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Inhaltsverzeichnis
IV. Römische Numismatik 12. Die Münzprägung der römischen Republik .
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13. Die Reichsprägung d...
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Inhaltsverzeichnis
IV. Römische Numismatik 12. Die Münzprägung der römischen Republik .
.
13. Die Reichsprägung der Kaiserzeit (30 v.-284 n. Chr.)
14. Ausgewählte Bibliographie zur Numismatik der römischen Kaiserzeit .
52 59 67
15. Organisation der Münzprägung, Prägestätten,
Sondererscheinungen . . . . . 16. Die Prägungen der Spätantike . 17. Medaillons und Kontorniaten .
.
. .
73 79 86
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN AJA. AJN. AM. Annali ANS.
American Journal of Archaeology American Journal of Numismatics Athenische Mitteilungen Annali del Istituto Italiano di Numismatica American Numismatic Society
Babelon, Traite
E. Babelon, Traite des monnaies grecques et romaines.
BCH. BllMfr. BMC. BNZ. BSA .
Bulletin de correspondance hellenique Blätter für Münzfreunde British Museum Catalogue Berliner Numismatische Zeitschrift Annual of the British School at Athens
Conint. Paris
Congres International de Numismatique. Paris 1953. I. Rapports. 1953. I I. Actes. 1957. VI. Congresso Internazionale di Numismatica. Rom 1961. I. Relazioni. 1961. I I. Atti. 1965. Centennial Publication of the American Numismatic Society
V. Spezielle Forschungen 18. Münzfunde 19. Fälschungen
""'Register
1901 ff. 91 100 . 103
Conint.Rom CPANS.
Ess.Matt.
Essays in Roman Coinage, presented to H. Mattingly. Ed. by R. A. G. Carson and C. H. V. Sutherland. 1956.
HBN.
Hamburger Beiträge zur Numismatik
JDI.
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts Journal of Hellenie Studies Journal International d' Archeologie Numismatique Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte Journal of Roman Srudies Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft
JHS. JIAN. JNG. JRS. MBNG.
'I
8
Verzeichnis der Abkürzungen
I
Mus.Helv. MN.
Museum Helveticum Museum Notes (ANS.)
NC.
Numismatic Chronicle Nordisk Numismatik Ärsskrift Numismatic Notesand Monographs (ANS.) Numismatische Zeitschrift
NNA. ,,
NNM. NZ.
I. ALLGEMEINE EINFüHRUNG 1. Gegenstand und Methoden der antiken Numismatik
I
I
RBN. RE.
Revue Beige de Numismatique Pauly-Wissowa, Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
REG. Rev.Num. RIN.
Revue des Etudes Grecques Revue Numismatique Rivista italiana di numismatica Römische Mitteilungen
RM. Saec. S~eiz. Mzbll.
I
il
Schweiz. NumR.
Saeculum Schweizer Münzblätter Schweizerische Numismatische Rundschau
TINC.
Transactions of the International Numismatic Congress 1936 (1938)
ZfN.
Zeitschrift für Numismatik
Im Gegensatz zur Münzkunde, die ihr Ziel in der Beschreibung, Bestimmung und systematischen Ordnung des Münzmaterials erblickte, hat die moderne wissenschaftliche Disziplin "Numismatik" ihren Aufgabenhereich erheblich weiter gefaßt. Sie sieht in der Münze ein "Denkmal mit Aussagen staatlicher, politischer, rechtlicher, religiöser, mythologischer, ästhetischer, paläographischer - überhaupt kultureller Art" (H. Gebhart), damit eine staatsrechtliche, speziell kunst-, wirtschafts- und religionsgeschichtliche, aber auch allgemein historische Quelle. Die Disziplin sucht die Herstellungstechniken, die Organisation und die Tatigkeit der Prägestätten ebenso zu erforschen wie die Entwicklung der Münzkunst. Sie analysiert Münzmetalle und Gewichte, rekonstruiert die Geldsysteme und deren Verbreitung, die innere Geschichte der Währungen wie die äußere. Veränderungen in Münzgewicht und Metallzusammensetzung dienen ihr dabei als Pegel der Währungsgeschichte, als Symptome insbesondere der Wirtschaftskrisen und Inflationen. Aus Prägerecht und Prägehoheit schließt sie auf politische Machtverhältnisse und gesellschaftliche Strukturen, aus der Interpretation von Münzbildern und Münzlegenden gewinnt sie neue Erkenntnisse mannigfaltigster Art für die weiten Bereiche der politischen, Verfassungs-, Religions- und Geistesgeschichte. Aus Münzfunden endlich erforscht sie die Entwicklung des Wahrungsumlaufs, die Chronologie von Zerstörungshorizonten, die Okkupationsdauer in Siedlungen und Befestigungen, ·die Zeichen innerer Wrrren, Usurpationen oder Kriege. In diesem modernen Verständnis ist die Numismatik deshalb einerseits Vorstufe der Geldgeschichte, anderseits eine Grundwissenschaft für zahlreiche, umfassendere Nachbardisziplinen, die sich heute in zunehmendem Maße bemühen, die Ergebnisse der numismatischen Forschung in ihre Synthesen einzubeziehen. Das Arbeitsfeld der antiken Numismatik umspannt nicht allein die Räume des griechischen und römischen Münzwesens, die freilich immer
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I. Allgemeine Einführung
noch im Mittelpunkt liegen, sondern darüber hinaus auch die Prägungen der orientalischen Reiche, der Lyder, Perser, Parther, Sassaniden, der hellenistischen Monarchien wie deren griechisch-baktrischer und griechisch-indischer Sonderformen. Die west- und ostkeltischen Münzserien gehören ebenso in ihren Bereich wie die Nachprägungen der Germanen und anderer Nachbarn des griechisch-römischen Kulturgebiets; die jüdische Numismatik, die Münzreihen Karthagos und die iberische Prägelandschaft stellen weitere Sonderbezirke dar. Hinzu kommt die Erforschung spezieller Kategorien, wie diejenige der Medaillons und Kontorniaten, sowie jener Serien, welche schließlich in das Aufgabengebiet der mittelalterlicheil Numismatik hinüberleiten, der Prägungen der Völkerwanderungsreiche und der byzantinischen Münzen. Nach einer summarischen Angabe von E. Babelon haben in der griechisch-hellenistischen Welt mehr als 1400 Städte oder Stämme und rund 500 Könige oder Dynasten ihr eigenes Geld geprägt. E. Bosch berechnet allein für Kleinasien die freilich problematische Zahl von 442 Prägestätten, selbst auf Sizilien hatten in vorrömischer Zeit immerhin rund 50 Städte und Plätze eigene Prägungen aufzuweisen. Angesichts dieser Vielfalt und der Zersplitterung des Münzguts stand in der Numismatik bis ins 19. Jahrhundert zunächst die systematische wissenschfftliche Erfassung aller antiken Münztypen in Gestalt umfassender Corpora im Vordergrund. Die klassischen Werke von J. Eckhel, Doctrina numorum veterum. 