An die Arbeit! - Eine Anleitung für Stellensuchende von G. Winkler
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Vorwort Bewerbungen sind eine persšnliche Angelegenheit. Jedermann empfindet es deshalb als eine persšnliche Niederlage, wenn ein ArbeitsverhŠltnis letztendlich nicht zustande kommt. Man hat sich schlie§lich MŸhe gegeben, hat alles bestens vorbereitet und sich auch in Bestform prŠsentiert. Meist kennt man dann noch nicht einmal den Konkurrenten, der einen auf den zweiten oder auf einen noch schlechteren Rang verwiesen hat. Doch gibt es viele GrŸnde, warum man einen Job nicht bekommen hat. Einige hŠtte man sich tatsŠchlich selber ausrechnen kšnnen. So hat natŸrlich das Nachsehen, wer nicht die Anforderungen erfŸllt. Es kann aber auch sein, da§ die Nichte des Tennispartners des Chefs einen aussticht. Betriebliche €nderungen, andere strategische Vorgaben machen eine ausgeschriebene Stelle plštzlich ŸberflŸssig. Wohl am schlimmsten fŸr jeden Bewerber ist es, wenn einem gar kein vernŸnftiger Grund fŸr eine Absage gegeben wird. Heutzutage haben die meisten schon schlechte Erfahrungen hinter sich. Vor allem wŠchst die Zahl derjenigen, die lŠnger als ein Jahr ohne Arbeit und damit ohne einen grundlegenden und existentiellen Bestandteil unseres Alltags leben mŸssen. Was kann man aber tun, wenn der Stellenmarkt leergefegt zu sein scheint? Mein Rat an alle Arbeitssuchenden: Investieren Sie sinnvoll. Nehmen Sie sich zunŠchst Zeit und analysieren Sie sorgfŠltig alle Ihre bisherigen Aktionen. Der vorliegende Ratgeber zeigt Ihnen, worauf Sie achten mŸssen und dient durchaus als Referenz.Sie sollten sich aber auch darauf gefa§t machen, da§ Sie finanzielle Mittel einsetzen mŸssen: z.B. fŸr Ihre Recherchen, fŸr BŸromaterial, Porto und Telefonkosten, fŸr Kleidung, Frisšr und fŸr ein gepflegtes €u§eres. Dies erfordert von Ihnen Planung und genaues KalkŸl, gerade bei beschrŠnktem Budget. Verlassen Sie sich vor allem nicht auf andere. Eine Anleitung fŸr Stellensuchende kann Ihnen Sachverhalte bewu§t machen, kann erklŠren, wie sie vorgehen kšnnen und kann Ihnen vielleicht neue Bewerbungswege aufzeigen. Den ersten und alle folgenden Schritte mŸssen Sie jedoch selbstŠndig machen. Dazu brauchen Sie Mut; und ermutigen kann Sie diese BroschŸre. Ich bin sicher, da§ der vorliegende Textreader Sie dazu motiviert, es zu versuchen und sich an die Arbeit zu machen. Ich wŸnsche Ihnen dafŸr den besten Erfolg ! Dr. Johanna Holldack
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Der Stellenmarkt SIE MUESSEN SICH NICHT VERKAUFEN In Ihrem Leben hat sich mit der Zeit allerlei unnŸtzer oder ŸberflŸssiger Kram angehŠuft. Sie schleppen all' diese Sachen auf einen Flohmarkt. Einiges auf Ihrem WŸhltisch findet zufŠllig KŠufer, anderes wiederum gefŠllt durchaus, aber Sie verlangen einen zu hohen Preis. FŸhlen Sie sich unwohl, wenn Ihr Angebot kritisch gemustert und taxiert wird? Unter UmstŠnden machen Sie die bittere Erfahrung, da§ die geschŠtzten Kundschaft um Ihren Stand einen gro§en Bogen schlŠgt. Auf dem Stellenmarkt kann es Ihnen Šhnlich ergehen. Das Marktgeschehen, seine GesetzmŠ§igkeiten, S i l l dT d Ih š li h i l Si i i ll i ht i ht M file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Spielregeln und Tendenzen war Ihnen mšglicherweise egal. Sie wissen vielleicht nicht genau, wo Mangel herrscht und wer deshalb besonders begehrt ist. Sie haben ganz interessante FŠhigkeiten, halten diese aber versteckt und finden deshalb keinen Abnehmer. Offensiv aufzutreten, gezielt Aufmerksamkeit und Interesse auf sich zu lenken, das ist vielleicht nicht Ihre Sache. NatŸrlich mšchten Sie das Šndern. Sie lesen also, was umtriebige Verkaufsstrategen Ÿber Selbst-Marketing, Verhaltensmodifikation und den ZEN-Weg zu Erfolg und SelbsterfŸllung predigen. Bald stehen Sie vor einem Dilemma: Sie gehen davon aus, da§ Sie sich optimal verkaufen mŸssen. Sie haben immer noch nicht die geringste Lust dazu. Selbst wenn Sie wollten, wŸ§ten Sie nicht so recht, wie. Zerbrechen Sie sich darŸber nicht den Kopf. Sich zu verweigern, lŠhmt. Besinnen Sie sich statt dessen auf Ihre eigenen PlŠne: Sie bemŸhen sich um eine Ausbildungsstelle oder Sie suchen einen Arbeitsplatz entweder den ersten oder einen besseren, einen ganz bestimmten oder irgendeinen. Sie streben eine fŸr Sie wichtige VerŠnderung an. Was Sie tun mŸssen, um dies zu bewŠltigen, steht in den nŠchsten Kapiteln dieses Online-Buches. Bevor Sie jedoch loslegen, sollten Sie sich Ÿber den Stand der Dinge genau Rechenschaft ablegen. An diesem Punkt schlagen kluge Ratgeber allesamt vor, mit einer Bestandsaufnahme der eigenen Voraussetzungen zu beginnen: "Selbstbewu§te Bewerber haben eine positive Einstellung zu sich selbst und wissen, was sie tun kšnnen und was sie wollen.." Erkennen Sie sich wieder? Oder ist Ihr SelbstwertgefŸhl noch ausbaufŠhig? Ihr Selbstbewu§tsein wird im Laufe Ihres Nachdenkens, Ihrer Reflexion Ÿber sich selbst , aber auch mit Ihrem erfolgreichen Handeln zweifellos noch wachsen! Jetzt geht«s an die Arbeit. Legen Sie eine Textdatei an (oder nehmen Sie einfach ein Blatt Papier) und schreiben Sie als Titel: "Mein Arbeitsleben" oder "Meine berufliche Laufbahn". Es braucht sicher eine ganze Weile, bis Sie sich lŸckenlos an die Details Ihrer eigenen Lebensgeschichte erinnert und alle Angaben chronologisch geordnet haben. Notieren Sie am besten alles - auch das NebensŠchliche, Unwesentliche und Uninteressante. Wichtig ist, was Sie alles getan haben und nicht, wie Sie es jetzt, im Nachhinein, bewerten. - So kšnnte ein Abschnitt Ihrer Bestandsaufnahme aussehen: WŠhrend der Schulzeit 19.. - 19.. Aushilfe, Buchhandlung Leseteufel in Biberach, Verkauf & Bestellwesen Sprachkurse Italienisch , VHS Biberach (Bescheinigung anfordern!!) Sommerjob GŠrtnerei Radis, Reichenau 199.; 8/9. Praktikum bei Marabu Messebau, PersonalbŸro (Einblick in Lohnkostenabrechnung, Stundenabrechnung freie Mitarbeiter, Fahrtkosten) Schreiben Sie mit der Hand, kšnnen Sie mit Textmarkern und Farbstiften kennzeichnen, was Ihnen wichtig ist oder was zusammengehšrt. Mit einer Textverarbeitung fŠllt es Ihnen leichter, die Daten am Computer-Bildschirm herumzuschieben, Informationen einzufŸgen und zu ergŠnzen. Au§erdem kšnnen Sie aus den Elementen spŠter ganz leicht einen tabellarischen Lebenslauf konstruieren. Benutzen Sie aber ganz bewu§t noch keine Vorlagen, "Assistenten" oder Autoformat-Texte. BeschŠftigen Sie sich allein mit Ihrem Leben und noch nicht mit dessen Layout. Ihre nŠchste Aufgabe: Bringen Sie einen wichtigen Teil Ihres Datenblattes in Form. Widmen Sie sich Ihren berufsbezogenen TŠtigkeiten und geben Sie ihnen in etwa die folgende Struktur:
Zeitraum
beschŠftigt bei Firma Unternehmung
Branche Grš§eÊ
Bereich, Abteilungen, Ereignisse, Position, Aufgaben, Kommentar verantwortlich fŸr, ZustŠndigkeit
Was Sie bisher gelernt und geleistet haben, nimmt jetzt deutlichere Konturen an. Je intensiver Sie sich selbst erforschen, desto aufregendere Entdeckungen stehen Ihnen wahrscheinlich bevor. Vielleicht haben Sie bereits eigenverantwortlich ein Budget verwaltet, ganz gut Mitarbeiter gefŸhrt oder ein wichtiges Projekt vorangetrieben Sie lassen Ihre TŠtigkeiten Revue passieren und bemerken unter file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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wichtiges Projekt vorangetrieben. Sie lassen Ihre TŠtigkeiten Revue passieren und bemerken unter UmstŠnden zum ersten Mal, da§ Ihre wichtigsten StŠrken Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit sind. Vielleicht besitzen Sie Organisationstalent, haben Sie an Ihrem Heimatort, in einer BŸrgerinitiative, in einem Verein oder mit einer Gruppe Wesentliches mitbewegt - und wenn Sie's genau Ÿberdenken, haben alle Ihre Chefs Sie ganz schšn gebraucht. Jetzt sind Sie fŸr sich selbst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Sie wissen ziemlich genau, was Sie auf dem Arbeitsmarkt anbieten kšnnen. Ob es dafŸr auch Abnehmer gibt, wird sich bald weisen. Einen wichtigen Ausschnitt des aktuellen Marktgeschehens zeigen Ihnen die ArbeitsŠmter. UnŸbersichtlicher und zum Teil nach anderen Spielregeln funktioniert der freie Arbeitsmarkt.
