S O B R I A EBRIETAS UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE DER ANTIKEN MYSTIK
VON
HANS LEWY
Verlag
von
Alfred
Topelmann 1 ...
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S O B R I A EBRIETAS UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE DER ANTIKEN MYSTIK
VON
HANS LEWY
Verlag
von
Alfred
Topelmann 1 9 2 9
In
Gießen
Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche herausgegeben von Professor D . H a n s L i e t z m a n n i n Berlin Beiheft 9
Alle Rechte vorbehalten
Printed in Germany
Vorwort Die vorliegende Arbeit ist die stark erweiterte und abge änderte Fassung einer Untersuchung, die im Juli 1926 der Berliner philosophischen Fakultät vorlag. Sie zerfällt in zwei Teile, deren erster die Herkunft eines zentralen Begriffes der philonischen Mystik erklärt, während im zweiten seine Ver breitung in der patriotischen Literatur verfolgt wird. Im ersten Teil sucht die Arbeit das Hauptergebnis durch eine ausge dehnte indirekte Beweisführung zu sichern, indem sie über die spezielle begriffsgeschichtliche Aufgabe hinaus die Eigentümlich keit der mystischen Ideen, aus denen die philonische Formulierung erwuchs, innerhalb der verschiedenartigen Erscheinungsformen der hellenistischen Pneumalehre darstellt. Auch im zweiten, patristischen Teil ließ sich der durch die Themenstellung ge forderte straffe Aufbau nicht immer durchführen: einerseits mußten Voruntersuchungen, an denen es für die patriotische Exegese besonders mangelte, oft erst die Basis für die eigent liche begriffsgeschichtliche Betrachtung herstellen, andererseits mochte da, wo sich aus der speziellen Untersuchung bestimmte allgemeine, für die Literatur- und Kirchengeschichte wichtige Ergebnisse ableiten ließen, auf eine Auswertung nicht verzichtet werden. Meinem Lehrer E d u a r d N o r d e n , der das Werden der Arbeit mit ständigem Interesse verfolgte und durch Anregungen förderte, sowie W e r n e r J a e g e r , der mich auf die Beziehungen des philonischen Begriffs zu den hermetischen Schriften hinwies, bin ich zu besonderem Dank verpflichtet. Wie stark diese Untersuchung von Nordens, Reitzensteins und Boussets bahn brechenden Forschungen bestimmt ist, braucht dem Kenner der modernen reUgionsgeschichtlichen Forschung nicht gesagt zu werden. Der Verfasser.
Ein
Inhaltsverzeichnis
befindet
sich
am
Schluß
des Buches
auf
S.
175.
EINLEITUNG In den Schriften Phiions leuchtet unter den sinnlichen Bildern, welche den enthusiastischen Zustand der auf dem Gipfelpunkt des mystischen Aufstiegs mit der Gottheit vereinten Seele zu ver anschaulichen suchen, besonders die Metapher von der nüchternen Trunkenheit ([liö-Tj vYjcpäXtos) hervor. Dieses kühn gebildete Oxy moron nimmt in der Gruppe der mystischen Termini, die entweder dem Wortschatz der platonischen Spekulation über die (navta oder der Mysteriensprache, soweit sie in den Bereich der hohen griechischen Literatur eingedrungen war, entlehnt sind , insofern eine singulare Stellung ein, als es als einziger Begriff nur bei Philon erscheint und durch keine Parallele in der griechischen Literatur zu belegen ist. Ist damit die Frage nach seiner Her kunft als erstes Problem gestellt, so ergibt sich aus der Beobachtung, daß die philonische Prägung in der Patristik eine bedeutende Rolle spielt, die Aufgabe, die Geschichte dieses zentralen philo nischen Begriffs durch die christliche Literatur zu verfolgen. Da die großen Kirchenschriftsteller der ersten vier Jahrhunderte die philonische Formel selten rein mechanisch rezipierten, sondern sie entweder in neue Zusammenhänge stellten oder mit neuem Inhalt erfüllten, eröffnet sich für den zweiten Teil dieser begriffs geschichtlichen Untersuchung die fruchtbare Perspektive, die Ursache des jeweiligen Bedeutungswandels als notwendige Folge der Veränderungen im geistigen Bewußtsein der Zeiten und Persönlichkeiten darzustellen und zugleich die Wandlung be stimmter religiöser Vorstellungen der Kirche, zu deren Darstellung 1
1
S. die Materialsani ml ungen
bei Bousset-Greßmann,
Die Religion
des
J u d e n t u m s i m s p ä t h e l l e n i s t i s c h e n Z e i t a l t e r (1926) 450, 1 u n d 4 5 1 , 3 ; L e i s e g a n g , D e r heilige
G e i s t I (1919)
142 t,
1 6 7 f.
künftig einfach als »Bousset-Greßmann« L e w y , Sobria ebrietas
und öfter.
