Walter Busack
Das neue Hundebuch Rassen • Aufzucht • Pflege Überarbeitet von Dr. Alfred Hacker und Horst Bielfeld Aktu...
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Walter Busack
Das neue Hundebuch Rassen • Aufzucht • Pflege Überarbeitet von Dr. Alfred Hacker und Horst Bielfeld Aktualisierte Auflage
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Inhalt Das Verhältnis zwischen Mensch und Hund Die verschiedenen Hunderassen - Kleine Rassenkunde Schutz- und Wachhunde, Gebrauchshunde
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Hirten-und Treibhunde Hirtenhunde aus Belgien 16 • Hirtenhunde aus Frankreich 16 • Hirtenhunde aus Großbritannien 17 • Hirtenhunde aus Jugoslawien 18 • Hirtenhunde aus der Schweiz 19 - Hirtenhunde aus Ungarn 19 Doggen und Doggenartige
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Jagdhunde Laufhunde (Bracken) 26 • Schweißhunde 29 • Zwei afrikanische Jagdhunde 30 - Vorsteh- und Apportierhunde 31 • Stöberhunde 35 - Erdhunde 37 - Terrier 39 Schnauzer und Pinscher Spitze Rassen verschiedener Art Kleinhunde Windhunde Welcher Hund ist für mich richtig? Kaufen Sie Ihren Hund möglichst als Welpen! Die Auswahl eines Welpen - Rüde oder Hündin? Richtige Pflege und Ernährung Die Ernährung des Hundes Die Pflege des Hundes Unser Hund lernt gehorchen Wie wird der kranke Hund gesund?
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44 46 50 53 58 63 66 68 70 71 74 78 94
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Den guten Bissen, den du ihm gegeben, vergißt der Hund dir nicht im ganzen Leben und wirfst du ihn auch hundertmal mit Steinen. Doch hast du einem gemeinen Menschen dein Leben lang nur Gutes angetan, beim ersten Anlaß fällt der Kerl dich an. (Sadi, indischer Weiser)
Das Verhältnis zwischen Mensch und Hund die Voraussetzungen für sein Leben Verhältnis des Menschen zu Dasseinem bei uns erfüllt findet, wird er sich heiHunde läßt sich auf die misch fühlen. Wohlgemerkt: heimisch wird er sich fühlen, aber er wird noch lange nicht unser sein. Mit uns lebt der Hund nur, wenn wir ihn erst einmal in seinen Seelenregungen verstanden haben, was nicht ohne liebevolles Eingehen auf seine Eigenarten sowie Lebens- und Instinktäußerungen möglich ist. Zum Verstehen des Hundes gehört, daß wir ihm sein Wollen und Vorhaben ablauschen, daß wir aus kleinen Andeutungen erfühlen und herauslesen, was er von uns will. Nur wenig Laute hat der Hund zur Verständlichmachung zur Verfügung, dafür aber ein unendlich langes Register kleiner und kleinster Zeichen, mit denen er seinen Freuden und Leiden Ausdruck gibt. Er wirbt nicht nur stürmisch um unsere Gunst, nein, mit oft ganz winzigen Andeutungen tastet er an uns herum, um uns zu studieren, ob wir ihn nicht verstehen möchten. Vielleicht nur ein
einfache Formel bringen: »Jeder hat den Hund, den er verdient.« Das klingt für den Neuling zwar ein wenig hart, für den erfahrenen Hundefreund ist es nichts Neues. Wie sollen wir uns nun zu unserem Hunde stellen? Die Frage ist leicht beantwortet. Wir haben lediglich mit unserer höheren Intelligenz den Zwischenraum auszufüllen, der zwischen dem Denken des Menschen und dem Instinkt des Hundes besteht. Wir dürfen also niemals den Hund wie einen Menschen behandeln wollen, denn dies wurde für ihn in seelischer wie körperlicher Beziehung ein Unglück sein, er würde einfach verkommen. Den Hund lenken in der Hauptsache zwei Regungen: die Ernährung und die Fortpflanzung, Jeder Hund, den wir erwerben, den wir uns großziehen, den wir vielleicht in Pflege haben, betrachtet uns durch die Brille der ihm gewidmeten Pflege und Ernährung. Erst wenn er
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den, welcher in ihnen zu lesen versteht. Wie unsagbar traurig aber sinkt der Hundekopf auf das Lager zurück, wenn wir das Wedeln der Rute gar nicht bemerken. Ob Zwergpinscher oder Deutsche Dogge ist gleich, Liebe verlangt der Hund, um Treue geben zu können, um Vertrauen zu haben. Wie blind aber das Vertrauen des Hundes zu dem von ihm geliebten Herrn ist. dafür gibt es täglich Beispiele. Der beim Tierarzt bei Behandlung einer winzigen Wunde überaus ängstliche Hund läßt sich vom eigenen Herrn die schwersten Verletzungen nähen und leckt noch dabei die Hand des Operateurs. Liebe und Vertrauen des Hundes sind so groß, daß es unsere vornehmste Aufgabe als Hundehalter sein und bleiben muß, sie nicht zu enttäuschen. Doppelt deshalb schon, weil der Hund mit unseren Fehlern nicht rechnet, wenn er sich uns als Freund gibt. Der Rohling, der den alternden Hund, den er nicht mehr »gebrauchen« kann, mit Knüppelhieben aus dem Hause jagt, wird ihn am nächsten Morgen, wenn auch zerschunden, vor der Haustür liegend und um Einlaß bittend finden! Der gemarterte Hund wird die gleiche Hand, die ihn gestern schlug, ohne weiteres wieder lecken wollen, warum wohl? In seinem Herzen haftet noch fest das Gute, welches ihm sein Herr früher tat. nicht das Unrecht von gestern. Was lehrt uns diese unermeßliche Treue? Sollen wir noch weiter fragen: »Wie stehe ich zu meinem Hunde? «
Blick oder ein leises Streifen über unsere Hand, bisweilen nur ein zartes Berühren mit seiner Pfote. Und wie glücklich ist er, wenn wir ihn »verstanden« haben. Gelang es uns erst einmal, ihn zu begreifen, dann wird mehr und mehr aus unserem Hunde ein Freund, ein Kamerad, der einfach nicht versagen kann, weil ihm der Herr über die eigene Existenz geht, weil er in bedingungsloser Unterwerfung unter den Willen seines Herrn jedes eigene Bestimmungsrecht scheinbar aufgegeben hat - weil er ohne seinen Herrn einfach nicht mehr leben kann. Die meisten Hundefreunde werden leider nur zu Gebietern ihrer Hunde. Wahrer Hundefreund zu sein ist nicht leicht, weil nicht wir, sondern allein der Hund dieses Prädikat zu vergeben hat. Hat er aber einmal sein Herz verschenkt, dann glücklich der, welcher es erworben hat. Der Hund braucht Verständnis und Liebe. Verständnis für seine Regungen, für sein Handeln zu haben scheint oft schwer. Ihm Liebe zu bezeugen ist so unendlich leicht, weil es nur kleiner Andeutungen bedarf, und er merkt sofort, daß wir es gut mit ihm meinen. Ein freudiges Wedeln mit der Rute wird die prompte Antwort sein. Wenn wir z.B. morgens an seinem Lager vorbeigehen und ihm dabei ein liebes Wort zurufen, wie glücklich ist er doch ob dieser Liebesbezeugung, wie wedelt er und antwortet: ich verstehe dich. Nur im Vorbeigehen ein leiser Strich über den Kopf, und die Augen des Hundes leuchten auf für
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Die verschiedenen Hunderassen Kleine Rassenkunde Wort Rasse ist ein biologischer DasBegriff, der eine Anzahl von Le-
ner bestimmten Nummer mit einem Namen und einer für den Züchter geschützten Bezeichnung seiner Zucht (Zwingername) eingetragen wurde. Das ermöglichte zu Beginn der Reinzucht einer Rasse dann eine Bestandsaufnahme, wodurch nur eingetragene Hunde zur Zucht benützt und die anfallende Nachzucht (Welpen) wiederum in das Zuchtbuch eingetragen wurden. Mit der Zeit entstand so eine ausgiebige Kontrolle der Zucht einer bestimmten Rasse, für die zuvor ein bestimmter Name ausgewählt worden war. Aus den großen Formen der alten Bullenbeißer entwickelte sich die Deutsche Dogge, aus der kleineren Form der Deutsche Boxer, um nur zwei Beispiele zu nennen. Neue Rassen entstanden auch durch Kreuzungen verschiedener Rassen, die vorgenommen wurden, um gewisse gute Eigenschaften zweier Rassen in einer neuen zu vereinen, z.B. beim Dobermann oder Pudelpointer. Darauf wird später noch zurückzukommen sein. Um das Erscheinungsbild in Einzelheiten festzulegen, wurde eine genaue Rassenbeschreibung vorgenommen, in die Beschaffenheit und Farbe des Haarkleides, Schulterhöhe (d.h. Abstand vom Boden bis zum höchsten Punkt des Schulterblattes, den man als Widerrist bezeichnet),
bewesen (Menschen oder Tiere) umfaßt, die ein gleichartiges oder doch sehr ähnliches Äußeres (Erscheinungsbild) aufweisen, das sie durch die in ihnen vorhandenen Anlagen möglichst unverändert vererben können (Erbbild). Eine Rasse wird jeweils durch einen bestimmten Namen gekennzeichnet (Rassenbezeichnung). Auf den Hund angewandt bedeutet das, daß eine Hunderasse aus einer mehr oder weniger großen Anzahl von Hunden besteht, die im Erscheinungsbild und im Erbbild eine weitgehende Ähnlichkeit aufweisen können. Einzelne Erscheinungsformen von Hunden sind teilweise sehr alt. Sie trugen einst volkstümliche Namen, z.B. Bullenbeißer, und erhielten erst eine Rassenbezeichnung, als man etwa Ende des vergangenen Jahrhunderts dazu überging, die Reinzucht von Hunden einzuführen. Dabei wurden nur Hunde mit möglichst gleichem Erscheinungsbild gepaart, um in der Nachzucht Hunde in ähnlicher Verfassung und Aussehen zu erhalten. Gleichzeitig bemühte man sich, das Erscheinungsbild in der Form zu veredeln u. a. m. Zur Kontrolle der Reinzucht wurden für die einzelnen Rassen Zuchtbücher angelegt, in die jeder Hund unter ei-
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Kopfbild (Fanglänge - der Fang ist der Schnauzenteil des Schädels) u. a. m. einbezogen worden sind. Die Rassekennzeichen werden oft nach englischem Vorbild als Standards bezeichnet. Von England nahm die Zucht von Rassehunden bekanntlich ihren Ausgang. Als der Begriff »Rasse« im 19. Jahrhundert aufkam, erhielt sie ihre ersten Grundlagen, geprägt durch den Franzosen Gobineau. Er beschäftigte sich eingehend mit der Vererbungs- und Züchtungslehre, was bald eine weit verbreitete Liebhaberei zur Züchtung verschiedener Haustierarten (neben Hunden auch Hühner, Tauben u. a. m.) hervorrief. Bei dieser Züchtung wird zwar noch der wirtschaftliche Zweck betont, z. B. die Leistungsfähigkeit einer Hunderasse in verschiedener Hinsicht, besonders bei Jagd- oder Nutzhunden anderer Art. Allmählich wurde aber der Zweck in den Hintergrund gedrängt und dem Bestreben Vorschub geleistet, die Zucht einer Hunderasse weitgehend anderen Erfordernissen anzupassen und nach Rassekennzeichen auszurichten, die die Rasse zu veredeln vermögen. Die Erhaltung ihrer Wesensfestigkeit darf aber keinesfalls übersehen werden, wenn eine Rasse auf die Dauer Bestand haben soll. Das Prüfungswesen für Leistungen der verschiedensten Arten hat daher für die Zucht verschiedener Hunderassen eine besondere Bedeutung erhalten.
Um alle züchterischen Maßnahmen praktisch durchführen zu können, bildeten sich Zuchtvereine für Rassehunde. Diese Bewegung nahm in Deutschland in der Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts ihren Anfang und dauert bis heute noch fort. Immer noch werden Zuchtvereine gegründet, besonders zur Förderung von ausländischen Rassen, deren Verbreitung sich in unserem Lande besonders ausdehnte, wie etwa der Bassethound. Für die Aufstellung der Rassekennzeichen ist das Ursprungsland der betreffenden Rasse maßgebend. Zur Wahrung ihrer Interessen schlossen sich die Zuchtvereine zu einer Dachorganisation zusammen, wie sie in Deutschland der Verband für das deutsche Hundewesen e.V. (VDH), Sitz Dortmund, darstellt. Da sich die Zucht von Rassehunden über viele Länder in der ganzen Welt erstreckt, vereinigten sich die Dachorganisationen der einzelnen Länder wiederum in einer weltweiten Organisation, der Föderation Cynologique Internationale (F. C. I.) mit Sitz in Thuin (Belgien). Zu ihren Aufgaben gehört u.a., die Rassenkennzeichen (Standards) der einzelnen Länder zu überprüfen, sie abzulehnen oder anzuerkennen und ihnen damit dann eine internationale Geltung zu verschaffen. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, daß derzeit etwa vierhundert Hunderassen aus der ganzen Welt bekannt sind. Von Zeit zu Zeit
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werden neue Rassen zur Anerkennung angemeldet, und meistens wird nach einer Prüfung der Erbbeständigkeit des Erscheinungsbildes die beantragte Anerkennung vollzogen wie im Fall des Kromfohrländers kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wenn man alle bekannten Rassen beschreiben wollte. Deshalb wurde die Auswahl auf jene beschränkt, die in der Bundesrepublik häufig gezüchtet und gehalten werden.
Nach dem Ausstellungsreglement der F. C. L (Art. 6) vom 1. Juli 1970 werden die Rassen in vier Kategorien eingeteilt: Schäferhunde, Schutz- und Wachhunde Jagdhunde Begleithunde (Gesellschaftshunde, Kleinhunde usw.) Windhunde Sie werden hier in der angegebenen Reihenfolge behandelt.
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Schutz- und Wachhunde, Gebrauchshunde
Airedale Terrier
zu jenen Rassen, die Siesichgehören durch besondere körperliche Fähigkeiten und ein zuverlässiges Wesen auszeichnen. Neben ihrer Verwendung als Schutz- und Wachhunde in Haus und Hof können sie deshalb für bestimmte Aufgaben im Gemeinschaftsleben eingesetzt werden, etwa als Schutz- und Fährtenhunde bei allen Einrichtungen zur Sicherung der öffentlichen Ordnung (Polizei, Zoll u.a.m.), ferner als Wach- und Sanitätshunde im Heeresdienst und als Blinden- und Lawinenhunde. Für alle Aufgaben ist aber eine geregelte Ausbildung der Hunde erforderlich. Eine Gebrauchshunderasse muß von der Spitzenorganisation des deut-
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schen Hundewesens als solche anerkannt worden sein. Die öffentlichen Körperschaften fordern die Zucht dieser Rasse in verschiedener Hinsicht. In Deutschland wurden bisher acht Rassen als Gebrauchshunderasse anerkannt. Deutscher Schäferhund Als Hirtenhund bei den Schafherden bewies er über einen langen Zeitraum Umsicht und Schutztrieb. So konnte er nach dem Rückgang der Schafzucht für andere wichtige Aufgaben herangezogen werden. Inzwischen hat sich vor allem erwiesen, welche
Dobermann
wertvolle Hilfe der Hund besonders bei der Aufklärung von Verbrechen leisten kann. Farbe: schwarz, schwarz mit gelben Abzeichen, grau. Schulterhöhe: 60 cm bis 65 cm. Boxer Dieser Nachkomme der alten Bullenbeißer kleineren Schlags wurde in die Reinzucht übernommen und im Äußeren in jeder Hinsicht veredelt. Man darf sich durch den etwas grimmigen Gesichtsausdmck des Boxers nicht täuschen lassen und etwa gar auf Bösartigkeit schließen. Er ist ein vielfach bewährter, ergebener Haus- und Schutzhund. Farbe: gelb oder geströmt. Schulterhöhe: 50 cm bis 60 cm.
Bouvier des Flandres Als jüngste Rasse wurde der Französisch-Belgische Treibhund, der Bouvier, bei uns als Gebrauchshund anerkannt. Er gleicht nicht nur äußerlich dem Riesenschnauzer. Im gedrungenen, muskulösen Körper steckt ein energiegeladenes Wesen, ein unermüdlicher Arbeiter. Die feine dichte Unterwolle wird von hartem trockenem 6 cm langem Haar bedeckt. Farbe: schwarz, grau, braunschwarz, geströmt. Schulterhöhe: 59 cm bis 68 cm.
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Der Namengeber der Rasse - Dobermann - züchtete aus alten Pinscherschlägen Thüringens einen für seinen besonderen Gebrauch geeigneten Schutzhund, der zuerst Dobermann-Pinscher genannt worden war. Im Laufe einer längeren Entwicklungsperiode wurden verschiedene Einkreuzungen vorgenommen. So entstand jener elegante Hund, den wir heute kennen. Farb: schwarz mit braunen Abzeichen, einfarbig braun oder auch blau - letztere Farbe ist aber selten. Schulterhöhe: Rüden 62 cm bis 68 cm, Hündinnen 58 cm bis 63 cm. Rottweiler Die Viehhändler und Metzger in Süddeutschland trieben früher ihr Vieh zum Markt oder zum Schlachthof mit Hilfe stämmiger Hunde. Es gab noch keine Lastwagen und Eisenbahnen. Die »Rottweiler Metzgerhunde« waren eine bekannte Erscheinung, sie haben sich bis jetzt kaum verändert. Heute treiben sie kein Vieh mehr, als Haus- und Schulzhunde, nach ihrer Anerkennung als Gebrauchshunde, fanden sie eine andere Verwendung. Die Metzger blieben ihnen bis heute treu, sie halten sie noch gern als Haushunde. Farbe: schwarz mit braunen Abzeichen. Schulterhöhe: 60 cm bis 65 cm.
Hovawart
kennung als Gebrauchshund zu erhalten. Farbe: schwarz, schwarz mit blonden Marken, blond. Schulterhöhe: 60 cm bis 70 cm.
Der Name bezieht sich auf den »Hofewart«, einst Wächter von Haus und Hof im Mittelalter, neben den Hütehunden bei den Herden. Seine Tötung war sogar unter Strafe gestellt worden. Dennoch galt er als ausgestorben. Aus altdeutschen Schäferhunden und anderen Rassen züchtete man seit Beginn der zwanziger Jahre einen ähnlichen, vielseitig brauchbaren Hund — unter Anlehnung an den alten Namen. Alte Stiche dienten als Vorlage. Nach strenger Körzucht (Auslese) gelang es, im Jahre 1964 auch die Aner-
Airedale Terrier Ein hochläufiger Terrier englischer Herkunft, wurde aber in Deutschland als Gebrauchshund anerkannt. Er erwarb sich ein gewisses Heimatrecht dadurch, daß der Airedale Terrier der erste Hund war, der in vielerlei Hinsicht in der deutschen Armee Verwendung fand, was ihm damals den Namen »Kriegshund« eingetragen hatte. Farbe: rotbraun oder graubraun mit schwarzem Sattel. Schulterhöhe: 55 cm bis 60 cm.
Riesenschnauzer Mit seinem Schnauzbart und seinen dunklen Augen sieht er zwar etwas »grantig« aus (wie man in Bayern, seinem Stammland, zu sagen pflegt). In einer rauhen Schale steckt aber ein guter Kerl, der weiß, was er für seinen Herrn zu tun hat. Dieser Riese wurde aus rauhbärtigen Treibhunden gezüchtet und ist so widerstandsfähig wie sein rauhes Haar. Farbe: schwarz, Pfeffer und Salz. Schulterhöhe: etwa 65 cm.
Hovawart
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Hirten- und Treibhunde Groenendael hat der Hund in SeitvielenJahrtausenden Ländern dem Menschen
ausgerottet. Als Nutz- und Wachhunde fanden die betreffenden Rassen zwangsläufig andere Verwendung als Gebrauchshunde. Neben den bodenständigen deutschen Rassen treffen wir bei uns auch verschiedene aus anderen Ländern an. Hirten- und Treibhunde haben durch Einkreuzung von Doggen stets ein kräftigeres Gebäude, da sie ja vorwiegend zum Schutz der Herden dienen. Dagegen sind die Hütehunde leichter im Gebäude, somit schneller in der Bewegung, um die Herden leiten und gegebenenfalls von der bebauten Flur abhalten zu können.
bei den Herden wertvolle Dienste geleistet - sei es als Hüter in der bebauten Flur (Hütehund), als Schützer gegen Raubtiere und Diebe (Hirtenhund) oder als Treiber beim Transport von Viehherden (Treibhund). Diese Bedeutung ging erst verloren (wenn auch nicht in allen Ländern), als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse änderten. Die Schafhaltung ging beträchtlich zurück, der elektrische Weidezaun ersetzt den Hülehund für die Herde, Eisenbahnen und Lastwagen übernahmen den Viehtransport, die Raubtiere werden durch die modernen Feuerwaffen bekämpft oder
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Hirtenhunde aus Belgien
Hirtenhunde aus Frankreich
Die belgischen Schäferhunde, in acht verschiedenen Schlägen und in drei Haararten gezüchtet (Kurz-, Langund Rauhhaar), fanden ebenfalls als Gebrauchshunde Anerkennung in ihrem Lande und im Ausland. Vor allem die beiden folgenden Rassen sehen wir auch in Deutschland:
Briard (Berger de Brie) Ein langhaariger Schäferhund aus der Landschaft Brie (bekannt durch den Käse), die man auf dem Weg von Paris nach Orleans durchreist. Farbe: einfarbig, alle Farben außer weiß sind zugelassen. Schulterhöhe: Rüden 60 cm bis 70 cm, Hündinnen 58 cm bis 68 cm.
Groenendael Die Rasse wurde nach einer kleinen Stadt in der Nähe von Brüssel benannt. Farbe: schwarz (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden 62 cm, Hündinnen 58 cm.
Chien de Montagne des Pyrénées (Hirtenhund — Berghund — aus den Pyrenäen)
Tervueren
Als Wächter bei den Schafherden findet man ihn auch heute noch in den Pyrenäen. Von Zeit zu Zeit werden die dort noch zahlreichen Schafherden von Bären belästigt. Da diese unter Naturschutz stehen, werden Verluste durch eine Art Wildschaden-Ausgleichskasse abgegolten. Durch den Fremdenverkehr geriet der sehr ansehnliche Hund auch in viele andere Länder. Farbe: weiß mit einzelnen kleinen dachsgrauen oder gelblichen Flekken. Schulterhöhe: Rüden 70 cm bis 80 cm, Hündinnen 65 cm bis 72 cm.
Auch dieser Name wird von einer Stadt hergeleitet. Farbe: mahagonifarben mit schwarzem Anflug und schwarzer Maske (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden 62 cm, Hündinnen 58 cm. Erwähnt sei hier noch der Bouvier des Flandres, eine rauhhaarige Treibhundrasse, die unserem Riesenschnauzer sehr ähnlich ist und häufig auch auf deutschen Ausstellungen angetroffen werden kann.
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Beauceron (Berger de Beauce)
Farbe: zweifarbig: schwarz und weiß, gelb und weiß (auch sable-white genannt); dreifarbig: (tricolor) schwarz mit weißen und lohfarbigen Abzeichen oder taubenblau (blue merle) mit schwarzen Flecken und weißen Abzeichen (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden 56 cm bis 61 cm, Hündinnen 51 cm bis 56 cm.
Diese Rasse wurde nach der Landschaft Beauce südlich von Paris benannt. Der kräftige und sehr mutige Schäferhund hat sich auch als Hirtenhund bewährt. Man vermutet, daß er für die Zucht des Dobermanns (siehe Gebrauchshunde) verwendet wurde; denn eine große Ähnlichkeil ist zweifellos vorhanden. Farbe: schwarz mit rotbraunen Abzeichen (Stockhaar). Wegen dieser Abzeichen wird er auch Rotstrumpf (bas rouge) genannt. Schulterhöhe: Rüden 63 cm bis 70 cm, Hündinnen 61 cm bis 68 cm.
Sheltie Er ist ein verkleinertes Abbild des Collies; ein Schäferhund von den Shetland-Inseln. Farbe; siehe Collie. Schulterhöhe: etwa 35 cm.
Hirtenhunde
aus Großbritannien
Welsh-Corgi
Das feuchte Klima der Insel begünstigt den Graswuchs und damit die Weidewirtschaft (Rinder und Schafe). Deshalb gibt es verschiedene Schäferhund-Rassen in diesem Land.
Von diesem kleinen Schäferhund aus Wales gibt es zwei Schläge, den Cardiganund den Pembroke-Schlag (nach den Landschaften benannt). Wales ist ein bedeutendes Gebiet für die englische Viehzucht. Corgie bedeutet in der gälischen Sprache von Wales mit seiner etwas eigenwilligen Bevölkerung etwa Zwergschäferhund. Cardigan: Dieser Schlag ist langschwänzig. Pembroke: Farbe: alle Farben sind zugelassen, aber kein Weiß (Kurzhaar). Er hat einen Stummelschwanz. Schulterhöhe: bis etwa 30 cm.
Collie (Schottischer Schäferhund) Er stammt aus dem Schottischen Hochland. In der Reinzucht wurde er zu einem eleganten Rassehund. Durch die vielen, oft etwas unnatürlich wirkenden Lassie-Filme ist er weitgehend bekannt geworden.
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Bobtail Bobtail
Schäferhundes dürfte der bei den Herden Schottlands heute noch vorhandene Bearded Collie (bearded = bärtig) sein, der auch bei uns keine seltene Erscheinung mehr ist.
(Altenglischer Schäferhund. Old English Sheepdog-Bobtail) Durch den reichen Haarwuchs wirkt er fast bärenhaft. Die angeborene Stummelrute (bobtail) verliert sich ganz in der Haarfülle. (Haar hart und zottig.) Der Hund ist in Deutschland immer häufiger anzutreffen. Farbe: grau, graumeliert, auch blau oder »blue merle« mit oder ohne Abzeichen. Schulterhöhe: Rüden 65 cm, Hündinnen etwas niedriger. Der Ahne dieses
Hirtenhunde aus Jugoslawien In diesem gebirgigen Land gibt es zahlreiche Herden; Wölfe und Bären bedrohen dort noch das Weidevieh. Daraus erklärt sich, daß es in Jugoslawien viele Schläge von Schäfer- und
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Schweizer Sennenhund
Hirtenhunden gibt. Zur Reinzucht gelangte zunächst nur ein Schlag, der auch als Wachhund verwendet wird.
