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88, The Greek Millet in the Otto and Jew-s
Functioning of a Plural Soc1ety. Ed.
in the
by B .
Ottoman
Braude
and
Empire. B.
The
Lew-is , I .
11
1.1 Kantakuzenos . Leben ca. 1295-1328
,
1. Kapitel Johannes 1295-1383) 1.1
Kantakuzenos'
Leben
und
politisches
Wirken
(ca.
BlB zum Sieg des Jungen Kaisers Andronlkos 111. 1m ersten Bürgerkrieg (1328)
Johannes Kantakuzenos' Familie (1) gehörte im 14 . Jahrhundert be reits genauso lange zur byzantinischen Führungsschicht wie die kaiserliche Familie der Palaiologen. Der erste in den Quellen er wähnte Kantakuzene hatte als tüchtiger Feldherr im Dienste Ale xios' I. Komnenos ( 1081-111 ) den Ruhm des Hauses begründet. Johannes Kantakuzenos , der in der Schlacht von Myriokephalon fiel (17. 9. 1176 ) , hatte bereits in das komnenische Kaiserhaus einheiraten können (2) , Einen weiteren Johannes Kantakuzenos erhob Isaak 11. Angelos ( 1185-1195) sogar zum X<XlO<XP (3) , Nach Angabe der aragonesischen Version der Chronik von M orea war Michael Kantakuzenos, der Befehlshaber der byzantinischen Truppen auf der Peloponnes in den Tagen Michaels VIII. 1 1259-1282 ) , der Großvater unseres J ohannes Kantakuzenos , doch wird dies von keiner anderen Quelle bestätigt (4) , Provinzstatthal ter auf der Peloponnes war auch Johannes Kantakuzenos' anson sten ganz unbekannter Vater in den J ahren 1286-1294. Das ist nur bekannt, weil Johannes Kantakuzenos selbst es al s Begründung dafür angibt, daß er die Ernennung zum ETIhpoTIos der Peloponnes
1 Neben
der
grundlegenden
teraturverzeichnis ) Cantacuz tme
sei
als
Monographie
von
Nicol
erste Infonnatlon auf L.
( siehe
Lite
Br�h1er. Art.
( Farnil lel . DHGE X I . S p . 778/779. und A. Lalou. Art.
Kantakouzenoi. Byzantlne arlstocratlc farnily. DMA VII . S . 2 0 8 /209 verwiesen. 2 Nlcol. Kantakouzenos . S. 3/4 3
Ebenda. S . 5/6
4
Ebenda.
S.
( No . 1 and 2 )
(No. 4)
11-14
(No.
12) ;
zu
Michael
Kantakuzenos
vgl .
PLP
12
1.1
Kantakuzeno s , Leben ca. 1295-1328
durch Andronikos 11. ( 1282-1328) ablehnte (S) . Da sein Vater schon 1294 starb, hat Johannes Kantakuzenos ihn mit ziemlicher Sicher heit nie kennengelernt. Seine Erziehung lag ganz in den H änden seiner politisch ungemein tüchtigen Mutter Theodora Palaiologina Angelina Kantakuzene, die seine politische Karriere tatkräftig förderte, aber dadurch auch zu Beginn des zweiten Bürgerkrieges im J ahre 1342 tragisch zugrunde ging (6) , Weiß charakterisiert die Kantakuzenen al s eine eng mit dem Dienst in den Streitkräften, in der Staatsverwaltung und am Kai serhof verbundene Familie des Dienstade l s mit großem Besitz an Landgütern und Werkstätten, der sich vor allem in der Umgebung der makedonischen Stadt Serres befand. Auch ein in der Nähe des Kaiserpalastes gelegenes Anwesen in Konstantinopel und ein gro ßer Getreidespeicher in der Nähe des Eleutherios-Hafens gehörten zum Besitz der Familie. Kantakuzenos zählt in seinem Geschichts5
Cantacuzenu s ,
schichte
I,
S.
Historiae
65/66.
I,
s.
Ant"Wort nur ein Vorw-and "War, können,
vgl.
dazu
84/85
Kantakuzenos
auch
UIn
Nic o l ,
Vries-Velden, E l ite , S . 81/82:
(1 ,17) ;
gibt
S.
zu,
bei Androniko s 111 .
Kantakouzenos ,
zu Andronikos
11.
S.
PLP Fas z .
von
auch
"Wichtig ste
and
the
S.
81-83
Nr.
21436:
The
Foreign
Policy of
DMA I , S.
LaJ.ou staInmt
A.
Monographie über Andronikos
L atins .
und
Brehler.
75; G. WeIB, Art. Androniko s 11 . . LexMA
245/246; die
bleiben zu
L.
(1260-1332) .
nople
Ge diese
28/29
siehe:
I , S p . 613/614; A. LaJ.ou, Art. Andronikos 11 9.
daß
Penater, Art. Andro
Art. Andronic 1 1 . DHGE 1 1 , S p . 1782-1792 ; E . nikos 1 1 . BLGeSEOE I ,
Kantakuzenu s ,
freilich
11 . :
C onstanti
Andronicus
H.
1282-132 8 . C aInbridge/Mas s . 1972 6 Zu Theodora Angelina Kantakuzene siehe: Nicol, Kantakouzenos. S.
30-33 (No. 21 ) ; WeiB , Kantakuzenos ,
88/89
Nr.
takouzenos ,
10942 ; S.
zu
35-103
Johannes No.
22;
S.
13/14;
Kantakuzenos Vries-Velden,
PLP Fas z .
siehe: E l ite,
Nicol , S.
5, S. Kan
81-116;
E.
Penater, Art. Johannes VI . Kantakuzeno s . BLGeS O E 1 1 , S . 2 83/284; A. Lalou, Art. John VI Kantakouzeno s . DMA VII , S . 128; A.
Carlle.
Art. J ohannes VI. Kantakuzeno s . LexMA V, S p . 534/535 ; PLP Fasz.
13
1.1 Kantakuzeno s . Leben ca. 1295-1328
werk seinen Besitz an Vieh auf (5000 Stück Weidevieh, 1500 Stu ten, 200 Kamel e , 300 Maultiere, 500 Esel, 50 000 Schweine und 70 000 Schafe sowie 1000 Gespanne zur Fel dbearbeitung ) , der verständlich macht, warum er und seine Mutter in der Lage wa ren, Soldzahlungen und andere Staatsausgaben zeitweise aus eige ner Tasche zu bestreiten (7) , Zu der g länzenden materiel len Ausgangsbasis kommt noch die Bil dung des J ohannes Kantakuzenos hinzu, die in seinen l iterarischen und theologischen Werken zum Ausdruck kommt. Sie l ieß ihn zum Empfänger von Briefen fast all er bedeutenden Literaten seiner Zeit und zum Gegenstand zahlreicher Panegyriken werden. Kanta kuzenos l ieß sich von dem italogriechischen Mönch Barlaam in der Philosophie unterrichten und war nach Aussagen von Nikephoros Gregoras und Demetrios Kydones ein eifriger Leser und Sammler von Handschriften (8) .
7 Weiß .
Velden.
Kantakuzeno s . Elite,
S.
82;
S.
die
11-13
und
Angaben
der
zu
E xkurs
seinem
21/22 ;
Vries
Viehbestand
S.
macht
Kantakuzenos in Buch 1 1 1 . Kap . 30 (Historiae 1 1 . S. 185) ;
14
1.1 Kantakuzenos , Leben ca. 1295-1328
Zu Beginn des ersten Bürgerkrieges (9) im Frühjahr 1321 hatte Jo hannes Kantakuzenos
Mhcxc; IIcxTIlcxC; inne. Ur
die Würde eines
sprünglich mit der Verantwortung für die Gebäude des Kaiserpa lastes und für die Pa] asUore betraut, war diese Funktion im 14. Jahrhundert zum bloßen Ehrentitel
22 der Rangfolge
auf Platz
geworden (10) . Johannes Kantakuzenos war zu dieser Zeit bereits mit Eirene Asanina verheiratet, der älteren Tochter des Androni-
9
Zu
den
z"Wischen
Ursachen
für
den
Ausbruch
Andronikos
11.
und
seinem
des
ersten
Enke l
Bürgerkrieges
Andron ik o s
111 . ,
der
zum Ausbruch karn. "Weil der alte Kaiser seinem Enkel die Thron fol g e entziehen "Wollte . siehe Nic o l , Last
Centuries ,
S . 160-162;
Vorgeschichte und den Beginn des ersten Bürgerkrieges mit Ta
großer Ausführlichkeit eine
Monographie
von
BuC;chrr lo\l x cn: <x 1: 6 \1 OE XCnE-rC(p1: o\l C( lW \l C( . B d . 1 :
K.
( 2 0 . IV.
-
behandelt
P.
Kyrrhes .
' H rrpw1:Tj
1: 0U E\-l ;
S.
215-221;
B al k ans,
S.
301/302 ;
lohannes Ange los
Mak s imovi c , Magdalino,
siehe:
Gregoras ,
Geschichte
Nico l . Kantakouzeno s , S . 52/53 ; Tesalija,
auch
Last
111,
S.
Centuries ,
Thes saly I,
S.
and
88/89
S.
Administration,
PLP Fas z .
Historia
S.
203 ;
11,
und
90 ;
Ferj anci c ,
134/135 ;
Epiru s ,
S.
S.
Fine,
93;
zu
17, Nr. 204; Weiß , Kanta-
43
1.3 Kantakuzeno s , B Urgerkrieg 1341-1347
Zwar scheiterte ein neuer Versuch des Kantakuzenos zum Entsatz von Didymoteichon vor Peritheorion und Amphipolis , doch gelang es ihm, Umur von Aydin zu Hilfe zu rufen, der Anfang 1343 mit einer Flotte von 380 Schiffen und einem Heer von 29 000 Mann das von den Bulgaren bel agerte Didymoteichon entsetzen konnte
(99) . Während Kantakuzenos im Frühjahr 1343 einen erfolglosen Angriff auf Thes salonike unternahm, wechselte der Serbenkönig die Front. Mit Hilfe Venedigs war es der Regentschaft gelungen, Dusan, der seinen Sohn Uros mit einer Schwester J ohannes' V. verlobte, für sich zu gewinnen (100) . Kantakuzenos mußte sich schließlich nach Berrhoia zurückziehen, des sen Umgebung von den türkischen Hilf struppen des Statthalters von Thessalonike, Michael Monomachos , verwüstet wurde. Kantakuzenos machte dem Monomachos einen Gesandten
Vorwürfe
wegen
des
Verhaltens
Nach Kantakuzenos' eigener Aussage interpretierten
der
durch
Türkens .
seine Gegner
diese Aktion al s einen Versuch, dem Vorwurf zu begegnen, Kantakuzenos , Kantakuzenos
setze
Barbaren
einen
gegen
gewis sen
Landsleute
Pringyps
( Ilp1rruq, )
ein.
er,
Während
nach
Smyrna
entsandte hatte , um U mur zu Hilfe zu rufen, versuchte Apokaukos durch Gesandte und finanzielle Angebote, Umur aus dem Kampf herauszuhalten. Doch neben der Aus sicht
99 Cantacuzenu s . Historiae 11. ras . Historia 1 1 . Nlcol ,
S.
648-652
Kantakouzeno s .
S.
S.
59;
344-348
( X I I I . 4.1-7) ;
53;
S . 93-96 ; Lemerle , Aydin. S . S. 217; Gil l . Turk s ,
s.
Last 146-151
auf Beute und Sklaven,
(Il l . 56 und 57) ; Geschichte
Centuries , und
Giannopoul o s .
S.
S.
III.
Grego
S.
84-87;
203/204;
Destän.
158 ; Vismara, E mirat!.
Didymotelchon.
S.
65/66;
Fine . Balkans , S. 302/303; Vrles-Velden. E lite. S. 71 und S. 96-98 100
Cantacuzenu s ,
Historlae
HJstorla I I , S . 658-660 ger, Regesten V. S. 155;
Nic o l .
Jirecek ,
I.
S.
355-375
(II I .
58-61) ;
( XI I I . 7.1-4 ) ; Geschichte I I I . S .
Gregoras .
91/92;
8 Nr. 2888 und Thiriet, R e gestes I.
Kantakouzeno s ,
Serben
11.
S.
384;
S.
54;
Soulis ,
Last Serb s ,
Centuries . S.
23;
S.
Döl
S. 52 Nr. 204/
I s torija
205;
Srpskog
44
1.3 Kantakuzenos . Bürgerkrieg 1341-1347
dem materiel len Motiv für Umurs Interventionen im byzantinischen Bürgerkrieg ,
war die
persönliche
Beziehung
zwischen dem Emir
von Aydin und Kantakuzenos bereits so gefestigt, daß die Ange bote der Gegenpartei daran nichts mehr ändern konnten (101) . Insofern Kantakuzenos' und Umurs gemeinsame Feldzüge auf die Erbeutung des materiellen Besitzes und des Viehs der Bewohner der vom Gegner kontroll ierten Gebiete abzielten, entsprachen sie ganz der üblichen Kriegsführung auf dem Balkan. Die Krieg sbeute diente zur Beschaffung von Mitteln, die die Bezahlung der eigenen Söldner, die Gewinnung neuer Verbündeter und die weiterer Feldzüge ermöglichen bezeugt,
daß
wegen
des
Finanzierung
' Kantakuzenos selbst
sol lte
gemeinsamen
religiösen
Bekenntnis ses
oder wegen der Verwandtschaft der Völker in der Kriegsführung sowohl
zwischen Byzantinern und
Bul garen al s
auch
zwischen
Bul g aren und Serben al s ungeschriebenes Gesetz galt, die Bevöl kerung des anderen Landes nicht zu versklaven (103) . Genau dies veränderte
s ich völlig
zuungunsten
der
Bevölkerung
durch
den
verstärkten Einsatz der Türken , die in erster ' Linie am Skl avenfang interes siert waren und gegenüber der griechischen oder südslawi-
101 Cantacuzenu s . Histortae 1 1 . S . 381-384 (11 . 62 und 63) ; vgl . dazu Dräseke. hältnis
zw-ischen
gedeutet Um.ur
U bergang,
hat
bot
sein
den
gung
zu
ische
Provinzen
stand
und und
Bündnis
m.it en
Am.bitionen
lagen
ihm
vor
fern
und
Wemer.
auf ...
Orchan.
m.it
der
am.
Kantakuzenos
gros
Interes sengemeinschaft.
nicht ausschloß . . .
allem.
Kantakuzenos Um.ur
Sklavenfang
betreiben.
eine
491
(Kantakuzenos ,
nun
Gelegenheit.
S.
Um.ur
S.
Ver
268/269) :
..
eine
einm.allge
kaiserlicher
Genehm.i
den Thron oder auf Zw-ischen beiden die
das
z utreffendsten
persönliche
europä
Männern
be
Freundschaft
..
102 Laiou. Econom.ic Pre s s ure s . S. 148-150 103
C antacuzenu s .
Histortae
I.
S.
170/171
(I ,
35 :
Byzantiner
und
Bul garen) und S . 430 ( 11 .21 : Bulgaren und Serben) ; Geschichte I , S.
4S
1.3 Kantakuzeno s . Bürgerkrieg 1341-1347
sehen Bevölkerung der v o m Kriege heimgesuchten Gebiete keinerlei religiöse oder sonstige Hemmungen hatten (104) . Man darf es Kantakuzenos sicher glauben, daß ihn angesichts der Massaker und Mas senversklavungen immer wieder Bedenken über die Richtigkeit des Einsatzes von türkischen Hil fstruppen überka men (lOS) . Neben religiösen Skrupeln dürfte er schon aus rein pragmatischen Überlegungen nicht daran interes siert gewesen sein, über ein
aus geplündertes
und
entvölkertes
Land zu
herrschen.
Doch die Unnachgiebigkeit der Gegner, die nicht bereit waren, mit ihm zu verhandeln (l06) , und der Verl ust seines Landbesitzes und seines
Reichtums ,
der ihn
außerstande
setzte,
seine
türki schen
Hilfstruppen zu besolden, ließen ihm letztlich keine andere Wahl . Die Gegenpartei nahm ebenfal l s während des ganzen Bürgerkrieges Türken in Dienst, wenn ihre zunehmend schwindenden finanziellen Ressourcen dies erl aubten. E s wird wohl im Ernst niemand Kanta kuzenos zum Vorwurf machen, daß er sich im Oktober 1341 nicht freiwil lig dem Zugriff seiner Gegner auslieferte. Auch wenn man Kantakuzenos' Anspruch auf die Regentschaft bezweifelt (107) , so haben
seine
Gegner dadurch, daß sie Kantakuzenos zu einem Ü Kampf um s berleben zwangen, mindestens genauso zum irrever siblen Niedergang des Reiches beigetragen wie Kantakuzenos. Da es sich al s unmöglich erwies , Kantakuzenos zu vernichten, hätte man im Hinblick auf das Wohl des Reiches rechtzeitig einen Aus gleich mit ihm suchen müssen. Man hat die These aufgestellt, die byzantinische Aristokratie im Al l gemeinen und Johannes Kantakuzenos al s ihr vornehmster Ex-
104 Lalou. E conimc Pre s sure s . S . 1 5 0 spricht zu Recht von
..
a novel
and destructive element in 'Warfare . " 105
Die
Belege bei Laiou.
E conom1c
auch Vries-Velden. E l ite. S .
Pressure s .
S.
160 A.
7 6 ; vgl .
87
106 Vgl . dazu Cantacuzenu s . Histortae 1 1 . S .
183
( I1 1
,
29) .
S.
208-
213 (IB . 34 und 35) ; N1col . Kantak ouzeno s . S . 48 und S . 49/50 107
So
z.
B.
van Dieten im
K ommentar
zu
Gregoras .
Geschichte
46
1.3 Kantakuzeno s , BUrgerkrieg 1341-1347
ponent hätten das Reich ganz bewußt den türkischen Eroberern ausgeliefert, um ihre gesell schaftliche Führungs stellung gegenüber den aufständischen Mittel- und Unterklas sen behaupten zu können
(l08) . Dagegen hat Wemer mit Recht eingewandt, daß Kantakuze nos seine türkischen Verbündeten niemals mit der Abtretung von ReichsJ and für ihre H ilfe belohnte, so daß von einem bewußten Verrat nicht die Rede sein könne (109) . Umur erschien schließlich mit zweihundert Schiffen in der Nähe von Thessal onike und vereinigte sich mit Kantakuzenos , doch ge gen die stark befestigte und von den Zel oten beherrschte Stadt konnten sie nichts ausrichten. Während Kantakuzenos und Umur
(110) , schl os sen sich die Orte
Peritheorion erfol glos bel agerten
Hagia Eirene und Pobisdos in den Rhodopen Kantakuzenos an, der
108 E . France., La Feodalit e Byzantine e la conquete Turque. Stu dia et Acta Orientalia 4 (1969) , S. 69-90 , zu UInur und Kantakuze nos S. 71-74 1 09 Werner, Kantakuzeno s , UInur und Orchan,
S.
269; Weiß ,
Kan
takuzenos , S. 6 8 ; Caril e , AssiInilazione, S . 254/255 110 Cantacuzenu s ,
Historiae
storia I.
S. 671- 6 7 7 .
und
Nicol.
2) ;
Vries - Velden.
11,
S.
Kantakouzenos .
E l ite.
391-394
S. 692 und S.
S.
101;
UII,
694-696
S.
LeInerle.
55;
Last
Aydin.
64) ;
( XI I I .
Gregoras .
Centuries . S.
Hl
10 und XIV.
164-16 8 ;
S.
1 .1
205;
VisInara.
E Inirati, S . 217; zur Organisation von UInurs Flotte siehe: H. Inall:llt, The
Rise
of
the
ByzantiuIn and the
TurcoInan Crusades .
M aritiIne
Principalities
Byzantinische
in
Forschungen
Anatolia, 9
(1985) ,
47
1.3 Kantakuzeno s . Bürgerkrieg 1341 -1347
den aus Dusans Diensten zu ihm übergegangenen Briganten Momcilo mit der Verwaltung dieses Gebietes beauftragte (111 ) , Nach Abbruch der Bel agerung von Peritheorion stießen Kantakuze nos und Umur nach Didymoteichon vor,
während
Umurs
Fl otte
nach Asien zurücksegelte . Beide unterwarfen nun Kumutzene und das
Morrha-Gebiet,
wo
Matthaios
Kantakuzenos
und
Johannes
Asanes als Statthalter eingesetzt wurden (112) . Mit diesen mili tärischen Erfolgen veränderte sich die Lage zugunsten des Kanta kuzenos . Umurs Soldaten, von Apokaukos mit Hilfe eines gewis sen Philomates
aufgewiegelt,
verl angten
freilich nach
mehr
al s
einjährigem Aufenthalt in Europa die Heimkehr. Gezwungermaßen mußte Umur ein Angebot des Apokaukos für den Rücktransport seines Heeres in die Heimat annehmen, doch s andte er Kantakuze nos schon zwei Wochen nach der Einschiffung in Ainos neue Trup pen (113) . Umur war zu dieser Zeit bereits in schwere Abwehrkämpfe mit Heer und Flotte der im August 1343 von Papst Clemens VI. gebil deten Heiligen liga (Mitglieder: der Papst, die Johanniter, Zypern und Venedig) verwickelt, die ihm am 28. Oktober 1344 die Ha-
111 Cantacuzenu s .
Historlae
11.
kouzenos .
zu
Eirene
S.
55;
Hagia
S.
402/403 und
UII.
65) ;
Pobisdos
Nicol.
s iehe:
Kanta
Asdracha.
Rhodopes . S . 170; zu Mornello und seiner Herrschaft in den Rho dopen
siehe:
D.
KubulU1.
Art.
M o rnei!.
BLGeSOE
111.
PLP Fas z . 8. S. 25 Nr. 192 5 5 ; Kyriakide s , MO\-l"toTho '
D ö lger,
58/59; I:
Florenz
La 1971
G. sua S.
49
1.3 Kantakuzeno s , BUrgerkrieg 1341-1347
Adrianopel und Cernomen unterwarfen sich kurze Zeit später Kan takuzenos (118) . Im Frühjahr stießen Umur und Suleiman, der Sohn des Emirs von S aruchan, mit 20 000 M ann zu ihm. Am 7. Juni
1345 wurde das Heer Momcil os, der s ich in seinem Herrschaftsge biet selbständig gemacht hatte, unter den Mauern von Peritheorion vernichtend geschlagen. Momcilo selbst fiel in der Schlacht (119) . Bei Christupolis erfuhren Kantakuzenos und Umur vom Tode des Apokaukos, der am 11. Juni 1345 bei einer Gefängnisinspektion von den Gefangenen erschlagen worden war. Sofort wandten sie sich nach Konstantinopel , wo die Regentschaft die Situation aber be reits wieder im Griff hatte , so daß sich aus dem Tod des Apo kaukos kein Gelegenheit zum Einmarsch in Konstantinopel ergab
(20) , In Thessalonike versuchte Johannes Apokaukos, der Sohn des
ermordeten
MEycx�
�ou�,
s ich
Kantakuzenos
anzuschließen.
Aber noch bevor Truppen des Manuel Kantakuzenos aus Berrhoia Thessalonike erreichen konnten,
fegte
eine
blutige
Revolte
der
Zeloten unter Andreas Palaiol ogos die Herrschaft des Apokaukos
118 Cantacuzenu s , Historlae
II,
S.
525/526
Oll ,
85) ;
Nicol ,
Kanta
(I 1 1 ,
86) ;
Gregoras ,
kouzenos , S . 59; Last Centuries , S . 206 119 Cantacuzenu s , Historlae 11, storia
11,
N1col ,
Kantakouzenos ,
S.
727-729
(XIV, S.
S.
9,
59;
530-534
3-6) ;
Geschichte
Kyriakide s ,
111,
Mo�.LTaThoc; ,
S. S.
Hi
1 33/134; 339/340 ;
Bartusis , Chrelja and Morncll o , S . 2 09/210; Destän, S . 1 2 4 ; Lerner le, Aydin, S. 214/215 ; GiB , Turk s , S.
62;
I storlja S rpskog Naroda I ,
S. 5 2 2 Fine, B al kans , S . 304/305 120 C antacuzenu s , Historiae 11,
S.
ras ,
(XIV,
Historla
135 - 1 4 1 ;
11,
Schreiner,
S.
730-740 Chronique
Kleinchroniken, Bd. I .
S.
542-551
br e ve,
(IU, 8 8 und 89) ; Grego
10 ,3-14 ) ; S.
Geschichte
338
und
8 4 /93 und S . 617 . Bd. 11,
IU.
S.
358 -360 ;
S.
S. 263,
Bd.
111.
S. 32; Nicol , Kantakouzeno s , S . 59/60; Last Centurie s , S . 206/207; Matschk e ,
Fortschritt,
S.
164-16 8 ;
VrJes- Velden,
E lite,
S.
73;
zur
Rolle der M atrosen bei der Niederschlagung der Gefangenenrevol-
50
1 . 3 Kantakuzenos . BUrgerkrieg 1341-1347
hinweg. Dieser und etwa einhundert seiner Anhänger wurden von den Volksrnassen mass akriert (121) . Noch einmal geriet Kantakuzenos in ernste
Gefahr, al s Johannes
Vatatze s , den er mit einem Heer gegen Konstantinopel entsandt hatte , zur Regentschaft überlief. Man wundert sich, daß Kantaku zenos einem so unzuverlässigen und Illit dem Patriarchen Johannes XIV. Kalekas verwandten Mann ein so wichtiges Kommando an vertraute. Da Vatatzes Türkisch sprach und persönliche Beziehun gen zu den Emiren Westkleinasiens besaß ,
gelang es
ihm,
sich
vom Emir von Saruchan ein Heer zu beschaffen. Al s die türki schen Krieger des
Vatatzes
feststellten, daß
dieser
sie
gegen
Kantakuzenos einsetzen wol lte , erschlugen sie ihn (122) . Im fol genden Jahr konnte die Regentschaft noch einmal
Hil fstruppen
beim Emir von Saruchan anwerben, doch diese liefen kurz nach
121 Cantacuzenu s . HJstoriae 1 1 , S . 568-582 ras , Historia 1 1 ,
S.
740
(XIV,
10 ,15) ;
(III , 93 und 94) ; Grego 111,
Geschichte
S.
142;
Nicol,
Kantakouzeno s , S. 60; Last Centuries , S. 207/208; Weiß , Kantaku zenu s , S . 97/98; v g l . auch: J . W. Barker, The Monody of Dernetrios Kydones on the Zealot Rising of 1345 in Thessaloniki. In: MEAe-cT}
>LCCC CX o"CT} >L\lT}>LTJ BCXOlAE lOU i\cxoupo cx . M.
