Walter Benjamin Gesammelte Schriften VII·
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Herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser unter Mitarbe...
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Walter Benjamin Gesammelte Schriften VII·
I
Herausgegeben von Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser unter Mitarbeit von Christoph Gödde, Henri Lonitz und Gary Smith
Suhrkamp
Die Editionsarbeiten wurden durch die Stiftung Volkswagenwerk, die Fritz Thyssen Stiftung und die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur ermöglicht. Die vorliegende Ausgabe ist text- und seitenidentisch mit Band VII der gebundenen Ausgabe der Gesammelten Schriften Walter Benjamins.
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich suhrkamp taschenbuch wissenschaft 937 Erste Auflage 1991 © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1989 Suhrkamp Taschenbuch Verlag Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Druck: Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden Printed in Germany Umschlag nach Entwürfen von Willy Fleckhaus und Rolf St.udt 2 3 4 5 6 7 - 07 06 05 04 03 02
Inhaltsübersicht Nachträge SIEBTER BAND. Erster Teil Frühe Schriften . . . . . . Sonette . . . . . . . . . . Rundfunkgeschichten für Kinder Literarische Rundfunkvorträge Geschichten und Rätsel . . . . . »Das kalte Herz« . . . . . . . . Nachtrag zu den Brecht-Kommentaren »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit« Zweite Fassung »Berliner Kindheit um neunzehnhundert« Fassung letzter Hand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übersicht, 433
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Anhang Verzeichnis der gelesenen Schriften . . . . . . . . . . . . .. Bibliographie der zu Lebzeiten gedruckten Arbeiten Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nach Seite
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SIEBTER BAND. Zweiter Teil
Anmerkungen der Herausgeber Nachträge zu den Anmerkungen der Bände I bis VI Zum Abschluß der Ausgabe . Inhaltsverzeichnis Band V11 Gesamtinhaltsverzeichnis der Bände I bis VII . .
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Nachträge
Frühe Schriften
DIE FREIE SCHULGEMEINDE
Wenn ich hier im Rahmen einer Zeitschrift eine so bedeutende Gründung wie die Freie Schulgemeinde Wickersdorf (bei Saalfeld in Thüringen) zu charakterisieren suche, so ist zweierlei vorauszuschicken. Im Bestreben, den theoretischen, ideellen Gehalt der Schule darzustellen, muß ich auf eine Schilderung des täglichen, lebendigen Schullebens, das ja an sich durchaus wichtig ist, um den vollkommenen Eindruck einer Schule zu erwecken, verzichten. Ebensowenig kann ich im Bestreben, das Positive der Schulidee zu betonen, die Folgerungen ziehen, zu denen ein Vergleich der Wikkersdorfer Anschauung mit den in der Familien- und Staatsschulerziehung verkörperten Prinzipien herausfordert. Für das erste verweise ich auf die Wickersdorfer Jahresberichte, für das zweite auf das zweite Jahrbuch der Freien Schulgemeinde. Die F. S. G. ist nicht hervorgegangen aus dem Bedürfnis einer partiellen Reform; im Mittelpunkte steht nicht: » Weniger Griechischmehr Sport«, oder: »Keine Prügelstrafe, sondern ein Verhältnis gegenseitiger Achtung zwischen Lehrern und Schülern«. Wenn auch viele Forderungen der modernen Pädagogik in ihrem Programm enthalten sind, wenn auch vor allem ein freier, nicht durch dienstliche Autorität geregelter Verkehr zwischen Lehrer und Schüler zu den selbstverständlichen Voraussetzungen gehört, das Wesentliche der Gründung liegt überhaupt nicht auf engstem pädagogischen Gebiet, ein philosophischer, metaphysischer Gedanke ist ihr Mittelpunkt, ein Gedanke allerdings, der "unabhängig ist von der kosmologischen Metaphysik irgendwelcher Parteien" 1. Dieser Gedankengang ist, kurz ausgeführt, folgender: "Auf dem Weg zu ihrem Ziele gebiert sich die Menschheit beständig einen Feind: ihre junge Generation, ihre Kinder, die Verkörperung ihres Trieblebens, ihres Individualwillens, den eigentlich tierischen Teil ihres Bestandes, ihre sich ihr beständig erneuernde Vergangenheit. I Die durch,," bezeichneten St~lIcn sind. mit Ausnahme einer aus dem 1. Jahrbuch def ES. C .. sämtlich dem I. entnommen. Vl.:rf.v.. scr des pädagogischen leils der Jahrbücher ist Dr. Wynckcn. Verlag: Dicderichs, Jena.