Farbe: schwarz mit rotbraunen und weißen Abzeichen (Stockhaar). Schulterhöhe: Rüden etwa 70 cm, Hündinnen 65 cm.
Hirtenhund aus dem Schargebirge (Sarplaninac) Das Schargebirge ist ein Grenzgebirge nach Albanien hin. Aus ihm stammt der auch in Deutschland bekannte Hirtenhund. Farbe: eisengrau (Langstockhaar). Schulterhöhe: Rüden 65 cm bis 70 cm, Hündinnen 60 cm bis 65 cm.
Berner Sennenhund Farbe: schwarz mit rotbraunen und weißen Abzeichen (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden 58 cm bis 69 cm, Hündinnen 53 cm bis 65 cm. Entlebucher Sennenhund
Hirtenhunde aus der Schweiz
Färbet schwarz mit rotbraunen und weißen Abzeichen (Kurzhaar). Schulterhöhe: 40 cm bis 50 cm.
Die Bedeutung der Viehherden in den Schweizer Bergen (Alm- und Sennenwirtschaft) ist weit und breit bekannt. Seit Jahrhunderten wurden die Herden von Hunden gehütet und getrieben. Diese Rassen können auf eine lange Entwicklungsgeschichte zurückblicken. Teilweise führten sie ein stilles, fast vergessenes Dasein. Als man sich wegen ihrer hervorragenden Eigenschaften ihrer Reinzucht widmete, wurden sie rasch berühmt und zu begehrten Wach- und Haushunden. Es werden vier verschiedene Rassen der Sennenhunde unterschieden, die teilweise ihren Namen nach einzelnen Landesteilen erhielten, in denen sie besonders verbreitet waren.
Appenzeller Sennenhund Farbe; schwarz mit rotbraunen und weißen Abzeichen (Kurzhaar). Schulterhöhe: 48 cm bis 58 cm.
Hirtenhunde aus Ungarn Die Hirten- und Schäferhunde des Landes sind meist uralte Rassen, die zum Teil von den ungarischen Reiterscharen mitgebracht worden waren, als sie aus Asien nach Osteuropa kamen. Ihr heutiges Dasein verdanken sie im Grunde dem Umstand, daß sie schon nach dem Ersten Weltkrieg in
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den Westen kamen, wo Liebhaber ihre Reinzucht betrieben. Von den fünf Rassen sind vor allem die folgenden drei bei uns aufgenommen worden, deren Haltung als Haus- und Wachhunde natürlicherweise entsprechende Voraussetzungen in räumlicherHinsicht bedingen.
Kuvasz
Komondor
Puli
Sehr bewährt als Hirtenhund infolge seines Mutes und seiner Schärfe. Farbe: ein glanzloses Weiß, dem Weiß eines gebleichten Knochens ähnlich (Haar dicht, lang und zottig). Schulterhöhe; Rüden mindestens 65 cm, Hündinnen etwa 60 cm.
Ein sehr intelligenter Schäfer- und Treibhund. Farbe: schwarz, schwarzrot, jede Schattierung von grau, weiß (Haar dicht, lang). Schulterhöhe: Rüden 40-44 cm, Hündinnen 37-41 cm.
Ein Wachhund, einst bei den Bauemgehöften ansässig. Farbe: weiß (Lang-Stockhaar). Schullerhöhe: Rüden mindestens 65 cm, Hündinnen mindestens 60 cm.
Komondor 20
Doggen und Doggenartige Bulldogge Doggen bezeichnet man im Alsallgemeinen jene großen, kräfti-
Deutschland gelten. Auch in anderen Ländern ist die Herkunft ähnlich. Man hat bei den Doggen jedoch einige Kleinformen, die im Laufe der Zeit durch bestimmte züchterische Auslese entstanden sind.
gen Hunde mit massigem Kopf (kräftige Kiefer) und starkem Gebiß, die als Nachkommen einstiger Kampfhunde wie Bullenbeißer und Saupakker in den fürstlichen Meuten in
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Deutsche Dogge
Schulterhöhe; Rüden 75 cm. Hündinnen 70cm.
Sie ist ein höchst veredeltes Produkt der Reinzucht von großen Bullenbeißern. In richtigen Raum Verhältnissen hat sie sich als Haushund stets bewährt. Farbe: gelb, geströmt, blau, schwarz und weiß mit schwarzen Flecken (Kurzhaar). Schulterhöhe; Rüden mindestens 76 cm, Hündinnen nicht unter 75 cm. Zu den Doggen gehört auch der Boxer, der bei den Gebrauchshunden schon erwähnt wurde.
nicht nicht
unter unter
Leonberger Er ist vor weit über 100 Jahren aus der Zucht des Stadtrates Essig in Leonberg durch die Kreuzung von Bernhardinern und Pyrenäenhunden entstanden. Einst wurde von Ignoranten viel über ihn gelästert. Heute ist der Leonberger ein Schutz- und Wachhund, der auch in anderen Ländern heimisch zu werden beginnt. Farbe: hellgelb, goldgelb bis rotbraun, aber auch sandfarben, silbergrau und gelb-rot. Eine dunkle Maske sollte vorhanden sein (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden mindestens 76 cm, Hündinnen mindestens 70 cm. Er ist übrigens einem Hirtenhund aus Portugal, dem Cao da Serra da Estrella (Schulterhöhe etwa 70 cm) sehr ähnlich.
Bernhardiner In der Geschichte der Hunde des Hospizes von St, Bernhard auf dem gleichnamigen Alpenpaß wird vielerlei von Rettungstaten an Menschen in Not im Hochgebirge berichtet. Heute durchführt ein Schnellzug in kürzester Zeit einen Alpentunnel, die Pässe haben ihren Schrecken verloren. Die großen Hunde aber bleiben durch ihren Namen mit dem Paß verbunden. Äußerlich sind sie durch Einkreuzung von Mastiffs viel schwerer geworden als der einst berühmte Barry. Es gibt einen kurzhaarigen und einen langhaarigen Schlag. Farbe: weiße Grundfarbe mit Flecken oder auch Mänteln (Mantelhunde) in allen Schattierungen zwischen gelbrot, dunkelbraun oder graubraun.
Neufundländer Seine Vorfahren waren Hunde der Fischer in Neufundland. Nach England gebracht, erhielten sie in der Reinzucht ihr heutiges Aussehen. Der Neufundländer ist ein Hund mit klugem, umsichtigem Wesen und einem großen Schutztrieb. Dichter und Maler schenkten ihm ihre besondere Zu-
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Bordeaux Dogge
neigung. Lord Byrons Nachruf auf seinen Neufundländer Bootswain zeugt dafür. Farbe: schwarz, rostbraun im Anflug, auch ganz braun (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden etwa bis 71 cm. Hündinnen etwa bis 66 crn.
Es wird angenommen, daß ihre Urahnen römische Kampfhunde waren, denn Gallien war ja lange Zeit eine heiß umkämpfte römische Provinz. Farbe: einfarbig gelb mit schwarzer oder roter Maske. Schulterhöhe; 60 cm bis 66 cm, Hündinnen etwas niedriger.
Landseer Früher galt der Landseer-Neufundländer als ein schwarzweißer Schlag dieser Rasse. Vor einigen Jahren erhielt er aber die Anerkennung als eine besondere Rasse. Benannt wurde er nach seinem großen Liebhaber, dem englischen Maler Landseer, der ihm viele bekannte Bilder widmete. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen oder braunen Platten (Langhaar). Schulterhöhe: wie Neufundländer.
Mastiff Das ist die schwerste Form der englischen Dogge. Die Herkunft des Namens läßt sich nicht eindeutig erklären. Farbe: rötlich-gelb, silbergrau, braun, dunkelgrau. Schulterhöhe: so hoch wie möglich, etwa über 76 cm (Kurzhaar).
Bulldogge Fila Brasileiro In ihrer Urform war sie einst als Kampfhund durch zahllose Bullenkämpfe bekanntgeworden - eine »Volksbelustigung«, noch grausamer als der spanische Stierkampf. Heute ist die Bulldogge eine etwas eigentümliche Erscheinungsform des Haushundes, die aber auch in Deutschland Freunde hat. Farbe: weiß, geströmt, rot-gelb oder fahlgelb (einfarbig) oder gescheckt (Haar kurz und anliegend). Gewicht: Rüden etwa 23 kg, Hündinnen etwa 20 kg.
Alte Doggenformen, die einst von Portugiesen in das Land gebracht worden waren und sich dort vermischten, haben wohl in dieser Dogge ihre Reinzucht erhalten. Sie wird heute zur Bewachung und zum Transport von Viehherden, aber auch als Haushund verwendet. In Deutschland ist sie ziemlich selten. Farbe: alle Farben sind erlaubt (Haar kurz und dicht). Schulterhöhe: über 65 cm.
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Eine Kreuzung zwischen Mastiff und Bulldogge ist der Bullastiff.
Gewicht: Rüden etwa 8 kg, Hündinnen etwa 7 kg.
Französische Bulldogge
Mops
Sie ist eine Kleinform der Dogge, auch Bulli genannt, deren Ahnen aus England stammen. Auf französischem Boden erhielten sie durch geeignete Zuchtwahl ihr heutiges Erscheinungsbild. Farbe: weiß, dunkel geströmt, weiß mit dunkel geströmten Platten, nicht braun oder schwarz.
Sein Ursprungsland läßt sich nicht genau feststellen, Großbritannien ist es nicht. Es wurde aber das Land, in dem er seine Bestallung als Rassehund erhalten hatte. Von manchen verkannt, ist er bei seinen Freunden aller Gesellschaftsschichten in vielen Ländern beliebt. Farbe: steingrau, fahlgelb, schwarz.
Französische Bulldogge
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Jagdhunde Bassethound ist der Hund Seitder Jahrtausenden Jagdgehilfe des Menschen.
waffneten Menschen, so erhielt er nach Erfindung des Schießgewehres andere Aufgaben. Eine Anzahl von Jagdhundrassen werden heute in der Hauptsache als Haushunde gehalten.
War er einst der mutige Angreifer in Begleitung des mit Pfeil, Bogen und Speer, später mit der Armbrust be-
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Laufhunde (Bracken)
auf der Stirn eine durchgehende Blesse (Kurzhaar). Schulterhöhe: nicht über 40 cm.
Es handelt sich dabei um Hunde, die im schnellen Lauf der Spur des Wildes laut in Meuten nachjagen (Spurlaut), es ausfindig machen (Finden) und dem Jäger zum Abschuß zutreiben. In manchen Ländern (z.B. in Frankreich und Großbritannien) wird mit ihnen durch Jäger zu Pferd das Wild bis zur völligen Ermattung gehetzt und dann mit der Waffe erledigt (Parforcejagd). Diese Jagd ist in Deutschland verboten. Die verschiedenen Brackenschläge, die man einst in Nord- und Nordwestdeutschland, in Hannover und in Süddeutschland gezüchtet und auf der Jagd geführt hat, sind bis auf den Finnentrop-Olper-Schlag der deutschen Bracke ausgestorben. Die jagdlichen Verhältnisse unseres dichtbesiedelten Landes — meist kleine Pachtreviere - lassen die »laute Jagd« nur noch in geringem Umfang zu, z. B. dort, wo infolge der landschaftlichen Verhältnisse die Jagd noch einen besonderen Schwierigkeitsgrad aufzuweisen hat (Eifel, Sauerland). Bei den deutschen Laufhunden unterscheidet man:
Dachsbracken Sie bilden einen Übergang von den Bracken zu den Dachshunden. Ihr Haar ist kurz, grob und anliegend. Als Jagdhunde haben sie sich besonders als Stöberer bewährt Es gibt zwei Schläge:
Dachsbracke (Alpenländisch-Erzgebirgier- Schlag) Farbe: rote und andersfarbige Hunde, insbesondere braune, gelbrote und rote mit schwarzem Sattel. Schulterhöhe: 34 cm, nicht über 42 cm. Westfälische Dachsbracke Sie war in Deutschland recht selten geworden, doch hat sich ihr Bestand in letzter Zeit wieder verbessert. Unter dem Namen »Drewer« fand sie auch in Schweden Eingang und wurde dort im Jahre 1952 als besondere Rasse anerkannt. Sie hat im Äußeren bis auf die Schulterhöhe große Ähnlichkeit mit der Finnentrop-Olper-Bracke und könnte als deren Niederbracke bezeichnet werden.
Deutsche Bracke des Finnentrop-Olper-Schlages Farbe: weiße Grundfarbe mit gelbroten und schwarzen Flecken, ein schwarzer Sattel soll vorhanden sein, ebenso auch ein weißer Halsring und
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Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen, gelbroten Flecken, Zeichnung wie bei den Finnentropern. Schulterhöhe: 30 cm bis 35 cm.
Farbe: wie beim Foxhound (Kurzhaar). Schulterhöhe: 30 cm bis 37 cm (Kleiner Schlag) - bis 42 cm (Großer Schlag).
Foxhound Bassethound Ein Hund der Parforcejagd, sehr schneller und ausdauernder Laufer. Einige Reitervereine in Deutschland halten sich Meuten von Foxhounds, die man im herbstlichen Jagen auf der künstlichen Fährte laufen läßt. Dabei kommt es beim Ritt über »Stock und Stein« besonders auf reiterliches Können an. Vielfach dienten Foxhounds zur Einkreuzung in Meuten von französischen Laufhunden (chiens courants), um die Hunde schneller zu machen. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen Flecken und kleinen roten Abzeichen oder dreifarbig, in der Hauptsache schwarz-weiß-rot. Schulterhöhe: 58 cm bis 64 cm (Kurzhaar).
Gleichfalls ein Niederlaufhund englisch-amerikanischen Ursprungs, der aus dem französischen Basset Artésien Normand zu einer etwas schwereren Form entwickelt worden ist. Er dient vorwiegend als Haushund. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen, gelbroten oder braunen Flecken, vielfach auch dreifarbig oder auch weiße Grundfarbe mit einfarbigem Mantel. Schulterhöhe: 30 cm bis 32,5 cm (Kurzhaar). Zwei von vier Schlägen der französischen Bassets (bas = niedrig) fanden bei uns als Haushunde Eingang: Basset Artésien Normand
Beagle
(Kurzhaar)
Eigentlich ist er ein verkleinerter Foxhound, der dem Jäger zu Fuß als Niederlaufhund zum Aufstöbern des Wildes (Hasen) dient. Er wird aber gern als Haushund gehalten, besonders in den USA. Auch in Deutschland ist er schon zahlreich anzutreffen und sehr beliebt.
Stammt aus den Landschaften Artois und Normandie, wo man ihn gern als Jagdhund (Stöberer) auf Hasen führt. Farbe: zweifarbig, weiße Grundfarbe mit orangegelben Flecken oder dreifarbig, weiß-schwarz-orangegelb. Schulterhöhe: 26 cm bis 30 cm.
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Basset Griffon Vendéen
Man ve rwendet in Österreich wie in Deutschland hauptsächlich den Namen Bracken. In dem Land mit seinem gewaltigen Gebirgsmassiv finden Bracken noch einen weiten Lebensraum. Nach Aufhebung des Jagdregals des Adels im Jahre 1848 wurden die Reviere verkleinert und eine Umstellung in der Zucht sowie der jagdlichen Verwendung vorgenommen. Aus den einstigen Meutehunden wurden nun Einzeljäger auf der Spur von Füchsen und Hasen oder auch Schweißhunde für die besonderen Verhältnisse im Hochgebirge. Man kennt drei Rassen, die auch in deutschen Revieren anzutreffen sind.
(Rauhhaar) Die Bauernlandschaft der Vendée ist seine Heimat. Auch er hat viele Freunde unter den ausländischen Jägern. Farbe: zweifarbig — grau und weiß — blau und o ränge — blau und grau — blau und feuerrot (feu) ; dreifarbig weiß-schwarz-feuerrot, weiß-wildfarbig-feuerrot, weiß-grau-feuerrot. Schulterhöhe: 30 ein bis 38 cm (Kleiner Schlag, petit taille), 38 cm bis 42 crn (Großer Schlag, grande taille).
St. -Hubertus-Hund {Chien de St. Hubert) Die Vorfahren dieser uralten Rasse stammen aus dem Kloster St. Hubert des Ardennes in Belgien. In seiner Urform gelangte er mit den Normannen nach England, wo er unter dem Namen Bloodhound zu seiner heutigen massigen Form gezüchtet wurde. »Blood« hat dabei die Bedeutung von Schweiß in der Jägersprache. Er wird kaum noch als Laufhund auf der Jagd geführt und ist vorwiegend ein Haushund geworden. Farbe: schwarz und rotbraun (Abzeichen), rot und rötlich (Abzeichen), auch vollständig fahlrot (Kurzhaar). Schulterhöhe: etwa 64 cm bis 69 cm. Hündinnen etwas niedriger.
Glatthaarige Österreichische Bracke Wird auch Brandl-Bracke genannt (nach den brandroten Abzeichen über den Augen). Farbe: Grundfarbe schwarz, weiße Abzeichen als kleine Brustflecken treten auf. Schulterhöhe: 46 cm bis 50 cm. Tiroler Bracke Es gibt zwei Schläge, nach der Farbe getrennt. Farbe: rot und schwarz-rot (Kurzhaar oder Rauhhaar). Schulterhöhe: 42 cm bis 48 cm, als Niederbracke etwa bis 38 cm.
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Steirische Rauhhaarbracke
matien - kurz Dalmatiner genannt wurde er von der F. C. I. als jugoslawische Rasse anerkannt. Eine unmittelbare Herkunft der Rasse aus der Landschaft Dalmatien läßt sich aber nicht feststellen. Erst in England wurde dieser Hund nach Aufstellung von Rassekennzeichen zu dem gemacht, was er heute ist: ein eleganter Haus- und Begleithund, der zur Jagd nicht verwendet wird. Farbe: weiße Grundfarbe mit kleinen schwarzen oder braunen Flecken, keine Platten (Kurzhaar). Schulterhöhe: 50 cm bis 55 cm.
Sie entstand aus der Kreuzung des Hannoverschen Schweißhundes mit der aus Jugoslawien stammenden Istrianer Bracke. Früher nannte man sie nach ihrem ersten Züchter Peintinger-Bracke. Farbe: hirschrot bis fahlgelb. Schulterhöhe: 40 cm bis 50 cm. Dalmatiner Nach Herkunft und Aussehen gehört er zweifellos zu den Laufhunden. Unter dem Namen Laufhund aus Dal-
Schweißhunde Sie dienen zum Auffinden angeschossenen Wildes (also auf der Schweißfährte), insbesondere von Rotwild. Aber auch als sogenannte Leithunde zum Bestätigen von vermutetem Wild (also auf der gesunden Fährte) finden sie Verwendung. Gewöhnlich arbeiten die Hunde an einer langen Leine, im Gebirge auch frei. Ihre Herkunft wird von alten Bracken Stämme n abgeleitet. Aus Meutehunden wurden Einzeljäger mit feinster Nase. Man kennt bei uns zwei Rassen: Hannoverscher Schweißhund In ihm fließt das Blut der alten roten Heidbracke. Seine Zucht wurde am
Dalmatiner
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Jägerhof in Hannover besonders gefördert. Farbe; graubraun, rotbraun, rotgelb, ockergelb, dunkelfahlgelb oder grau (Kurzhaar). Schulterhöhe: um 60 cm. Bayerischer Gebirgsschweißhund Gegenüber dem Hannoveraner eine etwas leichtere Rasse, besonders geeignet für die Jagd im Hochgebirge. Sie entstand aus dem einst in Süddeutschland sehr verbreiteten Wildbodenhund. Farbe: tiefrot, hirschrot, rotbraun, rotgelb, ockergelb, auch fahlgelb (Kurzhaar). Schulterhöhe: etwa 50 cm, Hündinnen etwas niedriger.
Zwei afrikanische Jagdhunde Rhodesian Ridgeback Dieser Löwenhund (lion dog), wie er auch genannt wird, gehört eigentlich in die Gruppe der Jagdhunde. Als in Südafrika das Bedürfnis nach einem geeigneten Hund für die Löwenjagd entstanden war, kreuzte man Bloodhounds (Bluthunde; siehe Jagdhunde), die von den Buren in das Land gebracht worden waren, mit Hunden der Eingeborenen leichteren Schlages. Auf dem Rücken (back) dieser Hunde war eine eigenartige Anord-
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nung von Haaren, wobei eine langgestreckte Furche (ridge) gebildet wird daher der Name. Die Zeit des Ridgeback auf der Löwenjagd ist längst vorbei. In der Behandlung englischer Züchter durch einige geeignete Einkreuzungen wurde er zum eleganten Rassehund, und er bewährt sich nun auch als Haushund. Farbe: einfarbig weizengelb bis rotgelb (Kurzhaar). Schulterhöhe: Rüden 62 cm bis 67 cm, Hündinnen 60 cm bis 65 cm. Basenji Seinen Aufstieg zum weitverbreiteten Rassehund (besonders in den USA) verdankt der Wildling aus der Schar von Primitivhunden (Schensi = Hunde) vom Kongo englischen Hundefreunden. Sie brachten verschiedene Hunde nach England und entwickelten nach mancherlei Mühen ihre Reinzucht. Die Hunde haben eine besondere Eigenart: sie bellen nicht, sondern lassen nur ein Grollen ertönen. Farbe; fuchsrot mit weißen Abzeichen, schwarz-weiß, schwarz-weißfuchsrot (Kurzhaar). Schulterhöhe: 40 cm bis 43 cm.
Vorstehtmd Apportierhunde
Deutscher Kurzhaariger Vorstehhund (Deutsch-Kurzhaar)
Vorstehhunde nennt man solche Hunde, die bei der Suche durch Anhalten gefundenes Wild (hauptsächlich Rebhühner und Fasanen) anzeigen. Diese Eigenschaft von Jagdhunden war bereits im Altertum bekannt, nach Einführung des Schießgewehrs wurde sie besonders bedeutsam. Neben den bodenständigen Rassen finden sich in Deutschland auch verschiedene ausländischer Herkunft.
Die am meisten verbreitete Art entstand aus altem Brackenstamm, aus dem man nach der Eigenschaft des Vorstehens das Zuchtmaterial auswählte. Farbe: einfarbig braun, braun mit geringen weißen oder gesprenkelten Abzeichen - Braunschimmel, hell und dunkel (brauner Kopf, braune Platten oder Tupfen), weiß mit brauner Kopfzeichnung, braunen Platten und Tupfen, auch Schwarzschimmel. Schulterhöhe: 62 cm bis 64 cm.
Deutscher Drahthaariger Vorstehhund (Deutsch-Drahthaar)
Deutscher Langhaariger Vorstehhund (Deutsch-Langhaar)
Er entstand aus einer Kreuzung von Bracken mit Hütehunden. Farbe: einfarbig braun, Braun- und Schwarzschimmel. Schulterhöhe: 60 cm bis 65 cm, Hündinnen mindestens 56 cm.
Sein Urahne ist der langhaarige Vo gelhund. Die Rasse entstand durch Vereinigung verschiedener örtlicher Schläge in der Reinzucht. Farbe: braun oder Braunschimmel. Schulterhöhe: etwa 60 cm bis 65 cm.
Deutscher Stichelhaariger Vorstehhund (Deutsch-Stichelhaar)
Großer Münsterländer
Er ist der stichelhaarige Vetter von Deutsch-Kurzhaar. Stichelhaar ist länger und dichter als Kurzhaar. Drahthaar ist härter und borstiger. Farbe: braun und weiß, graubraun meliert oder mit einzelnen Abzeichen oder größeren dunklen Platten. Schulterhöhe: etwa 60 cm bis 66 cm.
Durch Auslese aus Deutsch-Langhaar nach der Farbe entstanden. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen Platten oder Tupfen. Schulterhöhe: 58 cm bis 62 cm.
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Kleiner Münslerländer
Kleiner Münsterländer
Pudelpointer
Ehemals ein Hund der Bauernjäger des Münsterlandes, von Edmund Löns für die Reinzucht ausgewählt. Er ist gleichfalls ein Nachkomme des alten Vogelhundes (aber nicht der kleinere Schlag des Großen Münsterländers). Farbe; weiße Grundfarbe mit braunen Platten; auch Hunde mit braunem Mantel kommen vor. Er ist oft als Haushund anzutreffen, wozu er sich recht gut eignet. Schulterhöhe: Rüden 48 cm bis 56 cm; Hündinnen 44 cm bis 52 cm.
Eine Kreuzung von Pudel und englischem Pointer, um die Bringfreude des Pudels einerseits und die gute Hase des Pointers andererseits in einer Rasse zu vereinigen. Er ist rauhhaarig. Farbe; einfarbig braun, dürrlaubfarbig. Schulterhöhe: 60 cm bis 65 cm. Weimaraner Der Jägerhof zu Weimar war seine ursprüngliche Zuchtstätte und gab ihm
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Setter
seinen Namen. Man züchtete ihn aus vorhandenen Laufhunden durch Auswahl bei der Zucht nach der Eigenschaft des Vorstehens. Wegen ihrer guten Nase wurden Weimaraner sogar zu Lawinenhunden ausgebildet. Farbe: silbergrau, mausgrau; auch in verschiedenen Schattierungen zwischen diesen Farbtönen. Schulterhöhe; 60 cm bis 65 cm (neben der kurzhaarigen Art gibt es eine langhaarige, die seltener ist).
Diese langhaarigen Vorstehhunde führen ihren Ursprung auf alte Hundeformen zurück, die einst das Wild in Stellnetze jagen mußten und sich nach Erledigung ihrer Aufgabe niedersetzen sollten (to set = sitzen). Drei Arten werden unterschieden: Englischer Setter
Griffen
Früher nannte man ihn auch Lawerack Setter, nach dem besonderen Förderer dieser Rasse. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen, braunen oder gelben Flecken. Es gibt auch dreifarbige Hunde: weißschwarz-lohfarbig (gelbbraun). Schulterhöhe: 55 cm bis 62 cm.
