Uwe Graz
Digitales Fotografieren
Markt+Technik Verlag
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich.
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10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
05 04 03 02 01
ISBN 3-8272-6133-3 © 2001 by Markt+Technik Verlag, ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH, Martin-Kollar-Straße 10–12, D-81829 München/Germany Alle Rechte vorbehalten Umschlaggrafik: circa drei GmbH, München Lektorat: Marcus Beck,
[email protected] Herstellung: Ulrike Hempel,
[email protected] Satz: mediaService, Siegen Druck und Verarbeitung: Kösel, Kempten (www.KoeselBuch.de) Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis Vorwort
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Kapitel 1: Digital fotografieren? Wozu?
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Analoge Bilder ............................................................................................. 19 CMOS und CCD – die Filme der Digitalen ................................................... 20 Was ist eine Grafikdatei? .............................................................................. 21 Alles schön und gut, aber wozu nun digital fotografieren? ........................... 24 Vor- und Nachteile ...................................................................................... 25 Nachteile digitaler Kameras .................................................................... 25 Vorteile der digitalen Fotografie .............................................................. 26
Kapitel 2: Wie digitale Bilder entstehen
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CCD-Bausteine ............................................................................................ 29 Die Brennweiten von CCD-Chips ........................................................... 30 CMOS-Bausteine ......................................................................................... 31 Dateiformate ................................................................................................ 32 Das TIFF-Format ..................................................................................... 33 JPEG – nicht übertreiben beim Komprimieren ......................................... 34 GIF mit 256 Farben ................................................................................. 36 Das EPS-Format ...................................................................................... 37 BMP – nicht gerade speicherfreundlich ................................................... 38 Weitere Formate ..................................................................................... 38
Kapitel 3: Der Film der digitalen Kameras
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Magnetische Speicher .................................................................................. 42 Disketten und CDs .................................................................................. 42 Festplatten .............................................................................................. 43 Flash-Speicher ............................................................................................. 44 CompactFlash-Karten .............................................................................. 45 SmartMedia-Karten ................................................................................. 47 Memory-Stick ......................................................................................... 49
Kapitel 4: Die Welt der digitalen Kameras
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Bilder zum Versenden .................................................................................. 52 Bilder zum Drucken ..................................................................................... 53 Wenn es etwas Gutes sein soll ..................................................................... 54
Kapitel 5: Welche Digitalkamera?
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Kapitel 6: Wie finde ich die richtige Digitalkamera?
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Die Auflösung .............................................................................................. 62 Sucher und Display ...................................................................................... 66 Das Display ............................................................................................ 67 Der optische Sucher ................................................................................ 69 Das Objektiv ................................................................................................ 69 Autofokus ............................................................................................... 69 Die Zoomfunktion .................................................................................. 71 Einstellen der Blende .............................................................................. 72 Einstellen der Belichtungszeit .................................................................. 73 Belichtungsmessung ................................................................................ 73 Bildserien ................................................................................................ 74
Kapitel 7: Betrachten der digitalen Bilder
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Kameraeinstellungen im Wiedergabemodus ................................................ 77 Einzelbildwiedergabe .............................................................................. 77 Multi-Bildwiedergabe ............................................................................. 77 Diaschau – mit und ohne Ton ................................................................. 77 Das Löschen der Bilder ................................................................................ 78 Gleichzeitiges Löschen aller Bilder ......................................................... 78 Löschen einzelner Bilder ......................................................................... 78 Formatieren des Speichermediums .......................................................... 79 Schreibschutz für die Bilder ......................................................................... 79 Schreibschutz auf dem Medium .............................................................. 79 Schreibschutz per Software ..................................................................... 79 Weitere Einstellungen .................................................................................. 80 Stromsparmodus ..................................................................................... 80 Datum und Uhrzeit ................................................................................. 81 Sprache ................................................................................................... 81 Betrachten der Bilder auf dem Fernsehmonitor ............................................ 82 Anschluss an den TV-Monitor ...................................................................... 82 Aufnehmen einer Diaschau .......................................................................... 84
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 8: Speichern der digitalen Bilder
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Überspielen der Bilder über die serielle Schnittstelle bzw. über den USB-Port ....................................................................................... 86 Eigenständige Programme zur Bildübertragung ....................................... 86 Importieren von Bildern über die Twain-Schnittstelle .............................. 89 Überspielen der Bilder unter Einsatz von Laufwerken .................................. 91 Bildübertragung über die SCSI-Schnittstelle ............................................. 91 Datenübertragung über IDE-Schnittstelle ................................................. 92 Datenübertragung über externe Schnittstellen ......................................... 92 Ordnung auf der Festplatte halten ................................................................ 94 Anlegen einer Verzeichnisstruktur ........................................................... 94 Bildübersichten ....................................................................................... 94 Komprimierung ............................................................................................ 96 Windows-Backup auf mehreren Disketten ................................................... 98 Backups anderer Firmen ............................................................................ 103 Backup auf Streamer .................................................................................. 104 Bandlaufwerke und Streamer ..................................................................... 104 Wechselfestplatten ..................................................................................... 105 Zip-Laufwerke ............................................................................................ 106 Clik-Disketten ............................................................................................ 107 3,5-Zoll-Disketten ...................................................................................... 107 MO-Laufwerke ........................................................................................... 107 Speichern auf CD-ROMs ............................................................................ 108 Die verschiedenen Schnittstellen ............................................................... 108
Kapitel 9: Archivieren der digitalen Bilder
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Browser-Programme .................................................................................. 114 Bildarchive auf CDs ................................................................................... 115 Anschlussmöglichkeiten von CD-Brennern ................................................ 116
Kapitel 10: Bildbearbeitung – wozu?
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Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten ................................. 118 Unterschiede in der Bildbearbeitungssoftware ...................................... 121 Weitere Software zum Bearbeiten von Bildern ...................................... 126 Nützliche Bildbearbeitung ......................................................................... 126 Helligkeit und Kontrast einstellen .......................................................... 127 Bearbeiten der Gradationskurve ............................................................ 130 Sinnvolle Bildbearbeitung .......................................................................... 136 Ebenen .................................................................................................. 137 Text-Ebenen in einem Foto ................................................................... 138 Ebenen in einem Bildbearbeitungsprogramm ........................................ 142
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Effekte mit Filtern ....................................................................................... 152 Scharfzeichnen ..................................................................................... 152 Weichzeichnen ..................................................................................... 153 Lustige und verblüffende Filter .............................................................. 155 Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen .............................................. 156 Freistellen mit Pfaden ............................................................................ 156 Freistellen mit dem Radiergummi .......................................................... 163
Kapitel 11: Das Drucken der Bilder
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Nadeldrucker ............................................................................................. 170 Tintenstrahldrucker .................................................................................... 170 Papierarten ................................................................................................ 173 Laserdrucker .............................................................................................. 176 Thermodrucker .......................................................................................... 178 Autochrome-Technik ............................................................................ 178 Thermosublimationsdrucker .................................................................. 179 Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken ...................................... 180 Farbräume und Farbmodelle ................................................................. 180 Die Kalibration des Computersystems ................................................... 183 Anpassen des Monitors ......................................................................... 188 Kalibrierung in der Bildbearbeitungssoftware ........................................ 189 Anpassen des Druckers ......................................................................... 195 Farbmanagement .................................................................................. 199
Kapitel 12: Das Entwickeln der digitalen Bilder auf Fotopapier
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Thermodrucker .......................................................................................... 206 Service des Fotohandels ............................................................................. 207 Versandservice ...................................................................................... 208 Bildstation ............................................................................................. 209 Minilab ................................................................................................. 211 Internet ...................................................................................................... 211
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Inhaltsverzeichnis
Kapitel 13: Wie finde ich sinnvolles Zubehör für die Digitalkamera?
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Arbeitsspeicher ..................................................................................... 218 Festplatten ............................................................................................ 218 Externe Datenträger .............................................................................. 219 Kartenlesegeräte .................................................................................... 221 Kartenadapter ....................................................................................... 222 Akkus .................................................................................................... 222 Speicherkarten ...................................................................................... 224 Schutztaschen ....................................................................................... 225 Aufbewahrungsbox für Speicherkarten .................................................. 226 Objektivpinsel ...................................................................................... 226 Reinigungstücher .................................................................................. 226 Externe Blitze ........................................................................................ 227 Drucker und Papier ............................................................................... 227 Stative ................................................................................................... 228 Unterwasserbeutel ................................................................................ 229
Anhang A: Von A bis Z
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Anhang B: Herstelleradressen
245
Hardware ................................................................................................... 246 Software ..................................................................................................... 249 Papieranbieter ............................................................................................ 250
Stichwortverzeichnis
251
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Vorwort
Die Idee ist nicht schlecht. Man geht in den Laden, kauft eine digitale Kamera und kann fortan alle Fotos, die man schießt, in den Computer laden und weiterverarbeiten. Man kann die Bilder ausdrucken, im Internet an Freunde verschicken, in die eigene Homepage einbauen oder auch hübsch gestalten und auf Postkarten drucken, um diese dann an Freunde und Verwandte zu verschicken. Vorausgesetzt, die Kamera ist leistungsfähig genug, lassen sich auch großformatige Bilder ausdrucken und rahmen, um damit die Wohnung zu schmücken. Und man kann sich die digitalen Bilder auch einfach an einem Fernsehgerät in aller Ruhe betrachten.
Die Welt der digitalen Fotografie ist vielseitig und vielfältig. Und die digitale Fotografie ist erwachsen geworden. Sie hat die herkömmliche Fotografie noch nicht abgelöst und wird dies in den nächsten Jahren sicher auch nicht tun, aber sie hat sich etabliert und kann eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Fotografie sein. Die digitale Fotografie verzichtet auf Film und Entwicklung. Statt auf einem Film, werden die Bilder auf einer digitalen Speicherkarte gespeichert. Diese Speicherkarte muss nicht in ein Labor geschickt werden, um die darauf gespeicherten Bilder entwickeln zu lassen. Stattdessen schließen Sie die Kamera an einem Computer an und übertragen die Bilder auf die Festplatte. Dort sind sie erst einmal zur weiteren Verarbeitung gespeichert, bis sie schließlich auf einen externen Datenträger, zum Beispiel eine CD-ROM, kopiert werden können. Die Daten auf der Speicherkarte in der Kamera werden wieder gelöscht, um Platz für neue Aufnahmen zu schaffen. Nicht gelungene Fotos können von der Festplatte gelöscht werden und belegen keinen Speicherplatz mehr. Fotografieren Sie hingegen mit einer herkömmlichen Kamera, müssen Sie auf jeden Fall den Film entwickeln lassen, egal, ob Ihnen die aufgenommenen Bilder gefallen oder nicht. Hier bietet die digitale Fotografie also echte Vorteile. Dieses Buchs beschreibt, was zur Zeit trendy und in ist, aber natürlich – und vor allem – was sinnvoll ist. Sie erfahren alles über die verschiedenen Kategorien der Digitalkameras, alles über das Drumherum und natürlich können Sie nachlesen, wie Sie die Bilder am Computer weiterbearbeiten können, denn die Bildbearbeitung bringt wirklich eine Menge Spaß und erfordert ein hohes Maß an Kreativität. Da Sie die Bilder sicher auch ausdrucken möchten, finden Sie Interessantes, Nützliches und Wichtiges zum Thema Drucken von Digitalbildern. Digitale Bilder können ja nicht nur auf dem heimischen Tintenstrahl- oder Laserdrucker ausgedruckt werden. Es gibt eine Reihe von Dienstanbietern, denen Sie die Grafikdateien Ihrer Fotos über das Internet zuschicken können. Die FotoDienstleister fertigen von Ihren digitalen Bildern dann »richtige« Papierbilder an. Eine Reihe von Tipps und Tricks runden den Inhalt des Buchs ab. Fehlt noch etwas? Nö... Oups! Doch! Die Festplatte ist voll! Digitalbilder sind Speicherfresser. Alles zum Thema Archivieren der Bilddateien finden Sie auch in diesem Buch.
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Schließlich enthält der Anhang noch ein Glossar, in dem die wichtigsten Stichworte kurz und knapp erklärt werden. Abgerundet wird der Inhalt des Buchs durch eine Übersicht mit interessanten und wichtigen Internet-Adressen. Nahezu alle Bilder dieses Buchs sind vom Autor selbst mit digitalen Kameras aufgenommen und am Computer und Notebook digital nachbearbeitet worden. Also, nun kann der digitale Bilderspaß endlich beginnen! Holland am Meer, im September 2001
Im nächsten Abschnitt werden einige Argumente genannt, die sich mit dem Sinn oder dem Unsinn der digitalen Fotografie auseinander setzen. Zurzeit gehen die Meinungen weit auseinander. Einen Vorteil verbucht die digitale Fotografie für sich: die Risikofreude beim Fotografieren, weil die Folgekosten der Entwicklung vollkommen entfallen, und die Experimentierfreude bei der Bildnachbearbeitung am Computer. Beides verspricht interessante Ergebnisse.
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Kapitel 1
Digital fotografieren? Wozu?
Die Frage klingt berechtigt. Wozu soll man digital fotografieren, wenn es auch anders geht? Für das Geld einer guten Digitalkamera erhält man bereits eine knackig ausgestattete Spiegelreflexkamera, deren Bilder obendrein eine bessere Qualität liefern.
Wozu also digital fotografieren? Ich persönlich kann Ihnen die Antwort ganz spontan und aus dem Bauch heraus geben, da ich seit Jahren selber digital fotografiere, nicht nur, aber auch: Es macht einfach einen Riesenspaß, ist unkompliziert und die (fast) perfekte Ergänzung zur chemischen Fotografie. Nach der Fotosession setzen Sie sich an den PC oder den Macintosh und können der Experimentierfreude freien Lauf lassen. Heutzutage ermöglicht der Computer viel, was sich früher nur im dunklen Fotolabor verwirklichen ließ, und da dann auch nur umständlich, aufwendig und teuer. Stellen Sie sich vor, Sie machen einen wunderschönen Herbstspaziergang an einem der letzten schönen Sonnentage im Jahr. Die Spiegelreflexkamera nehmen Sie gar nicht mehr mit, aber für die Digitalkamera ist noch genügend Platz. Sie können fotografieren, was das Zeug hält, ohne Sorge über nachfolgende Entwicklungskosten. Sollten die Bilder nichts geworden sein, können Sie sie von den Speicherkarten löschen. Nur die schönen Fotos übertragen Sie von der Kamera auf Ihre Computerfestplatte.
Der letzte schöne Sonnentag im Jahr. Zum Glück war die Digitalkamera dabei und sicherte uns ein paar hübsche Erinnerungsbilder für den kommenden Winter.
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Die Bilder lassen sich schnell, sicher und unkompliziert von der Kamera auf die Festplatte des Computers übertragen. So sehen Sie unmittelbar das Ergebnis der Aufnahmen. Was nichts geworden ist, sei es, dass die Bilder zu dunkel geworden sind oder zu unscharf, wandert einfach in den Papierkorb. Durch die missratenen Bilder entstehen nicht die geringsten Kosten. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten Sie die Bilder, so dass der Kontrast besser herauskommt. Anschließend können Sie die Bilder so einstellen, dass Sie sie noch am selben Tag an Freunde und Verwandte per E-Mail verschicken können, und zwar in einer sehr guten Qualität, an der auch Ihre Freunde Freude haben werden. Ohne Aufwand drucken Sie die Bilder auf einem Tintenstrahldrucker aus. Passendes Papier und passende Drucker sind inzwischen erschwinglich geworden. Haltbar machen bzw. vor Feuchtigkeit schützen lassen sich die Ausdrucke unter anderem durch entsprechende Fixiersprays. Sicher, das alles lässt sich auch mit der herkömmlichen Fotografie erreichen, aber es ist umständlicher, teurer und zeitaufwendiger. Dafür ist natürlich die Qualität der Bilder besser. Eine Digitalkamera liefert hingegen den puren Spaß und leistet dafür wirklich eine erstaunlich gute Qualität – und Sie haben die Ergebnisse sofort zur Hand. Ich habe festgestellt, dass ich beim digitalen Fotografieren viel mehr riskiere, es zählt im Kopf ja kein kleiner Buchhalter mehr mit, was an Entwicklungskosten auf mich zukommt. Dadurch entstehen auch viel unbrauchbare Aufnahmen, aber was soll’s, sie können ja einfach wieder gelöscht werden. An den übrigen, manchmal wirklich guten und spannenden Schnappschüssen wird man jedoch noch lange Freude haben. Das Foto von dem Finkenpärchen entstand zum Beispiel recht »hemmungslos«. Die Kamera wurde den Tieren praktisch vor die Nase gesetzt. Auf dem Display der Kamera ließ sich blitzschnell die Motivauswahl kontrollieren und schon war das Bild im Kasten. Mit einer normalen Fotokamera hätte das Finkenpärchen erst durch den Sucher kontrolliert werden müssen und schon wären die Tiere weggeflogen.
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Schnappschuss von einem Finkenpärchen in einem Tropenhaus.
Für wen eignet sich die digitale Fotografie?
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Zum einen bietet sich die Digitalfotografie sicherlich für Neueinsteiger in die Materie an. Die Kameras sind sehr einfach zu bedienen, es lassen sich bei problematischen Lichtverhältnissen immer noch gute Ergebnisse erzielen, zum Beispiel in schummrigen Tavernen oder bei lauen Abenden am Strand.
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Die Fotos können unmittelbar nach der Aufnahme an einem Computer weiterverarbeitet werden. Dabei sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt: Sie können die Fotos seriös in der Qualität verbessern, aber auch auf das Schrillste verfremden.
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Die Bilder können direkt nach der Verarbeitung ausgedruckt oder über das Internet an Freunde verschickt werden.
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Die Fotos kann man sich – zum Beispiel im Urlaub, wenn gerade kein Computer zur Hand ist – auch an einem Fernsehgerät ansehen.
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Aber auch für »alte Hasen« hat die digitale Fotografie sicherlich etwas zu bieten. Die gute Qualität liefern weiterhin die analogen Kameras. Aber die Digitalkamera kann zur idealen Ergänzung werden, denn welcher ambitionierte Amateur oder auch Profi hätte nicht einmal ab und zu einfach ein bisschen mehr Spaß. Und zum Austoben ist die Digitale ideal.
Analoge Bilder
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Schließlich ist der Einstieg in die Digitalfotografie für all jene von Interesse, die eine Kamera suchen, mit der sie hin und wieder ein paar Bilder von Familienfeiern, besonderen Anlässen und Ausflügen schießen können. Fast allen Digitalkameras liegen Computerprogramme bei, mit denen Sie die Bilder aufpeppen können, indem Sie beispielsweise hübsche Rahmen darum legen.
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Auch für Profis des druckenden und gestaltenden Gewerbes eignen sich digitale Kameras. Oft kommt es vor, dass man kurz vor Drucklegung und in buchstäblich letzter Sekunde noch ein Foto für einen Hintergrund oder für eine Werbeanzeige benötigt. Die Digitale liefert das benötigte Motiv sofort und kostenlos.
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Sehr interessant sind digitale Kameras für bestimmte Berufszweige, wie Architekten oder Gebrauchtwagenhändler. Digitalaufnahmen von Häusern oder Autos lassen sich direkt in Angeboten und Internet-Seiten präsentieren.
Analoge Bilder Als analoge Bilder bezeichnet man Fotos, die auf herkömmlichen Filmen oder APS-Filmen aufgenommen werden. Kennzeichnend für diese Filme ist, dass der Film im Entwicklungslabor in einem chemischen Bad entwickelt werden muss. Das dauert in der Regel ein bis zwei Tage und für die Entwicklung fallen Kosten an. Je nach Art des Films ist der Film danach bereits fertig entwickelt. Die einzelnen Bilder eines Diafilms kann man sich auf einem Diaprojektor anschauen. Mit einem Negativfilm hingegen lässt sich noch nicht viel anfangen. Von den einzelnen Bildern müssen erst noch die Papierabzüge gemacht werden, bevor man das Motiv in seinen richtigen Farben anschauen kann. Bei analogen Fotografien wird ein Motiv also zunächst auf einem chemischen Film aufgenommen. Der eigentliche Film besteht aus einem dünnen Trägermaterial. Auf einer dünnen Zwischenschicht ist ein lichtempfindliches Material aufgetragen. Diese sehr dünne Schicht besteht aus Silberbromidkristallen, aus Gelatine als Bindemittel und aus Wasser. Die Empfindlichkeit des Films wird durch die Größe der Silberbromidkristalle bestimmt, auch die Auflösung des Films ist von dieser Größe abhängig. Gröbere Kristalle sind lichtempfindlicher, allerdings wird die Auflösung der Fotos mit zunehmender Kristallgröße auch schlechter. Kleinere Kristalle benötigen zur richtigen
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Belichtung mehr Lichteinfall oder eine längere Zeit, dafür werden die Fotos schärfer. Für den kurzen Augenblick der Belichtung, also dem Moment des Auslösens, fällt Licht auf den Film. In diesem Moment zerfallen durch die Lichteinwirkung ein paar Silberhalogenid-Kristalle zu atomarem Silber. Der Film ist nun zwar fertig belichtet, man kann aber noch kein Bild sehen, denn der Film muss in einem Labor noch entwickelt werden. Bei der Entwicklung zerfallen weitere Silberkristalle, wodurch das einzelne Bild sichtbar wird. Ein anschließendes Fixieren in einem Fixierbad macht das Bild dauerhaft haltbar.
CMOS und CCD – die Filme der Digitalen Bei einer digital arbeitenden Kamera übernehmen ein lichtempfindlicher Speicherchip und eine Speicherkarte die Rolle des Films. Während ein chemischer Film das Bild sowohl aufnimmt als auch »speichert«, nimmt der Speicherchip das Bild auf und liest es auf eine Speicherkarte aus. Dort wird es zunächst dauerhaft gespeichert. Der Speicherchip ist also wie ein chemischer Film lichtempfindlich. Er wird auch als CCD-Chip bezeichnet. In letzter Zeit machen auch zunehmend CMOS-Chips von sich reden. Der Begriff CCD ist die Abkürzung für Charge Coupled Device. Übersetzt ins Deutsche könnte man das als »ladungsgekoppelten Baustein« bezeichnen. CMOS ist hingegen die Abkürzung von Complementary Metal Oxid Semiconductors. Es handelt sich dabei um komplementär arbeitende Metall-Oxyd-Halbleiter. CCD- und CMOS-Bausteine können auftreffendes Licht in elektrische Signale umwandeln kann. Die elektrischen Signale werden anschließend von der Elektronik der Kamera in ein digitales Bild umgewandelt. Ein digitales Bild ist nichts anderes als eine Grafikdatei. Der Computer kann mit den entsprechenden Programmen Grafikdateien lesen und am Bildschirm wieder als Bild darstellen oder auf einem Drucker ausdrucken. Ein digitales Bild besteht aus einzelnen Bildpunkten, die so genannten Pixel. Pixel ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Wörtern Picture und Element zusammensetzt. Ein Pixel ist also eine Art Bildelement.
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Was ist eine Grafikdatei?
Die einzelnen Pixel, aus denen sich ein digitales Bild zusammensetzt, sind an diesem Beispiel ganz deutlich zu erkennen. Das linke Bild zeigt eine Landschaftsaufnahme, rechts ist ein beliebiger Ausschnitt aus der Aufnahme extrem vergrößert worden, so dass die Bildpunkte – oder Pixel – erkennbar geworden sind.
Was ist eine Grafikdatei? Eine Grafikdatei ist eine »Ansammlung von Einsen und Nullen«, die ein Computer in ein für uns erkennbares Bild am Bildschirm umwandeln kann. Was der Computer an einem Bildschirm zeigen kann, kann er auch drucken oder an einer Printstation als ein digitalisiertes »richtiges« Papierfoto ausprinten. Bei Grafikdateien ist generell zwischen Vektordateien und Rasterbildern zu unterscheiden. Vektordateien bestehen aus geometrischen Elementen, wie Kreisen, Ovalen, also allgemein aus Kurvenzügen. Damit sind die Darstellungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Sie haben jedoch den riesigen Vorteil, dass sie sich beliebig vergrößern lassen. Wie man dem vorigen Landschaftsbild entnehmen kann, geht das bei den Rasterbildern, die unter anderem digitale Kameras erzeugen, nicht.
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Eine Vektorgrafik, diese Köpfchen bestehen aus Kurvenzügen und können daher beliebig großgezogen werden, ohne dass bei ihnen die einzelnen Pixel sichtbar werden.
Wenn am Computer mit digitalisierten Bildern oder Fotos gearbeitet wird, so handelt es sich um Rasterbilder. Diese werden übrigens oft als Bitmap-Bilder bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht richtig, denn Bitmaps sind Bilder, die ausschließlich aus ganz schwarzen und ganz weißen Bildpunkten bestehen.
Rechts sehen Sie ein Graustufenbild. Das besteht aus unterschiedlich hellen grauen Bildpunkten. Natürlich können auch ganz schwarze und ganz weiße Bildpunkte darunter sein. Links ist ein Bitmap dargestellt. Das besteht ausschließlich aus schwarzen und weißen Punkten.
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Was ist eine Grafikdatei?
Ein Bitmap muss sich jedoch nicht unbedingt aus zusammenhängenden schwarzen und weißen Flächen zusammensetzen bzw. aus schwarzen und weißen Punkten, die zusammenhängende Flächen ergeben.
Das aufgeschnittene Gehäuse eines Nautilus, links ist es als Graustufenbild abgebildet, rechts liegt ein Bitmap, bestehend aus schwarzen und weißen Punkten, vor.
Im Bild oben ist zu erkennen, dass Bitmaps keineswegs immer aus schwarzen und weißen Flächen bestehen müssen. Im Gegenteil, wenn man statt schwarzer und weißer Flächen schwarze Punkte auf einer weißen Fläche druckt, so kommt man einer Graustufendarstellung schon recht nahe. Dunkle Bereiche eines Bilds können dann durch größere Punkte dargestellt werden, hellere Bereiche durch kleinere Punkte. Digitale Kameras erzeugen also immer Rasterbilder. Bei Graustufenbildern kann jedes einzelne Pixel 256 Graustufen annehmen. Jeder Bildpunkt kann also zunächst einmal schwarz oder weiß sein, aber er kann auch weiter graue Einfärbungen zwischen diesen beiden Einfärbungen annehmen. Bei Farbbildern besteht jeder Bildpunkt aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau, weshalb man auch von RGB-Bildern spricht. Ein Grafikdatei speichert diese drei Komponenten explizit für jeden einzelnen Farbpunkt. Ein Farbpixel besteht also eigentlich aus drei Pixeln: einem roten, einem blauen und einem gelben. Das hat den Vorteil, dass alle Farben eines Bilds erfasst werden. Jede einzelne Farbkomponente erfasst 256 Farbnuancen. Bei dieser Anzahl kann unser Auge keinen Unterschied mehr von einer Farbnuance zur nächsten erkennen.
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Eine einzige Farbkomponente benötigt ein einziges Byte an Speicherplatz. Ein Farbpixel belegt demzufolge drei Bytes auf der Festplatte. Ein digitales Bild, besser gesagt eine digitale Grafikdatei mit einer Größe von 1024x768 Pixeln benötigt einen Speicherplatz von 1024 x 768 x 3 Bytes. Das sind 2.359.296 Bytes oder ungefähr 2,5 Mbyte. Jetzt ist also auch klar geworden, warum Bilddateien so viel Speicherplatz belegen. In Grafikdateien finden sich in codierter Form Informationen, denen ein Bildbearbeitungsprogramm entnehmen kann, welches Pixel wie und wo eingefärbt wird.
Alles schön und gut, aber wozu nun digital fotografieren? Also gut. Jetzt ist erklärt worden, wie Digitalkameras Bilder aufnehmen und wie der Computer sie dann anzeigen kann. Wo liegt der Vorteil? Das Schöne an der digitalen Fotografie ist nun, dass sich die Grafikdateien – also die digitalen Fotos – sofort am Computer bearbeiten lassen. Sie können die Bilder auch unbearbeitet verwenden, was allerdings meist nicht sinnvoll ist, denn Digitalkameras liefern in aller Regel etwas flaue, also kontrastarme Bilder. Der Kontrast lässt sich jedoch recht einfach verbessern. Sie können die Bilder auch völlig verfremden, wenn Sie daran Spaß haben, oder Sie verwenden die Fotos zum Schmücken von selbst gestalteten Postkarten, Visitenkarten, CD-Covern und vielem anderen mehr. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Im Prinzip lässt sich sogar jedes einzelne Pixel separat verändern. In manchen Fällen mag dies sinnvoll sein, meist bietet es sich aber an, ganze Bereiche von Pixeln zu verändern. Da das Bearbeiten der Pixel zeitaufwendig ist, gibt es Bildbearbeitungsprogramme, die uns einen Großteil der Arbeit abnehmen.
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Vor- und Nachteile
Digitale Bilder – echte Bilder oder virtuelle Phantombilder Vielen Menschen bereitet die Vorstellung, dass ein digitales Bild kein Foto ist, Probleme. Ein digitales Bild ist eine Computerdatei. Sie teilt dem Computer praktisch mit, wie er welchen Bildschirmpunkt einzufärben hat, damit aus allen Bildschirmpunkten zusammen das eigentliche für das menschliche Auge sichtbare Foto entsteht. Digitale Bilder bestehen also aus einer Anzahl von Instruktionen, die dem Computer befehlen, wie er was am Bildschirm darstellen soll. Mit diesen Instruktionen kann der Computer die Bilder dann auch drucken. Bildbearbeitungsprogramme ermöglichen es, die Instruktionen an den Computer zu ändern. Auf diese Weise kann man die Bilder verändern, zum Beispiel den Kontrast verstärken oder die Schärfe in gewissen Grenzen verbessern, aber es lassen sich auch bestimmte Farben verfälschen. Ferner haben wir die Möglichkeit, lediglich bestimmte Bildausschnitte aus einem digitalen Bild herauszuschneiden und nur diese Ausschnitte drucken zu lassen.
Vor- und Nachteile Dieser Abschnitt stellt noch einmal Vor- und Nachteiler digitaler Kameras vor.
Nachteile digitaler Kameras Digitalkameras sind langsamer als konventioneller Kameras. Eine Digitale benötigt ein Weilchen, bis sie eingeschaltet ist, während eine normale Kamera sofort betriebsbereit ist. Auch zum Speichern auf das Speichermedium benötigt eine Digitalkamera etwas Zeit. Bei sich schnell bewegenden Tieren oder in der Sportfotografie wird man Probleme bekommen. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Stromverbrauch. Ersatzakkus oder Ersatzbatterien sollten stets griffbereit sein. Zunächst erscheint auch der relativ hohe Preis der Speichermedien nachteilig. Außerdem sind Digitalkameras teuer und zu diesen relativ hohen Kosten kommen noch Kosten für weitere teure Speichermedien hinzu, damit man viele Bilder in höchster Qualität aufnehmen kann.
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Zu einer Digitalkamera gehören auch – wenn es richtig Spaß machen soll – ein Computer und ein oder mehrere Programme, mit denen sich Bilder bearbeiten lassen. Damit sind die gravierendsten Nachteile aber auch bereits aufgezählt.
Vorteile der digitalen Fotografie Diesen unbestrittenen Nachteilen stehen aber auch eine Menge genauso unbestrittener Vorteile gegenüber. Ist man erst einmal im Besitz einer Digitalkamera und hat sowieso schon einen Computer zu Hause stehen, dann wird man sich über die gegen Null tendierenden Folgekosten freuen. Ein guter Diafilm ist ja auch kein Pfennigfaktor, sondern kostet sein Geld. Beim Fotografieren mit einer herkömmlichen Kamera wird man also sicher sparsam mit dem guten Film umgehen. Und bei einer Digitalkamera? Da haben Sie den reinen Fotografierspaß, denn die Entwicklung kostet keinen Pfennig. Und der nächste Vorteil liegt auf der Hand: Die Bilder sind sofort zur Hand und auch schon auf der Festplatte, von wo aus sie mit ein wenig Bildbearbeitung als E-Mail-Anhang verschickt werden können. Sie lassen sich natürlich auch drucken und dies in einem nahezu beliebigen Format. Die Fotos sind auf CDs einfach zu verwalten, Diakästen beanspruchen da wesentlich mehr Platz. Ferner sind Digitalkameras sehr einfach zu bedienen. Wer experimentierfreudig ist, der wird mit einer Digitalkamera auch sehr viel Spaß haben, denn sie laden zum Ausprobieren ein. Zusammenfassend lässt sich also Folgendes sagen: Wer Landschaften in höchster Schärfe fotografiert, wer Dias haben will, wer Sportfotografie mag und wer großformatige Bilder benötigt, der fährt mit einer konventionellen Kamera besser. Wer hingegen einen Computer zu Hause hat, wer gerne das Internet und seine Mail-Funktionen nutzt, wer gerne Bilder bearbeiten möchte, wer keine Angst vor der Technik hat, wer Gebrauchtwagenhändler, Makler, Architekt ist, der wird mit einer Digitalkamera glücklich werden.
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Kapitel 2
Wie digitale Bilder entstehen
Prinzipiell entstehen digitale Bilder ähnlich wie analoge Bilder. Herkömmliche Kameras speichern ein Bild auf einem Film. Über eine optische Einrichtung, das Objektiv, gelangt das Abbild des Motivs im Augenblick des Auslösens auf den Film in der Kamera. Durch diese Belichtung des Films und die anschließende chemische Entwicklung wird der aufgenommene Augenblick sichtbar gemacht. Je nach Film liegen dann Papierbilder, Dias, farbige oder schwarzweiße Bilder vor. Auch sehr große Abzüge oder Poster kann ein Fotolabor herstellen.
Digitale Kameras haben mit konventionellen Kameras viel gemeinsam. Beim Speichern der Bilder bestehen dann aber große Unterschiede. Im Bild kann man den CCD-Chip hinter den Objektivlinsen erkennen. Er ist lichtempfindlich und liest das aufgenommene Motiv auf das Speichermedium der Kamera. Beeindruckend ist auch die große Anzahl an Linsen, insbesondere fallen die vielen kleinen Linsen im hinteren Teil des Objektivs auf. Durch sie wird das Licht möglichst senkrecht auf den Fotosensor geleitet.
Genau wie bei konventionellen Kameras gelangt ein Motiv durch Objektiv, Blende und Verschluss ins Innere der Kamera. Durch das Objektiv gelangt das Motiv aber nicht auf einen Film, sondern auf einen lichtempfindlichen Chip, das CCD-Element (CCD – Charge Coupled Device). Auf diesen lichtempfindlichen Chips befinden sich einzelne lichtempfindliche Elemente, die so genannten Fotodioden. Diese verwandeln auftreffendes Licht in elektrische Signale. Je mehr Licht auf eine Fotodiode trifft, desto stärker wird der Signalstrom am Ausgang der Fotodiode. Über den Fotodioden befinden sich rote, grüne und blaue Filter, damit letztendlich ein Farbbild entstehen kann. In diesem Fall spricht man von RGB-Sensoren. Es existieren allerdings auch CYM-Sensoren, die als Filter die Farben Cyan, Magenta und Gelb (yellow) tragen. CYM-Sensoren sind lichtempfindlicher als RGB-Sensoren, dafür aber weniger farbtreu. Durch die höhere Lichtempfindlichkeit kann man kleinere CYM-Sensoren herstellen, die vorwiegend in kleineren Kameras Verwendung finden. Die größeren und farbtreueren RGB-Sensoren werden in hochwertige digitale Spiegelreflexkameras eingebaut.
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CCD-Bausteine
Die Signale werden von der Elektronik der Kamera in ein digitales Bild umgewandelt, in eine Grafikdatei. Diese kann der Computer lesen, darstellen und in vielfältiger Weise verarbeiten.
CCD-Bausteine Leider sind die lichtempfindlichen CCD-Chips, die noch in den meisten digitalen Kameras eingebaut werden, dafür verantwortlich, dass der Preis von Digitalkameras immer noch sehr hoch ist. Ungefähr vierzig Prozent der Kosten einer Digitalkamera macht dieser Speichertyp aus. CCD-Speicherbausteine benötigen spezielle Herstellungseinrichtungen und der Produktionsausschuss ist sehr hoch. Sehr wenige Hersteller beherrschen die Herstellung von CCD-Bausteinen, ein Umstand der sich auch nicht gerade kostendämpfend auswirkt. Außerdem arbeiten die CCDs analog. Dem CCD-Speicher muss also ein Analog-Digital-Wandler folgen, der die zunächst analogen Signale in digitale Signale wandelt.
Digitale Kameras speichern das Motiv auf einem lichtempfindlichen Chip, dem CCDBaustein. Im Bild ist ein CCD-Chip auf seiner Trägerplatine abgebildet, mit der er in eine Digitalkamera eingebaut wird. In diesem Fall handelt es sich um ein Bauteil, wie es in Kameras der Firma Minolta verwendet wird.
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Der CCD-Chip benötigt einen Augenblick, bis das eingesetzte Speichermedium das Motiv aufgenommen hat. Im Speichermedium wird das Bild dann dauerhaft gespeichert wird, das heißt bis zum nächsten Löschen. Dieser Schreibvorgang dauert bei verschiedenen Modellen unterschiedlich lang. Manche Kameras schreiben in Bruchteilen von Sekunden, bei anderen Modellen vergehen wirklich einige Sekunden, bevor der Schreibvorgang abgeschlossen ist. Digitalkameras sind nicht gleich schnell Digitale Kameras benötigen etwas Zeit, um nach der Aufnahme das Motiv vom CCD-Sensor auf die Speicherkarte zu schreiben. Dieser Schreibvorgang kann auf verschiedenen Kameras unterschiedlich lang dauern. Vor dem Kauf einer Kamera sollten Sie sich also informieren, wie lange die Wunschkamera für den Schreibvorgang benötigt.
Die Brennweiten von CCD-Chips CCD-Chips lassen sich nach der Größe sortieren. Dabei wird die Diagonale des Chips als Eckwert genommen und in Zoll gemessen. Zurzeit sind CCDChips mit einer Diagonalen von 1/3-Zoll, ½ -Zoll und 2/3-Zoll verbreitet, das entspricht Diagonallängen von 6 mm, 9 mm und 12 mm. Damit sind die CCD-Speicherchips kleiner als ein Kleinbildfilm. Dadurch bedingt, ergeben sich für digitale Kameras andere Brennweitenzahlen als bei Kleinbildkameras. Die Normalbrennweite einer Kleinbildkamera beträgt 43 mm. Um einen Vergleich zu ermöglichen, können Sie mit Umrechnungsfaktoren die kleineren Brennweiten der Digitalkameras auf die Brennweiten von Kleinbildkameras umrechnen. Für 1/3-Zoll-Chips beträgt der Umrechnungsfaktor 7,1, für ½ -Zoll-Chips lautet er 4,8 und für die 2/3-Zoll-Chips beträgt er 3,6. Sie müssen also die Größe des Chips kennen und können diesen Wert mit dem entsprechenden Umrechnungsfaktor multiplizieren, um den Vergleichswert einer Kleinbildkamera zu erhalten. CCD-Chips werden seit Ende der Sechziger Jahre hergestellt. Sie gelten als ausgereift und liefern eine gute Bildqualität. Wie erwähnt, ist der hohe Preis das Problem. In letzter Zeit machen jedoch zunehmend CMOS-Chips auf sich aufmerksam.
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CMOS-Bausteine
CMOS-Bausteine Da ein CCD-Chip analoge Signale liefert, muss in digitalen Kameras ein Analog-Digital-Wandler die Signale digitalisieren. Schön wäre es, wenn ein Speicherbaustein beide Funktionen übernehmen könnte. Genau dies können so genannte CMOS-Sensoren. Die Fertigungsgenauigkeit von CMOS-Bausteinen ist in den letzten Jahren so exakt geworden, dass sich damit auch Bilderfassungssensoren herstellen lassen. Das bedeutet, dass jede Fertigungsanlage, die Standard-Mikroprozessoren oder Speicherbausteine für Computer herstellen kann, auch in der Lage ist, CMOS-Bildsensoren herzustellen. Und CMOS-Sensoren haben neben der kostengünstigen Herstellung noch weitere Vorteile. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich in jeder einzelnen Fotodiode eines CMOS-Chips ein eigener Analog-Digital-Wandler befindet. Die Auslesegeschwindigkeit des Bilds ist daher höher als bei der CCD-Technologie. Vorteilhaft wirkt sich weiterhin aus, dass CMOS-Bauteile weniger Strom verbrauchen. Der relativ hohe Stromverbrauch bei Kameras mit CCDTechnologie bereitet ja bisweilen Probleme. Aber auch CMOS-Bausteine haben einige unvorteilhafte Eigenschaften. Eine davon ist die Neigung zum Rauschen. Darunter versteht man die ungleichmäßige Farbdarstellung gleichmäßiger Farbflächen. Das Rauschen tritt insbesondere dann auf, wenn die Empfindlichkeit des CMOS-Sensors erhöht wird, also wenn man bei schlechten Lichtverhältnissen aufnehmen möchte. Das Rauschen verstärkt sich ausgerechnet, wenn die Anzahl der Fotodioden zunimmt. Die Firma Canon hat erstmals einen selbst gefertigten CMOS-Sensor in das Modell Canon EOS D30 eingesetzt. Bei diesem Modell handelt es sich um eine hochwertige digitale Spiegelreflexkamera. Der Sensor besitzt 3,25 Millionen Pixel und ist 24,9x18,1 Millimeter groß. Damit ist ein CMOS-Sensor also deutlich größer als ein CCD-Chip.
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Unterschiede zwischen CMOS und CCD Für die digitale Fotografie wird das durch das Objektiv einfallende Licht von den Bildelementen des Sensors, den Pixeln, in elektrische Ladungen umgewandelt. Die Ladungen werden bei der Analog-Digital-Wandlung für jedes einzelne Pixel in die Bildinformation umgesetzt. Dieser Vorgang läuft bei allen Sensortechnologien im Prinzip gleich ab. CMOS-Sensoren und CCD-Sensoren unterscheiden sich jedoch in der Methode, wie die Bilddaten vom Chip ausgelesen werden. Bei CCD-Sensoren wird Licht durch Photodioden in elektrische Ladungen umgewandelt. Diese Ladungen werden anschließend gestaffelt zu einem Wandler übermittelt und anschließend verstärkt. Im Vergleich dazu beherbergt jedes einzelne Pixel eines CMOS-Sensors eine Verstärkereinheit. Auf diese Weise ist die Verstärkung des Bildsignals jedes einzelnen Pixels möglich. Daraus resultiert im Vergleich zu CCD-Sensoren, die eine horizontale Ladungsübertragung erfordern, eine deutlich schnellere Datenauslesung. Weil CMOS-Sensoren zudem Bilddaten selektiv auslesen können, sind der Stromverbrauch und das elektrische Rauschen geringer. Weiterhin arbeiten CMOS im Unterschied zu CCD-Sensoren mit nur einer Versorgungsspannung. Deshalb können zusätzliche Bauelemente auf dem Chip integriert werden, um so die gesamte bildgebende Einheit zu verkleinern und damit noch kompaktere Kameras bauen zu können.
Dateiformate Wenn man es sich genau überlegt, liegt jedoch gar kein Bild vor. Wir haben ja lediglich eine Computerdatei, eine Grafikdatei. Diese Grafikdatei muss erst noch vom Computer oder von der Kamera in eine für uns sichtbare Form als Bild gebracht werden, so dass wir das Bild als solches auf einem Computer- oder Fernsehbildschirm betrachten oder mit einem Drucker ausdrucken können. Bild- und Grafikdateien können in verschiedenen Dateiformaten gespeichert werden, die Sie an der Dateierweiterung erkennen. Es existieren eine große Anzahl von verschiedenen Dateiformaten. Die wichtigsten werden nun vorgestellt.
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Dateiformate
Das TIFF-Format Das TIFF-Format ist das Standardformat für die Bildbearbeitung (TIFF – Tagged Image File Format), die Dateien tragen die Dateierweiterung TIF. TIFF-Bilder können von nahezu jedem Programm gelesen werden und kommen auch in der Druckindustrie zur Anwendung. Generell können Sie Ihre Grafiken immer als TIFF-Datei ablegen. TIFF-Dateien lassen sich mit Hilfe der LZW-Komprimierung verlustfrei verkleinern, je nach Vorlage auf bis zu 50 Prozent. Das Öffnen einer solchen Datei dauert dadurch länger. Allerdings gibt es auch alte Programme, die LZW-verdichtete TIFF-Dateien nicht öffnen können, sondern nur die unkomprimierte Form. Die weitaus meisten heute erhältlichen Programme sind jedoch in der Lage, LZW-komprimierte Dateien zu öffnen. Bearbeiten Sie Bilder, die Sie in einem Dokument von einer Druckerei drucken lassen möchten, sollten Sie auf das Komprimieren verzichten, da es dadurch unter Umständen zu Farbverfälschungen kommt. TIFF-Dateien sind auf eine Ebene reduziert. Haben Sie ein Bild mit mehreren Ebenen bearbeitet und möchten Sie die Ebenen erhalten, dann sollten Sie im programmeigenen Format speichern. Beim Programm Paint Shop Pro zum Beispiel handelt es sich um das Format PSP. Auch das PSD-Format des Programms Photoshop der Firma Adobe lässt Ebenenbearbeitung zu und kann von vielen Bildbearbeitungsprogrammen geöffnet werden, etwa von den Programmen Paint Shop Pro oder Photoline. Allerdings kommt es durchaus vor, dass das jeweils neueste PSD-Format nicht von allen anderen Programmen unterstützt wird und spezielle Optionen nicht zur Verfügung stehen. Möchten Sie die Ebenenfunktion zum späteren Bearbeiten erhalten, dann eignet sich das TIFF-Format also nicht. Zum Ausdrucken eines Bildes hingegen sind die Ebeneninformationen nicht unbedingt erforderlich. Wenn Sie ein Motiv fertig bearbeitet haben, dann können Sie zur Sicherheit die Datei mit den Ebeneninformationen archivieren, zum Drucken benötigen Sie dann lediglich die TIFF-Datei. Auch zur Weiterverwendung in Lay-out-Programmen arbeitet man mit dem TIFF-Bild, weil man die Vorlage ja lediglich noch zum Gestalten benötigt, das Bild selbst soll im Lay-out-Programm ja nicht mehr bearbeitet werden. Allerdings besteht in modernen Satzprogrammen, wie QuarkXPress oder Adobe Indesign, die Möglichkeit dazu.