PoIJakovllkaJa,
A.
goda v parnj atnike
O sves cenie
ritorJceskoj
Thes salonike
1975 ,
Fessal onik skogo
l iteratury.
VV N.
S.
285-290;
vostanij a S.
48
1345
(1987) ,
S.
73-83; zu Johannes Apokaukos und Andreas Palaiologos s iehe PLP Fas z .
1,
S.
111
Kantakuzenos
Nr. vg l .
1187
und Fas z .
Nicol,
9.
S.
79
Kantakouzenos ,
Nr. S.
21425;
122-129
zu No.
M anuel 25
und
PLP Fas z . 5 . S . 97 Nr. 10981 122 Cantacuzenus , Historiae 11. S. 552 ff (1 1 1 , 90) ; Gregoras , Histo ria 1 1 .
S.
741-743
( XIV.
11 ) ;
Geschichte
111.
S.
142/143;
Nicol,
Kantakouzeno s , S. 60 /61 ; Gil l , Turk s , S. 63; Vries-Velden, E lite, S. 108/109;
zu
Johannes
Vatatzes
siehe:
F.
Barl51c,
Jovan
Vatac,
protokinig . Zbornik Fil osofskog fakulteta 10 (1970) , S . 283-287 und
51
1 . 3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347
der Landung i n Selymbria z u Kantakuzenos über (123) ' Diese Vor gänge sind ein interessantes I ndiz für das Ansehen, das Kantaku zenos
bei
den
Türken
bes aß .
Diese
waren
offensichtlich
nicht
bereit, gegen ihn zu k ämpfen. Am 21. Mai 1346 ließ sich Kantakuzenos vom Patriarchen Lazaros von Jerusalem in Adrianopel feierlich krönen. Im Anschluß an die Krönung beschl ossen die in Adrianopel versammelten Metropoliten und Bischöfe die Absetzung des Patriarchen J ohannes XIV. Kale kas (124L Der Hauptgewinner des byzantinischen Bürgerkrieges war der Ser benkönig Stefan Dusan, der bis Herbst 1345 Berat, Valona, Ochrid, Kastoria, Berrhoia und nach langer Belagerung auch Serres seiner Herrschaft unterworfen hatte. Gegen den serbischen Vormarsch, der erst bei Christupolis zum Stehen kam, konnte Kantakuzenos nur
ohnmächtige
Proteste
richten.
In
den
eroberten
Gebieten
blieben zwar die alten Verwaltungs strukturen erhalten, doch wur den die griechischen kirchlichen und weltlichen Amtsträger zum
123 Cantacuzenus . storia 1 1 .
S.
Historiae 1 1 .
763-765
(XV,
S.
5 ,3-5 ) ;
591-596
(Ill .
Geschichte
96) ;
III ,
S.
Gregoras. 155 ;
Hi
VislTlara.
Emirat!. S . 219/220 124 Cantacuzenu s , Hlstoriae 1 1 , S . 564-568 stoMa 11 , S . 762 zeno s ,
(XV, 5 , 1) ;
(Il l .
92 ) ;
Gregoras .
Hi
Geschichte 1 1 1 , S . 154 ; Nicol , Kantakou
S. 61; Darrouz e s , Actes V, S. 210 Nr. 2262 ; Beck, Kirche , S .
52
L3 Kant.akuzenos. BUrgerkrieg 1341-1347
Großteil durch Serben ersetzt (125) ' Dusan ließ sich am 16. April
1346 in Skopje vom serbischen Patriarchen Joannikij , der den Pa triarchentitel
angenommen hatte ,
chen Symeon
zum
und vom bulgari schen Patriar
Kaiser und Selbstherrscher von Serbien
und
Romanien krönien. Diesen Titel verwendete er in seinen Urkunden
schon seit Januar 1346 (126) . Das wichtigste Ereignis des Jahres 1346 war für Kantakuzenos die Verheiratung seiner Tochter Theodora mit Orchan. Nach Kantaku zenos und Gregoras ging die Initiative zu dieser Eheschließung von Orchan aus , der dafür al s Brautpreis seine uneingeschränkte mili-
125
Cant.acuzenu s . Historiae 1 1 . S . 534-536 (Il l . 87) und
(11 1 .
89) ;
Gregoras .
Historia
11.
S.
746/747
(XV,
schIchte 1 1 1 . S. 143/ 144 ; Nicol. Kantakouzeno s . rie s .
S.
210; jirecek . Serben I.
1.1
S.
und
S. 6 0 ;
S.
2);
Last
S. 385/386; Soul i s . Serb s .
I storija Srpskog Naroda I , S. 523; Fine . Balkan s .
546-551
S.
305;
Ge
Centu 24-26;
zur Ver
waltung der eroberten Gebiete siehe: Ostrogo,rsky. Noblesse Serbe , S.
156-15 8 ;
ders . .
Serska
oblast
posle
izdanja Vizantoloskog instituta. Bd. 9)
Dusanove
smrtl.
B e lgrad 1965 ; ders
mes des r e lations Byzantino- Serbes au X I Ve si e cle mentary Papers by G . the
XIllth
Intern.
Soulis
Congre s s
and of
B.
Krekic) .
Byzantine
September 1967. E d . by j. M. Hussey. D. London-New
York
196 7 .
S.
37-65 ;
(Posebna
In:
. •
Proble
( wit.h Supple Proceedings
Studie s .
Oxford.
of
5-10
Obolensky. St. Runc1man.
Istorija
Srpskog
Naroda
I,
S.
524-540 ; Fine. Balkans . S . 310-313 126 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . 11.
S.
746/747
Dusans: titull.
L.
ZRVI
(XV.
Geschichte
Maksbnovtc, 12
(1970) ,
Srp s k o g Naroda I. heste
1 .2 ) ;
urkundliche
S. 552 (I 11 ,
Griz
S.
läßt
S.
Romanij a
61-78;
Soulls .
S . 52 7-531; Fine . Beleg
111.
89) ;
Gregoras ,
144 ; u
srpskoj
Serbs .
Balkan s .
sich In einer
zum
S.
S.
KaisertuIn vladartskoj
2 7-32 ;
309/310 ;
Urkunde
Historia
fUr
I storija der frU das
Ivi
ron-Kloster auf dem Athos vorn januar 1346 nachweisen: A. S010-
vIev
-
graeca
V. A. M05ln (Ed.) . Grcke povelje Srpskih vladara. Diplomata regum
et
Imperatorum
Servla.
London
1974
(Reprint
der
S3
1.3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347
tärische Unterstützung gegen jeden Feind anbot (127) . Aus Grego ras' Worten geht deutlich hervor, daß Orchan, der auch mit der Kaiserin Anna verhandelte. über l ängere Zeit starken Druck
auf
Kantakuzenos ausgeübt hatte , bevor dieser zu einer solchen, vom Kirchenrecht eigentlich verbotenen Heirat seine Zustimmung gab
(28) .
Kantakuzenos
nicht.
Er holte
selbst
erwähnt
durch eine
diese
Gesandtschaft
Pressionen den
Rat
Orchans
Umurs
ein.
Dieser habe ihm eindringlich zugeredet, das Angebot nicht nur im Hinblick auf den Wert von Orchans mil itärischer Hil fe im Bürger krieg,
sondern vor allem
bei der Bekämpfung
Oll.
127 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . S . 585 11.
S.
762/763 (XV. 5 .2) ; Geschichte 1 1 1 .
355/356
A.
411;
209/210 ; Weiß .
Nic o l .
Kantakuzen o s .
des Brautpreises Kantakuzene
Kantakouzeno s .
siehe
siehe
S.
Bryer.
Nicol.
42;
95) ;
der
Reichsfeinde
Gregoras . Historia
S.
154
und KOInmentar S .
S.
62;
Last
z u r Frage
Marri age.
S.
Kantak ouzeno s .
Centuries .
der
Mitgift
485/486 ; S.
zu
134/ 135
S.
bzw-.
Theodora
No.
29
und
PLP Fasz . 5. S. 88 Nr. 10940 128 Gregoras . Geschichte 111 . lange
dringen d
,",nD
111lt
Iledrob.t.
.olltu' JcriIftJB
mal
und
S. 154: Hyrkanos hatte darum schon
brennendelll lb.n
In
dle
Verlangen
M.uBertlte
er dle belleb.rte Braut Dlcb.t beklüDe
llli t
Hoffn ungen
...
auf lll llitärische Hilfe,
nachgesucht
GefalJr zu
und
brlnBen.
Darulll köderte er ihn lll a l
versetzte
er ihn
mit Droh ungen in groBe Angst.
Zur
kirchenrechtlichen
Problematik .
Zögern mitverantw-ortlich w-ar. besonders minder
S.
491
Anm.
unfreiw-illige
2.
die
sicher
fUr
Kantakuzenos
siehe Bryer. M arri age.
Daß
Verheiratung
Kantakuzenos seiner
einer Situation. die ihm keine andere
diese
Tochter
Wahl
l ie ß ,
mit nicht
S.
491/492,
mehr
oder
Orchan
in
auch noch
in den Apol ogie und Reden gegen MulJ.arnlll a d erw-ähnt, wie Bryer mit etw-as billigem Zynismus feststellt ( Marriag e , S . 488) . mag u . a.
damit
zu
Abfas sung
tun
des
haben.
Werkes
daß ( s iehe
die
Verbindung
dazu
Kapitel
zum 4 .2)
Zeitpunkt
nicht
mehr
der be-
S4
1.3 Kantakuzenos , BUrgerkrieg 1341-1347
nach dem Bürgerkrieg anzunehmen. Orchan sei zur Hilfeleistung schon wegen seiner direkten geographischen Nachbarschaft bes ser imstande al s er selbst. Auch andere Kaiser vor ihm hätten ihre Töchter im Hinblick auf den Nutzen der Untertanen mit Mongolen und anderen Barbaren verheiratet. Kantakuzenos gibt im Anschluß an seine Wiedergabe dieser wohl brieflichen Ä ußerungen Umurs seiner Bewunderung für die Selbstlosigkeit dieses freundschaftli chen Rates beredten Ausdruck (129) . Im Frühsommer 1346 wurden im Vorfeld von Selymbria in Gegen wart des Kaisers , seiner Gemahlin und der beiden übrigen Töchter prachtvolle Hochzeitsfeierlichkeiten begangen, bei denen Theodora auf
einer
hölzernen
npoxu4!u;; -Plattform,
die
mit
goldbestickten
seidenen Vorhängen umgeben war, dem Gefolge des Kantakuzenos
und
der starken türkischen Eskorte
wahrscheinlich
abwesende
präsentiert wurde, die der zur Übernahme seiner Braut
Orchan
über das Meer entsandt hatte (30) . Theodora durfte ihren christlichen Gl auben behalten. Daß sie die Hauptfrau , die ulu hatun , Orchans war, ist nicht sicher, da nicht feststeht, ob Nil üfer, Orchans erste ulu hatun, - auch sie eine gebürtige Griechin, die der Emir bereits 1299 geheiratet hatte lebte
'
damals
noch
leiman,
Muräd und Sultan)
Orchans
älteste
Söhne
Obrähim ,
waren Kinder der Nil üfer.
Su
Dagegen
könnte Theodora die Mutter des Prinzen Halil gewesen sein (132) . Zu Beginn des folgenden Jahres ging der Bürgerkrieg zu Ende. In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1347 gelang es Kantaku zenos
mit
etwa
tausend
Mann
in
Konstantinopel
einzudringen
129 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 , S. 586/587 (I 11 , 95) 130 Cantacuzenu s , In Histolre
Historiae
EInplre
OttoInan,
II, S.
S.
587/588
23;
(III.
95) ;
I.
Beldiceanu
zur HochzeltszereInonie
siehe
Bryer. M arrlage, S . 4 78/479 und vor al leIn S . 482-484 131 Bryer,
Marr i age.
EI l I I , S . 921
S.
486/487;
F.
Bablnger. Art. Nilüfer khatun.
SS
1.3 Kantakuzeno s . BUrgerkrieg 1341-1347
(133) . Nur wenige
Stunden
zuvor
Metropoliten und der Protos
des
hatte
eine
Synode,
der
zehn
Athos
angehörten, unter dem
Vorsitz der Kaiserin und Johannes' V. den Patriarchen Johannes XIV. Kalekas abgesetzt (134) . Erst nach mehrtägigen schwierigen Verhandlungen kam eine Über einkunft zustande, die dem Kampf zwischen Kantakuzenos und den Pal aiol ogen ein freilich nur vorläufiges Ende bereitete : beide Sei ten verzichteten auf jegliche Vergeltung; Kantakuzenos und Johan nes V. sollten gemeinsam regieren und einander mit dem Wohl wol len, das sich Väter und Kinder gegenseitig entgegenbringen, begegnen. Kantakuzenos solle in den nächsten zehn Jahren der Vorrang bei der Herrschaftsausübung zukommen, danach sol lten
]33 Cantacuzenu s . Historiae 1 1 . S. 604 ff Oll . 99) ; Gregoras . Histo ria 11 . S.
773-775
Kleinchroniken. 33;
Nicol.
(XV. 8 .1-4) ; Geschichte 111 . Bd.
I.
S.
Kantakouzenos .
84 und 93. S.
62/63;
Bd.
11.
Last
S.
160-162; Schreiner.
268/
269.
Centuries .
Bd.
S.
111.
212 ;
S.
Fine.
Balkan s . S . 308; Vries - Ve l den; E l ite. S. 110 134 Gregoras . Historia 1 1 . S . 781-783 ( XV. 9 .3-6) ; Ge schichte 1 1 1 . S . 166/167;
Schreiner.
Chroruque
breve.
S.
338
und
S.
366/367 ;
Kleinchronlken. B d . I , S . 8 4 . Bd. lI . S . 268. Bd. III . S . 33; Darrouz e s Actes V. S . 2 1 3 Nr. 2 2 6 6 ; John Calecas .
Jb B G 9
212; Christophilopulu. O.
G . De DDiJl . T h e Deposition of Patriarch
(1960) .
S.
51-55;
Nic o l .
S.
des Patriarchen Ioannes
Patriarchats register von Konstantinopel < C od. v Vind . Hist. Gr. 4 7 , F. 116 ) . In: Byzantio s . Festschrift fUr H . Hun ger.
Kalekas
Centuries .
' A,rt I ßo: o IAElo: . S . 97-99; Beck . Kirche . S . 223;
Kreaten. Der s o g . " Absetzungsvennerk"
XIV.
Last
Hrs g .
von
ißt
W.
Hörandner,
].
Koder,
O.
Kresten,
E.
Trapp.
56 beide
1.3 Kantakuzenos . Blirgerkrieg 1341-1347
sich gleichberechtigt in die Regierung
des
Reiches
teilen
(135) . In der Formulierung, Kantakuzenos und Johannes V. sollten einan der das Wohlwol len entgegenbringen, das sich Väter und Kinder entgegenbringen ( ){cd
ci:AA�AOU�
EU\iOEl\i
1�\i
'ITPOO�){ouoc(\i
E Ü\i O lC(\i
'ITC(1PO:Ol )(C([ 'ITc(lO[ 'ITp6� Exc(1E POU�) kommt programmatisch der Ge
danke zum
Ausdruck ,
der hauptsächlich
zur
Legitimierung
von
Kantakuzenos' Kaisertum herangezogen wurde. E s wurde eine Art brüderliches Verhältnis zwischen Andronikos Ill. und Kantakuzenos konstruiert, das die Einbeziehung des Kantakuzenos in die herr schende
Dynastie ermöglichte (136) .
mit seiner Kaiserprokl amation kuzenos
am
Bereits im Zusammenhang
26. Oktober 1341 spricht Kanta
vom Tode des Bruders und Kaisers. Einen wohl
direkt
aus der Zeit des Bürgerkrieges stammenden Beleg finden wir in dem Chrysobull für Johannes Angelus aus dem J ahre 1342
(137) .
Kantakuzenos hat sich al so von den besiegten Palaiologen dieses von ihm zur eigenen Legitimierung konstruierte Verwandtschafts verhältnis schriftlich bestätigen las sen. In s einen späteren Urkun den ging er so weit, Andronikos 1I . al s seinen verstorbenen kai serlichen GroBvater und Anna von Savoyen als Sch wester meiner
135 Cantacuzenus , Hlstorlae 1 1 , S . 607-615 Oll , 99 und 100 ) ; Grego ras , Historla 1 1 . S . zur Reaktion des Matschke ,
775- 779
(XV. 8 ,5-11) ; Geschichte 1 1 1 .
Volkes auf den Einzug des
Fortschritt,
S.
171/172;
zu
S.
162-165 ;
Kantakuzenos
siehe:
den durch E ide bekräftigten
Vereinbarungen vg l . Döl ger. Regesten V, S . 14/15 Nr. 2915 und Nr. 2916 136 Dölger, LegitiInist, S. 202/203, der auch auf die Einzigartigkeit dieser
eigentlich
bräuchlichen
nur
gegenUber
Sprachregelung
aus l ändischen
hinweist
und
das
Herrschern mit
ge
RUcksicht
nahme auf das dynastische Empfinden der Byzantiner erklärt. Vgl. auch Christophilopulu,
,
A\)"[ lßcxolAE l cx , S. 124/125
137 Dölger, LegitImist, S. 1 95 / 19 6 , vg l . dazu Cantacuzenu s , Historiae
1 . 3 Kantakuzenos , BUrgerkrieg 1341-1347
57
Majestät zu bezeichnen (138) ' Ihren Zweck hat diese Fiktion aller
dings nicht erreicht. Aus heutiger Sicht wird man die Übereinkunft vom
138
8 . Februar 1347 nur al s Waffenstil lstand auffas sen können.
Dölger,
Legitlrnist,
S.
194
und
S.
196/197, v g l .
auch Regesten
58
1 . 4 Kantakuzenos al s Hauptkaiser 1347-1354
1.4 Johannes Kantakuzenos als Hauptkalaer (1347-1354) : seln ver geblicher
Kampf
um
die
Festigung
Kalsermacht
seiner
Im
Inneren und das Scheitern seiner außenpolitlachen Konzeption
Wie unvollkommen der Sieg des
Kantakuzenos
war,
zeigte
sich
schon in den ersten Tagen nach dem Einzug in Konstantinopel
an
den Kompromis sen, die er mit den Palaiol ogen und ihrer Gefolg schaft eingehen mußte. Zunächst wurde seine Tochter Helene mit dem jungen Johannes V. verlobt, um durch familiäre Bande das gegenseitige Verhältnis zu festigen.
Als
Kantakuzenos
aber von
seiner Gefolgschaft einen Loyal itätseid auf beide Kaiser forderte, kam es zu Konflikten, die erst am 12. Februar mit der schließlich doch
durchgeführten
Eidesleistung
überwunden
werden
konnten
(39) . Noch enttäuschender mußte es für seine Anhänger sein, daß Kantakuzenos
die
bestehenden
Eigentumsverhältnisse
anerkannte
und nur die RUckgabe von konfisziertem Besitz an seine früheren Eigentümer anordnete. Weiß sieht in diesen für Kantakuzenos' An hänger
enttäuschenden
Zugeständnis sen
später deutlich hervortretende Erosion
die seiner
Ursache
für
eine
Gefolgschaft.
Ein
Teil seiner Anhänger begann sich auf den jungen Palaiologen hin zu orientieren, der größere Teil setzte seine H offnungen langfri stig auf Matthaios Kantakuzenos (140) . Die Gegner blieben so stark , daß Senatskreise kurze Zeit später sogar pl anten, den jungen Pa] aio] ogen nach Galata zu entführen und den Kampf wiederaufzunehmen. Kantakuzenos wagte es nicht, nach Aufdeckung des Planes einen der Verschwörer zur Rechen-
139 Cantacuzenus , Hlstortae 1 1 1 , S . 10/11 GV, 1 ) ; Miller, History of Cantacuzenus IV, S. 42/43 und S . 148-15 0 ; Dölger, Regesten V,
S.
15 Nr. 2915 ; Nicol , Kantakouzeno s , S . 64 ; Vries - Velden, E l ite, S . 74 140
Cantacuzenus ,
Cantacuzenus
IV,
Hlstoriae S.
43
und
IB, S.
S.
11
(IV,
149/150 ;
1) ;
M il l er,
Dölger,
HIstory
Regesten
14/15 Nr. 2916; Nlco l , Last Centuries , S . 217/18 ; WeiB ,
V,
of S.
Kantakuze-
59
1.4 Kantakuzenos als Hauptkalser 1347-1354
schaft zu ziehen (141) . So war bei der andauernden Feindschaft weiter Teile der Bevölkerung und bei unbeeinträchtigtem Fortbe stand einer immer zu Aktionen gegen Kantakuzenos bereiten Pa laio logen-Gefolgschaft das Kaisertum des Kantakuzenos angesichts äußerer Bedrohungen, die mit den praktisch erschöpften Mitteln des Reiches nicht mehr in den Griff zu bekommen waren,
von
Anfang an auf Sand gebaut und der langjährige schwere Kampf um
die Regentschaft letztlich vergebens. Je spürbarer und demüti
gender die außenpolitischen Rückschläge wurden, um so stärker wuchs die Bereitschaft der Gegner zur Rebellion gegen den Usur pator, bei der sie der Unterstützung durch die breite Masse meist gewiß sein konnten. Mit dem Scheitern seiner Türkenpolitik war Kantakuzenos' politisches Schicksal endgültig besiegelt , Scholien zu den Werken des Dionysios Areopagites (34) . FoL 111r-158v Andronikos Komnenos , Gegen die Juden. FoL 159r- 200v 10hannes-10asaph Kantakuzenos , Fragmente aus den Apologien und Reden gegen Mu1}.ammad. Fo!. 201ff Bib lische, l iturgische, patristische und polemische Texte. FoL 2 78ff Grammatische und philosophische Texte von verschiede nen antiken und byzantin. Autoren (Georgios Choiroboskos und Johannes Tzetzes) . Wie bereits beim Ottobonianus 151 (Nr. 3.1.1.4) so erkannten die Verfasser des H andschriftenkataloges auch bei diesem Codex nicht, daß es sich bei dem Text ff. 159r-200v zumindestens um eines oder mehrere Fragmente aus den Apologjen und Reden gegen Mu1}.ammad handelt. Dies geht aber eindeutig aus dem im Katalog abgedruckten I ncipit des Textes hervor, weshalb bereits Voordek kers den Ottobonianus Graecus 384 in seine Liste aufnahm (35 ) . 32 R . Janln. Art . Drystra o u Dystra. DHGE X I V . S p . 826/827 33 N. lorg• . I storia Poporului Romanes c . Bukarest 1985 , S. 4 74 ; E .
V61kl. Art . Br'lncoveanu. Constantin. BLGeS O E I . S . 258 34 Balthasar. Kosmische Liturgie. S. 644-672 3S Feron-Battaglini . Codices Ottoboniani. S . 197-199; Voordeckers .
150
3.1.3 Handschriften 16. Jahrhundert
3.1.3.7 Marcianus Graecus 577, Papier, 422 Blatt, 220
x
150 mm (36) .
Fa l . 1r-281v Jahannes-Jaasaph Kantakuzenas , die vier Apologien gegen Mul}ammad. Fa J . 282-418v die vier Reden gegen Muhammad. Fal . 419r-422v l eer. Ü berschriften und I nitialen sind w ie meist mit roter Tinte ge schrieben. M it Ausnahme der Folia 158v/159r und 179r-180v w urde die ganze Handschrift van einem einzigen Schreiber geschrieben. 1734 gel angte sie aus dem Nachlaß von Giovanni Battista Recanati in den Besitz der Bibl iotheca Marciana.
3 .1.3.8 Mutinensis Graecus 179, im Zeitraum 1560-1586, Papier, 104 Blatt, 324 x 224 mm (37) . FaJ . 2r-6v Konstantinos VII . Porphyrogennetos (905-959) , De A dmj nistrando Imperio Kap. 15-21. 36
Mlonl.
E.
Manuscripti.
Bibliothecae Bd.
11:
Dlvi
Marcl
Thesaurus
Venetiarum
Antiquus .
Codices
Codices
Graeci
300-625 .
Rom
198 5 . S . 489/490 37 V. Puntonl. Ind1ce dei codicl greci del l a Blbliotheca E stense dl Modena.
Studl
dort
495 /496
S.
Italiani
di
Filologia
(Reprint
in:
Classlca
4
(1896) ,
SlUD.berger,
Ch.
S.
Catal ogi
379-536, Codlcum
Graecorum qui in minoribus biblJothecis Italicis asservantur, Leipzig
1965 ,
S.
411/412) ;
Beschreibung
Constantine
Porphyrogenitus ,
Text
by
edited
G.
Oe
Moravcllik.
der
Handschrift
Admlnistrando
Eng lish
Imperi o .
Trans lation
by
Bd. I .
auch
R.
in:
Greek J.
H.
Jenklnll . ( C o rpus Fontium Historiae Byzantinae, B d . I) Washington D . C . 196 7 , S . 23; zu Andreas Schreiber,
S. 16- 2 7 ; O.
Darrnarios
siehe:
Vogel - Gardthausen,
Krellten, Der Schreiber und Handschriften
händler Andreas Darrn arios . E ine biographische
Skizze.
M ariahll fer
Gymnasium. Jahresbericht 1967-196 8 , Wien 196 8 , S . 6-11
(Reprint in:
Griechische Kodikolog ie und Textüberlieferung . H rs g . von D.
finger.
Darrnstadt
pertorium I ,
S.
29
198 0 , Nr.
S. 13
406-419) ; (dort
-weiterführende
Hunger, Repertorium 1 1 . S . 14 Nr. 13
Harl
Gamill scheg-Harlfinger,
Re
Literaturangaben) ;
I
151
3.1.3 Handschriften 16 . Jahrhundert
Fol . 7r-104v Johannes-Joasaph Kantakuzenos, die vier Apologien gegen Muhammad. Die Handschrift, die sich heute in der Bibliotheca Estense der oberitalienischen Stadt Modena befindet, wurde von dem bekann ten H andschriftenhändler und Schreiber Andreas Darmarios ge schrieben. Da dieser Schreiber z wischen 1560 und 1586 wirkte, ist der Mutinensis Graecus 179 wahrscheinlich auch in diesem Zeit raum entstanden.
3.1.3.9 Scorialensls Graecus 1:-111-4, Papier, 306 Blatt, 285 x 210 mm (38) . Fol . 1r-118r Johannes-Joasaph Kantakuzenos, die vier Apologien gegen Mul}ammad. Fol . 118v-173v die vier Reden gegen Mul}ammad. Fol . 174r-305v die Neun Unterredungen gegen die juden. Fol . 306r das Lobgedicht des Simon Atumanos . Die Handschrift befand sich, wie das Exlibris auf Fol . 1r beweist, ursprünglich im Besitz des berühmten Diplomaten und Literaten Diego Hurtado de Mendoza, eines passionierten Sammlers griechi scher Handschriften, die im Sommer 1576 der Bibliothek des E sko rial einverleibt wurden.