8 Bände. 1792-1798. 9. 1826. und T. Mi o n n e t, Description des medailles antiques grecques et romaines avec leur degre de rarete et leur aestimation. 16 Bände. 1806-1837. stellen die Höhepunkte dieser Bestrebungen dar. Ein Torso blieb der gleichfalls universal angelegte, immer noch nützliche Traite des monnaies grecques et romaines von E. B ab e 1o n. (I. Theorie et doctrines. 1901. Il. Description historique. 4 Bände und 4 Tafelbände, in denen die griechischen Prägungen bis ins 4. Jh. v. Chr. behandelt sind. 1907-1932.) In den letzten Jahrzehnten wurden solche enzyklopädischen Versuche nicht mehr gewagt. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Aktivität stand vielmehr die intensivere Bearbeitung von Teilbereichen, zudem setzte seit dem 19. Jahrhundert eine erstaunliche Differenzierung der Methoden ein. Während man sich lange Zeit damit begnügt hatte, aus den Münzen Kaiserreihen oder Galerien der I llustrium imagines zusammenzustellen oder die Münzbilder als Illustrations-
1. Gegenstand und Methoden der antiken Numismatik
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mittel für die Angaben der antiken Autoren zu verwenden (Vgl. E. Spanhem De praestantia et usu numismatum antiquorum. 1717. J. Addison, Dialogues upon the usefulness of Ancient Medals, especially in relation to the Latin and Greek poets. 1746. = Mise. Works 3, 1830, 59ff.), begann nun, insbesondere im Bereich der römischen N umismatik, eine sehr viel schärfere Bild- und Legendeninterpretation, deren Ergebnisse unten bei den einzel~en Teilgebieten genannt sind. Die Impulse der Forschungen von A. Böckh, Fr. Hultsch und C. F. Lehm an n- Haupt führten zu genaueren Untersuchungen der Münzund Gewichtssysteme, wobei in der Gegenwart vor allem neue technische Methoden und Hilfsmittel (Metallanalyse, Spektrographische Untersuchungen u. a.) vordem verschlossene Wege öffneten. Auch als Werke der Kleinkunst werden speziell die griechischen Münzen seit geraumer Zeit eingehender erforscht. Begünstigt durch die Möglichkeiten der modernen Photographie sind nun Vielfalt und Eigengesetzlichkeit der Münzkunst in wichtigen Monographien erläutert worden (K. Regling, Die antike Münze als Kunstwerk. 1924. C. H. V. Sutherland, Art in Coinage. 1955. P. R. Fr anke M. Hirmer, D ie griechische Münze. 1964.), desgleichen in einer großen Zahl von speziellen Untersuchungen (siehe S. 30 ff.). Vielleicht am augenfälligsten ist die Verfeinerung der wissenschaftlichen Methoden indessen im Sektor der Münzfundauswertung zu beobachten. Während Münzfunde schon seit Jahrhunderten mit einzelnen historischen Ereignissen verknüpft wurden - schon 1582 verband H . Ha me 1m an n die Münzfunde des Windeldes mit der Varusschlacht -, wählte die Forschung jetzt neue Formen der Bereitstellung und Untersuchung. Es begann die systematische Publikation der Funde und die Anwendung kartographischer und statistischer Methoden. Die Chronologie strittiger Gepräge, der Verlauf von Handelswegen, die Datierung des Limesfalls in Obergermanien oder das Ende der römischen Besetzung Britaniens sind auf solche Weise erschlossen worden. Gegenstand und Methodologie der antiken Numismatik behandelten zuletzt ausführlicher L. B r e g 1i a, Numismatica antica. Storia e metodologia. 1964. F. Pan v ini Rosa ti, lntroduzione alla Numismatica antica. 1963 (Corsi Universitari). H. Ge b hart, Numismatik und Geldgeschichte. 1949. - Wenvolle Skizzen der Forschungsgeschichte bieten E. Babelon, Traite I. 1901, Sp. Sff. und C. H. V. Sutherland, Ancient Numismatics: Abrief l ntroduction. 1958.
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I. Allgemeine Einführung
2. Organisation der wissenschafrlichen Arbeit
Für die Beziehung zwischen Numismatik und Geschichtswissenschafr gibt die Kontroverse zwischen A. H. M. J o n es, Numismatics and History, Ess.Matt.1956, 13ff. und C.H. V. Sutherland, The intelligibility of Roman imperial coin types, JRS. 49, 1959, 46ff. wertvolle Aufschlüsse. Die grundsätzlichen Probleme erörtert auch Ph. G r i er so n, La numismatique et l'histoire, Revue de I' Universit~ de Bruxelles 3, 1950, 1 ff. Das Verhältnis zu den übrigen Nachbardisziplinen behandelten K. Re g I in g, Die Münze als Hilfsmittel der archäologischen Forschung, in: Handbuch der Arch.äologie. I. 1939, 135ff. und G. Le Rider, La numismatique grecque comme source d'histoire ~conomique, in: ~tudes arch.eologiques, 1963, 175ff. - Zur Auswertung der Münzfunde vgl. S. 91 ff.
der angesehensten numismatischen ~a~zeitschriften. - über die Tätig~ keit der deutschen Münzvereine, die mcht nur den Sammlern T~usch möglichkeiten bieten, sondern in der Regel auch anspru~svolle Wlsse~ schaftliche Vorträge vermitteln, unterrichtet allmonatlich das Numismatische Nachrichtenblatt, Münster. . . Ein besonderes Merkmal der numismatischen Arbelt 1St ~er Zwang, auch die Publikationen des MünzhandeIs zu berücks~chugen..Den.n auf der einen Seite bilden die Kataloge große~ Au~twnen mlt. die Grundlage für die Erstellung umfassender numls.mauscher :'-rb~Iten, zum Beispiel von Monographien ~er Prä~ungen e~nzel~er gne~~~:er Städte auf der andern Seite dienen die oft mit Wlssenscha ~ er Akribi~ erstellten Kataloge von Sp.ezia~san;rmlungen manchm~ .:h~~ zehntelang als Nachschlagewerke. Die Wichtigsten H~ndels- un .. u tionskataloge stammen von den Firmen Bourgey-Pans, C~hn (Munzen und Medaillen AG.)-Basel, Hess-einst Frankfurt/M., Jetzt .Luzern, H 1rs . eh -M"unehen, Leu & Co ·-Zürich' Naville-Genf, Santamana-Rom, ·eh · Schulman-Amsterdam, Ratto-Mailand. Ein fort~aufe~des yerzel ~ls der jeweils neu anfallenden Kataloge enthält die Zeltschnft Numismatic Literature, New York (siehe unten).