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TIFF-Dateien Grafikdateien im TIFF-Format können zum Drucken bedenkenlos gewählt werden. Das TIFF-Format hat sich zum Standardformat entwickelt, wenn Bilder ausgedruckt oder in Layout-Programmen in Dokumente eingebunden werden sollen. Auch in Textverarbeitungsprogrammen können sie weiterverwendet werden.
JPEG – nicht übertreiben beim Komprimieren Das JPEG-Format ist das Grafikformat der Joint Photographic Expert Group. Mit diesem Format lassen sich Grafikdateien stark verkleinern. Allerdings sollte man es auch nicht übertreiben, denn bei der – verlustreichen – Verkleinerung oder Komprimierung werden erhebliche Teile der Datei gelöscht.
Beim Speichern der JPEG-Dateien können Sie einstellen, um welchen Faktor die Datei komprimiert werden soll.
JPEGs sind prädestiniert für das Internet Da sich JPEG-Dateien so gut komprimieren lassen, sind sie prädestiniert für das Internet, und zwar sowohl zum Versenden als E-Mail-Anhang als auch zur Gestaltung von Internet-Seiten. Möchten Sie Bilder im Internet zeigen, so können Sie also getrost auf dieses Format zurückgreifen. Die gängige Internet-Software, der Netscape Navigator oder der Microsoft Internet Explorer, können JPEG-Dateien ohne Probleme lesen.
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Dateiformate
Bei diesem Foto handelt es sich um ein normales TIFF-Bild. Die Qualität ist gut, die Dateigröße beträgt 1,83 Mbyte.
Dieses JPEG-Bild wurde stark komprimiert. Die Dateigröße beträgt zwar nur noch 21 Kbyte, jedoch sind deutliche Defekte im Bild, so genannte Artefakte, zu erkennen. Hier wäre weniger Kompression besser gewesen.
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Experimentieren Sie einfach ein wenig mit den Komprimierungswerten. Welche Komprimierungswerte geeignet sind, hängt auch von dem Bildbearbeitungsprogramm ab, mit dem Sie arbeiten. Die Programme können unterschiedlich stark komprimieren. Die Dateierweiterung für das JPEG-Format lautet JPG.
GIF mit 256 Farben Das Graphics Interchange Format, so die ausgeschriebene Bezeichnung der Dateierweiterung GIF, ist ebenfalls internettauglich. Auch dieses Format können die verschiedenen Internet-Browser also interpretieren. Möchten Sie ein Bild als GIF-Datei speichern, so werden Sie nach der Art des Speicherns gefragt.
Eine Datei im GIF-Format bietet unterschiedliche Speicherungsmöglichkeiten.
GIF-Format speichern Sie sollten sich für die neuere Version 89a entscheiden. Das Interlacing bestimmt, wie Ihre Datei am Monitor aufgebaut wird. Bei NonInterlaced wird das Bild Zeile für Zeile aufgebaut, beim Interlacing wird das Bild mit einem Mal komplett dargestellt, zunächst jedoch sehr grob zerpixelt. In mehreren Durchgängen erfolgt dann eine zunehmende Verfeinerung. Da das GIF-Format lediglich 256 Farben wiedergeben kann, eignet es sich für Schriftzüge und Logos bei der Gestaltung von Internet-Seiten. Schrift wird beispielsweise schärfer wiedergegeben als bei JPGs. Für feine Farbnuancen oder Gesichter ist GIF ungeeignet: Mit JPG erreichen Sie wesentlich bessere Ergebnisse und kleinere Dateien.
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Dateiformate
Anschließend werden Sie noch darauf hingewiesen, dass das GIF-Format lediglich 256 Farben abspeichern kann.
GIF-Bilder können nur maximal 256 Farben darstellen.
Der linke Ausschnitt wurde als TIFF-Datei gespeichert, der rechte als GIF-Datei. Erst in dieser sehr großen Auflösung werden die Unterschiede sichtbar. Im linken Ausschnitt lassen sich mehr Details ausmachen, das heißt, hier sind mehr Nuancen vorhanden.
Das EPS-Format Das EPS-Format verwenden Sie, wenn Sie Dokumente drucken lassen möchten. Hier steht bewusst der Begriff »Dokumente«, denn Sie können für eine Druckerei alles Mögliche als EPS-Datei abgeben, zum Beispiel Digitalbilder, Texte oder beides kombiniert. EPS ist die Abkürzung für Encapsulated PostScript. Dabei handelt es sich um eine Sprache, die einer Druckmaschine mitteilt, was in welcher Form gedruckt werden soll. Der Drucker bzw. die Druckmaschine muss also ebenfalls PostScript verstehen. Allerdings ist EPS auch nicht so unproblematisch, wie es sich anhört, denn Schriften werden oft nicht eingebunden. Bevor Sie
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also Dateien im EPS-Format zum Drucken freigeben, fragen Sie am besten in der Agentur, der Druckerei oder dem Belichtungsstudio nach, was zusätzlich zu den Dateien noch mitgeliefert werden muss. Lassen Sie sich auf jeden Fall einen Andruck Ihrer Dateien, einen so genannten Proof, zeigen. EPS kann im Gegensatz etwa zu TIF unter anderem auch Freistellpfade mitspeichern. Professionelle Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop können mit Hilfe der Pfaddefinitionen Bildbereiche definieren, die in zu druckenden Dokumenten sichtbar sein sollen. Der Rest des Bildes, der sich außerhalb des Druckbereichs befindet, wird nicht mitgedruckt. Auf die Technik der Pfade wird in den Bildbearbeitungskapiteln eingegangen. EPS-Dateien Möchten Sie Dokumente mit Text und Bildern in einer Druckerei drucken lassen, so können Sie die Dokumente als EPS-Dateien abliefern. Lassen Sie sich jedoch zuvor beraten, was zusätzlich zu den EPSDateien abgegeben werden muss. Das könnten zum Beispiel im Dokument enthaltene Schriften sein.
BMP – nicht gerade speicherfreundlich Das BMP-Format hat sich zu einer Art Standarddateiformat unter Windows entwickelt. Es lässt sich allerdings nicht besonders gut komprimieren und wird zudem durch das TIFF-Format verdrängt. Möchten Sie Ihre Bilder gerne als Hintergrundbild unter Windows auf Ihrem Monitor sehen, müssen Sie die Bilder als BMP-Datei speichern und über Arbeitsplatz/Systemsteuerung/Anzeige/Hintergrund/Durchsuchen/OK aktivieren. Sie können das Bild auch in das Windows-Verzeichnis auf der Festplatte speichern. Dann finden Sie die Datei ohne weiteres Suchen über den Pfad Arbeitsplatz/Systemsteuerung/Anzeige/Hintergrund.
Weitere Formate Es gibt noch eine große Zahl weiterer Dateiformate. Von Interesse könnte bisweilen noch das Targa-Format sein, dessen Dateierweiterung TGA lautet. Im Bereich der virtuellen Welten findet sich das TGA-Format häufiger, weil sich damit Bilder mit einem zusätzlichen Farbkanal (Alphakanal) speichern lassen.
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Dateiformate
In diesen virtuellen Welten können Sie Gegenstände künstlich darstellen. Die Gegenstände sind dabei nicht gemalt oder abfotografiert, sondern werden vom Computer im dreidimensionalen Raum virtuell berechnet, beispielsweise Lokomotiven, Zylinder, Kugeln, Personen, alles ist denkbar. Auf diese virtuellen Gegenstände können Sie Bilder oder digitale Fotos projizieren. Auf einen Zylinder können Sie einen Schriftzug aufbringen, so dass er einer Getränkedose täuschend ähnlich sieht. Dazu benötigen Sie dann im Allgemeinen das Bild des Schriftzugs im TGA-Format. Durch spezielle Computerprogramme, so genannte Raytracing- oder Animationsprogramme können Sie dieses TGA-Bild dann auf den Zylinder projizieren.
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Kapitel 3
Der Film der digitalen Kameras
Die Überschrift dieses Kapitels suggeriert eigentlich etwas Falsches: Digitale Kameras benötigen ja gar keinen Film. Stattdessen besitzen Sie ein Speichermedium, welches das aufgenommene Motiv dauerhaft speichert. Digitalkameras belichten nicht auf einen chemischen Film. Das wurde in diesem Buch ja bereits öfter angesprochen. Stattdessen speichern sie die Bilder auf ein Speichermedium. Wie sieht ein solches Speichermedium aus und welche Anforderungen muss es erfüllen?
Ein Speicherchip für Digitalkameras muss die folgenden Bedingungen erfüllen:
•
Zunächst einmal muss er so klein sein, dass er in die zum Teil recht kleinen Kameragehäuse passt.
•
Er sollte möglichst wenig Strom verbrauchen. Ein Betrieb mit Akkus und Batterien muss möglich sein.
•
Aufgenommene Bilder müssen unbedingt erhalten bleiben. Wird der Chip der Kamera entnommen oder sollte der Strom einmal ausfallen, dürfen die Bilder nicht gelöscht werden.
•
Der Chip muss in der Lage sein, seinen Inhalt auf die Festplatte des Computers zu übertragen. Dies mag aus der Kamera heraus geschehen oder mit Hilfe bestimmter Adapter.
Unterschieden wird bei den Speichermedien digitaler Kameras zwischen magnetischen und Flash-Speichern, teilweise kommen auch CD-Brenner zum Einsatz.
Magnetische Speicher Disketten und CDs Unter magnetischen Speichern versteht man Speichermedien, die Daten magnetisch speichern. Dies sind Disketten und Festplatten. Ein Magnetkopf hinterlässt auf rotierenden magnetisierbaren Scheiben elektromagnetische Informationen. Der Nachteil bei Disketten ist, dass darauf nur sehr wenig Informationen Platz finden und dass sie sehr große Ausmaße haben. Eigentlich ist die Diskette ein für heutige Zeiten nicht mehr geeignetes Speichermedium. Zum Einsatz kommen Disketten noch bei einigen Digitalkameras aus Sonys Mavica-Serie. Agfa bietet mit der CL 30 eine Kamera an, die direkt auf ClikDisketten der Firma Iomega speichert. Die Sony MVC-CD 300 speichert die Bilddaten auf eine einmal beschreibbare oder eine wiederbeschreibbare CD. Dadurch wird die Kamera nicht gerade klein, sie wiegt immerhin ein halbes Kilo, der Speicherpreis ist allerdings unvergleichlich billig, denn selbst in der höchsten Auflösung passen 70 Bilder auf die CDs. Außerdem können die Bilder über das CD-ROM-Laufwerk direkt auf die Festplatte gelesen werden. Die lästige Übertragung von
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Magnetische Speicher
Dateien entfällt komplett. Allerdings kostet die Sony MVC-CD 300 um die 3000 DM. Sie bietet eine Auflösung von drei Millionen Pixeln.
Festplatten Festplatten bieten sehr viel Speicherplatz und sie speichern relativ schnell. Diesen Vorteilen stehen zwei wesentliche Nachteile gegenüber:
• •
Herkömmliche 3,5-Zoll-Festplatten sind zu groß. Die Festplatten sind zu schwer.
Die Firma IBM hat daher eine Sonderform der Festplatten entwickelt, das Microdrive. Das Microdrive hat die Ausmaße 42,8 mm x 36,4 mm x 5mm. Es lässt sich in Kameras einsetzen, die einen etwas erweiterten Steckplatz für CompactFlash-Karten haben, da das Microdrive etwas dicker als eine normale CompactFlash-Karte ist. Das Microdrive gibt es in drei Ausführungen mit einer jeweiligen Speicherkapazität von 340 und 512 Mbyte sowie 1 Gbyte.
Das Microdrive von IBM. Die eigentliche Festplatte hat ungefähr den Durchmesser eines Markstücks.
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Preisübersicht der Microdrives Die Preise für Speicher jeglicher Art ändern sich ständig, daher lohnt sich ein Preisvergleich auf jeden Fall. Sie sollten die folgende Preisübersicht demnach als grobe Richtlinie betrachten, damit Sie wissen, in welchen Kategorien die Preise für die Speicher liegen. (Die Preisangaben stammen aus dem Sommer 2001.) IBM Microdrive 340 Mbyte:
720 DM
IBM Microdrive 512 Mbyte
980 DM
IBM Microdrive 1 Gigabyte
1.179 DM
Flash-Speicher Ein Flash-Speicher ist in der Lage, die Bilddateien ohne elektrische Spannung festzuhalten. Flash-Speicher sind von den Ausmaßen her sehr klein, wodurch sie sich schon für den Einsatz in digitalen Kameras empfehlen. Zurzeit sind drei Bauarten von Flash-Speichern gebräuchlich:
• • •
CompactFlash-Karten SmartMedia-Karten Memory-Stick
In digitalen Kameras weniger gebräuchlich sind die relativ neuen MultiMedia-Card und die SD Memory Card. Diese beiden Karten ähneln äußerlich der SmartMedia-Karte, sie sind allerdings bis auf die Dicke kleiner. Sie sind auch nicht in aller erster Linie für digitale Kameras gedacht, sondern für den Einsatz in Notebooks, Handys, Organizern und Camcordern. Diese beiden Kartentypen haben eine Speicherkapazität von 2 bis 64 Mbyte. In Zukunft wird es jedoch Karten mit größerer Speicherkapazität geben. Auf diese Karten soll nicht weiter eingegangen werden, da digitale Kameras in erster Linie mit den drei oben aufgelisteten Karten arbeiten. Flash-Speicher besitzen keinerlei bewegliche Teile – im Gegensatz zum Microdrive – wodurch sie gegen Erschütterungen völlig unempfindlich sind. Flash-Speicher können Bilddaten aufschreiben und anschließend lesen, sie können bereits geschriebene Daten jedoch nicht überschreiben. Wenn neuer Speicher benötigt wird, so werden die Daten durch einen Spannungsim-
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Flash-Speicher
puls – den Flash – gelöscht. Allerdings lassen sich einzelne Bilder »flashen«, sie müssen also nicht den gesamten Karteninhalt löschen.
CompactFlash-Karten Sehr weit verbreitet für den Einsatz in digitalen Kameras sind CompactFlashKarten. Diese Karten sind 3,3 mm dick und haben die Ausmaße 36,4 mm x 42,8 mm. Eine Sonderform besitzt die Dicke von 5 mm. Für den Einsatz der 5 mm dicken Karten benötigt die Kamera einen etwas größeren Steckplatz. Das gilt auch für den Einsatz der Microdrives von IBM. CompactFlash-Karten besitzen eine eigene Intelligenz. Sie liefern der Kamera Informationen über sich selbst, zum Beispiel, wie viel Speicherplatz sie zur Verfügung stellen. Da der Speicherplatz auf den Flash-Speichern in den letzten Jahren ständig größer geworden ist, können Sie ohne Probleme in einer Digitalkamera älterer Bauart neueste CompactFlash-Karten einsetzen. Wenn Sie Ihre Digitalkamera zu einem Zeitpunkt gekauft haben, an dem es CompactFlash-Karten mit lediglich 16 Mbyte Speicherkapazität gab, so können Sie heute dennoch Karten mit einer höheren Kapazität, zum Beispiel 64 Mbyte, in dieser Kamera verwenden.
Die CompactFlash-Karte
Die eigene Intelligenz der CompactFlash-Karten ermöglicht es, dass sich mit Hilfe passender Adapter CompactFlash-Karten in PC-Karten verwandeln lassen. Als Notebook-Besitzer können Sie damit die Bilder direkt auf das Notebook laden.
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Nachfolgend finden Sie eine Übersicht, welche Karten zurzeit angeboten werden und wie viel diese Karten kosten.
Mit Hilfe eines Adapters verwandelt sich die CompactFlash-Karte in eine PC-Card.
CompactFlash-Karten – eine Übersicht Das Angebot an CompactFlash-Karten ist sehr umfangreich, so dass für jeden Geldbeutel und für jede Interessengruppe etwas dabei sein müsste. Die hier aufgeführten Preise können natürlich lediglich Richtlinien sein, da die Preise sich ständig ändern. Diese Preise stammen aus dem Sommer 2001 und sind diversen Online-Angeboten entnommen:
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16 Mbyte
85,- DM
32 Mbyte
167,- DM
48 Mbyte
217,- DM
64 Mbyte
279,- DM
96 Mbyte
401,- DM
128 Mbyte
552,- DM
160 Mbyte
674,- DM
192 Mbyte
801,- DM
Flash-Speicher
SmartMedia-Karten Die offizielle Bezeichnung für die SmartMedia-Karten lautet SSFDC-Karte (SSFDC – Solid State Floppy Disk Card). SmartMedia-Karten besitzen eine Größe von 37mm x 45mm und sind lediglich 0,78 mm dick. Inklusive Schutzhülle kann man sie mit diesen geringen Ausmaßen wirklich überall unterbringen. Dabei ist zu beachten, dass die serienmäßige Schutzhülle elastisch ist, die Karte jedoch nicht, sie kann leicht brechen. Bei Unterbringung in Portemonnaies, Brieftaschen, Fototaschen oder ähnlichen Behältnissen, sollten Sie darauf achten, dass die Karte nicht zu sehr gebogen oder gar geknickt werden kann. Bei der SmartMedia-Karte liegt die Kontaktfläche frei. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Kontaktfläche nicht verkratzt wird. Durch Aufbewahrung in der Schutzhülle lässt sich das jedoch einfach vermeiden. Auch vor Schmierereien sollte die Kontaktfläche geschützt werden. Also, wer mit MusikCDs klar kommt, kommt auch mit SmartMedia-Karten zurecht. SmartMedia-Karten besitzen keine eigene Intelligenz bzw. keine eigene Steuerung. Das heißt, sie können der Kamera nicht vermitteln, wie groß die Speicherkapazität ist. Die Speichergröße der Karten muss die Kamera selbst erkennen. Wenn Sie eine ältere Digitalkamera besitzen, die 32 Mbyte an Speicherkapazität erkennt, so wird diese Kamera keine Karten mit einer höheren Speicherkapazität erkennen. Eventuell können Sie die Kamera nachrüsten lassen. Informationen dazu recherchieren Sie im Internet oder Sie rufen den Hersteller zwecks genauerer Informationen an. Mittlerweile kann ein Großteil der Kameras, die 64 Mbyte lesen können, angeblich auch 128 Mbyte-Karten lesen.
Die SmartMedia-Karte
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Aufgrund ihrer geringen Höhe lassen sich SmartMedia-Karten in einem FlashPath-Adapter unterbringen. Dabei handelt es sich um einem Adapter, der eine 3,5-Zoll-Diskette simuliert. Wird die SmartMedia-Karte in diesen Adapter gesteckt und mit Adapter in das Diskettenlaufwerk des Computers eingeführt, so kann der Computer direkt auf die SmartMedia zugreifen und die Bilddateien auf die Festplatte auslesen.
Ein FlashPath-Adapter für SmartMedia-Karten. Die SmartMedia-Karte wird unten links in den 3,5-Zoll-Adapter geschoben. Das Ganze passt dann in das 3,5-Zoll-Laufwerk.
SmartMedia-Karten – eine Übersicht Das Angebot bei den SmartMedia-Karten ist nicht ganz so umfangreich wie bei CompactFlash-Karten, aber auch hier dürfte die Auswahl für jeden Geldbeutel und für jede Kamera ausreichend sein. Auch für die hier aufgeführten Preise gilt, dass Preisschwankungen auftreten. Die folgenden Preise sind einem Online-Angebot aus dem Sommer 2001 entnommen. 8 Mbyte
44,- DM
16 Mbyte
90,- DM
32 Mbyte
149,- DM
64 Mbyte
259,- DM
SmartMedia-Karten sind damit etwas günstiger als CompactFlash-Karten.
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Flash-Speicher
Memory-Stick Der Memory Stick ist ein Alleingang der Firma Sony. Eigentlich bietet er im Vergleich zu CompactFlash-Karten weder Vorteile noch Nachteile, außer dass er ein wenig teurer ist. Er ist nicht größer, aber auch nicht kleiner als andere Speichermedien. Sony plant den Memory Stick als universell einsetzbares Speichermedium für Digitalkameras, digitale Videokameras, Handys, digitale Bilderrahmen usw. All diese Anforderungen könnte allerdings auch eine CompactFlashKarte erfüllen. Wie die CompactFlash-Karte hat auch der Memory Stick eine eigene Intelligenz, so dass er der Kamera die Speichergröße mitteilen kann.
Der Memory Stick der Firma Sony.
Um die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Memory Stick zu unterstreichen, hat Sony einen digitalen Bilderrahmen auf den Markt gebracht. In den digitalen Bilderrahmen kann man den Stick einführen und sich die darauf gespeicherten Bilder ansehen. Mittlerweile gibt es jedoch auch von anderen Herstellern digitale Bilderrahmen. Auch für die Memory Sticks gibt es FlashPath-Adapter.
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Sonys digitaler Bilderrahmen.
Memory Sticks – eine Übersicht Die Auswahl bei den Memory Sticks ist nicht ganz so umfangreich wie bei den anderen Speichermedien, zudem gibt es sie nur von der Firma Sony. 8 Mbyte
77,- DM
16 Mbyte
117,- DM
32 Mbyte
196,- DM
64 Mbyte
292,- DM
Bei diesen Preisinformationen ist zu bedenken, dass sich die Preise ständig ändern und diese Preise nur zum Vergleichen dienen können. Die Preisangaben stammen aus dem Sommer 2001.
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Kapitel 4
Die Welt der digitalen Kameras
Das folgende Kapitel verschafft einen Überblick über die Welt der digitalen Kameras. Im Großen und Ganzen werden die Digitalkameras zunächst einmal in drei Preiskategorien unterteilt. Die Welt der digitalen Kameras ist mittlerweile ziemlich groß geworden. Der Markt bietet fast alles, von der so genannten Pen-Cam, die kaum größer als ein Kugelschreiber ist, bis hin zur Profikamera, die im Werbeatelier eingesetzt werden kann.
Bei der Kaufentscheidung spielt neben dem Geldbeutel die wichtigste Rolle, wozu Sie die Kamera einsetzen möchten.
Bilder zum Versenden Wenn Sie über das Internet Bilder als E-Mail-Anhang versenden möchten, so reicht eine preiswerte Kamera vollkommen aus. Diese Kameras erhalten Sie bereits für zirka 400 DM. Natürlich spielt die Ausstattung beim Preis eine Rolle.
Beispiel für eine preiswerte Digitalkamera: die Agfa CL 18.
Ein Beispiel für eine preiswerte digitale Kamera ist die Agfa CL 18. Eine Kamera dieser Preisklasse bietet unter anderem einen eingebauten Blitz. Auf einer integrierten 2-MB Memory Card können Anwender bis zu 32 Bilder aufnehmen. Die Kamera arbeitet mit einer Auflösung von 640x480 Pixeln. Außerdem lässt sich die CL 18 als Webcam verwenden. Sie besitzt keinerlei Zoom und verzichtet auch auf einen Autofokus. Stattdessen arbeitet in der Kamera ein Fixfokus-Objektiv. Diese Ausstattung ermöglicht das Aufnehmen von Bildern für Internet-Zwecke. Zur anspruchsvollen digitalen Bildbearbeitung reichen jedoch weder die Auflösung noch die Ausstattung aus. Eine digitale Kamera dieser Preisklasse bietet keinen LCD-Sucher und kaum Einstellmöglichkeiten. Ihren Strom bezieht die Agfa CL 18 über Mignon-Zellen.
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Bilder zum Drucken
Bilder zum Drucken Wenn Fotos gedruckt werden sollen, so reicht eine Auflösung von ungefähr 300.000 Pixel nicht aus. Ein Foto mit einer Größe von 640x480 Pixeln besteht aus ungefähr 300.000 Bildpunkten. Wenn Sie Bilder drucken möchten, dann sollte die Kamera mindestens eine Million Pixel haben. Damit kann man dann Fotos in einer Größe von 10 x 7 Zentimetern drucken lassen, wenn man eine Mindestauflösung von 200 dpi eingestellt hat. Viel ist das auch noch nicht.
Bietet bereits einiges mehr an Ausstattung: die Fuji Finepix 2300.
Für knapp unter 1.000,- DM ist schon eine leistungsfähige Digitalkamera erhältlich. Ein Beispiel hierfür könnte die Fuji Finepix 2300 sein. Diese Kamera zeichnet 2,11 Millionen Pixel auf. Die größten Bilder, die diese Kamera aufzeichnen kann, haben 1600x1200 Bildpunkte. Diese Kamera speichert die Bilder auf einer SmartMedia-Karte und kann Karten mit bis zu 128 Mbyte Speichergröße erkennen. Sie besitzt lediglich einen 1,25-fachen digitalen Zoom, ein Objektiv mit einer Brennweite von umgerechnet 36 Millimetern.
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Der eingebaute Blitz lässt sich ganz abschalten, besitzt ferner eine Automatikfunktion und eine Funktion zum Reduzieren des »Rote Augen«-Effekts. Die Reichweite des Blitzes beträgt ungefähr drei Meter. Außerdem ist diese Kamera mit einem Selbstauslöser ausgestattet. Einstellen lässt sich diese Kamera mit einem Einstellrädchen auf der Rückseite. Zur Motivkontrolle dienen ein LCD-Display sowie ein optischer Sucher.
Die Rückseite der Fuji Finepix 2300. Oben rechts erkennt man das Einstellrad, über das sich die Kamera in den Wiedergabeoder Aufnahmemodus schalten lässt.
Die Fuji FinePix 2300 arbeitet mit vier Mignonzellen, so dass die Kamera auch auf Reisen stets mit Batterien versorgt werden kann.
Wenn es etwas Gutes sein soll Sehr gut ausgestattete Digitalkameras liegen im Anschaffungspreis immer noch deutlich über 1000 DM. Eine digitale Kamera wie die Fuji 4900 kostet an die 2000 DM. Dafür bekommt man allerdings auch einen ordentlichen Gegenwert. Die Kamera kann 2,4 Millionen Pixel aufnehmen, besitzt einen optischen sechsfachen Zoom und kann damit einen Brennweitenbereich von umgerechnet 31mm bis 210 mm abdecken. Mit Hilfe der Makrofunktion kann man sich einem Objekt bis 10 cm nähern.
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Wenn es etwas Gutes sein soll
Die Fuji 4900 bietet sehr viel für ihr Geld, allerdings sind zirka 1.900,- DM zu bezahlen.
Bedienen lässt sich diese Kamera wie eine Spiegelreflexkamera. Sie bietet mehrere Programmautomatiken, unter anderem eine Zeitautomatik, eine Blendenautomatik und eine Programmautomatik, zusätzlich auch eine Vollautomatik. Stellen Sie die Kamera auf Vollautomatik, so erledigt die Kamera alles Wichtige von allein. Wie es im Prospekt so schön heißt, kann damit jeder fotografieren, was sicher in begrenztem Umfang stimmt. Sie schränken in dieser Einstellung aber Ihre kreativen Möglichkeiten ein. Mit dieser Einstellung haben Sie zum Beispiel keine Möglichkeit, den Tiefenschärfebereich zu kontrollieren. Unter Tiefenschärfe versteht man den Bereich, der in einem Foto von vorne nach hinten scharf abgebildet wird. Generell gilt, dass bei großen Blendenwerten ein Foto vom Vordergrund bis zum Hintergrund schärfer abgebildet wird. Ein großer Blendenwert bedeutet jedoch, dass wenig Licht auf den Sensor fällt. Je nach Lichtverhältnissen wird man also Kompromisse schließen müssen. Allerdings sind digitale Kameras in diesem Punkt wesentlich toleranter als konventionelle Kameras. Aufnahmen unter schlechten Lichtverhältnissen gelingen relativ gut. Nur Mut zur Aufnahme! Es entstehen keine Entwicklungs- und Filmkosten! Bei einer Blendenautomatik können Sie die Verschlusszeit frei einstellen. Die dazu passende Blende stellt die Kamera dann von selbst ein.
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Bei einer Zeitautomatik können Sie hingegen den Blendenwert beliebig festlegen. Die dazu passende Verschlusszeit ermittelt die Kamera. Schalten Sie eine Kamera in die Programmautomatik, so können Sie entweder die Verschlusszeit oder einen Blendenwert frei einstellen. Der entsprechende Gegenwert an Blendenöffnung oder Verschlusszeit wird dann von der Kameraautomatik ermittelt.
Eine aufwendige Digitalkamera wie die Fuji 4900 verfügt über ein eingebautes leistungsfähiges Blitzgerät, das bei Bedarf ausgeklappt werden kann. Zusätzlich ist ein Blitzschuh zur Benutzung eines externen Blitzgeräts vorhanden.
Wenn Sie mit einer bestimmten Kamera liebäugeln, sollten Sie auch einen Blick auf das eingebaute Blitzgerät werfen bzw. kontrollieren, ob sich ein externes Blitzgerät anstecken lässt, denn längst nicht alle Digitalkameras besitzen einen Blitzschuh.
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Kapitel 5
Welche Digitalkamera?
Im vierten Kapitel wurden grob die verschiedenen Preisklassen bei den digitalen Kameras vorgestellt. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich nun mit den diversen Ausstattungsdetails der Kameras. So können Sie beurteilen, welche digitale Kamera für welche Zwecke sinnvoll ist. Das Angebot an digitalen Kameras ist mittlerweile enorm angewachsen. Diese Fülle bedingt, dass es Kameras mit unterschiedlichsten Ausstattungsdetails und unterschiedlichsten Designs gibt.
Wenn Sie an den Kauf einer Digitalkamera denken, sollten Sie unter anderem auf jeden Fall prüfen, ob die Kamera zu Ihnen passt. Nehmen Sie die Kamera in die Hand, probieren Sie, ob Sie die Einstellrädchen und -knöpfe gut bedienen können. Fasst sich die Kamera gut an? Liegt Sie Ihnen? Machen Sie ein paar Probebilder. Zum Scharfstellen des Motivs müssen Sie in aller Regel den Auslöser nur halb durchdrücken. Können Sie das bei dem von Ihnen favorisierten Modell? Oder drücken Sie aus Versehen gleich ganz durch, weil Sie die Kamera schlecht halten können? Vielleicht kommen Ihnen diese Tipps banal vor. Die Erfahrung lehrt jedoch etwas anderes. Gute Bilder werden Sie nur schießen, wenn Ihnen die Kamera auch vom Äußeren her gefällt und wenn Sie gerne mit der Kamera arbeiten. Gerade bei digitalen Kameras gibt es im Gegensatz zu analogen Geräten eine Vielzahl von Gehäuseformen. Manches, was auf den ersten Blick cool erscheint, entpuppt sich auf den zweiten Blick und beim Ausprobieren als unpraktisch.
Die Fuji 4800: eine Digitalkamera im klassischen Spiegelreflexdesign.
Bei den digitalen Kameras fehlt das Gehäuse für die Filmpatrone. Schon aus diesem Grund können die Gehäuse der Kameras kleiner gehalten werden. Der für das Aufnehmen des Motivs zuständige CCD-Chip ist ebenfalls kleiner als das Kleinbildformat, dadurch können auch die Objektive kleiner ge-
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baut werden, so dass digital arbeitende Kameras klein ausfallen können, aber nicht müssen. Eine zupackende Hand wird mit einem zierlichen Gehäuse sicher nicht glücklich werden. Auch hier gilt also die Devise, dass Sie die von Ihnen favorisierte Kamera wirklich einmal in die Hand nehmen und ein paar Probebilder schießen.
Digitale Kameras benötigen keinen Platz für Filmpatronen. Der Platz links neben dem Objektiv ist also komplett frei und kann seinerseits für Bedienungselemente verwendet werden.
Unter den Gehäuseformen für die digitalen Kameras gibt es auch ganz unkonventionelle Konzepte. Bei manchen Gehäusen lassen sich Objektiv und Gehäuse gegeneinander verdrehen. Das kann in bestimmten Fällen sehr bequem sein und ermöglicht manchmal eine interessante Sichtweise der Dinge bzw. bestimmter Motive.
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Bei dieser Digitalkamera der Firma Sony lässt sich das Gehäuse gegenüber dem Objektiv verdrehen.
Aber auch bei solch mehr oder weniger ausgefallenen Designideen ist es wichtig, wie sie sich in der Praxis anfühlen und handhaben lassen. Das ausgefallenste Design nützt nichts, wenn die Funktionalität darunter leidet.
Eine digitale Kamera im klassischen Design. Sie sieht langweilig aus, entpuppt sich im alltäglichen Leben jedoch als praktisch im Gebrauch.
Wenn Ihre neue Digitalkamera beispielsweise mit normalen Mignon-Batterien bzw. Akkus betrieben werden soll, so kann die Kamera ja schon aufgrund der Größe der Batterien nicht beliebig klein gehalten werden.
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Kapitel 6
Wie finde ich die richtige Digitalkamera?
Im folgenden Kapitel dreht sich alles um die Ausstattung der digitalen Kameras. Bevor Sie eine digitale Kamera kaufen, sollten Sie sich eingehend informieren. Prospektmaterial gibt es beim Fotohändler oder bei einem Computerhändler, der sich auf Scanner und Digitalkameras spezialisiert hat. Auch Kaufhäuser halten Informationsmaterial bereit. Damit bekommen Sie einen groben Überblick darüber, welche Modelle es gibt, wie sie aussehen und was sie kosten.
Ein objektiveres Bild vermitteln Fachbücher und Zeitschriften. Fast alle Fotozeitschriften informieren inzwischen auch über die digitale Fotografie. Zudem finden Sie Fachzeitschriften, die sich ausschließlich mit dem Thema Computer, Foto und PC beschäftigen. Neben interessanten Vergleichstests bieten sie viele Ideen, Tricks, Tipps und Anregungen rund um die digitale Fotografie. Über das Internet holen Sie sich die aktuellen Informationen und Angebote der Kamerahersteller. Eine Auswahl an Internet-Adressen finden Sie im Anhang dieses Buchs. All diese Informationsquellen ermöglichen Ihnen eine grobe Vorauswahl, so dass Sie bereits mit dem einen oder anderen Modell liebäugeln können. Irgendwann steht dann der Gang zum Foto- oder Computerhändler an, bei dem Sie sich Ihre Traumkamera vorführen lassen sollten. Hier können Sie verschiedene Modelle vergleichen und sehen, ob die Kamera Ihnen überhaupt liegt – sie sollte Ihnen auch und nicht zuletzt Spaß machen.
Die Auflösung Digitale Kameras lassen sich nach der Höhe der Auflösung klassifizieren. Jedoch gibt es da unterschiedliche Auffassungen und die Anzahl der Pixel auf den Chips wächst ja momentan auch beständig. Der Verband der japanischen Kameraindustrie, JCIA (Japanese Camera Industry Association), hat neue Richtlinien für die Vermessung der Pixelangaben für Digitalkameras festgelegt, die ab dem ersten September 2001 gelten. Demnach werden digitale Kameras in Klassen mit 2.0 Megapixeln, 3.2 Megapixeln und 4.0 Megapixeln unterteilt. Die Bezeichnung 2.0 Megapixel bedeutet, dass die Kamera zwei Millionen Pixel hat. Diese Zahlenangaben werden in Zukunft auf den Kameras als Aufkleber aufgebracht werden. Sie entsprechen auch den effektiven, also wirklich nutzbaren Pixelwerten, denn auf den CCD-Chips befinden sich oft nicht nutzbare Fotodioden. Eine renommierte deutsche Foto-Zeitschrift teilt die Kameras etwas anders ein. Dort wird nach Kameras mit 300.000 Pixeln, 1,3 Millionen Pixeln, 2 Millionen Pixeln und Kameras ab 3 Millionen Pixeln unterschieden. Die Sparte mit den 300.000 Pixeln stellt man als Internet-Kameras dar, weil diese Auflösung ideal für die Darstellung im Netz der Netze ist. Es bereitet allerdings keinerlei Mühe, ein zwei Millionen Pixelbild auf 300.000 Pixel zu verkleinern. Das schafft nahezu jede Bildbearbeitungssoftware. Der umgekehrte Vorgang, also ein Bild hochzurechnen, ist schon wesentlich schwieriger, wenn er überhaupt möglich ist.
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Die Auflösung
Welche Unterteilung nun besser ist, sei dahingestellt, vielleicht ist ein Kombination aus beiden sinnvoll. Vor die Klassifizierung der japanischen Kameraindustrie stellt man noch die Kameras mit 300.000 Pixeln, die als so genannte Internet-Kameras bezeichnet werden. Andererseits steigt die Anzahl der Pixel ständig. Minolta hat mit der Dimage 7 die erste digitale Kamera für Amateure auf dem Markt, die fünf Millionen Pixel erfassen kann.
Minoltas Dimage 7, die erste digitale Kamera für den Consumer-Bereich, die fünf Millionen Pixel erfassen kann.
Je höher die Anzahl der Pixel, desto teurer werden die Kameras. Im folgenden Textkasten finden Sie einen kleinen Preisvergleich (Stand: Sommer 2001), die Preise für digitale Kameras sinken jedoch ständig. Dieser Vergleich hinkt auch ein wenig, denn die Ausstattung der Kameras spielt ebenso eine wichtige Rolle. Manchmal ist die Ausstattung auch von größerer Bedeutung als eine möglichst hohe Anzahl an Pixeln.
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Kleiner Preisvergleich Im Sommer 2001 kostete die Olympus C-860 L 499,- DM bei einem Fotoversand. Diese Kamera ist sehr preiswert und besitzt eine Auflösung von 1,31 Millionen Pixeln. Sie bietet dafür aber auch nur ein 75digitales Teleobjektiv, was umgerechnet auf eine herkömmliche Kamera die Werte Blende 2,8/36mm bietet. Die größere Schwester der C-860 L, die C-960 L kommt auf einen Preis von 850,- DM. Sie hat die gleiche Auflösung wie die C-860 L, jedoch ein lichtstärkeres Objektiv mit den Werten Blende 2,4/35-105 mm. Dieses Objektiv ist also etwas lichtstärker und bietet eine optische Zoomfunktion. Die Fuji Finepix 2300 kostete zum gleichen Zeitpunkt 798 DM. Diese Kamera erfasst bereits 2,1 Millionen Pixel. Die Ausstattung ist dafür etwas dürftig. Die Kamera besitzt lediglich einen digitalen Zoom mit einer Brennweite von umgerechnet 36 mm. Die Fuji FinePix 6800 Zoom erfasst 3,3 Millionen Pixel. Diese Kamera kostete 1998 DM und besitzt einen optischen Zoom mit Brennweiten von umgerechnet 36 bis 108 mm. Die Brennweiten liegen bei 2,8 bis 7,0. Die Minolta Dimage 7 erfasst fünf Millionen Pixel, besitzt eine umfangreiche Ausstattung mit einem Objektiv mit einer Brennweite von umgerechnet 20 bis 200 mm. Der Preis lag im Sommer bei 3.100,- DM.
Fujis FinePix 6800: Die Kamera erfasst 3,3 Millionen Pixel und auch die Ausstattung ist sehr umfangreich. Das Design stammt übrigens von F.A.Porsche und alles zusammen hat mit fast 2.000,- DM auch seinen Preis.
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Die Auflösung
Ferner existieren noch eine Reihe von so genannten Pen-Kameras, die etwas größer sind als ein dickerer Kugelschreiber, dafür aber in jede Hemdtasche passen. Die Firma Umax bietet zum Beispiel den AstraPen an, der unbeschwertes Knipsen verspricht.
Der Umax Astra-Pen. Er schafft je nach Version Auflösungen von 80.000 oder 300.000 Pixeln.
Es gibt ihn in zwei Versionen, einmal mit einer Auflösung von 80.000 Pixeln und einmal in der Version mit 300.000 Pixeln. Für Internet-Anwendungen ist das ideal, aber zur ernsthaften Bildbearbeitung reicht das nicht aus, und wie bereits erwähnt: Wenn Bilder im Internet veröffentlicht werden sollen, kann man sie leicht per Software verkleinern.
Ein Größenvergleich digitaler Fotos
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Das linke Bild wurde mit einer Auflösung von 1600x1200 Pixeln (entspricht 1,9 Millionen Pixeln) fotografiert, das mittlere mit einer Auflösung von 648x480 Pixeln (entspricht 300.000 Pixeln) und das rechte Bild wurde mit einer Auflösung von 320x240 (entspricht 80.000) Pixeln aufgenommen. In diesem Vergleich erkennt man, dass die beiden rechten Bilder doch schon sehr klein sind. Wenn Ihre Bilder irgendwann gedruckt werden sollen, müssen Sie die Auflösung des Bilds, also die Zahl der Pixel, berücksichtigen.
Links wurde eine Kamera mit 1600x1200 Pixeln aufgenommen, das rechte Bild hingegen wurde mit 640x480 Pixeln erfasst. Das linke Motiv ist im Maßstab 1:1 abgebildet, das rechte Motiv wurde in diesen Maßstab vergrößert. Dabei zerfällt das rechte Motiv in seine einzelnen Pixel, für diesen Maßstab wäre die Auflösung also zu klein gewesen.
Sucher und Display In aller Regel besitzen digitale Kameras ein Display, also einen kleinen Monitor, auf dem man das Motiv während der Aufnahme kontrollieren kann. Leider kann es je nach Hersteller und Display zu Problemen beim Betrachten des Motivs kommen. Fällt Sonnenlicht direkt auf das Display, so kommt es schon mal vor, dass man auf dem Display vor Helligkeit nichts mehr erkennt. Andere Displays vertragen wiederum direktes Sonnenlicht. Bei manchen Displays ist die Darstellung recht grob. Daher haben Digitalkameras neben dem Display einen Sucher, wie man ihn von herkömmlichen Kameras kennt.
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Sucher und Display
Das Display Digitale Kameras besitzen einen kleinen Monitor, auf dem Sie das zu fotografierende Motiv kontrollieren und mit dessen Hilfe Sie anschließend die aufgenommenen Bilder betrachten können. Gerade die Möglichkeit, bereits aufgenommene Bilder unmittelbar nach dem Aufnehmen im Display zu betrachten und zu kontrollieren, ist viel wert: Sie können misslungene Aufnahmen sofort löschen und schaffen Speicherplatz für neue Aufnahmen. Bevor Sie eine Kamera kaufen, sollten Sie unbedingt das Display prüfen. Es gibt Displays, die die Motive gestochen scharf abbilden, andere sind sehr unscharf. So ist es schon ärgerlich, wenn Sie statt eines knallroten Autos nur ein rotes Rauschen sehen. Auf dem kleinen Monitor prüfen Sie bereits bei der Aufnahme auch, ob ein Motiv scharf eingestellt ist. Ein unsauber abbildendes Display ist daher wenig hilfreich. Versuchen Sie auch einmal, auf dem Display etwas zu erkennen, wenn der Lichteinfall von hinten kommt. Sehen Sie sich selbst oder das Motiv? Vernünftig entspiegelte Displays sind eine Wohltat. Das Display liefert Ihnen noch weitere wichtige Informationen. Optimal ist es, wenn der Monitor Folgendes anzeigen kann:
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Batteriezustand bzw. Zustand des/der Akkus mit Informationen darüber, wie hoch die Ladung zurzeit ist,
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Zahl der verschossenen Bilder, wie viele Bilder Sie noch schießen können, abhängig von der Auflösung, Datum, Uhrzeit, die Einstellungen der Kamera: Wie ist der Blitz eingestellt? Welche Auflösung ist zurzeit gewählt? Ist die Makrofunktion aktiv? Welche Einstellung hat der Weißabgleich? usw.
Schön wäre es, wenn sich diese Anzeigen auch komplett bzw. im Idealfall sogar einzeln abschalten ließen, da sie auf dem kleinen Bildschirm bei der Suche nach der besten Motiveinstellung stören können. Bei Kameras, die keine Einstellungsinformationen auf dem Display anzeigen, müssen Sie ständig auf einem LCD-Panel nachschauen, welche Einstellungen Sie gerade getroffen haben. Bei der Konzentration auf das Motiv wirkt sich dies störend aus.
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Eines Tages möchten Sie vielleicht im strahlenden Sonnenschein mit der Digitalkamera fotografieren. Dann ist die Enttäuschung groß, weil Sie auf dem Display nichts mehr erkennen, da es entweder draußen zu hell ist oder das Display nicht hell genug strahlt. Manche Kameras besitzen daher ein Prisma hinter der Monitorscheibe, das das Sonnenlicht einfangen kann, wenn man einen kleinen Deckel nach oben klappt. Dadurch wird auch die Stromversorgung des Monitors abgeschaltet, ein angenehmer Nebeneffekt, da der Monitor viel Strom verbraucht. Lassen Sie sich bei Ihrem Händler unterschiedliche Kameras zeigen. Sie werden erstaunt sein, wie unterschiedlich die Displays arbeiten. Es gibt Kameras, bei denen Sie im Sonnenschein gar nichts mehr erkennen können, bei anderen Modellen hingegen sehen Sie im hellsten Sonnenlicht noch feinste Details. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Händler zu fragen, ob Sie mit der Kamera auch einmal vor die Tür gehen können. In geschlossenen Räumen sehen Sie auf dem Display immer etwas. Dies kann sich draußen jedoch schlagartig ändern. Das Display Digitale Kameras besitzen einen kleinen Monitor auf der Rückseite. Es handelt sich um ein LCD-Display, mit dem Sie während der Aufnahme das Motiv kontrollieren können. Noch wichtiger ist jedoch, dass Sie bereits aufgenommene Aufnahmen unmittelbar nach der Aufnahme betrachten können. Ist ein Schnappschuss misslungen, kann er direkt wieder gelöscht werden. Achten Sie beim Kauf der Kamera darauf, dass Sie auch bei Tageslicht etwas auf dem Monitor erkennen können und dass das Motiv scharf erscheint, gerade bei kritischen Farbtönen. So ist knalliges Rot ein kritischer Farbton, bei dem Monitore gefordert werden. Achten Sie ebenfalls darauf, dass das Display entspiegelt ist.
