Jan Ostrau
Mantras Heilige Laute der Kraft und wie wir sie nutzen können
Inhalt 1. Was sind Mantras? Definitionsversuche
Originalausgabe Copyright © 2005 Lüchow Verlag Stuttgart in der Verlagsgruppe Dornier GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Margret Russer, München Umschlagfoto: Jonelle Weaver/Getty Images Satz: de-te-pe, Aalen Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN 3-363-03079-7 ISBN 978-3-363-03079-2 www.luechow-verlag.de
7 9
2. Warum und wie Mantras wirken Urlaute als Archetypen der Seele Sprache als Mantra der Mystik Tönende und stille Mantras Mantras als Mittel der Reinigung
15 17 20 24 26
3. Mantras und andere Formen der Besinnung Zauberworte in der Dichtung Mantras und Gebete Kraftworte und Affirmationen Mantras und Meditation Kraftworte und Zen-Koans Mantras, Mudras, Mandalas und
29 30 33 34 36 37 39
Yantras
4. Mantras aus verschiedenen Religionen und Kulturen 43 Wie Sie Mantras praktisch anwenden 44 Om-Aum 44 Mantras im Hinduismus 49 Mantras im Buddhismus 62 Mantras im Sikhismus 67 Mantras im Keltentum 70 Kraftworte in der Nordischen Religion 71 Kraftworte im Schamanismus 75 5
Kraftworte und Gebete im Judaismus Kraftworte und Gebete im Christentum Mantras und Kraftworte im Islam Mantras und Kraftworte aus Theosophie und Arkanschule
80 84 91 97
5. Mantras für unterschiedliche Zwecke Vorbemerkung zur Übungsweise Zur ganzheitlichen Entspannung Für mehr geistige Klarheit Zur Problemlösung Zum Schutz Zur psychosomatischen und seelischen Heilung Für den Frieden Zur Aktivierung der Chakras Zur spirituellen Öffnung Das große Ja Du Ich bin Wie Sie Ihre persönlichen Mantras schaffen können
101 102 103 104 104 105 107 108 110 112 114 115 116 118
6. Er
121
ist
das
Wort
Anhang Übersicht über alle im Buch aufgeführten Mantras Literaturhinweise CD-Hinweise Dank
6
125 127 131 133 135
1. Was sind Mantras? Von Gott zu sprechen, ohne aus Gott zu sprechen, das ist gottlos. (Meister von Howrah)
Mantra - ein Edelstein, der geheimnisvoll funkelt wie der sagenumwobene »Stein der Weisen«, der seit Jahrtausenden Menschen aller Kontinente, Religionen und Kulturen zu einer äußeren und inneren Suche bewegt hat. Allein der Begriff Mantra ist ein verheißungsvolles Wort. Was schwingt da nicht alles mit? Magie und Mystik, Macht und Mitte, der Zauber Indiens und des Orients. Tiefe eigene Besinnung und Bindung an lichte Kräfte, aber auch das Bannen dunkler Energien klingen in diesem Wort an. Hörbare und innere Klänge, verborgene Kräfte von Worten und Namen sind weitere Facetten des rätselhaften Edelsteins Mantra. Es ist ein Juwel mit ähnlich sagenhaften Kräften, wie sie dem Stein der Weisen zugeschrieben werden; jenem Stein der Weisen, der nicht Eisen zu Gold macht, sondern die dumpfe Tierseele des Menschen in die Höhen der Engel zu heben imstande ist! Dieses Buch soll eine praktische Einführung in die heilsame Anwendung von Mantras, Energieklängen und Kraftworten sein zur ganzheitlichen Heilung, für geistige Klarheit und inneren Frieden. Manche Leser und Leserinnen werden vielleicht sogar in einem oder mehreren Mantras in diesem Buch eine Brücke zu einem höheren, spirituellen Bewusstsein entdecken. Ohne jedes Übergewicht einer bestimmten religiösen Tradition und frei von jedem missionarischen Impetus, stellt dieses ausdrücklich sehr klar gegliederte Handbuch anschaulich und praxisnah dar, wie Sie Mantras verstehen und nutzen und ganz eigene Mantras auch selbst neu schaffen können. Das Buch geht auf die unterschiedliche Wirkungsweise stiller, gesprochener, gesungener und musikalisch unterstützter Mantras ein. Dabei ist einerseits eine gewisse Einführung in die Grundlagen des Themas sinnvoll, die vor allem sachliche Informationen bringt und Zusammenhänge beschreibt. Deshalb finden Sie am Anfang des Buches überwiegend Sachinformationen. Andererseits ist eine aktive persönliche Einstimmung wünschenswert ganzheitlich mit möglichst vielen Sinnen und auf verschiedenen Ebenen. Dazu dienen die zahlreichen Übungsvorschläge im zwei8
ten Teil des Buches, aber auch schon einige kurze Übungen, die von Anfang an für Abwechslung sorgen mögen. Übung mit dem eigenen Namen Fangen wir mit einem der stärksten Kraftworte an, das es für uns gibt: mit unserem Namen. • Schreiben Sie Ihren Namen, so wie Sie ihn normalerweise verwenden, drei Mal untereinander auf ein Blatt Papier. • Schließen Sie danach die Augen! Sprechen Sie ihn dann lautlos ebenfalls drei Mal hintereinander aus. • Nun sprechen Sie ihn noch drei Mal gut hörbar und harmonisch aus. Was spüren Sie? Holpern und stolpern die Worte anfangs eher aus dem Mund, als dass sie melodisch fließen? Stocken wir weniger, wenn wir sie schreiben und denken und mehr, wenn wir unseren Namen plötzlich laut vor uns hin sprechen? Finden wir das irgendwie »peinlich« oder geht es uns gut damit? Wir werden diese Übung später noch ausbauen. Übrigens: Wenn Sie das nun als völlig albern empfunden und vielleicht gar nicht mitgemacht haben: Bitte geben Sie Ihrem Herzen doch einen kleinen Stoß und summen Sie wenigsten 2 oder 3 Minuten lang. Erst wenn wir uns selbst ganz praktisch und ohne Vorbehalte auf Klangschwingungen einlassen, können wir größeren Nutzen aus der Kraft von Mantras ziehen. Also...!
