Thomas Nicolai
Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin Kitteltaschenbuch 4., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage
Thomas Nicolai
Pädiatrische Notfallund Intensivmedizin Kitteltaschenbuch 4., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage
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Prof. Dr. Thomas Nicolai Universitätsklinikum München Kliniken Innenstadt Kinderklinik Lindwurmstr. 4 80337 München
ISBN-13 978-3-642-20684-9 Springer Verlag Berlin Heidelberg New York Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Springer-Verlag GmbH – ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer-Verlag Heidelberg 1999, 2004, 2007, 2012 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen, Applikationsformen und Normwerte kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Dr. Christine Lerche, Heidelberg Projektmanagement: Claudia Bauer, Heidelberg Lektorat: Maria Schreier, Laumersheim Druck- und Bindearbeiten: Stürtz GmbH, Würzburg Layout und Umschlaggestaltung: deblik Berlin Satz: Fotosatz-Service Köhler GmbH – Reinhold Schöberl, Würzburg Coverabbildung: © photos.com (links), © Stephan Morrosch / fotolia.com (rechts) SPIN: 80028967 Gedruckt auf säurefreiem Papier
22/2126/cb – 5 4 3 2 1 0
V
Vorwort zur 4. Auflage Auch in der relativ kurzen Zeit seit der letzten Auflage haben sich wieder wichtige neue medizinische Erkenntnisse ergeben, wurden neue Methoden und Medikamente auch bei Kindern zur Anwendung gebracht oder sind in den Vordergrund getreten, sind neue Leitlinien entstanden. Diese Neuauflage wurde daher in allen Kapiteln umfassend auf den aktuellsten Stand gebracht, dabei wurden auch Anregungen von Anwendern der letzten Auflage berücksichtigt. Neue Kapitel sind insbesondere im Bereich der intensivmedizinischen Methoden entstanden: Die extrakorporalen Verfahren wie Dialyse, Hämofiltration und Plasmapherese wurden um praktische Handlungsanweisungen und verbesserte durchgerechnete Anwendungsbeispiele ergänzt. Kapitel zur Kühlung nach Reanimation und zur Durchführung der ECMO sind ebenfalls neu hinzugefügt worden. Das immer wichtigere Thema der nicht-invasiven Beatmung sowie des Übergangs von der Intensivtherapie zur Heimbeatmung wird in einem eigenen Abschnitt dargestellt. Besonders erfreulich ist, dass die Medikamentenliste wieder auf den allerneuesten Stand gebracht werden konnte, unter anderem wieder durch die bewährte Kooperation mit Frank Shann und die von ihm verfassten Tabellen des Royal Childrens Hospital in Melbourne. Die galenische Kompatibilitätsliste der Medikamente sowie die Dosierungen bei Nieren- und Leberinsuffizienz und verschiedenen Nierenersatzverfahren wurden erweitert und z.T. direkt in die Medikamententabelle eingefügt. In der Praxis der pädiatrischen Intensivmedizin sieht sich der Arzt nicht selten mit schwierigen Situationen konfrontiert, zu deren Bewältigung der kleinste gemeinsame Nenner an evidenzbasierten Empfehlungen der Literatur und der Leitlinien nicht ausreicht. Hier soll dieses Buch praktische Hilfe durch die Angabe konkreter Handlungsstrategien geben, die sich in der täglichen Erfahrung mit solchen Patienten bewährt haben. T. Nicolai
München 2011
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Danksagung Besonderer Dank gebührt meinen Lehrern in München: Frau Dr. I. Butenandt, Herrn Prof. R. Roos, Herrn Prof. K. Mantel sowie Prof. Dr. F. Shann am Royal Childrens Hospital in Melbourne und Dr. G. Barker am Hospital for Sick Children in Toronto. Für die Hilfe beim Korrekturlesen und viele kritische Hinweise möchte ich Herrn Dr. K. Reiter und Frau Dr. M. Bonfert von unserer Klinik besonders danken, ferner allen Mitarbeitern, die zu diesem Buch beigetragen haben. Thomas Nicolai
IX
Mitarbeiter Die Mitarbeiter an den verschiedenen Kapiteln sind jeweils im Inhaltsverzeichnis genannt: 4 Dr. v. Haunersches Kinderspital der Universität München: Kinderklinik: Dr. C. Bidlingmaier, Dr. W. Bonfig, Dr. K. Reiter, Dr. F. Hoffmann, Dr. C. Schön, Prof. Dr. T. Lang, Prof. Dr. A. Muntau, Dr. G. Münch, Dr. U. Graubner, Priv.-Doz. Dr. K. Kurnik, Prof. Dr. A. Roscher, Prof. Dr. H. Schmidt, Prof. Dr. F. Heinen, Prof. Dr. B. Belohradsky, Priv.-Doz. Dr. L. Weber, Dr. K. Krohn, Dr. A. Rack 4 Kinderchirurgische Klinik: Prof. Dr. H.-G. Dietz, Prof. Dr. R. Grantzow 4 Apotheke des Klinikums Innenstadt der LMU München: Dr. A. Pecar 4 Klinikum Großhadern der LMU München, Kardiologie: Priv.-Doz. Dr. R. Kotzlik, Priv.-Doz. Dr. R. DallaPozza Klinikum rechts der Isar der TU München, Prof. T. Zilker 4 Universitäts-Kinderklinik Leipzig: Prof. Dr. A. Merkenschlager 4 Kinderklinik an der Amsterdamerstraße, Köln Prof. Dr. M. Weiss 4 Medizinische Klinik des Klinikums Innenstadt der LMU München, Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin: Dr. A. Marschang 4 Deutsches Herzzentrum München: Dr. H.-P. Lorenz, Dr. D. Balling 4 Kinderkrankenhaus St. Marien, Landshut: Dr. U. Hofmann (Chefarzt der Anästhesieabteilung) 4 Universitäts-Kinderklinik Heidelberg – Sektion Pädiatrische Nephrologie: Prof. Dr. B. Tönshoff 4 Universität Innsbruck – Clinical Research Center Salzburg: Dr. F. Lagler 4 Royal Childrens Hospital, Melbourne, Australien: Prof. Dr. F. Shann
XI
Inhaltsverzeichnis 1
Kardiozirkulatorische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . Schock, Kreislaufinsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kardiogener Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Myokarditis, Kardiomyopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pulmonale Hypertonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hypertensive Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fallot-Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herzrhythmusstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tachykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ventrikuläre Tachykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bradykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Postoperative Therapie bei kardiochirurgischen Eingriffen . Späte respiratorische Dekompensation bzw. Beatmungspflichtigkeit eines Kindes mit Fontan-Zirkulation . . . . . . .
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1 2 6 8 10 11 12 14 14 16 18 19
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2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.7.1 2.8 2.9 2.10 2.11
Respiratorische Erkrankungen . . . Dyspnoe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Apnoen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krupp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epiglottitis . . . . . . . . . . . . . . . . . Tracheitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fremdkörperaspiration . . . . . . . . . Asthmaanfall, Status asthmaticus . . Status asthmaticus . . . . . . . . . . . . . Bronchopulmonale Dysplasie (BPD) Bronchiolitis . . . . . . . . . . . . . . . . Schocklunge/ARDS . . . . . . . . . . . Pneumonie . . . . . . . . . . . . . . . . .
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27 28 30 31 34 37 39 41 43 47 48 52 61
3
Hepatische Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1 3.2 3.3 3.4
Akutes Leberversagen, hepatisches Koma . . . . . . . . . . . Reye-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ösophagusvarizenblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurzprotokoll zur Betreuung lebertransplantierter Kinder während der Akutphase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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67 68 79 84
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88
1.1 1.1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.6.1 1.6.2 1.6.3 1.7 1.8
2
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XII
Inhaltsverzeichnis
4
Gerinnungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.7.1 4.7.2 4.7.3 4.7.4 4.7.5
Differenzialdiagnostik von Gerinnungsstörungen . Therapie von Gerinnungsstörungen . . . . . . . . . . Hämophilie A/B . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Von-Willebrand-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vitamin-K-Mangel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbrauchskoagulopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . Hepatopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Idiopathische thrombopenische Purpura (ITP): Vorgehen nach Schweregrad der ITP . . . . . . . . . . Heparininduzierte Thrombopenie (HIT) . . . . . . . Embolien und Thrombosen . . . . . . . . . . . . . . . . Lungenembolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thrombosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonderfall: Zerebrale Thromboembolien . . . . . . . . . Sekundärprophylaxe nach Akutbehandlung . . . . . . Primärprophylaxe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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91 92 93 93 95 96 96 97
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98 99 100 100 100 103 104 104
5
Renale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1 5.2 5.3 5.4
Akutes Nierenversagen . . . . . . . . . . . . Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) Forcierte Diurese . . . . . . . . . . . . . . . . Nierentransplantation . . . . . . . . . . . .
105 106 114 117 120
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6
Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts . . . . . . . .
6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5 6.1.6 6.1.7 6.1.8 6.1.9 6.1.10 6.1.11 6.1.12 6.2 6.2.1
Elektrolytstörungen . . . . . . . . . Hyponatriämie . . . . . . . . . . . . . Hypernatriämie . . . . . . . . . . . . . Hypokaliämie . . . . . . . . . . . . . . Hyperkaliämie . . . . . . . . . . . . . Hypochlorämie . . . . . . . . . . . . . Hyperchlorämie . . . . . . . . . . . . Hypokalzämie . . . . . . . . . . . . . . Hyperkalzämie . . . . . . . . . . . . . Hypophosphatämie . . . . . . . . . . Hyperphosphatämie . . . . . . . . . Hypomagnesiämie . . . . . . . . . . Hypermagnesiämie . . . . . . . . . . Dehydratation . . . . . . . . . . . . . Hypernatriämische Dehydratation .
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131 132 132 135 136 137 140 141 141 142 144 144 145 145 146 149
XIII Inhaltsverzeichnis
7 7.1 7.2 7.3 7.3.1 7.3.2 7.4 7.5
8
Endokrinologische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . Diabetische Ketoazidose (DKA) . . . . . . . . . . . . . . . . Addison-Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diabetes insipidus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diabetes insipidus neurohormonalis . . . . . . . . . . . . . . Diabetes insipidus renalis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Syndrom der inadäquaten ADH-Ausschüttung (SIADH) Hyperthyreote Krise (thyreotoxische Krise) . . . . . . . .
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155 156 161 164 164 164 167 169
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173
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8.2 8.3 8.4 8.5
Stoffwechselerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basismaßnahmen bei Verdacht auf akute Manifestation eines Stoffwechseldefekts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hyperammonämie (NH3 >200 μmol/l) . . . . . . . . . . . . . Laktatazidose (Laktat >3 mmol/l) . . . . . . . . . . . . . . . . Hypoglykämie (Kinder 20% KOF . . . Infusionplan für Verbrennungen Unterkühlung, Ertrinkung . . .
13
Intensivtherapie bei chirurgischen Erkrankungen und Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13.1 13.1.1 13.1.2 13.2 13.3 13.3.1 13.3.2 13.3.3 13.3.4 13.3.5 13.4
Prä- und postoperative Intensivtherapie Prä-/perioperative Therapie . . . . . . . . . . Postoperative Therapie . . . . . . . . . . . . . Elektrounfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . Polytrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schädel-Hirn-Trauma (SHT) . . . . . . . . . . Thoraxtrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abdomentrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . Wirbelsäulen- und stammnahe Frakturen . Extremitätenfrakturen . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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14
Intensivmedizinische Techniken und Verfahren . . . . . . . .
14.1 14.2 14.3 14.3.1 14.3.2 14.3.3 14.3.4
Reanimation (CPR) . . . . . . . . . . . . . Analgosedierung . . . . . . . . . . . . . . Gefäßzugänge, Katheter . . . . . . . . . Zentraler Venenkatheter . . . . . . . . . . Pulmonaliskatheter . . . . . . . . . . . . . Arterienkatheter . . . . . . . . . . . . . . . Katheter bei Neugeborenen (NAK, NVK)
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235 236 236 239 239 240 241 247 249 253 254 254 257 265 270 271
275 276 276 277 280 282 285 286 288 290 290 290 291 293 300 310 310 310 311 312
XV Inhaltsverzeichnis
14.3.5 14.3.6 14.3.7 14.3.8 14.3.9 14.4 14.5 14.5.1 14.5.2 14.5.3 14.5.4 14.5.5 14.5.6 14.5.7 14.5.8 14.5.9 14.5.10 14.5.11 14.5.12 14.6 14.7 14.8 14.8.1 14.8.2 14.8.3 14.9 14.10 14.11 14.12 14.13
Bemerkungen zu allen Katheterarten . . . . . . . . . . . . . . Thoraxdrainagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Perikarddrainage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Externe Liquordrainage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Intraabdominelle Druckmessung (transvesikulär) . . . . . . Parenterale Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beatmungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volumenkontrollierte Beatmung (CMV, IMV) . . . . . . . . . Druckkontrollierte Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Assistierte Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Synchronisierte IMV (SIMV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Continuous Positive Airway Pressure-Beatmung . . . . . . . Steuerung der Beatmung (vereinfachte Darstellung) . . . . Sonderformen der Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hochfrequenzbeatmung (HFV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stickstoffmonoxid- (NO-)Beatmung . . . . . . . . . . . . . . . Nicht-invasive Beatmung (NIV = Non-invasive Ventilation) Tracheotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nierenersatzverfahren und verwandte Techniken . . . . Peritonealdialyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hämofiltration, Hämodiafiltration und Hämoperfusion Hämofiltration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hämodiafiltration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hämoperfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Plasmapherese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pulmonale ECMO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kühlung nach Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Notfallkofferinhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Medikamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Medikamentenliste mit Dosierungen . . . . . . . . Mischbarkeit von Medikamenten und Lösungen bei parenteraler Applikation . . . . . . . . . . . . . . Medikamentengabe über die Ernährungssonde . Vorgehen bei Verletzung mit HIV-pos. Material . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15.1 15.2 15.3 15.4 15.5
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312 314 316 317 317 317 326 328 329 329 330 330 331 332 333 333 336 339 346 350 352 355 356 362 363 364 366 378 381 382
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383 384
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512 514 515 516
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XVI
Inhaltsverzeichnis
16
Tabellen und Formeln, Normalwerte . . . . . . . . . . . . . . . .
16.1 16.2 16.2.1 16.3 16.4 16.4.1 16.4.2 16.5 16.5.1 16.5.2 16.5.3 16.6 16.6.1 16.7
Kardiozirkulatorische Variablen, Blutdrucktabelle . . . . . . . Respiratorische Variablen, Beatmungsindizes . . . . . . . . . . ECMO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glasgow Coma Scale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elektrolyte und Volumina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Intravenöser Flüssigkeitsbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elektrolytgehalt von Körperflüssigkeiten (Angaben in mmol/l) . Laborwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Normalwerte: Blut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Normalwerte: Urin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Normalwerte: Liquor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Infektiologische Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Antibiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . .
517 518 519 519 519 521 521 522 522 522 524 525 525 525 529
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
531
1
1
Kardiozirkulatorische Erkrankungen 1.1
Schock, Kreislaufinsuffizienz
–2
1.1.1
Kardiogener Schock
1.2
Myokarditis, Kardiomyopathie
1.3
Pulmonale Hypertonie
1.4
Hypertensive Krise
1.5
Fallot-Krise
1.6
Herzrhythmusstörungen
1.6.1
Tachykardie
1.6.2
Ventrikuläre Tachykardie
1.6.3
Bradykardie
1.7
Postoperative Therapie bei kardiochirurgischen Eingriffen – 19
1.8
Späte respiratorische Dekompensation bzw. Beatmungspflichtigkeit eines Kindes mit Fontan-Zirkulation – 23
–6
–8
– 10
– 11
– 12 – 14
– 14 – 16
– 18
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
1
2
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
1.1
Schock, Kreislaufinsuffizienz
jDefinition Generalisierte Minderperfusion aller Gewebe im Vergleich zum Bedarf (Angebot < Nachfrage) jSymptome Tachykardie, niedriger Blutdruck, verlängerte Rekapillarisierungszeit, Unruhe (»the child is confused, but not perfused«), kalter Schweiß, Urinmenge vermindert. Sekundärfolgen sind Schockniere, ARDS, Multiorganversagen. jUrsachen 4 Hypovolämie (häufig bei Kindern!): 5 Absolut: Trauma, gastrointestinaler Flüssigkeitsverlust: GI-Blutung, Gastroenteritis, Ileus; innere Blutungen (Milzruptur), Kapillarleck (Verbrennung, nach Knochenmarktransplantation, Sepsis), Dehydratation 5 Relativ (venöses Pooling, arteriolärer Tonusverlust): Sepsis, Anaphylaxie, Addison, AGS, Salzverlustsyndrom 4 Septischer Schock: Meningokokkensepsis, gramnegative Sepsis (Neugeborene), Staphylokokken-Schock-Syndrom, SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome) 4 Kardiogener Schock: Kardiomyopathie, Myokarditis, Herzfehler – besonders Neugeborene: alle Arten von LVOTO (Left Ventricular Outflow Tract Obstruction) inkl. hypoplastisches Linksherzsyndrom (HLH), Rhythmusstörung, pulmonalhypertensive Krise, Perikardtamponade, Spannungspneu, Überblähung bei Beatmung; besonders bei Neugeborenen, jungen Säuglingen: Aortenisthmusstenose, kritische Aortenstenose (großes Herz im RöTx), selten ALCAPA- (Atypical Left Coronary Artery from Pulmonal Artery-)Syndrom = BWG- (BlandWhite-Garland-)Syndrom (Infarkt-EKG beim Kind!) Diagnostik 4 Klinik: RR oben/unten, Amplitude? Herzfrequenz, Pulse an allen vier Extremitäten, Rekap-Zeit, Atemfrequenz, SpO2, Belüftung der Lungen bei Beatmung: ausreichende Exspirationszeit (besonders bei obstruktiven Lungenerkrankungen)? Hals6
3 1.1 · Schock, Kreislaufinsuffizienz
4
4 4
4 4
1
venenstauung? Lebergröße, Dehydratation?, Temperatur, Urinmenge Labor: Basislabor, CRP, BK, Elektrolyte, Laktat, Eiweiß, LDH, Quick, PTT, Fibrinogen, AT III, arterielle Blutgase, arterielle und zentralvenöse Sättigung (SaO2, SvO2), Amylase, Lipase, D-Dimere, GOT, GPT, CK, CK-MB, Troponin, Diff-BB EKG (z.B. SVT-Infarkt bei ALCAPA) Infektiologie: Suche nach Osteomyelitis, Otitis, innerer Blutung etc.; Urinstatus (Katheter): Stix, spezifisches Gewicht, Bakteriologie, Antigendirektnachweis (Latexagglutination); Stuhl: Virologie (Rota-, Norfolk-Viren), Bakteriologie etc. je nach Klinik Bildgebung: RöTx, UKG, Sono Abdomen, Abdomen-Leeraufnahme je nach Klinik Je nach Klinik: LP, Antigendirektnachweis (Latexagglutination) und Gram-Färbung, Cortisol, fT3, fT4, TSH, Hydroxyprogesteron, Pyruvat
Weitere Untersuchungen zur Infektionsquelle, Blutungsursache je nach Klinik
jIntensivstation kMonitoring Intensivmonitoring. RR alle 5–10 min (Normalwerte . Tab. 16.1) > CAVE RR bei nicht-invasiver Messung evtl. falsch-normal; deshalb möglichst Arterie (RR-Normalwerte . Tab. 16.1)
4 Neurostatus, GCS, Kapillarperfusion (Warm-Kalt-Grenze markieren), Rekap-Zeit: stündlich (normal: CAVE Wenn Herz groß, peripher kalt = Systemwiderstand hoch und wird durch Katecholamine noch weiter erhöht! Wenn möglich, Vor- und Nachtlastsenkung (Furosemid, Milrinon, Nitrate [ISD], s.u.)
jZusätzliche Maßnahmen 4 Antipyrese bei Temperatur >39,5°C: z.B. Paracetamol, Ibuprofen 4 Sedierung: Midazolam 0,1 mg/kg/h, Fentanyl 2–5 μg/kg/h, wenn intubiert 4 Furosemid: 1–3-mg/kg-Dosis bei Oligurie (Hypovolämie ausschließen (Leberdruckzeichen!), wenn RR und periphere Perfusion gut, Flüssigkeitsbolus ohne Effekt 4 Bei hohem Systemwiderstand: periphere Vasodilatation mit z.B. Nitraten (ISD: 0,5–1–2 μg/kg/min) oder Milrinon bei zusätzlicher schlechter Ventrikelfunktion > CAVE Volumen bereithalten (evtl. + Noradrenalin) wg. peripherer Vasodilatation!
6
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
4 Bei V.a. Protein-C-Mangel: 100 E/kg i.v. blind, dann nach Spiegel, sonst bei Schock keine nachgewiesene Wirkung 4 Ranitidin: wenn Magen-pH 7 g% 4 iNO bis 20 ppm: wenn pulmonale Hypertonie zu einem »low cardiac output« führt 4 OP: bei Blutungsschock, Milzruptur 4 Endoskopie: bei oberer GI-Blutung 4 Glukose: 10 Jahre: 4–5 mg/kg/min; sonst nach BZ (keine Hyperglykämie) 4 Kalorien: 10 kg: 45–55 kcal/kg/Tag jSeltenere Ursachen einer generellen Minderperfusion Supraventrikuläre Tachykardie (SVT) als Schockursache selten! Wird von Kindern meist lange toleriert. Diagnostik: Adenosinbolus (7 Kap. 1.6, Herzrhythmusstörungen). DD: symptomatische Sinustachykardie bei Sepsis bzw. bei absolutem oder relativem Volumenmangel, Herzinsuffizienz. Hypertone Krise mit akuter linksventrikulärer Insuffizienz bei Neuroblastom, thyreotoxische Krise, Phäochromozytom. Akute Hypervolämie bei HUS. Addison-Krise. jSonstiges Protein C: bei V.a. Protein-C-Mangel 100 E/kg i.v. blind, dann nach Spiegel; Entzündungsmediator-Antagonisten, Antioxidanzien: nicht gesicherte Therapieverfahren jErfolgsmonitoring 4 Blutdruck, Herzfrequenz, Kältegrenze, Kapillarperfusion, Neurostatus, Anstieg der gemischtvenösen Sättigung, SaO2 4 BGA: metabolische Azidose und Laktat rückläufig 4 Nierenperfusion: Urinmenge >1 ml/kg/h
1.1.1
Kardiogener Schock
Arrhythmien, Hypoxie, Elektrolytstörungen beseitigen, arterielle Drucküberwachung, BGA und Laktat im Verlauf, rechtzeitig ZVK und Blasenkatheter legen (s.o.).
7 1.1 · Schock, Kreislaufinsuffizienz
1
Bestimmung des HZV, z.B. Pulmonaliskatheter (Swan-Ganz), Pulskonturanalyse (PiCCO®). Therapie 4 Beatmung allgemein: günstig zur Entlastung des linken Ventrikels, ungünstig für den rechten Ventrikel durch Erhöhung der RV-Afterload CAVE: Bei zu hohem PEEP (Erhöhung außerhalb der funktionellen Residualkapazität 7 Überbähung), besonders bei Patienten mit passivem diastolischen Lungenfluss, z.B. Fontan-Zirkulation! 4 Bei Lungenödem oder Fontan: Oberkörper des Pat. 30–45o hochlagern 4 Morphin: 0,1 mg/kg (0,05 mg/kg, wenn nicht beatmet) V.a. beim Absaugen o.Ä. (Auslöser von pulmonalhypertensiven Krisen) 4 Vorlast durch Furosemidgaben: 1–3(–5) mg/kg i.v. senken, ggf. als DTI 4 Neben den Katecholaminen (s.o.) auch an Vasodilatatoren (Nachlast) denken: z.B. bei überdehntem linken Ventrikel mit erhöhtem Wedge-Druck (Druck im linken Vorhof = Vorlast) >12 cmH2O, kühler Peripherie (erhöhter Systemwiderstand) und A.e. linksseitigen Stenose (z.B. Aortenisthmus-/Aortenklappenstenose: – Milrinon (Corotrop®): 0,3–1,0 μg/kg/min, ggf. mit Bolusgabe als Inodilatator – Sonst mit Nitraten: z.B. ISD (= Isosorbiddinitrat [Isoket®]) 10 ml=10 mg, 0,5–3 μg/kg/min – Medikamente vor Vasodilatatorengabe aufgezogen bereithalten!: Volumen, Vasopressoren wie Noradrenalin/Dopamin, evtl. auch Adrenalin 4 Auch an Levosimendan (Simdax®) 0,2–03 ug/kg/h denken (teuer); keine Daten aus der Pädiatrie vorliegend 4 Tachykardien/Rhythmusstörungen?: Amidarontherapie, Betablockertherapie 4 Rechtzeitig diskutieren, ob eine Hypothermiebehandlung sinnvoll und/oder ventrikuläres Unterstützungssystem infrage kommt (»assist device«/ECMO)
8
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
jBemerkungen Milrinon wirkt inotrop und hypotensiv durch Nachlastsenkung (= Inodilatator) → evtl. mit Suprarenin/Noradrenalin (Dopamin) kombinieren und Volumen bereithalten. Intubation/Beatmung → mittlerer intrathorakaler Druck wird erhöht → linksventrikuläre Auswurfleistung wird verbessert, ungünstig für den rechten Ventrikel durch Erhöhung der RV-Afterload (ZVD muss ansteigen). jSondersituationen/Komplikationen 4 Perikardtamponade: sofort unter Echo-Kontrolle → Drainieren (7 Kap. 14.3, Katheter) und Volumengabe 4 Infusoperikard: Diagnostik: Glukose im Punktat? Katheterlage, Röntgen mit KM? 4 Spannungspneu, Pneumoperikard: sofort großlumige Drainage, evtl. vor Röntgen 4 Aorten- oder Isthmusstenose beim Neugeborenen: 5 Prostaglandin (PG)E1 = Minprog®, alternativ auch PGE2 möglich): 0,01–0,1 μg/kg/min (= 10–100 ng/kg/min). Über Ductus arteriosus Botalli wird untere Körperhälfte perfundiert → Urinausscheidung steigt! Bei Prostaglandin NW (wie Fieber, Apnoen) beachten, Volumen und Beatmung bereithalten
1.2
Myokarditis, Kardiomyopathie
Warme, ruhige Umgebung, Stress reduzieren. Allgemeine Diagnostik und Therapie 7 Kap. 10.1 (Schock) und Kap. 1.1 (Kreislaufinsuffizienz). Therapie bei Myokarditis, dilatativer Kardiomyopathie (wie bei Schock/Präschock) 4 Katecholamine, Phosphodiesterasehemmer, Nitrate: 7 Kap. 1.1 (Dobutamin niedrig dosiert kann auch initial über peripheren Zugang gestartet werden) 4 Volumen: evtl. 3–5-ml/kg-Boli über 10 min; sehr vorsichtig bei dilatativer Kardiomyopathie! 4 Furosemid i.v. 4 Immunglobuline (IgG, z.B. Gammavenin): 1 g/kg/Tag für 2 Tage, möglicherweise Vorteil initial bei akuter Myokarditis
9 1.2 · Myokarditis, Kardiomyopathie
1
> CAVE Möglichst keine zu ausgeprägte Tachykardie erzeugen, deshalb mit β-Mimetika vorsichtig! Nachlast nicht erhöhen, deshalb mit α-Mimetika vorsichtig! Extrem vorsichtig bei der Sedierung (Vasodilatation mit Blutdruckabfall) Rechtzeitig: EKG-Monitoring, zentralvenöser Zugang, arterielle Blutdrucküberwachung, Blasenkatheter
jBemerkungen Antikoagulation bei EF 100 mmHg, SaO2 >95% Morphin: 0,05–0,1-mg/kg-Dosis, ggf. auch Fentanyl Sedierung: z.B. Midazolam, Diazepam, Clonidin pH 10 min: – Natriumbicarbonat: 1 mmol/ml (= 1 ml/kg), 1:1 verdünnen mit Aqua, über 30 min – Wenn Blutgase bekannt: 0,3×BE×kg (mmol/l) über 30 min, Dosis wdh. über 4 h – Evtl. Etilefrin (Effortil): 0,02–0,03 mg/kg/min 3. Stufe (7 prolongierter Anfall): 4 Esmolol (Brevibloc): 0,05–0,1 mg/kg langsam i.v., dann evtl. wdh. über 5 min, max. 1 mg 4 EK: 10 ml/kg erwägen, Beatmung vorbereiten 4 Narkose (Fentanyl, Midazolam, Relaxierung, 100% O2), führt aber auch zur peripheren Vasodilatation, daher Volumenbolus ggf. mit Noradrenalin gegensteuern (Erhöhung des Systemwiderstands) 4 Not-OP (Shunt oder Korrektur) einleiten
jWeiteres Vorgehen 4 Notfall-Therapiezettel ans Bett > CAVE Blutdruckabfall, EKG- und RR-Monitoring, Beatmungsbereitschaft! Ein Blausuchtsanfall reicht als OP-Indikation (Shunt, Korrektur, dringlich)!
1
14
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
1.6
Herzrhythmusstörungen
→ Stabile Perfusion? Ausreichender AZ? Oder dekompensiert → dringliche Therapie! Diagnostik 4 Frequenz, Rekap-Zeit, SaO2, Herzgröße, Bewusstseinslage, Temperatur, Lebergröße, Halsvenen, evtl. Warm-Kalt-Grenze bei Zentralisierung 4 Basislabor mit K+, Ca2+, Mg2+, Digitalis? (Medikamenten-/Drogenanamnese?) 4 EKG mit Brustwandableitungen, evtl. RöTx (ZVK-Lage?), UKG, ZVD, Arterie nach Indikation 4 Urinmenge, Bilanz
1.6.1
Tachykardie
! Immer zunächst an eine »Sinustachykardie« – eine sekundäre Tachykardie denken!
jUrsachen Fieber, Schmerzen, Stress, Volumenmangel, Medikamenteneffekt (Atropin, Adrenergika, Theophyllin). Elektrolytstörung, Azidose, Hypoxie, ZVK-Lage am Sinusknoten/Vorhof/Ventrikel? intrakardiale Raumforderung (z.B. Thromben, Tumoren), Krampfanfall. Therapie 4 Ursache beseitigen, Normothermie, Volumengabe probatorisch, sedieren (CAVE: Verstärkung der Hypovolämie!) 4 O2 hoch halten, evtl. → mäßige Hyperventilation, Alkalose!
jSupraventrikuläre Tachykardien Echte primäre supraventrikuläre Tachyarrhythmie: wird meist lange toleriert → keine übereilten Therapieentscheidungen! »Schmalkomplex«-Tachykardie – QRS-Breite normal → Elektrolytstörung, Azidose, Hypoxie, Volumenmangel beseitigen; p-Welle sichtbar
15 1.6 · Herzrhythmusstörungen
1
immer an QRS gekoppelt? Im Zweifel Versuch mit Adenosin (s.u.; kurzfristige Blockierung der AV-Überleitung unter laufendem EKG führt zur Demaskierung von Vorhofflattern). ! Alle therapeutischen Maßnahmen nur unter mitlaufendem EKG
Nie ambulant behandeln → Bradykardie, Asystolie nach Therapie möglich Beurteilung mit Vorstellung des EKGs durch einen Kinderkardiologen Therapie 4 Vagusmanöver; kooperatives Kind: Valsalva für 10–15 sec, sonst: 4 Eisbeutel (Plastiktüte mit ⁄ Anteil Eis und ⁄ Anteilen Wasser) auf Stirn und Gesicht, 10–20 sec 4 Rachenspatel, Magensonde; kein Bulbusdruck! Einseitiger Druck auf Carotis (nur vom Geübten), Thoraxkompression (Säuglinge) 4 Adenosin (Adrekar®): 0,1 mg/kg (max. 3 mg/ED) initial schneller i.v.-Bolus (nachspülen), dann bei Bedarf alle 2 min um 0,1 mg/kg (bei Erwachsenen Beginn mit 3 mg, falls kein Erfolg → dann auf 6–12 mg absolut) erhöhen, bis max. 0,3 mg/kg (max. 18 mg) 4 Kardioversion: 1–2(–5) J/kg, synchronisiert! Alternativ: transösophageale Schrittmacherüberstimulation (»overdrive pacing«) Kein Erfolg: 4 Esmolol (Brevibloc®): 0,5 mg/kg über 1 min, dann 50 μg/kg/min für 4 min; wenn keine Wirkung: wdh. 0,5 mg/kg, dann 50–200 μg/kg/min bis zu 48 h
> CAVE Verapamil kontraindiziert bei Kindern 170/min → evtl. RR instabil! Kardioversion meist nicht erfolgreich, medikamentös schwierig zu therapieren 4 JET (junktionale ektope Tachykardie nach Herz-OP): QRS-Komplexe schmal, dissoziiert von P-Welle (Kammeraktion i.d.R. schneller als Vorhof). Wenn HF >170/min → evtl. RR instabil! Oft post-op; Therapie sehr schwierig, reagiert nicht auf Standardtherapie (s.u.) Therapie 4 4 4 4 4 4 4 4 4
1.6.2
Katecholamine reduzieren und abstellen! Intubation, Beatmung, Analgosedierung, Relaxierung Kühlen auf 34–35°C (Eisbeutel etc.), evtl. zusätzlich Amiodaron: reduziert die Frequenz Verschwindet meist nach 24–72 h → alle 12 h Wiedererwärmungsversuch! Digitalis, Propafenon, Magnesium (Kardiologe) K+ hoch normal halten (4,5–5,0 mmol/l) Kardioversion, meist nicht erfolgreich Evtl. schnelleres Vorhof-Pacing zur besseren Ventrikelfüllung (auch »inverses Pacing« mit speziellem Schrittmacher)
Ventrikuläre Tachykardie
QRS-Komplexe verbreitert! → wird rasch zum Notfall! Bei Kindern selten, z.B. postoperativ kardiochirurgisch oder Rhabdomyome (UKG), Williams-Beuren-Syndrom.
17 1.6 · Herzrhythmusstörungen
1
Therapie (immer unter ICU-Bedingungen) 4 Ursachen beseitigen: Elektrolyte, Stress etc. 4 Klärung der Herzfunktion 4 Auf eine Reanimation vorbereiten 4 Reduzierte Bewusstseinslage und RR vermindert → sofort: – Elektrische Kardioversion: 1–2(–5) J/kg, synchronisiert! Rasch steigern! Sonst: 4 Adenosin zur DD bei breiten QRS und stabilem Kreislauf (A.e. Reentrytachykardie) 4 Amiodaron: 5 mg/kg langsam i.v. über 20 min, dann Infusion – 10 mg/kg/d; oder 4 Lidocain: 1 mg/kg (0,1 ml/kg der 1%igen Lsg.) über 2 min, dann 15–50 μg/kg/min Weitere Therapie nach EKG (Kardiologe!)
jVentrikuläre Extrasystolen Behandlungsbedürftig, wenn: R auf T, jeweils >3 als Salven direkt hintereinander, multifokal, >3/min. Dokumentieren, ggf. Langzeit-EKG; Therapie mit Kardiologen besprechen, z.B. ß-Blocker. Torsade de Pointes = an- und abschwellende QRS-Amplitude. Ventrikuläre Tachykardie mit sich drehender elektrischer Achse bei Long-QT-Syndrom; angeboren (z.B. Romano-Ward-Syndrom; Klinik: unklare Synkopen, evtl. Schwerhörigkeit!), erworben meist durch Antiarrhythmika (Verapamil, Procainamid, Chinidin etc.). Prophylaxe: Propranolol oder antitachykarder Pacemaker (ICDSchrittmacher). Therapie 4 Hoch normale Kaliumwerte (ggf. Kaliumgabe durch Inzolen®) 4 Magnesiumsulfat: 20 mg/kg über 15–30 min, weiter mit 0,5 mg/kg/h Weitere Therapien mit dem Kardiologen besprechen (Dosen 7 Kap. 15.1, Medikamentenliste)
18
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
jKardioversion 4 Elektiv: mit Sedierung, Kurznarkose, z.B.: 5 Midazolam: 0,1 mg/kg mit Ketanest S (Anästhesist): 1–2 mg/kg i.v., oder 5 Propofol (Anästhesist): 1(–3) mg/kg 4 Intubation und Beatmung vorbereiten 4 Immer mitlaufendes EKG zur Dokumentation! 4 Ventrikuläre Tachykardie; synchronisiert, immer, außer bei Kammerflimmern: 2–3 J/kg, rasch bis 5 J/kg erhöhen, wenn kein Effekt > CAVE 1. Vor Kardioversion Überdigitalisierung als Ursache des Kammerflimmerns ausschließen! 2. Mittels transösophagealem UKG (TEE) Vorhofthromben ausschließen! 3. Paddelposition Apex–Basis. Bis 10 kg Kinder-, darüber Erwachsenenpaddel bzw. Defi-Platten. Elektrodengel! Genügend Abstand der Paddel voneinander! 4. Paddel nicht über implantiertem Schrittmacheraggregat, vermeiden! Anschließend SM-Kontrolle notwendig!