Die beiden W e r k e
und »Leisegang«
zitiert. I
werden
2
Einleitung
die philonische Formel herangezogen wurde, zu demonstrieren. Die Basis, von der beide Teile dieser Untersuchung sich entwickeln werden, bildet die genaue Interpretation der philonischen Stellen, an denen der Ausdruck {JUÖTJ v^yAXio? überliefert wird. Erst durch einen solchen zusammenfassenden Überblick über alle philonischen Stellen, an denen die gleichen gedanklichen Motive bald in breiten Variationen, bald in knappen Andeutungen, die auf anderswo ausgeführte Anschauungen hinweisen sollen, auftreten, kann der Kerngedanke einer philonischen Vorstellung ermittelt werden. Die Schwierigkeiten, die sich für jede derartige Untersuchung aus dem eigentümlich unplastischen Stil Phüons ergeben, werden bis zu einem gewissen Grade dadurch gemildert, daß das phüonische Oxymoron eine Prägung von ganz eigenartiger Physiognomie ist. Damit ist die im allgemeinen begriffsgeschichtlichen Unter suchungen drohende Gefahr, analoge Vorstellungen, die sich aus ähnlichen Voraussetzungen an verschiedenen Orten spontan ent wickelt haben können, zueinander in ein Kausalverhaltnis zu setzen, von vornherein auf ein geringes Maß reduziert. Der Ver gleich mit einigen im Wortlaut mit dem philonischen Oxymoron fast übereinstimmenden Gedanken aus der hellenistischen Lite ratur wird die Eigentümlichkeit des Begriffes noch stärker hervor treten lassen. Durch die Entstehungsgeschichte des Begriffs wird hoffentlich auch die Frage nach dem Ursprung der philonischen Mystik, die heute auf so verschiedene Weise beantwortet wird, ihrer Klärung näher geführt werden. Der vieldeutigen und beziehungsreichen Erscheinung Philons beginnt die Forschung erst gerecht zu werden, nachdem sie nicht nur die jüdischen und griechischen Bildungselemente seiner Vorstellungswelt, sondern auch seine Zugehörigkeit zu der großen späthellen istischen Religionsbewegung, der Gnosis, zu berücksichtigen gelernt hat. Die vorliegende Unter suchung, die in einem ihrer wichtigsten Teile in diese noch immer wenig erforschten Gebiete führt, prüft Philon vorwiegend in seinen Beziehungen zur Gnosis und sucht den Ort zu fixieren, den er innerhalb dieser großen religiösen Strömung seiner Zeit ein nimmt.
Erster Teil I. K a p i t e l DIE ©EIA KAI NH*AAIOE MEÖII BEI PHILON De
ebrietate § 14Bf.
I 3 7 0 f.
M(angrey).
1
Gegen Ende des ersten Teils (§ 123!) der Schrift über den Rausch, in der fünf verschiedene allegorische Deutungen des Weines und der Trunkenheit wiedergegeben werden, kontrastiert Fhilon die Orgien der Verehrer des goldenen Kalbes mit dem Dienst der aaronidischen Priester, denen durch Gesetz der Wein verboten ist. Die zügellosen und trunkenen Scharen, die das Tierbüd anbeten, sind ihm ein Sinnbüd für die in einer ständigen »Trunkenheit des Lebens« Befangenen, Aaron und seine Priester dagegen gelten ihm als die echten Diener Gottes, da sie mit nüchternem Verstände (vTJyiöv XoYtc[ids)* ihr gottgefälliges Werk tun . Aus diesem Grunde 2
3
1
Die philonischen
p l a t i v e life, O x f o r d sind hier n a c h
1895,
Stellen
1923)
6
bei Conybeare,
Philo about the contem-
133 N r . 38 u n d L e i s e g a n g S. 233, 3
systematischen
einiger Philonstellen leistete fortgeführte
sind
5
Gesichtspunkten
das
Übersetzungswerk
v o n L. Cohn (bisher
geordnet. begründete,
erschienen
gesammelt.
von
Bd, I—IV,
I.
Heinemann
Breslau
1909—
Dienste. 3
In
diesem
ersten
Abschnitt
des
Traktats
(§ 11 b i s
§ 153)
betrachtet
P h i l o n d e n W e i n a l s S y m b o l d e s X^petv v.al napairatstv o d e r d e r äitaiSsuaia. Disposition der unvollständig erhaltenen land,
Neu entdeckte 8
Fragmente
Zur
S c h r i f t s. d e e b r . § 4 I 3 5 7 M , W e n d
Philos, Berlin
1 8 9 1 , 1 7 f.
S , d e e b r . § 9 5 : t ö v . . . iuartEp örc' otvou (pXsYÖfievov &\f\v.tov x a i
j i e f l - q v T O Ö ß i o u i t a v x o s xatafj.eO'üovTa xafc i r a p o t v o ö v r a 8t&
faveniayetov
TOÜ f ? j s ä t p p o a i v q s
nouxcToc CtxpäxQU v a i rcoXXoÜ arcäacu xataXsuetv b \epb'?JS(S. M a t e r i a l b e i \ V . B a u e r , J o h a n n e s e v a n g e l i u m z . N T 6] z u J o h 4 1 4 u . 7
2
[Handb.
