Manfred Schwarz
HOME MEDIA PC, TV & HiFi VERNETZEN So bringen Sie Film, Bilder und Musik zusammen.
DigitalLifeguide_Vorsatz_DigitalLifeguide_Vorsatz 09.07.10 15:00 Seite 4
Manfred Schwarz
HOME MEDIA PC, TV & HiFi VERNETZEN So bringen Sie Film, Bilder und Musik zusammen.
www.digital-lifeguide.de www.hanser.de
HOM E M E DIA INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
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2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST .
ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMEN-. GEHÖRT . . . . . . . . . . . . . . . . 24
MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN . . . . . . . . 8
Die Idee: Mediendaten überall im Haus nutzen. 8 Ist Home Media einfach umzusetzen?. . . . . . 9 Reise ins Land der Home Media-Möglichkeiten.10 Wohin soll die Reise gehen?. . . . . . . . . . 10 Drei Grundtechnologien für Home Media. . . . 12 Vernetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Streaming. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Vier Grundzutaten von Home Media . . . . . . 14 Rechner & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Netzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Clients & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Ausgabe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Sieben Szenarien oder Reiserouten. . . . . . 18 Szenario 1: Das Ehepaar Seeberger. . . . . . 19 Szenario 2 und 3: Tim Vorneweg . . . . . . . 20 Szenario 4: Anna, zwei Jahre, und ihre Eltern. 21 Szenario 5, 6 und 7: Familie Spielvogel . . . 22 Wie sieht Ihre Reiseplanung aus? . . . . . . . 23
Das Quasi-Netzwerk. . . . . . . . . . . . . . DVD-/Blu-ray-Player . . . . . . . . . . . . . USB-Stick . . . . . . . . . . . . . . . . . . Media-Player . . . . . . . . . . . . . . . . . Komponenten für ein „echtes“ Netzwerk. . . Netzwerktechnologien . . . . . . . . . . . . . Der Standard: Ethernet. . . . . . . . . . . . Drahtlose Netzwerke. . . . . . . . . . . . . Fokus: WLAN-Repeater. . . . . . . . . . . . PowerLAN, dLAN oder Powerline. . . . . . . HomePNA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . Drei Tipps zur Netzwerktechnik . . . . . . . .
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3 WAS PASST ZUSAMMEN? – .
DUCHBLICK IM KABEL- UND . FORMATEGEWIRR. . . . . . . . . . . 36
Ideal für Home Media: DLNA und UPnP . . . . DLNA Heimnetzwerkgeräte . . . . . . . . . Anwendungsbeispiele. . . . . . . . . . . . . Die Home-Media-Kabel mit Zukunft . . . . . .
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INHALTSVERZEICHNIS
Die Netzwerk-Universalverbindung: Ethernet.39 HDMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 DisplayPort . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 S/PDIF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 USB. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Verbreitete, aber teilweise veraltete Anschlüsse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 DVI. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 SCART . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 VGA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Composite Video . . . . . . . . . . . . . . . 41 S-Video . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Component Video. . . . . . . . . . . . . . . 41 Cinch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Adapter als Notlösung . . . . . . . . . . . . 42 Die wichtigsten Home-Media-Dateiformate . . 42 Fokus: Das Komprimieren . . . . . . . . . . 42 Grafikformate. . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Audioformate . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Videoformate . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Fokus: Codec und Container. . . . . . . . . 46 Was nicht passt, wird passend gemacht . . . 47 XMedia Recode. . . . . . . . . . . . . . . . 47 CDex. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: .
DER DSL-ROUTER. . . . . . . . . . . 50
Multitalent fürs Home Media-Netzwerk . . . . 51 Aufrufen der Benutzeroberfläche des Routers.51 Fokus DHCP . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 WLAN-Planung. . . . . . . . . . . . . . . . 53 Kennwortschutz aktivieren . . . . . . . . . . 53
Die ersten WLAN-Verbindungen . . . . . . . . So tunen Sie Ihr WLAN . . . . . . . . . . . . . Internet-Radio eingebaut. . . . . . . . . . . Audio- und Video-UPnP vernetzen. . . . . . . Gemeinsam Daten nutzen. . . . . . . . . . . Einen Netzwerkdrucker installieren. . . . . . Die Router-Checkliste . . . . . . . . . . . . .
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5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: .
DAS NETZWERK EINRICHTEN. . . . 64
Wichtige Vorüberlegungen . . . . . . . . . . . 64 Wie heißt mein Rechner?. . . . . . . . . . . 65 Wer benutzt meinen Rechner? . . . . . . . . 65 Dateien und Drucker freigeben – die Basiseinstellung. . . . . . . . . . . . . . 66 Und die Firewall? . . . . . . . . . . . . . . . 66 Windows-7-Heimnetzgruppen. . . . . . . . . 67 Anlegen einer Heimnetzgruppe. . . . . . . . 67 Einer Heimnetzgruppe beitreten . . . . . . . 69 Daten für Heimnetzgruppe freigeben. . . . . 70 Ordner gezielt freigeben. . . . . . . . . . . 70 Alternative Freigaben. . . . . . . . . . . . . . 71 Freigegebene Laufwerke im Netzwerk nutzen.71 Rechner mit anderen Betriebssystemen einbinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Windows Vista . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Windows XP. . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Apple. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Windows File Sharing aktivieren und damit verbinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Linux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Und es geht doch. . . . . . . . . . . . . . . 77
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6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: .
DAS NAS-LAUFWERK . . . . . . . . . 78
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Das NAS-Laufwerk als Home Media-Server. . Fokus: Eine Frage der Protokolle. . . . . . . Arbeiten mit dem NAS-Laufwerk. . . . . . . . So erkennen Sie das ReadyNAS Duo-Gerät. Als wär‘s ein Laufwerk . . . . . . . . . . . . Kopieren von Dateien auf das ReadyNAS . . Grundlegende NAS-Einstellungen. . . . . . . Verwenden des Setup-Assistenten. . . . . . IP-Adresse einrichten. . . . . . . . . . . . . Wichtig: Die Uhrzeit einstellen . . . . . . . . Hinzufügen von Benutzerkonten. . . . . . . Dienste konfigurieren. . . . . . . . . . . . . Streaming-Services. . . . . . . . . . . . . . Weitere Funktionen und Dienste . . . . . . . Checkliste für NAS-Laufwerke. . . . . . . . .
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7 STREAMING UND TV IM GRIFF: .
MIT MEDIA PLAYER, . MEDIA CENTER & CO. . . . . . . . . . 92
Windows Media Player 12 . . . . . . . . . . . Streaming dank UPnP und DLNA. . . . . . . „Heimmedienstreaming“ aktivieren. . . . . . Geräten Zugriff auf Medien gewähren. . . . Geräten Steuerung des Players gewähren . . Geräte und Computer auswählen, die auf Medien zugreifen können. . . . . . . . . . . Geräten oder PCs Medien zuordnen . . . . . Alles bereit zum Streamen. . . . . . . . . . Streamen via Internet. . . . . . . . . . . . .
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Windows Media Center. . . . . . . . . . . . . 99 TV-Aufzeichnungen. . . . . . . . . . . . . . 101 Aufgezeichnetes TV-Programm wiedergeben.101 Noch mehr Möglichkleiten . . . . . . . . . . 101 Internet-Radio: Wie geht das?. . . . . . . . . 102 Internet-Radio mit Windows Media Player . 102 Internet-Radio mit iTunes. . . . . . . . . . 102 Eigenen Radiosender hinzufügen. . . . . . . 103 Radiosender eintragen in Media Player. . . 103 Radiosender eintragen in iTunes . . . . . . 104 Eine Alternative: VLC media player . . . . . . 104
8 WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: .
SPIELKONSOLEN UND . STREAMING-CLIENTS . . . . . . . . 106
Die Schlüssel heißen wieder DLNA und UPnP.107 Typenvielfalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Der Trick mit dem Transcodieren. . . . . . 108 Netzfähige Media-Player . . . . . . . . . . . 109 Spielkonsolen als Streaming-Client. . . . . . 111 Musik zu PS3 streamen. . . . . . . . . . . . 112 Alternativen zum Streaming auf die PS3 . . . 112 Die Xbox mit einem Windows-PC vernetzen. 113 Transcodieren für die Spielkonsole. . . . . . 113 Fokus: Lautheit. . . . . . . . . . . . . . . . 114 Netzwerkfähige DVD- und Blu-ray-Player sowie Fernseher . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Am Fernseher skypen. . . . . . . . . . . . . 115 Blu-ray-Player als Multitalent. . . . . . . . . 115 Internet-Radios. . . . . . . . . . . . . . . . . 116 Weit mehr als UKW-Radios. . . . . . . . . . 117 Bedienung nach Wunsch . . . . . . . . . . . 117
INHALTSVERZEICHNIS
Möglichkeiten bei den Anschlüssen. . . . . 118 Media-PCs und HTPCs . . . . . . . . . . . . . 119 Argumente gegen den PC im Wohnzimmer . 119 Argumente für den PC im Wohnzimmer . . . 119 Ausreichend Power. . . . . . . . . . . . . . 121 Fokus: VNC. . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Checkliste. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
9 DA IST NOCH MEHR DRIN: .
MEHR KLANG, MEHR BILD, . MEHR KOMFORT . . . . . . . . . . . 124
Der optimale Anschluss an die Hi-Fi-Anlage. 124 Kabel, D/A-Wandler und optische Ausgänge.125 Getrennte CD-Laufwerke und D/A-Wandler.126 Interne Soundkarten. . . . . . . . . . . . . 126 Externe Soundkarten. . . . . . . . . . . . . 127 Extras für Macs, iPods und iPhones. . . . . . 128 Docking Stations . . . . . . . . . . . . . . 128 AirPort Express . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Apple TV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Audio-Verteilsysteme. . . . . . . . . . . . . 130 Der Server im Mittelpunkt . . . . . . . . . . 130 Immer wieder UPnP. . . . . . . . . . . . . . 131 Beispiel Squeezebox. . . . . . . . . . . . . 131 Für Enthusiasten. . . . . . . . . . . . . . . 132 Neue Möglichkeiten für Bild und Film. . . . . 133 Mit Beamern mehr aus Filmen machen. . . 133 Fokus: IPTV und HD-Video-on-Demand. . . 135 Mit dem PC direkt an den Beamer . . . . . 135 Digitale Bilderrahmen mit großem Speicher und WLAN . . . . . . . . . . . . . 136 Mittel gegen das Fernbedienungs-Chaos. . . 136
Den Media-PC im Griff . . . . . . . . . . . 136 Universalfernbedienungen. . . . . . . . . . 137 Schlau via Internet und lernfähig . . . . . . 138 Multitalent Smartphone . . . . . . . . . . . 139
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM .
AUSREIZEN UND HOME SERVER . NUTZEN . . . . . . . . . . . . . . . . 140
Das Problem mit der IP-Adresse. . . . . . . 140 Eine kostenlose DynDNS-Adresse anlegen. . 141 Registrierung bei DynDNS.org . . . . . . . . 141 Den Router für DynDNS konfigurieren. . . . 142 Aktualisierung per Ping testen. . . . . . . . 143 Fokus: NAT und Ports. . . . . . . . . . . . 144 Eine feste IP-Adresse vergeben. . . . . . . 146 HTTPS einrichten. . . . . . . . . . . . . . . 147 Bitkinex für den Zugriff. . . . . . . . . . . . 148 Windows Home Server im Stenogramm. . . 149 Grundlegende Funktionen . . . . . . . . . . 151 Die kostenlose Demo-Version . . . . . . . . 153 Demo herunterladen . . . . . . . . . . . . 153 Brennen einer DVD von der ISO-Datei mit eingebauten DVD-Brenner . . . . . . . . . 154 Die Software installieren . . . . . . . . . . 154
ANHANG. . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
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DIGITAL LI FEGUIDE VORWORT
Sie wollen Film, Bilder und Musik im ganzen Haus genießen? Und PCs und andere Geräte miteinander vernetzen? Dieser DIGITALlifeguide zeigt Ihnen, wie Sie Ihr eigenes Home Media-Netzwerk aufbauen und dessen Möglichkeiten nutzen können.
Wie dieses Buch „funktioniert“ In zehn Kapiteln lernen Sie anschaulich, praxisnah und in nachvollziehbaren Schritten die verschiedenen Aspekte des Digital Lifestyle und der Vernetzung digitaler Geräte und Medien kennen. Da Microsoft Windows nach wie vor am weitesten verbreitet ist, basiert dieses Buch im Wesentlichen auf diesem Betriebssystem, und zwar in der Version Windows 7. Aber auch Apple, Linux und Smartphones werden berücksichtigt. Wann immer möglich, werden deutschsprachige und kostenlose Programme und Angebote genutzt. Als Web-Browser
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dient für die meisten Abbildungen zum Beispiel Mozilla Firefox. Um Funktionen und Möglichkeiten rund um Home Media, also die Verbindung vom PC und Unterhaltungselektronik, zu zeigen, wurden erprobte Software und Hardware benutzt, die im Gebrauch des Autors sind oder sich in Tests von Zeitschriften wie c‘t magazin für computertechnik, COMPUTERBILD oder test hervorgetan haben. Das bedeutet jedoch nicht, dass die vorgestellten Möglichkeiten nur mit den gezeigten Produkten möglich sind. Fast immer gibt es gute Alternativen. Oft wird in den URL-Boxen darauf verwiesen.
Die URL-Box, der QR-Code und die Website zum Buch Alle in einem der zehn Kapitel angeführten URLs zu interessanten Inhalten im Internet werden jeweils in einer URLBox zusammengefasst. Sie können die Adressen entweder per Hand in Ihren
Links zur Website des Buches und zu QR-Readern wie i-nigma & Co.: www.digital-lifeguide.de/homemedia www.i-nigma.mobi www.mobile-barcodes.com/qr-code-software/#quickmark
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VORWORT
Browser eintippen, oder Sie steuern die Website www.digital-lifeguide.de/homemedia an und geben dort als Suchbegriffe „HomeMedia“ und die jeweilige Seitenzahl der URL-Box im Buch ein. Dort finden Sie dann alle Adressen und brauchen sie nur noch anzuklicken, um zum gewünschten Ziel zu gelangen. Alternativ gelangen zu den Links eiens Kapitels, indem Sie auf der Website im Suchfeld als Stichwörter „navi“ und die jeweilge Seitenzahl angeben. Außerdem gibt es dort aktuelle Ergänzungen zum Buch. Diese URLs zu den Inhalten jedes einzelnen Kapitels können Sie auch über den QR-Code am Rand der URL-Box direkt in Ihr Handy oder Smartphone laden. Der QR-Code (QR steht für „quick response“ = schnelle Antwort) ist zweidimensional und besteht aus einem Quadrat aus schwarzen und weißen Punkten, die die codierten Daten der URL darstellen. Für Computer und Smartphones mit Kamera gibt es Software, die mit einer Kamera aufgenommene QR-Codes decodieren kann. Eine URL zu einem solchen Programm finden Sie links in der URL-Box.
Andere Boxen und die Web-Tags Außerdem finden Sie weitere Boxen mit praxisnahen Tipps, Ratschlägen, wann Sie Vorsicht walten lassen sollten und wo und wie Sie sparen können. Die Web-Tag-Wolke am Ende jedes Kapitels zeigt Ihnen ein paar Ideen auf, unter welchen Stichworten Sie zum Beispiel in der Internet-Suchmaschine zum Kapitelthema weitersuchen können.
Sind Sie bereit für Ihr ganz individuelles Home Media-Netzwerk? Der Autor wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren! PS: Wenn Sie Anregungen oder Wünsche zu den DIGITALlifeguides haben, freuen wir uns über eine E-Mail an
[email protected].
Manfred Schwarz hat als Autor mehr als 35 Bücher entwickelt und realisiert, unter anderem für Gräfe und Unzer, Eichborn, Ravensburger und Microsoft Press. Als Coach und Trainer liegt sein Fokus auf den Bereichen Kommunikation und Führungskräfteentwicklung. Er ist Herausgeber der DIGITALlifeguides.
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12345678910 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
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Morgens mit der Musik aus der eigenen MP3-Sammlung geweckt werden, und zwar von der auf dem PC im Arbeitszimmer. Dann im Bad den Lieblingsradiosender vom letzten Urlaub in New Orleans hören und beim Frühstück die neuesten Börsennachrichten auf das Display des Internet-Radios in der Küche gespielt bekommen. Wie fänden Sie das? Oder wie wäre es, wenn Sie mit Freunden YouTube-Videos aus aller Welt direkt am Fernseher anschauen? Also bequem sitzend vom Sofa aus und nicht gedrängt und gebückt stehend am Schreibtisch. Und für das kreolische Abendessen mit Ihren Freunden spielen Sie individuell eingerichtete Wiedergabelisten Ihrer Musiksammlung in Top-Qualität über Ihre Stereoanlage im Wohnzimmer ab. Schon vorab haben Sie Ihre schönsten Fotos aus New Orleans von der Kamera auf den PC überspielt, dort bearbeitet und archiviert. So können Sie sie am Abend per Mausklick am Fernseher präsentieren oder am Beamer oder auf dem digitalen Bilderrahmen. Ganz wie Sie möchten.
Sie sehen, es geht hier darum, Mediadaten wie Filme, Bilder und Musik an ganz unterschiedlichen Stellen bzw. Räumen zu zeigen, zu hören und zu genießen. Und es geht darum, dass diese Daten jeweils an ganz anderen Orten, vielleicht auch nur an einem zentralen Ort, gespeichert liegen. Dies sind nur einige Beispiele dafür, was Home Media heute alles kann, genauer, was digitales Home Media heute kann.
Die Idee: Mediendaten überall im Haus nutzen Im Prinzip steckt hinter Home Media eine faszinierende Idee: Digitale Mediendaten überall im Haus zu nutzen, also nicht nur am PC oder Notebook. Dazu werden die Rechner vernetzt, aber nicht nur sie, sondern auch TV-Gerät, Stereoanlage oder auch Smartphone oder iPad. Basis ist also ein Heimnetzwerk. Bis vor kurzem verstand man darunter in erster Linie die Verbindung mehrerer PCs untereinander und mit dem Internet.
Doch heute kann Home Media viel mehr: Es transportiert – „streamt“ – dank Vernetzung digitale Mediendaten überall ins Haus zu allen erdenklichen Ausgabegeräten: Und dabei ist es ganz gleich, wo diese stehen – im Wohnzimmer, in der Küche, im Schlafzimmer, im Arbeitszimmer, im Bad – wo Sie möchten. Sicher haben Sie davon schon das eine oder andere gehört oder gelesen, vielleicht auch unter den Schlagworten Home-Entertainment oder Media-Center. Wenn es in erster Linie um Filme geht, spricht man oft auch von HomeCinema oder Heim-Kino. Wir verstehen unter Home Media aber einen umfassenden Ansatz, der im Prinzip alle Aspekte und Komponenten des digitalen Lebens zusammenbringt und zusammenspielen lässt. Vereinfacht gesagt: Home Media ist ein kleines Heimnetzwerk, das die PC-Welt mit dem Internet und der Welt des Fernsehens und der Stereoanlage verbindet. Wie Sie sich die vielfältigen Möglichkei-
ten Schritt für Schritt ganz individuell erschließen – darum geht es in diesem DIGITALlifeguide-Band.
Ist Home Media einfach umzusetzen? Wer Bedienungsanleitungen von Videorekordern kennt und wer den Kabelsalat unter seinem PC-Schreibtisch betrachtet, wird jetzt vielleicht zucken: Wie sollen denn so unterschiedliche Geräte wie PC und Stereoanlage, Notebook und Fernseher harmonisch miteinander zusammenspielen? Sie werden sehen, es geht, und zwar einfacher, als Sie vielleicht denken. Und zwar deshalb, weil immer mehr Geräte und Programme auf einheitliche Standards setzen. Dazu zählen die Netzwerktechnik (Kapitel 2), die Kabel und Dateiformate sowie spezielle Home Media-Technologien wie UPnP und DLNA (Kapitel 3) und nicht zuletzt einfach ein-
Die Internet-Links zu jedem Kapitel finden Sie hier in der URL-Box. Einfacher wird alles, wenn Sie Ihr Smartphone und den QR-Code rechts benutzen. Mehr dazu im Vorwort. Oder einfach ausprobieren mit dem kostenlosen Reader-Programm unter: www.i-ingma.mobi Und die Website zu diesem Buch finden Sie hier: www.digital-lifeguide.de/homemedia
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1 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
zurichtende und dabei leistungsstarke DSL-Router (Kapitel 4). Sie werden alle in diesem Buch kennenlernen. Sie sind die Basis für jedes Netzwerk.
Reise ins Land der Home Media-Möglichkeiten
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Lassen Sie uns auf eine Reise in die Welt von Home Media gehen, sicher eine der spannendsten im Bereich Digital Lifestyle. Denn bei Home Media wächst alles zusammen, was – digital – zusammengehört. Und das ist mehr, als viele denken! Eine erste Orientierung soll Ihnen eine Übersicht (Bild 1.1), ein Big-Picture, geben. Darin finden Sie alle wichtigen Mitspieler in der Welt von Home Media. Ein paar dieser Geräte kann man als wahre Landmarken ansehen: Sie fehlen in keinem Haushalt und sind ein ganz selbstverständlicher Teil unseres Lebens. PC, TV-Gerät und Drucker kennt jeder. Andere warten wahrscheinlich noch auf ihre Entdeckung. Oder nutzen Sie schon ein NAS-Laufwerk oder einen Streaming-Client? Schon bald werden Ihnen alle im Bild gezeigten Mitspieler zumindest soweit vertraut sein, dass Sie entscheiden können, welchen Sie am besten für Ihre Wünsche, Pläne und Anforderungen einsetzen möchten. Wie bei jeder Reise ist die Vorbereitung wichtig, zuallererst die Routenplanung. Am Anfang steht die erste Orientierung, wie denn das Reiseland aussieht, wenn wir Home Media-Anforderungen und -Lösungen als Reiseziele betrachten, mit Orten wie Wohnzimmer, Arbeitszimmer etc. Dieses Kapitel soll ein Navigator für das ganze Buch sein: Es nennt kurz alle wichtigen Aspekte. Aber mehr noch: Anhand von sieben Szenarien lernen Sie sehr unterschiedliche, aber praxisnahe Beispiele kennen. Dazu später mehr. Im Moment geht es darum, sich einen Überblick über die Attraktionen im Reiseland zu machen, über das, was alles möglich ist. Einige haben wir schon am Anfang des Kapitels kennengelernt.
Wohin soll die Reise gehen? Die Welt von Home Media hat jede Menge Möglichkeiten zu bieten, wie zum Beispiel digitale Fotos im Netzwerk verteilen und betrachten digitale Musik an einem Ort zentral speichern, aber im ganzen Haus hören
1 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
Rechner & Co.
Netzwerk
Clients & Co.
Ausgabe
Internet-Radio Internetzugang Heimkinoanlage
Multimedia-PC (Windows) Router
Desktop-PC (Windows)
Server
Stereo- oder A/V-Receiver
Stereoanlage
HTPC DVD-/Blu-ray-Player
Netzwerkfestplatte / NAS Linux-Rechner
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Media-Player und mobile Festplatte
TV und HD-TV
Netzwerkdrucker Apple-Rechner
Beamer Nettop-PC
USB-Stick Notebook
Streaming-Client (Video)
Digitaler Bilderrahmen
Netbook Spielkonsole
Smartphone und iPad
Bild 1.1 Home Media bietet für jeden etwas. Keine Sorge, es muss ja nicht gleich alles sein!
Fernbedienung
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Videos und Fernsehsendungen digital aufzeichnen, archivieren und anschauen Online-Videotheken vom PC aus am TV-Gerät nutzen das TV-Gerät für das Internet nutzen, etwa für Facebook und Co. unterschiedliche Rechnertypen und Geräte vernetzen alle Medien- und anderen Daten zentral speichern und sichern einen einzigen zentralen Drucker für alle Rechner nutzen und, und, und. Alle diese Möglichkeiten werden in diesem Buch gezeigt und angesprochen, entweder in konkreten Szenarien Schritt für Schritt oder als kleiner Exkurs mit praxisnahen Tipps. Im Moment ist es für Sie aber vielleicht wie vor einer Reise in ein unbekanntes Land: Sie wissen noch nicht genau, wohin es gehen soll, haben aber vielleicht schon erste Ideen. Wie gesagt, die Übersicht zeigt alle möglichen Mitspieler. Welche Rolle sie im Home Media-Spiel einnehmen, soll im Folgenden in einem kleinen Parforceritt angerissen werden. Auch wenn es für Sie erst einmal ein wenig verwirrend sein sollte. Nur so können Sie wirklich alles für sich herauspicken, was Sie interessiert. Aber vielleicht hat Ihnen das Big-Picture längst Lust auf mehr gemacht, und Sie wollen alles oder fast alles davon nutzen. Doch der Reihe nach.
Drei Grundtechnologien für Home Media Erst einmal müssen wir einige Begriffe ansprechen, detailliert geklärt werden sie später an Ort und Stelle. Zur schnellen Orientierung finden Sie bei vielen Stichworten auch gleich die „Absprungmöglichkeit“ in das entsprechende Kapitel. Es empfiehlt sich aber, erst einmal dieses Kapitel zu überfliegen, um einen ersten Gesamteindruck von der Home Media-Welt zu bekommen.
Vernetzung Rechner können Daten direkt nur untereinander austauschen, wenn sie vernetzt sind. Wichtige Stichworte sind hier zum Beispiel LAN, WLAN und Router und nicht zuletzt das Internet.
1 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
Früher war es recht kompliziert, Rechner miteinander zu vernetzen. Dass dies heute ziemlich einfach geworden ist, lesen Sie in Kapitel 5. In jedem Fall gilt aber: Ohne Vernetzung gibt es kein Home Media.
automatisch aufgerufen, sobald eine angeforderte Internetseite Streaming-Daten enthält. Diese Plug-ins und Wiedergabeprogramme (Player) werden meist kostenlos angeboten, im Gegensatz zu den Servern, die die Daten senden. Als Streaming-Clients (siehe Kapitel 8 Streaming und 9) bezeichnet man auch spezielle Streaming ist der zweite Kernbegriff Geräte für Streaming-Media. Typisch aus der Welt von Home Media. Strea- sind Internet-Radios, die oft auch als ming Media ist der zugehörige Ober- Client dienen, das heißt, sie haben Anbegriff. Hierzu zählen Streaming-Audio schlüsse für eine Stereoanlage: Nur so und Streaming-Video (Internet-Radio kommen MP3-Dateien auf eine Steund Web-TV). Sie stehen für aus einem reoanlage. Streaming-Clients für Video Rechnernetz empfangene und gleichzei- bringen digitale Videodaten zum Beitig wiedergegebene Audio- und Video- spiel aus dem Internet über einen Roudaten. Den Vorgang der Datenübertra- ter oder über eine angeschlossene Festgung selbst nennt man Streaming, und platte zum TV-Gerät. gestreamte Programme werden als Live- Streaming steht also für den DatenStream bezeichnet. strom zwischen Rechnern und Internet Beim Rundfunk kann ein Sender von auf der einen Seite hin zu Ausgabegevielen Empfängern empfangen werden. räten wie TV oder Stereoanlage auf der Streaming dagegen wird für jeden Be- anderen Seite. nutzer extra auf dessen Anforderung hin zwischen dem Medien-Server des Sen- Integration ders und dem Rechner des Benutzers Genauso wichtig ist auch die dritte Grundtechnologie: Unter dem Schlagverwirklicht. Um Streaming-Media-Angebote nut- wort „Integration“ fassen wir Technozen zu können, ist auf der Empfänger- logien und Standards zusammen, die seite Software erforderlich. Dies kann das Verbinden ganz unterschiedlicher ein Plug-in in einem Web-Browser sein, Geräte ermöglichen. Im Prinzip geht es aber auch ein eigenständiges Wieder- darum, eine Universalsprache, ein Esgabeprogramm wie der Windows Media peranto, für alle Geräte zu haben oder Player (siehe Kapitel 7). Das Plug-in wird Übersetzungsprogramme, damit alle
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TIPP 14
Geräte wissen, was von ihnen verlangt wird. Ein solcher „Esperanto-Standard“ ist zum Beispiel Ethernet, mit dem man heute Rechner verkabelt (LAN) oder per Funk (WLAN) verbindet. Ethernet ist auch Basis des Datenaustauschs im Internet. Ein anderer wichtiger Aspekt in der Disziplin Integration sind die Kabel und die Dateiformate, vor allem für Audio- und Videodaten. Wer das passende Kabel nicht zur Hand hat, bekommt kein Netzwerk zum Laufen. Ein wichtiger Standard ist UPnP. „Universal Plug and Play“ dient zur herstellerübergreifenden Ansteuerung von Geräten (Stereoanlagen, Router, Drucker, Haussteuerungen) über ein Ethernet-basiertes Netzwerk. Der Hinweis auf UPnP bietet eine gute Orientierung, wenn es darum geht, ganz unterschiedliche Geräte zu verbinden. Worauf man dabei – und bei DLNA, einem anderen wichtigen Home Media-Standard – aber trotzdem achten muss, lernen Sie in Kapitel 3 kennen. Alle diese – sicher eher unspektakulären – Aspekte sind unerlässlich für Ihre Home Media-Lösung. Wann immer es in diesem Buch um sie geht, weist das nebenstehende Symbol darauf hin. Auch wenn das Thema Dateiformate für die meisten eher langweilig ist: Sie sollten sich unbedingt damit vertraut machen, bevor Sie in neue Ausstattung investieren. Denn was nützt Ihnen das tollste Internet-Radio, wenn es nicht alle Musikdaten Ihrer Sammlung abspielen kann. Das Wichtigste dazu finden Sie in Kapitel 3.
Vier Grundzutaten von Home Media Was Sie für Home Media brauchen, ist vereinfacht gesagt ein PC, ein Fernseher bzw. eine Stereoanlage sowie eine Möglichkeit, die Daten vom PC auf Fernseher bzw. Stereoanlage zu übertragen, eben zu streamen. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt, aber es geht auch ganz einfach. Das Beste: Da Home Media im Prinzip ein Netzwerk ist, kann es mit Ihren Ansprüchen und Wünschen wachsen. Sie können sich also in aller Ruhe Orientierung verschaffen und ein Gefühl dafür entwickeln, was alles möglich ist – und was Sie dazu brauchen, um es zu realisieren. Wie gesagt: Vor allem brauchen Sie einen Computer und ein TV-Gerät bzw. eine Stereoanlage. Diese beiden Komponenten stehen für zwei wichtige Gerätegruppen,
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die uns im ganzen Buch begleiten werden. Aber es gibt noch andere. Wieder gibt es für Ihre Orientierung vier Symbole, die für jeweils eine der vier Gerätegruppen von Bild 1.1 stehen.
Rechner & Co. Da sind zum einen die „Rechner & Co.“. Dazu zählen zum Beispiel PCs mit Windows 7, Vista oder XP Computer mit Linux Apple-Computer Notebooks Netbooks Smartphones Tablet-PCs wie das iPad Natürlich reicht ein PC ähnlich wie dem auf dem Symbol aus, aber wer sich in seinem eigenen Haushalt umschaut, wird wahrscheinlich schnell ein paar dieser Rechner & Co. entdecken, besonders wenn zum Haushalt Kinder und Jugendliche gehören. Mehr zum Vernetzen von PCs lesen Sie vor allem in Kapitel 5.
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TIPP
Netzwerk So ganz von alleine „strömen“ die auf dem PC aufgezeichneten Bilder, Filme und Musikdateien aber nicht auf Ihre Ausgabegeräte. Dafür kommen zwei weitere Gruppen an Geräten ins Spiel. Erst sie machen daraus Home Media, wie wir es verstehen und nutzen wollen. Die erste Gruppe stellen die Infrastruktur und Komponenten fürs Netzwerk dar. Sie verbinden also alles miteinander und sorgen für den Datenaustausch. Dazu zählen der Router: Er verbindet alle Rechner untereinander, sorgt – durch das meist integrierte DSL-Modem – für den Internetzugang und bindet weitere Geräte Wir gehen im Folgenden davon aus, ein, auch per Funk wie beim Symbol dass Sie DSL nutzen. Nur diese dieser Gerätegruppe. Technik bietet ausreichend schnel das Internet, zu dem der DSL-Router le Übertragungswege, um Musik, Zugang ermöglicht (Kapitel 4) Bilder und Filme bequem und stabil der Server, ein Zentralrechner, der aus dem Internet zu beziehen. alle anderen im Netzwerk betriebe-
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nen Rechner steuert oder unterstützt. Das hat viele Vorteile, etwa wenn es darum geht, Backups zu erstellen oder alle Rechner im Netz zu aktualisieren (siehe Kapitel 10). die Netzwerk-Festplatte, also eine externe Festplatte, die über eine eigene Stromversorgung verfügt (eine mobile Festplatte passt deshalb hier nicht) und an einen Router angeschlossen ist, sodass alle PCs im Netzwerk darauf zugreifen können das NAS-Laufwerk (Network Attached Storage), ein Datei-Server, auf den Computer und Clients (siehe unten) zum Beispiel MP3-Dateien, Filme oder Bilder ablegen und abrufen können. NAS-Systeme werden also direkt am Netzwerk angeschlossen und arbeiten autonom, das heißt, ohne einen speziellen PC oder Server zu benötigen (mehr dazu in Kapitel 6 und 10). der USB-Stick, er bietet die einfachste Möglichkeit, Mediadaten zu transportieren und an andere Geräte zu übertragen. Im Gegensatz zur mobilen Festplatte ohne eigene Stromversorgung kann man ihn an eine USB-Buchse eines Routers anschließen und als „Mini-Netzwerk-Festplatte“ benutzen (siehe Kapitel 4). Ein USB-Stick ist aber auch ideal, um Mediendaten – ganz ohne Vernetzung – unkompliziert etwa zu Freunden mitzunehmen und dort zum Beispiel an einen Media-Player anzuschließen (siehe nächste Seite und Kapitel 2). Netzwerk-Drucker – er ist nicht an einen Computer angeschlossen, sondern an einen Router (siehe Kapitel 5), einen Server oder ein NAS-Laufwerk. Somit können alle Rechner im Netzwerk darüber drucken. Das spart Geld.
Clients & Co. Zugegeben, das sind bis jetzt schon eine Menge Komponenten. Und sorry, es wird noch ein wenig unübersichtlicher: Denn die dritte Gruppe an Geräten, die Clients & Co. sind unerlässlich. Dazu zählen Streaming-Clients für Audio und Video, gemeint sind hier die Geräte, die Mittler zwischen PC-Daten und Stereoanlage bzw. TV spielen Internet-Radios – sie dienen oft auch als Audio-Streaming-Client (das Symbol dieser Gerätegruppe ist solch ein Internet-Radio, das Sie in Kapitel 8 näher kennenlernen werden. HTPC – ein „Home Theater Personal Computer“ ist im Prinzip ein PC, der klassische Hi-Fi-Geräte ersetzen soll und durch seinen modularen Aufbau besonders flexibel ist. Neben der Bezeichnung HTPC ist auch die Bezeichnung Media-PC
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geläufig. Sie wurde vor allem durch Microsofts Windows XP Media Center Edition geprägt. Im deutschen Sprachgebrauch sind daneben noch die Bezeichnungen Wohnzimmer-PC, Medien-Computer oder Media-Center üblich. Im Prinzip ist ein HTPC ein PC, der direkt beim Fernseher und damit im Wohnzimmer positioniert ist (siehe Kapitel 9). Nettop – eine Alternative hierzu sind Nettops. Der Name leitet sich von Netbooks ab, die kleiner, aber auch weniger leistungsstark als übliche Notebooks sind. Die Bezeichnung „Nettop“ wird entsprechend für vergleichbar ausgestattete DesktopPCs verwendet. Sie sind nur begrenzt aufrüstbar (Festplatte, Arbeitsspeicher), sind aber wie Netbooks preiswert und kommen mit einem sehr geringen Stromverbrauch aus. Des Weiteren arbeiten Nettops sehr leise, fast lautlos. Darüber hinaus sind bei diesen Geräten Gehäuse mit einem Volumen von ein bis zwei Liter üblich. Einige Varianten lassen sich sogar an die Rückwand des Monitors montieren oder sind direkt in das Gehäuse eines solchen integriert (siehe Kapitel 9). Media-Player – sie brauchen kein Netzwerk und übertragen digitale Medien etwa von mobiler Festplatte oder USB-Stick an das TV-Gerät. Damit ist der MediaPlayer eigentlich ein Exot in der Home Media-Welt, bei der es ja um Vernetzung geht. Aber er bietet eine preiswerte Möglichkeit, in die Verknüpfung von PCDaten und TV-Ausgabegeräten einzusteigen. Und er ist ideal zum Transportieren von digitalen Mediendaten, zum Beispiel zu Freunden, die selbst keine Home Media-Lösung haben, aber eine Ihrer digitalen Aufzeichnungen am TV-Gerät sehen möchten (mehr dazu lesen Sie in Kapitel 2). Mobile Festplatte (und USB-Stick) – sie sind ebenfalls keine echten Home MediaGeräte, da auch sie nur „angeschlossen“, aber nicht vernetzt werden. Aber in Verbindung mit einem Media-Player eröffnen sie den Einstieg in Home Media – erst einmal ganz ohne Vernetzung. Man kann sie, etwa bespielt mit MP3-Stücken, an Internet-Radio, Media-Player oder Festplattenrekorder anschließen (Kapitel 2). Spielkonsolen wie die Microsoft Xbox und Sony Playstation können als VideoStreaming-Client eingesetzt werden (siehe Kapitel 8). Festplattenrekorder – um Videos oder Musik digital auf Festplatte aufzuzeichnen. Viele Set-Top-Boxen haben eine solche Funktion. Und nicht zu vergessen ist ein kleines, aber feines Gerät: die Fernbedienung, mit der man die Clients und Ausgabegeräte im Griff hat. Was hier möglich ist, lesen Sie in Kapitel 9. Am besten sollte ja nicht eine weitere Fernbedienung zu den anderen
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dazukommen, sondern im Gegenteil: Eine einzige sollte in der Lage sein, alle Home Media-Geräte im Wohnzimmer im Griff zu haben.
Ausgabe
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Schön und gut, jetzt haben wir alle Geräte aufgelistet, um Musik und Videos, Daten überhaupt, in unserem Home Media-Netzwerk zu verteilen. Doch ohne die letzte Gerätegruppe macht alles – fast – überhaupt keinen Spaß: die Geräte zur Ausgabe. Hiermit hören Sie Ihre Lieblingsmusik und empfangen Radiosender, hiermit betrachten Sie Filme, TV und Bilder. Zu dieser Gruppe zählen die Stereoanlage die Heimkinoanlage (AV-Anlage) das Fernsehgerät der Beamer der digitale Bilderrahmen Für diese Gruppe stehen als Symbol der Fernseher und die Lautsprecherboxen. Hier ist es vor allem interessant, sie zu steuern, etwa über ein Smartphone. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 9. Das sind die Elemente und Zutaten für Ihr Home Media. Alle Aspekte werden im Buch besprochen, nicht jedoch Stand-alone-Lösungen wie Set-Top-Boxen, da sie nichts mit unserem Netzwerk-Gedanken zu tun haben.
Sieben Szenarien oder Reiserouten Orientierung bei der Reise in und durch das Home Media-Land sollen Ihnen sieben realitätsnahe Szenarien geben. Wir werden auf sie in den folgenden Kapiteln immer wieder zurückkommen. Wie gesagt, Sie müssen nicht alles auf einmal verwirklichen. Aber vielleicht wachsen ja Ihre Wünsche und Ansprüche, wenn Sie sich erst einmal mit den neuen Möglichkeiten vertraut gemacht haben. Es geht um ein älteres Paar mit ganz bescheidenen Wünschen, um einen Single mit hohen Ansprüchen an seine Home Media-Lösung, um ein junges Paar mit kleiner Tochter, unterschiedlichen Rechnern und dem Wunsch nach packenderen Heimkino-Erlebnissen sowie um eine Familie mit zwei Jugendlichen. Insgesamt haben unsere „Tester“ sieben Anforderungen an ihr ganz persönliches Home Media.
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Rechner & Co.
Netzwerk
Clients & Co.
Ausgabe
Internetzugang Desktop-PC (Windows) Router
TV
Bilder vom PC auf TV-Gerät und digitalen Bilderrahmen bringen
Digitaler Bilderrahmen
Bild 1.2 Das Ehepaar Seeberger möchte in erster Linie seine Enkeltochter Anna online sehen
Szenario 1: Das Ehepaar Seeberger Jens (61) und Ingrid (58) Seeberger möchten in die Welt von Home Media einsteigen – zumindest ein bisschen. Ihre Ausstattung ist noch sehr übersichtlich (Bild 1.2): ein Windows-PC, ein DSL-Router, ein TV-Gerät und ein digitaler Bilderrahmen. Ihre Wünsche: Sie möchten Bilder und Filme von ihrer Enkeltochter Anna (siehe Szenario 4) auf dem PC, auf dem digitalen Bilderrahmen und auch – wenn Freunde zu Besuch kommen – auf dem TV-Gerät ansehen können. Und es soll möglichst unkompliziert sein, die Bilder schnell zu aktualisieren, schließlich möchten sie jeden Entwicklungsschritt der zweijährigen Enkeltochter Anna mitverfolgen. Dafür bieten sich drei Alternativen an: ein Bilderrahmen mit WLAN ein Media-Player mit USB-Stick oder mobiler Festplatte oder ein netzwerkfähiger Blu-ray-Player Wie die Seebergers sich ihre Home Media-Ideen erschließen können, lesen Sie in Kapitel 2 und 8.