Definitionsversuche Der Brockhaus schreibt: • Mantra ist ein Wort aus dem Sanskrit (altindische Kultursprache) und bezeichnet eine heilige oder magische Formel. 9
Der Begriff »Mantra« hat dieselbe Wurzel wie manas, die Kräfte der mentalen bildlichen Vorstellung. In der Theosophie sind die Manas das Prinzip der kreativen Imagination; bei Castaneda sind sie das Prinzip der autonomen Bewusstheit, die es möglich macht, die Welt als eine von uns getrennte Wirklichkeit zu erfahren. Im Begriff Mantra ist auch dieselbe Wurzel wie in Mani enthalten, zu dem unsere Worte Mensch und man sowie das englische Wort man in Beziehung stehen. Es geht bei Mantras also um etwas, was den Menschen in seinem Kern, in seinem Wesen betrifft. Die heiligen Schriften der Veden, von denen es vier gibt, sind jeweils in vier große Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt sind die »Mantras« oder Hymnen. (Es gibt die Rigveda, Samaveda, Ayurveda und Atharvanaveda; der erste Hauptteil sind die Mantras, der zweite Erklärungen zu Mantras und Ritualen, der dritte enthält Abhandlungen über Meditationsübungen in der Einsamkeit und der vierte schließlich die Upanishaden, mystische spirituelle Texte und Anleitungen zu einer bewussten Lebensweise.) Im engeren Sinne bezeichnen Mantras Worte und Klangformeln; »Das Handbuch des Suchers« definiert wie folgt: • Ein Mantra ist eine verbale Formel oder einfach ein Klang, wie Aum, die still wiederholt oder hörbar gesungen werden, wie ein Gebet, um damit verschiedene Zustände zu erreichen wie Heiterkeit, Freude, Gelassenheit, Gemütsruhe, Einstimmung auf Gott, Macht über äußerliche Hindernisse und so fort. Außerdem: Mantra ist Teil des Yogas der Ton- oder Klangmeditation. Ein Universalgelehrter des 20. Jahrhunderts und Asienforscher schrieb: • Mantras sind Lautgebilde, Formeln und Lautsymbole, welche irrationale Kräfte (Prana) im menschlichen Unterbewusstsein 10
(bzw. Unbewussten, besonders im »Kollektiv«) aufrufen und in Schwingungen bringen. Diese Kräfte und Schwingungen vermag eine intellektuelle, begriffliche Definition und die Übersetzung eines Mantras jedoch nicht auszulösen. Als Beispiel, wie Mantras unwirksam werden, seien die Übersetzungen der in Latein mantrisch gebildeten katholischen Messe in heutige Verkehrssprache angeführt. So ist das >Amendenkt< und dabei die Aufmerksamkeit im Zentrum zwischen den Augenbrauen hält.« Es ist eine 99
»Affirmation«, und die Wirkung aller derartigen Gebete oder Mantras beruht auf dem konzentrierten Einsatz des Willens (Meister Dwal Khul nennt das die »eindeutige Intention«). Das Vaterunser oder die Große Invokation wird häufig wie ein Segen gesprochen. Damit diese Gebete aber eine invokative Wirkung bekommen, muss der Wille eingesetzt werden. Wenn der Sinn erkannt und gleichzeitig der Wille eingesetzt wird, dann werden die formulierten Ideen aktiviert, und das Mantra entfaltet seine Wirkung. Dieses Gebet ist ein großes Mantra oder eine große Affirmation. Es enthält die Idee, die Vorstellung, dass das Selbst Gott ist, Schöpfer von allem, was existiert. Wenn man dieses Gebet jeden Tag ernsthaft spricht, wächst in einem allmählich das Bewusstsein für das eigentliche, wahre Selbst.
5. Mantras für unterschiedliche Zwecke Wer die Wahrheit sucht, sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht. (Edith Stein)
Vorbemerkung zur Übungsweise Sicher ist es günstig, wenn Sie sich hinsetzen, die Augen schließen und die folgenden Mantras rein gedanklich wiederholen. Sie können sie jedoch auch während der Busfahrt oder im Auto, bei einer Besprechung oder während einer einfachen Arbeit mit geöffneten Augen üben. Wenn es für Sie stimmiger ist, Mantras zunächst halblaut zu sprechen oder in einem melodischen Singsang hörbar zu machen, so folgen Sie Ihrem Impuls. Die rein gedankliche Wiederholung bei geschlossenen Augen und in entspannter, aufrechter und zugleich wacher Sitzhaltung (oder im Liegen) hat sich indes als besonders wirksam erwiesen. Mantras »wirken« als Teil einer Zeremonie oder im Rahmen einer Meditation, für die besondere Zeiten zur Verfügung stehen. Sie entfalten jedoch auch dauerhafte und immer weiter sich aufbauende Wirkung, wenn Sie sich tagsüber immer wieder an sie erinnern, sie sprechen oder üben. Wenn Sie Mantras jetzt ganz neu kennen lernen, ist es sinnvoll, sich einen bestimmten Zeitraum vorzunehmen, in dem Sie tiefer »einsteigen« möchten: zum Beispiel eine Woche lang jeden Tag drei Mal für wenige Minuten oder die biblischen 40 Tage lang jeden Morgen und Abend 10 Minuten lang. Spüren Sie, was sich für Sie richtig anfühlt. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Fülle an verschiedenen Mantras. Suchen Sie sich einige wenige heraus, mit denen Sie beginnen möchten - anfangs nicht mehr als zwei oder drei pro Woche.