; Strack-Billerbeck, K o m m e n t a r zum N T aus Talmud und
3 8
M i d r a s c h I I 1924, k ü n f t i g » S t r a c k - B i l l e r b e c k e z i t i e r t , i b i d . ) c h a r a k t e r i s t i s c h e r w e i s e erst
in d e r j ü d i s c h e n L i t e r a t u r d e r hellenistischen Zeit, d. h . in d e r P e r i o d e der
Intellektualisierung
des Heilsbegrilfs und Auseinandersetzung zwischen jüdischer
und griechischer Sophia,
zu b e l e g e n .
an
gleichen
vielen
Parallelstellen
L e i s e g a n g , P n e u m a I l a g i o n 1922 Sp.
1033]
und
zugrunde
im
liegt).
wurde
(2 j ) : S
Noch
u
n
die und
zu
erkennen
§97
erklärt
ist
oofiaq i m B u c h e B a r u c h ,
(s. S c h ü r e r
d
s. § 195) £">r,. fuga
deutlich
ifvotT^XiKov
EJJ.E
oofi«? wiedergegeben. I 5 7 5 11
wird hier behandelt,
[s. die
da
Stellensammlung
III tiYjffjv
und
4 S . 460 f f . ) . uSaxoe;
Wort
Cwf] a l s
[lexä
Ersatz
des
wird,
Ausdrucks
dessen zweiter Teil
(von 3
3
]
wird das
a
ifxaxeX'.icBS
zitiert
Philon
«ppov/jaeius
de fuga
(d. h.
identisch sind,
Jeremias-
xvjv n v j - f ^ v xv)
fiEfroaxeiv
»trunken
Spirituali-
Dieser prinzipielle
der
a ö x o u ? tticö
fast identisch erscheint,
d e r L X X in b e d e u t e n d e m
a u f einer freien ftiäauxe ev f
cotpia)
<JJÜ>JJLLSL abxbv
Verb
Weis-
die
realisti-
x naTaXfjuTÖ^ d e r p l a t o n i s c h e n F o r m e l P h a i d r .
1 8 7 9 , 284,
be-
sein.
d e h o c (sc. Philone) v u l g o apud Graecos dici-
jiövij) 9-BarJ] vtjt ( s c •?] o u s t a ) s. F r e u d e n t h a l , S t u d . 3)
einer
dieser Frage
v g l . L e i s e g a n g 192.
und klarste
Korrektur
Forschungen
Oitauy « X a t u m £ e c . . t a n t a
e l o q u i i , s, P h i l o n . e d . m a i o r I
prägnanteste
jüngsten
n i c h t der O r t für d i e E r ö r t e r u n g
247 C
der Platoniker Albinos usw.
(Hell.
2. in s e i n e m A u f s a t z » L e m y s t i c i s m e astral
( B u l l e t i n s d e Ia c l a s s e d e s l e t t r e s d e l ' A c a d d x n i e B e i g e ,
dans
l'antiquite^fl
1909 p . 268) d i e g e i s t i g e
T r u n k e n h e i t d e r in d e r E k s t a s e b i s zu d e n S t e r n e n s c h w e i f e n d e n Seele m i t f o l g e n den W o r t e n der physischen der Dionysosmysten gegenüber: »Comparons cette exstase
sereine a u x Transports d e l ' e n i v r e m e n t d i o n y s i a q u e , tel q u ' E u r i p i d e
exemple nous
le depeint
si f o r t e m e n t
dans
les Bacchantes, et
nous
par
saisirons
t o n t e la d i s t a n c e q u i s ö p a r e c e t t e r e l i g i o n astrale d u p a g a n i s m e ant&rieur.
Ici,
sous l ' e x c i t a t i o n d u v i n , l'ätne c o m m u n i e a v e c les f o r c e s e x u b e r a n t e s d e la nature, e t I'Energie d e ' b o r d a n t e d e
la
vie physique
se t r a d u i t p a r l ' e x a l t a t i o n
tueuse des seas et l'egarement i m p e t u e u x d e l'esprit.
q u o s ' a b r e u v e la raison assoifföe d e verite, et , , 1 ' i v r e s s e ravit
jusqu'aux
passionne'e vers
etoiles,
n'allume
eile d ' a u t r e s
la connaissance divine.
portee d e la terre au ciel«. among the
en
Greeks and
La
tumul-
La, c'est de pure lumiere
ardeurs
absteme", qu'une
q u i Ia
aspiration
source d u m y s t i c i s m e s'est
trans-
D i e g l e i c h e n W o r t e s. a u c h A s t r o l o g y a n d r e l i g i o n
Romans, New York
1912, 147.
Die
De
•8-eioc xcu vntpAXioc uifl-n bei P h i l o n
25
f u g a e t i n v e n t i o n e § 3 1 f. I 5 5 0 M .