(Griffon Korthals à poil dur) Eigentlich handelt es sich hier um eine rauhhaarige, deutsche Rasse, die durch die Bemühungen des Holländers Korthals und des Deutschen Baron von Gingins auf deutschem Boden entstanden ist. Das Zuchtmaterial, das man zur Reinzucht brachte, waren rauhhaarige Vorstehhunde; sie stammten aus verschiedenen Ländern, auch aus Frankreich. Farbe: stahlgrau mit braunen Platten bevorzugt, auch vollständig braun. Schulterhöhe: 55 cm bis 60 cm.
Irischer Setter Seine Heimat ist die Grüne Insel mit ihren weiten Grasflächen, mit reichem Besatz an Federwild. In Deutschland wird er kaum auf der Jagd geführt, dafür aber gern als Haushund gehalten. Farbe: einfarbig - ein sattes Braunrot. Schulterhöhe: 55 cm bis 65 cm. In Irland ist der ursprüngliche Schlag in weißer Grundfarbe mit rotbraunen Flecken noch vorhanden, in Deutschland selten.
Im Hinblick auf die weiträumigen Jagdreviere für Federwild (Großgrundbesitz) haben Vorstehhunde in Großbritannien eine besondere Bedeutung. Man braucht Hunde mit flotter Suche und feinster Nase. Sie sind besondere Spezialisten für die Jagd auf Flugwild (Fasanen. Rebhühner).
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Gordon-Setter
Farbe: weiße Grundfarbe mit Platten und Tupfen — schwarz, braun, orange, gelb, auch einfarbig. Schulterhöhe: 55 cm bis 70 cm.
Eine Züchtung des Herzogs von Gordon in der Zeit von 1820 bis 1835. Farbe: schwarze Grundfarbe mit Abzeichen in einem dunklen Mahagoni. Schulterhöhe: 56 cm bis 61 cm, nicht mehr als 64 cm.
Ungarischer Vorstehhund (Magyar Vizsla) Von der zweifellos alten Rasse unbekannter Herkunft waren bereits vor dem Zweiten Weltkrieg nur noch wenige reinrassige Hunde vorhanden. Die Bemühungen, diese Rasse vor dem Untergang zu bewahren, hatten Erfolg. Pointer, Deutsch-Kurzhaar, auch Deutsch-Drahthaar (für den Aufbau des drahthaarigen Schlages) fanden dabei Verwendung. In letzter Zeit
Pointer Vom englischen to point = Vorstehen leitet sich der Name ab. Er ist ein kurz haariger Vorstehhund, der infolge seiner ausgezeichneten Nase auf der Suche stets mit Erfolg geführt werden kann.
Pointer
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fand der Vizsla, besonders der kurzhaarige Schlag, eine Anzahl Liebhaber in Deutschland. Farbe: dunkles Semmelgelb. Schulterhöhe: Rüden 57 cm bis 62 cm, Hündinnen 53 cm bis 58 cm.
umstritten. Als angenehmer Haushund fand er eine Anzahl von Freunden bei uns. Farbe: goldgelb (Haar mittellang). Schulterhöhe: 59 cm bis 61 cm. Labrador Retriever Er ist der Nachkomme von Hunden, die man von Labrador nach England gebracht und dort durch geeignete Zuchtwahl und Einkreuzung anderer Rassen (vermutlich Neufundländer) zu brauchbaren Jagdhunden machte. Nur vereinzelt wird er bei uns als Haushund gehalten; auch dazu eignet er sich sehr gut. Farbe: schwarz oder gelbbraun (Kurzhaar). Schulterhöhe: 55 cm bis 65 cm.
Apportierhunde aus Großbritannien dienen ausschließlich dazu, dem Jäger das geschossene Wild zu bringen, es zu apportieren. Im Gegensatz zum deutschen Jagdgebrauch läßt man auf den Britischen Inseln, wo es, wie schon erwähnt, ausgedehnte Reviere mit reichem Besatz an Flugwild gibt, den Vorstehhund nicht apportieren. Man will ihn, wie man sich auszudrücken pflegt, in seinem festen Vorstehen nicht verderben. Zu diesem Zweck züchtet man Hunde mit einer besonderen Anlage in der Bring- oder Apportierfreude, die Retriever (to retrieve = zurückbringen). Auch in den USA kennt man derartige Hunde für die Entenjagd. Im ganzen zählt man fünf verschiedene Rassen in beiden Ländern, von denen zwei auch in Deutschland bekannt geworden sind.
Sie sollen Niederwild, auch Sauen, in dichtem Waldbestand, Heckenbeständen, auch im freien Felde mit dichtem Aufwuchs, auffinden und dem Jäger zum Abschuß heraustreiben, es also aufstöbern. Es sind nicht zu große, sehr bewegliche Hunde; ihr Langhaar ist ein natürlicher Schutz im Dornengestrüpp etc.
Golden Retriever
Wachtelhund
Sein Name hängt mit der Goldfarbe seines Haarkleides zusammen. Das ist eigentlich alles, was genau bekannt ist von ihm. Seine Herkunft ist
Der alte Stöberer, wie man ihn früher nannte und wie er meist in den
Stöberhunde
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Waldrevieren Süddeutschlands verbreitet war, gelangte unter dem Narnen Wachtelhund zur Reinzucht. Farbe: einfarbig braun, Braun- und Blauschimmel, Brauntiger und Helltiger (Langhaar). Schulterhöhe: Rüden 40 cm bis 50 cm, Hündinnen 46 cm bis 50 cm.
Mehrfarbige, auch Bunte genannt: Schimmel (Blau-, Rot-, Braun- und Orangenschimmel — Plattenhunde: weiße Grundfarbe mit schwarzen, roten, braunen oder orangefarbigen Platten (Langhaar). Schulterhöhe: bis 40 cm.
Springer Spaniels von den Britischen Inseln
Sein Name mag von einer besonderen Beweglichkeit herrühren. Er ist dem Cocker im Kopfbild und im Gebäude sehr ähnlich, nur höher auf den Laufen. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen, gelben, roten Flecken (Langhaar). Schulterhöhe: um 50 cm.
Diese faßt man unter dem Sammelbegriff Jagdspaniels in acht Rassen zusammen, von denen vor allem drei in Deutschland anzutreffen sind: der Cocker-Spaniel, der Springer-Spaniel und der Welsh-Springer. In ihrem Ursprung gehen sie gemeinsam auf den Vogelhund der Inseln zurück, der dort unter dem Namen »Spaniel« in zwei Schlägen (Landspaniel und Wasserspaniel) vorhanden war.
Welsh-Springer Der in Wales vorhandene Schlag des Landspaniels gelangte mit ihm zur Reinzucht. Farbe: weiße Grundfarbe mit roten oder rot-gelben Flecken (Langhaar). Schulterhöhe: um 42 cm. Springer und Welsh-Springer sind in Deutschland fast nur als Haushunde zu finden.
Cocker-Spaniel Wegen seines anziehenden Erscheinungsbildes ist er zu einem beliebten Haushund geworden und kaum noch ein Jagdhund geblieben. In Jägerhand zeigt er aber bald, daß er seine jagdliche Brauchbarkeit bei weitem nicht verloren hat. In England fand er seit jeher Verwendung auf der Schnepfenjagd (Wood-cock), das dürfte ihm den Namen gegeben haben. Farbe: einfarbig schwarz, rot, golden.
Amerikanischer Cocker Eine besondere Entwicklung nahm die Zucht des Cocker-Spaniels in den USA, wo sich in dem Amerikanischen
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Erdhunde
Cocker dann eine eigene, bodenständige Rasse entwickelte. Von seinem englischen Vetter unterscheidet er sich durch besondere Haarfülle am Bauch und an den Läufen. Auch das Kopfbild weist deutliche Unterschiede auf. Amerikanische Cocker erschienen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland, wurden aber (im Gegensatz zu anderen Ländern) nur vereinzelt als Haushunde aufgenommen. In den USA sind sie als Haushunde sehr häufig.
Die Jagd unter der Erde auf Fuchs und Dachs, auch auf anderes Raubwild, ist die jagdliche Betätigung dieser Hunde. Es handelt sich um Rassen mit einer dazu geeigneten Schulterhöhe. Sie können aber auch bei der Schweiß- und Stöberarbeit gute Leistungen vollbringen. Man unterscheidet folgende Arten:
Farbe: einfarbig und mehrfarbig (Farben wie beim englischen Cocker hinzu kommt noch einfarbig silbergrau). Schulterhöhe: um 40 cm.
Dachshund (Dackel) Schon vor Jahrhunderten kannte man den »Taxkriescher«. Diese Rasse brachte es zu großer Volkstümlichkeit
Rauhhaariger Dachshund
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Zwergteckel
und Verbreitung, die jeder kennt und auf seine Weise schätzt. Der Dachshund, Dackel oder Teckel, wie man ihn nennen mag, ist ein sehr brauchbarer Jagdhund geblieben, obwohl er wegen seines Wesens mehr als Haushund gehalten wird. Es sind verschiedene Schläge nach Haarart, Gesicht und Brustumfang zu unterscheiden:
In allen drei Haararten - Brustumfang im Alter von mindestens 15 Monaten nicht mehr als 35 cm, bis 4 kg Gewicht. Noch kleinere Tiere wurden früher als Kaninchenteckel bezeichnet, was heute nicht mehr üblich ist. Sie gehören zu den Zwergteckeln.
Foxterrier Kurzhaariger Dachshund Er ist einer aus der großen Sippe der Terrier, der seit langer Zeit in England bekannt ist. Sein lebhaftes Temperament und sein Schneid befähigen ihn als tüchtigen Jagdhund. Aber auch als Haushund wehrt er allerlei Raubzeug und sonstige Schädlinge ab. Es gibt ihn glatthaarig und rauhhaarig. Farbe: weiße Grundfarbe mit schwarzen oder gelb-roten Flecken. Schulterhöhe: 36 cm bis 38 cm.
Farbe: einfarbig: rot, schwarz, schwarz mit roten Abzeichen, braun; zweifarbig: schwarz-rot, grau-braunweiß mit Platten (Tigerdackel), saufarben. Rauhhaariger Dachshund __ Alle Farben wie beim kurzhaarigen Schlag. Weiße Abzeichen an der Brust sind erlaubt, aber nicht erwünscht.
Deutscher Jagdterrier Langhaariger Dachshund
Um einen Jagdhund in gedeckter Farbe zu erhalten, kreuzte man den rauhhaarigen Foxterrier mit dem gleichfalls aus Großbritannien stammenden rauhhaarigen Welsh-Terrier. Diese Rasse wird bei deutschen wie bei ausländischen Jägern sehr geschätzt. Als Haushund ist der Jagdterrier weniger geeignet, wird aber zunehmend als solcher gehalten. Er braucht dann viel Auslauf und Aufgaben.
Alle Farben wie beim kurzhaarigen Schlag. Gewicht: Schwerer Schlag: Rüden über 7 kg, Hündinnen über 6,5 kg. Leichter Schlag: Rüden bis 7 kg, Hündinnen bis 4 kg. Zwei Kleinformen unterscheiden sich in der Größe von den vorgenannten Schlägen:
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Irischer Terrier
Es werden zwei Haararten unterschieden - Rauhhaar und anliegendes Glatthaar. Farbe: schwarz mit braunen Abzeichen am Kopf und an den Laufen, Seltener sind braune und braunrote Hunde. Schulterhöhe: 33 cm bis 40 cm.
Er sei, so sagt man von ihm, so alt wie die Grüne Insel, wo er noch immer als Jagdhund geführt wird. Auch die deutschen Jäger schätzen ihn. Farbe: einfarbig rot, rotweizen oder gelbweizen (Rauhhaar). Schulterhöhe: etwa 45 cm.
Terrier Welsh Terrier Von den Britischen Inseln stammt eine gemischte Gesellschaft von Rassehunden, die Terrier. In der Urform wurden sie früher in den verschiedenen Gebieten des Landes zur Jagd unter der Erde (lat. terra = Erde) auf Fuchs und Dachs, aber auch auf den Fischotter verwandt. Unter ihnen gibt es rauhhaarige, glatthaarige, langhaarige und seidenhaarige Hunde in mancherlei Farben und in unterschiedlicher Schulterhöhe. Der Airedale Terrier, der größte unter ihnen, wurde bereits bei den Gebrauchshunden beschrieben, bei den Jagdhunden der Foxterrier, der noch heute von den jagdlichen Körperschaften als Jagdhund anerkannt ist. Manche der sogenannten TerrierRassen entstanden aus alten Formen, z. B. dem altenglischen Terrier, im Lande seit Jahrhunderten bekannt; einige entstanden aus Kreuzungen untereinander. In Deutschland gibt es verschiedene Terrierarten, die aus Irland, Schottland und England stammen.
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Aus Wales stammend, wurde er danach benannt. Die Reinzucht dieser alten Rasse begann schon 1880. Farbe: schwarz mit braunen Abzeichen. Schulterhöhe: 37 cm bis 40 cm (Rauhhaar). Kerry Blue Terrier Er wird auch Irish Blue Terrier genannt und ist gleichfalls eine sehr alte Rasse, die man als Jagdhund wie zur Bewachung von Höfen schätzt. Farbe: jede Schattierung von Blau mit oder ohne schwarze Spitzen (Haar seidig, weich und wellig). Schulterhöhe: 35 cm bis 40 cm. Bullterrier Die Bezeichnung Terrier ist nur zum Teil zutreffend; sie wird in Großbritannien jedoch stets angewandt. Seinem Charakter und Erscheinungsbild nach
Bullterrier
gehört der Bullterrier ebensogut zu den Doggen, obwohl er aus einer Kreuzung der Bulldogge mit einer altenglischen Terrierform hervorging, vermutlich dem Urahn des heutigen Foxterrier. Er ist ein ausgezeichneter Schutz- und Haushund. Farbe: weiß, auch weiß mit kleinen gelben, braunen oder schwarzen Flecken {Haar kurz und anliegend). Schulterhöhe: 50 cm bis 52 cm. Ein besonderer Schlag der vorgenannten Rasse ist der Staffordshire Terrier, der erst nach dem Zweiten Weltkrieg als besondere Rasse aner-
kannt worden ist. Er ist in Deutschland ganz selten. Farbe: schwarz, weiß, rot, beige mit weißen Abzeichen oder geströmt. Schulterhöhe: 37 cm bis 40 cm. Boston Terrier Auch er ist mehr eine Kleinform der Dogge wie der französische Bulli und diesem sehr ähnlich. In den USA ist er aus Bullterrier, Bulldogge und französischem Bulli gezüchtet worden. Die Bezeichnung Terrier ist bei ihm
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ebenfalls nicht ganz zutreffend. Benannt wurde er nach der bekannten Großstadt. In seinem Ursprungsland ist er als Haushund sehr verbreitet. Farbe: schwarz und geströmt, die weiße Farbe ist gleichmäßig verteilt; Fang, Blesse, Halsring und Pfoten weiß (Haar kurz und anliegend). Gewicht: leichter Schlag bis 7 kg, mittlerer 7 bis 9 kg. schwerer Schlag 9 bis 11 kg.
Farbe: schwarz, weizengelb, auch in der Farbe geströmt (Rauhhaar). Schulterhöhe: 25 cm bis 28 cm. Caim Terrier Seine Vorfahren wurden bei der Otterjagd an den Flüssen Schottlands verwendet. Farbe: rot, sandfarben, grau geströmt oder fast schwarz (Rauhhaar). Schulterhöhe: höchstens 25 cm.
Bedlington Terrier Zunächst war er ein Hund von Leuten, die in meist recht bescheidenen Verhältnissen lebten und mit ihm allerlei Raubzeug fingen, vielleicht manchmal auch einen Hasen. Durch eine Kreuzung des kleineren Dandie Dinmont Terrier mit einem hochläufigen Terrierschlag läßt sich seine Entstehung nachweisen. Die Reinzucht erreichte erst nach und nach jenes besondere Erscheinungsbild, das ihn einem Schäfchen ähnlich macht. Er hat Freunde in vielen Ländern. Farbe: blau, blau und lohfarben, braun und sandfarben (Haar dicht und flockig, nicht drahtig, es besteht die Neigung zu Locken). Schulterhöhe: 40 cm bis 50 cm.
Skye Terrier Die Hebrideninsel Skye gab ihm seinen Namen. In seiner ursprünglichen Form wurde er zur Bodenjagd verwandt. Das füllige Haarkleid erhielt er erst im Laufe der Reinzucht. Man nimmt an, daß er aus einer Kreuzung zwischen Schottischem Terrier und dem Malteser (siehe Kleinhunde) oder dem Pudel hervorgegangen ist. Farbe: einfarbig grau, bläulich oder wildfarben mit schwarzen Flecken (Haar lang und hart, weicher am Kopf). Schulterhöhe: 21 cm bis 28 cm. Es werden zwei Schläge unterschieden: Stehohr und Hängeohr.
Schottischer Terrier, Scotchterrier, Scottie
West Highland White Terrier Diese jüngste Terrierrasse ist der Shooting Star unter den Modehunden. Seine Ursprungsrasse ist nicht
Hieß früher Aberdeen Terrier, eine seit langem bekannte Terrierform.
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bekannt, vermutlich wurden mehrere Terrier eingekreuzt. Der Westie ist ein lebendiger, mutiger, bewegungsfreudiger Hund. Farbe: weiß. Schulterhöhe-, 28 cm. Lakeland Terrier En altenglischer Terrier aus dem Lake District, den man zur Reinzucht brachte. Farbe: schwarz und tan (rotbraun), blau und tan, rot, weizengelb, rotgraumeliert, leberfarben, blau und schwarz. Schulterhöhe: höchstens 37 cm (Rauhhaar).
Personen, dem Dandie Dinmont, die Wesenszüge eines ihm bekannten Farmers. Dieser Farmer züchtete einen Schlag rauhhaariger Terrier als Haus- und Jagdhunde, der damit bekannt und berühmt wurde. Die genaue Herkunft ist unbekannt. Der Terrier sieht dem rauhhaarigen Dachshund sehr ähnlich; er soll zu seiner Zucht beigetragen haben. Farbe: pfeffer- oder senffarben in Schattierungen (Haar etwa 5 cm lang, hart, nicht drahtig). Schulterhöhe; 20 cm bis 28 cm. Sealyham Terrier
Border Terrier Sein Stammland ist das schottischenglische Grenzgebiet (border = Grenze), wo er durch Kreuzung des Scotchterriers mit dem alten Foxterrier entstanden ist. In dem wasserreichen Gebiet jagte man mit ihm hauptsächlich den Otter, auch in Meuten. Farbe; rot, weizengelb, meliert und tan, blau und tan. Schulterhöhe: 30 cm bis 36 cm.
Dandie Dinmont Terrier In seinem Roman »Guy Mannering« (erschienen 1814) verlieh der Dichter Walter Scott einer seiner handelnden
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Auf seiner Besitzung Sealyham züchtete Captain John Edwards seine eigenen Terrier für die Bodenjagd. Dabei kreuzte er Foxterrier mit Dandie Dinmont Terrier aus seiner näheren Umgebung. Farbe: weiß oder weiß mit gelbbraunen oder dachsfarbigen Markierungen (Haar lang, hart, drahtig). Schulterhöhe: höchstens 30,5 cm. Yorkshire Terrier Heute ist er ein zierlicher, kleiner Kerl, Seine Vorfahren waren weit höher auf den Laufen und besaßen auch nicht das üppige Haar wie er. Sie waren aus einer Kreuzung zwischen Scotch und Skye entstanden. Farbe: stahlblau und tan. Schulterhöhe: 22 cm bis 25 cm.
Black-and-tan-Terrier
Farbe: schwarz mit braunen Abzeichen (black and tan) an verschiedenen Körperstellen (Haar glatt und anliegend). Schulterhöhe; 37 cm bis 40 cm, Toy mindestens 25 cm.
Er wird in England auch Manchester Terrier genannt, weil er ursprünglich ein Jagdhund war, der in der Umgebung von Manchester lebte. Durch das neu erlassene Kupierverbot für Ohren, durch das seine Züchtung betroffen wurde, ging er in der Verbreitung als Haushund zurück. Mehr Freunde hingegen gewann der kleinere Schlag, der Black-andtan-Toy-Terrier (Toy = Spielzeug = Zwerg), bei dem die Zucht eines korrekten Stehohres gelang.
Norwich Terrier In der Grafschaft Norfolk kreuzte man den Irischen Terrier mit dem ursprünglich hochläufigen Yorkshire Terrier. Farbe: rot, auch rotweizen, schwarz und tan oder geströmt, keine weißen Flecken (Rauhhaar). Schulterhöhe: etwa 25 cm. Kromfohrländer Die Rasse verdankt einem Zufall ihre Entstehung. Ein Zwerggriffonrüde paarte sich mit einer rauhhaarigen Foxterrierhündin. Inzwischen hat sich diese Zucht recht gut entwickelt. Bald fanden sich Liebhaber, und nach mehreren Generationen in der Zucht wurde die Rasse anerkannt. Sie wurde nach einer Flurbezeichnung »Kromfohr« im Siegerland benannt und fand als Kromfohrländer auch im Ausland Beachtung und Aufnahme. Farbe: weiße Grundfarbe mit braunen Flecken in bestimmter Anordnung (Stockhaar). Schulterhöhe: Rüden 40 cm bis 44 cm, Hündinnen 38 cm bis 42 cm.
Yorkshire Terrier
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Schnauzer und Pinscher Pinscher
Hundefreunden ist diese Vielen Gruppe von Hunderassen wohl-
ten dazu. In der Reinzucht wurde bald eine recht vorteilhafte Verwandlung ihres Erscheinungsbildes erreicht. Sie wurden bald zu begehrten Haus- und Wachhunden in vielen Ländern. Auch Zwergformen wurden gezüchtet. Zu der Gruppe gehören:
bekannt. Sie wurde aus bestimmten alten Urformen gezüchtet. Das waren jene rauhbärtigen Gesellen, die einst die Bauernhöfe als sogenannte Rattenfänger und Viehtreiber bevölkerten. Auch glatthaarige Hunde gehör-
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blaue und hellschokoladenfarbige Hunde vor (Glatthaar). Schulterhöhe: 40 cm bis 50 cm.
Riesenschnauzer siehe Gebrauchshunde. Schnauzer (Mittelschlag)
Zwergpinscher Farbe: schwarz mit rotbraunen Abzeichen, rot, Rehpinscher (Glatthaar). Schulterhöhe: 25 cm bis 30 cm.
Farbe: schwarz, Pfeffer und Salz (Rauhhaar). Schulterhöhe: 45 cm bis 50 cm.
Zu den Pinschern gehört auch der Dobermann (siehe Gebrauchshunde). Der Name Pinscher ist in seiner Herkunft umstritten.
Zwergschnauzer Farbe: wie zuvor (Rauhhaar). Schulterhöhe: 30 cm bis 35 cm.
Affenpinscher Der Name hängt mit seinem eigentümlichen Gesichtsausdruck zusammen, der an einen kleinen Affen erinnert. Farbe: in der Hauptsache schwarz. (Haar hart, bald dicht und kurz, bald strähnig und lose.) Schulterhöhe: 25 cm bis 30 cm.
Pinscher (Mittelschlag) Farbe; schwarz mit rotbraunen Abzeichen, rot, Pfeffer und Salz - diese Farbe in Schattierungen wie mausgrau, silbergrau. Es kommen aber auch
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Spitze Kleinspitz Spitz ist auf den ersten Blick zu Einerkennen. Diese Erscheinungs-
In Deutschland gibt es den Spitz in verschiedenen Rassen als Haushund, neben den deutschen Spitzen auch eine ganze Reihe aus dem Ausland.
form des Haushundes ist seit Jahrtausenden bekannt.
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Deutsche Spitze
Spitze aus dem Ausland
Großspitz
Chow-Chow
Farbe: schwarz, weiß, braun. Die braune Farbe ist selten. Schulterhöhe: etwa 40 cm erwünscht.
Schon der Name weist auf die Herkunft dieses Hundes aus dem Reich der Mitte. In China hat man sich um die Zucht allerdings kaum besonders gekümmert. Erst englische Hundefreunde züchteten aus den recht unansehnlichen Importen beliebte Rassehunde. Farbe: stets einfarbig - schwarz, rot, blau, cremefarben. Schulterhöhe: etwa 53 an. Es gibt auch einen glatthaarigen Chow-Chow, der sehr selten ist. In den 60er Jahren wurde durch eine Kreuzung des Chow-Chow mit dem Wolfsspitz und dem Samojeden unter der Bezeichnung Eurasier eine neue Rasse gezüchtet. Sie wurde inzwischen von der F. C. I. anerkannt.
Kleinspitz Farbe: weiß, schwarz, orange, hauptsächlich auch wolfsgrau. Schulterhöhe: bis 28 cm. Wolfsspitz Farbe: wolfsgrau (Name) mit dunkler Gesichtsmaske. Schulterhöhe: 45 cm erwünscht, Spitze sind reichlich und lang behaart. Der Mittelschlag unter den deutschen Spitzen, der lange Zeit als Rassehund verschwunden war, ist wieder zu Ehren gekommen. Früher war der sehr wachsame Spitz der Begleiter von Fuhrleuten, die mit Planwagen den Güterverkehr besorgten.
Akita Inu Der Großspitz aus dem nördlichen Japan gehört ebenfalls zu den Laiki. Als Schlittenhunde waren nur kräftige Tiere zu gebrauchen. Darauf deutet auch sein ganzes Erscheinungsbild. Die Rasse ist in Deutschland recht selten. Besondere Liebhaber brachten sie her. Farbe: weiß, grau geströmt, weizengelb, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen, gelbbraun (Stockhaar). Schulterhöhe: 50 cm bis 60 cm.
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Finnischer Spitz (Suomen pystikorva)
Farbe: grau in verschiedenen Schattierungen (Langstockhaar). Schulterhöhe: Rüden 52 cm, Hündinnen 49 cm. Einen schwarzen Schlag gibt es in Norwegen. Spitze aus Schweden und Finnland wurden schon vor längerer Zeit in verschiedene Länder West- und Mitteleuropas sowie nach Übersee gebracht. Durch den zunehmenden Tourismus gelangten sie auch nach Deutschland.