1.6.3
Bradykardie
jSinusbradykardie Meist sekundär: Unterkühlung (Hypothermiebehandlung), Elektrolytstörung, Azidose, Hypoxie, Vagusreiz (oft extrem bei Trisomie 21), Schilddrüse, Medikamente, Übersedierung jDifferenzialdiagnosen Sick-Sinus-Syndrom (Tachykardie-Bradykardie-Syndrom). Intermittierender Sinusarrest mit Ersatzrhythmus, SA-Block. jAV-Block Nur nach Klinik (z.B. Schwindel, Synkopen, Herzinsuffizienz) behandeln! kDefinition 4 AV-Block I: verzögerte Erregungsausbreitung – i.d.R. keine Klinik 4 AV-Block II:
19 1.7 · Postoperative Therapie
1
5 Mobitz Typ 1 = von Schlag zu Schlag zunehmende PQ-Zeit-Verlängerung, dann Block (= Wenckebach-Periodik) 5 Mobitz Typ 2 = ohne vorherige PQ-Zeit-Verlängerung einzelne nicht übergeleitete p-Wellen 4 AV-Block III: komplette Dissoziation von Vorhof und Kammererregung (»p läuft durch«) kUrsachen Angeboren, post-op nach Herzkorrektur, Myokarditis, Kardiomyopathien, toxisch (Medikamente), posttraumatisch u.v.m. Therapie 4 Ursache beseitigen Evtl. medikamentös (i.d.R. durch passagere Erhöhung der Kammerersatzfrequenz): 4 Atropin: 0,02 mg/kg (max. 0,6 mg) i.v. 4 Isoprenalin: 0,1–2 μg/kg/min 4 Evtl. Orciprenalin (Alupent), Adrenalin Sonst: 4 Antibradykarder Schrittmacher (transkutan, transösophageal, transvenös, permanent)
1.7
Postoperative Therapie bei kardiochirurgischen Eingriffen
jPrämedikation, präoperative Antibiotikagabe etc. 7 Kap. 13.1 (Prä- und postoperative Intensivtherapie)
jTransport bei intensivpflichtigem Patienten 4 Arzt und Schwester 4 O2-Flasche mit Beatmungssystem, Notintubationsset, Ambubeutel, Transportmonitor mit Pulsoxymetrie, EKG, RR (evtl. blutig gemessen) 4 Reanimationsmedikamente griffbereit. Ausreichende Zahl von Perfusoren (Katecholamine, Volumen) 4 Beatmungsgerät vor Ort immer aufgerüstet und an der Testlunge
20
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
jMonitoring 4 Intensivmonitoring und Kapillarperfusion, Neurostatus, zentrale Temperatur 4 Basislabor inkl. Gerinnung (Quick, TZ, PTT, AT III), Laktat, BGA 4 Urinmenge: Katheter (evtl. mit integrierter Temperaturmessung), spezifisches Gewicht, anfangs 1-, 2-, 4-stündlich Menge dokumentieren 4 Drainagen: bei Übernahme Menge am Auffanggefäß markieren, dann nach 2, 4, 12, 24 h weiter je nach Menge. Sog anschließen (Luft?) 4 RöTx, mit ZVK-Kontrolle, Tubuslage, Magensonde,Thoraxdrainage bei Aufnahme 4 Nach Herz-OP: 12-Kanal-EKG, externe/interne Schrittmachereinstellung prüfen kMonitoring, zusätzlich 4 ZVD, Arterie, Pulmonaliskatheter (bei prä-op bekannnter PH) oder LA-Katheter. Schrittmacher? etCO2. Leber-/Milzgröße, Aszites, periphere Perfusion, Warm-Kalt-Grenze, Pulsdifferenz oben/unten, Pulsdefizit 4 Blutabnahme für POCT (ACT, ROTEM®) und Basislabor innerhalb 10 min nach Ankunft auf Intensiv jPost-op. Probleme Myokardtrauma (Myokardinsuffizienz), Arrhythmien, Nachblutung Therapie Nachblutung (DD: chirurgische oder plasmatische Blutung?): 4 ACT?, Gerinnung?, Thrombozyten? Chirurgen informieren 4 Gerinnung (ggf. ROTEM®-Diagnostik) optimieren: Protamin, FFP, PPSB, Thrombozyten 4 Nachblutung >10 ml/kg/h: Pulsanstieg, RR-Abfall, ZVD-Abfall, Kapillarperfusion vermindert, Hk-Abfall → 4 Hypovolämie: 20 ml/kg »aus der Hand«, EK, FFP (Albumin 5%), ggf. wdh.? 4 Vor Wiederholung Perikardtamponade (UKG) ausschließen; falls ZVD hoch und weiter steigend, Drainage »melken« (Pulsus paradoxus → RR instabil). Pleuraergüsse? → ggf. RöTx Evtl. Thorax wieder eröffnen → Re-OP?
21 1.7 · Postoperative Therapie
1
! Immer: Hypoxie, CO2-Anstiege, Azidose, Schmerz, Stress vermeiden!
Ziel: Körpergewicht < prä-op-Wert: täglich H2O- und Volumenbilanz Therapie 4 Infusion: nach Herz-Lungen-Maschine: 0,5 m2KOF: 750 ml/m2; ohne Herz-Lungen-Maschine: 1.500 ml/m2 4 Bilanz: alle (4–)6–12 h, getrennt für Blutprodukte, Wasser 4 Ca2+, K+, Mg2+, Phosphat: mehr als Normalbedarf (7 Kap. 14.4, Parenterale Ernährung) 4 Parenterale Ernährung: unmittelbar post-op nicht sinnvoll (Start ab 3–7 Tage), wenn nicht vorher schon parenteral ernährt, dystroph (7 Kap. 14.4) 4 Versuch der enteralen Ernährung ab 1. post-op. Tag 4 Elektrolyte, Natriumbicarbonat, EK, TK, Albumin-5%-Boli je nach Indikation/Klinik/Labor 4 Erwärmen, Temperatur-Monitoring 4 Schmerztherapie: – Morphin: 0,05 mg/kg als ED – Fentanyl: 2 μg/kg/h – Piritramid (Dipidolor®): 0,05–0,1-mg/kg-Dosis, Grundanalgesie z.B. mit 0,02–0,1 mg/kg/h (7 Kap. 14.2, Analgesie) 4 Sedierung: Midazolam 0,1 mg/kg/h oder Einzelgaben; Propofol DTI-Aufwachphase gut zu steuern 4 Adrenergika: 7 Kap. 1.1 (Kreislaufinsuffizienz) 4 Antibiotika: 24 h perioperativ: Cephalosporin der 2. Generation 4 Diuretika: Furosemid 0,5–3 mg/kg als ED, ggf. Hydromedin 0,25– 1,5 mg/kg als ED 4 Volumengabe/-boli initial oft notwendig (Versuch, die Peripherie »aufzumachen«) 4 ZVD: nach Ventrikulotomie hoch halten (10–15 cmH2O) 4 Sauerstoffbedarf/Anämie: Ziel: Hk >30%, Säuglinge >40% (insbesondere, wenn zyanot. Vitium) 4 Arrhythmien rechtzeitig erkennen und EKG aufzeichnen: z.B. junktionale Tachykardie, JET, Kammertachykardie (7 Kap. 14.6, Arrhythmien), bei VES (ventrikuläre Extrasystolen) Kalium >4,5 halten 6
22
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
4 Rasche Extubation anstreben. Ausnahme: pulmonalhypertensive Krise zu befürchten (post VSD, AVSD, Truncus arteriosus): Stress vermeiden, evtl. – Relaxiert lassen: Vecuronium 0,1 mg/kg/h, pCO2 etwa 30– 35 mmHg – Vor Absaugen: 100% O2, pH >7,4, paO2 >100 mmHg, NO: 7 Kap. 14.5.7 4 Bei Nicht-Extubierbarkeit an Zwerchfellparese denken (Sono, Durchleuchtung), bei Stridor auch an Recurrensparese, Larynxstenose 4 Nierenversagen/»capillary leak«: frühzeitig Peritonealdialyse, Hämofiltration
jBesondere Probleme 4 Shunt-OP: 5 An Frühthrombose bei Säuglingen denken → Heparinisierung nach 12–24 h → PTT = 60–80 sec; möglichst kein Lasix, gute Hydrierung, evtl. Dilutieren bei sehr hohem Hk; nach Shunt: gelegentlich Bronchospasmus → Broncholyse 5 Zu großer Shunt: Herzinsuffizienzbehandlung bei weiter RR-Amplitude, bei älteren Kindern Gefahr des Lungenödems 5 Zu kleiner Shunt: post-op RR hoch halten (Arterenol: 0,02–0,2 μg/ kg/min, Dopamin: 3–5 μg/kg/min) 4 Pulmonalisbändelung: Rechtsherzversagen mit AV-Klappeninsuffizienz: Diuretika, evtl. Adrenergika. Beatmungsprobleme: Sättigung bei 80–85% halten, sonst Überperfusion. UKG: abgerutschtes Bändchen? 4 AVSD-Korrektur, Truncus arteriosus, seltener VSD: pulmonale hypertone Krisen: »low cardiac output« und Rechtherzsinsuffizienz: → Flüssigkeitsrestriktion, Diuretika (Dialyse → trocken fahren), evtl. NO und andere pulmonale Vasodilatatoren. Therapie 7 Kap. 1.3, 13.1, 14.5, 14.6 4 Fallot-Korrektur: Rechtsherzinsuffizienz → ZVD initial hoch (>10 cmH2O) halten durch Volumengaben; Noradrenalin, benötigt höhere Herzfrequenz wegen »steifem rechten Ventrikel« (RV-Hypertrophie) → aggressiv art. Hypertension bekämpfen (7 Kap. 1.1, Kreislaufinsuffizienz) 4 Koarktation: RR rechter Arm (Richtwert) und untere Extremität messen, aggressive Therapie der Hypertonie (Urapidil! 7 Kap. 1.4). Früh Paraplegie ausschließen (CAVE: Postkoarktationssyndrom)
23 1.8 · Späte respiratorische Dekompensation
1
4 Kritische Aortenklappenstenose des Neugeborenen/Säuglings: interventionell durch Ballonvalvuloplastie angehen. Vorab Rekompensation und PGE i.v. 4 TGA (art. Switch-OP = ASO): evtl. koronare Minderperfusion (EKG, UKG, CK, Troponin), post-op. Neo-Aorteninsuffizienz, Pulmonalstenose; CoA ausschließen 4 Totale Cavopulmonale Anastomose (TCPC, Fontan-OP): Ziel: ZVD meist bei 15–18 cmH2O postop. halten (ZVD~PAP>LAP). Volumentherapie, PEEP niedrig (2–4 mmHg), pCO2 ca. 40 mmHg, pO2 hoch halten, evtl. NO, Semi-Fowler-Lagerung (Oberkörper und Beine hochlagern). Wegen passivem diastolischen Lungenfluss möglichst bald triggern lassen und rasche Extubation (negativer intrathorakaler Druck) 4 Frühprobleme: Ergüsse: Pleura, Perikard, Aszites (tgl. Sonokontrollen), Thrombosen (Heparin post-op 12–24 h), Leberversagen, Zyanose 4 Spätprobleme: GI-Ödem/Eiweißverlustsyndrom, Thrombosen → Lungenembolie, Bronchitis plastica jWeitere Probleme 4 Chylothorax: trübserös-milchiger Pleuradrainageverlust (Lymphozyten, Triglyzeride messen) → MCT-Diät, evtl. parenterale Ernährung, evtl. Somatostatin. Viel Geduld! Unbedingt Hohlvenenthrombosen ausschließen 4 Hämolyse (7 Kap. 5.2): mäßig forcierte Diurese mit Osmodiuretikum und Furosemid. Bei Transfusionspflichtigkeit über mechanische Ursache (Re-OP) nachdenken 4 Postkardiotomiesyndrom: innerhalb 3–6 Wochen post-op: Fieber, Perikarditis, Perikarderguss (UKG) → Prednison 2 mg/kg/d oder Colchizin (CAVE: Ggf. Tamponade [Perikarddrainage])!
1.8
Späte respiratorische Dekompensation bzw. Beatmungspflichtigkeit eines Kindes mit Fontan-Zirkulation
jUrsachen Chronisches Lungenödem (Transsudation von eiweißhaltiger Flüssigkeit, teilweise wegen gestörter Drainage (ZVD sehr hoch, Ductus thoracicus transportiert weniger ab), manchmal mit Bildung von Bronchialausgüssen (Bronchitis plastica)
24
1
Kapitel 1 · Kardiozirkulatorische Erkrankungen
Therapie Initial: 4 Viel Volumen, am besten kolloidal (Albumin oder FFP). Ziel: periphere Perfusion normal halten, Ziel-ZVD z.B. >15 cmH2O 4 Diffizile Bilanz zwischen notwendig hohem ZVD und angestrebt knapper oder negativer Bilanz 4 Serumeiweiß hoch halten 4 Antikoagulation: Marcumar (INR >3); in akuter Situation manchmal Heparin wg. besserer Steuerbarkeit 4 Widerstand in der pulmonalen Zirkulation niedrig halten: O2, NO, inhalativ Iloprost oder evtl. i.v. Prostazyklin, Milrinon, mittelfristig Sildenafil, Bosentan; manchmal dann peripherer Vasokonstriktor (Noradrenalin) sinnvoll 4 Bronchitis plastica: Inhalation mit rtPA (5 mg, bis 4-stdl.) Beatmung, falls nicht zu umgehen: 4 Evtl. NIV-Beatmung erwägen Lungenperfusion erfolgt hauptsächlich in der Exspirationsphase, daher: – PEEP möglichst CAVE Im Einzelfall rasche Dekompensation möglich (extrem hohe ZVDs, hohe Transaminasen, Blutdruck und Sättigung nicht zu halten) → Kardiologen hinzuziehen, ECMO erwägen
2
27
Respiratorische Erkrankungen 2.1
Dyspnoe
– 28
2.2
Apnoen
2.3
Krupp
2.4
Epiglottitis
2.5
Tracheitis
2.6
Fremdkörperaspiration
2.7
Asthmaanfall, Status asthmaticus
2.7.1
Status asthmaticus
2.8
Bronchopulmonale Dysplasie (BPD)
2.9
Bronchiolitis
– 30 – 31 – 34 – 37
– 41
– 43
– 47
– 48
2.10 Schocklunge/ARDS 2.11 Pneumonie
– 39
– 52
– 61
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
28
Kapitel 2 · Respiratorische Erkrankungen
2.1
Dyspnoe
Anamnese (chronisch/akut)!
2
Diagnostik 4 SaO2, Blutgase 4 Atmung: Atemfrequenz, Lufteintritt, Atemtyp, Stridor, exspiratorisches Giemen, RGs basal, Dämpfung?, Husten, Speichelfluss, Nasengänge frei?, Einziehungen, Muskelkraft? 4 Neurostatus: GCS 4 Kreislauf: Perfusion, RR, Herzfrequenz, Pulse an allen Extremitäten, Warm-Kalt-Grenze? 4 Basislabor mit BK, Blutgasanalyse, Urinstatus 4 Bildgebung: RöTx, evtl. EKG, Herzecho, Thorax-CT, evtl. Sono Abdomen, Durchleuchtung: Zwerchfellfunktion?
jDifferenzialdiagnosen nach Symptomen und Befunden 1. Inspiratorischer Stridor: 5 Neugeborene: Choanalstenose, Larynxstenose, Trachealstenose, Sekret bei Ösophagusatresie 5 Sonst: FK supraglottisch, glottisch, tracheal (in- und exspiratorischer Stridor), nasal/pharyngeal. Krupp, Epiglottitis, Retropharyngealabszess, Tonsillen bei EBV, Tonsillenabszess, Diphtherie 5 Mental beeinträchtigtes oder muskelhypotones Kind: evtl. Pharynxinstabilität, Zunge/Unterkiefer? 2. Giemen, Überblähung: 5 Neugeborene: intrathorakale Stenose, Aspiration 5 Sonst: Bronchiolitis, Asthma, Fremdkörperaspiration, Gefäßfehlbildung (doppelte Aortenbogenanlage, Pulmonalisschlinge), Tracheal- oder Bronchusstenose, Asthma cardiale bei Überperfusion oder Lungenödem, Kardiomyopathie (Mitralinsuffizienz etc.) 3. Feuchte RGs, Dämpfung etc.: 5 Thorakale Raumforderung, Zwerchfellparese/-hernie, Aspiration, Pneumonie, Pleuraerguss, Empyem, Pneumothorax, Lungenödem, ARDS, IRDS, Kardiomyopathie, Rhythmusstörung 4. Dyspnoe als Symptom bei nicht primär respiratorischer Erkrankung: 5 Kreislaufversagen, Sepsis, Fieber, metabolische Azidose: z.B. Intoxikation, diabetische Ketoazidose, azidotische Stoffwechselkrise, psychogene Hyperventilationstetanie (respiratorische Alkalose), thyreotoxische Krise
29 2.1 · Dyspnoe
2
jDifferenzialdiagnosen nach Blutgasen 1. CO2 erhöht: 5 Meist obstruktive Ventilationsstörung oder Versagen der »Thoraxpumpe«, z.B. bei Zwerchfellparese, Skoliose, Rippenserienfraktur, Zwerchfellhernie, Myopathie, Guillain-Barré, Polio, abdominelle Organomegalie, Erguss. Oder nach Dekompensation und Erschöpfung bei allen Dyspnoeursachen 2. CO2 niedrig: 5 Evtl. kompensatorisch bei Oxygenierungsstörung (beginnendes ARDS, Lungenödem, interstitielle Pneumonie), Regulationsstörung (RETT-Syndrom, psychogene Hyperventilation, intrazerebrale Azidose, Schädigung des Atemzentrums) oder zur Kompensation von metabolischer Azidose, vermehrtem NH3-Anfall (Hyperammonämie) und Na+-Benzoatgabe, Leberversagen 3. BE 20 sec oder CAVE Tubusobstruktion → im Notfall endoskopische Mukusentfernung (evtl. Umintubation nötig)!
jExtubation Bei Tubusleck und wenn Trachealsekretmenge deutlich rückläufig bzw. Sekret deutlich weniger eitrig, manchmal erst nach etwa 1 Woche möglich jKomplikationen Postintubationsgranulome, Atelektasen, Pneumonie, Lungenödem, Sekretobstruktion. Bronchitis plastica mit gummiartigen Bronchialausgüssen, die evtl. endoskopisch extrahiert werden müssen. Toxic shock-Syndrom bei Infektion mit Staphylococcus aureus jGelegentliche Differenzialdiagnosen Bronchitis plastica, besonders bei Z.n. Herz-OP, Fontan, aber auch bei Adenovirusinfektion: plastikartige Ausgüsse des Bronchialbaums mit schwerer Obstruktion. Ggf. komplexe Therapie: Urokinase, MCT-Ernährung, Ductus thoracicus-Ligatur in der Literatur berichtet
39 2.6 · Fremdkörperaspiration
2.6
2
Fremdkörperaspiration
jAnamnese, Klinik Plötzliche Hustenattacke nach fraglicher Aspiration (meist Nüsse, Karotten, kleine Plastikteile), evtl. Zyanose, Atemnot. Oft gleichzeitig Infekt mit obstruierter Nasenatmung als begünstigender Faktor. Alter meist 1–4 Jahre. Bei verschleppter Diagnose: obstruktive Bronchitis, wiederholte Pneumonien, Abszess, chronischer Husten, Hämoptyse, respiratorische Insuffizienz. Verlegung nur mit Arztbegleitung wegen Gefahr der Dislokation bzw. akuter respiratorischer Verschlechterung! ! In- und exspiratoratorischer Stridor, Dyspnoe, flache Atmung,
schlechter Lufteintritt → Verdacht auf trachealen/laryngealen FK → Gefahr
jDifferenzialdiagnosen Asthma, Bronchiolitis, Bronchitis, Krupp, Epiglottitis, Tracheiitis, Diphtherie, ösophagealer FK Monitoring/Diagnostik 4 Anamnese, klinische Untersuchung, Narkose- und Endoskopieeinwilligung 4 Intensivmonitoring, Blutgase, RöTx (evtl. mit Hals) je nach Anamnese, bei akutem FK (= bei eindeutiger Akutanamnese + -klinik?) bzw. im Notfall nicht sinnvoll, außer bei Verdacht auf Pneu 4 Bei Dyspnoe oder Ateminsuffizienz: Anästhesie verständigen!
Therapie 4 Stationäre Aufnahme (bei Dyspnoe oder Verdacht auf laryngealen/ trachealen FK: Intensivstation) 4 Falls vertretbar, mit Endoskopie bis zur Nüchternheit warten 4 Bei Ateminsuffizienz: Intubationsbereitschaft, möglichst mit liegender Infusion, mit Anästhesisten: 4 Laryngoskopie: – Supraglottischen FK mit Magill-Zange entfernen – Kein laryngealer FK, Maskenatmung ineffektiv: Intubation; Fremdkörper evtl. tiefer schieben, evtl. eine Lunge beatmen → Bronchoskopie so rasch wie möglich! 6
40
2
Kapitel 2 · Respiratorische Erkrankungen
Bei Atemstillstand beim Säugling kein Heimlich-Handgriff, sondern Thoraxkompressionen wie bei CPR, dann beatmen; evtl. hohe Drücke notwendig, an Pneu denken!
> CAVE Laryngospasmus, Erbrechen, Bradykardie/Herzstillstand bei Laryngoskopie!
Sonst: 4 Bei Dyspnoe, drohender Ateminsuffizienz: Verdacht auf trachealen oder laryngealen FK (s.o.): Notfallendoskopie 4 Guter AZ, evtl. mäßige Dyspnoe bei Aufregung: 5 Kind nüchtern lassen → elektive FK-Extraktion baldmöglichst, aber unter optimalen personellen und technischen Bedingungen (ggf. bis zum nächsten Tag warten, wenn dann optimaler Zeitpunkt/ optimales Team vor Ort)! Nach schwierigen Extraktionen, besonders nach Notintubation, Beatmung mit hohen Drücken oder nach Entfernung von chronischem FK mit möglicher Perforation ! Nachüberwachung: einige Stunden Intensivstation, RöTx, Blutgase
Sonst i.d.R. noch eine Nacht Überwachung in der Klinik, außer bei problemlos extrahiertem frisch aspiriertem FK jenseits des 1. Lebensjahres. jBemerkungen 4 Meist keine Indikation zur endoskopischen Entfernung: Flüssigkeiten, Teigbrösel/Stücke (lösen sich auf, werden abgehustet) Kurzer Hinweis: Apfel mit und ohne Schale? Reis → quillt?!? 5 Puderaspiration: gründliche endoskopische Absaugung, bevor Puder quillt bei anamnestisch massiver Aspiration und Symptomen (keine Lavage!) 5 Fragliche Aspiration ohne Symptome und guter AZ: stationäre Überwachung über Nacht, Versuch der Inhalation von 8 Tr. Sultanol-Inhalationslsg. mit 2 ml NaCl 0,9% p.i., nach 20 min erneut auskultieren (DD: Asthma!). Dann Entscheidung, ob Bronchoskopie notwendig
2
41 2.7 · Asthmaanfall, Status asthmaticus
4 Chronische Aspiration von Nahrungsbestandteilen: bei gutem AZ evtl. antibiotische Vortherapie (z.B. Cefuroxim 100 mg/kg/Tag bzw. Cephalexin p.o.) und/oder Steroide erwägen, um Extraktion zu erleichtern: aber stationär und in ständiger Endoskopiebereitschaft, da FK-Dislokation möglich! Endoskopie dann nach 2–4 Tagen 4 Bei Dyspnoe oder akuter Pneumonie (also infolge des FK?): rasche Endoskopie (bei septischem Zustand zunächst stabilisieren)
Asthmaanfall, Status asthmaticus
2.7
! Frühzeitig aggressiv behandeln; fatale Asthmaverläufe bei zu zögerlicher Therapie
Zur Asthmaschweregradbeurteilung . Tab. 2.1 (Scarfone 1993). Die Zahlen in Klammern gelten ab dem 6. Lebensjahr. Punkte werden für jede der fünf Symptomkategorien einzeln vergeben und dann zum Gesamtscore addiert. Spätestens ab einem Gesamtscore über 10 sollte ein (meist oral oder rektal appliziertes) Steroid gegeben werden. jDefinition des Status asthmaticus Anhaltende oder progrediente Dyspnoe ohne Besserung trotz mehrfacher richtig dosierter Inhalation von β2-Mimetika
. Tab. 2.1 Schwere des Asthmaanfalls
Score
Atemfrequenz
Giemen
I:E
Atemhilfsmuskulatur
SaO2 (%)
0
50)/min
I+E ohne Stethoskop
1:3
+++
30 cmH2O, sonst belassen (dadurch größere Tidalvolumina und weniger Hyperkapnie möglich) 4 Derelaxierung: Versuch ab PEEP 60 kcal/kg, ansonsten 35–40 kcal/kg
59 2.10 · Schocklunge/ARDS
2
jMedikamente Ziel: Herzindex >4,5 l/min/m2 4 Kreislauftherapie wie bei sonstigem Schock/Kreislaufinsuffizienz 4 Bei Blutdruckproblemen und pulmonaler Hypertonie, Rechtsherzinsuffizienz: NO, inhaliertes Prostazyklin überlegen 4 Volumengaben vorsichtig titrieren 4 Dobutamin: 5–10–15(–20) μg/kg/min 4 Noradrenalin: 0,05–1,5 μg/kg/min 4 Bei refraktärem peripherem Widerstandsverlust: Vasopressin 0,0003– 0,002 E/kg/min erwägen 4 Milrinon (senkt pulmonalen Widerstand und wirkt inotrop, jedoch meist Kombination mit Volumen und Noradrenalin erforderlich) 4 Evtl. Suprarenin 4 Evtl. Levosimendan bei Rechtsherzversagen jInfektionen
4 Primär häufig als ARDS-Auslöser: je nach Kontext behandeln (Sepsis,
Urosepsis, Meningokokken, Pilze bei Immunsuppression, ZVK), streuende Katheter evtl. entfernen 4 Sekundärinfektionen, Bronchopneumonie: großzügige Indikationsstellung für Antibiotika bei geringstem Verdacht (Fieber, CRP-Anstieg, gelbliches Sekret, Granulozyten im Ausstrich) 5 Therapie: – Ceftazidim: 100 mg/kg und – Teicoplanin: 250 mg/m2KOF in 30 min. i. v., dann 125 mg/ m2KOF/Tag; oder 10 mg/kg alle 12 h für 3 Gaben, dann alle 24 h bzw. nach Bakteriologie 5 Katheterbedingt bzw. Pleuradrainagen: Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus aureus, Pseudomonas 5 Ältere Patienten: Sinusitis mit Streuung, dann oraler Tubus 5 Lemierre-Syndrom (multifokale Pneumonie/ARDS nach Racheninfekt durch infizierten Jugularisthrombus, Anaerobier): Clindamycin jNeuere Therapien, meist umstritten 4 NO (s.o.) 4 Bauchlage (s.o.) 4 Surfactant (s.o.): z.B. auch Alveofact 4 ml/kg (= 200 mg/kg), Calfactant (80 ml/m2KOF, s.o.), evtl. Tubusobstruktion bei der Applikation, dann
60
2
4
4 4
4 4
4 4 4
Kapitel 2 · Respiratorische Erkrankungen
in mehreren kleineren Portionen. Sehr teuer bei größeren Kindern, Effekt dokumentieren wie bei NO (s.o.) Versuch indiziert, wenn trotz optimierter Therapie Oxygenierungsprobleme. Wiederholung evtl. nötig/sinnvoll Vasodilatatoren: Prostazyklin, Prostaglandin E1 o.Ä.: oft Hypoxie, RR-Abfall. Keine Wirkung auf Outcome, daher prinzipiell nicht empfohlen, außer bei nachgewiesener limitierender pulmonaler Hypertonie mit Rechtsherzinsuffizienz → dann inhalativ ECMO, ECCO2: bisher Einzelfallentscheidung, kein Prognoseverbesserungsnachweis in Studiensituation, aber als Ultima Ratio manchmal einzige Möglichkeit Steroide: Effekte auf Mortalität bei früher Therapie und hohen Dosen/ Stoßtherapie eher ungünstig 5 Manchmal ist bei Sepsis Hydrokortison in Stressdosis sinnvoll, wenn therapieresistenter Schock 5 Neuere Diskussion, ob eine relativ früh (z.B. 1. Woche der Erkrankung) begonnene Prednison-1mg/kg/24 h-Dauerinfusion über mehrere Wochen (3–4, mit Ausschleichen über 1 Woche) bei Erwachsenen nach Metaanalyse doch eine Verbesserung bringt (in etwa = Stressdosis Hydrokortison), dennoch umstritten; bei Kindern keine Daten 5 Bei Patienten nach KMT und nicht-infektiöser Lungenerkrankung ggf. Versuch indiziert, hier auch Berichte über Wirksamkeit von Etanercept + Steroid 5 Chronisches ARDS: späte Therapie, niedrige Dosen: evtl. Verkürzung der Beatmungsdauer, aber sonstige Outcomeeffekte noch unklar, daher nicht routinemäßig empfohlen Immunonutrition bisher nicht empfohlen Hochfrequenzbeatmung, Oszillation (Mitteldruck um 5 cmH2O höher als bei CMV wählen): als Rescue-Versuch in einigen Studien bei anders kaum zu oxygenierenden Patienten mit Überleben assoziiert, aber keine wirklich überzeugenden Daten (Metaanalyse fragwürdig). Nur bei eigener Erfahrung mit dem Verfahren gefahrlos möglich Lisophyllin, Ketokonazol, Ibuprofen, Acetylcystein: kein Effekt in großen kontrollierten Studien, daher nicht indiziert. Laufende Sudien: PAI-Inhibitoren, ACE-Hemmer High Flow Nasale O2-Therapie: nicht empfohlen, da sehr instabile CPAP-Level und kein Effekt NIV (nicht-invasive Beatmung): beim ARDS vermutlich wenig sinnvoll, da in Studien dadurchkeine Intubationen vermieden wurden,
61 2.11 · Pneumonie
2
sondern nur ein aufschiebender Effekt auftrat → d.h., die Intubation ist dann in einer noch kritischeren respiratorischen Situation erforderlich, mit erhöhtem Eingriffsrisiko jKomplikationen 4 Pneumothorax, pulmonal-interstitielles Emphysem, Pneumoperikard, Katheterkomplikationen 4 Sepsis, Bronchopneumonie, Pleuritis, Sinusitis 4 DIC 4 Pulmonale Hypertonie 4 Rechtsherzinsuffizienz: Hypoxie, PEEP und Hypovolämie 4 Linksherzinsuffizienz: Interdependenz, Hypovolämie, Hypoxie und Hypotonie 4 Multiorganversagen: Nierenversagen, Leberversagen durch Überdruckbeatmung
2.11
Pneumonie
jPneumonie als Primärerkrankung, die der Intensivtherapie bedarf Entscheidend ist die situationsgerechte antimikrobielle Therapie bzw. die Beseitigung bestehender Risikofaktoren (streuender Katheter, aspirierter Fremdkörper, Hypogammaglobulinämie etc.) bei gleichzeitiger Sicherstellung des Gasaustauschs kUrsachen 1. Vorher gesundes Kind 4 Bronchopneumonie mit/ohne obstruktive Komponente: z.B. im Säuglings-/Kleinkindalter vorherrschende Form; je nach Alter Pneumokokken, Hämophilus, Staphylokokken, Pertussis. Therapie: Cefuroxim, Cefotaxim + Aminoglykosid, ggf. + Makrolid. Säugling 100 E/l, pH 1,1 mg/dl oder steigend und Harnstoff >50 mg/dl persistierend über 48–72 h. Meist Zustand nach perinataler Asphyxie etc. (manchmal polyzystische Nieren, Nierenagenesie). Therapie meist konservativ möglich 4 Hepatorenales Syndrom: Hypovolämie unbedingt vermeiden, Versuch mit Dopamin, Lasix
114
Kapitel 5 · Renale Erkrankungen
4 Polytrauma + ANV: postrenale Ursache oder renale Verletzung ausschließen (Bildgebung). Blutdruck, Perfusion gut? → Volumenbolus! Sonst Management wie oben 5.2
Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
jDefinition Mikroangiopathische hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, akute Niereninsuffizienz
5
jÄtiologie Meist Verotoxin bildende E. coli O157:H7 (EHEC, selten Pneumokokken, aber auch Shigellen, Salmonellen, Viren etc. ) → endotheliale Schädigung → Thrombozytenaktivierung → Mikrothrombenbildung. Klassisches HUS nach gastrointestinalem Infekt (D+), v.a. im Sommer, meist 1.–5. Lebensjahr, oft Kontakt zu Landwirtschaft, Rindern, eigene Trinkwasserversorgung. Atypisches HUS ohne vorausgehende Diarrhoe (D-). Fließender Übergang zur thrombotisch-thrombozytopenischen Purpura Moschkowitz. Selten: nach KMT, Graft-versus-Host-Reaktion, medikamentös (ATG, Ciclosporin A u.a.). jKlinik Gastrointestinales Prodromalstadium (Stunden bis Tage, manchmal blutige Diarrhoe), scheinbare Besserung, dann Anämie, Oligurie/Anurie, Ödeme, Bluthochdruck, Azidose, Enzephalopathie/Krampfanfälle, Blutungsneigung ! Im BB: Anämie, Thrombozytopenie, im Ausstrich Eierschalen, Hämolysezeichen Diagnostik 4 Labor: Basislabor, Blutausstrich (Eierschale), indirektes Bilirubin, LDH, Haptoglobin, Harnsäure, Lipase, Gerinnung 4 Urin (falls vorhanden): Status mit Mikroskopie 4 Apparative Untersuchungen: evtl. EKG, UKG, CT, NMR, EEG 4 Erreger- und Toxinnachweis: Stuhl, Serum: Serologie 4 Ältere Kinder und fehlenden Prodromi: ADAMTS13, Vitamin B12, Komplementanalyse (C3, C4, CH50, APH50), Faktor H und I, MCP zur DD atypisches HUS/TTP. Evtl. molekulargenetische Analysen
115 5.2 · Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
5
jDifferenzialdiagnosen Zum Beispiel unerkannte ALL und Steroidgabe → Tumorlysesyndrom, DIC jMonitoring 4 Intensivmonitoring, RR alle 15–30 min 4 Basislabor: mindestens alle 4–6 h 4 Blasenkatheter initial: Bilanz alle 4–6 h Therapie 4 Flüssigkeitsbilanzierung: Einfuhr = Urinmenge + 10 ml/kg/24 h (leicht negative Bilanz) 4 Lasix: 1 mg/kg/Tag, dann Versuch mit 5–10 mg/kg/Tag! Kein Erfolg → absetzen 4 Hyperkaliämie: Therapie 7 Kap. 6.1, Elektrolytstörungen, bzw. Kap. 6.1.4, Hyperkaliämie; Insulin/Glukose, Resonium etc. 4 Hb CAVE Hypovolämie bei Kolitis/massiver Diarrhoe, hier hoher Flüssigkeitsbedarf (keine Restriktion, sonst sekundäres Nierenversagen durch Hypovolämie!)
jPrognose Bei klassischem HUS in etwa 85% restitutio ad integrum. Spätfolgen: chronisches Nierenversagen (4–10%), weiter bestehender Hypertonus (5%), neurologische Folgen (5%), Mortalität ca. 4%. Bei atypischem HUS höhere Mortalität und Prognose deutlich schlechter.