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Nachträge
Keine wichtigere Aufgabe also für die Menschheit, als sich dieses Bestandes ihrer selbst zu bemächtigen, ihn einzuführen in den Prozeß der Menschwerdung. Das ist die Erziehung." Die Schule ist der Ort, wo es dem kindlichen Geiste aufgehen soll, "daß er nicht ein isoliertes Bewußtsein ist, sondern daß er von früh auf gesehen und erkannt hat vermittelst eines über ihm waltenden, ihn beherrschenden objektiven Geistes, dessen Träger die Menschheit ist, und durch den sie Menschheit ist." Alle idealen Güter, Sprache und Wissenschaft, Recht und Moral, Kunst und Religion, sind Äußerungen dieses objektiven Geistes. Eine langsame, mühevolle Wanderung hat die Menschheit, den Träger des objektiven Geistes, bis zu der heute erreichten Höhe geführt. Und die Epoche, in der wir jetzt stehen, ist die bisher wichtigste in der Entwick.lung des menschlichen Geistes. "Die Signatur dieser Epoche ist die beginnende Emanzipation des Geistes." Im Sozialismus tritt der Geist den Ausartungen des Kampfes ums Dasein entgegen, im Evolutionismus erkennt er die logische Weltentwicklung, in der Technik nimmt der Geist den Kampf mit den Naturmächten auf. Die Welt ist Objekt des menschlichen Geistes geworden, der früher erdrückt wurde "von der Übermacht der Materie". Der philosophische Vertreter dieser Anschauung ist bekanntlich vor allem Hegel. Damit ist die Aufgabe des Individuums bestimmt. Es hat sich in den Dienst dieses objektiven Geistes zu stellen und in der Arbeit an den höchsten Gütern seine Pflicht zu erfüllen. In der bewußten Ableitung dieses Gedankens aus dem Metaphysischen liegt ein religiöses Moment. Und auch nur dieses religiöse Bewußtsein kann schließlich als letzte Antwort dienen auf die Frage nach dem Zweck, der Notwendigkeit eines Unterrichts, dessen absolutes, oberstes Ziel es nicht ist, die jungen Menschen für den Kampf ums Dasein zu wappnen. Aber noch zwei wichtige Fragen erheben sich. Zunächst: >:Ist die Jugend überhaupt einer so ernsten Überzeugung, eines so heiligen Willens fähig?« Eine unbedingt beweisende Antwort läßt sich auf diese Frage nicht geben. "Wer in der Jugend ... nur eine Vorbereitungszeit ohne eigenen Wert sieht, und in der Schule nur die Vorübung für den späteren Kampf ums Dasein als den eigentlichen Lebensinhalt; für den dürfte eine Vertiefung und Heiligung des Lehrens und Lernens nicht in Frage kommen." Jedoch schon Rousseau spricht die Ansicht aus, daß zu keiner Zeit der Mensch empfängli-
Die Freie Schulgemeinde
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cher für große Ideen sei, begeisterter den Idealen sich hingebe, als in den Entwicklungsjahren. Die Gründe liegen nahe: die Interessen des Berufslebens, die Sorge um die Familie haben den Horizont des Jünglings noch nicht verengert - und, was hiermit zusammenhängt, aber noch mehr ins Gewicht fällt: er kennt noch nicht die Gleichförmigkeit des Tages, der Sitten - die Konvention, "das ewige Gestrige, das immer war und imlner wiederkehrt« und der schlimmste Feind alles Großen ist. »Wohl: mag der Jüngling fähig sein, nicht nur die Aufgabe zu erfassen, sondern auch im einzelnen Falle ihr gemäß zu handeln. Wird er dann noch jung sein, wird er noch die naive Freude am Leben behalten ?« Auch das läßt sich abstrakt nicht beweisen; ein Blick in die Jahresberichte oder besser noch ein Besuch der Schule überzeugt. Zu den wichtigsten Erziehungsfragen, welche die F. S. G. löst, gehört das Problem der Koedukation. In Wickersdorf sieht man nicht, wie an vielen anderen Orten, den Schwerpunkt dieser Frage auf sexuellem Gebiet, wenn auch natürlich dieser Faktor mitzusprechen hat. Sondern es entscheidet die Frage: "Gibt es ein spezifisch männliches oder weibliches Ziel, auf das hin dem Leben die Richtung gegeben werden soll?" Von vielen Seiten werden wir die Fragen bejahen hören, wird uns Goethes: »Die Knaben zu Dienern, d;e Mädchen zu Müttern« erwidert werden. Darauf erwidert Dr. Wyneken (der Verfasser des Jahrbuchs): "Soll das nun heißen: das, was die Zeit vom 20. bis 40. Lebensjahre ausfüllt, soll auch schon die vom I. bis 20ten ausfüllen?" Darin sieht er eine Beschränkung des geistigen Fortschritts; von vornherein wird die Frau auf ein enges