Inhalt Lehrstück 1. Die Frage: Wer?
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Zum erstenmal in Deutschland. Eine Fahrt auf der Autobahn. — Ein Besuch in See...
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Inhalt Lehrstück 1. Die Frage: Wer?
7
Zum erstenmal in Deutschland. Eine Fahrt auf der Autobahn. — Ein Besuch in Seeburg. — Fragen zum Wortfeld ‚Familie' und zum Stadtplan. — Sprechmuster.
Lehrstück 2. Die Frage: Wen?
12
Ein Besuch in Hamburg. Ankunft auf dem Hauptbahnhof. — Eine Hafenrundfahrt. — Fragen zum Wortfeld ‚Verwandtschaft' und zum Wohnungsplan. -- Sprechmuster.
Lehrstück 3. Die Frage: Wem?
17
Ferien in Berlin. Ein Flug nach Berlin. — Aus der Vergangenheit der deutschen Hauptstadt. — Fragen zum Wortfeld ,Heirat und Ehe' und zum Straßenplan. — Sprechmuster.
Lehrstück 4. Die Frage: Wessen?
22
Im Sprachkurs der Universität. Eine mündliche Prüfung. — Eine schriftliche Prüfung. — Fragen zum Wortfeld ,verliebt, verlobt. verheiratet' und zur Familientafel. — Sprechmuster.
Lehrstück 5. Die Frage: Was?
27
Im Kaufhaus. Herrenkleidung. — Schnellimbiß. — Fragen znm Wortfeld ‚Herrenkleidung' und zum Tageslauf. — Ein Lebenslauf. — Sprachmuster.
Lehrstück 6: Die Frage: Wie?
33
Im Modehaus. Damenkleidung. — Beim Damenfrisör. — Fragen zum Wortfeld ‚Farben' und zur Damenkleidung. — Anzeigen und Bewerbungen. — Sprechmuster.
Lehrstück 7. Die Frage: Welcher?
39
Einkauf von Lebensmitteln. Im Selbstbedienungsladen. — Auf dem Wochenmarkt. Im Metzgerladen. — Fragen zum Wortfeld ,essen und trinken' und zur Landeskunde. — Ein Volkslied. — Sprechmuster.
Lehrstück 8. Die Frage: Was für ein?
45
Am Fernsehen. Die Bedienung des Fernsehgerätes. — Die Tagesschau. — Fragen zum Wortfeld ,Regen und Wind' und zur Wetterkarte. — Vom Briefschreiben. — Sprechmuster.
Lehrstück 9. Die Frage: Was macht?
51
Im Land der Kohle. Das Ruhrgegiet. — Vergangenheit und Zukunft der Kohle. — Fragen zum Wortfeld _arbeiten' und zu den Berufen. — Vom Briefschreiben. — Sprechmuster.
Lehrstück 10. Die Frage: Was wird gemacht? Schwerindustrie und Chemie. Bei Eisen und Stahl. — Von der chemischen Industrie. — Fragen zum Wortfeld „sehen und hören' und zu den Arbeitsstätten. — Ein Volkslied. — Sprechmuster.
4
57
Lehrstück 11. Die Frage: Wann?
65
Unsere Welt. Ihr Platz im Weltraum. — Zukunftsbilder. — Fragen zum Wortfeld ,Zeit' und zur Weltkarte. — Die Beschreibung. — Sprechmuster.
Lehrstück 12. Die Frage: Wo?
71
Vom Fußballsport. Fußballmeisterschaft 1963. — Wo wird Fußball gespielt? — Fragen zum Wortfeld ,Sport' und zu den Olympischen Spielen. — Die Inhaltsangabe. — Sprechmuster.
Lehrstück 13. Die Frage: Wohin?
77
Von der Freizeit. Freizeit früher und heute. — Im Reisebüro. — Fragen zum Wortfeld ,Freizeit' und zum Schachspiel. — Ein Volkslied. — Sprechmuster.
Lehrstück 14. Die Frage: Woher?
83
Soziale Sicherheit. Sorgen um die Zukunft. — Das Unfallkrankenhaus. — Fragen zum Wortfeld ‚gesund, krank' und zum Unfallkrankenhaus. — Der Bericht. — Sprechmuster.
Lehrstück 15: Die Frage: Was ist er?
89
Weimar und die Wartburg. Nach Weimar. — Auf der Wartburg. — Fragen zum Wortfeld ‚Dichtung' und nach bekannten Deutschen. — Geflügelte Worte. — Sprechmuster.
Lehrstück 16. Die Frage: Wieviel?
95
Vom Auto. Fahrschule und Führerschein. — Das VW-Werk und die VW-Stadt. — Fragen zum Wortfeld ,Verkehr' und zu den Verkehrszeichen. — Ein Volkslied. — Sprechmuster.
Lehrstück 17. Die Frage: Wie heißt?
101
In Wien Die alte Kaiserstadt. — Die klassische Musikstadt. — Fragen zum Wortfeld ,Musik' und zu den Festen. — Drei Kanons. — Sprechmuster.
Lehrstück 18. Die Wie-Fragen.
107
Mit der Bundesbahn. Ratgeber für die Fahrt. — Im Fernschnellzug. — Fragen zum Wortfeld ,schnell, langsam' und zum Fahrplan. — Die Schilderung. — Sprechmuster.
Lehrstück 19. Die Wo-Fragen.
113
In Bonn am Rhein. Wie Bonn die Bundeshauptstadt wurde. — Die Beethovenstadt. — Fragen zum Wortfeld ‚Politik' und zu Volk, Nation und Staat. — Das Deutschlandlied.— Sprechmuster.
Lehrstück 20. Die Frage: Warum?
119
Ein Besuch in München. Das Deutsche Museum. — Der Weg zum Weltraum. — Fragen zum Wortfeld ‚Kunst' und zu Schule und Forschung. — Die Facharbeit. Die Rede. — Sprechmuster.
5
Übernicht über die grammatischien Stoffe in den Lehrstücken Lehrstück 1:
Substantive und Relativpronomen im Nominativ. Satzverbindung mit ,deshalb' und ‚trotzdem': Umstellung.
7
Lehrstück 2:
Substantive und Personalpronomen im Akkusativ. Satzgefüge mit ,weil': Endstellung.
12
Lehrstück 3:
Substantive und Reflexivpronomen im Dativ. Nebeneätze als Vordersätze: Umstellung.
17
Lehrstück 4:
Substantive und Relativpronomen im Genitiv. Konzessivsätze mit ,obwohl': Endstellung.
22
Lehrstück 5:
Substantive mit Possessivpronomen. Objektsätze mit ,was?' und ,wen?': Endstellung.
27
Lehrstück 6:
Adjektive und Demonstrativpronomen. Attributsätze als Nach- und Zwischensätze: Endstellung.
33
Lehrstück 7:
Attributive Adjektive. Infinitive mit ,zu'. Temporalsätze mit ,wenn' und ,als': Endstellung.
39
Lehrstück 8:
Attributive Adjektive. Infinitivformen mit ,zu'. Konditionaleätze mit ‚wenn': Endstellung.
45
Lehrstück 9:
Verben: aktive Formen. Temporalsätze mit ,während', ,nachdem' und ,bevor': Endstellung.
51
Lehrstück 10:
Verben: passive Formen. . Objektsätze mit ,daß' und ‚ob': Endstellung.
57
Lehrstück 11 :
Konjunktiv von ,sein' und ,haben'. Direkte und indirekte Rede.
65
Lehrstück 12:
Konjunktiv von starken Verben. Konditionalsätze mit ,wenn' und Konjunktiv.
71
Konjunktiv von ,müssen', ,können' und ,mögen'. Irrealität + Konjunktiv, Realität + Indikativ.
77
Lehrstück 14:
Infinitive mit ,um . . . zu'. Wunschsätze mit ‚wenn' und Konjunktiv.
83
Lehrstück 14 1 5:
Infinitive mit ,ohne . . . zu'. Wunschsätze und Konditionalsätze mit Konjunktiv.
89
Lehrstück 13:
Lehrstück 16: Grundzahlen als Namen.
95
Wechsel im Vorfeld des Satzes.
Lehrstück 1 /.ritt falle h 18
i
Partizipen im Präsens. Relativesätze im Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv.
Partizipin Im Perfekt.
101 107
I bowl lind Nebensätze mit zwei Infinitiven.
Lehrstuck 19:
Präpozitionen in Restimmungsfragen. 113 Passivsätze, die mit ,worden' gebildet werden.
Lehrstuck20: Konjonktiv on,mögen'als Höflichkeitsform. 19 BentigsfraHupt-nd Nebnsätz.
6
Lehrstück 1. Die Frage: Wer? Zum erstenmal in Deutschland Eine Fahrt auf der Autobahn. Der Wagen rollt mit hundert Stundenkilometern über die Autobahn. Die drei Jungen, die mit ihrem Lehrer zum erstenmal durch Deutschland fahren, haben zu Hause ein Jahr Deutsch gelernt. TOM (I. Schüler): Wir wollen in Deutschland nur Deutsch sprechen. Denkt daran! ROBERT (2. Schüler): Und immer auf Deutsch fragen. Besonders wenn wir etwas nicht verstanden haben (verstehen, verstand, verstanden). Vergeßt das, bitte, nicht! PETER (3. Schüler): Gut, daß wir alle deutschen Frageformen gelernt haben. TOM: Herr Fischer, gibt es im Deutschen nur diese Fragen? Keine anderen? Herr FISCHER (der Lehrer): Nein, es gibt keine anderen! Ihr habt alle Fragen gelernt. Damit müßt ihr euch überall helfen können. Also: Kein Wort der Muttersprache auf dieser Fahrt! Nicht wahr? Die JUNGEN: Natürlich nicht! TOM: Wie weit ist es noch bis Seeburg? Herr F.: Ich denke, wir müssen bald da sein! PETER: Da steht ,Seeburg 5 km'. Habt ihr das auch gelesen? ROBERT: Ja, natürlich. Auf der blauen Tafel neben der Autobahn! PETER: Würden Sie, bitte, etwas langsamer fahren, Herr Fischer? TOM: Bremsen Sie doch ein wenig! Dann können wir alles viel besser sehen (bremsen den Fuß auf die Bremse setzen — e Bremse). ROBERT: Nein, nicht bremsen. Nur etwas Gas wegnehmen. Das bremst genug (Gas geben = schneller fahren; Gas wegnehmen = langsamer fahren — s Gas). TOM: 90, 80, 70 Stundenkilometer. Jetzt sind es nur noch 60! Hier können wir weit über das Land sehen. Herr F.: Rechts unten muß jetzt der See mit der Stadt kommen. Könnt ihr ihn noch nicht sehen? ROBERT: Doch, da ist er schon! PETER: Und da oben steht die Burg. Die kennen wir von den Bildern. Herr F.: Beide haben der Stadt den Namen gegeben. Seeburg: Die Burg am See. PETER: 600 m! 400 m! 200 m! Achtung: Ausfahrt Seeburg! Da ist sie schon! Herr F.: Die Straße führt jetzt um den Berg mit der Burg. Dahinter liegt der See mit der Gaststätte. Dann fahren wir durch die Brücke unter der Autobahn. Dahinter beginnt die Gartenstraße. Dort an der Ecke der Schulstraße steht die Schule, utid hier ist das Haus Richter. Die Jungen kennen das alles, weil sie in der Schule oft davon gesprochen haben. Sie haben auch Bilder der Stadt Seeburg gesehen. 7
Ein Besuch in Seeburg. Herr Fischer ist ein alter Freund der Familie Richter, die er schon oft in Süddeutschland besucht hat. Heute wartet die ganze Familie auf ihn und Tom, seinen Schüler, der einige Wochen in Seeburg bleiben will, um sein Deutsch zu verbessern (verbessern = besser machen). Tom liebt die Natur und hat die süddeutsche Kleinstadt mit ihren Bergen und Seen als Ferienort gewählt (e Natur). Der Wagen hält vor dem Hause Richter. Alle steigen aus. Herr Fischer öffnet den Kofferraum und nimmt Toms Gepäck heraus. Karl Richter hat das Auto gesehen und kommt aus dem Haus gelaufen. Er nimmt Toms großen Koffer und trägt ihn ins Haus. Alle folgen ihm. Herr Fischer grüßt Herrn und Frau Richter. Herr FISCHER: Darf ich vorstellen (vor/stellen = sagen, wer das ist) ? Das sind drei meiner Schüler: Tom, Robert und Peter. Sie wollen in den Ferien in Deutschland bleiben. Hier möchten sie die deutsche Umgangssprache lernen (e Umgangssprache = die Sprache des Alltags). Herr RICHTER: Willkommen in Deutschland! Besonders du, Tom! — ,Karl zeigt dir dein Zimmer. Bringt den Koffer zusammen hinauf! Frau RICHTER: Ihr seid pünktlich angekommen (pünktlich = zur richtigen Zeit). Der Kaffee wartet auf euch. Nehmt, bitte, Platz! Herr R.: Wann waren Sie zuletzt hier in Seeburg, Herr Fischer (zuletzt = das letzte Mal) ? Herr F.: Vor anderthalb Jahren (anderthalb = einundeinhalb). Frau R.: Damals sind Sie eine Woche bei uns geblieben (damals = zu der Zeit). Herr F.: Das geht diesmal nicht. Aber Tom bleibt vier Wochen hier. Ich hole ihn im nächsten Monat wieder ab (ab/holen). Wir drei können nicht bleiben. Robert, Peter und ich müssen morgen früh weiterfahren. Frau R.: Haben Sie schon ein Zimmer für die Nacht? Herr F.: Ja, im Rasthaus an der Autobahn (rasten = ruhen; s Rasthaus). Von dort wollen wir morgen sehr früh starten. KARL: Wie weit fahren Sie morgen, Herr Fischer? Herr F.: Bis München. Ich bleibe dort. Robert fährt mit der Bahn nach Hamburg. Er bleibt vier Wochen dort. Er freut sich schon auf die norddeutsche Großstadt mit ihrem Hafen (r Hafen). Er hofft, dort viel zu sehen und zu lernen. KARL: Und wo bleibst du in Deutschland, Peter? PETER: In Berlin. Herr F.: Peter fliegt von München nach Berlin. An der Universität der alten deutschen Hauptstadt sind Sprachkurse für Ausländer (r Kurs = r Lehrgang). PETER: Ich möchte an einem Kurs teilnehmen (teil/nehmen). Der Unterricht beginnt schon in der nächsten Woche. Ich muß pünktlich dort sein. Herr F.: Peter liebt die deutsche Literatur (e Literatur), besonders die moderne Dichtung (e Dichtung = s Werk eines Dichters). Er geht auch gern ins Theater. Er hofft, deutsche Schauspiele und Opern zu sehen. Peter möchte Lehrer der deutschen Sprache werden. Ich glaube, daß er ein guter Lehrer wird. 8
Fragen zum Wortfeld: Familie Herr F.: Wer von euch kennt alle Personen der Familie Richter in Seeburg? TOM: Fragen Sie mich. Ich wohne dort und kenne sie alle! Wer sind die männlichen Personen der Familie Richter? — Die männlichen Personen .... (r Vater, r Großvater, r Onkel und drei Jungen). Wer sind die weiblichen Personen der Familie? — (e Mutter, e Großmutter, e Tante und drei Mädchen). Wie heißen Vater und Mutter mit einem Wort? — (e Eltern). Wie heißen Großvater und Großmutter mit einem Wort? — (e Großeltern). Wie heißen Jungen und Mädchen mit einem Wort? — (e Kinder). Wie sagen die Kinder zu dem Bruder des Vaters? — (unser Onkel). Sagen sie auch zu dem Bruder der Mutter Onkel? — (Ja, sie ...). Wie sagen sie zu den Schwestern des Vaters und der Mutter? — (unsere Tanten). Die Eltern Richter haben drei Söhne. Wie heißen sie? — (Karl, Hans, Günter). Sie haben auch drei Töchter. Welche Namen haben sie? -- (Maria, Helga, Inge). Herr F.: Danke, Tom, du kennst die Familie Richter sehr gut. TOM: Ich möchte aber noch mehr wissen. Darf ich Sie fragen, Herr Fischer? Herr F.: Natürlich, Tom. Fang an (an/fangen = beginnen) ! Die Großeltern haben auch Eltern gehabt. Ich weiß nicht, wie die Eltern der Großeltern auf deutsch heißen. — (e Urgroßeltern). Die Urgroßeltern der Eltern sind acht Personen: vier Urgroßväter und vier Urgroßmütter. Auch die Kinder werden einmal Kinder haben. Ich weiß nicht, wie die Kinder der Kinder auf deutsch heißen. — (e Enkelkinder). Die Enkelkinder können Jungen und Mädchen sein. Ein Junge heißt ein Enkel (r Enkel) und ein Mädchen eine Enkelin (e Enkelin). Die Mehrzahl von der Enkel heißt die Enkel; aber die Mehrzahl von die Enkelin heißt die Enkelinnen. Man sagt: eine Enkelin, zwei Enkelinnen; so wie: eine Lehrerin — zwei Lehrerinnen; eine Schülerin — zwei ... ; eine Kellnerin — zwei ... ; eine Hausgehilfin — zwei ... ; eine Klavierlehrerin — drei ... ; eine Tennisspielerin — viele .... Ich habe gehört, daß es im Deutschen ein Wort für Bruder und Schwester gibt. Wie heißt es? — (e Geschwister). Jeder Junge in der Familie Richter hat fünf Geschwister: zwei Brüder und drei Schwestern. Auch jedes Mädchen der Familie hat fünf Geschwister: zwei Schwestern und drei Brüder. Wenn ein Junge sagt: Ich habe drei Geschwister, so kann das heißen: er hat einen Bruder und zwei Schwestern, oder zwei Brüder und eine Schwester, oder drei Brüder, oder drei Schwestern. Alle Personen, die zur Familie gehören, bilden eine Verwandtschaft (e Verwandtschaft). Jede männliche Person heißt ein Verwandter, und jede weibliche Person ist eine Verwandte. Es gibt ein lustiges Theaterstück. Das heißt: ,Die lieben Verwandten'. Was mag darin stehen? 9
Fragen zum Stadtplan
Hier ist ein Plan, der uns zeigt, was auf dem Bild von Seeburg zu sehen war (r Plan = eine Karte). Mitten durch das Bild geht die Autobahn (mitten = in der Mitte). Die nördliche Ausfahrt führt um den Berg mit der Burg zur Stadtmitte (führen). Der größte Teil der Stadt liegt nördlich der Autobahn am See. Die südliche Autobahnausfahrt führt auch zur Stadtmitte. Sie kommt aber durch die südliche Vorstadt, in der die Familie Richter wohnt. Wer war der Mann, der mit dem Grasschneider vor dem Haus Richter arbeitete? Vater). Wer war der alte Herr, der mit dem Spazierstock in der Hand aus —(r der Haustür kam? — (r Großvater). Wer war die Frau, die den Blumen im Garten aus der Gießkanne Wasser gab? — (e Mutter). Wer war der Junge, der hinter der Mutter mit dem Spaten die Erde umgrub? — (Hans). Wer war die alte Frau, die rechts neben dem Haus unter dem Baum saß? — (e Großmutter). Wer war der Mann, der vor dem zweiten Haus an seinem Auto arbeitete? — (r Onkel). Wer war der Mann, der einen Brief zum Haus des Onkels brachte? Briefträger). Wer war das Mädchen, das mit dem Roller auf dem Gehweg —(r rollte? — (Helga). Wer war der Junge, der mit dem Fahrrad auf der Straße (Karl). Wer war das Mädchen, das auf dem Kinderspielplatz schaufuhr? kelte? — (Maria). Wer war das zweite Mädchen, das dort mit seinem Ball spielte? — (Inge). Wer war die Dame, die mit dem Kinderwagen über den Spielplatz kam? — (e Tante). Wir sagen alle Fragen in der Gegenwart und antworten mit: Ich weiß nicht, wer es ist; aber es könnte sein. Zum Beispiel: Wer ist der Mann, der mit dem Grasschneider vor dem Haus Richter arbeitet? — Ich weiß nicht, wer es ist; aber es könnte der Vater sein. Und so weiter. —
10
Sprechmuster Die Deutschen wohnen in Deutschland. Die Wer wohnt in Deutschland? Einwohner Deutschlands sind die Deutschen. Sie heißen die Deutschen, sie werden die Deutschen genannt, oder sie nennen sich die Deutschen. Wer wohnt in Italien? — (Die Italiener ... Die Einwohner Italiens .... usw.) Wer wohnt in Spanien? — (Die Spanier ... Die Einwohner Spaniens . . .. usw.) Wer wohnt in Griechenland? -- (Die Griechen ... Die Einwohner .... usw.) Wer wohnt in Schweden? — (Die Schweden ... Die Einwohner .... usw.) Wer wohnt in der Türkei? — (Die Türken ... Die Einwohner der .... usw.) Wer wohnt in der Schweiz? — (Die Schweizer ... Die Einwohner der ... usw.) Wer wohnt in Europa? — Die Europäer wohnen in Europa. Die Einwohner Europas sind die Europäer. Sie heißen die Europäer, sie werden die Europäer genannt; oder sie nennen sich die Europäer. Wer wohnt in Amerika? — (Die Amerikaner ... Die Einwohner .... usw.) Wer wohnt in Afrika? — (Die Afrikaner ... Die Einwohner Afrikas .... usw.) Wer wohnt in Asien? — (Die Asiaten ... Die Einwohner Asiens .... usw.) Wer wohnt in Australien? — (Die Australier ... Die Einwohner .... usw.) usw.) Wer wohnt in Indonesien? — (Die Indonesier ... Die Einw Wer wohnt in der Sowjetunion? — (Die Sowjetbürger ... [r Bürger = r Einwohner oder r Mensch]. Die Einwohner der .... usw.) Deutschland ist ein Staat. Wer zu einem Staat gehört, hat die Staatsangehörigkeit oder die Nationalität dieses Staates (e Staatsangehörigkeit oder die Nationalität). Wer zum deutschen Staat gehört, hat die deutsche Staatsangehörigkeit oder die deutsche Nationalität. Er ist ein deutscher Staatsbürger (r Staatsbürger). Er hat oder er besitzt einen deutschen Paß. Wer zum französischen Staat gehört, hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... Wer zum polnischen Staat gehört hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... Wer zum dänischen Staat gehört, Wer zum brasilianischen Staat gehört, hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... Wer zum bolivianischen Staat gehört, hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... Wer zum nigerianischen Staat gehört, hat ... oder ... Er ist ... Er hat ... Mein Freund hat die deutsche Staatsangehörigkeit oder die deutsche Nationalität; deshalb oder darum hat oder besitzt er einen deutschen Paß. Dein Freund hat die italienische (spanische, griechische, schwedische, türkische, amerikanische) Staatsangehörigkeit oder die italienische Nationalität; deshalb oder ... Mein Freund hat die deutsche Staatsangehörigkeit nicht; trotzdem, d. h. auch ohne die deutsche Staatsangehörigkeit, wohnt und arbeitet er in Deutschland. Dein Freund hat die italienische (spanische, griechische, schwedische, türkische, amerikanische) Staatsangehörigkeit nicht; trotzdem wohnt und ... . 11
Lehrstück 2. Die Frage: Wen? Ein Besuch in Hamburg Ankunft auf dem Hauptbahnhof. (an/kommen > e Ankunft). Robert sitzt im Schnellzug nach Hamburg. Die Fahrt von München über Hannover nach Hamburg hat ungefähr neun Stunden gedauert (ungefähr = etwas mehr oder weniger). Jetzt rollt der Zug über die Elbbrücke und fährt durch das Häusermeer der Großstadt zum Hauptbahnhof. Auf dem Bahnsteig wartet Dieter Schäfer. Er will den Freund, den er nur aus Briefen kennt, abholen und nach Hause bringen. Weil Dieter Robert noch nicht gesehen hat, wirft er schnell einen Blick auf die Fotos, die er aus der Tasche zieht (e Tasche). Der Lautsprecher, der alle Züge ansagt, beginnt: „Achtung für Bahnsteig vier (e Achtung)! Der Schnellzug aus München hat Einfahrt auf Gleis sieben (s Gleis)! Vorsicht (e Vorsicht) ! — Zurücktreten, bitte (zuriick/treten = zurückgehen) !" Die schwere Diesellok zieht den Zug in die Bahnhofshalle (e Diesellok e Lokomotive mit Dieselmotor). Durch die Fenster der Wagen sieht man die Reisenden, die sich zum Aussteigen fertigmachen. Der Lautsprecher fährt fort (fort/fahren = weitersprechen) : „Achtung! Achtung! Hier ist Hamburg! Hamburg Hauptbahnhof! Alle aussteigen, bitte! Der Zug endet hier! — Die nächsten Anschlüsse (r Anschluß) : Schnellzug nach Bremen 17 Uhr 10, Gleis 8. Eilzug nach Lübeck 17 Uhr 23, Gleis 4. Personenzug nach Lüneburg 17 Uhr 58, Gleis 12." Der Zug hält. Die Türen öffnen sich. Die Reisenden steigen aus. Die meisten eilen zum Ausgang (eilen = schnell gehen) ; einige gehen auf einen anderen Bahnsteig, weil sie für die Weiterreise umsteigen müssen (um/steigen = in einen anderen Zug steigen), andere rufen oder winken Träger herbei. Die Träger legen die Koffer der Reisenden auf kleine Wagen, um sie zur Taxe, zur Straßenbahn oder zur Hochbahn zu fahren. Dieter sieht Robert aus dem nächsten Wagen steigen. Er winkt und eilt zu ihm hin. — „Guten Tag, Robert!" — „Guten Tag, Dieter! Wie schnell du mich gefunden hast!" — „Nach den Bildern, die du geschickt hast, war das nicht schwer. Gib mir den Koffer, bitte!" Sie gehen zur Sperre (e Sperre = der Ausgang des Bahnsteigs). Der Lautsprecher fährt fort: „Zum Schnellzug nach Bremen bitte beeilen! Der Zug fährt gleich ab (gleich = sehr bald) ! Einsteigen, bitte, und zurücktreten! Türen schließen! Der Zug fährt ab! Wir wünschen eine gute Reise!" Der Zug rollt aus dem Bahnhof. Die beiden Jungen kommen an die Sperre. „Hier mußt du deine Fahrkarte zeigen. Aber gib sie nicht ab (ab/geben = fortgeben)„ sagt Dieter. „Du hast eine Rückfahrkarte (eine Karte für Hin- und Rückfahrt), die brauchst du noch." Der Beamte an der Sperre prüft Roberts Fahrkarte und gibt sie zurück. Dieter gibt seine Bahnsteigkarte ab. — „Komm mit durch die Halle", sagt er. „Dort rechts ist die Hochbahn, die elektrische Schnellbahn unserer Stadt. Damit kommen wir am besten nach Hause." —
12
Eine Hafenrundfahrt. An einem schönen Nachmittag, wenige Tage nach Roberts Ankunft, hat Dieter mit seinem Freund eine Hafenrundfahrt gemacht (fahren < e Fahrt). Ungefähr zwei Stunden lang sind sie durch verschiedene Teile des Hamburger Hafens gefahren, der zu den größten Häfen der Welt gehört und gern besucht wird. Jetzt geht die Rundfahrt zu Ende. Das Boot nähert sich wieder den Landungsbrücken, von denen es abgefahren ist (sieh nähern = nahe kommen). Es sind die Landungsbrücken der großen Überseeschiffe in dem Hamburger Stadtteil ,Sankt Pauli'. Sie heißen deshalb ,Sankt-Pauli-Landungsbrücken'. Dieter und Robert wollen von hier mit der Hochbahn nach Hause fahren. Die nächste Station liegt nicht weit von den Landungsbrücken, aber hoch über der Elbe (e Station = r Bahnhof). Vom Bahnsteig hat man einen der schönsten Blicke auf Hamburg. Vor Dieter und Robert liegt die Elbe mit dem Hafen. Das Wasser ist voll von Schiffen und Booten (s Boot = ein kleines Schiff). ROBERT: Dort ziehen vier kleine Schlepper ein großes Schiff aus dem Hafen. DIETER: Das ist das amerikanische Fahrgastschiff, das wir auf der Rundfahrt besucht haben (r Fahrgast = r Passagier). Die Schlepper bringen das Schiff auf den Wasserweg für die Überseeschiffe. Das Fahrwasser ist dort zwölf Meter tief und hat Leuchtfeuer (leuchten = Licht geben) und Radarstationen für die Nacht- und Schlechtwetterfahrt (s Radar). Der Wasserweg von Hamburg zur Nordsee ist noch hundert Kilometer lang. Vor dem Hafen fahren auch die großen Schiffe mit ihren Maschinen. Im Hafen ist das zu gefährlich (gefährlich). ROBERT: Siehst du die Werft, an der wir vorbeigefahren sind (e Werft eine Fabrik, in der Schiffe gebaut werden). DIETER: Ja, dort auf der Insel liegt sie. Dahinter ist das große Dock (s Dock = der Platz, wo Schiffe aus dem Wasser gehoben werden). Wir hörten, daß es das größte Trockendock des Festlandes ist (s Festland = r Kontinent). Es nimmt Schiffe bis zu 100 000 Tonnen auf, wenn sie unter der Wasserlinie ausgebessert werden müssen (ausbessern = reparieren). ROBERT: Dort ist die Grenze des Freihafens, in dem kein Zoll gezahlt wird. Auf der Rundfahrt wurde gesagt, der Freihafen ist so groß wie eine Stadt von 100 000 Einwohnern. Ich verstehe nicht, warum er so groß sein muß? DIETER: Im Freihafen gibt es auch Fabriken, welche die zollfreien Waren verarbeiten (verarbeiten = andere Sachen daraus machen) und sie dann nach Deutschland oder ins Ausland verkaufen. ROBERT: Man sagt, im Jahre 1945 war Hamburg eine tote Stadt. DIETER: Am Ende des letzten Krieges (r Krieg) waren 75 % des Hafens zerstört, d. h. nicht mehr zu benutzen (zerstören), und 3000 Schiffe lagen als Wrack im Wasser (s Wrack = ein totes Schiff). Trotzdem ist Hamburg heute wieder das deutsche Tor zur Welt (s Tor = eine große Tür). Sein Hafen steht offen für die Einfuhr nach Deutschland (e Einfuhr = r Import) und für die Ausfuhr aus Deutschland (e Ausfuhr = r Export). 13
Fragen zum Wortfeld: Verwandtschaft DIETER: Kennst du alle deutschen Wörter für die Verwandtschaft? ROBERT: Nicht alle, aber die meisten. Frage mich danach! DIETER: Einige Verwandtschaftswörter sind immer in der Mehrzahl. Welche Wörter sind das? — Die Verwandtschaftswörter, die immer .... (e Eltern, e Großeltern, e Urgroßeltern, e Geschwister). Wen meint ein Kind, wenn es von seinen Urgroßeltern spricht (meinen = etwas denken oder sagen wollen) ? — (e Eltern seiner Großeltern). Wen meint es, wenn es von seinen Geschwistern spricht? — (alle Brüder und Schwestern zusammen). Wen meint die Mutter, wenn sie von ihren Enkelkindern spricht? — (e Kinder ihrer Kinder e Kindeskinder) . Wen meint eine Frau, wenn sie von ihrer Schwiegermutter spricht? — (e Mutter ihres Mannes). Wen meint ein Mann, wenn er von seinem Schwiegervater spricht? — (den Vater seiner Frau). ROBERT: Nun laß mich fragen, damit ich von dir einige neue Wörter lerne! Herr Richter in Seeburg ist der Bruder deiner Mutter. Du nennst ihn deinen Onkel. Wie nennt er dich? — (seinen Neffen — r Neffe). Wie nennt er deine Schwester? — (seine Nichte — e Nichte). Dein Onkel in Seeburg hat also in Hamburg drei Neffen und zwei Nichten: dich, deine zwei Brüder und deine zwei Schwestern. Wie nennst du den Sohn deines Onkels? — (meinen Vetter oder der Cousin). Und wie sagst du zu der Tochter deines Onkels? — —rVet (meine Base — e Base oder die Cousine). Ich habe in Seeburg drei Vettern oder Cousins und drei Basen oder Cousinen. Wie nennt man in Deutschland eine Frau, deren Mann gestorben ist? heißt der Mann, dessen Frau gestorben ist? — (r Witwer). —(eWitw).Und Wenn der Witwer wieder heiratet, dann bekommen die Kinder eine zweite Mutter. Wie nennt man die zweite Mutter der Kinder? — (e Stiefmutter). Wie wird der zweite Vater eines Kindes genannt? — (r Stiefvater). Und wie heißen Stiefvater und Stiefmutter zusammen? — (e Stiefeltern). Wie nennt man ein Kind, das keine Eltern hat? — (s Waisenkind). Kannst du dir denken, was ein Waisenhaus ist? — Das ist ein Haus, in dem Waisenkinder leben, also Kinder, die keine Eltern haben. DIETER: Alle Personen, die zur Verwandtschaft gehören, sind miteinander verwandt. Ich bin mit meinen Eltern und Geschwistern sehr nahe verwandt. Mit meinen Vettern und Basen bin ich nicht so nahe verwandt und mit meinen Urgroßeltern auch nicht. Mit anderen Leuten bin ich nicht verwandt. Sind wir beide miteinander verwandt? ROBERT: Natürlich, über Adam und E v a ! 14
Fragen zum Wohnungsplan
Hier ist ein Plan, der uns zeigt, wie die Wohnung der Familie Schäfer ausgesehen hat (aus/sehen). Zu beiden Seiten eines langen Flures oder Korridors liegen die sechs Zimmer mit Küche, Bad und Toilette. Der Eingang der Wohnung ist im Westen. In der Mitte der Nordseite finden wir Küche, Bad und Toilette. Das Schlafzimmer der Eltern liegt nach Süden. Das Wohnzimmer mit der Eßnische hat Fenster nach Osten und Norden (e Nische eine Ecke im Zimmer). Herrn Schäfers Arbeitszimmer hat Fenster nach Osten und Süden. Wen sahen wir mit dem Buch auf dem Sofa sitzen? — Wir sahen Herrn Schäfer, den Vater der Familie, mit sitzen. Wen sahen wir im Sessel die Zeitung lesen? — (einen alten Herrn, den Großvater der Kinder). Wen sahen wir vor dem Musikschrank am Plattenspieler stehen? — (Dieter, den ältesten Sohn der Eltern). Wen sahen wir auf dem Fußboden mit der Eisenbahn spielen? — (Peter, den jüngeren Sohn der Eltern). Wen sahen wir auf dem Arm der Mutter schlafen? -- (Hänschen, den jüngsten Sohn der Eltern). Wen sahen wir mit Hänschen im Schlafzimmer am Bett? — (Frau Schäfer, die Mutter der Familie). —Wen sahen wir im Wohnzimmer vor dem Klavier sitzen? — (Grete, die älteste Tochter der Eltern). Wen sahen wir neben dem Vater mit der Puppe spielen? — (Hilde, die jüngste Tochter der Eltern). Wen sahen wir mit der Suppenschüssel aus der Küche kommen? — (eine junge Frau, die Hausgehilfin der Familie Schäfer). Wir sagen alle Fragen in der Gegenwart und antworten mit: Ich weiß nicht. wen wir dort sehen. Zum Beispiel: Wen sehen wir mit dem Buch auf dem Sofa sitzen? -- Ich weiß nicht, wen wir dort sehen; aber mein Freund sagt, daß wir dort den Vater der Familie sehen, den er gut kennt, weil er dort wohnt. 15
Sprechmuster Wen braucht die Fabrik? — Die Fabrik braucht einen Direktor. Sie braucht einen neuen Direktor. Sie sucht einen neuen Direktor. Sie stellt einen neuen Direktor ein (ein/stellen = in Dienst nehmen). Wen braucht der Direktor? — Der Direktor braucht einen Ingenieur. Er braucht _ tüchtigen Ingenieur (tüchtig = er kann viel). Er sucht _ _ _ . Er stellt _ _ _ ein. Wen braucht der Ingenieur? — Der Ingenieur braucht einen Meister. Er braucht _ tüchtigen Mei ter. Er sucht _ – – . Er stellt _ _ _ ein. Wen braucht der Meister? — Der Meister braucht einen Praktikanten (r Praktikant). Er braucht _ tüchtigen Praktikanten. Er sucht – – – . Er stellt – _ – ein. Wen braucht der Meister auch? — Der Meister braucht auch einen Arbeiter. Er braucht _ tüchtigen Arbeiter. Er sucht _ _ _ . Er stellt _ _ _ ein. s
Wir sagen alle Sätze in der Mehrzahl: Die Fabriken brauchen zwei Direktoren. Sie brauchen zwei neue Direktoren. Sie suchen _ _ _ . Sie stellen _ _ _ ein. Die Direktoren brauchen drei Ingenieure. Sie _ _ tüchtige _ . Sie stellen _ – – ein. Die Ingenieure brauchen fünf Meister. Sie _ _ gute _ . Sie stellen – – – ein. Die Meister brauchen zehn Praktikanten. Sie _ _ junge _ . Sie stellen – _ _ ein. Die Meister brauchen auch hundert Arbeiter. Sie _ _ fleißige – . Sie stellen _ _ _ ein. Wen hat die Fabrik entlassen (entlassen = fort/schicken) ? — Die Fabrik hat einen schlechten Direktor entlassen. Warum oder weshalb hat sie ihn entlassen? — Sie hat ihn entlassen, weil sie ihn nicht mehr gebrauchen konnte. Wen hat der Direktor entlassen? — Der _ _ einen schlechten Ingenieur _ . Warum hat – _ entlassen? — Er hat ihn _ , weil konnte. Wen hat der Ingenieur entlassen? — Der _ _ einen schlechten Meister entlassen. Warum hat _ _ entlassen? — Er _ ihn entlassen, weil konnte. Wen hat der Meister entlassen? — Der _ _ einen schlechten Praktikanten entlassen. Warum hat _ _ entlassen? — Er hat ihn entlassen, weil konnte. Wen hat der Meister auch entlassen? — Der _ _ _ einen schlechten Arbeiter entlassen. Warum hat _ _ entlassen? — Er _ _ , weil konnte.
Wir sagen alle Sätze in der Mehrzahl: Wen haben die Fabriken fortgeschickt? — Sie haben zwei schlechte Direktoren fortgeschickt. Weshalb haben sie sie fortgeschickt? — Sie haben sie fortgeschickt, weil sie sie nicht mehr gebrauchen konnten. Wen haben die Direktoren fortgeschickt? — Sie _ drei schlechte Ingenieure _ . Weshalb haben sie sie fortgeschickt? — Sie haben _ fortgeschickt, weil sie sie nicht _ _ wollten. Wen haben die Ingenieure fortgeschickt? — Sie haben vier schlechte Meister fortgeschickt. Weshalb haben sie sie fortgeschickt? — Sie _ _ fortgeschickt, weil sie sie _ _ _ wollten. Wen haben die Meister fortgeschickt? — Sie haben fünf schlechte Praktikanten fortgeschickt. Weshalb haben sie sie fortgeschickt? Sie _ _ fortgeschickt, weil sie ... usw. 16
Lehrstück 3. Die Frage: Wem? Ferien in Berlin Ein Flug nach Berlin. Das Flugzeug, das täglich um 10 Uhr vom Flughafen München nach Berlin startet (r Flughafen = r Flugplatz), ist eine mittelgroße Maschine für ungefähr 80 Fluggäste. Peter hat den Hin- und Rückflug bezahlt (fliegen > r Flug). Er ist mit dem Bus vom Stadtbüro der Lufthansa zum Flughafen München-Riem gefahren. Vor dem Abflug wird das Reisegepäck gewogen (wiegen, wog, gewogen). Jede Person hat 20 kg frei. Wer schwereres Gepäck hat, muß das Übergewicht bezahlen (wiegen > s Gewicht). Im Wartesaal und auf den Gängen hört man den Lautsprecher: Achtung, bitte! Fluggast Kramer wird zum Schalter 8 gebeten. — Achtung, Achtung! Letzter Aufruf für alle Fluggäste der Lufthansa nach Rom (rufen > r Ruf). Bitte, gehen Sie umgehend zum Ausgang A 2 (umgehend = ohne zu warten). — Achtung, bitte! Zum Flug 220 nach Berlin durch Ausgang B 1. — Mit den Fluggästen für Berlin geht Peter aus dem Warteraum. Die Flugzeit von München nach Berlin dauert eine Stunde und 55 Minuten. Die Maschine fliegt in einer Höhe von 3000 Metern über einer Wolkendecke. Die meisten Fluggäste lesen oder unterhalten sich. Nur wenige blicken aus dem Fenster auf das weiße Wolkenmeer, in dem manchmal wie Inseln eine helle Stadt, ein dunkles Gebirge oder ein grünes Land kurze Zeit zu sehen sind. Eine kleine Erfrischung wird gebracht und gern genommen (frisch > e Erfrischung). So geht die Flugzeit schnell zu Ende. Vor uns leuchtet eine Schrift (schreiben > e Schrift) : NICHT RAUCHEN! Dann hören wir den Lautsprecher: „Wir sind im Anflug auf Berlin. Ich möchte Sie bitten, sich wieder anzuschnallen (an/schnallen) und nicht mehr zu rauchen." Das Flugzeug sinkt langsam durch die Wolkendecke (sinken = tiefer gehen). Dann kommt die Erde schnell näher. Die Häuser wachsen. Bald sind Fahrzeuge und Menschen zu sehen (r Mensch = eine Person). Dann liegt der Flugplatz vor uns. Die Rollbahnen schneiden lange Straßen durch das grüne Gras des Flugfeldes (e Rollbahn = e Bahn zum Landen und Starten). Das Flugzeug stößt leicht auf die Erde (stoßen, stieß, gestoßen) und die Maschine rollt über die Betonbahn (e Bahn aus Beton — r Beton). „Wir bitten, die Plätze nicht zu verlassen, bis das Flugzeug steht!" sagt der Lautsprecher (verlassen, verließ, verlassen). Die Maschine bremst stark. Sie fährt von der Rollbahn auf einen großen Platz und hält dort. Eine Treppe wird auf Rädern an die Tür gerollt. Die Fluggäste verlassen das Flugzeug und steigen in den Bus, der sie zum Flughafengebäude bringt. Ein zweiter Wagen fährt das Gepäck dorthin. Auf einem Fließband (s Fließband = ein Band, das sich bewegt) rollen die großen und kleinen Koffer in die Halle und werden dort den Reisenden gegeben (reisen > r Reisende), die am Fließband warten. 17
Aus der Vergangenheit der deutschen Hauptstadt PETER: Ich bin jetzt vierzehn Tage in Berlin und habe hier viel gesehen; aber ich muß sagen, daß ich die Geschichte der deutschen Hauptstadt noch sehr schlecht kenne (e Geschichte). Herr BERGER: Wenn du von der Geschichte der deutschen Hauptstadt sprichst, dann mußt du wissen, daß Berlin nicht immer die deutsche Hauptstadt war. England und Frankreich, zum Beispiel, hatten immer London und Paris als Hauptstadt. Die griechische Hauptstadt war immer Athen und die Hauptstadt Italiens immer Rom. Mit Deutschland war das nicht so. PETER: Welche anderen Städte waren vor Berlin Hauptstädte von Deutschland oder Hauptstädte Deutschlands? Herr B.: Das alte deutsche Reich (s Reich), das man auch das erste deutsche Reich nennt, hatte lange Zeit keine Hauptstadt und später nicht immer dieselbe Hauptstadt. Die Kaiser dieser Zeit (r Kaiser) lebten und regierten in verschiedenen Städten (regieren), die oft im Westen oder im Süden des großen Reiches lagen. Aachen war die erste deutsche Kaiserstadt. Karl der Große hat seinen letzten Ruheplatz, sein Grab (s Grab), im Aachener Dom gefunden (r Dom = eine große Kirche). Wien war die letzte Kaiserstadt des alten deutschen Reiches. Dieses erste deutsche Reich ist rund tausend Jahre alt geworden. Vom neunten bis zum neunzehnten Jahrhundert war es der größte Staat in der Mitte Europas. In diesen tausend Jahren des ersten deutschen Reiches war Berlin nur eine kleine Stadt an der Grenze eines großen Reiches. PETER: Berlin hat also keine alte Geschichte wie Rom oder Athen? Herr B.: In den Jahrhunderten vor Christus, als Rom und Athen schon alte Weltstädte mit langer Geschichte waren, kannten die Germanen, die hier wohnten und lebten, noch keine Städte. Gräber aus dieser Zeit mit Vasen, Ringen und Ketten, oft aus Gold, werden immer wieder gefunden. In der Zeit der Völkerwanderung (e Völkerwanderung), im dritten, vierten und fünften Jahrhundert nach Christus, zogen diese Germanen nach Westen. Slawen kamen in das Land. Einige von ihnen wohnen heute noch im Spreewald, nicht weit von Berlin. Das frühe Mittelalter brachte eine neue Bewegung der Völker nach Osten. Deutsche Mönche und Bauern zogen wieder über die Elbe (r Mönch). Die Slawen wurden Christen (r Christ) und das Land kam zum Deutschen Reich zurück. Berlin war in dieser Zeit nur ein Fischerdorf an der Spree (r Fischer). Als der deutsche Kaiser einen neuen Herrn ins Land an der Spree schickte, machte dieser Berlin zur Hauptstadt seines Landes. Das Land hieß zuerst Brandenburg und später Preußen. Seine Herren waren die Könige von Preußen (r König). Als der König von Preußen im Jahre 1871 deutscher Kaiser wurde, wurde Berlin die Hauptstadt des zweiten deutschen Reiches. In die neue Hauptstadt zogen Millionen Menschen aus allen Teilen des Reiches. So wurde Berlin bald die größte Stadt des europäischen Festlandes und die vierte Stadt der Welt. 18
Fragen zum Wortfeld: Heirat und Ehe PETER: Herr Berger, darf ich Sie nach einigen deutschen Wörtern fragen? Herr B.: Natürlich. Ich helfe dir gern, wenn ich auch kein Lehrer bin. PETER: Ich kenne das Wort verheiratet und weiß auch, was das Gegenteil bedeutet. Sie sind verheiratet und ich bin unverheiratet oder ledig. Zu verheiratet gehört das Verb verheiraten. Im Wörterbuch ist aber auch ein Wort heiraten zu finden. Wann brauche ich das eine und wann das andere? Herr B.: Ich bin schon zwölf Jahre mit meiner Frau verheiratet; d. h. wir leben zwölf Jahre als Mann und Frau zusammen. Vor zwölf Jahren aber habe ich meine Frau geheiratet. Sie hieß damals noch nicht Frau Berger, sondern Frl. Richter. Ich habe Frl. Richter zu meiner Frau gemacht. Ich habe sie geheiratet. Ich habe nur einmal geheiratet, aber ich bin zwölf Jahre verheiratet. PETER: Das Substantiv zu heiraten heißt Heirat (e Heirat). Es gibt aber auch das Wort Ehe (e Ehe). Wann brauche ich das Wort Ehe? Herr B.: Wenn Mann und Frau verheiratet sind und zusammen leben, so ist das eine Ehe. Sie leben in einer Ehe. Er ist der Ehemann, und sie ist die Ehefrau. Beide sind Eheleute, junge Eheleute oder alte Eheleute. Sie haben eine glückliche Ehe (glücklich) oder eine unglückliche Ehe (unglücklich). PETER: Gestern hörte ich die Frage: Wie geht es Ihrer Gattin (r Gatte e Gattin)? Wann muß ich Gattin sagen und wann Frau? Herr B.: Ich habe eine Frau und ich spreche immer von meiner Frau, nicht von meiner Gattin. Andere Leute fragen mich oft: „Wie geht es Ihrer Gattin?" Oder sie sagen: „Grüßen Sie bitte Ihre Frau Gemahlin (r Gemahl — e Gemahlin). Es gibt zweimal drei Wörter für dieselben Personen: r Mann, r Gatte, r Gemahl und e Frau, e Gattin, e Gemahlin.