2. Organisation der wissenschaftlichen Arbeit Hilfsmittel- Zeitschriften ""'-
Während in Großbritannien die Münzkabinette der Univers itäten (besonders Oxford, Cambridge, Glasgow) schon seit langem eine systematische Ausbildung in antiker Numismatik ermöglichen, wird diese Disziplin an den deutschen Hochschulen erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit gepflegt (so in München, Frankfurt am Main, Marburg, Münster). Schon für den Anfänger kommt es jedoch darauf an, nicht nur die numismatische Spezialliteratur zu kennen, sondern auch stets die Anschauung der Münzen selbst zu suchen, die ihm heute in der Regel nur die großen staatlichen Münzsam m 1u n g e n in der erforderlichen Mannigfaltigkeit bieten können. Sinnvolle wissenschaftliche Arbeit im Felde der antiken Numismatik ist daher im allgemeinen nur noch an den großen Kabinetten möglich. Die führenden europäischen Sammlungen, wie das Department of Coins and Medals des Britischen Museums, London, das Cabinet des Medailles der Bibliotheque Nationale, Paris, die Sammlung des Museo Nazionale Romano, Rom, die Bundessammlung von Münzen, Medaillen und Geldzeichen, Wien, die Staatliche Münzsammlung, München, sind deshalb gleichzeitig die wichtigsten Forschungsstellen. Hervorragende wissenschaftliche Gremien bilden daneben die traditionsreichen Numismatischen Ge s e 11 s c haften. Die Royal Numismatic Society, London, die Societe Fran~aise de Numismatique, Paris, die American Numismatic Society, New York, die Bayerische Numismatische Gesellschaft, München und andere mehr sind zugleich Träger
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Von den allgemeinen Hilf s m i t t e 1n ist hervorz~~eben das von F. v 0 n Sc h r ö t t er herausgegebene Wörterbuch der Munzkunde. 19~0., das gediegene, wenn auch heute zum Teil etwas v~ralte.te Fachart1~el über alle wich.tigen Geldsorten, Nominale und numismatischen Begnffe
i
enthält. eh. f" · Als bibliographische Hilfsmittel haben sich. bewährt der au ur ei~e erste Orientierung empfehlenswerte Sammelartikel Moneta e Medagha der Enciclopedia Universale dell'Arte. IX, Sp. 569-616 (1961) vo~ Fr. Panvini Rosati, J. Babelon, H. E. van Gelder u~ L. V a j da sowie die großen Forschungsberichte der letzten Internatl~ nalen Kongresse für Numismatik: ~onlnt. ~om I.'. 1961., Conlnt. P~ns I. 1953. _ Die ältere Literatur gibt J. F Cl e d 1an der, Repertonum .. . . zur antiken Numismatik. 1885. . Für Fragen der Archäologie und Kunstgeschichte ISt nutzh~ d!~ v~n C C Ver m e u 1 e erstellte Bibliography of applied NumismatiCS m the fieids of Greek and Roman Archaeology and the Fine Arts. 19~6. Unvollständig blieb der Forschungsbericht von S. L. Ces an o' Nunus. . . ... 'eh. matica amica, Doxa 2, 1949, 221-258. Die laufende bibliographische Orientierung erletcht~rt die VIertelJahrh _,_ . d e Zei'ts-'-rift Numismatic Literature. (Seit 1947} New ersmemen m . d York, G die Abstracts aller neu ersch.ienenen Bücher und Studien aus em e-
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I. Allgemeine Einführung samthereich der Numismatik vermittelt. Die Hefte haben damit die Aufgabe übernommen, welche in den Jahren zwischen 1880 und 1939 das von M. von Ba h rf e1d t herausgegebene Numismatische Literaturblatt erfüllte. In freilich nicht immer vollständiger Weise werden die Spezialstudien zur antiken Numismatik daneben auch in den numismatischen Sektionen der großen bibliographischen Organe der Alterrumswissenschaft erfaßt, so in der Bibliographie zum Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts (1923ff.), in den Fasti Archeologici (1946ff.), im Gnomon (1925 ff.) und im L'Annee philologique von J. Marouzeau (1928 ff.). Wichtige regionale Bibliographien numismatischer Literatur bieten I. G. Spasskij - V. L. Janin, Sovetskaja Numizmatika. Bibliograficeskij ukazatel. 1917-1958 gg., Numizmatika i Epigrafika 2, 1960, 155 ff.; G. Pr ~s z t, Numismatische Literatur Osteuropas und des Balkans. 1. 1960. 2. 1963.; F. Mate u y LI o p i s, Bibliografia de Ia Historia Monetaria de Espaiia con suplementos referentes a los paises con ella mas relacionados. 1958. Die wichtigsten numismatischen Zeitschriften, die alle auch Beiträge und Studien zur antiken Numismatik enthalten, sind: The Numismatic Chronicle, London (seit 1838), Revue Numismatique, Paris (seit 1836), Revue Beige de Numismatique, Bruxelles (seit 1842), Zeitschrift für Numismatik, Berlin (1874-1935), Blätter für Münzfreunde, LeipzigHalle (1865-1942), Deutsches Jahrbuch für Numismatik, München (1938-1941), Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte, München (seit 1949), Hamburger Beiträge zur Numismatik (seit 1947), Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft (1882- 1937), Numismatische Zeitschrift, Wien (1870-1937, seit 1949), Annali, Rom (seit 1954), ltalia Numismatica (seit 1949), Numismatica, Rom (seit 1935), Rivista Italiana di Numismatica, Mailand (1888-1929, seit 1941), Numizmatikai Közlöny, Budapest (seit 1902), Journal International d'archeologie numismatique, Athen (1898-1927), Schweizerische Numismatische Rundschau (1891-1923, seit 1925), Schweizer Münzblätter, Basel (seit 1949). Innerhalb dieser Zeitschriften verdienen die dichten Besprechungen des Numismatic Chronicle und die Rezensionen oft auch an entlegener Stelle erschienener Veröffentlichungen in den HBN. und Schweiz. Mzbll. besondere Aufmerksamkeit.