Eine Reihe von Kameras besitzen ein schwenkbares Display. Auch dieses bietet Vorteile: Sie können das Display in schattige Bereiche drehen, so dass Sie das Motiv wieder (besser) erkennen. Wenn Sie das Display nach unten stellen, können Sie zudem kontrolliert über Kopf fotografieren. Makroaufnahmen gelingen mit dem Monitor optimal: Er gestattet die Kontrolle, ob das Bild scharf wird, und Sie können die Bildgrenzen exakt festlegen.
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Das Objektiv
Der optische Sucher Im vorigen Kapitel wurde bereits erwähnt, dass das Display eine Menge Strom verbraucht und in grellem Sonnenlicht versagen kann. Schwenkbare Displays bieten da zwar in geringem Maße Abhilfe, am einfachsten geht es dann jedoch mit einem optischen Sucher. Schön ist es, wenn der Sucher auch die Zoomeinstellung anzeigt, also wirklich den gewählten Ausschnitt darstellt. Manche Kameras haben statt eines optischen Suchers einen elektronischen TFT-Sucher, wie man ihn von Camcordern kennt. Das kann Vorteile haben. Beispielsweise lässt sich die Helligkeit nach oben regeln, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind. Das kann aber auch zu Schärfeverlusten führen. Überprüfen Sie also in jedem Fall auch den Sucher, ob er Ihren Ansprüchen genügt.
Das Objektiv Neben der Zahl der Pixel, mit der eine digitale Kamera aufnehmen kann, entscheidet die Qualität des Objektivs über die Wiedergabe. Ähnlich wichtig sind auch bestimmte Funktionen, die ein Objektiv bieten sollte. Die Aufnahmesensoren der Digitalkameras sind deutlich kleiner als Kleinbildfilme. Um eine gleich gute Aufnahmequalität zu gewährleisten, müssen die kleineren Objektive der Digitalkameras dementsprechend auch deutlich leistungsstärker sein. Zwei Probleme seien nur kurz angeschnitten. Eines ist, dass der Lichteinfall möglichst gerade auf den Sensor erfolgen soll, ein weiteres ist, dass durch die kleineren Objektive schlicht und ergreifend weniger Licht passt als durch Objektive für Kleinbildfilme. Die hohe Qualität der Objektive ist neben den Kosten für den CCD-Sensor also mitverantwortlich für die hohen Kosten der Digitalkameras. Gespannt darf man sein auf die Weiterentwicklung der CMOS-Technologie, die ja preiswerter sein soll als die CCD-Technologie.
Autofokus Die meisten digitalen Kameras arbeiten mit einem Autofokusobjektiv, wenige mit einem Fixfokusobjektiv. Fixfokuskameras sind preiswerte Geräte mit einem Objektiv fester Brennweite. Während bei einer Fixfokuskamera gar nichts einzustellen ist und auch automatisch nichts eingestellt wird, erfolgt bei einer Autofokuskamera die
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Scharfstellung automatisch. In mindestens 90 Prozent der Fälle funktioniert das auch ganz gut. Es können jedoch problematische Situationen auftreten, in denen die automatische Fokussierung versagt oder aus meist technischen Gründen nicht richtig arbeitet. Solche Problemfälle könnten sein:
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Aufnahmeobjekte hinter einer Glasscheibe, Rauch, kontrastarme Objekte, Gegenstände vor dem aufzunehmenden Objekt, sich schnell bewegende Objekte, stark spiegelnde Objekte, sehr weit entfernte Objekte.
Für solche Aufnahmesituationen wäre es wünschenswert, wenn man die Autofokusfunktion abschalten und die Entfernung von Hand einstellen könnte.
Bei dieser Sony DSC-F 505 V befindet sich der Schalter zum An- und Abstellen des Autofokus an der linken Objektivseite. Ist die Autofokusfunktion abgestellt, kann man die Schärfe bei diesem Modell am Einstellring vorn am Objektiv einstellen.
Manche, meist teure Digitalkameras bieten die Option, den Autofokus abzuschalten und die Entfernung von Hand einzustellen. Bei preiswerten Kameras kann es passieren, dass die automatische Fokussierung gar nicht deaktiviert
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Das Objektiv
werden kann. Manche Kameras bieten die Möglichkeit, das Objektiv auf Unendlich zu stellen. Das hilft wenigstens in den Fällen, in denen ein Objekt klein und ganz weit entfernt ist. Noch besser ist es dann schon, wenn an der Kamera ein paar Entfernungen fest eingestellt werden können, also 2 m, 5 m und Unendlich. Viele Probleme der automatischen Scharfstellung lassen sich umgehen, wenn man den Autofokus auf bestimmte Bildbereiche, so genannte Schärfefelder, einstellen kann. Im Sucher sind dazu bestimmte Bereiche gekennzeichnet, auf die man den Autofokus scharf stellen lassen kann. Dieses Feature besitzen jedoch nur hochwertige Kameras. Für Nahaufnahmen ist eine Makrofunktion wichtig. Diese gewährleistet, dass man in geringem Abstand (ca. 10 cm) vom aufzunehmendem Objekt noch scharfe Bilder erhält. Ohne Makro kann man sich bis zu 50 cm an das Objekt wagen. Dies sind jedoch nur Richtwerte, die je nach Kameramodell schwanken.
Die Zoomfunktion Zoomfunktion ist nicht gleich Zoomfunktion. Bei Digitalkameras unterscheidet man zunächst einmal zwischen digitalem und optischem Zoom. Der digitale Zoom ist genau genommen gar kein Zoom. Beim digitalen Zoomen wird lediglich der Randbereich des Bildes weggeschnitten und der übrig gebliebene Rest im mittleren Bereich des Bildes zu den Außenkanten hin aufgebläht. Das sieht dann zwar wie gezoomt aus, hat jedoch den Nachteil, dass Bildinformationen verloren gehen. In der Praxis wirkt sich das so aus, dass die Bilder unschärfer werden. Beim optischen Zoom hingegen wird die Brennweite des Objektivs wirklich verändert. Damit ist sichergestellt, dass der gezoomte Ausschnitt auch wirklich vom CCD-Chip der Kamera erfasst wird. Das Ergebnis sind schärfere Bilder. Manche Marketingexperten der Kamerahersteller werben auch unverblümt für einen Sechsfach-Zoom. Dahinter versteckt sich oft ein optischer Dreifach-Zoom und ein digitaler Zweifach-Zoom. Gut nutzbar ist davon nur der optische Dreifach-Zoom. Die Brennweite eines Objektivs ist ein Wert, der Auskunft über den Bildausschnitt gibt, den wir aufnehmen. Kleine Werte nehmen einen weiten Ausschnitt auf, das eigentliche Objekt wird dabei kleiner. Hohe Werte ziehen
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einen Ausschnitt heran, der Aufnahmewinkel wird dabei kleiner, das Objekt größer. Unserem eigenen Sehverhalten kommen 35 mm Brennweite bei einer Kleinbildkamera nahe. Der CCD-Chip einer digitalen Kamera ist jedoch kleiner als ein chemischer Film. Daher rücken die Linsen des Objektivs näher an den Chip und die Brennweiten sind bei digitalen Kameras kleiner. Sie entsprechen optisch jedoch den Brennweiten, wie wir sie von einer konventionellen Filmkamera gewohnt sind. In den meisten Fällen geben die Hersteller digitaler Kameras die Werte an, die einer konventionellen Filmkamera entsprechen. Auf dem Objektiv könnten dann Bezeichnungen wie 34–104 mm (equiv) stehen. Diese Bezeichnung bedeutet, dass diese Kamera eine Brennweite hat, die 34–104 mm einer normalen Kleinbildkamera entsprechen. Das Objektiv Eine Kamera mit Autofokuseinrichtung bietet wesentlich mehr Möglichkeiten als eine Fixfokuskamera. Insbesondere die Makrofunktion erlaubt tolle Nahaufnahmen. Auch die Zoomfunktion gibt Ihnen mehr Spielraum zum Fotografieren. Ein optischer Zoom ist immer besser als ein digitaler Zoom, da er die Brennweite im Gegensatz zum digitalen Zoom tatsächlich ändert. Ein digitaler Zoom schneidet lediglich die Ränder eines Motivs weg und bläht das restliche Bild nach außen auf. Die Folge ist größere Unschärfe.
Einstellen der Blende Bei einer herkömmlichen Filmkamera fällt Licht durch ein Loch im Objektiv auf den Film. Das Loch im Objektiv ist die Blende. Die richtige Dosierung der Lichtmenge erfolgt durch die Größe der Blendenöffnung und durch die Verschlusszeit – die Dauer, während der Licht auf den Film fällt. Hinzu kommt die Lichtempfindlichkeit des Films. Herkömmliche Kameras bieten Ihnen die Möglichkeit, die Blenden- und die Zeitwerte zu ändern. Bei Automatikkameras werden diese Werte automatisch gesetzt. In der Regel geben wir entweder einen Blendenwert oder einen Zeitwert vor, der jeweils entsprechende zugehörige Wert wird dann von der Kamera entsprechend eingestellt. Es existieren inzwischen eine Reihe weiterer sehr komfortabler Automatiken, wie z.B. Portraitautomatiken oder Landschaftsautomatiken. Auch eine Automatik für abendliche Stimmung lässt
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Das Objektiv
sich finden. Wenn die Kamera in einen dieser Automatikmodi geschaltet wird, errechnet sie selbständig die günstigsten Werte für Verschlusszeit und Blende. Mit einer Programmautomatik können Sie alle Werte aber auch selbst einstellen. Damit eine Kamera die Belichtung optimal steuern kann, ist der Empfindlichkeitswert des eingelegten Films an der Kamera einzustellen. Die Filmempfindlichkeit ist ein konstanter Wert, der sich nicht ändern lässt. Bei einer digitalen Kamera verhält es sich ein wenig anders. Zwar gibt es auch hier eine Blende, die die Menge des Lichts steuert, und es existiert auch ein Zeitwert, der die Dauer der Blendenöffnung steuert. Aber es gibt keine Filmempfindlichkeit. Statt des Films liegt in der digitalen Kamera ja der lichtempfindliche Sensor. Solange er eingeschaltet ist, liefert er elektrische Signale, die die Elektronik der Kamera in Bilddateien umwandeln kann. Sind genug elektrische Signale geliefert worden, kann der CCD-Chip einfach abgeschaltet werden. Allerdings lässt sich bei vielen digitalen Kameras die Lichtempfindlichkeit des Sensors einstellen. Bei der digitalen Kamera übernimmt eine Elektronik die Steuerung von Belichtung und Blende. In der Regel haben Sie also mit der Einstellung dieser Werte nichts zu tun. Manche Kameras bieten jedoch die Möglichkeit, die Werte von Hand einzustellen. Es gibt Modelle, an denen können Sie wie bei einem «richtigen” Fotoapparat die üblichen Blendenwerte wählen, beispielsweise Blende 4,0 oder Blende 5,6. Andere Digitalkameras lassen nur die Wahl zwischen großer und kleiner Blende. Es gibt auch Kameras, bei denen keine Werte von Hand eingestellt werden können. Fragen Sie am besten Ihren Händler, welche Kamera welche Einstellmöglichkeiten bietet.
Einstellen der Belichtungszeit Durch die Wahl der Belichtungszeit können Sie bei der herkömmlichen Fotografie steuern, wie hell oder wie dunkel das Bild werden soll. Eine lange Belichtungszeit macht das Bild heller, bei der kürzeren Belichtungszeit wird das Bild entsprechend dunkler. Bei digitalen Kameras können Sie fast immer die Helligkeit einstellen. Am LCD-Display erkennen Sie unmittelbar den Effekt, da das Bild dort entsprechend hell bzw. dunkel dargestellt wird.
Belichtungsmessung Die meisten digitalen Kameras arbeiten, wie auch die meisten herkömmlichen Kameras, mit einer mittenbetonten Integralmessung. Im Allgemeinen
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reicht diese Technik auch aus. Bei der mittenbetonten Integralmessung werden die Kontraste des gesamten Motivs beurteilt, der Schwerpunkt liegt jedoch auf den mittleren Bildbereichen, da sich dort regelmäßig die für das Motiv wichtigen Details befinden. Bei manchen Kameras können Sie jedoch auf Spotmessung umschalten. Dadurch wird ausschließlich der mittlere Bildbereich verarbeitet. Einige Digitalkameras bieten auch noch die Möglichkeit einer Matrixmessung. Dabei wird das ganze Bild in kleinere Felder zerlegt. Für alle Felder berechnet die Kamera den richtigen Belichtungswert und schließlich wird aus diesen Werten ein Mittelwert bestimmt.
Bildserien Ein Schwachpunkt digitaler Kameras ist die Schnappschussfotografie. Das Bild gelangt ja im Moment der Aufnahme zunächst auf den CCD-Chip. Von dort muss es aber auf die Speicherkarte ausgelesen werden. Das kann je nach Kameramodell bis zu vier Sekunden in Anspruch nehmen. In dieser Zeit ist das Motiv, das Sie aufnehmen wollten, sicher verschwunden. Auch für bewegte Objekte oder für gelungene Sportaufnahmen stellt das ein Problem dar. Die Belichtung Es gibt digitale Kameras, die Ihnen keine Möglichkeit zur manuellen Korrektur lassen. Bei anderen hingegen können Sie Blende und Öffnungszeit von Hand einstellen. Wichtig ist auch, dass Sie einen Weißausgleich manuell beeinflussen können. Der Weißausgleich sorgt dafür, dass Weißes auch weiß abgebildet wird. In vielen Fällen erledigt die Kameraautomatik dies zufriedenstellend. Es gibt jedoch Situationen, in denen man per Hand bessere Ergebnisse erzielt. Ein Beispiel ist ein stark bewölkter Himmel. Viele Kameras bieten für diese »Standardsonderfälle« frei wählbare Einstellungen. Fragen Sie Ihren Händler, ob auch Ihr Wunschmodell diesen Komfort bietet.
Als Ausgleich bieten viele Kameras die Möglichkeit von Serienaufnahmen. Dabei wird über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise 20 Sekunden, eine ganze Serie von Bildern aufgenommen. Während dieser Zeit müssen Sie lediglich den Auslöser gedrückt halten. Ein Manko dabei ist, dass viele Kameras Bildserien nicht in der höchsten Auflösung aufnehmen.
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Kapitel 7
Betrachten der digitalen Bilder
Mit dem Display einer digitalen Kamera können Sie sich die Bilder direkt nach erfolgter Aufnahme ansehen. Natürlich kontrollieren Sie – so die Sonneneinstrahlung es zulässt – damit auch das Motiv während der Aufnahme. Nach der Aufnahme können Sie Ihre Bilder direkt auf dem Display der Kamera ansehen, sofern eines vorhanden ist. Dazu muss die Kamera lediglich in den Wiedergabemodus geschaltet werden. Für diesen Vorgang gehen die Hersteller der Kameras verschiedene Wege. Die meisten Kameras besitzen einfach ein kleines Hebelchen, mit dem Sie in den Wiedergabemodus umschalten können.
Bei sehr vielen Kameramodellen kann man – wie bei der Fuji im Bild – an einem kleinen Schalter vom Aufnahme- in den Wiedergabemodus schalten.
Eine Weiterschaltung vom dargestellten Bild im Display zur nächsten Aufnahme erfolgt mittels eigens dafür vorgesehener Tasten oder Wippschalter. Sehr komfortabel ist es, wenn man eine Bildervorschau anzeigen lassen kann. Zum Auswählen und Anzeigen manövriert man sich dann per Taste zu dem gewünschten Bildchen, um so ganz gezielt Bilder zum Ansehen oder Löschen anzeigen zu lassen. Einige Kameras bieten auch die Möglichkeit einer Diaschau. In diesem Fall werden die Bilder nacheinander automatisch angezeigt. Das Zeitintervall sollte man dabei einstellen können, auch die Reihenfolge sollte sich ändern lassen. Betrachten mit dem Display Aufgenommene Bilder können unmittelbar nach der Aufnahme im Display der Kamera betrachtet werden. Das stellt einen großen Vorteil der digitalen Fotografie dar. Misslungene Bilder können sofort wieder gelöscht werden. Der frei gewordene Speicherplatz steht dadurch wieder für neue Aufnahmen zur Verfügung.
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Kameraeinstellungen im Wiedergabemodus
Kameraeinstellungen im Wiedergabemodus Zum Betrachten der Bilder mit der Kamera können Sie in aller Regel zwischen drei Betriebsarten wählen:
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Einzelbildwiedergabe Multi-Bildwiedergabe Diaschau
Einzelbildwiedergabe Schalten Sie die Kamera in den Wiedergabemodus, so erscheint das zuletzt aufgenommene Bild auf dem LCD-Monitor. Durch Betätigen eines entsprechenden Schalters können Sie zum ersten Bild weiterschalten oder zum vorletzten. Auf diese Weise werden nacheinander alle Bilder gezeigt.
Multi-Bildwiedergabe Für den Fall, dass Sie nur ganz bestimmte Bilder ansehen möchten, gibt es eine so genannte Multi-Bildwiedergabe. In diesem Modus werden entweder sechs oder neun Minibildchen gleichzeitig im Display angezeigt. Die Anzahl der dargestellten Minibilder schwankt je nach Hersteller und Kameramodell. Ausgewählte Bildchen können Sie sich nach der Wahl formatfüllend ansehen. Die Multi-Bildwiedergabe ist sehr praktisch, wenn Sie gezielt einzelne Bilder löschen oder auch anzeigen lassen möchten.
Diaschau – mit und ohne Ton Im Modus Diaschau werden in einstellbaren Zeitabständen die Bilder automatisch hintereinander abgespielt. Die Reihenfolge kann dabei – je nach Kameramodell – frei gewählt werden. Manche Kameras bieten die Möglichkeit, Geräusche aufzunehmen. Damit lassen sich schöne Diaschauen zusammenstellen. Richtig interessant wird es für die Zuschauer, wenn Sie kurz nach einer Bildaufnahme die zum Bild passenden Geräusche aufnehmen, also Wasserrauschen und Möwenschreie am Meer, Autolärm an der Autobahn und beispielsweise Kindergeschrei am Spielplatz. Natürlich können Sie auch einen zum Bildinhalt passenden Text aufsprechen.
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Auf diese Weise bekommen Sie eine spannende Diaschau, wenn Sie die Bilder auf einem Fernseher ablaufen lassen. Wie das im Einzelnen abläuft, erfahren Sie im nächsten Kapitel. Der Wiedergabemodus Die digitalen Bilder können Sie sich auf dem Display sowohl formatfüllend als auch in einer Multi-Bildwiedergabe ansehen. Besitzt die Kamera einen Videoanschluss, dann lassen sich die Bilder auch am Fernseher betrachten. Manche Kameras bieten die Möglichkeit, eine Diashow ablaufen zu lassen. Automatisch wird dann von Bild zu Bild weitergeschaltet. Sogar Tonaufnahmen sind möglich.
Das Löschen der Bilder Der Wiedergabemodus ist auch für das Löschen und das Formatieren der Speicherkarten zuständig. Meist bieten sich drei Möglichkeiten zum Entfernen der Bilder vom Speichermedium:
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Gleichzeitiges Löschen aller Bilder Löschen einzelner Bilder Formatieren des Speichermediums
Gleichzeitiges Löschen aller Bilder Mit einem einzigen Befehl können Sie alle Bilder vom Speichermedium entfernen, so dass der komplette Speicherplatz für Neuaufnahmen zur Verfügung steht.
Löschen einzelner Bilder Wenn Sie nicht mehr wissen, welche Aufnahmen auf einem Speichermedium vorhanden sind, können Sie die Option zum Löschen einzelner Bilder aktivieren. Damit wird bei jedem angezeigten Bild auf dem Display gefragt, ob es gelöscht werden soll. Die Frage können Sie bejahen oder verneinen. Egal wie Sie sich pro Bild entscheiden, bei der Anzeige des nächsten Bildes wird die Anfrage wiederholt. Mit dieser Möglichkeit lässt sich eine Speicherkarte optimal entrümpeln.
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Schreibschutz für die Bilder
Formatieren des Speichermediums Wenn Sie keines der Bilder auf einer Speicherkarte mehr benötigen, können Sie die Karte gleich formatieren. So stellen Sie sicher, dass Ihnen für die nächsten Neuaufnahmen der komplette Speicherplatz zur Verfügung steht. Außerdem geht das schneller, als die Bilder einzeln zu löschen.
Schreibschutz für die Bilder Schreibschutz auf dem Medium Der Schreibschutz einer SmartMedia-Karte erfolgt durch Aufbringen eines runden Aluminiumaufklebers. Allerdings sind dann nicht nur die gespeicherten Aufnahmen schreibgeschützt, sondern auch der komplette Datenträger. Eventuell noch vorhandener Speicherplatz lässt sich dann nicht mehr nutzen. Bei Sonys Memory-Stick finden Sie ein kleines Schalterchen, mit dem man den Schreibschutz für die Sticks vornimmt.
Der MemoryStick von Sony und sein Schreibschutzschalter, der links im Bild mit der Beschriftung »LOCK« zu erkennen ist.
Schreibschutz per Software Andererseits kann man per Kamerasetup einen Schreibschutz für einzelne Dateien vornehmen. Steckt man die Karten jedoch per Adapter in den PC, so können sie dort ohne weiteres wieder gelöscht werden. Aber ist dies wirklich so schlimm? Steckt eine Adapterkarte erst einmal im Computer, so sicher deshalb, um die Dateien in den Computer zu übertra-
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gen. Dort können sie dann sicher aufbewahrt und dauerhaft gespeichert werden. Auch ein Schreibschutz per Software ist nun möglich. Schreibschutz Der Schreibschutz auf einer SmartMedia-Karte erfolgt durch einen Aufkleber. Probleme kann es beim Entfernen des Aufklebers geben, wenn Klebereste an der Karte haften bleiben. Diese lassen sich oft nur mühsam entfernen und können unter Umständen einen Großteil der Karte verunreinigen.
Weitere Einstellungen An dieser Stelle auf alle Einstellungsmöglichkeiten aller digitalen Kameras einzugehen, ist unmöglich. Daher werden nur einige der interessantesten Möglichkeiten vorgestellt.
Stromsparmodus Ein Nachteil digitaler Kameras ist der hohe Stromverbrauch. Plötzlich sind die Akkus leer. In der Praxis passiert das ausgerechnet dann, wenn gerade die spannendsten Motive vor der Kamera auftauchen. Das Laden eines Akkus ist dann natürlich nicht möglich, zudem würde der Ladevorgang zu lange dauern. Einen Satz voll aufgeladener Ersatzakkus sollte man also immer dabei haben. Wie lange ein Satz Akkus durchhält, das hängt von der einzelnen Kamera ab. Kameras mit Lithium-Ionen-Akkus schaffen längere Fotosessions als Kameramodelle, die lediglich mit Ni-Mh-Akkus arbeiten. Ni-Mh-Akkus gibt es dafür im weit verbreiteten Mignon-Format. Mignon-Batterien werden auch als Batterien vom »Typ AA« bezeichnet. Kameras mit Akkus im Mignon-Format können notfalls also auch mit ganz normalen Batterien arbeiten. Lange werden die Batterien jedoch nicht funktionieren, da sie sich im harten Fotoalltag schnell erschöpfen. Aber man hat so auf jeden Fall die Möglichkeit, Bilder aufzunehmen. Außerdem bekommt man auch in abgelegenen Gegenden dieser Erde Batterien im Mignon-Format. Die Kameras funktionieren auch mit Ni-Cd-Akkus. Diese erschöpfen sich jedoch auch schneller als Ni-Mh-Akkus. Ni-Mh-Akkus sind zurzeit mit einer Kapazität von 1600 mAh erhältlich, NiCd-Akkus haben maximal eine Kapazität von 1100 mAh. Beim Kauf neuer
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Weitere Einstellungen
Akkus ist darauf zu achten, dass diese möglichst hohe Kapazitäten aufweisen. Ni-Cd-Akkus sind zudem sehr anfällig für den Memory-Effekt. Werden NiCd-Akkus in nicht völlig entleertem Zustand aufgeladen, so lassen sie sich nach einiger Zeit gar nicht mehr auf den höchsten Ladestand aufladen, das bedeutet, sie arbeiten nur noch mit »halber Kraft«. Ni-Cd-Akkus sollten daher nur völlig entleert wieder neu aufgeladen werden. Moderne Ladegeräte bieten zum restlosen Entleeren der Akkus eine eigene Funktion an. Falls Ihre Kamera einen Stromsparmodus anbietet, können Sie auch einstellen, nach welcher Zeit sich die Kamera bei Nichtgebrauch automatisch abschaltet. Strom spart auch das Abschalten des Displays während der Aufnahme. Sie können das Motiv ja auch mit dem optischen Sucher einstellen. Manche Kameras bieten hier ein sinnvolles Feature zum Ausnutzen des Sonnenlichts zur Beleuchtung des Displays. Durch einen hochgeklappten Deckel über dem Display wird die Beleuchtung des Monitors abgeschaltet. Das einfallende Sonnenlicht erhellt stattdessen das Display. Die Akkus Für Digitalkameras eignen sich am besten Lithium-Ionen-Akkus und Lithium-Batterien. Auch Ni-Mh-Akkus können Sie bedenkenlos verwenden. Ni-Cd-Akkus der neuesten Generation können ebenfalls eingesetzt werden, diese Akkus haben eine maximale Kapazität von zurzeit 1100 mAh. Es geht auch mit Ni-Cd-Akkus mit geringerer Kapazität. Diese Akkus entleeren sich nur schneller. Ni-Cd-Akkus sollte man nur neu aufladen, wenn sie vollkommen entleert sind. Auch mit Alkali-Mangan-Batterien können Sie durchaus fotografieren, aber auch hier gilt, dass die Lebensdauer der Batterien kurz ist.
Datum und Uhrzeit Im Kamerasetup sollten die korrekte Uhrzeit und das korrekte Datum eingestellt sein, denn diese Daten werden mit der Bilddatei abgespeichert. Teilweise lassen sie sich sogar im Bild ausdrucken.
Sprache Viele Digitalkameras ermöglichen das Auswählen einer Sprache für die Einstellmenüs. Die Sprache können Sie entweder im Setup der Kamera selbst
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wählen oder sie wird in der Software der Kamera eingestellt. Dazu muss die Kamera natürlich mit dem Computer verbunden sein.
Betrachten der Bilder auf dem Fernsehmonitor Das Ansehen der Bilder auf dem kleinen LCD-Bildschirm der digitalen Kameras ist auf die Dauer unkomfortabel. Schließlich ist das Display auch nur zur Kontrolle vor und nach der Aufnahme gedacht. Und letztendlich möchte ja auch die Familie die vielen schönen Bilder sehen. Dafür ist das Fernsehgerät einfach besser geeignet.
Anschluss an den TV-Monitor Man kann die Kamera auch an ein normales Fernsehgerät anschließen. Dazu ist den Kameras ein Übertragungskabel beigelegt, mit dessen Hilfe Sie die Verbindung zum TV-Monitor herstellen.
Die Anschlussmöglichkeiten einer digitalen Kamera: Bei Video Out wird das Übertragungskabel angeschlossen.
Die Kamera sollte Fernsehgeräte der PAL- und der NTSC-Normen unterstützen. NTSC, PAL und auch SECAM sind so genannte Fernsehnormen. NTSC – National Television System Committee – ist die Fernsehnorm der Vereinigten Staaten und Japans. Da dieses System oft zu Farbverfälschungen führt, wird NTSC von Spöttern häufig mit »Never The Same Color« übersetzt. NTSC arbeitet mit 525 Zeilen und einer Frequenz von 60 Hz.
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Anschluss an den TV-Monitor
PAL – die Abkürzung steht für Phase Alternation Line – ist eine deutsche Fernsehnorm, die aber auch in vielen anderen westeuropäischen Ländern Verwendung findet. PAL arbeitet mit 625 Zeilen und einer Frequenz von 50 Hz. SECAM schließlich kommt in Frankreich und Osteuropa zum Einsatz. SECAM ist die Abkürzung von Système électronique couleur avec mémoire. Dieses System arbeitet mit 818 Zeilen und 50 Hz. Kann Ihre Kamera lediglich ein NTSC-Signal abgeben, so lässt sich das Bild auf einem Fernseher, der nur PAL lesen kann, nicht betrachten. Da Sie hierzulande lediglich die PAL-Norm benötigen, sollte die Kamera diesen Modus also unbedingt beherrschen. Zumeist wird das Verbindungskabel an der Kamera mit einem Klinkenstecker angeschlossen. Am anderen Ende des Übertragungskabels befinden sich in aller Regel ein bis zwei Cinch-Stecker zum Anschluss an das Fernsehgerät.
Die Cinch-Stecker zum Anschluss an das Fernsehgerät. Der gelbe Stecker überträgt die Bilddaten, der weiße die Audiodaten, sofern die Kamera Tonaufnahmen zulässt.
Können Sie mit der Kamera auch Tonaufnahmen speichern, so befinden sich zwei Cinch-Stecker am Kabelende. Ein weißer Stecker überträgt die Tondaten, der gelbe die Bilddaten in das Fernsehgerät. Speichert die Kamera keine Tondaten, so findet sich lediglich ein gelber Stecker. Sehr viele Fernseher bieten jedoch keine Anschlussmöglichkeiten für CinchStecker, sondern lediglich für die breiten Scart-Stecker.
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Ein Scart-Stecker, wie er mittlerweile an die meisten Fernsehgeräte passt. Im Fachhandel gibt es Adapter, die die Verbindung zwischen Cinch und Scart ermöglichen.
Zur Lösung dieses Steckerproblems werfen Sie einen Blick auf den Videorecorder, sofern Sie einen am Fernsehgerät angeschlossen haben. Vielleicht ist Ihr Videorecorder ja mit Cinch-Anschlüssen ausgerüstet. Dann können Sie die Kamera anschließen und die Bilder von dort auf die TV-Station übertragen. Sollte dies auch nicht der Fall sein, können Sie im Fachhandel Adapter kaufen, die die Verbindung zum Fernsehgerät ermöglichen.
Aufnehmen einer Diaschau Eine komplette Diashow können Sie auch von einem Videorecorder aufnehmen lassen, sofern Sie die Kamera an diesen anschließen. Damit können Sie nun nicht nur Urlaubsbilder ansehen – das natürlich auch –, sondern auch beruflich eröffnen sich ganz neue Dimensionen, indem Sie beispielsweise damit für Ihre Produkte werben. Interessant ist diese Möglichkeit – um nur ein Beispiel zu nennen – für Immobilienhändler, die in ihrem Büro Hausansichten von innen und außen vorführen können. TV-Anschluss Achten Sie beim Kauf der Kamera unbedingt darauf, dass die PAL-Norm unterstützt wird. Anschlussprobleme lassen sich durch entsprechende Adapter leicht lösen. Das Aufnehmen einer Diashow auf ein Videoband eröffnet Ihnen ungeahnte private und berufliche Möglichkeiten. Kann die Kamera auch Audiodaten aufnehmen, so lässt sich die Diashow mit Klängen, die zu den jeweiligen Bildern passen, unterlegen.
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Kapitel 8
Speichern der digitalen Bilder
Viele Bilder benötigen eine Menge Speicherplatz. Eines Tages werden Sie also die Festplatte entrümpeln müssen. Aber all die schönen Bilder mag man natürlich nicht einfach löschen. Man möchte sie vielmehr auf einem externen Datenspeicher archivieren. Es wird nicht lange dauern, dann ist die Speicherkarte der Kamera voll. Die Bilddateien müssen also irgendwie auf der Festplatte zwischengelagert werden, bevor man sie sortieren und an andere Stelle archivieren kann.
Im Lieferumfang digitaler Kameras befinden sich auch Programme, mit denen Sie die Bilder auf die Festplatte übertragen können. Die Kamera wird dazu über ein Kabel mit der seriellen Schnittstelle oder mit der USB-Schnittstelle des Computers verbunden.
Überspielen der Bilder über die serielle Schnittstelle bzw. über den USB-Port Den Kameras liegen wie erwähnt Programme bei, mit denen die Bilder in den Computer übertragen werden. Ein passendes Kabel – ebenfalls beiliegend – verbindet die Kamera mit der entsprechenden Schnittstelle des Computers. Damit die Kamera Bilder zum Computer senden kann, wird sie in den so genannten PC-Modus geschaltet. Es gibt aber auch Kameras, die lediglich eingeschaltet werden müssen. Sie erkennen von selbst, dass die Verbindung zum Computer hergestellt ist bzw. dass das Verbindungskabel eingesteckt ist. Je nach Kamera kann die Software die Bilder auf zweierlei Arten übertragen. Entweder wird ein eigenständiges Programm ausgeführt oder aber die TwainSchnittstelle kommt zum Einsatz.
Eigenständige Programme zur Bildübertragung Für diese Art der Bilddatenübertragung in den Computer läuft die Übertragungssoftware als eigenständiges Programm. Je nach Kamerahersteller können dies sehr einfache Programme sein, die wirklich ausschließlich Bilder übertragen und darüber hinaus kaum Möglichkeiten der Bildbearbeitung bieten. Die Bilder werden dann in einem eigens dafür vorgesehenen anderen Programm nachträglich bearbeitet. Vielen, wenn auch nicht allen, Kameras liegen zusätzliche Programme zur Bearbeitung der Bilder bei. Manche Händler bieten auch so genannte Bundles an, bei denen eine Grafiksoftware zur Bildbearbeitung gemeinsam mit der Kamera zu einem besonders günstigen Preis angeboten wird. Hier ist also Ihr Händler gefragt, bei dem Sie sich die benötigten Informationen holen sollten.
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Überspielen der Bilder über die serielle Schnittstelle bzw. über den USB-Port
Die Übertragungssoftware der Firma Kodak arbeitet als eigenständiges Programm. Es gibt darin eine Menge Möglichkeiten zur Nachbearbeitung der Bilder.
In dieser Abbildung sehen Sie die Software der Firma Agfa. Auch mit dieser Software lassen sich die Bilder nachträglich verändern.
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In der vorherigen Abbildung ist zum Beispiel zu erkennen, dass das Foto um 90 Grad gedreht wurde. Das Bild wurde hochkant aufgenommen und befindet sich dadurch um 90 Grad »gedreht« auf dem Speichermedium. Mit Hilfe des Befehls Drehen bringt man das Bild dann in die richtige Position. Was welche Software nun zu leisten vermag, das erfahren Sie bei Ihrem Händler. Auch die Art der Bildverwaltung auf der Festplatte wird von den Programmen unterschiedlich gehandhabt. So gibt es Programme, die das Ablegen auf beliebige Verzeichnisse ermöglichen, die Sie zuvor selbst erstellt haben. Andere verlangen zunächst, dass ein Verzeichnis oder ein so genanntes Album angelegt wird. In diese Alben werden dann die Bilder aus der Kamera gespeichert.
Beispiel aus der Agfa-Software Photowise: In der oberen Leiste erkennt man die Bilder, die noch in der Kamera stecken, in der unteren Leiste befindet sich bereits ein Bild im von der Software erstellten Album.
Die Agfa-Software Photowise verlangt zum Beispiel nach einem eigens angelegten Album. In diesem Verzeichnis legt sie dann ein neues Verzeichnis mit dem Datum des Tages an, an dem die Bilder in den Computer gespeichert wurden. Auf diese Art sorgt das Programm für Übersichtlichkeit.
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Überspielen der Bilder über die serielle Schnittstelle bzw. über den USB-Port
Importieren von Bildern über die Twain-Schnittstelle Bitte schrecken Sie nicht vor der Bezeichnung Twain-Schnittstelle zurück. Es handelt sich nicht um einen neuen Computeranschluss oder um irgendetwas anderes Kompliziertes, ja, Sie werden die Twain-Schnittstelle sicher nie zu Gesicht bekommen. Es handelt sich dabei um den Twain-Standard, der eine beliebige Bildbearbeitungssoftware und eine Digitalkamera zusammenführen kann. Sie installieren die Bildbearbeitungssoftware und die Twain-Software der Kamera. Anschließend können Sie über die Bildbearbeitungssoftware die Digitalkamera ansprechen und die Bilder auf den Computer laden. Damit entfällt also der Schritt, dass Sie mit einem Programm die Bilder auf den Computer bringen und die Bilder anschließend in einem zweiten Programm nachbearbeiten. Mit dem Twain-Standard können Sie die Bilder sofort in Ihr Lieblingsgrafikprogramm laden, falls Sie bereits eines besitzen.
Hier sehen Sie eine Software, die die Twain-Schnittstelle nutzt. Geladen ist das beliebte Grafikprogramm Paint Shop Pro. In Paint Shop Pro wird dann über den Twain-Standard die Software der Kamera, in diesem Falle die Software einer Canon Power Shot, geladen.
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Ein Beispiel soll den Zusammenhang veranschaulichen: Sind Sie bereits im Besitz einer Grafiksoftware, beispielsweise Paint Shop Pro, so können Sie dort über den Menübefehl Datei/Import/Twain/Einlesen die Twain-Software der Kamera aktivieren. Die Bilder sind unmittelbar nach dem Import aus der Kamera im Programm Paint Shop Pro und können dort entweder sofort verarbeitet werden oder sie werden von dort auf die Festplatte gespeichert. Letzteres sollte man aus Gründen der Sicherheit zuerst erledigen. Der Menübefehl zum Einlesen im Menü Datei wird abhängig von der verwendeten Grafiksoftware verschieden lauten. Er befindet sich jedoch immer im Menü Datei und ist stets erkennbar, oft findet man dort den Befehl Importieren. Scanner arbeiten beispielsweise ebenfalls mit der Twain-Schnittstelle zusammen. Haben Sie bereits einen Scanner an Ihrem Computer angeschlossen, so können Sie die digitale Kamera ebenfalls über die Twain-Schnittstelle anschließen. Dem Computer muss lediglich mitgeteilt werden, mit welchem Gerät er arbeiten soll: mit dem Scanner oder mit der Kamera. Dazu existiert eigens der Befehl Datei/Import/Twain/Quelle auswählen. Je nach verwendetem Programm kann der Befehl variieren. Die merkwürdige Bezeichnung Twain wird von Spöttern der Szene gerne mit »Tool without an important name« übersetzt. Das ist natürlich nicht richtig. In Wirklichkeit leitet sich die Bezeichnung von der altertümlichen englischen Bezeichnung twain ab, die zu Deutsch genauso altertümlich mit »zu zwein« übersetzt werden kann. Ins Neudeutsche würde man das mit zu zweit übersetzen. »Zu zwein« sollen sie hier zusammenarbeiten, Computer und Digitalkamera. Die Möglichkeit, eine Kamera am Computer anzuschließen und die Bilder über die serielle Schnittstelle auf die Festplatte zu bringen, steht Ihnen also immer zur Verfügung. Sollte nun aber eines Tages der Fall eintreten, dass Sie häufig viele Bilder von der Digitalkamera in den PC senden möchten, dann zeigt sich der Nachteil dieses Verfahrens. Es ist sehr langsam. Um die Bilder vom Urlaub oder vom vergangenen Wochenende zu übertragen, reicht die Geschwindigkeit meist aus, zumal die Bildübertragung in den Computer auch automatisch ablaufen kann. Während der Übertragung von beispielsweise 30 Bildern können Sie sich in Ruhe der Übertragung eines Fußballspiels widmen. Sollten Sie jedoch Bilder aus der Kamera beispielsweise zu beruflichen Zwecken nutzen und oft Bilder in Ihre Dokumente einbinden, dann kann die Übertragung über die serielle Schnittstelle zu einer nervenbelastenden Sache werden, da es einfach zu lange dauert.
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Überspielen der Bilder unter Einsatz von Laufwerken
Aus diesem Grunde existieren eine Reihe von Möglichkeiten, die die Bildübertragung in den PC beschleunigen können. Bilder über die serielle Schnittstelle übertragen Standardmäßig übertragen Digitalkameras die Bilder über die serielle Schnittstelle oder über den USB-Port. Dazu wird die Kamera mit dem Computer verbunden und in den PC-Modus geschaltet. Per SoftwareBefehl können die Bilddateien anschließend auf die Festplatte gesichert werden.
Überspielen der Bilder unter Einsatz von Laufwerken Die Datenübertragung der Bilder direkt aus der Kamera mit Hilfe eines Kabels geht sehr langsam vonstatten. Abhilfe bieten zusätzliche Laufwerke, die die Bilder zur Festplatte senden können. Unterscheiden kann man, an welchem Anschluss des Computers die Laufwerke angeschlossen werden und ob sie intern oder extern arbeiten.
Bildübertragung über die SCSI-Schnittstelle Laufwerke, die am SCSI-Adapter angeschlossen werden, lassen sich am einfachsten installieren, da der Computer die Laufwerke praktisch über den SCSI-Adapter selbst erkennt. Auch mit den Datenübertragungsgeschwindigkeiten dürfte es keine Probleme geben, das SCSI-Systeme Daten am schnellsten weiterleiten können. Schließen Sie ein weiteres SCSI-Gerät an Ihrem Computer an, so ist am Laufwerk eine freie SCSI-Identifikationsadresse einzustellen und das letzte Gerät in Ihrer SCSI-Reihe muss mit einem Abschlusswiderstand versehen sein, dem so genannten Terminator. Danach muss man noch die mitgelieferte Software installieren und der Datenübertragung per Laufwerk sollte nichts mehr im Wege stehen. Für die SCSI-Schnittstelle existieren interne und externe Laufwerke. Die Geräte zählen zu den teureren Laufwerken. Ihre Preise liegen zwischen 550,– DM und 1.000,– DM.
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Datenübertragung über IDE-Schnittstelle Ein preisgünstigere Lösung stellen Laufwerke dar, die an der IDE-Schnittstelle des Computers angeschlossen werden. Das ist die Schnittstelle, an der auch die Festplatte angeschlossen ist. An Rechner der Pentium-Generation lassen sich normalerweise vier Festplatten anschließen, so dass ein freier Platz übrig sein sollte. Kartenleser für einen IDE-Platz kosten zwischen 200,– DM und 300,– DM. Sowohl mit Kartenlesegeräten für den SCSI-Anschluss als auch mit Geräten für die IDE-Schnittstelle können Sie alle Karten lesen. Häufig ermöglichen diese Lesegeräte das Einschieben einer PC-Card. Für alle Speichermedien, also SmartMedia, CompactFlash und den Memory Stick, existieren PC-CardAdapter, mit denen Sie unabhängig vom Speichermedium die Laufwerke nutzen können.
Datenübertragung über externe Schnittstellen Es gibt auch externe Kartenlesegeräte, die einfach an der Druckerschnittstelle angeschlossen werden.
Kleine und kompakte externe Kartenlesegeräte werden für SmartMedia, CompactFlashKarten und natürlich für den Memory-Stick angeboten.
Diese kleinen Lesegeräte gibt es für die CompactFlash-Karte, SmartMediaKarte und für den Memory-Stick. Sie werden einfach zwischen Druckerschnittstelle und Drucker durchgeschleift. Die Kosten liegen zwischen 150,– DM und 200,– DM. Es könnte jedoch zu Problemen mit der Druckerschnittstelle kommen, wenn Sie außer dem Drucker noch andere Hardware angeschlossen haben, wie z.B. Bandstreamer.
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Überspielen der Bilder unter Einsatz von Laufwerken
Andererseits existieren auch Programme, die mit einem Hardwarelock, einem so genannten Dongle, versehen sind. Dabei handelt es sich um einen kleinen Stecker, der auf dem Druckeranschluss sitzt. Manche Programme fragen nun nach einem bestimmten verschlüsselten Code, der sich in einem Chip auf dem Dongle verbirgt. Fehlt der Dongle oder ist er fehlerhaft, so starten so genannte »gedongelte« Programme nicht bzw. sie brechen die Arbeit einfach ab, beispielsweise während eines Drucks. Mit einem Hardwarelock versehene Programme sind zum Beispiel QuarkXPress oder AutoCAD. Wird also Ihre Druckerschnittstelle nicht nur vom Drucker benutzt, so sollten Sie zunächst abklären, ob eine Lesegerät auch problemlos eingesetzt werden kann. Nahezu alle Lesegeräte gibt es für den USB-Anschluss. Der Preis für die USBGeräte ist identisch mit dem für Lesegeräte mit Parallel-Anschluss. Unterstützt Ihr PC bereits die USB-Schnittstelle, so wird die Anschaffung eines USB-Lesegeräts wahrscheinlich sinnvoller sein. Deutlich teurer, aber auch schneller, sind Lesegeräte, die per FireWire-Anschluss übertragen. Für SmartMedia-Karten und den Memory-Stick gibt es die bereits in Kapitel 4.2 vorgestellten FlashPath-Adapter. SmartMedia-Karten und Memory-Sticks lassen sich natürlich auch von den in diesem Kapitel vorgestellten Lesegeräten lesen, vorausgesetzt, ein passender Steckplatz ist vorhanden. Datenübertragung per Laufwerk Die Übertragung der Daten auf die Festplatte unter Inanspruchnahme der seriellen Schnittstelle verläuft langsam. Daher existieren verschiedene Lösungen, die die Datenübertragung beschleunigen. Laufwerke, in die man die Speichermedien einführen kann, übertragen die Bilddateien wesentlich schneller. Es gibt sie für den SCSI-Anschluss, den IDE-Anschluss und für den Parallelport. Am Parallelport, also dem Druckeranschluss, kann es möglicherweise zu Probleme kommen, wenn mehrere Geräte dort angeschlossen sind Sinnvoller sind daher Geräte, die den USB-Port nutzen, vorausgesetzt, der PC unterstützt diese Schnittstelle. Auch Laufwerke für die FireWire-Schnittstelle gibt es. SmartMedia-Karten und Memory-Sticks können auch den ultraflachen FlashPath-Adapter nutzen, der sich in das 3,5-Zoll-Laufwerk einführen lässt.