Gebiet beschränkt, und "die alte Identifizierung von Geschlecht und Beruf" verhindert ein für allemal einen Fortschritt des Weihes. Gerade wir aber lehen in einer Zeit, wo ein gewaltiger Umschwung in Leben, Anschauung und Beurteilung der Frau vor sich geht, und es wäre beschränkt, wollten wir jetLt die Frau "mit vorgefaßten Begriffen" erziehen, mit Rücksicht auf "ein täglich fragwürdiger werdendes Häuslichkeitsideal" und auf "andere Vorstellungen, die der Philister unter dem ,Ewig-Weiblichen< begreift". Das ist der Standpunkt der F. S. G. gegenüber der Frage, 00 beide Geschlechter die gleiche Erziehung genießen sollen. Und wollte man nun den allerdings schwerwiegenden Einwand gegen diese
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Nachträge
Ausführungen erheben: »Die vorwiegend physiologische Bedeutung des Weibes für die Menschheit steht einer solchen, auf das Geistige gegründeten AuffassUng entgegen«, so lautet die Antwort: " Und mag die eigentliche Bestimmung des Weibes biologisch seinerst das Weib wird mehr als ein Tier oder eine Sklavin, wird Mensch und des Mannes Genossin sein, das sich dieser seiner Bestimmung selbst und bewußt weiht. " Die Worte über die Notwendigkeit der gemeinsamen Erziehung der Geschlechter jedoch (im 1. Wickersdorfer Jahrbuch) bergen eine so weitschauende und edle Idee, daß ich es mir nicht versagen kann, sie wiederum im Wortlaut anzuführen: "Die Jugend ist die Zeit der Empfänglichkeit für die absoluten Werte des Lebens, die Zeit des Idealismus. Sie ist die einzige Zeit, ... in der ein soziales Empfinden entstehen kann, das nicht auf dem Opportunismus beruht, nicht das größtmögliche Glück möglichst vieler erstrebt, sondern das die Gesellschaft ansieht als eine Organisation zum Zwecke der Förderung des Geistes. Die Einheit der Menschheit vor dem Geiste darf da nicht preisgegeben werden, wo die junge Generation seinem Dienste geweiht wird. Schon in der Jugend sollen beide Geschlechter nicht nur die gleiche Sprache sprechen und verstehen lernen, sondern sie auch miteinander sprechen. Hier in der Jugend sollen sie den tiefen, wichtigsten Bund miteinander schließen, der alle späteren unvermeidlichen Trennungen überdauert. Hier sollen sie nicht nur die gleiche Lebensrichtung empfangen, sondern sie sich auch gegenseitig geben. Hier, wo sie einander in gleicher Richtung streben und sich entwickeln sehen, sollen sie den großen Glauben aneinander finden, aus dem allein die Achtung vor dem andern Geschlechte entspringen kann. Die Erinnerung, daß sie einmal Kameraden gewesen sind im heiligsten Werke der Menschheit, daß sie einmal zu zweien »ins Tal Eidophane«, in die Welt der Idee geblickt haben, diese Erinnerung wird das stärkste Gegengewicht gegen den sozialen Kampf der Geschlechter bilden, der immer war, zu unsrer Zeit aber in hellen Flammen auszubrechen und die Güter, zu deren Hüterin die Menschheit bestellt ist, zu gefährden droht. Hier in der Jugend, wo sie noch Menschen im edlen Sinne des Wortes sein dürfen, sollen sie auch einmal die Menschheit .realisiert gesehen haben. Dies große, unersetzliche Erlebnis zu gewähren, ist der eigentliche Sinn der gemeinsamen Erziehung."
Epilog
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Bliebe das sexuelle Moment. Es wird nicht hinweggeleugnet, nicht vertuscht, sondern kräftig bejaht. Im Streben nach den gleichen Zielen, im ersten Einblick in neue Welten des Wissens und des Gedankens, in täglichen gemeinsamen Erlebnissen, sollen Knaben und Mädchen sich vor allen Dingen als Kameraden achten lernen. Aber "dem gewöhnlichen Knaben von 1 6 Jahren ist das Mädchen wesentlich Geschlechtswesen ". Und dieses Bewußtsein ist natürlich und nicht völlig auszulöschen. Es soll auch nicht ausgelöscht werden. Im Gegenteil: "Es gibt dem Verkehr eine gewisse Färbung, es verleiht ihm eine Anmut und Zartheit, die nur ein armseliger Pedant wegwünschen könnte; und gerade dies Empfinden erhält immer jene edle Distanz, deren Bestehen die Vorbedingung jedes dauernden ... Verkehrs ist." Das hohe Ziel einer Koedukation, wie sie im Programm der F. S. G. enthalten ist, fordert allerdings dreierlei: physisch und geistig gesunde Schüler, taktvolle, einflußreiche Lehrer und zwischen beiden rückhaltlose Offellheit.