38
Graux.
E scunaI .
S.
211,
256
und
S.
499;
zur
Sammeltätigkeit
Mendozas und zur Geschichte seiner Sammlung ebenda S. 163-273; Mil ler, E scurial I , S. 94 /95 ; P. A. R.ev1l1a, C at a logo de l o s c o dices griegos
de
la
Biblioteca
de
el
E scorial ,
Bd.
I.
Madrid
1936 ,
S.
152
3 . 1 . 3 Handschriften 16 . Jahrhundert
,1.3.10 Scorlalensls Graecus O-IV-3, Papier, 416 Blatt, 196 x 145 Im (39) . 0 1 . 1r/v leer.
01 . 2r-276v Johannes-Joasaph Kantakuzeno s ,
die vier Apologien
egen Mu�ammad. 0 1 . 277r-416v die vier Reden gegen Mu�ammad. t berschriften und Anfangsbuchstaben sind mit roter Tinte
ge
chrieben. Die Handschrift gehört zu den ältesten Handschriften er Bibliothek des Escorial , wie das Wappen Philipps 11. auf Fo1 . r und das ovale Abbild des HI . Laurentius mit der Legende e 1ammis ad sidera auf der Rückseite beweisen. Arias Montano rwarb sie von Andreas Damarios im Jahre 1568 auf einer Reise in lie Niederlande, die er im Auftrage Philipps 11 . zum Ankauf von landschriften für die Bibliothek des Eskorial unternahm.
1.1.3.11 Codex Athous 4614 CIberon 494) , Papier, 461 Blatt (40) . :01 . Iv-2v Miniaturen zur I l lustration neu testamentl icher Aussagen.
;0 1 . 3r-222v zahlreiche, meist sehr kurze Texte theologischen und
lagiographischen Charakters . :01 . 7r-9r und 16 leer. :0 1 . 223r-371v Johannes-Joasaph Kantakuzenos , die vier Apologien :egen Mu�ammad. �0 1 . 372r-380v hagiographische und exegetische Texte. �01 . 381r-459v Pseudo-Dorotheos, Luvor/JlI:; ' Iaroplwv. �0 1 . 459r-461r Texte zur Trinitätslehre.
39 Graux. E scurial , S. 150-153 . bes onders S. 151 ; zur Reise des Ari OLS
Montano siehe: R.
[.
Zeitschrift
fUr
Beer, Zur Geschichte der Eskorial - B lbl iothek
BUc herfreunde
8
(1904/5) .
S.
191-19 8 .
dort
S.
196/19 7 ; zum Scorialensis Graecus O-IV-3: Grau x , E scurlal . S . 4 7 6 ; Mil ler. E s curial I . griegos
de
la
S. 486; G .
Real
de Andre.,
B ib l ioteca
421-649 . Madrid 196 7 . S . 2 0 7 /208
de
EI
Cat a ) og o d e
Escorial .
Bd.
los IIl:
codices C b dices
153
3.1.3 Handschriften 1 6 . J ahrhundert
3.1.3.12 Constantlnopolltanus Blbllothecae Patr1a.rchalls slve Delpa in Chalce 138, Februar 1585, Papier, 180 B l att, 210 x 150 mm
rae
(41L Fol . 1r-119v J ohannes -Joasaph Kantakuzenos , die vier Apologien gegen Mu/.1ammad. Fol . 120r-180v die vier Reden gegen Mu/.1ammad. Die Handschrift wurde im Februar 1585 im Kl oster des Heiligen Johannes des Täufers auf einer Insel vor der Stadt Sozopolis an der Küste des Schwarzen Meeres vom Priestermönch Christopho ros beendet (so die Notiz auf Fol . 180v) . Nachdem das Prodro mos-Kloster im J ahre 1626 bei Kämpfen zwischen Kosaken und Türken zerstört worden war, wurde die Handschrift in das Theo tokos-Kloster auf der Insel Chal ke im Marmara-Meer gebracht.
41 A. Papadopuloa-Kenuneua.
IlO\lT]
•
' H
E\I Li;) \lT]Ol � WZ::O Tt6AEW ennögl ich
te im nach mehrmaligem Exil erst im Jahre 1651 die dauerhafte Rückkehr nach Konstantinopel, wo er am 13. April 1663 starb. Nachdem sich Syrigos bereits in den Jahren 1632 und 1633 im Für stentum Moldau aufgehalten hatte, begab er sich 1635 erneut nach Jassy, wo sein Freund Vasile Lupu inzwischen Woiwode geworden
72 Pargoire, Meletios Syrigo s , S. 333; Podskal sky, Griechische Theo logie ,
S. 2 0 7 :
Syrigos war dem Korydaleus
das vereinbarte
Hono
rar schuldig geblieben. Zu Theophilos Korydaleus s iehe: G . P .
Henderaon, The Revival of
Greek Thought, 1620-1830 . E dinburgh-London 1971,
S.
12-19;
M al o
ney, Orthodox Theol o gy, S . 159; Podskal s ky, Griechische Theologie, S . 194-199 73 Pargoire , Meletlos Syrigo s , S. 334; M al oney, Orthodox The o logy, S . 142 ; Podskal sky, Griechische Theol ogie, S. 2 0 7/208 74 Pargolre, Meletios Syrigo s , S. 340 ; zum Kloster der 0 E O-rOXOo; 1]
XPUOOTtTJYr, siehe jani""
E g l l s e s , S . 242 Nr. 128
75 Maloney, Orthodox Theology, S . 142/143; Podskal sky, Griechische Theologie, S. 208 /209 (besonders Anm. 8 79) und S . 211ff
166
3 . 2 . Bearbeitung des Syrigos
war (er regierte von 1634-1654) ( 76) ' Syrigos widmete diesem Für sten einen Brief über das Fasten und vollendete im J ahre 1635 die für ihn angefertigte volkssprachliche Übersetzung der Apologien und Reden des Kantakuzenos gegen Mul}.ammad (77) . I m Herbst 1642 und ab 1645 hielt er sich wieder in der Moldau auf (78) . Ich gebe nachfol gend z unächst einen Ü berbl ick über die hand schriftliche Ü berlieferung der volkssprachlichen Bearbeitung des 76 Parg oire, Meletios S yrigo s . S . 337-339 ( 1 . Reise)
und S . 17-19
Reise) ; Podskal sky, Griechische
zu
Theologie,
S.
siehe : N. lorga. Vaslle Lupu ca unnator al in tutel area patriarhel
de
208;
hn.paratilor de :;I i
C onstantinopole
Vasile
(2.
Lupu
Rasarit
a bisericii ortodoxe.
Anale Acaderrliei ROInan e , Serie 11, 36 (] 913/1914) , S . 2 0 7 - 236; ders . , Byzance
aprt�s
Byzance .
Bukarest
19 71 ,
S.
�.
167-186;
Papacostea..
Art. Vas ile Lupu. BLGeSOE IV, S . 389/39 0 ; E . VOlkl, Das ruInäni sche
FUrstentUIn
rhundert . Reihe :
Mo ldau
und
die
Ostslawen
iIn
(Veröffentlichungen des Osteuropa-
Geschichte.
Bd.
42)
Wiesbaden
15.
bis
Institutes
1975,
S.
17.
Jah
M Unchen.
83-9 0 ;
Suttner,
V asile Lupu , S . 32 - 7 2 , bes onders S . 67ff (Kritik an Iorga) 77
Syrigos
schreibt das
selbst iIn ProoiInion
seiner
U bersetzung,
das ich hier nach deIn Parisinus Graecus 1243 A (Fot . 4v) , den ich in Paris eingesehen hab e , zitiere:
To TIlXPO\i ß lßAlO\i EOU\i -& E O E \i E l s EAATj\ilX�\i "(AWOOCX\i 6 tp lAOXPLOTOs ßCXOl
W \i O (1. cX O -& Tj X E Ola TOU -&E lOU XCX[ O:YYEAlXOU OX� llCX T Os ' Iwcxoatp llO \i CXX Os E ls T O Us CX T � X P C)\} OUs (= 1360 o:rro T�\i E\iOCXPXO\i o 1 x o \i o (1.l CC \i . METEtpPcXO{tTj OE ds XOl\i�\i YAWOOCX\i vrro MEAET lOU TOU LUPlYOU CXXAE (=1635) t.EXEllßplOU rrpwTTj E k MOAOOßACqlCX\i [lE rrCC pCXXl\iTjO[\i TOU E x ACCt.mpOTcXTOU X CX [ {tEOOEßcXOTOU CXU-&E\i TOs rrcXOTjs MOAOOßACXX l CX s XupOU IwcX\)\)OU BCXOlAEOU Bw·i ß6\iocx . A E \)s h(1.w\i, XUPlOs ' IWcX\)\)Tjs K cx v w xou(Tj\iOs , orrou Ü O T EPO \i
.
'
Zur Kantakuzenos- U bersetzung des tios
Syrigo s .
rend des
S.
266/267
(Handschriften) ,
zweiten Aufenthaltes
l ung iIn GesaIntwerk
des
Syrlgos
in
Syrigos) ;
S.
siehe: 18
der Moldau) Podskal sky,
Pargolre .
(Entstehung und
S.
282
Mele wäh ( Stel
Griechische Theo
logie, S. 2 0 8 , bes onders AnIn. 8 7 7 78 Maloney, Orthodox Theol ogy, S . 143/14 4 ; Podskal sky, Griechische Theologie, S . 209/21 0 ; Suttner, Vasile Lupu, S . 55-58 und S . 60-64
167
3 . 2 Bearbeitung des Syrigos
Syrigos (79) und gehe dann zum Abschluß noch kurz auf Charak teristika dieser Bearbeitung ein.
3.2.1
Handschriften des 17. Jahrhunderts
x 200 mm (80L Fol . 4v Widmung der Bearbeitung der Apologien und Reden des Kantakuzenos an Vasile Lupu durch Meletios Syrigos. Fol . 5-235 johannes-joasaph Kantakuzenos , die Apologien und Re den gegen Mu1}.ammad.
3.2.1.1 PtUislnus Graecus 1243 A, Papier, 235 B l att, 300
3.2.1.2 Marclanus Graecus Appendlcis 11 107, Papier,
193
Blatt, 210
x
148 mm (8il . Fol . l-lOSv johannes-joasaph Kantakuzenos, die vier Apologien ge gen Mu1}.ammad. Fot . 106-193 die vier Reden gegen MulJammad. Diese Handschrift ist in Mionis Katalog zwar als Anonymus ange führt, doch die Beschreibung, die vier Apologien und vier Reden als I nhalt der Handschrift angibt, und die I ncipit und Explicit der einzelnen Apologien und Reden l ießen mich von Anfang an vermu ten, daß hier eine volkssprachl iche Version der antiislamischen Streitschrift des Kantakuzenos vorliegen müsse. Die Datierung der Handschrift durch Mioni ins 1 6 . jahrhundert legte zunächst die Annahme nahe, es könnte sich viel leicht um eine vor der des Meletios Syrigos entstandene frühere vol kssprachliche Bearbeitung 79 Ein fast vol lständiges Verzeichnis beitung
des
Syrig os
erstellte
der HCJldschriften der Bear
bereits
Voordeckers ,
Kantakuzenos ,
S. 554-556 80 OInont, Inventaire I. S. 2 75/276 81
E.
Mlonl. Blbliothecae
Dlvi
Manuscripti (Appendix) , Bd. I : ad
quintaIn
inclusl.
1967. S. 321/322
Pars
M arci
VenetiaruID
Codices
prior:
C l as sis
Codices
Graeci
in C l asses A priIna usque 1-11.
Codices
1-120 .
ROIn
3.2
168
Bearbeitung des Syrigos
ies Textes handeln. doch ergab ein nach der Beschaffung von \1ikrofilmen vorgenommener Textvergleich mit dem Parisinus Grae :us 1243 A. daß auch der Marcianus 11 107 die Version des Syri �os überliefert. so daß die Datierung M ionis um mindestens ein fahrhundert ins 1 7 . J ahrhundert korrigiert werden muß . )ie ursprüngliche Anordnung der Folia ist durch fal sche Anord lUng der Quartbögen beim Binden besonders am Anfang der tIandschrift völlig durcheinandergebracht worden. Dazu kommen rextlücken. Verwirrt ist vor al lem die Textanordnung der ersten irei Apologien (Fo 1 . 1-45vL Ab Fo1 . 46r stimmt die Abfolge wie ier. Eine Seite enthält durchschnittlich fünfzehn Zeilen Text. der flüs iig und mit schwarzer Tinte geschrieben ist. Überschriften und )esonders hervorgehobene Buchstaben wurden mit roter Tinte zu Papier gebracht. Auf manchen Seiten wurden verschiedenartige Verzierungen oberhalb und l inks vom Text gezeichnet.
J.2.1.3 Codex Athous 2573 (Xeropotamu 240) , a. 1670/1673, Papier. x 200 mm (82) . 1-109r Johannes-Joasaph Kantakuzenos, die vier Apologien ge Muhammad. 109r-157v die vier Reden gegen MulJammad. 158-165 Gennadios Scholarios . Glaubensbekenntnis an Mehmed
65 Blatt, 300
::: 0 1. ?en ::: 0 1. ::: 0 1. rIo
)ie Handschrift wurde von zwei verschiedenen Schreibern kopiert. )ie Zäsur befindet sich bei Fo1 . 141. Das erklärt wahrscheinlich lUch, warum sich auf dem letzten Blatt zwei verschiedene Anga32
Lal'T1pro s . Kccr a Ao y o c; I. S .
roll ständigere Keropotal'T1u: :> l ß A r.o.fr f) x TJ . Fol . 18Sv-207v Musterbriefe und Musterbekenntnisse. Fol. 208r ff Akoluthien.
3.2.1.6 Codex Athous 4688 (lberon 568) , Papier (8SL Der am 2. April 1646 von unbekannter Hand vollendete Codex überliefert nur die Apologien und Reden des Kantakuzenos in der Version des Syrigos. 83 Larnpro s , Kcn:tXAoyo,;; I , S . 363 84 Larnpro s . KOCttXAOYOr,;
11,
S. 46/47; Podskalsky. Griechische Theo
logie, S. 208 Anrn. 8 7 7 85 Larnpro s . KO("[tXAOYOr,; 1 1 , S . 172; Podskal sky. Griechische Theologie, S. 208 Anrn. 8 7 7
170
3 . 2 Bearbeitung des Syrigos
3.2.1.7 Codex Athous Laurae 1119-1 35, 1697, Papier, 152 Blatt, 210
x
150 mm (86) . Fol . 1 r-132v Dionysios von Iberon, Geschichte oder Erzählung über den Ursprung der Russen. Fol . 133r-152 johannes-joasaph Kantakuzeno s , Apologien und Reden gegen MulJammad (wohl nur der Anfang) . Die Handschrift wurde laut Angabe am Ende von dem Priester mönch Theokletos für den Prohegumenos Philemon geschrieben.
3.2.1.8. Constantlnopolltanus Metochll Sanctl Sepulcrl 196 (oHm ConstantinopoUs, nunc Athenae) , a. 1673, Papier, 212 Blatt, 200 x 145 mm (87L FoL 1r-212r johannes-joasaph Kantakuzenos , Apologien und Reden gegen MulJammad. Diese Handschrift wurde, wie man der ausführlichen Notiz auf Fol . 212r entnehmen kann. im April 1673 von dem Anagnosten Konstantin aus der Eparchie Chalkedon für den Mönch Manasses in einem Georgskloster in Rumänien geschrieben. Sie befand sich später im Besitz des Chrysanthos Notaras (1663-1731, ab 1707 Patriarch von jerusa] em) , der sie noch al s Priester dem Metochion des H l . Grabes von jerusalem in Konstantinopel zum Geschenk machte .
3.2.1.9 ConstantinopoHtanus Metochll Sanctl Sepulcrl 365, Papier, �32 Blatt, 198 x 138 mm (88) . Fol . 1-232 johannes-joasaph Kantakuzenos, Apologien und Reden 'jegen MulJammad. �6 S pyridon-Eustratiades , Laura, S . 179 37 Papadopul o s - Kerarneus , ' IEpoOOAU\-ll1:lxJ, B l ßALO&f}XT] IV, S . 171; Par �oire , Me letios Syrlgos . S . 276; Podskal sky, GriechIsche Theol ogie, i.
208 Anrn . 877; siehe darin auch S. 317-319 zu Leben und Werk
ies Chrysanthos Notaras . �8 Papadopul o s - Kerarneus , ' IEpoOOAU\-ll1: l x J, B l ßA LO&r, X 'l IV, S . 337/338 ; >argoire, Meletios Syrl g o s , S . 2 7 7 ; Podskal s ky , Griechische Theologie, ; . 208 Anrn. 8 77
171
3 . 2 Bearbeitung des Syrigo s
3.2.1.10 Ancyranus Musel Archaeologlcl 11, a. 1675, Papier, 167 Bl att, 190 x 145 mm (89) Fol . 1-167 Johannes-Joasaph Kantakuzenos , Apologien und Reden gegen MulJ.ammad; Ostertafeln. Der Codex ist in einen Ledereinband eingebunden. Auf einigen Folia wurde er mit Zierleisten und Zierinitialen ausgeschmückt. Die Handschrift wurde im Jahre 1675 geschrieben und gel angte 1755 als Geschenk in den Besitz des Sumel a- Klosters im Pontos. Nach dem griechi sch-türkischen Krieg 1919-1923 und der Vertrei bung der griechischen Bevölkerung aus Kleinasien gelangten die griechischen Handschriften in den Besitz des türkischen Staates . Die pontischen H andschriften wurden dem Archäologischen Mu seum in Ankara übergeben.
3.2.2 Handschriften des 18. Jahrhunderts 3.2.2.1 Vlndobonensis Supplement! Graecl 22, a. 1700, Papier, 125 Blatt, 308 bzw. 310 x 210 mm (90) . Fol . Ir-80r Johannes-Joasaph Kantakuzenos, Apologien gegen Mu hammad. Fol. 80v leer. Fol . 81r-122v die vier Reden gegen Muhammad. Fol . 123-124 leer. 89 A. Papadopuloll-Kenuneull. ' E AAT]\llXOl XWOlKE «;; E\I "'Cri ß l ßA l O-&rp
cica I , S. 321 90 W. Welnberger. Die griechischen Handschriften des Prinzen Eu gen von S avoyen. In: Wiener Erano s . scher
Philologen
und
Schulmänner
Zur 5 0 . in
Graz
Versammlung 1909.
Wien
deut
1909.
137-14 4 . dort S . 140-142 ; Hunger. Supplementum Graecum. S . 23
S.
172
3 . 2 Bearbeitung des Syrigos
Die Handschrift wurde am 22. M ai 1 700 von dem Schreiber Michael von Byzanz in Bukarest fertiggestellt. Aus dem Besitz des Kon stantin Cantacuzin gelangte sie in die Handschriftensammlung des Prinzen Eugen, von dort 1738 in die Wiener Hofbibliothek.
3.2.2.2 Constantlnopolitanus Metochll Sanctl Sepulcrl 26, Papier, 388 gezählte Blatt, 298 x 205 mm (91) . Fol. 1-388 johannes-joasaph Kantakuzenos, Apologien und Reden gegen MulJammad.
3.2.2.3 Patmlacus 371 (92) 3.2.2.4 Ancyranus Socletatls Hlstorleae Turcleae 34 (Olim Constan tJnopolitanus Syllogi Philologiei Graeci 34), Papier, 195 Blatt, 295 x 200 mm (93) . Fol . 1r-128v johannes-joasaph Kantakuzenos , die Apologien gegen Muhammad. Fol. 129r-195v die vier Reden gegen MulJammad. Diese Handschrift war unter derselben Nummer vor 1922 Bestand teil der Sammlung der Griechischen Philologischen Gesellschaft in Konstantinopel « 0 Ev K W\i(J1(X\i't l\iOUrrOAE l EAAT]\i lXOc.;
' Rudolf. Prot. RE Bd.
S.
73-103; E.
Egli. Art . Gualther
VII . S . 222-224 ; O . E .
Gualther {Walter> . Rudolf. RGG B d . 1 1 . S p . 1899/1900
StraSer. Art.
3.4 Edition Rudo lf G-walthers 1543
189
Sprachen unterrichtete . 1531 holte Bullinger Rudo lf Gwalther nach Zürich, nahm ihn in sein Haus auf und behandelte ihn wie einen eigenen Sohn. 1 538 sandte Bul linger Gwalther zum Studium nach Base l , 1539 nach Lausanne und 1540 schließlich mit einem Stipen dium von 38 Gulden nach Marburg. Schon in diesen Studienjahren publizierte Gwalther phil ologische Arbeiten, z . B. im Jahre 1540 Annotationes zu Reden Ciceros und 1541 eine lateinische Überset zung des Onomastikon des Julius Pol l ux (2. Jahrhundert n. Chr.) . Insbesondere die zu letzt erwähnte Arbeit ist ein Beleg für Gwal thers hervorragende Kenntnis der griechischen Sprache und litera tur, die ihn für die Bearbeitung der Apologien und Reden des Johannes Kantakuzenos geradezu prädestinierte . 1541 durfte Gwalther den hessischen Landgrafen Philipp zum Re gensburger Religionsgespräch begleiten. Seiner Marburger Zeit gedachte er in dem Brief, mit dem er seinem dortigen Lehrer J � hannes Draconites (eigentlich Drach, 1494-1566) die l ateinische
190
3 .4 E dition Rudolf G-walthers 1543
Ü bersetzung der Apologien und Reden widmete, voller Dankbarkeit
(116) . Nach seiner Rückkehr in die Heimat heiratete Gwalther im August 1541 Regul a Zwingli, eine Tochter des 1531 bei Kappel gefal lenen Reformators 0 17> ' Nach kurzer Tätigkeit al s Lehrer und Leutprie ster am Züricher Großmünster wurde er im Sommer 1542 Nachfol ger Leo Juds al s Pfarrer von St. Peter. In diesem Jahr hat er auch in dem rel ativ kurzen Zeitraum von drei Monaten die Edition und Ü bersetzung der Apologien und Reden gegen MulJammad durchge führt. Zwar enthält sein gewaltiges Briefcorpus { insgesamt ca. 2700 Briefe in der Züricher Zentral bibliothek und im dortigen Staatsar-
116 S . 9 der E p istola nuncupatoria nach der Auflage von 1543: Ornnern
vero h unc laborern nos trum tibi dedicaturn esse
Draconites
praestantissirne,
turn propter
irnrnensa
i11a
vol urnus,
tua
in
me
collata beneficia, turn propter principern tuurn Philippurn. illus tris sirnurn
Hessorurn
plurimum
debere
Landgrauiurn. fateor.
cui
Quando
totJus
enirn
Hessiae
satis
nornine
praedicare
me
potero,
insignern i11arn hurnanitatern nobis a Marb urgensis scholae profes soribus illarn
exhibitam
(cuius
.. ,
Quando
etiarn
vel rneI7lorla hodle
nae illus trissJrni t U l Prlnclpis
satJs
laudabo
farniliaritatem
dulcissirna est) quae rnihi Ratispo
aula
fUit.
tecurn
nernpe.
et
curn
...
aliis que viris bonis. plis e t eruditis ?
Zu J ohannes Drach. Marburg- U544
der von 1534- 1547
Rektor
schen Fakultät ) -war. nes . Prot. RE Bd. nes . RGG H,
der
Universität.
siehe :
V. S .
S p . 261; F.
G.
12-15;
Profe s s o r der Theologie in 1545
Dekan
der
theologi
Kawerau. Art. Draconites . Johan
W.
Mauer. Art . Draconites . J ohan
Gundlach. Catalogus Profe s s orum. Acade
miae Marburgensis 152 7-191 0 .
( Veröffentlichungen der Historischen
Kommission fUr Hessen und Wal deck . Bd. 15 ) Marburg 192 7 . S . 6 1 1 7 E . Egli. Reg u l a Z-wingl l. die Tochter des Reformators . Gemahlin Rudo l f G-walthers . Z-wingliana 1 (1903) , S . 322-329
191
3 . 4 Edition Rudolf Gw-althers 1543
chiv ) keine Angaben zu dieser Arbeit (18) , doch dafür liefern die Widmungsbriefe Gwalthers an Drach und Oporins an Gilbert Cou sin (1506-1572) wertvol l e Angaben über die handschriftliche Grundlage der Edition, aber auch über die theologische Bewertung der Apologien und Reden durch den Züricher Reformator. Gwalthers Widmungsbrief an Johannes Drach verdeutlicht zunächst die politische und religiöse Situation, in deren Kontext die Edition und Ü bersetzung der Apologien und Reden gegen Mu1}.ammad eingeordnet werden muß . Die türkische Bedrohung könne nicht allein und nicht in erster Linie mit militärischen Mittel n überwun den werden, schreibt Gwalther, v iel mehr bedürfe es dazu der umfassenden Reform des vom Papsttum verwüsteten Christentums durch Rückkehr zur Heiligen Schrift und durch die Bereitschaft zu aufrichtiger Buße für die eigenen Sünden. Zu einer solchen Vorge hensweise sei die Kenntnis der wahren und der fal schen Religion nötig. Nachdem durch die Kritik der Reformation das Licht des Evangel iums bereits wieder erstrahle und die Gottlosigkeit des Papsttums schon so sehr entl arvt worden sei, daß auch einfache Menschen und sogar Bauern diese erkennen könnten, hätten sich from me und gebil dete Männer daran gemacht, auch den Islam, der zur sei ben Zeit w ie das Papsttum hervorgetreten sei, mit dersel ben Waffe, nämlich der Predigt des göttlichen Wortes , zu Fal l zu bringen (119) . Durch die Bearbeitung der Apologien und Reden gegen Mu1}.ammad habe er deutlich.
Auch
die
von
Christus
Geheilten
bezeugten
sie.
Mit
erlogenen Worten Christi, die mit seinen echten Aussprüchen in den Evangelien in Widerspruch stehen,
versucht
Mul:J.ammad
die
Welt vom Glauben an Christus abzubringen. Christus ist wirklich seiner Natur nach Gott und Sohn Gottes, nicht nur ethisch und durch die Gnade Gottes wie Abraham, Isaak,
jakob
und
andere
alttestamentliche Patriarchen.
s.
Kapitel:
(Mul}ammad)
leugnet,
daß
Christus
Gott
und
Sohn
Gottes ist, aber auch seine Inkarnation. Er bezeichnet diesen als bloßen Menschen nach
(der Lehre) des Nestorios, aber aJs über
alle Menschen (hinaus) heiJig.
