Radfahren im Dreiländereck Band 1
Klaus Voß & Bruno Bousack
Radfahren im Dreiländereck Band 1 18 Tourenvorschläge
Meyer & Meyer Verlag
Papier aus nachweislich umweltverträglicher Forstwirtschaft. Garantiert nicht aus abgeholzten Urwäldern!
Radfahren im Dreiländereck – Band 1 18 Tourenvorschläge Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über abrufbar. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.
© 1990 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen 5. überarbeitete Auflage 2010 Adelaide, Auckland, Budapest, Cape Town, Graz, Indianapolis, Maidenhead, Olten (CH), Singapore, Toronto Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA) Druck: B.O.S.S Druck und Medien GmbH Satz: www.satzstudio-hilger.de ISBN: 978-3-89899-553-5 E-Mail:
[email protected] www.aachen-buecher.de www.dersportverlag.de
Inhalt Vorwort Radfahren in der Region ist schön lockt mit einzigartigen Erlebnissen?! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Tour 1
Rosenkranz und Reisfladen
Tour 2
Es klappert(en) Mühlen am rauschenden Bach . . .
Auf Umwegen zum Wallfahrtsort Moresnet . . . . . . . . .9
Am Oberlauf der Göhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Tour 3
Wald, Wasser, Wiesen Radwanderung ins Geultal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27
Tour 4
Idylle aus Fachwerk
Tour 5
Mühlen und Minen
Eine Rundstrecke über Camerig und Cottessen . . . . .37 Zum vormaligen Bergbaugebiet an der Wurm . . . . . .47
Tour 6
Wie ein Vogel . . . Zwischen Geul und Gulp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61
Tour 7
Höfe und Halden Aus dem Aachener Norden ins Limburgische und ins Wurmrevier . . . . . . . . . . . .69
Tour 8
My home is my castle
Tour 9
Kleinstaat hinter dem Preuswald
Zu festen Häusern im Eupener Butterländchen . . . . .81 Zu den alten Erzfeldern in Ostbelgien . . . . . . . . . . . .91
Tour 10 Urlaub vor der Haustür! Zum beliebten Ferienort Epen . . . . . . . . . . . . . . . . .101
Tour 11 Wo Herzog Heinrich sich verirrte Auf ruhigen Strecken nach Henri-Chapelle . . . . . . .111
Tour 12 Vergangene Macht, erhaltene Pracht Rundfahrt zu Wasserschlössern in Limburg . . . . . . .121
Tour 13 Ein herrliches Fleckchen Erde Nach Slenaken im Tal der Gulp . . . . . . . . . . . . . . . .131
Tour 14 Blühende Kostbarkeiten Zum Orchideengarten im Gerendaal . . . . . . . . . . . .141
Tour 15 Charmanter Ort zwischen Geul und Cauberg Ins schöne, alte Städtchen Valkenburg . . . . . . . . . . .151
Tour 16 Beim Herzog zu Besuch Über die Gileppetalsperre zur Burg der Herzöge von Limburg . . . . . . . . . . . . .161
Tour 17 Wo einst fromme Pilger zogen Auf dem Pilgerweg durchs Steinley-Venn . . . . . . . . .171
Tour 18 Kapellen, Kloster und Käse Ins Tal der Berwinne zur Abtei Val-Dieu . . . . . . . . .181
Vorwort Radfahren in der Region ist schön – lockt mit einzigartigen Erlebnissen?! Die sogenannte Dreiländervielfalt im vergangenen Jahrhundert ist in Belgien, Deutschland und den Niederlanden vielleicht deshalb im Bewusstsein ihrer Grenzbewohner nicht untergegangen, weil sie meist negativ besetzt war. Auf solche Momente stößt man vielerorts bei einzelnen Radtouren. Aufmerksam darauf machen vor allem kleine, liebevoll gepflegte Denkmäler für Einzelschicksale der durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg geschädigten Personen. Im 21. Jahrhundert stoßen die Grenzen der drei Länder immer noch an diesem einen Ort zusammen. Dieser Dreiländerpunkt1 hat sich heute zu einem „Zusammenerleben“ in der ganzen Region entwickelt und den Begriff der Euregio mit angestoßen. Seit 2008 gibt es eine Aktivität, die die nachbarschaftlichen Bereiche Aachens, Belgiens und der Niederlande gemeinsam als Euregionale 2008 entwickelte. Das ist heute wahrscheinlich mehr als nur eine Symbiose. Ein nach diesen drei Ländern benanntes, wohlschmeckendes belgisches Bier kann man hier auch „ohne Durst“ genießen. Und seit der EURO die Währung geworden ist, braucht man als „Grenztourist“ auch keine drei Geldbeutel mehr „zu hüten“. Zur Einstimmung auf einige dieser Radausflüge sollte man es nicht versäumen, den Aufstieg auf den Aussichtsturm neben dem Dreiländerpunkt zu wagen. Schwindelfrei und sportlich kann man die Aussichtshöhe über eine Außentreppe erklimmen, sonst aber bequem mit dem Aufzug erreichen. Auf die fantastischen Aussichten hat das keinen Einfluss. Hier fühlt man sich gut, auch wenn aufgeschnappte Sprachfetzen schon einmal exotisch klingen. Mancher Eckpunkt in der Landschaft prägt sich ein, vieles ist hinter Höhenzügen, in Flusstälern dem forschenden Blick entzogen, aber nicht der Fantasie. Aktuelle Wander- oder Tourenkarten sollte man mitführen, da das eine oder andere Radroutenzeichen in üppiger Vegetation übersehen werden kann, bis zur Unkenntlichkeit besprayt worden ist, gar fehlt oder in die falsche Richtung weist (warum auch immer). Hilfreich können auch mobile Navigationsgeräte sein, wenn Irritationen über einen momentanen Standort aufkommen. Ortstafeln2 sind in der Regel nicht an den Wegen aufgestellt, wie Radfahrer sie gerne nutzen. 1 2
Zwischen 1814 und 1915 gab es durch Neutral-Moresnet sogar einen Vierländerpunkt. Zeichen 310, 311, 385, 386 gemäß § 42 StVO.
Vorwort Wegbeschreibungen werden möglichst genau abgefasst und werden durch Skizzen für einen ersten Überblick ergänzt. Hilfreich können sein: Karten mit und ohne Knotenpunktsystem: • Aachen, Dreiländereck, ADFC-Karte, M 1:75.000 • Radwegekarte der Städteregion Aachen „Unterwegs mit Pittchen Pedale“, M 1:50.000 • Fietsen in Zuid-Limburg, Mergelland & Parkstad Limburg, M 1:100.000 • Fietsroutenetwerk Zuid-Limburg einschl. Fietsknooppuntkaart Zuid-Limburg, M 1:50.000 • Grenzüberschreitende Radwanderrouten, Kempen & Maasland, Midden-Limburg und Kreis Heinsberg, M 1:100.000 • VeloTour, Radwanderkarte Ostbelgien, „Hohes Venn-Eifel“, M 1:50.000 • Radwandern in der Freizeit-Region Heinsberg, Radwanderkarte, M 1:50.000 • Groenenmetropool/Grünmetropole „Routen, Highlights, Tips, Info-Points“ mit Begleitheft, M 1:65.000 • Grensoverschrijdende fietsroutes en fietsroutenetwerk van Belgisch- en Nederlands-Limburg mit Begleitheft, M 1:50.000 • Topografische Karte Nr. 5202, Aachen, M 1:25.000 (ohne Knotenpunktsysteme) • Topografische Karte Nr. 5102, Herzogenrath, M 1:25.000 (ohne Knotenpunktsysteme) • GrenzRouten 2008 „Grenzenlos Wandern“ mit Begleitheft und Wanderkarte Internetseiten: • Satellitenfotos: • •
Radwandern in Ostbelgien: Radverkehr NRW:
• •
Freizeit-Region Heinsberg: Radwanderwegenetz Süd-Limburg: Die Entdeckung einer neuen Landschaft:
•
http://maps.google.com http://earth.google.com www.eastbelgium.com radverkehrsnetz.nrw.de/ www.fahrradfreundlich.nrw.de www.fahrrad-buecher-karten.de www.kreis-heinsberg.de www.vvvzuidlimburg.nl www.gruenmetropole.eu www.voerstreek.be www.bezoekerscentrum.be www.grenzrouten.eu
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen „Gute Fahrt“! Klaus Voß
TOUR 1 Rosenkranz und Reisfladen Auf Umwegen zum Wallfahrtsort Moresnet Knapp zwei Fußwegstunden vom Preusweg über den Moresneter Weg liegt im Belgischen, zwischen herrlichen Laubwäldern und saftig-grünen Wiesen, der schmucke Wallfahrtsort Moresnet-Chapelle mit einem Gnadenbild der Gottesmutter. Das Bildnis wurde als einfache Steingutfigur aufgestellt und seit 1823 in prachtvolle Kleider gehüllt. Ein frommer Junge hatte es hier im Wald im Jahre 1750 an einer kleinen Eiche entdeckt; dieser Ort wird von den Einheimischen noch „Eiksken“ genannt. Der Junge fand unerwartete Heilung von der Epilepsie; und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend. Bei persönlichen Anlässen beteten einzelne fromme Menschen aus der Umgebung daraufhin an dieser Stätte. Sogar einige Viehseuchen zogen schon größere Pilgergruppen hierher. Und weil die Seuchen tatsächlich plötzlich endeten oder gewisse Gebiete erst gar nicht heimsuchten, erhielt die Muttergottesstatue den hoffnungsvollen Namen „Maria-Hilf“. Öffentliche Wallfahrten fanden seit 1797 bisweilen statt, doch etwa zwei Generationen später auch regelmäßiger. Die erste Prozession aus Aachen führte 1863 hierher, und das war ein Mittwoch. Seitdem finden sich gläubige Menschen mittwochs zusammen, um den Bittweg nach Moresnet zu gehen. An der Stelle der Eiche wurde 1823 eine kleine Kapelle erbaut, die im Laufe der Jahre wegen steigender Pilgerzahlen vergrößert werden musste. Neben der Kapelle ließen sich in einer heute noch existierenden Einsiedelei bis zu drei Außenseiter nieder. Ab 1875 wurde daneben das Franziskanerkloster errichtet, dessen Mönche u. a. auch die Kapelle und die Pilger betreuten. Dorthin soll diese Route führen, allerdings nicht auf dem direkten Wege, den sollte man den Wanderern überlassen.
Die Strecke in Stichworten: Adamshäuschen © Moresneter Weg © Dreiländereck © Gemmenich © Gemmenich-Nouvelaar © Moresnet-Chapelle © Moresnet © Kelmis © Adamshäuschen. Streckenlänge: etwa 20 km
Beginnen Sie Ihre Radtour in Aachen vom Parkplatz3 Adamshäuschen am Ende des Preusweges, der schon Teil des Wallfahrtsweges ist. Es geht schon als Radroutensystem NRW Richtung Diepenbenden/Waldschenke den Karlshöher Talweg bergauf, vorbei an der Schranke und bis zur Schutzhütte4. Hier biegen Sie rechts ab in den Moresneter Weg und immer weiter aufwärts. Oben an der Einmündung des Karlshöher Hochweges behalten Sie die alte Richtung, durchfahren zuerst noch eine „Höckerlinie des Westwalls“ und danach bei einem links stehenden Kreuz die Grenze zu Belgien in Richtung Knotenpunkt5 Nr. 5 des belgischen Radroutensystems „VeloTour – Hohes Venn-Eifel“, das Sie bei Radausflügen immer unterstützen wird. Nach links und vor allem nach rechts können Sie noch spärliche Reste des „Landgrabens“ erkennen. Hier verlief auch die Grenze des Aachener Reiches der ehemaligen freien Reichsstadt Aachen, die sich zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert entwickelte. Seine Grenzen wurden mit dem Aachener Wappen, auf sogenannten Adlersteinen, gekennzeichnet und zusätzlich gesichert durch einen mit sehr dichten Buchenhecken bepflanzten Wall mit Gräben davor und dahinter. Durchlässe (Grindel) wurden noch besonders abgesichert. Hinzu kamen Wachttürme, die so angeordnet waren, dass Mitteilungen durch Licht- und/oder Rauchzeichen in die Innenstadt zum „Langen Turm“ weitergeleitet werden konnten.
Grenzbuchen auf dem Landgraben mit Adlerstein (vergrößert)
Sie kommen nun bald zum nächsten großen Kreuz. An der Wegkreuzung hier befindet sich auch der KP Nr. 5. An seinen Knotenpunkten sind landkartenartige Infotafeln mit „Gebrauchsanleitungen“ aufgestellt, die Radtouren zu Ortschaften und Gebieten mit dem übersichtlichen Knotensystem ermöglichen.
Hier verlassen Sie den Moresneter Weg nach rechts in den breiteren Weg und gelangen zum Dreiländereck. Noch vor dem Aussichtsturm führt links eine breite Straße den Berg hinab nach Gemme3
GPS-Info: 205 m ü. NN; 50° 45’ 05,3“ In Pilzform. 5 Künftig KP. 4
N; 06° 03’ 08,1“
O.
TOUR 1 Kreuz mit BonhoefferText auf dem Sockel
nich, das ist Richtung KP 91. Fahren Sie diese Route des Trois Bornes mit Vergnügen hinab, aber zwei Spitzkehren, ein Linksbogen und später eine doppelkurvige Brückenunterführung erfordern Ihre Aufmerksamkeit. Etwa in Ortsmitte bitte aufpassen! Hier folgen Sie nicht mehr zum KP 91 nach rechts, sondern Sie nehmen hier als Linksabbieger die am Platz beginnende und bergauf verlaufende Rue Nouvelaar. Sie geht später über in die Straße LangenKapelle St. Anna in Gemmenich stein und führt in einem weiten Rechtsbogen bei herrlichen Fernsichten parallel zum Waldrand als Rue du Sablon rechtwinklig auf die Hauptstraße, die Rue de Moresnet. Diese fahren Sie links aufwärts und sind nach etwa 450 m an einer zentralen Kreuzung in Moresnet-Chapelle. Moresnet-Chapelle
Besuchen Sie hier die Wallfahrtskirche; suchen Sie auf dem Fußboden im Mittelflur die markierte Stelle auf, an der die Eiche stand. Lesen Sie auch die eine oder andere Inschrift auf den vielen, vielen Tafeln an den Wänden, über deren Schönheitswert man gewiss geteilter Meinung sein kann, über ihre Motivation wohl kaum. Betrachten Sie auch das einfaRichtung Altar im Fußboden die markierte Stelle des Baums che Gnadenbild in der neu angebauten Kapelle und werden Sie ein bisschen nachdenklich angesichts der vielen brennenden Kerzen, die von gläubigen Betern entzündet werden. So rückständig, wie häufig bezweifelt, kann Beten doch wohl nicht sein. Neben der Kirche, in der Rue du Calvaire, liegt der in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts angelegte Kreuzweg. Folgen Sie ruhig den weißen Kieswegen durch die mit großem Fleiß errichXII. Station: Jesus stirbt am Kreuz. tete Hügellandschaft, deren gärtnerische Anlagen jahraus, jahrein mit viel Mühe gepflegt werden. Sie sind zu jeder Jahreszeit ein sehenswertes Paradies. Auch die Kreuzwegstationen verdienen Ihre Aufmerksamkeit. Die Stationsbilder stammen aus dem Atelier von Prof. Aldermann aus Köln und sind aus französischem Sandstein gehauen. Die Grotten sind mit Lavasteinen aus Andernach, Tropfsteinen aus Thüringen, Glasschlacke und -steinen aus Herzogenrath und Stolberg und mit SchIackensteinen der Blei- und Zinkhütten aus Kelmis und Plombières errichtet worden. Die rührigen Handwerker erfuhren große Unterstützung durch die Bürger aus der Nachbarschaft. So entstand also ein Abbild damaliger Frömmigkeit und Einsatzbereitschaft. Gegenüber von Kirche und Kreuzweg liegen an den Straßen einige Cafés und Restaurants. Beliebt bei den Pilgern nach frommer Andacht ist hier der Genuss eines Kännchens Kaffee, eines (Trapisten-)Bieres und/oder vor allem des leckeren belgischen Reisfladens, und das gerade in Moresnet. Probieren sollte man doch; es schmeckt zu jeder Tageszeit!
TOUR 1 Göhltalviadukt, vom Marvelder Weg her gesehen
Weniger bekannt als der Wallfahrtsort ist die eigentliche Gemeinde Moresnet; dorthin fahren Sie nun. Gleich gegenüber der Kirche fahren Sie die Rue de la Clinique hinunter und später am Hof Zier vorbei, dem Geburtshaus des jungen Peter Arnold Frank, der die Marienstatue zum ersten Mal aufstellte. Am Josefskapellchen mündet Ihr Weg in die Maarveldstraße, benannt nach dem rechts oberhalb liegenden Hof Maarveld. Sie fahren aber links hinab. Unten am Bennetbach liegt Schloss Bennet, eine Anlage, die man leider nur von Weitem betrachten kann. Dann erreichen Sie die Hauptstraße des alten Ortes Moresnet. An der Ecke gibt es wieder Routenzeichen. Beachten Sie, nach links fahrend, an der Kirche die alten Grabsteine und gegenüber das einfühlsam restaurierte Gemeindehaus mit Museum. Kirche in Moresnet
Biegen Sie hinter der Kirche als Abstecher in die erste Straße, die Rue du Viaduc, rechts ein; mit Steigung geht es hinauf zum Friedhof und unter der Brücke hindurch. Sie ist eine architektonische Höchstleistung. In 60 m Höhe donnern nur Güterzüge über das Tal; vielleicht kommt ja gerade einer, wenn Sie umherschauen.
Viadukt und Friedhof in Moresnet
Kehren Sie von der Brücke wieder abwärts zur Rue du Village zurück und fahren dann nach rechts bergauf bis zur querenden Hauptstraße, Gemmenich-Kelmis, Rue de la Calamine. Schwenken Sie nun nach rechts unter der vergleichsweise kleinen Brücke hindurch und sogleich links in die Straße Boschhausen. An der Rechtskurve halten Sie sich halb links, kommen in einem Gebüschstreifen über die Brücke einer stillgelegten Bahnlinie hinweg. Danach öffnet sich eine malerische Wiesenlandschaft, auf den Wald radeln Sie zu und hindurch, bis Sie in der Nähe eines Parkplatzes neben einer Eisenbahnbrücke auf einen Querweg stoßen. Es ist wieder der Moresneter Weg (Bittweg), dem Sie nach rechts in Richtung Aachen bergwärts folgen. Es folgt eine Strecke durch wunderschönen Wald, an der ersten Wegkreuzung steht rechts das sogenannte rote Kreuz. Bis Sie die Höhe des Moresneter Wegs wieder am KP 5 erreichen, werden Sie noch weitere Kreuze entdecken. Nun fahren Sie die letzten, bekannten Kilometer gemütlich durch den Wald zum Ausgangspunkt Ihrer Tour zurück. Vielleicht sieht die Umgebung aus der entgegengesetzten Richtung schöner aus? Herbststimmung am Bittweg
Vergnügte Fahrt!
TOUR 1
15
TOUR 2 Es klappert(en) Mühlen am rauschenden Bach . . . Am Oberlauf der Göhl Die Göhl (niederländisch Geul, französisch Gueule) entspringt in dem waldreichen, belgischen Gebiet an der Grenze bei AachenLichtenbusch. Durch Belgien schlängelt sich das malerische Flüsschen nur noch etwa 20 km und mündet nach einer Gesamtlänge von etwa 58 km nördlich von Maastricht (NL) in die Maas. Bei diesem Ausflug können Sie es einige Kilometer begleiten. Aus einem Rinnsal wird bald ein beachtliches Gewässer, mit dem in früheren Jahrhunderten etliche Mühlen betrieben werden konnten (Höhenunterschied Quelle-Mündung ca. 250 m). Einige Gebäude davon sind erhalten, doch das Klappern ist verstummt.
Die Route führt durch das Gebiet dieser Gemeinden: Köpfchen © Hauset © Hergenrath © Bildchen © Köpfchen Streckenlänge: ca. 25 km Anfangs- und Endpunkt der Tour ist der Parkplatz1 nahe dem ehemaligen Zollamt Köpfchen an der Eupener Straße (B 57) zu Aachen. Hier fahren Sie in den Augustinerweg hinein. Anfangs bewältigen Sie eine leichte Steigung und können danach genüsslich durch schönen Hochwald rollen. Leichte Kurven sorgen für interessante Lichtwechsel, Brennholzstapel stehen manchmal am rechten Straßenrand. Kurz vor der Siedlung Grüne Eiche bemerken Sie links in einer kleinen Waldlichtung einen Teich, in dem der Beverbach entspringt. Schnell sind Sie am Ende der Bebauung und folgen hier nach rechts der Radroutenbeschilderung (Roetgen/AC-Schmithof) auf der breiten Straße, Grüne Eiche, ehemalige Verbindung zur Eifel (Raerener Straße vor dem Bau der Autobahn). Es geht durch saftige Wiesen zunächst bergan, dann taucht nach einer Linkskurve rechts voraus der schon 1391 urkundlich erwähnte Schellartshof auf, damals in einer Grenzdarstellung der Bank Walhorn. Hinter dem Schellartshof führt die Radroutenbeschilderung (Roetgen/AC-Schmithof) zwar nach rechts Sie aber halten sich geradeaus! Links liegt der Kohlshof, auf dem auch das „Therapeutische 1
GPS-Info: 50° 43’ 19,7“
N / 6° 05’ 24,2“
O.
Reitzentrum Grüne Eiche“ betrieben wird. Am Ende der Straße erreichen Sie den Hebscheider Hof. Der Hebscheider Hof wurde im Jahre 1423 zusammen mit dem Schellartshof bei der Festlegung der Grenzen zwischen dem Aachener Reich und dem Limburger Land genannt. Das Wohnhaus Gut Hebscheid
mit dem dreigeschossigen Turm in Bruchstein bildete einmal eine wehrhafte Anlage, Wassergräben sind noch erkennbar. Über dem Toreingang sind bei zwei Wappensteinen dazu die Zahlen 1544 und 1736 lesbar. Heute wird hier ökologischer Landbau betrieben, ferner dient der Hof auch der Rehabilitation Behinderter und sein Café ist an Wochenenden/Feiertagen geöffnet. Sie müssen nicht wieder zum Schellartshof und der dortigen Radroutenführung (Roetgen/AC-Schmithof) zurück2. Radeln Sie lieber weiter, auch wenn die Asphaltdecke der Straße alsbald endet. Auf dem anschließenden Weg geht es weiter, über einen Bach hinweg nach rechts. Einen kurzen, baumbestandenen Abschnitt durchqueren Sie. Dann befinden Sie sich schon in Belgien, Ortsteil Lichtenbusch, der Gemeinde Raeren, an der Autobahn mit der ehemaligen Grenzübergangsanlage. Auf der nun wieder asphaltierten Straße lassen Sie das große Gebäude links liegen, erreichen nach kurzer Wegstrecke das weiße Ortsschild „Lichtenbusch/Raeren“ und radeln hier an der Siedlung „Horster Park“ auf der Straße Johannisberg immer geradeaus auf den in der Ferne auftauchenden Wald zu. Links neben der Straße befindet sich in einer Sicherheitseinzäunung die Messstation „Raeren (Eynatten)“ einer Hochdruck-Erdgasleitung. Davor sind touristische Infotafeln über das Göhltal „Die Göhl, von der Quelle bis zur Maas“ aufgestellt. 2
Zurückgekehrt, folgen Sie dort der Routenführung. Dabei werden Sie über einen Weg am Eichstätter Hof vorbeigeführt, radeln auf dem Johannisberg nach links hinab und gelangen unten fast an die Autobahnauffahrten. Dort wenden Sie sich aber nach rechts auf den Wald zu.
TOUR 2 3
An einer geschlossenen Schranke vorbei fahren Sie in den Wald hinein und bleiben bei der nächsten Gabelung auf dem Weg nach links. Es dauert nicht mehr lange, dann erreichen Sie rechts des Weges einen aufgestauten Weiher, darin die Hauptquelle der Göhl. Der Fluss bezieht seinen Wasserreichtum auch aus weiteren Quellen. Genießen Sie die Spiegelungen der Bäume in der stillen Wasseroberfläche, eine Bank lädt zum Bleiben, in Ruhe lauschen Sie vielartigen Vogellauten, dem Plätschern beim Wasserablauf, was vielleicht Erinnerungen weckt an die ersten Takte von Smetanas sinfonischer Dichtung „Die Moldau“. Sie setzen Ihre Fahrt fort, rechts liegt bald eine Forsthütte und an einer Weggabelung geht es wieder links weiter. Kurz darauf erreichen Sie den Parkplatz Eynattener Heide. An der Quelltopf der Göhl Einfahrt steht eine Infotafel. Sie überqueren den Platz (am Rand eine Picknickmöglichkeit) und gelangen auf die Straße Wesselbend. Hier treffen Sie auf den Zwischenwegweiser des „Radwanderwegenetzes VeloTour – Hohes Venn-Eifel“ mit seinem Richtungshinweis zum Knotenpunkt4 18. Sie radeln nun in dem genannten System und kommen durch eine hübsche Wohngegend zur Aachener Straße (N 68), die stark befahrene Verbindung Aachen-Eupen. Überqueren Sie diese in die Buschhausstraße hinein. Auf dieser Straße gelangen Sie nach Hauset. Bei einer leichten Linkskurve erkennen Sie nicht nur das Straßenschild An der Follmühle, sondern auch ein Gedenkkreuz von 1905. Hier schwenken Sie nach links und unten an der Göhl liegt die ehemalige Follmühle. Fahren Sie nun nach rechts an der Göhl (Göhlstraße) entlang. Schnell treffen Sie auf die Kirchstraße (etwa 252 m ü. NN) und fahren nach rechts auf die im Ortszentrum liegende Kirche zu. Hier befindet sich auch der KP 18, auf seiner Tafel weitere Informationen über das Routensystem. 3 4
Vorsicht! Es ist ein enger Durchlass. Künftig KP.
Hauset wurde schon 1266 erwähnt; da gab es auch ein Herrscherhaus als Wasserburg, doch sind davon keine Reste mehr erhalten. Die Gemeinde Hauset hat sehr schöne Wege für Wanderer ausgeschildert. St. Rochus/ St. Genoveva in Hauset
Fahren Sie nun weiter in Richtung KP 17, biegen oben am Straßendreieck halb links in die Hergenrather Straße (Richtung KP 16) ein, aber alsbald links in die Straße Stöck. An ihrem Tiefpunkt liegt an der Göhl die ehemalige Kupfermühle. Geradeaus geht es nun weiter; den Fluss könn(t)en Sie hier in der Furt oder auf einem schmalen Steg (trockenen Fußes/Reifens) queren.
Ziehen Sie den sehr steilen Weg zwischen schattenspendendem Buschwerk hinauf; am Furt und Steg an der Ende sind Sie wieder in der Kirchstraße, Geul im Weg Stöck und es geht rechts ab. Dann sehen Sie schon in der Asteneter Straße am KP 19, malerisch unter breiten Laubbäumen gelegen, das schöne Rochuskapellchen aus dem 17. Jahrhundert.
Gutshof aus dem 18. Jahrhundert in Hauset
TOUR 2 Bei der Weiterfahrt auf der Asteneter Straße in Richtung KP 26 kommen Sie anfangs an einem schmucken Bauerngehöft und später an dem Haus (Nr. 22a) mit herrlichen Kletterrosen (Jahreszeit?) vorbei. Am Ende der Bebauung genießen Sie nach rechts über das Tal der Göhl hinweg die weite Fernsicht und biegen rechts ab in die in dieses Tal führende Straße Prester. Unten am Rand eines Wäldchens geht es aber sofort wieder hinauf; doch führt hier neben einer Bank (etwa 228 m ü. NN) ein Weg nach wenigen Schritten zu einer Brücke über die Göhl. Wieder auf der Höhe macht die Straße neben einer Bank einen Linksknick; auch hier gibt es herrliche Ausblicke.
Kletterrosen als Hingucker
Im Hintergrund entdecken Sie die Hammerbrücke genannte Eisenbahnüberführung über das Göhltal; sie überquert nämlich hier den gleichnamigen Bach. Die Brücke wurde schon 1843 aus mehr als acht Millionen Ziegelsteinen doppelbögig erbaut. Das Bauwerk wurde am 10. Mai 1940 wegen des schnellen deutschen Neue Eisenbahnbrücke
Truppeneinmarschs von belgischen Soldaten zu eilig gesprengt. Acht Landsleute wurden dabei unter den Trümmern der Steinbögen begraben. Inzwischen ist hier für superschnelle Züge eine moderne Eisenbahnlinie mit neuer Brücke erbaut worden. Sie radeln jetzt auf die Bogenbrücke zu; beim Näherkommen sehen Sie unter der Brücke hindurch auf die alte Bahnlinie auf hohem Damm. Davor zweigt nach rechts in die alte Bahnunterführung die Straße Fossei ab. Hinter der Brücke (mit Fernsicht) geht es parallel zur Bahn weiter. Bald erblicken Sie wieder einen Zwischenwegweiser, der Sie nach rechts in Richtung KP 20 leitet. Die Straße Fossei fahren Sie hinab
Pferde in der Mittagshitze
ins Tal zur Göhl. Landwirtschaftliche Betriebe liegen recht und links. Unten liegt an einer Weggabelung die Hammermühle. Der Weg nach rechts führt zum Campingplatz mit der Hammerbrücke an seinem Ende. Der letzte Abschnitt bis zu der hohen Brücke über den wenig genutzten Platz ist versperrt. Auch eine ehemalige Gaststätte an der Einfahrt zum Zeltplatz existiert nicht mehr. Routenverlauf gespiegelt
Die Göhl können Sie hier in einer Furt bzw. auf einem Steg in den dahinter liegenden Wald queren. Hier gibt es einen alten, mit Stacheldrahtzäunen gesicherten, stillgelegten Kalksteinbruch. Nach rechts und bergan führt ein Weg am Zaun entlang. Zweisprachige Schilder verbieten das Betreten des Privatgeländes wegen der Absturzgefahr. Aus dem hier gebrochenen Kalkstein sind praktisch alle älteren Häuser in der Umgebung gebaut; auch der Kalk für den Mörtel wurde aus diesem Kalkstein gebrannt. Sie müssen wieder zur Hammermühle zurück; ein Wasserrad trieb einstmals hier ein Hammerwerk. Eine (neue) Informationstafel erinnert hier mit Text und Bild an „Die Wiedergeburt einer Zeche (die Grube Fossey in Lontzen)“, und zwar an den Blei- und Zinkabbau von 1878 bis 1918. Ein 633 m langer Stollen-/Tunnelmund in Hergenrath Tunnel erleichterte den Transport des Erzes auf Schienen. Der restaurierte Stollenmund befindet sich wenige Meter nach links im Buschgelände. Es geht auf dem Hammer Weg längs der Göhl weiter Richtung KP 20. Am KP 20 gelangen Sie im scharfen Rechtsknick auf der
TOUR 2
Hergenrath war Blumendorf 2003.
Asteneter Straße nach Hergenrath. Rechts liegt ein spitzwinklig geformter Teich. An seinem Ende führte auf der linken Straßenseite einstmals ein Pfad zur Hergenrather Mühle. Ihr nächstes Ziel, KP 9, liegt hoch oben im Ort. Den Kreisverkehr noch vor der Kirche verlassen Sie in Richtung KP 9 und gelangen in die Altenberger Straße. Hergenrath wird schon 1290 erwähnt. Aber auch schon im Neolithikum müssen Menschen hier gesiedelt haben, entsprechende Funde gibt es. Eine dauerhafte Besiedlung ist erst seit dem Mittelalter bekannt. Wegen der Erzvorkommen am Altenberg wird es wahrscheinlich längere Siedlungsepochen gegeben haben. Fahren Sie nun auf der verkehrsreichen Altenberger Straße bis zum KP 9, das ist am Ende des Friedhofs. Rollen Sie nun nach rechts in die Martinsstraße und Richtung KP 15. Rechts des Weges liegt
Kinderspielplatz in Hergenrath bei KP 9
ein großer, gepflegter Kinderspielplatz; Schranken auf der Martinsstraße verhindern Kfz.-Verkehr. So gelangen auch Sie auf ruhigem Weg am Martinsplatz vorbei auf die Aachener Straße. Diese geht links hinab Richtung KP 15, danach nahezu geradeaus, zwischen grünen Wiesen zur Lütticher Straße, in Höhe des vormaligen Zollamtes Bildchen. Auf dem links liegenden Radweg fahren Sie nach rechts, d. h. in Richtung Aachen. Links nehmen Sie nach einer Brückendurchfahrt an einer Verkehrsampel die Einfahrt zur Siedlung Preuswald wahr. Alsbald taucht am rechten Fahrbahnrand eine Straßeneinmündung mit dem Hinweis auf Gut Entenpfuhl auf. Diesem folgen Sie, es geht wieder bergan, über eine Brücke einer Eisenbahn5 hinauf auf den hier rechts liegenden Wald zu. Am zweiten Weg nach rechts fahren Sie in den breiten Klausbergweg und bleiben auf ihm bis zur ersten Schutzhütte. Wenn Sie sich noch kräftig fühlen, können Sie hier einen Abstecher zu den Hügelgräbern machen; das ist eine Begräbnisstätte aus der Bronzezeit (ca. 1.500 v. Chr.). Dazu müssen Sie gegenüber der Hütte den schmalen Pfad, Revierweg, aufwärts benutzen; nach ca. 200 m wären Sie dann am Ziel. Wieder zurück, fahren Sie auf dem Weg weiter ins Hühnertal (deswegen Hühnertalweg) und radeln ihn mit all seinen Biegungen weiter durch, bis er stumpf auf den Rotsiefweg stößt. Jetzt müssen Sie rechts hinab, kommen an einer malerisch gelegenen Schutzhütte vorbei, gelangen auf diesem Weg durch herrlichen Kiefernwald und am Gut Grenzhof entlang wieder nach Köpfchen. Frohe Fahrt!
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Diese Eisenbahnlinie gehört zur neuen Streckenführung, die Sie schon im Routenabschnitt „Prester/Fossei“ beobachteten.
TOUR 2
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TOUR 3 Wald, Wasser, Wiesen Radwanderung ins Geultal Sanfte, malerische Hügel erwarten Sie, herrliche Laubwälder, kurvenreiche Wege, dazwischen ein bescheidener Fluss, durchweg langsam fließend durch saftige grüne Wiesen, Baumgärten am Hang und eingestreut in die Landschaft: weiße Fachwerkhäuser, klein und genügsam. Mitunter auch breit und wehrhaft hingeduckte, große, alte Höfe. So ist es heute noch im Geultal, einer Landschaft, die sich in Jahrhunderten kaum verändert hat, so scheint es und dessen Gemächlichkeit und Einfachheit einen beruhigenden und erholsamen Gegenpol zur anspruchsvollen Hektik unserer Zeit bietet.
So kommen Sie rund: Westfriedhof © Vaals © Holset © Vijlen © Rott © Bommerig © Cottessen © Terbruggen © Terstraten © Wolfhaag © Vaals © Westfriedhof Streckenlänge: Insgesamt nur ca. 30 km, aber hügelig. Nach einer nassen Periode ist eine kleine Strecke entlang der Geul nicht zu empfehlen. Ihre Fahrt beginnt in Aachen am Parkplatz1 des Westfriedhofs an der Vaalser Straße. Fahren Sie in Richtung Vaals und hinter dem Pariser Ring rechts in den Neuenhofer Weg. Zwischen hohen Hecken kommen Sie am Sportplatz vorbei und biegen am ersten Weg, dem Philipp-Neri-Weg, links ab, der Sie auf die Schurzelter Straße leitet, der Sie nach rechts folgen. Sie befinden sich hier schon auf der ausgeschilderten Radroute (R9) des Radverkehrsnetzes NRW. Auch am scharfen Rechtsknick geht es geradeaus weiter. Erst am Beginn einer Rechtskurve rollen Sie links abwärts Richtung Lemiers. Schon am nächsten Bogen treffen Sie auf den Knotenpunkt2 Nr. 95 des „Fietsroutennetwerk Zuid-Limburg“. Hier setzen Sie Ihre Fahrt in Richtung KP 93 fort, und zwar über den Senserbach in die Grensstraat (Grenzstraße); ihre Fahrbahnmitte ist hier die Grenze, markiert mit Wappen zeigenden Nägeln für Vaals bzw. Aachen. 1 2
GPS-Info: 212 m ü. NN; 50° 46’ 11,6“ Künftig KP.
N; 06° 02’ 56,7“
O.
Kreisverkehr in Vaals
In Vaals geht es nach rechts auf der Maastrichterlaan weiter bis zum Kreisverkehr, den Sie an der dritten Ausfahrt in die Tyrellsestraat verlassen. Sie kommen zum VonClermont-Haus, heute Rathaus der Gemeinde Vaals.