Sie kšnnen mehr aus sich machen!
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Die Kunst der Selbst-Verpackung ist Ihnen fremd? Den anderen soll es genŸgen, da§ Sie so sind, wie Sie sind? - Sich selbstbewu§t und wohlŸberlegt zu prŠsentieren, ist heute kein Beleg fŸr Unbescheidenheit, Eitelkeit oder gar SelbstŸberschŠtzung. Bedenken Sie, wie schnell und oberflŠchlich alle Welt miteinander kommuniziert. Wenn Sie da keine Signale aussenden, wird man auch keine empfangen. Geben Sie es deshalb deutlich zu verstehen und zeigen Sie es ruhig, wer Sie sind: zu sein, mŸssen Sie wie eine(r) aussehen!"
"Um ein(e) Spitzen-VerkŠufer(in)
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UEBERLEBEN AUF DEM STELLENMARKT Aus der Sicht eines Unternehmens bedeutet Ihr erfolgreiches Bewerbungsverfahren, da§ eine Stelle besetzt und somit einem Mangel abgeholfen wird. Den Proze§ gestalten Sie natŸrlich mit; Sie kšnnen ihn als Interessensausgleich, als TauschgeschŠft oder als einen Handel definieren. Gewšhnlich leitet man daraus fŸr Ihre Seite den Imperativ ab, ein Bewerber solle sich mšglichst 'gut verkaufen'. Das passende Motto dazu hei§t: Bewerbung kommt von Werbung". So bedrŸckt heute praktisch jeden Stellensuchenden die Vorstellung, die persšnliche Arbeitskraft mŸsse Šhnlich offensiv angepriesen werden wie Deodorants oder Beifahrer-Airbags. Besitzen Sie wirklich die beunruhigende Angewohnheit, Ihre persšnlichen StŠrken mit aller Kraft zu verschweigen? Plaudern Sie statt dessen bevorzugt Ihre SchwŠchen und Mi§erfolge aus? Dann sollten Sie dagegen rasch etwas tun - vielleicht schon einmal die Hinweise zum Thema "VorstellungsgesprŠch" ansteuern. In der Regel werden Sie eher das eigene Qualifikationsprofil realistisch einschŠtzen, den Stellenmarkt genau analysieren und Ihre(n) Ansprechpartner studieren. Denn nur in sehr begrenztem Ma§e kšnnen Sie als begnadeter oder gelernter Selbstdarsteller etwas erreichen. Die Gegenseite wiederum hat fest umrissene Vorgaben, kennt EinschrŠnkungen, besitzt eigene Ziele und ganz konkrete Vorstellungen. Sicher ist Ihr GegenŸber kompromi§bereit und konsensfŠhig. Finden Sie heraus, ob es sich fŸr Sie beide lohnt, zu kooperieren. Wenn Sie selbst davon Ÿberzeugt sind, da§ Ihre Mitarbeit handfeste Vorteile bringt, Ihr GegenŸber aber dies noch nicht so recht bedacht hat, mŸssen Sie eben †berzeugungsarbeit leisten. Zum Werbeveranstalter und Schšnredner in eigener Sache werden Sie sich dabei nicht degradieren wollen. D
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Das Terrain, auf dem Sie sich bewegen, sollten Sie mindestens ebenso gut kennen, wie es die Gegenseite tut. Kommt es zu einem EinstellungsgesprŠch, wei§ die andere Seite vorab schon einiges Ÿber Sie. Ziehen Sie gleich; machen Sie sich sachkundig. Was Sie von sich selbst verlangen sollen: Disziplin beim Sammeln und Sichten von Informationen. Ehrlichkeit, den Dingen ins Auge zu sehen. Ausdauer, um die eigene Bewerbungsstrategie durchzuhalten. Selbstsicherheit kommt mit dem Durchblick. Bescheid wissen sollten Sie Ÿber die Topologie des Stellenmarktes. Wo stehen Sie, auch im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern? Wie sieht es in Ihrer Branche aus? Obacht: Was man selbst erlebt oder durch Hšrensagen erfŠhrt, ist oft noch nicht einmal die halbe Wahrheit. Brechen Sie Ihren Wissenshorizont auf, nutzen Sie viele Informationsquellen! Objektivierbar (also nachprŸfbar) sollten die Daten, mit denen Sie arbeiten, schon sein:
Selbstanalyse
Marktanalyse
Die eigenen Kenntnisse, FŠhigkeiten, beruflichen Erfahrungen, Eigenschaften, das persšnliche Entwicklungspotential, die beruflichen und privaten Ziele ...
Branche(n), berufliche Sparte(n) Firmen, Unternehmungen, Einrichtungen (Grš§e, Position auf dem Markt, Geschichte, Prognose ....)
Vorgehen: Ehrliche Selbstbefragung
Vorgehen: Recherche
Sie merken schon, der Vorschlag, ein persšnliches Datenblatt zu erstellen, war durchaus ernst gemeint. Wenig MŸhe haben Sie damit als Berufseinsteiger oder wenn Sie die lŠngste Zeit ein und die selbe TŠtigkeit ausgeŸbt haben. Vielleicht mšchten Sie noch ein wenig mehr Ÿber sich erfahren. DafŸr gibt es die beliebten Fragebšgen und Tests. †berprŸfen Sie damit Ihre Haltung zu 'Persšnlichkeitsmerkmalen' wie z.B.
Selbstsicherheit - "Ich komme immer und Ÿberall zurecht." Auftreten - "Meine Umgangsformen sind perfekt." Kreativität - "Ich habe immer neue Ideen."
Treffen solche Behauptungen auf Sie zu? Ob Sie mehr oder weniger belastbar, impulsiv und kompromi§bereit sind, ob Sie diszipliniert und zielstrebig arbeiten, ob Sie bei aller Anpassungsbereitschaft sicher und selbstŠndig entscheiden, ob Sie organisieren kšnnen, zuverlŠssig sind und sich schlie§lich am Ende eines langen Arbeitstages gern 'auch mal sagen lassen', da§ Sie wieder einmal 'etwas falsch gemacht' haben , das alles kšnnen Sie jedem erzŠhlen. Und gerade sich selbst nimmt man ja vieles unbesehen ab. Wenn es aber z.B. darauf ankommt, da§ Sie sich am Arbeitsplatz, in einer Gruppe von Mitarbeitern (in einem 'Team', wie Friseusen und Fu§baller sagen), nicht wie ein Despot oder eine Primadonna auffŸhren, dann wird man das im Bewerbungsverfahren austesten. Das Motto 'beweisen, nicht behaupten' wenden Sie deshalb an, um sich schon vorab bestimmter Eigenschaften zu versichern. Notieren Sie einfach fŸr sich, bei welcher Gelegenheit Sie bestimmte StŠrken und Verhaltensweisen gezeigt haben. Zur ehrlichen Selbstanalyse zŠhlt auch, da§ Sie sich Ÿber Ihre PrioritŠten und essentiellen Voraussetzungen klar werden. Was hat Vorrang, Ihr Privatleben oder Ihr Beruf? Es gibt Mitmenschen, die wegen der Schulfreunde nicht auf die weiterfŸhrende Schule wechselten, von den Eltern in eine ungeliebte Ausbildung gescheucht wurden, jetzt wegen des Partners am selben šden Ort verweilen, und ein Leben lang Ihr Potential verschwenden. Wie wichtig sind Ihnen eine gute Dotierung, Macht, Einflu§, Titel und Prestige? - Manche Leute messen einen Job immer noch daran, ob die Aufgabe sinnvoll ist. Sind Sie schon lŠngere Zeit arbeitslos? Dann wissen Sie am besten, warum: zum Beispiel aufgrund allgemeiner wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, einer kriselnden Branche, neuer Trends in Produktion und Management, dem eigenen Alter, mangelnder beruflicher Qualifikation o.Š. Ihr Schicksal teilen Sie derzeit mit Millionen von Arbeitslosen. Hoffen Sie nicht auf Ihr GlŸck oder darauf, da§ sich irgendwann die Rahmenbedingungen Šndern. "Auch nach einer Konjunkturerholung erfolgt eine weiterer Personalabbau vor allem in Europa." (manager magazin - bereits 7/1994, S. 92). Lassen Sie sich vor allem nicht davon krŠnken, da§ Sie als geborener Lehrer (GŠrtner, DV-Spezialist oder was auch immer) in eine Welt geworfen file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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krŠnken, da§ Sie als geborener Lehrer (GŠrtner, DV Spezialist oder was auch immer) in eine Welt geworfen wurden, in der kein Bedarf fŸr Lehrer (GŠrtner, DV- oder andere Spezialisten) Spezialistenexistiert. Wenn Sie unter den gegebenen UmstŠnden und mit der vorhandenen persšnlichen Ausstattung objektiv chancenlos sind, dann Šndern Sie eben das, was sich Šndern lŠ§t. Die eigenen AnsprŸche zum Beispiel. Die eigene MobilitŠt. Oder das eigene Qualifikationsprofil. Die zweite Empfehlung: Bedenken Sie die unterschiedlichen Standpunkte und Erwartungshaltungen.
