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BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER BIBLISCHEN EXEGESE Herausgegeben von OSCAR CULLMANN, BASEL/PARIS • ERNST KA.SEMANN, TÜBINGEN HANS·JOACHIM KRAUS, HAMBURG-VOLKSDORF HARALD RIESENFELD, UPSALA KARL HERMANN SCHELKLE, TÜBINGEN • PAUL SCHUBERT, NEW HA VEN ERNST WOLF, GÖTTINGEN
9
Das Naherwartungslogion Matthäus 10, 23 Geschichte seiner Auslegung von
MARTIN KÜNZI
1970 J.C.B. MOHR (PAUL SIEBECK) TÜBINGEN
© Martin Künzi J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen 1970 Alle Rechte vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen Printed in Germany Satz und Druck: Großdruckerei Erioh Spandcl, Nümberg Einband: Heinr. Koch, Großbuchbinderei, Tübingen
Bestell-Nr. 13025
Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Jahre 1967 von der Theologischen Fakultät der Universität Basel als Dissertation angenommen. Für den Druck wurde sie leicht überarbeitet. Die Anregung zur Behandlung des Themas gab mir in freundlicher Weise Herr Prof. Dr. 0. Cullmann, Basel. Ursprünglich war geplant, eine Auslegungsgeschichte der drei sog. Naherwartungslagien Mt 10,23, Mk 9,1 par und 13,30 par zu schreiben. Das sehr umfangreiche Quellenmaterial nötigte aber zu einer Beschränkung des Stoffes. So liegt jetzt die Geschichte der Auslegung von Mt 10,23 vor. Es stellte sich die Frage, ob der ganze Vers oder nur seine zweite Hälfte berücksichtigt werden sollte. Da der ganze Vers Sondergut des Mt ist, da ferner die beiden Vershälften durch ein "Denn" eng miteinander verbunden sind und da schließlich die den V. 23a beherrschende Frage der Flucht in Verfolgungszeiten in unserem Jahrhundert wieder eine überraschende Aktualität erhalten hat, wurde die Auslegung des ganzen Verses berücksichtigt. Es ist mir ein Bedürfnis, allen denen zu danken, die mir bei der Abfassung dieser Arbeit zur Seite gestanden sind. Vorab danke ich Herrn Prof. Dr. 0. Cullmann, Basel, der meine Arbeit mit stetem Interesse und Wohlwollen gefördert hat. Sodann danke ich den Herren Prof. Dr. R. Peter, Strasbourg, und Prof. Dr. K. Fröhlich, MadisonJN.J. (USA) für wertvolle Hinweise. Ebenso danke ich zahlreichen Bibliotheken für die oft mühsame Bereitstellung des Quellenmaterials, vorab der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern, sodann der Universitätsbibliothek Basel, der Stiftsbibliothek St. Gallen, der Biblioteca Cantanale Lugano, der Bibliotheque Publique et Universitaire Geneve und der Zentralbibliothek Luzern. Ferner danke ich den Herausgebern, vorab den Herren Prof. Dr. 0. Cullmann, Basel, und Prof. Dr. H. Riesenfeld, Uppsala, sowie dem Verleger, Herrn Dr. H. G. Siebeck, Tübingen, für die Auf-
IV nahme meiner Arbeit in die Reihe "Beiträge zur Geschichte der Biblischen Exegese". Ebenso danke ich für die finanziellen Beiträge, die eine Drucklegung der Abhandlung ermöglicht haben; diese Beiträge wurden mir zur Verfügung gestellt vom Regenzausschuß der Universität Basel aus dem Dissertationenfonds, von der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft der Stadt Basel aus dem Werenfels-Fonds und von der Kirchendirektion des Kts. Bern. Meinem Vater und meiner verstorbenen Mutter danke ich dafür, daß sie mir das Studium der Theologie ermöglicht haben, und meiner Frau danke ich für manches Opfer, das sie wegen der vorliegenden Arbeit auf sich genommen hat. Schließlich danke ich meinem Nachbarkollegen, Herrn Pfr. M. Baumann, Thunstetten, für seine Mithilfe beim Lesen der Korrekturen. Bleienbach (Kt. Bern) Juli 1969
Martin Künzi
Inhalt
Vorwort DAS PROBLEM .
I
DAS LOGION MT 10,23
4
DIE GESCHICHTE DER AUSLEGUNG
9
Methodische Vorbemerkung
9
I. Alte Kirche . ·. . . .
ll
I. Griechische und orientalische Väter
a) b) c) d) e)
Auslegung der ersten Vershälfte Deutung auf die Heidenmission . Deutung auf die (ferne) Parusie Deutung auf die Judenmission . Deutung auf die Auferstehung J esu
ll ll
17 21 21 23
Anhang. Spätere griechische und orientalische Theologen
24
2. Lateinische Väter . . . . . . . .
28
a) Auslegung der ersten Vershälfte b) Deutung auf die (ferne) Parusie c) Deutung auf die Judenmission
28 31 35
3. Zusammenfassung . . .
36
Il. Abendländisches Mittelalter
37
a) b) c) d)
Deutung auf die Auferstehung Jesu Deutung auf die Judenmission . Deutung auf die (ferne) Parusie Zusammenfassung . . . . .
