Jiidisme Smriften aus hellenistismrötnismer Zeit
Band I Lieferung 6 Erich Zenger Das Buch Judit
Jüdische Schriften au...
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Jiidisme Smriften aus hellenistismrötnismer Zeit
Band I Lieferung 6 Erich Zenger Das Buch Judit
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit
Herausgegeben von Werner Georg Kümmel in Zusammenarbeit mit Christian Habicht, Otto Kaiser, Otto Plöger und Josef Schreiner
Band I . Lieferung 6 Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn
Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit Band I
Historische und legendarische Erzählungen Erich Zenger: Das Buch Judit
19 81 Gütersloher Verlags haus Gerd Mohn
Die Abkürzungsverzeichnisse befinden sich in der ersten Lieferung dieses Bandes
ISBN 3-579-°3916-4 © Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1981 Gesamtherstellung : Mohndruck Graphische Betriebe GmbH, Gütersloh Printed in Germany
Erich Zenger Das Buch Judit
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.
Überlieferung und Entstehung des Buches . . . . . . . . . . I. Der überlieferte Text 429 - 2. Indizien./Ureinen hebräischen Urtext 430). Zeit und Ort der Entstehung 43 1
11.
Die literarische Gestalt . . . . . .
. . . . . . . . . 43 2
I. Der Aufbau 432 - 2. Der Leitwortstil433 -). Der zeitgeschichtliche, geographische und chronologische RAhmen 434 - 4. Die Gattung 436
III.
Der theologiegeschichtliche Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 I. Das theologische Programm 439 - 2. Traditionen von heldenhaften Frauen 440 - ). Der Triumph des kleinen David über den Riesen Goliat (I Sam 17) 440 - 4· Die List des Ehud über Eglon von Moab (fdc ),12-JI) 441 5. Der Sieg Abrahams über die Könige Mesopotamiens (Gen 14) 441 6. Die Tradition von der wunderbaren Errettung Jerusalems vor den Assyrern (2 ehr )2,1-2) 441 - 7. Die Rettung Jerusalems vor Nikanor 161 v. ehr. (I Makk 7; 2 Makk 15) 442 - 8. Der wunderbare Sieg Joscha/ats über die Moabiter, Ammoniter und Meuniter (2 ehr 20,1-)0) 444- 9. Die Exodusperspektive des Juditromans 445
IV.
Literatur (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 I. Textausgaben und Untersuchungen zum Text 446 - 2. Übersetzungen und Kommentare 447 - ). Historische, geographische, religionsgeschichtliche und theologische Untersuchungen 447
Übersetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
449
Erster Teil:
449
Nebukadnezar erweist sich als Gott (1,1-3,10) . . .
Zweiter Teil: Wer ist Gott- Nebukadnezar oder Jahwe? (4,1-7,32)
466
Dritter Teil: Jahwe erweist sich an Nebukadnezar als Gott (8,1-16,25)
485
Namenregister ..
523
Bibelstellenregister
526
Einleitung I. Überlieferung und Entstehung des Buches I.
Der überlieferte Text
Das Buch Judit ist in drei Texttormen überliefert, die zugleich durch unterschiedliche Sprache (griechisch, lateinisch, hebräisch) gekennzeichnet sind. a) DER GRIECHISCHE TEXT. Er ist sehr reich und gut überliefert. Hauptzeugen sind die vier Unzialhandschriften codex Vaticanus (lB (4. Jh.), codex Sinaiticus (I" (4· Jh.; in ihm fehlt Judt 11,13-13,9), codex Alexandrinus QJA (5. Jh.) und codex Venetus (Iv (8. Jh.). Hinzukommen sehr viele griechische Minuskelhandschriften sowie zahlreiche Handschriften der altlateinischen und der syrischen (2 e) sowie einer äthiopischen und einer armenischen Übersetzung, die als getreue Wiedergabe ihrer jeweiligen griechischen Vorlage gelten können. Die vielen Textzeugen wurden in den vergangenen Jahren vom Göttinger Septuaginta-Unternehmen neu kollationiert, zu Gruppen geordnet (Gruppe I: von rezensionellen Elementen ziemlich frei sind die Unzialen; Gruppe 2: vier Rezensionen, vertreten durch Minuskeln; 3: codices mixti) und textkritisch beurteilt. Auf der Basis dieser gründlichen Arbeit hat Robert Hanhart im Jahre 1979 die kritische Textausgabe besorgt. Diese liegt auch unserer Übersetzung zugrunde; unsere Abweichungen werden in den Anmerkungen angegeben und begründet. Besonders wertvoll und hilfreich ist für jeden textkritischen Umgang mit dem Buch Judit die detaillierte Studie, die Hanhart, ebenfalls im Jahr 1979, als Begründung seiner Textausgabe vorgelegt hat: »Text und Textgeschichte des Buches Judith«, Göttingen 1979. Da unser textkritischer Apparat auf diese Arbeiten Hanharts zurückgreift, übernehmen wir auch die dort gegebene und begründete Folge bei der Nennung der Textzeugen, also: QJB'" QJA (Iv, »hexapiarische« Rezension (d. i. 58,583), »lukianisehe« Rezension (d. i. 19,108,319), dritte Rezensionsform (d. i. 71,74,76,106,107 u.a.), vierte Rezensionsform (d.i. 46,64,98,243 u.a.), codices mixti, alte Übersetzungen 2 e. In den Anmerkungen werden wichtige Abweichungen vor allem der drei alten Unzialen notiert und diskutiert; Minuskeln werden besonders dann angeführt, wenn ihre Überlieferung gegenüber den Unzialen vorgezogen wird. Modeme Konjekturen werden nicht grundsätzlich abgelehnt, aber so sparsam als nur irgend möglich gegeben. b) DER LATEINISCHE TEXT DER VULGATA1• Hieronymus legte nach eigenen Angaben seiner Übersetzung einen aramäischen Text zugrunde, von dem nichts weiter bekannt ist. Die Übersetzung, die umfangmäßig etwa 80 %von (I bietet, orientiert sich an 2 (vgl.
I.
Priero.
Die Abweichungen von t8 gegenüber (I kommentien im einzelnen der Kommentar von
z.B. II,II mit II,9 t8 und 16,3 mit 16,6 t8) und wirkt häufig eher als Paraphrase denn als wörtliche Übersetzung, was Hieronymus in seinem Vorwort selbst so begründet: »Et sepositis occupationibus quibus vehementer arctabar, huic unam lucubratiunculam dedi, magis sensum e sensu, quam ex verbo verbum transferens. Multorum codicum varietatem vitiosissimam amputavi: sola ea quae intelligentia integra in verbis chaldaeis invenire potui, Latinis expressi.« Neben Kürzungen, durch die vor allem unwichtig erscheinende Details in den ersten Kapiteln und schwierige topographische Angaben wegfallen, ist t8 gegenüber (I aber andererseits mehrmals durch Einfügung biblischer Stoffe (vgl. z.B. 4,12-14; 5,II-13; 8,22-25; 9,6-8) sowie durch weitere Gebete (vgl. 7,4; 7,19-22; 8,32) angereichert. Ebenso gibt Hieronymus t8 »eine Reihe moralisch-aszetischer Reflexionen, die nur ihr eigen sind und die man in einem gewissen Sinn >typisch hieronymianisch< nennen könnte. So die Motivierung ihrer Schönheit, ihres Schmuckes, ihrer Kleiderpracht in 10,4. Ebenso, wenn I 5, I I der Hohepriester Judith wegen ihrer Tat beglückwünscht, die innere Kraftquelle zu dieser Tat aber in ihrer >Keuschheit< sieht, und weil sie nach dem Tode ihres Mannes keine Heirat mehr einging; vgl. 16, 26 (Vg). Überhaupt ist in Vg das Frömmigkeitsideal und die Übung des Kultus weit mehr betont als im Gr; vgl. noch 4,12f.; 5,15-19; 6,14 bis 16 u. a.« (Miller, S. 21). Zum Problem des nicht erhaltenen hebräischen Originals (s. u.) von Judt trägt t8 nichts bei. c) MEHRERE HEBRÄISCHE TEXTE, die sich in vier Texttypen klassifizieren lassen2, stellen zwar eine gegenüber (I und t8 klar zu unterscheidende Textüberlieferung dar, doch sind die wiederholt vorgebrachten Argumente, hinter dieser eine der Vetus Latina nahestehende alte verlorengegangene Tradition, die gegenüber (I und t8 selbständig ist, zu erkennen, nicht überzeugend). Es dürfte sich um mehr oder weniger freie Nacherzählungen handeln, die von (I inspiriert sind. Sie sind bedeutend kürzer als die (1Fassung und besitzen eigenes topographisches und theologisches Kolorit. 2.
Indizien./Ur einen hebräischen Urtext
Sowohl Syntax wie Sprachgebrauch schließen aus, daß (I ein griechischer Originaltext ist; am ehesten kommt ein zugrunde liegendes hebräisches (weniger ein aramäisches) Original in Frage. Für diese Annahme sprechen vor allem folgende Beobachtungen (vgl. die detaillierten Zusammenstellungen bei Soubigou, S.483-485, und Grintz, S·56- 61): a) außerordentlich häufige Parataxis der Sätze, wobei auch eindeutige Nebensätze mit KOt, eingeleitet werden; daneben begegnet oft KOt, in der Funktion eines waw-consecutivum bzw. eines waw-adversativum; handlungsgliederndes KOt, bybvs?;o im Sinne eines wajl findet sich 2,4; 5,22; 10,1.18; 12,10; 13,12; 16,21;
!i
2. Die Texttypen B, C, E sind zusammen mit!B synoptisch abgedruckt bei Dubarle II; der Texttyp D, der eine Bearbeitung von C ist, findet sich bei Jellinek II, S. lZ-22. 3· Vgl. zuletzt die Untersuchung von Dubarle; von den sechs von ihm angeführten Berührungspunkten zwischen NT und dem hebräischen Texttyp ist nur die Entsprechung 1 Kor 10,9-10 und Judt 8,24f. ein »echter« Berührungspunkt, der allein kaum die ihm zugemutete Beweiskraft tragen kann.
43°
b) die Satzstellung ist, selbst in einem' mit KId eingeleiteten Verbalsatz, häufig Verb-Subjekt-Objekt; c) Ö$'t übernimmt die für kI typischen Funktionen: daß (passim), denn (z.B. 8,21; 14,IJ.18), fürwahr (z.B. 11,19; 12,14; IJ,19); d) KOt, 'I/1nI entspricht dem Gebrauch von 'Ul"titfä (z.B. 5,19.20; 7,11.25.26; 8,12.IJ.24·JI); e) typische Hebraismen sind eier häufige Gebrauch von ocpMQcx, o(pMQcx .n'OA.V, .n'(i~, Sv p.soC(J sowie von vio~ zur Bezeichnung der Zugehörigkeit; f) besonders auffallend ist der Gebrauch von .n'QOOONtO'V = pan,m (86mal!), sei es zur Bezeichnung einer Person (z.B. 14,7) oder in Verbindung mit den Präpositionen Bi~, mi" KOt$'Ot, .n'Qo, 6tn;o, BK, wo im Griechischen die Präposition allein genügen würde;dies gilt vor allem für die z.B. hinter 6tn;Wcxnt $'OV .n'QOoc'on;ov (II,IJ) anzunehmende hebr. Wendung lip'ne; g) die Gottesbezeichnung KiJQtO~ {}BO~ = jhwh ""laMm: 4,2; 7,19.29.Jo; 8,14.16.2J.25.J5; 9,2; 12,8; IJ,18; h) zwar findet sich mehrmals »beste« griechische Syntax (z.B. Genetivus absolutus: 4,J; Verbindung von Partizip und finitem Verb: 14,9), doch fehlen die im Griechischen.häufigen Partikeln wie p.Sv, oVv, cXQcx, $'B USW.; i) unverständliche Stellen lassen sich als Übersetzungsfehler aufklären, z. B. J,9 (Verlesung von milor in massilr); vgl. weiter (freilich weniger überzeugend) Barucq, S. JI (4,11), S.42 (7,28), S. 69 (16,1). 3. Zeit und Ort der Entstehung
Die romanhafte Gestaltung des Buches mit ihrem erotischen Kolorit sowie einzelne hellenistische Motive (z.B. 15,12f.), vor allem aber die Anklänge an Dan 2f. sowie die Abhängigkeit von den Makkabäerbüchern (vgl. unten III, 7) sprechen dafür, das Buch nicht vor 150 v. ehr. anzusetzen; dazu würde auch die Erwähnung der yBQovoi,cx (4,8) und die Führungsrolle des Hohenpriesters (4,6ff.; II,IJ) passen. »Da c. 2-4 vorauszusetzen scheinen, daß Galiläa und die Meeresküste (2,28 Jamnia, Aschdod) noch nicht mit Judäa vereinigt sind, wäre die Regierung des Alexander Jannäus (102-76) die untere Grenze.«4 Wegen des zugrunde liegenden hebräischen Originals wird als Ort der Entstehung meist das Mutterland, d. h. wohl Jerusalem, angenommen. Demgegenüber weist Zeitlin5 darauf hin, daß die Formulierungen oi vio, IOQcx"lA. oi KOt$'OtKD'D'V$'B~ Sv $'fi Iovdcxi,q. (4,1) und 0 iBQsV~ 0 p.e"cx~ ö~ fj'JI Sv $'cxi~ .qp.BQCXt~ Sv IBQovocxA."Ip. (4,6) nur außerhalb des Mutterlandes gebraucht wurden. Möglicherweise ist das Buch ein in Jerusalern entstandenes Werk, das sich an das Diasporajudentum wendet und zur geistigen oder eher sehr realen Rückkehr (vgl. die Prozession in Judt 15-16!) nach Jerusalern als dem Ort des Machterweises Jahwes einladen will6 •
4. O. Eißfeldt: Einleitung in das Alte Testament, 3.Auflage, Tübingen 1964, s. 795 f. 5. Zeitlin, S. 31 f. 6. Zum hellenistischen Kolorit von Judt vgl. besonders Delcor und Priebatsch.
4JI
11. Die literarische Gestalt 1.
Der Aufbau
Das Juditbuch besteht aus drei Teilen (1-3/4-7/8-16), von denen jeder nach Umfang und Strukturgliedern doppelt so groß ist wie der vorhergehende (Teil I hat 2 Abschnitte; Teil 2 hat 4 Abschnitte, Teil 3 hat 8 AbschnitteY: Erster Teil: Nebukadnezar erweist sich als Gott (1,1-3,10) I. Sieg Nebukadnezars über Arphaxad (1,1-16) 2. Sieg Nebukadnezars über die Küstenvölker (2,1-3,10) Zweiter Teil: Wer ist Gott - Nebukadnezar oder Jahwe? (4,1-7,32) I. Die Not der Israeliten (4,1-15) 2. Plädoyer für den Gott Israels (5,1-24) 3. Plädoyer für den Gott Nebukadnezar (6,1-21) 4. Die Not der Israeliten (7,1-32) Dritter Teil: Jahwe erweist sich an Nebukadnezar als Gott (8,1-16,25) I. Plädoyer Judits (8,1-36) 2. Das Gebet Judits (9,1-10,6) 3. Judits Ankunft im Lager (10,7-22) 4. Judit vor Holofernes (10,23-11,23) 5. Judits Verhalten im Lager (12,1-14) 6. Judits Rettungstat (12,15-13,10) 7· Der Machterweis Jahwes (13,11-14,19) 8. Das Fest des geretteten Israel (15, 1-16,25) Die drei Teile sind geschehensmäßig und thematisch eng aufeinander bezogen. Der erste Teil entfaltet und begründet den göttlichen Anspruch Nebukadnezars, woraus sich die im 2. Teil breit gestaltete Fragestellung im Blick auf den Gott Israels ergibt: »Wer ist Gott außer Nebukadnezar?« (6,2), eine Frage, die der zweite Teil zugleich als Schicksalsfrage für die Israeliten darstellt. Auf diese Frage antwortet der dritte Teil: Durch die Tat Judits an Holofernes, dem »Propheten« des Nebukadnezar, erweist sich Jahwe an Nebukadnezar als der allein mächtige Gott, als der Retter der Seinen und als die Grenze aller widergötdichen Macht. Der dritte Teil ist somit gewissermaßen das positive Gegenbild zum ersten Teil: während im ersten Teil der Hauptakteur Nebukadnezar ist und Jahwe nicht einmal genannt wird, ist das Geschehen des dritten Teils von Anfang an von Judit als der von Jahwe geleiteten Retterin bestimmt. Diese spiegelbildliche Technik, die Teil I und Teil 3 kontrastiert, wendet der Erzähler auch bei der Gestaltung des zweiten Teils an: der erste und vierte Abschnitt dieses Teils (4,1-15 und 7,1-32), »deren beider Aufbau parallel verläuft, sind gegenbildlich komponiert: Während sich die Israeliten im einen Fall mit Buße und Gebet zu Jahwe 7. Vgl. zu dieser Kompositionsstruktur besonders Weimar.
432
hinwenden, ~urren sie im andere~ Fall und lehnen sich auf gegen Jahwe und die Anführer des Volkes.«' Auch die zwei dazwischen stehenden Abschnitte 5,1-24 und 6,1-21, von der Gesamtstruktur her also die ,.Achse« des Buches, unterstreichen durch die Kontrastreden (Achiors Plädoyer für den Gott Israels und Holofernes' Plädoyer für den Gott Nebukadnezar) die spannungsreiche Antithetik, um die es im ganzen Buch geht. 2.
Der Leitwortstil
Die einzelnen Abschnitte und Szenen des Buches sind durch eine vielschichtige Leitworttechnik ineinander verzahnt. Zugleich markieren die Leitwörter die erzählerischen und thematischen Akzente; sie geben tiefere Handlungszusammenhänge an, die der Verfasser als Gesamtgeflecht konzipiert hat. a) Die Leitwörter KVf}&OS und loXVs signalisieren das Thema, um das es letzdich geht und das 5,3 dem Holofernes selbst als Frage in den Mund gelegt wird: ev -rt')l& -ro KpeX-ros exv-rfiW KOt, fj t0xUS exv-rfiW? Entsprechend gibt der Hymnus als Fa~it der ErZählung die Antwort: KVf}&e, 1}exvp,exo/.OS t')l loxv& (16, I 3) ; damit ist der Machtanspruch des N ebukadnezar ö-r& 'CIW ~cl> KOt, -ro KpeX-roS -rijs {JexOM.etexs p,OV (2,12) definitiv als leeres Gerede endarvt. So kann es geradezu als erzählerische Intention des Juditbuches heißen: ,.Die Erinnerung an deine Hoffnung soll in Ewigkeit nicht schwinden aus den Herzen der Menschen, die der Kraft (ioxiJs) Gottes gedenken« (13,19); das Buch will das ganze Volk und jeden Stamm zu der Erkenntnis führen, daß Jahwe ist: 1}8ÖS 3'teX0"1S !Wv6tp,ecoS KOt, KpeX-rOVS (9,14)· Vgl. auch weiter 2,5; 5,23; 6,3; 9,8.9.1 I; 11,7.22; 13,8.11. b) Das vom Geschehen her gegebene Motiv der tötend-rettenden »Hand« Judits setzt der Erzähler ebenfalls als Leitwort ein, zumal er damit an das alttestamendiche Theologumenon von der machtvollen Hand Jahwes anspielen kann (vgl. z. B. Ex 3,8.19.20; 4,21; 5,21; 6,1.8; 14,31; 15,6.9.17.20; 18,4.8.9.10): 2,12; 6,10; 7,25; 8,33; 9,2.9.10; 10,15; 11,22; 12,4; 13,4.14.15; 15,10;16,2.5. c) Durch das Leitwort schlagen (3'tex-reXooew) stellt der Erzähler nicht nur die Tat Judits nach dem ius talionis als Antwort Gottes auf ein Vergehen des Holofernes dar (vgl. 2,27; 6,3 mit 9,10; 13,8.15; 16,6), sondern parallelisiert zugleich Judits Tat mit den ägyptischen Plagen (5,12) und der Strafe an den Sichemiten (9,3). Durch den Gebrauch des gleichen Verbums bei wechselndem Subjekt (13,8: Judit schlug; 13,15: der Herr hat geschlagen) für ein und dieselbe Tat unterstreicht der Erzähler zugleich seine These: in der Tat Judits erweist sich die Macht Jahwes (vgl. das Verbum 3'tex-rOtooew vor allem auch in Ex 12,12.23.27.29). d) Durch das Leitwort broure'i')l/tKdtK!IJ0&S kontrastiert der Erzähler in aller Schärfe die Antithetik Nebukadnezar - Jahwe letzdich als Antithetik Jahwe - Antijahwe, insofern er den Anspruch Nebukadnezars mit genau den gleichen Worten formuliert, die Jahwe zustehen: 1,12; 2,1; 6,5; 7,28; 8,27.35; 9,2; 16,17. Daß der Hymnus Judt 16,1-17 mit dem vertrauensvollen Bekenntnis schließt: KVf}&OS 3'tex')l-rOKpOt-rCOf}, tKd&K'i/o& ex~oVS ev fjp,8f}~ Kpt08COS (16,17) gibt der mit diesem Leitwort angegebenen Perspektive besonderes Gewicht (vgl. auch Ex 7,4; 12,12)! 8. Weimar, S. 132.