BEWERBER-SICHT
SICHT des UNTERNEHMENS
Was kann ich anbieten?
Ist der Bewerber der Aufgabe gewachsen? Was mšchte ich tun?
Wer kšnnte mich brauchen?
Ist er bereit, sich zu engagieren?
Wie stelle ich Kontakt her?Ê
Ist er leicht zu fŸhren?
Will ich in dieser Firma, unter diesen Bedingungen, in dieser Position arbeiten?
Was kostet er?
Die dritte Empfehlung: Bringen Sie Ihre Vorstellung mit der Wirklichkeit in Einklang.
Gewünschter Arbeitsplatz
Angebot/ Offene Stelle
Angestrebte Position
Rangstufe Hierarchische Stellung im Unternehmen ZustŠndigkeiten, Verantwortungsbereiche, Aufgaben
Aufgaben Entwicklungspotential Wichtige zusŠtzliche WŸnsche (Prestige, Sicherheit, Standortfragen, Reisen etc.)
Aufstiegsmšglichkeiten, Dotierung, Gebotene - maximal mšgliche Ausstattung ZusŠtzliche Angebote
Was branchenŸblich ist, finden Sie leicht heraus. Studieren Sie Stellenanzeigen, GehaltsŸbersichten in der Fachpresse, Tarifbestimmungen, gewerkschaftliche Mitteilungen und sprechen Sie mit Vertretern Ihres Berufs oder Ihrer Branche...
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Kontaktaufnahme AN DIE ARBEIT! Sie haben es beinahe geschafft. Die Phase der eingehenden Selbstbefragung ist abgeschlossen. †ber Ihr Qualifikationsprofil wissen Sie Bescheid; Ihre fachlichen FŠhigkeiten und Ihr berufliches Wissen haben Sie ergrŸndet. Auf Anfrage sind Sie in der Lage, kurz und prŠzise zu beschreiben, welche berufsbezogenen Erfahrungen Leistungen und Erfolge Sie aufweisen †ber Ihre persšnlichen Eigenschaften und file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Erfahrungen, Leistungen und Erfolge Sie aufweisen. †ber Ihre persšnlichen Eigenschaften und Verhaltensdispositionen kšnnen Sie ebenso bestimmt sprechen wie Ÿber Ihre beruflichen WŸnsche und Ziele. NatŸrlich verfŸgen Sie auch Ÿber klare Entscheidungskriterien, was den kŸnftigen Arbeitgeber betrifft. Mšgliche BeschŠftigungsorte, Einsatzschwerpunkte, betriebliche Grš§e, hierarchische Position, Gehalt, Aufstiegsmšglichkeiten ... kurzum, Sie wissen, was Sie kšnnen. Auch was Sie wollen, ist Ihnen všllig bewu§t. Unklar ist Ihnen nur mehr, wie Sie es bekommen. Damit stehen Sie nicht allein. Sie schweben in der Luft, suchen einen guten Landeplatz und hoffen auf ein Empfangskomitee. Ob Sie einen Ausbildungsplatz oder einen Job suchen, ob Sie Sonntags morgens gemŸtlich die Frankfurter Allgemeine durchblŠttern oder ganz brutal auf der Stra§e stehen - immer stellen sich zwei essentielle Fragen:
Wo besteht fŸr meine Arbeitskraft Bedarf?
Wie stelle ich zum Arbeitgeber Kontakt her?
Unangenehme Fragen verdrŠngt man gern. Irgendwann wird eben das Angebot im Stellenteil oder im DatensichtgerŠt erscheinen. Irgend ein Engel vom Amt oder sonst ein Retter in der Not wird schon einmal anrufen. Viele Stellen-'Suchende' sind vollauf damit beschŠftigt, ihre Arbeitslosigkeit als Trauma zu durchleben oder zu resignieren, sich als Teil eines gesellschaftlichen MassenphŠnomens zu begreifen und die bšse Welt dafŸr anzuklagen, da§ sie einen ignoriert. Andere wiederum fŸhlen sich herausgefordert, machen sich an die Arbeit und trainieren in aller Ruhe wichtige FŠhigkeiten, die sie auch sonst im Leben gut brauchen - zum Beispiel
Findigkeit - Lšsungen auch auf unkonventionelle Weise suchen KreativitŠt - nicht blo§ wiederholen, was andere tun Ausdauer - sich nicht entmutigen lassen Durchsetzungsvermšgen - die eigenen Interessen energisch vertreten
Jeder kennt Leute, die das Beste aus sich gemacht haben. Der ehemalige PH-Student, der in die USA auswandert, sich dort nach einiger Zeit als Dachdecker selbstŠndig gemacht hat - auf den DŠchern ist er 'sitting on top of the world'. Die drei Frauen mit dem Wunsch und dem Willen, Theaterarbeit mit Behinderten zu machen. Der Weidenkorbflechter, der alles vom Gro§vater abgeschaut hat. Es gibt mehr Arbeitswelten zwischen Kindheit und Alter, als unsere Schulweisheit sich trŠumen lŠ§t. Und nicht zuletzt Ÿben all' diese Leute nicht nur neue Arbeitstechniken ein, sondern sie verbessern ihre AusdrucksfŠhigkeit und kommunikative Kompetenz. Auch Sie wŸrden lieber schon heute aktiv werden und endlich handeln? Ihre Aufgabe ist klar: Sie mŸssen einfach Kontakte suchen, ausbauen, pflegen und nutzen.
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Sie glauben an so vieles. Glauben Sie einmal an sich!
Dabei mŸssen Sie nicht allein bleiben. Bauen Sie dabei auf die UnterstŸtzung im Familien- oder Freundeskreis. Tun Sie sich mit Leuten zusammen, die Sie positiv verstŠrken. Lassen Sie sich nicht von den Schwarzsehern und Schwarzmalern entmutigen. Ein Ziel, nŠmlich eine neue Stelle, haben Sie sich schon gesetzt Einen wichtigen Schritt sich sachkundig zu machen und vor allem file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Sie sich schon gesetzt. Einen wichtigen Schritt, sich sachkundig zu machen und vor allem Handlungskompetenz zu erwerben, sind Sie gerade im Begriff zu tun.
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ANBIETER ODER ABNEHMER Als neuer Mitspieler betrachten Sie aufmerksam den Stellenmarkt. Sie bemerken sofort zwei Sorten von Anbietern. Diese haben entweder ihre Arbeitskraft oder aber eine offene Stelle im Angebot. An ihrer reservierten und prŸfenden Haltung erkennen Sie sogleich die umworbene Klientel. Aber wie kommen die 'GeschŠftspartner' alle zusammen? Sie unterscheiden bald einige wenige Mšglichkeiten. Als Stellensuchender bieten Sie (nach grŸndlicher Analyse des Stellenmarktes) Ihre Arbeitskraft an:
Wenn Sie das vorhaben ...
.. dann müssen Sie ...
Anruf, GesprŠch, Besuchen, VorsprechenÊ Freie Bewerbung Stellengesuch, andere 'Werbe'- Aktionen
GesprŠche einleiten, verhandeln texten, gestalten, prŠsentieren kreativ und innovativ agieren
Oder aber der Arbeitgeber tritt als Anbieter auf:
Die Vorgehensweise des Stellenanbieters ...
... verlangt von Ihnen zunächst die Fähigkeit zu...
Stellenanzeige direkte Kontaktaufnahme, Stellenbšrse Innerbetriebliche Ausschreibung
analysieren, vergleichen, abwŠgen GesprŠche zu fŸhren, verhandeln verhandeln, argumentieren, texten, gestalten, prŠsentieren
Nicht nur, wenn keiner auf Sie zukommt, sollten Sie aktiv werden und auf die Anbieterseite wechseln. Denn damit zeigen Sie Initiative und handeln selbstbestimmt. Sie steuern ferner gezielt mšgliche Ê Arbeitgeber an, die Sie selbst ausgewŠhlt haben. Sie Ÿben absolut notwendige und nŸtzliche Fertigkeiten ein. GegenŸber den vielen passiven oder trŠgen Mitbewerbern erwerben Sie sich jede Menge Vorteile. Ob Sie umworben werden oder andere ansprechen, ob Sie auf eine Anfrage reagieren oder Ihre Bewerbungsmappe verschicken, immer geht es dabei um diese beiden Verfahren: GesprŠchskonstellation (GesprŠchspartner auswŠhlen, GesprŠche eršffnen, durchfŸhren, erfolgreich beenden) mediale PrŠsentation (Dokumente oder Objekte auswŠhlen, erstellen, arrangieren, vorlegen) Beide Methoden verlangen Techniken und Verhaltensweisen, die man sich aneignen kann. Wenn Sie bezweifeln, da§ Sie dazu in der Lage sind, schlie§en Sie einfach die Au gen und versetzen Sie sich weit zurŸck. Seitdem Sie laufen lernten, haben Sie bereits jede Menge dazu gelernt. Das bi§chen, was Sie jetzt noch brauchen, schaffen Sie allemal. Die nŠchsten Kapitel zeigen Ihnen verschiedene Mšglichkeiten der Kontaktaufnahme. Als aktiver Bewerber wŠhlen Sie daraus die Informationen aus, die fŸr Sie wichtig sind, um sich gut vorzubereiten file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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sich gut vorzubereiten GesprŠchssituationen herzustellen und zu meistern die eigenen Bewerbungsunterlagen zu optimieren.
