Wissenschaftliche Arbeiten typografisch gestalten
Manuela Bendix
Wissenschaftliche Arbeiten typografisch gestalten Mit Word und InDesign ans Ziel
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Manuela Bendix
[email protected] ISBN 978-3-540-73391-1
e-ISBN 978-3-540-73392-8
DOI 10.1007/978-3-540-73392-8 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2008 Springer-Verlag Berlin Heidelberg Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Text und Abbildungen wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet. Verlag und Autor können jedoch für eventuell verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Einbandgestaltung: KünkelLopka Werbeagentur, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier 987654321 springer.com
Vorwort Vorwort zur Arbeit „Wissenschaftliche Arbeiten typografisch gestalten – mit Word und InDesign ans Ziel“
Immer wieder bestehen Unsicherheiten, wie eine wissenschaftliche Arbeit zu gestalten ist. Die erste solche Arbeit ist meist die Abschlussarbeit eines Studiums an einer Fachhochschule oder Universität. Hier kommt es neben der lesefreundlichen Gestaltung nach den Regeln der Typografie vor allem darauf an, den Stand der Forschung anhand von Literaturquellen zu dokumentieren und durch einen formalen, gut strukturierten Aufbau die Nachvollziehbarkeit der eigenen Argumentation wesentlich zu unterstützen. Bei all diesen Anforderungen leistet das vorliegende Werk von Manuela Bendix wichtige Hilfestellungen. Es nimmt dem Autor die Frage der „technischen“ Ausgestaltung weitgehend ab, ohne die Gestaltungsmöglichkeiten allzu sehr einzuengen: Nur eine gute typografische Gestaltung ermöglicht den schnellen Zugriff auf wichtige Informationen für spätere Leser; nur die detaillierte Dokumentation verwendeter Abbildungen,
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Vorwort
Tabellen und Zitate kann Erkenntnisse anderer nutzbar machen für den Kontext der eigenen Arbeit; und nur ein formaler Aufbau der „richtigen Schubladen“ stellt die Ordnung her, welche Lesen, Behalten und Wiederfinden der wissenschaftlichen Inhalte erlaubt. Von großem praktischem Wert dürften darüber hinaus die Anregungen der Autorin für den Umgang mit Word und InDesign sein. Der Einsatz beider Programme macht in der Kombination durchaus Sinn: Während Word aus der täglichen Textverarbeitung wohl nicht mehr wegzudenken ist, bietet InDesign die typografischen Gestaltungsmöglichkeiten an, die aus einem Text ein druckbares Werk machen. In dieser Kombination werden die beiden Programme häufig in den von mir betreuten Abschlussarbeiten eingesetzt, hier helfen die Anregungen von Manuela Bendix möglichst effizient und produktiv diese beiden leistungsfähigen Satzprogramme aufeinander abzustimmen. Eines allerdings kann der geneigte Leser von dem hier vorliegenden Buch nicht erwarten: Den Inhalt der wissenschaftlichen Arbeit muss er (oder sie) immer noch selbst erarbeiten. Aber durch die Berücksichtigung der hier vorgestellten Anregungen zur Form der Arbeit kann die Konzentration auf die Inhalte leichter und schneller erfolgen. Prof. Dr. Helmut Peschke, Technische Fachhochschule Berlin, Fachbereich Informatik und Medien
„Gute Typographie ist so, wie ein guter Diener gewesen sein mag: da und doch nicht bemerkbar; unauffällig, aber eine Voraussetzung des Wohlbefindens, lautlos, geschmeidig […] Gute Schrift, richtige Anordnung; das sind die beiden Pfeiler aller Schriftkunst.“ Jan Tschichold
Inhaltsverzeichnis
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Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ...........................................................XV Beispielverzeichnis .............................................................XVII 1 Typografie – wozu? .............................................................. 1 1.1 Begriff „Typografie“...................................................1 1.2 Motivation ................................................................ 2 1.3 Struktur des Buches ................................................. 3 2 Allgemeine typografische Grundsätze .................................5 2.1 Typografische Grundsätze ........................................ 5 2.1.1 Wahl der Schrift ............................................. 5 2.1.2 Schriftgröße ................................................... 9 2.1.3 Auszeichnungen ...........................................11 2.1.4 Satzausrichtung und Absatzgliederung ........ 12 2.1.5 Zeilenabstand und Satzbreite ...................... 13 2.1.6 Überschriften .............................................. 16 2.1.7 Bindestrich und Gedankenstrich ................. 17 2.2 Aufbau und Gestaltung einer Seite ......................... 18 2.2.1 Satzspiegel ................................................... 18 2.2.2 Seitennummerierung ....................................21 2.2.3 Verwendung von Abbildungen .................... 22 2.2.4 Aufzählungen ............................................... 23
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Inhaltsverzeichnis
3 Typografische Grundsätze für wissenschaftliche Arbeiten .............................................................................25 3.1 Die Gliederung des Inhaltsverzeichnisses .............. 25 3.2 Fußnoten ................................................................ 27 3.3 Quellenangaben ..................................................... 28 3.3.1 Angabepflicht .............................................. 28 3.3.2 Abbildungen (Bilder, Grafiken,Tabellen) ..... 29 3.3.3 Literaturverzeichnis ..................................... 30 3.4 Zitieren ................................................................... 32 3.4.1 Arten des Zitierens ...................................... 32 3.4.2 Zitierregeln .................................................. 34 3.4.3 Sekundärquellen .......................................... 39 3.4.4 Seitenangabe ............................................... 40 3.4.5 Zitieren von Internetquellen ....................... 40 3.5 Zitierbeispiele ........................................................ 43 4 Seiten- und Werkgestaltung ..............................................45 4.1 Seitenformat ........................................................... 45 4.2 Umschlag und Titelseite ......................................... 46 4.3 Material zur Fertigstellung ..................................... 48 4.4 Binde- und Prägetechnik ........................................ 50 4.5 Inhaltliche Abfolge der Seiten ................................ 53 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen............55 5.1 Microsoft Word ....................................................... 57 5.1.1 Formatieren mit Formatvorlagen................. 57 5.1.2 Abschnitte verwenden ................................ 59
Inhaltsverzeichnis
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5.1.3 Kopf- und Fußzeile mit Seitennummerierung .............................................61 5.1.4 Gebrauch von Referenzen ........................... 62 5.1.5 Überschriften gliedern ................................ 65 5.1.6 Einfügen und Formatieren von Abbildungen ................................................ 66 5.1.7 Dokument fertig stellen............................... 68 5.2 Adobe InDesign...................................................... 70 5.2.1 Programmaufbau ......................................... 70 5.2.2 Erstellen von Mustervorlagen ...................... 72 5.2.3 Arbeiten mit Formatvorlagen ..................... 73 5.2.4 Erstellen eines Buches ................................. 75 5.2.5 Seitennummerierung innerhalb eines Buches ................................................ 76 5.2.6 Einfügen und Formatieren von Abbildungen ................................................ 78 5.2.7 Fußnoten, Inhaltsverzeichnis und andere Verzeichnisse ................................... 79 5.2.8 Texte überprüfen......................................... 82 5.2.9 Erstellen von Indizes bzw. Sachregistern ..... 83 5.3 Vor- und Nachteile von Word und InDesign ........... 87 5.4 Erstellen einer PDF-Datei ....................................... 89
6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten ........................ 91 6.1 Allgemeine Vorgehensweise ................................... 92 6.1.1 Zitate und Quellenangaben ......................... 92 6.1.2 Gliederung der Überschriften .................... 92 6.1.3 Seitennummerierung ................................... 93
XII Inhaltsverzeichnis
6.1.4 Inhaltsverzeichnis und weitere Verzeichnisse ............................................... 94 6.1.5 Verwendung von Grafiken (Abbildungen,Tabellen etc.) ........................ 95 6.1.6 Seiten- und Werkgestaltung ......................... 96 6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word ................ 97 6.2.1 Formatierung einer Dokumentvorlage ........ 97 6.2.2 Arbeiten mit Referenzen ............................. 98 6.2.3 Abbildungen,Tabellen und Diagramme ..... 100 6.2.4 Überprüfen und Kontrollieren des Dokumentes .............................................. 103 6.2.5 PDF-Datei erstellen .................................... 104 6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 ....... 106 6.3.1 Formatierung der Mustervorlage ............... 106 6.3.2 Arbeiten mit der Mustervorlage und Verwenden des InDesign-Buches .............. 107 6.3.3 Abbildungen,Tabellen und Bildunterschriften .................................................... 108 6.3.4 Fußnoten und Verzeichnisse ..................... 110 6.3.5 Überprüfen und Kontrollieren der Arbeit.. 113 6.3.6 PDF-Datei erstellen .................................... 115 6.4 Platzieren eines MS Word-Dokumentes in Adobe InDesign CS2 ............................................ 117
7 Zusammenfassung ........................................................... 121
Inhaltsverzeichnis XIII
Anhang ..................................................................................125 Anwendung der Dateiformate im Überblick ............... 125 InDesign-Metazeichen und dazugehörige Shortcuts ... 127 Importierbare Grafik- und Textformate in InDesign ... 129 Formatvorlagen der Microsoft-Dokumentvorlage ....... 130 Formatvorlagen der Adobe InDesign-Mustervorlage ... 132 Glossar ..................................................................................135 Literaturverzeichnis ............................................................. 151 DIN-Vorschriften ..........................................................151 Weitere Quellen .......................................................... 152 Sachregister ..........................................................................155
Abbildungsverzeichnis XV
Abbildungsverzeichnis Abb. 2.1: Abb. 2.2: Abb. 2.3: Abb. 2.4: Abb. 2.5: Abb. 2.6: Abb. 2.8: Abb. 2.7:
Auszug aus der Schriftfamilie Helvetica .............. 7 Unterschied zwischen Serifen und serifenlos ..... 8 Beispiel für Wahl der Schriftgrößen .................. 10 Beispiel für Flatter-, Block- und Mittelachsensatz ............................................... 12 Grundbegriffe der Typografie ........................... 14 Zeilenabstand und Durchschuss ....................... 15 Satzspiegelkonstruktion nach Tschichold ......... 19 Randabstände einer Doppelseite ...................... 19
Abb. 3.1: Gliederung des Inhaltsverzeichnisses nach DIN 1421 .......................................................... 25 Abb. 4.1: Harmonische Seitenformate nach Tschichold ........................................................ 45 Abb. 4.2: Klebebindung ................................................... 50 Abb. 4.3: Spiralbindung.................................................... 50 Abb. 5.1: Umfrage zur Nutzung von DTP-Programmen.............................................. 55 Abb. 5.2: Absatzformate in MS Word ............................... 58 Abb. 5.3: Manueller Umbruch .......................................... 60 Abb. 5.4: Die Kontextsymbolleiste Kopf- und Fußzeile ............................................................ 61 Abb. 5.5: Fuß- und Endnotenfenster ................................ 63 Abb. 5.6: Querverweise einfügen .................................... 63
XVI Abbildungsverzeichnis
Abb. 5.7: Erweiterte Layoutformatierung......................... 67 Abb. 5.8: Absatzformatoptionen in Adobe InDesign ........ 73 Abb. 5.9: Seitennummerierungsoptionen für Dokument ......................................................... 76 Abb. 5.10: Konturenführung .............................................. 78 Abb. 5.11: Inhaltsverzeichnis erstellen und anpassen ....... 80 Abb. 5.12: Silbentrennung in Adobe InDesign ................... 82 Abb. 5.13: Index-Palette ..................................................... 84 Abb. 5.14: Hinzufügen von Schlagwörtern zum Index ...... 85 Abb. 6.1: Gliederung des Inhaltsverzeichnisses nach DIN 1421 .......................................................... 94 Abb. 6.2: Nummerierung der Beschriftung...................... 99 Abb. 6.3: Farben und Linien bei Abbildungen ................ 101 Abb. 6.4: Textfluss bei Abbildungen ............................... 102 Abb. 6.5: Bildposition bei Abbildungen.......................... 102 Abb. 6.6: Ersetzen/Suchen-Funktion in MS Word ........... 103 Abb. 6.8: Einstellungen beim internen PDF-Konverter .. 105 Abb. 6.7: Erweiterte Einstellungen des Distillers ........... 105 Abb. 6.9: Formatieren der Abstände für Blocksatz ......... 107 Abb. 6.10: Fenster Konturenführung ............................... 109 Abb. 6.11: Fußnotenoptionen .......................................... 111 Abb. 6.12: Erstellen des Inhaltsverzeichnisses ................. 113 Abb. 6.13: Silbentrennung in Adobe InDesign ................. 115 Abb. 6.14: PDF Exportieren in Adobe InDesign ............... 116 Abb. 6.15: Microsoft Word-Importoptionen ..................... 117 Abb. 6.16: Formatzuordnung ........................................... 118
Beispielverzeichnis XVII
Beispielverzeichnis Bsp. 1:
Bildunterschrift bei Abbildungen und Tabellen ........ 29
Bsp. 2: Erster Teil der Einordnungsformel nach DIN 1505-3 ........................................................... 30 Bsp. 3: Anordnung im Blockformat mit geringem Einzug der Folgezeile ....................................................... 31 Bsp. 4: Anordnung mit Staffeleinzug ................................... 31 Bsp. 5: Harvard-Nummerierung............................................ 31 Bsp. 6: Quellenangabe bei Monografien............................... 34 Bsp. 7: Quellenangabe bei Zeitschriften .............................. 35 Bsp. 8: Quellenangabe bei Hochschulschriften ................... 36 Bsp. 9: Quellenangabe bei Normen und Richtlinien ....... 36 Bsp. 10: Quellenangabe von Gesetzesstellen ..................... 37 Bsp. 11: Voll- und Kurzzitierweise .................................... 38 Bsp. 12: Sekundärzitat ............................................................ 39 Bsp. 13: Quellenangaben bei Internetquellen ........................ 41 Bsp. 14: Auslassung eines Wortes oder mehrerer Wörter im direkten Zitat ....................................................... 43 Bsp. 15: Hervorhebungen im Zitat ......................................... 43 Bsp. 16: Einfügungen.............................................................. 44 Bsp. 17: Zeitungsartikel .......................................................... 44 Bsp. 18: Körperschaft als Herausgeber................................... 44
Kapitel 1 Typografie – wozu?
1.1 Begriff „Typografie“ Der Titel meines Buches lautet „Wissenschaftliche Arbeiten typografisch gestalten – Mit Word und InDesign ans Ziel“. Um eine bessere Vorstellung vom Inhalt dieses Buches zu bekommen, wird zunächst der Begriff „Typografie“ erklärt. Er geht aus den Worten „typos“ (Abdruck, Abbild, Form) und „graphein“ (schreiben, einritzen) hervor. „Typographie“ oder „Typografie“ ist die Gestaltung von Texten, Bildern, Linien, Flächen und einem optisch wirksamen Weißraum für die drucktechnische Vervielfältigung (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Broschüren usw.) oder die Bildschirmwiedergabe (Internet, Fernsehen, Film). Die Typografie beschäftigt sich dabei mit dem Aufbau einzelner Buchstaben und Zeichen (Mikrotypografie), aber auch mit der Gesamtkonzeption eines Werkes aus gestalterischer Sicht (Makrotypografie). In erster Linie soll die Aussage visuell unterstützt werden, die durch das Medium Text vom Autor an den Leser vermittelt wird. Die typografische Gestaltung muss somit an das
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1 Typografie – wozu?
Medium (z. B. Buch, Plakat, Internet) und das Ziel (z. B. Lesbarkeit, Werbung) angepasst werden.1
1.2 Motivation Zu den Beurteilungskriterien einer wissenschaftlichen Arbeit gehören nicht nur Ausdruck und wissenschaftlicher Inhalt, sondern auch die äußere Erscheinungsform und der Gesamteindruck. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten sehen auf den ersten Blick gleich aus. Dies liegt unter anderem daran, dass es in vielen Hochschulen Richtlinien gibt, die Gestaltung und Anwendung von Schriften, Seitenrändern und Zitierweisen betreffen. Dennoch tauchen immer wieder Fragen auf, zum Beispiel: Müssen alle Diplom- oder Doktorarbeiten deshalb gleich aussehen? Dürfen die Seiten wirklich nur einseitig bedruckt werden? Welche Schrift soll ich benutzen? Auf solche Fragen wird hier eingegangen. Es werden Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt und Anregungen zum Aussehen sowie Hinweise auf wissenschaftliche Besonderheiten (z. B. Zitieren) gegeben. Vorab sei erwähnt, dass einige Professoren ihre eigenen Vorstellungen vom Aussehen und Zitieren haben. Dies sollte von Anfang an mit dem jeweiligen Betreuer geklärt werden, denn 1 Vgl. Wikipedia Typografie.
1.3 Struktur des Buches
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viele beharren doch auf „Altbewährtem“ trotz verschiedener Alternativen.
1.3 Struktur des Buches Die Hinweise und Tipps für die typografische Gestaltung von wissenschaftlichen Arbeiten werden in verschiedener Form geboten. In Verbindung mit dem Handbuch im Kapitel 6 erhält man die Möglichkeit, gleich mit dem Schreiben der wissenschaftlichen Inhalte zu beginnen, ohne sich um die Grundformatierungen der Textverarbeitung kümmern zu müssen. Weiterführende Hinweise und Erklärungen befinden sich im Hauptteil dieses Buches, welches folgende Ausführungen beinhaltet: Kapitel 2: Allgemeine typografische Grundsätze beinhaltet Hin-
weise zur Gestaltung der Arbeit von der Schrift, über Auszeichnungen und Überschriften bis hin zum Aufbau der Seite in Bezug auf Satzspiegel und Seitennummerierung. Kapitel 3: Typografische Grundsätze für wissenschaftliche Arbeiten handelt von den Besonderheiten wissenschaftlicher Arbeiten wie Inhaltsverzeichnis, Aufgaben und Aussehen der Fußnoten und die richtige Darstellung von Quellenangaben und Zitaten. Kapitel 4: Seiten- und Werkgestaltung beschreibt die Möglichkeiten der Seitenformate, Reihenfolge der Seiten und die Gestaltung der Umschlag- und Titelseite. Weiterhin werden
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1 Typografie – wozu?
die verschiedenen Varianten zur Fertigstellung des Werkes in Bezug auf Drucken und Weiterverarbeitung dargestellt. Kapitel 5: Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen bietet einige speziellere Hinweise zur Formatierung von Texten am Beispiel von Microsoft Word 2003 und Adobe InDesign CS2. Vorkenntnisse im Umgang mit einem Textverarbeitungssystem werden dabei vorausgesetzt. Kapitel 6: Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten ist ein Konzept zur einfachen und schnellen Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten (z. B.: Diplom- oder ähnliche Abschlussarbeiten) mit den Programmen Microsoft Word und Adobe InDesign. Ergänzend dazu wurde für beide Programme je eine vorformatierte Musterdatei erstellt, welche bei mir per E-Mail bestellt werden kann. Im Anhang befinden sich ergänzende Daten und das Ergebnis einer Umfrage aller DMT-Studierenden2 der Technischen Fachhochschule Berlin zur Nutzung von DTP-Programmen bei der Erstellung einer Diplomarbeit. Am Ende dieses Buches befindet sich ein Glossar, wo alle wichtigen Fachbegriffe definiert sind, sowie ein Literaturverzeichnis mit den DIN-Vorschriften und der verwendeten Literatur, welche die Verbindung zu weiteren Detail- und Hintergrundinformationen schaffen sollen.
2 DMT: Abkürzung für Druck- und Medientechnik.
Kapitel 2 Allgemeine typografische Grundsätze
2.1 Typografische Grundsätze Zu den typografischen Grundsätzen gehört, dass Gleichwertiges typografisch gleich gestaltet wird. Dies betrifft vor allen Dingen Schrift, Schriftgrad und Abstände sowie Auszeichnungen im Text. Ziel ist es, dem Leser die Intention eines Textes nahezubringen, dabei soll eine optimale Lesbarkeit der dargestellten Informationen erreicht werden. Es gibt keine festen Normen für gute Gestaltung von Druckwerken. So werden Überschriften, Anführungszeichen, Gedankenstriche und Satzzeichen in den verschiedenen Ländern oft sehr unterschiedlich verwendet. In diesem Kapitel wird daher nur auf die deutschen Gepflogenheiten eingegangen, wobei aber nicht von einer deutschen Norm gesprochen werden kann. 2.1.1 Wahl der Schrift Soll ein Werk typografisch höchsten Anforderungen gerecht werden, muss die Schriftart sorgfältig ausgewählt werden, da
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
sie Einfluss auf die Wirkung der Typografie hat. Jede Schrift interpretiert den Text und tritt immer zusammen mit Schriftgrad, Zeilenlänge, Durchschuss und Farbführung in Erscheinung. Zu einer Schriftart gehört immer eine Schriftfamilie, welche alle vorhandenen Schriftschnitte dieser Schriftart zusammenfasst (vgl. Abb. 2.1, S. 7). Zu den verschiedenen Schriftschnitten zählen unterschiedliche Schriftbreiten, Schriftstärken und Schriftlagen. Für jede Schriftart stehen normalerweise die Schriftschnitte Fett und Kursiv zur Verfügung. Allerdings gibt es für einen Schriftschnitt neben der deutschen und englischen Bezeichnung auch noch mehrere Synonyme. Schriftbreiten • Extra Schmal, Extra Condensed • Schmal, Condensed, Compressed • Normal, Regular • Breit, Expanded, Extended • Extrabreit, Extra Expanded Schriftstärken • Ultraleicht, Ultralight • Extraleicht, Extralight,Thin • Leicht, Mager, Light • Buch, Normal, Roman, Book, Regular • Halbfett, Semibold, Medium • Fett, Bold
2.1 Typografische Grundsätze
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Abb. 2.1: Auszug aus der Schriftfamilie Helvetica
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
• Extrafett, Extrabold, Heavy • Ultrafett, Black
Schriftlagen • Normal, Regular, Plain • Kursiv, Italic, Oblique, Slanted Für wissenschaftliche Arbeiten empfehlen sich Schriften, welche über den normalen Zeichenvorrat hinaus noch weitere Zeichen und Schnitte beinhalten. Dafür gibt es umfangreiche Expertzeichensätze. Diese umfassen zum Beispiel Bruchziffern, Kapitälchen und Mediävalziffern. Drucksachen mit viel Text sind meistens in einer Grundschrift mit Serifen gesetzt (z. B. Times New Roman, Garamond). In der Typografie sind Serifen die Füßchen an den Buchstaben. Durch die Serifen entsteht eine Linie, an der sich das Auge des Lesers festhalten kann, wodurch das Lesen längerer Textpassagen leichter fallen soll1, aber Serifen sind keine Garantie für gute Lesbarkeit. Es gibt gut lesbare serifenlose Schriften
Abb. 2.2: Unterschied zwischen Serifen und serifenlos
1 Vgl. u. a. Khazaeli 2001, Pirr 1999, Wikipedia Schriftart, Würth 2004.
2.1 Typografische Grundsätze
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(z. B. Arial, vgl. Abb. 2.2, S. 8) und schlecht lesbare Serifenschriften. Wichtig ist der Zeitgeist, auch Lesegewohnheiten verändern sich. Von Bismarck soll sich beklagt haben, für die damals in Mode gekommenen Antiqua-Schriften in der Zeitung mehr Zeit zum Lesen benötigt zu haben als für die gewohnten Frakturschriften2. Heute sind wir serifenlose ebenso gewohnt wie Serifenschriften, daher liegt die Wahl im Ermessen des Autors. 2.1.2 Schriftgröße Eine der ersten Entscheidungen bei der Wahl der Schriftgröße sollte sich auf die der Brotschrift, d.h. des Fließtextes, beziehen. Der Schriftgrad bzw. die Schriftgröße der Grundschrift liegt zwischen 8 und 12 Punkt. Die Wahl der richtigen Schriftgröße ist abhängig vom Format, der Textmenge, die untergebracht werden soll, und der optischen Wirkung, die man erzielen möchte. Konsultationsgrößen3 beziehen sich auf kleinere Textmengen wie Marginalien und Fußnoten, die dem Lesetext beigeordnet sind. Ihr Schriftgrad liegt zwischen 6 und 8 Punkt. Ein Text lässt sich durch Überschriften verschiedener Grade thematisch in immer kleinere Bereiche unterteilen. Eine solche hierarchische Gliederung wird dann problematisch, wenn sie so komplex wird, dass der Leser die Systematik nicht mehr durchschaut. Bei einer Unterteilung in mehr als drei oder vier Grade kann dies schnell der Fall sein. 2 Vgl. Pirr 1999, S. 30 [zitiert nach Turtschi 1998]. 3 Konsultationsgröße ist die Bezeichnung für die Schriftgröße von Fußnoten, Fußnotenzeichen, Marginalien und Randbemerkungen, näheres siehe Glossar.
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
Eine Möglichkeit, auf viele Schriftgrade im Gesamtwerk zu verzichten, besteht im Verwenden von Auszeichnungen bzw. Hervorhebungen durch kursive, fette und halbfette Schriften. So wählt man zum Beispiel für die Überschrift, welche den niedrigsten Rang aufweist, die gleiche Schriftgröße wie für den Fließtext und kennzeichnet diese durch eine Auszeichnung (vgl. Abb. 2.3). Für die nächste Überschrift kann ein zwei Punkt größerer Schriftgrad gewählt werden. Die Auszeichnungsgrößen für Überschriften liegen in der Regel zwischen 10 bzw. 12 pt (je nach Größe des Fließtextes) und 18 pt.
Abb. 2.3: Beispiel für Wahl der Schriftgrößen
Eine andere Möglichkeit der Kennzeichnung von Überschriften ist das Verwenden verschiedener Schriftarten. So wirken beispielsweise verschiedene Schriftarten bei der gleichen Schriftgröße unterschiedlich groß, da amerikanische Schriften – im Vergleich zu deutschen Schriften – relativ große Mittellängen4 aufweisen. Andererseits bilden serifenlose Schriften gegenüber Schriften mit Serifen immer einen guten Kontrast (vgl. Abb. 2.2, S. 8). 4 Durch die vorherrschende Kleinschreibung im amerikanischen Raum ist die Mittellänge größer gewählt worden.