433
e) Den Horizont des Machterweises formuliert der Erzähler durch das Wortfeld Furcht/Schrecken/Gottesfurcht. Im ersten Teil unterstreicht er durch die Kontrastaussagen 1,11 (OVKBIpOßfrO"loa:v I%V$'Ö'II) und 2,28 (BnBnBOB'llIpÖßOS mt $'(}ÖP,OS ... BIpOß.qt{}"I0I%'11 I%mcw oIpM(}I%) die Veränderung, die Nebukadnezars Machtdemonstration bei den Völkern der Welt bewirkt hat. Die im zweiten Teil Israel bzw. das Heer des Holofernes gegenbiIdiich kennzeichnenden Formulierungen (4,2; 7,4 Israel: mt BlpOß.qt{}"I0I%'11 olpM(}1% olpM(}1% ... mt B$'I%(}~Xt{}"IOI%'II, 5,23 die Leute des Holofernes: OV ('cX(} lpoß"It{}"Ioöp,st{}I%) liefern den Kontrast für die Beschreibung der Wirkung, die der Machterweis Jahwes schließlich bei den hochmütigen Feinden Israels auslöst: mt BnBnwB'll Bn' I%movs $'(}ÖP,OS mt lpößOS (15,2) bzw. i;$'1%(}~Xt{}"IOI%'11 (16,10) mt BIpOß.qt{}"I0I%'11 (16,II; vgl. auch 14,3.19). Nicht auf solche Furcht, Verwirrung und Schrecken aber zielt der Machterweis Jahwes eigentlich, sondern auf Gottesfurcht, die Leben und Freiheit ermöglicht, wie das Beispiel Judit illustriert (8,8.JI; 10,16; II,I.17; 16,15f.) und Israel selbst erfährt (16,25). f) Das Leitwort »verführen« (<Xn~$'''I, <Xnl%$'öt'll) ermöglicht es dem ErZähler, die beiden Hauptgestalten Holofernes und Judit pointiert und ironisch zugleich gegenüberzustellen: Der Kairos, auf den Holofernes lauert, um Judit zu verführen (12,16), wird zur tödlichen Selbstverführung (9,10.13; 13,16; 16,8), ähnlich dem Geschick der Sichemiten (9,3). Das Verführungsmotiv wird unterstrichen durch das vom ersten Auftreten Judits an immer wieder erwähnte Thema der Schönheit Judits (8,7; 10,7.14.19.23; II,n; 12,13; 16,7·9)· 3. Der zeitgeschichtliche, geographische und chronologische Rahmen
Entgegen den in der Auslegungsgeschichte des Juditbuches immer wieder unternommenen Versuchen, die historischen und geographischen Einzelangaben zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzufügen, das auf ein historisches Einzelereignis passen würde, sind Rahmen, Szenerie und Personen dieses Buchs als literarische Fiktion zu bestimmen, die aus der Geschichtserfahrung Israels »Einzelmaterialien« aufgreift, sie typisiert und zu einem Geschichtskonstrukt zusammenbindet, um so eine Gesamtdeutung von Geschichte überhaupt zu geben. Die immer wieder festgestellten Ungereimtheiten bei der Etikettierung der handelnden Personen (Nebukadnezar, Arphaxad, Holofernes usw.) und bei der Topographie der Feldzüge Nebukadnezars bzw. Holofernes' (vgl. dazu die Anmerkungen zur Übersetzung) sind weder durch Unkenntnis noch durch Versehen des Erzählers, sondern durch seine literarische Technik zu erklären, den Machterweis Jahwes durch Judit auf einem imposanten theatrum mundi spielen zu lassen. Die handelnden Gestalten tragen als Typen deshalb die Züge von Gestalten, wie sie Israel im Laufe seiner Geschichte immer wieder erlebt hat. Von daher sind auch die vielen Anspielungen und Assoziationen zu verstehen, mit denen der Erzähler seine Geschichte gestaltet (vgl. dazu 111). So ist die Gestalt des »Assyrers Nebukadnezar« zunächst sicher angeregt durch den historischen Nebukadnezar, der die bis zur Entstehungszeit von Judt sicher nachhaltigste und tiefste Krise des alttestamentlichen Jahwevolks bewirkt hat; aber er trägt zugleich Züge, die auf die Erfahrungen Israels mit Antiochus N. Epiphanes und viel früher mit Sanherib von Assur zurückgehen. Ähn434
lich ist Holofernes Typ jener mach~- und kriegsbesessenen Feldherrn, die Israels Tradition von Sisera Udc 4) bis hinab zu Nikanor (I Makk J; 2 Makk 15) kennengelernt hat. Aber auch die Gestalt Achiors, die innerbiblische Vorbilder in Bileam und in Rahab sowie ein außerbiblisches Vorbild in Achikar hat und dessen Name »Bruder des Lichts« ähnlich wie der Judits »die Jüdin« zugleich ein theologisches Programm anzeigt, ist Typos des weisen Heidentums, das die Macht Jahwes erkennt und sich voiI zum Jahweglauben bekehrt. Von daher ist es auch am wahrscheinlichsten, daß mit dem Hauptort des Geschehens Betulia eigentlich Jerusalem gemeint ist. Die konkrete geographische Szenerie ist wohl angeregt durch die Jaelgeschichte Jdc 4-5 und die Nikanorgeschichte 2 Makk 15,1 (vgl. dazu III, 2 und 7), doch ist Betulia zugleich theologisches Kryptogramm für Jerusalem. Dies wird unterstrichen durch die immer wiederkehrenden Leitworte Jerusalem/Tempel/Heiligtum/Zion: 1,9; 4,6.8.11.13; 5,19; 9,1; 10,8; 11,13.14.19; 13,4; 15,5.8.9; 16,18.20 sowie vor allem durch die Kompositionsstruktur: Die Notschilderung in Judt 4,1-3, die die Reaktion auf das Anrücken des Holofernes in die Ebene Jesreel erzählt, setzt nicht, wie zu erwarten wäre, bei Betulia ein, sondern in Jerusalem. Und der Höhepunkt des Buches, zugleich der literarische Kulminationspunkt, ist die Siegesfeier am Tempel von Jerusalem. Auch in dem konzentrisch konstruierten geographischen Schema 1,7-10, das als Exposition die Weltbühne aufbaut, auf der das Buch Judit spielt, ist Jerusalem gezielt in die Mitte gesetzt. Das Geschehen um Betulia geht demnach eigentlich nicht um einen Ort im Bergland von Efraim - alle Versuche der historischen Lokalisierung sind deshalb bisher auch gescheitert -, sondern es geht um das »Haus Gottes« schlechthin, wie man m.E. immer noch am besten Betulia als gräzisierte Form des hebräischen bet 'aelOä = Haus Gottes deutet. Es geht um die theologische Größe Zion/Jerusalem. Das Buch Judit steht auch von daher vor allem in jener theologischen Tradition, die die wunderbare Errettung Jerusalems von 701 und von 161 als fundamentalen Machterweis Jahwes gedeutet hat (vgl. dazu III, 6). Wie die Akteure und die geographische Szenerie haben schließlich auch die chronologischen Angaben theologische Funktion. Die Angabe »im 18. Regierungsjahr des Nebukadnezar« (2,1) ist nicht nur als historische Reminiszenz an Jer 32,1; 52,29 gedacht, sondern ist zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit der damals von Jeremia vertretenen Kapitulationsstrategie: Der Sieg Nebukadnezars von 587 ist in der Sicht des Juditbuchs ebensowenig die für immer gültige Geschichtsdeterminante, wie die widerstandslose Kapitulation vor den Mächten dieser Welt die (zur Zeit der Entstehung des Juditbuchs und auch weiterhin!) geforderte Haltung des Jahwevolks ist; gefordert ist vielmehr Gottesfurcht und Mut im Stil einer Judit! Auch die Tagesangaben des Geschehens bei Betulia setzt der Erzähler in theologischer Absicht ein. Stellt man die entsprechenden Angaben in 7,20.30; 9,1; 12,5.10; 13,1; 14,11 zusammen, ergibt sich, daß die Not der Israeliten 39 Tage dauert und durch Judit bzw. Jahwe am 40. Tage beendet wird. Dies ist eine mehrmals biblisch belegte Symbolzahl, wonach eine Wende zum Heil nach 40 Tagen (Gen 7,4; I Sam 17,16) oder nach 40 Jahren (Num 14,34; Jdc 13,1) eintritt. Schließlich könnte sich der jahreszeitliche Ablauf am kultischen Kalender orientieren. Der Vernichtungsauftrag Nebukadnezars ergeht »im I. Monat« zur Zeit des Pesach (2,1). Der Abstieg des Holofernes in die »Ebene von Damaskus« bzw. seine An435
kunft vor Betulia geschieht »zur Zeit der Weizenernte« (2,27f), also im 3.Monat, in dem das Wochenfest gefeiert wird. Rechnet man die 40tägige Belagerung Betulias, die 30tägige Verfolgung und Plünderung des Feindes (15,11) sowie die dreimonatige Festfeier (16,20) zusammen, könnte das Laubhüttenfest als Höhepunkt des Geschehens anvisiert sein, zumal 15,12f. das in der hellenistischen Zeit übliche Kolorit dieses Festes (vgl. die Anmerkung zur Übersetzung) wiedergeben.
4. Die Gattung Wohl geht es im Juditbuch letzdich um die Auseinandersetzung zwischen Jahwe und Nebukadnezar. Aber diese Auseinandersetzung entscheidet sich im Einzelschicksal von Judit und Holofernes, und sie wird transparent und effizient an der als Kontrastgeschichte gestalteten Bekehrungsgeschichte des Ammoniterführers Achior. Das ist spezifische Technik des antiken und klassischen Romans, dessen Autor die Totalität seiner Geschichtserfahrung innerhalb der individuellen Begebenheit seines Romans darstellen will. Im Gegensatz zur Novelle, die das von ihr erzählte Einzelereignis in erster Linie um ihrer selbst willen, um ihres überraschenden Wahrheits- und Wirklichkeitsgehaltes willen erzählt, ordnet der Roman seine Geschichte deutend in einen Weltzusammenhang, in ein entworfenes beziehungsweise gesuchtes Sinngefüge ein. Die Novelle schildert ein Einzelschicksal und die daran beteiligten Personen, der Roman schildert Menschen und die auf sie einwirkende Welt'. In der Novelle wird die Welt gewissermaßen auf ein Ereignis reduziert. Im Roman wird in der Vielfalt der in ihm gebrauchten literarischen Formen, im Zusammenspiel seiner kontrastierenden Gestalten und Szenen, die den Roman zu einer offenen Form machen, die Mannigfaltigkeit und Ungereimtheit der Welt eingefangen. So ist im Juditroman in die Basisgeschichte von der wunderbaren Errettung Betulias zunächst die Geschichte von der Bekehrung des Ammoniterführers Achior hineingewoben. Hinter Achior verbirgt sich die nachweislich im jüdisch-hellenistischen Judentum beliebte Gestalt des weisen Achikar, der hier als Typ des weisen Heidentums gezeichnet wird, das die Macht Jahwes erkennt und sich voll zum Jahweglauben bekehrt. Die Bekehrung Achiors ist dabei mit traditionellen Motiven jüdisch-hellenistischer Bekehrungsgeschichten gestaltet1o . Die Rede, die Achior vor Holofernes hält, ist beeinflußt vom Stil der jüdisch-hellenistischen Missionshomilie (5,5-19). Zur Topik der Bekehrungsgeschichten gehören Aufgabe der bisherigen sozialen Bindungen bzw. Ausgestoßenwerden, Verfolgung und Haß von seiten des bisherigen Milieus, Schicksalsgemeinschaft mit dem leidenden Judentum und Rettung aus der Verfolgung durch Jahwe (6,10--16). Schließlich sind die zum Teil seltsamen Motive, mit denen 14,6-10 die definitive Aufnahme Achiors in das Jahwevolk beschrieben wird, nur aus dieser jü9. Vgl. B. von Wiese: Novelle, 5.Aufl., Stuttgart 1971, S. 4f.; G. Lukäcs: Die Theorie des Romans, Neuwied und Berlin 1971, bes. S.47-82. 10. Vgl. die MotiV2usammenstellungen bei eh. Burchard: Der dreizehnte Zeuge. Traditionsund kompositionsgeschichtliche Untersuchungen zu Lukas' Darstellung der Frühzeit des Paulus, FRLANT 103, Göttingen 1970, S. 59-88; K. Berger: Die Gesetzesauslegung Jesu. Ihr historischer Hintergrund im Judentum und im Alten Testament. Teil I. Markus und Parallelen, Neukirchen 1972, S.421-431 (WMANT 40).
disch-hellenistischen Tradition verständlich: Achior »sieht« das Haupt (»Vision«), fällt bewußdos zu Boden, wird aufgerichtet, fällt in Proskynese vor Judit wie vor einem Engel nieder, »glaubt«, nachdem man ihm alles erzählt hat, was vorgefallen ist, und wird schließlich durch den Ritus der Beschneidung zum vollen Mitglied des Jahwevolkes. Die Technik des Romans zeigt sich in der Komposition des Juditbuches aber besonders in einer weiteren Geschichte, die in der Handlungsstruktur das eigendich spannende und unterhaltende Moment darstellt: die in den Figuren Judit und Holofernes spielende Heldengeschichte, die zugleich eine Liebesgeschichte ist, wobei voller Ironie Judit zur HeIdin wird, weil sie nicht liebt, und der vor Liebe brennende Holofernes nicht zur geplanten Liebesnacht mit Judit kommt, weil er sich vorher in seinem Liebesrausch unheldenhaft bewußdos betrunken hat. Bei der Gestaltung dieser liebeslind Heldengeschichte hat sich der Verfasser wieder von alttestamendicher Tradition anregen lassen. Judit trägt Züge der Jael des Richterbuches, die einst dem schlafenden Sisera, dem Feldherrn des Kanaanäers Jabin, einen Zeltpflock durch die Schläfen getrieben hatte (Jdc 4,21). Judits Aktion gleicht der des schwachen David, der dem gotteslästerlichen Goliat mit dessen eigenem Schwert das Haupt abschlägt (I Sam 17,51). Aber Szenerie und Flair, in denen Judit und Holofernes agieren, verraten Geschmack und Stil, wie sie uns im antiken griechisch-orientalischen und im jüdisch-hellenistischen Romanl l begegnen. Der Abschnitt etwa, der Judit beim Festmahl schildert (12,15-19), könnte in seiner Erotik und Weldichkeit gut in einem hellenistischen Roman stehen. Das ·Motiv der sich in Bedrängnis siegreich behauptenden Keuschheit ist in der griechisch-orientalischen Romanliteratur sehr beliebt und wurde besonders in der romanhaften frühchrisdichen Heiligenliteratur entfaltet. Die Ermordung des Lüsdings mit de$sen eigenem Schwert findet sich z. B. auch bei Xenophon von Ephesos, »wo Antheia den in sie verliebten Räuber Anchialos mit seinem eigenen Schwerte tötet«, und ,.bei Jamblichos ... im Hause eines reichen Wüsdings ... , dessen Anträgen Sinonis sich scheinbar ergibt, um ihn in der Nacht mit einem Schwert zu erschlagen«12. Die Erotisierung ist eines der wesendichen Charakteristika der antiken griechisch-orientalischen Romanliteratur. Das Buch Judit partizipiert an dieser allgemeinen Erotisierung der hellenistischen Epoche und erweist sich dadurch als zu dieser Literatur gehörig. Als religionspsychologisches Phänomen mag man die Erotisierung im Buch Judit als den Versuch bewerten, in den stark männlich geprägten Jahweglauben das weibliche Element in der Mutterfigur Judit stärker zu integrieren. Den äußeren Anstoß dazu könnte die sich in der hellenistischen Epoche weltweit ausbreitende Isisreligion gegeben haben. Die im Juditbuch Jahwe klar untergeordnete Rettergestalt der Judit wäre in diesem Fall die Absage an ein mit Jahwe konkurrierendes weibliches Heilsprinzip. Als religionspolitisches Phänomen schließlich könnte der Juditroman mit seiner 11. Vgl. K. Kerenyi: Die griechisch-orientalische Romanliteratur in religionsgeschichtlicher Beleuchtung, Darmstadt 1973, S. 206-228; M. Braun: History and Romanee in Graeco-Oriental Literature, Oxford 1938; R. Söder: Die apokryphen Apostelgeschichten und die romanhafte literatur der Antike, Stuttgart 1932. 12. K. Kerenyi, S. 286.
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weiblichen Heldengestalt als Protest gegen die Religionspolitik der Hasmonäer verstanden werden, deren religiöses antihellenistisches Programm das Juditbuch zwar akzeptiert, dessen konkrete politische Realisierung es aber ablehnt. Das literarisch und theologisch Neue des Juditbuches aber liegt in der spezifischen Weise, wie hier, dem Gestaltungsgesetz des Romans folgend, Wirklichkeit dargestellt wird, wie hier gewissermaßen Jahwe in Sprache gegenwärtig gesetzt wird. Der Juditroman ist ein Traditionsmodell, das sich vom heilsgeschichtlich-ätiologischen Traditionsmodell der Geschichtsdarstellungen und vom episodisch-paradigmatischen Traditionsmodell etwa der Geschichtsrückblicke in den Weisheitsbüchern Sirach und Weisheit Salomos wesentlich unterscheidet13 • In den Geschichtsdarstellungen erhalten »die geschichtsimmanenten Setzungen Gottes« im erzählenden Bekenntnis insofern Aktualität für die Gegenwart, als die Gegenwart ätiologisch als Aktualisierung der in der Vergangenheit erfahrenen Geschichte Jahwes mit seinem Volk verstanden wird. Das episodisch-paradigmatische Modell, wie es sich aus Weisheit Salomos 10 und Sirach 16,6-10 erheben läßt, hat demgegenüber den Sinn für die Kontingenz des Fortgangs der Geschichte verloren. Die Geschichte wird hier verstanden als eine Kette prinzipiell analoger geschichtlicher Einzelereignisse, wobei in sich nicht zusammenhängende Situationen zu einer übergeordneten kontinuierlichen Abfolge zusammenschmelzen. Die Geschichte wird reduziert zu einer Argumentationsfigur für eine ungeschichtliche Wahrheit, etwa den Nachweis der Errettung des Menschen durch die Weisheit (Sap 10). Von beiden ist das Traditionsmodell des Romans abzuheben, das man als universalgeschichtlich-konstruktiv bezeichnen könnte. Das Modell ist universalgeschichtlich, weil der Juditroman als literarische Gestalt nicht ein Einzelereignis, sondern die Gesamtgeschichte als eine einzige Auseinandersetzung zwischen Jahwe und den widergöttlichen Mächten versteht. Es ist konstruktiv, weil diese gesamtgeschichtliche Deutung nur in der erzählenden Fiktion gegeben ist. Im Unterschied zum eschatologischparänetischen Modell der Apokalyptik, das in seiner intensiven Naherwartung des Endes für eine als leidvoll erlebte und als vorläufig empfundene Gegenwart eher passivisch-pessimistisch anmutende Handlungsorientierung bietet, versucht der Juditroman im Glauben an den in der Geschichte sich bereits vollziehenden fundamentalen Machterweis Jahwes aktuelle politische Geschichte mitzugestalten. In der auf den ersten Blick etwas verwirrenden Vielfalt von Geschichten und Traditionen, die im Juditroman integriert sind, kommt das spezifische Wirklichkeitsverständnis am deutlichsten zum Ausdruck. Diese Geschichten sind hier nicht mehr ätiologisch oder paradigmatisch aneinandergereiht, sondern sie sind zu einer einzigen Geschichte geworden, deren räumliche Koordinaten sich in den ersten drei Kapiteln des Romans zur Weltbühne ausgeweitet haben und deren zeitliche Koordinaten nicht mehr die naturale oder die historische Zeit sind (das wird sichtbar in den sogenannten Widersprüchen in der Chronologie und Historie, die die Forschung bisher oft negativ gewertet hat), sondern die »theologische« Zeit schlechthin, d.h. jene Zeit, deren zeitli13· Vgl. zu diesen beiden Modellen K. Müller: Geschichte, Heilsgeschichte und Gesetz, in: J. Maier und J. Schreiner (Hg.): Literawr und Religion des Frühjudentums, Würzburg und Gütersloh 1973, S. 73-77.
che Strukturen vom Zerschellen der widergöttlichen Mächte an Jahwe bestimmt sind. Im Juditroman werden die einzelnen Geschichten, die einzelnen Errettungsparadigmata, die in ihm literarisch verarbeitet sind, auf ein universales Geschichtsparadigma hin gedeutet. Die Einzelhistorie wird gewissermaßen theologisch transzendiert, ohne daß ihre historische Kontingenz aufgegeben wird. Der Juditroman erzählt Geschichte nicht mehr als exempla, sondern als exemplum. Im Nebukadnezar des Juditromans verdichten sich die Aktionen aller sich selbst vergötzenden Gestalten und Systeme der Weltgeschichte. Holofernes trägt die Züge all jener Ewig-Zweiten, die in ihrer servilen und geilen Selbstüberschätzung nur sich selbst zelebrieren und zugleich parodieren können. In Judit schließlich gewinnen all jene Menschen und Gruppen Gestalt, die in Jahwes Treue und Macht die Basisstruktur von Welt und Geschichte sehen und so zu befreienden Zeichen und Impulsen der Hoffnung werden für alle, die sich ihrer erinnern, wie es in 13,19 der Stadtälteste Usija von Betulia ausdrückt. Der Roman wird so zu einem Traditionsmodell des Jahweglaubens, das einerseits die vielfältigen Einzeltraditionen wie in einem Brennpunkt sammelt und andererseits von diesem Brennpunkt aus eine Gesamtsicht der Wirklichkeit entwirft, in die sich der Leser des Romans - gerade im Angesicht seiner eigenen scheinbar widersprüchlichen Erfahrung - einleben und einüben kann.