In seinem Lande spielt er etwa die Rolle eines Nationalhundes. Er ist Jagd-und Haushund zugleich. Besonders bei der Jagd auf die großen Waldhühner ist er sehr geschätzt. Farbe: gelb-rot (die Farbe des herbstlichen Birkenlaubes). Karelischer Bärenhund Eigentlich gehört dieser sehr kräftige Hund zu den Laiki, einer Übergangsform vom Spitz zur Dogge. Als Finder bei der Bärenjagd (Name) war er einst geschätzt, jetzt dient er mehr der Elchjagd. Sein Ursprungsland Karelien gehört heute zur Sowjetunion. In letzter Zeit kamen einige Bärenhunde auch nach Deutschland, wo sie als Haushunde gehalten werden. Farbe: schwarz mit weißen Flecken (Langstockhaar). Schulterhöhe: Rüden 54 cm bis 60 cm. Hündinnen 48 cm bis 53 cm.
Nordische Schlittenhunde Vermutlich angeregt durch verschiedene Beispiele aus dem Ausland (Frankreich, Niederlande, Schweiz, USA), bildete sich auch in Deutschland eine Vereinigung, die das sportliche Schlittenfahren mit dazu geeigneten Hunden pflegte. Einst hatte der Hund im hohen Norden als Schlittenhund eine besondere Aufgabe, die heute aber durch die Entwicklung moderner Verkehrsmittel weit gehend überholt ist. Auch auf verschiedenen wissenschaftlichen Expeditionen leisteten Schlittenhunde unentbehrliche Dienste. Die Schlittenhunde gehören zu folgenden Rassen, die es inzwischen auch in Deutschland gibt.
Elchhund In Schweden ist die Elchjagd noch sehr verbreitet, der jährliche Abschuß beträgt etwa 30000 Stück. In den weiten und dichten Wäldern des Landes dient der Elchhund dabei als Finder. Aber auch als Haushund ist er besonders geschätzt.
Samojedenspitz Den Samojeden, einem mongolischen Volksstamm im nördlichen Si-
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birien, diente er als Schlittenhund, aber auch als Hütehund bei den Rentierherden. Über England kamen diese prachtvollen Spitze nach Mitteleuropa. Farbe: reinweiß oder gelblich weiß (Langhaar). Schulterhöhe: Idealmaß 53 cm. Siberian Husky Der Schlittenhund wurde aus Ostsibirien ehemals nach dem Norden der USA gebracht und diente dort wie in seiner Heimat. Die weitgehende Verbreitung der Zucht von Rassehunden im Lande erfaßte auch diese Hunde und bewirkte ihre Reinzucht. Unier dem Namen Husky aus Sibirien wurde so der Schlittenhund zum Haushund. Mit diesem Namen pflegte man den Zughund wie den Eskimo selbst zu bezeichnen. Farbe: alle Abstufungen von grau und Wolfsfarbe, alle Farben von weiß bis schwarz (Langstockhaar). Schulterhöhe: Rüden 55 cm bis 58 cm, Hündinnen 52 cm bis 56 cm.
Siberian Husky
Farbe: wolfsfarben, schwarz und weiß (Langstockhaar). Schulterhöhe: Rüden 55 cm bis 67 cm, Hündinnen 50 cm bis 57 cm. Es wird öfters die Meinung geäußert, diese Schlittenhunde eigneten sich nicht als Haushunde, weil ihnen die Fähigkeit einer engeren Beziehung zum Menschen durch ihre Veranlagung verwehrt sei. In einzelnen Fällen mag das durchaus zutreffen. Ohne auf diese Frage aber weiter einzugehen, sei nur festgestellt, daß die bisherigen Erfahrungen nicht zur Annahme solcher Auffassung berechtigen.
Alaskan Malamute Auch der Schlittenhund der Malamute-Eskimos an der pazifischen Küste von Alaska geriet in den Sog der Reinzucht und damit zu manchem Hundefreund außerhalb des Landes.
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Rassen verschiedener Art Kleinpudel Gelehrigkeit und leichte ErSeine ziehbarkeit, seine Intelligenz und Treue sind Eigenschaften, durch die der Pudel ein beliebter Rassehund geworden ist.
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Diese große Beliebtheit haben die tibetanischen Rassen noch nicht erreicht, aber auch sie werden bei uns immer bekannter.
Pudel
Tibetanische Rassen
Zu allen Zeiten waren Pudel beliebte Haushunde, geschätzt ebenso von berühmten Männern (z.B. von Schopenhauer) wie von gewöhnlichen Sterblichen. Man nennt den Pudel heute gern ein Wohlstandssymbol unserer Zeit. Wichtiger ist die Freude des Besitzers, der sich einen Pudel halten kann. Der Aufwand für seine Pflege bewegt sich in mäßigen Grenzen, weshalb der Pudel von jeher nicht nur ein Hund für reiche Leute war. Er wird nach verschiedenen Größenklassen unterschieden:
Seit vo r einiger Zeit ein Zuchtverein gegründet wurde, pflegt man die drei aus dem Hochland stammenden Rassen unter einem Sammelbegriff zusammenzufassen. Ihre Herkunft ist geheimnisvoll wie alles in diesem Land. Der priesterliche Stand der Lamas spielte bei der Zucht eine gewisse Rolle. Tibet Terrier Obwohl dieser Hund kaum mit einem Terrier in Beziehung gebracht werden kann, erhielt er diese Bezeichnung. Es handelt sich um einen Hütehund, dem Puli Ungarns sehr ähnlich, weshalb die Frage naheliegt, ob hier nicht bestimmte verwandtschaftliche Beziehungen bestehen; denn die Ungarn kamen aus Asien nach Europa. Farbe: schwarz, gelbfarben, cremefarben, grau (Haar lang und kräftig, nicht gekräuselt). Schulterhöhe: 35 cm bis 40 cm.
Großpudel (auch Königspudel genannt) Schulterhöhe: 46 cm bis 60 cm. Kleinpudel Schulterhöhe: 36 cm bis 45 cm. Zwergpudel
Lhasa Apso
Schulterhöhe: bis 35 cm. Farbe: schwarz, weiß, braun, Silber und apricot (unter »apricot« versteht man die leuchtende Farbe der Aprikosenfrucht). Wichtig ist bei allen Pudelarten die Schur, sei es die früher allgemein übliche Standardschur oder die neu aufgenommene Modeschur.
Im Jahre 1928 kamen die ersten Hunde dieser Art nach England, wo schon ihre Rassekennzeichen festgelegt worden waren. Auch ihren Namen erhielten sie dort. Vor einiger Zeit brachte der bekannte Weltreisende Heinrich Harrer einige Apsos aus Indien nach Deutschland; er hatte sie
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Tibet Spaniel
dort von tibetanischen Flüchtlingen erhalten. Auf ähnliche Weise waren sie auch nach Nepal gebracht worden, wo der aus der Erstbesteigung des Mount Everest bekannte Träger, der Scherpa Tensing, sich ihrer Zucht angenommen hatte. Von ihm gelangte Zuchtmaterial nach Europa. Farbe: golden, sandfarben, dunkelgrau, rauchfarben, honigfarben, schwarz-weiß-braun gefleckt (Langhaar). Gewicht: 4 kg bis 6 kg.
Ein sehr beweglicher kleiner Hund, den die Lamas früher zum Treiben ihrer Gebetsmühlen benutzt haben sollen. Warum man ihn in England, wo hin er zuerst gekommen war, Spaniel nannte, ist unklar. Farbe: schwarz, rehfarben mit dunklen Schattierungen, sandfarben mit rot, biscuitfarben. Schulterhöhe: Rüden bis 27 cm, Hündinnen bis 24 cm (Langhaar).
Lhasa Apso
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Kleinhunde
zu den ZwerghunImden Gegensatz (Zwergpinscher, Zwerg-
nicht als Luxushunde bezeichnen, denn ihre Haltung bedeutet so wenig einen Luxus wie die Haltung eines Hundes überhaupt. Die Kleinhunde in Deutschland stammen aus verschiedenen Ländern,
schnauzer), die durch eine »Verzwergung« einer Großrasse entstanden sind, ist das eine eigene Gruppe von Weinen Hunden. Ihre Schulterhöhe reicht bis etwa 30 cm. Man sollte sie
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Brüsseler Griffon (Griffen Bruxellois)
wenig geklärt wie ihre Entstehung. Verschiedene Kreuzungen werden dabei eine Rolle gespielt haben in einer Zeit, da es noch kein Zuchtbuch gab.
Ein Kleinhund mit einem fast menschlich anmutenden Gesichtsausdruck und kräftigem Bart. Er entstammt alten Urformen, ähnlich unseren Affenpinschern, die man auf zahlreichen Gemälden finden kann. Farbe: rotbraun (Haar rauh und zerzaust). Die beiden verwandten Schläge, der Belgische Griffon (Griffon Beige) und der Brabanter Griffon (Brabangon), sind bei uns kaum anzutreffen.
Bichon à poil frisée Es ist heute kaum mehr festzustellen, wie das Hündchen nach Belgien gekommen ist. Vielleicht kam es aus Spanien nach den spanischen Niederlanden, zu denen auch Belgien einst gehörte. Farbe: weiß (Haar gelockt).
Papillon Malteser Das Schmetterlingshündchen (Papillon) wird wegen seiner flatternden Stehohren so genannt. Es war am französischen Königshof sehr beliebt und in Frankreich auch verbreitet. Die Wirren der Revolution verschlugen dieses Hündchen der Aristokraten in die Fremde; im Gebiet des heutigen Belgien fand es eine neue Heimat. Niemand kennt seine genaue Herkunft. Farbe: alle Farben sind zugelassen (Langhaar). Der hängeohrige Schlag heißt Phalène.
Seit Jahrhunderten ist er ein bevorzugter Hund der Damen. Sein Name kann mit der Insel Malta in keine rechte Beziehung gebracht werden. Auch die Insel Melitaea, heute Meleda, wird in diesem Zusammenhang genannt, ohne daß Genaueres bekannt ist. Farbe: reines Weiß (Langhaar). Bologneser Hier handelt es sich um die gleiche Rasse wie beim Bichon à poil frisée Belgiens. Nur der Name macht den Unterschied. Die Frage, ob er einen bestimmten Zusammenhang mit der Stadt Bologna hat, wird wohl immer offenbleiben.
Bichons
Diese zierlichen, fast zarten Kleinhunde sind heute in verschiedenen Ländern anzutreffen. Ihre Herkunft ist so
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Löwchen
King Charles
(Petit chien lion)
Schwarz mit mahagonifarbenen Abzeichen.
Viele Abbildungen aus früherer Zeit zeugen davon, daß es das Löwchen schon sehr lange gibt. Es war aber langsam dem Untergang entgegengegangen. In Belgien widmete sich Madame Bennert als Züchterin dieser Rasse, und es gelang ihr, für die Bichons, denen sie zugehört, wieder eine ausreichende Zuchtgrundlage zu schaffen. Auch in Deutschland gibt es einige Züchter. Farbe: alle Farben sind erlaubt, insbesondere weiß, schwarz, zitronengelb (Haar lang und gewellt, Haarschur, die an die Gestalt eines Löwen erinnert).
Prince Charles Dreifarbig: weiß mit schwarzen oder braunroten Abzeichen. Blenheim Genannt nach Schloß Blenheim der Herzöge von Marlborough. Weiße Grundfarbe mit braunroten Flecken. Ruby
Toy-Spaniel
Cavalier King Charles
Ihrem Wesen nach sind sie Kleinformen der alten englischen Spaniels; ihr Name deutet auf Englands geschichtliche Vergangenheit hin. Früher dienten sie ihren adeligen Herrn als Jagdhunde auf kleineres Federwild, das brachte sie in eine gewisse Abgeschiedenheit. Erst als eine allgemein verbreitete Zucht von Rassehunden aufkam, wurde ihre Isolierung aufgehoben. Durch Einkreuzung mit Möpsen entwickelten sich jene zierlichen Figürchen der kurznasigen Toy-Spaniels. Nach der Farbe werden vier Schläge unterschieden (Langhaar):
Vor nicht langer Zeit wurden die einstigen Jagdhunde der Kavaliere des königlichen Hofes wieder gezüchtet, wie sie vor der Verkürzung ihrer Nasenpartie durch Einkreuzung des Mopses bestanden hatten. Es werden die gleichen Farbenschläge wie bei den Toy-Spaniels unterschieden. Pekinese 1860 fanden englische Offiziere nach dem sogenannten Interventionskrieg
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Chinesische Nackthunde
Shih Tzu
gegen China diese kleinen Hunde, die sorgsam in der Abgeschiedenheit des kaiserlichen Sommerpalastes gehütet worden waren. Sie brachten sie nach England, von wo aus sie sich fast in die ganze Welt verbreiteten. Farbe: alle Farben sind zugelassen, z.B. rot, schwarz, weiß, goldgelb, sandfarben. Es gibt auch Schecken (Langhaar).
Von der Entstehung des sheu tzeu (Löwenhund) berichten die Chinesen in einer Fabel: Danach habe er vom Löwen den Kopf erhalten. Farbe: alle Farben sind erlaubt (Langhaar - es fällt über das Gesicht in Form einer Chrysantheme).
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Chinesischer Nackthund
Farbe: rein weiß mit gleichmäßig verteilten, klar abgegrenzten schwarzen oder rotgelben Flecken (Langhaar).
(Chinese crested hairless dog) Diese kleinen, am Rumpf fast haarlosen Hündchen kamen in einigen Exemplaren aus den USA zu uns. Nackthunde gibt es außer in China auch in anderen Ländern, z.B. in Mexiko und in afrikanischen Gebieten. Hierbei handelt es sich um die kleinste Art mit einem Haarbusch auf dem Kopf (crest = Hahnenkamm) und an der Rute. Farbe: Alle Farben (einfarbig oder gefleckt).
Chihuahua (sprich: Schiwawa) Nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen diese überaus feingliedrigen Hündchen auch in Deutschland. Ihr Name wird von der gleichnamigen Provinz Mexikos abgeleitet. Sie waren eine Entdeckung der Amerikaner, die ihre Zucht besonders förderten. Die Rasse ist deshalb in den USA sehr verbreitet. Farbe: alle Farben sind erlaubt, einfarbige, gefleckte und gesprenkelte. Man kennt einen kurzhaarigen und einen langhaarigen Schlag.
Japan Chin Er wirkt wie die Zwergbäume seines Landes, klein und zierlich, und entspricht der Vorliebe seiner Bewohner für alles Zierliche.
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Windhunde Russischer Windhund (Barsoi) Begriff umfaßt eine Anzahl Dieser von Rassen, deren Ahnen einst
eigenen Wohnbereich verfügt. Sie brauchen viel Bewegung im freien Lauf. Deshalb wurden in größeren Städten von den Windhundzuchtund Rennvereinen Rennbahnen errichtet, die ihnen ein richtiges Betätigungsfeld bieten können und zu ihrem körperlichen Wohlbefinden beitragen. Viele der verschiedenen Windhundrassen werden auch in der Bundesrepublik gehalten.
zur Wildhetze verwendet wurden, weil sie besonders befähigt sind, eine große Schnelligkeit zu entwickeln. Im Gegensatz zu den Laufhunden jagen sie nicht auf der Spur, sondern nur beim Anblick von Wild (Sicht). Auffallend ist bei ihnen der lange, schmale Kopf und die Feinheit der Gliedmaßen. Windhunde soll nur halten, wer über entsprechende Platzverhältnisse im
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Afghanischer Windhund
Persischer Windhund (Saluki)
Der Sage nach soll der Afghane von jenem Hund abstammen, den einst Noah zur Erhaltung der Art in die Arche mitgenommen habe — eine Sage zwar, aber vielleicht mit einem Körnchen Wahrheit, denn es handelt sich bei ihm um eine sehr alte Rasse. In ihrem Stammland Afghanistan hat sie als Jagdhund und auch als Hirtenhund {Schutz der Herden) Verwendung gefunden. Erst in England züchtete man daraus den heutigen Afghanen mit seiner reichen Haarfülle. Farbe: jede Farbe ist zugelassen. Schulterhöhe: 67 cm bis 72 cm.
Sein Verbreitungsgebiet ist heute noch der Vordere Orient - besonders Jordanien und Irak, wo man mit ihm Gazellen zu jagen pflegt. Diese Hunde unterscheiden sich aber wesentlich von dem in Reinzucht veredelten Saluki in Europa. Farbe: weiß, creme, sandfarbig, goldrot, kupferrot; auch dreifarbig: weißschwarz-kupferrot oder schwarzsandfarbig-kupferrot. Schulterhöhe: 50 cm bis 70 cm.
Russischer Windhund (Barsoi)
Englischer Windhund (Greyhound) In der Feudalzeit war die Haltung dieses Hundes dem englischen Adel vorbehalten. Man benutzte ihn für die Jagd. Auch heute jagt man mit ihm Hasen. Größere Bedeutung hat er aber als ausgezeichneter Läufer auf der Rennbahn erlangt. Windhundrennen sind in Großbritannien sehr beliebt. Auch in Deutschland laufen vornehmlich Greyhounds auf Rennbahnen. Farbe: schwarz, rotgelb, gelbbraun mit dunklem Fang, schieferblau geströmt. Weiße Abzeichen sind erlaubt, die rein weiße Farbe ist nicht erwünscht. Schulterhöhe: 63 cm bis 70 cm, im Mittelmaß etwa 63,5 cm.
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Im zaristischen Rußland war er der schnelle Wolfsjäger, der in Meuten jagte. Bekannt war besonders jene des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, der auf seinem Jagdschloß Perschino eine einst weltbekannte Zucht betrieb. Aus dem Erscheinungsbild seiner Hunde prägte sich der Perschino-Typ, den man noch heute besonders schätzt. Seine Schnelligkeit zeigt er auf den Rennbahnen. Farbe: weiße Grundfarbe mit gelben, orangefarbigen, roten oder grauen Abzeichen. Auch geströmte Hunde kommen vor. Einfarbige Hunde sind nicht geschätzt. Schulterhöhe: Rüden mindestens 70 cm, Hündinnen 65 cm.
Arabischer Windhund
Whippet
(Sloughi) Als verkleinertes Abbild des Greyhound entstand er als Ergebnis der Zucht des »kleinen Mannes«, der auch für sich den Besitz eines Rennhundes wünschte und der ihn nicht enttäuschte. Tatsächlich ist der Whippet ein ausgezeichneter Rennhund. Farbe: alle Farben sind zugelassen. Schulterhöhe: Rüden bis 50 cm, Hündinnen über 42,5cm. Es gibt auch einen rauhhaarigen Schlag, der sehr selten ist.
Hundefreunde aus Frankreich, die im einstigen französischen Kolonialgebiet in Nordafrika tätig waren, brachten ihn zur Reinzucht. Der Sloughi wird neben dem Pferd besonders geschätzt von den Beduinen, die mit ihm Gazellen jagen. Farbe: hell sandfarben mit schwarzer Maske, andere Farben sind nicht erwünscht. Schulterhöhe: 60 cm bis 70 cm.
Spanischer Windhund (Galgo espanol)
Windspiel Das Windspiel war bereits bei den Römern bekannt. Und Karl der Große soll mit Windspielen gejagt haben, die man ihm geschenkt hatte. Auch als Lieblingshunde Friedrichs des Großen sind sie in die Geschichte eingegangen. Niemand betrachte diese zierliche Kleinform des Windhundes etwa geringschätzig. Sie ist bei entsprechender Haltung durchaus keine zerbrechliche Kreatur. Es darf nicht übersehen werden, daß auch ein Windspiel Bewegung braucht und nicht etwa in einem Liegekörbchen gehalten werden kann. Täglicher Spaziergang und richtige Fütterung erhalten es gesund, So läßt sich ein Windspiel auch in einer kleinen Wohnung halten. Farbe: einfarbig und mehrfarbig, alle Farben sind zugelassen. Schulterhöhe: nicht über 35 cm.
Man unterschied früher den Galgo espanol und den Galgo anglo-espanol, was darauf hindeutet, daß der Greyhound mit dem Galgo gekreuzt worden war. Die große Ähnlichkeit der Galgos in Spanien mit dem Greyhound lassen daran keinen Zweifel aufkommen. Ausgelöst vom Tourismus, kamen Galgos auch nach Deutschland. Farbe: rot, schwarz, rotgrau, weiß, kastanienbraun, auch mehrfarbig. Schulterhöhe: etwa 60 cm bis 65 cm.
Irischer Wolfshund (IrishWoIfhound) Beim Anblick der kräftigen Erscheinung dieses rauhhaarigen Windhundes fühlt man sich vielleicht unwill-
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Whippet
kürlich in jene Zeit zurückversetzt, in der man in Irland mit ihm wehrhaftes Wild (Bären und Wölfe) zu jagen pflegte. Mit dem Aussterben der Raubtiere verkümmerten nach und nach auch diese großen Iren und waren schließlich so gut wie ausgestorben. Durch die Bemühungen von Captain Graham gelang es indessen gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, eine sogenannte Rückzüchtung der Rasse aus verschiedenen anderen Wolfshunden durchzuführen.
Man findet diese Riesen unter den Hunden heute in verschiedenen Ländern, und zwar dort, wo ihnen Raum und entsprechende Fütterung geboten werden können. Sie sind in Deutschland selten. Farbe; graurot, gelbgrau, auch einfarbig weiß oder schwarz, oft auch geströmt. Schulterhöhe: Rüden mindestens 79 crn, Hündinnen mindestens 71 cm.
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Schottischer Deerhound
ten Windhund vor dem Untergang und setzten seine Zucht in beschränktem Umfang fort. Er ist dem Irischen Wolfshund sehr ähnlich, vermutlich hat er zu dessen Neuzüchtung beigetragen. Man jagt heute in Canada und den USA mit Deerhounds Coyoten und Timberwölfe. Farbe: hellgrau, dunkelgrau, gelbgrau, meist mit Schwarz geströmt, schiefergrau, rotgelb, rotgrau mit schwarzer Maske. Schulterhöhe; Rüden über 75 cm. Hündinnen über 70 cm.
(deer = Hirsch) In den Wäldern des Schottischen Hochlandes jagte man mit ihm den Hirsch. Das ist übrigens noch gar nicht so lange her. Ein Dichter wie Walter Scott widmete ihm Verse in einem Epos, und der Maler Landseer stellte ihn wiederholt auf seinen Gemälden dar. Jagdliche und künstlerische Elemente bestimmen heute vielfach die Vorstellung von dieser Rasse. Besondere Liebhaber bewahrten den interessan-
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Welcher Hund ist für mich richtig? wir uns im vorhergehenHaben den Abschnitt bei den einzelnen
schaften gefunden. Wir beschränken uns deshalb hier auf eine systematische Übersicht, ausgehend von den wichtigsten Fragen, die der Liebhaber vor der Anschaffung eingehend selbst zu prüfen hat. Diese Fragen lassen sich vielleicht wie folgt aufstellen: • Was kann ich für einen Hund ausgeben? • Welchem Zweck soll er dienen? • Wieviel Zeit habe ich für den Hund übrig? • Welchen Platz habe ich zur Verfügung? • Welche Summe kann ich für Futter und sonstige Pflege aufwenden? • Welches Temperament soll mein Hund haben? Nach Beantwortung dieser Fragen ist die Wahl eigentlich nicht schwer. Wir wollen dem Leser aber weiterhin die Entscheidung erleichtern, indem wir ihm jetzt die Rassen nach Gebrauchswerten und Eignung zusammenstellen. Zuerst die reinen Wachhunde! Hier kommen für freiliegende Grundstükke mit genügender Bewegungsmöglichkeit für die Tiere in Frage: Schäferhund, Dobermann, Boxer, Airedale Terrier, Riesenschnauzer, Neufundländer, Bernhardiner, Dogge, Rottweiler. Mit Ausnahme der Neufundländer und Bernhardiner, die an sich durchaus einen trefflichen Schutz gewähren, lassen sich die übrigen auch
Hunderassen schon da und dort mit der Frage der Eignung einer bestimmten Hundeart für einen gewissen Zweck beschäftigt, so legen wir uns jetzt die Frage vor: »Welcher Hund kommt nun eigentlich für mich in Frage?« Bevor wir an die Beantwortung gehen, wollen wir einen Teil der Antwort vorwegnehmen und darauf hinweisen, wie man es nicht machen soll, wenn man darangeht, sich einen Gefährten fürs Haus anzuschaffen. Da heißt es denn zuerst feststellen, daß wir kein Recht haben, uns den Hund wie einen neuen Anzug, ein Kleid, wie irgendeine Modesache »anzuschaffen«, weil dieser oder jener vielleicht einen gleichen Hund hat. Wir dürfen uns auch nicht einen Hund zulegen, weil wir seine Rasse für so »drollige, »ulkig«, so »furchtbar süß« oder gar, weil wir sie für den »letzten Modeschrei« halten. Wer so handelt, versündigt sich am Tier. Denken wir doch einmal daran, daß der Hund den gleichen Maßstab nicht anlegen kann, daß er vielmehr zu uns kommt als Kamerad, als Hausgenosse, der alles, aber auch wirklich alles aufbietet, um nur für uns auf der Welt zu sein. Schon im vorigen Kapitel hat der Hundefreund vielleicht »seinen Typ« auf Grund der geschilderten Eigen-
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in der sogenannten »Arbeit am Mann« ausbilden, um dann in jedem Falle befehlsgemäß entsprechende Leistungen zu vollbringen. Gilt es Hühner und anderes Getier gegen Ratten und Raubzeug zu schützen, käme noch der Schnauzer und Terrier hinzu. Unter den größeren Wachhunden für Stadtwohnungen kommen in Frage: Schnauzer und einige Jagdhundarten. Dalmatiner. Setter, Cocker-Spaniel, Pudel. Chow-Chow. Sind die Räume beengt, lassen sich alle Terrierarten zu guten Wächtern heranziehen, auch einige Zwerge zeichnen sich durch große Wachsamkeit aus, so der Zwergschnauzer, der Zwergpudel und die Spitze. Unter den Stubenhunden ist die Auswahl groß. Bei der Wahl ist jedoch das Haar zu beachten. Für teppichbelegte Räume mit langen Vorhängen, Stofftapeten u. dgl. sollte man sich zu einem kurzhaarigen Hund entschließen, damit zwischen Hausfrau und Hund möglichst wenig Mißstimmung wegen des Haarlassens aufkommt. Zu den Kurzhaaren gehören: Kurzhaarteckel, Möpse, Rehpinscher, Französische Bulldoggen, auch die Erdhunde, darunter Foxterrier und Schottischer Terrier, haaren bei richti-
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ger Pflege nur zeitweise. Nicht zu vergessen der »nichthaarende« Pudel. Reine Luxushunde, welche besonders sorgfältiger Pflege bedürfen, sind die Pekinesen, Japan Chin, Malteser, Skye Terrier, Yorkshire Terrier und Affenpinscher. Unter den Stubenhunden befinden sich auch die Rassen, welche, um zu voller Entwicklung ihrer Schönheit zu kommen, eine besondere Haarpflege durch sachkundige Hand beanspruchen. Hierzu gehören Foxterrier, Schottischer Terrier, Sealyham Terrier, die verschiedenen anderen Terrierarten, dann die Zwergpudel, Zwergschnauzer. In die Hand des Nervösen gehören nicht die Zwergspilze, Terrier, Zwerggriffons. Hundehalter mit Neigung zum Jähzorn und zum Aufbrausen sollten sich keine Neufundländer. Doggen, Barsois, Schottische Terrier oder Jagdhunde anschaffen, denn diese vertragen zwar Schelte, aber keine grobe Behandlung. Abrichten lassen sich die meisten größeren Rassen, vornehmlich die Schäferhunde, Dobermänner, Boxer und Airedale. Sehr gelehrig sind die Pudel und Schnauzer, Neigung zu spielerischen kleinen Kunststücken haben bekanntlich sämtliche Terrierarten.