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Rechner & Co.
Netzwerk
Clients & Co.
Ausgabe
Internet-Radio Internetzugang Windows-7-PC
Stereoanlage Router
Spielkonsole
Windows-7-Notebook
Windows-7-Netbook
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Wie kann man Daten zentral speichern und via Web auch anderen zugänglich machen?
Smartphone und iPad
HD-TV
Gibt es eine Fernbedienung für alle Geräte?
Bild 1.3 Tim Vorneweg sucht zentralen Speicher und hat genug von Fernbedienungs-Sammelsurium
Szenario 2 und 3: Tim Vorneweg Schon um einiges anspruchsvoller stellen sich die Anforderungen unseres 32-jährigen Single dar. Er ist in Sachen Home Media schon sehr gut und aktuell ausgestattet. So sind alle seine PCs auf dem neuesten Stand. Zurzeit besitzt er (Bild 1.3): einen PC, ein Notebook und ein Netbook, jeweils mit Windows 7, ein Smartphone, ein iPad, eine Xbox-Spielkonsole (auch zum Streamen genutzt), eine High-End-Stereoanlage, ein DSL-Modem mit LAN- und WLAN-Router und ein HD-Fernsehgerät. Auf seiner Wunschliste stehen zwei Dinge: ein zentraler Speicher, auf dem er alle Daten ablegen kann, optimal wäre es, über diesen Speicher auch Daten für Freunde via Internet bereitzustellen außerdem ist Tim auf der Suche nach einer universellen Fernbedienung, mit der er alle Home Media-Geräte im Griff hat
1 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
Rechner & Co.
Netzwerk
Clients & Co.
Ausgabe
DVD-Player Internetzugang Heimkinoanlage
Windows-7-PC Router
Apple-Rechner
Wie kann man am bequem Filme von den Rechnern zur Heimkinoanlage bringen? HD-TV
Linux-Notebook
21 Smartphone Bild 1.4 Home Media steht hier vor allem für Heimkino-Möglichkeiten
Tims Anliegen werden uns in Kapitel 6 und 10 (NAS-Laufwerk und Server) sowie in Kapitel 9 (universelle Fernbedienung) beschäftigen.
Szenario 4: Anna, zwei Jahre, und ihre Eltern Manuel Hörmann (39) und Lisa Seeberger (34) haben – bedingt durch Beruf und persönliche Vorlieben – ganz unterschiedliche Geräte und Systeme. Die Ausstattung des jungen Paares (Bild 1.4): ein Windows-7-PC, ein Mac und ein Linux-Notebook, dazu Smartphone, HD-TV, DVD-Player und Heimkinoanlage. Sie wollen vor allem Filme von den Rechnern an den Fernseher und die Heimkinoanlage streamen Um das Streaming, zum Beispiel mit einem netzwerkfähigen Blu-ray-Player, geht es in Kapitel 2 und 8. Eine Alternative fürs Streamen wäre auch ein HTPC mit Touchscreen direkt im Wohnzimmer. Diese Lösungsalternative wird in Kapitel 9 angerissen. Wie Sie auch
Rechner & Co.
Netzwerk
Internetzugang
Clients & Co.
Ausgabe
Spielkonsole
Windows-7-PC
HD-TV Router
Windows-Vista-PC
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Windows-7-Notebook
Kann man aus einem „normalen“ Drucker einen Netzwerk-Drucker machen?
Kann man die Playstation wirklich einfach zum Streamen nutzen?
Windows-XP-Netbook Wie kann man PCs vernetzen? iPhone und iPad Bild 1.5 Hier sollen Rechner vernetzt, ein Netzwerkdrucker installiert und bequem gestreamt werden
ohne WLAN und ohne Kabel zu verlegen auseinander stehende Geräte miteinander verbinden, lesen Sie in Kapitel 2. Das Stichwort heißt DLAN.
Szenario 5, 6 und 7: Familie Spielvogel Zur Familie Spielvogel gehören Vater Andreas (46), Mutter Johanna (45), Tochter Katharina (15) und Sohn Lukas (12). Wenn vier Personen digitale Medien intensiv nutzen, kommt auch einiges an Geräten zusammen (Bild 1.5): PC mit Windows Vista und Windows 7, Notebook mit Windows 7, Netbook mit Windows XP, iPhone, iPad, Playstation und natürlich DSL via WLAN-Router.
1 MUSIK, FILM UND TV: HOME MEDIA – FAST – OHNE GRENZEN
Die Wunschliste ist lang, zwei Wünsche sollen möglichst bald verwirklicht werden: einen einzigen Drucker für alle im Familien-Netzwerk nutzen eine Möglichkeit, Filme vom PC via Playstation zum Fernseher zu bringen. Wie Sie eine Spielkonsole mit dem Netzwerk verbinden, um sie als Streaming-Client zu nutzen, lesen Sie in Kapitel 8. Wie man einen Drucker via Router ans Netzwerk anschließt, wird in Kapitel 4 beschrieben. Und darum, wie Rechner, vor allem solche mit Windows 7, selbst vernetzt werden, geht es in Kapitel 5.
Wie sieht Ihre Reiseplanung aus? Nun haben Sie einen Überblick bekommen, was bei Home Media möglich ist. Sind Sie bereit, Neuland zu entdecken? Wohin soll Ihre Home Media-Reise gehen? Legen Sie mehr Wert auf Audio oder auf Video? Oder reizt es Sie erst einmal mehr, Rechner und Daten gemeinsam zu verwalten? Sie können entweder ganz gezielt im Buch nach Lösungen für Ihre Fragen suchen, oder Sie lassen sich von den sieben Szenarien ein wenig leiten. Wann immer sie zur Sprache kommen, finden Sie das Fragezeichen-Symbol am Textrand. Auch die fünf Symbole für die vier Gerätegruppen sowie die Home Media-Grundtechnologien (Vernetzung, Streaming und Integration) sind weitere Orientierungspunkte. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und das Beste dabei: Wenn Sie klug planen, ist alles ausbaufähig. Im nächsten Kapitel geht es um grundlegende Fragen zur Netzwerktechnik. Los geht‘s.
MP3
Internet-Radio Streaming
DNLA UPnP
Server
Ethernet
Windows 7
Router Digital Living
WEB TAGS
Heimnetzwerk
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12345678910 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT Allein die sieben Szenarien aus dem ersten Kapitel zeigen: Home Media bietet jede Menge Möglichkeiten. Sie machen aber auch klar, dass wohl niemand bei null anfängt. Soll heißen: Einen PC haben Sie wahrscheinlich im Haus, auch Fernsehgerät und Stereoanlage. Internetanschluss sowieso. Und sicher nutzen Sie oder Ihre Kinder auch noch das eine oder andere Gerät, das das Prädikat Home Media verdient. Denn Home Media beschränkt sich längst nicht mehr auf das Verknüpfen von PCs: Internet-Radio, Video-Streaming, digitales Fotoarchiv, zentrales Backup und Integration der Spielkonsole bieten sich für ein echtes Home Media-Erlebnis an. Wenn Sie über ein Home Media-Netzwerk nachdenken, geht es also auch darum, erst einmal Bestehendes zu vernetzen. Danach gilt es zu überlegen, wie weitere Geräte, die neue Möglichkeiten und Funktionen bieten sollen, integriert werden können.
URL
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Vor allem drei Fragen stehen dabei im Fokus: Wo liegen sie denn? – oder: die Wahl des Speicherorts für Mediendaten und des Standorts von Geräten Wie vernetzen? – oder: die Wahl der Netzwerktechnik, ob per Kabel oder Funk Und was passt überhaupt zusammen? – oder: das leidige Problem der unterschiedlichen Kabel und Dateiformate Zugegeben, das klingt ein wenig theoretisch. Einen Film ansehen oder Musik hören macht mehr Spaß. Aber bis Sie dies in Ihrem Home Media-Netz tun können, gilt es, diese Fragen zu klären. Sonst klappt es nicht mit der Verständigung Ihrer einzelnen Bausteine. In diesem Kapitel geht es um die ersten beiden Fragen, die dritte wird im folgenden Kapitel geklärt. Die Fragen nach Standort und Art der Vernetzung hängen dabei eng zusammen. Ganz gleich, ob dabei zwei Geräte oder ein Dutzend
Eine gute Anlaufstelle zu Fragen rund um Kabel und Formate ist: www.wikipedia.de
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
vernetzt werden, für beide Szenarien bieten sich einige Vernetzungstechniken an. So ist ein kleines Netz rund um den Schreibtisch schnell installiert: Ein paar Kabel und Funkwellen verbinden DSL-WLAN-Router (siehe Kapitel 4) mit PCs und Co. Das Ganze haben Sie schnell vernetzt, und es funktioniert tadellos, zum Beispiel auch das Surfen mit dem Notebook vom Sofa aus. Standorte und Vernetzungstechnik passen hier noch schnell unter einen Hut. Alles klappt prima, allerdings nur, solange alle Geräte nah beieinanderstehen und das Sofa in Funkreichweite Ihres WLANRouters steht. Aber Home Media will – und kann – viel mehr. Zum Beispiel Videodaten von der Festplatte des PC im Arbeitszimmer auf den Fernseher im Wohnzimmer streamen. Doch hier gestaltet sich die Sache schon etwas schwieriger: Was tun, wenn das WLAN-Signal für den Weg ins Wohnzimmer nicht ausreicht, um die riesigen Datenmengen eines Video-Streams dorthin zu transportieren? Wie finden PC und Fernseher dann zusammen? Bevor Sie anfangen, Löcher durch Wände zu bohren, um Kabel zu verlegen, stellen wir Ihnen eine ganz einfache Lösung vor, die in Wirklichkeit kein Netzwerk ist, aber einen interessanten Einstieg in Home Media bietet und zudem noch mit anderen Vorzügen aufwarten kann. Danach lernen Sie die vier wichtigsten Alternativen der „echten“ Vernetzung kennen.
Das Quasi-Netzwerk Wenn Sie zum Beispiel Besuchern – oder Freunden, bei denen Sie zu Besuch sind – Ihre Bilder vom letzten Urlaub zeigen möchten, ist der Notebook-Monitor wahrscheinlich zu klein, und er macht das Betrachten alles andere als bequem. Ideal wäre es, die Fotos am Fernsehgerät bequem vom Sofa aus zu betrachten. Wenn Sie ein Notebook mit S-Video-Ausgang (siehe Kapitel 3) haben, kann dies relativ einfach an einen Fernseher (Bild 2.1) angeschlossen werden. Moderne Notebooks verfügen auch über einen HDMI-Anschluss Bild 2.1 HD-Fernseher von Samsung
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(siehe Kapitel 3). Aktuelle HD-Fernseher bieten einen direkten PC-Anschluss (RGB, DVI und HDMI) oder einen USB-Steckplatz. Der direkte Anschluss hat den Bild 2.2 Blu-ray-Player von Sony mit NetzwerkVorteil, dass der TV-Bildschirm wie ein PC-Monitor anschluss benutzt wird und Sie alle Ihre vertrauten Programme benutzen können. Wenn der Fernseher darüber verfügt, steht dem Diaabend nichts im Wege. Leider ist dies nur bei neueren Modellen der Fall. Was tun, wenn dem nicht so ist? Wenn Sie die einfachste Lösung wünschen, können Sie auf die Kombination aus Media-Player und USB-Festplatte bzw. Festplattenspieler setzen, die Sie direkt an TV oder Stereoanlage anschließen. Alternativ – und ebenso schnell, aber alles andere als zentral – ist der Weg über die USB-Stick oder USB-Festplatte, die an das Fernsehgerät oder den oder Blu-ray-Player angeschlossen werden.
DVD-/Blu-ray-Player 26
Wer keinen modernen Flachbildfernseher mit solchen Anschlüssen besitzt, kann den Weg über den DVD- und Blu-ray-Player (Bild 2.2) wählen. So können Sie ältere Fernseher indirekt aufrüsten: Ganz einfach, indem Sie Ihre Fotos auf CD oder DVD brennen und dann via Player auf dem Fernseher präsentieren. Es geht aber noch ein bisschen eleganter. Viele Blu-ray-Player verfügen über einen USB-Anschluss, manche sogar über einen Netzwerkanschluss (siehe Kapitel 9). Über den Netzwerkanschluss können Sie via Ethernet ein echtes Home Media-Netz aufbauen, über den USB-Anschluss können Sie einen USB-Stick oder eine mobile USB-Festplatte als Transportmittel für Ihre Mediendaten benutzen.
USB-Stick Packen Sie dazu einfach Ihre Fotos oder auch Filme oder Ihre Musik, die Sie im eigenen Wohnzimmer oder wo auch immer vorführen möchten, auf einen handlichen USB-Stick. Sie müssen sie dann nur noch vor Ort in den Fernseher oder das Notebook des Gastgebers einstecken. Und wenn kein Gerät mit USB-Anschluss im Wohnzimmer zur Verfügung steht? Dann gibt es kleine Geräte, die den Mediadaten auf die Sprünge helfen.
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
Media-Player Diese Mittler zwischen den Welten heißen Media-Player. Solch ein – meist recht kleines – Gerät schließt jeden USB-Speicher, ob Stick oder Festplatte, an einen Fernseher an. Ein Media-Player übernimmt die Brückenfunktionen. Sie schließen ihn auf der einen Seite an den Fernseher an, an der anderen wird der USB-Stick hineingesteckt. So können Sie Bilder und auch Filme und Musik von der Festplatte oder dem USB-Stick einfach über den Fernseher abspielen. Die meisten MediaPlayer bieten die Möglichkeit, Diashows zu zeigen. Dazu empfiehlt es sich meist, die Fotos in der gewünschten Reihenfolge in einem Ordner auf dem USB-Stick abzulegen. Den Rest macht der Media-Player, den Sie über dessen Fernbedienung steuern. Diese Option wäre ein Weg, wie das Ehepaar Seeberger aus Szenario 1 die Bilder der Enkeltochter am Fernseher im Wohnzimmer bestaunen kann – ganz ohne Netzwerktechnik.
Komponenten für ein „echtes“ Netzwerk
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So richtig Spaß macht aber erst ein richtiges Netzwerk, sprich LAN (Local Area Network, lokales Netzwerk). Es bietet einfach mehr Möglichkeiten, und es ist viel bequemer. Bevor wir uns die unterschiedlichen Netzwerktechniken anschauen, soll ein Blick auf die wichtigsten Komponenten eine erste Orientierung bieten. Diese benötigen Sie in jedem Fall. Netzwerk-Adapter: Sie verbinden Computer zu einem Netzwerk, sodass die Rechner untereinander kommunizieren können. Ein Netzwerk-Adapter kann via USB- oder Ethernet-Anschluss mit Computern und anderen Geräten wie Routern (Bild 2.3) verbunden oder innerhalb des Computers in einen freien PCI-Erweiterungssteckplatz (Peripheral Component Interconnect) eingesteckt werden. Auch WLAN-Adapter für die Verbindung via Funkwellen zählen zu dieser Gerätegruppe. Netzwerk-Hubs und -Switches: Über Hubs und Switches werden zwei oder mehr Computer zu einem Ethernet-Netzwerk verbunden. Ein Switch kostet etwas mehr
Bild 2.3 DSL-Router von AVM mit USB- und Netzwerkanschlüssen
als ein Hub, ist jedoch schneller. Router wie der in Bild 2.3 integrieren in der Regel Funktionen von Hub und Switch. Router und Zugriffspunkte: Router (siehe Bild 2.3 und Kapitel 4) verbinden Computer und Netzwerke miteinander und – da sie oft ein eingebautes Modem haben – diese auch mit dem Internet. Mithilfe eines Routers können Sie so eine einzelne Internet-Verbindung auf mehreren Computern gemeinsam nutzen. Router können verkabelt und/ oder drahtlos sein. Für ein verkabeltes Netzwerk ist ein Router nicht notwendig. Wenn Sie eine Internet-Verbindung in einem Drahtlosnetzwerk gemeinsam mit mehreren Rechnern und Geräten nutzen möchten, benötigen Sie einen Drahtlos-Router für WLAN (Wireless Local Area Network, drahtloses lokales Netzwerk). Die meisten Router haben diese Funktionalität heute integriert.
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Modems: Computer benötigen Modems, um Daten über Telefon- oder Kabelleitungen zu senden und zu empfangen. Wenn Sie also eine Verbindung mit dem Internet herstellen möchten, benötigen Sie immer ein Modem. Meist sind diese in die Router integriert, die DSL-Provider ihren Kunden zur Verfügung stellen. Solch eine Lösung ist die ideale Basis für Ihr Home Media-Netzwerk. Einige Kabelanbieter bieten Kabel-InternetDienste, worüber ebenfalls ein schneller Internetzugang möglich ist. Netzwerkkabel: Über Netzwerkkabel, vor allem Ethernet-Kabel (siehe unten), werden Computer miteinander und mit Netzwerk-Hardware wie Routern und anderen Geräten verbunden. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, Geräte via HomePNA- und Powerline-Adapter zu vernetzen (siehe unten).
VORSICHT
Netzwerktechnologien Der Bereich Home Media mit seinen vielen Aspekten entwickelt sich derzeit rasant. Deshalb empfiehlt es sich, beim Kauf eines neuen Gerätes auf dessen Zukunftsfähigkeit zu achten. Mit Ethernet-, USB- und HDMI-Anschluss sind Sie auf der sicheren Seite.
Diese kurze Auflistung zeigt, was Sie in jedem Fall brauchen: einen Router, am besten gleich als DSL-WLAN-RouterKombination, Adapter an jedem Gerät für den Netzwerkanschluss und schließlich Kabel bzw. Funktechnik, um die Geräte zu verbinden. So weit, so gut. Doch was heißt dies für Ihre konkrete Planung?
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
Kommen wir zurück auf die Frage nach dem „Wo?“. Anwendung Datenrate Wenn Sie Geräte in der ganzen Wohnung miteinander Chatten bis 0,001 MBit/s vernetzen möchten, stoßen Sie früher oder später auf Internet-Telefonie bis 0,08 MBit/s die Frage: Wie bringe ich die Daten in Räume, die per MP3 bis 0,3 MBit/s WLAN nicht mehr erreichbar sind, oder zu Geräten, DivX/XviD-Video die durch Wände vom Router getrennt sind und zu debis 1,3 MBit/s (MPEG-1) nen keine Kabelverbindung besteht? Unkomprimierte Es lohnt sich, sich hierzu ein paar Gedanken zu ma1,5 MBit/s Audio-CD chen. Bevor Sie sich für eine Komponente entscheiSurfen bis 6 MBit/s den, sollten Sie festlegen, welche Art von NetzwerkDivX/XviD-HD bis 8 MBit/s technologie Sie verwenden möchten. Im Folgenden DVD-Video (MPEG-2) bis 10 MBit/s lernen Sie vier gängige Netzwerktechnologien kennen, HD-Video (MPEG-2) bis 20 MBit/s mit denen Sie Geräte im Netzwerk miteinander verbinDaten kopieren bis 500 MBit/s den. Informieren Sie sich vorab, ob und welche NetzBackup bis 500 MBit/s werk-Adapter bereits in Ihren Computern und Geräten vorinstalliert sind. So können Sie sich für eine Technologie entscheiden, wenn bereits ein Gutteil der Hardware vorhanden ist. Oder aber Sie aktualisieren gegebenenfalls Ihre Hardware. Das Gute dabei: Eine Kombination der vier vorgestellten Technologien ist möglich, vielleicht sogar für Ihre Belange der ideale Weg. Doch der Reihe nach. Zuerst ein Blick auf kabelgebundene Vernetzung, den Klassiker.
Der Standard: Ethernet Die Vernetzung über das Ethernet-Kabel (Bild 2.4) ist ein bewährter LAN-Standard mit vielen Vorteilen. Sie ist nicht abhängig von Funklöchern oder dergleichen. Und sie ist schnell und stellt so ausreichend hohe Datentransferraten für sämtliche Home Media-Anwendungen zur Verfügung (siehe Tabelle oben). Denn Home Media-Daten sind anspruchsvoll, zum Beispiel beim Streaming. Die Tabelle zeigt einige Beispiele. Die Maßeinheit ist Megabit pro Sekunde oder kurz MBit/s. Geht man zum Beispiel davon aus, dass eine Minute Musik im MP3-Format 1 Megabit entspricht, bedeutet eine Datenübertragungsrate von zum Beispiel 1 Bild 2.4 Ethernet-Kabel fürs LAN
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MBit/s, dass pro Sekunde ein MP3-Stück übertragen werden kann. Dies entspricht dem langsamsten Ethernet-Standard. Heute üblich sind bei Ethernet-Netzwerken 100 (Fast-Ethernet) oder sogar 1.000 MBit/s (Gigabit-Ethernet). Aber diese Zahlen sind Maximalwerte oder Bruttoraten. Man sollte sich davon nicht zu sehr blenden lassen. Denn selbst wenn die Daten mit voller Geschwindigkeit durchs Kabel streamen, müssen sie irgendwo herkommen und anderswo landen. So bremst das Zusammenspiel der restlichen PC-Komponenten (CPU, Speicher, Festplatte) die Ethernet-Technik meist aus. Für Home Media-Zwecke reicht zeitgemäßes Ethernet-LAN aber aus, selbst anspruchsvolle HD-Videos lassen sich so ruckelfrei streamen (siehe Kapitel 8 und 9). Aber nicht nur die Performance spricht für Ethernet: Es ist der gemeinsame Nenner für viele Geräte, egal ob Netzwerkdrucker, DSL-Zugang oder geräte der Unterhaltungselektronik wie Streaming-Clients (siehe Kapitel 8). Selbst WLAN-Router kommen mit einem Ethernet-Anschluss daher. Außerdem: Ethernet ist die günstigste Vernetzungsmethode überhaupt. Einen Router hat man meist ohnehin im Haus, und die Kabel sind günstig zu haben, auch mit vielen Metern Länge. Trotz dieser Vorteile hat das LAN per Ethernet einen Haken: Sie müssen Kabel verlegen. Und dies dürfte in fertig eingerichteten Räumen schnell zum Problem werden. Allerdings gibt es als ästhetisch anspruchsvolle Löung auch weiße, flache EthernetKabel, die sich auch unter der Tapete verlegen lassen. Die LAN-Lösung per Ethernet-Kabel im Überblick: Vorteile: Ethernet-LANs sind kostengünstig und schnell. So beträgt die Übertragungsrate bei Ethernet je nach Typ bis zu 10, 100 oder 1.000 MBit/s. So dauert beispielsweise das Herunterladen eines zehn MB großen Fotos aus dem Internet in einem 10-MBit/s-Netzwerk rund acht Sekunden, etwa eine Sekunde in einem 100-MBit/sNetzwerk und weniger als eine Sekunde in einem 1.000-MBit/s-Netzwerk. Nachteile: Ethernet-Kabel müssen zwischen Router und zu jedem einzelnen Computer und Gerät verlegt werden. Dies wird aufwendig und schwierig, wenn sich die Geräte in verschiedenen Räumen befinden.
Drahtlose Netzwerke WLAN dagegen verspricht Mobilität und eine schnurlose und kabelfreie Einrichtung. Die Inbetriebnahme eines WLAN ist jedoch ein bisschen komplizierter als die eines
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
Ethernet-Netzwerkes, da es mehr zu konfigurieren gibt, bevor alle Beteiligten miteinander kommunizieren können (siehe Kapitel 4). Vor allem das Thema Sicherheit gilt es hier zu beachten. Drahtlose Netzwerke nutzen Funkwellen für die Übertragung von Daten zwischen Computern. Beim Datendurchsatz hinken selbst brandaktuelle Funknetze dem Fast-Ethernet jedoch hinterher. Die versprochenen (theoretischen) Datenraten von bis zu 300 MBit/s auf dem Medium (also die effektive Datenrate) erreicht ein WLAN typischerweise nur beim Betrieb zwischen zwei Stationen im selben Raum. Sobald eine Mauer dazwischen steht, wird die Datenübertragung eingebremst. Über mehrere Etagen hinweg ist oft gar keine Verbindung möglich oder wenn, dann nur eine sehr langsame. Außerdem müssen sich alle Teilnehmer die verfügbare Bandbreite auf den zulässigen Frequenzen teilen. Dazu kann auch der Wohnungsnachbar gehören, wenn sein WLAN zufällig den gleichen oder einen nahen Funkkanal verwendet. Die 300 MBit/s der Herstellerangabe schrumpfen so schon mal auf ein Zehntel zusammen. Trotzdem sind WLANs die ideale und flexible Erweiterung für mobile Geräte – beispielsweise für das Notebook auf dem Sofa oder das Smartphone.
Es gibt mehrere Standards, zum Beispiel das betagte 54-MBit/s-WLAN. Es transportiert nur unter absolut idealen Bedingungen einen MPEG-2-Datenstrom etwa von einer DVD oder als DVB-T-Aufzeichnung, sodass man ihn mit einem Streaming-Client stotter- und klötzchenfrei genießen kann. HDTVDaten zum Beispiel überfordern diesen 802.11 g genannten Standard, dafür muss man zum 802.11-n-WLAN greifen. Der ist für Home Media-Anwendungen ideal. Geräte wie Router (Bild 2.5) oder Adapter in Notebooks unterstützen diesen zunehmend. Unter idealen Bedingungen dauert damit das Übertragen einer vier Gigabyte großen DVD rund fünf Minuten. Zum Vergleich: Mit dem 54-MBit/s-WLAN würde es rund eine halbe Stunde dauern. Gänzlich veraltete WLAN-Hardware nach 802.11 b schafft
Bild 2.5 DSL-WLAN-Router von D-LINK
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nicht mal das Streamen von MPEG-2. Sie genügt lediglich fürs drahtlose Übertragen von komprimierten Audiodaten. WLANs haben auch sonst noch manchen Haken: Ein Eindringling kann den WLANVerkehr abhören oder sogar Daten abgreifen (siehe Kapitel 4). Die WLAN-Lösung im Überblick: Vorteile: Mobilität der Computer und Geräte, da kabelloser Betrieb. Der aktuelle Standard 802.11n mit seinen maximal 600 MBit/s ist ausreichend schnell für Home Media-Anwendungen. So dauert das Herunterladen eines zehn Megabyte großen Fotos aus dem Internet unter optimalen Bedingungen weniger als eine Sekunde.
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Nachteile: Drahtlosnetzwerke sind oft langsamer als die anderen drei Technologien. Das gilt besonders für die alten Standards 802.11b, g und a. Generell gibt es Störungen der Übertragung durch Wände, große Metallobjekte und Rohrleitungen. Zudem verursachen schnurlose Telefone und Mikrowellenherde ebenfalls Störungen mit drahtlosen Netzwerken. Man muss mehr auf die Sicherheit des Systems achten.
Fokus: WLAN-Repeater WLAN ist gerade für mobile Geräte oft die einzige Möglichkeit, sie ans Netzwerk anzubinden. Wenn der WLAN-Router nicht in jede Ecke der Wohnung und des Gartens reicht, bieten sich sogenannte Repeater (Bild 2.6) an. Sie werden kurz vor Ende der Router-Reichweite in eine Steckdose gesteckt und verlängern das WLAN-Netzwerk über einige Meter zusätzlich. In Kapitel 4 lesen Sie, wie Sie mit solch einem kleinen Helfer Ihr Netzwerk in die Länge strecken – und zwar ohne Verlust an Sicherheit. Dank integrierten Audioausgang und UKW-Minisender überträgt das vorgestellte Modell von AVM sogar Musik an die Stereoanlage oder macht das Küchenradio zum Internet-Radio. Dies und die Möglichkeit, Musik von PC oder Smartphone über den Repeater an die Hi-Fi-Anlage zu schicken macht solch ein Gerät zu einem vollwertigen Home Media-Mitspieler.
PowerLAN, dLAN oder Powerline Bild 2.6 Repeater von AVM
Neben WLAN gibt es zwei andere alternative Techniken, die eine komplizierte Verkabelung ersparen. Beide nutzen vorhandene Lei-
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
tungswege, die eigentlich nicht für den Transport von Mediadaten gedacht sind. Beide Techniken sind ideal, um etwa auch im Dachgeschoss oder im Hobbykeller ins Internet zu gelangen, und zwar ohne zusätzliche Verkabelung und Abschirmung des WLAN-Signals durch dicke Stahlbetondecke. Zuerst schauen wir uns PowerLAN an. PowerLAN, auch dLan oder Powerline Communication (PLC) steht für ein LAN, das herkömmlichen Stromleitungen im Haus zur Datenübertragung mitnutzt. Anders als Ethernet benutzt diese Technik also Kabel, deren Bandbreite sich alle angeschlossenen Nutzer teilen müssen. Für den Einzelnen bleibt deshalb je nach Nutzung folglich nur ein Anteil übrig. Die inzwischen veralteten 14-MBit/s-PowerLAN-Vertreter bringen in etwa den Durchsatz, den WLAN nach 802.11b bietet, also genug zum Audio-Streamen, mehr nicht. Die modernen 200-MBit/s-Varianten von PowerLAN (Bild 2.7 und 2.8) erreichen beim Datendurchsatz Fast-Ethernet-Niveau: genug für einen HD-Videostrom und den gleichzeitigen Internetzugang. Beim Einsatz von PowerLAN ist die Störanfälligkeit nicht zu unterschätzen, und eine Garantie, dass es in jeder Hausinstallation funktioniert, gibt kein Hersteller. Die Eigenschaften im Überblick:
Bild 2.7 PowerLAN-Adapter
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Bild 2.8 PowerLAN-Adapter
Vorteile: Für PowerLAN sind keine Hubs nötig, um mehr als zwei Computer miteinander zu verbinden. Bei modernen PowerLANs beträgt die Übertragungsrate maximal 200 MBit/s, womit das Herunterladen eines zehn Megabyte großen Fotos aus dem Internet unter optimalen Bedingungen weniger als eine Sekunde dauert. Nachteile: In jedem Raum, in dem Sie einen Computer oder ein anderes Home Media-Gerät verwenden möchten, brauchen Sie eine Steckdose samt PowerLANAdapter. Das kann diese Lösung teuer machen. Die Leistung von PowerLANs kann durch Störungen in der Leitung beeinträchtigt werden. Aber als Ergänzung zu einem „normalen“ Ethernet-LAN, etwa als kabellose Brücke ins Wohnzimmer, ist PowerLAN zum Beispiel eine Lösung für das Ehepaar Seeberger
aus Szenario 1. Sie können damit als Alternative zum Quasi-Netzwerk mit dem Media-Player einen Blu-ray-Player (siehe Kapitel 9) im Wohnzimmer an den PC im Arbeitszimmer anbinden.
HomePNA Die zweite Alternative auf Basis eines anderen, schon beBild 2.9 HomePNA stehenden Netzwerkes ist HomePNA (Bild 2.9). Hier wird das Telefonkabel als Netzwerk zweckentfremdet. Diese Technik ist aber nicht gerade weit verbreitet, da sie doch nur mit Einschränkungen zu nutzen ist. So sind die Adapter fast schon exotisch und oft recht teuer. Obendrein muss man oft die Telefonverkabelung verändern, damit sich die Teilnehmer überhaupt erreichen. Diese Technik im Stenogramm:
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Vorteile: HomePNA nutzt bestehende Telefonleitungen. Dabei sind keine Hubs erforderlich, um mehr als zwei Computer miteinander zu verbinden. HomePNA 3.0 erzielt maximal 128 MBit/s. So dauert das Herunterladen eines zehn Megabyte großen Bildes aus dem Internet unter optimalen Bedingungen rund eine Sekunde. Nachteile: In jedem Raum, in dem sich ein Computer oder anders Home MediaGerät befindet, muss eine Telefonbuchse vorhanden sein, und alle Telefonbuchsen müssen sich auf derselben Telefonleitung befinden. HomePNA 2.0 ist mit seiner maximalen Übertragungsrate von zehn MBit/s zu langsam für die meisten Home Media-Anwendungen.
Drei Tipps zur Netzwerktechnik Die Tabelle auf der rechten Seite zeigt noch einmal im Überblick, wie weit die vier skizzierten Alternativen Ethernet-LAN, WLAN, HomePNA und PowerLAN im Gebäude reichen bzw. welche Datenraten sie bieten. Für welche Variante Sie sich entscheiden, hängt sicher stark von den Gegebenheiten in Ihrer Wohnung, in Ihrem Haus ab.
2 NETZWERK-BASICS: SO WÄCHST ZUSAMMEN, WAS ZUSAMMENGEHÖRT
Technik
Reichweite in Gebäuden
Theoretische Datenrate
Effektive Datenrate
WLAN 802.11 g/n
bis 20 Meter Luftlinie
54/300 MBit/s
2,5/15 MByte/s
Gigabit-Ethernet
bis 100 Meter Kabellänge
1.000 MBit/s
30 bis 90 MByte/s
Fast-Ethernet
bis 100 Meter Kabellänge
100 MBit/s
11 MByte/s
PowerLAN
über 100 Meter Kabellänge
14/85/200 MBit/s
0,7/6/11 MByte/s
HomePNA
über 100 Meter Kabellänge
128 MBit/s
15 MByte/s
Eine generelle Empfehlung lässt sich nicht geben, aber in den meisten Fällen kommen Sie mit diesen drei Tipps ziemlich weit: Setzen Sie, wo immer möglich, auf Ethernet-LAN, und zwar mindestens Fast-, besser Gigabit-Ethernet. Mobile Geräte binden Sie am besten per WLAN und WLAN-Repeater ein. Wenn beides nicht geht oder nicht gewünscht ist, etwa im Wohnzimmer, setzen Sie am besten auf PowerLAN. Das Beste daran: Sie können mit dem richtigen Router alle drei Techniken ganz individuell miteinander kombinieren.
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Und was passt überhaupt zusammen?
HomePNA
PowerLAN
Ethernet
LAN
Gigabit-Ethernet
802.11 Fast-Ethernet
Datenrate
MBit/s
WLAN Router
WEB TAGS
Mit diesem Kapitel kennen Sie die wichtigsten Möglichkeiten, wie Sie Ihre Home Media-Mitspieler zusammenbringen können – und zwar im ganzen Haus. Im folgenden Kapitel geht es noch einmal um Kabel, dieses Mal aber, um alle im Netzwerk relevanten, also auch zum Beispiel die für die Stereoanlage. Was passt da zusammen? Genauso wichtig ist die Frage der Medienformate: Welche sind wichtig, damit Sie Ihre Bilder und Videos betrachten und Ihre Lieblingsmusik hören können?
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WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR MP3, AAC, OGG und FLAC, SCART, DVI, Displayport und HDMI – sicher haben Sie schon mal die eine oder andere Abkürzung aus diesem Home Media-Chinesisch irgendwo gelesen, zum Beispiel in Werbeprospekten. Es geht zum einen um Multimedia-Datenformate und zum anderen um Kabel bzw. Anschlüsse. Oft kümmert man sich beim Neukauf nicht darum und hofft, dass schon alle Geräte irgendwie zusammenpassen werden. Doch wenn Sie alles aus Ihrem Home Media-Netzwerk herausholen und fit für die Zukunft sein möchten, sollten Sie sich ein wenig auskennen im Formate- und Kabelgewirr rund um Home Media. Im Folgenden lernen Sie im Überblick die wichtigsten Kabel und Datenformate kennen, die bei Home Media-Geräten
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eine Rolle spielen. Das ist wichtig, damit Sie gegen böse Überraschungen gefeit sind und nicht etwa ein neues Gerät anschaffen, dass sich mit keinem Ihrer alten Geräte verbinden lässt, weil die Kabel einfach nicht zusammenpassen oder es nicht Ihre geliebten Musikdateien, die auf dem PC liegen, abspielen kann. Keine Sorge, Sie müssen nicht alle Kabel zu Hause bereithalten, im Gegenteil, hier gilt: Weniger ist mehr. Sie werden sehen, dass Sie zumindest was die nähere Zukunft angeht, mit wenigen Kabeln und Anschlüssen auskommen. Probleme machen da eher die Geräte, die Sie vielleicht schon seit Längerem im Einsatz haben. Die passen mit ihren analogen Anschlüssen meist nicht so recht ins digitale Home Media. Bevor wir uns durch das Kabel- und Formatege-
Unter den folgenden Internetadressen finden Sie Informationen zu DLNA (mit einer Übersicht, welche Geräte diese Technik beherrschen) und den angesprochenen Programmen: www.dlna.org/home (leider nur in Englisch) www.xmedia-recode.de www.heise.de/software/download/cdex/5342
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
wirr schlagen, werfen wir einen Blick auf zwei der wichtigsten Technologien rund um Home Media. Sie sorgen ganz entscheidend dafür, dass sich Home Media-Geräte fast wie von selbst miteinander verstehen.
Ideal für Home Media: DLNA und UPnP
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VORSICHT
Auch wenn Hersteller gerne ihr eigenes Süppchen kochen und sich von anderen abschotten, ziehen sie manchmal doch zum Nutzen von uns Kunden und Anwendern an einem Strang. Dies ist der Fall bei der Initiative DLNA. Auch wenn damit noch eine Abkürzung in die Branche kommt, so stecken dahinter eine Menge Vorteile. Die Digital Living Network Alliance ist eine Vereinigung von Herstellern von Computern, Unterhaltungselektronik und Mobiltelefonen, deren Ziel es ist, elektronische und informationstechnische Geräte ganz unterschiedlicher Hersteller besser zusammenspielen zu lassen. Dazu formuliert die Allianz gemeinsame technische Leitlinien für Entwickler und Hersteller von Geräten aus dem Bereich Verbraucherelektronik, EDV und Mobilgeräten. Von der DLNA zertifizierte Geräte dürfen vom Hersteller mit dem DLNA-Logo versehen und beworben werden und werden außerdem auf einer von der DLNA betriebenen Webseite genannt (siehe URL-Box). Anders gesagt: DLNAGeräte verstehen sich untereinander. DLNA geht einen Schritt weiter als UPnP. Das Universal Plug and Play dient zur herstellerübergreifenden Ansteuerung von Geräten wie Stereoanlagen, Routern oder Druckern über ein IP-basierendes Netzwerk, also zum Beispiel ein Home MediaNetzwerk (siehe Kapitel 4 und 5). UPnP war eine Art Wegbereiter für DLNA. Achten Sie darauf, ob ein neues GeDas DLNA-System kennt ganz unterrät einen der Standards UPnP oder schiedliche Geräteklassen. Ein ÜberDLNA unterstützt. Erfahrungen zeiblick zeigt, wie umfassend in Sachen gen, dass DLNA eher ein Garant für Home Media der Grundgedanke der ein reibungsloses Zusammenspiel DLNA-Macher ist: ist. Oft bleibt leider nur, das Miteinander von UPnP- bzw. DLNA-GeräDLNA-Heimnetzwerkgeräte ten und -Programmen auszuprobieZur Gruppe der DLNA-Heimnetzwerkren (siehe auch Kapitel 8 und 9). geräte (Home-Network-Devices) zählen
VORSICHT
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Geräte wie Digital-Media-Server (DMS), die Medieninhalte wie Filme, Bilder und Musik zur Verfügung stellen, also ein PC oder ein NAS-Laufwerk (Bild 3.1). Oder Digital-Media-Player (DMP) wie TV-Geräte, Blu-ray-Player (Bild 3.2) oder Bild 3.1 NASLaufwerk MP3-Player, die übers Netzwerk gestreamte Medien abspielen. Hinzu kommen die Digital-MediaRenderer (DMR), die Medien zum Beispiel auf einem Audioempfänger abspielen, sowie Digital-MediaBild 3.2 SpielkonController (DMC), die Inhalte auf sole Digital-Media-Servern finden und diese auf Digital-Media-Renderern abspielen, etwa einem Audiogerät. Digital-Media-Printer (DMPr) stellen Druckdienste im DLNA-Netzwerk zur Verfügung. Einzelne Geräte können mehreren Geräteklassen gleichzeitig angehören. So kann ein PC als Server Medien für andere Geräte bereitstellen, als Player Medien von anderen Geräten abspielen, als Controller einem anderen Gerät (RenDa UPnP, um das Arbeiten mit Geräten zu erleichtern, auch das Umkonfigurieren von Geräten ohne Authentifizierung ermöglicht, stellt es vor allem bei Routern eine Sicherheitslücke dar.
derer) die Anweisung geben, Medien irgendeiner Quelle abzuspielen und so weiter. Außerdem gibt es noch MobileDigital-Media-Controller wie Handys.