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DIE GUTEN BEZIEHUNGEN Schon den ersten Job im Leben haben oft andere organisiert. FŸr SchŸler und Studenten, die eine TŠtigkeit oder einen Praktikumsplatz in den Ferien suchen, lassen die Verwandten, Freunde oder Kollegen der Eltern gern ihre Beziehungen spielen. Im Berufsleben profitieren Sie von persšnlichen Kontakten, wenn sie frŸh geknŸpft und gepflegt werden. So bietet es sich nicht nur fŸr Akademiker geradezu an, bereits wŠhrend der Ausbildung aktiv in berufsbezogenen VerbŠnden oder Vereinigungen mitzuwirken. Mit Leserbriefen oder Publikationen in der Fachpresse betreiben Sie immer auch …ffentlichkeitsarbeit fŸr sich selbst. Besuchen Sie die inoffiziellen Stellenbšrsen ihrer Branche: Bei Fachmessen, Veranstaltungen, Tagungen oder Kongressen kšnnen Sie wichtige Ansprechpartner ausfindig machen und auf sie zugehen. Visitenkarten, sofern Ihrem Status angemessen, sollten Sie dabei verteilen und nehmen. Sie sind stellensuchend, aber schŸchtern und furchtsam? Mit Fremden zu reden ist Ihnen peinlich? Am liebsten wŸrden Sie es noch verbergen, wenn Sie zur Zeit keine feste Stelle haben. So lange Sie nicht ausdauernd jammern und klagen, sondern ganz prŠzise erklŠren, was Sie brauchen, hilft man in der Regel gern. WŠgen Sie genau ab, an wen Sie sich um Rat, Hilfe oder eine Empfehlung wenden. Aber betreiben Sie unverdrossen Ihre eigene Sache und stellen Sie SchlŸsselfragen: Ê Kennen Sie ein Unternehmen in der ... Branche? Kennen Sie jemanden, der dort arbeitet? Wer kšnnte mir sonst einen Hinweis geben?
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VORSPRECHEN Mit dem Stadtplan in der Hand durch Industriegebiete kurven? FŸr den persšnlichen Auftritt sind zeitlicher und materieller Aufwand zu gro§. Allerdings werden Sie sich mutig bis zur GeschŠftsleitung durchfragen, wenn Sie im Dienstleistungsbereich arbeiten wollen, in wenig qualifizierten oder exotischen Jobs.
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SchŸler und Studenten haben oft mehr als nur ein finanzielles Interesse; sie wollen sich beizeiten Ÿber bestimmte Branchen, Firmen oder TŠtigkeitsbereiche informieren. Da lohnt sich Eigeninitiative. Warum nicht vier bis acht Wochen vor einer mšglichen Arbeitsaufnahme versuchen, bei der Wunschfirma direkt vorzusprechen, sich kurz vorzustellen und als GedŠchtnisstŸtze einen Lebenslauf zu hinterlegen? Unter der angegebenen Telefonnummer sollte man jederzeit erreichbar sein. Jobangebote sind oft Šu§erst kurzfristig; wenn Sie aber beim ersten Anruf gleich absagen, wird die Firma Sie wohl abschreiben.
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TELEFONAKTION Als Experte fŸr kommunikative Strategien besitzen Sie Improvisationstalent und Verhandlungssicherheit. Oder aber Sie sind unsicher, gehemmt und haben Schwierigkeiten, sich verstŠndlich zu machen. In beiden FŠllen rufen Sie einfach an. Denn entweder wenden Sie dann an, was Sie schon gut draufhaben oder Sie erlernen es mit der Zeit. Kluge Bewerber legen aber nicht sofort los, sondern recherchieren zunŠchst und setzen sich Ziele. Als GesprŠchsergebnis sollte auf Ihrem Notizblock stehen: die Einladung zu einem VorstellungsgesprŠch oder den Termin fŸr eine Fortsetzung des Telefonats oder Namen, Position, Telefonnummern weiterer Kontaktpersonen. Namen und Durchwahl des einzig richtigen Ansprechpartners (das kann ein Inhaber, ein GeschŠftsfŸhrer, ein Leiter der Personalabteilung oder ein einflu§reicher Mitarbeiter sein) haben Sie sich zuvor schon besorgt (Ÿber Ihre persšnlichen Kontakte, Ÿber Ihre Recherchen oder Ÿber einen simplen Anruf beim Pfšrtner). Einen telefonischen Wachhund Ÿberlisten Sie ganz einfach: Ê "Guten Morgen! Kšnnten Sie mir bitte genau sagen, wie sich der Name Ihrer Personalleiterin buchstabiert?" Ê Einen oder zwei Tage spŠter rufen Sie noch einmal an. Lassen sich mit Frau ... verbinden. Wenn der TŸrsteher mehr wissen mšchte als Ihren Namen (und die Firma, fŸr die bzw. von der aus Sie anrufen), erklŠren Sie verbindlich, da§ Sie das mit Frau ... persšnlich besprechen mšchten. Unter UmstŠnden haben Sie vorab gleich ein bi§chen die Lage sondiert, ohne jedoch jedem Mitarbeiter Ihre Bewerbungsabsichten preiszugeben. Wann ist die beste Zeit, um anzurufen? FŸhrungskrŠfte fangen bei uns oft frŸh an zu arbeiten. SpŠter stecken sie gern in Besprechungen fest; nachmittags sind sie selten besser gelaunt als am Morgen. Probieren Sie es doch einmal nach 17.30 Uhr,dann ist das Verwaltungspersonal nicht mehr dazwischengestaltet. Ê
Neben Ihrem Telefon sollten liegen: Ihr tabellarischer Lebenslauf, die Auflistung Ihrer FŠhigkeiten und Kenntnisse, Ihre Notizen Ÿber das Unternehmen (Grš§e, Mitarbeiter, Produkte, MŠrkte usw.) und Ihr Aufschrieb der drei GrŸnde, warum Sie ausgerechnet dort mitarbeiten wollen. Nie spontan anrufen! Auch am Telefon zŠhlt der erste Eindruck. Bereiten Sie sich vor, Ÿberlegen Sie und halten Sie fest, welche 'Botschaft' beim GesprŠchspartner ankommen soll. Spielen Sie mehrfach (immer
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halten Sie fest, welche Botschaft beim GesprŠchspartner ankommen soll. Spielen Sie mehrfach (immer wieder) Dialoge durch. Einige Tips fŸr den GesprŠchsanfang: Nennen Sie zuerst Ihren Namen. Nennen Sie dann Ihren Beruf und geben Sie in knappen Worten ein positives Argument aus Ihrer beruflichen Karriere. Bitten Sie um etwas GesprŠchszeit. Geben Sie jetzt zwei bis drei weitere wichtige Argumente aus Ihrer beruflichen Erfahrung. Fassen Sie sich dabei kurz. Bekunden Sie darauf Ihre Bewerbungsabsicht. Warten Sie auf eine Reaktion - und geben Sie dem GesprŠchspartner Zeit zu reagieren! Sollte Ihr GesprŠchspartner jetzt ganz und gar ablehnend reagieren oder sich fŸr unzustŠndig erklŠren, bitten Sie Ihn zumindest um Adressen, Ansprechpartner oder um Tips. Fragen, die Sie niemals stellen: "Stšre ich Sie im Augenblick?", oder "Komme ich Ihnen ungelegen?" Die falsche Reaktion zeitigt oft auch: "HŠtten Sie etwas dagegen, wenn...?" NatŸrlich analysieren Sie im nachhinein jedes GesprŠch, machen Sie Aufzeichnungen und optimieren Sie von Mal zu Mal Ihre Strategie.