Das Gebäude wurde nach Entwürfen des Architekten Joseph Moretti für Johann Arnold von Clermont 1761 gebaut. 1764 zog er seine Tuchfabrik und sein Geld aus Aachen ab; viele Arbeitslose hatte das dort zur Folge. Sein Kapital, Gemeindehaus und Markt in Vaals seine diversen Bauaufträge und Fabriken, die vor allem weltberühmte Tuche produzierten, brachten Arbeit und Wohlstand in das bis dahin wirtschaftlich weniger bedeutende Vaals. Ein Rundgang durch die Vaalser „Altstadt“ lässt Sie manches prachtvolle Bauwerk entdecken; sie stammen fast alle aus jenem Jahrhundert: der Cereshof, Haus Bloemendal, Der Bau, die Nederlands Hervormde Kerk, die Lutherse Kerk (jetzt Museum) und der Obelisk, den Herr von Clermont aufrichten ließ als Grenzmarkierung seines Grund und Bodens. Er passt zu seinem Wahlspruch, den Sie am Rathaus ablesen können: Spero invidiam (Ich hoffe, dass man mich beneidet). Der knappe lateinische Text lässt allerdings noch eine andere Deutung zu: Ich fürchte Neid/Missgunst. Und Neider hatte er ganz gewiss. Den Von-Clermont-Plein verlassen Sie in westliche Richtung und erreichen die Bosstraat. Dort geht es nach links und bergan. An der nächsten Kreuzung biegen Sie rechts in die Tentstraat ein, die Sie durchfahren bis zur Umgehungsstraße. Dieser Straße folgen Sie
TOUR 3 ein kurzes Stück rechts, biegen aber sofort in die erste Straße links, Eschberg, ein. Leicht kommen Sie hinab, hinter dem Kloster fahren Sie routengeleitet nach rechts in den Weijersweg. KP-93Zeichen, rote Pfähle und kleine Vierecke mit gelb-roten Querstreifen weisen die Straße nicht nur als Wanderweg, sondern auch als Krijtlandpad aus. Hinter dem Weijershof gibt es nach rechts einen Zugang zu einer alten Walkmühle (ca. 1800). Sie biegen weder hier noch später ab und kommen so nach Holset. Auf einem Hügel der schon sehr alten Siedlung Holset soll um 345 schon ein Tempel eines Gottes Bel existiert haben, wo jetzt noch das alte Kirchlein steht. St. Servatius, Bischof von Maastricht, einer der Eisheiligen, hat damals hier gepredigt und die Anwohner zum Christentum bekehren wollen. Er wurde aber von ihnen verprügelt und verjagt. Knapp 200 Jahre später wurde der Beltempel der christlichen Heiligen Genoveva geweiht, die hier am 3. Januar 512 gestorben ist. 1136 stiftete Kaiser Lothar III. die jetzige Kirche in Holset, die so künden die Eisenanker im Turm 1841 verändert wurde. Von der Gläubigkeit der Bevölkerung zeugen an vielen Wegkreuzungen und -gabelungen noch heute Feldkreuze, die durch alle Zeiten hindurch gepflegt und geschmückt worden sind, auch weiter unterhalten werden und so vom frommen Sinn der Menschen Zeugnis geben. Allein im Gebiet der Großgemeinde Vaals stehen 80 dieser Kreuze. Bei Renovierungsarbeiten an Fachwerkhäusern können Sie deren Bauweise ablesen: Ein starkes Gerüst aus festen Balken trägt das Ganze, abgestützt durch dünnere Streben. Die zwischenliegenden Gefache sind mit geflochtenem Reisig ausgefüllt, dann innen und außen mit einem Lehm-Stroh-Gemisch verputzt. Obwohl die Wände nur dünn sind, halten sie doch die Wärme wie eine viel dickere Steinmauer. In Orten mit Fachwerkgehöften sollten Sie auch Ausschau halten nach kleinen, mit viel Lehm erbauten Häuschen, den Backhäusern, die wegen der Brandgefahr abseits standen. Hier backten die Bauern ihr Brot selbst. Lassen Sie die Kirche rechts liegen, folgen alsbald der Querstraße (Klaasvelderweg) nach rechts bis zu deren Links- und späteren Rechtskurve. Hier finden Sie den KP 93 und fahren nun in Richtung KP 90. Jetzt kommen Sie nach Harles, entdecken hier gut erhaltene Fachwerkhöfe, die dem Ort ein malerisches Gepräge geben.
Sie halten sich an die Routenzeichen bei der Weiterfahrt, wenden sich nach rechts aufwärts in die Vijlenberg genannte Straße und gelangen nach Vijlen, dem Ort mit der höchstgelegenen Kirche der Niederlande. Radeln Sie in Richtung Kirche, danach in die erste Straße links hinab, nämlich in die Vijlenstraat und so Richtung KP 90. Unten am Lombergbeek schwenken Sie rechts in den Munnixweg mit dem Wegweiser Melleschet. An der kommenden Kreuzung folgen Sie links der Rotterstraat hinauf nach Rott. Hinter Rott geht es die Akerstraat hinunter, nach rechts eine kurze Strecke in den Fokkebroekweg und nach links auf dem Bommerigerweg fort nach Bommerig und hindurch; neben der Fahrradroutenführung KP 92 bemerken Sie auch blaue Wandermarkierungen. Sie fahren so in Richtung Camerig, sind aber bald Rechtsabbieger in den Epenenweg und schwenken von hier nach rechts in den Terpoorterweg. In einem großen Linksbogen überqueren Sie den Fluss Geul; unübersehbar liegt links neben der Straße im breiten Geultal die Kornmühle von Epen. An der Mühle geht es vorbei aufwärts, aber am Ende nicht rechts nach Epen hinein, sondern links in den Terzieterweg. An der ersten Straße nach links, Plaatweg genannt, machen Sie Ihren ausgeschilderten Abstecher zur Volmolen von Epen. In der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Mühle wurden auch die weltberühmten Tuche aus Vaals gewalkt. Mit besonderen Substanzen, vor allem kalkhaltigen Erden und Urin, wurden die Gewebe durchtränkt, danach mit platten, vom Wasserrad angetriebenen Holzhämmern ausdauernd geschlagen. Dieses Verfahren stellte hohe Ansprüche an die Festigkeit und Farbechtheit der Stoffe. Unangenehme Gerüche verbreiteten sich; diese Mühlen nannte der Volksmund „Stinkmolen“, und sie lagen daher etwas außerhalb. Heute dient die Mühle als Kornmühle und ist zu besichtigen. Volmolen
TOUR 3 Skulptur von Victor Westhoff bei der Volmolen
Von der Volmolen zurück für den weiteren Verlauf des Radausflugs gibt es zwei Möglichkeiten: a) Nur Radfahren nach den Knotenpunktsystem oder b) das Rad schieben, das Rad tragen bzw. mit dem „Rad wandern“ auf weichem Wiesengrund am Fluss Geul. Variante b) Von der Volmolen zurückgekehrt, geht es auf dem Plaatweg nach links weiter bis zu dem sehr alten Einzelhof3 Vernelsbergh mit seiner wehrhaften Bauweise. Nach etwa 130 m beginnt am Plaatweg links ein Göhlanstau für Volmolen
sehr schmaler Wanderweg, den Sie schon zu Beginn wegen Durchfahrtsperren nicht mehr „radeln“ können. Es beginnt der etwas weniger radfahrerische Teil Ihres Radausflugs. Dafür ist dieser Teil aber auch einmalig schön. Bald stehen Sie vor dem schmalen Brückchen über die Geul. Danach könn(t)en Sie auch noch ein kleines Stück geulaufwärts auf ausgetretenen Wandererspuren durch Wiesen radeln.
Badende Kinder 3
Eine kleine Infotafel befindet sich vor Ort.
Allerdings zwingen Sie mehrere Trennzäune zum Absteigen. Der Durchschlupf ist nur einzeln an vierflügeligen Drehkreuzen möglich, wobei man das Fahrrad zum Teil noch bis in Kopfhöhe tragen bzw. hinüberheben muss. Nach dem letzten Drehkreuz kommen Sie an einem alten, links oben gelegenen Fachwerkhof vorbei, später an einer Holzbrücke neben einer Furt, idyllisch gelegen Eins von mehreren Drehkreuzen mit Rastmöglichkeit, und steuern nun nach rechts, immer scharf an der Geul entlang, auf einen Campingplatz zu. An seiner Einfahrt können Sie einen belgischen Grenzpfahl ausmachen. Sie fahren halb links in die „Campingstadt“ hinein, über den zentralen Platz mit Gastronomie und Schwimmbad, dann halb rechts weiter und verlassen dann auf der Straße Mergelhof die Anlage. Bergauf gelangen Sie mit einer Links- und danach mit einer Rechtskurve an den Gehöften Terbruggen vorbei auf eine Hauptstraße;
Grenze und Zugang zum Campingplatz
TOUR 3 auf einem Fahrweg nach rechts unten könn(t)en Sie einen Abstecher zur alten Mühle von Terbruggen machen. Variante a) Von der Volmolen zurückgekehrt, biegen Sie vom Plaatweg links ab in den Smidsberg und bergauf durch landwirtschaftlich genutztes Gelände. Sie erreichen an einer Abzweigung rechts, aber geradeaus fahrend, den Kuttingerweg, dem Sie bis zu einer Weggabelung folgen. Hier müssen Sie nach rechts auf ’t Veld bergauf weiter. Bald sind Sie auf der Höhe, herrliche Fernsichten verwöhnen Sie hier. So kommen Sie vor einem Straßenknick nach links zu einer Picknickstelle mit Bänken und Tischen bei faszinierenden Rundblicken.
Kasteel Beusdael aus der Ferne
Wo Sie der Straße ’t Veld nach links zum KP 92 folgen müssen, sehen Sie nach rechts hinüber im Tal Schloss Beusdael. Die letzte Strecke zum KP 92 führt kurvig und mit Gefälle durch Äcker und dann in den belgischen Ort Sippenaeken auf die Rue de Beusdael zum KP 92. Von hier rollen Sie abwärts durch den Ort zum KP 1 und biegen hier nach links ab in die Straße Evenbaeg, das ist jetzt in Richtung KP 91. Noch talwärts kommen Sie zur Brücke über die Geul, nach etwa 100 m wieder aufwärts an die Straßeneinmündung der Route von Variante b). Auf dieser Hauptstraße Terbruggen fahren Sie bergauf, und im Folgenden werden Sie über diesen Straßenzug Terstraten im Weiler Terstraten und Rue de Grunebempt in Richtung Gemmenich, hier zum KP 91, geführt. Richtung KP 93 fahren Sie und wenige Meter später in der Rechtskurve schon nach links in den Chemin du Duc, wo eine Infotafel an der linken Straßenseite Sie auf einen alten Bauernhof aufmerk-
sam macht. Dieser Weg verläuft durch Wiesen und am Waldrand mit geringer Bebauung zum Teil heftig bergauf zur N 608, Rue de Vaals (B). Nun ist es gar nicht mehr weit bis zum Gemmenicher Weg (NL) in Vaals. Nun geht es bergab auf dem Gemmenicherweg Richtung KP 93. Die Abfahrt und Routenführung endet in der Senke mit den zu Wolfhaag gehörenden Häusern. Sie fahren halb rechts auf dem Gemmenicherweg in Richtung Vaals.
Panorama in Richtung Wolfhaag
Der Gemmenicherweg weist im letzten Abschnitt Gefälle auf und geht am Ende in einen Rechtsbogen über, weil eine Geradeausfahrt nur einer bestimmten Buslinie gestattet wird. Sie bleiben auf diesem Halbkreis, Nieuwe Hertogenweg (unterfahren also den Gemmenicherweg) und biegen erst an der ersten Straße rechts ab, und zwar in die Tentstraat. Durch dieses Wohngebiet gelangen Sie an eine größere Straßenkreuzung, an der Sie nach links, also bergab, in die Bosstraat radeln bis zur nächsten Kreuzung. Wenn Sie hier nach rechts in den Von-Clermont-Plein abbiegen, sind Sie auch wieder auf der Routenführung Richtung KP 95. Sicher kommen Sie jetzt in Vaals voran und zum Schluss in die Akenerstraat, wo Sie an der Alten Wache (mit dem höchstgelegenen Museum der Niederlande) die Grenze nach Deutschland in die Burgstraße überfahren. Hier zeigen Ihnen die Radroutenschilder des Radverkehrsnetzes NRW die Richtung und den Weg zu Ihrem Ausgangspunkt. Viel Freude beim Fahren und Schauen!
TOUR 3
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TOUR 4 Idylle aus Fachwerk Eine Rundstrecke über Camerig und Cottessen Die beiden Dörfer Camerig und Cottessen gelten als touristische Perlen der Großgemeinde Vaals, als Musterbeispiele der viel gerühmten Schönheit des Hügellandes in Südlimburg. Die Route führt durch eine prächtige Landschaft. Berge machen das Radeln anstrengend, Täler dagegen erholsam, Hügel und Senken versöhnen das Auge. Weite Aussichten über Wälder und Wiesen, Obstplantagen und Äcker, häufig zwischen buschigen Hecken gelegen, locken viele Besucher nicht nur zum Radfahren. Charakteristische Wahrzeichen dieser Gegend sind jahrhundertealte Fachwerkgebäude, heute meist schöne Ferienwohnungen/-apartments. Es sind besondere Akzente in der zur Geul hin abfallenden Landschaft.
Streckenverlauf: Laurensberg © Orsbach © Nijswiller © Wahlwiller © Mechelen © Bommerig © Camerig © Cottessen © Vijlen © Harles © Lemiers © Orsbach © Laurensberg Streckenlänge: ca. 30 km Die Rundfahrt beginnt am Parkplatz1 der Laurentiusstraße im Ortsteil Aachen-Laurensberg. Verlassen Sie den Parkplatz zur Laurentiusstraße. Dort wenden Sie sich nach rechts, überqueren die Rathausstraße in die Orsbacher Straße; gegenüber den Häusern zweigt hier nach links der Herzogweg ab. Da er auch Feldlehrpfad ist, erklären hier Hinweistafeln den wirtschaftlichen Zusammenhang zu den angebauten Pflanzen. Auch als Höhenweg bietet er Ihnen herrliche Aussichten über die Stadt bis in die ferne Eifel. Sie radeln durch bis zum zweiten Weg, dem Schlangenweg.
Herzogweg 1
GPS-Info: 205 m ü. NN; 50° 48’ 05,0“
N; 06° 02’ 57,2“
O.
Düserhofstraße in Orsbach
Nach rechts führt er Sie und hinter der Kuppe an einer links gelegenen Höckerlinie2 des sogenannten Westwalls vorbei, aber fast schnurgerade auf Orsbach zu. Im Ort gibt es noch sehr alte, aus heimischem Mergelstein errichtete Gebäude, einige als wehrhafte Höfe in typischer Viereckform. Radeln Sie auf der Düserhofstraße an der Kirche vorüber durch den Ort. Sie treffen dabei auf den Knotenpunkt3 Nr. 96 des „Fietsroutenetwerks Zuid-Limburg“ an einer Straßengabelung links Bungartsweg/rechts Hohlweg (Finkenhang). Sie finden hier auch eine Infotafel mit einer entsprechenden Knotenpunktlandkarte; oft ist der aktuelle Standort kaum noch lesbar, weil möglicherweise jeder Leser auch diesen Punkt in der Darstellung „abnutzend“ berührte. Eine eigene Karte kann auch sonst hilfreich sein. Sie setzen Ihren Ausflug in Richtung KP 93 fort, das ist hier der Bungartsweg (Sportplatz). Bei Orsbach
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Die Linie nach rechts ist zugeschüttet, erscheint erhaben zur Umgebung und wird landwirtschaftlich genutzt. 3 Künftig KP genannt.
TOUR 4 Senserbach bei Mamelis
An alten Gehöften, durch schöne Landschaften, mit herrlichen Fernsichten rollen Sie noch am Michaelshof entlang, aber bequem abwärts zu einem Brückensteg über den Senserbach ins niederländische Mamelis. Vor allem für landwirtschaftliche Fahrzeuge (?) gibt es im Bach noch eine Furt. Mamelis verlassen Sie zu der etwas höher gelegenen N 278; auf deren neuen Radweg geht es nach rechts etwa 1 km weiter. Hier am (neuen) Kreisverkehr werden Sie durch Radwegspuren mit Straßeninseln sicher auf den Radweg der N 281 nach rechts geführt. Es ist nur noch ein „Katzensprung“ bis zur links einmündenden Kolmonderstraat von Nijswiller. Fahren Sie hier in den schönen Ort. Bei der Durchfahrt kommen Sie am Kloster vorbei, das auf einen Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert zurückgeht. Schwenken Sie im Dorf bei der Kirche nach links in die Kerkstraat zunächst abwärts und zum Ende noch ein bisschen hinauf zur N 278, der Straße Vaals-Maastricht, wo Sie rechts abbiegen. Beim letzten Haus rechts beginnt hier eine Hecke, hinter der die schmale, asphaltierte Straße, Oude Baan, als Radweg ihren Anfang nimmt. Auf der baumbestandenen Allee macht das Fahren richtig Spaß, ruhig kommt man nach Wahlwiller.
Klostergebäude im Hintergrund
Kurz hinter dem Sandstein-Kirchlein aus dem 12. Jahrhundert mit einem bemerkenswerten modernen Kreuzweg fahren Sie links ab durch den Kruisweg, queren die N 278, wählen am dreieckförmigen Platz den nach rechts führenden Capucijnenweg. Nun radeln Sie (wieder) bergan. Am Kloster vorbei gelangen Sie danach als Linksabbieger in den Partijerweg, geradewegs nach Mechelen und in die Hoofdstraat.
Dieser schmucke Ort wird geprägt durch den Mechelner Bach, der seitlich neben der Dorfstraße bis in die Geul fließt, sodass manche Häuser nur über Brückchen zu erreichen sind. Von hier kann man erlebnisreiche, gut ausgeschilderte Wanderungen rechts und links der Geul unternehmen. Am unteren Ortsende liegt die Commandeursmühle, die in ihren Ursprüngen auf das Jahr 1298 zurückgeht. Bald beginnt gegenüber der Kirche, die noch Reste eines Hofs von 1215 aufweist, links die Commandeursstraat, in die Sie hineinfahren. Bald ist es der Bommerigerweg, der Sie am Sportplatz und Schwimmbad entlang zum KP 90 leitet am Kleebergerweg. Sie aber radeln auf dem Bommerigerweg in Richtung KP 92; von dem nun folgenden Streckenabschnitt haben Sie herrliche Blicke ins nahe Geultal, dessen Flüsschen mäandrierend-behäbig daherströmt. Aber auch Kurven und einige Steigungen müssen Sie bewältigen, reizvoller sind aber die stets folgenden Abfahrten. So gelangen Sie in die zu Vaals gehörende Ansiedlung Camerig, übrigens schon 1323 urkundlich erwähnt. Sie treffen hier spitzwinkelig4 auf eine breite Straße, die Sie nach links befahren, obwohl es nun steil aufwärts geht. Nach einer scharfen Linkskurve wird es noch anstrengender, aufwärts geht es noch am Rozenhof mit seinen Campingplätzen vorüber, dabei können Sie nach rechts vereinzelt herrliche Aussichten entdecken. Bald wird das Fahren wieder gemütlicher, nach links zum Hang hin bemerken Sie eine Gaststätte mit Panoramaterrasse, einen Parkplatz und eine nach links in den Wald abzweigende Straße (Groenenweg). Gönnen Sie sich hier, 194 m ü. NN, eine Pause zum Schauen in die Täler. Bei Camerig mit Göhltal
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Die Richtung KP 92 verlassen Sie hier.
TOUR 4 Noch geradeaus fahrend, treffen Sie nach etwa 150 m rechts auf eine talwärts führende Straße, den Bellitterweg. Touristische Wegweiser machen auf den Weiler Cottessen aufmerksam mit Camping und Ferienwohnungen, vielfach in Fachwerkhäusern. Sie sind nun mittendrin in einer friedlich, beschaulich und ländlich wirkenden Tallandschaft. In einer Linkskurve entdecken Sie rechts den wuchtig und wehrhaft-abweisend wirkenden Hoeve Bellet, jetzt „Luxe vakantiewoningen“. Der Name soll sich aus dem Lateinischen herleiten (Betuletum) und so viel wie „Birkenwald“ bedeuten. Birken waren neben den Eichen hier häufig vertreten. Der Hof wurde im 18. Jahrhundert als Herrenhof errichtet, nicht aus dem Mergelsandstein der Schlösser weiter nördlich, sondern aus Kohlensandstein. Er ist stabiler und wurde nahebei, in den steilen Hängen zur Geul hin anstehend, gebrochen. Hoeve Bellet
Die Konstruktion von Fachwerkhäusern war schon den Bandkeramikern bekannt, die im sechsten Jahrtausend v. Chr. in unsere Gegend kamen. So alt sind diese Häuser natürlich nicht, aber einige können gut und gerne 300-400 Jahre stehen. Dass sie dem Zahn der Zeit so lange widerstehen konnten, ist vor allem auf das wuchtige Ständerwerk aus schweren Eichenbohlen zurückzuführen, aus dem das Traggerüst für die Gebäude gezimmert wurde. Stützstreben sorgten für weitere Stabilität, und man sparte nicht damit. Holz hatte man damals genug, wenn es auch heute gar nicht mehr danach aussieht: Rundum standen dichte Laubwälder; die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind im Laufe vieler Generationen mühsam gerodet worden. Die vom Balkenwerk umrahmten Gefache (daher die Bezeichnung „Fachwerk“) wur-
den mit senkrecht in die Querbalken eingelassenen, kräftigen Ästen versehen, und diese wurden dann mit dünnen Weidenruten oder biegsamen Zweigen wie beim Sockenstopfen umwunden (daher der Ausdruck „Wand“). Die Wand wurde nun innen und außen mit einem Lehm-Stroh-Gemisch verputzt und zuletzt weiß gekälkt. Auf besonderen Schmuck legten die damaligen Erbauer keinen Wert, sie setzten höchstens über die Toreinfahrt Initialen oder einen Spruch. Früher waren die Häuser mit Stroh gedeckt; das sieht man heute nicht mehr. Achten Sie auch auf kleine, mit weitaus mehr Lehm errichtete Häuschen in den Hofanlagen, die wegen der Brandgefahr ein wenig abseits stehen. Es sind die Backhäuser, in denen die Bauern ihr Brot selbst backten. So ein Hof verfügte über ein hohes Maß an wirtschaftlicher Autonomie.
Ferienhaus bei Cottessen
Vom Hof aus geht es noch abwärts, später wieder aufwärts weiter; Sie biegen nun am Campinggelände nach links ab in die Gemarkung Cottessen, 1325 erstmalig erwähnt. Hier befinden Sie sich in einem aktiven Freilichtmuseum, wenngleich die Campingwagen und -ausstattungen neuzeitlich aussehen. Nun geht es (nicht mehr auf Asphalt) wieder hinauf bis zur Epenerbaan, der Landstraße zwischen Epen und Vaals. Gönnen Sie sich auch hier noch ein paar Minuten für die Fernsicht. Hier schwenken Sie rechts ab und steigen mit einer Linkskehre der Straße hinauf auf die Höhe. Dort können Sie erst mal verschnaufen und dabei den schönen Wald genießen. Scharf nach rechts fahren Sie dann etwa 600 m in Richtung Vaals bis zur Einmündung von links, dem Rugweg. Anfangs noch im Wald, später durch Felder sausen Sie erholsam bergab bis zum Ortsanfang von Vijlen.
TOUR 4 Vijlen
Vijlenberg nennt sich die Straße nach rechts, die Sie nun in Richtung KP 93 hinabfahren. Nach etwa 500 m werden Sie in die Straße Harles nach links geleitet. Bei der Ortsdurchfahrt sind wunderschöne Fachwerkhäuser unübersehbar und, je nach Jahreszeit, blühende Obstbäume oder solche mit ihren vielen reifen Früchten. Harles verlassen Sie nach rechts in den Oude Akerweg, auf dem Sie alsbald den KP 93 antreffen. Nun heißt es links abbiegen in Richtung KP 94. Auf dem Klaasvelderweg radeln Sie beschaulich nach Lemiers, überqueren hier die N 278 und schwenken hinter der Kirche nach rechts zum KP 94. Wenn Sie als Abstecher den Orsbacher Weg noch geradeaus weiterfahren, gelangen Sie am Ende zum Kastell Lemiers, einer wuchtigen Anlage aus dem 17. Jahrhundert mit Fundamenten, die noch ein paar hundert Jahre älter sind. Durch die Gemarkung Lemiers führte schon immer ein wichtiger Verbindungsweg zwischen Maastricht und Aachen, wenn auch nicht in der heutigen Streckenführung. Wieder zurück, können Sie in Alt-Lemiers hübsche, alte Häuser betrachten, links die älteste Saalkirche der Niederlande; sie geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Der an der Außenwand lehnende Aachener Grenzstein gehört eigentlich mitten ins Bett des Senserbachs, den Sie unten erreichen. Er war schon seit uralten Zeiten Grenzlinie zum Aachener Gebiet. Überschreiten Sie den Bach auf dem schma-
len Brückchen, schieben Sie das Rad auch noch den engen Pfad am Gewässer entlang. Dann stehen Sie in „Preußisch“-Lemiers, am KP 94. Innenhof
Hier wenden Sie sich nach links, das ist Richtung KP 96. Bei der Weiterfahrt können Sie die Anlagen von Kastell Lemiers von hinten betrachten. Schon bald steigen Sie die sehr steile Straße, Lemierser Berg, nach Orsbach hoch. An der Querstraße, Düserhofstraße, biegen Sie rechts ab, fahren am Düserhof vorbei, lenken, den Ort verlassend, nach links in die Nonnenhofstraße. Der Nonnenhof links heißt so, weil er früher mal den Nonnen der (ehemaligen) Abtei in Aachen-Burtscheid gehörte. Nach der leichten Rechtskurve ist es die Orsbacher Straße, auf der Sie hoffentlich mit Rückenwind und auf fast ebener Strecke schnell nach Laurensberg gelangen. Der charakteristische Kirchturm ist schon auszumachen. Viel Freude bei guter Fahrt!
TOUR 4
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TOUR 5 Mühlen und Minen Zum vormaligen Bergbaugebiet an der Wurm Diese Tour führt in Gebiete des ehemaligen Steinkohlenbergbaus in der engeren Umgebung des Wurmtals. Sie verläuft durch landschaftlich reizvolles Gelände und lässt einen kleinen Eindruck entstehen, wie das Industriezeitalter ab dem 17. Jahrhundert die ursprüngliche Landschaft verändert hat.
Folgende Orte bekommen Sie zu sehen: Laurensberg © Richterich © Bank © Horbach © Pannesheide © Kerkrade © Herzogenrath © Bardenberg © Richterich © Laurensberg Streckenlänge: ca. 32 km Die Rundfahrt beginnt am Parkplatz1 der Laurentiusstraße im Ortsteil Aachen-Laurensberg. In der Nähe befindet sich auch die sehenswerte, bereits im neunten Jahrhundert erbaute Kirche. Sie diente als Pfarrkirche für alle Höfe in der weiten Umgebung. Von ihrem Umgang haben Sie einen weiten Blick auf die Stadt. Verlassen Sie den Parkplatz Richtung Westen und fahren dann die Laurensberger Straße rechts hinunter und biegen unmittelbar hinter der Autobahnunterführung nach rechts in den Niersteiner Weg ein. Durch Felder verläuft der Weg zur Karl-Friedrich-Straße, in die Sie links einbiegen. Gegenüber dieser Wegeinmündung liegt das Gebiet der ehemaligen Zeche „Carl-Friedrich“; sie förderte Anthrazitkohle und wurde schon 1927 stillgelegt. In der ehemaligen Waschkaue, einem dreischiffig-dreigeschossigen Ehemalige Waschkaue der Zeche Gebäude im Jugendstil der „Carl-Friedrich“ vorletzten Jahrhundertwende, befinden sich heute einige Firmen unter dem Begriff „Medienzentrum an der Waschkaue“. 1
GPS-Standortdaten: 205 m ü. NN; 50° 48’ 05,0“
N; 06° 02’ 57,2“
O
Im weiteren Verlauf der Karl-Friedrich-Straße passieren Sie in Richtung Vetschau eine Kurve mit einem stillgelegten Bahnübergang; seine von der Vegetation verdeckten Gleise richten sich nach Westen, in Richtung der Niederlande. Hätten Sie hinter der Autobahn die Laurensberger Straße nicht verlassen, dann wären Sie bald hinter den Niersteiner Höfen auf der linken Straßenseite auf intakte Bahngleise des Haltepunkts Vetschau gestoßen. Auf einer Infotafel der „Zuid-LimburgsStoomtrein-Maatschappij“ (ZLSM) sind deren Züge (in Kombination mit Schienenbus zur Dampfeisenbahn) an bestimmten Tagen fahrplanmäßig aufgelistet. Am Ortseingang von Vetschau biegen Sie von der Karl-FriedrichStraße nach rechts in den Hufer Fußpfad ab und gelangen auf diesem gemeinsamen Geh- und Radweg zwischen Wiesen und Häusern hindurch auf die Grünthaler Straße in Richterich. Nach rechts geht es hier weiter; am Heinrich-Lehmann-Platz kreuzen Sie die Horbacher Straße und fahren gegenüber in die Martinusstraße. Von ihr werden Sie in die Amstelbachstraße geleitet. Diese Straße verengt sich kurz vor dem Bahndamm zu einem Pfad als Bahnunterführung. Und dann radeln Sie gleich nach links (auf einer Brücke über den Amstelbach) in den Ürsfelder Fußpfad nach Ürsfeld. Am Ortsanfang liegt rechts ein kleiner Weiher. Auf der auch Ürsfeld genannten Straße biegen Sie links ab. Achten Sie bei der Ortsdurchfahrt auf den wunderschönen Hof Ürsfeld, einen alten Rittersitz, der 1288 erstmals erwähnt wird, aber gewiss vorher schon existierte. Das Gelände (mit jetzt anderen Betrieben) der ehemaligen Zeche „Laurweg“ liegt rechts von Ihnen; nur die Halde dahinter zeugt noch vom Bergbau. Unterqueren Sie die Bahnlinie, fahren alsbald geradeaus über die Banker-Feld-Straße in den Mühlenfeldweg, der Sie zu den Gehöften von Forster Heide bringt. Hier geht es auf der gleichnamigen Straße links ab, schließlich an der Horbacher Straße nach rechts in den schon 1093 erwähnten Ort Horbach. Übersehen Sie nicht das Südportal der Kirche, das mit seinem barokken Schmuckwerk und dem Wappen der Freiherren von Bongart weit eher in einen profaneren Bau passen könnte. Hier, am Knotenpunkt2 Nr. 2 des Radwegeverkehrsnetzes, geht es rechts ab in die Scherbstraße mit ihren schönen, alten Häusern und hinunter zum KP 5. Am Ortsende fahren Sie über den Amstelbach, 2
Knotenpunkt: Künftig KP.
TOUR 5 links liegt die Obermühle. Hier lenken Sie nach links in Richtung KP 13 und sehen nach kurzer Zeit links neben der Straße Haus Heyden liegen. Ritter Arnold von Bongart ließ hier um 1300 eine feste Wasserburg errichten, die dem ganzen Ländchen seinen Namen „Herrschaft zur Heyden“ gab. Die zugehörigen Dörfer tragen häufig die Endung „-heide“. Politisch war dieser Raum eingegrenzt durch das Herzogtum Limburg, die Reichsstadt Aachen und das Herzogtum Jülich, das letzten Endes den größten Einfluss ausübte und es zu einer Unterherrschaft Jülichs machte. Im Ländchen zur Heyden wurde an den Hängen links der Wurm jahrhundertelang in vielen kleinen „Kullen“ schon Bergbau zur Steinkohlengewinnung betrieben. Ihre Route führt über die Heydenstraße durch das Wäldchen bergauf. So kommen Sie in Pannesheide in die auch so benannte Straße. An der nächsten Querstraße, der Roermonder Straße, steuern Sie nach links und sind schon nach wenigen Metern am Grenzübergang ins niederländische Kerkrade. Ein Zwischenwegweiser des Radwegeverkehrsnetzes NRW leitet Sie durch die Neustraße/ Nieuwstraat. Sie ist so breit, weil dort früher, durch einen hohen Drahtzaun abgetrennt, zwei Straßen nebeneinander verliefen, eine in Deutschland, die andere in den Niederlanden, getreu der eigenartigen Grenzziehung nach den napoleonischen Kriegen. Sie sind in Bleijerheide, einem Ortsteil der Gemeinde Kerkrade und folgen den NRWWegenetzschildern HZ-Zentrum/HZ-Straß auf dieser Straße mit guten Radwegen. Den fünften Kreisverkehr auf diesem Routenabschnitt verlassen Sie an der ersten Ausfahrt. Sie richten nun Ihre Fahrt aus in Richtung KP 42 (grüne Beschriftung auf weißem Grund) des Radnetzes „Fietsen in Zuid-Limburg“.
Kunst auf der Route der Neustraße
Nach etwa 200 m treffen Sie auf zwei Richtungspfeile Sie aber halten sich nach links und kommen in die Honèestraat Richtung KP 42. Am Ende dieser Straße (161 m ü. NN) werden Sie nach rechts auf einen Radweg geleitet und auf die Roderlandbaan mit einem Kreisverkehr, den Sie an der zweiten Ausfahrt in Richtung Heyendahllaan und dem „Bisschoppelijk Centrum Rolduc“ verlassen. Das Seminar liegt im sehenswerten Gebäude der ehemaligen Abtei Klosterrath, im Mittelalter und anschließenden Jahrhunderten der größte Grundbesitzer im Lande Herzogenrath, zugehörig zum Herzogtum Limburg. Klosterrath gilt als die früheste Rolduc
urkundlich erwähnte Stätte mit Steinkohlenbergbau in Europa (1113 in den „kalculen“ südwestlich von Herzogenrath nach Straß hin). Und die Äbte förderten durch kluge Maßnahmen den Bergbau. Auch das Mijnmuseum von Kerkrade befindet sich hier. Viele Erläuterungen sind auch in deutscher Sprache. Gezeigt werden Entstehung und Glanzzeit des vormaligen limburgischen Steinkohlenbergbaus. Rechts am Seminar vorbei über den Graf-Saffenberg-Weg geht es weiter, und zwar in den Klosterlindenweg durch Parkanlagen, Wald und an der Rückseite des Rolduc-Komplexes mit seiner hohen Mauer, an den Grünanlagen entlang. An ihrem Ende liegt rechts am Hang ein Weinberg, daher können Sie auch Ihren Blick in die Ferne zu den Abraumhalden des deutschen Bergbaus oder auf Burg Rode in Herzogenrath lenken.
TOUR 5 Weinberg mit Halden im Hintergrund
Durch einen herrlichen Laubwald radeln Sie steil abwärts; gute Bremsen sind hier wichtig! Unten sind Sie (bei etwa 93 m ü. NN) in der Eygelshovener Straße in Herzogenrath. Nach rechts sind Sie wieder in Deutschland am ehemaligen Zollamt. Bald fällt auch Ihnen auf der linken Straßenseite eine interessant gestaltete Giebelwand auf ! In die dritte Straße nach rechts (Marienstraße) fahren Sie, dann wieder links in die Hahnstraße. Hier in Höhe eines Kindergartens gelangen Sie nach links und bergauf auf einen Parkplatz vor die Burg Rode. Dekoration auf Hausgiebel in Herzogenrath
Burg Rode wird 1104 zum ersten Mal erwähnt; der Bergfried ist der älteste Bauteil aus dem 13. Jahrhundert. Die Geschichte von Burg, Ort und Land Herzogenrath ist sehr wechselhaft und eng verbunden mit Limburg, Brabant, Köln, Lüttich, Jülich, den Niederlanden und Österreich. Viele Generationen litten unter kriegerischen Auseinandersetzungen. Das ging auch Aachener Bürger an. Die Stadt hatte sich gegen Zollfreiheit festgelegt und musste bei Auseinandersetzungen mit 50 Bogenschützen zu Hilfe eilen.