Anwendungsbeispiele Filme liegen auf einem Digital-MediaServer wie einem NAS-Laufwerk, und ein Digital-Media-Player, etwa ein DLNA-fähiges Fernsehgerät, kann die Filme finden und abspielen. Fotos liegen auf einem Digital-MediaController wie einer Digitalkamera, und ein Digital-Media-Renderer, zum Beispiel wiederum ein DLNA-fähiges Fernsehgerät, kann die Fotos darstellen. Musik liegt auf einem Computer, also einem Digital-Media-Server. Mit einem Mobile-Digital-Media-Controller wie einem Smartphone kann das Abspielen der Musikstücke auf einem Digital-Media-Renderer gesteuert werden, etwa einem PC mit Windows Media Player 12 (siehe Kapitel 7). Fotos liegen auf einer WLAN-fähigen Kamera und können über einen Digital-Media-Printer übers Netzwerk ausgedruckt werden. Kritisch bei DLNA ist allerdings, dass bei einigen Geräten manche – auch selbstverständliche – Funktionen nicht eingebaut oder nur unzureichend umgesetzt sind.
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
Die wichtigsten Home-MediaKabel mit Zukunft Und wie verkabelt man DLNA- und andere Geräte nun?
Die Netzwerk-Universalverbindung: Ethernet
Bild 3.3 A/V-Receiver mit LAN-Anschluss
Ethernet haben Sie schon im vorangegangen Kapitel kennengelernt. Es ist die Technologie im PC-Netzwerk. Inzwischen gibt es auch immer mehr Audio- und Videogeräte, die über solche Anschlüsse verfügen. Das macht das Vernetzen denkbar einfach, vor allem dann, wenn die Geräte UPnPbzw. DLNA-fähig sind. Bild 3.3 zeigt die Rückseite des AV-Receiver RX-V3900 von Yamaha. Er bietet jede Menge Möglichkeiten, andere Geräte anzuschließen. Keine Sorge, Sie müssen nicht alle nutzen. Aber eben auch Ethernet ist rechts oben dabei. 39
Damit sehen wir schon den zweiten wichtigen Home Media-Standard. „High Definition Multimedia Interface“ (kurz HDMI) ist eine Schnittstelle für die volldigitale Übertragung von Audio- und Videodaten in der Unterhaltungselektronik. Dieser Standard wurde für den Bereich Unterhaltungselektronik eingeführt, da hier immer mehr digitale Komponenten eingesetzt werden und auch die Medieninhalte mittlerweile vorwiegend digital vorliegen, zum Beispiel als DVD oder MP3Datei. Mit seiner hohen Datenübertragungsrate verarbeitet HDMI alle heute bekannten digitalen Video- und Audioformate der Unterhaltungselektronik (siehe unten) ohne Qualitätsverlust, auch Dolby Digital Plus und HDTV bis zur derzeit höchsten Auflösung von 1080p. Mittlerweile sind PC-Grafikkarten mit HDMI-Schnittstelle auf dem Markt, die Mit diesen Kabeln sind Sie bei auch einen HD-Audio-Chip enthalten, Home Media auf der sicheren Seium direkt über den HDMI-Ausgang der te: Ethernet, HDMI, Displayport, S/ Grafikkarte Audiosignale ausgeben zu PDIF und USB. können. Dadurch können derart ausge-
TIPP
HDMI
stattete PCs direkt mit Flachbildfernseher oder HD-Beamer verbunden werden. Das macht es zum Beispiel für die Familie aus Szenario 4 aus dem ersten Kapitel möglich, die Filme vom PC auf den Fernseher im Wohnzimmer zu bringen.
DisplayPort Dieser universelle Verbindungsstandard dient der digitalen Übertragung von Bildund Tonsignalen. Anwendungsbereiche sind im Wesentlichen der Anschluss von Bildschirmen und Fernsehgeräten an Computer, DVD-Spieler und ähnliche Geräte. Inzwischen ist er in immer mehr PCs und Notebooks zu finden. Er kann – anders als HDMI – weitgehend lizenzfrei produziert werden und macht die Geräte dadurch billiger. Auf der anderen Seite muss jedoch ein Adapter für den HDMI-Anschluss angeschafft werden, da zum Beispiel Fernseher eher keinen DisplayPort-Eingang haben.
S/PDIF 40
Kommen wir zum Besten, was es an Kabeln für digitale Audio-Übertragung gibt. Sony/Philips Digital Interface (S/PDIF) ist eine Schnittstelle für die optische Übertragung digitaler Stereo-Audiosignale. Über die auch als Toslink bezeichneten Ausgänge greifen Sie mit einem speziellen Kabel direkt das digitale Signal ab und umgehen den D/A-Wandler vollständig. Auch elektrische Einstreugeräusche haben so keine Chance mehr. Voraussetzung ist, dass Ihr Hi-Fi-Verstärker über entsprechende S/PDIF- oder Toslink-Eingänge und einen D/A-Wandler verfügt. Dies ist inzwischen aber bei vielen modernen Geräten der Fall. Falls Sie diese Möglichkeit haben, nutzen Sie sie – es ist der Königsweg zu gutem Sound! S/PDIF wird zum Beispiel bei CD-Spielern, DAT-Rekordern oder bei MiniDisc, zwischen DVD-Player und Heimkino-Receiver und bei digitalen Audiokarten in PCs verwendet.
USB Dem „Universal Serial Bus“ (USB) sind wir bereits in Kapitel 2 beim „Quasi-Netzwerk“ begegnet. Diese Schnittstellen-Technologie ist inzwischen Standard in der PC-Welt und setzt sich auch zunehmend in der Unterhaltungselektronik durch, etwa in Blu-ray-Playern (siehe Kapitel 9). Das macht USB für Home Media sehr interessant.
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
Verbreitete, aber teilweise veraltete Anschlüsse Bei vielen Geräten, wahrscheinlich auch bei Ihnen zu Hause, gibt es noch eine Menge anderer Möglichkeiten, sie untereinander anzuschließen. Sie veralten jedoch zunehmend.
DVI „Digital Visual Interface“ (DVI) ist eine elektronische Schnittstelle zur Übertragung von Videodaten. Sie ist ein Standard für den Anschluss von TFT-Monitoren an die Grafikkarte eines PCs. Darüber hinaus gibt es viele Fernseher mit DVI-Eingang, um Signale von Computern oder DVD-Playern zu verarbeiten. DVI ermöglicht die gleichzeitige Übertragung von analogen und digitalen Bilddaten.
SCART SCART ist ein europäischer Standard für Steckverbindungen von Audio- und Videogeräten wie etwa Fernseher und Videorekorder. Er ist weit verbreitet und hoffnungslos veraltet, da er weit von den digitalen Möglichkeiten von Home Media entfernt ist.
VGA Der VGA-Anschluss ist ebenfalls verbreitet – und veraltet. Er ist ein analoger Bildübertragungsstandard für Stecker- und Kabelverbindungen zwischen Grafikkarten und Anzeigegeräten.
Composite Video Composite Video ist das Format für das analoge, unmodulierte TV-Bildsignal.
S-Video S-Video bezeichnet das getrennte Übertragen von Helligkeits- und Farbinformationen. Es liegt qualitativ zwischen Composite Video und Component Video.
Component Video Component Video wird zum Beispiel für die Übertragung der Videosignale von DVDPlayern auf Bildschirme oder Projektoren verwendet. Meistens und vor allem im Heimkinobereich wird das Signal über drei getrennte Cinch-Kabel übertragen.
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Cinch Cinch-Kabel sind nach wie vor am weitesten verbreitet, wenn es darum geht, Audiosignale etwa vom CD-Player zum Hi-Fi-Verstärker zu übertragen.
Adapter als Notlösung Wahrscheinlich haben Sie mehrere dieser Kabel-Veteranen noch im Einsatz. Das ist auch kein Problem, zumal es diverse Adapter für den Anschluss an moderne Techniken und Geräte gibt. Wobei zu bedenken ist, dass Adapter meist einen Qualitätsverlust mit sich bringen und aus einem mäßigen Signal nie ein digitales Top-Signal machen.
Die wichtigsten Home-Media-Dateiformate 42
Jede Datei, die ein PC und ein entsprechendes Programm verarbeiten sollen, muss in einem bestimmten Format vorliegen: So kann ein Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word zum Beispiel RTF-Textdateien „verstehen“ – genauso wie die meisten anderen Textprogramme. Somit ist ein Austausch dieser speziell formatierten Dokumente zwischen verschiedenen Programmen möglich, sogar zwischen verschiedenen Betriebssystemen. RTF-Dokumente erkennen Sie – wie alle andere Formate – an einer bestimmten Dateinamenerweiterung: Sie wird vom Programm automatisch an den Dokumentnamen angefügt, bei RTF heißt die Erweiterung „.rtf“. Der „Hintergedanke“ bei Formaten ist also: Dateien mit jeweils speziellen Merkmalen sollen „übertragbar“ sein. Das gilt auch für Multimediaformate für Bilder, Videos und Sound. Im Folgenden lernen Sie einige kennen, da Sie vermutlich immer wieder mal im Bereich Home Media mit ihnen konfrontiert werden. Die entscheidende Frage dabei ist eigentlich immer: Kann mein Home Media-Gerät sie wiedergeben?
Fokus: Das Komprimieren Schon ein Bild von der Digitalkamera kann mehr als fünf Megabyte groß sein. Ein ganzer Hollywood-Film, womöglich mit mehreren Tonspuren für unterschiedliche Sprachfassungen, nimmt schnell gigantische Datengrößen an. Bei der Komprimierung geht es um das Verkleinern der Dateigröße, sodass diese weniger Platz beim
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
Speichern einnimmt und folglich auch schneller und kostengünstiger zum Beispiel übers Internet übertragen werden kann. Oder Sie nutzen die Komprimierung, um Bilddaten kompakt zu archivieren. Man unterscheidet zwei Komprimierungstypen: Verlustfrei: Bei der verlustfreien (englisch „lossless compression“) Methode werden Daten komprimiert, indem sich wiederholende Muster entfernt und durch eine zusammengefasste Form ersetzt werden, die weniger Speicherplatz benötigt. Bei der Dekomprimierung werden diese Muster dann wieder in ihrer ursprünglichen Form hergestellt. Die verlustfreie Komprimierung wird etwa bei Texten angewendet, da hier ja keine Daten verloren gehen dürfen. Dateien können so in der Regel auf 40 Prozent ihrer ursprünglichen Größe komprimiert werden. Die bekanntesten Verfahren sind hier ZIP und RAR. Verlustreich: (englisch „lossy compression“) Eine Komprimierung eignet sich hingegen nur für Bild-, Video- und Sound-Dateien, da hierbei zwar Daten verloren gehen, jedoch so weit möglich nur solche, die vom Betrachter oder Hörer gar nicht wahrgenommen werden, etwa Hörfrequenzen über 20.000 Hertz oder feinste, kaum sichtbare Tonwertabstufungen. Wenn diese „überflüssigen“ Daten entfernt worden sind, hat die Datei bis zu 95 Prozent ihrer ursprünglichen Größe verloren. Allgemein bekannte Beispiele für verlustbehaftete Verfahren sind JPEG für Bilder oder MP3 für Musik.
Grafikformate Im Laufe der Zeit haben sich für digitale Bilder verschiedene Grafikformate entwickelt. Diese Formate sind untereinander nicht kompatibel, alle haben Vor- und Nachteile. Im Folgenden lernen Sie die wichtigsten Formate für Bildschirm, Druck und Web kennen: BMP (Bitmap): Dieses Format bietet eine ausgezeichnete Qualität. Allerdings erreichen BMP-Dateien schnell Ausmaße von mehreren Megabyte. Windows 7 verwendet BMP-Dateien zum Beispiel für den Desktop-Hintergrund. GIF: Das GIF-Format ist eines der verbreitetsten Bildformate im Internet. Jeder WebBrowser kann ein GIF-Bild darstellen. Einer der Nachteile des Formats ist, dass nicht mehr als 256 Farben unterstützt werden.
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JPEG: Das populärste Grafikformat überhaupt ist JPEG, auch JPG genannt. Es wird bevorzugt eingesetzt, wenn es um Grafiken mit vielen Farben geht, wie zum Beispiel Fotografien. PNG: Ein anderes Internet-taugliches Format ist PNG (Portable Network Graphics). Es bietet verlustfreie Bildkompression und wurde als freier Ersatz für das ältere Format GIF entworfen und ist weniger komplex als TIFF. TIFF: Dieses Dateiformat wird häufig beim Scannen, Speichern und Austauschen von Graustufenbildern als Grundlage genommen. TIFF (Tagged Image File Format) ist bei älteren Programmen oft das einzig verfügbare Format.
Audioformate Wichtige Audioformate in den Kategorien Lossy (verlustbehaftet komprimiert), Lossless (verlustfrei komprimiert) und Unkomprimiert (1:1 Kopien) sind: 44
AAC (Advanced Audio Coding): AAC mit den Dateiendungen .aac, .3gp, .mp4 und .m4a ist eine Weiterentwicklung von MP3 und ermöglicht kleinere Dateien bei besserer Audioqualität. AAC wird von einigen Online-Musik-Shops wie zum Beispiel dem iTunes Store und auch von Online-Radios verwendet. AIFF: Das Audio Interchange File Format ist die Basis für Audiodateien auf Macs. Es wird auch – als Gegenstück zu WAV – genutzt, um CD-Rohdaten zu speichern. Apple Lossless: Dies ist ein von Apple entwickeltes Format (.m4a oder .mp4) für die Verwendung mit iTunes. FLAC (Free Audio Lossless Codec): FLAC (.fla, .flac, .ogg) komprimiert Audiomaterial (CD, PCM oder AIFF) ohne Qualitätseinbußen, daher sind die Dateien erheblich größer als bei MP3 etc. MP3 (MPEG-1 Audio Layer 3): MP3 (Dateiendung .mp3) ist immer noch unangefochten der Standard für digitale Musik. Vor allem die extrem weite Verbreitung ist einer der größten Vorteile dieses Audioformates. Wenn ein Player oder Computer keine
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
MP3-Dateien abspielen kann, ist er entweder völlig veraltet oder wahrscheinlich kaputt. Ogg Vorbis: Dieses Format (Dateiendung .ogg) verfügt wie AAC über weiterentwickelte Komprimierungstechniken, die im Vergleich zum wesentlich älteren MP3-Format kleinere Dateien mit besserer Audioqualität erzeugen. WAV (Wave Form Audio): Das Ur-Format aller Audiodateien wird auf WindowsPCs (.wav) zum Beispiel benutzt, um die Rohdaten einer CD in Computer-lesbares Format zu bringen.
Bild 3.4 MP3-Player
WMA (Windows Media Audio): Die eigene Entwicklung (Dateiendung .wma) von Microsoft ist Teil der Windows-Media-Plattform. WMA unterstützt ferner die Einbindung von Digital Rights Management (DRM) zur Beschränkung des Abspielens oder Brennens von Musikdateien. Daher sind WMA-Dateien in einigen Online-MusikShops zu finden. WMA Lossless: Um auch die Lossless-Fans der Audio-Gemeinde mit einem Microsoft-Format (.wma) zu bedienen, brachten die Windows-Macher mit WMA Lossless einen eigenen verlustfreien Audio-Codec auf den Markt.
Videoformate Zur Abrundung noch eine Auswahl an Videoformaten, die ein Home Media-Gerät abspielen können sollte. Letztlich entscheidet auch hier, welches Material Sie bereits besitzen und was Sie in Zukunft abspielen möchten. Genau die Formate und Container muss Ihr System beherrschen. AVI: „Audio Video Interleave“ ist ein von Microsoft eingeführtes Video-ContainerFormat. Die erste Version ist so alt wie die Multimedia-PCs. MPEG-2 und MPEG-4: MPEG-2 und MPEG-4 sind MPEG-Standards zur Video-Codierung mit Videokompression und Audio-Codierung mit Audiokompression. In beiden Fällen ist es eine verlustbehaftete Kompression/Datenreduktion.
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QuickTime: QuickTime (Dateiendung .mov) ist eine von der Firma Apple entwickelte Multimedia-Architektur für Mac OS und Windows. Eine Basisanwendung, die darauf aufbaut, ist zum Beispiel der QuickTime Player. QuickTime wird irrtümlicherweise zumeist auf den QuickTime Player reduziert. Xvid: Xvid ist eine freie Version des MPEG-4-Video-Codecs, der ursprünglich auf OpenDivX basierte. DivX: DivX ist wie Xvid oder HDX4 ein MPEG-4-kompatibler Video-Codec, der von DivX Inc. (früher DivXNetworks Inc.) entwickelt wurde. Er ist für seine Fähigkeit bekannt, große Videodateien bei guter Qualität vergleichsweise stark komprimieren zu können. H.264: H.264/MPEG-4 AVC ist ein Standard zur hocheffizienten Videokompression. 46
Fokus: Codec und Container Bei der Auflistung ist bereits der Begriff Codec gefallen. Er setzt sich zusammen aus den Bestandteilen Coder und Decoder. Die Speicherung und Verbreitung von digitalen Audio- und Videodaten ist ohne Kompression oder Codierung nicht denkbar. Diesen Vorgang übernimmt der sogenannte „Encoder“ oder „Codierer“. Der Decoder wiederum dient dazu, die zuvor verkleinerten Daten wieder abspielbar zu machen. Dafür decodiert er diese. So sorgt ein Codec dafür, dass sich auf dem Rechner die in einem bestimmten Verfahren komprimierten Daten verarbeiten lassen. Im Allgemeinen wird Codec aber auch einfach als Synonym für den Begriff „Kompressionsverfahren“ verwendet. Ein anderer wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist der Container. Im bereich Home Media bezeichnet man als Container ein Dateiformat, das verschiedenartige Datenformate enthalten kann. So werden zum Beispiel eine Videospur mit einer Audiospur verknüpft. Container enthalten in der Regel also Daten verschiedener Codecs. Der verbreitete AVI-Container kann beispielsweise eine mit dem Xvid-Codec erstellte MPEG-4-Videospur und eine MP3-Audiospur enthalten. Einige Container-Formate können darüber hinaus weitere Daten wie Untertitel, Menüstrukturen oder zusätzliche Audiospuren enthalten.
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
Was nicht passt, wird passend gemacht Und wenn Ihr Lieblings-Song in einem Format vorliegt, das Ihr Media-Player nicht abspielen kann? Kein Problem, es gibt kleine und kostenlose Programme, die Dateien konvertieren. Wir schauen uns zwei davon an.
XMedia Recode XMedia Recode kann nahezu alle bekannten (und ungeschützten) Audio- und Videoformate umwandeln, um sie zum Beispiel auf mobilen Geräten nutzen zu können. So sind vordefinierte Profile für iPhone, iPod und einige Handys schon vorhanden. 1. Öffnen Sie in Ihrem Browser die URL www.xmedia-recode.de/download.html. 2. Klicken Sie unter Download und XMedia Recode auf Download. 3. Klicken Sie auf Datei speichern. 4. Installieren Sie anschließend das Programm durch Doppelklick auf die heruntergeladene Datei. Folgen Sie dabei einfach den Anweisungen des Setups. Das Umwandeln läuft nun wie folgt ab: 5. Wählen Sie die Quelldatei aus, geben Sie Video- bzw. Audio-Codec an (Bild 3,5), markieren Sie das Endgerät, und klicken Sie auf Kodieren. 6. Danach ziehen Sie das fertige Ergebnis auf Ihr Handy oder Ihren mobilen Video-Player. Nun können Sie beispielsweise Ihren Lieblingsfilm überall anschauen. Wenn Sie das Tool für andere Abspielgeräte verwenden wollen, können Sie eigene Profile anlegen, sofern Sie das unterstützte Format kennen.
Bild 3.5 Die vielen Möglichkeiten von XMedia Recode
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CDex Ein anderes nützliches Tool für Audiodateien ist CDex (Bild 3.6). Es konzentriert sich aufs Rippen, also das Auslesen von Musik-CDs, um die Titel als WAV- oder MP3Dateien auf der Festplatte zu speichern. So können Sie sie anschließend an alle Player in Ihrem Home Media-Netzwerk übertragen bzw. abspielen.
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1. Öffnen Sie in Ihrem Browser die URL www.heise.de/software/download/ cdex/5342, und klicken Sie auf Download und dann auf Version … direkt laden. 2. Klicken Sie auf Datei speichern. 3. Folgen Sie die Anweisungen des Setups. 4. Legen Sie eine CD ein. Die Titel werden automatisch erkannt. 5. Am rechten Rand des Hauptfensters stehen sechs Symbole, aus denen Sie auswählen können. 6. Um eine CD in das WAV-Format zu rippen, klicken Sie auf das oberste Symbol. 7. Um eine CD in das MP3-Format zu rippen, klicken Sie auf das zweite Symbol. 8. Um eine CD teilweise zu rippen, klicken Sie auf das dritte Symbol. Markieren Sie die gewünschten Titel und geben Sie in dem Dialogfenster ein, ob Sie nach WAV oder in ein komprimiertes Format (zum Beispiel MP3) rippen wollen. Klicken Sie dann auf OK. 9. Um eine WAV-Datei in ein komprimiertes Audioformat zu rippen, klicken Sie auf das vierte Symbol. 10. Um komprimierte Dateien in das WAV-Format zu bringen, klicken Sie auf das fünfte Symbol. 11. Um CD-Informationen aus Internet-Datenbanken abzurufen, klicken Sie das unterste Symbol.
Bild 3.6 CDex im Einsatz
Im Alltag sind für Sie wahrscheinlich nur das zweite und dritte Symbol von Bedeutung, mit denen Sie CDs ganz oder teilweise in das gewünschte Audioformat rippen können. Aber in je-
3 WAS PASST ZUSAMMEN? – DUCHBLICK IM KABEL- UND FORMATEGEWIRR
dem Fall haben Sie so ein einfaches, kostenloses Tool, um Ihre CD-Sammlung in ein Audioformat zu bringen, das auf allen Home Media-Geräten läuft.
Zeit, zu vernetzen
Codec FLAC Xvid
MP3
AAC
Container WMA
S/PDIF Komprimierung
DLNA
Component Cnch UPnP MPEG-4
HDMI
H.264 Ethernet MPEG-4 DVI
DivX Composite
USB
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Mit diesem Kapitel haben Sie alle Fragen rund um Formate und Anschlüsse geklärt. Höchste Zeit, Ihre Geräte zu vernetzen. Im Folgenden Kapitel dreht sich alles um den Router, denn er ist die Vermittlungsstelle zwischen Ihren Daten und Geräten. Sie werden einige Funktionen kennenlernen, die jenseits von Telefonie und Internetanschluss liegen.
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DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER Haben Sie die ersten drei Kapitel bereits gelesen, um sich die Basis für Home Media zu verschaffen? Wunderbar, dann sind Sie bestens für dieses Kapitel gerüstet. Und wenn Sie direkt hierhin gesprungen sind, weil Ihnen die Konfiguration Ihres Routers auf den Nägeln brennt? Auch gut. Falls Ihnen der eine oder andere Begriff nicht geläufig ist, werfen Sie zwischendurch einfach einen Blick ins Glossar oder in die vorangegangenen Kapitel. In jedem Fall sind Sie hier richtig, um zu lernen, was man mit einem Router alles anstellen kann, das über Internettelefonie und Surfen hinausgeht. Der Router ist die Schaltstelle eines jeden Netzwerks: Er verbindet alle Rechner untereinander und verteilt Daten zwischen Rechnern und Netzwerkfestplatten. Er sorgt – durch das integrierte DSL-Modem – für den Zugang zum Internet, und
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er bindet zudem auch weitere Komponenten wie Netzwerkspeicher oder Ausgabegerät ein. Basis für Home Media-Netzwerke sind in der Regel LAN und WLAN, also die Verbindung via Ethernet-Kabel und Funk (siehe auch Kapitel 2). Eventuell ergänzen Sie Ihre Netzwerktechnik durch eine PowerLAN-Verbindung zum Beispiel ins Wohnzimmer (Kapitel 2). Im Idealfall haben alle Home MediaBausteine Kontakt zum Router, ganz gleich, ob PCs, iPad, Smartphone, Bluray-Player, Internet-Radio oder was auch immer. Gerade Familien mit Kindern haben meist schon eine ganze Armada an elektronischen Rechnern und Geräten im Haus, ob im Arbeitszimmer, im Kinderzimmer, im Wohnzimmer oder in Küche und Bad. Das ist eben die Welt von Home Media, und alle diese Geräte sollen per Router ans Heimnetzwerk.
Informationen zu Routern wie der FRITZ!Box 7390 und denen anderer bekannter Hersteller finden Sie hier: www.avm.de www.avm.de/repeater www.dlink.de www.linksysbycisco.com/DE www.netgear.de www.zyxel.de
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
Heute lassen sich Router schnell einrichten – zumindest soweit, dass man Zugriff aufs Internet hat. Um diesen Aspekt geht es diesem Kapitel nicht, das kann jeder Provider für Ihre Anforderung mit Ihrem Router gezielt erläutern. Wir wollen vielmehr zeigen, was man an einem Router alles einrichten kann, damit es mit Home Media richtig klappt. Das heißt, es werden auch Aspek- Bild 4.1 AVM FRITZ!Box 7390 te angesprochen, um Rechner untereinander zu vernetzen, um einen Netzwerkdrucker einzurichten und um Mediadaten übers Heimnetz streamen zu können. Alles Punkte, die vor allem für die Szenarien 5, 6 und 7 von Familie Spielvogel aus Kapitel 1 wichtig sind.
Multitalent fürs Home Media-Netzwerk Die folgenden Aspekte werden wir anhand eines Beispiel-Routers durchspielen. Wir haben dafür die FRITZ!Box 7390 (Bild 4.1) von AVM gewählt. Sie ist ein Home Media-Alleskönner und bietet sehr viele Funktionen und Einstellmöglichkeiten. Zudem ähnelt sie in der Steuerung anderen Geräten, und Router von AVM sind weit verbreitet. Wir gehen davon aus, dass der Router bereits mit dem Internet und zumindest einem PC verbunden ist.
Die FRITZ!Box hat wie alle Router eine Benutzeroberfläche, die über einen Browser verwendet werden kann. In der Benutzeroberfläche erhalten Sie Produkt-, Anschluss- und Verbindungsinformationen zum Router, und Sie nehmen hier alle Einstellungen für den Betrieb des Routers vor.
Einstellungen wie die Zugangsdaten für Internet- und Telefonverbindungen im Router können Sie als Datei auf Ihrem Computer speichern. Diese können Sie jederzeit wieder in Ihren Router laden – falls beim Konfigurieren mal etwas schiefgegangen ist. Bei der FRITZ!Box führt der Weg zum Beispiel über System und Einstellungen sichern.
TIPP
Aufrufen der Benutzeroberfläche des Routers
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Die Benutzeroberfläche kann von jedem mit dem Router verbundenen Computer aus geöffnet werden. Die Einstellungen, die Sie vornehmen, werden im Router gespeichert. Dies funktioniert bei sehr vielen Routern so. Werfen wir einen Blick auf die FRITZ!Box. 1. Öffnen Sie auf Ihrem Computer einen Internet-Browser. 2. Geben Sie in die Adresszeile des Browsers fritz.box ein. 3. Die Benutzeroberfläche des Routers wird geöffnet. 4. Wechseln Sie unter Einstellungen zum Menü Erweiterte Einstellungen und dort der Reihe nach zu System, Ansicht und Expertenansicht aktivieren. 5. Klicken Sie auf Übernehmen. 6. Nun haben Sie Zugriff auf alle Einstellmöglichkeiten des Routers (Bild 4.2).
Fokus: DHCP 52
Jeder moderne Router hat einen eigenen DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol), der den angeschlossenen Geräten IP-Adressen zuweist. In der Regel ist dieser aktiviert. Davon gehen wir im Weiteren aus. Entsprechend müssen alle angeschlossenen PCs und Geräte dafür eingerichtet sein, das heißt, ihre IP-Adresse automatisch beziehen können (siehe auch Kapitel 5). So können Rechner und Geräte auf der einen Seite und der Router auf der anderen perfekt miteinander kommunizieren. Vergewissern Sie sich also, ob DHCP im Router aktiviert ist. Bei der FRITZ!Box führt der Weg zum Beispiel über Erweiterte Einstellungen > System > Netzwerk > IP-Einstellungen > IPBild 4.2 Der Startbildschirm des Router-Setups Adressen und dem Set-
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
zen eines Häkchens vor DHCP-Server aktivieren.
WLAN-Planung Dank der DHCP-Einstellungen sollte jeder per LAN angeschlossene Rechner sofort mit dem Router kommunizieren können. Nun wenden wir uns den WLAN-Einstellungen (siehe Kapitel 2) zu. Über WLAN werden zum Beispiel Notebooks, Bild 4.3 Das WLAN absichern Netbooks, digitale Bilderrahmen, Smartphones, iPads oder auch Blu-ray-Player mit dem Home Media-Netzwerk verbunden. Die kabellose WLAN-Anbindung erfolgt dabei unabhängig vom Betriebssystem des Computers. Natürlich braucht jedes Gerät, das per WLAN kommunizieren soll, einen WLAN-Adapter. In modernen Notebooks, Smartphones etc. ist ein WLAN-Adapter meist integriert. Aber darf auch jedes WLAN-fähige Gerät auf Ihren Router zugreifen? Auch solche von Freunden, die gerade zu Besuch sind? Das können Sie einstellen. Hier gilt vor allem eine Devise: Safety first.
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Um eine WLAN-Verbindung zum Router aufzubauen, können Sie die WLAN-Software des WLAN-Adapters oder die im Betriebssystem vorhandene WLANEs gibt Gerichtsurteile, die besagen, Software verwenden. Unter Windows 7 dass es nicht ausreicht, ein vom läuft alles weitgehend automatisch (sieHersteller voreingestelltes Passhe unten und Kapitel 5). wort zu nutzen, da dies oft auf dem Weil die Signale Ihres drahtlosen NetzGehäuse verzeichnet ist. Geben Sie werks nicht an der Außenwand haltmaalso ein eigenes Kennwort ein! chen, ist es äußerst wichtig, das WLAN
VORSICHT
Kennwortschutz aktivieren
Bild 4.4 Verbindung vom Notebook erkannt
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gegen unbefugten Zugang abzusichern. Dazu werden die Funksignale verschlüsselt und die Anmeldung am Netzwerk mit einem Passwort geschützt. Ungesicherte WLANs sind äußerst riskant: Jeder im Funkbereich könnte sich in Ihrem Netz anmelden und Ihren Internet-Zugang zum Beispiel für illegale Downloads missbrauchen. Schutz gibt das als sehr sicher eingestufte Verfahren WPA2 (WiFi Protected Access 2). Allerdings müssen alle von Ihnen verwendeten WLAN-Endgeräte das gewählte Verschlüsselungsverfahren beherrschen. Wenn Sie auch ältere Geräte nutzen, die nur den etwas schwächeren Standard WPA unterstützen, können Sie in der Fritz!Box den Modus „WPA/WPA2“ einstellen. Sehr alte WLAN-Geräte bieten oft aber nur die Verschlüsselung nach WEP (Wired Equivalent Privacy). Die hier verwendete Verschlüsselung ist allerdings sehr, sehr unsicher und alles andere als zeitgemäß. Sie erreichen die WLANEinstellungen unter Einstellungen > WLAN und dort Sicherheit (Bild 4.3).
Die ersten WLAN-Verbindungen Wenn Sie ein Notebook mit eingeschaltetem WLAN-Adapter verwenden, können Sie zum Beispiel unter Windows 7 eine Liste der verfügbaren drahtlosen Netzwerke anzeigen und eine Verbindung mit einem dieser Netzwerke herstellen. 1. Im Infobereich rechts unten auf Ihrem Windows-7-Desktop sehen Sie fünf ansteigende Balken mit gelbem Stern. Er zeigt an, dass Verbindungen verfügbar sind, aber noch nicht genutzt werden. 2. Klicken Sie darauf. Es wird eine Liste geöffnet mit verfügbaren Netzen (Bild 4.4). Klicken Sie auf Ihr Netzwerk und dann auf Verbinden. 3. Geben Sie nun den Netzwerkschlüssel wie von Ihnen in der Router-Konfiguration eingestellt ein. 4. Der Rechner baut die Verbindung zum Router auf. Auch viele Smartphones, im Beispiel ein Samsung Omnia II i8000 mit Windows Mobile 6.5, haben einen WLAN-Adapter. Bild 4.5 zeigt, wie Sie dort den Netzwerkschlüssel für das WLAN des Routers eingeben. Damit haben Sie per WLAN ein
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
Notebook und ein Smartphone an den Router angebunden. In der Router-Konfiguration können Sie unter Einstellungen > Anschlussinformationen auf WLAN klicken, um sich vom Router Bekannte WLANGeräte anzeigen zu lassen. Dies ist auch eine Möglichkeit, um „blinde Passagiere“ in Ihrem Netz ausfindig zu machen.
So tunen Sie Ihr WLAN Das Problem kennt jeder mit einer etwas größeren Wohnung: Die Signalstärke des Routers reicht nicht bis in den letzten Winkel oder auf den Balkon. Wenn Sie mit Ihrem Notebook oder Smartphone zu weit weg sind vom Router, wird das Signal immer schwächer und reißt schließlich ganz ab. So praktisch die Vernetzung per Funk ist, so wenig erfreulich wird sie, wenn Reichweite, Datendurchsatz oder Stabilität der Signale nicht ausreichen. Die Gründe sind vielfältig: So hat Bild 4.5 Das Smartphone für WLAN vorbereiten jede WLAN-Antenne ohnehin nur eine Maximalreichweite von rund 20 Metern. Und Stahlbeton blockiert WLAN-Wellen extrem, ebenso Wasserrohre. Sogar Zimmerpflanzen stören wegen ihres Wasseranteils die Ausbreitung der Funksignale. Wenn die Funksignale auf dem Weg zu Ihrem Smartphone verhungern, hilft ein Repeater. Damit können Sie die Reichweite und den Datendurchsatz von WLANs verbessern, und zwar einfacher als mit PowerLAN (siehe Kapitel 2). Auf der anderen Seite können Sie mit einem Repeater eine LAN-Brücke ins Wohnzimmer schlagen, ohne Wände für Ethernet-Kabel durchbohren zu müssen. Das freut nicht nur Lisa Seeberger aus Szenario 4, die Filme vom PC per Blu-ray-Player auf den Fernsehbildschirm bringen möchte (siehe Kapitel 1 und 9). Ein Modell wie der FRITZ!WLAN Repeater N/G (Bild 4.6) wird einfach kurz vor Ende der Reichweite der Basisstation, also des Routers, in eine Steckdose gesteckt. Er empfängt dann die Datenpakete der Basis und strahlt sie als eigener WLAN-Sender erneut aus. So überbrückt der Repeater auch solche Strecken, die für Sendesignale des Routers zu weit sind. Der FRITZ!WLAN Repeater arbeitet übrigens auch mit fremden Basisstationen Bild 4.6 Repeater zusammen.
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Bild 4.7 Internet-Radio über den Repeater streamen
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Alle Einstellungen des Fritz!WLAN Repeaters erreichen Sie wahlweise über den Einrichtungsassistenten oder, falls der Repeater bereits am WLAN-Router angemeldet ist, über die Eingabe fritz.repeater in der Adresszeile Ihres Browsers. Wie auch Fritz!Box bietet der Repeater so eine einfach zu bedienende Konfigurationsoberfläche (Bild 4.7).
Internet-Radio eingebaut Der Repeater von AVM bietet ganz nebenbei weitere Home Media-Möglichkeiten. Dank der Audioanschlüsse kann er beliebige Audioinhalte mit Hilfe eines Kabels an eine Stereoanlage übermitteln. Internet-Radiostationen können direkt im Repeater hinterlegt und über die Audioschnittstellen oder den eingebauten UKW-Minisender ausgegeben werden. Sie erreichen die Einstellungen über Ihren Browser: 1. Geben Sie als Adresse fritz.repeater ein. 2. Wählen Sie Audio und dort Internetradio. 3. Nun können Sie einen Sender nach Wunsch auswählen (Bild 4.7).
Audio- und Video-UPnP vernetzen Die Funktionen rund ums Internet-Radio sind nur einige Home Media-Optionen, die moderne Router bieten, und zwar nicht nur in Kombination mit einem Repeater.
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
Hier lautet das Stichwort UPnP (siehe Kapitel 3). Dieser Standard erleichtert die geräteübergreifende Kommunikation im Netzwerk. So können zum Beispiel Router, Drucker, Medien-Server, Audiosysteme oder Smartphones sich im Netzwerk auf Anhieb verstehen. In der Fritz!Box stellen Sie Details zu UPnP über Erweiterte Einstellungen Bild 4.8 UPnP startklar machen > System > Netzwerk und UPnP ein (Bild 4.8). Dank Unterstützung des UPnP-AV-Protokolls streamt die Fritz!Box zum Beispiel Musik von einem NAS-Laufwerk (siehe Kapitel 6) auf ein Smartphone (Bild 4.9 bis 4.11).
Bild 4.9 Musik im Netz ...
Bild 4.10 ... auswählen ...
Bild 4.11 ... fürs Smartphone
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Das Programm auf dem Smartphone hierzu heißt Connected Home, es ist für UPnP und DLNA zuständig. Man ruft es auf, wählt die Quelle aus (Bild 4.9), danach die Musik (Bild 4.10) und schließlich den Player, im Beispiel das Smartphone (Bild 4.11). Es wäre auch möglich, damit einen anderen Player, etwa auf einem PC, anzusteuern. Dazu mehr in Kapitel 9.
Gemeinsam Daten nutzen
VORSICHT
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Wenn man einen Drucker oder eine USB-Festplatte an einen Router anschließen kann, stehen diese – die richtige Konfiguration vorausgesetzt – allen am Router angeschlossenen Rechnern zur Verfügung. Die Fritz!Box 7390 verfügt über zwei USB-Schnittstellen. Als anschließbare Speichermedien kommen hier Flash-Speicher-Sticks oder externe USB-Festplatten infrage. Stick oder Festplatte in die Fritz!Box stecken — das war‘s. Allerdings nicht ganz. Denn um ein Netzlaufwerk optimal für Home Media zu nutzen, empfiehlt es sich, den Zugriff aufs Laufwerk feiner zu konfigurieren. So können Sie zum Beispiel festlegen, ob es auf einem Computer vom Betriebssystem als neue Hardware erkannt wird und die zugehörige Geräte-Software installiert werden kann – so als sei das Gerät lokal mit dem Rechner verbunden. Diese Funktion heißt USB-Fernanschluss. Sie aktivieren Sie über Einstellungen > USB-Geräte und Geräteübersicht (Bild 4.12). Doch am Router angeschlossene Geräte wie Laufwerke können noch mehr. Klicken Sie dazu unter Einstellungen > USB-Geräte und Geräteübersicht auf die SchaltGreift bei der Fritz!Box 7390 ein fläche Einstellungen (Bild 4.12). Nun haComputer über den USB-Fernanben Sie Zugriff auf die NAS-Funktionen schluss auf ein USB-Gerät zu, dann (siehe Kapitel 6) wie zum Beispiel (Bild ist dieses USB-Gerät für andere 4.13): Computer im Netzwerk nicht verfügbar. Hier bietet ein reinrassiges Berechtigung für den Netzwerkzugriff: NAS-Laufwerk wie in Kapitel 6 vorHier legen Sie die Zugriffsrechte für gestellt mehr. den angeschlossenen USB-Speicher
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
fest. „Nur Lesezugriff“ bedeutet, dass Sie vom USB-Speicher auf den PC kopieren können, aber nicht umgekehrt. Bei „Lese- und Schreibzugriff“ ist dies beides möglich. Kennwortschutz aktivieren: Damit schützen Sie den Zugriff auf USB-Speicher durch ein Kennwort. Der FTP-Benutzername, mit dem sich ein Benut- Bild 4.12 Den USB-Fernanschluss aktivieren und Zugriff auf die NAS-Einstellungen zer anmeldet, ist mit dem Begriff „ftpuser“ festgelegt und kann nicht geändert werden. Speicher FTP-Zugriff aktivieren: Der Zugriff erfolgt über FTP (File Transfer Protocol), also über einen Internet-Browser: Wenn Sie die USB-Speicher mit einem Kennwort geschützt haben, dann geben Sie in das Adressfeld Folgendes ein: ftp:// ftpuser:Kennwort@fritz. box. Geben Sie anstelle von „Kennwort“ Ihr Kennwort an, das Sie für die USB-Speicher vergeben
Bild 4.13 Auszug aus den NAS-Einstellungen
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haben, um Zugriff auf die Daten zu erhalten (Bild 4.13 und 4.14) Mediaserver aktivieren: Mit der Funktion mediaserver können Musik-, Bild- und Videodateien, die auf einem angeschlosBild 4.14 Die Anmeldung per FTP am Netzlaufwerk senen USB-Speicher oder auf dem integrierten Speicher der FRITZ!Box gespeichert sind, von kompatiblen Abspielgeräten wiedergegeben werden (Streaming, siehe Kapitel 7 und 8). Sie müssen dazu lediglich ein passendes Abspielgerät mit dem lokalen Netzwerk verbinden. Die Geräte kommunizieren dabei automatisch über das Verfahren Universal Plug & Play (UPnP). 60
Einen Netzwerkdrucker installieren Aber auch ein Drucker lässt sich per USB an den Router anschließen, damit alle im Netzwerk ihn nutzen können. Das ist sicher preiswerter, als an jedem PC einen eigenen Drucker zu betreiben. Wir schauen uns im Folgenden an, wie Johanna Spielvogel aus Szenario 6 diese Lösung für sich realisieren könnte. Dazu sind zwar ein paar Einstellungen nötig, aber es lohnt, sie müssen ja nur einmal gemacht werden. Einen an der FRITZ!Box angeschlossenen Drucker können Sie entweder als Netzwerkdrucker freigeben oder über den USB-Fernanschluss mit einem Computer verbinden. Welche Verbindungsart die jeweils sinnvollere ist, hängt davon ab, wie Sie den Drucker einsetzen möchten. Wir werden ihn als Netzwerkdrucker einrichten, da er so von allen PCs im Netz und auch von solchen Computern genutzt werden kann, die ein anderes Bild 4.15 Zugriff per FTP auf das Netzlaufwerk Betriebssystem als Windows, etwa Mac
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
OS X oder Linux, verwenden. Sämtliche Einstellmenüs des Druckers, darunter beispielsweise auch die Füllstände der Tintenpatronen, sind dann am Bildschirm jedes einzelnen angeschlossenen Rechners verfügbar. Verbinden Sie den USB-Drucker zunächst direkt mit dem Computer, und installieren Sie den Gerätetreiber. Etwas kompliziert, aber es lohnt sich. Los geht‘s: 1. Rufen Sie das Setup des Routers in Ihrem Browser über die URL fritz.box auf. 2. Navigieren Sie durch Mausklicks über Einstellungen > Erweiterte Einstellungen > System zu Ansicht, und markieren Sie dort die Option Expertenansicht aktivieren. Klicken Sie auf Übernehmen. 3. Wechseln Sie zum Menüpunkt USB-Geräte. Wenn die Option USB-Fernanschluss angezeigt wird, deaktivieren Sie die Option Drucker (inkl. Multifunktionsdrucker). 4. Klicken Sie auf Übernehmen. 5. Verbinden Sie den USB-Drucker mit dem Anschluss für USB-Geräte der FRITZ!Box. Klicken Sie im Menüpunkt USB-Geräte auf Aktualisieren. 61
Nun geht es weiter mit dem Konfigurieren Ihrer PCs. Wir gehen alles für einen Windows-7-Rechner durch, an den anderen PCs müssen Sie entsprechende Einstellungen vornehmen. 1. Starten Sie über das Windows-Startmenü die Systemsteuerung. 2. Wählen Sie Geräte und Drucker anzeigen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Drucker, der mit der FRITZ!Box verbunden ist. 3. Wählen Sie im Kontextmenü Druckereigenschaften. 4. Wechseln Sie auf die Registerkarte Anschlüsse, und klicken Sie auf Hinzufügen... 5. Markieren Sie im Fenster Druckeranschlüsse den Eintrag Standard TCP/IP Port, und klicken Sie auf die Schaltfläche Neuer Anschluss.... 6. Klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter, und tragen Sie im folgenden Fenster im Eingabefeld Druckername oder IP-Adresse „fritz.box“ ein. 7. Klicken Sie auf die Schaltfläche Weiter, markieren Sie im folgenden Fenster die Option Benutzerdefiniert, und klicken Sie danach auf Einstellungen....