II. GRIECHISCHE NUMISMATIK 3. Vorgeldformen, Entstehung und Ausbreitung der Münzprägung K. Regling definiert die Münze als "ein handliches Metallst~ck, das als Zahlungs- und Umlaufsmittel dient und für dessen Gew1cht und Feingehalt der Staat durch Bild oder Aufschrift bürgt". I~ solcher Gestalt und Funktion hat sich die Münze innerhalb der emzelnen Kulturkreise in sehr verschiedenen Epochen durchgesetzt. Im Zuge einer langwierigen Entwicklung vom Tauschhandel zur Geldwirtschaft stellen ihre Erfindung und Verbreitung erst die Schlußphase des Prozesses dar. Ihr voraus gingen sogenannte prämonetäre Geldformen, Gerätegeld wie Beile, Spieße, Becken und anderes Gerät, das auch aus Homer bekannt ist, bei dem im übrigen immer noch die Rinder den Wertmaßstab bilden (z. B. Od. a 430 f.). Einen umfassenden überblick des heutigen Kennmissrandes von den prämonetären Geldformen gibt L. B r e g I i a, I precedenti della moneta vera e propria nel bacino del Mediterraneo, Conint. Rom I, 5 ff. Von Monographien seien hervorgehoben: A. H. Qu i g g in, A survey of primitive money. 19642• W. Ge rl o ff, Die Enstehung des Geldes und die Anfänge des Geldwesens. 19473• E. Ba beI o n, Les origines de Ia monnaie. 1898. W. R i d g e w a y, The origin of metallic currency and weight Standards. 1892. Für andere Kulturkreise sind diese Probleme erörtert bei H. P e tri, Zahlungsmittel bei schriftlosen Völkern, Saec. 13, 1962, 315 ff.; K. de B. Co dringt o n, The origins of Coinage, Bull. Institute of Archaeology Univ.London 4, 1964, 1ff. (Indien) und Lien-Sheng Yang, Das Geld und seine Bezeichnungen in der chinesischen Geschichte, Saec. 8, 1957, 333 ff. Die wichtigste allgemeine Reflexion über die Entstehung des Geldes formulierte Aristoteles in der Politik (I p. 1257 a 31), Zeit und Ort der Erfindung der Münze sind in der antiken Überlieferung jedoch nicht eindeutig fixiert. Nach Xenophanes von Kolophon und Herodot
II. Griechisme Numismatik
4. Herstellungstechnik, Stempeluntersumung, Münzfüße
(I, 94) haben die Lyder zuerst Gold und Silber geprägt. Strabon und andere Quellen lokalisieren die Erfindung der Münze in Aigina und verbinden sie mit der Gestalt des Königs Pheidon von Argos. Die ältesten Münzen ~s lydischen Bereichs im Westen Kleinasiens sind kleine, zunächst bildlose Elektronklümpchen in ovaler Form. Das Blaßgold selbst wurde in natürlicher Verbindung mit Silber (ca. 40-70 Dfo) gefunden, später künstlich hergestellt. Einfache Riefelung der Vorderseiten und vertiefte Quadrate auf den Rückseiten leiteten zu siegelbildähnlichen Gestaltungen über; es ist jedoch ungewöhnlich, wenn auf einem frühen Gepräge der Name des lydischen Königs Alyattes begegnet. Die wappenartigen Bilder der lydischen Könige und der griechischen Städte, wie Milet, Samos, Ephesos und anderer, differenzierten die einzelnen Serien. Hinter diesen Erscheinungen steht die Übernahme von Prägehoheit und Garantie durch Königtum und Polis, die Münzprägung wurde zum staatlichen Monopol.
fand, insbesondere auf den Inseln und auf der Peloponnes. Noch im 6. Jh. nahmen aber auch Korinth und Athen eigene Münzprägungen auf, weitere Städte des Mutterlandes folgten, nach der Jahrhundenmitte bereits die Kolonien in Sizilien und Großgriechenland. Während zuerst nur "Großgeld" (Statere) ausgeprägt wurden, beginnt im 6. Jh. die Produktion kleinerer Nominale, das heißt jene differenzierte Stückelung der großen Einheiten, welche der alltägliche Bedarf an Münzen forderte. Der Geldumlauf selbst war lange Zeit noch überwiegend lokal begrenzt. Die Auswirkungen von Münzprägung und GeldwirtSchaft sind weder in wirtschaftlicher noch in gesellschaftlicher oder politischer Hinsicht zu überschätzen. Sie führten zu einer Mobilisierung des Kapitals, zur Intensivierung des Verkehrs, zur Umwandlung der noch in sich geschlossenen "Oikoswirtschaft" in die "Poliswirschaft", zur Umgruppierung wirtschaftlicher Macht und, wie insbesondere Theognis bezeugt, zur Auflösung der aristokratischen Führungsschicht des archaischen Griechenlands.
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Die Chronologie der frühen Elektronserien Kleinasiens beruht auf der Fundvergesellsmaftung dieser Stücke. Den Schlüssel liefern einstweilen jene Münzen, die bei den Grabungen an einem Vorläufer des Arternistempels von Ephesos 1904/5 gefunden wurden, Münzen, bei welmen es sim nam der maßgeblimen UntersudJung von E. S. G. Robinson, The coins from the Ephesian Artemision reconsidered, JHS. 71, 1951, 156 ff. um ein Bauopfer aus der Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. handelt.
Von ihren lydischen Wurzeln aus entfaltete sich die Münzprägung Kleinasiens dann in zwei verschiedenen Strängen: Im lydischen Königreich schuf Kroisos ein Gold- und Silbermünzen umfassendes Währungssystem, eine frühe "Reichsprägung", an die sich später diejenige des persischen Reiches mit ihren starren Bildern anschloß. Die griechischen Städte Kleinasiens setzten diesen Einheiten dagegen die Mannigfaltigkeit ihrer Serien entgegen. Im griechischen Mutterland sind die ältesten Silbermünzen in Ai g in a hergestellt worden, wie immer es um die Verbindung mit Pheidon von Argos bestellt ist. Die aiginetischen Prägungen beginnen frühestens am Ende des 7. Jh. v. Chr., zeigen auf der Vorderseite eine Schildkröte mit hohem Relief, auf der Rückseite ein vertieftes, mehrfach unterteiltes Quadrat, das sogenannte quadratum incusum. Mit einer Einheit im Gewicht von über 12 g stellten sie zunächst denjenigen griechischen Silbertypus dar, welcher die weiteste Verbreitung
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Die Fragen der Entstehung des Geldes bei den Griemen, griechischer Geldgestaltung und Gelderfahrung behandelt K. Christ, Die Griemen und das Geld, Saec.15, 1964, 214ff.Die Datierung der ältesten Elektronserien erörterte E. S. G. Robinson, The date of the earliest coins NC. 1956, 1 ff., die der aiginetismen Prägung in konservativem Sinn; D. K a g an, Pheidon's Aeginetan Coinage, Transact. and Proceed. Am. Philol. Ass. 91, 1960, 121 ff. - Für die 1894 von Waldstein im Heraion von Argos gefundenen Eisenspießbündel und die Neufunde von 1952 liegt eine intensive UntersudJung vor von P. Courbin, Valeur comparee du fer et de l'argent lors de l'introduction de monnayage, Annales 14, 1959, 209ff. Im allgemeinen besteht heute die Tendenz, den Beginn der frühen Prägungen herabzurücken: C. M. Kr a a y, The armaic owls of Athens, NC. 1956, 43 ff. und die anhängende Kontroverse Wallace, NC. 1962, 23 ff. - Kraay, NC. 1962, 417 ff. sowie C. M. Kr a a y , Hoards, small change and the origin of Coinage, JHS. 84, 1964, 76 ff.