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ARBEITSAMT Wer hat Angst vor dem Arbeitsamt? Solange man berufstŠtig ist, macht man eher einen gro§en Bogen darum; einmal arbeitslos geworden, betritt man die lokale Zweigstelle der Bundesanstalt fŸr Arbeit zunŠchst einmal beklommen. Man sieht sich bereits als Opfer undurchschaubarer Verwaltungsakte, man ahnt, gleich stapelweise Formulare ausfŸllen zu mŸssen und man wei§, da§ man bald alles mšgliche falsch macht. Abhilfe schafft da allein ein Trainingsprogramm, das Sie morgens frŸh absolvieren sollten: Suchen Sie das nŠchstgelegene Arbeitsamt auf und gehen Sie zum Informationsschalter im Eingangsbereich. Sie werden staunen, wie schnell und vergleichsweise unkompliziert Sie Aufnahmeverfahren und VerwaltungsvorgŠnge durchlaufen. Die objektive Lage ist unbefriedigend bis verzweifelt und von Ihrer subjektiven mšchten Sie lieber nicht sprechen? Auch wenn Sie nicht damit rechnen mŸssen, fŸr lŠngere Zeit arbeitslos zu sein, lohnt es sich, den LEITFADEN F†R ARBEITSLOSE zu besorgen. Man mu§ ihn einfach loben: Mittlerweile auf Ÿber 400 Seiten angewachsen, umfassend, gut gegliedert und verstŠndlich geschrieben, informiert er Ÿber alle Ihre Rechten und Pflichten. Ein zusŠtzliches Kapitel Ÿber das Thema "Sozialhilfe" beschlie§t den von der Fachhochschule Frankfurt herausgegebenen Band. Die Bestelladresse finden Sie im Literaturverzeichnis. Aktives Bewerberverhalten zahlt sich auch gegenŸber dem Arbeitsamt aus. Lassen Sie sich also nicht blo§ betreuen. Melden Sie sich vor allem nicht erst wieder zum vorgesehenen Zeitpunkt. Informieren Sie sich Ê statt dessen vor Ort, so oft Sie kšnnen , Ÿber neue Stellenangebote. Rufen Sie Ihren Sachbearbeiter an, bringen Sie sich in Erinnerung; vielleicht hat er heute etwas Neues. KŸmmern Sie sich immer selbst um ihre Sache informieren Sie sich z.B. eingehend Ÿber Fšrder-, Umschulungs- und Arbeitsbeschaffungsma§nahmen. Erscheinen Sie nirgendwo, auch nicht im Arbeitsamt, ungepflegt und nachlŠssig gekleidet. Wer sollte Sie respektieren, wenn Sie es selbst nicht tun? Nur wenn Sie von sich Ÿberzeugt sind, Ÿberzeugen Sie andere. Nehmen Sie als Akademiker einen der 25 Fachvermittlungsdienste in Anspruch. Im Internet finden Sie das deutsche Arbeitsamt unter http://www.arbeitsamt.de/.
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HEADHUNTER UND STELLENVERMITTLER Sie erhalten wŠhrend der Arbeitszeit einen Anruf. Sind Dritte mit anwesend? Dann sollten Sie jetzt ganz normal reagieren und auf bestimmte Fragen nur mit 'ja' oder 'nein' antworten. Wenn Sie schon bei diesem ersten telefonischen Kontakt mit einem Experten fŸr Personalfindung ein Treffen vereinbaren, dann schadet es nichts, dorthin Ihre Bewerbungsunterlagen mitzunehmen. Das Monopol fŸr Stellenvermittlung hŠlt bei uns nicht mehr das Arbeitsamt. Headhunter durften bislang nur auf direktem Auftrag handeln und z.B. keine Bewerberdateien fŸhren. Heute kšnnen Sie sich selbst an einen KopfjŠger wenden - guter Stil ist es aber noch lange nicht. Die Auftraggeber aus Industrie und Handel zahlen im Erfolgsfall; kommt es zu VorstellungsgesprŠchen, rechnet der Stellenkandidat seine Reisekosten direkt mit der Beratungsfirma ab. Der Vorteil bei Unternehmens bzw. Personalberatern ist, da§ sie Klienten wie Kandidaten gleicherma§en verpflichtet sind. In den Interviews geht es deshalb am Anfang oft wesentlich entspannter zu als in 'normalen' EinstellungsgesprŠchen. Doch die bleiben einem ja deshalb nicht erspart. Nicht auszugleichender Nachteil: Die meisten Arbeitnehmer werden niemals einen Anruf erhalten. Als Fach- oder FŸhrungskraft zŠhlt man zu einem recht exklusiven Kreis. Viele Firmen bleiben bei der Stellenausschreibung diskret im Hintergrund. Das Stellenangebot in der Zeitung lŠuft dann z.B. Ÿber eine 'Personalmanagement und Personalberatung' und verlangt eine regulŠre schriftliche Bewerbung. Ihr Sperrvermerk ("Informationen bitte nicht an XY weiterleiten") wird natŸrlich beachtet. Ein Frankfurter Personalberater lŠdt zum Beispiel zum GesprŠch ein und erbittet von Bewerbern gleichzeitig folgende ergŠnzende Unterlagen: ein Handschreiben mit einem Umfang von einer DIN A4 Seite file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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einen ausgefŸllten mehrseitigen Fragebogen Ê
eine Ÿbersichtliche Darstellung der derzeitigen Aufgaben- und TŠtigkeitsbereiche sowie der hierarchischen Einbettung der derzeitigen Position mehrere Referenzadressen. Derartige Auswahlverfahren kosten Zeit und Geld. Sie belegen das Bestreben, ein Maximum an aussagefŠhigen Informationen zu gewinnen. Aber auch als 'normaler' Bewerber ohne Aussicht auf Entdeckung durch einen Jobvermittler sind Sie gut beraten, Ihre Daten bewu§t auszuwŠhlen und zu ordnen. 1994 hat der Gesetzgeber den engen Handlungsspielraum von Headhuntern erweitert und private Arbeitsvermittlung erlaubt. Von einigen selbsternannten Stellenberatern kann man annehmen, da§ der Schwerpunkt ihrer Arbeit eher darin liegen wird, Geld abzuschšpfen. Professionelle Hilfe bei der Arbeitssuche, Beratung und UnterstŸtzung bei der Arbeitsplatzbeschaffung - das verspricht z.B. jetzt schon in Zeitungsanzeigen ein Personalmarketing und bittet, seinen Kontakten zu Firmen zu vertrauen. Tun Sie das lieber nicht. Sollten Sie doch wider besseres Wissen jemandem einen Vertrauensvorschu§ geben, dann zahlen Sie wenigstens nicht im voraus. Vereinbaren Sie eine ErfolgsprŠmie.
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UNAUFGEFORDERTE BEWERBUNG Laut SŸddeutscher Zeitung werden ein FŸnftel der offenen Stellen Ÿber unaufgeforderte Bewerbungen besetzt. Fast doppelt soviele Bewerber (37 %) finden ihren Arbeitsplatz Ÿber Stellenanzeigen; weitere 17 % hat das Arbeitsamt geschickt (S.Z. 1993, S.4 - Šhnliche Zahlen in 'Bewerbertraining', S. 7). In guten Zeiten kšnnen Sie mit einer freien Bewerbung ebenso wie mit einem Stellengesuch in der Presse den Stellenmarkt testen. Vielleicht ist gerade eine fŸr Sie interessante Position zu besetzen, wird jemand mit genau Ihrem Qualifikationsprofil gesucht. In schlechten Zeiten sind Sie schlecht beraten, wenn Sie nichts anderes tun als Ihre Mitbewerber und nur lammfromm abwarten.
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Ihre Kurzbewerbung besteht aus Anschreiben und Lebenslauf. Sie schicken die Unterlagen mšglichst an Ihnen namentlich bekannte Ansprechpartner. Bieten Sie an, Ihre Daten fŸr einen lŠngeren Zeitraum zu Ÿberlassen. Ob Sie aus Ihrem Adressenbestand gezielt auswŠhlen oder eine Massenaktion starten - geben Sie sich mit jeder einzelnen Bewerbung MŸhe. NatŸrlich bewerben Sie sich nur dann Ÿberregional, wenn Sie auch willens und in der Lage sind, umzuziehen. Sie kšnnen Adre§listen fŸr jede Branche kŠuflich erwerben. Oder Sie recherchieren selbst - z.B. in Fachzeitschriften, Messekatalogen, Fachkalendern, im Wirtschafts- oder Annoncenteil der Tagespresse, bei Gewerkschaften, VerbŠnden, den Industrie und Handelskammern ... Spezielle Anbieter von Datenbank-Diensten erstellen fŸr Ihre Recherchen Firmenprofile; Sie benštigen dafŸr einen Zugang zu America Online, Compuserve, T-Online oder einen Internetprovider. Wenn Sie einen Computer, ein Modem und etwas Durchblick in Sachen DF† besitzen, werden Sie einfach selbst aktiv: In den Netzwerken kšnnen entsprechend qualifizierte Datenreisende weltweit Stellen suchen.
STELLENGESUCH Bevor Sie eine eigene Anzeige aufgeben sollten Sie den Stellenmarkt fŸr Ihr Berufsfeld genau file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Bevor Sie eine eigene Anzeige aufgeben, sollten Sie den Stellenmarkt fŸr Ihr Berufsfeld genau analysieren. Neben der Tages- und Wochenpresse lohnt es vor allem, die FachblŠtter fŸr Ihren Berufszweig durchgehen. Von den fŸr den Stellenmarkt wichtigen Zeitungen erhalten Sie auf Anfrage Hinweise fŸr Inserenten zugeschickt. Ihre Anzeige kann bei weitem mehr Leser als eine Massenkurzbewerbung erreichen. Sie transportiert jedoch weniger Informationen; kurze, aber Ÿberzeugende Argumente sollen bewirken, da§ der Adressat tatsŠchlich reagiert. Reduzieren Sie auf das Wesentliche, 'spielen' Sie mit dem Anzeigentext, indem Sie ihn umstellen, umschreiben, radikal kŸrzen und verschiedene Fassungen herstellen. Die Anzeigengrš§e ist der gewŸnschten Position angemessen. Wie Ihre Anzeige optisch wirkt, testen Sie ganz einfach: Konstruieren Sie Ihre einspaltige (z.B. 45mm) oder zweispaltige (z.B. 90 mm) Anzeige auf Ihrem Computer. WŠhlen Sie dazu eine der Zeitung mšglichst Šhnliche Schrift in der selben Grš§e. Mit einer Preisliste ermitteln Sie leicht die Kosten pro mm Anzeigenhšhe.