Bild 4.16 Den Drucker exakt einstellen
8. Markieren Sie im Abschnitt Protokoll die Option Raw, und tragen Sie im Eingabefeld Portnummer „9100“ ein (Bild 4.16). 9. Klicken Sie anschließend auf OK, auf Weiter, auf Fertig stellen und auf Schließen. 10. Fehlen noch die Klicks auf Übernehmen und auf OK. 11. Klicken Sie nun in der Systemsteuerung unter Geräte und Drucker mit der rechten Maustaste auf den Drucker, der mit der FRITZ!Box verbunden ist. 12. Wählen Sie im Kontextmenü die Option Druckaufträge anzeigen. 13. Wählen Sie in dem neuen Fenster das Menü Drucker, und klicken Sie auf Drucker offline verwenden, um den Haken zu entfernen.
Ab sofort ist Ihr Netzwerkdrucker an Ihrem Rechner für Sie einsatzbereit. 62
TIPP
Die Router-Checkliste Eben tauchte der Begriff Port auf. Näher wird er uns in Kapitel 10 beschäftigen, vor allem im Zusammenhang mit Port-Weiterleitungen. Da eine kleine Checkliste für den Router-Kauf dieses Kapitel abrundet und diese Begriffe darin nicht fehlen dürfen, sollen Sie hier kurz erklärt werden. Damit auf einem PC über ein und dieWahrscheinlich arbeiten Sie nicht selbe Netzwerkverbindung mehrere Anmit dem hier benutzten Router. wendungen gleichzeitig laufen können, Aber dies ist kein Problem: Ein Blick verwaltet ein PC sogenannte Ports. Eine ins Handbuch Ihres Modells sagt Port-Weiterleitung ist die Weiterleitung Ihnen schnell, was Ihr Router alles einer Verbindung, die über ein Netzwerk kann. Und vor dem Kauf können Sie auf einem bestimmten Port eingeht, zu auf Webseiten der Hersteller und einem anderen Rechner. Dies muss ein in Foren zu den einzelnen Routern zeitgemäßer Home Media-Router beschnell sehen, was sie können und herrschen. Genauso wie WebDAV. Dies was nicht. ist ein offener Standard zur Bereitstel-
4 DIE HOME MEDIA-SCHALTSTELLE: DER DSL-ROUTER
lung von Dateien im Internet. Dadurch können Benutzer auf ihre Daten wie auf eine Online-Festplatte zugreifen. Diese Funktionen muss ein guter Router beherrschen, damit Sie ihn für alle in diesem Buch beschriebenen Optionen nutzen können: Schnelles Internet, am besten mit VDSL/ADSL2+-Modem für bis zu 100 MBit/s WLAN-n-Router für bis zu 300 MBit/s, der alle gängigen Standards 802.11n/g/ b/a unterstützt Gigabit-LAN Media-Server für Musik, Bilder und Video im Netzwerk dank UPnP/DLNA Integrierter Netzwerkspeicher mit NAS-Funktionalität USB-Anschluss für Drucker und Speicher Möglichkeit, einen Netzwerkdrucker zu betreiben Höchste Sicherheit für WLAN per WPA2 Stromsparfunktionen Port-Weiterleitung Dynamisches DNS (siehe Kapitel 10) WebDAV und eventuell die Möglichkeit, Internet-TV (IPTV) zu streamen (auch wenn es nicht Gegenstand dieses Bandes ist)
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Wie geht es weiter?
Router
WebDAV USB
Media-Server
WPA2 UPNP
Modem Freigabe
NAS-Laufwerk
DSL Dynamisches DNS DHCP
VDSL
WEB TAGS
In diesem Kapitel haben Sie eine Netzwerk-Infrastruktur eingerichtet. Im folgenden Kapitel geht es darum, PCs via Router untereinander zu vernetzen.
345 678910 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
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Im vorangegangenen Kapitel wurden alle PCs mit dem Router per Kabel oder WLAN verbunden. In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie Windows-7-Rechner miteinander vernetzen, damit diese Daten untereinander austauschen können. Ein kurzer Streifzug zeigt Ihnen, wie Sie zudem Rechner einbinden, die auf Windows XP und Windows Vista bzw. unter Linux und Mac OS laufen – wie im Szenario von Familie Spielvogel aus Kapitel 1. So zeigt zum Beispiel Bild 5.1 ein Home MediaNetz, das PCs mit Windows 7, Vista, XP und Mac OS unter ein Dach bringt, sogar ein NAS-Laufwerk (siehe Kapitel 6) ist mit dabei. In diesem Kapitel lernen Sie auch die grundlegenden Aspekte von sogenannten Freigaben kennen. Im Weiteren gehen wir davon aus, dass der DSL-Router allen Rechnern Zugriff aufs Internet gewährt und dank DHCP-Service für unsere Home MediaBild 5.1 Windows und Mac vereint im Home Media-Netzwerk Zwecke konfiguriert
wurde. Kurz gesagt: Das Netz steht, der Datentransfer läuft aber – noch – nicht.
Wichtige Vorüberlegungen Unter Windows 7 ist es denkbar einfach, eine sogenannte Heimnetzgruppe einzurichten. Das werden Sie gleich sehen. Damit aber alles klappt, müssen Sie dafür sorgen, dass einige Grundeinstellungen fürs Netzwerken aktiviert sind. Meist ist dies der Fall. Doch wenn Sie Ihre Rechner schon eine Weile nutzen, haben Sie – oder Programme bei deren Installation – sicher auch schon die eine oder andere Änderung an den Systemeinstellungen vorgenommen. Wenn sich dann Windows-Rechner im Home Media-Netzwerk nicht „verstehen“, kann die anschließende Fehlersuche endlos, nervenaufreibend und gelegentlich auch erfolglos verlaufen. Daher sollten Sie von Anfang an auf eine korrekte Einrichtung achten. Denn der Teufel steckt auch bei Computern im Detail. Gehen Sie also auf Nummer sicher, und werfen Sie einen Blick unter die „Haube“
Ihres Systems, das heißt, in die Systemsteuerung. Sie erreichen Sie über Start.
Wie heißt mein Rechner?
Es empfiehlt sich zwar generell, für die alltäglichen Aufgaben als sogenannter Benutzer mit eingeschränkten Rechten am System angemeldet zu sein (mehr dazu finden Sie in der Windows-Hilfe). Um die hier angesprochenen Einstellungen am System vorzunehmen, müssen Sie sich ausnahmsweise als Administrator anmelden.
Bei der Ersteinrichtung Ihres WindowsPCs haben Sie diesem einem Namen gegeben, außerdem wurde der Rechner einer Arbeitsgruppe zugeteilt. Alle Rechner, die Sie in Ihr Netzwerk einbinden, sollten derselben Arbeitsgruppe angehören. Andernfalls scheitern Zugriffe auf kennwortgeschützte Freigaben, und die Installation von freigegebenen Druckern kommt nicht zustande, weil andere Rechner die Freigaben mangels passender Benutzerkennung erst gar nicht sehen. Den Namen des Rechners und die Arbeitsgruppe tragen Sie in der Systemsteuerung ein, und zwar im Bereich System und Sicherheit > System unter Einstellungen für Computernamen, Domäne und Arbeitsgruppe.
Wer benutzt meinen Rechner? Auch wenn Sie Ihren Rechner auschließlich selbst benutzen, weil zum Beispiel jeder andere im Haushalt einen eigenen hat, gilt es im Netzwerk in Sachen Benutzerrechte einiges zu bedenken. Denn Windows gibt Dateien und Drucker grundsätzlich für bestimmte Benutzer frei. Am einfachsten hat man es daher, wenn jeder Benutzer in Ihrem Netzwerk, der eine Freigabe auf einem Rechner nutzen soll, auch auf dem freigebenden Rechner ein Konto hat, und zwar mit demselben Namen und demselben Passwort wie auf dem eigenen Rechner. Wenn also Katharina auf Johannas Rechner zugreifen können soll, muss Johanna auf ihrem Rechner ein Benutzerkonto für Katharina anlegen. Und so weiter. Mehr dazu lesen Sie in der Windows-Hilfe. Kurz skizziert richten Sie einen neuen Benutzer unter Windows 7 ein über Start > Systemsteuerung > Benutzerkonten und Jugendschutz > Benutzerkonten hinzufügen/entfernen. Achten Sie darauf, nur ein „normales“ Benutzerkonto, also kein Administratorenkonto einzurichten.
VORSICHT
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
65
Dateien und Drucker freigeben – die Basiseinstellung Damit Sie Netzwerkdrucker und Dateifreigaben nutzen können, müssen Sie unter Windows 7, Vista und XP zwei Elemente in den Einstellungen für die Netzwerkschnittstellen aktivieren. So funktioniert dies unter Windows 7: 1. Öffnen Sie über Start die Systemsteuerung, und wählen Sie Netzwerk und Internet. 2. Wählen Sie nun Netzwerk- und Freigabecenter und dann Adaptereinstellungen ändern. 3. Machen Sie einen Doppelklick auf die aktive Netzwerkverbindung. 4. Im Fenster Status von Verbindung (Bild 5.2) klicken Sie auf Eigenschaften. 5. Im eingeblendeten Fenster müssen der Client für Microsoft-Netzwerke sowie die Datei- und Druckerfreigabe per Häkchen aktiviert sein (Bild 5.3). 6. Schließen Sie per OK und Schließen. 66
Mit dem ersten Häkchen geben Sie Ressourcen im Netz frei, mit dem zweiten stellen Sie Dateien oder Drucker für andere bereit.
Und die Firewall?
Bild 5.2 Blick auf den Status der LAN-Verbindung
Bild 5.3 Alle entscheidenden Häkchen setzen
Um die Firewall-Einstellungen müssen Sie sich normalerweise nur dann kümmern, wenn Sie nicht die Windows-Firewall benutzen, sondern die eines anderen Herstellers. In der Windows-Firewall öffnet das System die für Freigaben erforderlichen Ports automatisch. Mehr Wissen rund um Ports benötigen Sie für die weitere Arbeit in diesem Kapitel nicht, mehr zu diesem Thema lesen Sie in Kapitel 10, wenn es um detaillierte Einstellungen für den Einsatz eines NAS-Laufwerks geht.
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
Windows-7-Heimnetzgruppen Wenn Sie einen PC oder ein Notebook mit Windows 7 einrichten, wird – sofern im Heimnetzwerk noch keine vorhanden ist – automatisch eine sogenannte Heimnetzgruppe erstellt. Wenn bereits eine Heimnetzgruppe Bild 5.4 Noch ohne Home Media-Netzwerk vorhanden ist, können Sie dieser beitreten (siehe unten). Windows 7 gliedert Netzwerke nach den Kategorien Heimnetzwerk, Arbeitsplatznetzwerk und Öffentliches Netzwerk. Das System gibt über diese Vorgaben beispielsweise die Einstellungen für die Firewall vor, sodass der PC im Heimnetzwerk andere Windows-Rechner und Streaming-Clients (siehe Kapitel 7) erkennt. Wenn Sie eine Heimnetzgruppe erstellen oder einer beitreten, können Sie Bibliotheken auswählen, die freigegeben werden sollen. Sie können auch verhindern, dass bestimmte Dateien und Ordner freigegeben werden, und Sie können zusätzliche Dateien später freigeben. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Heimnetzgruppe mit einem Kennwort zu schützen. Das Verwenden einer Heimnetzgruppe ist somit die einfachste Möglichkeit zum Freigeben von Dateien und Druckern in einem Heimnetz.
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Die Heimnetzgruppe wird angelegt, sobald der erste Computer mit Windows 7 im lokalen Netz auftaucht. Auf den anderen Computern muss Windows 7 laufen, damit Sie an einer Heimnetzgruppe teilnehmen können. Die Funktion Heimnetzgruppe ist in allen Editionen von Windows 7 verfügbar. In Windows 7 Starter und Home Basic können Sie einer Heimnetzgruppe beitreten, aber keine erstellen. Wenn Sie bei der Installation keine Heimnetzgruppe angelegt haben, können Sie dies jederzeit nachholen:
Das Heimnetzgruppen-Kennwort wird sich kaum jemand merken wollen. So finden Sie es jederzeit wieder: Gehen Sie an den PC, an dem die Heimnetzgruppe erstellt wurde. Klicken Sie dort in der Systemsteuerung unter Netzwerk und Internet und Heimnetzgruppe auf Kennwort für die Heimnetzgruppe anzeigen oder drucken.
TIPP
Anlegen einer Heimnetzgruppe
1. Sollte im Netzwerk noch keine Heimnetzgruppe vorhanden sein, erhalten Sie in der Systemsteuerung unter Netzwerk und Internet eine entsprechende Meldung (Bild 5.4). 2. Klicken Sie auf Heimnetzgruppe erstellen. 3. Im eingeblendeten Dialogfeld legen Sie fest, welche der Bibliotheken auf Ihrem Computer Sie im Netzwerk freigeben wollen (Bild 5.5). Diese Freigaben beziehen sich auf die von Windows 7 standardmäßig eingerichteten Bibliotheken, unabhängig von den in diesen Verzeichnissen gespeicherten Dateitypen. Standardmäßig sind die „Dokumente“ ausgeschaltet. Sie können diese aber ebenfalls im Netzwerk freigeben. Haben Sie an diesem Computer einen Drucker angeschlossen, kann auch der im Netzwerk freigeben werden, damit er von anderen PCs genutzt werden kann.
68 Bild 5.5 Bibliotheken für andere im Netz freigeben
Bild 5.6 Das Kennwort für das Heimnetzwerk – nicht zu verwechseln mit dem WLAN-Kennwort des Routers
4. N ach einem Klick auf Weiter erscheint ein zufällig generiertes Kennwort, das Sie auf anderen Computern benötigen, um die neue Heimnetzgruppe nutzen zu können (Bild 5.6). 5. Mit einem Klick auf Fertig stellen wird die Heimnetzgruppe angelegt, und der Konfigurationsdialog erscheint. Möchten Sie an der Heimnetzgruppe etwas ändern, können Sie diesen Konfigurationsdialog jederzeit in der Systemsteuerung über Netzwerk und Internet > Heimnetzgruppe aufrufen (Bild 5.7), dies ist zum Beispiel wichtig für das Streaming, um das es in Kapitel 7 geht.
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
Einer Heimnetzgruppe beitreten Und so treten andere Windows-7-Computer der Heimnetzgruppe bei: 1. Starten Sie auf dem neuen Computer im Netzwerk in der Systemsteuerung unter Netzwerk und Internet das Modul Heimnetzgruppe. Sie werden darüber informiert, dass eine Heimnetzgruppe im Netzwerk existiert und auf welchem Computer sie eingerichtet wurde (Bild 5.8). 2. Klicken Sie auf Jetzt beitreten. 3. Es erscheint das vom Einrichten auf dem ersten PC bekannte Dialogfeld, in dem Sie festlegen, welche der Bibliotheken auf Ihrem Computer Sie im Netzwerk freigeben. 4. Mit einem Klick auf Weiter erscheint die Kennwortabfrage. Hier müssen Sie das Kennwort eingeben, das beim Erstellen der Heimnetzgruppe generiert wurde (Bild Bild 5.7 Jederzeit Zugriff auf die Einstellungen 5.9). 5. Mit einem Klick auf Weiter wird die Heimnetzgruppe angelegt. Sie müssen nur noch einen Schritt im Assistenten bestätigen und ein paar Sekunden warten. Die Heimnetzgruppe-Rechner tauchen nach einiger Zeit (die brauchen sie, um die Freigaben untereinander im Netzwerk zu publizieren) unter dem Punkt Heimnetzgruppe in der Seitenleiste des Explorers auf. Von da an greifen alle Mitglied-PCs auf die freigegebenen Daten der anderen ohne Log-in oder andere mühsame Authentifizierungsverfahren zu.
Bild 5.8 Ein Netzwerk ist bereit für den Beitritt
Bild 5.9 Das Kennwort am neuen Netzwerk-PC eingeben
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Daten für Heimnetzgruppe freigeben Ein Computer im Netz kann auf einen anderen Windows-PC nur zugreifen, wenn dort Freigaben existieren. Jedes Laufwerk, das im Bild 5.10 Daten gezielt freigeben Netzwerk verwendet werden kann, muss deshalb explizit freigegeben werden. Die BasisEinstellungen vom Beginn dieses Kapitels reichen dafür nicht. Das klingt etwas umständlich, dient aber der Sicherheit. So geben Sie neben den vorgegebenen Bibliotheken beliebige andere Ordner der eigenen Festplatte für die Heimnetzgruppe frei:
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1. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den entsprechenden Ordner, und wählen Sie im Kontextmenü Freigeben für. Hier können Sie auswählen, ob die anderen Computer der Heimnetzgruppe die Daten in dem Ordner nur lesen oder auch verändern bzw. neue Dateien in das Verzeichnis schreiben dürfen (Bild 5.10). 2. Anschließend klicken Sie beim Warnhinweis auf die Option Ja, um die Elemente freizugeben. 3. Der freigegebene Ordner erscheint sofort automatisch unter Heimnetzgruppe auf den anderen Computern. Auf die gleiche Weise können Sie Freigaben auch widerrufen oder zum Beispiel die Bibliotheken, die standardmäßig freigegeben sind, bei Bedarf von Lesen/Schreiben auf Lesen umschalten.
Ordner gezielt freigeben
Bild 5.11 Benutzer für Freigabe auswählen
Sobald Sie die Option Bestimmte Personen auswählen, wird der Dateifreigabe-Assistent geöffnet (Bild 5.11). Wenn Sie kennwortgeschütztes Freigeben aktiviert haben, müssen Sie jetzt die Benutzer auswählen, die über das Netzwerk auf die neue Freigabe zugreifen dürfen. Für jeden Benutzer können Sie eine sogenannte „Berechtigungsebene“ festlegen. Diese regelt, ob der Benutzer im
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
freigegebenen Ordner nur lesen oder auch Daten verändern darf. Klicken Sie danach auf die Schaltfläche Freigabe. Damit wird die Freigabe erstellt und angezeigt. Die berechtigten Benutzer können von nun an über das Netzwerk auf den freigegebenen Ordner zugreifen. Wenn Sie wollen, können Sie auf dieselbe Weise die Freigabe wieder beenden oder die Liste der berechtigten Benutzer verändern. Wenn Sie weitere Details zu diesem Thema suchen, hilft Ihnen sicher die Windows-7-Online-Hilfe weiter, Bild 5.12 Ein Netzlaufwerk verbinden die Sie über Start und Hilfe und Support erreichen.
Alternative Freigaben in der Netzwerkumgebung Die Heimnetzgruppen von Windows 7 laufen parallel zu den klassischen WindowsFreigaben. Andere Windows-Betriebssysteme kennen keine Heimnetzgruppen, die ausschließlich auf Rechnern funktionieren, deren Netzwerkverbindung als Heimnetzwerk arbeitet. Deshalb sollen hier auch andere Möglichkeiten des Zugriffs vorgestellt werden. Denn Windows 7 unterstützt auch weiterhin die klassische Netzwerkfreigabe früherer Windows-Versionen. Damit andere Benutzer im Netzwerk auf Dateien auf dem eigenen Computer zugreifen können, müssen Sie auch hierfür Freigaben anlegen. Ohne weitere Einstellungen wird nur die Freigabe von Dateien generell aktiviert. Solange keine Ordner oder Laufwerke explizit freigegeben sind, können andere Benutzer immer noch nicht auf den Computer zugreifen.
Freigegebene Laufwerke im Netzwerk nutzen 1. Gehen Sie im Windows-Explorer auf den Ordner Netzwerk. Hier werden alle Netzwerkfreigaben angezeigt, die im Netz gefunden wurden. 2. Im Navigationsbereich des Explorers finden Sie alle Freigaben und auch freigegebene Drucker.
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Über den Netzwerkordner können Sie auf freigegebene Ordner im Netzwerk genau so zugreifen wie auf lokale Ordner auf dem Rechner selbst. Um sich die Navigation durch die verzweigten Äste im Explorer zu ersparen, können Sie den Laufwerken im Netzwerk auch Laufwerkbuchstaben zuweisen.
Bild 5.13 Netzordner für den schnellen Zugriff auswählen
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3. K licken Sie im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste auf eine Netzwerkfreigabe, und wählen Sie im Kontextmenü Netzlaufwerk verbinden. 4. Über Extras und Netzlaufwerk verbinden wählen Sie einen Laufwerkbuchstaben, unter dem das Netzwerkverzeichnis erscheinen soll. Die Auswahlliste zeigt die Laufwerkbuchstaben, die noch nicht von vorhandenen Laufwerken belegt sind (Bild 5.12). 5. Aktivieren Sie die Option Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen, damit der Laufwerkbuchstabe automatisch beim nächsten Windows-Start zugewiesen wird.
Wenn auf dem anderen PC im Netzwerk kein Konto mit Ihrem Benutzernamen existiert, können Sie sich dort mit einem anderen Namen anmelden, um Zugriff auf die freigegebenen Laufwerke zu bekommen. Klicken Sie dazu auf den Link Verbindung unter anderem Benutzernamen herstellen, und geben Sie den Benutzernamen und das Passwort ein. Wenn Sie hier die Anmeldedaten speichern, brauchen Sie sie nicht bei jeder Netzwerkverbindung neu einzugeben.
URL
6. K licken Sie auf Durchsuchen, um einen freizugebenden Ordner zu identifizieren. Ein Fenster wird eingeblendet, in dem Sie den gewünschten Ordner auswählen (Bild 5.13). Klicken Sie auf OK. 7. Klicken Sie auf Fertig stellen. 8. Nun steht Ihnen der Ordner unter Computer mit dem eingestellten LaufwerksViele Tipps und Ideen rund ums Netzwerken finden Sie in der bereits angesprochen Windows-Hilfe und bei: www.heise.de/netze
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
buchstaben zur Verfügung. Sie können darauf zugreifen, als wäre er ein Ordner auf Ihrem eigenen PC.
Rechner mit anderen Betriebssystemen einbinden Schon in der Einleitung haben Sie ein Bild gesehen, in dem ein Netzwerk Rechner mit ganz unterschiedlichen Rechnern unter ein Dach bringt. Zur Abrundung dieses Kapitels sehen Sie – gewissermaßen im Stenostil –, wie Sie Rechner unter Bild 5.14 Windows Vistas Netzwerk-Zentrale Windows Vista und XP oder Mac OS und Linux in ein Windows-7-Netzwerk integrieren. Wichtig dabei: Am besten, Sie richten auf jedem Rechner – so wie zu Beginn dieses Kapitels beschrieben – jeweils Benutzerkonten ein. Und Sie sollten für alle Rechner die Arbeitsgruppe gleich benennen sowie die IP-Adressen vom DHCP-Server aus vergeben lassen.
Windows Vista Unter Windows Vista haben Sie über das Netzwerk- und Freigabecenter Zugriff auf wichtige Netzwerkeinstellungen (Bild 5.15). Vieles darin ähnelt der Arbeitsweise von Windows 7. Um Zugriff auf einen Ordner im Netzwerk zu erhalten, gehen Sie wie folgt vor:
Bild 5.15 Vista im Netz
1. Öffnen Sie über Start und Netzwerk die Ansicht mit allen Netzwerkrechnern (Bild 5.15) 2. Doppelklicken Sie auf den gewünschten Rechner. 3. Geben Sie Benutzername und Kennwort ein, so wie Sie ihn zuvor auf dem anderen Rechner eingerichtet haben, und klicken Sie auf OK (Bild 5.16). Und schon haben Sie Zugriff auf die freigegebenen Ordner des anderen Rechners.
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Windows XP
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Damit die Einbindung in Netzwerke mit aktuellen Windows-Versionen klappt, sollten Sie eine Windows-XP-Installation auf jeden Fall per Windows Update aktualisieren. Eventuell benötigt das System sogenannte „Service Packs“ und „Patches“, die sicherstellen, dass sich das doch schon betagte Windows XP mit dem aktuellen Windows 7 versteht. Windows Update sollte dies aber, nachdem Sie es auf dem XP-Rechner aufgerufen haben, von allein erledigen. Auch hier hilft im Zweifelsfall ein Bild 5.16 Die Daten für den Netzwerkzugriff Blick in die Online-Hilfe von Windows. Und so nimmt kurz gefasst ein Windows-XPRechner Kontakt mit einem Windows-7-Rechner auf (die Bilder zeigen XP im klassischen Windows2000-Look): Rufen Sie über Start die Netzwerkumgebung auf. Wählen Sie zuerst Gesamtes Netzwerk, dann Microsoft Windows-Netzwerk und schließlich das gewünschte Netzwerk aus. Doppelklicken Sie auf den Rechner, den Sie „anzapfen“ möchten. Wählen Sie nun die gesuchten Verzeichnisse und Dateien aus (Bild 5.17). Wie Sie Musikdateien aus dem Beispielbild abspielen, lesen Sie im übernächsten Kapitel. Bild 5.17 Zugriff vom XP-Rechner aus Natürlich klappt es mit der Netzwerkkommunikation und dem Datenzugriff auch in der anderen Richtung. So zeigt Bild 5.18 den Zugriff von einem Windows-7-Rechner aus auf den Windows-XPRechner.
Apple
Bild 5.18 Zugriff auf den XP-Rechner
Früher war es ziemlich mühselig, Windows- und Apple-Rechner zur Zusammenarbeit zu bringen. Das hat sich zum Glück geändert. Die folgende Skizze orientiert sich an aktuellen Versionen Mac OS X 10.2 und höher. Sie bieten von Haus aus „Windows File Sharing“. Damit kön-
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
nen Windows-PCs mithilfe ihres systemeigenen Protokolls für die gemeinsame Nutzung Verbindungen zum Mac aufbauen und umgekehrt. Eventuell müssen Sie die Firewall-Einstellungen und den Namen der Arbeitsgruppe Ihres Macs ändern. Informationen dazu finden Sie in der Hilfe des Betriebssystems. Computer, die mit einem Windows-Betriebssystem arbeiten, stellen Verbindungen zu Windows Sharing auf dem Mac auf gleiche Weise her wie zu jedem anderen Windows-Dienst (SMB) für die gemeinsame Nutzung – was übrigens per App auch mit dem iPad funktioniert.
Bild 5.19 Den Mac fürs Windows-Netz vorbereiten
Windows File Sharing aktivieren und damit verbinden 1. Wählen Sie im Menü Apple die Option Systemeinstellungen. 2. Im Menü Internet & Netzwerk wählen Sie erst Freigaben, dann File Sharing aus. Klicken Sie dort auf Optionen. 3. Anschließend setzen Sie vor Dateien und Ordner über SMB (Windows) bereitstellen ein Häkchen (Bild 5.19). 4. Außerdem können Sie die Freigabe an ein Benutzerkonto binden. Dazu müssen Sie den entsprechenden Nutzer auswählen und mit dem Passwort bestätigen, und zwar den Namen eines Benutzers auf dem Windows-Rechner, nicht den vom Mac. 5. Klicken Sie auf Fertig. 6. Gehen Sie im Finder im Menü Gehe zu zum Eintrag Mit Server verbinden, und geben Sie ins Adressfeld des sich öffnenden Fenster smb://“IP-Adresse_des_PC“ (das heißt die richtige IP-Adresse, natürlich ohne Anführungszeichen) ein, und klicken Sie auf VerbinBild 5.20 Die Server-Adresse eingeben den (Bild 5.20).
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7. D ann sollte sich der freigegebene Ordner bzw. das freigebene Laufwerk öffnen (eventuell kommt vorher ein Auswahlfenster, Bild 5.21).
Bild 5.21 Der Mac blickt in den Windows-PC
Wie gesagt, das waren die Einstellungen im Stenostil. Je nachdem, welche Mac-Version Sie nutzen, sieht die Sache ein wenig anders aus. Egal, welches Betriebssystem man nutzt, die Entwickler neigen dazu, Einstellungen, auch wenn sich daran zum Beispiel gar nichts geändert hat, von Version zu Version an einem anderen Ort in den Systemeinstellungen zu verstecken oder ein wenig anders zu nennen.
Linux 76
Bild 5.22 Linux meets Windows
Linux-Rechner sind von Haus aus sehr gut auf das Arbeiten im Netzwerk eingerichtet. Und wenn es auf einer Installation – wie der im Beispiel gewählten Ubuntu-Distribution – einmal nicht sofort möglich sein sollte, sich in ein Netzwerk einzuklinken, genügt es, die entsprechenden Pakete einfach nachzuinstallieren. Das Stichwort für den Blick in die Online-Hilfe ist neben „Netzwerk“ auch „Samba“. Und so findet der Linux-Rechner seinen Weg ins Windows-Netzwerk:
1. Im Menü Orte wählen Sie das gewünschte Netzwerk. 2. Die Netzwerke werden angezeigt (Bild 5.22). Doppelklicken Sie der Reihe nach auf Windows-Netzwerk, Ihr Home Media-Netzwerk und Ihr Rechner (wobei Sie natürlich die entsprechenden Namen eingeben müssen). 3. Geben Sie den Benutzernamen des Windows-Kontos und das zugehörige Passwort ein, und klicken Sie auf Verbinden. 4. Nun haben Sie Zugriff vom Linux-Rechner aus auf den Windows-7-PC. Über den Datei-Browser können Sie sich zur gewünschten Datei klicken (Bild 5.23).
5 WINDOWS MACHT’S LEICHT: DAS NETZWERK EINRICHTEN
Und es geht doch Sie sehen, es ist gar nicht so schwer, Rechner miteinander zu vernetzen – selbst, wenn sie unter ganz unterschiedlichen Betriebssystemen laufen. Windows 7 macht es denkbar einfach, Rechner, die mit diesem System arbeiten, zusammenzubringen. Aber auch mit anderen klappt es, wenn Sie die drei angesprochen Aspekte beherzigen: IP-Adressen durch DHCP-Server verwalten Arbeitsgruppenname für alle Rechner gleich einstellen Benutzerkonten am besten auf allen Rechnern gleich.
Bild 5.23 Linux sees Windows
Noch mehr
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IP-Adresse
Netzwerk DHCP Windows
Vista
Freigabe SMB
Heimnetzgruppe Ubuntu Apple
Benutzerkonto XP
Linux
WEB TAGS
Aber natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten, Daten im Netzwerk gemeinsam zu nutzen und auszutauschen. Im nächsten Kapitel lernen Sie eine Alternative kennen, die auf einem externen Netzlaufwerk, einem NAS, aufbaut. Das erfordert zwar eine Investition, bietet aber einige Vorteile. So können Sie zum Beispiel Daten anderen zugänglich machen, indem Sie sie auf das externe Laufwerk auslagern. Ein direkter Zugriff auf Rechner ist dann gar nicht mehr nötig. Ein Plus an Sicherheit. Neugierig? Bitte weiterblättern.
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EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK In Kapitel 4 haben Sie gesehen, dass man eine Festplatte und einen Drucker an einen Router anschließen kann, um so von allen Netzwerkrechnern aus darauf zuzugreifen. Es gibt aber noch weitere und vielseitigere Möglichkeiten, die Daten im Netz für alle Rechner bereitzustellen. Zum einen ist da das NAS-Laufwerk, zum anderen der Server. In diesem Kapitel lernen Sie die wichtigsten Möglichkeiten eines NAS-Laufwerks kennen. Oder anders gesagt: Jetzt geht es um das große Einmaleins des Netzwerkens mit Home Media, zum Beispiel für Tims Szenario 2 in Kapitel 1. NAS steht für „Network Attached Storage“ und bezeichnet einfach zu verwaltende Datei-Server. Die Idee dahinter: Ein NAS-System ist mehr als eine externe Festplatte, die nur Daten speichern kann, aber weniger als ein ganzer Rech-
URL
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ner mit Monitor, Tastatur und Co. Das NAS-System liegt dazwischen, wobei die Hersteller ihren Modellen recht unterschiedliche Funktionen mit auf den Weg geben. So verfügen viele NAS-Laufwerke über Linux als Betriebssystem und sind damit eigentlich Rechner. Immer lassen sich NAS-Laufwerke aber einfach über jeden angeschlossenen Rechner und den Browser steuern. Kurz gefasst bietet ein NAS-System für Home Media vor allem zwei Funktionen: eine zentrale Speicherlösung für den – gleichzeitigen Zugriff – von mehreren PCs Streaming von Ihrer Musik, Ihren Fotos und Ihren Videos auf einen MediaPlayer in Ihrem Netzwerk oder einen netzwerkfähigen Fernseher – direkt und ohne Computer (siehe Kapitel 8).
Informationen zum NAS-Laufwerk aus diesem Kapitel und zu denen anderer populärer Hersteller finden Sie hier: www.netgear.de www.buffalo-technology.com www.qnap.com/de www.synology.com/deu
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
Das NAS-Laufwerk als Home Media-Server Als Testobjekt betrachten wir im Folgenden das Modell Netgear ReadyNAS Duo (Bild 6.1). Es ist recht preiswert und gut geeignet für Home Media-Netzwerke mit mehr als einem Computer und diversen anderen Mediageräten wie zum Beispiel einem Blu-ray-Player (siehe Kapitel 9) und stellt Ihnen für Ihr Netzwerk Extra-Speicherplatz zur Verfügung. Um von allen Rechnern und Geräten des Netzwerks erreichbar zu sein, wird das ReadyNAS mit den darauf abgelegten Dateien zunächst direkt an das Netzwerk angeschlossen, also an den Bild 6.1 ReadyNas Duo Router (siehe Kapitel 4). Dann ist es – anders als ein einfaches USBLaufwerk am Router – für alle verbundenen Systeme gleichzeitig zugänglich – egal ob Windows oder Macintosh. Und das bietet solch eine NAS-Lösung: Schnelligkeit: Über die Gigabit-Ethernet-Schnittstelle stellt das ReadyNAS Musik, Bilder, Dateien und Videos zentral im Netzwerk schneller bereit als eine einfache USB-Lösung. Benutzerkonten: Sie können genau einstellen, wer auf welche Daten in welcher Weise zugreifen kann. Mediafunktionen und Streaming: Damit alle Geräte im Netzwerk auf die Mediadaten zugreifen können, beherrscht das NAS-System die meisten Musik-, Bild- und Videoprogramme und -formate (siehe Kapitel 3), dazu gehören zum Beispiel MP3 für Musik, JPEG für Bilder und MPEG-4 für Videos. Der Media-Streaming-Support ermöglicht die Verbindung zu Ihren Medien, ohne dass ein PC nötig ist. Die integrierten Server garantieren, dass digitale Mediendateien beispielsweise über die Sonos Digital Music Systeme, Logitechs Squeezebox, Apple iTunes Clients, Sony Playstation 3 und Microsoft Xbox 360 problemlos abgespielt werden können (siehe Kapitel 8 und 9). Sämtliche Audio- und Videoinhalte können so an unterschiedliche Wiedergabegeräte gestreamt werden, ohne dass ein im Netzwerk integrierter Rechner dafür angeschaltet sein müsste.
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Doppelte Sicherheit: Die ReadyNAS-Geräte verfügen über zwei Festplatteneinschübe und können bis zu ein Terabyte an Daten verwalten. Zum zusätzlichen Schutz der gespeicherten Daten kann optional eine zweite Festplatte installiert werden. Dieses BackupLaufwerk erstellt dann Sicherungskopien aller Daten der ersten Festplatte und übernimmt bei deren Ausfall unmittelbar ihre Funktion. Diese automatische Spiegelung aller Daten nennt man RAID, das steht für „Redundant Array of Independent Disks“ (redundante Bild 6.2 Bequeme Einschübe Anordnung unabhängiger Festplatten). Diese Option bietet optimale Sicherheit für Ihr Home Media-Netzwerk. Alternativ können Sie den zweiten Einschub auch nutzen, um die Speicherkapazität zu verdoppeln. Für mehr Sicherheit verfügt das System zudem über einen integrierten Backup-Manager. 80
Bequeme Handhabung der Festplatten: Die Festplatten-Einschübe sind hot-swappable, das heißt, sie können im laufenden Betrieb ausgetauscht werden, ohne dass das System dafür heruntergefahren und wieder neu gestartet werden müsste (Bild 6.2).
TIPP
Fernzugriff: Natürlich steht das ReadyNAS auch bereit, wenn Sie unterwegs sind. Über das Internet können Sie von überall auf der Welt auf Ihr NAS-System zugreifen und zum Beispiel Freunden vor Ort in New York Ihre private Bildersammlung zeigen Wenn Sie sich für eine NAS-Lösung interessieren, machen Sie sich auf jeden Fall schlau, welche Formate, Programme und Protokolle Ihre bestehenden Geräte und Anwendungen brauchen. Neben Produktbroschüren hilft oft das Handbuch eines Kauf-Kandidaten weiter. Sie können es meist auf den Webseiten der Hersteller herunterladen. Über Suchmaschinen finden Sie immer auch Foren, die sich ganz konkret mit NAS-Geräten beschäftigen und zum Beispiel klären, ob ein bestimmtes Modell mit einem ganz bestimmtem Player klarkommt. Werfen Sie auch einen Blick auf die Checkliste am Ende des Kapitels.
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
oder auf Geschäftsdaten zugreifen, die Sie für eine Präsentation benötigen. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 10. Geringe Lautheit: Auch dieser Aspekt ist wichtig, vor allem wenn Sie Ihr NAS-Gerät im Arbeitszimmer stehen haben. Für den Lärm sorgt in erster Linie der Lüfter. Die psychoakustische Maßeinheit für die subjektive Lautheit ist das Sone. Einige Beispiele zur Orientierung: Ein Fernseher in einem Meter Abstand mit Zimmerlautstärke erzeugt etwa vier Sone, eine normale Unterhaltung wiederum in einem Meter Abstand ein bis zwei Sone, in einem sehr ruhigen Zimmer „herrschen“ 0,15–0,4 Sone, und Blätterrauschen und ruhiges Atmen erzeugen etwa 0,02 Sone. Besonders, wenn das NAS-Gerät ständig in Ihrer Nähe steht, sollte es also eher ein Leisetreter denn ein Krawallbruder sein. Als akzeptabel gilt hier im Allgemeinen eine Lautheit von 0,1 bis 0,3 Sone. Weitere Funktionen: Dazu kommen weitere Möglichkeiten wie Energiespar-, Überwachungs- und Alarmfunktionen, die Fähigkeit mit dynamischen DNS umzugehen (siehe Kapitel 10) – und die Unterstützung ganz verschiedener Protokolle.
