Erfolgreiche Strategien für ihre schriftliche Bewerbung

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Author: Hufnagl Heidrun

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Dipl.Kffr.(Univ.) Heidrun Hufnagl

Einfach Lernen! Erfolgreiche Strategien für Ihre schriftliche Bewerbung

Studentensupport.de / Bookboon.com

Einfach Lernen! Erfolgreiche Strategien für Ihre schriftliche Bewerbung © 2006 Dipl.Kffr.(Univ.) Heidrun Hufnagl & Ventus Publishing ApS ISBN 87-7681-186-7



Inhalt

Inhalt 1.

Was Ihnen dieses Buch bietet

6

2.

Ihre mentale Einstellung ist entscheidend

8

3. 3.1

10 11

3.2

Ihre Vorbereitung Kompetenzen, auf die jeder potenzielle Arbeitgeber Wert legt – Schlüsselqualifikationen Ihre individuelle Standortbestimmung

4.

Recherche ist das A und O

19

5. 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6

Stellensuche – Ihre Möglichkeiten Die Stellenanzeige(n) Das Internet Die Initiativbewerbung Old Men`s Network Recruiting-Events Karriereberater

22 23 25 27 29 29 30

6. 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10

Die professionelle Bewerbungsmappe Formalien, und was Sie sonst noch beachten sollten Das Anschreiben Das Kuvert Die (Präsentations-) Mappe Das Deckblatt Die Inhaltsangabe Der Lebenslauf Das Foto Die Zeugnisse und Zertifikate Take a look! - Erfolgreiche Beispiele

32 34 36 38 38 40 41 41 49 51 54

12

© 2008 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktien gesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzern gesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds firmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.

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Inhalt

7. 7.1 7.2

Machen Sie auf sich aufmerksam Die erfolgreiche Telefonstrategie Der Flyer

74 74 77

8. 8.1 8.2 8.3

Die Internet-Bewerbung Die E-Mail-(Kurz-)Bewerbung Die Online-Bewerbung Kreative Internet-Bewerbungen

81 81 84 85

9.

Praxisbeispiele

88

10. 10.1 10.2 10.3

Internationale Bewerbungen Bewerbung um ein Auslandsstudium / Auslandspraktikum Ihren Angebotskatalog überzeugend präsentieren Umgang mit dem Personalfragebogen

92 93 95 101

11.

Neuer Trend: Online-Assessment-Center

102 104

Literaturverzeichnis


Lernen Sie ein paar nette Leute kennen. Online im sued-café.

affenarxxx

krixikraxi

burnout

bauloewe

olv

erdonaut

catwoman

ratatatata

franz_joseph

cuulja

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irma*

borisbergmann

traumfaenger

angus_jang

sixpence

schuetzenlisl

bgraff

nicht_ich

audiosmog

auto_pilot

vorsicht

neutralisator_x

dhaneberg

Bis gleich auf sueddeutsche.de

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1. Was Ihnen dieses Buch bietet Liebe Leserin, lieber Leser, wussten Sie, dass 1. die Einstellung eines qualifizierten Hochschulabsolventen bereits im ersten Jahr Kosten von mehr als 50.000 Euro verursacht? Dabei sind in dieser Zahl, die kaum quantifizierbaren Opportunitätskosten, resultierend aus mangelnder Motivation, Fehlentscheidungen, etc. noch gar nicht mitberücksichtigt. 2. es nur nach sehr strengen Maßstäben möglich ist (Kündigungsschutzgesetz!), einen Mitarbeiter nach Ablauf der Probezeit zu entlassen? Dabei fällt aber die unzureichende Eignung eines Mitarbeiters nicht gleich, sondern häufig erst nach einiger Zeit auf. Um also herauszufinden, ob die Eignung des Bewerbers in hohem Maß mit den Anforderungen der vakanten Stelle übereinstimmt und um festzustellen, ob die zukünftig erwartete Leistungsbereitschaft, das notwendige Entwicklungspotenzial sowie die gewünschte Persönlichkeit beim Bewerber vorhanden sind, prüft das Unternehmen sehr genau – und zwar durch Einsatz professioneller Auswahlinstrumente! Und ob sich der Aufwand dieser „Prüfung“ lohnt – Sie also im zweiten Schritt zum Vorstellungsgespräch bzw. zum Assessment-Center eingeladen werden (vgl. Einfach lernen Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!) - hängt ganz entscheidend davon ab, ob Sie den zuständigen Personalvertreter bereits im Vorfeld von Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten, Ihrer Motivation, Ihrem Interesse an der vakanten Stelle und damit am suchenden Unternehmen überzeugen konnten – und zwar durch Ihre individuell gestaltete und professionelle Bewerbungsmappe! Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie diese individuell gestaltete und professionelle Bewerbungsmappe aussieht, was Sie zu beachten haben und wie Sie letztendlich die schriftliche Bewerbungssituation erfolgreich meistern? Auf diese Fragen kann ich Ihnen nur eine Antwort geben - lesen Sie einfach dieses Buch! Sie erhalten wichtige und aktuelle Informationen rund um die Bewerbungsmappe, zur InternetBewerbung und zu Besonderheiten im europäischen Ausland. Sie erfahren, auf welche Kompetenzen jeder potenzielle Arbeitgeber Wert legt und wie Sie sich in diesem Zusammenhang Ihre eigenen Stärken bewusst machen. Sie erkennen, wie wichtig Ihre mentale Einstellung für eine überzeugende Bewerbung ist und welche unterschiedlichen Wege der Stellensuche Sie beschreiten können. Erfahrungsberichte, recherchiert in namhaften Unternehmen, runden die Lektüre ab. Haben Sie sich ausführlich mit diesem Buch beschäftigt, sind Sie in der Lage, das Gelesene in die Praxis umzusetzen und Ihre individuelle schriftliche Bewerbungsmappe professionell zu gestalten.




Tun Sie allerdings eines auf keinen Fall! – einfach abschreiben und übernehmen! Vertrauen Sie Ihrem Können und Ihren Fähigkeiten, denn nur so können Sie ein authentisches Verhalten zeigen, sich schriftlich – und später auch persönlich – überzeugend und erfolgreich präsentieren. Und genau das ist es, worauf die zuständigen Unternehmensvertreter Wert legen! Um Ihr Bild, liebe Leserin und lieber Leser, über die komplette Bewerbungssituation abzurunden, empfehle ich Ihnen den Titel „Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!“. Vielen Dank an die Personen, die sich persönlich Zeit genommen und mich im Rahmen meiner Recherchen zu diesem Buch unterstützt haben: Frau Sabine Schönberg, Volkswagen Coaching GmbH, Leiterin Career Development, Wolfsburg; Herr Richard Schuler, Siemens AG, Leiter Human Resources Recruiting Management, Erlangen und Herr Henning Zieger, Volkswagen Coaching GmbH, Career Development, Wolfsburg.

Bamberg, im September 2006 Heidrun Hufnagl


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2. Ihre mentale Einstellung ist entscheidend Jeder Bewerber hat von dem Moment an, ab dem er sich in der Bewerbungssituation befindet, ein großes Ziel vor Augen – nämlich zum Vorstellungsgespräch bzw. zum Assessment-Center eingeladen zu werden (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Dabei – und das wissen Sie selbst sehr genau – erhalten Sie eine solche Einladung nicht einfach dadurch, dass Sie eine schöne Mappe kaufen, einen netten Brief schreiben und die geforderten Unterlagen beifügen. Das Gegenteil ist der Fall! Damit die gewünschte Einladung in Ihrem (E-Mail-) Postkasten landet, müssen Sie zunächst eine wichtige Hürde überwinden und den zuständigen Personalvertreter mit Ihrer schriftlichen Bewerbungsmappe oder mit anderen Bewerbungsstrategien von Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten überzeugen (vgl. Kapitel 6, 7 und 8). Und damit Sie das erreichen, müssen Sie an einer positiven mentalen Einstellung arbeiten und sich detailliert vorbereiten (vgl. Kapitel 3). Jede erfolgreiche Bewerbung bedarf einer mentalen Vorbereitung. Genau wie bei jeder anderen Herausforderung, die Sie sich zu meistern vorgenommen haben, ist Ihre mentale Einstellung entscheidend. Glauben Sie an Ihren Erfolg, wird sich dieser auch einstellen. Vielleicht brauchen Sie manchmal etwas Geduld, aber nach einer gewissen Zeit werden Sie Erfolg haben. Sind Sie dagegen voller Selbstzweifel, wird es schwer werden, erfolgreich zu sein. Warum? Die Antwort ist ganz einfach. Stellen Sie sich einen Bewerber vor, der sich 1. nicht sicher ist, ob er die angebotene Position überhaupt will, und der 2. die mentale Einstellung mitbringt, dass es ja sowieso nicht klappen wird. Diese Unsicherheit wird sich nicht erst im Vorstellungsgespräch, sondern bereits im schriftlichen Ausdruck seines Anschreibens bemerkbar machen. Er wird sich gar nicht erst überlegen, welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Stärken er hat und warum er für diese Position geeignet ist. Er wird auch gar nicht erst versuchen, telefonisch Kontakt aufzunehmen, und falls doch, wird seine wenig überzeugende Stimme ihn verraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man diesem Bewerber einen Arbeitsplatz anbietet ist doch sehr gering. Die Misserfolgserwartung wird dem Gegenüber mit Sicherheit auffallen, sodass es nur verständlich ist, dass er sich für einen anderen Bewerber entscheidet. Sie glauben das nicht? Dann stellen Sie sich einfach einen erfolgreichen Sportler vor. Glauben Sie wirklich, dass ein Sportler auch nur einen Sieg erringen wird, wenn er nicht an sich glaubt? Sportler bereiten sich auf jedes wichtige Match mental vor. Allerdings darf jetzt nicht der Eindruck entstehen, mentale Vorbereitung allein genügt. Sportler bringen selbstverständlich auch ihr sportliches Können mit, optimieren dies über viele Jahre und wissen sehr genau um ihre Stärken und Schwächen bzw. ihre Verbesserungspotenziale. Aber das, was den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Sportler ausmacht, ist neben dem sportlichen Können die mentale Stärke. Daran sehen Sie, wie wichtig Ihre mentale Einstellung ist. Studentensupport.de / Bookboon.com 8



Als Bewerber müssen Sie selbstverständlich auch Ihre fachlichen und persönlichen Kompetenzen kennen und von ihnen überzeugt sein. Sie müssen wissen, wo Ihre Stärken liegen und was Ihre Verbesserungspotenziale sind. Von Beginn der Bewerbungssituation an müssen Sie sich präsentieren. Dazu gehört das Wissen um sich selbst, eine gute Portion Überzeugungskraft und Begeisterungsfähigkeit. Stellen Sie sich einen Verkäufer vor, der Ihnen einen PC verkaufen will. Sie fragen den Verkäufer nach Hard- und Software, wie das Gerät zu bedienen ist, worin seine Vorzüge liegen, etc. Jetzt stellen Sie sich weiter vor, dass dieser Verkäufer Ihnen auf keine Ihrer Fragen Auskunft geben kann. Kaufen Sie diesen PC? Und genau das Gleiche erwartet der Personalverantwortliche von Ihnen: Damit Sie sich auf die ausgeschriebene Stelle schriftlich präsentieren und die Fragen im anschließenden Interview kompetent beantworten können (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und AssessmentCenter. So nehmen Sie jede Hürde!), um so den Personalverantwortlichen von Ihren Qualitäten zu überzeugen, müssen Sie über sich Bescheid wissen. Dazu bedarf es einer gründlichen Vorbereitung und einer ehrlichen Selbstanalyse. Deshalb empfehle ich, das folgende Kapitel sehr genau zu studieren und ernst zu nehmen. Nehmen Sie sich Zeit, setzen Sie sich konstruktiv mit sich selbst auseinander. Sprechen Sie mit Ihnen nahestehenden Menschen, um Ihr Selbstbild mit einem oder mehreren Fremdbildern vergleichen zu können. Sie werden erstaunt sein, wie häufig Selbst- und Fremdbild voneinander abweichen. Doch genau diese intensive Auseinandersetzung wird Ihnen helfen, die vor Ihnen liegende Aufgabe zu meistern.



Ihre Vorbereitung

3. Ihre Vorbereitung Der Schlüssel zum Erfolg liegt wie so oft in der richtigen Vorbereitung. Denken Sie wieder an den Sportler, der sein Match gewinnen will. Er wird ohne spezielles Training und besondere Vorbereitung nicht auskommen. Und genauso verhält es sich bei Ihnen. Die richtige Vorbereitung ist der erste Weg zum Erfolg. Denken Sie an unser Beispiel – der Verkäufer, der Ihnen einen PC verkaufen will. Sie wollen auch ein Produkt „verkaufen“, nämlich Ihre Fähigkeiten, Ihr Know-how, Ihre Arbeitskraft. Dabei stellt sich die Frage, warum „Ihr Kunde“ (der potenzielle Arbeitgeber) ausschließlich Ihr Produkt kaufen sollte, wo er doch so viele Angebote von anderen „Verkäufern“ bekommt? Die Antwort ist einfach: Sie interessieren sich nicht für „irgendeine“ Stelle, sondern bewerben sich gezielt auf die Stellenanzeigen, die zu Ihren Fähigkeiten, Ihrem Know-how, Ihren Stärken passt. Dadurch haben Sie die richtigen „Verkaufsargumente“ parat und überzeugen Ihr Gegenüber davon, dass Sie der Richtige für diese Stelle sind. Um diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, ist es wichtig


1. die Kompetenzen zu kennen, auf die jeder potenzielle Arbeitgeber Wert legt, und 2. eine individuelle Standortbestimmung durchzuführen.



Ihre Vorbereitung

3.1 Kompetenzen, auf die jeder potenzielle Arbeitgeber Wert legt – Schlüsselqualifikationen Ist eine Stelle zu besetzen, muss zunächst von der zuständigen Fachabteilung ein Anforderungsprofil erstellt werden. In diesem Anforderungsprofil legt der Fachvorgesetzte die Kriterien fest, die speziell an der ausgeschriebenen Position vom zukünftigen Stelleninhaber erwartet werden. Es dient damit der Personalabteilung als Grundlage für den Aufbau der Stellenanzeige und die spätere Analyse der eingehenden Bewerbungsmappen; weiterhin als Grundlage für die Fragen im Vorstellungsgespräch und die Übungen im Assessment-Center (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Für die Erstellung dieser Anforderungsprofile greifen Unternehmen auf unterschiedliche Kompetenzen zurück - so genannte Schlüsselqualifikationen oder Soft Skills, wie speziell die „weichen“ Kriterien bezeichnet werden. Schlüsselqualifikationen (der Begriff kommt aus der Arbeitsmarktforschung) sind fach- bzw. berufsübergreifende Qualifikationen mit übergeordneter Bedeutung für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben. Sie versetzen jemanden in die Lage, auf unvorhersehbare neue Anforderungen flexibel und schnell zu reagieren und sich an veränderte Anforderungen anzupassen. Sie dienen der Selbsthilfe, indem sie zum selbstständigen lebenslangen Lernen befähigen. Sie sind jener Schlüssel, mit denen der Schüler, der Student, der Mitarbeiter, die Führungskraft jederzeit die einst gelernten Qualifikationen aktualisieren und erweitern kann. Im Erwerb von Schlüsselqualifikationen wird die Grundlage für beruflichen und privaten Erfolg gesehen. Kein Wunder also, dass Arbeitgeber großen Wert auf Schlüsselqualifikationen legen.

Persönliche Kompetenz Fachliche Kompetenz

Unternehmerische Kompetenz

Soziale Kompetenz

Methodische Kompetenz

Abbildung 1: Die fünf Kompetenzbereiche (modifiziert nach Lenzen)



Ihre Vorbereitung

¾ Fachliche Kompetenz „bedeutet fachliches Wissen zu besitzen, dieses situationsgerecht umzusetzen und zu fachlichem Engagement bereit zu sein“ (vgl. Brake/Zimmer). Die Fachliche Kompetenz ist Grundvoraussetzung für jedwedes Handeln im Unternehmen und dient der Steuerung und Untersuchung von Abläufen und Prozessen. ¾ Persönliche Kompetenz bedeutet ein realistisches Selbstbild zu haben, nach der eigenen Überzeugung zu handeln und zu sozialer Verantwortung bereit zu sein. Sie ist erforderlich für Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung und die Entwicklung von Teams. ¾ Soziale Kompetenz (beinhaltet auch die Führungskompetenz) bedeutet Gedanken, Gefühle, Einstellungen wahrnehmen zu können sowie situations- und personenbezogene Verständigung. Auch die soziale Kompetenz ist erforderlich für Kommunikation, Persönlichkeitsentwicklung und die Entwicklung von Teams. ¾ Methodische Kompetenz „heißt zu wissen, welcher Weg einzuschlagen ist und bereit zu sein, diesen Weg zu gehen“ (vgl. Brake/Zimmer). Die Methodische Kompetenz ist, ähnlich wie die Fachliche Kompetenz notwendig für die Gestaltung, Steuerung und Untersuchung von Prozessen und Abläufen im Unternehmen. ¾ Unternehmerische Kompetenz bedeutet effizienz- und zukunftsorientiertes Denken und Arbeiten. Sie beinhaltet Weitsicht und ist Voraussetzung für die Entwicklung von Strategien, Ableitung von Unternehmenszielen und die Übernahme von Verantwortung für unternehmerisches Handeln.

3.2 Ihre individuelle Standortbestimmung Für Ihre Vorbereitung genügt es natürlich nicht, die fünf Kompetenzbereiche aus Abbildung 1 nur zu kennen. Um den potenziellen Arbeitgeber von Ihren Kenntnissen und Fähigkeiten (bezogen auf die in der Stellenanzeige genannten Anforderungen) schriftlich zu überzeugen, müssen Sie sich bewusst mit ihnen auseinander setzen! Deshalb besteht Ihre Aufgabe darin, sich anhand der nachfolgenden Aufzählungen zu den fünf Kompetenzbereichen einzuschätzen. Lassen Sie sich für diese Aufgabe Zeit, seien Sie ehrlich – diese Übung wird Ihnen helfen, sich über Ihre individuellen Kompetenzen klar zu werden. Denn, wer in dieser Weise über sich nachdenkt, seine Ergebnisse mit vertrauten Personen bespricht, die einzelnen Begriffe mit Inhalt füllt (z.B. Aus welchen Gründen halte ich mich für ein Organisationsgenie?, In welchen Situationen habe ich Teamfähigkeit bewiesen?), entwickelt ein neues Selbstvertrauen und genau die rhetorischen Fähigkeiten, die wichtig sind, um sich in der Bewerbungssituation erfolgreich zu präsentieren.



Ihre Vorbereitung

Falls Sie sich nicht sicher sind, was der eine oder andere Begriff bedeutet, entscheiden Sie bitte nach Ihrem persönlichen Verständnis. Bitte schätzen Sie sich ein! Als Hilfsmittel für Ihre Einschätzung dient eine Skala von 1 bis 5. 1 = sehr schwach ausgeprägt 2 = schwach ausgeprägt 3 = ausgeprägt 4 = deutlich ausgeprägt 5 = sehr stark ausgeprägt


Studieren in Dänemark heißt:

nicht auswendig lernen, sondern verstehen in Projekten und Teams arbeiten sich international ausbilden mit dem Professor auf Du sein auf Englisch diskutieren Fahrrad fahren

Mehr Info: www.studyindenmark.dk



Fachliche Kompetenz

Ihre Vorbereitung

1

2

3

4

5

1

2

3

4

5

Ausbildung/Studium Fachkenntnisse Berufliche Erfahrungen Auslandserfahrung Weiterbildung Sprachkenntnisse DV-Anwenderkompetenz ...

Persönliche Kompetenz Energie Eigeninitiative Analytische Fähigkeiten Vernetztes Denken Innovationsfreude Veränderungsbereitschaft Kreativität Zuverlässigkeit Flexibilität/Mobilität Verantwortung Umgangsformen Sicheres Auftreten Verhandlungsgeschick Belastbarkeit Lernbereitschaft Selbstständiges Arbeiten Positive Grundhaltung Integrität ...



Soziale Kompetenz

Ihre Vorbereitung

1

2

3

4

5

1

2

3

4

5

1

2

3

4

5

Kommunikationsfähigkeit Kontaktfähigkeit Teamfähigkeit Kritikfähigkeit Konfliktfähigkeit Kooperationsbereitschaft Motivationskraft Überzeugungskraft …

Methodische Kompetenz Entscheidung Problemlösung Zielorientierung Analysevermögen Abstraktionsvermögen Prioritätensetzung Zeitmanagement Organisationsfähigkeit Delegationsfähigkeit Umgang mit Informationen Projektmanagement Moderationstechniken ...

Unternehmerische Kompetenz Strategisches Denken Übergreifendes Denken Unternehmerische Verantwortung Externes Engagement Visionen Marktkenntnisse Kundenorientierung Kostenbewusstsein Vorbild sein …



Ihre Vorbereitung

Auch wenn die Abgrenzung zwischen den jeweiligen Kompetenzbereichen oft nicht eindeutig festzulegen ist und die Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, beinhaltet sie doch die Kernkompetenzen, die von Personalverantwortlichen am häufigsten genannt werden. Vielleicht fallen Ihnen noch weitere Merkmale ein oder Sie lesen in der Stellenanzeige darüber hinausgehende Kriterien? Schreiben Sie diese auf ein Blatt Papier und schätzen Sie sie ebenfalls anhand der Ihnen bereits bekannten Skala ein. Als Grundlage für ein Bewerberprofil existieren in Unternehmen selbstverständlich auch alternative Anforderungskategorien mit alternativen Merkmals-Zuordnungen (vgl. Jeserich). Bei aufmerksamer Betrachtung nachfolgender alternativer Darstellung werden Sie aber feststellen, dass auch diese Merkmale dem Bereich Schlüsselqualifikationen zuzuordnen sind. Steuerung sozialer Prozesse -

Sensibilität

-

Kontaktfähigkeit

-

Kooperationsbereitschaft

-

Integration

-

Informationsverhalten

-

Selbstkontrolle

wanted: ambitious people


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Ihre Vorbereitung

Systematisches Denken und Handeln -

Abstraktes und analytisches Denken

-

Kombinatorisches Denken

-

Persönliche Arbeitsorganisation

-

Entscheidungsfähigkeit

-

Planung/Kontrolle

Aktivität -

Führungsantrieb / -motivation

-

Arbeitsantrieb / -motivation

-

Selbstständigkeit

-

Durchsetzungsfähigkeit

-

Selbstvertrauen

Ausdruck -

Mündliche und schriftliche Formulierung

-

Flexibilität

-

Überzeugung

Auf Grund der durchgeführten Übung können Sie nun Ihre fachlichen, persönlichen, sozialen, methodischen und unternehmerischen Kompetenzen sehr viel besser einschätzen. Das ist aber noch nicht genug! Der abschließende Schritt zur Konkretisierung Ihrer individuellen Standortbestimmung besteht jetzt darin, nachfolgende sechs Fragen so ausführlich wie möglich zu beantworten. Schreiben Sie sich Ihre Antworten auf und besprechen Sie sie dann mit einer Ihnen nahestehenden Person. Diese Vorgehensweise stellt eine wichtige Vorbereitung und zugleich eine gute rhetorische Übung für Ihr späteres Interview dar - denn mit solchen Fragen müssen Sie rechnen (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!)!