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Ordnung auf der Festplatte halten Wie auch immer Sie nun Ihre Bilder auf die Festplatte übertragen, Sie müssen Ordnung halten. Gerade wenn man dazu neigt, die Bilder erst einmal irgendwohin zu speichern, verliert man sehr schnell den Überblick. Hinzu kommt, dass die Bilder ja nicht mit sinnvollen Dateinamen aus der Kamera kommen, sondern zum Beispiel mit Bezeichnungen wie Fuji0001.jpg bis Fuji0024.jpg gespeichert werden. Nach zwei Wochen und dem Speichern weiterer Bilder auf die Platte kann man sich kaum mehr erinnern, was sich hinter diesen wenig aussagekräftigen Dateinamen verbirgt.
Anlegen einer Verzeichnisstruktur Es ist zu empfehlen, dass Sie eine Verzeichnisstruktur auf der Festplatte anlegen. Legen Sie dazu Verzeichnisse mit aussagekräftigen Namen an. Bei den Betriebssystemen Windows 95/98, Windows NT und OS/2 sowie dem Macintosh-Betriebssystem können Sie lange Datei- und Verzeichnisnamen verwenden. Ein Verzeichnis lässt sich also durchaus mit »Sommerurlaub 2001 auf den Bahamas« benennen. Gleiches gilt für die darin abgelegten Dateien. Windows-3.1-User haben leider nicht so viele Möglichkeiten. Deren Dateien dürfen lediglich elf Zeichen lang sein, wovon die letzten drei durch einen Punkt abgetrennt sein müssen. Die acht Zeichen vor dem Punkt nennt man Dateiname, die drei Zeichen nach dem Punkt bilden die Dateierweiterung bzw. Extension, die aber auch nicht beliebig benannt werden darf. Verzeichnisnamen benötigen keine Extension.
Bildübersichten Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten die Möglichkeit, Bildübersichten anzulegen. In einem einzigen Fenster sehen Sie dann auf fingernagelgroßen Bildchen – Thumbnails genannt –, was sich an Bildern inzwischen alles angesammelt hat. Die Funktion, Bildübersichten anzulegen, nennt sich Browser. Ins Deutsche kann man das mit Blättern übersetzen. Der entsprechende Befehl findet sich fast immer im Datei-Menü. Wenn man mit der rechten Maustaste auf einen der Thumbnails klickt, öffnet sich ein Kontextmenü, mit dessen Hilfe man Informationen zum Bild, etwa zur Dateigröße, anzeigen lassen kann. Das Kontextmenü ermöglicht aber auch das Umbenennen sowie das Kopieren oder Löschen einer Bilddatei. Natürlich kann das Bild auch durch Doppelklicken der linken Taste geladen werden.
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Ordnung auf der Festplatte halten
Die Übersichtsfunktion von Paint Shop Pro. Im linken Feld erkennt man die Verzeichnisstruktur, rechts die Bildvorschau.
Informationen zu den Bildern erhält man, wenn man mit der rechten Taste auf ein bestimmtes Bild klickt. Ein Kontextmenü liefert diverse Informationen zum Bild und es ermöglicht unterschiedliche Manipulationen an den Bildern.
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Unbrauchbare Bilder lassen sich mit Hilfe der Browser-Funktion sofort aus den jeweiligen Verzeichnissen löschen. Das trägt zur Übersichtlichkeit der Bildarchive bei. Nach Wochen der digitalen Fotografie ist nun plötzlich Ihre Festplatte voll. Zu viele Bilder haben sich bereits angesammelt. Oder Sie haben nach stundenlanger Arbeit vor dem Bildschirm ein traumhaftes Bild und wollen dieses nun gerne jemandem zeigen, der jedoch an einem anderen Ort wohnt. Bilddateien können schnell sehr viel Speicherplatz belegen. Dateigrößen von 20 bis 30 Mbyte sind keine Seltenheit, selbst 50 Mbyte für ein Bild hat man schnell zusammen. Wenn Sie die Dateien immer nur auf der Festplatte ablegen, wird selbst die größte Festplatte eines Tages voll sein. Hier hilft es zunächst, die Dateien zu komprimieren. Aber auch eine Festplatte hält nicht ewig und vor einem Plattencrash ist niemand geschützt. Wer schon einmal erlebt hat, wie eine Festplatte, auf der die wichtigen grafischen Daten gespeichert sind, in der Nacht vor dem Drucktermin ihren Geist aufgibt, wird weder Zeit noch Mühe sparen, rechtzeitig eine Datensicherung vorzunehmen. Also werden Sie letztendlich die Dateien auf einem externen Datenträger unterbringen wollen. Momentan besteht die beste und einfachste Möglichkeit darin, Daten auf CDs zu brennen. Der Vollständigkeit halber, und weil manche Leser vielleicht noch ein anderes Laufwerk besitzen, seien aber auch andere Möglichkeiten aufgeführt.
Komprimierung Durch entsprechendes Abspeichern in einem geeigneten Format können Sie umfangreiche Bilddateien bereits so komprimieren, dass Sie zum einen Platz auf der Festplatte sparen, und zum anderen Grafikdateien auf Disketten speichern und somit transportieren können. Da jeder PC über ein 3,5-Zoll-Laufwerk verfügt, können Sie die Dateien auch auf jeden Computer kopieren. Probleme gibt es bei dieser Vorgehensweise mit Macintosh-Computern, da diese keine serienmäßig eingebauten 3,5-Zoll-Laufwerke mehr besitzen. Außerdem kann das Macintosh-Betriebssystem mit unter Windows komprimierten Dateien nichts anfangen. Normale Grafikdateien bereiten dem Macintosh in aller Regel übrigens keine Probleme.
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Komprimierung
Als Beispiel sehen Sie weiter unten ein Bild vom Strand. Es wurde ein wenig nachbearbeitet. Nun würden Sie es vielleicht gerne verschicken, über das Internet zum Beispiel. Das Bild wurde in Adobe Photoshop bearbeitet und belegte dabei zeitweilig bis zu 12 Mbyte. Nach dem Bearbeiten wurde das Bild dann als TIFF-Datei gespeichert. Nun belegt es noch rund 3 Mbyte.
Ein Digitalfoto vom Strand. Nach der Bearbeitung am Notebook, bei der unter anderem ein Schatten hinterlegt wurde, belegt die Farbversion des Bildes leider immer noch rund 3 Mbyte an Speicherplatz, zum Versenden als E-Mail-Anhang immer noch zu viel.
Zum Versenden als E-Mail-Anhang sind Dateien mit einer Größe von 3 Mbyte immer noch viel zu groß. Also muss die Bilddatei entweder verkleinert werden oder man komprimiert sie. Oder man macht beides, denn als E-Mail-Anhang muss das Bild keine Ausmaße von 15x12 Zentimeter wie die Originaldatei haben. Des Weiteren ist die Auflösung von 300 dpi für den Versand per E-Mail nicht nötig. Diese ist lediglich für das Ausdrucken von Bedeutung. Ein Bildschirm am PC kann lediglich 96 dpi darstellen, am Macintosh nur 72 dpi. Es reicht zum Betrachten am Monitor also vollkommen, wenn Sie entweder genau 96 dpi bzw. 72 dpi einstellen, je nachdem, mit welchem Computer der Empfänger arbeitet.
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Ein Menü zum Verändern der Größe einer Bilddatei; dieses Menü stammt aus der Software Photoshop der Firma Adobe. In die Felder »Breite« und »Höhe« tragen Sie die gewünschten Maße des Bildes ein und außerdem im Feld »Auflösung« einen neuen Wert für die Auflösung in dpi (Pixel per Inch).
Die Software zum Bearbeiten der Bilder stellt eine Funktion zum Festlegen der Größe und der Auflösung in dpi (Dots per Inch) oder ppi (Pixel per Inch) bereit. Bereits nach diesen Einstellungen besitzt die Grafikdatei eine Größe von nur noch 250 Kbyte. Speichern Sie diese Bilddatei nun noch einmal im JPEGFormat ab, belegt dieses Bild auf der Festplatte nur noch 40 Kbyte. Beim Speichern im JPEG-Format werden Sie in der Regel aufgefordert, einen Qualitätsfaktor zu nennen. Sie können ruhig einen hohen Faktor für die Qualität wählen. Das Versenden über das Internet ist bei einer Dateigröße von 40 Kbyte problemlos möglich und auch per Diskette lässt sich die Datei in dieser Größe verschicken.
Windows-Backup auf mehreren Disketten Die Dateien lassen sich nicht beliebig komprimieren, ohne dass Artefakte (Defekte im Bild) auftreten. Außerdem möchte man die Bilder nicht immer verkleinern bzw. die Auflösung reduzieren. In diesem Fall bietet sich immer noch die Möglichkeit, mit der Backup-Software, die mit dem Betriebssystem Windows ausgeliefert wird, die Dateien auf mehrere Disketten hintereinander zu sichern. Leider ist diese Möglichkeit relativ unbekannt. Aus diesem Grund soll sie hier näher vorgestellt werden, denn sie kann manchmal aus Kapazitätsnöten helfen, wenn gerade kein CD-Brenner oder ein anderes externes Laufwerk zur Verfügung steht.
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Windows-Backup auf mehreren Disketten
Das Programm Microsoft Backup können Sie über den folgenden Pfad starten: Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/Backup. Findet sich das Programm an dieser Stelle nicht, ist es höchstwahrscheinlich noch nicht auf Ihrem Computer installiert. Sie können dies ganz einfach nachholen. Dazu benötigen Sie lediglich Ihre Windows-CD und verfahren wie folgt. In der Systemsteuerung von Windows doppelklicken Sie auf das Symbol Software. Es öffnet sich das Fenster Eigenschaften von Software. Darin klicken Sie die mittlere Registerkarte mit der Aufschrift Windows Setup an. In dem Feld, in dem die Komponenten aufgelistet sind, aktivieren Sie den Menüpunkt Systemprogramme. Wenn Sie anschließend auf den Button mit der Aufschrift Details klicken, können Sie sehen, welche Systemprogramme auf Ihrem Computer installiert sind. Setzen Sie einfach ein Häkchen vor den Punkt Backup. Anschließend bestätigen Sie diesen Vorgang mit OK. Danach befinden Sie sich wieder im Fenster Eigenschaften von Software. Hier müssen Sie nun nur noch auf OK klicken und den Anweisungen folgen, die am Monitor angezeigt werden. Danach können Sie das Microsoft Backup über den Startbutton in der Taskleiste starten. Ist das Programm gestartet, richten Sie sich am besten einen neuen Sicherungsauftrag über Auftrag/Neu ein. Dieser Auftrag heißt standardmäßig Unbenannt. Diese Einstellung können Sie zum Ausprobieren erst einmal lassen. Im mittleren Teil von Microsoft Backup werden im linken Fensterteil die Laufwerke des Systems angezeigt, im rechten Teil die Dateien. Doppelklicken Sie im linken Teil auf ein Laufwerkssymbol, so werden Ihnen im rechten Teil die darauf befindlichen Verzeichnisse und Dateien angezeigt. Im Beispiel wurde eine Grafikdatei namens Waldporsche.tif von Laufwerk D: ausgewählt. Diese Datei ist zirka 3,7 Mbyte groß. Als Nächstes ist dem Programm mitzuteilen, wohin diese Datei gesichert werden soll. Dazu finden Sie im unteren linken Bereich ein Pull-down-Menü mit der Bezeichnung Sicherungsziel. Um auf Disketten zu sichern, müssen Sie hier die Option Datei wählen. Danach folgt noch die Angabe, wohin die Datei gesichert werden soll. Microsoft Backup legt serienmäßig die Datei Unbenannt.qic auf Laufwerk C: an. Der Dateiname Unbenannt stammt vom momentanen Sicherungssatz, den Sie gerade bearbeiten und der bislang noch Unbenannt heißt. Die Dateierweiterung qic bezeichnet das Format, mit dem Backup Sicherungssätze speichert.
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Sie können aber sowohl den Dateinamen als auch das Ziellaufwerk ändern, indem Sie unmittelbar unter dem Sicherungsziel im Fenster einen neuen Sicherungspfad eingeben, in diesem Fall A: \Waldporsche.qic. Rechts oben finden Sie einen Button mit der Bezeichnung Start, über den Sie das Backup starten können. Aber da unser kleiner Backupsatz noch keinen Namen hat, fragt Microsoft Backup noch nach einem Namen. Bezeichnen Sie ihn mit Testlauf. Anschließend starten Sie erneut, wobei Sie darauf achten müssen, dass die Diskette weder schreibgeschützt noch beschrieben ist, denn sonst passiert Folgendes:
Vor dem Sichern auf Disketten müssen Sie dafür sorgen, dass diese leer und beschreibbar sind.
Nun steht der Sicherung nichts mehr im Wege und Microsoft Backup beginnt die Datei auf die erste Diskette zu sichern. Während des Vorgangs werden Sie ständig über den Fortschritt der Sicherung auf dem Laufenden gehalten.
Über den Fortschritt der Sicherung werden Sie ständig informiert.
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Windows-Backup auf mehreren Disketten
Sobald die erste Diskette voll ist, werden Sie aufgefordert, die nächste Diskette einzulegen. Ist dies geschehen, setzt Microsoft Backup den Sicherungsvorgang fort.
Microsoft Backup fordert zum Einlegen der zweiten Diskette auf, wenn die erste beschrieben ist.
Je nachdem, was unter den Optionen in Microsoft Backup eingestellt ist, beendet Backup die Sicherung oder es startet einen Vergleich der soeben gesicherten Dateien. Voreinstellungen können Sie ändern, indem Sie auf den Button Optionen klicken.
In diesem Menü ändern Sie die Voreinstellungen von Microsoft Backup, also zum Beispiel, ob die Dateien nach dem Sichern noch einmal verglichen werden sollen oder nicht.
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Damit ist eine zirka 3,7 Mbyte große Datei auf drei Disketten aufgeteilt worden. Die Bilddatei können Sie nun auf einem anderen Computer installieren, vorausgesetzt auf dem anderen Computer ist ebenfalls Microsoft Backup installiert bzw. eine Software, die Microsoft-Backup-Sätze lesen und wiederherstellen kann. Zum Wiederherstellen wählen Sie in Microsoft Backup nun die Registerkarte Wiederherstellen. Oben geben Sie ein, dass Sie den Datensatz Waldporsche.qic von Laufwerk A: zurücksichern möchten. Ganz unten können Sie wählen, wohin die Datei geschrieben werden soll, in diesem Fall ist das direkt auf das Laufwerk C:.
Mit diesen Einstellungen könnten Sie Dateien wieder zurücksichern.
Klicken Sie auf den Button mit der Aufschrift Aktualisieren, um den gesicherten Backupsatz namens Testlauf zurückzubringen. Wenn Sie den Zurücklesevorgang nun starten, erhalten Sie die folgende Fehlermeldung:
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Backups anderer Firmen
Informationen, die Microsoft Backup zum Zurücklesen der Datei benötigt, sind auf dem letzten Datenträger gespeichert, in diesem Falle ist das die dritte Diskette.
Klicken Sie auf OK. Es erscheint die Aufforderung zum Einlegen des letzten, in diesem Fall also des dritten Datenträgers.
Mit dieser Aufforderung soll der zweite Datenträger des Backups eingelegt werden. Anschließend erfolgt der Rückschreibe-Prozess auf die Festplatte
Beim Zurücklesen ist zunächst der letzte Datenträger eines Backupsatzes einzulegen. Ihm kann Microsoft Backup Informationen über den gesamten Backupsatz entnehmen. Nun werden Sie noch einmal aufgefordert, wieder den ersten Datenträger einzulegen. Damit startet Microsoft Backup endgültig den Rücklesevorgang. Dieses Anlegen von Dateien auf mehrere Datenträger mag sich etwas unkomfortabel anhören. Es ist jedoch eine sehr preiswerte Methode, um überlange Dateien auf Disketten zu speichern. Und mit etwas Übung ist es auch nicht mehr so kompliziert.
Backups anderer Firmen Auch andere Firmen bieten Backup-Programme an. Bekannt ist etwa BackupExec von Seagate. Viele Bandstreamer werden mit Software zum Sichern von Backupsätzen ausgerüstet und im Zubehörhandel kann man spezielle Backup-Programme kaufen, je nachdem, auf welches Gerät Sie sichern möchten.
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Backup auf Streamer Sind Sie im Besitz eines Bandlaufwerks, können Sie die Fotos bzw. die Grafikdateien auch dorthin sichern. So entlasten Sie Ihre Festplatten etwas. Nicht mehr oder wenig gebrauchte Grafikdateien können Sie auf Streamerbänder auslagern, um sie erst bei Bedarf wieder auf die Festplatte zurückzuholen. Einen Haken hat die Sache mit den Streamern allerdings: Sie können auf Bänder gesicherte Dateien nur zur Verwendung weitergeben, wenn der Empfänger ebenfalls im Besitz eines Laufwerks ist, das diese Bänder auch einlesen kann.
Bandlaufwerke und Streamer Bandlaufwerke oder Streamer zum Speichern und Sichern von Daten stellen eine der ältesten Arten von Sicherungen dar. Man unterscheidet zwischen DAT-Streamern und QIC-Streamern. DAT-Streamer arbeiten schneller als QIC-Laufwerke. In Insiderkreisen gelten die QIC-Streamer immer noch als die sichersten Laufwerke zum Speichern von Daten. Bei richtiger Lagerung sollen Sie 200 Jahre Datenverluste verhindern – viele CD-ROMs verlieren schon nach fünf Jahren einzelne Daten. Allerdings sind QIC-Streamer langsamer als DAT-Streamer, die als anfälliger gelten. Im Gegensatz zu Platten aller Art, also Disketten, Festplatten und andere Medien, speichern Streamerbänder die Daten nach und nach. Der Zugriff auf die Daten erfolgt also sequentiell. Dadurch bedingt sind Bandlaufwerke langsam. Bandlaufwerke benötigen oft Stunden, um eine Festplatte zu sichern. Hinzu gesellt sich ein weiterer Nachteil: Sie können die Bandlaufwerke nicht einfach wie ein normales Laufwerk unter einem bestimmten Buchstaben ansprechen. Sie müssen das Bandlaufwerk zunächst installieren und können dieses Laufwerk dann entweder mit einer mitgelieferten Software oder unter Umständen auch mit der Backup-Software ansprechen, die zu Microsoft Windows gehört. Dazu markieren Sie die zu sichernden Dateien und speichern diese auf das Band. Wollen Sie eines Tages die Dateien wieder auf die Festplatte zurückholen, ist der umgekehrte Weg zu beschreiten. Unter der Sicherungssoftware, mit der sie den Streamer ansprechen können, wählen Sie also die zurückzukopierende Datei und können diese dann wieder auf die Festplatte kopieren.
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Wechselfestplatten
Im Normalfall ist es jedoch nicht möglich, eine Bilddatei direkt vom Laufwerk in ein Bildbearbeitungsprogramm zu laden. Abhilfe bietet eine Software der Firma Seagate. Dieses Programm nennt sich Direct-Tape-Access. Davon lassen sich gängige Streamer zumindest derart ansprechen, dass man direkt von den Streamerlaufwerken lesen kann. Auf die Laufwerke schreiben kann man damit nicht bei allen Streamertypen.
Wechselfestplatten Für gängige Festplatten gibt es im Zubehörhandel so genannte Wechselrahmen. Diese Rahmen werden statt der Festplatten in das Computergehäuse geschraubt. Die Wechselrahmen enthalten eine kleine Schublade, in die sie nun die eigentliche Festplatte schrauben und anschließen. Ist alles soweit installiert, können Sie die Schublade inklusive Festplatte in das Wechselplattengehäuse schieben und dieses danach verschließen, so dass niemand die Platte während des Betriebs aus Versehen herausziehen kann. So können Sie sich beispielsweise einen Wechselrahmen für eine zweite Festplatte besorgen. Gestartet wird der Rechner nach wie vor von der ersten Festplatte, auch das Betriebssystem verbleibt auf dem ersten Laufwerk C:. Auf der zweiten Platte, die beispielsweise mit der Bezeichnung D: belegt ist – das CD-ROM-Laufwerk wird automatisch zu Laufwerk E: –, können Sie nun Ihre Bilddateien unterbringen. Bis vor Kurzem mussten neue bzw. andere Festplatten immer noch im Computer angemeldet werden und nach der Herausnahme der zweiten Platte musste man diese auch wieder abmelden. Mittlerweile ist bei modernen Computern jedoch Plug&Play so weit fortgeschritten, dass die Festplatten zum einen automatisch, zum zweiten sehr schnell erkannt werden. Sie können bei neueren Computern also die Wechselfestplatten einfach austauschen, jedenfalls, wenn es neuere Festplatten sind. Bei älteren Modellen können noch immer Probleme auftreten. Festplatten lassen sich auch bequem als externe Datenträger an die USBSchnittstelle anschließen. Auf diese Weise können Sie sehr schnell große Datenmengen transportieren bzw. speichern, da die Festplatten sehr schnell lesen und schreiben können. Leider sind Festplatten stoßempfindlich. Wenn sie herunterfallen, kann es sein, dass der Datenbestand unleserlich geworden ist bzw. dass Ihre Festplatte defekt ist. Wenn Sie eine Festplatte mit einem Transportunternehmen versenden möchten, können Sie die Platte versichern lassen. Diese Versiche-
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rungen kosten auch nicht allzu viel. Aber achten Sie vorher unbedingt darauf, dass Sie die zu versendenden Daten bei sich zu Hause gesichert haben, denn wenn die versicherte Festplatte während des Transports zu Schaden kommt, erhalten Sie zwar ein gleichwertiges Laufwerk, allerdings ohne Daten. Die müssen Sie selbst wieder darauf kopieren. Bei PCs kommt es leider immer wieder vor, dass das Betriebssystem Windows irgendeinen Schaden nimmt. Sei es, dass sich irgendeine Software quer gelegt hat oder dass irgendeine wichtige Systemdatei beschädigt ist. Dann kann es vorkommen, dass die ganze Festplatte formatiert und anschließend das Betriebssystem Windows neu installiert werden muss. Beim Formatiervorgang gehen sämtliche Daten einer Festplatte verloren. Ist der Datenbestand auf einer zweiten Festplatte gespeichert, so gehen durch das Formatieren keine Daten verloren, da ja lediglich die Festplatte C: neu eingerichtet werden muss.
Zip-Laufwerke Die Zips sind eine Entwicklung der Firma Iomega. Dabei handelt es sich um Diskettenlaufwerke, die ein Speichervolumen von 100 bzw. 250 Mbyte haben. Die Disketten passen jedoch nicht in herkömmliche Diskettenlaufwerke. Von den Laufwerken gibt es unterschiedliche Versionen. Je nach Ausführung lassen sich Zip-Laufwerke intern anschließen, sowohl hinter dem normalen Diskettenlaufwerk, als auch an einem SCSI-Port. Andere Ausführungen besitzen ein externes Gehäuse und können am Parallel- oder USB-Port angeschlossen werden. Ferner gibt es PC- und Macintosh-Ausführungen. Bevor die Laufwerke in Betrieb genommen werden können, ist ein kleines Treiberpaket zu laden, sofern das Betriebssystem die Wechselplatten nicht automatisch erkennt. Anschließend können die Zip-Laufwerke wie normale Laufwerke angesprochen werden. Die Datenübertragung erfolgt um ein Vielfaches schneller als bei 3,5-Zoll-Laufwerken. Über die Software ist es sogar möglich, die Zip-Disketten zu verriegeln. Dann kann die Diskette nicht mehr entnommen werden und die Zip-Laufwerke arbeiten wie kleine Festplatten. Zip-Laufwerke sind weit verbreitet. Wenn Sie Daten für eine Druckerei oder einen Belichtungsservice schicken möchten, werden Sie fast immer die Möglichkeit haben, Ihre Bilddaten auf Zip-Medien zu übergeben. Außerdem sind die Zip-Laufwerke je nach Ausführung relativ preiswert.
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Clik-Disketten
Zip-Disketten besitzen ähnlich wie 3,5-Zoll-Disketten eine flexible magnetisierbare Scheibe als Datenträgermaterial. 100-Mbyte-Laufwerke können die Kapazität der 250-Mbyte-Disketten jedoch nicht ausnutzen. Dazu benötigt man das 250-Mbyte-Laufwerk.
Clik-Disketten Clik-Disketten sind die neueste Entwicklung der Firma Iomega. Es handelt sich um Disketten, die nicht größer sind als ein Streichholzbriefchen. Die Kapazität beträgt 40 Mbyte. Für die Cliks ist ein eigenes Laufwerk fällig. Die Kamera CL 30 von Agfa konnte übrigens direkt auf Clik-Disketten speichern, zurzeit wird diese Kamera jedoch nicht mehr produziert.
3,5-Zoll-Disketten Im ersten Augenblick mag es vielleicht lustig klingen, auf 3,5-Zoll-Disketten Grafikdateien mit ihrem oft enormen Speicherbedarf sichern zu wollen. Gewisse Dateien kann man damit jedoch ganz gut sichern. Bei einer 70-Mbyte-Datei wird es dann kritisch, wenn man auf 60 Disketten oder mehr sichern muss. Einige Kameras der Mavica-Serie von Sony speichern nach wie vor die digitalen Bilder auf Disketten. Allerdings kann man bei diesen Modellen gleichzeitig den Memory-Stick verwenden, eine Kamera der Mavica-Serie kann sogar direkt auf CDs brennen.
MO-Laufwerke Alle bisher besprochenen Speicherverfahren basieren auf elektromagnetischen Prinzipien. Magnetfelder und Staubpartikel können die Informationen auf diesen Datenträgern beschädigen. Eine Abhilfe bieten magnetooptische Datenträger, kurz MO-Datenträger. Bei diesen magnetooptischen Datenträgern befindet sich die informationstragende Scheibe in einer Kunststoffhülle. Erst, wenn die Kunststoffhülle von einem Laserstrahl erhitzt wird, lässt sich die eigentliche datentragende Scheibe magnetisch beschreiben. Nach dem Erkalten der Kunststoffummantelung bleibt die Information dann dauerhaft gespeichert. Sie lässt sich auch von starken Magnetfeldern nicht mehr zerstören. MO-Datenträger sind wiederbeschreibbar. Der Nachteil besteht darin, dass Datenträger verschiedener Hersteller nicht unbedingt austauschbar sind.
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Speichern auf CD-ROMs Die Preise für beschreibbare CD-ROMs sind absolut niedrig. Wenn man dann noch bedenkt, wie viele Informationen auf eine CD-ROM geschrieben werden können (ungefähr 650 bis 800 Mbyte), ist die Anschaffung eines CDBrenners eine Überlegung wert. Auch die Preise für wiederbeschreibbare CDs sind mit ungefähr 5 DM pro Stück sehr erschwinglich. Die neueren CDBrenner können sowieso auch die wiederbeschreibbaren CDs brennen. Damit besitzt man einen Datenspeicher, den nahezu jeder Computer lesen kann. Manchmal kommt es zu Inkompatibilitäten, im Großen und Ganzen funktioniert jedoch der Datentransport mittels einmal beschreibbarer und wiederbeschreibbarer CD. Das Problem beim Brennen ist, dass das System die Daten schnell genug liefern muss, damit der Schreibvorgang nicht unterbrochen wird. Also sind schnelle Festplatten und SCSI-Systeme von Vorteil. Mittlerweile bieten auch USB- und Firewire-Schnittstellen eine optimale Unterstützung für CD-Brenner. Über diese Schnittstellen lassen sich optimal externe Brenner anschließen. Archivieren und Komprimieren Ihre digitalen Bilder werden Sie sicher nicht dauerhaft auf der Festplatte des Computers speichern können. Die Grafikdateien belegen dafür zu viel Speicherplatz. Als Lösung bieten sich zahlreiche Speichermedien an, von der Diskette bis zur magnetooptischen Platte. Vor dem Versenden über das Internet ist das möglichst verlustarme Komprimieren der Dateien zu empfehlen. So kann man unter Umständen die Dateien sogar auf Disketten speichern und weiterreichen. Standard beim externen Speichern ist zurzeit die CD, sowohl als einmal beschreibbare CD als auch als wiederbeschreibbare CD.
Die verschiedenen Schnittstellen Zum Abschluss dieses Kapitels soll noch einmal auf die unterschiedlichen Schnittstellen eingegangen werden, die sich in den letzten Jahren etabliert haben. Zu den »klassischen Schnittstellen« gehören der Parallel-Port, die serielle Schnittstelle und in gewissem Rahmen auch der SCSI-Port.
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Die verschiedenen Schnittstellen
Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren der USB-Port und die FireWire-Schnittstelle. USB ist übrigens die Abkürzung für Universal Serial Bus. USB und FireWire sind auf dem Macintosh inzwischen Standardschnittstellen, dafür haben die neueren Macs keinen SCSI-Anschluss mehr.
Die beiden FireWire-Schnittstellen an einem Macintosh G4.
Auf dem PC hat sich bisher nur die USB-Schnittstelle durchgesetzt. PCs lassen sich jedoch gut mit Steckkarten für USB- und FireWire-Anschlüsse nachrüsten. Allerdings funktioniert das nur ab der Windows-Version 98. Ein Macintosh benötigt das Betriebssystem MacOS ab der Version 8.6.
Eine USB-Schnittstellen-Karte, mit der man in aller Regel ältere PCs nachrüsten kann.
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Man hat nach der Nachrüstung am PC zwei USB-Schnittstellen. An entsprechenden Hubs lassen sich dann jedoch weitere USB-Geräte anschließen.
USB-Kabel-Anschlüsse in den Formen A und B.
Die Schnittstellen unterscheiden sich in erster Linie durch die Geschwindigkeit, mit der sie Daten zwischen Peripheriegeräten und dem Computer austauschen können. Eine parallele Schnittstelle überträgt Daten mit einer Geschwindigkeit von 4Mbit in der Sekunde und maximal vier Geräte lassen sich anschließen. Die USB-Schnittstelle bringt es zurzeit auf 12 Mbit in der Sekunde und es lassen sich 127 Peripheriegeräte anschließen. USB ist hotplugfähig, das heißt, Sie stöpseln ein Gerät an und können damit arbeiten, ohne den Rechner herunterzufahren. Beim ersten Mal müssen allerdings die Treiberdateien des Geräts geladen werden, danach kann man es anstecken, wann immer man möchte. Bei USB-CD-Brennern sollte man darauf achten, dass nur mit vierfacher Geschwindigkeit gebrannt wird, da bei höheren Geschwindigkeiten der Datenstrom abreißen kann und die CD dadurch unbrauchbar wird. Zurzeit ist USB 2.0 in Entwicklung. Die wichtigste Neuerung wird die Datenübertragungsgeschwindigkeit von 480 Mbit pro Sekunde sein. FireWire schafft hingegen bereits 400 Mbit pro Sekunde, geplant sind irgendwann einmal 1,2 Gbit in der Sekunde. An die FireWire-Schnittstelle lassen sich 63 Geräte anschließen und FireWire ist ebenfalls hotplugfähig. Die SCSI-Schnittstelle (SCSI – Small Computer System Interface) kann maximal 160 Mbit pro Sekunde an Daten übertragen. Anschließen lassen sich
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Die verschiedenen Schnittstellen
maximal 15 Geräte. SCSI gilt als benutzerunfreundlich, zumindest was die Installation angeht, außerdem ist ein ordentliche SCSI-Karte auch teuer. Dem stehen aber zweifelsohne einige gewichtige Vorteile gegenüber. Beispielsweise nehmen SCSI-Adapter kaum Leistung des Hauptprozessors in Anspruch. Überall, wo große Datenströme bewegt werden, kommen SCSIAdapter zum Einsatz, zumal sie diese Datenströme auch sicher transportieren. Sie eignen sich also in erster Linie für Scanner und Massenspeicher wie Festplatten. Zurzeit lassen sich Digitalkameras an der seriellen Schnittstelle anschließen, die jedoch als die langsamste Schnittstelle überhaupt gilt. Daher werden immer mehr digitale Kameras am USB-Port angeschlossen. Die FireWire-Schnittstelle wird momentan in erster Linie von digitalen Videokameras genutzt.
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Kapitel 9
Archivieren der digitalen Bilder
Die schönsten Bilder auf der Festplatte wiederzufinden, ist gar nicht so einfach, wenn sich über Monate hinweg erst einmal viele Bilder angesammelt haben. All die schönen Bilder auf CD zu archivieren, ist auch gar nicht so einfach. Haben sich einmal viele Bilder auf der Festplatte angesammelt, so verliert man schnell die Übersicht, denn die Digitalkameras speichern die Bilder ja nicht unter sinnvollen Namen auf die Festplatte, sondern unter Bezeichnungen wie Fuji001.jpg, Fuji002.jpg usw. Bereits nach ein paar Tagen wissen Sie kaum noch, was sich unter den nichtssagenden Bezeichnungen verbirgt. Die Bilddateien, die Sie von einer Speicherkarte auf die Festplatte speichern, werden in Verzeichnisse gespeichert, die vielleicht mit dem Datum des Tages bezeichnet werden, an dem Sie die Bilddateien von der Kamera heruntergeladen haben.
Browser-Programme Nach einiger Zeit geht die Übersicht also verloren. Abhilfe schaffen Browser-Programme, die Ihnen einen Überblick über den Inhalt bestimmter Verzeichnisse verschaffen.
Abbildung eines Bildbrowser-Programms. Mit einem Klick kann man sehen, was sich in einem Verzeichnis an Bildern befindet. Abgebildet ist der Browser des Grafikprogramms Paint Shop Pro.
Mit einem Browser-Programm können Sie sich mit einem einzigen Mausklick den Inhalt an Bildern in einem Verzeichnis zeigen lassen. Diese Vorschau zeigt Ihnen die Bilder als daumennagel große Bildchen, so genannte Thumbnails. Manche Programme, die Verzeichnisse nach Bildern durchsuchen, nennen sich daher auch so ähnlich. Der bekannteste Vertreter dieser Art ist das Shareware-Programm Thumbs Plus. Aber auch viele Grafikprogramme beinhalten eine Browser-Funktion, zum Beispiel Paint Shop Pro oder die deutsche Software Photoline.
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Bildarchive auf CDs
Wird ein Verzeichnis zum ersten Mal nach Bildern von einem Browser-Programm durchsucht, dauert es ein Weilchen, bis alle Bilder gescannt sind und am Bildschirm dargestellt werden. Sind alle Bilder erkannt, schreibt das Programm eine eigene Datei in das Bilderverzeichnis. Damit kann das BrowserProgramm beim nächsten Mal auf Anhieb alle Bilder erkennen, so dass die Vorschau blitzschnell erfolgt. Bevor Sie ein Bilderverzeichnis zum dauerhaften Archivieren auf eine CD brennen, sollten Sie das Verzeichnis einmal durchbrowsen lassen, damit diese Vorschaudatei dann mit auf die CD gebrannt wird. Wenn Sie die CD später einmal mit dem Browser durchsuchen, erfolgt die Vorschau schneller. Probleme kann es geben, wenn Sie eine Session gebrannt haben und später Bilder hinzufügen. Da die CD eine alte Browserdatei enthält, werden nur die in ihr gespeicherten Vorschaubilder dargestellt. Als Abhilfe können Sie alle Bilder noch einmal von der CD auf die Festplatte kopieren, das Verzeichnis mit den Bildern neu browsen lassen und dieses Verzeichnis dann als Session erneut auf die CD brennen.
Bildarchive auf CDs Am einfachsten lassen sich zurzeit Bilder auf CDs archivieren. Streamerbänder sind unkomfortabel in der Handhabung, außerdem kann man einzelne Bilder nicht einfach anzeigen lassen, sondern man muss die Bilder stets vom Band auf die Festplatte zurückkopieren. Streamerbänder kommen also nur notfalls in Frage, wenn man beispielsweise noch ein altes Streamerlaufwerk hat und der Geldbeutel knapp ist. Auch Disketten eignen sich nicht, da die Speicherkapazität zu gering ist und das Kopieren großer Bilddaten auf mehrere Disketten nur im Einzelfall zu empfehlen ist. In Anbetracht des geringen Preises von CD-Rohlingen kommen zum eigentlichen Archivieren momentan nur noch CDs in Frage. Bei MO-Laufwerken sind die Speichermedien zu teuer. So hat sich auch in Agenturen und Verlagen das Speichern auf CDs weitgehend durchgesetzt. Das Speichermedium der Zukunft, die DVD, hat sich aufgrund mangelnder Standards noch nicht durchgesetzt. Der DVD wird jedoch unbestritten die Zukunft gehören.
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Anschlussmöglichkeiten von CD-Brennern CD-Laufwerke lassen sich entweder intern oder extern anschließen. Die preiswertesten Laufwerke sind interne ATAPI-Brenner, die wie eine zweite Festplatte angeschlossen werden. Diese Brenner bekommen Sie bereits für unter 300 DM. Allerdings zählen ATAPI-Brenner nicht zu den schnellsten und sichersten Brennern. Als interne Brenner arbeiten SCSI-Brenner schneller und sicherer, allerdings sind sie auch teurer. Wenn Sie lieber mit einem externen Gerät arbeiten möchten, weil es sich beispielsweise an mehreren Rechnern anschließen lässt, so gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten. Die preiswerteste Möglichkeit sind Brenner, die man mit der parallelen Schnittstelle verbindet, an der auch der Drucker angeschlossen wird. Der Drucker wird stattdessen am CD-Brenner angeschlossen. Dies sind allerdings die langsamsten und unsichersten CD-Brenner. Die Erfahrung zeigt, dass es auch mit dem Drucker, der ja nun am CD-Brenner angeschlossen ist, Schwierigkeiten geben kann. Sicherer und schneller arbeiten CD-Brenner, die am USB-Port angeschlossen sind. Diese Brenner lassen sich problemlos auch während des Betriebs des Computers anstecken. Voraussetzung ist, dass die richtigen Treiber installiert sind. Außerdem können USB-Brenner sowohl mit dem PC als auch mit dem Macintosh arbeiten, allerdings unter der Voraussetzung, dass der Hersteller Treiberprogramme für beide Betriebssysteme anbietet. Sehr wichtig ist, dass USB-Geräte mindestens das Betriebssystem Windows 98 voraussetzen. Frühere Windows-Versionen erkennen den USB-Anschluss nicht. Ein Macintosh benötigt mindestens das Betriebssystem MAC-OS 8.6. Hat Ihr PC keinen USB-Anschluss, so können Sie ihn mit einer USB-Steckkarte nachrüsten. Die USB-Karte ist einfach zu installieren, da sie lediglich in einen freien Slot gesteckt werden muss. Nach der Installation des mitgelieferten Treibers sollte die Karte erkannt werden. Bei Problemen mit neueren PCs und dem USB-Anschluss kann es sein, dass der USB-Anschluss im BIOS nicht aktiviert ist. Fragen Sie Ihren ComputerHändler, ob er in solch einem Fall das BIOS des Rechners überprüfen kann, wenn Sie sich das nicht selbst zutrauen. Durch falsche Einstellungen im BIOS können Sie im schlimmsten Fall den gesamten Computer lahmlegen. Als externe Brenner kommen schließlich noch FireWire-Brenner in Frage. Die Schnittstelle ist an neueren Macintosh-Rechnern serienmäßig vorhanden, einen PC können Sie mit einer FireWire-Karte nachrüsten. Allerdings liegen die Preise für FireWire-Karten bei etwa 300,– DM, während USB-Karten für deutlich unter 100,– DM erhältlich sind.
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Kapitel 10
Bildbearbeitung – wozu?
Bildbearbeitung? Eigentlich haben Sie doch ein Buch über digitale Fotografie gekauft. Das hat doch nichts mit Bildbearbeitung zu tun. Hat es nicht? Doch, hat es. Die digitalen Bilder laden Sie nämlich in aller Regel auf Ihren Computer, es sei denn, Sie sind mit dem Betrachten der Bilder am Fernsehbildschirm zufrieden. Da entgeht Ihnen allerdings aufgrund mangelnder Bildbearbeitung einiges an Spaß. In digitaler Form vorliegende Bilder lassen sich ideal an einem Computer bearbeiten. Darunter versteht man, dass Sie zum Beispiel den Kontrast der Bilder verbessern, die Helligkeit verändern oder die Schärfe optimieren. Auch das Gegenteil des Optimierens der Schärfe ist möglich, indem Sie einen WeichzeichnerEffekt anwenden. Möglichkeiten zum Verändern von Bildern gibt es mehr als genug.
Das klassische Fotolabor ist also in den Computer gewandert, mit dem Unterschied, dass sich bei weniger Aufwand wesentlich mehr Möglichkeiten bieten. Der Markt bietet eine ganze Reihe von Bildbearbeitungsprogrammen, mit denen sich digitale Bilder nachträglich bearbeiten lassen.
Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten Ein Großteil der Kameraanbieter liefert gemeinsam mit den Kameras Software zur nachträglichen Bearbeitung der Bilder. Der freie Markt bietet von leistungsfähigen Shareware-Programmen bis hin zu professionellen Programmen sehr viel, es ist praktisch für jeden Geldbeutel etwas dabei. Informationen zu solchen Programmen finden sich in Fachzeitschriften und im Internet. Wozu ist nun aber überhaupt digitale Bildbearbeitung nötig? Digitale Kameras liefern beispielsweise relativ kontrastarme Bilder. Der Kontrast lässt sich mit Bildbearbeitungsprogrammen wesentlich verbessern, Gleiches gilt für die Helligkeit.
Das linke Bild ist das »Rohbild«, praktisch direkt von der Speicherkarte der Digitalkamera. Das rechte Bild wurde mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms im Kontrast und in der Schärfe nachbearbeitet. So wirkt es »knackiger«.
Aber die Bildbearbeitung am Computer bietet noch viel mehr Möglichkeiten. So können Sie Texte direkt in die Bilder einbinden. Oftmals sind die Texte auf dem Foto schlecht lesbar. Da gibt es viele Tricks, die Lesbarkeit zu verbessern, indem Sie den Text beispielsweise mit einem kleinen Rahmen versehen oder schattieren.
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Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten
Ganz links ist eine ganz normale Digitalfotografie dargestellt. Daneben sehen Sie das freigestellte Motiv mit einem Text, hier in Form einer ComicBlase. Das ist das Faszinierende an der Digitalfotografie: Aus relativ langweiligen Vorlagen entstehen am Computer interessante Darstellungen.
In der obigen Abbildung wurde ein Teil eines digitalen Bildes freigestellt – so nennt man das Heraustrennen bestimmter Bildteile aus einem Motiv. Dieser »Freisteller« wurde anschließend mit einem Text kombiniert, in diesem Fall mit einer Comic-Sprechblase. Texte lassen sich jedoch auch direkt in Bilder einbinden, falls gewünscht auch zweimal. Dabei wird zum Beispiel ein Text grau eingefärbt, der andere weiß. Der graue Text kann dann den Schatten des weißen Textes bilden, indem er hinter den weißen Text gelegt wird. Wer es mag, kann seine Bilder mit Hilfe so genannter Filter verfremden. Filter sind Ihnen sicher aus der herkömmlichen analogen Fotografie bekannt. Sie werden dort vor das Objektiv geschraubt und verändern entsprechend des Filtereffekts das Foto. Auch bei der digitalen Bildbearbeitung gibt es Filter. Allerdings handelt es sich dabei um Zusatzprogramme, und die kommen im Gegensatz zur herkömmlichen Fotografie erst bei der Bildbearbeitungssoftware zum Einsatz.
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In diesem Digitalbild wurde der Text direkt in das Bild gestellt. Wenn Sie genau hinsehen, erkennen Sie, dass der Text zweimal vorhanden ist, einmal in weißer und einmal in grauer Schrift. Die graue Schrift dient in diesem Fall als Schatten hinter der weißen Schrift. Der Ballon flog natürlich auch nicht in stürmischen Winden dahin. Er wurde digital eingefügt.
Schließlich können Sie die digitalen Fotos praktisch auch auflösen. Digitalbilder setzen sich ja aus einzelnen Bildpunkten zusammen, den Pixeln. Es ist zwar mühsam, aber Sie können nun Pixel für Pixel bearbeiten und so ganz gezielt bestimmte Bildteile entfernen, zum Beispiel unschöne Hintergründe, Pickel aus Gesichtern und unerwünschte Personen aus Bildern. Profis entfernen auf diese Weise zum Beispiel Fusseln oder Flecken aus Bildern, na ja, manchmal auch den einen oder anderen unschönen Pickel, Schmutzfleck oder Bartstoppel.
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Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten
Diese Darstellung zeigt eine willkürliche Auswahl an Filtern. Ganz links befindet sich das Originalbild. Rechts daneben sehen Sie »gefilterte« Bilder des Originals. Die Auswahl an digitalen Filtern ist praktisch unbegrenzt. Allerdings gilt auch hier der Grundsatz: Qualität geht vor Quantität.
