Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Hermann Lichtenberger in Zusammenarbeit mit Chri...
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Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Hermann Lichtenberger in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser, Werner Georg Kümmel (gest. I995), Otto Plöger (gest. I999) und Josef Schreiner (gest. 2002)
Band V . Lieferung 9 Gütersloher Verlagshaus
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band V
Apokalypsen Bernd Jörg Diebner Zephanjas Apokalypsen
200 3
Gütersloher Verlags haus
Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes
ISBN 3-579-°3945-8
© Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh
2003
Das Werk einschliefllich aller seiner Teile ist urheberrechrlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Satz Weise, Föhren Druck und Bindung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany www.gtvh.de
Bernd Jörg Diebner Zephanjas Apokalypsen
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
1143
I. Überlieferungs bestand der 2ephanja-Apokalypsen . . . . 11. Das literarische Verhältnis der Fragmente sah, ach und 2 zueinander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. IH. Inhalt und Form der Fragmente 2, sah und ach . . . . IV. Christliche und jüdische Tradition in den Fragmenten V. Entstehungszeit und zeitgeschichtlicher Hintergrund VI. Religiöses Profil . . VII. Literaturverzeichnis VIII. Abkürzungen ...
1143 1I
51
1159 1171 1184 II 88 II 9 1 1196
Übersetzung.
1197
Erläuterungen
II97
I. Der griechische Text (2) 11. Der sahidische Text (S) IH. Der achmimische Text (A)
1200 1201 1203
Einfügungen.
1230
Register. . . .
1231
I. Namen 11. TextsteIlen
Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12 31
1233
1243
Einleitung
1. Überlieferungsbestand der Zephanja-Apokalypsen 1 Antike und mittelalterliche Nachrichten über eine Zephanja-Apokalypse 2 • - Ein 1j!EuÖEn[ygaqlOv 3 , eine ngoovla~: gräzisierte Form des hebräischen Namens sepanyah = Zephanja. Von der »Zephanja-Apokalypse« wird im folgenden in der Abkürzung ApcZeph gesprochen, wenn eine als »deuterokanonisch« definierte Schrift gemeint ist, ohne Berücksichtigung der Frage, welche der traditionell mit der ApcZeph in Zusammenhang gebrachten Texte diese nun tatsächlich repräsentieren, weil dies stets hypothetisch bleiben muss. Die unter diesem Aspekt tradierten und hier erörterten und in Übersetzung publizierten Texte erhalten Hilfs-Siglen, die eine eindeutige Identifizierung erlauben: Z (ein Zitat aus den LT,QWfla"tEL~ des Clemens Alexandrinus), sah (das [kleinere] sahidische Fragment), ach (das [grössere] achmirnische Fragment. Zur Definition von »apokryph« resp. »Apokryphon« / »Apokryphen« vgl. NBL I, Sp. 1]2. Vgl. hierzu die Angaben bei Steindorff: Apokalypse, S. 22f., und bei Rosenstiehl, S. 13 f. Zu dieser komplizierten Frage vgl. Zahn II, bes. S. 302ff., und Rosenstiehl, S. 14. - Wie man das Problem traditionsgeschichtlicher Verwandtschaft derartiger Listen methodisch angeht, bedarf vielleicht noch einiger Erörterung. Angesichts der Zufälligkeit, der wir die wenigen hier belangreichen MSS verdanken, dürfte rein literarkritisches Vorgehen der Frage nicht gerecht werden. Hier bestimmt die Vorstellung von direkter Vorlage und Abschrift zu sehr die Denkstruktur.
1143
selbe Buch im Auge haben, oder aber, falls (was wahrscheinlich ist) mit Augenschein nicht zu rechnen ist, es dürfte die Erinnerung an eine bestimmte, zu gewissem Ansehen gelangte Literatur in den Listen aufgehoben sein. Diese Vermutung wird durch eine Beobachtung des Kontextes unterstützt, in dem die Sophonias-Schrift erwähnt ist: soweit unsere Kenntnis der genannten Schriften überhaupt ein Urteil zulässt, können wir annehmen, dass es sich bei den verzeichneten Apokrypha zumeist um »apokalyptische«l0 Bücher handelt. Die Listen werden also wohl unabhängig von der jeweils verwendeten Bezeichnung eine Sophonias-Schrift apokalyptischen Inhalts nennen. Wegen der wahrscheinlichen Abhängigkeit der Listen voneinander wird man aber kaum oder nur mit Vorsicht von verschiedenen Bezeugungen eines in alter Zeit bekannten apokryphen Sophonias-Buches sprechen können. Es wird sich eher um mehrere Varianten einer Bezeugung handeln. Fraglich dürfte zumindest für die späteren unter den Kompilatoren der Kanonlisten sein, ob sie alle von ihnen verzeichneten Bücher noch aus eigener Anschauung kannten. Hier ist »methodischer Zweifel« besonders bei solchen Schriften geboten, die nicht von (der) Kirche ll offiziell benutzt wurden (d.h.: nicht im engeren Sinne »kanonisch«12 waren) und uns dazu nicht eindeutig überliefert IO.
I I.
I2.
1144
In BHH I, Sp. I07, definiert S. Aalen: »Apokalyptik, teils die Literaturgattung der --> Apokalypsen, teils der Anschauungskomplex, der diesen zugrunde liegt. Thema der A. ist die, durch -> Geschichte stattfindende, Enthüllung göttI. Geheimnisse über Urzeit, Endzeit, jenseitige Welt, Engel, Heils- und Strafort, Teile und Kräfte der Welt usw.... ist die Beschriftung zu gut 75 % getilgt. Lediglich auf den unteren rechten Partien lassen sich Buchstaben erkennen und z. T. auch identifizieren. Zum Aspekt "Erhaltungs-Zustand« gehören nicht nur Beobachtungen zur Verfassung der einzelnen Blätter, sondern auch Überlegungen zur Relation von verfügbarer Blattzahl und vermutlichem Defizit36 . - Bei der N umerierung der 22 Blätter (= 44 Seiten) von ach (r-44) ist zu bedenken, dass sie auf Steindorff zurückgeht, also sekundär ist und nicht etwa einer spätantiken Seitenbezifferung entspricht. Eine solche Blätter- oder Seiten-Zählung (mit griechischen Lettern auch auf koptischen MSS37) fehlt leider. Sie würde eine hypothetische Rekonstruktion des ursprünglichen Umfangs erleichtern. - Zu den die ApcZeph betreffenden Blättern und Seiten lässt sich sagen:
Blätter 1-6 [ Blätter 7-8 Blatt 9 [
Seiten
1-12
Seiten 13-16 Seiten 17-18
Paris ] Berlin Paris
Grob gesagt: zu Beginn fehlt etwas, zwischendrinnen und am Schluss. Steindorff meint (und bezieht dies auf das gesamte MS, also einschliesslich der ApcEI-Partien): "Wir haben demnach hier ein fast vollständiges Buch, dem nur der Anfang fehlt und in dem sich ausserdem noch zwei nicht allzu grosse Lücken finden«38 - drei Lücken (wie etwas später aus S. 11 hervorgeht; denn bei der tabellarischen Aufstellung S. 9 merkt Steindorff nach Seite 18 - also nach dem Ende der »Anonymen Apokalypse« - noch keine Lücke an). Über die Fehlmenge zu Beginn macht Steindorff keine Angaben. Nach Seite 12 rechnet er mit dem Verlust eines Blattes, ebenso nach Seite 18, wobei er kaum 35. 36.
37.
38.
Dies entspricht der Ansicht Schrages nach seiner Erörterung älterer Vermutungen; vgl. Schrage, S. 20 r. Endgültiger Verlust oder Fehlmenge vorbehaltlich möglicher weiterer Funde von zum Gesamtkonvolut gehörenden Folios. Vgl. hierzu etwa B. J. Diebner, R. Kasser: Hamburger Papyrus bil.I, Geneve 1989 (CahOr 18), S. 15. Nämlich nach Seite 12 und Seite 26; Zitat: Steindorff, Apokalypse, S. 9. I l 49
damit rechnet, dass der Fehltext zwei volle Schreib-Kolumnen ausmache. Wintermute rechnet nach Seite 18 mit vier fehl~nden Schriftseiten (= zwei Blätter), ohne dies allerdings zu begründen39 • Er schliesst sich aber auch den Überlegungen earl Schmidts bezüglich des Gesamt-Umfangs an, demzufolge nur ein Viertel des Textes der ApcZeph (sah) erhalten wären, zu Beginn 46 Seiten (= 23 Blätter) fehlten und insgesamt mehr als die Hälfte des Konvoluts verloren gegangen oder noch nicht wieder aufgefunden sei 4o • Hier spielt die Stichometrie des Nicephorus mit ihrer Angabe eine Rolle:
W ~OOVL01J ltgo'li1:01J O't'LXWV X' (= 600).41 Diese Methode zur Definition eines Textbestandes - ähnlich der jüdischen masoretischen Paragraphen~Zäh lung am Ende einer Schrift des TNK - wird auf Prosatexte analog angewendet. Hierbei wird die Länge der daktylischen Hexameter-Zeile (ca. sechzehn Silben mit ungefähr 36 Buchstaben) zugrundegelegt42 • Da das Koptische weniger Vokalzeichen hat als das Griechische oder Lateinische, kommen hier auf sechzehn Silben nur etwa 32 Buchstaben, was bei einer Umrechnung im Blick auf den erhaltenen koptischen Text zu berücksichtigen ist. Demnach hätte der erhaltene ach-Text etwa den Umfang von 230 Stichen. Handelte es sich hierbei um das Sophonias-Buch, das die Tradition des Nicephorus im Blick hat, so fehlten in der Tat gut 60 % der Textmenge 43 • Nun gibt Nicephorus für 'HALU ltgo'li1:01J (J"CLXWV "CLMitte< von Ex 4,24-26, in: DBAT 29 (1998), S. 96-98. D. h. auf der ersten Seite (I) des zwischen Seite 12 und 13 fehlenden Folios. So sehr es auch geboten ist, für eine nähere Untersuchung von ach die überprütbare Textgestalt als Grundlage zu nehmen. Vgl. NHL S. 241. Vgl. noch immer W. Bousset: Die Himmelsreise der Seele, [1901], Nachdruck: Darmstadt 0.]. (Libelli 71). Rein strukturell gesehen liessen sich auch noch ganz andere Schriften hinzufügen, was Inhalt, Tradenten und anderes betrifft, nämlich alle Texte, die nach dem Frage-Antwort-Muster konzipiert sind, also vermutlich vornehmlich didaktischen Zwecken dienen sollen (wie z.B. das »Buch vom Kämpfer Thomas« [NHL H,7], der »Dialog mit dem Heiland« [NHL III,5] oder Abschnitte der I Apc]ak [NHL V,3]).
sein. Das dialogische Prinzip spielt kaum eine Rolle. Dafür zeigt der Abschnitt [über die Lücke zwischen ach 12 I 13 hinweg] vorwiegend Erzählund Gebetsstruktur. Hier geht es um eine bestimmte, zielgerichtete Hin- und Rückreise, nämlich um die »Reise in die Unterwelt«, die »Höllenfahrt« des altorientalischen und antiken Mythos104 samt der Befreiung aus dem Hades. Hen (äth) 6 - 16 ist nur eine mässige Parallelelos, weil Henoch nicht in das Geschehen mit einbezogen ist wie offenbar der Visionär von ach 2. - c) Abschnitt ach 4 ist zu kurz, als dass er sich einordnen liesse. Der Duktus scheint auf ein apokalyptisches Endgericht mit den üblichen irdischen und kosmischen Erscheinungen hinauszulaufen. Der erste Teil ach 17,15 - 18,2 scheint die Verbindung zum Vorangehenden herzustellen und muss über den Texttyp des dann speziell [in der Lücke] folgenden nichts besagen; dessen literarischer Charakter mag sich in I8,J andeuten.
IV. Christliche und jüdische Tradition in den Fragmenten Z, sah und ach Hermeneutisch-methodische Überlegungen. - Ein Schlüssel zum Verständnis der christlichen Rezeption jüdischer Literatur könnte im Stromata-Zitat (Z) des Clemens Alexandrinus liegen. Der christliche Katechet und Gelehrte Clemens hatte offenbar keine Schwierigkeit, einen Text zu zitieren, der keinerlei Merkmale christlichen Ursprungs aufweist. - Keiner der hier unter dem Titel »Apokalypse Zephanjas« in Übersetzung publizierten Texte weist irgendein explizites Merkmal exklusiv christlicher Kultur auf. Muss »christliche Literatur« vom Kreuz Christi sprechen? Ähnlich lässt sich für »jüdische Literatur« fragen. Die Frage, ob es sich bei unseren Texten um rein jüdische, christlich rezipierte jüdische oder rein christliche Literaturen handele, muss - zum mindesten, was Kriterien für »Christlichkeit« (auf welcher Ebene auch immer) betrifft - mit Hilfe indirekter Merkmale beantwortet werden. Im Rahmen der hier angeschnittenen methodischen Überlegungen ist der handschriftliche Kontext der Fragmente von sah und ach mit den achrnimischen und sahidischen Texten der ApcEIlo6 von Bedeutung. Im Gegensatz zu sah und ach enthält die ApcEI nicht nur gemeinsame Text-Merkmale mit Schriften der BH resp. dem antik-christlichen (griechischen) Alten Testament (AT).und dem christlichen Neuen Testament (NT)I07, sondern auch Text-PasI.