5.3
Forcierte Diurese
jPrinzip Erhöhung der Diurese durch massive Zufuhr von Wasser und Elektrolyten (plus evtl. Lasix) → vermehrte renale Elimination von Elektrolyten, toxischen Substanzen (evtl. gleichzeitig Urin alkalisieren), Verhinderung des Ausfallens von harnpflichtigen Substanzen in der Niere durch Auswascheffekt. jIndikationen 4 Intoxikationen mit nierengängigen Toxinen: z.B. Paraquat, INH 4 Myoglobinurie (Crush-Syndrom, Hitzschlag, Infektionen, angeborene Muskelerkrankungen) 4 Hämoglobinurie bei massiver Hämolyse (Transfusionszwischenfall), beginnendes akutes Nierenversagen (akute Harnsäurenephropathie), Tumorlysesyndrom, schwere hämorrhagische Zystitis (durch Endoxan) 4 Hyperkalzämie, Hypermagnesiämie, Hyperphosphatämie jKontraindikationen 1. Oligoanurie ( CAVE Hypokaliämie vor allem zu Beginn sowie bei Besserung der Grunderkrankung: dann Urinalkalisierung unmöglich → K+ zugeben (7 Kap. 6.1, Elektrolytstörung bzw. Kap. 6.1.3, Hypokaliämie)
Todesfälle innerhalb weniger Stunden möglich (Überwässerung, wenn nicht stündlich bilanziert wird und ein akutes Nierenversagen eintritt). Beispiel Tumorlysesyndrom: 4 Gewicht 10 kg 4 Problem: Harnstoff 140 mg/dl, K+ 7 mmol/l, Phosphat erhöht, Harnsäure 9,5 mg/dl, Ausscheidung 250 ml/24 h, Kreatinin 1,1 mg%
120
Kapitel 5 · Renale Erkrankungen
4 Plan: 1. K+ akut gesenkt durch Lasix, Glukose/Insulin, Salbutamol, Natriumbicarbonat, Resonium (7 Kap. 6.1, Elektrolytstörung; Kap. 6.1.4, Hyperkaliämie), dann: 2. Forcierte Diurese: Infusionsmenge = 6 ml/kg/h, entsprechend einer Zieldiuresemenge von 6 ml/kg/h, Zusammensetzung s.o. Urin alkalisieren wegen Harnsäure, Lasix evtl. erforderlich
5.4
5
Nierentransplantation
Schema des Transplantationszentrums Heidelberg (. Tab. 5.1, mit freundlicher Erlaubnis von Prof. Burkhard Tönshoff, Universitäts-Kinderklinik – Sektion Pädiatrische Nephrologie): Möglichst RR 50 g/l, Albumin >30 g/l 4 Gewicht 5–10% über Dialyse-»Trockengewicht« CAVE: Viele Pat sind vor Tx überwässert! 4 Bei fehlender TPL-Funktion: Doppler-Sonographie innerhalb der ersten Stunde (Gefäßthrombosen?) 4 Bei primärer TPL-Dysfunktion: tägliche Doppler-Sonographie
121 5.4 · Nierentransplantation
5
. Tab. 5.1 Schema des Transplantationszentrums Heidelberg Monitoring (1. Woche) Blutdruck, Puls
2-stündlich
Einfuhr/Ausfuhr/Bilanz
1- bis 6-stündlich
Gewicht (ggf. Bettenwaage), Temperatur
2-mal/Tag
Blutentnahmen BB mit Diff, Kreatinin, Urea, Na, K, Cl, Ca, Mg, P
2-mal/Tag
Eiweiß, Blutgase, CsA-Spiegel 24-h-Urin: Eiweiß, Na, K, Ca, CR- u. Harnstoff-Clearance, Morgenurin: Albustix, Sangur
1-mal/Tag
Glukose, HSRE, GOT, GPT, GGT, AP, Bili, Cholesterin, Triglyzeride, PTH, 25-OH-D-Virologie (CMV, EBV)
1-mal/Woche
LDH
An Tag 1 nach TPL
Tacrolimus-Talspiegel
12 Std. nach Gabe
Urinstatus/-kultur
2-mal/Woche
Sono Niere + Doppler-Sonographie Harnblase
1-mal/Woche
Nierenszintigraphie
Bei ATN 1- bis 2-mal/ Woche
Entfernung von Single-J- und Zystofix-Katheter Single-J ex
Tag 7 nachTx
Zystofix ex
Tag 11: nach Sonokontrolle Blasentraining, dann nach 2–3 Tagen
kSonderfall: Kind 15 Jahre)
1. Unmittelbar vor Eröffnung der Anastomose: 5 ZVD mit NaCl 0,9% und ggf. Albumin 5%: 10 ml/kgKG auf >7 mmHg 80 mmHg 5 Bei niedrigem Blutdruck trotz hohem ZVD: Noradrenalin 0,1 μg/ kgKG/min → anpassen kBegleitmedikation 4 Furosemid: 2–5 mg/kg/Tag als Dauerinfusion, evtl. nach ca. 1–3 Tagen Dosisred. + Umsetzen auf p.o. 5 Bei Verwandtenspende und sofortiger Funktionsaufnahme: 1–2 mg/ kg/Tag 5 Absetzen bei Anurie >24 h, Polyuirie 4 Diltiazem: 1 mg/kg/Tag oral in 2 ED bzw. i.v. als Perfusor. Bei guter Nierenfunktion und fehlender Hypertonie nach 10 Tagen absetzen CAVE: Tacrolimus- bzw. Ciclosporinbedarf erhöht sich beim Absetzen von Diltiazem um ca. 30% 4 Heparin 100(–200) E/kg/Tag i.v. oder Fragmin 70 E/kg/Tag s.c. über 7(–14) Tage. Thrombinzeit erhöht → Dosisreduktion 4 Bei ungünstigen Gefäßverhältnissen (Spenderalter 10% In erster Stunde: Ringer-Laktat-Lsg. 20 ml/kg über 60 min 4 Phase II: Langsame Rehydratation (48 h) nach Phase I oder initial (wenn kein Schock oder Dehydratation >10%) – Versuch mit oraler Rehydratationslösung mit 60 mmol/l Na+, (bei Cholera Elotrans mit 90 mmol/l) ist meist sicherer als eine i.v.-Rehydratation und sollte, wenn möglich, immer einer i.v.-Rehydratation vorgezogen werden – CAVE: Kontraindikationenen: Bewusstseinseinschränkungen, schweres Erbrechen! – i.v.-Rehydrierung: – 2.–4. Stunde: bei hypertoner u. isotoner Dehydratation: Infusion einer Lsg. mit ¾ der aktuellen Serum-Na+-Konzentration 6
151 6.2 · Dehydratation
6
– Infusionraten: Säuglinge 20 ml/kg/h, Kleinkinder 16 ml/kg/h, Schulkinder 12 ml/kg/h Glukose. Kalzium und Kalium werden nach Bedarf zugesetzt, z.B.: + 20 ml Kalziumgluconat 10% pro Liter + 40 mmol Kaliumzusatz primär nur bei K+ 37,8° = + ... ml/24 h – Minus 50% der bereits in Phase I gegebenen Menge = - ... ml – Gesamt = ... ml/24 h – → Geschwindigkeit /24 = ... ml/h
! Azidoseausgleich senkt Kalium! 4 Ab 5. Stunde: Halbierung der Infusionsraten, Reduktion der Na-Konzentration je nach Werten
! Für zweite 24-h-Periode neu berechnen! Anpassungen der Infusion je nach Elektrolyt- und Gewichtsverlust bzw. weitergehenden Verlusten sind häufig nötig, d.h., ausreichend häufige Elektrolytkontrollen sind entscheidend! In schwierigen Fällen ist die häufige Messung der Urinelektrolyte sinnvoll, um die Infusion daran auszurichten: bei zu raschem Na-Abfall → Gabe einer höheren Na-Konzentration als im Urin + bei schlechter Gewichtszunahme → Verhältnis Infusionsmenge zu Urinvolumen beachten. Azidoseausgleich gelingt meist durch ausreichende Rehydrierung, Bicarbonatgabe nur in seltenen Ausnahmefällen sinnvoll (bei pH 4 h trotz Rehydratation: 5 Blasenkatheter, Sonographie der Nieren (Morphologie, Pyelon, Nierenvenenthrombose) und Blase 5 Fragen: Wurde Defizit unterschätzt, geplante Menge wirklich gegeben, weitergehende Verluste unterschätzt? → Nachrechnen! Klinischer Status: Rekap-Zeit, RR, evtl. RöTx (Herzgröße?). Meist zuwenig Volumen verabreicht! 5 Akute Tubulusnekrose mit Nierenversagen? (klinisch rehydriert, aber Anurie/Oligurie, hoher RR, großer Herzschatten, Urin-Stix pathol.). Bei minimaler Urinproduktion ist Diagnostik möglich: Urinnatrium, Osmolarität, spezifisches Gewicht, Zylinder. Bei HUS: BB, Ausstrich, Thrombopenie, Hb-Abfall? Kreatinin? 5 → Falls unklar → Volumengabe: – NaCl 0,9%: 20 ml/kg über 30 min, anschließend – Furosemid: 1 mg/kg i.v. ! Strengste Elektrolytkontrolle. 1 h nach Furosemidgabe müssen aktuelle Elektrolyte bekannt sein > CAVE Natriumsturz!
4 Zu schnelle Senkung des Serumnatriums (>10 mmol/l/24 h) 5 Infusion langsamer stellen, evtl: 5 Defizit = ΔNa+ = Serum-Na+ - gewünschter Na+-Wert 5 Ausgleich mit NaCl 5,85%: ΔNa+ (max. 8 mmol/l)×0,6×kg über z.B. 3–4 h ausgleichen > CAVE Zunächst nicht um mehr als 2 mmol/l/h anheben, evtl. wdh.
153 6.2 · Dehydratation
6
jKomplikationen 4 Volumenüberladung: Ödeme, Herzversagen 4 Hypokalzämie/-kaliämie: renale Tubulusnekrose, Diabetes insipidus renalis 4 Krampfanfälle: 5 Diazepam: 0,25–0,5 mg/kg i.v. 5 Bei zu raschem Na-Abfall: NaCl 3% (= 1:1 mit Aqua verdünntes NaCl 5,85%) 3–5 ml/kg rasch i.v. 5 Evtl. Mannitol: 0,5 g/kg über 30 min i.v. jBemerkungen 4 Rechnerisch würde zur Rehydratation eine 4:1-Lsg. in den o.g. Infusionsgeschwindigkeiten zu einem Na+-Abfall um etwa 10 mmol/l/24 h führen, wäre also adäquat. Da jedoch bei wiederhergestelltem Intravasalvolumen und sehr hohen Na+-Werten eine erhöhte Na+-Ausscheidung als Korrekturmechanismus eintritt, ist der Na+-Bedarf in der Erhaltungsinfusion erhöht (da bei Wasserrestriktion eine erneute Hypovolämie bzw. ein Anstieg der harnpflichtigen Substanzen zu befürchten wäre) 4 Das Ausmaß ist nicht genau vorhersehbar, ebenso wenig die Variationsbreite der weitergehenden Verluste ! Daher: häufige Elektrolytkontrollen und Bilanzen, Gewichtsverlauf
4 Salzintoxikation: 5 Therapie wie oben, evtl. bei sehr hohen Na+-Werten mit Peritonealdialyse (7 Kap. 14.6), sonst evtl. auch mit Lasix kombinieren. Entscheidend ist die Dauer der hohen Na+-Werte vor Therapie, bei kurzer Dauer (z.B. 1 h) evtl. auch raschere Senkung bis auf Werte um 165 mmol/l erlaubt. Wenn es die Klinik erlaubt, erfolgt eine langsame Senkung wie oben durch Infusion des Erhaltungsbedarfs, evtl. als isotone oder halbisotone Lösung – ein Defizit an Körperwasser besteht nicht
7
155
Endokrinologische Störungen 7.1
Diabetische Ketoazidose (DKA)
– 156
7.2
Addison-Krise
7.3
Diabetes insipidus
7.3.1
Diabetes insipidus neurohormonalis
7.3.2
Diabetes insipidus renalis
7.4
Syndrom der inadäquaten ADH-Ausschüttung (SIADH) – 167
7.5
Hyperthyreote Krise (thyreotoxische Krise) – 169
– 161 – 164 – 164
– 164
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
156
Kapitel 7 · Endokrinologische Störungen
7.1
Diabetische Ketoazidose (DKA)
jDefinition Hyperglykämie (BZ >200 mg/dl) mit Ketose (Ketonkörper im Serum/ Urin), pH 3 mmol/l)
Diagnostik 4 Artefakt ausschließen
! (Laktat immer als 1. Röhrchen, ungestaute Abnahme!) 4 Primärdiagnostik und erweiterte Stoffwechseldiagnostik, falls noch nicht erfolgt (7 Kap. 8.1) 4 Infusion von 6 mg/kg/min Glukose + Laktatkontrolle nach 30 min: → Laktatabfall spricht für Organoazidopathie, Harnstoffzyklusdefekt oder Fettsäureoxidationsstörung → Steigerung auf bis zu 14 mg/kg/min Glukose → Laktatanstieg spricht für PDH- oder Atmungskettendefekt → Reduktion auf 3 mg/kg/min Glukose
Therapie 4 Allgemein: – Anabolisierung anstreben (100 kcal/kg/d) – Pufferung mit Natriumbicarbonat 4 Organoazidopathie und Harnstoffzyklusdefekt: s. Hyperammonämie (7 Kap. 8.2) 4 Bei V.a. Fettsäureoxidationsstörung: Glukose 20% 1–2 ml/kg als Bolus, anschließend 7–10 mg/kg/min Glukose, Fettzufuhr senken, Proteinzufuhr steigern 4 Bei V.a. PDH-/Atmungskettendefekt protein- und lipidreich (je 2–4 g/kg/d), kohlenhydratarm (3–4 mg/kg/min) 4 Ex juvantibus: Biotin (20 mg), Thiamin (100 mg/d), Riboflavin (100 mg/d), Carnitin (100 mg/kg/d)
> CAVE Carnitin: bei Carnitin-Palmitoyl-Transferase-I-Mangel und Störung der Oxidation langkettiger Fettsäuren kontraindiziert, bei anderen Fettsäureoxidationsstörungen nur bei Carnitinmangel indiziert!
! Valproat, Barbiturate, Tetrazykline, Chloramphenicol bei Hyperlaktatämie meiden
8
180
Kapitel 8 · Stoffwechselerkrankungen
8.4
Hypoglykämie (Kinder vollendetes 2. Lebensjahr: Hirntod ohne weitere Beobachtungszeit diagnostizierbar. Häufig wird aber dennoch eine Beobachtungszeit von 24 h eingehalten 5 Neugeborene: 2 EEGs mit EZI, Abstand >72 h 5 Säuglinge und Kleinkinder bis zum vollendeten 2. Lebensjahr: 2-mal EZI im Abstand >24 h Evozierte Potenziale, Doppler-Sonographie, zerebrale Perfusionsszintigraphie, beidseitige Karotis-Angiographie: von der Erfahrung mit der jeweiligen Technik abhängig, keine sichere Todesfeststellung durch apparative Verfahren alleine möglich ! Todeszeitpunkt ist der Zeitpunkt, zu dem die Diagnose »Hirntod« gestellt werden kann (s.o.). Für die festgelegten Beobachtungszeiten gibt es bei Kindern wenig Daten
jBemerkungen Die Hirntodfeststellung ist für die Organexplantation zwingend notwendig. Ob eine maximale Intensivtherapie bei schwerster neurologischer Schädigung ohne Aussicht auf Besserung oder bei infauster Gesamtprognose weiterhin sinnvoll bzw. zwingend ist, hängt nicht von einer formalen Feststellung des Hirntods ab. Hilfestellung gibt die Deutsche Stiftung für Organtransplantation (DSO: http://www.dso.de/, hier auch Richtlinien sehr genau angegeben, Kontaktmöglichkeiten, geben auch Hilfestellung bei Hirntoddiagnostik).
208
Kapitel 9 · Neurologische Erkrankungen
9.6
Literatur
Dieckmann RA (1994) Rectal diazepam for prehospital pediatric status epilepticus. Ann Emerg Med 23:216-224 Kieslich A et al. (2009) Hirntod. In: Heinen F et al. (Hrsg) Pädiatrische Neurologie. Kohlhammer, Stuttgart Kirkham FJ (2001) Non-traumatic coma in children. Arch Dis Child 85:303-312 Reiter K et al. (2009) Koma. In: Heinen F et al. (Hrsg) Pädiatrische Neurologie. Kohlhammer, Stuttgart Stöhr M et al. (Hrsg) (1990) Neurologische Syndrome in der Intensivmedizin. Kohlhammer Stuttgart Tatmann A et al. (1997) Development of a modified pediatric coma scale in intensive care clinical practice. Arch Dis Child 77(6): 519-521
9
209
10
Infektiologische Erkrankungen 10.1 Sepsis, septischer Schock 10.1.1 Kreislaufinsuffizienz
– 211
10.1.2 Meningokokkensepsis
10.2 Meningitis
10.5 Literatur
– 217
– 217
10.3 Enzephalitis 10.4 Malaria
– 210
– 223
– 228 – 233
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
210
Kapitel 10 · Infektiologische Erkrankungen
10.1
Sepsis, septischer Schock
jDefinition Sytemische Reaktion des Körpers auf generalisierte Infektionen (Bakteriämie, Fungämie, Virämie, Parasitämie oder schwere Organinfektion). Klinisch nicht zu unterscheiden von SER = SIRS (systemische entzündliche Reaktion), z.B. durch Trauma, Verbrennung u.a. Schweregrad: SIRS, Sepsis, schwere Sepsis, septischer Schock, Multiorganversagen. jKlinik Allgemeine Symptome: hohes intermittierendes Fieber (>38,5°C), oder Hypothermie (10% unreife Neutrophile). Nicht wegdrückbares Exanthem = petechiale Blutungen.
10
jErreger bei septischem Schock Prinzipiell alle Keime. Typisch schwere Verläufe bei gramnegativen Erregern, Staphylokokken, Pneumokokken, Meningokokken 4 Neugeborene Tag 1–5: B-Streptokokken (bis 6 Wochen), E. coli und andere gramnegative Keime, Enterokokken, Listerien, Herpes simplex 4 Intensivstation: gramnegative Erreger wie Pseudomonas, Serratien, Enterobakter sowie Staphylococcus epidermidis (ZVK etc.), MRSA; nosokomial erworbene Keime oft multiresistent! Pilzinfektionen? 4 Urosepsis: E. coli (zunehmende Resistenzraten!), Klebsiellen u.a. 4 Katheter-assoziierte Infektion: Staphylococcus epidermidis, Pseudomonas, Candida albicans Typische Initialtherapie je nach Erkrankung bzw. bei bekanntem oder vermutetem Erreger ohne Resistenztestung: 7 Infektiologische Tabellen (7 Kap. 16.6). Wenn Infektionsbeginn 65%) 4 Laktat 4 Blasenkatheter → Bilanz, (bei obstruktivem Ileus Magenablaufsonde) → pH 4 UKG oft hilfreich
213 10.1 · Sepsis, septischer Schock
10
4 Ungesichert (wenige pädiatrische Daten): PICCO®, Pulskontur, Pulswellenanalyse mit Herzzeitvolumen, extravaskulärem Lungenwasser. Eher später im Verlauf (z.B. ARDS + Kreislaufinstabilität) von Interesse Therapie 4 Beatmung: nach klinischer Indikation, aber eher früh! (SaO2-Abfälle, persistierende Schockzeichen, Koma, im Schock meist indiziert!) SaO2 >92% halten, (bei Schocklunge auch niedriger, dann aber mittels UKG pulmonale Hypertension ausschließen!), Beatmung nach ARDS-Kriterien (Tidalvolumenbegrenzung 7 Kap. 2.10, ARDS): erst wenn ARDS vorliegt
! Entscheidend ist die frühe Korrektur der intravasalen Hypovolämie! (Early Goal-directed Therapy) Ggf. hierzu intraossären Zugang etablieren, im Schock keine Zeit mit langer Venensuche verlieren! Beim Kind als Zielvariable vor allem auch klinische Kreislaufparameter verwenden (Rekap-Zeit CAVE Volumenverluste in den 3. Raum, extrem hohe Perspiratio bei Peritonitis
kThorakale Eingriffe 4 Rasche Extubation anstreben, Mobilisation 4 RöTx: Pneu?, Erguss?, Drainagenposition?, ZVK? 4 Infusion: normaler Bedarf, mit 20 mmol K+/l als KCl 4 Lokalanästhesie: Interkostalkatheter, Bupivacain 0,25% 0,2–0,4 mg/kg alle 4–6 h. Pleurakatheter: gleiche Dosis, aber Dauerperfusor 4 Thoraxdrainagen: Sog 8-10 cmH2O 4 Wenn Indikation für Drain wegen Pneu, Empyem oder Erguss besteht: wird keine Luft, Sekret 60, bei Schulkindern >70 mmHg halten Hirnperfusionsdruck = CPP = MAD - ICP
286
Kapitel 13 · Intensivtherapie bei chirurgischen Erkrankungen und Trauma
Therapie 7 Kap. 9.4 (Hirndrucktherapie) 4 Steroide: s.o. 4 RR/Perfusionsdruck gut halten! (RR = normale Werte anstreben, geht vor Flüssigkeitsrestriktion; dennoch frühzeitig an Katecholamine denken) 4 CPP >40 mmHg (vermutlich besser >50–65, jedoch nicht über 70 mmHg anheben!) 4 Urin: Ausscheidung >0,5 ml/kg/h, keine Positivbilanz 4 Mannitol, Lasix, Vasopressoren etc.: 7 Kap. 9.4 (Hirndrucktherapie). Hypertones NaCl derzeit noch nicht abschließend zu bewerten 4 Bei drohender Einklemmung: Akuttherapie s.o. (Phase 2) bzw. 7 Kap. 9.4 (Hirndruck) 4 Intraventrikuläre Drainage: evtl. Liquor ablassen. In Extremfällen beschrieben: über LP Liquor ablassen bei Einklemmungszeichen trotz maximaler Therapie (Balduin 1991); nur wenn kein Liquorstopp am Tentorium vorliegt. Dekompressive Kraniektomie (Kalottenteilresektion) nach neueren Daten sinnvoll, wenn therapieresistenter ICP >30 mmHg über 30–60 Minuten und gravierende neurologische Symptome (nach derzeitiger Leitlinie als Therapie nicht abschließend beurteilbar). Nicht, wenn lichtstarre weite Pupillen >1–2 h 4 Beatmung: Indikation großzügig (GCS 8: häufige Beobachtung, stündlich Neurostatus, Pupillenreaktion. Flüssigkeitsrestriktion auf etwa 2/3 des normalen Erhaltungsbedarfs für mindestens 24 h, nur bei guter Zirkulation!
13 13.3.2
Thoraxtrauma
20% der Polytraumen. Letalität 15%. Gefahr bei: knöchernen Thoraxverletzungen, Organverletzungen, Zwerchfellrupturen (meist links, rechts Schutz durch die Leber).
287 13.3 · Polytrauma
13
Sofortige Notfallthorakotomie nach Trauma: beim Kind praktisch nie indiziert, nur bei Gefäßverletzungen. Entlastung des Spannungs- oder Hämatopneumothorax bei klinischem Bild des instabilen Thorax, insbesondere beim beatmeten Patienten. Diagnostik 4 Leitsymptom: veränderte Atmung, seitendifferenter Auskultationsbefund, Dyspnoe, Nasenflügeln, Einziehungen → sofort Palpation, Perkussion, Auskultation 4 Fremdkörper in Nase, Rachen? Halsvenenstauung? Hautemphysem, paradoxe Atmung → Gefahr! 4 RöTx (Lungenkontusion eher unterschätzt), evtl. CT
Therapie 4 Ateminsuffizienz: drohend/vorhanden → früh intubieren, O2, beatmen 4 Spannungspneumothorax (Dyspnoe, Zyanose, fehlendes Atemgeräusch); am Unfallort: – Thoraxdrainage: beim Spannungspneumothorax insbesondere präklinisch Anlage einer Entlastung im 2. ICR medioklavikulär (Monaldi, wenn sicher nur Luft zu erwarten: hypersonorer Klopfschall bei aufgehobenem Atemgeräusch und überblähtem Thorax bzw. Röntgenbefund). Sonst 4.–5. ICR, mittlere oder hintere Axillarlinie, Rippenoberrand → Drainagesystem, perforierter Fingerling – Größe: Neugeborene: 8–10 Fr, Säuglinge: 12–16 Fr, Kinder: 20–28 Fr, Erwachsene: 28–42 Fr 4 Indikationen für Thoraxdrainage: – Spannungspneu, traumatischer Pneu, Pneu mit respiratorischer Einschränkung, beatmungspflichtiger Pneu, Begleithämatothorax, größer werdender Pneu unter konservativer Therapie – Massiver Hämatothorax: am Unfallort drainieren (4. ICR mittlere Axillarlinie; wenn möglich sonographisch kontrolliert) 4 Lungenkontusionen, O2-Abfälle: frühzeitig intubieren/beatmen, nicht überhydrieren! 4 Lungenrupturen, Tracheal- und Bronchialrupturen: symptomatische Therapie (Intubation, Pleuradrainagen, Schocktherapie). 6
288
Kapitel 13 · Intensivtherapie bei chirurgischen Erkrankungen und Trauma
4 4 4 4 4
4 4 4
13.3.3
Falls große Fistel, die trotz mehrerer Thoraxdrainagen und Sog in Spontanatmung (intubiert!) nicht zu stabilisieren ist → Versuch mit Hochfrequenzbeatmung, evtl. Notfallbronchoskopie und OP zum Verschluss eines rupturierten Atemwegs Weitergehende Blutung aus Thoraxdrain >100 ml/h → Thorakotomie Hautemphysem: keine Therapie Mediastinalemphysem: evtl. kollare Entlastung, Antibiotika Ösophagusrupturen: (Mediastinalemphysem, stärkste retrosternale Schmerzen, Schock) Magensonde gefährlich! Perikardtamponade: Einflussstauung, Hypotonie, fehlende Herztöne: Volumengabe (20 ml/kg); Diagnose Herzecho: Perikardpunktion von rechts subxiphoidal, 45° in Richtung linke Schulter, 14-G-Venenkatheter. Meist chirurgische Exploration erforderlich. Primäre Herzverletzungen sehr selten Stickstoffmonoxid (NO) bei Lungenversagen und pulmonaler Hypertonie manchmal hilfreich, aber keine Routineempfehlung Einseitige Lungenkontusion: gesunde Seite nach unten lagern, evtl. zweilumigen Tubus erwägen (>4,5 mmID) RöTx sollte sich nach 72 h bessern, sonst Infektion, ARDS?
Abdomentrauma
40% bei Polytrauma. Abdominalorgane im Kindesalter sehr gefährdet: größere parenchymatöse Organe, die noch nicht vom knöchernen Thorax geschützt sind, dünne Bauchdecken. Häufigkeit: Milz > Niere > Leber.
13
jKlinik Initial Blutung → Schock, später Peritonitis
289 13.3 · Polytrauma
13
Diagnostik 4 Sonographie (freie Flüssigkeit [Blut!], parenchymatöse Organe) 4 Röntgen: Abdomenübersicht und in linker Seitanlage 4 CT mit KM. Niere: evtl. Notfallausscheidungsurographie, Angiographie 4 Blutung oder Ureterabriss: evtl. dennoch Urin o.B. 4 Labor: Blutbild, Amylase, Lipase, Gerinnung, Kreuzprobe, Urinstatus! Transaminasen
Therapie 4 Bei Milzverletzungen: strenges Monitoring (Intensivstation!), OP-Bereitschaft → zuwarten, Hb kann auf 7–8 g% sinken. Bleibt bzw. wird der Patient instabil (250, GOT >450) → CT-Indikation
290
Kapitel 13 · Intensivtherapie bei chirurgischen Erkrankungen und Trauma
13.3.4
Wirbelsäulen- und stammnahe Frakturen
Wirbelsäulenverletzungen: 10–15% bei Polytrauma 4 Daran denken: »stiff-neck«, Transport auf der Vakuummatratze 4 Instabile Wirbelsäule: rasche OP 4 Rippen, Klavikula; selbst die Rippenserienfraktur wird relativ gut toleriert 4 Beckenfrakturen: mögliche Begleitverletzungen insbesondere der Harnröhre? Anlage eines Fixateur externe. Großer Blutverlust → dann OP und Stabilisierung mittels Fixateur externe, sonst selten operative Konsequenzen. Urethra- und Blasenverletzung?
13.3.5
Extremitätenfrakturen
80% der Polytraumen. In Phase 3 sollten insbesondere Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen mittels ESIN übungsstabil versorgt werden. Größere operative Eingriffe insbesondere bei gelenknahen Frakturen können bis etwa 7–10 Tage nach dem Unfall warten. Solche Frakturen werden zunächst in einer Gipsschiene ruhiggestellt bis zur endgültigen Versorgung. Bei Abtrennung ganzer Gliedmaßen: in der 3. Phase des Managements replantieren
13.4
Literatur
Balduin HZ (1991) Preliminary experience with controlled external lumbar drainage in diffuse pediatric head injury. Pediatr Neurosurg 17:115 AWMF-Leitlinie (2011) Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter. AWMF Register 024/018, S2k
13
14
291
Intensivmedizinische Techniken und Verfahren 14.1
Reanimation (CPR)
– 293
14.2
Analgosedierung
14.3
Gefäßzugänge, Katheter
14.3.1
Zentraler Venenkatheter
14.3.2
Pulmonaliskatheter
14.3.3
Arterienkatheter
14.3.4
Katheter bei Neugeborenen (NAK, NVK)
– 300 – 310
– 310
– 310
– 311
14.3.5
Bemerkungen zu allen Katheterarten
14.3.6
Thoraxdrainagen
– 314
14.3.7
Perikarddrainage
– 316
14.3.8
Externe Liquordrainage
14.3.9
– 312
– 317
Intraabdominelle Druckmessung (transvesikulär)
– 317
14.4
Parenterale Ernährung
14.5
Beatmung
– 317
– 326
14.5.1
Beatmungsformen
14.5.2
Volumenkontrollierte Beatmung
14.5.3
Druckkontrollierte Beatmung
(CMV, IMV)
– 328
– 329
14.5.4
Assistierte Beatmung
14.5.5
Synchronisierte IMV (SIMV)
14.5.6
– 312
– 329
– 330 – 330
Continuous Positive Airway PressureBeatmung
– 331
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
14.5.7
Steuerung der Beatmung (vereinfachte Darstellung)
– 332
14.5.8
Sonderformen der Beatmung
14.5.9
Hochfrequenzbeatmung (HFV)
– 333 – 333
14.5.10
Stickstoffmonoxid- (NO-)Beatmung
14.5.11
Nicht-invasive Beatmung (NIV = Non-invasive Ventilation)
– 336
– 339
14.5.12
Tracheotomie
– 346
14.6
Nierenersatzverfahren und verwandte Techniken – 350
14.7
Peritonealdialyse
14.8
Hämofiltration, Hämodiafiltration und Hämoperfusion – 355
14.8.1
Hämofiltration
14.8.2
Hämodiafiltration
14.8.3
Hämoperfusion
14.9
Plasmapherese
14.10
Pulmonale ECMO
14.11
Kühlung nach Reanimation
14.12
Notfallkofferinhalt
14.13
Literatur
– 352
– 356 – 362 – 363
– 382
– 364 – 366
– 381
– 378
293 14.1 · Reanimation (CPR)
14.1
14
Reanimation (CPR)
Entscheidend: Der zuerst anwesende Arzt übernimmt zunächst das Kommando und teilt Aufgaben zu, soweit Hilfspersonen vorhanden sind. Ablauf mit Uhrzeiten protokollieren! Dann übernimmt Intensiv-Team die Regie. Falls nur 1 Helfer anwesend: »phone fast« d.h., erst 5 initiale Atemspenden und 1 min Basismaßnahmen, dann Hilferuf. Bei 2 Helfern übernimmt einer CPR, der andere holt sofort Hilfe. »Phone first« (d.h. Defibrillator anfordern als erste Maßnahme) nur bei Kindern mit plötzlichem, beobachtetem Kollaps, Z.n. Elektrounfall, Z.n. Herz-OP, Jugendliche (ab Pubertätszeichen!) (weil dann Kammmerflimmern wahrscheinlich und Defibrillator absolut entscheidend für den Erfolg). Das praktische Vorgehen bei Wiederbelebungsmaßnahmen gliedert sich nach folgendem ABC-Algorithmus: A = Airway = Atemwege freimachen und freihalten B = Breathing = Atmung überprüfen, ggf. beatmen C = Circulation = Kreislauf überprüfen und ggf. wiederherstellen Das ABC-Schema wird sukzessive abgearbeitet. Maßnahmen werden eingeleitet und deren Erfolg überprüft, bevor der nächste Beurteilungsschritt erfolgt. Der Algorithmus zu den Basismaßnahmen ist im Innencover des Buchs bildhaft dargestellt.. jBasisreanimation Patient bewusstlos, keine Reaktion auf Schmerzreize kA Atemwege 4 Bei Säuglingen: Kopf in Neutralposition (evt. Unterpolsterung der Schultern zur Stabilisierung), Kinn anheben 4 Bei Kindern: Kopf leicht überstrecken (je älter, desto mehr überstrecken), Kinn anheben oder Esmach-Handgriff 4 Sichtbaren Fremdkörper entfernen, ggf. Mundraum absaugen 4 Ausreichende Spontanatmung? (sicherstes Zeichen: sichtbare Thorxexkursion am entkleideten Oberkörper, beim Sgl. auch Abdomen) 4 Falls keine Spontanatmung oder Schnappatmung oder Unsicherheit → sofortiger Beginn mit 5× Maskenbeatmung
4 Ggf. Freihalten der Atemwege durch nasopharyngeale Wendl-Tuben oder oropharyngeale Guedel-Tuben (wenn bewusstlos, Größe: von Schneidezähnen bis Kieferwinkel) 4 Bei Beatmeten immer V.a. Tubusdislokation, Tubusobstruktion, Pneu!
294
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
kB Beatmung 4 Beatmung mit Maske und Beatmungsbeutel über gut abgedichtete Gesichtsmaske 4 5 initiale Beatmungen! (Inspirationsdauer 1–1,5 sec) 4 Bei Problemen mit Maskenbeatmung: Repositionierung des Kopfes, 2-Personen-Technik (eine Person hält Maske mit 2 Händen, eine zweite Person komprimiert den Beutel), Guedel-Tubus, Larynxmaske 4 Auf Lebenszeichen wie Husten, Würgen oder Bewegungen achten → wenn nicht vorhanden → direkt weiter mit Herzdruckmassage kC Kreislauf 4 Indikation zur Herzdruckmassage bei Fehlen von Lebenszeichen 4 Puls auch von Profis innerhalb von max. 10 sec schwierig zu identifizieren → fakultativ möglich (1. LJ: A. carotis communis + A. femoralis) 4 Druckpunkt: untere Sternumhälfte ca. 1 Querfinger über Proc. xiphoideus 4 Säuglinge: thoraxumgreifende Technik (Zangengriff)/2-Finger-Technik 4 Ansonsten: Handballentechnik 4 Frequenz: 100–120/min (= ca. 2/sec) 4 Drucktiefe: je nach Alter 4– (Säuglinge) 5 cm (>1. LJ) 4 Auf vollständige Entlastung des Thorax achten 4 Unterbrechungen der Herzdruckmassage minimieren! 4 Kein Druck auf Rippen des Kindes 4 Häufiger Wechsel bei Herzdruckmassage, um Übermüdung mit insuffizienter Kompression zu vermeiden 4 Lautes Zählen zur Koordination der Herzdruckmassgen 4 Verhältnis: 15× Herzdruckmassage : 2 Beatmungen ! Häufigste Fehler:
14
Zu später Reanimationsbeginn: keine Schmerzreaktion → ABC! Zu langsame Frequenz der Thoraxkompression, zu häufige Unterbrechungen der Thoraxkompressionen, Desorganisation durch fehlende »Kommandoübernahme« Kompression der Halsweichteile mit den Fingern bei der Maskenbeatmung Kind beatmet, bradykard auf Intensivstation: medikamentöse Therapieversuche bei Bradykardie statt Beseitigung der Tubus6
295 14.1 · Reanimation (CPR)
14
fehllage, der akzidentellen Extubation, der Tubusobstruktion, des Spannungspneus oder der Hypoventilation bei respiratorischer Verschlechterung oder Überblähung
jErweiterte Reanimationsmaßnahmen kRhythmusanalyse (über EKG-Elektroden oder Defi-Paddles) 4 Nicht defibrillierbare Rhythmusstörungen (Asystolie, pulslose elektrische Aktivität): 5 Häufigste Rhythmusstörung bei Kindern, repetitive Gaben von Adrenalin 1:10.000 0,1 ml/kg i.v. (=0,01 mg/kg) 5 Es sollte immer auch an die Beseitigung reversibler Ursachen wie Hypoxie, Hypovolämie, Hypothermie, Hypo-/Hyperkaliämie, Herzbeuteltamponade, Intoxikationen, Thrombembolie (Lungenembolie) und Spannungspneumothorax gedacht werden 4 Defibrillierbare Rhythmusstörungen (Kammerflimmern, pulslose ventrikuläre Tachykardie): 5 Bei Kindern deutlich seltener, ohne Zeitverzögerung sofortige Defibrillation einmalig mit 4 J/kg mit sofortiger Fortführung der CPR für 2 min kDefibrillation 4 Bis 10 kg: Kinderelektroden verwenden; >10 kg: Erwachsenenelektroden 4 Selbstklebende Elektroden oder Gel-Pads bevorzugen 4 Falls Hard-Paddles: Elektrodengel → Schutz der Helfer vor Stromschlag! 4 Herzdruckmassage bis zum Laden des Defibrillators fortführen, max. Unterbrechung der Herzdruckmassage für 5 sec 4 Positionierung der Paddles in anterolateraler Position (unterhalb rechter Klavikula und linke Axilla); falls Paddles zu groß, anteroposteriore Position 4 Einzelschock mit 4 J/kg; falls erfolglos, weitere Versuche mit 4 J/kg (monophasisch oder biphasisch) 4 Nach Schockabgabe sofortige Fortführung der CPR für 2 min, erst dann erneute Rhythmus-/Pulskontrolle 4 Nach 3. und 5. Schock: Suprarenin 0,01 mg/kg und Amiodaron 5 mg/ kg im Bolus 4 Kammerflimmern bei Kindern unter 8 Jahren selten (Herz-OP, Intoxikation mit trizyklischen Antidepressiva, schwerste Hyperkaliämie, Hypokalzämie, Elektrounfälle, Hypothermie 1. LJ zugelassen, aber auch bei Kindern 1. Lebensjahr: 5× Back-blows gefolgt von 5 abdominellen Kompressionen (Heimlich-Manöver; CAVE: Verletzung Oberbauchorgane!) 4 Fremdkörper in Trachea/Bronchien: kräftige Beatmung; Tubus tiefer schieben, bis FK in die Tiefe disloziert und die andere Lungenseite zu beatmen ist, sobald der Tubus wieder in die Trachea zurückgezogen wurde kThoraxkompression 4 Stets auf harter Unterlage, Kompressionstiefe ⅓ des a.-p.-Thoraxdurchmessers, Kompressionsphase/Reexpansionsphase etwa 1:1. Bewusstes Loslassen des Thorax, um eine Koronarperfusion in der »Diastole« zu ermöglichen. Spontane Kreislauffunktion hängt vom koronaren Perfusionsdruck ab! 4 Säuglinge: Thorax mit beiden Händen umfassen, mit übereinandergelegten Daumen Kompression der unteren Sternumhälfte (ca. 1 Querfinger oberhalb des Xiphoidwinkels)
300
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
4 Kleinkinder: Kompression der unteren Sternumhälfte mit einem Handballen oder mit beiden Händen jBemerkungen, Tipps, Sonderfälle 4 Elektromechanische Dissoziation = elektrische Herzaktivität ohne fühlbaren Puls (selten): Hypovolämie (z.B. bei sept. Schock), Spannungspneu, Perikardtamponade, Hypothermie, Elektrolytstörung, Intoxikation. Thoraxkompressionen durchführen, bis ausreichender Blutdruck nach Beseitigung der Ursache wiederhergestellt 4 Neue Therapieoption: Arginin-Vasopressin (Pitressin) bei katecholaminrefraktärem Kreislaufversagen oder Asystolie. Pädiatrische Daten fehlen, bisher keine offizielle Empfehlung, Erwachsenenreanimationsdosis: 40 E im Bolus i.v. 4 Beendigung einer Reanimation: wenn trotz optimal durchgeführter Reanimation nach ca. 20–25 min keine spontane EKG-Aktivität und kein spontaner Kreislauf vorhanden ist, ist ein Abbruch der Maßnahmen meist gerechtfertigt Ausnahmen: Patient hypotherm (Ertrinkung, Unterkühlung im Freien, Barbituratintoxikation); dann Reanimation, bis Patient wieder erwärmt ist (rasches Erwärmen auf 32°C, dann langsame, passive Wiedererwärmung, Kammerflimmern nicht übersehen). Nicht, wenn Hypothermie durch biologischen Tod sekundär (manche SIDS-Patienten) entstanden ist Die amerikanischen PALS-Leitlinien beginnen mit 15 (2 Helfer)/30 (1 Helfer) Herzdruckmassagen (Leitlinien 2010; www.grc-org.de)
14.2
Analgosedierung
Ziel: Ruhigstellung, Anxiolyse und Analgesie zur Durchführung von notwendigen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen bei Intensivpatienten auf der Intensivstation sowie außerhalb (CT, NMR etc.); . Tab. 14.1–14.3
14
> CAVE Auch eine geplante leichte Sedierung kann unbemerkt zu einer tiefen Sedierung werden und damit zu einem Verlust der Schutzreflexe und der Atemwegskontrolle führen
301 14.2 · Analgosedierung
14
. Tab. 14.1 Formen der Sedierung* Leichte Sedierung
Schutzreflexe erhalten; der Patient hat volle Atemwegskontrolle und ist prompt durch äußere Reize zu zielgerichtetem Handeln erweckbar
Tiefe Sedierung
Teilweiser oder vollständiger Verlust der Schutzreflexe sowie der Atemwegskontrolle; kein zielgerichtetes Handeln auf äußere Reize mehr möglich
Anästhesie
Verlust der Schutzreflexe einschließlich Atemwegskontrolle und Unfähigkeit, auf äußere Reize zu reagieren
* Die Übergänge zwischen leichter und tiefer Sedierung sowie Narkose sind fließend und abhängig von Dosierung, Gesundheitszustand und persönlicher Empfindlichkeit des Patienten
Häufigste Probleme: obstruktive Apnoen (Zunge fällt nach hinten durch medikamentenbedinge Muskelrelaxation und Verminderung des Atemantriebs) jSedierung Darf außerhalb der Intensivstation darf nur vom Erfahrenen durchgeführt werden: 4 Sicherung der Atemwege und Therapie von Komplikationen muss beherrscht werden 4 Nüchternheit: wie zu einer Allgemeinnarkose 4 Venöser Zugang (immer) 4 Überwachung: Pulsoxymetrie, EKG-Monitor, evtl. RR 4 Medikamentendosen: Titrieren nach Wirkung (möglichst i.v.), nicht mit zu geringer Dosis beginnen Mit »normalen« Dosierungen kein ausreichender Erfolg → anderes Medikament oder Narkose erwägen. Erst Schmerzen, dann Unruhe therapieren. Je besser die eingesetzten Substanzen gekannt werden, desto sicherer lässt sich die Sedierung durchführen (. Tab. 14.4).