In der biblischen Erzählung rät Rebekka ihrem Sohn Jakob, vor dem Zorn seines Bruders Esau nach Charan zu fliehen. Philon erweitert diesen Bericht in seiner allgorischen Erklärung, in der er die Gestalt der Rebekka als Typus der Standhaftigkeit, die des Jakob als den des Asketen deutet, durch eine symbuleutische Rede der Mutter an den Sohn, in der sie ihm Ratschläge für sein künftiges Verhalten in der »Welt« mit auf den "Weg gibt. Dieser Logos, der als freie Komposition Philons zwischen Bibelzitat und Kommentar eingefügt ist, behandelt das Thema, daß der Weise nicht das politische und gesellschaftliche Leben fliehen, sondern im Gegenteil Macht, Ansehen, Reichtum erringen solle, um diese dann zum Wohle der Menschheit zu nutzen , die Sklaven ihrer Lust zu beschämen und die Edlen zur Nacheiferung zu ermutigen. Nach dem einige typische Verhaltungsmaßregeln angegeben sind, die den Normen der als Muster hingestellten Lebensführung entsprechen, wendet sich die Rede ziemlich unvermittelt zur Frage, wie man sich, falls man zu einem Gelage geladen ist, zugleich in Einklang mit den Gesetzen der Mäßigkeit und doch nicht schroff gegenüber seinen Gastgebern verhalten solle. Der Wortlaut dieser Stelle ist folgender: »Wenn du zum Weintrunk und üppigen Mählern gehst, so gehe getrost . . . Wehn man dich nicht zwingt, halte das rechte Maß inne; falls du aber einmal gezwungen bist, an der Prasserei einer Gesellschaft teilzunehmen, so folge deinem Verstand als Führer in dieser Zwangslage und du wirst nie das Vergnügen zum Mißvergnügen ausarten lassen, sondern dich, wenn man das Büd gebrauchen darf, auf nüchterne Weise berauschen (vijipotXia 1
2
3
(JLS^'OO'&TIJOfj) .«
1
S. d e fuga
3
Philon
(s, d e f u g a
§ 24 u n d § 38 a m E n d e d e r R e d e .
hat
den
S t a n d p u n k t des politisierenden
§ 33 u n d 35)
späten Alter
w i e in
seinen
gesamten
als F ü h r e r der alexandrinischen Gesandtschaft
politischer Schriftsteller in d i e W i r k l i c h k e i t 3
nuß
Stoikers,
V g l , a u c h leg. alleg. I I I § 155 I 1 1 7 M :
d e n er
Schriften vertritt,
noch
hier im
v o r Caligula und
umgesetzt. » W e n n wir in Gesellschaft z u m G e
u n d G e b r a u c h des D a r g e b o t e n e n schreiten wollen, s o sollen w i r d a s m i t Ver
n u n f t (aüv Xöyif)) a l s a b w e h r e n d e r W a f f e t u n ; d a n n w e r d e n w i r u n s n i c h t ü b e r M a ß (ttspav toO u,6Tpioi>) m i t S p e i s e n v o l l s t o p f e n . . n o c h a n m a ß l o s e m W e i n g e n u ß s ä t t i g e n und
d e m Rausch,
und
ibid. II
sich
selbst
der uns
zu t ö r i c h t e m
Gerede
(Xfjpatvsiv) z w i n g t ,
verfallen«
§ 29 I 72 M : » W e n n d e r G e i s t b e i d e n s c h w e l g e r i s c h e n G a s t m ä h l e r n vergißt,
bezwungen
v o n den Reizen
k n e c h t e t . . ist a b e r d i e V e r n u n f t so berauschen wir uns weder
(\6fooo JASÖTJV)
]
e b e n s o w i e d i e d e r U n v e r n u n f t ( r ^ v 8 t & lskiuv Xoud^svoi; oraYÖctv, 6<j>6 TTO^' sie Aiövuaov a • UY]5 v g l . e t h . N i e , 1114b
Typenlehre des Aristoteles
zur
k a n n liier n i c h t e i n g e g a n g e n E
Kr w i r d
Synonyma,
die
meist den
6
Rhetorik,
5 f.
A u f die Beziehungen
einerseits
u n d zu P h i l o n
dieser
andererseits
werden.
0!uxo8i§axi:oc x a i
Zusammenhang
a&iou.a4M]€ 00905 g e n a n n t .
dieser
L e h r e v o n d e n {j-efäXai tpoosu; d e u t l i c h
philonischen
Typologie
Andere mit
z e i g e n , s i n d : d e f u g a § 168 I 571:
der fl-etov
ovnoi; . . TÖ atvcofiaiHi; f £ v o ? , d e c o n g r . § 36 1 5 2 4 : ipiiceiuc . . (oepatou |xeu,otpaTa*. . . e6pä|j.evo?
co; otovrat 8-nXov
äXXä Stet xivac. jreta^ a i x i « ? t o t ? u>? o ü *
^u-tv
öicäpyja,
änetp^et. ( Ü b e r d i e » w a h r h a f t
E t h . N i e . 1099 b 10 f. s p r i c h t A . i n g l e i c h e m
•9-SOO8OTO£ o d e r
3-eotcBu.nTQs ebhai^ovia
der
8
eÖTOx '?-
P h i l o n k n ü p f t a n d i e s e a r i s t o t e l i s c h e n F o r d e r u n g e n a n s. o b e n S, 5 5 , 1.
i. Analoge Vorstellungen aus der griechischen
demonstrieren.