Unterschiede in der Bildbearbeitungssoftware Prinzipiell lassen sich Bildbearbeitungsprogramme in drei Kategorien aufteilen: Profiprogramme, Shareware-Programme und Bildbearbeitungsprogramme, die mit Hardware gebundelt, also gemeinsam mit einer Digitalkamera oder auch einem Scanner, ausgeliefert werden. Zwischen teuren Profiprogrammen und Shareware-Programmen, die nach einer kostenlosen Testzeit wenig Geld kosten, gibt es eine ganze Reihe von Bildbearbeitungsprogrammen, die immer noch relativ preiswert sind, wie zum Beispiel das Programm Paint Shop Pro der JASC Company. Von diesem Programm gibt es eine Testversion, die 60 Tage funktioniert. Im Gegensatz zu Shareware, die beliebig lang läuft, funktioniert der Paint Shop Pro nach 60 Tagen wirklich nicht mehr. Die Testversion findet man auf sehr vielen CDs, die Computerzeitschriften beiliegen, oder auch im Internet. Wichtige Internet-Adressen sind im Anhang dieses Buchs aufgelistet. Nach Ablauf der Testzeit können Sie mit der Testversion nicht mehr arbeiten. Sie müssen sich bei JASC, der Herstellerfirma von Paint Shop Pro, registrieren lassen, wenn Sie das Programm weiter nutzen möchten.
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Typische Benutzeroberfläche einer Bildbearbeitungssoftware, hier handelt es sich um die Benutzeroberfläche der Software Paint Shop Pro 7.0.
Mit Hardware gebundelte Programme sind Programme wie die Graphics Suite von MGI oder das Print House der Firma Corel. Diese Programme bieten eine Menge Automatismen, wie z.B. eine Vorbildschau. Auf kleinen Bildchen erkennen Sie direkt, wie ihr Bild aussehen wird, wenn Sie den Kontrast verbessern möchten. Sind Sie mit einer Verbesserung zufrieden, so klicken Sie auf das Vorschaubildchen, das die gewünschte Verbesserung anzeigt, und die Veränderungen werden in Ihr Bild übernommen.
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Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten
In diesem Programm von Ulead ist ein Foto geladen. Über die Vorschau der Bildminiaturen können Veränderungen am Bild ausgewählt werden.
Der Vorteil dabei ist, dass Sie am Miniaturbild sehen, wie das veränderte oder verbesserte Bild aussehen wird. Sie brauchen sich also keine großen Gedanken zu machen, wie ein Bild »eingestellt« werden muss, das heißt, Sie müssen sich nicht in Fachbegriffe wie Gradationskurve oder Tonwertkorrektur einarbeiten. Der Nachteil bei dieser Art von Programmen ist, dass Sie in gewisser Form doch eingeschränkt sind. Sie sind gezwungen, auf vorhandene Einstellungen zurückzugreifen. Aber diese »Spaßprogramme« bieten mittlerweile sehr viele Möglichkeiten. Wer also weder Lust noch Zeit hat, sich mit digitaler Bildbearbeitung auseinander zu setzen, für den sind diese Programme genau richtig. Hinzu kommt noch, dass diese Programme zum Lieferumfang eines neuen Scanners, einer digitalen Kamera oder auch eines Tintenstrahldruckers gehören, der Preis also gegen Null tendiert.
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Ein weiteres Beispiel einer Software – hier PhotoImpact der Firma Ulead –, bei der Sie einen Effekt direkt über ein eingeblendetes Menü steuern. Hier sind es also keine Miniaturbildchen, sondern Sie können die Veränderungen des Bildes über Regler – links im Bild zu erkennen – eingeben und sehen den Effekt unmittelbar am Originalbild.
Bildbearbeitungsprogramme, bei denen man bestimmte Werte eines Bildes – zum Beispiel die Werte für die Graustufen oder für bestimmte Farbwerte – gezielt eingeben kann, bieten wesentlich mehr Freiheiten. Allerdings muss man sich in die Funktionen, die die diversen Programmen bereitstellen, erst einarbeiten. Der Kontrast eines Bildes wird also bei diesen Programmen nicht über die Möglichkeit einer Vorbildschau korrigiert, sondern gezielt über eine Tonwertkorrektur bzw. über das gezielte Verändern einer Gradationskurve. Es muss an dieser Stelle aber auch der Ehrlichkeit halber darauf hingewiesen werden, dass Programme dieser Art in erster Linie von Profis genutzt werden, die ganz gezielt bestimmte Einstellungen vornehmen, um die Bilder beispielsweise in Zeitungen, Büchern oder Magazinen zu veröffentlichen. Heimanwender können aus der Arbeitsweise der Profis trotzdem ein bisschen lernen, daher werden diese Programme hier auch erwähnt.
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Bildbearbeitungsprogramme und ihre Möglichkeiten
Eines der wichtigsten Profiprogramme ist das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop der Firma Adobe, das sogar einen Standard vorgibt. Zwar bietet es keine Miniaturbildvorschau, aber das Einstellen eines Bildes über Gradationskurven oder über eine Tonwertkorrektur schafft der Photoshop ohne Miniaturbildchen, dafür mit direkter Bildansicht in Sekundenschnelle. Das ist natürlich das, was die Profis unter den Bildbearbeitern benötigen: Geschwindigkeit. Und die beherrscht der Photoshop wie kein zweites Programm unter den Bildbearbeitungsprogrammen. Und der Knackpunkt? Eindeutig der Preis! Der Photoshop kostet etwa 2.000,– DM.
Im Vergleich zu manch anderen Bildbearbeitungsprogrammen ist Photoshop von Adobe kompromisslos. Kompromisslos gut, kompromisslos schnell und kompromisslos teuer. Den Kontrast stellt man beispielsweise über die so genannte Gradationskurve ein. Den Effekt kann man unmittelbar am Originalbild verfolgen, und zwar sofort. Man muss nicht ein paar Sekunden warten, bis das Programm den Effekt berechnet hat.
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Weitere Software zum Bearbeiten von Bildern Wie die Bezeichnung Bildbearbeitungsprogramme schon sagt, lassen sich damit in erster Linie Bilder bearbeiten. Ist man jedoch erst mal so richtig auf den Geschmack gekommen, dann möchte man die Bilder zum Beispiel in andere Projekte einbinden oder auch mit Texten oder Logos unterlegen. Für solche Aufgaben sind dann so genannte Grafikprogramme hilfreich. Profis greifen hier gerne auf das Programm Freehand der Firma Macromedia zurück – auch wenn es knapp 1.000,- DM kostet – weil es, ähnlich wie Photoshop, quadratisch, praktisch und gut ist, nämlich schnell, umfangreich und übersichtlich. Amateure werden nicht so viel Wert auf die Geschwindigkeit legen. Wenn man Zeit und Ruhe hat, kann man sich also durchaus mit Programmen wie Corel Draw zufrieden geben. Und Corel Draw bietet durchaus ein paar handfeste Vorteile: Etwas ältere Versionen von Corel Draw bekommt man sehr häufig beim Neukauf eines Computers gleich dazu. Außerdem umfasst das CorelDraw-Paket nicht nur das eigentliche Gestaltungsprogramm, sondern auch die Bildbearbeitungssoftware Corel Photo Paint, die Schriftverwaltung Font Navigator und das Screenshot-Programm Corel SnapScan. Sie erhalten also eine umfangreiche Programmsammlung. Der Hauptgrund, weshalb das Programmpaket bei Profis nicht so beliebt ist, ist die etwas umständliche Bedienung. Manche Bezeichnungen sind etwas ungewöhnlich und sorgen daher für Verwirrung. In vielen Grafikprogrammen gibt es beispielsweise Ebenen mit verschiedenen Motiven, die sich für eine Bildmontage übereinander legen lassen. Nur bei Corel heißen diese Ebenen Objekte, was zu Verwirrung führt, da Objekte in der Computergrafik etwas ganz anderes sind. Außerdem ist die Corel-Sammlung in der Anwendung langsam und umständlich zu bedienen. Sie ist halt etwas unübersichtlich. Aber, wie erwähnt, bei Amateuren spielt die Zeit nicht die wichtigste Rolle, so dass die umständliche Programmbedienung bei Corel nicht so ausschlaggebend ist. Und vom Programmumfang und von den Funktionen her bietet Corel Draw sehr viel. Wie gesagt, Sie erhalten ein gutes Bildbearbeitungsprogramm, ein gutes Gestaltungsprogramm und eine Menge nebenher für einen guten Preis.
Nützliche Bildbearbeitung Zur nützlichen Bildbearbeitung zählt man im Allgemeinen Arbeiten wie das Verbessern des Kontrasts und der Helligkeit, wie sie häufig bei digitalen Bildern vorgenommen werden.
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Nützliche Bildbearbeitung
Helligkeit und Kontrast einstellen An anderer Stelle wurde es bereits erwähnt: Digitalkameras liefern relativ kontrastarme Bilder. Mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung oder der EBV (Elektronische Bild-Verarbeitung) kann man digitalen Bildvorlagen etwas mehr Pep verleihen, so dass die Bilder knackiger aussehen. Ein schwarzweißes Bild wird durch den Computer in 256 Graustufen dargestellt. Die hellste Stufe ist reines Weiß, die dunkelste Stufe dementsprechend reines Schwarz. Dazwischen liegen weitere 254 Graustufen. Bei farbigen Bildern existieren ebenfalls 256 Abstufungen, allerdings in den Farbtönen oder Farbkanälen Grün, Rot und Blau. Ein kontrastarmes Bild ist in den extremen, also ganz dunklen und ganz hellen Abstufungen nun schwach besetzt. Die meisten Farbstufungen finden sich bei kontrastarmen Bildern in den mittleren grauen Bereichen, wodurch eben dieser flaue Eindruck entsteht.
Das Bild zeigt ein kontrastarmes Foto. Bei vielen Bildbearbeitungsprogrammen kann man sich die Tonwertverteilung auch anzeigen lassen, wie unten rechts zu erkennen ist.
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Anschaulicher wird das Ganze, wenn man sich die Tonwertverteilung anschaut.
Diese Kurve zeigt die Verteilung der einzelnen Grautöne eines Bildes.
In der obigen Abbildung sehen Sie in der Mitte ein größeres Fenster, in dem die eigentliche Verteilung der Grautöne dargestellt ist. Die Intensität der Grautöne ist über den unteren Rand dieses mittleren Fensters verteilt. Ganz links befindet sich Schwarz, ganz rechts Weiß. Dazwischen verteilen sich von links nach rechts zunächst die dunkleren und anschließend die helleren Graustufen. Für jede Graustufe existiert über dem jeweiligen Wert ein schmaler senkrechter Balken. Je höher dieser Balken ist, desto häufiger kommt diese Graustufe im Bild vor. In der Verteilungskurve des obigen Bildes kann man sofort erkennen, dass sowohl die weißen als auch die schwarzen Töne vollkommen fehlen. Das Bild besitzt lediglich Grautöne im mittleren Bereich, was den schwachen Kontrast erklärt. Nahezu alle Bildbearbeitungsprogramme besitzen Regler, mit denen Sie die Helligkeit erhöhen und den Kontrast verstärken können. Die Werte für den Kontrast und die Helligkeit können Sie einfach erhöhen, wobei man den Wert für die Helligkeit meist ein bisschen mehr erhöht als den Kontrastwert.
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Nützliche Bildbearbeitung
Regler, mit denen man die Helligkeit und den Kontrast eines Bildes bearbeiten kann, weist nahezu jede Bildbearbeitungssoftware auf.
Leider hat diese Methode auch einen Haken: Es kann gut sein, dass ganz helle Bereiche nun gar keine Farbinformationen mehr enthalten. Das bedeutet, dass beim Ausdrucken des Bildes auf dem Papier gar keine Farbe erscheint. So etwas kann gerade in Gesichtern passieren, die grellem Sonnenlicht ausgesetzt sind, und wirkt dann sehr hässlich. Auch bei Schneeflächen, Wolken und beispielsweise weißen Sandflächen am Strand kann es schnell zu diesen so genannten Wegbrüchen kommen. Das Gegenteil kann bei schwarzen Flächen passieren. Diese »sumpfen« im schlimmsten Falle zu, so dass dunkle Bereiche keine Zeichnung mehr aufweisen, sondern nur noch pechschwarz sind. Wesentlich gezielter lässt sich ein Kontrast daher verbessern, indem man die Gradationskurve bearbeitet.
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Hier wurde der Kontrast erhöht. Dadurch wird das Bild sofort etwas knackiger.
Bearbeiten der Gradationskurve Beim Ändern des Bildes mit Hilfe der Helligkeits- und Kontrastregler wurde festgestellt, dass Höhen wegbrechen können, also gar keine Farbe beim Drucken erscheint. In dunkleren Bereichen verhält es sich genau umgekehrt: Dunkle Bereiche könnten komplett schwarz erscheinen. Abhilfe bietet die so genannte Gradationskurve, die in manchen Bildbearbeitungsprogrammen auch als Tonkurve bzw. nur als »Kurve« bezeichnet wird. Über einer X-Achse, auf der sich wieder, ähnlich wie bei der Tonwertverteilung, die Graustufen von 0 bis 255 finden, wird die Intensität der Graustufen aufgetragen. Wenn Sie die Darstellung mit der Gradationskurve betrachten, werden Sie unter der X-Achse einen Farbverlauf von Weiß nach Schwarz erkennen. Auf dieser Achse findet man die einzelnen Graustufen. Auf der Y-Achse sind die Intensitäten der Farbe abgetragen. Links, bei Weiß, findet man gar keine Farbe, während rechts, bei Schwarz, 100 Prozent schwarze Farbe aufgedruckt wird bzw. im Bild zu sehen ist.
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Nützliche Bildbearbeitung
Dazwischen liegen, wie bei der Tonwertverteilung die einzelnen Graustufen. Gradationskurven müssen nicht zwangsläufig so aussehen. In manchen Programmen ist der Farbverlauf von Weiß nach Schwarz genau umgekehrt oder die X-Achse liegt oben. Das Prinzip ist jedoch stets das gleiche.
Schematische Darstellung einer Gradationskurve.
Dreht man die Gradationskurve um, so liegt ein Negativbild vor. Das ist auch logisch, denn in den weißen Bildbereichen befindet sich nun schwarze Farbe und in den schwarzen Bildbereichen finden sich die helleren Grautöne und letztendlich Schwarz.
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Hier wurde die Gradationskurve umgedreht. Schwarze Bereiche weisen keine Farbe auf, helle Bereiche werden dunkler bis hin zum Schwarz. So entsteht ein Negativ.
Zum Verständnis sei Folgendes noch hinzugefügt: Schiebt man die Gradationskurve als waagerechten Balken ganz nach oben, dann wird das ganze Bild komplett schwarz, weil überall reines dichtes Schwarz aufgetragen ist. Zieht man die Kurve ebenfalls als waagerechte Linie ganz nach unten, so wird alles weiß bleiben, weil nirgendwo Farbe aufgetragen wird. Diese Gradationskurve lässt sich nun sehr genau regeln. Wenn Sie möchten, könnten Sie jedem Pixel eine intensivere oder weniger intensive Schwärzung zuteilen. Im Allgemeinen macht das jedoch keinen Sinn, denn es erscheint angebracht, ganze Bereiche zu verändern, beispielsweise Schattenbereiche aufzuhellen, damit Sie mehr Zeichnung erhalten. An Beispielbildern wird dies schnell deutlich.
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Nützliche Bildbearbeitung
Das digitale Bild eines kleinen Rochens. Die Gradationskurve verläuft hier linear.
Im Rohzustand eines digitalen Bilds verläuft die Gradationskurve linear, also im Winkel von 45 Grad und ganz gerade. Wir können nun ganz gezielt zunächst einmal die helleren Bereiche des Bilds noch ein wenig heller einstellen. Diese Bildbereiche sind im rechten Teil der Kurve zu finden, dort, wo der Balken unter dem Diagramm weiß ist.
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Hier ist die Gradationskurve nach unten durchgebogen. Dies ist bei den helleren Bildbereichen geschehen. Dort wurde etwas Farbe weggenommen, so dass die helleren Bereiche des Bildes etwas heller wurden, die dunkleren Bereiche blieben davon unberührt.
Zieht man also im linken Bereich die Kurve ein wenig nach unten, so nimmt man in diesem Bereich etwas Farbe aus dem Bild heraus, so dass die helleren Partien des Bildes heller werden. Ganz weiße Bereiche des Bildes werden dadurch jedoch nicht noch weißer oder farbloser. Der Punkt ganz links auf der Gradationskurve bleibt zwar bei null, durch das Durchbiegen der Kurve weist der erste Punkt rechts daneben aber bereits ein wenig Farbe auf, so dass wegbrechende Bereiche durch diese Manipulation der Gradationskurve vermieden werden. Zur Erhöhung des Kontrasts können Sie in einem weiteren Schritt die Schattenpartien ein wenig verdunkeln. Durch Hochschieben der Kurve im Bereich der dunkleren Bildbereiche rechts geben Sie dort ein wenig mehr Farbe zu.
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Nützliche Bildbearbeitung
Zusätzlich wurde nun der rechte Teil der Gradationskurve nach oben geschoben. Der Kontrast wurde dadurch nochmals verstärkt.
Durch das Hochschieben der Gradationskurve in den dunkleren Bereichen erreicht man, dass dunklere Partien zwar dunkler werden, jedoch nicht in totalem Schwarz erscheinen, wie es bei einer Kontrastkorrektur über die Kontrast- und Helligkeitsregler passieren kann. Mit Gradationskurven lässt es sich auch herrlich experimentieren. Ganz gezielt kann man ja helle Bereiche dunkel einfärben und dunklere Bereiche hell.
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Einen kleinen Überblick darüber, wie manche Programme Gradationskurven darstellen, sehen Sie im folgenden Bild.
Tolle Effekte lassen sich durch Experimentieren mit der Gradationskurve erzielen.
Sinnvolle Bildbearbeitung Sinnvolle Bildbearbeitung ist ein dehnbarer Begriff. In manchen Fällen wird es zum Beispiel sinnvoll sein, Bildmontagen anzufertigen. Das muss nicht gleich heißen, dass man Köpfe von fotografierten Personen gegen die Köpfe von Prominenten tauscht. Sinnvoll kann es sein, einen kleinen Text in einem Bild zu platzieren, zum Beispiel als Über- oder Unterschrift.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
So unterschiedlich stellen verschiedene Bildbearbeitungsprogramme die Gradationskurven dar. Die Funktionen und Einstellmöglichkeiten sind jedoch immer identisch.
Ebenen Text kann man einfach irgendwo in ein Bild einfügen. Klüger ist es jedoch, für den Text eine neue Ebene zu definieren. Eine Ebene stellt man sich am besten als Klarsichtfolie vor. Auf der untersten Klarsichtfolie wird das zu bearbeitende Foto gedruckt. Darauf legt man eine zweite Folie mit dem Text. Wenn beides übereinander gelegt wird, sieht es so aus, als ob der Text auf das Foto gedruckt worden ist. Auf diese beiden Folien kann man nun weitere Folien mit Text oder auch anderen Motiven legen. Der Sinn der Ebenentechnik besteht darin, dass man zum einen die Ebenen wieder entfernen kann, wenn eine Montage nicht gut gelungen ist, ohne dabei das Hintergrundbild zu beschädigen. Zum anderen lassen sich die Ebenen übereinander verschieben oder auch austauschen, so dass bestimmte Bereiche einer Ebene durch Bereiche der darüber liegenden Ebene verdeckt werden können.
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Text-Ebenen in einem Foto Als erstes Beispiel soll nun einfach ein hinterlegter Text in ein Bild eingefügt werden. Es bleibt jedem selbst überlassen, wie bei einer Montage vorgegangen wird. Nahezu alle Bildbearbeitungsprogramme erlauben das Einfügen von Text, bei manchen kann es jedoch umständlich sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Bild in einer Bildbearbeitungssoftware zu bearbeiten, also den Kontrast und die Schärfe einzustellen, um es anschließend in ein Gestaltungsprogramm wie z.B. CorelDraw zu laden. In diesem Fall bieten sich gestalterisch ein paar mehr Freiheiten. Daher soll nun einmal ein Bild in CorelDraw gestaltet werden.
Abends am Meer. In der Gestaltungssoftware Corel Draw wird in dieses Bild ein Schriftzug gebracht.
In CorelDraw wird zunächst eine leere Seite geöffnet. Über den Datei-Dialog kann das Bild nun nicht geöffnet werden. Statt des Befehls Öffnen ist der Befehl Importieren anzuwenden, weil das Foto ja in die leere Seite importiert wird.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Mit dem Befehl Importieren wird das zu bearbeitende Foto in eine leere Seite in CorelDraw eingefügt.
Dieses Bild liegt auf der frisch geöffneten leeren Seite in CorelDraw und mit dem Text-Werkzeug könnte man nun direkt Text hineinschreiben. Sinnvoller ist es jedoch, für jeden Schriftzug eine eigene Ebene anzulegen. Bei späteren Änderungen können die einzelnen Ebenen jederzeit gelöscht, getauscht oder verändert werden, ohne dass man tiefer in das zu bearbeitende Bild eingreifen muss.
Der Objekt-Manager von Corel Draw, in dem man neue Ebenen anlegen kann.
In Corel Draw gibt es zur Verwaltung der Ebenen den Objekt-Manager. Mit ihm kann man Ebenen anlegen, löschen und untereinander verschieben. Ab und zu passiert es, dass man nicht mehr weiß, was auf welcher Ebene liegt.
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Dann kann man mit einem Klick der linken Maustaste auf das Augen-Symbol der jeweiligen Ebene die Ebene sichtbar bzw. unsichtbar machen. Die Ebene, auf der man arbeiten möchte, ist durch einen Mausklick zu aktivieren. In Corel Draw nimmt der zugehörige Schriftzug dann eine rote Farbe an. Verschieben kann man die Ebenen, indem man sie einfach im Ebenen- bzw. Objekt-Manager mit der Maus über bzw. unter eine andere Ebene schiebt. Gelöscht werden Ebenen zum Beispiel, indem man sie mit der rechten Maustaste anklickt und im sich öffnenden Menü den Befehl Löschen wählt. In unserem Beispiel sind zwei weitere Ebenen hinzuzufügen, da die Schrift schattiert werden soll. Insgesamt stehen nun fünf Ebenen zur Verfügung: eine für das Foto, zwei für die Schriftzüge und zwei für die Schatten.
Alle Ebenen sind angelegt und mit sinnvollen Namen versehen.
Im nächsten Schritt werden die Schriftzüge auf den Ebenen angelegt. Dazu wählt man eine Schriftart aus, in diesem Falle ist es eine Schreibschrift geworden, die Brush. In einem weiteren Schritt sind nun die Farben der Schriftzüge zu ändern. Da die Schriften im dunkleren unteren Teil des Bildes stehen sollen, sind die Schriften zu dunkel und müssen daher ein wenig aufgehellt werden. Anschließend kann man die Schriften in das Bild schieben. Die Schriften zum Schattieren schieben Sie nun unter die eigentlichen Schriften. In aller Regel sind Schatten dunkler als die zugehörigen Schriften, man kann aber auch einmal mit helleren Schatten experimentieren. Oft ergeben sich interessante Kombinationen.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Im Bild sind die vier Schriftzüge zu erkennen und noch einmal der Ebenen-Manager von Corel Draw.
Schattierte Schriften im Foto. In diesem Fall sind die Schatten heller als die eigentlichen Schriften, so sieht’s interessanter aus.
Dieses Buch enthält nur Schwarzweißbilder. An Ihrem Rechner bearbeiten Sie die Bilder jedoch in Farbe, so dass sich noch weitere interessante Nuancen ergeben.
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Ebenen in einem Bildbearbeitungsprogramm Damit man die schönsten Erinnerungsbilder an einen gemeinsamen Urlaub oder an eine gelungene Feier öfter ansehen kann, fügt man diese gerne in einen Bildrahmen ein. So etwas können Sie nun als eine Bilddatei anfertigen und ausdrucken. Auch in diesem Fall kommt wieder die Ebenentechnik zum Einsatz. So kann man nachträglich Bilder einfügen, herausnehmen oder die Anordnung der Fotos verändern. Zunächst sucht man eine Auswahl an Bildern heraus, um diese im Kontrast zu verbessern und etwas nachzuschärfen. Das Beispiel in diesem Buch wird mit der Bildbearbeitungssoftware Paint Shop Pro 7 vollzogen. Das stellt keine Wertung dar, sondern soll lediglich die Vorgehensweise veranschaulichen. Zunächst ist die Bildauswahl in die Software zu laden.
Die Urlaubsbilder sind in Paint Shop Pro geladen. Natürlich kann man auch jedes beliebige andere Bildbearbeitungsprogramm nehmen.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Die ausgewählten Bilder werden in den nächsten Schritten ausgeschnitten und Ebene für Ebene in einem neu angelegten zunächst leeren Bildrahmen abgelegt. Dazu wird als Erstes ein neuer Bildrahmen angelegt bzw. eine neue leere Datei geöffnet und sofort unter einem sinnvollen Namen gespeichert.
Das Menü zum Anlegen einer neuen leeren Datei. Größe und Auflösung können gleich eingegeben werden.
In das Menü zum Anlegen einer neuen Datei können Sie gleich die Größe der Datei, also die Abmaße und die Auflösung, eingeben. Da das fertig montierte Bild quer auf einer DIN-A4-Seite ausgedruckt werden soll, wählt man die Maße 28 Zentimeter für die Breite und 20 Zentimeter für die Höhe. Für die Auflösung werden 300 dpi angegeben. Als Bildtyp geben Sie RGB ein, wobei für dieses Beispiel die Option Graustufen gewählt wurde, da alle Bilder in diesem Buch Graustufenbilder sind. Im Folgenden werden nun die schönsten und interessantesten Teile aus den Urlaubsbildern ausgeschnitten und in die leere Bilddatei übertragen. Am besten merkt man sich dazu einige Tastaturkürzel, mit denen man Ausschnitte in die Zwischenablage von Windows bzw. MacOS kopieren und in einer anderen Datei einfügen kann. Diese Tastaturkürzel finden nicht nur in der Bildverarbeitung Verwendung, sondern sie gelten auch für andere Programme, wie zum Beispiel Textverarbeitungsprogramme. Mit dem Tastaturkürzel (Strg)-(c) kopieren Sie einen markierten Bereich in die Zwischenablage. Mit (Strg)-(x) kopieren Sie ihn ebenfalls in die Zwischenablage, Sie schneiden ihn jedoch aus der bestehenden Datei aus. Dort ist er also
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gelöscht, im Bild entsteht eine Lücke. Mit dem Befehl (Strg)-(v) fügen Sie den Inhalt der Zwischenablage in eine bereits angelegte Datei oder in die bestehende Datei ein. Ausnahme: Das Bildbearbeitungsprogramm Paint Shop Pro, mit dem diese Beispiel-Montage entsteht. Dort wird mit dem Tastaturbefehl (Strg)(l) in ein bestehendes Bild eingefügt, der gewohnte Befehl zum Einfügen, (Strg)-(v), öffnet eine neue Datei mit dem Inhalt der Zwischenablage. Wichtige Tastaturbefehle Zum Verwalten und Arbeiten mit der Zwischenablage gibt es ein paar wichtige Tastaturkürzel, die das Leben erleichtern können:
(Strg)-(c)
kopiert einen markierten Bereich in die Zwischenablage.
(Strg)-(x)
kopiert ebenfalls in die Zwischenablage, schneidet den markierten Bereich jedoch zusätzlich aus.
(Strg)-(v)
fügt den Inhalt der Zwischenablage in eine neue aktivierte Datei ein.
Ausnahme: Paint Shop Pro fügt mit (Strg)-(l) in eine bereitstehende Datei ein. Mit (Strg)-(v) wird eine neue Datei mit dem Inhalt der Zwischenablage geöffnet.
Mit dem Rechtecklasso oder dem Markierungswerkzeug markieren Sie nun einen interessanten Bereich im ersten Urlaubsbild.
Die Werkzeugleiste von Paint Shop Pro. Das Rechtecklasso oder das Markierungswerkzeug ist im Bild gedrückt. Sie können nun einen rechteckigen Bereich auswählen.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Sie können die Art der Auswahl übrigens einstellen. Das heißt, Sie müssen nicht immer nur Rechtecke auswählen, sondern man kann das Rechteck zum Beispiel mit einer weichen Kante und abgerundeten Ecken versehen.
In diesem Menü findet man eine weiche Kante für ein Auswahlrechteck.
Bei Paint Shop Pro finden Sie das Menü zum Einstellen des Rechtecklassos unter dem Pfad Ansicht/Leisten und Paletten. Dort kann man die Stil-Palette aktivieren. Ein Wert von 20 für die Randschärfe sollte genügen, um eine schöne weiche Kante zu erzeugen. Zur genauen Positionierung eines Auswahlrechtecks kann man sich Hilfslinien in das Bild legen. Die erhält man, indem man mit dem Mauspfeil in die Seitenlineale geht und bei gedrückter linker Maustaste die Hilfslinien »hervorzieht«. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass man vorher den auszuwählenden Bereich markiert. Wenn man einfach mit dem Mauspfeil ohne Hilfslinien auswählen möchte, passt die Auswahl oft nicht. Es kann also schnell passieren, dass ein Bildbereich, den man gerne gewählt hätte, dann doch nicht in die Auswahl rutscht.
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Die erste Markierung ist in das erste Foto gezogen worden. Sie kann nun in die Zwischenablage kopiert und anschließend in den noch leeren Bildrahmen eingefügt werden.
Nach dem Auswählen wird der Ausschnitt in die Zwischenablage kopiert und in das neue noch leere Bild eingefügt.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Der erste Bildausschnitt ist eingefügt.
Noch wirkt das Ganze verloren und leer, aber dieser Zustand ändert sich ja schnell, wenn nach und nach weitere Bildausschnitte den Bildrahmen füllen.
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Allmählich füllt sich der Bilderrahmen. Allerdings verdecken einige Bilder andere.
Nach und nach wird sich die anfangs leere Bilddatei mit Ausschnitten füllen. Zwischendurch sieht es dann so aus, dass viele unten liegende Bilder verdeckt werden. Es wirkt, als ob man auf einem Schreibtisch viele Bilder ungeordnet herumliegen hätte. Die elektronische Bildbearbeitung bietet nun jedoch viele Möglichkeiten, die Bilder anzuordnen und auszurichten.
Die Ebenen-Palette: Jeder Bildausschnitt liegt auf einer anderen Ebene.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Jeder einzelne Bildausschnitt liegt auf einer anderen Ebene. Die Ebenen lassen sich einzeln bearbeiten, das heißt, man kann sie vergrößern bzw. verkleinern oder auch skalieren, also ihre Größe verändern. Um eine Ebene bearbeiten zu können, muss sie aktiv sein. Dazu klicken Sie in der Ebenen-Palette einfach auf die zu bearbeitende Ebene. Bei Paint Shop Pro können Sie eine Ebene auch aktivieren, indem Sie im Bild auf der gewünschten Ebene einen Doppelklick ausführen.
Mit dem Deformations-Werkzeug, das im Bild aktiviert ist, kann man Ebenen skalieren und drehen.
Eine aktive Ebene kann mit Hilfe des Deformationswerkzeugs bearbeitet werden. In anderen Programmen heißt diese Funktion vielleicht Transformation, gemeint ist jedoch das Gleiche. Wenn Sie den Werkzeug-Button gedrückt haben, legt sich ein Rahmen um die Ebene bzw. um das Bild, welches auf der aktiven Ebene liegt.
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Um das linke obere Foto erkennt man den Deformationsrahmen, mit dem die Ebene bearbeitet werden kann.
Am Deformationsrahmen erkennt man deutlich kleine Anfasser. Indem man bei gedrückter linker Maustaste die Anfasser auseinander zieht oder zusammenschiebt, kann man die Bilder skalieren. Im Mittelpunkt des Rahmens befindet sich eine kleine Achse. Mit dem Anfasser an deren Ende lässt sich die Ebene drehen. Nach und nach können die Bilder nun positioniert werden. Wenn alles wunschgemäß angeordnet ist, kann man sich noch den Feinheiten widmen, denn die digitale Bildbearbeitung bietet noch mehr Möglichkeiten.
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Sinnvolle Bildbearbeitung
Fertig ist die Collage aus Urlaubsbildern.
Wenn Sie sich die fertige Collage in der Abbildung anschauen, werden Sie feststellen, dass die einzelnen Ebenen teilweise ineinander laufen oder dass die Bildränder gesprenkelt sind. Diese schönen Effekte kann man in der Ebenen-Palette des Bildbearbeitungsprogramms einstellen.
Die Effekte – zum Beispiel zum Ineinanderfließen von Ebenen – können in der Ebenenpalette eingestellt werden. Rechts sieht man die Effekt-Einstellungen, die über ein Pulldown-Menü vorgenommen werden.
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Mit diesen Effekten sollte man ruhig experimentieren, denn damit lassen sich wunderbare Collagen erstellen.
Effekte mit Filtern In der elektronischen Bildbearbeitung bezeichnet man kleinere Zusatzprogramme häufig als Filter. Diese Filter sind auch unter dem Namen Plug-in bekannt. In den Verzeichnissen der Bildbearbeitungsprogramme befindet sich meist ein Unterverzeichnis namens »Plug in«. Dort hinein kann man solche Zusatzprogramme kopieren. Nach dem nächsten Starten des Programms stehen sie dann unter der Option Filter oder Effekte zur Verfügung. Generell kann man zwischen sinnvollen Filtern und Filtern zum Experimentieren unterscheiden. Sinnvolle Filter dienen zum Scharfstellen eines Bildes oder zum Weichzeichnen.
Scharfzeichnen Das wichtigste Werkzeug zum Scharfzeichnen eines Fotos ist die »Unschärfemaskierung«, kurz USM. Der merkwürdige Bergriff stammt aus der Zeit, als Bilder noch in der Dunkelkammer bearbeitet wurden. Damals legte man ein unscharfes Positiv auf ein scharfes Negativ und vergrößerte diese Kombination auf Fotopapier. So entstand in jeder Kante oder Kontur im Bild auf der einen Seite eine helle und auf der anderen Seite eine dunkle Kontur. Dadurch wurde der Kontrast hervorgehoben, wodurch das Bild schärfer wirkte. Die Unschärfemaskierung eines Bildbearbeitungsprogramms simuliert diese Vorgehensweise.
Die Optionen des Filters »Unschärfe maskieren«.
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Effekte mit Filtern
In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen können Sie drei Werte einstellen, die Stärke, den Radius und den Schwellenwert. Die Bedeutungen klingen nicht in allen Bildbearbeitungsprogrammen gleich, jedoch ist stets das Gleiche gemeint. Unter Stärke stellen Sie die Stärke des Effekts ein. Dieser Wert sollte nicht zu hoch sein, lieber etwas schwächer, dafür sollte man im Notfall zweimal filtern. Der Radius stellt ein, wie viele Pixel im Umkreis einer Kante erfasst werden sollen. Auch hier sollte man moderate Werte wählen, da die Kanten sonst überbetont werden. Der Schwellwert legt fest, ab welchem Kontrastunterschied zwischen benachbarten Pixeln eine Scharfstellung ausgelöst wird. Je höher dieser Wert, desto weniger wird scharfgestellt. Ist der Wert zu niedrig eingestellt, werden auch Bildstörungen beeinflusst.
Weichzeichnen Weichzeichnen kann man als das Gegenteil von Scharfzeichnen definieren. Der wichtigste Weichzeichner ist der Gauß’sche Weichzeichner.
Der Gauß’sche Weichzeichner.
Der Gauß’sche Weichzeichner eignet sich hervorragend zum Schattieren. Es entstehen ganz duftige Schatten, wenn man ein Bild zweimal in eine leere Datei auf zwei verschiedene Ebenen kopiert und die untere Ebene weichzeichnen lässt. Wenn man zuvor noch den Kontrast und die Helligkeit aus der unteren Ebene regelt, wird es besonders schön.
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Der Schatten entstand mit Hilfe des Gauß’schen Weichzeichners.
Der Gauß’sche Weichzeichner eignet sich auch zum Weichzeichnen von Fotos. Dazu bildet man ebenfalls zwei Ebenen mit dem gleichen Motiv. Diesmal zeichnet man die oben liegende Ebene weich und zieht anschließend den Transparenz-Regler aus der Ebenen-Palette herunter, so dass die darunter liegende Ebene durchscheint.
Dieser Effekt entstand ebenfalls mit Hilfe des Gauß’schen Weichzeichners.
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Effekte mit Filtern
Lustige und verblüffende Filter Es existieren mittlerweile eine Unzahl von Filtern. Mit vielen von ihnen kann man nichts Richtiges anfangen, aber manchmal entdeckt man doch lustige Filtereffekte. Das deutsche Bildbearbeitungsprogramm Photoline 32 bietet unter anderem einen Filter, der einen Strudeleffekt simuliert.
Der Strudeleffekt aus Photoline 32.
Damit lassen sich witzige Sachen erstellen, zum Beispiel Heißluftballons, die plötzlich in eine Windböe geraten sind.
Jetzt wird’s windig!
Insgesamt kann die Beschäftigung mit diversen Filtern also eine lohnende Beschäftigung sein.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen Sehr wirkungsvoll kann es aussehen, wenn man Teile eines Bildes ausschneidet und auf einer weißen Fläche präsentiert. Statt der weißen Fläche kann natürlich auch ein anderer Hintergrund gewählt werden, manchmal auch nur ein Schatten. Bilder, die einen freigestellten Bereich beinhalten, nennt man Freisteller.
Freistellen mit Pfaden Eine wichtige Technik des Freistellens von Bildteilen ist das Freistellen mit Hilfe von Pfaden. Dazu wird um den freizustellenden Bereich ein Pfad gelegt. Häufig angewandt wird dies Technik beim Erstellen von Werbeprospekten. Die Anzeigen, in denen man Weichspülerflaschen, Sektflaschen und Stereoanlagen vor einem unifarbenen Hintergrund sieht, dürften allen bekannt sein. Bei all diesen Produkten handelt es sich um normale Produktaufnahmen, um die ein Pfad gelegt worden ist. Als Beispiel soll nun eine Muschel freigestellt werden, in der eine Perle zu sehen ist. Das digitale Foto dazu entstand in einem Meeresmuseum. An sich ist das Bild hübsch und vor allem interessant. Leider stört der Hintergrund. Aber der lässt sich bei digitalen Bildern ja einfach entfernen.
Eine interessantes digitales Foto von einer Muschel, in deren Gehäuse eine Perle entstanden ist. Leider stört der unschöne Hintergrund.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Zum Ausschneiden der Muschel kommt diesmal die Bildbearbeitungssoftware Corel Photo Paint zum Einsatz.
Die Werkzeuge von Corel Photo Paint. Das hier gewählte Werkzeug benötigt man zum Anlegen eines Pfads.
In Corel Photo Paint wählt man nach dem Laden des Bildes das Werkzeug Hilfsmittel zum Streckenknoten bearbeiten, wie es in Photo Paint heißt. Damit kann man am Rand der Muschel einzelne Punkte anlegen, die durch eine Strecke oder einen Pfad miteinander verbunden werden.
Die ersten Punkte eines Pfads sind angelegt.
Damit der Pfad schön eng am Objekt, in unserem Falle also der Muschel, verläuft, arbeitet man am besten in einer sehr hohen Auflösung. Die einzelnen Pixel des Muschelrands sollten deutlich zu erkennen sein.
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Die Punkte werden durch Klicken der linken Maustaste angelegt. Hält man die Maustaste gedrückt und zieht sie anschließend am besten nach rechts, dann entstehen an dem neuen Punkt kleine Hebelchen, die nach dem Anlegen des Pfads an entsprechenden Anfassern gedreht werden. Dadurch erhält man später einen geschwungenen Pfad, der sich exakt an die Kontur der Muschel anlegen lässt.
Weitere Punkte des Pfads. Deutlich kann man die geschwungenen Bögen erkennen und rechts oben, am zuletzt gesetzten Punkt, die Hebelchen zum Einstellen der Bögen zwischen den Punkten.
Diese Methode wird nun so lange angewandt, bis der Pfad um die Muschel geschlossen ist. Je genauer man arbeitet, desto einfacher gestaltet sich das Nachbearbeiten des Pfads. Wichtig ist, dass von Zeit zu Zeit sowohl der Pfad als auch die Bilddatei gesichert werden. Das Anlegen eines Pfads ist eine zeitaufwendige Arbeit, insbesondere, wenn das freizustellende Objekt so einen zackigen Rand hat wie die Muschel. Da gibt es nichts Ärgerlicheres als ein Systemabsturz nach langer Zeit und den Verlust der mühevollen Arbeit, weil man vergessen hatte zu sichern.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Der Pfad ist angelegt und geschlossen. Nun muss er noch nachbearbeitet werden.
Nachdem der Pfad geschlossen ist, muss er nachbearbeitet werden. Das heißt, man muss ihn noch einmal exakt an die Kontur der Muschel anpassen. Zum Bearbeiten des Pfads bietet Photo Paint eine Reihe von Werkzeugen.
Mit diesen Werkzeugen kann der Pfad bearbeitet werden.
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Mit den Werkzeugen zur Bearbeitung eines Pfads lassen sich neue Knoten hinzufügen, Knoten entfernen und die Kurven zwischen den einzelnen Knotenpunkten einstellen. Auch die Art des Knotens kann man einstellen, zum Beispiel, ob es sich um einen weichen Übergang von einem zum anderen Kurvenzug handelt oder um einen eckigen.
Deutlich zu sehen sind hier die Knotenpunkte und die kleinen Hebel, die die einzelnen Kurvenbögen formieren.
Wenn der Pfad fertig gestellt und an die Kontur der Muschel angepasst ist, wandelt man ihn am besten in eine Auswahl um.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Durch Drücken auf den Button links unten erstellt Photo Paint eine Auswahl, die genau auf dem Pfad liegt.
In Photo Paint heißen Auswahlen Masken. Es ist jedoch das Gleiche gemeint. Eine Auswahl kann man später ausschneiden und in einen leeren oder anderen Bildrahmen einfügen.
Vor dem Erstellen der Maske bzw. der Auswahl fragt Photo Paint noch einmal nach, ob es die Anti-Alias-Funktion anwenden soll. Damit werden Treppeneffekte in schrägen Linien unterdrückt.
Anschließend erhält man eine Auswahl, die ganz genau an der Kontur der Muschel liegt. Diese Auswahl kann in die Zwischenablage kopiert und in eine neue leere Bilddatei eingefügt werden.
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Die freigestellte Muschel in einem neuen leeren Bildrahmen.
Am besten fügen wir die Muschel gleich zweimal ein. Auf diese Art und Weise haben wir gleich Vorsorge getragen für einen Schatten. Die zweite eingefügte Muschel liegt hinter der ersten Muschel und kann als Schatten bearbeitet werden.
Fertig. Freigestellt und mit einem Schatten versehen kommt die Muschel viel besser zur Geltung.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Freistellen mit dem Radiergummi Eine andere Technik des Freistellens bietet sich mit dem Radiergummi oder Erazer. Neben dem Radiergummi benötigen Sie dazu auch noch den Zauberstab. Der Radiergummi entfernt Bereiche aus dem Bild und ersetzt diese entweder durch die Hintergrundfarbe oder durch die darunter liegende Ebene. Mit dem Radierer radiert man alle Bereiche um das freizustellende Objekt weg. Danach maskiert man das Objekt mit dem Zauberstab und kann es anschließend in die Zwischenablage kopieren. Insbesondere glatte Objekte lassen sich mit dem Radierer gut freistellen. Für dieses Beispiel wird die Software Photoline der Firma Computerinsel GmbH eingesetzt.
Die Benutzeroberfläche des Programms Photoline 32.
In Photoline 32 wird das digitale Foto des Gehäuses eines Nautilus oder Perlbootes verwendet. Dieses kann freigestellt werden, indem man es mit dem Radiergummi umfährt.
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Dazu sollte man dem Radierer einen weichen Rand zuweisen, damit beim Freistellen eine weiche Kante am Nautilus-Gehäuse entsteht. Sonst könnte das Gehäuse aussehen, als hätte man es mit einer Schere ausgeschnitten. Wählen Sie aus der Werkzeugleiste den Radiergummi aus und lassen Sie die Pinselliste anzeigen.
So sieht die Pinselliste in Photoline und anderen Bildbearbeitungsprogrammen aus.
Jetzt sollte man sich eine Werkzeugspitze mit einer weichen Kante erstellen. In Photoline wird die weiche Kante durch den Unterschied zwischen einem Innenradius und einem Außenradius definiert. In anderen Programmen kann man gleich die Dicke einer weichen Kante festlegen.
Dieses Menü dient zum Einstellen der Pinselspitzen.
Mit dem Radierer umfährt man jetzt den freizustellenden Bereich. Dabei sollte die Hand möglichst ruhig und unverkrampft die Maus halten. Ein wenig Übung wird dazu erforderlich sein, wenn man es aber beherrscht, kann man mit dieser Methode sehr schnell Bildteile freistellen.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Das Nautilus-Gehäuse ist hier einmal umrandet worden. Im nächsten Schritt müssen noch die Randbereiche ebenfalls mit dem Radierer entfernt werden.
Nachdem man das freizustellende Objekt einmal mit dem Radierer umrundet hat, lassen sich die Randbereiche mit dem Radiergummi großzügig entfernen. Dazu kann man einen größeren Radiergummi ohne weiche Kante wählen. Eine weiche Kante des Radierers könnte eventuell einige hellere Pixel stehen lassen, die Randbereiche des Bildes sollten jedoch vollkommen entfernt werden.
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Die Randbereiche sind nun mit einem großen harten Radierer so weit entfernt worden, dass das Objekt schon fast mit dem Rechtecklasso in die Zwischenablage kopiert werden kann.