2.1 Typografische Grundsätze
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2.1.3 Auszeichnungen Unter Auszeichnung versteht man alle Hervorhebungen im Manuskript. Mit diesen kann man auf Wichtiges im Text hinweisen, gewissen Passagen Nachdruck verleihen etc. Das ist aber nur möglich, wenn man sparsam und einheitlich mit ihnen umgeht, schließlich soll keine Werbeanzeige gestaltet werden. Möglichkeiten von Auszeichnungen sind:5 • Kursiv: Hervorhebungen des Verfassers oder zitierte Einzelwörter • Fett: sehr sparsam einsetzen, nur für Schlüsselbegriffe und Überschriften • Unterstrichen: veraltet, wird heute nicht mehr verwendet • Kapitälchen: Hervorhebung von Autorennamen • Sperrung: veraltet, aus der Schreibmaschinenzeit Man sollte in wissenschaftlichen Arbeiten nicht mehr als eine Auszeichnung auf einmal benutzen und die gewählte Auszeichnung dann konsequent im Text durchhalten. So kann der Leser bereits anhand der Auszeichnung erkennen, was ihn inhaltlich erwartet (ein Zitat, ein Fremdwort usw.)6. Zu viele Effekte heben sich gegenseitig auf, so dass der Leser am Ende nicht mehr weiß, worauf er achten soll.
5 Vgl. Würth 2004. 6 Ein Beispiel wäre Hervorhebungen kursiv, Überschriften fett und Autorennamen mit Kapitälchen zu gestalten.
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
2.1.4 Satzausrichtung und Absatzgliederung Das Schriftbild eines Textes wird maßgeblich durch die Satzausrichtung bestimmt. Man unterscheidet hierbei zwischen einem links- oder rechtsbündigen Flatter- und Rausatz, einem auf ganze Spaltenbreite gesetzten Blocksatz sowie einem an der Mittelachse orientierten Satz (vgl. Abb. 2.4).
Abb. 2.4: Beispiel für Flatter-, Block- und Mittelachsensatz
Die häufigsten und für wissenschaftliche Arbeiten am besten geeigneten Ausrichtungsmethoden sind der linksbündige Flatter- und Rausatz sowie der Blocksatz. Beim linksbündigen Flattersatz wird die Textspalte von links mit Text gefüllt. Um allzu extreme Längenunterschiede zu vermeiden, empfiehlt sich die Nutzung einer automatischen Silbentrennung7. Die nichtbündige Satzseite wird durch die Trennungen gleichmäßiger aufgefüllt. Dadurch gleicht sich der Flattersatz in seinem Erscheinungsbild zunehmend dem Blocksatz an. Das auslaufende Textende erscheint „aufgeraut“, deshalb spricht man auch vom Rausatz.8 Absätze sollten eine vernünftige Länge haben. Drei bis fünf Sätze, je nach Länge, sind eine gute Richtlinie. Nach einem Satz, 7 Kann manuell durch bedingte Trennstriche nachgebessert werden. 8 Vgl. Khazaeli 2001, S. 116.
2.1 Typografische Grundsätze
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der nicht einmal über die ganze Zeilenbreite geht, sollte kein Absatz gesetzt werden. Inhaltlich gilt: ein Gedanke – ein Absatz. Hierbei sollten typografische Fehler wie Schusterjungen und Hurenkinder vermieden werden. Bei der Textbearbeitung gibt es zwei verschiedene Formen der Absatzgliederung: Die erste Variante sind Einzüge. Dabei wird die erste Zeile um ein bestimmtes Maß (z. B. ein Geviert) eingezogen, um einen neuen Absatz zu kennzeichnen. Die Ausgangszeile des Vorabsatzes sollte nicht kürzer sein als der verwendete Einzug. Beim Betrachter entsteht sonst der Eindruck, als ob eine Leerzeile zwischen die zwei Absätze geschoben worden wäre. Im Blocksatz fallen Einzüge eher ins Auge als im Flattersatz. Die zweite Möglichkeit ist ein etwas größerer Zeilenabstand zwischen den Absätzen. Hierbei wird ein Abstand vor festgelegt, welcher von der jeweiligen Schriftgröße und dem Zeilenabstand abhängig ist. Dieser darf nicht zu groß gewählt werden, denn nur was nahe beieinander steht, wird gemeinsam und somit als zusammengehörig wahrgenommen. Üblich als Abstand zwischen den Absätzen ist ein Drittel des Zeilenabstandes. 2.1.5 Zeilenabstand und Satzbreite Der Zeilenabstand ist der Raum zwischen den Grundlinien zweier aufeinanderfolgender Zeilen eines Absatzes. Oft wird auch der Zeilenabstand als Durchschuss bezeichnet. Korrekterweise ist der Durchschuss aber der Abstand zwischen der
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
Unterlänge9 der ersten und der Oberlänge der nachfolgenden Zeile.
„L“ - Versalie, Großbuchstabe, Majuskel „p, k, x“ - Gemeine, Kleinbuchstabe, Minuskel“ a - Zeichenbreite b - Oberlänge
c d e f
-
Mittellänge, x-Höhe Unterlänge Versalhöhe Schriftgröße, Schriftgrad, Schriftkegel g - Schriftlinie Abb. 2.5: Grundbegriffe der Typografie
Betrachtet man einen Text aus einiger Entfernung, sollte dieser den Eindruck einer grauen Fläche vermitteln. Schrift und Zeilenabstand müssen dabei in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Jeder Schriftschnitt hat eine spezifische Laufweite und einen festgelegten Wortabstand. Diese sollten beim Festlegen des Zeilenabstandes berücksichtigt werden. Ist der Abstand zu groß, stört er als weißer Zwischenraum beim Lesen, ist er zu gering, kann man beim Lesen leicht in die nächste Zeile rutschen.
9 Zum Begriff: siehe auch Abb. 2.5.
2.1 Typografische Grundsätze
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Im Fließtext wird ein einheitlicher Zeilenabstand benutzt. Als Regel dafür gilt, dass der Zeilenabstand zweimal so groß sein sollte wie die x-Höhe (Mittellänge) der jeweiligen Schrift. In den meisten DTP-Programmen wird dieser Zeilenabstand automatisch gestaltet und basiert auf einer Prozentzahl der Schriftgröße. Bei einem Zeilenabstand von 120% wird einer Schriftgröße von 10 Punkt ein Zeilenabstand von 12 Punkt zugeordnet (vgl. Abb. 2.6).
Abb. 2.6: Zeilenabstand und Durchschuss
Es ist allerdings zu empfehlen, den Wert für den Zeilenabstand genau festzulegen und sich nicht auf die Automatikfunktion zu verlassen. Der automatische Zeilenabstand in DTP-Programmen berechnet den jeweiligen Zeilenabstand nach der Schrifthöhe und dem Durchschuss der entsprechenden Zeile. Somit kann es vorkommen, dass in einem Text, welcher in der gleichen Schriftgröße geschrieben wurde, verschiedene Zeilenabstände entstehen. Dies geschieht vor allem beim Verwenden von Fußnotenzeichen (hochgestellte Ziffer) oder wenn die gesamte Zeile keine Unter- bzw. Oberlänge aufweist.
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
Der Fließtext sollte am Grundlinienraster ausgerichtet werden, damit die Zeilen aller Seiten und auch der Rückseiten exakt auf einer der Linien dieses Rasters stehen. Dieses Raster kann in der Größe festgelegt werden. Eine Rolle spielen dabei die Schriftgröße und der Zeilenabstand. Ist das Grundlinienraster einmal festgelegt, sind auch alle Zeilen registerhaltig. Das ist vor allem bei einem doppelseitigen Satz wichtig, da sonst durch eventuelles Durchscheinen der Rückseite die Lesbarkeit beeinträchtigt wäre. Zwischenüberschriften brauchen nicht unbedingt registerhaltig zu sein. Gestalterisch ist dies zumeist kaum möglich, da sie nicht in die Zeilenabstände passen. Für die Lesbarkeit eines Textes spielt auch die Länge einer Zeile eine wichtige Rolle. Sie muss immer in Relation zur Schriftgröße und zum Zeilenabstand gesehen werden. Zu breiter Text bereitet dem Leser Mühe, den jeweils nächsten Zeilenanfang zu finden, zu schmaler stört den Leserhythmus. Unserer Art des Lesens in Leseschritten entsprechen Zeilen mit einer Länge von fünfzig bis siebzig Anschlägen. Dies bringt auch im Blocksatz regelmäßige Wortzwischenräume. 2.1.6 Überschriften Genauso sparsam wie mit Absätzen sollte man auch mit Überschriften umgehen. Man muss nicht jeden einzelnen Absatz mit einer Überschrift „verzieren“. Der interessierte Leser wird den Gedanken, der in diesem Absatz steckt, auch ohne Überschrift erfassen. Zu viele Überschriften zerhacken einen Text und behindern den Lesefluss. Überschriften sollten kurz sein und nicht aus ganzen Sätzen bestehen. Satzzeichen wie Doppel-
2.1 Typografische Grundsätze
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punkt und Ausrufezeichen sind in Überschriften fehl am Platz. Haupt- oder Kapitelüberschriften beginnen immer auf einer neuen ungeraden (rechten) Seite. Um Überschriften mehr hervorzuheben, kann ein Abstand vor und nach der entsprechenden Überschrift eingestellt werden. Dabei sollte man beachten, dass vor (bzw. über) der Überschrift immer etwas mehr Platz ist als nach der Überschrift. Der Abstand ist von der Größe der Überschriften und dem gewählten Layout abhängig. Am besten probiert man das Layout mit Überschriften und Abständen an einem Muster, um zu sehen, wie es gedruckt wirkt. Allgemein wird festgesetzt: eine Leerzeile davor und eine halbe danach. 2.1.7 Bindestrich und Gedankenstrich In der Typografie wird zwischen einem Bindestrich (Divis) und einem Gedankenstrich (Halbgeviertstrich) unterschieden. Der Bindestrich wird für Zusammensetzungen ohne Wortzwischenraum (z. B. Hans-Otto-Theater) oder als Trennstrich am Zeilenende verwendet. Ebenso steht der Bindestrich auch für eingesparte Wortteile (z. B. Vor- und Nachteil). Möchte man vermeiden, dass eine Zusammensetzung am Bindestrich getrennt wird, sollte man einen geschützten bzw. untrennbaren Bindestrich verwenden. Der Gedankenstrich dagegen wird für Einschübe und Aufzählungen verwendet.Werden Gedankenstriche benutzt, um – wie hier – einen Texteinschub zu kennzeichnen, dürfen sie bei Zeilenumbrüchen nicht von diesem Einschub getrennt werden. Korrekt ist also, nach dem ersten und vor dem zweiten
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
Gedankenstrich ein geschütztes Leerzeichen zu verwenden. Der Gedankenstrich wird auch als Ersatz für die Worte bis und gegen verwendet. Wird das Wort bis ersetzt, wird kein Wortzwischenraum gesetzt (z. B. 2002–2006). Bei dem Ersetzen des Wortes gegen fügt man vor und nach dem Gedankenstrich ein Leerzeichen ein (z. B. Deutschland – Frankreich).
2.2 Aufbau und Gestaltung einer Seite Wichtig beim Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit ist ein einheitliches Erscheinungsbild des Gesamtwerkes, welches nicht allein durch ein klares Schriftbild erreicht wird. Das Erstellen des Satzspiegels innerhalb des Papierformates, die Lage und Größe der Bilder auf den Seiten und das Aussehen von Aufzählungen tragen ebenfalls dazu bei. 2.2.1 Satzspiegel Der Bereich, in dem der Text auf einer Seite erscheint, wird Satzspiegel genannt. Dazu gehören nicht nur Fließtext und Überschriften, sondern auch Fußnoten, lebende Kolumnentitel und Bilder. Seitenzahlen, toter Kolumnentitel und Marginalien (Randbemerkungen) gehören nicht zum Satzspiegel. Der Satzspiegel wird von vier Randbereichen eingerahmt. Diese Ränder werden aufgrund ihres Ursprungs aus der Bleisatztechnik Stege genannt.Wie in Abb. 2.7, S. 19 erkennbar, werden die einzelnen Randbegrenzungen Kopfsteg, Innen- bzw. Bundsteg, Außensteg und Fußsteg genannt.
2.2 Aufbau und Gestaltung einer Seite
Abb. 2.7: Randabstände einer Doppelseite
Abb. 2.8: Satzspiegelkonstruktion nach Tschichold
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20 2 Allgemeine typografische Grundsätze
Das Verhältnis der Randabstände ist bei einem einseitigen Layout anders als bei einer Doppelseite. Bei einer einzelnen Seite können die Randabstände in etwa gleich sein, nur der Randabstand für den Fußsteg ist etwas größer. Bei Doppelseiten wird der Bundsteg meist etwas kleiner als der Außensteg gewählt, damit die beidseitigen Satzspiegel optisch nicht auseinanderdriften. Ein brauchbares Verhältnis für eine Doppelseite wäre, wie in Abb. 2.7 S.19, dargestellt, 2 : 3 : 4 : 5 (Bund-, Kopf-, Außen-, Fußsteg)10 oder auch der so genannte Goldene Schnitt mit der Relation 2 : 3 : 5 : 8. Eine weiteres geeignetes Verhältnis ist die Relation 2 : 3 : 4 : 6, welche annähernd die gleiche Proportion wie eine DIN-A4Seite aufweist (Relation: 1 : 1,38; DIN A4: 1 : 1,41). Bei der Festlegung des Satzspiegels sind Papierqualität, Bindeart und Umfang der Arbeit zu berücksichtigen. Wird es ein umfangreiches, klebegebundenes Werk, muss dies im Bundsteg beachtet werden, da durch die mehr oder weniger starke Wölbung der Seiten die Bundstege optisch kleiner werden. Die Randabstände des Satzspiegels lassen sich klassisch durch eine einfache Diagonalkonstruktion ermitteln. Wenn links oben auf der Diagonalen der Rand festgelegt wurde, ergeben sich die anderen Randabstände von selbst (vgl. Abb. 2.8, S. 19). Die Satzspiegelkonstruktion ist eine theoretische Grundlage. In der Praxis richtet sich die Höhe nach jener Anzahl Zeilen, 10 Vgl. Khazaeli 2001, S. 269.
2.2 Aufbau und Gestaltung einer Seite
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die der theoretischen Höhe am nächsten kommt und die Breite nach einer auf ganze Millimeter ausgehende Zeilenlänge. 2.2.2 Seitennummerierung Alle wissenschaftlichen Arbeiten müssen eine Seitennummerierung aufweisen. Einträge im Inhalts- und Stichwortverzeichnis geben immer die Seitenzahl an, auf der die entsprechende Information zu finden ist. Komplexe Dokumente werden in den seltensten Fällen jedoch von der ersten Seite durchgängig nummeriert. Zu unterscheiden sind dabei vier verschiedene Arten von Seiten in einem Dokument: • Seiten, die keine Seitenangabe tragen und nicht mitgezählt werden (z. B.Titelblatt) • Seiten, die keine Seitenangabe tragen und dennoch mitgezählt werden (z. B. Zwischentitelseiten) • Seiten, die in einem anderen Format nummeriert werden, beispielsweise in römischen Zahlen (Inhaltsverzeichnis) • Seiten, die zusätzlich die aktuelle Kapitelnummer und/ oder -überschrift beinhalten Bis einschließlich des Vorworts erfolgt die Seitennummerierung in römischen Zahlen (I, II etc.). Im Text beginnt die Zählung von neuem mit arabischen Zahlen (1,2 etc.). Der Anhang wird gesondert durch römische Zahlen oder durch den Zusatz von Präfixen (z. B. A-1, A-2 etc.) nummeriert.
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
Die Seitennummerierung erfolgt einheitlich in der Kopf- oder Fußzeile und rechtsbündig. Bei beidseitigem Layout steht die Seitenzahl außen, auf geraden Seiten links- und auf ungeraden Seiten rechtsbündig. 2.2.3 Verwendung von Abbildungen Ein altes Sprichwort lautet: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Dies gilt natürlich auch für Darstellungen in wissenschaftlichen Arbeiten. Abbildungen sind möglichst dort in den Text einzupassen, wo auf sie zum ersten Mal Bezug genommen bzw. verwiesen wird. Abbildungen dienen nur zur Veranschaulichung und können keinen Text ersetzen. Sie sollten so formatiert werden, dass der fortlaufende Text beim Seiten- und Zeilenumbruch den Bildraum umfließt11. Der Bildraum beinhaltet nicht nur die Abbildung, sondern auch die Bildunterschrift und den entsprechenden Weißraum. Abbildungen sollten, wenn möglich, eine Auflösung von 300 dpi vorweisen, damit die erwünschte Qualität beim Ausdrucken erreicht wird. Weiterhin gibt es verschiedene Bildformate. Die Wahl der einzelnen Formate ist abhängig von der Art und der Verwendung der Arbeit. Bei Druckwerken mit hohen Qualitätsanforderungen sollten TIFF- und/oder vektorbasierte EPS-Dateien verwendet werden, bei Internetpublikationen reichen GIF- und JPEG-Dateien. Bei wissenschaftlichen Arbeiten, die keinen be11 Weitere Erläuterungen dazu im Kapitel 5.
2.2 Aufbau und Gestaltung einer Seite
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sonderen Anspruch an die Bildqualität stellen, sind Bilder und Grafiken im JPEG-Format ausreichend12. 2.2.4 Aufzählungen Aufzählungen sollten eingerückt werden und eventuell einen etwas größeren Zeilenabstand zum vorhergehenden Text haben, damit sie einen deutlichen Abstand zum umgebenden Absatz aufweisen. Die einzelnen Aufzählungsglieder dürfen auch durch einen größeren Zeilenabstand (als dem festgelegten) getrennt werden, insbesondere, wenn sie mehrzeilig sind. Aufzählungen können auch mehrstufig sein. Nach DIN 1421 gibt es drei Regeln für die Kennzeichnung von Aufzählungen: • Kennzeichnung mit arabischen Ordnungszahlen (1., 2., 3. etc.) • Kennzeichnung mit lateinischen Kleinbuchstaben und nachfolgender Klammer (a), b) etc.) • Aufzählungen, die lediglich typografisch hervorgehoben werden sollen, werden mit Bindestrich13 gekennzeichnet Allerdings ist diese Norm schon etwas veraltet. Nach DIN 5008 dürfen alle Aufzählungszeichen aus einem DTP-Programm 12 Eine Übersicht hierzu finden Sie im 5. Kapitel im Abschnitt 5.2.6 Einfügen und Formatieren von Abbildungen S. 78 und im Anhang S. 125. 13 In DIN 1421 ist von einem Bindestrich die Rede, obwohl für Aufzählungen der Gedankenstrich verwendet wird.
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2 Allgemeine typografische Grundsätze
angewendet werden. Hat man sich für ein Aufzählungszeichen (z. B. den Punkt „•“) entschieden, sollte dies konsequent für alle weiteren Aufzählungen verwendet werden. Eine Ausnahme ist die Kennzeichnung einer Reihenfolge oder dergleichen, dann kann zusätzlichen zum gewählten Aufzählungszeichen eine weitere Kennzeichnung (wie z. B. Zahlen) genutzt werden.
Kapitel 3 Typografische Grundsätze für wissenschaftliche Arbeiten In diesem Kapitel wird speziell auf die Besonderheiten wissenschaftlicher Arbeiten eingegangen. Dabei ist es sehr wichtig, Gliederung, Fußnoten, Quellenangaben und Zitate zu beherrschen und richtig anzuwenden.
3.1 Die Gliederung des Inhaltsverzeichnisses Die Aufgabe einer Gliederung besteht darin, dass der Aufbau der Arbeit sowie die innere Logik der Vorgehensweise erkennbar sind.
Abb. 3.1: Gliederung des Inhaltsverzeichnisses nach DIN 1421
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Allgemein üblich ist heute die dezimale Unterteilung nach DIN 1421. Die Kapitelüberschriften werden entsprechend der Gliederungsstufe nach rechts eingerückt (vgl. Abb. 3.1, S. 25). Die erste Ziffer des betrachteten Gliederungsabschnittes steht dabei immer genau unter dem ersten Buchstaben der Überschrift des zugehörigen Oberpunktes. Alle Gliederungspunkte der gleichen Ebene stehen auf derselben vertikalen Linie. Dadurch werden die Überschriften und deren hierarchische Gliederung besser veranschaulicht. Abschnittsnummern werden weder mit einem Punkt noch mit einer Klammer abgeschlossen, man ließt ja schließlich auch: „Abschnitt 1 – Einleitung“. Zwischen der Abschnittsnummer und der Überschrift stehen mindestens zwei Leerzeichen. Es ist eine logische Nummerierung vorzunehmen, das heißt, auf einen Unterabschnitt (z. B. 2.1 …) folgt mindestens noch ein zweiter (z. B. 2.2 …). Man unterteilt allgemein bis zum zweiten Grad mit 2.1.1; ab dem dritten Grad mit 2.1.1.1 wird die Gliederung bereits unübersichtlich. Dann sollte man besser Hauptabschnitte gruppenweise zu einer Obergruppe unter einer gemeinsamen Überschrift zusammenfassen1.
1 Vgl. Grieb 1993, S. 49.
3.2 Fußnoten
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3.2 Fußnoten Wer zum ersten Male eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, kann ganz schnell an den so genannten Fußnoten scheitern, da er die tatsächlichen Funktionen und Aussageinhalte wissenschaftlicher Fußnoten nur ansatzweise kennt und deshalb keine Vorteile daraus gewinnen kann. Im Wesentlichen werden Fußnoten für weiterführende Anmerkungen und Quellenangaben genutzt, die aus dem Fließtext ausgelagert werden, um den Text flüssig lesbar zu gestalten. Benutzt man im Text ein Zitat, ist es durch ein FußnotenHinweiszeichen zu kennzeichnen. Fußnoten-Hinweiszeichen sind hochgestellte Zahlen aus arabischen Ziffern. Bei mehrseitigen Texten sind die Fußnoten nach DIN 5008 über alle Seiten hinweg fortlaufend zu nummerieren. Bei längeren wissenschaftlichen Arbeiten empfiehlt es sich jedoch, jeden Abschnitt (d.h. jedes Kapitel) neu mit der Nummerierung der Fußnoten zu beginnen. Somit behält der Leser den Überblick und die Fußnotenzeichen werden weder zu lang, noch behindern sie den Lesefluss. Enthält der Text höchstens drei Fußnoten, kann man Sonderzeichen (z. B. Sterne) verwenden. Die entsprechenden Fußnoten sind jeweils unten auf der Seite zu platzieren, wo sie im Text erscheinen. Sie werden mit dem Fußnotenstrich vom Text abgegrenzt, mit dem einfachen Zeilenabstand wie Absätze geschrieben und mit dem entsprechenden FußnotenHinweiszeichen gekennzeichnet. Vor dem Fußnotenstrich muss mindestens eine Leerzeile stehen. Auch bei nicht mit
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Text gefüllten Seiten befinden sich Fußnotenstrich und Fußnoten am Fuß der Seite.2 Unter dem Fußnotenstrich beginnt der Fußnotentext stets mit einem Großbuchstaben und endet mit einem Punkt. Das direkte Zitat beginnt in der Fußnote unmittelbar mit dem Namen des zitierten Autors, also ohne einleitende Floskeln wie „Vgl.“, „So auch“ oder „Siehe“ wie bei dem indirekten Zitat.
3.3 Quellenangaben Quellenangaben dienen unter anderem dazu, dem Leser den Urheber des Zitats und die bibliografische Fundstelle zu benennen, so dass ihm eine eigene Überprüfung des Zitats auf Richtigkeit des Wortlauts und auf kontextkonforme Verwendung ermöglicht wird. 3.3.1 Angabepflicht Alle Quellen müssen genannt werden. Dies gilt für alle Bilder, Grafiken,Tabellen und auch Textstellen, die wörtlich oder dem Sinn nach anderen Veröffentlichungen entnommen wurden. Wer einen fremden Text in seine wissenschaftliche Arbeit übernimmt, ohne ihn entsprechend zu markieren, macht sich des Plagiats schuldig. Studierende neigen dazu, möglichst viele Quellen zu zitieren. Eine gute Arbeit besteht jedoch darin, nur die besten zu benutzen. Ein Zitat kann niemals die 2 Siehe DIN 5008, S. 30.