Fokus: Eine Frage der Protokolle Jedes System ist anders: Windows, Apple und Linux kochen gerne ihr eigenes Süppchen (siehe Kapitel 5). Deshalb klappt es manchmal nicht mit der Verständigung untereinander. Die ist aber beim Einsatz eines NAS-Gerätes unabdingbar: Ein zentraler Speicher, der nicht wirklich für alle erreichbar ist, ist eben kein zentraler Speicher. Für den Austausch von Daten gleicher und unterschiedlicher Systeme sorgen die Protokolle. Damit Sie beim Kauf wissen, worauf Sie in dieser Home Media-Disziplin achten müssen, finden Sie ein wenig Computer-Chinesisch rund um diesen trockenen, aber wichtigen Aspekt. Das ReadyNAS Duo unterstützt zum Beispiel folgende Netzwerkprotokolle: CIFS: Das Protokoll „Common Internet File System“ für Datei- und Druckerfreigaben wird auch SMB (Server Message Block) genannt und wurde für Windows-Rechner entwickelt. Es wird auch von Linux- und von Apple-Computern unterstützt, die unter OS X laufen. Damit können sich alle Client-PCs im Netz – unabhängig, ob auf ihnen Windows, Linux oder Mac OS läuft – mit dem NAS verbinden.
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NFS: Das „Network File System“ stammt aus der Welt von Unix und Linux.
Bild 6.3 Zugriff aufs NAS-Laufwerk via Dienstprogramm
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AFP: Das „Apple Filing Protocol“ ist ein Netzwerkprotokoll, das AppleRechnern mit den Betriebssystemen Mac OS oder Mac OS X den Dateizugriff über ein Netzwerk ermöglicht.
FTP: „Spricht“ ein NAS-Laufwerk auch FTP (File Transfer Protocol), kann man nicht nur aus dem lokalen Netz, sondern auch von außerhalb über das Internet auf die Netzwerkfestplatte zugreifen – sofern alle Router auf der Netzwerkstrecke mit dem Protokoll zurechtkommen. HTTP/S: Das „Hypertext Transfer Protocol“ wurde eigentlich zum Übertragen von HTML-Dateien vom WWW-Server zum Browser entwickelt, wird aber heute auch in anderen Bereichen eingesetzt. HTTPS steht für HTTP über SSL (Secure Socket Layer), ein Verschlüsselungsverfahren für Internet-Verbindungen, bei dem sich Client und Server gegenseitig authentifizieren müssen, um eine sichere Kommunikation aufzubauen (siehe Kapitel 10). Beim ReadyNAS sind CIFS, AFP und HTTP standardmäßig konfiguriert. Wir werden auch noch HTTPS aktivieren, weil wir es später nutzen möchten. Bei den Protokollen gilt das, was wir in Kapitel 3 gesagt haben: Alle Ihre Geräte und Medien müssen sich „verstehen“. Wenn Sie also auch einen Apple-Rechner in Ihr Netzwerk einbinden oder einen sicheren Zugriff für andere Benutzer über das Internet einrichten möchten, sollte Ihr NAS-Laufwerk damit klarkommen. Diese Punkte stehen deshalb auch auf der Checkliste am Ende des Kapitels.
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
Arbeiten mit dem NASLaufwerk Um ein NAS-Laufwerk zum Laufen zu bringen, folgt man einfach den Angaben des Herstellers. Meist genügt es, es an den Router anzuschließen, einzuschalten und zu warten, bis das Gerät betriebsbereit ist (etwa zwei Minuten). Danach legen Sie die beigelegte CD in den PC ein und folgen den Anweisungen des Installationsassistenten. Beim Bild 6.4 Die NAS-Shares auf dem PC im Blick ReadyNAS wird dadurch das Dienstprogramm RAIDar installiert. Damit haben Sie sofort Zugriff auf das Laufwerk.
So erkennen Sie das ReadyNAS Duo-Gerät mit RAIDar 1. Öffnen Sie das Programm RAIDar, indem Sie auf das RAIDar-Symbol auf Ihrem Desktop klicken. Das RAIDar-Dienstprogramm durchsucht Ihr Netzwerk, um alle angeschlossenen ReadyNAS-Geräte zu finden. 2. Das ReadyNAS Duo-Gerät wird erfasst, wenn das Gerät hochgefahren und eine Netzwerkverbindung aufgebaut wurde (Bild 6.3). 3. Markieren Sie das Gerät, und klicken Sie auf Durchsuchen, um auf die StandardShares mit den Bezeichnungen „backup“ und „media“ zuzugreifen. Das Share „backup“ kann zur Datensicherung genutzt werden. Ein Share ist ein Ordner, den sich mehrere Personen teilen (Bild 6.4).
Als wär‘s ein Laufwerk Alternativ können Sie das NAS-Laufwerk wie eine „normale“ Festplatte einbinden. So können Sie direkt von Ihrer gewohnten Windows-Umgebung darauf zugreifen. 1. Rufen Sie über Start den Eintrag Computer auf. 2. Wählen Sie unter Extras den Eintrag Netzlaufwerk verbinden.
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Bild 6.5 Die Netzwerkadresse des NAS angeben
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Bild 6.6 Die Shares im Überblick
3. Geben Sie im eingeblendeten Fenster unter Ordner die Adresse ein, im Beispiel 192.168.0.105 (Bild 6.5), und wählen Sie einen Laufwerkbuchstaben. 4. Die Shares werden angezeigt (Bild 6.6). 5. Ab sofort haben Sie Zugriff auf das NAS-Laufwerk über Computer, und zwar im Beispiel auf den Ordner „media“ (Bild 6.7).
Kopieren von PC-Dateien auf das ReadyNAS Duo Somit haben Sie zwei Möglichkeiten, auf NAS-Daten zuzugreifen: über das RAIDarDienstprogramm oder über Computer und den eingerichteten Netzwerkordner. Die Ordnerstruktur des ReadyNAS enthält in der Grundeinstellung einen Ordner für die Datensicherung (backup), einen Medienordner (media, Bild 6.6) mit vier Unterordnern (Musik, Bilder, Videos und BitTorrent). Sie können ganz einfach Dateien auf das und vom ReadyNAS kopieren. Markieren Sie auf Ihrem Computer eine Datei, und ziehen Sie sie in einen der Ordner des NAS-Laufwerks. Oder klicken Sie unter Windows mit der rechten MausBild 6.7 Der Netzwerkordner im Direktzugriff taste auf die Datei, und wählen Sie im Kontext-
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
menü Kopieren und dann Einfügen, um die Datei in einen der Ordner zu verschieben. Aber ein NAS-Laufwerk beherrscht weit mehr als das bloße Speichern und Kopieren.
Grundlegende NAS-Einstellungen Um ein NAS-System voll auszureizen, können – und sollten – Sie es individuell an Ihre Anforderungen anpassen. Der Weg führt über Setup-Assistenten. Anhand dessen soll im Folgenden zur Orientierung das ReadyNAS-Laufwerk konfiguriert werden. Bei anderen Geräten verläuft der Prozess meist ähnlich.
Verwenden des Setup-Assistenten So stellen Sie eine Verbindung zum Setup-Assistenten des NAS-Laufwerks ReadyNAS her: 1. Klicken Sie in RAIDar auf Konfiguration (Bild 6.3), oder geben Sie die IP-Adresse in das Browser-Fenster ein. 2. Wenn die Ansicht Sicherheitswarnung angezeigt wird, klicken Sie auf Laden dieser Webseite fortsetzen oder auf OK. 3. Die Anmeldemaske wird angezeigt. Sie werden aufgefordert, Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort anzugeben. Der StandardBenutzername beim ReadyNAS lautet zum Beispiel „admin“ und das Passwort „netgear1“. 4. Klicken Sie auf OK. Anschließend wird der ReadyNAS-Setup-Assistent angezeigt (Bild 6.8). 5. Die Ansichten des Konfigurationsassistenten ent- Bild 6.8 Das Startmenü des NAS-Setups
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halten eine Befehlsleiste (oben rechts) und eine Navigations- und Statusleiste (links). Die Befehlsleiste enthält folgende Auswahlmöglichkeiten: Aktualisieren, Hilfe und Abmelden. Mithilfe der Navigationsleiste können Sie sich innerhalb des Assistenten bewegen. Klicken Sie dazu auf Weiter, um vorgenommene Änderungen im aktiven Fenster zu übernehmen. Sofern eine Schaltfläche Übernehmen angezeigt wird, klicken Sie zum Übernehmen von Änderungen zunächst auf Übernehmen und erst dann auf Weiter. Bei Ansichten, die Registerkarten enthalten, rufen Sie mit Weiter zunächst nacheinander die einzelnen Registerkarten auf, bevor Sie zum nächsten Menübildschirm gelangen.
IP-Adresse einrichten
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Unter Netzwerk und Schnittstellen konfigurieren Sie die Ethernet-Einstellungen. Achten Sie darauf, dass der DHCP-Server die IP-Adresse zuweist (siehe Kapitel 5). Sie können die Ethernet-Voreinstellungen übernehmen, sofern das ReadyNAS in einer Netzwerkumgebung mit DHCP-Nutzung installiert ist. Geben Sie andernfalls eine feste Adresse ein (siehe Kapitel 10). Beachten Sie bei der Zuweisung einer festen IP-Adresse, dass die Verbindung zwischen Browser und ReadyNAS-Gerät verloren geht, sobald sich die IP-Adresse ändert. Klicken Sie in diesem Fall in RAIDar auf Neue Suche, um das Gerät wieder zu erfassen und die Verbindung zu erneuern. Unter Netzwerk und Allgemeine Einstellungen müssen Sie Hostname (hier Mediaauf-NAS) und Arbeitsgruppe (Workgroup) eingeben, damit das NAS-System im Netz identifiziert wird. Bild 6.9 Benutzerkonto einrichten
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
Wichtig: Die Uhrzeit einstellen Die korrekte Einstellung der Zeit ist wichtig, damit die Zeitmarken der Dateien nicht verfälscht werden. Wichtig dabei sind NTP-Server (Network Time Protocol), die ein Verfahren zum Synchronhalten von Uhren mehrerer Rechner über das Netzwerk ermöglichen. So stellen Sie die ReadyNAS-Systemzeit ein: 1. Klicken Sie auf System und Zeit. Die Systemzeit wird angezeigt. Hier können Sie das Datum, die Uhrzeit und die Zeitzone einstellen. 2. Das ReadyNAS versucht beim ersten Systemstart automatisch, sich mit einem öffentlichen NTP-Server zu verbinden. Wenn Sie das ReadyNAS mit einem angegebenen lokalen oder öffentlichen NTP-Server synchronisieren möchten, markieren Sie im Bereich für die NTP-Einstellungen die Optionsschaltfläche Die Uhrzeit mit folgendem NTP Server synchronisieren. 3. Geben Sie anschließend die NTP-Server in die entsprechenden Felder ein. 4. Klicken Sie auf Übernehmen, um die Einstellungen zu speichern.
Hinzufügen von Benutzerkonten Um die Sicherheit Ihres ReadyNAS zu gewährleisten, muss für jeden Benutzer ein Benutzerkonto eingerichtet werden, damit die NAS-Benutzer auf die Netzwerkordner zugreifen können. Unter Sicherheit und Benutzer- und Gruppenkonten können Sie sie einfach einrichten (Bild 6.9 zeigt das Team von DIGITALlifeguide). Um ein Benutzerkonto einzurichten, klicken Sie einfach auf Benutzer hinzufügen. Geben Sie auf alle Fälle einen Namen und ein Passwort ein. Klicken Sie auf Übernehmen, damit die Einstellungen wirksam werden. Bild 6.10 Shares im Überblick
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Hinzufügen von Shares Sie können zusätzliche Netzwerkordner für Downloads, Software usw. hinzufügen. In Bild 6.10 haben wir den Netzwerkordner „digitallife“ hinzugefügt.
Dienste konfigurieren
Bild 6.11 Protokolle für Shares einrichten
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VORSICHT
Bild 6.12 Protokolle aktivieren
Wenn Sie Ihr NAS-Laufwerk für Ihr Home Media-Netzwerk konfigurieren, sollten Sie dies Schritt für Schritt tun. So können Sie bei einer Fehlfunktion besser nachvollziehen, an welcher Einstellung dies liegt.
Ein Share ist ein ReadyNASNetzwerkordner, auf den Clients, also Benutzer, zugreifen können. Dabei sind, wie gesagt, verschiedene Dateizugriffsprotokolle aus verschiedenen Betriebssystemen möglich. Unter Dienste und Protokolle (Bild 6.11) werden diese im Setup eingerichtet, und zwar je nach den angeschlossenen PCs und deren Betriebssystemen und je nach Anforderung. Das ReadyNAS unterstützt diese Protokolle: CIFS/SMB NFS AFP FTP HTTP/S CIFS, AFP und HTTP sind standardmäßig konfiguriert. Wir nutzen zudem HTTPS (siehe auch Kapitel 10).
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
So konfigurieren Sie den Share-Zugriff: 1. Wählen Sie Shares und Share-Übersicht. 2. Klicken Sie auf den Eintrag HTTPS rechts neben dem Share, auf das Sie zugreifen möchten (Bild 6.10). 3. Daraufhin erscheint eine Ansicht wie in Bild 6.12. Nehmen Sie die gewünschten Änderungen vor, und klicken Sie auf Übernehmen, um die Einstellungen zu speichern.
Streaming-Services NAS-Geräte arbeiten nicht nur als einfacher Datei-Server, sondern eignen sich auch hervorragend zum Aufbau eines Home Media-Netzwerks. Mit Hilfe des integrierten Medien-Servers reichen sie per ReadyNAS zum Beispiel das aufgezeichnete Fußballspiel über einen Streaming-Client auf den Fernseher weiter oder beliefern das Internet-Radio im Badezimmer mit MP3s. Als Standard für das Streaming von Audio- und Videodateien hat sich UPnP durchgesetzt (siehe Kapitel 3). Von NAS-Geräten, die dieses Protokoll beherrschen, kann beispielsweise der Windows Media Player Musik und Filme direkt abspielen. Meistens liefert das NAS-System außerdem Musikdateien an iTunesClients aus. Ist ein NAS dagegen für DLNA (siehe Kapitel 3) zertifiziert, soIIte es ideal mit anderen DLNA-zertifizierten Streaming-Clients zusammenarbeiten. Das ReadyNAS enthält Multimedia-Server für verschiedene Streaming-Clients, sodass Sie Mediendateien direkt vom ReadyNAS zu Multimedia-Wiedergabegeräten Bild 6.13 Alles bereit machen fürs Streamen im Netzwerk
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streamen können, ohne dafür einen PC einschalten zu müssen. Werkseitig sind die Streaming-Services nicht aktiviert. Das können Sie aber mit ein paar Mausklicks beheben. 1. Wählen Sie im Setup-Programm Dienste und Streaming Services. 2. Markieren Sie die Optionsschaltfläche des gewünschten Service (Bild 6.13). 3. Klicken Sie auf Übernehmen, um die Einstellungen zu speichern. 4. Schließen Sie das Setup.
Weitere Funktionen und Dienste
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Die meisten NAS-Geräte sind ausbaufähig, das heißt, über Zusatzfunktionen erschließen Sie noch mehr Möglichkeiten. Einige sind einfach nur nicht aktiviert, so wie die Streaming-Services. Andere finden Sie zum Herunterladen auf den ServiceSeiten der Hersteller. So bietet das System ReadyNAS Photos. Damit können Sie Fotos für ausgewählte Benutzer im Internet freigeben. So könnten zum Beispiel Annas Eltern die in ihrem Bilderordner gespeicherten Fotos freigeben, damit die Seebergers Zugriff auf die Bilder ihrer Enkelin haben. Aktiviert wird der Dienst wie andere auch über die Rubrik Dienste im ReadyNAS-Setup. Zu diesen Diensten zählen auch UPnP (unter Discovery Dienste), damit UPnP-kompatible Geräte das NAS-Laufwerk im Netzwerk finden und dessen Daten nutzen können. Oder iTunes- und andere MedienServer.
Checkliste für NAS-Laufwerke
Bild 6.14 Das Startmenü des NAS-Setups
Nun haben Sie grundlegende Möglichkeiten eines NASLaufwerks kennengelernt. Wenn Sie sich für die Anschaffung eines solchen Multita-
6 EIN PLATZ FÜR ALLE MEDIENDATEN: DAS NAS-LAUFWERK
lents interessieren, hilft Ihnen diese kleine Checkliste bezogen auf Home MediaAnforderungen: Wieviel Speicherkapazität ist insgesamt möglich? Kann man mehrere Festplatten anschließen? Ist RAID möglich? Welche automatischen Sicherungsfunktionen gibt es? Kann man Shares, Benutzer und Zugriffsrechte individuell einrichten? Wie viele Benutzer können gleichzeitig auf das System zugreifen? Gibt es USB-Anschlüsse für Drucker und weitere Festplatten? Welche Protokolle (FTP, SMB etc.) werden unterstützt? Ist das Gerät UPnP- oder, besser, DLNA-fähig? Welche Streaming-Möglichkeiten (auch von iTunes etc.) sind möglich? Ist dynamisches DNS (siehe Kapitel 10) möglich? Wie hoch ist der Stromverbrauch? Gibt es eine Zeitsteuerung, um das NAS-Laufwerk zum Beispiel über Nacht automatisch herunterzufahren? Wie laut ist das System?
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Zeit zu streamen
Protokolle Sone Streaming
Share NAS
Benutzerkonto
iTunes
Dynamisches DNS DLNA
Zugriffsrechte
WEB TAGS
Ein NAS-System ist ein idealer Mitspieler für Ihr Home Media-Netz. Im nächsten Kapitel lesen Sie unter anderem, wie Sie auf NAS-Daten von Ihrem PC aus zugreifen.
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STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
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Der Router ist konfiguriert, die Rechner sind vernetzt, Musik, Bilder und Videos liegen bereit – ob auf den PCs oder einem Netzlaufwerk: Die Zeit ist reif, Musik und Filme auf den unterschiedlichen Rechnern abzuspielen oder, genauer, sie von einem zum anderen PC zu streamen. Windows 7 und der Windows Media Player 12 bieten dafür die beste Basis. In diesem Kapitel lesen Sie, wie Sie mit ein paar Mausklicks Ihre NetzwerkPCs dafür einrichten. Außerdem sehen Sie, wie Sie Ihre Musik, Videos und Bilder auf Ihren Heim-PCs via Internet auch unterwegs nutzen. Sie lernen zudem das Windows Media Center kennen, mit dem Sie zum Beispiel TV-Programme am PC aufzeichnen und abspielen können, sowie im Kurzporträt einige weitere Media-Player unter anderem zum Streamen von Internet-RadioAngeboten auf den PC.
Windows Media Player 12 Der Windows Media Player 12 (Bild 7.1) ist ein wahres Multitalent in Sachen
digitaler Medien: Er erlaubt deren Wiedergabe vom PC aus, das Organisieren der Mediensammlung auf dem PC, das Brennen von CDs, das Kopieren von Musik von CDs, das Synchronisieren von Mediendateien mit tragbaren Geräten und das Kaufen von Musik und Videos in Online-Shops. Dabei unterstützt der Windows Media Player viele Codecs und Container-Formate (siehe Kapitel 3). In diesem Kapitel geht es aber nahezu ausschließlich um seine Streaming-Funktionen.
Streaming dank UPnP und DLNA Der Windows Media Player unter Windows 7 ist ein UPnP- und DLNA-Renderer und -Controller (siehe Kapitel 3). Damit können Sie andere angeschlossene UPnP- bzw. DLNA-Geräte fernsteuern oder mit wenigen Klicks Filme vom PC auf einen unterstützten Fernseher streamen. Eine synchrone Wiedergabe von einem Medium auf mehreren angeschlossenen Geräten unterstützt der Windows Media Player (sogenannter Party-Modus) dagegen nicht.
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
Die UPnP-Funktionen bündelt der Media Player unter der Schaltfläche Streamen. Damit können Sie Ihrem Windows Media Player wichtige UPnPFunktionen beibringen. Zum Beispiel können Sie ihn verwenden, um Medien vom Computer im Arbeitszimmer aus zu Mediengeräten im Wohnzimmer zu streamen. Wenn Sie beispielsweise einen vernetzten DLNAStreaming-Client (siehe Kapitel 8) haben, der an Ihre Stereoanlage ange- Bild 7.1 Die Benutzeroberfläche des Windows Media Player 12 schlossen ist, können Sie den Windows Media Player verwenden, um Musik vom Computer auf die Stereoanlage zu streamen. Auf diese Weise können Sie die Inhalte der Player-Bibliothek überall in der Wohnung wiedergeben – auch in Räumen, in denen kein PC steht. Am einfachsten gelingt Streaming jedoch zwischen den Rechnern in Ihrem Home Media-Netz. Dazu sind ein paar Einstellungen an Ihren Netzwerkrechnern nötig.
„Heimmedienstreaming“ aktivieren 1. Klicken Sie zum Starten des Windows Media Player der Reihe nach auf die Schaltfläche Start, auf Alle Programme und dann auf Windows Media Player. 2. Beim ersten Start des Windows Media Player wird eine Willkommensseite angezeigt, auf der Sie zwischen zwei Optionen wählen können: Express-Setup oder Benutzerdefiniertes Setup. 3. Über Benutzerdefiniertes Setup erhalten Sie einen genaueren Einblick in die Möglichkeiten, die Ihnen der Windows Media Player bietet. Da Sie diese aber je-
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derzeit individuell einrichten können, sollten Sie, um sofort loszulegen, Express-Setup auswählen. 4. Wenn der Player bereits geöffnet ist und der Modus Aktuelle Wiedergabe aktiv ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Zur Bibliothek wechseln in der rechten oberen Ecke des Players. Bild 7.2 Der Zugriff auf die Streaming-Optionen 5. Klicken Sie auf Streamen und dann auf Heimmedienstreaming aktivieren (siehe auch Kapitel 5). (Diese Option ist nicht verfügbar, wenn Streaming bereits aktiviert ist.) 6. Klicken Sie im nun geöffneten Fenster auf Medienstreaming aktivieren. 7. Wenn Sie aufgefordert werden, ein Administratorkennwort oder eine Bestätigung einzugeben, geben Sie diese ein, und klicken Sie auf OK.
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Sie werden möglicherweise aufgefordert, die Medien-Bibliotheken für die Heimnetzgruppe freizugeben, bevor Sie Medien streamen können. 8. Schließen Sie das aufgerufene Fenster über OK, die darin möglichen Einstellungen rücken weiter unten in den Vordergrund. 9. Über die Schaltfläche Streamen haben Sie nun Zugriff auf alle weiteren Einstellungen (Bild 7.2).
Bild 7.3 Streaming-Optionen für jeden Rechner und jedes Gerät
Nun ist der Rechner bereit für detaillierte Einstellungen. Diese müssen Sie an jedem Netzwerk-PC mit Windows 7 und dessen Windows Media Player 12 vornehmen. Dabei können Sie auswählen, welche Musikdateien, Videos und Bilder zum Streamen auf Geräte und Computer im Netzwerk verfügbar sein sollen. Außerdem können Sie entscheiden, über welche Geräte auf die Medien zugegriffen werden kann.
Geräten und PCs Zugriff auf Medien gewähren
Alle Streaming-Funktionen für alle Geräte sollten Sie nur zulassen, wenn Ihr Home Media-Netzwerk per Firewall und WLAN-Schlüssel abgesichert ist. Siehe dazu auch Kapitel 4 und 5.
Wenn Sie nicht einzelne Streaming-Einstellungen anpassen möchten, können Sie zulassen, dass alle aktuellen und zukünftigen Geräte im Netzwerk standardmäßig auf die Medienbibliothek zugreifen. Klicken Sie dazu auf Streamen, und wählen Sie dann Automatische Wiedergabe der Medien durch Geräte zulassen… aus. Klicken Sie im eingeblendeten Dialogfeld Alle Mediengeräte zulassen auf Automatisch alle Computer und Mediengeräte zulassen.
VORSICHT
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
Geräten und PCs Steuerung des Players gewähren Sie können zulassen, dass andere Computer und Mediengeräte in Ihrem Home Media-Netzwerk Medien wie Musik und Filme auf den Computer streamen. So machen Sie einen Windows-7-PC zu einem Wiedergabegerät. Ein Beispielszenario wäre, dass der Windows Media Player von einem bestimmten Kameratyp zum Anzeigen von Bildern und Videos verwendet wird. Klicken Sie dazu auf Streamen und dann auf Remotesteuerung des Players zulassen… Wählen Sie im Dialogfeld Remotesteuerung zulassen die Option Remotesteuerung in diesem Netzwerk zulassen aus.
Geräte und Computer auswählen, die auf Medien zugreifen können Wenn Sie Medien-Streaming aktiviert haben, werden alle Computer und Geräte in Ihrem Heimnetzwerk, die Mediendatenströme empfangen können, automatisch von Windows Media Player erkannt. Sie können Medien an alle Computer und Geräte im Netzwerk (Standardeinstellung) oder an bestimmte Geräte streamen. 1. Klicken Sie auf Streamen und auf Weitere Streamingoptionen. 2. Wenn Sie Medien auf alle Computer und Geräte im Netzwerk streamen möchten, klicken Sie im eingeblendeten Fenster (Bild 7.3) auf Alle zulassen. 3. Wenn Sie keine Medien auf Computer und Geräte im Netzwerk streamen möchten, klicken Sie auf Alle blockieren. 4. Um Medien auszuwählen, die standardmäßig im Netzwerk gestreamt werden, klicken Sie auf Standardeinstellungen auswählen.
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5. N ehmen Sie im Dialogfeld Standardeinstellungen für Medienstreaming (Bild 7.4) die gewünschten Einstellungen entsprechend Bewertung und Jugendschutz vor. 6. Schließen Sie das Dialogfeld durch Klick auf die Schaltfläche OK.
Bestimmten Geräten oder PCs bestimmte Medien zuordnen Bild 7.4 Die Einstellungen fürs Streaming
VORSICHT
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Sie können die Vorgaben für Geräte und PCs auf der einen Seite und zu streamende Medien auf der anderen Seite unter Windows 7 noch viel feiner einstellen:
1. Klicken Sie auf Streamen (Bild 7.1) und dann auf Weitere Streamingoptionen. 2. Zeigen Sie in der Liste auf einen Computer oder ein Gerät, und klicken Sie dann auf Anpassen (Bild 7.5). 3. Deaktivieren Sie im Dialogfeld Einstellungen für Medienstreaming anpassen das Kontrollkästchen Standardeinstellungen verwenden, und nehmen Sie die gewünschten Einstellungen entsprechend Bewertung und Jugendschutz vor (Bild 7.6). 4. Schließen Sie die beiden Dialogfelder jeweils über OK. Leider ist es nicht ganz einfach, Geräte zu finden, die UPnP und DLNA Alles bereit zum Streamen verlässlich unterstüzen. Was zwiWie gesagt, all diese Einstellungen müsschen Windows-7-Rechnern gut sen jeweils für alle Mitspieler im Home klappt, muss mit Geräten wie einem Media-Netzwerk vorgenommen werden. DLNA-Blu-ray-Player noch längst Ist dies erledigt, muss nun, um zum nicht klappen. Hier hilft nur ausBeispiel Musik von einem PC auf einen probieren und auf den Herstelleranderen Musik zu streamen, auf beiden Webseiten nach Upgrades für die der Windows Media Player geöffnet sein. Firmware (die ins Gerät eingebettete Software) Ausschau zu halten.
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
1. Öffnen Sie den Windows Media Player auf dem Rechner, von dem aus gestreamt werden soll. 2. Wenn der Listenbereich geschlossen ist oder die Registerkarten Brennen oder Synchronisieren angezeigt werden, klicken Sie auf die Registerkarte Wiedergabe. 3. Suchen Sie in der Player-Bibliothek die Elemente, die Sie auf den anderen PC streamen möchten, und ziehen Sie diese Elemente aus dem Detailbereich in den Listenbereich. 4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ausgewählten Musikstücke (oder klicken Sie oben im Listenbereich auf die Schaltfläche Wiedergeben auf), und klicken Sie auf das Gerät im Netzwerk, das die Medien empfangen soll (Bild 7.7). Bild 7.5 Zugriff auf jedes angeschlossene Streaming-Gerät 5. Verwenden Sie im Dialogfeld Wiedergeben auf die Steuerelemente für die Wiedergabe, um die Wiedergabe für das Gerät oder den Computer zu steuern, auf dem der Mediendatenstrom empfangen wird (Bild 7.8). Wenn Sie Musik auf einen DigitalMedia-Receiver streamen, können Sie eventuell nicht mithilfe der Steuerelemente am Gerät selbst oder mithilfe der im Lieferumfang des Geräts enthaltenen Fernbedienung die Titel wechseln (siehe Kapitel 8).
Bild 7.6 Ein Gerät individuell fürs Streaming einrichten
Streamen via Internet Über die Streaming-Funktionen des Windows Media Player 12 können Sie auch Inhalte via Internet streamen. Diese Funktion heißt Remotemedienstrea-
Bild 7.7 Den Stream aufs gewünschte Gerät lenken
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TIPP 98
ming. Es ist in den Windows-7-Editionen Home Premium, Professional, Ultimate und Enterprise enthalten. Mit dem Windows Media Player können Sie damit digitale Medien von einem Computer zu Hause auf einen anderen mit dem Internet verbundenen Computer streamen. So können Sie überall auf Ihre Medien zugreifen. Wenn Sie Remotemedienstreaming verwenden, müssen Sie nicht mehr große Mediendateien auf einem Notebook oder einem Media-Player (siehe Kapitel 2) transportieren, wenn Sie diese unterwegs wiedergeben möchten. Für die Nutzung von Remotemedienstreaming muss auf beiden Computern Windows 7 laufen. Hier im Stenostil der Weg dorthin: Fragen rund um Windows Media Player, auch zu den individuellen Einstellugen, werden in der Windows Media Player-Hilfe geklärt. Sie erreichen sie über das Menü Hilfe direkt im Programm.
1. Aktivieren Sie diese Funktion über die Schaltfläche Streamen im Windows Media Player also für beide, und zwar über den ersten Eintrag Internetzugriff auf Heimmedien zulassen (Bild 7.2). 2. Im eingeblendeten Dialogfeld Internet Home Media Access verknüpfen Sie beide Computer mit einer sogenannten Online-ID, zum Beispiel einer Windows-Live-EMail-Adresse. Klicken Sie dazu auf Online-ID verküpfen (Bild 7.9). 3. Wenn Sie noch keinen Online-ID-Anbieter haben, klicken Sie auf Online-ID-Anbieter hinzufügen, wählen Sie einen OnlineID-Anbieter aus der Liste aus, und folgen Sie dann den Anweisungen. 4. Klicken Sie dann dem Online-ID-Anbieter, mit dem Sie das Benutzerkonto verknüpfen möchten, auf Online-ID verknüpfen. 5. Geben Sie den Benutzernamen und das Kennwort für die Online-ID ein, um sich anzumelden, und klicken Sie auf OK. 6. Klicken Sie im Dialogfeld Internet Home Media Access auf Internetzugriff auf Heimmedien zulassen. 7. Wenn Sie aufgefordert werden, ein Kennwort oder eine Bestätigung einzugeben, geben Sie diese ein. Klicken Sie auf OK. Bild 7.8 Streaming in Aktion
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
Auf dem Computer, auf den die Mediendaten gestreamt werden sollen, gehen Sie anschließend wie folgt vor: 8. Öffnen Sie den Windows Media Player. 9. Wenn der Player bereits geöffnet ist und der Modus Aktuelle Wiedergabe aktiv ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Zur Bibliothek wechseln in der rechten oberen Ecke des Players. 10. Suchen Sie im Navigationsbereich die Player-Bibliothek für den Heimcomputer unter Andere Medienbibliotheken, und klicken Sie dann auf diese. 11. Suchen Sie in der Player-Bibliothek nach einer Datei, die Sie wiedergeben möchten, und doppelklicken Sie auf diese.
Bild 7.9 Den Zugriff via Internet einrichten
Remotemedienstreaming ist eine interessante Möglichkeit, aber eine mit Tücken. So kann es nötig sein, den Router dafür zu konfigurieren oder Firewall und Antivirenprogramm. Bei Fragen empfiehlt sich ein Blick in die Windows-Hilfe unter „Streamen von Medien über das Internet mit Windows Media Player“. Eine bequemere und sichere Alternative bleibt der Einsatz eines dafür geeigneten NAS-Laufwerks oder eine Home-Servers. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 10. Mit den gezeigten Streaming-Funktionen haben Sie natürlich nur einen kleinen, aber feinen Ausschnitt der Möglichkeiten des Windows Media Player kennengelernt. Doch dieser ist für den Home Media-Einsatz einer der spannendsten Funktionsbereiche. Am Ende des Kapitels lernen Sie noch andere interessante Funktionen kennen: das Streamen von Internet-Radio-Angeboten auf den PC.
Windows Media Center Zuvor lernen Sie das Windows Media Center (Bild 7.10) kennen. Es macht aus Ihrem Windows-7-PC einen Fernseher und digitalen Videorekorder und ist in Windows 7 Home Premium, Ultimate, Professional und Enterprise sowie in Windows Vista Home Premium und Ultimate enthalten.
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VORSICHT
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Außerdem können Sie mit diesem Programm zum Beispiel Diashows mit Ihren eigenen Bildern anzeigen oder Songs aus Ihrer Musikbibliothek oder von CDs bzw. DVDs wiedergeben. Im Folgenden liegt der Schwerpunkt jedoch bei den TV-Fähigkeiten. Dazu benötigen Sie zwei Dinge: einen TV-Tuner, der über einen internen Erweiterungssteckplatz oder einen externen Erweiterungsanschluss (etwa USB) mit dem Computer verbunden werden kann eine TV-Signalquelle etwa von Bild 7.10 Das Windows Media Center von Windows 7 einer TV-Antenne oder Kabel-TVAnschlussbuchse. Wenn Sie über keinen TV-Tuner verfügen oder sich keinen anschaffen möchten, können Sie das Windows Media Center dennoch für Internet-TV (über das Internet ausgestrahlte TV-Sendungen) verwenden. Sofern Sie zum Beispiel einen DVB-T-Stick an Ihren PC angeschlossen und das zugehörige Setup abgeschlossen haben, gehen Sie wie folgt vor, um sich eine laufende Fernsehsendung anzuschauen: 1. Klicken Sie auf die Schaltfläche Start, auf Alle Programme und dann auf Windows Media Center. 2. Führen Sie auf dem Startbildschirm einen Bildlauf zu TV durch, und klicken Sie auf Live-TV oder auf TV-Programm. 3. Im TV-Programm suchen Sie die Gute DVB-T-USB-Sticks sind inzwiSendung, die Sie ansehen möchten, schen sehr preiswert. Achten Sie und klicken Sie darauf (Bild 7.11). aber darauf, dass das Gerät kompatibel zum Windows Media Center Sie benötigen eine Internet-Verbindung, ist, sonst kann dieses nicht damit um die neuesten TV-Programminformazusammenarbeiten. tionen herunterladen zu können.
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
TV-Aufzeichnungen Mit dem Windows Media Center können Sie TV-Sendungen direkt auf dem Computer aufzeichnen – und später per Streaming-Client (siehe Kapitel 8) auf den Fernseher im Wohnzimmer bringen. Sie können eine aktuell ausgestrahlte TV-Sendung aufzeichnen. Dabei wird die Sendung von dem Moment an aufgezeichnet, in dem Sie sie Bild 7.11 Per Internetzugang auf dem Laufenden durch Mausklick starten. Führen Sie auf dem Startbildschirm des Windows Media Center einen Bildlauf zu TV durch, und klicken Sie dann auf Live-TV. Bewegen Sie während der Ausstrahlung eines Programms die Maus, sodass die Wiedergabesteuerung angezeigt wird, und klicken Sie dann auf Aufzeichnen. Sie können Aufzeichnungen schnell planen, während Sie das TV-Programm nach kommenden TV-Sendungen und Filmen durchsuchen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf das aufzuzeichnende Programm und dann auf Aufzeichnen, um die Aufzeichnung des Programms zu planen.
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Aufgezeichnetes TV-Programm wiedergeben Führen Sie auf dem Windows Media Center-Startbildschirm einen Bildlauf zu TV durch, klicken Sie auf TV-Aufzeichnungen, klicken Sie auf die Sendung, die Sie ansehen möchten und dann auf Wiedergeben oder Fortsetzen. Zum Steuern der Wiedergabe eines aufgezeichneten TV-Programms bewegen Sie die Maus, sodass die Wiedergabesteuerung angezeigt wird.
Fragen rund um Windows Media Center werden in der WindowsHilfe geklärt. Sie erreichen Sie über Start und Hilfe und Support.
TIPP
Noch mehr Möglichkleiten Windows Media Player und Windows Media Center können Sie bequem vom Sofa aus fernbedienen (Kapitel 9). Oder Sie nutzen einen „Extender“ für Windows Media Center (siehe Kapitel 8).
Internet-Radio: Wie geht das?
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Internet-Radio ist zum einen wie das herkömmliche Radioprogramm: Man hat keinen Einfluss darauf, an welcher Stelle des Programms man einsteigt und welche Titel gespielt werden. Das Senden von durchlaufenden Programmen übers Internet ohne Unterbrechung wird möglich durch eine Technologie namens Streaming-Audio. Sie verkleinert den Datenstrom maximal und sorgt für einen möglichst gleichmäßigen Fluss zu den Hörern. Dabei kommen unter anderem Tricks wie Buffering (Pufferung) zum Einsatz, mit denen beim Empfänger ein Datenvorrat angelegt wird, um Verzögerungen im Internet wortwörtlich zu überspielen. In Wirklichkeit hören Sie den Radiosender also nicht zeitgleich, sondern um einige Sekunden versetzt. Streaming-Audio erfordert spezialisierte Software, sowohl von den Sendern (Servern) als auch von den Empfängern (Clients). Bekannte Namen sind zum Beispiel Shoutcast, freie Software für Radiosender, die von vielen Client-Playern unterstützt wird. Aber auch der Windows Media Player und iTunes können Internet-Radio empfangen.
Internet-Radio mit dem Windows Media Player Windows Media Player hat bereits viele Internet-Radiostationen fest eingebaut. 1. Klicken Sie im Hauptfenster auf Media Guide. 2. Es öffnet sich eine Internetseite. 3. K licken Sie in der oberen Menüleiste auf Internetradio (Bild 7.12). 4. Sie sehen eine Auswahl verschiedener Genres und Sender. Wenn Ihnen etwas gefällt, klicken Sie auf Anhören, und es geht los.
Internet-Radio mit iTunes
Bild 7.12 Zugriff aufs Internet-Radio im Windows Media Player
iTunes bietet Ihnen eine riesige Auswahl verschiedener Radiosender, die jederzeit kostenlos gehört werden können.
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
1. Starten Sie iTunes, und klicken Sie in der linken Menüleiste auf Radio. 2. Wählen Sie aus der Übersicht der verfügbaren Genres eines aus. 3. Jetzt wird eine Liste der verfügbaren Radiostationen aus diesem Genre angezeigt. Doppelklicken Sie auf einen Namen, um das Programm zu starten.
Eigenen Radiosender hinzufügen Wenn Sie Ihren Lieblingssender nicht in der Auswahl finden, können Sie ihn einfach selbst hinzufügen. Der Radiosender muss den Stream dazu in einem kompatiblen Format bereitstellen und Sie müssen die exakte Internetadresse kennen. Die Adresse kann auch in Form einer M3U- oder PLS-Datei vorliegen, die von vielen Radiosender auf Ihren Webseiten bereitgestellt wird. Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie möchten gerne Antenne Bayern in iTunes hören: 1. Gehen Sie mit Ihrem Internet-Browser auf www.google.com. 2. Geben Sie als Suchbegriffe Antenne Bayern und m3u ein. 3. Der zweite Treffer ist mit Streamadressen betitelt und sieht vielversprechend aus. Klicken Sie auf den Link. 4. Hier finden Sie die Streamadressen übersichtlich geordnet. Ein sichere Wahl ist hier der MP3-Stream mit M3U-Datei.
Eigenen Radiosender eintragen in Media Player 1. Klicken Sie in der obersten Menüleiste auf Datei. Wenn diese Leiste nicht angezeigt wird, finden Sie in der rechten Ecke ein Symbol zum Einblenden der klassischen Menüs. 2. Klicken Sie auf URL öffnen. Es öffnet sich ein neues Fenster (Bild 7.13). 3. Geben Sie die Internetadresse des Radio-Streams ein, und klicken Sie auf OK. Das Radioprogramm startet.