III. Refonnation und Gegenreformation . I. Protestantische Exegeten des 16. Jahrhunderts
a) Deutung auf die Judenmission . . b) Deutung auf die Heidenmission . . c) Deutung auf die Auferstehung J esu
37 46 46 48
49 49 49 51 52
VI d) Deutung auf die (ferne) Parusie . . . . . . e) Deutung auf den Jüdischen Krieg . . . . . f) Deutung auf die Sendung des Heiligen Geistes 2. Protestantische Exegeten des ausgehenden 16. und des 17. Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . a) b) c) d) e) f)
Deutung Deutung Deutung Deutung Deutung Deuttmg
auf auf auf auf auf auf
die Heidenmission . . die (ferne) Parusie die Auferstehung Jesu die Sendung des Heiligen Geistes die Judenmission . . . . . . . den Jüdischen Krieg . . . . .
3. Katholische Exegeten des 16. und 17. Jahrhunderts a) b) c) d) e)
Deutung Deuttmg Deutung Deutung Deutung
auf auf auf auf auf
den Tod der Jünger . die Judenmission . . die Auferstehung Jesu die (ferne) Parusie die Heidenmission .
54 55 5ß 57 57 60 62 62 64 65 66 66 66 68 68 76
4. Zusammenfassung
77
IV. Neuzeit . . . . . .
78
I. Protestantische Exegeten des 18. Jahrhunderts a) b) c) d)
Deuttmg auf den Jüdischen Krieg Deutung auf die Judenmission . . . Unbestimmte·Auslegung . . . . . . Die Auseinandersetzung zwischen H. Semler . . . . . . . . . . . . .
. . S. .
. . . . Reimarus und J. S. . .
78 78 81 83 84
2. Protestantische Exegeten des 19. Jahrhunderts a) Deutung auf die (nahe) Parusie . b) Die Unechtheitshypothese . . . . c) Deutung auf die Judenmission . . d) Deutung auf den Jüdischen Krieg. e) Allgemeine Deutung. . . . . . . f) Deutung auf die (ferne) Parusie g) Deutung auf die Sendung des Heiligen Geistes
87 87 97 102 103 105 105 106
3. Katholische Exegeten des 18. und 19. Jahrhunderts a) Deutung auf den Jüdischen Krieg b) Deutung auf die (nahe) Parusie . c) Deutung auf den Tod der Jünger d) Differenzierte Deutung. . . . . e) Deutung auf die (ferne) Parusie
108 108 109 109 llO ll4
4. Protestantische Exegeten des 20. Jahrhunderts a) Konsequent-eschatologische Auslegung. b) Deutung auf die (nahe) Parusie . . . . . .
ll5 ll6 ll9
VII c) Die Unechthcitshypothese . . . . . . . . . . . . . . . d) Deutung auf die (ferne) Parusie . . . . . . . . . . . . e) Die Auseinandersetzung zwischen M. Werner und W. Micha· elis . . . . . . . . . . . . . . . . f) Weitere Deutung auf die (ferne) Parusie . g) Weitere Deutung auf die (nahe) Parusie . h) Weiterführung der Unechtheitshypothese i) Uneschatologische Auslegung . Anhang. Eine jüdische Stimme . . . . . . . .
122 125 126 132 134 140 148 151
5. Katholische Exegeten des 20. Jahrhunderts .
152
Deutung auf den Jüdischen Krieg . Differenzierte Auslegung . Unbestimmte Auslegung . Neueste Auslegung
152 154 156 157
a) b) c) d)
6. Zusammenfassung
163
DAS ERGEBNIS
164
I. Zusammenfassung
164
II. Grundlinien der Kritik
177
III. Grundlinien eines Lösungsversuchs
180
LITERATUR
183
Register . . .
191
Abkürzungen
Diese richten sich nach dem "Verzeichnis der Abkürzungen" im Handwörterbuch "Die Religion in Geschichte und Gegenwart", hg. v. K. Galling, 3. Aufl. Tübingen 1957ff (RGG•). In RGG• nicht enthalten ist die Abkürzung RechB
Recherehes Bibliques
Für die Übersetzungen aus fremden Sprachen trägt der Verfasser größtenteils selber die Verantwortung. Wo andere Übersetzungen verwendet bzw. benützt werden, sind diese ausdrücklich angeführt.