3.3 Quellenangaben
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Aussage des Autors ersetzen, sondern diese nur unterstützen oder ergänzen. Lexika und Hilfsliteratur erscheinen in der Regel nicht im Literaturverzeichnis. Auch Ausführungen und Redewendungen, die zum Allgemeinwissen und/oder zur Fachausbildung gehören, brauchen nicht belegt zu werden. Allerdings ist es schwer einzuschätzen, was zum Allgemeinwissen und zur Fachausbildung gehört. 3.3.2 Abbildungen (Bilder, Grafiken, Tabellen) In wissenschaftlichen Arbeiten ist es erforderlich, mit Grafiken, Beispielen und Tabellen zu arbeiten. Vor allem bei häufigen Zahlenangaben empfiehlt es sich, diese zur besseren Auffindbarkeit in Tabellen zusammenzufassen bzw. zum besseren Verständnis in Abbildungen darzustellen. Die Abbildungen und Tabellen sollten direkt in das Dokument eingebettet sein und sind für jedes Kapitel getrennt fortlaufend zu nummerieren und mit einer kurzen Bildunterschrift zu versehen. Die eigentliche Nummerierung sollte nicht per Hand, sondern automatisch vorgenommen werden. Bsp. 1: Bildunterschrift bei Abbildungen und Tabellen Tabelle 3.1: Notenliste Abbildung 2.3: Blaue Blume
Jede Tabelle und Abbildung ist im Abbildungsverzeichnis mit der Nummer und der vollständigen Bildunter- bzw. überschrift einzutragen. Zur vollständigen Überschrift gehören Angaben
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
über Ort und Zeit der Ermittlung (z. B. Köln von 1959–1970) sowie die Art der Zahlenangaben (Mrd., Mio., Stk., Euro) und alle für die Charakterisierung des Inhalts notwendigen Hinweise. Zudem müssen alle Abbildungen und Tabellen so platziert und gestaltet werden, dass sie sich vom Text abheben. Dies kann durch einen Rahmen oder Weißraum erreicht werden. 3.3.3 Literaturverzeichnis Das Literaturverzeichnis stellt den Nachweis für alle in der Arbeit verwendeten Quellen dar. Die Anordnung der einzelnen Literaturangaben erfolgt nach DIN 1505-3 in alphabetischer Reihenfolge ihrer Einordnungsformeln. Die Einordnungsformel steht vor dem Zitat und besteht aus Verfasser bzw. Urheber sowie Erscheinungsjahr der jeweiligen Quelle. Bsp. 2: Erster Teil der Einordnungsformel nach DIN 1505-3 Gutschow oder Gutschow, H. oder Gutschow, Harald Die Einordnungsformeln der zitierten Dokumente sind nach DIN 5007-2 zu ordnen. Stimmen Einordnungsformeln im Verfasser überein, so kann die Wiederholung durch Gedankenstrich, Leerzeichen, Gedankenstrich (– –) oder einen entsprechenden Staffeleinzug ersetzt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur optischen Aufbereitung von Literaturverzeichnissen, wie die Anordnung im Blockformat, mit Staffeleinzug und die Harvard-Nummerierung.
3.3 Quellenangaben
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Bsp. 3: Anordnung im Blockformat mit geringem Einzug der Folgezeile3 Bauer, Hermann I 1977 Bauer, Hermann: Joo-gad-o-noo.
St. Gallen: Leobuchhandlung, 1977 Bauer, Hermann II 1977a Bauer, Hermann: Rubens.
München: Bruckmann, 1977 – – 1977b Bauer, Hermann (Hrsg.): Die große Enzyklopädie der Malerei. 2. Aufl. Freiburg: Herder, 1977
Bsp. 4: Anordnung mit Staffeleinzug Bauer, Hermann I 1977
Bauer, Hermann: Joo-gad-o-noo. St. Gallen:
Leobuchhandlung, 1977 Bauer, Hermann II 1977a
Bauer, Hermann: Rubens. München:
Bruckmann, 1977 1977b
Bauer, Hermann (Hrsg.): Die große
Enzyklopädie der Malerei. 2. Aufl. Freiburg:
Herder, 1977 Bsp. 5: Harvard-Nummerierung [HER I-77]
Bauer, Hermann: Joo-gad-o-noo. St. Gallen:
Leobuchhandlung, 1977 [HER II -77a] Bauer, Hermann: Rubens. München: Bruckmann, 1977 3 Zu Bsp. 3 und 4 vgl. DIN 1505-3, S. 4.
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
[HER II -77b] Bauer, Hermann (Hrsg.): Die große Enzyklopädie der Malerei. 2. Aufl. Freiburg:
Herder, 1977
Welche Variante zur optischen Aufbereitung gewählt wird, ist dem Verfasser überlassen, er muss nur zwei Aspekte berücksichtigen: • Das Literaturverzeichnis muss übersichtlich sein. • Die einmal gewählte Methode muss konsequent für alle Quellen eingehalten werden.
3.4 Zitieren Beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit kommt man um Zitate nicht herum. Jede sehr gute wissenschaftliche Arbeit wäre wertlos ohne die korrekte Wiedergabe und Identifizierung fremden Gedankengutes, das heißt, alle Aussagen und Definitionen im Text, die aus anderem Schrifttum stammen, müssen als fremdes Material gekennzeichnet werden. Dabei gibt es verschiedene Arten von Zitaten und verschiedene Vorgehensweisen, die in diesem Abschnitt näher erläutert werden. 3.4.1 Arten des Zitierens Beim Zitieren lassen sich grundsätzlich zwei Arten unterscheiden, das sinngemäße bzw. indirekte und das wörtliche oder direkte Zitat. Bei einem indirekten Zitat wird fremdes Gedankengut sinngemäß wiedergegeben und als unterstützende
3.4 Zitieren
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Argumentationshilfe verwendet. Bei einem wörtlichen Zitat müssen die Ausführungen wortwörtlich übernommen werden. Das wörtliche Zitat spielt eine große Rolle bei geisteswissenschaftlichen, juristischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten. Im Gegensatz dazu ist das indirekte Zitat bei technisch-wissenschaftlichen Arbeiten von großer Bedeutung, da dort auf die mathematischen oder experimentellen Arbeitsergebnisse des Autors Bezug genommen wird. Zu Beginn und Ende des direkten Zitates werden Anführungszeichen gesetzt. Der Text selber ist buchstaben- und zeichengetreu zu übernehmen, auch wenn augenscheinlich Fehler darin vorkommen. Diese Fehler können im Text durch das Kürzel „sic!“4 gekennzeichnet werden, damit der Leser nicht den Eindruck bekommt, man hätte selbst diesen Fehler begangen. Alles, was durch den Verfasser im Zitat geändert wird, muss durch einen entsprechenden Hinweis in eckigen Klammern kenntlich gemacht werden, so z. B. bei Hervorhebungen mit „[im Original kursiv gedruckt]“ oder „[vom Verfasser kursiv gedruckt]“. Möchte man nur Teile einer Aussage zitieren, so werden das Auslassen von mehreren Worten mit drei Punkten und das Auslassen eines Wortes mit zwei Punkten kenntlich gemacht. Dabei ist zu beachten, dass die Aussage durch die Auslassung nicht verfälscht wird. Das indirekte Zitat wird nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet. Trotzdem muss zweifelsfrei erkennbar sein, 4 Lateinisch für „wirklich!“. Wird übertragen für „so lautet die Quelle“ angewendet.
34
3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
wo ein Zitat beginnt und wo es aufhört. Der Beginn kann zum Beispiel durch eine einleitende Bemerkung gekennzeichnet werden, wie „Kunze ist der Auffassung, dass…“. Das Fußnotenzeichen steht am Ende des Zitates, dies kann je nach Länge eine Wortgruppe, ein Satz oder auch ein ganzer Absatz sein. 3.4.2 Zitierregeln Die DIN 1505 standardisiert den bibliografischen Beleg von Quellen aller Art in Literaturverzeichnissen. Danach gibt es folgende Vorschriften zur Erstellung von Quellenangaben: Monografien (z. B. Bücher): • Verfasser-Familienname, -Vorname (keine akad.Titel) • Wenn kein Verfasser: sonstige beteiligte Personen (z. B. Hrsg.) • Sachtitel (kursiv gesetzt) • Evtl. Bandnummer und Schriftenreihe mit Vor- und Familienname des Herausgebers (Hrsg.) • Ausgabebezeichnung, Auflagennummer (z.B. „4. Aufl.“) • Erscheinungsort (nur der erstgenannte) • Verlag (nur der erstgenannte) • Erscheinungsjahr Bsp. 6: Quellenangabe bei Monografien Wokersien, Telse: Englische Redensarten. 2. Aufl.
München: Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2005
3.4 Zitieren
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Zeitschriften: • Verfasser-Familienname, -Vorname (keine akad.Titel) • Sachtitel „In:“ Zeitschriftentitel (kursiv gesetzt) • Jahrgangsnr. (Jahr) „Nr.“ Heftnummer • Seitennummern Bsp. 7: Quellenangabe bei Zeitschriften Vorlage:
The Acoustic Microscope, by Calvin F. Quate, Sci. Am., Oct. 1979 Volume 241 Number 4, p. 58 to 66 Zitat: Quate, Calvin F.: The Acoustic Microscope. In: Sci. Am. 241
(1979), Nr. 4, S. 58...66
Hochschulschriften: • Verfasser-Familienname, -Vorname (keine akad.Titel) • Sachtitel (kursiv gesetzt) • Hochschulort, Hochschule, Fachbereich Komma Abkürzung „Diss.“ bzw. „Diplomarb.“ Komma • Promotionsjahr bzw. Jahr des Diploms • Falls erforderlich: Komma Seitennummern
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Bsp. 8: Quellenangabe bei Hochschulschriften Bendix, Manuela: Typografische Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten. Berlin, TFH, Fachbereich VI,
Diplomarb., 2006
Normen und Richtlinien: • Falls erforderlich: „Norm“ • Norm- bzw. Richtliniennummer (evtl.Teilnummer) Ausgabe • Sachtitel (kursiv gesetzt) <entfällt bei Minimalangaben> Bsp. 9: Quellenangabe bei Normen und Richtlinien Norm ANSI Z39.5-1969. American National Standard for the abbreviation of titles of periodicals
DIN 1505 Teil 2 1984. Titelangaben von Dokumenten: Zitierregeln bzw. Minimalangabe: DIN 1505-2 : 1984
Gesetzesstellen: • Gesetz (abgekürzt) • (Veröffentlichungsdatum) „v.“ (vom) bzw. „idF v.“ (in der Fassung vom) bzw. „in Kraft getr. am“ • § Ziffer Abs. Ziffer Satz Ziffer
3.4 Zitieren
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Bsp. 10: Quellenangabe von Gesetzesstellen BGB (idF v. 16.7.1977) §§ 812 ff UrhG (v. 1965) § 54 Abs. 1 Nr. 4a EWGV 1608/76 Art. 13 Abs. 3a Wenn der Name des Verfassers der zitierten Quelle nicht angegeben ist, so steht stattdessen vor dem Sachtitel die Abkürzung „o.V.“ für „ohne Verfasserangabe“. Bei mehreren Verfassern werden alle angegeben. Beim Zitieren bedarf es einer Unterscheidung in die Voll- und Kurzzitierweise. In den letzten Jahren hat sich die Kurzzitierweise im Fließtext und in den Fußnoten immer mehr durchgesetzt. Der Name des Autors und das Jahr der Quelle verweisen auf den entsprechenden Eintrag im Literaturverzeichnis. Dazu existieren verschiedene Darstellungen wie Fortlaufende Nummerierung, Harvard-Nummerierung und Quellenangabe per Fußnote. Bei der fortlaufenden Nummerierung werden alle verwendeten Quellen fortlaufend durchnummeriert. Der Beleg im Text kann entweder in eckigen Klammern [1] oder als hochgestellte Zahl erfolgen. Die so genannte Harvard-Nummerierung besteht aus den ersten drei Buchstaben des Verfassernamens und den letzten beiden Ziffern des Erscheinungsjahres [MÜL-05]. Bei der Quellenangabe per Fußnote verweist eine hochgestellte Ziffer (Fußnotenzeichen) am Ende des Zitates auf den Fußnotentext. Dort wird mit der Einordnungsformel auf die jeweilige Quelle im Literaturverzeichnis verwiesen.
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Bsp. 11: Voll- und Kurzzitierweise Entweder im Fließtext (Kurzzitat):
Und dann endet das indirekte Zitat mit einem Punkt [Wokersien 2005]. „Dieser Satz ist ein direktes Zitat.“ [Wokersien 2005] Oder in der Fußnote (Kurzzitat):
Vgl. Wokersien 2005, S. 24. Wokersien 2005, S. 24. Im Literaturverzeichnis (Vollbeleg): Wokersien 2005 Wokersien, Telse: Englische Redensarten. 2. Aufl. München: Gräfe und
Unzer Verlag GmbH, 2005
Floskeln wie „ebenda“, „derselbe“ oder „am angegebenen Ort“ (abgek. a.a.O.) sollte man bei der Kurzzitierweise nicht mehr benutzen, da man schon beim erstmaligen Zitieren einer Quelle auf den Vollbeleg verzichtet. Zusammenfassend ist zu sagen, dass es viele verschiedene Techniken beim Zitieren gibt. Es ist nicht wichtig, welche Technik man im Einzelfall verwendet.Viel wichtiger dagegen ist es, eine einmal gewählte Methode konsequent in der gesamten Arbeit durchzuhalten.
3.4 Zitieren
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3.4.3 Sekundärquellen In wissenschaftlichen Arbeiten sollten generell nur Originalquellen verwendet werden. Bei Sekundärquellen ist nicht sichergestellt, ob diese wissenschaftlich und inhaltlich korrekt sind, diese können stimmen – müssen aber nicht. Nur in Ausnahmefällen, wenn sich die Originalquelle nicht beschaffen lässt, kann man auf Sekundärquellen zurückgreifen. Diese müssen dann aber auch als solche kenntlich gemacht werden, wie etwa mit dem Zusatz: „[zitiert nach: …]“. Sowohl Sekundär- als auch Originalquelle sind ins Literaturverzeichnis aufzunehmen. Bsp. 12: Sekundärzitat Text: Neben den pagatorischen Finanzierungskosten
sind in der Regel auch Opportunitätskosten1 zu berücksichtigen, die… Fußnote: 1 Zum Opportunitätsbegriff vgl. Green, D. I.,
Pain Cost and opportunity, 1894, S. 218...229 [zit. nach Adam, D., Entscheidungsorientierte Kostenbewertung, 1970, S. 35]. Literaturverzeichnis: Adam, Dietrich: Entscheidungsorientierte Kostenbewertung,
Wiesbaden: Gabler, 1970 Green, D. I.: Pain cost and opportunity cost. In: The Quarterly Journal of Economics, 8. Jg. (1894),
S. 218...229 [zitiert nach Adam, D., Entscheidungsorientierte Kostenbewertung, 1970]
40 3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
3.4.4 Seitenangabe Bezieht sich eine Seitenangabe auf mehr als eine Seite, ist dies anzugeben. Handelt es sich dabei um die angegebene und die darauf folgende Seite, wird die zweite Seite meist mit der Abkürzung f. (= folgende) repräsentiert.Vor der Abkürzung steht ein geschützter Zwischenraum. Mehrere aufeinander folgende Seiten werden mit ff. abgekürzt. Handelt es sich um Textstellen von größerem Umfang, ist es sinnvoll, den genauen Seitenbereich anzugeben, so zum Beispiel für Seite 8 bis 12 „S. 8…12“. Man sollte nicht, wie allgemein angenommen, den Seitenbereich mit einem Gedankenstrich (z. B. S. 8–12) angeben. Diese Angabe wäre nicht eindeutig, da es – vor allem im angelsächsischen – zu Verwechslungen mit Kapitel 8 Seite 12 führen kann. Die Verwendung eines Bindestriches (Divis) bei der Angabe des Seitenbereiches ist in jedem Fall falsch. Weiterhin ist die Verständigungssprache zu beachten. Schreibt man eine wissenschaftliche Arbeit in Deutsch, so sind auch immer deutsche Abkürzungen für die Verständigung über Bandnummer, Heftnummer und Seitennummer zu verwenden, auch bei englischsprachigen Quellen. Das heißt „Bd. 2“ nicht „vol. 2“ und „S. 8…12“ nicht „p. 8…12“ (vgl. Bsp. 7, S. 35). 3.4.5 Zitieren von Internetquellen In der heutigen Zeit findet man immer mehr Material im Internet. Natürlich müssen auch hier die Quellen angegeben werden. Das ist aber nicht ganz so einfach, da manche Quellen nur
3.4 Zitieren
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über eine bestimmte Zeit zugänglich sind, andere wiederum sich ständig ändern und wieder andere werden archiviert und sind immer für alle zugänglich. Da auf diese Besonderheiten die Zitierweise auszurichten ist, wird dem Medium Internet hier ein separater Abschnitt gewidmet. Damit auch später ein Nachweis der Quelle gegeben ist, sollten die entsprechenden Inhalte entweder auf einem Datenträger gespeichert oder ausgedruckt werden. Zitiert man Quellen aus dem Internet, wird die übliche Zitierweise um Angaben wie URL und genaues Datum erweitert.Wenn Angaben von Quellen im Internet länger als eine Zeile sind, müssen sie mit einem Bindestrich getrennt werden. Um Verwechslungen mit Adressbestandteilen auszuschließen, sollte in diesem Fall die Trennung direkt vor einem mit „/“ getrennten Abschnitt erfolgen5. Bsp. 13: Quellenangaben bei Internetquellen Cornell Law School: The Legal Information Institute. Supreme Court Collection. Online in Internet:
http://supct.law.cornell.edu/supct/ [Stand 2000-03-11] Gray, Matthew: Measuring the Size and Growth of the Web.
11/10/1994. Online in Internet: http://www.mit.edu:8001/afs/sipb/user/mkgray/ht/webgrowth.html [Stand 1995-01-03]
5 Vgl. Bleuel 2000, S. 12.
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Die Angabe Online in Internet6 ist eine Hilfestellung für den Leser. So weiß dieser genau, dass es sich um eine elektronische Veröffentlichung handelt, welche im Internet zu finden ist. Der Hinweis Online in Internet kann wegfallen, wenn im Literaturverzeichnis Internetquellen in einem gesonderten Abschnitt aufgeführt werden. Es ist bekannt, dass sich das Internet heutzutage schnell ändern kann, deshalb sollte in der Quellenangabe stets das Datum des letzten Aufrufs der Quelle dokumentiert werden. Zur Darstellung des Tagesdatums ist die DIN ISO 8601 zu verwenden. Dieser Standard definiert die Angabe mit JJJJ-MM-TT [Jahr-Monat-Tag]. Ein weiteres Problem bei Quellen aus dem World Wide Web ist die genaue Angabe der entsprechenden Seiten. Handelt es sich bei der Quelle um ein Dokumentenformat (z. B. pdf, doc), dann lässt sich die genaue Adresse der Seite leicht angeben. Meistens liegt die entsprechende Information nur im html-Format vor. Dann ist es nicht möglich, eindeutige Seitenangaben vorzunehmen. Bei derartigen Quellen wird dann keine Seitenzahl angegeben, sondern der entsprechende Gliederungspunkt, auf den sich die zitierte Aussage bezieht.
6 Der Ausdruck „Online in Internet“ kommt aus dem Englischen, daher das Wort „in“ und nicht „im“.
3.5 Zitierbeispiele
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3.5 Zitierbeispiele Zur Verdeutlichung der einzelnen Zitierweisen und der Vorgehensweise des Zitierens in der Fußnote und im Literaturverzeichnis einige Beispiele nach Brink 2004: Bsp. 14: Auslassung eines Wortes oder mehrerer Wörter im direkten Zitat Original: Jeder Titel dieser Reihe informiert Sie übersicht-
lich, aktuell, kompetent und lösungsorientiert. Zitat 1: „Jeder Titel dieser Reihe informiert Sie übersicht-
lich, .. kompetent und lösungsorientiert.“ Zitat 2: „Jeder Titel ... informiert Sie übersichtlich,
aktuell, kompetent und lösungsorientiert.“ Bsp. 15: Hervorhebungen im Zitat Original: Dieser Kompass ist nicht als Buch gedacht, das
man unbedingt auswendig lernen muss. Zitat:
„Dieser Kompass ist nicht [im Original kursiv gedruckt] als Buch gedacht, das man unbedingt auswendig lernen muss.“
Original: Dieser Kompass ist nicht als Buch gedacht, das
man unbedingt auswendig lernen muss. Zitat:
„Dieser Kompass ist nicht [vom Verfasser fett gedruckt] als Buch gedacht, das man unbedingt auswendig lernen muss.“
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3 Typograf. Grundsätze für wissenschaftl. Arbeiten
Bsp. 16: Einfügungen Original: Diese bilden das Salz in der Suppe bei der
Beherrschung einer Sprache. Zitat:
„Diese [Idiome, Anm. des Verf.] bilden das Salz in der Suppe bei der Beherrschung einer Sprache.“
Bsp. 17: Zeitungsartikel Fußnote: 1 Vgl. o.V. 1999, S. 14. Im Literaturverzeichnis: o.V. 1999 o.V.: In vielen Unternehmen schwindet
die Macht der Personalmanager. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 21 vom 29.01.1996
Bsp. 18: Körperschaft als Herausgeber Fußnote: 1 Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.),
Jahresgutachten 1998, S. 39. Im Literaturverzeichnis:
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Jahresgutachten 1998 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Stuttgart: Metzler-Poeschel, 1998
Kapitel 4 Seiten- und Werkgestaltung
4.1 Seitenformat Vor der Gestaltung der einzelnen Seiten ist das Format festzulegen. Dafür greift man am besten zu der in den zwanziger Jahren zum Normformat erhobenen DIN-Formatreihe. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen beruht dieses Format auf einem harmonisch empfundenen Seitenverhältnis1 und zum anderen ist dieses Normformat, vor allem DIN A4, eine preiswerte Variante für Studierende.
3:4
Goldener Schnitt =5:8
DIN A4 =1: 2
2:3
Abb. 4.1: Harmonische Seitenformate nach Tschichold
1 Vgl. Khazaeli 2001, S. 266.
46 4 Seiten- und Werkgestaltung
Gewisse Zahlenverhältnisse wirken besser als willkürlich gewählte und nicht immer sind die Normformate der DINA-Reihe die am besten geeigneten. In Abb. 4.1, S. 45 werden verschiedene Formate aufgezeigt, welche nach Jan Tschichold als besonders ausgewogen gelten. Für wissenschaftliche Arbeiten empfiehlt sich aus Kostengründen DIN A4. In jedem CopyShop kann sich der Verfasser seine Arbeit ohne Probleme auf A4 ausdrucken und dann normgerecht binden lassen. Das Verhältnis 1:√2 heißt nicht automatisch DIN A4, es beinhaltet auch kleinere oder größere Formate. Kleinere Größen als A4, auch in den anderen drei Relationen, sind für solche Arbeiten geeignet. Die fertige Arbeit kann ebenfalls auf A4 gedruckt werden und wird danach in das jeweilige Endformat beschnitten. Es ist nicht zu empfehlen, ein Werk größer als A4 anzulegen, da es unhandlich werden kann und die Kosten unnötig steigen. Wenn das Seitenformat nicht durch den Betreuer vorgegeben ist, lohnt es sich durchaus, mit mehreren Formaten zu experimentieren und für sich das beste herauszufinden.
4.2 Umschlag und Titelseite Zu jeder wissenschaftlichen Arbeit gehören ein Umschlag bzw. Einband mit eventuellem Rückentitel und eine Titelseite. Beide werden nicht in die Seitennummerierung aufgenommen. Der Einband ist die äußere Hülle eines Buches. Er wird üblicherweise aus Einbandmaterialien wie Leder, Pappe oder
4.2 Umschlag und Titelseite
47
Leinen hergestellt. Der Einband übernimmt bei wissenschaftlichen Arbeiten die Funktion des Schutzumschlages. Bei der Erstellung gilt die gestalterische Freiheit des Autors. Wichtig ist, dass der Titel der Arbeit und vor allem der Autor erkennbar sind. Einband und Rückentitel werden je nach Material direkt aufgedruckt oder eingeprägt2. Bei allen Werken, welche dicker als drei Millimeter sind, sollte zur besseren Auffindbarkeit ein Rückentitel auf den Umschlag aufgebracht werden. Dieser verläuft im deutschsprachigen Raum längs von unten nach oben.Wird die Arbeit dicker als ein Zentimeter, kann auch ein Quertitel in Erwägung gezogen werden.3 Der Rückentitel besteht aus dem Namen des Autors sowie dem Titel der Arbeit. Das Titelblatt ist ein Teil des Werkes – auch seiner typografischen Form nach – und muss daher zur übrigen Typografie der Arbeit passen. Die Titelseite wird nur einseitig beschrieben und sollte folgende Angaben enthalten: • Hochschule, Studiengang • Name des betreuenden Professors • Titel der Arbeit • Art der Arbeit (Diplomarbeit, Dissertation, …) • Abgabedatum • Name des Verfassers (eventuell: E-Mail-Adresse)
2 Siehe dazu auch Abschnitt 4.4. 3 Tschichold 1975, S. 191.
48 4 Seiten- und Werkgestaltung
Für den Titel gelten die Randverhältnisse der Seite und die Stellung des Satzspiegels. Der Titel darf nicht in die Mitte der Papierbreite gestellt werden, damit er nicht aus dem Zusammenhang mit dem Gesamtwerk tritt. Seine Zeilen dürfen den Satzspiegel nirgends überschreiten.
4.3 Material zur Fertigstellung Zum Drucken und Binden der Arbeit gibt es verschiedene Materialien. Dazu gehören Papier, Gewebe, Kunststoff, Metall und Leder. Papiere werden nach Flächengewicht und Volumen unterschieden. Das Flächengewicht gibt die Masse eines Materials in Abhängigkeit von der Fläche an. Es müsste also eigentlich Flächenmasse heißen. So gibt zum Beispiel das Flächengewicht 100 g/m² an, dass ein Bogen von 1 m² des bezeichneten Papiers 100 g wiegt. Die Einheit des Flächengewichtes ist g/m² (Gramm/Fläche). Weiterhin werden nach dem Flächengewicht drei verschiedene Papiere unterschieden: • 7 g/m² – 150 g/m² = Papier • 151 g/m² – 600 g/m² = Karton • über 600 g/m² (ca. 1,5 mm Dicke) = Pappe Unter Volumen versteht man den Rauminhalt eines Körpers. Bei Papier gibt es das Verhältnis der Dicke des Papiers zum
4.3 Material zur Fertigstellung 49
Flächengewicht an. Normal gearbeitetes Papier mit normaler Glätte wird hinsichtlich seines Rauminhaltes als einfaches Volumen oder 1/1 Volumen bezeichnet. Bei gleichem Quadratmetergewicht ist ein Papier umso griffiger, je voluminöser es ist. Beispielsweise hat Papier bei einem Gewicht von 100 g/m² folgende Dicken: • 1-faches Volumen = 0,100 mm Dicke • 1,25-faches Volumen = 0,125 mm Dicke • 1,5-faches Volumen = 0,150 mm Dicke • 1,75-faches Volumen = 0,175 mm Dicke • 2-faches Volumen = 0,200 mm Dicke • 2,2-faches Volumen = 0,220 mm Dicke Bei der Wahl des Papiers für wissenschaftliche Arbeiten spielt es keine große Rolle, ob ein- oder doppelseitiger Druck vorgesehen ist. Es sollte aber ein Papier mit einem Flächengewicht von mindestens 100 g/m² verwendet werden, um ein Durchscheinen zu vermeiden. Weiterhin ist – vor allem bei doppelseitigem Druck – ein Probedruck empfehlenswert, um Passgenauigkeit und Durchscheinen zu überprüfen. In manchen Fällen ist es besser, auf ein Papier mit einem Flächengewicht von 120 g/m² zurückzugreifen. Das Papiervolumen ist bei wissenschaftlichen Arbeiten relativ unwichtig, hier reicht die billigere Variante des einfachen Volumens. Hat man sich beim Einband für ein Softcover entschieden,
50
4 Seiten- und Werkgestaltung
so sollte der Karton mindestens 250 g/m² haben, damit eine gewisse Stabilität vorliegt, beim Hardcover sollte die Pappe ca. 2,5 mm dick sein.