102
Zur ganzheitlichen Entspannung Eine kleine Vorübung, die mehr mit Atmung als mit Mantras zu tun hat, sei hier empfohlen. Wenn Sie mal wieder geglaubt haben, sich so richtig ärgern zu müssen, oder wenn Sie einfach zu viel Stress hatten, atmen Sie drei Mal deutlich tiefer als sonst durch die Nase ein und schnaufen Sie drei Mal richtig anhaltend und hörbar durch den Mund aus. Damit haben Sie schon einen Gutteil des Überdrucks aus dem Gemütskessel gelassen. Die Münchner Yoga-Lehrerin Anneliese Harf nannte das »Dampfkesselatem«. Probieren Sie danach eines der folgenden beiden Mantras aus. Sprechen Sie jedes dieser Worte jeweils zwölf Mal langsam und ruhig hintereinander. Lassen Sie sich Zeit für »Erlebnispausen« zwischen den kurzen Sätzen. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los.
Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los.
Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los. Ich lasse alles los.
Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie. Ich spüre Ruhe und Harmonie.
103
Für mehr geistige Klarheit Was ist eigentlich Klarheit? Das Wort »klar« hat mit dem Begriff »hell« zu tun. In unserem Geist sollte also Licht sein, wenn wir geistige Klarheit wollen. Ordnung gehört sicher auch dazu - keine sterile, forcierte Ordnung, sondern eine organische, lebendige, die Entwicklung erlaubt. Mantras zur geistigen Klarheit werden also eine natürliche Ordnung des Geistes sowie eine »Erhellung« fördern. Hier drei Vorschläge: Mein Wesen ist bewusstes Sein. Mein Wesen ist bewusstes Sein. Mein Wesen ist bewusstes Sein. Ich bin Klarheit, mehr Klarheit. Ich bin Klarheit, mehr Klarheit. Ich bin Klarheit, mehr Klarheit. Licht und Ordnung breiten sich aus. Licht und Ordnung breiten sich aus. Licht und Ordnung breiten sich aus.
Zur Problemlösung Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Ist Ihnen das »zu viel«, wenn Sie fünfmal hintereinander lesen: »Alles wird gut«? »Alles wird gut« ist ein außerordentlich potentes Mantra. Versuchen Sie, sich darauf einzulassen, diese Worte langsam und halblaut hörbar auszusprechen, egal ob Sie »daran glau104
ben« oder nicht. Es mag sein, dass Ihnen die Worte zunächst stockend über die Lippen kommen oder dass Sie sogar widerwillig reagieren und sich ärgern, eine solch »alberne« Übung zu machen. Geben Sie sich dennoch die Chance, 5 Minuten lang genau diese Kraftworte zu wiederholen. Sie werden nach und nach ihre ganz eigene Schwingung entfalten. Am Ende fühlen Sie sich vermutlich auf ungewohnte Weise »neu«, anscheinend ohne Grund zuversichtlicher oder auf andere Weise transformiert. Die Wirksamkeit dieses und anderer Mantras beruht auch darauf, dass sie eine neue Grundschwingung in uns erzeugen, die als sicheres Fundament für unsere Alltagskreativität dient, die sich in bislang nicht für möglich gehaltenen Einfällen oder in unvorhersehbaren Chancen ausdrückt. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles ist gut. Alles ist gut. Alles ist gut. Alles ist gut. Alles ist gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut.
Zum Schutz Wir können höhere Mächte anrufen und darum bitten, dass wir beschützt sein mögen: Gott, die Erzengel, Allah, Jahwe, Jesus, Christus, Maria, Heilige, Vater Himmel, Mutter Erde, den Großen Geist, die Große Mutter, unsere Ahnen, Krafttiere, Elfen, Feen, Elementarwesen usw. Wir können das Kreuzzeichen machen oder einen Lichtkreis um uns ziehen, uns in einer Spirale aus Licht visualisieren, im Inneren der Pyramide oder eines Steinkreises. Wir können uns in das Herzchakra versenken, Erdung im Hara (der »Erdmitte« etwa zwei bis drei Fingerbreit unter dem Bauchnabel) suchen und gleichzeitig bewusst von dort aus ein- und ausatmen 105
oder Verbindung zum inneren Licht am dritten Auge suchen. Wir können auch Mantras zum Schutz verwenden, sowohl vorbeugend wie in akuten Notsituationen. Hier einige Vorschläge: Ich bin im Licht. Ich bin im Licht. Ich bin im Licht. Bitte hilf: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen! Bitte hilf: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes: Amen! Bitte hilf: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen! Hari Krishna, Hari Ram Hari Krishna, Hari Ram Hari Krishna, Hari Ram Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln. Bismillah i Rahman i Rahim. Bismillah i Rahman i Rahim. Bismillah i Rahman i Rahim. Maria, bitte für mich. Maria, bitte für mich. Maria, bitte für mich. Ich bin Gottes geliebtes Kind. Ich bin Gottes geliebtes Kind. Ich bin Gottes geliebtes Kind. 106
Zur psychosomatischen und seelischen Heilung In der kinesiologischen Therapie nach Dr. Guido Schuhmacher, die ich im Heliotop-Gesundheitszentrum von Helmut Weyrer in Salzburg persönlich kennen lernen durfte, wird mit Klängen und Tönen an bestimmten Punkten des Körpers gearbeitet. Dieser Ansatz geht davon aus, dass manche tief sitzenden Schockerlebnisse nicht psychotherapeutisch und auch nicht medikamentös aufgelöst werden können, sondern über heilende Laute. Während der Therapeut bzw. die Therapeutin bestimmte Akupressurpunkte auf Meridianen hält oder »drückt« (zum Beispiel auf dem Nierenmeridian Ni 21 und Ni 17), summt oder singt der Klient bestimmte Vokale bzw. Konsonanten. Dabei wurde die folgende Zuordnung von Konsonanten zu Organmeridianen getroffen: Hauptmeridiane • T = Gouverneursgefäß • L = Konzeptionsgefäß Yin-Meridiane • K = Niere • Th = Leber (ausgesprochen wie ein hartes »t«, nicht wie englisch »th«) • H = Milz-Pankreas • S = Herz • Sch = Kreislauf-Sexus • Z = Lunge Yang-Meridiane - W = Blase - Qu = Galle (ausgesprochen wie in »Qualle«) - F = Magen - P = Dünndarm - R = Dreifacherwärmer - M = Dickdarm
107
Ein anderer Ansatz ist die Wiederholung bestimmter Kraftworte. Man kann die Wirkung durch eine leichte rhythmische Bewegung, zum Beispiel durch Arm- und Knieschwingen, unterstützen. Energie fließt. Energie fließt in mir und durch mich. Energie fließt durch mich zur Umwelt. Ich fühle Heilung. Ich werde heil. Ich fühle Heilung. Ich werde heil. Ich fühle Heilung. Ich werde heil. Wichtiger Hinweis: Wenn Sie körperliche oder seelische Beschwerden haben, sollten Sie zu Diagnose und Therapie Heilkundige aufsuchen, die amtlich zugelassen, seriös ausgebildet und persönlich integer sind. Diese - und auch alle anderen - Mantra-Übungen ersetzen keinesfalls eine medizinische oder psychologische Betreuung!