Kantakuzenos verweist auf die zweite und dritte Apologie.
6. Kapitel (Sp. 669 D-673 Cl:
(Mul}ammad behauptet,) daß
Chri
stus nicht gekreuzigt wurde, sondern ein anderer an seiner Statt.
In der Leugnung von Christi Kreuzigung erweist sich Mul:J.ammad als Manichäer. Er will die ganze Heilsordnung umstürzen,
indem
er dessen Erlösungstod leugnet. Deshalb erläutert Kantakuzenos zunächst
die
heilsgeschichtliche
Notwendigkeit
der
Kreuzigung
Christi, der dadurch die Herrschaft des Teufels stürzte und den Tod besiegte.
Es
ist
aber
auch
faktisch
gar
nicht
möglich
zu
leugnen, daß Christus gekreuzigt wurde, da die juden die Kreuzi gung bezeugen, indem sie behaupten,
ihn als Verbrecher getötet
zu haben. Die Kreuzigung ereignete sich aber nicht im Verborge nen, sondern am Pascha-Fest, als alle juden in jerusalem versam melt waren, damit sie auch in Zukunft niemand bestreiten könne. Mit seinen am Kreuz ausgestreckten Händen sammelte
Christus
228
4.1.3 Inhaltsangabe Reden
die zerstrittene und zerstreute Menschheit. Durch seine Erhöhung am Kreuz reinigte er die Luft von der Herrschaft des Teufels. 7. Kapitel:
(MulJammad behauptet,) daß Gott Christus zu sich in
die Himmel rief
Am Ende der
Welt wird er kommen und
den
Antichrist töten, danach aber wird Christus selbst sterben.
Kantakuzenos führt diese neue Irrlehre auf die Donatisten zurück. Er hält es aber angesichts seiner früheren Ausführungen nicht für notwendig, sie im Einzelnen zu widerlegen. 8. Kapitel (Sp. 673 D-676 A): Daß die Christen die Gottesgebärerin vergättlichen; daß sie die Schwester des Moses und Aarans ist.
Zur Widerlegung der ersten Beschuldigung verweist Kantakuzenos auf
die
dritte
Apologie.
Was
Mu}.tammads
zweite
Behauptung
angeht, so verwechselt er ganz offensichtlich die Gottesgebärerin Maria mit Miriam, der Schwester des Moses und Aarons, obwohl sie doch eintausendfünfhundert Jahre voneinander getrennt lebten. Das erweist ihn als Toren.
4.1. 3. 4 Die rlerte Rede gegen Mu�.mm.d (Sp. 676 B-692 C) 1.
Kapitel
{Sp.
676
B-685
BL
MulJammad,
Himmel, stand vor Gott und härte,
was
er
aufgenommen härte,
in
die
und
kam zur
Einzelheiten
Muham
Erde herab.
Kantakuzuenos
referiert
zunächst
in
allen
mads angebliche Himmelsreise. In diesem Zusammenhang versucht er zu beweisen, daß Gott geoffenbart
haben
kann.
unmöglich den Koran Die
Muslime
behaupten
als sein· Gesetz nämlich,
Gott
habe wegen der Schwäche der Menschen den Koran herabgesandt, weil dessen Forderungen leichter zu erfüllen wären als die des Evangeliums. Es ist aber unmöglich, daß
Gott das vollkommene
Gesetz durch ein unvollkommeneres ersetzt hätte. Wie aber hätte der Schöpfer, der doch seine Geschöpfe kannte, diesen etwas Un-
229
4.1.3 Inhaltsangabe Reden
erfüllbares auferlegen können? Wie hätte Christus, der das Wort Gottes ist, im Bezug auf die Kraft der Menschen unwissend sein können ? Diese Aussage der Muslime steht auch in 'Widerspruch dazu,
daß
sie
das
Evangelium
als
vollkommen
kann etwas vollkommen genannt werden,
bezeichnen.
Wie
das einer Berichtigung
bedarf? Wenn man dies bedenkt und
sich die unsinnigen und grotesken
Einzelheiten von Muhammads angeblicher Himmelsreise vergegen wärtigt,
ist
es
verständlich,
daß
die
meisten
Muslime
nur aus
Unwissenheit oder Furcht vor der Todesstrafe beim Islam bleiben. Kantakuzenos ist sich sicher, würden,
wenn
die
äußere
daß
viele
Bedrohung
sofort
Christen
wegfiele.
Viele
werden
verharren
freilich auch im Irrglauben aus Ehrfurcht vor dem Andenken der Eltern, die Muslime waren, oder weil sie ganz bewuBt die unsitt liche Lebensweise
des
Islam
der
strengeren
christlichen
Moral
vorziehen.
2. Kapitel
(Sp.
685
C
-
688
B):
(Mul}ammad
behauptet.)
daß
die
Dämonen gerettet werden sollen.
Gegen
diese
Behauptung
Mu}:tammads
führt.
Kantakuzenos
den
Ausspruch Christi an, der den Dämonen die ewige Bestrafung im Feuer der Hölle verheißt (Matthäus 25, freiwillige Handlung ist,
41>'
Da
die
ist die ewige Bestrafung
Sünde
der
eine
Dämonen
und des Teufels, die unbuBfertig sind und ihre Sünden nicht be reuen, gerechtfertigt.
3. Kapitel (Sp. 688 B -692 Cl:
Daß
kein Mensch
die Auslegung
des Koran kennt, auch nicht Mul}ammad selbst, sondern nur Gott.
Kantakuzenos
geht
jetzt
zum
Endangriff
auf
den
Islam
über.
Wenn der Koran unverständlich ist, wie Mu}:tammad selbst erklärt, ist er auch unnütz und somit nicht von Gott gegeben, der nichts Unnützes offenbart. Gegen den Koran als göttliche Offenbarung spricht, daß
er nicht mit
den
von
Mu}:tammad
ausdrücklich als
heilig und vollkommen bezeichneten biblischen Schriften überein-
230
4.1.3 Inhaltsangabe Reden
stimmt. Er ist voller Lügen und erdichteter und grotesker Aussa gen und dazu noch ohne sinnvolle Ordnung in seinem Aufbau, so daß er nicht von Gott kommen kann. Schon in der Abstammung wird der Unterschied zwischen Christus und
Mu}:lammad deutlich. Wie die Propheten bekennen,
stammte
Christus von Abraham und den übrigen alttestamentlichen Patriar chen ab, denen die Verheißungen Gottes galten, während Mu}:lam mad seine Herkunft von Hagar und Ismael ableitet, die von Gott verstoßen wurden. Christus beging niemals eine Sünde, Mu}:lammad dagegen
war
ein
Götzenanbeter,
Räuber,
Mörder
Christus vollbrachte außerordentliche Wunder,
und
Lüstling.
in dem er
Blinde
sehend machte und Tote auferstehen ließ, während Mu}:lammad nur
das erl o ge n e Mo ndwu nde r z u ge sc hrie be n wird. Während sogar der Koran bekennt, daß Christus zum Himmel fuhr, wissen auch die Muslime, daß Mu}:lammad gestorben und nicht auferstanden ist. Viel mehr hat Mu}:lammad mit seinem Vater, dem Teufel, gemein sam. Wie dieser ist er ein Menschenmörder, Betrüger und Lügner. Der Teufel und Mu}:lammad sind gottlos, was sich bei Mu}:lammad daran
zeigt,
daß
er
Gott
als
kugelförmig und
kalt
beschreibt.
Dieser körperliche Gott ist nur ein häßliches Traumgebilde, eine Sonne ohne Licht, eine Quelle ohne Wasser. Kantakuzenos stellt ihm
den
lebendigen,
ewigen
und
dreieinigen
Gott
der
Christen
gegenüber. Mit der Bitte, dieser dreieinige Gott möge allen Chri sten am Tage des Gerichts gnädig sein, beschlieBt der Kaiser sein Werk.
231
4.2 Datierung der Apologien und Reden
4.2 Zur Datierung des Werkes Um die Entstehungszeit der Apologien und Reden zu
ennitteln,
muß man sich zunächst fragen, ob es im Text Stellen gibt,
die
Anhaltspunkte für eine Datierung liefern. Güterbock verwies hier auf eine Stelle im dritten Kapitel der ersten Apologie, wo Kanta kuzenos
sagt,
seit der
Kreuzigung
des
Herrn
seien
1360
Jahre
vergangen (389 DL Güterbock kommt so, nachdem er vom Jahr 30 als
Zeitpunkt
der
Kreuzigung
Addition auf das Jahr 1390,
Christi
ausgegangen
ist ,
durch
das natürlich, wie er zu Recht be
merkt, nicht als Jahr der Entstehung der Apologien und Reden in Frage kommt, weil Kantakuzenos bereits im Sommer 1383 starb. Da
Kantakuzenos
sonst
immer von
der
Geburt
des
Herrn
her
rechne, schlägt Güterbock vor, statt O"CCiUPWOEwt; lieber OCiPXWOEWt; zu lesen, womit sich als Entstehungsjahr 1360 ergäbe, was in der Tat sehr viel mehr Wahrscheinlichkeit für sich hat (1). Beck und Trapp haben sich diesem Vorschlag von Güterbock angeschlossen
(2). Trapp hat darüber hinaus in einer seiner jüngsten Publikatio nen auf zwei Stellen in den
'
AV"[lppT]"[lxQ: gegen Prochoros Kydones
hingewiesen, die nach seiner Meinung für eine zeitliche Priorität
1 GUterbock, Islam, S. 51/52
2
Beck,
Vorsehung,
S.
55
732: Trapp, Manuel, S. 44*
und
Anm.
111,
ebenso
Beck,
Kirche,
S.
232
4.2 Datierung der Apologien und Reden
der Apologien und Reden vor den hesychastischen Streitschriften des Kantakuzenos sprechen {3L Ich bin freilich nicht davon über zeugt, daß aus diesen beiden sehr allgemeinen Passagen in den , A\lHPPTjHXQ: gegen Prochoros Kydones mit Sicherheit eine Priorität der Apologien und Reden erwiesen werden kann.
An der ersten
Stelle ist nicht einmal explizit von den M uslimen die Rede, son dern es wird einfach von irgendwelchen nAEl010l gesagt, sie hielten die Heilsökonomie Christi, besonders sein Leiden und Kreuz, für eine bloße ermitteln konnte.
55r-83v
mit
263
5 . 2 Riccoldo: Contra Legern Sarracenorurn
stark umstritten. Nach Kantakuzenos' Angabe im vierten Kapitel der ersten Rede (43) wurde das Werk im Jahre 1210 abgefaßt. Diese Datierung ist mit Sicherheit fal sch, deshalb hat Monneret de Villard vorgeschlagen, 1210 in 1310 zu ändern. Er vertritt die The se, daß Contra Legem Sarracenorum zwischen 1301 und 1310 in Florenz geschrieben wurde (44) . Barge weist auf eine Aussage Riccoldos im neunten Kapitel hin, wo dieser sagt, Mu}:lammad sei in der Regierungszeit des Herakleios, die im Jahre 610 begann, aufgetreten. Seit diesem Jahr seien noch keine siebenhundert Jahre vergangen. Danach muß die Schrift vor dem Jahre 1310 verfaßt worden sein, aber ob das noch im Orient geschah oder schon in Florenz. läßt Barge offen (45) . M erigoux ist der Überzeugung, daß Riccoldo Contra Legem Sarracenorum bereits im Orient verfaßt und dann in Florenz nur noch mit Korrekturen und Ergänzungen versehen habe (46) . Angesichts der zahlreichen antiken Schriftstel ler und der westlichen patristischen und scholastischen Theologen (darunter zwei in Spanien entstandene Koranübersetzungen) , deren Benutzung durch Riccoldo M erigoux im Text von Contra Legem Sarracenorum nachweisen konnte (47) , muß aber das Ausmaß der 43
Cantacuzenus ,
Contra
Sectarn
M ahometicam,
Sp.
601
BC:
circa LTl . EO 35 (1936) . S. 83-86 26 Loenertz . Freres p eregrinants. S. 44 2 7 Loenertz.
Missions
S . 34 Nr. 3010
Dominicaines ,
S.
9/10;
Dölger,
Regesten V.
290
6. DeInetrios Kydones
befähigen, bestand seit dem Jahre 1333 eine im Auftrage des Ge neralkapitels von Dijon eingerichtete Sprachenschule für Missiona re (28) . Nachdem bereits der Gründer des Konventes St. Dominikus , Guil laume Bernard , gegen die Orthodoxie polemisiert hatte, widmete sich vor allem Bruder Simon von Konstantinopel dieser Aufgabe. Er hatte schon vor 1261 dem Konvent in Konstantinopel angehört, hatte dann von 1261-1299 im Konvent von Negroponte auf Euboia gelebt und war schließlich 1299 nach Konstantinopel zurückge kehrt. Nach dem Zeugnis seines Mitbruders Philippus de Bindo Incontri starb er erst im hohen Alter von neunzig Jahren im Jahre 1325 . B ruder Simon richtete Abhandlungen über den Ausgang des Heiligen Geistes an Kaiser Andronikos 11., an den berühmten Rhetor Manuel Holobolos, an den Mönch Sophonias und an den Philosophen Joseph (29) , Später wurde Manuel Kalekas , ein Schü ler des Kydones, Mitglied des Konvents (30). Kydones selbst hat den Konvent in seinem Testament mit einem so großzügigen Legat
28 Loenertz, Mis sions DOIninic alne s . S . 11;
Freres
p e r e grinant s .
44 29 res
Altaner.
Kenntnis
p ereg rinant s .
stinopo litain.
O.
S.
des
Griechischen.
78/79; M .
P.
S.
Loenert z .
472/473;
Congourdeau. Frere
(1235 7 -13257) .
REB
45
sa
vie
(198 7 ) .
SiInon
le
Fr�'i Con- l
165 - 174 .
S.
S,
I vor ,
, i
alleIn S . 166-169
30 R. j . Loenertz. Manuel VUIn
FratrllIn
C al ecas .
PraedicatorllIn
M anue l . DThC 1 1 .
( M anue l ) '
DHGE
(ManuelL
C atholicisIne
ders . ,
Art.
puloll.
1: cxc.p p a o E l C; . S.
231-233
XI.
Manuel
Art.
C aJ ecas .
Sp.
H.
(1947> .
S.
Sp.
378/379;
L ThK
Mcx\ioui] Ä. .
R.-j .
ses
195 - 2 0 7 ;
S p . 1332/1333 ; j .
380-384 ;
Kalek a s .
KCXÄ.E X CX C; .
17
et
S.
Bec k .
Sp.
Archi-
Va1lhe. Art.
Gou11 1ard. Loenertz .
Art.
Kirche,
VI . S . 1367/1368
eHE VI I .
oeuvre s .
St.
225-229;
Art,
cal ecas
! 1
!
Cal ecas ,
S.
740/ 741;
G.
Papado
ders . .
Me-
97-103; D . StJernon, Art. Manuel C al ecas . D S p X. Sp,
291
6 . Demetrios Kydones
bedacht, daß der Orden noch im J ahre 1476 davon zehren konnte, wie urkundlich belegt ist (31) . Als Lateinlehrer des Kydones kommt mit einiger Wahrscheinlich keit der bereits erwähnte Bruder Philippus Bindo de Incontri, der aus Siena stammte (32) in Frage. Bereits während der Amtszeit des Ordensgenerals B erenguer de Landorre (1312-1317) ist er als in griechischer und l ateinischer Sprache schreibender Polemiker be legt (33) . Demetrios Kydones wird einmal mit Sicherheit und ein zweites Mal mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit in den Schrif ten dieses Dominikaners erwähnt. 1356 h atte Kydones für Philipp verschollene Akten der Synode gegen Photios vom Jahre 869 be sorgt, von denen dieser nach eigener Aussage im Widmungshrief seines Libellus qualiter Graeci recesserunt ab oboedientia EccJesiae Romanae Gebrauch machte. Kydones wird in diesem Widmungs brief als fidelis Graecus . . . nobili genere, cive ThessaJonicense und conversus ad Eidem charakterisiert (34) ' Weniger gesichert ist, daß es s ich bei dem quodam nobili Graeco Eideli, der in Philipps Schrift De processione Spiritus Sancti aus dem Jahre 1359 erwähnt wird, um Kydones handelt (35) ' Philippus Bindo de Incontri war freilich nicht nur Verfasser pole mischer Schriften, sondern seit dem 1. März 1351 durch Ernennung Clemens VI . auch Inquisitor in Romanie civitatibus, dioecesibus, provinciis, castris, villis et locis eiusdem. Am 14. September 1359 31 R.
1.
Loenertz.
Les
etablissements
Dominieains
de
Pera- Con
stantlnople . Origines et fondations . Ursprünglich in EO 34 S. na
332-349 . et
hier z itiert nach dem Neu abdruck
Franco-Graeca.
Letteratura.
Raccolta
Articles dl
Studi
p arus e
de
Test!.
in: a
1935 Bd.
118)
Ders . . 1966. Rom
(1935) .
Byzanti (Storia
e
1970,
S.
209/210 32 Mercati. Not!zie . S . 515 ; Loenertz . Freres Peregrinants . S. 81/82
33 Loenertz , Phillppe de Bindo Incontri, S . 19/20 34 Th. Kaeppell. Deux nouveaux ouvrages de Fr. Philippe Incontri de
Pera
O.P..
Archlvum
Fratrum
Praedlcatorurn
163-194 . dort S . 164/165
3S Loenertz , Phillppe de Bindo Incontri. S. 21
23
(1953) .
S.
292
6. DelIletrios Kydones
erweiterte Innozenz VI . seinen Aufgabenbereich um das Imperium Tartarorum Persidis et Comanie, al so um das Gebiet der Mongo- ' lenreiche der Il-Khane und der Goldenen Horde (36) . Einem Freund und Korrespondenten des Kydones , dem Philosophen Georgios, drohte im Jahre 1361 während eines Aufenthaltes auf Zypern weg en eines scharfen Angriffs auf den päpstlichen Legaten Petrus Thomas und den Inquisitor Philippus Bindo der Tod auf dem Scheiterhaufen (37) ' Man erkennt daraus, daß der Inquisitor Roma niae in Gebieten unter lateinischer Herrschaft durchaus über reale Sanktionsmöglichkeiten verfügte. Außer Philippus Bindo könnte noch ein anderer Angehöriger des Konventes St. Dominikus als Lateinlehrer des Kydones in Frage kommen. In einer Quelle des Jahres 1404 wird berichtet, Demetrios Kydones sei mit anderen byzantinischen Adeligen und Mönchen per unum fratrem nostrum de Hispania zum römischen Katholizis mus bekehrt worden. Loenertz hat diesen spanischen Dominikaner mit einem in verschiedenen Briefen des Kydones erwähnten Frater Garcia identifiziert (38) . Letzte Sicherheit wird hier wohl nicht zu erlangen sein. Da der Bestimmung des Textes, den der Lateinlehrer aus dem Do minikanerorden seinem Schüler Demetrios Kydones als Übungslek türe gab, große Bedeutung zukommt, zitiere ich hier zunächst die
36 Loenertz. Freres peregrinants. S . 74-76; die
einschlägigen Pas
sagen der betreffenden Urkunden bei Loenertz .
PhiUppe
de
Bindo
Incontri. S . 23/24 37 von
Kydones .
Briefe
Brief 49) ; vgl .
1.2.
S.
305-315
auch Loenertz .
( tlbersetzung Philippe
de
und
Bindo
KOlIllIlentar Incontri.
S,
28-37 38 Loenertz. Philippe de Bindo Incontri. S. 26 AnIIl. 3 verweist auf den
Libellus
de
not.it.ia
orbis
des
DOlIlinikaners
und
Erzbischofs
6. Deßletrios Kydones
293
betreffende Passage aus Kydones' erster Apologie in der Überset zung von Beck (39) : Da sein (des Lehrers) Streben aber danach ging, mich auch in Wissen und Einsicht zu fördern, gab er mir ein kleines Buch; ich solle mich nach Möglichkeit daran üben. Es war die Schrift eines Mannes, der in der Theologie alle in den Schatten gestellt hat . . Es gibt ja nun wirklich niemanden mehr, der Thomas nicht kennen würde, ihn, der durch die Menge seiner Schriften und durch die Höhe seines Gedankenfluges und durch die zwingende Logik seiner Schlußfolgerungen, mit der er alles in Angriff nimmt, bis über die Säulen des Herakies hinaus bekannt geworden ist. Das BUchlein war dss letzte, dss er geschrleben, gleichsam die Kreuzblüte der Weisheit dieses Mannes. Das also gab mir mein Lehrer zu lesen, nur mit dem Wunsch, mich sprachlich damit vertraut zu machen ... ohne dabei zu erwarten, daß ich auch für den Sinn und die Schönheit des Inhalts Verständnis aufbrächte. .
Aus Kydones' weiteren Ausführungen geht hervor, daß es sich bei dem von ihm gele senen und schließlich auch vollständig ins Grie chische übersetzten Werk um die Summa contra Gentiles (hand schriftlich überlieferter Titel : Liber de veritate catholicae fidei
39 Kydones . Apologie . S . 211/212 ; der griechische Originaltext bei Mercati, Notizie . S. 362/363 :
ßOUAOllE\lOs O� 1l0l XCll 1D\I ETI l01�\lTl\l xCll 1D\I OO�Cl\l OU\lClU�E l\l O[OWOl ßlßAIO\l , ['\lCl OD TO OU\lCl10\l E\I CltJT41 YUll\lCl(otllTJ\I. Ti\l OE expCl E xEt\lO ouY YPO:llllCl cl\lOPOs hd -&EOAoy[g nO:\l1Cls clnoxpu4JCl\l10s ... mX\l1ws OE iloTJ TO\) eWll<X\I ouoE ls cl Y\IOEt, XCll l(� ni\�-&E l TW\I OUYYPClllO:TW\I XCll n:;J TW\) EWOlW\I llE1EWP� xCll 1n 1W\I oui\i\OYlOllW\I cl\la:yxn, llE-& ' tls na:\l1Cl ETtE lOl, XCll LOts E�W LTTJi\W\I OtXOUOl Y\lWPl[lO\l O\lTCl. Ti\l OE XCll TO ßl�AIO\l 1W\I E xEl\lOU 10 1Ei\EWTCl10\l XCll 1T]s Oo
'
DHGE
Testamentes)
I.
IV,
9) ;
zum
und
S.
S.
14
15
Patriarchen Athanasios
ler,
patriarche
de
Sp.
1379-13 8 2 ;
K.
und I
(Patriarchen
(Gottesmänner I.
Constantlnople
Baus, Art.
der
siehe:
R.
(1289-1293;
Athanasios
1.,
Patriarch von Konstantinopel . L ThK I . Sp. 9 8 1 ; T . Grttsopulos. Art. , A&o; \) cX O LO . Gott kann man zwar nicht sehen, doch er kann als Schö· pfer aller Dinge aus seinen Schöpfungen erkannt werden (637Bl. Am Beispiel Abrahams demonstriert Kantakuzenos, wie der Mensch durch die Betrachtung der Schöpfung zur Erkenntnis und zur Anbetung Gottes als des Schöpfers , Bewegers und Ordners der Welt gelangen kann. Auch Abraham dachte zunächst wie seine Eltern und die anderen Menschen, die Götzenanbeter waren, daß die Schöpfungswerke selbst Götter seien. Doch er erkannte, daß die Naturerscheinungen immer in Bewegung sind, und daß eine Na· 57
Vgl .
dazu
Eusebius ,
Quaestiones
Evangelicae
ad
Stephanum.
Quaestio VII . PG 22, Sp. 905-912, dort Sp. 908B-912A 58 D aß E lias Brandopfer auf detn Kartnel ein .{mo . Gott muß immer Seele und Atem besessen haben, sonst wäre er ja durch deren Erschaf fu n g von einem Zustand der Unvollkommenheit in den der Voll kommenheit gelangt. Hier werden nach Kantakuzenos' Ansicht körperliche Vorstellungen auf Gott übertragen. Wenn Gott das Wort erst später mit sich vereinigt hätte, könnte er es auch wie der entfernen. Wer so etwas denkt, müßte ihn für zusammenge setzt halten. Doch Gott ist einfach, und da er nie ohne Seele und Atem war, war Christus immer bei ihm, so wie der Weise un trennbar ist von seiner Weisheit, der Geist von seinem Wort und die Sonne von ihren Strahlen (656 A-Cl (62) .
62 Diese ArguDlente haben Jahrhunderts
iDl
KaJnpf
die
gegen
großen den
Kirchenväter
ArlanlSDlUS
des
vierten
ent-wlckelt.
Man
findet sie in knapper ZusaJnDlenfassung bei Johannes von DaJna akuB. " E xooo u; . S . 15-17
gung, S. 10-13
( K e ep .
6 und 7
:::
I . 6 und 7) ; ders . , Darle
344
7 .2 . 1 Gott und die Dreieinigkeit
Gottes wichtigste Eigenschaft
ist
seine
Menschenliebe
(
. Diese Liebe ist grenzenlos . Tausendmal mehr als Vater
und Mutter liebt Gott den Menschen. Deswegen muß der Mensch auch seinerseits Gott mehr lieben als seine Angehörigen, ja selbst als seine Seele. Jede gute Handlung (&pE1�) und jede Tat soll nur dazu dienen, um dieser Liebe zu Gott Ausdruck zu verleihen. Gott wird die ihm entgegenbrachte Liebe mit seiner Gegenliebe tau sendfach übertreffen. Wenn der Mensch sich all das vor Augen ' hält, was Gott aus Liebe zu ihm getan hat, wird er auch die Kraft finden, Gottes Gebote und die des Evangeliums zu erfüllen (493B-D> ' Gott ist ein starker, gerechter und langmütiger Richter, doch sein Erbannen und seine Menschenliebe sind größer als sein Zorn. Wenn er diesen zum Ausdruck bringt, so will er dadurch vor allem die Menschen zur Umkehr und zur Buße veranlassen ( 6 40 CD> . Wie im Falle der Bewohner von Ninive Oona 3 ) kann die Buße die Sünde zum Verschwinden bringen, so daß der, der Buße tut, dadurch die Sünde ungeschehen machen und der Men schenliebe Gottes teilhaftig werden kann (6 41 A) . In Kantakuzenos' Gottesbild dominieren also eindeutig die freundlichen Züge, der liebende Vater ist stärker als der zürnende Richter.
63
Der
Begriff
Spiritualität, AltertulTl 9 p nnIA.
tp tACcv.frpu)1tl<X
dessen
zentrale
zurückverfolgen
ist
ein
Schlüsselbegriff
Bedeutung
läßt.