Ihre Vorbereitung

9 Wodurch hebe ich mich von meinen Mitbewerbern ab? Ö Ich bin ... Ö Ich kann ... 9 Was ist mein berufliches Ziel? Wo möchte ich hin? Ö Das will ich erreichen ... 9 Was wünscht sich das Unternehmen bezogen auf die Stellenanzeige von mir als Bewerber? Ö Die Stellenanzeige legt Wert auf ... 9 Was sind meine Schlüsselqualifikationen? Ö Ich bin teamfähig, weil ... Ö Ich habe Organisationstalent. Das zeigt sich an ... 9 Welche Zusatzqualifikationen habe ich, die relevant für meinen Beruf bzw. mein berufliches Ziel sind? Ö Berufsausbildung vor dem Studium als ... Ö Praktikum, Auslandssemester während des Studiums bei ... 9 Welche privaten Interessen, welches private Engagement sind für meinen Beruf bzw. mein berufliches Ziel relevant?

Sie haben sich sehr detailliert analysiert und kennen nun Ihre Kompetenzen, Ihre Stärken und Verbesserungspotenziale und Ihre beruflichen Ziele sehr genau. Ein wesentlicher Schritt für Ihre Vorbereitung ist damit getan. Im zweiten Schritt geht es nun darum, wichtige Informationen über das Unternehmen, das Sie interessiert, herauszufinden.




4. Recherche ist das A und O Mit Ihrem Anschreiben (egal, ob es sich um ein Anschreiben auf eine Stellenanzeige oder um eine Initiativbewerbung handelt) dem zuständigen Personalverantwortlichen den „Mund wässrig zu machen“ heißt, Grundlegendes über das Unternehmen in Erfahrung zu bringen. Auch im späteren Interview lautet die erste Frage – nach der Begrüßung und dem so genannten „Warm up“: „Wie wurden Sie auf unser Unternehmen aufmerksam?“ oder „Was interessiert Sie an unserem Unternehmen?“ (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!).


Außerdem möchten doch auch Sie sich nicht bei jedem x-beliebigen Unternehmen bewerben. Ihr Ziel ist es doch, die Unternehmen für Ihre Bewerbungsaktivitäten herauszufinden, mit deren Unternehmensphilosophie Sie sich identifizieren können.




Wo können Sie recherchieren? Die folgende Abbildung zeigt Ihnen verschiedene Quellen, die Ihnen für die Recherche zur Verfügung stehen: Nachrichten und Reportagen Zeitungen und (Fach-)

Internet

Zeitschriften Firmenbroschüren

Geschäftsberichte des

Mitarbeiter aus dem

Unternehmens

Unternehmen Industrie- und Handelskammern

Abbildung 2: Quellen für Ihre Recherche

Über Zeitungen bzw. Fernsehnachrichten das aktuelle Tagesgeschehen zu verfolgen ist eine grundlegende Voraussetzung. Dadurch erhalten Sie interessante und aktuelle Informationen, die Sie in Ihr Anschreiben aufnehmen und durch die Sie sich von Ihren Mitbewerbern abheben können. Informationen, mit denen Sie im späteren Vorstellungsgespräch wichtige, vielleicht sogar die entscheidenden Pluspunkte sammeln (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und AssessmentCenter. So nehmen Sie jede Hürde!). Selbstverständlich stehen Ihnen noch andere Möglichkeiten zur Verfügung, Wichtiges über das Unternehmen in Erfahrung zu bringen. Das wäre z.B. sich vom entsprechenden Unternehmen eine Firmenbroschüre schicken zu lassen (Anruf genügt!) oder bei der regionalen Industrie- und Handelskammer Informationen einzuholen (für diese Dienstleistung müssen Sie allerdings bezahlen). Eine weitaus bessere Möglichkeit der Recherche bietet sich Ihnen, wenn Sie einen oder auch mehrere Mitarbeiter aus dem betreffenden Unternehmen kennen. Vereinbaren Sie ein Treffen, lassen Sie sich etwas über das Unternehmen erzählen (Insiderwissen!), fragen Sie gezielt nach. Durch das Gespräch mit einem Mitarbeiter können Sie sich ein sehr differenziertes Bild von „Ihrem“ Unternehmen machen. Das gängigste und schnellste Medium für die Recherche ist heutzutage aber sicherlich das Internet. Studentensupport.de / Bookboon.com 20



Die Unternehmen präsentieren sich dort und geben Informationen über ihre Entstehungsgeschichte, ihre Philosophie, ihre Produkte bzw. ihre Dienstleistungen, ihre weltweiten Standorte, ihre aktuellen Stellenangebote und vieles mehr. Der Blick ins Internet lohnt sich! Die Art und Weise, wie sich ein Unternehmen präsentiert gibt Ihnen Aufschluss, worauf das Unternehmen Wert legt (ist die Präsentation eher konservativ oder progressiv gestaltet?). Bei der Recherche sollten Sie unbedingt folgende Informationen in Erfahrung bringen: 9

Welche Unternehmensphilosophie und – politik vertritt das Unternehmen?

9

Ist das Unternehmen ein so genannter „Global Player“? Wo befinden sich weitere Standorte?

9

Welche strategische Zielsetzung hat das Unternehmen?

9

Wer sind die wichtigsten Wettbewerber des Unternehmens?

9

Welche Produkte bzw. Dienstleistungen bietet das Unternehmen an?

9

Welche Entwicklungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen?

9

Welche weiteren „Töchter“ gehören zum Konzern?

9

Wo ist der Unternehmenshauptsitz?

9

Welche Personen sind im Vorstand?

9

Welche Erwartungen hat das Unternehmen an seine Mitarbeiter?

Egal, für welche Möglichkeit der Recherche Sie sich entscheiden (niemand hindert Sie daran, die verschiedenen Möglichkeiten zu kombinieren), insbesondere Aussagen zur Unternehmensphilosophie oder die strategische Zielsetzung des Unternehmens geben Ihnen wichtige Orientierungen (immer vorausgesetzt, Sie können sich damit identifizieren) für die unternehmensindividuelle Vorgehensweise im Hinblick auf die Gestaltung Ihrer Bewerbungsmappe (vgl. Kapitel 6), im Hinblick auf Ihr Auftreten und selbstverständlich im Hinblick darauf, welches äußere Erscheinungsbild von Ihnen erwartet wird (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 2.3).



Stellensuche – Ihre Möglichkeiten

5. Stellensuche – Ihre Möglichkeiten Sie können verschiedene Wege für die Stellensuche beschreiten. Wege, die es Ihnen möglich machen, einen interessanten Arbeitsplatz zu finden. Deshalb beschäftigt sich dieses Kapitel damit, Ihnen die bekanntesten Methoden für die Kontaktaufnahme mit einem potenziellen Arbeitgeber darzustellen. Grundlegend ist zunächst, dass Ihnen bewusst ist, dass Sie die Initiative ergreifen müssen. Derjenige, der darauf wartet, dass der zukünftige Arbeitgeber bei ihm anruft, der wartet noch heute. Sie müssen sich also überlegen, x x

welchen bzw. welche Wege Sie einschlagen möchten, um Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen, und was Sie für das Unternehmen tun können.

Ob das Unternehmen reizvoll ist und was genau Sie an diesem Unternehmen interessiert, haben Sie durch Ihre Recherche herausgefunden (vgl. Kapitel 4). Was Sie für das Unternehmen tun können, welche fachlichen und persönlichen Stärken Sie haben, diese Frage haben Sie sich ebenfalls ausführlich beantwortet (vgl. Kapitel 3). Interessant ist also jetzt, die verschiedenen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme kennen zu lernen.


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5.1 Die Stellenanzeige(n) Es gilt in Erfahrung zu bringen, in welchen regionalen oder überregionalen Tages- und Wochenzeitungen interessante Stellenanzeigen zu finden sind. Die wichtigsten sind sicherlich die Wochenendausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung, der Welt sowie die Wochenzeitung „Die Zeit“. Weiterhin können das Handelsblatt oder Fachzeitschriften für Sie in Frage kommen (z.B. finden sich für Ingenieure interessante Stellenanzeigen in der Fachzeitschrift VDI Nachrichten). Grundsätzlich lassen sich verschiedene Arten von Stellenanzeigen unterscheiden: Ö

Die Stellenanzeige in den Printmedien bzw. im Internet, bei der ein Unternehmen einen Mitarbeiter sucht.

Ö

Die Chiffre-Anzeige, bei der das Unternehmen inkognito bleibt.

Ö

Die Anzeige über einen Personalberater, bei der das Unternehmen ebenfalls anonym bleibt.

Im Gegensatz zur Chiffre-Anzeige, die in den meisten Fällen einen unseriösen Eindruck hinterlässt, ist diese Art der Anzeigenschaltung seriös. Der Personalberater wird vom Unternehmen beauftragt, die Bewerberselektion für das Unternehmen zu übernehmen. Insbesondere für Führungspositionen gehen viele Unternehmen diesen Weg, doch auch für Hochschulabsolventen stellt diese Praxis mittlerweile keine Seltenheit mehr dar. Der Personalberater bietet gestaffelte Dienstleistungen an, z.B. Schalten der Stellenanzeige und/oder Vorauswahl über die Analyse der eingehenden Bewerbungen und/oder Führen von Interviews - je nachdem, wofür das Unternehmen bereit ist zu zahlen. Egal, welchen Auftrag der Personalberater vom Unternehmen erhält, die endgültige Entscheidung, welcher Bewerber eingestellt wird, trifft immer das Unternehmen selbst. Ö

Zu guter Letzt gibt es noch die Stellenanzeige über eine Personalleasinggesellschaft, so genannte Zeitarbeitsunternehmen (weltweit die Nummer 1 ist beispielsweise das Zeitarbeitsunternehmen Manpower, www.manpower.de).

Jetzt sagen Sie nicht sofort, Zeitarbeit kommt auf keinen Fall in Frage. Denn was bedeutet eigentlich Zeitarbeit? Zeitarbeit heißt, dass Sie bei der Leasinggesellschaft angestellt sind, sie Ihr Gehalt und die Sozialversicherungsbeiträge zahlt. Das Zeitarbeitsunternehmen (= Leasinggeber) schließt mit dem ausleihenden Unternehmen (= Leasingnehmer) einen Arbeitnehmerüberlassungsvertrag und leiht seine Mitarbeiter an das entsprechende Unternehmen aus. Der Leasingnehmer zahlt für den ausgeliehenen Arbeitnehmer einen Stundensatz, das Zeitarbeitsunternehmen zahlt von diesem Stundensatz Ihr Gehalt, das allerdings niedriger ist, als wenn Sie einen Arbeitsvertrag bei einem „ganz normalen Unternehmen“ hätten. Sie werden flexibel in




diversen nachfragenden Unternehmen eingesetzt und können somit breite Berufserfahrung sammeln. Der Grund, warum diese Art der Stellenanzeige ebenfalls erwähnt wird, ist Folgender: In der heutigen Zeit nutzen Unternehmen häufig die Leasinggesellschaften, um gute Mitarbeiter zu rekrutieren, das heißt, nicht jeder Arbeitsplatz wird über eine Stellenanzeige ausgeschrieben. Ein Grund dafür ist sicher der, dass die Personalabteilung entlastet wird (sie muss nicht eine Flut von Bewerbungen analysieren); ein weiterer wichtiger Grund ist, dass die Unternehmen die Qualifikationen des Mitarbeiters, seine Einsatzbereitschaft, seine Flexibilität ohne arbeitsvertragliches Risiko „testen“ können. Mitarbeiter, die Ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen und die zum Unternehmen passen, erhalten dann sehr oft einen festen Arbeitsvertrag. Einer meiner Kunden hat sich z.B. über eine Personalleasinggesellschaft als Projektmitarbeiter bei der Siemens AG beworben (die Stelle wurde ausschließlich über das Zeitarbeitsunternehmen besetzt), mit dem Ziel, nach Ablauf des Projekts eine Festanstellung bei der Siemens AG zu erhalten. Und – es hat geklappt! Haben Sie eine Stellenanzeige entdeckt, die Sie inhaltlich interessiert und bei der der Arbeitsplatzanbieter Ihren Erwartungen entspricht, sind folgende Überlegungen wichtig: 9 Erfüllen Sie die gestellten fachlichen Anforderungen? 9 Erfüllen Sie die gestellten persönlichen, sozialen, ... Anforderungen? 9 Was bietet Ihnen das Unternehmen (z.B. Fortbildungsmöglichkeiten)? 9 Welche Aussagen trifft das Unternehmen über sich (z.B. Teamarbeit)? 9 Welche Art der Bewerbung erwartet das Unternehmen (z.B. aussagekräftige Bewerbungsmappe, EMail-Bewerbung, Bewerbung über die angegebene Bewerbungssoftware?) 9 Wie stellt sich das Unternehmen auf seiner Website dar?

Diese Überlegungen sind wichtig, weil Sie zum einen die Art Ihrer Bewerbung auf die Erwartungen des Unternehmens abstimmen sollten (vgl. Kapitel 6 und 8) und zum anderen in Ihrem Bewerbungsschreiben genau auf diese Anforderungen und Informationen eingehen müssen. Sie müssen dem Leser – egal, ob es sich um den zuständigen Mitarbeiter des Unternehmens, der Personalleasinggesellschaft oder den Personalberater handelt - beweisen, dass Sie sich gezielt mit dieser Stellenanzeige auseinander gesetzt haben (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 2.2): Es gibt sowohl gut formulierte und klar strukturierte, als auch ungeschickt formulierte und unklar strukturierte Stellenanzeigen. Leider findet man auch häufig Stellenanzeigen, die so viele Anforderungen beinhalten, dass einem vom Lesen schon ganz schwindelig wird. Das Ergebnis ist dann oft, dass sich der Leser nicht traut, sich auf eine solche Anzeige zu bewerben. Hier ein Tipp:




Die Unternehmen erwarten in diesen Fällen nicht, dass Sie alle Anforderungen erfüllen, sondern wichtig ist, dass Sie einen großen Teil der Anforderungen erfüllen (Faustregel: Mindestens 70% und mehr). Sind Sie sich nicht sicher, die Stellenanzeige richtig verstanden zu haben oder haben Sie noch zusätzliche Fragen, können Sie jederzeit telefonisch nachfragen (gewöhnlich ist in der Stellenanzeige der Ansprechpartner mit seiner Telefonnummer angegeben). Allerdings sollten Sie nicht sofort telefonisch Kontakt aufnehmen (also Stellenanzeige lesen, ans Telefon gehen und anrufen), sondern lassen Sie ruhig ein, zwei Tage verstreichen. Zum einen haben Sie die Sache bis dahin in Ruhe überdacht und haben deshalb auch die nötige innere Ruhe und zum anderen geben Sie Ihrem Gegenüber nicht das Gefühl, dass Sie „unter Druck“ stehen (vgl. Kapitel 7.1).

5.2 Das Internet


Obwohl sich nach wie vor viele Stellenanzeigen in den Printmedien finden, sind insbesondere große Unternehmen dazu übergegangen, ihre Stellenanzeigen auf ihrer eigenen Website zu veröffentlichen. Dadurch machen sie deutlich, welche Art der Bewerbung sie bevorzugen (z.B. EMail-Bewerbung mit Anhang) bzw. weisen Ihnen hier schon den Weg zum Online-Formular oder zur Bewerbungssoftware.

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Auch regionale oder überregionale Tageszeitungen nutzen das Internet und stellen Ihre Anzeigen leicht zeitverzögert ins Netz (gewöhnlich am Montag nach der Wochenendausgabe), manche sogar gesammelt aus den letzten zwei bis vier Wochen. Hier können Sie also in aller Ruhe aktuelle Stellenangebote recherchieren (Stand: September 2006): x x x x x

www.faz.net www.sueddeutsche.de www.taz.net www.nuernberger-nachrichten.de …

Die wohl am häufigsten genutzte Vorgehensweise ist das „Durchstöbern“ der verschiedenen Jobbörsen im Internet. Achten Sie aber darauf: Manche Stellenbörsen arbeiten mit verschiedenen Anbietern zusammen, sodass die gleiche Stellenanzeige bei unterschiedlichen Jobbörsen zu finden ist. Außerdem sollten Sie bei Inseraten, die älter als zwei Wochen sind, grundsätzlich telefonisch nachfragen, ob die Anzeige noch aktuell ist. Hier einige interessante Adressen, unterteilt in allgemeine Stellenbörsen und berufs- und branchenspezifische Jobbörsen (Stand: September 2006): Allgemeine Stellenbörsen: x x x x x x x x x x

www.jobpilot.de www.stepstone.de www.jobscout24.de www.jobstairs.de www.monster.de www.stellenmarkt.de www.arbeitsagentur.de www.stellenanzeigen.de www.jobmonitor.de …

Berufs- und branchenspezifische Jobbörsen (vgl. Hofert): x x x x x x x

www.autohaus.de (Autobranche) www.assence.de (Banken und Versicherungen) www.hotel-career.de (Hotelbranche) www.health-job.net (Gesundheitsbranche) www.ingenieurkarriere.de (Ingenieure und Technik) www.stepstone.de (Informatiker, Ingenieure und Techniker) www.soldan.de/job (Jura, zum Teil auch BWL)



x x x x x x x


www.aerzteblatt.de (Medizin) www.bund.de (Öffentlicher Dienst) www.bdvb.de (BWL und VWL) www.wuv.de (Werbung und Marketing) www.verlagsjobs.de (Verlagsbranche) www.salesjob.de (Vertrieb im Innen- und Außendienst) …

Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, so genannte Jobsuchmaschinen für Ihre Karriere zu nutzen. Sie verfügen über keine eigenen Anzeigen, sondern durchsuchen verschiedene Stellenmärkte nach offenen Jobs. Somit können Sie nicht nur mehrere Jobbörsen auf einmal absuchen, sondern sich bei speziellen Jobsuchmaschinen mit einem E-Mail-Abonnement auf dem Laufenden halten lassen. x x x

www.jobs.zeit.de www.joboter.de …

5.3 Die Initiativbewerbung kann als eine besondere Form der Werbung in eigener Sache mit guten Erfolgsaussichten bezeichnet werden. Dabei handelt es sich bei der Initiativbewerbung um die unaufgeforderte Übersendung Ihrer Bewerbungsunterlagen (vgl. Kapitel 6). Zum Verständnis: Initiativbewerbung heißt nicht „Blindbewerbung“. Bei der Blindbewerbung handelt es sich um eine „Allroundbewerbung“, die ohne vorherige Recherche und Analyse an „irgendwelche“ Unternehmen verschickt wird. Sicher können Sie sich vorstellen, dass das Interesse der Arbeitgeber an Blindbewerbungen äußerst gering ist, sodass Sie von dieser Art der Bewerbung Abstand nehmen sollten. Eine Initiativbewerbung dagegen bietet Ihnen mehrere Vorteile: - Ihre Bewerbung steht in einer zahlenmäßig eher geringen Konkurrenz! - Sie demonstrieren Engagement, Eigeninitiative und Motivation! - Sie müssen bei der Formulierung Ihrer fachlichen und persönlichen Qualitäten nicht auf die Anforderungen der Stellenanzeige eingehen, sondern können sich so präsentieren, wie es Ihnen am Vorteilhaftesten erscheint! - Ihre Bewerbung verbleibt beim Personalverantwortlichen - vorausgesetzt natürlich, Sie haben ihn mit Ihrer schriftlichen Präsentation überzeugt!

Für Ihre Initiativbewerbung beginnen Sie mit der Vorauswahl Ihrer Wunschbranche und Ihrem Wunscharbeitgeber. Sie informieren sich auf den bereits beschriebenen Wegen (vgl. Kapitel 4), Studentensupport.de / Bookboon.com 27



was wo gebraucht und gewünscht wird. Je mehr Sie über das jeweilige Unternehmen wissen, je genauer Sie deren Wünsche analysieren und in Ihrer Initiativbewerbung darauf eingehen, desto größer sind Ihre Erfolgsaussichten. Führen Sie weiterhin vor jeder Initiativbewerbung ein Telefonat mit der Personalabteilung, um den Empfänger Ihrer Bewerbung und bei Bedarf zusätzliche Informationen in Erfahrung zu bringen (vgl. Kapitel 7.1). In Bezug auf Form und Aufbau entspricht die Initiativbewerbung der klassischen schriftlichen Bewerbung um eine konkret ausgeschriebene Stelle. Allerdings muss das Anschreiben andere Anforderungen erfüllen. Beachten Sie deshalb Folgendes: 9

Finden Sie unbedingt den Namen des Empfängers heraus! (Tipp: Internet, Telefonkontakt oder kennen Sie vielleicht einen Mitarbeiter dieses Unternehmens?)

9

Stellen Sie dar, warum Sie sich gerade für dieses Unternehmen interessieren!

9

Gehen Sie darauf ein, was Sie konkret suchen!

9

Stellen Sie Ihren Nutzen für den potenziellen Arbeitgeber heraus!

9

Verdeutlichen Sie Ihr Hauptmotiv!


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5.4 Old Men`s Network Warum nicht persönliche Beziehungen nutzen? Auf diese Frage wird dann oft geantwortet: „Das ist mir peinlich“ oder „Ich will es alleine schaffen“. Da kann ich nur fragen, warum denn? Beziehungen, also das berühmte „Vitamin B“, sind doch nichts Verwerfliches. Sie sollten Beziehungen, die Sie haben (z.B. über Verwandte, Freunde, Freunde der Freunde, Kommilitonen, Professoren, Praktikantenstellen, etc.) oder die andere haben und für Sie einsetzen können, nicht unterschätzen. Sie sind der Meinung, Sie kennen niemanden? Da täuscht man sich oft sehr. Denken Sie nach und Sie werden feststellen, dass z.B. der Freund eines Freundes Ihres Onkels einen Sachbearbeiter aus dem Unternehmen kennt, der wiederum einen „guten Draht“ zur Personalabteilung hat. Oft ist man sich seiner Kontakte gar nicht bewusst! Falls dem aber wirklich nicht so ist, dann sollten Sie schleunigst beginnen, „Ihre Fühler auszustrecken“. Besuchen Sie beispielsweise Vorträge, Tagungen, Messen, etc. Solche Veranstaltungen bieten nicht selten Gelegenheit, mit der einen oder anderen Person ins Gespräch zu kommen und somit interessante Kontakte aufzubauen.