10+ Vgl. z. B. PWkl 5, Sp. 1°53-1°56. 105. Wie auch die "Höllenfahrt Christi«: vgl. dazu die berühmten NT-Stellen Ape 2,24ff.; Röm 10,6 H.; 1 Petr 3,18 H.; das "Descensus-Apokryphon« (Hennecke-Sehneemelcher P, S. 414-418) und BL' Sp. 1229f.; Sp. 1773 f.; TRE Xv, S. 455-457. 46of. (Lit.); NBL I, Sp. 178 f.; H, Sp. 924f. (Lit.). 106. Bei Schrage unter den Siglen "achm« und »s'«; vgl. Schrage, S. 198-200. 107. Dies gilt auch für sah und ach.
sagen, die eindeutig für eme christliche Rezeption (vermutlich) jüdischer Überlieferung sprechen: ApcEl 3 I,9 ... Wenn der Messias kommt, kommt er 32, I wie in Gestalt von Tauben(?), wobei der 2 Kranz von Tauben ihn umgibt, auf 3 den Wolken des Himmels einhergehend, 4 während das Zeichen des Kreuzes vor ihm hergeht 5 (und) die ganze Welt es sehen wird, wie 6 die leuchtende Sonne von den Gegenden des Aufgangs 7 bis zu den Gegenden des Untergangs . ... 108 Hier sind nicht nur Terminologie und Schreibweise 109 hinlänglich deutlich sowie die Anspielung auf Mt 24,27.3°110 hinreichend eindeutig. Die Verbindung von Mt 24,27+3° liegt auch in einer für die (spät-) antike, christliche Tradition bezeichnenden Weiterbildung vor 111 • Eine möglicherweise »ursprünglich« jüdische ApcElläge hier also in christlicher Rezeption vor, sofern es sich nicht überhaupt um eine Schrift handelt, die in christlichen Kreisen ihren» U rsprung« hat. Diese Möglichkeit ist auch nach (oder gerade auf Grund von) Schrages vorsichtigen Erwägungen nicht auszuschliessen 112 • Eine solche christliche Rezeption wäre nichts Ungewöhnliches. Im Zusammenhang mit den hier anzustellenden methodischen Überlegungen ist es nun wichtig, dass wegen der Zugehörigkeit zum gleichen koptischen MS auch die nicht zur ApcEI gehörigen Fragmente als christlich rezipiert zu gelten haben 113 - mit der dadurch grundsätzlich gegebenen Möglichkeit, dass auch sie (einen) christliche(n) Verfasser haben könnten. Erst eine nähere Textbetrachtung könnte auf Grund hier beobachteter Merkmale zu dem Urteil führen, dass mit einem geringeren oder grösseren Maße an Wahrscheinlichkeit mit der christlichen Bearbeitung einer vorchristlichen jüdischen Vorlage zu rechnen sei. An dieser Stelle muss eine weitere methodische Differenzierung vorgenommen werden. Ich sprach davon, es müsse einige Wahrscheinlichkeit dafür sprechen, dass wir mit einer nicht-christlichen, jüdischen Literaturvorlage unserer in christlicher Rezeption vorgefundenen koptischen Textfragmente rechnen können oder müssen. Es genügt nicht, dass wir unsere Texte traditi108. Übersetzung nach Schrage, S. 25xf. 109. Vgl. ApcE131,19 IIXC; 32,4 CTAYFOC; vgl. zu den Abkürzungen von nomina sacra als notae christianae D. Trobisch: Die Endredaktion des Neuen Testaments, Freiburg / CH, Göttingen 1996 (NTOA 31), S. 16-31. 110. Und zu Mt 24,31 vgl. weiterhin ApcEl 32,7ff. IX!. Vgl. hierzu Dinkler: Apsismosaik, bes. S. 77-87; Diebner: ZDPV 1971, bes. S. r65f. IX2. Vgl. Schrage, S. 204-225. IX3. Die christlichen Kanon-Listen müssen hierbei wegen der Unsicherheit, ob das dorr gemeinte Sophonias-Apokryphon mit einem der hier untersuchten Fragmente identisch ist, ausser Betracht bleiben. I I 72
onsgeschichtlich gesehen mit jüdischer Überlieferung verbinden können. Eine solche wird niemand bestreiten - weder für Z noch für sah oder für ach -, der mit jüdischer Tradition vertraut ist1l4 • Hier geht es also um Kriterien für jüdi_ sche Literatur oder Text-Vorlagen. Hermeneutisch gesehen betrachte ich die Fragmente wegen ihrer »christlichen« (äusseren, d. h. die MS-Überlieferung betreffenden) Tradition erst einmal als »christliche« Literatur 1l5 ; damit ist überdies aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst einmal ein christlicher Funktions-Zusammenhang anzunehmen l16 • Die Beweislast trägt m.E. methodisch gesehen 1l7 , wer diese Fragmente Z, sah und ach für »jüdisch« hält. Die Beurteilung der Text-Fragmente in der Forschung. - Bevor die Texte selbst betrachtet werden sollen, möchte ich die Argumente der Editoren unserer ApcZeph-Fragmeme aufnehmen. 2.1 G. Steindorff: a) Steindorffs Urteil über den literarischen Charakter von ach ist klar: »Die anonyme Apokalypse ist ein jüdisches Werk, wofür mir das in rein jüdischem Geiste, ganz im Sinne der pharisäischen Theologie abgefasste Sündenregister (II,9ff.) den klaren Beweis liefert. Spuren einer christlichen Bearbeitung finden sich m.E. nirgends«1I8. Auch der Begriff »Katechumenen« »ist ... kein Beweis für die Christlichkeit der Stelle 16,1 ff.«1l9. Weiterhin urteilt Steindorff im Blick auf ach: »Die in ihr (sc.: der fragmentarischen Apokalypse) ausgeführten Schilderungen des Jenseits schliessen sich eng an die der jüdischen Apokalyptiker an und sind andererseits auch durch griechische Vorlagen stark beeinflusst. Unsere Apokalypse steht hierin der Apokalypse des Petrus und der von dieser abhängigen Paulusapokalypse ziemlich nahe, ist aber gewiss älter als diese. Als ihren Heimatort dürfte man wohl Ägypten anzusehen haben«l2O. Schliesslich meint Steindorff noch, dass ach durch »die Erwähnung der Susanna und der drei Männer im feurigen Ofen (9,5ff.)« »eine ungefähre Zeitbestimmung nach oben gewinnt ... t 100 vor Chr.«121 b) Im Blick auf sah schreibt Steindorff: »Von der Sophoniasapokalypse ist lei2.
114.
I I
5.
116. I I 7.
IIS. II9. 120. '121.
Traditionsgeschichtlich gesehen weisen auch die Schriften des NT, mit deren Sammlung und Kanonisierung sich antikes (und spätantikes) Christentum u.a. auch gegenüber dem Judentum definiert, starke Affinitäten zum Judentum auf, und dies nicht nur stark »'judaisierende« Schriften wie Mt, Hebr oder Jak. Vgl. zu den Kanonisierungs-Motiven aber auch Trobisch: Endredaktion. Nota bene: von der jüdischen Überlieferung eines Sophonias-Apokryphons in der (Spät-) Antike wissen wir nichts! In diesem Kontext könnten dann auch die erwähnten Kanonlisten von Bedeutung sein. Und somit trotz des offensichtlichen Mangels eindeutig und exklusiv »christlicher« TextmerkmaIe. Steindorff: Apokalypse, S. IS. Steindorff: a.a.O., S. 18 Anm. I. Steindorff: a. a. 0., S. 18 f. Steindorff: a.a.O., S. 19 Anm. I. ! I 73
der zu wenig erhalten, um ein Urteil über ihren Charakter zu gestatten.... (I)n dem koptischen Fragmente spricht nichts gegen die Annahme eines jüdischen Ursprungs des Werkes. Doch ist es ... hier wahrscheinlich, dass das jüdische Gewand von christlichen Händen zurecht gestutzt worden ist« 122. c) Im Zusammenhang mit sah geht Steindorff auch auf das Zitat eines Sophonias-Textes bei Clemens Alexandrinus ein, das er für ein Zitat aus der gleichen Sophonias-Apokalypse hält, der das koptische Fragment sah zuzurechnen sei 123: »Das von Clemens daraus (sc.: aus der ApcZeph) citierte Stück ( ... ), das in unserem Fragment (sc.: sah) nicht vorkommt, enthält nach Harnack nichts Christliches.« Steindorff meint, dass »das clementinische Stück dem jüdischen Buche der Geheimnisse Henochs, auch der Ascensio Jesaiae, nahe steht. Vielleicht ist auch dieses Werk im Kreise der ägyptischen Juden entstanden und später in Ägypten in christlichem Sinne bearbeitet worden«!24. d) Zum Vergleich sei Steindorffs Beurteilung der ApcEI angefügt: »Die Eliasapokalypse geht auf eine jüdische Grundschrift zurück ... Diese ... ist wohl in den Kreisen der in Ägypten ansässigen Juden entstanden ... Von christlicher Seite ist nun diese jüdische Schrift interpoliert und stark überarbeitet worden ... Da die Stelle 19,6.7 wohl ein Citat aus I Joh. 2,15 ( ... ) ist, so muss die Bearbeitung der Eliasapokalypse wohl später als diese neutestamentliche Schrift ... angesetzt werden. Über die Entstehungsfrage des Ganzen wird sich freilich erst mit Sicherheit urteilen lassen, wenn es gelungen ist, die wohl auf bestimmte politische Vorgänge bezüglichen Angaben der Prophetieen genau zu erklären« 125. Über »Entstehungszeit und zeitgeschichtlichen Hintergrund« der ApcEI handelt dann Schrage ausführlicher 126 • Dabei kommt er allerdings zu einer sehr viel späteren Ansetzung der jüdischen Apokalypse als Steindorff. Nach diesem ist sie etwa in der 2. Hälfte des 1. Jh.s anzusetzen und die christliche Bearbeitung in das 2.-3. Jh. Schrage datiert die »jüdische Grundschrift« erst in die 2. Hälfte des 3. Jh.s n. Chr. Er meint, »die Aufnahme ähnlicher Traditionen durch Lactanz (ca. 250-330 n.Chr.) könnte ... ein gewisser Fingerzeig darauf sein, wann die Schrift für Christen aktuell geworden und rezipiert worden sein könnte: zur Zeit der Verfolgung durch Diokletian am Anfang des 4- Jahrhunderts nämlich ... Ein späteres Datum der christlichen Überarbeitung kommt schon aus Gründen der Handschriften-Datierung nicht in Frage« 127. 2.2 Andere Meinungen: Kuhn äussert sich zum sahidischen Fragment: »that text might be J ewish in origin: it might be Christian; and it might equally weIl be a re-working by a Christian of an originally Jewish source«. Zum achrnirnischen meint er: »most agree that the >Anonymaus< was in originJewish, but 122. 123. 12+ 125. 126. 127.
I I 74
Steindorff: a. a. 0., S. 20. Hier vertrete ich (s.o.) die Ansicht, dass dies sehr unwahrscheinlich sei. Die bei den letzten Zitate: ebd. Steindorff: a.a.O., S. 19f. Vgl. Schrage, S. 220-225. Schrage, S. 225. - Mirfällt es schwer, für eine so späte Zeit (um }oo) noch an eine christliche Rezeption jüdischen Schrifttums zu denken.
that the J ewish original has been reworked by a Christian, though far less drastically than the associated Apocalypse of Elijah: there are in the >Anonymous< no unequivocally Christian passages or phrases, but there are several apparent reminiscences of the New Testament« 128. Mit christlichem Einfluss auch in dem ach~Fragment rechneten im Gegensatz zu Steindorff z.B. auch schon Heinrich Weinel 129 und Wilhelm Schneemelcher l30 • Wintermute lehnt diese l3l Meinung ab: »It is dear that the writer was a Jew«, kein Sadduzäer, kein Zelot und auch kein Priester, aber wohl ein ägyptischer Jude aus Alexandrien 132 • Wintermute wundert sich (zurecht) darüber, dass eine Schrift in jahrhundertelanger christlicher Tradition, dazu noch im koptischen Kulturkreis, nicht christlich überarbeitet worden sei und listet die verschiedenen Möglichkeiten einer solchen auf. Doch er kommt zu dem Schluss: »As a matter of fact, however, there is no dear example of any such modification of the text. The dosest point of contact with Christian writings is found in the Akhmimic text. At 2:1-4 there is a dose parallel to Matthew 24:40f. and Luke 17:34-36. At 6:1 1-15 there is a description of the angel Eremiel that has several features in common with descriptions of angels in Revelation. At 10:9 there is a quotation containing the word katechoumenos, which is used in a sense frequent in patristic texts. Nevertheless, each of these paralieis may be rather easily explained as due to a common Jewish-Christian heritage. The most important point to observe is that in the surviving fragments there is no evidence of any Christian modification of any of the major theological concerns expressed in the work« 133. 2.3 Methodologische Folgerungen: Mit den zitierten Positionen ist die Bandbreite der Forschungs-Meinungen zur Frage: »ApcZeph - jüdisch oder christlich oder jüdisch und christlich?« umrissen. - In diesem Zusammenhang sind nun m. E. einige methodische Bemerkungen Schrages im Blick auf die Differenzierung von »jüdisch« und »christlich« einerseits und »Literar-« wie »Tra12S. Kuhn, S. 918. - Kuhn merkt an: Mt 24,40f. par. Lk 17,34f.; Apc 1,13.15; 2,18; 19,10; 22,sf. und lKor 15,38. 129. Vgl. H. Weine!: Die spätere christliche Apokalyptik, in: EUxuQLm1\QLOv. Studien ... H. Gunkel dargebracht, hg. von H. Schmidt, Göttingen 1923 (FRLANT NF 19,2), S. 163 f .. 130. Vgl. W Schneemelcher: XVIII. Spätere Apokalypsen, in: Hennecke-Schneemelcher, S. 533 f. 131. Allerdings ohne sich explizit auf einen Vertreter der Annahme, dass eine christliche Bearbeitung der Fragmente sah und ach vorliege, zu beziehen. 1F. Wintermute denkt hier an ein Datum zwischen 100 v. Chr. und 175 n. Chr. (vgl. Wintermute, S. 500). Sollte der Verfasser für den »Berg Seir« (ach 3,2) verantwortlich sein, »then he probably wrote before A. D. 70« (a. a. 0., S. 501). - Wenn er allerdings an einen Griechisch schreibenden alexandrinischen Juden des 2. Jh.s denkt, so ist m. E. der terminus post quem non das spurlose Verschwinden des hellenistischen Judentums aus Unterägypten im Zusammenhang mit dem Aufstand unter Trajan (115-117) und dem Zweiten Aufstand (IF-135) zu hadrianischer Zeit- ein Umstand, den zu berücksichtigen Wintermute wohl vergass. 133. Die beiden Zitate: Wintermute, S. 501.
II75
ditionskritik« anderseits interessant. Er meint (primär im Blick auf die von ihm bearbeitete ApcEl), letztlich bliebe »es sehr schwer, bei der durchgängigen Traditionsverflochtenheit ... die Redaktion des Verfassers von der jüdischen bzw. christlichen Tradition genauer abzuheben oder gar noch zwischen jüdischer und christlicher Redaktion zu differenzieren«. »Man wird Tradition und Redaktion überhaupt nicht auf jüdische und christliche Partien der Schrift verteilen können«lJ4. Angesichts des generativen Prinzips dieser Texte 135 ist es schwer, »die einzelnen Traditionskomplexe ... literarkritisch herauszuarbeiten« 136. »Hinzu kommt, daß der Verfasser der aufgenommenen Tradition seine eigene Handschrift aufgeprägt hat und es auch darum kaum noch möglich ist, literarkritisch Quellen oder Interpolationen herauszuschälen« 137. So gilt gerade auch für das beliebte literarkritische Kriterium der »Doppelungen«: »Für die Auslegung von Bedeutung ist ... , daß sich eine Dublette zunächst allein für die Traditionsgeschichte auswerten lässt, nicht aber sofort auch für die ApcEI und ihre Sicht«138. Die einer praktikablen Operationalisierbarkeit der Interpretations-Aspekte »Literarkritik« und »Traditionskritik« entgegenstehende Komplexität der Überlieferung dürfte nicht nur das Problem der ApcEI beschreiben. 3. Christliche und jüdische Tradition in der ApcZeph - Der Versuch einer Annäherung 139 • 3.0 Zum Procedere: Nach dem zuvor Gesagten kann und soll es hier nicht um »Quellenscheidung« oder ähnliche literarkritische Sortierungen gehen. Die Forschungsgeschichte hat zudem gezeigt, dass jedes Resultat mit guten Gründen falsifiziert werden kann 140 • Hier kann es nur um Überlegungen gehen, ob man sich vorstellen könnte, dass die relevanten Texte Spuren christlicher Rezeption aufweisen. Und diese Frage ist nur darum interessant, weil auch für mich point de dipart: exklusiv Christliches finden wir weder in Z noch in sah oder in ach. Ich gehe in drei Schritten vor: 1. Zu Beginn betrachte ich zwei Abschnitte des achmimischen Fragments: ach 1,8-14(.16) und 16,14 - 17,15. Den einen Abschnitt möchte ich unter der Frage betrachten: Lässt sich hier christliche Tradition annehmen oder ein Bezug auf frühchristliche Literatur? Ich beschränke mich dabei auf das NT. - Die andere Passage möchte ich unter der Frage be134. 135. 136. 137. 138. 139.