Wenn
Pneumalehre
die Anhänger der Theorie vom
genie« die Erlernung der technischen
59 »Natur-
Regeln ablehnen, so ver-
werfen sie die Techne nicht an sich, sondern behaupten nur, sie nicht mehr erlernen zu brauchen, da sie »die Regeln von Natur hätten«, schließen also die technische Begabung in ihren Physisbegriff ein. Dagegen leugnet Philon bei der »vollkommenen Natur« den Wert der Techne — d. h. der Erkenntnislehre der griechischen Philosophie — für die Erlangung der göttlichen Sophia prinzipiell. Hinter dieser Ablehnung steht eine skeptizistische
Anschauung,
die als Sinn und Zweck der Beschäftigung mit der — griechischen — Philosophie die Einsicht in die menschliche Unfähigkeit zu jeder höheren Erkenntnis
aus
eigener Kraft betrachtet.
Denn diese
führt zwar nach seiner Meinung vor »die Tore der Gnosis«, aber den Einlaß kann nur die göttliche Gnade gewähren, die sich zu dem in passiver Demut auf Erlösung harrenden Weisen in der 1
Ekstase herabläßt . Damit wird die Bedeutung des aus der griechischen theorie
übernommenen
Physisbegriffs
grundlegend
Stufen-
gewandelt.
Denn während in der rhetorischen Theorie Physis und Enthusiasmus, d. h. die produktive Kraft der natürlichen Begabung wie die Auserwähltheit zum Pathos der Inspiration als gleichwertige Eigenschaften des Genies gelten, bezeichnet bei Philon Physis nur noch eine durch Verleihung des göttlichen Charisma, nicht aber außerdem noch durch eigenes geistiges Vermögen geadelte Natur. Hiermit wird
der autonome, aktive Charakter des
Physisbegriffs aufgegeben. Gnade, so tritt 1
2
an den
Platz des eöepoi]EIN. Als notwendige Voraussetzung für das Einswerden mit dem Göttlichen stellt Philon die Forderung einer asketischen Lebens führung auf.
In der Schrift über die therapeutische Sekte, deren
Lebensform nach den Normen dieses »nüchternen Lebens« bestimmt ist, zählt Philon als Gesetze, die für die asketische Lebensführung des Ordens charakteristisch
sind,
Enthaltung
von
Fleisch
und
W e i n auf (§73/4). Da diese beiden Regeln zugleich auch die beiden Hauptgebote der pythagoreischen Askese sind (s. u. S. 71, 3) und 1
D i e s e A b h ä n g i g k e i t v o n P i a t o n ist n i c h t s o zu v e r s t e h e n , als o b P h i l o n
j e d e s e i n z e l n e W o r t aus P i a t o n e n t n ä h m e , v i e l m e h r v a r i i e r t er a n d e n S t e l l e n , an d e n e n er mystische V o r g ä n g e beschreibt,
in
freier N a c h a h m u n g d e n
Wort
l a u t d e r b e r ü h m t e n p l a t o n i s c h e n S c h i l d e r u n g e n d e r •ftsca (xavea. 2
U b e r h a u p t liegt ein g r u n d l e g e n d e r F e h l e r d e r L e i s e g a n g s c h e n K o n s t r u k t i o n
in d e r V e r n a c h l ä s s i g u n g d e s g e s c h i c h t l i c h e n Milieus, sich e n t w i c k e l t h a b e n soll. als einer v o n d e n stanten Größe.
Zeiten
in -welchem dieser
L . operiert ständig m i t d e m Begriff der
entstehenden Dionysosreligion
Glaube
»Volksglaube«
bis Philon
kon
Diese Ansicht beruht auf d e m falschen Schluß v o n der Konstanz
der — größtenteils durch P i a t o n sanktionierten — Terminologie auf die hinter ihr
verborgenen Vorstellungen,
darin
—
hierauf
Entartung, die Formeln
hat
zuletzt K .
Philons Eigentümlichkeit beruht Reinhardt,
H e i d e l b e r g 1928 S . 14 n o c h aus
einmal scharf
der griechischen Literatur
meist orientalischen Inhalten
erfüllte.
Poseidonios
über
gerade und
h i n g e w i e s e n — , d a ß er
e n t l e h n t e , sie a b e r
E s ist
aber
Ursprung mit
fremden,
hier leider n i c h t m ö g l i c h ,
näher
auf d a s Leisegangsche W e r k , d e m ich m a n c h e A n r e g u n g v e r d a n k e , dessen G r u n d these ich aber ablehnen m u ß , einzugehen-
6
2. D i e n e u p y t h a g o r e i s c h e n ß a n ^ o t TO5 vJjtpeiv
7
1
jüngst von Reitzenstein überhaupt engere Beziehungen zwischen den asketischen Termini des therapeutischen Bios, wie er von Philon dargestellt ist, und der neupythagoreischen Askese nach gewiesen worden sind, so erscheint es nicht aussichtslos, unter den asketischen Lehren des zeitgenössischen Neupythagoreismus nach Analogien zum philonischen Begriff u.. v. Umschau zu halten. Das Pythagoreertum, das im I V . Jh. v. Chr. aus dem Ge sichtskreis der griechischen W e l t fast völlig entschwand , lebte im I. Jh. v. Chr. in der Zeit einer allgemein erhöhten reli giösen Spannung als Geheimsekte wieder auf und trieb in den breiten Massen eifrige Propaganda für denflofl-etYÖpeiosxp6nov rijv
fvwaev / a p t C e t a t ) .
ausdrücklich als eine T r u n k e n h e i t
(Hier
des Wissens
Unwissenheit gegenübergestellt.)