5.5 Recruiting-Events Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen nutzen gern die Möglichkeit so genannter Recruiting-Messen. Das heißt die Unternehmen stellen sich vor, stehen für Fragen zur Verfügung, führen Interviews mit interessierten Bewerbern oder lassen Bewerber bereits hier in Gruppen z.B. Fallstudien oder Ähnliches bearbeiten (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 5.3). Termine, wann ein Unternehmen auf welcher Messe vertreten ist, können Sie ganz leicht über das Internet herausfinden (sowohl auf der jeweiligen Unternehmens-Website als auch auf speziellen Internetseiten, z.B. bei www.jungekarriere.com, Stand: September 2006). Andere Gelegenheiten, Kontakte mit Unternehmen zu knüpfen, Interessantes in Erfahrung zu bringen (z.B. Anforderungen an den Bewerber, Einsatzgebiete, Traineeprogramme, etc.), sich über Bewerbungsmodalitäten zu informieren, bieten auch Hochschul- und Firmenkontaktmessen oder auch so genannte „virtuelle Messen“. Chat-Termine werden auf den Websites der Unternehmen bekannt gegeben (vgl. Kapitel 9 - Praxisbeispiel Volkswagen AG). Meist – so heißt es immer - sind die Unternehmen auf diesen Messen weniger an Geistes- und Sozialwissenschaftlern interessiert. Lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen, sondern machen Sie mit außergewöhnlichen Mitteln auf sich aufmerksam. Eine meiner Kundinnen, studierte Amerikanistin, hat meine Idee, einen Flyer zu entwickeln (vgl. Kapitel 7.2) aufgenommen und umgesetzt. Sie hat ihren Flyer zweisprachig (die Vorderseite Deutsch, die Rückseite Englisch) verfasst, hat ihre Qualifikationen, ihre Stärken und ihre Ziele beschrieben und den Flyer dann auf einer Recruiting-Messe an verschiedene interessante




Unternehmen verteilt. Die Mühe hat sich gelohnt, sie hat eine Stelle im Marketingbereich eines großen internationalen Konzerns angenommen. Insbesondere Unternehmensberatungen gehen noch einen Schritt weiter. Sie veranstalten so genannte Recruiting-Wochenenden (zum Teil sogar Recruiting-Wochen). Studierende aller Fachrichtungen – und speziell hier werden ganz bewusst nicht nur Wirtschaftswissenschaftler angesprochen – werden eingeladen, sich mit realistischen Fallstudien auseinander zu setzen. Solche Recruiting-Wochenenden finden grundsätzlich in angenehmer Atmosphäre und an ausgewählten Plätzen statt. Seien Sie also nicht verwundert, wenn z.B. am Veranstaltungsort Davos in der Schweiz die zukünftige multinationale Strategie eines Mineralölkonzerns oder ein neues Preissystem für die Deutsche Bahn als moderierte Case-Studies in Gruppenarbeit von den Teilnehmern zu bearbeiten sind. Die Moderation übernehmen erfahrene Führungskräfte oder Senior-Berater der Unternehmen, die das Recruiting-Wochenende dazu nutzen, insbesondere Ausschau nach aussichtsreichen Talenten zu halten. Anschließend werden die ausgearbeiteten Strategien diskutiert. Die Unternehmensberatungen bieten damit den Teilnehmern die Möglichkeit den Führungs- und Berateralltag und die Unternehmen praxisnah kennen zu lernen. Persönliche Kontakte werden vertieft und die Talente zur Bewerbung ermutigt. Termine für solche Recruiting-Wochenenden recherchieren Sie beispielsweise unter www.consulting-week.de (Stand: September 2006).

5.6 Karriereberater oder so genannte Coaches beraten Sie persönlich, telefonisch oder via Mail. Sie unterstützen Sie individuell in allen beruflichen Fragen, wie Stärken- und Schwächenanalyse, Karriereplanung, Optimierung Ihrer Bewerbungsunterlagen, Vorbereitung auf das Interview und/oder das Assessment-Center (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Seine Aufgabe sieht der Coach vorwiegend darin, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Deshalb gilt: Wer in seine berufliche Karriere investieren und sich professionelle Unterstützung holen will, sollte sich im Vorfeld darüber klar werden, was er kann und was er will! Während alle bisher genannten Strategien kostenlos sind, verlangt der Karriereberater für seine Tätigkeit selbstverständlich ein Honorar. Der Stundensatz ist regional und überregional verschieden und hängt davon ab, ob Sie sich für eine telefonische, persönliche oder eine Beratung via Mail entscheiden.




Weitere Möglichkeiten, mit einem Unternehmen in Kontakt zu kommen und sich so für eine zukünftige Stelle zu qualifizieren, sind z.B. x x x x

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Die professionelle Bewerbungsmappe

6. Die professionelle Bewerbungsmappe Die von Ihnen in diesem Buch bisher „durchgearbeiteten“ Kapitel sind Grundvoraussetzung für die Gestaltung Ihrer innovativen und kreativen Bewerbungsmappe. Eine durchdachte Bewerbungsstrategie und in der Folge eine überzeugende Bewerbungsmappe werden von Ihnen erwartet. Sie müssen den Leser begeistern und in ihm den Wunsch auslösen, Sie kennen lernen zu wollen. Versetzen Sie sich in die Lage von Personalsachbearbeitern eines weltweit agierenden Konzerns. Auf eine interessante Stellenanzeige gehen in den ersten zwei Wochen viele, viele Bewerbungen ein. Diese „Bewerbungsflut“ wird in der Personalabteilung mit dem entsprechenden System rationell abgearbeitet, dann an die Fachabteilung weitergeleitet, hier nochmals analysiert, sodass am Ende zwischen sechs und acht Bewerber übrig bleiben, die zum Interview oder zum Assessment-Center eingeladen werden (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Das heißt also, dass sich nur mit einer im Verhältnis zu den eingehenden Bewerbungen kleinen Zahl genauer beschäftigt wird. Worauf wird also der Personalsachbearbeiter seine knappe Zeit konzentrieren? Er wird einen kurzen Blick auf das Anschreiben werfen (bei einer interessanten Headline bzw. einem ansprechenden, fesselnden Schreibstil auch einen längeren Blick) und sich dann einen kurzen Überblick über die Eckdaten des Bewerbers verschaffen. Wenn Sie sich diese Situation vorstellen, glauben Sie dann wirklich, dass ein Personalsachbearbeiter jedes einzelne Bewerbungsschreiben („... hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Anzeige...“) liest? Ganz sicher nicht. Er braucht einen Hingucker – einen Hingucker, der seinen Blick länger als zwei Sekunden „festhält“, der sein Interesse weckt und seine Aufmerksamkeit fesselt. Und wieder stehen wir am Anfang – Sie müssen sich präsentieren. Das gilt auch für kleine und mittelständische Unternehmen! Diese erhalten zwar in der Regel weniger Bewerbungsmappen, legen aber mindestens genauso viel Wert auf qualifizierte Bewerber. Auch hier kommen Sie nicht um ein interessantes Anschreiben und eine ansprechende Bewerbungsmappe herum. Ob Sie es glauben oder nicht, aber selbst hoch qualifizierte und hoch gebildete Bewerber scheitern bereits frühzeitig, weil Sie nicht in der Lage sind, sich selbst schriftlich zu präsentieren. Die Folge ist, dass nach der ersten Durchsicht der eingegangenen Bewerbungen der größte Teil sofort aussortiert wird, weil grobe Präsentationsfehler (z.B. der Name des Empfängers ist falsch geschrieben) und auch weniger grobe Präsentationsfehler dazu führen, dass es als nicht lohnenswert erachtet wird, sich mit dem Bewerber intensiver zu beschäftigen. Für Ihre schriftliche Präsentation – egal, ob Sie sie auf dem klassischen Postweg oder via E-Mail verschicken - müssen Sie sich bewusst machen, dass es um Ihren ersten Eindruck geht. Als Hilfestellung kann die AIDA-Formel aus der Werbepsychologie dienen:



A (attention)


Sie müssen die Aufmerksamkeit des zuständigen Unternehmensvertreters auf sich ziehen.

I

(interest)

D (desire)

Sie müssen das Interesse des zuständigen Unternehmensvertreters wecken. Sie müssen bei dem zuständigen Unternehmensvertreter den Wunsch erzeugen, mehr über Sie erfahren zu wollen.

A (action)

Sie müssen den zuständigen Unternehmensvertreter dazu ermuntern, in Aktion zu treten.

Es kommt also darauf an, dass Sie alle Argumente, die Sie als den geeigneten Bewerber auszeichnen, in ansprechender und prägnanter Form darstellen. Sie müssen den Leser so neugierig machen, dass er interessiert in Ihren Unterlagen blättert bzw. sich den Anhang Ihrer E-MailBewerbung genauer durchsieht und der Wunsch bei ihm entsteht, Sie kennen zu lernen! Dabei interessiert den zuständigen Unternehmensvertreter insbesondere, ob er in Ihren Bewerbungsunterlagen auf die von ihm gewünschten Anforderungsmerkmale die passenden Eignungsmerkmale (fachlich, persönlich, …, vgl. Kapitel 3) findet. Außerdem, ob Sie Ihr Bewerbungsmotiv überzeugend darstellen, Ihre Unterlagen speziell auf das Unternehmen abgestimmt haben und darüber hinaus, dass Ihre Unterlagen aussagekräftig, vollständig und natürlich fehlerfrei sind. Anforderungen Grundsätzlich ist bei der Entwicklung Ihrer Bewerbungsmappe alles möglich. Es gibt zwar gewisse Anforderungen (z.B. welche Unterlagen mindestens in Ihrer Bewerbungsmappe enthalten sein sollten), aber diese Anforderungen sind so minimal, dass Sie viel Freiraum haben, um Ihre Bewerbungsmappe individuell zu gestalten. Nutzen Sie diesen Freiraum, seien Sie kreativ, finden Sie Ihre „persönliche Note“ – das gefällt! Bei der Gestaltung Ihrer Bewerbungsmappe sollten Sie im Wesentlichen vier Dinge beachten: - Um welche Branche bzw. um welches Unternehmen handelt es sich? Es macht einen gravierenden Unterschied, ob Sie Ihre Bewerbungsmappe für eine Steuerkanzlei, eine Bank, eine Werbeagentur oder für die Softwarebranche zusammenstellen. - Um welche Stelle bewerbe ich mich? Auch hier existiert im Hinblick auf Ihre Bewerbungsmappe ein Unterschied, ob Sie sich als Programmierer, als Ingenieur, als Diplom-Kaufmann oder als Internetarchitekt bewerben. - Zeigen Sie dem zuständigen Unternehmensvertreter, dass Sie Ihre Bewerbungsmappe speziell für ihn gestaltet haben! - Denken Sie an Ihr Corporate Design (CD)! Jede einzelne Seite sollte Ihr spezielles CD durchgängig widerspiegeln! (vgl. Kapitel 6.10)




6.1 Formalien, und was Sie sonst noch beachten sollten ... 9

Schreiben Sie den Namen des Unternehmens und des Ansprechpartners sowie die Adresse richtig! (Nicht: z.H. Herrn Schön bzw. z.H. Frau Weiß, sondern: Herrn Schön bzw. Frau Weiß)

9

Achten Sie darauf, dass im Adressfeld und in der Begrüßungsformel derselbe Name steht! (z.B. Haimler Cruiser AG, Frau Petra Stahl und in der Folge: Sehr geehrte Frau Stahl, …). Das ist schon häufiger vorgekommen als man denkt und zeigt dem Personaleinsteller sofort, dass Sie dieses Anschreiben nicht speziell für ihn entwickelt haben.

9

Benutzen Sie auf jeden Fall einen PC!

9

Grundsätzlich sollten Sie die DIN-Norm 5008 beachten. Wichtiger als die DIN-Norm aber ist, dass Ihr Anschreiben durch eine gute Platzeinteilung und angemessene Ränder ansprechend „gelayoutet“ ist. (Das Blatt muss gut eingeteilt und ausgefüllt sein, Ihr Anschreiben darf nicht in der Mitte des Blatts enden; insbesondere auf den linken Rand achten, denn wenn Sie Ihre Blätter in die Mappe heften, darf der Text nicht im Mappenrand verschwinden!)

9

Schreiben Sie immer das aktuelle Datum, z. B. 20. Oktober 2001, 2001-10-20 (= europäische DIN-Norm). Die Datumsangabe auf Anschreiben und Lebenslauf sollten übereinstimmen (Aktualität!).

9

Benutzen Sie für Ihr Anschreiben sowie für alle weiteren Textseiten gutes Papier (weiß oder eine dezente Farbe, z.B. hellgrau), selbstverständlich ohne Flecken, Eselsohren, etc.

9

Achten Sie auf Orthografie, Interpunktion und sinnvolle Absätze.

9

Entwerfen Sie einen ansprechenden Briefkopf (dieser entspricht dann allerdings nicht der DIN-Norm), den Sie individuell gestalten oder versehen Sie die einzelnen Schriftstücke (z.B. in der unteren Ecke des Blatts) mit Ihren Initialen.

9

Sie sollten im Text möglichst ohne Hervorhebungen (fett, kursiv, anders farbig geschrieben) arbeiten. Denn durch Hervorhebungen zeigen Sie dem Leser genau, was er wichtig, toll oder bewundernswert finden soll. Lassen Sie das den Leser doch selbst entscheiden!

9

Entscheiden Sie sich für eine interessante Schriftart (z.B. Comic Sans MS, Century Gothic, Arial, Avant Garde, etc.) und schreiben Sie nicht kleiner als mit Schriftgröße 11 (hängt von der Schriftart ab). Achten Sie darauf, dass Sie im Rahmen einer Bewerbungsmappe für alle Textseiten dieselbe Schriftart und möglichst dieselbe Schriftgröße verwenden. Studentensupport.de / Bookboon.com 34



Wählen Sie für Ihr Anschreiben Block- oder Flattersatz – welcher Ihnen besser gefällt (Blocksatz wirkt ruhiger, Flattersatz lebendiger).

9

Verwenden Sie auf gar keinen Fall Klarsichthüllen!

9

Zeugnisse, Zertifikate, Bestätigungen, etc. immer in Kopie beilegen. Machen Sie alle Kopien, mit ein und demselben Kopierer, sodass die Papierart und –farbe übereinstimmen (sieht sauberer und ordentlicher aus).

9

Machen Sie sich von allen Unterlagen unbedingt Kopien und vermerken Sie das Datum, wann Sie die Unterlagen verschickt haben. Auch bei E-Mail-Bewerbungen müssen Sie wissen, was Sie wann und an wen gesendet haben. Falls der Personalverantwortliche telefonisch Rückfragen hat, müssen Sie doch wissen, um welche Firma es geht und was Sie ihm geschrieben haben (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 3).

9

Lassen Sie Ihre komplett zusammengestellte Bewerbungsmappe am besten noch einen Tag liegen, lesen Sie am nächsten Tag alles noch einmal in Ruhe durch oder lassen Sie lesen (Rechtschreibfehler, etc.) und senden Sie die Unterlagen erst dann ab.


9




6.2 Das Anschreiben An den später in diesem Buch folgenden Praxisbeispielen werden Sie bestätigt finden, dass Ihr Anschreiben wesentlich dazu beiträgt, ob Sie zum Interview oder zum Assessment-Center eingeladen werden (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Und genau aus diesem Grund müssen Sie den Leser bereits auf der ersten Seite fesseln. Sie müssen in ihm das Interesse wecken, weiterzulesen und in Ihren Unterlagen zu blättern. Schaffen Sie das nicht, wird Ihre Bewerbungsmappe ungelesen zur Seite gelegt. Ihr Anschreiben stellt Ihre Visitenkarte und für den Personaleinsteller die erste Arbeitsprobe dar: Zum einen zeigt das auf die Position bezogene Anschreiben dem potenziellen Arbeitgeber Ihre Wertschätzung und Ihr Interesse an der ausgeschriebenen Stelle. Zum anderen gibt es ihm erste Hinweise darauf, was er in Zukunft von Ihrem Arbeitsstil erwarten kann. Werden Sie sorgfältig, genau, ordentlich, organisiert und klar strukturiert arbeiten oder eher schlampig, oberflächlich und chaotisch?




12 Tipps für Ihr erfolgreiches Anschreiben 9 Nehmen Sie sich Zeit! Ein ansprechendes Anschreiben zu erstellen, kann durchaus einen halben Tag in Anspruch nehmen. (Zu Ihrer Beruhigung: Je mehr Übung Sie haben, desto weniger Zeit werden Sie für ein Anschreiben benötigen.) Ihr Anschreiben darf maximal eine Seite einnehmen. 9 Schreiben Sie an den in der Stellenanzeige genannten Ansprechpartner – ist kein Ansprechpartner angegeben, finden Sie ihn heraus! 9 Finden Sie einen interessanten Beginn (nicht: „hiermit bewerbe ich mich bei Ihnen“), denn dieser entscheidet, ob der Personaleinsteller weiterliest oder nicht. 9 Achten Sie auf eine lebendige, aktive Formulierung (nicht: „ich würde mich freuen ...“, „ich könnte mir vorstellen ...“, sondern: „ich freue mich ...“, „ich bin überzeugt ...“). 9 Formulieren Sie präzise, kurze Sätze. Vermeiden Sie Schachtelsätze, die über mehrere Zeilen gehen (der Leser hat weder die Zeit noch die Lust, Schachtelsätze in konkrete Aussagen umzuwandeln, damit er Ihr Anschreiben versteht). 9 Sprechen Sie den Leser (= Ansprechpartner) direkt an und verdeutlichen Sie ihm, was Sie am Unternehmen, den Produkten bzw. an der ausgeschriebenen Stelle interessiert („statement of motivation“, vgl. Kapitel 9 - Praxisbeispiel Siemens AG). 9 Falls Sie bereits eine Anstellung haben, erläutern Sie dem Leser, warum Sie wechseln wollen, was Sie am Unternehmen, den Produkten bzw. an dieser neuen Aufgabe reizt. 9 Gehen Sie jetzt auf die Stellenanzeige ein! Zeigen Sie dem Leser, dass Sie sich aktiv mit der Stellenanzeige auseinander gesetzt haben und dass Sie das Anschreiben speziell für ihn entwickelt haben. 9 Schreiben Sie nicht nur aneinander gereihte Worte („ich bin teamfähig, belastbar und kommunikativ), sondern füllen Sie diese Kriterien mit Inhalt („ich bin teamfähig, weil ...“, vgl. Kapitel 3 und 5.1). 9 Beenden Sie Ihr Anschreiben mit Ihren persönlichen Zielen, die Sie gern im Unternehmen verwirklichen möchten. 9 Unterschreiben Sie Ihr Anschreiben handschriftlich mit blauem oder schwarzem Füller (ein „nicht patzender“ Kugelschreiber ist auch möglich). Wiederholen Sie auf keinen Fall ihren Namen in der nächsten Zeile computerschriftlich! 9 Das Anschreiben endet mit dem Wort Anlagen (nicht unterstreichen, nicht fett, kein Doppelpunkt). Sie können die Anlagen – falls Sie noch genug Platz haben – auch aufzählen, das muss aber nicht sein. (Haben Sie nicht mehr genug Platz, lassen Sie das Wort Anlagen einfach weg.) - Schauen Sie sich die erfolgreichen Beispiele im Anschluss an dieses Kapitel an!




6.3 Das Kuvert Zum Kuvert gibt es ja normalerweise nicht viel zu sagen. Da ich in der Praxis aber auch schon häufiger eklatante Fehler in Bezug auf das Kuvert erlebt habe, möchte ich kurz darauf eingehen. Es muss zum einen die richtige Größe haben, zum anderen muss es neu sein. Weiterhin müssen der Name der Firma, der Name des Empfängers bzw. Ansprechpartners sowie die Adresse fehlerfrei und leserlich geschrieben sein. Ihr Absender (Name und Adresse) muss vermerkt sein und Sie müssen das Kuvert ausreichend frankieren. Am besten benutzen Sie ein Kuvert mit Fenster (dann müssen Sie Name, Anschrift und Absender nicht noch einmal schreiben) sowie mit stabilem Kartonrücken (dann hat es auch der Postbote schwerer, Ihr Kuvert zusammenzudrücken, zu zerknautschen oder was ihm sonst noch so alles einfällt). 9

Gehen Sie mit Ihrer fertig zusammengestellten Bewerbungsmappe in ein Schreibwarengeschäft und suchen Sie sich das passend große Kuvert aus (meist C4 oder B4). Danach gehen Sie zur Post und lassen das Kuvert samt Inhalt wiegen. Jetzt wissen Sie genau (auch für alle anderen Bewerbungsmappen), welches Sie brauchen und wie viel Porto Sie dafür benötigen.

9

Wählen Sie die normale Versandart (nicht Express und ganz besonders nicht Einschreiben mit Rückschein)!

9

Sie wohnen vielleicht in der Nähe des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben oder Sie sind der Typ, der sich mehr davon verspricht, seine Bewerbungsmappe persönlich abzugeben. Das ist selbstverständlich erlaubt. In diesem Fall beachten Sie aber bitte, dass Sie auf Ihre Kleidung (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 2.3) achten. Gelingt es Ihnen nämlich mit einem Sachbearbeiter oder der Assistenz ins Gespräch zu kommen, wird derjenige seinen ersten Eindruck an den Personaleinsteller weitergeben. Dieser Eindruck kann sowohl positiv als auch negativ ausfallen – das hängt ganz von Ihrem Auftreten, Ihrem Erscheinungsbild und Ihren Umgangsformen ab! (In einem großen Konzern, wird es Ihnen kaum gelingen, ohne Termin am Pförtner vorbeizukommen; hier sollten Sie vorher versuchen, einen Termin mit dem zuständigen Personalsachbearbeiter zu vereinbaren, vgl. Kapitel 7.1.)

6.4 Die (Präsentations-) Mappe Bestimmt haben Sie sich schon einen Überblick über die verschiedenen Bewerbungsmappen verschafft. Dann wissen Sie auch, welch große Auswahl Ihnen zur Verfügung steht, nach dem Motto „Wer die Wahl hat, hat die Qual.“ Suchen Sie sich eine Mappe aus, die Ihnen sehr gut gefällt und denken Sie daran, dass Sie alle Ihre Unterlagen unterbringen müssen (manchmal sind die Ordner so schmal, dass nur fünf Blätter eingeheftet werden können). Bedenken Sie außerdem, dass die Mappe funktionell sein sollte.




In Bezug auf die Farbe gibt es keine Vorschriften, dennoch sollte es keine schrille Farbe sein, sodass der zuständige Sachbearbeiter erschrickt, wenn er das Kuvert öffnet. Wenn man sich als Jugendlicher um eine Ausbildungsstelle bewirbt, genügt eine einfache Mappe. Sie als Hochschulabsolvent bzw. als Fach- oder Führungskraft müssen bei der Auswahl Ihrer Bewerbungsmappe natürlich schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Kaufen Sie sich eine ansprechende, interessante Bewerbungsmappe; denken Sie daran, dass es keine Mappe ist, bei der Sie Ihre Blätter, die Sie einordnen werden, lochen müssen und entfernen Sie das Preisetikett. (Falls Sie sich z.B. bei Greenpeace bewerben, sollten Sie auf jeden Fall eine Kartonmappe wählen!) Sortierung der Bewerbungsmappe 9 Das Anschreiben liegt entweder lose obenauf oder lose in der Mappe. Es wird nicht - wie die übrigen Unterlagen – in die Mappe eingeheftet. 9 Das erste Blatt in der Mappe ist entweder das Deckblatt, gleich dahinter die Inhaltsangabe, dann der Lebenslauf, evtl. Ihre Extraseite und dann die Zeugnisse und Zertifikate oder das erste Blatt in der Mappe ist der Lebenslauf, dahinter evtl. Ihre Extraseite, dann die Zeugnisse und Zertifikate 9 Die Zeugnisse, Zertifikate und evtl. Bescheinigungen werden chronologisch sortiert. Das jüngste


Zeugnis kommt zuerst und dann in chronologisch absteigender Reihenfolge.