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Oder Sie zŠhlen die AnschlŠge (Buchstaben und Leerzeichen) Ihres Textes, vergleichen die Werte mit bereits publizierten Anzeigen und ermitteln das optimale VerhŠltnis zwischen Textmenge, Gestaltung und Kosten. Ihre berufliche TŠtigkeit (oder Ihre Berufsbezeichnung) dient als †berschrift. Es gelten keine formale Regeln wie z.B. fŸr ein Anschreiben. Verwenden Sie mšglichst keine AbkŸrzungen, fassen Sie sich kurz, Ÿbertreiben Sie nicht, wenden Sie die sogenannten AIDA-Regeln (vgl. Kapitel "Anschreiben") an. Die Informationsabfolge einer Annonce, von oben nach unten gelesen : Titel (Berufsangabe) Bewerberdaten (Alter, Geschlecht, Familienstand, Wohnort) Positionsbestimmung (Branche, Hierarchiestufe, Aufgabenbereiche) SchlŸsselqualifikationen (Auswahl; nur Nachweisbares) Zusatznutzen (spezielle StŠrken, Leistungen, Erfolge) VerfŸgbarkeit (frŸhester Eintrittstermin, Einsatzorte) Adresse (Chiffre-Nr. oder Telefon, Fax-Nr.)
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BEURTEILEN SIE SELBST: EINIGE STELLENGESUCHE Was fŠllt Ihnen an diesen Stellenanzeigen auf? Sie stammen aus der Frankfurter Rundschau und sind fast unverŠndert abgedruckt. 1 Handwerker, vielseitig, sucht Festanstellung. Tel. 1234567 - Kommentar 2 Pc-Spezialist, 40 J., kfm. u. techn. Ausb., Ÿber 10 j. Erf., sucht neues TŠtigkeitsfeld Kommentar 3 Plštzl. arbeitslos Gewordener, aber Arbeitswilliger su. neue verantwortungsv. TŠtigkeit. Seit vierzig Jahren im KFZ - Gewerbe, 10-11 Std.Tag normal, KDB, BL, KDL, VB. Trotz 60 Jahre (sic!) werden Sie mit mir zufrieden sein. - Kommentar 4 Junger Mann sucht Arbeit. Ich bin 40 Jahre jung, habe eine fundierte kaufmŠnnische Ausbildung und viel Erfahrung auf den Gebieten Verkauf und Vertrieb. Englisch und Franzšsischkennnisse sind vorhanden. Ich suche die neue Herausforderung zum nŠchstmšglichen Zeitpunkt. Wenn Sie einen sehr zuverlŠssigen Mitarbeiter suchen, bitte ich um Kontaktaufnahme unter ... - Kommentar 5 Angehende Bilanzbuchhalterin 37 J. mit PrŸfung im Herbst 94, sucht verantwortungsv. TŠtigkeit in mittelstŠnd. Im- und Exportuntern. Rm Ffm (kein Steuerberater). Arbeitsbeginn ... da 6monat. KŸndigungsfrist - Kommentar Ê
6 Junge Dame sucht Putzstelle ... - Kommentar 7 Eine Herausforderung wartet auf mich ... †berall, wo der Umgang mit Menschen eine zentrale Bedeutung hat, soll meine neue Aufgabe angesiedelt sein. Ob Mode, Kosmetik oder Immobilien. Ob Innen- oder Au§endienst. Abwechslungsreich sollte sie sein. Ich komme aus dem Chefsekretariat von Werbeagenturen, bin Mitte 30, optimistisch, flexibel und organisationsfreudig. Wenn Sie diese Frau suchen, melden Sie sich bitte unter ... Kommentar 8 Innenarchitekt 30 Jahre, Schreiner. Schwerpunkte in Konzeption, Entwurf und in Detailentwicklung. Erfahrung in Innenausbau, Mšbelbau, Lichtplanung, sucht neue, interessante TŠtigkeit im Rhein-MainGebiet (auch Ÿberregionale Aufgaben). Zuschriften erbeten an die FR unt. ... - Kommentar
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SIEBEN ANTWORTEN AUF IHR STELLENGESUCH Das Anzeigenblatt eines Landkreises in Oberschwaben startet eine gro§e Aktion. Alle Arbeitssuchenden dŸrfen umsonst und einmalig ein Stellengesuch aufgeben. Damit ist Herr Kern, arbeitsloser Tierpfleger, immerhin einen ganzen Tag beschŠftigt: Solange tŸftelt er nŠmlich an einem informativen und doch lesbaren kurzen Text. Mitte August, mitten im Sommerloch, ist es soweit. Die Zeitung steckt jede Woche in Peter Kerns Briefkasten, aber dieses Mal wartet er wirklich darauf. Heute ist die Ausgabe viel dicker als sonst. "Wir suchen eine Arbeit" hei§t die Rubrik sinnvollerweise. Peter Kern blŠttert vor und zurŸck . . . unter fast tausend, auf vielen Seiten verteilten Stellengesuchen entdeckt er schlie§lich auch die eigene Annonce. Da§ so viele Mitbewerber um ArbeitsplŠtze streiten, macht ihn beklommen. Aber da offensichtlich jeder Arbeitswillige in Stadt und Landkreis bei der Gratis-Aktion mitgemacht hat, ist er eigentlich froh, da§ er dieses Mal nicht abseits steht. Ein paar Tage spŠter: Der Erfolg gibt Ihm recht. Bis jetzt sieben Antworten! Auf eine einzige Anzeige! file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Das erste Schreiben ist fotokopiert; die Chiffre-Nr. hat man handschriftlich eingefŸgt: Sehr geehrter Inserent, Sie haben Engagement bewiesen, um eine Arbeit zu finden. Haben Sie auch Mut mit einem erfahrenen Team, das Ÿber das nštige "Know How" verfŸgt eine selbststŠndige (sic!) Existenz zu beginnen? Wenn Sie folgende Fragen mit "Ja" beantworten, dann sollten Sie mit uns baldmšglichst telefonischen Kontakt aufnehmen. Peter Kern traut seinen Augen nicht. Die beiden Absender sitzen in einem idyllischen Flecken in den AllgŠuer Bergen, von wo sie laut Briefkopf 'Waren-Vertriebs-Systeme' vertreiben. Da§ die zwei System-Experten nichts in altmodische Zeichensetzung investieren und statt dessen eigenstŠndig ihre Rechtschreibung weiterentwickeln, kŸmmert einen ja wenig. Aber Peter Kern verliert spontan den Mut, sich diesem erfahrenen Team preiszugeben. Denn 'QualitŠtsprodukte des tŠglichen Bedarfs, die von zufriedenen Kunden regelmŠ§ig nachgekauft werden', mšchte er eigentlich nicht vertreiben. Und er Ÿbersetzt ganz richtig 'eine selbstŠndige Existenz' mit 'von allen guten Geistern verlassen und všllig auf sich allein gestellt'. Da mšchte man doch lieber wie frŸher als ehrbarer Pferdepfleger tŠtig sein. Deshalb schnell und unverzagt zum zweiten Brief von einer RegionalgeschŠftsstelle aus einem jener schšnen Flecken, wo die Wiesen sanft in Sumpf und Moorlandschaft Ÿbergehen: Einen wunderschšnen guten Tag, aber so tšnt doch kein zukŸnftiger Arbeitgeber, das flštet blo§ der geborene schlechte VerkŠufer. Dennoch ist dieser Anlagenberater anscheinend vom Erfolg verwšhnt. Ja, er mšchte sogar, da§ auch arbeitslose Tierpfleger daran partizipieren: "Jeder bestimmt bei uns selbst, was und wieviel er verdienen und leisten mšchte." So kšnnte Her Kern in eine 'starke Gemeinschaft' von Vermšgensberatern 'hineinwachsen'. Ist es nicht schšn, wie man heute den SolidaritŠtsgedanken noch pflegt? - Um wieviel ehrlicher klingt da Brief Nummer drei: Sehr geehrter Inserent, Wie ich Ihrer Anzeige im Wochenblatt entnommen habe, suchen Sie eine Stelle in Ihrem Beruf. Eine solche Stelle kann ich Ihnen leider nicht anbieten. Doch der Verfasser wei§ Rat. Seine 'serišse' Alternative folgt nur wenige Zeilen spŠter und wŸrde bei freier Zeiteinteilung nicht mehr als eine geringe Investition verlangen. Das Geld hat Peter Kern leider nicht, aber dafŸr noch jede Menge toller Jobangebote: Sehr geehrter Inserent, Ich habe Ihr Inserat mit gro§em Interesse gelesen. Sie suchen eine ver antwortungsvolle Aufgabe, die Ihnen nicht nur viel Freude bereitet, sondern auch den nštigen persšnlichen und finanziellen Erfolg beschert. SOLCHE MENSCHEN SUCHE ICH! Dies beteuert ein Privatmann aus einer Wirtschaftsmetropole mit fŸnftausend Einwohnern. NatŸrlich kann ein solcher Mensch "nichts versprechen", jedenfalls nichts unter einer "hochkarŠtigen Mšglichkeit". Man sollte sich also rasch unter der oben genannten Telefonnummer erkundigen, denn "Ps.: Nur wer sich persšnlich informiert kommt weiier im Leben !" Kann es noch schlimmer kommen? Es kann. Aus einem Ein-Mann-BŸro. Der Chef persšnlich schrieb die nŠchste Offerte. Ihre RŸckantwort bitte "z.Hd. der GeschŠftsfŸhrung/Personalabteilung"! Zur VerstŠrkung unseres Au§endienst und unserem ehrgeizigen, dynamischen Teams suchen wir qualifizierte FŸhrungstalente und solche die es werden wollen. Da lachen ja die GeschŠftsfŸhrer. Und in einer Personalabteilung schŸttelt ein in Ehren ergrautes FŸhrungstalent das Haupt und verkŸndet: Stinkt schon die Sprache, ist ga rantiert an der Sache etwas faul. Denn da§ im Berufsleben "der Erfolg ... weder vom Alter noch von der Ausbildung .... sondern allein von der persšnlichen Einstellung und dem Engagement" abhŠngen soll, ist eigentlich eine Frechheit. WŠren wirklich "Alter oder bisherige TŠtigkeit ... sehr viel weniger von Bedeutung als ein gro§es Interesse an neuen Zielen und das Ergreifen von Initiative", dann gŠb's keine Arbeitslosen mehr, sondern nur noch erfolgreiche SelbstŠndige. Wer sich wirklich Ÿberreden und anwerben lŠ§t, dem winkt eine KŸrzest-Karriere als trostloser Berater, als Klinkenputzer ohne Fortune oder als AbverkŠufer eines teuer bezahlten Warenbestandes. Alle diese Agenturen, Ansprechpartner, Bezirksleiter und 'National - Directors' versuchen ja nur, Ahnungslsoe in aller Eile anzumachen, einzuspannen und auszunehmen. Praktisch jeder, der sich als stellensuchend zu erkennen gibt, mu§ heute damit rechnen, da§ ihn solche zweifelhafte Existenzen heimsuchen. Ê Fast empfindet Herr Kern Mitleid. Die meisten Verfasser der sieben Anschreiben scheinen wohl tatsŠchlich