4.4 Binde- und Prägetechnik Zur Fertigstellung des Gesamtwerkes stehen verschiedene Heft- und Bindearten zur Verfügung. Dazu gehören Klebebindung, Spiralbindung und Fadenheftung. Bei der Klebebindung von Soft- und Hardcover erfolgen Heftung und Bindung in einem Arbeitsgang. Der Rücken der zusammengetragenen Blätter wird aufgeraut, gefräst, mit Klebstoff versehen und beim Hardcover zusätzlich mit Gaze sowie einem weiteren Papier überklebt (vgl. Abb. 4.2). Die Laufrichtung des Papiers muss dabei unbedingt parallel zum Bund sein, sonst lässt sich die Arbeit später nicht ordentlich aufschlagen und die Feuchtigkeit des Klebstoffes würde zu starken Wellenbildungen im Bund und
Abb. 4.2: Klebebindung
Abb. 4.3: Spiralbindung
4.4 Binde- und Prägetechnik
51
damit zum Aufplatzen der Bindung führen.4 Dies ist vor allem zu beachten, wenn den gedruckten Seiten noch etwas vor der Bindung beigelegt wird, wie Tabellen oder sonstige größere Beilagen, die extra gefalzt werden. Spiralbindung ist eine Bindeart, bei der auf der zu bindenden Seite des Bindegutes Löcher gestanzt werden. Mit Hilfe einer Drahtspirale werden die einzelnen Blätter verbunden (vgl. Abb. 4.3, S. 50). Durch diese Verbindungen kann das Werk leicht und weit – bei guter Haltbarkeit der Bindung – geöffnet werden.Teilweise lassen sich Blätter in Spiral- oder Ringsystemen vollständig umlegen. 5 Ein anderes Verfahren, was eher für hochwertige Werke verwendet wird, nennt man Fadenheftung. Hier werden die Blätter mit Hilfe eines Fadens entweder miteinander oder auf ein textiles Heftmaterial (Gaze oder Bänder) „genäht“. Anschließendes Leimen verstärkt und stabilisiert den Buchblock. Spiralbindungen sind (vor allem bei Studierenden) sehr beliebt und preiswert, trotzdem sollte man für wissenschaftliche Arbeiten eher feste Bindungen (z. B. Klebebindung) verwenden. Die meisten Professoren bevorzugen eine feste Bindung, da sie einen professionelleren Eindruck macht und kein Austauschen von Blättern mehr möglich ist.6
4 Vgl.Teschner 1997, S. 15/34. 5 Vgl.Teschner 1997, S. 15/35. 6 An vielen Universitäten werden Spiralbindungen deshalb nicht akzeptiert.
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4 Seiten- und Werkgestaltung
Beim Fertigstellen des Werkes ist auch auf die Art des Einbandes zu achten. Beim Softcover wird der Umschlag (Einband), unabhängig von der Bindetechnik, direkt an den Buchrücken angeklebt. Der nun mit einem Umschlag fest verbundene Buchblock wird in einem Dreischneider beschnitten. Ist der Buchblock jedoch für einen Hardcover-Titel (Deckenband) bestimmt, werden zusätzlich ein Vorsatz und Gaze angebracht, um den bereits beschnittenen Buchblock mit der Buchdecke zu verbinden. Da Hardcover nicht bedruckt werden können, sind Titel und Autor einzuprägen. Man unterscheidet zwischen Farb- und Blindprägung. Die Prägung ist vor dem Verbinden mit dem Buchblock vorzunehmen. Farbprägung bezeichnet in der Buchherstellung das Einprägen eines Elementes in ein Material, wobei zwischen Prägestempel und Material eine dünne farbige Folie läuft, die durch die Einwirkung von Wärme und Druck des Prägestempels auf das zu prägende Material übertragen wird. Blindprägung bedeutet dagegen Prägung ohne Prägefolie, wobei hier vertiefte bzw. erhabene Bereiche im geprägten Material entstehen.
4.5 Inhaltliche Abfolge der Seiten
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4.5 Inhaltliche Abfolge der Seiten Ein weiterer Punkt für die Übersichtlichkeit ist die inhaltliche Abfolge der einzelnen Seiten. Hierfür gibt es mehrere Varianten. Eine Möglichkeit der Seitenabfolge ist zum Beispiel folgende7: 1. Deckblatt 2. Titelblatt 3. [Vorwort] 4. Inhaltsverzeichnis (Gliederung) 5. Abbildungs-,Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis 6. Haupttext 7. Zusammenfassung 8. Anhang 9. [Glossar] 10. [Danksagung] 11. Literaturverzeichnis Mit Ausnahme von Deckblatt und Titelseite sind sämtliche Seiten zu nummerieren. Es ist allgemein üblich, den Text mit arabischen Ziffern und die Gliederung, das Abbildungs-,Tabellenund Abkürzungsverzeichnis mit römischen Ziffern zu versehen. Literaturverzeichnis und Anhang werden alphanumerisch mit einem Präfix (z. B. A-1, A-2, B-1, B-2 etc.) gekennzeichnet.
7 Punkte in Klammern [...] sind verzichtbar.
Kapitel 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Zum Schreiben einer Diplomarbeit oder anderen wissenschaftlichen Arbeiten nutzt man schon lange keine Schreibmaschine mehr. Heute werden wissenschaftliche Arbeiten in DTP-Programmen geschrieben, welche es ermöglichen,Texte systematisch und zugleich typografisch ansprechend zu gestalten. Es ist erforderlich, dass man die einfachsten Grundfunktionen der Programme beherrscht. Dazu gehören das Nutzen und Anpassen von Formatvorlagen und der Gebrauch von Feldern Nutzung von DTP-Programmen bei der Erstellung einer Diplomarbeit
InDesign
MS Word
Quark XPress
Open Office
LaTeX
Abb. 5.1: Umfrage zur Nutzung von DTP-Programmen
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
bzw. Platzhaltern für automatisch erzeugte Textelemente (z. B. Querverweise, Nummern). Es existieren verschiedene Textbearbeitungs- und Satzprogramme, mit denen man verschiedene Manuskripte erstellen kann. Die bekanntesten sind Microsoft Word, Open Office, LaTeX, Adobe InDesign und Quark XPress. In diesem Kapitel werden die von Studierenden am häufigsten genutzten Programme1 Microsoft Word und Adobe InDesign etwas genauer betrachtet und dabei auf die jeweiligen Vor- und Nachteile eingegangen. Die aufgeführten Tastaturbefehle beziehen sich alle auf Windows (PC) mit deutscher Tastatur. Diese Befehle gelten gleichermaßen für Apple Macintosch und englische Tastaturen. Beim Apple Macintosch muss statt der nicht exististierenden [Strg]-Taste die Apple-Taste und für die [Alt]- die [ ]-Taste verwendet werden. Bei der englischen Tastatur wird die [Strg]Taste durch die [Ctrl]-Taste ersetzt.
1 Siehe Umfrage in Abb. 5.1, S. 55. Vom 22. Juni bis 11. Juli 2006 wurde von der Autorin eine Internetumfrage bei den Studierenden der Druck- und Medientechnik (TFH-Berlin) zur Nutzung von DTP-Programmen bei der Erstellung der Diplomarbeit durchgeführt. Es haben sich 107 Studierende an dieser Umfrage beteiligt. Dazu gehören Absolventen und Studierende, wobei diese unterschieden werden in diejenigen, welche gerade die Diplomarbeit schreiben, und solche, welche die Abschlussarbeit noch schreiben werden.
5.1 Microsoft Word
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5.1 Microsoft Word Eines der bekanntesten Schreibprogramme ist Microsoft Word (MS Word), doch nur wenige wissen, dieses Programm effektiv zu nutzen. Bei richtiger Anwendung kann es fast die ganze Arbeit des Formatierens und Automatisierens übernehmen. Alle Beschreibungen beziehen sich auf die Version MS Word 2003 und beruhen neben den eigenen Erläuterungen auf den Quellen Matthes 2004, Greis 1997 und der MS Word-Hilfedatei. Da sich ihre Inhalte überschneiden und ineinander greifen, wird nicht bei jeder Aussage explizit darauf hingewiesen, auf welche der drei Quellen sie sich bezieht. 5.1.1 Formatieren mit Formatvorlagen Die zahlreichen Buttons in der standardmäßigen Einstellung der Symbolleisten bieten einfache und schnelle Formatierungsmöglichkeiten.Wird aber ein längeres Dokument – etwa eine wissenschaftliche Arbeit – erstellt, sind immer wieder dieselben Formatierungen für funktional gleiche Textteile zu verwenden. Im Sinne der Formatierung lassen sich in einem Dokument Zeichen eines Wortes, Wörter eines Absatzes, Absätze eines Werkes und das gesamte Werk unterscheiden. Dazu gibt es in MS Word drei unterschiedliche Möglichkeiten der Formatierung: • Direkte Formatierung markierter Teile eines Textes; das können Zeichen, Wörter, Sätze oder Absätze sein. • Formatierung gleicher Teile des ganzen Werkes durch
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Formatvorlagen, die innerhalb des Dokumentes gespeichert werden. • Formatierung mehrerer Dokumente durch Verwendung gemeinsam genutzter Layoutvorlagen, die als so genannte Dokumentvorlage in Form einer eigenständigen Datei gespeichert sind. Die direkte Formatierung ist auf den ersten Blick am einfachsten, wird allerdings sehr aufwendig, wenn manuell Änderungen durchgeführt werden müssen. Als effektive Arbeitserleichterung ist daher die Formatierung mit Formatvorlagen zu empfehlen. Die Grundeinstellung von MS Word verfügt bereits über einige Vorlagen. Sinnvoll ist es, diese an die eigenen Wünsche anzupassen und um weitere zu ergänzen. Das Arbeiten mit Formatvorlagen hat den Vorteil, dass bei der Erstellung und Änderung viel Zeit gespart wird und gleich-
Abb. 5.2: Absatzformate in MS Word
5.1 Microsoft Word
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zeitig sichergestellt ist, dass das Manuskript einheitlich gestaltet wird. Die Verwendung von Formatvorlagen ist unerlässlich zur Erstellung von Verzeichnissen, lebenden Kolumnentiteln in der Kopfzeile und zur Verwendung von Querverweisen. In den Formatvorlagen können alle Attribute eines Absatzes oder Zeichens gespeichert werden. Dazu gehören Schrift (Art, Größe, Lage, Farbe), Absätze (Zeilenabstand, Abstand vor und nach, Ausrichtung, Einzüge, Seitenumbruch – vgl. Abb. 5.2, S. 58), Silbentrennung, Nummerierung und Aufzählungen und Rahmenformate (Rahmenlinien, Schattierungen). 5.1.2 Abschnitte verwenden Eine oft vernachlässigte Funktion bietet die Verwendung verschiedener Abschnitte innerhalb eines Dokumentes. Eine Unterteilung in Abschnitte hat folgende Vorteile: • Individuelles Seitenlayout (Seitenränder, unterschiedliche Kopf- und Fußzeilen) • Individuelles Seitenformat, beispielsweise kann eine größere Tabelle im Querformat eingefügt werden. (Dann gilt die Einstellung Querformat nur für die Seite, auf der die Tabelle steht. Davor und danach befindet sich ein Abschnittswechsel.) • Fußnotennummerierung je Abschnitt (= Kapitel) bei „1“ beginnen • Seitenzahllayout je Abschnitt individuell definieren (Titelblatt ohne Seitenzahl, Inhaltsverzeichnis mit römischen Seitenzahlen und der Text mit arabischen Seitenzahlen).
60 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Die Festlegung der Abschnitte sollte immer als Erstes erfolgen, da nachträgliches Einfügen viel Arbeit bei der Korrektur der Kopf- und Fußzeilen mit sich bringt. Im Menü Einfügen >> Manueller Umbruch >> Abschnittsumbruch hat man die Wahl zwischen vier verschiedenen Varianten des Umbruchs (vgl. Abb. 5.3).
Abb. 5.3: Manueller Umbruch
Die Einstellung Nächste Seite wird verwendet, wenn für einen neuen Abschnitt (bspw. das Inhaltsverzeichnis) eine neue Seite beginnen soll. In beidseitig gedruckten Dokumenten sollten entsprechend die Optionen Ungerade Seite oder Gerade Seite ausgewählt werden. Wird nur ein bestimmter Bereich innerhalb eines Kapitels in anderem Seitenlayout benötigt, findet der Abschnittsumbruch Fortlaufend Verwendung. Über Datei >> Seite einrichten können diverse Einstellungen vorgenommen werden, die sich nur auf den aktuellen Abschnitt beziehen.
5.1 Microsoft Word
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5.1.3 Kopf- und Fußzeile mit Seitennummerierung Kopf- und Fußzeilen lassen sich für jeden Abschnitt individuell gestalten. Grundvoraussetzung ist dabei die Unterteilung des Manuskripts in sinnvolle Abschnitte. Die Seitenzahl kann man über die Kontextsymbolleiste Kopf- und Fußzeile (siehe Abb. 5.4) einfügen, sie lässt sich hier umfangreich formatieren.
Abb. 5.4: Die Kontextsymbolleiste Kopf- und Fußzeile
Mit dem Button Seitenzahl einfügen wird die aktuelle Seitenzahl als Feld an der Cursorposition in der Kopf- oder Fußzeile eingefügt. Alle Einstellungen zur Formatierung der Seitenzahl beziehen sich auf das Seitenzahlformat eines Abschnitts, somit kann jeder Abschnitt individuell angepasst werden. Unter Zahlenformat kann festgelegt werden, ob Großbuchstaben, römische oder arabische Zahlen verwendet und die Kapitelnummer der Seitenzahl vorangestellt werden sollen. Des Weiteren kann der Wert der Seitennummerierung entweder genau festgelegt oder vom vorherigen Abschnitt fortlaufend übernommen werden. Diese Option funktioniert nur zuverlässig, wenn die Überschriften mit den Standardformatvorlagen wie Überschrift 1, Überschrift 2 usw. formatiert sind. Selbst definierte Formatvorlagen für Überschriften werden hier leider nicht berücksichtig. Bei Integration eines lebenden Kolumnentitels verwendet man am besten ein Feld des Typs Styleref: Einfügen >> Feld >> StyleRef.
62
5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Eine weitere Komponente, welche bei der Erstellung von Kopfund Fußzeilen beachtet werden muss, ist die Verwendung von Einzel- oder Doppelseiten. Bei Doppelseiten gibt es in MS Word die Möglichkeit, gerade und ungerade Seiten anders zu gestalten. Dazu muss man nur Datei >> Seite einrichten >> Kopf- und Fußzeile anders aktivieren. In der Kopf- und Fußzeilenansicht erscheint ein Hinweis am Kopf- bzw. Fußzeilenbereich: gerade Kopfzeile bzw. ungerade Kopfzeile. 5.1.4 Gebrauch von Referenzen Zu den Referenzen gehören bei MS Word Fußnoten, Beschriftung, Querverweis, Indizes und Verzeichnisse. Fußnoten sollte man automatisch durchnummerieren, da sonst eine Aktualisierung (beim Verschieben oder Löschen) nicht erfolgen kann. MS Word nummeriert die Fußnoten automatisch. Dabei hat man die Möglichkeit, diese fortlaufend oder für jede Seite bzw. jeden Abschnitt neu zu nummerieren (siehe Abb. 5.5, S. 63). Fußnoten platziert man über Einfügen >> Fußnote oder die Tastenkombination [STRG]+[ALT]+[F]. Im Text erscheint die Fußnote als hochgestellte arabische Zahl und gleichzeitig wird (in der Normalansicht) das Fußnotenfenster geöffnet, welches alle Fußnoten in numerischer Reihenfolge anzeigt. Möchte man nur die Fußnoten einsehen, welche auf der aktuellen Seite gedruckt werden, so muss man in die Layoutansicht umschalten. Im Fußnotenfenster kann jetzt der passende Fußnotentext eingegeben und formatiert werden. Bei Tabellen und Abbildungen ist die Beschriftung mit Hilfe einer Formatvorlage zu kennzeichnen. Somit muss man die
5.1 Microsoft Word
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Nummerierung bei weiteren Beschriftungen nicht aktualisieren und ein Querverweis auf die gewünschte Beschriftung wird möglich. Im Dialogfenster Einfügen >> Beschriftung wählt man die Beschriftungskategorie aus oder erstellt eine neue Bezeichnung. Nummerierung fügt eine automatische Nummerierung der einzelnen Kategorien ein. Die Beschriftung kann im Text ganz normal formatiert werden.
Abb. 5.5: Fuß- und Endnotenfenster
Abb. 5.6: Querverweise einfügen
Querverweise dienen dazu, auf andere Stellen (Kapitel,Tabellen usw.) im Text zu verweisen. Wurden Überschriften und Beschriftungen als solche mit Hilfe der entsprechenden Formatvorlagen gekennzeichnet, so lassen sich problemlos Querverweise im laufenden Text oder den Fußnoten erstellen. An der markierten Stelle fügt man über Einfügen >> Querverweis den dazugehörigen Verweis ein. Im zugehörigen Dialogfenster kann man nun die Information auswählen, die der Verweis beinhalten soll (vgl. Abb. 5.6). Das Dialogfenster bleibt so lange
64 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
geöffnet, bis es über Abbrechen geschlossen wird. Dadurch besteht die Möglichkeit, nacheinander verschiedene Verweisinformationen einzufügen. Querverweise werden bei jedem Ausdruck automatisch aktualisiert (oder: Bearbeiten >> Alles markieren >> F9). Wenn allen Überschriften die in Frage kommende Überschriftenformatvorlage zugewiesen wurde, wird ohne viel Aufwand über Einfügen >> Index und Verzeichnisse >> Inhaltsverzeichnis das Inhaltsverzeichnis automatisch erstellt. Bei dem Unterpunkt Optionen werden die Formatvorlagen, aus denen das Inhaltsverzeichnis generiert werden soll, und die dazugehörigen Gliederungsebenen festgelegt. Bei benutzerdefinierten Formatvorlagen für die Überschriften ist dieser Schritt unbedingt notwendig, da MS Word standardmäßig versucht, aus den Formatvorlagen Überschrift 1, Überschrift 2 usw. das Verzeichnis zu generieren. Den entsprechenden Formatvorlagen muss die jeweilige Verzeichnisebene zugewiesen werden. Das Aussehen des Inhaltsverzeichnisses, insbesondere die Tabulatoren, ist im Nachhinein noch veränderbar, indem man die von MS Word verwendeten Formatvorlagen anpasst. Über Einfügen >> Index und Verzeichnisse lassen sich analog zum Inhaltsverzeichnis andere Verzeichnisse erstellen, z. B. Abbildungs- und Beispielverzeichnis.
5.1 Microsoft Word
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5.1.5 Überschriften gliedern Überschriften können in MS Word automatisch mit einer Gliederungsnummer versehen werden, da diese ein Absatzattribut der jeweiligen Überschriftenformatvorlage ist. Manuelles Eingeben und vor allem das zeitaufwendige Anpassen dieser Gliederungsnummern bei nachträglichen Änderungen in der Abfolge wird damit hinfällig. Es ist egal, ob erst alle Überschriften mit den entsprechenden Formatvorlagen formatiert wurden und dann die Gliederungsnummer eingefügt wird oder ob im Vorfeld alle Formatvorlagen für die Überschriften angelegt werden und beim Schreiben zum Einsatz kommen. Nachdem alle benötigten Formatvorlagen für die Überschriften angelegt wurden, wird im Fenster Nummerierung der Reiter Gliederung ausgewählt. Hier ist es möglich, verschiedene Gliederungsformate, wie zum Beispiel die dezimale Gliederung, zu wählen. In dem Dialogfeld Gliederung anpassen – Erweitert kann man alle notwendigen Einstellungen vornehmen. In wissenschaftlichen Arbeiten kommen manchmal verschiedene Gliederungssysteme zum Einsatz. Einleitende Kapitel (Vorwort, Einleitung) müssen nicht gegliedert werden. Ein möglicher Anhang ist zu gliedern, allerdings nicht mit dem dezimalen Gliederungssystem, sondern mit einem alphanumerischen System (A-1, A-2, A-3, B-1, B-2 usw.). Hierfür gibt es mit MS Word gute Lösungen. Analog zu den Überschriftenformatvorlagen müssen weitere Absatzformatvorlagen für die verschiedenen Überschriften im Anhang erstellt werden. Es reicht in der Regel aus, zwei Ebenen anzulegen. Die erste Ebene wird alphabetisch mit A, B, C
66 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
und die zweite alphanumerisch mit A-1, A-2 gegliedert. Der Hauptteil des Manuskriptes wird mit arabischen Ziffern (z. B. 1.2.3 oder 2.5) nummeriert. 5.1.6 Einfügen und Formatieren von Abbildungen Tabellen und Grafiken dienen nicht nur zur Auflockerung langer Textabschnitte, sondern verdeutlichen komplexe Zusammenhänge oder veranschaulichen viele Informationen. Eine als Datei gespeicherte Grafik wird mit Einfügen >> Grafik >> Aus Datei in den Text eingefügt. Dabei sollte man beachten, dass nur eine Verknüpfung zur Grafikdatei in das Dokument eingefügt wird und keine Kopie. Je nach Größe der Grafikdatei(en) kann die Manuskriptdatei sonst relativ groß werden und somit nicht nur mehr Speicherplatz, sondern auch mehr Arbeitsspeicher beanspruchen. Bei der Tabellenfunktion ist erst die leere Tabelle einzufügen, bevor man sie mit Text füllen kann. Es ist nicht möglich, aus einem bereits vorhandenen Text eine Tabelle zu erstellen. Im Dialogfeld Tabelle >> Tabelle einfügen legt man Spalten- und Zeilenanzahl der Tabelle sowie die Spaltenbreite fest. Jede Zeile und Spalte kann für sich formatiert oder auch mehrere Zellen gleichzeitig in Bezug auf Rahmen, Schrift etc. geändert werden. Die Tabelle kann durch weitere Spalten und/oder Zeilen erweitert sowie die Spalten- und Zeilenbreite angepasst werden. In wissenschaftlichen Arbeiten ist es oft sinnvoll,Tabelleninhalte grafisch in einem Diagramm darzustellen. Dazu wählt man im Menü Einfügen >> Objekt >> Neu erstellen den Objekttyp Microsoft Excel-Diagramm aus und im Dokument erscheinen
5.1 Microsoft Word
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ein Diagramm und die dazugehörigen Beispieldaten in einer Tabelle. Die Beispieldaten sind durch die eigenen Daten zu ersetzen und die Art des Diagramms festzulegen. Es ist auch möglich, aus einer bereits bestehenden MS Word-Tabelle ein Diagramm zu generieren. Dazu markiert man die entsprechende Tabelle und fügt, wie oben beschrieben, ein Diagramm ein. Im Dokument erscheint ein Diagramm mit den Daten aus der markierten Tabelle und die dazugehörenden Daten sind zusätzlich in einem Datenblatt aufgelistet. Diagramme können jederzeit durch einen Doppelklick verändert und formatiert werden. Um Textfelder (z. B. für Bildunterschriften), Diagramme und Grafiken zu formatieren, markiert man das entsprechende Element und wählt im Menü Format >> Grafik. In diesem Dialogfeld nimmt man auch Einstellungen zu Farben und Linien, Größe, Layout, Bild,Textfeld und Web vor. Ein wichtiger Punkt beim Formatieren ist der Reiter Layout >> Weitere >> Textfluss, da hier die Umbruchart, der Textfluss und der Abstand vom Text festgelegt werden (vgl. Abb. 5.7).