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Kaufen Sie Ihren Hund möglichst als Welpen! neigen Vielfach zu, sich einen
Hundefreunde dasogenannten »fertigen« Hund zu kaufen, der also möglichst vollständig stubenrein ist, der schließlich auch schon etwas folgsam ist und sich an der Leine führen läßt. Diese Methode hat nur anscheinend Vorteile, in Wirklichkeit gibt man durch diese Bequemlichkeit - denn nichts weiter als eine solche ist es ja Werte aus der Hand, auf die ein wahrer Hundefreund nicht verzichten sollte. Wir haben uns hierbei vor Augen zu halten: Der Hund hat nicht das Gefühl, eine »Mutter« in unserem Sinne zu besitzen. Für ihn ist »Mutter«, wer ihm die erste und später überhaupt seine Nahrung reicht. Die eigentliche Mutter kennt der Hund nicht, weil er sich an sie nicht zurückerinnern kann. Je ausschließlicher also eine bestimmte Person einem Hunde Futter reicht, desto größer ist die Anhänglichkeit des Tieres gerade an diese Person. Sehen wir doch bei den höher entwickelten Hunderassen nur zu oft, daß sie ihren Züchter noch nach Jahren wiedererkennen, sich »wie ein Kind« freuen, wenn sie ihm begegnen. Dies sollte man sich zunutze machen und den Hund so früh wie irgend möglich erwerben, denn der Hund, der von Anfang an nur uns kennt, wird uns über alles lieben. Aber weiter! Es ist eine alte Züchter-
lehre, die sich nicht nur auf Hunde, sondern auf alle Tiere erstreckt, daß Fehler beim Aufbau des Körpers in der Jugend später meist schwer, oft überhaupt nicht mehr zu korrigieren sind. Von einem schon in frühester Jugend kräftigen Körper hängt aber alles ab. Der Krankheitsbefall bei den in der Jugend schlecht ernährten Tieren ist erheblich größer als der des gut gepflegten Nachwuchses. Wir sind bei Kauf eines »fertigen« Hundes nie in der Lage, festzustellen, ob er in der frühen Jugend alle Aufbaustoffe erhalten hat; uns genügt meist der erste Augenschein, und dieser kann leicht trügen. Dem wahren Hundefreund bietet ferner die Aufzucht eines jungen Hundes eine derartige Fülle von Vergnügen an dem tollpatschigen, hilflosen und dadurch drolligen Wesen, eine Kette der heitersten Begebenheiten und Zwischenspiele, daß selbst ernste Menschen. Forscher und Denker die glücklichsten Stunden jene nannten, in denen sie aus einem dummen Welpen einen jungen Hund heranwachsen sahen. Er gibt sich noch drolliger als das kleine Kind, zwar ist er nicht so hilflos wie dieses, dafür aber trotz gewisser Selbständigkeiten so furchtbar dumm, daß er uns bei jeder Untugend die Waffe der Schelte einfach aus der Hand schlägt. Junge Hunde machen Mühe, aber sie
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entlohnen sie später tausendfältig durch Gesundheit, langes Leben, durch übergroße Liebe und Treue, die ein »fertig« gekaufter Hund viel seltener aufbringt. Schließlich verlangen wir ja auch Treue vom Hund. Können wir diese von einem erwachsenen gekauften Tier, das vielleicht zum Überfluß schon durch viele Hände gegangen ist, überhaupt verlangen? Müssen wir uns nicht selbst sagen, daß jeder erwachsen gekaufte Hund eigentlich untreu ist, wenn er nun plötzlich auf uns und nicht mehr auf seinen früheren und damit noch eigentlichen Herrn hören soll? Nicht jeder junge Hund braucht die gleiche Zeit zur Erziehung. Praktische
Versuche haben ergeben, daß die großen Hunderassen viel schneller im »Benehmen« erwachsen sind als die kleineren. Zwerghunde werden z.B. öfters schwerer stubenrein als Diensthundrassen. Das kann unter anderem darin begründet sein, daß wir mit Zwerghunden im zarten Alter nicht so oft ins Freie gehen möchten, weil wir - ganz zu Unrecht - eine Erkältung fürchten. Die Natur sorgt meist durch vollauf genügende Fellbildung dafür, daß der Hund gesund durch die verschiedenen Temperaturen kommt; tut er es nicht, ist die Ursache nur die naturwidrige Entziehung der Abhärtung.
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Die Auswahl eines Welpen Rüde oder Hündin? im vorangegangenen KapiBereits tel wurde darauf hingewiesen,
ist, wird man bei der Aufzucht ziemliche Mühe haben. Aber auch dieser Welpe kann sich durchaus noch zu einem brauchbaren Hund entwickeln. Krumme Beine und unproportionierte Körperteile können in diesem Alter normal oder auch rassebedingt sein. Hier wird der Fachmann Endgültiges aussagen können (und der nicht immer!). Jedenfalls: Hände weg von müden, nur wenig oder nicht spielenden Welpen, die aufgetriebene Bäuche, stumpfes Fell und glanzlose Augen haben. Soll man einen Rüden oder eine Hündin nehmen? Viele neigen dazu, einem Rüden den Vorzug zu geben. Er ist bequemer und macht weniger Scherereien, meinen viele. Dabei ist aber folgendes zu beachten: Wohl tritt bei der Hündin zweimal im Jahr die sogenannte Läufigkeit ein. Die Hündin ist zu dieser Zeit meist ein anderes Wesen, neigt (nicht immer) zum Entlaufen und Streunen, kann gedeckt werden, zieht die Rüden an. Zweimal drei Wochen lang im Jahr hat man gewisse Unannehmlichkeiten zu erwarten. Aber außerhalb dieser Zeit ist die Hündin meistens anhänglicher und schließt sich vielfach noch mehr dem Menschen an als der Rüde. Der Rüde ist normalerweise das ganze Jahr über bereit, sich mit Hündinnen zu paaren, also auch bereit fort-
welche Gesichtspunkte bei der Anschaffung eines Welpen zu beachten sind. Sollte es dem künftigen Hundebesitzer möglich sein, den Hund unter mehreren Welpen, insbesondere eines Wurfes, auszusuchen, so ist dies wohl die glücklichste Lösung. Schon jetzt - obwohl die kleinen Vierbeiner noch bei ihrer Mutter sind und sich harmlos raufend und entzückend spielend im Familienverbande bewegen - kommen viele Charakterzüge zum Vorschein. Wenn Sie einen sanftmütigen, etwas schüchternen Hund wünschen, dann nehmen Sie den kleinen Welpen in der Ecke, der etwas ängstlich vor dem fremden Menschen zurückweicht. Vielleicht aber wird dieser Hund immer etwas schüchtern und zurückhaltend bleiben. Wollen Sie einen Draufgänger, dann greifen Sie nach dem Welpen, der immer allen anderen voraus alles Neue untersucht, freudig nach Ihrer Hand zu beißen versucht und ohne weiteres mit fremden Menschen mittaufen würde. Soweit zum Wesen des Welpen. Die Auswahl nach den körperlichen Eigenschaften ist natürlich auch sehr wichtig, Mit dem schwächsten und kleinsten Welpen, der einen aufgetriebenen Bauch besitzt, also wahrscheinlich sehr stark verwurmt
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zulaufen, wenn er eine heiße Hündin wittert. Viele Menschen empfinden sein dauerndes Schnüffeln an allen Ecken als störend. Hat ein Rüde einmal die Spur einer läufigen Hündin aufgenommen, wird er kaum noch von selbst an seinen Herrn und Gebieter denken. Der Trieb ist meistens mächtiger. Ich will hier nicht die Rüden zugunsten einer Hündin verdammen, aber die alten Vorurteile und die falsche Meinung des Laien. ein Rüde wäre bequemer zu halten, soll berichtigt werden. In diesem Zusammenhang sollen noch einige allgemein interessierende Punkte beantwortet werden. Muß ein Rüde decken, um körperlich und wesensmäßig gesund zu bleiben, bzw. ergeben sich Vor- oder Nachteile, wenn man einen Rüden zürn Decken gibt? Wie bereits weiter oben erwähnt, ist der Hund, und insbesondere der Rüde, triebgebunden. Ein gesunder Hund wird also während der Paarungszeit nach dem Partner suchen, d.h. der Rüde das ganze Jahr über, die Hündin nur in der Zeit der Läufigkeit. Hat ein Rüde einmal eine Hündin gedeckt, wird er meistens mehr hinter Hündinnen her sein als ein unerfahrener Rüde. Dies kann also einen Nachteil für den Besitzer be-
deuten. Es ist aber nicht der Fall, daß ein Rüde nun fortan immer decken muß, weil er sonst bösartig wird. Stoffwechselstörungen, Ekzeme usw. entstehen durch Nichtdecken des Rüden nicht. Hier hat der Laie vielfach eine falsche Meinung. Soll oder muß eine Hündin gedeckt werden? Diese Frage ist viel schwerer zu beantworten. Der normale, gesunde Körper einer Hündin verlangt naturgemäß nach einer Trächtigkeit. Wird ihm das versagt, können Krankheiten eintreten. Wir kennen die sogenannte »Scheinschwangerschaft« der Hündin, wir wissen um die Gebärmutterentzündung, die prozentual mehr Hündinnen befallt, die nie Welpen geworfen haben. Aber auch Hündinnen, die öfters Welpen brachten, können scheinträchtig werden oder an einer Gebärmutterentzündung erkranken. Wenn eine Hündin einmal gedeckt worden ist, muß sie nicht immer wieder gedeckt werden. Auch sie wird dadurch nicht bösartig werden. Nach der Trächtigkeit kann man aber vielfach eine Wesensänderung der Hündin zu ihren Gunsten feststellen. Trotzdem Hände weg von der Hundezucht, wenn keine Zeit, kein Platz oder keine Freude an der Nachzucht vorhanden ist.
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Richtige Pflege und Ernährung man eigentlich Wasunterversteht richtiger Pflege des Hundes? Nichts anderes, als dem Hund die Nahrung und Pflege zu geben, die seiner natürlichen Abstammung, Lebens- und Verhaltensweise am nächsten kommt. Das bedeutet jedoch, daß man sich mit seiner Herkunft und Vergangenheit beschäftigen muß, um dem Hund zu geben, was des Hundes ist. Erst durch intensive wissenschaftliche Forschung in den vergangenen drei Jahrzehnten an Universitäten und Forschungsinstituten wissen wir eindeutig, woher der Hund stammt, wer sein Ahnherr war: Es ist der Wolf. Diese Erkenntnis ist für die Ernährung - der wichtigste Punkt der Pflege wichtig. Warum? Weil der Wolf nicht nur das Muskelfleisch, die Sehnen und kleinere Knochen seiner Beutetiere frißt, sondern vor allem ihre Mägen und Eingeweide mit dem in ihnen
vorhandenen Grünfutter. Hiermit deckt der Wolf seinen Kohlenhydratbedarf, den er braucht, um zum einen das für ihn ebenfalls lebensnotwendige Fett in Energie umzuwandeln und zum anderen seine Darmtätigkeit anzuregen, die wiederum die bessere Nutzung der Nährstoffe ermöglicht. Zwei Folgerungen ergeben sich daraus: • Der Hund ist kein reiner Fleischfresser. • Ähnlich wie der Mensch ist er auf eine ausgewogene und richtig zusammengestellte Nahrung angewiesen, die ihn gesund und munter hält. Wie nun die richtige Ernährung des Hundes in der täglichen Praxis aussieht, davon handelt das nächste Kapitel.
Links ein normaler Freßnapf, rechts ein Napf für langohrige Hunde
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Die Ernährung des Hundes
Ummanüberhaupt Energie.
zu leben, braucht Diese Energie holt man sich aus der Nahrung, genauer aus den chemischen Bausteinen der Nahrungsmittel: aus Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett. Der Körper verwandelt diese chemische Energie zum Beispiel in Wärme (Körpertemperatur), in Bewegungsenergie zum Atmen, Laufen und Bellen oder in chemische Energie, damit der Körper wachsen oder ständig neue Zellen bilden kann. Eiweiß ist hierbei der wichtigste Grundnährstoff - ohne ihn ist überhaupt kein Leben möglich. Dabei ist Eiweiß nicht gleich Eiweiß, denn es gibt hochwertiges und weniger wertvolles Eiweiß, was bei der Nahrungszusammenstellung zu bedenken ist. Zudem besitzt tierisches gegenüber pflanzlichem Eiweiß für den Hund den größeren Nährwert. Hochwertiges und leicht verdauliches Eiweiß ist in Eiern, Muskelfleisch, Innereien und Fisch anzutreffen. Nicht so wertvolles ist in Knorpeln, Schwarten und Knochen enthalten. Pflanzliche Eiweißträger sind Haferflocken, Reis, Mais und Sojamehl, Über den zweiten Grundnährstoff, die Kohlenhydrate, und seine Bedeutung ist bereits im vorherigen Kapitel gesprochen worden. Doch noch eine Anmerkung: Kohlenhydrate, die der Hund am besten verarbeiten kann,
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gibt es in Haferflocken und Reis - allerdings vor der Fütterung gekocht, damit die Stärke aufgeschlossen wird. Auch die käuflichen Hundeflokken sind aufgeschlossen, wodurch sie für den Hund besser verwertbar sind. Der dritte wesentliche Bestandteil der Nahrung ist das Fett mit seinen lebensnotwendigen Fettsäuren. Fett ist ein wichtiger Energielieferant und enthält notwendige Vitamine. Darüber hinaus sorgt Fett z.B. für die Erhaltung von Haut und Haaren. Hinzu kommen jetzt noch Vitamine und Mineralstoffe, die in keiner Nahrung fehlen dürfen, um das Fressen des Hundes »abzurunden«. Zwar holt sich der Hund diese Bausteine seiner Nahrung aus dem Fleisch und dem pflanzlichen Futter - doch nur zum Teil. Deshalb müssen Vitamine wie Mineralstoffe hinzugefügt werden. Dies gilt besonders für säugende Hündinnen und Welpen. Bevor wir diesen »chemischen Abstecher« beenden und zur Praxis übergehen, noch eine Faustregel für das richtige Verhältnis der Grundnährstoffe und ein überaus wichtiger Merksatz: Die Faustregel: Die Nahrung des erwachsenen Hundes sollte zur Hälfte aus Eiweiß, zu ca. 40 Prozent aus Kohlenhydraten und zu ca. 10 Prozent aus Fett sowie aus Vitaminen
und Mineralstoffen bestehen. Der noch nicht erwachsene Hund muß zwei Drittel Eiweiß erhalten, etwa 25 bis 30 Prozent Kohlenhydrate und mindestens 5 Prozent Fett - natürlich auch die in diesem Alter besonders erforderlichen Vitamine und Mineralstoffe. Der Merksatz: Der Hund ist kein Müllschlucker und kein Resteverwerter vom menschlichen Mittagstisch. Wer dies nicht beherzigt, der begeht im Grunde genommen Tierquälerei. Nun aber zur Praxis; Natürlich kann man als Hundehalter dem Hund selber das Futter zusammenstellen und ihm eine Nahrung anbieten, die ausgewogen und vielseitig ist und keine wertlosen oder gar schädlichen Bestandteile enthält. Doch das bedarf schon einer Portion Wissens, um die Zusammensetzung des Futters und seiner Bestandteile genau durchzurechnen. Außerdem kostet es Zeit und Aufwand. Leichter - und auch nicht teurer - kann man es sich machen, wenn man Fertigfutter futtert. Daher ist Fertignahrung für sehr viele Hundehalter die beste Alternative, die sie ihrem Hund bieten. Fertigfutter, das es in verschiedenen Variationen gibt (davon später), ist heute wissenschaftlich so gründlich erforscht und abgesichert, daß man es ohne Bedenken seinem Hund ein Leben lang in den Napf tun kann. Dies haben Langzeituntersuchungen über viele Hundegenerationen hinweg ergeben. Weiterhin unterliegt Fertigfutter zumindest den gleichen strengen
Bestimmungen sowohl beim Einkauf der Rohstoffe als auch bei der Herstellung wie menschliche Lebensmittel. Aber was viel wichtiger ist: Fertigfutter enthält alle lebensnotwendigen Stoffe ausgewogen im richtigen Verhältnis und in der richtigen Zusammenstellung, so daß man sich nicht die Sorgen machen muß, ob der Hund nun wirklich alles bekommt, was er braucht. Doch bevor Sie Fertignahrung verfüttern, sollten Sie wissen, welche Arten von Fertigfutter es gibt: Dosennahrung • Fleischnahrung: Die Bestandteile dieses Fertigfutters sind Muskelfleisch, Pansen, Herz, Leber und Lunge. Zur Fleischnahrung müssen jedoch Hundeflocken, Reis, Haferflocken oder Gemüse dazugegeben werden. • Vollnahrung: Zu den Fleischbestandteilen werden in der Regel Reis, Gerste, Hafer, Weizen oder Mais beigemischt. Weiterhin: Gemüse und Proteine, Hefe sowie Vitamine und Mineralien. Vollnahrung enthält alle notwendigen Nährstoffe, so daß jedes Zusatzfutter entfällt. Trockenfutter Trockenfutter ist auch eine Vollnahrung, bei der nichts hinzugefüttert
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werden muß. Da dem Produkt bis auf 15 Prozent die Feuchtigkeit entzogen wurde, muß der Hund reichlich zu trinken bekommen.
Vorurteil: Hunde brauchen zusätzlich Vitaminpräparate. Tatsache: In Vollnahrung sind reichlich und exakt dosiert alle notwendigen Vitamine enthalten - eine Zugabe ist völlig überflüssig und bei zu starker Überdosierung sogar schädlich.
Halbfeucht - Nahrung (soft-moist)
Vorurteil; In Fertignahrung sind nur minderwertige Rohstoffe. Tatsache: Es werden nur ausgesuchte, tierärztlich kontrollierte und von Labors analysierte Fleischanteile wie Leber, Herz, Pansen usw. in Produkten der Hundefutterhersteller verwendet. Die Produktion von Fertignahrung unterliegt dem Futtermittelgesetz, welches wesentlich strenger ist als das Lebensmittelgesetz.
Das Soft-Futter ist ebenfalls eine Vollnahrung. Hier wurde Feuchtigkeit bis auf ca. 25 Prozent entzogen (zum Vergleich: Fleisch enthält ca. 80 Prozent Wasser). Deshalb muß der Hund auch hier genug frisches Wasser erhalten. Obwohl heute bereits schon viele Hundehalter ihre Tiere mit Fertigfutter versorgen, gibt es doch immer noch eine Reihe von falschen und irrigen Meinungen über diese in der Praxis bewährte Nahrung. Deshalb seien hier zu diesem Thema ein paar grundsätzliche Anmerkungen gemacht:
Vorurteil: Hunde mögen nicht gerne Fertigfutter. Tatsache: Die Fertigfutterindustrie hat heute erreicht, daß über 80 Prozent aller Hunde Fertigfutter spontan gern fressen. Hundeernährung ist auch Gewohnheits- oder Erziehungssache. Wird Nahrung, also auch Fertigfutter, abgelehnt, so kann der Grund in gelegentlich auftretender allgemeiner Appetitlosigkeit oder in einer Krankheit liegen. Sollte diese Appetitlosigkeit nicht krankheitsbedingt sein, so reicht ein flotter Spaziergang häufig aus, den Appetit wieder zu wecken. Manchmal hilft auch schon eine Abwechslung im Futter: statt Dosennahrung sollte man beispielsweise zwischendurch eine Trockennahrung geben.
Vorurteil: Nur frisches, mageres Fleisch ist gut für den Hund. Tatsache: Zwar hat frisches, mageres Fleisch einen hohen Nährwert, doch eine Ernährung nur mit frischem, mageren Heisch verursacht beim Hund Mangelschäden, z. B, eine Mineralstoffunterversorgung. Die Folge: Skelettverformungen. Bei magerem Fleisch fehlt auch das lebensnotwendige Fett.
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Die Pflege des Hundes Futter nützt nichts, Daswennbeste Sie Ihrem Hunde nicht die richtige Pflege angedeihen lassen. Hierzu gehört vor allen Dingen große Reinlichkeit des Hundelagers. Es soll kein warmer Pfühl, sondern darf auch für empfindliche Hunde - nicht zu weich sein. Am geeignetsten ist ein Kokoslager o. ä. mit einer Decke. Ein Korb ist in der Wohnung eine ideale, leicht zu reinigende Lagerstätte. Hundehütten im Freien sollten nie direkt auf der Erde, sondern auf kurzen Füßen ruhen. Das beste Hundelager in Hütten ist reines Stroh. Im Winter wird die Hütte am besten mit Isolierplatten verkleidet. Ein Stück alter Teppich, über den Eingang der Hütte genagelt, dient bei scharfer Kälte als schützender Vorhang. Am besten ist natürlich, wenn die Hütte einen Vorraum als Windfang besitzt. Junge Hunde muß man frühzeitig, am besten schon mit 6-8 Wochen, einer Wurmkur unterziehen, die später wiederholt wird. Mit zwölf Wochen müssen alle Welpen, auch die, die bereits eine Erst-Impfung erhalten haben, erneut geimpft werden: gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Tollwut. Junge Hunde müssen mindestens zweimal täglich gut durchgekämmt und gebürstet werden, weil diese Reinigung zugleich wie eine Massage wirkt, den Appetit anregt und das Blut richtig zirkulieren
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läßt, wodurch kleine Indispositionen bereits abgestoßen werden. Auch die Zahnpflege darf nicht vernachlässigt werden. Zahnstein, der sich angesetzt hat, muß von Zeit zu Zeit entfernt werden. Die Augen werden ab und zu mit etwas lauwarmem Wasser gereinigt. Zur sachgemäßen Pflege des Hundes gehört außerdem das Sauberhalten von Ohren und Pfoten. Die Ohren säubert man zur Vermeidung des sogenannten Ohrenzwanges öfters mit Watte, die mit speziellen Ohrentropfen angefeuchtet wird. Man sollte dabei nicht in das innere Bürste
Kämme
Kardätsche
Durch Lecken seines Felles nimmt der Hund mit Flöhen und Haarlingen auch Bandwürmer auf
Die Bandwurmeier werden von Zwischenwirten aufgenommen
Bandwurmteile und -eier werden ausgeschieden
Ohr eindringen, weil die Gefahr einer Verletzung sehr groß ist. Die Pfoten säubert man, wenn notwendig, durch Waschungen mit lauwarmem Seifenwasser, vornehmlich zwischen den Zehen. Zu lang gewordene Krallen müssen gekürzt werden. Bis zum Alter von einem halben Jahr
bade man den Hund möglichst nicht. Regelmäßiges Kämmen und Bürsten hält ihn genügend rein. Später bade man ihn je nach Bedürfnis, doch darf das Wasser nie zu warm sein. Man vermeide gewöhnliche Toilettenseife, denn Seife lagert sich nach dem Baden ab und verursacht Juckreiz. Au -
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ßerdem wird der natürliche Schutzmantel der Haut angegriffen, und es kommt leicht zu Ausschlägen. Es gibt spezielle Hundeseifen, bei denen dieser Übelstand nicht auftritt. Damit gleichzeitig etwa vorhandenes Ungeziefer verschwindet, benutze man handelsübliche spezielle Hundeseifen und -shampoos. Anschließend wird der Hund mit einem nichtgiftigen Ungezieferspray, etwa mit »Bactazol«, eingesprüht, was wöchentlich wiederholt werden sollte. Nach jeder Desinfektion des Hundes bürste und kämme man ihn gründlich durch und entferne das getötete oder betäubte Ungeziefer und dessen Brut. Bei allen insektentötenden Mitteln darf die Vergiftungsgefahr für den Hund, insbesondere den Welpen, nicht außer acht gelassen werden. Zur Vernichtung des Ungeziefers muß auch die Lagerstätte des Hundes peinlich gesäubert werden. Wurde am Beginn dieses Abschnittes erwähnt, daß die richtige Pflege des Hundes vor allem darin besteht, daß wir ihn in möglichst naturgewollter Weise aufziehen, so lohnt es sich, nach Aufzählung der uns zur Verfügung stehenden Aufzuchtsmittel, der Natur etwas in die Karten zu gucken. Wie läßt diese den Hund ohne jede fremde Einwirkung groß und gesund
werden? Nur dadurch, daß sie dem jungen Körper Gelegenheit gibt, sich für den Lebenskampf so ausgiebig wie nur möglich zu stärken. Kaum je werden wir das Spiel der Jungtiere in der freien Natur, in Sonne, Licht und frischer Luft voll ersetzen können, selten werden wir dem jungen Hunde so viel Freiheit einräumen können, wie er sie in seinen frühesten Zeiten als »Wildhund« genossen hat. Wir sollten aber hier nachzuahmen versuchen, was wir nur können, denn Sonne, Luft und Bewegung sind tatsächlich die besten und billigsten Aufbau- und Pflegemittel für junge Hunde. Sie setzen den Körper in die Lage, alle schädlichen Stoffe auszuscheiden, ihn ganz auf die Erhaltung der Art einzustellen und ihn gegen etwaigen Krankheitsbefall zu stählen. Nicht das fette, wohlgenährte Jungtier ist gesund, nein, mit den natürlichen von der Mutter Natur so freigebig verschenkten Aufzuchtsmitteln gedeiht das Tier, unser vierbeiniger Kamerad, am besten. Und darum nochmals; Tragen Sie zur Gesundheit und damit zur richtigen Pflege des Hundes dadurch bei, indem Sie ihn so lange wie nur möglich »Kind« sein lassen mit allen Tollheiten, mit allem Drauflosstürmen in freier Natur. Also auch hierLicht, Luft und Sonne.