Das Problem "On a beaucoup ecrit sur ce verset, et dans les sens les plus divers; il faut bien avouer que l'enigme subsiste." So urteilt der katholische Exeget Jacques Dupont über das Logion Mt 10, 23 und seine Auslegung 1 ). In der Tat stellt dieses Logion dieneuere Exegese vor ein schwieriges Problem. Es handelt sich um das Problem der Naherwartung des Reiches Gottes, d. h. um die Frage, ob Jesus das Reich Gottes in großer Nähe erwartet hat. Wohl am ausgeprägtesten kommt dieses Problem bei Albert Schweitzer zum Ausdruck. Bekanntlich wurde Schweitzer schon als junger Student bei der Beschäftigung mit Mt 10 auf die Bedeutung des V. 23 aufmerksam. Über seine damalige "Entdeckung" berichtet er in seiner Selbstbiographie: "Matthäus 10 wird die Aussendung der zwölf Jünger erzählt. In der Rede, mit der er sie entläßt, kündigt ihnen J esus an, daß sie alsbald große Verfolgung erleiden werden. Es geschah ihnen aber nichts. Er verkündet ihnen auch, daß die Erscheinung des Menschensohnes statthaben werde, ehe sie mit den Städten Israels zu Ende sein würden, was doch nur heißen kann, daß unterdessen das überirdische, messianische Reich anbrechen werde. Er erwartet sie also gar nicht mehr zurück . . . Der lapidare Text zwang mich anzunehmen, daß Jesus wirklich Verfolgungen für die Jünger und ein daran anschließendes alsbaldiges Erscheinen des überirdischen Menschensohnes in AuHsicht ge~;tellt habe, ohne daß die nachfolgenden Ereignisse ihm darin recht gabon 2 )."
Daß J esus den Jüngern verkündet, das messianische Reich werde vor ihrer Rückkunft anbrechen, entnahm Schweitzer dem V. 23. Dieser Vers, in obengenanntem Sinn verstanden, wurde für ihn zum Schlüssel seines Verständnisses der Gestalt Jesu und der Geschichte des Christentums 3 ). 1) 2) 8)
NovTest 2, l!l58, 228. Aus meinem Leben und Donken, Bern l!l31, 5f. Geschichte der Leben.Jesu-Forschung, Tübingen 1951 1 , 405ff.
1 Ktlnzi, M"tthiius
2 Mit der Auslegung des Logions Mt 10, 23 im Sinne der Naherwartung des Reiches Gottes, besonders in ihrer Schwoitzersehen Ausprägung, ist aber eine große Schwierigkeit verbunden. Schwoitzer kommt selbst darauf zu sprechen: "Anstoß bereitet Vielen, daß der historische Jesus als ,irrtumsfühig' gelten müsse, weil das übernatürliche Reich Gottes, dessen Erscheinen er für alsbald verkündigte, ausgeblieben ist')."
Eine Auffassung des Logions Mt 10, 23, die die Irrtumsfähigkeit J esu in sich schließt, hätte, wenn sie sich als zutreffend erweisen sollte, in der Tat weitreichende Konsequenzen, sowohl für die Christologie wie für die Eschatologie. In der Christologie würde sich die Frage stellen: Wenn Jesus irrtumsfähig war, wie reimt sich das mit seiner Gottessohnschaft ~ Oder noch schärfer formuliert: Wenn er sich geirrt hat, kann er dann Gottes Sohn sein 1 Und in der Eschatologie: Wenn Jesu Verheißung des messianischen Reiches nicht in Erfüllung gegangen ist, was bleibt von ihr noch übrig~ Wir sehen: Die Auslegung des Logions Mt 10, 23 im Sinne der Naherwartung des Reiches Gottes, wie sie besonders ausgeprägt von Schwoitzer vertreten wird, ergibt ein Bild von der Gestalt J esu und den "Letzten Dingen", das stark von der traditionellen Auffassung abweicht, ja sie geradezu in Frage stellt. Kein Wunder, daß namentlich Schweit~ers Auffassung der Gestalt Jesu Beunruhigung und Kritik hervorgerufen hat 2 ). Die Diskussion um Mt 10, 23 kommt nicht zur Ruhe - ein Zeichen dafür, daß dieses Logion exegetisch immer noch Schwierigkeiten bereitet. Darum dürfte es angezeigt sein, einmal die Geschichte seiner Auslegung von den Anfängen bis zur Gegenwart zu erforschen. Dabei wird uns, neben der Entdeckung der bisherigen Lösungsversuche, die Frage interessieren: Wann ist im Zusammenhang mit Mt 10, 23 die eben erwähnte Problematik aufgekommen, schon gleich am Anfang oder erst später1 Die Antwort auf diese Frage wird bereits ein wichtiger Fingerzeig für die Exegese unseres Logions sein. Aus meinem Leben und Denken, 47. Als Beispiel sei die Auseinandersetzung mit dem Schweitzer-Schüler M. Werner an der Tagung des Schweiz. Ref. Pfarrvereins vom Jahre 1942 genannt; vgl. Die Hoffnung der Kirche, Verhandlungen des Schweiz. Ref. Pfarrvereins 83, Liestal 1942, 66ff. 1)
2)
3
Es war nötig, kurz auf die dem Logion Mt 10, 23 heute innewohnende Problematik einzugehen, damit wir diese nicht unbewußt in frühere Zeiten zurücktragen. Wir müssen nämlich grundsätzlich mit der Möglichkeit rechnen, daß diese heutige Problematik nicht von Anfang an bestanden hat, sondern erst in einer bestimmten geistesgeschichtlichen Situation aufgetreten ist. So vorbereitet, wenden wir uns jetzt dem Logion Mt 10, 23 selbst zu.