4. Herstellungstechnik, Stempeluntersuchung, Münzfüße Beim Prägen der Münze wurde von Griechen wie Römern im allgemeinen folgende Technik angewandt: In zwei meist konische, ca. 20 cm lange Metallstempel grub der Stempelschneider mit Hilfe von Grabsticheln und Punzen (geschnittene Teilformen) das negative
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li. Griedllsd:!e Numismatik
Münzbild ein. Der konkave Unter-(= Vorderseiten)-stempel wurde so in einem Amboß eingespannt, daß die eingeschnittene Fläche nach oben blickte. Der Schrötling, das runde, für die Prägung vorbereitete Metallstück, kam darauf, über ihn der konvexe Ober-( = Rückseiten)stempel. Mit einem starken Hammerschlag wurden dann die Stempel eingeprägt. Die Stempelabnutzung war demnach durchaus ungleichmäßig, was zum Beispiel daraus hervorgeht, daß bei der Münzstätte Amphipolis in einem Zeitraum von 18 Jahren 700 Vorderseitenstempel 1300 Rückseitenstempeln gegenüberstehen. In der Prägetechnik wurden im Altertum nur geringfügige Verbesserungen erzielt, eine durchgreifende Wende bahnte sich erst mit den Erfindungen Bramantes im 16. Jh. an. Im Gegensatz zu den römischen Münzen weisen die griechischen nur selten Anhaltspunkte für die absolute Chronologie auf. Die Rekonstruktion der chronologischen Abfolge der einzelnen Prägungen stellt daher noch immer eine Hauptaufgabe der griechischen Münzforschung dar, wobei die früher ofl: unbedenkliche Anwendung rein stilistischer Kriterien heute großer Zurückhaltung begegnet. In der von Im h o o fBlumer (NZ. 1878, 2ff.) entwickelten Methode der Stempeluntersuchung ist nun ein Weg gefunden worden, um aus dem Münzmaterial se~t eine gesicherte relative Chronologie zu ermitteln. Dabei wird von de~chon erwähnten Tatsache ausgegangen, daß die Stempel beim Prägevorgang verschieden stark beansprucht wurden, so daß jeweils verschiedene Ober- und Unterstempel miteinander gekoppelt waren. Die genaue Untersuchung der Stempel, besonders ihrer Abnutzung und ihrer Verletzungen, ihrer Risse, Sprünge, Ausbrüche und ihrer Koppelungen an Hand der erhaltenen Gepräge, läßt nun mäanderartige Reihen aufstellen und aus der Stempelabfolge die relative Chronologie entwickeln. Stilistische, epigraphische und historische Indizien treten hinzu und erlauben an Fixpunkten die Verankerung der relativen in der absoluten Chronologie. In vorbildlicher Weise ist diese Methode zum Beispiel von E. B o ehr in g er für die Münzen von Syrakus (1929) angewandt worden. Die Einheiten der griechischen Münzsysteme stehen in der Regel in folgendem Verhältnis: 1 Talent = 60 Minen, 1 Mine = 50 Statere, 1 Stater = 2 Drachmen, 1 Drachme = 6 Obolen. Die Münzfüße orientieren sich an den schon vorhandenen Gewichtssystemen. Am weitesten waren der aiginetische und der attische Münzfuß verbreitet mit folgenden annähernden Durchschnittsgewichten:
I
1
4. Herstellungstechnik, StempeluntersudJung, Münzfüße
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attisch aiginetisch Obol 0,73 g 1,04 g Drachme 4,37 6,24 Mine 436,6 623,7 37,142 kg Talent 26,196 kg Von den Römern wurde später die Drachme einem römischen Denar gleichgesetzt. - Zwei Obolen verschafften im 5. Jh. v. Chr. den Lebensunterhalt für einen Tag. Die neuere Forschung hat den Fragen der Herstellungstechnik ihre besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Lehrreich ist hier die Kontroverse zwischen W. Schwabache r , Zur Technik der Stempelherstellung in griechischen Werkstätten klassisd:!er Zeit, Conint. Paris II. 1957, 521 ff. und G. Le Rider, Sur Ia fabrication des coins monetaires dans l'antiquite grecque, SdJweiz. Mzbll. 8, 1958, 1 ff. mit der Erwiderung Schwabachers, Zu den Herstellungsmethoden der griechischen Münzstempel, Sd:!weiz. Mzbll. 8, 1958, 57 ff. - Daneben seien die folgenden Arbeiten hervorgehoben: C. C. Ver m e u I e, Some notes on ancient Dies and Coining methods. 1954. E. Gab r i c i, Tecnica e cronologia delle monete greche da! VII al V sec. a. C. 1951. G. F. H i 11, Ancient methods of coining, NC. 1922, 1 ff. W. Schwabacher, Zur Prägetechnik und Deutung der inkusen Münzen Großgriechenlands, Conint.Rom II, 1965, 107ff. H.Hommel, Ein antiker Bericht über die Arbeitsgänge der Münzherstellung, Schweiz. Mzbll. 