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Früher brauchte man Gemahl und Gemahlin nur bei Kaisern und Königen und Gatte und Gattin nur für hochgestellte Personen. In unserer demokratischen Zeit (demokratisch) kann jeder die Wörter benutzen. Ein kluger Mann hat einmal gesagt: „Wenn ein Mann heiratet, bekommt er eine Frau oder eine Gattin oder eine Gemahlin. Eine Frau heiratet er aus Liebe, eine Gattin aus Leidenschaft (e Leidenschaft = eine sehr starke Liebe) und eine Gemahlin aus Stolz (r Stolz). Wenn er krank ist, pflegt ihn seine Frau gesund (pflegen = alles für ihn tun) ; seine Gattin sitzt an seinem Krankenbett und liest ihm etwas vor; seine Gemahlin aber läßt nur fragen, wie es ihm geht. Die Frau arbeitet im Haus, die Gattin sagt, was zu tun ist, und die Gemahlin zeigt sich den Gästen oder denkt an die Mode (e Mode). Die Frau nimmt teil an der Arbeit des Mannes, die Gattin nimmt an seinem Geld teil, die Gemahlin macht Schulden (Schulden machen = mehr Geld ausgeben, als man hat
—eSchuldn)." PETER: Danke, Herr Berger! Ich heirate eine Frau! 19
Fragen zum Straßenplan
Hier ist ein Plan des Stadtviertels, in dem die Familie Berger wohnt. Wir finden darauf die Geschäfte, in denen Frau Berger einkauft. Bei wem kauft Frau Berger Brot und Brötchen? — (Bei dem Bäcker, dem die Bäckerei in der Heilbronner Straße gehört, kauft Frau ... — e Bäckerei). Bei wem kauft Frau Berger Kuchen und Torte? — (Bei dem Konditor, dem die Konditorei in der Meraner Straße gehört, kauft ... — r Konditor, e Konditorei). Bei wem kauft Frau Berger Fleisch und Wurst? — (Bei dem Metzger, dem die Metzgerei in der Salzburger Straße gehört, kauft ... — e Metzgerei). (Bei dem Bei wem kauft Frau Berger Blumen und Pflanzen (e Pflanze)? Gärtner, dem die Gärtnerei in der Bamberger Straße gehört, kauft ). Bei (Bei dem Milchwem kauft Frau Berger Milch und Sahne (e Sahne)? händler, dem das Milchgeschäft in der Speyerer Straße gehört, kauft ... ). Bei wem kauft Frau Berger Gemüse und Obst? — (Bei dem Gemüsehändler, dem das Gemüsegeschäft in der Wartburgstraße gehört, kauft ... ). Bei wem kauft Frau Berger alle anderen Lebensmittel (e Lebensmittel = alles, was wir essen und trinken) ? — (Bei dem Lebensmittelhändler, dem das Lebensmittelgeschäft in der Grunewaldstraße gehört, kauft ... ). Bei wem kauft Herr Berger Bücher (Bei dem Buchhändler, dem die Buchund Zeitschriften (e Zeitschrift)? handlung in der Landshuter Straße gehört, kauft ... ). Bei wem kauft Herr Berger alle Arzneien oder Medikamente (e Arznei = s Medikament)? — (Bei dem Apotheker, dem die Apotheke in der Barbarossastraße gehört, kauft ). Wir sagen alle Fragen in der Vergangenheit und antworten mit: ich glaube. Bei wem hat Frau Berger Brot und Brötchen gekauft? — Ich weiß es nicht, aber ich glaube, bei dem Bäcker, dem ... (glauben). Bei wem ... usw. —
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Sprechmuster Da ich ein eigenes Haus bauen will (eigen = es gehört mir), so suche ich mir einen guten Architekten (r Architekt = r Baumeister), von dem ich mir einen Plan oder Entwurf zeichnen lasse (r Entwurf = e Skizze). läßt. Da du ein _ _ _ _ , so suchst du dir — — _ , von dem du dir läßt. Da er (ein Herr) ein _ _ _ _ , so sucht er sich _ _ _ , von dem er Da sie (eine Dame) ein _ _ _ _ so _ sie sich _ _ _ , von dem sie ... läßt. , von dem es ... läßt. Da es (ein Fräulein) ein _ _ _ _ , so _ es sich _ lassen. Da wir ein _ _ _ , so suchen wir uns — _ _ , von dem wir laßt. Da ihr ein __ _ _ , so sucht ihr euch _ _ _ , von dem ihr lassen. Da sie ein _ _ _ _ , so suchen sie sich _ _ _ , von dem sie Da ich einen kranken Zahn habe, so suche ich mir einen guten Zahnarzt, von dem ich mir meinen Zahn füllen oder ziehen lasse (füllen = plombieren). Da du einen _ _ _ , so suchst du dir _ _ _ , von dem _ _ deinen Zahn Da er ... Da sie... Da es ... Da wir ... Da ihr ... Da sie ... Da ich ein neues Paßfoto brauche, so suche ich mir einen guten Fotografen (r Fotograf), von dem ich mir ein Bild oder eine Aufnahme machen lasse (e Aufnahme = s Foto = s Lichtbild). läßt. Da du ein _ _ _ , so suchst , von dem du dir Da er ... Da sie... Da es ... Da wir ... Da ihr ... Da sie ... Da meine Uhr oft stehenbleibt, so suche ich mir einen guten Uhrmacher, von dem ich mir meine Uhr ausbessern lasse. Da deine Uhr _ _ _ , so suchst du dir _ _ _ , von dem du dir .... läßt. Da seine... Da ihre ... Da seine... Da unsere ... Da eure... Da ihre ... Da ich mir ein neues Auto, einen neuen Kraftwagen oder einen neuen Pkw kaufe (r Kraftwagen = der Pkw), so suche ich mir einen Wagen aus (aus/suchen), der mir gut gefällt. Da du dir ein ___ , einen .... , so suchst du dir _ _ aus, der dir gut _ . Da er sich ein _ _ , einen so sucht er sich _ _ aus. der ihm gut _ . Da sie sich ein _ _ , einen , so sucht sie sich __ aus, der ihr gut _ . so sucht es sich _ _ aus, der ihm _ Da es sich ein _ _ , einen . Da wir uns ein _ _ , einen so suchen wir uns _ _ _ , der uns _ _ . Da ihr euch ein __ , einen so sucht ihr euch _ _ _ , der euch _ _ . I)a sie sich ein _ _ , einen so suchen sie sich _ _ _ , der ihnen _ _ . Da ich mir kein eigenes Haus bauen kann, so miete ich mir eine hübsche Wohnung (mieten), die mir viel Freude macht. Da du dir , so _ du dir ___, die dir ___. Da er sich ... I)a sie ... Da wir ... Da ihr ... Da sie . . . 21
Lehrstück 4. Die Frage: Wessen? Im Sprachkurs der Universität Eine mündliche Prüfung (e Prüfung = s Examen). Der Kursleiter (r Leiter des Kurses) begrüßt die Teilnehmer der Ferienkurse im Auslandsamt der Universität (s Amt = s Büro). Er möchte Gruppen von zwölf bis fünfzehn Teilnehmern bilden, die gleiche Kenntnisse im Deutschen haben (kennen > e Kenntnis). Deshalb spricht er mit jedem Teilnehmer. Er liest seine Zeugnisse (s Zeugnis) und prüft ihn (prüfen). Mit Peter hat er das folgende Gespräch: KURSLEITER: Wo und wie lange haben Sie Deutsch gelernt? PETER: In meiner Heimat habe ich ein Jahr lang Deutsch gelernt. Am Ende des Kurses habe ich eine Prüfung gemacht. Hier ist mein Zeugnis! K.: Danke! — Wie oft und mit welchen Büchern hat der Kurs gearbeitet? P.: Wir haben an zwei Abenden der Woche Deutsch gelernt. Wir haben mit einem Lehrbuch der Grundstufe gearbeitet. Daneben haben wir ein Arbeitsheft benutzt. Manchmal sind wir auch ins Sprachlabor gegangen (s Labor). Dort haben wir deutsche Tonbänder gebraucht (s Tonband). Später haben wir leichte deutsche Erzählungen gelesen. Zu Hause habe ich oft das deutsche Radio gehört. K.: Haben Sie auch eine deutsche Sprachlehre, eine Grammatik, benutzt? P.: Nein. Wir hatten im Anfängerkurs kein Grammatikbuch. Wir haben die Grammatik in praktischen Übungen gelernt (praktisch). K.: Kennen Sie einige deutsche Wortarten (e Art der Wörter)? P.: Natürlich! Substantive oder Hauptwörter, Adjektive oder Eigenschaftswörter, Verben oder Zeitwörter. K.: Gut. Was wissen Sie von der Beugung oder Deklination der Substantive (e Beugung = e Deklination)? P.: Die deutsche Deklination hat vier Fälle (r Fall). Wir können mit wer? oder was? fragen. Dann steht die Antwort im Werfall oder Nominativ. Wir fragen auch mit wen? oder was? Dann hat die Antwort den Wenfall oder Akkusativ. K.: Sagen Sie mir, auf welche Fragen der Dativ und der Genitiv antworten! P.: Der Dativ antwortet auf die Frage wem? Der Genitiv auf wessen? K.: Was wissen Sie über die Endungen der Adjektive? P.: Wir können die Frage wie ist das? gebrauchen. Dann bleibt das Adjektiv in der Antwort ohne Endung (e Endung). Wir können mit welcher? welche? oder welches? fragen. Dann hat das Adjektiv die Endung ,e`. Wir können auch mit was für? oder was für ein? fragen. Dann bekommt das Adjektiv die Endungen des Artikels. Die Einzahl hat ,r`, ,e` oder ,s`. Die Mehrzahl ,e`. K.: Ich danke Ihnen sehr! Bitte schreiben Sie jetzt mit den anderen Teilnehmern ein Diktat (s Diktat). Dann machen Sie alle eine kleine Nacherzählung. Ich hoffe, daß Sie die Prüfung bestehen (bestehen = machen) ! 22
Eine schriftliche Prüfung. Der Kursleiter sagt: Wir schreiben zuerst ein kurzes Diktat und dann eine kleine Nacherzählung. Wir beginnen mit dem Diktat. Es ist ein Gespräch. Ich lese zuerst das ganze Diktat. Dann lese ich jeden Satz, den Sie schreiben sollen, zweimal. Hören Sie, bitte, zu: Fragen und Antworten. Wer kommt dort? — Das ist mein Freund Karl. Was bringt er Ihnen? — Er bringt mir mein Radio zurück. Was hat er mit dem Radio gemacht? — Er hat es ausgebessert oder repariert. Ist Ihr Freund Radiotechniker (r Techniker)? Nein, das ist er nicht. Er ist Elektrotechniker. Wie macht er die Reparaturen (e Reparatur)? Er macht sie schnell und gut. Wo arbeitet Ihr Freund? — Er arbeitet in Köln. Wie heißt die Fabrik, in der er arbeitet? — Sie heißt Deutsche Motorenwerke! Womit fährt Ihr Freund zum Werk? — Er fährt mit dem Bus oder mit der Straßenbahn. Wann beginnt seine Arbeit? — Seine Arbeit beginnt morgens um sieben Uhr. Wann endet oder schließt sie? — Um sechzehn Uhr ist Arbeitsschluß (r Schluß = s Ende). Wieviel Stunden arbeitet er in der Woche? — Er arbeitet wöchentlich vierzig Stunden. Was für Motoren werden in dem Werk gemacht? — Dieselmotoren werden dort gemacht. Wohin gehen die Motoren? — Sie gehen in viele Länder der Welt. Wie lange arbeitet Ihr Freund schon im Motorenwerk? — Er arbeitet dort schon zwei Jahre und will noch länger bleiben. Warum will er in diesem Werk bleiben? — Er will in dem Werk bleiben, weil er dort viel gelernt hat und weil ihm die Arbeit gut gefällt. —
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Jetzt lese ich eine kleine Erzählung zweimal vor. Sie heißt: Der kluge Elefant. Ein Bauer kommt vom Land in die Stadt und geht dort in den Zoo, in den Tiergarten. Er sieht Löwen aus Afrika, Bären aus Rußland und Affen aus Indonesien. Vor dem Elefantenhaus steht ein indischer Elefant mit seinem Wärter, einem Mann, der bei den Tieren im Zoo arbeitet (r Wärter). Der Bauer geht zu dem Wärter und sagt: „Ich hörte, daß die Elefanten kluge Tiere sind. Ist das richtig?" — „Natürlich!" sagt der Wärter. „Dieser Elefant ist sehr klug. Er kann ein Geldstück in meine Tasche stecken. Wenn Sie ihm fünf Mark geben, steckt er das Geld in meine linke Jackentasche." Der Bauer nimmt ein Fünfmarkstück aus seiner Geldtasche und zeigt es dem Elefanten. Der Elefant sieht das Geldstück, hebt seinen Rüssel und kommt zu dem Bauern. Er nimmt das Geld mit dem Rüssel aus der Hand des Mannes. Dann wendet er sich zum Wärter (sich wenden = sich drehen) und steckt ihm die fünf Mark in seine Tasche. „Das ist wunderbar (wunderbar = herrlich) !" ruft der Bauer. „Aber jetzt muß er mir mein Geld zurückgeben!" — „Sagen Sie ihm das bitte!" lacht der Wärter. „Probieren Sie es (probieren)! Sie werden kein Glück haben (s Glück) ! Zurückgeben kann mein Elefant auch; aber das will er nicht. Dazu ist er viel zu klug!" "Schreiben Sie jetzt die Erzählung. Sie haben dafür eine halbe Stunde Zeit. Geben Sie mir, bitte, Ihre Arbeit, wenn Sie fertig sind!" 23
Fragen zum Wortfeld: verlieht, verlobt, verheiratet Frau BERGER: Du fragst nach diesen drei Wörtern, Peter. Sie sind die Geschichte des Lebens, oder ein Film des Lebens in drei Akten. Der Film ist manchmal lustig, wie ein Lustspiel (s Lustspiel = e Komödie), manchmal aber auch traurig wie ein Trauerspiel (s Trauerspiel e Tragödie). Der erste Akt beginnt immer so: Er liebt sie. Oder: Er ist in sie verliebt (sich verlieben). Und sie? PETER: Sie liebt ihn. Oder: Sie ist in ihn verlieht. Und beide? Frau BERGER : Beide sind ineinander verliebt. Manchmal sind sie sehr verliebt. Dann sagt man.: Sie sind bis über die Ohren verliebt. Im zweiten Akt kommt das Eheversprechen (s Versprechen) ! Weißt du, was das ist? PETER: Die zwei Verliebten versprechen sich, daß sie sich heiraten wollen. Frau BERGER: Wenn sie das tun, dann verloben sie sich (sich verlohen). Wenn sie es getan haben, dann sind sie verlobt. Er ist mit ihr verlobt. Und sie? PETER: Sie ist mit ihm verlobt. Und beide? Frau BERGER: Beide sind miteinander verlobt. PETER: Sie sind i n einander verliebt und mit einander verlobt! Die Verlobung ist also das Eheversprechen (e Verlobung). Frau BERGER: Ja, das ist richtig. Sie ist aber auch das Fest, das mit den Freunden und Verwandten gefeiert wird. Der junge Mann ist der Verlobte, der Zukünftige oder der Erwählte des Herzens (erwählen = auswählen). Und sie? PETER: Sie ist die Verlobte, die Zukünftige oder die Erwählte des Herzens. Frau BERGER : Im dritten Akt heiraten sich die Verlobten. Dann sind sie verheiratet. Man sagt: Sie schließen die Ehe; sie vermählen sich (sich vermählen); sie verbinden sich fürs Leben. Die Verlobten sind jetzt Braut (e Braut) und Bräutigam (r Bräutigam) oder ein Brautpaar. Es wird ein Fest gefeiert. Du weißt, wie es heißt? PETER: Das Fest heißt Hochzeit (e Hochzeit). Frau BERGER: Braut und Bräutigam geben sich das Ja-Wort. Sie wechseln die Ringe und die Braut bekommt den Namen des Mannes. Das ist die Trauung (e Trauung). Wir sagen: Die Brautleute werden getraut (trauen). PETER: Wo ist die Trauung in Deutschland? Frau BERGER: Es gibt in Deutschland zwei Trauungen: eine bürgerliche Trauung im Rathaus (r Bürger > bürgerlich) und eine kirchliche Trauung in der Kirche (e Kirche > kirchlich). In Deutschland müssen alle Brautleute eine bürgerliche Trauung haben. Sie werden bürgerlich getraut. Die meisten Brautleute wollen auch eine kirchliche Trauung. Sie werden auch kirchlich getraut. Die erste Hochzeit heißt die grüne Hochzeit. Wann ist die silberne Hochzeit? PETER: Nach 25 Jahren ist die silberne Hochzeit und nach 50 Jahren die goldene Hochzeit. Es gibt auch eine diamantene Hochzeit nach 60 Jahren (r Diamant) und eine eiserne nach 65 Jahren (eisern). 24
Fragen zur Familientafel
Hier ist eine Familientafel, die uns zeigt, wie die Familien Richter in Seeburg, Schäfer in Hamburg, Berger in Berlin und Schmitz in Köln miteinander verwandt sind. Im Hauptteil der Tafel sehen wir die Familie Richter aus Seeburg. Wessen Eltern sind die Großeltern auf der linken Hälfte der Tafel? — Die Großeltern auf sind die Eltern des Vaters, dessen Frau eine geborene Schäfer ist. Wessen Eltern sind die Großeltern auf der rechten Hälfte der Tafel? — (die Eltern der Mutter, deren Mann Meister in Seeburg ist). Wessen Kinder sind die drei Jungen und die drei Mädchen in der Mitte der Tafel? — (die sechs Kinder des Vaters und der Mutter, deren Eltern die Großeltern dieser Kinder sind). Wessen Bruder ist der Onkel, der als Vertreter in Seeburg arbeitet (ein Bruder des Vaters, dessen Schwester Frau Berger in (r Vertreter)? Berlin ist). Wessen Bruder ist der andere Onkel, der als Kaufmann in Hamburg lebt? — (ein Bruder der Mutter, deren Schwester Frau Schmitz in Köln ist). Wessen Neffe ist Klaus Richter, der Sohn des Vertreters in Seeburg? — (ein Neffe von Herrn Richter, dem Meister in Seeburg, dessen sechs Kinder seine Vettern und Basen sind). Wessen Nichte ist Grete Schmitz, die Tochter des Lehrers in Köln? — (eine Nichte von Frau Schäfer in Seeburg, deren sechs Kinder auch ihre Basen und Vettern sind). —
Wir sagen alle Fragen mit: Weißt du nicht .... und antworten mit: doch. Weißt du nicht, wessen Eltern die Großeltern auf der linken Seite der Tafel sind? — Doch, ich weiß es. Obschon ich nicht zur Familie gehöre (obschon), kann ich doch sagen, daß sie die Eltern des Vaters sind, dessen Frau eine geborene Schäfer ist. Weißt du nicht, wessen ... ? — Doch, ich _ _ . Obschon ich nicht , kann ... , daß ... usw. 25
Sprechmuster Wer kennt den deutschen Fluß, dessen Quelle in der Schweiz liegt (e Quelle), und dessen Wasser in die Nordsee fließt? — Obwohl ich kein Deutscher bin, kenne ich doch den Fluß, dessen Quelle _ _ _ liegt und dessen Wasser _ _ _ fließt. Der Fluß heißt der Rhein. Seine Quelle ist auf dem Sankt Gotthard in der Schweiz und sein Wasser fließt in Holland in die Nordsee. Wer kennt den europäischen Fluß, dessen Quelle in Deutschland liegt und dessen Wasser in das Schwarze Meer fließt? — Obwohl ich kein Europäer bin, kenne ich doch den Fluß, dessen Quelle – – liegt und dessen Wasser _ _ _ _ fließt. Der Fluß heißt die Donau. Ihre Quelle liegt auf dem Schwarzwald in Deutschland und ihr Wasser fließt in Rumänien ins Schwarze Meer. Wer kennt die deutsche Stadt, deren Name auf ‚barg' endet und deren Hafen der größte Hafen des europäischen Festlandes ist? — Obwohl ich nicht in Deutschland wohne, kenne ich doch die Stadt, deren Namen _ _ endet und deren Hafen ist. Die Stadt heißt Hamburg und liegt an der Elbe. Ihr Hafen ist der größte Hafen des europäischen Festlandes und das Tor Deutschlands zur Welt. Wer kennt die andere deutsche Stadt, deren Namen auf ,berg` endet und deren Spielzeuge in der ganzen Welt bekannt sind? — Obwohl ich nicht in Deutschland wohne, kenne ich doch die Stadt, deren Namen _ _ endet und deren Spielzeuge sind. Die Stadt heißt Nürnberg und liegt in Süddeutschland. Ihre Spielzeuge sind weltbekannt und überall beliebt. trotzdem
—
obwohl
Der Rhein ist der längste Fluß Deutschlands. Trotzdem ist er nicht der längste Fluß Europas. — Obwohl der Rhein der längste Fluß Deutschlands ist, ist er doch nicht _ _ _ Europas. Die Donau ist der längste Fluß Europas. Trotzdem ist sie nicht der längste Fluß der Welt. — Obwohl die Donau _ _ – _ ist, ist sie Welt. Der _ – – – ist der Mississippi in Nord-Amerika. Er ist 6051 km lang. Die Zugspitze ist der höchste Berg Deutschlands. Trotzdem ist sie nicht der höchste Berg Europas. — Obwohl die ist, ist sie Europas. Der Mont Blanc ist der höchste Berg Europas. Trotzdem ist er nicht der höchste Berg der Welt. — Obwohl der ist, ist Welt. Der höchste Berg der Welt ist der Mont Everest in Asien. Seine Höhe ist 8848 m. -
Berlin ist die größte Stadt Deutschlands. Trotzdem ist sie nicht die größte Stadt Europas. — Obwohl Berlin die _ _ _ ist, ist sie doch nicht _ _ _ Europas. London ist die größte Stadt Europas. Trotzdem ist sie nicht die größte Stadt der Welt. — Obwohl London _ – _ – ist, ist sie Welt. Die größte Stadt der Welt ist New York in Nordamerika mit 14 830 000 Einwohnern. 26
Lehrstück 5. Die Frage: Was? Im Kaufhaus Herrenkleidung (e Kleidung oder Bekleidung ist alles, was wir anziehen). Dieter geht mit Robert in eins der großen Hamburger Kaufhäuser. VERKÄUFER: Sie wünschen, bitte? DIETER: Herrensocken und Hemden und einen Regenmantel. VERKÄUFER: Herrensocken und Strümpfe gibt es hier geradeaus. Herrenhemden im 1. Stock. Regenmäntel in der Sportabteilung im 3. Stock (e Abteilung = ein Teil des Kaufhauses). ROBERT: Kaufen wir zuerst die Socken für mich! D.: Hier beginnt die Sockenabteilung. Darüber steht: ,Socken in allen Preisen. Das Paar von 1,95 DM bis 5,95 DM.' R.: Hier gibt es Kurzsocken für den Sommer: Herrensocken in 3-PaarPackungen (packen > e Packung), Preis 4,50 DM. Was bedeutet das? D.: In jeder Packung sind drei Paar Socken. Die Farben sind entweder schwarz, grau und sandgelb; oder oliv, weinrot und blau (entweder ... oder). R.: Fräulein, haben die Kurzsocken meine Größe? Ich habe Schuhgröße 40. VERKÄUFERIN: Diese Socken sind für alle Fußgrößen passend. Sie sind besonders elastisch (elastisch). Hier sind nur einfarbige Socken. Die anderen dort sind gestreift (gestreift = mit Streifen). Wünschen Sie längere Socken? Wir haben alle modischen Farben. D.: Woraus sind die Socken gemacht? VERK.: Hier haben wir Socken aus Wolle mit Perlon (s Perlon), jedes Paar kostet 3,10 DM und dort sind Socken aus reiner Baumwolle, in verschiedenen Größen. Jedes Paar kostet 2,95 DM. Diese Socken sind aus Nylon, zu 100 0 /0 aus Nylon (s Nylon). Jedes Paar für 2,80 DM. D.: Sieh hier die Sportstrümpfe, Robert! VERK.: Wir haben schöne Sportstrümpfe zu billigen Preisen. Unsere Sportstrümpfe sind aus Wolle. Sie sind mit Nylon oder Perlon verstärkt (verstärken = stark machen). Jedes Paar kostet 4,95 Mark. Was darf ich Ihnen geben? R.: Ich nehme eine Packung Kurzsocken und diese Socken aus Wolle mit Perlon. VERK.: Hier ist Ihr Kassenzettel (r Zettel = ein Stück Papier). Die Kasse ist dort drüben! Auf Wiedersehen, meine Herren! Robert bezahlt an der Kasse und läßt sich die Ware geben. Im ersten Stock kauft Dieter noch ein Herrenoberhemd aus Perlon, Größe 39. Es läßt sich sehr leicht waschen, trocknet schnell (trocknen = trocken werden) und ist bügelfrei, es braucht nicht gebügelt zu werden (bügeln). Preis 14,90 DM. In der Sportabteilung findet Robert einen Herren-Regenmantel aus Kunststoff (r Kunststoff). Er ist leicht, billig und durchsichtig (durchsichtig). Er kostet nur 12,90 DM. Dann sehen sich die beiden Freunde noch die neuen Möbel im 4. Stock an. 27
Schnell-Imbiß. Von Zeit zu Zeit tönt der Lautsprecher durch alle Abteilungen des Kaufhauses (r Ton > tönen): „Besuchen Sie, bitte, unseren neuen Imbißraum, wenn Sie eilig sind (eilen > eilig)! — Kommen Sie in unseren modernen Dachgarten (e Mode > modern), wenn Sie mehr Zeit haben! — Der Imbißraum liegt im ersten Stock. Vom Dachgarten sehen Sie über die ganze Stadt. Nehmen Sie den Fahrstuhl, bitte!" ROBERT: Den neuen Imbißraum möchte ich mir gern ansehen (an/sehen). DIETER: Ich habe ihn auch noch nicht gesehen und gehe gern mit dir. Da kommt ein Fahrstuhl! Laß uns einsteigen und hinunterfahren! BOY: Nur noch fünf Personen, bitte! Besetzt! Der Fahrstuhl nebenan kommt sofort (sofort)! DIETER: Zum ersten Stock, bitte! BOY: Dritter Stock: Herrenkleidung, Sportartikel (Sportsachen) ! Zweiter Stock: Damenkleidung, Modeartikel! Erster Stock: Kinderkleidung, Spielwaren, Imbißraum! — Dieter und Robert steigen aus. ROBERT: Lies die Leuchtschrift .SCHNELL-I MBISS'. Woher kommt das Wort? DIETER: Biß kommt von beißen. Schnellimbiß meint: schnell etwas essen, oder fertige Speisen aus der Hand essen. Du siehst hier keine Kellner. Man muß sich selbst bedienen (dienen >bedienen). Die Mädchen dort mit den kleinen Wagen holen das gebrauchte Geschirr (s Geschirr). Mit einem Tuch säubern sie die Platten der Tische, die keine Tischdecken haben (säubern = sauber machen). R.: Die Tischplatten sind aus farbigem Kunststoff. Sie sind so hoch, daß man stehend essen kann. Einige haben hohe Hocker (r Hocker) wie in einer Bar (e Bar). Niedrige Tische mit Stühlen stehen in der Mitte. Alle haben Kunststoffplatten und Metallfüße. Bestecke (s Besteck = Messer, Gabel und Löffel) und Papierservietten stehen da zur Selbstbedienung. D.: Machen wir einen Rundgang, um zu sehen, was es zu essen und zu trinken gibt. Hier ist die Milch- und Eisbar. Süße oder saure Milch. kalte oder warme Milch und Milch mit Früchten aller Art gibt es hier (e Frucht). Dazu Eis in großen und kleinen Portionen (e Portion). Dort gibt es Kaffee und Gebäck (backen > s Gebäck). Hier links sind kalte Speisen zu haben. Weiter rechts werden die warmen Speisen verkauft. R. (liest) : Unser Koch empfiehlt heute: Schweinefleisch mit Sauerkraut und Kartoffeln. DM 2.80 (kochen > r Koch). D.: Eine Karte mit anderen billigen Speisen hängt dabei. Hier gibt es Würstchen vom Rost (r Rost)! Und dort Hähnchen vom Grill (r Grill = r Rost)! R. I liest) : 1 /2 Hähnchen DM 2.70. - 2 Würstchen mit Brötchen DM 1.00. D.: Worauf hast du Appetit? R.: Ich möchte eine Portion Eis: Schokoladen-Eis mit viel Sahne. D.: Ich auch. Komm, wir bedienen uns selbst! 28
Fragen zum Wortfeld: Herrenkleidung Dieter und Robert nehmen mit ihrem Eis auf zwei hohen Hockern Platz, die an einem kleinen Tisch stehen. 1).: Kennst du nun die deutschen Wörter für die Herrenkleidung? R.: Die meisten ja. Aber beim Rundgang durch das Kaufhaus habe ich doch viele Wörter gehört und gelesen, die ich nicht kannte. Diesen großen Katalog habe ich mir geben lassen (r Katalog). Daraus kann ich noch viel lernen. D.: Zeige mir den Katalog! — Er beginnt mit der Herren-Oberbekleidung. Was gehört zur Oberkleidung oder Oberbekleidung eines Herrn (kleiden > bekleiden — e Kleidung e Bekleidung)? R.: Natürlich ein Anzug, ein Straßenanzug oder ein Sportanzug. Jeder Anzug hat Jacke und Hose, oft trägt man dazu eine Weste oder einen Pullover (r Pullover). Die Anzüge sind aus Wolle oder Baumwolle gemacht, heute sehr oft aus Kunstfasern wie Dralon, Perlon und Nylon (e Faser). D.: Was ist ein Gesellschaftsanzug (e Gesellschaft) ? R.: Ein dunkler Anzug für Einladungen und Feste (einladen > e Einladung). Man trägt ihn auch in der Oper, beim Konzert, zur Verlobung und zur Hochzeit. D.: Du hast die Mäntel vergessen. Gehören sie nicht zur Oberbekleidung? R.: Doch, ein Mantel, ein Wintermantel oder ein Sommermantel gehört dazu und in Deutschland noch ein Regenmantel. Zum Sport tragen junge Leute lieber eine Windjacke, die sie gern Anorak nennen. D.: Was gehört zur Fußbekleidung eines Herrn? R.: Zur Fußbekleidung gehören die Schuhe. Ich kenne Straßenschuhe, Hausschuhe, Sportschuhe, Strandschuhe und Sandalen (e Sandale). D.: Du nennst nur niedrige Schuhe oder Halbschuhe. Wie heißen die hohen Schuhe, die z. B. im Winter getragen werden? R.: Sie heißen Stiefel (r Stiefel). Ich kenne Arbeitsstiefel und Wasserstiefel. D.: Was gehört in die Schuhe und was gehört in die Stiefel? R.: Socken gehören in die Schuhe und Strümpfe in die Stiefel. D.: Was gehört zur Kopfbekleidung oder Kopfbedeckung des Herrn? R.: Zur Kopfbedeckung des Herrn gehören Hüte und Mützen: Sommerhüte, Sporthüte, Strohhüte (s Stroh); Sportmützen, Wintermützen und Schimützen (r Schi = r Schneeschuh). D.: W s gehört zur Herrenwäsche? R.: Hemden gehören dazu. Ich trage ein Oberhemd, ein Sporthemd oder ein Arbeitshemd und darunter die Unterwäsche. Das ist eine Unterjacke, die mit oder ohne Ärmel getragen wird (r Ärmel) und eine Unterhose, die lang, halblang, dreiviertellang oder kurz sein kann. D.: Was ist ein Freizeithemd? R.: Das ist ein modernes Hemd mit Taschen und Knöpfen für die freie Zeit nach der Arbeit, am Wochenende oder in den Ferien. Es wird mit einem bunten Schal zu einer kurzen oder langen Hose getragen (r Schal = ein Halstuch). a
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Fragen zum Tageslauf Was tue ich, wenn der Wecker am Morgen klingelt? — Wenn _ _ _ _ klingelt, wache ich auf (auf/wachen) ; dann mache ich die Augen auf (auf/machen) ; dann setze ich mich im Bett auf (auf/setzen); dann stehe ich auf (auf/stehen). Was tue ich, wenn ich aufgestanden bin? — Wenn — — bin, wasche ich mich mit Wasser und Seife (sich waschen) ; dann kämme ich mich mit dem Kamm (sich kämmen) ; dann rasiere ich mich mit dem Rasierapparat (sich rasieren). Was tue ich, wenn ich mich rasiert habe? — Wenn _ _ _ habe, ziehe ich meinen Schlafanzug aus (aus/ziehen) ; dann ziehe ich mich an (an/ziehen). Ich ziehe meine Unterwäsche, mein Oberhemd, meine Socken, meinen Anzug und meine Schuhe an; dann binde ich meinen Binder um (r Binder e Krawatte). Was tue ich, wenn ich angezogen bin? — Wenn — — bin, gehe ich zum Frühstück. Was wünsche ich mir zum Frühstück? — Ich _ _ _ Frühstück Kaffee mit Milch und Zucker, Brot und Brötchen mit Butter und Marmelade (e Marmelade) oder Honig (r Honig)und ein gekochtes Ei, aber nicht zu hart gekocht (hart). Was tue ich, wenn ich gefrühstückt habe? — Wenn _ _ habe, gehe ich zur Arbeit. Was tue ich, wenn ich am Vormittag vier oder fünf Stunden gearbeitet habe? — Wenn _ _ _ _ oder _ _ _ habe, esse ich zu Mittag. Was esse ich zu Mittag? — Ich esse zu Mittag eine Suppe, eine Fleischspeise mit Gemüse und Kartoffeln und eine Nachspeise. Was wünsche ich mir als Nachspeise? — Ich _ _ als Nachspeise entweder Obst oder Käse, manchmal auch einen Pudding (r Pudding). Was tue ich, wenn ich zu Mittag gegessen habe? — Wenn _ _ _ _ habe, ruhe ich mich eine halbe Stunde aus (sich aus/ruhen), oder ich mache einen kurzen Spaziergang. Was tue ich, wenn ich mich ausgeruht habe, oder wenn ich spazierengegangen bin? — Wenn — _ _ habe, oder _ — — bin, arbeite ich am Nachmittag noch bis fünf oder sechs Uhr. Was tue ich, wenn ich bis 17 oder 18 Uhr gearbeitet habe? — Wenn _ — — oder _ _ _ habe, gehe ich nach Hause. Was tue ich, wenn ich nach Hause gekommen bin? — Wenn _ _ — — bin, esse ich um 19 oder 20 Uhr zu Abend. Was tue ich, wenn ich um 19 oder 20 Uhr zu Abend gegessen habe? — Wenn _ _ _ oder habe, freue ich mich über meinen Feierabend (r Feierabend = r Abend ohne Arbeit). Was tue ich am Feierabend? — Am _ lese ich Zeitungen oder Bücher; ich schreibe Briefe oder Postkarten; ich höre Radio oder sehe das Fernsehprogramm; ich gehe ins Kino oder ins Theater; ich besuche ein Konzert. Was tue ich, wenn ich aus dem Theater oder Konzert nach Hause komme? — Wenn _ _ _ _ oder — — — komme, gehe ich zu Bett. Was tue ich, wenn ich zu Bett gegangen bin? — Wenn _ _ _ _ bin, schlafe ich bald ein (ein/schlafen).
Wir sagen alle Fragen und Antworten in der Vergangenheit. Dabei müssen wir ‚als' statt ‚wenn' gebrauchen: — Was habe ich getan, als der Wecker am Morgen geklingelt hat? — Als der Wecker _ _ _ hat, bin ich aufgewacht, dann habe ich die Augen aufgemacht, dann ... usw. Wir sagen alle Sätze auch mit ‚er' und ‚wir': — Was hat er ... usw. 30
Ein Lebenslauf A. Kurzform Lebenslauf: Name: Geburtsdatum: Eltern:
Ort und Datum Wilhelm Schäfer 14. 5. 1916 in Lübeck an der Ostsee Paul Schäfer, Bäckermeister Gertrud Schäfer geborene Kolbe Volksschule in Lübeck 1922 bis 1926 Schulbesuch: Realschule in Lübeck 1926 bis 1932 Handelsschule in Lübeck 1932 bis 1934 Kaufmannslehre bei Becker und Pasche, Lehre: 1934 bis 1936 Großhandlung in Lübeck Arbeit im Beruf : Gehilfenzeit in Lübeck und Bremen 1936 bis 1942 Exportkaufmann in Hamburger Firmen 1942 bis 1952 Selbständiger Kaufmann seit 1952 Familienstand: verheiratet seit 1942, 5 Kinder Wohnung: Hamburg, Eilbecker Weg 86 (r Beruf = e Arbeit, die man gelernt hat — selbständig = wer frei oder allein arbeitet).
B. Briefform Hamburg, den 15. August 1963 Mein Lebenslauf Als Sohn des Exportkaufmanns Wilhelm Schäfer und seiner Ehefrau Maria Schäfer geb. Richter wurde ich am 25. April 1945 in der Hansestadt Hamburg geboren. Ich bin 18 Jahre alt und habe vier Geschwister, eine ältere Schwester, die verheiratet ist und drei jüngere Geschwister, die noch zur Schule gehen. Von 1951 bis 1955 habe ich die Grundschule einer Hamburger Volksschule besucht. Anschließend schickten mich meine Eltern auf ein neusprachliches Gymnasium meiner Vaterstadt. An Fremdsprachen habe ich Englisch, Französisch und etwas Spanisch gelernt. Zu Ostern dieses Jahres habe ich die Reifeprüfung abgelegt. Seit vier Monaten bin ich als kaufmännischer Lehrling in der Firma Straten & Co., Import und Export, in Hamburg. Wenn meine Lehrzeit zu Ende ist, möchte ich in einer großen ausländischen Firma arbeiten. Ich wohne bei meinen Eltern in Hamburg und will das Geschäft meines Vaters einmal weiterführen. Dieter Schäfer Hamburg, Eilbecker Weg 86 Wir schreiben den eigenen Lebenslauf in sauberer Handschrift. 31
Sprechmuster Ich möchte wissen, welchen Wert mein alter Volkswagen jetzt noch hat (r Wert = r Preis) und an wen ich ihn verkaufen kann. Ich frage nach dem Preis und nach dem Käufer meines alten Volkswagens. Ich weiß aber, daß ich mich von meinem alten Volkswagen nur ungern trenne (sich trennen) und daß ich meinen alten Volkswagen am liebsten behalten möchte (behalten — nicht fortgeben). Du möchtest wissen, was dein schöner Garten jetzt wert ist (wert sein = einen Wert haben) und an wen du ihn verkaufen kannst. Du fragst nach dem Preis und nach dem Käufer deines schönen Gartens. Du weißt aber, daß du dich von deinem schönen Garten nur ungern trennst und daß du deinen schönen Garten am liebsten behalten möchtest. Er (ein Herr) möchte wissen, was seine moderne Werkstatt heute wert ist (e Werkstatt = r Arbeitsraum) und an wen er sie verkaufen kann. Er fragt nach dem Preis und nach dem Käufer seiner modernen Werkstatt. Er weiß aber, daß er sich von seiner modernen Werkstatt nur ungern trennt und daß er seine moderne Werkstatt am liebsten behalten möchte. Sie (eine Dame) möchte wissen, welchen Wert ihre große Fabrik zur Zeit hat und an wen sie sie verkaufen kann. Sie fragt nach dem Preis und nach dem Käufer ihrer großen Fabrik. Sie weiß aber, daß sie sich von ihrer großen Fabrik nur ungern trennt und daß sie ihre große Fabrik am liebsten behalten möchte. Es (ein Fräulein) möchte wissen, was sein chemisches Labor noch wert ist und an wen es es verkaufen kann (e Chemie > chemisch). Es fragt nach dem Preis und nach dem Käufer seines chemischen Labors. Es weiß aber, daß es sich von seinem chemischen Labor nur ungern trennt und daß es sein chemisches Labor am liebsten behalten möchte. Wir möchten wissen, was unser bekanntes Eisenwerk jetzt wert ist und an wen wir es verkaufen können. Wir fragen nach dem Preis und nach dem Käufer unseres bekannten Eisenwerks. Wir wissen aber, daß wir uns von unserem bekannten Eisenwerk nur ungern trennen und daß wir unser bekanntes Eisenwerk am liebsten behalten möchten. Ihr möchtet wissen, welchen Wert euer herrlicher Park heute hat und an wen ihr ihn verkaufen könnt (r Park = ein großer Garten). Ihr fragt nach dem Preis und nach dem Käufer eures herrlichen Parks. Ihr wißt aber, daß ihr euch von eurem herrlichen Park nur ungern trennt und daß ihr euren herrlichen
Park am liebsten behalten möchtet. Sie möchten wissen, was ihre kleine Konditorei wert ist und an wen sie sie verkaufen können. Sie fragen nach dem Preis und nach dem Käufer ihrer kleinen Konditorei. Sie wissen aber, daß sie sich von ihrer kleinen Konditorei nur ungern trennen und daß sie ihre kleine Konditorei am liebsten behalten möchten. Möchten Sie, Herr Schröder, nicht wissen, was Ihr hübsches Wochenendhaus zur Zeit wert ist? — Doch, ich möchte es wissen und ich frage Sie danach! 32
Lehrstück 6. Die Frage: Wie? Im Modehaus Damenkleidung. Die Dame, die in einem großen Berliner Modehaus die Kunden begrüßt, sagt ihnen: „Unsere neuen Modelle für Freizeit, Ferien und Reise werden heute im ersten Stock gezeigt (s Modell). Wir haben soeben begonnen (soeben = vor einigen Minuten). Sie können frei eintreten und jederzeit fortgehen" (ein/treten = hereingehen). Die meisten Kundinnen folgen der Einladung. Durch den Saal geht in Tischhöhe ein Laufsteg (r Steg = ein schmaler Weg). Darauf bewegen sich junge Damen, die die neuen Kleider vorführen (vor/führen = zeigen). Der Ansager beschreibt jedes Modell. 1. ANSAGER: Sie sehen jetzt praktische Kleidung für unterwegs (unterwegs = für die Reise). Modell ALSTER: Hier ist ein leichter Mantel aus reiner Baumwolle (rein). Damit sind Sie für wenig Geld gut angezogen. Die Farbe ist marineblau oder dunkelgrau. Die Größen 42 bis 48 kosten 23,80 DM. Die Größen 36 bis 40 nur 21,80 DM. 2. ANSAGER: Modell AMAZONAS: Das ist unser Nylon-Regenmantel mit Kopftuch und Gürtel (r Gürtel). Damit sind Sie bei schlechtem Wetter gut geschützt (schützen). Der Mantel ist federleicht und weich (weich = nicht hart). Seine Farbe ist lufthansablau oder olivgrün. Die Größen 42 bis 48 kosten 28,50 DM, die kleineren Größen 26,50 DM. 1. A.: Modell KÖNIGSSEE: Diese Reise- und Tagesjacke macht Ihnen immer Freude. Sie können sie von morgens bis abends tragen. Die sportliche Jacke mit großen Taschen ist aus weichem Leder gemacht (r Sport > sportlich). Ihre Farbe ist tiefschwarz oder tabakbraun, der Preis 149,50 DM 2. A.: Modell PLATTENSEE: Dieses Jäckchenkleid hat Rock und Gehfalte (e Falte). Es zieht alle Augen auf sich. Das Material ist feine Chemiefaser (s Material). Sie können zwischen schwarz-weiß und rot-weiß wählen. Der Preis ist nur 39,50 DM. 1. A.: Modell OSTIA: Hier zeigen wir Ihnen einen Strand- oder Luftanzug (r Strand). Schöner kann keiner sein. Dazu gehört ein Badeanzug aus unserem Angebot (anbieten > s Angebot). Achten Sie auf den guten Sitz unserer Damen-Badeanzüge (achten). Sie können sich damit frei am Strand bewegen. Der Preis ist 21,80 DM für den Strandanzug und 27,50 DM für den Badeanzug. 2. A.: Modell ALASSIO: Ein Haus- und Bademantel mit breitem, rundem Kragen (r Kragen), 3 /4 langen Ärmeln und zwei aufgesetzten Taschen. Erstklassige Arbeit (erstklassig = sehr gut) ! In diesem eleganten Mantel sind Sie immer gut angezogen (elegant). Der Preis ist für alle Größen 78,50 DM. 1. A.: Modell CALIFORNIEN: Eine bildschöne Damen-Badejacke aus reiner Baumwolle für jeden Badeanzug passend. Die Farbe ist weiß mit schwarzem Rand (r Rand) oder marineblau, mit weißem Rand. Die Länge ist 70 cm für Größe 42 und 44 und 68 cm für Größe 38 und 40. Der Preis ist 28,50 DM. 33
Beim Damenfrisör. Herrn Richters älteste Tochter arbeitet in Seeburg im Damenfrisörsalon (r Salon). Mit vierzehn Jahren, am Ende ihrer Schulzeit, ist Maria dort in die Lehre gegangen (lehren > e Lehre). Drei Jahre hat die Lehrzeit gedauert. In dieser Zeit hat Maria bei ihrer Meisterin und in der Berufsschule viel gelernt. Die Lehre hat sie mit einer Prüfung beendet (enden > beenden). Maria ist jetzt Gehilfin, Frisörgehilfin oder Frisöse (helfen > e Gehilfin). Als Frisöse bedient sie im Damensalon die Kunden. Sie wäscht ihnen die Haare, kämmt die Haare und trocknet sie. Das Trocknen der Haare wird elektrisch gemacht. Die Damen sitzen unter einer Haube (e Haube) und warten, bis ihr Haar trocken ist. Dabei lesen sie gern Modehefte oder illustrierte Zeitungen (illustrieren). Wenn die Haare trocknen, kann Maria andere Kunden bedienen. „Die Nächste, bitte!" sagt sie und fragt die Kundin: „Was darf ich Ihnen machen?" — „Dauerwellen, bitte!" oder „Wasserwellen" ist die Antwort (e Welle). Bei Dauerwellen legt Maria die Haare in Wellen, bei Wasserwellen dreht sie die Haare zu Wellen. Auch die Haarwellen müssen trocknen und die Zeit kann für andere Arbeiten gebraucht werden. Manchmal sind Haare zu schneiden. Die Haare werden für verschiedene Frisuren kurz oder lang geschnitten (e Frisur). Von den Kundinnen sind aber auch andere Wünsche zu hören: „Bitte, bleichen Sie meine Haare!" Beim Bleichen wird die Farbe aus den Haaren genommen (bleichen). „Ich möchte meine Haare tönen lassen!" Beim Tönen wird die schlechte Haarfarbe besser gemacht (tönen). „Ich hätte meine Haare gern gefärbt!" Beim Färben wird grauen oder weißen Haaren ihre alte Farbe zurückgegeben. Die Haare können aber auch eine andere Farbe bekommen. Dann wird aus der Naturfarbe eine Modefarbe gemacht (färben). Maria kennt die Naturfarben. Haare sind von Natur hellblond, mittelblond oder dunkelblond; hellbraun, mittelbraun oder dunkelbraun; schwarz, grau oder weiß. Die Modefarben ändern sich schnell (ändern), so schnell wie die Kleidermoden der Damen. Als Modefarben der Haare gibt es z. B. goldblond, goldorange, rotorange, blaurot, hell-violett-braun, dunkelviolett-grau, rotviolett, blauviolett und blauschwarz. In der Gehilfinnenprüfung mußte Maria auch Haare knüpfen (knüpfen = binden). Haare werden geknüpft, um einen Haarersatz, eine Perücke zu machen (r Ersatz). Eine Frisöse muß auch die Handpflege oder Maniküre kennen. Die Hände werden gepflegt, das heißt, sie werden gesund gehalten und schön gemacht. Auch nach der Schönheitspflege oder Kosmetik wird die Gehilfin in der Prüfung gefragt (pflegen > e Pflege). Nach einigen Jahren praktischer Arbeit als Gehilfin und nach fleißigem Lernen in Abendkursen kann jede Frisöse die Meisterprüfung machen. Wenn sie die Meisterprüfung bestanden hat, ist sie Frisör-Meisterin und darf einen Frisörsalon aufmachen. Sie kann Gehilfinnen halten und Lehrmädchen ausbilden (aushilden unterrichten). Auch Maria möchte Meisterin werden und einen eigenen Damensalon in guter Lage haben (liegen > e Lage).