Bild 7.13 Eigener Radio-Stream
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Eigenen Radiosender eintragen in iTunes 1. Klicken Sie in der obersten Menüleiste auf Erweitert und dann auf Audio-Stream öffnen. Es erscheint ein neues Fenster. 2. Geben Sie die Internetadresse des Radio-Streams ein. 3. Klicken Sie auf OK. Das Radioprogramm startet. Natürlich kann auch iTunes weit mehr, als Internet-Radio zu streamen. Doch in diesem Kapitel beschränken wir uns auf diese Funktion.
Eine interessante Alternative: VLC media player
URL
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Nicht unerwähnt bleiben soll ein weiterer sehr prominenter Vertreter unter den Media-Playern. Der VLC media player ist ein kostenloser Medienabspieler unter anderem für Windows, Mac OS und Linux. Er unterstützt viele Audio-, Video-Codecs und Dateiformate (siehe Kapitel 3), DVDs, Video-CDs und unterschiedliche StreamingProtokolle. So beherrscht der Player MPEG- und DivX-Streaming und kann damit auch Videos schon während des Downloads abspielen. So können Sie sich den Beginn des Films anschauen und prüfen, ob sich der ganze Download lohnt. Zuerst sollten Sie aber den Player selbst herunterladen, und zwar über die www.videolan. org/vlc. Starten Sie das Setup durch einen Doppelklick auf die heruntergeladene Datei, und folgen Sie den Anweisungen des Assistenten. In diesem Kapitel interessieren vor allem Streaming-Funktionen. Einen Internet-Radio-Dienst rufen Sie beim VLC-Player (Bild 7.14) zum Beispiel auf, indem Sie unter Medien > Diensterkennung den Eintrag Shoutcast-Radiolisten wählen. Klicken Sie dann unter Ansicht auf Wiedergabeliste. Im eingeblendeten Bild 7.14 Wiedergabe im VLC-Player Fenster können Sie die gewünschten Sender auswählen (Bild Die Links zu den angesprochenen Media-Playern: www.apple.com/de/itunes www.twonkyvision.de www.videolan.org/vlc
7 STREAMING UND TV IM GRIFF: MIT MEDIA PLAYER, MEDIA CENTER & CO.
7.15). Doch der Player kann noch viel mehr. So können aus dem Internet gestreamte Medien oder die Wiedergabe des TV-Programms mit einem Klick auf den Aufnahmeknopf aufgezeichnet werden. Der VLC media player spielt auch Videos aus dem Internet, etwa WebClips von YouTube. Dazu klicken Sie unter dem Menüpunkt Medien auf Netzwerkstream öffnen und kopieren unter Netzwerk den zugehörigen Link in die Adresszeile. Diesen Player auszuprobieren, lohnt in jedem Fall. Bild 7.15 Internet-Radio mit dem VLC-Player
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Über die hier vorgestellte Streaming-Software hinaus gibt es diverse weitere Programme, die entweder für die Geräte einzelner Hersteller konzipiert wurden oder aber kostenpflichtig sind. Zur ersten Gruppe gehören zum Beispiel SqueezeCenter von Logitech, das im folgenden Kapitel kurz vorgestellt wird. Zur zweiten Gruppe zählt vor allem Twonky Media Server, ein bewährter DLNA-Server. Er ist nicht nur als Stand-alone-SoftWindows Media Player ware erhältlich, sondern wird auch von einigen NASGeräteherstellern direkt integriert (siehe Kapitel 6). iTunes Aber all diese Software-Lösungen spielen erst dann UPnP DLNA ihre Stärken aus, wenn Sie die richtigen Geräte als Twonky Media Partner haben. Im folgenden Kapitel lernen Sie GeräVLC te kennen, die neben Windows-7-PCs in der Lage sind, Internet-Radio Streamen Medien-Streams zu empfangen und etwa auf einem Fernseher oder einer Stereoanlage wiederzugeben. Erst sie machen Home Media komplett.
Windows Media Center
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Die Hardware macht es perfekt
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WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: SPIELKONSOLEN UND STREAMING-CLIENTS
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Dass sich Windows-7-PCs in Sachen Streaming sehr gut verstehen, haben Sie im vorangegangenen Kapitel gesehen. Doch PCs stehen in erster Linie im Arbeitszimmer oder im Kinderzimmer, der Fernseher und die Stereoanlage dagegen im Wohnzimmer. Wie bekommt man also Musik und Filme ins Wohnzimmer? Oder ins Schlazimmer, in die Küche oder wohin auch immer? Da nützt es wenig, dass zum Beispiel die Tochter mit ein paar Mausklicks das lustige Familienvideo vom PC in ihrem Kinderzimmer zum PC der Mutter streamen kann, der im Arbeitszimmer steht. Es wäre doch schöner und praktischer, wenn sich der Film auf dem Fernseher im Wohnzimmer anschauen ließe. In diesem Kapitel geht es um eine der spannendsten Fragen rund um Home Media: Wie streamt man Musik, Videos und Fotos in der ganzen Wohnung? Oder etwas salopper ausgedrückt: Wie halten Sie es mit dem Streaming von all Ihren PCs zu Fernseher und Stereoanlage? Eine Antwort auf diese Home MediaGretchenfrage, das „Quasi-Netzwerk“,
haben Sie in Kapitel 2 kennengelernt: der Weg über einen Media-Player (siehe Bild links), der als Mittler zwischen Fernseher und mobiler Festplatte agiert. Das funktioniert, ist aber bei Weitem nicht so elegant und praktisch wie das direkte Streamen. In diesem Kapitel lernen Sie fünf weitere Antworten auf die Kernfrage dieses Kapitels kennen, das heißt, wie Sie Ihre Mediendaten von jedem beliebigen Raum im Haus einfach in jeden anderen Raum streamen. Der Blick geht also weg von den PCs – wo auch immer sie stehen. Im Folgenden stehen fünf Alternativen im Fokus, und zwar netzwerkfähige Media-Player Spielkonsolen netzwerkfähige Fernseher sowie DVDund Blu-ray-Player Internet-Radios und Media-PCs oder HTPCs (Home Theater Personal Computer). Das Internet-Radio ist ein gutes Beispiel dafür, wie man den Home Media-Horizont weiten kann, denn es kann seine Stärken zum Beispiel auch im Badezimmer oder in der Küche ausspielen.
8 WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: SPIELKONSOLEN UND STREAMING-CLIENTS
DLNA und UPnP sind Ihnen in diesem Buch schon mehrfach begegnet, vor allem in Kapitel 3. Sie sind zwei elementare und extrem nützliche Technologien und Standards. Erst sie haben Home Media möglich gemacht. Denn sie sorgen dafür, dass sich ganz unterschiedliche Geräte wie PC und Smartphone auf der einen Seite und Fernseher und Stereoanlage auf der anderen Seite verstehen. Vor UPnP und DLNA war das Zusammenspiel dieser ungleichen Partner nahezu undenkbar oder allenfalls äußerst kompliziert zu bewerkstelligen. Heute können DLNA- oder UPnP-kompatible Geräte Musik, Filme und Fotos von einem Medien-Server empfangen und abspielen, das können dann Fernseher sein, aber auch Hi-Fi-Systeme oder eine Spielkonsole. Und das klappt glücklicherweise mit immer mehr Geräten (siehe aber auch den Hinweis in der Vorsicht-Box).
Generell gilt: DLNA-kompatible Geräte haben unter anderem zwei unterschiedliche Funktionen. Server dienen dazu, Medien wie Bild- und Musikdaten oder Videodateien zu verteilen. Clients wiederum dienen zum Empfangen und Wiedergeben der Medien. Einige Geräte erfüllen beide Funktionen.
Typenvielfalt Einen Haken hat die Sache aber doch: die Formate- und Codec-Flut (siehe Kapitel 3). Die spannende Frage lautet deshalb: Welche Formate haben zum Beispiel meine Videoaufzeichnungen auf dem PC, und mit welchen Formaten kann mein Abspielgerät im Wohnzimmer überhaupt umgehen? Denn ein DLNAClient, also das Abspielgerät, spielt nur die Medien ab, die er auch selbst decodieren kann. Ein Beispiel: Wenn Sie eine XVIDSammlung Ihrer DVD-Sammlung angelegt haben, so muss Ihr Client, also zum Beispiel der Fernseher, eben diese XVID-Filme auch abspielen können.
Auch wenn dieser Hinweis für Sie in diesem Buch nicht neu ist, soll er hier noch einmal gemacht werden: DLNA und UPnP sind große Forschritte für Home Media, leider aber keine absolute Garantie für das perfekte Zusammenspiel aller Komponenten. Am Ende bleibt nur ein Rat: Probieren Sie die Geräte Ihrer Wahl aus! Und wenn etwas entgegen den Versprechungen von Händlern und Herstellern nicht klappt, können Sie ein Gerät ja binnen 14 Tagen umtauschen.
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VORSICHT
Die Schlüssel heißen wieder DLNA und UPnP
TIPP
Klären Sie vor dem Kauf eines Home Media-Gerätes, ob es Ihre bevorzugten Medienformate (Video, Audio und Foto) unterstüzt. Ein Blick auf die Hersteller-Website ist dabei sicher verlässlicher als manche Beratung im Laden. XVID ist bei modernen Geräten wahrscheinlich kein Problem, allerdings hat nicht jeder alle seine Filme unbedingt im gleichen Format abgespeichert. Wer Home Media intensiv nutzt, und dies über ein paar Jahre, dessen Festplatte füllt sich ganz sicher mit einer großen Typenvielfalt an verschiedenen Medienformaten und -Codecs. Will man diesen Schatz auch mit einem neuen Gerät nutzen, muss man dafür sorgen, dass es diese Formate und Codecs versteht. Das K.o.-Kriterium sieht ganz einfach aus: Beherrscht das Gerät alle benötigten Formate? Doch was soll und kann man tun, wenn ein Gerät, zum Beispiel ein neuer Flach-
TIPP
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bild-Fernseher fast alle Kriterien erfüllt, aber eben nur fast?
Der Trick mit dem Transcodieren Dann kann man ihm eventuell auf die DLNA-Sprünge helfen, und zwar indem man einen Transcodierer dazwischenschaltet. Kann also ein Fernseher oder Blu-ray-Player keine XVID-Filme abspielen, so transcodiert (übersetzt) entsprechende DLNA-Software auf einem Rechner den Film während des Streamings in ein für den Fernseher passendes Format, das er abspielen kann. Transcodieren schließt also die Lücke zwischen der Formatevielfalt und den Einschränkungen einzelner DLNA-Geräte. Das Video wird dabei beispielsweise in einen MPEG-Stream umgewandelt, während Sie sich den Film am Fernseher ansehen. Das verzögert zwar den Start des Filmes ein wenig. Das ist aber sicher akzeptabel. Die Alternative wäre nämlich ein schwarzer Bildschirm. Eine Transcodier-Lösung werden Sie im Abschnitt über die Spielkonsolen kennen-
Viele Hersteller rüsten ihre Client-Modelle stetig nach. Wenn also zum Beispiel ein Blu-ray-Player beim Kauf nicht DLNA-fähig war, kann der Hersteller durch ein Upgrade der sogenannten Firmware (der Geräte-Software) nachlegen und ihm Home Media-Flügel verleihen. Wenn Sie also ab und zu einen Blick auf die zum Gerät gehörigen Support-Seiten im Internet werfen, werden Sie vielleicht mit völiig neuen Möglichkeiten belohnt.
8 WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: SPIELKONSOLEN UND STREAMING-CLIENTS
lernen, eine andere bei den Anmerkungen über Media-PCs. Zum Glück beherrschen aktuelle DLNA-Clients, wie Sie sie im Folgenden sehen, die meisten populären Formate. Doch wenn es einmal kein Gerät für Ihre individuellen Anforderungen geben sollte, bleibt Ihnen mit dem Transcodieren ein gangbarer Ausweg. Dazu benötigen Sie zwar einen Rechner, aber auch dafür gibt es heute Lösungen, die sich sogar im Wohnzimmer gut machen. Dazu mehr am Ende dieses Kapitels.
Netzfähige Media-Player Inzwischen gibt es auch bei den Media-Playern eine große Typenvielfalt. Hier interessieren nur die Modelle, die netzwerkfähig sind. Dabei kann man unterscheiden, ob die Netzwerkanbindung nur per Ethernet oder auch per WLAN (Bild 8.2) möglich ist. Die drahtlose per WLAN ist besonders reizvoll für alle, die keine Kabel im Wohnzimmer verlegen möchten, etwa wie Manuel Hörmann und Lisa Seeberger in Szenario 4 (siehe Kapitel 1). Eventuell reicht hier die „Verlängerung“ des WLAN-Netzes via Repeater oder per PowerLAN (siehe Kapitel 2 und 4). Einige Modelle wie der Freecom MediaPlayer II (Bild 8.1) verfügen über eine eingebaute Festplatte. Das hat den Vorteil, dass Sie diese anstatt oder als Ergänzung zu einem Netzwerklaufwerk nutzen können. Die Daten liegen dann eben schon vor Ort im Wohnzimmer, und Sie können Ihre Filme, Bild 8.1 Freecom MediaPlayer II Fotos oder Musik direkt vom Player abspielen. Wichtig für Home Media ist aber in erster Linie der Netzwerkanschluss, ob per Kabel oder Funk. Darüber können Sie Ihre – freigegebenen – Medien zum Beispiel von einem PC oder einer Netzwerkfestplatte auf den Fernseher oder die Hi-FiAnlage streamen. Dafür ist darauf zu achten, dass der Player über die passenden Anschlüsse für Audio- und Videogeräte verfügt (siehe auch Kapitel 3 und 9). Bild Bild 8.2 Asus O!Play Air HDP-R3
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8.3 zeigt die Anschlussmöglichkeiten beim Freecom-Modell: Composite Component (480p, 720p, 1080i) Bild 8.3 Anschlüsse für Audio und Video HDMI (480p, 720p, 1080i) Stereo L-R und Digital Coaxial Ethernet USB 2.0. Die Aufzählung führt auch einen USB-Anschluss auf. Der ist praktisch, wenn Sie zum Beispiel Besuch bekommen, der seine Urlaubsfotos auf einem USBBild 8.4 Card-Reader für Speicherkarten Stick mitgebracht hat. Den Stick stecken Sie dann einfach in den Media-Player und präsentieren die Bilder – ohne weitere Installation – auf dem Fernseher. Das Asus-Modell verfügt zusätzlich über Reader (Bild 8.4) für MM-Card, SD-Card, Compact Flash Card, Memory Stick und Memory Stick Duo. Damit wird ein Großteil der Speichermedien zum Beispiel von Digitalkameras abgedeckt. Auch hier gilt wieder: Einfach die Speicherkarte aus der Kamrea nehmen und in den Media-Player stecken, und schon kann man die Fotos bequem am Fernseher betrachten. Dies ist allemal beeindruckender, als sie am Kamera-Display oder am PC- oder Notebook-Monitor anzuschauen. Die Steuerung eines Media-Players verläuft meist über ein Menü, das via Fernbedienung aufgerufen und am Fernseher angezeigt wird. Diese sehen zwar meist recht
Bild 8.5 Setup von Freecom
Bild 8.6 Datenzugriff bei Freecom
Bild 8.7 Setup von Asus
8 WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: SPIELKONSOLEN UND STREAMING-CLIENTS
spartanisch aus, tun aber ihre Pflicht (Bild 8.5 bis 8.7). Ständig kommen neue Media-Player-Modelle auf den Markt. Worauf Sie dabei achten sollten, zeigt die Checkliste am Ende des Kapitels. Ein Fokus sollte dabei – wie immer bei Home Media – vor allem auf den unterstützten Dateiformaten und Anschlusstypen liegen.
Spielkonsolen als Streaming-Client
Bild 8.8 Sony Playstation PS3
In vielen Haushalten steht bereits ein Streaming-Client, ohne dass es deren Besitzer wissen. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind zum Beispiel für Familie Spielvogel aus Szenario 6 (siehe Kapitel 1) interessant. Die Rede ist von Spielkonsolen wie zum Beispiel der Sony Playstation PS3 (Bild 8.8) oder der Microsoft Xbox 360 (Bild 8.9). Denn beide sind von Haus aus UPnP- bzw. DLNA-kompatibel und netzwerkfähig. Konkret heißt dies, dass zum Beispiel eine Sony Playstation 3 in der Nähe Ihrer Hi-Fi-Anlage einen interessanten Weg bietet, um die Musik von Ihrem Rechner möglichst verlustfrei in das Wohnzimmer zu bekommen. Dasselbe gilt auch für Filme auf dem Weg zum Fernseher. Ein weiteres Plus, das zumindest die PS3 anzubieten hat: Sie verfügt über einen eingebauten Blu-ray-Player. Die PS3 bringt zudem einen optischen Ausgang (S/PDIF) mit, der digitalen Sound an einen entsprechenden Verstärker weiterleiten kann. Außerdem kann die PS3 mit einem Netzwerk (LAN oder WLAN) verbunden werden, in dem sich auch ein Software-Media-Server mit Musik befindet. Bei diesem Media-Server kann es sich um Ihren Computer mit laufenden Windows Media Player (ab Version 11, siehe Kapitel 7) oder andere Media-Server-Software handeln wie zum Beispiel den Twonky Media Server oder auch Vuze. Alternativ kann auch eine Netzwerkfestplatte (Network Attached Storage, NAS) als Media-Server fungieren, wenn diese als UPnP-Media-Host eingerichtet werden Bild 8.9 Microsoft Xbox 360 kann (Kapitel 6).
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Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie alle Freigaben fürs Streamen an Ihren Windows-7-PCs bzw. deren Windows Media Player 12 entsprechend eingerichtet haben (siehe Kapitel 7).
Musik vom Windows Media Player zu PS3 streamen 1. Starten Sie die PS3, und melden Sie sich an. 2. Starten Sie auf Ihrem PC den Windows Media Player. 3. Klicken Sie in der obersten Menüleiste des Windows Media Player auf das Menü Extras. 4. Klicken Sie auf Optionen und dann auf Medienbibliothek. 5. Wählen Sie jetzt Freigabe konfigurieren. 6. Ihre PS3 wird als unbekanntes Gerät erkannt. 7. Klicken Sie auf Zulassen und auf OK. 112
Unter Eigene Dateien auf Ihrem Computer finden Sie jetzt die Ordner Eigene Musik, Eigene Videos und Eigene Fotos. Kopieren Sie hier die Dateien hinein, die Sie zur PS3 streamen möchten. Wenn Sie auf Ihrer PS3 jetzt im Hauptmenü eine der Kategorien Musik, Video oder Fotos anwählen, erscheint der Windows Media Player und kann angewählt werden. Ansonsten wählen Sie Medien-Server suchen (Bild 8.10).
Alternativen zum Streaming auf die PS3 Allternativ können Sie zum Beispiel das Programm Vuze verwenden. Vuze hat den Vorteil, dass es auch gleich die Konvertierung von Videos in das PS3-Format (Transcodieren, siehe auch nächste Seite) übernimmt. Ziehen Sie dazu einen Titel auf den Eintrag PS3 in der linken Menüleiste. Wenn Sie eine Netzwerkplatte verwenden wollen, müssen Sie diese nach Herstellerangaben als UPnP-Media-Host (Media Server) einstellen. Danach wird sie über Medien-Server suchen im Menü der PS3 gefunden. Bild 8.10 Zugriff mit der PS3 auf Netzwerkdaten
8 WEIT MEHR ALS „SPIELZEUG“: SPIELKONSOLEN UND STREAMING-CLIENTS
Die Xbox mit einem Windows-7-PC vernetzen Die Microsoft Xbox können Sie auch als „Extender“ (siehe Kapitel 7) des Windows Media Center einrichten. Damit der Server eingerichtet werden kann, müssen beide Geräte im gleichen Netzwerk sein. 1. Starten Sie über Start und Alle Programme das Windows Media Center. 2. Klicken Sie auf das Menü Aufgaben, und wählen Sie Extender-Setup aus. Nach einem Klick auf Weiter müssen Sie nun den Setup-Schlüssel eingeben. 3. Diesen finden Sie in Ihrer Xbox-360-Konsole unter dem Menü Medien und der Funktion Media Center. Bestätigen Sie dies, erhalten Sie den Setup-Schlüssel, den Sie nun nur noch in das Menü des Windows Media Centers am PC eingeben müssen. Die Verbindung wird dann automatisch hergestellt. 4. Schließen Sie das Extender-Setup ab. Alternativ können Sie die Xbox auch über den Windows Media Player auf Ihrem PC ansprechen.
Transcodieren für die Spielkonsole Wenn die Medien auf Ihren Windows-7-PCs in vielen unterschiedlichen Formaten vorliegen, die vom Windows Media Center oder vom Windows Media Player nicht unterstützt werden, kommt wieder das bereits angesprochene Transcodieren ins Spiel. Wenn Sie eine Spielkonsole zum Streamen benutzen, können Sie sich schnell behelfen. Nutzen Sie einfach einen Streaming-Server, der Videos und Musik direkt („on the fly“) in ein für die Konsole passendes Format umwandeln kann, wie das gerade angesprochene Vuze oder das kostenlose Programm PS3 Media. Es unterstützt neben der Playstation 3 auch die Xbox 360. Die Verbindung wird nach dem Programmstart automatisch hergestellt. Wenn die Konsole nicht sofort gefunden wird, müssen Sie in den Systemeinstellungen der Playstation 3 oder Xbox 360 erst die Suche nach DLNA-Servern aktivieren. Danach geben Sie im PS3 Media Server unter Navigations-/Freigabeeinstellungen noch alle Laufwerke frei, auf die die Konsole zugreifen soll, und starten den Server unter HTTP-Server Neustart neu.
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Fokus: Lautheit
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Der Einsatz einer Spielkonsole als Streaming-Client ist ganz sicher eine einfach zu bedienende und praktische Streaming-Lösung – zumal wenn sie bereits ohnehin im Wohnzimmer steht. Jeder, der eine Spielkonsole besitzt, weiß jedoch auch, dass diese nicht gerade leise arbeiten. Was beim spannenden Computer-Game im Eifer des Gefechts vielleicht gar nicht auffällt, kann den Hörgenuss bei Musik komplett zerstören. Da will man schließlich jeden Ton und jeden Akkord ungestört von lautem Lüftergetöse hören. Und bei Spielkonsolen sollen auch schon Extremwerte von drei und mehr Sone gemessen worden sein – das entspricht einer Lautheit eines rund zehn Meter entfernten Pkws.
Bild 8.11 Samsung C8790 mit Netzwerk- und DLNA-Funktion
Netzwerkfähige DVD- und Blu-ray-Player sowie Fernseher Home Media, also die Vernetzung aller Medien, ist ohne Zweifel auf dem Vormarsch. Bei Computern hat es begonnen. Heute ist es denkbar leicht, selbst PCs mit ganz unterschiedlichen Betriebssystemen miteinander zu vernetzen, um Daten und Geräte wie Drucker gemeinsam zu nutzen und um Medien untereinander auszutauschen (siehe Kapitel 5). Die Media-Player haben den Brückenschlag ins Wohnzimmer gemacht (siehe vorne in diesem Kapitel). Sie bringen Filme, Musik und Bilder von den PCs und Netzwerklaufwerken direkt zu Fernseher und Hi-Fi-Anlage. Die Geräte der Unterhaltungselektronik selbst, also Fernseher, Blu-ray-Player und Stereoanlagen (siehe Kapitel 9), machen jetzt den nächsten Schritt: Immer mehr Modelle sind netzwerkfähig, haben einen USB-Anschluss und unterstützen UPnP und DLNA. Wer solch ein Gerät besitzt, kann meist auf einen „normalen“ Streaming-Client verzichten. Dessen Funktion übernimmt der Fernseher ganz nebenbei. So bietet zum Beispiel der Samsung LED TV Serie C8790 (Bild 8.11) neben seinen Qualitäten in Sachen 3D Netzwerkanbindung und damit Zugriff auf Inhalte und Funkti-
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onen aus dem Web. Dazu zählt unter anderem Internet@TV, mit dem Sie über eine einfache Benutzeroberfläche auf dem Fernseh-Display auf Inhalte wie Bild 8.12 Netzwerk-fähiger Sony Blu-ray-Player Nachrichten, Wetterdaten, Finanzdaten und andere Informationen zugreifen können. Auf Knopfdruck greifen Sie auf Webinhalte populärer Medien-Unternehmen wie ARD (mit tagesschau), bild.de, Google, eBay oder YouTube zu. Dank USB-Anschluss und integriertem TV-Rekorder können Sie eine Livesendung anhalten und über die elektronische Programmzeitschrift komfortabel per Knopfdruck programmieren. Dazu müssen Sie dann nur noch ein Speichermedium an die USB-Schnittstelle anschließen.
Am Fernseher skypen Dieses Modell ist konsequent auf DLNA-Netzwerktechnologie ausgerichtet. Über eine WLAN-Verbindung können Sie jederzeit auf Filme, Musik und Bilder zugreifen, die auf Ihren PCs und anderen Netzwerkfestplatten gespeichert sind. Sie können sich damit zum Beispiel auch Filme und Fotos von Mobiltelefonen ansehen, die DLNA unterstützen. Außerdem bietet dieser Fernseher die Möglichkeit, Videotelefonie über Skype einfach und äußerst praktisch auf Ihrem Fernseher direkt in Ihrem Wohnzimmer betreiben. Damit können Sie kostenlos von Skype zu Skype telefonieren oder mit Freunden und Familie auf der ganzen Welt Videotelefongespräche führen. Als Ergänzung brauchen Sie dafür einzig das Zubehörgerät Freetalk HD-TVKamera, die Sie an den Fernseher anschließen. Sobald Sie sich bei Skype angemeldet haben, kann es losgehen. Das Wichtigste, worauf Sie bei der Anschaffung eines solchen Gerätes achten sollten, ist die Geschwindigkeit der WLAN-Verbindung (siehe Checkliste weiter hinten). HD-Filme laufen, falls Sie diese auf den Fernseher streamen möchten, mit WLAN 802.11 n ruckelfrei (siehe Kapitel 2). Aber vielleicht verfügt Ihr Netzwerkfernseher ja auch über einen Fast-Ethernet-Anschluss. Dann stellt sich diese Frage nicht.
Blu-ray-Player als Multitalent Solch eine Netzanbindung besitzt der Blu-ray-Player Sony BDP-S370 (Bild 8.12). Neben seinen Stärken in der Wiedergabe von DVDs und Blu-rays überzeugt ein Modell wie dieses vor allem durch die Erfüllung von gleich vier zentralen Anforderungen:
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Bild 8.13 Zugriff auf Netzwerk-Daten via Blu-ray-Player
USB-Anschluss Ethernet-Anschluss HDMI-Anschluss und DLNA-Unterstützung. Auch dieses Gerät können Sie somit mit anderen DLNAfähigen Geräten in Ihrem Home Media-Netzwerk verbinden. Auch dieses Modell bietet damit Zugriff auf Mediendaten im Netzwerk (Bild 8.13) und ausgewählte Internet-Inhalte. Zudem gibt es für das iPhone eine App. Damit können Sie über die Touchscreen-Schnittstelle den Blu-ray-Player steuern, Disc-Informationen anzeigen und nach YouTube-Inhalten suchen.
Internet-Radios 116
In Kapitel 7 haben Sie die Internet-Radiofähigkeiten von Software-Playern kennengelernt. Inzwischen gibt es auch diverse Internet-Radiogeräte, die die Sender aus dem Web ohne PC abspielen. Sie sind in den unterschiedlichen Bauformen zu haben: ob als Hi-Fi-Komponente oder als Baustein eines Netzwerk-Musiksystems (siehe auch Kapitel 9), ob als Küchenradio oder als Radiowecker. Im Folgenden soll es um Internet-Radios mit eingebautem Lautsprecher für den Stand-alone-Betrieb gehen, etwa in der Küche oder im Badezimmer. Wobei Standalone im Home Media-Netzwerk meint, dass Sie keinen PC im Hintergrund benötigen. Was nicht heißt, dass sie trotzdem auch auf Netzwerkressourcen zugreifen können. Auch hier sind UPnP und DLNA die Stichworte. Beide werden von vielen Geräten unterstützt, genauso wie Ethernet und WLAN. Meist genügt das Aktivieren der Medienfreigabe des Windows Media Player am Windows-PC, und die lokale Sammlung lässt sich am Internet-Radio abspielen. Genauso einfach funktioniert der Zugriff auf Netzwerkfestplatten oder Router mit integriertem UPnP-AV-Server. Einige Modelle können aber nur über den Umweg der Bild 8.14 MusicPal von Freecom hauseigenen Software auf UPnP-AV-Freigaben zugreifen.
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Weit mehr als UKW-Radios Dadurch bieten aktuelle Geräte wie das MusicPal von Freecom (Bild 8.14) oder die Logitech-Modelle Squeezebox Radio und Squeezebox Touch (Bild 8.15 und 8.16) denn auch weit mehr als bloßes Radiohören und den Ersatz des klassischen UKW-Empfängers. Zum Beispiel lassen sich über die Homepage www.mysqueezebox.com oder direkt an den Logitech-Geräten in einer Anwendungsgalerie weit über 20 Dienste einbinden, neben Musikdiensten wie Last.fm, Napster oder MP3Tunes auch der Bilderdienst Flickr oder das soziale Netzwerk Facebook. Dabei ist es sogar möglich, die Dienste untereinander zu vernetzen. So kann man, während man bei Napster Musik der LieblingsBand hört, deren Fotos über Flickr aufs Display holen.
Bild 8.15 Logitech Touch
Bedienung nach Wunsch 117
TIPP
Einige Modelle wie das Logitech Touch bieten einen Farb-Touchscreen, der alternativ zur Fernbedienung benutzt werden kann. Auf dem Display werden meist werden CD-Cover, Informationen Bild 8.16 Logitech Radio zu Titeln und Radiosendern, Visualisierungen und vieles mehr abgebildet. Die Senderauswahl am Radio ist – schon aufgrund der vielen Sender und der extrem langen Stationslisten – nicht einfach. Doch fast alle Internet-Radios erlauben es, die Sendersuche am PC über die PortaGenerell lohnt sich ein Blick auf die le von Radiodienstleistern abzuwickeln. Support-Seiten der Hersteller, auf Nach der Anmeldung auf der jeweiligen deren Foren oder auf die Angebote Website registriert man sein Internetfür Smartphone-Apps. Bei populären Radio. Danach kann man die SenderModellen ist es sehr wahrscheinlich, auswahl bequem am PC durchsuchen dass man eine kostenlose oder zuund Favoritenlisten anlegen, die danach mindest kostengünstige Anwendung im Radio erscheinen. fürs eigene Smartphone-Modell finBei Modellen wie dem Freecom Mudet, mit der man das Internet-Radio sicPal Internet Radio kann man dies steuern kann. auch am Smartphone erledigen. Über
Bild 8.17 Songs abrufen
Bild 8.18 Zugriff auf Setup
Bild 8.19 Einrichten
eine App, zum Beispiel fürs iPhone, nimmt man bequem vom Sofa aus die gewünschten Einstellungen vor (Bild 8.17 bis 8.19)
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Möglichkeiten bei den Anschlüssen
URL
Selbst wer mehr als nur separate Kopfhörerausgänge (als 3,5-mm-Klinkenbuchse) sucht, findet bei einigen Internet-Radios analoge Ausgänge in Form von Cinch- oder Klinkenbuchsen. Digitale Ausgänge bieten nur wenige Modelle, wobei hier die Signale oft nicht direkt durchgereicht werden, sondern eine D/A-A/D-Wandlung durchlaufen. Durch diese doppelte Umwandlung – von digital zu analog und wieder zurück zu digital – leidet die Klangqualität, was ja gerade für den Einsatz als AudioStreaming-Client ein Nachteil wäre. Bei einigen Geräten lässt sich Musik außer aus Die Links zu den angesprochenen Herstellern und Produkten: www.asus.de www.freecom.de www.vuze.com www.heise.de/software/download/ps3_media_server/70526 www.lenovo.de www.samsung.de www.microsoft.com/de/de/default.aspx www.sony.de www.shuttle.eu/de/news www.twonkyvision.de
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Netzwerkquellen auch direkt von angeschlossenen USB-Sticks oder -Festplatten abspielen. Dabei bieten die USB-Anschlüsse jedoch oft nicht genügend Power, um kompakte 2,5-Zoll-Festplatten ohne Netzteil laufen zu lassen. Damit haben Sie vier ganz unterschiedliche Typen von Streaming-Clients kennengelernt. Noch einmal ganz anders sind die Media-PCs.
Argumente gegen den PC im Wohnzimmer
Wie soll sich aber ein grauer PC, vielleicht sogar im großen unansehnlichen Tower-Gehäuse im Wohnzimmer neben der schicken Designer-Stereoanlage oder dem ultraflachen HD-Fernseher machen? Das Design war bislang das eine starke Argument gegen einen PC im Wohnzimmer. Es kommen zwei weitere hinzu: Da ist zum einen die recht hohe und damit störende GeräuschentMedia-PCs und HTPCs wicklung durch einen PC. Und da ist zum anderen die Frage, wie Dass ein Windows-7-PC dank Windows man einen PC im Wohnzimmer sinnvoll Media Player und Windows Media Cen- und bequem steuert. Steht der PC neter ein fähiger Streaming-Mitspieler im ben der Anlage, und man selbst sitzt auf Heimnetzwerk ist, hat Kapitel 7 gezeigt. dem Sofa, kann man zwar per FunktaDoch die dort angedachten Lösungen statur Eingaben machen. Ob man aber sahen den PC immer an Orten wie dem am entfernt stehenden Monitor dann Arbeitszimmer oder dem Kinderzimmer. noch ausreichend genau sieht, was man Gestreamt wurde dann von PC zu PC mit der Tatstatur anstellt, bleibt zuminoder an einen der vier ersten Strea- dest zweifelhaft. Die Konstruktion PC ming-Clients in diesem Kapitel. Doch mit Tastatur und Maus sowie eigenem warum sollte man nicht einen PC als Monitor bzw. Anschluss am Fernseher Streaming-Client benutzen? ist einfach unpraktisch in der BedieDie Idee ist auch nicht mehr ganz neu. nung. Dies waren sicher bislang die Früher kursierte sie unter dem Na- Hauptgründe, weshalb sich der Mediamen Home Theater Personal Computer PC nie durchsetzen konnte. (HTPC). Das ist im Prinzip ein PC, der Fernseher und Hi-Fi-Geräte ansteuern Argumente für den PC bzw. im Falle von Hi-Fi-Geräten sogar er- im Wohnzimmer setzen soll. Im Folgenden wird dafür die Doch neue Entwicklungen im PC-Markt haben diese Gründe gegen den Mediakürzere Bezeichnung Media-PC benutzt.
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PC teilweise ent- lut lautlose SSD-Festplatte (Solid State kräftet. Disc, sie funktionieren in etwa wie SpeiZum einen gibt cher-Sticks, haben also keine mechaes heute viele nischen Teile), bleibt als hörbarer und P C - G e h ä u s e , damit störende Geräuschquelle das opdie klein sind, tische Laufwerk für DVDs bzw. Blu-rayetwa die USFF- Disks. Doch auch hier kann man oft per Bild 8.20 Lenovo USFF-Modell Gehäuse (Ultra Software einige Sone-Dezimalstellen Small Form Faktor) mit Abmessungen herunterdrücken. von etwa 28 Zentimetern Breite, neun Oder man verzichtet ganz auf ein optiZentimetern Höhe und 27 Zentimetern sches Laufwerk und streamt alle InhalTiefe (Bild 8.20) oder die sogenannten te direkt von der Festplatte. Ein-LiterEin-Liter-Gehäuse (Bild 8.21). Sie heißen Modelle wie der Eee PC EB 150 von so, weil sie nicht mehr als dieses Volu- Asus (Bild 8.21) verzichten – schon aus men einnehmen. Platzgründen – sogar ganz auf ein optiEinige Vertreter dieser Klasse (Bild 8.21) sches Laufwerk. Damit wurden in Tests lassen sich sogar hinter einem Monitor für den Eee PC rund 0,3 Sone im Beverstecken, indem man sie an dessen trieb ermittelt. Das entspricht etwa dem Rückseite anklemmt. Und unter diesen „Geräuschpegel“ in einem sehr ruhigen Zwergen gibt es viele Gehäuse, die auch Zimmer. gut aussehen. Da findet sicher jeder Damit ist auch das zweite Gegenarguetwas nach seinem Geschmack. Damit ment entkräftet. wäre das erste Gegenargument Bleibt die Sache mit der Tastatur, dem ausgeräumt. Monitor und der Maus. Auch hier gibt es Und die Lärmentwicklung? Einige inzwischen gute Lösungen, zum Beispiel der neuen PCs haben zum Bei- das Modell D10 von Shuttle (Bild 8.22). spiel ein externes Netzteil. Das Es verfügt über einen Sieben-Zoll-Touchbedeutet, dass das Gehäuse we- screen und braucht folglich überhaupt sentlich weniger Warmluft durch keine Tastatur etc. Er lässt sich im PrinLüfter nach draußen transportie- zip wie ein Smartphone via Touchscreen ren muss. Und Lüfter sind neben bedienen. Oder der Asus Eee Keyboard den Laufwerken die lautesten PC (Bild 8.23). Das ist ein Mini-PC, der Komponenten. Wählt man zudem komplett in eine Tastatur passt – inklusiBild 8.21 Asus EeeBox PC EB 150 noch eine zwar teure, aber abso- ve 5-Zoll-Touchscreen-Display.
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Diese beiden Möglichkeiten machen einen Extra-Monitor überflüssig. Und gerade fürs reine Musikhören benötigt man ja auch keinen riesigen Flachbildschirm, bloß um einzelne Alben oder Titel auszuwählen. Da reicht ein kleines Display voll und ganz. Somit ist das dritte Gegenargument ausgeräumt.
Ausreichend Power Zwar fehlt manchem aktuellen Prozessor die Rechenleistung, um den Bild 8.22 Shuttle D10 mit Videostrom einer Blu-ray-Disk ruckelfrei zu entschlüsseln, zu deco- Touchscreen dieren und anzuzeigen, doch dafür übernimmt der Grafikkern einen Teil der Arbeit. Ausreichend Reserven sollte ein solcher Rechner aber haben, da zum Beispiel das Transcodieren von HD-Inhalten extrem viel von ihm fordert. Das bringt zwar meist auch eine erhöhte Lüfterleistung und damit Lautheit mit sich. Aber hier lässt sich wahrscheinlich leichter ein Kompromiss finden als beim Einsatz einer uneingeschränkt spieletauglichen Grafikkarte. Die ist sicher nur mit extrem hohem Aufwand in einem kompakten Gehäuse leise zu kühlen.
Fokus: VNC Für immer mehr Smartphones gibt es Apps, die VNC-Funktionen bieten. Die Abkürzung steht für Virtual Network Computing. Damit ist Software gemeint, die den Bildschirminhalt eines entfernten Rechners (Server) auf einem lokalen Rechner (Client) anzeigt und im Gegenzug Tastatur- und Mausbewegungen am Client an den Server sendet. Damit kann man auf einem entfernten Rechner arbeiten, als säße man direkt davor. Oder anders ausgedrückt: Diese Technik stellt eine Möglichkeit dar, einen Media-PC im Wohnzimmer bequem vom Sofa aus zu steuern, indem man dessen Anzeige auf das Display des Smartphones oder iPads holt. Ein Blick in die App-Angebote der Hersteller lohnt also.
Checkliste für Streaming-Clients und Media-PCs Weitere Anforderungen wie den HDMI-Anschluss an einen Media-PC können Sie aus der folgenden Checkliste ableiten. Sie soll eine Ori-
Bild 8.23 Asus Eee Keyboard PC
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entierung für den Kauf eines Streaming-Clients sein – ganz gleich ob Media-Player, Spielkonsole, TV-Gerät und Blu-ray-Player mit DLNA-Funktionalität oder InternetRadio.
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Im Falle eines Media-CPs: Hat er ausreichend Rechen-Power (mindestens eine Zweikern-CPU der 2-GHz-Klasse)? Unterstützt das Gerät UPnP und DLNA? Welche Videoformate werden unterstüzt (wie MPEG 1, 2, 4 (MPG, AVI, DAT, VOB, IFO, TS), MKV, H.264-Code, DivX, Xvid etc.)? Welche Audioformate werden unterstüzt (wie MP3, WMA, Ogg Vorbis, FLAC, WAV etc.)? Welche Bildformate werden unterstützt (wie JPEG, TIFF etc.)? Welche Videoausgänge sind verfügbar (wie HDMI (480p, 720p, 1080i), Composite, Component etc.)? Welche Audioausgänge gibt es (wie Stereo L-R (Cinch), S/PDIF etc.)? Wie schnell ist die Ethernet-Verbindung (10, 100 oder 1.000 Mbit/s)? Gibt es eine Verbindung via WLAN, und wie schnell ist diese (11, 54 oder 300 MBit/s)? Ist ein WLAN-Adapter nachrüstbar? Ist eine Festplatte integriert? Ist ein Blu-ray-Player integriert? Kann über USB-Port eine externe USB-2.0-Festplatte oder ein USB-Stick angeschlossen werden? Gibt es Card-Reader (etwa für MM-Card, SD-Card, Compact Flash Card, Memory Stick und Memory Stick Duo etc.)? Kann die Firmware aktualisiert werden? Gibt es eine komfortable Fernbedienung? Wie laut ist das Gerät (in Sone)? Kommt es beispielsweise ohne Lüfter aus? Passen Form, Farbe und Material zu anderen Geräten im Wohnzimmer? Vor allem die beiden letzten Punkte sind wichtig, wenn das Gerät schließlich im Wohnzimmer stehen soll: Hier sind Design und natürlich der Ruhekomfort ein ganz entscheidender Faktor.