140.
Die beiden Zitate: Schrage, S. 2 I 9. Es sei an das Prinzip der »apokalyptischen Mosaikarbeit« (W Bousset) erinnert. Schrage, S. 218. Schrage, S. 219. Schrage, S. 219f.; vgl. auch S. 218. Diesem Abschnitt liegt im wesentlichen mein Vortrag L'apocalypse dite »L'Apocalypse de Sophonie«: est-ce un ecrit juif ou chretien? Considerations concernantes quelques criteres pour la solution du probleme (Colloque du Centenaire, EPHE.SR, Paris, vom September 1986) zugrunde. Und wenn sich bestimmte Meinungen oder Modelle über längere Zeit hinweg behaupten können, so liegen die Gründe hierfür oft auf einer ganz anderen Ebene als der eines »gesicherten Forschungsergebnisses«.
trachten: Handelt es sich hierbei um jüdische Tradition, die nicht (gar nicht oder nur schwierig) für den Text eines christlichen Verfassers gehalten werden könnte? - 2. Danach möchte ich einige weitere, ausgewählte Text-Abschnitte betrachten: ach II,9 - 12,4; 15,16 - 16,9; 16,12-14, sowie: 2,19 - 3,12; 8,2-6; 8,17 - 9,11; 10,5-20. - 3. Schliesslich werfe ich noch einen Blick auf sah. 3.1 »Resultats approximatiJs« der Text-Analyse: Die annähernden Resultate der Untersuchung möchte ich hier voranstellen: a) Es lässt sich m. E. ein christlicher Traditions-Hintergrund annehmen sowie die Kenntnis christlicher Texte (des NT) bei bestimmten Abschnitten von ach. b) Anderseits enthält ach keine Passage, die nicht aus der Hand eines christlichen Autors stammen könnte, sofern man nicht so strenge Massstäbe anlegt, wie sie etwa für das kanonische Schrifttum des NT angewendet werden müssen, d. h. für ein Schrifttum von primärer Bedeutung für die Definition »christlicher Identität«. Realistischerweise muss man sagen: Die im NT versammelten Schriften wurden - vermutlich: auch lf1 - unter rigiden theologischen Aspekten ausgewählt und zusammengestellt, bei denen gewiss ein breiteres Spektrum christlicher Identitäten berücksichtigt wurde. Doch dürfte das NT-Schrifttum nicht Massstab sein für das, was bei den unterschiedlichsten Gruppen tradiert wurde und allen möglichen praktischen und populären Erfordernissen diente. Anders gesagt: das NT-Schrifttum ist Teil der frühchristlichen Literatur, nicht aber Massstab dafür, was es im frühen Christentum an Literatur gab. Zudem: nimmt man lediglich die Septuaginta als »christliche Bibel« vor der Kanonisierung des NTs oder als Teil der normativen Literatur des frühen Christentums neben dem NT, so ist jede »rein jüdische« Tradition aus diesem komplexen Schrifttum zugleich »christlich«, wenn sie in von Christen verfasster Literatur rezipiert wird. Ein grösseres traditionsgeschichtliches Problem im Blick auf die Fragmente der ApcZeph ist eine »(apokalyptische) Eschatologie« ohne »Messianologie«. Allerdings kann dieses Problem auch bei fraglos jüdischen Schriften begegnen. Zudem ist der (z. T. stark) fragmentarische Charakter der Schriften zu berücksichtigen. Möglicherweise liegt die Lösung des Problems in der Intention und praktischen Funktion dieser Schriften (speziell) und dieses Schrift-Genres (generell) - auch im Christentum. Möglicherweise handelt es sich um »katechetische« Literatur, die der Unterweisung in (christlichen ?) Tugenden dient und die ihre existentielle Bedeutung aus ihrer Befolgung seitens der Gläubigen zieht. 3.2 Betrachtung der Text-Abschnitte ach 1,8-14(.16) und 16,14 - 17,15: a) ach 1,8-14(.16). - In diesem Text finden sich drei »apokalyptische« Paare, wie wir sie aus Mt 24 kennen, wenn wir den Codex D (Bezae Cantabrigiensis) '4I. Vgl. aber die zum mindesten anregenden Überlegungen von Trobisch: Endredaktion (passim), der wesentlich an ganz andere Aspekte und Kriterien zur Definition des NTKanons denkt als theologisch-dogmatische.
und andere MSS heranziehen, die nach Vers 4Igemäss Lk I7,34 ergänzen und nach u<j>LELm lesen: Mo Erd XALV1']~ !LLa~' d~ nagaAa!LßavELm xat d~ U<j>LELm 142 • Diese Kombination ist sehr speziell lH • M. E. erklärt sie sich lediglich aus der Kenntnis einer Mt-Vorlage gemäss Codex D. M. E. ist die Annahme einer gemeinsamen (sc.: jüdischen) Text-Vorlage für Mt und ach auszuschliessen. Die Kombination der drei »apokalyptischen« Paare dürfte aus einer literarischen Harmonisierung der verwandten Evangelien-Texte Mt 24 und Lk I7 beruhen 144. Allerdings verlangen auch die Unterschiede zwischen Evangelium und ach eine Erklärung. Es geht um folgende Differenzen: -+ Die beiden Männer des ersten Paares sind - nach Mt 24,40 - »auf dem Feld«; nach ach I,8 f. gingen sie »auf einem ... Weg«. -+ Die beiden (Frauen) des zweiten Paares »werden an dem Mühlstein mahlen« (!LUAO~; Mt 24,4I); nach ach I,II f. »mahlten (sie) an einer Maschine« (ft1']Xavr'j). -+ Die beiden des dritten Paares liegen nach Lk I7,34 »auf einem Bett« (Eni XALV1']~ ftLa~); nach ach I,I4.I6liegen sie »auf ihren Lagerstätten« (hic:n nouma :n:nkate). Die erste Differenz scheint mir auf einem technischen Fehler der Text-Transmission zu beruhen (vgl. A hi-ou-ho »auf einer Strasse« mit hi-ou-iobe »auf einem Feld«). Für das »bewässerte Feld« gibt es im S das Wort hoi. Damit hiesse hi-ou-hoi (S) »auf einem (bewässerten) Feld«. Leider fehlt ein Beleg für diesen Terminus in A. Wie auch immer: die Verwechslung erklärt sich leicht. Die zweite Differenz lässt sich m. E. aus einer zivilisations-geschichtlichen Überlegung erklären. - Gewöhnliche Mühlen (nicht nur in der Antike) sind auf der Basis von zwei Steinen konstruiert. Dieses primitive System wird nicht als »Maschine« (!L1']xavr'j) bezeichnet. »Mechanische Mühlen« der Antike sind Windmühlen, Wassermühlen oder Trichtermühlen, die von Menschen oder von Tieren bewegt werden. Unsere Texte haben m. E. die Trichtermühle im Auge, die von zwei Frauen bedient werden. Dabei interpretiert ach die Evangelien-Tradition. Sowohl Mt wie Lk sprechen nur von »zweien« (buo). Allerdings sind dies weibliche Personen (ftLa .,. ftLa). Der ach macht daraus deutlich s:hime c:nt{e »zwei Frauen«. Dieses Mahlen ist »Frauen-Sache«. - Die gewöhnlichen Mühlen auf der Basis von Reibe- und Grundstein werden nur zu Hause bedient - und dort auch nur von einer Person (Frau). Bei »zwei Frauen« muss es sich um eine !L1']xavr'j handeln. Die dritte Differenz kann ich mir nur aus moralischen Gründen erklären: zwei
I42. Vgl. Nestle-Aland z.St. I43. Wintermute, S. 509, merkt lediglich die Verbindung der beiden biblischen Texte Mt 24,4of. und Lk 17,34f. an. Er bezieht sich auf die petitio principii Lacaus (JA I966, S. I76). I44- Damit ist m. E. auch ein terminus ante quem non für eine (griechische) Vorlage von ach gegeben: kaum vor dem frühen 2. Jh.
Männer auf einem Bett! Wieso auch immer Lk 17,34 dies sagt 145 : spätestens der moralstrenge Kopte nahm daran Anstoss. (Einfügung I, s. S. 1230) Gerade auch die Harmonisierungen im koptischen Text 146 , die Interpretationen 147 und die Beseitigung von »Anstössen«148 deuten darauf hin, dass der Verfasser unseres (koptischen) Apokryphon den konkreten Text der Evangelien kannte. b) ach 16,14 - 17,15. - Dieser Text scheint in besonderer Weise zu den Passagen und Anschauungen zu gehören, die eine Affinität zu jüdischer biblischer und deuterokanonischer Tradition und Literatur haben und die man sich nur schwer als Produkte christlichen Literatur-Schaffens vorstellen kann. Es handelt sich hier um die Interzession der Gerechten für diejenigen, die Strafen wegen ihrer Schuld verbüssen. Es leuchtet ein, dass dieser Topos nicht zu christlicher Tradition, besser gesagt: zu einer originär christlichen Schrift oder christlichen Überarbeitung einer vorchristlichen (jüdischen) Schrift gehören kann. Interzessor und Mittler zwischen Gott und den (sündigen) Menschen ist in christlicher Tradition der HERR J esus Christus, wie es in Hebr 7,25 ff. zu lesen ist. Im übrigen bitten die Angehörigen des christlichen Gottesvolkes - einer für den anderen - »durch J esus Christus«, wie es seit dem NT in den liturgischen Gebeten der Kirche(n) heisst. Die Interzession der Gerechten ist aus dem AT hinlänglich bekannt: es handelt sich dabei um Abraham 149 , Mose 150 , Samuel l5l , Salomo 152 und allgemein um die Propheten. Deswegen beurteilen wir die Interzession der Gerechten in der apokalyptischen Literatur als eine jüdische Tradition. Dabei wird das Thema der Interzession der Gerechten auch im Judentum, selbst in der jüdischen Bibel, durchaus kontrovers diskutiert: »... wenn ein Land gegen Mich sündigt ... , und diese drei Männer wären in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob, es würde um ihrer Gerechtigkeit willen (nur) ihre eigene Seele (= Leben) gerettet werden, spricht der Herr HERR.... (S)ie würden weder Sohn noch Tochter retten; sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen (nur) ihre eigene Seele retten« 153. - Eine ähnliche Diskussion findet sich in 4 Esr 7,102-115. Das Motiv für die Unmöglichkeit einer Interzession der Gerechten ist eine »eschatologische Aufhebung / Annullierung« der stellvertretenden Fürbitte 154 • 145. Ein tertium aller drei Paare ist wohl die Zahlen-Relation 2:1:2 (zwei auf einem Feld I Weg, zwei an einer Mühle I Maschine, zwei auf einem Bett - eine/r geht, eine/r bleibt). 146. Zwischen Mt und Lk. 147. Zwei Frauen; welche Art von Mühle. 148. Jesus hat gewiss nichts erzählt, was den Verdacht der Homosexualität aufkommen liesse! 149. Vgl. z.B. Gen 18,23-33. 150. Vgl. Ex 32,3off. 151. VgI.ISam12,18ff. 152. Vgl. das »Tempelweih-Gebet« I Kön 8,12ff. par. 153. Ez 14,13.14.20; vgl. dazu auch 2Makk 12,42.44 (»Schlußschicht ... 1. Jh. vC" [?]; so NBL Ir, Sp. 694) und BL" Sp. 473154. Wie sie »bereits« Ez 14,13 H. zu beobachten ist - ein wichtiger Grund, gängige Arurahmen über das Buch Ez zu revidieren. I I 79
Jedoch dürfte die deuterokanonische Argumentation im Stile von4 Esr (aber auch des Ez) nur eine recht künstliche Harmonisierung mit der »kanonischen« Tradition sein, die man im Grunde - nach der Weise von Ez - ablehnt. Das Buch 4 Esr wird 155 als jüdische Schrift angesehen. Anderseits findet sich eine Interzession der Gerechten in einer Schrift im Umkreis des NT, die christlicher Provenienz ist. Es handelt sich um die ApcPl, die in mancher Hinsicht als Analogie zur ApcZeph (ach) angesehen wird. Diese Interzession findet sich in den Kapiteln 14; 44 und bes. 24. Dieser Hinweis genügt m. E. für die folgende Annahme: Die Intercessio der Gerechten kann nicht als ein exklusives Merkmal jüdischer Literatur betrachtet werden; jedoch belegt sie die Bewahrung eines jüdischen Topos - sowohl in der ApcPl wie auch in der ApcZeph (ach). 3.3 Die Betrachtung einiger weiterer Text-Abschnitte des achmimischen Fragments. - M.E. genügen die Untersuchungen zu 3.2 bereits als Begründung der Annahme, dass es sich bei der ApcZeph (ach) um eine christliche Schrift handelt, die allerdings traditions geschichtlich gesehen tiefe Wurzeln im jüdischen Erbe hat. Das entscheidende Argument ist die Analyse von ach 1,8 ff. und die Charakterisierung dieser Passage als» Rezension« zumal der entsprechenden Mt-Stelle 156 • - Doch möchte ich noch einige Bemerkungen zu weiteren Passagen des ach-Fragments machen. a) ach 11,9 - 12,4. - Eine (wohlgemerkt!) »eschatologisch(motviert)e Unterstützung« von Kranken, Witwen und Waisen findet sich m. W nur in christlichem Kontext 157 • Der Kranken-Besuch ist mir aus antik-jüdischer Literatur nicht bekannt 158 • Der (nota bene:) christliche LXX-Text lautet für Sir 7>3 5: M~ OXVEL EmoxEJtLw1Jm aQQwoToV aV1JQwJwv' EX yaQ TWV TOL01JTWvayaJty)1J~an. Und in Vers 36 folgt: ~LlI.!VTIOXOll Ta Eoxma OOll, xal, Eie; TOV aLwva OUX afwQT~OELe;. An gleicher Stelle (7)3 5) heisst es im hebräischen Sir: 'Cil tis'