Entweder radiert man so weit, dass man das Objekt mit dem Rechtecklasso herauslösen kann, oder, was sicherer ist, man radiert alles um das Objekt weg und löst den Nautilus mit dem Zauberstab heraus. So geht man sicher, dass man nicht doch noch ein paar Pixel übersehen hat. Der Zauberstab wählt Bereiche aus, die ähnliche Farben aufweisen. Allerdings kann man die Toleranz einstellen. Stellt man diese auf null, so wird der Zauberstab lediglich ganz weiße Pixel um das Nautilus-Gehäuse lösen. Beim Freistellen von Bildern auf die soeben vorgestellte Weise unterläuft häufig ein Fehler, den man erst beim Schattieren bemerkt.
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Wirkungsvolle Bildbearbeitung – Freistellen
Auf der unteren Ebene befindet sich der »Schatten«, auf der oberen Ebene das freigestellte Nautilus-Gehäuse. Im Bild erkennt man – leider erst nach dem Schattieren – einen Saum um den Freisteller. Diese weißen Pixel müssen noch entfernt werden.
Es handelt sich um Pixel rund um den Freisteller, die nicht entfernt worden sind. Diese kann man nach dem Schattieren entfernen, indem man die obere Ebene aktiviert und mit dem Radiergummi vorsichtig entfernt. Dann scheint der Schatten durch und der Rand kann sauber abgetrennt werden.
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Fertig! Das Nautilus-Gehäuse ist freigestellt und schattiert.
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Kapitel 11
Das Drucken der Bilder
Die schönsten Grafiken, die schönsten Bilder, die schönsten Fotomontagen sind zu schön, um sie nur am Bildschirm anzusehen. Schließlich will man ein paar Bilder an die Wand hängen, um sich an ihnen stets zu erfreuen oder in Erinnerungen zu schwelgen. Vielleicht will man sie auch verschenken oder sogar als Postkarte verschicken. Nicht möglich, denken Sie? Doch, das ist möglich, denn die Qualität moderner Drucker ist inzwischen so gut geworden, dass Sie staunen werden. Besonders auf speziellem Fotopapier, das es inzwischen überall im Handel zu kaufen gibt, lassen sich die tollsten Ergebnisse erzielen.
Zum Drucken von Fotos kommen lediglich Tintenstrahl- und Laserdrucker in Frage. Nadeldrucker spielen praktisch keine Rolle, da die Qualität viel zu schlecht ist. Hinzu kommen noch Thermosublimations- und AutochromeDrucker. Letztere sind jedoch sehr teuer, für Normalbürger erschwinglich sind nur die kleinen Varianten, die bis DIN A6 drucken können.
Nadeldrucker Für hochwertige Grafiken und Fotos kommen Nadeldrucker nur in sehr begrenztem Umfang in Frage. Die Auflösung in den Details ist bei diesen Modellen einfach zu gering. Je nach Modell schlagen bei Nadeldruckern 9 oder 24 Nadeln gegen ein Farbband. Die Nadeln drucken Punkte auf das Papier, wodurch sich dann Schrift und Bild ergeben. Bei Rechnungen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und allerlei behördlichem Schriftverkehr müssen oftmals Durchschläge eines Schriftstücks erstellt werden. In Ämtern, Behörden oder auch Arztpraxen findet man daher oft Nadeldrucker, die diese Durchschläge erstellen können. Für künstlerischgrafische Aufgaben kommen Nadeldrucker jedoch nicht in Frage.
Tintenstrahldrucker Aufgrund ihres günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses sind Tintenstrahldrucker zurzeit die beliebtesten Drucker auf dem Markt. Wenn Sie Bilder mit einem Tintenstrahldrucker zu Papier bringen wollen, sollten Sie aus Kostengründen darauf achten, dass sich im Drucker zwei Farbkammern bzw. zwei Farbköpfe befinden. Je nach Hersteller werden bei diesen Druckern entweder die kompletten Farbköpfe gewechselt, inklusive der Tintenstrahldüsen und der elektrischen Kontakte, oder es werden lediglich die Tintenpatronen getauscht. Preislich gibt es bei beiden Verfahren keine großen Unterschiede. Die eine Farbkammer enthält eine Patrone mit schwarzer Farbe, die andere Farbkammer enthält je nach Modell entweder drei Farbpatronen oder eine einzige Farbpatrone, die dann jedoch drei einzelne Farbkammern beinhaltet. Die drei Farben sind in der Regel die drei Grundfarben zum Drucken, nämlich Cyan, Magenta und Gelb. Kontraste und Schwärzung bringt die Patrone mit schwarzer Tinte ins Bild.
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Tintenstrahldrucker
Ein Tintenstrahldrucker wie der abgebildete Lexmark Z51 kann auf entsprechendem Papier Fotos drucken, die sich durchaus mit Papierabzügen messen können. Dabei ist der Tintenstrahldrucker nicht auf ein Fotoformat beschränkt, sondern er kann auch auf DIN-A4-Format drucken.
Es gibt auch billigere Modelle, die lediglich einen Druckkopf enthalten. In diese Drucker können Sie entweder eine Patrone mit schwarzer Farbe einsetzen oder aber eine Patrone mit den drei Grundfarben. Die Handhabung ist wegen des Wechselns der Patrone zu umständlich und Farbausdrucke enthalten aufgrund der fehlenden schwarzen Farbe nicht genügend Kontrast. Diese Modelle versuchen Schwarz aus den drei Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb zusammenzumischen. Jedoch kommt dabei in Wirklichkeit lediglich ein dunkles Grün, Braun oder Grünbraun heraus, jedenfalls kein sattes Schwarz. Und wenn Sie mit Ihrer Digitalkamera eine schöne alte Dampflokomotive aufgenommen haben, so muss der Druck dieses Lokomotivfotos nun einmal ein sattes Schwarz zeigen und nicht nur ein bisschen Schwarz.
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Farbtintenstrahldrucker spritzen kleine Tintentropfen auf das Papier oder auf eine Folie. Dieses Verfahren funktioniert mittlerweile so gut, dass Fotoausdrucke bei manchen Modellen kaum von einem Foto zu unterscheiden sind. Die Hersteller haben ihre eigenen Techniken entwickelt, um dieses Verfahren optimal umzusetzen. Zur Erhöhung der Qualität der Fotodrucke sind manche Tintenstrahldrucker mit mehr als drei Farbpatronen ausgerüstet. Epson bietet zum Beispiel so genannte Photo-Drucker an, deren Farbkammer sechs Farben enthält. Bei anderen Herstellern, etwa Lexmark und Hewlett Packard, können Sie die schwarze Patrone gegen eine Fotopatrone tauschen. Die Fotopatrone enthält zwei weitere Farben sowie schwarze Farbe zur Kontrasterhöhung. Eine enorme Rolle bei dieser Technik spielt das verwendete Papier. So saugt weiches Papier die Tintentropfen auf. Ein einzelner kleiner Tintentropfen nimmt damit eine sternförmige Gestalt an. Dies führt dazu, dass Umrisse unscharf erscheinen.
Viele Tintenstrahldrucker können in einem Sparmodus drucken. Bei Probedrucken lässt sich so feststellen, ob ein Motiv richtig arrangiert ist, ohne zu viel Tinte durch mehrere Ausdrucke zu verbrauchen.
Mittlerweile gibt es jedoch eine Unmenge an Spezialpapieren für Tintenstrahldrucker, die keine Wünsche mehr offen lassen. Dabei sollten Sie Wert
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Papierarten
auf die Lichtbeständigkeit legen – es ist ärgerlich, wenn die frischen Farben einer gedruckten Blume bereits nach drei Monaten ausbleichen. Einen weiteren Vorteil besitzen Farbtintenstrahldrucker: Sie sind relativ preiswert. Dafür sind jedoch die Tintenpatronen wiederum relativ teuer, insbesondere die Originalpatronen der Hersteller. Zu verschwenderisch sollte man also nicht mit der Tinte umgehen. Wenn man ein Bild drucken möchte, können Sie immer erst einmal im Sparmodus drucken, um zu kontrollieren, ob das Motiv in Ordnung ist und ob alles richtig arrangiert ist. Erst wenn alles passt, fertigen Sie einen superfeinen Druck auf dem ausgesuchten Medium an.
Papierarten Es gibt für Fotos oder Grafiken Fotospezialpapier, sowohl in Hochglanzausführung als auch in einer matten Version. Besonders elegant könnten Ihre Grafiken auch auf Gold- oder Silberpapier wirken. Ebenfalls erhältlich ist eine bedruckbare Silberfolie, in der man sich sogar spiegeln kann. Für Einladungen und Visitenkarten bieten sich viele verschiedene Kartonarten an. Diese sind mit Mustern oder ohne Muster erhältlich, strukturiert oder glatt, getönt oder ganz weiß. Auch diverse Formate stehen zur Wahl, für Fotos etwa oder Visitenkarten. Die Karten befinden sich innerhalb einer DIN-A4-Seite und sind, da sie mit einer Mikroperforation zusammengehalten werden, sauber auseinander zu trennen. Unter anderem gibt es vorgefertigte Postkarten. Jeweils vier Postkarten sind in einem DIN-A4-Bogen durch eine Mikroperforation zusammengefasst. Zudem bietet der Handel noch eine ganze Zahl weiterer Folien an. So kann man im einschlägigen Fachhandel so genannte Backlight-Folien kaufen. Diese Folien werden von hinten spiegelverkehrt bedruckt. Das klingt vielleicht kompliziert, ist es aber gar nicht, denn viele Tintenstrahldrucker bieten die Möglichkeit des seitenverkehrten Druckens an. Vorne weisen BacklightFolien eine Hochglanzstruktur auf. Werden die bedruckten Folien nun von hinten bestrahlt, leuchten die Drucke schön auf. Aber auch ohne Hintergrundlicht geben Backlight-Folien die Motive ausgezeichnet und gestochen scharf wieder. Ein auf eine Backlight-Folie gedrucktes Motiv können Sie ohne weiteres in ein Fotoalbum heften.
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Drucken Sie Ihre Motive so lange im Sparmodus oder in einer sehr geringen Auflösung auf billiges Papier, bis Sie der Ansicht sind, dass alles passt. Erst dann nehmen Sie die gewünschte Folie bzw. die gewünschte Papiersorte und drucken in der höchsten oder der empfohlenen Auflösung. Eine weitere schöne Anwendung für Tintenstrahldrucker soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Sie können sich eigene Stoffaufdrucke oder eigene Aufdrucke für Becher und Gläser anfertigen. Dazu werden so genannte Thermotransfer-Folien angeboten, mit denen Sie auf die Folien gebügelte Motive auf Porzellan, Glas oder Baumwollstoff übertragen können.
Stoff, Gläser, Becher: Alles lässt sich mit Tintenstrahldruckern bedrucken. Die entsprechenden Folien dazu gibt es im Fachhandel.
Letztlich kann man mit Tintenstrahldruckern der entsprechenden Größe auch Ausdrucke bis zu einer Größe von DIN A0 anfertigen, auch Endlospapier lässt sich mit diesen Geräten verarbeiten. Einen Nachteil besitzen Tintenstrahldrucker allerdings auch: Ihre Drucke sind zum einen nicht wasserfest und zum anderen nicht beständig gegen UV-Strahlen, also Sonnenlicht.
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Papierarten
Der Wassertest beweist es: «Wasserfestes« Tintenstrahldruckerpapier ist allenfalls etwas beständiger gegen Feuchtigkeit. Für Outdoor-Anwendungen ist es überhaupt nicht geeignet. Das nasse Papiertuch rechts neben dem Ausdruck war bereits nach einmaligem Wischen über den Druck voller Farbe.
Abhilfe schaffen Inkjet-Sprays, die die Ausdrucke stabiler gegen Feuchtigkeit werden lassen und außerdem gegen UV-Strahlen schützen. Noch robuster werden die Bilder geschützt, wenn man sie mit Klarsichtfolie überzieht. Gerade für Ansichtskarten bietet sich diese Technik an. Eine wunderbare Sache sind übrigens die Tattoofolien. Nachdem Sie Ihre Lieblingstätowierung mit Hilfe von digitaler Kamera und Computer erzeugt haben, können Sie sie auf eine Transferfolie drucken. Auch bei dieser Folie ist zu beachten, dass sie spiegelverkehrt ausgedruckt wird. Nach dreißig Minuten trocknen rubbeln Sie das Motiv auf eine Klebefolie. Anschließend trennen Sie die Klebefolie von der Transferfolie. Die Klebefolie wird mit der Motivseite auf die zu schmückende Hautpartie gelegt und mit einem nassen Waschlappen ein bis zwei Minuten befeuchtet. Seien Sie dabei nicht zu sparsam mit Wasser. Sie werden nach kurzer Zeit merken, wie sich das Trägerpapier vom Tattoo zu lösen beginnt. Danach trocknet man die Tätowierung mit einem weichen trockenen Tuch vorsichtig ab. Anschließend trocknet das Tattoo durch die Körperwärme. Am besten eignen sich glatte Hautpartien, die wenig bewegt werden, also Schulter oder Oberarm. Gut geeignet ist auch Ihr Knöchel, der durch ein attraktives Tattoo am Strand in das rechte Licht gerückt wird. Aber Vorsicht, diese Tattoos sind nicht wasserfest.
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Tattoo you: Selbst gemachte Tattoos machen einfach Spaß.
Tintenstrahldrucker Tintenstrahldrucker sind die beliebtesten Drucker. Zum einen liegt das an dem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis, zum anderen an der hervorragenden Qualität, mit der sie Fotos drucken können. Da man nebenher auch noch Texte in sehr guter Qualität drucken kann, ist auch der Einsatzbereich sehr vielfältig. Eine erfreulich große Zahl von Spezial- und Fotopapieren macht die Arbeit mit den Tintenstrahlern dann endgültig zum Vergnügen. Die Tinte ist andererseits recht teuer und nicht lichtbeständig, wobei sich hier je nach Hersteller große Unterschiede ergeben.
Laserdrucker Fast alle Laserdrucker können Auflösungen von 300 dpi drucken, manche Modelle schaffen auch weit mehr als 1.000 dpi. Ein Vorteil von Laserdruckern ist, dass sie schnell und leise sind. So werden bei Laserdruckern Seiten nicht Zeile für Zeile gedruckt, sondern eine Seite wird erst intern aufbereitet und anschließend in einem Durchgang ausgegeben. Die Vorgehensweise der Laserdrucker ähnelt in etwa der von Kopierern. Ein Laserstrahl beschreibt über einen Spiegelmechanismus eine lichtempfindliche Trommel. Zeile für Zeile werden dabei Punkte auf die Trommel übertragen.
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Laserdrucker
Anschließend wird eine pulverförmige Masse, der Toner, auf die Trommel übertragen. Der Toner bleibt an der Trommel nur an den Stellen hängen, an denen der Laserstrahl zuvor Punkte gesetzt hat. Das Papier wird danach auf die Trommel gedrückt, wobei der Toner am Papier hängen bleibt, da Trommel und Toner unterschiedliche elektrische Ladungen besitzen. Das nunmehr mit dem Toner versehene Papier wird anschließend zwischen zwei beheizten Walzen durchgezogen, wobei der Toner auf das Papier aufgeschmolzen wird. Wichtig bei Laserdruckern ist ferner, dass sehr viele Laserdrucker PostScriptDateien verarbeiten können. PostScript ist eine Seitenbeschreibungssprache. Drucker, die diese Sprache unterstützen, können Grafiken und Texte in der für sie bestmöglichen Qualität ausgeben. Ein Vorteil von PostScript ist, dass Sie lediglich eine PostScript-Datei von Ihrer Grafik, Ihrem Text oder der Kombination aus beidem anfertigen müssen. Die PostScript-Datei kann dann jedes Ausgabegerät verwenden, das diese Sprache beherrscht. Dabei sind Sie nicht nur auf Laserdrucker angewiesen, die dieses Format unterstützen. Sie können mit dieser Datei auch zu einem Belichtungsservice gehen und die Datei dort in höchster Qualität für eine Druckerei belichten lassen. Zuvor sollten Sie sich aber vom Belichtungsservice und der Druckerei beraten lassen, welche Einstellungen zu berücksichtigen sind, damit Sie keine unliebsamen – und teuren – Überraschungen erleben. PostScript-Drucker besitzen einen Raster Image Processor, den so genannten RIP, der Bilder in Bildpunkte für den Druck aufteilt bzw. aufrastert. Diese Prozessoren sind in der Lage, die PostScript-Dateien auch in großen Formaten und genau passend auf Papier zu drucken oder auf Film zu belichten. Beides, sowohl die Papiervorlagen als auch die belichteten Filme, können in Druckereien weiterverarbeitet werden. Laserdrucker gibt es auch als Vierfarblaserdrucker, sie sind also keinesfalls nur auf schwarzweiße Ausdrucke begrenzt. Die Anschaffungskosten schnellen bei diesen Druckern allerdings in die Höhe. Für Laserdrucker spricht insgesamt die bessere Haltbarkeit der Bilder, weil sie lichtbeständig sind. Zudem drucken die Geräte schneller und kostengünstiger. Die Fotoqualität der Tintenstrahldrucker ist jedoch eindeutig besser. Farbdrucke der Laserdrucker machen oft einen sehr plakativen Eindruck. Es sieht so aus, als ob zu wenig Farben vorhanden sind. Laserdrucker sind
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zudem deutlich teurer als Tintenstrahldrucker, so dass einiges für die Tintenstrahldrucker spricht. Bei besonderen Anlässen, etwa wenn Sie eine Werbeseite für Ihr Unternehmen oder Speisekarten für Ihr Lokal anfertigen möchten, sollten Sie auch die Möglichkeiten ins Auge fassen, die Ihnen eine Druckerei bieten kann. Die Preise sind zwar hoch, aber dafür stimmt die Qualität – jedenfalls, wenn Sie sich rechtzeitig beraten lassen. Und die Kosten sind niedriger, wie wenn Sie sich einen Farblaserdrucker anschaffen. Laserdrucker Für Laserdrucker sprechen die gute Qualität, die niedrigen Druckkosten, das schnelle und leise Drucken und die PostScript-Fähigkeit. Die Preise, insbesondere die der Farblaserdrucker, sind jedoch für Heimanwendungen noch viel zu hoch. Auch die Qualität des Fotodrucks ist oft schlechter als die der Tintenstrahldrucker.
Thermodrucker Thermodrucker sind die Konkurrenz der Tintenstrahldrucker und bringen auch bessere Fotoqualität zu Papier. Gute DIN-A4-Drucker, die mit dieser Technik arbeiten, kosten jedoch fünfstellige Summen. Daher bietet die Industrie für den Hobbybereich Geräte an, die Bilder bis zu einer Größe von DIN A6 ausgeben können. Zwei Arten dieser kleinen Thermodrucker werden zurzeit angeboten.
Autochrome-Technik Zum einen gibt es die so genannte Autochrome-Technik, mit der Drucker der Firma Fuji arbeiten. Bei diesem Verfahren werden im Papier eingebettete Farbstoffe durch Hitzeeinwirkung und ultraviolette Bestrahlung aktiviert. Das hat den Vorteil, dass man nur das Spezialpapier benötigt, spezielle Druckerpatronen oder Tinten sind beim Autochrome-Verfahren nicht erforderlich. Laut Testergebnissen soll der Farbverlust des Autochrome-Verfahrens gegenüber UV-Licht relativ gering sein.
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Thermodrucker
Der Autochrome-Drucker NX 70 von Fuji. Benötigt wird Autochrome-Papier in einer Pappbox, vorne in der Mitte zu sehen, und eine Papierkassette, vorne rechts im Bild. Der Drucker druckt die Bilder direkt von einer SmartMedia-Karte.
Thermosublimationsdrucker Dieses Druckverfahren überträgt die Farbpigmente durch einen heißen Druckkopf von einer Folie auf das Papier. Dort werden die Farbpigmente von einer Spezialbeschichtung aufgenommen und eingebettet. Diese Drucker geben Fotos sehr gut wieder, leider ist bei ihnen die Farbbeständigkeit gegen UV-Licht auch nicht besonders hoch. Manche Drucker, wie die zuletzt beschriebenen, können auch ohne PC arbeiten. Teilweise lassen sich Digitalkameras direkt am Drucker anschließen und die Bilder aus der Kamera heraus drucken. Je nach Drucker können diese CompactFlash-Karten oder SmartMedia-Karten lesen. Die Bilder, die gedruckt werden sollen, können allerdings nicht digital bearbeitet werden. Dazu wird nach wie vor ein Computer benötigt oder man bedient sich des umständlichen Weges und speichert bearbeitete Bilder wieder auf die Karten.
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Fotodrucker Neben den herkömmlichen Druckern existieren noch eine Reihe spezieller Fotodrucker. Diese können jedoch lediglich das Format DIN A6 bedrucken, das entspricht ungefähr einer Größe von 9x13 cm. Zwar sehen die Bilder fast wie Fotos aus, allerdings schränkt das kleine Format stark ein und Fotoabzüge von Digitaldateien bekommen Sie auch beim Fotohändler.
Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken Moderne Tintenstrahldrucker drucken Fotos in einer derart guten Qualität, dass sich die Bilder kaum noch von herkömmlichen Papierfotos unterscheiden lassen. Insbesondere die eigens zur Fotoausgabe konstruierten Tintenstrahldrucker beeindrucken mit hervorragendem Fotodruck. Da diese Geräte nebenher auch noch Text in einer ausgezeichneten Qualität und mittlerweile mit ansprechender Geschwindigkeit ausdrucken, wundert es nicht, dass Tintenstrahler zu den beliebtesten Druckern gehören. Sicher hat auch der günstige Preis seinen Anteil an dieser Entwicklung. Aus diesen Gründen finden Sie an dieser Stelle ein Kapitel, das sich mit dem Ausdruck der Bilder auf Tintenstrahldruckern befasst. Ein großes Problem beim Ausdrucken besteht darin, dass die Farben auf dem Papier ganz anders aussehen können als auf dem Bildschirm. Als Erstes sollten Sie also versuchen, Ihr Computersystem zu kalibrieren. Zum besseren Verständnis wird zunächst die Problematik verschiedener Farbmodelle und Farbräume vorgestellt.
Farbräume und Farbmodelle Problematisch beim Drucken von Fotos ist, dass Drucker Farben anders zusammenmischen als der Bildschirm. Auch die digitale Kamera und ein Scanner »sehen« anders als der Drucker druckt. Zwei verschiedene Farbmodelle kommen zum Einsatz. Während beim Drucken das subtraktive Modell verwendet wird, arbeiten Monitore, Scanner und Digitalkameras mit dem additiven Modell.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Ein Monitor verwendet die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Alle anderen Farben mischt sich der Monitor aus diesen drei Grundfarben. Durch Überlagern von Rot und Grün entsteht Gelb, Blau und Grün ergibt Cyan und Blau und Rot addieren sich zu Magenta. Alle drei Farben zusammen ergeben reines Weiß. Da dieses Farbmodell mit den Farben Rot, Grün und Blau arbeitet, spricht man vom RGB-Modell. Additives Farbmodell Beim additiven Farbmodell werden primäre Farben zu sekundären Farben zusammengemischt. Dieses Verfahren kommt bei Fernsehern, Computerbildschirmen, Digitalkameras und Scannern zum Einsatz. Mischt man alle drei Grundfarben zu 100 Prozent zusammen, entsteht Schwarz. Mischt man sie mit weniger als 100 Prozent, aber mit genau gleichen Prozentwerten, entstehen reine Grautöne. Diese Grautöne eignen sich gut, um Textpassagen zu hinterlegen und zu betonen.
Anders mixt hingegen ein Drucker seine Farben zusammen. Er arbeitet mit den drei Grundfarben Cyan, Gelb und Magenta. Druckt man Cyan und Gelb übereinander, so erhält man Grün. Gelb und Magenta übereinander gedruckt ergibt Rot, Cyan und Magenta übereinander ergeben Blau. Alle drei Grundfarben übereinander gedruckt sollten reines Schwarz ergeben. Eben dies passiert aber nicht. Meist entsteht ein ganz dunkles Braun oder grünliches Schwarz. Der Grund dafür ist, dass das zu bedruckende Material, etwa Papier, nur begrenzt Farben aufnehmen kann. Nachfolgende Farben werden daher nicht vollständig angenommen, wodurch Farbverschiebungen entstehen. Man spricht hier vom Farbannahmeverhalten. Aus diesem Grund arbeiten die Drucker mit einer vierten Grundfarbe, dem Schwarz. Die schwarze Farbe sorgt zum einen für ein reines Schwarz, zum anderen entstehen kontrastreichere Ausdrucke. Subtraktives Farbmodell Im Gegensatz zu Monitoren und Digitalkameras arbeiten die meisten Drucker nicht mit den Farben Rot, Grün und Blau, sondern mit den Farben Cyan, Magenta und Gelb. Um reines Schwarz darzustellen, wird als vierte Grundfarbe Schwarz verwendet. Beim CMYK-Farbmodell werden Farben aus dem weißen Licht absorbiert. Aus diesem Vorgehen leitet sich der Name subtraktives Farbmodell her.
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Dieses Farbmodell bezeichnet man als CMYK. CMY steht für Cyan, Magenta und Yellow (englisch für Gelb). Bei K streiten sich die Gelehrten, ob es die Abkürzung für Key (Schlüsselfarbe) ist oder das K in Black (englisch für Schwarz) darstellt. Wie dem auch sei, das K steht auf jeden Fall für die schwarze Farbe. Tageslicht besteht zu jeweils 100 Prozent aus Rot, Grün und Blau. Fällt Tageslicht auf eine farbige Fläche, absorbiert die Farbfläche aus dem auftreffenden Licht die Komplementärfarbe. Der Rest wird reflektiert, fällt durch das Auge auf die Netzhaut und wird als Farbe wahrgenommen. Stellen Sie sich ein Blatt Papier vor, das mit den Farben Cyan und Gelb bedruckt ist. Fällt auf diese Fläche nun reines weißes Tageslicht, absorbiert die bedruckte Fläche aus dem auftreffenden Licht die jeweilige Komplementärfarbe. Die Komplementärfarbe von Cyan ist Rot, die Komplementärfarbe von Gelb ist Blau. Übrig bleibt demzufolge nur noch Grün, das dann vom Auge wahrgenommen wird. Ein Problem ergibt sich nun bei der Farbdarstellung: Das menschliche Auge kann weitaus mehr Farbnuancen erfassen, als Monitor und Drucker darstellen können und als die Digitalkamera sehen kann. Der CMYK-Farbraum des Druckers kann hingegen insgesamt weniger und andere Farben drucken, als ein Monitor darstellen kann. Alles, was am Monitor sichtbar ist, wird also nicht gedruckt werden können. Alle Farben, die der Mensch an Farbnuancen in der freien Natur wahrnehmen kann, schon gar nicht. Probleme gibt es oft mit knalligen Farben oder mit Neonfarben. Trotzdem lassen sich Fotos hervorragend drucken. Es sind lediglich die angesprochenen Einschränkungen zu beachten.
Das Bildbearbeitungsprogramm Adobe Photoshop warnt, wenn Farben auf dem Monitor zu sehen sind, die nicht gedruckt werden können. Man erkennt dies an dem kleinen Dreieck mit dem Ausrufezeichen im rechten oberen Bild. Neben dem Dreieck wird auch gleich die druckbare Ersatzfarbe angezeigt. Im linken Bild hingegen scheint alles in Ordnung zu sein.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Ferner darf eines nicht außer Acht gelassen werden: Menschen unterliegen Stimmungen und nehmen Farben je nach Stimmung und Geschmack unterschiedlich wahr. Sie schwärmt vielleicht für ein schönes klares Rot, während er gerade diese Farbe als aggressiv wahrnimmt. Hinzu kommt: Die CMYK-Farben, die man auch als Prozessfarben oder Euroskala bezeichnet, werden von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell unterschiedlich dargestellt. Um Farben ganz nüchtern und sachlich zu bewerten, wurden daher so genannte Farbmodelle für Volltonfarben entwickelt. Je nach Farbmodell kann man über Zahlenkombinationen dann ganz genau angeben, welche Farbe gedruckt werden soll. Auch haben Druckfarbenhersteller eigene Farbtafeln entwickelt, die das Spektrum druckbarer Farben abhängig von der Papierart illustrieren. Sehr bekannt sind zum Beispiel die Pantone-Farben oder die Farben des HKS-Systems. Wichtig ist nun, dass die einzelnen Komponenten des Computersystems so weit angeglichen bzw. kalibriert werden, dass das, was am Monitor zu sehen ist, auch gedruckt wird.
Die Kalibration des Computersystems Sie fotografieren gerne mit der digitalen Kamera und möchten nun die Fotos auf Papier drucken. Dazu besitzen Sie ein Computersystem, wobei Sie zum Bearbeiten der Fotos einen Computer verwenden und das Ausdrucken der Fotos auf einem Drucker erfolgt. Damit besitzen Sie also eine so genannte Produktionskette. Aufgabe einer Kalibration ist nun, alle Glieder dieser Kette so aufeinander abzustimmen, dass das Endprodukt, das Foto, von allen Gliedern so behandelt wird, dass Sie die gewünschten Farben erhalten. Das erste Glied in der Kette ist die digitale Kamera. Farben so naturgetreu wie möglich aufzunehmen, ist ihre Aufgabe. Im Allgemeinen macht die Digitalkamera das automatisch, so dass Sie sich um nichts kümmern müssen. In bestimmten Situationen kann es jedoch sein, dass Sie einen Weißabgleich vornehmen können und dies auch tun sollten, wenn die Kamera und die Zeit dies zulassen. Manche Motive verändern sich ja schnell und lassen dann einfach keine Zeit für langes Einstellen eines Weißpunkts. In diesen Situationen fotografiert man besser ohne Abgleich, damit man den Schnappschuss nicht verpasst. In der digitalen Bildverarbeitung lässt sich später ja auch noch einiges korrigieren. Situationen für einen Weißabgleich könnten ein wolkiger Himmel sein, Aufnahmen bei Kunstlicht, wobei zwischen Neonlicht und Glühlampenlicht unterschieden werden sollte, oder auch ein extrem sonniger Tag.
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Ist das Foto schließlich aufgenommen, naht die Stunde, in der das Bild in den Computer übertragen wird. Das nächste Glied der Produktionskette bilden dann der Monitor und seine Umgebung, wobei hier beispielsweise die Umgebungsbeleuchtung eine bedeutende Rolle spielt. Der Monitor arbeitet stets mit der gleichen Lichtfarbe. Die Lichtfarbe wird auch Farbtemperatur genannt. Die Lichtfarbe der Umgebung verändert sich jedoch kontinuierlich während des gesamten Tages, je nachdem, wie der Arbeitsplatz aussieht. Während der Bildbearbeitung am Monitor sollten also gleichmäßige Bedingungen herrschen. Während der Dauer des Monitorbetriebs können sich dessen Farben temperaturbedingt auch ändern. Als Nächstes ist darauf zu achten, dass Windows den richtigen Monitor erkennt. Nur so kann das Betriebssystem auf Eigenheiten des Monitors eingehen und die Grafikkarte richtig ansteuern. Wenn Sie nicht sicher sind, ob das Betriebssystem Ihren Monitor richtig erkennt, können Sie das in der Systemsteuerung kontrollieren. Dazu öffnen Sie die Systemsteuerung und wählen das Symbol Anzeige aus.
In den Eigenschaften der Anzeige wird Ihnen angezeigt, welches Monitormodell Windows erkennt.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
In den Eigenschaften der Anzeige klicken Sie auf die Registerkarte Einstellungen. Nun können Sie im Dialogfeld ablesen, welchen Monitor Windows installiert hat. Konnte Windows den Monitor nicht identifizieren, ist möglicherweise lediglich ein Standardmonitor installiert. Sie können den Bildschirm dann manuell installieren. Klicken Sie dazu auf den Button mit der Aufschrift Weitere Optionen. Es erscheint sodann der Assistent für Gerätetreiber-Updates.
Dies ist der Assistent für Gerätetreiber-Updates.
Klicken Sie auf Weiter, werden alle zum eingestellten Monitor kompatiblen Bildschirmmodelle angezeigt. Ein Klick auf die Option Alle Modelle anzeigen zeigt in zwei Feldern alle Möglichkeiten an, die Ihnen Windows zur Installation von Bildschirmen zur Verfügung stellt. Im linken Feld sind die Herstellerfirmen aufgelistet, im rechten die Modelle der jeweiligen Hersteller. Sollte Ihr Monitor nicht in der Liste sein, müssen Sie sich den Treiber für Ihren Monitor beschaffen und auf den Button Diskette klicken. Anschließend muss die Treiberdatei von Diskette, CD-ROM oder einem anderen Datenträger installiert werden. Möglicherweise ist auf der Festplatte bereits ein Treiber vorhanden. Für Treiber ist das Internet ansonsten eine heiße Adresse. Viele Hardware-Firmen stellen dort die aktuellsten Treiber zum Download bereit. Viele Grafikkarten werden mit unausgereiften Treibern ausgeliefert, die nachträglich verbessert werden. Diese Updates werden dann im Internet zur Verfügung gestellt
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In dieser Dialogbox finden Sie alle Monitorhersteller und die zugehörigen Bildschirmmodelle der jeweiligen Hersteller, die Windows zur Verfügung stellt.
Um eine optimale Darstellung auf dem Bildschirm zu erreichen, können Sie die Farbtiefe der Darstellung bei den Einstellungen von Eigenschaften von Anzeige gleich noch auf True Color stellen.
Im Pull-down-Menü links unten können Sie die Farbtiefe erhöhen.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Dadurch werden Farbverläufe homogener und vor allem stufenlos dargestellt. Die Geschwindigkeit des Systems wird durch die hohe Anzahl der Farben nicht negativ beeinflusst. Der Bildschirmbereich sollte bei einem 15Zoll-Monitor mindestens 800x600 Pixel groß sein, für 17-Zoll-Monitore können Sie den Wert auf 1.024x768 Pixel stellen. Achten Sie dabei auf die Bildwiederholfrequenz, die bei 85 Hz liegen sollte, besser wären 100 Hz. Was für den Monitor gilt, gilt auch für die in Ihrem PC eingesetzte Grafikkarte. Nur wenn Windows die richtige Grafikkarte erkennt, kann das Betriebssystem die optimalen Daten und damit die richtigen Farben an den Bildschirm weiterleiten. Welche Grafikkarte Windows erkennt, können Sie über den Pfad Systemsteuerung/Anzeige kontrollieren. Klicken Sie hier wiederum die Registerkarte Einstellungen an und drücken Sie anschließend auf den Button Weitere Optionen. Nun können Sie durch Klick auf die Registerkarte Grafikkarte kontrollieren, welche Grafikkarte installiert ist.
Kontrollieren Sie, ob die Grafikkarte vom Betriebssystem korrekt erkannt wird. Nur dann kann Windows den Monitor optimal ansteuern.
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Anpassen des Monitors Sind Grafikkarte und Bildschirm endlich optimal installiert, wird vom Betriebssystem endlich alles richtig erkannt, wenden Sie sich der Darstellung auf dem Bildschirm zu.
Laden Sie einfach einmal eine neue leere Datei in das Bildbearbeitungsprogramm und halten Sie ein leeres Blatt Papier neben den Monitor, um die Weißtöne von Papier und leerer Datei aufeinander abzustimmen.
Eine einfache, aber sehr hilfreiche Maßnahme ist es, wenn Sie einfach eine leere Datei in Ihre Bildverarbeitung laden und ein weißes Blatt Papier neben den Monitor halten. Versuchen Sie, Papier und leere Datei möglichst optimal aufeinander abzustimmen. Vermeiden Sie ferner bunte Hintergründe für Windows bzw. ziehen Sie das Fenster der Bildbearbeitung auf die maximale Größe, so dass die komplette Bildschirmfläche ausgenutzt wird. Bunte Farben im Hintergrund irritieren das Auge. Sie können das ganz einfach nachvollziehen, indem Sie eine Minute auf eine rote Fläche blicken und danach eine weiße Wand anschauen. Die geringste Beeinflussung der Wahrnehmung entsteht bei 50 Prozent Grau. Falls möglich sollten Sie in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm diesen Wert für den Hintergrund einstellen.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Kalibrierung in der Bildbearbeitungssoftware Hardwareseitig haben Sie nun alles getan, damit das Computersystem Fotos optimal wiedergeben kann. Aber auch von Seiten der Software existieren noch Möglichkeiten zur Optimierung der Fotowiedergabe. So können Sie je nach Bildbearbeitungsprogramm in der Software einige Maßnahmen zur Verbesserung der Wiedergabe Ihrer digitalen Fotos vornehmen. Denkbar ist zum Beispiel das Einstellen eines Gammawerts zur Korrektur der Darstellung der Bildschirmfarben. Mit der so genannten Gammakorrektur werden die mittleren Helligkeitsstufen verändert. Schwarzes bleibt also schwarz, Weißes bleibt weiß, dazwischen können Sie die Helligkeit jedoch anheben oder absenken. Ein paar Beispiele mit den entsprechenden Bilddarstellungen veranschaulichen den Zusammenhang.
Links erkennen Sie drei Regler, mit denen Sie die mittleren Helligkeitswerte eines Bildes (und eines Monitors) verändern können. Rechts sehen Sie das Ergebnis der Korrektur.
Steuern können Sie zum Beispiel die so genannte Gradationskurve, mit der Sie die Helligkeit in den mittleren Bereichen ändern können. Der Gammawert ist der Tangens der Gradationskurve. Ein Gammawert von 1 zeigt eine lineare Gradationskurve an. Sie steigt um 45 Grad. Wird der Gammawert größer als 1, beginnt sich die Kurve nach oben durchzubiegen. Dadurch werden die Helligkeitswerte in den mittleren Bereichen angehoben.
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Steigt der Gammawert über 1, beginnt sich die Gradationskurve nach oben durchzubiegen. Die mittleren Bildtöne werden dadurch angehoben.
Umgekehrt verhält es sich, wenn Sie den Gammawert unter Null ziehen. Die Gradationskurve beginnt dann durchzuhängen, die Helligkeitswerte der mittleren Töne sinken, das Bild wird insgesamt dunkler.
Durch Absenken des Gammawerts auf Werte unter Null sinken die Helligkeiten der mittleren Bereiche des Bildes. Die Folge ist ein dunkleres Bild.
Abgesehen von der Tatsache, dass Sie mit der Gammakorrektur Ihre Bilder verbessern oder verändern können, bieten Ihnen manche Bildbearbeitungs-
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
programme auch die Möglichkeit, den Gammawert des Monitors Ihren Verhältnisse anzupassen.
Paint Shop Pro ermöglicht ein Einstellen des Gammawerts des Monitors. Links erkennen Sie die Farbfelder. Die kleinen Bereiche innerhalb der Farbfelder sollten so angeglichen werden, dass möglichst wenig Differenzen bestehen.
Beispielsweise bietet die Bildbearbeitungssoftware Paint Shop Pro eine Möglichkeit, den Gammawert des Monitors einzustellen. Die Befehlsfolge Datei/ Einstellungen/Monitor Gammawert führt Sie zu den Einstellungsmöglichkeiten. Dort finden Sie drei Farbfelder mit den Farben Rot, Grün und Blau sowie ein Feld mit grauer Farbe. Innerhalb dieser vier Farbfelder befinden sich kleinere rechteckige Farbfelder der gleichen Farben, jedoch mit einem anderen Muster. Durch Bewegen der entsprechenden Regler neben den Farbfeldern können Sie nun versuchen, die zugehörigen Farbfelder derart anzugleichen, dass möglichst wenig Unterschiede zu erkennen sind. Die kleineren Farbfelder sollen innerhalb der zugehörigen größeren Farbfelder möglichst wenig auffallen.
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In diesem Beispiel sind die Farbfelder besser angepasst. Die Unterschiede in den Farbtönen fallen kaum noch auf. Das wirkt sich auch auf das montierte Foto in der Bildbearbeitungssoftware aus.
Im Grafikprogramm PhotoImpact können Sie ebenfalls den Gammawert für den Monitor anpassen, indem Sie zwei Graufelder angleichen.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
In anderen Bildbearbeitungsprogrammen sieht die Einstellung des Gammawerts für den Monitor vielleicht ein wenig anders aus. Im Programm PhotoLine können Sie zum Beispiel ganz gezielt bestimmte Farbtöne durch andere ersetzen, beispielsweise Weiß durch Rot oder Grün durch Blau. Allerdings hat dies weniger mit Monitorkalibrierung zu tun, als vielmehr mit künstlerischer Freiheit.
In PhotoLine können Sie ganz gezielt bestimmte Farbbereiche durch andere ersetzen, beispielsweise Weiß durch Rot. Zur Monitorkalibrierung können Sie dieses Menü selbstverständlich auch benutzen.
In diesem Abschnitt soll nun abschließend gezeigt werden, wie man in der Profi-Software Adobe Photoshop den Monitor kalibriert.
Das Dialogfeld zum Kalibrieren des Monitors in der Profi-Software Adobe Photoshop.
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Das Dialogfeld zum Kalibrieren können Sie über Datei/Farbeinstellungen/ Monitor aufrufen. Klicken Sie zunächst den Button Kalibrieren an. In diesem Dialogfeld sollten Sie zunächst die Graustufenskala im unteren Drittel der Dialogbox Ihrem Papier anpassen. Dazu wählen Sie zunächst Weiß und gleichen durch Verschieben der Regler für Rot, Grün und Blau die weißen Bereiche der Grauskala Ihrem Druckerpapier an, Im nächsten Schritt stellen Sie den Gammaregler oben so ein, dass die darüber liegenden grauen Felder möglichst einheitlich erscheinen. Anschließend klicken Sie weiter unten auf Balance, um die mittleren Grauwerte der darunter liegenden Grauskala möglichst optimal einzustellen. Das Gleiche wiederholen Sie danach noch mit der Option Schwarz. Mit OK sichern Sie abschließend Ihre Einstellungen.
Im Programm Photoshop justieren Sie mit diesem Dialogfeld den Monitor.
Danach können Sie den Monitor im Dialogfeld Farbeinstellungen: Monitor justieren. Den Monitortyp stellen Sie in der Auswahl Monitortyp ein. Ist Ihr Gerät nicht in der Auswahl enthalten, wählen Sie Standard. Das MonitorWeiß belassen Sie bei den voreingestellten 6.500 Kelvin. Das Listenfeld Phosphor-Farben ermöglicht eine genaue Einstellung der Farben des Bildschirms nach Herstellerangaben. Dazu müssen Sie die Unterlagen des Monitors zu Rate ziehen. Finden sich in den Unterlagen keine genaueren Angaben, sollten Sie zumindest versuchen, den Bildröhrentyp, zum Beispiel Trinitron, zu ermitteln. Die Lichtverhältnisse Ihres Arbeitsplatzes können Sie im Listenfeld Lichtverhältnis eintragen.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Anpassen des Druckers Was Sie auf dem Monitor sehen, sollte als gedrucktes Bild im Idealfall genauso aussehen. Im privaten Bereich wird man sicher mit geringen Abweichungen leben können. Generell lässt sich zum Drucken sagen, dass man bei fünf verschiedenen Druckern fünf verschiedene Druckergebnisse erhält, ohne etwas an den Systemeinstellungen zu ändern. Auch die verwendeten Papiersorten verändern die Druckergebnisse. Die Tinte spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Eigene Erfahrungen lassen darauf schließen, dass die Originaltinten der Hersteller eigentlich immer zufriedenstellende Ergebnisse liefern. Die Originaltinten sind erfahrungsgemäß stets auch die teuersten. Auch Tinten namhafter Hersteller, wie Rotring oder BASF, um nur zwei Beispiele zu nennen, hinterlassen einen guten Eindruck. Schlechte Erfahrungen wurden dagegen mit Noname-Tinten gemacht. Zumeist waren die Farben zu blass oder aber es mussten die Patronen zu oft gereinigt werden. Das häufige Reinigen verbraucht jedoch sehr viel Tinte, was den Preisvorteil wieder zunichte macht. Zur Anpassung des Druckers an Ihr System bietet jede Software andere Einstellungsoptionen. Daher werden an dieser Stelle wieder beispielhaft ein paar Möglichkeiten erläutert. In der Software PhotoImpact nimmt man im Druckermenü die entsprechenden Einstellungen für den Drucker vor. Dazu wählen Sie Datei/Drucken.
Den Drucker kalibriert man bei der Bildbearbeitungssoftware PhotoImpact über das Druckermenü.
In der Dialogbox klicken Sie anschließend auf den Button mit der Bezeichnung Drucker.
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Die Druckereinstellungen bei PhotoImpact.
Das Dialogfeld Optionen, das sich öffnet, ermöglicht das Einstellen der Gradationskurve. Hier können Sie in erster Linie die Helligkeit des Drucks beeinflussen. Sehr interessant bei der Druckeransteuerung von PhotoImpact ist, dass sich auch gerasterte Drucke auf einem Tintenstrahldrucker ausgeben lassen.
Die Druckeransteuerung von PhotoImpact ermöglicht das Ausgeben gerasterter Drucke auf einen Tintenstrahldrucker.
Dazu klicken Sie die Registerkarte Halbton an. Dort können Sie die Auflösung des Rasters und die Winkel einstellen, in denen die einzelnen Rasterpunkte der vier Grundfarben gedruckt werden sollen. Mit dieser Möglichkeit simulieren Sie das Aussehen eines Bilds, das Sie vielleicht in einer Druckerei ausgeben lassen möchten. Für brillante Fotodrucke aus Ihrem Tintenstrahler eignet sich dieses Verfahren allerdings nicht. Andererseits macht es Spaß,
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
mit verschiedenen Rastern zu experimentieren. Der amerikanische PopartKünstler Roy Lichtenstein hat uns ja zu diesem Thema hervorragende Vorlagen hinterlassen. Auch Paint Shop Pro bietet umfangreiche Möglichkeiten zum Einstellen des Drucks. Sie können sogar die Gradationskurven der vier Grundfarben separat einstellen und den Druck damit Ihren ganz persönlichen Bedürfnissen und Ihrem persönlichen Geschmack anpassen. Die Dialogbox zu den Druckereinstellungen finden Sie unter Datei/Einstellungen/CMYK-Konvertierung.