Für den Frieden May Peace prevail on Earth! Möge Frieden auf Erden sein! Das ist der Segensspruch und das Gebet der World Peace Prayer Society, der Weltfriedens-Gebetsgesellschaft, die bewundernswerte Arbeit leistet. Sie hat zum Aufstellen im Freien größere vierseitige Holzpfähle entworfen, auf deren Seiten in verschiedenen Sprachen der oben zitierte Segenswunsch steht. Es gibt diese Friedenssäulen auch in einer Miniaturversion für den Schreibtisch oder das Bücherregal. Gebete für den Frieden in der Welt gibt es in allen Religionen, und doch wurde und wird noch allzu oft im Namen der Religion 108
Unfrieden gestiftet oder sogar Krieg geführt. Weniger verbreitet ist der Ansatz, mit dem Frieden bei sich selbst zu beginnen. Dazu sollen die folgenden Mantra-Vorschläge dienen. Ich spüre Frieden. Ich spüre Frieden in mir. Ich spüre Frieden mit meinen Nächsten. Ich spüre Frieden mit der Umwelt. Ich spüre Frieden mit allen Menschen. Ich spüre Frieden mit allen Wesen. Ich spüre Frieden mit Gott. Ich spüre Frieden mit mir selbst. Ich spüre Frieden. Ich strahle Frieden aus. Ich strahle Frieden in mir aus. Ich strahle Frieden zu meinen Nächsten aus. Ich strahle Frieden in die Umwelt aus. Ich strahle Frieden zu allen Menschen aus. Ich strahle Frieden zu allen Wesen aus. Ich strahle Frieden mit Gott aus. Ich strahle Frieden zu Gott aus. Ich strahle Frieden zu mir selbst aus. Ich strahle Frieden aus. Zu guter Letzt noch ein »klassisches« christliches Mantra - sehr schlicht und sehr wirksam zur achtsamen und zugleich absichtslosen Kontemplation. Dona nobis pacem. Dona nobis pacem. Dona nobis pacem.
109
Gib uns Frieden. Gib uns Frieden. Gib uns Frieden. Friede sei mit dir! »Friede sei mit dir - und mit deinem Geiste.« So lautet der allseits bekannte Austausch zwischen Priester und Gemeinde am Anfang und oft am Ende der heiligen Messe. Dieser Ausspruch »Friede sei mit dir« kann ebenfalls zu einem wirksamen Friedensmantra werden. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir. Friede sei mit dir.
Zur Aktivierung der Chakras Mantras können in die Chakras hinein gesungen, gesprochen oder gedacht werden. Nehmen Sie sich 2 bis 3 Minuten Zeit für jedes Chakra. Setzen Sie sich entspannt und wach hin, praktizieren Sie einige Male die Dampfkesselatmung. Vielleicht möchten Sie eine schöne Musik verwenden. Ich rate jedoch dazu, diese und andere Übungen auf jeden Fall auch ohne Musik auszuprobieren, damit Sie besser spüren, welche Wirkung die Mantras für sich allein ausüben. Eine Zuordnung der in unserem Sprachraum üblichen Vokale zu den Chakras kann so aussehen: • U - Wurzelchakra: Vitalität, Überleben, Steißbeingegend • O - Sexualchakra: Sexualität, Kreativität, Unterbauch 110
• I - Nabelchakra: Ich-Bewusstsein, Ego, Oberbauch • E - Herzchakra: Bewusstsein, Selbst, Brustraum • A - Kehlkopfchakra: Vermittlung, Selbstausdruck, Halsraum Hier werden die Vokale also nicht in der üblichen Reihenfolge a e - i - o - u gesprochen, gesungen oder gedacht, sondern umgekehrt, sozusagen in aufsteigender Reihenfolge. Das führt zu einer inneren Aufrichtung und zum Aufsteigen der Bewusstseinsenergien durch den Körper und über ihn hinaus. Vielleicht fragen Sie sich, wo denn das Augenchakra und das so genannte Kronenchakra bleiben. Am Augenchakra können Sie das Aum tönen oder mental erklingen lassen. Das Kronenchakra ist eine Bewusstseinsebene außerhalb des (feinstofflichen) Körpers und wird in Resonanz zu höheren Schwingungen gelangen, sobald wir uns »von unten hochgearbeitet« haben, ohne dass wir dazu etwas Spezielles unternehmen müssen. Manche Menschen möchten die Mantraübung an den Chakras mit Farb- und Lichtvorstellungen verbinden. Die Elemente stehen bekanntlich für Eigenschaften: Erde für festes Beharren, Wasser für fließende Anpassung, Feuer für energische Kraft, Luft für leichten Austausch und Äther für spirituelles Bewusstsein. U - Wurzelchakra: Ziegelrot, Magenta; Element Erde O - Sexualchakra: Zinnoberrot, Orange; Element Wasser I - Nabelchakra: Gelbgrün, Löwenzahngelb; Element Feuer E - Herzchakra: Rosa, Königsblau; Element Luft A - Kehlkopfchakra: Türkis, Violett; Element Äther Sie merken, dass wir hier nicht die gängigen Zuordnungen vorschlagen - die meist, ohne nachzudenken, voneinander abgeschrieben wurden oder die der westlichen Annahme folgen, dass die Chakras nach dem Regenbogenspektrum aufgebaut seien und nur so aktiviert bzw. harmonisiert werden können. Die oben erwähnten Zuordnungen können in der feinstofflichen Arbeit und 111