6.5 Das Deckblatt Eine Variante für die erste Seite stellt das so genannte Deckblatt dar. Die Aufgabe des Deckblatts besteht darin, den Leser neugierig zu machen, ihn für die nun folgenden Seiten zu interessieren. Durch das Deckblatt fällt dem Leser Ihr Lebenslauf nicht sofort ins Auge. Es gibt kein Muss ein solches Deckblatt zu verwenden und auch bei Personalverantwortlichen gibt es zum Deckblatt unterschiedliche Einstellungen. Die einen finden das Deckblatt sehr positiv, die anderen sagen „ein Deckblatt wirkt auf mich, als hätte der Bewerber etwas zu verbergen“. Wenn Sie sich für ein Deckblatt entscheiden, dann darf es kein „08/15-Deckblatt“ sein, sondern das Deckblatt muss positive Aufmerksamkeit erzielen. Deshalb sollten Sie bei der Gestaltung wirklich kreativ sein. (Verzichten Sie möglichst darauf, irgendwelche Clip-Arts einzufügen, denn Clip-Arts sind nur in den wenigsten Fällen passend und kreativ!) Am häufigsten gibt man dem Deckblatt einen Namen in Richtung „Bewerbungsunterlagen für die Firma XY als XYZ“. Als Nächstes folgen der Name, die Anschrift und die Telefonnummer des Bewerbers. Nutzen Sie ein Deckblatt, präsentieren Sie hier dann auch Ihr Bewerbungsfoto (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 2 – Udo Schneider). Eine andere Variante, die sich speziell im Kreativbereich anbietet, ist, auf dem Deckblatt zusätzlich zu einem außergewöhnlichen Foto, die wichtigsten Fakten des Lebenslaufs zu präsentieren. Der zuständige Personalvertreter erfasst so alles Wesentliche auf einen Blick (vgl. Abbildung 3). Ihre Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und hängen einzig und allein von Ihrer Prioritätensetzung, Ihrer Kreativität und Ihrem Auge für ästhetische Blattaufteilung ab.




Nina-Katrin Mauroner

Philosophin bewirbt sich als Interne Consultant bei KreativArt GmbH

Studium der Philosophie und Älteren Geschichte Projektmitarbeit in Wales (GB) – Hugo Klein Personalberatung Nürnberg Praktikum bei 3Plus Unternehmensberatung Nürnberg x x x x x

Auslandserfahrung – Projekterfahrung Präsentations- und Moderationserfahrung sehr gute Englisch- und Französischkenntnisse kontaktfreudig, kommunikativ, organisationsgeschickt selbstständiges, strukturiertes und analytisches Vorgehen gewohnt

Abbildung 3: Beispielhaftes Deckblatt im Kreativbereich

6.6 Die Inhaltsangabe Eine weitere Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erzielen, gibt Ihnen die so genannte Inhaltsangabe. Genau wie bei einem Buch informiert die Inhaltsangabe den Leser, was ihn auf den nächsten Seiten erwartet und auf welchen Seiten er welche Informationen findet. Dieser „rote Faden“ verhilft dem Leser, sich problemlos zu orientieren. Es versteht sich von selbst, dass sich eine Inhaltsangabe nicht lohnt, wenn eine Bewerbungsmappe nur einige wenige Seiten enthält (z.B. < 10 Seiten).

6.7 Der Lebenslauf Ein Lebenslauf wird heute ausschließlich in tabellarischer Form dargestellt und umfasst im Wesentlichen Folgendes:



x x x x x x x x x x x


Angaben zur Person Schulausbildung Evtl. Wehr- bzw. Zivildienst Berufs- und/oder Hochschulausbildung Evtl. Berufstätigkeit Praktika und/oder Auslandssemester Fortbildung Besondere Kenntnisse (z.B. Sprachen, EDV-Kenntnisse) Evtl. Angaben zu Stärken Hobbys, Interessen, Engagement (z.B. Ehrenamt) Ort, Datum, Unterschrift


Weder gibt es eine Vorschrift, die einzelnen Elemente in einer ganz bestimmten Reihenfolge zu präsentieren, noch eine Vorschrift, welche Angaben Sie ausschließlich machen dürfen, noch eine Vorschrift, wie viele Seiten Ihr Lebenslauf haben darf. (Allerdings sollten Sie Ihren Lebenslauf auch nicht unnötig aufblähen. Reicht der Inhalt nur für eine Seite aus, dann ist der Lebenslauf eben auch nur eine Seite lang!). Möchten Sie den Lebenslauf kompakt auf einer Seite unterbringen (weil z.B. sonst nur noch das Datum und Ihre Unterschrift auf der zweiten Seite erscheinen), haben Sie die Möglichkeit auf eine kleinere Schriftgröße zu gehen (allerdings nicht kleiner als 11, da das Schriftbild sonst schwer lesbar wird) oder den Abstand zwischen den Zeilen zu verringern.




Doppelpunkte im Lebenslauf sind verboten – nach den einzelnen Bezeichnungen der Rubriken gibt es keine Doppelpunkte! Natürlich sind Angaben zur Person, zum beruflichen Werdegang sowie Ort, Datum und Unterschrift auf einem Lebenslauf zwingende Angaben; doch welche Angaben Sie darüber hinaus in Ihrem Lebenslauf unterbringen, entscheiden Sie selbst. Dabei legen Sie am besten den Fokus darauf, ob die entsprechende Angabe wichtig ist, um Ihre Eignung für die Stelle zu belegen. 3 grundlegende Kriterien an einen Lebenslauf

9

Ehrlichkeit! – Ihr Lebenslauf darf keine falschen Angaben enthalten.

9

Lückenlosigkeit! – Sie dürfen keine zeitlichen Angaben weglassen.

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Chronologie! – Bauen Sie Ihren Lebenslauf so auf, dass der Leser Ihre berufliche Chronologie auf einen Blick erfasst.

Bei der Gestaltung des Lebenslaufs bieten sich insbesondere vier Varianten an: 1. Der chronologische Lebenslauf Der chronologische Lebenslauf gilt als der „klassische deutsche“ Lebenslauf und kommt besonders im öffentlichen Dienst und in eher konservativen Branchen gut an (z.B. bei einer Bewerbung als Steuerberater in einer Steuerkanzlei). Bei einem chronologischen Lebenslauf beginnen Sie mit Ihrer Schulausbildung und enden mit Ihrer letzten beruflichen Station (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 3 – Udo Schneider und Beispiel 5 - Laura Bergmann). Dieser Lebenslauf ist besonders dann sinnvoll, wenn der Lebenslauf ein richtiger Werdegang ist - also mit aufeinander folgenden Etappen. Außerdem fällt eine momentane Erwerbslosigkeit nicht sofort ins Auge, da sie erst am Schluss und nicht gleich zu Beginn genannt ist. 2. Der rückwärts chronologische Lebenslauf Moderne Lebensläufe sind heutzutage rückwärts chronologisch oder retrograd aufgebaut. Das heißt also, Sie beginnen mit der aktuellen Tätigkeit bzw. Position und enden mit Ihrer Schulausbildung. Dabei stehen Ihnen für die Angabe der Daten zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – wichtig ist allerdings, dass Sie bei der Chronologie immer gleich vorgehen (z.B. 09/2001 – 08/2006 oder 08/2006 – 09/2001). Vorteilhaft am retrograden Lebenslauf ist, dass Aktuelles und damit Wichtiges als Erstes steht; weiter zurückliegende Tätigkeiten werden zum Schluss genannt und erhalten damit geringeres Gewicht (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 1 - Nina-Katrin Mauroner und Beispiel 2 - Udo Schneider).




3. Der funktionale Lebenslauf Ein funktionaler Lebenslauf orientiert sich nicht an Jahreszahlen sondern an Funktionen und stellt damit spezielle Bereiche dar, in denen Sie gearbeitet haben und spezielle Kenntnisse sammeln konnten. Er ist besonders dann sinnvoll – obwohl sich diese Variante in Deutschland noch nicht durchgesetzt hat – wenn ein „normaler“ Lebenslauf die Kenntnisse und Erfahrungen nicht optimal zum Vorschein bringt.


Gerade für Quereinsteiger stellt der funktionale Lebenslauf - dargestellt in Abbildung 4 - eine Alternative dar, können sie doch hier ihre Kenntnisse in Bezug zur Stelle besser hervorheben (beispielsweise weil die ausgeübte Tätigkeit nicht zur Berufsbezeichnung passt oder weil spezielle Kenntnisse nebenberuflich oder autodidaktisch erworben wurden).




Nora Meiser Bergstraße 12 90425 Nürnberg Fon 0911 123786 Mobil 0172 885693 E-Mail [email protected]

Persönliches geboren am 21. April 1970 in Köln verheiratet, 2 Kinder (geboren 1998 und 2002) Berufsziel Ich suche eine verantwortliche Tätigkeit, bei der ich meine Erfahrungen und Kenntnisse in den Bereichen Marketing und Pressearbeit einbringen kann. Profil x x x x

motivierte Generalistin organisationsgeschickt entscheidungstatkräftig kontaktfähig und kommunikativ

Marketing und Pressearbeit x x x x x

Erstellung von Marketingkonzeptionen Konzeption, Erstellung und Gestaltung von Produktinformationen Schriftliche und mündliche Pressearbeit Organisation und Moderation von Diskussionsforen Ergebnisorientierte Leitung und Problemlösung im Rahmen von Taskforce-Gruppen

Bei den Unternehmen Schicka AG (1995 – 1998), Quicksoft GmbH (1999 – 2004) und ecd-gmbh (2004 – heute)

Abbildung 4: Der funktionale Lebenslauf




4. Der kreative Lebenslauf stellt eine besondere Variante dar und hängt von Ihrem Ideenreichtum ab. Er ist dann besonders sinnvoll, wenn Sie sich im Kreativbereich bewerben oder wenn Sie auffallen möchten, um sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben. (Sie machen sich zwar damit nicht nur Freunde, doch die Chance, dass der Personalverantwortliche diese selbstbewusste Person kennen lernen möchte, steigt dadurch ebenfalls.) Möglichkeit 1: Sie entwickeln für Ihr Qualifikationsprofil bzw. für Ihre besondere Botschaft eine Extraseite. Diese Extraseite beginnt mit einer kreativen Überschrift (z.B. „Lernen Sie mich kennen ...“ oder „Was Sie sonst noch über mich wissen sollten ...“) und wird zwischen dem Lebenslauf und den Zeugnissen eingeheftet (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 1 – Nina-Katrin Mauroner). Möglichkeit 2: Sie gehen mal „ein bisschen frecher“ vor und bringen Ihren Lebenslauf in einer Tabelle unter (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 4 – Laura Bergmann). Möglichkeit 3: Alles, was Ihnen einfällt – solange es zur Branche, zur Stelle und zu Ihrer Person passt. Egal, für welche Lebenslaufvariante Sie sich entscheiden (welche Variante das spezielle Unternehmen bevorzugt, können Sie durch ein kurzes Telefonat erfragen) – wichtig ist, dass der Lebenslauf zu Ihnen passt (Authentizität!) und genau die Angaben beinhaltet, die für diese spezielle Stelle wichtig sind. Damit wecken Sie beim Leser Interesse und zeigen Ihre Wertschätzung für das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle. - Entscheiden Sie sich für einen kreativen Lebenslauf, sollten Sie auf das Deckblatt verzichten. Zum einen weckt in diesem Fall Ihre Extraseite bzw. Ihr Lebenslauf die Aufmerksamkeit des Lesers (das Deckblatt verliert also seine Wirkung); zum anderen wirkt Ihre Bewerbungsmappe dann möglicherweise überlagert.

x

Angaben zur Person

Zu den persönlichen Daten gehören Vor- und Nachname, die komplette Anschrift, Telefonund/oder Mobiltelefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und –ort, der Familienstand, ggf. mit Name des Ehepartners, ggf. Anzahl der Kinder (mit Geburtsjahr), ggf. die Konfession (bei so genannten Tendenzbetrieben, z.B. christliche und soziale Träger ist diese Angabe zwingend) und ggf. die Staatsangehörigkeit. Falls Sie besondere Interessen, Hobbys oder ein Ehrenamt haben, das für den zukünftigen Arbeitsplatz relevant ist, können auch hier bereits entsprechende Angaben gemacht werden. Wichtig ist, dass Angaben zu den Eltern bzw. zu eventuell vorhandenen Geschwistern auf keinen Fall gemacht werden (Unselbstständigkeit!).



x


Schulausbildung

Hier genügt die Nennung (mit Monats- und Jahresangabe) des höchsten Schulabschlusses (auch wenn Sie vielleicht eine „Ehrenrunde gedreht“ haben). Grundschulzeiten sind – insbesondere, wenn diese schon länger zurückliegen – irrelevant. Haben Sie Ihren höchsten Schulabschluss auf dem zweiten Bildungsweg oder auf dem Abendgymnasium nachgeholt, sollten Sie das erwähnen, da das auf Ihre besondere Leistungs- und Lernmotivation hinweist. x

Wehr- bzw. Zivildienst

oder z.B. auch ein Soziales Jahr geben Sie ebenfalls mit Monats- und Jahreszahl an. Der Hinweis, ob Sie als Funker eingesetzt waren, als Zivildienstleistender Kinder mit Behinderung betreut haben bzw. welche Tätigkeiten Sie im Rahmen des Sozialen Jahrs ausgeführt haben, kann für den Arbeitgeber durchaus interessante Informationen (im Hinblick auf die zu besetzende Stelle) liefern. x

Berufs- und/ oder Hochschulausbildung


Vielleicht haben Sie vor Ihrem Studium eine Berufsausbildung gemacht und zusätzlich schon Berufserfahrung gesammelt. Entweder Sie schreiben diese Angabe unter eine eigene Rubrik oder Sie fassen die Berufs- und Hochschulausbildung zusammen. Für den Arbeitgeber ist das natürlich eine relevante Information, da Sie bereits Praxiserfahrung vorweisen können, Sie also bereits wissen, wie es in einem Unternehmen zugeht.




Im Hinblick auf das Studium geben Sie den Namen der Hochschule mit Ortsangabe, Ihre Studienschwerpunkte (ggf. auch bekannte Professoren) sowie das Thema Ihrer Diplomarbeit bzw. Ihrer Dissertation an. (Um Ihre Eignung für die angestrebte Position hervorzuheben, kann es durchaus sinnvoll sein, Ihre Studienschwerpunkte sowie die Kompetenzen, die Sie sich durch Ihre Diplomarbeit angeeignet haben auf einer Extraseite darzustellen.) Falls Sie Ihr Studium ohne Abschluss aufgegeben haben, nennen Sie nur das relevante Beginn- und Enddatum. Falls Sie z.B. zehn Jahre gebraucht haben, um Ihren Abschluss zu machen (so etwas soll vorkommen), sollten Sie darauf hinweisen, dass Sie in dieser Zeit diese und jene Tätigkeit ausgeübt haben (Aktivität!). x

Berufstätigkeit oder Berufspraxis

Diese Rubrik können Sie entweder mit einer Berufstätigkeit, auf Grund einer Berufsausbildung vor dem Studium füllen oder Sie nennen hier bereits Ihre Praktika, relevante Jobs und Nebenarbeiten, die Sie während Ihres Studiums ausgeübt haben. Damit zeigen Sie dem zuständigen Personalvertreter, dass Praxisbezug bzw. Berufserfahrung vorhanden ist – eine wichtige Information für das Unternehmen. x

Praktika und/oder Auslandssemester

Hier geben Sie Praktika und/oder Auslandssemester an, die Sie vor oder während Ihres Studiums absolviert haben. Damit geben Sie dem Unternehmensvertreter nicht nur wichtige Hinweise auf Ihre Flexibilität, Sprachkenntnisse, Weltoffenheit und interkulturelle Kompetenzen, sondern sammeln auch wichtige Pluspunkte (Bestätigungen, Bescheinigungen, Zeugnisse unbedingt beifügen). x

Fortbildungen

Alle von Ihnen besuchten Fortbildungen, die im Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen und mit denen Sie Ihre Eignung für die Stelle belegen, werden hier aufgeführt (vgl. Kapitel 6.10). x

Besondere Kenntnisse

In dieser Rubrik stellen Sie alle relevanten Qualifikationen, z.B. Sprachkenntnisse, EDVKenntnisse, AdA-Schein, etc. im Hinblick auf die ausgeschriebene Stelle dar. x

Angaben zu Ihren Stärken

Haben Sie die Stellenanzeige genau analysiert, dann finden Sie Hinweise darauf, welche Soft Skills (z.B. Flexibilität, Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit, vgl. Kapitel 3.1) von Ihnen als Bewerber erwartet werden. Sehen Sie in diesen angegebenen Kompetenzen Ihre Stärken, macht es durchaus Sinn in einer Extra-Rubrik diese Stärken hervorzuheben (vgl. Kapitel 6.10) Allerdings sollten Sie Aussagen dazu nur dann machen, wenn Sie wirklich davon überzeugt sind, dass das Ihre Stärken sind. Denn denken Sie daran, im Interview und/oder im Assessment-Center müssen Sie Ihre Studentensupport.de / Bookboon.com 48



Angaben unter Beweis stellen (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). x

Hobbys, Interessen, Engagement

Personalverantwortliche schätzen Angaben zu Hobbys, Interessen, Freizeitaktivitäten, soziales Engagement (z.B. Ehrenämter) deshalb, weil sie von Ihren Angaben auf bestimmte persönliche oder auch fachliche Kriterien schließen können. Sind Sie beispielsweise Kassenwart in einem Fußballclub zeigt das Verantwortungsgefühl und weckt Vertrauen. Spielen Sie bereits viele Jahre aktiv Basketball oder Volleyball zeigt das Teamfähigkeit. Sind Sie in der Jugendarbeit tätig, zeigt das ein besonderes soziales Engagement. Waren Sie häufiger im Ausland, vielleicht auch für längere Zeit, zeigt das Flexibilität, Mobilität und Offenheit gegenüber fremden Kulturen (was im Zuge der Globalisierung sehr wichtig ist). Insbesondere schließt der Leser auf Aktivität, Interesse, Bereitschaft, Belastbarkeit, wenn Sie sich neben dem Studium noch für andere Dinge interessiert haben. Außerdem können Sie durch diese Angaben möglicherweise Sympathien wecken und thematische Anknüpfungspunkte erreichen. Leidenschaftliches Kochen, das Spielen eines Instruments, Studienreisen, etc., all das hat hier seinen Platz. Denken Sie aber daran: Haben Sie sich bisher nicht engagiert oder waren ehrenamtlich tätig, dann stehen Sie auch dazu (Authentizität!). Dem zuständigen Personalvertreter fällt sofort auf – und zwar unangenehm - wenn Sie ausgerechnet zwei Monate vor Ihrer Bewerbung ein Ehrenamt aufnehmen oder Mitglied bei Greenpeace werden. Mit der Angabe extrem gefährlicher Sportarten sollten Sie eher zurückhaltend sein - der zuständige Personalvertreter schließt daraus auf das Unfallrisiko zurück. x Ort, Datum, Unterschrift Selbstverständlich schreiben Sie Ort und Datum computerschriftlich (auf keinen Fall handschriftlich) am Ende des Lebenslaufs. Sie schreiben auf dem Lebenslauf unbedingt dasselbe Datum wie auf Ihrem Anschreiben, um die Aktualität zu betonen. Ihre Unterschrift setzen Sie über, unter oder neben das Datum (mit demselben Stift, mit dem Sie Ihr Anschreiben unterschrieben haben), denn Personalverantwortliche erwarten einen unterschriebenen Lebenslauf.

6.8 Das Foto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ - schon dieses Zitat zeigt, dass Sie die Wirkung eines Fotos auf keinen Fall unterschätzen dürfen. Viele Unternehmen verlangen zwar heute in der Regel nicht mehr explizit ein Foto (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG), vgl. Kapitel 9 - Praxisbeispiel Siemens AG), dennoch wird es noch einige Zeit dauern, bis das Bewerbungsfoto generell in Deutschland verschwunden ist.




Bis dahin gilt: Entscheiden Sie sich dafür, Ihrer Bewerbungsmappe ein Foto beizulegen, wird vom zuständigen Unternehmensvertreter auf Folgendes geachtet: 9 Wirken Sie sympathisch? 9 Lächeln Sie freundlich? 9 Haben Sie ein gepflegtes Äußeres? 9 Welchen Kleidungsstil bevorzugen Sie?

Auch die Qualität Ihres Fotos ist in diesem Fall sehr wichtig (Personalvertreter erkennen daran die Wertschätzung, die Sie dem Unternehmen entgegenbringen). Deshalb ist der Weg zu einem sehr guten Fotografen ein absolutes Muss! Er macht verschiedene Bilder in unterschiedlichen Positionen von Ihnen, unter denen Sie sich dann das ansprechendste auswählen können. Er achtet auch darauf, Sie nicht nur „face to face“ abzubilden, sondern lässt Sie z.B. auch mal keck über die Schulter schauen. Ein sehr guter Fotograf ist zwar nicht gerade günstig, aber glauben Sie mir, diese Investition lohnt sich! In Abhängigkeit davon, ob Sie Ihr Bild auf dem Deckblatt oder auf dem Lebenslauf unterbringen möchten, entwickelt der Fotograf Ihr Bild in der entsprechenden Größe. Grundsätzlich ist ein Bewerbungsfoto ein professionelles Foto, also kein Passbild, kein Ganzkörperfoto und auch kein Urlaubsfoto!

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Entscheiden Sie sich für ein Farbfoto – auch Ihr Fotograf wird Ihnen dazu raten! Der zuständige Personalvertreter erkennt Ihre Haarfarbe, Augenfarbe, etc. deutlicher und kann sich somit ein besseres Bild von Ihnen machen. (Achten Sie insgesamt auf eine ausgewogene Farbgestaltung: der Hintergrund muss zu Ihrer Kleidung passen, benutzen Sie keinen grellen Lippenstift bzw. generell keine grelle Schminke.)

9

Variieren Sie das Fotoformat oder setzen Sie Ihr Foto nicht rechts sondern links auf Ihren Lebenslauf (vgl. Kapitel 6.10, Beispiel 1 – Nina-Katrin Mauroner und Beispiel 3 – Udo Schneider).

9

Befestigen Sie Ihr Foto mit Prittstift oder Fotokleber (auf keinen Fall mit Uhu, Foto-Ecken oder einer Büroklammer!).

9

Lesen Sie die Stellenanzeige genau (ist das Foto explizit genannt oder nicht?) oder fragen Sie vor Zusammenstellen Ihrer Bewerbungsmappe telefonisch nach, ob ein Foto gewünscht ist.

9

Ihr Bild muss aktuell sein!

6.9 Die Zeugnisse und Zertifikate Grundsätzlich bestätigen Zeugnisse Ihre Angaben im Lebenslauf. Und genau aus diesem Grund müssen Sie sie (in Kopie) beifügen. Dazu gehören Ihr Abiturzeugnis, Ihr Hochschulabschlusszeugnis (falls noch nicht vorhanden, können Sie Ihr Vordiplom beifügen) sowie Bestätigungen, Bescheinigungen, Zeugnisse zu absolvierten Praktika und/oder Auslandssemester. Stehen Sie bereits im Arbeitsleben, vielleicht auch schon längere Zeit, nehmen Ihre Schulzeugnisse an Bedeutung ab; Ihre Arbeitszeugnisse sind in diesem Fall für den potenziellen Arbeitgeber weitaus wichtiger. Auch wenn es für den Arbeitgeber immer schwieriger wird, den Arbeitszeugnissen Glauben zu schenken (Arbeitnehmer schreiben sich Ihre Arbeitszeugnisse selbst, man bedient sich spezieller Zeugnis-Software, ...), müssen Sie alle Zeugnisse beilegen. Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis muss dabei mindestens zu folgenden Aspekten eine Aussage treffen:




Inhalte qualifiziertes Arbeitszeugnis 9

Überschrift (Arbeits-)Zeugnis

9

Angaben zur Person (Name, Geburtsdatum)

9

Beschäftigungsdauer (von…bis…)

9

Aufgabenbeschreibung

9

Beurteilung der erbrachten Leistung

9

Bei Führungskräften zusätzlich die Beurteilung der Führungsleistung (z.B. Leitungsspanne, Zielerreichung)

9

Beurteilung des Sozialverhaltens (in Bezug auf den Vorgesetzten, die Kollegen und ggf. die Kunden)

9

Kündigungsinitiative (z.B. „auf eigenen Wunsch“)

9

Dankes- und Wunschformel („Wir bedanken uns für die geleistete Arbeit und wünschen Frau XY für ihre weitere berufliche und private Zukunft alles Gute.“)

9

Datum und Unterschrift

Weil ein Arbeitszeugnis eine Doppelfunktion hat – es dient zum einen dem Arbeitnehmer als Bewerbungsunterlage und zum anderen dem zukünftigen Arbeitgeber als Informationsbasis – ist der Aussteller verpflichtet das Zeugnis wahr und wohlwollend zu formulieren. Das bedeutet, dass die Leistungen mit abgestuften Umschreibungen, dem so genannten Zeugniscode beurteilt werden. Im Folgenden ist der Zeugniscode anhand der Kriterien Arbeitsleistung und Verhalten beispielhaft dargestellt: Sehr gut

Gut

Befriedigend

Ausreichend

Mangelhaft

Ungenügend

Arbeits-

… in jeder

...stets zu

… zu unserer

…zu unserer

… im

… hat sich

leistung

Hinsicht

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und Kollegen

und Kollegen

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ten und

war gut.

war stets

Kollegen und

Kollegen

Kollegen

befriedigend.