EPILOG
Nicht ohne Zögern haben wir uns zu einer regelrechten »Bierzeitung« entschlossen, zu jener Form, die in mehr oder weniger plumpem oder persönlichem Witz nur ein verzerrtes Abbild jener »letzten Wahrheiten« gibt, die mancher Schüler seinem Lehrer laut sagen möchte. Doch konnten und wollten wir nicht darauf verzichten, flüchtig und mit möglichst kurzen Worten den Schleier zu lüften von dem, was hinter Scherz, Satire, Ironie liegt, wollten auch von der tieferen Bedeutung dessen reden, was die »Bierzeitung« nur in seinen zufälligen Symptomen fröhlich bekriegt. Und wollten so allem Kleinlichen und Spitzen, was die folgenden Seiten bringen, jede andere als fröhliche Bedeutung nehmen. In diesem Sinne zuvor einen herzlichen und vorbehaltlosen Dank unseren Lehrern, die uns während einer langen Schulzeit immer wieder Beweise ihrer schweren Arbeit zu unserem Besten gegeben haben. Zum zweiten aber stellen wir jene so einfache und ernste Frage: Was hat die Schule uns gegeben? Zunächst: Wissen, Wissen, Wis-
Nachträge sen. Manches davon kann fruchtbar werden, aber jetzt brauchen wir davon nicht zu reden; haben doch gerade die Besten unserer Lehrer uns immer wieder gesagt: »Nicht Wissen ist das, was die Schule Ihnen schließlich mitgeben solk - Sondern? - Arbeit und Gehorsam wollte sie uns mitgeben. Über die Arbeit sprach in einer der letzten Aula-Reden Herr Dr. Steinmann, in der Rede, die eine Epoche bedeutete. Sp;:ach er doch vor Lehrern und Schülern in der Aula einer Schule nicht über Geographie und Technik u. ä., sondern über die Schule. Er meinte, Arbeit sei ein absoluter Wert, es komme nicht darauf an, wofür man arbeite. Wir möchten ihm entgegnen, daß es für den jungen Menschen keine wichtigere Frage gebe, als die nach dem Ziele seiner Arbeit. Auf diese Frage blieb uns die Schule die Antwort schuldig. Aus eigenster Erfahrung sagen wir, daß bei aller Schularbeit stets das quälende Gefühl des Willkürlichen und Ziellosen uns begleitete. Die Schule hat uns keine allgemeinen ernsten Pflichten gegeben, sondern nur Schulaufgaben. Und diesen täglichen Schulaufgaben gegenüber konnte sich kein lebendiges Pflichtgefühl entfalten, sondern die ewiggestrige Gewohnheit, nicht der Gedanke an ein Morgen, dem unsere Arbeit gelte, beherr-schte unser Schulleben. Nicht der Gedanke, daß wir für Güter des Volkes oder der Mefischheit, deren bewußte Glieder wir sind, arbeiten, durfte uns leuchten. Wir fassen das zusammen in einem Wort, dessen Schwere wir uns bewußt sind: Die Schule hat uns, indem unsere Arbeit kein Ziel vor sich sah, keine Ideale gegeben. Denn Ideaie sind Zide. (In solchen Gedanken aber mußten wir nicht selten ÄUl3eruligen unserer Lehrer über die Schulreform hören, wie: Die Schulreform wünscht Trennung der Schule vom Unterricht, oder: ... so weit wir auch kommen mögen, ohne Arbeit wird nie etwas erreicht werden). Wir wollen kein Weniger an Pflichten, sondern ein Mehr: Das Bewußtsein, daß wir selber unsere Arbeit ernst nehmen müssen. Die Schule hat uns keine Ideale und ernsten Pflichten gegeben. Sie hat uns - welch abgedroschene Phrase - auch keine Rechte gegeben. Wie wir unsere Arbeit nicht ernst nehmen Konnten, so durften wir uns selber nicht ernst nehmen. Wir haben keine Schülerschaft bilden dürfen. Viel Freiheiten wurden uns gelassen, wir durften Repetitionen abhalten, durften einen Ausschuß wählen, wir hatten es in dieser Beziehung vielleicht besser, als Schüler mancher anderen
Gespräch über di~ Liebe
Schule. Aber das alles ist Gnade, kein Recht. Es waren Konzessionen an starke Strömungen in der Öffentlichkeit, Experimente, die wir nur allzu deutlich als solche empfinden mußten. Es waren Neuerungen, die nicht als im Wesen der Schülerschaft begründet anerkannt wurden. Und demgemäß konnte alle~ das auch keinen offenen freudigen Verkehr zwischen l.ehrern und Schülern herbeiführen. Fern von der Schule hat bisher sich der beste Teil unserer Jugend abgespielt, fern von einer Schule, die dieser Jugendlichkeit keine Achtung entgegengebracht und ihr keine Ideale gegeben hat, die da glaubte, sogenannte »Dummejungenstreiche«, Unfug und kindisches Betragen gegen den Lehrer seim Äußerungen wahrer Jugendlichkeit. Nichts würden wir t!efer bedauern, als wenn Verstimmung oder gar ein feindlich veränderter Kurs in der Erziehung die Folge dieser mit ernstem Bedacht geschriebenen und weit von Pathetik entfernten Zeilen wäre. Und kein schöneres Ende unserer Schulzeit könnten wir denken, als wenn nicht trotz, sondern auf Grund dieser Zeilen offener Verkehr und offene Aussprache mit unsern Lehrern, die wir während der Schulzeit entbehren mußten, ermöglicht würde.