Vgl.
sich
dazu:
Eine griechische Wortprägung
bis H.
ins
orthodoxer klassische
Hunser,
auf ihrelTl Wege
cl>I AAN-
von
Al
schylos zu Theodoros Metochites . Anzeiger der philosophisch-hi storischen Klasse der Österr. AkadelTlie der Wissenschaften, Jahr gang 63 Nr.
100.
Graz-Wien-Köln 1963 ,
S.
1-2 0 ;
die Verw-endung
des Begriffes durch einen Kirchenvater, der von Kantakuzenos viel gelesen und häufig
al s
Quelle herangezogen -wurde ,
untersuchte
M . Zltn1k: 9 E O L cl>IAAN9pnnOL bei Johannes ChrysostOlTlos . OCP 41
(1975) ,
S.
76-118;
für Gregor von Nyss a siehe: Völker, Gottes
lehre, S . 121-123; ders . , Gregor, S . 44-46
345
7 . 2 .2 Die Enge l , der Teufel und die Dämonen
7.2.2
Die Engel, der Teufel und die Dlmonen
Über die Engel (64) äußert sich Kantakuzenos nur beiläufig. Ihnen ist die Erkenntnis von Gottes Wesen genauso unmöglich wie den Menschen (381 D; 437 B ) . Sie erscheinen manchmal in menschli cher Gestalt, doch in Genesis 18 handelte es sich nicht um eine Engelserscheinung, da ein En el nicht als Herr und Richter be 5 ). zeichnet werden kann ( 385 B Einer von den Engeln, die ebenso Geschöpfe sind, wie die Men schen, war auch der Teufel, der sich mit anderen Engeln erhob, um Gott gleich zu werden ( Kantakuzenos verweist dafür auf Jesaja 14,14) , doch er stürzte vom Himmel (66l . Seine Gefährten w urden zu Dämonen (440 D/441 A l . Ausdrücklich versichert Kan-
�
64 Vgl . dazu: J. Duhr, Art. Ang e s . DSp I,
Haub.t-A.
Dörrer-K.
vor allem
863- 875,
Mlchl-Th. Klau.er, Art
110-200
(Engel
Grundbegriffe ku-Po
I V, S.
I,
Art .
HofllUlDD.
Engel .
11
Eng e l .
RAC J.
269-281;
A.
I-VI.
Sp.
V,
Art .
M1ch1,
Art.
465-469; U. MaJUl- H
Tavard.-H. Engel IV
Schwebei,
(NT)
Art .
und V
.
" Ayye Aoc; .
Brubaker- E .
AnD.
Enge l .
Hb.
Sp.
Theol.
Matau
eHE
Sp.
I.
Engel I-lU. RGG
IX,
S.
580-615 .
(Kirchengeschichte) ,
S.
596ff;
Mat:ter,
J.
SeebaS-K. E. Gröz1Da:er-O . Böc:her- G .
Helaer-K. We__l-K. Onaac:h, Art L.
vor allem
Engel .
.
Sp.
III,
867-869;
Mu.t.ake.-N.
172-196; F. Scheldwe1ler-H . Paulua-G. G1oelle, Art 11, Sp.
Mlch1 - R.
LThK Sp.
53-32 2 ,
Knlazev- B.
Lukato• .
S.
Engel
(Dogmengeschtchtl .) .
christl . ) ;
Pap_\UUI8elu-D .
Sp. 580-625; J.
.
TRE
vor
G.
allem
TaTBrd.-L.
Engel . LexMA III, Sp. 1905-1914;
Art.
Angel/Angel ology.
DMA
247-249; L . Heuer, Die Engel i m Glauben der Orthodoxie.
I,
S.
(Sophia,
Bd. 13) Trier 1976
65 Eusebius, Demonstratlo, S. 231 (V.9 ) ; Eusebiu s , Proof I. S. 253 66
Eusebiu s ,
178/179
Demonstratlo,
S.
164
(IV.
9);
Eusebiu s .
Proof
I.
S.
346
7 . 2 . 2 Die Enge l . der Teufel und die Därnonen
takuzenos, daß der Teufel und die Dämonen (67) auf ewig ver dammt sind, weil sie ohne Demut und unbußfertig sind, wofür er auf Matthäus 25,41 verweist ( 685 B - 688 AL Bis zu Christi Tod am Kreuz war der Luftraum vom Teufel und den Dämonen besu delt, aber durch seine Erhöhung am Kreuz hat Christus diesen
67 F. j. SchJ.erae-j . Mlch1, Art S.
Art. Satan. LThK I X , Sp. 341; H. L.
465-478; H . VorgriJnm..ler,
Müller-R.
Satan. Hb . Theol. Grundbegriffe 11.
.
Schnackenburs-K.
Krebs,
R.ahner- E .
Art.
Teufe l .
LThK
X, S p . 1-5 ; G.
MeJ1Bchlns-F. Horst-A. AdJun-W. PhlIlpp, Art. Teu
fel
VI ,
I - I V.
RGG
s chichtU , Sp.
Sp.
1184-1193;
Sp.
704-712 ,
707-710 ; Th.
M.
Ch.
senot. Art.
D ernon.
DThC
23-46
IV,
allern
Gketakoa,
Probatakea,
M.
The s s alonike 1980 , S.
1:EX\l .,, \I .
vor
Sp.
' 0
Teufel
Art.
o la ßoAo . An Pfingsten wurden sie mit der göttlichen Gnade erfüllt, so daß sie in übernatürlicher Weise die Kenntnis aller Sprachen empfingen, um ohne Dolmet· scher der ganzen Menschheit das Evangelium verkündigen zu können (500 C l . Freilich vollbrachten sie ihre Wunder nicht (XU&EV ' U)(Wc; )«(xl E�OUOl(x01 l)(WC; wie Christus, sondern als Diener im Na' men Christi (500 D/501 A) . Trotz harter Verfolgung konnten dJ
373
7 . 2 . 5 Apostel und Evangelium
Apostel Unzählige bekehren. Tausende drängten sich freiwillig zum Martyrium. Durch die Wunder der Apostel gelangten die Heiden zur Erkenntnis der Wahrheit und zur Anbetung Christi. Durch die Kraft Gottes brachten zwölf einfache, bäurische und ungebildete Männer alle Philosophen, Rhetoren und Magier zum Schweigen (501 A-C L Schl ießl ich starben alle Apostel den Tod als Märtyrer. In der Leidensfähigkeit der Märtyrer, die den schlimmsten Folte rungen unterworfen wurden, offenbarten sich die Kraft und die Gottheit Christi und der Glaube und die Liebe der Märtyrer zu ihm, so daß schließlich auch die Verfolger und Gewaltherrscher zum Glauben gelangten, und somit die ganze Welt Christus als Gott und Gottes Sohn anbetete (504 A-505 B ) . Inmitten der Göt zenanbeter errichteten die Apostel und ihre Nachfolger durch die Kraft des Kreuzes und die Verkündigung, die heller als die Sonne leuchtete, die Kirche ( 405 0/408 AL Nach Psalm 47,1 ff ( Septua ginta 46) sind nicht nur die Juden oder die Ismaeliten oder ein anderer geographisch beschränkter Teil der Menschheit, sondern alle Völker, dazu berufen, Gott zu loben (505 B 507/508 A) (tOlL Wie Abraham, so wurde auch den Völkern der Heiden der Glaube anstelle fehlender Tugenden zur Gerechtigkeit angerechnet, und es -
101 Eusebius,
Demonstratio,
S.
55
(1I ,t>
aebius , Proof I , S . 6 7 ; Proof 11 , S . 3/4
und S.
252-254
(VI ,2 ) ; E u
374
7 . 2 . 5 Apostel und Evangeliußl
I ,
wurden ihnen alle Verfehlungen vergeben (509 AL Unter den Märtyrern ragt der Heilige Georg (102) besonders hervor. Auch die
102 F. Halkln, Bibliotheca Hagiographica Graeca, I . (Subsidia H agio3 graphica Bd. 8a) BrUssel 1957 , S . 212-223 Nr. 669y-691y; Ders., BrU s sel 1969, S.
Auctuariußl BHG. (Subsidia Hagiograph1ca, Bd. 47) Nr.
74-76
669z-691z ;
Hagiographica,
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Ders . ,
65)
NOVUßl
BrU ssel
Auctuariußl
198 4 ,
S.
78-81
Henschenlus- D. Papebrochlus-J. Carnaudet, (Aprili s , Bd. IV) . Paris 1866 , S . GeorgU) ;
PG
Propylaeußl
115. ad
Sp.
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101-163,
141C-162A Sanctorußl
BHG.
Nr.
Acta
Noveßlbris:
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(Martyriußl
(Subsidia
S.
des
XII
(Acta S.
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Der
heilige
Nachlasse Bayer. Abh.
Georg
der
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Akadeßlie 3)
in
der
München
Paris
von
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Aus
(Abhandlungen
PhiI . -Hist .
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Luccheal-Palll,
Art
dem
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Bd.
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Georg,
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G. Papadopuloa-G. G. Mpekatorol
Soterlu-D. M . Olkonomldea, Art
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König
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der Alten Kirche
und in Byzanz) :
Ders . , Art .
Georg.
HI..
TRE
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des
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375
7 . 2 . 5 Apostel und Evangelium
Muslime verehren ihn als XELDP HAl<XC (512 D) (103) ' Er wurde von den Götzenanbetern gefoltert, damit er Christus verleugne und ihren Götzen opfere . Man brachte ihn zu den Götzenbildern. Der Heilige aber zwang diese, den Namen Jesu Christi als des wahren Gottes zu bekennen, bevor er sie zerschmetterte. Da riefen alle Heiden aus: GroB ist der Glaube der Christen, groB der Gott des Georgios ! (513 AB > . Diese Erzählung ist eines der wenigen Beispiele für volkstümliche Religiosität in der ansonsten streng an der Bibel orientierten Apologetik des Kantakuzenos . Für Kantaku zenos ist die Erinnerung an die Märtyrer nicht nur eine histori sche Reminiszenz. Er betont, daß die Menschen zu den Gräbern der Märtyrer und anderer Heiliger wallfahren, und daß dort un zählige Wunder geschehen. Solche Wunder, vor al lem Heilungen, wurden in der Zeit des Kantakuzenos z. B. mit den Reliquien des im ersten ' A'Jl lpprruxo'J gegen Prochoros Kydones (Kapitel 9 ) erwähnten Patriarchen Athanasios I . von Konstantinopel 0289-1293 und 1303-1310> in Verbindung gebracht (104) . J
103
A.
902-905;
J. L.
Art .
Wen.IDck, BlDaler,
AI-KhaQir
Miir Elja.s,
(al-Kh14rL
EI
NE
IV,
el-Cha4r und M iir Dschirj s .
S.
Zeit
schrift des Deutschen Palästina-Vereins 17 (1894) , S . 42-55 und S . 65-74 ; R. lCrla a, St. Georg-al tJa4r (tJaQir, tJidrL Bayerisches Jahr buch fUr Volkskunde
1960 ,
Volksglaube im Bereich
S.
des
48-56;
R.
lCrla a -H .
lCrla a-HeJDrtch,
I slam, I : Wallfahrts"Wesen und Heili
genverehrung. Wiesbaden 1960 , S .
154-159;
Beck , Vorsehung ,
S.
55
Anm. 127; Eichner, Nachrichten, S . 220; Trapp, Manue l , S . 46-
104
Vgl . dazu A. - M. Talbot.. Faith Healing in Late Byzantium. The
posthumous rniracles of the Patriarch Athanasios I
of ConstanU
nople by Theoktistos the Studite . (The Archbishop Iakovos Library of Ecclesiastical and Hlstorical Sources , Bd. 8 ) 1983; siehe auch:
B.
GrolbDUDd.
Theoktistos
Brooklyn/
Studites
-
Mas s .
ein "Wenig
bekannter byzantinischer Hynlnograph und theologischer Gelegen heitllschrlftsteller
des
14 .
Jahrhunderts .
In:
Festschrift
fUr
Fairy
von LUienfeld zum 65. Geburtstag. Hrllg. von A. Ile� und K. - H. IbIffDIIIIIIL Erlangen 198 2 , S . 479-510
I
376
I
7 . 2 .5 Apostel und Evangelium
I
Was die Apostel und die jünger von Christus gehört hatten, schrieben sie in den vier Evangelien nieder. Matthäus schrieb I Hebräisch in Palästina und jerusalem, Markus Lateinisch in Achaia und Lukas und johannes Griechisch, wobei diese Evangelien für verschiedene Weltgegenden bestimmt waren, nämlich das des Matthäus für Palästina und Afrika, das des Markus für Italien und den Westen, das des Lukas für Asien, Äthiopien, Arabien und Indien, während johannes für die Griechen auf dem Festland und auf den Inseln schrieb (lOS) . So verbreitete sich das Evangelium friedlich über die ganze Welt, bis selbst die Verfolger des Chri stentums zum Glauben gelangten (553 B-DL Ziel des Evangeliums ist es, daß jeder Mensch von der Gottlosigkeit zur Frömmigkeit gelangt. Selbst die Häretiker, wie die jakobiten und die Nestoria ner, ehren und lieben das Evangelium. Sie können bezeugen, daß es bis heute unverändert geblieben ist (520 A-CL Wir werden noch sehen, daß diese Ausführungen im Zusammenhang mit der Abwehr eines bestimmten Vorwurfs von islamischer Seite stehen. 105
Diese Angaben hat Kantakuzenos aus Riccoldos Libellus
Legern
Sarracenorurn
racenorutn, S .
73
übernommen:
(Kap.
Ricculdus,
III ) ; Riccoldo-
Contn
C ontra Legern
Kydones ,
Sp.
1053
C.
Sar Die
selbe Angabe zur Entstehung und geographischen Verbreitung der Evangel1en findet sich auch im zwischen 1573 tropoliten
Makarlos
Chronicon
Malu s :
anexä.
Melis senos
Georgios
Pseudo- Phrantzes:
von
Sphrantz e s ,
Macarie
und 1575 vorn
Monembasia Memorti
Melissenos ,
Me
kompilierten 1401-14 7 7 .
Cronica
In
1258 -1481.
Grecu. (Scriptores Byzantinl, Bd. 5 ) Bukarest
E ditie crtticä de V.
1966 , S . 4 8 8 , vgl . dazu J . Kader, 0 OpOc;; «Eupw1t1'1- WC;; E'V'VOUX xwpou 0,,[1'1 BUCCX'V,,[l'VY1 lO"[OplOypCX tp l CX . In: Byzantlum and E urope .
national
Byzantlne
Conference.
Delphl,
20-24
July
First Inter 198 5 .
Athen
198 7 , S . 63-74, dort S . 69. Makartos Melissenos hat diese Angabe über die E ntstehung
der Evangelien ZUSaInIl1en rnJt weiteren
um
fangreichen Textpassagen ohne Angabe der Quelle aus den Apolo gien
und
Reden
des
bereits Voordeckers ,
Kantakuzenos
einfach
abgeschrieben,
in seiner unpublizierten Diss ertation
kuzenos , S . 321-323) nachweisen konnte.
wie
(Kanta
377
7 . 2 . 5 Apostel und E v angelium.
Ein ganz besonders wichtiges Thema, das in der vierten Apologie sehr ausführlich behandelt wird, ist das Verhältnis des Evangeli ums zum alttestamentlichen Gesetz (557 A ff) . Das Evangelium hat das Gesetz nicht aufgelöst, sondern erfüllt. Das alttestament l iche Gesetz hatte in erster Linie einen pädagogischen Sinn. Gott wollte den Menschen, der die Götzenbilder anbetete und vom Teufel beherrscht wurde, nicht durch Anwendung von Zwang retten, sondern durch die Willensfreiheit, die der Mensch bewahrt hatte. Dazu bedurfte es aber einer langsamen Heilung, die mit Moses und den Israeliten begann (557 D > . Christus hat dann in der Bergpredigt, die Kantakuzenos mit den zehn Geboten konfron tiert und vergleicht (560 A ffl , die alttestamentlichen Gebote so verfeinert, daß er durch Einwirkung auf die Gesinnung das bloße Vermeiden von schlechten Handlungen in das Tun guter Taten verwandelte. Während Moses das Töten verbot, untersagte Chri stus bereits das Zürnen (M atthäus 5,22 > ' Denn aus dem Zorn folgt der Mord. Deshalb packte Christus das Übel an der Wurzel. Während das Gesetz nur die Frucht des Zornes wegnahm, zerstör te Christus den Baum der Sünde, nämlich Wut und Zorn (560 AB )
(106) . Das Gesetz des Moses war Lehrer und Führer für die Menschen. So wie man kleinen Kindern zunächst keine feste Speise als Nah rung gibt, und so wie der Unterricht mit dem Erlernen der Buch staben beginnt, bevor die Philosophie behandelt wird, so wurde auch das Gesetz des Alten Testamentes den Menschen wegen ihrer Schwäche gegeben, um sie zum Guten zu erziehen und hinzu führen (564D/565 A ) . Das Gesetz glich der ersten Sprosse einer hohen Leiter, während das Evangelium den Menschen zur Spitze der Leiter hinaufführte. Das Gesetz ist unnütz und außer Gebrauch. E s verhält sich mit dem Gesetz und dem Evangelium wie mit Sonne und Mond. Zwar mildert der Mond die Finsternis , aber er vermag sie nicht zu 106 Vgl .
dazu
Chrysostom.os
thäus -Evangel1u:m:
PG
57,
sechzehn te
Sp.
Matthäus-Kom.m.entar 1 1 , S. 284
244-247
Homilie
( X VI ,
5
Uber
und
das
6);
Mat
deutsch:
378
7 . 2 .6 Christentum und Kirche; Kult und Liturgie
erhellen; die Sonne kann aber sogar ein Staubwölkchen sichtbar machen . Das Gesetz vertrieb die Finsternis der Götzenanbetung, aber die Seelen der Menschen vermochte erst das Evangelium zu erleuchten, das ihnen den Himmel öffnete und das Paradies zu rückgab. Wie Kantakuzenos die Abschaffung der vom Gesetz an geordneten Tieropfer, des Sabbats und der Speisegesetze begrün det, soll im nächsten Abschnitt betrachtet werden. Mit einer Auslegung von Jeremias 31, 31-34 greift Kantakuzenos die Problematik wieder auf. Diese Stelle im Alten Testament sagt einen Neuen Bund voraus und macht deutlich, daß das Gesetz nicht vollkommen ist (573 BL Auch Jesaja 2,3, Genesis 38, 27-30 und andere typologisch ausgelegte Stellen, die bereits erwähnt wurden, werden als Belege dafür angeführt, daß das Gesetz , das Gott von vorneherein als Provisorium konzipiert hatte, unvollkom men ist und einmal obsolet werden würde (107) Das Evangelium dagegen ist vollkommen, heilig und gerecht (576 BCL _
7.2.6
Christentum und KIrche; Kult und Uturgie
Groß , rein und untadelig ist der Glaube der Christen (381 ABL Sie kennen die ganze Wahrheit, weil sie sowohl in der Kirche als auch zu Hause täglich die Heilige Schrift lesen. Die ständige Lektüre und Erforschung der Schrift hat die Christen erleuchtet (384 CL Durch den Glauben an Christus und seine Anbetung sind die ehemaligen Heiden zu Kindern Abrahams geworden, während die Juden Kinder des Teufels wurden. Die Heiden, die früher Götzenanbeter waren, empfingen in Christus den Segen, den Gott über Abrahams Nachkommen ausgesprochen hatte. Gemessen an der großen Zahl der Christen sind die Juden und Muslime zahlen-
107
Justin/ Archambault,
Tryphon
I.
S.
52-55
S.
(XI ,3) ,
108-111 (XXIV,ll , S . 148/149 (XXXIV,ll Justinu s , Tryphon. S . 1 7 . 36, 50;
Eusebiu s .
23/24
Demonstratlo .
S.
19/20
(1.4);
Eusebiu s .
Proof
I.
S,
7 . 2 . 6 Christentum und Kirche; Kult und Liturgie
379
mäßig unbedeutend, wie der Kaiser voll Optimismus verkündet (393 BC) (108) . Zu Unrecht werden die Christen angeklagt, daß sie an mehrere Götter glauben. Sie glauben nur an den einen wahren Gott, den Schöpfer des Himmels und der E rde (453A L Sie rühmen sich des Leidens, des Kreuzes und der Auferstehung Christi (477 B L Aus der Masse der Christen ragen die Mönche hervor. Zuerst erwähnt Kantakuzenos die Mönche, nachdem er über die Wunder gespro chen hat, die sich noch heute an den Gräbern der Märtyrer ereig nen. Diese sind Wundertäter, die auf den Bergen und in · Höhlen oder unter den Menschen leben und in ihrem Bemühen um das Heil kein Maß kennen (513 D/516 A l . Ein zweites Mal kommt Kan takuzenos im Zusammenhang mit der Bestimmung des Verhältnis ses von Gesetz und Evangelium auf die Mönche zu sprechen. Nach dem Vorbild Christi leben sie in Jungfräulichkeit das engelhafte Leben (565 AB) . Auch bei der Behandlung der alttestamentlichen Speisegesetze wird noch einmal auf die Mönche Bezug genommen. Zwar verbietet das Evangelium keine Speise, doch aus langer Gewohnheit und eigenem Willen üben auch die Christen Enthal tung vom Genuß des Fleisches mancher Tiere. Die Mönche aber essen überhaupt kein Fleisch, weil der Genuß des Fleisches die
108
Cantacuzenu s . Contra Sectarn M ahometicam. S p . 393 B C :
' Ana. XCt:l mhmx 10: E{}\)T] E.\) Xplcm:;l EACXßO\) 1n\) EUAOYICX\) 1t lCJ"tEUOCX\)1CX EI ' S . 2 14-224; derselbe. Mo hammed . S . 82/83
29 Rälsänen, Jesusbild, S . 49/50;
siehe
auch
B.
C. Anawatl, Art . I nJil . EI N. E. III , S . 1205-1208
Carra de Vaux-G.
8.3
417
MuJ:taIDIDad
diesen Schriften war die Erkenntnis unvermeidlich , daß sie nicht mit dem Koran identisch waren (30L Auf einem Mißverständnis beruht es, wenn Kantakuzenos im An schluß an ein von Riccoldo übernommenes Zitat aus der Sure 33 (Verse 43 und 56) Mul:J.ammad beschuldigt, dieser behaupte, Gott und seine Engel beteten für ihn (31) . Riccoldo hat hier das arab. sallä r alä mit "beten" anstatt, wie es richtig wäre , mit " segnen" übersetzt, so daß eine völlig irreführende Ü bersetzung der Koran verse herausgekommen ist (32) . Auch hier geht somit die Polemik wieder ins Leere, denn natürlich ist es unsinnig, daß Gott für das Heil anderer zu sich selbst betet. Kantakuzenos benutzt die Gele30 Vgl. dazu I. GoldzJher. Uber IDuhaIDIDedanische PoleIDlk gegen Ahl al-kitäb. ZDMG 32 (1878) ' S. 341-3 8 7 . 31 Es ist nicht uninteres s ant zu
dos
Aussage
bei
passender
dort vor alleID
S . 348-356
sehen. wie Kantakuzenos
Gelegenheit
noch
UID
eine
Riccol Nuance
verschärft. in dieseID Fall durch den Zusatz des Adverbs O{oc1toc\l.6� . C : " En 0 M((Xo\JllEL CflTjO{\I b 1(:;5 XECfl((A((i� ,0 'EAECarr, ön 0 0EO . In der T at findet sich diese
35 Kantakuzenos 441 C der lateinische rum,
S.
126
(Apologie
Originaltext:
(Cap.
15) ;
zur
11)
Ricoldo- Kydones
=
Ricculdu s , Erwähnung
Contra bei
Legern
Nlketas
1125
B;
Sarraceno
vgl .
Eichner,
Nachrichten, S . 210 und Khoury, Polernlque, S . 145/46 (dIe Original stelle PG lOS, Sp. 740) ; zu Nlketas von Byzanz und seinem pole mischen Schrifttum gegen den I s l am siehe: G. D. Meta11eno., Art .
NIXr,1:a:C; 0 BuCa\)"t!oc; . e H E I X , S p . 464/465 ; Krumbacher- (Ehrhard) , Lltteratur I , S .
79:
Bec k , Kirche ,
zitiert) ;
Meyendorff,
I slam,
Khoury,
Theologiens,
S.
Dialogue
grecque.
171/172
Nr.
10;
Encounter
w-ith
"Epistles"
to
Trapp ,
Gab
es
(1980) , S. 7-17
S.
13 .
A.-Th.
lOIoury,
Auteurs
Demet.rla.de. ,
I s l am:
Islam. eine
a
Study
Hartfort/
(dort
Trapp,
Islamochrlstiana J.
530/531
121/122
110-162;
Islamo- C hretien,
langue
S.
1
of
the
of
32* ;
169-173,
Phi! .
du
Byzantins
Byzantium
" Anatropl"'
Connecticut
byzantinische
S.
S.
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(1975) ,
Nicetas
ältere LIteratur
Manue l ,
and Dis s .
KoranUbersetzung?
de
dort and the
S. his tw-o
1972 ;
Diptycha
E. 2
420
8.3
Mu}:lanuTlad
Erzählung nicht in der Bibel, wohl aber im Koran (36) ' Sie ist jedoch älterer Herkunft. Wenn auch Eickmann noch entschieden ' für die jüdische Herkunft der Erzählung plädierte, so konnte Spey er sie doch als christliche Sage, die wahrscheinl ich aus der jüdischen Sage vom Engelfall im Talmud weiterentwickelt worden
36
Sure
38 ,71-78
dein Herr z u Lehm
(Paret,
den
schaffen.
Wenn
eingeblasen habe, Da
Koranübersetzung,
Engeln
sagt.e:
ich
dann
"War hochmUt.lg baren).
Got.t.
Er)
Du
bist.
sagt.e:
"Wohl
(Uberhaupt.) z u denen
•
bin
besser
als
(n ur)
aus
Lehm.
. Got.t.
. Iblls t
hast.
Er)
"Wird
( kUnft.ig )
mit.
St.einen
als aus
ihm
Geist.
mir
von
vor ihm nieder ! . außer Iblls. (oder
hindert dich
:
Der
Undank
daran,
dich
meinen Händen geschaffen (daz u). sin d ?
du
sagte:
aus dem Paradies) hinaus ! Du bist. Man
Was
mit.
Uberheblich
Mich ("W.
und
Ungläubigen
hochm Ut.lg
die
er.
den
"Was ich
(z u)
. Ich
geformt.
(Damals) Menschen
321 ) :
einen
zusammen nieder,
und gehörte z u
("W .
S.
"Werde
( voller Ehrfurch t. )
alle
vor et."Was niederzu "Werfen . habe ?
dann
fallt.
"Warfen sich die Engel
Ich
•
aus •
oder
. Iblis
("W.