14
Remifentanyl
+
Langzeitbeatmung
?
+
Anxiolyse
–
+
Analgesie 0,2–0,6 mg/kg/h 2–10 μg/kg/h 0,5–2 μg/kg/h Initial: 10–20 mg/kg Erhaltung: 3–5 mg/kg/Tag 0,5–2(–5) μg/kg/h, 135 mg/dl, Basendef. >30 PaO2/FiO2 10 Tage Adrenalinbedarf >0,2 ug/kg/min → VA-ECMO? Schwere/irreversible ZNS-Schädigung Schwere Verbrennung Immunsuppression, Immundefekt, fortgeschrittenes AIDS Reanimation
jBenötigtes Material und Vorbereitung (je nach System) 4 ZVK doppellumig oder 2 ZVK (so großlumig und kurz wie möglich), Zulauf über die rechte Jugularis interna (Vorhof), Rückführung über Femoralis. Bei kleineren Kindern Doppellumenkatheter (12–18 Fr) in V. jugularis interna 4 Bei VA-ECMO: Platzierung der ECMO-Kanülen in V. jug. int. rechts und in Aorta aszendens durch Herzchirurgen 4 Bei Rea-ECMO: ECMO-Kanülen in V. jug. int. rechts und A. carotis rechts durch (Herz)Chirurgen einführen. Entnahme gleich wie bei VVECMO, arterielle Einspeisung in Katheter über A. carotis in Aorta 4 Oxygenator/Schlauchsyteme gewichtangepasst und vorgespült/vorgefüllt jMonitoring 4 Herzfrequenz, SaO2: kontinuierlich 4 RR: arteriell kontinuierlich 4 Gerätalarme: kontinuierlich 4 ZVD: stündlich 4 Arterielles Blutgas (mit Elektrolyten): stündlich
370
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
4 Venöses Blutgas: 4-stündlich (SvO2 bei VV-ECMO sinnlos, bei VA >75%) 4 Wasserbilanz: stündlich 4 Volumenbilanz: stündlich (Drainagenverluste/Volumenzufuhr; CAVE: Innere Blutung!) 4 ACT: s.u. 4 BB, Thrombozyten, »große Gerinnung« (PTT, INR, Quick, Fibrinogen, D-Dimere): 1- bis 2-mal täglich 4 BK aus allen Kathetern bei Infektionsverdacht 4 Elektrolyte, Eiweiß, Harnstoff, Kreatinin, Albumin, IgG, CRP, IL-6, ggf. Procalcitonin: täglich. Bei kardialer ECMO: CK-MB, Troponin täglich 4 Wachheitszustand, Pupillen, fokale Neurologie? jTechnik k1. ECMO-Gerät k2. Zugang Ganz entscheidend für das Gelingen der ECMO ist es, möglichst geringe Widerstände für den Zu- und Abfluss des Bluts zu gewährleisten: großlumige ZVK, Abknicken verhindern VV-ECMO:
4 Bis 10(–20) kgKG: ECMO-Katheter/Kanülen zweilumig VV
VA
10(–20) kgKG: zwei einlumige ZVK/Kanülen, möglichst V. jugu-
14
laris interna/V. femoralis (meist in Narkose zu stechen oder chirurgisch)
371 14.10 · Pulmonale ECMO
14
VV
VA
10–20 kg
18 Fr (Jugularis) +/V. femoralis
14–19 Fr A. carotis, 17–19 Fr Jugularis +/- Femoralis
20–30 kg
17–21 Fr Jugularis + 17–19 Fr Femoralis
17–21 Fr Femoralis, 19–23 Fr Jugularis + Femoralis
>30 kg
(17–)21–23 Fr Jugularis + 17–19 Fr Femoralis
21 Fr Femoralis, 21–28 Fr Jugularis + Femoralis
10 Fr (French) = 3,3 mm (lineare Beziehung)
4 VA-Schlauchsystem: ¼” bis ca. 5–10 kg, ⅜” bis ca.10–30 kg, ½« >30– 40 kg Kanülierung: Heparininfusion so aufziehen, dass 1 ml/h = 100 E/kg/Tag entspricht,
d.h. ca. 1 ml/h = 4 E/kg/h. Bolusgaben: Heparin 5.000 E/ml verwenden, aufziehen. 4 2 min vor der eigentlichen Kathetereinlage, aber nach Blutstillung im OP-Bereich: Heparin 100 E/kg (=0,02 ml/kg) als Bolus (möglichst zentral, mit 5 ml NaCl 0,9% nachspülen) 4 Dann oft 50 E/kg (=0,01 ml/kg) als 2. Bolus Ziel: ACT im ECMO-Kreislauf >800 sec 4 Nach 5–10 min Kontrolle, dann alle 20 min, bis ACT = 350 sec → Heparindauerinfusion starten: 25 E/kg/h (=6 ml/h); auf 50 E/kg/h (=10– 12 ml/h) erhöhen, falls ACT 50.000/μl mit Blutungszeichen, EK je nach HK (optimal 35–50%) 4 Fibrinogen >100 mg/dl halten
372
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
Perioperative Antibiose: Cefotaxim und Teicoplanin für ECMO-Dauer
oder je nach Risikoprofil und Vortherapie k3. Aufbau VV-ECMO ! Einweisung durch Firma unerlässlich! Schulungsmaterial 4 Sicherstellen, dass bei Beginn der ECMO ausreichend Oxygenatoren und Schlauchsysteme auf Lager sind 4 Oxigenatoren (Beispiele): Hilite LT 7000 für Adoleszente, LT 2400 für Kinder, LT 800 für Säuglinge Primen erfolgt erst kristallin und kurz vor dem Einsatz mit Blut: 4 Vorbereiten:
5 2 Liter Ringerlösung 5 1.000 I.E. Heparin 4 Später zum Blut zuführen: 5 60 ml Albumin 20% 5 3 ml TRIS-Puffer 5 3 ml Kalzium (Braun) 10% oder 5 ml Kalzium (Sandoz) 10%
4 Flüssigkeitsfüllung mit Ringerlösung:
14
5 2 Liter Ringerlösung mit 1.000 I.E. Vetren im Primingbeutel versetzen und den mit einer Klemme versehenen venösen Teil des ECMOKreislaufs in den Anstichdorn stecken 5 Klemme öffnen und einzelne Komponenten des Systems durch Schwerkraft langsam fluten, bis Clear-Prime am arteriellen Ende des Systems ankommt. Dabei Beklopfen und Hochlagern einzelner Abschnitte. Gleichzeitig Vorbereitung/Entlüftung des Druckabnehmers 5 Jetzt arterielles Ende mit Primingbeutel verbinden 5 Beginn der Zirkulation: Pumpe mit 100 ml/min laufen lassen und so die letzten Bläschen im Oxygenator sammeln und über 3-WegeHahn mit Spritze ablassen 5 Alle zuführenden Anschlüsse fluten, sobald der jeweilige Abschnitt erreicht ist. Abschluss der Entlüftung des gesamten Systems durch Zirkulation über Brücke
4 Zuführung des Humanalbumins:
5 Ringerlösung bis auf geringen Rest aus dem Primingbeutel entfernen. 60 ml Humanalbumin 20% in den Primingbeutel einfüllen und Flüssigkeit kreisen lassen
373 14.10 · Pulmonale ECMO
14
4 Blut-Primen: Vorbereitung in Blutbank: 5 500 ml Vollblut mit Hkt von ca. 45%: EK + FFP 5 1 TK Dann erst Füllung mit Vollblut: 5 Vor dem Einbringen des Bluts erneut Flüssigkeit im Primingbeutel bis auf geringen Spiegel reduzieren. Pumpe stoppen 5 Heizung auf 39,0°C anschalten und dabei die Flussrichtung kontrollieren (von unten nach oben) 5 Klemmen an venösen und arteriellen Schenkel knapp unterhalb des Primingbeutels setzen 5 Vollblut über Dornpass in den Primingbeutel füllen (bei Neonaten sind stets 2 EK notwendig), bis Primingbeutel ausreichend mit BlutPrime gefüllt ist 5 Klemme am venösen Schenkel knapp unterhalb des Primingbeutels öffnen, Brücke geschlossen halten 5 Klemme am arteriellen Ende vorsichtig öffnen, so dass Clear-Prime in Eimer ablaufen kann. Pumpe vorsichtig starten 5 Arteriellen Dorn in den Primingbeutel stecken, sobald Clear-Prime vollständig abgelaufen ist. Dazu Pumpe kurz ausstellen 5 Jetzt Pumpe wieder für 1–2 min vorsichtig laufen lassen. Über den Oxygenator 3 ml TRIS und 3 ml Kalzium Braun 10% zugeben. Jeweils frische Kanüle benutzen > CAVE Blut im rezikulierenden System: BGA-Kontrolle (Kalium, freies Kalzium und pH) nach wenigen Minuten aus dem Entlüftungsstutzen des Oxygenators, evtl. weitere Pufferung über denselben notwendig (Kalium: max. 6–7 mmol/l; VA-ECMO: 9– 10 mmol/l)
5 50 ml TK aufziehen und in Perfusor einspannen. Leitung an der letzten Zugangsmöglichkeit am ECMO-Kreislauf konnektieren jEinstellungen kBlutfluss 4 Ziel:
5 5 5 5
Säugling: 120–150 ml/kg/min >1. LJ: 100–120 ml/kg/min Erw.: 70–80 ml/kg/min, oder Nach KOF: CI = 3 l/min/m2
374
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
4 Arteriellen Schenkel (Klemme sitzt proximal der Brücke) öffnen → Brücke (vorher offen, damit System rezirkulieren kann) abklemmen → venösen Schenkel (Klemme sitzt proximal der Brücke) öffnen 4 Stufenweiser Beginn, zügig steigern um jeweils max. 100 ml/min (langsam starten wg. Gefahr arterieller Hypotonie), Volumen bereithalten; bei Stabilität innerhalb von Minuten schrittweise auf Zielblutfluss steigern CAVE: Für jeweiligen Filter empfohlene Blutflussraten müssen erreicht werden! 4 Druckalarme bei Kreiselpumpe nicht notwendig, Fluss und Umdrehungszahl entscheidend 4 Flussalarme eng einstellen CAVE: Diskonnektion (Alarm hoher Fluss) oder Obstruktion (Alarm wenig Fluss) 4 PS: Brücke kann nach 6 h unter Erhöhung des Blutflusses geöffnet werden, um Koagelbildung zu vermeiden, muss aber bei Gabe von Gerinnungsprodukten/Thrombos wieder verschlossen sein kOxygenator 4 Min. und max. Gasfluss nach Herstellerinfo 4 FiO2 meist 50–60% 4 Ziel: pO2 hinter dem Oxygenator (2×/tgl. messen) 25–35 kpascal = 185–260 mmHg 4 Drücke vor und hinter Oxygenator kontinuierlich messen. Wenn vor Oxygenator >400 mmHg → Blutfluss reduzieren, Beatmung erhöhen, Kardiotechniker informieren 4 Druckdifferenz über Oxygenatormembran 180 sec) alle 15 min, Heparin adjustieren, manchmal Boli von 10–20 E/kg (0,4–0,8 ml) nötig CAVE: Bei kardialer ECMO ggf. Katecholamine hochstellen! 4 Problem beseitigen (z.B. Luft auf arterieller Seite des Oxygenators über die Brücke nach venös zur nächsten Entlüftungsstelle schieben/kneten, Katheter repositionieren (Chirurg), leckenden Kreislauf ersetzen) → ECMO wieder an Ausnahmen: Luft vor dem Oxygenator kann bei laufender ECMO an nächste Entnahmestelle geknetet/geschoben werden Herzrhythmusstörungen: bei kardialer ECMO kein akutes Problem, trotzdem aggressiv therapieren (Adenosin bei SVT, Amiodaron bei VT), da ansonsten kein Abgehen von ECMO möglich jECMO-Dauer Mindestens 3–5 Tage. Pneumothorax/interst. Emphysem braucht meist 2–3 Tage bis zum Verschwinden. Täglich RöTx, um Verbesserung zu erkennen, Lungenvolumen abzuschätzen. Bronchoskopie bei V.a. lokale Obstruktion, Blutung etc., ggf. Thorax-CT bei unklaren Verhältnissen (Atelektasen, Blutungen etc.). jEntwöhnung 4 RöTx wird besser, Lungencompliance bessert sich (Vt steigt bei gleichem PIP), Diurese kommt in Gang 4 Kardiale ECMO: kardiale Funktion bessert sich (pulsatile arterielle Druckkurve) 4 ECMO-Flussrate allmählich auf 50 ml/kg/min reduzieren 4 FiO2 am Oxygenator reduzieren, ausschalten 4 Ggf. Katecholamine hochstellen 4 Abgehen von ECMO: 5 Beatmung wieder auf Kind entsprechende Werte hochnehmen: Frequenz alters/erkrankungsgerecht, FiO2 0,6, Vt 5–7 ml/kg, PEEP nach Bedarf (SaO2 >88%)
378
Kapitel 14 · Intensivmedizinische Techniken und Verfahren
5 Manchmal Hochfrequenzbeatmung hilfreich 5 Dekanülierung durch Chirurgen jSedierung Gute Sedierung erforderlich, Fentanyl wird im Oxygenator gebunden, daher Midazolam + Morphin verwenden. Meist Relaxierung erforderlich → Vecuronium. jSupportive Therapie 4 Ernährung: möglichst über Magensonde, soweit toleriert 4 Hb: Transfusion so, dass Hb >13 g/dl 4 Thrombos >100.000/μl halten jBemerkungen, Tipps 4 Kapillarleck (meist) → Oligurie, manchmal ohne Ansprechen auf Lasix/Albumin 4 Nierenversagen → Hämofilter in den ECMO-Kreislauf einbauen (Flüssigkeitsmanagement 7 Kap. 14.8, Hämofiltration) 4 Infektion (schwer zu erkennen/auszuschließen): bei Verdacht Kulturen, dann breite Therapie gegen nosokomiale Infektionen bzw. je nach Risikoprofil und lokaler Resistenzlage. Oft Meropenem + Teicoplanin 4 Nach ECMO meist noch mehrwöchiger Sauerstoffbedarf 4 Neurologische und psychosoziale Defizite sind beschrieben: Langzeitbetreuung und Förderung! 4 ECMO-Teams müssen regelmäßig am Modell trainieren!
14.11
14
Kühlung nach Reanimation
jEinschlusskriterien 4 Alter: >38. SSW 4 Diagnose: Herzkreislaufstillstand mit Herzdruckmassage >3 min 4 Innerhalb der ersten 2 h nach Ereignis: Motorikantwort GCS 6 h nach ROSC, refraktärer hämorrhagischer Schock, traumatologische CPR, vermuteter Hirntod mit licht-
379 14.11 · Kühlung nach Reanimation
14
starren/weiten Pupillen, GCS 3 und keinerlei Hinweis auf Hirnstammfunktionen 4 Lebenserwartung 1,0 mmol/l, K >4 mmol/ l), Laktatanstieg häufig bis auf 5–6 mmol/l CAVE: »Kälte-induzierte Diurese«: bei MAD-Abfall Volumenbolus 10–20 ml/kg 4 Hyperglykämie → ggf. Insulin-DTI (Ziel: 100–150 mg/dl), Hypokaliämie → Kaliumsubstitution 4 Abbruchkriterien: therapieresistente Gerinnungsstörung, Rhythmusstörungen Erhaltungsphase:
4 Kühldauer 24(–72) h, BGA/BZ/Elyte alle 4 h, BB: Thrombopenie 500 μmol/ml nach 8 h, >250 μmol/ml nach 12 h. Inhalation Säuglinge: 3–4×/Tag 1–2 ml einer 20%igen Lösung oder 2–4 ml einer 10%igen Lösung. Inhalation Kinder: 3–4×/Tag 3–5 ml einer 20%igen Lösung oder 6–10 ml einer 10%igen Lösung. Distales intestinales Obstruktionssyndrom (früher: Meconium-Ileus-Äquivalent): p.o.: 10 J: 3×/Tag (insges. 3 ED) 60 ml einer 10%igen Lösung mit 60 ml Saft verdünnt. Rektal unterschiedliche Dosierungsangaben: 100–300 ml einer 4–6%igen Lösung 2–4×/Tag oder 50 ml einer 20%igen Lösung 1–4×/Tag oder 5–30 ml einer 10– 20%igen Lösung 3–4×/Tag CF: 4–8-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o. NI 3: 75% ND. pH 2,2 4 Acetylsalicylsäure 7 Aspirin
4 Aciclovir
Herpesenzephalitis, EBV: 500-mg/m2/Dosis (ab 3 Mo: 10–15 mg/kg, Erw.: 10 mg/kg) alle 8 h i.v. über 2 h. Varizellen: 50 mg/kg/Tag. Neugeborene: 20-mg/kg/Dosis i.v. über 2 h 1×/Tag (12 J), 250-mg/m2-Dosis (12 Wo–12 J) alle 8 h i.v. über 2 h Zoster (NICHT pro kg): 400-mg-Dosis (2 J) p.o. 5×/Tag für 7 Tage. CMV-Prophylaxe: 10– 25 mg/kg alle 8 h p.o., i.v. 500 mg/m2 alle 8 h. Fieberbläschen: Creme 5×/Tag NI 1: 10-mg/kg/Dosis alle 12 h, NI 2: 10-mg/kg/Dosis alle 24 h, NI 3: 5-mg/kg/Dosis alle 24 h, IHD: 5-mg/kg/Dosis alle 24 h (nach der Dialyse), PD: 5-mg/kg/Dosis alle 24 h, CRRT: 10-mg/kg/Dosis alle 12 h. Hämodialysierbar, Intoxikation: Wässern, Kohle. i.v.: separat von sonstigen Infusionen! Peripher max. 7–10 mg/ml. pH 11,0 4 Acipimox
5-mg/kg/Dosis (Erw. 250 mg) alle 8–12 h p.o. (Lipidsenker) 4 Acitretin
0,5–1 mg/kg (Erw. 25–50 mg) tägl. p.o. (Psoriasis) 4 Acrivastin
0,15-mg/kg/Dosis (Erw. 8 mg) alle 8 h p.o.; Imp. 4 ACTH doppelt (s.h.) 7 Corticotrophin
4 Actilyse 7 Alteplase
4 Actinomycin D 7 Dactinomycin
4 ACTH 7 Corticotropin
4 Adalimumab
Erw. (NICHT pro kg): 40 mg alle 1–2 Wo. s.c. 4 Adefovir
Erw. (NICHT pro kg): 10 mg tägl. p.o. 4 Adenosin
15
0,1 mg/kg (Erw. 3 mg) 1× schneller i.v.-Bolus, alle 2 min um 0,05 mg/ kg (Erw. 3 mg) erhöhen bis max. 0,5 mg/kg (Erw. 18 mg). Bei Testung der Reaktivität bei pulmonalenr Hypertonie evtl. allmählich erhöhen bis 350-μg/kg/Dosis, möglichst ZVK, dann bei pulm. Hypertonie: 50(–200 ) μg/kg/min i.v. Nicht nach Herztransplantation. pH 6,1–6,6 4 Adrenalin 7 Epinephrin
389 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Aethanol 7 Alkohol
4 Agalsidase beta
0,2–1 mg/kg alle 2 Wo. i.v. über 40 min. 1 mg/kg alle 2 Wo. i.v., initial max. 0,25 mg/min 4 Ajmalin
(Gilurytmal) 0,5 mg/kg langsam i.v., max. 8 mg/kg/Tag 4 Aktivkohle
Bei Vergiftung einmalig 1 g/kg, danach ggf. wenn Darmgeräusche vorhanden: 0,25-g/kg/Dosis stündlich über Magensonde. Als Laxativ (eher nicht bei Säuglingen) evtl. Glaubersalz (= Natriumsulfat 0,5 g/kg oder mildes Laxans) 4 Albendazol
20-mg/kg/Dosis (max. 400 mg), 1× bzw. alle 12 h für 3 Tage, dann wiederholt nach 3 Wo (Strongyloides, kutane Larva migrans, Taenia, H. nana, O. viverrini C. sinesis); alle 12 h für 3–10 Tage (Neurozystizerkose); alle 12 h für drei 28-Tage-Zyklen mit je 14 Tagen Abstand (Hydatiden) 4 Albumin
i.v. 5%: 10–20 ml/kg, 20%: 2–5 ml/kg (nur bei Flüssigkeitseinschränkung). Korrekturdosis (ml/kg) = 5× (angestrebter Anstieg g/l)/(% Albumin) 4 Aldactone
(Kaliumcanrenoat) i.v.: Säuglinge: initial 2–3 mg/kg/Tag, dann 1,5– 2 mg/kg/Tag. Ältere Kinder: initial 4–5 mg/kg/Tag, dann 2–3 mg/kg/ Tag in 1 ED. p.o.: 1–3 mg/kg/Tag (max. 200 mg) in 1–3 ED. Mit Triamteren additive Wirkung möglich. pH 10,5 4 Aldesleukin (synthetisches IL-2)
Malignome: Dauerinfusion weniger toxisch als Bolus: 3.000.000– 5.000.000 E/m2/Tag für 5 Tage; wenn vertragen, wdh. ×1–2 mit 5 Tagen Intervall 600.000 E/kg alle 8 h für insgesamt 14 ED, dann 9 Tage Pause, dann Therapie und Pause wdh. 4 Alefacept
Erw. (NICHT pro kg): 7.5 mg i.v., 15 mg i.m./Wo für 12 Wo. Imp. 4 Alemtuzumab
Erw. (NICHT pro kg): 3 mg/Tag i.v. über 2 h für 2–3 Tage, dann 10 mg/ Tag für 2–3 Tage, dann 30 mg × 3/Wo für bis zu 12 Wo. MS: 12 mg/Tag, dann für 3 Tage/Jahr
390
Kapitel 15 · Medikamente
4 Alendronat
0,5 mg/kg (max. 40 mg)/Tag. Erw. (NICHT pro kg): Osteoporose 5 mg/Tag (oder 35 mg retard 1×/Wo) p.o. (vorbeugend), Osteoporose 10 mg/Tag (oder 70 mg retard 1×/Wo) p.o. (therapeutisch), Paget 40 mg/Tag 4 Alfacalcidol
0,05 μg/kg/Tag (max. 1 μg) p.o. oder i.v. 4 Alfentanil
10 μg/kg i.v. oder i.m. 1×, dann 5 μg/kg nach Bedarf. OP (beatmet): 30–50 μg/kg i.v. über 5 min, dann 15 μg/kg nach Bedarf oder 0,5–1 μg/ kg/min. Intensivstation: 50–100 μg/kg i.v. über 10 min, dann 0,5–4 μg/ kg/min 4 Alfuzosin
0,05-mg/kg/Dosis (max. 2,5 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Alginsäure
(Gaviscon) 12 J: flüssig 10–20 ml oder 1 Beutel Granulat nach den Mahlzeiten 4 Alglucerase
Initial 60 E/kg i.v. über 2 h alle 1–4 Wo je nach Wirkung, alle 3–6 Monate reduzieren 4 Alglucosidase alfa
20 mg/kg als i.v.-Infusion alle 2 Wo 4 Aliskiren
Erw. (NICHT pro kg): 150 mg (max. 300 mg)/Tag p.o. Aliskiren/ Hydrochlorothiazid 150/12,5, 150/25, 300/12,5, 300/25 (Erw. NICHT pro kg): 1 Tablette/Tag p.o. 4 Alkohol
600 mg/kg p.o., i.v., dann 110 mg/kg/h i.v. oder 450 mg/kg alle 4 h p.o. Blutspiegel 100 mg/dl (1‰). Obstruierter ZVK: 2–3 ml (max. 0,55 ml/kg) der 70%-Lsg. in Katheter geben, nach 30–60 min abziehen 4 Allopurinol
Gicht: 2–12-mg/kg/Dosis (max. 600 mg) tägl. p.o. Tumortherapie (Prophylaxe des Tumorlysesyndroms): 2,5–5-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 6 h p.o., evtl. i.v. NI 1: 50%, NI 2: 50%, NI 3: 30%, IHD: 30%, PD: 30%, CRRT: 50%
15
4 Almotriptan
Erw. (NICHT pro kg): 6,25–12,5 mg p.o., wdh. nach 2 h, falls erforderlich (max. 2 Dosen in 24 h)
391 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Alosetron
Erw. (NICHT pro kg): 1 mg tägl. in 2 ED p.o.; erhöhen falls erforderlich nach 4 Wo bis zu 1 mg alle 12 h (Stopp, wenn kein Ansprechen nach 4 Wo). In Dt. nicht im Handel 4 Alpha-Antitrypsin 7 Alphaproteinaseinhibitor
4 Alphaproteinaseinhibitor
60 mg/kg 1×/Wo i.v. über 30 min 4 Alpha1-Tocopherol-Acetat
(1 mg = 1 E Vitamin E). Abetalipoproteinämie: 100 mg/kg (max. 4 g) tägl. p.o. (Neugeborene), 50–100 mg/kg täglich p.o. (1 Mo-18 J). Mukoviszidose: 50 mg tägl. p.o. (1 Mo-1 J); 100 mg tägl. p.o. (1–12 J.); 100–200 mg tägl. p.o. (12–18 J). Vitamin-E-Defizit: 10 mg/kg/d p.o. (Neugeborene), 2–10 mg/kg/d bis zu 20 mg/kg/d (1 Mo–18 J). Bedarf: Frühgeborene: 2,8–3,5 mg/kg/Tag i.v, Neugeborene: 2,8–3,5(–11) mg/ kg/Tag i.v. oder p.o. 4 Alprazolam
0,005–0,02-mg/kg/Dosis (Erw. 0,25–1 mg) alle 8 h p.o. 4 Alprenolol
1–4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Alprostadil
(Prostaglandin E1, PGE1, Minprog). 0,01–0,1 μg/kg/min (10–100 ng/ kg/min), SaO2 monitoren. PDA offenhalten mit 0,01 μg/kg/min (10– 60 ng/kg/min). 16 kg: 500 μg in (830/Gewicht in kg) ml physiologischem NaCl, davon 1 ml/h (z.B. 20-kg-Kind: 500 μg in 41,5 ml physiologischer NaCl mit 1 ml/h). Pulmonale Vasodilatation mit 0,1 μg/kg/min (100 ng/kg/min): 500 μg in 83 ml/kg physiologischer NaCl, davon 1 ml/h (5,0 μg/kg/min Nitroglycerin = 2,0 μg/kg/min Nitroprussid = 0,1 μg/kg/min PGE1). pH 4,5 4 Alteplase
(Rekombinanter Tissue Plasminogen Activator = rTPA = Actilyse). Systemische Lyse: Bolus 0,1–0,2 mg/kg über 20 min, dann 1,2–2,4 (–12) mg/kg/Tag. Lokale Lyse 0,5 mg/kg über 1 h i.v., i.a., evtl. wdh. Lokale i.v.-/i.a.-Inf.: 0,05 mg/kg/h. Dazu Heparin 10 E/kg/h, 7 Ziel: PTT nicht > 50 sec. Fibrinogen nicht 100 mg/dl halten. Katheterblockade: 0,5 mg/2 ml (10 kg) pro Lu-
392
Kapitel 15 · Medikamente
men, für 2 h belassen, abziehen, mit NaCl 0,9% spülen, evtl. nach 24 h wdh. pH 7,3 4 Aluminiumhydroxid
5–50-mg/kg/Dosis (Erw. 0,5–1 g) alle 6–8 h p.o. 4 Alvimopan
Erw. (NICHT/kg): 12 mg 1–5 h prä-op, dann alle 12 h ab dem 1. postop. Tag für 7 Tage. Imp. 4 Amantadin
4,4–8,8 mg/kg/Tag (max. 150 mg) in 1–2 ED p.o. Influenza-A-Prophylaxe: 50–100 mg tägl. (1–4 J), 100 mg tägl. (5–9 J), 100 mg alle 12 h (>9 J). Clearance 30–50 ml/h: 100 mg alle 24 h, Clearance 15–30 ml/h: alle 48 h, Clearance 12 J: 25 mg (NICHT pro kg) alle 6–8 h p.o. 4 Amifostin
Erw.: 910 mg/m2 i.v. über 15 min tägl. 30 min vor Chemotherapie. Bei schweren NW auf 740 mg/m2 reduzieren 4 Amikacin
1× tägliche Gabe i.v. (oder i.m.) 15 mg/kg/d in 1 ED (Früh- und Neugeborene >7 Tage), 15–20 mg/kg/d in 1 ED (4 Wo–12 J). Tal-Sp. 4 Wo). Endokarditisprophylaxe: 50 mg/kg 1 h vor OP. NI 1: 100%, NI 2: 8–20-mg/kg/Dosis alle 12 h, NI 3: 8–20-mg/kg/Dosis alle 24 h, IHD: 8–20-mg/kg/Dosis 24 h nach Dialyse, PD: 8–20-mg/kg/Dosis alle 24 h, CRRT: nicht geben 4 Amoxicillin und Clavulansäure
Dosis wie für Amoxicillin 4 Amphetamin 7 Dexamphetamin
394
Kapitel 15 · Medikamente
4 Amphotericin B
Evtl. Testdosis 0,1 mg/kg i.v. über 1 h; Beginn mit 0,25 mg/kg (70 kg: max. 100 mg) als 1× tägl. Dosis oder auf 2 Dosen tägl. geteilt 4 Atorvastatin
Bei schwerer Dyslipidämie: 0,2 mg/kg/Tag (Erw. 10 mg), evtl. alle 4 Wo erhöhen bis max. 1,6 mg/kg/Tag (bis 80 mg/Tag [4–17 J]) 4 Atosiban
Erw. (NICHT pro kg): 6,75 mg i.v. über 1 min, dann 300 μg/min für 3 h, dann 100 μg/min für max. 45 h 4 Atovaquon (mikronisiert)
Pneumozystisprophylaxe: 1–3 Mo und >24 Mo: 30 mg/kg/Tag; 4– 24 Mo: 45 mg/kg (max. 1.500 mg) tägl. p.o. in 1 ED. Therapie PCPPneumonie: 40 mg/kg/Tag in 2 ED bei PCP, wenn Bactrim, Pentamidin unverträglich 4 Atovaquon 250 mg + Proguanil 100 mg (Malarone)
Malariabehandlung: 20 mg/kg Atovaquon (Erw. 1 g) tägl. für 3 Tage p.o.. Prophylaxe: 5 mg/kg Atovaquon (Erw. 250 mg) tägl. 4 Atovaquon 62,5 mg + Proguanil 25 mg (Malarone Junior)
Malariaprophylaxe: 5 mg/kg (Erw. 250 mg) tägl. p.o. 4 Atracurium
0,3–0,6 mg/kg 1×, dann 5–10 μg/kg/min i.v. 4 Atropin
0,02 mg/kg (max. 0,6 mg) i.v. oder i.m., dann 0,01-mg/kg/Dosis alle 4–6 h. Organophosphatvergiftung: 0,05 mg/kg i.v., dann 0,02–0,05mg/kg/Dosis alle 15–60 min, bis Atropineffekt (12–24 h fortsetzen). pH 3–6,5 4 Auranofin
Erw.: 6–9 mg (NICHT pro kg) tägl. p.o. Juvenile rheumatoide Arthritis: 0,1–0,2 mg/kg/Tag (max. 6 mg/Tag) in 2 ED p.o. 4 Aurothioglucose
0,25 mg/kg wöchentlich i.m., steigern auf 1 mg/kg (max. 40 mg) wöchentlich für 20 Wo, dann alle 1–4 Wo. Spiegel 1–3 μg/ml Gold 4 Autoplex 7 Faktor VIII
15
4 Azapropazon
10-mg/kg/Dosis (max. 600 mg) alle 12 h p.o. Gichtanfall: Tag 1 alle 6 h, Tag 2 alle 8 h, dann alle 12 h
399 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Azatadin
0,02–0,04-mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 12 h p.o.; Imp. 4 Azathioprin
1–3 mg/kg tägl. Bei Transplantation: 5 mg/kg initial an Tag 1, dann 1–4 mg/kg/Tag. NI 2: 75% ND, NI 3: 50% ND alle 24 h, IHD: 50% alle 24 h, PD: 50% alle 24 h, CRRT: 75% alle 24 h. Arthritis: Effekt nach 2–3 Monaten. pH 8–12 4 Azelastin
0,1% Spray >5 J: 0,15 ml pro Nase alle 12 h 4 Azidothymidin (AZT) 7 Zidovudin
4 Azithromycin
15 mg/kg (max. 500 mg) an Tag 1, dann 7,5 mg/kg (max. 250 mg) p.o. an Tagen 2–5, Gabe in 1 ED. Mycobacterium avium bovis, AIDS: 10– 40 mg/kg/Tag: z.B. 10–15 mg/kg/Tag bzw. 5–7,5 mg/kg/Tag in 1 ED. i.v.: an Tag 1: 15 mg/kg (max. 500 mg), dann 5 mg/kg/Tag (max. 200 mg) 4 Azlocillin
50-mg/kg/Dosis (max. 2 g) alle 8 h über 5–20 min i.v. Schwere Infektion: 100-mg/kg/Dosis (max. 5 g) alle 12 h (1. LW), alle 8 h oder Dauerinf. (>2 Wo) 4 Aztreonam
30-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 8 h i.v. Schwere Infektion: 50-mg/kg/ Dosis (max. 2 g): alle 12 h (1. LW), alle 8 h (2–4 Wo.), alle 6 h (>4 Wo), Kurzinfusion über 20–60 min. NI 1: 100%, NI 2: 15–20-mg/kg/Dosis alle 8 h, NI 3: 7,5–10-mg/kg/Dosis alle 12 h, IHD: 7,5–10-mg/kg/Dosis alle 12 h, PD: 7,5–10-mg/kg/Dosis alle 12 h oder intraperitoneal: 1 g/l LD. dann 250 mg/l Erhalt; CRRT: 100% 4 Azyklovir 7 Aciclovir
4 Bacampicillin
15–25-mg/kg-/Dosis alle 8–12 h p.o. 4 Bacillus Calmette-Guerin (BCG) Suspension
Etwa 5×108 »colony forming units” (cfu)/Amp. Erw.: 1 Amp. (OncoTICE) oder 3 Amp. (ImmuCyst) in der Blase für 2 h belassen, jede Woche über 6 Wo, dann nach 3, 6, 12, 18 und 24 Mo 4 Baclofen
0,2-mg/kg/Dosis (max. 5 mg) alle 8 h p.o., alle 3 Tage um 0,1-mg/kg/ Dosis erhöhen. Effektive Dosis etwa 0,4–1-mg/kg/Dosis alle 8 h (10 J: max. 0,8-mg/kg/Dosis alle 8 h). Intrathekale Inf.: 2–20 μg/kg (max. 1.000 μg) pro Tag
400
Kapitel 15 · Medikamente
4 Bambuterol
0,2–0,4 mg/kg (max. 20 mg) tägl. abends p.o. 4 Basiliximab
12 mg/m2 (max. 20 mg) i.v. 2 h prä-op, nach 4 Tagen wiederholen 4 Beclomethason