GESPRÄCH
ÜbER
DIE LIEBE
AGATHON Du sagtest kürzlich, Sophia, es gäbe nur eine Liebe. Wie kann ich Jies begreifen, da es Gatten-, Freundes- und Kindesliebe gibt> der anderen zu geschweigen! Sind all dies verschiedene Formen desselben Inhaltes? Oder ist nicht vielleicht Liebe selbst schon ein Mannigfaltiges, und unsere arme Sprache begnügt sich mit einem Wort für ein Vielerlei? VINCENT Es gibt nur eine Liebe, Agathon. Gatten lieben einander mit derselben Liebe wie Freunde> wie Mutter und Sohn. Wo hier Unterschiede sichtbar werden, ist ein Anderes dazugetreten: Ehe - Freundschaft - Mutterschaft. Nicht in ihrer Liebe unterscheiden sich Gatten> Freunde, Eltern - nur in jenem anderen, das hinzukommt. SOPHIA Und was uns verschiedener Ausdruck dünkt für Liebt', ist
Nachträge doch nur Ausdruck für etwas, das neben und mit der Liebe geht. Geschlechtlicher Wille ist nicht Liebe, wie Mutterschaft nicht Liebe ist. AGATHON Und Freundschaft? Das Suchen nach Geist? VINCENT Hast du jemals empfunden, wie du den Freund inniger und stärker liebtest, nachdem ihr neue Erkenntnis gefunden hattet, so weißt du, daß Freundschaft nicht Liebe ist - Liebe kann sich nicht selbst steigern. Doch suchen nach Erkenntnis kann ich, will ich nur mit einem, den ich auch lieben könnte, nur einen, den ich liebe, kann ich Freund nennen. Ehe, Freundschaft, Mutterschaft - sie alle können in Reinheit nur dort bestehen, wo Liebe ist - doch sie sind nicht selbst Liebe. AGATHON Du entkleidest die Liebe der persönlichen Beziehungen. Deine Liebe scheint mir Nächstenliebe, Menschenliebe. VINCENT Nichts hat Nächstenliebe gemein mit der Liebe zu dem, der uns am nächsten ist, nichts Liebe zu einem, zu unserem Menschen mit Menschenliebe. Diese ruht sonder Begehren in unserer Brust, als Ziel wohl, doch nicht als Sehnen. Liebe aber ist immer ein Begehren. SOPHIA Und kein Zwiespalt scheint es mir, daß Liebe immer gleiche Formen sucht. Wie sollte ein Ewiges, Unveränderliches sich stets verändert zeigen! Der Augenblick höchster Freundschaft verkörpert sich dir und dem Freunde als Kuß. Hier gibt es nur Grade, nicht Unterschiede. Was bleibt der Mutter, die den Sohn aus langer Gefahr befreit sieht, als ein Kuß, dem übervollen, lange gequälten Herzen endlich Luft zu machen! - Was Gatten bei einem Abschied, der zur ewigen Trennung werden kann? Kein Wort, - kein Blick der brennenden Augen - aus einem Kusse wächst das letzte Lebewohl. AGATHON Und gibt es in der Liebe Rechte? Ist das Hausrecht der Gatten, die Autorität der Mutter, ja das Recht des Freundes auf Eifersucht - wenn es ein solches gibt - in der Ehe, der Mutterschaft, der Freundschaft begründet, oder in der Liebe? VINCENT Liebe hat kein Hausrecht. Es steht nicht geschrieben: Du sollst nicht lieben das Weib deines Nächsten. Sondern: Du sollst nicht begehren ... Die Ehe gibt Rechte, nicht die Liebe. SOPHIA Wenn die Mutter befiehlt, so befiehlt sie als Mutter, nicht als Liebende. Sie kann strafen, doch nicht, indem sie Liebe entzieht - wie könnte sie auch aufhören zu lieben! Nein, indem sie