III. Der theologiegeschichtliche Kontext I.
Das theologische Programm
Das Buch Judit ist nur scheinbar ein kriegslüsternes Buch. Der Gott Israels, der hier gefeiert wird, ist im Gegenteil nach einem gleich zweimal angeführten Zitat aus Ex 15,3. der .fJ>6ÖS O'lJ'V1lQ'/l(J}')I nOÄ.B/-,ovs (9,7; 16,2). Man könnte das Buch geradezu als eine erzählerische Transposition jenes breiten Stromes alttestamentlicher Theologie bezeichnen, wie sie etwa Ps 147,10f. bezeugt: »Nicht an der Stärke der Rosse hat Jahwe Lust, noch an den Schenkeln des Mannes. Gefallen hat Jahwe an denen, die ihn fürchten, die auf seine Treue und Huld vertrauen« (vgl. auch Dtn 33,26-29; Jes 31,5.8; Ps 44,23-27). Daß dies eine geradezu schöpfungsmäßig gesetzte Struktur (vgl. besonders 16,13-16) mit universalgeschichtlich-eschatologischer Gültigkeit (vgl. besonders 16,17) ist, bringt das Juditbuch in die theologische Nähe einmal von Ps 33; Hab 3 und zum anderen vonJes 14,24-27; Ez 38-39. Dabei ist es bedeutsam, daß diese theologische Programmatik nach Meinung des Juditbuches gerade nicht durch ein wunderbares Einwirken Gottes in die Geschichte, sondern durch mutiges und kluges Engagement im Stile Judits Wirklichkeit wird. Gerade diesen Aspekt arbeitet der Erzähler dadurch besonders eindrucksvoll heraus, daß er auf eine ganze Reihe überkommener und seinen Lesern bekannter alttestamentlicher Geschichten anspielt, in denen menschliches Handeln einen Machterweis Jahwes offenbart; diese Bezüge sollen im folgenden kurz beschrieben werden". 14. Vgl. die Zusammenstellung auch bei Dubarle I; auf die anthologische Technik von Judt wird im einzelnen in unseren Anmerkungen zur Übersetzung verwiesen.
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2.
Traditionen 'Von heldenhaften Frauen
Bei der Zeichnung seiner weiblichen Hauptfigur und ihrer Tat inspiriert sich der Erzähler an der Heldin von Jdc 9,53, an Ester (vgl. dazu die Anmerkungen zur Übersetzung) und vor allem an Jaels Heldentat, die ähnlich wie die Tat Judits sowohl in einer Erzählung Odc 4) wie in einem daran anschließenden Lied Odc 5) überliefert ist. Zwischen Judt und Jdc 4-5 gibt es nicht nur auffallende Übereinstimmungen im Detail, die man kaum anders als durch literarische Abhängigkeit erklären kann (vgl. Judt 13,18 a; 14,7 mit Jdc 5,24;}udt 13,15; 16,5 mit Jdc 4,9; Judt 16,13.15 mit Jdc 5,3-5; Judt 16,15-17 mit Jdc 5>31), vor allem ist es eine ähnliche militärische und geographische Szenerie sowie eine analoge handlungsentscheidende List einer Frau, die dem Feldherrn der Feinde den Kopf zertrümmert. Wahrscheinlich ist die geographische Szenerie von Jdc 4-5 auch ein entscheidender Anstoß für den Verfasser von Judt gewesen, »sein« Betulia in der Nähe der Jesreel-Ebene zu lokalisieren.
3. Der Triumph des kleinen Da'Vid über den Riesen Goliat (I Sam 17) Wieder lassen sich eine Reihe von Einzelzügen zusammenstellen, an denen deutlich wird, daß der Autor der Juditerzählung bewußt an die David-Goliat-Geschichte (I Sam 17) anspielt: a) b) c) d)
Furcht und Schrecken Israels vor dem Feind: Judt 4,1; I Sam 17,11; Spott der Heiden über Israel und seinen Gott: Judt 4,12; 5,21; I Sam 17,10; Vertrauen auf militärische Rüstung: Judt 9,7; I Sam 17,45; Jahwe als Retter durch die List des viel schwächeren »Gegenspielers«: Judt 9,8-14; I Sam 17,36.47; e) Universale Dimension der Erkenntnis Jahwes: Judt 6,2; 11,16; I Sam 17,45; f) Abschlagen des Hauptes mit dem Schwert des Matadors: Judt 13,6; I Sam 17,51 ; g) Panik, Verfolgung, Vernichtung und Ausplünderung der Feinde Israels: Judt 15,1-17; I Sam 17,51-54; h) Prozession der Frauen mit Tanz und Musik: Judt 15,12; I Sam 18,6; i) Theologumenon »Gott ist mit uns/dir«: Judt 13,11; I Sam 17,37; k) Bezeichnung des »entzauberten« Holofemes bzw. Goliat als dvvcx$'öS: Judt 16,6; I Sam IJj I) Wende der Not Israels am 40. Tage: Judt 7,20; 8,1; 12,7.10; 14,1 I; I Sam 17,16. Diese Übereinstimmung in erzählerischen Details unterstreicht die fundamentale Gemeinsamkeit des Geschehens: es ist die erzählerische Demonstration, daß die gotteslästerliche Hybris an Jahwe zerbricht und daß der, der irp. Namen Jahwes seine Wege geht, mag er noch so schwach sein, stärker ist als der, der auf seinen goldenen Panzer und auf seine Soldaten vertrauend andere gierig auffressen will. Auch über die DavidGoliat-Geschichte könnte man schreiben, was Judt 16,2 als Fazit zieht: Ö$" tfJo8ÖS o1Jll)$'Il'Pro'V 3toMI-'OVS KVIl'oS (vgl. auch Judt 9,7). 44°
4· Die List des Ehud über Eglon 'Von Moab (Ide 3,12-31) Das Juditbuch greift nicht nur erzählerische Details aus dieser alten Erzählung auf (vgl. Judt Il,16-19 mit Jdc 3,20; Judt 14,12-15 mit Jdc 3,23-25 sowie Judt 14,4; 15,3-7 mit Jdc 3,28 f.), sondern ist eine breite erzählerische Ausgestaltung des theologischen Rahmens dieser Rettergeschichte: »Sie schrien zu Jahwe und er schickte einen Retter« (3,15), und »an jenem Tag wurde Moab unter die Hand Israels gebeugt, Israel aber hatte Ruhe.« Aber auch erzählerische Technik und Tendenz der beiden Erzählungen haben viel gemeinsam. Der Erzähler der Ehudgeschichte »kommt der Freude der Hörer am Anschaulichen, Plastischen, ja Derben (die >Sitzung40-42 gestaltete Gebet des Judas Makkabäus vor der Schlacht gegen Nikanor, sondern ebenso Sir 48,18-21 und 3 Makk 6,2-5. Dabei greift Judt zwar verschiedene Einzelmotive der sog. Jesajalegenden auf, die als Doppelüberlieferung sowohl in die deuteronomistische Geschichtsdarstellung (2 Kön 18-19) als auch von da in das Jesajabuch Ues 36-37) aufgenommen wurden (vgl. etwa 6,2 mit 2 Kön 19,15.19 = Jes 37,16.20 sowie mit 2 Kön 18,29-35 = Jes 37,14-21). Insgesamt gesehen freilich schließt sich Judt mehr der Sanheribgeschichte in jener sprachlichen und theologischen Gestalt an, die diese Legenden um 300 v. Chr. durch den Autor der chronistischen Geschichtsdarstellung gefunden haben (2 Chr 32,1-23). Die Invasion Sanheribs ist nach dem Chronisten nicht primär ein Element der assyrischen Realpolitik, womit Sanherib seine politische Macht ausbauen will, sondern eine Infragestellung der universalen Gottesherrschaft Jahwes. Dies unterstreicht der Chronist dadurch, daß er alle realpolitischen Notizen, die in seiner Vorlage der Jesajalegenden standen, wegläßt und außerdem Jahwe in den gotteslästerlichen Reden der Assyrer auf eine Stufe mit den Göttern der Heiden stellen läßt. »Sie sprachen über den Gott von Jerusalern wie über die Götter der Heidenvölker der Erde, die Gebilde von Menschenhänden« (2 Chr 32,13). Aus dieser chronistischen Sanheribgeschichte ließ sich der Verfasser des Juditbuches vor allem für das von ihm sehr breit gestaltete Motiv der Vernichtung der Götter sowie der ihnen gehörenden Länder und für den Spott des Assyrers über Jahwe und sein Volk anregen. In der chronistischen Sanheribgeschichte finden sich über die Jesajalegenden hinaus drei Einzelelemente, die ebenfalls im Juditbuch anklingen. Die wunderbare Errettung Jerusalems durch den Engel Jahwes bedeutet Ruhe für das Jahwevolk (2 Chr 32,22; vgl. Judt 16,25), löst Wallfahrten nach Jerusalem aus (2 Chr 32,23; vgl. Judt 15,13; 16,18) und macht den Helden berühmt in den Augen aller Völker (2 Chr 32,23; vgl. Judt 16,21). Schließlich wird die Gesamtdeutung des Geschehens mit derselben Kurzformel der Zionstheologie gegeben: Hiskija verkündet den Stadtbewohnern vor der Entscheidung: »Mit uns ist der Herr unser Gott« (p,B'f}' fjp,{jJ'J) xV(Jwe; 0 1}Boe; fjp,{jJ'J): 2 Chr 32,8); entsprechend verkündet Judit nach ihrer Tat, als sie in die Stadt zurückkehrt: »Mit uns ist unser Gott« (p.~' fjp,{jJ'J) ö 1}Boe; fjp,{JJ'J}: Judt 13,II).
7. Die Rettung Jerusalems vor Nikanor 161 v. ehr. (I Makk 7;
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Makk 15)
Neben vielen verstreuten Einzelanklängen an die Makkabäerbücher (vgl. dazu die Anmerkungen) und über die allgemeine geistige Beeinflussung durch die Makkabäerzeit hinaus hat sich der Verfasser von Judt vor allem von den Erzählungen inspirieren lassen, die zu seiner Zeit über die wunderbare Rettung Jerusalems vor Nikanor, dem Feldherrn Demetrius' I. Soter, im Jahre 161 v.Chr. im Umlauf waren. Wie Demetrius I. Soter seinen Feldherrn Nikanor mit dem Auftrag, das Volk Israel zu vernichten, nach Judäa schickt (I Makk 7,26; 2 Makk 14,12), so schickt Nebukadnezar seinen Feldherm Holofernes Uudt 2). Beim Anmarsch des Nikanor auf Jerusalern versammeln sich die Priester im Tempel: »Sie weinten und sprachen: Du hast dieses Haus erwählt, daß es deinem Namen geweiht und für dein Volk ein Haus des Be44 2
tens und Flehens sei. Vollziehe ein. Strafgericht an diesem Menschen und an seinem Hee!. Gedenke ihrer Lästerungen und verleihe ihnen keinen Bestand!« (I Makk 7,37f.). Mit ähnlichen Worten wird der Bußgottesdienst in Judt 4,9-15 geschildert, mit dem ganz Jerusalem im Tempel auf den Anmarsch des Holofernes reagiert. Der konkrete Vorgang der Entscheidungsschlacht wird in den Makkabäerbüchern überraschend verhalten erzählt. Nur auf den ersten Blick sind Judas und sein Heer die Akteure. Bei genauerem Zusehen fallen vor allem im Text des I.Makkabäerbuches die passivischen und intransitiven Verben auf: »Am 13.Adar stießen die Heere zum Kampf zusammen. Nikanors Heer wurde besiegt, er selbst fiel als erster im Kampf« (I Makk 7,43). Da diesem Vers das schon oben zitierte Gebet des Judas, Jahwe möge wie im Jahre 701 seinen mit dem Schwert tötenden Engel schicken, unmittelbar vorausgeht, fällt Nikanor in der Sicht des Erzählers durch die Hand dieses von Jahwe gesandten Engels. Im Juditbuch wird diese Funktion des Engels von Judit übernommen. Die gleichen Formulierungen, die Judas Makkabäus I Makk 7,41 f. (vgl. auch 2 Makk 15,22) gebraucht: »als einst die Gesandten des Königs der Assyrer lästerten, da ging dein Engel hinaus und erschlug sie«, beschreiben im Juditbuch die Aktion: Judit »geht aus Betulia hinaus« Oudt 8,32; 10,6.10) und »erschlägt« Holofernes (9,10; 13,8.15). Wie Jahwe nach 2 Makk 15,22 gegen den Feldherrn Sanheribs den Engel »gesandt« hat, so »sendet« er gegen Holofernes Judit Oudt 11,16). Ähnlich parallel verlaufen die sich anschließenden Ereignisse. Als die Soldaten des Nikanor ihren toten Feldherrn sehen, werfen sie ihre Waffen weg und ergreifen die Flucht. Sie werden von Judas und seinem Heer verfolgt. Der Verfolgung und Plünderung schließen sich die Menschen aus allen Dörfern Judäas an. Nicht ein einziger der Feinde bleibt übrig. Sie nehmen das abgeschlagene Haupt des Nikanor und hängen es an den Toren Jerusalems auf. Das Volk freut sich und feiert ein großes Fest. Die Erzählung schließt: »Für kurze Zeit hatte nun das Land Juda Ruhe« (I Makk 7,5°). Alle diese Motive begegnen im Juditbuch zum Teil sogar in wörtlicher Entsprechung: Schrecken, Verwirrung und Flucht der Soldaten des Holofernes beim Anblick des Toten (14,18f.; 15,10, Beteiligung ganz Judäas an der Verfolgung (15,5) und Plünderung (15,6-7), Freude und Festfeier des Volkes in Jerusalem (16,18-20), Notiz über die Ruhe des Jahwevolks (16,25). Auch das Aufhängen des Hauptes fehlt nicht. Es geschieht aber im Juditbuch - wohl aus erzähltechnischen Gründen - schon vor der Verfolgung der Feinde Oudt 14,11), während es in den Makkabäerbüchern erst nach der Verfolgung geschieht. Eine theologisch wichtige sprachliche Gemeinsamkeit liegt in der Formulierung vor: KOt, o1J'll~Qi{J'I/ 'IJ nr:x.Qsp,{Jol.q Nuca'VOQos, dem Kriegslager des Nikanor wurde ein Ende gesetzt (I Makk 7,43). Mit dieser Wendung wird im Juditbuch zweimal an exponierter Stelle, im Gebet Judits 9,7 und im Schlußhymnus 16,2, das Handeln Jahwes beschrieben: Jahwe ist KVQtOS o'I.J'VTQi{Jol'Jl nolilp,ovS, der Herr, der der Kriegswut ein Ende setzt! Das Paradigma der Nikanorschlacht könnte schließlich teilweise verständlich machen, wieso als geographische Szenerie des Juditbuchs das Bergland von Samaria gewählt ist. In 2 Makk 15,1 wird als Szenerie für die Nikanorschlacht angegeben: »in den Ortschaften Samarias«!
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8. Der wunderbare Sieg JoschaJats über die Moabiter; Ammoniter und Meuniter (2 ehr 20,I-30j16 Die chronistische Erzählung greift das auch im AT breit belegte Schema vom Heiligen Krieg auf, dessen Einzelelemente »geradezu in paradigmatischer Vollständigkeit wieder(kehren), aber in welcher geistlichen Sublimierung! Noth17 hat als geschichtlichen Kern der ErZählung einen Einfall eines Nabatäerhaufens in die Weidegebiete judäischer Dörfer südlich von Betlehem wahrscheinlich gemacht; der Erzähler konstruiert daraus eine Bedrohung, in der es um Sein oder Nichtsein des Staates Juda ging. Der König greift aber nicht zu den Waffen, sondern appelliert in einem Fastengottesdienst durch eine Berufung auf die Heilsgeschichte an Jahwes Hilfe (V. 4-13). Ein inspirierter Levit gebietet den Judäern, sich nicht zu fürchten; nicht ihrer, sondern Jahwes sei der Kampf (V. 14-17). Vor dem Kampf hält der König eine Kriegspredigt, in der er das Heer auf den Glauben verweist (V. 20). Dann werden die Sänger im heiligen Ornat vor die Schlachtreihe der Gewappneten gestellt. Als die eben mit ihrem Lobpreis begonnen hatten, fielen ,Auflauerer< ..., also irgendwelche übersinnlichen Mächte, über die Feinde her, die sich in der entstandenen Panik. gegenseitig umbringen, so dass die Judäer keinen Schwertstreich führen. Von einer Bannung ist nichts berichtet, statt dessen fand ein Dankgottesdienst noch am Ort des Sieges statt. Über die Feinde Judas aber war ein Gottesschrecken gefallen.«18 Auch wenn entscheidende Unterschiede zwischen dieser Erzählung und der Juditgeschichte nicht zu übersehen sind: der handlungsentscheidenden Hervorhebung des Kultischen (in 2 Chr 20,1-30 »funktioniert ein großer Apparat von Kultusbeamten, und es liegt großer Nachdruck auf der Tatsache, dass sich die göttliche Hilfe genau mit dem Einsatz ihres kultischen Handelns verzahnt«19) steht in Judt die handlungsentscheidende Tat Judits gegenüber, und anders als in 2 Chr 20 endet Judt durchaus mit der Vernichtung der Feinde durch die Israeliten - trotz der genannten Unterschiede sind eine Reihe erzählerischer Einzelzüge und die gemeinsame theologische Intention von 2 Chr 20,1-30 und Judt so auffallend, daß eine gestalterische Abhängigkeit der Juditerzählung von der Chronikerzählung offenkundig ist: a) In beiden Erzählungen erhält eine lokal begrenzte kriegerische Auseinandersetzung die Dimension einer Bedrohung von Sein oder Nichtsein. b) Der Angriff der Moabiter/Ammoniter und Meuniter versetzt Joschafat in Furcht und Schrecken; er veranstaltet einen Bußgottesdienst im Tempel von Jerusalem, an dem das ganze Volk, eingeschlossen Frauen und Kinder, teilnimmt (2 Chr 20,1-J.l3). Ähnlich löst der Anmarsch des Holofernes eine Bußliturgie aus, an der sich ebenfalls Frauen und Kinder beteiligen. c) Joschafat gibt in 2 Chr 20,6-12 einen ähnlichen Rückblick über die Geschichte des Jahwevolkes als einer Führungsgeschichte, wie dies in Judt 5 der Ammoniter Achior tut. 16. 17· 18. 19.