Über die kleine Burgstraße kommen Sie (das Fahrrad die wenigen Meter schiebend) auf die Kleikstraße, die Sie links hinabfahren. Nach einer Rechtskurve und gegenüber der Kirche biegen Sie (bei den nicht für Sie bestimmten Radroutenschildern) nach rechts in die Straße Am Schürhof ein. Sie endet neben dem Bahndamm an der Schützvon-Rode-Straße, Sie fahren unter der Eisenbahnbrücke hindurch nach links und noch über die Wurm. Wieder gegenüber einer Kirche mit ihrem sehr hohen Betonturm treffen Sie auf Radroutenschilder mit sehr vielen Zielangaben. Nur ein gemeinsamer Geh- und Radweg nach rechts in Richtung Aachen über das Wurmtal navigiert Sie über einen Parkplatz in die Weidstraße. Auf der folgenden Kreuzung setzen Sie die Fahrt in etwa geradeaus in der Further Straße fort. Sicher werden Sie im weiteren Verlauf der Tour von Zwischenwegweisern (Pfeile) nicht nur aus Herzogenrath geführt, sondern auch bald auf schönen Waldwegen mit unterschiedlichen Steigungen. Verirren kann man sich nicht Wandererziele Route zwischen „WÜ-Pley/Gut Kuckum3“ sind auch Hilfen Herzogenrath und für Sie. Bardenberg An der Kleikstraße in Herzogenrath
Wenn Sie den Wald verlassen, befinden Sie sich in Bardenberg an der Straßenecke Pley/Neue Furth. In der Straße Neue Furth förderte (von 1818-1884) das gleichnamige Bergwerk Steinkohle, eines der wichtigsten des Wurmtals. Im Tal steht noch das Grubengebäude, in dem mit einem 8 m hohen Wasserrad die Pumpen und die raffinierte Fahrkunst betrieben wurden. Sein Vorgänger war die Grube „Furth“ unterhalb im Tal, etwas wurmaufwärts; sie arbeitete vom frühen 16. Jahrhundert an bis ca. 1820 und war zeitweise die bedeutendste Grube des Reviers, von der ca. 200 Fuhren am Tag beladen und über die damaligen Verkehrswege abtransportiert wurden. 3
Der Hof Kuckum geht auf das Jahr 1350 zurück und wurde im 17. Jahrhundert gänzlich umgebaut.
TOUR 5 Sie fahren auf der Straße Pley richtig, die später Grünewald heißt und in einen Kreisverkehr mündet. Sie benutzen an der ersten Ausfahrt den links liegenden Radweg der Kohlscheider Straße, K 1, in Richtung KP 12 (Aachen ü. Wurmtal/HZ-Kohlscheid). Genießen Sie die schöne Fahrt hinab zur Wurm.
Tipp 1:
Burg
Wilhelmstein Besuchen Sie vom Kreisverkehr aus auch noch Burg Wilhelmstein. Sie nutzen die zweite Ausfahrt in die Pleyer Straße und werden bald durch die Beschilderung nach rechts zur Burg geführt, einer wichtigen Festung des Herzogtums Jülich, (erbaut 1278 auf Resten von 1216), von wo aus auch der Bergbau im Jülicher Wurmrevier kontrolliert wurde. Schauen Sie sich hier zum Beispiel den tiefen Brunnen, die Ränge für Theaterveranstaltungen oder von der Terrasse die Umgebung an. Ihre Tour fahren Sie wieder zur Pleyer Straße zurück und biegen dort aber nach links in die Straße Zum Wurmtal ein und auf der Kohlscheider Straße (K 1) nach links hinab.
Tipp 2: Schon nach wenigen Metern bergab könn(t)en Sie von der Kohlscheider Straße (K 1) in der Linkskurve rechts abbiegen, und zwar in die Straße Alte Furth, auch Karbonroute genannt. Das noch erhaltene Betriebsgebäude (etwa 700 m) Erinnerung an Fahrkunst von 1769 der „Neuen Furth“ weist am Giebel das „Kunstkreuz“ der Fahrkunst auf. Unterwegs finden Sie eine zweisprachige Infotafel mit Bildern und Texten über den Bergbau im Aachener Revier; jetzt ein Naturschutzgebiet mit schönem Weiher. Sie müssen zur Kohlscheider Straße (K 1) wieder zurück.
Also zurück Sie folgen wieder bergab der Kohlscheider Straße (K 1), überqueren nach einem Parkplatz die Wurm und erreichen den KP 12. Hier ist Ihr nächstes Ziel KP 10, das ist Richtung Aachen/Würselen im Wurmtal. Wie im Wurmtal üblich, geht es nun bergan; bald folgen Sie dem Routenzeichen nach links durch den Wald zur Straße Am Langenberg. Informieren Sie sich hier auf einer Tafel über die nahe liegende, schon 867 urkundlich erwähnte, „Alte Mühle“. Zu ihr rollen Sie nach links und treffen auf sie hinter der Wurmbrücke. Bauern aus der Vogtei Wilhelmstein mussten damals ihre Produkte hier mahlen lassen. Müde Radfahrer/Wanderer finden hier jetzt ein Restaurant mit Hotel.
Tipp 3: Noch ein kurzer Abstecher zu einem noch benutzten Stollen ist lohnenswert. Gegenüber der Bardenberger Mühle gibt es den Wegweiser in Richtung Gut Knopp in den gleichnamigen Fahrweg. Links Stollenmundloch Grube Gouley begleitet Sie Wald und rechts Wiesen der Wurm. Hinter dem Haus an einer Weggabelung fahren Sie einige Meter nach rechts. Bald sehen Sie neben einem Brunnenauslauf links im Hang den Stollen. Er wurde mehrfach angepasst und dient heute noch der Wasserführung der ehemaligen Grube „Gouley“; Details erfahren Sie auf einer Tafel. Sie kommen wieder über die Wurm zurück und setzten Ihre unterbrochene Fahrt Richtung KP 10 fort. Dabei lassen Sie sich wieder durch prachtvolle Felder leiten, manchmal geht es leicht aufwärts. Am Wegrand blüht und grünt es, im Sommer sind Bauern bei der Heuernte, weidende Kühe lassen sich das Gras auf den Wiesen an der Wurm munden. So vergeht schnell die Zeit bis zum KP 10.
Tipp 4: Ein kurzer Ausflug in Richtung KP 71 lotst Sie zur ehemaligen Pumpermühle. Dabei kommen Sie an einer eingezäunten Abwasseranlage entlang, dann überqueren Sie eine schöne Holz-
TOUR 5 brücke über die Wurm, steigen noch einen Weg hinauf und sehen dann die Pumpermühle vor sich. Sie war eine von sechs Kupfermühlen. Noch vor ihrem Bau um 1648 gab es ein Pumpwerk zur Kohlengrube „De Haan“. Alle Pumpen dienten der Entwässerung der Bergwerksstollen, auch damals ein Problem des Bergbaus. Weitere Hinweise finden Sie auf einer Tafel. Gegenüber der Wurm liegt die große Halde der ehemaligen Grube „Gouley“ (von 1599 bis 1969) in Würselen. Von Neuem fahren Sie vom KP 10 in Richtung KP 9, das ist nach Aachen oder Berensberg. Sie treffen nach einer Steigung auf einen schön gelegenen Parkplatz und würden geradeaus die Rolandstraße erreichen. Diese fahren Sie abwärts auf dem rechts liegenden Radweg. Bei trockenem Wetter dagegen ist es empfehlenswerter, nach links über den Parkplatz in den Waldweg (Wandererzeichen: X1, E8, A4) zu radeln. Dabei fließt die Wurm neben Ihnen; auch hier geht es bergab zur Brücke an der Rolandstraße/Schweilbacher Straße über die Wurm. Links sehen Sie heute das Restaurant „Teuterhof“. Einst gab es die Grube „Teut“, auf der zwischen 1684 und 1904 Kohle abgebaut wurde. Ab 1890 gab es einen beeindruckenden Viadukt über die Wurm, ausgeführt als dreibogiges Mauerwerk. Ausführlicher können Sie sich auch hier wieder auf einer der vielen im Wurmrevier aufgestellten Tafeln informieren. Bald schwenkt Ihre Route von der Schweilbacher Straße nach rechts in einen befestigten, aufwärts führenden Weg, oft parallel zur Wurmtal als Frischluftlunge
Wurm, auch mit schönen Ausblicken ins Tal. Sie kommen an der Adamsmühle (anfänglich „Neue Mühle“) vorbei, deren Betrieb schon 1905 wegen einer Wurmbegradigung stillgelegt wurde. 1618 hatte ein Hein Adams Mühlenanteile aufgekauft und wurde deshalb ihr Namensgeber. Die jetzigen Gebäude sollen aus der Zeit von 1725 und 1750 stammen. Im Übrigen finden Sie auch hier wieder eine Infotafel. Im weiteren Verlauf Ihrer Strecke in Richtung KP 9, Wolfsfurth, geht es hügelig weiter. Dabei ergeben sich mitunter herrliche Ausblicke ins Tal und auf die Höhen. Die im Aachener Wald entspringende Wurm mündet nach etwa 53 km in die Rur. Wie nur wenige deutsche Flüsse hat sie im offenen Verlauf ihre Umgebung naturnah und dynamisch mitgeformt. Das findet man vor allem in den 8 km unterhalb der Wolfsfurth mit Kiesbänken, flachen Stromschnellen, Kolken mit trägen Strömungsabschnitten, manchmal hohen Steilufern und weiten, offenen Talauen heute Naturschutzgebiet. Einst war der Fluss sehr fischreich. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts und der Industrialisierung führten deren Abwassereinleitungen zum Fischsterben. Die Hochwasser der Wurm mit Kohlenschlamm schadeten nicht nur den Kohlengruben, sondern verschlechterten auch die Qualität landwirtschaftlicher Anbauflächen. Die mäandrierende Wurm wurde an vielen Stellen in den Jahren 1971 und 1972 begradigt; Hochwasser wurden dadurch kaum verhindert. Renaturierungsmaßnahmen wurden in den Jahren 2008 und 2009 durchgeführt, in Bereichen der Krefelder Straße und Wolfsfurth wurden neue Auengebiete geschaffen. Eine Besserung seit Ende der 90er Jahre ist eingetreten es gibt auch wieder Fische. Der „Lebensraum Grünland“ hat seit 1999 Priorität gewonnen, naturkundliche Gestaltungen und Aufklärungsbauten trifft man immer wieder, zum Beispiel ein „Insektenhotel als Brutplatz und Unterschlupf Schauwand mit Nist-/ Brutmöglichkeiten für Insekten zum Wohlfühlen“.
TOUR 5 Noch um 1890 existierten am Lauf der Wurm etwa 80 Mühlen oder die Wasserkraft nutzende Betriebe, wie zum Beispiel Mahl-, Öl-, Kupfer-, Schleif-, Walk- und Papiermühlen, viele zwischen Burg Wilhelmstein und Aachen. Von der Wolfsfurther Brücke
Renaturierung der Wurm
wurde die Wurm in den Jahren 2008 und 2009 flussaufwärts zur Gestaltung einer Auenlandschaft renaturiert. Beschilderungen machen darauf aufmerksam, dass im Naturschutzgebiet ein „Wegegebot“ und ein „absolutes Angelverbot“ bestehen. Am KP 9 sind Sie an der Wolfsfurth, wo Sie sich nach rechts wenden müssen in Richtung KP 8 und überqueren dabei die Wurm. Ihr Tal verlassen Sie nun; es geht den Routenwegweisern nach, zunächst kurz rechts und dann nach links. In einem Stück des Aachener Landgrabens aus dem 15. Jahrhundert mühen Sie sich steil aufwärts. Oben gewinnen Sie schon Fernsichten und erreichen am Paulinenwäldchen ein Denkmal. Dieser Pylon wurde zu Ehren der Schwester Napoleons, Charlotta Bonaparte, errichtet, später Maria Pauline genannt und in zweiter Ehe mit einem Fürsten Borghese verheiratet. In Aachen weilte sie oft zur Kur. Zum blauen Stein heißt nun die Straße hinauf zum Ortsteil Berensberg, geradeaus überqueren Sie die L 244 und fahren auf dem links liegenden Radweg der Berensberger Straße weiter. Nach links genießen Sie herrliche Ausblicke, rechts bemerken Sie bald die Kirche „St. Matthias“ und den schon 1250 urkundlich er-
wähnten Berensberger Hof, damals an der Grenze zwischen Aachen und der Herrschaft Heyden. Am KP 8 bleiben Sie geradeaus auf der Berensberger Straße. Bald können Sie hier oben wieder nach links zum Beispiel bis auf den Lousberg schauen; gönnen Sie sich auch ein Päuschen. Sie radeln weiter und auf einer Brücke über die Kohlscheider Straße. Danach biegen Sie nach links ab in den Landgraben, der zuerst einen Rechtsbogen macht und von hier aus auch wieder Fernblicke zulässt. Sie bleiben auf dem Landgraben, der an einer schmalen Brücke über die Autobahn (A 4) endet. Als Fußgänger/Radfahrer kommen Sie sicher hinüber in die Wohnstraße Am Beulardstein. An der Querstraße, Tittardsfeld, fahren Sie nach rechts und sind alsbald an der stark befahrenen Roermonder Straße. Auf ihrer anderen Straßenseite, also gegenüber, befindet sich ein Radweg. Dorthin müssen Sie nun, schwenken sofort nach links auf die Brücke über die Eisenbahnlinie (Aachen-Mönchengladbach) ein und hinter der Brücke sofort nach rechts auf einen befestigten Wanderweg. Rechts unten begleitet Sie noch die Bahnlinie, nach einer Linkskurve rechts oberhalb die Autobahn (A 4). Auf der linken Wegseite gibt es in Grünflächen Wasserrückhalteanlagen und einen Hundetrainingsplatz. Dieser Weg endet neben einer Autobahnbrücke über den Hander Weg; in diesen Weg biegen Sie nach links ein. In der Folge kreuzen Sie die Karl-Friedrich-Straße, rechts am Hander Weg liegt ein Friedhof und links das Schulzentrum der Anne-Frank-Schule. Hinter diesem Gebäudekomplex biegen Sie nach links ab; Sie kommen nun an Parkplätzen und einer Sportanlage vorbei in die aufwärts führende Vetschauer Straße, die in die Laurentiusstraße mündet. Nach rechts fahren Sie zu dem in der Nähe liegenden Parkplatz der Laurentiusstraße im Ortsteil Aachen-Laurensberg. Glückauf und frohe Fahrt!
TOUR 5
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TOUR 6 Wie ein Vogel . . . Zwischen Geul und Gulp Als Radtourist sind Sie selbstverständlich nicht in der Lage zu fliegen, aber auf dieser Route können Sie häufig von oben herab die Welt anschauen und, wenn Sie nichts „beschwert“, sich frei wie ein Vogel fühlen. Die Strecke führt anfangs flach an Landstraßen vorbei und steigt dann zu Wegen zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen auf und über die Höhen des Mergellandes. So können Sie „Ons Heuvelland“ gewissermaßen von oben genießen.
So geht’s rund: Westfriedhof © Vaals © Lemiers © Mamelis © Nijswiller © Wahlwiller © Partij © Gulpen © Berghem © Crapoel © Landsrade © Heijenrath © Epen © Camerig © Vijlen © Lemiers © Westfriedhof Streckenlänge: ca. 32 km Anfangs- und Endpunkt dieser hübschen Runde ist in Aachen der Parkplatz1 am Westfriedhof an der Vaalser Straße. Fahren Sie dann auf dem Radweg neben der Landstraße in Richtung Vaals und im Ort auf der Maastrichterlaan bis zum Kreisverkehr. Wenn Sie sich wirklich noch nicht im Ort umgesehen haben, so sollten Sie den Kreisverkehr in Richtung Tyrellsestraat verlassen, am Platz vor dem Rathaus die Räder sicher abstellen und sich hier umschauen. Das große Gebäude links vorne ist das VonClermont-Haus, jetzt Rathaus. Es wurde 1761 nach Plänen des Architekten Joseph Moretti für den Tuchfabrikanten Arnold von Clermont gebaut, der wenig später seine Tuchfabrik von Aachen nach Vaals verlegte und dadurch zu einen gewissen Wohlstand in Vaals beitrug. So manches Gebäude stammt aus dieser Zeit, zum Beispiel Haus Bloemendal, der Cereshof, der Bau, der Obelisk; sie zeugen vom Reichtum der Erbauer. Noch älter sind beispielsweise der Kupferhof in der Nähe der ehemaligen lutherischen Kirche und die vormalige Waalse Kerk. Nicht nur das historische Vaals hat seine Reize, sondern auch die geschäftigen Straßen und Plätze haben Atmosphäre, besonders das Markttreiben am Dienstag. Auch die stillen Wege abseits bieten jedem etwas.
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GPS-Info: 212 m ü. NN; 50° 46’ 11,6“
N; 06° 02’ 56,7“
O.
Zurück zur Maastrichterlaan (N 278) geht es weiter aus Vaals heraus in Richtung Maastricht. Sie radeln durch Lemiers und kommen am uralten Weiler Mamelis vorbei. Etwas später sehen Sie rechts im Hang Kloster Benedictusberg, eine trutzige Anlage, aber nicht aus alter Zeit, sondern sie stammt aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. In Nijswiller, am Ortsende und am letzten Haus rechts, verlassen Sie die N 278 nach rechts auf dem asphaltierten Radweg neben der Hecke und bleiben auf diesem malerisch angelegten Weg, Oude Baan, bis nach Wahlwiller. Radeln Sie weiter geradeaus durch die auch als „Wijndorp“ beschilderte Ansiedlung zur N 278. Schon hier sind Sie unterwegs auf dem „Fietsroutenetwerk Zuid-Limburg“ zum Knotenpunkt2 87. Mit Querungshilfen können Sie die stark befahrene N 278 queren. Gegenüber fahren Sie in der Rodestraat weiter nach Partij, treffen auf den KP 87 und radeln in die Oude Heirbaan genannte Straße in Richtung KP 86. Neben Ihnen fließt der Selzerbeek (Senserbach) munter der Geul (84 m ü. NN) zu, die Sie alsbald auf einer Brücke erreichen. Nun, auf dem Oude Akerweg, können Sie schon Ihr nächstes Ziel erkennen, den etwa 155 m ü. NN liegenden Gulperberg. Noch in der Ebene fahren Sie am KP 86 geradeaus auf den (Gulper) Bergweg zu. Panorama vom Gulperberg
Sehr steil geht es nun den etwa 600 m langen Streckenabschnitt hinauf; noch schnellere Radler überholen hier diejenigen, die vielleicht schon die Zeit zum Zurückschauen auf die schöne Umgebung nutzen. Oben trägt die Straße berechtigt ihren Namen Panoramaweg. Hier auf der Höhe ruhen Sie sich gleich einmal aus! Dazu fahren Sie in den zweiten Weg nach rechts, und zwar über einen Parkplatz zu einem Picknickplatz direkt nach der Linkskurve; solch herrliche Rundumsicht(en) finden Sie so „leicht“ nicht wieder! Auf einer mitgeführten Landkarte könn(t)en Sie doch einmal die Bilder mit der Realität vergleichen. 2
Künftig KP.
TOUR 6 Panorama mit Gulpen
Verlassen Sie dieses schöne Plätzchen in Richtung der großen Marienstatue, die in einer runden gärtnerischen Anlage einen fantastischen Standort hat. Sie fahren erneut geradeaus auf den Panoramaweg und folgen ihm auf dem breiten Höhenrücken zwischen den Tälern der Flüsse Geul und Gulp. Nach rechts unten im Tal liegt Gulpen am Zusammenfluss von Gulp und Geul. Seine offenen Bachläufe passen in ein malerisches Ortsbild.
Statue auf dem Gulperberg
Unterwegs nach Epen
Auf dem Panoramaweg gibt es nicht nur viele Aussichtspunkte, sondern auch ansprechende Bänke mit Abfallbehältern. Sie biegen auf der Höhe nicht ab, nach einer Links- und Rechtskurve erreichen Sie neben einem Campingplatz auch den Weiler Berghem. So radeln Sie auf dem Berghemerweg inmitten fruchtbarer Felder und können nach rechts ins schmale Tal der Gulp blicken. Auf dem Landsraderweg fahren Sie durch Crapoel; Sie bleiben immer auf diesem Weg bis nach Heijenrath. Noch davor liegt links von Ihnen Landsrade mit seinen vielen Ferienhäusern und parks. An der Straße befindet sich ein „Cultuurhistorisch Monument – Waterput Landsrade“ von 1929, ein Brunnen, der Trinkwasser aus einer Tiefe von 65 m förderte.
Marienkapelle in Heijenrath mit Innenansicht
In Heijenrath orientieren Sie sich bei der Marienkapelle am Schild „Doorgaandverkeer“ nach links durch die Straße Vaarzegel. Im Folgenden kommen Sie in Richtung Geultal durch Eperheide und nach etwa 3 km bis nach Epen, dem bekannten und wunderschönen Ferienort. Er ist das Wandererparadies mit vielen gut markierten Wegen; man hat den Eindruck, ernsthafte Wanderfreunde wie auch Spaziergänger lassen keine Gelegenheit aus. Vielleicht probieren Sie eine der Rundstrecken, wenn Sie einmal nicht mit dem Fahrrad anreisen. Die Gastronomie wird hier allen Ansprüchen gerecht. Probieren Sie vielleicht einen „Pannekoek“, eine einheimische Spezialität, die in vielen schmackhaften Variationen angeboten wird.
TOUR 6
An der Radroute nach Epen
Auf der Julianastraat sind Sie ins Ortszentrum gelangt, wo Sie dann nach rechts in die Wilhelminastraat abbiegen in Richtung Vaals. Sie werden ins Geultal hinabgeführt. Etwas außerhalb der Bebauung bemerken Sie an der nach links abzweigenden Straße Terporten die Routenführung Richtung KP 90. Auf dieser Straße werden Sie unten im Tal das Flüsschen Geul bei der breit hingelagerten Kornmühle überfahren. Und schon geht es hier im zu Vaals gehörenden Ortsteil Camerig aufwärts; am Beginn einer Rechtskurve wendet sich die Routenführung zum KP 90 nach links. Sie aber fahren noch steiler bergauf in Richtung auf den Vijlener Wald. Dabei kommen Sie nach einer scharfen Linkskurve am „Rozenhof “ (mit Campingplätzen) vorbei und zum „Café Buitenlust“. Hier nehmen Sie sich am besten Zeit für eine Aussicht auf Äcker, Wald oder Wiesen hinunter zur Tallandschaft an der Geul und auf den gegenüber in der Höhe liegenden belgischen Ort Sippenaeken. Dann wählen Sie die ruhigere Straße, Groenenweg, links aufwärts, die Sie durch den Wald und mit Serpentinen ganz auf die Höhe führt. Geradeaus geht es weiter und am Forsthaus vorbei. Hinter dem Wald nehmen Sie bei dem links stehenden Gebäude auf dem Groenenweg die Abzweigung halb rechts abwärts. Am südlichen Rand des Ortes Vijlen mit seiner weithin sichtbaren Kirche fahren Sie nach rechts auf die Hauptstraße, Vijlenberg, und routengeleitet in Richtung KP 93.
Schon an der ersten Straße links müssen Sie nun nach Harles abbiegen und folgen der Route durch das schöne Dorf hindurch. Schnell werden Sie auf dem Oude Akerweg nun KP 93 erreichen, dort wieder abbiegen, und zwar nach links auf den Klaasvelderweg in Richtung KP 94. Schon bald stehen Sie an der N 278 gegenüber der Kirche in Lemiers. Radeln Sie rechts neben ihr entlang, rechts hinab folgen Sie der Straße mit den KP-94-Zeichen. Ein paar schmucke, alte Fachwerkhäuser werden Ihnen auffallen, bevor Sie an der ältesten Saalkirche (aus dem 10. Jahrhundert) der Niederlande vorbeikommen. Danach treffen Sie auf eine tausendjährige Grenzlinie, den Senserbach. Überschreiten Sie ihn auf dem schmalen Steg, sehen Sie sich hier am KP 94 das romantische Ortsbild von „Preußisch“Lemiers an und fahren Sie rechts in Richtung KP 95, nochmals rechts halten Sie sich, stets am Senserbach entlang auf Aachen zu. In einer Linkskurve, am Beginn einer letzten Steigung, erreichen Sie den KP 95 und danach bergauf fahrend die Schurzelter Straße, der Sie nach rechts folgen. Sie durchfahren das Siedlungsgebiet Gut Kullen, stoßen am Ende auf die Vaalser Straße, wo Sie nach links abbiegen und in wenigen Minuten den Parkplatz am Westfriedhof wieder erreicht haben. Vergnügliche Fahrt!
TOUR 6
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TOUR 7 Höfe und Halden Aus dem Aachener Norden ins Limburgische und ins Wurmrevier Die Route führt über zumeist sehr stille Strecken an alten Wehrhöfen vorbei, an Bächen entlang und vorbei an Zeugen ehemaligen Steinkohlenbergbaus. Natürlich verläuft sie auch durch bebautes und manchmal auch verbautes Gebiet. So gibt sie ein Bild, wie menschliche Tätigkeit Landwirtschaft, Wohnungs- und Straßenbau, sonstiges Gewerbe und Bergbau die Landschaft geprägt, gestaltet und leider auch manchmal verunstaltet und zerstört hat.
Und so verläuft die Strecke: Laurensberg © Vetschau © Horbach © Fronrather Höfe © Pannesheide © Bleijerheide © Kerkrade © Eygelshoven © Rimburg © Herzogenrath © Kohlscheid © Richterich © Laurensberg Streckenlänge: ca. 36 km Sie starten in Aachen-Laurensberg vom Parkplatz1 in der Laurentiusstraße und fahren noch einmal aufwärts in die Laurentiusstraße, biegen dort nach rechts ab bis zum Ende. Hier steht der Barrierehof, viele Jahre früher hielt hier eine Schranke den Verkehr zur Abgabe von Zöllen auf. An der Hausfront erinnert der stolze Doppeladler noch an diese Hoheitsfunktion. Gegenüber liegt auf der Anhöhe der alte Hof Bergerhochkirchen, eine schon im 13. Jahrhundert erwähnte Anlage, die vermutlich ringsum von einem Wassergraben gesichert war; Reste sind noch sichtbar. Fahren Sie jetzt rechts die Laurensberger Straße hinab in Richtung Aachen-Vetschau, hinter der Autobahn treffen Sie schon auf ein ländliche Umgebung.
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GPS-Info: 205 m ü. NN; 50° 48’ 05,0“
N; 06° 02’ 57,2“
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Vetschau ist wohl aus einem Nebenhof der Aachener Pfalz entstanden, der aber bereits 1388 zerstört wurde. An seiner Stelle steht der erste der Niersteiner Höfe, die Sie gleich bemerken. Ihre älteste Bausubstanz stammt aus dem 16. Jahrhundert, spätere Veränderungen deuten die Jahreszahlen an, die Sie an Torbogen oder Mauerankern entdecken können. Hier in der Laurensberger Straße befindet sich der Anfangs- bzw. Endpunkt des „Touristischen Schienenbusses“ mit Anschluss an die berühmte Eisenbahnstrecke2 „Millionenlinie“, die seit 1995 von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Vetschau, Haltestelle „ZLSM“ fahrplanmäßig für den Schienenbus mit historischen Dampfund Dieselzügen befahren wird. Pläne über Fahrten und Preise hängen hier aus. Befahren Sie die Laurensberger Straße bis zum Ortsende, queren hier geradeaus den Vetschauer Weg. Durch die Felder geht es weiter auf der uralten Verbindung Aachen-Heerlen. Spärliche Reste des Westwalls, eines sehr kostenintensiven Verteidigungswerks aus den Jahren 1938/39, sind manchmal erkennbar. Die Anlage war schon bald militärtechnisch überholt. Nach etwa 1,5 km erreichen Sie in Horbach eine Kreuzung mit einem schönen Gedenkkreuz. Hier geht es nach rechts in die Oberdorfstraße mit den Broicher Höfen, uralte Wehrhöfe. Es müssen damals höchst unsichere Zeiten gewesen sein. Bei Ihrer Fahrt durch den Ort fallen Ihnen wahrscheinlich ältere und neuere Häuser, kleinere und größere Höfe mit ärmerer und reicherer Ausstattung auf. Den Knotenpunkt3 Nr. 2 des „Radverkehrsnetzes NRW“ finden Sie hier an der Kirche mit ihrem barocken Südportal und einem eher weltlichen Figurenschmuck. Fahren Sie nun nach links auf die Horbacher Straße in Richtung KP 1 (in Kerkrade). Am Ende der rechten Bebauung stoßen Sie auf ein wunderschön unter Bäumen gelegenes Wegkreuz. Hier biegen Sie halb rechts in den asphaltierten Frohnrather Weg ab und fahren danach durch fruchtbare Felder zu sehr alten Höfen, gelegen an der Grenze des ehemaligen Aachener Reichs. 2 3
www.miljoenenliijn.nl Künftig KP.
TOUR 7 Sie waren offenbar Teil des damaligen Aachener Verteidigungskonzepts, sehr wehrhaft gebaut inmitten von Wassergräben in engster Nachbarschaft zum Crombacherbeek. Der Bach bildete mehr als 1.000 Jahre die Grenzlinie zum Herzogtum Limburg, später zu den Österreichischen Niederlanden und dann zum Königreich der Niederlande. Hinter dem Bach erblicken Sie die Halden der vormaligen Zeche „Willem-Sophia“ (1902-1970). Nacheinander folgen Ober-Fronrath (1112 erstmals erwähnt) mit schmucken Ecktürmen, Mittel-Fronrath (1382) und UnterFronrath (1397), von denen das kölnische Lehensregister eine lange Liste von Adelsgeschlechtern aufführt, die durch Erbschaft, Heirat oder Kauf in Besitz dieser Höfe kamen und deren Bedeutung unterstreichen. Am Rechtsknick des Weges links liegt der Bückerhof und dahinter hinab Richtung Amstelbach die Untermühle. Sie folgen dem Heyder Feldweg nach rechts, biegen erst an der Kapelle nach links ab und über die Brücke in die Pannesheider Straße. Durch ein kleines Waldstück geht es bergauf in den gleichnamigen Ort Pannesheide. Sie können auch einen kurzen Abstecher geradeaus zum Haus Heyden machen, zu einer um 1300 errichteten Burganlage, die dem ganzen umgebenden Ländchen seinen Namen gegeben hat: „Herrschaft zur Heyden“. Den Komplex können Sie nach links umfahren und kommen dann bergauf durch einen Wald mit der Heydenstraße ebenfalls nach Pannesheide. Nach rechts und am Ende der Pannesheider Straße sind Sie an der Roermonder Straße. Ein kurzer Weg nach links ist es nur noch zum Grenzübergang ins Königreich der Niederlande, in die breite Neustraße oder Nieuwe Straat. Diese Straßen sind eine Absonderlichkeit der Grenzziehung des Wiener Kongresses von 1815. Früher verliefen hier zwei getrennte Straßen in zwei verschiedenen Staaten. Etwas weiter rechts lag die deutsche Grube „Voccart“, die später im Verbund mit „Laurweg“ in Kohlscheid 1955 nach über 200-jähriger Tätigkeit geschlossen wurde. Nach einer Fahrt von etwa 1,5 km biegen Sie von der doppelnamigen Straße nach links in die Domaniale Mijnstraat ab in Richtung Heerlen und KP 3.
In dieser Straße befand sich die „Domaniale Mijn“, die eine direkte Nachfolgerin der von der Abtei Klosterrath (jetzt Tagungszentrum Rolduc) seit dem frühen 12. Jahrhundert betriebenen Kohlengruben war und sogar (auch eine Auswirkung der Grenzziehung des Wiener Kongresses) jenseits der deutschen Grenze Kohle abbaute, bis auch sie wie praktisch alle südlimburgischen Steinkohlenminen , 1969 geschlossen wurde. Nach links können Sie noch Überreste jenes Bergwerks entdecken. Nach dem Kreisverkehr fahren Sie auf der Hamstraat, der N 300, etwa 800 m weiter; rechts liegen in Grünanlagen Halden der ehemaligen Zeche Willem-Sophia. Am KP 3 radeln Sie anfangs Richtung KP 44, also nach rechts auf den Hamweg und weiter unten nach links in den Hammijnweg, der an die alte Grube Ham erinnert. Am Hammijnweg liegt rechts die auch vom Amstelbach angetriebene Hammühle. Die Richtung zum KP 44 haben Sie nun verlassen; der Hammijnweg endet an der großen Kreuzung mit dem Kerkradersteenweg. Geradeaus gelangen Sie in den Brughofweg und jetzt sehr schnell zum Kastell Ehrenstein. Unterwegs gesehen Kastell Ehrenstein geht bis auf das Jahr 1350 zurück. Starke Ringmauern, Wassergraben, vorgesetzte Rundtürme und der große Wirtschaftsbereich deuten auf reiche Bewohner hin. 1760 wurde der strenge Wehrcharakter durch geringe Änderungen etwas freundlicher gestaltet. In den letzten beiden Jahrhunderten gab es weitere Veränderungen, heute zum Beispiel ein stattliches HotelRestaurant. Rundum hat die Stadt Kerkrade einen sehr ansprechenden Freizeitpark („GaiaPark“) angelegt. Kastell Ehrenstein
TOUR 7 Auf dem Brughofweg (fietspad) bleibend, erreichen Sie an Teichen vorbei ganz bequem den KP 43. Auf dem Cranenweyerweg geht es durch die schöne Talaue im Park Gravenrode gut ausgeschildert Richtung KP 46, den Sie am Ende des Gravenroderpads erreichen. Nun fahren Sie nach rechts Richtung KP 41 und auf der Schnellstraße Dentgenbachweg in die Stadt Eygelshoven hinein. Bald geht es höhengleich über einen beschrankten Bahnübergang und danach auf einer Brücke über die N 299 an die Nachtegaalstraat, hier nach links, schon wenige Meter weiter nach rechts und in die Zwaluw- und anschließend in die Laurastraat4. Weiter unten, an der dritten Straße (Terbruggen) nach schräg links, fahren Sie schon wieder in Richtung KP 41, wenn Sie vor der Kirche der Torenstraat nach rechts folgen. An der Kreuzung mit Kreisverkehr fahren Sie nach links in die Veldhofstraat, unterfahren danach einen Eisenbahndamm. An der nächsten Querstraße, Rimburgerweg, halten Sie (nun nicht mehr routengeleitet) nach rechts. In einem weiten Bogen radeln Sie nun neben dem Industriegebiet der ehemaligen Grube Julia (1902-1970) durch das hier rela- In Rimburg tiv breite Wurmtal. Nach etwa 2,5 km erreichen Sie in Rimburg die nach rechts führende Straße Kapelweien, die Sie nun näher zur Wurm heranführt, und zwar routenbeschildert zum KP 41. In Rimburg
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Kurzfristig von der Route KP 41 abweichend.
Der Ort ist ein dörfliches Kleinod: Eine Fülle alter Bauernhöfe in fränkischer Viereckform reiht sich aneinander. Man glaubt, in der guten alten Zeit zu sein, hier geradeaus weiterfahrend auf der Hoeve de Kruisstraat
Broekhuizenstraat und Rinckberg bis zur Brugstraat. Autofahrer werden hier durch Rumpelhöcker zu mäßigem Tempo gezwungen, die aber den Radfahrer nicht behelligen. Vom KP 41 neben der Kirche fahren Sie zur Brücke über die Wurm zum nahen KP 36 und biegen nach rechts ab in Richtung KP 35. Dabei kommen Sie an Schloss Rimburg und seiner gegenüberliegenden Mühle vorbei. Im Rahmen der Euregionale 2008 wird hier im Wurmtal durch Infotafeln auf historische Punkte aufmerksam gemacht.
Mühle zu Schloss Rimburg
TOUR 7 Burg Rimburg wurde zuerst 1253 erwähnt; es soll eine Raubritterburg gewesen sein; sie werden wohl Wegezoll gefordert haben. Dazu lag sie ausgezeichnet an einem uralten Verkehrsweg von Maastricht über Heerlen in Richtung Jülich und Köln. Die Römer hatten hier sogar eine 6 m breite Brücke errichtet; so wichSchloss Rimburg
tig scheint ihnen dieser Wurmübergang gewesen zu sein. Die späteren Ritter dienten abwechselnd als Lehnsmannen von Brabant und Jülich. In ihrer größten Ausbaustufe ca. 1290 war die äußerst wehrhafte Burg u. a. durch einen dreifachen Wasserring geschützt. Sie galt lange Zeit als uneinnehmbar, wurde dann aber 1640 doch z. T. zusammengeschossen und nie wieder so großartig hergerichtet wie vorher. Das Schloss mit seiner neobarocken Fassaden von 1899 steht unter Denkmalschutz und ist in Privatbesitz. Ab KP 35 fahren Sie nun die Rimburger Straße hinauf Richtung KP 33, aber nur bis Hofstadt. Sie erblicken die Halde von Carolus Magnus in Übach-Palenberg (1911-1962) und dahinter die spitze Halde der Grube Adolf in Merkstein (1913-1972). Im Ort verlassen Sie die Route nach rechts in die Finkenrather Straße. Ohne abzubiegen, rollen Sie hinunter bis ins Wurmtal und umfahren so (unbemerkt) einen ehemaligen Braunkohlentagebau.