15, 1965, 111 ff. Minen und Metallgewinnung untersuchten R. J. F o r b es, Studies in ancient technology. VII. 1963. VIII. 1964. IX. 1964. R. J.Hopper, The Mines and Miners of ancient Athens, Greece and Rome 1961, 138 ff. Ders., The Attic Si!ver Mines in the fourth Century B. C., BSA. 48, 1953, 200 ff. 0. Da v i es, Roman Mines in Europe. 1935. Metallanalysen gaben E. R. Ca I e y, Analysis of ancient Metals. 1964. Ders., Orichalcum and related ancient Alloys. 1964. C. M. Kr a a y, The Composition of Electrum Coinage, Archaeometry 1, 1958, 21 ff. Ders. und V. M. E m e I aus, The Composition of Greek Si!ver Coins Analysis by Neutron Activation. 1962. E. J. Allin und W. P. Walla ce, Impurities in Euboean Monetary Si!ver, MN. 6, 1954, 35 ff. E. R. Ca I e y, The Composition of Ancient Greek Bronze Coins. Mem. Americ. Philos. Soc. 11. 1939. Ders., Chemical Composition of Alexandrian Tetradrachms, CPANS. 1958, 167 ff. A. Ra v e t z, Neutron Activation Analysis of Silver in some Late Roman Copper Coins, Archaeometry 6, 1963, 46 ff. - Immer nodJ wertvoll sind hier auch die älteren Studien von J. H a m m er , Der Feingehalt der griedllschen
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II. Griechische Numismatik und römischen Münzen, ZfN. 26, 1908, 1tf. und K. B. Hofmann, Beiträge zur Geschichte der antiken Legierungen, NZ. 16, 1884, 1 ff.; 17, 1885, 1 ff. Prägevolumen und Stempelschlagzahl suchten zu ermitteln L. B r unett i, über eine Formel zur Berechnung der ungefähren StempelSchlagzahl, JNG. 15, 1965, 65 ff. Ders., Aspetti statistici della metanumismatica. 1963. E. S. G. Robinson, Some problems in the later fifth century Coinage of Athens, MN. 9, 1960, 1tf. E.J.P.Raven, The Amphictionic Coinage of Delphi, NC. 1950, 1 ff. Zur Metrologie wurden die antiken Quellen gesammelt von Fr. H u I t s c h, Metrologicorum Scriptorum Reliquiae. 2 Bände. 1864, 1866. - Die älteren Standardwerke: Fr. H ul ts eh, Griechische und römische Metrologie. 18822• Ders., Gewichte des Altertums. 1898. Dazu nunmehr B.Kisch, Scales and Weights. 1965.-0. Viedebantt, Antike Gewichtsnormen und Münzfüße. 1923. A. Se g r e, Metrologia e circolazione monetaria degli antichi. 1923. - Nützliches Hilfsmittel: E. R. Ca! ey, Metrological tables. NNM. 154. 1965. Eine weitgespannte Auswertung der Münzfüße für die Handelsgeschichte gab L. B r e g I i a, Le antiehe rotte del Mediterraneo documentate da monete e pese. Rendic. Accad. di Archeol., Lett. e Belle Arti di Napoli 30, 1955, 211ff. (Kritisches Resurne von C. M. Kraay, NC.1957, 289 ff.).- Wichtige Einzeluntersuchungen: K. Kraft, Zur Übersetzung und Interpretation von Aristoteles, Athenaion politeia, Kap. 10 (Solonische Münzreform), JNG. 10, 1959/60, 21 ff. A. S. Hemm y, The Weight-Standards of Ancient Greece and Persia, Iraq 5, 1938, 65 ff. ]. G. Mi 1n e , The Persian Standard in Ionia, NC. 1924, 19 ff. ]. G u ep in, Greek coinage and Persian Bimetalism, Jaarboek voor Munt- en Penningkunde 49, 1962, 1 ff. Zur Benennung und zum Verständnis der Münznomina~nd Bezeichnungen sei auf die einschlägigen Artikel K. Reglings in Schrötters Wörterbuch verwiesen, auf die einschlägigen RE.~Artikel, daneben auf Panvini-Rosati, Introduzione, 33ff. - Zu M. N. Tod, Epigraphical notes on Greek Coinage, NC.1945, 108tf.; 1946, 47ff.; 1947, 1ff.; 1960, 1ff. ist zu vergleichen L. Robert, Monnaies dans !es inscriptions Grecques, Rev. Num. 1962, 7ff. Zum metaphorischen Gebrauch der Begriffe: J. Hangar d, Monetaire en daarmede verwante metaforen. 1963.
5. Münzpublikationen
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5. Münzpublikationen, Handbücher und Hilfsmittel der griechischen Numismatik Bei den Publikationen des griechischen Münzguts unterscheidet man die Formen des "Corpus", der Kataloge, der Sylloge und der Monographien. a) Das Berliner Münzcorpus Auf Anregung Theodor Mommsens nahm die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin unter der Leitung von F. Im h o o fB 1um er ein auf Vollständigkeit aller griechischen Prägungen berechnetes Münzcorpus in Angriff, das als Parallele zu den großen Inschriftencorpora gedacht war. Es erschienen jedoch lediglich die Bände Die antiken Münzen Nordgriechenlands B. Pick, K. Regling , Dacien und Moesien. 2 Bände. 1898-1910. H . Gäbler, Makedonia und Paionia. 2 Bände. 1906-1935. M. L. Strack, Thrakien. 1912. (Thrakische Völkerschaft-Anchialos). Die antiken Münzen Mysiens H. von Fr i tz e, I. 1913. (Adramytion-Kisthene).