in der Meditation als stimmig erfahren werden. Sie wurden, soweit bekannt, zuerst in Indien im ursprünglichen Yoga-System überliefert. Was ist mit Weiß, Silber und Gold? Am Augenchakra und darüber hinaus in höheren Ebenen werden diese Farben erlebt. Sie können diese drei »Farben« auch verwenden, um dann mit in Ihrer Vorstellung jedes Chakra zu reinigen. Stellen Sie sich vor, wie weißes, silbernes oder goldenes Licht nacheinander mit dem Einatmen in Sie einströmt und in das Wurzelchakra fließt und wie Sie mit dem Ausatmen alles Überflüssige, Überholte oder Belastende dort loslassen bzw. abgeben können. Nachdem Sie diesen Vorgang zwei oder drei Mal wiederholt haben, tönen Sie das U und lassen es im ganzen Körper schwingen. Lenken Sie die Vibration des langsam und bedächtig wiederholten U hinunter in das Wurzelchakra, 1 bis 2 Minuten lang. Danach wiederholen Sie diesen Vorgang beim Sexualchakra mit dem I usw. Wenn Sie am Kehlkopfchakra angekommen sind, fühlen Sie sich ohne weitere Übung oder Vorstellung in den Raum in Ihrem Kopf und darüber hinaus ein und nehmen Sie wahr, ob sich Bilder, Licht oder andere Wahrnehmungen einstellen. Schließen Sie mit einem kurzen Dank oder Gebet.
Zur spirituellen Öffnung Wenn Sie sich spirituell weiterentwickeln möchten, dienen dazu in besonderer Weise solche Kraftworte, die einen Namen Gottes zum Ausdruck bringen. Zahlreiche Beispiele dafür finden Sie ja in den Abschnitten zu den verschiedenen Religionen. Weitere Hilfen geben solche Mantras, die zunächst vor allem die psychologische Öffnung und Entwicklung fördern, wie sie weiter oben schon angeführt wurden. Hier soll es nun um Kraftworte gehen, die speziell die spiritu112
elle Entwicklung stärken und bislang noch nicht erwähnt wurden. Mutter des Lebens. Vater des Lebens. Himmel des Lebens. Mutter allen Lebens. Vater allen Lebens. Himmel allen Lebens. Mutter der Liebe. Vater der Liebe. Himmel der Liebe. Mutter meiner Liebe. Vater meiner Liebe. Himmel meiner Liebe. Quelle der Hoffnung. Brunnen der Wahrheit. Heimat der Seele. Höchste Kraft. Höchster Segen. Höchste Erfüllung. Größte Hoffnung. Größte Gnade. Größte Liebe. Sie können üben, indem Sie einen dieser Begriffe oder eine Gruppe verwenden. Sie können auch jeweils einen persönlichen Bezug voranstellen wie: 113
Ich bitte um ... Ich öffne mich für ... Komm zu mir,...
Das große Ja Von K. O. Schmidt, dem längst verstorbenen Weisheitsforscher und Lebenslehrer, gibt es ein Buch voller Inspiration mit dem schönen Titel Das große Ja!. Darin beschreibt er, wie das vorbehaltlose Ja zum Leben, zum eigenen Leben, zum Leben von Partner, Familie, Kollegen, Gemeinde, Mitmenschen, ja zu allen Lebewesen und Geschöpfen befreiende Wirkung entfalten kann. Hier einige Vorschläge, wie Sie ein Ja zu sich selbst »einüben« können, zu Ihren Beziehungen, zu Erfolg, Visionen, Mitmenschen, Leben, Leiden, Sterben und Tod, zu Bewusstsein, zu bewusstem Sein, zu dem in Ihnen und allen anderen, was immer sein wird. Ich sage Ja/ Ich sage Ja/ Ich sage Ja/ Ich sage Ja zu deinem Leben! Ich sage Ja zu deinem Leben! Ich sage Ja zu Deinem Leben! Ich sage Ja zu Dir! Ich sage Ja zu Dir! Ich sage Ja zu Dir! Für manche Menschen ist es schwieriger, sich selbst anzunehmen als andere. Also sollten wir die beiden folgenden Mantras besonders eifrig nutzen. Ich sage Ja zu meinem Leben! Ich sage Ja zu meinem Leben! Ich sage Ja zu meinem Leben! 114
Ich sage Ja zu mir! Ich sage Ja zu mir! Ich sage Ja zu mir! Wie ist unsere Einstellung zu Gott? Haben wir eine Beziehung zu Ihm? Können wir mit dem Begriff wenig oder gar nichts anfangen? Probieren Sie es einige Male mit »Gott«, auch wenn das Wort Ihnen nicht viel sagt. Oder ersetzen Sie diesen Begriff mit einem anderen, der für Sie besser passt, vielleicht mit »Schöpfungskraft«, »Große Mutter« oder »Vater Himmel«. Ich sage Ja zu Gott! Ich sage Ja zu Gott! Ich sage Ja zu Gott!