leb me'8heb ki mimmtennu te'aheb 159 • Ebenso scheint möglicherweise die Verbindung von Beten, Fasten und Almosengeben in der antik-jüdischen Literatur nicht in »typisch eschatologischem« Zusammenhang zu begegnen 16o • Dieser Zusammenhang begegnet erstmalig in der griechischen Bibel des frühen Christentums 161 • Im Gegensatz zur jüdischen Tradition findet man in der frühchristlichen Tradition Beten und Fasten mit der »eschatologischen Drangsal« (1JA.L1vLe;) angesichts der Gottesherrschaft verknüpft, auf die man Abgesehen von den Kapiteln I f.; 15 f.; vgl. J. Schreiner: JSHRZ V,4, S. 3°1-306. Selbst wenn man diese UberIegungen abtun sollte, so genügt m. E. die Summe der übrigen methodischen Überlegungen und Text-Beobachtungen als Beleg für die hier vorgeschlagene Annahme. Vgl. dazu Mt 25,J! H. Vgl. dazu auch Bill. I, S. 983. Zvi Segal: sepcer bcen sira', Jerusalem 1972, S. 36. Das Problem kann hier nicht ausdiskutiert werden. Warum fastete(n die) Johannes( -Jünger)? Und warum erfahren wir davon nur in christlichen Texten? r61. Vgl. Tob 12,8f. (B,A): »Gut ist Gebet mit Fasten und Almosengeben und Gerechtigkeit; besser ist Weniges mit Gerechtigkeit als Vieles mit Ungerechtigkeit; schöner (= ethisch wertvoller) ist Almosengeben als Gold horten; denn Almosengeben rettet vom Tode und reinigt von allen Sünden ... (usw.)«. !I80
sich erwartungsvoll vorbereitet 162 . In ach I 1,9ff. findet sich der Tugend-Katalog in ähnlicher Weise in einem »eschatologischen Kontext«'63. b) ach 15,16 - I6,9. - Die viel diskutierteFrage ist: Handelt es sich bei dem Begriff »Katechumen« um einen christlichen terminus technicus - ja oder nein? Das Verb xaL'Y]xew ist in jüdischer Literatur bezeugt. Unter methodischem Gesichtspunkt stellt sich die Frage aber m. E. so: Findet sich der Terminus XaL'Y]XOVflEVO,Haaren « und - seltsam angehängt - nach dem» Körper« und diese Antwort wirken im Kontext deplaciert und an die voraufgehenden, schematisierten VisionFrage-Antwort-Durchgänge angehängt. Eigentlich kann es sich ja nur um den »Auferstehungsleib« handeln. Die Frage nach den Haaren könnte auf Besorgnis zurückgehen: keine Haare haben, bedeutet Schande '64 . Ein »bibelfester« Christ mag Frage und Antwort gemäss r Kor r 5 in Richtung »Körper« korrigiert haben. Ich möchte noch einige Bemerkungen zu Passagen des ach-Fragments anfügen, die möglicherweise eine so starke Affinität zum Judentum haben, dass man sich nur schwer vorstellen kann, sie seien in frühchristlicher Literatur rezipiert worden. d) ach 2,18 - 3,I2. - Zu diesem Abschnitt habe ich vor längerer Zeit eine Miszelle verfasst l65 • Der Text wirkt wie die Anspielung auf ein Stück »Heiliger Schrift« des Judentums, in dem es um kultpolitische Interessen geht '66 . Doch ist uns die hier »zitierte« Schrift nicht erhalten. Allerdings kennen wir aus der BH verschiedene Beispiele für den Topos der ungehorsamen und deshalb strafwürdigen (Hohe-) Priestersöhne. Doch tragen diese Exempel nichts für eine Beantwortung der Frage »christlich oder jüdisch?« aus. Wo Ansprüche vertreten - behauptet oder bestritten - werden, wird meist »legalistisch« argumentiert (»die das Gebot ihres Vaters nicht beachteten«'67), unabhängig vom jeweiligen kulturellen Horizont. e) ach 8,2-6. - Hierbei handelt es sich um ein Gebet zu Gott, der hier - singulär in den erhaltenen Teilen der Apokalypse - nicht mit p:caejs p:pantokrator (griech.: KVQLO3.16 - 16,9; 16,12 - 17,15J. - Die sog. Zephanja-Apokalypse - eine jüdische oder eine christliche Schrift? Erwägungen zu Kriterien für eine Beantwortung der Frage, in: Colloque du Centenaire III: Les litteratures apocryphes. Ecole Pratique des Hautes Etudes Ve Section, Paris 22-25 septembre 1986, S. 22-48 [deutscher Vortragstext, Texte von Z, sah und ach, traduction allemande, texte copte]. Diez Macho, A.: Apocrifos de! Antiguo Testamento, Vol. I: »Introduccion general a los Apocrifos del Antiguo Testamento: Apocalipsis de Sofonias«, Madrid 1984, S. 30of. Hennecke-Schneemelcher II4, S. 533-534. Harnack, Adolf von: Geschichte der altchristlichen Literatur bis Eusebius II,I, 2. Aufl. [Nachdruck] Leipzig 1958, S. 571-573. König, Ed.: Einleitung in das Alte Testament mit Einschluss der Apokryphen und der Pseudepigraphen Alten Testaments, Bonn 1893 (= Sammlung Theologischer Handbücher II,I), S. 440. Lacau, P.: Remarques sur le manuscrit akhmimique des apocalypses de Sophonie et d'Elie, in: JA 254 (Paris 1966), S. 169-195 [wichtigerlinguistischer Beitrag]. Lefort, L. Th.: Coptica Lovaniensia, in: Museon 51 (Louvain 193 8), 31-32. Lemm, O. von: Kleine koptische Studien X,I-3, in: BASP 13 (St. Petersburg 1900), S. 1-11 [hypothetische Identifikation problematischer Textstellen, Vorschläge zur Ergänzung von Lücken]. Kleine koptische Studien XXVI,7-12, in: BASP 21 (St. Petersburg 19°4), S. 41-45 [dito.].
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NHL Roscher S sah TB TNK
Nag Hammadi Library (vgl. Lit.-Verz. 4. s. v. Meyer, M. W.) Vgl. Lit.-Verz. 4- s. v. Roscher, W H. der sahidische Dialekt des Koptischen das sahidische Fragment der ApcZeph Totenbuch (äg.) die dreiteilige jüdische Bibel (BH; T: Torah, N: Propheten, K: Schriften)
Übersetzung
Erläuterungen 1. Den Übersetzungen des sahidischen und des achmimischen Textes wurde eine doppelte Zählung beigegeben. Die Ziffern am linken Rand des Textes folgen der Steindorffschen Seitenzählung (erste Ziffer). Hinter dem Komma folgt die Angabe der Textzeilen auf den Manuskriptseiten des Papyrus (zweite Ziffer). Da der Text der Übersetzung durchlaufend gesetzt wurde, wird der Beginn einer neuen Textzeile durch ein hochgestelltes Strichzeichen (' = einfaches Anführungszeichen) im fortlaufenden Text markiert. - Am rechten Textrand wird die »Kapitel«- und »Paragraphen«- (Vers-) Zählung der Riesslerschen Übersetzung angegeben. Dies erschien mir zweckmässig, weil die leicht zugängliche Riesslersche Ausgabe viel benutzt wird und somit eine vergleichende Identifizierung erleichtert wird. Im Text wird ein Paragraphen-Ende der Riesslerschen Zählung durch Sternchen (':.) markiert. - Bei Textzitaten und -anspielungen folge ich ausschliesslich der Seiten- und Zeilenzählung des Manuskripts. Die Numerierung der Anmerkungen hält sich ebenfalls an diese Zählung. 2. Bei der Übersetzung versuchte ich - ähnlich wie dies u. a. Steindorff tat -, möglichst eine Kongruenz der Textzeilen des deutschen Übersetzungstextes mit denen der Manuskripte der koptischen Ausgangstexte zu erreichen. Das liess sich oft nur auf Kosten sprachlicher Ästhetik erreichen. Wer eine »schöne« Übersetzung sucht, kann ohne Mühe auf Riesslers Text zurückgreifen. Ich entschloss mich, Steindorffs Übersetzungs-Intention zu folgen und eher noch einen Schritt weiter zu gehen als dieser in Richtung auf eine Übersetzung des koptischen Textes, die zwischen reiner Substitution und Substitution mit punktuellen Paraphrasen liegt. Dadurch möchte ich allen Benutzern, die vielleicht einmal Koptisch erlernten, später aber keine Gelegenheit mehr hatten, ihre Studien zu vertiefen oder auch nur ihre einmal erreichten Kenntnisse zu pflegen, ermöglichen, dem Wortlaut des Originaltextes mit Hilfe der Übertragung zu folgen. - Zu den sprachlichen Unschönheiten der weitgehend wörtlichen Übersetzung gehören die häufige Wiedergabe des Präfixes der Zustandsformen (Umstandssätze) e-, e= durch die deutsche Konjunktion »indem« und die gelegentliche Wiedergabe (der verschiedenen Formen) des Relativpronomens durch die Hilfskonstruktion »von dem/r gilt«. Ich bemühte mich anderseits, das Prinzip der Zeilenkongruenz nicht zu übertreiben. Manchmalliess es sich nicht vermeiden, ein koptisches Wort in der deutschen Übersetzung in eine andere Zeile zu übernehmen. Da die koptische Worttrennung am Zeilenende regellos ist, entschied ich mich dafür, ein getrenntes Wort in der Übersetzung möglichst der Zeile zuzuordnen, auf der im koptischen Text der grössere Wortteil steht. Worttrennungen des Ausgangstextes über-
II97
nehme ich nur dort, wo sich ein Kompositwort des koptischen Textes (in der Regel sind griechische Fremdwörter betroffen) auch in der deutschen Übersetzung in zwei Bedeutungs-Elemente zerlegen lässt (vgl. z. B. ach I I I 12 IIAXEIPO I rp AON = »meine Schrift- I rolle«). - Die Seiten- und ZeilenAngaben in Einführung und Anmerkungen zum Text halten sich stets streng an das koptische MS. Daher ergeben sich machmal geringe Inkongruenzen mit dem gebotenen Übersetzungs text. 3. Griechische Fremd- oder Lehnwörter im koptischen Text werden in üblicher Weise der Übersetzung des jeweiligen Wortes in Klammern beigegeben. Dabei folge ich der klassischen griechischen Rechtschreibung. Orthographische Abweichungen werden in den Anmerkungen notiert. Werden griechische Wörter im Text mit koptischen Eigenkonsonanten geschrieben, so merke ich dies in den Anmerkungen durch kursive Umschrift der betreffenden Wörter an. - Von Steindorffs, aber auch von Tills und Lacaus wertvollen Anmerkungen zum koptischen Text, resp. zu Sachfragen verschiedener Art übernahm ich, was mir zu übernehmen sinnvoll erschien. Anders als bei sonstigen Übernahmen gebe ich eine besondere Referenz hier nur in solchen Fällen, wo mir dies aus Gründen der Wahrung geistigen Eigentums geboten erscheint. Bei dieser Edition geht es mir nicht um Originalität. Insofern merke ich eigene Beobachtungen nicht sonderlich an. Ich verweise auch fast pauschal auf meine eigenen Überlegungen zum Text in Diskussion mit den Vorschlägen der anderen Beiträge in: DBAT 14 (1979), S. 54-60. Im übrigen mag dieser allgemeine Hinweis genügen. - Da es sich hier nicht um eine Neu-Edition des koptischen Textes handelt, gebe ich Anmerkungen zur Textgestalt nur in solchen Fällen, die einige Bedeutung für die Übersetzung haben oder wo ich einen anderen koptischen Text zugrunde lege als Steindorff. Einzelheiten zum koptischen Text sollen der von mir vorbereiteten Neu-Edition vorbehalten bleiben. 4. Die identifizierbareren Teile von S 2 habe ich in der mir wahrscheinlichen Übersetzung gebracht. Eine zusammenhängende Lesung des fragmentarischen Textes ist nicht möglich. Jedoch sind verschiedene Daten identifizierbar, die für einen literarkritischen und I oder traditionsgeschichtlichen Vergleich der Texte sah und ach nützlich sein könnten. Ich möchte den Leserlinne/n keine Information vorenthalten, die es ihnen ,erlauben könnte, sich hierüber eigene Gedanken zu machen.
5. Koptische Lesungen an problematischen Stellen werden in den Anmerkungen nur dann diskutiert, wenn es für Textaussage und Sinnzusammenhang hilfreich erscheint. - Bei den Umschriften koptischer Wörter in den Anmerkungen zum Text gebe ich als Lesehilfe den vokalischen Anstoss (e und Vokale in Nebensilben; im Koptischen je nach Dialekt mit Vokalstrich oder Trema auf demjenigen Konsonanten bezeichnet, dem der vokalische Anstoss voraufgeht) durch Doppelpunkt vor dem betroffenen Konsonanten (:) wieder. - Eine weitere Lesehilfe (für Nicht-Koptologen) ist der Querstrich zur Abgrenzung
syllabischer Lektüre-Einheiten (vgl. z.B. sen-ama-ahe für C6N.>.M'>''>'26 [ach 7,5]. 6. Bezüglich der Klammern im Übersetzungstext folge ich den bei Texteditionen üblichen Gepflogenheiten. Jedoch versuche ich, den Eigenheiten des vorliegenden Textes und der koptischen Sprache durch einige Zusatzzeichen gerecht zu werden. - Es zeigen im einzelnen an: (ayLO~)
( )
(( »
[ [
(( ))
griechische Fremdwörter Zum Zwecke eines besseren Textverständnisses vom Übersetzer eingefügte Buchstaben und Wörter ohne Entsprechung im koptischen Text Buchstaben oder Wörter des koptischen Textes, die nach den Regeln der deutschen Sprache eigentlich nicht übersetzt werden (können), in dieser Übertragung aber angegeben werden; soweit es sich um das Suffixpronomen -c der 3.P.sg.f. bei Verb formen handelt, ist zumeist eine Umschreibung mit dem deutschen Partizip »folgendes« möglich eine Lücke im Manuskript (MS), gegebenenfalls mit Textergänzung nur in Anmerkungen berücksichtigt: vom Schreiber im koptischen Text getilgte Buchstaben oder Wörter vom Schreiber gesetzte überflüssige Buchstaben oder Wörter Textergänzungen (Konjekturen) an Stellen, wo der Schreiber vermutlich etwas ausliess oder anderweitig irrte Text-Teile, die Steindorff offenbar noch lesen konnte, die aber auf Grund der mir verfügbaren neueren photographischen Aufnahmen und einer Autopsie der MSS nicht mehr erhalten resp. identifizierbar sind unsichere oder unidentifizierbare Textstellen
I I 99
1. Der griechische Text (Z) 1 Ist dies nicht gleich den Berichten von Sophonias, dem Propheten?a "Und es nahm mich (der) Geist b empor und trug mich in (den) fünften Himmel. C Und ich schaute (die) Engel d, die Herren genannt werden, und ihr Diadem, e aufgelegt im Heiligen Geiste. f Und es war der Thron eines jeden von ihneng vom siebenfachen Licht der aufgehenden Sonne. h
a)
b) c) d) e)
f)
g) h)
I.