arme Teufel zu sein. Ihr Selbstbewu§tsein ist blo§ Selbstbetrug, das forsche Auftreten wirkt schlecht einstudiert und ziemlich albern. file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Am besten man hŠlt Abstand, wenn ein dubioser Stellenanbieter sich freut, "mitteilen zu kšnnen, da§ unser Unternehmen an Ihnen interessiert ist", zugleich aber auf gewŸnschte beruflichen FŠhigkeiten und Kenntnisse nicht im mindesten eingeht. Je entschiedener und prŠziser die eigenen beruflichen Vorstellungen sind, desto weniger ist man ja geneigt, im Struktur- oder Warenvertrieb sein Heil zu suchen. Doch wie haben unter den tausend Stellensuchenden in der letzten Stellenaktion all' die LeichtglŠubigen reagiert? Und die Verzweifelten, die auf dem Arbeitsmarkt fŸr sich keine Chance mehr sehen? Sicher verfallen die schlecht Qualifizierten, die frŸh Ausgeschiedenen und die Ausgeschlossenen am ehesten jenen ErfolgsmŠrchen und kŸhnen Aufsteigerphantasien. Wer Ihnen statt Arbeit eine "Chance" anbietet, der will Ihnen in Wirklichkeit keine lassen. Auf dem Stellenmarkt sind "einmalige Gelegenheiten" faule Eier. Fallen Sie nicht auf die Marktschreier hinein! Mit immer den gleichen schšnen Versprechungen locken die VerfŸhrer: anspruchsvolle TŠtigkeiten tolle Karrierechancen verantwortungsvolle Aufgaben selbstŠndiges Arbeiten unabhŠngige Existenz ... ohne besondere Ausbildung- lukrative TŠtigkeit ... ohne Berufserfahrung- enormes Monatseinkommen ... ohne besonderen Kenntnisse - freie Zeiteinteilung ... ohne besondere Eignung - geringe finanzielle Investitionen (!) Apropos Investition: Auf einem gesŠttigten Stellenmarkt ist Ihr Stellengesuch in der Regel chancenlos. Zeit, Energie und Hoffnungen investieren Sie am besten in wirklich aktives Bewerberverhalten. Vielleicht hat wenigstens die schiere Menge an Arbeitssuchenden die oberschwŠbische Leserschaft aufgeschreckt. Unter dem schšnen Schein tritt auch in der reizvollen Bodensee-Region manchmal eine harte Wirklichkeit zutage. Ein mšglicher Nutzen fŸr Stellensuchende, die schon lŠnger ohne Arbeit sind: Vielleicht schreiben Sie selbst einige der Inserenten an. Treffen Sie sich zum Erfahrungsaustausch, Ÿberlegen Sie gemeinsame AktivitŠten. Lernen Sie Ihre 'Konkurrenten' auf dem Stellenmarkt einmal kennen. Wahrscheinlich erfahren Sie von ihnen noch am meisten UnterstŸtzung und praktische SolidaritŠt.
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Eine Frage an Stellenbewerber
Wer immer an Ihnen interessiert ist, der verfolgt ausschlie§lich sein eigenes Interesse. Welches Interesse hat jemand, der an Sie herantritt, aber keinen Job anbieten kann?
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DAS STELLENANGEBOT Weshalb werden Stellenangebote veršffentlicht? Weil schnellere und kostengŸnstigere Wege, wie z.B. die interne Ausschreibung, nicht den gewŸnschten Erfolg hatten. Und was, wenn Sie in der Zeitung wenig oder keine Annoncen von bestimmten Branchen oder Unternehmen finden? Vielleicht besteht wirklich kein Bedarf, aber Sie werden es nie genau erfahren, wenn Sie dann nicht von sich aus Kontakt herstellen. Die Samstagsausgaben der Ÿberregionalen Tagespressekšnnen Sie z.B. in den šffentli chen Bibliotheken Ihrer Heimatstadt durchschauen. FŸr fast jede Branche und fast jeden Beruf existieren Fachzeitschriften mit entsprechendem Annoncenteil (zwischen €rzteblatt und VDI-Nachrichten gibt es sehr, sehr viele andere; fragen Sie nach in der BŸcherei, bei der IHK, bei Ihrer Gewerkschaft oder Standesorganisation). Stellenangebote finden Sie aber auch im Arbeitsamt, im Rundfunk, z.B. im 'akustischen Stellenmarkt' des Hessischen Rundfunks (HR1 und HR3) und mehr und mehr im Internet. Spezielle 'AusschnittbŸros' durchforsten gegen Entgelt den gesamten Pressemarkt nach Ihren Angaben und Kriterien. (Siehe Adre§teil.) Auch wer einen festen Arbeitsplatz besitzt und sich in seinem Job ganz wohl fŸhlt, sollte regelmŠ§ig verfolgen, was sich in seiner Branche tut. Experten verknŸpfen Stellenanzeigen, MedienaktivitŠten, GeschŠftsberichte und Bšrsennotierungen mit allerlei Insiderinformationen. So sind sie in der Lage, bei der Konkurrenz das Gras wachsen zu hšren. Ihnen ist egal, was in der Welt passiert? Dann analysieren Sie eben, was heutzutage an SchlŸssel-Qualifikationen verlangt wird. Vielleicht kommen Sie zum Schlu§, da§ Sie Ihr Englisch oder Ihre zweite Fremdsprache noch ausbauen sollten... In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit mehren sich dubiose Anzeigen. Bitte vergessen Sie bei der LektŸre nicht den alten Grundsatz: Besser misstrauisch als angeschmiert. Wanted - Intelligente Menschen mit einem Hang zur SelbstŠndig keit und viel VerstŠndnis fŸr Neuerungen fŸr ein GeschŠft der Zukunft mit geringen Investitionen ... Hilfe !!! Ich ersticke in Arbeit !!! Wer kann mir ... Junger Unternehmerin wŠchst das GeschŠft Ÿber den Kopf ... Ê †berhšren Sie am besten solche Appelle an Ihre Intelligenz oder an Ihre natŸrliche Hilfsbereitschaft
gegenŸber jungen Unternehmerinnen. Alle Anzeigen, auch die serišsen, lesen Sie kritisch und sorgfŠltig durch. Annoncen werden natŸrlich von Unternehmen als ein Medium der Selbstdarstellung benutzt; um Bewerber anzusprechen, spart man nicht an schšnen Worten. Trotz aller Beteuerungen, wieviel Spa§ der Job bei Firma Ernst & Bieder machen wird: Meist steht da noch in sehr klaren Worten geschrieben, welche minimalen Voraussetzungen der Kandidat erfŸllen mu§. Glauben Sie dem Stellenanbieter, wenn er Formulierungen wie "unbedingt", "notwendig" oder "wŸnschenswert" verwendet. Ihre Chancen verringern sich drastisch, wenn Sie eine oder gar mehrere grundlegende Bedingungen nicht erfŸllen. Statt sich mit aussichtslosen Bewerbungen abzumŸhen, kšnnten Sie z.B. weiter recherchieren, Ihren Aktionsradius erweitern und sich die Ÿberregionalen Angebote anschauen. Manch einer bemerkt bei der LektŸre von Stellenanzeigen entsetzt, da§ die eigenen FŠhigkeiten nicht mehr up-to-date sind. Dann ist es allemal klŸger, Bewerbungsabsichten bis auf weiteres zu vertagen und sich erst einmal die fehlenden SchlŸsselqualifikationen zu erwerben. Haben Sie (endlich) eine interessante Anzeige gefunden? Innerhalb von 14 Tagen nach Veršffentlichung sollten Sie darauf antworten. Rechnen Sie mit vielen Konkurrenten: Bis zu 200 EDV-Fachleute bewarben z.B. sich im FrŸhjahr 1994 um eine offene Stelle in SŸddeutschland. Wie Ihre Mitbewerber haben Sie keine Wahl der Waffen. Der Dreischritt analysieren - formulieren prŠsentieren ist Ihnen vorgegeben. Jetzt empfiehlt sich eine simple, aber erfolgreiche Methode. †bertragen Sie die wichtigen Informationen aus der Annonce einfach in Ihre 'Checkliste fŸr Stellenanzeigen'. Wie man vorgeht, zeigen Ihnen die folgenden †bungen. Ein Formular fŸr Ihre eigenen Bewerbungen finden Sie Ÿbrigens im Anhang file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Bewerbungen finden Sie Ÿbrigens im Anhang.