über die Geschichte und den derzeitigen Stand des Unternehmens unterrichtet E. Schöner t , Zur Wiederaufnahme der Arbeiten am CorpHs nummorum, Klio 39, 1961,321 ff. b) Kataloge Obwohl die Kataloge der großen Münzsammlungen - je nach den Schwerpunkten ihrer Bestände - verschiedenartige und unvollständige Querschnitte durch das Gesamtmaterial darstellen, bilden sie doch immer die Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit. In der Regel sind in ihnen die jeweiligen Museumsbestände in geographischer und chronologischer Reihenfolge mit gerrauen Gewichtsangaben publiziert. Die älteren Kataloge enthalten oft nur wenige Abbildungen oder Nachzeichnungen der einzelnen Exemplare und geben stattdessen sehr ausführliche Beschreibungen. In den neueren wird umgekehrt verfahren: der Text beschränkt sich häufig auf die Angaben der wichtigsten Daten, doch werden nun oft alle wertvolleren Gepräge abgebildet. Auf Grund der Bedeutung der Sammlung und der Intensität der Bearbeitung ist am wichtigsten der Ca t a I o g u e o f t h e G r e e k
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5. Münzpublikationen
li. Griechische Numismatik Coins in the British Museum, London. Er umfaßt folgende Bände: 1. Italy, bearbeitet von R. St. Poole. 1873. 2. Sicily, von R. St. Poole, B. V. Head und P. Gardner. 1876. 3. The Tauric Chersonese, Sarmatia, Dacia, Moesia, Thrace, etc., von P. Gardner. 1877. 4. The Seleucid Kings of Syria, von P. Gardner. 1878. 5. Macedonia, von B. V. Head. 1879. 6. The Ptolemies, Kings of Egypt, von R. St. Poole. 1883. 7. Thessaly to Aetolia, von P. Gardner. 1883. 8. Central Greece (Locris, Phocis, Boeotia and Euboea), von B. V. Head. 1884. 9. Crete and the Aegean Islands, von W. Wroth. 1886. 10. Peloponnesus (excluding Corinth), von P. Gardner. 1887. 11. Attica, Megaris, Aegina, von B. V. Head. 1888. 12. Corinth, Colonies of Corinth, von B. V. Head. 1889. 13. Pontus, Paphlagonia, Bithynia, and the Kingdom of Bosporus, von W. Wroth. 1889. 14. Ionia, von B. V. Head. 1892. 15. Mysia, von W. Wroth. 1892. 16. Alexandria and the Nomes, von R. St. Poole. 1892. 17. Troas, Aeolis and Lesbos, von W. Wroth. 1894. 18. Caria, Cos, Rhodes, etc., von B. V. Head. 1897. 19. Lycia, Pamphylia and Pisidia, von G. F. Hill. 1897. 20. Galatia, Cappadocia, and Syria, von W. Wroth. 1899. 21. Lycaonia, Isauria and Cilicia, von G. F. Hill. 1900. 22. Lydia, von B. V. Head. 1902. 23. Parthia, von W. Wroth. 1903. 24. Cyprus, von G. F. Hill. 1904. 25. Phrygia, von B. V. Head. 1906. 26. Phoenicia, von G. F. Hili. 1910. 27. Palestine (Galilee, Samaria, and Judaea), von G. F. Hili. 1914. 28. Arabia, Mesopotamia, Persia, von G. F. Hili. 1922. 29. Cyrenaica, von E. S. G. Robinson. 1927. - Ein anastatischer Nachdruck aller bisher erschienenen Bände erfolgte 1963-1965. Daneben sind folgende Kataloge bedeutender Sammlungen griechischer Münzen hervorzuheben: Ph. Boissevain, Beschreibung der griechischen autonomen Münzen im Besitz der Kgl. Akademie der Wissenschaften, Am s terd am. 1912. H. Dresse!, A. v. Sallet, Königliche Museen zu B er lin. Beschreibung der antiken Münzen. 3 Bände. 1888-1894. A. Baldwin Brett, Catalogue of Greek Coins. Museum of Fine Arts, Boston. 1955. Nachtrag dazu: Greek Coins. 1950 to 1963. 1964. Bearbeitet von M. Comstock und C. Vermeule. S. W. Grose, Catalogue of the Mc Clean Collection of Greek Coins in the Fitzwilliam Museum, Ca m b r i d g e. 3 Bände. 1923-1929. G. MacDonald, Catalogue of Greek Coins in the Hunterian Collection, G 1a s g o w . 3 Bände. 1899-1905. P. Naster, La Collection Lucien de Hirsch. 1959. R. Jameson, Collection R. Jameson. 3 Bände. 1913-1924. E. S. G. Robinson, Catalogue of ancient Greek Coins, collected by G. Locker-La m p so n. 1923. J. Babelon, Catalogue de la Collection de Luynes. Monnaies grecques. 4 Bände. 1924-1936. H. de Nanteuil, Collection de monnaies grecques. 1925. G. Fiorelli, Catalogo del Museo Nazionale di Napoli. Medagliere. 1866-1872. E. Babelon,
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Catalogue des monnaies grecques de la Bibliotheque Nationale, Paris. 2 Bände. 1890-1893. G. F. Hili, Greek coins and their parent cities by J. Ward, Catalogue of the authors collection. 1902. L. Forrer, The Weber Collection. 3 Bände 1929. A. Hübl, Die Münzsammlung des Stiftes Schotten in Wien. 2 Bände. 1911-1920.
c) Sylloge Nummorum Graecorum Nach dem Vorbild des Corpus V&tsorum Antiquorum ergriff die British Academy im Jahre 1931 die Initiative zur Publikation der Münzbestände größerer Privat-, Museums- und Universitätssammlungen in moderner Gestalt. Auf den großformatigen Tafeln ist im allgemeinen jedes Exemplar der betreffenden Sammlung abgebildet, der beschreibende Text bewußt sehr knapp gehalten. 1942 begann eine dänische Reihe, 1957 eine deutsche, 1961 eine amerikanische. übersieht der bisher erschienenen Faszikel und Bände: England: I, 1. The Collection of Capt. E. G. Spencer-Churchill, The Salting Collection in the Victoria and Albert Museum, London. 1931. I, 2. The Newnham Davis Coins in the Wüson Collection of Classical and Eastern Antiquities, Marischal College, Aberdeen. 1936.
li, 1-8. The Lloyd Collection. 1933-1937. III, 1-5. The Lockett Collection. 1938-1945. 1957!. IV, 1-5. Fitzwüliam Museum, Cambridge. Leake and General Collections. 1947-1958. V. Ashmolean Museum, Evans Collection. 1951. Dänemark: The Royal Collection of Coins and Medals, Danish National Museum. Copenhagen. Parts 1-39. 1942-1965. Deutschland: Sammlung Hans von Aulock. Bisher erschienen Hefte 1-16. 1957-1966. (Bedeutende Spezialsammlung der griechischen Münzen Kleinasiens von den Anfängen bis in die Römische Kaiserzeit). - In Vorbereitung ist im Rahmen dieser Reihe die Publikation der Bestände der Staatlichen Münzsammlung, München. USA: American Nurnismatic Society, The Burton Y. Berry Collection. 19611962.