Vorgesetzten

war stets

war

einwandfrei.

einwandfrei.

angemessen.

ein gutes Verhältnis zu

bemüht.




Daneben gibt es weitere Formulierungstechniken – beispielhaft seien hier die Leerstellen- und die Knappheitstechnik erwähnt - auf die der Personalsachbearbeiter bei der Zeugniserstellung zurückgreifen kann und die dem Arbeitszeugnis einen „Negativtouch“ verleihen: x

x

Bei der Leerstellentechnik werden bestimmte Sachverhalte weggelassen, z.B. „Sein Verhalten gegenüber Kollegen war stets einwandfrei“ (das Verhalten gegenüber dem Vorgesetzten wird bewusst nicht erwähnt). Bei der Ausweichtechnik wird Unwichtiges betont, z.B. „Die Führungskraft war immer pünktlich“.


Zertifikate sind Fortbildungsnachweise. Mit diesen bestätigen Sie zum einen spezielle Kenntnisse, zum anderen – beispielsweise haben Sie eine Fortbildung begleitend zu Ihrem Studium oder zu Ihrer Arbeit (z.B. bei der Industrie- und Handelskammer oder bei der Volkshochschule) besucht – Ihr Engagement, Ihr Durchhaltevermögen, Ihre Lernbereitschaft und Ihr Interesse an speziellen Themen. Beachten Sie aber bitte, dass Sie nur Zertifikate beilegen, die aktuell und für die Stelle sinnbringend sind (vgl. Kapitel 9 - Praxisbeispiel Siemens AG).




8 Tipps zum Thema „Haben Sie an alles gedacht“? Vor dem Abschicken sollten Sie Ihre Bewerbung anhand folgender Aspekte überprüfen. Können Sie alles mit „JA“ beantworten, so haben Sie die wichtigsten Punkte beachtet: 9

Habe ich alle geforderten Unterlagen beigelegt?

9

Habe ich die Unterlagen entsprechend meinem Lebenslauf sortiert?

9

Sind die Unterlagen gut lesbar und fehlerfrei?

9

Stimmen Firmenanschrift und der Name des Ansprechpartners?

9

Steht mein Absender auf Anschreiben, Lebenslauf und Kuvert?

9

Ist das Kuvert stabil und „neu“?

9

Habe ich das Kuvert richtig beschriftet?

9

Habe ich das Kuvert ausreichend frankiert?

6.10 Take a look! - Erfolgreiche Beispiele Bis hierhin konnten Sie nachlesen, worauf Unternehmensvertreter bei Ihren schriftlichen Unterlagen Wert legen und was Sie unbedingt beachten sollten, damit Ihre Bewerbungsaktivitäten ein runder Erfolg werden. Tun Sie das, können Sie davon ausgehen, dass eine Einladung zum Interview oder zum Assessment-Center nicht lange auf sich warten lässt (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!). Allerdings ist mir aufgrund meiner beruflichen Erfahrung bewusst, wie wichtig es ist, gerade ein solches Thema (Formulierung von Anschreiben, Gestaltung von Deckblatt oder Lebenslauf, ...) nicht nur theoretisch abzuhandeln, sondern es insbesondere auch zu visualisieren. Aus diesem Grund sehen Sie auf den nächsten Seiten erfolgreiche Beispiele, die deutlich umsetzen, was bisher theoretisch beschrieben wurde. Nun sollten Sie aber nicht den Fehler machen, einfach wortgetreu das Gelesene zu kopieren. Ganz im Gegenteil! Diese Beispiele sollen Ihnen bewusst machen, wie wichtig es ist, sich mit der Stellenanzeige, dem Unternehmen, der Unternehmensphilosophie auseinander zu setzen und kreativ die geforderten Kompetenzen darzulegen. Um es auf den Punkt zu bringen, welche Vielfalt an Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen, Ihrer Persönlichkeit, Ihrer Individualität Ausdruck zu verleihen und dadurch beim Leser das gewünschte Interesse zu wecken. Take a look! Aus Anonymitätsgründen werden die zu Grunde liegenden Stellenanzeigen sowie Zeugnisse, Zertifikate, Auslandsnachweise etc. nicht mit veröffentlicht. Alle Angaben zu Unternehmen, Unternehmensvertretern, Bewerbern, Schulen, Ausbildungsstätten, Universitäten, Daten, Orte, etc. sind frei erfunden (das gilt auch für alle anderen Beispiele: das Deckblatt im Kreativbereich, vgl. Kapitel 6.5, der funktionale Lebenslauf, vgl. Kapitel 6.7 und das später folgende Beispiel zum Flyer, vgl. Kapitel 7.2). Die Bewerbungen folgen nicht in allen Fällen der DIN-Norm 5008 (vgl. Kapitel 6.1). Studentensupport.de / Bookboon.com 54




Aufgrund des geltenden Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) werden die Bewerbungen nur zum Teil mit Fotos (Quelle: www.google.de) dargestellt. Sind Personen abgebildet, sind sie nicht mit den „echten“ Bewerbern identisch, sondern dienen nur als Beispiele (dies gilt auch für das Beispiel zum Deckblatt im Kreativbereich, vgl. Kapitel 6.5).




Nina-Katrin Mauroner Hohensteinstraße 15 90403 Nürnberg Fon 0911 243511 E-Mail [email protected]

Rolo Burger-Consulting Herrn Thomas Würth Hans-Thoma-Straße 11-12 60596 Frankfurt

18. September 2006

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Sehr geehrter Herr Würth,

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Mein Profil ...

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Auf den nächsten Seiten erhalten Sie Auskunft! Viel Spaß und freundliche Grüße

Anlagen Studentensupport.de / Bookboon.com 56



Nina-Katrin Mauroner Hohensteinstraße 15 90403 Nürnberg Fon 0911 243511 E-Mail [email protected]

Zu meiner Person geboren am 8. Januar 1982 in Nürnberg unverheiratet, ortsungebunden deutsche Staatsangehörigkeit

Studium 11/2001 – 07/2006

Philosophie und Ältere Geschichte an der Universität Nürnberg Magisterarbeit „Die Globalisierung und ihr Einfluss auf gesellschaftliche Werte“

Tätigkeiten 08/2005 – 10/2005

Projektmitarbeit in Wales (GB) bei der Hugo Klein Personalberatung Nürnberg

08/2004 – 10/2004

Praktikum bei der 3Plus Unternehmensberatung in Nürnberg Mitarbeit an Seminarkonzeptionen Vorbereitung von Präsentationen Hospitation bei Seminaren und Beratungsaufträgen

06/2002 – 04/2004

Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Ältere Geschichte Mitarbeit an Publikationen, Vorträgen Vorbereitung von Vorlesungen

Schulbildung 07/2001

Abitur am Schallergymnasium in Nürnberg Studentensupport.de / Bookboon.com 57



Sprachkurse 08/2000

Englischkurs in Cambridge (GB)

08/1999

Französischkurs in Paris (F)

06/1998

Schüleraustausch mit einer Partnerschule in Caen (F)

Fortbildung 09/2005 – 07/2006

Betriebswirtschaftliche Grundlagen an der Industrie- und Handelskammer in Nürnberg

Sprachkenntnisse sehr gute Englisch- und Französischkenntnisse

Sonstige Kenntnisse MS Word, MS Excel, MS PowerPoint, Internet Umgang mit Präsentations- und Moderationstechniken

Interessen Klassische Musik, Volleyball, Sprachreisen

Nürnberg, 18. September 2006




Nina-Katrin Mauroner - Bewerbung als Junior-Beraterin, Rolo Burger-Consulting

Lernen Sie mich kennen ...

... meine Person Kommilitonen und Bekannte sehen in mir einen kontaktfreudigen und kommunikativen Menschen. Tatsächlich macht mir der Umgang mit Menschen sehr viel Freude. Ich interessiere mich für unterschiedliche Denkund Verhaltensweisen, bin offen für konträre Ansichten und Meinungen – diese bieten häufig Anstoß für Neuerungen. Dabei liegen meine Stärken insbesondere im analytischen Vorgehen, in der überzeugenden Informationsvermittlung sowie in meiner Sensibilität im Umgang mit Menschen.

... meine Arbeitseinstellung Grundlage meiner Arbeit ist konzeptionelles, strukturiertes Vorgehen und in der Folge ziel- und ergebnisorientiertes Arbeitshandeln. Nur aufgrund einer fundierten Analyse ist die Entwicklung kreativer Lösungsstrategien möglich. Eigenverantwortliches Arbeiten, Teamarbeit als Bereicherung sowie die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen runden mein Profil ab.

... meine Motivation Im Laufe meines Studiums wurde mir bewusst, dass sowohl für die Wirtschaft als auch für komplexe Zusammenhänge in der Philosophie ähnliche Regeln gelten. Meine Praktika in der Beratungsbranche haben diese Ansicht bestätigt. Gerade bei der Analyse komplexer Sachverhalte war mein Knowhow häufig gefragt.

Aufgrund dieser Aspekte ist in mir der Wunsch entstanden, meine theoretischen und praktischen Erfahrungen bei Rolo Burger-Consulting als Junior-Beraterin einzubringen und zu erweitern.




Udo Schneider Waldorfstraße 10 80339 München Fon 089 304677 Mobil 0171 5534809 E-Mail [email protected]

German Banking AG Herrn Roland Berg Heimeranplatz 12–15 80337 München München, 9. Juli 2006 Leiter PR/Öffentlichkeitsarbeit - Ihre Stellenanzeige in der ZEIT vom 5. Juli 2006 Unser Telefonat vom 9. Juli 2006 Sehr geehrter Herr Berg, vielen Dank für das interessante und informative Telefongespräch. Das von Ihnen beschriebene Anforderungsprofil stellt für mich eine reizvolle Aufgabe dar. Um sich ein Bild von meiner Person machen zu können, sollten Sie Folgendes über mich wissen: ¾ In meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit sind Flexibilität, Teamfähigkeit, eine exzellente Allgemeinbildung sowie Marktkenntnisse selbstverständlich. Als PR-Agenturleiter bei International PR&Advert sammelte ich bereits Erfahrungen im strategischen Marketing und im Event-Marketing. Weiterhin sind meine journalistischen und rhetorischen Fähigkeiten im Umgang mit Presse und Medien von entscheidender Bedeutung. ¾ Im Rahmen des Traineeprogramms der Vogt GmbH arbeitete ich an einem Projekt zur

Erschließung neuer Märkte in Brasilien mit. In meiner anschließenden Tätigkeit als Schriftleiter der Pressestelle stellte ich neben meiner Verantwortungs- und Kooperationsbereitschaft, Organisationstalent und Belastbarkeit unter Beweis. ¾ Meine strategische berufliche Zielsetzung ist es, als Leiter PR/Öffentlichkeitsarbeit bei der

German Banking AG meinen breiten Erfahrungsschatz und meine journalistischen Fähigkeiten in idealer Weise zu verknüpfen und damit zum gemeinsamen Unternehmenserfolg aktiv beizutragen. Stellen Sie fest, dass unsere Ziele nah beieinander liegen und ein vertiefendes Gespräch interessant sein könnte, zögern Sie nicht, es mich wissen zu lassen. Freundliche Grüße

Anlage 1 Bewerbungsmappe Studentensupport.de / Bookboon.com 60



Udo Schneider Waldorfstraße 10 80339 München Fon 089 304677 Mobil 0171 5534809 E-Mail [email protected]

Bewerbung als Leiter PR/Öffentlichkeitsarbeit bei German Banking AG, München




Lebenslauf und Qualifikationsprofil

Mein berufliches Ziel

Verantwortliche Tätigkeit im Bereich PR/Öffentlichkeitsarbeit, bei der ich meinen breiten Erfahrungsschatz in der Kommunikation, im Marketing, in der EventOrganisation sowie meine fundierten journalistischen Kenntnisse erfolgreich zum Einsatz bringe.

Persönliche Daten

geboren am 6. Juni 1970 in München verheiratet, eine Tochter (geboren am 7. Juli 2000)

Beruflicher Werdegang 06/04 – heute

PR-Agenturleiter bei International PR&Advert in München

07/99 – 05/04

Schriftleiter der Pressestelle bei Vogt GmbH in München verantwortlich für die gesamte interne Kommunikation (Mitarbeiterzeitschrift)

08/97 – 06/99

Trainee bei Vogt GmbH in München Mitarbeit am Projekt Positionierung auf ausländischen Märkten Mitarbeit bei der Entwicklung von Marketingstrategien 6-monatiger Auslandsaufenthalt in Brasilien begleitende Nachwuchskräfte-Führungsseminare

Studium und Ausbildung 10/92 – 06/97

Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule in Stuttgart Fachbereiche Presse, Verlag, Werbung

11/93 – 05/95

Begleitstudium der Kommunikations- und Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart

09/89 – 07/92

Ausbildung zum Retuscher an der Grafischen Fachschule Stuttgart

Fortbildung

PR-Arbeitsmethodik-Seminare und Management-Training an der Akademie für Führung und Kommunikation in Stuttgart




Qualifikationsprofil

Spezialist für Kommunikation und PR-Arbeit Koordination, Konzeption und Realisierung zahlreicher Fachmessen Werbe-Konzeption und CI-Entwicklung Journalistisches Know-how zur Gestaltung von PR-Publikationen Gestaltung und Organisation von Events

Persönliche Stärken

ergebnisorientiertes und zielgerichtetes Handeln entscheidungskompetent, teamfähig und mobil in hohem Maß kommunikationsstark sehr gutes, verhandlungssicheres Englisch umfassende EDV- und Internet-Kenntnisse

München, 9. Juli 2006

© 2008 KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktien gesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzern gesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds firmen, die KPMG International, einer Genossenschaft schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten.


Globales Denken. Gemeinsame Werte. Weltweite Vernetzung.

Willkommen bei KPMG. Sie haben ehrgeizige Ziele? An der Hochschule haben Sie überdurchschnittliche Leistungen erbracht und suchen eine berufliche Herausforderung in einem dynamischen Umfeld? Und Sie haben durch Ihre bisherigen Einblicke in die Praxis klare Vorstellungen für Ihren eigenen Weg und davon, wie Sie Ihr Potenzial in eine berufliche Karriere überführen möchten? Dann finden Sie bei KPMG ideale Voraus setzungen für Ihre persönliche und Ihre berufliche Entwicklung. Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung für einen unserer Geschäftsbereiche Audit, Tax oder Advisory. www.kpmg.de/careers




Udo Schneider Waldorfstraße 10 80339 München Tel. 089 304677 Mobil 0171 5534809 E-Mail [email protected]

1-2-3-Touristik Personalabteilung Frau Maria Kranz Landshuter Allee 74 - 76 80337 München München, 6. Juli 2006 Bewerbung als Marketingleiter Ihre Stellenanzeige auf Ihrer Website vom 03. Juli 2006

Sehr geehrter Frau Kranz, mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen. Als langjähriger zufriedener Kunde von 1-2-3-Touristik, reizt mich die Position des Marketingleiters sehr. Damit Sie sich ein besseres Bild von mir machen können, sollten Sie Folgendes über mich wissen: Durch meine jetzige Tätigkeit als PR-Agenturleiter bei International PR&Advert kann ich auf einen breiten Erfahrungsschatz in den Bereichen strategisches Marketing und EventMarketing zurückgreifen. Meine journalistischen und rhetorischen Fähigkeiten im Umgang mit Presse und Medien sind hier von entscheidender Bedeutung. Weiterhin sind in dieser Funktion Flexibilität, Teamfähigkeit sowie umfassende Marktkenntnisse selbstverständlich. Projekterfahrung, Organisationstalent und ein hohes Maß an Belastbarkeit runden mein Profil ab. Mein berufliches Ziel ist es, als zukünftiger Marketingleiter bei 1-2-3-Touristik meinen breiten Erfahrungsschatz engagiert und überzeugend einzusetzen und dadurch – in Kooperation mit MitarbeiterInnen und KollegInnen - aktiv zum Unternehmenserfolg beizutragen. Liegen unsere Gedanken und Ziele nahe beieinander? Dann freue ich mich bereits heute auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen. Freundliche Grüße

Anlage 1 Bewerbungsmappe Studentensupport.de / Bookboon.com 64



Mein Profil Udo Schneider Waldorfstr. 10 80339 München Fon 089 304677 Mobil 0171 5534809 E-Mail [email protected] geboren am 6. Juni 1970 in München verheiratet, eine Tochter (geboren am 7. Juli 2000)

Berufsziel Mein berufliches Ziel ist, die Funktion des Marketingleiters in Ihrem Unternehmen anzutreten, um hier meinen breiten beruflichen Erfahrungsschatz in der Kommunikation, im Marketing, in der Event-Organisation sowie meine fundierten journalistischen Kenntnisse erfolgreich einsetzen zu können.

Studium und Ausbildung 09/1989 – 07/1992

Ausbildung zum Retuscher an der Grafischen Fachschule Stuttgart

10/1992 – 06/1997

Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur an der Fachhochschule in Stuttgart Fachbereiche Presse, Verlag, Werbung

11/1993 – 05/1995

Begleitstudium der Kommunikations- und Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart

Beruflicher Werdegang 08/1997 – 06/1999

Trainee bei Vogt GmbH in München Mitarbeit am Projekt Positionierung auf ausländischen Märkten Mitarbeit bei der Entwicklung von Marketingstrategien 6-monatiger Auslandsaufenthalt in Brasilien begleitende Nachwuchskräfte-Führungsseminare




07/1999 – 05/2004

Schriftleiter der Pressestelle bei Vogt GmbH in München verantwortlich für die gesamte interne Kommunikation (Mitarbeiterzeitschrift)

06/2004 – heute

PR-Agenturleiter bei International PR&Advert in München

Fortbildung PR-Arbeitsmethodik-Seminare, Management-Training an der Akademie für Führung und Kommunikation in Stuttgart

Qualifikationsprofil Spezialist für Kommunikation und PR-Arbeit - Koordination, Konzeption und Realisierung zahlreicher Fachmessen - Werbe-Konzeption und CI-Entwicklung - Journalistisches Knowhow zur Gestaltung von PR-Publikationen – Gestaltung, Organisation und Realisierung von Events

Persönliche Stärken ergebnisorientiertes und zielgerichtetes Handeln - entscheidungskompetent, teamfähig und mobil - in hohem Maß kommunikationsstark - sehr gutes, verhandlungssicheres Englisch umfassende EDV- und Internet-Kenntnisse

München, 6. Juli 2006




Laura Berg Frühlingstraße 6 97076 Würzburg 0160 9872217 [email protected]

UHLICH Direct Marketing Herrn Konrad Weiß Erlanger Kreuz 12-14 91052 Erlangen 18. Juli 2006

Bewerbung als Personalentwicklerin Ihre Stellenanzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. Juli 2006

Sehr geehrter Herr Weiß,

Ihre Suche hat nun ein Ende! Hier der Beweis ... Im Rahmen meiner Diplomarbeit – Einführung einer systematischen Personalentwicklung in KMU`s, am Beispiel der Spachter KG – konnte ich nicht nur meine konzeptionellen Fähigkeiten unter Beweis stellen, sondern setzte mein theoretisches Wissen sofort praktisch um. Aus diesem Grund sind mir sowohl die Methoden und Instrumente der Personalentwicklung bestens vertraut, als auch mit auftretenden Widerständen in der Praxis umzugehen und diese erfolgreich zu meistern. Hier waren meine Stärken, analytische und kommunikative Fähigkeiten sowie ein hohes Maß an Sensibilität im Umgang mit Menschen gefragt. Als Personalentwicklerin für die Ausbildung und kontinuierliche Fortbildung Ihrer MitarbeiterInnen und Führungskräfte tätig zu werden, reizt mich sehr. In dieser Tätigkeit kann ich mein personalspezifisches Know-how und meine Stärken voll entfalten. Freuen Sie sich auf eine hoch motivierte und engagierte Mitarbeiterin! Freundliche Grüße




Lebenslauf Laura Berg Frühlingstraße 6 97076 Würzburg Mobil 0160 9872217 [email protected] geboren am 6. Juni 1979 in Würzburg Single, deutsche Staatsangehörige Schul- und Berufsausbildung

Studium

07/98

11/98 – 08/99 Lehramt für Grundschule an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg

Abitur am Dietziggymnasium in Würzburg

09/99 – 07/01 Ausbildung zur Industriekauffrau bei Spachter KG in Würzburg

11/02 – 07/06 BWL an der Universität Würzburg Diplom-Kauffrau (Univ.) Personalmanagement, Arbeitsrecht, Logistik

Berufspraxis

Fortbildung

08/01 – 10/02 Industriekauffrau bei Spachter KG in Würzburg

06/03 – 06/05 Teilnahme an Seminaren an der Universität in Würzburg

04/03 – 12/05 regelmäßige betriebswirtschaftliche Schulungsveranstaltungen für Auszubildende bei Spachter KG in Würzburg

Rhetorik, Zeit- und Selbstmanagement, Präsentation/Visualisierung

08/05 – 10/05 Praktikum bei Unilever in London Kenntnisse

Interessen Klavier spielen, Rad fahren, aktives Mitglied im Kirchenchor Dominikaner in Würzburg

verhandlungssicheres Englisch, sicherer Umgang mit PowerPoint, Word, Excel, Internet

Würzburg, 18. Juli 2006 Studentensupport.de / Bookboon.com 68



Laura Berg Frühlingstraße 6 97076 Würzburg Mobil 0160 9872217 [email protected]

Haimler Cruiser AG Recruiting-Management Frau Petra Stahl Postfach 23 65 70327 Stuttgart 18. Juli 2006

bewerbung als personalreferentin Ihre Stellenanzeige in der Süddeutschen Zeitung vom 14./15.Juli 2006

Sehr geehrte Frau Stahl, Mitarbeiterin gesucht? – und gefunden! In Ihrer Stellenanzeige fand ich viele meiner eigenen Vorstellungen wieder: Spaß an konzeptioneller Arbeit, offen für neue Wege, sich der eigenen Stärken (und auch Schwächen) bewusst sein und mit diesem Wissen als Team auftreten, um langfristig erfolgreich zu sein. Gerade als Personalreferentin sehe ich für mich die Möglichkeit, zum einen mein theoretisches und im Rahmen meiner Diplomarbeit in der Praxis bereits erprobtes personalspezifisches Know-how einzubringen. Hier konnte ich auch meine analytische, systematische und strategisch orientierte Arbeitsweise unter Beweis stellen. Zum anderen bereitet mir der tägliche Kontakt mit internen und externen Kunden viel Freude. In einer solchen Tätigkeit kann ich mich und insbesondere meine Sensibilität für Menschen und Situationen voll entfalten. Neugierig? – dann freue ich mich schon heute auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen. Freundliche Grüße




lebenslauf

persönliches

Laura Berg Frühlingstraße 6 97076 Würzburg Mobil 0160 9872217 [email protected] geboren am 6. Juni 1979 in Würzburg unverheiratet, deutsche Staatsangehörige

schulbildung 07/1998

Abitur am Dietziggymnasium in Würzburg

studium 11/1998 – 08/1999

Lehramt für Grundschule an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg

berufsausbildung 09/1999 – 07/2001

Ausbildung zur Industriekauffrau bei Spachter KG in Würzburg

berufspraxis 08/2001 – 10/2002

Industriekauffrau bei Spachter KG in Würzburg

studium 11/2002 – 07/2006

BWL an der Maximilian-Universität in Würzburg Diplom-Kauffrau (Univ.) Studienschwerpunkte Personalmanagement, Logistik, Arbeitsrecht Diplom-Arbeit Einführung einer systematischen Personalentwicklung in KMU`s, am Beispiel der Spachter KG

tätigkeiten/praktikum während studium 04/2003 – 12/2005

regelmäßige betriebswirtschaftliche Schulungsveranstaltungen für Auszubildende bei Spachter KG in Würzburg

08/2005 – 10/2005

Praktikum bei Unilever in London Studentensupport.de / Bookboon.com 70



fortbildung 06/2003 – 06/2005

Teilnahme an Seminaren an der Universität Würzburg Rhetorik, Zeit- und Selbstmanagement, Präsentation und Visualisierung

kenntnisse

verhandlungssicheres Englisch, sicherer Umgang mit Word, Excel, PowerPoint, Internet

interessen

Klavier spielen, Rad fahren, aktives Mitglied im Kirchenchor Dominikaner in Würzburg

meine stärken

teamfähig, kommunikationsstark, flexibel

würzburg, 18. Juli 2006


Lernen Sie ein paar nette Leute kennen. Online im sued-café.