Den Rückgriff auf 2 ehr 20 stellt vor allem Haag heraus. M. Noth, in: ZDPV 1944, S·46ff. G. von Rad: Der Heilige Krieg im alten Israel, Göttingen 1958, S. 8of. G. von Rad a.a.O.
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d) Nach 2 ehr 20,20-25 beginnt die Heilswende für das Jahwevolk »am frühen Morgen«: ein wunderbares Eingreifen Jahwes bewirkt, daß alle Feinde schließlich tot am Boden liegen bleiben; die Judäer machen drei Tage lang Beute. Auch in Judt 14,Il-15,7 beginnt beim Anbrechen des Morgens die Panik und das Ende des assyrischen Heeres; die Israeliten machen dreißig Tage lang Beute (15,Il). e) Sowohl in 2 ehr 20,26-28 wie in Judt 15,12-14; 16,18 kulminiert die Siegesfeier in einer Prozession mit Musik und Tanz hinauf nach Jerusalern zum Haus Jahwes. f) Als siegentscheidend wird sowohl in 2 ehr 20,15 wie in Judt 16,12 fj nexQOt't"exS'S 't"O'D i(}eofJ/'t"O'D K'VQ'ov proklamiert; de facto freilich handelt es sich in 2 ehr 20 um eine »himmlische« Größe, während es in Judt der Heerbann Israels ist. g) Wie alle Königreiche außer sich gerieten, als sie vom Eingreifen Jahwes für sein Volk gegen die Feinde hörten (2 ehr 20,29), so geraten auch alle Völker in Bestürzung, die den Namen Judits hören werden Oudt 14,7)· h) Beide Erzählungen schließen mit der Notiz ab, daß das Eingreifen Jahwes/Judits dem bedrohten Volk Ruhe gebracht hat (2 ehr 20,30; Judt 16,25)· i) In der Komposition der chronistischen Josaphatgeschichte 2 ehr 17-20 ist 2 ehr 20 eine paränetische Beispielerzählung für die in 2 ehr 1],3-6 vorangestellte These, daß Jahwe »mit ihm war«, weil er in den Wegen der Tora wandelte und sein Herz nicht an die Götter der Völker verlor, sondern Jahwe, dem alleinigen Gott Israels, vertraute. Ähnlich entfaltet die Juditerzählung in der Gestalt der gottesfürchtigen und gesetzestreuen Judit, im Kontrast zum verängstigten Volk, die ideale Verhaltensweise, in der und durch die sich Jahwes Mit-Sein selbst in tödlicher Bedrohung ereignet.
9. Die Exodusperspektive des Juditromans Daß der Dichter des Juditbuches die 'theologische Struktur des Exodusgeschehens darstellen will, beweist zunächst das letzte Kapitel seines Werkes. Der hier Judit in den Mund gelegte Hymnus, der die Prozession nach Jerusalem begleitet, ist bis in den Wortlaut hinein vom Siegeslied der Mirjam in Ex 15 inspiriert. Für die Gesamtinterpretation des Juditbuches liefert die Analyse dieses Hymnus einen entscheidenden Hinweis. Sie zeigt nämlich, daß das Ich dieses Hymnus nur scheinbar Judit als individuelle Gestalt ist. Das Subjekt ist in Wirklichkeit Judit als kollektive Größe. Die in Judt 16,4.Il sprechende Gestalt ist die Muttergestalt Zion/Jerusalem, deren Witwenschicksal entsprechend der Jahwetradition, wie sie etwa in Ex 22,21-23 fonnuliert ist, von Jahwe selbst in die Hand genommen wird: »Eine Witwe ... sollt ihr nie bedrücken. Wenn du sie bedrückst und sie ruft zu mir, dann werde ich ihr Rufen erhören, und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch durch das Schwert umkommen lassen.« Die Auseinandersetzung zwischen Jahwe und Nebukadnezar/Holofernes hat im Juditbuch schließlich dieselbe Geschehensstruktur wie die Auseinandersetzung zwischen Jahwe und Pharao im Buch Exodus. Es sind zwei Ereignisse, in denen im Buch Exodus und im Buch Judit die Entscheidung fällt. Das erste vollzieht sich in der Nacht, in der Jahwe durch Ägypten zieht und die Erstgeburt Ägyptens »schlägt« (Ex 12,12.23.27.29); ebenso »schlägt« Judit in der Nacht den Holofernes Oudt 13,8). Das zweite Ereignis, das die endgültige Vernichtung des Jahwefeindes bringt, ist 445
das aus dem Jahwekriegs-Schema stammende Element des Jahweschreckens, der beidemal »am Morgen« auf die Feinde fällt. Die Terminologie unterstreicht durch das gleiche Verbum »verwirren« (Ex 14,24; Judt 14,19) und die Wendung »Schrecken und Furcht fiel auf sie« (Ex 15,16; Judt 15,2; vgl. dazu Judt 2,28) die strukturelle Gemeinsamkeit. Die Textüberlieferung, die sich in der Vulgata niedergeschlagen hat, bezieht sich noch ausdrücklicher auf die Rettung Israels aus der Hand Pharaos (vgl. Judt 9,6-9 tS). Wie es in den ersten fünfzehn Kapiteln des Exodusbuches um die Beantwortung der Frage des Pharao geht »Wer ist Jahwe eigendich? ... Ich kenne ihn nicht!« (Ex 5,2), geht es in Judt um die Grundsatzfrage, die Holofernes in 6,2 stellt: TiS .fJ>soS si, "'11 Ncx{JovxodO'llOOOI}? Der erste Teil des Juditbuches scheint dies klar zu beantworten. Die militärischen Erfolge führen Nebukadnezar auf den Höhepunkt seiner Macht. Der Verfasser des Juditbuches gibt ihm dabei die Züge, die in der Tradition nur Jahwe zukommen. Er wird zum Anti·Jahwe hochstilisiert, der wie Jahwe im Buch Exodus beschließt, an seinen Feinden und deren Göttern das Strafgericht zu vollziehen, sie zu »schlagen« und mit dem Schwert auszurotten (Judt 1,12; 2,1"':12). Die Entscheidung, die dann im dritten Teil des Buches fällt, wird mit der gleichen Terminologie - nun allerdings mit Jahwe als Subjekt - beschrieben. Von daher gibt sich das Juditbuch als erzählerische Transposition der Jahwerede Ex 12,12 zu erkennen: »Ich schreite in dieser Nacht durch das Land Ägypten und schlage alle Erstgeburt im Land Ägypten, vom Menschen bis zum Vieh, und ich vollziehe das Strafgericht an allen Göttern der Ägypter: ich der Herr!«
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Übersetzung Erster Teil: Nebukadnezar erweist sich als Gott (1,1-3,10) I.
Sieg Nebukadnezars über Arphaxad (1,1-16)
1a 11mb zwölften Regierungsjahr Nebukadnezars, der in Ninive, der großen Stadt, über die Assyrer König war", in den Tagen des Arphaxad, der in Ekbatana über die Meder König ward 2 und der um Ekbatanaa herumb aus I
I
a)!8 ist nicht nur in vielen Details viel knapper und in der Sache abweichend, sondern ordnet erzähltechnisch anders: es beginnt mit der Befestigung von Ekbatana durch Arphaxad, worauf unmittelbar eine Notiz über den Sieg Nebukadnezars folgt. Erst dann schließt sich die Botensendung an die Völker an. 1,13-16 fehlt völlig. b) Zur theologischen Bedeutsamkeit des historischen und geographischen Rahmens, der im folgenden entworfen wird, vgl. oben die Einleitung 11,3. c) Die Erzählung beginnt ohne Umschweife mit einer sich als historische Notiz gebenden Exposition, die freilich in klarem Widerspruch zur Historie steht: Nebu!~dnezar (604-562) war nicht König ,.über die Assyrer«, sondern über die Babyionier (neubabylonisches Reich!); er konnte auch nicht mehr ,.in Ninive« residieren, denn Ninive war 612 von Nabopolassar, dem Vater Nebukadnezars, zerstön worden. Diese Angaben verdichten durch ein Konstrukt, das unterschiedliche historische Einzeldaten zusammenbindet, eine ganze Reihe von Erfahrungen der Geschichte Israels zu einer ,.Bühne«, auf der die Juditgeschichte spielt. Die Einzeldaten erhalten dadurch typologische Bedeutung: ,.Nebukadnezar«: als Zerstörer Jerusalems und des Jahwetempels und als Auslöser von Deponation und Massenflucht fungien er hier als Feind des Jahwevolks schlechthin. ,.König über die Assyrer«: Assur ist seit dem 8.Jh. der Typos der imperialistischen Großmacht (Ende des Nordreichs 722 v.Chr.; Dezimierung des Südreichs und Bedrohung Jerusalems durch Sanherib 701); vgl. zur Typologie von Assur und Nebukadnezar: Jer 50,17. ,.Ninive, die große Stadt«: das ,.historische« Ninive, am Ostufer des Tigris, wurde zum Emblem der Bosheit und Größe schlechthin, zum Typos der von Israel aus gesehen - heidnischen Weltstadt (vgl. Nah 3,1-4; Jon 1,2; 3,3.8.10; 4,11). "Zwölftes Regierungsjahr«: nicht historische Fixierung, sondern 12.Jahr als Kulminationspunkt der Macht (runde Zahl, Symbolik der Fülle); der Verf.liebt die Zahl 12 (vgl. 1,16; 2,5); die Angabe steht zugleich im Zusammenhang mit 1,13 und 2,1; doch vgl. zu 1,7· d) Es gibt verschiedene Versuche, hinter »Arphaxad« einen historisch belegten Königsnamen zu erkennen (z. B. Astyages, letzter und von Cyrus 550 v. Chr. gestürzter Mederkönig, oder Arsakes, Eponym der parthischen Dynastie ab 250 v.Chr.) oder den Namen als iranisches Won zu erklären, das frei übersetzt >Herr der Ritter< bedeuten und den ersten Führer der mittleren Altersklasse, die bei den Medern und Persern allein herrschaftsberechtigt war, bezeichnen soll (Loretz, S. p8). Wahrscheinlicher dürfte eine Anspielung an Gen 10,22 vorliegen, wo Arphaxad nach Elam und Assur als dritter Sohn Sems genannt wird. Da in 1,1 Nebukadnezar als ,.Assyrer« und in 1,6 als weitere Hauptfigur der König von Elam genannt werden, dürfte mit diesen drei Figuren im Blick auf Gen 10,22 der Konflikt einerseits als weltweiter Konflikt (ethnographische Absicht der Genealogien von Gen!) und andererseits als >Bruderkrieg< qualifizien sein. Insofern in 1,6 (vgl. die Erklärung!) Arphaxad als Mederkönig vorgestellt wird, der in einen Konflikt mit Nebukadnezar verwickelt ist, ergibt sich eine erneute Differenz zur
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behauenen Steinen, die drei Ellen< breit und sechs Ellen lang waren, Mauern gebaut, die siebzig Ellen hoch und fünfzig d Ellen breit waren, 3 der ihre" Türme über ihren Stadttoren hundert Ellen hoch aufgeführt und ihnen unten eine Breite von sechzig Ellen gegeben hatte, 4 die Stadttore selbst hatte er siebzig Ellen hoch und vierzig Ellen breit gemacht", damit die Streitmachtb seiner Krieger und die Abteilungen seiner Fußtruppen ausrücken konnten~ «'IIijp iIJo~ liest). t) B'II «'np,~ npo npoIJronov rxin"(i)'JI QSB u. a.: die Entehrung geschieht vor dem Angesicht ihrer Urheber; vgl.analog die Ehrung Judits »vor dem Angesicht des Holofernes« 8,13.
brannte Nebukadnezars Zornasehrb über diese ganze Erde, und er schwor beic seinem Thron und bei seinem Königreich, ganz gewißd ein Strafgerichte zu vollstrecken an dem ganzen Gebietf von Kilikien, Damaskus und Syrien und mit seinem Schwert umzubringen& alle Bewohner von Moab, die Söhne Ammons, ganz Judäa und alle Bewohner Ägyptens bis zum Gebiet der be,iden Meereh. 13 Er rückte mit seiner Streitmacht im siebzehntena Jahr gegen den König Arphaxad aus, war im Kampf mächtigerb als er und jagtec die ganze Streitmacht des Arphaxad, seine ganze Reiterei und alle seine Wagen in die Flucht. 14 Er nahm seine Städte in Besitza und drang vor bis nach Ekbatana, dessen Türme er besetzteb, dessen Straßen er plünderte und dessen Pracht er in Schande verwandeltec• 15 Den Arphaxad nahm er im Bergland von 12 a) Der mehrmals betonte »Zorn« Nebukadnezars (2,7; 5,2) wird vom Verf. wohl bewußt mit dem Zorn Jahwes kontrastiert (9,8 f.), der ihn bzw. Holofernes treffen wird. b) o!pMQrJ.: begegnet Judt sehr oft und ist Indiz eines zugrundeliegenden hebr. Originals (vgl. 1,16; 2,17.18.28; 4,2; 5,2.9.18; 6,20; 7,2.4.18; 8,7.8.30; 10,4.7.14; 12,16.20; 13,17; 14,10.19; 15,6·7; 16,23)· c) mora mit Gen eigentlich ,.herab auf«: im Falle des Nichtbefolgens des Eides wird die Strafe der Götter auf die genannten Gegenstände/Bereiche herabgerufen. d) Ei p.fyJI statt klass. 7j p.fyJI, in hellenist.-röm. Zeit und in Q) (vgl. Num 14,28; Ez 33,27; 34,8 u.ö.); Schwurformel. e) BIrotKEZ'JI, b.6tIcr/ot!; ist theologisches Leitwort in Judt; vgl. 1,12; 2,1; 6,5; 7,28; 8,27.35; 9,2; II,IO; 16,17. Von 7,28; 8,27; 16,17 her erscheint Nebukadnezar an unserer Stelle als Anti-Jahwegezeichnet. Zum theologischen Hintergrund der Vorstellung vgl. Ex 7,4 Q); 12,12 fB; Dtn 32,43 fB; Jer 26,10 (I sowie oben Einl. 11,2. f) Die Aufzählung 1,12 ist eine Kurzfassung des in 1,7-10 breiter abgesteckten Raumes. g) Von der Erzählstruktur her spielt das Schwertmotiv eine wichtige Rolle: Es ist Symbol der brutalen Macht, die schließlich Holofernes selbst auffrißt, insofern er von Judit mit seinem eigenen Schwert erschlagen wird; ~op.!plXilX steht 1,12; 2,27; 7,14; 8,19; 9,2; II,IO; 16,4; das Schwert des Holofernes heißt cXJa'JlOtK'lj!; (13,6; 16,9); eig. ,.kleiner Säbei«. h) Wegen 'l'}cUexOOlXt vielfach mit Mittelmeer und Rotem Meer oder Rotem Meer und Persischem Golf identifIZiert. Beide Vorschläge passen wenig zu der Gesamttechnik, in der Judt 1,7-10 den geographischen Raum zeichnet, der entsprechend in 1,12 zusammengefaßt wiederholt wird. Das Äquivalent zu den »beiden Meeren« ist in 1,10 »Gebiet Äthiopiensc, wo die griechischen Geographen zwei Up.'JIIXt »Seen« annehmen, aus denen die beiden Quellströme des Nil, der Weiße und der Blaue Nil, entspringen; im biblischen Griechisch kann '1'1'cUexOOIX mit Up.'II7j gleichgesetzt werden und ebenfalls ,.Binnensee« bedeuten (vgl. See von Tiberias bei Mt,Mk,Joh '1'1'cUexOOIX = Lk Up.'II7j). 13 a) Die Vorbereitungen Nebukadnezars zu seinem vernichtenden Gegenschlag dauern also fünf Jahre (vgl. 1,1). Möglicherweise kontrastiert der Verf. damit die fünf Tage, die Judit zu ihrer großen Rettungstat ausreichen (vgl. zu 7,30). b) Jq1IXorIXWW: vgl. 13,7. c) Möglicherweise ein WortSpiel mit I,II, wo cX'JIIXoorQetpw die gegen Nebukadnezars Boten gerichtete Aktion »der ganzen Erde« bezeichnet. 14 a) Vgl. 10,13; 15,7. b) Vgl. den mit KQlXdw angedeuteten Spannungsbogen 1,14-5,18-15,7. c) Zur Vorstellung vgl. Dtn 28,3n I Kön 9,n Jer 18,16; 24,9; Ihr 2,15f.; Ps 44,14; 79,4; 80,7·
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Regu a gefangen, durchbohrte ihn mit seinen Speeren und vernichtete ihn für immerb. 16 Danach kehrte er mit ihnena nach Niniveb zurück, er selbst und sein ganzes buntes Gefolge
Ihmd war der Auftrag gegeben, alle Götter der Erde zu vernichten, damit alle Völker der Erde Nebukadnezar allein dienen und alle Zungen und Stämme· ihn allein als (ihren) Gott anrufen solltenf • 9 Dann kam er in die Gegend von Jesreela, in der Nähe von Dotanb, das gegenüber dem großen >Bergland33; 34,12; Jes 8,14; 29,21; Sir 17,25; 31,7; 34,17; 39,24)· c) Vgl. zu 1,14.
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vor denen, die uns besitzen werden. 23 Unsere Sklaverei wird sich dann nicht zum Heil wenden", sondern der Herr, unser Gott, wird sie für uns zur Schande machen. 24 Und nun, Brüder, wollen wir unseren Mitbrüdern beweisen, daß ihr Leben an uns (sicher) hängt und daß das Heiligtum, der Tempel und der Altar an uns festen Halt haben. 25 über all dies aber wollen wir dem Herrn, unserem Gott, danken, daß er uns ebenso versucht" wie schon unsere Väter. 26 Erinnert euch daran, was er mit Abraham" machte, wie er Isaakb versuchte und was dem Jakob im syrischen Mesopotamienc widerfuhr, als er die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, hüteted. 27 Denn nicht anders, wie er jene im Feuer geläutert" hat, um ihr Herz zu prüfen, so vollstreckt er nicht ein Strafgericht an uns, sondern der Herr züchtigt die, die ihm nahe b sind, um sie zur Einsicht zu führen c .« 28 Da sagte Usija zu ihr: »Alles, was du gesagt hast, hast du aus gutem 23 a) oV KrX-rwfhJv(}.qoe-ra, vgl. 12,8; 13,8; Jes 45,2; Ps 5,9): gerade/eben gemacht werden; anders als im Fall der Sklaverei bei der Katastrophe von 587 (vgl. 5,18f.; 8,19) würde es diesmal keinen Weg aus ihr herausgeben. "Wenn das Volk jetzt aus Mangel an Glauben das Unheil heraufbeschwön, dann ist dies nicht wie das erste Exil eine Strafe für vorheIgehende Sündenschuld, der bei einem bußfenigen Volk die Wiederbegnadigung folgt, sondern diesmal wäre die durch den Unglauben heraufbeschworene Katastrophe die Sünde selbst, bei der man nicht absehen kann, ob noch einmal nach ihr eine Wiederbegnadigung möglich ist. Denn das kleinmütige Nachgeben gegenüber dem Feind und das damit verbundene Sichausliefern an die heidnische Macht kämen einem freiwilligen Heraustreten aus dem göttlichen Plan gleich und zögen folglich statt des verheißenen Segens das selbstgewählte Unheil nach sich. Es geht hier nicht mehr um die Befolgung oder Nichtbefolgung einer sittlichen Verpflichtung, sondern um eine grundsätzliche Glaubensentscheidung, von der das Verbleiben Israels als Gottesvolk abhängt« (Haag, S·4 1). 25 a) Das Motiv der Versuchung/Erprobung begegnet bereits in der alten (?) Levitenregel Dm 33,8-11, in der elohistischen Konzeption als Erprobung der Gottesfurcht (Gen 22,1.12; Ex 20,20) und vor allem in der dm/dtr Geschichtstheologie (Ex 15,25 b; 16,4b; Dm 8,2.16; 13,4; Jdc 2,22; 3,1.4), wo die Geschichte als Erprobung des Hörens auf die Tora entworfen wird. In der späten Weisheitsliteratur (vgl. z.B. Sap 11,6-14) wandelt sich der Begriff in Richtung »erziehen«: der Fromme wird sein ganzes Leben hindurch von Gott erzogen, steht also immer in ,.Versuchung«. 26 a) Vgl. Gen 22,1-18. b) Vgl. Gen 26-27. c) In QJ häufig Übersetzung von hebr. paddan-'aram, dem Herkunftsland der Patriarchen (vgl. Gen 28,6; 33,18; 35,9.26; 46,15; an den Stellen Gen 25,20; 28,2.5; 31,18 steht nur Meoono-rap.,a), die syrisch-arabische Wüste, das nordmesopotamische Gebiet. d) Vgl. Gen 29,15-30; 32,7. 27 a) Zum Bild des Feuers, das Metall reinigt, vgl. Ps 66,10; Sach 13,9; Prv 10,20; Sap 3,6. b) Da die Priester als die gelten, "die sich Jahwe nahen dürfen« (vgl. z.B. Ex 19,22), könnte hier eine Anspielung auf die Sonderstellung Israels als »Königreich von Priestern« (Ex 19,5) vorliegen. c) ei~ 'JIOV'iJ>~?jow: "zur Zurechtweisung, zur Belehrung, zur Ermahnung« (vgl. Prv 2,2). Zur Vorstellung, daß Leid »erziehen« bzw. zur Einsicht führen kann (nicht muß!), vgl. Hi 33,19; Prv 3,lIf.; 13,24; 23,13f.; 29,15; Sir 30,1. Daß die Bedrängnis der Makkabäerzeit nicht Strafgericht, sondern Prüfung und Chance der Bewährung ist, wird breiter als hier vor allem in 2 Makk 6,12-17 entwickelt.