Du Im Lied des Berditschewer Rabbis im Abschnitt über Kraftworte im Judentum sind wir dem »Du« schon begegnet. Hier einige weitere Hinweise zu Mantra-Übungen mit dem Du. Du, Du, Du, Du, Du. Du bist in meinem Sinnen. Du bist in meinem Fühlen. Du bist in meinem Träumen. Du bist in meinem Herzen. Du bist in mir und ich bin in Dir. Wie soll der Apostel Paulus doch gesagt haben: »Ich lebe, aber nun lebe nicht mehr ich, sondern Du lebst in mir.« Das Ich und das Du sind unauflöslich und innig miteinander verbunden. Wo ein Du ist, gibt es ein Ich. Wo sich ein Ich wahrnimmt, gibt es ein Du. Die Wechselbeziehung von Ich und Du erfährt ihre 115
höchste Erfüllung in der Einheit, die im Yin und Yang des Tao unnachahmlich zum Ausdruck kommt. Ich und Du behalten ihre individuelle Einzigartigkeit und formen doch ein Ganzes. In beiden ist jeweils der Keim des anderen enthalten, was sie dazu befähigt, in Resonanz miteinander zu schwingen und eine Einheit zu bilden.
Ich bin Die St.-Germain-Bewegung hat das »Ich bin« zu einem machtvollen Instrument der Selbstfindung und Selbstwerdung ausgeformt. Die jüdische Bezeichnung Gottes als Jehovah wird gern als Ich bin übersetzt. Der Psychologe Erich Fromm hat in seinem berühmten Buchtitel die rhetorische Frage gestellt: Haben oder Sein? Das Sein, das »Ich bin«, ist der Anfang unserer Individuation, unseres bewussten Lebens. In der Astrologie wird das Zeichen Widder, mit dem der Tierkreis beginnt, und das 1. Haus mit der Affirmation »Ich bin« gleichgesetzt. Probieren Sie aus, ob es für Sie die Wirkung verstärkt, wenn Sie die folgenden Kraftworte halblaut und gut hörbar aussprechen, während Sie mit einer Hand die Stirn und mit der anderen den Hinterkopf halten. Alternativ legen Sie eine Hand auf den Bauch und die andere auf das Herz. Sie werden vermutlich feststellen, dass Sie das »Ich bin ...« noch intensiver spüren.
Ich bin Denken. Ich bin im Denken. Ich bin Bewusstsein. Ich bin im bewussten Sein. Ich bin Leben. Ich bin. Ich bin Leben. Ich bin Liebe. Ich bin Klarheit. Ich bin Ruhe. Ich bin Frieden. Ich bin Stille. Ich bin. Aus einem Gedicht des amerikanischen Psychologen Dr. Chuck Spezzano stammen die folgenden Worte, die sich sehr gut als Mantra im Sinne des »Ich bin« eignen; nun ist es aber ein anderer, der von sich sagt: »Ich bin.« Ich bin immer für dich da. Ich bin da und warte darauf, dass du dich erinnerst. Schau vor dich: Ich bin da. Blick in dich: Ich bin da. Sieh hinter dich: Ich folge dir. Ich bin immer für dich da.
Ich bin. Ich bin. Ich bin. Ich bin. Ich bin Leben. Ich bin Körper. Ich bin im Körper. Ich bin Gefühl. Ich bin in Gefühlen. 116
117
Wie Sie Ihre persönlichen Mantras scharfen können Die einfachste Möglichkeit, sich Ihr eigenes Mantra zu schaffen, besteht darin, dass Sie Ihren Vornamen verwenden. Sie können alle Vokale Ihrer Vornamen und Nachnamen in der Reihenfolge, wie sie auftauchen, als Mantra benutzen, in dem die Ursprungskraft Ihres Namens Ausdruck findet. Alice Maria Berghausen hätte dann das Vokal-Mantra A-I-E AI-A E-A-U-E; Yvonne Steiner hätte O-E E-I-E; Thomas Wunder hätte O-A U-E; Jan Ostrau hätte A O-A-U usw. Vielleicht wollen Sie einmal ausprobieren, ob und wie der Name Ihres bzw. Ihrer Liebsten für Sie als Mantra wirkt. Dabei aber Vorsicht: Das kann süchtig oder blind machen - oder beides! Oder Sie schlagen mit geschlossenen Augen einen Gedichtband auf und tippen auf eine Seite und nehmen das Wort, das Sie neben Ihrem Finger auf der Seite am meisten anstrahlt. Sie können auch eine der Karten aus Chuck Spezzanos Karten der Heilung ziehen (Achtung: nicht aus den Verschwörungs-, sondern nur aus den Heilungskarten; bitte auch nicht aus normalen Tarotkarten, weil diese sehr oft negativ besetzt sind, eine Ausnahme bildet das Tarot der Liebe (von Gayan S. Winter und Wulfing von Rohr) und das entsprechende Wort als Tages- oder Wochen-Mantra üben. Hier eine Auswahl der Begriffe dieser Heilungskarten: • • • • • • • • 118
• Humor • Innige Verbindung • Lernen • Meisterschaft • Nach Hause kommen • Segnung • Selbstwert • Sinn verwirklichen • Sorgenfrei • Transformation • Vertrauen • Vollendung • Wahrheit • Wunder Selbstverständlich stehe es Ihnen frei, auch ganz andere Worte zu kombinieren oder aus den Vorschlägen in diesem Buch Laute oder Silben neu miteinander zu verbinden (siehe Registerübersicht im Anhang). Es ist mir wichtig, Sie zu ermutigen, sich auf das Geheimnis von Kraftworten bzw. Mantras einzulassen, die Sie persönlich auf ganz besondere Weise ansprechen, die Ihr eigenes Herz wirklich berühren und bewegen.