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STELLENANZEIGE "CHEFSEKRETAERIN" ---- Anzeigentext ---BC e.V. Wir sind ein technisch-wissenschaftlicher Verband mit Sitz in Wiesbaden. FŸr das Generalsekretariat suchen wir Sie, die engagierte ChefsekretŠrin Ihr vielseitiges Aufgabengebiet umfa§t nicht nur die Erledigung aller im Sekretariat anfallenden Arbeiten. Sie werden darŸber hinaus Assistenzfunktionen Ÿbernehmen. FŸr diese interessante Aufgabe bringen Sie einige Jahre Berufserfahrung mit. Sie verfŸgen Ÿber fundierte Erfahrungen mit modernen BŸrokommunikationstechniken einschlie§lich PC (Word fŸr Windows). Unbedingt erforderlich sind die flie§ende Beherrschung der englischen Sprache in Wort und Schrift sowie gute franzšsische Sprachkenntnisse. Ebenfalls notwendig ist die Beherrschung der deutschen Stenographie. Stenographie in englischer Sprache ist erwŸnscht. Neben den fachlichen Voraussetzungen haben Sie ein sicheres Auftreten, Durchsetzungsvermšgen, Belastbarkeit sowie Kontaktfreudigkeit und verbindliche Umgangsformen. Wir bieten Ihnen einen modernen Arbeitsplatz in der Wiesbadener City, ein leistungsgerechtes Gehalt, attraktive Sozialleistungen sowie ein gutes Arbeitsklima. Sind Sie interessiert? Dann senden Sie Ihre aussagefŠhigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe des frŸhestmšglichen Eintrittstermins an ... ________________________________________________________________________________ Es wird Ihnen nicht schwerfallen, aus dieser Anzeige herauszuarbeiten, was eine erfolgreiche Bewerberin mitbringen mu§.
ANALYSE DER ANZEIGE
Stellen-Analyse
Selbst-Analyse
Was wird verlangt, was wird geboten?
Kann ich das nachweisen? Mu§ ich das vorweisen?
ChefsekretŠrin / Generalsekretariat Assistenzfunktionen alle im Sekretariat anfallenden Arbeiten BŸrokommunikation, Word fŸr Windows Steno Deutsch Steno Englisch flie§end Englisch Wort und Schrift gutes Franzšsisch einige Jahre Berufserfahrung Durchsetzungsvermšgen sicheres Auftreten Belastbarkeit verbindliche Umgangsformen Kontaktfreudigkeit Arbeitsplatz in Citylage Gehalt + Sozialleistungen Arbeitsklima
Meine derzeitige/letzte Funktion Mein Wissen u. Kšnnen Ê Meine allgemeinen FŠhigkeiten Ê Meine WŸnsche und Erwartungen
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Der Aufgabenbereich ist hinlŠnglich genau beschrieben; neugierig machen die nicht nŠher erlŠuterten, nur als 'interessant' apostrophierten 'Assistenzfunktionen'. Ob die Stelle frei geworden oder neu geschaffen ist, lŠ§t sich aus der Annonce nicht herauslesen. PrŠzise benannt werden die beruflichen Voraussetzungen; Einsteiger oder VerwaltungskrŠfte ohne fundierte Sprachkenntnisse werden da kaum eine Chance haben. Im Bild der zeitlich und arbeitsmŠ§ig durchaus belastbaren, dabei stets gut gelaunt und verbindlich bleibenden 'rechten Hand' eines Vorgesetzten werden sich nicht wenige ambitionierte VerwaltungskrŠfte wiedererkennen. Ein weiteres, unten aufgefŸhrtes Angebot zielt ebenfalls auf VerwaltungskrŠfte: Gesucht wird, vielleicht passend zum Zweitwagen und zur Zweitwohnung, die ZweitsekretŠrin.
STELLENANZEIGE - ZWEITSEKRETAERIN Ein gutes Image kostet einiges - z.B. an Anzeigentext. Unternehmen, die noch nicht lange existieren, au§erhalb ihres eng begrenzten Fachbereichs kaum bekannt sind oder vielleicht mehr im Verborgenen blŸhen, sehen natŸrlich zur Eigenwerbung gezwungen. Alle Angaben Ÿber SeriositŠt, betrieblichen Erfolg und ExpansionsplŠne sollten Sie nachprŸfen. Sie wollen ja nicht vom Tag der Arbeitsaufnahme an um den Arbeitsplatz und Ihre Gehaltszahlungen bangen. Aus der eigenen AttraktivitŠt leiten Firmen andererseits auch AnsprŸche an Ihre Mitarbeiter ab. ---- Anzeigentext ---Sind Sie schnell im Denken, Handeln und Schreiben? Sind sie darŸberhin aus jung, fršhlich und fit? Macht Ihnen Arbeit Spa§, auch oder besonders, wenn es einmal viel ist und richtig hektisch? Gesucht wird die ZweitsekretŠrin fŸr das Sekretariat unseres geschŠftsfŸhrenden Gesellschafters. Sie sollten in guter Zusammenarbeit die erste Chef-SekretŠrin entlasten.
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Diese hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von selbstŠndigen, verantwortlichen Aufgaben innerhalb der Unternehmensgruppe Ÿbernommen und vertritt das Unternehmen im Bereich der …ffentlichkeitsarbeit und im Umgang mit den Medien. Sie sollten in der Lage sein, jemandem zuarbeiten zu kšnnen, alles weg zu arbeiten und zu organisieren. Sie sollten sicher sein im Auftreten, Mut zur EigenstŠndigkeit haben und eine gute Telefonstimme besitzen. DarŸber hinaus setzen wir gute Deutschkenntnisse und Sekretariatserfahrung voraus. Wollen Sie sich dieser Herausforderung, bei der Sie mit Leib und Seele dabei sein sollten, stellen? Sind Sie die engagierte und flexible SekretŠrin, die wir suchen? Wir bieten Ihnen einen schicken, stilvollen Arbeitsplatz in einer Jugendstilvilla mitten in einem Park in bester Lage von Bonsenberg am Taunus, ein verantwortliches, abwechslungsreiches und breites Aufgabengebiet, ein attraktives Gehalt und nach der Probezeit auf Wunsch einen Firmenwagen, ein gutes Betriebsklima und viel Arbeit, die Sie richtig fordern wird und ganz viel Spa§ macht. Haben Sie Interesse, kšnnte Ihnen eine solche Aufgabe Freude machen? Dann sollten Sie sich gleich schriftlich mit aussagefŠhigen Unterlagen und kurzem Lebenslauf bewerben. Haben Sie vorab Fragen? Dann steht Ihnen Frau ... telefonisch zur VerfŸgung. PRIMA-Beteiligungs-Gesellschaft ________________________________________________________________________________
ANALYSE DER ANZEIGE Das zweite Angebot zu analysieren, fŠllt sicher nicht ganz leicht. Das inserierende Unternehmen legt viel Wert auf eine gediegene Selbstdarstellung; die geforderten FŠhigkeiten kommen dabei ein bi§chen zu kurz. Haben Sie die Bewerberfalle erkannt? (Die neue Mitarbeiterin mu§ mit ihrer VorgŠngerin zusammenarbeiten.) - In der rechten Spalte der untenstehenden Tabelle finden Sie die fiktiven Daten einer SekretŠrin. Was meinen Sie - sollte die Bewerberin auf das Angebot reagieren? Stellen-Analyse Hat die Bewerberin eine Chance? Was wird verlangt was wird geboten? file:///untitled/Desktop%20Folder/SOLE%20Bilder/bewerb/arbeit1.htm
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Hat die Bewerberin eine Chance? Was wird verlangt, was wird geboten? Im Stellenangebot steht ...
Die Bewerberin notiert ...
angebotene Position
Meine derzeitige/letzte Funktion
ZweitsekretŠrin, Beteiligungs-Gesellschaft (die erste Chef-SekretŠrin entlasten) Unabdingbare Voraussetzungen gute Deutschkenntnisse Sekretariatserfahrung
WeitereVoraussetzungen jemandem zuarbeiten kšnnen alles wegarbeiten organisieren sicher sein im Auftreten Mut zur EigenstŠndigkeit gute Telefonstimme Geboten werden
Mein Wissen u. Kšnnen Ausbildung FS-Korrespondentin Franzšsisch - gute Kenntnisse BuchfŸhrungskurs IHK 199. Schwedisch - GrundkenntnisseÊ Meine allgemeinen FŠhigkeiten freundlich tŸchtig, flei§ig zuverlŠssig pŸnktlich
Meine WŸnsche und Erwartungen
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Stellenangebote, Stellengesuche im Internet
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An die Arbeit! - Eine Anleitung für Stellensuchende von G. Winkler
1/9/98
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An die Arbeit! - Rat bei Stellensuche und Bewerbung
1/9/98
10:09
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