Er)
Dann
geh
dir
aus
"Werfen} .
Mein
ihn
(d. h.
ihm
verflucht.
du
sagte:
Feuer erschaffen.
( von Jetzt. ab) n ach
gehörst.
(oder: Fl uch
"Wird auf dir liegen bis zum Tage des Gericht.es.
Fast kornisch ist e s , 'Wenn der Teufel irn Gespräch mit Gott seine Weigerung,
Adam
anzubeten ,
rnit
fast
dernselben
Argurnent
begrUndet Uch bin besser als er. Mich hast. du aus Feuer erschaf fen .
ihn
nur aus
LehrriJ .
mit
dern Kantakuzenos
die
Unsinnigkeit
der ganzen Erzählung zu be'Weisen versucht. Diese Erzählung vom Fall
des Teufels
findet
Koranübersetzung, ausführlich
zitierte
S.
sich auch schon in 183/184 ) .
Stelle
vor
Rlccoldo Augen,
Sure Sad und das ist die Sure 38.
Sure hatte
denn
er
15 .28-38 aber spricht
(Paret.
die von
oben der
8 .3
421
Muharnrnad
ist, im apokryphen Leben Adams und Evas nachweisen (37) . Eick mann hält es für möglich , daß IbHs und Satan nur zwei Namen für den Teufel sind und daß Iblis nicht vom griechischen Olo:ßOAOs abgeleitet, sondern rein arabischer Herkunft ist und soviel wie " der Böse " bedeutet. Die Bezeichnung IbHs wird gebraucht , wenn es um das Verhältnis des Teufels zu Gott geht, während er als Feind und Widersacher der Menschen Satan heißt (38) . Von der Entstehung des Islam hat Kantakuzenos natürlich eine ganz negative Vorstellung. Er charakterisiert die Araber, denen Mul.tammad seine eigenen Erfindungen verkündete, als ungebildete und bäurische Menschen , die als Nomaden nach seiner Vorstellung
37 E 1ckrnann . Angel o]ogie,
S.
54-58;
eine
Koranstelle. ( Hebräer
sehr
die
1.6 )
auch
und
S.
22-25; Speyer. Bibl.ische Erzählungen.
ausftihrilche Bezüge
nachw-elst.
Behandlung
zurn daß
Neuen in
der
der
oben
zitierten
TestanJ.ent
herstellt
frühesten
jüdischen
Tradition der Legende. die Anbetung der Engel nicht Adazn. dern dern präexistent bei Gott man
bei
S.
M.
vorhandenen
Messias
galt.
Zwewer. The w-orshlp of Adam by angels
son findet (wlth
Reference to Hebrew-s 1:6> ' Moslern World 2 7 (1937) . S . 115-12 7 ; vgl . auch J . Henrunger. Influence. S . 404-406 38 Elckrnann . Angelologle. S. 27. s iehe auch S . 43-48
422
8.3
Mu1:IalTl.lTl.ad
praktisch auf der gleichen Stufe wie ihre Tiere lebten (39) . Viel leicht hat Kantakuzenos, der sicher keinerlei detaillierte Kenntnis se der Geschichte Arabiens vor Muhammad besaß , von seinen türkischen Hilfstruppen und deren Verhalten hier kurzerhand auf 39 Kantakuzenos 448 A : Eupw\) '(crp
Xoue;
XCXl
OlO\)
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" ApCXßE e; ·
aus fUhrlicher
noch
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O\) 0lLCXCOlLE\)OUe; , Tn o· O:ATj&E lq ßOOXTWa.TW\) lLTjOE\) OlCXepEp0\)TCXe;, E\) E xE l \)Ole;
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OUOE\I ETE P0\) TICXP' CXUTOte; EUpTjXWe; � OU\) TOte; CWOle; TOUTW\) o lcx nwllE \)OUe; .
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....
O:AA' womp &l1PE e; ll'(PlOl XCXl O:\)�lLEPOl TOte; ÖPE O l X CX l To:te; TIOCX le; OlE TP 'ßO\) .
TIEP! 6)\) e'lm p ne; aplonCXl CWCX ACXATjTcr
&\)llT a. ,
\lOU
XCXl
EmoT�lLTje;
TICX\)TEAWe;
TOUTOUC;, OU AO'(lxa ,
0:\)ETI10EXTCX,
oux
O:TIOß&HEl
OXOTIOU. steht hier in weitgehender ti berstilTl.lTl.ung mit
Kantakuzenos traditionellen wegen
ihrer
prilTl.itiv,
Araberblld
seit
nOlTl.adischen
treulos
und
und
wild
spätantiker
Zeit,
das
nicht-städtischen
hielt.
Vgl.
dazu:
E.
die
dem
Araber
Lebensweise
fUr
leffrey., The
M.
hnage of the Arabs in Byzantine Literature . In: The 17th Internati onal Byzantine Congre s s . Major Papers .
DUlTl.barton
Oaks/George
town University Washington D. C . , August 3 - 8 , 1986 . New Rochel le/N.
Y.
1986,
S.
darin
305-323,
fUr
die
vorislarnische
306-312 ; daß die arabische Welt seiner Zeit kulturell kelt
war,
dUrfte
Kantakuzenos
schon
aufgrund
Zeit
S.
hochentwlk
seiner
diplolTl.atl
sehen Kontakte lTl.it den MalT1lüken klar gewesen sein. Eine etwas s chelTl.atis ehe , aber durchaus nUchterne und auch positiv wertende Darstellung
der arabischen Welt
aus
der
Sicht
eines
Byzantiners
des 1 4 . Jahrhunderts bietet der Reisebericht des Agathangelos , den Gregoras seinelTl. Geschichtswerk eingegliedert hat (Historia 1 1 1 , S. 13-27=
XXIV,6-XXY,7) ;
vgl .
dazu:
Orientreisende ilTl. 1 4 . J ahrhundert . Aus g ewählte
Vorträge
des
22.
In:
Deut.
P.
Schreiner,
ZDMG 1 35 .
Byzantinische SupplelTl.ent VI:
Orientalistentages
1983. Wiesbaden 1985, S . 141-149, dort S . 146-148
TUbingen
8 .3
423
Mu1:lammad
die Araber zur Zeit Mu�ammads geschlossen, wobei ihm im Eifer der Polemik entgangen ist, daß Mu�ammad als Bewohner einer vergleichsweise hochentwickelten Stadt wie Mekka wohl kaum ganz primitiv gewesen sein kann (40) . Im Zusammenhang mit diesen Ausführungen bringt Kantakuzenos einige Zeilen zuvor bei der Behandlung des Sündenfalles einen merkwürdigen Beleg (445 C) für seine These, daß Mu�ammad den Arabern seine eigenen Erfindungen predigte. Dieser habe behaup tet, der Baum, von dem Adam gegessen habe , sei die Kornähre gewesen. Da er das nicht aus seiner islamkundlichen Hauptquelle, dem Werk Riccoldos, entnommen hat, stellt sich die Frage , woher Kantakuzenos diese Information bezogen hat , zumal der Paradie sesbaum an den Stellen im Koran, wo das Verbot des Essens von 41 seinen Fruchten ausgesprochen wird (Sure 2,35 und 7,19 ) nicht näher qualifiziert wird . Erst aus Sure 23,20 geht hervor, daß es sich um den Ö lbaum handelt , den Mu1)ummad am Berg Sinai lokalisiert. Daß der Paradiesesbaum ein Ö lbaum gewesen sein sol l , entspricht, wie Speyer nachgewiesen hat, alter jüdischer und christlicher Tradition , an Weizen dachten dagegen nur zwei jüdi sche Ausleger in der Mischna (42) . ,
40 G. Rantz, Art. DJ azIrat AI-rArab . VII .l, HIstory, Pre-I slamlc. EI N.
E.
Art.
I,
S.
547-549
(Bibliographie
S.
555/556) ;
A.
F.
L.
See.ton,
Arabla. I . Pre-Islarnic Arabia. DMA I , S . 369-373; A. DIetrich,
Geschichte Arabiens stik. I . Abt . , 2.
vor dem I s l am.
In,
Handbuch
der
Orientali
Bd., 4 . Abschnitt, Lieferung 2, Orlental . Geschichte
von Kyros bis Muhammad. Leiden-Köln 1966, S . 291-336; P. K . RIt
t!, History of the Arabs. From the Earllest Times to the Present. 10 London- Baslngstoke 1970 , S. 87-10 8 ; vgl. auch G. BndreS, Einführung in die islamische Geschichte. München 1982 , S . 139 und S. 296/97
(reichhaltige Bibliographie zur
Geschichte
Arabiens
vor
der Entstehung des I s l am)
41 Paret, Koranübersetzung , S. 15 und 109 42 Paret, Koranübersetzung ,
S.
238/39;
Speyer, BIblische Erzählungen, S . 62-66
Korankommentar ,
S.
353 ;
424
8.3
Mu1:lam.m.ad
Während Riccoldo das Auftreten Mu1.tammads in einen größeren heilsgeschichtlichen Zusammenhang einordnet , indem er es als neuen Angriff des Teufels auf das Christentum versteht, das gerade mit der Rückeroberung des Heiligen Kreuzes eindrucksvoll über den heidnischen Perserkönig Chusroii 11 . (591-628) triumphiert hatte (43) , benutzt Kantakuzenos die Erwähnung des Herakleios einfach zur zeitlichen Einordnung Mu1.tammads (589 C) . Von den Angaben zur Biographie Mu1.tammads, die Riccoldo macht (44) , übernimmt Kantakuzenos nur die Aussage über Mu4ammads Epilepsie, während das Motiv, das Riccoldo Mu4ammad als Grund für sein Auftreten als Prophet unterstellt, nämlich politischer Ehrgeiz, vom Kaiser nicht in seine eigene Darstellung aufgenommen wird. Kantakuzenos ist dafür in anderer Hinsicht konkreter als Riccoldo. Während dieser nur von einem Engel spricht , nennt der Kaiser konkret den Erzengel Gabriel als von Mu1.tammad angegebene Quelle seiner Offenbarungen Heuchlerisch habe Mu4ammad seine epileptischen Anfälle als Ergriffen-Sein von Gott ausgegeben und behauptet, er habe den Anblick des Erzen gels Gabriel nicht ertragen können (45) . Kantakuzenos' Schilde rung von Mu4ammads epileptischer Pseudoprophetie ist viel
43
Ricculdus .
Contra
Legem.
Sarracenorum..
S.
117/18
(Cap.
13);
Riccoldo- Kydones . Sp. 1116 BC 44 Ebenda. S . 118 ; Riccoldo-Kydones . Sp. 1116 D/1117 A
: Ou"tO� cX:O{tE\lElCl\l ETClAT}!lJlCl� \100(;5\1, "tTI wp� "tOU 'JHx{tOUC; ExUAlE"tO cX:
al- Musta�
ver:rnutet,
daß
(1170-1180)
sich
beziehen,
diese der
den Christen "Wohlgesonnen "War und separat an elne:rn Ort naJTJ.ens Qasr 'Isä In Ba�ad seine Grabstätte erhalten hatte.
490
8 . 4 .3
"Widersprüche"
im Koran
keit die große Menge der Menschen zu gewinnen, und hält dem ein Wort Christi entgegen, daß der Weg zum Ewigen Leben eng und beschwerlich ist, der Weg zum Verderben dagegen breit und bequem (Matthäus 7,14) . Das Zitat aus dem Evangelium finden wir auch bei Riccoldo in ähnlichem Zus ammenhang 0064A) , dort wird aber außerdem noch aus der Nikomachischen Ethik des Aristoteles zitiert und durch eine ähnlich klingende Fonnulierung das Wort Christi als vernünftig und allgemeingültig bestätigt. Bei Kantaku zenos taucht nur das Zitat aus dem Evangelium wieder auf, nicht aber die Berufung auf Aristoteles. An einer solchen Nuance kommt das distanzierte, bzw. oft auch ablehnende Verhältnis der Hesychasten und des Kantakuzenos, das dieser schon im ersten Avtlpprrnxov gegen Prochoros Kydones begründet hatte, gegenüber der altgriechischen Philosophie und ihren syllogistischen Beweis methoden zum Ausdruck. Man sieht an diesem Beispiel, wie re flektiert und selektiv die Angaben der Vorlage rezipiert werden. Die oben erwähnte Aussage Mul:J.ammads, Gott habe ihm gesagt, er habe die Welt im Scherz erschaffen, greift Kantakuzenos noch einmal auf, wobei er sie auf die Erschaffung des Menschen ein schränkt (620 D) . Mul:J.ammad habe diese Behauptung aus zwei Gründen aufgestellt. Er habe den Eindruck erwecken wollen. als ob Gott die Rettung des Menschen nicht für wichtig halte, um bei den Menschen die Neigung zur Sorglosigkeit und zur Unmoral zu fördern und vor allem um die Heilsordnung Christi umzustürzen. Voller Heimtücke lege er Gott seine Lügen in den Mund und erweise sich so als Gefäß des Verderbens. Unter dem Einfluß des Teufels habe er ein giftiges Gemisch gottloser Lehren geschaffen, um diesem die Verführten darzubringen, wobei er sich die Anfäl ligkeit der menschlichen Seele für Materielles und Vergängliches zu Nutze gemacht habe. Ganz mönchisch führt Kantakuzenos weiter aus , daß die Liebe zu sinnlichen Genüssen an die Welt fessele, diese dadurch bewirkte Liebe zur Welt aber Feindschaft gegen Gott sei (621 AB) . Leider geht aber die ganze Argumentation ,
491
8 . 4 . 4 Jenseitsvorstellungen des Koran
ins Leere, weil Riccoldo, auf dessen Informationen sie beruht, den Koran hier fal sch zitiert. Dort steht genau das Gegenteil (159) . 8.4.4 Die Jenseitsvorstellungen des Koran Ist es schon schlimm, wenn Mu l:tammad die Moral auf Erden ver dirbt, so ist es in Kantakuzenos' Augen noch schlimmer, daß er seinen Anhängern sogar für das Leben im Jenseits sinnliche Ge nüsse wie Frauen, Bäder, Gärten und Schwelgereien nach Art des Häretikers Kerinth verheißt, so daß er die Sinnenfreuden geradezu zum Zweck der Seligkeit mache (Riccoldo-Kydones l 045B und 1084BC ff; Kantakuzenos 621 BC ff) . Kantakuzenos bedient sich zur Widerlegung zunächst eines von ihm verkürzten Argumentati onsganges, den er von Riccoldo entlehnt, der hier seinerseits der Summa contra Gentiles des Thomas von Aquin folgt (160 ) . Welche Notwendigkeit bestehe für Nahrung und Liebesgenuß im Paradies , da die Menschen doch dann unsterblich seien und keiner Nahrung zum Ausgleich für die Verminderung des Körpers und keiner Kindererzeugung mehr zur Fortpflanzung und Arterhaltung bedürften, fragt Riccoldo. Er führt dann weiter aus , daß die Kör per der jetzt unsterblichen Menschen ins Unendliche wachsen müßten , wenn sie im Paradies noch Nahrung aufnehmen würden. Dadurch würden in großem Umfang Fäkalien und andere häßliche Produkte entstehen, was sich mit der Vollkommenheit des Para dieses nicht vereinbaren l asse . Diese Argumentation Riccoldos 159
Sure 21 ,16
mel und Erde,
(Paret, und
KoranUbersetzung,
(alles)
S.
225) :
w-as dazw-ischen ist.,
Wir haben
Him
nich t. zum Zeit.ver
treib geschaffen.
Gleichlautend ist Sure 44.38
ist vennutet worden , daß
(Paret,
Gegner
KoranUbersetzung, Mul:J.anllnads
eine
S . 350) .
solche
Es
Vor
stellung von der Weltentstehung vertreten haben. vgl. dazu: Spey er, Biblische Erzählungen, S . 3 0 .
160
Ricculdu s ,
Contra
Legern
Sarracenorurn,
S . 96
ff
(vor
allem
Anrn. 51) ; die Abhängigkeit Riccoldos von Thornas an dieser Stelle
veranschaulicht die Ubersichtliche
Synopse von Trapp,
36.-43- ) . Vel . auch Eichner. Nachrichten. S . 215/216
Manue l ,
S.
492
8 . 4 . 4 Jenseitsvorstellungen des Koran
wird von Kantakuzenos nicht übernommen. Vielmehr wendet dieser sich gleich dem Problem der sexuellen Liebe im Paradies zu, die, wie er wieder von Riccoldo übernimmt, notwendigerweise zur Ge burt neuer Menschen führen müsse, bei denen sich nun die Frage stelle, ob sie unsterblich wie ihre Eltern oder sterbl ich seien. Während Riccoldo die islamische Vorstellung von der E xistenz der Sexualität im Paradies dadurch ad absurdum zu führen versucht, daß er ausführlich darlegt, welche grotesken Folgen die Annahme hätte, daß die im Paradies gezeugten Kinder auch unsterblich wären (Riccoldo -Kydones 1085B ff) , schiebt Kantakuzenos hier einen eigenen Gedanken ein, indem er feststellt, Mu}:tammad führe eine neue Form der Zeugung ein, die von der in der Bibel erwähn ten Zeugung , bei der sterbliche Menschen nur andere Sterbliche hervorzubringen vermögen, abweiche, was er nur von seinem Va ter, dem Teufel, übernommen haben könne (621 D/624A) ' Wenn unsterbliche Väter unsterbliche Kinder erzeugen könnten, würde eine Zeugung existieren, die weder Tod noch Auferstehung kennen würde. Denn daß unsterbliche Väter sterbliche Kinder erzeugen würden, sei unmöglich, da sie dann Kinder, die von anderer Natur als sie selbst wären, hervorbringen würden. Gab es hier noch eine Verbindung mit ähnlichen Argumenten Riccoldos (Riccoldo -Kydo nes 1085 AB> , so argumentiert Kantakuzenos im Folgenden fast ganz eigenständig (624 B ff) . E s zeigt sich jetzt ein beträchtlicher Unterschied zwischen Kanta kuzenos und seiner Vorlage. Während es dem Scholastiker Riccol do in erster Linie darum geht zu beweisen, daß Mu}:tammads Jen seitsvorstellungen unvernünftig sind, übernimmt Kantakuzenos von dessen rationalen Argumenten nur das Nötigste und stellt vor allem fest (man beachte die Reihenfolge 0 , daß Mu}:tammads Lehre in diesem Punkt der Lehre der Bibel völlig entgegengesetzt und in sich widersprüchlich sei (624 AB) . In eigenständiger Weiterführung von Riccoldos Aussage, daß auch Mu}:tammad nur einen Tag der Auferstehung am Ende der Zeiten kenne (Riccoldo -Kydones 1085 C> , fol gert Kantakuzenos, der diese Information selbständig mit
I
8 . 4 . 4 Jenseitsvorstellungen des Koran
493
der oben erwähnten Möglichkeit, unsterbliche Väter könnten im Paradies sterbliche Kinder erzeugen, verbindet, daß die im Paradies gezeugten sterblichen Kinder der Auferstandenen dem ewigen Tod verfallen sein müßten, da es ja keine zweite Auferstehung mehr geben werde. Wie aber könne die Seligkeit zu neuer Sterblichkeit führen, fragt er sich. Ferner wären dann auch die Seelen der Heiligen, da sie gegenwärtig ohne ihre Körper sind (Kantakuzenos denkt dabei wohl an die Reliquien der verstorbenen Märtyrer und Heiligen, die sich noch auf der Erde befinden) , unfähig zur Selig keit, und erst recht die Engel. Doch dies verhalte sich nicht so, stellt der Kaiser fast beschwörend fest (Kantakuzenos 624 B) . Denn nicht die Sinnenfreuden seien das Ziel der Seligkeit, sondern Gott ähnlich zu werden, ihn zu erkennen und mit ihm eins zu werden (vgl . dazu auch Kapitel 7 .2 .3L Freilich passen die sinnlichen Jenseitsvorstellungen Muhammads Kantakuzenos gut ins Bild, der diese bereits in der vierten Apolo gie kritisch beleuchtet und festgestellt hatte, daß MuJ.tammad an Stelle der Enthaltsamkeit die Zügellosigkeit zum Gesetz erhoben habe (549 D ) . Der Koran sei eben eine Mischung aus Gewalt, Lüge, Betrug und sinnlichen Lüsten (596 B) . Sogar sexuelle Per versionen, die Kantakuzenos nicht nennen wil l , erlaube der Koran (616 A) . Das hat er von Riccoldo übernommen, der MuJ.tammad freilich auf Grund einer eigenen falschen Ubersetzung von Sure
494
8 . 4 . 4 Jenseitsvorstellungen des Koran
2,221 zu Unrecht beschuldigt, er erlaube die Sodomie (161) . Ande rerseits sei gerade diese Freizügigkeit und Neigung des Islam zu sinnlichen Lüsten ein Grund dafür, daß viele ihm auch dann noch weiter treu blieben, wenn sie erkannt hätten, daß er nicht Gottes Gesetz ist (Kantakuzenos 684 C) . Die Beschreibung von Himmel und Hölle ist für Mu�ammad, des sen Verkündigung so sehr von der Vorstel lung des Weltgerichtes erfü llt war (162) von großer Wichtigkeit. Meistens bezeichnet er den Ort der Ewigen Sel igkeit als Garten {arab. Ganna) , er kennt aber auch den biblischen Eigennamen Eden <arab. r Adn oder G annät rAdn} . Ebenso findet sich das persische Lehnwort Paradies (arab. Firdaws) . Die Paradiesesgärten werden von Strömen wohlschmeckenden, kla ren Quellwassers und von Flüssen aus Milch, Wein und reinem Honig durchflossen und sind reich an köstlichen Früchten aller
161 Ricculdus. C ontra Legern SarracenoTUrn. S. 84 capit.ulo
de
Vacca.
concedit.
curn feJZlina. Dicit. enlrn
s odorniarn
Sarracenis
t.arn
(Cap . 6) : lt.ern 1n
CUJZl
rnasculo
quam
quod «non polluant. se curn ln
fldellbus nisi credant.».
Kydones (1068 B) Ubersetzt: " En Sv
-r -rTj� Boo� ouyxw peT -ro TtClPO: !fIUOt\) tLlYWO{tClt Ct\)SpcXOt xCll YU\lClt�L cf>T]Ol YcXP TOI� rappaxrrvOlc; tJ.� \lOAUVEl\) EClU-rOU ' Daß der Koran den Unterschied zwi schen Tag und Nacht leugne, ist unsinnig. Diese wechseln einander nach seiner Aussage ständig ab, damit der Mensch die Zeit be rechnen könne, wobei die Nacht zur Ruhe für die Menschen ge schaffen sei (Sure 17,12; 10,67; 25,62 und andere Stellen> . Der tibergang von Nacht und Tag und Tag und Nacht ist ein Gleichnis
182 AI-Mas'üdi, Bis zu den Grenzen der Erde. Auszüge aus deD1 «Buch der Goldw-äschen arbeitet
von
G.
».
Rott.er.
Aus deD1 Arabischen übertragen und be al-Anbiya" einer Sammlung von Legenden der vorisl amischen Propheten, die durch jüdische und christliche Vermittlung zu den Muslimen gelangten und in den Werken al-I arlabis (gestorben 1036) und des sonst völlig unbekannten al-Kisa'i literarische Gestalt annahmen, vor allem aber durch die vol kstümlichen Erzähler, die qUl?l?al? , weite Verbreitung fanden (t87L Das Verbot des Genusses von Schweine fleisch hatte Kantakuzenos, wie wir im vorigen Kapitel sahen, bereits in der vierten Apologie behandelt (572 B ff) , wo er es als Strafe für die Undankbarkeit der Juden und für ihre Unersättlich keit dargestellt hatte. In Kapitel 21 greift Kantakuzenos ein Detail aus der islamischen Eschatologie auf (Kantakuzenos 629 AB; Riccoldo -Kydones 1101 Be) . Gott werde am Ende aller Tage alles Lebendige außer dem Todesengel Adriel töten, der sich dann selbst töten werde. An schließend werde er nach den Herrschern der Welt rufen und alle Menschen auferstehen lassen. Kantakuzenos qualifiziert diese Aus sagen kurzerhand als Geschwätz ab, das keiner weiteren Erör terung wert sei (188) . E s geht hier um den im Koran erwähnten Engel des Todes (Sure 32,11) , der in der islamischen Tradition mit dem Erzengel rIzrä'i1 identifiziert wird. rIzrä'il hat eine Größe von 70 000 Fuß, besitzt 4000 Flügel und ist von Gott wegen seiner Mitleidlosigkeit zum Engel des Todes bestellt worden, doch holt er persönlich nur die Seelen der Propheten, während die Seelen der normalen SterbliI chen von ihm unterstellten Engeln auf sanfte oder, wenn es sich I
I
I
187 B. Heller, Art
.
NüJ:!..
ShE I ,
S.
450 /451;
blyä' . E I N. E . V, S . 180/181; derselbe, Art S . 176 lRR
Dazu auch Eichner. Nachrichten, S.
211
T. .
Naae1, �il[>� al-An
AI-Klsä'I.
EI
N.
E . V,
509
8 . 4 . 5 Auss agen und Erzählungen des Koran
um Ungläubige handelt, grobe Weise, vom Körper getrennt werden (189) . Das Jüngste Gericht beginnt nach islamischer Vorstellung damit, daß der Erzengel Isräfil , der beim Throne Gottes steht, in die Posaune stößt. Dann umfaßt der Todesengel rIzrä'il mit seinen Händen zugleich die siebte Erde und den siebten Himmel , drückt sie zusammen und ergreift dadurch die Lebensgeister aller Bewoh ner des Himmels und der Erde, so daß außer Gott nur der Teufel und die Erzengel übrig bleiben, w obei die Muslime durch einen Wind, der von dem Himmel unterhalb von Gottes Thron herab weht, eines s anften Todes sterben werden. Es gibt auch die Vor stell ung, daß die Propheten, die M ärtyrer und die Paradiesesjung frauen vom Tode ausgenommen sein sollen. Eine andere Vorstel l ung, auf die Riccoldo und Kantakuzenos sich beziehen, s agt, daß der Todesengel erst alles übrige vernichtet und dann selbst stirbt, so daß außer Gott überhaupt nichts mehr übrigbleibt (90) . Im nächsten Kapitel 22 glaubt Kantakuzenos MuJ:tammad durch seine eigenen Worte als Lügner erweisen zu können (Kantakuzenos 629 B ff; Riccol do -Kydones 1101 C ff) . Dieser behaupte, ein Buch verfaßt zu haben, daß dreitausend w ahre und neuntausend erloge ne Worte enthalte. Überführe man also die Muslime im Gespräch der Lüge, so redeten sie sich darauf hinaus , dies gehe auf die lügnerischen Worte MuJ:tammads und nicht auf seine wahren zu rück. Riccoldo bemerkt dazu , daß die Muslime den Koran trotz seiner vielen Lügen al s Wort Gottes verehren, weil er nach ihrer Ansicht auch Wahres enthalte. Er konfrontiert diese Aussage mit einem Wort des Heiligen Augustinus , der gesagt habe, wenn sich im Evangelium auch nur ein falsches Wort finden l asse, dürfe man es zu Recht als Ganzes für wertlos ansehen (191) . Kantakuze189 A. J. Wenalnck, Art. 'Izra'"il . EI N. E.