1200
Antike Zitationsweise von (vermutlich) als bekannt vorausgesetzter Literatur; vgl. zu dieser Wendung z.B. bereits in der Biblia Hebraica Jos Io,I3b; I Kön 22,46 und B. J. Diebner: Das meistbenutzte Buch im Alten Testament, in: Lesezeichen für A. Findeiß, Hg. Chr. Burchard, G. Theißen, 1984 (Dielheimer Blätter zum Alten Testament und seiner Rezeption in der Alten Kirche, Beiheft 4), S. 42; ders.: "Wat dat ans noch to vertellen gifft ... «, in: FS Fr. W. Michelsen, Hg. K. Dohnke u. a., 1996 (Quickborn 86,112), S. 53. Das folgende Zitat belegt eine im 2. Jh. bekannte apokalyptische Schrift unter dem Namen Sophonias I Zephanjas. Man könnte annehmen, dass Z aus einer der nicht erhaltenen Abschnitte von sah oder ach stamme. Dafür spräche die Bezeichnung der Engel als XllQLOL. Dagegen aber spricht die Bezeichnung Gottes als {tEOC; ihjlLO'tOC; in ach (vgl. auch Wintermute, S. 500). Dort wird Gott als cojs JtUVTOXQIl1:COQ bezeichnet. Allerdings ist diese Apk in den erhaltenen Textpartien nicht mit dem Namen »Sophonias« verbunden. Das Fragment der diesen Namen bezeugenden Apk enthält keine entsprechende Gottesbezeichnung (vgl. 1,25: cojs ohne Epitheton). So wäre eine Zuordnung von Z zu sah zum mindesten e silentio denkbar. Der »Geist« versetzt bereits Ezechiel; vgl. Ez lI,I. Vgl. Hen (sI) 18,2. Zu himmlischen Thron-Visionen mit englischem Hofstaat vgl. z.B. Jes 6,1-3; I Kön 22,19· Ein ÖUJ,Ö1']l1u als (güldenes) Stirnband von Königen ist seit der Perserzeit (literarisch) bezeugt; vgl. Xenophon: Institutio Cyri 8.3.13. Die in Z erwähnten Engel werden hierdurch als »Himmels-Herrscher« (XllQLOL) charakterisiert. Vgl. hierzu auch die O'tEq,UVOL XQ1J(JQl der vierundzwanzig himmlischen JtQWßll'tEQOL in Apc 4,4. Zurecht verweist Wintermute, S. 508, darauf, dass der »Heilige Geist« hier nicht christlich verstanden werden müsse: "There is sufficient artestation of the use in J ewish sources«. Nur braucht man zum Beleg hierfür nicht erst auf deuterokanonische, jüdische Literatur jenseits von BH und LXX zu verweisen. Von dem rul;J qadso (sc.: Gottes) ist inJes 63,IOf. (vgl. Ps sr,I3 resp. Ps 5°,13 LXX: TO JtVEi}~IU TO ä,YLOV aou) die Rede; vgl. noch Sir 1,9; ZusDan 1,45. Gemäss ihrem herrscherlichen Status sitzen auch die aYYEAoL auf Thronen; vgl. hierzu die JtQWßll,EQOL von Apc 404 (weniger wohl Kol 1,16). Das zu unübertrefflicher Helligkeit gesteigerte Sonnenlicht ist ein Merkmal ,fic; EaxaT1']
zwe[i] Frauen, [d]ie zugleich mahlten an Ig einer Maschin[e] (f!EXaVlj). [I]ch aber (OE), ich schaut[e] Ih auf sie, wie sie sprachen. Und ich sah [noch] I' zwei auf ihren Lagerstätten. [Ein] P jeder [v]on ihnen ... Ik auf ihre[n] Lagerstätte[nJ. 6 U[nd ich sah] 11 die [g]anze (bewohnte) Erd[e] (mXO'llf!EVlj), wie sie [a]ufge[hängt] war I wie ein Tropfen von [Wasser] Im indem er hing ...
ach 2 indem er heraufkam i[n] einen Brunnen. la 2,I Ich sagte dem Eng[e]l (aYYEAoOv)d. Sie sitzen I auch an der Pforte (rtUAT]) des Himmels. Sie I berichten an ihn, den Ankläger (XabT]yoQOC;)e. Er I schreibt sie auf seine Schriftrolle (X.ELQoYQa<j>ov)f, damit I er sie anklage (xaTT]yoQELV), gl wenn sie heraus aus der Welt (XO<JflOC;) kommen hin-I h unter dorthin.« 3 Ich nun, ich ging mit I
b)
c) d) e)
f) g) h)
1208
LXX); 87,4-6 (bes. Vers 6); Dan r2,r; Lk IO,20; PhiI4,3; Hebr 12,23; ApQ,5; I3,8; I7,8; 20,I 5; Hen (äth) 47,3; I03,2; 104,1; 108,3; Jub 30,19ff.; 36,10; auch das Gegenstück, ein »Buch des Todes« sozusagen, ist bekannt: z.B. Jub 30,22; 36,10; Vgl. auch das Achtzehngebet I2 und zu weiteren Belegen aus der rabbinischen Literatur vgl. Bill. II, S. 170; III, S. 840. - 2. Das »Buch der Taten« eines Menschen: Neh 13,14; Ps sr,3; I09,14; Jes 65,6; Mal 3,16; Dan 7,IO; Apc 20,I2; Hen (äth) 81,4; 98,6-8.I5; 104,7; Jub 30,23; 36,10; 39,6; ApcBar (syr) 24,1; weitere Belege aus der rabbinischen Literatur vgl. Bill. II, S. 17I f. - Auch der Lohn des Menschen wird verzeichnet: vgl. Hen (äth) I08,IO. - An verwandten Vorstellungen seien hier genannt: das Aufgeschrieben-Werden zum Leben des Restes in Zion und Jerusalem Jes 4,3; das Gerichtsbuch Apc 5,I; der »Beutel des Lebendigen« I Sam 25,29 (vgl. O. Eissfeldt: Der Beutel der Lebendigen, Berlin I960 [BAL I05,6]; BHH I, Sp. 236f.; NBL I, Sp. 29I), der allerdings wohl die Bestattungssitte als Vorbild der Anschauung hat. - Ein anderer Buchtyp ist das »lebende Buch« (picoome etan:h) des EvVer 22>39, das die gnostische Erkenntnis vermittelt. Der Abschnitt ach 3,18 - 4>3 scheint die beiden in Spannung zueinander zu stehen scheinenden Vorstellungen von den »Schriftrollen« und dem »Buch der Lebenden« miteinander harmonisieren zu wollen; denn die hier beschriebene Prozedur erscheint recht unökonomisch. Diese Annahme wird m. E. durch die Beobachtung gestützt, dass in dem Abschnitt ach 4,3-13 die Daten von der Schriftrolle der Ankläger-Engel auf die des Anklägers selbst übertragen werden, sozusagen auf eine »Todesrolle«. Hier wollte womöglich jemand für das Sündenregister einen analogen Vorgang zu dem 3,9 - 4>3 für das Register der guten Werke der Gerechten beschriebenen konstruieren. Dabei scheint er sich an der Spannung zwischen den Genera »Schriftrolle« und »Buch der Lebenden« gestossen zu haben: auch der Ankläger- Widersacher des Pantokrator im endzeitlichen Gerichts-Verfahren - führt eine »Schriftrolle«. Und während der Pantokrator nur die Namen überträgt, schreibt der Ankläger die Sünden der Menschen ab. Zum »Ankläger« vgl. auch ach 4,9; 12,13f.; 14,2; sah I,14f.; vgl. auch die Rolle des bLCißOAO, in Mt 4,I. Bill. I, S. 141-144 (vgl. auch III, S. 814) geht exkurs artig auf den »Ankläger« in der jüdisch-rabbinischen Überlieferung ein. Vgl. u.a. Hen (äth) 104,7. Die »anderen Engel (nämlich) des Anklägers« wirken hier sekundär, gleichsam synthetisch eingeführt. Sie werden - anders als die (mit ihnen identisch sein sollenden) jubelnden in 3,1 wie auch die klagenden in 3>IO nicht »geschaut«, und der Visionär »fragt« auch nicht, wie bei letzteren, wer sie seien. MS: ceirographan. - Im Himmel werden auch die bösen Werke verzeichnet; vgl. Hen (äth) I08,7; TestAbr IO,7ff. MS: kategari. Am Zeilen-Ende wurde offenbar [[m/a(?) anak kje]] getilgt, und zwar so, dass über den ersten Buchstaben (m/a?) das a von mmau geschrieben wurde und das u über das erste a von anak. Der Rest wurde getilgt. Die Korrektur wurde wohl nötig wegen einer aberratia acuti (vgl. anak kje in Z. 13).
[dem] Engel (aYYEAo~) des HERRn. Ich schaute [v]or mich hin'. 4 Ich sah einen Ort dort jJ [mit tau]ksend(mal tausend) und zehntausendmal zehntausend l En- I [gel]n (aYYEAo~), die hin[ e]ingingen durch I [ihn, 5 der]en Gesicht war in der Art von einem Panether] (:rmQoaAL~)m indem ihre Zähne ausserhalb ihres Mundes (waren) in I [der Art von]n den Wildschweinen,o während ihre Augen
ach 5 gemischt waren mit Blut 5,1 (und) während ihr Haar aufgelöst war I wie das Haar von den Frauen, a indem I i)
j) k)
I) m) n)
0)
a)
Die räumlichen Vorstellungen des Textes sind problematisch bis unstimmig: obwohl der »Ankläger« »auf der Erde ist« (4,4f.), spielt sich der Aktenvorgang Übertrag der Sünden-Register wohl oben an der »Himmels-Pforte« ab (4,8-10). Die Anklage aber wird erhoben, wenn die Sünder »aus der Welt hinunterkommen« (sc.: in den Hades [und an die Gerichts-Stätte ?]; 4, 12 f.). Am Zeilen-Ende mo statt :mmo; vgl. Steindorff, S. 4I. Eigentlich kann es für den Zeilenbeginn nur eine Ergänzung geben: [m:n henho] :nho (vgl. ach 13,3 und sah 1,27). Nur reicht der Fehlraum nicht für sieben Buchstaben. Deshalb ergänze ich [m:n he]nho (:nho), d.h. ich nehme an, dass der Schreiber ein :nho versehentlich ausliess (Haplographie); vgl. Steindorff, S. 41. Vgl. zu den Zahlenangaben ach 13,3 f.; sah 1,27-30; Dan 7,10; Apc 5,rr; Hen (äth) 40,1; 60,r; 71,8.13' Grosskatzenartig sind die depravierten heidnischen Götter; vgl. z.B. JosAs 12,9. Ergänzungs-Vorschlag für den Zeilenbeginn: :n-'[t:he :n]ni-sahewt. Vgl. hierzu auch Steindorff, S. 43, der jedoch fragt: "Was ist ... s[herz]ahewt? Etwa ein Tier?«. Vgl. auch P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 169-195; Crum, S. 63ab. Die Form lässt Fragen offen; dass es sich um ein wildschweinartiges Tier handeln könnte, ist zum mindesten eine wahrscheinliche Annahme. Zum Zahn-Motiv bei hässlichen Straf-Engeln vgl. z.B. Hen (51) 42,1. - Vgl. sah l,pf. und ach 8,9-11. - Unter der Voraussetzung, dass die Interpretation »Wildschwein« zutrifft, erinnern die herausstehenden Zähne der »Schöpfungs-Diener« (vgl. 5,8) an die Gralsbotin Kundrie: »Die groteske Hässlichkeit dieser auf kelt. Traditionen zurückgehenden Gestalt weist auf ihr ursprüngl. Wesen als Todesdämon hin« (MEL 14, S. 449)' Dass es sich bei den in ach und sah erwähnten Engeln um Todesdämonen handelt, geht aus dem weiteren Text hervor (vgl. ach 5,8-14). Sollten diese Todesengel mit dem Typ »Kundrie« traditions geschichtlich in Verbindung gebracht werden können, müsste der Frage nach dem Ursprung dieser Wesen neu nachgegangen werden. Vgl. zu »Kundrie«: H. Güntert: Kundry, Heidelberg 1928. Vgl. zu den »Frauenhaaren« ach 8,8 f.lI f.; sah I,JI f.; Apc 9,8 (es scheint sich um ein NT-Zitat zu handeln: xul dxov TQixw; WC; TQlxuC; YUVaLXWV, xul ol6ö6VTEC; U1JTWV WC; AEOUJT(OV ~auv (oder der biblische Apokalyptiker zitiert). - Das Merkmal der aufgelösten, also langen Frauenhaare bei diesen apokalyptischen Schreckenswesen ist auffällig. Welche Funktion könnte es haben? Alle Körperzüge, aus denen sich z. B. die apokalyptischen »Heuschrecken« in Apc 9,3-10 zusammensetzen, haben ein Tertium: sie symbolisieren Verkörperungen zerstörerischer Macht (Heuschrecken, Skorpione, KampfRösser, Löwen[-Zähne(!)]; vgl. Apc 9,3.10). So steckt die Kraft des Nasiräers (vgl. Ri 13,5) Simson in seinen ungeschorenen Haaren (vgl. Ri r6,17.22). Vgl. auch den schrekkenerregenden, tödlichen Anblick der Gorgo (von YOQYOC; »schrecklich für Blick und
12°9
Geisseln (gaYYEALOV)b von Feuer in ihren I Händen sind c • 2 Als ich diese jedoch (ÖE) gesehen hatte, hatte ich Furcht. I Ich sagte dem [E]ngel (aYYEAor:;) dort, der I mit mir ging: »Wer sind diese I derartig?« 3 Er sagte zu mir: »Diese sind die I Diener (U:1tljgE'tljr:;)d der ganzen Schöpfung. Diese I sind es, die zu den Seelen ("'Ul(.lj) zu gehen pflegen der I gottlosen e ((a)oEßljr:;) Menschen. Sie bringen sie. Sie legen (sie)f an I diesen Ort. 4 Sie pflegen drei Tage (damit) zu verbringen, indem sie I mit ihnen in der Luft (aljg) kreisen, bevor I sie sie nehmen (und) sie sie vernichten zu ihrer Strafe (xoAaoLr:;) I bis (in) Ewigkeit. g« 5 Ich sagte: »Ich bitte I
b) c) d) e)
f) g)
Anblick« (PWkl 2, Sp. Ssz; cf. auch Liddell-Scott, S. 357). Auch bei den Schreckenswesen in ach ist tödliche Kraft das Tertium der Körper-Bestandteile (Panther, Eber[?], blutunterlaufene Augen). Ebenso mag man an die »Rache-Göttinnen« Erin(n)yen (EQLVUIO.14f.; 21,8; Hen (äth) 10,6; 18,1 I; 21,7; 54>1 f.; 63,10; 67,6f.; 90,26f.; 98,]; 100,9; 102,1; 108,3-5; 4 Makk 12,12; GesEsr 23; 4 Esr 7,36; ApcBar (gr) 4,16; ApcBar (syr) 44,15; 59,2; 64,7; 85,13; TestIs 7,1; TestSeb 10; PsSal 12,4·; ApcPl 39f. - Zu Belegen ovt, 2 so dass (ffiCJ'tE) ich mich niederwarfe auf I [m]ein Gesicht und begann, indem ich betete vor I dem HERRn, dem Pantokrator (ltaVLOJ.l.Qa'tffiQ):f 3 »Mö[gJe I dein Mitleid bis zu mir gelangen und (mögest) du auswischen I [m]eine Schriftrolle (X,ELQoyQa<j>ov)g; denn dein Mitleid I eilst an jedem Ort und es erfüllt Ih i)
j) k) 1) m) a)
b) c)
d)
e) f)
g) h) 1220
MS: vgl. zu f). MS: VTJO'tEUE. Beten und Fasten gehören zusammen; vgl. Ps 35>13; Jer 14,12; Dan 9,3; Joel 1,14ff.; 2,15ff.; Tob 12,8; Lk 2,37; Act 13,3; 14,23 u.ö. Vgl. zu den festgelegten Fasten- und Gebetszeiten EKL, 1. Aufl., I, Sp. 1267-1269 (Lit.); BHH I, Sp. 465 f. Der Schreiber hat offenbar EA.a.oo(O!J.a »Fehler, Versehen« (vgl. ach II,12.15; 12,3) mit dem recht ähnlichen Wort EA.a.XLO'tOV »kleinstes, geringstes« verwechselt oder ersteres wegen Homoiarkton (EA.a- / EA.a- ; dazu noch bei Fremdwörtern) ausgelassen. MS offenbar auch hier.ceiro-. Ist diese Stelle missionarisch zu verstehen oder charitativ? D. h.: ist das »Vergehen« des Sehers, dass er nicht Jesu Befehl folgte: »Gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel« (Mt 10,9)? Oder liegt seine Schuld darin, dass er dem in seiner religiösen Gemeinschaft empfohlenen und verbindlichen Almosengeben, der Charitas gegenüber den Glaubens- oder Kultgenossen, nicht hinlänglich nachkam (vgl. Sir 7,10.32-36 u. ö.; Lk II,41; 12>33; [Act 4,32 - 5,rrJ)? Vielleicht ist daran zu denken, weil Wohltätigkeit gegenüber Witwen und Waisen und Almosengeben zusammengehören (vgl. Tob I2,8 mit ach 11,9 - 12,4). Diesen Gedanken halte ich für wahrscheinlicher als eine »prophetische Sendung« des Sehers (vgl. Ez 2,3-5). Vgl. hierzu die Bemerkung zu S. II k)! MS: ceirographon. - Vgl. zum Sündenkatalog u. a. GesEsr 3 r; Hen (si) 42,7ff.; vgl. auch 51,1; 63,1. - Zum bekannten Text der Mt-Apokalypse Mt 25,J!-46 besteht kein direkter Bezug; vgL zur Tradition (Toten-Ritual der Auflistung der »Werke der Bannherzigkeit« im Alten Orient) B. J. Diebner: De Kennung - Zeitschrift für plattdeutsche Gemeindearbeit (19) 1996, bes. S. 31-35 (Lit.). MS: haste. MS: atapab:t. Mit dem a am Wortanfang kann ich bei einem anzunehmenden Konjunktiv (:nta, ta) nicht viel anfangen. An den vergleichbaren Stellen stelrt aeipab:t (z. B. vgl. 7,16). Eigenartig ist, dass hier (anders als bei den vergleichbaren Passagen) das Moment der Furcht in der Reaktion des Sehers fehlt (vgL z.B. 7,19). MS: ceirographon. MS: afmouf statt -mouh (vgl. dazu auch bei ach 9,3).