Abb. 5.7: Erweiterte Layoutformatierung
68 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Wie schon im Abschnitt 3.3.2 erwähnt, sollte man alle Tabellen und Grafiken durchnummerieren. Dafür werden am besten die Formatvorlagen von MS Word verwendet und an die eigenen Formatierungen angepasst. Zur besseren Übersicht ist es sinnvoll, auch Kapitelnummern in die Abbildungsnummerierung zu integrieren. Um diese in die Beschriftung der Bildunterschrift mit einzuschließen, muss man den Kapitelüberschriften eine eindeutige Überschriftenformatvorlage zuweisen. Diese Beschriftung findet man im Menüpunkt Einfügen >> Referenz >> Beschriftung. Dort wird das Element (z. B. Abbildung) ausgesucht, zu dem MS Word die Beschriftung hinzufügen soll. Im Fenster Nummerierung ist das Kontrollkästchen Kapitelnummer einbeziehen zu aktivieren. Möchte man von den Bildunterschriften auf andere Abschnitte etc. verweisen, sollten auch hier die Möglichkeiten von MS Word genutzt und Querverweisfelder eingefügt werden. 5.1.7 Dokument fertig stellen Ist der Text eingegeben und formatiert, könnte man ihn ausdrucken. Doch jede inhaltlich noch so gute wissenschaftliche Arbeit wird durch Rechtschreib- und Grammatikfehler herabgewürdigt. MS Word hat ein umfangreiches Angebot, die sprachlichen Aspekte in Bezug auf Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck zu überprüfen. Die Rechtschreibprüfung (Extras >> Rechtschreibung und Grammatik) erkennt recht zuverlässig Tippfehler wie Buchstabenverwechslungen, Groß- und Kleinschreibung, Getrenntund Zusammenschreibung. Die Grammatikprüfung kontrol-
5.1 Microsoft Word 69
liert „natürliche Sprache“, führt eine umfangreiche Analyse des Textes durch und markiert potenzielle Fehler, z. B. zu viele Leerzeichen, falsche Endungen, Satzstellung, Übereinstimmung (Kongruenz), verwechselbare Wörter und die richtige Verwendung von Fällen (Kasus). Die Rechtschreib- und Grammatikprüfung läuft meistens im Hintergrund und kennzeichnet sofort Rechtschreibfehler mit einer roten und Grammatikverstöße mit einer grünen Wellenlinie. Ist dies nicht der Fall, kann über Extras >> Optionen >> Rechtschreibung und Grammatik die Überprüfung während der Eingabe aktiviert werden. Des Weiteren können in diesem Fenster Feineinstellungen (z. B. Internet- und Dateiadressen ignorieren) zur Rechtschreibund Grammatikprüfung vorgenommen und neue Wörterbücher für Fachwörter etc. erstellt werden. Außerdem bietet MS Word Hilfe beim Finden von Synonymen. Das entsprechende Wort muss markiert werden und das Programm zeigt über Extras >> Sprache >> Thesaurus verschiedene Synonyme an. Die Rechtschreibprüfung und der Thesaurus können auch auf Dokumente in fremden Sprachen angewendet werden. Weitere Hilfen sind Suchen und Ersetzen (über Bearbeiten >> ). Im gesamten Dokument können so Ersetzungen vorgenommen oder es kann ein bestimmtes Wort gesucht werden. Dies ist zum Beispiel sehr hilfreich, wenn zwei verschiedene Abkürzungen verwendet wurden. Mit der Funktion Ersetzen ändert man alle gewünschten Wörter auf einmal, statt jeden einzelnen Fehler im Dokument zu suchen.
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
5.2 Adobe InDesign Adobe InDesign ist ein beliebtes Layoutprogramm, da hier sowohl mit Vektorgrafiken als auch mit mehreren Seiten gearbeitet werden kann und eine umfangreiche Textverarbeitung möglich ist. Es wird nur auf Adobe InDesign ab Version CS2 eingegangen, da erst ab dieser Version automatisierte Fußnoten verwendet werden können. In diesem Abschnitt wird neben dem eigenen Geistesgut auch auf die Quellen Seimert 2005, Rieß 2004 und Rzehak 2001 Bezug genommen. Da sich auch in diesem Abschnitt die Inhalte der einzelnen Quellen überschneiden und ineinander greifen, wird nicht bei jeder Aussage explizit darauf hingewiesen, aus welcher Quelle sie entnommen ist. 5.2.1 Programmaufbau Die meisten Layoutprogramme arbeiten nach dem Prinzip, Dokumentenseiten anzulegen, die auf Mustervorlagen basieren. Bei Layoutwerkzeugen ist es üblich, dass sich alle Objekte im Rahmen befinden. Der Text wird somit nicht direkt auf die Seite geschrieben, sondern es wird ein Rahmen erstellt, in den der Text oder ein Bild integriert werden. Bei der Verwendung von Bildern und Grafiken bettet InDesign diese nicht in das Dokument ein, sondern erzeugt lediglich eine Vorschaudatei, die zum Arbeiten genutzt wird. Weiterhin bietet InDesign Arbeitshilfen wie Lineale, Hilfslinien und Raster. Ein wichtiges Hilfsmittel sind die Lineale, mit denen es möglich ist, Objekte (Textfelder, Grafiken etc.) exakt
5.2 Adobe InDesign
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zu positionieren und auszurichten. Außerdem dienen sie der besseren Orientierung und Positionierung, da man so sehr schnell erkennen kann, an welcher Position sich ein Objekt momentan befindet. Lineale können, wenn sie nicht sichtbar sind, mit der Tastenkombination [Strg]+[R] eingeblendet werden. Zu jeder Bewegung, die mit dem Mauszeiger durchgeführt wird, wandert synchron eine kleine graue Linie auf beiden Linealen. Die Maßeinheit des Lineals kann man in den Voreinstellungen den eigenen Vorstellungen (mm, cm etc.) anpassen. Ebenso wie die Lineale dienen die Hilfslinien der besseren Orientierung und haben zusätzlich die Aufgabe einer Platzierungshilfe. Es sind hellblaue Linien, die auf dem Bildschirm angezeigt werden, jedoch nicht im Ausdruck erscheinen. Diese Linien sind sehr hilfreich, um Grafiken oder Textrahmen exakt auszurichten. Um Hilfslinien zu erstellen, klickt man mit der Maus in eines der beiden Lineale und zieht bei gedrückter linker Maustaste den Mauszeiger an die gewünschte Stelle. Hilfslinien blendet man über Ansicht >> Hilfslinien einblenden ein, sie können mit [Alt]+[Strg]+[Ü] fixiert werden, um ein ungewolltes Verschieben zu vermeiden. Zusätzlich zu den Hilfslinien setzt man auch Raster ein. In InDesign stehen dafür Grundlinien- und Dokumentenraster zur Verfügung. Das Grundlinienraster deckt ganze Druckbögen ab und ähnelt einem linierten Blatt. Von diesem Raster wird der Zeilenabstand für den Textkörper in einem Dokument wiedergegeben. Richtet man seinen Text an diesem Raster aus, ist die Registerhaltigkeit des Textes sichergestellt. Das Dokumentenraster deckt die gesamte Montagefläche ab.
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Es sieht wie Millimeterpapier aus und wird zum Ausrichten von Objekten verwendet. 5.2.2 Erstellen von Mustervorlagen Bei der Gestaltung und Erstellung von Mustervorlagen sind keinerlei Grenzen gesetzt.Alle hier platzierten Objekte finden sich auf den Dokumentenseiten wieder. Dies ist von Vorteil, wenn man Objekte – etwa Seitenangaben oder Kopfzeilen – platzieren möchte, die sich auf allen Seiten an der gleichen Stelle befinden. Es ist möglich, in einem Dokument mehrere Mustervorlagen für unterschiedliche Zwecke zu erstellen. So ist es denkbar, für die Titelseite, die erste Kapitelseite und die restlichen Seiten drei oder mehr verschiedene Mustervorlagen zu gestalten. Basiert eine Mustervorlage auf einer anderen, so sind die Elemente der Ausgangsmustervorlage festgesetzt und man kann diese nur erweitern. Objekte, die auf den Mustervorlagen angeordnet werden, kann man von den Dokumentenseiten nicht ansprechen.Wird zum Beispiel ein Mustertextrahmen erstellt und man möchte diesen benutzen, muss er aktiviert werden ([Strg]+[Umschalt]+ Mausklick), bevor man den Text einfügen kann. Aktiviert man ein Mustervorlagenobjekt, so wird dieses auf der Dokumentenseite zum halbeigenständigen Objekt. Das bedeutet, dass es den Bezug zur Mustervorlage nicht ganz verloren hat. Ändert man jedoch die spezifischen Eigenschaften, so handelt es sich ab diesem Zeitpunkt um ein eigenständiges Objekt. Man hat jederzeit die Möglichkeit, die geänderten Mustervorlagenobjekte wieder in festgesetzte zurückzuverwandeln. Dazu wählt
5.2 Adobe InDesign
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man in der Seiten-Palette die Option Ausgewählte Musterseitenobjekte wiederherstellen. Eine Mustervorlage kann man beliebig oft als Muster für neue Dokumente verwenden, wenn man sie als InDesign CS2Vorlage abspeichert. 5.2.3 Arbeiten mit Formatvorlagen Formatvorlagen erleichtern das Formatieren von längeren Textpassagen und komplexen Dokumenten. Absatzformate werden im Normalfall für Überschriften, Fließtext oder Bildunterschriften verwendet. Da sich aber innerhalb eines Absatzformates lediglich Absätze formatieren lassen, werden Auszeichnungen in einem Absatz durch Zeichenformate definiert. Absatz- und Zeichenformate kann man in der jeweiligen Absatzbzw. Zeichenpalette erstellen und anpassen. InDesign bietet verschiedene Einstellmöglichkeiten bei den Absatzformaten an, die aus MS Word noch nicht bekannt sind. Dazu gehören zum Beispiel Flattersatzausgleich und Adobe-
Abb. 5.8: Absatzformatoptionen in Adobe InDesign
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Absatzsetzer. Mit Hilfe des Flattersatzausgleichs erhält man ei-
nen ausgeglichenen Textrand. Möglich ist dabei, dass manche Worte schon umbrochen werden, obwohl sie noch auf die Zeile passen würden. Beim Adobe-Absatzsetzer hat man im Dialogfeld Abstände >> Setzer die Wahl zwischen dem Adobe-Ein-ZeilenSetzer und Adobe-Absatzsetzer (Vgl. Abb. 5.8, S. 73). Beim Ein-Zeilen-Setzer wird jeweils die aktuelle Zeile betrachtet und nur entschieden zwischen Umbruch und Silbentrennung. Der entstehende Weißraum wird dabei nicht beachtet. Der Absatzsetzer prüft den gesamten Absatz und InDesign sucht nach dem bestmöglichen Gesamtergebnis zwischen Silbentrennung und einem ausgeglichenen Satzbild. Wie bereits erwähnt, befinden sich die kompletten Textelemente innerhalb von Textrahmen. Um ein optisch sauberes Schriftbild zu erhalten, ist es notwendig, dass Trennungen, Anführungszeichen und andere Elemente, die eine optische Geschlossenheit der Satzkante stören, minimal aus der Zeile herausgestellt werden. InDesign ermöglicht dies durch das Verwenden eines optischen Ausgleichs der Satzkanten durch Aktivieren der Option Optischer Randausgleich im Menü Schrift >> Textabschnitt. Da es sich bei dieser Option um eine Rahmenfunktion handelt, kann diese den Absatz- und Zeichenformaten nicht zugewiesen werden. Bei verketteten Textrahmen genügt es, bei einem Rahmen der Textkette die Option zu aktivieren. In InDesign ist es möglich,Textdokumente (txt, rtf, doc, xls) in Textrahmen zu platzieren. Dabei übernimmt InDesign auch die Formatierungen mit den entsprechenden Formatvorlagen.
5.2 Adobe InDesign
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Handelt es sich bei dem Dokument um mehrere Seiten, dann ist zum Platzieren die [×]-Taste gedrückt zu halten und InDesign fügt automatisch so viele Seiten ein wie notwendig, um den gesamten Text im Dokument zu platzieren, und verkettet die Textrahmen jeder Seite miteinander. 5.2.4 Erstellen eines Buches In InDesign ist es möglich, jedes Kapitel in einer Extradatei zu erstellen und diese Dateien in einem Buch zusammenzufassen. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die einzelnen Dateien nicht so groß werden und somit nicht so viel Arbeitsspeicher benötigen; es erspart auch die Arbeit mit Abschnitten und ermöglicht eine individuelle Bearbeitung der einzelnen Dokumente. Werden InDesign-Dokumente zu einem Buch zusammengefasst, können die Seiten fortlaufend nummeriert, ein Abbildungsoder Inhaltsverzeichnis für alle Dokumente erstellt und das gesamte Buch ausgedruckt oder exportiert werden, als wäre es eine einzige Datei. Ein Buch wird über Datei >> Neu >> Buch erstellt. Hat man dem Buch einen Namen gegeben, öffnet InDesign die BuchPalette mit diesem Namen auf einer Registerkarte. In dieser Palette können alle Dokumente hinzugefügt werden, die in dem InDesign-Buch enthalten sein sollen (z. B.Titelseite, Vorwort, Verzeichnisse und Kapitel). Die Dokumente sind zunächst in der Reihenfolge aufgelistet, in der sie hinzugefügt werden. Die Reihenfolge kann leicht durch Ziehen nach oben oder unten geändert werden. Ist ein Dokument aus dem Buch zu entfernen, wählt man dieses aus und klickt auf das Minuszeichen in der
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Palette. Dadurch wird das Dokument lediglich aus dem Buch entfernt – die Datei wird nicht gelöscht. 5.2.5 Seitennummerierung innerhalb eines Buches Wie mit MS Word ist es mit Adobe InDesign möglich, die Seiten automatisch und für die einzelnen Abschnitte (Mustervorlagen) unterschiedlich nummerieren zu lassen. Dafür benutzt man so genannte Platzhalter (Schrift >> Sonderzeichen einfügen >> Automatische Seitenzahl) in der Mustervorlage, welche auf dem Dokument die richtige Seitennummer einfügen. Bei InDesign existieren zwei Einstelloptionen für die Seitennummerierung. Es wird unterschieden zwischen der Nummerierung der Dokumente in Bezug auf das gesamte Buch und die Seitennummerierung innerhalb des Dokumentes. Im Paletten-Menü Seitennummerierungsoptionen für Buch können die Optionen zur Seitenabfolge innerhalb des Buches ausgewählt werden. Möchte man die Seiten automatisch durchnummerieren, wählt man die Option Automatische Paginierung. Bei doppelseitigem Layout beginnen alle Kapitel auf einer unge-
Abb. 5.9: Seitennummerierungsoptionen für Dokument
5.2 Adobe InDesign
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raden (rechten) Seite, so dass unter Umständen einige Seiten leer bleiben. Deshalb kann eingestellt werden, ob Kapitel auf ungeraden oder geraden Seiten oder auf der Seite, welche auf das vorherige Kapitel folgt, beginnen sollen und ob Leerseiten einzufügen sind. Für die Einstellungen zur Seitennummerierung innerhalb eines Dokumentes wählt man im Paletten-Menü Seitennummerierungsoptionen für Dokument (vgl. Abb. 5.9, S. 76). Handelt es sich bei dem entsprechenden Dokument um ein Kapitel, bei dem die Seitennummerierung vom vorhergehenden Dokument fortgeführt werden soll, aktiviert man die Option Automatische Seitennummerierung. Sollen die Seiten des Dokumentes anders als beim vorhergehenden durchnummeriert werden, wählt man die Option Seitennummerierung beginnen bei und gibt die Seitenzahl für die erste Seite des Dokumentes ein. Außerdem können Einstellungen zu der Nummerierungsart vorgenommen werden: • 1, 2, 3 etc. für Kapitel • I, II, III etc. für Vorwort und Verzeichnisse • Präfixe (z. B. A-1, A-2) für Anhänge Diese Optionen sollte man für jedes Dokument des Buches separat bestimmen.Wurde für ein Dokument bereits ein Präfix definiert, wird es in der Buch-Palette angezeigt. Ändert man es dort, nimmt InDesign die entsprechenden Änderungen im Dokument automatisch vor.
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
5.2.6 Einfügen und Formatieren von Abbildungen Eine wissenschaftliche Arbeit ist ein komplexes, mehrseitiges Dokument mit hohem Bild- und Grafikanteil. Dadurch wird die Software in puncto Geschwindigkeit stark gefordert. Für die Geschwindigkeit beim Dokument- und Bildaufbau sind mehrere Faktoren (Hardware, Arbeitsspeicher etc.) entscheidend. Deshalb existieren in InDesign unterschiedliche Bilddarstellungsqualitäten und es besteht die Möglichkeit, Bilder abzublenden. Im Menü Bearbeiten >> Voreinstellungen >> Anzeigeoption hat man die Wahl zwischen Schnelle Anzeige (72-dpi-Darstellung), Anzeige mit hoher Qualität (beste Qualität,Vollauflösung) und Typische Anzeige (guter Kompromiss zwischen guter Anzeigequalität und schneller Anzeige). Über das Menü Datei >> Platzieren kann eine Vielzahl von verschiedenen Grafikformaten2 in das Dokument eingefügt werden. Beim Einfügen einer Grafik kann es passieren, dass
Abb. 5.10: Konturenführung 2 Tabelle mit den importfähigen Grafikformaten im Anhang, S. 129.
5.2 Adobe InDesign
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Textrahmen oder andere Abbildungen überdeckt werden. In der Palette Konturenführung (vgl. Abb. 5.10, S. 78) kann man dieses Problem beheben und die Konturen den eigenen Bedürfnissen anpassen. Dabei hat man die Wahl zwischen Keine Konturenführung, Konturenführung um Begrenzungsrahmen, Konturenführung um Objektform, Objekt überspringen und In nächste Spalte springen. Aktiviert man das Kontrollkästchen Umkehren, wird der Text innerhalb der Kontur angezeigt. Weiterhin kann auch festgelegt werden, wie viel Abstand die Abbildung umgeben soll. Nicht immer liegen die Grafiken in der richtigen Größe vor. In InDesign ist so etwas kein Problem. Man skaliert mit der Maus das Bild und mit der Schaltfläche Inhalt proportional anpassen wird der Inhalt an den geänderten Rahmen angepasst. InDesign verfügt über eine Tabellenfunktion, die es ermöglicht,Texte und Zahlen übersichtlich aufzubereiten. Eine Tabelle wird über Tabelle >> Tabelle einfügen angelegt und kann den jeweiligen Bedürfnissen mit Optionen wie Spalten, Tabellenkörper-, Tabellenkopf- und Tabellenfußzeilen angepasst und beliebig bearbeitet und formatiert werden. 5.2.7 Fußnoten, Inhaltsverzeichnis und andere Verzeichnisse Ab der Version InDesign CS2 ist es möglich, Fußnoten mit diesem Programm zu erzeugen. Über das Menü Schrift >> Fußnote einfügen werden am Seitenende ein Fußnotenstrich und darunter eine automatische Nummerierung erstellt. Zum Formatieren der Fußnoten wird das
80 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Menü Schrift >> Optionen für Dokumentfußnoten geöffnet. Im Menüpunkt Layout werden die Platzierung der Fußnoten und die Formatierung des Fußnotenstriches bestimmt. Im Reiter Nummerierung und Formatierung kann die Art der Nummerierung bestimmt, dem Fußnotenzeichen ein Zeichenformat und dem Fußnotentext ein Absatzformat zugewiesen werden. Ein Inhaltsverzeichnis gibt langen Dokumenten eine übersichtliche Struktur und ermöglicht es, gesuchte Informationen schnell zu finden. InDesign bietet eine Funktion zum automatischen Generieren eines Inhaltsverzeichnisses. Das Inhaltsverzeichnis wird über das Menü Layout >> Inhaltsverzeichnis in das Dokument eingefügt. Es erscheint das
Abb. 5.11: Inhaltsverzeichnis erstellen und anpassen
5.2 Adobe InDesign
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Dialogfenster Inhaltsverzeichnis (vgl. Abb. 5.11, S. 80), bei dem alle Einstellungen zum Format und Layout vorgenommen werden können. Zuerst wählt man aus der Liste Andere Formate alle Absatzformate aus, welche in das Inhaltsverzeichnis einzuschließen sind. Die eingeschlossenen Absatzformate können im Bereich Format dem gewünschten Aussehen angepasst werden. Standardmäßig sind Einträge im Inhaltsverzeichnis mit demselben Absatzformat formatiert wie der dazugehörige Text im Dokument. Die zusätzlichen Optionen ermöglichen mehr Flexibilität beim Formatieren, so kann jedem Absatz ein entsprechendes Eintragsformat zugewiesen, Seitenzahl und Zwischenraum extra definiert und die hierarchische Struktur festgelegt werden. Wurden alle Einstellungen vorgenommen, wird das Inhaltsverzeichnis mit OK eingefügt. Der Cursor wird zu einem Symbol für geladenen Text, welcher an der Stelle platziert wird, wo das Inhaltsverzeichnis einzufügen ist. Dies kann im ersten Dokument, nach dem Vorwort oder in einem neuen Dokument, welches dem Buch hinzugefügt wird, sein. Werden nach dem Einfügen des Inhaltsverzeichnisses noch Änderungen im Dokument vorgenommen, ist es über Layout >> Inhaltsverzeichnis aktualisieren zu korrigieren. Weitere Verzeichnisse wie Abbildungs- und Beispielverzeichnisse werden analog wie das Inhaltsverzeichnis erstellt. Dazu schließt man die entsprechenden Absatzformate (z. B. Abbildung, Beschriftung etc.) in das Verzeichnis ein und gibt den entsprechenden Titel an.
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5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
5.2.8 Texte überprüfen Wie die meisten Textverarbeitungsprogramme bietet auch InDesign einige Hilfsmittel für die Optimierung des Werkes, wie Suchen/Ersetzen, Rechtschreibprüfung und Silbentrennung. Eine der wichtigsten Funktionen ist das Suchen nach bestimmten Wörtern oder Zeichenfolgen mit der Tastenkombination [Strg]+[F], was in langen Texten sonst sehr aufwendig und zeitintensiv wäre. Man kann dabei Text in einer Auswahl, einem Textabschnitt, einem Dokument oder in mehreren geöffneten Dokumenten suchen und ersetzen. Es kann auch nach bestimmten Zeichenformaten, die durch so genannte InDesign-Metazeichen3 dargestellt sind, und nach bestimmten Formateinstellungen gesucht werden. Eine weitere wichtige Funktion ist die Rechtschreibprüfung Bearbeiten >> Rechtschreibprüfung. Man kann zwischen verschiedenen Korrekturumfängen (Dokument,Auswahl,Textabschnitt etc.) wählen. Die eingestellte Sprache (z. B. Deutsch:
Abb. 5.12: Silbentrennung in Adobe InDesign
3 Siehe Tabelle im Anhang zu Metazeichen, S. 127.
5.2 Adobe InDesign
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Neue Rechtschreibung) erscheint ebenfalls im Menü. Mindes-
tens genauso wichtig ist ein ausgereiftes Silbentrennprogramm. In InDesign kann jedes Wort, jede Zeile oder jeder Absatz eine andere Spracheinstellung mit dazugehöriger Silbentrennung aufweisen. Die automatische Silbentrennung ist in InDesign voreingestellt. In der Palette Absatzformatoptionen >> Silbentrennung (vgl. Abb. 5.12, S. 82) sind weitere Einstellungen möglich. Es kann die maximale Anzahl aufeinanderfolgender Trennungen festgelegt werden und bestimmt werden, ab wie vielen Buchstaben ein Wort getrennt wird und wie viele Zeichen vor und nach einer Trennung stehen müssen. Die Einstellung Trennung großgeschriebener Wörter sollte für deutschsprachige Texte auf jeden Fall ausgewählt werden. Zusammen mit den richtigen Einstellungen zur Silbentrennung und den Vorgaben in der Palette Ausrichtung hat die Qualität des Silbentrennprogramms entscheidenden Anteil an einem fehlerfreien und typografisch richtig aufbereiteten Dokument. 5.2.9 Erstellen von Indizes bzw. Sachregistern4 Bei wissenschaflichen Arbeiten kann es von Vorteil sein, ein Register (auch Index) zu erstellen, um einen längeren Text leserfreundlich zu erschließen. Adobe InDesign hilft beim Einrichten des Registers, die entsprechenden Schlagwörter müssen allerdings per Hand vom Autor entsprechend markiert 4 Siehe Schüssler 2003, S. 20f.
84 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
werden. Für den Autor bedeutet es sehr viel Arbeit, den Index für einen längeren Text mit Hand zu optimieren. Deshalb sollte man genau überlegen, ob es wirklich notwendig ist, ein solches Sachregister anzulegen. Wenn das Manuskript fertig ist, kann das Sachregister erstellt werden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum einen sollte man sich überlegen, ob ein flacher Index von Vorteil ist oder ob man Themenstufen verwendet. Diese sind allerdings nur bei umfangreichen Indizes sinnvoll, wenn die einzelnen Begriffe immer im Kontext eines übergeordneten Begriffs auftreten. Zum anderen muss man sich überlegen, welche Schlagwörter in dem Register mit welchen Seiten- oder Querverweisen aufgeführt werden sollen. Ein wichtige Funktion ist dabei neben der Suchen-Funktion das Fenster Index, welches mit [×]+[F8] aktiviert wird. In dieser Palette (vgl. Abb. 5.13) werden alle bereits markierten
Abb. 5.13: Index-Palette
5.2 Adobe InDesign
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Schlagwörter mit dem Verweis auf die Seitenzahl übersichtlich angezeigt. Arbeitet man mit der Buchfunktion, kann man über das entsprechende Auswahlkästchen wahlweise die Stichwörter des geöffneten Dokumentes oder des gesamten Buches anzeigen lassen. Über die Funktion Suchen kann man das Schlagwort, welches im Index erscheinen soll, markieren und mit dem Shortcut [Strg]+[U] dem Index hinzufügen. Man sollte sich beim Erfassen der Indexbegriffe angewöhnen, immer die Grundform (Nominativ/Infinitiv) und die Einzahl zu verwenden sowie Nomen immer groß- und Verben generell kleinzuschreiben. Diese Begriffe können über das Dialogfeld, welches sich beim Einfügen öffnet (vgl. Abb. 5.14), bearbeitet werden. Ferner ist es möglich, mit Themenstufen zu arbeiten. Themenstufen bringen eine Gliederung in den Index, indem sich Stichwörter gruppieren lassen. Außerdem kann in diesem
Abb. 5.14: Hinzufügen von Schlagwörtern zum Index
86 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Dialogfeld die Art des Seitenverweises geändert werden. Man hat die Möglichkeit, die folgende Seite bzw. mehrere Seiten (z. B. S. 61-69) gleich mit einzufügen. Des Weiteren können auch Querverweise angelegt werden. Dazu markiert man den entsprechenden Begriff, öffnet das Dialogfeld über [Strg]+[U] und gibt als Art Siehe auch an. Dann erscheint darunter ein Feld, wo man das entsprechende Schlagwort eintragen kann. Das Indexverzeichnis bzw. Sachregister wird über die Index-Palette mit der Funktion Index generieren erstellt. Die entsprechenden Einstellungen werden dann genau so wie beispielsweise im Inhaltsverzeichnis vorgenommen. InDesign zeichnet die Indexeinträge mit Indexstufe 1 aus. Das Format Indexabschnittkopf ist für die alphabetische Einordnung zuständig. Das Format Indextitel wird, wie der Name schon darauf hindeutet, für die Hauptüberschrift verwendet. Natürlich können hier auch alle Titel wunschgemäß definiert werden.