IV, S p . 292/29 3 ; Horten.
Gedankenwelt I , S . 61; Gedankenwelt n , S . 274-279; J . Mac:donald, Islaln1c E s chatology. I :
The
Creation
of
Man
Eschatol ogical Literature. I s l aJnic Studies 3
and Angels
1Q1
DI __ .. . I ..... .. .
o
r __ . _r:!Il
1
_
..... ...,. _
�
___
.... _ _ _ _ _ • __
the
(1964) . S . 302-305 . vor
allein aber 1 1 : The Angel of Death. Ebenda. S . 486-503 190 Horten, Gedankenwelt 1 1 , S. 309-313
in
. C
1no
I r"" _ _
n '\
510
8 .4 . 5 Aussagen und Erzählungen des Koran
nos übernimmt zwar die Information über das Buch aus dreitau send wahren und neuntausend falschen Worten, verweist aber seinerseits zum Vergleich auf den heidnischen Schriftsteller Lukian von Samosata, der am Beginn seiner Wahren Geschichten sage, daß alles, was er erzähle, fiktiv sei (192L Er zieht aus dem, was er von Ricc01do als Information über das Buch Mu}:tammads, das aus dreitausend wahren und neuntausend erlogenen Worten bestehe, entlehnt hat, eine viel weitergehende Folgerung, wenn er meint, das im Koran Geschriebene hätte nur verziehen werden können, wenn auch Mu}:tammad als Nachahmer Lukians gesagt hätte, dies sei die einzige Wahrheit im Koran, daß alles in ihm Lüge sei (193) . Bleibt noch zu klären, was unsere beiden Polemiker mit ihrem Buch aus dreitausend wahren und neuntausend falschen Worten sachlich meinen. Merigoux dürfte sicher recht haben, wenn er Riccoldos uerbum für eine Übersetzung des arabischen Wortes }:tadi!: hält (194 ) . 192 Das Lukianzitat stammt aus dem Prooimion der \J.ct"[ (X :
und
Lukian, übersetzt
•
AATj-&Tj �ITjyf)
Haupt-werke . von
K.
Griechisch und deutsch herausgegeben 2 A ' )(ett Mnul. München 1980 S . 330 : ulOnEp \
,
Ci\)'[Os uno )(E\lOOO�tCis ehandelte Sekte der Philomarianiten oder Kollyridianer, deren '\lohl überwiegend weibliche Anhängerinnen der Maria göttliche ferehrung erwiesen und ihr in einer eigenen kultischen Feier eine \.rt Opferkuchen (XOAAUpk) darbrachten , in Arabien, d.h. hier in �rster Linie in der römischen Provinz Arabia Petraea, beheimatet
W7 Sure 5 ,116/117 11s
Gott
l e u ten z;u
sagte:
gesagt:
Gött.ern
!"
..
ich
kein
Nehmt.
K o ranUbers e tzun g . Sohn
als
Recht
der
e uch
? . Er sagt.e:
-:lir andere Wesen wozu
(Paret,
. jes u s .
..
a ußer
Gott.
Gepriesen
Göt.t.er habe
Maria !
...
Vgl.
MarylUTl . ShE I . S . 327-330 . dort S . 328 ; w-atJ.. Art. 'Ysä..
EI N. E .
IV.
du
mich
und
seist.
beigesellen ! )
..
S. 81-86,
S . 92) :
Has t
dazu: vg l .
dort
du!
Ich
A.
Und
(damals)
(et w-a ) meine
( Wie
zu
Mutter
dürft.e
darf nich t.s
man
sagen,
J. Wenalnck, .
den
Art .
dazu auch G. C . Ana-
S . 83; Hennlnger, Influ
�nce, S. 399 /400; HagelIlann, Propheten. S . 124
521
8 . 5 Die Christologie des Koran
waren (208) . Der melkitische Patriarch von Alexandrien und Chro nograph, Eutychius (lO .Jahrhundert) berichtet von barbarischen Bischöfen, die als Teilnehmer am Konzil von Nikaia (325) neben Gott auch Christus und Maria als göttlich ansahen, und deshalb Marianiten genannt wurden. Solche Marianiten sind durch Leontios von Byzanz noch im sechsten Jahrhundert bezeugt, so daß es als durchaus möglich erscheint, daß Mul:tammad sich in Sure 5,116/117 gegen solche Sektierer wandte (209) . Sicher spielt auch die Bekämpfung des Kultes der altarabisehen banät Alläh, der Töchter Gottes, eine Rolle . M ul:tammad hatte den Kult dieser Göttinnen zunächst tolerieren wol len, dann aber die Verse, die diese Tolerierung ausgesprochen hatten, als vom Satan eingegeben desavouiert (210) . Für M ul:tammads immer kompromiß loseren Monotheismus war jeder Versuch, Gott in seiner unzu gänglichen Einzigkeit etwas an die Seite zu stellen, als Vielgötte rei (sirk) unvergebbare Sünde und Unglaube (211) . Zu Recht hat Schumann darauf hingewiesen, daß für M uhammads Gottesver ständnis jede Form von Trinitätstheologie unannehmbar gewesen wäre, da in seinem Denken ein unüberwindlicher Gegensatz zwi schen Gott und seine Geschöpfen bestand , der durch keinen Mitt ler, der als Mensch nur Geschöpf sein konnte, überbrückt werden 208 F. J . Dölger, Die eigenartige Marienverehrung der Phllo maria niten oder Kol lyridianer in Arabien. I. Münster
Antike
und
Christentum,
Bd.
1929, S. 107-142 und S. 160 ; zum Bericht des Epiphanius
S. 10 7-112 , zum Kultopfer der Kollyndianer S .
123 ff ; Hagemann,
Propheten. S . 125
209
Dölger,
Eutychios
M arienverehrung
und die
("Wie
A.
208) .
S.
116-118;
Kirchengeschichte - Das Erste Konzil
H.
Horat,
von Nikaia
(325) , Oriens Christianus 74 (1990) , S . 152-167, darin S . 157 und A. 20 210 Watt, Mecca, S. 104-109; Watt-Welch. I s l am I, S . 89-91 211 Sure 4 ,48 (Paret , Koranübersetzung , S . 65) : Got.t. vergib t. nicht., daß Inan ihIn {andere weniger
sch -weren
Wenn einer Got.t.
Göt.t.er}
SUnden}
beigesellt.. Was darunt.er liegt.
vergibt.
er,
wenn
er
(es
{d. h. di�
vergeben -wlllJ
{andere Göt.t.er} beigesellt., hat. er daInlt. eine gewal
t.ige SUnde a usgeheckt.. Vgl . dazu Räisänen, Jesusbll d,
S. 78/79
522
8.5 Die Christologie des Koran
onnte (212) . Ich werde das Problem der Trinität noch einmal im usammenhang mit den Bezeichnungen Christi al s Wort, Seele und eist Gottes aufgreifen, wo sich wieder zeigen wird, daß die rleichheit der Worte ohne Berücksichtigung des stark divergieren en Bedeutungshintergrundes zu Fehlschlüssen führen mußte. war glauben auch die Muslime, wie Kantakuzenos weiß , daß die llngfrau Maria durch den Erzengel Gabriel das Wort Gottes em fing, doch nicht in korrekter Weise; vielmehr behaupten sie wie lestorios , daß Maria nur einen bloßen Menschen geboren habe 1-17 CD ) . Am Bekenntnis zu Christus als dem Sohn Gottes seien je Muslime ebenso wie die Juden und die Heiden gescheitert, teIlt Kantakuzenos fest. Nach Art der Heiden würden auch die tluslime versuchen. Übernatürliches rational zu begreifen. indem .ie fragten, wie es für Gott möglich sein soll , einen Sohn zu ha Ien, obwohl sie nicht wüßten, wieviel Sterne der Himmel umfaße md wieviel Wasser das Meer enthalte und wieviel Sand an seinen :tränden liege. Sie, me nicht einmal die Einzelheiten der mensch ichen Geburt kennen würden, machten sich anheischig, die Geburt iottes verstehen zu wollen, obwohl ihnen nicht bekannt sei , wie ich ihr Körper im Mutterleib gebildet und mit der Seele vereinigt labe (433 D/436 AL So verhalte es sich auch mit der Zeugung :hristi aus dem Vater, me die Muslime leugneten , me sich aber .chon deswegen menschlicher Untersuchung entziehe, weil es für len menschlichen Verstand keinen Gegenstand in der Erfahrungs velt gebe, der diese adäquat abbildet. �antakuzenos versucht die Zeugung Christi etwas anschaulich zu nachen, indem er sie mit dem Hervorgehen des Wortes aus dem {erstand und des Strahles aus der Sonne vergleicht. Damit glaubt !r auch den Fragen der Muslime begegnen zu können, me den ::hristen vorhalten, wie Gott ohne Frau einen Sohn haben könne, md die argumentieren: wenn Gott einen Sohn hätte, könnte es zu )paltungen zwischen beiden kommen. Kantakuzenos stellt ihnen iie Gegenfrage, ob der Verstand zur Hervorbringung des Wortes �12 Schulllann . Christus , S . 2 8 ����
523
8 .5 Die Christologie des Koran
und die Sonne zur Aussendung eines Strahles einer Frau bedürfe, und ob es zwischen dem Verstand und dem Wort oder zwischen der Sonne und dem Strahl zu Spaltungen kommen könne (437 AB) . Da die Muslime bekennen würden, daß Christus ohne Mann von einer jungfrau geboren wurde, die auch nach seiner Geburt jung frau blieb , sollten sie erklären, wie eine solche Geburt geschehen könne, oder sie sollten, wenn sie dies nicht erklären könnten, angesichts ihres Unwissens über natürliche Phänomene mit der Behauptung aufhören, Gott könne keinen Sohn haben ohne eine Frau (437 B-Dl . Daß Mu}:l.ammad die Wahrheit über Maria und Christi Zeugung und Geburt überhaupt nicht richtig kennt, zeigt sich für Kantakuzenos auch daran, daß er von Maria behaupte, sie sei eine Tochter Am rams gewesen, der der Vater des Moses und Aarons gewesen sei. Indem er also die Gottesgebärerin und Mutter Christi zu einer Schwester des Moses und Aarons mache, verwechsle er sie mit der gleichnamigen Schwester des Moses, die doch in Wirklichkeit fünfzehnhundert jahre vor der Geburt der Mutter Christi in der Wüste gestorben sei (Kantakuzenos 676 A; übernommen aus Ric coldo-Kydones 1096 AB) (213) . Tatsächlich bezeichnet der Koran Maria, die Mutter jesu, als Tochter rlmräns , des biblischen Amram (Exodus 6,20) und als Schwester Aarons , doch wird rlmrän im Koran nie als Vater des Moses und Maria nie als Schwester des Moses bezeichnet. Es gibt, worauf zu Recht hingewiesen wurde, kein Indiz dafür, daß Mu}:l.ammad angenommen hätte, Moses und jesus hätten gleichzei tig gelebt. Vielmehr werden in Sure 2,87 zwischen Moses und jesus andere Gesandte Gottes erwähnt. Die Ursache für Mu}:l.am mads Verbindung 'Imräns, von dem er wahrscheinlich nicht wußte, daß er im Alten Testament als Vater des Moses genannt wurde, mit Maria, der Mutter Christi, könnte eine mündliche tiberliefe213 Dieses ArguInent �rde schon von der älteren byzantinischen IslaInpolell1ik
häufig
herangezogen:
Khoury. PolEmtique. S. 181-185
Elchner.
Nachrichten
S.
207;
524
8 . 5 D ie Christologie des Koran
ung unter den einfacheren Christen gewesen sein, die die Schwe ter des Moses und die Mutter Jesu vielleicht auf Grund einer rörtlich mißverstandenen typol ogischen Exegese miteinander iden ifizierten (214) . Vas der Koran über die Kindheit Marias berichtet, die unter der >bhut des Zacharias im Tempel aufwächst und von Gott mit peise versorgt wird (Sure 3,37) , entspricht der Erzählung des pokryphen Protevangelium Jacobi (215) . In der Tat berichtet auch .er Koran von der Verkündigung durch den Erzengel Gabriel und on Jesu jungfräulicher Geburt. Während die Verkündigung weit .ehend der Erzählung des Lukasevangeliums entspricht, weicht die
14 Speyer. Biblische Erzählungen. S . 242/243 veTW"eist auf Homilie
(XI des Syrers Afrahat. Gräf (Zu den christlichen Einflüs sen im �oran. ZDMG 111, 1962 , S . 326-328 . dort S . 326) führt eine ähnliche iteIle aus eineDl HYDlnus
des Bischofs Rabbulas von E dessa an ;
liehe vor alleDl: Räisänen. jesusbild. S . 18-20 ; Arnalde z . jesus. S. �2-38 ; HageDlann . Propheten, S . 116/117; Busse. Theol . Beziehungen, ; . 118 �15 �O;
Wensinck , Art. MaryaDl . ShE I . S . 329; RiUsänen, jesusblld. Arnaldez.
j esus.
S.
52-59;
HageDlann.
:tusse. Theol. Beziehungen. S. 118-120
Propheten.
S.
S.
92-96;
525
8.5 Die Christol ogie des Koran
Darstellung der Geburt Jesu im Koran völlig von allen christlichen Traditionen ab (216) . Die Frage der Muslime, die Kantakuzenos mehrfach zitiert, näm lich wie Gott ohne Frau einen Sohn haben könne, läßt sich tat216 Sure 19 ,16-26 denke in
(Paret.
der Schrift.
KoranUbersetzung ,
der Maria !
Angehörigen an einen
ös t.lichen
einen
eine
Vorhang
verbergen). ihr
dar :
sagt.e mir)
ein
Ich
-wenn
Ort
213/214) :
als
sie
z urUckzog!
Scheide-wand)
(um
Und
sich
Da
vor ihren
nahm
sich)
ge
vor
sie
sich
ihnen
(z u
Un d -wir sandt.en uns eren Geis t. zu ihr. Der st.ellt.e sich
als •
(oder:
(Damals)
S.
-wohlgest.alt.et.er
(-w.
ebenmäBiger)
s uche beim Erbarmer Zuflucht.
du
got.t.esfUrcht.ig
bist.
.
Er
vor
Mensch.
Sie
(Weiche
von
dir.
sagt.e:
(Du
brauchst.
keine Angst. vor mir zu haben . ) Ich bin doch der Gesandt.e deines Herrn .
(Ich
bin
von
ihm
Jungen zu schenken . kommen.
""Wo
mich
kein
? (oder:
!)
So
Er sagt.e:
sagt.: (dies
Mann
um
es,
(-w.
-wie
Mensch)
Und
berUhrt bin
dir verkUndet.
dein Herr (es
be-werks t.eIJjgen) .
dir einen
-wurde ) .
an)gesagt.. ) Es
(-wir
hat.
schenken
Menschen) Barmherzigkeit. erw-eisen uns).
Es
ist.
eine
-wollen
beschlossene
ihm an einen fernen
Ort z urUck.
Un d die
zum St.amm der Palme zu gehen. her gest.orben (d. h.
und
der Jes usknabe)
Dein Herr hat.
an
dich
in
Vergessenheit.
ihr von
unt.er dir (d. h.
Wasser) gemacht.. ihn)
ganz
unt.en zu
Un d schUt.t.le
(ziehst.)
dich herunt.erfallen.
!
Dann
Dein
.
dir)
damit.
sie
-wir (den
Da
-war
sie
gerat.en! .
Sei
.
Da
S.
sie .
nich t.
rief
frische
327/328;
er
t.raurig.
ein Rinnsal
der Palme
saft.ige.
Maryarn . ShEI ,
nun
veranlaBt.en
(voll
(in dern
Dat.t.eln
Un d 1ß und t.rink und sei frohen Mut.es. . .
dazu auch: Wensinck , Art.
-wir
Wäre ich doch vor
her z u :
St.amm
Herr
Und sie zog sich mit.
deinen FUßen ?)
den
läBt.
.
Wehen
Sie sagt.e:
ich
aus Barmherzigkeit.
Sache.
sch-wanger mit. ihm (d. h. dem Jes usknaben) .
und
fällt. mir leicht.
ihn
(-w.
be
(doch) keine Hure
ihn zu einern Zeichen fUr die Menschen machen. und -weil
von
laut.eren
. Wie sollt.e ich einen Jungen
berUhrt hat. ? ich
(ist.
{oder: so hat. zu
dir geschickt.)
. Sie sagt.e:
keine Hure bin •
zu
du auf
Vgl .
Stieglecker,
Glaubenslehren, S. 253-255 ; Räisänen, Jesusblld. S. 2 0/21; Arnaldez, H�sus, S. 75-119; Hagemann, Propheten, S. 97/98
526
8 .5 Die Christologie des Koran
ächlich im Koran nachweisen, wo diese Vorstel lung als ungeheu rlicher Unglaube mit großer Erregung z urückgewiesen und betont r ird, daß Jesus, der auch im Koran auf christlichen Einfluß hin as Prädikat Masi1:t (Messias) erhält, nicht zu stolz ist, ein Diener abd) Gottes zu sein (217) . Vie Kantakuzenos richtig sagt, ist Jesus nach islamischer Vor teIlung zwar 4JlAOC; (f\i&pwnoc; , aber doch in gewisser Weise (; O: V1W\i O:\i&pwnw\i aYlw1EpOC; . Jesus war ein Prophet (nabi) und 17 Sure 6,100 /101 (Paret, KoranUbersetzung, S . 101/102) , Aber sie 'd. h .
die
Ungläu bigen}
�emacht, ihrem}
w-o er sie
haben
doch
Dschinn
erschaffen
Unvers tand Söhne
'r ! Er is t erhaben
die
und
Uber das.
'Wo
Den,
er doc1J JreJne
bringen
können}
sie von
GefllJJrtJn
und
Und
Teilhabern sie
haben
Töchter angedich tet. w-as
ler Schöpfer von Himmel und Erde.
Welt
hat.
zu
{von
ihm
Gott.es ihm
Gepriesen
aussagen.
in sei
{Er ist}
Wle 11011 er zu Klndern JrOJD batte
sich
{die
aus}
sie
ihm
alles
hätte
zur
geschaffen
hat
w-as in der Welt ist) ?
Man sieht hier -wieder ganz deutlich, -wie Mu}:lanunad den heidni :chen
und
den
" christlichen "
PolytheisInus
letztlich
al s
E inheit
luffaßte , und -wie aus der BekäInpfung des einen auch die Ableh lung
des
',30/31,
anderen
-wo
z-wangsläuflg
der VOrW"urf des
folgen
sirk ,
Inußte ,
der
vgl .
dazu
" B eigesellung "
auch
Sure die
luden trifft (Paret, KoranUbersetzung, S . 135) , und vor alleIn Sure 19,88-93 (Paret, KoranUbersetzung, S . 217) , Sie {d.h. die gen.
oder:
Kind
die
z ugelegt..
Christen ? } •
{ Sag:}
sagen:
Da
•
{ d.h.
Der
Barmherzige
n1it
dieser
eurer
Ungläu bi
hat.
sich
eln
Behauptung}
habt ihr etw-as Schreckliches begangen. Schier brechen die Himmel (aus Entset.zen) darilber auseinander und spaltet sich die Erde und stUrzen
die
Berge
in
sich
ein Kin d z uschreiben. ein
Kind
Erde.
der
z usarnmen.
Dem
zuzulegen.
Es
{dereinst}
nicht
daß
Barmherzigen
gibt als
niemand Diener
sie
steht
im
z um
dern es
Himmel
Barmherzigen nich t und
Barmherzigen
an. auf
sich der
kommen
'Wiirde.
Sure 4 ,172 (Paret, KoranUbersetzung, S . 77) , Chris tus -wird es nicht verschmähen. ein {bI oBer} Diener Gottes z u sein . . .
527
8.5 Die Christol ogie des Koran
Gesandter (rasüll , aber er besaß die ihm von Gott verliehene Macht, Wunder zu tun. Z. B. formte er aus Lehm einen Vogel und machte ihn lebendig. Er heilte Blindheit und konnte sogar Tote auferwecken, was der Koran nur von ihm berichtet . Freilich voll brachte er das alles nur mit Gottes Erlaubnis (218) . Was noch mehr in Richtung auf eine Einschätzung Jesu als rru'J1 ' Für al-Gazäli konnte derjenige, der Gott am Kreuz fragt, warum er ihn verlassen habe, nicht selbst Gott sein (273) . Nach der Auffassung der Muslime hätte sich ein wirklicher Prophet, der von der Zuversicht, bald mit Gott vereint zu sein und ins Paradies zu gelangen, erfüllt gewesen wäre und deswegen keine Todesfurcht gekannt hätte , am Kreuz ganz anders verhalten, al s in den Evangelien von dem Gekreuzigten, der eben nicht der echte Jesus war, berichtet wird . In einer solchen Kl age, wie sie von dem Gekreuzigten überliefert wird, hätte auch ein Vorwurf gegen Gott und eine Ablehung der von Gott übertragenen Aufgabe gelegen, die einem großen Propheten wie Jesus nicht zuzutrauen wäre. Der echte Jesus , der nach dem Bericht des Evangeliums vierzig Tage in der Wüste fasten konnte (Matthäus 4,2; Markus 1,13; Lukas 4,1 ) , hätte am Kreuz nicht über Durst ge klagt (274) . Abschließend soll noch bemerkt werden, daß der islamischen Theo logie der mit dem Kreuzestod Christi verbundene christliche Erlösungsgedanke des Sieges über den Tod und der Befreiung des Menschen von der Herrschaft des Teufels, wie ihn auch Kantaku zenos in überschwenglichen Worten zum Ausdruck bringt (z . B. 480 C: lwx TOU -&Cl\la.TOU TOU XPlOTOU XClT€ ßAn-&Tj (; -&a.\lClTO über Lebende und Tote anerkennen wolle 673 CD> . )ie Vorstellung , Jesus werde am Ende aller Tage wiederkehren md den " Antichrist" ( daggäl > töten, existiert tatsächlich im I slam. esus steht hier in einer gewissen Konkurrenz zur Figur des Mah n, des "Rechtgeleiteten" , der sich erst im Laufe der Zeit in der siamischen Vorstellung von einem politischen Restaurator des ur >prünglichen I slam zu einer eschatologischen Figur entwickelte [290) . Daß Jesus im Islam mit dem Ende der Welt in Verbindung gebracht wurde , geht auf christliche Einflüsse zurück, denen der Islam auch die Figur des daggäl , des "Antichrists" , verdankt (291l . Die koranische Basis für die Rolle Jesu am Ende der Welt ist, wie so oft, nur schmal und wenig konkret (292) . Kurz zusammengefaßt hat die islamische Vorstellung von Jesu Parusie folgenden Inhalt: Jesus wird entweder in Damaskus oder an einem Paß namens • Afiq in Palästina zur Erde herabkommen. Mit einem Speer in der Hand wird Jesus den Antichrist töten. Dann wird er sich nach Jerusalem begeben und am rituellen Gebet teilnehmen. Der Vorbe ter wird ihm aus Ehrfurcht seinen Platz anbieten, doch Jesus wird dieses Angebot nicht annehmen, sondern sich auf dem Platz hin290 W. Madelung. Art. Mahdi. EI N. E . V, S. 1230-1238 291 A. Abel, Art. Dadj dj äl . EI N. E. 1 1 , S. 76/77 292 Anawati, Art . 'isä. EI N . E. IV, S . 84; H ayek, Christ, siehe vor es
gibt
seinem
allem
kelnen (d. h.
Sure von
4 ,159
den
]esu)
Tod
wird) an ihn glauben
(Paret,
Leuten (der
wUrde.
KoranUbersetzung,
der Schrift,
erst
an:J
Und an:J
Ende
der nicht der
S.
S.
241 ;
76) :
Und
(noch)
Tage
vor
eintreten
Tage der Auferstehung wird
er Uber sie Zeuge seln.
B e s onders wichtig ist Sure 43,61 (Paret, KoranUbersetzung, S. Und er (d. h. ]esus (w. Wissen) Zweifel
der
( oder:
Stunde
der Koran
(des
Uber sie und folgt mir / Vgl .
tar, S. 441
?)
Gerichts) .
347) :
ist eln Erkennungszeichen Seid
deshal b
dazu Paret,
ja
nicht
1m
Korankornmen
I
563
8.5 Die Christologie des Koran
ter ihm am islamischen Gebet beteiligen. Dann wird er die Schweine töten und die Juden und die Christen vor die Alternative stellen. getötet zu werden oder den Islam anzunehmen. Jesus wird das Kreuz zerbrechen und die Kirchen und Synagogen zerstören. Alle gläubigen Menschen werden Muslime sein, während jesus für Gerechtigkeit unter den Menschen und sogar zwischen Mensch und Tier sorgen wird. Mit der Herrschaft Christi, die nach den einen sieben, nach den anderen vierzig Jahre dauern wird, beginnt ein Goldenes Zeitalter. Es gibt sogar die Vorstellung, daß jesus heiraten und Kinder haben wird. Nach seinem Tode wird er in Medina an der Seite Muhammads zwischen Abü Bakr und 'Umar begraben werden (293) . Nach islamischer Überlieferung hat jesus Mul:Iammad bei dessen Himmelsreise ausdrücklich erklärt, er wisse, was dem jüngsten Tag vorausgehe, doch den genauen Zeitpunkt des jüngsten Gerich tes bestimme und kenne Gott allein (294) - Jesus wird beim jüng sten Gericht anwesend sein, aber nicht als Richter, - Kantakuze nos gibt die islamische Vorstellung richtig wieder - sondern er wird, wie man aus Sure IV,l59 herausinterpretiert hat, Zeuge sein gegen die Christen, d. h. gegen die Verfäl schung des von ihm offenbarten ingil , durch diese (295) Im dritten und letzten Kapitel der vierten Rede gegen Mul:Iammad 688B ff) faßt Kantakuzenos die Ergebnisse seiner Beschäftigung mit dem Islam zusammen. Da wir bereits am Beginn dieses Kapi tels die Gesamttendenz seiner Beurteilung Mul:Iammads und des Islam deutlich gemacht haben, erübrigt es sich, Kantakuzenos' Aussagen, die inhaltlich nichts Neues bringen, hier noch einmal 293
Vgl .
dazu:
Gättje ,
Koranexegese .
wis zu Sure 43 ,61) ; Hayek , Christ. Gedanken"Welt 1 1 ,
S.