G a n z ähnlich reihen sich die Metaphern
aneinander.
(U.ES-ÜOUO; j i i d - n v VTjipöXiov), . .
d i e d e r d e s K ö r p e r s e n t g e g e n g e s e t z t ist . . . d e n n d i e s e b e -
V g l . jetzt
d i e Stil C h a r a k t e r i s t i k
c o r p . H e r r n . V I I ( s . o b e n S . 74)
bei R e i t z . M y s t .
3
397 f.
I. Teil
8 6
tiver Wendung
den
III.
Kapitel
negativ gefaßten Gedanken
außerdem die Ode
überhaupt als
Thema
die
1
darstellt.
Da
Offenbarung
der
Gnosis hat und die Trunkenheit hierbei den Zustand des
Mysten,
der die Gnosis empfangen hat, bezeichnet, folgt auch hieraus, daß der Dichter hier die uiihj rrj? yvtuaEW? schildert.
Damit ist aber
auf dem Boden der Gnosis eine schlagende Parallele zur philo nischen fctot xal vT)(paXios uifft]
2
gefunden, die auch zugleich
Ursprung des philonischen Begriffs erklärt. nische Oxymoron
den
Denn auch das philo
ist als Gegenbegriff zur Weintrunkenheit,
eine Trunkenheit der Unwissenheit ist, geprägt.
die
D a Philon mit
dem Begriff der Nüchternheit implicite die rechte Gotteserkennt nis bezeichnet und auch der Odendichter mit der Trunkenheit den Zustand des
erleuchteten Gnostikers umschreibt, so
sind
jififrq
tffi yywoswc und pidi] vigydXto? synonyme Begriffe. Diese Behauptung wird durch eine Betrachtung der anschließenden Odenverse stützt, in denen der Dichter als
Folge des
ge
Empfangs der
»Er
kenntnis« schildert, wie er sich von der Eitelkeit der W e l t abwandte, das irdische Kleid der Torheit ablegte und das himmlische Licht kleid, den
pneumatischen Leib,
anzog.
Daß
der
Empfang
der
Gnosis den Verlust des Leibes, des »Gewandes der Unwissenheit«,
1
Der Gegensatz
a
Auf
positor
1911
gruenz
zu
gnügt
sich
handlung der
»Wissen — Unwissenheit« findet sich auch O d . Sal. 7, 21.
die Parallele I
523 f.)
ziehen. mit
hat
schon Marshall
hingewiesen,
Die
einer
ohne
Untersuchung
lückenhaften
(The Odcs klare
Marshalls
ist
des Themas könnte wichtige Resultate
zu
und
weist Reitzenstein
mysteriums lonische Ode,
ohne
hin.
Eine
Behandlung
zu belegen.)
in der
sie
be Be Satz
Die Verwandt
mystisch-gnostischen
( s . o b e n S . 1 5 , 2).
Interpretation
prinzipiellen
ExKon
beruht kurz gesagt darauf,
gleichen
Auseinandersetzung
der
the der
nochmalige
der
mit
Frage
von
Erlösungs
1 1 . O d e auf die phi
seiner
nach
Metaphern
Unabhängig
einer A n m e r k u n g seines »iranischen
( S . 145, 3)« a n l ä ß l i c h d e r
Parallele
die
in
Eine
die biblischen Anschauungen u n d
gnostischen S y m b o l e n transformierten
Marshall
aus
z u t a g e fördern. ( S a t z für
schaft zwischen Philon und d e m Verfasser der Oden d a ß b e i d e die j ü d i s c h e Sophiaspekulation
Phüon,
unzureichend,
Material S a m m l u n g .
1 1 . O d e sind z. B . m i t philonischen Parallelen
Richtung weiterentwickelten
and
Folgerungen
der
Auffassung
der
Bedeutung
des
Mandäertums
seinen großangelegten religionsgeschichtlichen Theorien nicht ge
recht
würde,
werden
zogen,
kann
meine Anschauung
hier von
nicht
stattfinden.
dieser
Ode
Reitzensteinsche Erklärung einzugehen, denen Schluß
die O d e hier sei
noch
E i n z e l er klär u n g
behandelt
betont, aller
für die U n t e r s u c h u n g
daß
Worte
hier
Ich
h a b e es d a h e r
vorzutragen,
wird, ganz
und
vorge auf
zumal auch die Gesichtspunkte, andere
als
Motive
der
Ode
behandelt.
darstellt,
die
unter
die seinigen sind.
die vorliegende Interpretation
wichtigen Begriffe
ohne
Zum
keine lückenlose sondern
nur
die
Die Herkunft des philonischen Begriffs
87
bedingt und zum Pneuma macht, ist eine Grundvorstellung sowohl der Gnosis als auch der philonischen
1
Spekulation .
Sowohl der
Missionsrede corp. Herrn. V I I , in der als Vorbereitung zur Gnosis gefordert
wird,
das »Kleid
des Leibes abzureißen«, das
daran
hinderte, »aufwärts zu blicken«, um »die Schönheit der Wahrheit zu schauen und das Übel des Leibes zu hassen«, als auch der philo nischen Lehre von der Körperlosigkeit der vollkommenen N a t u r hegt die gleiche Anschauung vom Pneumatiker zugrunde. interessante
Parallele enthält
auch der Bericht
von dem Kultritual der gnostischen
des
2
Eine
Hippolytos
3
Sethianer ; nach der Regel
dieser Sekte wurde den Mysten bei ihrer Einweihung ein Trunk »lebendigen Wassers« gereicht,
der die
Gnosis vermittelte,
den
Verlust des irdischen Leibes und Gewinn des himmlischen zur Folge hatte.