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II. Griedlische Numismatik Das grundlegende ältere Handbuch für den Gesamtbereich der griechischen (und hellenistischen) Numismatik stellt noch immer das Werk von B. V. He a d, Historia Numorum. 1911 2, dar, obwohl die Chronologie vieler Serien heute zu korrigieren ist. Das wesentlich knappere Buch von Ch. Se 1 t man, Greek Co ins. 1955 2, ist zwar anregend geschrieben, enthält jedoch viele subjektive Schlüsse und auch Irrtümer. Vgl. Jenkins, NC. 1955, 262 ff. und Schwabacher, Gnomon 1957, 98 ff. Als ältere Gesamtdarstellung ist daneben noch P. Gar d n er, History of ancient Coinage, 700-300 B. C. 1918, zu erwähnen. Auf Betreiben von K . Kraft sind die Literaturüber blicke der griechischen Numismatik entstanden, welche für die einzelnen griechischen Landschaften alle Spezialstudien der letzten Jahrzehnte, die seit der Veröffentlichung des betreffenden BMC.-Bandes erschienen sind, zusammenstellen und unter den Rubriken Materialvorlagen, Kataloge; Allgemeine Studien; Spezielle Probleme; Prägungen der einzelnen Städte; Kunstgeschichtliche Fragen, Motivuntersuchungen; Fundauswerrung, Wirtschaftsgeschichte; Technik und Fälschungen knappe Inhaltsangaben jener Untersuchungen bieten. Die Literaturüberblicke stellen derzeit das wichtigste systematische Arbeitsinstrument im bibliographischen Bereich der griechischen Numismatik dar. Folgende Überblicke liegen vor: Sizilien, von K. Christ,]NG. 5/6, 1954/5, 181 ff. Epirus, von P. R. Franke, JNG. 7, 1956, 77 ff. Makedonien, von P. R. Franke, JNG. 7, 1956, 105ff. Peloponnes, von H. Chamraine, JNG. 8, 1957, 61 ff. Euboea, von H. Chantraine, ]NG. 9, 1958, 23 ff. Mysien, Troas, Aeolis, Lesbos, von F. Kiechle, JNG. 10, 1959/ 60, 91 ff. Spanien, von G. K. Jenkins, JNG. 11, 1961, 76ff. Cistophoren, von D. Kienast, ]NG. 11, 1961, 158 ff. Ionien, von D. Kienast, J NG. 12, 1962, 113 ff. Mösien, von E. Schönert-Geiß, JNG. 15, 1965, 75 ff. Thrakien, von E. Schönere-Geiß, JNG. 15, 1965, 113ff.
6. Griechische Münzbilder und Münzkunst Geschichte im griechischen Münzbild Der die Griechen auszeichnende Reichtum an künstlerischer Empfindung und individueller Gestaltungskraft kam auf ihren Münzen von Anfang an zur Entfaltung. Die wappenartigen Bi 1der von Tieren, Pflanzen und Geräten, die zunächst ausgewählt wurden, spie-
6. Griechische Münzbilder und Münzkunst
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len oft auf den Namen der Bewohner oder ihre Tätigkeit, am häufigsten jedoch auf die speziellen Lokalgottheiten an. Traube, Wl'instock ~.;der Mischkrug bekannter Weinstädte sind gleichzeitig Attribute des Dionysos, die Bezüge der Bilder zur Landesnatur meist identisch mit jenen zu den Göttern. Während die Darstellung menschlicher Körper und Köpfe anfangs nur selten gewagt wurde, begegnen schon seit der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. Köpfe oder Gesamtbildnisse der griechischen Gottheiten. Das milde und heitere Porträt der archaischen Athena auf den Geprägen Athens, ihre oft zierlichen Köpfe mit scharfgeschnittenem Profil auf den späteren Silbermünzen Korinths, die hoheitsvollen Bilder der Quellnymphe Arethusa auf den Münzen von Syrakus wurden so jedem Griechen vertraut. Für die Vielfalt der griechischen Poliswelt aber gibt es keinen anschaulicheren Beleg als die Tatsache, daß nun jede griechische Stadtgemeinde ihr Geld mit ihren eigenen Bildern kennzeichnen ließ. Die weitere Entwicklung ist dann durch zwei gegensätzliche Tendenzen bestimmt worden: Auf der einen Seite empfahl es sich, einmal bekannt gewordene und weithin verbreitete Münzgestaltungen bis in die Einzelheiten festzuhalten. Die verhältnismäßig häufigen Wiederholungen des beliebten archaischen Athenakopfes auf den frühen Silbermünzen Athens dürften nicht nur auf aesthetische, sondern auch auf handelspolitische Erwägungen zurückzuführen sein. Doch war die stereotype Kontinuität der Münzbilder die Ausnahme. Städte wie Kyzikos wechselten selbst das Motiv ihrer Münzbilder relativ häufig ; in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wurden die einmal gewählten Bilder dagegen fortlaufend neu gestaltet. In Syrakus etwa sind die Bilder des Viergespanns und der Arethusa rund zwei Jahrhunderte lang ständig neu geformt worden, so daß die Münzen die Entwicklung des künstlerischen Stils und der aesthetischen Kriterien bis in alle Nuancen in einheitlichem Format und in eng geschlossenen Reihen erkennen lassen. Wechseln in der Zeichnung des Arethusakopfes die Perspektiven der Darstellung zwischen Profil und en-facePorträt, Haartracht, Schmuck und nicht zuletzt die Gesichtszüge in einer Mannigfaltigkeit, wie sie in der Neuzeit nur die Marienbildnisse der verschiedensten Kulturkreise aufzeigen, so löst sich das Viergespann immer freier aus der strengen, statischen Starre des Anfangs, bis es am Ende des 5. JahrhundertS den Rahmen des Bildes fast zu sprengen droht. Die unruhige Auflösung der Komposition, das Streben nach psychologischer Vertiefung, Pathos und Effekt kennzeichnen dann
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II. Griechische Numismatik
6. Griechische Münzbilder und Münzkunst
die weitere Entwicklung der Münzkunst im 4. Jahrhundert. Dabei wurde die Münze immer so eindeutig als Werk der Kleinkunst verstanden, daß seit dem letzten Drittel des 5. Jahrhunderts in Sizilien und Unteritalien Stempelschneider wie Kirnon, Euainetos, Phrygillos, Herakleidas und andere ihre Stempel signierten, so daß wir auf den entsprechenden Prägungen nun Künstlersignaturen in winziger Schrift besitzen. Im Unterschied zur modernen Prägung wird die griechische Münze vom Bild und nicht von der Zahl oder dem Wertzeichen beherrscht, dies so sehr, daß auch die Legende, die Münzaufschrift, - im Gegensatz zur späteren römischen Prägung - meist von untergeordneter Bedeutung blieb. Vollständige, erkHirende Formulierungen, wie r6Qtuvo; to nai~-ta stellen eine seltene Ausnahme dar. In der Regel wird für die Legende die Form des Genitivs Pluralis des Ethnikons gewählt, meist noch in abgekürzter Gestalt, wie A0E für "Gepräge der Athener", ~yp A für jenes der Syrakusaner oder gelegentlich auch nur in der Form eines einzigen Buchstabens, wie des altertümlichen Koppas für Korinth. So knapp die Legende ist, sie dokumentiert die ausschließliche Bindung der Prägehoheit an die Polis. Umgekehrt ist bezeichnend, daß kein griechischer Tyrann auf den Münzen der von ihm beherrschten Stadt seinen Namen anbringen ließ. Die oben skizzierten Grundsätze der Bildwahl und Legendengestaltung dürften erklären, warum aktuelles politis