Gedenkstein an Finkenrath im Wurmtal
Wurm im Auenwald
Wieder über die Bahnlinie stoßen Sie auf die Grenzstraße, der Sie nun wieder routengemäß nach links Richtung KP 42 folgen. Auf der linken Seite liegen die Sandgruben, die anfänglich Herzogenraths Glasindustrie begünstigt haben; diesen Nievelsteiner Sand sollen auch die Römern zur Glasgewinnung genutzt haben. Ab KP 42 fahren Sie immer noch an der Wurm entlang zum KP 22, wo die Grenzstraße an der Merksteiner Straße endet. Sie biegen hier nach rechts ab Richtung KP 20, durchqueren (kurzfristig wieder in den Niederlanden) das Wurmtal. Rechts hinüber liegt die Ruine der Baalsbrugger Mühle, von der schon um 1200 berichtet wird. Durchfahren Sie noch die Grensstraat (NL) und hinter dem ehemaligen Grenzübergang in Herzogenrath die Eijgelshovener Straße zum KP 20. Von hier aus radeln Sie halb links, queren die Kleikstraße in die schmale Straße Am Schürhof. Sie sind jetzt im Zentrum Herzogenraths und könnten sich zu einem lohnenden Rundgang entschließen zur schon Anfang des 12. Jahrhunderts erwähnten Burg mit ihrem jetzigen ältesten Teil, dem Bergfried aus dem 13. Jahrhundert. Kirchen oder schmale Altstadtgässchen sind am besten zu Fuß erreichbar. Die Straße Am Schürhof endet neben der Eisenbahnbrücke an der Schütz-von-Rode-Straße. Nach links schwenken Sie hindurch und unmittelbar danach wieder rechts in die Eisenbahnstraße. Auf ihr geht es neben dem Bahndamm aufwärts, schöne Landschaften entdecken Sie links hinüber zum Wurmtal. Sie sind auf dem Wege zum KP 13, wenden sich dort nach links aufwärts zur Klinkheider Straße und setzen Ihre Fahrt nach links in die Straße An Sichelscheid (Name einer alten Grube) fort.
TOUR 7 Im Hang gegenüber stand das Bergwerk „Furth“, eines der bedeutendsten des Wurmtals während mehrerer Jahrhunderte; es wurde erst 1880 geschlossen. Das dazugehörende Haus an der Wurm war das Betriebsgebäude mit einer raffinierten Fahrkunst. Damit konnten die Kumpels sogar halb automatisch ab- und aufsteigen und die so wichtigen Pumpen betrieben werden, die das Grubenwasser hochförderten und in die Wurm leiteten. Beide Systeme wurden durch ein 8 m großes Wasserrad angetrieben. Am Ende der Straße An Sichelscheid müssen Sie zwangsläufig nach links in die Bendstraße, an deren Ende aber nach rechts in die Vennstraße, von hier nach links in die Hoheneichstraße (auch eine alte Mine), der Sie bis ans Ende am Stadion und Gemeindehaus folgen. So gelangen Sie auf die Oststraße und mit ihr nach rechts aufwärts zum Markt in Kohlscheid. Gleich an der ersten Einmündung links, neben dem Supermarkt, können Sie deutlich den Förderturm der ehemaligen Grube „Langenberg“ ausmachen; es ist das dunkle Gebäude, das wie ein missglückter Kirchturm wirkt. Die Zeche wurde gegen 1620 in Betrieb genommen und hat 300 Jahre gearbeitet. Wahrscheinlich wurde hier die erste Wasserhaltungsdampfmaschine des Wurmreviers aufgestellt (1812), und man erreichte damit Tiefen von 142 m. Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie unterirdisch mit „Laurweg“ verbunden und erst 1917 stillgelegt. Die Grubengebäude wurden in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zu Wohnungen umgebaut, um der damaligen Wohnungsnot begegnen zu können; diese wurden 1971 bis auf den Turm abgerissen. Beachten Sie auf dem Marktplatz auch den Bergbaubrunnen. Den Markt verlassen Sie nach rechts, und dann ist es nicht mehr weit nach links in die Weststraße, die Sie bis zur dritten Straßeneinmündung links benutzen. Alte Bahn nennt sich dieser zum breiten Radweg umgewidmete Abschnitt bis zur Kaiserstraße, wo Sie nach rechts abbiegen. Jetzt kommen Sie am Gelände der ehemaligen Grube Laurweg vorbei. Diese Zeche zählte zu den bedeutendsten des Reviers und wurde vermutlich schon um 1620 gegründet. Sie gab bis 1951 vielen Familien Arbeit und Brot. Auf dem ehemaligen Zechengelände entstand das unübersehbare Technologiezentrum Herzogenrath, um dem wegen der Zechenstilllegungen ständig schwindenden Angebot an Arbeitsplätzen wirksam begegnen zu können. Das Restaurant im Innern steht jedem offen.
Dann überqueren Sie die Roermonder Straße und fahren in die Wilsberger Straße. Nach rechts durch die Neubausiedlung fahren Sie bis zur Banker Straße und biegen hier sofort nach links ab in den schmaleren Straßenteil, den Germersweg. Links im Buschgelände fließt wieder der Amstelbach, rechts liegt der hohe Bahndamm. Durch einen kurzen Tunnel geht es nach rechts hindurch5 und nach links in die Haus-Heyden-Straße, die sich in die Banker-Feld-Straße verlängert. Bleiben Sie so lange auf ihr, bis Sie in Richterich an die Horbacher Straße stoßen. Gegenüber, auf dem Vetschauer Weg, radeln Sie bis an den Ortsrand von Vetschau, dort nach links in die KarlFriedrich-Straße in Richtung Laurensberg. Sie unterfahren die Autobahn und danach geht es rechts ab in den Hander Weg. Unmittelbar hinter dem Gebäudekomplex der Anne-Frank-Schule biegen Sie links über den Parkplatz ab und folgen den verkehrsarmen Wegen herauf zur Laurentiusstraße vor der Laurensberger Kirche. Nach rechts ist es nur noch ein Katzensprung zum Parkplatz. Frohe Fahrt und Glückauf !
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Wenn Sie hier einen Abstecher nach links machen, kommen Sie an eine am Amstelbach gestaltete Teichanlage. Sie können hier aber auch einen Aufstieg auf den Wilsberg wagen! Die Mühe wird oben durch herrliche Fernsichten belohnt.
TOUR 7
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TOUR 8 My home is my castle Zu festen Häusern im Eupener Butterländchen Im Eupener Butterländchen wird die Landschaft geprägt durch feucht-grüne Wiesen und zahlreiche Weißdornschnitthecken. Noch bis ins 19. Jahrhundert herrschte hier Ackerbau vor, angebaut wurden hauptsächlich Roggen, Hafer und Kartoffeln. Erst an zweiter Stelle lag die Rinder-, Schaf- und Schweinehaltung. Die Umstellung auf Grünlandwirtschaft und Milchviehhaltung erwies sich als wirtschaftlich günstiger. Denn von etwa 1870 bis 1919 versorgte das Eupener Weideland das Gebiet um Aachen mit Milch und Milchprodukten, folglich als „Butterländchen“ bekannt geworden. Die Grenzziehung durch den Versailler Vertrag (1919) führte für die Eupener Landwirtschaft zu erheblichen Umstellungen. Hinweisschilder auf eine große Molkerei in Walhorn und auch Tanklastwagen aus anderen europäischen Ländern dorthin kann man beobachten. Als besondere Schmuckstücke in dieser Landschaft fallen die festen Häuser auf; es sind schlossähnliche, meist wehrhafte Gebäude, ursprünglich zumeist Wasserburgen. Fast immer gehen sie auf Rittersitze zurück, die im strittigen Grenzraum zwischen Aachen und dem Herzogtum Limburg zwischen 1100 und 1300 entstanden sind. In ihrer heutigen Form zeigen sie meist ihre Gestaltung aus dem 17. und frühen 18. Jahrhundert. Zu einigen dieser Schlösser soll diese Tour durchs Butterländchen führen.
Die Fahrt läuft durch die Orte: Köpfchen © Hauset © Astenet © Rabotrath © Eupen © Kettenis © Walhorn © Eynatten © Köpfchen Streckenlänge: ca. 35 km Starten Sie Ihre Rundfahrt in Aachen-Köpfchen am Parkplatz1 der Eupener Straße (B 57), das ist unmittelbar hinter dem ehemaligen Grenzabfertigungsgebäude. Hier führt von der Fahrbahn zwischen einem niedrigen Brückengeländer und einer Tourist-Informationstafel der „Gemeinde Raeren“ nach rechts ein als „Rundweg Köpfchen“ bezeichneter kleiner Pfad hinab. Nach einem Linksschwenk verläuft er zwischen eingezäunten Wiesen weiter und trägt am Beginn schon das Zwischenwegweiserzei1
GPS-Information: 50° 43’ 19,7“
N / 6° 05’ 24,2“
O.
chen zum Knotenpunkt2 Nr. 17 der ausgeschilderten Radstrecken des Systems „VeloTour Hohes Venn-Eifel“. Dieser schmale Weg verbreitert sich nach etwa 100 m bei Häusern und dann im Wald zur Straße Flög. Nun können Sie fernab vom Autoverkehr nach Hauset rollen. Bald tauchen Gebäude auf, und die Straße schwenkt nach links abwärts über den Rotsiefbach, aber bald wieder nach rechts. An der ersten Straße nach links treffen Sie auf den KP 17. Hier geht es weiter zum nahen KP 16; Ihre neue Zielrichtung heißt von nun an KP 15, d. h. Richtung Hergenrath auf der Hergenrather Straße. Die Hauseter Straße macht bei den ersten Häusern von Hergenrath eine Linkskurve. Hier biegen Sie links ab in die Bahnhofstraße, folgen ihr und unterqueren so die Bahnlinie. Kurz darauf macht diese Straße einen Rechtsknick. Achtung! Dort biegen Sie nach links in den Hammerbrückweg ein und radeln auf den Wald zu. Auf diesem Waldweg hinunter ins Göhltal treffen Sie auch auf steile Abschnitte. Rechts zwischen den Bäumen könn(t)en Sie einen alten, tiefen Kalksteinbruch3 wahrnehmen. Mit seinem Grundwasser soll er von hier oben wie ein Alpensee wirken. Unten erreichen Sie einen Steg über das Flüsschen Göhl in der Nähe der Hammerbrücke; der Campingplatz ist zwar noch als solcher ausgeschildert wirkt aber wenig genutzt. Entfernen Sie sich hier nach rechts bis zur Weggabelung am Hammerweg. Hier fahren Sie dann gleich wieder links den Fosseyerweg hinauf, dabei ein kurzes Stück die Presterstraße nach rechts an der Bahn entlang zum KP 26 hinter der Bahnunterführung. Hier biegen Sie rechts ab in Richtung KP 22, bleiben auf der Presterstraße neben der Bahn und kommen zu einem Kreisverkehr in Astenet, den Sie an der ersten Ausfahrt verlassen. Diese Straße führt wieder auf eine Unterführung der Bahnlinie zu und dahinter auf die Hochstraße. Etwa 1 km fahren Sie als Abstecher hinab bis zur Kapelle links an der Nierstraße. Hier liegt rechts Haus Mützhof, dessen Wirtschaftsgebäude auf das Jahr 1661 zurückgehen, wie ein Keilstein angibt. Das Wohnhaus stammt aus dem 19. Jahrhundert. Gegenüber steht Schloss Thor, um 1700 von der Familie v. Heyendahl erbaut und kurz darauf erweitert, wie ein Wappenstein (1733) angibt. Im 19. Jahrhundert wurde auch hier einiges geändert. Im Innern werden manche Wände noch von Leinwandgemälden aus dem 18. Jahrhundert geziert. Das Haus dient auch als Restaurant für gehobene Ansprüche. 2 3
Später KP genannt. Der Steinbruch ist mit Stacheldraht sicher eingezäunt; mehrere Schilder weisen auf Hangabbrüche mit Lebensgefahr hin.
TOUR 8 Fahren Sie nun wieder zurück zum Kreisverkehr und auf der Asteneter Straße noch etwa 300 m weiter. Da zweigt rechts ein Weg, die Hackegasse, ab, die Sie nun wählen. Anfangs etwas abwärts an einem alten Mühlengebäude vorbei radeln Sie wieder aufwärts durch eine typische Heckenlandschaft bis zu einer Straßenkreuzung. Geradeaus auf der Straße Marzelheide fahren Sie durch Wiesenlandschaften zum Flecken Rabotrath. Hier könn(t)en Sie vor der Kapelle nach links einen Abstecher zum Haus Crapoel in den Crapelterweg machen. Das Anwesen wird 1407 zum ersten Mal erwähnt; damals war es eine Wasserburg im Besitz der Herren von Eupen. Sie ist später (nach einer Skizze von 1672) zu einer äußerst stattlichen Barockanlage mit hübschen Zwiebeltürmen umgestaltet worden. Bei einem Erdbeben wurde sie 1692 fast völlig zerstört, aber 26 Jahre später wieder aufgebaut; eine Inschrift bei den Wirtschaftsgebäuden sagt das aus. Der Hof wurde im 19. Jahrhundert umgestaltet. Wieder zur Kapelle zurück, biegen Sie links in die Rabotrather Straße in Richtung KP 22, später nach links in den Carnolsweg ab und gelangen nach knapp 500 m über die Autobahn und die neue Bahntrasse hinweg zum KP 22. Hier heißt Ihr nächstes Ziel am Hof Rabotratherfeld vorbei KP 33; schnell sind Sie schon am KP 32. Nach rechts in Richtung KP 34 kommen Sie allmählich auf Eupen zu, überqueren alsbald die Bahnlinie und schwenken etwa 300 m dahinter nach links in die Norether Straße ein. Biegen Sie danach im Kreisverkehr halb rechts in die Simarstraße ein, fahren in Eupen am Friedhof vorbei auf die N 61 und dort nach rechts auf den Rathausplatz.
Friedhof an der Simarstraße in Eupen
Eupen ist die Hauptstadt des deutschsprachigen Ostbelgien und Zentrale der Verwaltung, des Handels, von Zeitungen und Rundfunk. Hier treffen sich die Verkehrswege, und hier strömen die Flüsschen aus dem Venn zusammen. Der Name „Eupen“ soll auf das niederdeutsche „epe“ zurückzuführen sein und Wasser bedeuten; wasserreiche Orte wie Epen oder s’epen aken Sippenaeken in unserer Umgebung bekräftigen dies. Dieser Wasserreichtum war einst die Basis für die blühende Tuchindustrie, die sich vom späten 13. Jahrhundert an mithilfe eingewanderter Tuchmacher aus Brügge in und um Eupen entwickelt hat; noch bis ins 19. Jahrhundert als Heimindustrie betrieben. Das Rohmaterial lieferten Händler, die später das fertige Tuch wieder mitnahmen und damit bis in den östlichen Mittelmeerraum Handel trieben. Aus dem nahen Venn und der Umgebung konnte nicht mehr genug Wolle produziert werden, sodass man auf Importe aus England angewiesen war. Die Kontinentalsperre Napoleons (ab 1806) machte dies unmöglich, was den Niedergang der Eupener Tuchindustrie zur Folge hatte, von dem sie sich nicht wieder (wie beispielsweise in Aachen) erholen konnte. Das endgültige Aus kam aber mit der Grenzziehung von 1920. Eupen lag nun am Ostrand Belgiens und war von seinen bisherigen Wirtschaftsverbindungen abgetrennt. Rathaus in Eupen
Direkt neben dem Rathaus steht die ehemalige Kapuzinerkirche; beides gehörte ursprünglich zusammen als ein im 17. Jahrhundert errichtetes und im 18. Jahrhundert erneuertes Kloster, das bis zur Französischen Revolution (1789) bestand.
Biegen Sie am Ende des Rathausplatzes links in die Paveestraße, fahren Sie bis zum Marktplatz und sehen sich die stolze Nikolauskirche an.
TOUR 8 Sie steht auf Mauerwerk einer kleineren gotischen Kirche des 15. Jahrhunderts, deren Turm der in Aachen bekannte Architekt Laurenz Mefferdatis in seinen Renaissancebau mit einbezogen hat (1721-1729). Auch der Hochaltar ist sehenswert, eine Schöpfung des in und um Aachen sehr bekannten Barockarchitekten J. J. Couven. Nikolauskirche
Fahren Sie zunächst neben der Kirche in die Kirchstraße, danach als Linksabbieger in die Straße Klötzerbahn, also in Richtung KP 45 und durch die Gospertstraße zum dreieckigen Werthplatz. Auf diesen Straßen und besonders am Werthplatz können Sie so manches prächtige Patrizierhaus aus dem 17./18. Jahrhundert betrachten, die von der damaligen Blütezeit Zeugnis geben.
In Eupen In Eupen
Diesen schönen Platz verlassen Sie in Richtung Nispertstraße und wenden sich im Stadtteil Nispert, dort an der Kirche, nach links in den Katharinenweg, der Sie praktisch ohne jeden Verkehr durch Felder und Wiesengelände auch in Richtung Kettenis führt. Der Katharinenweg endet in der Straße Am Busch, wo Sie die „VeloTour-Route“ nach links in die Talstraße verlassen, die stillgelegte Bahnlinie queren und hinauffahren nach Kettenis. Kurz hinter der Bahnlinie sehen Sie zu Ihrer Rechten das Taler Schloss. Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut, im 19. Jahrhundert an Weber vermietet, die darin ihre Webstühle aufstellten. So trafen sich Adel und Handwerk. Zuletzt um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wieder instand gesetzt; jetzt könnte es wieder renoviert werden. Fahren Sie die Talstraße weiter hoch, biegen am Lindenberg rechts ab und nach wenigen Metern rechts in die Feldstraße. Hier geht es an der nächsten Straßengabelung halb links in die Straße Feldweg und am Ende wieder links in die Straße Libermé. So kommen Sie zur N 68, der stark frequentierten Verbindung Aachen-Eupen; auf der anderen Seite sehen Sie Schloss Libermé.
Museum in Eupen von 1697
Als Besitzer der Wasserburg wird 1346 ein Ritter Arnold von Libermé angegeben; sie ist aber mit Sicherheit älter anzusetzen. 1534 wurde die Anlage durch einen vollständigen Neubau ersetzt und nach einem Brand 1749 wieder neu gebaut. Die Torburg stammt noch aus dem 16. Jahrhundert; das Wohnhaus im Erdgeschoss stammt noch aus dieser Zeit, das darüberliegende Fachwerk wurde nach dem Brand saniert. Das Schloss dient heute als vornehmes Restaurant.
TOUR 8 Altstadt in Eupen
Fahren Sie nun auf der Hauptstraße etwa 0,5 km wieder Richtung Eupen bis zur Kirche in Kettenis. Auf ihre Kirche, ein Gebäude aus heimischem Kalkstein, sind die Ketteniser mit Recht stolz. Erbaut zum Ende der Gotik als hohe dreischiffige Kirche mit stolzem Schieferdach, auch Ausdruck der Frömmigkeit und des Opferwillens der damaligen Bevölkerung, aber auch Zeichen ihres relativen Wohlstandes. Sie können aber auch gleich in die erste Straße rechts, die Weimser Straße, einbiegen. Sie führt durch malerische Wiesenlandschaft am links liegenden Schloss Weims vorbei. Diese Anlage ging aus dem Besitz Libermé hervor und wird 1334 erstmals erwähnt. Die jetzige Ausführung stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und wurde im folgenden Jahrhundert etwas umgestaltet. Gegenüber liegt die Gemarkung Klein-Weims; sie gehörte zum gleichnamigen Besitz aus dem 17. Jahrhundert. Radeln Sie nun die Straße weiter bis zum Kreisverkehr; in die erste Ausfahrt, die Hochstraße, fahren Sie in Richtung KP 31. Knapp 900 m weiter geradeaus gelangen Sie zum Waldenburghaus. Diese stattliche Wasserburg hieß früher Merols und reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Besitz gelangte im 17. Jahrhundert an die Familie von Waldenburg, die der Anlage den immer noch gebräuchlichen Namen und ihre jetzige Gestalt gab. So bietet sich Ihnen auch heute noch eine ziemlich geschlossene Stileinheit aus Ziegeln und Bruchsteinen. Ein Keilstein zeigt das Wappen der von Waldenburg und die Jahreszahl 1669. Etwas weiter links liegt das Philippenhaus. Diese Hofanlage ist im 16. Jahrhundert aus dem Merolser Lehen entstanden und zeigt in vielem noch ihren ursprünglichen Zustand.
Fahren Sie auf der Straße Merolser Heide noch weiter in der gleichen Richtung, nämlich Richtung KP 19 (Hauset/Rochuskapelle). An der nächsten Abzweigung nach rechts biegen auch Sie ab und werden so auf die Eupener Straße geführt. Benutzen Sie ruhig den linken „Bürgersteig“, denn schon nach rund 150 m können Sie wieder von dem starken Verkehr „fliehen“, nämlich abbiegen nach links in die Straße nach Walhorn, Richtung KP 19. Nach etwa 1 km biegen Sie im Weiler Langmus routengemäß nach rechts in die Straße Johberg ab. Sie radeln bei herrlicher Fernsicht am Kiefernwald entlang nach Eynatten. Noch etwa 1 km vor dem Ort wählen Sie den linken Fahrweg; er leitet Sie zur Hauseter Straße in Eynatten, dort nach der Rechtskurve auf das links liegende Vlattenhaus zu. Das Anwesen geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, seinen Namen hat es von einem Freiherrn von Vlatten, der um 1761 die Wasserburg auf alten Fundamenten neu errichten ließ; die Bastionstürme sind noch aus dem 15. Jahrhundert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage total renoviert, doch kann man davon nichts mehr bemerken, weil das Wohnhaus im letzten Krieg durch eine Fliegerbombe zerstört wurde und die moderne Neugestaltung dem Historischen wenig Raum lässt. Durch die Langstraße gelangen Sie an die Rückseite des beachtlichen Hauses Amstenrath. Es wird 1431 erstmals erwähnt; sein jetziger Zustand geht aber auf Bauten im16.-18. Jahrhundert zurück. Sie sollten diese Burg auch von vorn anschauen; dann können Sie die massiven Wirtschaftsgebäude, die als Vorburg dienten, genauer betrachten, die Jahreszahl an den Mauerankern sehen und den schönen Wappenstein des Huyn von Amstenrath, damals Statthalter in Valkenburg,gest. 1595, und das der Familie von Gennep, seiner Gemahlin. Versäumen Sie bei diesem Abstecher zur Hauptverkehrsstraße nicht, einen Blick auf die Kirche zu werfen; sie geht auf das14. Jahrhundert zurück. Wieder zurück zur Langstraße, radeln Sie halb links weiter in Richtung Aachen. Biegen Sie auf dem Speditionsgelände nicht ab! So können Sie kraftverkehrsarm zur Eupener Straße kommen. Von nun an bleibt Ihnen Autoverkehr aber nicht mehr erspart! Auf der Eupener Straße nach links fahrend, sind Sie nach wenigen Kilometern wieder am Parkplatz bei Köpfchen. Frohe Entdeckungsreise!
TOUR 8
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TOUR 9 Kleinstaat hinter dem Preuswald Zu den alten Erzfeldern in Ostbelgien Blei, Kupfer, Zink und Zinn sind schon seit früher Menschheitsgeschichte begehrte Gebrauchsmetalle gewesen. Ihre Erzlagerstätten waren stets ein handfestes Streitobjekt. Bronze, eine Legierung aus Kupfer und Zinn, hat einem ganzen Zeitalter seinen Namen gegeben (das 2. Jahrtausend v. Chr.). Bronzezeitliche Gräber wurden mehrfach auf den Höhenrücken um Aachen entdeckt, nicht nur auf dem Klausberg im Aachener Stadtwald. Es wird als sicher angenommen, dass keltische Stämme im darauf folgenden Jahrtausend in unserer Gegend die Metallerze abbauten, verhütteten sowie verarbeiteten, wahrscheinlich auch ihre Kenntnisse und Fertigkeiten an die nachrückenden keltischgermanischen Völker weitergaben. Die Römer werden höchstwahrscheinlich auch diese Lagerstätten gekannt und genutzt haben, gleich denen von Breinig und Gressenich bei Stolberg. Dass die Kenntnisse zur Gewinnung und Verarbeitung von Bronze und der anderen Metalle durch die Landnahme der Franken nicht in Vergessenheit gerieten, beweisen die Bronzetüren und -gitter im Oktogon des Domes zu Aachen, die zu den Meisterwerken dieser Kunst gehören. Die Westgrenze des Aachener Reiches war wohl wegen der reichen Vorkommen bei Altenberg zum Nutzen der Aachener Metallgießer bis an die Geul gelegt worden. Auch ständiger Zankapfel zwischen Aachen und dem Herzogtum Limburg(-Brabant), bis 1439 Philipp der Gute das gesamte strittige Gebiet einfach besetzte und eine neue Grenzziehung erzwang, die zum großen Teil heute noch gültig ist. Die Bergwerke und Hüttenbetriebe wurden aus Kostengründen in den letzten Jahrzehnten stillgelegt. Die Gebäude sind abgerissen oder in anderer Nutzung. Deutlich sieht man noch diverse Abraumhalden, alte Gleisbetten, eingeschnittene, jetzt ungenutzte Fahrwege und kleine und große Wunden der Erdoberfläche, die Schürfstellen und Tagebaue gerissen haben. Und der Pflanzenkenner entdeckt auf Wiesen und begrünten Halden die besondere Galmeiflora, von der am bekanntesten das Galmeiveilchen (Viola lutea calaminaria) ist. Die Tour berührt folgende Orte: Bildchen © Hergenrath © Lontzen © Montzen © Plombières © Moresnet © Kelmis © Bildchen Streckenlänge: ca. 40 km
Die Rundfahrt beginnt in Aachen am Parkplatz1 der Lütticher Straße, Einfahrt Unterer Backertsweg, im Ortsteil Bildchen. Folgen Sie der B 264 auf dem Radweg bis zum ehemaligen deutschen Zoll und biegen gleich dahinter halb links in die Straße nach Hergenrath ab. Sie werden durch schöne Wiesen über den Knotenpunkt2 Nr. 15 des „VeloTour-Systems Hohes Venn-Eifel“ nach Hergenrath geführt. Ab KP 15 geht es an der Kirche vorbei und auf der Asteneter Straße in Richtung KP 20 ins Tal der Göhl hinab. Vom KP 20 müssen Sie auf der Hochstraße jetzt bergauf, und zwar Richtung KP 21. Oben liegt die Kapelle der HI. Katharina von Siena mit angeschlossenen Tagungsräumen, vielleicht Gelegenheit zu stiller Einkehr, gewiss aber zu einem weiten Blick rundum. An der anderen Straßenseite liegt hinter hohen Bäumen Schloss Neuhaus; es wirkt auch relativ neu, wie aus der Zeit der Jahrhundertwende. Kirche in Lontzen
Lontzen liegt auf der Strecke zum KP 21; deshalb fahren Sie nach rechts in den Königsweg, der als Höhenweg mit einigen Steigungen durch typische Heckenlandschaften verläuft. Bei den ersten Lontzener Häusern radeln Sie nun auf der Bergstraße bei leichtem Gefälle nach Lontzen hinein; nach links können Sie über das Tal des Lontzenerbaches hinweg auf die Pfarrkirche des heiligen Hubertus blicken. Bei der Linkskurve in der Bergstraße liegt rechts ein kleiner Platz mit Ausstellungs- und Gedenkgegenständen sowie umfangreichen Informationstafeln zur Lontzener Geschichte. 1 2
GPS-Info: 243 m ü. NN; 50° 44’ 24,4“ Künftig KP.
N; 06° 03’ 07,6“
O.
TOUR 9 Der Ort wird schon 1076 erwähnt, den Erzbergbau gab es ab 1602 bis 1940. Er brachte dem Ort einen gewissen Wohlstand, der sich auch in manch altem Haus aus dem 17. und 18. Jahrhundert zeigt, vor allem aber in der Pfarrkirche und der Annakapelle. Beide wurden im 18. Jahrhundert von dem in Aachen wohnenden, italienischen Architekten und Baumeister Moretti errichtet, von dem auch in Vaals mancher prächtiger Bau stammt.
Denkmal und Gegenstände in Lontzen
Machen Sie an der nahen Kreuzung einen Abstecher nach links in die Schlossstraße zur Pfarrkirche. Noch etwas weiter voraus liegt der Schlosskomplex, wo schon im 13. Jahrhundert Ritter Kuno von Lontzen einer der mächtigsten Vasallen des Herzogs von Limburg war. Im frühen 15. Jahrhundert wurde ein Neubau errichtet, von dem noch Reste stehen. Der jetzige Bau wurde um 1750 hochgezogen und ist heute durch Hecken, Mauern und Gebüsch weitgehend den Blicken entzogen. Nach diesen Exkursen kehren Sie an die Kreuzung zurück, geradeaus darüber hinweg, jetzt ohne Routengeleit, in die Schulstraße und aus Lontzen hinaus. Am Ortende links fällt neben einem großen Gebäude aus Naturstein ein wuchtig wirkendes Haus aus dem Jahre 1714 auf (Maueranker). Nach der Senke geht es erneut aufwärts, an der Straßengabelung halb links weiter in die Straße Busch und hinauf zur Annakapelle. Ihr Schnitzaltar aus dem 15. Jahrhundert ist ein wahres Prachtwerk.
Wuchtig wirkendes Haus von 1714
Innenansicht der Kapelle
Von der Kapelle entfernen Sie sich nach rechts und biegen schon bald links ab in die Montzener Straße und verlassen nun den Stadtteil Busch. Etwa 1 km ziehen Sie durch eine hügelige Wiesenlandschaft mit Fernsicht bis zur Kreuzung mit dem Herzogenweg. Nun geht es für Sie nach rechts weiter in Richtung KP 8, aber nur etwa 500 m. Nach links radeln Sie durch die schmale Straße Schmalgraf bis zur N 3, der Lütticher Straße, der Landstraße Henri-Chapelle-La Calamine. Hier müssen Sie hinüber, und zwar nach halb rechts in die Straße Bambusch, das ist Richtung Moresnet. Fahren Sie auf dieser Strecke etwa 1,5 km mit schönen Fernsichten u. a. auf den großen Eisenbahnviadukt bei Moresnet zu.
Gedenkstätte bei Lontzen
Anfangs wurde er Groener-Viadukt genannt nach dem Chef des Feldeisenbahnwesens für das Deutsche Reich, Wilhelm Groener, der Ende 1914 beschlossen hatte, die etwa 44 km lange Eisenbahnverbindung Aachen-West nach Tongeren zu bauen. Dazu gehörte auch die Brücke über das Göhltal, eine technische Meisterleistung im Eisenbahnbau. Sie wurde zwischen Juli 1915 und Oktober 1916 mit einer Länge von 1.107 m und einer Höhe von etwa 52 m fertig gestellt, wahrscheinlich ist sie die längste Eisenbahnbrücke Westeuropas. Etwa 14.000 Menschen sollen hier damals beschäftigt gewesen sein. Noch vor dem Viadukt kommen Sie zuerst durch zwei enge Linkskurven, abwärts danach durch eine erste Rechtskurve mit Schloss
TOUR 9 Eulenburg und eine zweite zu einer letzten Linkskurve. Schon im bebauten Gebiet radeln Sie stumpf auf eine breitere Straße, Rue de Montzen, der Sie nach rechts folgen. Nun können Sie unter dieser riesigen Brücke hindurchfahren, vielleicht haben Sie Zeit und Lust, alles zu schauen oder einen darüber rollenden Zug „donnern“ zu hören. An der Straßengabelung hier halten Sie sich links. Es ist die Rue Langhaag, die Sie schon bald nach links in die Avenue de l’Europe verlassen. Das ist in Richtung Bahnhof Montzen, ein bedeutender Umschlagplatz für die Erz- und Metalltransporte. Genau vor diesem Bahnhofskomplex sind Sie auf der Rue de la Gare eingetroffen und zweigen mit ihr halb rechts ab auf eine Häuserzeile zu. An der nächsten Straße, Rue Saint-Roch, halten Sie sich wieder links; an der folgenden Rechtskurve radeln auch Sie rechts weiter auf der Rue de Bois, bis Sie links abbiegen in die Straße Vosheydt. Fast genau nach Norden sind Sie nun durch den Weiler Windt unterwegs Richtung Plombières bzw. Bleyberg. Die Namen sagen alles! Im ganzen Gebiet zwischen Bleiberg und Altenberg (Kelmis) wurden Galmei und Bleierz abgebaut und verarbeitet: Und Spuren davon kann man immer noch sehen. Bei den ersten Häusern von Plombières folgen Sie dem Straßenverlauf Rue Hack et Windt bis auf die stark befahrene Durchgangsstraße, Rue Hack, N 608. Nach rechts rollen Sie hinunter, aber nicht an der Kirche vorbei! Doch kurz davor zweigt nach rechts die Straße Place de l’Église ab schon routengeleitet Richtung KP 4 nach Moresnet; verlassen Sie sich dabei auf VeloTour. Ihr Fahrweg führt Sie zunächst am wohl ältesten Wohnhaus von Bleyberg vorbei, errichtet im Ortsteil „Op de Gheul“ während des Winters 1644/1645. Später geht es durch begrünte Schutzgebiete, an kaum noch erkennbaren Industrieanlagen oder an Aschehalden entlang an die Göhl. Mitunter glaubt man noch, Werksreste zu sehen, rechts Wohnhäuser im Hang sind Realität.
Im weiteren Verlauf der Routenführung entdecken Sie eine rostende Eisenbahnbrücke über die Göhl, kommen an einem alten Steinbruch vorüber und müssen bald auf den alten Bahndamm hinauf. Vogellaute fallen in der Stille auf, schöne Blüten stehen am Wegesrand. Wenn Sie Glück haben, können Sie links oberhalb Reste der Schimperburg aus dem 13. Jahrhundert erkennen, eine der hier sehr seltenen Höhenburgen, zu der früher reichlich Land, Höfe und Mühlen gehörten. Bald fließt die Göhl links neben Ihnen, der Weg wird direkt freundlich, und schon sind Sie am KP 4 in Moresnet. Im Mittelalter bildeten die Orte Kelmis, Neu-Moresnet und Moresnet eine Herrschaft. Nach den napoleonischen Kriegen und der Neuregelung der Besitzverhältnisse im Wiener Kongress (1815) konnte man sich aber über das Erzgebiet nicht einigen und teilte es auf: Moresnet kam zu den Niederlanden und später zu Belgien; Neu-Moresnet (jenseits der Straße Aachen-Lüttich) fiel an Preußen und kam erst 1920 an Belgien und das Gebiet dazwischen, später Kelmis und La Calamine genannt (vom Erz Galmei abgeleitet), wurde als Neutral-Moresnet unter gleichermaßen niederländische wie preußische Verwaltung gestellt; es kam 1920 auch zu Belgien. Machen Sie in Moresnet einen Abstecher nach links bis zur Kirche, schauen Sie die alten Grabsteine und gegenüber das uralte, sehr gut restaurierte Gemeindehaus an. Also vom KP 4 werden Sie zunächst zum nahen KP 7, von dort aber sogleich in Ihre Richtung zum KP 8 geleitet. Das ist dann eine gemütliche Fahrt auf waldigem, einsamem Pfad neben einer Talsenke. Vielleicht hören Sie noch Güterzüge in immer weiterer Ferne grummeln statt donnern. Mitunter tauchen vereinzelt Häuser auf, manchmal verbreitert sich der Weg auf dem ehemaligen Bahndamm durch eine wunderschöne Auenlandschaft, noch einmal die Göhl überquerend, erreichen Sie sehr schnell den KP 8 in Kelmis an der Brücke der N 3 über die Göhl. Sollten Sie das Rochuskapellchen noch nicht kennen, dann müssten Sie über diese Brücke der N 3 ca. 50 m rechts fahren, diese Hauptstraße vorsichtig queren in Richtung KP 11 und auf kurzer Strecke dann nach links das Rochuskapellchen unter der alten Gerichtslinde aufsuchen. Es wurde 1644 erbaut und besitzt einen schönen Barockaltar. Beachten Sie auch die kleinen Informationstafeln. Rundum liegt das alte Kerngebiet des Ortes.
TOUR 9 Links am Kapellchen vorbei erreichen Sie auf schmalem Pfad durch Wiesen wieder die Hauptstraße, die N 3. Auf ihr fahren Sie rechts aufwärts in Richtung Aachen, und das ist in Richtung KP 9. Links lag der frühere Kleinstaat, in dem nach französischem Recht die Gesellschaft „Vieille Montagne“ ihre Werke betrieb, rechts wurde nach preußischem Recht dasselbe getan; die Überbleibsel sind die Gleichen.