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Fragen zum Wortfeld: Farben Maria und Tom unterhalten sich über die Farben, besonders über die Modefarben. TOM: Natürlich kenne ich die Farben und ihre deutschen Namen. Ich kenne Grundfarben wie rot, gelb und blau und Mischfarben, aus zwei oder mehr Farben gemischt (mischen) wie grün, braun und grau. Ich weiß, daß ich alle diese Farbennamen mit hell und dunkel verbinden kann (binden > verbinden). Ich sage dann z. B. hellrot oder dunkelgrün oder dunkelblau. MARIA: Du kannst sie auch mit lieh verbinden. Aus gelb wird dann gelblich (gelblich heißt etwas gelb), aus rot wird rötlich und aus blau wird bläulich. TOM: Ich kann also sagen: grün und grünlich, weiß oder weißlich, schwarz und schwärzlich, braun und bräunlich. Muß ich graulich oder gräulich sagen? MARIA: Du kannst beides sagen, aber man hört die Wörter nicht oft. TOM: Ich kenne viele Zusammensetzungen mit Farben. Von rot gibt es weinrot, blutrot, kirschrot, feuerrot, rosenrot oder rosa und rosig (e Rose). MARIA: Kennst du auch kupferrot und purpurrot? TOM: Kupfer ist ein rötliches Metall (s Kupfer). Kupferrot heißt also rot wie Kupfer. Purpurrot kenne ich aber nicht. MARIA: Purpur ist die Farbe der Könige (r Purpur). Der Königsmantel ist purpurrot, rot wie Purpur. TOM: Von gelb bilden wir Zusammensetzungen wie graugelb, goldgelb oder golden, zitronengelb und strohgelb, d. h. gelb wie Stroh. Von blau kenne ich graublau, himmelblau und marineblau (e Marine). MARIA: Bei grün denke ich an graugrün, gelbgrün, grasgrün, meergrün, seegrün und olivgrün, grün wie eine Olive (e Olive ist eine Südfrucht). Von braun kenne ich die Zusammensetzungen graubraun, gelbbraun, schwarzbraun, goldbraun, schokoladenbraun, kaffeebraun und nußbraun (e Nuß). Von grau gibt es mausgrau, silbergrau, blaugrau und feldgrau. Feldgrau ist die Farbe der Uniformen (e Uniform). TOM: Von weiß bildet man silberweiß, schneeweiß und kreideweiß und von schwarz tiefschwarz und kohlschwarz, d. h. schwarz wie Kohle. MARIA: Schwarz ist die Farbe der Trauer (traurig > e Trauer). Weiß ist die Farbe der Reinheit (rein > e Reinheit). TOM: Rot ist die Farbe der Liebe (e Liebe). Blau ist die Farbe der Treue (e Treue). Grün ist die Farbe der Hoffnung (e Hoffnung). MARIA: Grau ist die Farbe der Not (e Not). Gelb ist die Farbe des Neides (r Neid > neidisch = traurig sein, weil der andere etwas hat). TOM: Von rot kommt das Wort röten, d. h. rot machen und davon die Röte, die Morgenröte und die Abendröte (röten). Von braun kommt bräunen, d. h. braun machen und sich bräunen, d. h. sich von der Sonne braun machen lassen (bräunen). Von grau kommt ergrauen, d. h. grau werden oder graue Haare bekommen oder alt werden (ergrauen). 35
Fragen zur Damenkleidung Wie soll der Mantel, der Pelzmantel aussehen, den Sie morgen kaufen wollen? — Der Pelzmantel, den ich morgen kaufen will, soll sportlich aussehen und dreiviertellange Ärmel haben. Wie soll das Kostüm, das Herbstkostüm aussehen, das Sie bekommen werden (s Kostüm) ? Das _ , das ich _ _ , soll einfach aussehen (einfach) und einen schmalen Kragen haben. Wie soll das Kleid, das Abendkleid aussehen, das Sie sich wünschen? — Das _ , das ich _ _ , soll festlich aussehen (s Fest = festlich) und eine moderne Farbe haben. Wie soll die Bluse, die Sportbluse aussehen, die Sie aussuchen wollen? — Die Sportbluse, die ich _ _ , soll einfarbig sein und kurze Ärmel haben. Wie soll der Rock, der Sommerrock aussehen, den Sie brauchen? — Der. _ , den _ _ , soll gestreift aussehen und große Taschen haben. Wie soll der Hut, der Strandhut aussehen, der Sie vor der Sonne schützt? — Der — , der , soll lustig aussehen und ein buntes Band haben (binden > s Band). Wie sollen die Strümpfe, die Nylonstrümpfe aussehen, die Sie haben müssen? — Die — , die _ _ _ , sollen elegant aussehen und keine Naht haben (nähen > e Naht). Wie sollen die Schuhe, die Tanzschuhe aussehen, die Sie haben möchten? — Die — , die — — — , sollen modisch und spitz aussehen (e Mode > modisch) und hohe Absätze haben (r Absatz). Wie soll der Schirm, der Sonnenschirm Der _ , der mich aussehen, der Sie vor der Sonne schützt (r Schirm)? — _ _ _ , soll bunt aussehen und einen langen Stock haben. Wie soll der Schirm, der Regenschirm aussehen, der Sie vor dem Regen schützen wird? — Der Regenschirm, der mich , soll klein und kurz aussehen und in meiner Handtasche Platz haben. Wie soll die Handtasche aussehen, die Sie im Sommer tragen wollen? — Die _ , die , soll bildschön aussehen und zwei große Innentaschen haben. Wie soll die Schürze, die Küchenschürze Die _ , die aussehen, die Sie bei der Arbeit tragen wollen (e Schürze) ? , soll hübsch aussehen und eine praktische Form haben. Wie soll die Berufskleidung aussehen, die Sie bei der Arbeit im Labor tragen wollen? — Die _ , die , soll gut angezogen aussehen und zwei große, aufgesetzte Taschen haben. —
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Wir sagen alle Fragen und Antworten in der Vergangenheit, wie das folgende Beispiel zeigt: Wie hat der Pelzmantel ausgesehen, den Sie letztes Jahr getragen haben? — Er hat sportlich ausgesehen und hat dreiviertellange Ärmel gehabt. Wie hat das Herbstkostüm ausgesehen, das Sie letztes Jahr getragen haben? — Es hat einfach ausgesehen und hat einen schmalen Kragen gehabt. Wie hat das Abendkleid ausgesehen, das Sie ____ ? — Es hat __ und hat _ _ _ gehabt. Wie hat die Sportbluse _ , die _ _ _ _ haben? — Sie hat _ _ , und hat _ _ gehabt (r Sommerrock, r Strandhut, e Nylonstrümpfe, e Tanzschuhe, r Sonnenschirm, r Regenschirm, e Handtasche, e Küchenschürze, e Berufskleidung). 36
Anzeigen und Bewerbungen I n den Zeitungen sind oft ganze Seiten mit Anzeigen gefüllt (e Anzeige). Eine Anzeige sagt oder zeigt, was angeboten wird oder was gesucht wird. Angeboten und gesucht werden nicht nur Waren, sondern auch Stellen (e Stelle ist ein Arbeitsplatz). Wenn ich in einer Zeitungsanzeige eine freie Stelle finde, die ich gern haben möchte, so kann ich einen Brief schreiben, um diese Stelle zu bekommen. In diesem Brief werbe ich für mich, oder ich bewerbe mich um die Stelle (werben > sich bewerben). Ein solcher Brief ist eine Bewerbung (e Bewerbung). In die Bewerbung kommen oft Anlagen (e Anlage ist z. B. ein Zeugnis oder ein Bild). Hier sind zwei Anzeigen und eine Bewerbung.
Maria Richter, Frisöse Salon Beckmann 5 Köln Moltkestraße 4
8031 Seeburg, den 12.7.1963 Gartenstraße 9
Zu: Anzeige in der Kölner Zeitung Sehr geehrter Herr Beckmann! In meiner Heimatstadt Seeburg habe ich vor einem halben Jahr die Frisörlehre beendet und die Gehilfinnenprüfung mit,gut'bestanden. Bis jetzt arbeite ich als Gehilfin in dem Damensalon meiner Lehrmeisterin. Ich würde mich gern in einem Großstadtsalon 'weiterbilden und bitte, mir zu schreiben, ob ich vom 1. Oktober an in Ihrem Damensalon arbeiten kann. Hochachtungsvoll (Unterschrift) 2 Anlagen Schulzeugnis und Gehilfinnenzeugnis 37
Sprechmuster Dieser Pelzmantel gefällt mir gut! 'Wie gefällt dir der da? — Der ist erstklassig! — D e n kaufe ich mir! — Für d e n bezahle ich gern den hohen Preis! Diese Sportbluse ist bügelfrei. Wie ist d i e da? — D i e ist auch bügelfrei. — D i e nehme ich! — Mit d e r werde ich wenig Arbeit haben! Dieses Herbstkostüm sieht gut aus! Wie sieht d a s da aus? — D a s sieht noch besser aus! — D a s möchte ich gern haben! — Mit dem kann ich mich überall sehen lassen! Diese Perlonstrümpfe haben die neueste Modefarbe. Wie findest du d i e dort? — D i e gefallen mir nicht! — Die möchte ich jetzt nicht kaufen! — Mit denen kann ich nichts machen! Diese Schihandschuhe sind schön warm. Wie findest du d i e dort? — D i e sind noch wärmer! D i e sind richtig für mich. Mit denen bekomme ich keine kalten Finger! Für einen solchen Pelzmantel zahle ich den Preis gern (solch ...). Mit einer solchen Sportbluse werde ich nicht viel Arbeit haben. Mit einem solchen Herbstkostüm kann ich mich überall sehen lassen. An solchen Perlonstrümpfen habe ich immer Freude. Mit solchen Schihandschuhen bekomme ich n i e kalte Finger (nie = zu keiner Zeit). Wieviel kostet dieser Goldring? — 80,00 DM. — Und welchen Preis hat der dort? — 95,00 DM. — Den nehme ich nicht! Für den Ring bezahle ich das Geld nicht! Wieviel kostet diese Halskette? — 325,00 DM. — Und welchen Preis hat d i e dort? — 480,00 DM. — D i e möchte ich nicht tragen! Für d i e Kette bezahle ich d e n Preis nicht! "Wieviel kostet dieses Armband? — 185,00 DM. — Und welchen Preis hat d a s dort? — 215,00 DM. — D a s ist mir viel zu teuer. Für d a s Band bezahle ich d i e Summe nicht (e Summe). Wieviel kosten diese Trauringe? — Das Paar kostet 195,00 DM. — Und welchen Preis haben d i e dort? — 210,00 DM das Paar. — D i e sind mir zu schmal. Mit denen möchte ich mich nie trauen lassen! Wieviel kosten diese Silberknöpfe? — 12,50 DM das Dutzend. — Und welchen Preis haben d i e dort? — Auch 12,50 DM. — D i e sind viel zu klein. Von denen kann ich keine gebrauchen! Für einen solchen Goldring bezahle ich d a s Geld nicht. Für eine solche Halskette bezahle ich d i e Summe nicht. Für ein solches Armband bezahle ich d e n Preis nicht. Mit solchen Trauringen möchte ich mich hier nicht trauen lassen. Solche Silberknöpfe kann ich d a f ür nicht gebrauchen. 38
Lehrstück 7. Die Frage: Welcher? Einkauf von Lebensmitteln lm Selbstbedienungsladen. Peter geht mit Frau Berger in den Selbstbedienungsladen in der Münchener Str. (selbst = ohne Hilfe). Am Eingang des Ladens stehen für alle Kunden praktische Tragkörbe und kleine Handwagen, in denen die ausgesuchten Waren zur Kasse gebracht werden. „Soll ich einen Korb oder einen Wagen nehmen?" fragt Peter. „Heute ist ein Wagen besser", sagt Frau Berger. Peter fährt hinter Frau Berger durch den Rundgang des Ladens, der wie eine Einbahnstraße zu allen Abteilungen führt (e Einbahnstraße). Frau Berger bleibt in der Konservenabteilung stehen (e Konserve = eine Dauerware) und wählt einige Dosen aus. Peter liest die Aufschriften und die Preise und legt die bunten Dosen in seinen Wagen. Er hat nun zwei Dosen Gemüsekonserven: 1 kg junge Erbsen zum Preise von 0,95 DM und 1 /2 kg grüne Bohnen für 0,85 DM (e Bohne) ; zwei Dosen Obstkonserven: 1 /2 kg Ananas in Stücken aus Südafrika, Preis 1,45 DM (e Ananas) und 1 /2 kg Pfirsiche in halben Früchten aus Kalifornien für 1,68 DM (r Pfirsich) ; zwei Dosen Fruchtsäfte (r Saft) ; 1 /2 Liter Tomatensaft aus Holland, Preis 0,58 DM, und 2/10 Liter Zitronensaft aus Italien für 0,50 DM. „Hier ist ein Sonderangebot, ein besonders billiges Angebot, für den Frühstückstisch", sagt Peter, und Frau Berger wählt daraus: 1 /2 kg bittere Orangenmarmelade aus Japan zum Preise von 0,98 DM und 1 kg naturreinen Honig, deutschen Bienenhonig, für 4,85 DM (e Biene). In der nächsten Abteilung wählt Frau Berger Butter, Zucker, Brot und Öl (s (31). Peter legt in seinen Wagen: 1 /2 kg dänische Landbutter für 3,14 DM; 1 /2 kg deutsche Pflanzenbutter oder Margarine für 0,98 DM; 2 kg Zucker, 2,46 DM; 1 kg Landbrot, in Scheiben geschnitten, 1,40 DM (e Scheibe) und 1 kg feinstes spanisches Olivenöl, Preis 4,20 DM. „Ich brauche noch Kaffee und Tee", sagt Frau Berger und wählt ein Probierpaket Kaffee und eine Packung Tee. Peter liest: 1 /2 kg = 4 x 125 g Kaffee. Prüfen Sie diese vier Sorten (e Sorte = e Art) und wählen Sie Ihren Lieblingskaffee! Preis nur 7,60 DM. Ceylon-Tee, Großpackung, eine preiswerte Mischung feiner Teesorten (mischen > e Mischung); 250 g in neuer, moderner Packung, Preis nur 6,50 DM. An den Ausgängen des Ladens sitzen junge Mädchen an Rechenmaschinen (rechnen). Mit der einen Hand nehmen sie die Waren Stück für Stück aus den Tragkörben oder Handwagen und legen sie in die Einkaufstasche der Kunden. Die andere Hand tippt dabei die Preise in die Rechenmaschine (tippen). Die Maschine wirft den Kassenzettel mit der Summe, die zu zahlen ist, auf den Zahltisch. Durch eine automatische Drehtür verläßt auch Peter den Laden, nachdem Frau Berger die Waren bezahlt hat (r Automat > automatisch). Er bringt die gekauften Sachen ins Auto und fährt mit Frau Berger nach Hause. 39
Auf dem Wochenmarkt. Im Sommer, wenn das Gemüse auf den Feldern reif wird, und im Herbst, wenn die Obstbäume voll von Früchten hängen, geht Frau Berger gern auf den Wochenmarkt (r Markt). Dann bringen die Bauern ganze Berge von Gemüse und Obst in die Stadt. Im hellen Sonnenschein bietet der Markt ein buntes Bild. Frische Salate, grüne Bohnen, junge Erbsen, frühe Kartoffeln, reife Tomaten und lange Gurken (e Gurke) stehen in Kisten oder liegen in Haufen auf den Markttischen (r Haufen = ein kleiner Berg). Süße Birnen, saure Äpfel (sauer), rote Kirschen, saftige Pflaumen und rosige Pfirsiche lachen den Käufer an. Herrliche Blumen wollen mitgenommen werden. Die Marktfrauen unter den bunten Schirmen und Dächern ihrer Verkaufsstände (r Stand = r Verkaufsplatz) sind jung oder alt, schlank oder vollschlank und manchmal auch etwas mehr als vollschlank. Sie alle wollen verkaufen. Die meisten bieten ihre Waren mit lustigen Worten lachend an. Die Käuferinnen, meist Hausfrauen mit großen Einkaufstaschen, gehen von Stand zu Stand. Sie sehen das Gemüse an, probieren das Obst und prüfen die Preise. „Junge Frau", redet die dicke Verkäuferin jede alte Dame an, die an ihren Stand kommt, „besseren Salat gibt's in der ganzen Stadt nicht! — Nehmen Sie die zuckersüßen Birnen da! — Kaufen Sie die herrlichen Winteräpfel! — Haben Sie die Preise gelesen? Nur ich kann solche Preise bieten (bieten, bot, geboten) ! Meine Waren sind geschenkt!" — Die meisten Hausfrauen gehen mit vollen Taschen nach Hause. Auch Frau Berger hat Gemüse und Obst für mehrere Tage eingekauft.
Im Metzgerladen. Der Metzgerladen ist am Wochenende voll von Kunden. Der Meister, zwei Gehilfen und ein Kassenfräulein haben alle Hände voll zu tun. Sie beeilen sich (eilen > sich beeilen), damit niemand zu lange warten muß (niemand = keine Person). Im Laden ist nur wenig Fleisch und Wurst zu sehen. Die Waren liegen in der warmen Jahreszeit in den großen Kühlschränken. „Der Nächste, bitte!" sagt der Meister hinter dem Ladentisch und schiebt die Ware der letzten Kundin auf den Packtisch neben der Kasse. Er hat das lange Fleischmesser in der Hand und das scharfe Fleischbeil neben sich liegen. Frau Berger ist an der Reihe (e Reihe). „Was darf ich Ihnen geben, gnädige Frau?" „1 1 /4 kg Kalbfleisch zum Braten (s Kalb ist eine junge Kuh) und 1 kg Suppenfleisch und einen Suppenknochen (r Knochen)." Der Meister schneidet ein Stück Kalbfleisch ab und legt es zum Wiegen auf die Waage (wiegen > e Waage). Dann wiegt er das Suppenfleisch und hackt den Knochen mit dem Beil in Stücke. „Noch Wünsche?" — „250 g Aufschnitt und 1 /2 Pfund Fleischwurst, bitte (r Aufschnitt) !" Als Aufschnitt kommen verschiedene Wurstsorten in dünne Scheiben geschnitten auf die Waage. Die Fleischwurst bleibt am Stück. „Ist das alles für heute?" — „Ja, danke!" Der Meister hat die Preise zu den Waren geschrieben. Das Kassenfräulein zählt sie zusammen und packt alle Waren in eine hübsche Tragetasche, die sie Frau Berger über den Ladentisch reicht (reichen = in die Hand geben). 40
Fragen zum Wortfeld: essen und trinken Herr BERGER: Die Lebensmittel, die ihr gekauft habt, werden gegessen. Kennst du die deutschen Wörter und Ausdrücke, die vom Essen sprechen (r Ausdruck) ? PETER: Nicht alle! Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken! — Ich kenne die Verben essen und speisen. Dazu gehören die Wörter das Essen, das Mittagessen und das Abendessen und die Speise, die Vorspeise und die Nachspeise. Ich denke an die Nachspeise, die ich auf dem Eßtisch oder Speisetisch in unserem Eßzimmer oder Speisezimmer, aber auch im Speisewagen oder im Speisesaal immer besonders gern verspeise (verspeisen). Wer essen oder speisen will, ist hungrig. Er hat Hunger (r Hunger > hungrig). Herr B.: Das hast du gut gesagt. Kennst du auch das Wort Nahrung (e Nah-
rung)? P.: Nein, das ist mir unbekannt! Herr B.: Das Verb zu Nahrung ist ernähren, d. h. zu essen geben (nähren). Die Mutter nährt ihr Kind. Ein Mensch ist gut oder schlecht genährt, er hat genug oder nicht genug Nahrung oder Nahrungsmittel bekommen. P.: Nahrungsmittel oder Lebensmittel sind also dasselbe und das Wort nahrhaft, das ich bis jetzt nicht verstanden hatte, heißt also : gut als Nahrung oder als Speise (nahrhaft). Herr B.: Ein großes Essen nennt man auch ein Mahl (s Mahl). Ein Gastmahl ist ein großes Essen für Gäste. P.: Jetzt verstehe ich auch die Wörter Abendmahl und Nachtmahl und den Gruß Mahlzeit! Er meint also eine gute Essenszeit. Herr B.: Was sagt man, wenn die Tiere Nahrung zu sich nehmen? P.: Die Tiere bekommen kein Essen, sondern Futter (s Futter). Hunde bekommen Hundefutter, Vögel Vogelfutter und Schweine Schweinefutter. Sie werden mit Futter gefüttert (füttern). Die Tiere, die gefüttert werden, essen nicht, sie fressen (fressen). Sie trinken auch nicht, sondern sie saufen (saufen). Herr B.: Damit sind wir beim Trinken. Die Getränke, die ihr gekauft habt, werden getrunken (s Getränk). P.: Ja, manche Getränke machen betrunken (betrunken), wenn zu viel von ihnen getrunken wird. Das sind alkoholische Getränke oder Getränke mit Alkohol, wie Bier, Wein und Sekt (r Alkohol > alkoholisch). Wer zuviel trinkt, ist ein Trinker (r Trinker). Wer sehr viel trinkt, ist ein Säufer (r Säufer). Das ist ein Mensch, der wie ein Tier säuft. Alkoholfreie Getränke, wie Wasser, Mineralwasser oder Fruchtsaft machen nicht betrunken. Wer trinken will, ist durstig oder er hat Durst (r Durst > durstig). Die Getränke nehmen den Durst fort, sie löschen den Durst. So wie man ein Feuer mit Wasser löschen kann, so kann man den Durst mit Getränken löschen (löschen). Wenn ich einer Person zutrinke, so sage ich: Auf Ihr Wohl! Zum Wohl! oder Gesundheit!
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Fragen zur Landeskunde Welcher Teil Deutschlands liegt hoch und ist gebirgig (gebirgig = mit Bergen) ? — Der südliche Teil Deutschlands liegt hoch und ist gebirgig. Welcher Teil liegt tief und ist flach (flach = ohne Berge) ? — (der nördliche Teil). In welcher Richtung fließen darum die meisten deutschen Flüsse (e Richtung)? (von Süden nach Norden, also in nördlicher Richtung). Welche Flüsse fließen oder münden in die Nordsee (münden)? (r Rhein, e Weser und e Elbe). Welche Stadt liegt an der Mündung der Elbe (e Mündung)? (Hamburg). An welcher Flußmündung liegt Bremen? — (an der Wesermündung). Welcher Hafen ist der größte Hafen der Rheinmündung? — (der holländische Hafen Rotterdam). Welche großen Flüsse münden in die Ostsee? (e Oder und die Weichsel). Welche Hauptstadt liegt an der Weichsel? — (die polnische Hauptstadt Warschau). Welche deutsche Stadt liegt an der Oder? — (die deutsche Stadt Frankfurt). An welchem Fluß liegt die andere Stadt Frankfurt? — (am Main, einem rechten Nebenfluß des Rheins). Welche Anschrift muß ein Brief haben, der nach Frankfurt geht? — (Frankfurt am Main oder Frankfurt an der Oder). Welcher große Fluß fließt in südöstlicher Richtung aus Deutschland heraus? — (e Donau). In welchem deutschen Gebirge liegt die Quelle der Donau? — (im Schwarzwald). Welche deutschen Gebirge enden auf wald? —(rSchwaz ld,rOenwald,rBöhmerwaldunrThüingerWald).Inwelchm Teil Deutschlands liegen diese Gebirge? — (der Schwarzwald, der Odenwald und der Böhmerwald liegen in Süddeutschland; der Thüringer Wald liegt in Mitteldeutschland). In welches Meer mündet die Donau? — (ins Schwarze Meer). In welchem Land liegt die Donaumündung? (in Rumänien). Welche alte deutsche Kaiserstadt liegt an der Donau? — (die Kaiserstadt Wien). An welchem Fluß liegt Berlin, die spätere deutsche Hauptstadt? — (an der Spree). In welches Meer fließt das Spreewasser? — (mit dem Wasser der Havel in die Elbe und mit dem Wasser der Havel und der Elbe in die Nordsee). An welchem Fluß liegt Bonn? (am Rhein). Welcher große Komponist ist in Bonn geboren? — (Beethoven). In welcher Stadt wurde Mozart geboren? — (in Salzburg). In welcher großen Stadt haben die beiden Musiker lange Zeit gelebt und gearbeitet? — (Wien). In welcher Stadt haben die Dichter Goethe und Schiller zusammen gelebt? — (in Weimar). Welcher kleine Fluß fließt durch das größte deutsche Industriegebiet? — (e Ruhr, ein rechter Nebenfluß des Rheins). Welche großen Industriestädte liegen im Ruhrgebiet? — (Dortmund und Essen). Welche Stadt ist die größte deutsche Stadt? — (Berlin an der Spree mit 3 340 000 Einwohnern). Welche Stadt ist die zweitgrößte Stadt mit deutscher Landessprache? — (Wien an der Donau mit 1 920 000 Einwohnern). Welche Städte sind die drei nächstgrößten deutschen Städte? — (Hamburg an der Elbe mit 1 836 000 Einwohnern, München an der Isar mit 1 101 000 Einwohnern und Köln am Rhein mit 801 000 Einwohnern). —
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Ein Volkslied Wir lernen ein lustiges Wanderlied aus der alten freien Reichsstadt Frankfurt am Main (wandern = zu Fuß durch das Land ziehen). Ein Geselle, vielleicht ein Schneider- oder Bäckergeselle, hat bei einem Frankfurter Handwerksmeister gearbeitet und in dessen Haus gewohnt. Er will seine Stelle wechseln und anderswo arbeiten (anderswo = an einem anderen Ort). Er sagt dem Meister ins Gesicht (s Gesicht), daß ihm die Arbeit nicht mehr gefällt und daß ihm das Essen, das die Meisterin kocht, nicht mehr schmeckt (schmecken). Es gibt zu oft Speck (r Speck = fettes Schweinefleisch) und Kraut (s Kraut = ein billiges Gemüse). Er will mit der Arbeit in Frankfurt Schluß machen und in eine andere Stadt marschieren (marschieren = gehen).
4. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern lebet wohl! Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern lebet wohl! Ich wünsch euch nun zu guter Letzt einen andern, der mein Stell ersetzt. Ich will mein Glück probieren, marschieren.
(aus dem Sinn schlagen = nicht mehr daran denken; e Jungfer = e Jungfrau oder s Fräulein; meine Stelle ersetzen = auf meinen Platz kommen). 43
Sprechmuster Welche Teller werden immer gebraucht, wenn Suppe gegessen wird? — Wenn Suppe gegessen wird, werden immer große, tiefe Suppenteller gebraucht. Welche Teller wurden gestern mittag gebraucht, als Suppe gegessen wurde? — Als gestern mittag Suppe gegessen wurde, wurden _ , _ _ gebraucht. Welche Teller werden jedesmal benutzt, wenn Gemüse und Fleisch gegessen werden? — Wenn , werden jedesmal große, flache Eßteller benutzt. Als vorWelche Teller wurden vorgestern abend benutzt, als gestern abend _ und _ _ _ , wurden _ , _ _ benutzt. ?
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Welche Teller werden stets hingestellt (stets immer), wenn Nachspeisen angeboten werden (an/bieten)? Wenn _ _ _ , werden stets kleine, tiefe Glasteller _ . Welche Teller wurden letzten Sonntag hingestellt, als _ _ _ ? — Als letzten Sonntag Nachspeisen angeboten wurden, wurden _ , _ _ hingestellt. —
Welches Besteck wird regelmäßig aufgelegt, wenn Fisch serviert wird (servieren) ? Wenn _ _ _ , wird regelmäßig das Fischbesteck aufgelegt. Welches Besteck wurde am Freitag aufgelegt, als – – – ? — Als am Freitag Fisch serviert wurde, wurde _ _ aufgelegt. —
Welche Gläser werden immer aufgestellt, wenn Sekt gereicht wird? — Wenn Sekt gereicht wird, werden immer schlanke, hohe Sektgläser aufgestellt. Welche Gläser wurden bei der Verlobung _ , als Sekt gereicht wurde? — Als bei der Verlobung _ _ _ , wurden _ , _ _ aufgestellt. Welcher Eimer wird Putzeimer genannt? — Der Eimer, den ich brauche, um den Fußboden zu putzen, wird Putzeimer genannt. Der Eimer, der zum Putzen des Fußbodens gebraucht wird, heißt _ . Den Eimer, den wir zum Putzen des Fußbodens gebrauchen, nennen wir _ . Welcher Kessel wird Wasserkessel genannt? — Der Kessel, den wir benutzen, um das Wasser zu kochen, wird Wasserkessel genannt. Der Kessel, der zum Kochen des Wassers benutzt wird, heißt _ . Den Kessel, den wir zum Kochen des Wassers benutzen, nennen wir – . Welche Kanne wird Milchkanne genannt? — Die Kanne, die wir nehmen, um Milch zu holen, wird Milchkanne genannt. Die Kanne, die zum Holen der Milch benutzt wird, heißt _ . Die Kanne, die wir zum Holen der Milch benutzen, nennen wir _ . Welche Wanne wird Badewanne genannt? — Die Wanne, die wir brauchen, um darin zu baden, wird Badewanne genannt. Die Wanne, die zum Baden benutzt wird, heißt _ . Die Wanne, die wir zum Baden benutzen, wird _ _ . Welches Faß wird Weinfaß genannt? — Das Faß, das wir haben müssen, um Wein zu lagern (lagern liegen lassen), wird Weinfaß genannt. Das Faß, das wir zum Lagern des Weins benutzen, heißt _ . Das Faß, das wir zum Lagern des Weins benutzen, nennen wir _ . 44
Lehrstück 8. Die Frage: Was für? Beim Fernsehen Die Bedienung des Fernsehgerätes (bedienen > e Bedienung). TECHNIKER: Wir bringen das neue Fernsehgerät. Hier ist der Lieferschein (liefern > r Lieferschein) und das ist die Garantiekarte (e Garantie > e Garantiekarte). Bitte, unterschreiben Sie mir den Lieferschein! Die Garantiekarte bleibt bei Ihnen. Frau RICHTER: Wie lange garantiert die Fabrik für das Gerät (garantieren)? TECHNIKER: Sechs Monate. So lange bessern wir alle Fehler der Fabrikation und des Materials aus (e Fabrikation). Wohin kommt der Apparat? Frau R.: Dort rechts an die Wand. Die elektrische Steckdose ist neben dem Fenster (stecken > e Steckdose). TECHN.: Das Gerät hat eine eigene Antenne (e Antenne). Sie brauchen also keine Dachantenne. Sie werden gleich sehen, wie gut die Bilder sind! TOM: Können Sie mir zeigen, wie das Gerät bedient wird? TECHN.: Ich zeige Ihnen die Bedienung gern. Dabei probieren wir den Apparat aus. Hier rechts neben dem Bildschirm sind Knöpfe und Tasten (e Taste). Beide dienen zum Schalten (schalten). Die Tasten werden gedrückt (drücken) und die Knöpfe gedreht. Wenn wir die obere Taste drücken, ist das Gerät eingeschaltet. es arbeitet (ein/schalten). Der erste Druck schaltet es ein, der zweite schaltet es wieder aus (r Druck). Bitte, schalten Sie jetzt ein! — Gut! —Mit den anderen Tasten können wir die verschiedenen Programme wählen. Mit dieser Taste wählen wir das erste Programm und mit der nächsten das zweite. Die übernächste ist für ein weiteres, ein drittes Programm. — Schalten Sie jetzt das erste Programm ein! — Richtig! — Nun kommen die Knöpfe an die Reihe. Manchmal zeigen sich auf dem Bildschirm nur helle und dunkle Streifen. Dann drehen Sie den ersten Knopf, bis aus den Streifen ein Bild wird. Das Bild kann auch von unten nach oben über den Bildschirm wandern. Dann drehen Sie den zweiten Knopf, bis sich das Bild •nicht mehr bewegt. Mit dem nächsten Knopf können Sie das Bild heller oder dunkler machen. Mit dem letzten läßt sich der Ton des Lautsprechers ändern. Sie können Sprache oder Musik lauter oder leiser stellen. Hier ist ein Bedienungsheft. Darin können Sie alles nachlesen. —
TOM: Jetzt möchte ich den Apparat allein bedienen. Mit der ersten Taste schalte ich das Gerät aus und ein. Ich wähle jetzt das zweite Programm mit dieser Taste. Das Bild bewegt sich von unten nach oben. Ich muß also den zweiten Knopf drehen. Jetzt steht das Bild ruhig. Ich möchte es ein wenig heller haben. Also muß ich den dritten Knopf drehen. Mit dem letzten Knopf mache ich die Sprache etwas leiser. So finde ich Bild und Ton erstklassig. TECHN.: Ich sehe, Sie sind zufrieden. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit dem neuen Fernsehgerät. Auf Wiedersehn! 45
Die Tagesschau. Jeden Abend um 20 Uhr zeigt das Fernsehen die Tagesschau (e Schau > schauen = sehen). Tom sieht die Tagesschau gern und regelmäßig. Er vergißt nicht oft, das Fernsehgerät pünktlich einzuschalten. Dann leuchtet nach einigen Sekunden der Bildschirm. Ein Sprecher oder eine Sprecherin sind darauf zu sehen und seine oder ihre Stimme tönt aus dem Lautsprecher (e Stimme) : Hier ist das Deutsche Fernsehen. Guten Abend, meine Damen und Herren! Sie sehen aus Hamburg die Tagesschau und anschließend aus Frankfurt die Wetterkarte (anschließen = folgen, anschließend = danach). Was bringt die Tagesschau? — Die Tagesschau bringt Bilder und Nachrichten aus der ganzen Welt (e Nachricht). Sie unterrichtet über das Neueste vom Tage (unterrichten). Sie bringt gute und schlechte Nachrichten und zeigt, wo Glück oder Unglück über die Menschen gekommen ist. Die Tagesschau vergißt natürlich die Politik nicht (e Politik). Wir hören und sehen, was in der großen Politik der Weltmächte vor sich geht (e Macht > e Weltmacht). Die Weltmächte tragen Leben und Tod der Welt in ihren Händen (r Tod). Wir werden auch über die Politik der UNO unterrichtet (e UNO). Sie arbeitet für die jungen Völker, für den Frieden zwischen den kleinen Nationen und für den Frieden der Welt (r Frieden). Die Tagesschau zeigt uns auch die Wege der deutschen Politik, der Außenpolitik und der Innenpolitik. Sie läßt uns Bilder des Parlaments, der Minister (r Minister) und des Kanzlers sehen (r Kanzler). Nach den politischen Nachrichten kommen die unpolitischen Nachrichten (politisch > unpolitisch). Zu den unpolitischen Nachrichten gehören auch die Sportnachrichten. Sie bringen Bilder vom Fußball und anderen Sportarten, auf die Tom immer besonders wartet. Am Ende der Tagesschau aus Hamburg schaltet das Fernsehen nach Frankfurt um. Von dort kommt die Wetterkarte. Was bringt die Wetterkarte? — Die Wetterkarte sagt, wie das Wetter morgen ist. Sie zeigt keine Flüsse und Gebirge, sondern Zonen (e Zone = ein Raum). Wir sehen Hoch- und Tiefdruckzonen über dem europäischen Festland und über den Meeren. Die Hoch- und Tiefdruckzonen sind verschieden groß. Sie werden kurz Hoch oder Tief genannt. Ein Hoch hat hohen Luftdruck, ein Tief hat tiefen Luftdruck. Der Druck der Luft wird mit dem Barometer gemessen (s Barometer). Ein Hoch bringt schönes Wetter, ein Tief schlechtes Wetter. Die Hochund Tiefdruckzonen werden auf der Wetterkarte vor unseren Augen größer oder kleiner, sie wachsen oder sie schwächen sich ab (sich ab/schwächen) und sie bewegen sich auch. Sie wandern über die Karte und nehmen das Wetter mit. Ein Hoch kann sehr stark sein und ein Tief zur Seite drücken. Es kann sich auch abschwächen und einem Tief Platz machen. Aus dem Weg, den ein Hoch oder Tief geht, läßt sich sagen, wie das Wetter morgen sein wird. Das ist die Wettervorhersage, die z. B. sagt: Das atlantische Hoch erreicht das europäische Festland und bringt klares und freundliches Wetter für Nord- und Mitteldeutschland. An seinem Rande, besonders in Süddeutschland, sind noch einzelne Regenfälle möglich. Schwache Winde aus westlicher Richtung. 46
Fragen zum Wortfeld: Regen und Wind Tom und Karl unterhalten sich über das Wetter, das seit Tagen schlecht ist. KARL: Jetzt regnet es schon acht Tage. Das ist ein richtiger Landregen, der kein Ende nimmt. Weißt du, wie andere Regenarten auf Deutsch heißen? TOM: Ich kenne einige. Im Sommer fällt ein warmer Sommerregen, im Winter ein kalter Schneeregen. Man spricht auch von einem kurzen Strichregen, wenn der Regen nur auf einen Strich Land, d. h. auf ein schmales Stück Erde fällt (r Strich eine Linie). Es gibt auch einen starken Platzregen und einen gefährlichen Wolkenbruch. KARL: Was meinen die Wörter Platzregen und Wolkenbruch? TOM: Bei einem Platzregen platzen die Wolken (platzen). Es regnet plötzlich stark und kurz (plötzlich). Ein Wolkenbruch ist mehr als ein Platzregen. Die Wolken brechen und lassen alles Wasser auf einmal auf die Erde fallen. KARL: Kannst du mir sagen, was der Ausdruck Niederschlag meint? TOM: Wenn die Sonne auf das Wasser oder auf die nasse Erde scheint (scheinen, schien, geschienen), dann wird das Wasser zu Dampf, zu Wasserdampf (r Dampf). Der Wasserdampf ist leicht. Er steigt in die Höhe und bildet am Himmel die Wolken. über dem Land ist dann ein Hoch. Wenn eine Wolke in kühle Luft kommt, wird aus dem Wasserdampf wieder Wasser. Das Wasser fällt dann als Regen in Tropfen, in Regentropfen, auf die Erde (r Tropfen). Der Regen ist ein Niederschlag (r Niederschlag). KARL: Kennst du noch andere Niederschläge? TOM: Ja, Schnee (r Schnee) und Hagel (r Hagel) sind andere Niederschläge. Der Schnee fällt in weichen Flocken auf die Erde (e Flocke), der Hagel in harten Eiskörnern (s Korn). Die Schneeflocken sind lustig anzusehen, wenn sie in der Luft tanzen. Die Hagelkörner zerschlagen die Pflanzen auf den Feldern und manchmal die Fensterscheiben der Häuser. KARL: Kennst du auch den Nebel (r Nebel) ? TOM: Der Nebel ist eine Wolke von Wasserdampf, die auf der Erde liegt und das Autofahren sehr gefährlich macht. KARL: Was ist ein Gewitter (s Gewitter) ? TOM: Ein Regen mit Blitz und Donner ist ein Gewitter (r Donner). Man sagt, es blitzt (blitzen) und es donnert (donnern), wenn ein Gewitter da ist. KARL: Zu Regen gehören die Wörter regnen und regnerisch (regnerisch). TOM: Zu Nebel kenne ich die Wörter nebeln und neblig. KARL: Mit dem Regen kommt oft ein Wind. Wie heißt ein starker Wind? TOM: Ein starker Wind heißt ein Sturm (r Sturm). Es gibt Schneestürme und Gewitterstürme. Ein starker Sturm ist ein Orkan (r Orkan). Ein Orkan ist gefährlich. Er kann Häuser zerstören und Bäume umwerfen. KARL: Zu Sturm gehört stürmen und stürmisch, zu Gewitter gewittrig, zu Wind windig und zu Orkan orkanartig.
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Fragen zur Wetterkarte Wir sehen die Wetterkarte und fragen: Was für Wetter werden wir in Deutschland haben, wenn sich das Hoch über Mitteleuropa langsam abschwächt und vom nordatlantischen Tief warme Meeresluft auf das Festland fließt? — Wenn sich das Hoch über _ _ abschwächt und vom nordatlantischen Tief warme _ _ _ _ fließt, dann werden wir in Deutschland warmes, regnerisches Wetter haben. Nach einigen Tagen sagen wir: Was für Wetter haben wir jetzt in Deutschland, nachdem sich das Hoch über Mitteleuropa langsam abgeschwächt hat und vom nordatlantischen Tief warme Meeresluft auf das Festland geflossen ist? — Nachdem sich das Hoch über Mitteleuropa langsam abgeschwächt hat und vom _ _ warme _ _ _ _ geflossen ist, haben wir _ , _ Wetter. Was für Wetter werden wir in Deutschland haben, wenn sich das Hoch über der Ostsee mit dem Hoch über England verbindet und das mitteldeutsche Tief weiter nach Süden wandert? — Wenn sich das Hoch über _ _ mit dem Hoch _ – verbindet und das mitteldeutsche Tief _ _ wandert, dann werden wir in Deutschland klares, schönes Wetter haben (klar). Am nächsten Tag sagen wir: Was für Wetter haben wir jetzt in Deutschland, seitdem sich das Hoch _ _ _ mit _ _ _ _ verbunden hat und das mitteldeutsche Tief _ _ _ gewandert ist? — Seitdem sich das Hoch _ _ _ mit dem Hoch – – verbunden hat und das mitteldeutsche Tief _ _ _ gewandert ist, haben wir _ _ klares, schönes Wetter. Was für Wetter werden wir in Deutschland haben, wenn die Mittagstemperatur an der See bis zu 36 Grad steigt und der Nordwind sich nach Osten dreht (e Temperatur)? Wenn die Mittagstemperatur an der See bis – – – steigt und der Nordwind sich _ _ dreht, dann werden wir in – heißes, trockenes Sommerwetter haben. —
Am Nachmittag des nächsten Tages sagen wir: Was für Wetter haben wir jetzt in Deutschland, nachdem die Mittagstemperatur an der See bis zu 36 Grad gestiegen ist und der Nordwind sich nach Osten gedreht hat? — Nachdem die Mittagstemperatur an der See bis zu 36 Grad _ ist und der Nordwind sich – – gedreht hat, haben wir in _ heißes und trockenes Sommerwetter. Was für Wetter werden wir in Deutschland haben, wenn die Nachttemperatur bis auf 12 Grad unter Null fällt und der Ostwind zum Schneesturm wird? — Wenn die Nachttemperatur bis auf 12 Grad _ _ fällt und der – _ _ wird, dann werden wir in Deutschland kaltes, schneereiches Winterwetter haben. Am nächsten Morgen können wir sagen: Was für Wetter haben wir jetzt in Deutschland, nachdem die Nachttemperatur bis auf _ _ _ _ gefallen ist und der Ostwind _ – geworden ist? — Nachdem die Nachttemperatur bis auf _ _ _ – gefallen ist und der Ostwind _ _ geworden ist, haben wir jetzt in Deutschland _ , _ Winterwetter. 48
Vom Briefschreihen Wie fange ich einen Brief an?
Viele Leute schreiben nicht gern Briefe, weil sie die Form nicht kennen, die ein Brief haben muß. Ein Brief beginnt mit der Anrede (reden > e Anrede). Im modernen deutschen Brief gibt es nur noch drei verschiedene Formen der Anrede, wenn wir den Liebesbrief ausnehmen, für den jeder die richtige Anrede selbst finden muß. —
1. Form der Anrede: Der Briefschreiber ist mit dem Empfänger des Briefes verwandt (r Empfänger bekommt oder empfängt den Brief — empfangen) du sagen). Dann gebraucht er oder so gut bekannt, daß er ihn duzt (duzen in der Anrede immer das Wort lieb. Er schreibt also: Lieber Vater! Liebe Tante Maria! Liebe Helga! Wenn er besonders herzlich sein will, dann kann er das Wort mein hinzufügen und schreiben: Mein lieber Vater! Meine liebe Eva! Mein lieber Freund! 2. Form der Anrede: Der Briefschreiber kennt den Empfänger des Briefes gut, duzt ihn aber nicht, weil er älter ist oder höher im Rang steht (r Rang). Dann gebraucht der Schreiber das Wort verehrt, das von ehren kommt (ehren) und Ehre geben meint (e Ehre). Es wird oft mit sehr verbunden. Er schreibt also: Sehr verehrter Herr Dr. Krause! Sehr verehrter Herr Professor! Sehr verehrte Frau Doktor! Wenn der Schreiber besonders höflich sein will, dann gebraucht er das Wort hoch und schreibt: Hochverehrter Herr Professor! Hochverehrter Herr Dr. Schröder!
3. Form der Anrede: Der Briefschreiber kennt den Empfänger nicht oder nur wenig. Dann gebraucht er das Wort geehrt, das immer mit sehr verbunden sein muß. Es ist unhöflich, wenn man das nicht tut. Man schreibt also: Sehr geehrter Herr Dr. Krüger! Sehr geehrter Herr Direktor! Sehr geehrte Frau Schneider! Die Wörter Herr, Frau oder Fräulein werden in der Briefanrede, aber auch in der persönlichen Anrede nie ohne den Namen oder den Titel gebraucht (r Titel). Nur in Geschäftsbriefen an eine Firma, die mehreren Personen gehört, kann man Sehr geehrte Herren! ohne Namen schreiben. Daß man in Deutschland Wert auf Titel legt, ist eine deutsche Schwäche. Viele Leute lächeln auch bei uns etwas lachen), andere aber achten sehr darauf, daß sie darüber (lächeln mit ihrem Titel angeredet werden. Bei den meisten Titeln kann man den Namen weglassen und schreiben: Sehr geehrter Herr Direktor! Sehr verehrter Herr Professor! Sehr geehrter Herr Doktor! Wenn Doktor abgekürzt wird, muß der Name dahinter stehen (kurz > kürzen > ab/kürzen). Man schreibt dann: Sehr geehrter Herr Dr. Lange! =
Da wir jetzt die Anreden kennen, können wir mit einem Brief beginnen. Wir vergessen nicht, das Datum an den Anfang zu setzen. Im Brief schreiben wir am besten so wie wir sprechen. Die alte Regel, daß ein Brief nicht mit ich anfangen darf, ist längst aus der Mode. Jeder kann so beginnen, wie er es für richtig hält. 49
Spreechmuster Was für einen Besen brauchen wir, um die Straße zu kehren? — Um die Straße zu kehren, brauchen wir einen großen Straßenbesen. Mit was für einem Besen wird die Straße gekehrt? — Mit einem großen Straßenbesen wird die Straße gekehrt. Was für einen Bohrer brauchen wir, um Löcher ins Holz zu bohren (s Loch) ? — Um Löcher ins Holz zu bohren, brauchen wir einen guten Holzbohrer. Mit was für einem Bohrer werden Löcher ins Holz gebohrt? — Mit einem guten Holzbohrer werden Löcher ins Holz gebohrt. Was für einen Hammer brauchen wir, um heißes Eisen zu hämmern (hämmern) ? Um heißes Eisen zu hämmern, brauchen wir einen schweren Schmiedehammer. Mit was für einem Hammer wird heißes Eisen gehämmert? — Mit einem schweren Schmiedehammer wird heißes Eisen gehämmert. —
Was für eine Schere brauchen wir, um dickes Packpapier zu schneiden? — Um dickes Packpapier zu schneiden, brauchen wir eine große Papierschere. Mit was für einer Schere wird dickes Packpapier geschnitten? — Mit einer großen Papierschere wird dickes Packpapier geschnitten. Was für eine Nadel brauchen wir, um einen Knopf anzunähen? — Um einen Knopf anzunähen, brauchen wir eine dünne Nähnadel. Mit was für einer Nadel wird ein Knopf angenäht? — Mit einer dünnen Nähnadel wird ein Knopf angenäht. Was für eine Feile brauche ich, um meine Fingernägel abzufeilen? — Um meine Fingernägel abzufeilen, brauche ich eine kleine Nagelfeile. Mit was für einer Feile werden meine Fingernägel abgefeilt? — Mit einer Was für ein Messer brauchen wir, um Brot zu schneiden? — Um Brot zu schneiden, brauchen wir ein langes Brotmesser. Mit was für einem Messer wird Brot geschnitten? — Mit einem Was für ein Beil brauchen wir, um Fleisch und Knochen zu zerhacken? — Um Fleisch und Knochen zu zerhacken, brauchen wir ein scharfes Metzgerbeil. Mit was für einem Beil werden Fleisch und Knochen zerhackt? — Mit .... Was für ein Lineal brauchen wir, um gerade Linien zu ziehen (gerade) ? — Um gerade Linien zu ziehen, brauchen wir ein gutes Bürolineal. Mit was für einem Lineal werden gerade Linien gezogen? — Mit ....