Gespräch über die Liebe ihre Liebe in sich verschließt, sie der Äußerung beraubt, bis ihr Sohn wieder seiner Mutter wert geworden. AGATHON Und die Eifersucht? Haben wir ein Recht darauf, andern die Gegenwart, den Besitz des geliebten Wesens zu neiden? VINCENT Dies ist nicht Eifersucht. Läßt du das häßliche Wort »Neid« fort - ja, dann dürfen wir uns nach der Nähe des Geliebten sehnen - dies ist ja ein Teil des Begehrens, von dem wir sprachen, die Sehnsucht nach der körperlichen Nähe. Eifersucht ist Mißtrauen. SOPHIA Hier müssen wir, glaube ich, zuerst von dem sprechen, was einziges Recht der Liebe ist: die Äußerung. Es gibt keine Liebe, die nicht stets getrieben würde, sichtbar zu werden. Andere Einflüsse mögen für den Augenblick daran hindern - die Liebe aber sucht immer, sich dem Geliebten zu zeigen. AGATHON Doch darf ich sie in diesem Triebe unterstützen? Es fragt sich, ob ich ihr nicht verwehren muß, sich zu äußern. Ist hier nicht die Gefahr der Verwöhnung? SOPHIA Willst du ihr dies verwehren, ihr dies einzige Recht nehmen, so stirbt sie. VINCENT Aber wie könntest du, Agathon, der Liebe dies verwehren wollen, da du selbst liebst! Was ist Verwöhnung? Daß man Kostbares nicht mehr für kostbar nimmt, früher Begehrtes nicht mehr begehrt. Dem Hungernden aber wird keine Speise zum Überdruß. AGATHON Unerwiderte Liebe aber - muß man sie nicht zum Schweigen verurteilen? VINCENT Es gibt unerwiderte Verliebtheit, Agathon - gibt es unerwiderte Liebe? . . . . Und, Agathon - hier könnte es Eifersucht geben - wenn wir die Äußerung unterdrückten. Das Schweigen, das nicht lebendig ist - erzwungenes, abgerungenes Schweigen - erzeugt Mißtrauen. »Du liebst mich doch, öffne doch Arme und Herz!« ... Aber trotzig, mit verschränkten Armen, steht der Liebende da. Wie sollte Liebe im schwachen Menschen nicht irre werden, da sie ihr einziges Recht nicht erfüllt sieht! Wo ihr frevelnde Will. kür dies Recht nahm, da wankt das Vertrauen, da erst wird Eifersucht möglich. AGATHON Achte wohl, Vincent, daß du mir mit dem Recht, Liebe SOPHIA
Nachträge
nicht zu äußern, nicht das Werben raubst. Wozu müßte ich dann werben - etwa um einen, den ich schon besitze, um dessen Liebe ich schon weiß? VINCENT Du wirbst nicht um Liebe, sondern um Äußerung von Liebe. Ja, um Bereitschaft zur Äußerung. Indem du wirbst, kämpfst du gegen zwei Gegner der Liebe: Indolenz und die ihr entgegtngestellte Furcht vor Verwöhnung. AGATHON Kann man viele lieben? VINCENT Viele oder mehr als einen - wo finde ich hier den Unterschied? Wo die Grenze: diesen nicht mehr? Du magst viele lieben. Im Augenblick der Äußerung aber liebst du nur Einen. AGATHON Dies mag der Grund sein, warum es im Gespräch keine Liebe gibt. Wo ich liebe, da denke ich nur mich und das geliebte Wesen. Im Gesprä.ch muß ich die Welt denken können. VINCENT Sage statt: wo ich liebe - wo ich meine Liebe äußere, so stimme ich dir bei. Liebe ist ein Immanentes, du liebst einmal und immerAGATHON Wie meinst du dieses: Immer? Daß Liebe ewig sei? Oder daß es nicht möglich ist, einen, den man liebt, manchmal nicht zu lieben? SOPHIA Beides scheint mir wahr. Liebe ist ein Kontinuum. Ich muß nicht imme:- den Geliebten denken. Doch wenn ich ihn denke so immer in Liebe. Und: Liebe ist ewig. Was sollte stark genug sein, dieses Sein zu sprengen? AGATHON Wenn ich dazu käme, zwei Menschen zu lieben, die einander hassen. SOPHIA Du k1nnst niemals dazu kommen, zwei Menschen zu lieben, die einand.::r hassen. Wenn du diese Menschen liebst, so lieben sie dich wieder und der Haß müßte weichen vor diesem Einen, Gemeinsamen, Großen. Weicht er nicht, dann war irgendwo Liebe nicht da. AGATHON Und wie, wenn Liebe zü einem Dritten erst diesen Haß erzeugte? VINCENT Es ist ja nicht möglich, Agathon. Das wäre ja keine Liebe. Liebe erzeugt doch Gutes. Nicht Haß, der gegen einen Guten immer ein Böses ist. SOPHIA Liebe bessert. Wer Liebe besitzt, muß besser werden. Hier sind alle Liebenden - Mütter und Freunde. Denn sie wollen den Geliebten wachsen sehen.