Kelmis, Haus an der Ecke Casinostraße
Biegen Sie dann rechts in die Casinostraße ein in Richtung KP 9 auf dem Emmaburger Weg. Sie fahren am Weiher vorbei, inhaltsreiche Informationstafeln erwecken Aufmerksamkeit. Herrliches, zum Teil eingezäuntes Feuchtgelände an der Göhl begleitet Sie. Am Ende des Zaunes macht der Emmaburger Weg einen Linksknick. Geradeaus führt hier eine Straße steil zur Eyneburg oder Emmaburg hinauf. Vielleicht reizt es Sie zu einem Abstecher!
Alte Brücke bei der Emmaburg
Der Name geht vermutlich auf die Bezeichnung einer keltischen Ringburg zurück. Um 1260 wird ein Ritter von Eyneberghe erstmals erwähnt. 1640 brannte die Burg aus und wurde danach so groß neu errichtet, dass man allgemein nur von „riesig“ sprach. Emmaburg 1897 wurde sie im damaligen Stil umgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie eine beliebte Ausflugsgaststätte; heute ist sie in rein privater Nutzung, manchmal werden sogenannte Ritterspiele veranstaltet. Laut Aushang hat ein Burg-Café montags Ruhetag. Aber hinschauen sollten Sie schon. Die Stichstraße aufwärts führt Sie hin und wieder zurück. Zurück von der Burg setzen Sie die Route zum KP 9 fort; dort, an der Altenburger Straße, fahren Sie nach links, zunächst wieder in Richtung Kelmis; die Straße geht später in die Maxstraße über. Vorher liegt rechts der Zugang zur Jansmühle am Tüljebach. Nicht mehr weit ist es zum Göhltalmuseum3 auf der rechten Straßenseite. Dort sollten Sie einmal Umschau halten, interessante Exponate erwarten Sie; auch Ihre Rundtour können Sie dort auf einem Villa Elisa bei Hergenrath Relief verfolgen. Die Maxstraße mündet in die Aachener Straße. Nun radeln Sie nach rechts Richtung Aachen. Vielleicht legen Sie die wenigen Kilometern bis zum Parkplatz in Bildchen als Endspurt zurück. Viel Spaß!
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Öffnungszeiten: Dienstags, mittwochs, freitags von 8-12 Uhr; mittwochs 14-16:30 Uhr; samstags, sonntags 14-18 Uhr.
TOUR 9
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TOUR 10 Urlaub vor der Haustür! Zum beliebten Ferienort Epen Auf dieser Tour durchfahren Sie die drei Staaten unserer Euregio und bleiben dennoch in einer Landschaft. Sie ziehen abwechselnd durch Wald und radeln etwas länger zwischen Wiesen- und Ackerland einher, hier und dort eingefasst durch mannshohe Hecken. Eingestreut liegen beachtenswerte Einzelhöfe, anheimelnde kleine Weiler und malerische Dörfer. Das Land ist hügelig, auch die Routen, aber sie sind nicht besonders anstrengend.
Berührte Ortschaften: Adamshäuschen © Dreiländerpunkt © Gemmenich © Terstraten © Terbruggen © Sippenaeken © Epen © Eperheide © Schweiberg © Mechelen © Vijlen © Harles © Vaals © Dreiländerpunkt © Adamshäuschen Streckenlänge: ca. 40 km Ausgangspunkt dieser Rundstrecke ist in Aachen der Parkplatz1 beim Forsthaus Adamshäuschen am Ende des Preusweges. Fahren Sie den Karlshöher Talweg hinauf, an der Schranke vorbei und an der ersten Abzweigung nach rechts in den Moresneter Weg. In mäßigen Kurven radeln Sie noch immer aufwärts. Auf der Höhe steht links ein Pilgerkreuz; Sie befinden sich nämlich auf dem alten Pilgerweg nach Moresnet-Chapelle. Bleiben Sie in dieser Richtung, so sind Sie sehr schnell beim nächsten Pilgerkreuz, und zwar an der deutsch-belgischen Grenze. Aber sehen Sie sich hier einmal rechts und links im Wald um! Kaum noch erkennbare Grenzgräben bzw. -wälle, auf denen noch sehr alte Buchen stehen aus der Zeit der Grenzziehung und -sicherung aus dem frühen 15. Jahrhundert Ein alter Aachener Grenzstein (Adlerstein) bekundet noch den Verlauf. In Belgien geht es in der alten Richtung weiter, bis nach rechts ein asphaltierter Weg abzweigt und unter alten Bäumen erneut ein großes Pilgerkreuz mahnt. An dieser Wegkreuzung befindet sich auch der Knotenpunkt2 Nr. 5 des Radtourensystems „VeloTour Hohes Venn-Eifel“. 1 2
GPS-Info: 205 m ü. NN; 50° 45’ 05,3“ Künftig KP.
N; 06° 03’ 08,1“
O.
Sie fahren nach rechts, der Routenführung zum KP 1 folgend. Durch schönen Wald kommen Sie in die Nähe der Stelle, wo die drei Grenzen auf den sogenanten Dreiländerpunkt treffen. Also noch vor dem unübersehbaren dreifachen Grenzstein am Dreiländerpunkt treffen Sie auf die Hauptstraße, Route des Trois Bornes, die in einer Kurve nach links bergab führt in Richtung KP 1 bzw. KP 913. Machen Sie einen Abstecher zum Dreiländerpunkt, wo die Landzipfel des Königreichs Belgien, des Königreichs der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland zusammenkommen. Zugleich liegt hier der höchste Drei Steine am Dreiländerpunkt Punkt der Niederlande; ein Blaustein weist darauf hin (322,5 m). Vom Aussichtsturm in der Nähe, vom Baudouin-Turm, können Sie ganz weit in alle drei Länder blicken. Infotafeln behandeln einige geschichtliche Daten. Vom Routenzeichen an genießen Sie nun auf der Straße die zum Teil kurvenreiche, aber auch steile Abfahrt in Richtung Gemmenich. Nach Verlassen des Waldes geht es noch an einem rechts stehenden Haus vorbei, bevor Sie auf eine Bahndammunterführung zurollen, die einen Links-/Rechtsschwenk von Ihnen verlangt. Wenige Meter danach, sozusagen nur zwei links stehende Häuser weiter, zweigt von der Hauptstraße schräg nach rechts ein (hier noch nicht asphaltierter) Weg ab. Auf diesem Weg kommen Sie in etwa parallel zur alten Bahntrasse an Neubauten entlang, an deren Ende zunächst nach rechts, aber schon in Sichtweite wieder nach links in die Straße Droegweide. Senkrecht stoßen Sie auf die N 608, Rue de Vaals. Also geradeaus, die N 608 überquerend, gelangen Sie auf die ehemalige Bahnstrecke „Ligne 39“, die Wanderern und Radfahrern vorbehalten ist. In einem sanften Linksbogen werden Sie total verkehrsfrei um das Zentrum Gemmenichs herumgeleitet und treffen am Ende bei einer Picknickmöglichkeit (Tisch mit Bänken) auf die Rue des Ecoles. 3
KP 91: Grüne Schrift auf weißem Grund des Radwanderwegenetzes für Süd-Limburg (NL).
TOUR 10 Auf dieser Straße geht es nach rechts, bald durch eine Links- und anschließend in eine Rechtskurve; hier befindet sich KP 91. Sie fahren nach rechts, das ist Richtung KP 1 bzw. KP 92 und die Rue de Grünebempt. Nun fahren Sie durch eine hügelige Weidelandschaft; fast 4,5 km beträgt die Fahrt durch die Weiler Terstraten, Terbruggen bis zum KP 1 an der Straße Evenbaeg, auf der Sie im Tal noch die Geul überqueren. Ihre Tour verläuft jetzt Richtung KP 92. Sie müssen also durch Sippenaeken, ein Straßendorf auf der Höhe, dessen Kirche in weitem Umkreis zu sehen ist. Entsprechend könn(t)en auch Sie etwa vom Friedhof neben der Kirche weite Ausblicke genießen. Am Ortsende, also am KP 92, fahren Sie nach rechts in Richtung KP 90. Es ist eine schmale Straße, an Grenzpfählen hier erkennen Sie, dass Sie Ihre Fahrt nun in den Niederlanden fortsetzen, und zwar zunächst in Richtung Epen. Es ist eine hügelige und zum Teil kurvenreiche Wegstrecke, anfangs sogar mit einer Picknickmöglichkeit an „aussichtsreicher“ Stelle. Sie führt Sie zunächst wieder aufwärts, dann aber sanft abwärts erneut ins Tal der Geul. Die Geul hat hier schon eine stattliche Breite und treibt die ehemalige Volmolen an, jetzt eine Getreidemühle, die man besuchen kann. Es lohnt sich, öfter einen Blick auf Feld und Flur zu werfen, sich dabei in der guten, alten Zeit zu wähnen. Das trägt wahrscheinlich dazu bei, dass diese Gegend ein wahres Wandererparadies geworden ist; und die Gastfreundlichkeit der Ansässigen ist erstaunlich. Modernste landwirtschaftliche Zug- und Arbeitsmaschinen, Massentierhaltung und angepasste Bearbeitungsmethoden und neuzeitliche Stallungen stören wohl nicht, zumal viele Bauernhöfe in Ferienapartments umgewidmet sind. Epen hat sich zum Zentrum dieses Erholungsgebietes entwickelt. Es liegt hochwassersicher oberhalb der Geul; und die Straße führt Sie unmissverständlich dort hinauf. Sehen Sie sich im Ort ein bisschen um es lohnt sich. Es ist ein gepflegtes Städtchen mit hübschen alten und neuen Häusern. Vor allem seine Gastronomie wird jedem Anspruch gerecht. Ein Verkehrsamt gibt freundlich Auskunft.
Am Ortseingang von Epen verlassen Sie bei Ihrer Geradeausfahrt zur Wilhelminastraat die Routenführung KP 90; an der nächsten Kreuzung halten Sie sich halb links4 und gelangen durch die Krekelstraat an die Julianastraat. Dort fahren Sie links und bergauf. Noch vor der Höhe fallen Ihnen sofort große Restaurants auf, von deren Terrassen man herrliche Aussichten genießen kann. Hier wie auch im Ort Epen selbst werden Ihnen die verschiedensten Sorten „Pannekoek“ angeboten, Spezialitäten dieser Gegend. In dem kleinen, etwas zurückliegenden Haus „De Pannekoek“ können Sie von der Gaststube her beobachten, wie diese Leckereien in Spezialpfannen zubereitet werden. Bald führt von der Julianastraat der Gulperweg nach rechts ab, auf dem Sie kurvenreich durch diesen hügeligen Abschnitt an den Schweibergerweg gelangen. Dort rollen Sie nach rechts nun sanft abwärts durch den Weiler Kosberg und das malerische Dorf Schweiberg. Achten Sie hier auf die gut restaurierten Fachwerkhäuser, die z. T. mehrere hundert Jahre alt sind. Die blumenreichen Vorgärten finden bestimmt auch Ihre Aufmerksamkeit. Im Tal der Geul angekommen, fahren Sie auf dem verkehrsreichen Eperweg nach links. Hier gegenüber liegt eine Wassermühle, „De Bovenste Molen“ aus dem Jahr 1828. Ungefähr 0,75 km weiter stoßen Sie wieder auf eine Mühle. Es ist die 1298 erstmals erwähnte Commandeursmühle, so genannt nach einem Kommandeur des Johanniterordens, dessen Eigentum sie war. Ihr jetziger Aufbau stammt im Wesentlichen von 1850. Hinter der Kurve, jenseits der Brücke über die Geul, beginnt das attraktive Mechelen. Wanderungen entlang der Geul auf sehr gut markierten Pfaden sind sehr erlebnisreich. Von der Hoofdstraat fahren Sie gegenüber der Kirche nach rechts in die Commandeursstraat, weiter auf dem Bommerigerweg Richtung Bommerig. Am KP 90 aber biegen Sie links ab in den Kleebergerweg, und zwar Richtung KP 93. Es ist wieder eine Bergfahrt, die Routenzeichen sorgen dafür, dass Sie die Strecke nicht verfehlen können; auch Ausblicke in die schöne Landschaft gibt es. Sie kommen nach Rott, müssen geradeaus hindurch und sollten dabei auf ein paar uralte, manchmal sehr kleine Fachwerkhäuser 4
Sie könn(t)en hier links in die stark ansteigende Heerstraat abbiegen, die aber bald nur noch als Wanderweg in die Julianastraat mündet.
TOUR 10 achten. In Melleschet an der gleichnamigen Querstraße radeln Sie rechts ab und etwa 250 m in den Munnixweg. Die Vijlenstraat führt Sie links ab an Gehöften entlang und hinauf nach Vijlen an die Durchgangsstraße, Vijlerberg, wo Sie rechts abbiegen und sich nun der hochgelegenen Kirche nähern.
Kirche in Vijlen mit Touristenplanwagen
Die letzten Kilometer der Heimfahrt können sie alternativ gestalten: •
Schlussspurt zum Startpunkt über den höchsten Punkt der Niederlande:
Folgen Sie der Hauptstraße aus Vijlen heraus, abwärts geht es ohne KP-System an der routengeführten Abzweigung an Harles vorbei Richtung Holset. Den historischen Hof Einrade (er gehörte zu einer Burg) umfahren Sie und kommen, am Vaalsbroeker Hof vorbeischauend, zum Schloss Vaalsbroek. Es wurde 1761 durch den aus Aachen weggezogenen Tuchfabrikanten Johann Arnold von Clermont als Wohnhaus der Familie erbaut. Von-Clermont-Tuche waren zur damaligen Zeit wegen ihrer Qualität und Farbgebung weltberühmt. Sie wurden die Grundlage eines gewissen Wohlstandes der Vaalser Bürger. Es ist bekannt, dass Von-Clermont-Tuche auch noch in der Zeit nach Zar Peter dem Großen nach Russland geliefert wurden, denn Zar Peter hatte 1717 bei seinem Besuch in Aachen privat bei der Tuchfabrikantenfamilie Clermont übernachtet. Schloss Vaalsbroek steht für Tagungen wie auch für Familienfeiern in vornehmem Rahmen mit alter Möblierung, umgeben von einem prächtigen Park, zur Verfügung. Sie halten sich jetzt links, radeln am Kloster vorbei den Eschberg aufwärts und sind bald am Außenring, Randweg, von Vaals. Hier folgen Sie den Hinweisschildern „Drielandenpunt“; Sie müssen sich „nur noch“ aufwärts mühen.
Vom Dreiländerpunkt aus können Sie die restliche Strecke Ihrer Tour gemütlich abfahren. Am großen Pilgerkreuz links abbiegend, können Sie auf dem Moresneter Weg bald bergab den Parkplatz an Adamshäuschen ansteuern. •
Abschluss zum Startpunkt nicht über den höchsten Punkt der Niederlande:
Folgen Sie der Hauptstraße aus Vijlen heraus, abwärts geht es mit KP-System auf der Routenführung links nach Harles, und zwar Richtung KP 93. Dort fahren Sie Richtung KP 95; es ist der Oude Akerweg in Richtung Vaals. Äpfel im Herbst
Am Schuurmolenweg bleiben Sie geradeaus und müssen nun eine kurze, heftige Steigung hinauf. Eine schmale Holzbrücke führt über die Umgehungsstraße (Randweg) in den Ort hinein. Wenn Sie diese Fahrtrichtung als Route beibehalten, werden Sie an weiteren prächtigen Gebäuden von Clermonts vorbeikommen und zur kleinsten und höchstgelegenen ehemaligen Zollstation der Niederlande gelangen.
TOUR 10
Markttag in Vaals
Nach dem Grenzübergang sind Sie auf der Burgstraße in Aachen-Vaalserquartier, verlassen an der Püngelerstraße die Route zum KP 95. Geradeaus fahren Sie auf der Alten Vaalser Straße mit der Routenführung des Radwegeverkehrsnetzes NRW stadteinwärts. Kurz vor der Bundesstraße 1 wenden Sie sich nach rechts in die Gallierstraße, die anfangs eine starke Steigung aufweist. Dann aber können Sie gemütlich durch die Siedlung Stepppenberg radeln, biegen an der Steppenbergallee nach rechts ab, aber an der nächsten Straße, Steppenbergweg, schon wieder nach links. Jetzt geht es auf die Unterführung der Bahnlinie Aachen-WestMontzen zu. Dahinter fahren Sie nach rechts und parallel zur Eisenbahn auf dem Friedrichsweg in Richtung Wald. Schon bald, am ersten Weg nach links, können Sie noch einmal wählen: a) Sind Sie (heute) ein(e) Liebhaber(in) von Waldstrecken, dann fahren Sie hier geradeaus in den Friedrichswald. Es ist ein wunderschöner Waldweg, ein bisschen hügelig und kurvenreich mit einzelnen Ausblicken. Der Friedrichsweg mündet in den Moresneter Weg, von dort sind Sie schon nach kurzem Abwärtsrollen am Ausgangspunkt.
b) Ohne Wald müssen Sie der Führung „Adamshäuschen“ nach links folgen, zunächst leider etwa 200 m durch Felder und Wiesen bergan, anschließend wieder bergab und nach rechts an Gut Hasselholz vorbei, noch einmal nach rechts in den Hasselholzer Weg. Nach der letzten Steigung ist es nun nicht mehr weit, bis Sie nach rechts in den Preusweg einbiegen können und den Parkplatz Adamshäuschen vor sich sehen.
Friedrichweg an der Eisenbahnstrecke Aachen-Gemmenich
Vergnügliche Fahrt!
TOUR 10
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TOUR 11 Wo Herzog Heinrich sich verirrte Auf ruhigen Strecken nach Henri-Chapelle Wenn man auf den Höhen des Aachener Waldes steht, kann man bei guter Sicht wirklich ganz fern am westlichen Horizont HenriChapelle ausmachen. Dazwischen liegt das hügelige Wiesen- und Heckenland, wie man es aus dem Eupener Butterländchen kennt. In früheren Jahrhunderten standen hier prächtige Laubwälder, deren Wildreichtum die Adligen immer wieder zu Jagden angeregt hat. Auch Herzog Heinrich I. von Limburg hat hier oft gejagt; seine Hauptburg lag ja gar nicht so weit weg. Bei einem dieser Abenteuer muss ihn das Jagdfieber derart gepackt haben, dass er sich mit ein paar Mann so gründlich verirrte, dass niemand mehr den Weg zurück wusste. Nach langem Suchen stöberte die übrige Jagdgesellschaft die Versprengten dann doch endlich auf. In Erinnerung daran hat Herzog Heinrich um 1100 die Kirche in Henri-Chapelle gestiftet; so berichtet die Legende. Die Lütticher Straße führt durch den Ort, aber der Lastverkehr hat merklich abgenommen, seit die Autobahn fertig gestellt wurde. Dennoch ist es empfehlenswert, Henri-Chapelle nicht über die Landstraße mit dem Rad anzusteuern; da gibt es abgasfreiere und landschaftlich ansprechendere Wege. Einen davon beschreibt die folgende Route.
So kann man fahren: Adamshäuschen © Bildchen © Kelmis © Schmalgraf © Montzen © Henri-Chapelle © La Clouse © US-Militärfriedhof © Chevemont © Hombourg © Terhagen © Plombières © Moresnet © Kelmis © Bildchen © Adamshäuschen Streckenlänge: etwa 45 km Starten Sie die Tour in Aachen am Parkplatz1 beim Forsthaus Adamshäuschen am Ende des Preusweges. Fahren Sie links den Karlshöher Talweg hinauf, lassen Sie sich an der pilzförmigen Schutzhütte von den Wegweisern des Radwegeverkehrsnetzes NRW geradeaus weiterleiten. Beim Café-Restaurant „Waldschenke“ biegen Sie rechts ab auf die Lütticher Straße und fahren auf dem Radweg bergab, schon nach wenigen Minuten durch den Stadtteil Bildchen, immer noch geradeaus und vorüber an den ehemaligen Grenzabfertigungsgebäuden. 1
GPS-Information: 205 m ü. NN; 50° 45’ 05,3“
N; 06° 03’ 08,1“
O.
Bald endet der Radweg an der Grenze zu Belgien; jetzt sind Sie in der Gemeinde Kelmis auf der Lütticher Straße, N 3. Knapp 3 km radeln Sie geradeaus durch den Ort. Mit leichtem Gefälle nähern Sie sich einer Rechtskurve. Noch vor der Kurve, in Höhe des Hauses Nr. 334, überqueren Sie die Rue de Liège nach links. In der ursprünglichen Fahrtrichtung fahren Sie nun in den schmalen Weg halb links hinein, der Sie auf einem Steg über die Geul und zwischen Wiesen zum Rochuskapellchen bringt. Rochuskapellchen in Kelmis
Seit 1644 steht es an diesem idyllischen Platz zwischen Bächen und Wiesen, unter einer Gerichtslinde mit einem schönen Barockaltar. Beachten Sie auch die kleinen Informationstafeln.
Vom Kapellchen geht es weiter zur Straße Schnellenberg und diese links sanft hinauf in Richtung Knotenpunkt2 11; links führt ein Weg zur Kelmiser Mühle. Diese Straße, später Herzogweg, befahren Sie etwa 2 km bis zur Kreuzung mit der Montzener Straße. Nun aber müssen Sie rechts abbiegen, dann kommen Sie in einer leichten Rechtskurve wieder auf die Routenführung Richtung KP 10 und weiter durch aufgelockertes Siedlungsgebiet wieder zur Lütticher Straße (N 3). Sie fahren gegenüber in die Rue de Birken, also Richtung Montzen, und unter der Bahn hindurch ins Ortszentrum. Hinter der Kirche, am Place Communale, schwenken Sie links ab in die Rue de Hombourg, auch an den nächsten Gabelungen, Rue de Denis und Chemin de Bömken, jeweils links. So gelangen Sie durch
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Künftig KP.
TOUR 11 Schloss Graaf
Wiesengelände, an drei Teichen entlang, zum wuchtigen Kastell Graaf, das deutlich Bauformen vom 13. bis ins 18. Jahrhundert zeigt. Anwohner meinten, es gehe ins neunte Jahrhundert zurück. Leider ist es noch nicht genügend restauriert; zu viele Teile der prächtigen Anlage zerfallen. Hier sind Sie schon auf dem Weg Weide, bald am Hof Weid vorbei unterwegs zu einer Wegkreuzung, an der Sie rechts auf dem Kinkenweg und bergauf in den Wald steuern. Fahren Sie mit starker Steigung hindurch. Im offenen Wiesengelände geht es oben dann halb links neben einer Golfplatzanlage weiter. Der Kinkenweg mündet spitzwinkelig in Henri-Chapelle in die Route de Hombourg. An ihrem Ende biegen Sie links ab in die Route de Aubel und kurz darauf an der N 3 wieder links. So erreichen Sie nach kurzer Fahrt die Dorfstraße (Village) im Ort und den dreieckigen Dorfplatz. Vorher fahren Sie am „Hotel de la Couronne“ vorbei. Hier stoppen Sie. Vor der Hauswand sind um die Gebäudeecke herum sechs Muster von Straßenpflastern aus der Zeit3 der ersten römischen Eroberung bis zur Regierungszeit König Alberts I. zu sehen; Sie befinden sich im „Museum der Straße“ (Musée de la Route).
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Caesar (100-44 v. Chr.), Karl der Große (768-814), Fürstbischof Notker von Lüttich (972-1008), Kaiserin Maria Theresia von Österreich (1717-1780), Napoleon Bonaparte (1769-1821), König Albert I. (1875-1934).
Museum für Straßenpflasterungen
Am rechten Ende des Ortsplatzes führt ein schmales Gässchen zur romanischen Kirche. Stellen Sie sich hinten in den Turm und betrachten Sie das relativ niedrige Gewölbe; es ist zum großen Teil unverputzt, sodass man die dünnen Lagen der Steine sehen kann, die das Gewölbe runden. Werfen Sie einen Blick ins Kirchenschiff: Wenn die Sonne richtig steht, schimmern die Kalksteinsäulen in herrlichem Blauton; da weiß man, weshalb dieser bestimmte Kohlenkalk den Namen Blaustein bekommen hat. Dann aber müssen Sie unbedingt etwas höher schauen: Quer über das ganze Kirchenschiff spannt sich in luftiger Höhe der berühmte Apostelbalken. In 13 großen Medaillons werden im Relief Christus und die 12 Apostel mit ihren jeweiligen Symbolen dargestellt. Blicken Sie vom Markt in Richtung Osten: Sie erkennen bestimmt den Aachener Wald. Achten Sie auch unterwegs auf einige Häuser rechts und links; es sind auch sehr alte darunter, einzelne sind schmal und darin lebten Familien mit meist 8-10 Personen.
Wieder zurück zur N 3, wenden Sie sich in die Route de Aubel, die ab Ortsausgang Rue du Mémorial Américain heißt und als Höhenweg mit weiter Aussicht in die Täler rechts und links lockt. So gelangen Sie ohne Radweg mit Autoverkehr zum amerikanischen Soldatenfriedhof. Von Weitem sehen Sie schon die USFlagge wehen.
TOUR 11 Haupteingang zum Soldatenfriedhof
Auf dem 23 Hektar großen Gelände4 ruhen 7.992 gefallene amerikanische Soldaten, die ihr Leben ließen bei den Kämpfen in den Ardennen und im Großraum Aachen. In 36 Gräbern liegen zusammen zwei Brüder, in einem sogar drei; daneben gibt es 94 für unbekannte Soldaten. Friedhof und Gedenkstätte wurden am 9. Juli 1960 eingeweiht5. Beeindruckend ist die große Fülle der stets gleichen, weißen Grabkreuze. Angelegt sind sie in leichten Bögen und dehnen sich über einen weiten grünen und allmählich abfallenden Hang aus. Diese Anlage beeindruckt auch durch mehr als 1.600 m Weißdorn-, 950 m Buchsbaumhecken und 24 Rhododendronbeete. Das macht nachdenklich! Ist der Tod so vieler junger Menschen, das Elend, das Kriege mit sich bringen, ist all das wirklich zu rechtfertigen, zu verantworten? Im Eingangsgebäude gibt es eine Anschauungstafel, die die Operationen der US-Armee in unserem Raum sehr übersichtlich darstellt. Panorama vor dem Soldatenfriedhof
Den Blick vom Aussichtspunkt über eine hügelige, wunderschöne Landschaft ins Tal der Berwinne und auf die Hochebene von Herve sollten Sie nicht versäumen. Auch sie gehörte zum damaligen Schlachtfeld. 4 5
http://www.abme.gov. Ein weiterer Soldatenfriedhof befindet sich bei Margraten in Niederländisch-Limburg mit mehr als 8.300 Gefallenen.
Ihre Fahrt setzen Sie knapp 2 km auf der Rue du Mémorial Américain in der alten Richtung fort. Dann erreichen Sie einen großzügig angelegten Kreisverkehr. Ihr nächstes Ziel ist nun Hombourg, das Sie sowohl mit als auch fast ohne Autoverkehr erreichen können: •
Teilstrecke ohne Autoverkehr: Hagelstein nennt sich der Straßenabschnitt vor dem Kreisverkehr, den Sie an der zweiten Abfahrt, Hautvent, verlassen, um sofort nach links in die Rue de Merckhof bergab zu radeln: Schon nach etwa 200 m bemerken Sie am rechten Straßenrand bei einem Gebäude eine Lücke im Gebüschsaum. Wenn Sie hier nach rechts abbiegen, befinden Sie sich auf der Trasse der ehemaligen Bahnlinie „Ligne 38“, jetzt nur als Rad-, Geh- bzw. Reitweg zugelassen. Diese Bahntrasse nach rechts führt in etwa 3,5 km Länge verkehrsfrei in weit geschwungenem Bogen mit herrlichen Fernsichten zur Rue de Station in Hombourg.
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Teilstrecke mit Autoverkehr: Hagelstein nennt sich der Straßenabschnitt vor dem Kreisverkehr, den Sie an der ersten Abfahrt, talwärts in die Rue d’Aubel, N 608, befahren. Nach etwa 1,5 km und in einer leichten Linkskurve biegen Sie nach links ab, und zwar Richtung Weiler Chevemont. Die Straße Ten Driesch bringt Sie abwärts durch Felder, Wiesen sowie an Bauernhöfen vorbei und am Ende durch eine Reihenhaussiedlung an die Rue de Rémersdael. Hier im Tal fahren Sie nach links, unter der alten Eisenbahnbrücke her zur ersten Straße rechts, der Rue de Station in Hombourg. Im Weiler Chevemont liegt ein kleines Gehöft mit dem groß klingenden Namen „Stadt“. Drei Namen, drei verschiedene Sprachen gibt es. Den Dreiländerpunkt kann man genau bestimmen; hier sind Sie im Dreispracheneck, das man naturgemäß nicht punktgenau lokalisieren kann.
Auf der Rue de la Station geht es kurvenreich und steil hinauf nach Hombourg. Oben im Zentrum fahren Sie vor der Kirche nach links, sofort danach rechts in die Rue de Sippenaeken, weiter auf ihr und nach einer Linkskurve vor dem Bahndamm auf die Unterführungen zweier Bahnlinien zu. Dahinter radeln Sie auf der Rue de Sippenaeken durch den Ortsteil Hindel, später in dieser Richtung als Terhaegen zum KP 3. An der Kapelle dort schwenken Sie nach rechts; so fahren Sie kurvenreich durch eine Hügellandschaft Richtung KP 4 auf der Straße Baanhaag und anschließend Rue de Lattenheuer. An deren Ende biegen Sie links ab auf die N 608 nach Plombières, auch wieder Richtung KP 4.
TOUR 11 Dieser Ort wurde geprägt durch jahrhundertelang betriebenen Bergbau nach Blei und Zink sowie durch die Verhüttung der gewonnenen Erze. Die letzte Zeche wurde 1975 geschlossen. Die weiten, dunklen Schlackenberge, manche alte Bahntrasse und Werksruinen zeugen davon. Auch viele Wohnhäuser sind vor ca. 100 Jahren in typischer Art gebaut worden.
Ältestes Haus „Op de Gheul“ in Plombières
In Plombières, kurz vor der Liebfrauenkirche mit ihrer charakteristischen Bauform, werden Sie nach rechts Richtung KP 4 und über den Place de l’Eglise geleitet. Durchs schöne Geultal radeln Sie nun, dabei kommen Sie vorbei an einem alten Steinbruch, einer alten, rostenden Eisenbahnbrücke über die Göhl und hier kräftig tretend hinauf zur ehemalige Bahnlinie, die damals dem Erztransport diente. Die Hauptstraße durch Moresnet queren Sie und treffen nun auf den KP 4, unterhalb des großen Eisenbahnviadukts. Er überwindet das Göhltal in einer Höhe von bis zu etwa 60 m, mit einer Länge von etwa 1.120 m und wurde 1916 in der Besatzungszeit durch kaiserliche deutsche Truppen erbaut. Zwischen 2002 und 2004 wurde die Brücke mit großem Aufwand renoviert. Ihre Route verläuft nun zum nahe liegenden KP 7, dort wenden Sie sich nach links in Richtung KP 8 in Kelmis. Neben der Göhl genießen Sie auf Ihrer Fahrt eine buschreiche Trasse zwischen wunderschönem Wiesengelände. Beim ersten Haus auf diesem Weg zweigt nach links und bergauf die Straße Heide ab.
Auf dieser Straße fahren Sie nach Kelmis bis zu einer Straßengabelung mit einem (kleinen) Kreisverkehr. Dort lenken Sie nach halb links in die Parkstraße, später geradeaus in die Patronagestraße, in deren Verlauf an der Straßengabelung rechts in den Kahnweg. Bald erreichen Sie auf dem Sandweg die nach rechts abzweigende Hattichstraße, die Sie hinabfahren und auf der N 3 nach links abbiegen, also Richtung Aachen auf der Rue de Liège (schon bekannt von der Hinfahrt). Wieder in Deutschland geht es auf der Lütticher Straße, B 264, Richtung Aachen. Der Radweg liegt links; Sie kommen auf ihm zu einem Parkplatz an dem von links einmündenden Unteren Backertsweg. In diesen Waldweg fahren Sie hinein, schon dem zweiten Weg nach rechts folgen Sie, bergauf geht es nun. An einer Spitzkehre müssen Sie nach links und sind jetzt auf dem Oberen Backertsweg. Hier ist es anfangs noch eben, aber ab dem nächsten von links heraufkommenden Waldweg (Unterer Backertsweg) verläuft Ihr Abschnitt kurvenreich aufwärts. Auf dem jetzt asphaltierten Weg fahren Sie nach rechts zum Karlshöher Hochweg, dem Sie nach links folgen. Alsbald stoßen Sie auf den Moresneter Weg (Pilgerweg), rollen rechts hinunter, unten an der Schutzhütte nach links und sehen durch die Bäume schon den Parkplatz Adamshäuschen. Genüssliche Fahrt!
TOUR 11
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TOUR 12 Vergangene Macht, erhaltene Pracht Rundfahrt zu Wasserschlössern in Limburg Die heutige Tour führt an sechs Schlössern vorbei, von denen leider nur eines zu besichtigen ist. Dafür ist es aber auch das bedeutendste und eindrucksvollste Schloss, nicht nur auf dieser Rundstrecke; es gilt als das größte Wasserschloss zwischen Rhein und Maas: Schloss Hoensbroek. Außerdem kommen Sie an einer Wasser- und Windmühle vorbei, die heute nicht mehr in Betrieb sind. Verschiedene alte Einzelhöfe werden Sie wahrscheinlich selbst entdecken.
Eine etwa 45 km lange, nicht nur flache Tour durch/über folgende größere Orte: Laurensberg © Avantis © Kerkrade © Heerlen © Hoensbroek © Voerendaal © Colmont © Bosschenhuizen © Simpelveld © Bocholtz © Laurensberg Die Rundfahrt beginnt am Parkplatz1 der Laurentiusstraße im Ortsteil Aachen-Laurensberg. In der Nähe befindet sich auch die sehenswerte, bereits im neunten Jahrhundert erbaute Kirche. Sie diente als Pfarrkirche für alle Höfe der weiteren Umgebung. Auf ihrem Umgang haben Sie einen weiten Blick auf die Stadt. Verlassen Sie den Parkplatz Richtung Westen und fahren die Laurensberger Straße rechts hinunter und unterfahren die Autobahn. Dahinter kommen Sie an den rechts und links liegenden Niersteiner Höfen vorbei. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus dem 16. Jahrhundert, davor gab es eine erstmals 1357 erwähnte Wehranlage, auf der vermutlich die Siedlung Vetschau gründete, die Sie nun durchfahren. Am Ortsende folgen Sie der Querstraße, Vetschauer Weg, nach links bis zu einer Linkskurve, wo nach rechts der Silberpatweg in die Felder abzweigt. Diesen Weg durchfahren Sie, schöne Ausblicke gibt es in alle Richtungen; er endet am Bocholtzer Weg, wo die Grenze zu den Niederlanden verläuft. Ein „Grenskrius“ und der Grenzstein 212 sollen hier an die wechselvolle Geschichte erinnern, genauere Daten gibt es auf einer Infotafel.
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GPS-Info: 205 m ü. NN; 50° 48’ 05,0“
N; 06° 02’ 57,2“
O.