Wir sagen alle Sätze in der Vergangenheit: Was für einen Besen haben wir , haben wir ... gebraucht, um 9 - Um worden. Mit was für einem Besen ist die Straße gekehrt worden? — Mit Was für einen Bohrer haben wir gebraucht, uni 9 - Um . . . , haben wir Mit was für einem Bohrer sind worden? — Mit .... usw. 50
Lehrstück 9. Die Frage: Was macht? Im Land der Kohle Das Ruhrgebiet (s Gebiet = ein Stück Land). Aus dem Industriegebiet an der Ruhr (e Industrie) schreibt Robert an seinen Freund in Seeburg: Lieber Tom! Du weißt, daß Herr Schäfer, in dessen Familie ich wohne, ein Hamburger Kaufmann ist. Als er letzte Woche für einige Tage ins Ruhrgebiet fahren mußte, hat er mich mitgenommen. Du kannst Dir denken, wie ich mich gefreut habe. Die Autobahn von Hamburg nach Köln geht mitten durch das größte, deutsche Industriegebiet. Ich habe es mir in den letzten drei Tagen gut angesehen. Denke Dir: Eine der großen Kohlenzechen im Norden von Essen, die Zeche MATHIAS STINNES, habe ich besucht (e Zeche). Mit einer Gruppe persischer Praktikanten konnte ich tausend Meter tief in die Erde fahren. Kannst Du Dir vorstellen, daß jede Zeche eine ganze unterirdische Stadt mit Straßen, Wegen und Bahnen bildet (unterirdisch = unter der Erde) ? Schwer und hart ist die Arbeit der Bergleute (r Bergmann > e Bergleute). Halb nackt (nackt ohne Kleider) stehen, knien oder liegen sie vor der Kohle im Lärm der Maschinen (r Lärm), im Schmutz der Kohle (schmutzig > r Schmutz) und in der Hitze (heiß > e Hitze), die aus der Tiefe der Erde kommt. Einige Zahlen, die ich hörte, habe ich für Dich aufgeschrieben: Die 500 Zechen des Ruhrgebietes haben unter der Erde mehr als 3000 km Straßen und Bahnen. Sie führen zu den Arbeitsplätzen von mehr als 400 000 Bergleuten. Die Zeche, in die ich eingefahren bin, hatte zwei starke Maschinen zum Fördern der Kohle (fördern = heraufbringen). Jede hat 10 000 PS oder Pferdestärken (stark > e Stärke) und kann in einer Sekunde 15 000 kg Kohle 20 m hoch heben. Am Abend war ich in einer Kokerei (e Kokerei = eine Fabrik, die aus Kohle Koks macht — r Koks). Sie hatte 150 große Koksöfen und liefert ganze Berge von Koks. Wenn die Koksöfen geöffnet wurden, leuchtete ein blutroter Feuerschein vor dem schwarzen Nachthimmel. Wenn der heiße Koks mit kaltem Wasser gelöscht wurde, stieg schneeweißer Wasserdampf aus den hohen Löschtürmen der Kokereien (r Turm > r Löschturm) und mischte sich mit dem Rot des Himmels. Das war ein unvergeßliches Bild des Industriegebietes, in dem die Arbeit bei Tag und Nacht nicht aufhört (auf/hören = beenden). Treffe ich Dich im nächsten Monat während der großen, deutschen Funkausstellung bei Peter in Berlin? Ich fahre dahin, weil ich die Ausstellung auf jeden Fall sehen will. Die besten Grüße von Deinem Freund Robert 51
Vergangenheit und Zukunft der Kohle. Als Herr Schäfer seine Geschäfte im Ruhrgebiet beendet hatte, ist er zum Wochenende nach Köln gefahren. Dort wohnt seine Schwester. Sie ist mit einem Kölner Lehrer, Herrn Schmitz, verheiratet. So kommt Robert auch an den Rhein und lernt die alte Domstadt Köln kennen. Mit Herrn Schmitz unterhält sich Robert gern über Land und Leute an Rhein und Ruhr. Herr SCHMITZ: Ihr seid durch das Ruhrgebiet nach Köln gekommen? ROBERT: Ja, wir sind mitten durch das Industriegebiet gefahren. Hier in Köln scheint das Land der Kohle zu Ende zu sein. Herr SCH.: Die harte Steinkohle hört hier auf (r Stein — e Steinkohle), aber die weiche Braunkohle beginnt westlich von Köln (e Braunkohle). R.: Die braune, weiche Braunkohle ist jünger als die schwarze, harte Steinkohle. Herr SCH.: Das ist richtig. Das Alter der Braunkohle ist nur 50 Millionen Jahre. Die Steinkohle ist aber 250 Millionen Jahre alt. R.: Die Braunkohle liegt auch nicht so tief in der Erde wie die Steinkohle. Darum kann sie viel leichter gewonnen und gefördert werden. Herr SCH.: Man hat aber viel später begonnen, die Braunkohle zu gebrauchen.
R.: Dann sind die Steinkohlenzechen im Ruhrgebiet schon sehr alt. Herr SCH.: Sehr alt sind sie auch nicht. Das weiß ich. Mein Großvater war Bauer. Sein Land lag auf den Höhen der Ruhr. Zu seiner Zeit hat man begonnen, die Kohle aus der Erde zu holen. Das war Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Bergbau im Ruhrgebiet ist also nicht mehr als 150 Jahre alt. R.: Und doch arbeiten jetzt über 400 000 Bergarbeiter in den Kohlenzechen des Ruhrgebiets. Bald wird es dort eine halbe Million Bergleute geben. Herr SCH.: Das glaube ich nicht. Die Kohle hat ihre beste Zeit hinter sich. Einige der älteren Zechen sind schon geschlossen worden. Andere sollen folgen. Die Kohle hat Konkurrenz bekommen (e Konkurrenz).
R.: Ich weiß, zum Heizen wird jetzt lieber Öl gebraucht. Auch wir haben zu Hause eine Ölheizung. Sie macht weniger Arbeit und weniger Schmutz. Herr SCH.: Das meiste Öl kommt aus dem Ausland. Tankschiffe bringen es in die großen Häfen Europas. Von dort fließt es durch dicke, unterirdische Leitungen (e Leitung). Die Leitungen sind Rohre aus Eisen (s Rohr). Die Eisenrohre leiten das Öl nach Deutschland (leiten). R.: Auch das Erdgas wird in langen Leitungen nach hier geleitet. Herr SCH.: Die neueste Konkurrenz der Kohle aber ist die Atomkraft (e Kraft = Energie). Schon arbeiten die ersten Atomwerke. Sie liefern Wärme und Elektrizität (e Elektrizität). Vielleicht ist die Zeit der Atomkraft nicht mehr fern (fern = weit). Dann wird die gefährliche Arbeit der Bergleute unter der Erde zu Ende gehen. 52
Fragen zum Wortfeld: arbeiten Tom und Karl unterhalten sich über die Arbeit. KARL: Es gibt im Deutschen viele Ausdrücke für arbeiten und Arbeit. Kannst du z. B. Sätze machen mit etwas tun und Tat? TOM: Ich sage: Was tust du jetzt? Und antworte: Du hilfst mir im Deutschen. Das ist eine gute Tat, keine schlechte Tat (e Tat). KARL: Man sagt auch tätig sein und Tätigkeit. TOM: Dein Vater ist in der Motorenfabrik als Meister tätig (tätig). Er übt diese Tätigkeit (e Tätigkeit) schon mehrere Jahre aus (ausüben = machen). K.: Kennst du die Wörter sich beschäftigen und die Beschäftigung? T.: Ja, die kenne ich. Ich beschäftige mich in Deutschland mit der deutschen Sprache (sich beschäftigen). Das ist für mich eine gute Beschäftigung (e Beschäftigung), eine praktische Beschäftigung, bei der ich viel lerne. K.: Wer sich, wie du, viel und gern beschäftigt, ist fleißig. Kannst du mir das Gegenteil von fleißig sagen? T.: Das Gegenteil von fleißig ist faul. K.: Wie heißt das Gegenteil von arbeitsam? T.: Das weiß ich nicht. Sag es mir! K.: Wer gern arbeitet ist arbeitsam. Wer der Arbeit aus dem Weg geht, ist arbeitsscheu (scheu > arbeitsscheu). Man sagt auch wasserscheu, wenn jemand nicht ins Wasser gehen will. Kennst du das Gegenteil von tätig? T.: Das ist leicht. Wer etwas tut, ist tätig. Wer nichts tut, ist untätig. K.: Zu fleißig gehört das Wort Fleiß (r Fleiß). Was gehört zu faul? T.: Zu faul gehört Faulheit (e Faulheit). K.: Wer faul ist, ist ein Faulenzer (r Faulenzer), ein Faulpelz (r Faulpelz). T.: Zu arbeiten gehört das Wort Arbeiter. Wer etwas gelernt hat, ist ein gelernter Arbeiter und verdient gut. Wer nichts gelernt hat, ist ein ungelernter Arbeiter und verdient schlechter als ein gelernter Arbeiter. Wer keine Arbeit hat, ist arbeitslos (arbeitslos = ohne Arbeit). K.: Wer arbeitet, hat einen Arbeitsplatz, eine Stelle oder ein Amt. Wann brauchst du diese drei Wörter? T.: In der Zeitung stehen oft offene Stellen, d. h. freie Arbeitsplätze. Man sagt, er hat eine Stelle, d. h. einen Arbeitsplatz z. B. in einem Geschäft oder in einem Büro. Er ist also ein Angestellter, ein Mann auf einer Stelle. Ein Beamter hat ein Amt, d. h. einen Arbeitsplatz z. B. als Postmeister in einer Post oder als Lehrer in einer Schule. Er ist ein Mann mit einem Amt. K.: Und wie ist es mit Beruf und Geschäft? T.: Wer ein Geschäft hat, hat vielleicht ein Lebensmittelgeschäft oder ein Gemüsegeschäft. Mein Beruf steht in meinem Paß. Ich bin noch Schüler. Es gibt sehr viele Berufe. Jeder soll einen Beruf haben; aber nicht jeder kann jeden Beruf haben. Jeder muß sich seinen Beruf wählen. 53
Fragen zu den Berufen Was macht der Bäcker? — Der Bäcker backt das Brot. Wo backt der Bäcker das Brot? — Der Bäcker backt däs Brot in der Bäckerei. Das Brot ist gebacken. Es ist frisch gebacken. Wir kaufen frisch gebackenes Brot. Was macht der Koch? — (kocht die Suppe). Wo kocht der _ _ Suppe? — (in der Küche). Die Suppe ist gekocht. Sie ist gut gekocht. Wir essen gut gekochte Suppe. Was macht der Schmied? — (schmiedet das Eisen, schmieden). Wo ? --(in der Schmiede, e Schmiede). Das Eisen ist geschmiedet. Es ist hart geschmiedet. Wir brauchen hart geschmiedetes Eisen. Was macht der Müller (r Müller)? (mahlt das Korn, mahlen). Wo ? --(in der Mühle, e Mühle). Das Korn ist gemahlen. Es ist fein gemahlen. Wir haben fein gemahlenes Korn. —
Was macht der Schneider? — (schneidet das Tuch). Wo .... ? — (in seiner Schneiderwerkstatt). Das Tuch ist geschnitten. Es ist richtig geschnitten. Wir verarbeiten das richtig geschnittene Tuch. Was macht der Maler? — (malt ein Gemälde, s Gemälde). Wo .... ? (in seiner Werkstatt). Das Gemälde ist gemalt. Es ist herrlich gemalt. Wir sehen das herrlich gemalte Gemälde. Was macht der Uhrmacher? — (repariert die Uhr). Wo ? — (in der Uhrmacherwerkstatt). Die Uhr ist repariert. Sie ist billig repariert. Wir holen die billig reparierte Uhr. Was macht der Lehrer? — (unterrichtet die Schüler). Wo ? — (in der Schule). Die Schüler sind unterrichtet. Sie sind gut unterrichtet. Wir prüfen die gut unterrichteten Schüler. Was macht der Frisör? — (frisiert die Kunden). Wo .... ? — (in dem Frisiersalon). Die Kunden sind frisiert. Sie sind modisch frisiert. Wir fragen die modisch frisierten Kunden. Was macht der Fischer? — (fischt die Fische, fischen). Wo .... ? -- (in dem Fluß und in dem See). Die Fische sind gefischt. Sie sind soeben gefischt. Wir kaufen die soeben gefischten Fische. (zeichnet die Zeichnungen). Wo .... ? Was macht der Zeichner (r Zeichner)? — (in dem Büro). Die Zeichnungen sind gezeichnet. Sie sind sauber gezeichnet. Wir nehmen die sauber gezeichneten Zeichnungen. —
(verkauft Bücher). Wo .... ? Was macht der Buchhändler (r Buchhändler)? — (in der Buchhandlung -- e Buchhandlung). Die Bücher sind verkauft. Sie sind günstig verkauft (günstig). Wir kennen die günstig verkauften Bücher. Was macht der Arzt? — (heilt die Kranken, heilen = gesund machen). Wo .... ? — (in dem Krankenhaus). Die Kranken sind geheilt. Sie sind vollständig geheilt (vollständig = ganz). Wir sehen die vollständig geheilten _ . —
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Vom Briefschreiben Wie höre ich einen Brief auf? — Für den Briefschluß gibt es im DeutschnwifürdBageivrschdnFom.DieSlußfr zum Inhalt des Briefes passen. Wir haben darauf zu achten, ob der Brief in der Du-Form oder in der Sie-Form geschrieben ist. Zur Du-Form im Brief, also zu den Anredewörtern Du, Dir, Dich, die im Brief immer groß geschrieben werden müssen, gehören im Briefschluß die Wörter Dein oder Deine, auf die nur der Vorname des Briefschreibers folgt. Zur Sie-Form im Brief, also zu den großgeschriebenen Anredewörtern Sie und Ihnen gehören ins Briefende die Wörter Ihr oder Ihre mit dem vollen Namen des Briefschreibers. 1. Form des Briefschlusses: Wenn der Brief an Verwandte, Freunde oder gute Bekannte des Briefschreibers geht, dann soll er mit Grüßen enden. Man kann mehr oder weniger herzlich grüßen und schreiben: Mit vielen Grüßen! Mit freundlichen Grüßen! Mit den besten Grüßen! Herzliche Grüße! Die allerherzlichsten Grüßen! Bei Personen, die man im Brief geduzt hat, folgt nach den Grüßen immer Dein (von Deinem) oder Deine (von Deiner). Dahinter darf nur der Vorname des Schreibers folgen. Man schreibt also: Dein Peter (von Deinem Peter) oder Deine Ursula (von Deiner Ursula). Bei Personen, die man im Brief nicht geduzt, also mit Sie angeredet hat, folgt nach den Grüßen: Ihr (von Ihrem) oder Ihre (von Ihrer). Danach kommt der volle Name des Schreibers. Man schreibt also: Ihr Peter Schäfer (von Ihrem Peter Schäfer) oder Ihre Ursula Schneider (von Ihrer Ursula Schneider).
2. Form des Briefschlusses: Wenn der Brief an ältere oder höher stehende Personen geht, die mit Sie angeredet werden müssen, dann endet er nicht mit Grüßen, sondern mit den Worten: Mit vorzüglicher Hochachtung! oder: Mit dem Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung! Der letzte Schluß klingt etwas altmodisch, wird aber noch oft und gern geschrieben, wenn der Empfänger des Briefes viel älter ist als der Schreiber, oder wenn er sehr bekannt und berühmt ist. Darauf folgt: Ihr sehr ergebener oder Ihr dankbarer Walter Höfer. Ein solcher Brief wird immer mit dem vollen Namen des Briefschreibers unterschrieben oder unterzeichnet.
3. Form des Briefschlusses: Wenn der Brief an unbekannte oder wenig bekannte Personen geht, dann endet er mit dem Schlußwort Hochachtungsvoll! Das ist auch der Schluß für Geschäftsbriefe aller Art. Danach muß der volle Name des Briefschreibers folgen. Man schreibt also: Hochachtungsvoll! Georg Müller. Will der Schreiber aber höflicher sein, so gebraucht er das Wort Empfehlung, das im Briefschluß immer in der Mehrzahl Empfehlungen gebraucht werden muß. Er kann dann schreiben: Mit den besten Empfehlungen! Mit verbindlichen Empfehlungen! Mit freundlichen Empfehlungen! Dahinter muß er dann seinen vollen Namen als Unterschrift setzen. Mit den besten Empfehlungen! Manfred Kaufmann. 55
Spreehmuster Ich bin in die Fabrik gekommen, bevor die Maschinen liefen. (Die Maschinen waren noch nicht in Bewegung, als ich in die Fabrik kam.) Ich bin in die Fabrik gekommen, während die Maschinen liefen. (Die Maschinen waren schon in Bewegung, als ich in die Fabrik kam.) Ich bin in die Fabrik gekommen, nachdem die Maschinen gelaufen waren. (Die Maschinen waren nicht mehr in Bewegung, als ich in die Fabrik kam.) Wer ist in die Fabrik gekommen, bevor die Maschinen liefen? — Die Arbeiter Wer ist in die Fabrik gekommen, während _ _ liefen? — Der Meister ... Wer ist in die _ _ , nachdem _ _ gelaufen waren? — Niemand ... Wer ist gestern gar nicht in die Fabrik gekommen? — Drei Mann sind Ich bin zum Fließband gegangen, bevor das Unglück geschah (geschehen). (Das Unglück war noch nicht geschehen, als ich zum Fließband kam.) Ich bin zum Fließband gegangen, während das Unglück geschah. (Das Unglück geschah in dem Augenblick, als ich zum Fließband ging.) Ich bin zum Fließband gegangen, nachdem das Unglück geschehen war. (Das Unglück war schon geschehen, als ich zum Fließband kam.) Wer ist zum _ _ , bevor das Unglück geschah? Alle Arbeiter ... Wer ist zum __, während das Unglück geschah? — Niemand ... Wer ist zum __, nachdem das Unglück geschehen war? — Der Arzt ... Wer ist an dem Unglückstag gar nicht zum Fließband gegangen? — Ich bin Ich habe dem Verletzten geholfen, bevor der Arzt kam (r Verletzte). (Der Arzt war noch nicht da, als ich dem Verletzten geholfen habe.) Ich habe dem Verletzten geholfen, während der Arzt da war. (Der Arzt war dabei, als ich dem Verletzten geholfen habe.) Ich habe dem Verletzten geholfen, nachdem der Arzt fortgegangen war. (Der Arzt war schon fortgegangen, als ich dem Verletzten geholfen habe.) Wer hat dem Verletzten geholfen, bevor der Arzt kam? — Alle haben Wer hat dem Verletzten geholfen, während der Arzt hier war? — Niemand Wer hat dem Verletzten geholfen, nachdem der Arzt fort war? — Ein Freund Wer hat dem Verletzten zuerst geholfen? —Sein Arbeitskamerad .. (r Kamerad) Ich habe den Arbeitsplatz betreten, bevor die Maschine repariert war. (Die Maschine war noch nicht repariert, als ich den Arbeitsplatz betrat.) Ich habe den Arbeitsplatz betreten, während die Maschine repariert wurde. (Die Maschine wurde repariert, als ich den Arbeitsplatz betrat.) Ich habe den Arbeitsplatz betreten, nachdem die Maschine repariert war. (Die Maschine war schon repariert, als ich den Arbeitsplatz betrat.) Wer hat den Arbeitsplatz betreten, bevor die Maschine _ _ ? Alle haben Wer hat den Arbeitsplatz betreten, während die__ wurde? — Der Meister Wer hat den Arbeitsplatz betreten, nachdem die__ war? — Einige Leute Wer hat den _ am Tage der Reparatur nicht betreten? — Mein Kamerad 56
Lehrstück 10. Die Frage: Was wird gemacht? Schwerindustrie und Chemie Bei Eisen und Stahl. Robert ist wieder in Hamburg. über die Fahrt ins Ruhrgebiet schreibt er an seinen Freund in Berlin: Lieber Peter! Meine Karte aus Essen mit dem Förderturm der Zeche MATHIAS STINNES hat Dir gezeigt, wo ich tausend Meter tief in die Erde gefahren bin, um zu sehen, wie die Kohle gewonnen und gefördert wird. Neben den Kohlenzechen und Kokereien habe ich im Ruhrgebiet auch große Werke der Eisen- und Stahlindustrie gesehen (r Stahl = hartes Eisen). Diese Werke liefern das Roheisen (roh > Roheisen = das Eisen aus dem Hochofen). Aus dem Roheisen wird Schmiedeeisen und Stahl gemacht. über eine Viertelmillion Männer arbeiten in dieser Industrie, die auch die Schwerindustrie genannt wird. Fabriken mit weltbekannten Namen gehören zur Schwerindustrie an Ruhr und Rhein. Viele von ihnen haben in fernen Ländern, die bisher Eisen und Stahl aus den alten Industrieländern kaufen mußten, neue Fabriken gebaut (fern = weit). Diese Werke sind eine Hilfe der alten Welt an die jungen Völker, die nun ihren eigenen Weg gehen wollen. (e Hilfe). Das Eisen- und Stahlwerk, das ich am Rhein besuchen konnte, gehört der Firma KRUPP. Es ist so groß wie eine kleine Stadt. Die Hochöfen stehen auf der Kohle und das Erz kommt zu Schiff billig an die Hochöfen heran (s Erz). Arbeiter, Praktikanten und Studenten aus aller Welt sah ich dort. Sie lernen hier, um in den neuen Werken ihrer Heimat arbeiten zu können. Die Hochöfen, die ich sah, hatten mehr als zehn Meter im Durchmesser (r Durchmesser). Sie waren über dreißig Meter hoch. Jeder von ihnen wird täglich mit 3000 Tonnen Erz und Kohle gefüllt. Die Hitze im unteren Teil des Ofens steigt auf 1600 bis 1700 Grad. 30 000 Tonnen Roheisen liefert ein einziger Hochofen jeden Monat (einzig). Das Roheisen kommt noch heiß und flüssig in die Stahlwerke (fließen > flüssig). In besonderen Öfen wird dort der Stahl erzeugt (erzeugen = herstellen). Das ist ein unvergeßliches Schauspiel für Augen und Ohren (vergessen > vergeßlich). Jeder Ofen liefert monatlich rund 10 000 Tonnen Stahl. In den modernen Werken der Schwerindustrie sind nur wenig Arbeiter zu sehen. Die meisten Arbeitsgänge werden automatisch geregelt und elektronisch gesteuert (elektronisch). Wenn wir uns, wie Tom in seinem letzten Brief geschrieben hat, bald in Berlin bei Dir treffen, dann werde ich Euch schöne Farbfotos von meiner Reise ins Ruhrgebiet zeigen. Herzliche Grüße, Dein Freund Robert 57
Von der chemischen Industrie. Im Ruhrgebiet hat Robert neben Kohlenzechen und Eisenwerken große chemische Fabriken gesehen. Er fragt Herrn Schäfer, der als Exportkaufmann auch chemische Erzeugnisse verkauft (erzeugen > s Erzeugnis = s Produkt), nach dieser Industrie. ROBERT: Wie ist die chemische Industrie ins Ruhrgebiet gekommen? Herr SCH.: Durch die Kohle! Zuerst diente die Kohle nur zum Brennen (brennen, brannte, gebrannt). Sie war ein billiger Brennstoff (r Brennstoff = s Brennmaterial). Weißt du, wo sie verbrannt wurde (verbrennen)?
R.: In den Öfen der Häuser, in den Lokomotiven der Eisenbahnen, in den Maschinen der Schiffe und in den Feuern der kleinen Industriewerke. Herr SCH.: Später lernte man aus der Kohle Koks zu machen. Damals wurde die Schwerindustrie geboren. Hochöfen und Stahlwerke wurden gebaut. Die Kokereien erzeugten mit dem Koks auch Teer (r Teer). Bald fand die Chemie in dem schmutzigen Teer viele andere Sachen. Zuerst die leuchtenden Teerfarben. Jetzt war die Kohle nicht nur Brennstoff für die Öfen. Sie wurde auch Rohstoff für die Chemie. Die Kohlechemie gewinnt aus der Kohle tausend wertvolle Erzeugnisse, z. B. Treibstoffe, d. h. Material, um die Motoren zu treiben (treiben = bewegen) ; Farbstoffe, d. h. Material, um viele Sachen zu färben; Düngestoffe, d. h. Material, um die Felder zu düngen (düngen = Erde besser machen) und Arzneien, d. h. Material, um die Kranken zu heilen. Steinkohle und Braunkohle sind heute wichtige Rohstoffe für die chemische Industrie (wichtig). R.: Welche Rolle spielt das Erdöl in der Chemie (e Rolle). Herr SCH.: Gut, daß du daran denkst! Das Erdöl ist heute für viele Chemieprodukte ein besserer Rohstoff als die Kohle. Aus Erdöl können wichtige Produkte leichter und billiger gewonnen werden. Oft ist der Produktionsweg auch viel kürzer als bei der Kohle. R.: Welche Produkte lassen sich heute billiger aus dem Erdöl herstellen (her-
stellen = machen oder produzieren)? Herr SCH.: Das sind besonders Treibstoffe, Fasern und Plaste (r Plast). R.: Treibstoffe für Motoren kenne ich. Fasern für Strümpfe und Tuche kenne ich auch. Es gibt das deutsche Perlon und das amerikanische Nylon. Was ist aber mit den Plasten gemeint? Herr SCH.: Plaste sind keine Naturstoffe, sondern Kunststoffe. Sie werden künstlich z. B. chemisch gemacht (e Kunst > künstlich). Kunststoffe haben oft besonders gute technische Eigenschaften. Manchmal sind sie besser als Metall, Holz und Glas (s Holz), oft auch besser als Porzellan, Leder und Papier
(e Technik > technisch). R.: Ich kenne Tassen und Teller, Handtaschen und Regenmäntel aus Kunststoff. Herr SCH.: Auch Schallplatten und Filme sind aus Kunststoffen oder Plasten. Die Kunststoffproduktion ist schon größer als die Produktion der Leichtmetalle. Sie ist die Produktion der Zukunft. 58
Fragen zum Wortfeld: sehen und hören PETER: Heute haben wir im Sprachkurs von den fünf Sinnen des Menschen gesprochen (r Sinn). Zu jedem Sinn gehört ein Organ, ein Sinnesorgan (s Organ). Zum Gesicht gehören die Augen, mit denen wir sehen (s Gesicht). Zum Gehör gehören die Ohren, mit denen wir hören (s Gehör). Zum Geruch gehört die Nase, mit der wir riechen (riechen > r Geruch). Zum Geschmack gehört die Zunge (e Zunge), mit der wir schmecken (r Geschmack) und zum Gefühl gehört die Haut (e Haut), mit der wir fühlen (fühlen > s Gefühl). Herr BERGER: Die beiden wichtigsten Sinne sind das Gesicht und das Gehör. Deshalb gibt es auch viele Ausdrücke für sehen und hören.
PETER: Ich kenne einige. Zu sehen gehört schauen, d. h. gut hinsehen (schauen). Davon kommt die Schau, die Tagesschau im Fernsehen und die Wochenschau im Kino. Dann gibt es das Wort blicken d. h. kurz hinsehen. Dazu gehört der Blick. Man sagt: einen Blick auf etwas werfen und bildet die Wörter der Anblick, ein schöner Anblick; der Ausblick, ein weiter Ausblick und der Augenblick, eine kurze Zeit. Herr B.: Kennst du die Wörter beobachten und besichtigen? P.: Ja! Ich kann sagen: Ich beobachte die Sterne des Himmels, d. h. ich sehe oft und lange zu den Sternen des Himmels und ich denke mir etwas dabei (beobachten). Ich mache eine Beobachtung (e Beobachtung). Wer etwas beobachtet ist ein Beobachter (r Beobachter). Das Wort kann auch als Name für eine Zeitung gebraucht werden. -- Ich beobachte den Verkehr in einer Stadt, aber ich besichtige die Stadt, d. h. ich gehe durch die Stadt, um alles Wichtige zu sehen (besichtigen). Wenn ich das tue, dann mache ich eine Besichtigung, eine Stadtbesichtigung (e Besichtigung). In der Stadt kann ich noch ein Museum oder ein Schloß besichtigen. Herr B.: Wer etwas zum erstenmal sieht, hat etwas entdeckt (entdecken). Kolumbus hat Amerika entdeckt. Er hat eine Entdeckung gemacht (e Entdeckung). Jetzt möchte ich von dir wissen, wie man im Deutschen sagt, wenn jemand nicht mehr sehen oder nicht mehr hören kann. P.: Wer nicht sehen kann ist blind (blind) und wer nicht hören kann ist taub (taub). Zu blind gehört Blindheit (e Blindheit = die Krankheit, nichts zu sehen) und zu taub Taubheit (e Taubheit = die Krankheit. nichts zu hören). Herr B.: Damit sind wir heim Hören. Kennst du andere Ausdrücke für hören? P.: Ich kenne horchen und lauschen. Wenn ich alles gut hören will, dann horche ich (horchen). Ich mache die Ohren gut auf. Wenn jemand hören will, was er nicht hören soll, dann lauscht er (lauschen). Er spitzt die Ohren. Wer lauscht, ist ein Lauscher (r Lauscher). Der Lauscher an der Wand oder an der Tür macht eine schlechte Figur (e Figur). Wer horcht ist ein Horcher (r Horcher). Wer hört ist ein Hörer, ein Zuhörer oder ein Radiohörer. 59
Fragen zu den Arbeitsstätten Was wird in einer Werft, in einer Schiffswerft, gemacht? — In einer Schiffswerft werden Schiffe gebaut (bauen). Es werden Fahrgastschiffe (Schiffe für Fahrgäste oder Passagiere), Frachtschiffe (Schiffe für Waren oder Fracht, e Fracht) und Tanker (Schiffe für Öl bis 100 000 Tonnen) gebaut. Von wem werden die Schiffe gebaut? — Die Schiffe werden von den Schiffsingenieuren und Werftarbeitern gebaut. Von den Schiffsingenieuren und Werftarbeitern werden auf der Werft Fahrgastschiffe, Frachtschiffe und Tanker gebaut. Was wird in einem Dock, in einem Schiffsdock, gemacht? In einem Schiffsdock werden Schiffe aller Art ausgebessert oder repariert. Von wem werden Schiffe aller Art ausgebessert oder repariert? — Schiffe aller Art werden von den Dockarbeitern ausgebessert oder repariert. Von den Dockarbeitern werden im Dock Schiffe aller Art ausgebessert und repariert. —
Was wird in einem Hafen, in einem Seehafen, gemacht? — In einem Seehafen werden die Schiffe, die ankommen oder auslaufen, entladen oder beladen (laden > entladen, beladen). Von wem werden die Schiffe, die ankommen oder auslaufen, entladen oder beladen? — Die Schiffe, die ankommen oder auslaufen, werden von den Hafenarbeitern entladen oder beladen. Von den Hafenarbeitern werden die Schiffe, die _ oder _ , im Hafen entladen oder beladen. Was wird in einem Packraum, in einem Großpackraum, gemacht? — In einem Großpackraum werden Waren aller Art verpackt. Von wem werden Waren aller Art verpackt? — Waren aller Art werden von den Packern verpackt. Von den Packern werden im Packraum Waren aller Art verpackt. Was wird in einer Werkstatt, in einer Autowerkstatt, gemacht? — In einer Autowerkstatt werden Personen- und Lastautos ausgebessert und gepflegt. Von wem werden Personen- und Lastautos ausgebessert und gepflegt? — Personenund Lastautos werden von den Mechanikern, von den Automechanikern, ausgebessert und gepflegt (r Mechaniker). Von den Mechanikern werden in der Autowerkstatt Personen- und Lastautos ausgebessert und gepflegt. Was wird in einer Küche, in einer Werkküche, gemacht? — In einer Werkküche werden die Speisen für die Arbeiter und Angestellten des Werkes gekocht und ausgegeben. — Von wem werden die Speisen für die Arbeiter und Angestellten gekocht und ausgegeben? — Die Speisen für die Arbeiter und Angestellten werden von dem Küchenpersonal gekocht und ausgegeben (s Personal). Von dem Küchenpersonal werden in der Werkküche die Speisen für die Arbeiter und Angestellten des Werkes gekocht und ausgegeben. Wir sagen alle Sätze mit: Was ist gemacht worden? und antworten z. B.: Was ist in dieser Werft gemacht worden? — In dieser Werft sind Schiffe gebaut worden. Es sind .... gebaut worden. Von wem sind ... gebaut worden? — Die Schiffe sind ... usw. Was ist in diesem Dock (in diesem Hafen, in diesem Packraum, in dieser Werkstatt, in dieser Küche) gemacht worden? 60
Ein Volkslied Wir lernen ein Volkslied aus unserer Zeit. Es singt von Blumen, die von Mädchen gepflückt wurden (pflücken brechen); von Mädchen, die von Männern geheiratet wurden; von Männern, die zu Soldaten gemacht wurden; von Soldaten, die in Gräbern begraben wurden; von Gräbern, die von Blumen bedeckt wurden und von Blumen, die von Mädchen gefunden ... und wieder gepflückt werden.
Sag mir, wo die Blumen sind 1.
4.
Sag mir, wo die Blumen sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Blumen sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Blumen sind. — Mädchen pflückten sie geschwind.
Sag, wo die Soldaten sind. Wo sind sie geblieben? Sag, wo die Soldaten sind. Was ist geschehn? Sag, wo die Soldaten sind. — über Gräbern weht der Wind.
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn? 5.
2. Sag mir, wo die Mädchen sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Mädchen sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Mädchen sind. — Männer nahmen sie geschwind.
Sag mir, wo die Gräber sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Gräber sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Gräber sind. — Blumen blühn im Sommerwind.
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
3.
6.
Sag mir, wo die Männer sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Männer sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Männer sind. — Zogen fort, der Krieg beginnt.
Sag mir, wo die Blumen sind. Wo sind sie geblieben? Sag mir, wo die Blumen sind. Was ist geschehn? Sag mir, wo die Blumen sind. — Mädchen pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn? Wann wird man je verstehn?
Schallplatte durch: Essex Musikvertrieb GmbH in Köln am Rhein.
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Spreehmuster Aufmachen und zumachen: Was wird auf- und zugemacht? — Das Fenster wird auf- und zugemacht. Das Fenster wird von meinem Bruder auf- und zugemacht. Ich sehe, daß das Fenster aufgemacht wird; weiß aber nicht, ob es wieder zugemacht wird. Ich sehe, daß das Fenster von meinem Bruder aufgemacht wird; weiß aber nicht, ob es von ihm wieder zugemacht wird. Du siehst, daß _ _ von deinem Bruder _ wird; weißt aber nicht, ob es von ihm _ _ wird. Er sieht, daß _ _ _ seinem _ _ wird; weiß aber _ , ob wird. Ich habe gesehen, daß das Fenster von _ _ aufgemacht wurde; weiß aber nicht, ob _ _ _ zugemacht wurde. Du hast Fr hat Sie hat ...
Einschalten und ausschalten: Was wird ein- und ausgeschaltet? — Das Radio wird ein- und ausgeschaltet. Das Radio wird von meiner Schwester ein- und ausgeschaltet. Ich höre, daß das Radio eingeschaltet wird; weiß aber nicht ob es wieder ausgeschaltet wird. Ich höre, daß _ _ von meiner Schwester _ wird; weiß aber nicht, ob es von ihr _ ausgeschaltet wird. Du hörst, daß _ _ von deiner Schwester _ wird; weißt aber nicht, ob _ _ ihr _ _ wird. Er hört, daß _ _ _ seiner _ _ wird; weiß aber _ , ob _ _ ihr _ _ wird. Sie hört, daß – _ _ ihrer _ _ wird; weiß aber _ , ob wird. Ich habe gehört, daß das Radio von meiner Schwester eingeschaltet wurde; weiß aber nicht, ob _ _ _ _ ausgeschaltet wurde. Du hast Er hat Sie hat
Abholen und zurückbringen: Was wird abgeholt und zurückgebracht? — Mein Auto wird abgeholt und zurückgebracht. Mein Auto wird von meinem Freund abgeholt und _ . Ich sehe, daß mein Auto abgeholt wird; weiß _ nicht, ob es _ _ wird. Ich sehe, daß mein Auto von meinem Freund abgeholt wird; weiß – nicht, ob es von ihm wieder _ wird. Du siehst, daß _ _ von deinem Freund _ wird, weißt aber nicht, ob es von ihm _ _ wird. Er sieht, daß _ _ – seinem _ _ wird; weiß _ nicht, ob es von _ _ _ wird. Sie sieht, daß _ _ _ ihrem _ _ _ ; weiß aber _ , ob wird. Ich habe gesehen, daß mein Auto von meinem Freund abgeholt wurde; weiß aber nicht, ob _ _ _ _ zurückgebracht wurde. Du hast Er hat Sie hat
Hinwerfen und aufheben: Was wird hingeworfen und aufgehoben? — Das Papier wird hingeworfen und _ . Das Papier wird von meiner Freundin hingeworfen _ _ . Ich beobachte, daß das Papier hingeworfen wird; weiß aber nicht, ob es wieder aufgehoben wird. Ich beobachte, daß das Papier von meiner Freundin hingeworfen wird; weiß aber nicht, ob es von ihr wieder _ wird. Du beobachtest, daß _ _ _ deiner _ _ wird; weißt aber nicht, ob es von ihr – wird. Er beobachtet, daß _ _ _ seiner _ _ wird; weiß aber nicht, ob _ _ ihr _ _ wird. Sie beobachtet, daß _ _ _ ihrer _ _ _ ; weiß aber _ , ob wird. Ich habe beobachtet, daß das Papier von _ _ hingeworfen wurde; weiß aber _ , ob _ _ _ _ aufgehoben wurde. Du hast Er hat Sie hat 62
Wiedersehen in Berlin Als die große, deutsche Funkausstellung ihre Tore öffnete, ist Robert nach Berlin gefahren. Auch Tom ist dahin gekommen. Die zwei Schulfreunde haben sich mit Peter in der deutschen Hauptstadt getroffen. Sie sind zusammen zum Funkturm gefahren und durch die fünfzehn Hallen der Ausstellung gewandert, um die neuen Modelle der Rundfunk-, Fernseh- und Tonbandgeräte zu sehen. Alle Drei finden, daß sie sich schon recht gut deutsch unterhalten können. TOM: Auf dem Lande in Süddeutschland verstehe ich die Bauern manchmal schlecht, weil sie Dialekt sprechen (r Dialekt = e Mundart). Meist wechseln sie aber zum Hochdeutschen, wenn sie sehen, daß ich Ausländer bin. ROBERT: In Hamburg wird wenig Dialekt gesprochen und auf der Fahrt ins Ruhrgebiet habe ich nur Hochdeutsch gehört. PETER: In den Kursen an der Uni spricht man natürlich Hochdeutsch. Proben verschiedener Dialekte haben wir uns auf Schallplatten vorgespielt (e Probe). TOM: Hast du in deinem Kurs viel Grammatik lernen müssen? P.: Natürlich habe ich Grammatik gelernt. Die Lautlehre (r Laut > e Lautlehre) und die Wortlehre sind beendet. An die Satzlehre kommen wir jetzt. T.: Da können wir viel von dir lernen. Was nimmst du für den Unterricht? P.: Macht euch nur lustig über mich (lustig, nicht traurig). Ich will Lehrer werden und muß deshalb die Grammatik kennen. Ich brauche die systematische Grammatik für mein Studium (systematisch). Ihr braucht die praktische Grammatik, um richtig zu sprechen. R.: Dann übe dich für deinen Beruf und unterrichte uns einmal. P.: Gut. Ich fange mit der Lautlehre an. Welche Arten von Lauten gibt es? T.: Vokale oder Selbstlaute (r Vokal = r Selbstlaut) und Konsonanten oder Mitlaute kenne ich (r Konsonant = r Mitlaut). R.: A, E, I, 0 und U sind die Vokale. Dazu kommen die Umlaute Ä, Ö und Ü und die Doppellaute EI, AU und EU. Man kann EI auch mit A-I und EU mit Ä-U schreiben. Alle anderen Laute sind Mitlaute oder Konsonanten. P.: Eine Gruppe von Lauten heißt eine Silbe (e Silbe). T.: Mein Name hat eine Silbe: Tom. Dein Name hat zwei Silben: Peter. P.: Das sind Sprech silben, d. h. Lautgruppen, die zusammen gesprochen werden. Wir trennen die Wörter nach Sprechsilben. T.: Das ist leicht: Va-ter-land hat drei Sprechsilben, an-ge-kom-men vier. P.: Es gibt aber auch Sprach silben. Das sind die Teile eines Wortes. Sie zeigen den Stamm (r Stamm), die Endung und die Vor- und Nachsilben. R.: Laß mich versuchen: spielte hat Stamm und Endung; ge-spiel-t hat Vorsilbe, Stamm und Endung; Spielchen hat Stamm und Nachsilbe. P.: Gut! Wer die Sprachsilben herausfindet, versteht ein Wort. 63
T.: Jetzt laß uns etwas von der Wortlehre hören. Davon weiß ich nicht viel. P.: Die Wortlehre spricht von der Wortbildung und von den Wortarten. R.: Von der Wortbildung weiß ich, daß ich aus zwei Wörtern ein neues Wort bilden kann, wenn ich die Wörter zusammensetze. P.: Das ist die Wortbildung durch Zusammensetzung (e Zusammensetzung). T.: Solche Zusammensetzungen machen mir Freude. Im Zug hatte ich eine Platz/karte und Karl, der mich zum Zug brachte, hatte eine Bahn/steig/karte. Wir haben in Seeburg eine Neu/bau/wohnung in einer Vor/stadt/straße und dahin kommt eine Vor/stad/straßen/kehr/maschine mit einem Vor/stadt/straßen/ kehr/maschinen/fahrer auf dem Vor/stadt/straßen/kehr/maschinen/fahrer/sitz. P.: Hör bitte auf, damit wir zu der Wortbildung durch Ableitung kommen. Aus leiten mache ich ableiten und daraus Ableitung. Ich habe aus dem Wort leiten zwei neue Wörter gebildet oder abgeleitet (ab/leiten). R.: Von graben sind die Wörter s Grab, der Graben und e Grube abgeleitet. T.: Kleid > kleiden > Kleidung; bekleiden> Bekleidung; entkleiden> Entkleidung; verkleiden> Verkleidung sind also Ableitungen (e Ableitung). R.: Sage uns zum Schluß noch etwas über die deutschen Wortarten. P.: Die Namen der Wortarten kennt ihr, das weiß ich. Die Grammatik teilt die Wortarten in zwei Gruppen (r Teil > teilen). Zur ersten Gruppe gehören die Wortarten, die ihre Form verändern können (ändern > verändern). Alle Wortarten, die das nicht können, gehören zur zweiten Gruppe. Die erste Gruppe verändert die Form. Ihre Wörter sind veränderlich (veränderlich). Die zweite Gruppe verändert die Form nicht. Ihre Wörter sind unveränderlich. T.: Unveränderlich sind z. B. die Präpositionen an, auf, in, durch, für, um, mit, bei, zu (e Präposition = s Verhältniswort). P.: Konjunktionen (e Konjunktion = s Bindewort) und Adverbien (s Adverb = s Umstandswort) sind auch unveränderlich. T.: Ein paar Bindewörter kenne ich. Und, oder, auch sind Bindewörter oder Konjunktionen. Adverbien und Adjektive bringe ich immer durcheinander. P.: Du kannst Adverbien und Adjektive gut auseinanderhalten, wenn du weißt, daß Adverb ein lateinisches Wort ist und zum Verb heißt. Das Adverb gehört zum Verb und das Adjektiv gehört zum Substantiv. Oft kann dasselbe Wort einmal Adverb und einmal Adjektiv sein. Wenn ich sage: Du schreibst gut, dann gehört gut zu schreiben. Es gehört also zu einem Verb und ist deshalb hier ein Adverb. Sage ich aber: Deine Schrift ist gut, oder deine gute Schrift, dann gehört gut zum Substantiv Schrift und ist hier ein Adjektiv. R.: Substantive, Adjektive und Verben sind veränderliche Wortarten. s Geschlechtswort) und Pronomen (s Pronomen P.: Artikel (r Artikel = s Fürwort) sind auch veränderlich. Die Veränderung der Substantive, Artikel, Pronomen und Adjektive heißt Deklination (e Deklination = e Beugung) und die Veränderung der Verben heißt Konjugation (e Konjugation = e Biegung). 64
Lehrstück 11. Die Frage: Wann? Unsere Welt Ihr Platz im Weltraum. Die Erde, auf der wir leben, ist einer der neun Planeten (r Planet), die um die Sonne kreisen (kreisen = sich im Kreis bewegen). Jede Fahrt der Erde um die Sonne dauert ein Jahr. Der Mond begleitet die Erde auf ihrem Weg um die Sonne (begleiten = mitgehen). Er bewegt sich dabei in jedem Monat einmal um die Erde. Die meisten anderen Planeten haben auch Monde, die mit ihnen um die Sonne kreisen. Alle Planeten und Monde bewegen sich in festen Bahnen um die Sonne. Sie bilden mit der Sonne eine Ordnung, ein System (s System), das Sonnensystem. Die Sonne ist der Mittelpunkt des Sonnensystems (r Mittelpunkt = s Zentrum). Sie ist viel größer als alle Planeten und Monde zusammen. Wie groß ist sie? — (1 1 /2 Millionen mal so groß wie die Erde). Wie heißen einige Planeten? — ( Venus, Mars, Jupiter). Welcher Planet hat die meisten Monde? — Jupiter, der größte Planet, hat die meisten Monde. Er wird von zwölf Monden begleitet. Die große Sonne ist nur ein kleiner Stern in dem Sternensystem der Milchstraße (e Milchstraße). Wie bewegt sich die Sonne in der Milchstraße? — Die Sonne bewegt sich in jeder Sekunde 270 km vorwärts (vorwärts = nach vorn). Sie braucht 220 Millionen Jahre, um einmal um den Mittelpunkt der Milchstraße zu kreisen. Warum braucht sie so viel Zeit? — (weil sie so weit vom Mittelpunkt der Milchstraße entfernt ist). Wie weit ist die Sonne vom Mittelpunkt der Milchstraße entfernt? — (25 000 Lichtjahre). Was ist ein Lichtjahr? — (der Weg des Lichts in einem Jahr). Wieviel km hat ein Lichtjahr? — (9 1 /2 Billionen km). Wie groß ist eine Billion? — (eine Million Millionen). Es ist nicht leicht, sich ein richtiges Bild von der Größe des Weltraumes zu machen und zu verstehen, wie klein die Erde neben den großen Sternen der Milchstraße ist. Unsere kleine Erde aber trägt ein' großes Geheimnis durch den Weltraum (s Geheimnis). Dieses Geheimnis ist das Leben. Es wächst unter der blauen Luftwolke der Erde als Pflanzenleben, Tierleben und Menschenleben. Dieses dreifache Leben ist wahrscheinlich auf keinem anderen Stern des Weltraumes möglich (wahrscheinlich = mit 90 %). Warum ist dort kein Leben möglich? — (keine Luft). Seit wann gibt es Leben auf der Erde? — Die drei Formen des Lebens sind nicht gleich alt. Das Pflanzenleben ist schon viele Millionen Jahre auf der Erde. Das Tierleben ist weniger alt. Das Menschenleben aber ist nicht viel älter als 100 000 Jahre. Der denkende Mensch steht an der Spitze des Erdenlebens. Er ist noch jung auf der Erde, soll aber eine lange Zukunft vor sich haben. In der Vergangenheit hat der Mensch sich und die Erde verändert. Er wird das auch in der Zukunft tun. Er will die Welt nach seinem Willen formen. Die Gegenwart zeigt immer neue Möglichkeiten dazu (möglich > e Möglichkeit). Was wird uns die Zukunft bringen? 65
Zukunftsbilder. Eine große deutsche Tageszeitung stellte vor einiger Zeit die Frage: Wie sieht die Welt in hundert Jahren aus? Sie schrieb: In Amerika wurde ein Kasten aus Stahl in ein Denkmal gelegt (r Kasten). In diesem Kasten liegt ein Schriftstück. Es beschreibt, wie die Welt in hundert Jahren aussehen wird. Die Schrift ist eine Voraussage führender Männer der Politik, der Wissenschaft (e Wissenschaft) und des Militärs (s Militär) für das Jahr 2063. Sie soll nach hundert Jahren aus dem Kasten genommen und gelesen werden. Wie wird die Welt der Zukunft aussehen? — Nach den Voraussagen in dem Schriftstück werden in hundert Jahren ganze Städte wie große Schiffe im Atlantischen Ozean und im Golf von Bengalen schwimmen. Die Menschen werden das Wetter und das Klima nach Wunsch regeln (s Klima). Billige Atomkraft wird in großen Mengen erzeugt werden. Sie wird das Leben der Menschen erleichtern (erleichtern = leichter machen). Die Atomkraft wird es ermöglichen (ermöglichen = möglich machen), aus Salzwasser Süßwasser zu machen. Mit dem Süßwasser können die großen Wüsten der Erde (e Wüste = trockenes Land) zu grünen Gärten gemacht werden. Das Reisen auf der Welt wird leicht und schnell sein. Die längste Reisezeit von einem Ort der Erde zu jedem anderen wird nicht mehr als 45 Minuten dauern. Im Weltraum wird mit Lichtgeschwindigkeit, das heißt mit 300 000 km in der Sekunde, geflogen werden (e Geschwindigkeit). Die Reise zum Mond kann als Sonntagsausflug gemacht werden (r Ausflug r Spaziergang). Auf dem Mond und auf dem Mars werden Hotels und Rasthäuser in großer Zahl stehen. über 100 000 Menschen werden auf dem Mond wohnen und mehr als 700 000 auf dem Mars. Fahrten zu anderen Weltkörpern werden leicht möglich sein. Die Studenten der Astronomie, der Sternkunde, werden auf fliegenden Universitäten im Weltraum leben (e Sternkunde = e Astronomie). Sie werden von dort die Sterne viel besser sehen und studieren können als von der Erde. Nach hundert Jahren wird die Zahl der Menschen auf hundert Milliarden (hunderttausend Millionen) gestiegen sein. Es wird nur noch wenig Krankheiten geben. Das Alter der Menschen wird 100 bis 200 Jahre sein. Alle Grenzen zwischen den Nationen werden vergessen sein (e Nation), und alle Rassen werden zusammen leben (e Rasse). Die Menschen werden eine große Einheit, eine Weltunion bilden (e Einheit = e Union). Diese Weltunion wird eine Weltraumflotte besitzen (e Flotte), die keine Erdstationen braucht. Der Fortschritt der Technik (r Fortschritt) wird eine einheitliche Welt schaffen (einheitlich = alles gleich). Diese Welt wird eine wissenschaftlich-technische Welt sein (wissenschaftlich). Technik und Wissenschaft allein aber werden die Welt nicht besser machen. Die Weltraumtechnik wird nicht das goldene Zeitalter der Menschen bringen. Sie kann sogar zu einer der dunkelsten Zeiten der Weltgeschichte führen. Darum wird viel guter Wille aller Menschen nötig sein, um die Welt der Zukunft, die Welt des Jahres 2063, zu einer friedlichen Welt zu machen, auf der alle Menschen glücklich leben können (r Friede > friedlich).