Bestimmung Bindungsfähigkeit Erinnerung Erwachen Geburt Gemeinschaß Glück Gnade 119
6. Er ist das Wort... Alles geht in das Eine zurück, aber wohin kehrt das Eine zurück?
Was sind Mantras? Wer Lottogewinne oder Wunderheilungen durch den Gebrauch von Mantras erwartet, wird meist enttäuscht werden. Wer sich auf den Zauber von Schwingungen einlässt und sich selbst als Teil einer Ganzheit versteht, die bereit gemacht werden sollte, um erfüllt zu werden, so wie die Frühlingserde für die neue Aussaat geöffnet wird, darf sicherlich viele zauberhafte Augenblicke erleben. Die Schöpfung folgt ihren eigenen Gesetzen, die einer höheren Inspiration entspringen, einem göttlichen Willen. So vieles im Leben folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten, die überpersönlicher Natur sind. Pflanzen entstehen aus einem Samenkorn, sie wachsen heran, wenn es ihr Geschick so will, sie blühen auf, entwickeln sich, tragen Früchte und sinken eines Tages wieder zurück in die Erde, aus der ihre Hülle entsprang. Tiere, Menschen, vielleicht auch andere geistige Wesen folgen dem gleichen Rhythmus von Entstehen, Werden, Entfalten, Vergehen und - wie viele glauben und manche spüren - unsichtbarem Sein in einer anderen Welt. Kräfte wirken, die kosmischer Natur sind. Mantras sind in einer solchen transpersonalen Betrachtungsweise ein Mittel, um sich in kosmische Kräfte einzustimmen, die Körper und Seele, Herz und Geist durchdringen, tragen und erheben. Dann kann auch ein schlichtes Wort wie »Ich liebe dich« zum Kraftwort werden, das Zauber wirkt. Zum Ausklang möchte ich Ihnen ein wunderschönes Sonett der wahren Herzensliebe von Wolfgang Federau auf Ihren Lebensweg mitgeben. In diesem Gedicht kommt eine höchste Wahrheit über den Sinn und das Wesen von Mantras, nämlich über das »innere Wort«, zum Ausdruck.
122
Er ist das Wort. Und lässt sich doch nicht sagen. Er ist in tiefster Dunkelheit das Licht. Wir stehn in seinem Glanz. Doch geschlagen von Blindheit, bangen wir und - sehn ihn nicht. Wir suchen ihn auf namenlosen Wegen. Wirflehn, er möge zeigen, dass er sei. Und immer wieder kommt er uns entgegen, und unerkannt geht er an uns vorbei. Wir glauben ihn, selbst wenn uns Zweifel brennen. Er ist der Schwerpunkt dieser großen Welt, die sein Gesetz so ganz umschlossen hält. Und spät, sehr spät erst lernen wir erkennen, dass er, der Ferne, ganz unwandelbar von Anbeginn in unserem Herzen war. (Wolfgang Federau, Te Deum, Sonette)
Anhang
Übersicht über alle im Buch aufgeführten Mantras A E I O U 71,118 Allah-hu akbar 94 Alles wird gut 104 Aloha 76,78 Aloha Manawa 80 Amen 48 Anal'Haq 93 Aum 44,48 Bismillah... 95,106 Bitte hilf 106 Bud dho 66 Der Herr ist mein Hirte 106 Die heil'ge Drei 90 Dona nobis pacem 109 Du, Du, Du 83,115 Energie fließt 108 Es gibt kein Sein außerhalb von Gott 97 Es gibt kein Ziel außer Gott 96 Es gibt keine Erfahrung außerhalb Gottes 97 Es gibt keinen Gott außer Gott 96 Friede sei mit dir 110 Ge 72 Gebet für das neue Zeitalter 99 Große Invokation 98 HariKrishna 106 Hevenu shalom alechem 81 Höre Israel 80 Hu 93 Ich bin 116 Ich bin Gottes geliebtes Kind 106 Ich bin im Licht 106 127
Ich bin Klarheit, mehr Klarheit 104 Ich fühle Heilung 108 Ich komme zur Ruh' 90 Ich lasse alles los 103 Ich nehme Zuflucht 65 Ich sage Ja 114 Ich spüre Frieden 109 Ich spüre Ruhe und Harmonie 103 Ich strahle Frieden aus 109 Iis 72 Ike 77 Ike Pono 80 Im Namen des Vaters 86 Jesus, ich vertraue auf Dich 90 Kala 77 KalaMana 80 Kun-feu-kun 91 Kyrie eleison 87 Laillahahillahah 96 Lauretanische Litanei 87 Licht und Ordnung breiten sich aus 104 Liebe deinen Herrn 86 Makia 77 Man 73 Mana 79 Manawa 78 Maria Rosa Mystica 88 Maria, bitte für mich 106 Mein Wesen ist bewusstes Sein 104 Möge Frieden auf Erden sein 108 Mutter... 113 Namo Kuan Shi Jin Pu Sa 64 Odem 73 OM 44,48 128
Om Ah Ra 66 Om Apadamapa Hataram 58 Om Baghavadji Kalike 55 Om Buddha Metri Mem Soha 66 Om Dum Durgajei Namaha 59 Om Eim Saraswatijei Swaha 60 Om Gum Ganapatajei Namaha 58 Om ham hanuma te namaha 61 Om mani padme hum 45,63 Om namah shivaya 54 Om ring hung kring 55 Om sharavana - bhavaya namaha 55 Om shrim mahalakshmijei swaha 59 Om Sri Rama, Jaja Rama 56 Om tare tutare tura soha 66 Om vajrasattva hum 66 Pater Pio-Litanei 89 Patniem manoramam dehi 61 Pono 79 Ram Nam Sat-i hej 61 Sate Naam 69 Sat patim dehi parameshvara 61 Shalom aleychem 82 So-Ham 52 Tat savitur varenjam 51 Tayata Om Bhaikandse 66 Terabani 69 Teranaam 69 Om Ah Ra Pa Tsa Na Dhi 66 Ur 74 Vater unser 86 Walte Wotan 72 Wo ich gehe 83 Yr 74 129
Weitere »Mantras« können wir aus der christlichen Liturgie ableiten, zum Beispiel: • »Gib uns Frieden« • Heilig, heilig, heilig • Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes
Literaturhinweise Buber, Martin: Die Erzählungen der Chassidim, Manesse, Zürich 1992 Campbell, Joseph: Das bist Du - Die spirituelle Bedeutung biblischer Geschichten, Wunder und Gleichnisse, Ansata, München 2002 Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Digitale Bibliothek, Directmedia Publishing, Berlin 2004 Eckehart, Meister: Vom Wunder des Lebens, Reclam, Stuttgart 1984 Farrer-Halls, GilI: Die Welt des Buddhismus, Urania, CH-Neuhausen2001 Federau, Wolfgang: Te Deum, Sonette, Privatdruck Elisabeth Federau, Lübeck 1986, Satz & Druck Eugen Radtke Heiler, Friedrich: Die Religionen der Menschheit, Reclam, Stuttgart 1980 King, Serge Kahili: Huna - Der hawaiianische Weg zu einem erfüllten Leben, Lüchow Verlag, Stuttgart 2004 Lash, John: The Seeker's Handbook - The Complete Guide to Spiritual Pathfinding, Harmony Books, New York 1990 John O'Donohue: Anam Cara - Das Buch der keltischen Weisheit, dtv, München 1997 Kabir: Wie Gott die Welten schuf- Ein indischer Schöpfungsmythos, Sophia Verlag, Bergen 2001; Bezug über SK Publikationen Hof, Ludwigstraße 3, D 95028 Hof; Tel. +49-(0)9281-87412; E-Mail:
[email protected] Petuchowski, Jakob J.: Wie Juden beten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1998 Rohr, Wulfing von: Meditation - Das Praxisbuch für den Alltag, Lüchow, Stuttgart 2005 Rohr, Wulfing von/Weltzien, Diane von (Hrsg.): Das große Lesebuch der Mystiker, Goldmann, München 1993; unveränderte Neuausgabe 2005 Rosenberg, Alfons (Hrsg.): Die Meditation des Herzensgebetes 131
Ein christlicher Weg der Meditation, O.W. Barth, Bern-München 1983 Silesius, Angelus: Aus dem Cherubinischen Wandersmann, Reclam, Stuttgart 1971 Singh, Darshan: Spirituelles Erwachen, Knaur, München 1999 Singh, Kirpal: Naam or Word, Sat Sandesh Books, Franklin NHUSA 1970 ders.: Spirituelles Elixier, Origo Verlag, Bern 1978 Singh, Rajinder: Die Weisheit der erwachten Seele, Urania, CHNeuhausen 1999 Spezzano, Chuck: Es muss einen besseren Weg geben - Einführung in die Psychologie der Vision, Via Nova, Petersberg 1993 ders.: Karten der Heilung - Verschwörungsmuster erkennen und auflösen, Urania, CH-Neuhausen 2004 Veltheim-Ostrau, Hans-Hasso von: Tagebücher aus Asien, Erster Teil, Ciaassen, Hamburg 1956 Weinreb, Friedrich: GottMutter-Die weibliche Seite Gottes, Thauros, Weiler im Allgäu 1990 Yogananda, Paramhansa: Autobiographie of a Yogi, Self-Realization Fellowship, Los Angeles 1971 (deutsche Ausgabe im Buchhandel unter dem Titel: Autobiographie eines Yogi)
132
CD-Hinweise
Zu diesem Buch gibt es eine CD mit dem gleichen Titel, die ebenfalls beim Lüchow Verlag erschienen ist.
Weitere Mantra-CDs: Phyllida Anam-Aire: Let Love In, Touched, Cauldron of Song-, Bezug über E-Mail an:
[email protected] Arunga Heiden: Verwandlungen, LebensFluss; Bezug über
[email protected] Chrisdiche Lieder und Kraftworte von P. Josef Pichler, OSFS: Komm, begleite Du mein Lebenl Bestellungen über: P. Mag. Pichler, Am Pösdingberg 1, A-4040 Linz, Tel. +43-(0)732731228 oder: KIM-Zentrale, Weningstraße 35, D-85053 Ingolstadt, Tel. +49-(0)841-62091
133
Dank Ich bin dir längst bekannt! Ich bin dir jetzt gesandt und werde dich im lichten Land erwarten. Ephides Dank den vielen Menschen, durch die ich lernen durfte, mehr von Wesen und Wirkungen von Mantras und Kraftworten und von den Energien in Klängen zu verstehen. Dazu gehören zahlreiche Menschen, die ich nur durch ihre Bücher kennen lernte, vor allem der verehrte Hans-Hasso von Veltheim-Ostrau, ein Universalgelehrter und Praktiker von Weisheitslehren, dessen Tagebücher aus Asien eine wahre Schatzgrube an sensibel und tiefgründig erfasstem Lebenswissen darstellen. Dank sei verstorbenen und noch lebenden Lehrern und Wegbegleitern gesagt, besonders der Münchner Yoga-Lehrerin Anneliese Harf, in deren Unterricht ich erste Bekanntschaft mit Mantras machte, den Meditationsmeistern Sant Darshan Singh, von dem ich mystische islamische Mantras erhielt, und seinem Nachfolger Sant Rajinder Singh, der mir Kraftworte aus dem Sant-Mat-Meditationsweg übermittelte. Dank dem verstorbenen Sufi-Meister Pir Vilayat Khan und dem ebenfalls hinübergegangenen Lubawitscher Rebbe Menachem Mendel Schneerson. Dank auch dem Franziskaner-Pater Maximilian Mizzi aus Assisi und dem Geistlichen Rat Herbert Josef Schmatzberger, Pfarrer des Wallfahrtsortes Großgmain bei Salzburg, dafür, dass ich durch sie an christliche Formen von Mantras und Litaneien herangeführt wurde. Dank den Schamanen und Heilern Martin Prechtel und Tim Sikyea für ihre Einführungen, mit Energien und Kraftworten umzugehen. Nicht zuletzt danke ich der Mantra-Sängerin Gudula Blau, der Erforscherin der GaiaKräfte Arunga Heiden, und der wunderbaren irisch-keltischen Druidin Phyllida Anamaire, die jede auf ihre Weise mit Mantras, Kraftworten, Kraftliedern und Musik das Herz für Liebe, Licht und Leben öffnen. 135