5.3 Vor- und Nachteile von Word und InDesign
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5.3 Vor- und Nachteile von Word und InDesign Die Wahl des DTP-Programms, welches man zur Gestaltung der wissenschaftlichen Arbeit verwendet, ist nicht immer einfach, denn jedes Programm hat Vor- und Nachteile. Als kleine Hilfe zur Entscheidung wird in diesem Abschnitt auf die Vor- und Nachteile von MS Word und Adobe InDesign eingegangen. Bei beiden Programmen ist die Funktion der automatischen Wiederherstellung von Vorteil, das jeweilige Programm speichert beim Absturz des Rechners oder Programms das Dokument in einer temporären Datei. Öffnet man das Dokument danach erneut, ist es möglich, die original gespeicherte oder die wiederhergestellte Datei zu benutzen. Beide Programme bieten auch eine Suchen/Ersetzen-Funktion und eine gute Rechtschreibprüfung. In MS Word ist die Rechtschreibprüfung etwas ausgereifter und wird um eine zusätzliche Prüfung der Grammatik im Dokument erweitert. In beiden Programmen kann mit Formatvorlagen gearbeitet und eine automatische Erstellung von Verzeichnissen und Fußnoten vorgenommen werden. In InDesign ist es – im Gegensatz zu MS Word – nicht möglich, Querverweise und Beschriftungen einzufügen. Dafür bietet InDesign mehr Möglichkeiten zur Formatierung von Texten, wie optischer Randausgleich,Absatzsetzer und Flattersatzausgleich. In MS Word ist es möglich, eine Gliederung von Überschriften und Abbildungen mit Abstufung (z. B. 1.1 und 2.2.6) vorzunehmen. In InDesign muss eine solche Gliederung per Hand erfolgen, was bei einer nachträglichen Änderung sehr zeit- und arbeitsaufwendig werden kann.
88 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
In InDesign ist eine umfangreichere Formatierung von Grafiken möglich und Texte und Grafiken können an einem Grundlinienraster ausgerichtet werden. In MS Word gibt es ein solches Grundlinienraster nicht und daher ist eine Registerhaltigkeit in diesem Programm nicht gesichert. In der Umfrage zur Nutzung von DTP-Programmen zur Erstellung von Diplomarbeiten5 stellte sich heraus, dass MS Word zum Schreiben der Arbeit genutzt, Adobe InDesign aber zum Setzen (Gestalten) verwendet wird. Beim Einfügen des MS Word-Dokumentes in InDesign werden alle Formatierungen aus Word übernommen.Allerdings hat InDesign Probleme, Sonderzeichen wie Geschützte Leerzeichen, Bedingte Trennstriche und Geschütze Trennstriche zu erkennen. Diese sollten erst in Adobe InDesign zur Anwendung kommen. Die Entscheidung bei der Wahl der Programme hängt vom gewünschten Endprodukt ab. Handelt es sich um ein technisches Werk oder andere wissenschaftliche Arbeiten, welche keine hohen Ansprüche an die Gestaltung und Registerhaltigkeit haben, ist MS Word völlig ausreichend. Möchte man aber ein typografisch hochwertiges Produkt mit Registerhaltigkeit erstellen, bietet sich eher Adobe InDesign an. Dies sind nur Empfehlungen, die Entscheidung muss jeder für sich treffen.
5 Siehe Umfrageergebnisse in Abb. 5.1, S. 55.
5.4 Erstellen einer PDF-Datei 89
5.4 Erstellen einer PDF-Datei Ist die komplette Arbeit im DTP-Programm fertig gesetzt worden, erstellt man eine PDF-Datei, um das Dokument in den Copyshop zu bringen. PDF-Dateien zeichnen sich dadurch aus, dass sie – im Gegensatz zur Originaldatei – klein, in sich geschlossen und portierbar sind. So genannte offene Dateien (*.doc, *.indd) sollte man nicht abgeben, da nicht sichergestellt ist, dass die Arbeit genau so aussieht, wie sie soll, und auch so erhalten bleibt. Adobe InDesign (Datei >> Exportieren) und Microsoft Word (Adobe PDF >> in Adobe PDF konvertieren) bieten beide die Möglichkeit, die Originaldatei in eine PDF-Datei umzuwandeln. Besitzt man allerdings einen Acrobat Distiller oder dergleichen empfiehlt es sich, die PDF-Datei damit zu erstellen, da man so mehr Einstellmöglichkeiten hat. Bei Verwendung eines Distillers wählt man in beiden Programmen im Menü Datei >> Drucken als Drucker Adobe PDF aus. Zuerst stellt man die Eigenschaften (Einstellungen) des Druckers ein: Als Standardeinstellung empfiehlt sich die vorgegebene PrePressQualität. Hier muss unter Bearbeiten >> Farbe die Option Rastereinstellungen beibehalten aktiviert werden. Im Reiter Layout >> Erweitert stellt man unter Grafik >> TrueType-Schriftart die Auswahl Als Softfont in den Drucker laden ein und bei der PostScript-Option >> TrueType-Downloadoption wählt man Umriss. Somit ist sichergestellt, dass beim Drucken – vor allem bei größeren Copyshops auf Digitaldruckmaschinen – das
90 5 Arbeiten und Formatieren mit DTP-Programmen
Dokument auch so gedruckt wird, wie es im DTP-Programm formatiert wurde. In InDesign ist weiterhin darauf zu achten, dass im Reiter Grafiken >> Bilder bei der Option Daten senden die Auswahl alle eingestellt ist. Ansonsten werden entweder keine Bilder oder nur Bilder mit einer Auflösung von 72 dpi in die PDFDatei eingebettet.
Kapitel 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
In diesem Kapitel wird ein Handbuch zur schnellen und einfachen Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit mit den Programmen Microsoft Word und Adobe InDesign vorgestellt. Mit diesem Handbuch erhält man die Möglichkeit, sofort mit dem Schreiben der wissenschaftlichen Inhalte zu beginnen, ohne sich erst groß Gedanken über die Grundformatierungen der Textverarbeitung machen zu müssen. Zur Vereinfachung wird im Einzelnen eine mögliche Variante als Beispiel vorgestellt, welche der Einfachheit halber als Mustervorlage bezeichnet wurde. Diese beiden fertig erstellten Musterdateien1 können auch per E-Mail2 von der Autorin angefordert werden.
1 Für Word: Dokumentvorlage_MSWord.dot (173 KB), Für InDesign: Mustervorlage_InDesign_CS2.indt (264 KB). 2 E-Mailadresse der Autorin:
[email protected].
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6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
6.1 Allgemeine Vorgehensweise 6.1.1 Zitate und Quellenangaben Alle Zitate im Text müssen als solche gekennzeichnet und mit einer Quellenangabe versehen werden. Dazu wird direkt am Ende des Zitats eine Fußnote eingefügt. Die Nummerierung der Fußnoten beginnt bei jedem Kapitel neu und findet sich im Fußnotentext wieder, wo die Quelle mit einem Kurzzitat3 angegeben wird. Im Literaturverzeichnis werden die vollständigen Quellen aufgeführt und nach der Einordnungsformel aus dem Kurzzitat alphabetisch sortiert. Die Anordnung der Quellen erfolgt dabei im Blockformat mit einem geringen Einzug der Folgezeilen.4 Sobald man eine Fußnote mit einer neuen Quellenangabe erstellt, sollte diese Quelle sofort in das Literaturverzeichnis mit aufgenommen werden. Dies erspart im Nachhinein viel Arbeit. 6.1.2 Gliederung der Überschriften Es werden drei verschiedene Arten von Überschriften verwendet: Kapitel-, Abschnitts- und Zwischenüberschriften. Kapitelüberschriften beginnen immer auf einer neuen – bei doppelseitigem Layout ungeraden – Seite und werden im Hauptteil der Arbeit mit arabischen Ziffern und im Anhang mit Großbuchstaben durchgehend mit 1, 2, etc. bzw. A, B, etc. nummeriert.
3 Besteht aus Einordnungsformel und Seitenzahl. 4 Zur Veranschaulichung siehe Bsp.3, S. 31.
6.1 Allgemeine Vorgehensweise
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Abschnitts- und Zwischenüberschriften werden dagegen nur im Hauptteil durchgehend nummeriert, wobei die übergeordneten Überschriften mit einbezogen werden. Das bedeutet, bei Abschnittsüberschriften bezieht man die Kapitelüberschrift (z. B. 1.1, 1.2, 2.1) und bei Zwischenüberschriften die Abschnittsund Kapitelüberschrift (z. B. 1.1.1, 1.1.2) mit ein. Die drei Arten von Überschriften für den Hauptteil sind in den Mustervorlagen mit den Überschriften 1 bis 3 versehen. Die Besonderheiten der Programme bei der Gliederung ist dem jeweiligen Handbuch zu entnehmen. 6.1.3 Seitennummerierung In einer wissenschaftlichen Arbeit ist zwischen verschiedenen Arten von Seiten und deren unterschiedliche Nummerierung zu unterscheiden: • Umschlag und Titelseite tragen keine Seitenangabe und werden nicht mitgezählt. • Zwischentitelseiten (bei doppelseitigem Layout) tragen zwar keine Seitenangabe, werden aber mitgezählt. • Vorwort und Verzeichnisse werden mit römischen Zahlen (z. B. I, II, III) nummeriert. • Hauptteil der Arbeit wird mit arabischen Zahlen (z. B. 1, 2) nummeriert. • Anhang, Glossar und Literaturverzeichnis werden alphanumerisch mit Präfixen (z. B. A-1, A-2, B-1, B-2) gekennzeichnet.
94 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
Die Seitennummerierung erfolgt einheitlich am äußeren Rand des Satzspiegels in der Kopfzeile. Bei doppelseitigem Layout ist die Seitenzahl auf ungeraden Seiten rechts- und auf geraden Seiten linksbündig. Bei einseitigem Layout verläuft die Seitennummerierung immer rechtsbündig. 6.1.4 Inhaltsverzeichnis und weitere Verzeichnisse Das Inhaltsverzeichnis wird nach der DIN 1421 gegliedert. Dabei werden die verschiedenen Überschriften entsprechend der Gliederungsstufe nach rechts eingerückt. Die erste Ziffer des betrachteten Gliederungsabschnittes steht dabei immer genau unter dem ersten Buchstaben der Überschrift des zugehörigen Oberpunktes.Alle Gliederungspunkte der gleichen Ebene stehen somit auf derselben vertikalen Linie.Abschnittsnummern werden weder mit einem Punkt noch einer Klammer abgeschlossen (vgl. Abb. 6.1). Die Aufbereitung des Inhaltsverzeichnisses mit den drei Stufen der Gliederung ist für beide Programme in den jeweiligen Mustervorlagen mit den Formatvorlagen Verzeichnis 1 bis 3 vorformatiert.
Abb. 6.1: Gliederung des Inhaltsverzeichnisses nach DIN 1421
6.1 Allgemeine Vorgehensweise
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Andere Verzeichnisse – wie Abbildungsverzeichnisse – besitzen keine Gliederungsstufen, da alle Inhalte gleichrangig sind. Sie werden aus den entsprechenden Beschriftungen erstellt und enthalten den kompletten Inhalt der jeweiligen Bildunterschrift bzw. Tabellenüberschrift. Des Weiteren ist den jeweiligen Überschriften bzw. Beschriftungen die entsprechende Seitenzahl zuzuordnen. Diese steht am rechten Rand des Satzspiegels und wird mit einer gepunkteten oder gestrichelten Linie vom Text getrennt. 6.1.5 Verwendung von Grafiken (Abbildungen, Tabellen etc.) Grafiken werden an der Stelle eingefügt, wo das erste Mal auf sie Bezug genommen wird. Sie werden am rechten Rand des Satzspiegels platziert und mit einer Bildunterschrift versehen. Bilder und Abbildungen sollten eine Auflösung von mindestens 150 dpi aufweisen, wenn möglich sogar 300 dpi. Je nach Bildformat (vor allem bei JPEG- und TIFF-Dateien) gilt dies auch für Tabellen und andere Grafiken. Bei Tabellen, welche programmintern erstellt wurden, ist die Auflösung zweitrangig. Die Bildunterschrift beinhaltet die Art der Grafik (Abb.,Tab.), die Nummerierung, welche für jedes Kapitel neu beginnt und die Kapitelnummer mit einbezieht, sowie die vollständige Beschriftung (z. B. Abb. 1.1: Aufbau einer Partei). Grafik und Bildunterschrift werden so formatiert, dass der fortlaufende Text beim Seiten- und Zeilenumbruch den Bildraum umfließt, wozu auch ein passender Weißraum gehört.
96 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
6.1.6 Seiten- und Werkgestaltung Sind alle Inhalte des Werkes geschrieben, werden die einzelnen Seiten in der folgenden Reihenfolge sortiert: 1. Deckblatt 2. Titelblatt 3. Vorwort 4. Inhaltsverzeichnis (Gliederung) 5. Abbildungs-,Tabellen- und Abkürzungsverzeichnis 6. Haupttext 7. Zusammenfassung 8. Anhang 9. Glossar 10. [Danksagung] 11. Literaturverzeichnis Aus der fertigen wissenschaftlichen Arbeit wird eine PDF-Datei erstellt. Im Copyshop wird das Werk auf DIN-A4-Papier mit einem Flächengewicht von 100 g/m² ausgegeben. Der Umschlag bzw. das Deckblatt enthält den Namen des Autors sowie den Titel der Arbeit und der Umschlag wird auf Karton mit einem Flächengewicht von 250 g/m² gedruckt. Zum Schluss wird das gesamte Werk mit einer Klebebindung gebunden und rechtzeitig in der Hochschule abgegeben.
6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word
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6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word 6.2.1 Formatierung einer Dokumentvorlage Die Microsoft Dokumentvorlage hat das Format „*.dot“. Speichert man diese Datei einmal ab, hat man für alles weiteren Manuskripte eine Vorlage. Empfehlen würde ich das Format DIN-A4 einseitig und bei den Seitenabständen des Satzspiegels nehmen Sie links 2,5 cm, oben 2,0 cm, rechts 2,5 cm und unten 4,0 cm. Die Kopfzeile beinhaltet einen lebenden Kolumnentitel und die Seitenzahl. Beide sollten mit Feldern erstellt werden, so dass Kolumnentitel und Seitenzahl automatisch von MS Word generiert werden. Der Inhalt des Kolumnentitels bezieht sich dabei auf den Inhalt der Formatvorlage Überschrift 1. In der Musterdatei sind alle Formatvorlagen, welche zum Erstellen der Arbeit benötigt werden, vordefiniert.5 Dazu gehören neben Fließtext und Überschriften auch Bildunterschriften, Aufzählungen, Verzeichnisse und Auszeichnungen. Im Musterdokument existieren drei Grade für Überschriften (Kapitel-, Abschnitts-, Zwischenüberschrift). Diese sind mit Abstufung nach Ebenen gegliedert. Das heißt, die Kapitelüberschrift mit Ebene eins hat eine Nummerierung mit 1, 2 etc., die zweite Ebene (Abschnittsüberschrift) eine Nummerierung mit 1.1, 1.2 etc. und die dritte Ebene beinhaltet die Zwischenüberschriften mit 1.1.1, 1.1.2 etc.
5 Parameter der Formatvorlagen eines möglichen Musterdokumentes im Anhang, S. 130.
98 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
Die Vorlage wurde in verschiedene Abschnitte unterteilt. Das Vorwort ist der erste Abschnitt, der zweite beinhaltet das Inhaltsverzeichnis und der dritte die weiteren Verzeichnisse. Jedes Kapitel beginnt mit einem neuen Abschnitt, somit ist eine Fußnotennummerierung, welche bei jedem Kapitel von neuem beginnt, möglich. Der Anhang ist der letzte Abschnitt der Arbeit. Durch das Aufteilen in Abschnitte kann man das Seitenzahllayout für jede Einheit individuell definieren. Sind noch weitere Abschnitte hinzuzufügen, ist dies über Einfügen >> Manueller Umbruch >> Abschnittsumbruch möglich. Das Erstellen weiterer Verzeichnisse ist über Referenzen möglich. 6.2.2 Arbeiten mit Referenzen Zu den Referenzen gehören Fußnoten, Querverweise, Beschriftungen, Indizes und Verzeichnisse. Diese werden über Einfügen >> Referenzen in den Text eingebracht. Um mit Referenzen arbeiten zu können, sind allen Textinhalten die entsprechenden Formatvorlagen zuzuweisen. Beim Einfügen von Fußnoten werden folgende Einstellungen gewählt: • Speicherort: Seitenende • Zahlenformat: 1, 2, 3, ... • Beginnen bei: 1 • Nummerierung: Jeden Abschnitt neu beginnen • Änderung übernehmen für: Aktuellen Abschnitt Dem Fußnotentext – besonders der Fußnotennummer unter dem Trennstrich – wird die Formatvorlage Fußnotentext zugewiesen.
6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word 99
Querverweise können sehr nützlich sein, wenn auf Überschriften oder Abbildungen verwiesen werden soll. Im Dialogfenster muss der entsprechende Verweistyp und das Verweisziel gewählt werden. Das Fenster bleibt so lange geöffnet, bis alle Verweise eingefügt sind. Die Querverweise werden bei jedem Ausdruck automatisch aktualisiert6. Damit ist sichergestellt, dass bei eventuellen Änderungen der Verweis immer noch den richtigen Hinweis enthält. Die Referenz Beschriftung ist gut geeignet für die Beschriftung und Nummerierung von Abbildungen und notwendig für das Generieren von Verzeichnissen. Hat man im Dialogfenster die Bezeichnung (z. B. Abb., Bsp.) und die Nummerierung Kapitelnummer einbeziehen (vgl. Abb. 6.2) gewählt, fügt MS Word die Bezeichnung mit einer automatischen Nummerierung in den Text ein. Die Nummerierung kann jederzeit mit der Funktionstaste [F9] aktualisiert werden.
Abb. 6.2: Nummerierung der Beschriftung
6 Funktion ist standardmäßig aktiviert, wenn nicht, kann sie über Extras >> Optionen >> Drucken aktiviert werden.
100 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
In der Dokumentvorlage sind Inhalts- und Abbildungsverzeichnis bereits generiert. Möchte man weitere Verzeichnisse erstellen, muss man diese im Dialogfenster festlegen. Will man zum Beispiel ein Tabellenverzeichnis erstellen, ist im Reiter Abbildungsverzeichnis der Titel Tabelle und bei Optionen die Formatvorlage für die Tabellenbeschriftung zu wählen. 6.2.3 Abbildungen, Tabellen und Diagramme Beim Einfügen einer Abbildung sollte nur eine Verknüpfung eingefügt werden, da sonst die Datei zu groß wird und MS Word somit langsamer reagiert und arbeitet. Um mit Tabellen zu arbeiten, ist eine leere Tabelle im Format Tabelle Raster 3 in das Dokument einzufügen und danach kann der Inhalt erstellt werden. Es können jederzeit neue Zeilen und Spalten hinzugefügt werden. Des Weiteren sind Tabellen von Vorteil, wenn es um Bildunterschriften geht. Eine gute Möglichkeit, Bildunterschriften unter einem Bild richtig zu positionieren, sind Textfelder. Diese haben allerdings den Nachteil, dass Word daraus kein Abbildungsverzeichnis generieren kann. Hinterlegt man im Manuskript allerdings eine Tabelle, so kann die Bildunterschrift richtig positioniert werden und Word erkennt diese für das Abbildungsverzeichnis. Es ist oft auch von Vorteil, einen Tabelleninhalt grafisch in einem Diagramm aufzubereiten. Dabei wird die Tabelle im eingefügten Microsoft Excel-Diagramm hinterlegt und kann weiter bearbeitet werden. Es ist auch möglich, erst ein Diagramm zu erzeugen und danach die Tabelle im Datenblatt anzulegen.
6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word 101
Um Textfelder, Tabellen, Diagramme und Abbildungen in den Text einzupassen, sollten diese in Bezug auf Farben, Linien, Größe, Textfluss und Position einheitlich formatiert werden und somit folgende Eigenschaften aufweisen: Farben und Linien (vgl. Abb. 6.3) Ausfüllen - Farbe: Keine Füllung • Linie - Farbe: Keine Linien
Abb. 6.3: Farben und Linien bei Abbildungen
Größe • Skalieren: Seitenverhältnis sperren • Höhe und Breite: abhängig von Größe des Bildes Layout (vgl. Abb. 6.4, S. 102) Textfluss je nach Größe des Bildes • Seitenbreite: Umbruchart: Oben und unten, Abstand oben und unten: 0,4 cm
102 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
Wenn kleiner: Umbruchart: Passend, Textfluss: Nur links, Abstand links: 0,4 cm
Abb. 6.4: Textfluss bei Abbildungen
Position in der Textspalte (vgl. Abb. 6.5) • Horizontal:Ausrichtung rechts gemessen vom Seitenrand, Vertikal: Beim ersten Verweis auf Abbildung
Abb. 6.5: Bildposition bei Abbildungen
6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word 103
6.2.4 Überprüfen und Kontrollieren des Dokumentes MS Word bietet verschiedene Funktionen, ein Dokument zu kontrollieren. Dazu gehören Rechtschreib- und Grammatikprüfung,Thesaurus und die Suchen/Ersetzen-Funktion. Die Rechtschreib- und Grammatikprüfung sollte im Hintergrund laufen. Somit können Fehler parallel zum Schreiben der Arbeit beseitigt werden.Weiterhin erstellt man zu Beginn der Arbeit ein neues Wörterbuch für Fachwörter etc., auf welches MS Word zurückgreifen kann. Bevor man die fertige Arbeit in eine PDF-Datei konvertiert, wird eine komplette Rechtschreib- und Grammatikprüfung für das gesamte Dokument durchgeführt. MS Word hilft beim Finden von Synonymen mit der Funktion Thesaurus. Diese Funktion ist hilfreich, sollte aber kritisch benutzt werden, da nicht alle vorgeschlagenen Wörter den gleichen Sinn wie das Originalwort haben. Diese Funktion kann zusätzlich zu einem Lexikon der Synonyme benutzt werden, aber nicht als dessen Ersatz. Mit der Suchen/Ersetzen-Funktion bietet das Programm die Möglichkeit, in einem Dokument ein bestimmtes Wort
Abb. 6.6: Ersetzen/Suchen-Funktion in MS Word
104 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
aufzusuchen und durch ein anderes zu ersetzen. Dies ist sehr hilfreich, wenn z. B. für ein Wort verschiedene Abkürzungen verwendet wurden (siehe Abb. 6.6, S. 103). 6.2.5 PDF-Datei erstellen Es gibt zwei Möglichkeiten, aus einem Microsoft Word-Dokument eine PDF-Datei zu erstellen. Die beste Variante ist das Benutzen eines externen Konverters wie zum Beispiel den Acrobat Distiller. Besitzt man keinen externen Konverter bietet MS Word an, das Dokument in eine PDF-Datei zu konvertieren. Adobe PDF Converter (Acrobat Distiller) • Standardeinstellung: PrePress-Qualität • Rastereinstellungen beibehalten aktivieren • Erweiterte Einstellungen (vgl. Abb. 6.7, S. 105): Als Softfont in den Drucker laden TrueType-Downloadoption >> Umriss Interner PDF-Konverter • Dokument speichern • Bei Konvertierungseinstellungen Standardqualität ändern: 1. Bilder: (vgl. Abb. 6.8, S. 105) 2. Farbe: Farbe nicht ändern
6.2 Erstellen der Arbeit mit Microsoft Word 105
Abb. 6.7: Erweiterte Einstellungen des Distillers
Abb. 6.8: Einstellungen beim internen PDF-Konverter
106 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 6.3.1 Formatierung der Mustervorlage Eine Mustervorlage in Adobe InDesign CS2 hat generell die Dateiendung „*.indt“. Für eine wissenschafliche Arbeit empfiehlt sich das Format A4 doppelseitig mit den Seitenabständen des Satzspiegels von links 2,0 cm, oben 3,0 cm, rechts 4,0 cm und unten 6,0 cm. Die Mustervorlage beinhaltet zwei verschiedene Musterseiten; eine rechte Seite für den Kapitelanfang und eine Doppelseite für die restlichen Seiten. Die Kopfzeile enthält einen lebenden Kolumnentitel und eine automatische Seitenzahl. Die Seitenzahl wird für alle Seiten des Buches automatisch generiert und wird direkt im Buch angepasst7. In der Musterdatei, welche per E-Mail von der Autorin angefordert werden kann, sind verschiedene Formatvorlagen vordefiniert.8 Dazu gehören neben Fließtext und Überschriften auch Bildunterschriften,Aufzählungen,Verzeichnisse, Fußnoten und Auszeichnungen. Da der Fließtext mit einem Erstzeileneinzug formatiert ist, existiert noch ein zweites Format für den ersten Absatz nach der Überschrift, da dieser üblicherweise keinen Erstzeileneinzug besitzt. Alle Formatvorlagen – außer Kopfzeile und Beschriftung – sind am Grundlinienraster ausgerichtet. Der Fließtext ist mit einem linksbündigen Flattersatz formatiert. Möchte man für die Arbeit allerdings mit einem Blocksatz arbeiten, muss dies in der Formatvorlage Fließtext geändert 7 Vgl. dazu Abschnitt 6.3.2., S. 107. 8 Parameter der Formatvorlagen im Anhang, S. 132.