Rotacaps oder Aerosol. (NICHT pro kg): 100–200 μg (8 J) × 2–4/Tag. Nasal: Aerosol oder Spray (50-μg-Sprühstoß): 1 Sprühstoß alle 12 h (12 J) 4 Bemiparin
OP (Erw. NICHT pro kg): 2.500 E (Orthopädie 3.500 E) s.c. 2 h prä-op oder 6 h post-op, dann tägl. für 7–10 Tage. DVT: 115 E/kg tägl. × 5– 9 Tage (oder bis p.o. antikoag.). Imp. 4 Benazepril
Üblicherweise 0,2–0,4-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) 1–2 × p.o. tägl. 4 Bendrofluazide
0,1–0,2 mg/kg (max. 10 mg) tägl. p.o. 4 Benorylat
100-mg/kg/Dosis (5 kg: Dosis [mmol]=BE×kg/6 langsam i.v. Diese Dosis korrigiert das halbe Basendefizit. Urinalkalisierung: 0,25 mmol/kg alle 6–12 h p.o.. pH 7–8,5. Peripher 1:2 (evtl. 1:1) mit Aqua verdünnen 4 Biotin
Therapie (NICHT pro kg): 5–20 mg tägl. i.v., i.m. oder p.o. Bedarf parent. Ern.: Frühgeborene 6 μg/kg/Tag, sonst 20 μg/Tag 4 Biperiden
0,02–0,04-mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 8–12 h p.o. Langsam i.v., i.m.: 0,05–0,1 mg/kg (max. 5 mg) max. alle 6 h 4 Bisacodyl
(NICHT pro kg): 5 J: 10 mg rektal oder 10–20 mg p.o. 4 Bisoprolol
0,1–0,4 mg/kg (Erw. max. 10 mg) tägl. p.o. NI 2: 66%, NI 3: 50%, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 100% ND
402
Kapitel 15 · Medikamente
4 Bitolterol
Inhalationslsg. (0,2%): 1 ml verdünnt auf 4 ml alle 3–6 h (mild), 2 ml verdünnt auf 4 ml alle 1–2 h (mittelschwer), unverdünnt Dauerinhalation (schwer, auf der Intensivstation). Aerosol 370-μg-Hub: 1–2 Hübe alle 4–6 h >12 J, max. Tagesdosis 8 mg (intermittierende Inhalation) bzw. 14 mg (Dauerinhalation). Imp. 4 Bivalirudin
0,75–1 mg/kg i.v. einmalig, dann 1,75–2,5 mg/kg/h für 4 h, dann Stopp oder 1,75–2 mg/kg/h für 14–20 h. Erw.: 0,75-mg/kg-Bolus, dann 1,75 mg/kg/h bis 4 h nach dem Eingriff, wenn nötig, weiter mit 0,2 mg/ kg/h für bis zu 20 h 4 Bleomycin
10–20 E/m2 i.m., s.c. oder i.v. über 15 min 1–2×/Wo, max. Gesamtdosis 250 E/m2 4 Blut
4 ml/kg EK erhöhen das Hb um 1 g%. 1 Beutel = 300 ml. Separat von sonstigen Infusionen! Gewaschene EK: 24 h haltbar, nach Bestrahlung (3.000 Gy): 14 Tage haltbar 4 Bortezomib
Erw.: 1,3 mg/m2 an Tag 1, 4, 8, 11; dann 10 Tage Pause (21-Tage-Zyklus, meist 6 Zyklen). Stopp, wenn Toxizität auftritt, dann 1-mg/m2Dosis; Stopp, wenn erneut Toxizität, dann 0,7-mg/m2-Dosis 4 Bosentan
p.o.: 1-mg/kg/Dosis (Erw. bzw. ab 40 kg: 62,5 mg) alle 12 h über 1–4 Wo, dann 2-mg/kg/Dosis (Erw. bzw. ab 40 kg: 125 mg) alle 12 h. Tablette 62,5 mg viertelbar.10–20 kg: 31,25 mg alle 24 h für 4 Wo, dann 31,25 mg alle 12 h; 20–40 kg: 31,25 mg alle 12 h für 4 Wo, dann 62,5 mg alle 12 h; 40 kg: 62,5 mg alle 12 h für 4 Wo, dann 125 mg alle 12 h. i.v.: halbe Dosis 4 Botulinumtoxin A
(NICHT pro kg) 1,25–2,5 E/Injektionsstelle (max. 5 E) i.m. Gesamtdosis max. 200 E in 30 Tagen. Ösophagusachalasie: 100 E auf 4–6 Injektionsstellen verteilt 4 Botulinumtoxin B
Erw. (NICHT pro kg): übliche Gesamtdosis 2.500–10.000 E, alle 3– 4 Mo wdh., nach Bedarf 4 Bretylium
15
5–10 mg/kg i.v. über 1 h oder 5 mg/kg über 15 min, dann 5–50 μg/kg/ min 4 Brivudin
5 mg/kg alle 8 h (max. 2 g/Tag)
403 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Bromazepam
0,05–0,25-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o. 4 Bromhexin
0,3-mg/kg/Dosis (max. 16 mg) alle 8 h für 1 Wo, dann 0,15-mg/kg/ Dosis (max. 8 mg) alle 8 h 4 Bromocriptin
0,025-mg/kg/Dosis (max. 1,25 mg) alle 8–12 h, wöchentlich erhöhen bis 0,05–0,2-mg/kg/Dosis (max. 2,5–10 mg) alle 6–12 h p.o. Laktationshemmung: 2,5-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 12 h für 2 Wo 4 Brompheniramin
0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 6–8 h p.o., s.c., i.m. oder langsam i.v. 4 Buclizin
0,25–1,0-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 8–24 h p.o. 4 Budesonid
Dosieraerosol (NICHT pro kg): 12 J: 100–600 μg alle 6–12 h, reduzieren auf 100–400 μg alle 12 h. Inhaliergerät (NICHT pro kg): 12 J: 1–2 mg alle 12 h, reduzieren auf 0,5–1 mg alle 12 h. Krupp: 2 mg (NICHT pro kg) im Vernebler. Nasenspray oder Aerosol (NICHT pro kg): 100–200 μg/ Nasenloch tägl. 4 Bumetanid
p.o.: 15–25 μg/kg (max. 1 mg) tägl., kann bis auf 8-stündliche Gaben gesteigert werden. i.v.: 35–45 μg/kg alle 6–8 h (wie Lasix, Burinex; 1 ml = 0,5 mg) 4 Bupivacain
Max. Dosis: 2–3 mg/kg (0,4–0,6 ml/kg der 0,5%-Lsg.), mit Adrenalin max. Dosis: 3–4 mg/kg (0,6–0,8 ml/kg der 0,5%-Lsg.). Epidurale Inf.: 0,25 mg/kg/h. Interkostalkatheter 0,2–0,4 mg/kg (0,25%-Lsg.) alle 4– 6 h. Intrapleurale Gabe: Loading Dose 0,625 mg/kg, dann Dauerinfusion initial 1,25 mg/kg/h, allmählich vermindern auf 0,75 mg/kg/h 4 Buprenorphin
3–12-μg/kg/Dosis (max. 600 μg) alle 6–8 h sublingual, i.m. oder langsam i.v. 4 Bupropion
2–3-mg/kg/Dosis (max. 150 mg) alle 8–12 h p.o.; Imp. 4 Buscopan 7 Butylscopolamin
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Buserelin
LH-RH-Agonist. (Erw.) intranasal: 100-μg-Dosis (NICHT pro kg) alle 4 h oder 150 μg (NICHT pro kg) in jedes Nasenloch alle 8 h; s.c.: 0,5mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 8 h 4 Buspiron
0,1-mg/kg/Dosis (max. 5 mg) alle 8 h p.o., steigern bis max. 0,4-mg/kg/ Dosis (max. 15 mg) alle 8–12 h 4 Busulfan
Induktion: 0,06 mg/kg (max. 4 mg) tägl. p.o., wenn Leukozyten >20.000/mm3 und Thrombozyten >100.000/mm3. Erhaltung: 0,01– 0,03 mg/kg (max. 2 mg) tägl. 4 Butorphanol
i.m.: 0,02–0,1-mg/kg/Dosis (max. 4 mg) alle 3–4 h. i.v.: 0,01–0,05 mg/ kg (max. 2 mg) alle 3–4 h. Imp. 4 Butylscopolamin
0,3–0,6-mg/kg/Dosis (max. 0,6 mg) alle 6 h (max. 1,5 mg/kg/Tag) i.m. oder i.v. 4 C1-Esterase-Inhibitor
1 E = Aktivität in 1 ml Plasma. 10–50 E/kg i.v. über 1 h 1× (Prophylaxe). Bei angioneurotischem Ödem: alle 12–24 h 500–1.000 E absolut. HWZ 64 h, meist einmalige Behandlung ausreichend 4 Cabazitaxel
25 mg/m2 i.v. über 1 h alle 3 Wo 4 Cabergolin
10 μg/kg/Woche (Erw. 0,5 mg) in 1–2 Dosen, evtl. monatlich um 10 μg/kg/Wo erhöhen bis 20 μg/kg/Wo (Erw. 1 mg) in 1–4 Dosen, max. 90 μg/kg/Wo (Erw. 4,5 mg) 4 Calcitonin
Hyperkalzämie: initial i.v. 4–10-E/kg/Dosis, 4 E/kg alle 12–24 h i.v., 4-E/kg/Dosis i.m. oder s.c., kann bis auf 8-E/kg/Dosis alle 6–12 h erhöht werden. Morbus Paget: 1,5–3 E/kg (max. 160 mg) 3×/Wo i.m. oder s.c. Osteogenesis imperfecta: 2 E/kg, 3×/Wo 4 Calcitriol (1,25-OH Vitamin D3)
Nierenversagen, Vitamin-D-resistente Rachitis: 0,02 μg/kg tägl. p.o., um 0,02 μg/kg alle 4–8 Wo erhöhen; Erhaltungsdosis 0,03–0,06 μg/kg/ Tag, max. 2 μg/Tag, je nach Serumkalzium 4 Calcium
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(Als Carbonat, Laktat oder Phosphat). (NICHT pro kg): 12 J: 1.000 mg 1–2×/Tag
405 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Calciumcarbonat
840 mg (NICHT pro kg) alle 8–12 h p.o. 4 Calciumchlorid
10% (0,7 mmol Ca2+/ml) 0,2–0,5 ml/kg (max. 10 ml) langsam i.v. 1×. Bedarf 2 ml/kg/Tag. Inotropie: 0,5–2 mmol/kg/Tag (0,03–1,2 ml/kg/ h). In Deutschland nicht erhältlich 4 Calciumfolinat 7 Folinsäure
4 Calciumgluconat
10% (0,22 mmol Ca2+/ml) 0,5 ml/kg (max. 20 ml) langsam i.v. 1×. Bedarf 5 ml/kg/Tag. Inotropie: 0,5–2 mmol/kg/Tag (0,1–0,4 ml/kg/h). 200 mg (= 2 ml) ersetzen das durch 100 ml transfundiertes EK gebundene Kalzium. In Deutschland: Calcium Braun 10% (Calciumsaccharat und -gluconat, 0,23 mmol Ca2+/ml) 4 Calfactant
35 mg/ml Phospholipide, 0,65 mg/ml Proteine: 1,5 ml/kg/Seite (re/li) intratracheal über 20–30 Atemzüge. Imp. 4 Canakinumab
2 mg/kg (15–40 kg), 150 mg (>40 kg) s.c. alle 8 Wo, falls kein Ansprechen nach 1 Wo: Initialdosis wiederholen, dann 4 mg/kg (15–40 kg), 300 mg (>40 kg) s.c. alle 8 Wo 4 Candesartan
0,1–0.3 mg/kg (Erw. 4–16 mg) tägl. p.o. 4 Cannabidiol 25 mg + delta-9-Tetrahydrocannabinol 27 mg pro 100μl-Sprühstoß
Über 2 Wo auf max. 12 Sprühstöße/Tag einschleichen. Effektbeurteilung nach 4 Wo. In Dt. nicht im Handel 4 Canrenoat 7 Aldactone
4 Capecitabin
Erw.: 1.250 mg/m2 alle 12 h p.o. für 2 Wo, dann 1 Wo. Pause; in 3-WoZyklen 4 Capreomycin
20 mg/kg (max. 1 g) i.m. an 2–7 Tagen/Wo 4 Captopril
0,1–1(–2)-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 8 h p.o. Neugeborene: 0,05– 0,5 mg/kg alle 8–24 h. NI 1: 75% ND, NI 2: 75% ND, NI 3: 50% ND alle 24 h, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 75%
406
Kapitel 15 · Medikamente
4 Carbachol
0,06–0,125 mg s.c., i.m. alle 12–24 h, bei Harnverhalt 0,5–1 mg p.o. alle 8–24 h 4 Carbamazepin
2-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o., kann über 2 Wo bis 5–10-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 8 h erhöht werden. Spiegel 20–50 μmol/l (×0,24 = μg/ml), d.h. 4–12 μg/ml. Max. Sp. 8,5–19 h, HWZ 8,5–19 h. NI 1+2: 100%, NI 3: 75%, IHD: 75%, PD: 75%, CRRT: 75% (Serumspiegel). Schwere LI: meiden. Selten: Fieber, Exanthem, Hepatosplenomegalie 4 Carbenicillin
25–125-mg/kg/Dosis (max. 5 g) alle 6 h i.m. oder i.v. Neugeborene 1. LW) 100 mg/kg alle 6 h. Neugeborene >2 kg: initial 100 mg/kg, dann (≤4 Tage alt) 75 mg/kg alle 6 h bzw. (>4 Tage alt) 100 mg/kg alle 6 h 4 Carbenoxolon
Erw.: 20–50 mg (NICHT pro kg) alle 6 h p.o. Mundgel 2% 4 Carbimazol
0,15–0,4-mg/k-Dosis (max. 15 mg) alle 8 h p.o. für 2 Wo, dann 0,1mg/kg/Dosis alle 8–12 h. Neugeborene: 2,5 mg alle 8 h, dann reduzieren nach Wirkung 4 Carbinoxamin
(NICHT pro kg): 2 mg (1–3 J), 2–4 mg (3–6 J), 48 mg (>6 J) alle 6–8 h p.o. 4 Carbocain 7 Mepivacain
4 Carbocystein
10–15-mg/kg/Dosis (max. 750 mg) alle 8 h p.o. 4 Carboplatin
400–1.600 mg/m2 i.v. über 60 min alle 4 Wo 4 Carboprost (PGF2-alpha)
Schwangerschaftsbeendigung: 250–500-μg-Dosis (NICHT pro kg) alle 1–4 h (max. gesamt 12 mg) i.m. Postpartale Blutung: 250-μg-Dosis (NICHT pro kg) alle 15–120 min i.m. (max. Gesamtdosis 12 mg); Imp. 4 Carbostesin 7 Bupivacain
4 Carisoprodol
7-mg/kg/Dosis (max. 350 mg) alle 6 h p.o.
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4 Carmustin (BCNU)
100 mg/m2 i.v. über 2 h alle 6 Wo (reduzieren, wenn Leukozyten 190/min. Als reines Coffein: halbe Dosis 4 Colchicin
Akute Gicht: 0,02-mg/kg/Dosis (max. 1 mg) alle 2 h p.o. (max. 3 Dosen/Tag). Chronische Therapie (Gicht, Mittelmeerfieber): 0,01– 0,04 mg/kg (max. 2 mg) tägl. p.o. NI 3: 50% ND 4 Colesevelam
625-mg-Tbl. Erw. (NICHT/kg): 3 Tbl. alle 12 h p.o. bzw. 6 Tbl./Tag. Mit Statinen: 4–6 Tabl./Tag in 1–2 Dosen. Familiäre Hypercholesterolämie (heterozygot): Jungen und Mädchen nach Menarche: 10–17 Jahre: 1.875-g-Pulverpäckchen alle 12 h oder 375-g-Pulverpäckchen alle 24 h p.o. zur Mahlzeit 4 Colestipol Granulat
0,1–0,2-g/kg/Dosis (max. 10 g) alle 8 h p.o. 4 Colfosceril
(Exosurf Neonatal-)Lsg. 13,5 mg/ml. Prophylaxe: 5 ml/kg intratracheal über 5 min sofort nach Geburt, nach 12 h und 24 h falls noch beatmet. Therapie: 5 ml/kg intratracheal über 5 min, wdh. nach 12 h, wenn noch beatmet 4 Colistin
50.000 E/kg alle 8 h p.o. (Säuglinge). 1 mg = 30.000 E. Erw.: 3×2 Mega i.v. Solange Kreatinin 60 kg) s.c., GnRH an Tag 5–6, FSH für 6–18 Tage ab Tag 8 4 Corticorelin
1–2 μg/kg (max. 100 μg) i.v. 4 Corticotropin (ACTH)
1 E/kg (Erw. 40 E) i.m. tägl. = Tetracosadid, 1 E = 0,01 mg 4 Corticotropin Releasing Faktor oder Hormon (CRF, CRH) 7 Corticorelin
4 Cortisonazetat
Physiologischer Bedarf 0,2-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o. 1 mg = Hydrokortison 1,25 mg bzgl. Mineralokortikoid- und Glukokortikoidwirkung
418
Kapitel 15 · Medikamente
4 Cosyntropin (ACTH-Untereinheit)
NICHT pro kg: 2 J: 0,25–0,75 mg i.m., i.v. oder über 4–8 h als Infusion 4 Cotrimoxazol
(Trimethoprim 1 mg und Sulfamethoxazol 5 mg). TMP 1,5–3-mg/kg/ Dosis alle 12 h i.v. über 1 h oder p.o. Pneumozystis: TMP 15-20 mg/ kg/d i.v. oder p.o. in 3–4 ED. Bei Niereninsuffizienz: Dosisintervall = Serumkreatinin [mmol/l]×135 (max. 48 h); 1 h post-Inf. Serum-TMP 5–10 μg/ml, SMX 100–200 μg/ml; i.v.-Inf.: TMP max. 1,6 mg/ml in 5% Glukose. NI 2 (3.000/ mm3), NI 1: 100%, NI 2: 100%, NI 3: 75%, IHD: 50% (nach der Dialyse), PD: 75%, CRRT: 100% 4 Cycloserin
5–10-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 12 h p.o. Plasmakonzentration 48 h und erwarteten Problemen: 0,5 mg/kg alle 6 h für 36 h, Beginn 6–12 h vor Extubation. Meningitis: 0,15 mg/kg alle 6 h für 4 Tage oder 0,4 mg/kg alle 12 h für 2 Tage. Tumorschmerz: 6– 12 mg/m2/Tag initial. Augentropfen 0,1%: 1–2 Tr./Auge alle 3–8 h. Dexamethason hat keine Mineralokortikoidwirkung, 1 mg = 25 mg Hydrokortison Glukokortikoidwirkung. LI, NI. ND. Decadron pH 7–8 4 Dexamphetamin
0,2 mg/kg tägl. p.o., steigern, bis max. 0,6-mg/kg/Dosis (max. 30 mg) alle 12 h. Narkolepsie (>6 Jahre): mit 5 mg/Tag beginnen, um 5 mg/ Woche steigern, bis Effekt oder NW. Max. 60 mg/Tag; Imp. 4 Dexchlorpheniramin
0,0-mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Dexibuprofen
Erw. (NICHT/kg): 400 mg alle 12 h (max. 8 h) p.o. 4 Dexketoprofen
Erw. (NICHT/kg): 12,5 mg alle 4–6 h oder 25 mg alle 8 h (max. 75 mg/ Tag) p.o. 4 Dexlansoprazole
1–2 mg/kg/Tag (max. 30–60 mg) p.o. 4 Dexmedetomidin
Nur Intensivstation: 0,5–1 mcg/kg i.v. über 15 min, dann 0,2–0,7 mcg/ kg/h für max. 24 h (Einzelfallberichte: auch länger gegeben) 4 Dextran 1 (Promit)
0,3 ml/kg i.v. 1–2 min vor Dextran 40 oder Dextran 70; erneut, falls letzte Dextraninfusion >48 h zurückliegt 4 Dextran 40
Rheomakrodex. 10%-Lsg.: 10-ml/kg/Dosis (max. 20 ml/kg an Tag 1, dann 10 ml/kg/Tag) i.v. HWZ etwa 3 h 4 Dextran 70
6%-Lsg.: 10-ml/kg/Dosis (max. 20 ml/kg an Tag 1, dann 10 ml/kg/Tag) i.v. HWZ etwa 12 h
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4 Dextromethorphan
0,2–0,4-mg/kg/Dosis alle 6–8 h p.o.
423 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Dextromoramid
0,1-mg/kg/Dosis alle 8 h, kann bis 0,5-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 8 h gesteigert werden; Imp. 4 Dezocin
i.m.: 0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 3–6 h; i.v.: 0,1-mg/kg/Dosis alle 2–4 h; Imp. 4 Diazepam
0,2–0,4(–1)-mg/kg/Dosis i.v.; 0,2–0,5-mg/kg/Dosis alle 8–12 h p.o. oder rektal. Nicht peripher. i.v.-Dauerinf. (bindet an PVC), aber Diazemuls kann in eine Fett-Dauerinf. gemischt werden. Spiegel: 0,15– 0,25 μg/ml, max. Spiegel: 1–2 h. HWZ 10–20 h. NI: ND, LI: reduzieren. SiC 0,02. pH 4,7–8,5 4 Diazoxid
Hypertension: 1–3 mg/kg 1× per schnellem (1 J) alle 8 h p.o. 4 Dichlorphenamid
2–4 mg/kg (max. 200 mg) 1×, dann 2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12 h bis Wirkung, dann 0,5–1-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 8–24 h p.o. 4 Diclofenac
1-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 8–12 h p.o. Augentropfen 0,1%: präop 1–5 Tr. über 3 h, post-op 3 Tr. 1×, dann 1 Tr. alle 4–8 h. Gel: 2–4 g alle 6–8 h 4 Dicloxacillin
5–10-mg/kg/Dosis alle 6 h p.o. (in Deutschland i.m., i.v. nur als Imp.). Schwere Infektion: 25–50-mg/kg/Dosis (max. 2 g) i.v. alle 12 h (1. LW), alle 8 h (2–4. LW), alle 4–6 h oder Dauerinf. (>4. LW) 4 Dicobaltedetat
6 mg/kg (max. 300 mg) i.v. über 1–5 min, 2× wdh., wenn keine Wirkung; Imp. 4 Dicyclomin
0,5-mg/kg/Dosis (max. 15 mg) alle 6 h p.o.; Imp. 4 Didanosin
50–150-mg/m2-Dosis (max. 300 mg) alle 12 h p.o.; NI 1: 75-mg/m2Dosis alle 12 h, NI 2: 90-mg/m2-Dosis alle 24 h, NI 3: 75-mg/m2-Dosis alle 24 h, IHD: 75-mg/m2-Dosis alle 24 h(nach Dialyse), PD: 75-mg/ m2-Dosis alle 24 h, CRRT: 75-mg/m2-Dosis alle 12 h
424
Kapitel 15 · Medikamente
4 Dideoxycytidin (ddC) 7 Zalcitabin
4 Diethylcarbamazin
Filariasis, Onchozerkose, Loiasis: 2-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o. für 3– 4 Wo. Askariden: 6–10-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o., 7–10 Tage. Tropische Eosinophilie: 13 mg/kg tägl., 4–7 Tage; Imp. 4 Diflunisal
5–10-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 12 h p.o.; Imp. 4 Digitoxin
4-μg/kg/Dosis (max. 0,2 mg) alle 12 h p.o., für 4 Tage, dann 1–6 μg/kg (Erw. meist 0,15 mg, max. 0,3 mg) tägl. SiC 0,9 4 Digoxin
15 μg/kg 1× und 5 μg/kg nach 6 h, dann 5-μg/kg/Dosis (max. 200 μg i.v., 250 μg p.o.) alle 12 h langsam i.v. oder p.o. Spiegel: 0,5–2,5 nmol/l (nmol×0,78 = ng/ml). NI 1: 75% ND, NI 2: 50% oder alle 36 h, NI 3: 25% ND oder alle 48 h, IHD: 25% oder alle 48 h, PD: 25% oder alle 48 h, CRRT: 75% (Serumspiegel kontrollieren!), nicht dialysierbar. SiC 0,9. pH 6,4 4 Digoxin FAB Antikörper
i.v.-Dosis über 30 min (runden auf nächste 40 mg) = Serumdigoxin [nmol/l]×KG [kg]×0,3 oder p.o. eingenommene Menge in mg×55. Bei oraler Intoxikation ab >0,3 mg/kg oder ab Serumspiegel >6,4 nmol/l indiziert 4 Dihydralazin
0,2–0,8 mg/kg i.v., p.o. alle 4–6 h. Nepresol pH 2,9 4 Dihydroartemisinin 40 mg + Piperaquin 320 mg
p.o. täglich für 3 Tage: Dihydroartemisinin 2,5 mg/kg (Erw. 1,6 mg/kg) + Piperaquin 20 mg/kg (Erw. 12,8 mg/kg) 4 Dihydroergotaminmesylat
Erw. (NICHT/kg): 1 mg i.m., s.c. oder i.v., nach 1 h max. 2× wiederholen. Max. 6 mg/Wo 4 Dihydrocodein
0,5–2-mg/kg/Dosis alle 4–6 h p.o. 4 Dihydrotachysterol (1-OH Vitamin D2)
Nierenversagen, Vitamin-D-resistente Rachitis: 20 μg/kg tägl. p.o., erhöhen über 20 μg/kg alle 4–8 Wo, je nach Serumkalzium
15
4 Di-iodohydroxyquinolin (Synonyme: Diiodohydroxyquin, Iodoquinol)
10–13,3 mg/kg (Erw. 650 mg) alle 8 h p.o. für 20 Tage. Diloxanidfuroat: 10 mg/kg (Erw. 500 mg) alle 8 h p.o., 20–25 mg/kg/d
425 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Diltiazem
1-mg/kg/Dosis alle 8 h, steigern bis max. 3-mg/kg/Dosis (max. 180 mg) alle 8 h p.o. 4 Dimenhydrinat
1–5-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 4–6 h p.o., i.m. oder i.v. 4 Dimeticon
Säuglingskoliken (NOT/kg): 42 mg (entspricht 0,6 ml Sab Simplex) mit der Nahrung (max. 6×/Tag) 4 Dimercaprol
Vorher Diphenhydramin. Urin alkalisieren! i.m.: Arsen-/Goldintoxikation: Mild: 2,5-mg/kg/Dosis: alle 6 h für 2 Tage, alle 12 h an Tag 3, dann alle 24 h für 10 Tage. Schwer: 3-mg/kg/Dosis alle 4 h für 2 Tage, alle 6 h an Tag 3, dann alle 12 h für 10 Tage. Quecksilberintoxikation: initial 5 mg/kg, dann 2,5 mg/kg alle 12–24 h für 10 Tage. Bleiintoxikation: schwer, Blutspiegel >70 μg/dl: 4-mg/kg/Dosis alle 4 h für 3–5 Tage, 2. Dosis: danach Ca-EDTA 50-mg/kg/Tag-Dauerinf. 4 Dimethylsulfoxid (DMSO)
50% 50 ml in Blase für 15 min, alle 2 Wo. Bei Paravasat von Anthracyclinen, Cisplatin, Carboplatin, Paclitaxel: 10%ige Salbe lokal auftragen, alle 3–5 h für 3–14 Tage 4 Dimetindenmaleat (Fenistil)
0,02–0,1-mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 8 h p.o., 0,02–0,1 mg/kg i.v. über 30 sec–1 min 4 Dinoprost (Prostaglandin F2 alpha)
Extraamniotisch: 1 ml der Lsg. mit 250 μg/ml 1×, dann 3 ml alle 2 h. Intraamniotisch: 40 mg 1×, dann 10–40 mg nach 24 h, wenn nötig 4 Dinoproston (Prostaglandin E2)
Geburtseinleitung: 1 mg intravaginal, Dosis kann wiederholt werden: 1–2 mg nach 6 h (max. 60 μg/kg über 6 h). Ductus offenhalten: 25 μg/ kg stündlich (oft weniger nach 1 Wo) p.o. oder 0,003–0,01 μg/kg/min i.v. 4 Diphenhydramin
1–2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Diphtherie-Antitoxin (Pferd)
i.m. oder i.v.: 2.500 E (nasale Diphterie), 10.000 E (unilateral tonsillär), 20.000 E (bilateral tonsillär), 30.000 E (laryngeal), 50.000 E (jenseits der tonsillären Fossa) i.m. Cäsarenhals: 150.000 E. Dosiswiederholung kann erforderlich sein; 7 auch Immunglobulin, Diphtherie 4 Dipidolor 7 Piritramid
426
Kapitel 15 · Medikamente
4 Diprophyllin
15-mg/kg/Dosis alle 6 h p.o. oder i.m. 4 Dipyridamol
1–2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Dinatriumpamidronat (= Pamidronsäure)
0,3–1,5-mg/kg/Dosis (max. 90 mg) i.v. über 24 h, alle 2–3 Wo wdh. 4 Dirithromycin
Import 10 mg/kg (Erw. 500 mg) tägl. p.o. 4 Disopyramid
p.o.: Säuglinge 3–8 mg/kg, 1–4 J: 3–5 mg/kg, 4–12 J: 3–4 mg/kg, 12– 18 J: 2–4 mg/kg (max. 200 mg) ED alle 6 h; i.v.: 2 mg/kg (max. 150 mg) über 5 min, dann 0,4 mg/kg/h (max. 800 mg/Tag). Spiegel 3–5 μg/ml. NI 2: alle 8–12 h, NI 3: alle 24 h. Long-QT! 4 Distigmin
Neurogene Blase, Megakolon: 0,01 mg/kg i.m. tägl.; 0,1 mg/kg p.o. tägl. Myasthenia gravis: 0,1–0,2-mg/kg/Dosis alle 12–24 h (max. 20 mg tägl.) p.o. 4 Disulfiram
Erw. (NICHT pro kg): 500 mg p.o. tägl. für 1–2 Wo, dann 125–500 mg tägl. 4 DNAse 7 Dornase-alpha
4 Dobutamin
1–20 μg/kg/min i.v. pH 2,5–5,5. Wirkt nach 1–10 min, HWZ 2 min. pH 2,5–5,5 4 Docetaxel
Initial 75–100 mg/m2 über 1 h i.v., alle 3 Wo; Imp. 4 Docusat-Natrium
NICHT pro kg dosieren: 10–40 mg (12 J) tägl. p.o. Einlauf (5 ml 18% mit 155 ml Wasser): 30 ml (Neugeborene), 60 ml (1–12 Mo), 60–120 ml (>12 Mo) rektal 4 Dofetilid
10 mcg/kg (Erw. 500 mcg) alle12 h p.o.. NI oder verl. QTc: Dosis reduzieren 4 Dolantin 7 Pethidin
15
4 Dolasetron
Onkologie: 1,8 mg/kg (Erw. 100 mg) i.v., 30 min vor Chemo oder 4 mg/ kg (Erw. 200 mg) p.o. 1 h vor Chemo. Chirurgie: 1 mg/kg (Erw. 50 mg)
427 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
p.o. bei Narkoseeinleitung oder 0,25 mg/kg (Erw. 12,5 mg) i.v. postop 4 Domperidon
p.o.: 0,2–0,4-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 4–8 h. Rektal-Supp.: Erw. 30–60 mg (NICHT pro kg) alle 4–8 h 4 Donepezil
Erw. (NICHT/kg): 5 mg abends p.o., ggf. nach 1 Mo auf 10 mg erhöhen 4 Dopamin
1–20 μg/kg/min i.v. pH 2,5–4,5. Wirkt nach 5 min, HWZ 2 min, NI: länger. Alpha-adrenerge Wirkung ab 15 μg/kg/min. pH 3–5 4 Dopexamin
0,5–6 μg/kg/min i.v.-Inf. 4 Doripenem
10 mg/kg (Erw. 500 mg) alle 8 h i.v. 4 Dormicum 7 Midazolam
4 Dornase-alpha (Deoxyribonuclease, Pulmozyme)
NICHT pro kg dosieren. Säuglinge: 2,5 mg alle 24 h, 2,5 mg (max. 10 mg) tägl. (5–21 J), alle 12–24 h (>24 J) per Inhalation, Lsg. 1 mg/ml, pH 6,0 4 Doryl 7 Carbachol
4 Doxacurium
50–80 μg/kg 1×, dann 5–10-μg/kg/Dosis i.v.; Imp. 4 Doxapram
5 mg/kg i.v. über 1 h, dann 0,5–1,0 mg/kg/h für 1 h (max. Gesamtdosis 400 mg). Neugeborene: evtl. initial 1–2 mg/kg i.v., dann Dauerinf. 0,5–2,5 mg/kg/h, nach Effekt reduzieren! pH 3,5–5 4 Doxazosin
0,02–0,1 mg/kg (max. 4 mg) tägl. p.o. 4 Doxepin
0,2–2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 8 h p.o. Long-QT! 4 Doxercalciferol
(1,25-OH D2 Analogon) anfangs 0,2 μg/kg (Erw. 10 μg) p.o. oder 0,08 μg/kg (Erw. 4 μg) i.v., 3×/Wo nach der Dialyse. Ziel: iPTH 150– 300 pg/ml im Blut 4 Doxorubicin
30 mg/m2 i.v. über 15 min wöchentlich oder 30 mg/m2 tägl. für 2– 3 Tage alle 3–4 Wo. Max. Gesamtdosis 480 mg/m2 (300 mg/m2 bei Mediastinalbestrahlung). Long-QT!
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Doxorubicin
Liposomalkarzinom: 50 mg/m2 i.v. alle 3 Wo. Kaposi: 20 mg/m2 i.v. alle 2 Wo 4 Doxycyclin
Über 8 J: 2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12 h für 2 Dosen, dann tägl. 1×. Bei Borreliose: 100-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 12 h für 14–21 Tage. NI 3: 1-mg/kg/Dosis alle 12 h, IHD: 1-mg/kg/Dosis alle 12 h, PD: 1-mg/kg/Dosis alle 12 h, CRRT: 100%. pH 5,1–6 4 Doxylamin
0,25–0,5-mg/kg/Dosis (max. 25 mg) alle 8 h p.o. Hypnotisch: 0,5– 1 mg/kg (max. 50 mg) 4 Dronabinol
Initial 5-mg/m2-Dosis alle 2–4 h (max. 4–6 Dosen pro Tag) p.o., langsam um 2,5-mg/m2-Dosis erhöhen, bis max. 15-mg/m2-Dosis alle 4 h 4 Dronedaron
8 mg/kg (Erw. 400 mg) alle 12 h p.o. 4 Droperidol
p.o.: 0,1–0,4-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 4–8 h i.m. oder langsam i.v.: 0,1–0,15-mg/kg/Dosis (max. 15 mg) alle 4–6 h. Long-QT! 4 Drotrecogin alpha
(Aktiviertes Protein C) 24 μg/kg/h über 96 h i.v. Kleiner chir. Eingriff: 2 h vorher Stopp, danach sofort weitergeben. Großer chir. Eingriff: 2 h vorher Stopp, ab 12 h nach OP wieder weitergeben, nicht bei Sepsis (Kinder) 4 Duloxetin
Erw. (NICHT/kg): 20-30 mg alle12 h oder 60 mg alle 24 h p.o. 4 Dydrogesteron
0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 12–24 h p.o. 4 Ecallantid
0,6 mg/kg (Erw. NICHT/kg: 30 mg) s.c., bei Bedarf wdh. (hered. Angioödem) 4 Eculizumab
Erw.: 600 mg i.v. über 35 min 1×/Wo für 4 Wo, 900 mg in der nächsten Wo, dann 900 mg alle 2 Wo (paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie) 4 Edrophonium
15
Testdosis 40 μg/kg; wenn kein Effekt nach 45 sec: dann 160 μg/kg i.v. Säuglinge: 0,5-1 mg absolut. Gesamtdosis max. 5 mg (34 kg). Atropin bereitlegen, 8 h vorher Anticholinergika absetzen; Imp.