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Herzen gesprochen, und es gibt niemand, der deinen Worten widerstehen wird. 29 Deine Weisheit wird ja nicht erst heute offenkundig; sondern vom Anfang deines Lebens an weiß das ganze Volk um deine Einsicht und wie gut das Sinnen deines Herzensa ist. 30 Aber das Volk litt großen Durst, und sie zwangen uns zu tuna, was wir ihnen gesagt haben, und den Eid auf uns zu' nehmen, den wir nicht brechen können. 31 Und nun, bete für uns, denn du bist eine fromme Frau, und der Herr wird Regen schicken, um unsere Zisternen zu füllen, und wir brauchen nicht mehr dahinzuschwindena.« 32 Da sagte Judit zu ihnen: »Hört mich an! Ich werde ein Werk vollbringena, dessen Kunde bis in die fernsten Geschlechter zu den Söhnen unseres Volkes dringen wirdb• 33 Ihr aber sollt heute Nacht am Tor stehen, während ich mit meiner Leibmagd hinausgehena werde. Und noch während der Tage, nach denen ihr die Stadt unseren Feinden auszuliefern versprochen habt, wird der Herr durch meine Handb Israel (gnädig) heimsuchenc• 34 Ihr aber fragt nicht nach meinem Vorhaben, denn ich werde euch nichts sagen, bis vollendet ist, was ich tun will.« 35 Da sagten Usija und die Oberhäupter zu ihr: »Geh hin in Frieden, und Gott, der Herr, gehe vor dir her, um das Straf29 a) Hebr.jeiaerleb(vgl. Gen 6,5; 8,21; Dtn JI,21; I ehr 29,18;Jes 26,3; Ps 103,14; Sir 6,21; 15,14). 30 a) Die Entschuldigung des Usija erinnen stark an die Aarons in Ex 32,21-24. 3 I a) Der Erzähler arbeitet hier noch einmal den Horizont des Unglaubens des Usija heraus: seine Perspektive geht auf Regenwasser, statt auf die Manifestation Jahwes als des Subjekts der Geschichte Israels! 32 a) nOl.qow nQ{t"lfU1.: Leitmotivik, vgl. oben die Einleitung 11, 2 (vgl. 9,5; II,6.16; 12,4; 13,4; 14,10; 15,8). Der Erzähler greift hier ein atl. breit belegtes Theologumenon auf, wobei nach seiner Konzeption im Werk Judits das »Werk Jahwes« offenbar wird: I. »Werk Jahwesc sind in der Kultsprache die wunderbaren Ereignisse des »Anfangs« Israels (z.B. Ps 44,2f.; 95,8f.). 2. In der dtn/dtr Geschichtstheologie ist "Werk Jahwes« eine Kurzformel für den langen geschichtlichen Weg überhaupt, den Gott mit Israel gegangen ist (z.B. Dtn II,3-7; Jos 24,31; Jdc 2,7.10).3. Bei Jes ist ,.Werk Jahwes« ein ganz neues Geschehen, das alle Lebenden in eine äußerste Krise führen wird (z.B. Jes 10,12; 28,21); in diesem Werk Jahwes stecken die Zeitgenossen Jesajas »mitten drin«. 4. In der Weisheitsliteratur wird "Werk Jahwesc zur umfassenden Bezeichnung des Wirkens Gottes in seiner Schöpfung (z.B. Koh 3,II; 8,17). Vgl. Gerhard von Rad: Das Werk Jahwes, in: Fs. Th. C. Vriezen, Wageningen 1966, S. 290-298. b) Das Werk Judits ist auch hierin ein "Werk Jahwes«: vgl. Ps 44,2; 48,14.15; 145,4. 33 a) Judits "Hinausgehen« (!S8QXeolo, ist auch in I Sam 13,3 (I der Ausruf der Philister, als sie feststellen, daß Jonatan einen ihrer Anführer erschlagen hat (anders jedoch I Sam 13,3 TM; zumindest der Übersetzer von Judt, wahrscheinlich aber schon der Verfasser des Originals orientiert sich an der Texdorm I Sam .!); a.fJoll17lli'V begegnet noch einmal 16,5 und heißt eigentlich: abfallen, Treuebruch begehen, hier wohl (auch im Blick auf 16,5) eher im Sinn von "hintergehen, überlisten«.
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er ihn tot auf der Schwelleb liegende fand und da sein Kopf ihm abgeschlagend war, 16 schrie er mit lauter Stimme unter Weinen, Seufzen und starkem Geschreia und zerriß seine Kleider. 17 Dann ging er in das Zelt hinein, wo Judit untergebracht war; als er sie nicht fand, stürzte er zu den Leuten hinaus und schriea: ·18 »Die Sklaven haben uns überlisteta, eine einzige Frau der Hebräer hat Schmachb über das Haus des Königs Nebukadnezar gebracht. Denn seht: Holofernes hegt am Boden und er hat keinen Kopf mehr.« 19 Als die Oberhäupter der assyrischen Streitmacht diese Worte hörten, zerrissen sie ihre Gewänder und gerieten in gewaltige Bestürzung. Ihre Klage und ihr lautes Geschreia schallte laut mitten durch das Lagerb . 8. Das Fest des geretteten Israel (Ij,I-I6,2j)
XV 1 Als die Leute in den Zelten hönen, was vorgefallen war, gerieten auch sie außer sich. 2 Schrecken und Furcht fiel auf siea, keiner blieb mehr beim anderen, sondern sie stürzten alle auseinanderb und ergriffen auf allen b) Das Schicksal Dinas (9,2), das Holofernes Judit zufügen wollte, aber nicht konnte (13,16), hat mit dem entehrenden Tod des Holofernes »das Haus Nebukadnezars« getroffen: der Anspruch des Nebukadnezar, der »Gott der ganzen Erde« zu sein (vgl. 6,2), womit implizit sein »Haus« das eigentliche »Betulia = Haus des Gottes« wäre, ist von Judit als der Repräsentantin des wahren »Gotteshauses« Jahwes vor Betulia entzauben worden (zur Bedeutung von Betulia siehe oben die Einleitung). 19 a) Der Erzähler gestaltet wieder nach der lex talionis: die »Not.i der Assyrer kontrastien mit der Not der von den Assyrern bedrängten Israeliten, vgl. 4,9-15; 7,19-32. b) Vgl. zu 14,16.
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a) Das im altorientalischen Heilig-Krieg-Schema breit belegte Motiv vom Gottesschrekken; zur Rezeption des Motivs im AT vgl. besonders Ex 14,24; 15,14-16; 23,26f.; Dtn 2,25; 7,23; II,25;JOS 2,9.24; 5,1; 10,2.IOf.; 24,I2;Jdc4,15; I Sam 5,II; 7,10; 14,15.20. Zur leitmotivischen Verwendung des Motivs in Judt vgl. 1,1; 2,28; 4,2; 5,23; 7,4; 8,8; 10,16; II,1.17; 14,3.7.19; 15,2; 16,10.11.15.16.25 (dazu siehe oben die Einleitung!). b) t~Wres (das gleiche Verbum auch 15,304) eig.: sie ergossen sich/strömten wie eine Springflut bzw. Hochflut. 3 a) Vgl. 7,18. 4 a) Zur Topographie vgl. zu 4,4.6; die vom Erzähler vorgestellte Lokalisierung von Bebai und Kola ist schwer auszumachen. Bebai ist mit QJA festzuhalten; daß die Angabe durch den gleichlautenden Familiennamen in Esr ausgelöst sein soll (so Hanhan, S.94f.) ist wenig plausibel. b) Verfolgung und völlige Vernichtung gehören wie im Alten Orient so auch im alten Israel zur Ideologie des sog. Heiligen Krieges, vgl. besonders Ex 14,28; Jos Io-II; Jdc 4,16.24; I Sam 7,II. Häufig wird diese Aktion als »Bann« (beraem) bezeichnet: »eine religiöse Handlung, durch welche die Feinde (bisweilen auch die Beute) GOtt geweiht werden ... Sie sind damit jedem menschlichen Gebrauch entzogen und der Vernichtung verfallen ... Daß der beraem zum festen Bestand des heiligen Krieges gehön hat, läßt sich nicht beweisen. Wahrscheinlich ist er nur in bestimmten Notfällen versprochen und durchgefühn worden, um sich die Hilfe Gottes zu sichern (vgl. Num 21,2f.; Ri 1,17)« (fhWAT 1,638); vgl. auch Dtn 2,34ff.; 3,6ff.; 7,df.; 20,13ff.
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Wegen der Ebene und des Berglandes die Flucht. 3 Auch die, die im Bergland rings um Betulia ihr Lager hattena, wandten sich zur Flucht. Da stürzten sich die Söhne Israels, alle ihre'kampffähigen Männer, auf sie. 4 Usija sandte Boten nach Betomestajim, Bebai, Choba, Kolaa und in das ganze Gebiet von Israel mit der Mitteilung über den Erfolg und mit der Aufforderung, alle, sollten sich auf die Kriegsfeinde stürzen, um sie umzubringenb. 5 Als die Söhne Israels davon hörten, fielen sie alle wie ein Mann über sie her und schlugen sie nieder, bis hin nach Choba". In gleicher Weise beteiligten sichb die (Bewohner) Jerusalems und des ganzen Berglandes, denn auch ihnen war gemeldet worden, was sich im Lager ihrer Feinde ereignet hatte. Die Leute von Gilead und Galiläa überflügelten sieC (und schlugen ihnen) gewaltige Verluste, bis sie nach Damaskus und dessen Gebiet gelangten. 6 Die übrigen Bewohner von Betulia fielen über das Lager der Assyrer her, plünderten" es und machten reiche Beuteb. 7 Was übrig war, nahmen die Söhne Israels in Besitza, als sie von der Verfolgung zurückkehrten. Auch die Dörfer und Gehöfte im Bergland und in der Ebene bemächtigtenb sich vieler Beutestücke, denn es gab eine gar gewaltige Menge davon. 5 a) Da in Judt eine Reihe von Anklängen an Gen 14 vorliegt (vgl. dazu oben die Einleitung), könnte Choba mit dem in Gen 14,15 erwähnten Ort nördlich von Damaskus, das ja unmittelbar anschließend in 15,5 genannt wird, identisch sein. Überlieferung der Namensform wieder schwankend: Xroßa., xoßa., Xroßa." Xroßa.Q, xoßa.Ä, xrop.a.. b) na.Q8)'8'IIfrfJ''I'JOa.'II: vielleicht stärker "kamen zu Hilfe« (vgl. Enslin, S. 164). c) ,.Der Ausdruck >überflügeln< ist durchaus zutreffend; denkt man sich als Fluchtlinie des assyrischen Heeres die Strecke Betylua - Skythopolis (Besan) - Damaskus USW., was ja das Gegebene ist, so müssen Verfolger, die aus dem Raum von Galiläa und von Galaad kommen, tatsächlich dem Assyrerheer in die Flanke stoßen, unter Umständen sogar die Fluchtlinie früher als die Spitze der Fliehenden erreichen, also die Assyrer tatsächlich überflügeln. In der Ausdehnung der Verfolgung wird nicht nur das Ausmaß der assyrischen Niederlage verdeutlicht, sondern es wird auch das ganze Heilige Land in den idealen, von David und Salomon erreichten Grenzen von den gottfeindlichen Gegnern gesäubert« (Stummer und Groß, S. 559f.). • d) n~: vgl. 5,12. 6 a) Zu Plünderung als Gottesstrafe vgl. 9,4. Was Nebukadnezar bzw. Holofernes anderen antaten, geschieht nun an der assyrischen Streitmacht, vgl. 1,14; 2,23.26. b) Enslin, S. 165, sieht hier eine Anspielung an Ex 12,36. 7 a) Ironische Formulierung im Blick auf 10,13. . b) Vgl. den mit KQa.dro angedeuteten Spannungsbogen 1,14-5,18-15,7. 8 a) Vgl. zu 4,6. b) Vgl. zu 4,8. c) Siehe zu 15,10. Ei) MxÄ.fjoa., p.er' a.in'fjs &efrvtrv hebr. dibber fa/am 'im (vgl. Ps 28,3; 122,8). 9 a) 58,19, 108,319 korrigieren den Text und lassen aus Ehrfurcht gegenüber dem Hohenpriester Judit zu diesem herankommen. b) Der Wunsch des Usija 10,8 und Judits selbst 13,4 hat sich erfüllt. Zugleich werden damit Prädikationen, die z.B. Ps 89,17f. von Jahwe ausgesagt werden, auf Judit übertragen: in ihrem Werk erweist sich Jahwe! t8 fügt als Motiv des Gelingens die Keuschheit Judits ein.
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8 Jojakim, der Hohepriester, und der Rat der Ältestenb der Söhne Israels, die-in Jerusalem wohnten, kamen, um die heilvollen TatenC zu sehen, die der Herr an Israel vollbracht hatte, und um Judit zu sehen und ihr Glück zu wünschend. 9 Sie gingen zu ihr hineina, priesen sie alle wie aus einem Munde und sagten zu ihr: »Du bist die Verherrlichung Jerusalems, du bist der große Ruhm Israels, du bist der große Stolz unseres Geschlechtesb. 10 Mit deiner Handa hast du dies alles vollbracht, du hast heilvolle Tatenb an Israel vollbracht, und Gott fandc daran sein Wohlgefallen. Werde gesegnet vom Herrn, dem Allherrscher, für ewige Zeiten!« Und alles Volk sagte: »Amen.« I I Und das ganze Volk plünderte das Lager dreißig Tage langa. Judit aber gaben sie das Zelt des Holofernes, alle seine silbernen Geräte, die Betten, die Gefäße und alle anderen Einrichtungsgegenstände. Sie nahm die Dinge an und bepackte ihr Maultier damit; sie spannte ihre Wagen an und belud sie ebenfallsb. I2 Alle Frauen Israels liefen herbei, um sie zu sehen; sie priesen sie, und einige von ihnen führten ihr zu Ehren einen Reigentanz aufa_ Sie aber nahm Palmzweigeb in ihre Hände und gab den Frauen, die um sie waren, 13 und sie setzten sich Kränze von Ölzweigen auf, sie und die a um sie waren. Sie schritt im Festzug vor dem ganzen Volk einher, an der Spitze aller Frauen, dann folgten alle Männer Israels, bewaffnet und mit Kränzen 10 a) VgL zum Leitwortstil die Einleitung! b) 3fmE'i'V t'eX eX,,<x~6t meint hier nicht einfach ,.jemandem etwas Gutes tune (vgL z. B. Gen 26,29; 1 Sam 24,18; Prv 31,12), sondern greift die in 15,8 von Jahwe im Sinne von »Heil, Segen, Glück wirken« ausgesagte Wendung (vgL Ex 18,9; 1 Sam 25,30; 1 Kön 8,66; Jer 18,10; 32,42; 33,9~auf und charakterisiert damit die Tat Judits als Tat Jahwes. Zugleich wird damit der erzählerische Spannungsbogen zu 4,15 geschlagen, wo 6t,,<x~iw der von Jahwe erflehte Heilserweis ist. c) Q)B ändert wegen des folgenden "''J/011 in einen liturgischen Wunsch: eiJ6oKijOCl.t. 11 a) Zur theologischen Bedeutung dieser Zeitangabe siehe zu 16,20; vgL aber auch Dan 6,7.12; Est 4,1 I. b) Anders als das.,Volk bereichert sich Judit nicht durch die Kriegsbeute, sondern wird auch noch in diesem Detail als Idealgestalt durchgehalten, die das alte Banngebot befolgt (vgL zu 16,19 bzw. 15,4). 12. a) VgL Ex 15,20f.; Jdc 11,34; 1 Sam 18,6 und vor allem Jer 31,1-14: Judit wird durch diesen Empfang eingereiht in die Gruppe der großen Rettergestalten der Frühzeit und zugleich als Erfüllung der eschatologischen Rettungszusage von Jer 31! b) .fHJQom sind eigentlich »die im Kult des Dionysos üblichen, mit Efeu und Weinlaub umkränzten Stäbe« (Stummer und Groß, S. 56of.), hier wohl, ähnlich wie in 2 Makk 10,7, allgemeiner für Zweige mit Blättern (Palmzweige?) verwendet. 13 a) Mit QJA 01 p.n' <X1n;~: die Männer Israels. b) Eigentlich: ,.in/auf ihrem Mund«. 14 a) Vn6Q61jJ/!W&; einige Handschriften verbessern Vn6fJJOw& (»im Wechselgesang singen«). XVI 1 a) Analog den Liedern in Ex 15; Jdc 5 faßt auch Jdt 16 das erzählte Geschehen noch einmal hymnisch zusammen; auch motivlich inspiriert sich der Hymnus stark an Ex 15 und Jdc 5 (vgL die Einzelhinweise im folgenden), greih aber auch viele Motive des Psalters auf. Das Lied besteht aus zwei Teilen: V. 1-12 ist ein Hymnus: V. 1 gibt die impe-
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(geschmückt), LobgeSänge auf ihren Lippenb. 14 Judit stimmte vor ganz Israel dieses Danklied an, und das ganze Volk sang den Lobgesang aus vollem Halse mita• XVI
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Judit sanga: »Stimmt anb meinem Gott mit Pauken, singt meinem Herrn mit Zimbeln! Laßt ihm erklingen Psalm und Lobgesang" verherrlicht und ruft an seinen Namend! Fürwahra, ein Gott, der Kriege beendet, istb der Herr. Fürwahr, in sein Lagerd inmitten des Volkes
rativische Aufforderung zum Lobpreis; V. 2 nennt, mit in', eingeleitet, das Thema des Hymnus, wobei die Rettung Judits/Israeis als Konkretion von V. 2a proklamiert wird; V. 3-12 "besingt die Tat Judits und ihre Bedeutsamkeit. "Man wandelt hier durch die Geschichte wie durch die Säle einer Ruhmeshalle ... der Hymnus Jud 16 ist ganz auf diesen Ton gestimmt. Er feiert ausführlich Judith und ihre Tat (V. 6-11) und ist doch ein Jahwe-Hymnus. Wenn irgendwo, so liegt hier die Annahme einer Beeinflussung durch >hellenistisches< Denken nahe. Aber was ist damit gesagt? Offenbar dies, daß sich Israel in dieser geistigen Begegnung ein neuer Aspekt der Menschenbetrachtung eröffnet hat« (Gerhard von Rad: Weisheit in Israel, Neukirchen 1970, S. 330). Der zweite Teil, der V. 13 mit einem neuen Aufgesang einsetzt, gibt dem Geschehen eine universalgeschichtliche Dimension. b) *11"81/11 »ein Lied anstimmen, singen« vgl. Ex 15,21; 32,18; Num 21,17; I Sam 18,7; 21,12; Ps 47,7. c) (BA.v fügt, wohl wegen 16,13, mwiYJI hinzu. d) Vgl. zur Gestaltung dieser imperativischen Aufforderung zum Lobpreis Jahwes Ps 81,2-4; 96,1-3; 98,1; 104,1; 105,1-5; 135,1-3; 149,1; 150,1-5. 2 a) in't hebr. ki leitet im Hymnus das Corpus hymni ein (»fürwahr«) oder gibt die Begründung für den Lobpreis (,.denn«): vgl. z.B. Ex 15,21; Ps 81,5; 96,4; 98,1; 135,4; 149,4· b) 58, 5832 ändern in einen jahwe-anredenden Hymnus. c) Vgl. zu 9,7; durch die Rezeption von Ex 15,3. gegenüber Ex 15,3 TM (»Jahwe ist ein Kriegsmann«) wird offenkundig, daß Judt gerade kein kriegslüsternes Buch ist. d) Entweder wird hier Betulia auf Grund der Jahwekriegsvorstellung als Kriegslager Jahwes (vgl. auch 16,12) bezeichnet oder »Lager« meint ähnlich wie in I Chr 9,19; 2 Chr 31,2 TM (. olKOS) den Tempel von Jerusalem, wodurch die Entsprechung Betulia = Jerusalem besonders deutlich wäre (siehe dazu oben die Einleitung). e) Vgl. Ex 3,8. f) Der Einfluß der Exodusüberlieferung ist hier so stark, daß die konkrete Szenerie des Juditbuches verlassen wird: vgl. Ex 15,9 sowie Ex 14,4.8.9.23. 3 a) Der »Feind aus dem Norden«, womit in vorexiiischer Zeit die assyrisch-babylonische Bedrohung Israels bündig charakterisiert wurde (der Ursprung der Vorstellung selbst ist unklar: siehe z.B. ThWAT 11, 579-582), wird in nachexilischer Sprache zum (mythischen?) Topos schlechthin; vgl. 2 Kön 19,23; Jer 1,13-15; 4,6.15f.; 6,22; Ez 38,6.15; 39,2; Joel 2,20. Da neben dem Norden hier auch noch "die Berge« genannt werden, könnte zugleich eine Anspielung an Jes 14,13 vorliegen, wodurch das Unternehmen Nebukadnezars/Holofemes' als widergöttliche Hybris qualifiziert wäre. b) Vgl. 2,7f.19; 6,4. 4 a) Der fünfinalige Gebrauch des Personalpronomens »mein« unterstreicht hier, daß Judit im Buch insgesamt als Typos des Jahwevolks gemeint ist.