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 107
werden, mit Ausnahme des Bereiches Abstände, welcher schon angepasst ist, da er nur beim Blocksatz zum Einsatz kommt. In diesem Bereich haben alle Formatvorlagen die gleichen Einstellungen (vgl. Abb. 6.9).
Abb. 6.9: Formatieren der Abstände für Blocksatz
Im vordefinierten Dokument existieren drei Formate für Überschriften (Kapitel-, Abschnitts-, Zwischenüberschrift). Diese müssen selbstständig durchnummeriert werden, da Adobe InDesign keine Nummerierung in Graden kennt. Hat man den Text in MS Word geschrieben, wird die Nummerierung aus dem Programm automatisch übernommen und bei Änderungen aktualisiert. 6.3.2 Arbeiten mit der Mustervorlage und Verwenden des InDesign-Buches Beim Öffnen einer Mustervorlage öffnet sich generell nur eine Kopie der Mustervorlage, somit ist ein versehentliches Überspeichern nicht möglich. Handelt es sich bei der Datei um ein Kapitel, ist für die erste Seite die Vorlage mit dem Präfix A und für alle weiteren Seiten die doppelseitige Vorlage mit dem Präfix B zu verwenden. Die Objekte, die in der Mustervorlage platziert sind, finden sich auf allen Dokumentenseiten wieder. Um sie zu ändern oder
108 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
einen Textrahmen zu benutzen, muss man diese Objekte erst aktivieren. Für jedes Kapitel erstellt man aus der Mustervorlage eine separate Datei. Anschließend wird ein neues InDesign-Buch angelegt, in das alle Dokumente eingefügt werden. In dem Buch können diese verwaltet und weiterhin bearbeitet werden. In der Mustervorlage wurde bereits ein Platzhalter mit einer automatischen Seitennummerierung angelegt, welche nun im InDesign-Buch entsprechend angepasst wird9, indem im Paletten-Menü des Buches die Seitenabfolge innerhalb des Buches und die Seitennummerierung im Dokument eingestellt werden. 6.3.3 Abbildungen, Tabellen und Bildunterschriften Hat man eine Abbildung im Text platziert, muss diese formatiert werden, damit sie sich in das Layout und den Text einfügt. Alle Abbildungen werden am rechten Rand des Satzspiegels platziert außer die Abbildungen, welche annähernd so breit sind wie der Satzspiegel. Diese werden dann am Satzspiegel zentriert ausgerichtet. Als Anzeigeoption wird für alle Abbildungen die Typische Anzeige eingestellt. Im Fenster Konturenführung kann der Textfluss und der Abstand des Textes zum Bild eingestellt werden. Auch hier ist die Wahl von der Größe der Abbildung abhängig:
9 Vgl. dazu Abschnitt 6.1.3, S. 93.
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 109
• Seitenbreite: Objekt überspringen (vgl. Abb. 6.10) • Kleinere Grafik: Konturenführung um Begrenzungsrahmen, Abstand links: 4 mm
Abb. 6.10: Fenster Konturenführung
Zur Änderung der Größe von Bildern und Grafiken gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann das Bild direkt am Rahmen skalieren und dann den Inhalt an den Rahmen anpassen oder die Abbildungen direkt über das Einstellen der prozentualen Verkleinerung im Menüfenster Transformieren skalieren. Eine Vergrößerung ist auch möglich, sollte aber bei Pixelgrafiken nicht verwendet werden, da sich die Bildqualität beim Druck verschlechtert. Beliebig verkleinern und vergrößern kann man dagegen Vektorgrafiken. Eine Tabelle kann direkt in InDesign erstellt oder von einem anderen Programm (z. B. Microsoft Excel) übernommen werden. Die eingefügte Tabelle kann man in beiden Fällen beliebig bearbeiten und formatieren. Jede einzelne Zelle, Zeile oder Spalte ist den individuellen Anforderungen anzupassen. Eingebettete Tabellen aus einem anderen Programm sind jederzeit aktualisierbar, um eventuelle
110 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
Änderungen der Originaldatei zu übernehmen. Dabei gehen allerdings alle Formatierung aus InDesign verloren. Selbst erstellte Tabellen werden wie folgt formatiert: • Tabellenkopf wird grau (15% Schwarz) hinterlegt. • Rahmen um Tabelle und Linien zur Kennzeichnung der Spalten erhalten die Größe 1 pt. • Gestrichelte Linien für Zeilen sind 0,5 pt breit. • Breite der Tabelle ist abhängig vom Inhalt, max. Breite: Satzspiegel (150 mm). In InDesign ist das Erstellen eines Diagramms aus einer bereits bestehenden Tabelle nicht möglich. Es bietet sich an, ein Diagramm zu platzieren, welches in einem anderen Programm (z. B. Microsoft Excel) erstellt wurde. Für eine Bildunterschrift wird in Adobe InDesign ein neues Textfeld angelegt und direkt unter der Abbildung platziert. Für Tabellen und Diagramme kann damit eine Überschrift erzeugt werden, wenn noch keine vorhanden ist. Den Bildunterschriften wird die Formatvorlage Beschriftung zugeordnet. 6.3.4 Fußnoten und Verzeichnisse Beim Einfügen einer Fußnote werden am Seitenende ein Fußnotenstrich und darunter eine automatische Nummerierung erzeugt. Die Nummerierung der Fußnoten sollte dabei mit jedem Kapitel neu beginnen.
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2
Die Fußnote wird wie folgt formatiert (vgl. Abb. 6.11): • Nummerierung: Format: 1,2,3,4 ..., Beginnen bei: 1, Nummerierung neu beginnen nach: Abschnitt • Fußnotenverweis-Nummer im Text: Postition: Hochstellung anwenden Zeichenformat: Fußnotenzeichen • Fußnotenformatierung: Absatzformat: Fußnotentext Trennzeichen: ^t • Layout: Fußnotentrennlinie: Erste Fußnote in Spalte, Stärke 1 pt, Breite 25 mm
Abb. 6.11: Fußnotenoptionen
111
112 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
In InDesign können alle Verzeichnisse über die Funktion Layout >> Inhaltsverzeichnis erstellt und bei Änderungen im Text jederzeit aktualisiert werden. Inhaltsverzeichnis (vgl. Abb. 6.12, S. 113): • Titel: Inhaltsverzeichnis Format: Überschrift 1 - Kapitelüberschrift • Absatzformate einschließen: Überschrift 1 – Kapitelüberschrift Überschrift 2 – Abschnittsüberschrift Überschrift 3 – Zwischenüberschrift • Eintragsformat: Kapitelüberschrift – Verzeichnis 1 Abschnittsüberschrift – Verzeichnis 2 Zwischenüberschrift – Verzeichnis 3 • Seitenzahl: Nach Eintrag Format: Seitenzahl Inhaltsverzeichnis • Buchdokumente einschließen aktivieren Abbildungsverzeichnis: • Titel: Abbildungsverzeichnis Format: Überschrift 1 • Absatzformate einschließen: Beschriftung • Eintragsformat: Abbildungsverzeichnis • Seitenzahl: Nach Eintrag Format: Kein Format • Buchdokumente einschließen aktivieren
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 113
Weitere Verzeichnisse können analog zum Abbildungsverzeichnis erstellt werden. Es müssen nur Titel und eingeschlossene Absatzformate angepasst werden.
Abb. 6.12: Erstellen des Inhaltsverzeichnisses
6.3.5 Überprüfen und Kontrollieren der Arbeit Adobe InDesign bietet verschiedene Funktionen wie Rechtschreibprüfung, Suchen/Ersetzen-Funktion und Silbentrennung. Die Rechtschreibprüfung in InDesign kontrolliert je nach Einstellung das gesamte Dokument, die Auswahl, den Textabschnitt oder alle geöffneten Dokumente des gesamten Buches Wort für Wort und vergleicht die Schreibweise mit der in den vorhandenen Wörterbüchern. Findet InDesign ein Wort, welches nicht im Wörterbuch aufgelistet ist, stoppt es und meldet, dass
114 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
ein Fehler vorliegt. Dabei kann es auch passieren, dass richtige Wörter angestrichen werden, da sie nicht im Wörterbuch vorkommen. Dem kann entgegengewirkt werden, indem man ein neues Wörterbuch anlegt. Diesem werden alle Fachwörter und dergleichen – mit den entsprechenden Trennungen – zugeordnet, welche man nur für diese Arbeit benötigt. Handelt es sich um Wörter, die immer wieder benutzt werden, fügt man diese dem Hauptwörterbuch hinzu. Häufig werden auch Fehler übersehen, weil sie von der Schreibweise richtig sind und im Wörterbuch vorkommen. Hierbei handelt es sich oft um in InDesign nicht erkannte Grammatikfehler. In langen Texten ist die Suche nach bestimmten Wörtern sehr aufwendig und zeitintensiv. Hier ist die Funktion Suchen ein große Hilfe. Mit ihr kann man bestimmte Wörter (z. B. Abkürzungen) und Zeichenformate (Metazeichen) suchen und im gesamten Dokument durch andere ersetzen. Dies ist sehr hilfreich, wenn z. B. für ein Wort mehrere verschiedene Abkürzungen verwendet wurden. Sehr wichtig ist auch ein gutes Silbentrennprogramm. In InDesign ist die automatische Silbentrennung voreingestellt. In der Palette Silbentrennung (vgl. Abb. 6.13, S. 115) nimmt man folgende Einstellungen vor: Silbentrennung • Wörter mit mindestens 5 Buchstaben • Nach ersten bzw. vor letzten 2 Buchstaben • Maximal 3 aufeinander folgende Trennstriche • Trennbereich: 7 mm
6.3 Erstellen der Arbeit mit Adobe InDesign CS2 115
Des Weiteren aktiviert man die Punkte Trennung großgeschriebener Wörter und Letztes Wort trennen.
Abb. 6.13: Silbentrennung in Adobe InDesign
6.3.6 PDF-Datei erstellen Es gibt zwei Möglichkeiten, aus einem Adobe InDesign-Dokument eine PDF-Datei zu erstellen. Die beste Variante ist das Benutzen eines externen Konverters wie zum Beispiel den Acrobat Distiller von Adobe. Besitzt man keinen externen Konverter bietet InDesign an, das Dokument als PDF-Datei zu exportieren. Allerdings sollte die Funktion nur verwendet werden, wenn man keinen externen Konverter besitzt, da das Exportieren zwar auf der Basis der original Adobe PDFLibrary geschieht, aber ohne Verwendung des Distillers.10
10 Vgl. Rieß 2004, S. 94.
116 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
Adobe PDF Converter (Acrobat Distiller) • Allgemein: Option Leere Seiten drucken aktivieren • Grafiken: Bilder: Alle Daten senden • Distiller Einstellungen: Standardeinstellung: PrePress-Qualität Rastereinstellungen beibehalten aktivieren Erweiterte Einstellungen: Als Softfont in den Drucker laden TrueType-Downloadoption >> Umriss Exportieren (vgl. Abb. 6.14): • Allgemein: Adobe PDF-Vorgabe: Qualitativ hochwertiger Druck Kompatibilität: Acrobat 4 • Seiten: Alle • Optionen: Für schnelle Webansicht optimierten • Alle weiteren Einstellungen so lassen wie Vorgabe
Abb. 6.14: PDF Exportieren in Adobe InDesign
6.4 Platzieren eines Word-Dokumentes in InDesign 117
6.4 Platzieren eines MS Word-Dokumentes in Adobe InDesign CS2 Viele Studierende verwenden das Programm MS Word, um den Text für die Diplomarbeit zu schreiben, und Adobe InDesign, um das Layout zu erstellen. In InDesign besteht die Möglichkeit, MS Word-Dokumente zu platzieren. Hierbei gibt es allerdings einiges zu beachten. Zum Beispiel hat InDesign ein Problem mit MS Word-Dokumenten, die größer als 1 MB sind, das heißt, man sollte von Anfang an keine Bilder in MS Word integrieren oder für jedes Kapitel eine separate Datei erstellen. Beim Platzieren ist Importoption anzeigen zu aktivieren und dort sind folgende Einstellungen vorzunehmen (vgl. Abb. 6.15):
Abb. 6.15: Microsoft Word-Importoptionen
118 6 Handbuch für wissenschaftliche Arbeiten
• Einschließen: Fußnoten, alle anderen Felder deaktivieren • Optionen: Typografische Anführungszeichen verwenden • Formatierung und Seitenumbrüche beibehalten • Formatimport anpassen: Über Formatzuordnung kann jeder Formatvorlage von MS Word die dazugehörige Formatvorlage von InDesign zugeordnet werden (vgl. Abb. 6.16). • Microsoft Word-Importoptionen als Vorgabe speichern und dann als Standard festlegen
Abb. 6.16: Formatzuordnung
Beim Positionieren in den Textrahmen ist die [×]-Taste gedrückt zu halten, dann fügt InDesign die erforderliche Anzahl an Seiten in das Dokument ein, um den Text in voller Länge zu platzieren. Dabei sollte beachtet werden, dass InDesign die Seiten nach der Musterseite einfügt, in die der Text platziert wurde, das heißt, der Text sollte in eine Seite mit der Mustervorlage B-Doppelseite eingefügt werden.
6.4 Platzieren eines Word-Dokumentes in InDesign 119
Der eingefügte Text muss dann wie folgt überarbeitet werden: • Formatvorlagen weiter anpassen oder überarbeiten • Text überprüfen, ob InDesign alle Formatierungen übernommen hat (z. B. bedingte Trennstriche) • Abbildungen neu platzieren und Bildunterschriften erstellen • Lebende Kolumnentitel manuell anpassen • Fußnoten überprüfen, ggf. überarbeiten • Seitenumbrüche kontrollieren, müssen eventuell neu gesetzt werden • Verzeichnisse neu erstellen Es ist weiterhin zu beachten, dass alle innerhalb des Programms InDesign angewendeten Änderungen einschließlich der Formatierungen verloren gehen, wenn eine verknüpfte Textdatei aktualisiert wird.
Kapitel 7 Zusammenfassung
Vorgestellt wurde die typografische Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten – insbesondere von Diplomarbeiten. Am Anfang dieses Buches stehen typografische Grundsätze und Regeln. Dazu gehören Hinweise über die Anwendung von Schriften, Schriftgrößen, Auszeichnungen und Überschriften sowie der Aufbau einer Seite in Bezug auf Satzspiegel, Abbildungen und Seitennummerierung. Das Kapitel drei Typografische Grundsätze für wissenschaftliche Arbeiten vermittelt insbesondere wissenschaftliche Methoden zur Gestaltung einer Diplomarbeit, zum Beispiel den Umgang mit Fußnoten, das Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses sowie die richtige Darstellung von Zitaten und Quellenangaben. Zur Veranschaulichung der vielen Möglichkeiten und Regeln bei der Arbeit mit Zitaten und Quellenangaben sind verschiedene Beispiele angeführt. Der Aufbau wissenschaftlicher Arbeiten wird in Bezug auf Seitenformat, inhaltliche Abfolge der Seiten und die Umschlag- und Titelgestaltung in Kapitel vier beschrieben. Bei der
122 7 Zusammenfassung
Umschlaggestaltung wird darauf hingewiesen, dass vor allem Autor und Titel des Werkes erkennbar sein müssen. Weiterhin wurde auf die verschiedenen Varianten der Weiterverarbeitung und Fertigstellung des Werkes eingegangen und hervorgehoben, dass Diplomarbeiten eine feste Bindung (z. B. Klebebindung) benötigen, damit nachträglich keine Seiten mehr ausgetauscht werden können und deshalb Spiralbindungen teilweise nicht erlaubt sind. Ein weiterer Punkt bezieht sich auf die Verwendung unterschiedlicher Materialien bei der Fertigstellung und es wird festgestellt, dass Papier aufgrund des nicht erwünschten Durchscheinens ein Flächengewicht von mindestens 100 g/m² und das des Umschlages mindestens 250 g/m² aufweisen sollte. Das Schreiben einer Diplomarbeit erfordert heute auch die Nutzung eines Textverarbeitungs- bzw. DTP-Programms. Die für wissenschaftliche Arbeiten wesentlichen Merkmale eines DTP-Programms wurden am Beispiel von Microsoft Word und Adobe InDesign erklärt. Dazu gehören das Erstellen von Fußnoten und Verzeichnissen sowie das Arbeiten mit Formatvorlagen, Abbildungen und einer automatischen Seitenund Abbildungsnummerierung, wobei auch auf die Vor- und Nachteile der beiden Programme eingegangen wird. Eine weitere Hilfe stellt das entworfene Handbuch in Kapitel 6 dar. Das Handbuch ist wie eine Art Kochrezept zu sehen. Es hilft einem Schritt für Schritt bei der Erstellung der Arbeit in Bezug auf Einstellungen im Programm und bei der richtigen Anwendung typografischer Grundsätze (Satzspiegel, Zitate, Quellenangabe etc.).
7 Zusammenfassung 123
Für die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten gibt es so genannte Konventionen, welche von Expertengruppen ausgearbeitet und international abgestimmt werden – die DIN-Vorschriften. Diese und eine Reihe weiterer Literaturquellen wurden zum Thema ausgewertet und in die Erläuterungen zur typografischen Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten eingebaut. Die Quellenangaben im Text ermöglichen bei Bedarf ein vertiefendes eigenes Studium.
Anhang 125
Anhang Anwendung der Dateiformate im Überblick
1
Format
Anwendung
Datenaustausch
JPEG Joint Photographic Expert Group
Dateiformat für komprimierte Pixelbilder. Keine verlustfreie Kompression möglich. Nicht geeignet für Bilder mit großen gleichartigen Flächen und wenig Bilddetails.
Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemen möglich.
TIFF Tag Image File Format
Für Pixelbilder geeignet. Unterstützt RGB, CMYK, Lab, Graustufen und indizierte Farben. Bei entsprechender Bildauflösung für hochwertige PrePress-Arbeiten geeignet. Verlustfreie Datenreduzierung durch LZW-Komprimierung.
Plattformübergreifendes Dateiformat für alle Betriebssysteme. Datenaustausch sollte ohne LZWKomprimierung vorgenommen werden.
1 Vgl. Böhringer u. a. 2001, S. 760 ff.
126 Anhang
Format Anwendung EPS/EPSF Professioneller PrePress-Einsatz mit hohem QualitätsanEncapsuspruch an Rasterfeinheit und lated PostFarbwiedergabe. Script Format Geeignet für Pixel- und Vektorbilder.
Datenaustausch Möglich zwischen allen gängigen Betriebssystemen.
GIF
Plattformunabhängiges Bildformat für die Internetnutzung mit einer Farbtiefe von 256 Farben.
Graphics Interchange Format PDF Portable Document Format
Dateiformat für Pixelbilder für die Internetanwendung. Bildformat mit verlustfreier Kompression. Kann max. 256 Farben darstellen. Datenformat für anwendungsübergreifende Anzeige und Ausgabe von Dokumenten. Dateien im PDF-Format können Text, Grafik, Video und Sounddateien enthalten.
Plattformübergreifendes Datenformat. Benötigt zum Lesen und zur Ausgabe den Acrobat Reader.
Anhang 127
InDesign-Metazeichen und dazugehörige Shortcuts 2
Zeichen
InDesignMetazeichen
Tastenkombination (Shortcut)
Automatische Seitennummerierung
^#
[Alt] + [Umschalt] + [Strg] + [N]
Abschnittsmarke
^x
Aufzählungszeichen
^8
[Alt] + [8]
Copyright-Symbol
^2
[Alt] + [G]
Absatzende/ Umbruch
^p
[Eingabe]
Harter Zeilenumbruch
^n
[Umschalt] + [Eingabe]
Absatzmarke
^7
[Alt] + [7]
Paragraphenzeichen
^6
[Alt] + [6]
Tabulatorzeichen
^t
[Tab]
Langer Gedankenstrich
^_
[Alt] + [Umschalt] + [-]
Geviert
^m
[Umschalt] + [Strg] + [M]
2 Auszug aus der Tabelle von Seimert 2005, S. 97 f., ergänzt um Shortcuts.
128 Anhang
Zeichen
InDesignMetazeichen
Tastenkombination (Shortcut)
Gedankenstrich
^=
[Alt] + [-]
Halbgeviert
^>
[Umschalt] + [Strg] + [N]
Ausgleichsabstand
^f
Geschütztes Leerzeichen
^s
[Alt] + [Strg] + [x]
Bedingter Trennstrich
^-
[Umschalt] + [Strg] + [-]
Geschützter Bindestrich
^~
[Alt] + [Strg] + [-]
Anhang 129
Importierbare Grafik- und Textformate in InDesign
3
Format
Erläuterung
*.ai *.bmp *.dcs
Adobe Illustrator – Grafiken Windows Standardformat für Bitmapbilder Desktopformat für Farbseparationen, von Quark entwickelt Microsoft Word-Dokument EPS-Dateiformat (Encapsulated PostScript) Graphics Interchange Format Joint Photographic Experts Group Windows Pixelformat Portable Document Format Macintosh Picture Adobe Photoshop Portable Network Graphics Rich Text Format Tagged Image Format Textdokument Microsoft Windows-Metadatei Microsoft Excel-Datei
*.doc *.eps *.gif *.jpg *.pcx *.pdf *.pict *.psd *.png *.rtf *.tif *.txt *.wmf *.xls
3 Vgl. Originaltabelle in Seimert 2005, S. 175 f., ergänzt um Textformate.
130 Anhang
Formatvorlagen der Microsoft-Dokumentvorlage Formatvorlage
Parameter
Abbildungsverzeichnis
Fließtext + Abstand Vor: 2 pt
Aufzählung
Fließtext + Einzug: Links 0,63 cm, Hängend 0,63 cm, Abstand Vor: 3 pt,Tabstopps: 1,16 cm, Links + 1,26 cm, Listentabstopp, Aufgezählt
Auszeichnungen
Fließtext + Kursiv
Beschriftung (Bildunterschrift)
Arial, 9 pt, Kursiv, Rechts, Zeilenabstand 10 pt
Fließtext
Times New Roman, 10 pt, Links, Zeilenabstand 13 pt, Abstand Vor: 6 pt
Fußnotentext (Text in Fußzeile)
Fließtext + Schriftart: 8 pt, Zeilenabstand: 10 pt, Tabstopps: 0,25 cm, Links
Fußnotenzeichen (im Fließtext)
Fußnotentext + Schriftart: 10 pt, hochgestellt
Inhaltsverzeichnis (Überschrift)
Überschrift 1, Keine Nummerierung
Kopfzeile
Schriftart: Arial, 10 pt, Links, Zeilenabstand: 12 pt
Anhang 131
Formatvorlage
Parameter
Literaturverzeichnis
Fließtext + Schriftart: 9,5 pt, Einzug Hängend 0,75 cm, Abstand Vor: 10 pt, keine Silbentrennung, Zeilenabstand: 12 pt ,Tabstopps 0,75 cm
Seitenzahl
Arial + 10 pt, Rechts
Überschrift 1 (Kapitelüberschrift)
Arial + 16 pt, Fett, Einzug Links: -0,5 cm, Links, Zeilenabstand: 17 pt, Abstand Nach: 15 pt, Seitenumbruch oberhalb, mit Gliederung Ebene 1, Nummerierung 1, 2, 3...
Überschrift 2 (Abschnittsüberschrift)
Times New Roman, 14 pt, Fett, Links, Zeilenabstand: 15 pt, Abstand Vor: 15 pt, Abstand Nach: 6 pt, Gliederung Ebene 2, Nummerierung 1, 2, 3...
Überschrift 3 (Zwischenüberschrift)
Fließtext + Fett, Abstand Vor: 15 pt, Abstand Nach: 6 pt, Gliederung Ebene 3, Nummerierung 1, 2, 3...
Überschrift 4 (Überschrift 1 im Anhang)
Überschrift 1, Nummerierung A, B, C...
Überschrift 5 (Überschrift 2 im Anhang)
Überschrift 2, keine Gliederung und Nummerierung
Verzeichnis 1 (Inhaltsverzeichnis – 1. Grad)
Überschrift 1 + 11 pt, Abstand Vor: 10 pt, Abstand Nach: 4 pt, Zeilenabstand: 16 pt, keine Nummerierung, kein Seitenumbruch,Tabstopps: 0,85 cm, Links + 15,5 cm Rechtsbündig, Füllzeichen ...
132 Anhang
Formatvorlage
Parameter
Verzeichnis 2 (Inhaltsverzeichnis – 2. Grad)
Überschrift 2 + 11 pt, nicht Fett, Einzug Links: 0,85 cm, Abstand Vor: 6 pt, Abstand Nach: 3 pt, keine Nummerierung,Tabstopps: 1,59 cm, Links + 15,5 cm Rechtsbündig, Füllzeichen ...
Verzeichnis 3 (Inhaltsverzeichnis – 3. Grad)
Verzeichnis 2 + 10 pt, Einzug Links: 1,45 cm, Zeilenabstand 14 pt,Tabstopps: 2,5 cm, Links, Füllzeichen ...