429 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 EDTA 7 Natriumcalciumedetat
4 Efavirenz
350 mg/m2 (Erw. 600 mg) tägl. p.o. >3 J: 10–15 kg: 200 mg/Tag in 1 ED; 15–20 kg: 250 mg/Tag in 1 ED; 20–25 kg: 300 mg/Tag in 1 ED; 25– 32,5 kg: 350 mg/Tag in 1 ED; 32,5–40 kg: 400 mg/Tag in 1 ED; >40 kg: 600 mg/Tag in 1 ED 4 Eisen
Prophylaxe: 2 mg/kg/Tag elementares Eisen p.o., Behandlung: 6 mg/ kg/Tag elementares Eisen p.o. Fumarat 1 mg = 0,33 mg Eisen. Gluconat 1 mg = 0,12 mg Eisen. Sulphat (Trockensubstanz) 1 mg = 0,3 mg Eisen; z.B.: Ferro 66 Tr. (1 ml = 44 mg Fe). Therapie Säuglinge/Kleinkinder: 6–12 Tr. alle 12 h, Kinder: 17 Tr. alle 8 h. Prophylaxe bei Neugeborenen: 4 Tr. alle 24 h, Frühgeborene für 10 Monate, Reifgeborene für 6 Monate 4 EK 7 Blut
4 Eltrombopag
Erw. (NICHT/kg): 25–75 mg 1×/tägl. p.o. (ITP) 4 EMLA-Creme 7 Lidocain und Prilocain
4 Emtricitabin
>3 Mo: 6 mg/kg/Tag in 1 ED p.o., max. 240 mg/Tag. Erw.: (NICHT pro kg) 200 mg tägl. p.o. 4 Enalapril (Xanef)
0,2–1,0 mg/kg (max. 40 mg) tägl. p.o., 5–10-μg/kg/Dosis alle 8–24 h i.v. NI 1: 75%, NI 2: 75%, NI 3: 50% ND, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 75% ND 4 Enalaprilat
0,025-mg/kg/Dosis (max. 1,25 mg) alle 6 h i.v., max. 0,1-mg/kg/Dosis (max. 5 mg) alle 6 h. NI 1: 75%, NI 2: 75%, NI 3: 50% ND, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 75% ND 4 Enfuvirtid
≥6 J: 2 mg/kg (max. 90 mg) alle 12 h s.c. 4 Enoxacin
4–8-mg/kg/Dosis (max. 400 mg) alle 12 h p.o. 4 Enoxaparin
(1 mg = 100 E) Vorbeugung der tiefen Venenthrombose: 0,4–0,8-mg/ kg/Dosis (max. 40 mg) 2–12 h prä-op, dann tägl. s.c. Hämodialyse: 1 mg/kg in arteriellen Schenkel zu Beginn einer 4-h-Dialyse. NI3: 50%
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Kapitel 15 · Medikamente
ND, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 70% (Kontrolle Anti-Xa-Spiegel, Dosisanpassung) 4 Enoximone (Perfan)
i.v.: 5–20 μg/kg/min separat von sonstigen Infusionen! Evtl. Loading Dose 1 mg/kg über 2 min, dann 10 μg/kg/min 4 Entacapon
Erw. (Nicht/kg): 200 mg mit jeder L-Dopa/DDC-Inhibitor-Dosis (meist 800–1.400 mg/Tag, max 2.000 mg) p.o. bei Parkinson 4 Entecavir
Hepatitis B (Erw. NICHT pro kg): 0,5 mg tägl. p.o.; 1 mg tägl., wenn Lamivudin-resistent 4 Ephedrin
0,3–1-mg/kg/Dosis (max. 60 mg) alle 6–8 h p.o.; Imp. 4 Epinephrin (= Suprarenin)
Krupp: 1/1.000 max. 0,5-ml/kg/Dosis (max. 6 ml, Beginn mit z.B. 2 ml p.i., ggf. Verneblertopf nachfüllen), oder 1–2 ml mit Taschenvernebler (InfektoPharm®). Herzstillstand: 0,1 ml/kg, 1/10.000 verdünnt i.v., intraossär. Anaphylaxie: 12 J: 500 mcg, jeweils i.m.: bis zu 3 Dosen im 20-min-Abstand, wenn nötig. Evtl. auch i.v.: dann titrieren mittels Einzelgaben von 1 mcg/kg (Erw. 50 mcg) i.v., wdh. je nach Wirkung. Inf.: 0,1–2 μg/kg/min; pH 2,5–5 4 Epirubicin
Erw.: 75–90 mg/m2 i.v. über 10 min alle 3 Wo 4 Eplerenon
0,5–1 mg/kg (Erw. 25–50 mg/d) p.o. 4 Epoetin alpha, beta, delta, theta, zeta
20–50 E/kg 3×/Wo, bis max. 240 E/kg 1–3×/Wo s.c., i.v. steigern. Hb >10 g%: 20–100 E/kg 2–3×/Wo. pH 7 4 Epoprostenol (Prostazyklin, PGI2)
15
0,002–0,02 μg/kg/min i.v. Pulmonale Vasodilatation: 0,01 μg/kg/ min, evtl. allmählich weiter steigern, je nach Effekt/NW. Inhalativ: (1–)10–25 ng/kg/min für 15 min, evtl. alle 4 h; alternativ: 16–32 ng/ kg/min durch Dauerinf. von Prostazyklin (500 μg Flolan in 50 ml Glyzinpuffer pH 10) in den Ultraschallvernebler des Siemens Servo 300. Übliche verdünnte Prostazyklininfusionslsg. (50 ml Stammlösung + 300 ml NaCl 0,9%) enthalten 1.430 ng Epoprostenol/ml. 0,01 μg/kg/ min Epoprostenol = 5 μg/kg/min Nitroglyzerin = 2 μg/kg/min Natriumnitroprussid = 0,1 μg/kg/min PGE1. Bei chron. pulmonaler Hypertonie: i.v. 2 ng/kg/min, bis auf 40 ng/kg/min steigerbar. Muss alleine laufen!
431 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Eprosartan
12 mg/kg (Erw. 600 mg) tägl.; erhöhen, falls erforderlich bis auf 6– 8 mg/kg (Erw. 300–400 mg) alle 12 h p.o. 4 Epsilonaminocapronsäure 7 Aminocapronsäure
4 Eptacog alpha (rekombinanter Faktor VIIa) 7 Faktor VIIa
4 Eptifibatide
Erw. (NICHT pro kg): 180 μg/kg i.v., dann 2 μg/kg/min für bis zu 72 h 4 Ergocalciferol 7 Vitamin D
4 Ergotamintartrat
>10 J (NICHT pro kg): 2 mg sublingual 1×, dann 1 mg/h (max. 6 mg/ Episode, 10 mg/Wo). Supp. (12 mg): 1×, evtl. 1× wdh. nach 1 h 4 Erlotinib
Erw. (NICHT/kg): 150 mg/Tag p.o.; auf100 mg, dann 50 mg/Tag je nach Bedarf reduzieren 4 Ertapenem
15 mg/kg alle 12 h (3 Mo–12 J); 1 g/d in 1 ED (13–17 J) i.v. über 30 min 4 Erythrozytenkonzentrat 7 Blut. 10 ml/kg erhöht Hb um 3 g%, Hk um 10%! Beutel enthält 250–
350 ml 4 Erythromycin
10-mg/kg/Dosis, bei schwerer Infektion 10–20-mg/kg/Dosis (Erw. 0,25–1 g) alle (6–)8 h p.o. oder langsam i.v. (max. 5 mg/kg/h). Säuglinge Charr 8: Man kann Kügelchen (intakt lassen) aus Nexium® mups in Wasser geben, es entsteht milchige Suspension, sofort in die Magensonde applizieren. Magensonde ≤ Charr 5: Sonde kann verstopfen, Mupskügelchen mörsern (ein Teil der Wirkung geht durch den dann fehlenden Säureschutz verloren), entstehendes Pulver mit Wasser suspendieren, sofort applizieren. Jejunal- bzw. Duodenalsonde: Säureschutz nicht mehr wichtig, d.h., bei kleinen Sondendurchmessern Mupskügelchen mörsern 4 Estazolam
0,02–0,1 mg/kg (max. 4 mg) abends p.o.; Imp. 4 Estramustin
200-mg/m2-Dosis alle 8 h p.o. (keine Milch) 4 Etacrynsäure
i.v.: 0,5–1-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 12–24 h über 20 min p.o.: 1–4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 12–24 h. NI 1+2: alle 8–12 h, NI 3: meiden, NI 1–3: 100% ND, PD: 100%, CRRT: 100%. Peripher max. 2 mg/ml. pH 6,3–7,7 (Import aus Italien) 4 Etanercept
0,4 mg/kg (max. 25 mg) 2×/Wo s.c. 4 Ethambutol
25 mg/kg 1×/Tag für 8 Wo, dann 15 mg/kg tägl. p.o. Intermittierend: 35 mg/kg 3×/Wo. NI 2: alle 24–36 h oder 15–25 mg/kg/Tag. NI 1: 100%, NI 2: 15–25-mg/kg/Dosis alle 36 h, NI 3: 15–25-mg/kg/Dosis alle 48 h, IHD: 15–25-mg/kg/Dosis alle 48 h, PD: 15–25-mg/kg/Dosis alle 48 h, CRRT: 100%. pH 6,3–6,7 4 Ethamsylat
12,5-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 6 h p.o., i.m., i.v. 4 Ethaverinhydrochlorid
2–4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg); Imp. 4 Ethionamid
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Tuberkulose: 15–20 mg/kg (max. 1 g) abends p.o. Lepra: 5–8 mg/kg (max. 375 mg) tägl.
433 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Ethosuximid
10 mg/kg/Tag p.o., jede Woche um 50% erhöhen bis max. 40 mg/kg/ Tag. Spiegel 40–100 μg/ml, max. Spiegel 1–4 h, HWZ 30 h 4 Ethotoin
5-mg/kg/Dosis alle 6 h p.o. nach dem Essen, steigern bis max. 15-mg/ kg/Dosis (max. 750 mg) alle 6 h; Imp. 4 Ethylnoradrenalin
0,02–0,04 mg/kg i.m. oder s.c.; Imp. 4 Ethyloestrenol
0,1 mg/kg (max. 4 mg) tägl. p.o.; Imp. 4 Etidocaine
0,5%–1,5%. Max. 6 mg/kg (0,6 ml/kg der 1%igen Lsg.) parenteral oder 8 mg/kg (0,8 ml/kg der 1%igen Lsg.) mit Adrenalin 4 Etidronsäure
5–20 mg/kg/Tag p.o., nüchtern 2 h vor und nach Gabe, max. 6 Mo Therapiedauer 4 Etilefrin
0,02–0,03 mg/kg/min i.v. Long-QT! 4 Etomidat
0,3 mg/kg langsam i.v. Etomidat lipuro: separat von sonstigen Infusionen! 4 Etoposid
50–60 mg/m2 i.v. über 1 h tägl. für 5 Tage, nach 2–4 Wo wdh. Orale Dosis = 2–3× i.v.-Dosis. NI 1: 75%, NI 2: 75%, NI 3: 50%, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 75% 4 Etoricoxib
Erw. (NICHT pro kg): 60–90 mg tägl. p.o.. Gicht: 120 mg tägl., max. 8 Tage 4 Etravirine (ETR)
4 mg/kg (Erw. 200 mg) alle 12 h p.o. nach Mahlzeit 4 Etretinat
0,25-mg/kg/Dosis alle 8–12 h p.o. für 2–4 Wo, dann alle 6 h für 6–8 Wo, dann alle 12 h; falls nötig Teratogen 4 Everolimus
Erw. (NICHT pro kg): 0,75 mg alle 12 h p.o. angepasst nach Tal-Sp. 3–8 ng/ml (chromatographischer Assay) 4 Exemestan
Erw. (NICHT/kg): 25 mg 1×/Tag p.o.
434
Kapitel 15 · Medikamente
4 Exenatide
Erw. (NICHT/kg): 5 mcg s.c. vor morgend-/abendlicher Mahlzeit, ggf. nach 1 Mo auf bis zu 10-mcg-Dosis erhöhen 4 Ezetimib
>10 J (NICHT/kg): 10 mg 1×/Tag p.o. 4 Ezetimib + Simvastatin (10/20, 10/40, 10 mg/80 mg)
Erw. (NICHT/kg): 10/20 mg 1×/Tag,falls erforderlich, Dosis nach 4 Wo erhöhen 4 Exosurf
13,5 mg/ml. Prophylaxe: 5 ml/kg intratracheal über 5 min sofort nach der Geburt, und mit 12 h und 24 h, wenn noch beatmet. Rescue: 5 ml/ kg intratracheal über 5 min, wdh. nach 12 h, wenn noch beatmet 4 Faktor VII
1 E/kg hebt Spiegel um 1–2%. HWZ 4 h, nicht über Filter 4 Faktor VIIa
(NovoSeven, NovoNordisk) 4.500 E/kg (90 μg/kg) alle 2 h bei Hemmkörperhämophilie, nicht über Filter. Nach Blustillung ggf. alle 3–6 h weiter. Auch bei unbeherrschbarer Blutung intraoperativ. Bei pulmonaler Hämorrhagie ultima ratio: 50 mcg/kg in 0,5–1,0 ml/kg 0,9% NaCl, bronchoskopisch je zur Hälfte in beide Hauptbronchien bzw. auf die Seite der Blutung. 4 Faktor VIII (Amp. 250 E) oder rAHF
Gelenkblutung: 20 E/kg, Psoas: 30 E/kg, zerebral: 50 E/kg. 2×Dosis in E/kg = %Anstieg im Serum, virusinaktiviert, HWZ 8 h, nicht über Filter 4 Faktor VIII, von-Willebrand-Faktor-Konzentrat (Haemate HS)
von-Willebrand-Typ IIb und III: bei Blutung, OP: 20–25 E/kg i.v., alle 12 h; bei Schleimhautblutungen: Ugurol (s.u.); bei Persistenz: Minirin (Typ I, Ha, c) oder Haemate wie oben nicht über Filter 4 Faktor VIII Inhibitorstabil Autoplex
Inf. max. 2 E/kg/min, initial 50–70 E/kg, alle 6 h wiederholen. Gelenkblutung: 50 E/kg alle 12 h, Schleimhaut: 50 E/kg alle 6 h, Weichteile: 100 E/kg alle 12 h, ZNS: 100 E/kg alle 6–12 h CAVE: DIC. FEIBA: initial 50–100 E/kg, dann wdh. wie Autoplex, nicht über Filter 4 Faktor IX
1 E/kg hebt Spiegel um 1–2%. HWZ 12 h, nicht über Filter 4 Faktor-IX-Komplex
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(Faktor II, IX, X und etwas VII) 7 auch PPSB: 20–40–60 E/kg, dann 5–10-E/kg/Dosis alle 12 h i.v. Prophylaxe: 10–20 E/kg 1–2×/Wo. Faktor-VIII-Ak: 75 E/kg, bei Bedarf wdh. nach 12 h, nicht über Filter
435 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Faktor XIII
Bis1 E/kg hebt Spiegel um 1–2%. HWZ 6 Tage. Nicht über Filter 4 Famciclovir
Herpes zoster: 5 mg/kg (max. 250 mg) alle 8 h p.o. für 7 Tage. Genitaler Herpes: 5-mg/kg/Dosis (max. 250 mg) alle 8 h p.o. für 5 Tage; Rückfall: 2,5-mg/kg/Dosis (max. 125 mg) alle 12 h für 5 Tage. NI und Nierenersatzverfahren: nur Angaben für Erwachsene 4 Famotidin
0,5–1,0-mg/kg/Dosis (max. 40 mg) alle 12–24 h p.o. 0,5-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 12 h langsam i.v. NI 1: 0,5 mg/kg/d alle 24 h, NI 2: 0,25 mg/kg/d alle 24 h, NI 3: 0,125 mg/kg/d alle 24 h, IHD: 0,125 mg/kg alle 24 h, PD: 0,125 mg/kg alle 24 h, CRRT: 0,5 mg/kg alle 24 h. SiC 0,7 4 Fasturtec 7 Rasburicase
4 FEIBA 7 Faktor VIII, inhibitorstabil
4 Felbamat
5-mg/kg/Dosis alle 6–8 h (max. 1.200 mg/Tag) p.o., über 2–3 Wo bis 15-mg/kg/Dosis alle 6–8 h (max. 3.600 mg/Tag) erhöhen. Spiegel 30– 100 μg/ml. Long-QT! LI und NI: meiden 4 Felodipin
0,05-mg/kg/Dosis (max. 2,5 mg) auf 0,2 (0,5)-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 12 h p.o. steigern 4 Fenbufen
10-mg/kg/Dosis (max. 450 mg) alle 12 h p.o.; Imp. 4 Fenistil 7 Dimetindenmaleat
4 Fenofibrat
2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Fenoldopam
0,1 μg/kg/min, alle 15 min anpassen bis 0,5–1,4 μg/kg/min 4 Fenoprofen
4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 6–8 h p.o., kann allmählich bis 12mg/kg/Dosis (max. 800 mg) erhöht werden; Imp. 4 Fenoterol
p.o.: 0,1-mg/kg/Dosis alle 6 h Inhalationslsg. 1 mg/ml: 0,5 ml-Dosis verdünnt auf 2 ml alle 3–6 h (mild), 1,0 ml-Dosis verdünnt auf 2 ml alle 1–2 h (mittel), unverdünnt ohne Pause wiederholt (schwer, auf der Intensivstation). Aerosol (200 μg/Sprühstoß): 1–2 Sprühstöße alle 4–8 h
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Fentanyl
1–4-μg/kg/Dosis (max. 200 μg) i.m. oder i.v.; Inf. 2–4 μg/kg/h; beatmet: 5–10 μg/kg 1× oder 50 μg/kg i.v. über 1 h; Inf. 5–10 μg/kg/h (Amp. 50 μg/ml mit 0,1–0,2 ml/kg/h). Intranasal: 1,5 mcg/kg möglichst über MADNI 1:75% ND, NI 2: 75% ND, NI 3: 50% ND, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 75%. pH 3,8–5,8 4 Fentanyl Durogesic Pflaster
Stationäre Einstellung erforderlich! Nur Tumorschmerz, nicht zerschneiden. Wirkungsbeginn: 12 h, 48–72 h belassen, nicht vorher wechseln! Dosis: Morphin p.o. (in mg/Tag)/100 = Fentanyl Durogesic (in mg/ Tag), Fentanyl i.v. 1:1. Pflastergröße: 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg entsprechen einer Releasedosis von 0,6, 1,2, 1,8, 2,4 mg/Tag entsprechend 25/50/75/100 μg/h Freisetzung. Nach Pflasterentfernung HWZ 18 h 4 Fexofenadin
(NICHT pro kg): 30 mg alle 12 h (6–11 J), 60 mg alle 12 h oder 180 mg tägl. (>11 J) p.o.. NI 1: 60 mg alle 24 h, NI 2: 60 mg alle 24 h, NI 3: 30 mg alle 24 h, IHD: 30 mg alle 24 h, PD: 30 mg alle 24 h, CRRT: nicht empfohlen 4 FFP, Fresh Frozen Plasma
Enthält alle Gerinnungsfaktoren, Inhibitoren und Aktivatoren im physiologischen Gleichgewicht, hoher Eiweißgehalt, viel Volumen, keine Virusinaktivierung, sofort nach dem Auftauen verwenden (Aktivitätsverlust!). Indikation: DIC, Faktor-V-, -F-, -XI-Mangel. 10–20 ml/kg i.v. nicht schneller als 1 ml/kg/min, sonst evtl. schwere Hypokalzämie. Inf.-Dauer 1×109/l (1.000/μl). pH 4–6,1 4 Finasterid
Erw. (NICHT pro kg): 5 mg tägl. p.o. 4 Flavoxat
2–4-mg/kg/Dosis (max. 400 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Flecainid
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2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12 h p.o., i.v. über 30 min, kann über 2 Wo bis 4(–7)-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 12 h erhöht werden. NI: 50–75% ND. Long-QT! In 2 Quellen zu finden: 3–6(8) mg/kg/d in 3 ED (übliche wirksame Dosis)
437 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Flolan 7 Epoprostenol
4 Floxuridin
(FUDR) 100–300 μg/kg/Tag als intraarterielle Dauerinfusion (400– 600 μg/kg/Tag in die A. hepatica). Stopp, wenn Leukozyten 18 J: FPV 1.400 mg + RTV 200 mg (FPV-naiv) 100 mg (sonst)/Tag 4 Fosaprepitant
Erw. (NICHT/kg): 115 mg Fosaprepitant i.v. über 30 min oder 125 mg Aprepitant p.o. 1 h vor Chemotherapie, weiter mit Aprepitant 80 mg an Tag 2 und Tag 3 p.o. 4 Foscarnet
20 mg/kg i.v. über 30 min, dann 200 mg/kg/Tag per Dauerinf. i.v. (weniger, wenn Kreatinin >1,3 mg/dl) oder 60-mg/kg/Dosis alle 8 h i.v. über 2 h. Dauertherapie: 90–120 mg/kg i.v. über 2 h tägl. NI 1: 60– 80 mg/kg alle 48 h, NI 2: 50–65 mg/kg alle 48 h, NI 3: nicht empfohlen, IHD und PD: nicht empfohlen, CRRT: 60–80 mg/kg alle 48 h. LongQT! pH 7,3–7,4 4 Fosfestrol
Erw. initial: 0,5 g (NICHT pro kg) i.v. über 1 h an Tag 1, dann 1,0 g für 5 Tage. Erhaltung: 120–240-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 8 h p.o., später reduzieren bis 120–240 mg tägl.
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Fosfomycin
50 mg/kg alle 12 h (4 Wo–1 J), 30–100 mg/ kg alle 8 h (>12 Mo–12 J) i.v. über 30 min (max. 15 g/Tag). Peripher max. 50 mg/ml. NI reduzieren nach Tabelle. pH 7,6–7,7 4 Fosinopril
0,2–0,8 mg/kg (max. 40 mg) tägl. p.o. 4 Fosphenytoin
Dosierung in PE (Phenytoin-Einheiten, isomolar = äqivalente Dosen, ansonsten entsprechen 75 mg Fosphenytoin 50 mg Phenytoin) wie Phenytoin. Long-QT! 4 Fospropofol
Erw.: 6,5 mg/kg i.v., dann 1,6 mg/kg, nicht öfter als alle 4 min (0,3– 0,4 mg/kg/min) 4 Fotemustin
i.v. über 1 h oder i.a. über 4 h. i.v.: 100 mg/m2 wöchentl. ×3, 3–5 Wo Pause, dann alle 3 Wo. i.a.: 125 mg/m2/Tag für 3 Tage, dann alle 36 Tage. Imp. 4 Fragmin P 7 Heparin, niedermolekulares
4 Fresh Frozen Plasma 7 FFP
4 Frovatriptan
Erw. (NICHT/kg): 2,5 mg p.o. (max. 5 mg/Tag) 4 FSH
Erw.: initial 75 E (NICHT pro kg) i.m. tägl. für 9–12 Tage (Urinöstrogen messen und Dosis anpassen) 4 Furosemid
Üblicherweise 0,5–1,0-mg/kg/Dosis alle 6–12 h (Frühgeborene 1× tägl.) i.m., i.v. über 20 min (nicht schneller als 0,5 mg/kg/min i.v.) oder p.o. Bis zu 5-mg/kg/Dosis, 10 mg/kg/Tag in resistenten Fällen. i.v.-Inf.: 0,1–1,0 mg/kg/h. Lasix-Liquidum: enthält 50% Alkohol, nicht für Säuglinge, besser: verdünnte Ampullen-Lösung (wegen pH). NI: ND. Lasix pH 8–9,3 4 Fusidinsäure
6(–8)-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 8 h p.o. oder i.v. über 2–8 h. Spitzen-Sp. 30–200 μmol/l (×0,52 = μg/ml) 4 GABA
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(Somsanit) initial 50 mg/kg, dann 10 mg/kg/h. NI 2–3: meiden 4 Gabapentin
5–15-mg/kg/Dosis (max. 800 mg) alle 8–24 h p.o.
441 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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Antikonvulsiv: 3–12 J: initial 10–15 mg/kg/d, verteilt auf 3 ED. Dosis hoch titrieren über 3 Tage, bis zur üblichen Dosierung von 40 mg/kg/d in 3 ED (3–4 J), 25–35 mg/kg/d in 3 ED (5–12 J). Dosierungen von bis zu 50 mg/kg/d werden als gut verträglich beschrieben. >12 J: initial 300 mg 3×/tägl., bei Bedarf Dosissteigerung. Übliche Dosierung: 900– 1.800 mg/d in 3 ED. Dosierungen von bis zu 2.400 mg/d werden als gut verträglich beschrieben, max. 3.600 mg/d. NI 1: 75% alle 12 h, NI 2: 75% alle 24 h, NI 3: 75% alle 48 h, IHD: 75% alle 48 h, Extragaben 4 h nach Dialyse; PD: 75% alle 48 h, CRRT: 75% alle 12 h (keine Angaben für Kinder 10 J: 7 mg/kg an Tag 1, dann 5 mg/kg (max. 240–360 mg) 1×/Tag. Neugeborene: 5-mg/kg/Dosis: 30 Lebenstage); 1.200–2.500 g alle 36 h (0.–7. Lebenstag), 24 h (>7 Lebenstage); Reifgeborene alle 24 h (0.– 7. Lebenstag), dann wie bei 1 Wo–10 J. Tal-Sp. systolischer Blutdruck, 10–20 mg in 10–25 ml physiologischer NaCl (Arm) oder 15– 30 mg in 15–50 ml (Bein) i.v., 10–20 min warten, Manschette über 5 min ablassen, 7 Tage zwischen Injektionen (max. 12/Jahr) 4 Guanfazin
0,02 mg/kg (max. 1 mg) tägl. p.o., erhöhen über mehrere Wo bis max. 0,06 mg/kg (max. 3 mg) tägl. 4 Haemaccel
10–20 ml/kg (darf wiederholt werden) HWZ 2 h 4 Haemate HS 7 Faktor VIII, von-Willebrand-Faktor
4 Halofantrin
8(–10)-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 6 h für 3 Dosen p.o., nach 1 Wo wdh. Long-QT! 4 Haloperidol
Initial 0,01–0,025 mg/kg (max. 0,5 mg) alle 12 h, auf bis zu 0,05(–0,1)mg/kg/Dosis alle 12 h i.v. oder p.o. erhöhen. Selten bis zu 2-mg/kg/ Dosis (max. 100 mg) alle 12 h. NI: ND. Long-QT! 4 HCI
Auf 150 mmol/l verdünnen, i.v. nur in ZVK erlaubt! Dosis [ml] = BE×kg×2,2 (davon die Hälfte geben). Maximale Infusionsgeschwindigkeit = 1,33 ml/kg/h. Geblockter ZVK: 1,5 ml/Lumen, über 2–4 h belassen, dann abziehen 4 Hemin
1–3-mg/kg/Dosis alle 12–24 h i.v. über 30 min 4 Heparin
1 mg = 100 E. Low-dose: 75 E/kg i.v. 1×, dann (5–)10(–15) E/kg/h i.v. (500 E/kg in 50 ml mit 1 ml/h = 10 E/kg/h); PTT unverändert, z.B. Prophylaxe nach/unter Lyse. Vollheparinisierung: 200 E/kg 1×, dann 15–30 E/kg/h; PTT 60–80 sec, z.B. Thrombose bei Kontraindikation für Lyse. ECMO, Hämofiltration etc.: 10–20 E/kg/h prä-Filter, 2–5 E/ kg/h post-Filter. AT III >80% halten, an HIT denken (7 Kap. 4, Gerinnungsstörungen). Heparinblock: 100 u/ml. NI 3: 50%, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: Messung von PTT oder ACT und entsprechende Dosisanpassung. pH 5–7 ! Keine PVC-haltigen Materialien im Infusionssystem verwenden (Adsorption von Heparin bis zu 25%); Perfusorspritzen enthalten kein PVC. Heparin sinkt in Infusionslösungen ab, deshalb nicht in Mischbeutel zuspritzen, Perfusorspritzen horizontal einspannen
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Heparin, niedrigmolekulares 7 Certoparin, Dalteparin, Danaparoid, Enoxaparin, Nadroparin. Fragmin P (Dalteparin). Fertgspritze 2.500 E Anti-Xa Forte: Fertigspritze = 5.000 E,
Ampullen 1 ml = 10.000 E. Prophylaxe: 80–100 E/kg/Tag s.c.. Therapie: 100–150 E/kg/Tag s.c.; Anti-Xa-Sp.: Ziel: 4 h nach Gabe: 0,3–0,7 E/ ml oder i.v. über 12 h. Hämodialyse: 5–10 E/kg einmalig, dann 4–5 E/ kg/h i.v. (bei akutem Nierenversagen, Anti-Xa 0,2–0,4 E/ml); 30–40 E/ kg einmalig, dann 10–15 E/kg/h (bei chronischem Nierenversagen, Anti-Xa 0,5–1,0 E/ml). NI 3: 50% ND, PTT unverändert, HIT II = Kontraindikation. Schriftliches Einverständnis erforderlich! NI 3: 50% ND 4 Histrelin
Üblicherweise 10 μg/kg tägl. s.c. 4 Hyaluronidase
Lokalanästhesie: 50-E/ml-Lsg. 4 Hydralazin
0,1–0,2 mg/kg (max. 10 mg) 1× i.v. oder i.m., dann 4–6 μg/kg/min (max. 300 μg/min) i.v.; p.o.: 0,2-mg/kg/Dosis alle 12 h, langsam auf 1mg/kg/Dosis steigern (max. 50 mg). NI 3: alle 12–24 h, IHD: alle 12– 24 h, PD: alle 12–24 h, CRRT: alle 8 h 4 Hydrochlorothiazid
1–1,6-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 12–24 h p.o. NI 1: 100%, NI 2: meiden, NI 3: meiden, IDH: nicht empfohlen, PD: nicht empfohlen, CRRT: 100% 4 Hydrocodon
0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 4–6 h p.o. 4 Hydrocortisonhydrogensuccinat
(Hydrokortison). 2–4-mg/kg/Dosis alle 3–6 h i.m. oder i.v. Physiologische Dosis: 0,2-mg/kg/Dosis (3–5-mg/m2-Dosis) alle 8 h i.m. oder i.v.; p.o.-Stressdosis = 100–200 mg/m2/Tag in 3 ED oder als Dauerinf. oder 1 mg/kg alle 6 h i.m., i.v.; Beginn: z.B. 1 Tag vor OP, post-op über 1 Wo auf Erhaltung ausschleichen, sobald Patient stabil. Hydrokortison von Pharmacia/Upjohn bei i.v.-Anwendung (weniger Volumen, kein Alkohol, von Hoechst: 50% Alkohol) 4 Hydroflumethiazide
0,5(–2)-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12–48 h p.o. 4 Hydromedin
15
7 Ethacrynsäure
4 Hydromorphon
5–8 μg/kg/h i.v., 1,5-μg/kg/Dosis alle 3–4 h
447 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Hydrotalcit
20-mg/kg/Dosis alle 6 h p.o. 4 Hydroxocobalamin (Vitamin B12)
20-μg/kg/Dosis i.m. tägl. für 7 Tage, dann wöchentlich (Behandlung), alle 2–3 Monate (Prophylaxe). i.v.: gefährlich bei megaloblastärer Anämie. Homozystinurie, Methylmalonazidurie: 1 mg tägl. i.m. für 5– 7 Tage, je nach Ansprechen; Erhaltungsdosis 1 mg 1–2×/Wo 4 Hydroxyapatit
20–40-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o. vor den Mahlzeiten; Imp. 4 Hydroxychloroquin
10 mg/kg tägl. für 3 Tage p.o. Prophylaxe: 5 mg/kg (max. 300 mg) 1×/ Wo p.o. Rheumatoide Arthritis: 3–5 mg/kg/Tag in 1–2 ED, max. 7 mg/ kg/Tag, max. 400 mg/Tag 4 Hydroxyzin
0,5–2,0-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Hyoscin transdermal 1,5 mg
>10 J: 1 Patch alle 72 h 4 Ibandronat
Erw. (NICHT pro kg): Hyperlkalzämie: 2–4 mg i.v. über 2 h, 1×. Osteoporose: 2,5 mg tägl. p.o. oder 150 mg jeden Monat 4 Ibopamin
1,5–3 mg/kg alle 8 h p.o. 4 Ibritumomab
Erw. (NICHT/kg): Zunächst zur Dosimetrie (nach Rituximab): 5,5 mCi des In-111 markierten Ibritumomab über 10 min i.v. Danach Y-90 Ibritumomab je nach Dosimetrieergebnis und Thrombozahl 4 Ibuprofen
(2,5–)10-mg/kg/Dosis (max. 600 mg) alle 6–8 h p.o. oder rektal. CF: 20–30 mg/kg alle 12 h. Arthritis: 30–50 mg/kg/Tag in 4 ED. PDA verschließen bei Neugeborenen: 10 mg/kg i.v., dann 5 mg/kg nach 24 und 48 h i.v. über 15 min. Nicht mit Paracetamol kombinieren. pH 7,8–8,2 4 Ibutilid
0,017 mg/kg (max. 1 mg) i.v. über 10 min, nach 10 min evtl. 1× wdh. Long-QT! Imp. 4 Icatibant (C1-Esteraseinhibitormangel, Bradykinin-Rezeptorantagonist)
Erw. (NICHT/kg): 30 mg s.c. 4 Idarubicin
12 mg/m2 i.v. über 15 min tägl. für 3 Tage. NI 1: 75%, NI 2: 75%, NI 3: 75%, IHD: 75%, PD: 75%, CRRT: 75%
448
Kapitel 15 · Medikamente
4 Idebenon
Erw. (NICHT/kg): 30 mg alle 8 h p.o. 4 Idursulfase (Mukopolysaccharidase II)
0,5 mg/kg 1×/Wo über 1–3 h i.v. 4 Ifosfamid
Üblicherweise 1,2–2,0 g/m2 i.v. über 4 h tägl. für 5 Tage, oder 5–6 g/m2 (max. 10 g) i.v. über 24 h 1×. Alle 2–4 Wo wdh. NI 3: 75%, IHD: 1 g/m2, 6–8 h vor der Dialyse; PD: keine Daten, CRRT: 100% 4 Ilomedin
1 Amp = 0,5 ml = 50 μg Iloprost (Verdünnen mit 5 ml NaCl 0,9%, dann: 1 ml = 10 μg). Inhalativ: 0,1 μg/kg pro Inhal, 6×/Tag über Inhaliergerät NebuTec (53820 Eisenfeld). Kumulative Gesamtdosis: 1 μg/ kg/Tag; i.v.: 0,5–2 ng/kg/min 4 Iloperidon
Erw. (NICHT/kg): 1 mg alle12 h p.o., bis auf 6–12 mg alle 12 h erhöhen 4 Iloprost 7 Ilomedin
4 IL-11 7 Oprelvekin
4 Imatinib-Mesylat
Erw. (NICHT pro kg): 400 mg/Tag (chronische Phase CML), 600 mg/ Tag (Blastenkrise) oder 400-mg-Dosis alle 12 h (resistente Blastenkrise) p.o. 4 Imidapril
0,1 mg/kg/Tag (Erw. 5 mg) p.o., evtl. bis 0,2–0,3 mg/kg/Tag (Erw. 10– 40 mg) erhöhen 4 Imiglucerase
Zum Beispiel 60 E/kg alle 1–2 Wo über 2 h, alle 3–6 Mo reduzieren. Dosis extrem variabel (2,5 E alle 2 Tage bis 60 E/kg 1×/Wo! Max. 120 E/ kg) 4 Imipenem/Cilastatin
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15-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 6 h i.v. über 30 min. Schwere Infektion: 25-mg/kg/Dosis i.v. über 1 h (max. 1 g) alle 12 h (1. LW), alle 8 h (2–4 Wo), alle 6–8 h oder Dauerinf. (> 4 Wo). NI 1: 7–13-mg/kg/ Dosis alle 8 h, NI 2: 7,5–12,5-mg/kg/Dosis alle 12 h, NI 3: 7,5–12,5mg/kg/Dosis alle 24 h, IHD: 7,5–12,5-mg/kg/Dosis alle 24 h nach Dialyse, PD: 7,5–12,5-mg/kg/Dosis alle 24 h oder intraperitoneal: LD 500 mg/l, Erhalt 200 mg/l; CRRT: 7–13-mg/kg/Dosis alle 8 h. Peripher max. 7 mg/ml. SiC 1. pH 6,5–7,5
449 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Imipramin
Initial 1,5 mg/kg/Tag in 1–4 ED. Alle 3 Tage um 1 mg/kg/Tag steigern bis 3,5 mg/kg/Tag, selten (Vorsicht) bis 5 mg/kg/Tag. Enuresis: ab 6 J 25 mg abends; wenn kein Effekt, nach 1 Wo um 25 mg/kg steigern, max. 50 mg/kg/Tag (12 J). Long-QT! 4 Immunglobulin, CMV
100–200 mg/kg i.v. über 2 h. Transplantation: tägl. für die ersten 3 Tage, wöchentlich 6×, monatlich 6× 4 Immunglobulin, Diphterie
250 E i.m. 1× 4 Immunglobulin, Hepatitis B
400 E i.m. innerhalb 5 Tagen nach Stichverletzung, nach 30 Tagen wdh.; 100 E i.m. innerhalb 24 h nach Geburt bei jedem Neugeborenem einer HbSAg-positiven Mutter
4 Immunglobulin, Lymphozyten (Anti-Thymozyten-Globulin, vom Pferd)
10 mg/kg in NaCl 0,9% über 4 h tägl. für 3–5 Tage i.v. 4 Immunglobulin
Hypogammaglobulinämie: 4–16 ml/kg der 5%igen Lsg. (400–800 mg/ kg) i.v. über 4 h, dann 4–8 ml/kg (200–400 mg/kg) monatlich; oder 0,6 ml/kg der 16%-Lsg. (z.B. Beriglobin) (100 mg/kg) alle 2–4 Wo i.m. Kawasaki-Syndrom, ITP, Myasthenia gravis, Still-Syndrom: 35 ml/kg der 6%-Lsg. (2 g/kg) i.v. über 10 h 1×; dann, wenn nötig, 15 ml/kg (900 mg/kg) i.v. über 4 h jeden Monat. Guillain-Barré-Syndrom: 0,4 g/ kg/Tag für 5 Tage oder 1 g/kg/Tag für 2 Tage. Prävention Hepatitis A: 0,1 ml/kg (16 mg/kg) i.m. Prävention Masern: 0,2 ml/kg (32 mg/kg) i.m. (bei Immundefekt/-suppression am nächsten Tag wdh.). ITP: 800 mg/kg 1×, evtl. wdh. an Tag 2; wenn Thrombozyten 28 Tage alt: 16-mg/kg/Dosis (max. 800 mg) (oder 500 mg/m2) alle 8 h p.o.; 4–17 J: 500 mg/m2KOF alle 8 h, max. 800 mg alle 8 h 4 Indocyanin-Grün
0,1 mg/kg (max. 5 mg) i.v. Pulsion-Monitor (PICCO®): 0,1–0,25– 0,5 mg/kg. Leberfunktion: 0,25–0,5 mg/kg
4 Indomethacin
PDA: 0,1 mg/kg tägl. für 6 Tage p.o. oder i.v. in physiologischem NaCl über 1 h (0,13 mg/kg tägl., wenn >14 Tage) oder 0,2 mg/kg alle 12 h für 3 Dosen. Arthritis: 0,5–1-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 6–8 h p.o. oder rektal. pH 6,5–7,5 4 Indoramin
0,5–1,5-mg/kg/Dosis (max. 75 mg) alle 8–12 h p.o. 4 Infliximab
3 mg/kg bei Arthritis (mit Methotrexat). Bei Crohn: 5 mg/kg i.v. über 2 h, dann (bei Wirkung) nach 2 Wo, weitere 6 Wo, danach 5–10 mg/kg alle 8 Wo 4 Influenza-A- und B-Impfstoff (Influsplit)
Inaktiviert. 0,25 ml 1× (6 J) s.c., einmalig und 4 Wo später (2. Dosis) 4 Inosin-Pranobex
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Herpes: 20-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 6–8 h p.o. SSPE: 10–15-mg/kg/ Dosis alle 4 h p.o.; Imp.