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riß er mich heraus aus der Hand" meiner Vedolgerf. 3 Assur kam von den Bergen aus Norden', kam mit Zehntausenden seiner Streitmacht, ihre Menge verstopfte die Täler, ihre Reiterei deckte die Hügel zub• 4 Sie planten, mein' Gebietb zu verbrennen, meine jungen Männer mit dem Schwert umzubringenC, meine Säuglinge am Boden zu zerschmetternd, meine kleinen Kinder zur Plünderung freizugeben, meine Mädchen als billigen Raub zu verschleppen. 5 Doch der Herr, der Allherrscher, hat sie überlistet durch die Hand einer Fraub• 6 Ihr Machthaber fiel nicht durch junge Männer, nicht Söhne von Titanenb erschlugen ihn, noch traten ihm hochgewachsene Riesenc entgegen, sondern Judit, Meraris Tochter, lähmte ihn durch die Schönheit ihres Angesichtsd. 7 Sie legte ihr Witwengewand ab, um aufzurichten die Unterdrückten in Israel. Sie salbte ihr Angesicht mit feinstem Öl 8 und ordnete ihre Haare mit Bändern und legte ein Leinenkleid an, um ihn zu vedühren'. 9 Ihre Sandalen betörten seine Augen,
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b) (IB liest öQ'I »Berge«: das Verbrennen der Berge ist nach Dtn 32,22; Ps 83,15 ein Akt göttlichen Gerichts. c) Vgl. 1,12; 7,13; 15,4 sowie vor allem Ex 15,9· d) Vgl. zu 2,7. a) Vgl. 4,13; 8,13; 15,10: der Titel kontrastiert betont mit dem im vorangehenden Vers formulierten Anspruch des Feindes. b) Vgl. 9,10; 13,5 sowie Ex 15,6.12.16. a) Wvcx'r6S: vgl. 11,8; ö Wvcx'rOS cxm-fiw wird auch in 1 Sam 17,51 der von David erschlagene; Goliat genannt (zum Einfluß der David-Goliat-Geschichte 1 Sam 17 auf Judt siehe oben die Einleitung). b) viai 'rt'rcX'JICIW hebr. Vne fpa'fm (Gen 15,20; Dtn 2,11.20). c) ),'),OW'rBS hebr. nepilim (Gen 6,4; Num 13,32f.). d) Eine Niederlage durch junge, kampfstarke Männer oder durch Titanen und Riesen wäre wenigstens noch eine honorige Sache gewesen - aber Holofernes wurde das Opfer einer einzigen wehrlosen Frau, die nur ihre Schönheit einsetzte: mit diesen Kontrastbildern entzaubert der Verfasser von Judt zugleich den Göttlichkeitswahn des Typos Nebukadnezar (6,2). a) Vgl. 9,3.10.13; 10,4; 12,16; 13,16. a) Vgl. 13,6. a ) . (I" lesen 6QQcXrf}'1ocx'V »sie wurden überwältigt«. b) Die Nennung der Perser und Meder dient ähnlich wie in Judt 1-2 dazu, die universalgeschichtliche ,.Bühne« des Geschehens zu entwerfen; zugleich dürfte sich der Vers formal an Ex 15,13-16 inspiriert haben.
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ihre Schönheit nahm seinep. Sinn gefangen da durchdrang das Schwert" seinen Nacken. Die Perser erstarrten" vor ihrem Wagemut, die Meder" wurden bestürzt wegen ihrer Tollkühnheit. Da" jubelten meine Erniedrigtenb, es schrien aufc meine Schwachen. Sie aber gerieten in Schrecken, sie erhoben ihre Stimme und flohen. Söhne von Mädchen" durchbohrtenbsie, wie entlaufene Sklavenc prügelte man sie, sie gingen unter durch das Heeresaufgebotd des Herrn, meines Gottes? I I a) Die Konstruktion des Verses ist wegen des impliziten Subjektwechsels nicht ganz durchsichtig; auch die poetische Gestalt der Parallelismen ist im überlieferten Text unklarer, als die Übersetzung erkennen läßt; vgl. die ausführliche Diskussion bei Priero, S.I34- 1 38. b) Vgl. zu 4,9 und 7,32. c) e{:Jo"loa.'II mit (Iv 58 u. a.; fWI(I" QJA lesen Blpo{:J+rfhjoa.'II (Parallelismus!). 12 a) Es brauchte weder Titanen noch Riesen (vgl. 16,6), um diese völlig verwirrten Feinde zu erledigen: es genügten »Söhne von jungen Mädchen«, also kleine Kinder! b) Wieder gestaltet der Erzähler nach der lex talionis: vgl. I, I 5. c) Haag, S. 58, schlägt im Anschluß an Junker folgendes Verständnis von 16,12 vor: "Der eigentliche Sinn des Verses kommt erst zum Ausdruck, wenn man beachtet, daß hier eine sprachliche Anlehnung an I Sam 20,30 (I vorliegt, wo Saul Jonathan beschimpft: me KOQa.oiClW a.in'OP.oÄ.oinI'rClW. Wie der Vergleich der beiden Stellen zeigt, liegt in Jdt 16,12 eine Zerlegung des einheitlichen Ausdrucks von I Sam 20,30 (I vor; die mal KOQa.oiClW im ersten und die na.ides a.in'op.oÄoiwrClW im zweiten Versglied sind nicht verschiedene Gruppen, sondern die eine gleiche wie in I Sam 20,30. Darum müssen die Aussagen über die beiden Gruppen auch genau parallel gehen. Im heutigen Text liegt also ein Textfehler vor, indem die vio, KOl1a.oiClW in V. 12a als Tötende, aber in V. 12 b die nlXides a.in'op.~es als Getötete aufgefaßt sind. Der Zusammenhang verlangt aber, die Ausdrücke als beschimpfende Bezeichnung der von den Israeliten getöteten Feinde zu verstehen, also auch in V. 12 a moils oder noch besser wie in V. 12 b W!; moils zu lesen.« d) Ironischer Rückbezug auf 5,23. e) Mit (IV, 46, 64, 98 u.a. 13 a) Vgl. Ex 15,1; Jdc 5,3. b) Vgl. Ps 33,3; 40,4; 96,1; 98,1; 144,9; 149,1; Jes 4i,IO: neu ist dieses Lied ,.nicht im zeitlich-relativen Sinn ..., sondern jener letzte, allumfassende, durch die Raum-Zeit-Kategorie hindurchbrechende Hymnus« (Hans-Joachim Kraus: Psalmen, BK XV,I, S. 262), der dem im Juditbuch erzählten Geschehen eine eschatologisch-universalgeschichtliche Dimension gibt (vgl. 16,16 dtdt na.no!; und 16,17 ~!; a.kiwo!;); zugleich ist »neu« ein emotional geladenes Won, durch das der Verfasser auf etwas Unerhörtes hinweisen und seine Leser zur Begeisterung mitreißen will. (Vgl. Johannes Gonda: .. Ein neues Lied«, in: WZKM 48, 1941, S. 275-29°). e) Vgl. Ex 15,11; Ps 86,10; 147,5. d) Vgl. zu 10,7 und 11,8. 14 a) Ähnlich wie in 9,5 und 13,18 erhält die Rettung Israels auch hier schöpfungstheologisehe und universalgeschiehtliehe Transparenz.
13 Ich will singen" meinem Gott ein neues Liedb.
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Herr, du bist groß und herrliche, bewundernswertd an Kraft, unüberwindlich. Dir" soll dienen deine ganze Schöpfungb, denn du sprachst, und alles warde • Du sandtest aus deinen Geistd , und er erbautee, niemand kann deiner Stimme widerstehenf • Berge und Meere zusammen" erbeben in ihren Fundamenten, Felsen zerschmelzen vor dir wie Wachsb. Wer dich fürchtet, erfährt auchd weiterhin" deine Huldf • Zu gering ist jedes Opfer, als daß es dir wohlgefällt, zu wertlos jedes Fettstück, als daß es ein Brandopfer wird für dich. Doch wer den Herrn fürchtet", ist groß in allem. Wehe" den Völkern, die sich erheben gegen mein Volk. Der Herr, der Allherrscher, vollstreckt das Strafgericht an ihnen am Tag des Gerichtsb.
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po
b) lI.Tiol~: vgl. 9,12. c) Vgl. Gen 1,2-31; Ps 33,6--9. d) Vgl. Ps 1°4,3°. e) fW' ändert mit Blick auf Ps 1°4,3° in IDKOd0I'+rfJ'''I0cx'll. f) Vgl. 2 Chr 20,6; Est fI C2-4; Ps 76,8. a) Zu diesem BildpaarvgI. Ps 18,6; 24,2; 104,6. b) Traditionelle altorientalische und alttestamentliche Topoi zur Darstellung einer Theophanie: vgl. Ex 19,16-18; Jdc 5,5; 2 Sam 22,8-16 = Ps 18,8-16; Jes 64,1 f.; Hab 3,3-12; Mi 1,3f.; Ps 29,1-10; 50,3; 68,9; 97,2-5; 114,3-7; eine reiche Zusammenstellung des Materials gibt Jörg Jeremias: Theophanie, Neukirchen 1965. c) tU läßt drei Stichen (V. 15 c.16 ab) weg, wohl wegen der Ähnlichkeit von V. 15 c und V.16c. d) Wie Judit: vgl. 8,8.31; 11,17. e) in: zu dieser Bedeutung siehe die dazu parallele Angabe in 16,16 dlcX ncxn6~; Q)B (I" QJA 311,542 kl; Q)v 58, 71, 74, 76 u.a. mi; 583 u.a. ev. f) Vgl. Ps 25,14; 103,13. fI" liest 1Äcx-r;ein"81~ stan eVMcx-r;eOO8I~. a) Zur theologischen Prävalenz der Gottesfurcht gegenüber kultischen Opfern vgl. 1 Sam 15,22; Jes 1,10-17; 57,15; 66,2; Jer 6,20; Hos 6,6f.; Am 5,21-25; Ps 40,7; 50,9.13f.23; 5l,18f; zur Formulierung vgl. Ps 25,12; 112,1. a) Das Lied schließt wie die Lieder Dtn 32; 33 und Jdc 5 mit einem scharfen Kontrast zwischen dem Heil für Israel und dem Strafgericht über die Feinde Israels (vgl. Dtn 32,43; 33,29; Jdc 5,21), das jedoch als Manifestation der allumfassenden Herrschaft des Gottes Israels (also nicht eine nationale Apotheose) beschrieben wird, vgl. diesen Akzent auch Ex 15,18. b) Vgl. Jes 34,8; JOel4,1-21; Sach 9,13-16; Ps 149,6--9. c) Vgl. zu diesen apokalyptisierenden Bildern Jes 66,24; Sir 7,17 sowie die Konkretion dieses Strafgerichts an Antiochus N. Epiphanes in 2 Makk 9.9. d) Zur kultischen Unreinheit durch Berührung mit Toten vgl. Num 19,11; 31,19-24. a) Auch das in Ex 15 besungene Geschehen kulminiert in Jerusalern: Ex 15,17. Zur Jerusalem-Perspektive von Judt vgl. 1,9; 4,3·6-8.11-15; 5,19; 8,21.24; 9,1.8.13; 1I,13f.19; 15,8f. sowie die Einleitung.
Er gibt Feuer und Würmer in ihr Fleische, sie werden klagen vor Schmerz in Ewigkeit.« 18 Als sie nach Jerusalem' gekommen waren, beteten sie Gott an. Als sich das Volk gereinigtb hatte, brachten sie ihre Brandopfer dar, ihre freiwilligen" Opfer und ihre Gaben. 19 Judit übergab (dem Heiligtum) alles Gerät des Holofernes, das ihr das Volk gegeben hatte, ebenso gab sie das Mückennetz", das sie aus seinem Schlafgemach mitgenommen hatte, Gott als Banngutb. 20 Das Volk feierte" drei Monateb lang in Jerusalem vor dem Heiligtum, und Judit blieb mit ihnen. 21 Nach diesen Tagen aber kehrte jeder auf seinen Erbbesitz" zurück. Judit ging wieder nach Betulia und blieb auf ihrem Besitztum. Solange sie lebte, war sie berühmt auf der ganzen Erdeb• 22 Viele begehrten sie zur Frau, aber kein Mann erkannte sie alle Tage ihres Lebens, seit dem Tag, da ihr Mann Manasse gestorben und zu seinem Volk" versammelt war. 23 Sie erreichte ein hohes Alter und wurde im Hause ihres Mannes hundertfünf' Jahre
19 a) Vgl. zu 10,21. b) Hebr. beraem: vgl. zu 15,4. Während die Bannung des Holofernes und seines Heeres durch Tötung geschieht, wird sein persönlicher Besitz dem Heiligtum als Banngabe übereignet (vgl. Jos 6,19 sowie Lev 27,2I.28f.; Num 18,14; Ez 44,29). »Durch die Weihe dieser kostbaren Siegestrophäen wird Jahwe als der eigentliche Retter des Volkes geehrt« (Haag, S. 59). 20 a) eixp(la.i'JIBW hebr. iamah: Terminus für die Feier kultischer Feste, vor allem in Dtn (vgl. Lev 23,40; Dtn 12,12.18; 14,26; 16,1I; 27,7; I Sam 1I,15; Ps 68,4); im Psalter ist ,.Freude« Ausdruck über erfahrene Rettung (z.B. Ps 30,12; 1°7,3°); vor allem ist Freude das Charakteristikum der eschatologischen Heilszeit (vgl. Jes 25,9; 29,10; 30,29; 35,10; P,3·1I; 61,7; 65,13; Jer 31,13; 3J,1I; Sach 8,19)· b) Zusammen mit den 30 Tagen der Plünderung (15,II) ergibt sich eine Dauer von 120 Tagen - ein wirkungsvoller Kontrast zu dem uotägigen Fest des Nebukadnezar in 1,16. Zum möglicherweise beabsichtigten liturgischen Hintergrund des chronologischen Rahmens von Judt siehe die Einleitung 11, 3. 21 a) KÄn/(lO'IIo"l.ia. 4,12; 8,u; 9,12; 13,5; 16,21 markiert einen theologischen Spannungsbogen: Jahwe bleibt sich selbst und seinem Volk treu. InJos 1,15 bezeichnet die Wendung »auf den Erbbesitz zurückkehren« den glücklichen Ausgang des Jahwekriegs. b) Vgl. 1I,23 sowie Est 9,4. u a) D.h. zu seinen toten Stammesgenossen: vgl. Gen 25,8; die übliche Wendung ist »zu seinen Vätern versammelt werden« (vgl. 8,3). 23 a) Zeitlin, S. 181, deutet diese Zahl als Anspielung auf die von 168-63 v.Chr. dauernde Epoche der Makkabäer (105 Jahre!) und sieht darin eine Stütze für seine These, Judit sei eine literarische Nachgestaltung der historischen Königin Salome Alexandra, die 78-69 (so Zeitlin) in Jerusalem regierte; zu dieser These siehe oben die Einleitung I, 3. b) Zu dem hier intendierten ,.Patriarchenkolorit« vgl. Gen 23,9.17-20; 25,9; 49,29f.32. 24 a) Vgl. Gen 50,3; I ·Sam 31,13; I Chr 10,12; Sir u,u. b) Als kinderlose Witwe sorgt sie - bis zuletzt wird sie vom Erzähler als Typos des gottesfürchtigen und gesetzestreuen Judentums gezeichnet - dafür, daß der Besitz" als ,.Erbbesitz« in der Familie bleibt (vgl. Num 27,8-1I; 36,1-12).
alt. Ihrer Leibmagd schenkte sie die Freiheit. Als sie in Betulia starb, begrub man sie in der Grabhöhle ihres Mannes Manasse b, 24 und das Haus Israel betrauerte sie siebena Tage lang. Bevor sie starb, verteilteb sie noch ihren ganzen Besitz an alle Verwandten ihres Mannes Manasse und an die Verwandten ihrer eigenen Familie. 25 Und es gab niemand mehr, der die Söhne Israels in Furcyt versetztea, solange Judit am Leben war, und noch viele Tage über ihren Tod hinausb•
25 a) Vgl. Jdc 3,li.30; 5,31; 8,28: die Tat Judits führt zu jenem Zustand, den die dtr Geschichtstheologie als das Heilsgut der Ruhe feiert. b) QJB fügt ähnlich wie am Ende von Tob ein »Amen« an. t8 scheint durch einen Zusatz Judt mit dem Chanukkafest in Verbindung bringen zu wollen: ,.Dies autem victoriae huius festivitatis ab Hebraeis in numero sanctorum dierum accipitur, et colitur a Judaeis ex illo tempore usque in praesentem diem,,; doch vgl. auch Est 9,27ff.