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Und - wie haben Ihnen die Beispiele gefallen? Sehr gut nehme ich an. Und genau so geht es auch dem Unternehmensvertreter, der solch eine Bewerbungsmappe auf den Tisch bekommt! Schauen wir uns doch die Beispiele noch einmal kurz zusammen an: Beispiel 1: Nina-Katrin Mauroner Ein wirklich selbstbewusster Beginn! Die Bewerberin hält auf der ersten Seite bewusst alles offen und macht den Leser mit diesem Anschreiben (das muss man sich erst mal trauen!) neugierig. Er erfährt auf der ersten Seite nur, was ihn auf den nächsten Seiten erwarten wird. Um die Antworten zu erhalten und damit seine Neugier zu stillen, muss sich der Leser die vollständige Mappe ansehen. Und, glauben Sie mir, das wird er tun. Denn ihn interessiert, wer hinter Nina-Katrin Mauroner steckt. Der Lebenslauf und insbesondere das außergewöhnliche Bildformat unterstreichen das Selbstbewusstsein von Nina-Katrin Mauroner. Der Lebenslauf ist sehr übersichtlich gestaltet: jede einzelne Station macht deutlich, welche praktischen Erfahrungen sie bereits vorweisen kann. Ganz zum Schluss dann endlich die Extraseite mit den versprochenen Antworten! Sie stellt überzeugend dar, dass sich ihr Eignungsprofil mit dem Anforderungsprofil der Unternehmensberatung deckt. Sie zeigt also, dass sie konkrete Vorstellungen hat, was von einer Junior-Beraterin erwartet wird. Das macht Eindruck! (Schriftart: Century Gothic) Beispiel 2: Udo Schneider Trotz des in beiden Fällen etwas konventionellen Beginns, ein sehr übersichtlich gestaltetes und flüssig zu lesendes Anschreiben. Der Bewerber geht auf die Stellenanzeige ein und füllt die dort beschriebenen Anforderungen mit Inhalt. Der Leser erhält sofort einen Überblick über seine Kompetenzen und seine Berufserfahrung. Sehr interessant sind die Lebensläufe, die er um das Qualifikationsprofil erweitert hat und mit seinem beruflichen Ziel beginnt. Für die Bewerbung bei 1-2-3-Touristik hat sich der Bewerber für einen vorwärts chronologischen Lebenslauf entschieden. Insgesamt begreift der Leser schnell, dass er es mit jemandem zu tun hat, der genau weiß, was er will. Dieser Bewerber steht mit beiden Beinen im Berufsleben und vertritt die Philosophie „Entweder-Oder“. (Schriftart: Arial) Beispiel 3: Laura Bergmann Laura Bergmann betont das Außergewöhnliche: Sie legt in Ihrem Anschreiben sowohl großen Wert auf einen flotten Beginn als auch auf einen etwas anderen Abschluss. Sie hat für ihre Anschreiben ein spezielles Seiten-Layout entwickelt, das zum einen interessant und zum anderen sicher selten ist. Sie hebt im Anschreiben bewusst ihre bereits vorhandene Praxiserfahrung hervor, was empfehlenswert ist, da praktische Erfahrung bei einer Berufsanfängerin nicht unbedingt selbstverständlich ist. Sie verzichtet in ihrer Bewerbungsmappe auf ein Deckblatt oder eine ExtraSeite, da alle zusätzlichen Seiten von ihrem – in beiden Fällen - außergewöhnlich gestalteten Lebenslauf ablenken würden. Gerade für die Bewerbung bei UHLICH Direct Marketing (Werbebranche!) hat sie einen besonders extravaganten Lebenslauf (Tabellenformat) entwickelt. Für die Bewerbung bei Haimler Cruiser AG hat sie sich zwar für den klassischen chronologischen Lebenslauf entschieden, ihn aber dadurch „aufgepeppt“, dass sie die einzelnen Rubriken zum einen




mit grauer Schriftfarbe und zum anderen in Klein-Schreibweise hervorgehoben hat. (Schriftart: Comic Sans MS) In allen fünf Beispielen wird deutlich, dass die Bewerber bei der Gestaltung ihrer Bewerbungsmappen großen Wert auf ein durchgängiges Corporate Design gelegt haben. Neben derselben Schriftart (eine interessante Schriftart ist unbedingt zu empfehlen!) je Bewerbungsmappe sind es x x x x x

im Beispiel 1 die Linien und der „fett gedruckte“ Name Nina-Katrin Mauroner, die sich auf jeder Seite finden, im Beispiel 2 ist es der durchgängig klassische Stil, im Beispiel 3 findet sich die Farbe grau, mit der die einzelnen Rubriken hinterlegt sind, auch im Betreff des Anschreibens wieder, im Beispiel 4 findet sich die Tabellenform vom Lebenslauf im Anschreiben als Briefkopf wieder und im Beispiel 5 findet sich die graue Schriftfarbe und die Klein-Schreibweise der Substantive auf der linken Seite im Lebenslauf auch im Betreff des Anschreibens wieder.

Die Wirkung ist – das konnten Sie sicher feststellen - sehr ansprechend und zeigt, dass der Bewerber seine Bewerbungsmappe durchdacht, sie speziell für das Unternehmen entwickelt und seinen persönlichen Stil gefunden hat. Es zeigt außerdem, dass der Bewerber das Unternehmen und die Stelle wertschätzt!


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Machen Sie auf sich aufmerksam

7. Machen Sie auf sich aufmerksam Die im Folgenden beschriebenen Bewerbungsstrategien sind Möglichkeiten Ihr Interesse, Ihre Kreativität unter Beweis zu stellen und dadurch auf sich aufmerksam zu machen. Sie stellen jedoch nicht in jedem Fall eine Alternative zu Ihrer Bewerbungsmappe, sondern häufig eine flankierende bzw. vorausgehende Maßnahme dar. Die Unternehmensvertreter legen nach wie vor – und das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern – großen Wert auf „Papier“. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie Ihre Bewerbungsmappe auf dem Postweg verschicken, sie persönlich vorbeibringen oder via Mail an das Unternehmen versenden.

7.1 Die erfolgreiche Telefonstrategie Über das Telefon initiativ zu werden, einen ersten Kontakt zu knüpfen, wichtige Informationen (die Sie dann gleich in Ihr Anschreiben aufnehmen können) in Erfahrung zu bringen, stellt für Sie eine erfolgreiche Variante dar. Allerdings ist der erste Telefonkontakt keine „Einbahnstraße“, da mittlerweile viele Unternehmen ebenfalls dazu übergehen – nach der Analyse der Bewerbungsunterlagen – mit dem Telefoninterview ein weiteres Instrument zwischenzuschalten, bevor eine Entscheidung getroffen wird, wer zum Vorstellungsgespräch oder zum Assessment-Center eingeladen wird (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 3). Ihre Vorbereitung Genauso wenig wie Sie unvorbereitet in ein Interview gehen, sollten Sie auch nicht unvorbereitet ein solch wichtiges Telefonat führen. Bedenken Sie: Das Telefonat stellt den ersten persönlichen Kontakt mit dem zuständigen Unternehmensvertreter und damit Ihre erste Vorstellungssituation dar! Deshalb sollten Sie Folgendes beachten:



9


Finden Sie den Ansprechpartner – falls in der Stellenanzeige nicht genannt – heraus (Telefonat mit dem Sekretariat, der Personalabteilung, Internet, etc.). Lassen Sie sich Vor– und Nachname buchstabieren und notieren Sie ihn sorgfältig.

9

Machen Sie sich einen schriftlichen Leitfaden, nach dem Sie vorgehen wollen. Notieren Sie sich vor allem den ersten Satz, den Sie sagen möchten (denn dieser kann entscheidend sein), z.B. Vor- und Nachname deutlich nennen, Ziel des Anrufs verdeutlichen, Fragen, die Sie stellen möchten, etc. (z.B. „Mein Name ist Kilian Henkel. Ich bin Diplom-Pädagoge und kenne mich in der Personalentwicklung sehr gut aus. Haben Sie kurz Zeit für mich?“).

9 9

Legen Sie sich einen Stift bereit, um die Antworten neben Ihren Fragen zu notieren. Telefonieren Sie nur, wenn Sie ungestört sind (nicht mitten in der Fußgängerzone von Ihrem Mobiltelefon aus).

9

Bedenken Sie, dass Ihre Telefonnummer (ISDN-Anschluss) in der Regel auf dem Display des Gegenübers erscheint. Also legen Sie nicht einfach auf, wenn Sie der Mut verlassen sollte bzw. falls nicht gleich jemand abhebt, denken Sie daran, dass ein Rückruf erfolgen kann, mit dem Sie gar nicht rechnen.

9

Wählen Sie einen günstigen Zeitpunkt (nicht Freitagnachmittag oder in der Mittagszeit).

9

Rauchen Sie nicht und kauen Sie keinen Kaugummi während des Telefonats – Ihr Gegenüber hört das.

9

Achten Sie auf eine klare, deutlich Aussprache.

9

Lächeln Sie am Telefon - das verschönt Ihre Stimme.

9

Hören Sie aktiv zu (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 2.3) - falls Sie etwas nicht genau verstehen, fragen Sie nach.

9

Bereiten Sie sich darauf vor, dass Ihr Gegenüber vielleicht gerade eine „schlechte Stunde“ oder einfach keine Zeit hat und nehmen Sie das nicht persönlich. Erfragen Sie den Zeitpunkt, der günstig für einen Anruf ist.

9

Sie erfahren nur das, wonach Sie fragen. Wenn Sie nicht fragen, erfahren Sie auch nichts! Werden Sie aktiv und stellen Sie insbesondere stellenbezogene Fragen. Durch Redewendungen am Schluss, gelingt es Ihnen das Gespräch weiterzuführen und noch mehr Informationen zu erhalten (z.B. „Das ist interessant, könnten Sie mir mehr darüber erzählen?“).

9

Antworten Sie auf eine direkte Frage möglichst mit einer Gegenfrage. Denn wenn Sie die falsche Antwort geben, haben Sie verloren. (z.B. „Welche Gehaltsvorstellung haben Sie?“ „Ich suche eine Stelle und eine Firma, in der ich mich entwickeln kann. Welchen Gehaltsrahmen hat die Stelle?“).


Einfach Lernen! Erfolgreiche Strategien für Ihre schriftliche Bewerbung 9


Niemand hört lange zu! Erzählen Sie deshalb immer nur so viel von sich, dass Sie Ihr Gegenüber neugierig machen und ihn zu Fragen veranlassen (Fragen bedeuten Interesse und damit sind Sie wieder einen Schritt weiter!).

9

Beantworten Sie immer nur die gestellten Fragen (nicht mehr und nicht weniger).

9

Stellen Sie Ihre Kompetenzen (Stellenanzeige, Internet!) in groben Zügen dar. Erzählen Sie nicht gleich alle Ihre Erfahrungen oder Qualifikationen. Schließlich müssen Sie auch im Vorstellungsgespräch noch neue Informationen geben können.

9

Tritt zwischendurch Schweigen ein (Ihr Gegenüber denkt nach), unterbrechen Sie das Schweigen nicht, sondern halten Sie dieses „Vakuum“ aus.

9

Geben Sie sich nicht mit einem einzigen Interviewtermin zufrieden, sondern bahnen Sie so viele Vorstellungsgespräche wie möglich an. Ihr Ziel muss sein, aus den besten Stellen auswählen zu können.

Informationen in Erfahrung bringen Sie haben eine interessante Stellenanzeige entdeckt und möchten jetzt zusätzliche Informationen einholen (achten Sie aber darauf, dass Sie nicht Fragen stellen, die in der Stellenanzeige bereits beantwortet sind). Gehen Sie geschickt vor, wird das dazu führen, dass Ihren Bewerbungsunterlagen mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.


Auch wenn Sie nicht gleich den Personaleinsteller erreichen, ein kurzes Gespräch mit dem Sekretariat oder einem Sachbearbeiter kann ihnen ebenfalls wichtige Pluspunkte bringen.




Bewerbungsbedarf herausfinden Sie möchten telefonisch klären, ob bei einem bestimmten Unternehmen Personalbedarf besteht und, ob Ihre schriftliche (Kurz-)Bewerbung auf Interesse stoßen wird. Hier sind eine gute Vorbereitung sowie das Herausfinden des zuständigen Ansprechpartners besonders wichtig. Stellen Sie nun im Gespräch fest, dass keine offenen Stellen vorhanden sind, könnten Sie eine der folgenden Fragen stellen: y Welche Abteilung(en) in Ihrem Unternehmen könnte jemanden mit meinen Qualifikationen brauchen? y An wen kann ich mich dort wenden? y Planen Sie in nächster Zeit neue Projekte, die eine freie Stelle schaffen könnten? Ein Treffen vereinbaren Sie haben das Ziel, über den ersten telefonischen Kontakt ein Treffen mit dem Unternehmensvertreter zu vereinbaren. Gerade hier ist es wichtig, genau zu wissen, auf welche Qualifikationen das Unternehmen Wert legt und diese selbstbewusst und überzeugend im Gespräch darzustellen (malen Sie ein überzeugendes Bild von sich!). Merken Sie an der Stimme Ihres Gesprächspartners und an den Fragen, die er Ihnen stellt, dass Sie sein Interesse geweckt haben, fragen Sie nicht, wann er Zeit für Sie hat, sondern sagen Sie: „Ich bin Mittwoch und Donnerstag in Ihrer Nähe und könnte bei Ihnen vorbeikommen. Welche Uhrzeit wäre Ihnen recht?“ Auf eine solche Frage ist es für Ihr Gegenüber wesentlich schwieriger mit „Nein“ zu antworten. Probieren Sie es aus! Zu gegebener Zeit nachfassen Auf Ihre Bewerbung haben Sie mehrere Wochen keine Reaktion erhalten (Sie sollten dem zuständigen Personalvertreter mindestens 10 Tage Zeit geben, bevor Sie nachhaken) bzw. der Interviewer hat Ihnen im Bewerbungsgespräch die Auskunft gegeben, dass er sich im Lauf der nächsten zwei Wochen bei Ihnen melden wird, doch Sie hören nichts von ihm. Dann rufen Sie natürlich zu gegebener Zeit an und fragen höflich nach, wie der Stand der Dinge ist. Viele Unternehmensvertreter erwarten das sogar von Ihnen, denn das zeigt Aktivität und Interesse.

7.2 Der Flyer (auch Faltblatt genannt) wird auf einem DIN A 4 Blatt (Querformat!) erstellt, auf der Vorder- und Rückseite bedruckt, zweimal gefaltet und dann z.B. auf Messen an interessante Unternehmen verteilt. Der Flyer eignet sich insbesondere für Ihre persönliche Kurzpräsentation sowie zur Darstellung Ihrer persönlichen Botschaft (vgl. Abbildung 5). Für die Erstellung des Flyers gibt es weder Vorschriften in Bezug auf den Inhalt noch auf die Form. Sie dürfen und müssen also kreativ Ihren eigenen Flyer – mit oder ohne Bild - gestalten (Schriftart, Layout, Blattaufteilung, etc.). Wichtig ist, dem Unternehmen nicht nur Ihr Profil sondern insbesondere Ihre Botschaft zu übermitteln („Was ich für Sie tun kann ...“).




Handelt es sich beispielsweise um ein multinationales Unternehmen bzw. möchten Sie auf Ihre Fremdsprachenkenntnisse aufmerksam machen, können Sie den Flyer z.B. auch zweisprachig gestalten (auf der Vorder- und Rückseite steht dann derselbe Inhalt, aber die Vorderseite ist in Englisch und die Rückseite in Deutsch verfasst oder in Französisch und Deutsch, etc.). Der in Abbildung 5 dargestellte Flyer zeigt sehr deutlich, dass sich die Bewerberin Lea Sonntag ausführlich mit dem Layout beschäftigt hat. Der Flyer ist übersichtlich gestaltet, enthält wichtige Fakten zu ihrer Person, ihrer Ausbildung, ihrer beruflichen Erfahrung und Qualifikation sowie zu ihren Stärken. Weiterhin übermittelt sie dem Leser ihre ganz persönliche Botschaft („Was ich für Sie tun kann ...“), und zeigt damit, dass sie ein bestimmtes berufliches Ziel vor Augen hat (Zielorientierung!). (Schriftart: Eras Light ITC) Anmerkung: Die eingezeichneten Linien im Flyer sollen die Blattaufteilung visualisieren. Da Sie den Flyer falten, blenden Sie beim Ausdruck die Tabellenlinien selbstverständlich aus.


Studieren in Dänemark heißt:

nicht auswendig lernen, sondern verstehen in Projekten und Teams arbeiten sich international ausbilden mit dem Professor auf Du sein auf Englisch diskutieren Fahrrad fahren

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79

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Lea Sonntag

Rufen Sie mich an

Hat meine Kurzvorstellung Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch mit Ihnen.

Bei Interesse ...

Verantwortliche Tätigkeit im Bereich Human Resource Management, bei der ich meine personalwirtschaftlichen und psychologischen Kenntnisse sowie meine nationalen und internationalen personalspezifischen Praktikaerfahrungen erfolgreich einsetzen kann.

Was ich für Sie tun kann ...

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Lebenslauf Berufliche Erfahrungen Qualifikationsprofil Was ich für Sie tun kann …

Kurzbewerbung

Einfach Lernen! Erfolgreiche Strategien für Ihre schriftliche Bewerbung Machen Sie auf sich aufmerksam

Abbildung 5: Der Flyer


80

Abitur am Weißgymnasium München

11/99 – 05/04 BWL-Studium Otto-Friedrich-Universität Bamberg Diplom-Kauffrau (Univ.)

09/96–07/98 Ausbildung zur Bankkauffrau Bayer-Nord-West-Bank München

07/96

Schule/Ausbildung/Studium

geboren am 22. Juni 1977 Single, deutsche Staatsangehörige

Lea Sonntag Kurstraße 12 80339 München Fon 089 286756 Mobil 0171 2345673 E-Mail [email protected]

Lebenslauf

Sprachreise nach London

08/00 – 09/00

01/00 – 03/04

studienbegleitende Tätigkeit als Honorarlehrerin für ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) bei Polking Bamberg ca. 10 Wochenstunden

08/02 – 10/02 Internationale Projektmitarbeit Standort Huarez, Mexiko Norbert Losch GmbH Bamberg

08/01 – 10/01 Praktikum bei in der Abteilung HR - Recruiting Liemens AG Erlangen

Sachbearbeiterin Kredit Bayer-Nord-West-Bank München

08/98 – 10/99

Berufliche Erfahrungen

Meine persönlichen Stärken x ziel- und ergebnisorientierter Arbeitsstil x team- und kundenorientiert x flexibel und mobil x kommunikationsstark und kontaktfreudig

EDV-Know-how x MS-Office-Paket

Projektmanagement x Projektorganisation und –realisierung x Zeitmanagement x Präsentations- und Moderationstechniken

Fremdsprachen x sehr gute Englischkenntnisse x gute Spanischkenntnisse

Studienschwerpunkte x Personalmanagement x Organisationspsychologie

Qualifikationsprofil

Einfach Lernen! Erfolgreiche Strategien für Ihre schriftliche Bewerbung Machen Sie auf sich aufmerksam

Abbildung 5: Der Flyer



Die Internet-Bewerbung

8. Die Internet-Bewerbung Unter einer Internet-Bewerbung ist grundsätzlich eine Bewerbung zu verstehen, die über das Netz versendet wird. Demnach gehören zur Internet-Bewerbung x die E-Mail-Bewerbung, also die E-Mail mit Anhang, x die Online-Bewerbung, also das Nutzen vorhandener Online-Bewerbungsformulare und x echte Online-Bewerbungssoftware, als eine weiterentwickelte Form des Online-Formulars. Obwohl meiner eigenen Erfahrung nach, gerade kleine und mittelständische Unternehmen - und auch die meisten Organisationen im öffentlichen Dienst - nach wie vor die Postbewerbung bevorzugen, erwarten multinationale Konzerne vielfältig von ihren Bewerbern eine InternetBewerbung. Aus diesem Grund widmet sich das nachfolgende Kapitel ausschließlich diesem Thema.