451 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Inosiplex 7 Inosin pranobex. Imp.
4 Inositolnicotinat
20-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 6–8 h p.o. 4 Insulin
Altinsulin: 0,05–0,2 E/kg nach Bedarf oder 0,1 E/kg/h, später 1 E/10 g Glukose i.v. Besonders bei Neugeborenen/Kleinkindern und Dauerinf.: System mit 20 E Altinsulin in 50 ml Glukoselösung 5% durchspülen (5–30 min, um Plastikoberflächen zu »sättigen«), dann mit Insulinlösung für Pat. füllen, dann verwenden. Zur Behandlung der Hyperkaliämie: 0,1 E/kg Insulin und 2 ml/kg 50% Glukose i.v. Bei parent. Ern.: evtl. 5–25 E/250 g Glukose s.c. Insulin Lispro: Wirkungseintritt nach 10–15 min, Wirkungsmaximum 1 h, Wirkdauer 2–5 h Altinsulin: Wirkungseintritt 30–60 min, Wirkungsmaximum 4 h, Wirkdauer 6–8 h Isophan-Insulin: Wirkungseintritt 2–4 h, Wirkungsmaximum 4–12 h, Wirkdauer 18–24 h Zink- (Lente-)Insulin: Wirkungseintritt: 2–3 h, Wirkungsmaximum 7–15 h, Wirkdauer 24 h Zink-Insulin kristallin (Ultralente): Wirkungseintritt 4–6 h, Wirkungsmaximum 10–30 h, Wirkdauer 24–36 h Protamin-Zink-Insulin: Wirkungseintritt 4–8 h, Wirkungsmaximum: 15–20 h, Wirkungdauer 24–36 h NI 2: 75% ND, NI 3: 50% ND. pH 7,1–7,3 4 Insulin (Exubera, Inhalierbares Pulver, derzeit nicht erhältlich)
Initial 30–39 kg: 1 mg, 40–59 kg: 2 mg, 60–79 kg: 3 mg, 80–99 kg: 4 mg, 10 min vor der Mahlzeit 4 Interferon Alpha-2a, rekombinant
1.700.000 E/m2 (max. 3 Mio. E) s.c. oder i.m. tägl. für 16–24 Wo, dann 3×/Wo, z.B. auch bei pulmonaler Hämangiomatose als Versuch. Hep. B, C: 3–6 Mio. E/m2 3×/Wo s.c. oder i.m., für 4–6 Mo; bei Hep. B manchmal höhere Dosen erforderlich 4 Interferon Alpha-2b, rekombinant
(Hämangiom, Leukämie): 2 Mio. E/m2 s.c. 3×/Wo. Kondylomata: 1 Mio. E in jede Läsion (max. 5) 3×/Wo für 5 Wo. Hepatitis B: 200.000 E/kg (Erw. 10 Mio E) 3×/Wo s.c., i.m. für 4 Mo. Hepatitis C: 60.000 E/kg (Erw. 3 Mio. E) 3×/Wo s.c. oder i.m. plus Ribavirin 1.000 mg (1.200 mg bei >75 kg) 1×/Tag p.o., für 24–48 Wo
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Interferon Alpha-n3
Erw.: 250.000 E in die Warzenbasis injizieren (max. 10 Dosen pro Sitzung) 2×/Wo für max. 8 Wo. Imp. 4 Interferon Alfacon-1
Erw. (NICHT pro kg): Hepatitis C: meist 9 μg (bei NW 7,5 μg) 3×/Wo s.c. für 24 Wo. Bei Relaps: 15 μg 3×/Wo s.c. für 6 Mo. Nur in Studien verfügbar 4 Interferon Beta-1a
Multiple Sklerose, bei Erw.: 30 μg i.m. 1×/Wo 4 Interferon Beta-1b
Multiple Sklerose, bei Erw.: 0,25 mg (8.000.000 E) s.c. jeden 2. Tag 4 Interferon Gamma-1b
1,5-μg/kg/Dosis (≤0,5 m2KOF) oder 50 μg/m2 (>0,5 m2KOF) 3×/Wo s.c. 4 Interleukin-2
Tumoren: i.v.-Dauerinf., weniger toxisch als Bolus: 3–5 Mio. E/m2/Tag für 5 Tage, 1–2× wdh., wenn vertragen (5 Tage zwischen Zyklen) 4 Iobenguan (Jod 123)
5,8 mCi per m2 i.v. über 2 min 4 Ipratropium
Inhalationslsg. (250 μg/ml): 0,25–1,0 ml verdünnt auf 4 ml alle 4–6 h. Schwerer Asthmaanfall: evtl. 250 μg alle 20 min für 3 Dosen. Aerosol 20-μg-Sprühstoß: 2–4 Sprühstöße alle 6–8 h; 0,01-mg/kg/Dosis i.v. (Indikation: Hypersekretion, Itrop®) 4 Irbesartan
3 mg/kg (Erw. 150 mg) tägl. p.o., erhöhen auf 6 mg/kg (Erw. 300 mg) tägl., falls erforderlich 4 Irinotecan
350 mg/m2 i.v. über 90 min alle 3 Wo; falls Toxizität, vermindern auf 250–300 mg/m2 alle 3 Wo 4 Isocarboxazid
Erw. (NICHT/kg): 10 mg alle 12 h p.o., über 1 Wo auf 20 mg alle 12 h erhöhen; dann ggf. über 2 Wo bis max. 30 mg alle 12 h erhöhen 4 Isoetharin
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Inhaltionslösung (1%): 0,5 ml verdünnt auf 4 ml alle 3–6 h (mild); 1,0 ml verdünnt auf 4 ml alle 1–2 h (mittel); unverdünnt dauerinhalieren (schwer, auf der Intensivstation). Aerosol 340-μg-Sprühstoß: 1– 2 Sprühstöße alle 4–6 h. Imp. 4 Isoket 7 Isosorbiddinitrat
453 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Isomethepten
2,5 mg/kg (max. 130 mg) 1×, dann 1,5 mg/kg (max. 65 mg) stündlich bis max. 7 mg/kg (max. 325 mg) innerhalb 12 h p.o. Imp. 4 Isoniazid
10 mg/kg (max. 300 mg) tägl. p.o., i.m. oder i.v. Tuberkulöse Meningitis: 15–20 mg/kg (max. 500 mg) tägl. NI 3: 50% ND. pH 6,2–7,4 4 Isoprenalin
(Isuprel®, Sanofi, Brüssel) 0,1–2,0 μg/kg/min; 33 kg: 0,1 μg/kg/min durch 1/5.000- (0,2-mg/ml-)Lsg. = 0,03×kg = ml/h. Imp. Long-QT!
4 Isosorbiddinitrat
(z.B. Isoket) sublingual: 0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 2 h oder nach Bedarf. p.o.: 0,5–1,0-mg/kg/Dosis (max. 40 mg) alle 6 h oder nach Bedarf. Retardtabletten: Erw. 1–2 Tbl. (NICHT pro kg) tägl.; i. v.-Inf. (Isoket pro Inf.): 0,6–2 μg/kg/min 4 Isotretinoin
Erw.: 0,5–1,0 mg/kg tägl. p.o. für 2–4 Wo, wenn möglich, bis 0,1– 0,2 mg/kg tägl. reduzieren, für 15–20 Wo. Gel 0,05%: über Nacht sparsam anwenden 4 Isoxsuprin
0,2–0,5-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 6–12 h p.o.; Imp. 4 Isradipin
0,05-mg/kg/Dosis alle 12 h p.o., kann nach 2–4 Wo allmählich bis 0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 12 h erhöht werden. LongQT! 4 Itraconazol
2–4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 12–24 h p.o. nach Nahrung. NI meist ND erlaubt 4 Ivabradine
0,1 mg/kg (Erw. 5 mg) alle 12 h p.o., Dosisbereich: 0,05–0,15 mg/kg (Erw. 2,5–7,5 mg) alle 12 h 4 Ivermectin
0,2–0,4 mg/kg/d in 1 ED p.o. p.o.; bei Kopfläusen nach 7–10 Tagen wiederholen. Bei 15–24 kg: 3 mg, 25–25 kg: 6 mg, 36–50 kg: 9 mg, 50–65 kg: 12 mg 4 Josamycin
10–25-mg/kg/Dosis (max. 750 mg) alle 8–12 h p.o. 4 Kalium (Kaliumchlorid)
Max. i.v. 0,4(–1) mmol/kg/h (max. 40 mmol/h). Max. p.o.: 1-mmol/kg/ Dosis (5 J). Bedarf 2–4 mmol/kg/Tag. 1 g
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Kapitel 15 · Medikamente
KCl = 13,3 mmol K+, 7,5% KCl = 1 mmol/ml. Periphere Inf. schmerzhaft/unmöglich ab 40(–80) mmol/l, d.h. 1: 12,5–1:25 verd. mit Aqua. ZVK max. 100(–300) mmol/l = (1:3–)1:10 verd. mit Aqua. pH 4,5–7,5 4 Kaliumcanrenoat 7 Aldactone
4 Kanamycin
Täglich Einmaldosis i.v. oder i.m.: 7,5 mg/kg (10 J, max. 1,5 g). Tal-Sp. 2 J: 1-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 12 h p.o. mit Nahrung. Erw.: 1–2-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 12 h p.o. mit Nahrung 4 Kohle
Wenn Darmgeräusche vorhanden: Ultracarbon 0,25-g/kg/Dosis stündlich über Magensonde 4 Laxativ
Sorbitol 1 g/kg (1,4 ml/kg 70%ig) 1× per Sonde, evtl. 1× wdh., nicht bei Fruktoseintoleranz. Kind >1 J: evtl. Natriumsulfat 0,5 g/kg 4 Labetalol
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1–2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12 h p.o., kann wöchentlich bis max. 10-mg/kg/Dosis (max. 600 mg) alle 6 h erhöht werden. Hypertensive Krise: 0,1 mg/kg i.v., alle 10 min wdh., bis max. 1–2 mg/kg. Gesamtdosis i.v. 0,4–1(–3) mg/kg/h. i.v.-Wirkdauer 3–6 h. Imp.
455 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Lacidipin
0,04–0,12 mg/kg (max. 6 mg) tägl. p.o. mit Nahrung. Imp. 4 Lacosamide
1 mg/kg (Erw. 50 mg) alle 12 h, ggf. in Wochenschritten bis auf 2– 4 mg/kg (Erw. 100–200 mg) alle 12 h i.v. über 1 h oder p.o. steigerbar 4 Lactulose
66% (Bifiteral). Laxativ: 5–10 ml (0,3–0,5-ml/kg/Dosis) alle 12–24 h p.o. Leberkoma: 0,3–0,4-ml/kg/Dosis auf 10 ml NaCl 0,9% wiederholt rektal, bis Darm entleert, dann alle 6–8 h; oder 0,8-ml/kg/Dosis p.o. jede Stunde, bis Darm entleert, dann alle 6 h 4 Lamivudin
Neugeborene 3 Monate: 4 mg/ kg alle 12 h p.o., Erw. 50 kg: 150 mg alle 12 h oder 300 mg tägl. p.o.. Hepatitis B: 3–4 mg/kg (max. 100 mg) tägl. p.o.. NI 1: 4-mg/kg/Dosis alle 24 h, NI 2: 2-mg/kg/ Dosis alle 24 h, NI 3: 1-mg/kg/Dosis alle 24 h, IHD: 1-mg/kg/Dosis alle 24 h, PD: 1-mg/kg/Dosis alle 24 h, CRRT: 4-mg/kg/Dosis alle 24 h 4 Lamotrigin
0,5 mg/kg p.o. tägl. für 2 Wo, dann 1 mg/kg tägl. 2 Wo, dann 1–6-mg/ kg/Dosis (max. 200 mg) alle 12 h (Dosis verdoppeln, wenn gleichzeitig Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin oder Primidon; Dosis halbieren, wenn gleichzeitig Valproat). NI 1: 100%, NI 2: 100%, NI 3: 50%, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: keine Angaben. Sp. 0,5–5,5 μg/ml 4 Lanreotid (lang wirksames Octreotid)
Erw. (NICHT/kg): 60 mg Lanreotid alle 28 Tage. Nach 3 Monaten ggf. bis 120 mg Lanreotid alle 28 Tage erhöhen 4 Lansoprazol
0,3–0,6 mg/kg (Erw. 15–36 mg) tägl. p.o. 4 Lapatinib
Erw. (NICHT/kg): p.o. 1.250 mg/d in 1 ED in Kombination mit Capecitabin, 1.500 mg/d in 1 ED in Kombination mit einem AromataseInhibitor 4 Laronidase (Mukopolysaccharidosen)
0,58 mg/kg i.v. 1×/Wo 4 Laropiprant + Nicotinsäure
Erw. (NICHT/kg): 20 mg/1 g-Tbl.: 1 Tbl./Tag p.o., bis auf 2 Tbl./Tag nach 4 Wo erhöhbar 4 Lasix 7 Furosemid
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Lecithin 7 Phosphatidylcholin
4 Leflunomide (Arthritis)
Erw. (NICHT/kg): 100 mg 1×/Tag für 3 Dosen, dann 10–20 mg 1×/Tag p.o. 4 Lenalidomide (myelodysplast. Syndrom)
Erw. (Nicht/kg): 25 mg 1×/Tag p.o. 4 Lenograstim (rHuG-CSF)
150 μg/m2 tägl. s.c. oder i.v. über 30 min; Leukozyten bei 5.000–10.000/ mm3 halten. pH 6,5 4 Lepirudin
(Refludan) 0,2-mg/kg-Bolus, dann 0,1 mg/kg/h, steigern bis 0,7 mg/ kg/h bis PTT 45–80 sec, je nach Indikation 4 Lercanidipin
0,2 mg/kg (Erw. 10 mg) 1×/Tag p.o., bis auf 0,4 mg/kg (Erw. 20 mg)/ Tag steigerbar 4 Leuprorelin (GnRH oder LHRH)
Erw.: 7,5 mg (NICHT pro kg) Depot monatlich i.m. 4 Levamisol
Anthelmintikum: 3 mg/kg (max. 150 mg) p.o. 1× (Ascaris), bei Hakenwürmern nach in 1 Wo wdh. Kolon-, Adenokarzinom (mit 5-Fluorouracil 450 mg/m2 i.v. wöchentlich): 1 mg/kg (max. 50 mg) alle 8 h p.o. für 3 Tage alle 2 Wo 4 Levetiracetam
>4 J: 10 mg/kg (Erw. 500 mg) 12 h p.o., erhöhen alle 2–4 Wo zu max. 30 mg/kg (Erw. 1.500 mg) 12 h; falls erforderlich, parenteral: 20 mg/kg i.v. (in 20–100 ml verdünnen, über 10 min als Kurzinfusion). NI 1: 50%, NI 2: 50%, NI 3: 50%, IHD: 50% alle 24 h, Extradosis nach der Dialyse; PD: 50%, CRRT: 50% 4 Levodopa + Benserazid
(4:1; 100 mg L. + 25 mg B. oder 50 mg L. und 12,5 mg B.) Erw. (NICHT pro kg) unretardiert: initial 100 mg Levodopa/Tag in 2–4 ED, dann jeden 3.–7. Tag steigern um 50–100 mg Levodopa, max. 800 mg Levodopa/Tag 4 Levodopa + Carbidopa
15
(4:1; 100 mg L. + 25 mg C. oder 200 mg L. und 50 mg C.) Erw. (NICHT pro kg) unretardiert: initial 50–150 mg Levodopa/Tag in 2–4 ED, dann jeden 3.–7. Tag steigern um 50–100 mg Levodopa, max. 700 mg Levodopa/Tag
457 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Levofloxacin
5–10 mg/kg/Tag (Erw. 250–500 mg) alle 24 h p.o. oder i.v. über 1 h. NI 1: 100%, NI 2: 5–10-mg/kg/Dosis alle 24 h, NI 3: 5–10-mg/kg/Dosis alle 48 h, IHD: 5–10-mg/kg/Dosis alle 48 h, PD: 5–10-mg/kg/Dosis alle 48 h, CRRT: 10-mg/kg/Dosis alle 24 h. Long-QT! 4 Levomepromazin
(Neurocil) 0,25–1 mg/kg alle 6–8 h p.o., i.v., i.m. pH 4,2–4,6 4 Levopromazin 7 Levomepromazin
4 Levorphanol
0,03–0,1-mg/kg/Dosis alle 12–24 h p.o. oder s.c.; Imp. 4 Levosimendan
Initial 12–24 μg/kg über 10 min, anschließend 0,1 μg/kg/min. Je nach Hämodynamik nach 30–60 min weiter mit 0,05–0,2 μg/kg/min. Therapiedauer 24 h i.v. via ZVK oder peripher i.v.; nur mit Furosemid kompatibel; Imp. 4 Lidocain
i.v.: 1 mg/kg 1× (0,1 ml/kg der 1%igen Lsg.) über 2 min, dann 15– 50 μg/kg/min. Intratracheal: 1 mg/kg, evtl. wdh. 2× in je 10 min Abstand. Nervenblockade: ohne Adrenalin max. 4 mg/kg (0,4 ml/kg von 1%), mit Adrenalin 7 mg/kg (0,7 ml/kg von 1%). Topisch: max. 3– 4 mg/kg (Xylocain Pumpspray: etwa 10-mg-Sprühstoß). SiC 0,2 4 Lidocain
2,5% + Prilocain 2,5% (EMLA-Creme) 25 mg pro Fertigpflaster, 1,5 g/10 cm2: Okklusionsverband für 1–3 h 4 Lincomycin
10-mg/kg/Dosis (max. 600 mg) alle 8 h p.o., i.m. oder i.v. über 1 h. Schwere Infektion: bis zu 20-mg/kg/Dosis (max. 1,2 g) i.v. über 2 h alle 6h 4 Lindan, Creme oder Lotion 0,3%
Scabies: nur vom Hals abwärts anwenden. Säuglinge, Kleinkinder bis 3 J: siehe Anwendungsbeschränkungen im Waschzettel: 1. Tag: untere Körperhälfte, nach 3 h abwaschen; 2. Tag: obere Hälfte, wie oben. 3. Tag wie Tag 1; 4. Tag wie Tag 2. Kinder 3–10 J: 1. Tag ganzen Körper ab Hals einreiben, nach 3 h abwaschen; Tag 2 wie Tag 1. Jugendliche >10 J: 3 Abende ganzen Körper, jeweils am Morgen abwaschen. Läuse: Gel nach Kopfwaschen ins feuchte Haar, 3 Tage belassen, abwaschen 4 Linezolid
10 mg/kg alle 8–12 h (Kind), 2 mmol/l toxisch) 4 Lofexidin
2–8-μg/kg/Dosis (Erw. 100–400 μg) alle 6–12 h p.o.; Imp. 4 Lomefloxacin
8 mg/kg (max. 400 mg) tägl. p.o.; Imp. 4 Lomustin (CCNU)
100–130 mg/m2 p.o. alle 6 Wo 4 Loperamid
0,05–0,1-mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 8–12 h p.o. 4 Lopinavir 133,3 mg + Ritonavir 33,3 mg
>2 J: 230/57,5 mg/m2 (max. 400/100 mg) alle 12 h p.o.; mit Nevirapin oder Efavirenz 300/75 mg/m2 (max. 533/133 mg) alle 12 h 4 Loprazolam
Erw. (NICHT/kg): 1 mg (max. 2 mg) vor dem Schlafen, p.o. 4 Loratadin
0,2 mg/kg (max. 10 mg) tägl. p.o.
15
4 Lorazepam
Akut: 0,05–0,2 mg/kg (max. 10 mg) i.v. über 2 min. Dauertherapie: 0,02–0,06-mg/kg/Dosis (max. 3 mg) alle 8–24 h p.o. Buccal: (Tavor
459 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
expidet) 1 mg (Erw. 2,5 mg). Sublingual: 0,1 mg/kg der i.v.-Lsg. zur Terapie des Krampfanfalls noch nicht offiziell zugelassen. pH 6,8–8,4 4 Losartan
0,5–2 mg/kg (Erw. 25–100 mg) tägl. p.o. 4 Lovastatin
0,4–0,8-mg/kg/Dosis (max. 40 mg) alle 12–24 h p.o. 4 Loxapin
0,2–1-mg/kg/Dosis (max. 60 mg) alle 6–12 h p.o. oder i.m.; Imp. 4 Lubiproston (Obstipation)
Erw. (NICHT/kg): 8–24 mcg alle 12 h p.o. mit Nahrung 4 Lypressin (8-L-Lysinvasopressin)
1 Sprühstoß (5 E) in 1 Nasenloch alle 68 h, kann bis 1 Sprühstoß in beide Nasenlöcher alle 6–8 h gesteigert werden 4 Lysurid
Migräne: 0,5-μg/kg/Dosis (max. 25 μg) alle 8 h p.o. Parkinsonsyndrom: Erw. (NICHT pro kg): 0,2 mg tägl., um 0,2 mg tägl. jede Woche erhöhen bis max. 1,6-mg-Dosis alle 8 h p.o. 4 Macrogol 3.350, 105 g/l
2–11 J: 6,563 g in 60 ml Wasser, >11 J: 13,125 g in 125 ml Wasser: 1 Säckchen tägl. p.o., falls erforderlich, auf 2–3×/Tag erhöhen. Fäkalimpaktion: >2 J: ein 13,125-g-Säckchen in 125 ml Wasser per 5 kg (Erw. 8 Säckchen) über 3 Mo: 20-mg/kg/Dosis i.v. über 5–30 min alle 8 h. Schwere Infektion, Meningitis: 40-mg/kg/Dosis i.v. über 5–30 min alle 8 h. NI 1: 20–40mg/kg/Dosis alle 12 h, NI 2: 10–20-mg/kg/Dosis alle 12 h, NI 3: 10– 20-mg/kg/Dosis alle 24 h, IHD: 10–20-mg/kg/Dosis alle 24 h (nach Dialyse), PD: 10–20-mg/kg/Dosis alle 24 h, CRRT: 20–40-mg/kg/Dosis alle 12 h. Meronem pH 7,3–8,3. Peripher max. 50 mg/ml 4 Mesalazin
10–15-mg/kg/Dosis (max. 0,8 g) alle 8 h p.o. Suppositorium: 5–10 mg/ kg (max. 500 mg) alle 8 h. Einlauf: 20 mg/kg (max. 1 g) abends
462
Kapitel 15 · Medikamente
4 Mesna
20(–40)% der Cyclophosphamid- oder Ifosfamiddosis i.v. über 30 min zur Stunde 0, 4 und 8. Inhaliergerät: 0,6–1,2-g-Dosis (NICHT pro kg) alle 4–6 h 4 Mesoridazin
0,25–3-mg/kg/Dosis (max. 150 mg) alle 8 h p.o., 0,5-mg/kg/Dosis (max. 75 mg) alle 8 h i.m. Long-QT! 4 Mesterolon
0,5-mg/kg/Dosis (max. 25 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Metadoxin
Erw.: 300 mg i.v.; Imp. 4 Metamizol
10 mg/kg p.o., i.v. alle 4–6 h. SiC 0,4. pH 6,5–8 4 Metaraminol
i.v.: 0,01 mg/kg 1× (wdh. nach Bedarf), dann 0,1–1,0 μg/kg/min, Dosis nach RR titrieren. s.c.: 0,1 mg/kg. Imp. (bei Mittelmeerfieberdiagnostik obsolet) 4 Metformin
Erw.: initial 500 mg (NICHT pro kg) alle 8–24 h p.o., max. 1 g pro Dosis alle 8 h 4 Methadon
Üblicherweise 0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 6–12 h p.o., s.c. oder i.m.; NI 1: alle 6–8 h, NI 2: alle 8–12 h, NI 3: alle 12–24 h, IHD: alle 12–24 h, PD: alle 12–24 h, CRRT alle 8–12 h, nach 4–5 Dosen Intervall auf 8–24 h ausweiten 4 Methdilazin
0,1–0,3-mg/kg/Dosis (max. 16 mg) alle 12–24 h p.o., Imp. 4 Methionin
50-mg/kg/Dosis (max. 2,5 g) p.o. alle 4 h für 4 Dosen 4 Methocarbamol
p.o.: (15–)30-mg/kg/Dosis (max. 1,5 g) alle 6 h für 3 Tage, dann 15–20mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 6–8 h i.v. über 5–10 min oder i.m.: 15-mg/ kg/Dosis (max. 750 mg) alle 6 h (Tetanus) 4 Methohexital
1–2-mg/kg/Dosis (max. 120 mg) langsam i.v., rektal 25 mg/kg 4 Methoin
15
1 mg/kg tägl. p.o., kann um 1 mg/kg pro Woche bis max. 10 mg/kg (max. 600 mg) tägl. erhöht werden; Imp.
463 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Methotrexat
Leukämie: üblicherweise 3,3 mg/m2 i.v. tägl. für 4–6 Wo; dann 2,5 mg/ kg i.v. alle 2 Wo, oder 30 mg/m2 p.o. oder i.m. 2×/Wo; höhere Dosis mit Leukovorin-Rescue. Intrathekal: 12 mg/m2 wöchentlich für 2 Wo, dann monatlich. Erw. mit Psoriasis: 0,2–0,5 mg/kg wöchentlich p.o., i. v. oder i.m. bis Wirkung, dann reduzieren. Arthritis: 5–20 mg/m2 1×/ Wo p.o., s.c., i.v., i.m. NI 1: 50%, NI 2: 50%, NI 3: 30%, IHD und PD: 30%, CRRT: 50% (Serumspiegel!), Reduktion bei CreaCl 60–80: 25%, CreaCl 51–60: 33% 4 Methotrimeprazin 7 Levopromazin
4 Methoxamin
0,1–0,4 mg/kg (max. 20 mg) i.m. oder 0,1–0,2 mg/kg (max. 10 mg) i.v. über 5–10 min (mindestens 15 min Abstand zwischen Dosen); Imp. 4 Methylzellulose
Obstipation: 30–60-mg/kg/Dosis (max. 3 g) mit mindestens 300 ml Flüssigkeit alle 12 h p.o. 4 Methylcystein
4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 6–12 h p.o.; Imp. 4 Methyldopa
3-mg/kg/Dosis alle 8 h p.o., kann bis max. 15-mg/kg/Dosis (max. 750 mg) gesteigert werden 4 Methylenblau
Methämoglobin 60%: Austauschtransfusion, 1–2(–4)-mg/kg/Dosis i.v. über 5 min, p.o. Angeborener NADH-Reduktasemangel: 1,5–5 mg/kg/Tag p.o. und 5–8 mg/kg/24 h Vitamin C. Septischer Schock: 2 mg/kg über 15 min i.v., dann 0,25–25 mg/kg/h 4 Methylergometrin
Erw.: 200 μg (NICHT pro kg) i.m., i.v. über 5 min, oder p.o.; darf nach 2 h wiederholt werden, dann alle 4–6 h 4 Methylnatrexon
0,15 mg/kg (Erw. 12 mg) jeden 2. Tag s.c., 8 mg (38–61 kg), 12 mg (>62 kg) jeden 2. Tag s.c. 4 Methylphenidat
Hyperaktivität: 0,25 mg/kg tägl. p.o., kann bis max. 2 mg/kg tägl. gesteigert werden. Narkolepsie: 0,1–0,4 mg/kg pro Dosis (max. 20 mg) alle 8 h p.o.
464
Kapitel 15 · Medikamente
4 Methylprednisolon
Asthma: 0,5–2-mg/kg/Dosis alle 6 h p.o., i.v. oder i.m. an Tag 1, alle 12 h an Tag 2, dann 1 mg/kg tägl., reduzieren, bis minimale effektive Dosis. Schwerer Krupp: 4 mg/kg i.v. 1×, dann 1-mg/kg/Dosis alle 12 h. Schwere Sepsis vor Antibiotika (bzw. innerhalb von 4 h): 30 mg/kg i.v. 1×. Rückenmarkstrauma (innerhalb 8 h): 30 mg/kg 1×, dann 5 mg/kg/ h für 2 Tage. ITP: 30 mg/kg/Tag für 3 Tage. Methylprednison: 1 mg = Hydrokortison 5 mg (Glukokortikoidwirkung) bzw. 0,5 mg Mineralokortikoid. NI: ND. pH 7–8 4 Methyltestosteron
2,5–12,5 mg/Tag (NICHT pro kg) buccal 4 Methysergid
0,02-mg/kg/Dosis (max. 1 mg) alle 12 h p.o., steigern bis max. 0,04mg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 8 h p.o. für 3–6 Mo 4 Metoclopramid
0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 15 mg) alle 6 h i.v., i.m. oder p.o. 0,2–0,4mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 8 h rektal. Duodenalsondenlegung 0,1–0,5 mg/kg (max. 5 mg) i.v. NI 1: 75%, NI 2: 50% ND, NI 3: 25%, IHD: 25%, PD: 25%, CRRT: 75%. pH 4,5–6,5 4 Metocurin-Jodid
Intensivstation: 0,4 mg/kg i.v. nach Bedarf. OP: 0,1–0,4 mg/kg 1×, dann 0,01–0,02-mg/kg/Dosis. Imp. 4 Metolazon
0,1–0,2 mg/kg (max. 10 mg) tägl. p.o. Bis zu 0,5 mg/kg (max. 30 mg) tägl. kurzzeitig. Kombination mit Schleifendiuretika! 4 Metoprolol
i.v.: 0,1 mg/kg (max. 5 mg) über 5 min, wdh. alle 5 min bis max. 3 Dosen, dann 1–5 μg/kg/min. p.o.: 1–2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–12 h. NI: ND 4 Metronidazol
15 mg/kg 1×, dann 7,5-mg/kg/Dosis (max. 800 mg) alle 12 h (Neugeborene; erste Erhaltungdosis 48 h nach Aufsättigungsdosis bei Frühgeborenen, nach 24 h bei reifen Neugeborenen), alle 8 h (>4 Wo) i.v. über 60 min, rektal oder p.o. Spiegel 60–300 μmol/ml (×0,17 = μg/ml). Schwere Infektion (Anaerobier): alle 6 h (>1 J). NI 3: 4-mg/kg/Dosis alle 6 h, IHD: 4-mg/kg/Dosis alle 6 h, PD: 4-mg/kg/Dosis alle 6 h, CRRT: 100%, schwere LI: reduzieren, max. 25 mg/min i.v. SiC 0,8. pH 4–7
15
4 Metyrapone
Diagnostisch: 15-mg/kg/Dosis (Minimum 250 mg) alle 4 h × 6 Dosen, p.o. Cushing: 1–20-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 4 h. Imp.
465 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Mexiletin
i.v.-Inf.: 2–5 mg/kg (max. 250 mg) über 15 min, dann 5–20 μg/kg/ min (max. 250 mg/h). p.o.: 8 mg/kg (max. 400 mg) 1×, dann 4–8-mg/ kg/Dosis (max. 400 mg) alle 8 h, Beginn 2 h nach Aufsättigungsdosis 4 Mezlocillin
75-mg/kg/Dosis alle 12 h (Frühgeborene und Neugeborene 3 kg bis 14 J) i.m. oder i.v. über 5 min. Schwere Infektion: 60-mg/kg/Dosis (max. 3 g) alle 4 h. Peritonealdialyse: 100– 200 mg/l Dialyselösung. Clearance bei Peritonealdialyse 15%/Tag, SiC 0,8. pH 4,5–8 4 Mianserin
1 mg/kg/ED (Erw. 10–40 mg) alle 8 h p.o. 4 Micafungin
Säuglinge: 10 mg/kg, Kinder: 8 mg/kg, (Erw. 150 mg) 1×/Tag. i.v. über 1 h; max. Therapie: invasive Candidose: 2 mg/kg/d in 1 ED (Erw. 100 mg), ösophageale Candidose: 3 mg/kg/d in 1 ED (Erw. 150 mg), bei Bedarf auf 4 mg/kg/d erhöhen. Teilweise deutlich höhere Dosierungen in Studien (8–15 mg/kg/d). Prophylaxe: 1 mg/kg (Erw. 50 mg) tägl. i.v. über 1 h 4 Miconazol
7,5–15-mg/kg/Dosis (max. 1,2 g) alle 8 h i.v. über 1 h 4 Midazolam
Sedierung: 0,1–0,2 mg/kg i.v. oder i.m.; bis zu 0,5 mg/kg bei Kindern. Effekt: nach 3–5 min. Evtl. Apnoe. Anästhesie: 0,5 mg/kg, dann 2 μg/ kg/min (3 mg/kg in 50 ml mit 2 ml/h) i.v.; Dauerinfusion bei Status epilepticus 0,1–0,4 mg/kg/h. Prämedikation: 13 mg/m2 oder 0,5 mg/kg p.o. (Effekt nach 10–15 min), 0,05–0,1 mg/kg i.m., 0,035 mg/kg (evtl. wdh. bis 0,2 mg/kg) i.v. Sedierung intranasal: 0,2–0,4 mg/kg in 0,1 ml/ kg NaCl; buccal, rektal: 0,5 mg/kg (Buccolam 5 kg: 2,5 mg, 10 kg: 5 mg, 20 kg: 7,5 mg, 30 kg: 10 mg). NI 1: 100%, NI 2: 75%, NI 3: 50% ND, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: 100% (nach Effekt titrieren), schwere LI: reduzieren. Dormicum pH 3–4,2 4 Mifamurtid
2 mg/m2 i.v. 2×/Wo für 12 Wo, dann wöchentlich für 24 Wo 4 Miglitol (Diabetes)
Erw. (NICHT/kg): 25 mg alle 8–24 h, dann über 3–6 Monate auf die Erhaltungsdosis = 50 mg (max. 100 mg) alle 8 h p.o. steigern. 50 mg alle 8 h, nach 4–12 Wochen evtl. auf 100 mg alle 8 h steigern
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Kapitel 15 · Medikamente
4 Miglustat (Morbus Gaucher Typ 1)
Initial 100 mg alle 8 h oder: ⅓ der vollen Dosis in der 1. Wo, ½ Dosis in der 1. Wo, dann je nach Verträglichkeit die volle Dosis: 110 mg/m2 (Erw. 200 mg) alle 8 h p.o.. Eine vorübergehende Dosisreduktion auf 100 mg 1- oder 2×/Tag kann bei einigen Patienten aufgrund von Durchfall erforderlich sein 4 Milnacipran
0,25 mg/kg (Erw. 12,5 mg) 1×/Tag p.o., dann über 7 Tage auf 1 mg/kg (Erw. 50 mg) alle 12 h steigern 4 Milrinon
50–75 μg/kg i.v. über 10 min, dann 0,375–0,25–0,75–1 μg/kg/min (max. 1,13 mg/kg/Tag). NI 1: 0,33–0,43 μg/kg/min, NI 2: 0,23–0,33 μg/ kg/min, NI 3: 0,2 μg/kg/min, IHD: 0,2 μg/kg/min, PD: 0,2 μg/kg/min, CRRT: 0,33–0,43 μg/kg/min 4 Minirin 7 Desmopressin
4 Minocyclin
>8 J: 4 mg/kg (max. 200 mg) 1×, dann 2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 12 h p.o. oder i.v. über 1 h 4 Minoxidil
0,1 mg/kg (max. 5 mg) tägl., bis max. 0,5-mg/kg/Dosis (max. 25 mg) alle 12–24 h p.o. steigern. Männl. Alopezie: 2%ige Lsg. 1 ml alle 12 h auf trockene Kopfhaut 4 Minprog 7 Alprostadil
4 Misoprostol (PGE1)
5-μg/kg/Dosis (max. 200 μg) alle 4–6 h p.o. 4 Mitomycin
2 mg/m2 i.v. tägl. für 10 Tage; wdh. nur, wenn Leukozyten >3.000/mm3 und Thrombozyten >75.000 4 Mitotan
Erw.: initial 2–3 g/d. Nach 2 Mo (kumulative Dosis 200 g) oder bei Toxizität kann die Dosis auf 1–2 g pro Tag reduziert werden. Kinder, Jugendliche: initial 1,5–3,5 g/m2/d, Reduktion nach 2–3 Mo je nach Mitotanspiegel im Plasma 4 Mitoxantron
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Mammakarzinom oder Lymphom: 10–14 mg/m2 i.v. über 10 min alle 3 Wo. Leukämie: 10–12 mg/m2 i.v. über 10 min tägl. für 3–5 Tage. MS: 12 mg/m2 i.v. alle 3 Mo
467 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
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4 Mivacurium
200–500 μg/kg 1×, dann 100-μg/kg/Dosis i.v.; Inf.: 5–15 μg/kg/min 4 Moclobemid
2–3-mg/kg/Dosis (max. 150 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Modafinil
2–4 mg/kg (Erw. 100–200 mg) alle 12 h p.o.. Erw. (NICHT pro kg): 200 mg morgens (obstr. Schlafapnoesyndrom) p.o. 4 Moexipril
0,15–0,2-mg/kg/Dosis (Erw. 7,5–10 mg) alle 8–24 h p.o. Long-QT! 4 Molgramostim
5–10 μg/kg tägl. s.c. oder i.v. über 6 h 4 Molindone
0,1–0,3-mg/kg/Dosis (max. 75 mg) alle 8 h p.o. 4 Mometason
Allergische Rhinitis: 50 mcg DA. Erw.: 2 Hübe/Nase/Tag. Asthma (Erw.): 200–400 μg/d in 1–2 ED 4 Montelukast
NICHT pro kg: 4 mg (2–5 J), 5 mg (6–14 J), 10 mg (>14 J) abends, p.o. 4 Moricizin
Initial 200 mg/m2/d in 3 ED, alle 2–3 Tage steigern um 100 mg/m2/d auf max. 600 mg/m2/d in 3 ED 4 Moroctogog alpha
Rekombinanter (rDNA) Faktor VIII, 7 Faktor VIII 4 Morphin
0,1–0,2-mg/kg/Dosis (2 Wo). NI 1: 100%, NI 2: Dosisanpassung nur bei NI + LI: 9–25-mg/kg/Dosis alle 6 h, NI 3: Dosisanpassung nur bei NI + LI: 7,5–15-mg/kg/Dosis alle 6 h, IHD: Dosisanpassung nur bei NI + LI: 7,5–15-mg/kg/Dosis alle 6 h, PD: Dosisanpassung nur bei NI + LI: 7,5–15-mg/kg/Dosis alle 6 h, CRRT: 100%. Nicht dialysierbar. Imp., in Deutschland nur veterinärmedizinische Präparate 4 Naftidrofuryl
2–4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 8 h (p.o.) oder alle 12 h (i.m., i.v. oder i.a. über 2 h) 4 Nalbuphin
0,2–0,5-mg/kg/Dosis (max. 20–30 mg) alle 3–6 h s.c., i.m. oder i.v. Anästhesie: 0,3–1,0 mg/kg i.v. über 15 min, dann 0,2–0,5 mg/kg alle 30 min
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4 Nalidixinsäure
15-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 6 h p.o., nach 2 Wo bis 7,5-mg/kg/Dosis alle 6 h reduzieren; Imp.