Windkraftpark am Ochsenstock
Sie radeln auf dem Herrenpfahlweg in das Avantisgelände hinein nach rechts, bei der ersten Weggabelung nach links durch Wiesen mit einem Teich zur kreisförmigen Avantisallee und auf deren Radweg nach rechts. Hier kann man gemütlich weiterkommen, an einem Kreisverkehr leitet der Radweg Sie neben der Autostraße auf zwei Windkrafträder zu, wo Sie auf dem Gulperweg nach rechts in Richtung Kerkrade, in den Ortsteil Locht (NL), auf die gleichnamige Straße gelangen. Sie biegen links ab, fahren auf dieser Straße mit guten Radwegen etwa 3 km, kommen dabei am KP Nr. 1, über eine Eisenbahnbrücke und am Sportstadion vorüber; jetzt, auf der Heerlerbaan, in der Nähe eines hohen, modernen Kirchturms an einem Kreisverkehr müssen Sie nach links. Hier nutzen Sie die Routenführung des „Fietsroutenetwerks Zuid-Limburg“ zum KP 51 nach links auf die Doctor Clemens Meuleanstraat. Es geht ein wenig bergauf bis zum Zandweg vor dem Gebäudekomplex Parc Imstenrade, wo Sie nach SnowWorld auf einer Zechenhalde links bald zum KP 51 kommen. Hier oben lohnt es, sich umzuschauen! Nicht weit ist es zur SnowWorld auf einer ehemaligen Zechenhalde. Hier fahren Sie nach rechts in den Kleekampsweg, das ist in Richtung KP 53. Durch ein waldiges Gelände geht es abwärts und unten nach links unter der N 281 her zur Straße Benzenrade, dort nach rechts, danach durch den Weiler Benzenrade zur Querstraße, der John F. Kennedylaan und jenseits davon auf dem Kloosterkensweg durch eine Parkanlage. Hier werden Sie alsbald
TOUR 12 nach links auf die J. F. Kennedylaan und dort nach rechts zu einer Brücke über eine Schnellstraße zu einem Kreisverkehr geleitet. Den verlassen Sie in die dritten Abfahrt, Valkenburgerweg. Es sind hier wenige Meter zurückzulegen, bis nach rechts die Douvenrader Allee abzweigt. Es ist ein schönes Fahren unter den Bäumen; nachfolgend geht es durch Wiesen und Felder auf einen einzelnen Baum2 an einer Weggabelung zu, wo Sie nach links in den Koekoeksweg müssen; rechts ab liegt die Wassermühle Eikendermolen. Hinter einem Waldstreifen an einem Bachlauf sind Sie an der Anlage Kastell Terworm angekommen, die bis ins 14. Jahrhundert zurückgeht, deren jetzige Bauten aber meist aus dem 17./18. Jahrhundert stammen. Das Schloss umfahren Sie links. Noch vor der Brücke über die Autobahn A 76 sind Sie am KP 53 angekommen. Anfänglich orientieren Sie sich in Richtung KP 76. Sie rollen nach einem scharfen Rechtsknick neben dem Eisenbahndamm bis zur Unterführung und hindurch. Nach ca. 800 m mit leichtem Gefälle liegt am Geleenbeek inmitten eines sumpfigen AuenGärten von Schloss Terworm waldes das etwas winkelige Haus Prickenis, dessen Wappen am Giebel das Jahr 1381 aufweist. Sie bleiben noch auf diesem Fahrweg, auch Teil der „Carboonlandroute“ des ANWB, noch an Haus Struyver aus dem Jahr 1742 vorbei und bis zur nächsten Hauptverkehrsstraße, Beersdalweg, in Ten Esschen. Überqueren Sie diese Straße, dabei verlassen Sie die Richtung KP 76. Auf dem Esschenweg bleiben Sie parallel zur Schnellstraße N 281, radeln dann noch über die Autobahn A 76. Etwa 600 m weiter führt der nach rechts verlaufende Terlindenweg wieder über die Auto- und Eisenbahn zur nach links abzweigenden Klinkerstraat. Ihr Reiseziel, Kastell Hoenbroek, kommt nach etwa 300 m in Ihr Blickfeld. 2
Ausgewiesen als Naturmonument „De plataan van Terworm“.
Schloss Hoensbroek sollten Sie besichtigen! Nehmen Sie sich Zeit dafür. Hier im Sumpfgebiet hatte bereits im frühen 14. Jahrhundert die nichtadlige, aber einflussreiche Familie Hoen ein festes Haus errichtet, aus dem sich, besonders nach Abtrennung des Schloss Hoensbroek
Gebietes von Heerlen 1388 und Zuweisung an die nun adlige Familie allmählich in vier weiteren Bauphasen bis ins 18. Jahrhundert hinein der jetzige, beeindruckende Komplex entwickelte. Fast 600 Jahre war die Anlage Stammsitz der Familie von Hoensbroek. Die 67 Räume im Herrenhaus sind nummeriert; an den Eingängen stehen kurze Infos. Auch ausführlichere Heftchen sind erhältlich. Die unterschiedlichsten Zimmer weisen allerhand Interessantes auf, auch Staunenswertes. Anschließend können Sie sich für die Rückfahrt im Restaurant-Café stärken. Für die Heimfahrt fahren Sie auf der Klinkerstraat bis zum Ende am Laerfoetpad, hier biegen Sie nach links ab zum KP 25, der sich hinter der Autobahn A 76 befindet. Richten Sie sich bei der weiteren Fahrt nun in Richtung KP 55 aus, dabei kommen Sie durch den schmucken Ort Weustenrade. Ab Ortsende geht es praktisch immer geradeaus bis an eine Querstraße, Reetersbeekerweg. Mit einem Abstecher nach links durch die Allee erreichen Sie schnell Schloss Rivieren. Die prächtige Anlage imponiert durch das getrennt stehende Wohnpalais im Renaissancestil mit angebautem, wohl älteren Bergfried. Die Vorburg scheint deutlich älter. Schloss Rivieren
TOUR 12 Wieder zurück von Schloss Rivieren setzen Sie Ihre Tour auf dem Reetersbeekerweg in Richtung Reetersbeek und KP 55 noch etwa 250 m fort. Gegenüber dem ersten Haus auf der rechten Straßenseite wird die beschilderte Strecke nach links auf einem asphaltierten „fietspad“3 durch Felder fortgeführt zum KP 55. Hier sehen Sie links Schloss Puth liegen, eine wehrhafte, schon 1386 erwähnte Wasserburg.
Wehrschloss Puth Schießscharte vergrößert
Auf ähnlichem Wege kommen Sie nun Richtung KP 54 voran und sind nach Unterfahren einer Bahnlinie in Voerendaal. Sofort nach links radeln Sie, stetig geführt, parallel zur Eisenbahn zum Bahnhof. Von hier aus müssen Sie zur Hoolstraat und diese ein kurzes Stück nach links benutzen, bevor Sie vor der Bahnunterführung nach rechts in den Rijwelpadweg nach Terworm gelangen. KP 54 haben Sie jetzt sehr schnell erreicht; nach rechts durch waldreiches Parkgelände werden Sie in Richtung KP 57 durch Voerendaal geleitet. Bevor Ihre Route von der Cortenbachstraße weg nach rechts zu den Tennisplätzen führt, können Sie hier einen Abstecher geradeaus zum Schloss Cortenbach machen. Ursprünglich stand hier eine Burg aus dem 15. Jahrhundert; die jetzige Anlage zeigt u. a. ein Herrenhaus im Renaissancestil (17. Jahrhundert), das im 18. Jahrhundert umgebaut wurde. Vor etlichen Jahren war Voerendaal: Schloss Cortenbach es als Hotel und Restaurant eingerichtet daher die zahlreichen Parkplätze nun aber ist es in rein privater Nutzung. Zurück vom Schloss radeln Sie auf der Route durch Wohngebiete, letztlich auf dem Winthagerweg unter der Autobahnunterführung aus Voerendaal heraus. Gleich rechts liegt der alte Hof Oversvoerendaal. Folgen Sie dem Midweg nach Winthagen, in diesem Ort geht 3
Gegenverkehr wird durch freundliche Worte bzw. Gesten wunderbar bewältigt.
es rechts in Richtung KP 57 mal wieder bergauf weiter. An einer Obstplantage können Sie vor allem bei einer Bank die wunderbare Fernsicht genießen. Am KP 57 haben Sie die Höhe geschafft. Ihr neues Ziel ist jetzt KP 88, dabei fahren Sie durch Colmont und biegen nach dem links liegenden Campingplatz rechts ab in den Korenweg; es geht ziemlich bergab, vor einem schlechten Straßenbelag wird allerdings gewarnt. Im Tal fahren Sie geradeaus über den Vrakelbergerweg bergauf zwischen Feldern zum KP 88.
Schwarze Mühle
Hier biegen Sie nach links ab in Richtung KP 89 und gelangen nach etwa 600 m in den Ortsteil Mingersberg; das Eckhaus ist der alte Hof Bernardushoeve an der Kreuzung mit fünf Straßeneinmündungen. Wenn Sie geradeaus in die Straße Vrouwenheide einen etwa 400 m weiten Abstecher machen, können Sie noch einen Blick auf die schwarze Windmühle werfen (Infos dort über Bauart und Baujahr 1857).
Zurückgekehrt es geht links ab in den schmucken Ort Trintelen mit seinem schönen Dorfplatz, wo Sie links abbiegen auf die Hamerstraat. Sie rollen gemütlich abwärts durch den Weiler4 Bosschenhuizen auf der gleichnamigen Straße nach Simpelveld hinein auf die Stampstraat, wo es schon nach etwa 200 m zwei Möglichkeiten zur Weiter- bzw. Heimfahrt gibt.
Dorfplatz in Trintelen
Alternative a): • Den Knotenpunkten folgen nach Bocholtz. Alternative b): • Mit Ortsdurchfahrt Simpelveld nach Bocholtz. 4
Im Zentrum gegenüber der Kapelle befindet sich ein schönes Gehöft (Maueranker von 1774).
TOUR 12 Alternative a): Etwa 200 m nach dem Ortsschild Simpelveld verlässt die Routenführung zum KP 89 die Stampstraat nach rechts in den Hennebergweg. In einem ehemaligen großen Bauernhof befinden sich heute Ferienwohnungen De Witte Keizerin. Es geht danach wieder aufwärts, nach einer Linkskurve auf dem Raffelsbergerweg hinab, wo Sie an der Oude Molen van Hoube von 1774 nach links abbiegen in die Oude Molenstraat. An deren Ende kommen Sie über die Bulkemstraat hinweg bergauf in den Sint Nicolaasbergweg zur Stationstraat an der Bahnlinie. Nun fahren Sie nach rechts, kurz darauf nach links zum beschrankten Bahnübergang, hinterher noch einmal links und nach wenigen Metern durch die Rechtskurve auf dem Akerveldweg neben Feldern wieder aufwärts. Bald sind Sie an der N 281, Nijswillerweg, angelangt und erreichen nach rechts auf dem Radweg den KP 89 in Baneheide. Mithilfe der Ampelanlage überqueren Sie sicher die Straße und setzen Ihre Fahrt in Richtung KP 97 durch Bocholtzerheide auf dem Heiweg Richtung Bocholtz fort. Nach rechts in die Wijngracht werden Sie an Schulgebäuden entlang zum KP 97 geleitet. Den Bahndamm unterfahren Sie ampelgesteuert, biegen dann im Ort selbst nach rechts ab in die Doctor Nolensstraat. Diese führt Sie geradeaus hinüber in die Minister Ruijsstraat, die am Ortsende in den Akerweg übergeht (Weg nach Aachen). In diese Richtung fahren Sie zunächst durch einen Hohlweg, dabei zwischen den Grenzpfählen hindurch, später nach rechts über eine Eisenbahnbrücke und danach links einschwenkend an der Autobahn entlang, bis Sie auf die Laurensberger Straße stoßen. Dieser folgen Sie rechts aufwärts und sind schon nach etwa 700 m wieder am Parkplatz in Aachen-Laurensberg. Alternative b): Hier bleiben Sie auf der Stampstraat und fahren später auf dem Dr. Poelsplein in einen Kreisverkehr, nutzen nun die erste Ausfahrt, Dorpstraat, Richtung Bocholtz. Sie kommen mit leichter Steigung an der Kirche vorbei und dann geradeaus unter dem Bahndamm hindurch erneut zu einem Kreisverkehr, den Sie an der dritten Ausfahrt in den Vroenkuilerweg verlassen. Links können Sie auf einem Bahnbetriebsgelände z. B. eine Dampfloko-
motive sehen, die eventuell auch bei einer „Nostalgiefahrt“ unterwegs einen solchen Zug zieht. Nach einem Bahnübergang gelangen Sie nach rechts in den Bocholtzerweg; die Eisenbahn bleibt rechts neben Ihnen, später im Verlauf des Simpelvelderweges auf einem baumbewachsenen Bahndamm. Bald fahren Sie auf einem Radweg, unterfahren die Autobahn (N 281) und sind an der dritten Straße links bei einem ansehnlichen Kreuz; hier gelangen Sie mit einem Abstecher zum Schloss Bongerd.
Schloss Bongerd
Die Anlage war wohl ursprünglich (17. Jahrhundert) doppelt so groß und ganz umgeben von breiten Teichen, aber auch in verkleinertem Umfang sieht das Haus sehr schmuck aus durch den Wechsel zwischen Backstein- und Kalksteinlagen.
Zurückgekehrt zur Hauptstraße, fahren Sie auf der Schoolstraat in den netten Ort Bocholtz ganz hinein und hinter der Kirche links in die Doctor Nolensstraat. Diese führt Sie geradeaus hinüber in die Minister Ruijsstraat, die am Ortsende in den Akerweg übergeht (Weg nach Aachen). In dieser Richtung fahren Sie zunächst durch einen Hohlweg, dabei zwischen den Grenzpfählen hindurch, später nach 50 Jahre Anlass zum Feiern rechts über eine Eisenbahnbrücke und danach links einschwenkend an der Autobahn entlang, bis Sie auf die Laurensberger Straße stoßen. Dieser folgen Sie rechts aufwärts und sind schon nach etwa 700 m wieder am Parkplatz in Aachen-Laurensberg. Gute Fahrt!
TOUR 12
129
TOUR 13 Ein herrliches Fleckchen Erde Nach Slenaken im Tal der Gulp Diese Rundfahrt führt zunächst schnell über ruhige Landstraßen, dann über breite Waldstraßen und feste Wirtschaftswege in das schmale und malerische Tal des Flüsschens Gulp, das bei Gulpen in die Geul mündet. Es ist eine Tour für Fotografen und Hobbymaler; allerdings wird die Zeit für alles kaum reichen, vielleicht aber zum Erinnern des Erlebten.
Die Strecke führt über die Landstriche: Westfriedhof © Dreiländerpunkt © Gemmenich © Terstraten © Terbruggen © Sippenaeken © Beusdael © Sinnich © Teuven © Nurop © Slenaken © Beutenaken © Pesaken © Gulpen © Partij © Lemiers © Vijlen © Vaals © Westfriedhof Streckenlänge: ca. 45 km Diese Rundfahrt beginnt und endet wieder am Parkplatz1 des Westfriedhofs in Aachen, Vaalser Straße. Fahren Sie dann in Richtung Vaals (NL) und biegen an der zweiten Einmündung links in die Steppenbergallee ab. Radeln Sie auf die Höhe um die Siedlung herum, wo Sie nach rechts einen Spielplatz bemerken. Gegenüber führt ein schmaler Fußgängerdurchgang zum Dreiländerweg. Hier bieten sich Ihnen herrliche Ausblicke, die Sie beim Befahren des auf der Höhe liegenden Dreiländerweges selbst bei seiner sanfter Steigung nach allen Richtungen noch genießen können. An der nächsten Wegkreuzung steht rechts Haus Türmchen. Es ruht auf den Grundmauern eines ehemaligen Wachtturms des Aachener Grenzgrabens. Die Aachener nannten diese ziemlich massiven und wehrhaften Türme eigenartigerweise fast immer in der verkleinernden Form.
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GPS-Info: 212 m ü. NN; 50° 46’ 11,6“
Türmchen am Dreiländerweg
N; 06° 02’ 56,7“
O.
Folgen Sie durch Wiesen dem sanft ansteigenden Weg, danach kurvenreicher steil hinauf auf einen herrlichen Laubwald zu; hier sollten Sie noch einmal (auf der Bank) in die wunderschöne Landschaft zurückblicken, bevor Sie auf der schattigen Waldstraße die letzten Höhenmeter zum Dreiländerpunkt schaffen. Hier treffen drei Staaten zusammen: das Königreich Belgien, das Königreich der Niederlande und die Bundesrepublik Deutschland. Von 1817 bis 1920 waren es sogar vier Staatengebilde, weil das Gebiet von Neutral-Moresnet noch hinzukam, das heute zu Belgien gehört. Route des Trois Bornes heißt die breite Teerstraße, die Sie in ihren scharfen Serpentinen abwärts fahren in Richtung Knotenpunkt2 91 bis in den Ort Gemmenich. An der großen Kreuzung geht es nach rechts, dann um die Kirche herum in der Rue des Écoles weiter, die am KP 91 in einer Rechtskurve in die Rue de Grünebempt führt. Nun radeln Sie auf dieser Landstraße in Richtung zum KP 1 (auch KP 92 ist angezeigt). Ohne abzubiegen, überqueren Sie kurz vor KP 1 nach einer abschüssigeren S-Kurve noch die Göhl (niederländisch Geul). Am KP 1 fahren Sie in Richtung KP 92 und sehen dabei auf dem Hügel die Kirche von Sippenaeken. Unter ihren schattigen Bäumen gönnen Sie sich bei einer kurzen Pause einen Blick in das herrliche Tal der Göhl. Dort unten am Campingplatz liegt die Grenze zu den Niederlanden. Von der Kirche fahren Sie allmählich durch den Ort aufwärts zum nicht mehr fernen KP 92. Ihre Weiterfahrt auf der Rue de Beusdael ist auf den fernen KP 84 ausgerichtet durch schöKirche St. Lambert ne Berg- und Talstrecken. in Sippenaeken 2
Künftig KP.
TOUR 13 Im Tal voraus sehen Schloss Beusdael Sie das herrliche Schloss Beusdael liegen, dessen breiter Wassergraben und die als Vorburg anzusehenden Wirtschaftshöfe ihre frühere Wehrhaftigkeit noch immer andeuten. Der mächtigste Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, das Wohnhaus aus dem 16. Jahrhundert. Die barocke Umformung gibt der ganzen Anlage zugleich einen charmant-zierlichen Charakter. Leider kann man nicht hinein; nicht einmal in den Innenhof. Heftig bergauf geht es nun zuerst durch eine scharfe Rechts-, später Linkskurve und danach auf einen Wald zu. Lohnenswerte Rückschauen auf das prächtige Kastell sollte man auf diesem Weg machen. Im Wald haben Sie die Höhe geschafft, und zwar am KPV3 81. Neben dem Monument für den „Elektrischen Draht“ auf der Kasteelstraat fahren Sie etwa 500 m abwärts zum KPV 80, dort in der scharfen Kehre nach links zum 200 m entfernten KPV 79. Nun aber rollen Sie geradeaus in die Straße Obsinnich, das ist Richtung KPV 77 in etwa 1 km Entfernung. Auch hier ist es eine kurvenreiche Fahrt hinab zum Flüsschen Gulp, dessen Brücke nur für Wanderer und Radfahrer nutzbar ist. Danach kommen Sie an der links liegenden ehemaligen „Abtei Sinnich“ (in Privatbesitz) vorbei und am Ende zur nach rechts abknickenden Sinnichstraat. Biegen Sie rechts ab nach Teuven. Teuven ist eines der sechs Voerdörfer in der „Voerregion ein unentdecktes Paradies“. In diesem Gebiet findet man beschauliche Dörfer, einzelne Schlösser, große Bauernhöfe, in weitläufigen Tälern Wiesen und Wälder oder anderes Schöne in der Natur. Mit diesem Vorhaben will man ähnlich wie im benachbarten Niederländischen etwas für Erholungssuchende oder Urlauber tun. In den sechs Gemeinden leben etwa 4.000 Menschen auf 50 Quadratkilometern östlich der Maas. Die neugotische Kirche St. Peter aus dem Jahre 1870 ist in Teuven nicht zu übersehen. 3
Knotenpunkt des Wandernetzwerkes Voorstreek über 124 km mit etwa 90 nummerierten Positionen (Holzpfähle mit rechteckigen weißen Tafeln und roter Beschriftung).
Oben in Teuven schwenken Sie mit der Dorpstraat zuerst links, dann auch rechts um die Kirche herum; stets geradeaus und noch Richtung KP 84 fahrend, sind Sie bald in Nurop. Hierher kommen auch niederländische Wanderrouten. Sie aber halten sich hier am KPV 88 noch in Richtung KP 84, hilfsweise auch KPV 89 sowie an den Wegweiser Slenaken nach rechts, radeln kurz darauf halb links in die Nuropstraat und in den Niederlanden auf dem Grensweg in den Ort Slenaken. Der Grensweg endet an der Dorpstraat, die hier eine Kurve bildet. In Slenaken sollten Sie sich Zeit nehmen, in einer Ortschaft mit echter Ferienatmosphäre, auch zum Entspannen. Die Gastronomie ist auf alle Wünsche eingestellt. Schenken Sie den hübschen und mit Blumen geschmückten Häusern Ihre wohlwollende Beachtung. Der Verkehrsverein und die Gemeinde bieten dem Touristen etliche Wege für interessante Ausflüge. Es lohnt sich, solche Strecken auch zu wandern. In Richtung Gulpen verlassen Sie Slenaken auf der Dorpstraat in der Kurve nach links. An hübschen Einfamilienhäusern und verschiedenen Restaurants/Hotels kommen Sie vorbei; schon außerhalb liegt links unübersehbar der alte Hof Helenahoeve. Danach müssen Sie halb rechts in der Straße Beutenaken weiterfahren. Es ist eine ruhige Fahrstraße parallel zur Gulp, saftige Wiesen gibt es hier im engen und abwechslungsreichen Gulptal. Bald rollen Sie durch Beutenaken; auf dem Slenakerweg setzen Sie Ihre Tour etwa 1,5 km in Richtung Gulpen fort. Dann taucht rechts ein Gebäudekomplex auf, bei dem ein blaues Hinweiszeichen für den Doorgaandverkeer geradeaus zeigt. Sie biegen hier rechts ab in die Straße Pesaken; schon sind Sie wieder auf der Routenstrecke von KP 83 in Richtung KP 85 nach Gulpen. Abwärts fahrend, überqueren Sie bald das Flüsschen Gulp und werden sicher am Ort Pesaken vorbeigeführt. Durch Wiesen und Äcker kommen Sie an einzelnen Häusern, einem Bauerngehöft und einem rechts liegenden, baumbestandenen, hohen ehemaligen Bahndamm4 vorbei. Links von Ihnen befindet sich ein Parkgelände. Durch die dichte Vegetation können Sie von hier aus Schloss Neubourg nicht bemerken. Es geht zurück auf das Jahr 1350, wurde im 18. Jahrhundert als Renaissanceschloss bedeutend vergrößert und dient heute u. a. als vornehmes Hotel-Restaurant. 4
1923 ehemalige Stoomtramlijn Vaals-Wijlre-Gulpen und ab 1925 bis Maastricht, aufgegeben 1939.
TOUR 13 Neben einem zum Schwimmbad gehörenden großen Parkplatz biegen Sie nach links in den Landsraderweg zum nahe gelegenen KP 85 ab. Nach links abwärts erkennen Sie den Molenweg, den Sie als Einbahnstraße von hier nicht befahren dürfen. Die Gulper Mühle, jetzt ein Restaurant, liegt in schöner Umgebung. Ihr großes Rad wird durch anströmendes Gulpwasser eines offenen Kanals gedreht.
Pannekoeken Molen in Gulpen
Ihr nächster Ziel-KP ist nun Nr. 86, das ist schon außerhalb von Gulpen in der Nähe der Göhl. Am Ende des Landsraderweges verlassen Sie hier kurzfristig diese Leitlinie, indem Sie geradeaus in den Tramweg fahren und weiter in die Schoolstraat auf einen größeren Platz. Am linken Rand des Platzes fließt der Gulpbach, unter dem Rijksweg hindurch Blumen und Wasserspiele und kommt gegenüber beim Markt als Wasserfall an der Marktstraat wieder ans Tageslicht. Sie sind nun im Ortszentrum. Stellen Sie die Räder hier sicher ab und machen einen kleinen Rundgang durch das schmucke Kleinstädtchen, das so herrlich liegt an zwei Flüsschen, die im Ortsbild offen liegen. Am Ende der Schoolstraat wenden Sie sich nach rechts in die Deken Schneidersstraat, eine Straße bei sachtem Gefälle mit Wasserspielen und herrlichen Blumenrabatten, dann oben, an der Querstraße, sind aus dem Hang herausschießende Fontänen zu sehen. Blumen und Wasserspiele
Links wählen Sie nun, auch so am Stoppschild zum Burgermeester Teheuxweg am Busbahnhof von Gulpen. An der Weggabelung treffen Sie wieder auf Ihre bekannte Route Richtung KP 86. Es ist der Oude Akerweg, mit ihm geht es zwischen Häusern bergauf, in einem weitläufigen Rechtsbogen um den hohen Gulper Berg herum. Am Ende der Bebauung geht es in einem Waldstück auf einem Hohlweg ziemlich bergab ins Göhltal. In der flachen Ebene erreichen Sie bequem die Brücke über die Göhl (Geul), links neben der Oude Heirbaan genannten Straße mündet der Senserbach und schon sind Sie am KP 87 in Partij. Für Ihre Heimfahrt bieten sich hier zwei Möglichkeiten an: a) Ab Nijswiller über die N 278 mit starkem Verkehr bis Lemiers oder b) über das auf der Höhe liegende Vijlen und Nebenstrecken nach Vaals. Für die Variante a) biegen Sie nach links ab in den Partijerweg, in der anschließenden Linkskurve nach rechts in die Rodestraat und verlassen auf ihr den Weiler. Spitzwinkelig treffen Sie auf die N 278, die Sie mit guten Querungshilfen bewältigen können. Zusatzschilder erlauben Radfahrern die Weiterfahrt auf dem Oude Baan genannten Weg durch das ruhige Wahlwiller. Danach wandelt sich der Weg durch Wiesengelände in eine schöne Allee mit prächtigen Bäumen. Am Ortseingang von Nijswiller mündet Ihr Weg spitzwinkelig in die N 278; den gut ausgebauten Radweg auf der anderen Straßenseite erreichen Sie mit gehöriger Vorsicht. Bis zur Kirche in Lemiers sind es nun etwa 3,5 km. Die meist vorherrschenden westlichen Winden sind bei einem Höhenunterschied von etwa 35 m bis zum Zielort sehr angenehm. Mithilfe einer Ampel fahren Sie nach links in die Straße Oud Lemiers und folgen der Routennummer zum KP 94, der am Senserbachweg in Lemiers (Deutschland) liegt. Nach rechts in Richtung KP 95 richten Sie sich; vom Ortsende an ist der Senserbachweg herrlich neu asphaltiert worden, nachdem die großen, inzwischen altersschwachen Pappeln gefällt werden mussten. Der KP 95 liegt in einer Linkskurve am Beginn einer Steigung. Sie fahren nach rechts, Richtung KP 93 wird für Ihre Weiterfahrt angezeigt. Es ist die Grensstraat; die Grenze ist hier auf der Mitte der Fahrbahn deutlich dargestellt.
TOUR 13
Grenznägel in der Grensstraat
Sie gelangen auf die Vaalser Straße in Aachen-Vaalserquartier; es ist auch die Bundesstraße Nr. 1, die früher als Reichsstraße Nr. 1 bis nach Königsberg führte. Nach links, also in Richtung Aachen, ist es nicht mehr weit bis zum Westfriedhof. Für die Variante b) biegen Sie nach rechts ab in den Partijerweg, mit leichter Steigung radeln Sie in Richtung Mechelen. Außerhalb der Bebauung öffnet sich die herrliche Landschaft mit schönen Aussichten. Nutzen Sie die Straße weiter bis zu der von links spitzwinkelig, also in Ihren Rücken einmündenden Straße Capucijnenweg. Dort hinein fahren Sie zwischen Feldern bis zum zweiten Weg nach rechts am großen Gebäudekomplex des „Arnold Janssen Kloosters“. Hier biegen Sie nach rechts ab (Gulkoelerweg) in einen gut befestigten, ausgewiesenen Wanderweg in Richtung Hilleshagen, später Vijlen. Es geht anfangs leicht, in einem kleinen Waldstück stärker aufwärts bis zu einer Wegkreuzung mit gepflegten Blumenrabatten um ein Kreuz herum. Außerdem können Sie hier Fernsichten auf einer Bank genießen. Nach einer kurzen Weiterfahrt durch Wiesen und Äcker treffen Sie bald auf den Hilleshagerweg, wo Sie nach links in Richtung Vijlen weiterkommen. Landschaft mit Blumenbeet
In Vijlen fahren Sie an der großen Kreuzung nach links in den Mamelisserweg, aber nur bis zum Ende der rechten Bebauung; hier beginnt der Oude Trichterweg, dem Sie nun folgen mit herrlichen Ausblicken nach links ins Tal des Selzerbeeks (Senserbachs) bis zum Ortsausgang. Der Oude Trichterweg verläuft hier nach halb links talwärts. Sie aber fahren geradeaus in den Oude Akerweg an der rechts liegenden Ferienhausanlage entlang. An der folgenden Kreuzung biegen Sie nach rechts ab und sind bald in der Ansiedlung Harles, wo Sie der Radroutenführung nach links zum KP 93 folgen. Vom KP 93 lenken Sie zunächst wenige Meter nach halb rechts, an der unmittelbar folgenden Straßengabelung wieder nach links in den Oude Akerweg, das ist nun in Richtung Vaals und KP 95. Neben dieser Straße liegt links ein großer Sportplatz, und rechts stehen die Gebäude der ehemaligen Schuurmolen5 am Zieversbeek. Geradeaus auf der Straße Heuvel geht es einen kurzen Streckenabschnitt (noch einmal) steil bergan; oben haben Sie bei einem Spielplatz nicht nur Sitzgelegenheit, sondern auch Fernsicht über die N 278 hinweg auf die Hügel des Schneebergs. Rechts befindet sich eine Ferienhausanlage. Über die Holzbrücke setzen Sie Ihre Fahrt fort, geradeaus nun durch die Straßen Heuvel, Vaalserhaagweg, Bloemendalstraat bis zur Kreuzung an der Bosstraat. Sie lassen sich hier geradeaus zum Von-Clermont-Plein weiter in Richtung KP 95 führen, gelangen nach links in die Koperstraat6 auch auf die Maastrichterlaan (N 278) und nach rechts in Richtung Aachen-Vaalserquartier, wo Sie die letztgenannte Routenstrecke verlassen und geradeaus die Vaalser Straße bis zum Westfriedhof benutzen. Angenehme Runde!
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In ihr wurden früher Nadeln poliert. Beachten Sie auch die interessante Historie zum Haus Nr. 6 „Haus im Kirchfeld“, ferner die Info zum Eckhaus „Voormalig Kurhotel“.
TOUR 13
139
TOUR 14 Blühende Kostbarkeiten Zum Orchideengarten im Gerendaal Schon im Mai entfalten die Freilandorchideen ihre Pracht. Diese Tour führt Sie in einen landschaftlich schönen Teil des Mergellandes, an Zeugnissen aus alter Zeit vorbei und durch angesehene Ferienorte. Der künstlich angelegte Orchideengarten liegt in einem der blumenreichsten Täler des Wandergebietes Gerendaal und zeigt viele Arten aus verschiedenen Regionen; er ist geöffnet vom 1. Mai bis 30. Juni, zwischen 10 und 17 Uhr.
Angesteuerte Ortschaften: Westfriedhof © Lemiers © Vijlen © Mechelen © Partij © Wittem © Gulpen © Ingber © Scheulder © Oud-Valkenburg © Schin op Geul © Wijlre © Gulpen © Partij © Wahlwiller © Nijswiller © Lemiers © Vaalserquartier © Westfriedhof Streckenlänge: ca. 40 km Verlassen Sie den Parkplatz1 am Aachener Westfriedhof auf dem Radweg der Vaalser Straße in Richtung Vaals. Schon bald biegen Sie mit dem Radweg nach rechts in den Pariser Ring ab, nehmen mit dem leichten Gefälle Tempo auf, um die leichte Steigung zur Brückenüberführung Valkenburger Straße gekonnt zu meistern. Hier kreuzen Sie mit nötiger Vorsicht (Vorfahrt beachten!) die Fahrbahn nach halb links und radeln der Beschilderung RWTH-Melaten, Uniklinik, nach und stoßen weiter unten auf eine Querstraße, die Pauwellstraße. Gegenüber erkennen Sie für Ihre Weiterfahrt einen Weg zwischen Gebüsch (mit gemeinsamer Fuß-Radweg-Beschilderung2) und dem rechts stehenden Helmholtz-Institut. Es geht zunächst abwärts und in Kurven neben dem großen Klinikgebäude weiter bis zum Schneebergweg; hier liegt auch Gut Melaten. Gut Melaten liegt an der ehemaligen Königstraße, „via regia“ (Aachen-Maastricht), seinerzeit außerhalb der Stadt gelegen. Es diente einst der Unterbringung und Pflege von Leprakranken durch Mönche und Nonnen, einer in Mitteleuropa seit etwa dem neunten Jahrhundert verbreiteten Krankheit, die dann im 1 2
GPS-Standortdaten: 212 m ü. NN; 50° 46’ 11,6“ Zeichen 240, § 41 StVO.
N; 06° 02’ 56,7“
O
16. Jahrhundert wieder verschwand. Auch andere Menschen wurden hier einquartiert, wenn sie an auffälligen Erkrankungen litten. Die Betroffenen lebten von der Landwirtschaft, auch vom Betteln an dieser Straße und wohnten vielleicht in hölzernen Hütten. Eine dem Hl. Quirinus geweihte Kapelle aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an der Ostseite des Gutes wurde 1895 abgerissen, später leicht verändert auf dem hiesigen Ostfriedhof wieder aufgebaut. Verstorbene wurden hinter der Kapelle auf einem Friedhof beerdigt, vereinzelt auch Hingerichtete als „Sonderbestattung“ beigesetzt. Heute gehört Gut Melaten3 zur Rheinisch-Westfälisch-Technischen Hochschule Aachen.
Vier Radverkehrsnetzschilder NRW
Sie fahren auf dem Schneebergweg nach links und treffen bald auf ein Stoppschild4 an der Schurzelter Straße. Pfeilwegweiser des landesweiten Radverkehrsnetzes NRW mit den Zielen Maastricht und Lemiers leiten Sie hier geradeaus auf dem ansteigenden Schneebergweg weiter; rechts befindet sich hinter einer Hecke ein Golfplatz. Oben steht an einer Wegkreuzung in Ihrer Fahrtrichtung ein Schild mit der Aufschrift „Kapelle“. Sie fahren nun zügig abwärts durch ein kurzes Waldgelände. An seinem Ende sollten Sie anhalten!
Auf einer Ruhebank können Sie einen Panoramablick genießen, der nach rechts leider durch eine hohe Betonmauer geblockt wird. Diese Mauer gehört(e) genauso wie einige Betonhöcker am Waldrand zum ehemaligen „Westwall“. Am Horizont erkennen Sie (schon) Ihr ferneres Ziel, den Kirchturm von Vijlen. Kurz voraus führt der zweite Feldweg nach links zu einer Kapelle (in Privatbesitz, Besuchserlaubnis besteht). Mit dem Gefälle des Schneebergweges gelangen Sie schnell nach Lemiers. Unten im Ort treffen Sie auf den Senserbach, der hier auch die Grenze zu den Niederlanden ist. Hier am Beginn des 3 4
Am Torbogen hängt eine Infotafel. Zeichen 206, § 41 StVO.
TOUR 14 schmalen Pfades neben dem Bachlauf stoßen Sie auf den Knotenpunkt5 Nr. 94 des Fietsroutenetwerkes Zuid-Limburg. Die Beschriftung der Schilder ist grün auf weißem Grund. An solchen Knotenpunkten sind in der Regel auch Übersichtslandkarten dieses Systems aufgestellt. Vertrauen Sie sich jetzt der Routenplanung und -führung an, und zwar in Richtung KP 93. Neben dem Senserbach gelangen Sie über die Grenze nach Niederländisch-Lemiers und stehen bald vor einer kleinen, aber alten Kirche. Sie ist die älteste Saalkirche (10. Jahrhundert) der Niederlande und ganz aus heimischem Mergelstein errichtet und hat noch den ursprünglichen Bodenbelag. An der Außenwand sehen Sie einen durch ein Gitter geschützten alten Aachener Grenzstein, der ursprünglich nebenan im BachCatharina-Kapelle in Oud Lemiers bett stand. Beim Weiterradeln achten Sie einmal auf ältere Häuser; am Linksknick (Orsbacher Weg) lohnt sich ein Abstecher nach rechts durch eine schöne Lindenallee. An ihrem Ende liegt „Schloss Gen Hoes“, eine in der Vegetation kaum zu bemerkende Anlage, erstmals 1219 urkundlich erwähnt, in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Sie fahren auf dem Orsbacher Weg zurück und weiter zum Rijksweg (N 278). An der neuen Kirche geht es rechts ab bis zu einem Wartehäuschen für öffentliche Verkehrsmittel außerhalb des Ortes. Hier steht auf der linken Straßenseite ein helles, nach vorn schmaler werdendes Haus. Daneben beginnt ein von der N 278 weg5
Künftig KP genannt.
Kirche in Vijlen und Oude Trichterweg
führender Weg. Es ist der Oude Trichterweg, der alte Fahrweg nach Maastricht, als es die N 278 noch gar nicht gab. Dieser Weg leitet Sie nun zwischen landwirtschaftlich genutzten Flächen zum Ort Vijlen. Seine meilenweit im Umkreis sichtbare Kirche (1860-1865) ist die höchstgelegene der Niederlande. Die letzten steilen Wegabschnitte untermauern noch die Aussage, Vijlen sei das höchstgelegene Dorf in den Niederlanden. Am Ortsrand radeln Sie weiter mit fantastischen Ausblicken nach rechts in die Tallandschaft des Senserbaches/Selzerbeeks.