308/309 ;
S .176
(Koßlntentar al -Bayq.ä
S. 244 - 259 und 265 ff ; Horten,
Anaw-ati. Art. 'Y s ä .
EI
N.
E.
IV.
S.
84 ; Arnrudez , j e s us , S . 206/207 294 Hayek, Christ, S. 295
.A.na:wati,
244/245 ; Arnaldez , j es u s , S . 209/210
Art. 'Is ä.
C h:-ist. S . 2 7 0 /271
EI
N.
E.
nT•
S.
84/85;
Texte
bei
H ayek.
564
8 .S Die Christol ogie des Koran
usführlich zu referieren. Die Formulierung seiner Ergebnisse im lezug auf Mu}:tammad und den Koran erleichtert sich Kantakuze lOS dadurch, daß er sich an die Kapitelüberschriften von Riccoldos 'raktat anlehnt (Riccoldo-Kydones 1041 A-C; Kantakuzenos 688 B
».
)iese Ausführungen münden schließlich in einen Vergleich zwi ,chen Christus und Mu}:tammad ein (689 A ff) , durch den mit IHfe von Mu}:tammads eigenen Aussagen, die Inferiorität des lrabischen Propheten dargelegt werden sol l . Zwar sage auch der lrabische Prophet, daß Christus durch den Heiligen Geist gezeugt Nurde, doch führe ihn die ständige Erwähnung des Heiligen Gei ;tes nicht zur Erkenntnis der Heiligen Dreieinigkeit. Und während �r die s von Christus sage, offenbare er seine eigene Unterlegen l.eit schon dadurch, daß er von sich selbst sagen müsse, daß er =ine Waise und in die Irre geraten war, bevor Gott sich seiner mgenommen habe (Riccoldo -Kydones 1137 CD; Kantakuzenos 689 BL Christus bezeichne er als Wort Gottes und größten Propheten, sich selbst dagegen nur als Prophet (689 BC) . Während Christus von Abraham abstammte , sei er nur ein Nachkomme Ismaels gewesen, den Abraham verstoßen hatte. Christus sei ohne Sünde gewesen und als Wort und Geist Gottes auch irrtumslos, Mu}:iam mad aber ein Götzenanbeter, Mörder, Räuber und Lüstling (296) , wie Kantakuzenos betont. Vollbrachte Christus unzählige und außerordentliche Wunder, so könne Muf:J.ammad nur das lügneri sche Mondwunder für sich in Anspruch nehmen . Selbst aus dem lügnerischen Ge rede Muf:J.ammads , der im Koran habe zugeben müssen, daß Chri stus in die Himmel aufgenommen wurde, erweise sich Christus als lebendig, während doch jeder wisse, daß Muf:J.ammad tot und nicht
I
296
Vgl .
1tpo,
The s s .
S. 23
sagt Palamas zu dem "(O:CHllcl\)T]e;: ... )(pni]e; OE )(o:t )(0:&' ulliie; no:\)"(o� iX-VB-pG.)T(W\) YEvOUe; (; XplO"(Oe; ��E t l und Phi l ippidl s - Braat , Captlvite, S.
159/Gregorios
Pal amas.
LUYYP<X�\LCX1:CX
IV,
S.
133
( E p . ad Thess.
26)
48
Philippidis- Braat, Captivite . S . 149/Gregorlos
Luyypa\!'
ExEl\)Oe; nclAl\) DP&no: AEYW\) ' « II w e; "( 0 �UAO\) UllEle; )(o:t "(O\) o"(O:UPO\) npOO)(U\)El"(E ; » ' Oe; O E )«(XI np oe; "(0\:)"(0 cmoAoYlO:\) EnOlT]OclllT]\) , Tl\) (; eEOe; EOW)(E, npoe; 0:\)"(6\1, npooB-E te; w e; ' « Ko: t o:\)"(oe; cXnooE�D o�nou "(oue; "(0 OT]\lElO\) "(0 OO\) ll\lW \)"(o: e; , "(Ole; OE cXll\lclCOUOl\) Ec; "(ci \lclAlO"(O: OUOxEpO:l\)Ele; , XP lO1OU OE "(po. nCi to\) )(Cit OT]\lElO\) EO"(l\) (; O"(CiUPOC; » . . . .
�CX1: CX IV.
S. 128 (Ep. ad Thes s . 14 ) :
4 9 Philippidis-Braat. Captlvit e ,
..
Palatnas,
.
S . 183/Gregorlos
Palamas ,
LUYYPci�'
I
591
9. K antakuzenos und Pal amas
warum die X lOVEC; ihrerseits die Sabbatheiligung, das jüdische Passah und die alttestamentlichen Opfer nicht einhielten (S O) . Auch das sind Gegenstände. die bei Kantakuzenos vor aJ J em in der vierten Apologie ausführlich dargeste J J t werden (Opfer und Be schneidung 537 A- D und 568 A ff; der Sabbat S6!) ß ff; die alt testamentlichen Opfer noch einmal 646 ß ff) . Zusammenfassend l äßt sich sagen, daß die theologischen Proble me, die Kantakuzenos in seinen Apologien und Reden behandelt, nicht anachronistisch aus irgendwelchen alten Vätertraktaten zusammengesucht wurden, sondern daB diese Fragen durchaus ihren Platz im Alltagsgespräch zwischen Christen und Musl imen im 14. Jahrhundert hatten. Vryonis macht zu Recht darauf auf merksam, daß sogar die türkische Wachmannschaft, die Pal amas und seine Mitgefangenen eskortierte , mit dem Erzbischof von Thessalonike religiöse Fragen diskutierte (51 ) . Mein ausführl icher Vergleich sollte nicht unbedingt dazu dienen, eine Abhängigkeit des Kantakuzenos von dem Brief des Palamas an die Gläubigen in Thessal onike, bzw. von der Dialexis des Taronites nachzuweisen, was schon beim Umfang der miteinander verglichenen Schriften gar nicht möglich ist. Doch könnte Kantakuzenos aus dem Brief des Palamas und der DiaJexis die Einzelthemen, die er dann apo logetisch oder polemisch behandelt, entnommen haben, wobei er sich manchmal in seinen Ausführungen an Pal amas anlehnt, in einigen FäHen auch ganz eigenständig argumentiert, vor a1 lem aber bei vielen Problembereichen die Argumentation ausführlich entwik kelt, die Palamas z . B. in der Diskussion mit den X lOVE C; nicht ent50 Phil ippidis - Braat,
Captivit e .
S.
181
und
s.
183 /Gregorios
Pala
mas. LVyypcX\-L\-LQ;TQ; IV, s . 162/163 (Dialexis 14 und Anfang 15) 51 Vryonis .
Decline.
S . 151 /Gregorios
5 . 426;
Palamas ,
vg l .
dazu
LV yypa.\-L\-LQ;TQ;
18) : TaC; \lEV 00V cX TI O TOUTWV
Phllippidis- Braat. IV.
S.
130
(Ep.
Captivite , ad
The s s .
(gemeint sind die Wachen) TIPOC;
h\lCiC;
lTevoe u; XCX[ TaC; rrpoc; hE tvouC; rrcxp' hllWV cXrroxploEtc; XCX [ TaC; ExE lvwv
rrpoc; TIXUTIX C; OUYXIXTIX&EOE tC; XIX i '
S . 198
(Ep.
79);
Vryonls .
Decline,
S . 310/311;
Beck ,
Ge
von
Side
schichte, S. 209 24
Die
eides stattlichen
(1338) und Mokisos
Erklärungen
(1370)
der
finden sich bel
Metropoliten
Miklosich-MUller, Acta
I, S . 182/183 und S . 536; vgl. auch Darro uz es , Actes
V,
S.
141/142
Nr. 2184 und S. 502/503 Nr. 2594; an den Metropoliten von SII1yr na richteten der Patriarch und die Synode iII1 Jahre 1363 forderung, sich in seine Diözese zu begeben, vgl . : ler, Acta I, S. 445-44 8 ; Darro uz e s , Actes V,
die Auf
Mik l oslch-MUI
S. 380-382 Nr. 2455;
60S
Anhang Kapitel 9: Theorie und Praxis
zunt gehörigen Suffraganbistum Limnia abzuwarten , bis die Türken ihm
die
Einreise
nach
Amaseia
erlauben
würden
(25) .
Ebenso
ablehnend standen die türkischen Machthaber der Präsenz eines griechischen Metropoliten in Pisidien gegenüber
(26) . Sowohl in
den Urkunden, die die Vorgänge um die Neubesetzung der Metro polien von Amaseia und Pisidien betreffen, als auch in denen, die die Neubesetzung der Metropolien von Herakleia im Pontos und Gangra
in
Paphlagonien zum
I nhalt
haben,
drucksvoll der Anpassungsdruck durch die
spiegelt
sich
ein
übermächtige isl ami
sche Umwelt, dem die zahlenmäßig stark geschwächten christli chen Gemeinden nach eigener Einschätzung ohne die Leitung eines kompetenten, mit Autorität und moralischer Integrität ausgestat-
2S Hunger-Kresten. Register Konstantinopel
I , S . 328-331; Darrouz e s
Actes V. S . 5 6 / 5 7 Nr. 2 0 7 9 ; Wächter. Verfall , S . 19; Vryonl s , DecU neo
S . 325 und AnID. 192
26
Mik l osich-MUller,
Acta
I,
S.
242/243;
vgl.
dazu:
Darro uz e s ,
Actes V , S . 206/207 Nr. 2259; Wächter, Verfal l . S . 27/28; Vryoni s , Decline . S . 325
606
Anhang Kapitel 9: Theorie und Praxis
�ten Bischofs kaum standzuhalten vermochten (27) ' Doch selbst Hunger-Kresten.
Register
Konstantinopel
L
S . 152/153:
das
rohnen unter den Heiden 1st. nüt Gefahren . für die Seele verbun
L..
m
x cx l
lOl , S . 283-297
Policy in the
Balkans
prior
to
1402.
ZRVI
19
618
Anhang Kapitel 9: Theorie und Praxis
ität erscheint es als voll gerechtfertigt, wenn Kantakuzenos die nigen, die am Gl auben festhalten, al s bewunderns wert und 10ms wert (648 D) bezeichnet und wenn er sie mit den babyloni :hen Jünglingen im Feuerofen vergleicht (649 A) .
619
Schluß-wort
Schlußwort Am Ende möchte ich noch einmal die wichtigsten Ergebnisse die ser Studie zusammenfas sen. Der Ausgangspunkt der
Türkenpolitik
IB.
Andronikos'
und
de s
Kantak uzeno s , die das H auptthema der beiden ersten Abschnitte
des ersten Kapitel s (5. 11-35, besonders S . 21ffl ist, war ein prag matischer.
Sowohl
im
ersten
Bürgerkrieg
während der Regierungszeit Andronikos'
III .
' Kantakuzenos' Ausführungen :ur Verteidigung der Realität und Heilsbedeutung von Christi (reuzestod (S. 545-556) , zur Himmelfahrt Christi und zur Rolle :hristi am Ende aller Tage wurden behandelt und mit den ein :chlägigen Aussagen des Koran und den Argumentationen führen ler islamischer Polemiker und Theologen (S. 556-563) konfrontiert. )er Vergleich von Kantakuzenos' Aus sagen mit der islamischen rheologie und den Forschungsergebnissen moderner, historisch �ritischer Islamforschung machte deutlich, daß polemiscne Vorein �enommenheit, ein dem mittelalterlichen Denken fehlendes Be Nußtsein für die historische Entwicklung von Aussagen und ter ninologische Mißverständnisse häufig dazu führten, daß die Pole nik dem jeweiligen Gegenstand der Auseinandersetzung nicht �erecht wurde, was ihre Wirksamkeit bei den zeitgenössischen o\dressaten nicht beeinträchtigen mußte . Zwar war Kantakuzenos in bezug auf die Kenntnis des Koran und der islamischen Glaubenslehre fast völlig von seiner lateinischen Vorlage, dem Libellus Contra Legern Sarracenorurn Riccoldos ab-
Schluß-wort
625
hängig, doch ging seine Rezeption über das hinaus, was nach mo dernem Verständnis als Plagiat bezeichnet werden muß (S. 393-404) . Informationen Riccoldos regten ihn immer wieder zu eigenständigen theologischen Argumentationen an (z. B. 459-463 zur Auseinandersetzung mit der angeblich vom Koran den Dämo nen verheißenen Erlösung oder S. 477/478 zur Kritik an Mu�am mads angeblicher Aussage, kein Mensch kenne die Auslegung des Koran> . Bei der Zurückweisung der islamischen Vorstellungen vom Fortbestehen der Sexualität im Paradies zeigte sich Kantakuzenos' abgewogener und selektiver Umgang mit Riccoldo, dessen Argu mente nur teilweise rezipiert wurden (S. 491-498> ' Ging es Riccol do darum, die Unvernunft von Mul.tammads Jenseitsvorstellungen rational nachzuweisen, war es Kantakuzenos vor allem um den Nachweis der Unvereinbarkeit mit den Aussagen der Bibel zu tun. Der Vergleich der Apologien und Reden des Kantakuzenos gegen Mu1}.ammad mit dem Brief des Gregorios Palamas an die Gläubigen in Thessalonike und mit der Dialexis mit den Chiones zeigte, daß Kantakuzenos' antüslamische Streitschrift auf theologische Inhalte Bezug nahm, die damals sogar im Alltagsgespräch von Christen und Muslimen diskutiert wurden (S. 567-593) , Kantakuzenos könn te vielleicht von Palamas die Anregung zur Abfassung der Apolo gien und Reden gegen Mu1}.ammad erhalten haben (S. 592 ) . Im Anhang zum Kapitel 9 wurde eine zentrale Aussage des Kanta kuzenos am Ende der dritten Rede gegen Muhammad (Sp. 648A-649l» über die Heiligung (aYlClO(.Lo , 255 Kirchenvater: 297 Rechtsgelehrte : 281
639
Narnensregister
G
Galesiote s , Georgios
Erzengel : 214, 219, 222 , 277, 424, 427, 449, 450, 451 A. 8 8 , 455, 457, 468, 503, 515, 516, 522, 523, 530, 558 Archi mandrit in Didymoteichon: 319, 380 576 A . 22 240 48 , 58, 67, 77, 110, 165 169 rrptrnE){bl){o , 569, 577, 578, 592, 596 A. 4 , 599, 601, 604, 613, 625, 626
Konstantinos VII . Porphyrogenbyz. Kaiser 912-959: 150 netos 239 , 240, 601 (Sultane) Konya 40 Koprinos 206 Kopten 156, 164 Korydaleus , Theophilos 153 Kosaken 164, 165 , 303, 322 Kreta 348 Kreter 441 Kreuzfahrer 439-444 Kriegsgefangene 238 Kritobulos, Michael
650 ufa umutzene urdistan ydones, Demetrios
ydones , Prochoros
yparissia yparis sion yparissiotes, lohannes yri l l von Al exandrien yros yzikos
Narnensregist.er
466, 468 , 469, 25, 47 255 6, 13, 71, 107, 117, 140 , 149, 157, 159, 265 , 283-305, 336, 393, 394, 470, 504, 622 2, 3, 107, 117, 118, 119, 146, 231 , 232, 235, 284, 302. 305, 316, 319, 322, 323, 324, 352-355, 375, 380, 385 , 386, 622 , 623 113 114 2/3, 113-117, 235 159 516 und A. 2 0 4 61 7
nnpsakos
255 570, S79
mdorre, B e renguer de
Dominikanergeneral: 291
wdikeia
613
iskari s , Theodoros 11 .
byz . Kaiser 1254-1258 : 145 105, 619 152 189 206, 537, 541, 542 Patriarch von lerusalem 0334-1368) : 51, 69, 70, 106, 190, 194 521 25 179 605 610, 611
ijazZO
iteiner iUrentius , Hl. iUsanne uaros izaros �o lud �ontios von Byzanz � sbos iegnitz imnia ogaras
Nallle nsreglster
Lopadion Lucca Ludwig von Ungarn Lufft, Hans Lukaris. Kyrillos Lukas Lukian von Samosata Lupu, Vasile Lusignan, Guy de Lusignan, Isabelle de Luther, Martin
651
22 253 99, 100 266 Ökum. Partriarch 1620-1635 und 1637/1638: 164 , 165 Evangelist: 210, 376 223, 510 Woiwode der Moldau 1634-1654: 165, 167 94 94 182, 183, 184, 266
M
Macedonius Märtyrer
Magier Mahonesi Makarios 1W\I ccx\l-&orroUAW\I Makarios Makedonien Makrembolites, Alexios MCXAE Yl\leX
Mälik ibn-Anas Mälik Nä!?ir l:Iasan Mäl ikiten Malik-säh Mamluken Manasses
268 205, 216, 373, 374 (H1 . Georg) , 375 , 379, 446, 614 und 616 Uakob der Perser) 201; siehe auch Weise aus dem Morgenl and 68 132 Mönch in Theotokos 10U KCXAAlOU: 320 18, 28, 620 67 A . 159 , 68 A. 161 , 598 572 511 und A. 196 Mamlukensultan 1347-1351 und 1354 -61: 69 282 Seldschukensultan 1072-1092: 258 239, 422 A. 39, Mönch: 170
652 lanasses lanichäer lara, Wasser von larburg larcus von Toledo laria
laria larianiten larica larkion larkos larkus larkus Sitticus 11. von ltemps larmarameer laroneia larotiMarut larwän I. ibn al-l:Iakam las'üdl, al latthäus latthaios latthaios I . latthaios von Ephesos laulawlyya laurozumes laximos Homologetes 1aximos KCXUOOXCXA.uBhT)�
NalTlensregister
König von Juda: 614 227, 352, 418, 548 339 189, 194Kleriker, Koranübersetzer: 282, 449 Mutter Jesu Christi: 124, 128 , 198, 200, 206, 228, 275, 277, 340, 369-371, 397, 470, 520, 521, 522 , 523, 524, 527, 530, 533, 534, 549, 553, 624 Kopt. Konkubine Muhammads: 277, 515, 516 521 108 (serb. Niederlage 1371), 302, 322 546 Mönch: 97, 102 Evangelist: 210, 376 Kardinal : 141 67 Erzbistum: 617 221, 270, 501, 502 und A. 175 Umayaddenkalif 684/685: 464 , 465, 468 504 Evangelist: 210, 376 Priestennönch: 617 Ökum. Patriarch 1397-1410 : 96 , 97, 98 74, 600, 608, 610, 611, 612, 613 240 570 und A. 7 Kirchenvater: 149, 328, 329 A. 36 322
NaIl1ensregister
Medina Megale Karya Mehmed 11. Mehmed von Aydin Mekka Mekkaner ME Ac d\) !X
Mel anchthon, Philipp Meletios Melik Melitene Methymna Metochites , Alexios Metochites, Theodoros Michael Michael VIII . Michael von Byzanz Michael S isman Milescu, Nicolae Miriam Mistra Mitylene Modena Mönche Mokisos Moldau Momcilo Monembasia Mongolen
653
427, 432, 434, 435, 446, 453, 468 , 473, 486, 502 , 503, 550 , 563 17 Osmanensultan 1451-1481: 155, 238 24, 26 423, 435, 449, 450, 453, 455 , 463, 466, 468, 474, 502 415, 432, 433, 438, 473 572 183 196, 197, 198 , 236, 237, 239, 241, 244, 245 , 246, 247, 249, 408 , 622 242 600 A. 1 4 , 602 26 71 18, 19, 85 (Haus) , 595 Erzengel : 277, 451 , 515 siehe Pal aiologos , Michael VIII. Schreiber: 172 siehe S isman, Michael 178 Schwester Mose' und Aarons : 228, 277, 397 89 , 107, 110 , 111, 304 26, 27 151 31 (athonitische) , 205, 212, 241, 266, 275, 310 A . 4, 379, 380, 598 , 623 602, 603, 604 und A. 24 Rumän. Fürstentum: 165, 166 47 und A. 111. 49 61 , 147 54 , 219, 256, 260 , 437
654 Monomachos, Michael Monophysiten Montano, Arias Morea Morrha Moses
Moskau Mos sul Mosynopolis Muhammad
Munio de Zamora Muqauqis , al-
Natnensregister
43 470 152 446 47 199, 200, 202, 205, 206, 208, 209, i 211, 212, 214 , 223, 270, 273, 277, 278, I 311 , 331, 338 , 339, 357, 365, 368, 370, 377, 411, 412, 450, 455, 456, 523, 524, 541. 542, 553, 580, 590 154 255 65 184 , 197, 202, 203, 207, 208, 209, 210, 211, 213, 214, 216, 217, 218, 219 , 220, 221, 222, 223, 225, 226, 227, 230 , 263, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 278, 279, 280, 281, 299, 300, 301, 314, 315, 316, 324, 341. 342, 343, 356, 357, 371. 372, 381. 384, 394, 395, 396, 397, 398, 404, 405 , 406, 407-459, 461, 463, 464 , 465 , 468 , 470, 472 , 473, 474, 475, 476, 477 , 478, 479, 480, 481, 485, 487, 489, 490 , 491, 492, 493, 497, 498, 499, 503, 504, 506, 509, 510, 512 , 514, 515, 516, 517, 518, 519, 521, 523, 528, 530, 533, 548, 549, 550 , 551, 558, 559, 561, 562, 563, 564 , 565, 566, 568, 580 , 581, 582, 583, 584, 612, 623, 624, 625 Ordensgeneral der Dominikaner: 254 516
NaITlensregister
655
Mustaqi, al Mustanl?ir, al Mu'ta Myconius, Oswal d Myriokephalon
Osmanensultan 1360- 1389: 54, 1 08 , 238, 571 Osmanensul tan 1421-1451 : 239 l:Iadi!,sammler: 511 3 , 4, 10 A . 7, 103 , 125, 128, 196, 197, 198, 199 , 201, 205 , 206, 207, 208, 210, 211, 215, 217, 218, 223, 224, 228, 229, 230, 232, 235, 237, 241, 243, 244 , 246, 247, 248, 249, 256, 258 , 259, 268 , 269, 270, 272, 273 , 275, 276, 278, 279, 300, 301 , 307, 308 , 309, 311 , 312, 315, 328, 334 , 370, 375 , 378 , 381, 384 , 385 , 386 , 392-566, 567, 577, 579, 580, 584, 585, 586, 587, 589, 591, 594 , 598 , 599, 606 A . 27, 611, 612, 623, 624, 625 Abassidenkalif 11 70-1180 : 489 A. 1 5 8 Abbasidenkalif 1226-1242: 258 481 181, 182 11 (Schlacht 1176)
NäH' Nagran Nahla Nathanael Nazareth Nazianz Nebukadnezar Negroponte Neomartyrer Nerses IV. S norhali
468 474 446, 463 206 , 227, 448, 537 126 602, 603 200 290 381 Armen. Katholikos 1165-1173: 361
Muräd I . Muräd II . Muslim Mus lime
N
84
Nestor Nestorianer
471 206, 216, 226, 269, 376, 470, 471
A.
656 Nestorios Neuphokaia Nicolaus Nikaia
Nikephoros Nikephoros Gregoras Nikephoros Kallistos Xanthopulos Nikephoros Orsini Niketas von Byzanz Niketas Choniates Nikomedeia Nilüfer Ninive Niniviten Niphon Nizäm al-Mulk Noah Nordafrika Notaras, Chrysanthos Nymphaion Nyssa
Narnensregister
227, 470, 522 24, 26 l atein. Patriarch von Jerusalem: 259 23, 119 (Metropolit Theophanes BI.), 131 (Theophanes 111.), 156 , 600 A. 14, 616, 625 Apostel: 206, 227, 537, 541, 542 253, 282, 287 A. 17, 293, 294, 295, 323, 491, 622 29 15, 16, 22 , 79, 82, 85, 571, 609 552 Röm. Kaiser 79-81: 224, 382 297 289 305, 600 A. 14 (Metropolie) , 604/605 (Kaiserreich) 575 (Synode 1360), 576 A. 2 2
666
'ürken
iurkopolen iyana izepelinos, Alexandros rzetzes, Johannes rzybos, Johannes rzykandyles, Manuel rzykandyles, Philipp rzympe
1
Ibayy ibn Karb Umar Imm Häni' Imur von Aydin Ingarn lrban V. lros Urwa ibn-az-Zubayr Utmän V
'tIalentinianer 'tIalona Vatatzes, Johannes Velbuzd Venedig Venezianer
Vidin
Natnensreglster
5, 17, 22, 24, 25, 38, 43, 44, 45, 48, 51, 64, 79, 80, 85, 86, 101, 153, 180 , 237 , 238 , 242 (in der Armee der Komnenen) , 243, 439, 443, 568 , 579, 580, 584, 597, 598, 601, 605 , 609, 619 243 600 A. 14 , 603 173 149 68 107, 136, 192, 568 108 82 466
Kalif 634-644: 276, 454 und
A. 97,
465, 468 , 503, 516, 563, 451 21, 24, 25, 26, 43, 44, 46, 47, 49, 53, 54, 64, 321, 608, 609, 610, 611, 613 28, 179, 619, 620 Pap st 1362-1370: 99, 106, 108 43 427 Kalif 644-656: 278, 466, 467 und A . 120, 468 546 51 50 27, 619 25, 43, 47, 77, 107, 142, 164, 334 76 100 , 101
j
667
Narnensreglster
68 Vignosi. Simone Villehardouin Fürstengeschlecht: 243 Villehardouin. Guill aume 11. de Fürst von Achaia 1246-1278: 242 Viterbo 1 06 W Wahb ibn Munabbih 552, 558 Walachei 149 157 Wanley. Humphrey 200, 366 Weise aus dem Morgenland 179 Wien 183, 266 Wittenberg 182 Wyssenburg. Wolfgang X
Xanthopulos. Nikephoros Kal listos Xene. Rita Maria Xenos
y
Ya!rib Z Zaccaria. FamiHe Zacharias :?:ähiriten Zama!!sari. az Zarathustrier Zayd ibn l:Iäri!a Zayd ibn Iäbit Zeloten Zichna Zigadenos . Euthymios Zion
336 und A. 48 33 123, 124, 125, 126, 129, 130 , 132 472 24 200 282 486 A. 155, 532 556 437 A. 65 , 481 466 46, 49, 71. 285 72 163 213
A. 227
668
Narnensreglster/ S achreglster
�ürich �wingli, Regula �wingU , Ulrich �ypern
137, 179, 183, 188 , 1 89, 190 , 192 190 179, 188, 351 A. 71 25, 47, 99, 107, 114, 239, 292, 305, 322
I. Sachregister �
�brogation A.dn :'(let01l6