N a.menregister
Aaron ............... 484 477, 478, 482-484, 487, Abigajil . . . . . . . . . . . . . . 499 494, 5°6, 5 II -515, 51 8 Abraham. 441,472,49°, 510 Assurbanipal . . . . . . . . .. 451 Achämeniden ..... 450,451 Astyages ......... '449,45° Achikar .......... 435,436 Auaris ............... 453 Achior ....... 433, 435-437, 441,444,47°,47 1, Baal-Meon ........... 467 473-479,481,483,488, Babylon/Babylonier .... 449, 500,501,5II-513 452,493 Ägypten/Ägypter ...... 445, Bach Ägyptens . . . . . . .. 453 446,452-457,4 6 5, Bagoas ...... 505-507,513 470-474,47 6,477,5°2, Bakchides ............ 467 5II Batane ........... 452,454 Äthiopien ........ 454,455 Bebai ............ 514,515 Ahasveros . . . . . . . . . . . . 451 Bektilet . . . . . . . . . . . . .. 46 I Ahitub ............... 485 BeImain ...... 467,480,486 Akko ................ 463 Bet-Anot ............. 452 Alexander d.Gr.... 45°,451, Bet-Choron .......... 467 457, 505 Bet-El ........... 452,465 Alexander Jannaios .... 43 1 Betlehem . . . . . . . . . . . .. 444 Amalekiter .. . . . . . . . .. 466 Bet-Schean ... 465,467,515 Ammon/Ammoniter ... 441, Betomestajim ..... 468,515 444, 45 2, 455, 470, 47 1, Betulia ........... 435,436, 475, 477, 481 , 482, 51 2 439-44 1,443,463,464, Amoriter. . . . . . . . . . . . . 473 468,474,477-483, Antilibanon . . . . . .. 452, 454 486-488,493,494,496 Antiochien ........... 46 I 497,5°0,5°1,5°3-5°6, Antiochus ill. . . . . . . . .. 468 508-5 II, 514, 515, 517, Antiochus IV.. 434,45°,467, 521 ,52 2 479, 49 2, 494, 520 Bileam ............... 435 Antiochus VII. .. . . . . .. 458 Antitaurus . . . . . . . . . . . . 46 I Chabur .............. 462 Arabien. . . . . . . . . . . . .. 462 el-chala$a ............ 453 Aramäer ............. 475 Chaldäa/Chaldäer .451,471, Ariarathes I ........... 457 472, 5°2 Ariarathes ill.......... 457 Cheleer . . . . . . . . . . . . .. 462 Ariarathes V.......... 457 Chell!ud ......... 451,462 Arjoch ............... 451 Chelus ....... 452,454,462 Amienien ........ 450,451 Choba ....... 441,467,515 'arräbe ............... 482 Chus . . . . . . . . . . .. 482, 483 Arsakes I ......... 449,451 Cyrus ........... 449-451 Artaxerxes 11. .. . . . . . .. 5°5 Artaxerxes ill. ........ 505 Damaskus ........ 435,441, Arphaxad ........ 43 2,434, 452,454,455,462-464,515 449-451, 455 Daniel ....... 487,492, 503 Aschdod ......... 431,463 Darius ill..... 451,458,5.°5 Aschkelon ........ 463,465 David ........... 437,440, Assur/Assyrer. 434, 441-443, 486, 487, 499, 508, 509, 449, 45 1, 456, 457, 466, 5II , 515, 51 8
Deiokes 11............ 450 Demetrius I. .. 442,457,458 Demetrius 11. ......... 451 Dina ............ 459, 463, 492, 493, 510, 514 Dor ................. 463 Dotan ....... 465,468,480, 4 82,486 Edom/Edomiter ... ... 453,478,481 Efraim ........... 435,475 Eglon ........... 441,513 Egrebel .......... 482,483 Ehud············44 1,513 Ekbatana .... 449-451,455 Elam ............ 449,451 Eliab ................ 485 Elija ............. 485,493 Ellasar . . . . . . . . . . . . . .. 451 Elousa ............... 453 Esau ........ 481,482,497 Esra ................. 486 Ester ............ 44°,487, 496, 503, 504, 512 Eufrat ........... 451,462 Ezechiel ............. 483 G;tbbai .............. 465 Galiläa .: 431,452,454,515 Gaza ................ 453 Gibeon .............. 482 Gideon· .............. 485 Gilead ....... 452,454,515 Girgaschiter .......... 473 Goliat ....... 437, 440, 508, 5II,51 8 Goschen . . . . . . . . . 453, 454 Habor ............... 462 halhül ............... 453 Halys ............... 450 Ham ................ 461 Hananja . . . . . . . . . . . .. 485 l;Iarabu .............. 482 Haran ............... 472 Hasmonäer ........... 438 Hazor ........... 467,482 Hebräer ......... 497, 514
523
Hebron .......... 45 2,481 Heroonpolis . . . . . . . . .. 453 Heschboniter . . . . . . . .. 473 Hilkija. . . . . . . . . . . . . .. 485 Hiskija .......... 442, 482 Holofemes ....... 432-437, 439-446,454,455, 457-461,463-466,468, 470-475,477-484,487, 491,493,495-51 0, 512-514,516-518,521 Hydaspes ............ 451 Hyksos .............. 453 Indus ................ 451 Isaak ................ 490 Ismael ............... 462 Jabin ................ 437 Jael ..... 437,44°,51°,512 Jafet ............ 462, 464 Jakob ....... 466, 486, 490 Jamnia ........... 431,463 Jebusiter . . . . . . . . . . . .. 473 Jehu ................ 493 Jeremia .......... 435,453 Jericho .............. 467 Jerusalem ........ 431,435, 441-445, 449, 4P-454, 45 6,459,466-47°,474, 476,478-480,482,483, 486,492,493,497, 501 , 5°2,5°5,5°8-51 I, 515-517,520, pi Jesaja ................ 491 Jesreel ....... 435,440, 4P, 454,464,465,468,480,483 Jibleam .............. 467 Jojakim ...... 468,469, 516 Jokneam ......... 465,480 Jonatan ...... 468,513,519 Jordan ....... 4P, 454, 473 Joschafat. . . . . . . . . . . . . 444 Josef ............ 453,485 Juda .... 443,444,453,512 Judäa ........ 431,442-445, 455, 465, 466, 468, 469, 489, 5°2 Judas Makkabäus .. 442,443, 468 ,49 2 Kabri ............ 478, 487 Kadesch-Bamea ... 4P-454, 465, 473
524
Kanaan/Kanaaniter .... 467, 470, 47 2, 473 Kappadokien ......... 457 Karmel .......... 4P,454 Karmi ........... 478, 487 Kilikien ...... 4P, 454, 455, 461 , 462, 464 Kola ................ 514 Kona ................ 467 Kusch ............... 454 Kyamon ... . . . . .. 480, 483 Laban ............... 490 Libanon ......... 452,454 Lot ................. 441 Lud ......... 461,462,464 Makkabäer ... 465,468,481, 490, 521 Malkiel .............. 478 Mamre .......... 4P,453 Manasse ..... 487, pi, p2 Medien/Meder ... 449-451, 51 8, 519 Megiddo ......... 465,482 Melchisedek ...... 441, 510 Memfis .......... 453,454 Merari ........... 485,518 Meuniter. . . . . . . . . . . .. 444 Mesopotamien .... 462,471, 47 2,490 Micha···············47 8 Michaja .............. 478 Midian .......... 462, 464 Mirjam .............. 445 Mithridates I. . . . . . . . .. 451 Moab/Moabiter ... 441,444, 452, 455, 470, 474, 475, 481 Mochmur ........ 482,483 Mose .... 466, 473, 484, 487 Nabatäer ......... 453,481 Nabonid ......•...... 450 Nabopolassar ..... 449,450 Natanael·············4 85 Nebukadnezar .... 432-436, 439, 442, 445, 446, 449-461 , 463-467, 470, 472, 476, 477, 485, 49 1, 495, 499, 500, 502, 503, 505, 506, 509, 514, 515, 517, 51 8, pi Nikanor . 435,442,443,511
Nil. ......... 453,454,455 Ninive ...... ·449, 450, 456, 461 , 493 Okina ............... 463 Otniel ............... 478 Paddan .............. 490 Palästina ..... 451,453,464, 46 5,4 82 Parther . . . . . . . . . . . . .. 451 Pelusium ............. 453 Pentapolis . . . . . . . . . . .. 470 Perisiter .............. 473 Persepolis ............ 450 Persien/Perser ... ·449, 4P, 454, 470, 51 8, 519 Philister. . . . . . 475, 51 I, 513 Phönizien . . . . . . . . . . .. 468 Pinhas ............... 493 Poros ............... 451 Ptah ................ 454 Ptolemaios 11. ......... 465 Put ......... 461,462,464 Qantir ............... 453 Qumran ............. 482 Rafain ............... 485 Ragau ............... 450 Rages ............... 450 Rahab ............... 435 RaheI ............... 487 Rai ................. 450 Ramesse ......... 453,454 Ramses 11............. 453 Rassis ........... 46 I, 462 Rebekka ............. 487 Regu ............ 45°,456 Rotes Meer ....... 455,473 Rut ............. 496,499 Salim ................ 467 Salome Alexandra ..... pi Salomo .............. 515 Samaria ...... 443,452,454, 46 5, 467, 475 $än el-hagar .......... 453 Sanherib ..... 434,442,443, 449, 474, 47 6, 509 Sara ................. 487 Saui ................. 519 Schelumiel ........... 485 Seleukiden ....... 451, 458
Sem ............. 449,461 Serbaz ............... 451 Sichem/Sichemiter ..... 433, 434, 473, 49.1, 493 Sidon ................ 463 Simeon ...... 460, 466, 478, 485, 49.1, 493 Simon Makkabäus ..... 467 Sinai ............ 473,481 Sisera ........... 435,437 Skythopolis ....... 465,515 Susa ................. 451 Syrien ....... 455,457,468 Taanach ............. 465 Tachpanhes ...... 453,454
Tanis, ........... 453,454 tell bel'ame ........... 467 teil defnf ............., 453 teil dötän ......... 465,48.1 teil el-dab'a ........... 453 teil el-faramä ......... 453 teil el-hö$n . . . . . . . . . .. 465 teil mä'In ............. 467 teil qemün . . . . . . . . . . .. 480 Tigris ........... 449,451 Tobias ............... 450 Tobit ................ 503 Totes Meer ........... 467 Tyrus ............... 463
Usiel ................ 485 Usija ........ 439, 478, 479, 4 8 3-485, 487, 49 1, 49 6, 504, 510, 51.1, 51 5 Uz .................. 485 wädi el-quderät ....... 453 wädi el-'arI~ .......... 453 wädi ~umIlät . . . . . . . . .. 453 Xerxes I. ............. 450 Zion ........ 435,445,474, 481 , 486, 495 Zurischaddai. . . . . . . . .. 485
Ur··················47 2
525
Bibelstellenregister
Gen
1,2-3 I ...... . 520 1,3 460 3,15 ......... . po 6,1-4 ........ 506 6,4········· . 5 18 6,5 ...... .... 49 1 6,17 ......... 457 7,4········· . 435 8,21 49 1 9,15 ......... 457 9,21 ....... ,. 49 2 10 ........... 461 10,6 ......... 461 10,22 .... 449,4 61 11,3 ..... " ' . 49 8 11,28-32 ..... 47 2 12,5 . , ....... 47 2 12,10-20 ..... 506 12,11 ........ 4 87 12,14 ........ 4 87 12,16 ........ 47 2 13,2 . " ...... 47 2 13,6 .. , , ..... 47 2 13,16 ........ 461 14· .. ,441,460,51°, 515 14,1 .. , ...... 451 14,9 .... ..... 451 14,14 ........ 460 14,15 ..... 44 1,515 14,16 ........ 44 1 14,18-20 .. , .. 44 1 14,19 f. ... 44 1,510 15,8 . " ...... 474 15,18 ....... . 453 15,20 ... , ... ' 51 8 16,3 ....... . , 453 16,5 4 83 16,7········ . 453 17,2 " ....... 466 17,6 ......... 466 17,20 ........ 466 19,3°-38 . , ... 47° 19,38 44 1 22,1-18 ...... 49° 22,1 ........ . 49° 22,4········ . 461 22,12 ........ 49° 22,16 f. ...... po •
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52 6
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Gen
22,16 ........ 460 23,9········ . 52 1 23,17-20 .. , .. 521 24·········· . 486 24,16 ........ 487 24,22 ........ 49 6 24,35 47 2 25,8 . ........ 521 25,9 ........ : 521 25,20 ........ 49° 25,22-3° .. , " 481 26-27 ........ 49° 26,7········ . 487 26,29 '" .. , .. 51 6 27,41 481 28,2 ......... 49° 28,5 49° 28,6 ......... 49° 28,14 ........ 461 28,17 ........ 463 29,14······· . 46 5 29,15-30 ..... 49° 30,43 • 0" . , 1 • 47 2 31,18 ........ 49° 31,27 ........ 51 2 31,53 ...... , . 4 83 32,7 49° 32,13 461 32,14-22 . .... 47 2 33,12 .. '" , . , 497 33,18 ..... , . , 49° 34 ........ 492,510 34,7········ . 493 34,27-29 ..... 493 35,9 ......... 49° 35,26 ........ 49° 37,17 ........ 46 5 4°,10-19 .. , ., 461 41,49 ..... 456,460 41,51 ......... 486 44,16 ........ 464 45,10 ........ 453 46,9 ......... 47 8 46,15 · ....... 49° 46,17 ........ 47 8 46,28-29 ..... 453 47,1 . ........ 453 47,4········ . 453 47,6 ......... 453 ••••
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Gen
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Ex
47,11 ........ 453 47,27 ........ 453 49,13 . ....... 45 2 49,29 f ...... '.' 52 1 49,29 ........ 4 86 49,3 2 ........ 52 1 50,3 . ........ 521 50,8 . ....... , 453 50,20f........ 47 2 50,24 f........ 47° 1,7 ....... 466,472 1,8-14 . ...... 47 2 1,9 ........ ,. 47 2 1,11 · ..... 453,472 2,2 .......... 4 87 3,7 f .......... 469 3,8 ..... ··433,473 3,11 ... '" .. , 506 3,12 ......... 5°9 3,16 ...... 470,491 3,17 ......... 473 3,19 ......... 433 3,20 ......... 433 4,21 ........ , 433 4,3 1 ...... '" 47° 5,2 ....... '" 44 6 5,21 · ..... 433>484 6,1 • •• 0' •• , 433 6,8 433 7,4·······433,455 8,2 .... , .... , 459 8,18 · .0 ... , .. 453 9,26 ......... 453 10,5 459 10,15 ........ 459 11,4········ . 45 8 11,5 ..... ·493,495 11,6 ......... 513 11,7········ . '5°2 12 ........... 5°9 12,1-20 ... , .. 45 6 12,12 . ... 433,445,. 446,455, 49 1 12,23 433,445,474 12,27 ..... 433>445 12,29 . ... 433,445, 493>495 12,30 ........ 513 o
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Ex
12,36 ........ 515 13,5 ........ . 473 13,9 ........ . 460 13,15 ....... . 47° 13,19 ....... . 49 1 13,21 . . . . . . . . 49 1 14·· ......... 473 14,4 ......... 517 14,8 ........ . 5 17 14,9 ......... 517 14,12 ........ 484 14,19 ....... . 49 1 14,23 ....... . 517 14,24 ... . 446,463, 504,51 1, 514 14,28 ....... . 514 14,31 ....... . 433 15 .... 445,51 6,52° 15,1 · ..... 494,519 15,3 · . 439,494,517 15,6 ...... 433,518 15,9 · . 433,517,51 8 15,10 ........ 47 6 15,11 ....... . 519 15,12 ....... . 51 8 15,13- 16 .... . 51 8 15,14-16 ..... 514 15,16 44 6 ,4 6 3,51 8 15,17 .... . 433,520 15,18 ........ 52° 15,20f........ 51 6 15,20 ..... 433,464 15,21 · .... 494,5 17 15,22 ........ 453 15,25 b ....... 49° 16,4 b ........ 49° 17,3 ......... 484 17,7 ......... 488 17,8-16 ...... 473 17,8-13 ...... 466 18,4 ......... 433 18,8 ......... 433 18,9 · . 433,4 66 ,5 16 18,10 ........ 433 18,21 ....... . 47 8 19,5 ........ . 49° 19,6 ........ . 479 19,IOf. ....... 5°4 19,10 · .... 479,5°4 19,14 ........ 479 19,16-18 .... . 520 19,16 ........ 461 19,17 · .... 47 1,482
Ex
19,18 ........ 5°2 19,22 ........ 49° 20,18 ........ 46 3
Num
20,20 ..... 463,49° 22,21-23
Lev
Num
445,4 86, 494 22,22f........ 469 23,23 . ....... 473 23,24 ........ 46 5 23,26f........ 514 23,27 . . . . . 463,476 23,28 ........ 473 23,33 ........ 489 27·········· . 474 29,36f........ 467 29,3 8-42 .... . 47° 30,19-21 ..... 5°4 32,13 ........ 460 32,18 ........ 517 32,21-24 ..... 49 1 33,2 ......... 473 34,11 ........ 473 34,12 ........ 4 89 34,13 . ....... 46 5 34,24 ........ 45 6 2,14 . ........ 49 6 3,17 . ........ 5°1 6,1-6 . ....... 47° 9,24 ........ . 5°2 10,6 ......... 47° I I . . . . . . . . . . . 5°1 16,4 ......... 5°4 16,24 ........ 5°4 17,10 ........ 5°1 17,14 . ....... 5°1 21,10 ........ 47° 22,10-16 .... . 5°1 23,14 ........ 49 6 23,4° ........ 52 1 26 ........... 473 26,14 ff. . ..... 457 26,18f........ 47 8 27,21 . ....... 52 1 27,28f........ 52 1 1,6 .......... 48 5 1,9 .......... 4 8 5 2,12 ......... 48 5 7,36 ......... 4 85 7,4 1 ......... 48 5 7,65 ......... 48 5 10,19 . ....... 48 5 13,22 ........ 454 13,3 2f........ 51 8 14,7 ........ . 5°9
Dtn
14,15 f ........ 14,21 . ....... 14,22 . ....... 14,28 ........ 14,34 ........ 14,41 ........ 15,10 ........ 18,14 . ....... 19,11 . .......