Haus mit Dekorationen in Vijlen (Oude Trichterweg)
Am Ende des Oude Trichterweges fahren Sie links ab in den Mamelisserweg. An der nahen Kreuzung biegt Ihre Tour rechts ab in den Hilleshagerweg in Richtung Mechelen. (Wenn Sie aber „kirchen-neugierig“ sein sollten, dann durchfahren Sie die Linkskurve nach der Kreuzung eine kurze Strecke; von dort sehen Sie die noch viel höher liegende Kirche!) Auf dem Hilleshagerweg geht es nach Mechelen fast nur bergab. Nun könn(t)en Sie etwa 3 km sausen; rechts und links der Straße gibt es noch einzelne schöne Fachwerkhäuser.
TOUR 14 Mechelen ist ein schmucker Ort, vom Mechelner Bach durchflossen; daher sind manche Häuser nur über Brückchen von der Dorfstraße her zu erreichen. Von hier aus kann man sehr gut markierte Wege zu beiden Seiten der Geul erwandern. Am Ortsausgang liegt die Commandeursmühle6 von 1298, allerdings später stark umgebaut. Der Weg zum Orchideengarten führt nicht durch Mechelen, aber ein kurzer Abstecher in den Ort lohnt sich. Der Hilleshagerweg endet in Mechelen an dem in einer Kurve verlaufenden Straßenzug der Pastoor Ruttenstraat. Hier müssen Sie die Vorfahrt beachten. Hier fällt Ihnen sicherlich halb links voraus die Kirche (1810) mit Resten eines Hofes aus dem Jahre 1215 auf. Sie biegen nach rechts in die Pastoor Ruttenstraat ab Richtung Dachpfannen Partij. An einer rechts liegenden unterwegs nach Mechelen Kapelle vor einer Straßengabelung fahren Sie auf dem Partijenweg immer geradeaus, später in den Ort Partij hinein und wieder hinaus. Schließlich erreichen Sie an einer großen Kreuzung die N 278. Mithilfe einer auch von Radlern zu bedienenden Ampelanlage kommen Sie sicher über diese Schnellstraße hinweg in die Wittemer Allee nach Wittem. Voraus bemerken Sie Schloss Wittem, einst Zentralsitz in der Reichsherrlichkeit Wittem (ursprüngliche Anlage aus dem 12. Jahrhundert), jetzt ein im späten 19. Jahrhundert restaurierter Bau aus dem 15. Jahrhundert, eingerichtet als Hotel. Schauen Sie sich dort mal um. Die großzügigen Anlagen rundum lassen noch immer etwas von der ursprünglichen Größe und Bedeutung erahnen. An der Wittemer Allee befindet sich hier ein großer Parkplatz. Fahren Sie nun auf dem Weg zwischen Parkplatz und Schloss zur N 278 zurück und dann nach rechts. Auf dem Radweg geht es erst über die Geul und danach in das Städtchen Gulpen, gelegen an der Mündung der Gulp in die Geul. Auf markierten Fahrbahnstreifen radeln Sie weiter. Ampelanlagen regeln den Verkehr und zwingen schon mal zum Halten an der Marktstraat sollten Sie nach rechts abbiegen und, wie „geboten“, vom Rad absteigen und die 6
www.tripwolf.com/de/guide/show/279748/Niederlande/Mechelen/Commandeursmolen
wenigen Meter bis zum Markt schieben. Das Flüsschen Gulp tritt hier in einem kleinen Wasserfall wieder zutage und fließt zum Teil im offenen Bachbett weiter, die Gastronomie bietet Außentische zum Erholen und Schauen. Ihre Weiterfahrt setzen Sie über den Markt hinweg nach links durch die Rosstraat fort. Dabei kommen Sie an der Kirche vorbei und geradeaus zum Ingbergrachtweg, wo Sie nach rechts abbiegen, um etwas weiter bergauf über die rechts abzweigende Ingberdorpstraat zum etwa 2 km entfernt und auf der Höhe gelegeMarkt in Gulpen mit Wasserfall der Gulp nen Ort Ingber zu kommen. In Ingber geht es immer geradeaus und über die Scheulder Dorpstraat verlassen Sie das kleine Dorf und kommen nach Scheulder. In Höhe des Hauses Nr. 31 befindet sich an einer Straßengabelung nach rechts in der Fahrbahn ein kleiner Kreisverkehr. Von hier aus führt Sie der Gerendalsweg nach rechts. Dabei verlassen Sie den Ort und es geht bergab das Gefälle kann man wegen seiner schlechteren Wegbeschaffenheit leider nicht zum schnellen Fahren nutzen! Unten beginnt Wald, Sie halten sich an den linken Weg, beschildert nach Gerendal, Ihrem heutigen Tourenziel Orchideengarten. Ein kleines Bauernanwesen, eine Bank und eine Hinweistafel markieren den Ort Orchideeëntuin. Nun können Sie mit viel
Im Orchideengarten
Muße die von überall her zusammengetragenen, seltenen Pflanzenschönheiten betrachten. Allgemeine Infotafeln und Namensschildchen an den Pflanzen geben Auskunft. Auf dem Gerendalsweg fahren Sie mit leichtem Gefälle durch eine wunderschöne Landschaft und kommen mit der Straße Gerendal zur N 595 in7 Oud Valkenburg.
TOUR 14
Blühende Pracht
Sie folgen der Straße auf landschaftlich schöner Strecke weiter, an Schin op Geul vorbei fahren Sie in die (Haupt-)Richtung Wijlre/Wittem und damit auch Richtung KP 58. Ihr nächstes Ziel ist hier KP 85 (später in Gulpen). Bald wird die Bebauung rechts der Straße offener und Ausblicke ins Geultal sind möglich. Bald zweigt nach rechts der routengeführte Keizer Willempad hinab. Dieser Pfad leitet Sie kurvenreich auf eine Holzbrücke über die Geul, danach durch eine Wiesenlandschaft in den Weiler Stokhem.
Auf dem Weg nach Valkenburg
Etwa in Ortsmitte fahren Sie nach links. Der Kasteel Wijlreweg verläuft an Tennisplätzen vorbei, bald nach einer Linkskurve zum wunderschönen Schloss Wijlre (privat). Es wurde im 17. Jahrhundert aus Ziegelsteinen mit Mergelbändern errichtet. Mit seinen schönen Gärten ist es auch von Wassergräben und Sumpfgelände umgeben. Am Schloss entlang werden Sie zur Landstraße, dem Gulpener Weg (N 594), geführt, wo Sie nach rechts auf einem Radweg und mit der Kiewegracht auf die Höhe gelangen. Achten Sie auf den hübschen alten Hoeve de Wijngaard links und nach vorne auf den Kirchturm in Gulpen. Nun geht es abwärts und auf der Dorpstraat zur Ortsmitte an die Marktstraat, neben der Gulp mit dem Wasserfall entlang zum Rijksweg, der N 278. Die N 278 kreuzen Sie hier und halten auf dem Platz die Richtung bis zum Prinses Ireneweg bei, biegen links 7
Zwei sehenswerte Burgen im Ort werden in der Tour „Charmanter Ort zwischen Geul und Cauberg“ beschrieben.
ab und fahren bis zum Burgermeester Teheuxweg. Hier treffen Sie wieder auf Routensysteme LF 6a und Richtung KP 86 den Oude Akerweg. Auf ihm fahren nun in einem weiten Rechtsbogen, zuerst aufwärts steigend, später aber abwärts um den Gulper Berg herum. Am KP 86 richten Sie Ihre Fahrt am Hoeve de Bek von 1825 vorbei, auf dem Gulperbergweg und Oude Heirbaan zum KP 87 in Partij. An der großen, in Kurven verlaufenden Kreuzung fahren Sie geradeaus in die Rodestraat und in dieser Richtung aus Partij hinaus. Spitzwinkelig treffen Sie auf die N 278, die Sie nach schräg rechts überfahren (Vorsicht!) müssen in die Oude Baan der Gemeinde Wahlwiller. Etwa parallel zur N 278 kommen Sie durch den Ort, danach auf der Oude Baan in einer schönen Baumallee nochmals spitzwinkelig zum Ortsanfang in Nijswiller. Auf dem rechts liegenden Radweg der N 278 (Rijksweg) radeln Sie nun in Richtung Vaals; links neben der N 278 und dem Selzerbeek liegt die Abdy Sint Benedictusberg.
Furt im Senserbach vor Mamelis
Am nächsten Kreisverkehr könn(t)en Sie nach links einen kurzen Abstecher in Richtung KP 96 und zu dem alten Fachwerkgehöft Mamelis vor der Furt durch den Senserbach bzw. der Brücke darüber machen. Hier steht noch ein alter Adlergrenzstein und der moderne mit der Nummer 201.
Wieder zurück zum Kreisverkehr setzen Sie Ihre Fahrt fort bis Lemiers. Bei der großen Kirche biegen Sie nach links ab in die Straße und in Richtung KP 94 (schon von der Hinfahrt bekannt). Hier sind Sie auf dem Senserbachweg in Lemiers, auf dem Sie nach rechts zum KP 95 gelangen. Dort wieder nach rechts, Richtung KP 93, radeln Sie auf der Grensstraat aufwärts. Auf ihr ist der genaue Verlauf der Grenze zwischen den beiden Ländern markiert. Knapp vor dem ehemaligen deutschen Grenzabfertigungsgebäude können Sie nach links auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg diese Anlage umfahren. Nun sind Sie in Vaalserquartier auf der B 1, der Vaalser Straße und fahren hier nach links. Zum Ausgangspunkt Ihrer Rundfahrt ist es jetzt nicht mehr weit. Viel Freude beim Fahren!
TOUR 14
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TOUR 15 Charmanter Ort zwischen Geul und Cauberg Ins schöne, alte Städtchen Valkenburg Bei dieser Fahrt erleben Sie landschaftlich schöne Partien im limburgischen „Heuvelland“, bleiben aber nicht nur auf allzu hügeligen Strecken. Sie sehen malerische Dörfer, kommen an einem romantischen Abschnitt der Geul vorbei und steuern auch historische Stätten an. Ziel ist das Ferienzentrum Valkenburg, ein Städtchen von ganz eigenem Flair. Historische Kleinstadt (Stadtrechte seit 1452) mit sehr gut erhaltenen, alten Häusern, interessanten Grotten (entstanden durch Bergbau), malerischen Winkeln und reicher Gastronomie. Die beschauliche Ruhe eines Landstädtchens wird besonders in der Hauptsaison überlagert durch das bunte Treiben eines Ferienortes mit Attraktionen für jedermann. Über allem liegt die Burg(ruine) und wacht wie eh und je über das ganze Gebiet. Die Moderne hat einen Baukomplex noch höher angesiedelt: Thermae 2000, ein Bade-, Kur- und Rekreationszentrum hoch über der Stadt in sehr ansprechender moderner Architektur. Valkenburg: Stadt zwischen Tradition und Attraktion! Berührte Gemarkungen: Westfriedhof © Orsbach © Bahneheide © Eys © Cartils © Wijlre © Schin op Geul © Valkenburg © Nijswiller © Lemiers © Westbahnhof Streckenlänge: ca. 50 km Starten und beenden Sie diese Rundfahrt in Aachen am Parkplatz1 des Westfriedhofs an der Vaalser Straße. Fahren Sie auf dem Radweg nach rechts und biegen nach ca. 100 m rechts in den Radweg des Pariser Ringes ein. Leichtes Gefälle nutzen Sie hier zum Beschleunigen, weil es bald zur Brücke Valkenburger Straße etwas ansteigt. Folgen Sie der Innerortsbeschilderung RWTH-Melaten, Uniklinik nach links. Schnell erreichen Sie die Pauwellstraße, die Sie hier überqueren und dann weiterfahren auf einem gemeinsamen Fuß-/Radweg2. Im Gebüsch geht es abwärts, kurvenreich, links taucht die Uniklinik auf und rechts schimmern hinter Buschwerk andere RWTH-Institute. Am Ende sind Sie auf dem Schneebergweg mit Gut Melaten3 an der anderen Straßenseite. 1
GPS-Info: 212 m ü. NN; 50° 46’ 11,6“ N; 06° 02’ 56,7“ O. Zeichen 240, § 41 StVO. 3 Schon erwähnt in: „Blühende Kostbarkeiten zum Orchideengarten im Gerendaal“ 2
Rabentalwiese
Auf dem Schneebergweg fahren Sie nach rechts, an der bald folgenden Wegkreuzung nach links bergauf und in der leichten Rechtskurve nach links in den Rabentalweg. Links beginnt am Rabentalweg die „Rabentalwiese“ sie ist als Landschaftsschutzgebiet vom Freundeskreis Botanischer Garten Aachen e.V. gepachtet. Unterbrechen Sie Ihre Fahrt und nutzen Sie hier eine „Rasen-Pflanzenbank“ zum Schauen oder Lesen von Infotafeln. Sie können diese Wiese weiter unten in Höhe des Versuchsteichs wieder zum Rabentalweg verlassen. Der Weg verläuft zwischen Äckern und Wiesen zur Schurzelter Straße, über die Sie geradeaus in den Schlangenweg gelangen. Dieser Weg macht seinem Namen mit drei Kurven alle Ehre und dabei geht es auch heftig bergauf. An der Kreuzung mit dem Herzogweg sind Sie zwar noch nicht ganz oben angelangt, aber Sie sollten die Ruhebank vor allem zum Zurückschauen in die herrliche Umgebung nutzen. Später führt der Schlangenweg durch die Felder schnurstracks auf Orsbach zu. Unterwegs ist Schlangenweg und Windräder nach links in einem Gebüschstreifen eine „Höckerlinie“ verborgen, die sich nach rechts fortsetzt, allerdings zugeschüttet und landwirtschaftlich genutzt. In diese Himmelsrichtung schauend, bemerken Sie am Horizont eine Vielzahl von Windkrafträdern; links jedoch nur eins. Radeln Sie auf der Düserhofstraße durch den Ort Orsbach, da stehen noch geschichtsträchtige alte Höfe. Hinter der Kirche treffen Sie auf den Knotenpunkt4 Nr. 96, fahren nun nach rechts in Richtung KP 97 in die Straße Finkenhag und verlassen auf ihr den Ort. 4
Künftig: KP.
TOUR 15 An einer Bank und einem Kreuz machen auch Sie mit der Straße Finkenhag einen Linksknick, und zwar vor der Grenze in die Niederlande (Grenzstein Nr. 206 A). Nach kurzer Fahrt erreichen Sie eine Wegkreuzung, deren Fahrbahn nach rechts nicht mehr asphaltiert, aber mit einem Pfeil nach rechts als „GrenzRoute 7“ gekennzeichnet ist. Genauso fahren Sie auch, also zuerst rechts und sofort wieder links. Diesen Weg, später Baneheider Plateweg, benutzen Sie nun, biegen nirgendwo ab und stoßen bei einer Tankstelle und einem Restaurant in Bahneheide auf die N 281, die stark befahrene Schnellstraße, Nijswillerweg, nach Simpelveld. Diese müssen Sie überqueren5 und gelangen auf den Plateweg des Ortes, den Sie geradeaus in Richtung KP 87 durchfahren. Radeln Sie nun eine ganze Zeit auf der Karstraat, später Goedenraadsbergweg, fast genau westlich, biegen Sie nirgends ab! Genießen Sie die Fernblicke auf der Strecke bei der Abfahrt zur Eisenbahnlinie Valkenburg-Heerlen, die Sie unterfahren und bald in dem Ort Eys auf die Durchgangsstraße Mr. Dr. Froweinweg stoßen. Sie sehen vor sich Schloss Goedenraad, einen stolzen Bau aus dem 18. Jahrhundert mit späteren An- und Umbauten. Es ist leider nicht zu besichtigen, nur im Park ist freier Umgang gestattet.
Schloss Goedenraad
Sie fahren jetzt links diese Straße hinab. Eys ist ein charmanter Ort im schmalen Tal des Eyserbaches mit schönen, aber oft steilen Wanderwegen. Sie bleiben immer auf der Hauptstraße. Zum Dorfende, Wittemerweg, kommen Sie noch an dem rechts liegenden, sehr alten Eyserhof (jetzt Ferienwohnungen) vorbei. Leicht bergauf fahren Sie wieder auf die Bahnlinie zu, die Ihnen noch mehrmals begegnen wird. Gleich hinter der Unterführung biegen Sie rechts in den bald 5
Etwa 100 m nach rechts befindet sich am KP 89 eine ampelgesteuerte Kreuzung.
nicht mehr asphaltierten Piepert Broekweg ab. Nach etwa 2 km sind Sie an der Straße Cartils, kommen an wenigen Häusern/Bauernhöfen vorbei zur Landstraße Wittem-Valkenburg, N 595. Hier geht es rechts ab auf die Straße Kapolder. Gleich bemerken Sie rechts Schloss Cartils aus dem 15. Jahrhundert, das aber 1883 total renoviert wurde. Nun geht es auf der landschaftlich schönen N 595 nach Wijlre. Fast am Ortsanfang, auf der Knipstraat, zweigt nach links die Holegracht ab. Sie fahren hier hinab und stoßen auf die Brouwerijstraat; eine große Brauerei ist hier unübersehbar. Nun fahren Sie links hinab zur Brücke über die Geul. Geradeaus liegt rechts am Kasteel Wijlreweg das reizende Schlösschen Wijlre (17. Jahrhundert), ganz von Wasser umgeben in einem anmutigen Garten. Schloss Cartils
Hinter dem Schloss macht der Kasteel Wijlreweg einen Rechtsknick; Sie kommen an Tennisplätzen entlang nach Stokhem auf die gleichnamige Querstraße. Hier verlassen Sie die Routenführung, es geht kurz links ab und dann gleich wieder rechts weiter vor der Steigung des Dodemanwegs. Sie halten sich dauernd parallel zur Geul, auch mal auf schmalem, aber schönem Pfad, bis zu den Häusern an der Straße Engwegen. Sie fahren in Richtung Schoonbron und stoßen am Ende auf die Straße Wittem-Valkenburg, N 595. Diese überqueren Sie und fahren auf dem Radweg etwa 100 m nach links bis zur nächsten Straßeneinmündung. Hier, im Breeweg, geht es rechts weiter, dann über die
Die Geul vor Valkenburg
TOUR 15 Geul in die Tolhuisstraat nach Schin op Geul hinein. An der Kirche schwenken Sie auf dem Kerkplein nach links und fahren die Graafstraat links abwärts, später auf schmalem Oostervoetpad im Wald neben der Geul in Richtung Valkenburg. Bald wird der Weg breiter; links führt eine schmale Brücke über die Geul zum Schloss Schaloen, wohin Sie erst auf dem Rückweg kommen. Folgen Sie nun dem Oosterweg neben der Geul flussabwärts Richtung KP 59 und gelangen vorbei an Schloss Oost (aus dem 16. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert erneuert). Jetzt sind Sie schon in der Stadt Valkenburg, biegen aber erst in die Louis van der Maesenstraat nach links ins Zentrum (tiefster Punkt) der Stadt ab, wo Sie wieder auf die Blumenbeete in Valkenburg Geul treffen. Suchen Sie sich in der Ortsmitte einen bereitgehaltenen Fahrradabstellplatz, dort können Sie Ihr Rad sicher abstellen. Eine Erkundung lohnt sich! Entdecken Sie die Reste der alten Stadtmauer, den Festungsturm „Den Halder“, einen Teil der Stadtbefestigung aus dem 14. Jahrhundert. Auch die Franse Molen war 1672 eine der größten Öl- und Getreidemühlen in den Niederlanden, jetzt ein Restau- Schloss den Halder in Valkenburg rant. Zu den vielfältigen Attraktionen gehören die beiden Stadttore und die einzige Hochburg der Niederlande, die nach der letzten Zerstörung 1672 nicht wieder aufgebaut wurde. Verschiedene Grotten, zahlreiche Cafés oder andere Hinweise auf Sehenswürdigkeiten können den Aufenthalt hier interessant machen Atmosphäre hat dieses liebenswürdige Städtchen.
Der Rückweg führt Sie wieder auf die Strecke nach und an Schloss Oost vorbei bis zur Brücke über die Geul. Dort biegen Sie rechts ab durch eine wunderschöne Allee. Nach links können Sie Burg Genhoes erkennen, nach rechts Schloss Schaloen. Inmitten einer künstlichen Insel steht das Wohnhaus von Schloss Schaloen, die Wirtschaftsgebäude liegen davor. Die Anlage wird erstmals 1381 als Ritterschloss erwähnt; sie wurde im 19. Jahrhundert restauriert. Vor dem Schloss Schaloen Torhaus liegt der sehenswerte Park Sjloensheim mit Tieren und Pflanzen, die besonders in Bauerngärten anzutreffen waren. Daneben befindet sich auch die alte Wassermühle, erbaut von 1661 bis 1665 im Auftrag der spanischen Besetzer. Schloss Genhoes ist eine Burg aus dem 14. Jahrhundert, die davor liegenden Wirtschaftsgebäude sind jünger. Keller, Brücke und Turm sind schon 968 entstanden.
Schloss Genhoes
Rollen Sie von hier aus in Richtung KP 58, und bald sind Sie an der N 595, dem Oud-Valkenburgerweg. Hier biegen Sie links ab, der Radweg befindet sich auf der anderen Straßenseite. Ein paar Schritte nach rechts finden Sie an der stark befahrenen Straße eine Querungshilfe.
TOUR 15 Radeln Sie nun Richtung KP 58, also Richtung Wijlre/Wittem, so kommen Sie wieder durch Schin op Geul, überqueren noch einmal auf der N 595 die Geul und sind nach etwa 5 km in Wijlre. Bald kommen Sie wieder an der von der Hinfahrt schon bekannten Straße Holegracht vorbei in eine leichte Rechtskurve. Dort fahren Sie nach links in den Leienhuisweg. Diesen Weg müssen Sie hinauf, es geht rechts auf dem Vosheuvelweg weiter über die Bahnlinie, weiter mit einem Linksschwenk parallel zur Bahn und dann nach rechts auf dem Dikkebuiksweg weiter bergan. Unterwegs nach Wahlwiller
Oben angekommen, wenden Sie sich nach rechts und radeln auf dem Moorenheideweg auf den Eyser Wald (Eyserbosschen) zu mit dem weithin sichtbaren Fernmeldeturm. Auf dem Weg dorthin kommen Sie an einer Rastmöglichkeit mit Panoramaausblick (162 m ü. NN) vorbei. Eine die Aussichtsziele erklärende Tafel ist allerdings beschädigt. Der Moorenheideweg verläuft am Waldrand. An der nächsten Straßenkreuzung steht der Fernmeldeturm im Blickfeld; Sie aber biegen nach rechts in den Eyserbosweg ab, mit starkem Gefälle geht es wieder in den Ort Eys hinunter. Am Wittemerweg fah- Wahlwiller im Tal ren Sie wenige Meter nach links und dann sofort nach rechts in den Wezelderweg, der wenig später einen Linksknick aufweist; an der folgenden Kreuzung müssen Sie nach rechts in den Zwartebrugweg. Nun geht es wieder bergauf, eine Brücke über die Eisenbahnlinie erlaubt noch einen Blick von der Höhe auf das zurückliegende Eys. Durch Wiesen und Felder radeln Sie noch zum Kruisberg aufwärts. Hier oben an der Kreuzung wählen Sie die nach
halb rechts hinabführende Straße Botterweck nach Wahlwiller, am Ortsschild eine Zusatzbezeichnung „Wijndorp“. Geradeaus auf der Enderstraat, noch einmal nach links durch Engergats treffen Sie auf die Querstraße Oude Baan, die Sie nach links befahren. Nach etwa 1 km sind Sie auf dem Tramwegje in Nijswiller angekommen und schwenken nach rechts hinüber auf den rechten Radweg am Rijksweg (N 278). Sie fahren hier in Richtung Vaals, nach etwa 2 km sind Sie in Mamelis6 (vorher liegt links auf halber Höhe die Benediktinerabtei Mamelis, ein Bau aus der Zeit von 1923) und nach weiteren 2 km erreichen Sie Lemiers. An der Kirche biegen Sie nach links in den Orsbacher Weg ab und alsbald nach rechts in die Straße Oud Lemiers. Dabei befinden Sie sich jetzt auf der Routenstrecke Richtung KP 94. Alte Fachwerkhäuser mit gepflegten Gärten und die älteste Saalkirche der Niederlande (10. Jahrhundert) mit noch ursprünglichem Bodenbelag sind hier Blickfänger. Über das schmale Brückchen und auf dem romantischen Pfad am Bach entlang schieben Sie am besten Ihr Rad zum KP 94. Hier im stillen Dorf „Preußisch“-Lemiers biegen Sie nach rechts ab Richtung Aachen, zum KP 95. Am Ortsende werden Sie nach halb rechts geführt auf den Senserbachweg am Senserbach entlang. Am KP 95 bringt Sie eine steile Linkskurve hinauf zur Schurzelter Straße. Nun geht es rechts ab und im weiteren Verlauf durch die Siedlung an Gut Kullen bis zur Ampelanlage an der Vaalser Straße, wo Sie links abbiegen und nach kurzer Zeit wieder am Parkplatz Westfriedhof eintreffen. Viel Vergnügen und gute Fahrt!
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In der Niederung neben der N 278 liegt dieser Weiler mit alten Bauernhäusern und dem sehenswerten, großen Hof Mamelis aus dem 17. Jahrhundert mit Wassermühle.
TOUR 15
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TOUR 16 Beim Herzog zu Besuch Über die Gileppetalsperre zur Burg der Herzöge von Limburg Die in diesem Büchlein skizzierten Fahrten führen fast alle durch früher limburgisches Gebiet; und dabei ist es gleichgültig, ob die Route durch das heutige Belgien oder durchs Königreich der Niederlande führt. Im letzteren Fall merkt man es noch an der Bezeichnung der Provinz: Zuid-Limburg. Das ehemalige Herzogtum zog sich aber viel weiter nach Süden, als die niederländische Bezeichnung vermuten lässt. Über viele Jahrhunderte hinweg lag die Stadt Aachen im (Rechts-)Streit mit den Herzögen von Limburg, nämlich um Besitz und Nutzungsrechte für Wald und Boden in einem oft mehrere Kilometer breiten Streifen entlang der jetzigen Grenze. Da sollte man sich einmal das „Mutterhaus“ unserer westlichen Nachbarn anschauen. Fotofreunde finden in Limbourg eine Fülle malerischer Motive; und die romantischen Winkel des Ortes bieten auch historisch weniger Interessierten reizvolle Bilder.
Die Tour berührt die Orte: Köpfchen © Hauset © Walhorn © Eupen-Kettenis © Membach © Gileppe-Talsperre © Béthâne © Goè © Hèvremont © Limbourg © Dolhain © Baelen © Nereth © Kettenis © Eynatten © Köpfchen Streckenlänge: ca. 56 km Starten Sie die Fahrt in Aachen-Köpfchen am Parkplatz1 der Eupener Straße (B 57). Das ist unmittelbar hinter dem ehemaligen Grenzabfertigungsgebäude. Hier führt von der Fahrbahn zwischen einem niedrigen Brückengeländer und einer Tourist-Informationstafel der „Gemeinde Raeren“ nach rechts ein als „Rundweg Köpfchen“ bezeichneter kleiner Pfad hinab. Nach einem Linksschwenk verläuft er zwischen eingezäunten Wiesen weiter und trägt am Beginn schon das Zwischenwegweiserzeichen zum Knotenpunkt2 Nr. 17 der ausgeschilderten Radstrecken des Systems „VeloTour Hohes Venn-Eifel“. Dieser schmale Weg verbreitert sich nach etwa 100 m bei Häusern und 1 2
GPS-Info: 50° 43’ 19,7“ N / 6° 05’ 24,2“ O. Später KP genannt.
dann im Wald zur Straße Flög. Nun können Sie fernab vom Autoverkehr nach Hauset fahren. Bald tauchen Gebäude auf, und die Straße schwenkt nach links abwärts über den Rotsiefbach, aber bald wieder nach rechts. An der ersten Straße nach links treffen Sie auf den KP 17.
In Hauset
Sie biegen nun nach links ab in die Straße Getenberg und werden dabei in Richtung KP 18 geleitet, ins Ortszentrum von Hauset. Dort kommen Sie bergab an der Kirche St. Rochus und am KP 18 vorbei. Auf der Kirchstraße geht es in Richtung KP 19 noch abwärts bis zur Brücke über die Göhl. Dort aber fahren Sie nach links in die Göhlstraße (nun nicht mehr systemgeleitet).
An ihrem Ende überqueren Sie nach rechts die Göhl. Auf der hier beginnenden Straße Gostert geht es nun hinauf, rechts liegt ein Waldgebiet, und die Straße mündet in die Hauseter Straße. Nach links über die Autobahn geht es weiter Richtung Eynatten, aber schon nach etwa 100 m rechts ab in die Straße An der Windmühle. Diese Straße lenkt wieder zurück, macht alsbald einen Linksknick und führt Sie dann auf den Walhorner Wald zu und in der Folge als Weg hindurch. In stets gleicher Richtung fahren Sie und gegen Ende erneut bergauf. Hier fällt Ihnen links in einem Böschungsabbruch eine inteBodenaufschluss ressante Bodenschichtung auf. Der Waldweg endet neben einem Kapellchen auf der Straße Johberg, die Sie nach halb rechts fahren. Hier bei einer Ruhebank eröffnen sich nach rechts herrliche Ausblicke. An der Querchaussee, der Merolser Straße, fahren Sie nach rechts, also nach Walhorn und sind kurz darauf in der Ortsmitte. Fernsicht im Butterländchen
TOUR 16 Walhorn wird schon 880 erwähnt und heißt in alten Schriften „Harna“. Unter den Merowingern existierte hier schon ein Königshof. Der kleine Ort hatte später große Bedeutung, auch für seine Umgebung als Hauptort eines Verwaltungsbezirks im Herzogtum Limburg, als „Bank Walhorn“. Bank steht hier für Gerichtsbank; auf ihr saßen der Vogt (der Gerichtsherr) und die Schöffen, um Recht zu sprechen, aber auch, um mit den Stimmberechtigten (meist den Vermögenden) aktuelle Fragen zu behandeln. Die Pfarrkirche hier war die einzige Kirche weithin bis einschließlich Raeren; alle Gottesdienste, Trauungen, Taufen, Beerdigungen fanden hier statt. Im Ort, an der Kirche, biegen Sie im Kreisverkehr links ab in die Dorfstraße, das ist Richtung Kettenis und KP 22. Im nachfolgenden Kreisverkehr nehmen Sie die zweite Ausfahrt in die Ketteniser Straße; dabei verlassen Sie die Routenführung Richtung KP 22. Nach etwa 2 km macht die Straße einen deutlichen Schwenk nach rechts. Sie Rinderdenkmal heißt jetzt Hochstraße, und Sie fahren von nun an Richtung KP 32, zunächst auf einen Kreisverkehr zu. Auf seiner erhöhten Mittelinsel gedeiht ein Baum. In seinem Schatten bemerken Sie als Kunstwerk eine Kuh mit zwei Kälbern. Auf Rochusder Hochstraße fahren Sie weiter kapelle Richtung KP 32 und kommen bald bei einer platzartigen Straßenerweiterung am Rochuskapellchen vorbei.
St. Rochus galt als Nothelfer gegen die Pest und gegen den Veitstanz (Epilepsie); im Butterländchen finden Sie häufig Kapellen ihm zu Ehren.
Nach halb links geht es weiter bis zum KP 32. Ihre neue Richtung lautet nun KP 34; Sie überqueren dabei die Eisenbahnlinie EupenHerbesthal. Dann müssen Sie (bequem mit Kreisverkehr) die Straße
Eupen-Welkenraedt, N 67, queren, und gelangen schließlich an die viel befahrene Straße Eupen-Verviers, N 61. Da müssen Sie hinüber, den KP 34 treffen Sie nach einer kurzen Fahrt auf einer neu asphaltierten Straße. Auf einer landwirtschaftlichen Wegstrecke, Chemin du Giesberg, geht es abwärts. An der Kapelle, „Mutter der sieben Schmerzen“, steht eine Bank mit schöner Aussicht ins Tal der Weser. Ihr Ziel ist nun Membach, ein hübsches Dorf am KP 35. An der Pfarrkirche schwenken Sie nach links in Richtung KP 39.
Blick ins Tal der Weser
Hier, am KP 39, an einer Kapelle, rollen Sie in Richtung KP 38 auf die Weser zu und auf der nur Fußgängern und Radlern vorbehaltenen Brücke hinüber. Danach verlassen Sie den Flusslauf und biegen nach halb links in den Wald hinauf. Streben Sie am Forsthaus geradeaus weiter durch ein schönes, schmales Tal zur sogenannten „Rendez-vous-Eiche“ mit einem kleinen Parkplatz und Infotafel. Nach halb links fahren Sie; nicht mehr weit ist es bis zum eigentlichen KP 38. Hier lenken Sie Ihr Rad in Richtung KP 61; dort geht es nach rechts und etwa 1 km bergab zum KP 62. Der dichte und schöne Wald hier lässt noch keinen Blick auf die Wasserfläche zu. Sie aber müssen nach rechts in Richtung KP 63. Diese Waldstraße verläuft 5 km etwa parallel und oberhalb zur Uferlinie. Erst nach einiger Zeit bemerken Sie an einem offenen Abhang zum Stausee eine Ruhebank, von der Sie einen Ausblick auf die Staumauer und ihre Aufbauten genießen können. Den KP 63 haben Sie erst am Beginn der Staumauer erreicht.
Unterwegs zur Gileppetalsperre
TOUR 16 Der schon 1878 in BeLöwe auf dem Staudamm trieb genommene Stausee ist Europas erste Talsperre, erbaut zur Versorgung der Textilstadt Verviers. Der Staudamm wurde knapp 100 Jahre später beträchtlich erhöht, sodass der See mit mehr als 25 Millionen Kubikmetern Fassungsvermögen Belgiens größter Trinkwasserspeicher ist. Daneben dient der Stausee noch der Hochwasserregulierung. Betrachten Sie auch Belgiens Wappenzeichen, den Löwen; man hat auch ihn mitgehoben: Sandstein, 130 Tonnen schwer, über 21 m hoch. Von der Aussichtsplattform haben Sie beste Sicht über die ganze Pracht am See. Der Aufstieg dorthin ist etwas mühsam, aber es lohnt sich. Stausee
Vom KP 63 geht es steil und windungsreich abwärts, aber auch autofrei. Ausgeschildert als Ihr nächster Richtungspunkt ist KP 37. Im letzten Streckenabschnitt ist die Straße in einer Umzäunung durch ein Tor verschlossen. Wanderer und Radler können durch ein Seitentor weiterkommen und treffen bald auf die Schnellstraße, die N 629. Nach rechts, Richtung KP 37 und abwärts rollen Sie nun in den an der Weser liegenden Ort Béthâne. Sie fädeln sich vorsichtig nach links in den Verkehr auf der Rue de l’Invasion, N 620, ein. Nach etwa 300 m durch den Ort wird die Landschaft offener, und bald zweigt halb links die Straße Rue de Béthane nach Goé (Richtung KP 37) ab; eine gute Orientierungshilfe ist auch das Schild mit weißer Schrift auf braunem Grund „Limbourg Ville Historique“. Es geht hinauf nach Goé (vermutlich ein altes Wehrdorf knapp oberhalb eines ehemaligen Fahrweges durch eine Furt an der Weser). Radeln Sie hier die Rue Jean Wansart hindurch bis an ihr Ende und noch ca. 100 m darüber hinaus
leicht abwärts bis an die Kirche mit dem eigenartig schiefen und gedrehten Turmhelm. Werfen Sie hier auch einen Blick auf den Friedhof nebenan. Von der Kirche kehren Sie wieder zur Rue Jean Wansart zurück. Sie müssen nun nach rechts abbiegen, das ist Richtung KP 37, im Ort Hévremont gelegen. Hier setzen Sie Ihre Fahrt in Richtung Limbourg fort, als Hilfe(n) nutzen Sie jetzt die Beschilderungen KP 36, Chapelle Ste-Anne und/oder Limbourg Ville Historique.
Kirche in Goé
Durch Alt- und Neubaubezirke kommen Sie außerorts an der alten Annakapelle vorüber. Schon 1 km später stehen Sie im Mittelalter, in der Burganlage Limbourg.