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Fragen zum Wortfeld: Zeit Herr SCHÄFER: Die Zeit hat Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Wie sagen wir, wenn etwas in der Gegenwart ist oder geschieht? ROBERT: Wenn ich von der Gegenwart spreche, sage ich jetzt. Ich esse jetzt. Oder: heute. Er arbeitet heute. Oder: zur Zeit. Das Büro ist zur Zeit geschlossen. Oder: augenblicklich. Der Direktor ist augenblicklich nicht zu sprechen (augenblicklich = in diesem Augenblick). SCH.: Kannst du auch das Wort heutig gebrauchen (heute > heutig)?
R.: Ich sage: Schreiben Sie, bitte, das heutige Datum (das Datum von heute). Oder: Ist die gestrige Zeitung (die Zeitung von gestern) nicht mehr da? SCH.: Mit gestern und gestrig sind wir in der Vergangenheit. Kannst du mir andere Ausdrücke für die Vergangenheit sagen? R.: Für die Vergangenheit brauche ich z. B. den Ausdruck damals. Damals war ich noch nicht hier. Oder: als. Sie kamen nach Hause, als ich mit Dieter im Kino war. Oder: schon. Mein Freund war schon zweimal hier. In Märchen und Erzählungen steht es war einmal. Es waren einmal zwei Königskinder. Oder: einst. Einst lebte auf dieser Burg ein König (einst = in alter Zeit). SCH.: Die Gegenwart in der Geschichte heißt die Neuzeit. Wir leben in der Neuzeit. Man spricht auch von der neuesten Zeit und nennt sie die technische Zeit oder das Atomzeitalter. Wie heißt die Vergangenheit in der Geschichte? R.: Vor der Neuzeit liegt das Mittelalter und davor das Altertum (s Altertum).
SCH.: Erkläre die Ausdrücke Eiszeit, Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. R.: In der Eiszeit war es auf der Erde viel kälter als heute. In der Steinzeit machten die Menschen Werkzeuge (s Werkzeug = s Arbeitsgerät) und Waffen (e Waffe = s Kriegsgerät) aus Stein, aus hartem Feuerstein; in der Bronzezeit aus Bronze und in der Eisenzeit aus Eisen. SCH.: Wie sagst du, wenn du etwas in der nahen Zukunft tun willst? R.: Dann sage ich einen Augenblick. Warten Sie, bitte, einen Augenblick! Oder: gleich. Ich bin gleich wieder da! Oder: bald. Ich komme bald wieder! SCH.: Womit messen wir die Zeit? R.: Wir messen die Zeit mit der Uhr. Sie mißt Stunden, Minuten und Sekunden. Ich kenne Armbanduhren, Taschenuhren, Wanduhren, Standuhren, Küchenuhren, Turmuhren und Weckuhren oder Wecker. Es gibt auch Stoppuhren, mit denen beim Sport die Zeit gestoppt wird (stoppen = anhalten) und Sonnenuhren, auf denen der Schatten der Sonne die Stunden anzeigt (r Schatten).
SCH.: Auch der Kalender zeigt die Zeit. R.: Er zeigt die Tage, Monate und Jahre. Unser Jahr ist ein Sonnenjahr. Es gibt auch ein Mondjahr und ein Lichtjahr. Ich will das Schaltjahr nicht vergessen, in dem der Februar 29 Tage hat. 67
Fragen zur Weltkarte
Hier ist eine Weltkarte. Sie zeigt die Erdteile und die Weltmeere. Was sehen wir auf der Karte und was lernen wir von der Größe der Erdteile? — Wir sehen, daß Asien der größte Erdteil ist und lernen, daß seine Oberfläche (flach > e Fläche) 44,3 (44 drei Zehntel) Millionen qkm (Quadratkilometer) mißt. Wir sehen, daß Amerika der zweitgrößte _ _ und lernen, daß seine Oberfläche 41,9 Millionen qkm mißt. Davon sind 24,1 Millionen qkm in Nordamerika und 17,8 Millionen qkm in Südamerika. Wir sehen, daß Afrika der drittgrößte _ _ und lernen, daß _ _ 29,8 Millionen qkm mißt. Wir sehen, daß Europa der viertgrößte _ _ und lernen, daß seine Oberfläche 9,9 Millionen qkm- mißt. Wir sehen, daß Australien der kleinste _ _ und lernen, daß seine Oberfläche 8,9 Millionen qkm mißt. Was sagt uns die Karte von den Weltmeeren? — Wir sehen, daß der Stille Ozean der größte Ozean ist und lernen. daß seine Oberfläche 179 Millionen qkm mißt. Wir sehen, daß der Atlantische Ozean der _ _ ist und lernen, daß _ — 106 Millionen qkm mißt. Wir sehen, daß der Indische Ozean der _ _ — und lernen, daß — _ 76 Millionen qkm mißt. Was sehen wir am Nordpol und am Südpol? — (das Nördliche Eismeer oder die Arktis und das südliche Eismeer oder die Antarktis). Wie heißt die dünne Linie. die mitten durch die Karte geht? — (r Äquator). Wie heißen die beiden gestrichelten Linien nördlich und südlich des Äquators (r Strich > stricheln)? — (r nördl. und r südl. Wendekreis). Wie heißen die beiden punktierten Linien (r Punkt > punktieren) in der Nähe der Pole? — (r nördl. und r südl. Polarkreis). Wie heißt das Gebiet zwischen den beiden Wendekreisen? — (e heiße Zone oder die tropische Zone). Welche Zonen liegen an den Polen? — (e kalten Zonen oder e Polarzonen). Zwischen den heißen und kalten Zonen liegen die gemäßigten Zonen (gemäßigt = kühl), die nördliche und die südliche gemäßigte Zone. 68
Die Beschreibung Eine Beschreibung kann eine Sache oder ein Tun beschreiben. Sie kann z. B. sagen, wie eine Maschine gebaut ist, oder zeigen, wie sie arbeitet. Die Beschreibung will durch die Sprache ein klares und richtiges Bild von dem geben, was beschrieben wird. Sie soll die Zeitform der Gegenwart benutzen, die technischen Ausdrücke gebrauchen und das Verstehen, wenn es möglich ist, durch Skizzen erleichtern (e Skizze e Handzeichnung).
Der Leuchtglobus: Der große Leuchtglobus steht auf dem Fußboden. Er paßt gut in große, moderne Räume. Seine Höhe ist 1,30 m. Seine Kugel, die Erdkugel, mißt 51 cm im Durchmesser (e Kugel). Das Kartenbild ist im Maßstab von 1:25 (1 zu 25) Millionen gezeichnet (messen > r Maßstab). Es wird durch dreißig verschiedene Farbtöne besonders klar. Der Leuchtglobus hat zwei Gesichter. Unbeleuchtet zeigt er das politische Bild der Erde mit den bunten Flächen der Staaten. Beim Einschalten der Innenbeleuchtung ist ein physikalisches Weltbild ohne Staatsgrenzen zu sehen (e Physik > physikalisch). Gebirge, Flüsse und Städte sowie Eisenbahnlinien, Schiffahrtswege usw. sind klar gezeichnet. über den Globus zieht sich ein Netz von feinen Linien. Jeder Kreis, der durch die beiden Pole läuft, heißt Längenkreis oder Meridian. Der Äquator halbiert die Erdkugel (halbieren) und schneidet alle Meridiane. Alle Kreise, die zum Äquator parallel laufen (parallel) heißen Breitenkreise oder Parallelkreise. Sie werden zu den Polen hin immer kleiner. Ein Blick auf den Globus zeigt, daß die Oberfläche der Erde mehr Wasser als Land hat. Der Globus hängt in einem halbkreisförmigen Halter aus schwarzem Kunststoff (halten > r Halter). Die Enden des Halters tragen eine Achse (e Achse). Um diese Achse, die Erdachse, dreht sich die Erdkugel mit einem Meridiankreis. Er ist in 4 mal 90 ° geteilt (° = r Grad). Die Achse hat die natürliche Stellung der Erdachse und steht 23 1 /2 Grad schräg (schräg). Der Kunststoffhalter wird von einem Dreifußständer aus Metallrohren getragen (stehen > r Ständer). Der Halter ist mit dem Ständer verbunden, so daß er sich mit der Erdkugel nach oben und unten drehen läßt. So kann jeder Teil der Globuskarte in eine Lage gebracht werden, die für das Ansehen günstig ist. In Tischhöhe über dem Fußboden hat der Ständer eine rechteckige Platte aus schwarzem Glas. Sie ist 35 mal 45 cm groß und hat abgerundete Ecken. Unter dieser Platte liegt auf einem Träger aus fünf Metallstreifen ein großer Weltatlas mit zahlreichen Karten. Die Beleuchtung in der Erdkugel wird durch einen Fußschalter bedient. Die elektrische Leitung geht durch einen Fuß des Ständers und durch den Kunststoffhalter zum Südpol des Globusses (leiten > e Leitung). Die Lampe für die Beleuchtung sitzt über dem Südpol in der Kugel. Um die Lampe auszuwechseln, wird die Schraube am Nordpol aufgedreht. Dann läßt sich der Meridian von der Kugel abnehmen. Danach kann die Erdkugel vom Ständer gehoben und die Lampe herausgezogen werden. 69
Sprechmuster Wann bin ich gekommen? Wann soll ich gekommen sein? Ich sage: „Ich bin vor Mitternacht nach Hause gekommen". Man sagt aber, ich sei erst nach Mitternacht gekommen. Oder: Man sagt, daß ich erst nach Mitternacht gekommen sei. Ich sage: „Du bist viel zu früh zur Arbeit gekommen". Man glaubt aber, seiest. du seiest viel zu spät gekommen. Oder: Man glaubt, daß Ich sage: „Er ist soeben aus der Schule gekommen". Man meint aber, er sei schon vorher herausgekommen. Oder: Man meint, daß _ _ _ _ sei. Ich sage: „Wir sind zuerst ins Kino gekommen". Man behauptet aber (behaupten), wir seien zuletzt dahin gekommen. Oder: Man _ _, daß ... seien. Ich sage: „Ihr seid allein zum Büro gekommen". Man entgegnet aber (entgegnen), ihr seiet nicht allein gekommen. Oder: Man _ _, daß ... seiet. Ich sage: „Sie sind immer zu zweien gekommen". Man erwidert aber (erwidern), sie seien manchmal zu dreien gekommen. Oder: Man erwidert, daß ... seien.
Wir lesen die Sätze in der Vergangenheit: Ich sagte: „Ich war vor Mitternacht nach Hause gekommen". Man sagte aber, ich wäre erst nach Mitternacht gekommen. Oder: Man sagte, daß wäre. (du warst — du wärest; er war — er wäre; wir waren — wir wären; ihr wart — ihr wäret; sie waren — sie wären).
Bis wann habe ich gearbeitet? Bis wann soll ich gearbeitet haben? Ich weiß: „Ich habe bis 20 Uhr gearbeitet". Man sagt aber, ich habe nur bis 19 Uhr gearbeitet. Oder: Man sagt, daß ich nur bis 19 Uhr gearbeitet habe. Ich weiß: „Du hast bis Donnerstag gearbeitet". Man behauptet aber, du habest nur bis Mittwoch gearbeitet. Oder: Man behauptet, daß du _ _ – _ habest. Ich weiß: „Er hat bis zum Frühjahr gearbeitet". Man glaubt aber, er habe nur bis zum Winter gearbeitet. Oder: Man glaubt, daß er nur – _ _ _ habe. Ich weiß: „Wir haben einige Stunden zuviel gearbeitet". Man meint aber, wir haben zwei Stunden zu wenig gearbeitet. Oder: Man meint, daß haben. Ich weiß: „Ihr habt drei Jahre in Deutschland gearbeitet". Man nimmt aber an (annehmen), ihr habet hier noch nie gearbeitet. Oder: Man nimmt an, daß ihr _ _ _ _ habet. Ich weiß: „Sie haben erst drei Monate in der Fabrik gearbeitet". Man setzt aber voraus (voraussetzen), sie haben schon 6 Monate dort gearbeitet. Oder: Man setzt voraus, daß haben.
Wir lesen die Sätze in der Vergangenheit: Ich wußte: „Ich hatte bis 20 Uhr gearbeitet". Man sagte aber, ich hätte nur bis 19 Uhr gearbeitet. Oder: Man sagte, daß ich nur _ _ _ _ hätte (ich hatte — ich hätte; du hattest — du hättest; er hatte— er hätte; wir hatten — wir hätten; ihr hattet — ihr hättet; sie hatten — sie hätten). 70
Lehrstück 12. Die Frage: Wo? Vom Fußballsport Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1963. Der Schauplatz ist das Neckarstadion in Stuttgart (s Stadion). 75 000 Zuschauer füllen die Platzreihen. In der Ehrenloge (e Loge) sitzen Ehrengäste aus dem In- und Ausland. Die beiden Mannschaften (e Mannschaft = 11 Spieler) kommen mit ihrem Schiedsrichter (r Schiedsrichter) auf das Spielfeld: links, in gelbem Hemd und schwarzer Hose, die Borussen aus Dortmund; rechts, ganz in Weiß, der Deutsche Fußballmeister, der 1. FC aus Köln (FC = FußballClub). Die rechte Kurve des Stadions ist voll von rot-weißen Fahnen der Stadt Köln (e Kurve). In der linken Kurve flattern die schwarz-gelben Farben Dortmunds (flattern). Die Mehrzahl der Zuschauer hat beide Mannschaften gleich gern. Die Bessere soll das Spiel gewinnen. Als die bessere Mannschaft zeigt sich schon nach wenigen Spielminuten Borussia Dortmund. Kölns gefürchteter Blitzstart bleibt aus (ausbleiben nicht kommen). Borussia kommt schnell ins Spiel. Der Ball läuft von Mann zu Mann. Der kleine Läufer Kurrat hat den Ball. Es wird gefährlich. Er schießt (schießen, schoß, geschossen). Ein flacher Schuß (r Schuß) aus 20 m Entfernung: Tor! 1 zu 0 für Borussia Dortmund in der 9. Spielminute. Borussia ist die Mannschaft der Stunde. Die Dortmunder laufen nur wenig. Sie lassen den Ball laufen. Das Glück stellt sich gegen den Meister des Vorjahres (gegen). Alle Bälle, die doch aufs Dortmunder Tor fliegen, schlägt der kleine Torwart Wessel zurück (r Torwart). Oft greift er den Ball mit beiden Händen hoch in der Luft (greifen, griff, gegriffen). Er wird der Liebling der Zuschauer. Nach der Halbzeit beginnt Köln das Spiel mit neuer Kraft. Die Borussen kommen nicht mehr zum Angriff (r Angriff). Dortmunds Torwart Wessel hat harte Arbeit. Wosab, der Rechtsaußen, bekommt den Ball. Er läuft und schießt mit dem linken Fuß scharf in die rechte Torecke. 2 zu 0 nach 57 Spielminuten! Köln greift an (an/greifen), aber Borussia behält die Ruhe. Schütz gibt den Ball dem freistehenden Schmidt. Torwart Ewert läuft aus dem Tor. An ihm vorbei fliegt der Ball ins Kölner Netz. Das 3 zu 0 weckt Beifall bei allen Zuschauern (r Beifall). Jetzt sind nur noch 25 Minuten zu spielen. Die Dortmunder fühlen sich schon als Sieger (r Sieger). Sie zeigen ein kunstvolles Fußballspiel. Die Kölner stürmen gegen das Tor des Gegners (r Gegner). 1 zu 3 durch Schnellinger! Das Ehrentor aber kann den Dortmundern den Sieg nicht mehr nehmen (r Sieg). Sie gewinnen die Deutsche Meisterschaft. Bei jedem Endspiel gibt es Sieger und Besiegte (r Besiegte). Die Kölner zeigen sich als große Verlierer. Sie gratulieren den Dortmunder Spielern zu ihrem Sieg. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes überreicht dem Sieger den Preis der Deutschen Fußballmeisterschaft. 71
Wo wird Fußball gespielt? Auf dem Fußballplatz wird Fußball gespielt. Die schönsten Fußballplätze sind in den Sportstadien der großen Städte zu finden. Jedes moderne Stadion hat eine große Kampfbahn (e Kampfbahn). Dort kämpfen die Spieler und Sportler um den Sieg (kämpfen). Rund um die Kampfbahn steigen die Tribünen für die Zuschauer auf (e Tribüne). Auf den Tribünen können 100 000 und mehr Personen Platz finden und den Spielen und Wettkämpfen zusehen (r Wettkampf = r Kampf um den 1. Platz). In der Mitte der Kampfbahn liegt der rechteckige Fußballplatz (rechteckig). Um den Fußballplatz führt eine 400-Meter-Rundbahn für die Wettkämpfe im Laufen. In den Kurven der 400-Meter-Bahn sind Plätze für die Wettkämpfe im Springen und Werfen. Der Fußballplatz muß ein Rechteck von 90 bis 110 m Länge und 45 bis 75 m Breite sein (s Rechteck). Die kurzen Seiten sind die Torlinien, die langen die Seitenlinien. Eine dritte kurze Linie, die Mittellinie, teilt das Spielfeld in zwei gleiche Hälften. Sechs Fahnen bezeichnen die vier Ecken des Spielfeldes und die beiden Endpunkte der Mittellinie. In der Mitte der Torlinie stehen die beiden Tore. Vor jedem Tor ist der Torraum. Vor und neben dem Torraum liegt der Strafraum (strafen). Im Strafraum ist die Elf-Meter-Marke (e Marke). In der Mitte des Spielfeldes ist ein Kreis, der einen Durchmesser von 12,30 m hat. Der Fußball wird in die Mitte dieses Kreises gelegt. Hier wird er bei Beginn des Spiels vom Mittelstürmer angestoßen.
Wir zeichnen einen Fußballplatz im Maßstab 1:1000 ( jedes cm ist 10 m).
Wie wird Fußball gespielt? Beim Fußballspiel kämpfen zwei Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft hat elf Spieler: einen Torwart, zwei Verteidiger (verteidigen), drei Läufer und fünf Stürmer. Der Torwart soll keinen Ball ins Tor lassen. Die beiden Verteidiger sollen die gegnerischen Stürmer nicht zum Schuß auf das Tor kommen lassen (r Gegner > gegnerisch). Sie helfen den eigenen Läufern und Stürmern, den Ball in das feindliche Spielfeld zu bringen und die für den Sieg notwendigen Tore zu schießen. Das ganze Spiel dauert neunzig Minuten und hat zwischen den Halbzeiten fünf Minuten Pause (e Pause). Das Spiel wird vom Schiedsrichter geleitet, dem zwei Linienrichter helfen. Der Ball darf nur vom Torwächter im Strafraum mit der Hand berührt werden (berühren). Wird der Ball von anderen Spielern mit der Hand berührt, so hat der Gegner einen Freistoß oder einen 11-m-Ball. Besonders unangenehm ist der 11-m-Ball, weil der Gegner den Ball von der 11-m-Marke vor dem Tor anstoßen darf. Der Torwart muß sein Tor allein, also ohne Hilfe, verteidigen. Das ist sehr schwer. Auch ein Eckball kann gefährlich werden. Von einer Ecke neben dem Tor des Gegners wird der Ball abgestoßen und den eigenen Stürmern so zugespielt, daß sie ihn ins gegnerische Tor schießen können. Nur wenn der Torwart und die Verteidiger besonders gut sind, können sie den Eckball zurückschlagen. Sieger ist die Mannschaft, die die meisten Tore geschossen hat. 72
Fragen zum Wortfeld: Sport DIETER: Du spielst Fußball. Kennst du noch andere Ballspiele? ROBERT: Sehr viele: Handball, Faustball (e Faust), Korbball, Wasserball, Schleuderball (schleudern), Schlagball und auch Tennis und Tischtennis. D.: Der Ball ist entweder ein leichter Hohlball (hohl) oder ein schwerer Vollball. Bei welchen Spielen wird ein Vollball gebraucht? R.: Beim Schleuderball wird ein großer Vollball gebraucht und beim Schlagball ein kleiner Vollball. D.: Was wird beim Fußball mit dem Ball gemacht? R.: Der Ball wird von den Spielern getreten (treten, trat, getreten), gestoßen. geschossen oder gestoppt und vom Torwart gehalten oder nicht gehalten. D.: Was wird bei den anderen Ballspielen gemacht? R.: Beim Handball wird der Ball mit der Hand geworfen, beim Faustball mit der Faust geschlagen, beim Korbball in den Korb geworfen, beim Wasserball im Wasser geworfen, beim Schleuderball mit der Hand geschleudert, beim Schlagball mit einem Stock geschlagen, beim Tennis und beim Tischtennis mit einem Schläger geschlagen (r Schläger > r Tennisschläger). D.: über welche Entfernungen wird gelaufen? R.: Der Lauf geht über Kurzstrecken von 100 m oder 200 m (e Strecke); Mittelstrecken von 400 m, 800 m und 1500 m oder Langstrecken von 5000 m oder 10 000 m. Dann kenne ich den Staffellauf, z. B. die 4 X 100-m-Staffel (e Staffel) und den Hürdenlauf, bei dem die Läufer über Hürden springen (e Hürde). D.: Wie heißt das Kommando beim Start? -
R.: Es heißt: Auf die Plätze! _ __ Fertig! _ __ Los! (oder ein Schuß). D.: Welche Sportarten gehören zum Wassersport? R.: Ich kenne das Schwimmen, das Rudern (rudern) und das Segeln (segeln). Beim Schwimmen gibt es Brustschwimmen, Rückenschwimmen und Kraulschwimmen oder Kraulen. Zum Schwimmen gehört der Kopfsprung ins Wasser und das Kunstspringen vom Sprungturm oder vom Sprungbrett (s Brett > s Sprungbrett). D.: Beim Rudern wird ein Ruderboot mit dem Ruder gerudert. Welche Arten von Sport- oder Ruderbooten kennst du? R.: Es gibt Einer, Zweier, Vierer und Achter, die mit und ohne Steuermann gefahren werden (s Steuer > r Steuermann). D.: Beim Segeln werden die Boote nach der Größe in Klassen eingeteilt. R.: Die Namen der einzelnen Bootsklassen kenne ich nicht genau. D.: Welche Wintersportarten kennst du? R.: Ich kenne das Schilaufen, das Eislaufen und das Rodeln auf der Rodelbahn (rodeln). Beim Eiskunstlauf und beim Schispringen sehe ich gern zu. Mitmachen kann ich dabei nicht. 73
Fragen zu den Olympischen Spielen Die Olympischen Spiele waren früher das Nationalfest der alten Griechen. Wo wurden die ersten Olympischen Spiele gefeiert (feiern)? Die – – – wurden in Olympia gefeiert. Wann wurden sie dort gefeiert? — Sie _ – im Jahre 776 v. Chr. (vor Christus) gefeiert. Wo liegt der Ort Olympia? — Der _ _ _ an einem kleinen Fluß, dem Alpheios, im Südwesten Griechenlands. Wie sah es in Olympia zur Zeit der ersten Olympischen Spiele aus? — Zur Zeit _ _ – _ stand in Olympia ein Tempel des Gottes Zeus (r Tempel = ein Gotteshaus). Wo fanden die Spiele damals statt? — Damals fanden _ – in einem Stadion in der Nähe des Zeustempels statt. Was bedeutet der Ausdruck Olympiade (bedeuten = meinen) ? — Der _ _ bedeutet den Zeitraum von vier Jahren, nach dem sich die Olympischen Spiele wiederholen. Bis wann feierten die alten Griechen die Olympischen Spiele? — Die bis zum Jahre 394 v. Chr. Das griechische Nationalfest starb, als die große Zeit Griechenlands zu Ende ging. —
Wann wurden die Olympischen Spiele neu ins Leben gerufen? — Die _ – wurden im Jahre 1894 neu _ _ gerufen. Wie unterscheiden sich die neuen Olympischen Spiele von den alten _ _ (unterscheiden = anders sein) ? — Die alten _ _ waren nationale Spiele der Griechen. Die neuen _ _ sind internationale Weltspiele. Wo und wann waren die ersten internationalen Olympischen Weltspiele? — Die _ _ _ _ waren im Jahre 1896 in Athen. Wo und wann waren die anderen internationalen Olympischen Spiele? — Die _ _ _ _ waren alle vier Jahre in einer anderen Stadt der Welt. Seit wann gibt es Olympische Winterspiele? — Olympische _ _ _ seit dem Jahre 1908. Wo und wann waren die 9. Olympischen Winterspiele? — Die 9. _ _ waren 1964 in der österreichischen Stadt Innsbruck. Wo sind die 18. Olympischen Sommerspiele gewesen? — Die 18. _ _ sind 1964 in der japanischen Hauptstadt Tokio gewesen. Wann waren die Olympischen Spiele in Deutschland? — Im Jahre 1936 waren die Olympischen Sommer- und Winterspiele in Deutschland. Wie wurden die Sieger in den alten Olympischen Spielen geehrt? Die wurden mit Kränzen, Siegesliedern und Standbildern geehrt. Welche Ehren erhalten die Sieger in den neuen Olympischen Spielen? — Die erhalten eine Olympische Medaille (e Medaille). Der erste Sieger erhält eine Olympische Medaille in Gold, der zweite Sieger bekommt eine Olympische Medaille in Silber und der dritte Sieger empfängt eine Olympische Medaille in Bronze. Statt der Siegeslieder gibt es zahllose Radio- und Zeitungsberichte (statt = an der Stelle) und statt der Standbilder gibt es Fotos, Filme und Fernsehbilder der Sieger. Wie heißt der Olympische Eid (r Eid), den jeder Teilnehmer vor Beginn der Spiele schwört (schwören, schwur, geschworen) ? — Der Olympische Eid beginnt: „Wir schwören, bei den Olympischen Spielen ehrenhafte Kämpfer zu sein und die Regeln der Spiele zu achten". 74
Die Inhaltsangabe Eine Inhaltsangabe steht in der Gegenwart und gibt den Inhalt eines Buches, einer Erzählung oder eines Schriftstückes in kurzer und klarer Form wieder (r Inhalt). Die Inhaltsangabe soll keine wörtlichen Reden gebrauchen (s Wort > wörtlich). Sie soll auch keine persönlichen Meinungen vortragen (meinen
> e Meinung). Das Fußballänderspiel. Der Medizinstudent Wolfgang ist in der Familie eines angesehenen Fabrikdirektors zu Gast. Herr Bender hat Wolfgang auf Wunsch seiner Tochter Ute ins Haus geladen. Kurz nach dem Mittagessen will Wolfgang zum Fußballspiel gehen. Er nimmt die Einladung des Vaters, das Spiel mit ihm und Ute im Fernsehen anzuschauen, nicht an und sagt, daß er jeden Sonntag zum Fußballplatz gehen müsse. Herr Bender ärgert sich darüber (sich ärgern). Als Wolfgang fortgegangen ist, sagt er seiner Tochter ganz offen, daß er gegen ihre Heiratspläne sei. Ute versucht, Wolfgang zu entschuldigen (entschuldigen = verteidigen). Der Vater aber hört nicht auf sie und blickt ärgerlich in seine Zeitung. Als Ute hinausgeht, fragt sich Herr Bender, ob er alles richtig gemacht habe. Der Student ist nach der Erzählung seiner Tochter ein Werkstudent, der sich sein Studium selbst verdient. Er ist klug und fleißig und paßt recht gut zu seiner Tochter, die über Wolfgangs Vorliebe für den Fußball nicht böse zu sein scheint. Nach einiger Zeit kommt Ute zurück und schaltet das Fernsehen ein. Das Fußballspiel ist im Gange. Die Übertragung aus dem Stadion ist heute besonders gut. Bald legt der Vater die Zeitung weg und folgt dem Spiel. Nun ist Halbzeit. Zwei zu eins steht das Spiel. Die Kamera folgt den Spielern zum Ausgang. Dann dreht sie auf die Zuschauer zurück. Sonnenschein liegt über dem Stadion. Die Zuschauer sind durstig und winken den Verkäufern, die mit schweren Tabletten durch die Reihen eilen (s Tablett). Plötzlich fährt Ute zusammen. Auf dem Bildschirm ist Wolfgang zu sehen. Er hat die bunte Mütze eines Limonadenverkäufers auf dem Kopf (e Limonade) und trägt ein schweres Tablett auf der Hand. Er kann die Zuschauer gar nicht schnell genug bedienen und hat wenig Zeit, Geld zu wechseln. Jetzt kommt die Kamera auf ihn zu und der Ansager tritt ins Bild. Er fragt Wolfgang, wieviel Flaschen er schon verkauft habe und will wissen, ob er Kellner von Beruf sei. Lachend erzählt Wolfgang, daß er Medizin studiere und sich mit dieser Sonntagsarbeit sein Studium verdiene (verdienen). Herr Bender vergißt seinen Ärger vor dem Fernsehschirm (r Ärger). Er sagt seiner Tochter, daß der Student möglichst bald wieder ins Haus kommen dürfe, aber statt des Sonntags einen Werktag wählen möge.
Wir machen aus der Inhaltsangabe eine Geschichte mit wörtlichen Reden und erzählen sie in der Vergangenheit. Wir spielen die Geschichte als kleines Theaterstück. Die Personen sind Ute, Wolfgang, Herr Bender und der Ansager. 75
Sprechmuster Der Stürmer hat sich gefreut, als er in München ein Tor schoß. Er würde sich aber noch mehr freuen, wenn er auch in Dortmund ein Tor schösse. Wo hat er sich gefreut? — Er .... Wo würde er sich noch mehr freuen? — Er Ich würde mich freuen, wenn ich ein Tor schösse. Oder: Wenn ich ein Tor schösse, würde ich mich freuen. Du würdest dich freuen, wenn du ein Tor schössest. Wenn .... , würdest ... Er würde sich freuen, wenn er ein Tor schösse. Wenn .... , würde ... Wir würden uns freuen, wenn wir ein Tor schössen. Wenn .... , würden ... Ihr würdet euch freuen, wenn ihr ein Tor schösset. Wenn .... , würdet ... Sie würden sich freuen, wenn sie ein Tor schössen. Wenn .... , würden ... Der Junge hat sich geärgert, als er in der Schule nur 1 m hoch sprang. Er würde sich noch mehr ärgern, wenn er im Stadion nicht höher spränge. Wo hat er sich geärgert? — Er .... Wo würde er sich noch mehr ärgern? — Er ... Ich würde mich ärgern, wenn ich nicht höher spränge. Oder: Wenn ich nicht höher spränge, würde ich mich ärgern. Du würdest dich ärgern, wenn du nicht höher sprängest. Wenn .... , würdest ... Er sich _ , _ er _ . Wenn ...., würde ... _ uns_ . Wenn .... , würden ... Wir _ — Ihr _ . Wenn ...., würdet ... euch _ , _ ihr _— Sie . Wenn .... , würden ... sich _ , _ sie _— Ich weiß, daß er gut schwimmt und immer gut schwamm. Ich würde böse sein, wenn er morgen nicht so gut wie sonst schwämme (sonst). Ich würde böse sein, wenn ich nicht so gut wie sonst schwämme. Wenn ich nicht _ _ _ _ schwämme, würde ich _ _. Du würdest _ _, wenn du ... Wenn du , ... Er würde —, wenn er . . . Wenn er . . . , . . . Wir würden _ _ , wenn wir . . . Wenn wir . . . , . . . Ihr würdet _ _, wenn ihr . . . Wenn ihr . . . , . . . Sie würden _ _ , wenn sie . . . Wenn sie . . . , . . . • Ich habe gesehen, daß er gut Schi fährt und immer gut Schi fuhr. Ich würde froh sein (froh glücklich), wenn er nächstens noch besser als sonst führe. Ich würde froh sein, wenn ich noch besser als sonst führe. Wenn ich _ _ _ _ führe, würde ich _ _ . Du würdest _ _ , wenn du . . . Wenn du . . . , . . . Er _ _ _ , wenn er . . . Wenn er . . . , . . . Wir _ _ _ , wenn wir . . . Wenn wir . . . , . . . Ihr _ _ _ , wenn ihr . . . Wenn ihr . . . , . . . Sie _ _ — , wenn sie . . . Wenn sie . . . , . . . Es ist bekannt, daß er die 100 m in guter Zeit läuft und immer lief. Ich würde erstaunt sein (erstaunen), wenn er heute keine so gute Zeit liefe. Ich würde erstaunt sein, wenn ich keine so gute Zeit liefe. Wenn ich _ _ _ _ liefe, würde ich _ _. Du würdest — _, wenn du ... Wenn du ... , ... Er _ _ _, wenn er ... Wenn er ... , ... Wir — _ _, wenn wir ... Wenn wir ... , Ihr _ _ _, wenn ihr ... Wenn ihr ... , ... Sie _ __, wenn sie ... Wenn sie ... , 76
Lehrstück 13. Die Frage: Wohin? Von der Freizeit Freizeit früher und heute. Peter unterhält sich mit Herrn Berger: Herr BERGER: Zu Anfang unseres Jahrhunderts hat man nicht viel von der Freizeit gesprochen. Die tägliche Arbeitszeit war lang, oft zu lang. Ein freies Wochenende gab es nicht. Der freie Samstag war unbekannt, und an Sonntagen mußte manche Arbeit getan werden, die heute niemand mehr tun würde. .
PETER: Das Wort ‚Freizeit' hat einen anderen Sinn bekommen, und Ausdrücke wie ‚Freizeitkleidung' und ‚Freizeitgestaltung' (gestalten = benutzen) sind ganz neue Wörter. Freizeit bedeutet heute die durch Gesetz geregelte Zeit (s Gesetz), in der nicht gearbeitet wird, oder nicht gearbeitet werden darf. Die Arbeitszeit ist für die meisten Berufe gesetzlich geordnet (gesetzlich). Der Achtstundentag ist international bekannt. Die Vierzigstundenwoche ist für viele kein Wunsch mehr. Das freie Wochenende haben die meisten Arbeiter und Angestellten bekommen. Der jährliche bezahlte Urlaub ist allen Arbeitnehmern gesichert (sichern = garantieren). Oft kommt noch ein Urlaubsgeld hinzu, damit der Urlaub ohne Sorgen, ohne Geldsorgen bleibt (e Sorge = e Unruhe). Herr B.: Als Arzt kann ich den Urlaub und die Freizeit nur begrüßen. Jedes Auto wird von Zeit zu Zeit in eine Werkstatt gebracht und gut nachgesehen. Eine wertvolle Maschine wird besonders gut gepflegt. Für den Menschen, für seinen lebendigen Körper (lebendig = mit Leben) müssen wir mehr tun als für eine tote Maschine. Wir müssen allen Menschen Freizeit geben und die Freizeit richtig gestalten. Als Arzt halte ich z. B. einen längeren Urlaub für besser, als viele kurze Freizeiten. PETER: Wie war es früher mit dem Reisen, Herr Berger? Herr B.: Man reiste nur, wenn es für die Familie oder für den Beruf nötig war (nötig = es muß sein). Ferienreisen oder Urlaubsfahrten im Inland und erst recht ins Ausland waren wenig bekannt und wurden als Vergnügen reicher Leute angesehen (s Vergnügen). PETER: Heute ist auch das anders geworden. Wenigstens einmal im Jahr hat jedermann einige Wochen Urlaub. Dann will er sich erholen (sich erholen = sich gesund machen), sich vergnügen (sich vergnügen = sich Freude machen), sich bilden (sich bilden = sich unterrichten) oder ein Stück Welt sehen. Er will Ferien vom Ich machen. Die Lust am Reisen ist gestiegen. Die Ferien- oder Urlaubsreise ist an keinen Beruf und an keine Jahreszeit gebunden. Auch die Entfernungen spielen keine große Rolle mehr. Jedermann kann reisen. Man fährt im Sommer auf die kalten Schneeberge oder im Winter in die heißen Zonen. Man macht Ferien am nahen Rhein oder in fernen Erdteilen. Der moderne Mensch sieht das Reisen als natürlich und selbstverständlich an (selbstverständlich = ohne Frage richtig). 77
Im Reisebüro. Ein Angestellter des Reisebüros unterhält sich mit einem Kunden: ANGESTELLTER: Wenn Sie bequem reisen wollen (bequem = angenehm), dann wählen Sie eine Pauschalreise (e Pauschale = e Summe für alles). Sie können dabei noch Geld und Zeit sparen (sparen = nicht ausgeben). KUNDE: Wohin gehen Ihre Pauschalreisen? A.: Wir haben eine große Auswahl schöner Reisen (wählen > e Wahl). Sie können im Inland bleiben oder ins Ausland fahren. Wir bieten ruhige Sommerfrischen, freundliche Bergdörfer, internationale Kurorte, beliebte Heilbäder, bekannte und unbekannte Badeorte an der Nord- und Ostsee, am Mittelmeer und auf fernen Inseln. K.: Wie wird man dort untergebracht (unterbringen = wohnen lassen) ? A.: Ganz nach Wunsch! Wir bieten Ihnen Zimmer in Privathäusern, in Fremdenheimen (s Heim = s Haus), in Gasthöfen, in Hotelpensionen und in Hotels aller Art. Wir haben auch Ferienwohnungen und Ferienhäuser. Bestellen Sie bitte rechtzeitig. Dann können wir Ihnen ein schönes Zimmer belegen (belegen = reservieren). Nach Wunsch mit Meeresblick, Sonnenbalkon oder Liegeterrasse. K.: Wie ist es mit der Verpflegung (e Verpflegung = s Essen) ? A.: Sie haben freie Wahl. Sie können ein Zimmer mit Frühstück haben. Sie können aber auch halbe oder volle Verpflegung im Hause nehmen. Nach Wunsch bekommen Sie Gutscheine für das Essen (r Gutschein). Sie können die Gutscheine für eine oder zwei Hauptmahlzeiten täglich haben. K.: Und die Fahrt? A.: Sie bekommen reservierte Plätze in den Fernschnellzügen. Wir lassen aber auch eigene Ferienzüge laufen. Die Abteile haben weiche Sitze und Liegebetten. Speisewagen und Frisiersalon sind im Zug. Wir übernehmen Ihr Gepäck. Unterwegs erfüllen wir gern Ihre Wünsche. K.: Diese Züge fahren aber nicht in die kleinen Ferienorte. A.: Doch! Wir bringen Sie ohne Umsteigen zu den meisten Ferienorten. Wir fahren auch Ihr Gepäck bis zu Ihrer Wohnung. K.: Das ist sehr schön, aber ich bin nicht gern an eine Gruppe gebunden. A.: Sie können am Ferienort Ihre volle Freiheit behalten. Ihren Urlaub können Sie nach Wunsch ganz persönlich gestalten. Sie können aber auch an unseren gut geplanten Ausflügen und Fahrten teilnehmen (r Plan > planen). K.: Das hört sich sehr günstig an. A.: Das i st günstig! Und, vergessen Sie nicht: Im Pauschalpreis sind alle Nebenkosten der Reise eingeschlossen. Sie sind bei Einzelreisen oft viel höher als man gedacht hatte. Auch alle Ausflüge und Fahrten können Sie schon hier bezahlen. Sie wissen also vorher, was die ganze Reise kostet (vorher). Sie können nicht in Geldsorgen kommen. K.: Und das Wetter? Kann es keinen Strich durch alle schönen Pläne machen? A.: Sogar gegen schlechtes Wetter können wir Sie versichern. Sie bekommen dann für alle Regentage Ihr Geld zurück. 78
Fragen zum Wortfeld: Freizeit und Freizeitgestaltung DIETER: Kennst du Wörter, die die Länge der Freizeit angeben? ROBERT: Eine kurze Freizeit ist eine Pause, eine Frühstückspause oder eine Mittagspause. Etwas länger ist der Feierabend, die Zeit nach Arbeitsschluß, meist nach 17 oder 18 Uhr. Ein ganzer freier Tag heißt ein Feiertag, ein Ruhetag oder ein Rasttag. Das Wochenende hat zwei freie Tage, den Samstag und den folgenden Sonntag. Wer auch am folgenden Montag ohne Grund nicht zur Arbeit kommt, macht einen ,blauen Montag'. Eine längere Freizeit nach einer Krankheit heißt eine Erholungszeit (e Erholung). Schüler oder Studenten haben eine Ferienzeit oder Ferien, Berufstätige haben eine Urlaubszeit oder Urlaub.
D.: Wer Freizeit hat, soll sich ausruhen, sich erholen, sich weiterbilden, sich unterhalten. Unterhalten heißt hier nicht mit anderen sprechen, sondern sich die Zeit vertreiben (vertreiben = forttreiben). Kennst du das Gegenteil von sich unterhalten in dieser Bedeutung (e Bedeutung)?
R.: 0 ja! Wenn ich mich nicht unterhalte, wenn mir die Zeit lang wird, dann langweile ich mich (sich langweilen). Bei einem schlechten Film langweile ich mich im Kino. Ich sage: Das war ein langweiliger Film, eine langweilige Gesellschaft, ein langweiliges Theaterstück (langweilig). D.: Welche Unterhaltungsspiele kennst du? R.: Ich kenne Legespiele, wie das Domino, bei dem die Dominosteine aneinandergelegt werden; Brettspiele, wie das Schachspiel, bei dem die Figuren auf dem Schachbrett bewegt werden; Kugelspiele wie das Kegelspiel, bei dem die Kegel durch eine Kugel umgeworfen werden (r Kegel); Beschäftigungsspiele für Kinder, wie das Baukastenspiel, bei dem Gebäude aus Teilen gebaut werden; Kartenspiele, wie das Skatspiel, bei dem Spielkarten ins Spiel gebracht werden; Gesellschaftsspiele, wie das Pfänderspiel, bei dem Pfänder gegeben werden (s Pfand = eine Sache, die zurückgegeben wird, wenn ein Versprechen gehalten ist). D.: Welche Wörter bezeichnen die Bewegungen beim Tanz? R.: Man tanzt, dreht, geht oder schreitet (schreiten = langsam gehen). Man walzt (walzen = Walzer tanzen), wirbelt (wirbeln = schnell drehen) oder schwingt (schwingen = schaukeln). D.: Kennst du einige Tänze mit Namen? R.: Es gibt alte oder klassische (klassisch) und neue oder moderne Tänze. Zu den alten oder klassischen Tänzen gehören zum Beispiel Menuett, Polka und Walzer, besonders Wiener Walzer. Zu den neuen oder modernen Tänzen gehören Foxtrott, Tango, Rumba und Samba. Das sind Gesellschaftstänze. Sie werden zu Hause oder in einem Tanzsaal getanzt. Man tanzt diese Tänze auf der Tanzfläche nach der Tanzmusik. Es gibt auch Volkstänze, die meist im Freien getanzt werden, und Bühnentänze, die von Berufstänzern auf der Bühne getanzt werden
(e Bühne). 79
Fragen zum Schachspiel
Das Schachspiel ist aus Persien gekommen. Es wird von zwei Spielern auf dem Schachbrett gespielt. Das Schachbrett hat weiße und schwarze Felder. Die waagerechten Feldreihen werden durch die Zahlen 1 bis 8 bezeichnet (waagerecht = horizontal), die senkrechten Feldreihen durch die Buchstaben A bis H (senkrecht = vertikal). Jeder Spieler hat sechzehn Figuren: einen König, eine Dame oder Königin, zwei Läufer, zwei Springer, zwei Türme und acht Bauern. Wo stehen die weißen Figuren auf dem linken Schachbrett? — Die weißen Türme stehen auf den Feldern 1A und 1H. Oder: Der eine Turm steht auf dem Feld 1A, der andere auf dem Feld 1H. Die weißen Springer stehen ___ 1B Die weißen Läufer und 1G. Oder: Der eine Springer , der andere _ _ _ _ 1C und 1F. Oder: Der eine ... , der andere ... Der weiße König steht – – _ 1E und die weiße Dame _ _ _ 1D. Die acht weißen Bauern stehen _ _ _ 2A bis 2H. Wohin stellt der Spieler seine Figuren? — Der Spieler stellt seine weißen Türme auf die Felder 1A und 1H. Oder: Er stellt den einen Turm auf das Feld 1A und den anderen auf das Feld 1H. Der Spieler stellt seine weißen Springer _ _ _ 1B und 1G. Er ... Er stellt seine weißen Läufer _ _ _ 1C und 1F. Oder: Er ... Er stellt seinen weißen König _ _ _ 1E. Er stellt seine weiße Dame _ _ _ 1D und seine weißen Bauern _ _ _ 2A bis 211.