469 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Nalmefen
Opiatintoxikation: 0,007 mg/kg i.v. 1×, dann 0,0014 mg/kg nach 2– 5 min (nach 15 min, wenn s.c., i.m.), falls erforderlich. HWZ 10 h; Imp. 4 Naloxon
Opiatintoxikation (einschl. Neugeborene): 0,01 mg/kg (max. 2 mg) 1× i.v., i.m., s.c. oder intratracheal, dann 0,01 mg/kg/h i.v. Post-op: 0,002mg/kg/Dosis alle 2 min wdh., dann 0,01 mg/kg/h (0,2 μg/kg/min) i.v. NI: ND. pH 3–4 4 Naltrexon
0,5–1 mg/kg (Erw. 25–50 mg) tägl. p.o. 4 Nandrolon
Anämie: 1–4 mg/kg (max. 200 mg) wöchentlich i.m. Osteoporose (Erw.): 50 mg alle 3 Wo. i.m. 4 Naproxen
5–10-mg/kg/Dosis (max. 500 mg) alle 12–24 h p.o. 4 Naratriptan (Migräne)
0,05 mg/kg (Erw. 2,5 mg), nach 4 h bei Bedarf wiederholen. Angaben zu Dosis/kg waren nicht zu finden 4 Natalizumab (MS, Crohn)
Erw. (NICHT/kg): 300 mg über 1 h i.v., alle 4 Wo 4 Nateglinid
Erw. (NICHT/kg): 60–120 mg alle 8 h p.o. 4 Nebivolol
0,1 mg/kg (Erw. 5 mg) 1×/Tag p.o., kann bis max 1 mg/kg/Tag (Erw. 40 mg) gesteigert werden 4 Natrium
Defizit: um Serum-Na+ um 2 mmol/h zu erhöhen (Maximalgeschwindigkeit). Infusionsgeschwindigkeit [ml/h] = 8×Gewicht [kg]/% der NaCl-Inf.-Lsg. Infusionsdauer =(140 - Serum-Na+)/2. Tagesbedarf 26 mmol/kg. NaCl: Molekulargewicht = 58,45, 1 g NaCl = 17,1 mmol Na+, NaCl 20% = 3,4 mmol/ml 4 Natriumnitroprussid 7 Nitroprussid
4 Natriumaurothiomalat
0,25 mg/kg wöchentlich i.m., steigern auf 1 mg/kg (max. 50 mg) wöchentlich für 10 Wo, dann alle 2–6 Wo i.m., dann alle 1–4 Wo 4 Natriumbenzoat
250 mg/kg in 30 ml Glukose 10% über 1 h i.v., dann 250–500 mg/kg/ Tag Dauerinf. (s.o., in 10% Glukose lösen) i.v.
470
Kapitel 15 · Medikamente
4 Natriumcalciumedetat (EDTA)
30–40-mg/kg/Dosis alle 12 h i.m., i.v. über 1 h. oder als Dauerinf, für 5 Tage 4 Natriumfluorid
(NICHT pro kg) 4 J: 2,2 mg. Osteoporose, Morbus Paget, Knochenmetastasen: Erw. 20–40-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 8–12 h 4 Natriumsulfat
Bei Intoxikation als Glaubersalz: 0,5 g/kg p.o. 4 Natriumthiosulfat
2,5 ml/kg (max. 125 ml) 10%-Lsg. i.v. über 10 min 4 Nedocromil
Inhalation: 4-mg-Dosis (NICHT pro kg) alle 6–12 h 4 Nefopam
p.o.: 0,5–2-mg/kg/Dosis (max. 90 mg) alle 8 h i.m.: 0,4 mg/kg (max. 20 mg) 1×, darf nach 6 h wiederholt werden 4 Nelarabin
Kinder: 650 mg/m2 über 1 h i.v. 1×/Tag, täglich für 5 Tage, alle 21 Tage wiederholen Erw.: 1.500 mg/m2 über 2 h i.v. an den Tagen 1, 3 und 5; alle 21 Tage wiederholen 4 Nelfinavir
40 mg/kg/ED alle 12 h (Neugeborene), 25–35 mg/kg/ED alle 8 h (Kinder) 4 Neomycin
12,5–25-mg/kg/Dosis (max. 1 g) alle 6 h p.o. Blasenspülung: 40– 2.000 mg/l 4 Neostigmin
p.o.: 1-mg/kg/Dosis alle 8 h (max. 10 mg/Tag) i.v., i.m.: 0,01–0,05-mg/ kg/Dosis alle 3–4 h (max. 20 mg/Tag). Relaxanzienantagonisierung: 0,025–0,1-mg/kg/Dosis i.v.; Antagonisierung cholinerger NW: Atropin 25 μg/kg. Mögliche Verdünnung: Neostigmin (2,5 mg/ml) 0,5 ml + Atropin (0,6 mg/ml) 0,5 ml + physiologisches NaCl 0,5 ml, davon 0,1 ml/kg i.v. pH 5–6,5 4 Nesiritin
2 μg/kg i.v., dann 0,01 μg/kg/min (0,005–0,03 μg/kg/min); Imp. 4 Netilmicin
15
i.v. oder i.m.: Loading Dose 5 mg/kg, dann 3,5 mg/kg alle 24 h (12 J: 5-mg-Dosis alle 6–8 h 4 Oxycodon
0,1–0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 4–6 h p.o. NI 1: 75%, NI 2: 75%, NI 3: 50%, IHD: 50%, PD: 50%, CRRT: keine Angaben 4 Oxymetholon
1–2-mg/kg/Dosis alle 12–24 h p.o.; Imp.
476
Kapitel 15 · Medikamente
4 Oxymorphon
Üblicherweise 0,02–0,03-mg/kg/Dosis (max. 1,5 mg) alle 46 h i.m. oder s.c. Langsam i.v.: 0,01-mg/kg/Dosis (max. 0,5 mg) alle 4–6 h. Rektal: 0,1 mg/kg (max. 5 mg) alle 4–6 h; Imp. 4 Oxytetracyclin
>8 Jahre: 5–8 mg/kg alle 6 h p.o. 4 Oxytocin
Wehen: 1–4 mE/min (NICHT pro kg) i.v., kann bis 20 mE/min gesteigert werden. Laktation: 1 Sprühstoß (4 E) 5 min vor dem Stillen in jedes Nasenloch 4 Paclitaxel
100–250 mg/m2 i.v. über 24 h alle 3 Wo, insgesamt 3–6 Dosen 4 Palifermin
60 μg/kg i.v. tägl. für 3 Tage vor Chemo und für 3 Tage danach 4 Palivizumab
15 mg/kg i.m. 1×/Monat. pH 6,0 4 Paliperidon (3 mg, 6 mg, 9 mg retard)
Erw. (NICHT/kg): meist 6 mg 1×/Tag p.o., kann alle 5–7 Tage um 3 mg gesteigert werden; 234 mg i.m., 156 mg nach 1 Wo, dann 117 mg 1×/ Mo. In Dt. nur p.o. im Handel 4 Palonosetron
Erw.: 0,25 mg i.v. 30 min vor Chemo 4 Pamidronsäure
Osteogenesis imperfecta, Osteoporose: 3–7 mg/kg tägl. p.o., 1,0 mg/kg (Erw. 15–90 mg) i.v. über 4 h tägl., 3× alle 4 Mo oder 1× alle 3–4 Wo. Hyperkalzämie: 0,5–1 mg/kg/ED, frühestens nach 7 Tagen wdh. 4 Pancuronium
Intensivstation: 0,1–0,15 mg/kg i.v. nach Bedarf. OP: 0,1 mg/kg i.v., dann 0,02 mg/kg nach Bedarf. Inf.: 0,25–0,75 μg/kg/min. Neugeborene 75 kg) tägl. p.o., für 48 Wo 4 Peginterferon alpha-2b
0,5–1,0 μg/kg wöchentlich für 6–12 Mo s.c.; Erw. 1,5 μg/kg wöchentlich
478
Kapitel 15 · Medikamente
4 Pegvisomant
Erw.: 40 mg s.c. einmalig, dann 10 mg tägl., alle 4–6 Wo erhöhen um 5 mg, je nach Serum IGF-1, (max. Erhaltungsdosis 30 mg/Tag) 4 Pemolin
>6 J: Beginn mit 36,5 mg tägl., dann (Effekt meist ab 60 mg/Tag) 20– 110 mg (NICHT pro kg) tägl. p.o. 4 Penbutolol
0,5–1,5 mg/kg (max. 80 mg) tägl. p.o. 4 Pentaglobin
Bei V.a. gramnegative Sepsis: Versuch mit 400 mg/kg/Tag für 5 Tage, enthält 20% IgM, 80% IgG 4 Penicillamin
5–10-mg/kg/Dosis alle 5 h (max. 2 g/Tag) p.o. Morbus Wilson: 10 mg alle 12 h, Kupferausscheidung >1 mg/Tag. Zystinurie: 8 mg/kg alle 6 h (max. 4 g/Tag, Zystinausscheidung 4 Wo). NI 1: alle 8 h, NI 2: 8–12 h, NI 3: 12–18 h. Peripher: max. 150.000 E/ml, ZVK: 1 Mega/ml. SiC 0,7 4 Penicillin (Procain)
25–50 mg/kg (max. 1,2–2,4 g) alle 12–24 h i.m. ED: 100 mg/kg (max. 4,8 g) 4 Penicilloylpolylysin (Prepen, 0,00006 molar)
Scratch: 1 Tr. Intradermal: 0,01–0,02 ml (NICHT pro kg); Imp. 4 Pentaerithrityltetranitrat
0,2–1,0-mg/kg/Dosis (max. 60 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Pentagastrin
6 μg/kg s.c. oder 0,6 μg/kg/h i.v.; Imp. 4 Pentaglobin
400 mg/kg/Tag über 4 h i.v., für 5 Tage
15
4 Pentamidin
2–4 mg/kg der Base i.v. über 2 h oder i.m. tägl. für 10–14 Tage (1 mg Base = 1,5 mg Mesylat = 1,74 mg Isethionat). Inhalation: 8-mg/kg/Do-
479 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
sis (5 J) alle 3 Wo. Leishmanien: systemisch: 2–4 mg/kg Isoethionat alle 24 h für 2 Wo oder 3×/Wo für 5–25 Wo. Kutan: 2–4 mg/kg Isethionat 2×/Wo, bis abgeheilt. NI 1: 100%, NI 2: 4-mg/kg/Dosis alle 36 h, NI 3: 4-mg/kg/Dosis alle 48 h, IHD: 4-mg/kg/ Dosis alle 48 h, nach Dialyse am Tag der Dialyse; PD: 4-mg/kg/Dosis alle 48 h, CRRT: 100%. Long-QT! 4 Pentazocin
p.o.: 0,5–2,0-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 3–4 h s.c., i.m. oder langsam i.v. 0,5–1,0-mg/kg/Dosis (max. 60 mg) alle 3–4 h. Rektal: 1,0-mg/ kg/Dosis (max. 50 mg) alle 6–12 h 4 Pentobarbital
0,5–1,0-mg/kg/Dosis (max. 60 mg) alle 6–8 h p.o., i.m., langsam i.v. Hypnotisch: 2–4(–6) mg/kg (max. 200 mg) in 1–2-mg/kg-Schritten nach Effekt. Status epilepticus: (Neugeborene) 10 mg/kg über 1 h i.v., dann 1 mg/kg/h. Serumspiegel 10 μg/ml 4 Pentostatin
4 mg/m2 i.v. wöchentlich 4 Pentoxiphyllin
p.o.: 20 mg/kg/Tag in 3 ED (max. 3×400 mg/Tag). Kawasaki-Syndrom: i.v. 5 mg/kg/h über 6 h (pulmonale Hypertonie). NI: ND 4 Pergolid
Morbus Parkinson: 1 μg/kg (max. 50 μg) tägl., erhöhen bis max. 25μg/kg/Dosis (max. 2 mg) alle 8 h p.o. Hyperprolaktinämie: 0,5–3 μg/kg tägl. 4 Perhexilin
2 mg/kg/Tag (max. 100 mg) p.o.; alle 2–4 Wo anpassen bis zu max. 6– 8 mg/kg/Tag (max. 300–400 mg); Plasmaspiegel 150–600 μg/l. Erw.: 100–200 mg/Tag in 2 ED, max. 300 mg/Tag 4 Pericyazin (Periciazin)
0,15–2-mg/kg/Dosis (Erw. 7,5–100 mg) alle 12 h p.o. 10 kg: 0,5 mg/ Tag; 15 kg: 1,5 mg/Tag; 20 kg: 2,5 mg/Tag; 25 kg: 3,5 mg/Tag; 30 kg: 4,5 mg/Tag; max. 10 mg/Tag 4 Perindopril
0,05–0,15 mg/kg (max. 8 mg) tägl. p.o. 4 Perphenazin
0,1–0,3-mg/kg/Dosis (max. 20 mg) alle 8–12 h p.o. 4 Pethidin
0,5–1,0-mg/kg/Dosis i.v., 0,5–2-mg/kg/Dosis i.m. (HWZ 2–4 h). Inf.: 5 mg/kg in 50 ml mit 1–3 ml/h (100–300 μg/kg/h). p.o.: Tropfenlsg. 0,6–1,2-mg/kg/Dosis. 1 ml = 20 Tr. = 50 mg. pH 4,6–5,6
480
Kapitel 15 · Medikamente
4 Phenacemid
10–20 mg/kg (Erw. 0,5–1 g) alle 8 h p.o.. In Dt. nicht im Handel 4 Phenazopyridin
4-mg/kg/Dosis (max. 200 mg) alle 8 h p.o. für 2 Tage 4 Phenindamin
0,5–1 mg/kg (Erw. 25–50 mg) alle 8–12 h p.o. 4 Phenindion
2 mg/kg (Erw. 100 mg) alle 12 h an Tag 1, 1 mg/kg (Erw. 50 mg) alle 12 h an Tag 2, dann 0,25–1 mg/kg (Erw. 12,5–50 mg) alle 12 h p.o.. INR zur Prophylaxe: 2–2,5, Therapie: 2–3. In Dt. nicht im Handel 4 Pheniramin
0,5–1-mg/kg/Dosis (max. 50 mg) alle 6 h p.o. 4 Phenobarbital
Aufsättigungsdosis in Notfall: 20–30 mg/kg i.m. oder i.v. über 30 min 1×. Beatmet: wiederholt Dosen von 10–15 mg/kg bis zu 100 mg/kg in 24 h (Vorsicht: RR-Abfall!). Erhaltung: 5 mg/kg (max. 300 mg) tägl. i.v., i.m. oder p.o. Max. Sp. 20–30(–60) μg/ml. Max. Sp. 2–10 h, HWZ 37– 73 h. NI 1: 100%, NI 2: 100%, NI 3: 50% alle 24 h, IHD: 100%, zusätzliche Gabe während und nach der Dialyse (je nach Bedarf des Patienten); PD: 40–50%, wird durch die PD entfernt; CRRT: 10-mg/kg/Dosis alle 8 h; alle 6 h, falls höhere Spiegel erwünscht sind (Spiegelkontrollen!). LI: reduzieren. Luminal pH 8,5–9,5. SiC 0,8 4 Phenprocoumon
(Marcumar) Ziel: Quick-Wert 25–30%. Interaktionen: Quick-Wert steigt bei: Carbamazepin, Barbituraten, Digitalis, Steroiden. QuickWert fällt bei Lokalanästhetika, bestimmten Nahrungsmitteln. Bei Blutungen: Vitamin K i.v., PPSB 4 Phenolphthalein
0,5–5 mg/kg (max. 270 mg) abends p.o. 4 Phenoxybenzamin
0,2–1 mg/kg (max. 50 mg) alle 12–24 h p.o. Herz-OP: 1 mg/kg i.v. über 1 h 1×, dann 0,5-mg/kg/Dosis alle 6–12 h i.v. über 1 h oder p.o. 4 Phenoxymethyl-Penicillin (Penicillin V)
7,5–15 mg/kg = 10.000–25.000 E/kg (max. 500 mg) alle 6 h p.o. Prophylaxe: 12,5 mg/kg = 20.000 E/kg alle 12 h p.o. 4 Phentolamin
15
0,1 mg/kg 1×, dann 5–50 μg/kg/min i.v., evtl. 1 mg absolut 1 h vor OP i.v., i.m. Wirkdauer 3–10 min
481 15.1 · Medikamentenliste mit Dosierungen
15
4 Phenylbutazon
Initial 2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 4 h, reduzieren bis 1–2-mg/ kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Phenylephrin
i.v.: 2–10 μg/kg 1× (max. 500 μg), dann 1–5 μg/kg/min s.c. oder i.m.: 0,1–0,2 mg/kg (max. 10 mg). p.o.: 0,2-mg/kg/Dosis (max. 10 mg) alle 6–8 h. In Deutschland nur Augentropfen, Dragees; sonst Imp. 4 Phenylpropanolamin
0,5-mg/kg/Dosis (max. 25 mg) alle 6–8 h p.o. 4 Phenytoin
Aufsättigungsdosis in Notfall: 15–20 mg/kg (max. 1,5 g) i.v. über 1 h. Erhaltung: p.o. oder i.v.: 2-mg/kg/Dosis alle 12 h (Frühgeborene), 4mg/kg/Dosis alle 12 h (1. LW), alle 8 h (2. LW), alle 6 h (3–12 Wo), alle 8 h (1–2 J), alle 8–12 h (3–12 J); 2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) alle 6– 12 h (>12 J). Spiegel 16–20 μg/ml, max. Sp. 4–12 h, HWZ 20 h. NI: ND. i.v.: separat von sonstigen Infusionen, insbesondere Glukose! Peripher max. 3 mg/ml, d.h. Inf.-Konzentration verwenden. Nicht schneller als 0,5–1 mg/kg/min, HF monitoren. Stopp, wenn HF um 10/min sinkt! SiC 0,4. pH 10,8–12 4 Pholcodin (statt Codein)
0,1–0,2 mg/kg (Erw. 5–15 mg) alle 6–12 h p.o. 4 Phosphat, Kalium (1 mmol/ml)
0,1–1,5 mmol/kg/Tag (max. 20 mmol/Tag) i.v., 2–3 mmol/kg/Tag p.o. Inf. In Notfall: wenn Serum-PO3-4 0,5–1 mg/dl: 0,15–0,25 mmol/kg über 4–6 h. Wenn PO3-4 2.500/mm3 4 Vinorelbin
30 mg/m2 i.v. über 10 min, wöchentlich 4 Vitalipid
Vitamine A, E, D, K: 1 ml/kg/Tag (max. 10 ml) 4 Vitaminmischpräparat
Soluvit 1 ml/kg/Tag = wasserlösliche Vitamine; Vitalipid 1 ml/kg/Tag = fettlösliche Vitamine 4 Vitamin A
Hohes Risiko (NICHT pro kg): 100.000 E (8 kg) p.o. oder i.m. alle 4–6 Mo. Schwerste Masern oder Masern bei Immundefekt: 100.000 E (NICHT pro kg)/Tag (1 J) für 2 Tage. >10.000 E tägl. evtl. teratogen. Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene: 500 μg/kg/Tag, Neugeborene: 700 μg/Tag. Bedarf p.o.: Säuglinge 10 J: 5.000 E 4 Vitamin B1 7 Thiamin. Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 0,35 mg/kg/Tag,
sonst 1,2 mg/Tag 4 Vitamin B2
Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 0,15 mg/kg/Tag, sonst 1,4 mg/ Tag 4 Vitamin B6
Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 0,18 mg/kg/Tag, sonst 1 mg/Tag. Krampfanfälle: initial Neugeborene: 10–100 mg i.v., bei Bedarf wdh., Erhaltungstherapie bei Ansprechen mit 50–100 mg/Tag p.o. Kinder >1 Mo: initial 50–100 mg/Tag, bei Ansprechen Erhaltungstherapie 20–50 mg 1–2×/Tag p.o., max. 30 mg/kg (max. 1 g/Tag; 10–15 mg/kg tägl. i.v. oder p.o.) 4 Vitamin B12 7 Hydroxycobalamin. Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 0,3 μg/kg/
Tag, sonst 1 μg/Tag
510
Kapitel 15 · Medikamente
4 Vitamin C 7 Ascorbinsäure. Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 27,5 mg/kg/
Tag, sonst 80 mg/Tag 4 Vitamin D
Rachitis: Ergocalciferol (D2) 10–250 μg (400–10.000 E) tägl. (NICHT pro kg) für 30 Tage p.o.; Calcifediol (25-OH D3) 1–2 μg/kg tägl. p.o. Renale Rachitis oder Hypoparathyreoidismus: Calcitriol (1,25-OH D3), Beginn mit 0,01 μg/kg tägl.; Dihydrotachysterol (1-OH D2) 20 μg/ kg/Tag; Ergocalciferol (D2) 50.000–300.000 E/Tag (NICHT pro kg). Normalbedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 160 E/kg/Tag, sonst 400 E/Tag 4 Vitamin E
(Tocopherol) Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 2,8 E/kg/Tag, Neugeborene 7 E/Tag, Erw. 30 E/Tag. CF: 100–400 E/Tag, Thalassämie: 750 E/Tag 4 Vitamin K1 7 Phytomenadion. Bedarf bei parent. Ern.: Frühgeborene 100 μg/kg/
Tag, sonst 200 μg/Tag. Säuglinge: Konakion MM p.o. bei U1, 2, 3 je 2 mg absolut oder 100–200 μg/kg Vitamin K i.m., s.c. nach Geburt. Sonst Konakion N 0,5–1 mg/kg p.o., i.v.; bei Hepatopathie 1 mg/kg/ Wo, selten Anaphylaxie 4 Vollblut
8 ml/kg erhöhen Hb um 1 g%. 1 Beutel = etwa 400 ml 4 Voriconazol
(Auch Non-albicans-Candida, Aspergillus, Cryptococcus, Blastomyces). 7 mg/kg p.o., i.v. alle 12 h, max. 200 mg/ED 4 Warfarin
(Coumadin-Tbl.). 0,2 mg/kg (max. 10 mg) 1×0,2 mg/kg (max. 10 mg) am nächsten Tag, falls INR 12 J: 20 mg alle 12 h; Imp. 4 Zalcitabin
0,005–0,015-mg/kg/Dosis (max. 0,75 mg) alle 8 h p.o. NI 1: 0,01-mg/ kg/Dosis alle 12 h, NI 2: 0,01-mg/kg/Dosis alle 24 h, NI 3: 0,01-mg/kg/ Dosis alle 24 h, IHD: 0,01-mg/kg/Dosis alle 24 h (nach Hämodialyse), PD: 0,01-mg/kg/Dosis alle 24 h, CRRT: 0,01-mg/kg/Dosis alle 12 h 4 Zaleplon
Erw. (NICHT pro kg): 10 mg (5–20 mg) vor dem Schlafen p.o.. In Dt. nicht mehr im Handel 4 Zanamivir
Erw. (NICHT pro kg): 10 mg alle 12 h für 5 Tage p.i. 4 Zidovudin
(AZT). Neugeborene 4 Wo: 0,4 mg/kg/Tag (Frühgeborene), 0,25 mg/kg/Tag (Neugeborene 3 Mo). Zinkspiegel 11–22 μmol/l (0,7– 1,4mg/l) 4 Ziprasidon
Erw. (NICHT pro kg): 20-mg-Dosis alle 12 h, evtl. steigern bis max. 80-mg-Dosis alle 12 h p.o. Long-QT!
512
Kapitel 15 · Medikamente
4 Zoledronsäure
Erw. (NICHT pro kg): Hyperkalzämie: 4 mg i.v. über 15 min, 8 mg bei Relaps nach 1 Wo oder darüber. Keine pädiatrischen Daten, weit bessere Datenlage bei Pamidronsäure 4 Zolmitriptan
0,05–0,1 mg/kg (max. 2,5–5 mg) p.o., evtl. danach alle 2 h; max. 0,3 mg/ kg (max. 10 mg) pro 24 h. Long-QT! 4 Zolpidem
0,1–0,4-mg/kg/Dosis (max. 5–20 mg) abends p.o. 4 Zonisamid
2-mg/kg/Dosis (max. 100 mg) 1×/Tag p.o., nach 2 Wo alle auf 12 h steigern, dann 3-mg/kg/Dosis (max. 150 mg) alle 12 h, dann 4-mg/kg/ Dosis (max. 200 mg) alle 12 h; selten bis zu 6-mg/kg/Dosis (max. 300 mg) alle 12 h. Spiegel 20–30 mg/l; Imp. 4 Zopiclon
0,1–0,3 mg/kg (max. 15 mg) abends p.o. 4 Zotepin
0,5 mg/kg (Erw. 25 mg) alle 8 h p.o., alle 4 Tage bis auf 0,5–2 mg/kg alle 8 h erhöhen, falls erforderlich 4 Zuclopenthixol
0,4–3,0 mg/kg (max. 150 mg) tägl. p.o.
15.2
Mischbarkeit von Medikamenten und Lösungen bei parenteraler Applikation
jKompatibilität von Arzneimitteln und Ernährungsinfusion bzw. mit Fettemulsion kKombination mit der Ernährungsinfusion – ohne Heparinzusatz – möglich (Y-Stück oder patientennahes Spritzen in den Infusionsschlauch)
15
4 4 4 4 4 4 4 4 4
Cefotaxim (Claforan) Ceftazidim (Fortum) Cefuroxim (Zinacef) Cimetidin (Tagamet) Clindamycin (Sobelin) Dobutamin Dopamin Erythromycin (Erythrocin) Fentanyl
513 15.2 · Mischbarkeit von Medikamenten
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4
15
Fettemulsion Fluconazol Gentamicin (Refobacin) Granisetron Heparin Imipenem Insulin Meropenem Metronidazol Morphin Noradrenalin / Norepinephrin (Arterenol) Penicillin G Pethidin Piperacillin Ranitidin Tobramycin (Gernebcin) Vancomycin
kKombination mit Fettemulsion und einer Ernährungsinfusion ohne Heparin (Y-Stück) möglich
4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4
Cefotaxim Ceftazidim Cefuroxim Cimetidin (Tagamet) Ciprofloxacin Clindamycin (Sobelin) Dobutamin Erythromycin Fentanyl Fluconazol Furosemid Gentamicin Granisetron Imipenem Insulin Meropenem Metronidazol Noradrenalin / Norepinephrin (Arterenol) Penicillin G Pethidin
514
4 4 4 4
Kapitel 15 · Medikamente
Piperacillin Ranitidin Tobramycin Vancomycin
15.3
Medikamentengabe über die Ernährungssonde
jAllgemein Je nach Position der Sonde werden bei der Arzneimitteltherapie unterschiedliche Osmolaritäten toleriert (Duodenum max. 500–600 mOsmol/l; Magen max. 1.000 mOsmol/l) jArzneimittel 4 Magensaftresistente Tabletten können nur bei einer Duodenalsonde zermörsert und appliziert werden (Omeprazol ist säurelabil und ist über die Magensonde unwirksam) 4 Retardarzneimittel können nur in Ausnahmefällen zerkleinert und über die Sonde gegeben werden; sehr sorgfältiges Spülen der Sonde ist notwendig, weil besonders die Hilfsstoffe der Retardarzneimittel zum Quellen neigen 4 Kapseln: Der Inhalt von Hartgelatinekapseln (ohne Retardeffekt) kann in 10–15 ml Wasser aufgenommen und über die Sonde verabreicht werden. Enthält die Kapsel Retardpellets, können diese bei ausreichendem Sondendurchmesser appliziert werden 4 Weichgelatinekapseln anstechen, Inhalt evtl. mit Spritze oder die ganze Kapsel in warmem Wasser lösen jZumischung zur Sondennahrung Arzneimittel dürfen grundsätzlich nicht zur Sondennahrung gegeben werden, da die Hersteller keine Aussagen zur Kompatibilität machen können, und da Sondennahrungen komplex zusammengesetzte Emulsionen sind. Werden Arzneimittel mit pH-Werten CAVE 4 Bei lichtempfindlichen Arzneistoffen: nicht zermörsern (Nifedipin) 4 Bei stark sauren oder basischen Arzneistoffen 4 Bei Arzneistoffen, die auf die Schleimhaut irritierend wirken (NSAR, Clindamycin, Kalium, Eisen, Chloralhydrat, Theophyllin) 4 Diarrhoen bei Sondenpatienten werden vor allem verursacht durch: Antibiotika, Lactulose, Sorbitol (in vielen Säften enthalten), hyperosmolare Lösungen (Probst 1997)
15.4
Vorgehen bei Verletzung mit HIV-pos. Material
1. Evtl. FK entfernen, Blutung anregen durch Auspressen (1–2 min) 2. Wunde spreizen, 3 min alkoholische Desinfektion 3. Wenn Pat. positiv oder sehr wahrscheinlich positiv: möglichst innerhalb von 30 min Retrovir 250 mg + Epivir 150 mg + Viracept 1.250 mg, alles p.o. 4. Schleimhautkontakt mit Urin oder Speichel (= Flüssigkeit mit niedriger Viruslast): keine Prophylaxe 5. D-Arzt-Verfahren 6. Standardkombinationen zur HIV-PEP (nach RKI-Empfehlungen 2008) Kombinationspartner
6
Lopinavir in Fixkom- Zidovudin bination mit Ritona- (Retrovir® vir (Kaletra® 2×250 mg) 2×400/100 mg)
Tenofovir (Viread® 1×300 mg)
Efavirenz* (Sustiva®/ Stocrin® 1×600 mg)
516
Kapitel 15 · Medikamente
Tenofovir + Emtricitabin (Truvada® 1×300/200 mg)
Wahrscheinlicher Vorteil: rascher Wirkungseintritt
Möglich
Nicht innvoll
Möglich
Zidovudin + Lamivudin (Combivir® 2×300/150 mg)
Möglich
Nicht sinnvoll
Möglich
Möglich
*Nicht in der Schwangerschaft
7. Kindertagesdosen: Retrovir 2×180 mg/m2, Epivir 2×4 mg/kg, Indinavir 3×500 mg/m2, Viracept 2×55 mg/kg Aktuelle Hinweise, Spezialfragen unter www.rki.de, unter Postexpositionsprophylaxe HIV
15.5
Literatur
Aronoff GM (2007) Drug prescribing in renal failure, 5th ed. American College of Physicians, Philadelphia, USA Centers for Desease Control and Prevention (2002) Guidelines for the Prevention of Intravascular Catheter-Related Infections. Morbidity and Mortality. Weekly Report 51. No. RR-10: 1-29 Daschner M (2005) Drug dosage in children with reduced renal function. Pediatr Nephrol 20(12):1675-86 Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch Insitut (2002) Prävention Gefäßkatheter-assoziierter Infektionen. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 45:907-924. www. rki.de Probst W (1997) Arzneimitteltherapie bei Patienten mit Ernährungssonde. PZ Prisma 4:31-41 Shann F (2010) Drug Doses. Heft 12. Resource Centre for Child Health and Safety, Royal Children‘s Hospital, Flemington Road Parkville VIC 3052 Australia (Bestellungen per E-mail:
[email protected]) Taketomo CK (2006) Pediatric Dosage Handbook, 13th ed. Williams & Wilkins, Philadelphia, USA
15
517
16
Tabellen und Formeln, Normalwerte 16.1 Kardiozirkulatorische Variablen, Blutdrucktabelle – 518 16.2 Respiratorische Variablen, Beatmungsindizes – 519 16.2.1 ECMO
– 519
16.3 Glasgow Coma Scale
– 519
16.4 Elektrolyte und Volumina 16.4.1 Intravenöser Flüssigkeitsbedarf
– 521 – 521
16.4.2 Elektrolytgehalt von Körperflüssigkeiten (Angaben in mmol/l)
16.5 Laborwerte
– 522
– 522
16.5.1 Normalwerte: Blut
– 522
16.5.2 Normalwerte: Urin
– 524
16.5.3 Normalwerte: Liquor
– 525
16.6 Infektiologische Tabellen 16.6.1 Antibiotika
– 525
16.7 Literatur
– 529
– 525
T Nicolai, Pädiatrische Notfall- und Intensivmedizin, DOI 10.1007/978-3-642-20685-6B, © Springer-Verlag Heidelberg 2012
518
Kapitel 16 · Tabellen und Formeln, Normalwerte
16.1
Kardiozirkulatorische Variablen, Blutdrucktabelle
16 4 4 4 4 4 4 4 4 4
Körperoberfläche (KOF, in m2) = √(Länge [cm]×Masse [kg]/3.600) Cardiac Index (CI): = CO/KO (Normal 3,5–5,5 l/min/m2) Ejektionsfraktion (EF): normal 55–75% (LV), 50–60% (RV) Verkürzungsfraktion (FS): normal 28–45% (LV) O2-Verbrauch (VO2): = CI×Hb [g/l]×1,34×((SaO2 - SvO2)/100) (Normal Säuglinge 160–180 ml/min/m2, Kind 100–130 ml/min/m2, Erwachsene 120–150 ml/min/m2). Umrechnung: Hb 10 g% = 100 g/l Verhältnis: pulmonaler Blutfluss/Systemblutfluss (Qp/Qs): = (SaO2 - SvO2)/(SpvO2 - SpaO2) (normal 1,0) Pulmonal-vaskulärer Widerstandsindex (PVRI): =79,9×(MPAP - LAP)/ CI (normal 80–240 dyn-sec/cm5/m2) QT-Intervall: Formel nach Bazett: QTc=QT gemessen/ √(R – R – Abstand)(normal: 0–6 Monate 6 Monate 0,3 oder VI >70 (pO2 nie >70 mmHg: sehr schlechte Prognose) 4 Kind OI >0,45 oder VI >80
16.3
Glasgow Coma Scale
Hierzu . Tab. 16.2 ! Intubation zwingend notwendig bei GCS 0,5–1,0 ml/kg/h, Säuglinge 2 ml/kg/h 4 Wasserdefizit bei Eindickung in [ml] = 600×kg×(1 - 140/Natrium)
16.4.1
Intravenöser Flüssigkeitsbedarf
Hierzu . Tab. 16.3 jSonderfälle 4 Nierenversagen: nur 30% des Bedarfs zuzüglich der Urinmenge 4 ADH-Überschuss, z.B. Neurochirurgie/ZNS-Trauma: 70% des Normalbedarfs 4 Neugeborene, Frühgeborene: +30% 4 Heizstrahler oder Phototherapie: +50% 4 Fieber: +12% pro°C
522
16
Kapitel 16 · Tabellen und Formeln, Normalwerte
4 Neugeborene 2 ml/kg/h (1. Lebenstag), 3 ml/kg/h (2. Lebenstag), 4 ml/ kg/h (3. Lebenstag bis 12 Monate) 4 Nach Herz-OP: 2 ml/kg/h (3–6 kg), 1 ml/kg/h (7–40 kg), 40 ml/h (über 40 kg)
16.4.2
4 4 4 4 4 4
Elektrolytgehalt von Körperflüssigkeiten (Angaben in mmol/l)
Magen (Na+ 50, K+ 10, Cl- 150) Pankreas (Na+ 140, K+ 5, Cl- 100, Bicarbonat 100) Ileuminhalt (Na+ 130, K+ 15, Cl- 120, Bicarbonat 30) Stuhl bei Diarrhoe (Na+ 50, K+ 35, Cl- 40, Bicarbonat 50) Galle (Na+ 130, K+ 5, Cl- 100, Bicarbonat 40) Schweiß (Na+ 50, K+ 5, Cl- 55)
16.5
Laborwerte
Die folgenden Normalwerte entsprechen den laborinternen Normalwerten des Dr. v. Haunerschen Kinderspitals, einige können methodenabhängig in anderen Labors differieren.
16.5.1
Normalwerte: Blut
4 ACTH (8-Uhr-Wert):