8.1 Die E-Mail-(Kurz-)Bewerbung Entscheiden Sie sich für eine Bewerbung via E-Mail, sollte Ihnen zunächst klar sein, dass die EMail-Bewerbung und die E-Mail-Kurzbewerbung nicht identisch sind. Die E-Mail-Bewerbung Bei der E-Mail-Bewerbung handelt es sich um eine E-Mail mit Anhang - Sie versenden also Ihre kompletten Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate) in Form einer PDF-Datei. Dabei gilt natürlich, bei der Erstellung einer E-Mail-Bewerbung genauso sorgfältig vorzugehen (Formalien, Layout, ...) wie bei einer klassischen Bewerbungsmappe (vgl. Kapitel 6.). Auch wenn Ihr Anschreiben als Anhang beigefügt ist, dürfen Sie auf keinen Fall das eigentliche EMail-Feld leer lassen. Im Gegenteil: Wiederholen Sie hier Ihr Anschreiben in verkürzter Version und achten Sie darauf, kurz und prägnant zu formulieren (lange Texte werden bei eingehenden EMails oft nicht gelesen). Sich per E-Mail zu bewerben, ist dann sinnvoll, wenn x in der Stellenanzeige ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass E-Mail-Bewerbungen bevorzugt werden. x in der Stellenanzeige eine E-Mail-Adresse angegeben ist. x auf der Karriereseite bzw. in der Broschüre des entsprechenden Unternehmens zu lesen ist, dass eine E-Mail-Bewerbung erwünscht ist. Dagegen sollten Sie vom Versenden einer E-Mail-Bewerbung Abstand nehmen, wenn x ausschließlich die Postadresse angegeben ist. Studentensupport.de / Bookboon.com 81


x x x


neben dem Satz „Bitte senden Sie Ihre aussagekräftigen Unterlagen an …“ direkt die Postadresse folgt. die E-Mail-Adresse keinen speziellen Namen beinhaltet ([email protected]). das Wort „E-Mail-Bewerbung“ ausdrücklich nicht erwähnt wird.

10 Tipps für eine erfolgreiche E-Mail-Bewerbung 9

Verwenden Sie immer die förmliche Anrede, auch wenn die Firma „auf jung und locker“ macht („Sehr geehrter Herr ...“, „Sehr geehrte Frau ...“, „… Sie …“).

9

Formulieren Sie die Betreffzeile genau, indem Sie dem Leser darüber Auskunft geben, was die E-Mail enthält, also z.B. „Bewerbung als XY“, „Ihre Stellenanzeige in XYZ“.

9

Richten Sie Ihre E-Mail-Adresse professionell ein – hier sollte Ihr Vor- und Zuname stehen.

9

Schicken Sie Anhänge ausschließlich als PDF-Datei.

9

Achten Sie darauf, dass Ihr Anhang nicht mehr als zwei Megabyte umfasst – Unternehmen haben meist speziell festgelegte Grenzen für das „Durchlassen“ von E-Mails.

9

Unterschreiben Sie die E-Mail mit „Freundliche Grüße“ und Ihrem Namen.

9

Geben Sie unter der E-Mail Ihre vollständige Adresse, Ihre Telefon- bzw. Mobilnummer und Ihre EMail-Adresse an.

9

Überprüfen Sie vor dem Versenden die E-Mail-Adresse des Empfängers genau - sonst müssen Sie sich nicht wundern, wenn Ihre E-Mail nicht ankommt (Fehlermeldungen täglich überprüfen)!

9

Schicken Sie zunächst eine Textversion an sich selbst oder an Freunde, um Übertragungsfehler erkennen und korrigieren zu können.

9

Checken Sie täglich Ihren E-Mail-Posteingang, nicht dass Sie einen Vorstellungstermin verpassen, den Sie per E-Mail empfangen haben!

Die E-Mail-Kurzbewerbung Unter einer E-Mail-Kurzbewerbung dagegen, verstehen Unternehmen vielfach, dass Sie sich mit Ihrem Anschreiben und einer verkürzten Version Ihres Lebenslaufs bewerben (ausführlichen Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate übersenden Sie erst nach Aufforderung). So erhält der zuständige Personalvertreter einen schnellen Überblick über Ihre wesentlichen Daten. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollten Sie am besten – bevor Sie sich an die Arbeit machen – noch mal nachfragen, ob Sie und das Unternehmen auch wirklich dasselbe unter der E-MailKurzbewerbung verstehen. Ist das der Fall, nehmen Sie Bezug zur Stellenanzeige und stellen die Fakten kurz und prägnant dar. Konzentrieren Sie sich dabei auf die wesentlichen beruflichen Schwerpunkte und Erfahrungen, sodass sich der Leser einen schnellen Überblick über Ihr KurzProfil verschaffen kann. Das im Folgenden dargestellte Formular wird Ihnen helfen, ein solches Kurz-Profil zu erarbeiten (vgl. Abbildung 6):




Mein Profil Mein berufliches Ziel

Meine fachlichen Qualifikationen x höchster Abschluss

x Berufsausbildung

x Studium und Abschlussjahr

x Berufserfahrung in Jahren

x Spezialisierung

x weitere relevante Erfahrungen (z.B. branchenbezogen)

x Kontakte oder spezifisches Branchenwissen

x relevante Erfolge (bei Führungs- und Fachpositionen)

x weitere Kenntnisse

x bisherige Arbeitgeber

Meine persönlichen Qualifikationen x Diese Fähigkeiten helfen mir direkt, die Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.

x Diese Fähigkeiten helfen mir indirekt, die Aufgabe erfolgreich zu bewältigen.

Abbildung 6: Formular „Kurz-Profil“ (vgl. Hofert)




Abschließend noch ein Hinweis: Benutzen Sie auch bei einer E-Mail-Kurzbewerbung unbedingt die förmliche Anrede, achten Sie auf Orthografie und verwenden Sie keine internetspezifischen Abkürzungen.

8.2 Die Online-Bewerbung In der heutigen Zeit gibt es kaum noch ein Unternehmen – egal, ob es sich um ein kleines, mittelständisches oder multinationales Unternehmen handelt – das nicht auf ihrer Karriereseite im Internet ein einfaches Formular für die Bewerbung anbietet. Aus Sicht der Unternehmen stellt diese so genannte Bewerbung über ein vorgegebenes Online-Formular eine sehr beliebte Alternative dar. Deshalb findet sich auch immer häufiger der Hinweis: „Bewerbung bitte nur über unser OnlineFormular“. Den Unternehmen dient das Online-Formular zur effektiveren Vorauswahl und somit zu erheblicher Kosteneinsparung: Daten von geeigneten Bewerbern werden schnell und effektiv an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet, ungeeignete Bewerber bereits über das Internet ausgeschlossen. (Genau genommen allerdings dann auch Ihnen. Denn wenn Ihre Daten nicht zur Position passen, ersparen Sie sich das Zusammenstellen und Verschicken Ihrer Bewerbungsunterlagen.) Nur Bewerber, bei denen der über das System durchgeführte Abgleich zwischen Anforderungsprofil der Stelle und Eignungsprofil des Bewerbers erfolgreich ausfällt, werden im nächsten Schritt dazu aufgefordert, ihre kompletten Bewerbungsunterlagen einzureichen.

wanted: ambitious people


At NNE Pharmaplan we need ambitious people to help us achieve the challenging goals which have been laid down for the company. Kim Visby is an example of one of our many ambitious co-workers. Besides being a manager in the Manufacturing IT department, Kim performs triathlon at a professional level. ‘NNE Pharmaplan offers me freedom with responsibility as well as the opportunity to plan my own time. This enables me to perform triathlon at a competitive level, something I would not have the possibility of doing otherwise.’ ‘By balancing my work and personal life, I obtain the energy to perform my best, both at work and in triathlon.’ If you are ambitious and want to join our world of opportunities, go to nnepharmaplan.com

NNE Pharmaplan is the world’s leading engineering and consultancy company focused exclusively on the pharma and biotech industries. NNE Pharmaplan is a company in the Novo Group.




Selbstverständlich gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen und den jeweiligen Möglichkeiten, sich online zu bewerben. Die einen bieten einfache Formulare mit verschiedenen Textfeldern an, bei anderen ist es möglich, zusätzlich Anlagen beizufügen (vgl. Kapitel 9 – Praxisbeispiele Siemens AG und Volkswagen AG) und wieder andere halten komplexe Softwarelösungen bereit. Grundsätzlich gilt aber: Je größer das Unternehmen, desto ausgefeilter die Online-Bewerbung und desto einfacher für Sie, das Online-Formular zu nutzen und auszufüllen. Sich mit einem Online-Formular zu bewerben, ist dann sinnvoll, wenn x in der Stellenanzeige explizit der Hinweis steht: „Bewerbungen bitte über unser OnlineFormular“. x Sie einen klar strukturierten Lebenslauf und sehr gute Noten haben. x Sie ein so genannter „high potential“ sind, Sie also überdurchschnittlich gute Abschlüsse, Auslandserfahrung, ggf. Berufserfahrung, etc. haben (vgl. Kapitel 9 - Praxisbeispiel Volkswagen AG). x Sie sich auf ein Praktikum bewerben. Dagegen sollten Sie sich gegen die Bewerbung per Online-Formular entscheiden, wenn x Sie sich bei dem entsprechenden Unternehmen initiativ bewerben (vgl. Kapitel 5.3). x in der Stellenanzeige oder auf der Karriereseite des Unternehmens verschiedene Möglichkeiten genannt sind: „Bewerbungen bitte per Post, per E-Mail oder über unser Online-Formular“. 5 Tipps für die Bewerbung über Online-Formular 9

Bewerben Sie sich nur über ein Online-Formular, wenn das Unternehmen Ihnen keine andere Möglichkeit lässt. (Ausnahme: Ihr Lebenslauf, Ihre Abschlussnoten sind so beeindruckend, dass eine Einladung mehr als wahrscheinlich erscheint.)

9

Haben Sie Ihren Lebenslauf sowie Textbausteine für Ihr Anschreiben parat, um die Daten kopieren und einfügen zu können.

9

Gehen Sie beim Ausfüllen des Formulars sorgfältig vor - überprüfen Sie vor dem Absenden nochmals Ihre Angaben und die Rechtschreibung.

9

Nutzen Sie – falls möglich – die Gelegenheit, zusätzlich einen Anhang zu verschicken (z.B. Ihren Lebenslauf oder weitere Unterlagen).

9

Machen Sie sich eine Kopie von der Bewerbung (vgl. Kapitel 6.1).

8.3 Kreative Internet-Bewerbungen Das Internet als Plattform zu nutzen, um seiner Kreativität freien Raum zu lassen, könnte man fast als „Verführung pur“ bezeichnen.




Selbstverständlich können Sie die gegebenen Möglichkeiten nutzen - denken Sie aber immer daran: Auch und gerade eine kreative Internet-Bewerbung muss zum einen sehr gut gestaltet sein und zum anderen zur ausgeschriebenen Stelle und zur Branche passen. Unternehmen legen weniger Wert auf einen „Multimediaauftritt“, als auf klare Aussagen, die sich auf die angestrebte Funktion, auf das Unternehmen, auf Ihre Ziele und auf Ihre Motivation beziehen. 1. Bewerbungshomepage Als Ergänzung zu Ihrer Bewerbung können Sie zum Beispiel eine eigene Bewerbungshomepage gestalten und dann im Rahmen Ihrer E-Mail-Bewerbung darauf verweisen. Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch, sollten Sie sich vorher allerdings klar darüber werden, ob der Nutzen den Einsatz rechtfertigt. Schließlich braucht es eine gehörige Portion technisches Verständnis, um eine wirklich gute Bewerbungshomepage zu gestalten. (Außerdem geht dann auch das Unternehmen davon aus, dass Sie technisches Können und Geschick besitzen - der zuständige Unternehmensvertreter wird im späteren Vorstellungsgespräch sicherlich danach fragen!, vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!) Und obwohl es mittlerweile leicht zu bedienende Homepage-Baukästen gibt (z. B. bietet 1&1 unter www.1und1.de seinen Kunden einen Homepage-Baukasten an, Stand: September 2006) sollten Sie besser die Finger davon lassen, wenn am Ende Bilder und/oder Links auf Ihrer Bewerbungshomepage doch nicht funktionieren. Sind Sie dagegen ein Bewerber, der sich in einer Festanstellung befindet, sollten Sie sehr vorsichtig mit einer eigenen Bewerbungshomepage sein, vielleicht sogar ganz darauf verzichten. Das Internet ist ein öffentlicher Raum, sodass Ihre Seite leicht gefunden werden kann – also auch von dem Unternehmen, bei dem Sie beschäftigt sind. 2. Crossmedia-Bewerbung Bei einer Crossmedia-Bewerbung handelt es sich um eine Bewerbung, bei der Sie die verschiedenen Medien nebeneinander nutzen: Beispielsweise kombinieren Sie „Gedrucktes“ mit dem Internet. Dabei setzen Sie das eine Medium dafür ein, um Interesse beim zuständigen Unternehmensvertreter zu wecken, das andere, um den Empfänger darüber hinaus gezielt zu informieren. Für eine Crossmedia-Bewerbung bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an: Variante 1:

Sie schicken Ihre klassische Papier-Bewerbung an den zuständigen Unternehmensvertreter (vgl. Kapitel 6) und geben dort einen Hinweis auf Ihre eigene Bewerbungshomepage. Ein solcher Hinweis kann beispielsweise wie folgt formuliert sein: „Weitere Informationen zu den von mir bearbeiteten Projekten finden Sie auf meiner Website www.meinewebsite.de“ oder




„Besuchen Sie auch meine Website www.meinewebsite.de. Dort erhalten Sie zusätzliche Informationen zu den von mir bearbeiteten Projekten“. Variante 2:

Sie versenden eine E-Mail-Kurzbewerbung, in der Sie sich zum einen vorstellen (vgl. Kapitel 8.1) und zum anderen weitere Unterlagen per Post ankündigen: „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Meinen Lebenslauf und meine Zeugnisse erhalten Sie in vier Tagen mit der Post.“ Die genaue Zeitangabe sorgt dafür, dass der zuständige Unternehmensvertreter „die Ohren spitzt“ und neugierig wird.


Damit Sie sich die Mühe nicht umsonst gemacht haben - der Leser also nach vier Tagen problemlos die empfangenen Unterlagen Ihrer E-Mail-Kurzbewerbung zuordnen kann – empfiehlt es sich, auf ein durchgängiges Corporate Design zu achten (vgl. Kapitel 6 und 6.10).



Praxisbeispiele

9. Praxisbeispiele Bisher haben Sie sich ausführlich mit der „Bewerbungs-Theorie“, mit vielen praktischen Tipps und begleitenden Beispielen beschäftigt. Damit aber noch nicht genug! Um Ihr „Bewerbungswissen“ zu komplettieren, lesen Sie die im Folgenden beschriebenen aktuellen und informativen Praxisbeispiele zweier international agierender Konzerne: Praxisbeispiel 1: Die Siemens AG, Medical Solutions mit Sitz in Erlangen schaltet ihre Stellenanzeigen im Internet. Sie als Bewerber reagieren darauf entsprechend mit einer Online-Bewerbung. Bei dieser Form der Bewerbung wird erwartet, dass Sie alle Anlagen beifügen. Zu diesen Anlagen gehören Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Zertifikate; ein Lichtbild wird nicht gefordert. Genauso wie bei einer konventionellen Bewerbungsmappe sollten Sie unbedingt auf eine ansprechende äußere Form achten: x

x

x

Ihr Anschreiben sollte ein „statement of motivation“ sein, zeigen, dass Sie sich speziell auf das angegebene Stellenprofil bewerben („der Bewerber soll hier auf keinen Fall noch mal seinen Lebenslauf darstellen“) und sich auf maximal eine DIN A 4-Seite beschränken (vgl. Kapitel 6.2 und 6.10). Der Lebenslauf sollte schlüssig, übersichtlich und strukturiert gestaltet sein. Dabei macht es für die Siemens AG keinen Unterschied, ob Sie Ihren Lebenslauf rückwärts oder vorwärts chronologisch aufbauen (vgl. Kapitel 6.7). Allerdings wurde in diesem Zusammenhang explizit darauf hingewiesen, dass der Bewerber sich vorher im Internet erkundigen sollte, welche Variante in einem speziellen Unternehmen gewünscht wird. „Schließlich macht es einen Unterschied, ob der Bewerber sich in einem international agierenden Konzern oder in einem kleinen Betrieb bewirbt. Außerdem zeigt der Bewerber damit Interesse und Aktivität.“ Darüber hinaus werden vom Bewerber Angaben zu seinen „soft skills“ (Bezug zur Stellenanzeige!, vgl. Kapitel 3.1, 3.2 und 5.1) und zu besonderem Engagement erwartet. „Allerdings treten durchaus Zweifel auf, wenn der Bewerber zu viele verschiedene Engagements nennt. Schließlich stellt sich dann die Frage, wie der Bewerber das alles unter einen Hut bringt!“ Zeugnisse müssen selbstverständlich beiliegen; im Hinblick auf Zertifikate sollten Sie eine gezielte und stellenbezogene Auswahl treffen (vgl. Kapitel 6.9).

Haben Sie Ihre Bewerbung elektronisch versandt, fließt diese automatisch in einen so genannten Bewerberpool. Da ihre Bewerbung sich konkret auf eine vakante Stelle bezieht, hat die zuständige Recruitingabteilung die Möglichkeit, über das System Ihr Bewerberprofil mit dem Anforderungsprofil der Stelle abzugleichen und eine qualifizierte Vorauswahl zu treffen. Die Bewerbungen, bei denen dieser Abgleich positiv ausfällt, werden an die anfordernde Fachabteilung weitergeleitet.



Praxisbeispiele

Dort „prüft“ die Führungskraft und trifft dann die Entscheidung, ob Sie zum Auswahlverfahren eingeladen werden. Neben Ihrer Online-Bewerbung bietet Ihnen die Siemens AG zusätzlich Folgendes: x

x

Damit Ihre Bewerbung auch anderen Siemensbereichen zur Verfügung steht, legen Sie einfach Ihre so genannte „My Page“ an. Somit bewerben Sie sich initiativ und auch Recruiter aus anderen Siemensbereichen können Ihre Bewerbung hinsichtlich offener Stellen prüfen. Sie können sich einen Suchagenten einrichten, der Sie in bestimmten Abständen automatisch darüber informiert, falls eine offene Stelle und Ihr beschriebenes Profil zueinander passen sollten.

Praxisbeispiel 2: In der Broschüre „Internationales Traineeprogramm“ bei der Volkswagen AG ist zu lesen: „Sie qualifizieren sich für das Internationale Traineeprogramm, wenn Sie folgende Anforderungen erfüllen: x x x x x x

Absolvent/-in einer Universität, Fachhochschule oder Business School Sehr gutes Examen in kurzer Studienzeit (mind. Gesamtnote `gut´) Auslandserfahrung (z.B. Studium, Praktikum) Fremdsprachen, PC-Kenntnisse Organisationstalent, analytisches Denken, Durchsetzungskraft Teamgeist, Mobilität, Flexibilität.

Dieser Anforderungskatalog zeigt, dass die Volkswagen AG als international agierender Konzern, „Top-Kandidaten mit Profil“ sucht! Um dieses Ziel langfristig zu gewährleisten, hat die Volkswagen AG die Aufgabe der Nachwuchskräfterekrutierung an die Volkswagen Coaching GmbH (einer 100%igen Tochter der Volkswagen AG) übertragen. Die Abteilung Career Development – unter der Leitung von Frau Sabine Schönberg – gilt als Koordinierungsstelle zwischen interessierten Bewerbern und den jeweiligen Fachbereichen sowie der Personalabteilung der Volkswagen AG. Dabei beschreitet das Team Hochschulmarketing der Volkswagen Coaching GmbH unterschiedliche Wege, um qualifizierte Bewerber zu rekrutieren: Zum einen ist sie im Auftrag der Volkswagen AG auf Hochschul- und Firmenkontaktmessen vertreten und führt bereits dort mit interessierten Bewerbern ein kurzes Interview. Zum zweiten ist man auf Rekrutierungsveranstaltungen präsent, bei denen schon sehr gezielt mit vorausgewählten Bewerbern – auch von fachlicher Seite - intensiv in Kontakt getreten wird. Darüber hinaus bietet das Hochschulmarketing der Volkswagen AG virtuelle Messen (also Chat-Rooms) im Internet an. Hier können Sie sich beispielsweise über die Voraussetzungen für die Teilnahme am Internationalen Traineeprogramm, über die Bewerbungsmodalitäten oder auch über einen möglichen Direkteinstieg bei der Studentensupport.de / Bookboon.com 89


Praxisbeispiele

Volkswagen AG informieren. Zum vierten werden eingehende Bewerbungsunterlagen hinsichtlich der o.g. Anforderungen analysiert. Dabei priorisiert die Volkswagen AG Bewerbungen in Form eines Online-Bewerbungsformulars, das zusätzlich die Möglichkeit bereitstellt, relevante Dokumente als so genannte Attachements beizufügen. Daneben werden aber auch Bewerbungsunterlagen via E-Mail oder als HardCopy nach wie vor kundenorientiert bearbeitet. Es gilt: „Der Inhalt ist entscheidend!“ Bei der Analyse Ihrer Bewerbungsunterlagen wird sowohl großer Wert auf ein fesselndes Anschreiben als auch auf einen stimmigen Lebenslauf gelegt. „Dieser dient als Inhaltsangabe für die nachfolgenden Dokumente. Ist der Lebenslauf nicht schlüssig, erübrigt sich der Blick auf die beigefügten Zeugnisse.“ Wenn die Bewerbungsunterlagen als qualifiziert, automobilrelevant und interessant beurteilt werden, geht die VW Coaching GmbH in Zusammenarbeit mit den Personalwesen der jeweiligen Volkswagen Standorte auf die entsprechenden Fachbereiche zu. Stellen auch dort angebundene Entscheidungsträger eine Übereinstimmung zwischen dem Anforderungsprofil und dem jeweiligen Bewerberprofil fest, erfolgt die Einladung zu einem Auswahlverfahren, ein so genanntes Assessment-Center.