jeden [OJrt ('tono~)!«i 4 Ic(h)i nun, ich erhob mich. Ich stand I [dJa. k (Da) sah ich einen grossen Engel (uyyeAo~) vor I mir, 5 der zu mirfolgendes safte: »Siege! I Sei stark! Denn du bist stark! Du siegst über den I mAnkläger ('X.ULTJYOQO~).n Du kommstO herauf aus IP Amente und dem Abg:und. Du wirst übersetzen I jetzt an dem Ort des Ubersetzens.«q 6 Wiederum (nuALv) I brachte er eine andere Schriftrolle (XELQoYQuov), die beschrieben war mit der I Hand. Er begann (uQxeo't}m), sie zu lösen. r Ich las I auf ihr. Ich fand ((es», dass sie beschrieben war in meiner Sprache s I
[lacuna; om frt duae paginae i. e. unum folium J
i)
j) k) I) m) n) 0) p)
q) r) s)
VgL Ex 32,32f.; Ps sr,3.II; 69,29; Jes 43,25 u.ö. (vgl. dazu auch bei ach 4,3). - Gottes Güte »währet« nicht nur »ewiglich« (vgl. Ps 106,1; 107,1 u.s. w.), sie »reicht auch, soweit der Himmel ist« (Ps 36,6ff.; 57,II; 108,5). Das gleiche gilt aber auch für die Strafe Gottes (vgL Jer 51,9), vor der es kein Entweichen gibt, weder in den Himmel noch in die S"ot (vgl. Ps 139,8; Am 9,2). MS: ana statt anak. Wieder erblickt der Seher einen »grossen Engel«, der aber wohl kaum mit einem der zuvor erwähnten identisch ist. MartPol 9,1: "Io)CuE, lIoA1JltUQ:rtE, xut &.VÖQ(~OlJ; vgl. Herrn vis 1,4,3 und Steindorff, S. 55; vgl. auch ApcPI(lat) 14· Ein freier Raum zu Beginn der Zeile. Zu Z. 14-16 vgL ach 13,19 - 14,4; sah 1,10-15. Steindorff, S. 55, verweist auf die offenkundige Fehlerhaftigkeit der Stelle. Zu erwarten wäre (wie Z. 15) fut. I. MS: ahrei" /;!:n am Zeilen-Ende. Mit ahrei' abal /;!:n wäre die Zeile ausgefüllt gewesen. Zum Motiv des »Herauskommens des Gerechten« vgl. u. a. auch TestAbr 9,2-4. Zu Z. 14-16 vgl. ach 14,2-4. Erst dort scheint das Wort eingelöst zu werden. Vgl. zu ach II,2. Vgl. schon ach II,3. Auch dort ist wohl vorauszusetzen, dass der Seher den Text als in seiner Sprache niedergeschrieben erkennt. Joseph Smith bekam zur Entzifferung der »altägyptischen Zeichen« auf den ihm vom Engel Maroni am Hügel Cumorah gezeigten »goldenen Platten« für begrenzte Zeit eine »Prophetenbrille« ausgeliehen; vgL H. Reller, M. Kießig (Hg.): Handbuch Religiöse Gemeinschaften, 3. Aufl., Gütersloh 1985, S. 299. -Zum vermutlichen Umfang der Textlücke zwischen S. I2 und 13 vgl. die Einleitung. Die auf S. 12 unmittelbar folgenden Worte lassen sich aus den Parallel-Formulierungen ach 11,3 ff. erschliessen, zum mindesten aber der weitere Duktus. Allere dings sind als Inhalt dieser Rolle nun wohl die guten Werke des Sehers' zu erwarten. 1221
ach 13 13,1 Sie a halfen mir. Sie hoben mich in das Schiff, b das I dort (war). Sie begannen, indem sie sangen vor I mir, nämlich tausendmal tausend und zehntausendmall zehntausend Engel (aYYEAor:;)". 2 Auch ich, I ich legte mir ein Engels (aYYEAor:;)-Gewand d an. Ie Ich sah alle jene Engel (aYYEAor:;), I wie sie beteten (ltQOOE1JXW1Jm). 3 Ich I auch, ich begann, indem ich I betete (ltQOOE1Jxw1'tm) I mit ihnen auf ein Mal. Ich I verstand ihre Sprache, welche sie I mit mir redeten. f 4 Jetzt aber, I meine Kinder, dies ist der Kampf! Es ist nötig, g I dass man wägt die Guten (aya1'tor:;) und die Bösen h I
a) b)
c)
d) e) f)
»Sie« sind wohl zum mindesten ein Teil der Z. 3 f. erwähnten Engel. Hiermit ist wohl der »Charons-Nachen« (vgl. Andreae: Grabkunst, Taf.27h =Abb. 5) über den in der griechischen Mythologie Acheron oder Styx (der »Hassvolle«; vgl. LiddelI-Scott, S. 1657) genannte eiskalte Fluss zwischen der Welt der Lebenden und der Schatten gemeint (vgl. Roscher 1,1, Sp. 884-886; Ranke-Graves I, S. 98.1°5 f.109; H, S. 147). Vgl. auch das ägyptische "Pfortenbuch« (vgl. E. Hornung: Ägyptische Unterweltsbücher, Zürich, Münster 1972, S. 195-308 [mit Abb.]). - Die auffällige ParalIeie zwischen ach und ApcPl(lat) 23 bemerkt bereits der Bearbeiter H. Duensing an (vgl. Hennecke-Schneemelcher 113, S. 538). Zur Engel-Zahl vgl. ach 4,16 u. ö. Das erste h von :nhou-h:bsou stört; vgl. P. Lacau, in: JA 254 (1966), S. 169-195. Zur Investitur des Sehers vgl. Apc 3,5; 6,II; 7,9ff. Vgl. zu diesem hermeneutischen Topos ach 11,}; 12,19; auch Gen II,6-9 und Act 2,111.
g) h)
1222
Zur Form ce phan (A) vgl. Westendorf, S. 376, s. v. "'han- (+ kausativer Infinitiv) »es ist nötig, daß ... «. Zu ergänzen ist vielIeicht :nh:bewe »Taten«; vgl. Steindorff, S. 57, mit dem Hinweis auf das Abwägen der guten und bösen Taten in der ägyptischen Mythologie. Allerdings ist diese Ergänzung nicht zwingend: weder sprachlich noch sachlich, da auch die Menschen als solche »gewogen« werden (vgl. Hi 31,6; Dan 5,27) und darüber hinaus alIe Dinge (4 Esr 4,36). Ich habe darum Steindorffs Ergänzungs-Vorschlag bei der Übersetzung nicht berücksichtigt. Bei Z. 11-14 handelt es sich womöglich um eine Glosse. Zum Motiv des »Wägens« beim Gericht vgl. zur ägyptischen Tradition vor allem Grieshammer: Jenseitsgericht, S. 46-48., bes. den Sargtext (CT) VI, 323q-324g: »0 ihr jene sieben Sprüche, die ihr die Waage haltet in jener Nacht des Zählens des wd3t-Auges [= das gesunde, unverletzte Auge des Horus; BJD], die ihr die Köpfe abschneidet und die Nacken [ ... ], die ihr die Herzen (jb) wegnehmt und sie (b3tj) raubt und die ihr ein Gemetzel (auf) der Feuerinsel ausrichtet! Ich kenne euch, ich kenne euere Namen. Ihr kennt mich, wie ich euch kenne .... Ich komme zu euch, ihr kommt zu mir. Ihr lebt von mit, ich lebe von euch, Nun überweist mich dem Leben, das in eurer Hand ist, dem Glück (wjS), das in euerer Faust ist. Überweist mich dem Leben alIjährlich. Es tue noch viele Jahre zu meinem Leben hinzu ... bis ich fortgehe und wieder erscheine, um Luft in meine Nase einzuatmen. Meine Augen, sie schauen unter denen der Horizontbewohner an jenem Tage der Abrechnung mit dem Räuber« (Grieshammer: Jenseitsgericht,
auf einer Waage! 5 Dann(L01:e) kam er heraus, nämlich ein I grosser Engel (uyyeAOr;),' indem eine Trompete (ouAmy1;) I von Gold in seiner Hand war. Er begann, indem er I sie dreimal trompetete (ouAm~eLV) P über meinen KOff (hinweg), indem er folgendes sagte: I »Besiege dich« - dieser, »von dem gilt«: er hat gesiegt! Sei
ach 14 14,I stark - dieser, »von dem gilt«: er war stark. Du nämlich (yuQ), I du hast den Ankläger (XaLTjyOQOr;) besiegt. Du hast (es) geschafft, heraus (zu kommen) I aus ihm, dem Abgrund und Amente. 14,I Du I wirst jetzt übersetzen an dem Ort »der« Überfahrt. la Dein Name nämlich (yaQ), man hat ihn in das Buch derer geschrieben, I die leben!«b 2 Ich wollte nämlich (yaQ), ich »persönlich«, I ihn küssen (a(JJta~Hv).c (Aber) ich konnte nicht küssen (aoJ[a~Hv)d I den grossen Engel (ayyeAOr;); denn «eine)) I gross«e)) war seine Herrlichkeit. 3 Er eilte nun zu ih-I S. 48f.). Vgl. auch die 33. Szene der 5. Pforte des "Pfortenbuches«(mit leeren Waagschalen; vgl. Hornung: Unterweltsbücher, S. 238; Abb. S. 239; Abb. 6), die Darstellung auf einem ptolemäischen Papyrus, wo "der Gott, der die Waage trägt«, das Herz des Verstorbenen gegen die Hieroglyphe der Ma-at abwägt, die für die Ordnungstreue des Toten im umfassenden Sinne des Lebens- und Gesellschafts-Verständnisses steht (vgl. Eggebrecht, Ägypten, S. 338f. [Abb. 7]; vgl. auch die Darstellung auf einem Papyrus, dem Totenbuch des Hunefer bei Eggebrecht: Unsterblichkeit, S. 12 f. [ca. 13°° v. ehr.]) und den Text des Totenbuches [18. Dynastie]: »Waagschale, mit der die Maat gewogen wird« (Hornung: Totenbuch, S. 242: TB 125,86; zur Waage und zum Wägen vgl. folgende Sprüche TB 1,67; 12,4; 17,218; 30B,6; 71,44; 105,15; 125,37f.I43·186.188; 132,7; 149,9; 178,86). Der ägyptischen Vorstellung kommt m. E. Jes 28,17f. am nächsten: "Ich werde setzen ... {daqah [vgl. ma-at ( )] zum >Gegengewicht< .... Und euer Bund mit dem Tode wird aufgehoben werden, und euer Vertrag mit der Scheol [vgl. am:nte und noun] wird nicht mehr bestehen bleiben«. Zum "kritischen Wiegen / Wägen« in der BH i)
j) k)
a) b)
c) d)
Eigentlich möchte man erwarten, dass es sich um den Enge! von 12,11 handelt, zumal er 13,19 - 14,4 dessen Worte von 12,12-16 aufnimmt. Doch ist dies schon wegen der anzunehmenden Textlücke nicht sicher. Zum weitverbreiteten Topos der Gerichtstrompete oder -posaune vgl. Joe! 2,1; Zeph 1,16 (vgl. BHH UI, Sp. 148of.); Mt 24,3 I; I Kor 15,52; Apc 1,10; 4,1; 8,2 ff.; 9,1 ff.; PsSal 11,1; LebAd47u.Ö. Zur Konstruktion ero n- vgl. Steindorff, S. 57. Auffällig ist auch der Umstand, dass der Seher hier aufgefordert wird, sich selbst zu besiegen. Zu ach 13,19 - 14,4 vgl. 12,12-16; sah 1,12-15 (ohne den Topos "Überfahrt«). Das "Buch der Lebendigen« (vgl. ach 4,zf.) erscheint an dieser Stelle etwas unvermittelt. Eher würde man eine Erfüllung der 12,6 H. vom Seher geäusserten Bitte um ein Auswischen seines Schulden-Kontos aus der Schriftrolle erwarten. MS: aOJta~E. MS: aaJta~E. I223
nen, den Gerechten (Chxmo~) allen, e welche Abraham I sind und Isaak und Jakob und Henoch I und Elias und David. f 4 Er sprach I mit ihnen in der Weise eines Freundes mit einem Freunde, I die miteinander sprechen. g 5 Er kam nun I zu mir, nämlich der grosse Engel (UYYEAO~), indem die I Trompete (auAmys) von Gold in seiner Hand war h. Er trompete-I te (auAm~ELv)' auf ihr hinauf zum Himmel. 6 Der Himmel öffnete (sich) I vom Ort des Aufgehens der Sonne bis zu ihrem Ort des I Untergehens, vom Norden bis zum Süden.) I5,I Ich I sah (das) Meer ({}uAuaau), k das l ich (bereits) gesehen hatte am
ach 15 I5,I Grund von Amente: I 5,2 Seine Wellen hoben sich I hoch bis zu den Wolken. Ich sah die Seelen ('ljJ1JXTJ) I alle, wie sie untergegangen waren hinunter in ihn. 3 Ich sah I einige, die gebunden waren »mit« ihren Händen I heran an ihren Nacken, die gefesselt waren an ihren Händen I