Das Logion Mt 10, 23 Als erstes wollen wir fragen, wo die Schwierigkeiten des Logions Mt 10, 23 liegen. Es handelt sich nicht darum, vorweg eine eigentliche Exegese dieses Logions zu geben, sondern nur darum, die textkritischen und sachlichen Fragen sichtbar werden zu lassen. Das Logion Mt 10, 23 hat bei Nestle folgenden Wortlaut: "0-r:av ~8 &w'XwCJw vt-tcil; iv -r:fi :n:6A.u -r:av-r:n, cpevye-r:e el~ -r:~v hieav· &.t-t~v yae Uyw Vf-tiV, ov f-l~ U:AEC1'YJT:e -r:a~ :n:6A.et~ [-r:oii] 'lCJ!]a~A iw~ eA.iJn 0 Vto~ -r:oii aviJew:n:ov 1 ). Zuerst wenden wir uns den textkritischen Fragen zu. In V. 23a sind folgende Varianten zu erwähnen: Statt heeav lesen zahlreiche Handschriften äA.A.'YJv, so der Cod. C, die Koine-Gruppe, die Codd. D und () sowie die Mehrzahl der übrigen Zeugen und !{Jemens von Alexandrien. Am Ende der ersten Vcrshälfte fügen einige Zeugen die Worte an: 'Xäv E'X -r:av7:1)~ ~tW'XW(Jt'J/ Vf-tO.~, cpevye-r:e el~ ·~v aAA'YJV, so die Codd. D, L und () (z. T. mit geringfügigen Abweichungen), die Lake- und Ferrar-Gruppe und andere, sowie altlateinische Übersetzungen und die syrische Übersetzung vom Sinai (diese Übersetzungen wiederum mit kleinen Abweichungen), ebenso Origenes; auch Westcott-Hort führt diese längere Variante als wichtige abendländische Lesart an. In V. 23b sind nur geringfügige Varianten zu verzeichnen: Das -roii fehlt in den Codd. B und D sowie bei Westcott-Hort; es findet sich aber in allen übrigen Handschriften und bei Tischendort Nach iw~ bringen einige Handschriften ein av, so der Cod. C, die Koine-Gruppe, die Codd. D, ()und die meisten andern, ebenfalls v. Soden. Einige Handschriften fügen statt des av ein ov an, so ~ 3 und wenige andere. Das bloße iw~ findet sich in den Codd. Bund ~*. Im ganzen handelt es sich um Varianten, die inhaltlich nicht ins Gewicht fallen. Einige Bedeutung hat ledig1)
NT Graece, ed. E. NestlefK. Aland, Stuttgart 1957 23 , 24.
lieh die längere Version von V. 23a. Auf sie werden wir im Laufe der Auslegungsgeschichte von Mt 10, 23 zu achten haben. Wir kommen jetzt zu den sachlichen Fragen. Das Logion Mt 10, 23 ist als Teil der Aussendungsrede Mt 10, 5-42 überliefert und erscheint dadurch als Wort, das Jesus bei der Aussendung der zwölf Jünger zur Mission in Israel gesprochen hat. Betrachten wir zuerst den V. 23a. Das Verbum lJunxew bedeutet in Verbindung mit -cwa "jemanden verfolgen" (1 Makk 5, 22 etc), in Verbindung mit lx "vertreiben, verjagen" (Hdt. 9, 77). Der erste Fallliegt zu Beginn des V. 23a vor, der zweite in einigen Lesarten der längern Variante am Ende des ersten Halbverses 1 ). Jesus verheißt also hier den Jüngern Verfolgungen. Diese sollen sich lv -cfi n6A.et -,;. "in dieser Stadt" ereignen. Welche Stadt ist hier gemeint 1 An was für Verfolgungen ist hier gedacht, an solche während der Mission in Israel oder an solche während der Mission in der Welt 1 Für den Fall der Verfolgung weist Jesus die Jünger an: "Fliehet in die andere."