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Praxisbeispiele

Und, was zeigen Ihnen diese Praxisbeispiele? Fassen wir das Wesentliche noch mal kurz zusammen: 1. Sowohl die Siemens AG als auch die Volkswagen Coaching GmbH legen klare Priorität darauf, dass die Bewerber die unterschiedlichen Möglichkeiten der Internet-Bewerbung, vorzugsweise die Online-Bewerbung inklusive Anlagen nutzen. 2. Beide Unternehmen erwarten ein aussagekräftiges, gut formuliertes und fesselndes Anschreiben. Dieses Anschreiben sollte unbedingt auf die angestrebte Funktion und auf den Konzern abgestimmt sein (Stichwort 1: „statement of motivation“, Stichwort 2: „automobilrelevant“, vgl. Kapitel 6.2). 3. Der Lebenslauf muss für beide Unternehmen gut strukturiert, einfach nachvollziehbar und stimmig sein (vgl. Kapitel 6.7). 4. Die Zeugnisse und Zertifikate werden nur einer genaueren „Prüfung“ unterzogen, wenn die gestellten Anforderungen hinsichtlich Anschreiben und Lebenslauf erfüllt wurden. Legt der Bewerber Zertifikate bei, wird erwartet, dass er eine zielgerichtete Auswahl trifft (vgl. Kapitel 6.9). Interessieren Sie sich dafür, wie die beiden Praxisbeispiele weitergehen? Mit welchen Fragen Sie beispielsweise als Bewerber – werden Sie zum Interview eingeladen - bei der Siemens AG rechnen müssen? Oder – falls Sie eine Einladung zum Assessment-Center erhalten - welche Übungen, speziell ausgerichtet auf das Internationale Traineeprogramm der Volkswagen AG, auf Sie zukommen werden? Dann lesen Sie die Fortsetzungen beider Praxisbeispiele in „Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!“



Internationale Bewerbungen

10. Internationale Bewerbungen Vielleicht haben Sie sich schon häufiger überlegt, dass ein vor, während oder nach Ihrem Studium absolviertes Auslandspraktikum Ihre Einstiegschancen in ein Unternehmen – vielleicht sogar Ihre Karriereaussichten ganz generell - verbessern könnten? Das ist sicherlich richtig. Gerade in der heutigen Zeit, in der Unternehmen vielfach international agieren, erwarten sie genau das von ihren Bewerbern. Ein absolviertes Auslandspraktikum oder ein Auslandssemester ist zumeist Grundvoraussetzung für eine Bewerbung als (internationaler) Trainee (vgl. Kapitel 9 – Praxisbeispiel Volkswagen AG) bzw. für die Bewerbung um eine Stelle als so genannter „high potential“. Vielleicht möchten Sie sich aber auch nach erfolgreichem Abschluss Ihres Studiums direkt im Ausland bewerben? Weil Sie vielleicht im „Land Ihrer Träume“ leben möchten, oder weil Ihr Partner im Ausland lebt und arbeitet? Grundsätzlich spricht vieles dafür, eine bestimmte Zeit im Ausland zu verbringen, und zwar nicht nur, um dadurch die eigene Bewerbungssituation verbessern. Durch ein Auslandssemester bzw. ein Auslandspraktikum trainieren Sie darüber hinaus Ihre Sprachkenntnisse und Ihre interkulturellen Kompetenzen; Sie erweitern Ihren Horizont und beweisen Flexibilität und damit die grundsätzliche Bereitschaft, auch in der Zukunft für ein Unternehmen im Ausland tätig zu werden. Egal also, aus welchen Gründen Sie sich im Ausland bewerben – eine Auslandsbewerbung ist sicherlich noch mal etwas anderes als eine Bewerbung im Heimatland. Einerseits sind Unterschiede in der Kultur, unterschiedliche geschäftliche Gepflogenheiten und unterschiedliche formale Regeln für den Aufbau der Bewerbungsunterlagen zu beachten. Andererseits sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie zunächst „Steine aus dem Weg räumen müssen“, z.B. abweichende Ausbildungsabschlüsse, ggf. Formalitäten für das Beschaffen einer Arbeitserlaubnis und last but not least die wahrscheinlich vorhandene Sprachproblematik. Aus all diesen Gründen, sollten Sie von Anfang an hinsichtlich einer internationalen Bewerbung – mehr noch als bei einer Bewerbung im Heimatland - grundsätzliche Vorüberlegungen treffen. Beziehen Sie deshalb in Ihre Vorbereitung Folgendes mit ein:




9 Setzen Sie sich detailliert damit auseinander, was Sie sich von einer Auslandsbewerbung erwarten. Î Welche (persönlichen) Ziele verfolge ich? 9 Überlegen Sie sich genau, was Sie einem ausländischen Arbeitgeber zu bieten haben und entwickeln Sie daraus Ihren „Angebotskatalog“. Î Welches fachliche Know-how bringe ich für das ausländische Unternehmen mit? Î Was sind meine persönlichen, sozialen, methodischen und unternehmerischen Stärken und wo habe ich diese bereits unter Beweis gestellt? - Lesen Sie dazu auch noch mal die Ausführungen in Kapitel 3! 9 Recherchieren Sie, welche Form der Bewerbung Ihr „Wunsch-Arbeitgeber“ von Ihnen erwartet Î Schriftliche Bewerbung per Post, E-Mail-Bewerbung oder ist vielleicht ein persönliches Vorsprechen erwünscht? Î Sollen die Unterlagen beigefügt oder später nachgereicht werden? - Lesen Sie dazu noch mal die Ausführungen in Kapitel 4! 9 Informieren Sie sich detailliert, welche Formalitäten hinsichtlich Ihrer Unterlagen zu beachten sind. Î Sind spezielle Anerkennungsverfahren erforderlich? Î Müssen die Unterlagen vorher übersetzt werden? Î Sind ggf. Beglaubigungen notwendig?

10.1 Bewerbung um ein Auslandsstudium / Auslandspraktikum Bewerben Sie sich um ein Studium im Ausland, ist es sicherlich von Vorteil, wenn die betreffende Fachrichtung in Deutschland auch international gut angesehen ist. Darüber hinaus sind Ihre fachlichen Schwerpunkte, über die Sie selbstverständlich ausführlich berichten können sollten sowie ggf. der Hinweis auf eine Assistententätigkeit oder eine Mitgliedschaft in einer studentischen Organisation von Bedeutung. Möchten Sie außerdem mit Ihren schulischen Notenergebnissen für sich werben – beispielsweise speziell für ein Praktikum im Ausland - sollten Sie sich zunächst bewusst machen, dass anderen Ländern das deutsche Notensystem eher unbekannt ist. Ihre Noten werden Ihrem Gegenüber kaum etwas sagen, sodass Sie sich unbedingt darauf vorbereiten sollten, Ihre Notenergebnisse erklären zu können. Zusätzlich sind neben Ihren Noten insbesondere interessant: x Ihre Fächerkombination, x Ihre fachlichen Schwerpunkte, x Ihre Kenntnisse in der entsprechenden Sprache, x Ihre speziellen persönlichen, sozialen, methodischen Stärken und x Ihr besonderes Engagement (z.B. als Klassensprecher). Studentensupport.de / Bookboon.com 93



Gerade wenn es um eine Bewerbung für ein Auslandspraktikum geht, bieten eine Reihe von Organisationen kompetente Unterstützung an: Speziell geschultes Personal hilft Ihnen bei der Suche und Vermittlung von Praktikantenplätzen im Ausland und stellt darüber hinaus relevante Informationen für Sie bereit. Die im Folgenden dargestellten Institutionen haben sich auf die Vermittlung von Auslandspraktika spezialisiert (vgl. Schieberle):


1. Die Arbeitsagentur – Speziell die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV), angesiedelt bei der staatlichen Bundesagentur für Arbeit. 2. DAAD – Der Deutsche Akademische Austauschdienst. 3. AIESEC – Die internationale Studentenvereinigung richtet sich speziell an Studenten der Wirtschafswissenschaften. 4. IAESTE - Die internationale Studentenvereinigung bietet Ihre Dienste speziell Technikern und Naturwissenschaftlern an. 5. Andere – Studenten anderer Fachrichtungen finden an Ihren Hochschulen ebenfalls Studentenvereinigungen.

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10.2 Ihren Angebotskatalog überzeugend präsentieren Ähnlich wie bei einer Bewerbung in Deutschland, ist grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung im Ausland, dass Sie Ihr fachliches Know-how und Ihre Soft Skills überzeugend präsentieren. Dabei beinhaltet eine vollständige schriftliche Bewerbung folgende drei Bestandteile: 1. das Anschreiben, 2. der Lebenslauf und 3. die Zeugnisse und/oder Referenzen. Das Anschreiben Das im Ausland eher kurze Anschreiben dient dazu, mit dem Gesprächspartner, den Sie am besten namentlich ansprechen, den Kontakt herzustellen. Zunächst schreiben Sie Ihre Adressdaten, dann die Adresse des Empfängers. Bei der Angabe Ihrer Adressdaten sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie auf die international übliche Darstellung Ihrer Telefonnummer zurückgreifen und Ihr Heimatland angeben (z.B. Luisa Glück, Hoher Weg 1, 96050 Bamberg, Germany, +49 951 268480, [email protected]). Dann stellen Sie sich vor und erklären den Grund für Ihre Bewerbung. Schließlich tragen Sie in Kurzform die wichtigsten Argumente vor, um Ihre Eignung für die Stelle zu untermauern und bitten abschließend um ein persönliches Interview bzw. Vorstellungsgespräch.




8 Tipps für ein internationales Anschreiben 9 Finden Sie den Ansprechpartner heraus! Ein Brief – oder eine E-Mail - bei dem Sie in der Anrede keinen Namen nennen, wird im Ausland eher auf Befremden stoßen. Î „Dear Mr. Sugar, …“ 9 Um Missverständnisse zu vermeiden, schreiben Sie beim Datum am besten den Monatsnamen aus und geben die Jahreszahl vierstellig an! Î 01. September 2006 (Hintergrund: Es gibt eine deutsche DIN-Norm, eine europäische DIN-Norm und eine spezielle Datumsangabe in englischsprachigen Briefen. Dieselbe Datumsangabe kann also unterschiedlich interpretiert werden.) 9 Geben Sie den Betreff und die so genannte reference number an, die im englischsprachigen Raum zusätzlich genannt ist. Î Key Account Manager, 145/34/BS 9 Stellen Sie einen Bezug her, indem Sie daran anknüpfen, was dieser Bewerbung vorausgegangen ist (z.B. ein Telefonat, ein Treffen auf einer Messe, etc.). 9 Mit Ihrem ersten Satz möchten Sie den Leser gewinnen. Gehen Sie deshalb darauf ein, was Sie auf die Idee gebracht hat, sich zu bewerben. (Hinweis: Der Text beginnt im Englischen immer mit einem Großbuchstaben, auch wenn hinter der Anrede ein Komma steht.) 9 Stellen Sie jetzt Ihre fachlichen, persönlichen, … Kompetenzen dar, die Sie für die Stelle empfehlen (vgl. Kapitel 3.1, 3.2 und 10). 9 Nennen Sie die Gründe für Ihre Bewerbung und gehen Sie auch darauf ein, warum Sie im Ausland tätig werden möchten. 9 Beenden Sie das Schreiben mit der Bitte um ein Vorstellungsgespräch, mit der entsprechenden Grußformel und Ihrer Unterschrift. Î „I am available for an interview at short notice and would be glad to come to your office for a meeting. I look forward to hearing from you. Yours sincerely …” (vgl. Schieberle).

Der Lebenslauf Ihr Lebenslauf wird in einem ausländischen Betrieb sicherlich sehr detailliert gelesen und deshalb sollten Sie alle Qualifikationen angeben, die Ihre Eignung für die Stelle untermauern. Außerdem liefert der Lebenslauf die Grundlage für die Entscheidung, ob Sie zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht. Grundsätzlich teilen Sie auch Ihren internationalen Lebenslauf - im Ausland Curriculum Vitae (CV), im amerikanischen Raum häufig Résumé genannt – in sinnvolle Überschriften und Rubriken ein. Dadurch erhält Ihr Lebenslauf Struktur, ein hohes Maß an Übersichtlichkeit und der Leser erfasst und durchdringt Ihre Angaben auf einen Blick. Studentensupport.de / Bookboon.com 96



Im Folgenden sind einige häufige Bezeichnungen für die einzelnen Rubriken aufgeführt; die Darstellung entspricht der gängigen Reihenfolge im Ausland: x Personal details oder Personal information -

Name

-

First name

-

Address, Phone, Mobile, E-mail

-

Nationality

-

Date of birth

x Work experience (Berufserfahrung) Dazu gehören Erläuterungen, was Sie genau gemacht haben: z.B. fachliche Erfahrungen, Führungserfahrung, Praktika, Ferienjobs. Gerade im englischsprachigen Raum finden sich vielfach spezielle Unterpunkte für Verantwortungsbereiche (Responsibilities) und Erfolge (Achievements).


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x Education and training (Ausbildung) Dazu gehören Studium (University), Berufsausbildung (Training program) und Schulausbildung (School). Legen Sie Ihren Schwerpunkt auf den höchsten Abschluss und gehen Sie nicht zu weit in die Vergangenheit zurück (Ihre Grundschulzeit interessiert niemanden!). Nennen Sie nicht nur die Daten, sondern geben Sie fachliche Schwerpunkte und gute Ergebnisse an und erläutern Sie Ihre Angaben. x Special skills and competences (Besondere Kenntnisse und Fähigkeiten) Hier geben Sie IT-Kenntnisse (IT-Skills) und Sprachkenntnisse (Languages) an. Dabei ist die übliche Abstufung: „ausgezeichnet“ (excellent), „gut“ (good), „Grundkenntnisse“ (basics). x Leisure interests (Freizeitaktivitäten) Geben Sie Freizeitaktivitäten dann an, wenn Sie davon ausgehen können, dass Ihre Hobbys einen positiven Eindruck beim Leser hinterlassen. x References (Referenzen) Geben Sie Referenzen an (vgl. dazu auch die folgenden Ausführungen in diesem Kapitel). 5 Tipps für den internationalen Lebenslauf 9 Ihr Lebenslauf sollte übersichtlich und deutlich gestaltet sein (alles muss offen angesprochen werden)! Î Schreiben Sie Ihren Lebenslauf in tabellarischer Form! 9 Legen Sie keinen Standard-Lebenslauf bei, sondern entwickeln Sie Ihren Lebenslauf der Stelle entsprechend! Î Grundsätzlich bleiben Ihre Daten gleich; doch mancher Hinweis ist für eine bestimmte Stelle bedeutsam, für eine andere nicht. 9 Die Rubriken, nach denen Sie Ihren Lebenslauf untergliedern, entsprechen denen, die Sie bereits vom deutschen Lebenslauf kennen. Allerdings sollten Sie einen internationalen Lebenslauf generell rückwärts chronologisch bzw. retrograd aufbauen (vgl. Kapitel 6.7 und die Ausführungen in diesem Kapitel). 9 Im Gegensatz zum „klassischen deutschen“ Lebenslauf, können Sie beim internationalen Lebenslauf auf die Datumsangabe und die Unterschrift verzichten. 9 Das Beilegen eines Fotos ist im Ausland unüblich. - Lesen Sie dazu noch mal die Ausführungen in Kapitel 6.7!




Zeugnisse und/oder Referenzen Einer vollständigen schriftlichen Bewerbung sind auch international Unterlagen beizufügen. Das bedeutet jedoch vielfach - insbesondere in allen englischsprachigen Ländern – dass Sie Ihrem Anschreiben zunächst nur den Lebenslauf beilegen. Die restlichen Unterlagen im Original und in Kopie bringen Sie erst zum Vorstellungsgespräch mit; die Kopien verbleiben dann bei Ihrem Gesprächspartner. Häufig wird in Stellenanzeigen explizit darauf hingewiesen, welche Unterlagen von Ihnen erwartet werden. Existiert eine solche Aussage nicht, kann folgende Empfehlung abgegeben werden: 1. Lebenslauf Wie bereits erwähnt, gehört der Lebenslauf grundsätzlich zu einer aussagekräftigen Bewerbung (vgl. oben). 2. Personalfragebogen Vielfach wird Ihnen nach der ersten Kontaktaufnahme ein Personalfragebogen zugesandt. Füllen Sie diesen aus und legen Sie ihn dann Ihrer schriftlichen Bewerbung bei (vgl. Kapitel 10.3). 3. Zeugnisse Das Zeugnis über Ihren höchsten Ausbildungsabschluss (Schulabschluss, Studienabschluss) wird grundsätzlich immer erwartet; Sie sollten auf sehr gute und gute Notenergebnisse ausdrücklich hinweisen, ggf. auch auf Ihr Diplomarbeitsthema, vorausgesetzt natürlich, dass es besonders interessant und relevant ist. Ältere Ausbildungszeugnisse und Zwischenzeugnisse sind bei einer internationalen Bewerbung unüblich. Greifen Sie nur dann auf Ihr Zwischenzeugnis zurück, wenn Sie Ihr Abschlusszeugnis noch nicht erhalten haben. Arbeitszeugnisse, in der Form wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es in anderen Ländern nicht (vgl. Kapitel 6.9). Dafür wird bei einer internationalen Bewerbung großer Wert auf Referenzen gelegt, was wiederum in Deutschland unüblich ist. Geben Sie am besten drei Telefonnummern, beispielsweise von Professoren, von ehemaligen Kollegen oder Vorgesetzten, die Sie während Ihrer Praktika betreut haben, an und vergessen Sie nicht, die von Ihnen genannten Personen davon in Kenntnis zu setzen. Rechnen Sie darüber hinaus immer damit, dass nachgefragt wird, auch wenn Sie keine Referenz angegeben haben. Gerade im englischsprachigen Raum werden Rückfragen gerne dazu genutzt, um das Bild, das man sich von Ihnen gemacht hat, abzurunden. Im Hinblick auf Zertifikate treffen Sie eine gezielte Auswahl. Wählen Sie nur die Bescheinigungen aus, die bezogen auf die Stelle oder das Praktikum viel versprechend sind (vgl. Kapitel 6.9 und 9 Praxisbeispiel Siemens AG).




Eine Bescheinigung allerdings, die eine erfolgreiche Teilnahme an einem Fremdsprachenkurs belegt – ggf. mit abgelegter Prüfung – sollten Sie unbedingt Ihren Unterlagen beilegen. Dass Sie insgesamt bei Ihrer internationalen Bewerbung auf sprachlichen Ausdruck, Fehlerfreiheit (was natürlich in einer Fremdsprache nicht gerade einfach ist) und Sauberkeit der Unterlagen achten, versteht sich von selbst. Entwerfen Sie für Ihr Anschreiben möglichst einen eigenen Briefkopf und verwenden Sie für Ihre komplette Bewerbung gutes Papier – das zeigt Professionalität und Interesse an der Stelle. Wie bei einer „deutschen Bewerbung“ empfiehlt es sich, die gesamt Bewerbung noch mal gegenlesen zu lassen: Neben Fehlern (übrigens lässt sich die automatische Rechtschreibprüfung Ihres PCs auch auf andere Sprachen umschalten!), die einem zusätzlichen Leser schneller ins Auge fallen, sieht ein Unbeteiligter auch, wo Sie ggf. im Hinblick auf den späteren Empfänger zu viel Wissen vorausgesetzt haben. (Lesen Sie dazu auch noch mal die Ausführungen in Kapitel 6 und 6.1.)

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10.3 Umgang mit dem Personalfragebogen Wesentlich häufiger als in Deutschland werden Sie bei einer internationalen Bewerbung mit dem Ausfüllen eines Personalfragebogens konfrontiert. Dabei handelt es sich bei einem Personalfragebogen um ein Formular, das die Daten des Lebenslaufs in standardisierter Form erfasst. Das Unternehmen gibt Ihnen die einzelnen Rubriken vor, in die Sie dann die entsprechenden Daten oder Angaben eintragen. Hört sich einfach an, fällt aber tatsächlich oft schwer! In der Realität neigt man nämlich dazu x x

auf der einen Seite mehr zu offenbaren, als man wollte und auf der anderen Seite wichtige Angaben nicht zu machen, weil keine passende Rubrik vorhanden ist.

Denken Sie also daran, dass Sie den Personalfragebogen immer unter folgendem Fokus ausfüllen: „Ich möchte meine Qualifikationen umfassend und bestmöglich darstellen!“ Am besten machen Sie dieselben Angaben wie in Ihrem Lebenslauf und geben vor allem auch dann Daten und Erläuterungen an, selbst wenn dafür keine entsprechende Rubrik vorhanden ist. Häufig enthält der Personalfragebogen ein freies Feld für zusätzliche Eintragungen. Nutzen Sie es, um Ihre Motive, Ihre Ziele und Ihre wichtigsten Argumente in Bezug auf die Stelle und das Unternehmen darzulegen. Enthält der Personfragebogen Fragen, die Sie nicht beantworten möchten (z.B. Fragen, die sehr in den persönlichen Bereich hineinspielen), dann vermerken Sie hier, dass Sie zu diesen Fragen gern im persönlichen Gespräch Stellung nehmen werden. Wird Ihr Gehaltswunsch abgefragt, dann geben Sie am besten eine Spanne von … bis … an (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!).




11. Neuer Trend: Online-Assessment-Center Zwar haben wir uns mit dem Thema Assessment-Center noch nicht näher beschäftigt – es wird ausführlich in „Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!“ behandelt – dennoch möchte ich dieses Buch nicht beenden, ohne kurz auf den neuesten Trend im Internet einzugehen. In Kurzform: Ein Assessment-Center ist ein Gruppenauswahlverfahren, bei dem mehrere Kandidaten, meist an einem Tag, unterschiedliche Übungen absolvieren. Solche Übungen können sein: eine Präsentationsaufgabe, eine Gruppenübung, ein Rollenspiel, eine Postkorbübung, etc. Während die Kandidaten die Übungen durchlaufen, werden sie von Führungskräften aus dem entsprechenden Unternehmen, auf der Grundlage vorher definierter Anforderungskriterien, beobachtet und bewertet. Die Einzelbewertungen werden am Ende des Tages ausgewertet, zu einem Gesamtergebnis zusammengefasst und die Entscheidung für oder gegen einen Bewerber getroffen. Bei einem Online-Assessment-Center dagegen, handelt es sich – wie der Name bereits vermuten lässt – um das Absolvieren verschiedener Übungen im Netz. Einige große Unternehmen, hier am Beispiel des Konzerns Unilever gehen dabei folgendermaßen vor (vgl. Hofert): Zunächst füllen Sie als Bewerber eine Online-Bewerbung aus (vgl. Kapitel 8.2); wird diese vom Unternehmen als interessant und zum Anforderungsprofil passend eingestuft, werden Sie zum Online-Assessment-Center eingeladen. In den dort hinterlegten Übungen müssen Sie dann Ihre Managementqualitäten hinsichtlich verschiedener Bereiche (z.B. Personalmanagement, Finanzmanagement, Organisationsmanagement) unter Beweis stellen. Konnten Sie das Unternehmen von Ihren Qualitäten überzeugen, wird die Einladung zum herkömmlichen Assessment-Center nicht lange auf sich warten lassen (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 5). Im Online-Assessment-Center werden in der Regel kognitive Fähigkeiten getestet. Damit löst dieses Verfahren herkömmliche Testverfahren ab, was beiden Seiten Zeit und Kosten spart. Schließlich müssen Sie zum Bearbeiten der Testaufgaben nicht extra anreisen, sondern können die Übungen bequem von Ihrem Rechner aus erledigen (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!, Kapitel 5.1). Falls Sie Interesse haben, sich speziell mit diesem Thema näher zu beschäftigen, hier noch einige Adressen (vgl. Hofert): x x

www.testedich.de www.nicola-doering.de/test.htm




Haben Sie dieses Buch bis hierhin gelesen, sind Ihnen die verschiedenen Bewerbungsstrategien bestens vertraut: Sie wissen, was Sie bei der Gestaltung Ihrer Bewerbungsmappe beachten sollen und welche verschiedenen „Bewerbungswege“ Ihnen zur Verfügung stehen. Mit diesem Knowhow werden Sie die erste, die gleichzeitig auch die schwierigste Hürde darstellt, erfolgreich meistern und die erwünschte Einladung zum Vorstellungsgespräch und/oder zum AssessmentCenter erhalten (vgl. Einfach lernen – Vorstellungsgespräch und Assessment-Center. So nehmen Sie jede Hürde!).


Denken Sie aber immer daran: Kopieren Sie nicht, verstellen Sie sich nicht. Bleiben Sie immer authentisch, zeigen Sie, was Sie können und wo Ihre Stärken liegen. Dann kann es nur gelingen – viel Erfolg!



Literaturverzeichnis

Literaturverzeichnis Brake, J., Zimmer, H.: Praxis der Personalauswahl. So wählen Sie den idealen Bewerber aus. Würzburg 1998. Hesse, J., Schrader, H. C.: Neue Bewerbungsstrategien für Hochschulabsolventen. Frankfurt a.M. 2006. Hofert, S.: Praxismappe für die perfekte Internet-Bewerbung. Frankfurt a.M. 2005. Jeserich, W.: Mitarbeiter auswählen und fördern. Assessment Center-Verfahren, in: Jeserich, W. (Hrsg): Handbuch Weiterbildung für die Praxis. München/Wien 1990. Koch, S.: Stellensuche und Bewerbung im Internet. München 1999. Lenzen, A.: Erfolgsfaktor Schlüsselqualifikationen. Mitarbeiter optimal fördern. Heidelberg 1998. Schieberle, A.: Die optimale Bewerbung für das Ausland. München 2004. Yate, M. J.: Das erfolgreiche Bewerbungsgespräch. München 1990.


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