e) f)
g)
h)
i) j)
k) I) a)
122 4
Vgl. ach 17,1 I. Abraham, Isaak und Jakob werden auch in 17,6f. aufgeführt. Die Übereinstimmung der sechs genannten »Gerechten« mit den Paradigmen der commendatio animae ist wohl kein Zufall (vgl. zu ach 9,II). Vgl. auch den Exkurs zur Stelle bei Wintermute, S·514· Der "grosse Engel« unterhält sich mit den "Gerechten« wie Gott mit Mose (vgl. Ex 33,11 und dazu PsPhilo 23,9; 25,5; 32,8). Abraham ist bereits in der BH der »Freund« Gottes (Jes 41,8; vgl. 43,4; 48,14; dazu K. Elliger: Jesaja II, Neukirehen 1971, S. 137f. [BK XI]). Diese Tradition lässt sich auch durch die ausserkanonische antik-jüdische Literatur hindurch verfolgen; vgl. z.B. ApcPI(lat) 25; 27; ApcAbr 10,6; CD 3,2; TestAbr 4,10; 8,2; 13,I. Allerdings werden auch andere Personen Gottes "Freunde« genannt, etwa die ach 14,1 I erwähnten Isaak und Jakob (vgl. CD 3,3; PsPhilo 49>8; TestIs 1,4). Vgl. auch Abraham / Ibrahim als "der Freund« Gottes im Islam. - Der Abschnitt 14,9- I4 hat an dieser Stelle keine erkennbare Funktion. Nach dem Patriarchen-Einschub tritt wohl wieder der "grosse Engel« von 13,15; 14,8 auf. MS: ouAmt,E. Vgl. Mt 24,27.3of.; ApePetr (äth) 1,6ff.; ApcEI] 1,19 - ]2,9. - Es fehlt in ach das "Zeichen des Kreuzes« (vgl. ApcEI 32,4; dazu die Anmerkungen JSHRZ V,3, S. 251 f.; vgl. auch in Ergänzung hierzu E. Dinkler: Das Apsismosaik von S. Apollinare in Classe, Köln, Opladen 1964 (WAAFLNW 29); B. J. Diebner: Die Orientierung des Jerusalemer Tempels und die "Sacred Direction« der frühchristlichen Kirchen, in: ZDPV 87 (1971), S. 153 (Lit.).165f. MS: thalassa statt athalassa. MS: ras statt aras. Der Text-Zusammenhang ab 14,16 enthält eine Unstimmigkeit: der »grosse Engel« bläst zum Himmel hinauf. Dieser öffnet sich, und der Seher schaut »das Meer ... drunten in Amente«. V gl. dazu das Meer ach 7,6 ff.
und an ihren Füssen. b 4 Ich sagte: »Wer I sind diese?« 5 Er sagte zu mir: I »Diese (sind) die, die sie zu besitzen (? cj>OQELV)" pflegen; I sie geben Gold an sie und Silber, bis sie I irreführen (:n:Auvuv)d die Seelen ('l!J'UXTJ) der Menschen.« I 6 Ich sah aber (ÖE) noch einige andere, die I gekleidet waren in Matten von Feuere. 7 Ich sagte: I »Wer sind diese?« 8 Er sagte zu I . mir: »Diese sind die, welche Silber geben zu seiner Vermehrung f I und nehmen die Vermehrung von (der) Vermehrung.« Ig 9 Ich sah aber (ÖE) noch Blinde, die I schrieen heraus. h Ich wunderte mich, 10 als ich gesehen hatte I alle diese Werke Gottes. li Ich sagte: >,Wer sind diese?« :,j I
b)
c)
d) e) f) g)
h)
i)
j)
Vgl. GesEsr 40; Sib 3,I51. - Vgl. hierzu die Nackenfesselung des »Doppeltgewundenen« in der 36. Szene der Sechsten Stunde des »Pfortenbuches« (vgl. Hornung: Unterweltsbücher, S. 244, Abb.37 [Abb. 8], und den Text S. 236.243 ff.); vgl. auch den lxionMythos; vgl. Ranke-Graves I, S. I87; PW X,2, Sp. I373-1383; Roscher n,l, Sp. 76677 2 . MS: cj>OQEL. - Ich übersetze cj>OQELV (cj>OQEW zu cj>EQW) hier versuchsweise mit »besitzen« (vgl. Liddell-Scott, S. 195of.; zum Problem auch Steindorff, S. 60. Winterrnute, S. 51 5, konjiziert ein griechisches Wort mit der Bedeutung »bestechen«, Kuhn, S. 924, übersetzt mit »search out«. MS: JtACl.VCl.. Diese Angabe scheint nicht mehr die Situation des Meeres von I4,20ff. vorauszusetzen. -si statt sei (A). Es handelt sich um Zinswucher: Zins und Zinseszins. - Vgl. Ez I8,17. Im griechischen Achmim-Text der ApcPetr(ach) 3I (Hennecke-Schneemelcher IP, S. 478) heisst es: »In einem ... grossen See, voll von Eiter und Blut und aufwallendem Schlamm, standen Männer und Frauen bis zu den Knien; das waren die, welche Geld aus gelehnt und Zinseszins gefordert hatten«: OL ÖCl.Vd~OV'tE~ XCl.L aJtEL1:OÜv'tE~ 'toxou~ 'tOXWV. - Zins (und Zinseszins) werden an drei Stellen der Torah verboten; Ex 22,24; Lev 25>36f.; Dtn 23,20f. Prv 28,8 ist wohl nur im Kontext mit Prv I3,22 richtig zu verstehen; vgl. H. Ringgren: Sprüche, Göttingen I962, S. II3 (ATD r6/r). Ohne Wertung spricht die einzige NT-Tradition Mt 25,27 par. Lk I9,23 vom Zinsnehmen. Vgl. Zeph 1,17. - Diese »Blinden« fallen aus dem Rahmen, weil im weiteren zwar von ihrer Sünde, nicht aber von der Art ihrer Strafe die Rede ist. Womöglich ist die Blindheit selbst die Strafe, so dass mit dieser Charakterisierung genug gesagt ist. Doch fällt diese Gruppe damit aus dem Rahmen der übrigen, deren Strafen mit dem Ort der Peinigung verbunden sind. Dort, wo man eine Information über die Verwahrungsweise der »Blinden« erwarten möchte, wird über die Verwunderung des Sehers gesprochen und mit einem Temporalsatz auf die Gesamtheit des zuvor Geschauten Bezug genommen. Trotz des berechtigten Hinweises von Steindorff, S. 6I, habe ich den seltsamerweise nachgestellten Temporalsatz auf den Ausdruck der Verwunderung bezogen, weil mir dies sinnvoller erscheint und die Verwunderung sonst völlig isoliert stünde. Der vermutliche Einschub wirkt so ungeschickt, dass eine sprachliche Entgleisung des Schreibers auch nicht mehr unwahrscheinlich wirkt. Die Frage muss sich auf die »Blinden« beziehen, greift also hinter Z. I7f. zurück. 122 5
ach 16 16,1 Er sagte zu mir: »Diese sind die Katechu-I menen (xu't'l]X01JflEVO~), a die gehört haben das Wort von I Gott, aber (unu) sich nicht vervollkommnet haben in I der Sache, die sie gehört haben.«b 2 Ich aber (OE), I ich sagte zu ihm: »Ei, haben sie nicht Reue (flE'tUVOLU) I dort?« 3 Er sagte:»Ja.« (Da) sagte I ich: »Bis zu welchem Tage?« 4 Er sagte zu I mir: »Bis zu dem Tage, an dem der HERR I richten (XQLVEW)C wird.« 5 Ich sah aber (Öl') noch I andere, deren Haare auf ihnen waren. 6 (Da) I sagte ich: »Nun (uQu), gibt es Haar und Körper (OWflU) I an diesem Ort?«d 7 Er sagte: »Ja, es pflegt I a) b)
c) d)
MS: 'lta~E'lto'UJlEVO~. Vgl. Mt 13,5.20f. parr. - Die Rede von den »Katechumenen« im Zusammenhang mit »Reue« (JlE'tuvma) könnte bei diesem Abschnitt an eine christliche Rezeption denken lassen (vgl. auch Winterrnute, S. 515). Unterweisung im Glauben und pflichtgemässe Belehrung der Täuflinge finden wir schon im NT (z.B. GaI6,6; Mt 28,19f.). Eine festgelegte Dreijahresfrist, in der »der Lebenswandel und die moralische Festigkeit des Bewerbers« (H. Lietzmann: Geschichte der Alten Kirche, 2. Aufl., Berlin 1961, S. 127) und besonders seine diakonischen Aktivitäten geprüft werden sollen, findet sich in der Kirchenordnung Hippolyts 42 (frühes 3. Jh.). Eine derartige Entwicklung scheint unser Text vorauszusetzen. Doch gibt es auch im antiken Judentum »Umkehr« und »Unterweisung«, wenn wohl auch der Terminus »Katechumene« ('lta'tEx6JlEVO~) in diesem Zusammenhang nicht belegt ist. - V gl. u. a. auch NBL II, Sp. 456. MS: 'ltQLVEL. Auch mit den beiden Nachfragen Z. 5 f.ll f. fällt der Abschnitt ach 1s,r6f.19; 16,1-9 aus dem Rahmen. Möglicherweise muss hier ein den Verfasser (und seine Gruppe?) besonders drängendes Problem geklärt werden. - »Jener (Feuer-) See befindet sich in der Dat / und ist umgeben von diesen Göttern, / Sie befinden sich in den Umhüllungen, / ihre Köpfe (aber) sind entblößt« (»Pfortenbuch«, 3. Stunde, 10. Szene; dazu die Abbildung mit den Blossköpfigen im Feuersee: Hornung: Unterweltsbücher, S. 210f.). Eine Auffälligkeit des Textes besteht darin, dass der Seher nur »Haarige« sieht (16,9f.), aber nach» Haar und Kötper« fragt. Haar mag demnach zur Kötperlichkeit gehören. Es mag aber auch sein, dass die ausdrückliche Frage nach »Kötper« im Blick auf 1 Kor 15,35ff. zugefügt wird. Die Frage allein nach dem »Haar« könnte ihren Grund in vor-christlicher Tradition haben (natürlich auch die Frage nach »Körper« im Blick auf das »Schatten-Dasein« der Hades-Bewohner). Ein kahler Schädel scheint zum Reinigungsprozess zu gelrören (vgl. Lev 14,8f.; Num 8,7; Dtn 21,12; Jes 22,12; Jer 7,29; Ez 44,20; Mi 1,16), vermutlich weil langes Haar Kraft (vgl. Ri 16,22) bedeutet, Reinigung aber Verzicht auf Fähigkeit (vgl. Jes 3,24). Etwas anderes - und Verbotenesist der »Rundschnitt« (vgl. Lev 19,2-7; Num 6,5; Ez 44,20), wohl weil er das Merkmal feindlicher Kulturen ist (vgl.Jer9,25; 25,23; 49>32). »Vom KopfHaut und Haare« abgezogen zu bekommen, ist eine Schande (vgl. 2 Makk 7,7). Darum wohl auch der Trost »kein Haar soll euch gekrümmt werden« (Lk 21,18; vgl. Act 27,34). Paulus scheint hier eine andere Kultur zu vertreten (vgl. 1 Kor 11,6.14). Voll- und Stirnglatze sind nicht nur in bestimmten Zusammenhängen Zeichen für »Reinheit« (vgl. Lev 13,40), »Kahlkopf« ist auch der in (permanenter ?) kultischer Reinheit lebende »Gottesmann« und »Prophet« (vgl. 2Kön 2,23). - Im ägyptischen Totenkult sind wohl die Seligen »rein« (und
1226
der HERR ihnen Körper (awlla) und Haare zu geben I gemäss (xULa) der Art: die sein Wille ist."f 8 Ich sah aber (bE) I (noch) andere Mengen. g Er führte sie heraus, indem sie schauten I auf alle diese Strafen (xoAam~). 9 Sie begannen, I indem sie herausschrieen (und) indem sie flehten vor I dem HERRn, dem Pantokrator (n:avtQxgm:wg), I indem sie folgendes sagten: 17,1 »Wir bitten dich
ach 17 17,1 für diese, die sind in diesen Strafen (xoAam~) I allen, damit du dein Erbarmen haben mögest I mit ihnen allen!«a 17,2 Ich aber (bE), als ich sie sah, I ich sagte dem Engel (aYYEAo~), der sprach mit I mir: (»Wer sind diese?«) b 3 Er sagte (zu mir): »Diese, welche bitten den HERRn (sind) Abraham und Isaak und I Jakob. c 4 Zu einer Stunde nun täglich Id pflegen sie herauszukommen mit dem grossen Engel (aYYEAo~). I Er trompetet (aaAm~ELv)" hinauf zum Himmel und I (einen) anderen Ton auf die Erde. 5 Sie pfle~en zu I hören, nämlich die Gerechten (bLxmo~) alle auf den Ton. I Sie kommen herein, indem sie laufen (und) indem sie bitten I den HERRn, den Pantokrator (n:avLOxgULwg) täglich I für diese, die sind in I allen diesen Strafen (xoAamc:;). g 6 Wiederum (n:aALv) aber (bE) pflegt er I herauszukommen, nämlich der grosse Engel (aYYEAo~), indem die I