Wir sagen, wo die schwarzen Figuren stehen und wohin sie gestellt werden. Wo steht der schwarze König auf dem rechten Schachbrett? — Der schwarze König steht auf dem Feld 1F. Wohin kann er gezogen werden? — (vorwärts auf das Feld 2F, schräg vorwärts auf die Felder 2E oder 2G und seitwärts auf die Felder 1E oder 1G).
Wir sagen, wo die anderen Figuren stehen und wohin sie beim Spiel gezogen werden können. 80
Ein Volkslied Wir lernen ein altes Volkslied, das in lustiger Form erzählt, was ein Mädel (ein Mädchen) nicht sagen soll, wenn es verliebt ist. Es sollte nicht sagen, daß es reich wäre und von den Verwandten viel erben würde (erben = beim Tod eines Verwandten bekommen). Es soll auch nicht sagen, daß es sich gern küssen ließe (küssen) und bald heiraten möchte. Das Lied bringt folgende lustige Wörter: nanu! als Ausdruck des Erstaunens, bums vallera! als Ausdruck der Fröhlichkeit (froh > e Fröhlichkeit) und ha! (hä ha hä ha hä!) als Ausdruck des Lachens.
Ich ging einmal spazieren
2. Sie sagt, sie hätt' viel Gulden. Es waren lauter Schulden.
5. Sie sagt, ich sollt' sie küssen. Es braucht's niemand zu wissen.
3. Sie sagt, sie tät viel erben. Es waren lauter Scherben.
6. Sie sagt, ich sollt' sie nehmen. Sie macht mir's recht bequeme.
4. Sie sagt, sie wär von Adel. Ihr Vater führt die Nadel.
7. Der Sommer ist gekommen. Ich hab' sie nicht genommen.
(r Gulden = altes Goldgeld, e Scherbe = ein Bruchstück ohne Wert, r Adel > edel = aristokratisch). 81
Sprechmuster Ich dachte, ich müßte den Turm vorziehen, aber ich mußte es nicht tun. Ich habe ihn vorgezogen, aber ich hätte es besser nicht getan. Du meintest, du müßtest den Läufer zurücknehmen, aber du mußtest es nicht tun. Du hattest ihn zurückgenommen, aber du hättest es besser nicht getan. Er glaubte, er müsse den Springer wegnehmen, aber er mußte es nicht tun. Er hat ihn weggenommen, aber er hätte es besser nicht getan. Wir dachten, wir müßten den König angreifen, aber wir mußten es nicht tun. Wir haben ihn angegriffen, aber wir hätten es _ _ getan. Ihr meintet, ihr müßtet die Dame zurückziehen, aber ihr mußtest _ _ tun. Ihr habt sie zurückgezogen, aber ihr hättet es _ _ getan. Sie glaubten, sie müßten den Bauer auswechseln, aber sie mußten _ _ tun. Sie haben ihn ausgewechselt, aber sie hätten es _ _ getan. Ich dachte, daß ich den Turm vorziehen müßte, obschon ich es nicht tun mußte. Ich habe ihn vorgezogen, obgleich ich es besser nicht getan hätte. Du meintest, daß du den Läufer zurücknehmen müßtest, obschon du es _ _ _ . Du hast ihn zurückgenommen, obgleich du es besser nicht getan hättest. Er glaubte, daß er den Springer wegnehmen müßte, obschon er es _ _ mußte. Er hat ihn weggenommen, obgleich er es besser nicht getan hätte. Wir dachten, daß wir den König angreifen müßten, obschon wir es _ _ mußten. Wir haben ihn angegriffen, obgleich wir es besser nicht getan hätten. Ihr meintet, daß ihr die Dame zurückziehen müßtet, obschon ihr es _ _ mußtet. Ihr habt die Dame zurückgezogen, obgleich ihr es besser nicht getan hättet. Sie glaubten, daß sie den Bauer auswechseln müßten, obschon sie es _ _ mußten. Sie haben ihn ausgewechselt, obgleich sie es besser nicht getan hätten. Ich sagte, ich könnte es nicht tun, weil es zu schwer wäre. Ich konnte es aber doch tun, weil es nicht so schwer war, wie ich angenommen hatte. Du erzähltest, du dürftest es nicht tun, weil es zu gefährlich wäre. Du durftest es aber doch tun, weil es nicht so gefährlich war, wie du angenommen hattest. Er erklärte, er möchte es nicht tun, weil es zu unangenehm wäre (erklären = klarmachen). Er konnte es aber doch tun, weil es nicht so unangenehm war, wie er angenommen hatte. Wir betonten, wir wollten es nicht tun, weil es zu spät wäre (betonen = hervorheben). Wir wollten es aber doch tun, weil es nicht so spät war, wie wir angenommen hatten. Ihr behauptetet, ihr solltet es nicht tun, weil es zu teuer wäre. Ihr konntet es aber doch tun, weil es nicht so teuer war, wie ihr angenommen hattet. Sie versicherten, sie müßten es nicht tun, weil es zu kalt wäre (versichern = behaupten). Sie mußten es aber doch tun, weil es nicht so kalt war, wie sie angenommen hatten. Wir sagen die Sätze mit ‚daß': Ich sagte, daß ich ... könnte, weil ... Ich ... Du erzähltest, daß ... Er erklärte, daß ... usw. 82
Lehrstück 14. Die Frage: Woher? Soziale Sicherheit Sorgen um die Zukunft. Wenn wir an die Zukunft denken, hoffen wir, daß alles besser wird. Es gibt aber auch Leute, die sich vor schlechteren Zeiten fürchten. Wer das Leben bejaht (bejahen = ja sagen) und die Zukunft in schönen Farben sieht, ist ein Schönseher, ein Optimist (r Optimist). Wer das Leben verneint (verneinen = nein sagen) und die Zukunft schwarz sieht, ist ein Schwarzseher, ein Pessimist (r Pessimist). Können wir Optimisten sein, oder müssen wir den Pessimisten folgen? In sozialen Staaten (sozial = menschlich) will der Staat die Zukunft seiner Bürger sicher machen (sicher = ungefährlich). Er schützt oder versichert sie gegen Krankheit und gegen Arbeitslosigkeit. Auch im Alter, wenn die Leute nicht mehr arbeiten können, will er ihnen Sicherheit geben (e Sicherheit = r Schutz). Durch ein System von sozialen Versicherungen (e Versicherung), durch die Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung und die Altersversicherung, nimmt der Staat seinen Bürgern die Sorgen von morgen ab. Die Sicherheit durch die Sozialversicherungen aber wird den Versicherten nicht ganz geschenkt (r Versicherte = r Arbeitnehmer). Von den Kosten der Sozialversicherungen muß der Arbeitnehmer die Hälfte tragen. Die andere Hälfte bezahlt der Arbeitgeber. Neben Krankheit, Arbeitslosigkeit und Alter kann auch ein Unfall (r Unfall = s Unglück) schwere Sorgen für die Zukunft bringen. Unfälle bei der Arbeit heißen Berufsunfälle, Unfälle beim Verkehr Verkehrsunfälle. Die Zahl der Berufsunfälle steigt mit dem Wachsen der Maschinenarbeit in den Fabriken. Die Zahl der Verkehrsunfälle wächst mit der Zunahme der Motorfahrzeuge auf den Straßen. Ein Unfall kann den Verunglückten (r Verunglückte r Kranke) für kürzere oder längere Zeit, oder auch dauernd krank machen. Der Verunglückte ist dann nicht in der Lage oder nicht fähig zu arbeiten (fähig). Er ist nicht arbeitsfähig, sondern arbeitsunfähig. Vielleicht muß er sogar seinen Beruf wechseln. Er muß einen anderen Beruf finden, den er lernen und ausüben kann. Jeder Arbeitgeber muß für seine Arbeiter und Angestellten eine Unfallversicherung bezahlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Beschäftigten Inländer oder Ausländer sind (r Beschäftigte = r Arbeiter), ob sie dauernd oder nur vorübergehend im Beruf arbeiten, ob sie immer oder nur zeitweise in Deutschland wohnen. Die Unfallversicherung, die der Arbeitgeber bezahlt, hilft bei allen Arbeitsunfällen. Auch jeder Besitzer eines Kraftfahrzeuges muß sein Fahrzeug versichern. Die Kraftfahrzeugversicherung zahlt den Schaden (r Schaden), den das versicherte Fahrzeug macht. Sie bezahlt den Sachschaden, d. h. den Schaden an anderen Fahrzeugen oder Sachen und den Personenschaden, d. h. den Schaden an der Gesundheit und am Leben der Verkehrsteilnehmer. 83
Das Unfallkrankenhaus. Peter hat von einem Unfallkrankenhaus gehört. Er fragt Herrn Berger, der in einem Berliner Krankenhaus arbeitet. PETER: Ich kenne viele Krankenhäuser in den Städten und auf dem Lande. Wie unterscheidet sich ein Unfallkrankenhaus von diesen Krankenhäusern? Herr BERGER: Unfallkrankenhäuser werden bei uns erst seit einigen Jahren gebaut. Sie stehen in Industriegebieten mit viel Verkehr. Dort ist die Zahl der Arbeits- und Verkehrsunfälle besonders hoch. P.: Jetzt verstehe ich den Zweck der Unfallkrankenhäuser (r Zweck = r Sinn oder e Aufgabe). Die Verletzten eines Gebietes kommen nicht mehr in die allgemeinen Krankenhäuser (allgemein für alle). Alle werden in das Unfallkrankenhaus gebracht. Dort kann ihnen besser und schneller geholfen werden. B.: Vor einiger Zeit konnte ich das neue Unfallkrankenhaus in Frankfurt besichtigen. Das ist unser modernstes Unfallkrankenhaus. Es hat einen Landeplatz für Hubschrauber (r Hubschrauber = r Helikopter). Ein Hubschrauber kann mit Schwerverletzten gleich hinter dem Hauptgebäude landen. Meist wird der Verletzte in einem Auto gebracht. Dann fährt der Wagen kurz vor dem Krankenhaus über eine elektrische Anlage. Die liegt in der Fahrbahn der Straße und öffnet automatisch das Tor der Eingangshalle. Der Wagen fährt in die Halle hinein und hält vor der Tür des Operationsraumes (e Operation = eine Arbeit des Arztes). Dort kann der Verletzte sofort operiert werden, wenn es nötig ist (operieren). Im Krankenhaus arbeiten fünfundzwanzig Ärzte in drei Gruppen Tag und Nacht. Unter ihnen sind Fachärzte für alle wichtigen Gebiete (r Facharzt r Spezialist). Einer von ihnen ist Facharzt für Handverletzungen. Die Hände werden bei der Maschinenarbeit besonders oft verletzt. Für die Operationen und die Behandlung der Verletzungen ist alles zur Stelle (e Behandlung s Heilen). Die modernsten Anlagen und Apparate sind im Haus zu finden. P.: Ich denke, die Heilung eines Unfalls dauert oft sehr lange. B.: Das stimmt (stimmen = richtig sein). Manchmal aber kann die Zeit durch eine gute Nachbehandlung verkürzt werden (verkürzen = kürzer machen). =
P.: Wer führt die Nachbehandlung durch (durchführen = zu Ende führen) ? 270 Angestellte tun das. Es sind Schwestern, Pfleger (pflegen > r Pfleger), Lehrer und Helfer verschiedener Art. Sie teilen sich in diese Arbeit. Die Nachbehandlung wird in der Gehschule, im Schwimmbad, in der Turnhalle, auf der Kegelbahn und in fünf verschiedenen Werkstätten durchgeführt. Da wird der Verletzte in das tätige Leben zurückgeführt. Er übt seine schwachen Muskeln (r Muskeln). Er bewegt seine kranken Glieder (s Glied = r Körperteil) und lernt seine künstlichen Glieder gebrauchen. P.: Manchmal aber kann der Verletzte nicht mehr in seinem alten Beruf arbeiten. Was geschieht dann mit ihm? B.: Dann muß ein anderer Beruf gesucht und gefunden werden. Wir suchen eine passende Arbeit, eine Arbeit, die der Verletzte ausüben kann und ausüben will. 84
Fragen zum Wortfeld: gesund — krank DIETER: Kennst du andere Ausdrücke für gesund? TOM: Ich sage: Er ist ganz gesund. Er hat eine gute Gesundheit; eine eiserne Gesundheit; eine blühende Gesundheit. Er ist gesund und munter. Er ist frisch und munter. Es geht ihm gut. Er fühlt sich wohl. D.: Von wem sagt man: Er ist rüstig (rüstig = noch gesund) ? T.: Von gesunden alten Leuten sagt man: Sie sind rüstig oder noch rüstig. D.: Wie sagt man, wenn jemand krank ist? T.: Man sagt: Er ist krank. Er hat eine Krankheit, eine ansteckende Krankheit (anstecken = infizieren), eine lebensgefährliche Krankheit, eine heilbare oder unheilbare Krankheit (heilbar = man kann sie heilen). Er hat Schmerzen (r Schmerz). Er leidet an Kopfschmerzen. Er hat Zahnschmerzen. Er bekommt Halsschmerzen. Er ist nicht in Ordnung. Er fühlt sich nicht wohl. Er ist unwohl. Er hat sich erkältet (erkälten). Er hat eine Erkältung. Er hat Grippe (e Grippe). Eine leichte Grippe. Eine schwere Grippe. D.: Wie sagt man von alten Leuten, die nicht mehr arbeiten können? T.: Man sagt: Sie sind altersschwach, nicht mehr rüstig oder arbeitsunfähig. D.: Wie fragen wir nach der Gesundheit? T.: Ich frage: Wie geht es Ihnen? Wie geht es dir? Wie geht's? Was fehlt Ihnen? Was fehlt dir? Was haben Sie? Was hast du? D.: Wie sieht ein Kranker aus? T.: Er sieht krank oder ungesund aus. Er sieht schlecht aus. Er sieht blaß aus (blaß = ohne Farbe). Er sieht bleich aus (bleich = weiß). D.: Und ein Gesunder? T.: Ein Gesunder sieht gesund aus. Er sieht frisch und munter aus (munter = froh). Er sieht gut und erholt aus. D.: Was soll der Arzt tun, wenn ich krank bin? T.: Der Arzt soll mich gesund machen. Er soll mich heilen. Er soll mir Heilung, Besserung oder Erleichterung bringen (erleichtern > e Erleichterung). Er soll mich wieder in Ordnung bringen. Er soll mich wieder auf die Beine oder auf den Weg der Besserung bringen. D.: Was tut der Arzt, wenn jemand krank ist? T.: Der Arzt untersucht den Kranken. Er fühlt seinen Puls (r Puls). Er mißt den Blutdruck. Er verschreibt ihm eine Medizin (e Medizin = etwas zum Heilen). D.: Ein guter Arzt soll nicht nur Krankheiten heilen, sondern auch Krankheiten verhüten (verhüten). Weißt du, was das bedeutet? T.: Eine Krankheit verhüten heißt, alles tun, damit die Krankheit nicht kommen kann. Oder: Etwas tun, was die Krankheit unmöglich macht. Der Arzt kann z. B. gegen eine Krankheit impfen (impfen = immunisieren), d. h., er kann eine leichte Krankheit hervorrufen, damit der Körper sich selbst dagegen schützt. 85
Fragen zum Unfallkrankenhaus
Das Bild zeigt uns das neuartige Unfallkrankenhaus in Frankfurt am Main. Der Bau hat ungefähr 21 Millionen DM gekostet (bauen > r Bau). Er besitzt alle Neuerungen, die man in den anderen Unfallkrankenhäusern erprobt hat (erproben = probieren). Wohin öffnen sich die Fenster der Krankenstationen A und B? Die _ – – A und B öffnen sich nach Süden, so daß die Sonne in alle Krankenzimmer scheinen kann. Sie könnte nicht dahin scheinen, wenn das Krankenhaus so gebaut wäre, daß die Fenster nach Norden zeigten. Wo liegt der Untersuchungs- und Behandlungstrakt C? — Der _ _ _ C liegt in der Mitte der Anlage, so daß alle Kranken leicht dorthin gebracht werden können. Sie könnten nicht – _ _ _, wenn das Krankenhaus so gebaut wäre, daß der _ und _ C an einer Seite läge. Wie liegt das Nachbehandlungsgebäude D zum Behandlungsgebäude C? Das _ D ist seitlich an das _ C angebaut, so daß die Kranken auf dem kürzesten Weg dahin gebracht werden können. Sie könnten nicht werden, wenn das _ D so gebaut wäre, daß es allein stände. Mit welchem Gebäude ist das Wirtschaftsgebäude E verbunden? — Das _ E ist mit den Krankenstationen A und B verbunden, so daß das Essen bequem dorthin befördert werden kann. Es könnte nicht _ _ _ _, wenn das Wirtschaftsgebäude E an das Behandlungsgebäude C angebaut wäre. Wo finden wir die Werkstätten (7), das Schwimmbad (8), die Turnhalle (9) und die Kegelbahn (10) ? — Wir finden diese Gebäude vor dem Nachbehandlungsgebäude D. so daß alle Kranken leicht dahin kommen können. Sie könnten _ _ _ _ , wenn die vier genannten Gebäude an einer anderen Stelle lägen. Warum hat das Unfallkrankenhaus einen Landeplatz für Hubschrauber (H) ? --Das , damit die Verletzten schnell behandelt werden können. Sie könnten nicht _ _ _ , wenn das Unfallkrankenhaus keinen – _ _ hätte. —
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Der Bericht Ein Bericht stellt ein Geschehen so dar, wie es zeitlich war. Er benutzt in der Regel die Zeitform der Vergangenheit. Der objektive Bericht (sachlich = objektiv) soll nur berichten (berichten = informieren). Der subjektive Bericht (persönlich = subjektiv) bringt auch eigene Gedanken. Die Zeitungen bringen Zeitungs- oder Presseberichte aus aller Welt (e Presse = alle Zeitungen). Rundfunk und Fernsehen senden oft Berichte vom Ort des Geschehens (senden = schicken) und benutzen dafür gern die Zeitform der Gegenwart.
Objektiver Sachbericht an die Versicherungsgesellschaft über einen Autounfall. (Datum)
Betrifft: Kraftfahrzeugversicherung Nr. H 285 244.
Mein Wagen war vorgestern in der unterirdischen Garage des COLOMBIHOTELS in Freiburg abgestellt und durch die Handbremse gesichert. Der Hausdiener hat den Wagen, da andere Gäste vor mir ausfahren wollten, zur Seite gefahren. Er hat ihn vor einen Volkswagen gestellt und statt der Handbremse den Rückwärtsgang als Sicherung eingeschaltet. Da ich in einer ebenen Garage nie einen Gang einschalte, habe ich mich gestern morgen ans Steuer gesetzt und den Motor angelassen. Der Wagen ist rückwärts gerollt und gegen den VW FR KO 325 gestoßen, der dicht dahinter stand (dicht = sehr nahe). Am Volkswagen ist nur ein leichter Schaden über der Wagennummer zu sehen. Ich habe dem Direktor des Hotels erklärt, daß der Hausdiener den Wägen, als er ihn bewegt hatte, wieder mit der Handbremse hätte sichern sollen, wie es geschehen war. Der Direktor war der Meinung, daß das Hotel keine Schuld habe, da jeder Fahrer selbst prüfen müsse, ob ein Gang eingeschaltet sei. Ich habe den Direktor gebeten, mich bei dem Besitzer des Wagens, der bis zu meiner Abfahrt nicht zu finden war, zu entschuldigen und ihm zu sagen, daß ich meiner Versicherung sofort über den Schaden berichten würde. Ich bitte, den Schadensfall bald zu regeln.
(Unterschrift) Um aus dem objektiven Sachbericht einen subjektiven Bericht zu machen, müßte der Schreiber angeben, ob und warum er die Meinung des Direktors für richtig oder unrichtig hält.
Wir sagen, wie wir über die Meinung des Direktors denken. Wenn ich die Arbeit eines Tages oder einer Woche darstelle, so habe ich einen Arbeitsbericht.
Wir machen einen Arbeitsbericht in objektiver und subjektiver Form. Schreibe ich den Gang einer Unterrichtsstunde oder einer Versammlung auf, so heißt dieser Bericht ein Nachbericht, ein Protokoll (s Protokoll).
Wir schreiben ein Protokoll in objektiver und subjektiver Form. 87
Sprechmuster Wunschsätze : Der Verletzte sagt: Ach, wenn ich doch im Unfallkrankenhaus wäre! Ach, wenn ich doch im Unfallkrankenhaus läge! Ach, wenn ich doch im Unfallkrankenhaus bliebe! Wo möchte der Verletzte sein? — Er möchte im Unfallkrankenhaus sein. Wo möchte er liegen? —Er möchte _ _ liegen. Wo möchte er bleiben? — Er _ _ _ _ . Ach, wenn ich doch im Unfallkrankenhaus wäre, um dort operiert zu werden! 1 äge, „ „ gepflegt „ Ach. bliebe, „ „ behandelt „ Ach, • Warum möchte der Verletzte im Unfallkrankenhaus sein? — Er möchte _ _ sein, um dort operiert zu werden. Warum möchte er _ _ liegen? — Er _ _ _ liegen, um _ gepflegt _ _. Warum _ _ _ _ bleiben? — Er _ _ _ bleiben, um _ behandelt – – . 99
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Der Verletzte sagt: Ach, wenn man mich doch rasch ins Unfallkrankenhaus brächte (rasch schnell) ! Ach, wenn man mich doch rasch ins Unfallkrankenhaus führe! Ach, wenn man mich doch rasch ins Unfallkrankenhaus flöge! Wohin möchte der Verletzte gebracht werden? — Er möchte ins Unfallkrankenhaus gebracht werden. Wohin möchte er gefahren werden? — Er möchte _ _ gefahren _. Wohin möchte er geflogen werden? — Er Ach, wenn man mich doch ins Unfallkrankenhaus brächte, um mich dortzu operieren ! „ „ pflegen! führe, „ „ Ach, „ „ „ Ach, flöge, „ „ „ „behandeln! Warum möchte der Verletzte ins Unfallkrankenhaus gebracht werden? — Er möchte _ _ gebracht _ , um sich dort fachmännisch ( = vom Fachmann) operieren zu lassen. Warum möchte er _ _ gefahren _ ? — Er , um sich __ pflegen --. Warum --__ geflogen _ ? — Er , um ... 99 99
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Der Verletzte sagt: Ach, wenn doch der Hubschrauber aus dem Unfallkranken haus ankäme! Ach, wenn doch der Hubschrauber aus __ einträfe (eintreffen = ankommen) ! Ach, wenn doch der Hubschrauber aus _ _ heranflöge! Der Pfleger fragt: Woher kommt der Hubschrauber, der jetzt ankommt? — Der _ , der _ _, kommt von einem Verkehrsunfall in Mainz. Woher kommt der Hubschrauber, der jetzt eintrifft? — Der _, der _ _ , kommt _ einem Eisenbahnunglück bei Worms. Weher kommt der Hubschrauber, der _ heranfliegt? — Der _ , der _ _, kommt _ einem Straßenbahnzusammenstoß in Darmstadt. Ach, wenn doch der Hubschrauber rasch ankäme, um mich fortzubringen, Ach, einträfe, „ „ mitzunehmen. Ach, „ heranflöge, „ „ abzuholen! 99
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Warum ist der Hubschrauber rasch angekommen? — Er ist _ angekommen, um den Verletzten fortzubringen. Warum ist _ _ _ eingetroffen? — Er _ _ _ , um _ _ mitzunehmen. Warum _ _ herangeflogen? — Er ... , um ... 88
Lehrstück 15. Die Frage: Was ist er? Weimar und die Wartburg Nach Weimar. Mit Freunden aus Berlin ist Peter über Leipzig nach Weimar gefahren. Von dort schreibt er an seinen Freund Robert in Hamburg: Lieber Robert! Du bist mit Herrn Schäfer an den Rhein und an die Ruhr gefahren, um die Städte zu sehen, die die Mittelpunkte der deutschen Industrie und des Handels sind. Ich bin nach Sachsen und Thüringen gereist, um jene Städte zu besuchen, die in der Geschichte der deutschen Sprache und Dichtung eine besondere Rolle gespielt haben. Ich wollte Weimar sehen, die Stadt Goethes und Schillers, und die Wartburg besuchen, auf der sich die Sänger des Mittelalters so oft getroffen haben (treffen = zusammenkommen). Der Weg nach Weimar geht über Leipzig, die deutsche Bücher- und Messestadt (e Messe). Die Bahn nach Leipzig fährt über Wittenberg. In Wittenberg haben wir unsere Reise zum erstenmal unterbrochen, um die Lutherstadt zu sehen, in der die Reformation ihren Anfang genommen hat. In der Zeit der Reformation wurde die heutige deutsche Sprache geboren. Luthers Sprache, die Sprache seiner Bibel, ist die Sprache des deutschen Volkes geworden. Luther hat die thüringischsächsische Mundart gesprochen und geschrieben. Diese Mundart ist die allgemeine deutsche Sprache, die Schriftsprache geworden. Sie wird die neuhochdeutsche Sprache oder Schriftsprache genannt. Am Abend sind wir nach Leipzig weitergefahren. Zur Leipziger Universität kam der junge Goethe als Student. Gern hörte er die Vorlesungen des Dichters Gellert. Seiner Schwester schreibt Goethe, daß er erst von Gellert eine gute und gepflegte Sprache gelernt habe. Wir waren im neuen Theater der Stadt und haben dort Schillers Jugendwerk Die Räuber gesehen. Am nächsten Morgen sind wir von Leipzig nach Weimar gefahren. Die Stadt hat uns nicht enttäuscht. Sie pflegt die Erinnerungen an ihre große Zeit um 1800, als Goethe und Schiller dort lebten und ihre klassischen Dichtungen schrieben, die ein Teil der Weltliteratur geworden sind. In Weimar habe ich für Dich einige Farbaufnahmen gemacht und hoffe (hoffen), daß sie Dir gefallen. Goethes Gartenhaus, sein Wohnhaus, das Schillerhaus, das Doppeldenkmal der Dichter vor dem Theater und ihre Grabstätten in der Fürstengruft (e Gruft = ein großes Grab) sind darunter. Frohe Reisegrüße sendet Dir Dein Freund Peter. 89
Auf der Wartburg. Von Weimar sind unsere Freunde über die Blumenstadt Erfurt nach Eisenach gefahren und von dort am Nachmittag auf die Wartburg gestiegen. Nach einem Rundgang durch die Burg stehen sie auf der Plattform des viereckigen Burgturms und blicken hinab (e Plattform = ein flaches Dach). 1. Freund: Hier sieht man wie aus der Vogelschau auf die Burg. 2. Freund: Da unten sind wir über die Zugbrücke gekommen und durch das Tor in die Vorburg gegangen. 1. Fr.: In der Vorburg haben wir die Lutherstube gesehen. Das ist das kleine Zimmer, in dem die Bibel ins Deutsche übersetzt wurde (übersetzen = übertragen). 2. Fr.: In der Zeit Luthers hat die deutsche Sprache ihre heutige Form bekommen. Damals wurde die neuhochdeutsche Sprache geboren. 1. Fr.: Wann war das? PETER: Um 1500 (fünfzehnhundert). Mit dem Jahre 1500 beginnen wir die Zeit der neuhochdeutschen Spräche. 1. Fr.: Welche Sprache wurde vor der neuhochdeutschen Sprache gesprochen? P.: Vor der neuhochdeutschen Sprache wurde die mittelhochdeutsche Sprache gesprochen, und vor der mittelhochdeutschen Sprache die althochdeutsche Sprache. Die mittelhochdeutsche Zeit zählt von 1100 bis 1500. Vor 1100 liegt die althochdeutsche Zeit. Von 1500 bis zur Gegenwart ist die neuhochdeutsche Zeit. Die klassische Zeit der neuhochdeutschen Sprache und Dichtung war um das Jahr 1800. Damals lebten und dichteten Goethe und Schiller in Weimar. 2. Fr.: Um das Jahr 1200 war die große Zeit der mittelhochdeutschen Sprache und Dichtung. Die besten Sänger und Dichter des Mittelalters lebten zu dieser Zeit. Sie waren gerngesehene Gäste des Burgherrn der Wartburg. Wenn wir uns umdrehen, liegt die Hauptburg vor unseren Füßen. Wir sehen von oben in den Burghof mit dem Landgrafenhaus. 1. Fr.: Der Führer erzählte beim Rundgang von den thüringischen Landgrafen. Sie sollen in diesem stolzen Gebäude große Feste gefeiert haben (stolz). P.: Das taten sie. Die Ritter des Landes waren die Gäste des Hofes. Die besten Sänger und Dichter zeigten auf den Hoffesten Proben ihrer Kunst. 2. Fr.: Kennt man die Namen der Dichter und Sänger noch? P.: Natürlich kennt man sie. Walther von der Vogelweide war einer der edelsten (edel = ausgesucht). Wolfram von Eschenbach gehörte auch zu ihnen. 1. Fr.: Damals war die Blütezeit der mittelhochdeutschen Sprache und Dichtung. Sie liegt dreihundert Jahre vor dem Ende der mittelhochdeutschen Zeit. Der Höhepunkt der neuhochdeutschen Sprache und Dichtung liegt später. Er liegt dreihundert Jahre nach dem Beginn der neuhochdeutschen Zeit. P.: Die neuhochdeutsche Dichtung ist nicht ohne Weimar zu denken und Weimar nicht ohne den Herzog Karl August. Zur mittelhochdeutschen Dichtung gehört die Wartburg und zur Wartburg der Landgraf Hermann von Thüringen.
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Fragen zum Wortfeld: Dichtung Der Sprachkurs in Berlin geht zu Ende. Peter hat ihn regelmäßig besucht und läßt sich gern von Herrn Berger einige Prüfungsfragen stellen. Herr B.: Kennst du verschiedene Arten der Dichtung? P.: Es gibt drei Hauptarten der Dichtung. Die erste ist die erzählende Dichtung. Sie heißt auch epische Dichtung oder Epik (e Epik). Die zweite ist die Gefühlsdichtung. Sie wird auch lyrische Dichtung oder Lyrik genannt (e Lyrik). Die dritte Dichtungsart heißt die Bühnendichtung. Sie ist auch als dramatische Dichtung oder Dramatik bekannt (e Dramatik). Herr B.: Wozu gehören Lieder und Gedichte? P.: Lieder und Gedichte gehören zur lyrischen Dichtung oder zur Lyrik. Herr B.: Zu welcher Gruppe gehören Lustspiele und Romane? P.: Sie gehören zu zwei verschiedenen Gruppen, nicht zu einer. Der Roman ist eine epische Dichtung, das Lustspiel eine dramatische. Herr B.: Wozu zählen die Erzählungen und Trauerspiele? P.: Sie zählen auch zu zwei verschiedenen Gruppen. Eine Erzählung ist eine epische Dichtung, ein Trauerspiel eine dramatische. Herr B.: Was weißt du über Minnesänger und Meistersinger? P.: Minnesänger waren adelige Dichter des Mittelalters (adelig edel). Auf den Burgen der Ritter trugen sie ihre Dichtungen und Lieder vor. Ihre Sprache war die mittelhochdeutsche Sprache. Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach sind die bekanntesten deutschen Minnesänger. Die Meistersinger sind bürgerliche Sänger am Anfang der neuhochdeutschen Zeit. In den Singschulen der großen Städte wurden ihre Lieder gesungen. Einer der bekanntesten Meistersinger war Hans Sachs in Nürnberg. Herr B.: Kennst du Opern mit Minnesängern und Meistersingern? P.: Minnesänger sind die Hauptpersonen in Richard Wagners Oper „Der Sängerkrieg auf der Wartburg". Meistersinger spielen die Hauptrollen in der Wagneroper „Die Meistersinger von Nürnberg". Herr B.: Was weißt du über die Sprache der Dichtung? P.: Die Sprache der Dichtung ist entweder gebunden oder ungebunden. Die gebundene Sprache ist in Strophen geteilt (e Strophe). Die Strophen haben Verse (r Vers) und die Verse Reime (r Reim). Die ungebundene Sprache hat keine Strophen und Verse und ist ohne Reime geschrieben. Sie wird auch Prosa genannt (e Prosa). Epische und dramatische Dichtungen sind meistens in Prosa geschrieben, lyrische Dichtungen in gebundener Sprache. Herr B.: Kennst du Hörspiele? P.: Natürlich kenne ich sie. Hörspiele sind dramatische Dichtungen für den Rundfunk. Daneben gibt es auch Fernsehspiele für das Fernsehen. 91
Fragen nach bekannten Deutschen Wie heißt der deutsche Kaiser, der im Dom zu Aachen begraben liegt (begraben) und zu dessen Reich der größte Teil Europas gehörte, bevor sich die europäischen Nationalstaaten bildeten? — Der deutsche Kaiser, der und zu dessen Reich , bevor , heißt Karl der Große. Karl der Große ist im Jahre 814 gestorben. Der Kaiser liebte die althochdeutsche Dichtung und pflegte die althochdeutsche Sprache. Wie heißt der deutsche Kaiser, der zur Zeit der Reformation regierte (regieren) und sagte, daß in seinem Reich die Sonne nicht untergehe? — Der deutsche Kaiser, der und sagte, daß , war Kaiser Karl der Fünfte. Er regierte als deutscher Kaiser von 1519 bis 1556 und war ein Gegner der Reformation. Kaiser Karl V. war auch spanischer König. Zu Spanien gehörte damals die Neue Welt, die Kolumbus 1492 entdeckt hatte. Wie heißt der deutsche Maler, der zur Zeit Karls des Fünften in der freien Reichsstadt Nürnberg lebte und schon zu seinen Lebzeiten weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt war? — Der deutsche Maler, der lebte und schon war, heißt Albrecht Dürer. Seine Holzschnitte, Kupferstiche und Gemälde sind in den großen Museen der ganzen Welt zu finden. Wie heißt der Meistersinger, der mit Albrecht Dürer in Nürnberg lebte und in einer Oper Richard Wagners als Hauptfigur auftritt? — Der _, der und in auftritt, heißt Hans Sachs. Goethe hat mit Hochachtung von Hans Sachs gesprochen (e Hochachtung). Die lustigen Fastnachtspiele und Komödien des Meistersingers werden noch heute gern gespielt. Wie heißen die beiden Dichter, die um achtzehnhundert in Weimar die Meisterwerke der klassischen deutschen Dichtung geschrieben haben? — Die _ _ , die haben, heißen Goethe und Schiller. Ihre Werke, besonders Goethes Faust und Schillers Meisterdramen, sind Teile der Weltliteratur geworden. Wie heißen die drei Musiker, die die deutsche Musik in der Welt bekannt gemacht haben? — Die _ _ , die haben, heißen Bach, Mozart und Beethoven. Ihre Werke sind aus den Konzerten und Radioprogrammen nicht mehr wegzudenken. Wie heißen die drei deutschen Philosophen des 19. Jahrhunderts, die auf das Denken des 20. Jahrhunderts großen Einfluß hatten (r Einfluß = e Bedeutung) ? — Die drei _ _, die , heißen Kant, Hegel und Marx. Kant und Hegel haben den deutschen Idealismus begründet (begründen durchdenken), Marx den sozialistischen Marxismus (sozialistisch). Wie heißt der Gründer der Gußstahlfabrik in Essen (r Gründer), aus der ein führendes Unternehmen der deutschen Schwerindustrie geworden ist (s Unternehmen = s Werk) ? — Der , aus , heißt Alfred Krupp. Die Kruppwerke sind führend in der sozialen Fürsorge für ihre Arbeiter. 92
Geflügelte Worte Geflügelte Worte sind Aussagen großer Männer, die von Mund zu Mund fliegen und wie Sprichwörter gebraucht werden (s Sprichwort).
Aus Goethes ‚Faust'. Es irrt der Mensch (irren = Fehler machen), solang er lebt. Zwei Seelen (e Seele) wohnen, ach! in meiner Brust (e Brust). Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben. Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen (manche = einige). Da steh' ich nun, ich armer Tor (r Tor = ein dummer Mensch) ! Und bin so klug als wie zuvor (zuvor = früher). Es trägt Verstand und rechter Sinn (verstehen > r Verstand) Mit wenig Kunst sich selber vor. Denn was man schwarz auf weiß besitzt, Kann man getrost nach Hause tragen (getrost
ohne Sorge).
Grau, treuer Freund, ist alle Theorie (e Theorie) Und grün des Lebens goldner Baum. Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange (r Drang = r Instinkt), Ist sich des rechten Weges wohl bewußt (sich bewußt sein = wissen). Was glänzt, ist für den Augenblick geboren (glänzen = leuchten), Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren (echt = gut). Das ist der Weisheit letzter Schluß (e Weisheit = Klugheit) : Nur der verdient sich Freiheit und das Leben, Der täglich sie erobern muß (erobern = durch Kampf gewinnen).
Aus Schillers ‚Wilhelm Telt' Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt (brav = gut). Der kluge Mann baut vor. Dem Mutigen hilft Gott (mutig = mit Mut). Der Starke ist am mächtigsten allein (mächtig = mit Macht). tun). Wer gar zu viel bedenkt, wird wenig leisten (leisten Es ist der Geist (r Geist), der sich den Körper baut (r Körper). Das Alte stürzt (stürzen = fallen), es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht (blühen) aus den Ruinen (e Ruine). Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben (fromm), Wenn es den bösen Nachbarn nicht gefällt (r Nachbar). Leicht beieinander wohnen die Gedanken, Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen. Rasch tritt der Tod den Menschen an. Es ist ihm keine Frist gegeben (e Frist = eine feste Zeit). 93
Spreechmuster Mancher möchte sein, was er nicht ist und tun, was er nicht tun kann. Tom sagt: „Ich bin kein Redner und habe keine gute Aussprache. Ich spreche nicht gern vor vielen Leuten. Wenn ich aber ein Redner wäre und eine gute Aussprache hätte, dann spräche ich gern vor vielen Leuten. Ich täte das, ohne mich zu fürchten." Tom sagt: „Du bist keine Sängerin und hast keine gute Stimme. Du singst nicht in großen Konzerten. Wenn du aber eine Sängerin wärest und eine gute Stimme hättest, dann sängest du in großen Konzerten. Du tätest das, ohne dich zu fürchten." Tom sagt: „Er ist kein Schauspieler (r Schauspieler) und hat kein besonderes Talent (s Talent). Er spielt keine großen Rollen. Wenn er aber ein Schauspieler wäre und ein besonderes Talent hätte, dann spielte er manche große Rolle. Er täte das, ohne sich zu fürchten." Tom sagt: „Wir sind keine Fußballspieler von Beruf und haben keine große Übung (e Übung). Wir nehmen an keinen Wettspielen teil. Wenn wir aber Berufsspieler wären und eine große Übung hätten, dann nähmen wir an vielen Wettspielen teil. Wir täten das, ohne uns zu fürchten." Tom sagt: „Ihr seid keine Kraftfahrer und habt keine Prüfung gemacht. Ihr fahrt deshalb keine Fahrzeuge. Wenn ihr aber Kraftfahrer wäret und eine Prüfung gemacht hättet, dann führet ihr auch Kraftfahrzeuge. Ihr tätet das, ohne euch zu fürchten." Tom sagt: „Sie sind keine Schwimmer und haben keine Schwimmgürtel. Sie springen nicht in tiefes Wasser. Wenn sie aber Schwimmer wären und keine Schwimmgürtel hätten, dann sprängen sie doch in tiefes Wasser. Sie täten das, ohne sich zu fürchten." Manches wird nicht getan und sollte doch, getan werden. Ein Redner sagt im Wahlkampf: „Wir haben zu wenig Schulen. Die Regierung muß mehr Geld für Schulen ausgeben." Eine Zeitung schreibt: Es wäre sehr zu wünschen, daß die Regierung mehr Geld für Schulen ausgäbe. Ein Redner sagt: „Wir haben nicht genug Autobahnen und Fernstraßen. Die Regierung muß mehr Autobahnen und Fernstraßen bauen lassen." Die Zeitung schreibt: Es wäre sehr nötig, daß die Regierung mehr Autobahnen und Fernstraßen bauen ließe. Der Redner sagt: „Wir haben viel zu hohe Kaffee- und Teezölle. Die Regierung muß die Kaffee- und Teezölle sofort heruntersetzen." Die Zeitung schreibt: Es wäre zu erwarten, daß die Bundesregierung die Kaffeeund Teezölle bald heruntersetzte. 94
Lehrstück 16. Die Frage: Wieviel? Vom Auto Fahrschule und Führerscheinprüfung. Herr Schäfer hat seinen Sohn, als er achtzehn Jahre war, in die Fahrschule geschickt. Nach drei Monaten hat Dieter die Prüfung gemacht und seinen Führerschein bekommen. Robert, Dieters Freund, möchte mehr über die Führerscheinprüfung wissen. Er fragt ihn: ROBERT: Wer stellt den Führerschein aus (ausstellen = fertig machen) ? DIETER: Die Polizei stellt ihn aus. Hier ist mein Führerschein. Auf der Vorderseite stehen Name und Vorname, Geburtsdatum und Wohnung. R.: Und was steht auf den anderen Seiten? D.: Da ist mein Lichtbild mit meiner Unterschrift. Daneben ist bescheinigt, daß ich die Prüfung bestanden habe (bescheinigen sagen, daß es so ist) und daß ich Autofahren darf. Darunter sind die Unterschriften des Prüfers (r Prüfer = r Mann, der prüft) und der Polizei. Hier ist ein Stempel der Polizei (r Stempel).
R.: War die Prüfung schwer? D.: Nach dem Besuch der Fahrschule war sie nicht sehr schwer.
R.: Was habt ihr in der Fahrschule getan? D.: Wir haben die Verkehrsvorschriften gelernt (e Vorschrift eine Regel) und das Autofahren geübt.
ein Gesetz,
R.: Und wie war die Prüfung? D.: Man prüfte das Wissen und das Können. Wissen mußten wir die Verkehrsvorschriften. Können sollten wir das Fahren im Verkehr. R.: Kannst du mir noch eine Frage des Prüfers nennen? D.: Natürlich. Er fragte mich nach der Vorfahrt an Straßenkreuzungen.
R.: Die Hauptregel der Vorfahrt kenne ich auch. Sie heißt: rechts vor links. D.: Das ist richtig. Aber der Prüfer wollte mehr wissen. Er zeigte mir die Skizze einer Kreuzung mit einer Vorfahrtstraße. Autos, Motorräder, Laster und Busse trafen dort zusammen. Sie sollten entweder geradeaus fahren oder einbiegen. Ich mußte erklären, wer zuerst fahren muß und sagen, wie die andern fahren sollen und warum das so gemacht werden muß. R.: Was mußtest du in der praktischen Prüfung tun?