Die Gradationskurven der vier Grundfarben können Sie in Paint Shop Pro individuell einstellen.
Unter der Registerkarte Schwarzdruck wählen Sie zunächst unter zwei Methoden. Die Methode Undercolor Removal, kurz UCR, verwendet statt Cyan, Magenta und Gelb die Farbe Schwarz in neutralen Bereichen. Neutrale Bereiche enthalten identische Anteile von Cyan, Magenta und Gelb. Dadurch benötigen Sie weniger Druckfarbe und erhalten mehr Tiefe in Schattenbereichen. UCR ist ideal für Zeitungs- und ungestrichenes Papier. Die Methode Grey Component Replacement, kurz GCR, ersetzt die Grauanteile in den farbigen und neutralen Bereichen durch die Farbe Schwarz. GCR gibt dunkle, gesättigte Farben besser wieder als UCR und die Graubalance wird im Druck besser gewahrt. GCR kommt für gestrichenes Papier in Frage. Auch für hochwertiges Papier und Hochglanzpapier können Sie diese Ein-
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stellung verwenden. Sie können auch festlegen, wie viel Farbe auf das Papier kommen soll. Diese Einstellungen treffen Sie unter der Registerkarte Tintenkalibrierung.
Wie viel Tinte von jeder Farbe aufs Papier kommt, können Sie in Paint Shop Pro auch einstellen.
Photoshop stellt die Dialogbox zum Einstellen der Druckfarben zur Verfügung, wenn Sie auf Datei/Farbeinstellungen/Druckfarben klicken.
Die Dialogbox für die Farbeinstellungen von Adobe Photoshop.
Im Listenfeld Druckfarben können Sie die Einstellungen für Ihren Drucker aktivieren. Manche Programme erlauben auch die Eingabe eigener Werte, die Sie aus genormten Tabellen entnehmen können.
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Wenn Sie mit eigenen Werten experimentiert haben und damit zufrieden sind, können Sie die Einstellungen auch für eine spätere Verwendung speichern. Letzteres gilt übrigens nicht nur für Photoshop, sondern auch für die meisten anderen Bildbearbeitungsprogramme.
Farbmanagement Anwender des Macintosh und von Windows 98 haben es gut. Sie können auf ein auf Betriebssystemebene unterstütztes Farbmanagement vertrauen. Das Farbmanagement von Windows 98 nennt sich ICM, die Abkürzung für Image Color Management. ICM gewährleistet bei der Ausgabe von Bildern oder Seiten auf dem Bildschirm oder dem Drucker eine angepasste Farbwiedergabe, das heißt, was man auf dem Monitor sieht, wird auch im Druck weitgehend genauso aussehen. Dies funktioniert in den meisten Fällen automatisch. So genannte Farbprofile werden bei der Installation eines Druckers oder eines Bildschirms mitinstalliert und jedes Mal verwendet, wenn Bilder angezeigt oder gedruckt werden. Windows erhält damit gerätespezifische Informationen und weiß, wie es ein entsprechendes Gerät ansteuern muss, um zu optimalen Ergebnissen zu gelangen. Für eine hundertprozentig farbgetreue Wiedergabe wäre allerdings eine durchgängig kalibrierte Produktionskette vom Eingabegerät bis zum Drucker mit spezifischen Werten für die jeweilige Papiersorte nötig. Dazu muss es sich noch um einen hochwertigen Drucker handeln und die Luftfeuchtigkeit muss reguliert sein, da diese von enormer Bedeutung für das Druckergebnis ist. Für private Zwecke ist der Aufwand einer professionellen Systemkalibrierung zu groß. Andererseits können Sie auch manuell angeben, welches Farbprofil für Drucker oder Bildschirm verwendet werden soll. Das Ihrem Monitor zugeordnete Farbprofil finden Sie, wenn Sie Systemsteuerung/Anzeige/Einstellungen/Weitere Optionen/Farbverwaltung wählen. Dem Bildschirm zugeordnete Geräte werden in dieser Dialogbox aufgelistet. Hier können Sie die Farbprofile auch entfernen, neue hinzufügen und Informationen darüber beziehen, um welches Farbprofil es sich handelt. Genauere Informationen über ein Profil erhalten Sie, wenn Sie auf Hinzufügen klicken und aus der angezeigten Liste dann ein Profil mit der rechten Maustaste anklicken.
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Das Farbprofil für einen Monitor in der Systemsteuerung
Genaue Informationen eines Farbprofils
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Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
Die Registerkarte Profilinformation gibt sodann Auskunft über das gewählte Farbprofil. Die Farbprofile für den Drucker lassen sich genauso verwalten wie die Monitorprofile. Wählen Sie aus dem Fenster Systemsteuerung/Drucker das Druckermodell aus, dessen Farbprofil Sie überprüfen möchten. Im Druckerfenster wählen Sie nun Drucker/Eigenschaften.
Genau wie ein Monitor, verfügt auch ein Drucker unter Windows 98 über ein eigenes Farbprofil.
Informationen über die einzelnen Druckerprofile erhalten Sie genauso wie bei den Monitorprofilen. Sind Bildschirm und Drucker mit den richtigen Farbprofilen ausgestattet, so können Sie beide Geräte zur Ergebnisoptimierung synchronisieren. Klicken Sie in dem Programm, mit dem Sie das Bild drucken möchten, auf Datei/Einstellungen/Farbmanagement, um das Farbmanagement zu aktivieren. Dazu klicken Sie in das Kästchen vor Farbverwaltung aktivieren, so dass dort ein Häkchen erscheint. Nun haben Sie mehrere Möglichkeiten, der Farbverwaltung mitzuteilen, was sie tun soll.
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Mit dieser Dialogbox wird das Farbmanagement in Windows 98 aktiviert.
Wählen Sie die Grundlegende Farbverwaltung, wird die Darstellung von Monitor und Drucker so genau wie möglich angepasst, das heißt, der Drucker sollte ein Bild so drucken, wie Sie es am Monitor sehen. Seien Sie nicht zu sehr enttäuscht, wenn die Farben im Druck nicht genau hundertprozentig so auf dem Papier erscheinen, wie Sie sie am Bildschirm sehen. Es spielen noch zu viele andere Parameter eine Rolle. Einer davon ist die Papierbeschaffenheit. Da Sie sicher nicht immer genau das gleiche Papier bedrucken möchten, sondern lieber die freie Auswahl nutzen wollen, werden die Drucke je nach Papier ein wenig unterschiedlich ausfallen. Andererseits funktioniert das Farbmanagement so gut, dass zufriedenstellende Fotoausdrucke jederzeit möglich sind. Es ist also ein echter Fortschritt gegenüber der Zeit vor Windows 98. Auch hier haben Sie wieder die Möglichkeit, die Farbprofile zu ändern bzw. andere zu laden. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass Sie die Farbverwaltung auf Korrektur stellen. Klicken Sie jetzt im Listenfenster Emuliertes Geräteprofil auf das Farbprofil, das das Zielgerät darstellen soll. Bei beiden Optionen stehen vier Wiedergabeprioritäten zur Verfügung. Diese Prioritäten werden von Windows 98 wie folgt beschrieben:
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Farbmetrik: Diese Anpassung eignet sich am besten für Fotografien. Alle Farben einer Farbskala werden so skaliert, dass sie in eine andere Farbskala hineinpassen. Die Beziehung zwischen den Farben bleibt erhalten.
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Sättigung: Diese Anpassung eignet sich besonders für Diagramme, z.B. Kreisdiagramme, in denen es mehr auf die Lebendigkeit der Farben als
Bilder mit einem Tintenstrahldrucker ausdrucken
auf die tatsächlichen Farben ankommt. Die relative Sättigung der Farben bleibt von Farbskala zu Farbskala erhalten. Farben, die außerhalb der Farbskala liegen, werden in Farben mit der gleichen Sättigung, aber unterschiedlicher Helligkeit geändert, die am Rande der Farbskala liegen.
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Relative Farbmetrik: Diese Anpassung eignet sich am besten für Logos, bei denen ein paar Farben exakt übereinstimmen müssen. Die Farben, die innerhalb der Farbskalen beider Geräte liegen, bleiben unverändert. Andere Farben werden jedoch möglicherweise auf eine einzige Farbe abgebildet, was zu Farbtonkomprimierung führt.
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Absolute Farbmetrik: Diese Anpassung wird für die Abbildung auf ein geräteunabhängiges Farbspektrum verwendet. Das Ergebnis ist ein idealisierter Druck auf einem perfekten Papier mit einem großen dynamischen Umfang und einer umfangreichen Farbskala.
Ideal zur Kalibrierung wäre der Einsatz eines speziellen Kalibrationsgeräts wie ColorOpen ICC von Heidelberg, mit dem sich sehr viel genauere Ergebnisse erzielen lassen als mit jeder reinen Software-Lösung. Farbmanagement Moderne Betriebssysteme, die sich für die Bearbeitung von Bildern und Grafiken eignen, arbeiten mit einem Farbmanagement. Dabei werden Druckern und Monitoren beispielsweise so genannte Farbprofile angehängt. So kann das Betriebssystem die Geräte optimal ansteuern und eine gleichbleibende Qualität ist gewährleistet.
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Kapitel 12
Das Entwickeln der digitalen Bilder auf Fotopapier
Trotz der inzwischen erreichten ausgezeichneten Qualität, mit der Tintenstrahldrucker drucken können, möchte man doch hin und wieder richtige Papierfotos von den Digitalbildern in der Hand halten. Diese sind robuster und vor allem feuchtigkeitsbeständiger als Tintenstrahlprints. Ein weiterer Vorteil kommt noch hinzu: Die Papierfotos bleichen nicht aus, wenn sie UV-Licht, also direktem Sonnenlicht, ausgesetzt sind.
Aber wie erhält man Papierfotos von digitalen Aufnahmen? Druck von Pastelltönen Die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz sind in der Regel sehr kräftig. Trotzdem muss jeder Drucker auch blasse Farben und Pastelltöne auf das Papier bringen. Übergänge von Licht zu Schatten sind beispielsweise solche kritischen Bereiche. Für ein helles Rot können aber nur wenige Laser- und Tintenstrahldrucker die Dichte ihrer Druckfarben reduzieren. Stattdessen drucken sie weniger Farbpunkte und erzeugen so einen hellroten Eindruck. Das reduziert jedoch die Auflösung. Ein Beispiel: Ein 1.200-dpi-Drucker soll pro Farbe 16 Farbhelligkeiten liefern. Dann muss seine Software eine Fläche von 4x4 Laserpunkten als einen »Druckpunkt« betrachten. Dadurch sinkt die Auflösung auf 300 dpi. Einige Tintenstrahl-Fotodrucker entschärfen das Problem durch zusätzliche hellere Druckfarben und arbeiten mit sechs statt vier Farben. Eine weitere Möglichkeit sind verschieden große Tintentropfen. Hier schaffen die ersten Geräte bereits drei Stufen. Einige Laserprinter variieren den Laserstrahl und können so theoretisch bis zu 30.000 Halbtöne erzeugen, was aber in der Praxis auf deutlich weniger Werte beschränkt wird. Ähnlich arbeiten die Thermodrucker. Sie steuern ihre Farbmenge fast kontinuierlich mit 8 Bit. Das entspricht 256 Stufen pro Farbklecks. Dementsprechend können die Thermodrucker auch mit einer wesentlich geringeren Auflösung arbeiten als Tintenstrahldrucker.
Thermodrucker Im letzten Kapitel wurde bereits darauf hingewiesen, dass es spezielle Drucker gibt, die im Thermosublimations- bzw. Autochrome-Druckverfahren drucken. Da diese Drucker jedoch sehr teuer sind, hat die Industrie für den Amateurbereich kleinere preiswerte Drucker entwickelt, die im Format DIN A6 drucken können. Dies Format entspricht ungefähr einer Bildgröße von 9x13 cm. Die Preise der Thermo-Fotodrucker liegen zwischen 600,– DM und 1200,– DM. Sie produzieren Bilder, die wirklich wie »richtige« Fotos aussehen. Die Bilder sind lichtbeständiger als die Prints der Tintenstrahldrucker und in zarten duftigen Farbübergängen sind wirklich keine Druckpunkte oder Tintenstrahltröpfchen zu erkennen.
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Service des Fotohandels
Wenn Interesse am Erwerb eines Thermosublimations- oder AutochromeDruckers besteht, sollte man sich zuvor unbedingt darüber informieren, wie der Drucker arbeitet. Manche Drucker erlauben über einen der üblichen Computeranschlüsse eine Verbindung mit dem Computer. Es gibt jedoch Fotodrucker, die sich nicht am Computer anschließen lassen. Diese Drucker ermöglichen lediglich den Druck direkt von der Speicherkarte. Teilweise erlauben solche Drucker nur den Zugriff auf einen einzigen Speicherkartentyp. Besitzen Sie also eine digitale Kamera, die auf CompactFlash-Karten speichert, dann werden Sie mit einem Drucker, der ausschließlich SmartMedia-Karten liest, sicher nicht glücklich werden. Ein Drucker, der ausschließlich Bilder von den Speicherkarten einlesen kann, stellt aber noch ein zusätzliches Problem dar. Nachdem Sie die Bilder am Computer bearbeitet haben, müssen Sie die Bilder wieder zurück auf die Speicherkarte laden und sie über diesen Umweg ausdrucken lassen. Nicht jede Kamerasoftware ist jedoch in der Lage, auf die Speichermedien zu schreiben. Drucker, die über keine Anschlussmöglichkeit an einen Computer verfügen, werden an einen Fernseher angeschlossen. Am Fernsehbild lässt sich per Menü dann auswählen, welches Bild gedruckt werden soll. Der Nachteil der Thermoprinter liegt sicherlich in dem kleinen DIN-A6-Format, mit dem sie aus Preisgründen drucken. Ferner kann man mit ihnen zwar Text drucken, aber natürlich nur im Format A6 und Sinn macht das eigentlich auch nicht, da das Papier dafür zu teuer ist. Insgesamt ist ihr Einsatzgebiet also eher beschränkt.
Service des Fotohandels Auch Ihren Fotohändler vor Ort können Sie fragen, ob eine Möglichkeit besteht, die digitalen Bilder auf Fotopapier ausbelichten zu lassen. Der Fotofachhandel und die Fotoabteilungen der großen Kaufhäuser bieten hier unterschiedliche Möglichkeiten an.
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Die Thermotechnik Bei lokaler Wärmeeinwirkung wird bei den Thermosublimationsdruckern Farbe verdampft, die sich auf dem Papier niederschlägt. Für jede der drei Farben Cyan, Magenta und Gelb erfolgt ein eigener Durchlauf. In einem vierten Durchlauf wird meist noch eine Schutzschicht aufgetragen. Beim Autochrome-Verfahren kommt Papier zum Einsatz, in dem chemische Vorstufen der Farbpartikel gelagert sind. Durch Wärmeeinwirkung und Bestrahlung mit UV-Licht werden die Farbpartikel aktiviert. Auch für dieses Verfahren sind drei Durchgänge erforderlich. Der Vorteil dieser Verfahren besteht darin, dass sie pro Druckpunkt und Farbe mindestens hundert Intensitätsstufen drucken können. Trotz geringer Auflösung wird dadurch ein guter Fotodruck erreicht. Die neuesten Fototintenstrahldrucker stehen dem in Sachen Druckqualität allerdings kaum nach.
Versandservice Wenn Ihr Händler einen Versandservice für Digitalbilder anbietet, dann geben Sie die Dateien auf einem Datenträger beim Händler ab. Der schickt diesen Datenträger wiederum per Fahrer ins Labor. Dort werden die Bilder ausbelichtet und per Fahrer zum Händler zurückgeschickt. Bevor Sie einen solchen Service in Anspruch nehmen, besprechen Sie alle Modalitäten mit dem Fotohändler. Insbesondere ist zu klären, auf welchen Datenträgern die Bilder abgegeben werden können und in welchem Format sie gespeichert werden müssen. Manche Labors berechnen nämlich Extrapreise, wenn sie Grafikformate umwandeln müssen. Zu Problemen kann es bei der gewünschten Bildgröße kommen. Da der Belichtungsservice nahezu automatisiert abläuft, drucken manche Labors die Grafikdatei auf das nächst größere Format. Geben Sie eine Datei ab, die 10x13 cm füllen würde, so erhalten Sie kein Bild im 9x13-Format, sondern die nächstgrößere Standardvariante im Format 10x15 cm. Da das Bild natürlich nur in der Größe von 10x13 cm gedruckt wird, bleibt viel weißer Rand übrig, den Sie umsonst bezahlt haben. Am besten geben Sie das gewünschte Format immer ausdrücklich an.
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Service des Fotohandels
Bildstation Manche Händler stellen in den Verkaufsräumen Bildstationen oder Terminals auf. Die Bildstationen können die gängigsten Speicherkarten und Speichermedien lesen. Sie besitzen mehrere Laufwerksschächte für die unterschiedlichen Datenträger. Die digitalen Daten werden entweder im Terminal gespeichert oder gleich per ISDN ins Labor geschickt, wo sie auf Fotopapier belichtet werden. Sie müssen also lediglich den Datenträger ins Terminal stecken und einen Auftrag schreiben. Werden die Bilddateien im Terminal gespeichert, holt abends ein Versandfahrer die Festplatte ab und bringt sie ins Labor. Auf die gleiche Art gelangen die fertigen Fotos wieder zum Händler zurück. Dort können Sie die Bilder dann abholen. Bezahlt wird in der Regel bei Auftragsaufgabe.
An den Bildterminals können Sie alle Speichermedien verwenden.
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Die Stationen sind nahezu identisch zu bedienen. Terminals gibt es beispielsweise von Kodak. Die Bedienung erfolgt über ein Touch Screen Display. Hier geben Sie alle erforderlichen Informationen wie Bildgröße und Anzahl der Bilder ein. Nachdem Sie alles eingegeben haben, erhalten Sie vom Terminal einen Bon, mit dem Sie an der Kasse zahlen. Erst danach werden die Bilder per ISDN an das Kodak-Labor geschickt. Abholen können Sie die Bilder im Allgemeinen zwei Tage später beim Händler. Es ist auch möglich, Bilder als Geschenk an eine andere Adresse schicken zu lassen.
Die Kodak Orderstation, mit der Sie digitale Bilder als Papierfotos entwickeln lassen können.
Ähnliche Stationen gibt es zum Beispiel auch von Cewe und Fujifilm. Manche Anbieter dieser Terminals stellen Ihnen auch eine kostenlose Kundenkarte aus, mit der Sie die Terminals bedienen können.
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Internet
Im Photonet von Kodak können Sie die Bilder ungefähr 30 Tage zur Ansicht frei stellen. Freunde und Verwandte können sich von den Bildern dann Abzüge anfertigen lassen, wenn sie das nötige Passwort kennen.
Minilab Minilabs gleichen den Bildstationen. Sie schieben den Datenträger ein und überspielen die Bilddaten. Im Minilab werden die Grafikdateien jedoch nicht nur gesammelt, sondern sie werden auch gleich ausgedruckt. Zumeist können Sie an diesen Stationen die Bilder auch bearbeiten und Fotomontagen anfertigen. Bietet Ihr Fotohändler an, die Bilder sofort auszudrucken, so werden die Fotos möglicherweise auf Tintenstrahldruckern ausgegeben. Daher ist es bei dieser Art von Service wichtig, sich rechtzeitig zu informieren, wie die Bilder gedruckt bzw. hergestellt werden.
Internet Das Internet lässt sich auf verschiedene Weise nutzen. Kodak und Fuji bieten zum Beispiel einen Service an, mit dem man zur Entwicklung gesandte Bilder für 30 Tage im Internet betrachten kann. Holt der Kunde die entwickelten Bilder beim Händler ab, so erhält er ein Passwort, mit dem man im Internet Zugriff auf die Bilder erlangt. Der Vorteil: Auch andere Personen, die das Passwort kennen, können sich die Bilder vom Labor schicken lassen. Dies ist beispielsweise bei Familienfeiern eine interessante Möglichkeit. Mit dem bekannt gegebenen Passwort kann sich jedes Familienmitglied seine Bilder aussuchen.
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Besitzen Sie zuhause einen Internet-Anschluss, dann können Sie die Dateien auch per E-Mail an ein Großlabor schicken und entwickeln lassen. Um Kosten bei der Datenübertragung zu sparen, sollten Sie die Dateien für den Versand komprimieren. Wie Sie den Umfang einer Grafikdatei möglichst verlustfrei verkleinern können, wird in Kapitel 9 unter dem Stichwort Komprimierung erläutert. Agfa bietet einen Internet-Service mit der kostenlosen Software eLab an. Das Programm wird beim ersten Besuch heruntergeladen. Über Ihren Online-Zugang wird der Auftrag anschließend an ein Entwicklungsgroßlabor Ihrer Wahl geschickt. Dazu bekommen Sie eine Auftragsbestätigung per E-Mail. Angenehm dabei ist, dass Sie nach Erhalt der Bilder – in der Regel nach zwei Tagen – eine Rechnung erhalten und den Betrag bequem überweisen können.
Der AgfaNet Print Service. Zu Anfang müssen Sie den Zugang einmal konfigurieren.
Der Service, den Agfa bietet, nennt sich AgfaNet Print Service. Beim ersten Besuch muss der Zugang konfiguriert werden.
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Internet
Sie können entscheiden, in welchem Labor die Bilder entwickelt werden sollen.
Nachdem Sie entschieden haben, welches Labor die Bilder entwickeln soll, werden Sie aufgefordert, die Grafikdateien auszusuchen.
Im nächsten Schritt wählen Sie Ihre Bilder aus und geben das Format an.
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Sie geben dabei auch die gewünschte Bildgröße sowie die Anzahl der Prints an. Nachdem alle Bilder ausgesucht sind, wählen Sie die Art der Bezahlung.
Zahlen Sie nach Erhalt der Rechnung, per Visa oder per Eurocard. Diese Möglichkeiten haben Sie im AgfaNet.
Zahlen können Sie per Eurocard, per Visa oder per Überweisung nach Erhalt der Bilder und der Rechnung.
Die Sicherheitsbestätigung
Bevor die Bilddateien übertragen werden, müssen Sie noch kurz bestätigen, dass Sie die Bilder auch wirklich drucken dürfen, damit das Labor keine eventuellen Ansprüche Dritter berücksichtigen muss.
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Internet
Der Auftrag ist fertig.
Nachdem der Auftrag fertig gestellt ist, werden Sie noch einmal über die Bestellung informiert, zum Beispiel auch über die Versand- und Entwicklungskosten.
Die Bilder werden übertragen.
Dann geht es endlich ans Übertragen der Bilder. Die Software wählt erst in diesem Moment Ihren Internet-Zugang an. Die Bestellung können Sie also offline vornehmen. Sobald alle Bilder übertragen sind, erfolgt eine Bestätigung. Etwa eine halbe Stunde später erhalten Sie eine E-Mail, die Sie über das Eintreffen der Dateien informiert.
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Nach der Übertragung der Bilder erhalten Sie eine Bestätigung.
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Kapitel 13
Wie finde ich sinnvolles Zubehör für die Digitalkamera?
Für digitale Kameras gibt es eine Menge Zubehör. Manches davon ist sinnvoll, manches nicht. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, folgt ein Kapitel über sinnvolles Zubehör für digitale Kameras. Der Markt der digitalen Fotografie ist ein Markt mit Zukunft. Die Auflösungen der digitalen Fotos werden immer besser, gleichzeitig sinken die Preise für Digitalkameras.
Und was für die Kameras gilt, gilt auch für das Zubehör. Drucker, die in einer sehr guten Qualität und mit erträglicher Geschwindigkeit drucken, sind erschwinglich geworden. Hinzu kommt, dass man mit diesen Druckern nicht nur Fotos drucken kann, sondern auch alltägliche Texte und Tabellen. In diesem Kapitel lesen Sie, was es an sinnvollem Zubehör für Digitalkameras gibt. Vieles davon wird Ihnen bekannt vorkommen, da es an anderer Stelle in diesem Buch bereits erwähnt worden ist.
Arbeitsspeicher Der Arbeitsspeicher des Computers hat zwar direkt mit der Digitalkamera nichts zu tun, die digitalen Bilder werden jedoch später im Computer verschönert, verbessert und aufgepeppt. Generell gilt: je mehr Arbeitsspeicher, desto besser. Mit 16 Mbyte lässt sich zwar leben, aber nicht besonders gut. Das Bearbeiten der Bilder kann mit 16 Mbyte zur nervenaufreibenden Sache werden, zumal bereits Betriebssystem und Bildbearbeitungssoftware den Löwenanteil beanspruchen. 32 Mbyte sollten es daher mindestens sein, 64 Mbyte sind für Windows 95 ideal. Mehr Arbeitsspeicher macht unter Windows 95 keinen Sinn, weil das Betriebssystem zusätzlichen Arbeitsspeicher nicht nutzt. Ihr Rechner kann mit 128 Mbyte unter Windows 95 im Einzelfall sogar langsamer (!) laufen. Unter Windows 98/NT gilt dagegen: je mehr Arbeitsspeicher, desto besser. Arbeitsspeicher Der Arbeitsspeicher des Computers sollte nicht zu knapp bemessen sein. Mit 32 Mbyte oder 64 Mbyte lässt es sich recht komfortabel leben. Mehr wäre nicht schlecht, weniger macht das Leben schwer.
Festplatten Was für den Arbeitsspeicher gilt, gilt auch für Festplatten: Festplatten sollten in der Welt der digitalen Bildbearbeitung groß und schnell sein. Die Umdrehungszahl der Festplatte pro Minute sollte bei mindestens 7200 liegen, die mittlere Zugriffszeit möglichst unter 8 Millisekunden. Ein farbiges Digitalbild, dass im TIFF-Format vorliegt und mit 1.600x1.200 Pixeln aufgenommen wurde, belegt auf der Festplatte einen Speicherplatz von 3,9 Mbyte. Sicher kann man das Bild verkleinern und komprimieren und somit ein wenig Platz sparen, aber irgendwo möchten Sie ja sicher auch die Originaldatei abspeichern.
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SCSI-Festplatten sind schneller als IDE-Festplatten, allerdings auch teurer. SCSI spielt seine Vorzüge in erster Linie aus, wenn Sie auf mehrere angeschlossene Festplatten und Geräte zugreifen: Die tatsächliche Übertragungsleistung ist höher. Achten Sie darauf, mit welcher SCSI-Variante Sie arbeiten: Es gibt SCSI I, SCSI II und III. Letztere Variante ist mit Abstand die schnellste und leistet in Verbindung mit dem aus der Videotechnik stammenden Fibre Channel Übertragungsraten von bis zu 80 Mbyte pro Sekunde. Wer voll auf die digitale Bildbearbeitung setzen will, sollte von vornherein zum SCSI-System greifen. So befinden Sie sich auch bei der Anschaffung eines Scanners auf der sicheren Seite, denn auch hochwertige Scanner werden am SCSI-Port angeschlossen. Beim Macintosh ist SCSI ohnehin Standard. Festplatten SCSI-Festplatten sind in der Praxis schneller als IDE-Platten, auch wenn letztere theoretisch höhere Übertragungsleistungen haben. Außerdem kann der SCSI-Bus zum Anschließen weiterer Hardware, wie Scanner oder weitere Laufwerke, genutzt werden. SCSI ist allerdings teurer.
Wie man es dreht und wendet, eines Tages ist auch die größte Festplatte voll. Dann können Sie eine zweite Platte in den PC einbauen, falls Platz dafür vorhanden ist. Aber auch die wird eines Tages voll sein. Das Speichern auf einen externen Datenträger wird also nötig.
Externe Datenträger Der Markt bietet eine Vielzahl von Datenträgern für die unterschiedlichsten Zwecke an. Problematisch an der Sache ist, dass die auf externen Trägern gespeicherten Daten nicht auf jedem anderen beliebigen Computer aufgespielt werden können. Ein anderer Computer muss über ein Laufwerk verfügen, das Ihren Datenträger lesen kann. Im Vorteil sind hier natürlich CD-ROMs, da heute nahezu jeder Computer über ein CD-ROM-Laufwerk verfügt. Was Sie in jedem Falle benötigen, ist ein weiteres Laufwerk. Hier unterscheidet man zwischen internen und externen Laufwerken. Externe Laufwerke haben den Vorteil, dass Sie sie mitnehmen und an einem anderen Computer anschließen können. Aber natürlich sind externe Laufwerke auch wiederum
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teurer als interne. Entscheiden Sie sich für ein externes Laufwerk mit SCSIAnschluss, so muss der Computer, auf den Sie Daten aufspielen möchten, ebenfalls über einen passenden SCSI-Adapter verfügen, der die jeweilige SCSI-Version unterstützt. Dafür gibt es auch Umstecker. In Frage kommen beispielsweise magneto-optische Laufwerke, Zip-Laufwerke oder Clik-Laufwerke. Diese Laufwerke beschreiben die Medien sehr schnell. Magneto-optische Laufwerke können bis zu 650 Mbyte speichern. Die erforderlichen Disketten sind relativ teuer. Dafür können sie beliebig oft wiederbeschrieben und gelesen werden. Die Laufwerke sind als externe Laufwerke konzipiert und können am Parallelport oder an einem SCSI-Anschluss mit dem Computer verbunden werden. Zip-Laufwerke hat die Firma Iomega entwickelt. Diese Laufwerke speichern die Daten auf Disketten. Die Disketten sind etwas größer und dicker als 3,5Zoll-Disketten. In normale 3,5-Zoll-Schächte passen sie also nicht. Es gibt eine Zip-Version, die 100 Mbyte speichern kann, eine neuere Version speichert 250 Mbyte. Die Zip-Laufwerke lassen sich je nach Ausführung am Parallelport, an einem SCSI-Port oder an der IDE-Schnittstelle anschließen. Auch in diesem Fall gilt, dass die Medien relativ teuer sind. Dafür sind sie weit verbreitet. Bei nahezu jedem Belichtungsservice können Sie Daten auf Zip-Disketten zur Weiterverarbeitung abgeben. Clik-Laufwerke sind der neueste Clou von Iomega. Auch bei ihnen handelt es sich um Diskettenlaufwerke. Die Disketten sind lediglich so groß wie ein Streichholzbriefchen und bieten eine Kapazität von 40 Mbyte. Natürlich wird wieder ein spezielles Laufwerk benötigt und auch hier gilt, dass die Datenträger relativ teuer sind. Zusätzliche Datenträger Zum reinen Archivieren von Bild- und Grafikdateien eignen sich CDBrenner sicher sehr gut. Der Preis für Datenträger ist mit rund 2 DM für 650 Mbyte unschlagbar niedrig. Wiederbeschreibbare CDs lassen sich jedoch nicht beliebig oft wiederbeschreiben. Wollen Sie hingegen schnell bestimmte Dateien auf einen externen Datenträger schreiben, um sie zu versenden, dann sind andere Speichermedien, wie Zip-Laufwerke oder MO-Disketten, im Vorteil. Das Speichern auf CDs nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch. Für 600 Mbyte benötigt ein 6-fach-Brenner eine Viertelstunde.
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Der Hinweis, dass die Datenträger der oben aufgeführten Laufwerke zu teuer sind, bezieht sich in erster Linie auf den Fall, dass man die Bilddateien auf diesen Speichern archiviert. Die Stärke dieser Datenträger liegt eigentlich darin, dass sie schnell auf das Medium speichern und dass man viele Daten schnell an einen anderen Ort transportieren kann. Will man die Dateien jedoch lediglich einmal speichern und dann archivieren, so bieten sich CD-Brenner an. Ein einmal beschreibbarer CD-Rohling kostet lediglich 2 DM. Dafür, dass Sie Originalbilder nur einmal zum Archivieren speichern möchten, ist das konkurrenzlos billig. Selbst eine wiederbeschreibbare CD ist bereits für 6 DM im Handel erhältlich. Zudem sind etwas teurere CD-ROMs erhältlich, die bis zu 700 Mbyte an Daten speichern können. Auch CD-Brenner gibt es als interne Laufwerke für die IDE-Schnittstelle oder für den SCSI-Anschluss. Als externe Laufwerke können sie an den Druckerport angeschlossen werden oder an einen SCSI-Anschluss. Die SCSI-Variante arbeitet sicherer und schneller, unter anderem, weil sie dem Prozessor des Computers einiges an Arbeit abnimmt.
Kartenlesegeräte Kartenlesegeräte dienen dem schnellen Einlesen der Digitalaufnahmen auf die Festplatte des Computers. Normalerweise müssen Sie die Digitalkamera zum Einlesen der Bilder an die serielle Schnittstelle anschließen. Die mitgelieferte Software ermöglicht dann das Einlesen der Bilddaten. Die Sache hat allerdings den Nachteil, dass die Übertragung lange dauert. Kartenlesegeräte Generell übertragen Digitalkameras die Bilder über die serielle Schnittstelle in den Computer. Die parallele Schnittstelle – an der auch der Drucker angeschlossen wird – überträgt Daten jedoch fünfmal schneller. Daher entwickelte man spezielle Lesegeräte, die am Druckerport angeschlossen werden. So lässt sich bei häufigem Einlesen von Bildern die Übertragungszeit um ein Vielfaches verkürzen.
Die parallele Schnittstelle des Computers kann fünfmal schneller übertragen als die serielle Schnittstelle. Aus diesem Grunde bietet der Handel für die Speichermedien der Kameras Kartenlesegeräte an, die an der Druckerschnittstelle angeschlossen werden. Damit geht die Datenübertragung dann schneller vonstatten.
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Kartenadapter Für die extrem dünnen SmartMedia-Karten existiert ein Diskettenadapter, der so genannte FlashPath. Sie stecken die SmartMedia-Karte einfach in den Adapter und setzen diesen dann in das Diskettenlaufwerk. So können Sie direkt auf die Bilddateien zugreifen. Adapter Für SmartMedia-Karten gibt es den FlashPath. SmartMedia-Karte in den FlashPath, FlashPath ins 3,5-Zoll-Laufwerk und die Bildübertragung in den PC kann beginnen. Für alle anderen Speichermedien gibt es PCCard-Adapter, die in die Typ II-Steckplätze von Notebooks passen.
Für Notebook-Besitzer sind PC-Card-Adapter interessant. Es gibt Adapter für alle Speichermedien. Sie müssen lediglich die Speicherkarte in den Adapter schieben und diesen in einen PC-Card-Platz des Notebooks stecken, schon stehen Ihnen die Bilder zur Verfügung.
Akkus Ärgerlich ist es, wenn unterwegs der Strom ausgeht. Schon allein aus diesem Grund sollte man stets Ersatz bei sich führen. Viele Kameras sind mit Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet, die eine eigene Form besitzen. Sie sind also nicht einfach gegen irgendwelche standardisierten Akkus austauschbar. Ob sich ein zweiter – meist teurer – Akku lohnt, hängt davon ab, wie lange der Akku durchhält. Dazu fragen Sie am besten Ihren Händler. Manche Akkus sind erschreckend schnell leer, andere schaffen ohne Schwierigkeiten einen anstrengenden Fototag. Es gibt ferner Kameras, die neben serienmäßigen Akkus auch den Einsatz so genannter Fotobatterien zulassen. Diese Batterien sind preiswerter als die Lithium-Ionen-Akkus und können bei Ausfall des Akkus diesen ersetzen, bis er wieder zur Verfügung steht. Danach übernehmen sie dann wieder die Reservistenrolle. Auch bei den Ladezeiten gibt es große Unterschiede. Manche Ladegeräte benötigen sieben Stunden, um den Akku voll aufzuladen, andere schaffen es in 70 Minuten. Auch hier wird Ihnen Ihr Fachhändler Auskunft geben können.
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Ladegeräte sind bei Kameras, die ein eigenes Akku-Format haben, normalerweise im Lieferumfang enthalten. Energie Viele Digitalkameras arbeiten mit Lithium-Ionen-Akkus. Aus technischen Gründen haben diese oft ihre eigenen speziellen Gehäuse. Lithium-Ionen-Akkus zeigen eine große Ausdauer und sind relativ klein. Andererseits gibt es auch Kameras, die mit ganz normalen Mignon-Batterien arbeiten. Diese können auch mit Ni-Cd-Akkus oder NiMH-Akkus dieses Formats betrieben werden. Letztere halten nicht so lange wie Lithium-Ionen-Akkus, der Vorteil besteht jedoch darin, dass es überall auf der Welt Mignon-Batterien gibt. Die Akkus in diesem Format sind weit verbreitet, ebenso wie die Ladegeräte.
Kameras, die mit ganz normalen Batterien im Mignon-Format arbeiten, können Sie natürlich auch mit Akkus im Mignon-Format betreiben. Der Vorteil des Mignon-Formats ist, dass Sie überall Batterien für dieses Format kaufen können. In vielen Haushalten befinden sich Ni-Cd-Akkus im Einsatz, die Sie nun auch in der Digitalkamera einsetzen können. Sie arbeiten dort zwar nicht lange, aber immerhin können Sie damit fotografieren. Mit Ni-MH-Akkus arbeiten die digitalen Fotoapparate zufriedenstellend. Leider gibt es noch keine Lithium-Ionen-Akkus für das Mignon-Format, allerdings befasst sich das Fraunhofer Institut für Silizium-Technologie mit einer neuen Entwicklung, die Lithium-Ionen-Akkus auch für das Mignon-Format erlauben würde. Bis es so weit ist, greifen Sie am besten auf Ni-MH-Akkus zurück. Diese gibt es mit Kapazitäten von 1000 bis 1800 mAh. Ni-Cd-Akkus hingegen haben Kapazitäten von 500 bis 750 mAh. Das bedeutet, dass Ni-Cd-Akkus deutlich schneller entleert sein werden. Um die volle Speicherkapazität der Ni-CD-Akkus zu erhalten, sollten diese am besten vor jedem Aufladevorgang vollkommen entleert werden. So bleibt die volle Leistungsfähigkeit garantiert erhalten. Natürlich benötigen Sie ein Ladegerät für die Mignon-Akkus. Im Handel sind mittlerweile genügend relativ preiswerte Ladegeräte erhältlich, die sowohl Ni-MH-Akkus als auch Ni-Cd-Akkus laden können. Wichtig ist, dass diese Ladegeräte eine eigene Entladungsfunktion besitzen.
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Speicherkarten Je nach Kameramodell wird der Kamera eine mehr oder weniger große Speicherkarte beiliegen. Zur Orientierung finden Sie hier einmal ein kleines Rechenbeispiel: Eine Speicherkarte mit einer Kapazität von 8 Mbyte kann 12 Bilder speichern, die eine Größe von 1.600x1.200 Pixeln haben. Das wird für einen Fotonachmittag oder einen Fototag reichen. Die Bilder können Sie ja nach der Aufnahme kontrollieren, um misslungene Aufnahmen gleich wieder zu löschen. Von drei Aufnahmen ein und desselben Motivs kann man zwei spätestens beim Betrachten mit der Kamera meist wieder löschen. Rein rechnerisch ergibt sich nun, dass Sie für 36 Aufnahmen – so viele passen ja auf einen herkömmlichen Film – drei Speicherkarten mit einer Kapazität von 8 Mbyte benötigen, insgesamt also 24 Mbyte. In den meisten Fallen werden Sie die Karten ja immer wieder löschen, indem Sie die Bilder auf dem Computer speichern. Problematisch könnte es im Urlaub werden, wenn Sie für zwei oder drei Wochen die Speicherkarten nicht löschen können, weil es keine Gelegenheit gibt, die Bilddateien in den Computer zu kopieren. In unserem Rechenbeispiel gilt nun, dass Sie im Urlaub für 120 Bilder ungefähr 80 Mbyte Speicherplatz benötigen. Speicherkarten Mit der serienmäßigen Speicherkarte mit 4 oder 8 Mbyte, die der Kamera beiliegt, werden Sie auf Dauer nicht weit kommen. Insbesondere im Urlaub, wenn Sie keine Möglichkeit haben, die Bilddateien auf einen Computer zu speichern, wird der Speicherplatz knapp. Dann sollten Sie eine oder mehrere zusätzliche Speicherkarten zur Hand haben.
In diesem Rechenbeispiel ist zu bedenken, dass es von Bildern in einer relativ großen Auflösung ausgeht. Bei kleineren Bilddateien sparen Sie enorm an Speicherplatz auf den Karten. Wenn Sie die Auflösung auf 1.280x960 Pixel reduzieren, passen bereits 26 Bilder auf eine Karte mit einer Kapazität von 8 Mbyte. Andersherum finden natürlich weniger Bilder auf einer Speicherkarte Platz, wenn sich die Pixelanzahl erhöht.
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Schutztaschen In aller Regel werden die Kameras mit Schutztaschen oder Umhängetaschen ausgeliefert. Dieses Zubehör ist auch dringend nötig, denn viele digitale Kameras besitzen nicht einmal einen Schutzdeckel für das Objektiv. Sehr viel mehr als die Kamera selbst und ein paar Speicherkarten werden Sie in den Umhängetaschen jedoch nicht unterbringen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich das Angebot an Fototaschen anzusehen, die der Fachhandel anbietet. Insbesondere im Urlaub können Sie das komplette Kamerazubehör in einer einzigen Fototasche unterbringen. Dazu gehört ja viel mehr als nur die Kamera. Platz wird zum Beispiel für diverse Ersatzakkus und das zugehörige Ladeteil benötigt. Benutzen Sie einen externen Blitz, sollte dieser auch in die Fototasche passen, nebst zugehörigen Akkus. Ferner müssen noch Notbatterien hineinpassen, möglicherweise ein Stativ und diverses Reinigungsgerät, wie Reinigungstuch und Pinsel mit Blasebalg. Reinigen Sie die Kamera mit Druckluft, so braucht auch die Sprühdose für die Druckluft ihren Platz. Optimal ist es, wenn sich die Fototasche variabel unterteilen lässt, so dass die einzelnen Teile nicht durcheinander fallen. Vielleicht klingt dies alles etwas kleinlich, diese Empfehlungen beruhen jedoch auf Erfahrungen, sind also keineswegs nur so dahergeschrieben. Fototaschen Der Vorteil einer Fototasche besteht darin, dass das gesamte Kamerazubehör Platz findet. So wird nichts in irgendwelchen Koffern während des Urlaubs verteilt, alles findet sich zentral in der Kameratasche. Bietet die Kameratasche zudem noch variable Fächer, lässt sich das Zubehör sicher unterbringen, ohne dass beim Transport alles durcheinander fällt.
Interessant ist sicher auch ein Kamerarucksack, da Sie damit die Hände frei haben. Und wer einmal eine Kameratasche, die je nach Ausstattung einiges an Gewicht mitbringt, einen ganzen Vormittag lang während einer Stadtbesichtigung geschleppt hat, wird sich bei nächster Gelegenheit wohl für einen Rucksack entscheiden.
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Aufbewahrungsbox für Speicherkarten SmartMedia-Karten werden in der Regel in einer Schutzhülle ausgeliefert. Diese schützt die Karten vollkommen, so dass Sie keine weiteren Maßnahmen ergreifen müssen. Aufbewahrungsboxen Für CompactFlash-Karten sind spezielle Aufbewahrungsboxen sinnvoll, damit die Kontakte der Karten geschützt werden. Sandkörner während des Sommerurlaubs am Meer dringen nicht so schnell in die Kontakte ein.
Sinnvoll sind zusätzliche Aufbewahrungsboxen dagegen bei PC-Cards und CompactFlash-Karten. Die Kontakte der Karten verschmutzen dadurch nicht so leicht. Zudem lassen sich die etwas dickeren Karten in einer Box besser verstauen.
Objektivpinsel Ein Objektivpinsel zum Reinigen des Objektivs sollte unbedingt zum Zubehör gehören. Staub und kleinere lockere Verunreinigungen lassen sich damit schnell und problemlos entfernen. Es gibt auch Reinigungspinsel mit Blasebalg. Damit können Staubkörner leicht fortgepustet werden.
Reinigungstücher Sollte das Objektiv einmal verschmiert sein, reicht ein Pinsel zum Säubern nicht mehr aus. Viele digitale Kameras haben keinen Deckel, der das Objektiv schützt. Ein Reinigungstuch aus Leder hilft in diesem Fall weiter, aber auch Brillenputztücher lassen sich zum Reinigen des Objektivs zweckentfremden. Auch ein Paket Papiertaschentücher sollte in der Zubehörabteilung nicht fehlen. Papiertaschentücher haben allerdings die negative Eigenschaft, dass sie fusseln. Aber im Notfall kann man zum Reinigen auch auf Papiertücher zurückgreifen. Reinigungshilfen In die Fototasche gehören ein Objektivpinsel, wenn möglich mit einem kleinen Blasebalg versehen, und ein Reinigungstuch. Papiertücher sollten ebenfalls vorhanden sein, sie fusseln allerdings leicht.