Die gleichen
Stationen auf dem W e g zur Gnosis
schildert auch der Verfasser der Od. Sal. 11. A n Stelle der Bilder, die beim Odendichter zur Umschreibung rein spiritueller gänge
4
stehen,
erscheinen
Kulthandlungen, stellen.
die
den
im
sethianischen
Empfang
der
Vor
Zeremoniell
reale
Gnosis sinnfällig
dar
Die Kongruenz der sethianischen Lehre, die ihre Mysten
nach dem Empfang der Gnosis und der Befreiung von den Fesseln der Leiblichkeit
als Pneumatiker (s. elench. V 21, 6) bezeichnete,
mit der philonischen Theorie von den körperlosen Naturen erweist noch einmal die enge Verwandtschaft der philonischen Vorstellung vom
vollkommenen
Weisheitstypus 5
und pneumatischen T y p u s .
mit
der
des
gnostischen
Diese Beziehungen werden durch die
oben bei der Analyse der philonischen Stellen gewonnene Erkennt nis, daß mit dem mystischen Terminus »nüchterner Rausch« der pneumatische ist,
Zustand eines gottbegnadeten
Typus
bezeichnet
Trotz der engen Beziehungen, die zwischen den
mystischen
bestätigt.
1
V g l . R e i t z . M y s t . 297. 302 ff.
S . 12 z i t . S t e l l e a u s q u o d
Auch Philon
schildert in
u n d der mystischen E r l e u c h t u n g R e u e ü b e r d a s frühere L e b e n
I
3
S. o b e n
3
H i p p o l y t o s V 1 9 , 21 e d . W e n d l d .
S.
der Forts, der
o m n . prob., wie der Einnahme des Erkenntnistrunkes folgt.
n . s. a u c h V 9, 18.
V g l . auch Irenaeus
6, 1 f. ( M i g n e 7, 505 f . ) ü b e r d i e V a l e n t i n i a n e r . V g l . R e i t z . M y s t . 302.
M o n a c h o r u m e t c . S . 2 1 0 f. 4
und Bousset, K y r i o s Christos
GGA
Historia
198 f.
G e g e n die B e r n a r d s c h e Auffassung der O d e n als liturgischer T a u f h y r a n e n
s. z u l e t z t R . H a r r i s , I n t r o d u c t i o n I I 6
B
über
die Pneumatiker
1 9 1 4 , 7 2 5 f.
187 f. u n d I I 270 z u r 1 1 . O d e .
u n d G n o s t i k e r v g l . R e i t z . M y s t . 302 f.,
Bousset
I. Teil
88
III.
Kapitel
Vorstellungen des Dichters der Oden Salomos und Philons hervor getreten sind, dürfen gewisse Unterschiede in den beiden Schilde rungen der »gnostischen Trunkenheit« nicht verkannt werden. Von geringerer Bedeutung ist die den Wortlaut betreffende Differenz. E s ist klar, daß der Odendichter eine so paradox pointierte Formel wie die philonische
nicht hätte bilden können, da solche oxy
morischen Prägungen nur auf dem Boden der griechischen Kunst sprache möglich waren. Trotzdem ist zuzugeben, daß zwar der dem philonischen Oxymoron zugrunde liegende Gedanke
durch Auf
zeigung einer gnostischen Parallele aus seiner Isolation befreit ist, jedoch der Hinweis auf die Odenstelle für die Erklärung der anti thetischen Formulierung nicht genügt.
Erst die Kombinierung der
Odenstelle mit den oben (S. 7 4 ! ) behandelten hermetischen Meta phern schafft die ausreichende Basis für eine Erklärung des philo nischen Oxymoron. Ein Unterschied von größerer Bedeutung be steht darin, daß der Odendichter von einer Quelle des Herrn, die 1
»das ewig lebende, unsterbliche Wasser« enthält, Philon dagegen von einer
Quelle der Weisheit spricht.
Auf die innere Zusammen
gehörigkeit der Begriffe »Leben, Erkenntnis, Wissen, Wahrheit, Unsterblichkeit«
in
der jüdischen
und
christlichen
Erlösungs
terminologie ist schon bei der Betrachtung der philonischen Me 2
tapher von der Quelle der Weisheit hingewiesen worden .
Philon
konnte den biblischen Ausdruck »Quelle des Lebens« durch den Be griff »Quelle der Weisheit« ersetzen, da für ihn alles »Heil« an dem Erwerb der göttlichen Weisheit h i n g . zwischen
3
Die Sophia, als Mittlerin
dem in seiner Transzendenz verharrenden
Wesen und der W e l t eingesetzt,
göttlichen
verlieh nach seiner Anschauung
dem Sterblichen die göttliche Gnade, die unter dem Bild eines Quells dargestellt wurde.