e) f) g) a) b) c)
d) e)
f) g)
glat[z]tköpfigJs.o.] als Zeichen ihrer »Unbeflecktheit«). Da müssen sich die christlich gewordenen Agypter wohl gewaltig umstellen. Statt bete lies t:be. Zu ach 16,9-14 vgL bezüglich der Frage-Ebene I Kor '5>35-50. Die hier genannten »anderen Mengen« werden in '7,6f. als drei Personen aufgeschlüsselt. Zum Fürbittengebet des Sehers vgL ach 2,12-16; vgL auch zum Problem der Fürbitte für die in ihren (Tod-) Sünden in der Unterwelt Befindlichen die Einführung oben S. I I 53. Hier ist ganz offensichtlich die Frage ce nim :ntau ne nei" ausgefallen (möglicherweise Homoioarkton: ce nim / ce neei). Von den '4,'0-'2 erwähnten Personen werden hier nur die Erzväter wiederholt. - In 4 Esr 7,I06-IIO werden als Fürbitter genannt: Abraham, Mose, Josua, Samuel, David, Salomo, Elias, EzechieL Zurtäglichen Fürbitte der Gerechten vgL u. a. AssMos 11,11. - »Zu einer (sc.: festgelegten) Stunde nun täglich ... «: vgl. hierzu als nächste Parallele ApcPI(lat) 7f.; 25. MS: aaAm~E. Zu dieser Bezeichnung vgl. '4,10; umso merkwürdiger, dass hier Henoch, E1ias und David fehlen. Im Abschnitt '7,7-15 finden sich Anspielungen auf bereits Erwähntes: der »grosse En122 7
Trompete (aUAmy~) von Gold h in seiner Hand ist (und) indem er bläst (auAm~ELv)l
I
hinunter zur Erde. 7 Sie pflegen (es) zu I hören am Ort des Aufgehens (der Sonne) bis zum Ort des I Untergehens und im Süden bis zum I Norden.] 18,1 Wiederum (nuALv) nun (uv) pflegt er zu blasen (auAm~ELv)k
ach 18 18,1 hinauf zum Himmel. Sie pflegen (dort) zu hören seine I Stimme.« 18,2 Ich sagte: »Herr, weswegen rucht I liessest du mich, bis ich sie alle sah?«' 3 (Da) sagte Ib er zu mir: »Ich habe nicht Vollmacht (E~oumu) I dort, sie dir zu zeigen C , bis d der HERR, I der Pantokrator (nuvto%Qa"twQt sich erhebt in f seinem I Zorn (1}UiJO~) zu verruchten die Erde und die I Himmel. g Sie werden (es) sehen (und) sie sind verwirrt (und) sie I rufen alle aus, indem h sie folgendes sagen: 4 Alles Fleisch (auQ~)l, welches zu dir gezählt wird, das werden wir geben I dir alle am Tage des HERRn!« I 5 Wer (ist es), der stehen können wird I vor ihm, wenn (01:UV)j er sich I
h) i)
j) k) a) b) c)
d) e) f) g)
h) i)
j) 1228
gel« pflegte schon 14,8-14 vertraulichen Umgang mit »allen Gerechten« und »posaunt« 14,14-q zum Himmel. Neu ist, dass er jetzt auch zur Erde hinab bläst (q,9f.qf.). MS: noub statt :nnoub. MS: aaA1U~E. Zu 17,19-21 vgl. 14,18 f. MS: aaA1U~E. Diese Bemerkung könnte darauf hindeuten, dass in den heute nicht verfügbaren Abschnitten nach S. 18 nicht mehr viel Visionäres gestanden haben mag. Am Zeilenende: [[c]J. Statt atamak arau anfänglich atamarau geschrieben, dann nachträglich supralinear k hineinkorrigiert, allerdings nicht das bei scriptio continua (c.gr.s.) ursprünglich doppelt gelesene, nun aber fehlende (zweite) a. Korrekturen im MS. Nach :rtavwxQa'twQ Tilgung eines Buchstaben [[?]]. b:n- über e-u korrigiert. Vgl. Jes 13,13; auch Zeph 1,14 - 2,3. - Der Topos des Vergehens von Himmel und Erde oder gar ihres vernichtet Werdens im göttlichen Zorn findet sich so nicht in. der BH: selbst inJes 13,13 nicht, der Stelle, die ach 18,5-8 sprachlich am nächsten steht: 6 yaQ oUQavoc; 1tlJflwl'}~aE,m xaL ~ yfj aEUrl}~aE,m EX ,iiiv 1tEflEALWV au,fjC; ola 1t'lJflOV oQyfjc; X'lJQLOlJ aaßaw1t 'TI ~~lEQq., iJ <Xv E:rtI\)"'}lj 61tvfloC; aucoiJ (LXX); vgl. dazu eher Gen 8,2 I f. Gottes Zorn richtet sich vor allem gegen Menschen[-Gruppen]). V gl. aber Mt 5,18; 24,35 parr.; Lk 16,17; 2 Petr 3,10-12 (!); 1 Joh 2,17; Apc 21,1. eu- über anderen Text korrigiert. Der Schreiber hatte Schwierigkeiten mit dem für ihn (als Kopten) ungewöhnlichen Buchstaben 1; (in a((Q1;), der nur in (griechischen) Fremdwörtern begegnet. MS: hotan.
erhebt in seinem Zorn ({}uf.Lo~), k um zu ver (nichten die) Erde 11 und jeden Baum, der gewachsen ist auf der Erde? I 6 Sie werden herausgerissen mit ihren Wurzeln. Im Sie fallen herunter auf den Grund und I jeder Turm (Jt1JQYo~), der hoch (ist), und die Vögel, I die herniederfliegen und I jeder Turm (Jt1JQyo~),n der hoch (ist): sie werden fallenD
[herunter auf den Grund ...
k) I)
m) n)
0)
Zu dieser »kritischen« Frage vgl. Ps 130 (129 LXX),J; Nah 1,6; Mal 3,2; Apc 6,i7: Ö1:L ~A.~EV ~ ~f.tEQU ~ f.tEyUA,1] 1:fj~ 6Qyfj~ UU1:WV (andere: uuwü), X.UL 1:L~ öUVU1:UL bereinigendenRedaktion< vor. Damit wird nicht behauptet, dass dieser Text >christlich getauft< worden wäre, wohl aber angenommen, dass >christlich Getaufte< dem Text seine Gestalt letzter Hand gaben und ihn für ihre monastisch-zönobitischen Erfordernisse rezipierbar machten. Dies aber hiesse: wir könnten wohl auch dann eine christlich-bearbeitende Rezeption annehmen, falls man nicht bereits mit der Rezeption einer >Evangelien-Harmonie< gemäss Cod. D rechnen oder überhaupt von einem Bezug auf die betreffende Evangelien-Tradition absehen möchte5 •
Einfügung II (5. II87) Bezüglich der von mir vermuteten >koptisch-mönchischen< Bearbeitung könnte ich mit einer letzten >produktiven Gestaltung< des uns tradierten achTextes noch im Laufe des 4.Jh.s rechnen.
Einfügung III (S. 1204) Zu den >zweien9
1226 1226 1181 1226 122 7
lI75· rr81 122 3
1208
1,27 5,4
121 3 I171
II 79 1201
Jak
Ape 1-12
Röm 3,19 6,23 10,6ff.
Hebr 7,25 ff. 11,7 12,23
I I 51 122 3 II75· I2 q lI7S·12I8 I2I7 II75· I2I8 1208.I222 122 3 I200 1208 12I9 121 9 T2I9
5,II 6,1 6,5 f. 6,11 6,17 7,9 ff. 7,13 8,2ff. 9,1 ff. 9,2 9,3 9>3-10 9,8 9,10 9,11 10,2
12,7-12 13,8 13-22 14,10 17,8 19,10 19,20 20,10 20,12
20,14 20,14f. 20,15 21,1
21,8 22,8 22,8 f.
12°9 121 9 122 3 1222 1229 1222 12°5 122 3 122 3 121 3 1209·121I 12°9 12°9 12°9. 1211 121 5 121 9 1202 1208 ,II5J 121 4 1208 1175·I2I4·I2I8 12I3 121 3 1208. I21 9 121 4 121 3 1208 I228 1213.1214 1164-1202 1175· I2I8
Deuterokanonisches Schrifttum Achtzehngebet 12 1208 ApcAbr 10,6 ApcBar(gr) 3,4 4,16
1224
12,2
1206 121 3 1206
ApcBar(syr) 24,1 44,15 55,3 59,2
1208 121 3 1218 121 3
59,10 63,6 64,7 85> 13
121 3 1218 121 3 121 3
ArcEl 31,9 31,19 31,19-]2,9 32,1-7 32,4 ]2,7 ff.
1172 1172 1224 II72 1172.1224 1172
ApcEsr(gr) 4,17 4,23 4,26 7,17
1206 1206 1206 12°3
1ApcJak! NHL V,3
II7°
AscJes 7,13 H.
115 6
ApcPetr(ach) 3I
122 5
ApcPetr(äth) 1,6ff.
1224
ApcPI(lat) 7 f. 14 17 23 25 27 29 39 f.
1227 1221
121 9
1222 1224.1227 1224 1212 121 3
ApcPI! NHLV,2 20
1202
ApcSedr 2,4 2,5
II 56 115 6
AscJes 7,21
u18
Asklepiusl NHLVI,8
12°5
II7°
12 39
AssMos 11,1 I
1227
Buch vom Kämpfer Thomas/ NHL II,7 II 70 IClem 7,5-7 59,3
II 89 12°5
2elem 8,1-3
118 9
Dialog mit dem Heiland/ NHL III,5 II 70 Discourse on the Eighth and Ninth/ NHLVI,6 120 5
54,rf. 56,rf. 60,1 63,10 67,6f. 71,8 71,13 81,4 8304 89,61 H. 9°,14 90,22 90,26f. 92,1 9 803 98,6-8 98,15 100,9 102,1
4Esr
rf.
403 5 ff. 4,3 6 4,4" 7,3 6 7,I02-II5 7,I06-lIO 7, II I 7, 12 5 15 f. EvVer 22,39 27,11
GesEsr 23 31 4° Hen(äth) 3 ff. 6-16 6,7 10,6 18,1 I 1903 20,8 21,7
26f. 39,7 4°,1 47>3 48,1 51,4
124°
II 8o 121 9 I218.1222 I2I8 121 3 1179 122 7 1206 121 7 lI80
103,2 1°4,1 1°4,7 108,3 108,3-5 108,7 108,10
121 3 1220
122 5
1229 lI71 I2I8 121 3 121 3 1202 I218 121 3 12I2 121 7 I202. 1209 I208 12°4 121 7
1202
121 3 1208 1208 121 3 121 3 1208 1208 12°7.1208 1208 121 3 1208 1208
Hen(sl) 10,2
18,2 19,5 20,2
1208 121 7
121 3 1201 1202.12°9 121 3 121 3 1202.12°9 1202.12°9 1208 1229 12°7 12°7 12°7 121 3
21 03 22,4 42,1 42,7 ff. 49 51,1 52,15 63,1 Herrn vis 1,403
121 4 1200
12°7 1210 1210
12lI 12°9 1220 122 3 1220 122 3 1220
1221
Hypostasis of the Archons/ NHLII,4 12°5 JosAs 12,9 14,9
12°9 I2I8
Jub }0,19 ff. 30,20ff. 30,22
I20S I207 1208
TestSeb 10
30,23 36,10 39,6
1208 120S 120S
LebAd 47
122 3
3Makk 2,2ff. 5,51 6,2-15 6,4-8 6,6-8
12 17 121 3 121 7 121 7 121 7
BM MS 990r/3 (äg.) = TB Hu-nefer 1223
12,12
121 3
Breviarium Romanum Commendatio Animae 1216
MartPol 9,1
1221
V, XI, 77,2
PsPhilo 19,12 23,9 25,5 32,8 40,1 49,8
12°3 1224 1224 1224 122 3 1224
4Makk
121 3
Sonstige altorientalische und (spät-)antike Quellen Amduat (äg.)
91
121 5
Clemens Alexandrinus Stromata II45·1158
ConstApost V,7
121 7
Höhlenbuch (äg.) 121 5 97,7-98,1
SadokWerk (CD) =Damaskusschrift 1224 1224
Josephus Antiquitates 8,IIf. 10,152-154 10,153
Second Treatise on the Great Seth! NHL VII,2 1205
Kirchenordnung Hippolyts 42 1226
Sib 3,151
122 5
London Ms. Or. 5525 110 1183
Sir(hb) 7,35
IISO
TestAbr 4,10 8,2 9,2-4 10,7 ff. 13,1
122 4 1224 1221 1208 1224
TestHi 52,IIf. TesrIs 1,4 7,1 10,1
1206 1206 1206
Pfortenbuch (äg.) 10. Szene 1213.1226 33. Szene 1223 36. Szene 1225 60. Szene 1215 Pisa, Campo Santo, 1213 Sarkophag Sargtexte (äg.) = CT VI,F3q-F4g 1222
12°3 122 4 121 3 12°3
Totenbuch (äg.) 1223 1,67 1223 12,4 1223 17,218
30B ,6 7 1,44 10 5,15 125,37f. 125,49f. 12 5,86
122 3 122 3 122 3
122 3 12!1
122 3
13 2 ,7 149,9 178,86
122}
122 3 122 3
Velletri, Sarkophag
121 3
12 5,143
122 3
Xenophon Institutio Cyri
12 5,186 12 5,188
3 122 3
8,3,13
122
1200
(2.
). Rechte
12
4
Abb. 2: Pisa, Camposanto, Sarkophag (3. Jh.). Front, Hadespforte. (Panofsky Abb.116).
Abb. 3: (Glatzköpfige) »Götter, die im Feuersee sind« (Hornung S. 210, Abb.20).
Abb. 4: Erynnien (RoscherI,1, Sp. 1331f.) 12 44
über Text S 238).
12 4- )
SJ:nü'2:)
:8