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Externe Blitze Die meisten digitalen Kameras besitzen einen kleinen eingebauten Blitz. Ein Blitzschuh zum Aufstecken eines zweiten Blitzgeräts ist in den meisten Fällen nicht vorhanden. Eine Ausnahme stellt, um ein Beispiel zu nennen, die Canon Power Shot Pro 70 dar. Das heißt aber nicht, dass jeder beliebige Blitz auf der Power Shot funktioniert. Hier empfiehlt sich der Gang zum Fachhändler, um die richtigen Informationen zu erhalten. Nehmen Sie Ihr Blitzgerät einfach zum Händler mit, dann sehen Sie vor Ort, ob es funktioniert. Möchte man gerne extern blitzen, ohne dass die Kamera einen Blitzschuh besitzt, kann ein Blitzauslöser helfen. Ein Blitzauslöser sieht aus wie ein Würfel. Er registriert das Licht des eingebauten Kamerablitzgeräts und löst dadurch zeitgleich ein auf ihm aufgestecktes Blitzgerät aus. Den Blitzauslöser können Sie auf einem Stativ befestigen, um so für eine bessere Ausleuchtung zu sorgen. Externe Blitze Die wenigsten Digitalkameras besitzen einen Blitzschuh zum Aufstecken eines Blitzes. Blitzauslöser bieten hier eine Abhilfe. Das Licht des eingebauten Blitzes veranlasst einen Blitzauslöser, einen angeschlossenen externen Blitz zeitgleich zu zünden.
Manche Digitalkameras kann man je nach Lichtverhältnissen auf den Blitzauslöser einstellen. Die Agfa CL 50 unterstützt zum Beispiel diese Funktion.
Drucker und Papier Über Drucker und Papiersorten finden Sie an anderer Stelle in diesem Buch viele Informationen. Hier sei noch hinzugefügt, dass es im Fachhandel ein Schutzspray für Tintenstrahldrucker gibt. Mit diesem Spray schützen Sie Ihre Drucke gegen Feuchtigkeit und gegen Ausbleichen durch UV-Bestrahlung. Allerdings bietet dieses Spray keinen hundertprozentigen Schutz. Wasserdicht werden die Drucke durch das Besprühen natürlich nicht, aber resistent gegen Wasserspritzer. Richtig wasserfest werden die Drucke jedoch, wenn Sie sie nach dem Trocknen mit selbstklebender Klarsichtfolie überziehen. Dazu benötigen Sie neben der Klarsichtfolie noch einen kleinen Handroller, mit dem Sie die Folie
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nach und nach auf den Druck aufrollen. Damit vermeiden Sie, dass sich unter der Folie unschöne Luftbläschen bilden. Klarsichtfolie Überziehen Sie Ihre Tintenstrahlprints doch einmal mit Klarsichtfolie. Dadurch werden die Drucke wasserdicht und kratzfest. Ein kleiner Handroller verhindert beim Auftragen der Folie, dass sich Luftblasen unter der Folie bilden. Ein Schneidegerät sorgt anschließend für einen sauberen Kantenbeschnitt.
Der Druck wird durch das Bekleben wasserdicht, er ist gegen Kratzer geschützt und außerdem bekommt er einen professionellen Eindruck. Wenn Sie Postkarten gedruckt haben, wird Ihre persönliche Postkarte optimal geschützt und sieht toll aus.
Stative Auch bei digitalen Kameras empfiehlt sich häufig der Einsatz von Stativen, beispielsweise bei extremen Zoomaufnahmen, wo die Bilder leicht verwackeln. Stative gibt es als Einbeinstative und als Dreibeinstative. Digitale Kameras eignen sich sehr gut, um Panoramaaufnahmen anzufertigen. Hier eignet sich ein Dreibeinstativ, weil Sie die Kamera lediglich um eine vertikale oder horizontale Linie drehen müssen. Sie haben keine Bilder mehr, die nicht in die »Panoramalinie« passen. Stative Stative sind unter Umständen auch für Digitalkameras sinnvoll, wie beispielsweise für Zoom- oder Panoramaaufnahmen. Auch Ihre Makroaufnahmen können von Stativen profitieren.
Neben den Stativen können Sie im Fachhandel auch verschiedene Klemmköpfe erstehen. Klemmköpfe werden am Stativgewinde der Kamera befestigt. Je nach Ausführung werden die Klemmköpfe dann an einer Tischkante angeschraubt oder aber per Saugnapf an einer Glasscheibe befestigt, zum Beispiel für Aufnahmen aus dem fahrenden Auto.
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Unterwasserbeutel Planen Sie einen Urlaub am Meer? Haben Sie schon einmal daran gedacht, Unterwasseraufnahmen zu machen? Eigentlich ist das gar nicht so schwer, denn im Fachhandel sind verschiedene Unterwassergehäuse oder Unterwasserbeutel für Digitalkameras erhältlich. Die möglichen Tauchtiefen betragen 10 bis 50 Meter. Unterwasseraufnahmen Wenn Sie das nächste Mal tauchen, versuchen Sie es doch einfach einmal. Nehmen Sie die Digitalkamera mit ins Wasser. Der Fachhandel bietet eine große Anzahl an Unterwassergehäusen und Unterwasserbeuteln für Kameras an.
Auf der Suche nach bestimmten Stichwörtern? Vielleicht kann Ihnen das Glossar weiterhelfen. Alphabetisch geordnet finden Sie hier eine Auswahl an Stichwörtern, die Ihnen bei der Suche nach bestimmten Begriffen weiterhelfen.
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Anhang A
Von A bis Z
Arbeitsspeicher Der Arbeitsspeicher wird oft auch als RAM bezeichnet, die Abkürzung für Random Access Memory. Arbeitsspeicher besteht aus Halbleiterchips, die auf die Hauptplatine des Computers gesteckt werden. Generell gilt gerade für die Bildbearbeitung mit ihren umfangreichen Bilddateien: je mehr Arbeitsspeicher, desto besser. Ist in Ihrem Rechner viel Arbeitsspeicher eingebaut, können umfangreiche Grafikdateien und Fotos komplett im Hauptspeicher bearbeitet werden. Möchten Sie eine Bilddatei von 28 Mbyte bearbeiten und Ihr Rechner besitzt 32 Mbyte, so kann die komplette Datei in den Hauptspeicher geladen werden. Der Zugriff auf die Datei erfolgt so sehr schnell. Verfügt Ihr Rechner jedoch lediglich über einen Hauptspeicher von 16 Mbyte, so wird nur ein Teil der Datei in den Hauptspeicher geladen. Der restliche Teil wird immer wieder auf die Festplatte geschrieben. Das dauert aber wesentlich länger als das Schreiben oder Lesen aus dem Hauptspeicher.
Auflösung Zum einen steht die Auflösung für die absolute Zahl der Bildpunkte, beispielsweise bei einer Digitalkamera oder einem Monitor. Ein Monitor kann z.B. ein Bild in einer Auflösung von 800x600 Pixeln darstellen. Andererseits versteht man unter der Auflösung die Anzahl von Bildpunkten in einer Längeneinheit. Damit wird die Detailgenauigkeit von Scannern und Druckern festgelegt.
Autofokus Digitalkameras mit Autofokus stellen automatisch scharf. Die Elektronik der Kamera orientiert sich dabei zumeist am Kontrast des Motivs. Daher sollte das Bild hell genug sein und einen gewissen Mindestkontrast aufweisen.
Betriebssystem Erst ein Betriebssystem haucht einem Computer Leben ein. Der Computer an sich stellt ja lediglich eine Ansammlung von Chips dar. Die Zusammenarbeit der Chips untereinander und das Funktionieren der Hardware ermöglicht das Betriebssystem. Ferner ist das Betriebssystem dafür zuständig, dass Hardund Software zusammenarbeiten, beispielsweise die angeschlossene Kamera und ein Bildbearbeitungsprogramm.
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Als Betriebssystem aktuell sind zurzeit Windows 95, Windows 98, Windows NT und MacOS 9. Für den Macintosh existiert zwar bereits MacOS X, das sich aufgrund mangelnder Software-Unterstützung jedoch noch lange nicht durchgesetzt hat. Windows 2000 und Windows Millennium Edition haben nicht den erwarteten Durchbruch geschafft. Abzuwarten bleibt, wie sich das neue Windows Xpert durchsetzen wird. Betriebssysteme lassen sich nicht beliebig austauschen. Das Betriebssystem des Macintosh MacOS 9 funktioniert nicht auf IBM-kompatiblen WindowsRechnern und umgekehrt. Windows NT wiederum funktioniert nicht unbedingt mit jeder beliebigen Hardware.
Bit Ein Bit ist die kleinste digitale Informationseinheit. Es kann nur zwei Zustände annehmen, die 0 und die 1. Der Einfachheit halber kann man sich ein Bit als Schalter vorstellen, der lediglich »an« oder »aus« sein kann.
Bitmap Bitmap ist die verallgemeinerte Bezeichnung für die Computerdarstellung eines Bildes. Ein Bitmap-Bild setzt sich aus einzelnen Bildpunkten zusammen, den so genannten Pixeln. Typische Bitmap-Dateien haben Dateierweiterungen wie TIF, BMP, JPG oder TGA. Korrekterweise muss jedoch erwähnt werden, dass ein Bitmap eigentlich die Bezeichnung für ein Bild ist, das sich aus zwei Farben, nämlich Schwarz und Weiß, zusammensetzt. Die Graustufen werden in einem solchen »echten« Bitmap durch unterschiedlich große Druckerpunkte dargestellt.
Blooming Streifen, die bei manchen Kameras um besonders helle Bildstellen auftreten. Ein überbelichtetes CCD-Element gibt dabei Ladungen an die Nachbarelemente ab. Dadurch kommt es zu Überbelichtungen.
Brennweite Normale Filme fallen größer aus als die CCD-Elemente, die in digitalen Kameras installiert sind. Daher arbeiten digitale Kameras mit kleineren Brennweiten. Bei herkömmlichen Filmkameras beträgt die Normalbrennweite 50 mm. Ein Normalobjektiv besitzt also eine Brennweite von 50 mm. Weitwinkelobjektive haben kleinere Brennweiten, Teleobjektive entsprechend größere. Digitalkameras haben je nach Größe des CCD-Chips Normalbrennweiten von 6 bis 7 mm. Oft wird jedoch ein Äquivalent-Wert mit angegeben, der der Kleinbildbrennweite entspricht.
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Browser Viele Bildbearbeitungsprogramme stellen einen Browser zur Verfügung. Damit können Sie sich alle Bilder eines Verzeichnisses in einer Voransicht anzeigen lassen. In deutschen Programmversionen wird statt des englischen Browsen häufig der Begriff Blättern verwendet. In der Voransicht werden die Bilder als so genannte Thumbnails dargestellt. Durch Doppelklick auf einen Thumbnail öffnen Sie die Bilddatei.
Byte Acht Bit ergeben ein Byte. Dateigrößen werden in Byte angegeben. Übliche Bezeichnungen sind das Kilobyte (Kbyte), das 1024 Byte entspricht, das Megabyte (Mbyte), das wiederum 1024 Kilobyte entspricht und inzwischen Standard im Festplattenbereich ist, und das Gigabyte, das 1024 Mbyte entspricht.
Clik Clik-Laufwerke werden von der Firma Iomega hergestellt. Sie arbeiten mit den Clik-Disketten, die 40 Mbyte speichern können. Besonders vorteilhaft sind die geringen Ausmaße der Clik-Disketten. So ist damit zu rechnen, dass demnächst Digitalkameras auf Clik-Disketten speichern können.
CD-Brenner Mit einem CD-Brenner können Sie Daten – also auch Bilddateien – auf eine CD schreiben, sie praktisch dort einbrennen.
CD-ROM Eine CD-ROM ähnelt stark einer Audio-CD. Statt Musik enthält sie jedoch Computerdateien, wobei das eine das andere nicht ausschließen muss. Auch eine CD-ROM kann durchaus Musik enthalten und umgekehrt. ROM ist die Abkürzung für Read Only Memory. Möchten Sie auch Dateien auf eine CD schreiben, so benötigen Sie neben einem speziellen CD-Laufwerk, nämlich einem CD-Brenner, auch beschreibbare CDs. Diese tragen die Bezeichnung CD-R, wobei das R für Readable steht. Diese Art von CDs können Sie nur einmal beschreiben, danach lassen sie sich nur noch lesen. Dafür sind CD-Rs sehr preiswert. Möchten Sie eine CD mehrfach beschreiben, so benötigen Sie CD-RWs. Hierbei steht das R wieder für Readable und das W für Writeable. Diese CDs können Sie wieder überschreiben, sie sind jedoch auch teurer. Probleme gibt es manchmal mit dem Lesen der CD-RWs, denn nicht jedes CD-ROM-Laufwerk kommt mit CD-RWs zurecht.
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CCD Was für die normalen Kameras der Film ist, ist für Digitalkameras der CCDChip. CCD ist die Abkürzung für Charge Coupled Device. Die Bezeichnung lässt sich mit ladungsgekoppelter Baustein übersetzen. Trifft Licht auf den CCD, dann wird es in elektrische Ströme umgewandelt. Die Kameraelektronik kann die Ströme in digitale Bilddateien umwandeln.
CieLAB Bezeichnung für einen so genannten Farbraum, mit dem sich Farben als Zahlen-Tripel definieren lassen. Er entspricht außerdem dem Farbempfinden von ca. 90 Prozent der Menschheit.
CMYK-Farbraum Die Buchstaben CMYK stellen die Abkürzung für die Grundfarben des Drucks dar: Cyan, Magenta, Yellow, BlacK. Durch Übereinanderdrucken der vier Grundfarben ergeben sich alle anderen Farben. Reines Schwarz wird allerdings durch Black in den Druck gebracht. Das erhöht zum einen den Kontrast und spart zum anderen die teuren Buntfarben, die ansonsten durch Mischen Schwarz erzeugen müssten.
CompactFlash-Karte Die CompactFlash-Karte ist ein weit verbreitetes Speichermedium für Digitalkameras. Der Vorteil besteht darin, dass sie zum Standard der PC-Cards kompatibel ist. Über sehr preiswerte Adapter kann man sie in eine PC-Card umwandeln. Damit lassen sich die gespeicherten Daten in ein Notebook oder einen Standard-PC übertragen, sofern der PC ein entsprechendes Laufwerk hat. CompactFlash-Karten besitzen eine eigene Intelligenz. Dadurch sind sie in der Lage, der Kamera mitzuteilen, wie viel Speicherplatz vorhanden ist. Der Vorteil ist, dass auch ältere Kameras mit neuesten CompactFlash-Karten zurecht kommen.
Datei Ein digitales Bild liegt nicht als Negativ, Papierbild oder Dia vor, sondern als Computerdatei. Eine Computerdatei besteht – grob gesagt – aus einer Ansammlung von Einsen und Nullen. Damit nun auf beliebigen Rechnern beliebige Bilder betrachtet und bearbeitet werden können, unterliegen diese Ansammlungen gewissen Regeln. Diese Regeln werden durch Dateiformate oder Dateierweiterungen, wie BMP oder TIF, festgelegt.
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Dateigröße Die Dateigröße spielt bei der Bildbearbeitung eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu Dateien, die lediglich Text enthalten, wachsen Bilddateien sehr rasch an. Dateigrößen von 30 Mbyte sind keine Seltenheit. Abhilfe bieten sinnvolle Scan-Auflösungen und die Dateikomprimierung.
Digitalkamera Digitalkameras verzichten auf jeglichen Film. Sie speichern die aufgenommenen Bilder auf Speicherkarten, Disketten und in Zukunft wahrscheinlich auch auf Festplatten, sofern die Preise für Minidisks fallen. Ein CCD-Chip sorgt für das Übertragen des Bildes auf das Speichermedium. Insofern sind Digitalkameras langsamer als Filmkameras. Außerdem sind die Speichermedien im Vergleich zu einem Film sehr teuer. Digitalkameras selbst sind ebenfalls wesentlich teurer als Filmkameras. Die Vorteile der digitalen Kameras liegen darin, dass das Speichermedium immer wieder neu bespielt werden kann. Außerdem sind die Bilder sofort fertig und können auf vielfältigste Art weiterverarbeitet werden. Dies betrifft das Versenden via Internet, das Anfertigen von »richtigen« Fotos im Labor, das Modifizieren am Computer und natürlich das Ausdrucken auf eine Unmenge von Spezialpapieren.
Digitalzoom Bei digitalen Zooms wird im Gegensatz zum optischen Zoom die Brennweite nicht verändert. Stattdessen wird ein Randbereich des Bilds weggeschnitten. Der verbleibende Rest des Bilds wird dann nach außen hin aufgebläht. So wird der Bildausschnitt zwar vergrößert, die Bildqualität leidet jedoch. Bemerkbar macht sich das durch mangelnde Schärfe.
Diskettenadapter Der Diskettenadapter, auch FlashPath genannt, kann SmartMedia-Karten aufnehmen. Er wird dann in das Diskettenlaufwerk geschoben. Dort kann der Computer direkt auf die gespeicherten Bilddaten zugreifen. Am Computer bearbeitete Bilder lassen sich ebenfalls zurück auf die SmartMedia-Karte lesen. So kann man auch bearbeitete Bilder in einem Labor als Fotos ausgeben lassen.
DPI DPI ist die Abkürzung von Dots per Inch. Damit wird die Anzahl an Druckerpunkten definiert, die ein Drucker innerhalb einer Länge von einem Inch drucken kann. Ein Inch entspricht 2,54 cm.
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Ein Druckpunkt besteht im Grunde genommen übrigens aus vier Druckpunkten, je einem für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Für unser Auge entsteht dadurch die eigentliche Farbe des Druckpunkts.
Durchlichtaufsatz Ein Durchlichtaufsatz oder eine Lichtwanne ermöglicht das Einscannen von Dias, Farbnegativen oder Röntgenbildern. Flachbettscanner können im Grunde genommen ja lediglich Papierbilder scannen Erwarten Sie von diesen Durchlichtaufsätzen jedoch nichts Unmögliches. Ein Scanner, der mit 300x600 ppi scannen kann, wird aus einem 35mmKleinbilddia nichts Weltbewegendes herausholen können. Dafür sind die Diavorlagen zu klein und die Auflösung ist zu gering. Brauchbare Ergebnisse könnten Sie bei einem Scanner, der mit 600x1.200 ppi arbeitet, erreichen, aber auch hier zählt Klasse statt Masse. Die Qualität der Scannerhardware und der Scannersoftware spielen die entscheidende Rolle. Mit Low-CostWare werden Sie keine zufriedenstellende Qualität erzielen.
Einzugscanner Einzugscanner ziehen eine Papiervorlage wie ein Faxgerät ein. Bei mäßiger Qualität gibt es auch keinen preislichen Vorteil. Dicke Vorlagen wie Bücher können ebenfalls nicht gescannt werden.
Farbraum Ein bestimmtes Musikstück klingt unterschiedlich, je nachdem, ob Sie das Stück live hören, von einer CD, von einer Schallplatte oder aus dem Walkman. Ähnlich verhält es sich mit den Farben eines Bildes. Ein Monitor stellt die Farben anders dar als ein Drucker und unser Auge nimmt die Farben ebenfalls anders wahr. Aus diesem Grund wurden so genannte Farbräume definiert, mit denen sich Farben exakt beschreiben lassen.
Farbtiefe Farbtiefe beschreibt die Anzahl der Bits, mit der die Farbinformation eines einzelnen Bildpunkts festgelegt ist. Zu jedem Bildpunkt gehören dabei drei Farbwerte, jeweils einer für Rot, Grün und Blau. Wird jeder Bildpunkt mit 8 Bit codiert, so erhält man ein 24-Bit-Bild. Damit lassen sich 16 Millionen Farben unterscheiden. Ein 30-Bit-Bild unterscheidet bereits mehr als eine Milliarde Farben. Zwar stellt das rein rechnerisch kaum ein Monitor dar, jedoch werden die Feinheiten in den Lichtern und Schatten eines Bilds besser erfasst.
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Filmscanner Diese Geräte scannen Durchsichtvorlagen, also Dias und Negative, aber auch APS-Filme. Da sie auf Durchsichtvorlagen spezialisiert sind und aus den oft kleinen Vorlagen eine gute Qualität scannen, sind sie in der Regel auch recht teuer.
Fixfokus Kamera mit Fixfokus-Einrichtung sind meist preiswert. Sie arbeiten mit einer festen Entfernungseinstellung, im Gegensatz zu Autofokus-Kameras.
Flachbettscanner Diese Scanner ähneln einem kleinen Kopierer. Das Bild wird auf eine Glasplatte gelegt. Die Scanzeile tastet das Bild dann von unten ab. Es handelt sich um die am meisten verbreiteten Scanner. Zum Scannen von Dias wird der Scannerdeckel gegen einen Durchlichtaufsatz getauscht. Manche Scanner besitzen auch eine eigene Schublade für Dias.
Gammakorrektur Viele Bildbearbeitungsprogramme ermöglichen eine Gammakorrektur. Damit verändern Sie die Kontraste in den mittleren Bildbereichen. Die Schatten und die Lichter bleiben davon unbeeinflusst.
Gradationskurve Über die Gradationskurve lassen sich bestimmte Bildbereiche – auch Lichter und Schatten – beeinflussen. Praktisch können Sie in solchen Bereichen Farbe zugeben oder wegnehmen.
Histogramm Ein Histogramm stellt die Verteilung der Helligkeitswerte eines Bildes dar. Über einer Achse, die 256 Farbwerte darstellt, sind als Balken die einzelnen Häufigkeiten des Vorkommens der Farbwerte aufgetragen. Also, je höher der Balken über einem Farbwert ist, desto häufiger kommt dieser Farbwert im Bild vor.
Interpolierte Auflösung Diese Bezeichnung kommt vor allem bei Scannern in Betracht. Aber auch Kamerasoftware kann damit arbeiten. Gute und hochauflösende CCD-Zeilen sind teuer. Viele preiswerte Scanner behelfen sich daher mit interpolierten Auflösungen. Während einer Interpolation werden die Farbwerte zweier nebeneinander liegender Pixel ermittelt. Daraus errechnet die Scannersoft-
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ware einen Mittelwert und setzt damit ein neues Pixel zwischen die beiden ursprünglichen Pixel. Praktisch wird das Ursprungsbild mit interpolierten Pixeln aufgebläht, qualitativ wird das Bild jedoch nicht besser, eher schlechter. Ein Originalscan lässt sich durch Interpolation nicht verbessern.
JPEG Bilder, die mit der Dateierweiterung JPG (JPEG-Bilder) gespeichert sind, lassen sich gut komprimieren. Dadurch kann Speicherplatz auf der Festplatte gespart werden, allerdings leidet die Qualität der Bilder bei zu starker Kompression.
Kompression Bestimmte Dateiformate erlauben ein Verkleinern der Dateigröße. Dabei muss mit einem Qualitätsverlust gerechnet werden. JPEG-Bilder lassen sich beispielsweise mit Verlusten komprimieren. Falls man es mit dem Komprimieren allerdings nicht übertreibt, halten sich die Verluste in Grenzen, so dass man eine gute Möglichkeit hat, die Dateigrößen zu verkleinern. Verlustfrei komprimieren lassen sich TIFF-Dateien, wenn man die LZWKomprimierung anwendet. Bei vielen Bildbearbeitungsprogrammen kann man beim Speichern wählen, ob ein TIFF-Bild LZW-komprimiert werden soll. Allerdings gibt es auch Programme, die keine LZW-TIFFs lesen können.
LCD-Monitor Digitalkameras besitzen auf der Rückseite einen LCD-Monitor. LCD ist die Abkürzung für Liquid Crystal Display, übersetzt bedeutet das FlüssigkristallMonitor. Mit dem Monitor kann das Motiv kontrolliert werden. Nach der Aufnahme lassen sich die Bilder auf dem kleinen Bildschirm betrachten. Misslungene Aufnahmen kann man gezielt löschen.
Memory Stick Der Memory Stick ist das Speichermedium der Firma Sony. In Zukunft soll er in diversen Elektronikgeräten zum Einsatz kommen und praktisch zum universellen Speichermedium werden. Denkbar ist beispielsweise der Einsatz in Telefonen, um von dort aus mit der Digitalkamera geschossene Bilder zu versenden. Der Memory Stick ist ein Flash-Speicher mit eigenem Controller.
Minidisk Von IBM entwickelte superkleine Festplatte mit Speicherkapazitäten von 170 Mbyte bzw. 340 Mbyte. Die äußeren Abmaße entsprechen einer CompactFlash-Karte, lediglich die Höhe ist geringfügig größer.
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NTSC-Signal Ein Videosignal, das in Amerika verbreitet ist. In Europa ist hingegen das PAL-Signal üblich. Wenn eine digitale Kamera einen Videoausgang besitzt, so muss er in Europa das PAL-Signal unterstützen.
Optische Auflösung Ein Scanner liest über die Scanzeile Bildinformationen ein. Dabei wird das Bild in einzelne Bildpunkte zerlegt. Je feiner diese Bildpunkte sind, desto präziser wird der Scan. Das Bild wird also in die einzelnen Bildpunkte aufgelöst. Es hängt von der Anzahl der Scanpunkte auf der Scanzeile ab, wie groß oder wie klein die Auflösung ausfällt. Im Gegensatz zur interpolierten Auflösung handelt es sich um echte Bildinformationen. Je höher die optische Auflösung, desto präziser sind die Bildinformationen.
Pal-Signal Das Pal-Signal entspricht der europäischen Videonorm. Eine digitale Kamera mit Videoausgang muss in Europa das PAL-Signal unterstützen. Das amerikanische NTSC-Signal ist in Europa nutzlos.
PC-Card PC-Cards sind spezielle Computerkarten zur Datenspeicherung und Datenübertragung. Ursprünglich sind sie für Notebooks entworfen worden. Bekannt wurden sie unter dem Namen PCMCIA. Es gibt sie unter anderem als Netzwerk- und Modemkarten, aber auch als Minifestplatten und Flashspeicher. Professionelle Digitalkameras arbeiten mit PC-Cards. In den preiswerteren Digitalkameras verwendet man noch kleinere Karten, die sich jedoch unter Zuhilfenahme von Adaptern in PC-Cards umwandeln lassen. PC-Cards lassen sich in Notebooks ohne Adapter verwenden. Standard-PCs können ebenfalls mit PC-Cards arbeiten, wenn die entsprechenden Laufwerkschächte vorhanden sind.
Photo CD Eine Photo CD ist eine CD-ROM speziell für Bilder. Bilder, Negative und Dias können Sie zum Fotohändler bringen, damit dieser davon eine Photo CD anfertigen lässt. Die einzelnen Bilddateien tragen dann die Dateierweiterung PCD. Auf eine Photo CD passen ca. 100 Fotos, die in einem Format von 2.048x3.072 Pixeln gespeichert sind. Auf einer Pro Photo CD Master können die Bilder in 4000x6000 Pixeln gespeichert werden.
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Pixel Pixel ist ein Kunstwort, das sich aus den beiden englischen Worten »picture« und »element« herleitet. Es ist der kleinste einzelne Punkt, mit dem eine digitale Kamera aufnehmen, ein Scanner sehen und ein Monitor abbilden kann. Je mehr Pixel eine Kamera zum Aufnehmen verwendet, desto feiner werden die Aufnahmen, desto größer werden jedoch auch die Bilddateien.
PPI PPI ist die Abkürzung für Pixel per Inch. Damit wird definiert, mit wie vielen Bildpunkten ein Scanner von einer Vorlage auf einer Breite von einem Inch (= 2,54 cm) lesen kann.
Rauschen Mit Rauschen wird eine Störung in einem Bild bezeichnet, die durch zu helle oder zu dunkle Pixel in hellen oder dunklen Bildbereichen verursacht wird. Also kann Rauschen in dunklen Bereichen auch durch zu dunkle Pixel verursacht werden. Es fällt unangenehm auf, wenn in dunklen Bereichen gar keine Farbnuancen mehr zu erkennen sind und ein Bereich in völligem Schwarz versinkt.
RGB-Farbraum Dieser Farbraum wurde für Monitore, Fernseher, Scanner und Digitalkameras definiert. Die Bezeichnung RGB ist die Abkürzung für die Farben Rot, Grün und Blau. Sendet ein Monitor einen roten, einen grünen und einen blauen Strahl an die Mattscheibe des Bildschirms, dann sehen wir einen weißen Punkt.
Scharfzeichnen Scharfzeichnen ist eine Funktion, die vielen Scannerprogrammen beiliegt und auch in fast allen Bildbearbeitungsprogrammen integriert ist. Unscharfe Bilder können damit im Nachhinein geschärft werden. Erwarten Sie aber keine Wunder, aus schlechten Vorlagen werden auch damit keine guten Bilder. Die Unschärfemaskierung erhöht den Kontrast an Kanten im Bild. Dadurch scheint das Bild für unser Auge schärfer zu wirken, Unscharfes wird dadurch jedoch nicht scharf.
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SmartMedia-Karte Manchmal bezeichnet man SmartMedia-Karten auch als SSFDC-Karten. Sie speichern genau wie die CompactFlash-Karte in einen Flashspeicher. Die SmartMedia-Karte besitzt keinen eigenen Controller, der der Kameraelektronik mitteilt, wie viel Speicherplatz sie bietet. Daher kann nicht jede ältere Kamera jede neue und leistungsstärkere SmartMedia-Generation lesen. SmartMedia-Karten sind extrem dünn. Dadurch ist es möglich, sie in einen Adapter zu stecken, der in das Diskettenlaufwerk des Computers passt. Bilder können von dort von jeder Software gelesen werden.
Thermosublimationsdrucker Thermosublimationsdrucker setzen die Farbpunkte von einem Farbträger auf das Papier. Ein so genanntes Druckelement erhitzt den Farbträger und kann winzige Druckpunkte auf das Papier setzen, wo sie in eine Diffusorschicht einziehen. Für jede der drei Druckfarben ist ein einzelner Durchgang erforderlich.
TIFF TIFF-Bilder entwickeln sich zu den am meisten verwendeten Bildern der elektronischen Bildbearbeitung. Sie lassen sich mit Hilfe der LZW-Komprimierung verlustfrei komprimieren. Allerdings hält sich das Ausmaß der Komprimierung in Grenzen.
Tintenstrahldrucker Tintenstrahldrucker drucken winzige Tintentröpfchen auf das Papier. Die meisten Tintenstrahldrucker arbeiten mit vier Farben: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Spezielle Fotodrucker arbeiten auch mit mehr Farben. Manchmal lässt sich auch die schwarze Patrone durch eine Fotopatrone austauschen, die ihrerseits zwei weitere Farben und Schwarz enthält.
Twain Der Twain-Standard ist eine softwareübergreifende Schnittstelle. Die meisten Programme können darüber direkt den Scanner ansprechen und Bilder einscannen. Sie müssen also nicht über irgendein Scannerprogramm zunächst ein Bild scannen und dieses dann zum Beispiel in Word 97 als Grafik importieren. Sie können direkt ein Bild in Word 97 einlesen, wenn der Scanner twainkompatibel ist. Auch digitale Kameras können von beliebigen Programmen über die Twain-Schnittstelle angesprochen werden, wenn ihre Software entsprechend programmiert ist.
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Unscharfmaskieren Das Unscharfmaskieren ist ein besonders guter Scharfzeichnungsfilter. Sie können ganz genau festlegen, wie stark scharfgezeichnet werden soll, und das Ergebnis in einer Vorschau betrachten. Dabei lässt sich festlegen, wie der Kontrast an Kanten im Bild unter Zuhilfenahme einer beliebigen Zahl von Nachbarpixeln verstärkt werden soll.
Zip Zip-Laufwerke stammen vom Speicherspezialisten Iomega. Zip-Disketten eignen sich besonders gut, um Bilddateien an einen Belichtungsservice zu übergeben oder zu versenden. Allerdings benötigt der Empfänger das entsprechende Laufwerk. Zip-Disketten gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen, mit 100 Mbyte und 250 Mbyte Speicherkapazität. 100 MbyteLaufwerke können mit den 250 Mbyte-Disketten jedoch nichts anfangen. Im folgenden Kapitel finden Sie eine Liste mit Herstelleradressen. Am interessantesten erscheinen dabei sicher die Internet-Adressen, zumal viele davon wiederum zahlreiche Links zu weiteren Adressen enthalten.
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Anhang B
Herstelleradressen
Sie finden hier einige Adressen von Herstellern und Anbietern aus den Bereichen digitale Kameras, Drucken, Software sowie von Papieranbietern. Diese Auflistung erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Hardware Agfa Deutschland Vertriebsgesellschaft mbH&Cie Vertriebsbereich Grafische Systeme Digital Imaging; Telefon: 0221/57 17-277 Vertriebsbereich Foto; Telefon: 0221/57 17-575 Postfach 10 01 42 50441 Köln Internet: http://www.agfa.de Digitalkameras Casio Computer GmbH Deutschland Bornbarch 10 22848 Norderstedt Telefon: 040/5 28 65-0 Internet: http://www.casio.com Digitalkameras Canon Deutschland GmbH Europapark Fichtenhain A 10 47807 Krefeld Telefon: 02151/34 95 66 Internet: http://www.canon.de Drucker, Digitalkameras Fuji Photo Film Europe GmbH Heesenstraße 31 40549 Düsseldorf Telefon: 0211/50 89-0 Internet: http://www.fuji.de Digitalkameras, Autochrome-Drucker Epson Deutschland GmbH Zülpicher Straße 6 40549 Düsseldorf Telefon: 0180/5 23 41 50 Internet: http://www.epson.de Drucker, Digitalkameras
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Hardware
Kodak AG Hedelfinger Straße 54 70327 Stuttgart Telefon: 0711/406-0 Internet: http://www.kodak.de Digitalkameras Konica Europe GmbH Friedrich Bergius Straße Gewerbegebiet 85662 Hohenbrunn Telefon: 08102/804-0 Internet: //www.konica-europe.de Digitalkameras Hewlett Packard GmbH Herrenberger Straße 130 71034 Böblingen Telefon: 07031/140 Internet: http://www. hewlett-packard.de Drucker, Digitalkameras Lexmark Max-Planck-Straße 12’ 63128 Dietzenbach Telefon: 06074/48 80 Internet: http://www.lexmark.com Drucker Minolta GmbH Kurt-Fischer-Straße 50 22923 Ahrensburg Telefon: 04102/70-1 Internet: http://www.minolta.de Digitalkameras
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Nikon GmbH Tiefenbroicher Weg 25 40472 Düsseldorf Telefon: 0211/94 14-0 Internet: http://www.nikon.de Digitalkameras Olympus Optical GmbH Wendenstraße 14–16 20097 Hamburg Telefon: 040/2 37 73-0 Internet: http://www.olympus.de Digitalkameras, Thermosublimationsdrucker Ricoh Deutschland GmbH Mergenthalerallee 38–40 65760 Eschborn Telefon: 06196/90 60 Internet: http://www.ricoh.de Digitalkameras Sanyo Semiconductor Europe GmbH Frankfurter Straße 1 65760 Eschborn Telefon: 06196/926-0 Internet: http://www.sanyo.de Digitalkameras Sony Deutschland GmbH Hugo Eckener Straße 20 50829 Köln Telefon: 0221/59 66-522 Internet: http://www.sony.de Digitalkameras, Thermosublimationsdrucker
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Software
Xerox Luxemburger Straße 99 50354 Hürth Telefon: 02233/9 67 10 Internet: http://www.xerox-emea.com Drucker
Software Adobe Ohmstraße 1 85716 Unterschleißheim Telefon: 0180/2 30 43 16 Internet: http://www.adobe.com Computerinsel GmbH (Photoline 32) Zur Limestherme 4 93333 Bad Gögging Telefon: 09445/95 31 40 Internet: http://www.ciebv.com Corel Zeppelinstraße 4 85399 Hallbergmoos Telefon: 0811/83 83-0 Internet: http://www.corel.de Micrografx GmbH (Picture Publisher) Postfach 14 18 85704 Unterschleißheim Telefon: 089/3 21 73-290 Internet: http://www.micrografx.com Verlag Gisela Lakies (Paint Shop Pro) Deutsche Vertretung der Jasc Software Inc., Minnetonka (MN), USA Dobro 14 29479 Jameln Telefon: 05864/13 28 Internet: http://www.lakies.com
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Papieranbieter Agfa Deutschland Vertriebsgesellschaft mbH&Cie Vertriebsbereich Grafische Systeme Digital Imaging; Telefon: 0221/57 17-277 Postfach 10 01 42 50441 Köln Internet: http://www.agfa.de Fotopapiere ALFAC GmbH Decadry PC Papers Wilhelm-Mauser-Straße 47 50827 Köln Telefon: 0221/95 84 28-0 Internet: http://www.decadry.com Herma GmbH & Co Fabrikstraße 16 Postfach 41 70 70794 Filderstadt Telefon: 07 11/77 02-0 http://www.herma.de Sigel GmbH + Co Bäumenheimer Straße 10 Postfach 11 30 86690 Mertingen Telefon: 0 90 78/81-0 Internet: http://www.sigel.de Tetenal Photowerk GmbH & Co Schützenwall 31-35 22844 Norderstedt Telefon: 040/5 21 45-0 Internet: http://www.tetenal.com
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Stichwortverzeichnis Numerics 3,5-Zoll-Disketten 107
A Abschlusswiderstand 91 Absolute Farbmetrik 203 Abspeichern 96 additiv 180 Akkus 80 Kapazität 80 Lithium-Ionen 80 Memory-Effekt 81 Ni-Cd 80 Ni-Mh 80 Typ AA 80 Album 88 Analog-Digital-Wandler 29 Anfasser 150 Archivieren 113 archivieren 85 Artefakte 98 ATAPI 116 Auflösung 62, 98, 143 Aufnahme-Sensor 69 Auslesegeschwindigkeit 31 ausrichten 148 Außenradius 164 Auswahl 145, 160 Auswahlen 161 Autochrome 207 Autochrome-Technik 178
B Bandlaufwerk 104 Bandstreamer 92, 103 Batterien Mignon 80 Typ AA 80 Belichtungsmessung 73 Belichtungsservice 106, 177
Bilddatei leere 161 Bilderfassungs-Sensor 31 Bildervorschau 76 Bildgröße 208 Bildschirm Installation 185 Bildstation 209 Bildübersicht 94 BIOS USB 116 Bitmap-Bild 22 Blättern 94 Blende 28, 72 Brenner 116 Brennweiten 30 Browser 94, 114 Bundle 86
C CCD 20 CCD-Chip 29 CD-Brenner 108 CD-ROMs 108 CDs Mavica 107 Chip 20 Cinchstecker 83 Clik-Disketten 107 CMOS 20 CMOS-Baustein 31 CMYK 182 CMYK-Konvertierung 197 Collagen 152 CompactFlash 207 CompactFlash-Karte 44 Computerinsel GmbH 163 Corel Draw 138 Photo Paint 157 Cyan 170 CYM-Sensor 28
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D Dateiformate 32 Datenstrom 110 Datenträger 208 externer 96 Datenübertragung 212 DAT-Streamer 104 Datum 81 Deformationswerkzeug 149 Diagonale 30 Diagonallänge 30 Diaschau 76, 77, 84 Digitalbild 205 digitales Bild 20 Diskette Mavica 107 Dongle 93 dpi 176 drehen 150 Drucker 169 Druckeranschluss 93 Druckeransteuerung 196 Druckerei 106 Druckerschnittstelle 92 Druckfarben 198
E Ebene 149 Ebenen 137 Ebenentechnik 142 EBV 127 Ecken abgerundet 145 Effekte 152 eingefügen 146 Einzelbildwiedergabe 77 E-Mail 212 E-Mail-Anhang 97 entspiegelt 67 extern 91
F Farbbild 28 Farbdarstellung 182 Farbkammer 170 Farbkopf 170
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Farbmanagement 199 Farbmetrik 202 Farbmodelle 180, 183 Farbpixel 24 Farbprofil 199 Farbräume 180 Farbstoffe 178 Farbtafeln 183 Farbtemperatur 184 farbtreu 28 Farbverlust 178 Farbverwaltung 201 Farbwiedergabe 199 Fernsehbild 207 Fernseher 207 Fernsehgerät 82 Fernsehnormen 82 Festplatte 96 anmelden 105 Filter 28, 152 lustige 155 verblüffende 155 FireWire 109 FireWire-Brenner 116 Flash 45 Folgekosten 26 Folien 137 Formatieren 78, 79 Fotodiode 28 Fotodruck 180 Fotodrucke 172 Fotodrucker 207 Fotografierspaß 26 Fotohandel 207 Fotopapier 209 Fotospezialpapier 173 Fotowiedergabe 189 Freistellen 156
G Gammakorrektur 190 Gammawert 189 Gauß_scher Weichzeichner 153 GCR 197 Gelb 170 Geräusche 77
Glühlampenlicht 183 Gradationskurve 130, 189 Grafikdatei 20, 21 Grafikkarte 187 Grafiksoftware 90 Graustufen 127, 128, 143 Graustufenbild 23 Grey Component Replacement 197 Grundfarben 181
H Halbton 196 Hardwarelock 93 Helligkeitsstufen 189 Hilfslinien 145 Hintergründe 188 Hintergrundfarbe 163 Hitzeeinwirkung 178 HKS-System 183 hotplug 110
I ICM 199 Image Color Management 199 Importieren 90, 139 Innenradius 164 intern 91 Internet 97, 211 Internetkamera 62 ISDN 209
J JCIA 62 JPEG 34
K kalibrieren 180, 194 Kamera-Automatik 56 Kameraindustrie japanische 62 Kante 164 Kanten weiche 145 Kapazität 80 Kartenlesegerät 92 Kartenleser 92
Klassifizierung 63 Kleinbildfilme 69 Kleinbildkamera 30 Klinkenstecker 83 Komplementärfarbe 182 Komprimieren 34 Komprimierung 96, 212 Kontaktfläche 47 Kontrast 128, 142 kopieren 146 Kunstlicht 183 Kurve 130 Kurvenzug 160 Kurvenzüge 21
L Labor 208 Landschaftsautomatik 72 Laserdrucker 176 Laufwerke 91 LCD-Monitor 77 Lesegerät 92 lichtempfindlich 28 Lichtempfindlichkeit 73 Lichtfarbe 184 Lithium-Ionen 80 Löschen 30, 78
M Magenta 170 mAh 80 Markierungswerkzeug 144 Masken 161 Mavica 107 Memory-Effekt 81 Memory-Stick 44, 79 Microdrive 44 Microsoft Backup 99 Mignon 80 Mikroprozessor 31 Minilab 211 MO-Datenträger 107 MO-Laufwerke 107 Monitor Installation 185 Multi-Bildwiedergabe 77
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N nachschärfen 142 Nachteile 25 Nadeldrucker 170 Neonlicht 183 Ni-Cd 80 Ni-Mh 80 Normalbrennweite 30 NTSC 82
Rechtecklasso 144, 145 Relative Farbmetrik 203 RGB 143 Bild 23 Modell 181 Sensor 28 RIP 177 Rücklesevorgang 103
S O Objekt-Manager 139 Ordnung 94 Originaltinte 195
P Paint Shop Pro 142 PAL 82 Pantone 183 Parallel-Port 108 PC-Card Adapter 92 PC-Modus 86 Pen-Kamera 65 Pfad 156, 157 Photo Paint 157 Photoline 155, 163 Pinselliste 164 Porträit-Automatik 72 PostScript 177 Produktionskette 183 Programmautomatik 73
Q QIC-Streamer 104
R Radiergummi 163 Radius 153 Rand weicher 164 Randschärfe 145 Raster Image Processor 177 Raster-Bild 21 Rasterpunkte 196 Rauschen 31
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Sättigung 202 Scartstecker 83 Schärfefeld 71 Scharfstellung automatische 71 Scharfzeichnen 152 Schatten duftige 153 Schattieren 140 Schnittstelle USB 105 Schnittstellen 108 Schreibschutz 79 Schreibvorgang 30, 108 Schwarz 170 Schwellenwert 153 SCSI-Adapter 91 SECAM 82 Seitenlineale 145 seriell 86 Signal 20 SmartMedia 79, 207 SmartMedia-Karte 44 Spannungsimpuls 45 Speicher magnetische 42 Speicherbaustein 31 Speicherkarte 113, 207 Speichermedium 30 Speicherplatz 24, 96 Speicherverfahren elektromagnetisch 107 magnetooptisch 107 Sprache 81 Stärke 153 Stimmung 183
Streamer DAT 104 QIC 104 Stromverbrauch 80 subtraktiv 180 Sucher TFT 69 sumpfen 129 synchronisieren 201 Systemsteuerung 99, 184
T Tageslicht 182 Tangens 189 Tastaturbefehle 144 Tastatur-Kürzel 143 Tattoofolie 175 Terminal 209 Terminator 91 Text-Ebenen 138 Text-Werkzeug 139 TFT-Sucher 69 Thermodrucker 178 Thermo-Fotodrucker 206 Thermoprinter 207 Thermosublimation 207 Thermosublimationsdrucker 179 Thumbnail 94, 114 Tiefenschärfe 55 Tinte 195 Tintenpatrone 173 Tintenstrahldrucker 170, 180, 205 Tintentropfen 172 Toner 177 Tonkurve 130 Tonwertverteilung 128 Trommel 176 True Color 186 Twain-Schnittstelle 86, 89 Typ AA 80
U Überblick 94 übertragen 90 Übertragungskabel 82
UCR 197 Uhrzeit 81 Umgebungsbeleuchtung 184 Umrechnungsfaktor 30 Undercolor Removal 197 Unschärfemaskierung 152 Unterwassergehäuse 229 Urlaubsbilder 143 USB 105, 109 USB 2.0 110 USB Steckkarte 116 USB-Anschluss 116 USM 152 UV-Strahlen 174
V Vektor-Datei 21 Versandservice 208 Verschluss 28 Verzeichnisnamen 94 Verzeichnisstruktur 94 Videorecorder 84 Vierfarblaserdrucker 177 Volltonfarben 183 Vorschaubilder 114 Vorteile 26
W wasserfest 174 Wechselfestplatten 105 wegbrechen 129 Weichzeichnen 153 Weißabgleich 183 Werkzeuge 160 Werkzeugleiste 144 Wiedergabemodus 75, 77 Windows-Backup 98 Wippschalter 76
Z Zauberstab 163 Zip-Laufwerke 106 Zoll 30 Zwischenablage 146, 161
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