47 6 459 4 88 455 425
460
47 8 52 1 52° 20,2-5 . ...... 4 84 21,1-3 . ...... 473 21,2f......... 514 21,17 . ....... 5 17 21,21-32 ..... 473 22-25 ........ 47° 22,4········ . 480 23,19 . ....... 4 88 25,11 . ....... 493 25,13 . ....... 493 26,57 . ....... 4 85 27,8-11 . ..... 52 1 27,17 . ....... 5°2 28,3-8 . ...... 47° 29,39 . ....... 47° 31,19-24 . .... 52° 3 1,50 ........ 49 6 36,1-12 ...... 52 1 2,11 . ........ 51 8 2,20 ......... 51 8 2,25 ......... 514 2,34 ff. . ...... 5 14 3,6ff......... 514 4,26 ......... 4 84 4,35 ......... 47 6 5,5 . ......... 46 3 6,16-18 . ..... 488 6,21 ......... 460 6,24········ . 47° 7,lff. . ....... 5 14 7,1 . ......... 473 7,5 . ......... 46 5 7,8 .......... 460 7,23 . ........ 514 7,25 f......... 46 5 8,2 .......... 49° 8,16 . ........ 49° 10,8 . ........ 469 10,13 . ....... 47° 10,17f........ 4 86 10,18 . ....... 469 11,3-7 . ...... 49 1 11,25 . ....... 514 11,29 ........ 46 5 12,12 ........ 52 1
527
Dtn
12,18 ....... . 52 1 13,4 ........ . 49° 13,12- 17 .... . 489 14,26 ....... . 52 1 16,II ....... . 52 1 17,12 · . . . . . . . 47 8 17,20 · . . . . . . . 460 18,5 · . . . . . . . . 469 19,18 ........ 4 88 20>4 · ..... 49 1,5 09 20,13 ff. 514 20,17 ........ 473 21,13 · . . . . . . . 4 6 5 23,4 ...... 470,51 2 23,10- 15 ..... 5°4 26,5-9 ...... . 469 26,5 ......... 47 2 26,10 ........ 474 27,7 ......... 52 1 28 ........... 473 28,1 I ........ 47° 28,15 ff. ..... . 457 28,26 ....... . 475 28,37 · . . . . . . . 455 29,18 ....... . 489 30,9 · . . . . . . . . 47° 30,19 ....... . 4 84 31,21 ........ 49 1 32 ........... 52° 32,1 I ........ 474 32,22 ....... . 51 8 32,24 · . . . . . . . 4 82 32,3 6-42 .... . 4 82 32 ,39 · . . . . . . . 47 6 32 ,40 · . . . . . . . 460 )2,43 · .... 455,52° 33· .......... 52° 33,8-II ..... . 49° 33,19 · . . . . . . . 45 2 33,26-29 .... . 439 33,29 ..... 474,52° 1,5 ......... . 489 I,II ......... 461 1,15 ........ . 52 1 2,6 . . . . . . . . . . 486 2,9 ......... . 514 2,10 · . . . . . . . . 473 2,19 · . . . . . . . . 489 2,24 ......... 514 3,5 ....... 479,5°4 3,10 ......... 473 5,1 .......... 514 5,II ........ . 49 6 6,19 ........ . 52 1 0
JOS
52 8
JOS
•••••
7,1 .......... 47 8 7,13 · . . . . . . . . 5°4 8,28 ........ . 45 6 9,1 .......... 473 9,7 .......... 464 10-II ....... . 514 10,2 · . . . . . . . . 514 10,10f..... 467,514 10,10 . . . . . . . . 4 6 3 10,21 ........ 5°2 II,3 · . . . . . . . . 473 12,8 ......... 473 12,22 . . . . . . . . 480 15,2-4 . . . . . . . 453 15,17 ........ 47 8 15,59 ........ 452 17,II 4 67 18,II 480 21,45 45 6 23,13 47° 24,2 · . . . . . . . . 47 2 24,10 ........ 474 24,II ........ 473 24,12 ........ 514 24,14 H. 47 2 24,3 1 ........ 49 1 1,13 ......... 47 8 1,17 . ........ 514 1,27 ......... 4 67 2,3 · . . . . . . . . . 47° 2,7 · . . . . . . . . . 49 1 2,10 ......... 49 1 2,22 ......... 49° 3,1 .......... 49° 3>4 · . . . . . . . . . 49° 3,5 .......... 473 Mf.......... 4 69 3,II · . . . . . . . . 52 2 3,12-31 ... 44 1,513 3,15 ......... 44 1 3,20 ......... 44 1 3,23-25 ...... 44 1 3,28f......... 44 1 3,3° ......... 52 2 4-5 · . . . . . . . . . 435 4 ......... 435,440 4,9 .......... 44° 4,14 ......... 49 1 4,15 · ..... 46),514 4,16 ......... 514 4,21-23 . ..... 495 4,21 · . . . . . . . . 437 4,24 f......... 513 4,24 ......... 514 0
Jdc
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•••••
Sam
5 ..... 44°,51 6,52° 5,3-5 · . . . . . . . 44° 5,3 · . . . . . . . . . 519 5,5 · . . . . . . . . . 52° 5,21 . ........ 52° 5,24-27 ...... 495 5,24 · . 440,51 0,51 2 5,3 I · ..... 440,522 6,5 · ...... 45 6,460 6,II . ........ 4 8 5 6,12 ......... 5°9 6,15 · . . . . . . . . 506 7,12 · . 456,460>46 I 8,2 . ......... 486 8,28 · . . . . . . . . 522 9,7 . ......... 487 9,13 · . . . . . . . . 506 9,53 f ......... 495 9,53 · . . . . . . . . 44° 9,57 ......... 4 89 11,27 · . . . . . . . 4 83 11,34 . .... 464,51 6 13,1 . ........ 435 15,4-8 . ...... 46 3 16,5 . ........ 47° 16,27 · . . . . . . . 4 86 2,3° · . . . . . . . . 510 5,6 . ......... 46 5 5,II . ........ 514 6,10 · . . . . . . . . 475 7,10 . ........ 514 7,1 I . ........ 514 10,II · . . . . . . . 49 8 II,d......... 47° II,9 . ........ 51 2 II,II . ....... 5°4 II,15 · . . . . . . . 52 1 13,3 ......... 513 14,15 ........ 514 14,20 · . . . . . . . 514 15,22 . ....... 52° 15,24 · . . . . . . . 460 16,12 . ....... 4 87 17· ....... 44°,51 8 17,9 ......... 4 64 17,10 ........ 44° 17,1 I ........ 44° 17,16 ..... 435,440 17,17 . ....... 49 6 17,37 · .... 440,49 1 17>45 . ....... 44° 17,51-54 . .... 44° 17,51 .... 437,5° 8, 51 1,51 8
Sam
2 Sam
I
Kön
18,6f......... 464 18,6 · . 44°,5 12 ,51 6 18,7 ........ . 517 19,5 ........ . 512 20,13 ........ 49 1 20,3° ....... . 519 21,6 · .... . 479,5°4 21,12 ....... . 517 24,13 ....... . 483 24,16 ........ 48 3 24,18 ....... . 51 6 25,18 ..... 496,499 25,23 ....... . 499 25,30 ....... . 51 6 25>39 ....... . 489 28,17 ..... 45 6,457 31,13 ....... . 521 1,20 ........ . 51 2 5,24 ......... 49 1 6,12 ......... 51 2 7,9 ......... . 5°9 8,17 ......... 48 5 10,1-14 ...... 47° II ........... 506 II,2 ........ . 486 II,II ..... 498,504 13,12 ........ 493 16,8 ........ . 489 16,22 ........ 4 86 20,17 ....... . 487 21,9 ......... 486 21,3 2f........ 489 22,8-16 ..... . 52° 23,18 ....... . 499 1,40 ........ . 51 2 2,33 ........ . 489 2,37 ........ . 489 2>44 ........ . 489 3,6 ......... . 51° 4,12 ........ . 480 5,19 · ..... 456,457 5,21 ........ . 51 2 8,15 ........ . 460 8,23 ........ . 51° 8,24 ........ . 460 8,25 ........ . 51° 8,32 ........ . 4 89 8,5 6 ........ . 45 6 8,60 ........ . 495 8,64 ........ . 46 7 8,65 ........ . 453 8,66 ........ . 5-1 6 9,4 ......... . 51° 9,6 ......... . 457
I
Kön
2Kön
Jes
9,7 .......... 455 9,20 . ........ 473 10,8 ......... 469 14,15 ........ 5°2 17-19 ........ 48 5 19,10 ........ 493 19,14 ........ 493 20,23 ........ 481 20,28 · . . . . . . . 481 22 ........... 475 22,17 ........ 5°2 4,18ff. ....... 486 6,13 ......... 4 6 5 6,30 ......... 469 8,28 ......... 475 9,II ......... 475 9,27 ......... 467 10,5 ......... 464 10,16 . ....... 493 15,13 . ....... 46 5 16,7 ......... 4 64 17,6 . ........ 45° 18-19 ........ 44 2 18,II ........ 45° 18,19 ........ 45 8 18,23 ........ 481 18,29-35 .. 442>476 19,3 ......... 459 19, I 5 · .... 442,476 19,17 ........ 495 19,19 · .... 442,476 19,23 ........ 517 19,34 · . . . . . . . 474 19,35 · . . . . . . . 5°9 20,6 ......... 474 20,21 ........ 4 86 22,8 ......... 48 5 24,2 ......... 47° 1,10-17 ...... 52° 1,21 ......... 506 2,7 ff. ........ 494 3,18-24 ...... 49 6 4,2 .......... 497 5,23 . . . . . . . . . 454 5,25 . . . . . . . . . 47 6 6,1 .......... 5°2 7,12 ......... 488 7,14 ......... 5°9 8,10 ........ . 5°9 8,14 ......... 4 89 10,12-19 ..... 5°0 10,12 ....... . 49 1 10,15 ........ 4 6 5 14,8 ......... 51 2
Jes
14,13 . ....... 517 14,24-27 . .... 439 15,3 . ........ 4 86 16,10 . ....... 51 2 19,II . ....... 454 19,13 . ....... 454 19,24 f........ 51 2 20,4 · . . . . . . . . 459 21,9 . ........ 489 22,1 · . . . . . . . . 4 86 22,12 . ....... 469 22,13 . ....... 5°6 23,14 . ....... 45 6 24,20 · . . . . . . . 4 89 25,6-8 . ...... 5 12 25,9 . ........ 52 1 26,3 . ........ 49 1 26,8 . ........ 494 28,1 . ........ 475 28,7 . ........ 475 28,21 49 1 29,II . ....... 521 29,21 . ....... 489 3°,4 . ........ 454 30 ,12 · . . . . . . . 454 30,15 . ....... 494 30,29 · . . . . . . . 52 1 31,1 . ........ 494 3 1,5 · ..... 439,474 31,8 . ........ 439 31,18 · . . . . . . . 494 34,7 . ........ 47 6 34,8 · .... ,482 ,52° 35,4 . ........ 482 35,10 . ....... 52 1 36-37 ........ 44 2 36 ,4 . ........ 45 8 36,8 . ........ 481 37,3 . ........ 459 37,14-21 .. 442,476 37,16 · .... 442,476 37,20 . ... 442,476, 495 37,22 . ....... 493 37,35 . ....... 474 37,3 6 · . . . . . . . 5°9 38,3 . ........ po 38,6 . ........ 474 40-55 ........ 479 40,13 f ........ 488 40,26 . ....... 494 41,10-5°,9 .... 479 42,10 . ....... 519 42,22-25 . .... 459
529
Jes
43,6 ......... 459 43,28 467 44,6 ......... 47 6 44,7········ . 494 44,8 47 6 44,9- 17 489 45,2 49° 45,5f.. ....... 47 6 460 45,12 45,15 488 45,19 47 6 45,21 476 45,23 0' • • • • • • 460 46,9-11 ••• 0" 494 47,2 ......... 493 47,6 ......... 467 48,13 ..... 460,494 49,14 486 49,18 460 51,3 ......... 521 51,11 52 1 51,16 ........ 460 54,1 486 54,4-8 . • . • • o. 4 86 55,8f......... 494 55,8 ••• '0 •• o. 4 88 57,15 •. o. 52° o. 58,2 494 60,15 o. o. o. o. 4 86 o. o. 61,7 521 61,8 o. o. 473 62,4 f......... 486 62,8 o. o. o. 460 63,9 o. o. o. 497 64,If......... 52° 65,3 4 89 65,11 489 65,13 o. 521 66,2 ...... 495,52° 66,24······· . 52° 1,6 .......... 474 1,8 ......... . 475 1,13-15 ..... . 517 2,16 ......... 453 2,20-25 ...... 506 3,17 ......... 5°2 4,6 .......... 517 4,10 ......... 474 4,15 f......... 517 5,20-24 ..... . 46 3 6,1 .... ...... 4 81 6,19········ . 454 6,20 ......... 520 6,22 ........ . 517 0
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2,15 ......... 4,6 .......... 4,14 ......... 8,19 ......... 9,10 ......... 9,13- 16 ...... 9,15 ......... 10 ........... 10,3 ......... 10,7 ......... 1I,15f.······· 13,2 ......... 13,7 ......... 13,9 ......... 14· .......... 1,11 ......... 3,5 .......... 5,6 .......... 5,9 .......... 6,7·········· 7,17 ......... 8,5 .......... 10,1 ......... 11,5 ......... 12,4 ......... 17,28 ........ 18,4 ......... 18,6 ......... 18,8-16 ...... 18,18 ........ 18,20 ........ 18,30 ........ 18,3 2 ........ 18,48 ........ 18,49 ........ 19· .......... 19,3 ......... 20,8 ......... 22,3 ......... 24,2 ......... 25,12 ........ 27,1 ......... 28,3 ......... 28,8 ......... 29,1-10 ...... 30,12 ........ 31,3 ......... 31,5 ......... 33· .......... 33,3 ......... 33,6-9 ....... 33,9 ......... 33,16-18 ..... 33,20 ........
512 494 45 8 521 494 52° 474 489 470 506 502 489 502 490 463 512 4 86 473 490 479 489 470 489 473 478 479 476 520 520 476 476 476 476 476 476 51 I 474 494 479 520 520 474 515 474 520 521 474 474 439 519 520 460 494 474
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53 1
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79,1 ........ . 469 79,2f.. ....... 47 6 79,4 ...... 455,469 79,5 ........ . 469 79,9- 10 ..... . 4 84 79,10 ....... . 46 7 80,7f. ........ 469 80,7 ........ . 455 80,15 ....... . 47° 81,2-4 ...... . 517 81,5 ........ . 517 83,15 51 8 o. 519 86,10 86,17 ...... .. 47° 88,2 ........ . 479 89,17 f ........ 515 89,17 497 89,36 ....... . 460 9 1,4 474 92,6 ....... .. 488 95,3 45 8 95,8f......... 49 1 95,9 ....... .. 488 96,1-3 5 17 96,1 ........ . 519 96,4 ........ . 517 97,2-5 52° 98,1 ······517,519 103,14 ...... . 49 1 104,1 ....... . 517 1°4,6 ....... . 52° 104,15 ...... . 506 104,30 ...... . 520 105,1-5 ...... 517 106,4 ....... . 47° 106,6 ........ 4 84 106,9 ........ 473 106,14 ....... 4 88 1°7,3° ...... . 52 1 110,2 ....... . 47 6 110,6 ....... . 459 112,1 ..... 487,520 112,3 ....... . 487 112,7 ....... . 487 112,8 ........ 487 113,5-7 ...... 479 114,3-7 ...... 520 115,2 ..... 467,484 115,3 ....... . 494 122,8 ........ 515 135,1-3 ...... 517 135,1 ........ po 135,4 ........ 517 137,3 ........ 51 2 0
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Chr
2 Chr
7,1-5 ....... . 4 86 8,22 ........ . 47° 8,24 ........ . 460 9··········· . 4 86 10,21 · .... 478,485 10,3° · . . . . . . . 4 86 3,1 . . . . . . . . . . 467 7,64 ......... 4 86 9,33 ......... 4 84 11,4 ......... 47 8 12,10-12 ..... 468 12,12 · . . . . . . . 4 8 5 12,14 · . . . . . . . 4 8 5 12,19 ....... . 4 8 5 12,21 ....... . 4 8 5 13,1-3 ...... . 47° 1,42 ......... 4 8 5 4,1 .......... 47 8 4,13 · . . . . . . . . 47 8 4,4 2 ........ . 4 8 5 7,3 I · . . . . . . . . 47 8 9,19 ......... 517 10,12 ........ 521 12,4° ........ 49 6 16,36 · . . . . . . . 51° 23,12 ........ 4 8 5 28,9 ......... 4 84 29,18 ........ 49 1 5,13 · . . . . . . . . 51° 8,7 ......... . 473 17-20 ........ 445 17,3-6 ...... . 445 20 ........... 444 20,1-30 ..... . 444 20,1-3 ...... . 444 20,4- 13 ..... . 444 20,6-12 ...... 444 20,6 · . . . . . . . . po 20,13 ....... . 444 20,14- 17 ..... 444 20,15 ....... . 445 20,20-25 .... . 445 20,26-28 .... . 445 20,27 ....... . 51 2 20,29 · . . . . . . . 445 20,30 ....... . 445 23,18 · . . . . . . . 51 2 23,21 ....... . 5°2 26,1 ........ . 47 8 31,1 ........ . 46 5 31,2 ........ . 517 32,1-23 ...... 44 1 32,8 · ..... 442,509 32,13 · . . . . . . . 44 2
32,22 · . . . . . . . 44 2 32,23 · . . . . . . . 442 34,20 · . . . . . . . 47 8 I Makk 1,44-49 ...... 494 1,54 · . . . . . . . . 494 1,55 · . . . . . . . . 4 89 1,59 ......... 494 2,23 · . . . . . . . . 4 89 2,24 . ........ 493 2,26 . ........ 493 2,27 . ........ 493 2,37 . ........ 4 84 2,49 ......... 459 2,50 ......... 493 2,54 ......... 493 2,5 8 ......... 493 2,62 . ........ 475 3,16-24 . ..... 467 3,47 ......... 469 3,51 ......... 475 4,10 ......... 494 4,36-59 . ..... 46 7 4,61 . ........ 4 81 5,3 . ......... 4 81 5,4 . ......... 47° 5,65 · . . . . . . . . 4 81 5,68 . ........ 46 5 7· ........ 435,442 7,26 ......... 44 2 7,33 · . . . . . . . . 468 7,37 f ......... 443 7,4°-4 2 ...... 44 2 7,4 xf......... 443 7,42 ......... 494 7,43 ......... 443 7,44 ......... 51 1 7,47 · . . . . . . . . 51 1 7,5° · . . . . . . . . 443 9,5° ......... 46 7 10,29 ........ 464 11,23 · . . . . . . . 4 68 12,6 · . . . . . . . . 4 68 12,28 f. ....... 480 12,35 ........ 4 68 13,37-39 ..... 4 64 13,39 · . . . . . . . 474 14,2 f. ........ 451 14,20 ........ 468 15,13 ........ 45 8 15,29 ........ 4 6 5 16,11-17 ..... 4 67 2Makk 1,10 · . . . . . . . . 468 1,24 · . . . . . . . . 495 1,25 ......... 479
2 Chr
2Makk 3,8 . ......... 460 3,23 . ........ 460 4,19f.· ....... 4 89 4,44 · . . . . . . . . 468 5,3 .......... 460 6,2-9 ........ 494 6,12- 17 ...... 49° 6,18-7,2 ...... 5°3 8,23 . ........ 51 2 9,1-17 . ...... 45° 9,4 . ........ 479 9,9 . ......... po 9,11 . ........ 479 9,l4 f......... 479 10,7 · . . . . . . . . 51 6 11,19 . ....... 499 11,27 . ....... 4 68 12,20 ..... 460,51 2 12,28 · . . . . . . . 494 12,40 . ....... 4 89 13,21 ........ 457 14,4 . ........ 464 14,12 . ....... 44 2 14,22 . ....... 460 14,29 · . . . . . . . 460 14,36 · . . . . . . . 467 15· ....... 435,442 15,1 · .... ·435,443 15,5 · . . . . . . . . 460 15,22-24 ..... 44 2 15,22 · . . . . . . . 443 15,35 . ....... 51 1 3 Makk 2,5 . ......... 47 8 3,8 · . . . . . . . . . 49 8 5,44 . ........ 460 6,2-5 · . . . . . . . 44 2 Tob 1,9 · . . . . . . . . . 4 86 1,lof......... 5°3 1,14 . ........ 45° 1,16 · . . . . . . . . 45° 3,3 . ......... 474 3,7 · . . . . . . . . . 45° 4,1 .......... 45° 4,5 . ......... 460 4,12f. ........ 4 86
4,20 · . . . . . . . . 45° 45°
6,7 . ......... 6,12 . ........ 12,7 . ........ 12,11 . ....... Zus Est C 2-4 · . . . . . . . C 28 ......... D 1-16 ....... Bar 3,35 · . . . . . . . .
4 86 457 457 po
5°3 49 6 494
533
Bar Sir
534
4,6 .......... 1,6 .......... 3,21 ......... 6,21 ......... 7,17 ......... 10,7 ......... 10,12 ........ 15,8 .......... 15,14 ........ 16,6-10 ...... 16,8-9 ....... 17,25 ........ 21,1-10 ...... 21,3 ......... 21,21 ........ 22,12 ........ 22,22 ........ 24,8 .........
484 500 488 491 520 479 479 479 491 438 478 489 472 472 496 521 457 495
Sir
Sap
27,25 ........ 30,1 ......... 31,7 ......... 34,17 ........ 36,2-4 ....... 36,4 ......... 39,24 ........ 42,18 ........ 45,23 ........ 48,15 ........ 48,18-21 ..... 1,2 .......... 3,6 .......... 6,3 .......... 9,13 ......... 10 ........... 11,6-14 ...... 11,23 ........
489 49° 489 489 495 476 489 5°0 493 474 442 488 490 488 488 438 49° 474
Sap
12,10 ........ 12,18ff....... 13· .......... Jub 1I,16ff....... 12,1-22 ...... 15,8 ......... 16,30 ........ 20,7-10 ...... 21,3-8 ....... 22,6 ......... 4 Makk 13,15 ........ 16,24 ........ ApcAbr 1-8 .......... Joh 3,23 ......... Act 2,5- 11 •.••.•. 9,2 .......... I Kor 10,9-10 ......
474 474 472 472 472 457 464 472 472 472 460 460 472 467 454 471 43°