D.: Wir sind fünf Minuten durch die Stadtmitte gefahren. Am Hauptbahnhof war der Verkehr sehr stark. Später mußte ich an einer Steigung halten und wieder anfahren (steigen < e Steigung). Zuletzt sollte ich rückwärts in eine Parklücke zwischen zwei Autos fahren (e Lücke = ein freier Platz). R.: Ich freue mich, daß du alles richtig gemacht hast. Jetzt habe ich Mut (mutig > r Mut), mit dir zu fahren. Du könntest mich ein Stück spazierenfahren. Willst du? 95
Das Volkswagenwerk und die Volkswagenstadt. In der Volkswagenstadt Wolfsburg steht das Volkswagenwerk. Es ist die größte Automobilfabrik Europas. Stadt und Werk sind für ein Auto, für den Volkswagen, gebaut worden. Täglich verlassen mehrere tausend Wagen die Fließbänder der Fabrik und treten die Reise in alle Länder der Erde an (an/treten = beginnen). Die Marke VW ist als Gütezeichen in der ganzen Welt bekannt (s Zeichen). Professor Porsche hat schon vor dem letzten Weltkrieg den Wagen entworfen (entwerfen = konstruieren), den die Mehrzahl der Deutschen benutzen sollte. Sein Wagen war ein echter Volkswagen, weil er für den doppelten Monatslohn eines tüchtigen Arbeiters gekauft werden konnte (r Lohn = s Geld für die Arbeit). Er bot Platz für fünf Personen und brauchte für hundert Kilometer nur sieben Liter Treibstoff (treiben > r Treibstoff). Er hatte schon damals eine Dauergeschwindigkeit von hundert Stundenkilometern und war mit seinem luftgekühlten Motor auch ohne Garage bei jedem Wetter sicher zu starten und billig zu fahren. Ingenieure haben die Fabrik geplant, die den VW am Fließband herstellt. Architekten haben die Stadt entworfen, die Wohnungen für 100 000 Einwohner hat. Stadtplaner (planen > r Planer) haben einen Platz in der Mitte Deutschlands gewählt und Stadt und Werk an eine wichtige Eisenbahnlinie und an einen großen Kanal gelegt (r Kanal = eine Wasserstraße). Sie haben den Anschluß an das Autobahnnetz gesucht und die Nähe eines bedeutenden Eisenwerks gefunden (nahe > e Nähe). Der Plan war gut. Das hat sich bald gezeigt. Das Volkswagenwerk ist gewachsen und weltbekannt geworden. Die Volkswagenstadt ist an die Einwohnerzahl einer Großstadt herangekommen. Wolfsburg ist heute noch eine junge Stadt nach dem Alter seiner Bewohner und nach der Zeit des Bestehens (s Bestehen = e Existenz). Wolfsburg ist die Heimat für alle geworden, die im VW-Werk Arbeit gefunden haben (e Heimat). Die Stadt ist ein gutes Beispiel für einen neuzeitlichen Städtebau. Modern sind die Straßen. Ein Spaziergang durch die Hauptstraße, die Porschestraße, zeigt das sehr deutlich (deutlich = klar). Modern sind die Gebäude. Über 80 0 /0 der Häuser haben Fernheizung, und die meisten Wohnungen besitzen vollelektrische Küchen und Bäder. Modern ist das Hereinziehen der Natur in die Stadt. Grünflächen und Gartenanlagen ziehen sich bis in die Stadtmitte. Modern sind die Freibäder, Sportanlagen und Kinderspielplätze. Wir finden sie in allen Stadtteilen. Modern ist das Kulturzentrum der Stadt (e Kultur = e Lebensform). Es hat eine Stadtbücherei für die Leselustigen, eine Volkshochschule für die Bildungssuchenden (sich bilden > e Bildung), ein Hallenbad für die Schwimmlustigen, eine Freizeithalle für die Jugend (jung > e Jugend) und eine Stadthalle für die Bürger. Wolfsburg nennt sich die Industriestadt im Grünen und möchte die schönste deutsche Industriestadt sein. 96
Frageu zum Wortfeld: Verkehr DIETER: Der Verkehr bewegt sich auf dem Lande, auf dem Wasser und in der Luft. Kennst du die verschiedenen Verkehrsarten? ROBERT: Auf dem Lande kenne ich den Straßenverkehr und den Schienenverkehr (e Schiene), auf dem Wasser den Schiffsverkehr und in der Luft den Luftverkehr. D.: Welche Fahrzeuge benutzt der Straßenverkehr? R.: Man sieht im Straßenverkehr Fahrräder, Motorräder und Mopeds (s Moped = ein Fahrrad mit Hilfsmotor). Den größten Teil des Verkehrs übernehmen die Autos. Sie werden Personenkraftwagen oder PKW genannt. Danach kommen die Laster, die auch Lastkraftwagen oder LKW heißen. D.: Warum hast du die Wagen nicht genannt? R.: Die Pferdewagen werden immer mehr durch Motorfahrzeuge ersetzt (ersetzen = für etwas setzen). D.: Welche Fahrzeuge werden im Schienenverkehr gebraucht? R.: Die Straßenbahn fährt mit und ohne Anhänger auf Schienen. Die Schienenfahrzeuge der Eisenbahn sind Lokomotiven und Eisenbahnwagen, die entweder Personenwagen oder Güterwagen sind (s Gut > e Güter = e Waren). D.: Wie ist es im Schiffsverkehr? R.: Auf Flüssen, Seen und Meeren verkehren Boote und Schiffe. Segelboote und Ruderboote, Segelschiffe und Dampfschiffe sind im Berufsverkehr und auf den großen Schiffahrtslinien so selten zu sehen, wie Pferdewagen im Straßenverkehr. Auf Flüssen und Seen dienen Motorboote und Motorfähren dem Verkehr (e Fähre). Die modernen Frachtschiffe und Passagierschiffe auf den Weltmeeren sind Motorschiffe. Auch die großen Tanker sind Motorschiffe. D.: Was kannst du vom Luftverkehr sagen? R.: Die Zeit der Luftschiffe ist vorbei. Das Flugzeug verbindet Länder und Erdteile oder Kontinente. Auf kurzen Strecken fliegen Propellerflugzeuge (e Luftschraube = r Propeller). Die großen Entfernungen überbrücken Düsenflugzeuge. Den Verkehr über sehr kleine Entfernungen, z. B. vom Flugplatz zur Stadtmitte, übernehmen manchmal Hubschrauber. D.: Beschreibe eine Verkehrsampel! R.: Verkehrsampeln sind Lampen, die grünes, rotes und gelbes Licht haben. Bei Grün läuft der Verkehr weiter; bei Rot muß er halten und warten; bei Gelb muß der ankommende Verkehr anhalten oder stoppen, der wartende Verkehr muß sich zur Weiterfahrt fertigmachen. D.: Erkläre die Ausdrücke Verkehrsunterricht und Verkehrserziehung. R.: Im Verkehrsunterricht lernen die Verkehrsteilnehmer die Regeln und die Gefahren des Verkehrs (e Gefahr). Erziehen heißt lehren oder bilden (erziehen). Die Verkehrserziehung will Fußgänger und Fahrer zu guten, höflichen Verkehrsteilnehmern machen (e Erziehung). 97
Fragen nach den Verkehrszeichen ROBERT: Die deutschen Verkehrszeichen kenne ich. Sie unterscheiden sich nur wenig von den unseren. Es ist aber nicht leicht für mich, die Verkehrszeichen richtig zu beschreiben oder auf Deutsch zu sagen, was sie bedeuten. DIETER: Versuche es! Ich helfe dir gern. Wir können drei Gruppen von Verkehrszeichen bilden. Zur ersten Gruppe gehören die Warnzeichen. Sie wollen die Verkehrsteilnehmer vor einer Gefahr warnen (warnen = sagen, daß es gefährlich wird). D.: Kannst du die Warnzeichen beschreiben? R.: Die Warnzeichen bilden ein Dreieck, dessen Spitze nach oben zeigt. D.: Das Dreieck ist ein gleichseitiges, weißes Dreieck mit einem roten Rand. R.: Wenn ein schwarzer Strich im weißen Feld ist, dann heißt das allgemein: Achtung! Es wird gefährlich! Durch eine schwarze Kurve wird eine gefährliche Straßenkurve angezeigt. Ein schwarzes Kreuz wie ein Malzeichen warnt vor einer gefährlichen Kreuzung. Ein Arbeiter an einem Sandhaufen sagt, daß hier an der Straße gearbeitet wird. Ein schwingendes Auto warnt vor dem Schleudern auf einer glatten Straße. Eine Prozentzahl auf einer schrägen Ebene zeigt z. B. ein Gefälle von 10 0 /0 an (fallen > s Gefälle).
D.: Die zweite Gruppe sind Gebotszeichen (gebieten = sagen, was zu tun ist — s Gebot) und Verbotszeichen (verbieten = sagen, was verboten ist — s Verbot). R.: Gebots- und Verbotszeichen sind nicht dreieckig, sondern rund. D.: Die Verbotszeichen sind kreisrunde, weiße Scheiben mit rotem Rand. R.: Wenn das weiße Feld leer ist, dann ist das Verkehrszeichen ein Verbot für Fahrzeuge aller Art. Wenn ein schwarzes Auto, ein Motorrad, ein Fahrrad oder ein Laster im weißen Feld zu sehen ist, dann gilt das Verbot nur für diese Fahrzeuge. Sind zwei Autos, ein rotes und ein schwarzes Auto im weißen Feld, so ist das ein Überholverbot. Es darf nicht überholt werden. D.: Gebotszeichen sind kreisrunde, blaue Scheiben mit weißen Bildern. R.: Wenn ein weißes Fahrrad im blauen Feld zu sehen ist, so bedeutet das, daß alle Fahrräder diesen Weg benutzen müssen. Das Bild eines Reiters oder Fußgängers im blauen Feld sagt, daß alle Reiter oder Fußgänger den Weg gebrauchen müssen (gebrauchen = benutzen). Oft sind weiße Pfeile im blauen Feld (r Pfeil = --> ). Die Pfeile zeigen die Richtung an, die genommen werden muß. Der Pfeil kann zeigen, daß nur geradeaus gefahren wird, oder nur nach links oder nach rechts zu fahren ist. Ein Pfeil mit zwei Spitzen zeigt an, daß nur diese beiden Fahrrichtungen erlaubt sind. D.: Kennst du ein Hinweiszeichen (hin/weisen = an etwas erinnern) ? R.: Ein roter Ring an einer Straßenlaterne weist darauf hin, daß diese Laterne nicht die ganze Nacht brennt. Gelbe Rechtecke mit schwarzen Zahlen weisen darauf hin, daß wir auf einer Fernstraße sind und Vorfahrt haben. 98
Ein Volkslied Wir lernen ein altes Volkslied, das von einem jungen Mann erzählt, der ein Mädchen liebt, das ihn nicht heiraten will; der hören muß, was die Leute über ihn reden; der traurig ist, weil das Mädchen einen anderen heiratet; der stirbt, weil er ohne das Mädchen nicht leben kann. Wir finden in dem Lied einige Wortformen, die nicht zur Schriftsprache gehören: rein = herein, wird's = wird es, haben's = haben es, fürn = für ein, 'ne = eine und drauf = darauf. Mit dem Leichenstein ist der Grabstein gemeint, der den Namen des Toten trägt. Das Vergißnichtmein ist eine kleine, blaue Blume, die heute Vergißmeinnicht heißt.
2. Leute haben's oft gesagt, hollahi, hollaho, was ich fürn Feinsliebchen hab, hollahiaho! Laß sie reden, *schweig fein *still, hollahi, hollaho, kann ja lieben, wen ich will, hollahiaho! 3. Sagt mir, Leute, ganz *gewiß, hollahi, hollaho, was das für ein Lieben ist, hollahiaho! Die ich liebe, * krieg ich nicht, hollahi, hollaho, und 'ne andere mag ich nicht, hollahiaho! 4. Wenn mein Liebchen Hochzeit hat, hollahi, hollaho, ist für mich ein Trauertag, hollahiaho! Geh ich in mein * Kämmerlein, hollahi, hollaho, trage meinen Schmerz allein, hollahiaho! 5. Wenn ich dann gestorben bin, hollahi, hollaho, trägt man mich zum Grabe hin, hollahiaho! Setzt mir einen Leichenstein, hollahi, hollaho, * pflanzt mir drauf Vergißnichtmein, hollahiaho!
" (schweigen = nicht sprechen, still = ruhig, gewiß = sicher, kriegen = bekommen, e Kammer > s Kämmerlein = ein kleines Zimmer, pflanzen = eine Pflanze in die Erde setzen). 99
Sprechmust Wir gebrauchen Grundzahlen als Hauptwörter: Wieviel Gäste kommen heute? — Sieben Gäste kommen heute. Die Sieben ist eine Glückszahl, keine Unglückszahl. Wieviel Kegel stehen auf der Kegelbahn? — Neun Kegel stehen ___ . Er wirft auf die Neun. Alle Neun fallen um. Wieviel Uhr ist es jetzt? — Es ist jetzt 10 Uhr 30. Der Minutenzeiger steht auf der Sechs und der Stundenzeiger zwischen der Zehn und der Elf. Wieviel Straßenbahnlinien halten hier? — Drei Linien halten hier: die Zwei, die Fünf und die Zwölf. Die Zwei ist gerade abgefahren. Steigen Sie in die Zwölf ein. Sie fährt in derselben Richtung. Wieviel Fußballspieler gehören zu einer Mannschaft? — Elf Fußballspieler gehören ___ . Die Dortmunder Elf wurde Deutscher Fußballmeister. Wieviel gute Zeugnisnoten hat er (e Note)? Zwei gute Zeugnisnoten hat er. Eine Eins in Mathematik und eine Zwei in Deutsch. Die Eins ist die beste Note und bedeutet sehr gut. Die Zwei ist die zweitbeste Note und bedeutet gut. Wieviel andere Noten gibt es? — Es gibt noch vier andere Noten. Die Drei ist befriedigend (befriedigen = zufrieden machen). Die Vier ist ausreichend (ausreichen = genug haben). Die Fünf ist mangelhaft oder schlecht (mangelhaft = schwach) und die Sechs ist ungenügend oder sehr schlecht (ungenügend = nicht genug). Die Sechs ist die schlechteste Note. —
Wir stellen Satzteile in das Vorfeld, das heißt an den Anfang des Satzes: Für wieviel Einwohner wurde die VW-Stadt vor dreißig Jahren von den Architekten geplant? — Die VW-Stadt wurde vor dreißig Jahren von den Architekten für 100 000 Einwohner geplant. Oder: Vor dreißig Jahren (nicht heute) wurde die VW-Stadt von den Architekten für 100 000 Einwohner geplant. Von den Architekten (nicht von den Ingenieuren) wurde die VW-Stadt vor dreißig Jahren für 100 000 Einwohner geplant. Oder: Für 100 000 Einwohner (nicht für 50 000 Einwohner) wurde die VW-Stadt vor __ von __ geplant. Für wieviel Stundenkilometer Dauergeschwindigkeit wurde der VW vor dem letzten Weltkrieg von Professor Porsche entworfen? — Der VW wurde vor dem letzten Weltkrieg von Professor Porsche für 100 Stundenkilometer Dauergeschwindigkeit entworfen. Oder: Vor dem letzten Weltkrieg (nicht heute) wurde der VW von __ für 100 –_ entworfen. Oder: Von Professor Porsche (nicht von einem anderen) wurde der VW vor ___ für 100 __ entworfen. Oder: Für 100 __ (nicht für weniger) wurde __ vor ___ von __ entworfen. Für wieviel Geld konnte der VW vor dem zweiten Weltkrieg in Deutschland gekauft werden? — Der VW konnte vor dem zweiten Weltkrieg in Deutschland für den doppelten Monatslohn eines Facharbeiters gekauft werden (s Fach = ein Beruf). Oder: Vor dem zweiten Weltkrieg (nicht heute) konnte __ in _ für gekauft werden. Oder: In Deutschland (nicht überall) konnte __ vor ___ für gekauft werden. Oder: Für den ____ konnte __ vor ___ in _ gekauft werden. 100
Lehrstück 17. Die Frage: Wie heißt ? In Wieu Die alte Kaiserstadt. Herr Fischer ist von München an der Isar nach Wien an der Donau gereist. Er schreibt an Tom, Peter und Robert: Meine lieben jungen Freunde! Ich war fast zwei Monate in München (fast = nicht ganz). Als die Salzburger Festspiele begannen, bin ich in die Mozartstadt gefahren. Salzburg, Mozarts Geburtsstadt, liegt nur eine gute Autostunde von München. Ich habe im Festspielhaus Mozarts große Oper Die Zauberflöte gehört und auf dem Domplatz das bekannte Jedermann-Spiel gesehen. Es zeigt, wie Macht, Schönheit (schön > e Schönheit) und Reichtum (reich > r Reichtum) jeden Menschen verlassen, wenn der Tod an ihn herantritt. Unter dem nächtlichen Sternenhimmel hat das Spiel auf der Domtreppe die Zuschauer tief bewegt. Von Salzburg bin ich mit der Bahn nach Linz gefahren und von dort auf einem der schönen Donauschiffe nach Wien gekommen. Hinter Linz fließt die Donau zwischen hohen Bergen mit alten Burgen durch ein tiefes Tal (s Tal). Der Talweg ist die uralte Handelsstraße, die vom Rhein zum Schwarzen Meer führt (r Handel = Einkauf und Verkauf). Sie heißt auch die Nibelungenstraße. Auf ihr zogen nach der Sage (e Sage = eine alte Geschichte) die Nibelungenkönige aus Worms am Rhein in den bitteren Tod. An der Nibelungenstraße, da wo die Alpenberge vom Fluß zurücktreten, liegt auf dem rechten Donauufer die Stadt Wien (s Ufer = e Seite des Flusses). Seit dem frühen Mittelalter regierten in Wien die Herzöge von Österreich. Als die Habsburger die Herzöge von Österreich waren, trugen sie auch die deutsche Kaiserkrone (e Krone). Die habsburgischen Kaiser machten Wien zur Hauptstadt des Deutschen Reiches. Die Stadt wurde eine Weltstadt; denn die Macht der Habsburger reichte bis in die Neue Welt. 250 Jahre lang, bis zum Untergang des ersten deutschen Reiches im Jahre 1806, regierten die deutschen Kaiser in Wien. Danach blieb Wien die Hauptstadt von Österreich-Ungarn. Die Stadt war bis zum Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918 eine glänzende Kaiserstadt mit großem Einfluß in Südosteuropa (r Einfluß = e Macht). Nach dem zweiten Weltkrieg ist Wien als Hauptstadt eines kleinen Landes eine deutsche Großstadt geblieben, die auch in einem vereinten Europa eine wichtige Rolle spielen wird (vereinigen = zusammentun). Im nächsten Monat gehen unsere Ferien zu Ende. Wir werden uns, wie geplant, in München treffen und zusammen nach Hause fahren. Ich wünsche Euch noch schöne Tage in Deutschland und grüße Euch bestens. Euer Lehrer Markus Fischer
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Die klassische Musikstadt. Herr Fischer unterhält sich mit einem österreichischen Freund über die Städte Weimar und Wien, in denen, fast gleichzeitig, d. h. ungefähr in derselben Zeit, die klassische deutsche Dichtung und die klassische deutsche Musik entstanden sind. Sie finden folgende Ähnlichkeiten
(e Ähnlichkeit = e Analogie). Herr Fischer:
Der Freund:
Die klassische Dichtung ist ohne Goethe und Schiller nicht zu denken.
Die klassische Musik ist ohne Haydn, Mozart und Beethoven nicht möglich.
Die Zeit der klassischen Dichtung beginnt im Jahre 1775 und endet im Jahre 1832.
Die klassische Musik ist zwischen 1781 und 1827 entstanden (entstehen = werden).
Im Jahre 1775 kam Goethe als Gast des Herzogs Karl August nach Weimar.
Im Jahre 1871 hatte Haydn seinen ersten großen Erfolg in Wien
Goethe holte 1787 Schiller als seinen Freund nach Weimar.
Mozart kam 1781 zu seinem Lehrer Haydn nach Wien.
Goethe hat seinen Freund Schiller schon 1805 verloren.
Haydns Schüler Mozart wurde nur 36 Jahre alt und starb schon 1791.
Goethe hat keinen Ersatz für den toten Freund gefunden (r Ersatz).
Haydn holte ein Jahr nach Mozarts Tod Beethoven von Bonn nach Wien.
Im Jahre 1812 ist Goethe mit Beet- hoven zusammengetroffen.
Goethe erkannte Beethovens Talent, verstand ihn selbst aber nicht.
Mit Goethes Tod im Jahre 1832 endet die Zeit der klassischen Dich- tung.
Mit Beethovens Tod im Jahre 1827 geht die Zeit der klassischen Musik zu Ende.
Die Weimarer Klassiker, die beide nicht in Weimar geboren waren, sind Vorbilder für viele Dichter ge- worden (s Vorbild = s Ideal). Ihre Werke sind in die Weltliteratur ein- gegangen.
Der Musikstil der drei Wiener Meister (r Stil = e Art), von denen keiner in Wien geboren war, ist vorbildlich für die abendländische Musik geworden (vorbildlich = ideal), die weltbekannt ist.
(r Erfolg).
Als Beethoven starb, trauerte die ganze Welt (trauern = traurig sein). Die Donaustadt trug den Komponisten mit allen Ehren zu Grabe. Der Dichter Grillparzer hielt die Grabrede auf Beethoven. Unter den Trauernden stand auf dem Friedhof der Liederkomponist Schubert. Die Kette bekannter Musiker nimmt in Wien kein Ende. Bei einem Rundgang durch die Stadt hat Herr Fischer Denkmäler und Gedenkstätten in allen Stadtteilen gefunden: Haydn, Mozart, Beet-
hoven, Schubert, Strauß Vater und Sohn, Bruckner, Brahms, Wolf und Lehár lebten in Wien. Die Wiener Philharmoniker sind ein Orchester von europäischem Rang, die Wiener Sängerknaben sind in der ganzen Welt bekannt. 102
Fragen zum Wortfeld: Musik Herr Schäfer unterhält sich mit Robert, der im Opernhaus Die Zauberflöte gesehen hat, über Musik. Herr SCH.: Wie heißt der Komponist der Zauberflöte? R.: Der Komponist der Zauberflöte heißt Wolfgang Amadeus Mozart. SCH.: Hat Mozart nur Opern geschrieben oder komponiert (komponieren)? R.: Nein, er hat viele andere Musikwerke komponiert. Ich kenne Sinfonien, Konzerte, Lieder und Kirchenmusik von Mozart. SCH.: Wie heißen die Leute, welche die Werke der Komponisten auf ihren Instrumenten spielen und für sich oder andere zu Gehör bringen? R.: Das sind die Musiker. SCH.: Die Musiker werden nach ihren Instrumenten benannt (benennen = einen Namen geben). Kennst du einige Arten von Musikern? R.: Wer Klavier spielt, ist ein Klavierspieler oder Pianist. Wer Flöte spielt, ist ein Flötenspieler oder Flötist. Wer Orgel spielt, ist ein Orgelspieler oder Organist. Wer die Violine oder Geige spielt (e Geige), ist ein Violinspieler oder Geiger (r Geiger). Wer die Trompete bläst (e Trompete), ist ein Trompetenbläser (blasen, blies, geblasen) oder Trompeter. Wer die Trommel schlägt (e Trommel) , ist ein Trommelschläger oder Trommler. SCH.: Wie heißt eine Gruppe von Musikern, die zusammen spielen? R.: Eine Musikergruppe, die große Musikwerke zu Gehör bringt, ist ein Orchester (s Orchester). An der Spitze des Orchesters steht ein Dirigent (r Dirigent). Er leitet oder dirigiert das Orchester (dirigieren). SCH.: Kennst du die Arten der Musikinstrumente? R.: Ich kenne sie, aber ich weiß die deutschen Namen nicht. SCH.: Ich helfe dir gern. Die erste Gruppe der Musikinstrumente sind die Tasteninstrumente, deren Tasten mit den Fingern angeschlagen werden. R.: Zu den Tasteninstrumenten gehören das Klavier und die Orgel. SCH.: Die zweite Gruppe sind die Streichinstrumente, die mit einem Bogen gestrichen werden (streichen, strich, gestrichen). R.: Zu den Streichinstrumenten gehören die Geigen. SCH.: Die dritte Gruppe wird von den Blasinstrumenten gebildet, die mit dem Mund geblasen werden. R.: Die Trompeten und Flöten sind Blasinstrumente. SCH.: Die vierte Gruppe bilden die Schlaginstrumente, die mit Stöcken und Hämmern geschlagen werden. R.: Schlaginstrumente sind die Trommeln und die Glocken. SCH.: Wer selbst kein Instrument spielt, kann heute im Hause zu jeder Zeit Musik nach Wunsch hören. Wie ist das möglich? R.: Er kann Schallplatten und Tonbänder benutzen oder im Rundfunk und Fernsehen klassische und moderne Musik jeder Art hören. 103
Fragen zu den Festen des Jahres TOM: Wie wird das Neujahrsfest in Deutschland gefeiert? KARL: Man feiert den Jahreswechsel um Mitternacht. Die Feier beginnt schon am Vorabend. Bei einem festlichen Essen versammelt sich die Familie mit Freunden und Bekannten (versammeln = zusammenkommen). Bei Tanz und Gesellschaftsspielen vergeht die Zeit bis Mitternacht. Viel Freude und Lachen bringt das Bleigießen. Man gießt geschmolzenes Blei (schmelzen = durch Wärme flüssig machen) in kaltes Wasser, um in den Formen des Metalls Bilder der Zukunft zu sehen. Beim Schlag der Mitternacht wünschen alle ein glückliches neues Jahr. Die Glocken läuten, Schüsse knallen (knallen) und Feuerwerkskörper fliegen leuchtend in die Luft. Ein schöner Brauch (r Brauch = e Tradition) ist das Turmblasen. Alte Melodien (e Melodie) werden über die Dächer der Stadt geblasen, die oft mit Schnee bedeckt sind. T.: Fastnacht oder Karneval wird in Süddeutschland und am Rhein laut und lustig gefeiert. Ich habe mir die Karnevalszüge in Köln und Mainz im Fernsehen angeschaut und über die Masken und Figuren herzlich gelacht (e Maske = ein künstliches Gesicht). K.: Der Karneval ist ein altes Frühlingsfest, bei dem der Winter mit viel Lärm fortgetrieben wurde. T.: Der 1. Mai wird heute als Tag der Arbeit gefeiert. K.: Auf dem Lande wird ein Maibaum aufgestellt. Der Maibaum ist eine zwanzig bis dreißig Meter hohe Tanne, die mit bunten Bändern reich geschmückt ist (schmücken = schönmachen). Unter dem Maibaum werden die Mailieder gesungen und der Maitanz getanzt. T.: Bei welchem Fest werden große Feuer angezündet (an/zünden)? K.: Das geschieht beim Sonnenwendfest. Es gibt eine Sommersonnenwende in der kürzesten Nacht des Jahres und eine Wintersonnenwende in der längsten Nacht. Am Abend der Sommersonnenwende brennen die Sonnenwendfeuer. Am Feuer werden Lieder gesungen und Sprüche gesagt (r Spruch = ein Satz, ein Vers). Die Jungen springen mit ihren Mädchen durch die Flammen (e Flamme) . Der Feuersprung soll Glück und Gesundheit bringen (r Sprung).
T.: Und was geschieht bei der Wintersonnenwende? K.: Aus der Wintersonnenwende ist die deutsche Weihnacht geworden. In jedem Haus brennt dann der Weihnachtsbaum. Früher war er nur mit Kerzen, Äpfeln, Nüssen und Gebäck geschmückt. Heute wird er mit Glaskugeln und modischem Schmuck behängt (r Schmuck). Unter dem Weihnachtsbaum liegen Gaben oder Geschenke, besonders für die Kinder. T.: Ich kenne ein deutsches Weihnachtslied. Es heißt: Stille Nacht, heilige Nacht (heilig = fromm). Ich singe das Lied sehr gern. K.: Wenn die Weihnachtslieder gesungen werden, geht das Jahr zu Ende. Das Neujahrsfest steht wieder vor der Tür. 104
Drei Kanons Wir singen die Melodie zuerst zusammen. Dann bilden wir zwei Gruppen von Sängern (singen < r Sänger). Die erste Gruppe beginnt zu singen. Die zweite Gruppe fängt später an. Das Nachsingen der zweiten Gruppe verbindet sich angenehm mit dem Gesang der ersten Gruppe (r Gesang). Es können auch drei oder vier Gruppen gebildet werden, die nacheinander bei den Nummern zwei, drei oder vier anfangen.
(e Hut = altes Wort für der Schutz; fröhlich = froh; übers = über das). 105
Sprechmust Wie heißt der Komponist der Neunten Sinfonie? — Der Komponist der Neunten Sinfonie heißt Ludwig van Beethoven. Oder: Der Komponist, der die Neunte Sinfonie komponiert hat, heißt _ _ _ . Oder: Der Komponist, den wir als den Meister der Neunten Sinfonie ehren, heißt ___ . Oder: Der Komponist, dem wir die Neunte Sinfonie verdanken (danken < verdanken), heißt _ _ _ . Oder: Der Komponist, dessen Hauptwerk die Neunte Sinfonie ist, heißt _ _ _ . Wie heißt der Dichter des Faustdramas? — Der Dichter des Faustdramas heißt Johann Wolfgang von Goethe. Oder: Der Dichter, der das Faustdrama geschrieben hat, heißt _ _ _ _ . Oder: Der Dichter, den wir als den Verfasser des Faustdramas kennen (r Verfasser = r Autor), heißt _ _ _ _ . Oder: Der Dichter, dem wir _ _ verdanken, heißt _ _ _ . Oder: Der Dichter, dessen Hauptwerk – _ ist, heißt _ _ _ _ . Wie heißt der Entdecker (entdecken = zuerst finden, der Entdecker) der Atomspaltung (spalten = teilen, e Spaltung)? Der Entdecker der Atomspaltung heißt Otto Hahn. Oder: Der Physiker, der die _ entdeckt hat, heißt _ _ . Oder: Der Physiker, den man für die Entdeckung der _ mit dem Nobelpreis geehrt hat, heißt _ _ (e Entdeckung). Oder: Der Physiker, dem wir die Entdeckung _ _ verdanken, heißt _ _ . Oder: Der Physiker, dessen größter Erfolg die Entdeckung _ _ ist, heißt _ _ . —
Der Kaiser, der in Deutschland regierte, war ein regierender Kaiser. Wir nennen ihn einen regierenden Kaiser. — Der Bildhauer, der in Deutschland lebt, ist ein lebender Bildhauer. Wir nennen ihn einen lebenden Bildhauer. — Der Präsident, der in der Welt bekannt ist, ist ein weltbekannter _ . Wir nennen ihn den weltbekannten Präsidenten. Die Königin, die in England regierte, war eine regierende Königin. Wir nennen sie eine regierende Königin. — Die Malerin, die in Deutschland lebt, ist eine lebende Malerin. Wir nennen sie eine lebende Malerin. — Die Sängerin, die in der Welt bekannt ist, ist eine weltbekannte _ . Wir nennen sie eine weltbekannte – . Das Herrscherhaus, das in Wien regierte, war ein regierendes Herrscherhaus. Wir nennen es ein regierendes Herrscherhaus. — Das Tier, das im Zoo lebt, ist ein lebendes Tier. Wir nennen es ein lebendes Tier. — Das Ballett, das in der Welt bekannt ist, ist ein weltbekanntes Ballett. Wir nennen es ein weltbekanntes _. Die Fürsten, die in den deutschen Staaten regierten, waren regierende Fürsten. Wir nennen sie regierende Fürsten. — Die Künstler, die in Deutschland leben, sind lebende Künstler. Wir nennen sie lebende Künstler. — Die Sportler, die bei den Olympischen Spielen siegen, werden weltbekannt. Wir nennen sie weltbekannte _. 106
Lehrstück 18: Wie-Fragen Mit der Bundesbahn Ratgeber für die Fahrt. Wenn Sie die Kunst des Reisens lernen wollen, dann kommen Sie zu uns, zur Bundesbahn. Sagen Sie uns Ihre Wünsche. Wir raten Ihnen gern (raten = sagen, was zu tun ist). Unser Rat kostet Sie nichts (r Rat). Wenn Sie in der Hauptreisezeit bequem fahren wollen, dann lösen Sie vor der Reise eine Platzkarte (lösen = kaufen). Das ist schon zwei Monate vorher möglich. Die Platzkarte kostet nur eine Mark und trägt die Nummer Ihres Wagens und Ihres Platzes. — Wenn Sie in der Mitte der Woche fahren, haben Sie es noch besser. Sie finden mehr Platz als am Wochenende und werden besonders gut bedient. — Wenn Sie im Zug eine Auskunft wünschen (e Auskunft = e Antwort auf eine Frage), so fragen Sie den Zugführer oder den Schaffner des Zuges (r Schaffner = ein Beamter des Zuges) . Beide helfen Ihnen gern. — Wenn Sie einen Arbeits- oder Urlaubstag gewinnen wollen, so benutzen Sie einen Schlafwagen. Sie werden frisch und ausgeruht ankommen. — Wenn Sie nachts billiger fahren wollen, so nehmen Sie einen Platz im Liegewagen. Der Schaffner bringt Ihnen für Ihre Liege ein Kopfkissen (s Kissen für den Kopf) und eine Wolldecke. — Wenn Sie aus dem Zug telefonieren wollen, dann nehmen Sie einen Fernschnellzug mit Telefondienst. Sie können dann wie zu Hause jeden Fernsprechteilnehmer im In- und Ausland anrufen. — Wenn Sie Schreibarbeiten machen oder machen lassen wollen, dann benutzen Sie das Schreibabteil der Fernschnellzüge. Sie können dort selbst schreiben oder der Zugsekretärin diktieren (diktieren = vorsprechen). Die Sekretärin hat Briefmarken und übergibt Ihre Briefe der Post. — Wenn Sie mit dem eigenen Wagen reisen wollen, aber die lange An- oder Rückfahrt am Steuer nicht machen möchten, dann können Sie Ihr Auto in bestimmten Nachtschnellzügen mitnehmen. Während Sie im Schlaf-, Liege- oder Sitzwagen fahren (während = in der Zeit), wird Ihr Auto im selben Zug preiswert befördert (befördern = transportieren). Wenn Sie Geld sparen wollen, dann lösen Sie schon bei der Hinfahrt eine Rückfahrkarte. Sie ist bis zu 40 0 /o billiger als Einzelkarten. — Wenn Sie viel fahren wollen, dann lösen Sie eine Netzkarte für alle Strecken der Bundesbahn oder für einen Teil der Strecken. Sie können dann während eines Monats oder während einer Woche so oft fahren wie Sie wollen und auch alle Bahnbusse frei benutzen. — Wenn Sie regelmäßig zur Arbeit oder zum Studium fahren, dann lösen Sie eine Monatskarte oder eine Wochenkarte. Für Schüler gibt es besonders billige Schülerkarten. — Wenn Sie Ihr Gepäck nicht tragen wollen, dann geben Sie es als Reisegepäck auf. Die Preise sind niedrig und Sie reisen ohne Sorgen. In größeren Orten gibt es einen Haus-zu-HausDienst für Ihr Gepäck. Er holt Ihr Gepäck aus Ihrer Wohnung und bringt es zu der neuen Anschrift in dem gewählten Ort (e Anschrift = e Adresse). 107
Im Fernschnellzug. Einer der bekanntesten deutschen Fernschnellzüge heißt Rheingold. Der Rheingold ist ein Tagesschnellzug, der die holländische Kanalküste mit Basel in der Schweiz verbindet (e Küste = Ufer des Meeres). Bei der Ankunft wie bei der Abfahrt hat er Anschluß an die Schiffe nach England. Die Fahrzeit des Zuges war 1927 zwölf Stunden. Jetzt braucht er für die gleiche Strecke ungefähr acht Stunden. Der Rheingold ist das Schaustück der Deutschen Bundesbahn. Er hat neben den drei Abteilwagen (s Abteil = ein Teil des Ganzen) einen Großraumwagen, einen zweistöckigen Aussichtswagen und einen Speisewagen mit einem Barraum. Besonders anziehend ist der Aussichtswagen (anziehend interessant). Hier können die Reisenden in bequemen Liegesesseln die Landschaft wie in einem Farbfilm vorbeiziehen lassen. Die Fahrt führt durch die tiefliegenden Gebiete Hollands in das flache niederrheinische Land, in das sich das westdeutsche Industriegebiet mit Kohlenzechen und Stahlwerken hineinschiebt. Vom Hauptbahnhof in Köln blickt der Reisende auf die hohen Domtürme. Hinter Bonn beginnt am Siebengebirge der romantische Mittelrhein (romantisch). Von den Höhen grüßen die alten Rheinburgen, und hinter Koblenz zeigt sich der vielbesungene Loreleifelsen (r Felsen = ein Berg aus Stein). Die sonnigen Uferberge tragen Weinberge, auf denen einer der besten Weine Europas wächst. Bei Bingen wird das Tal wieder breit. Hinter Karlsruhe geht die Fahrt durch die oberrheinische Tiefebene. Bald kommen die Höhen des Schwarzwaldes an das rechte Rheinufer. Etwas später sind auf dem linken Ufer die Berge der Vogesen zu sehen. Nicht weit hinter Freiburg liegt die Schweizer Grenze mit Basel, dem Endpunkt des Zuges. Die Fernschnellzüge sind neuartige Leichtmetall-Gliederzüge, die von einer Diesellok gezogen werden. Beim Kauf der Fahrkarte wird dem Reisenden der Platz angegeben. Gepäck, Mantel und Hut werden ihm beim Einsteigen abgenommen und beim Aussteigen zurückgegeben. Die Reisenden werden rechtzeitig gebeten, sich zum Aussteigen fertigzumachen. Die Züge haben Klimaanlagen. Alle Abteile sind im Sommer kühl und im Winter warm. Die Fenster haben doppelte Glasscheiben, die auch den Lärm abhalten. Sie lassen sich nicht öffnen. Dadurch ist im Zug immer ein kleiner Überdruck, der jeden Luftzug unmöglich macht. Neben dem Schreibabteil mit Zugtelefon und neben der Bar führen einige Stufen nach oben in den zweiten Stock des Aussichtswagens. Unter dem großen Glasdach überschauen die Reisenden den Zug, der einer der ältesten Straßen Europas folgt. Reisende aus aller Welt kommen heute an den Rhein. In alten Zeiten zogen deutsche Kaiser und römische Soldaten den Weg rheinauf und rheinab. Nach der Sage ritt auch Siegfried, der Held vom Niederrhein, nach Worms am Oberrhein, um die schöne Kriemhild zu gewinnen. Seit Siegfrieds tragischem Tod soll sein reicher Goldschatz (r Schatz = e Wertsachen), das Nibelungengold, auf dem Grund des Stromes ruhen (r Strom = ein großer Fluß). Als Rheingold hat es dem Zug seinen Namen gegeben. 108
Fragen zum Wortfeld: schnell — langsam KARL: Wie sagst du, wenn etwas in kurzer Zeit getan werden soll? TOM: Ich brauche das Zeitwort eilen und seine Ableitungen und sage: Ich eile nach Hause. Oder: sich beeilen. Er beeilt sich, um bald nach Hause zu kommen. Oder: eilig. Bist du sehr eilig? Oder: e Eile. Er kommt in großer Eile (e Eile). Ein Eilzug ist ein Zug, der sich beeilt, der eiliger ist als ein Personenzug und darum für die gleiche Strecke weniger Zeit braucht. K.: Kennst du andere Zeitwörter für eine schnelle Bewegung?
T.: Ich gebrauche jagen. Er jagt hinter dem Hund her. Er will ihn fangen (jagen). Oder: rennen. Er rennt zur Haltestelle. Er will vor der Straßenbahn da sein (rennen). Oder: sausen. Das Auto saust wie der Wind über die Autobahn (sausen). Oder stürmen. Die Mannschaft stürmt wie der Sturmwind gegen das Tor des Gegners. Oder: rasen. Das Flugzeug rast wie der Orkan über die Startbahn (rasen). K.: Kennst du andere Ausdrücke für schnell? T.: Ich gebrauche rasch und sage: Komm rasch zu mir! Oder: flink. Lauf flink in die Apotheke (flink) ! Oder: hastig. Arbeite nicht zu hastig (hastig)! K.: Wie schreibt man, wenn man eine schnelle Antwort haben möchte? T.: Man schreibt: umgehend. Ich bitte um umgehende Antwort. Oder: postwendend. Bitte, schicken Sie mir die Zeugnisse postwendend zurück (postwendend = mit der nächsten Post). K.: Wie sagst du, wenn etwas zu schnell getan wird? T.: Ich sage: übereilt. Das hast du übereilt (mit zu viel Eile) getan. Oder: übereifrig. Er ist zu eifrig oder übereifrig (eifrig = tätig). Oder: fieberhaft. Sie arbeiten fieberhaft (fieberhaft = wie im Fieber). Oder: ruhelos. Er geht ruhelos hin und her (ruhelos = ohne Ruhe). Oder: oberflächlich. Das ist eine oberflächliche Arbeit (oberflächlich = ohne Nachdenken). K.: Es gibt ein Sprichwort, das sagt, daß man schnell, aber nicht zu schnell arbeiten soll. Kennst du das Sprichwort? T.: Ja, ich kenne es. Es heißt: Eile mit Weile (e Weile = eine kurze Zeit). Man soll schnell arbeiten, aber dabei etwas Zeit, eine kleine Weile, zum Nachdenken und Ausruhen haben. K.: Wie sagst du, wenn etwas zu langsam getan wird? T.: Ich gebrauche das Wort schleppend. Die Arbeit geht nur schleppend vorwärts (schleppen = hinter sich ziehen, wie es ein Schlepper, ein Traktor tut). Oder: kriechend. Sie kommen nur kriechend weiter (kriechen = sich ohne Füße bewegen). Oder: schwerfällig. Er arbeitet schwerfällig (schwerfällig = als ob es ihm schwerfiele). Oder: schläfrig. Sie arbeitet schläfrig (schläfrig = als ob sie schliefe). Wer immer schläfrig arbeitet, ist eine Schlafmütze, eine große Schlafmütze (e Schlafmütze). 109
Fragen zum Fahrplan DIETER: Du wolltest einen Fahrplan sehen. Hier sind zwei: ein kleiner Taschenfahrplan und ein großes amtliches Kursbuch (amtlich = offiziell). ROBERT: Mit seinen bunten Blättern sieht das Kursbuch lustig aus. D.: Die verschiedenen Farben der Blätter machen das Kursbuchlesen leicht. Auf grünem Papier stehen die schnellen TEE-Züge (Trans-Europa-Express), die Autoreisezüge und die Auslandsverbindungen; auf gelbem Papier die Fernverbindungen für große Reisen in Deutschland; auf rotem Papier die Fern. verbindungen für mittlere Reisen in Deutschland und auf weißem Papier die zahlreichen Streckenpläne für alle Züge in allen Bundesländern. Wenn du dir den Kursbuchschlüssel auf Seite 4 mit der Zeichenerklärung ansiehst, dann kannst du das Kursbuch gebrauchen. R.: Das möchte ich jetzt. Der Kursbuchschlüssel sagt: Zum Aufsuchen einer Zugverbindung benutze man das Ortsverzeichnis (s Verzeichnis = s Register) oder die Streckenkarten. Die Zahlen rechts neben den Orten und an den Eisenbahnstrecken bezeichnen die Nummern der Fahrpläne im Kursbuch. Die Zeichen und Bilder sind leicht zu verstehen. Ein Kreuz heißt z. B. nur an Sonn- und Feiertagen; zwei Hämmer bedeuten nur werktags; ein Telefon zeigt an, daß ein Fernsprecher im Zug ist. D.: Jetzt suche mir einen passenden Zug aus dem Kursbuch. Ich möchte von Köln nach München fahren und am frühen Nachmittag dort sein. R.: Im Ortsverzeichnis des Kursbuches suche ich den Namen der Stadt Köln. Auf Seite 40 steht KÖLN Hbf, d. h. Köln Hauptbahnhof. Das kleine Zeichen hinter dem Namen sagt, daß es in Köln einen Haus-zu-Haus-Dienst für das Gepäck gibt. Da München auf Seite 43 dasselbe Zeichen hat, so kannst du den Dienst benutzen. Unter KÖLN Hbf stehen die Orte, zu denen die Züge von Köln fahren. Der erste Ort ist Aachen. Die Entfernung ist 71 km, die Nummer des Fahrplans 247. Alle Züge des Fahrplans Köln—Düren—Aachen—Belgien und zurück sind unter der Nummer 247 auf den Seiten 161 bis 164 zu finden. Hier steht: nach München, Entfernung 634 km, Nummer der Fahrpläne D5, 1b und 1c. Die Nummern mit den großen Buchstaben sind Auslandsverbindungen, die mit den kleinen Buchstaben Inlandsverbindungen. Ich brauche für dich den Fahrplan 1b. Er steht auf den Seiten 57 bis 62. Die Züge fahren von Dortmund über Köln, Stuttgart und Ulm nach München und zurück. Nachmittags kommt ein Zug um 14 Uhr 31 in München an, ein anderer um 15 Uhr. Der erste Zug fährt um 7 Uhr 45 von Köln ab, der zweite um 8 Uhr. Der erste Zug ist ein Fernschnellzug mit Speisewagen und Schreibabteil. Er führt nur die erste Wagenklasse und heißt RHEINBLITZ. Der zweite ist ein Schnellzug mit Speisewagen. Er hat zwei Wagenklassen und heißt GLÜCKAUF. Welchen Zug willst du nehmen? D.: Den ersten, wenn du die erste Wagenklasse für mich bezahlst! 110
Die Schilderung Wenn wir in einem sachlichen Bericht auch eigene Gedanken und persönliche Gefühle bringen, dann wird aus dem Bericht eine Schilderung (e Schilderung). Wir können Erlebnisse (s Erlebnis), Gegenstände, Orte, Menschen und Bilder schildern (schildern = mit Worten malen). Die Sprache der Schilderung soll lebendig und farbig sein (farbig = mit Farben). Sie soll im Leser die gleichen Gefühle wecken, die der Schreiber hatte. Passende Eigenschaftswörter und Zeitwörter helfen dabei. Die Zeitform der Schilderung ist die Vergangenheit. Man wählt aber auch die Gegenwart, um besonders lebendig zu schreiben.
Elektrisch nach München. Die Fahrt im Führerstand der neuen Elektrolok war ein Erlebnis. Um 8 Uhr stieg ich in Hannover in die gelbblaue Lokomotive, die schnellste Lok Deutschlands. Punkt 8 Uhr 6 beginnt die Fahrt. Der Lokführer dreht sein Steuerrad. Damit lenkt er nicht (lenken = leiten). Er regelt oder schaltet mit dem Rad die Geschwindigkeit. 28 Schaltungen hat das Steuerrad (e Schaltung). 160 Stundenkilometer kann der Lokführer fahren. Schon nach 90 Sekunden rast der Zug mit 100 Stundenkilometer über die Schienen. Ob 50 oder 150 km, man fühlt die Schnelligkeit nicht. Die Masten der elektrischen Oberleitung fliegen vorbei (r Mast). Die Schienen, zwei silberne Streifen im endlosen Land (endlos = ohne Ende), werden unter die Lok gezogen. Zehn Wagen, über 400 Tonnen, zieht die Lok wie spielend hinter sich her. 600 Fahrgäste sitzen in den Abteilen. Sie unterhalten sich, lesen, schlafen oder essen und denken nicht daran, daß ihr Leben in den Händen des Lokführers liegt. Ruhig bedient er die Schalter. Zwei Dutzend Instrumente auf dem Schalttisch der Lok verwirren den Zuschauer (verwirren unsicher machen). Den Lokführer verwirren sie nicht. Er könnte sie im Schlaf bedienen, aber schlafen darf er nicht. Jede Minute muß er den Prüfknopf drücken und beweisen (beweisen = demonstrieren), daß er wach ist, sonst schalten sich die Motoren aus und die Bremsen bringen den Zug zum Stehen. Vier Elektromotoren jagen den Schnellzug mit 5 000 PS über die Schienen. Die Fahrt im Führerstand ist wie eine Reise im Aussichtswagen. Glasscheiben schützen vorn und an den Seiten. Bequeme Sitze bieten sich an. Eine Klimaanlage arbeitet. Keine Zugluft weht. Man fühlt sich sicher im Führerstand der Elektrolok. Nur einmal hat mein Herz schneller geschlagen. Am Horizont zeigte sich der Gegenzug. Blitzschnell kam er näher. Seine Lok schien auf unserem Gleis zu fahren und raste doch auf dem Nebengleis vorbei. Nur der Fahrwind schlug an unser Fenster. Nach wenigen Sekunden waren die Züge wieder viele Kilometer getrennt und jagten nach Süden und Norden. Der unsere raste auf München zu, der Gegenzug sauste über Hannover nach Hamburg. Die Schilderung als Zeitungsbericht: Zu Beginn des Sommerfahrplans hat die Bundesbahn eine neue elektrische Lokomotive eingesetzt. Die Elektrolok E 10 ist mit 160 Stundenkilometern die schnellste Lok Deutschlands. 111
Sprechmuster Mein Freund geht heute abend zum Tanz. Oder: Er wird heute abend tanzen gehen. Oder: Er sagt, daß er heute abend tanzen gehen wird. Ich werde heute abend tanzen gehen. Du wirst _ _ _ _ . Er wird ____ . Wir werden ____. Ihr werdet ____ . Sie werden ---. Ich sage, daß ich heute abend tanzen gehen werde. Du sagst, daß du ... wirst. Er sagt, daß er ... wird. Wir sagen, daß wir ... werden. Ihr sagt, daß ihr ... werdet. Sie sagen, daß sie ... werden. Mein Freund will heute abend tanzen gehen. Oder: Er sagt, daß er heute abend tanzen gehen will. Ich will heute abend tanzen gehen. Du mußt ____ . Er kann ____. Wir dürfen ___. Ihr sollt ____. Sie möchten ____ . Ich sage, daß ich heute abend tanzen gehen will. Du sagst, daß du ... mußt. Er sagt, daß er ... kann. Wir sagen, daß wir ... dürfen. Ihr sagt, daß ihr ... sollt. Sie sagen, daß sie ... möchten. Ich werde heute abend tanzen gehen wollen. Du wirst _ _ _ _ müssen. Er wird ... können. Wir werden ... dürfen. Ihr ... sollen. Sie ... mögen. Dieser Brief ist mit der Hand geschrieben. Der handgeschriebene Brief ist ein Geburtstagsbrief. Wie lang ist der handgeschriebene Geburtstagsbrief? Mein handgeschriebener _ ist nur eine Seite lang. Der andere Brief ist mit der Schreibmaschine getippt. Der getippte Brief ist ein Geschäftsbrief. Wie schwer ist der getippte Geschäftsbrief? — Mein getippter _ ist ungefähr fünfzig Gramm schwer. Diese Karte ist mit der Druckmaschine gedruckt (drucken). Die gedruckte Karte ist eine Staatenkarte. Wie breit ist die gedruckte Staatenkarte? — Meine gedruckte _ ist 1,20 m breit. Die andere Karte ist mit der Hand gezeichnet. Die handgezeichnete Karte ist eine Wetterkarte. Wie oft erscheint die handgezeichnete Wetterkarte? — Meine handgezeichnete _ erscheint einmal täglich. Dieses Buch ist in Leder gebunden. Das ledergebundene Buch ist ein Kunstbuch. Wie teuer ist das ledergebundene Kunstbuch? — Mein ledergebundenes Kunstbuch kostet 48,50 DM. Das andere Buch ist nur geheftet (heften). Das geheftete Buch ist ein Unterhaltungsbuch. Wie alt ist das geheftete Unterhaltungsbuch? — Mein geheftetes _ ist noch neu. Diese Pakete sind mit Bindfäden zugebunden (r Faden). Die zugebundenen Pakete sind Postpakete. Wie schwer sind die zugebundenen Postpakete? — Unsere zugebundenen _ sind alle gleich schwer. Die anderen Pakete sind mit Papierstreifen zugeklebt (kleben). Die zugeklebten Pakete sind Kundenpakete. Wie dick sind die zugeklebten Kundenpakete? — Unsere zugeklebten _ sind nur 5 cm dick.