Formatvorlagen der Adobe InDesign-Mustervorlage Formatvorlage
Parameter
Abbildungsverzeichnis
Fließtext 1. Absatz + Tabstopps: 150 mm, Rechts, Füllzeichen „.“
Aufzählung
Fließtext + Einzug Links: 11 cm, Erstzeileneinzug: -6 mm, Tabstopps: 11,6 mm, Links + 12,65 mm, Listentabstopp, Aufgezählt
Auszeichnungen
Fließtext + Kursiv
Anhang 133
Formatvorlage
Parameter
Beschriftung (Bildunterschrift)
Fließtext, 9 pt, Kursiv, Rechts, Zeilenabstand 10 pt, Rasterausrichtung: keine
Fließtext
Times New Roman, 10 pt, Links, Zeilenabstand 13 pt, Erstzeileneinzug: 3,7 mm, Rasterausrichtung: Grundlinie
Fließtext 1. Absatz
Fließtext + Erstzeileneinzug: 0 mm
Fußnotentext (Text in Fußzeile)
Fließtext 1. Absatz + Schriftart: 8 pt, Zeilenabstand: 10 pt, keine Silbentrennung
Fußnotenzeichen (im Fließtext)
Fußnotentext + Schriftart: 10 pt, hochgestellt
Kopfzeile Links
Arial, 10 pt, keine Silbentrennung, Links
Kopfzeile Rechts
Arial, 10 pt, keine Silbentrennung, Rechts
Literaturverzeichnis
Fließtext, Erstzeileneinzug: -7,5 mm, Einzug Links: 7,5 mm, keine Silbentrennung, Zeilenabstand: 12 pt,Tabstopps 7,5 mm
Seitenzahl Inhaltsverzeichnis
Fließtext + 11 pt
134 Anhang
Formatvorlage
Parameter
Überschrift 1 (Kapitelüberschrift)
Arial Narrow + 20 pt, Bold, Links, Abstand Nach: 8 pt, Rasterausrichtung: Grundlinie
Überschrift 2 (Abschnittsüberschrift)
Times New Roman, 14 pt, Fett, Links, Abstand Vor: 6 pt, Abstand Nach: 2 pt, Rasterausrichtung: Grundlinie
Überschrift 3 (Zwischenüberschrift)
Fließtext 1. Absatz + Fett, Abstand Vor: 2 mm, keine Silbentrennung
Verzeichnis 1 (Inhaltsverzeichnis – 1. Grad)
Überschrift 1 + 11 pt, Zeilenabstand: 13 pt, Tabstopps: 6 mm, Links + 150 mm Rechtsbündig, Füllzeichen „.“
Verzeichnis 2 (Inhaltsverzeichnis – 2. Grad)
Überschrift 2 + 11 pt, nicht Fett, Einzug Links: 6 mm,Tabstopps: 6 mm, 14 mm, Links + 150 mm Rechtsbündig, Füllzeichen „.“
Verzeichnis 3 (Inhaltsverzeichnis – 3. Grad)
Verzeichnis 2 + 10 pt, Einzug Links: 14 mm, Zeilenabstand 14 pt,Tabstopps: 25 mm, Links
Glossar 135
Glossar Antiqua-Schriften1 Antiqua (lat. antiquus „alt, einstig“) bezeichnet Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem lateinischen Alphabet basieren und sich ursprünglich auf Vorbilder der römischen Antike bezogen. Neben den Serifen ist eine wechselnde Strichstärke typisches Merkmal der Antiqua-Schriften. Antiqua-Schriften und deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- und Schreibschriften für westliche Sprachen. Auszeichnung Hervorhebung der Grundschrift durch kursive, halbfette und fette Ergänzungsschnitte zu den Grundschriften zum Zwecke der werbewirksamen oder deutlichen Hervorhebung.Weitere wichtige Möglichkeiten der Auszeichnung sind durch Kapitälchen oder durch das sogenannte Sperren gegeben. Brotschrift Grundtext (Fließtext) – auch Werkschrift –, der früher den hauptsächlichen Verdienst des Setzers sicherstellte, als dieser noch im Akkordlohn pro 1000 Buchstaben entlohnt wurde.
1 Vgl. Wikipedia Antiqua.
136 Glossar
DPI Abkürzung für „dots per inch“ (Punkte pro Zoll; 1 Inch/Zoll entspricht 2,54 cm). Bezeichnet eine Maßeinheit bei Druckern für die geometrische Auflösung eines Bildes, also die Bildpunkte, die auf einem Inch (2,54 cm) Platz finden. Je mehr Punkte in einem Inch definiert werden können, umso besser ist die Darstellungsqualität. DTP DTP ist die Abkürzung für die aus dem Englischen stammende Bezeichnung DeskTop-Publishing. Mit Desktop-Publishing ist die Idee verbunden, alle Tätigkeiten, die vor dem eigentlichen Druck durchgeführt werden müssen, vom Schreibtisch aus mit Hilfe eines Personalcomputers steuern zu können. Die wesentlichen Aufgaben eines DTP-Programms bestehen in der Möglichkeit, Bilder, Grafiken und Text in einem Dokument zu integrieren und diese für die professionelle Reproduktion vorzubereiten und zu optimieren. Durchscheinen Bei etwas durchsichtigem Papier scheint der Druck der Rückseite durch. Bei gutem Passen (Standhaltigkeit) stört ein mäßiges Durchscheinen keineswegs. Jedes gute Papier ist etwas durchsichtig.
Glossar 137
Durchschuss Ein Durchschuss beschreibt den Abstand zwischen der Unterlänge der oberen Zeile und der Linie der Oberlänge der nachfolgenden Zeile. Der Durchschuss wird oft mit dem Zeilenabstand verwechselt – ist jedoch nicht dasselbe, denn der Zeilenabstand wird von Grundlinie zu Grundlinie gemessen. Im Fließtext gilt als ästhetisches Maß ein Durchschuss von 20 %
Heizung Heizung
a Durchschuss b Zeilenabstand
Frakturschriften Die Fraktur ist eine Schriftart aus der Gruppe der gebrochenen Schriften. Sie war von Mitte des 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die meistbenutzte Druckschrift im deutschsprachigen Raum. Geviert Früher quadratisches Ausschlussmaterial in der Kegelgröße. Heute versteht man darunter ein immaterielles Quadrat mit der Seitenlänge der Schriftgröße (gesamter Platzbedarf inkl. Ober- und Unterlängen). Neben dem Geviert wird häufig das Halb-, Drittel-, Viertel- und Achtelgeviert als Breite (z. B. als Zwischenraum oder Strichlänge) benutzt.
138 Glossar
Goldener Schnitt Seitenproportion, welche ein als ästhetisch empfundenes Seitenverhältnis ergibt. Dabei muss sich der kleinere Teil zum größeren verhalten wie der größere Teil zur Gesamtstrecke. Solche Verhältnisse ergeben sich etwa bei Seitenrelationen von 3:5, 5:8 oder 8:12. Grundlinienraster Ein fiktives Raster in der Typografie, nach dem der Fließtext ausgerichtet wird, damit die Zeilen in allen Spalten in gleicher Höhe stehen. In guten DTP-Satzprogrammen kann man beim Definieren der Seiteneigenschaften ein Grundlinienraster festlegen. Hierbei werden von einem Startpunkt aus, in frei definierbarer, aber fester Schrittweite, horizontale Zeilenlinien generiert. Markierte Absätze können dem Grundlinienraster zugewiesen werden. Der Zeilenabstand wird dem Grundlinienraster angepasst. Hardcover Festeinband. Dieser ist in der Buchbindung die Bezeichnung für ein fest „gebundenes“ Werk. Der so genannte Buchdeckel besteht dabei aus fester Pappe. Das Gegenteil zum Hardcover ist das preiswertere Paperback, auch Softcover genannt, welches einen Buchdeckel aus dünnem Karton besitzt. Hurenkind Hurenkind ist ein etwas herber Ausdruck aus der Setzersprache und bezeichnet die Ausgangszeile eines Absatzes, die als erste
Glossar 139
Zeile auf einer Seite steht. Die Ausgangszeile zerstört hier das Rechteck der Seite und das knappe Satzende am Beginn einer Seite wirkt zu dürftig. Kapitälchen Kapitälchen sind Lettern in Form von Großbuchstaben (Versalien), aber in Höhe der Mittellänge der Kleinbuchstaben. Sie dienen der Auszeichnung, sollten aber nur sparsam eingesetzt werden (z.B. bei Personennamen). Kegelgröße Die Kegelgröße oder -höhe ist ein Begriff aus der Bleisatzzeit und bezeichnet die Höhe der Bleikegel, die die Buchstaben einer Schriftart tragen. Da die Kegel etwas höher sind als die Buchstaben, ist die Kegelhöhe etwas größer als die Summe aus Ober-, Mittel- und Unterlänge. Kerning siehe Unterschneiden Kolumne Kolumne (v. lat.: columna = Säule) ist ein Begriff in der Druckersprache und bezeichnet eine Textspalte bzw. einen Schriftsatz auf der Seite eines Buches oder einer Zeitschrift. Kolumnentitel Typografischer Terminus aus der Buchgestaltung für die Seitenzahl ohne oder mit beigefügtem Text einer Kolumne.
140 Glossar
Die Typografie unterscheidet zwischen „lebendem“ und „totem“ Kolumnentitel. • Lebender Kolumnentitel: Seiten- oder Kapitelzahl mit beigefügtem Text, der auf den nachfolgenden Seiten seinen Inhalt ändert. • Toter Kolumnentitel: Seiten- oder Kapitelzahl mit evtl. beigefügtem Text, der sich auf den nachfolgenden Seiten nicht ändert. Konsultationsgröße Bezeichnung für Schriftgrade von Fußnoten, Fußnotenzeichen, Marginalien und Randbemerkungen außerhalb einer Kolumne, welche zwei bis fünf Punkt kleiner als der Schriftgrad der Grundschrift. Beträgt beispielsweise die Grundschrift einer Schriftsatzarbeit 10 Punkt, wäre die Konsultationsgröße fünf bis acht Punkt. Etymologisch stammt der Begriff Konsultation aus dem lateinischen consultatio für Beratschlagung, Befragung. Laufrichtung Die Laufrichtung bezeichnet beim Papier die Richtung, in der sich die Fasern auf dem Sieb der Papiermaschine hauptsächlich orientieren. Es ist die Richtung, in der die Papiermasse durch die Maschine läuft. Laufweite Die Laufweite ist die relative Buchstabenbreite einer Schrift. Man unterscheidet hier schmal-, normal- und breitlaufende Schnitte.
Glossar 141
Der Begriff Schriftunterschneidung meint das deutliche Verringern des normalen Abstandes zwischen zwei Buchstaben. Ligatur Eine Ligatur (mittellateinisch: ligatura Verbindung, nach lat. ligar (ver)bunden werden) ist in der Typografie eine Verbindung zweier oder mehrerer Buchstaben zu einer optischen und formalen Einheit. Sie hat sich historisch entweder durch schnelle Schreibweise häufig genutzter Zeichen gebildet oder wurde zur optischen Korrektur anders als die Einzelzeichen geschrieben. Im Satz werden Ligaturen heute vor allem verwendet, wenn zwei Buchstaben mit Oberlängen (z. B. f, i, l, t) aufeinander folgen, da ohne Ligatur entweder eine Lücke zwischen den Buchstaben entstehen würde oder es durch Unterschneidung zu unschönen Verbindungen der Oberlängen käme. Im Bleisatz sind Ligaturen zur Ermöglichung von Unterschneidungen zwingend notwendig. Marginalien Das Fremdwörterbuch aus dem Duden-Verlag enthält folgende Erklärung: marginal: am Rande, auf dem Rand stehend, Marginale: Anmerkung am Rande einer Handschrift oder eines Buches oder eben auch am Rande einer Zeitschriftenseite. Inhalte der Marginilien können lautschriftliche Erklärungen sein, bibliografische Hinweise oder Anmerkungen, die man auch in eine Fußnote hätte packen können. Sind diese Marginalien eine feststehende Einrichtung, spricht man auch von einer sog. Marginalspalte.
142 Glossar
Mediäval-Ziffer Mediäval war die frühere Bezeichnung für Renaissance-Antiqua. Unter Mediäval-Ziffern versteht man arabische Ziffern in der optischen Größe der Gemeinen (Kleinbuchstaben). Sie haben also auch Ober- und Unterlängen. Mittellänge siehe x-Höhe Oberlänge Mit Oberlänge bezeichnet man diejenigen Teile der Kleinbuchstaben, welche die Mittellinie nach oben überschreiten, wie beim d und k. PDF-Dokument PDF ist die Abkürzung für Portable Document Format. PDF ist ein von Adobe definiertes Dateiformat, mit dessen Hilfe Dokumente beliebiger Art (Handbücher, Broschüren, Statistiken, ...) plattformübergreifend, elektronisch veröffentlicht werden können. Der wichtigste Vorteil besteht darin, dass ein PDF-Dokument dabei sein Layout nicht verändert – selbst dann nicht, wenn der Betrachter die verwendeten Schriften auf seinem System nicht installiert hat.
Glossar 143
Pixelgrafik, Pixelformat2 Format zur Speicherung von Bilddaten, bei dem jeder Pixel durch entsprechende Daten beschrieben wird. Das meistverwendete Pixelformat ist TIFF (Tagged Image File Format). Das Pixelformat eignet sich vor allem für Bilder, allerdings ist der Speicherbedarf insbesondere bei hoher Bildqualität (hoher Auflösung) sehr groß. Punkt, typografischer Im grafischen Gewerbe benutztes Maßsystem, für den EG-Raum im Jahr 1978 offiziell zugunsten des Millimeters abgeschafft, das de facto und besonders durch die Verbreitung von DTP weiterhin im Gebrauch ist. Die Werte für den typografischen Punkt sind nicht einheitlich festgelegt; es gibt als Varianten: Didot-Punkt, DTP-Punkt, Pica-Punkt.
Maßeinheit
Abkürzung
Größenverhältnis
DTP-Punkt
pt
0,3528 mm 1/72 inch
Pica-Punkt
pt
0,351 mm 0,935 Didot-Punkte
Didot-Punkt
dd
0,376 mm (alt) 0,375 mm (neu)
Cicero
cc
12 Didot-Punkte 4,512 mm (alt) 4,500 mm (neu)
2 Vgl. Kipphan 2000, S. 1163.
144 Glossar Maßeinheit
Abkürzung
Größenverhältnis
Millimeter
mm
2,85 Pica-Punkte 2,67 Didot-Punkte (neu)
Inch (Zoll)
in
25,4 mm 72 DTP-Punkte 6 Pica-Punkte
Registerhaltigkeit Bei der Erstellung von mehrseitigen Druckprodukten achtet man darauf, dass die Schriftlinien der Textzeilen vom Grundtext der Vorder- und Rückseite exakt deckend zueinander stehen. Diese Übereinstimmung nennt man Registerhaltigkeit. Satzspiegel Der Satzspiegel bezeichnet die Anordnung der Text- und/oder Grafikbereiche auf einer Seite. Dazu gehören auch die Fußnoten und mögliche Kopf- oder Fußzeilen, die sog. Kolumnentitel. Weitere Elemente, die aber nicht zum Satzspiegel gezählt werden, sind die Seitenziffer (Pagina) und die eventuell vorhandene Randspalte (Marginalspalte oder Marginalien), die Kommentare oder Anmerkungen zum Text beinhaltet. Schriftgrad Als Schriftgrad bezeichnet man ein Maßsystem in der Typografie, mit dem bei Druckerzeugnissen Schriftgrößen, Zeilenabstände und ähnliches gemessen werden. Mit dieser Maßeinheit wird nicht die tatsächliche Buchstabengröße gemessen, sondern die so genannte Kegelgröße.
Glossar 145
Schriftschnitt Das Wort Schriftschnitt stammt noch aus dem Bleisatz – damals mussten die Stahlvorlagen für die Bleilettern wortwörtlich „geschnitten“ werden. Ein Schriftschnitt ist eine Variation einer Schriftart. Hierbei werden unter anderem die Stärke, Laufweite und Lage der Schrift verändert. Üblicherweise variieren Schriftschnitte die drei folgenden Merkmale einer Schrift: • Schriftstärke (z. B. mager, normal, fett) • Schriftbreite (z. B. schmal, normal, breit) • Schriftlage (z. B. normal, kursiv) Diese Merkmale einer Schrift können beliebig miteinander kombiniert werden. So kann es beispielsweise magere Schriften geben, die außerdem noch breit und kursiv sind. Schusterjunge Die erste Zeile eines neuen Absatzes am Ende einer Spalte. Wird auch Waisenkind genannt. Softcover Softcover ist der weiche Einband eines meist kleinformatigen Buches, wie beispielsweise eines Taschenbuches. Es ist für eine große Leserschaft bestimmt und aufgrund seiner meist einfachen Klebebindung vergleichsweise billig.
146 Glossar
Spationieren Spationierung ist ein Begriff aus der Typographie. Er bezeichnet den Umgang des Typographen mit dem Zwischenraum der Buchstaben und Wörter, z. B. für eine optimierte Leserlichkeit oder als künstlerischer Ausdruck im Schriftsatz. Eine spezielle Form der Spationierung ist der Sperrsatz. Sperren/Sperrsatz Sperren heißt, dass die Laufweite deutlich vergrößert wird. Mit Sperrsatz oder Sperren bezeichnet man in der Typografie eine Schriftauszeichnung zur Hervorhebung von Textteilen durch Einfügen von kleinen Abständen (Spatien) zwischen den einzelnen Buchstaben. Dabei sind folgende Regeln zu beachten: • Leerzeichen vor und nach dem gesperrten Text werden mit gesperrt, Satzzeichen (außer Punkt und Anführungszeichen) ebenfalls. Bsp.: Dies ist f a l s c h gesperrt, so ist es r i c h t i g. • Zahlen werden nicht gesperrt. • Die Zwangsligaturen (ch, ck, tz und ß) dürfen nicht aufgelöst werden. Tschichold, Jan Jan Tschichold, geboren als Johannes Tzschichhold, auch Iwan Tschichold, wurde am 2. April 1902 in Leipzig geboren und verstarb am 11. August 1974 in Locarno, Schweiz. Er war Kalligraf,Typograf, Plakatgestalter, Autor und Lehrer.
Glossar 147
Tschichold war einer der Wortführer der Neuen Typografie. Sein bekanntester Schriftentwurf ist die Sabon-Antiqua. Unterlänge Die Unterlänge bezeichnet diejenigen Teile der Kleinbuchstaben, welche die Grundlinie nach unten überschreiten, zu sehen beim g, p und y. Unterschneiden Unterschneidung (engl. Kerning) ist ein Fachbegriff aus der Typografie und bezeichnet dort den Vorgang, den horizontalen Abstand (den Weißraum) zwischen mehreren Buchstaben (Standarddickte) mit dem Ziel des ästhetischen Gewinns durch optischen Ausgleich so zu verringern, dass er gleichmäßig erscheint. Vektorgrafik, Vektorformat3 Format, bei dem Strichbilder (Liniengrafik,Text) nicht in Form von einzelnen Bildpunkten (Pixel) gespeichert werden, sondern in Form von Linienstücken, definiert durch Angabe von Anfangs- und Endpunkt („Vektoren“) sowie Strichbreite. Vorteile gegenüber dem Pixelformat sind in der Regel ein wesentlich geringerer Speicherbedarf und die Skalierbarkeit ohne Einbuße an Bildschärfe.
3 Vgl. Kipphan 2000, S. 1166.
148 Glossar
Weißraum Der Weißraum (auch Leerraum) ist in der Typografie der unbedruckte Teil einer Seite. Nach dem Gestaltungsprinzip Form–Gegenform stellt die richtige Aufteilung von bedruckter Fläche zu Weißraum eine gestalterische Herausforderung an den Designer dar. Ein gut gesetzter Weißraum verbessert die Lesbarkeit und steigert so die Konzentration des Betrachters. Gut durchgliedert hilft er dem Leser, den Überblick zu behalten und gezielt wichtige Inhalte schneller zu erfassen. Wortzwischenraum Typografischer Begriff für den nichtgedruckten Teil zwischen zwei Wörtern, auch als Wortabstand und im materiellen Schriftsatz als Ausschluss bezeichnet. Ein optimaler Wortzwischenraum unterstützt die Lesbarkeit einer Schriftsatzarbeit. Des Weiteren können Wortzwischenräume in allen professionellen Schriftsatzprogrammen, beispielsweise in Adobe InDesign, an die individuellen Rahmenbedingungen angepasst werden. Manuell werden Wortzwischenräume durch das Spationieren und Unterschneiden der Leerraumzeichen bzw. der Vor- und Nachbreiten der betreffenden Buchstaben manipuliert (optischer Schriftweitenausgleich).Wortzwischenräume werden in der relativen Maßeinheit Geviert gemessen. x-Höhe Als x-Höhe bezeichnet man die von der Grundlinie aus gemessene, reguläre Höhe der Kleinbuchstaben einer Schrift,
Glossar 149
die keine Oberlänge besitzen, wie beispielsweise beim z oder eben beim x. Diese Höhe wird auch m-Höhe oder Mittellänge genannt. Zeilenabstand Der Zeilenabstand ist der Abstand zwischen zwei direkt untereinander gelegenen Zeilen eines Textes, gemessen von Grundlinie zu Grundlinie. Angegeben wird er zumeist in der typografischen Einheit Punkt. Der Zeilenabstand ist wesentlich für die Leserbarkeit eines Textes, da sowohl zu geringer als auch zu großer Abstand das Verfolgen der Zeilenwechsel erschwert. Gemeinsam mit dem Schriftbild bestimmt er den für die Gestaltung eines Druckwerks wichtigen Grauwert eines Textblocks. Frage- und Ausrufezeichen sowie Klammern oder ähnliche Satzzeichen in Versalienhöhe erfordern einen leicht größeren Zeilenabstand zur oberen Zeile. Bis zur Erfindung des Fotosatzes war der Mindestzeilenabstand durch die Höhe des Schriftkegels einer Schriftgröße festgelegt. Ein Schriftsatz mit diesem Mindestabstand wird kompress genannt.Wird der Zeilenabstand erhöht, mussten im Bleisatz die Zeilen mit Durchschuss versehen werden, einem nichtdruckenden Blindmaterial, das den gewünschten Abstand zwischen den Schriftkegeln ausfüllt. Schriftsatz mit größerem Zeilenabstand als kompress wird daher durchschossener Satz genannt.
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Würth 2004 Würth, Katrin; Gallmann Peter: Richtlinien zum Verfassen einer Hausarbeit. Jena, Universität, 2004
Sachregister 155
Sachregister A Abbildung 22–23, 29–30, 53, 62–63, 66, 68, 75, 78–79, 81, 87, 95–97, 99–102, 108–110 Abbildungsverzeichnis 29, 95, 100, 112, 130, 132 Aufzählung 17–18, 23–24, 59, 97, 106, 130, 132 Auszeichnung 3, 5, 10–12, 73, 97, 106, 121, 135, 139
B Bild. Siehe Abbildung Bildunterschrift 22, 29, 67–68, 73, 95–97, 100, 106, 108–110, 119, 130, 133 Bindestrich 17, 23, 40–41 Blocksatz 12–13, 16, 106–107
D Diagramm 66–67, 100–101, 110 Dokumentvorlage 58, 97, 100 Durchschuss 6, 13–14, 137
E Ersetzen 18, 69, 82, 87, 103–104, 113
F Flächengewicht 48–49, 96, 122 Flattersatz 12, 73–74, 87, 106
156 Sachregister
Formatvorlage 55, 57–59, 61–64, 68–69, 73–75, 97–98, 100, 106, 110, 118, 130–134 Fußnote 28, 37–39, 43–44, 59, 62–63, 70, 79–80, 87, 92–93, 110
G Gedankenstrich 5, 17, 23, 30, 40 Gliederung 9, 12–13, 25–26, 53, 65, 85, 87, 92–94, 96 Goldener Schnitt 20, 138 Grafik. Siehe Abbildung Grammatik 68–69, 87, 103, 114 Grundlinienraster 16, 71, 88, 106, 138
H Hervorhebung 11–12, 33, 43, 135, 146 Hurenkind 13, 138
I Index. Siehe Sachregister Indexverzeichnis 86 Inhaltsverzeichnis 3, 21, 53, 59, 64, 75, 79–81, 86, 94, 96, 98, 112
K Klebebindung 50–51, 96, 122, 145 Kolumnentitel 18, 59, 61, 97, 106, 119, 139, 144 Konsultationsgröße 9, 140–141 Kopf- und Fußzeile 59–62
Sachregister 157
L Laufrichtung 50, 140 Layout 17–18, 22, 58–60, 62, 67, 70, 76, 80–81, 89, 92–93, 101, 108, 111, 117, 142 Literaturverzeichnis 29–30, 32, 34, 37–39, 42–44, 53, 92–93, 96
M Marginalie 9, 18, 140–141, 144 Mustervorlage 70, 72–73, 76, 91, 93–94, 106–107, 118
P PDF-Dokument 89–90, 96, 103–106, 115–117, 142 Pixel / Pixelgrafik 109, 143, 147
Q Quellenangabe 3, 25, 27–29, 34–37, 42, 92–93, 122 Querverweis 56, 59, 62–64, 68, 84–85, 87, 98–99
R Rechtschreibung 68–69, 83 Referenz 62–63, 68, 98–99 Registerhaltigkeit 16–17, 71, 88–89, 144
S Sachregister 83–86 Satzspiegel 3, 18, 48, 94–95, 97, 106, 108–110, 121–122, 144–145 Schrift 2–3, 5, 14, 59, 66, 74, 76, 79, 121, 135, 137, 140, 148 Schriftart 5–6, 8, 89, 137, 139
158 Sachregister
Schriftgröße 5, 9–10, 13–14, 16, 137, 149 Schriftschnitt 6, 14, 145 Schusterjunge 13, 145 Seitenformat 3, 45–46, 59, 121 Seitennummerierung 3, 21–22, 46, 61, 76–77, 93, 108, 121 Serife 8–10, 135 Silbentrennung 12, 59, 74, 82–83, 113–114 Spiralbindung 50–51, 122 Stichwortverzeichnis 21 Suchen 69, 82, 84, 87, 103–104, 114
T Tabelle 29, 59, 66–67, 78–79, 82, 100, 109 Textabschnitt 66, 74, 82, 113 Titelseite 3, 46–47, 53, 72, 75, 93 Typografie 1–2, 6, 8, 17, 47, 138–140, 146–147
U Überschrift 21, 61, 63–65, 68, 73, 86–87
V Vektorgrafik 70, 109
W Weißraum 1, 22, 30, 74, 95, 148 Wortzwischenraum 17, 148
Sachregister 159
Z Zeilenabstand 13–15, 23, 59, 71, 137–138, 149 Zitat 11, 27–28, 30, 32–33, 35, 38, 43–44 Zitierregeln 34