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Fazit Diese Checkliste zeigt: Das Thema Streaming-Clients ist sehr heterogen. Eben genauso wie die skizzierten Möglichkeiten, Musik, Film und Fotos im ganzen Haus an andere Geräte zu streamen, die keine Rechner sind. Es ging in diesem Kapitel aber nicht um erschöpfende Antworten. Das hätte den Rahmen gesprengt. Viel wichtiger ist es, Ideen und Konzepte kennenzulernen, was heute mit welchen Geräten alles möglich ist in der Disziplin Home Media-Streaming. Und die Hersteller lassen sich ständig neue Modelle mit immer neuen Möglichkeiten und Funktionen einfallen. Als Fazit bleibt die bekannte Formel: Achten Sie bei Ihren Überlegungen auf vier wichtige Home Media-Kriterien: Unterstützung von UPnP und DLNA, HDMI-Anschluss, Ethernet-Anschluss und die Erweiterbarkeit durch Firmware-Aktualiserung.
Schöner, besser, beeindruckender? 123
Streaming
Video-Streaming
Playstation
Internet-Radio
HD Audio-Streaming
Lautheit
Blu-ray-Player Xbox 360 HTPC
Ethernet
DLNA Sone
Firmware WLAN Spielkonsole
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Ein Streaming-Client, auch ein gut ausgerüsteter Media-PC ist aber noch kein Garant für guten Klang. Hier kann zum Beispiel eine externen Soundkarte weiterhelfen und auch anspruchsvolle Hi-Fi-Fans überzeugen. Mehr dazu lesen Sie im folgenden Kapitel. Darin geht es auch um Audio-Verteilsysteme, alternative Konzepte für die Fernbedienung und um Angebote wie IPTV.
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DA IST NOCH MEHR DRIN: MEHR KLANG, MEHR BILD, MEHR KOMFORT
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Im vorausgegangenen Kapitel haben Sie gleich fünf Methoden kennengelernt, Mediendaten auf PCs mit Ausgabegeräten wie Fernseher und Stereoanlage zu verbinden. Jetzt soll es um Möglichkeiten gehen, die Klangqualität von PC-Sound-Dateien optimal zu den Lautsprecherboxen zu bringen. Abgerundet wird das Thema Musik dann durch einen Blick auf Angebote für Apple-Nutzer sowie für Audio-Verteilsysteme. Es folgen einige Anmerkungen zum Einsatz von Beamern und digitalen Bilderrahmen, also Ideen, noch mehr aus der eigenen Bilder- und Filmesammlung zu machen. Und zum Abschluss werfen wir einen Blick auf Alternativen zum Fernbedienungs-Wirrwarr, ein Wunsch aus Szenario 3 von Tim Vorneweg (siehe Kapitel 1).
Der optimale Anschluss an die Hi-Fi-Anlage Wenn Sie Ihre Musik direkt vom PC oder Notebook an eine Hi-Fi-Anlage streamen, ist das Ergebnis oftmals al-
les andere als überzeugend. Mit richtig guten Hi-Fi-Anlagen wird das Ergebnis sogar noch schlechter, da hier jegliche Schwächen gnadenlos offengelegt werden. Im Folgenden erfahren Sie, wie und womit Sie optimalen Sound aus digitalen Quellen für zu Hause erzielen. Früher bedeutete eine große Musiksammlung zu haben, mehrere Regalmeter im Wohnzimmer für CDs oder Platten freizuräumen. Seit sich das MP3-Format durchgesetzt hat, finden allerdings auf einem einzigen PC, auf der Netzwerkplatte oder auf dem MP3-Player leicht mehrere Tausend Songs Platz. Wäre es da nicht schön, solch umfangreiche Musikbibliotheken bequem auf der Stereoanlage im Wohnzimmer zu genießen? Der Anschluss ist auf den ersten Blick denkbar simpel: einfach den Kopfhörerausgang von Soundkarte oder MP3Player mit dem Hi-Fi-Verstärker verbinden. Doch schon eine Hi-Fi-Anlage der Mittelklasse lässt die Schwächen dieser Lösung zutage treten. Schwammige Höhen und dumpfe Bässe sind dabei oft noch das geringste Problem, denn
häufig stellen sich zusätzlich Störungen wie unerklärliches Brummen, scharfe Knackgeräusche und durchgehendes Rauschen ein. Aber das muss nicht sein: Mit ein wenig Mehraufwand können Sie Ihre digitalen Musikdateien auch über eine Hi-FiAnlage so wiedergeben, dass sie Ihnen richtig Spaß machen.
Bei den Kabeln lohnt die Investition in etwas besseres Material mit hochwertigen Steckern, um zu verhindern, dass unerwünschte Störgeräusche aufgefangen werden. Aus demselben Grund sollten die Kabel auch nicht zu lang sein.
VORSICHT
9 DA IST NOCH MEHR DRIN: MEHR KLANG, MEHR BILD, MEHR KOMFORT
Kabel, D/A-Wandler und optische Ausgänge Wenn qualitativ gute Musikdateien über Ihre Hi-Fi-Anlage nicht gut klingen, können Sie vor allem in den folgenden drei Bereichen Verbesserungen erzielen: Verkabelung, D/A-Wandler und optische Ausgänge. Verkabelung: Sie sollten immer den bestmöglichen Ausgang Ihres Players bzw. Ihrer Soundkarte nutzen. Fast alle Soundkarten bieten neben dem Kopfhörer- noch einen Line-out-Ausgang. Ausgenommen sind hier Onboard-Soundkarten – was ein Argument für eine neue Soundkarte wäre (siehe übernächste Seite). Der Line-out-Ausgang hat dieselbe Steckerform wie der Kopfhörerausgang, gibt aber das Musiksignal mit fixem Pegel aus. So haben Lautstärkeeinstellungen am Player oder PC keinen Einfluss auf den Line-out-Ausgang, und auch klangverändernde Einstellungen, wie zum Beispiel über einen Equalizer, greifen nicht. Verwenden Sie einen HochpegelEingang zum Beispiel für Tape oder Aux. Sollte Ihr Hi-Fi-Verstärker einen mit Phono bezeichneten Eingang haben, dürfen Sie diesen auf keinen Fall verwenden, da dieser speziell für Plattenspieler ohne Verstärker reserviert ist. MP3-Player haben selten einen Line-out-Ausgang, hier bleibt nur der Kopfhörer-Ausgang. Alternative ist die Verwendung eines Cradle bzw. einer Docking Station, wenn so ein Zusatzgerät für Ihr Modell angeboten wird. D/A-Wandler: Damit Sie Musik hören können, müssen die digitalen Daten der Musikdatei in analoge Signale umgewandelt werden. Diese Aufgabe übernimmt in jedem CD- oder MP3-Player und auf jeder Soundkarte der D/A-Wandler. Somit ist er maßgeblich für den Klang verantwortlich. Viele billige Soundkarten, insbesondere in
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Bild 9.1 S/PDIF-Kabel
der Onboard-Version, bieten jedoch nur eine mäßige bis schlechte Qualität des D/A-Wandlers. Außerdem liegt hier oftmals auch die Quelle für Brummen und Rauschen, denn die vielen elektronischen Bauteile eines Computers senden Störgeräusche, die von unzureichend abgeschirmten Soundkarten aufgefangen werden. Wenn Sie Probleme dieser Art haben, empfiehlt sich der Einsatz einer höherwertigeren internen oder externen Soundkarte (siehe die folgenden Seiten).
Optische Ausgänge: Die perfekte Methode, um alle oben beschriebenen Probleme zu umgehen, ist die Nutzung optischer Ausgänge (siehe Kapitel 3). Über diese als Toslink oder S/PDIF (Bild 9.1) bezeichneten Ausgänge greifen Sie mit einem speziellen Kabel direkt das digitale Signal ab und umgehen den D/A-Wandler vollständig. Auch elektrische Einstreugeräusche haben so keine Chance. Voraussetzung ist, dass Ihr Hi-Fi-Verstärker über entsprechende Eingänge und einen eigenen D/AWandler verfügt. Dies ist inzwischen aber bei vielen modernen Geräten der Fall. Falls Sie diese Möglichkeit haben, nutzen Sie sie: Das ist der wahre Königsweg zu gutem Sound!
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VORSICHT
Fokus: Getrennte CD-Laufwerke und D/A-Wandler Es gibt noch einen weiteren Weg, bestmöglichen Klang über die Hi-Fi-Anlage zu erzielen. Dafür braucht Ihr Verstärker noch nicht einmal einen digitalen Eingang. Für den High-End-Bereich wurden während der Markteinführung der CD-Technik getrennte CD-Laufwerke und D/A-Wandler angeboten. Diese Kombinationen waren damals extrem teuer, können heute aber zum Beispiel über eBay günstig gebraucht erstanden werden. Ein digitales Signal aus der Soundkarte können Sie natürlich ebenso gut von solchen Edelgeräten wandeln lassen und dann in Ihren Hi-FiIn USFF- und Ein-Liter-Gehäuse Verstärker leiten. (siehe Kapitel 8) für Media-PCs passen keine internen Soundkarten hiInterne Soundkarten nein – oder nur welche mit geringer Wenn Ihr Rechner nur über eine OnQualität. Hier hilft nur der Umweg board- oder einfache No-Name-Soundüber die externe Soundkarte. karte verfügt und keine optischen
9 DA IST NOCH MEHR DRIN: MEHR KLANG, MEHR BILD, MEHR KOMFORT
Ausgänge bietet, sollten Sie über den Einbau einer höherwertigen Soundkarte nachdenken. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, helfen Elektronikhändler gerne weiter. Der Aufwand und dementsprechend auch die Kosten sind gering. Das Angebot an Soundkarten ist groß, und viele Modelle warten mit zusätzlichen Funktionen wie Surround-Sound etc. auf, was vor allem für PC-Gamer interessant ist. Für Klangqualität sollten Sie aber auf andere Dinge achten, wie zum Beispiel professionelle, vergoldete Steckerbuchsen, hohe Dynamik, beste Kanaltrennung, eine ausreichende Anzahl digitaler Ein- und Ausgänge etc. Im Folgenden finden Sie eine kleine Übersicht von internen Soundkarten mit gutem Ruf unter Musikhörern.
Bild 9.2 Interne Soundkarte
Creative Labs Sound Blaster X-FI Titanium Fatal1ty Pro: Die „X-Fi Titanium Fatal1ty Professional Series“ (Bild 9.2) richtet sich in erster Linie an ambitionierte PC-Spieler, ist aber auch ein guter Tipp für jeden Musikliebhaber. Denn in Sachen Ausstattung, Verarbeitung, Lieferumfang, Aussehen und musikalischer Performance ist sie in jeder Hinsicht einer Onboard-Lösung haushoch überlegen. Asus Xonar HDAV 1.3 Delux: Sehr gute Verarbeitung und Abschirmung machen diese Soundkarte zu einer interessanten Option für das anspruchsvolle Musikhören. Onkyo Wavio SE150 PCI: Diese Soundkarte des Hi-Fi-Spezialisten Onkyo glänzt mit Anschlüssen in sehr guter Qualität und überzeugt durch eine allgemein gute Verarbeitung. In Deutschland ist die Karte allerdings nur als Import erhältlich.
Externe Soundkarten Externe Soundkarten werden über den USB-Anschluss angeschlossen. Das hat den Vorteil, dass Sie den Rechner nicht öffnen müssen. Für Notebooks oder Ein-Liter-PCs sind sie die einzige Möglichkeit, die unzureichende interne Soundkarte zu umgehen oder digitale Ausgänge nachzurüsten. Da externe Soundkarten ein eigenes Gehäuse und manchmal
Bild 9.3 Terratec DMX 6Fire USB
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auch eine eigene Stromversorgung benötigen, sind sie bei gleicher Klangqualität meist etwas teurer als ihre internen Varianten. Dafür können sie aber problemlos auch an mehreren PCs oder Notebooks verwendet werden. Die beiden folgenden Modelle sind sehr beliebt:
Bild 9.4 Pro-Ject USB Box
Terratec DMX 6Fire USB: Sie (Bild 9.3) ist der inoffizielle Nachfolger der legendären DMX 6Fire 24/96. Komplett überarbeitet bietet sie vier analoge Ein- und sechs Ausgänge im Cinch-Format und den digitalen Ein- und Ausgang (optisch und koaxial) sowie eine Phonobuchse. Pro-Ject USB Box: Diese externe Soundkarte (Bild 9.4) richtet sich ganz gezielt an Musikliebhaber und ist entsprechend ausgestattet. Metallgehäuse und Verarbeitung machen einen guten Eindruck.
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Extras für Macs, iPods und iPhones Bild 9.5 Docking-Station von Denon
Die Beliebtheit von Apple iPod und iPhone hat dazu geführt, dass für diese Geräte eine schier unübersehbare Auswahl von Zubehör erhältlich ist. Darüber hinaus hat Apple in seine Lösungen für drahtlose Heimnetzwerke, AirPort Express (Bild 9.7), interessante Funktionen für Musikliebhaber integriert. Einige für Klangliebhaber und Home Media-Netzwerker interessante Angebote sollen deshalb hier kurz vorgestellt werden.
Docking Stations
Bild 9.6 Wadia iTransport
Docking Stations werden von vielen Herstellern angeboten, zum Beispiel von Denon (Bild 9.5). Diese Lösungen haben den Vorteil, dass die Musiksignale nicht über den Kopfhörer-
9 DA IST NOCH MEHR DRIN: MEHR KLANG, MEHR BILD, MEHR KOMFORT
ausgang, sondern über den speziellen iPod- bzw. iPhone-USB-Anschluss abgegriffen werden, was in jedem Fall weniger Störgeräusche zur Folge hat. Teilweise verfügen Docking Stations sogar über einen digitalen Ausgang – der aber kein „echter“ Digitalausgang ist. Denn Apple verhindert das direkte Abgreifen digitaler Daten aus seinen Geräten, die Musik wird also zunächst vom internen D/AWandler des iPod oder iPhone analog umgewandelt, um dann in der Docking Station wieder digitalisiert zu werden. Dieses Verfahren wird D/A/D genannt und bringt keinen Gewinn an Klangqualität – Bild 9.7 Apple AirPort Express eher im Gegenteil. Das Modell Wadia iTransport (Bild 9.6) ist ebenfalls eine Docking Station, unterscheidet sich aber grundsätzlich von allen Konkurrenten. Als derzeit einziger Hersteller hat Wadia eine entsprechende Lizenzvereinbarung mit Apple geschlossen, um digitale Daten direkt aus iPods zu übernehmen. Damit können Musikdateien vom sehr guten D/A-Wandler des Wadia iTransport analog umgewandelt oder digital an den Hi-Fi-Verstärker weitergegeben werden. Natürlich lässt sich Wadia diese Exklusivität gut bezahlen.
AirPort Express Apple AirPort Express (Bild 9.7) ist eine WLAN-Lösung zur Einbindung von Computern (auch von Windows-PCs) in ein drahtloses Netzwerk. Die Besonderheit bei diesem Gerät: Es verfügt über einen digitalen Ausgang für Musik und kann über iTunes angesteuert werden. Wer seine Rechner also sowieso drahtlos vernetzen will, findet hier eine interessante Zusatzoption.
Apple TV Apple TV (Bild 9.8) ist ein spezielles Gerät für Entertainment in Heimnetzwerken (Home Media) und ermöglicht zum Beispiel das Abspielen von Filmen auf Ihrem Fernseher oder die bequeme Nutzung von iTunes-Bibliotheken inklusive Ansteuerung von Lautsprechern in verteilten Räumen. Apple TV lässt sich zudem über ein iPhone, iPad oder iPod Touch fernsteuern.
Bild 9.8 Apple TV
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Audio-Verteilsysteme bringen Musik in alle Räume
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Mit den im achten Kapitel vorgestellten Streaming-Lösungen können Sie auf Ihren PCs und Netzwerkfestplatten gespeicherte Musik in einem anderen Raum fernab vom PC auf Ihren Stereoboxen (Bild 9.9) hören. Wenn Sie aber die Musik zum Beispiel bei der nächsten Party oder bei einem FußballLänderspiel gleichzeitig an mehreren, über die ganze Wohnung verteilten Abspielstationen streamen möchten, stößt ein System mit einzelnen Clients schnell an seine Grenzen. Diese schicken Musik zwar vom PC aus in alle Räume, lassen sich aber meist nur vom PC aus steuern. Abhilfe schafft da ein Audio-Verteilsystem wie die in Bild 9.10 gezeigte Lösung von Logitech: eine Kombination aus StreamingBox (Squeezebox Receiver) und bidirektionaler Fernbedienung (Squeezebox Controller) mit Farb-LCD. Bild 9.9 Lautsprecher von Teufel Die Fernbedienung ist
in der Lage, einen ganzen Verbund an Squeezeboxen zu kontrollieren. Solche Systeme nutzen Netzwerktechnik (LAN und WLAN), um Musik von A nach B zu senden. Sie profitieren davon, dass selbst die Übertragung unkomprimierter Musik mit Datenraten von rund 1,5 MBit/s für die aktuelle WLAN-Technik (802.11n) überhaupt keine Probleme darstellt (siehe Kapitel 2). Da oft ohnehin nur komprimierte Musik mit deutlich niedrigeren Bit-Raten auf den Festplatten liegt, stellt die WLAN-Übertragung auch an mehrere Abspielstationen im Netz kaum ein Problem dar.
Der Server im Mittelpunkt Kern der Musikverteilung in der Home Media-Wohnung ist meist ein zentraler Server, eine Software-Lösung, die die Audiodateien auf einem PC, einer Netzwerkfestplatte oder einem NAS-System (siehe Kapitel 6) für die Abspielstationen verwaltet. Logitech setzt dabei auf die eigene Server-Anwendung Squeezebox Server. Sie läuft auch auf einigen NAS-Geräten wie dem in Kapitel 6 und 10 vorgestellten Netgear-Modell. Alternativ bietet sich bei UPnP-Unterstützung zum Beispiel der populäre, aber kostenpflichtige TwonkyMedia-Server an. Er läuft auf allen gängigen Betriebssystemen und findet sich zudem in einer Embedded-Version auf NAS-Lösungen
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verschiedener Hersteller (zum Beispiel bei Freecom oder Qnap).
Immer wieder UPnP Einige Hersteller wie Philips mit seiner StreamiumReihe und Logitech mit der Squeezebox-Reihe setzen bei ihren Audio-Verteilsystemen konsequent auf UPnP und damit auf einen der wichtigen Home Media-Standards. Die Steuerung der Mediendaten kann deshalb leicht an andere Geräte übergeben werden. So bietet beispielsweise Nokia für sein WLAN-fähiges Web-Tablet N900 (Bild 9.11) die Bild 9.10 Logitech Duet Software MediaStreamer. Sie macht dieses Gerät zu UPnP-Fernbedienungen. Damit können Server im Netz angewiesen werden, Musik an Streaming-Clients zu senden. Mit kostenpflichtigen Apps wie PlugPlayer und iPeng kontrolliert man ein UPnP-AV-Netz von Philips und Logitech auch mit iPhone oder iPod touch.
Beispiel Squeezebox Im Stenostil sollen im Folgenden einige wichtige Funktionen eines Audio-Verteilsystems anhand der Logitech-Squeezebox-Serie aufgezeigt werden. Nach dem Kauf einer Logitech Squeezebox muss zuerst die Server-Software Squeezebox Server heruntergeladen und installiert werden. Sie greift anschließend auf die Freigaben Ihres PCs zurück (siehe Kapitel 5 und 7). Weitere Quellen wie Ordneroder auch iTunes-Freigaben und sogar die Freigaben anderer UPnP-AV-Server können hinzugefügt werden. Alle Squeezeboxen im Home Media-Netz lassen sich über ein Web-Interface im Browser von jedem vernetzten PC aus steuern. Fügt man eine weitere Abspielstation hinzu, erscheint sie automatisch in der Player-Liste dieser Steuerung. Logitech hat mit dem Squeezebox Controller eine bidirektionale Fernbedienung mit Display im Programm (Bild 9.10 links). Den Controller gibt es separat oder in Kombination mit einem Squeezebox Receiver (Bild 9.10 rechts). Dieses Paket heißt dann Squeezebox Duet. Der Receiver hat ein ansprechendes, wertiges Design, kann aber im Zweifels- Bild 9.11 Nokia N900
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Bild 9.12 Logitech Transporter Network Music Player mit professionellen Ausgängen
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fall auch leicht im Regal versteckt werden. Die Vernetzung erfolgt über den WLAN-Router. Über den Controller kann man alle am Squeezebox Server angemeldeten Squeezebox-Player steuern. Squeezeboxen bieten Party-Modus und verteiltes Hören. Sie werden dazu über die Fernbedienung oder den PC synchronisiert. Die Lautstärkesteuerung erfolgt allerdings für jede Abspielstation einzeln. Neben der lokalen Musikbibliothek können Audio-Verteilsysteme auch Internet-Musikquellen ins Wohnzimmer streamen. Eine gute Auswahl bietet dafür Logitech mit dem SqueezeNetwork. Außer Internet-Radio und Last.fm lassen sich so zahlreiche andere Dienste nutzen.
Für Enthusiasten Auf ein Modell für Klang-Enthusiasten soll hier noch beispielhaft hingewiesen werden: Logitech Transporter Network Music Player (Bild 9.12). Es bietet weit mehr als die bisher vorgestellten Lö-
sungen und kostet auch weit mehr als diese, nämlich rund 2.000 Euro. Hoher Anspruch im Bereich Audio hatte schon immer seinen Preis. Dafür bietet dieser Netzwerk-Musikplayer eine Menge hochgezüchteter Technik und Funktionen, mit dem man sämtliche digitale Musik vom PC und aus dem Internet über die Stereoanlage genießen kann – und dies in hoher Klangqualität. Zu seinen Ausstattungsmerkmalen zählen zum Beispiel ein hochwertiger D/AWandler, ein Eingang für einen externen Taktgeber und diverse professionelle Ausgänge. So befinden sich in der Rückwand eine Reihe von Anschlüssen unter anderem für die symmetrische und unsymmetrische Signalübertragung für die Analog- und die Digitalschnittstellen. Mit diesen Funktionen ist der Transporter eine Alternative zum eingebauten D/A-Wandler des CD-Spielers. Somit wendet sich solch ein Gerät ganz klar an Musikliebhaber, denen Klangqualität wichtiger ist als das Nachdenken über das Preis-/Leistungsver-
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hältnis von technischen Lösungen. Wem das aber wichtig ist, der findet bei den in Kapitel 7 vorgestellten deutlich günstigeren Streaming-Clients oder den gerade gezeigten Audio-Verteilsystemen sicher etwas für seine Bedürfnisse. Neben analogen bieten viele auch digitale Audioausgänge und dürften somit für den Hi-Fi-Hausgebrauch ausreichen.
Neue Möglichkeiten für Bild und Film Home Media bietet nicht nur mehr Möglichkeiten in Sachen Musik, sondern auch für Filme, TV und Bilder. Drei sollen hier kurz – bezogen auf grundlegende Fragen im Rahmen der Home Media-Vernetzung – angerissen werden: Beamer, IPTV und digitale Bilderrahmen.
Mit Beamern mehr aus Filmen und Bildern machen Inzwischen sind hochauflösende Full-HD-Beamer fürs Heimkino erschwinglich geworden (siehe Kapitel 3). Sie kosten (Stand: Juli 2010) in etwa so viel wie 42-ZollHD-Fernseher. Die möglichen Bilddiagonalen der Beamer von bis zu 300 Zoll (über sieben Meter) sind ein echtes Argument für die Projektoren. Allerdings heißt dies keineswegs, dass man das TV-Gerät gleich entsorgen sollte. Denn bei der BeamerTechnik müssen andere Faktoren beachtet werden als bei der modernen TV-Technik. Sie haben gegenüber Fernsehern ihre Stärken, aber eben auch ihre Schwächen.
URL
Kompetente Ratschläge zu Geräten und guten Kombinationen erhalten Sie von den Hi-Fi-Enthusiasten auf: www.hifi-forum.de Infos zu den angeführten und weiteren interessanten Produkten: www.acer.de www.alice.de www.apple.com/de www.asus.com de.creative.com www.denon.de www.logitech.de www.maxdome.de www.mobilemouse.com www.eu.onkyo.com/de www.philips.de www.project-audio.com www.sky.de www.sonos.com www.streamium.philips.com www.terratec.net/de www.t-online.de www.wadia.com
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Für ein echtes Home Media-Erlebnis muss ein Beamer HD-Material abspielen können. Sie brauchen einen HDMI-Eingang zum Anschluss von Blu-ray-Playern, Spielkonsolen und anderen hochauflösenden Geräten. Nur sie garantieren eine optimale Datenübertragung. Und das heißt auch, dass Sie HD-Material brauchen, das Sie auf die Leinwand bringen können. Das sind derzeit entweder Blu-ray-Discs, HD-Filme und Bild 9.13 Full-HD-Beamer von acer HD-Fernsehen. Zwar geben viele Player auch DVDs wieder, und deren Qualität So kann beim normalen Fernsehen bei wird dabei verbessert, sodass die Filme nicht abgedunkeltem Zimmer in der Re- auch auf der großen Leinwand gut ausgel das TV-Gerät punkten. Das Bild guter sehen. Das ist aber eben kein echtes Beamer (sie liefern Helligkeit von 1.000 Full-HD. Für HD-Fernsehen benötigen ANSI-Lumen oder mehr) ist im Vergleich Sie entweder einen Satelliten- oder dazu zwar auch noch zu erkennen, das Kabel-Receiver mitsamt HDMI-Port und Fernseherbild ist aber deutlich kräftiger. kostenpflichtigem Kabel-Digital-Abo. Außerdem benötigt ein Beamer natür- Wem die öffentlich-rechtlichen HD-Senlich eine große weiße Wand oder eine der nicht reichen, der braucht außerdem Leinwand, auf die er das Bild projiziert. etwa ein Sky-Abo mitsamt kompatiblem Und der Abstand zu dieser sollte auch Receiver oder ein Abo bei T-Online und mindestens vier Meter betragen. Soviel Alice für deren IPTV-Angebote. Platz muss man erst einmal im Raum Zudem ist beim Beamer für das wahre haben. Home Media-Erlebnis ein separates Dafür geben moderne Beamer die Full- Sound-System notwendig. Manche BeaHD-Auflösung 1080p mit 1920 mal 1080 mer besitzen zwar eingebaute LautsprePixeln wieder (Bild 9.13). Dadurch ist die cher, die sind aber allenfals ein Behelf. Projektion auch bei großen Diagonalen Immer im Auge haben muss man bei noch gestochen scharf. Aber Bildstö- Beamern die Betriebskosten, die enorm rungen fallen bei derart großen Bildern steigen, sobald eine teure Lampe ausnatürlich auch stärker auf. fällt.
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Fokus: IPTV und HD-Video-on-Demand Bei IPTV (Internet Protocol Television) wird das Internet für die Übertragung von Fernsehprogrammen und Filmen genutzt. Es ermöglicht, Sendungen und Filme dann zu sehen, wann Sie möchten. IPTV-Anbieter wie T-Home Entertain bieten den Zugriff auf eine eigene Online-Videothek. Für IPTV sind leistungsstarke DSL-Verbindungen (mindestens 6 MBit/s) sowie meist Set-Top-Boxen nötig. Eine Möglichkeit zum Ausprobieren von HD-Material bietet die Online-Videothek Maxdome.de (Bild 9.14). Das Video-on-Demand-Portal hat Filme aus Hollywood und solche einiger Privatsender im Angebot. Man muss kein Abo abschließen und kann auch pro Film bezahlen.
Mit dem PC direkt an den Beamer Da immer mehr PCs und Notebooks über einen HDMI-Ausgang verfügen, lassen sich auch damit Inhalte via HD-Beamer ausgeben – zum Beispiel auch PC-Spiele.
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Bild 9.14 Maxdome bietet Zugriff auf HD-Filme – ohne Abo und Extra-Technik
Wenn kein HDMI-Ausgang vorhanden ist, kann ein DVI-auf-HDMI-Adapter weiterhelfen. Allerdings muss dabei die Bildschirmauflösung des Rechners auf 1920 mal 1080 Pixel eingestellt werden, um die bestmögliche Qualität zu erreichen.
Digitale Bilderrahmen mit großem Speicher und WLAN
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Wer Fotos, zum Beispiel von der Enkeltochter Anna wie im Szenario 1 im ersten Kapitel, gerne im Wechsel und bestens inszeniert sehen möchte, für den ist ein digitaler Bilderrahmen (Bild 9.15) eine interessante Alternative zum starren „Analogbild“ an der Wand. Teure Modelle wie der digitale Bilderrahmen Photoframe 8FF3WMI von Philips bieten sogar ein WLAN-Modul. So können Sie nicht nur die unzähligen Fotos präsentieren, die auf dem 512 Megabyte großen internen Speicher oder Speicherkarten Platz finden. Durch den Zugang zum Home Media-Netzwerk via WLAN greift er auf die Festplatten von Computern oder Netzwerkfestplatten zu und präsentiert so Diashows mit bis zu mehreren Tausend Bildern. Einfachere Modelle verfügen alternativ über ein Bluetooth-Modul: So können Fotos von einem Handy oder Smartphone direkt zum Bilderrahmen gestreamt werden. Das ist zum Beispiel dann interessant, wenn man mit den neuesten Fotos der Enkeltochter bei Oma und Opa zu Besuch ist und diese perfekt im digitalen Bilderrahmen präsentieren möchte.
Mittel gegen das Fernbedienungs-Chaos Fernseher, Blu-ray-Player, Verstärker, Internet-Radio, MediaPC und, und, und – Home Media bietet immer mehr Möglichkeiten und braucht dazu immer mehr Fernbedienungen. Zum Abschluss dieses Kapitels lernen Sie einige Ideen kennen, die Ihnen helfen können, dabei den Überblick zu behalten.
Den Media-PC im Griff
Bild 9.15 Digitaler Bilderrahmen von Philips
Wenn Sie sich für einen Media-PC (siehe Kapitel 8) in Ihrem Wohnzimmer entschieden haben, sind Sie vielleicht noch auf der Suche nach einer idealen Lösung für dessen Bedienung. Als preiswerte Alternative zum Modell mit integrierten Touch-
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screen oder der VNC-Lösung via Smartphone bietet sich zum Beispiel eine schurlose Tastatur mit integriertem Touchpad an (Bild 9.16). Dies kann eine Maus ersetzen, deren Bedienung auf dem Sofa ohne feste Unterlage nur eingeschränkt möglich ist. Auch einfache Infrarot-Fernbedienungen für den PC sind eine für einfache Einstellungen am PC Bild 9.16 Schnurlose Tastatur mit Touchpad brauchbare Lösung. Um einiges teurer ist eine Lösung wie die Logitech diNovo Mini: Die kabellose Mini-Tastatur passt in nur eine Hand (Bild 9.17). Damit können Sie zum Beispiel auf Multimedia-Anwendungen am PC zugreifen wie Internet, Fernsehen, Musik oder Spiele. Zahlreiche Sondertasten für das Windows Media Center erleichtern dessen Bedienung (siehe Kapitel 7). Das integrierte sogenannte ClickPad kann sowohl als Touchpad als auch als Steuerungs-Pad genutzt werden und ist somit ein vollwertiger Mausersatz. Bluetooth ermöglicht die kabellose Steuerung aus bis zu zehn Metern Entfernung. Eine integrierte Tastenbeleuchtung sorgt auch bei wenig Licht für eine Bild 9.17 Logitech diNovo Mini mühelose Bedienung.
Universalfernbedienungen mit Online-Datenbank Für alle anderen Home Media-Geräte, die standardmäßig über eine Infrarot-Verbindung gesteuert werden, bietet sich eine Universalfernbedienung an. Die Idee dabei: Eine Modell lernt die Funktionen aller Geräte kennen und ersetzt dann deren individuelle Fernbedienungen. Modelle wie die Logitech Harmony 1100 Advanced Universal Remote (Bild 9.18) oder die Harmony One vom selben Hersteller sind solche Vertreter. Beide verfügen über einen Touchscreen. Der der größeren Harmony 1100 Advanced ist zum Beispiel farbig, und seine Diagonale misst
Bild 9.18 Logitech Harmony 1100 Advanced Universal Remote
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3,5 Zoll. Beide Modelle wären also Lösungsansätze für Tim Vornewegs Szenario 2 (siehe Kapitel 1). Ziel ist es, auf diesem Touchscreen den Look der Vorbilder nachzuahmen. So kann die Harmony One (Bild links) bis zu 15 unterschiedliche Geräte steuern. Sie ermöglicht damit die einfache Handhabung selbst komplexer Home Media-Systeme. Diese Fernbedienung kann sechs virtuelle Tasten gleichzeitig auf ihrem Display anzeigen. Verfügt die Original-Fernbedienung über mehr Sondertasten, werden sie bei der Harmony One auf mehrere Seiten verteilt. Zwischen diesen Seiten blättert man bei der Harmony One dann mittels Sensortasten rechts und links neben dem Display.
Schlau via Internet und lernfähig
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Wie bei Logitechs Fernbedienungen üblich, ist für das Einrichten eine Verbindung per USB mit dem PC erforderlich. Das „Anlernen“ der Universalfernbedienung verläuft dann mit dem Konfigurationsprogramm am PC (Bild 9.19). Logitech bietet dafür im Internet Datenbanken mit Infrarot-Codes, die sich über den Rechner auf die Fernbedienungen überspielen lassen. Laut Herstellerangaben unterstützt die Universalfernbedienung so mehr als 5.000 Marken und 225.000 Geräte. Für den Zugriff darauf muss man ein Kundenkonto bei Logitech einrichten, da die Konfiguration der Fernbedienungen auf dem Hersteller-Server hinterlegt wird. Wenn die Datenbank ein Gerät nicht kennt, kann man der Universalfernbedienung die Eigenschaften von dessen Fernbedieung beibringen. Gleiches gilt auch, wenn man anspruchsvoll ist und zum Beispiel auf dem Touchscreen der Universalfernbedienung über einen selbst definierten Button „Blu-ray-Disc starten“ gleich sämtliche Steuerbefehle für die dafür nötigen Geräte wie HD-TV, Blu-ray-Player und Stereoanlage im Griff haben möchte. Das funktioniert, aber sicher nicht binnen wenigen Minuten. Solch eine individuelle Programmierung kann schnell Bild 9.19 Das Konfigurieren der Universalfernbedienung am PC mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
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Multitalent Smartphone Eine weitere Möglichkeit, Home Media-Geräte zu steuern, haben Sie schon kennengelernt: Smartphones. In Kapitel 4 wurde mit einem Windows-Mobile-Smartphone Musik vom NAS-Laufwerk abgerufen und auf einen Player gestreamt. Weiter vorne in diesem Kapitel wurden Lösungen genannt, mit denen man Audio-Verteilsysteme via iPhone steuern kann. Ein Blick auf die App-Angebote für die jeweiligen Handy-Betriebssysteme lohnt für alle, die sich für diese elegante Art der Fernsteuerung interessieren. Es kommen ständig neue Apps für immer mehr Geräte und Programme hinzu, zum Beispiel von Mobile Mouse (Bild 9.20). Bild 9.20 Apple iPhone
Was bleibt? Ausprobieren!
Dieses Kapitel sollte in erster Linie neugierig machen und konnte deshalb nur einen knappen Einblick in einige spannende Ausgabemöglichkeiten von Home Media geben. Der Markt ist extrem in Bewegung. Die Geräte werden mit immer mehr Funktionen ausgerüstet, und immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen PC- und Entertainment-Welt. Die ideale Situation für Verbraucher: einfach in aller Ruhe die neuen Möglichkeiten studieren, ausprobieren und sich dann für die individuelle Lösung entscheiden. Soundkarte
Audio-Verteilsystem Hi-Fi
S/PDIF
Video-on-demand
Universalfernbedienung IPTV
Docking-Station Apple TV
D/A-Wandler Beamer
HD-TV
WEB TAGS
digitaler Bilderrahmen
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WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN Zum Abschluss wollen wir noch einen Blick auf weitere Home Media-Möglichkeiten werfen, zum einen welche, die über die eigene Wohnung hinausreichen, zum anderen welche, die mehr Optionen bieten. In jedem Fall gehören sie zu unserem Bereich Netzwerk. Es geht um Netzwerktechniken und -funktionen, die sich professionellen Lösungen annähern. Im ersten Abschnitt lernen Sie, was man beachten und tun muss, wenn man – wie Tim Vorneweg in Szenario 2 (siehe Kapitel 1) – Daten auf dem NASLaufwerk via Internet auch für andere Benutzer zugänglich machen will. Dadurch können Sie sich ganz individuell die Möglichkeiten des über Stadtgrenzen hinweg vernetzten Zusammenarbeitens erschließen – so wie zum Beispiel das Autoren-Team von DIGITALlifeguide. Oder Sie selbst können auf Ihre Daten auch von unterwegs zugreifen. Abschließend geht es dann um die Möglichkeiten, die ein richtiger Server bietet, genauer der Windows Home Server von Microsoft. Sie werden ihn in Stichworten kennenlernen und sehen,
wie Sie ihn kostenlos testen können. Zuvor sind aber ein paar theoretische Vorüberlegungen nötig, um mit einem NAS-Laufwerk über das Internet Daten austauschen und zusammenarbeiten zu können.
Das Problem mit der wechselnden IP-Adresse Der Dreh- und Angelpunkt ist die IP-Adresse. Hinter jeder URL wie „vornamenachname.de“ steht eine IP-Adresse wie 92.231.159.160. URLs sind in der Handhabung einfacher, deshalb benutzt man diese bei der Eingabe im Browser. Damit nun jeder Rechner weiß, welche IP-Adresse mit „vorname-nachname.de“ gemeint ist, wird sie direkt über DNS (Domain Name System) übersetzt. Das ist für jede Internetadresse so. Das klappt auch ohne Schwierigkeiten, wenn Ihrer URL eine feste Adresse zugeordnet ist. Dies ist aber nur bei – teuren – Server-Angeboten der Provider üblich. Wer aber wie die meisten Privatleute beim Provider nur eine sogenann-
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
te Domain oder Homepage betreibt, zahlt bedeutend weniger, hat damit aber auch keine feste IP-Adresse. Sie wird vom Provider bei jeder Einwahl und spätestens alle 24 Stunden neu vergeben. Doch wie kann dann jeder andere Internetnutzer jederzeit auf „vorname-nachname. de“ zugreifen? Ganz einfach, indem das DNS dynamisch ausgelegt wird. Das zugehörige System aktualisiert ständig seine Datenbank und weiß so, hinter welcher IP-Adresse sich „vorname-nachname.de“ gerade verbirgt. So muss man nicht jedes Mal erst die öffentliche IP-Adresse herausfinden, sondern kann gleich über den Namen darauf zugreifen. Außerdem kann man sich einen Namen wie „vornamenachname.de“ um einiges besser merken als eine IP-Adresse. Diese Technik können Sie auch für Ihr hauseigenes NAS-Laufwerk, das zudem ja hinter dem Router hängt (siehe Kapitel 4), oder Ihren Server nutzen. Dabei können Sie das – für eine URL – kostenlose DynDNS nutzen.
Eine kostenlose DynDNS-Adresse anlegen DynDNS (dynamisches DNS) ermöglicht es über einen fest definierten Namen, auf eine sich ständig wechselnde Adresse zuzugreifen. Das wird beispielsweise dann benötigt, wenn man auf einen Server zugreifen möchte, der hinter einem Router steht, der jede 24 Stunden eine neue öffentliche IP-Adresse vom Internet-Provider zugewiesen bekommt. Es gibt einige Anbieter für dynamisches DNS. Wir orientieren uns am wohl bekanntesten: an DynDNS.org.
Registrierung eines Accounts bei DynDNS.org 1. Geben Sie in Ihrem Browser die Adresse www.dyndns.com ein. 2. Klicken Sie auf Sign up FREE, wählen Sie die Option FREE, und klicken Sie auf Sign Up. 3. Wählen Sie einen Hostname für Ihre Site aus, im Beispiel „digitallife“, und eine Adresse aus der Auswahlliste, im Beispiel „office-on-the.net“ (Bild 10.1). 4. Klicken Sie unter IP Adress auf die angezeigte IP, sie wird ins Feld übernommen. 5. Klicken Sie unter What do you want to use this host for? auf eine oder mehrere Funktionen, zum Beispiel remote file access.