Der Unterschied in der Ausdrucksweise Philons
und des Odendichters läßt sich also darauf zurückführen, daß die Vorstellung von dem Mittlertum der Sophia, wie sie uns bei Philon entgegentritt, lehre,
und damit die ganze intellektualistische Weisheits
die Philon
an
die
Sophiahypostase anknüpft, dem Ver 4
fasser der Oden unbekannt ist .
1
»Quelle 6, 8 f.
Das
ist
des
das Wasser des Lebens.
Herrn
üu,ev,
( m o r . 588
tritt
nur
daß
auch
Hieronymus,
charakteristischen
c . 20
die
daß
(s. o b e n
i-^oütsf]^
Prophetie
wird,
gegenüber,
v. 9
ekstatischen
verwendet
zugrunde
sizi
einem
Hier
die
P!s
Erklärung
göttliche Begnadung,
des
die Montanisten
genio Socratis
prophetische
Erkenntnisprozeß erst
de
zuteil
Ergebnis
phanios
bei
in g a n z ä h n l i c h e r F o r m u l i e r u n g .
fl-eö),
mit
die
der reinen
ÄXV oüv uur.ppovo5|j.ev 6u.iv,
und
allerdings
zurückgeführt
tyuxfy
x-nv
Lehrer
vT]<paXlox^xa
nach
Ansicht
die
leitet
exu.Gcto€ ß i o u )
x i v . . XoYwby neu s&8ai|A'ovwv $oy&v 1
In
ßiov
npö?
$siav.
diesem Spiritualisierungsprozeß
der rationalen
Sprache
drei S t a d i e n u n t e r s c h e i d e n . ( D i e s e D r e i t e i l u n g ist n a t ü r l i c h
lassen
sich
r e i n s c h e m a t i s c h zu
verstehen, in W i r k l i c h k e i t g e h e n die drei T y p e n o f t ineinander über. Sie läßt sich nur rechtfertigen, w e n n m a n die Sprache der Repräsentanten schen Eigenschaften betrachtet.)
A m Anfang steht
nach
ihren
typi-
die scharfe Unterscheidung
zwischen der somatischen und pneumatischen B e d e u t u n g (d. h. der allegorischen üKÖvoia) e i n e s sind In
nur
Wortes.
A u f dieser
die A u t o r e n angeführt,
der Mitte
steht
der
Typus
ersten
d i e in
Stufe
steht
Philon.
diesem Kapitel
der pneumatischen
öfter
Rede,
in
(Als Beispiele zitiert
K o n t u r d e r r a t i o n e l l e n B e g r i f f e s o w e i t g e s c h w u n d e n ist, d a ß d i e und
die
z. B . die äußerste
Symbolbedeutung Verfasser Grad
in
ineinander
des E v . Joh
und
der »Entwerduog«
übergehen. gewisser
Teile
dieser Sprache
Diese des ist
sprechen
Herrn.
mit
dem
Der Rede-
t y p u s e r r e i c h t , in d e m s i c h d i e B e g r i f f e v ö l l i g a u s i h r e r r a t i o n e l l e n S p h ä r e gelöst
haben
und
ihnen — um
in
der T e r m i n o l o g i e dieser
reden — der »Körper ausgezogen wurde«. reiner
Symbolzeichen angenommen,
angedeutet
und
um-
T y p u s sind die O d e n
als
mit
Spiritualisten
Hier h a b e n sie bereits d e n
abzu
Charakter
denen die spirituellen V o r g ä n g e m e h r
beschrieben werden
Salomos.
die
ursprüngliche
Sprache corp.
dann
werden).
d e m bereits
sollen.
E i n B e i s p i e l für
diesen
Exkurs
i
103
Perspektive aus negativ wie daß ein gewöhnlich negative oder neutrale Eigenschaften, Handlungen bezeichnender Begriff seinem Symbolwert nach positiv zu werten war, bot sich zur Spezifizierung der neuen Bedeutung neben der ausführlichen Satzantithese die prägnante Form des Oxymoron dar . 1
E X K U R S 1: D I E P L O T I N I S C H E WAA
ME8H
In enger Beziehung zur philonischen Lehre von der mystischen Vereinigung mit der Gottheit als letztem Ziel der Phüosophie steht die plotinische Teloslehre.
Plotin, der noch über die Schau des
»vernünftigen« Nous die des liebenden Nous setzt, in der alle Klarheit des Intellekts schwindet und die mystische Einigung sich vollzieht, vergleicht diesen ekstatischen Zustand, in dem alles Denken aus2
gelöscht ist, mit einer Nektartrunkenheit . Er sagt: »Wenn der Nous 1
O x y m o r i s c h e B e i s p i e l e f ü r d e n e r s t e n F a l l s. d e f u g a
d e C h e r u b . § 94 f. I 1 5 6 M :
Kritik
Mysten, die veranstalteten: u,o-fjo6tc, avafvov,
ävopftäaiooc.
an
den
§ 22 I 549 M u n d
Kulthandlungen der
griechischen
ävtepous, lepsca a&oxa, eüxäc. äxsXstc, äfitnycoüe
teXsrä?,
VG&OV eöaeßctav, ÄSXt687)Xeou.svY)v biiöxi\xa,
y.ate