Der Regenbogen
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AGATHON Dann können nur gute Menschen lieben, Sophia. SOPHIA Nicht so - wer ist gut? Aber wahrlich - nur solche können lil'ben, die gut sein wollen. AGATHON Und auch wollen, daß der Geliebte gut sei. VINCENT Das ist dasselbe.
DER riliGENBOGEN Gespräch über die Phantasie Grete Rodt gewidmet
lAARGARETHE Es ist früh am Morgen, ich fürchtete dich zu stören. Und doch konnte ich nicht warten. Ich will dir einen Traum erzählen, ehe er verblaßt ist. GEORG Wie ich mich freue, wenn du am Morgen zu mir kommstweil ich dann ganz mit meinen Bildern allein bin und dich gar nicht erwarte. Du bist durch den Regen gegangen, das hat dich erfrischt. Nun erzähle. MARGARETHE Georg - ich sehe, daß ich es nicht kann. "Ein Traum läßt sich nicht sagen. GEORG Aber was hast du geträumt? - War es schön oder furchtbar? War es ein Erlebnis? und mit mir? MARGARETHE Nichts, nichts davon. Es war ganz einfach. Es war eine Landschaft. Aber sie glühte in Farben; ich habe solche Farben noch niemals gesehen. Auch die Maler kennen sie nicht. GEORG Es waren die Farben der Phantasie, Margarethe. MARGARETHE Die Farben der Phantasie, so war es. Die Landschaft schimmerte in ihnen. Jeder Berg, jeder Baum, die Blätter: sie hatten unendlich viele Farben in sich. Ja unendlich viele Landschaften. Als belebte sich die Natur selbst in tausendfachem Eingeboren-Sein. GEORG Ich kenne diese Bilder der Phantasie. Ich glaube, daß sie in mir stehen, wenn ich male. Ich mische die Farben und ich sehe dann nichts als Farbe. Fast sagte ich: ich bin Farbe. MARGARETHE SO war es im Traum, ich war nichts als Sehen. Alle anderen Sinne waren vergessep-, verschwunden. Auch ich selbst
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Nachträge
war nicht, nicht mein Verstand, der die Dinge aus den Bildern der Sinne erschließt. Ich war keine Sehende, ich war nur Sehen. Und was ich sah, waren nicht Dinge, Georg, nur Farben. Und ich selbst war gefärbt in dieser Landschaft. GEORG Es ist wie ein Rausch, was du beschreibst. Erinnere dich, was ich dir von jenem seltnen und köstlichen Gefühl der Trunkenheit erzählte, das ich aus früheren Zeiten kenne. Ich fühlte mich ganz leicht in diesen Stunden. Von allem nahm ich nur das wahr, wodurch ich in den Dingen war: ihre Eigenschaften, durch die ich sie durchdrang. Ich war selbst Eigenschaft der Welt und schwebte über ihr. Sie war von mir erfüllt wie von Farbe. MARGARETHE Warum fand ich in den Bildern der Maler nie die glühenden, reinen Farben, die Farben des Traumes? Denn woher sie entspringen: die Phantasie, und die du dem Rausche vergleichstdas reine Aufnehmen im Selbstvergessen, das ist die Seele des Künstlers. Und Phantasie ist das innerste Wesen der Kunst, nie sah ich das klarer. GEORG Wenn sie die Seele des Künstlers wäre, ist sie darum noch nicht das Wesen der Kunst. Die Kunst schafft. Und sie schafft gegenständlich, das heißt mit Beziehung auf die reinen Formen der Natur. Bedenke wohl- und oft hast du es mit mir bedacht-: auf die Formen. Sie schafft nach einem unendlichen Kanon, der unendliche Schönheitsformen begründet. Es sind Formen, sie ruhen alle in der Form, in der Beziehung auf Natur. MARGARETHE Willst du sagen, daß die Kunst die Natur nachbildet? GEORG Du weißt, daß ich so nicht denke. Es ist wahr, der Künstler will immer nur die Natur im Grunde erfassen, er will sie rein aufnehmen, förmlich erkennen. Aber im Kanon ruhen die innern, die schaffenden Formen des Empfangens. Betrachte die