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Lehrstück 19. Wo-Fragen In Bonn am Rhein Wie Bonn die Bundeshauptstadt wurde. Am Ende des zweiten Weltkrieges war das Gebiet des Deutschen Reiches mit der Hauptstadt Berlin in den Händen der Sieger. Sie übernahmen die schwere Aufgabe, Mitteleuropa neu zu ordnen. Österreich wurde aus dem Reichsgebiet herausgenommen und im Jahre 1955 zu einem selbständigen, neutralen Staat gemacht (neutral). Fast alle Nachbarländer Deutschlands hatten kleinere oder größere Grenzgebiete des Reiches übernommen oder besetzt (besetzen). Auf dem Restgebiet des untergegangenen Dritten Reiches (r Rest = das, was zurückbleibt) trafen die Gegensätze der östlichen und der westlichen Welt immer schärfer aufeinander (r Gegensatz = r Kontrast). Unter den Augen der beiden Weltmächte Amerika und Rußland bildeten sich im Jahre 1949 zwei neue Staatsgebiete. Aus den westlichen Besatzungsgebieten (e Besatzung) wurde die Bundesrepublik Deutschland, kurz BRD genannt. Aus den östlichen Besatzungsgebieten entstand die Deutsche Demokratische Republik, kurz DDR genannt. Beide Länder erhielten 1955 von ihren Gründern die staatliche Unabhängigkeit (e Unabhängigkeit = e Freiheit). Die Bundesrepublik kam in das westliche Bündnis (s Bündnis = e Allianz). Die DDR wurde an den Ostblock angeschlossen (r Block = e Gruppe). Die deutsche Hauptstadt Berlin blieb als eigenes Land in den Händen der Besatzungsmächte und wurde später in eine westliche und eine östliche Hälfte geteilt. Die östliche Hälfte nennt sich die Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin ist umgeben von den Ländern der Deutschen Demokratischen Republik und liegt weit von den Grenzen der Bundesrepublik. Lang und schwierig sind die Verbindungswege zum Westen (schwierig = schwer). Von Berlin kann die Bundesrepublik nicht regiert werden. Deshalb mußte schon vor Jahren nach einer vorläufigen deutschen Hauptstadt gesucht werden (vorläufig = provisorisch). Nach langem überlegen fiel die Wahl auf Bonn (überlegen = nachdenken). Die kleine rheinische Universitätsstadt findet sich nur schwer in die neue Rolle als Hauptstadt. Bonn hat eine alte Geschichte, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht. Lange Zeit war die Stadt Haupt- und Residenzstadt Kurkölns. Das spätromanische Münster ist ein bekannter mittelalterlicher Kirchenbau (romanisch = Baustil mit Rundbogen). Die Erzbischöfe von Köln regierten im Stadtschloß, das heute das Hauptgebäude der Universität ist. Sie wohnten oft im Gartenschloß, das zur Zeit auch der Universitätsarbeit dient. Auf beiden Seiten der Koblenzer Straße breitet sich das neue Regierungsviertel aus. Am Rheinufer liegt der Sitz des Bundespräsidenten und das Amt des Bundeskanzlers. Ihnen und dem Bundestag, dem Parlament, ist in der Verfassung die Aufgabe gestellt (e Verfassung = s Grundgesetz des Staates), die Einheit des geteilten Vaterlandes wiederherzustellen, die im Herzen aller Deutschen weiterlebt. 113
Bonn, die Beethovenstadt. Wie sah Bonn zur Zeit Beethovens aus? (e Gasse —überdiDächStamrenschl,itaenGs = eine kleine Straße) blickten die Türme des Münsters. Das Gotteshaus war eine der schönsten romanischen Kirchen Deutschlands mit einem berühmten Kreuzgang (berühmt = bekannt und beliebt). Den Alten Markt schmückte das stolze Rathaus mit der großen Freitreppe. Die Stadt war der Regierungssitz oder die Residenz der Kölner Kurfürsten. Die Kurfürsten vereinigten das weltliche Amt eines regierenden Fürsten (weltlich) und das geistliche Amt des Erzbischofs in einer Person (geistlich). Als deutsche Reichsfürsten hatten sie ihr Land zu regieren und den Kaiser zu wählen. Als geistliche Kirchenfürsten hatten sie die rheinische Kirche zu verwalten (verwalten = leiten, führen) und den Papst zu beraten (beraten = Rat geben). Die Kölner Kurfürsten aus dem bayrischen Herrscherhaus der Wittelsbacher hatten in Bonn Schlösser, Parkanlagen und Alleen geschaffen (schaffen = bilden, bauen). Dort feierten sie mit ihrem Hof (r Hof = Diener, Beamte und Freunde des Fürsten) lebensfrohe Feste im Stil der Zeit. In einer der engen Straßen der Stadt (eng = schmal), in der Bonngasse, wohnte Beethovens Vater. Er war Hofmusiker des Kurfürsten. Sein Sohn Ludwig spielte schon mit dreizehn Jahren im kurfürstlichen Orchester. Beethovens Lehrer lenkten die Blicke des Kurfürsten auf den jungen Musiker, um eine Hilfe für seine Weiterbildung in Wien zu bekommen. Was ist in Bonn aus der Zeit Beethovens zu sehen? — Münster und Rathaus stehen noch auf ihrem alten Platz und werden wie früher gebraucht. In den Schlössern der Kurfürsten, die schon lange nicht mehr regieren, arbeitet die Universität. In den Parkanlagen erholen sich die Studenten. Unter den Alleebäumen parken ihre Autos. Wenn die studierende Jugend eines ihrer großen Universitätsfeste feiert, dann wacht der lebensfrohe Geist der kurfürstlichen Zeit wieder auf. Die Altstadt hat noch einige der schmalen Gassen, darunter die Bonngasse mit Beethovens Geburtshaus. Handschriften, Briefe und Musikinstrumente des Meisters füllen die Räume des Hauses. Den Geist der Beethovenzeit findet der Besucher am besten auf dem Alten Friedhof. Dort ruht Beethovens Mutter. Auch Schillers Gattin und Sohn liegen da. Die alten Grabsteine tragen viele Namen, die in der Musik und Dichtung, in der Wissenschaft und Politik des vergangenen Jahrhunderts einen guten Klang haben (r Klang).
Wie ehrt die Stadt Bonn ihren großen Sohn? — Alljährlich im Herbst feiert sie das Beethovenfest, zu dem Gäste aus aller Welt nach Bonn kommen. Berühmte Künstler und Dirigenten bringen die Werke des Meisters in der neuen Beethovenhalle zu Gehör. Die Stadt hat eine moderne Konzerthalle als Ersatz für die zerstörte alte Beethovenhalle gebaut. Die neue Halle hat Säle verschiedener Größe und Räume für Tagungen jeder Art (e Tagung = r Kongreß). Sie besitzt alle neuzeitlichen Einrichtungen für Funk- und Fernsehübertragungen (e Einrichtung = e Installation). 114
Fragen zum Wortfeld: Politik Herr BERGER: Wir haben oft von der Politik gesprochen. Weißt du, was Politik ist oder was sie tut? PETER: Ich meine, Politik hat den Staat zu führen oder das Volk zu leiten. B.: Man sagt, Politik ist die Lehre von der Staatsführung oder die Arbeit, einen Staat zu leiten oder die Kunst, ein Volk zu führen. P.: Ein Politiker ist also ein Mann, der an der Führung oder Leitung des Staates und des Volkes mitarbeitet (r Politiker). Ich denke dabei immer an die Minister der Regierung und an die Abgeordneten des Parlamentes. B.: Nicht nur Minister und Abgeordnete sind Politiker. Jeder, der im staatlichen Leben arbeitet (staatlich = zum Staat gehörend) oder im öffentlichen Leben tätig ist (öffentlich = amtlich oder offiziell), kann ein Politiker sein. Jedermann kann Politik treiben. Jeder Wähler soll politisch denken. Kannst du das Wort politisch gebrauchen? P.: Das Eigenschaftswort politisch bezeichnet alles, was zur Politik gehört. Ich kenne eine politische Literatur, eine politische Erziehung, eine politische Zeitung. Es gibt politische Reden, politische Fehler, politische Dummheiten (e Dummheit) und politische Parteien (e Partei). B.: Welche Parteien kennst du? P.: Man spricht von Links- und Rechtsparteien und von Parteien der Mitte und denkt an die Sitzordnung im Parlament. Ich kenne konservative Parteien (konservativ = am Alten hängend) und liberale Parteien (liberal = für Gedankenfreiheit eintretend) als Parteien der Rechten; demokratische Parteien und sozialdemokratische Parteien als Parteien der Mitte; sozialistische Parteien und kommunistische Parteien (kommunistisch) als Parteien der Linken. Viele Parteien haben besondere Namen, z. B. CDU = Christlich-Demokratische Union; SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands; FDP = Freie Demokratische Partei. B.: Was ist mit Parteipolitik gemeint? P.: Parteipolitik ist die Politik der politischen Parteien. Sie möchten die Regierung in ihrem Sinne lenken oder beeinflussen (beeinflussen = bewegen, dirigieren) . Sie suchen Einfluß auf die Arbeit der Regierung. B.: Kann ein Politiker, z. B. ein Minister oder ein Abgeordneter, in der politischen Arbeit tun und lassen was er will? P.: Nein, natürlich nicht. Er soll den Willen seiner Wähler erfüllen (r Wille). Dabei ist er aber an die Gesetze der Moral gebunden (e Moral). B.: Was soll eine gute Politik tun? P.: Sie soll allen Bürgern des Staates Recht (s Recht) und Gerechtigkeit (e Gerechtigkeit) garantieren und geben. Sie soll für das Glück und die Wohlfahrt des ganzen Volkes sorgen (e Wohlfahrt). Sie soll für die Sicherheit des Staates und für den Frieden in der Welt arbeiten. 115
Fragen zu Volk, Nation und Staat Herr BERGER: Wenn du mich nach dem Unterschied von Volk und Nation fragst (r Unterschied = e Differenz), so muß ich dir sagen, daß die beiden Wörter oft dasselbe bedeuten. Wir sprechen vom Völkerbund (r Völkerbund) und vom Völkerrecht (s Völkerrecht). In anderen Ländern spricht man aber vom Bund der Nationen und vom Recht der Nationen und meint dasselbe. PETER: Muß ein Volk immer denselben Staat und dieselbe Sprache haben? B.: Das ist meist richtig, aber nicht immer. Manchmal leben Teile eines Volkes allein in einem eigenen Staat oder mit anderen Völkern zusammen in einem gemeinsamen Staat (gemeinsam = vereinigt). Das Zusammenleben verschiedener Völker in einem Staat ist möglich. Ein Beispiel dafür ist die Schweiz. Manchmal führt das Zusammenleben aber auch zu Schwierigkeiten (e Schwierigkeit). Das Zusammenleben braucht Verstehen der anderen Menschen und Duldung der anderen Meinung (e Duldung = e Toleranz). Das deutsche Volk lebt heute nicht in einem Staat. Wo leben Deutsche? P.: Deutsche leben in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Die meisten Deutschen leben in Deutschland. Das Deutsche Reich ist zur Zeit geteilt. Der große Teil des Reiches heißt die Bundesrepublik, der kleine Teil nennt sich die Deutsche Demokratische Republik. Die Deutschen sind in Deutschland deutsche Staatsbürger, in Österreich österreichische Staatsbürger und in der Schweiz Schweizer Staatsbürger. B.: Die Bundesrepublik ist heute der größte deutsche Staat. Dieser Staat ist eine Republik (e Republik). Weißt du, was das ist? P.: Die Republik ist eine Staatsform, in der die Staatsgewalt vom Volke ausgeht (e Gewalt = e Macht). B.: Wie ist das möglich und wie geschieht das? P.: In der Bundesrepublik wählt das Volk ein Parlament, den Bundestag. B.: Es gibt aber noch ein zweites Parlament. Kennst du es? P.: Ja. Das zweite Parlament ist der Bundesrat. Im Bundesrat sind die Vertreter der zehn Länder, aus denen die Bundesrepublik besteht. B.: Bundestag und Bundesrat bilden zusammen die Bundesversammlung, die den Präsidenten der Bundesrepublik wählt (r Präsident). Der Bundespräsident wird für fünf Jahre gewählt. Er darf nur einmal wiedergewählt werden. P.: Wählt die Bundesversammlung auch den Bundeskanzler? B.: Nein. Der Bundeskanzler wird vom Bundestag allein gewählt. Seine Amtszeit dauert vier Jahre. Der Bundeskanzler ist der Leiter der Bundesregierung. Er bestimmt die Politik der Bundesregierung. Er wählt auch die Minister und schlägt sie vor (vor/schlagen = anbieten). Der Bundespräsident ernennt sie (ernennen), d. h. er macht sie zu Ministern. Die Bundesregierung ist eine parlamentarische Regierung. Die Bundesregierung muß das Vertrauen des Parlaments haben (s Vertrauen).
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Das Deutschlandlied Das Deutschlandlied ist seit 1922 die deutsche Nationalhymne (e Nationalhymne). Der Dichter des Deutschlandliedes heißt Hofmann von Fallersleben. Er hat das Lied im Jahre 1841 auf der Nordseeinsel Helgoland gedichtet. Die Insel gehörte damals noch zu England. Der Dichter war Professor in Breslau. Er verlor sein Amt und mußte das Land verlassen, weil er zwei Bände ‚Unpolitische' Gedichte, darunter das Deutschlandlied, hatte drucken lassen. Der Dichter und sein Lied sind oft falsch verstanden worden. Beide sind Kinder ihrer Zeit. Damals gab es kein deutsches Reich. Das Alte oder Erste Reich war im Jahre 1806 in den Kriegen Napoleons untergegangen. An seine Stelle war der Deutsche Bund getreten (r Bund = e Union). Zu dem Bund gehörten ein paar Dutzend deutsche Länder und drei ausländische Fürsten. Der Deutsche Bund war ein Fürstenbund, kein deutscher Staat. Als der Wunsch des Volkes nach einem einigen Reich nicht erfüllt wurde, kam es im Jahre 1848 zur Revolution (e Revolution). Nach der Revolution wurde die erste deutsche Nationalversammlung gewählt. Sie tagte in der Paulskirche zu Frankfurt (tagen = zusammenkommen). Unter den Abgeordneten war der Dichter des Deutschlandliedes. Er wollte, wie die meisten Abgeordneten, ein neues Reich gründen (gründen = bilden). Es sollte alle Länder des Deutschen Bundes vereinigen und darum von der Maas im Westen bis zur Memel im Osten und von der Etsch im Süden bis zum Belt im Norden reichen. Dieses Wunschbild seines Vaterlandes liebte der Dichter über alles, d. h. mehr als alles in der Welt (I. Strophe des Liedes). — Dieses Deutschland seiner Träume (r Traum = ein Bild im Schlaf) mit seiner Treue (e Treue), seinen Frauen, seinem Wein und seinen Liedern sollte von aller Welt geliebt, nicht gefürchtet werden (2. Strophe). -- In diesem Land der Zukunft sollten alle Bürger nach Einigkeit und Recht und Freiheit streben (streben suchen, fleißig dafür arbeiten), um ein Unterpfand für eine glückliche Zukunft zu haben (s Unterpfand = e Garantie) (3. Strophe). Das Deutschlandlied ist seit 1952 auch die Nationalhymne der Bundesrepublik. Weil die erste Strophe manchmal falsch verstanden wurde und weil die europäischen Nationalstaaten zu einer Einheit zusammenwachsen, wird bei amtlichen Feiern statt der ersten Strophe die dritte Strophe gesungen. Sie heißt: Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland ! Danach laßt uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand: Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland! Die Melodie dieses Liedes stammt von Joseph Haydn (stammen = herkommen). Der Komponist hat sie schon 1797 für die österreichische Kaiserhymne geschrieben. Berühmt sind Haydns Variationen über die Melodie in seinem Kaiserquartett. Die Melodie wurde später für das Deutschlandlied übernommen. 117
Sprechmuster Wir gebrauchen statt ‚geworden' die Kurzform ‚worden'. 1. Wovon ist gesprochen worden? — Von den Kölner Kurfürsten ist gesprochen worden. Ich weiß, daß von den Kölner Kurfürsten gesprochen worden ist. 2. Worin ist gefeiert worden? — In den Schlössern und Parkanlagen ist gefeiert worden. Du weißt, daß _ _ _ und _ _ worden ist. 3. Womit ist gespielt worden? — Mit den alten Instrumenten ist gespielt worden. Er weiß, daß worden ist. 4. Wonach ist gefragt worden? — Nach der Beethovenhalle ist gefragt worden. Wir wissen, daß _ _ _ _ worden ist. 5. Wobei ist getanzt worden? — Bei den großen Festen ist getanzt worden. Ihr wißt, daß worden ist. 6. Worunter ist geparkt worden? — Unter den Alleebäumen ist geparkt worden. Sie wissen, daß _ _ _ _ worden ist. 1. Der Bundeskanzler ist gewählt worden. Von wem ist er gewählt worden? — Er ist vom Bundestag gewählt worden. Wann ist er vom Bundestag gewählt worden? — Er ist nach der letzten Wahl vom Bundestag gewählt worden. Wir sagen, daß der Bundeskanzler nach _ _ _ vom _ gewählt worden ist. 2. Der Bundespräsident ist wiedergewählt worden. Von wem ist er _ worden? — Er ist von der Bundesversammlung _ worden. Wann ist er _ _ _ – worden? — Er ist am Ende seiner Amtszeit von _ _ wiedergewählt worden. Wir wissen, daß der Bundespräsident am Ende _ _ von _ _ wiedergewählt _ ist. 3. Die Minister sind ernannt worden. Von wem sind sie _ worden? — Sie sind vom Bundespräsidenten _ worden. Wann sind sie vom _ _ _ ? — Sie sind in der letzten Woche vom _ _ worden. Wir lesen, daß die Minister in der _ _ vom _ ernannt _ sind. 4. Das Parlament ist aufgelöst worden. Von wem ist das _ _ _ ? — Das Parlament _ vom Bundeskanzler _ worden. Wann ist das Parlament vom _ _ _ ? — Das Parlament ist vor der Zeit vom _ _ worden. Wir erfahren (erfahren = hören), daß _ _ vor _ _ vom _ aufgelöst _ ist. 5. Die Verfassung ist geändert worden. Von wem ist die _ _ _ ? — Die Verfassung ist vom Parlament _ worden. Wann ist _ _ vom _ _ _ ? — Die Verfassung ist in der letzten Sitzung vom _ _ worden. Die Zeitungen berichten, daß die Verfassung in _ _ _ vom _ geändert _ ist. 6. Der Staatshaushalt ist angenommen worden (r Staatshaushalt r Etat). Von wem ist der _ _ _ ? — Der _ _ vom Parlament _ worden. Wann ist der _ vom _ _ _ ? — Der _ _ heute morgen vom _ _ worden. Das Radio meldet, daß _ _ heute morgen vom _ angenommen _ ist. 118
Lehrstück 20. Die Frage; Warum? Ein Besuch in München Das Deutsche Museum. Warum Karl nach München fahren kann. TOM: Du hast einen Preis bekommen. Ich gratuliere! Aber erzähle, bitte! KARL: Ich habe eine Studienfahrt zum Besuch des Deutschen Museums erhalten. Ich kann umsonst nach München fahren (umsonst = frei) und darf eine Woche kostenlos dort bleiben (kostenlos = gratis). T.: Wofür hast du den Preis bekommen? K.: Für gute Leistungen in den naturwissenschaftlichen Fächern (e Leistung). T.: Und dafür mußt du eine Woche lang im Museum sitzen? K.: Ich werde jeden Tag gern hineingehen; denn das Deutsche Museum ist eine Bildungsstätte von internationalem Rang. Mehrere Hunderttausend Besucher kommen Jahr für Jahr aus der ganzen Welt nach München, um im Deutschen Museum einen Überblick über die Leistungen der Technik zu finden und einen Einblick (r Einblick) in die Fortschritte der Naturwissenschaften zu bekommen. T.: Zeigt das Deutsche Museum nur deutsche Technik und Wissenschaft? K.: Nein. Es zeigt den Fortschritt der ganzen Menschheit in der Kenntnis und Beherrschung der Natur (e Menschheit = alle Menschen). T.: Wie macht es das? Ich kann mir das nicht gut vorstellen. K.: Das Museum zeigt alle wichtigen Schritte (schreiten > r Schritt), die zum heutigen Stand der Naturwissenschaften und der Technik geführt haben. Du findest dort die Geräte, Maschinen und Einrichtungen der großen Erfinder aus alter, neuer und neuester Zeit. Sie sind entweder echt oder nachgebildet. Viele davon kann der Besucher selbst in Bewegung setzen oder benutzen. T.: Ich liebe Autos, Flugzeuge und Raketen. Kann ich die dort sehen? K.: Du findest dort z. B. das erste Auto von Daimler-Benz, den ersten MercedesWagen. Du kannst dich in das Kampfflugzeug des besten Jagdfliegers aus dem ersten Weltkrieg setzen oder die Arbeit eines Düsenmotors und die Teile einer echten Rakete studieren. T.: Jetzt habe ich schon Lust, mit dir zu fahren (e Lust = e Freude). K.: Denke aber daran, daß der Weg durch die Abteilungen der Ausstellung 10 km lang ist und vergiß nicht, daß der kurze Rundgang durch folgende Abteilungen führt: Bodenschätze, Bergwerke, Metallbearbeitung, Kraftmaschinen, Starkstromtechnik, Wasserbau, Landverkehr, Schiffahrt, Flug- und Raketentechnik, Physik und Atomphysik, Chemie und Astronomie mit einem riesigen Planetarium (riesig = sehr groß). Das Planetarium zeigt den Himmel über München. Es kann den Stand der Sterne nicht nur in der Gegenwart, sondern auch für jeden Tag der Vergangenheit und der Zukunft vorführen. T.: Jetzt hast du mich gewonnen. Ich fahre mit dir und meine beiden Freunde in Hamburg und Berlin sollen auch nach München kommen. 119
Der Weg zum Weltraum. Was Tom über die Raumfahrt berichtet. TOM: Heute habe ich eine Sonderschau des Museums besucht. Ich war in der Ausstellung über die Entwicklung der Raketen (e Entwicklung = s Entstehen). KARL: Wie ich dich kenne, hast du sie genau angesehen (genau = exakt). T.: Natürlich! Ich war sogar zweimal dort. K.: Dann bist du jetzt gut unterrichtet. Sag mir also: Wann hat die Entwicklung der Weltraumraketen begonnen? T.: Vor ungefähr dreißig Jahren. Damals ließen sportliche Leute ihr Auto zum erstenmal durch eine Rakete antreiben (antreiben = vorwärts treiben). Damit war der Weg zur Weltraumfahrt beschritten (beschreiten = darauf schreiten). K.: Wie arbeitet eine Rakete? T.: Die Rakete ist wie ein Rohr. Sie ist oben geschlossen und hat am unteren Ende Öffnungen (e Öffnung = s Loch). Die Öffnungen nennt man Düsen (e Düse). In dem Rohr wird ein fester oder flüssiger Treibstoff verbrannt (fest = solid). Dabei bilden sich Verbrennungsgase. Diese Gase würden ein geschlossenes Rohr sprengen (sprengen = zerstören). Sie fahren aber mit großer Kraft aus den Düsenöffnungen. Der Gegendruck auf die geschlossene Vorderseite treibt die Rakete vorwärts. K.: So arbeiten auch die Düsenmotoren unserer Flugzeuge. Wie unterscheidet sich eine Rakete von einem Düsenmotor? T.: Alle Düsenmotoren brauchen den Sauerstoff der Luft (r Sauerstoff = s Oxygen). Damit verbrennen sie ihren Treibstoff. Sie können daher nur arbeiten, wenn sie Luft haben. Im luftleeren Weltraum sind sie unbrauchbar (unbrauchbar = nicht zu gebrauchen). Die Rakete ist die einzige Maschine, die im Weltraum fliegen kann. Sie hat den Sauerstoff für das Verbrennen bei sich. Sie fliegt im Weltraum besonders gut. Während ihr Treibstoff verbrennt, wird sie leichter. Daher vergrößert sie unterwegs ihre Geschwindigkeit. K.: Wie war die Entwicklung vom Raketenauto zum Weltraumschiff? T.: Der Weg ging über die deutsche V 2 am Ende des letzten Weltkrieges und über den Sputnik 1 des Jahres 1957. Die V 2 war eine echte Rakete mit 5000 km Stundengeschwindigkeit. Du kannst sie im Deutschen Museum ansehen. Sputnik 1 war der erste künstliche Satellit. Er umkreiste die Erde unbemannt (unbemannt = ohne Mensch). K.: Ich weiß, wie es weiterging. Bald starteten die Raumschiffe der Russen und Amerikaner. Sie trugen Apparate und Tiere in den Weltraum oder um die Erde (r Apparat = s Gerät). Sie brachten sie auch wieder auf die Erde zurück. T.: 1961 flog der erste Mensch im Raumschiff um die Welt. Er landete nahe bei seinem Abflugplatz wieder auf der Erde. K.: Seitdem sind Weltraumraketen und Raumschiffe keine Seltenheit mehr (e Seltenheit = e Rarität). Sie werden immer größer, schneller und sicherer. Zur Zeit versuchen sie den Mond und die Nachbarplaneten zu erreichen (erreichen richtig ankommen). Ich möchte gern mitfliegen. 120
Fragen zum Wortfeld: Kunst Herr BERGER: Wenn du nach München fährst, mußt du wissen, daß sich München die deutsdie Kunststadt oder die Stadt der bildenden Kunst nennt. Weißt du, welche Künstler zu den bildenden oder formenden Künstlern gehören? PETER: Zu den bildenden oder formenden Künstlern gehören die Maler, die Zeichner oder Grafiker, die Bildhauer (r Bildhauer = r Plastiker) und die Baumeister oder Architekten! B.: Welche Kunst üben die Maler aus? P.: Die Maler üben die Malkunst oder die Malerei aus (e Malerei). B.: Welche Kunstwerke schaffen die Maler? P.: Die Maler malen Bilder, Gemälde und Bildnisse (s Bildnis = s Porträt). B.: Zu welcher Kunst gehören die Werke der Zeichner oder Grafiker? P.: Ihre Werke gehören zur Zeichenkunst oder Grafik. B.: Welche grafischen Kunstwerke gibt es? P.: Ich kenne Zeichnungen, die mit dem Stift, mit der Feder oder mit dem Pinsel (r Pinsel) gezeichnet sind; Holzschnitte, die mit dem Messer in Holzplatten geschnitten werden und Kupferstiche, die mit der Nadel in Kupferplatten gestochen und dann gedruckt werden. B.: Welche Kunst wird von den Bildhauern oder Plastikern ausgeübt? P.: Von den Bildhauern wird die Bildhauerkunst oder Plastik ausgeübt. B.: Wie heißen die Werke der Bildhauer oder Plastiker? P.: Die Werke, welche die Bildhauer bilden oder formen, sind Figuren, Standbilder und Denkmäler aus Holz, Stein oder Metall. B.: Zur bildenden Kunst gehören auch die Baumeister und Architekten. Weißt du, wie ihre Kunst heißt? P.: Die Kunst der Baumeister oder Architekten heißt Baukunst oder Architektur. B.: Was schaffen die Baumeister oder Architekten? P.: Sie zeichnen und bauen Gebäude oder Bauwerke verschiedener Art. Ich habe in München viele Bauwerke der klassischen und modernen Architektur gesehen. B.: Kunst kommt von Können. Der Künstler ist ein Könner. Meisterhaftes Können (meisterhaft) ist eine besondere Gabe der Natur, ein Talent. Ein Künstler muß Talent haben. Auch das Kunsthandwerk verlangt großes Können. Was stellt das Kunsthandwerk her? P.: Das Kunsthandwerk stellt Schmuck und Geräte aller Art in besonders schönen Formen her. Es arbeitet mit Metall, Holz, Glas, Porzellan, Leder, Wolle, Kunststoff und Papier. B.: München hat ein besonderes Haus der deutschen Kunst. Dort sind alljährlich die großen Kunstausstellungen mit Werken der Malerei, der Grafik und der Plastik. Auch viele Sonderausstellungen in- und ausländischer Künstler werden dort gezeigt. 121
Frageu zu Schule und Forschung Herr SCHÄFER: In Deutschland haben alle Kinder das Recht auf eine Ausbildung in der Schule. Sie haben aber auch die Pflicht, die Schule zu besuchen (e Pflicht). Die Schulpflicht beginnt in Deutschland mit sechs Jahren. Vorher können die Kinder freiwillig den Kindergarten besuchen. ROBERT: Wie lange dauert die Schulpflicht in Deutschland? SCH.: Die Schulpflicht dauert zur Zeit acht oder neun Jahre. Sie soll allgemein auf neun Jahre verlängert werden. R.: Wie heißen die verschiedenen Schularten in Deutschland? SCH.: Die erste Schule ist die Volksschule. Ihre ersten vier Jahre heißen Grundschule (e Grundschule). Die Grundschule ist für alle Kinder gemeinsam. R.: Welche Schulen kann das Kind nach der Grundschule besuchen? SCH.: Das Kind kann noch vier oder fünf Jahre in der Volksschule bleiben. Viele Kinder tun das. Die zukünftigen Bürger und Wähler (zukünftig) kommen mit vierzehn Jahren zu früh aus der Schule. Der Staat will deshalb das neunte Schuljahr für alle Kinder zur Pflicht machen. R.: Welche Möglichkeiten hat der Jugendliche nach der Volksschule (r Jugend-
liche = r junge Mensch) ? SCH.: Bis zum 18. Lebensjahr muß er die Berufsschule besuchen. Die Berufsschule ist meist eine Fachschule für verschiedene Berufe.
R.: Ist nach der Berufsschule ein weiteres Studium möglich? SCH.: Ein tüchtiger Berufsschüler kann nach besonderen Lehrgängen an einer Technischen Hochschule studieren oder an einem Technikum zum Ingenieur ausgebildet werden. R.: Welche anderen Schularten stehen den Kindern nach der Grundschule offen? SCH.: Zwei Schularten: die neunjährige höhere Schule und die sechsjährige Realschule, die auch Mittelschule genannt wird. Die Realschule lehrt meist zwei moderne Fremdsprachen und bereitet auf praktische Berufe vor (vor/bereiten = präparieren), die höhere Kenntnisse als die Volksschule brauchen, aber keine Universitätsausbildung haben müssen. Die höhere Schule heißt Gymnasium (s Gymnasium). Es gibt ein altsprachliches Gymnasium, ein neusprachliches Gymnasium und ein mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium. Das Gymnasium schließt mit der Reifeprüfung ab (e Reifeprüfung = s Abitur). Das Reifezeugnis sagt, daß der Schüler das Recht und die Reife hat (reif > e Reife), eine Universität zu besuchen. Er soll in der Lage sein, nicht nur zu lernen, sondern auch zu forschen (forschen). R.: Was ist mit forschen gemeint? SCH.: Forschen heißt einer Sache nachgehen, Fragen stellen, Wege suchen und Probleme lösen (s Problem = eine ungelöste Aufgabe). Die Universität dient der Lehre, d. h. der Weitergabe des bekannten Wissens und der Forschung, d. h. dem Suchen nach neuem Wissen. 122
Die Facharbeit Eine größere, wissenschaftliche Arbeit aus einem Sach- und Wissensgebiet, das man gut kennt, ist eine Facharbeit. Die Facharbeit kann aus jedem Fachgebiet genommen werden, z. B. aus der Technik, aus der Medizin, aus der Literatur, aus der Geschichte oder aus dem Berufsleben. Der Inhalt der Facharbeit ist durch das Fach gegeben. Der Verfasser hat die Aufgabe, sein Wissen und Können in eine gute Ordnung zu bringen und in einer klaren und sachlichen Sprache darzustellen. Das Wissen des Verfassers stammt aus dem Unterricht der Schule, aus den Vorlesungen der Universität oder aus dem Studium der Fachliteratur. Sein Können kann aus praktischer Arbeit oder aus besonderen Versuchen kommen (r Versuch = s Experiment). Wer eine Facharbeit schreibt, muß die Fachsprache beherrschen. In die Facharbeit können Beschreibungen, Berichte und Inhaltsangaben aufgenommen werden. Skizzen, grafische Zeichnungen und Tafeln können dem Leser das Verstehen erleichtern. Die Facharbeit soll sachlich bleiben und nicht versuchen, das Gefühl des Lesers zu beeinflussen. Eine gute Facharbeit hat eine Einleitung (e Einleitung), die auf die Arbeit hinweist und das Problem nennt, einen Hauptteil, der gut gegliedert ist (gliedern = in Teile ordnen), und einen Schluß, der den Inhalt der Arbeit kurz zusammenfaßt. Zur Facharbeit gehört auch ein Verzeichnis der Fachliteratur, die der Schreiber für seine Arbeit benutzt hat.
Die Rede Fast jeder Mensch muß einmal vor einem kleineren oder größeren Zuhörerkreis reden. Eine kleine Rede kann auf einem Fest oder in einer Versammlung gehalten werden. Man kann über persönliche Dinge oder berufliche Aufgaben sprechen. Bei Festen und Versammlungen soll die Rede oder Ansprache offen sagen, was die Zuhörer aussprechen möchten oder fühlen. Der Redner soll sagen, was alle auf dem Herzen haben. Er kann einen Gruß, einen Dank, einen Wunsch oder eine Bitte aussprechen. Er kann am Glück teilnehmen und im Unglück trösten (trösten = helfen, auf andere Gedanken bringen). Bei einem Sachvortrag muß der Zuhörer merken, daß der Redner gründliche Sachkenntnisse hat und über der Sache steht, die er vorträgt. Eine gute Rede soll wie eine Facharbeit vorbereitet und gegliedert sein. Sie muß eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluß haben. Bei einer Geburtstagsrede kann z. B. die Einleitung den Dank für die Einladung enthalten. Der Hauptteil kann vom Leben des Geburtstagskindes, von seiner Arbeit, von seinen Erfolgen und Leistungen sprechen und die Wünsche für das neue Lebensjahr vorbringen. Der Schluß kann ein Hoch auf das Geburtstagskind sein. Der Vortragende soll auf sein Äußeres Wert legen und auf seine Haltung beim Reden achten. Er soll in einfachen Sätzen sprechen und die Zuhörer ansehen. Er soll sich an die Gliederung seiner Rede halten, aber nicht versuchen, seine Ausarbeitungen wörtlich zu wiederholen. 123
Sprechmuster 1. Wer hat die Blumen geschickt? Oder: Ich möchte wissen, wer ___ hat. Warum möchtest du es wissen? — Ich _ es _, weil ich mich bedanken möchte. 2. Wen habe ich nicht gegrüßt? Oder: Ich möchte wissen, wen ___ habe. Warum _ du es wissen? — Ich _ es _, weil ich mich entschuldigen möchte. 3. Wem habe ich das Buch gegeben? Oder: Ich möchte wissen, wem ____ habe. Warum — du es _ ? — Ich _ es _, weil ich es wiederhaben möchte. 4. Wessen Schirm habe ich genommen? Oder: Ich möchte wissen, wessen __ _ Ich — es wissen, weil ich ihn zurückschicken möchte. habe. Warum _ du es _? 5. Was habe ich falsch gemacht? Oder: Ich __, was ___ habe. Warum _ du es _ ? — Ich _ es _, weil ich es richtigmachen möchte. 6. Wie habe ich das gemacht? Oder: Ich _, wie ___ habe. Warum _ du es wissen? — Ich _ es „ weil ich es noch einmal machen möchte. welcher 7. Welcher Apparat hat am besten gearbeitet? Oder: Ich möchte ____ hat. Warum _ du es wissen? — Ich _ es _, weil ich ihn kaufen möchte. Was für Fehler habe ich gemacht? Oder: Ich möchte _, was für ___ habe. Warum _ du es _? — Ich möchte _ _, weil ich die Fehler verbessern möchte. 9. Was habe ich zu langsam gemacht? Oder: Ich möchte wissen, was ich ___ habe. Warum _ du es _ ? Ich _ es _, weil ich es bessermachen möchte. 10. Was wird dort mit mir gemacht? Oder: Ich _ _, was —___ wird. Warum _ du es _ ? — Ich möchte _, weil ich mich darauf einstellen möchte. 11. Wann wird das Flugzeug landen? Oder: Ich möchte wissen, wann ___ wird. Warum möchten Sie es _ ? — Ich _ es _, weil ich Sie abholen möchte. 12. Wo wird die Hochzeit gefeiert? Oder: Ich _, wo ___ wird. Warum _ Sie es _ ? — Ich _ es _, weil ich gratulieren möchte. 13. Wohin wird das Hochzeitspaar reisen? Oder: Ich _, wohin ___ wird. Warum _ Sie es _ ? — Ich _ es _, weil ich die Post nachsenden möchte. 14. Woher wird der Ersatz kommen? Oder: Ich _, woher ___ wird. Warum _ Sie es _ ? — Ich _ _ _, weil ich davon noch mehr brauche. 15. Was wird er nach einem Jahr sein? Oder: Ich _, was Warum _ Sie es _ ? — Ich _ es „ weil ich ihn einstellen möchte.
wird.
16. Wieviel Schüler werden kommen? Oder: Ich _, wieviel __ werden. Warum _ Sie es _? — Ich _ es _, weil ich genügend Bücher mitbringen möchte. 17. Wie wird das neue Buch heißen? Oder: Ich _, wie ___ heißen wird. Warum _ Sie es _? — Ich _ es , weil ich die Anzeige drucken möchte. 18. Wie teuer wird das Buch sein? Oder: Ich _, wie teuer ___ wird. Warum _ Sie es _ ? — Ich _ es _, weil ich den Preis angeben möchte. 19. Woraus wird der Apparat gemacht? Oder: Ich _, woraus wird. Warum _ Sie es _ ? — Ich _ es _, weil ich das Gewicht ausrechnen möchte. 20. Warum wird er nicht in Urlaub fahren? Oder: Ich --, warum wird. Warum _ Sie es _? — Ich _ es „ weil er eine andere Erholung haben soll. 124
Ende der Deutschlaudreise Unsere drei Freunde haben sich in München getroffen. Auch Herr Fischer ist aus Wien in die Stadt der deutschen Kunst gekommen, um seine Schüler für die Heimreise abzuholen. Schon die erste Unterhaltung mit ihnen zeigt ihm, wie selbstverständlich alle drei jetzt deutsch sprechen. Sie bilden ihre Sätze nach Sprechmustern und folgen ihrem Sprachgefühl, wie es die Deutschen tun. Meistens treffen sie dabei das Richtige. Tom und Robert lachen herzlich, als Peter erzählt, daß er für seine Freunde eine kleine Sprachlehre zusammengestellt hat. Er hat die praktische Grammatik der zwanzig deutschen Frageformen des Lehrbuches in die strenge Ordnung der systematischen Grammatik gebracht (streng = genau) und nennt seine Arbeit:
Kleine deutsche Sprachlehre (eine systematische Zusammenstellung der praktisch erlernten Grammatik). Tom und Robert haben keine Furcht vor der deutschen Grammatik. Sie sind die ersten Leser der Kleinen deutschen Sprachlehre und beginnen mit der WORTLEHRE:
I. Der Artikel (s Geschlechtswort) Der deutsche bestimmte Artikel hat drei Formen: der Vater ist maskulin (männlich), die Mutter ist feminin (weiblich), das Kind ist neutrum (sächlich). Der Plural heißt immer die: die Väter, die Mütter, die Kinder. Der unbestimmte Artikel hat auch drei Formen: ein Vater (maskulin), eine Mutter (feminin), ein Kind (neutrum). Der unbestimmte Artikel hat keinen Plural. Die vielen Regeln, die zeigen sollen, welche Substantive männlich, weiblich oder sächlich sind, übergehen wir. Wir lernen jedes neue Substantiv mit seinem bestimmten Artikel. Die Beugungsformen des Artikels finden wir bei der Deklination (bei der Beugung) der Substantive.
2. Das Substantiv (s Hauptwort) Substantive können im Singular (in der Einzahl) oder im Plural (in der Mehrzahl) gebraucht werden. Der deutsche Plural hat vier Gruppen: 1. Gruppe: das Fenster > die Fenster der Bruder > die Brüder 2. Gruppe: der Tag > die Tage > die Hände die Hand > die Bilder 3. Gruppe: das Bild der Mann > die Männer 4. Gruppe: die Lampe > die Lampen der Mensch > die Menschen
Plural: ohne Endung, ohne Umlaut. Plural: ohne Endung, mit Umlaut. Plural: Endung „e", ohne Umlaut. Plural: Endung „e", mit Umlaut. Plural: Endung „er", ohne Umlaut. Plural: Endung „er", mit Umlaut. Plural: Endung „n", ohne Umlaut. Plural: Endung „en", ohne Umlaut.
Fremdwörter haben im Plural meist ein „s". Zum Beispiel: das Auto > die Autos. Wir lernen jedes neue Substantiv mit dem Plural und denken nicht an die Regeln über die Pluralbildung mit ihren vielen Ausnahmen. 125
Die Deklination (e Beugung) des Substantives hat vier Formen (vier Fälle). Der Nominativ (der Werfall) antwortet auf die Fragen Wer? oder Was? Der Akkusativ (der Wenfall) antwortet auf die Fragen Wen? oder Was? Der Dativ (der Wemfall) antwortet auf die Frage Wem? Der Genitiv (der Wesfall) ant_1 • 1 IPI . ,
Nom.: (Wer? Was?) Akk. : (Wen? Was?) Dat. : (Wem?) Gen. : (Wessen?) Nom.: (Wer? Was?) Akk.: (Wen? Was?) Dat. : (Wem?) Gen.: (Wessen?)
d
er Vater den — dem — des — s die Väter die — den — n der —
die Mutter die — der — der — die Mütter die — den — n der —
das Kind das — dem — des — es die Kinder die — den — n der —
der Mensch den — en dem — en des — en die Menschen die — en den — en der — en
Die Wörterbücher bringen jedes Substantiv mit dem Genitiv und mit der Pluralform. Damit lassen sich alle Deklinationsformen bilden.
3. Das Adjektiv (s Eigenschaftswort) Adjektive, die auf die Frage Wie? antworten, stehen im Prädikat (in der Aussage) des Satzes. Sie heißen prädikative Adjektive. Sie bleiben unverändert: Der Vater ist gut. Die Mutter ist gut. Das Kind ist gut. Die Kinder sind gut. Adjektive, die auf die Frage Welcher? antworten, stehen als Attribut (als Beifügung) bei einem Substantiv. Sie heißen attributive Adjektive und haben den bestimmten Artikel bei sich. Sie haben in fünf Formen die Endung „e" und in allen anderen Formen die Endung „en". (Siehe Tafel 1!) Adjektive, die auf die Frage Was für ein? oder Was für? antworten, sind auch attributive Adjektive. Sie haben den unbestimmten Artikel bei sich oder stehen ohne Artikel. Sie haben in fünf Formen die Endung des Artikels und in allen anderen Formen „en". (Siehe Tafel 2!) Die Verteilung der Endungen zeigen die beiden Tafeln.
4. Das Verb (s Zeitwort) Das Verb ist das wichtigste Wort im deutschen Satz. Es hat viele Formen. 1. Personalf o r m e n. Es gibt Personalformen für den Singular: ich (ich gehe), du (du schreibst), er (er steht) und Personalformen für den Plural: wir
(wir gehen), ihr (ihr schreibt), sie (sie stehen). Die Personalformen zeigen an, zu welchen Personen oder Sachen das Verb gehört. 126
2. Z ei t f o r m e n. Es gibt Zeitformen für die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft: er spielt, er spielte, er wird spielen und Zeitformen für die Dauer und die Vollendung: ich arbeite — ich habe gearbeitet, ich arbeitete — ich
hatte gearbeitet, ich werde arbeiten — ich werde gearbeitet haben. 3. Mo d a 1 f o r m e n. Es gibt Modalformen für den Indikativ (e Wirklichkeitsform): er kommt, für den Konjunktiv (e Möglichkeitsform): wenn er doch käme und für den Imperativ (e Befehlsform): Komm her! Die Bildung der Verbformen heißt die Konjugation (e Biegung). Die meisten Verben bilden alle Personal-, Zeit- und Modalformen regelmäßig. Wir nennen diese Verben regelmäßige oder schwache Verben. Die unregelmäßigen Verben heißen starke Verben. Wir lernen ihre Stammformen: z. B.
trinken: er trinkt, er trank, er hat getrunken; kommen: er kommt, er kam, er ist gekommen. Mit diesen Stammformen lassen sich alle Konjugationsformen des Verbs bilden. 5. Das Pronomen (s Fürwort) Die Pronomen stehen für ein Substantiv oder sie begleiten ein Substantiv. 1. Per s o n a 1 p r o n o m e n. Die Personalpronomen (e persönlichen Fürwörter) stehen für Personen oder Sachen: Er fragt ihn nach ihr. 2. P o s s e s s i v p r o n o m e n. Die Possessivpronomen (e besitzanzeigenden Fürwörter) sagen, wem etwas gehört: Mein Buch liegt auf seinem Schreibtisch unter Ihrem Buch. 3. Demonst r a t i v p r o n ome n. Die Demonstrativpronomen (e hinweisenden Fürwörter) zeigen auf Personen oder Sachen: Ich möchte das Kleid in der anderen Farbe für dieses Mädchen kaufen. 4. Relativpronome n. Die Relativpronomen (e bezüglichen Fürwörter) stehen am Anfang eines Glied- oder Nebensatzes: Der Dichter, der das Buch geschrieben hat, dessen Titel ich genannt habe, heißt Günter Grass. 5. I n t e r r o g a t i v p r o n o m e n. Die Interrogativpronomen (e Fragefürwörter) helfen Fragen verschiedener Art bilden. Wir kennen sie aus den zwanzig Fragen: Wer steht dort? Wem gehört das Buch? Was wird getrunken? Die Pronomen werden wie die Substantive dekliniert, d. h. sie bilden besondere Formen für den Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv.
6. Das Numeral (s Zahlwort) Es gibt Grundzahlen,Ordnungszahlen und Bruchzahlen. Wenn die Zahlwörter vor einem Substantiv stehen, können sie wie attributive Adjektive gebeugt werden. Der neunte Februar. Am zehnten März.
7. Das Adverb (s Umstandswort) Die Adverbien sind unveränderlich. Sie stehen, wie ihr Name sagt, beim Verb: Karl singt gern. Er arbeitet dort. Ihr kommt spät. Sie haben genug. 127