Im 11. Jahrhundert wurde sie auf dem hoch über der Weserschleife liegenden Felssporn begonnen, je nach Erfordernissen entsprechend Limbourg umgebaut und vergrößert, nach Belagerungen wieder aufgebaut, aber nach 1700 hat sich hier fast nichts mehr deutlich sichtbar verändert. Lassen Sie sich gefangen nehmen von den verträumten Winkeln des Ortes. Schlendern Sie über die mit Kies und Steinen aus der Weser gepflasterten Gassen. Betrachten Sie von den Festungswällen das eng geschachtelte Dolhain unter Ihnen und die weite Welt um Sie herum. Stellen Sie sich auf dem weiten St.-Georgs-Platz einen Ritterempfang in bunten Rüstungen und mit lautem Trompetenschall vor. Betrachten Sie in
TOUR 16 Ruhe die große, als Burgkapelle im 12. Jahrhundert erbaute gotische Kirche. Haben Sie auch ein Auge für Kleines und Unscheinbares, beispielsweise für die dicken Blausteinblöcke vor manchem Haus. Das war großer Luxus: sie erleichterten das Besteigen der Pferde. Denken Sie bei aller Romantik auch gelegentlich an das weniger Schöne: Wo und wie lebten die einfachen Leute? Manchmal kann man es ja noch ahnen. Für die Rückfahrt nach Aachen orientieren Sie sich an den Beschilderungen nach KP 36 und nach Dolhain. Es geht „flott“ bergab nach etwa 600 m sind Sie angelangt an der Ihnen aus Dolhain entgegenkommenden Einbahnstraße, Rue Oscar Thimus. Deutlich stehen die beiden Verkehrszeichen3 „Verbot der Einfahrt“ an der Straße! Zwei Möglichkeiten gibt es: •
Absteigen und schieben das sind bestimmt 300 m auf der Einbahnstraße mit zum Teil schmalen Gehwegen bis zur Brücke über die Weser an der N 61 (Rue Guillaume Maisier/Rue des Écoles).
•
Radfahren das sind vielleicht 1.800 m auf der Vieille route de Goé-Bêverie und auf der N 620, Avenue Victor David, bis zur genannten Brücke über die Weser an der N 61.
Von der Weser verläuft die Tour nun erst einmal aufwärts, und zwar in der Hauptrichtung Eupen auf der N 61, der Rue des Écoles bis nach Baelen, Route de Dolhain. Hier biegen Sie links ab in die Rue de la Régence, und mit der Rue de l’Église gelangen Sie in einen Kreisverkehr, den Sie in die Allée des Saules verlassen und gemächlich nach Nereth radeln. Im Ort Nereth fahren Sie in die zweite Straße, Horren, nach rechts. Am Ortsende geht es nun wieder hinauf, Sie behalten diese Richtung immer und erreichen bald die N 67 in Eupen. Diese Hauptverkehrsstraße müssen Sie überqueren, dort in der Straße Gemehret treffen Sie auf das Routenschild in Richtung KP 33. Fahren Sie auf dem Weg weiter, nach einer langen s-förmigen Kurve queren Sie einen beschrankten Bahnübergang und stoßen auf den 3
In Deutschland Zeichen 267, § 41 StVO.
KP 33. Hier biegen Sie rechts ab, an der nächsten Einmündung sind Sie schon am KP 32. Scharf nach links heißt es hier nun auf der Hochstraße in Richtung KP 31. Diese Straße kennen Sie schon von der Herfahrt. Die Rochuskapelle lassen Sie links liegen, später schwenken Sie auch nicht nach Walhorn hin ab. Nun fahren Sie einen neuen Tourenabschnitt, auf dem rechts ein großer Gutshof liegt, Schloss Waldenburghaus (16.-18. Jahrhundert). Später sehen Sie links Philippenhaus gleichen Alters. An der nächsten Kapelle sind Sie schon am KP 31. Von der Kapelle und dem danebenliegenden schönen Picknickplatz fahren Sie geradeaus in den Weg Merolser Heide in Richtung KP 19. Dem Rechtsknick nahe einem Gebäudekomplex folgen Sie aber nicht, sondern Sie fahren geradeaus in die sich verengende Langmüsgasse. Kurz darauf erreichen Sie den Weiler Langmus (Langmüs) an der Merolser Straße. Gegenüber (bekannt schon von der Hinfahrt) fahren Sie auf dem Johberg weiter und auf den herrlichen Kiefernwald zu. Sie bleiben aber am Rand und fahren nicht hinein und werden so direkt nach Eynatten, Hauseter Straße, geleitet. Sie fahren nach rechts und auch noch die folgende Rechtskurve. Links beginnt die Langstraße, in die Sie abbiegen. Hier stoßen Sie auf das Vlattenhaus, das Bausubstanz aus dem 15.-18. Jahrhundert aufweist, dessen Wohnhaus im letzten Krieg einer Fliegerbombe zum Opfer fiel. Aber die Wirtschaftsgebäude zeigen noch alten Glanz. Nach links verläuft die Langstraße und Sie kommen an die Rückseite von Haus Amstenrath weiter, das Ihnen Baukultur des 16.-18.Jahrhundert zeigt. Sie bleiben auf dieser Wegstrecke (weiß-rote Streifenzeichen für Wanderer) durch Wiesen, vorbei geht es an der Rückseite von Supermärkten und vorne an einer Spedition verkehrsarm auf die Eupener Straße. Hier fahren Sie auf der N 68, Aachener Straße, nach links und über die Autobahn hinweg. Nach etwa 2 km sind Sie schon bei den ehemaligen Zollgebäuden an der Eupener Straße in Aachen-Köpfchen, Ihrem Ausgangspunkt, angelangt. Gutes Reisen!
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TOUR 17 Wo einst fromme Pilger zogen Auf dem Pilgerweg durchs Steinley-Venn Auf den Höhen im Aachener Süden kann man eine einzigartige Landschaftsform antreffen: die Hochmoore des Venns. Auf seinem quarzitreichen Höhenrücken, der sich von SW nach NO erstreckt, haben sich vor Millionen Jahren wasserundurchlässige, nährstoffarme Verwitterungsböden gebildet, die zu einem großen Teil in fast ebenem Gelände anstehen oder sogar in flachen Mulden, sodass Wasser nur sehr langsam oder gar nicht abfließen kann. Und Wasser gibt es reichlich. Der Höhenrücken steht quer zur Hauptwindrichtung und zwingt die atlantischen Luftmassen erstmals zum Aufsteigen und damit zum Abregnen. Zahlreiche Rinnsale und Bäche bilden sich hier und vereinigen sich zu Flüsschen, wie die Hill, die Gileppe, die Soor, die Weser und die Rur, die heute, in Talsperren gebändigt, den Nordwestrand der Eifel hochwassersicher mit gutem Trink- und Brauchwasser versorgen. In den nährstoffarmen, wasserreichen und sauren Mulden finden die Torfmoosarten günstige Lebensbedingungen, sodass sie seit beinahe 10.000 Jahren mit einem Maximum vor ca. 2.500 Jahren kräftig wachsen. Sie können ein Vielfaches ihres Gewichts an Wasser speichern, können es sogar über den Grundwasserspiegel heben und haben die besondere Eigenart, dass sie nach oben weiterwachsen, während sie unten absterben und dabei den Torf bilden, der im Venn mehrere Meter dick anstehen kann. Die Moorflächen waren früher bedeutend größer. Schon seit 300 Jahren zieht man Entwässerungsgräben, um das Gebiet forstwirtschaftlich nutzen zu können; erst in letzter Zeit hat die belgische Regierung weite Flächen unter Naturschutz gestellt, um die Einmaligkeit dieser Landschaft zu erhalten. Wo es trockener wird, geht das Venn über in die Vennheide, bestanden mit genügsamen Gräsern, z. B. Wollgräsern, Beerensträuchern, wie Blaubeere, Preiselbeere und Rauschbeere, sowie dem bekannten Heidekraut. Dann können sich auch Baumarten ansiedeln: Birken, Erlen, Eschen, vereinzelt Fichten. Wo Letztere vermehrt auftreten, sind sie durch menschliches Zutun hingekommen. Wenn auch die weniger auffälligen Schönheiten des Venns und tiefere Einblicke in größere Zusammenhänge oder kleine Feinheiten erst dem Wanderer auf vielfältigen Streifzügen offenkundig werden, soll diese Rundstrecke doch einen Teil des Venns durchziehen und Sie anregen, es auch einmal zu durchwandern.
So kommen Sie rund: Waldfriedhof © Lintert © Oberforstbach © Lichtenbusch © Sief © Mariental © Raeren © Petergensfeld © Roetgen © Schwerzfeld © Renerthött © Konzen © Reinartzhof © Vennkreuz © Raeren © Köpfchen © Grüne Eiche © Waldfriedhof Streckenlänge: 60 km Starten Sie in Aachen am Waldfriedhof an der Monschauer Straße vom dortigen Parkplatz1. Über die Ausfahrt gelangen Sie nach links auf den Wildparkweg und folgen diesem. Kurz vor dem Ende des Weges führt Sie nach rechts ein ausgeschilderter Radroutenweg parallel zum Kornelimünsterweg durch den Wald bergab zum Beverbach und danach wieder bergauf. Oben biegen Sie an der Wegkreuzung2 (noch) nicht ab, sondern erst am nächsten Weg nach rechts. Bald müssen Sie nach links und kommen durch Wald und Wiesen zur Hitfelder Straße, in die Sie nach rechts fahren, bald die Autobahn unterqueren und ab hier auf der Aachener Straße bleiben bis zur nächsten Straßeneinmündung. Nach rechts in den Ritscheider Weg verlassen Sie die verkehrsreiche Aachener Straße. Sie kommen durch ein Wiesengelände, über den Holzbach und am rechts liegenden Ritscheider Hof vorbei, gemütlich zu den ersten Häusern von Oberforstbach. Bald kreuzen Sie im Ort die Oberforstbacher Straße und gelangen so in die Zedernstraße, die am Nerscheider Weg endet. Sie fahren dort nach rechts, überqueren die stark befahrene Monschauer Straße mithilfe der Ampelanlage. Jetzt befinden Sie sich in der Kesselstraße. Nach einer Fahrt von etwa 200 m biegen Sie nach links zwischen den Häusern in einen Weg ab, der zwischen Wiesen und am Waldgelände in Richtung Eifel verläuft und in den Baumgartsweg einmün-
Erster Milchautomat 1 2
GPS-Standort: 246 m ü. NN; 50° 44’ 42,9“ N; 06° 06’ 28,8“ O Die Radroutenbeschilderung leitet nur auf den stark befahrenen Kornelimünsterweg ohne Radweg(e).
TOUR 17 det. Neben einem Bauerngehöft treffen Sie auf die Querstraße, Kinkebahn genannt. Ein paar Schritte nach links steht hier am Straßenrand der erste Aachener Milchautomat. Und Sie haben von hier wunderbare Ausblicke in die engere Umgebung, aber vor allem auch in die Ferne zu den bewaldeten Höhen im Aachener Süden in der Eifel. Baumgartsweg
Nach rechts setzen Sie Ihre Tour fort auf der „Drei-Länder-Route Aachen-Trier“ (rundes Zeichen, weißgrundig, 3LR, grünes Baumsymbol) und sind an der nächsten Straßenkreuzung bei der Raerener Straße und dem Routenweg R 9; gegenüber auf der anderen Straßenseite beginnt Belgien. Sie wenden sich nach links, die Grenze zu unserem Nachbarn ist nun rechts neben Ihnen. Es geht bergab, doch nach etwa 0,5 km verlassen Sie an der Linkskurve die Raerener Straße geradeaus in den Triftweg mit noch stärkerem Gefälle. Unten im Tal fahren auch Sie rechts weiter neben links liegenden Teichen und machen am Ende dieses Grundstücks auch den Linksschwenk des hier nur Trift genannten Weges mit. Sie fahren jetzt über den aus Belgien heranfließenden Iterbach und dann geht es zwischen einigen Häusern, meist in Natursteinbauweise, wieder aufwärts. Der Triftweg endet spitzwinkelig in Deutschland an der Wilbankstraße, nach rechts passieren Sie die Grenze; die Straße heißt nun Walheimer Straße in der Gemeinde Raeren. Auf der Walheimer Straße fahren Sie bis zur zweiten Straße links. Hier, am Knotenpunkt3 Nr. 48, folgen Sie der Turmstraße bis zum Ende. Dort lenken Sie nach links, in Richtung KP 47, in die Roetgener Straße. Sie ist schon in Raeren kurvenreich und danach auch im Wald, besonders aber in zwei Spitzkehren wird es noch mühsamer bergauf bis zum Waldende, wo Sie auch wieder auf der vorübergehend verlassenen „VeloRoute“ weiterradeln. 3
Künftig KP genannt.
Nun sind Sie im Ortsteil Petergensfeld und gelangen am Ende zum KP 47 (noch in Belgien). Nach rechts geht es kurzfristig Richtung KP 46 in die Straße Spanisch, die nach einer Linkskurve4 in Roetgen (D), auf die Mühlenstraße trifft. Sie biegen rechts ab und orientieren sich am sechseckigen Radroutenschild (grüner Pfeil und Fahrrad). Kräftig (?) strömendes Wasser der Weser zur ehemaligen Charliersmühle kann man hier ggf. beobachten. Am Ende der Mühlenstraße biegen Sie nach links ab und werden in Richtung des Wanderparkplatzes (492 m ü. NN) auf der Schwerzfelder Straße geleitet. Am Waldrand nach rechts verläuft nun der Weg, auf dem Sie weiterkommen zu einer Schranke an der Grenze in den Osthertogenwald. Hier steht ein Schild „Ende der Beschilderung“ und ein zweites „Weiterführung der Naturpark-Radroute über das belgische Knotensystem“ mit den Zielen Mützenich und Simmerath.
Renerthött
Noch in Sichtweite der Schranke gelangen Sie zum KP 28. Sie fahren in Richtung KP 46, und zwar nur bis zur Brücke über den Steinbach. Das sind etwa 1.200 m auf asphaltierter Waldstraße; aber Vorsicht (!) wegen Rollsplittablagerungen bei schneller Abfahrt im Gefälle der ersten Linkskurve an einer Straßeneinmündung. Vor der Brücke (450 m ü. NN) biegen Sie links ab! Eine kleine Stauanlage zur Trinkwassergewinnung liegt links des Weges, wenn Sie nun neben dem Steinbach durch schönen Wald aufwärts radeln in Richtung KP 52. Nach ungefähr 2 km endet dieser Weg. Sie fahren rechts ab und schon bald über den Steinbach. Nach etwa 0,5 km nähern Sie sich der Forsthütte Renerthött (540 m ü. NN). Sitzgelegenheiten gibt es, ein kleiner „Schilderwald“ hilft bei der Orientierung, wenn auch Sie dem Linksknick des Weges nach Südosten folgen. 4
Aber nicht der VeloRoute KP 46 nach rechts in die Wesertalstraße folgen!
TOUR 17 Jetzt befinden Sie sich auf dem nahezu 1.000-jährigen Pilgerweg von Aachen nach Trier quer übers weite Hohe Venn. Das ganze Mittelalter hindurch zogen hier fromme Pilger. Auf dem nahen Reinartzhof gab es eine Pilgerstation. Seinerzeit war das wohl ein matschiger Trampelpfad und man kannte noch keine Gummistiefel. Der Ausbau zum jetzigen Zustand erfolgte erst um 1960. Bald endet der Wald; Sie können nun einen freien Blick über das große Vieleck des herrlichen Steinley-Venns wer- Schilderwald fen. Wohin Sie auch schauen, an der Rennerthött es bietet sich das einzigartige Panorama weiter Venn- und Waldflächen. Bei guter Sicht können Sie nach Norden auch das Land um Aachen, die holländische Schweiz und in westlicher Richtung die Halden um Lüttich unterscheiden. Sie kommen am Arnoldskreuz vorbei, errichtet zum Gedenken an den hier 1767 plötzlich verstorbenen Arnold Müllenmeister, „Burgvogt von Conzen“. Kurz dahinter steht das Bilfinger-Kreuz zur Erinnerung an den jungen deutschen Jagdflieger, der hier im Juli 1944 abstürzte und mitsamt seiner Maschine im Moor versank. In diesem Gebiet werden mit dem „Life-Projekt 2007-2011“ Heiden und Moore im Hohen Venn renaturiert, finanziert durch die Europäische Kommission. Schnurgerade verläuft Ihr Weg, genau auf den Stehling zu, der mit 655 m die höchste Erhebung im Umfeld ist. Ganz so hoch müssen Sie nicht hinauf; denn etwa 65 m tiefer stoßen Sie auf die 2003 erbaute „StehlingHütte“ auf dem Konzener Weg, auch KP 52. Schönes Wetter am Stehling
Hütte am Kindergartenwald
Nach links und bei leichtem Gefälle sind Sie nach etwa 3 km am KP 51. Unterwegs auf dieser Strecke haben Sie nach links herrliche Aussichten auf das Imgenbroicher Venn. Gut ein halbes Dutzend Rinnsale werden Sie beobachten können, die von rechts aus dem Wald herfließen, und die Vennflächen durchziehen. Quellbäche der Weser sind gekennzeichnet. Bald sind Sie wieder im Wald, und wenig später gibt es hier und da auch Vennheidefläche. Dann sind Sie beim KP 51 angelangt.
Hier biegen Sie links ab in den Forstweg in Richtung KP 50. Durch den Hochwald umrunden Sie den Brackkopf (Brachkopf), überqueren bei der Fahrt zum KP 49 noch einmal den Weserbach. Manchmal tauchen noch einige kleine Vennflächen auf und schon bald sind Sie wieder am Steinbach, genau dort, wo Sie beim Hinweg rechts auf den Pilgerweg abgebogen sind. Dieses Mal rollen Sie nun zügig rechts hinunter und wieder am kleinen Stauwehr vorbei. Unten aber wenden Sie sich nach links, überschreiten die Brücke in Richtung KP 46 und fahren auf diesem Weg etwa 800 m bergauf weiter. Die Straße, die Sie dort antreffen, geht nach links hinauf zum Reinartzhof.
Waldsofa am Kindergartenwald
TOUR 17 Etwa 700 m sind es zu den Ruinen der ehemaligen Reinartzhöfe. Sie wurden 1962 auf Anordnung der belgischen Regierung abgetragen, um Verunreinigungen für die Trinkwassergewinnung in den Talsperren um das Venn zu verhindern. Schon im 12. Jahrhundert betrieben Mönche in dieser Einöde eine Herberge, um auch den Pilgern, die zum Grabe des heiligen Apostels Matthias auf dem alten Römerweg durchs Venn von Aachen nach Trier zogen, Unterkunft und Wegzehrung zu bieten. Die später dort wirtschaftenden Reinartzhöfe waren durch den Grundherren, den Herzog von Jülich, gehalten, Gleiches zu tun und mussten bei Nebel sogar Glocken läuten, um Irrenden den Weg zu weisen. Eines dieser Glöckchen hängt heute als älteste Glocke des Monschauer Landes in der Pfarrkirche zu Monschau. Zum Gedenken an die Bedeutung dieser Höfe wurde an anderer Stelle eine kleine Kapelle errichtet. Wieder zurück, fahren Sie in der alten Richtung weiter und kommen bergab durch einige Kurven an die Bellesforter Brücke über die Weser zum KP 46. Danach geht es in Richtung KP 43, dabei gleich wieder aufwärts bis zum Vennkreuz. An dieser Kreuzung biegen Sie nicht ab! Geradeaus weiter gelangen Sie auf der Waldstraße bergab nach Raeren. Radler im Hohen Venn
Auch über die Vennbahn fahren Sie weiterhin abwärts, an zwei Straßengabelungen immer halb links in den Ortsteil Neudorf an den Iterbach. In diesem idyllischen „Dorf“ geht es gleich über die erste Brücke nach rechts in die Pfaustraße, das ist neben dem Iterbach Richtung KP 29. Dazu fahren Sie die Bachstraße aufwärts bis zur Neustraße und dort nach rechts. An der folgenden Kreuzung radeln Sie geradeaus auf der Burgstraße zum KP 29 und dort
links ab in die Grachtstraße in Richtung KP 27. Auf dieser Strecke lieg Hof Bickelstein, neben dem ein auffälliger Quarzitklotz als früherer Grenzstein stehen soll. Von der Brigittakapelle, KP 27, fahren Sie in Richtung KP 18. Die Stestertstraße verläuft nun durch Wiesen, links liegt Burg Raaf, rechts Hof Stester und nochmals links der uralte Neuenhof. An der Lichtenbuscher Straße werden Sie kurz nach rechts, gleich am Hof Steinkaul, einem früheren Kalkwerk, nach links und in die Straße Wesselbend geführt. Sie überqueren dabei sowohl die Autobahn als auch die Göhl und biegen in die zweiten Straße rechts, die Heinrich-Bischoff-Straße, ein, die alsbald an der Aachener Straße (N 68) endet. Nach rechts kommen Sie in wenigen Minuten nach Köpfchen und fahren dort nach rechts in den Augustinerweg, „Radroute R 9“, hinein und ganz hindurch. An seinem Ende schwenken Sie nach links auf den kurzen Straßenabschnitt Grüne Eiche bis zur Monschauer Straße. Auf dem Radweg fahren Sie nun nach links in Richtung Aachen-Mitte, aber nur etwa 1,6 km bis zum Waldfriedhof. Frohes Schauen!
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TOUR 18 Kapellen, Kloster und Käse Ins Tal der Berwinne zur Abtei Val-Dieu Vom Aussichtsturm im Walddreieck Belgien/Deutschland/ Niederlande her nach Westen taucht am Horizont ein Höhenrücken auf, der das Gebiet um Herve erfasst und talwärts die hügelige Heckenlandschaft vom Oberlauf der Berwinne mit ihren Nebenläufen verbirgt. Diese charakteristische Landschaft und viele alte Höfe in einigen Dörfern zeugen noch von reger bäuerlicher Tätigkeit. In dieser Gegend entwickelten ihre Bewohner schon früh gewerbliche und industrielle Strukturen, dazu auch ein gutes Straßennetz. Aubel bildete dabei das Zentrum. An der Grenze des Herrschaftsbereichs des Grafen von Dalhem und des Herzogs von Limburg wurde 1216 durch Zisterziensermönche die Abtei Val-Dieu gegründet, in einem damals stark bewaldeten und sumpfigen Gebiet. Das Wissen, das Beispiel und die Arbeit der Mönche aus der Abtei wirkten vorbildlich, sodass sie von beiden Regenten unterstützt wurden. Die Ordensbrüder gewannen durch ihre Leistung sowie durch ihre fromme und gerechte Haltung bald großes Gewicht. Aachen und Lüttich einigten sich sogar, bei Streitigkeiten das Schiedsurteil des Abtes von Val-Dieu anzuerkennen. Selbst über Jahrhunderte beeinflusste die Abtei im weiten Umfeld vieles in geistlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht positiv. Nach der Französischen Revolution (1789) und den Wirren der Neuzeit ist der Einfluss geschwunden; heute besteht hier eine christliche Laiengemeinschaft.
Die Rundtour dorthin verläuft über folgende Orte: Bildchen © Hergenrath © Astenet © Rabotrath © Herbesthal © Welkenraedt © Henri-Chapelle © Aubel © Val-Dieu © Hombourg © Obsinnich © Sippenaeken © Terhagen © Plombières © Moresnet © Kelmis © Bildchen Streckenlänge: ca. 60 km Die Route beginnt am Parkplatz1 der B 264, Lütticher Straße/Unterer Backertsweg, im Stadtteil Aachen-Bildchen. Fahren Sie Richtung Lüttich (B) und schwenken an der ehemaligen Grenzstation nach halb links, geleitet von Radroutenschildern, in die Hergenrather Straße in Richtung Hergenrath. Unterwegs dorthin treffen Sie auf den Knotenpunkt2 Nr. 15. Sie fahren durch 1 2
GPS-Standortdaten: 243 m ü. NN; 50° 44’ 24,4“ Künftig KP
N; 06° 03’ 07,6“
O
Hergenrath in Richtung KP 20. Hiernach „mühen“ Sie sich die Steigung der Hochstraße Richtung Astenet hinauf; unterwegs könn(t)en Sie an der Kapelle der Hl. Katharina von Siena verschnaufen. Beachten Sie im weiteren Verlauf links Haus Mützhof und rechts in der Nierstraße Schloss Thor. Später kommen Sie durch die Bornstraße, unterfahren die Eisenbahnlinie und wählen nach etwa 400 m den ersten Weg rechts, die Hackegasse.
Schloss Thor
Hier liegt nach rechts am Gröfbach eine alte Mühle. Nun fahren Sie etwa 2,5 km auf diesem Weg in gleicher Richtung, kreuzen die Walhorner Straße, bleiben weiter auf Marzelheide, vorbei am Kapellchen der Schmerzhaften Mutter, überqueren noch den Fontenesbach, bis Sie Rabotrath erreichen. Vielleicht lohnt sich ein Blick zurück! Sie können vieles wiedererkennen. Lassen Sie hier das Kapellchen links liegen und fahren auf der Rabotrather Straße weiter, über eine Eisenbahnlinie und durch den Ortsteil Kaulen. Zu Ihrer Rechten liegt Herbesthal, einst deutscher Grenzbahnhof bis nach dem Ersten Weltkrieg. Jetzt ist dafür der Bahnhof in Welkenraedt zum Grenzbahnhof ausgebaut. Bald stoßen Sie auf eine stark befahrene Straße, die Rue Mitoyenne (N 67), Eupen-Welkenraedt. Sie markierte einstmals die Grenze zwischen Deutschland und Belgien. Die Eisen- und die Autobahn, zwei wichtige Verkehrsadern, machten es der Gemeinde Welkenraedt möglich, auch gewerbliches Gelände zu erschließen, sodass sich hier viele Unternehmen ansiedelten. Einen ganz kleinen Ausschnitt davon sehen Sie noch. Fahren Sie vorsichtig hinüber in die ruhige Straße, Voie de Liège; vorne an der Ecke steht die Kapelle Unserer Lieben Frau von Lourdes. In sanftem Bogen führt diese Straße auf eine breitere, Rue Xhonneux, der Sie nach links folgen. Bei der ersten Möglichkeit nach rechts wenden Sie sich in die Rue des Trois Bourdons in ein Gewerbegebiet. An der Kreuzung halten Sie sich wieder rechts. Bald sehen Sie den hohen Kirchturm im Ort vor sich. Sie müssen
TOUR 18 aber noch über die Bahn. Deshalb lenken Sie Ihr Rad auf dem Boulevard Hector Grosjean nach links, an der folgenden Gabelung ebenso und danach auf eine Brücke über die Bahngleise. Dann treffen Sie genau vor der Kirche auf die Durchgangsstraße, die Rue de l’Église. Hier biegen Sie links ab und kreuzen demnächst wieder ein Bahngleis, dann geht es an der dritten Straße rechts, Rue Heuschen, nur kurz hinauf, denn von rechts kommt bald die Rue Belle-Vue, in die Sie hinein müssen, um gleich darauf von hier nach links in die Rue des Chateaux abzubiegen. Nun werden Sie auf ruhigem Weg aus dem geschäftigen Ort hinausgeführt, radeln zwischen Wiesen auf einen Querweg, Rue SaintVincet, zu, dem Sie nach rechts folgen. Von Weitem schon sehen Sie rechts ab Schloss Ruif-Baelen liegen, dessen barocke Türme weithin sichtbar sind. Eine psychiatrische Klinik ist darin untergebracht. Links kommen Sie an Kastell Ruif vorbei, eine alte Wasserburg im Stile der festen Häuser des Eupener Ländchens; sie weist Bauformen vom 15.-18. Jahrhundert auf. Danach stoßen Sie auf die ruhige Landstraße, Rue Du Chateau De Ruyff, der Sie nach links folgen. Schon bald können Sie die ersten Häuser von HenriChapelle ausmachen, und rechts aufwärts schwenkend, in die Rue Coulon, kommen Sie nach einem Kreisverkehr mit der Rue Nishaye ins Zentrum und danach auf die Chausèe De Liège (N 3). Hier soll um 1100 im Auftrag Herzog Heinrichs I. von Limburg eine Kirche errichtet worden sein; der Turm der jetzigen Kirche ist auch romanisch. Sie ist berühmt wegen ihres Apostelbalkens, der das Mittelschiff überspannt. Fahren Sie auf der N 3 weiter nach links und noch weiter bis rechts zur Abzweigung nach Visé, Route d’Aubel. Diese Straße fahren Sie ca. 2 km, biegen also nirgends vorher ab. Dann sehen Sie vorab rechts der Straße ein verfallendes, noch klosterähnlich wirkendes Gebäude mit Kapellenraum; es ist (war) das Haus St. Antoine. Doch ungefähr 150 m vorher (!) zweigt links ein Fahrweg ohne jeglichen Wegweiser ab. Diesen nehmen Sie, dabei geht es teils auch heftig bergab und fahren unten bei den Häusern auf der Heerstraat nach rechts. Nun können Sie auf ganz ruhiger Straße häufig abwärts rollen. In der Ansiedlung La Clouse biegen Sie nach rechts ab, und durch Wiesenland setzen Sie Ihre Fahrt auf den Straßen Ten-Elsen, Route de la Clouse, Cosenberg fort bis nach Aubel.
In Aubel überqueren Sie die Rue de Merckhof in die Rue Haes und gelangen nun in die Rue de la Station ins Zentrum.
Aubel, L 38 und Kirche
Antoine Ernst, links ab in die Rue de Gorhez. Nun werden Sie aus dem Ort hinausgeführt, lassen im Ortsteil Tergret die Kapelle links liegen und bleiben auf der Rue de Gorhez. Sie passieren zwei kleine Schlösser und müssen an der Gabelung den rechten Zweig Bushaye nehmen, an Schloss Altena vorbei. Dann geht es meist geradeaus weiter, noch über das Flüsschen Berwinne und spitzwinkelig auf eine Landstraße. Diese fahren Sie nach rechts, etwa 600 m weiter erneut nach rechts. Hier, an der Straße Val-Dieu, liegt unübersehbar die große Abtei Val-Dieu.
Aubel ist ein richtiges Landstädtchen, beschaulich, mit netten Bürgerhäusern und einer Kirche mit hoch aufragendem Turm. Biegen Sie nach dieser Kirche, am Place
Kirche in Val-Dieu
Schauen Sie sich um im großen Abteikomplex. Die allerersten Klostergebäude sind nicht mehr vorhanden, allenthalben romanische Reste. Die jetzt zugänglichen Bauten stammen aus dem 15.-18. Jahrhundert. Die Kirche innen Kirche wird Ihnen womöglich etwas kahl vorkommen. Die ursprüngliche Regel der Zisterzienser erlaubte nicht einmal bunte Kirchenfenster. Man hielt sehr viel vom wirklich einfachen Leben.
TOUR 18 Einfach geht es auch Val-Dieu in der Imbissstube des Klosters zu. In einer Art Selbstbedienung kann man schmackhafte Gerichte erhalten. Probieren Sie mal den Teller mit Graubrot, Butter, Fleischpastete und dem berühmten Käse der Abtei. Man kann Letzteren auch zum Mitnehmen kaufen. Wenn Sie dann aus der Abtei hinausfahren, liegt genau vor Ihnen eine der alten Mühlen, von denen in der Glanzzeit fünf zum Klosterbesitz zählten. Zur Rückfahrt geht es nun die Rue de Val-Dieu hinauf, immer am Bach Bel entlang, und nach etwa 4 m sind Sie auf der Route de Val-Dieu schon auch wieder in Aubel. Halb rechts geht es über den Place Nicolai und den Place Antoine Ernst mit seinen schmucken Häusern auf die Kirche zu. An der Kirche vorbei fahren Sie durch die Rue de la Station bis zum Place de la Victoire; links befindet sich ein Parkplatz, eine Schutzhütte und in Sichtweite eine alte Diesellokomotive als „Denkmal“. L 38 mit Lok und Radstrecke Hier befand sich bis 1975 der Bahnhof von Aubel an der Eisenbahnstrecke 38 von Battice nach Aubel. Diese schon 1878 geplante „Ligne 38“ wurde im September 1881 in Betrieb genommen, aber erst 1895 bis Hombourg verlängert. Aubel als einstiger Grenzbahnhof hatte 1926 zum Beispiel zwei Haupt- und drei Nebengleise, aufgewertet mit einer Laderampe. Nicht nur an Markttagen (damals dienstags) besuchten viele Landwirte die Station, sondern auch Arbeiter, Studenten, Soldaten und Bergmänner reisten mit dieser Eisenbahn. Die Strecke verlief damals über 37 km von Chenée bis Hombourg und wurde am 1. Juni 1954 stillgelegt. Heute ist die Trasse der „Ligne 38“ teilweise asphaltiert, sonst aber so befestigt, dass sie autofrei von Radlern, Wanderern und Reitern gerne angenommen wird. Man entdeckt wechselnde Landschaften und eine reichhaltige Vegetation.
Panorama von L 38
Sie biegen bei der Lok nach links auf den grün asphaltierten Teil des ehemaligen Bahnkörpers ein. Jeder Kilometer wird mit einem Schild angezeigt. Es sind etwa 5 km bis Hombourg, wo dieser Trassenweg neben einem Mühlenbetrieb an der Rue de la Station endet. Sie fahren nach links, an der nächsten Straße, der Rue de Rémersdael, nach rechts und können nun knapp 3 km parallel zum Flüsschen Gulp auf ruhiger Straße schnurgerade sanft abwärts fahren. Dabei geht es im schrägen Winkel auf eine Bahnlinie zu und später senkrecht auf eine Querstraße. Dieser folgen Sie nach rechts, fahren unter der Bahn her und können dann bald zu Ihrer Rechten Schloss Obsinnich in einem parkartigen Umfeld sehen. Ihr Weg führt geradeaus an der Schlossumzäunung entlang, dann mit einer Rechtskurve auf eine Brücke zu über die Gulp. Zwei Barrieren unterbinden hier Kfz-Verkehr absolut. Danach geht es in mancherlei Windungen im Wald aufwärts. Dort mündet Ihre Straße Obsinnich geradeaus in eine Spitzkehre der Kasteelstraat. Sie folgen ihr bergauf, bald in einer scharfen Haarnadelkurve immer weiter kurvenreich hinauf. Noch im Wald, an einer Querstraße, Rue de Château, fahren Sie geradeaus auf der Rue de Beusdael weiter; bald geht es nun ziemlich bergab, und zwar Richtung KP 92. An diesem Querweg ist die Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden. Ein beachtenswertes Denkmal steht hier 247 m ü. NN. Es wurde 1920 errichtet zum Gedenken an die Opfer des „Elektrischen Zaunes“, der im Ersten Weltkrieg die beiden Nachbarn trennte. Während des Zweiten Weltkrieges war es von deutschen Truppen zerstört worden. Denkmal für die Opfer des Elektrodrahtes
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Schloss Beusdael
Bei der Weiterfahrt kommen Sie in offene Wiesenlandschaft. Im Tal unter Ihnen liegt das wunderschöne Schloss Beusdael mit barocken Turmhelmen. Es ist leider nicht zu besichtigen. Von da ab mühen Sie sich wieder bergauf nach Sippenaeken, KP 92. Zu Ihrem nächsten Ziel, KP 1, rollen Sie nun abwärts, kommen dabei an der Kirche vorbei und am KP 1 biegen Sie auch nicht ab, sondern fahren durch zum KP 3. Gerdeaus geht es in Richtung KP 4, den Sie allerdings erst viel später bei Moresnet finden. Auf dem hügeligen und kurvenreichen Weg dorthin stoßen Sie zunächst auf die Landstraße N 608, Homburg-Plombières, biegen dort links ab, fahren dann in Plombières bis zu der links liegenden Kirche. Dem Zwischenwegweiser hier KP 4 folgen Sie nach rechts in Richtung Moresnet.
Liebesschwur am Viadukt
Sie werden ins schöne Geultal geleitet, kommen an einer uralten Eisenbahnbrücke vorbei, müssen hier eine kurze, steile Rechtskurve meistern und können dann gemütlich auf der alten Bahntrasse neben dem Fluss fahren. Der KP 4 liegt in Moresnet unmittelbar hinter einer verkehrsreichen Straße. Brücke mit Güterzug
Hier an bzw. unter dem riesigen und hohen Viadukt wenden Sie sich in Richtung zum nahen KP 7, an dem Sie nach links in Richtung KP 8 radeln. Auf dieser alten Bahntrasse durch malerisches Wiesenland wurde damals Erz von Altenberg zur Verhüttung nach Plombières oder zur weiteren Verladung nach Montzen transportiert. Am KP 8 in Kelmis fahren Sie auf der Lütticher Straße, der N 3, links aufwärts in Richtung KP 9; schon an der ersten Straße rechts, der Casinostraße, folgen Sie den Routenpfeilen nach unten an den Teich. Am folgenden Linksknick könn(t)en Sie einen Abstecher zum in der Nähe liegenden Schloss Eyneburg/Emmaburg machen; sonst folgen Sie dem Emmaburger Weg und gelangen dann auf die Altenberger Straße, zum KP 9, in Hergenrath. Geradeaus durch die Martinsstraße am Friedhof und Kinderspielplatz entlang fahren Sie Richtung KP 15, treffen aber schon vorher auf die Aachener Straße. Hier nach links radeln, am KP 15 geradeaus vorbei, so können Sie dann bis zur Einmündung in die Lütticher Straße in Aachen durchziehen. Nach rechts müssen Sie dann und auf der linken Straßenseite den Radweg nehmen. Und schon sind Sie wenige Minuten später wieder am Parkplatz in Bildchen. Frohe Runde!
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