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Unser Hund lernt gehorchen wir uns mit der AbrichWollen tung befassen, so soll dies im
stimmt großes Verständnis, doch rechnen wir bei der Bestrafung viel zu wenig mit der Psyche des Hundes. Kaum zwei Hunde gleichen sich in der Auffassung der Strafe. Wir haben hartempfindende Hunde, welche bereits die nur einige Stunden anhaltende Verweigerung der lieben Anrede als große Strafe empfinden, bei denen es nur eines kurzen »Pfui« bedarf, um absoluten Gehorsam auszulösen. Wir haben dagegen andere, die selbst einen harten Schlag wie einen Tropfen Wasser abschütteln und doch ihrem Herrn noch lange nicht gram sind. Unser erstes Bestreben bei der Erziehung des Hundes muß also darauf hinauslaufen, festzustellen, was der Hund als Strafe empfindet. Sind wir uns hierüber klar, dürfen wir über dieses Strafmaß nie hinausgehen, wollen wir uns nicht ein verstocktes, mürrisches oder geängstigtes Tier erziehen. Nahezu alle Hunde arbeiten gern für Lob und Liebkosung nach den Möglichkeiten, die ihnen Kraft, Rasse und Intelligenz vorschreiben. Aus einem Pekinesen kann niemand einen Polizeihund machen, und ein Bernhardiner wird nur ungern »Männchen« und «Bitte, bitte!« machen. Eben nur unsere Überspannung der Anforderungen an den Hund läßt diesen oft versagen. Eine Erziehungsunsitte, auf die man nur zu oft stößt, hier als Beispiel: Der
Rahmen dieses Buches nur soweit geschehen, als wir dem Hund beibringen, gehorsam und ein Beschützer für seine »Menschenfamilie« und deren Besitz zu sein. Es soll also mehr von einer Erziehung die Rede sein. Die Abrichtung des Hundes auf erzieherischer Basis stützt sich nicht nur auf Kommando, sondern liegt in der Kunst, im Hunde volles Verständnis für die Wünsche des Herrn auszulösen, verbunden mit dem Bestreben des Tieres, seinem Gebieter zu gefallen, Wer den fast eitlen Stolz des Hundes über eine vollbrachte Tat und seine Freude am Lob des Herrn voll begriffen hat und versteht, diese Sinnesbewegung auszulösen, der hat die Grundlagen des Abrichtens bereits erfaßt und wird seinem Tiere jede nur mögliche Leistung beibringen können, denn gerade der Wunsch zu gefallen ist neben dem Geschlechtsund Freßtrieb beim Hunde eine nie endende Begierde. Sehr selten versagt ein Hund bei der Abrichtung zum Hausgebrauch, nur zu oft versagt aber der Mensch hierbei völlig und macht sich durch dem Hund ganz unverständliche Maßnahmen und Strafen zu einem Feind desjenigen, den er sich zum wahrhaften Freund heranbilden wollte. Überhaupt das Kapitel Strafe! Auch der Hund verdient be-
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junge Hund freut sich seiner Freiheit und spielt auf der Straße umher. Er achtet nicht auf unseren Heranruf. Wir versuchen nun, schon nervös geworden, den Hund mit List heranzubringen. Ist uns dies durch ein Täuschungsmanöver gelungen, dann züchtigen wir den Hund ob seines gezeigten «Ungehorsams«. Das ist natürlich grundverkehrt, denn der Hund hat aus diesem ganzen Begebnis mit seiner feinen Beobachtungsgabe nur im Gedächtnis behalten: 1. daß wir ihn getäuscht haben, als wir ihn mit List riefen, 2. daß wir ihn züchtigten, als er für uns greifbar war. Die Folge wird meist sein, daß der Hund bei gleichem Anlaß noch schlechter gehorchen wird, denn er weiß genau, daß am Ende der Handlung eine Züchtigung zu erwarten ist. Manche Hundebesitzer machen auch den Fehler, ihrem ungehorsamen Hund, der sich nicht um die Zurufe kümmert und sich möglicherweise immer weiter entfernt, hinterherzulaufen. Ihr Rufen wird immer lauter und aufgeregter. Mag der Hund anfangs das Gejagtwerden als lustiges Spiel ansehen, so wird er durch das wütende Schreien doch verschüchtert und weicht dem Eingefangenwerden ängstlich aus. Wird er schließlich doch geschnappt, bekommt er noch eine Tracht Prügel. In diesen Handlungen liegen so viele Fehler, daß der Hund nie freudig zu seinem Herrn zurückkommt, hat er mal freien Auslauf erhalten.
Das genaue Gegenteil ist viel besser geeignet, den Hund herbeizulocken: Erstens sollten Sie sich vom Hund entfernen, wenn Sie ihn gerufen haben. Oder Sie gehen in die Knie und machen sich damit klein. Das hat für den Hund, der schlecht sehen kann, etwa die gleiche Wirkung, als hätten Sie sich entfernt. In den meisten Fällen wird er neugierig auf Sie zugelaufen kommen oder auch schon ängstlich und sich verlassen vorkommend nach Ihnen suchen. Ist er bei Ihnen, dann loben Sie ihn überschwenglich und geben ihm bei den ersten Malen auch einen Leckerbissen. Natürlich ist es dort, wo Autoverkehr in der Nähe ist, nicht ratsam, den jungen Hund frei laufen zu lassen, der das Kommen auf Befehl noch nicht beherzigt. Versuchen wir es daher auch hier, dem jungen Hund Gehorsam im Freien beizubringen, indem wir die lange Leine benutzen. Wir lassen den Hund zehn Meter von uns abtrollen und rufen ihn dann mit unserem Kommando, vielleicht mit »hierher!« zurück. Kommt der Hund nicht, so ziehen wir einfach die Leine langsam ein und beloben den Hund noch obendrein, wenn wir ihn haben. Je mehr wir ihn beloben, desto mehr wird er sich freuen. Weiß er erst Bescheid, um was es sich handelt, und kommt er trotzdem als älterer Hund nicht, weil er sich aus Geschlechtstrieb oder sonstwie vergaß, so wird bei einem guten Hunde, dem dieser Fehler auch einmal unterlaufen kann, ein einfaches »Pfui!« aus dem Stro-
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mer im Nu einen reuigen Sünder machen. Junge Hunde wollen sich nun einmal austoben und müssen es auch, wenn aus ihnen etwas werden soll. Man fange deshalb nicht zu früh mit ernster Übung an und versuche mehr spielend die Anfangsgründe beizubringen. Auch durch Apportieren von Gegenständen (niemals Steinen!) läßt sich das Herankommen üben. Nun zur Strafe selbst! Es genügt also, daß der Hund eine Handlung als Strafe empfindet, ohne daß er dabei gerade Schmerzen erdulden muß. Man mache sich daher folgende »Peitsche« zurecht: Zeitungspapier wird in verschiedenen Lagen schmal nach Art der Karnevalspritschen zusammengelegt. »Schlägt« man nun mit der Pritsche, so gibt es ein klatschendes Geräusch mit einem kaum merkbaren Schlag. Dem Hund ist dieses Klatschen so zuwider, daß er gern alles tut, um nicht mit dieser Klatsche in Berührung zu kommen. Auch das Rasseln eines Schlüsselbundes ist dem Hund unangenehm. Wirft man einige Male mit aller Vorsicht ein Schlüsselbund nach dem zu strafenden Hund mit gleichzeitigen Pfuirufen, so wird er für die Folge schon beim Rasseln des Bundes in unserer Tasche vorausbestraft sein. Doppelt und dreifach unterstrichen und als obersten Leitsatz der ganzen Abrichterei merke man diese eine Lehre: Strafe nie und nimmer mit der rechten Hand, denn diese rechte Hand gibt dem Hunde später alle Si-
gnale, sie leitet ihn, sie soll ihn liebkosen, sie muß ihm wie ein Heiligtum erscheinen, Hat der Hund davor erst einmal Angst, wird er »handscheu«, dann quäle dich und den Hund nicht mehr. Wenn du durchaus schlagen zu müssen glaubst, nimm irgendeinen Gegenstand, nur mit der rechten Hand selbst schlage nicht. Schimpfe dir den Ärger vorn Leibe, aber lasse die rechte Hand in der Tasche, wenn du mit deinem Hunde haderst! Vielfach begehen wir bei der Abrichtung auch den Fehler, daß wir annehmen, der Hund sei in der Lage, unsere Sprache zu verstehen. Das ist natürlich nicht der Fall. Wir können dem Hunde lange Sätze vorsprechen, ohne daß er hierbei ein Empfinden hat. Aber der Klang eines winzigen Wortes in eben diesen langen Sätzen kann ihn zu einer ganz bestimmten Handlung veranlassen. Und auf diesen Klang wartet der Hund, während du ihm einen langen Satz vorsprichst. Ein Beispiel: Teckelmänne liegt in der Sofaecke und träumt von Nachbars Bella, Du erzählst ihm: »Na, Lump, du hast lange genug am warmen Ofen gelegen, willst du nicht ein bißchen zu Herrchen kommen, damit wir spazieren gehen können? Komm doch schnell einmal hierher!« Aus diesem langen Satz hat Lump nur das eine Wort spazieren »verstanden« und kommt freudig vom warmen Pfühl herab. Hättest du dieses eine, ihm gewohnte Klanggebilde nicht gesprochen, er hätte weiter von Nachbars Bella geträumt. Deswegen zu beider-
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näßt oder sich gelöst hat. Nur zu bald hat der junge Hund das begriffen und sucht selbst im Freien nach der »alten Stelle«, deren Nähe ihn immer wieder lockt. Durch Unruhe und Umhersuchen zeigt uns der junge Hund sein Bedürfnis an, später geht er sogar selbst zur Tür und begehrt hinaus. Hat sich der Hund im Zimmer vergessen, so zeige man ihm seine Missetat mit dem für alle Fehler reservierten Scheltwort »Pfui!«. Hiernach bringt man den Hund ins Freie und sperrt ihn etwas aus. Auch seine Hinterlassenschaft aus dem Zimmer bringt man nach draußen und zeigt sie ihm dort noch einmal. Mit Schlägen zu strafen hat hier gar keinen Zweck, denn der noch unverständige Hund, dessen Anzeigen des Bedürfnisses von uns unter Umständen nicht einmal bemerkt worden ist, wird nach Schlägen in Zukunft in die dunklen Ecken kriechen und heimlich verstohlen sein Geschäftchen machen. Hier ein Beispiel aus der Praxis über eine Unsitte bei dem Anlernen zur Stubenreinheit und die (wenn auch hier sehr humoristischen) Folgen: Ein Mädchen hat die Aufgabe, darauf zu achten, daß eine Schotten-Junghündin sich im Zimmer nicht vergißt, und tut dies nach der ihr bekannten Art, den sündigen Hund mit der Nase in sein «Denkmal« zu stoßen und dann an die Tür oder ins Freie zu bringen. Die junge Hündin hat sich aus verschiedenen Vorkommnissen die Entwicklung der Dinge genau gemerkt und glaubt, richtig aufgepaßt zu haben.
seitigem Nutzen: Fasse dich kurz in den Befehlen, sprich nur Worte, keine Sätze, bediene dich auch der Zeichensprache zusammen mit den Kommandos, denn in solchem Falle wird der Hund ziemlich schnell auch auf das Zeichen allein mit der geforderten Leistung aufwarten. Niemals sei sparsam mit Lob durch das Wort und durch die Tat des Streichelns und Liebkosens. Tue es in der ersten Zeit der Abrichtung im Übermaß. Der Hund ist ein so bescheidenes Wesen, daß er für das geringste Lob seines Herrn bedenkenlos sein Leben einsetzt. Eine Voraussetzung gibt es jedoch auch hierbei, und diese gipfelt dann, daß er seinen Herrn liebt und ihm in der Hundeempfindung vertraut. Dieses blinde Vertrauen des Hundes ist recht schwer zu gewinnen und hat mit Gehorsam nichts zu tun. Besitzt der Abrichter jedoch das Vertrauen seines Hundes, so hat er nicht nur dessen Gehorsam, er hat die unverbrüchliche Treue eines Wesens, das sich, besser als der Mensch, nur durch den Tod von seiner Hingebung ablösen läßt. Seien Sie deshalb stolz auf die Treue Ihres Hundes, achten Sie sie aber auch. Die Erziehung des Hundes kann gar nicht frühzeitig genug beginnen und setzt mit dem Anlernen zur Stubenreinheit ein. Es ist dies ein ganz leichtes Exerzitium, denn der Hund ist von Natur aus reinlich. Sobald der Hund selbständig frißt, nehme man ihn nach jeder Mahlzeit hoch und bringe ihn ins Freie. Dort bleibt er, bis er ge-
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um ihren Herrn zu erfreuen. Was passiert also? Wir sehen, wie sich die Hündin mitten im Zimmer löst, ihre Hinterlassenschaft zweimal mit dem Kopf wegstößt und dann zur Tür läuft, an welcher sie sich schwanzwedelnd und vor Freude ob der guten Leistung hinsetzt und wartet, hinausgelassen zu werden. Ist der Hund vier Monate alt, mache man die ersten «Gehversuche« mit ihm, indem man ihn an die Leine nimmt. Er wird natürlich vorerst überhaupt nicht mitgehen wollen. Später wird er an der Leine hin- und herzerren, um schließlich mit straffer Leine voranzuprellen, uns hinter sich herschleifend. Bei großen Hunden ist dieser Zustand übel, er kann zum Laster des Hundes werden, so daß wir zu harten Gegenmaßnahmen, Stachelhalsband, Würgekette usw. greifen möchten. Man kommt ohne jede Quälerei des Hundes aus, wenn man sachgemäß mit der Abrichtung beginnt. Man nehme den Hund nur anfangs, bevor er das Gehen beim Herrn an der Leine überhaupt gewohnt ist, an eine ganz kurze Leine und lerne ihm so das Marschieren an. Begreift der Hund nach tagelangen Übungen, daß ihm die Leine keinen Spielraum läßt, wird er sich ohne weiteres fügen. Weiß er aber von der Länge der Leine, wird er sie in seinem Drange nach Bewegung soweit wie möglich ausnützen wollen. Nach einiger Zeit gehen wir dann zu den einzelnen Übungen über, mit welchen wir jedoch kaum vor dem neunten Monat
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beginnen sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt muß sich der Junghund entweder ohne Leine nach seinem Geschmack, an der Leine aber stets marschierend bewegen, niemals die lange Leine kennenlernend. Um nicht der Versuchung zu unterliegen, den Hund einmal versuchsweise länger geschnallt laufen zu lassen, benutze man in den zwei bis drei ersten Monaten als Leine ein Ledergeschirr, wie es ja auch zum Teil die Blindenhunde haben. Doch nun zu den einzelnen Übungen:
Leinenführigkeit. Befehl: »Fuß!« Es handelt sich hier um eine Gehorsamsübung, welche dem Hunde schon nach kurzer Zeit geläufig sein wird. Bereits gewöhnt, an der Leine zu gehen, wird es sich in der Hauptsache darum handeln, den Hund dahin zu bringen, daß er wirklich bei Fuß geht. In den meisten Fällen ist es nun das Bestreben des Hundes, vorzuprellen und zu ziehen. Ihm dies abzugewöhnen, verfahre man wie folgt: Der Hund kommt angeleint an die linke Seite des Führers, und zwar wird er so kurz genommen, daß sich sein rechter Vorderfuß am linken Fuß des Führers befindet. Man beginnt nun langsam Schritt zu gehen und hält dabei unentwegt den Hund kurz fest, wobei man in kurzen Abständen das Kommando »Fuß!» gibt. Von Zeit zu Zeit bekommt der Hund sein Lob:
»Sois brav«, »braver Hund«. Nach Einiger Zeit läßt man die Leine etwas länger und nimmt in die rechte Hand einen Spazierstock, welchen man bei loser Leine so quer vor den eigenen Körper und den Hund hält, daß der Hund nicht vorprellen kann. Ist er dennoch heftig und schiebt den Stock beiseite, gehe man mit ihm so, daß man zur linken Seite eine Mauer hat. Stößt nun der Hund vor, so stoße man mit dem Stock gegen die Mauer, dadurch eine feste Barriere bildend. Immer wieder ertönt mechanisch das Kommando: »Fuß!« Bei jedem Vorprellen muß der Hund einen energischen Ruck im Halsband spüren, der kräftig genug sein muß, ihn am Weitergehen zu hindern. Wenn es irgendwie geht, vermeide man hierbei das Stachelwürgehalsband. Jedesmal mit dem Kommando »Fuß!« zusammen müssen wir auch wirklich die richtige Stellung innehaben, daher nicht früher kommandieren, als bis die gewünschte Stellung wirklich vorhanden ist. Sonst begreift es der Hund nie. Hat der Hund verstanden, wohin er bei Kommando gehört, beginne man mit den Wendungen, wobei zuerst die Wendung nach links in Betracht kommt, denn man wird den noch unaufmerksamen Hund bei dieser Wendung nach links oft leicht auf die Zehen treten, was dieser sich bald merken und durch eine höhere Aufmerksamkeit quittieren wird Es folgt dann die Wendung nach rechts und schließlich das Beifußgehen in allen Schnelligkeiten. Hat der
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Hund erst einige Tage geübt, vermeide man tunlichst das Heranzerren des Hundes. Man nehme, stellt sich der Hund ungeschickt an, vielmehr die Leine für kurze Zeit über den Rücken weg in die rechte Hand, klopfe sich mit der linken auf den linken Oberschenkel dorthin, wo der Platz des Hundes ist. Unter wiederholter Kommandogebung und Belobigung nach dem Kommen übe man dies so nebenbei, damit der Hund auch die Zeichensprache lernt. Man achte bei allen Kommandos peinlich genau auf deutliche Aussprache und Prägnanz im Tonfall, man überschreie sich nicht, denn der feinhörige Hund macht einen großen Unterschied zwischen unserer normalen und unserer Affektsprache und hört trotz Vorhandensein des gleichen Wortes einen ganz anderen Klang. Und nur nach dem aus Einzelteilen gebildeten Klang hört das Tier. Klingt unser Befehl anders, »versteht« es uns nicht.
Folgen frei bei Fuß. Befehl: »Fuß!« Die Ausführung ist die gleiche wie zuvor, nur hat der Zögling jetzt ohne Leine zu folgen. Zur Erreichung dieses Zieles exerziere man die Leinenführigkeit und schnalle während des Gehens ab, immer dabei in der Bewegung bleibend. Damit das Tier nun nicht etwa auf den Gedanken kommt, daß es nunmehr entlassen sei und
Während der Hund an der Leine herbeikommt, muß ihm wiederholt das Kommando «Komm« oder »Hier« zugerufen werden umhertollen könne, benutze man wieder den Spazierstock wie zuvor. Das Folgen frei bei Fuß verlangt jedoch noch, daß sich der Hund beim plötzlichen Halt des Führers bei Fuß setzt. Um dies zu lehren, leine man den Hund an, nehme die Leine vom am Körper vorbei in die rechte Hand, der Hund hat aber wie stets links zu gehen. Im Augenblick des Haltmachens ziehe man die Leine (mit der rechten Hand) kurz nach oben und drücke im gleichen Moment mit der linken Hand auf die Kruppe des Tieres, bis es sich gesetzt hat. Auch kann man mit der einen Hand die Hinterhand herunterdrücken und die andere Hand unter den Fang legen. Hierbei ertönt das Kommando: »Sitz!« Es ist merkwürdig, wie schnell gerade
dieses Kommando von den meisten Hunden begriffen wird. Vergißt sich der Hund beim Üben, in dem er bei Halt weiterläuft, wird er durch einen kurzen Ruck mit der Leine und durch das Kommando: »Sitz!« erinnert. Wenn der Hund sich gesetzt hat, darf man ihn nicht durch Streicheln und Lob in Erregung versetzen, weil er dann sofort aufspringt. Hinlegen. Befehl: »Platz!« Um unserem Freunde diese leichte Übung beizubringen, lasse man ihn angeleint erst einmal setzen. Man trete nun auf die vom Hunde lose herabhängende Leine so, daß sie in den Hohlraum zwischen Stiefelabsatz
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So kann dem Hund gezeigt werden, wie er das Kommando zum Hinlegen zu befolgen hat
und Sohle frei zu liegen kommt. Alsdann ziehe man die Leine etwas an, so daß sie halbstraff wird. Nun gebe man das Kommando »Platz«, wobei man mit energischem Ruck an der Leine das Tier niederzieht. Man unterstütze diese Übung vorerst dadurch, daß man das Niederziehen durch eine zweite Person ausführen läßt, während man selbst im Augenblick der Kommandogebung durch Druck auf die Schulter die Abwärtsbewegung unterstützt. Auch das Vorwärtsziehen der irn Sitzen gestellten Beine deutet dem Hunde an, was von ihm verlangt wird. Reichliches Lob: »Sois brav!«, »braver Hund!« sorgen für gute Stimmung bei dem Zögling. Aber erst, nachdem die Übung beendet ist.
Stehenbleiben. Befehl: »Bleib da!« Auch diese Übung macht keine allzu großen Schwierigkeiten. Man legt vorerst den Hund an der Leine irgendwo kurz fest und befiehlt: «Bleib da!«, wonach man sich für kurze Zeit entfernt. Gibt der Hund Laut, so ermahne man ihn unter Wiederholung des Kommandos. Dann befreie man den Hund und übe einige bereits begriffene Kommandos. In kurzen Abständen lege man den Hund immer wieder fest und kommandiere; »Bleib da!« Man entferne sich hierbei immer mehr und belobe reichlich. Am zweiten oder dritten Übungstage gehe man aus der Sicht des Hundes, so aber, daß man ihn selbst beobachten
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kann. Wird er nach Verschwinden seines Führers unruhig und beginnt zu zerren oder gar Laut zu geben, so ermahne man ihn von fern her durch das Kommando. Nach und nach dehne man die Wartezeit auf 5, 10 bis 15 Minuten aus. Erst wenn der Hund hierin ganz sicher ist und bei loser Leine steht, sitzt oder liegt, gehe man zur Übung ohne Anleinung über, denn absoluter Gehorsam gehört zum Dableiben ohne Leine. Aber gerade die Festigkeit des Gehorsams in dieser Übung ist Vorbedingung für die spätere Schutzhundarbeit. Man übe daher das Stehenbleiben regelmäßig ganz besonders. Glaubt man, den Hund fest in der Gewalt zu haben, so lasse man von fremder Seite Störungsversuche ausüben. Bekannte sollen den Hund locken, ein Spielkamerad soll sich in der Nähe sehen lassen usw. Bei den ersten Störungsversuchen halte man sich in nächster Nähe auf und greife sofort durch den Scheltruf »Pfui!« ein, sobald der Hund Miene macht, kommandowidrig zu handeln. Erhöht man den Arbeitseifer des Hundes noch dadurch, daß man ihn nach guter Übung durch eine Nascherei belohnt, so wird es bald mit ihm werden. Es sei bei dieser Gelegenheit so nebenbei erwähnt, daß man bei der Abrichtung stets einige kleine Stückchen Hundekuchen in der Rocktasche bei sich haben soll, damit die Belobigung von Zeit zu Zeit auch durch «schmackhaftes« Belohnen abgelöst werden kann. Schließlich gehe man dazu über, daß man selbst am
Hunde vorbeigeht, später sogar vorbeiläuft. Handelt hierbei der Hund nach dem letzten Kommando, welches immer für ihn zu gelten hat, zeigt er durch Verharren in seiner Stellung, daß er weiß, worauf es ankommt, dann haben wir viel, sehr viel gewonnen. Wir sollen uns aber nicht verhehlen, daß diese Geduldsübung für den Hund nicht leicht ist. Man sei daher nachsichtig und strafe das Tier möglichst wenig. Wir kommen jetzt zu einer verwandten Übung.