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6. Klicken Sie auf Add To Cart. 7. Unter Create account or log in to continue geben Sie einen Username sowie ein Password ein, bestätigen Sie dieses. Außerdem geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an und tippen die Zahlenkombination des Security Image ein. 8. Setzen Sie per Mausklick das Häkchen vor I agree with the acceptable use policy (AUP) and privacy policy, um die Lizenzbedingungen zu akzeptieren. 9. Klicken Sie auf Create Account, um den Vorgang abzuschließen. Im Anschluss bekommen Sie eine Bestätigungs-E-Mail mit einem Link. Durch einen Klick darauf wird im Browser ein Fenster geöffnet, in dem Sie durch Klicken auf Activate Services Ihr Konto (Ihren Account) aktivieren. 142
Den Router für DynDNS konfigurieren
Bild 10.1 Die Anmeldung bei DynDNS
Nun geht es an die Konfiguration Ihres Routers. Da sich Ihre IP-Adresse im Internet ja alle 24 Stunden ändert, muss DynDNS die jeweils aktuelle IP-Adresse irgendwie mitbekommen, um diese dann wieder unserem neu eingerichteten Host (digitallife.office-on-the.net) zuzuordnen. Aktuelle Router haben meist schon ein Tool an Bord, das die aktuelle IPAdresse bekannt gibt. Im Folgenden zeigen wir anhand eines D-Link DIR655, wie man das Ganze ziemlich schnell einrichten kann. Das funktio-
niert natürlich auch mit dem Router aus Wie schon in Kapitel 4 und 6 erläuKapitel 4. Generell müsste es bei jedem tert, gilt auch hier: Bevor Sie etwas vergleichbar ausgestatteten Router an den Einstellungen eines gut funkähnlich einzurichten sein. Hier hilft ein tionierenden Routers oder NASBlick ins Handbuch sicher schnell weiter, Laufwerks änderen, sollten Sie die etwa unter den Stichworten „dyndns“ aktuelle Einstellung auf der Festoder „dynamisches DNS“. platte Ihres PC abspeichern! Beim D-Link-Router beispielsweise wird die Konfiguration im Browser unter der Adresse http://192.168.0.1/ aufgerufen. Nachdem Sie sich mit Benutzername und Kennwort eingeloggt haben, rufen Sie die Registerkarte Extras auf und dort Dynamisches DNS. Dort geben Sie die erforderlichen Daten ein. Der Anbieter ist „dyndns. org“, und der Domänenname ist der Host, den Sie bei DynDNS.org angelegt haben. Benutzername sowie Passwort sind die gleichen, die Sie für die Registrierung bei DynDNS.org eingegeben haben (Bild 10.2).
Aktualisierung per Ping testen Das Ganze sollten Sie gleich einmal testen. Dazu müssen Sie Ihre momentane öffentliche IP-Adresse herausfinden. Dies geht auf verschiedenen Wegen, zum Beispiel über die Website www. wieistmeineip.de. Am besten notieren Sie sich diese kurz. Unsere IP im Beispiel lautet 64.40.108.114. Zum Testen machen wir einen sogenannten Ping auf unseren Host (digitallife.office-on-the.net). Ein Ping ist ein Diagnosewerkzeug, mit dem Sie überprüfen können, ob ein bestimmter Host in einem IP-Netzwerk erreichbar ist und welche Zeit das Routing zu diesem hin und wieder zurück in Anspruch nimmt. Ein Werkzeug also, das zum täglichen Bild 10.2 Den Router für dynamisches DNS einrichten
VORSICHT
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
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Brot der Netzwerkprofis gehört. Und das, auch wenn es sich ein wenig eigenartig anhört, doch denkbar einfach einzusetzen ist. 1. Wählen Sie Start und Ausführen. 2. Geben Sie im Dialogfeld Ausführen „cmd“ ein, und klicken Sie auf OK. 3. In der Eingabeaufforderung (mit schwarzem Hintergrund) geben Sie direkt beim blinkenden Cursor „ping digitallife.office-on-the.net“ ein (Bild 10.3). 4. Nun sollte Ihre aktuelle IP-Adresse angezeigt werden, im Beispiel 64.40.108.114 und damit dieselbe, die Sie kurz zuvor via www.wieistmeineip.de ermittelt haben. 5. Schließen Sie das Fenster.
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Um zu testen, ob alles mit DynDNS auch dann funktioniert, wenn vom Provider eine neue IP-Adresse vergeben wurde, schalten Sie einfach Ihren Router kurz aus und wieder an. Danach wird gewöhnlicherweise schon eine neue IP-Adresse zugeteilt. Probieren Sie erneut aus, ob die Namensauflösung von Host und IP-Adresse klappt, indem Sie erst Ihre IP-Adresse ermitteln und dann Ihren Host anpingen. Wenn alles funktioniert, kann es weitergehen. Zwei Einstellungen sind noch notwenig. Doch zuerst müssen wir uns ein wenig Gedanken über zwei Netzwerkfunktionen machen.
Fokus: NAT und Ports Beim Einsatz eines Routers stehen die Rechner, die über diesen in das Internet gelangen, hinter einem sogenannten NAT. Diese „Network Address Translation“ fungiert als Vermittlungs- und Übersetzungsstelle. Denn im lokalen Netzwerk hat jede Station eine private IP-Adresse wie 192.168.0.105. Für das Internet steht aber meist nur eine öffentliche IP-Adresse zur Verfügung, und zwar jene, die Ihnen Ihr Provider jeweils zuteilt und die Sie über www.wieistmeineip.de ermitteln können. Private IP-Adressen dürfen mehrfach verwendet werden und besitzen in öffentlichen Netzen keine Gültigkeit. Damit trotzdem alle Ihre Computer und anderen Netzwerkgeräte mit privater IP-Adresse Zugang zum Internet bekommen Bild 10.3 Einen Host anpingen können, muss der Router in allen ausgehenden
Wenn Sie sich einen Router anschaffen möchten, achten Sie am besten darauf, dass er auch DynDNS, die Vergabe fester IP-Adressen im Heimnetz, Port-Weiterleitung und sichere Protokolle wie https beherrscht. Dies benötigen Sie für die hier angesprochenen Funktionen. Sie können also einen Server-Dienst wie den im Szenario angedachten externen Zugriff auf NAS-Daten hinter einem NATRouter erst einmal gar nicht umsetzen. Erst einmal. Mit ein paar Mausklicks werden Sie dies gleich in den Griff bekommen. Die Stichworte hierzu lauten Port und Port-Weiterleitung. Damit auf einem PC über ein und dieselbe Netzwerkverbindung mehrere Programme und Dienste gleichzeitig Daten mit anderen Rechnern und Servern austauschen können, verwaltet ein PC sogenannte Ports. Während also die
Informationen zu den Themen dieses Kapitels finden Sie hier: www.heise.de/software/download www.heise.de/software/download/bitkinex/20131 www.microsoft.com/germany/windows/products/winfamily/windowshomeserver/default.mspx www.microsoft.com/germany/windows/products/winfamily/windowshomeserver/support.mspx www.whsaddins.de
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URL
Datenpaketen die IP-Adressen der Stationen durch seine eigene, öffentliche IP-Adresse ersetzen. Umgekehrt hat dies zur Folge, dass die einzelnen Netzwerkrechner und -geräte nicht direkt aus dem Internet heraus angesprochen werden können. Ganz nebenbei bietet Ihnen dies auch einen gewissen Schutz vor Angriffen aus dem Internet. Anders ausgedrückt: Dank NAT können Rechner und Geräte hinter Ihrem Router Daten in das Internet senden und auch Daten aus dem Web empfangen, wenn sie diese vorher angefordert haben. Allerdings können Daten, die vorher nicht angefordert wurden, normalerweise auch nicht empfangen werden. Ihr Router wüsste ja gar nicht, wohin er sie schicken und was er mit ihnen machen sollte. Er ignoriert daher Pakete, die er „unaufgefordert“ erhält, und benachrichtigt den Sender, dass er mit diesen Paketen nichts anfangen kann.
TIPP
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
IP-Adresse ganz allgemein den Ziel-Computer bestimmt, spricht der Port die von einem Programm oder einem Dienst für eine bestimmte Anforderung bereitgestellte Schnittstelle an. Eine Firewall sperrt meist alle untypischen, für den normalen Anwendungsfall nicht benötigten Ports. Aber es gibt die Port-Weiterleitung oder PortFreigabe. Damit können Sie Ihrem System sagen, dass es für einen entsprechenden Dienst dessen zugeordnete Ports weiterleitet. Die meisten Router bieten solch eine Funktion. Schauen Sie einfach in dessen Handbuch. Am Beispiel des D-Link-Routers soll kurz erläutert werden, was für die Port-Weiterleitung getan werden muss. 146
Bild 10.4 Eine feste IP-Adresse vergeben
Eine feste IP-Adresse vergeben
Der Router soll in Zukunft Pakete, die er auf einem bestimmten Port erhält, automatisch an das NASLaufwerk im Home Media-Netzwerk weiterleiten. Dazu muss das NAS-Laufwerk von jetzt an immer über dieselbe IP-Adresse erreichbar sein. Sollte der Server auf einmal eine andere IP besitzen, so würde der Router die Pakete ins Leere weiterleiten. Üblicherweise läuft auf Routern aber der sogenannte DHCP-Server (siehe Kapitel 5). Dieser verteilt automatisch an alle im lokalen Netzwerk vorhandenen Rechner die nötigen Zugangsdaten und eine IP aus dem Bereich der privaten IP-Adressen. Normalerweise merkt sich der DHCP-Server eine gewisse Zeit lang, welchem Rechner er welche IP-Adresse zugewiesen hat (Bild 10.4). Aber irgendwann „vergisst“ er sie. Eine Port-Weiterleitung an eine bestimmte IP macht also nur Sinn, wenn Sie für das NAS-Laufwerk immer dieselbe IP zuteilen lassen.
1. Gehen Sie in Ihrem Browser die Adresse http://192.168.0.1/ ein, um Zugriff auf die Router-Einstellungen zu bekommen. 2. Wählen Sie dort Setup und Netzwerk-Einstellungen. 3. Unter Anzahl der dynamischen DHCP-Klienten wählen Sie Ihr NAS-Laufwerk aus und klicken auf Reservieren (Bild 10.4)
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
4. Im Feld Hinzufügen DHCP Reservierung oben klicken Sie auf Speichern, fortan erscheint das NAS-Laufwerk (ReadyNAS) in der Liste der DHCP Reservierungen. 5. Klicken Sie auf Einstellungen übernehmen.
HTTPS einrichten Ein weiterer wichtiger Begriff, den Sie schon in Kapitel 6 kennengelernt Bild 10.5 Eine Port-Weiterleitung für HTTPS einrichten haben, ist HTTPS. Das „HyperText Transfer Protocol Secure“ (sicheres Hypertext-Übertragungsprotokoll) ist ein Verfahren, um Daten im Web abhörsicher zu übertragen. Das HTTPS-Protokoll wird zur Verschlüsselung und zur Authentifizierung der Kommunikation zwischen Web-Server und Browser im World Wide Web verwendet. Es ist also genau das Richtige, um sicherzustellen, dass unsere Daten vom NAS-Laufwerk nur für die erreichbar sind, denen wir dies explizit gestattet haben. Denn ohne Verschlüsselung sind Web-Daten für jeden, der Zugang zum entsprechenden Netz hat, als Klartext lesbar. Dies ist besonders deshalb gefährlich, da Funkverbindungen, etwa an WLAN-Hotspots häufig unverschlüsselt ablaufen. HTTPS sorgt dafür, dass Inhalte unabhängig vom Netz verschlüsselt werden. Es stellt dabei das einzige Verschlüsselungsverfahren dar, das ohne gesonderte Software-Installation auf allen internetfähigen Computern unterstützt wird. In Kapitel 6 haben wir auf dem NAS-Laufwerk vorsorglich HTTPS als Protokoll eingerichtet. Dies nutzen Sie, um auf die Shares des NAS-Laufwerks aus dem Internet zuzugreifen. Dazu müssen wir als letzte Einstellung auch dem Router sagen, dass wir HTTPS nutzen möchten. Dazu rufen wir das Setup auf. 1. Unter Erweitert wählen Sie Port-Weiterleitung und geben für das NAS mit dessen gerade eingerichtet fester IP den Port 443 frei (Bild 10.5). Dies ist der StandardPort für HTTPS-Verbindungen. 2. Klicken Sie noch auf Einstellungen übernehmen. Das war‘s.
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Und wie haben jetzt Bekannte und Freunde – oder alle Menschen mit Benutzerkonten auf Ihrem NAS-Share (Kapitel 6) – Zugriff auf Ihre Daten?
Bitkinex für den Zugriff
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Es gibt mehrere Wege, um per HTTPS auf andere Rechner oder NAS-Laufwerke hinter einem Router zuzugreifen, etwa per Drag-and-Drop, also durch einBild 10.6 Bitkinex für den Zugriff aufs NAS-Laufwerk einrichten faches Hinüberziehen vom einem Ordner zum anderen. Doch der Teufel steckt im Detail, und mal klappt es, mal klappt es nicht. Ein kleines kostenloses, zuverlässiges Programm hat sich aber bewährt. Es heißt Bitkinex. Es ist ein sogenannter FTP-Client für FTP-, FTPS-, SFTP-, HTTP-, HTTPSund WebDAV-Übertragungen. Seine Oberfläche erinnert an den Windows-Exlorer. Da jede Verbindung zu einem Server in einem eigenen Fenster geöffnet wird, ist es möglich, Dateien per Drag-and-Drop direkt zwischen zwei Servern zu übertragen. Die Software gibt es leider nur in Englisch. Jeder, der problemlos auf Ihre NASShares vom Internet aus zugreifen möchte, sollte dieses Tool auf seinem Rechner installieren. 1. Laden Sie die Software kostenlos unter www.heise.de/software/download/bitkinex/20131 herunter. 2. Installieren Sie die heruntergeladene Datei auf Ihrem Rechner. 3. Geben Sie die Zugangsdaten ein, also Server adress, User und Password von NAS-Share (Bild 10.6). 4. Im neu geöffneten Fenster machen Sie links oben einen Doppelklick auf den NAS-Share, hier „digitallife“ (Bild 10.7). 5. In der Mitte des Fensters werden nun alle Ordner und Dateien des Shares aufgeführt. 6. Um Dateien oder Ordner vom NAS auf den eigenen Rechner zu übertragen,
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
wählen Sie diese aus, öffnen in der rechten Spalte den Zielordner auf Ihrem PC, und klicken auf den Linkspfeil, um die Daten zu übertragen. 7. Mit dem Rechtspfeil laden Sie entsprechend Daten auf das NAS hoch. Von nun an können Sie und Freunde, Bekannte, Verwandte und Kollegen Bild 10.7 Per Bitkinex Zugriff auf das NAS-Laufwerk von jedem Ort der Welt aus von jedem Rechner der Welt aus auf Ihre Daten zugreifen, die auf dem NAS-Laufwerk abgelegt sind. Was Sie dazu brauchen, sind ein DSL-Router und NAS-Laufwerk, die statische IPs, dynamisches DNS, Port-Weiterleitung und – um es sicher zu machen – HTTPS beherrschen. Ein kleines kostenloses Programm wie Bitkinex dazu, und schon kann es losgehen, und Sie haben mit einfachen Mitteln Ihr Home Media-Netzwerk zu einem „Global Media-Netzwerk“ gemacht.
Windows Home Server im Stenogramm Zum Abschluss dieses Kapitels soll eine weitere Möglichkeit vorgestellt werden, noch mehr aus dem Home Media-Netzwerk herauszuholen. Es geht um eine ServerLösung, wie man sie in erster Linie aus dem professionellen Bereich kennt. Server stehen zum Beispiel in jedem Unternehmen und versorgen alle angeschlossenen Arbeitsplatzrechner mit Programm-Updates. Server sind vollwertige Rechner, zum Beispiel mit Windows, verfügen jedoch zusätzlich über viele Netzwerkfunktionen. So regeln sie zum Beispiel zentral den E-Mail-Verkehr aller angeschlossen Rechner. Server gibt es auch für Zuhause. Aber wäre ein Server für Zuhause dann nichts an-
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deres, als mit Kanonen auf Spatzen zu schießen? Zumal wir mit der Kombination Router-NAS-Laufwerk ein leistungsstarkes Home Media-Team kennengelernt haben. Doch es gibt einige Argumente, sich – vor allem in einem Haushalt mit vielen PCs – ein paar Gedanken zur Anschaffung eines Servers zu machen. So ist ein Home-Server längst nicht so teuer wie ein Unternehmens-Server. Die im Folgenden kurz vorgestellte Lösung aus dem Hause Microsoft gibt es als Software-Paket für 100 Euro. Und auch günstige Hardware-Lösungen gibt es. Dazu später ein paar Worte. Vor allem sind es aber die Funktionen, die solch eine Server-Lösung bietet, die sie so interessant machen. Gehen wir von den Familien aus den Szenarien in
Bild 10.8 Die Benutzerkonten beim Windows Home Server
Kapitel 1 aus, so hat allein Familie Spielvogel vier Rechner, die man per Server vernetzen könnte. Neben dem HauptPC gibt es in vielen Familien auch einen Mobil-PC und die Computer der Kinder. Nicht selten haben Kinder und Jugendliche mehr als einen PC. Die digitalen Fotos, Musikstücke, Videos und Dateien liegen auf den Festplatten der Rechner verteilt. Gemeinsamen Zugriff darauf kann man per Vernetzung (siehe Kapitel 5) oder über ein NAS-Laufwerk (siehe Kapitel 6) erreichen. Doch dies kann auch ein Server erledigen. Und der kann noch manches mehr. Im Folgenden sollen ein paar Funktionen und Stärken einer Home-ServerLösung skizziert werden: Konkret geht es um Windows Home Server. Die Bilder zeigen die Version 2003, die Nachfolgerversion war bei Redaktionsschluss dieses Buches bereits in Vorbereitung. Die Funktionen dürften aber auch bei einer neueren Version ähnlich sein. Im Mittelpunkt der Steuerung stehen Connector-Software und Server-Konsole (Bild 10.8). Denn wie ein NAS-Laufwerk benötigt ein Server nicht zwingend Monitor, Tastatur und Maus – allenfalls zum Einrichten. Im Normalbetrieb wird er über einen angeschlossen PC verwaltet – mittels Server-Konsole. Das macht es einfach, einen Server irgendwo aufzustellen.
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
Bild 10.9 Detailgenaue Einstellung aller Rechte
Bild 10.10 Zugriff gestatten oder nicht?
Grundlegende Funktionen Wer sein Home Media-Netzwerk mit einem Home-Server im Zentrum aufbaut, hat unter anderem folgende Vorteile: Benutzerkonten: In ihnen legen Sie exakt fest, wer was wo wie darf und was nicht (Bild 10.9 und 10.10). Das bietet zum Beispiel Sicherheit, damit Kinder nicht aus Versehen wichtige Daten fürs Finanzamt löschen. Überwachungsfunktion für das Home Media-Netzwerk: Damit können Sie alle Festplatten aller Rechner im Home Media-Netzwerk im Auge behalten und Fehler frühzeitig erkennen und Ihre Daten rechtzeitig auf einer anderen Platte sichern. Schutz fürs Netzwerk: Windows Home Server wird durch eine Firewall geschützt. Außerdem werden freigegebene Ordner gespiegelt, also doppelt gesichert. Darüber hinaus können angeschlossene Windows-Rechner zentral mit Updates versorgt werden.
151
Zentrale und automatische Datensicherung: Sie können täglich und automatisch die Daten auf Ihren PC sichern (Bild 10.11). Falls mal etwas verloren gegangen ist, etwa weil der Sohn allzu leichtsinnig ein Programm aus dem Internet installiert und damit seinen Rechner zum Absturz gebracht hat, können Sie verloren gegangene Dateien oder sogar ganze Festplatteninhalte wiederherstellen. Einfaches Zugreifen auf Dateien: Ganz gleich, ob von einem Computer innerhalb des Heimnetzwerks oder von einem anderen Ort über das Internet, der Zugriff auf die freigegebenen Bilder, Musikstücke, Videos und Dokumente ist nicht allein auf die Familie beschränkt. Auch Freunde und Bekannte sind per Internet-Zugriff in der Lage, die für sie bestimmten Dateien zu nutzen, denn der Windows Home Server verfügt über einen integrierten Dynamic-DNS-Service.
Bild 10.11 Automatische Sicherung
152
Mediadaten: Das System bietet eine sichere und personalisierte WebsiteAdresse zum Freigeben von Fotos und Heimvideos für Bekannte und Familie. Einfaches Hinzufügen von Speicherplatz und neuen Software-Funktionen (Bild 10.12).
Bild 10.12 Die individuelle Medienfreigabe
Medien über PCs und Xbox 360 streamen: Windows hat noch mehr in Sachen Home Media zu bieten, so lassen sich auf einem Home-PC gespeicherte Fotos, Musikstücke und Videofilme per Xbox
10 WIE DIE PROFIS: NAS-SYSTEM AUSREIZEN UND HOME SERVER NUTZEN
360 direkt am Fernseher oder über die Stereoanlage im Wohnzimmer wiedergeben. Komfortable Konfiguration: Ein Windows Home Server lässt sich individuell konfigurieren, bis hin zum Energiebedarf (Bild 10.13). Erweiterbarkeit: Die Speicherkapazität im Home Media-Netzwerk kann ganz einfach durch weitere, interne oder externe Festplatten erweitert werden, auch Geräte wie Digitalkameras oder portable Musikplayer können schnell integriert werden.
Bild 10.13 Präzise Konfiguration
Viele Add-ins: Der Funktionsumfang kann durch kostenlose und kommerzielle Add-ins erweitert werden, etwa für UPnP-Funktionen (Bild 10.14).
Die kostenlose Demo-Version Sind Sie neugierig geworden? Dann testen Sie den Home Server doch einfach einmal. Auf der Microsoft-Website finden Sie eine kostenlose 30-Tage-Demo-Version.
Demo herunterladen 1. Öffnen Sie in Ihrem Browser die URL www.microsoft.com/germany/windows/ products/winfamily/windowshomeserver/default.mspx. 2. Klicken Sie auf Testen Sie jetzt!. 3. Im neu geöffneten Fenster wählen Sie unter Sprache ändern die Sprache aus und klicken auf Unten aufgeführte Dateien herunterladen und auf Download neben „Windows_Home_Server_DVD.iso“. 4. Klicken Sie auf Datei speichern und OK, um die ISO-Datei auf Ihrem Computer zu speichern. Der Download nimmt eine ganze Weile in Anspruch.
153
Bild 10.14 Erweiterung durch Add-ins
Nachdem der Download abgeschlossen ist, müssen Sie die ISO-Datei auf eine neue DVD brennen. Eine ISO-Datei ist ein Datenträgerabbild, also eine einzelne Datei, bei der es sich um eine Kopie einer gesamten Daten-CD oder -DVD handelt. Wenn Sie eine CD oder DVD von einer ISO-Datei brennen, weist der neue Datenträger die gleichen Ordner, Dateien und Eigenschaften auf wie der Originaldatenträger. Beim Herunterladen von ISO-Dateien und deren Brennen auf DVD kann es zu Problemen kommen. Brennen Sie die DVD deshalb nicht mit der maximal möglichen Schreibgeschwindigkeit.
Brennen einer DVD von der ISO-Datei mit eingebauten DVD-Brenner 154
VORSICHT
1. Legen Sie eine beschreibbare DVD in den DVD-Brenner Ihres Windows-7-PC ein. 2. Öffnen Sie den Ordner Computer, und suchen Sie im Windows-Explorer die ISODatei, die Sie gerade heruntergeladen haben. 3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf diese, und wählen Sie unter Öffnen mit den Eintrag Windows-Brenner für Datenträgerabbilder. 4. Wählen Sie den DVD-Brenner. Wenn mehrere CD/DVD-Brenner vorhanden sind, klicken Sie in der Liste CD/DVD-Brenner im Windows-Brenner für Datenträgerabbilder auf den zu verwendenden Brenner, klicken Sie auf Brennen, um den Datenträger zu brennen. 5. Abschließend klicken Sie auf Schließen. Wenn Sie Windows Home Server – auch nur testweise – installieren, hat dies für die Festplatte in jedem Fall eins zur Folge: Ausnahmslos alle Daten darauf gehen verloren! Ein Backup vorab ist also ratsam.
Die Software installieren Bevor Sie die Software installieren und 30 Tage lang testen können, brauchen Sie einen PC, auf dem Sie sie installieren können. Die Systemvoraussetzungen erfahren Sie auf der Microsoft-Website. Im Prinzip können Sie einen älteren
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ausgedienten Rechner dafür verwenden. Wenn Sie sich aber für eine Server-Lösung entscheiden, empfiehlt es sich, dafür einen relativ neuen Rechner einzusetzen oder sogar einen speziellen Server wie Acer easyStore H340 (Bild 10.15) inklusive Windows Home Server. Zum einen hat er aller Voraussicht nach eine längere Lebenserwartung. Und zum anderen verbraucht er wahrscheinlich weniger Strom, was bei einem Dauerbetrieb übers ganze Jahr durchaus eine Ersparnis von 50 oder mehr Euro ausmachen kann. Zur Installion schalten Sie den Computer ein, der als Heim-Server vorgesehen ist, und legen Sie die DVD ins DVD-Laufwerk ein. Folgen Sie den Anweisungen auf dem Bildschirm, um die Software zu installieren. Viel Spaß beim Experimentieren!
Bild 10.15 Home Server
Noch mehr Möglichkeiten 155
DynDNS NAS
HTTPS UPnP
Port-Weiterleitung
IP-Adresse Server Add-in
Port Datensicherung Benutzerkonto
WEB TAGS
Dieses Buch über Home Media – und damit auch Ihre Reise ins Home Media-Land – ist damit beendet. Doch für Sie kann es noch viel weiter gehen – mit Musik, Fotos, Games und mehr. Wir würden uns freuen, Sie auch bei Ihren anderen Projekten rund um den Home Media und Computer mit DIGITALlifeguide zu unterstützen. Schauen Sie doch mal rein!
DIGITAL LI FEGUIDE ANHANG Glossar
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Audioformat: Gibt an, in welchem Verfahren Musik digital gespeichert wurde. Je nach Format wird die Musik unkomprimiert (wie bei Kauf-CDs) oder platzsparend komprimiert (wie bei MP3) gespeichert. Blu-ray: Die Blu-ray-Disc (BD) ist die Nachfolgerin der DVD (Digital Versatile Disc). Sie fasst rund fünfmal so viele Daten und kann Filme in HD-Auflösung speichern. CIFS: Common Internet File System, anderer Name von SMB. Cinch: Cinch-Stecker werden für die Übertragung von Bildund Audiosignalen genutzt. Container: In der Computertechnik bezeichnet man als Container (englisch „Behälter“) ein Dateiformat, das verschiedenartige Datenformate enthalten kann. DHCP: Mit dem Dynamic Host Configuration Protocol können Rechner von einem Server automatisch eine IPAdresse sowie weitere Angaben beziehen. DLNA: Die Digital Living Network Alliance ist eine internationale Vereinigung von Herstellern von Computern, Unterhaltungselektronik und Mobiltelefonen. Sie will das Zusammenspiel von Geräten erleichtern. DNS: Das Domain Name System ist ein Protokoll zum Übersetzen zwischen Klartextnamen von Computern und Webseiten und ihren IP-Adressen. DSL: Digital Subscriber Line ist ein Sammelbegriff für Techniken zur Datenübertragung über Kupferleitungen und steht vereinfachend für schnellen Internetzugang. Ethernet: Grundlegende Datenübertragungstechnik des Internets mit Paketen variabler Größe auf einem gemeinsamen Medium. Ursprünglich übertrug das Ethernet maximal
10 MBit/s über Kupferkabel, inzwischen löst Gigabit-Ethernet das verbreitete Fast-Ethernet ab. Auch Netzwerktechniken, die über Glasfasern und Funk (WLAN) laufen, benutzen die Ethernet-Technik. FTP: File Transfer Protocol, auf TCP aufsetzendes Protokoll zur Dateiübertragung. HDMI: Das High Definition Multimedia Interface ist ein Anschluss für digitale Bild- und Tonsignale (auch HDTV), der diese verlustfrei übertragen kann. HDTV: Der TV-Standard HDTV (High Definition Television) liefert mit mindestens 720 Bildzeilen eine deutlich bessere Bildqualität als der herkömmliche TV-Standard PAL. HTTP: Das Hypertext Transfer Protocol war ursprünglich zum Übertragen von HTML-Dateien vom WWW-Server zum Browser vorgesehen, inzwischen kommt es auch in anderen Bereichen zum Einsatz. HTTPS: HTTP über SSL. IP: Internet Protocol ist das Basisprotokoll des Internet und der meisten LANs. IP regelt den Transport von Datenpaketen von einer IP-Adresse an eine andere. Megabit pro Sekunde (MBit/s): Ein Megabit entspricht in etwa der Datenmenge, die eine Minute Musik im MP3Format einnimmt. Eine Datenübertragungsrate von zum Beispiel 10 MBit/s bedeutet, dass pro Sekunde zum Beispiel ein 10-MB-Bild übertragen werden kann. LAN: Das Local Area Network ist ein lokales Computernetzwerk beispielsweise innerhalb eines Gebäudes oder auf einem Firmengelände. MAC: Media Access Controller ist Teil einer Netzwerkkarte. Jede MAC-Adresse trägt eine weltweit eindeutige Num-
E
ANHANG
mer, zum Beispiel 00:1E:37:34:0F:9E, die zum Adressieren der Pakete in einem Netzwerk verwendet wird. MP3: MP3 steht für das Audioformat MPEG-1 Audio Layer 3 und belegt weniger Speicherplatz als etwa das Format einer Musik-CD. MPEG: Der Standard der Moving Picture Expert Group dient zum komprimierten digitalen Speichern von Audiound Videodateien. MPEG wird auf DVDs (MPEG-2) sowie bei Dateien fürs Internet und Programmen für das hochauflösende Fernsehen HDTV (MPEG-4) eingesetzt. NAS: Network Attached Storage, Netzwerkspeicher. NFS: Network File System ist das Protokoll für ein im Netz verteilbares Dateisystem auf Basis von TCP und unter Unix/Linux gebräuchlich und für Windows verfügbar. Port-Weiterleitung: Weiterleiten eingehender Verbindungen auf einem bestimmten Port des Routers an einen Rechner im LAN, etwa um Dienste im Internet bereitzustellen. Router: Verteiler für die Netzwerkkommunikation, über den mehrere Computer und andere Geräte mit Netzwerkanschluss gleichzeitig auf das Internet zugreifen und untereinander Daten austauschen können. SMB: Das Protokoll Server Message Block kommt zum Beispiel im Samba-Server zum Einsatz und sorgt im Windows-Netzwerks für Datei- und Druckerfreigaben. Sone: In der Maßeinheit Sone wird angegeben, wie laut Menschen ein Geräusch empfinden. Die so angegebene Lautheit berücksichtigt dabei, dass Menschen mittlere Töne lauter wahrnehmen als tiefe oder hohe Töne. SSL: Das Verschlüsselungsverfahren für TCP-Verbindungen Secure Socket Layer ermöglicht, dass sich Client und Server gegenseitig authentifizieren können. Protokolle höherer Ebenen wie HTTP müssen dafür nicht geändert werden, sondern nutzen einfach SSL. TCP/IP: Sammelbezeichnung für IP und alle darauf aufbauenden Protokolle. Der Teil eines Betriebssystems, der diese Protokolle abwickelt, heißt TCP/IP-Stack oder kürzer IPStack.
UPnP: Universal Plug and Play ist eine Technik, um in einem Netzwerk Ressourcen wie Router oder Medien-Server bekanntzugeben, ohne dass der Anwender ihre Adresse kennen muss. Da UPnP auch das Umkonfigurieren von Geräten ohne Authentifizierung ermöglicht, stellt es vor allem bei Routern eine Sicherheitslücke dar. USB: Der Universal Serial Bus ist als Computer-Anschluss an Druckern, Digitalkameras, Kartenlesern und MP3- Spielern sowie für Speicher-Sticks sehr weit verbreitet. Der neuere Standard USB 2.0 überträgt Daten deutlich schneller als USB 1.1. WAN: Wide Area Network steht für ein großräumiges Computernetzwerk wie zum Beispiel das Internet. WebDAV: WWW Distributed Authoring and Versioning ist eine Erweiterung zu HTTP, mit der Dateien nicht nur abgerufen, sondern auch auf dem Server geändert werden können. Sie ist deshalb als Alternative zu Dateifreigaben und FTP geeignet. WEP: Wired Equivalent Privacy ist der veraltete, nicht mehr sichere Standard-Verschlüsselungsalgorithmus für WLAN. WiFi: Wireless Fidelity ist ein amerikanisches Synonym für WLAN. WLAN: Wireless Local Area Network, ein System zur drahtlosen Vernetzung per Funk, es setzt als technische Grundlage auf die IEEE-Standardfamilie 802.11. WPA(2): WPA und WPA2 (Wifi Protected Access) sind Sicherungsverfahren für WLAN, zur Anmeldung dienen meist Passworte.
157
Index A
158
AAC 44 Add-ins 153 AFP 82 AIFF 44 AirPort Express 129 App 117, 139 Apple 15, 74, 128 Apple Lossless 44 Apple TV 129 Arbeitsplatznetzwerk 67 Audioformat 44 Audio-Verteilsystem 130 Ausgabe 18 Aux 125 AV-Anlage 18 AVI 46
B
Backup 80 Beamer 18, 133 Benutzerkonten 65, 79, 87, 151 Bitkinex 148 Bluetooth 137 Blu-ray-Player 26, 106, 115 BMP 44
C
CDex 48 CIFS 81 Cinch 42 Client 16 Codec 46 Component 110 Component Video 42 Composite 41, 110 Container 46
D
D/A-A/D-Wandlung 118 Dateien und Drucker freigeben 66 Dateiformat 24, 42 Datenrate 29, 34 Datensicherung 152 D/A-Wandler 125 DHCP 52, 64, 146 Digital Coaxial 110 Digitaler Bilderrahmen 18, 136 Digitaler Videorekorder 99 DisplayPort 40 DivX 46 dLAN 32 DLNA 14, 36, 37, 92, 107, 114, 116, 123 Docking Station 128 Drahtloses Netzwerk 30 Drucker 12, 16 DSL 10, 15 DVB-T-Stick 100 DVD-Player 26 DVI 41 DynDNS 141
E
Ethernet 14, 28, 29, 39, 110, 116, 123 Extender 113
F
Facebook 12 Fast-Ethernet 30, 115 Fernbedienung 17, 136 Fernseher 9, 16, 99, 106, 114 Fernsteuerung 139 Fernzugriff 80 Festplatte 17 Firewall 66, 151
Firmware 123 FLAC 45 Fotos 10 Freigabe 71, 112 FTP 59, 82
G
Gemeinsam Daten nutzen 58 Genre 103 GIF 44 Gigabit-Ethernet 30, 79 Grafikformat 43
H
H.264 46 HD-Fernseher 25 HDMI 39, 110, 116, 123 HDMI-Anschluss 25 HD-Video-on-Demand 135 Heimkino 133 Heimkinoanlage 18 Heimmedien 98 Heimmedienstreaming 93 Heimnetzgruppe 64 Heimnetzwerk 8, 67 Hi-Fi-Anlage 124 Home Media 8 Home Media-Szenarien 18 HomePNA 34 Hot-swappable 80 HTPC 16, 106, 119 HTTP 82 HTTPS 82, 147 Hub 27
I
Infrarot-Fernbedienung 137 Integration 13 Internet 12, 15, 98, 115,
140 Internet-Radio 16, 56, 102, 106, 116 Internet-Zugriff 98 iPad 8, 15 IP-Adresse 86, 140, 146 iPhone 117 IPTV 135 ISO-Datei 154 iTunes 102
J
JPEG 44
K
Kabel 24, 39, 125 Kennwortschutz 53, 59 Komprimieren 43
L
LAN 14, 111 Lautheit 81, 114 Linux 15, 76 Live-TV 100
M
Mediadaten 152 Mediafunktionen 79 Media-PC 16, 106, 119, 136 Media-Player 17, 27, 106, 114 Media-Server 60 Mediengerät 95 Medien-Server 112 Medien-Streaming 94, 96 Microsoft Xbox 360 111 Mini-Tastatur 137 Mobile Festplatte 17 Modem 28 MP3 45, 103 MPEG 46 Musik 10
ANHANG
N
NAS-Laufwerk 16, 78, 140 NAT 144 Netbook 15 Nettop 17 Network Attached Storage 78 netzfähige Media-Player 109 Netzlaufwerk 84 Netzwerk 15, 64, 111 Netzwerk-Adapter 27 Netzwerkdrucker 16, 60 Netzwerk-Festplatte 16 Netzwerk-Hub 27 Netzwerkkabel 28 Netzwerk-Stream 105 Netzwerktechnik 24, 35 Netzwerktechnologie 28 Netzwerkumgebung 71 Netzwerkzugriff 58 NFS 82 Notebook 9, 15, 124
O
Öffentliches Netzwerk 67 Ogg Vorbis 45 Online-ID 98 Online-Videothek 12 Optischer Ausgang 126
P
PC 9, 15, 124 Phono 125 Ping 143 Player 95 PNG 44 Port 144 Port-Weiterleitung 145 PowerLAN 32 Powerline 32
Protokoll 81 PS3 Media 113
Q
QR-Code 9 QuickTime 46
R
Radio 103 Radiosender 103 RAID 80 ReadyNAS Photos 90 Reichweite 34 Remotemedienstreaming 98 Remote-Steuerung 95 Repeater 55 Router 15, 28, 50, 142
S
SCART 41 Server 15 Share 88 Shoutcast 102 Skype 115 Smartphone 8, 15, 117, 137, 139 SMB 75 Sone 81, 114, 120 Sony Playstation PS 3 111 Soundkarte 126 S/PDIF 40 Spielkonsole 17, 106 SSD-Festplatte 120 Stereoanlage 9, 18, 106 Streaming 13, 78, 79, 92, 96, 98, 106, 112 Streaming-Audio 102 Streaming-Client 16, 106 S-Video 41 S-Video-Ausgang 25 Switch 27 Szenarien 18
T
Tablet-PC 15 Tape 125 TIFF 44 Toslink 40 Touchscreen 120, 137 Transcodieren 108 TV-Aufzeichnungen 101 TV-Tuner 100 Twonky Media 105, 111
U
Überwachungsfunktion 151 Universalfernbedienung 137 UPnP 14, 37, 56, 92, 107, 123, 112 USB 40, 110, 115, 116, 119
V
Vernetzung 12 VGA 41 Videoformat 45 Videos 12 VLC media player 104 VNC 121, 137 Vuze 111
W
WAV 45 Windows 7 64, 92, 99, 106, 113 Windows File Sharing 75 Windows Home Server 149 Windows Media Center 99, 113 Windows Media Player 13, 92, 102, 112, 102 Windows Vista 73
Windows XP 74 WLAN 14, 28, 30, 53, 111, 115, 147 WLAN-Repeater 32 WMA 45 WMA Lossless 45 WPA2 54
X
XMedia Recode 47 Xvid 46
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IMPRESSUM Bildnachweis: Acer Computer GmbH (S. 11, 134, 155); Apple Inc. (S. 11, 20, 21, 22, 45, 129, 139); ASUSTek Computer Inc. (S. 11, 109, 110, 120); AVM Computersysteme Vertriebs GmbH (S. 11, 19, 20, 21, 22, 27, 32, 51, 55, 58); Canon Deutschland GmbH (S. 11); Creative Labs Ltd. (S. 127); Denon Deutschland (S. 128); D-Link (Deutschland) GmbH (S. 31); Freecom Technologies GmbH (S. 11, 20, 27, 106, 109, 110, 116); Hama GmbH & Co KG (S. 11, 19, 29, 33, 39, 40, 41, 137); Lautsprecher Teufel GmbH (S. 11, 20, 21, 130); Lenovo (Deutschland) GmbH (S. 11, 19, 20, 21, 22, 120); LOGITECH GmbH (S. 11, 117, 131, 132, 137, 138); Microsoft Deutschland GmbH (S. 11, 20, 22, 111); NETGEAR Deutschland GmbH (S. 11, 21, 33, 38, 79, 80); Nokia GmbH (S. 131); Philips Deutschland GmbH (S. 136); Pro-Ject Audio Systems (S. 128); Samsung Electronics GmbH (S. 11, 19, 20, 21, 22, 25, 38, 114); SanDisk Corporation (S. 11, 26); Shuttle Computer Handels GmbH (S. 11, 22, 121); Siemens Aktiengesellschaft (S. 34); Sony Deutschland GmbH (S. 11, 19, 21, 26, 38, 39, 40, 42, 111, 115, 126); TerraTec Electronic GmbH (S. 127); Wadia Digital (S. 128); Yamaha Music Europe GmbH (S. 39). Bei allen übrigen Bildelementen handelt es sich um Bildschirmabnahmen (Screenshots), die von Programmen und Webseiten stammen und hier ausschließlich redaktionell verwendet werden.
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€ 9,90 [D] | € 10,20 [A] ISBN 978-3-446-42297-1