Malerei. Sie geht nicht von der Phantasie, von der Farbe aus, sondern vom Geistigen, Schöpferischen, von der Form. Ihre Form ist, den lebendigen Raum zu erfassen. Nach einem Prinzip ihn zu konstruieren; denn das Lebendige ist nicht aufzunehmen außer durch Zeugung. Das Prinzip ist ihr Kanon. Und so oft ich darüber nachdachte, fand ich, das sei für die Malerei die Raumunendlichkeit - so wie für die Plastik die Raumdimension. Nicht die Farbe ist das Wesen der Malerei, sondern die Fläche. In ihr, in der Tiefe, lebt der Raum seiner Unendlichkeit nach. In der Flä-
Der Regenbogen
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che entfaltet sich das Dasein der Dinge zum Raum, nicht eigentlich in ihm. Und die Farbe ist erst die Konzentration der Fläche, die Einbildung der Unendlichkeit in sie. Die reine Farbe ist selbst unendlich, aber in der Malerei erscheint nur ihr Abglanz. MARGARETHE Wodurch unterscheiden sich die Farben des Malers von denen der Phantasie? Und ist nicht die Phantasie der Urquell der Farbe? GEORG Das ist sie, obgleich das wunderbar ist. Aber die Farben des Malers sind relativ gegen die absolute Farbe der Phantasie. Die reine Farbe ist nur in der Anschauung, nur in der Anschauung gibt es das Absolute. Die malerische Farbe ist nur ein Abglanz der Phantasie. In ihr biegt eigentlich die Phantasie ins Schaffen um, sie macht Übergänge mit Licht und Schatten, sie verarmt. Der geistige Grund im Bild ist die Fläche und wenn du wahrhaft sehen gelernt hast, so siehst dOu: die Fläche erhellt die Farbe, nicht umgekehrt. Die Raumunendlichkeit ist die Form der Fläche, sie ist der Kanon und von ihr geht die Farbe aus. MARGARETHE Du wirst nicht so paradox sein, zu sagen, daß Phantasie nichts mit Kunst zu tun hat. Und mag ihr Kanon gei8tig sein und formende Schöpfung der Lebendigkeit bedeuten - die freilich auf die Natur allein in unendlichen Möglichkeiten sich bezieht - so empfängt doch der Künstler auch. Ihm erscheint das Einfach-Schöne, die Vision, das Beglückende des reinen Schauens nicht weniger, sondern mehr und tiefer als uns andern. GEORG Wie verstehst du das Erscheinende der Phantasie? Meinst du es als ein Vorbild und das Schaffen als Abbild? MARGARETHE Der Schöpfer kennt kein Vorbild und also auch keines in der Phantasie. Ich meine es nicht als Vorbild, sondern als Urbild. Als das Erscheinende, in dem er aufgeht, in dem er verharrt, das er nie verläßt und das der Phantasie entsprungen ist. GEORG Die Muse gibt dem Künstler das Urbild der Schöpfung. Du hast wahr gesprochen. - Und was andres ist dies Urbild, als die Bürgschaft der Wahrheit seiner Schöpfung, die Gewähr, eins zu sein mit der Einheit des Geistes, aus dem Mathematik nicht minder als Plastik entspringt, Geschichte nicht weniger als die Sprache. Was andres verbürgt die Muse dem Dichter durch das Urbild, als den Kanon selbst, die ewige Wahrheit, die der Kunst zu Grunde liegt. Und jener Rausch, der bei der höchsten geistigen Klarheit durch unsere Nerven fließt, der verzehrende Rausch des
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Nachträge
Schaffens, ist das Bewußtsein, im Kanon zu schaffen, gemäß der Wahrheit, die wir erfüllen. In der schreibenden Hand des Dichters, in der malenden des Künstlers, in den Fingern des Spielers, in der Bewegung des Bildners, der einzelnen Regung, dem völligen Aufgehen in der Geberde, die er als gottbeseelt in sich anschautsich selbst, den Bildenden, als eine Vision, seine Hand geführt von. der Hand der Muse - darin waltet die Phantasie als Ans