Bewachung von Gegenständen. Befehl: »Paß auf!« Ergänzt man die vorige Übung, indem man bei dem wartenden Hunde einen uns gehörenden Gegenstand niederlegt, dessen Bewachung man ihm durch das Kommando »Paß auf!« nahelegt, so werden wir schon nach kurzer Zeit auf Verständnis bei unserem Zögling stoßen. Man lege den Hund hierbei jedoch einstweilen fest, denn es gibt Naturen unter unseren Vierbeinern, die in solchem Falle ihre frühere Lektion leicht vergessen und jeden Versuch des Diebstahls eines zu bewachenden Gegenstandes nach einem für sie ungeschriebenen Gesetz, daß keiner des Herrn Eigentum anfassen darf, in einer Weise ahnden, die wir nicht beabsichtigt haben, die aber für den markierenden Dieb sehr schmerzhaft sein kann. Sitzt auch diese Übung, dann ist, ohne daß es be-
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des zurückliegende schwerere »Gefecht« sehr gut im Gedächtnis, um bei jedem Fremden an das Schlimmste zu denken.
sonderer Vorbereitung bedarf, der Hund auch meist in der Bewachung von Haus und Hof firm. Man hat eben nur nötig, ihm bei Verlassen des Heims einen Gegenstand »anzuvertrauen«, worauf er nach einem Kommando »Paß auf!« den ganzen Besitz bewachen wird, immer in der Meinung lebend, jeder der Besitzung oder der Wohnung zu nahe Kommende habe nur das Bestreben, ihm den bewachten Gegenstand zu entreißen. Je mehr man bei den früheren Übungen den Hund mit einem imaginären Dieb um einen ihm anvertrauten Besitz hat kämpfen lassen, desto schärfer wird der Hund in der Bewachung von Haus und Hof werden. Der Hund ist nach allem ein ausgesprochener Pessimist und behält daher je-
Lautgeben. Befehl: »Gib Laut!« Bei dieser Übung liegt keine große Schwierigkeit vor. Es gibt allerdings Hunde, die auf Kommando nicht gern Laut geben. Aber auch ihnen ist dies bald beigebracht, wenn man ihnen das Futter nur nach Lautgeben auf Befehl reicht. Man kann die Mahlzeit auch beliebig unterbrechen und nur nach erneutem Lautgeben auf Befehl fortsetzen lassen. Für das Lautgeben
Schäferhund bewacht einen Gegenstand
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gibt es auch ein vom Hunde sehr willig beachtetes Zeichen, den erhobenen Zeigefinger der rechten Hand. Macht man die Geste stets in Verbindung mit dem Kommando, so wird der Hund schon nach kurzer Zeit auch ohne Kommando nur dem erhobenen Zeigefinger gehorchen. Es ist dies in der Praxis sehr wertvoll, denn oft wünschen wir nicht, daß man uns hört, daß aber der Hund dennoch unsere Befehle versteht.
ße, so schiebt man es ihm in den Fang zurück, kommandiert wieder neu und entfernt sich dabei rückwärts. Nimmt der Hund das weggeworfene Bringsel auf und bringt es nicht herbei, so leine man den Hund lang an, um ihn dann langsam heranzuziehen, wenn er sich zuviel Zeit mit dem Apportieren lassen sollte. Auf eins hat man noch besonders zu achten: Der Hund darf aus der sitzenden Stellung heraus erst dann dem weggeworfenen Bringsel nachjagen, wenn das dazugehörige Kommando gefallen ist, nicht früher. Will der Hund in seinem Tatendrang ohne Kommando davonstürmen, halte man ihn so lange fest, bis man das Kommando erteilt hat. Ist der Hund firm, so bereite man seine etwaige weitere Ausbildung vor, indem man ihn Gegenstände apportieren und suchen läßt, die er ungern annimmt. Hierzu gehören Bürsten, Taschenmesser, Streichholzschachteln, Glas, Eisen, Tabakpfeifen. Ein gehorsamer Hund muß alles bringen, so sehr auch etwa seine Nase dadurch beleidigt werden sollte. Als Belohnung sollte, besonders anfangs, etwas »Freßbares« gereicht werden.
Bringen. Befehl: »Hoools!« Die Bringlust ist dem Hund angeboren. Schon in seiner frühesten Jugend fordert er uns geradezu auf, uns etwas bringen zu dürfen. Er sieht jedoch in diesem Bringen eine Art Spielerei, so daß ihm eigentlich nur der nötige Ernst der Sache beizubringen ist. Man beginne - wie überhaupt bei allen anderen Exerzitien - aus der sitzenden Stellung heraus, denn hieraus weiß der Hund in jedem Falle, daß es nunmehr arbeiten heißt. Damit der Hund das weggeworfene Bringholz heranbringt, gehe man stets langsam rückwärts, so daß der Hund ständig folgen muß. Immer ertönt hierbei das Kommando: »Hoools!« Man berührt alsdann das Bringsel im Fang des Hundes und erteilt gleichzeitig das Kommando; »Aus!« Nun öffnet man behutsam den Fang des Hundes und nimmt das Bringholz heraus. Laßt der Hund das Bringholz fallen oder wirft er es uns vor die Fü-
Futterverweigerung. Ohne Befehl. Das Futterverweigem ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Erziehung des Gebrauchshundes, denn bei vorgenommenen Eigentumsver-
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letzungen werden unsere Gegner zuerst danach trachten, den unliebsamen Wächter durch Vergiftung aus dem Wege zu schaffen. Leider ist nun der Futtertrieb eine der festsitzendsten Eigenschaften des Hundes, er unlerliegt gern der Verlockung, wenn ihm die Hase einen Genuß verspricht. Die schärfsten und sonst treuesten Hunde sind schon oft diesem Naturtrieb zum Opfer gefallen. Recht klein ist auch der Kreis der Hunde, welche absolute Futterverweigerer sind. Unseren Hund dahin zu bringen ist eine lohnende, wenn auch recht mühevolle Arbeit. Haben wir den jungen Hund nicht daran gewöhnt, nur aus der Schüssel zu fressen, welche ihm ein und die gleiche Person hinstellte, und sind wir nicht sicher, daß der Hund gegebenenfalls auch aus anderen Behältern frißt, auch wenn er satt ist, so müssen wir eben von vorn anfangen. In 99 von 100 Fällen wird dies der Fall sein. Erreichen können wir bei dem Freßhunger des Tieres, insbesondere bei der Vorliebe des Hundes für Knochen, das Mißtrauen, welches bei unserem vierbeinigen Freunde mehr ausgebildet ist, als wir es vielleicht bemerken. Dies Mißtrauen gegen Nahrung aus fremder Hand müssen wir durch geschickte Manipulationen so zu steigern wissen, daß es aus Trieb zu einer Futterverweigerung kommt. Aus reinem Befehl heraus wird ein Hund selten sattelfest in der Verweigerung der Annahme guter Nahrung sein. Wie erwecken wir nun
bei unseren Vierbeinern dieses notwendige Mißtrauen? Auf verschiedene Art läßt sich dies erreichen. Man kommt zum Ziel, wenn man dem Bekannten, der ihn zu verleiten hat, bittet, den Hund im Augenblick des Zuschnappens zu erschrecken. Das harmloseste Mittel ist hierbei das Wasser. Der dem Hund Fremde reicht ihm mit der linken Hand einen Knochen, in der rechten Hand hat er einen mit Wasser gefüllten Insektenpulverball (Spritze). Im Augenblick des Zugreifens spritzt die Hilfsperson denn Hunde das Wasser ins Gesicht, was ihm äußerst unangenehm, wenn auch ganz unschädlich ist. Auf geschmacklichem Gebiet kann es die Annahme von Futter unterbinden, wenn man wahllos von fremder Hand in der Nähe ausgestreutes Futter, das man ihm bei Ausgängen auch in den Weg legen oder durch Fremde anbieten lassen kann, mit dem Tier unangenehmen Zusätzen versieht und diese fein im Innern der Nahrung verbirgt. So kann man z.B. einen Fleischklops vorsichtig mit Absinthkraut, auch mit gemahlenen Nelkenkörnern, überhaupt mit allem füllen, was dem Hund aus unserer eigenen Erfahrung unangenehm und dabei doch nicht gerade gesundheitsschädlich ist. Zu empfehlen ist es jedoch hierbei, daß man die gefüllten Stücke noch einmal überbratet, denn die Hundenase ist sehr fein. Auch die geringste Kleinigkeit, welche wir von der Füllung an die Außenseite brachten, wird das Tier merken und auf die Ver-
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suchung nicht hineinfallen. Bedingung ist in jedem Falle, daß die einzelnen Portionen nicht so klein sind, daß sie der Hund einfach aufnehmen und verschlingen kann. Sie müssen so gestaltet sein, daß er kauen oder sie zerbeißen muß. Man erreicht dies, indem man quer durch die einzelnen Gaben Fleischstücke steckt. Nach jeder sozusagen erzwungenen Futterablehnung bzw. schlechter Erfahrung beim Futterannehmen aus fremder Hand wird der Herr dem Hunde Futter in richtiger Art und Weise anbieten, um den Vierbeiner immer und immer wieder daran zu erinnern, wo und wie er sein Futter aufnehmen darf. Auf eine Methode sei hier noch besonders aufmerksam gemacht. Man halte sich hierbei vor Augen, daß jeder Fremde dem Hunde Knochen, Leckerbissen und dergleichen dergestalt reichen wird, daß er sie zwischen Daumen und Zeigefinger anbietet. So dürfen wir also dem Hunde niemals etwas übergeben. Man tue daher stets den Leckerbissen für den Vierbeiner in die hohle Hand und lasse ihn aus der Handfläche fressen, denn so wird ihm kein Fremder Nahrung geben. Dann nehme man Futter zwischen Daumen und Zeigefinger und reize den Hund zum Abnehmen. Versucht er es, so schelte man ihn, um gleich darauf das gleiche Futter in die hohle Hand zu tun und nochmals zu präsentieren. Faßt jetzt der Hund zu, bekommt er Lob. Hintereinander tagelang geübt, weiß der Hund bald sehr genau, aus welcher
Handhaltung heraus er berechtigt ist, Futter abzunehmen. Kommt dann ein Fremder mit Knochen zwischen den Fingern und bietet sie dem Hunde an, wird dieser — vorerst nur in Gegenwart seines Herrn, später aber auch allein - stets durch Abwenden des Kopfes zu verstehen geben, daß er nicht mag. Es soll aber nicht verschwiegen werden, daß gerade diese Abrichtung zu den schwierigsten gehört. Der Mittel ließen sich noch zahlreiche nennen, doch genügt es sicher, wenn hier nur die Richtung angegeben wird, wie eine Beeinflussung des Tieres möglich ist. Den richtigen Weg auszutüfteln wird sich oft durch den Erfolg lohnen. Aber auch bei der Futterverweigerung ist es wie bei den anderen Übungen. Sind Herr und Hund eins und verstehen sich, wird der Hund nur selten versagen, wenn er voll begriffen hat, daß er bei Abnahme fremden Futters gegen das Gebot seines Herrn verstößt. Schußfestigkeit Ein von Natur aus nicht schreckhafter oder gar feiger Hund ist meistens auch schußfest. Ist er es nicht, wird er es trotz Abrichtung selten werden; oft stützt sich aber die Angst des Hundes vor dem Knall nur auf eine schlechte Erfahrung, die aus dem Gedächtnis des Tieres dadurch herauszubringen ist, daß wir ihm an zahlreichen »Schüssen« die anscheinende Ungefährlichkeit des Schießens beibringen
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müssen. Hat der Hund erst die Angst vor dem Schuß überwunden, schreckt er auch bei wirklich einmal eintretenden Folgen nicht zurück und bringt diese gar nicht mit dem Schuß als solchem, sondern nur mit der Schlechtigkeit des Schießenden in Verbindung, um dann gegen diesen trotz Schießens anzugehen. Man gewöhnt den Hund an den Schuß, wenn man in seiner Nähe ohne Anwesenheit fremder Personen von Zeit zu Zeit so schießt, daß er keine Witterung der Pulvergase bekommt; der Hund gehört hierbei an die Leine kurz bei Fuß. Indem wir erzählend und lobend auf ihn einreden, schießen wir mit der rechten Hand die Kinderpistole oder ähnliches in der Richtung nach hinten ab. Während dieser Manipulation und auch daran anschließend sprechen wir mit unserem Hund ruhig weiter, als ob nichts geschehen wäre. Die völlige Ruhe, welche der Herr zeigt, überträgt sich sofort auf den Hund. Ganz langsam kann man den schußsicheren Hund auch an die Waffe und die Beobachtung des Schießens gewöhnen. Will es durchaus nicht gehen, ist sonst aber der Hund mutig und steht seinem Herrn ohne weiteres bei, kann man eine Radikalkur versuchen, die darauf hinausläuft, den Hund durch ein seelisches Erlebnis und Erschrecken plötzlich zu heilen. Zu diesem Zwecke binde man den Hund ziemlich kurz an und stelle in einer Entfernung von ungefähr zehn Metern seine gefüllte Freßschüssel auf, die zu bewachen
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wir ihm mit »Paß auf!« extra Befehl erteilen. Nun erscheint plötzlich der mit Schußwaffe versehene Dritte und nähert sich der Schüssel langsam mit den Anzeichen des beabsichtigten Diebstahls derselben. Der Hund gerät in Wut, gibt andauernd Laut und versucht, sich von der Leine zu befreien. In diesem Augenblick erscheint der Besitzer und will den Fremden verscheuchen. Der Fremde fällt nun über den Herrn des Hundes her und wirft ihn nach vorherigem Ringen auf den Boden. Die Wut des Hundes über den Angriff auf seinen Herrn hat sich ins Maßlose gesteigert, schon deswegen, weil er selbst angebunden ist und nicht zu Hilfe eilen kann. Ist dieses Stadium erreicht, dann hat der Herr seinen Hund, während er selbst immer noch mit dem Fremden ringt, herbeizurufen. Nun schießt der Fremde andauernd auf den Führer des Hundes, während dieser weiter seinen Hund um Hilfe ruft. Das Erlebnis ist meist für den gut erzogenen Hund so stark, daß die Angst vor dem Schuß plötzlich und in der Folge dauernd überwunden ist. Hat der Hund diese Übungen gut überstanden, so liegt es bei uns, ob wir es für ratsam halten, dem Hund nun eine volle Ausbildung als Schutzhund oder Meldehund zu geben. Vorbedingung hierfür ist nicht nur die Eignung und Lernfähigkeit des Tieres, sondern auch die Fähigkeit des Besitzers, die an sich nicht leichte Ausbildung auch wirklich erfolgreich leiten zu können. Hat man die Absicht der
Ausbildung und will man sich nicht auf den Instinkt des Tieres verlassen, welches schon aus sich heraus infolge sehr guter Beobachtungsgabe meist eine Gefahr erkennt und mutig abwehrt, so empfiehlt es sich, vorerst ein Abrichtebuch aufmerksam und eingehend zu studieren. Der in diesem Buch für die Abrichtung des Hundes zur Verfügung stehende Raum soll jedoch noch dazu benutzt werden, um zum Schluß ein sehr gefährliches Kommando für den Hund zu streifen. Es handelt sich um den Befehl des Zufassens, für den das Kommando
Das Gebiß des Hundes ist eine furchtbare Waffe. Wir haben uns nur zu vergewissern, daß noch der Zierhund Pekinese im Gebiß die dreifache Kraft eines Mannes besitzt. Bei den Schäferhunden, Dobermännern und anderen ausgesprochenen Schutzhundrassen ist die Stärke natürlich auf ein Vielfaches des kleinen Bruders angewachsen. Will man das Kommando »Faß an!" dennoch üben, so hat man nur nötig, eine durch Schutzmantel oder sonstwie ausreichend geschützte Person einen tätlichen Angriff auf uns unternehmen zu lassen, wobei man den Hund mit Maulkorb ganz kurz an der Leine bei Fuß hält. Will der Hund beim ersten Schlag gegen uns instinktiv aus sich heraus gegen den vermeintlichen Gegner losgehen, so halte man ihn unentwegt weiter fest und warte weitere Schläge ab. Erst zusammen mit dem Kommando »Faß an!« lasse man die kurze Leine los, sehe aber zu, daß eine zweite längere Leine, die wir uns sicherheitshalber um den Leib gebunden haben, am Halsband des Hundes zum etwaigen Zurückreißen verbleibt. Auf das Kommando »Aus!« ziehen wir nun den Hund ruckartig zurück und beloben ihn sehr, wenn er vom Gegner ab ist. Die Kampfnatur im Hunde und sein Zorn gegen den vermeintlichen Gegner seines Herrn ist gemeinhin größer, als wir meinen. Erleben wir es doch bisweilen in der Polizeihundpraxis, daß sogar lebensgefährlich verletzte Hunde mit selbst gebrochenen Gliedern nicht eher vom
»Faß an!« gilt. Wenn es uns nämlich bei der vorangegangenen Abrichtung des Hundes nicht gelungen sein sollte, das Tier in jedem Einzelfalle zum absoluten Gehorsam zu erziehen, sollten wir die Finger von diesem Kardinalpunkt der Abrichtung lassen und uns dafür lieber auf den natürlichen Instinkt unseres vierbeinigen Freundes verlassen, in welcher Weise er nämlich seinen Herrn bei Eintritt einer Gefahr zu verteidigen denkt. Wir müssen uns stets vor Augen halten, daß in dem von uns zum Angriff gegebenen Befehl »Faß an!« für den Angegriffenen unter Umständen eine von uns gar nicht beabsichtigte Lebensgefahr bestehen kann, wenn wir uns nicht sicher sind, daß der Hund auf den Befehl »Aus!« sofort vom Gegner abläßt.
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Feinde ablassen, als bis sie im Todesschweiß zusammenbrechen. Auch von der Treue eines Hundes macht sich der Laie oft erst dann die rechte Vorstellung, wenn er sie ihm vielleicht nicht mehr danken kann Es ist natürlich leicht, dem Hund - immer nach Maßgabe seiner Kraft und Intelligenz - eine Reihe spezieller Leistungen beizubringen, doch halte man hierin gewisse Grenzen und mache unseren Hausfreund nicht zu einem Clown, denn die dem Hund von Natur aus gesteifte Aufgabe liegt in der Wachsamkeit, Wahrhaftigkeit und Treue.
macht sich an seine eigentlichen Feinde heran. Ist man nun darauf angewiesen, Hund wie Katze und Geflügel zusammenleben zu lassen, hilft meist nur, daß man den Hund vom Welpenalter in innigster Berührung zusammen mit denen groß werden läßt, an denen er sich nicht vergreifen darf. Diese gemeinsame Jugend ist das sicherste Bindeglied, wenn es auch keine Garantie für Rückfalle beim Hunde bietet. Ist der Hund bereits mit Katzen- und Geflügelfeindschaft in unseren Besitz gekommen, so kann man mit folgender Methode unter Umständen Erfolg haben: Man lasse Geflügel oder Katzen vor den Hund laufen. Beim Losstürmen wird er durch ein Zughalsband und Bestrafung vom Angriff abgehalten. Anschließend, wenn der Hund sich beruhigt hat, wird er gelobt. Die Abwechslung von Lob und Tadel, Belohnung und Strafe ist für die ganze Hundeabrichtung von grundlegender Bedeutung, weil sie dem »Denken« des Hundes entspricht.
Feindschaft gegenüber Katzen und Geflügel Erwachsene Hunde dahin zu erziehen, daß sie unter allen Umständen Katzen und die gefiederte Welt zufrieden lassen, wird meist ein vergebliches Bemühen sein, denn nur zu oft fällt der Hund in unserer Abwesenheit in seinen alten Jagdtrieb zurück und
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Wie wird der kranke Hund gesund? kann hier nicht unsere Aufgabe Essein, ein medizinisches Werk
umstände der Krankheit, über den bisherigen Verlauf zu sagen weiß. Wer jemals nur einen Tag lang einer tierärztlichen Sprechstunde beiwohnte, muß zugeben, wie wenig der Hundebesitzer eigentlich sein Tier beobachtet. Von Kranksein, welches sicherlich schon längere Zeit andauerte, hat der Hundehalter oft nichts bemerkt; er weiß auf Befragen kaum, ob sich sein Hund in der letzten Zeit ordnungsgemäß gelöst hat, er hat meist »eigentlich nichts bemerkt«, obwohl der Hund mitunter schon tagelang unter Fieber stand, sicherlich unruhig gewesen, abnorme Lagerstätten aufgesucht, sich verkrochen, großen Durst oder dergleichen gehabt hat, Symptome vieler Leiden, die sicherlich längst vorhanden waren, ehe der Tierarzt das Leiden festgestellt hat. Nicht jede Krankheit kann der Tierarzt beim ersten Besuch am kranken Hund erkennen, jede Stunde aber, in welcher eine Krankheit nicht erkannt wurde, ist kostbar für die spätere Gesundung des Hundes, kann entscheidend für Leben und Tod unseres Hundes sein, den wir ja in gesunden Tagen stets gern als unseren Kameraden bezeichnen. Wir müssen dem Tierarzt nur zu oft den Hebel in die Hand geben, den er zur Gesundung unseres Hundes anzusetzen hat; wir sind es, welche die fehlende Sprache unseres Hundes ersetzen müssen.
über die Krankheiten des Hundes zu schreiben. Wir können uns in diesen Spalten nur ganz oberflächlich mit den am meisten vorkommenden Erkrankungen unseres Vierbeiners beschäftigen, zumal der Hund im Durchschnitt meist sein Leben lang gesund ist und zu Beanstandungen wenig Anlaß bietet, wenn er nicht gerade von einer in unserem Wohnbezirk herrschenden Seuche befallen wird. Zuvor möchten wir unseren Lesern jedoch folgendes vorhalten: Wir sprechen so oft vom »hilflosen«, vom »dummen« Tier und unterstreichen nur zu gern den Mangel, daß ihm, hauptsächlich aber unserem Hunde, eine uns verständliche Sprache versagt ist. Wenn der Hund aber krank ist, übersehen wir ganz, daß es eben die fehlende Sprache ist, welche den Hund hindert, uns zu sagen, wo und wie er leidet. Wir glauben, daß wir unser übriges tun, wenn wir den Tierarzt aufsuchen. Aber auch dieser kann sich mit dem Patienten nicht unterhalten und ihn befragen; er ist darauf angewiesen, dank seiner Kunst, vom Hunde ohne Hinweis abzulesen, was dieser selbst nicht erklären kann. In vielen Fällen ist der Tierarzt zur Feststellung einer einwandfreien Diagnose auf das angewiesen, was ihm der Hundebesitzer über die Neben-
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Helfen kann der Tierarzt in den meisten Krankheitsfällen, aber auch wir dürfen dabei nicht versagen. Wenn Ihr Hund krank ist, so gehen möglichst Sie und nicht ein Beauftragter zum Tierarzt, denn nur Sie können Auskunft über Ihr Tier geben. So sollte man wenigstens meinen. Man schickt keinen Fremden mit dem Hunde zum Tierarzt. Man gibt einen kranken Hund überhaupt nicht in fremde Hände. Ihr Hund sucht Sie in kranken Tagen mehr als in gesunden, Sie waren ihm sein Gott in all den vergangenen Zeiten, von Ihnen erwartet er Heilung. Der Tierarzt ist ihm nur Ihre eigene, verlängerte Hand. Nur in Ihrem Beisein wird der Tierarzt den Hund so wenig geängstigt finden, daß er ihn gut untersuchen kann. Und wenn Sie der Behandlung selbst nicht beiwohnen können, weil Sie sich dafür zu schwach fühlen, gehören Sie dennoch in das Vorzimmer, damit der Arzt Sie befragen kann. Liebe zum Hund zeigt sich nicht durch Verabreichung von Leckerbissen, durch Streicheln und Schöntun, wahre Liebe zeigt sich darin, daß Sie dem Hund in seinen schweren Stunden Hilfe sind. Der Hund dient Ihnen sein ganzes Leben lang oft unter eigenen Opfern treu und ist stets für Sie da. Er verlangt nichts von Ihnen für seine Treue, er darf aber erwarten, daß Sie ihm in seinen argen Stunden das geben, worum er Sie bitten würde, wenn er eben sprechen könnte — um Beistand. Ja, wenn der Hund sprechen könnte, er würde Sie auch noch dieser Mühe
entheben und allein zum Arzt gehen. Wer sich daher über die Art der Erkrankung seines Hundes nicht absolut klar ist und positiv zu helfen weiß, soll, auch wenn er sich noch so weise dünkt, an seinem Tier nicht herumlaborieren, er soll auch nicht die ihm von anderer Laienseite empfohlenen »Kuren« versuchen, sondern zum Tierarzt gehen, dem heute sehr wertvolle Hilfsmittel zum Erkennen der Krankheiten zur Verfügung stehen. Die Arztrechnung läßt sich leichter verschmerzen als das Bewußtsein, vielleicht am Siechturn des eigenen Hundes schuld zu sein. Die kleineren Übel des Hundes, geringe Verletzungen, lassen sich leicht mit fast den gleichen Mitteln bekämpfen, die wir Menschen bei uns anwenden. Größere Fleisch- und Bißwunden gehören in die Sprechstunde des Arztes, weil oft nur sofortiges Nähen und durchgreifende Reinigung eine gute Verheilung gewährleisten. Das Eingeben von Medizin ist nun nicht immer einfach, denn Hunde haben hiergegen eine große Abneigung, sie sind bisweilen sogar Künstler im Vonsichgeben im Maul versteckt gehaltener Pillen und Medizinen. Um in Ruhe eingeben zu können, lasse man sich den Hund in sitzender Stellung hinten am Halsband festhalten. Dann gieße man die Medizin in die Gegend der Backenzähne zwischen Lefzen und Gebiß, schließe mit der linken Hand und sanftem Druck den Fang und halte mit dem Handballen der rechten Hand einen Augenblick die Nasen-
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So werden Pillen und flüssige Medikamente eingegeben
partie des Hundes zu, wodurch der Hund einen tiefen Schluck tut und damit die Medizin herunterbringt. Bei ruhigen Hunden hat man nur nötig, die Lefzen etwas abzuheben und die Medizin einzugießen, um dann das Maul zu schließen. Nie gieße man die Medizin auf die Zungenwurzel oder gar einfach in den Schlund hinein, denn hierbei erbricht der Hund gern; er kann sogar bei besonders unglücklichen Umständen Teile der Medizin in die Luftröhre bekommen, was sehr gefährlich werden kann. Mit ein wenig Übung und Eingehen auf die Ei-
genarten des Hundes hat man im Eingeben bald eine gewisse Routine. Frißt der Hund schlecht, so gibt man Vitaminpräparate, Hefe und dergleichen ins Futter; bisweilen läßt sich die Freßlust auch durch Pepsin steigern, das man längere Zeit geben kann. Meist ist allerdings die Medizin für den Hund die beste, welche er nicht bekommt, denn unser Hausfreund heilt sich gern selbst auf natürliche Weise, indem er entweder zwecks Beseitigung seines Unbehagens sehr vorsichtig oder gar nicht frißt. Macht der Hund also einen müden Eindruck
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und möchte nicht fressen, so zwinge man ihn nicht dazu, denn bei guter sonstiger Ernährung will eine kurze Fastenzeit nicht viel schaden und trägt nur dazu bei, daß sich die gesunde Natur des Tieres durchsetzt. Wenn der Hund aber längere Zeit apathisch ist oder sichtbar unter Schmerzen leidet, muß sofort eingeschritten werden und der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Es würde weit über den Rahmen und die Absicht dieses Buches hinausgehen, wollten wir uns hier mit allen möglichen Erkrankungen des Hundes befassen, es seien daher nur die wichtigsten Krankheiten und der Befall mit Schmarotzern durchgesprochen, denn Krankheiten heilen ist ja die Aufgabe der Tierärzte. Vorerst wollen wir uns aber mit einer besonderen Art der Erkrankung befassen, das sind die
lich ohne vorherige Indisposition heftig erkrankt. Zu den markantesten Zeichen gehören: • bei den scharfen Giften Arsenik, Phosphor, Sublimat, Säuren, Kalk: Angst, Unruhe, Winseln, Geifern, Erbrechen mit krampfhaftem Zusammenziehen des Halses, Durchfall, stark beschleunigter Puls, kurzes Atmen, Krämpfe, stierer Blick und auch völlige Lähmungen; • bei den narkotischen Giften Brechnuß (Strychnin), Stechapfel, Belladonna, Opium, Schierling, Nachtschatten, Bilsenkraut, Blausäure: Erweiterung der Pupillen, stierer Blick, starke Herabminderung der Hör- und Sehleistung, schwankender Gang, Schlafsucht, Bewußtlosigkeit und Krämpfe; • bei den metallischen Giften, Zink, Blei, Mennige: Erbrechen und Würgen, großer Durst, heftiger Verfall der Kräfte unter Leibschmerzen, Krämpfe, die Schleimhäute sind blau. Mit einer Hilfe bei Vergiftungen kann nur dann gerechnet werden, wenn mit der Behandlung sofort begonnen wird. Die Art des Gegengiftes oder der anderweitigen Gegenmaßnahmen wird zweckmäßig nur der Arzt bestimmen können. Für den Fall, daß ein solcher nicht schnell zu beschaffen ist, seien hier einige der häufigsten Vergiftungen mit den ersten Hilfsmitteln angegeben, doch verlasse man sich nie auf diese, sondern vertraue die endgültige Behandlung dem Tier-
Vergiftungserscheinungen bei Hunden, hervorgerufen durch Gifte, welche Neider, Hundehasser, aber auch Einbrecher unseren Tieren beibrachten, um sie aus dem Wege zu räumen, oder die Hunde haben sie selbst aufgenommen. Die Vergiftung als solche zu erkennen ist oft nicht leicht wegen der Ähnlichkeit mit verschiedenen regulären Erkrankungen. Man schließt jedoch mit ziemlicher Sicherheit auf eine Vergiftung, wenn der Hund ganz urplötz-
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Bleivergiftung Die Bleivergiftung zeigt sich in Schwäche, taumelnden Bewegungen und Krämpfen. Sie führt leicht zum Erblinden. Natrium- oder Magnesiumsulfat wird im Verhältnis l:3 mit Wasser gelöst und morgens und abends eingegeben.
arzt an, der so bald wie möglich gerufen werden sollte. Arsenvergiftung Die Arsenvergiftung wird beim Hunde meist durch aufgelesenes Rattenoder Mäusegift hervorgerufen. Der Patient erbricht unter großer Atemnot (der Atem riecht knoblauchartig), er ist sehr hinfällig, unruhig; heftiger, oft blutdurchsetzter Durchfall setzt ein. Ein Beruhigungsrnittel geben, um das Erbrechen zu stoppen. Danach verabreiche man große Mengen von Tierkohle in kurzen Abständen. Der Tod kann innerhalb weniger Stunden, aber auch erst nach Tagen eintreten.
Thalliumvergiftung Ebenso tritt die Thalliumvergiftung nach Aufnahme von Giftködern auf. Unmittelbar danach zeigen die Hunde Erbrechen und Durchfälle. Doch dieses muß nicht immer der Fall sein. Oft zeigen sich erst später Ekzeme und Haarausfall. Wiederum sind Mittel zum Erbrechen und Einlaufe die ersten Maßnahmen.
Phosphorvergiftung Die Phosphorvergiftung entsteht durch Aufnahme von Giftködem, Rattengift etc. Blutiger Durchfall, heftiges Erbrechen, starke Leib schmerzen sind die Anzeichen. Einläufe und das Eingeben von medizinischer Kohle können hier helfen. Keine Milch geben. Auch das sonst mit Erfolg als Brechmittel verwandte Butterwasser ist zu vermeiden, da diese Mittel den Phosphor im Körper zurückhalten.
Cumarinvergiftung Erwähnt sei noch die Vergiftung durch Cumarin, das sehr gerne als Rattengiftmittel verwandt wird. Es kommt zu schweren inneren Blutungen und großer Schwäche der Tiere. Wird die Giftaufnahme beobachtet, sofort zum Tierarzt und Erbrechen auslösen. Wenn es nicht bemerkt wird und es nach mehreren Tagen zu Blut im Kot und Urin sowie zu weißlicher, kalter Maulschleimhaut gekommen ist, helfen nur noch Injektionen von Vitamin K, Vitamin B12 und eines Eisenpräparates.
Strichninvergiftung Die Strichninvergiftung wird meistens durch Rattengift hervorgerufen. Die Hunde verfallen in kurzen Abständen in Streckkrämpfe, sind scheu und schreckhaft. Sofort Erbrechen hervorrufen, damit das Gift aus dem Magen entfernt wird, und Leinsamenklistiere machen.
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Erkrankungen der Verdauungsorgane
Fleisch und Vitamine sind Voraussetzungen für die Wiedergesundung. Bei Durchfällen gibt man Kohle oder Tanalbin. Statt Trinkwasser bekommt der Hund Kamillen-, leichten schwarzen oder Fencheltee vorgesetzt. Bei längeranhaltenden Magenund Darmstörungen soll immer der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Chronische Erkrankungen, gerade des Magen- und Darm-Kanals, sind schlecht und nur unter schwierigen Umständen heilbar. Zu den Erkrankungen des Magens und Darms gehört auch der Befall des Hundes mit Spul- und Bandwürmern. Jeder Welpe hat Spulwürmer und muß deshalb auch entwunnt werden. Eine Verwurmung des Hundes hat eine Schwächung seiner Widerstandskraft zur Folge. Außerdem sollte man seinen vierbeinigen Hausgenossen schon aus hygienischen Gründen (enges Zusammenleben mit dem Menschen) entwurmen. Eine jährliche (eventuell auch häufigere) Wurmkur mit geeigneten Mitteln ist nie fehl am Platz. Der Befall mit Bandwürmern zeigt sich meistens durch Abmagerung des Hundes, vermehrte Freßlust, manchmal auch Freßunlust, Abgang der Bandwurmglieder im Kot, Durchfälle etc. Die Bandwurmbekämpfung ist immer problematisch und kann durch das leichtsinnige Eingeben von stark wirkenden Mitteln sehr gefahrlich für den Hund werden. Die Bandwurmbekämpfung gehört deshalb in die Hände des Tierarztes. Erwähnenswert ist auch die Über-
Zähne und Zahnfleisch Normalerweise hat der Hund fast bis zu seinem Lebensende ein gutes, gesundes Gebiß. Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches und der Kieferhöhlen beginnen oft mit Zahnstein. Bei Hunden, die Zahnstein haben, müssen die Zähne einer ständigen Zahnreinigung unterworfen werden. Bei leichteren Fällen kann man das Reinigen der Zähne mit Schlemmkreide versuchen. Starker Zahnstein muß entfernt werden. Der Zahnstein lockert nämlich das Zahnfleisch und schafft damit die Voraussetzung für schwere Zahndefekte. An dieser Stelle sei noch erwähnt, daß manchmal Milchzähne nicht von selbst ausfallen oder ausgebissen werden. Sie müssen dann, um eine Schädigung der bleibenden Zähne zu vermeiden, gezogen werden. Magen und Darm Erkrankungen des Magens und des Darms werden beim zivilisierten Hunde immer häufiger beobachtet. Der Hund zeigt Erbrechen, Durchfall oder beides zusammen sowie Appetitlosigkeit. Es gibt dafür viele Gründe: einmal falsche und ungenügende Ernährung, andererseits Überernährung. Hinweise dafür finden Sie im Kapitel: Die Ernährung des Hundes. Bei der Heilung dieser Erkrankungen spielt Diät eine große Rolle. Mehrtägiges Fasten. Haferschleim, gutes
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tragung des Zwischenstadiums des gewöhnlichen Hundebandwurms durch Flöhe. Die Flohbekämpfung ist also eine Voraussetzung zur erfolgreichen Bandwurmkur. Unter den vielen Bandwürmern des Hundes gibt es eine Art (der Kot sieht aus, als ob er mit Gries bestreut wäre), die auch dem Menschen gefährlich werden kann. Das sogenannte »Schlittern«, Rutschen des Hundes auf dem After, hängt nicht immer mit Würmern zusammen. Des öfteren liegt eine Verstopfung der Duftdrüsen des Hundes vor. Der Schnupfen Schnupfen, d.h. Katarrh der Nasenschleimhaut, ist zumeist auf Erkältung zurückzufuhren, manchmal auch auf bestimmte Pflanzenteile wie Grannen oder Spelzen oder auf winzige Insekten oder deren Larven, Erscheinungen: Niesen, Wischen mit den Pfoten an der Nase, Reiben der Nase an dazu geeigneten Gegenständen, späterhin Nasenausfluß, der anfangs spärlich und wässerig ist, später aber immer trüber, dicker, schleimiger oder auch eiterähnlich wird und, wenn er in großer Menge auftritt, zu schniefendem, rasselndem, unter Umständen etwas erschwertem Atem führen kann. Die Dauer solchen einfachen Schnupfens beträgt meist nur wenige Tage; jedoch kommen, namentlich bei Hunden mit kurzen Köpfen, hin und wieder Nasenkatar-
rhe vor, die eine Neigung zum chronischen Verlauf zeigen. Das aus den Nasenlöchern fließende Sekret wird dann sehr bald klebrig, glasig oder eitrig, in schweren Fällen wohl auch jauchig und hat die Neigung, die Nasenöffnungen zu verkleben, in der Umgebung derselben zu schmutzigen Krusten einzutrocknen und die dort befindliche Haut in Entzündung zu versetzen. Der Nasenspiegel erscheint in solchen Fällen gewöhnlich trocken, rissig, grau und behält dieses Aussehen selbst nach Beseitigung des Nasenkatarrhs nicht selten für längere Zeit, ja manchmal das ganze Leben hindurch bei. Auch der Geruchssinn kann mehr oder weniger in Mitleidenschaft gezogen sein. Bereits an dieser Stelle soll erwähnt werden, wie gefährlich es ist, die Anzeichen eines Schnupfens zu übersehen. Die oft tödliche Staupe beginnt nämlich mit denselben Erscheinungen. Also ist Vorsicht am Platze. Behandlung: Der einfache Nasenkatarrh geht gewöhnlich auch ohne Behandlung in wenigen Tagen vorüber, und man hat nur nötig, die an den Nasenlöchern klebenden Ausscheidungen wiederholt abzuwischen bzw. die Haut mit Fett oder Vaseline zu bestreichen. Bei allen stärkeren, namentlich eitrigen, besonders aber chronischen Katarrhen kann man täglich ein- bis zweimal die Nasenhöhle mit einer warmen, verdünnten Kamillosanlösung ausspülen oder je 10 Minuten lang Dämpfe von Kamillenaufguß einatmen lassen (der Topf wird
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dem Tier vorsichtig unter die Nase gehalten. Danach wird die Nase dünn mit Vaseline eingerieben. Dauert der Schnupfen mehr als ein paar Tage an, ist unbedingt ein Tierarzt zu konsultieren. Akuter Kehlkopfkatarrh Die Veranlassung des namentlich im Frühjahr überaus häufigen, manchmal förmlich seuchenhaft auftretenden Leidens bildet eine bakterielle Infektion. Erscheinungen: Das erste auffällige Symptom ist Husten. Derselbe kann nach Befinden außerordentlich heftig sein und ist anfangs stets kurz, heiser, trocken, später gedehnt, locker, rasselnd, mit Auswurf verbunden. Durch Druck auf den Kehlkopf bzw. auf die ersten Luflröhrenringe, eine Manipulation, die dem Tiere sichtlich schmerzhaft ist, lassen sich ohne weiteres Hustenstöße auslösen, ebenso durch schnelles Laufen, Aufregung, Trinken kalten Wassers, Einwirkung scharfer Luft, Eingeben von Arzneien usw. Bei schweren Erkrankungen ist Fieber mit Appetitmangel usw. zugcgen; auch kann es in solchen Fällen zu Atembeschwerden kommen, die manchmal mit pfeifenden oder röchelnden Tönen verbunden sind. Die Dauer das akuten Kehlkopfkatarrhs ist meist nur kurz; jedoch kann derselbe bei ungeeigneter Behandlung und Fortwirken der Ursachen in den chronischen Katarrh übergehen. Auch die-
se Erkrankung kommt im Anfangsstadium der Staupe vor. Behandlung: Die Behandlung ist dem Tierarzt zu überlassen, der eine Behandlung mit Antibiotika vornimmt, die ca. eine Woche dauert. Man läßt den Patienten im gut ventilierten Zimmer und hält von ihm alle Einflüsse (Staub, Rauch, Zugluft, Aufregung usw.) fern, die zur Verschlimmerung des Leidens führen können. Luftröhrenund Bronchialkatarrh Lungenkatarrh, so ist der Name, den der Laie dem Luftröhren- und Bronchialkatarrh in der Regel beilegt, kommt namentlich bei schwächlichen, verzärtelten, jungen Hunden außerordentlich häufig vor und wird im allgemeinen durch dieselben Ursachen wie der Kehlkopfkatarrh veranlaßt. Erscheinungen: Dieselben sind verschieden, je nachdem ob der Katarrh einen akuten oder chronischen Verlaufnimmt. Der akute Lungenkatarrh beginnt bei halbwegs stärkerer Erkrankung mit wiederholten Anfällen von Frösteln sowie mit Mattigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitmangel und Fieber, Sehr bald kommt es zum Husten, der anfangs kurz, trocken, schmerzhaft, hart ist, später locker, feucht, kräftiger wird und sich mit Leichtigkeit durch Druck auf die Luftröhre, oft auch schon durch Beklopfen der Brust-
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wand (dicht hinler der Schulter) auslösen läßt. Die Atemzüge sind vermehrt und werden bei stärkerer Erkrankung auch mit Anstrengung ausgeführt. Wenn man das Ohr an die Brustwand legt, so hört man verschärftes Vesikuläratmen (das Vesikulär- oder Bläschenatmen der gesunden, ruhig atmenden Lunge ist ein weiches, schlürfendes, murmelndes, nur beim Einatmen hörbares Geräusch; das verschärfte Vesikuläratmen klingt schärfer, lauter, rauher und ist mehr oder weniger auch beim Ausatmen zu vernehmen), später, wenn der Husten locker geworden ist, auch Rasseln (Flüssigkeitsrasseln). Der Lungenkatarrh geht bei erwachsenen, kräftigen Hunden meist in 8 bis 14 Tagen vorüber; bei jugendlichen, schwächlichen Hunden zieht er sich oftmals mit wachsender Heftigkeit mehrere Wochen lang hin oder nimmt den Ausgang in Lungenentzündung. Der chronische Lungenkatarrh, den man vielfach als Asthma bezeichnet, kann als Ausgang des akuten Katarrhs auftreten oder sich auch gleich von vornherein als chronisches Leiden entwickeln und ist eine namentlich bei älteren, herzkranken Hunden sehr häufig vorkommende Krankheit. Er kennzeichnet sich durch an und für sich zwar mäßige, aber dauernde Atmungsbeschwerden, die durch Aufregung, Anstrengung, schnelles Laufen usw. eine wesentliche Steigerung erfahren, femer durch einen in der Regel anfallsweise auftretenden quä-
lenden Husten, der oftmals mit Würgen oder Erbrechen endigt und meist feucht, manchmal sogar rasselnd, selten trocken, aber niemals besonders kräftig ist. Die Atemluft ist manchmal übelriechend; das Allgemeinbefinden ist in der Regel gut; Fieber fehlt in den allermeisten Fällen. Beim Behorchen der Brustwand hört man neben schärferem Bläschenatmen namentlich Flüssigkeitsrasseln, nicht selten auch sogenanntes trockenes Rasseln in Form pfeifender, quiekender, schnurrender Töne. Behandlung: Die Behandlung des akuten Lungenkatarrhs erfordert den Tierarzt, der Antibiotika einsetzen wird. Dadurch kann die Krankheit meistens sehr schnell erfolgreich bekämpft werden. Beim chronischen Lungenkatarrh liegt wenig Aussicht vor, durch die Behandlung mehr als eine nur vorübergehende, geringgradige Besserung herbeizuführen. Darum ist es so wichtig, gleich bei den ersten Anzeichen einer akuten. Erkrankung den Tierarzt aufzusuchen.
Lungenentzündung Lungenentzündung entsteht in der überwiegenden Mehrzahl der Falle im Anschluß an Lungenkatarrh und kann somit durch verschiedene Einflüsse kommen. Aber auch im Verlaufe anderer Krankheiten kann der geschwächte Hund eine Lungenentzün-
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düng bekommen, femer nach Unfällen und Operationen. Erscheinungen: Bei den nahen Beziehungen, in denen somit Lungenkatarrh und Lungenentzündung zueinander stehen, ist man oft nicht mit Sicherheit imstande, zwischen diesen beiden Krankheiten eine scharfe Grenze zu ziehen. Bei beiden Erkrankungen ist an die Staupe zu denken. Daß ein Lungenkatarrh den Ausgang in Lungenentzündung genommen hat, schließt man aus der auffälligen Beschleunigung und Erschwerung der Atmung (es kommt unter Umständen bis zu 60 oder mehr mit »Backenblasen« ein hergehen de n Atemzügen in der Minute), aus dem kurzen, matten, anscheinend sehr schmerzhaften Husten, aus der starken Beschleunigung des anfangs meist noch leidlich kräftigen, aber später allmählich schwächer werdenden Pulses (man zählt namentlich bei jugendlichen Hunden 150—180 oder noch mehr Schläge in der Minute), aus der schweren Störung des Allgemeinbefindens und aus der Temperaturerhöhung, die wenigstens anfangs wohl nur selten fehlt. Beim Beklopfen der Brustwand wird ein matter, mehr sieht- als hörbarer Husten (Hüsteln) ausgelöst; beim Behorchen derselben vernimmt man die Geräusche des Lungenkatarrhs, vor allem sehr scharfes Bläschenatmen, Schnurren, Brummen, Pfeifen, Flüssigkeitsrassein aller Art, an vereinzelten Stellen auch Knistern und daneben soge-
nannte »unbestimmbare Geräusche« in verschiedener Ausdehnung. Nicht selten ist Nasenfluß von wässeriger oder schleimig-eitriger Beschaffenheit vorhanden. Der Verlauf ist meist langwierig, wird nicht sofort eine Behandlung mit einem Antibiotikum durch den Tierarzt vorgenommen. Erkrankungen der Augen Eine oft auftretende Erkrankung der Sehorgane ist die Bindehautentzündung. Als Ursache sind oft kleine, scharfe Fremdkörper wie Sand oder Pflanzenteile anzusehen, die eine Reizung herbeifuhren. Zur Entzündung kommt es dann durch Bakterien. Die Augen sind mit Schleim und Sekret verschmiert. An den Augenwinkeln bilden sich sogenannte Sekretrinnen, die besonders bei Hunden mit hellem Fell gut zu sehen sind. Die oben genannte Entzündung kann in ein eitriges Stadium übergehen und schließlich zu schweren Hornhautentzündungen etc. führen. Einfache Bindehautentzündung behandelt man durch Auswaschen der Augen mit Kamillosanlösung. Man tränkt am besten einen Wattebausch mit der Flüssigkeit und wischt das Auge mehrmals täglich damit aus. Kommt es zu keiner Besserung, ist der Tierarzt aufzusuchen. Es kann sonst dem Hund sogar das Augenlicht kosten.
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Ohrenzwang Des öfteren leiden Hunde am sogenannten Ohrenzwang oder »Ohrenwurm«, wie der Laie auch sagt. Wir haben es hier mit einer Krankheit zu tun. bei welcher ein »Wurm« überhaupt keine Rolle spielt. Die Ursache des Leidens, welches hauptsächlich langhaarige Rassen befällt, ist meist Ansammlung von Schmutz oder von erhärtetem Ohrenschmalz. Sauber gehaltene Hunde neigen zu dieser Krankheit nicht, sofern nicht etwa von außen eingedrungene Fremdkörper den Ohrenzwang hervorrufen. Der erkrankte Hund hält den Kopf schief, schüttelt diesen öfters, spürt Juckreiz und hat beim Berühren des sich sehr warm anfühlenden Ohres ersichtlich Schmerzen. Im ersten Stadium zeigt sich im Gehörgang eine leichte Reizung, später stellt sich eine eitrige, übelriechende Entzündung und Ekzernbildung ein. Das Ohr näßt und fließt in diesem Stadium, es bildet, wenn eine geeignete Behandlung fehlt, Wucherungen, die zu einem chronischen Leiden führen können. Ist das Leiden für eine eigene Behandlung nicht schon zu sehr fortgeschritten, reibe man das Ohrinnere, hauptsächlich natürlich die betroffenen Stellen, vorsichtig mit einem vom Tierarzt verschriebenen Medikament ein. Lassen Sie sich auch zeigen, wie Sie beim Auswischen des Ohres vorzugehen haben, da sonst die Gehörgänge leicht verletzt werden können. Sonst überlassen Sie am besten dem
Tierarzt die Behandlung dieses empfindlichen Organs. Manche Erkrankungen des Ohres werden durch Parasiten hervorgerufen, deren Vernichtung die Voraussetzung zu einer Heilung ist. Gegen diese »Ohrräude« verfügt der Tierarzt heute über hervorragend wirksame Mittel.
Erkrankungen des Haarkleides und der Haut Erkrankungen von Haut und Fell des Hundes treten in mannigfaltiger Form auf. Hervorgerufen werden diese Krankheiten durch mangelhafte Pflege, durch falsche oder mangelhafte Ernährung, durch Parasiten, Bakterien und Pilze. Es kann dabei zum Haarausfall, zum Abbrechen des Haares, zum vermehrten »Haaren«, zu Ekzemen der Haut usw. kommen. Vorbeugen kann man durch tägliche Pflege des Haarkleides, wie Bürsten und Kämmen, und falls erforderlich durch Baden des Hundes. Flöhe und Läuse werden mit geeigneten insektenvernichtenden Pudern behandelt. Beachten Sie die Vergiftungsgefahr! Deswegen nach der Behandlung den Hund nicht ganz unbeobachtet lassen. Offene Wunden verbieten diese Behandlung von vornherein. Während der Behandlung keine fetthaltige Nahrung zuführen, da Fett eine Vergiftung beschleunigen kann. Die Räude, eine früher häufige Krankheit, ist heute selten geworden. Hervorgerufen wird diese Erkrankung
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durch Milben. Wir kennen die Sarcoptes-Räude, hervorgerufen durch eine Milbe, welche sich in der Haut des Hundes Gänge bohrt. Die Räude bevorzugt empfindliche Hautstellen an Kopf, Ohrwurzeln, Augen, Unterbrust, Ellenbogen, Rutenwurzel und Flanken. Bereits Wochen vor dem direkten Ausbruch der Räude zeigt der Hund durch ständiges Kratzen an den bezeichneten Stellen an, daß er von Milben befallen ist. Da er dies auch nachts tut, wird das Allgemeinbefinden des Tieres herabgesetzt. Genaue Untersuchungen zeigen in diesem Vorstadium winzige Stichwunden-, die im Umkreis liegende Haut beginnt sich abzuschuppen und zeigt dann kahle Stellen. Bei der nassen Form bilden sich Knötchen. die in Bläschen mit stark nässendem und schließlich eintrocknendem Inhalt übergehen, mitunter bei Vernachlässigung auch zu Ekzembildungen fuhren. Bei der großen Vermehrungsmöglichkeit der Milbe dehnt sich die Räude langsam über den ganzen Körper aus und beeinträchtigt Wachstum und Befinden in sehr hohem Maße. Die Heilung dieser Erkrankung gehört in die Hände des Tierarztes. Er wird ein Medikament verschreiben, das dem Bad zugefügt werden kann. Nach wenigen Bädern ist der Hund die Milben los. Mehr in den Vordergrund geschoben haben sich die Erkrankungen von Haarkleid und Haut durch Pilze. Anzeichen sind Haarausfall (manchmal kreisrund), Juckreiz, Ekzeme. Pilzerkrankungen können auf den Men-
schen, und umgekehrt vom Menschen auf den Hund, übertragen werden. Das Erkennen ist oft schwierig und bleibt — ebenso wie die Behandlung - dem Tierarzt vorbehalten. Entzündungen der Haut, Ekzeme. Juckreiz und dergleichen können auch durch Vitaminmangel (siehe Ernährung des Hundes) hervorgerufen werden. Auch zu häufiges Baden schafft oft die Voraussetzung für derartige Erkrankungen. Die Behandlung erfolgt durch das Auftragen von Pudern, Pasten, Salben auf die entzündeten Stellen und selbstverständlich durch Abschaffung der oben angegebenen Ursachen. Haarausfall und Hautveränderungen können auch hormoneile Ursachen haben. Oft zeigen die Hunde dann symmetrischen Haarausfall an den Flanken. Manchmal ist die Haut stärker pigmentiert oder es kommt zu Hautverdickungen. Der Tierarzt kann gezielt Hormongaben einsetzen.
Krebs beim Hunde? Sehr häufig neigen die Hunde heute zur Geschwulstbildung an den verschiedensten Körperteilen. Sowohl äußere Schichten als auch innere Organe werden befallen. Nicht immer muß eine Geschwulst bösartig sein. Der Laie spricht dann von einer Krebsgeschwulst. Sehr häufig sind z.B. Geschwülste des Gesäuges, die oft gutartig sind. Sie entstehen bei Hündinnen, die sehr stark zur soge-
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nannten »Scheinschwangerschaft« neigen. Man sollte diesen Erscheinungen mehr Beachtung schenken. Die Gebärmutterentzündung der Hündin, oft erkennbar am Ausfluß aus der Scheide, hat mit Krebs nichts zu tun. Nicht zu verwechseln ist die Gebärmutterentzündung mit der normalen Läufigkeit. Meist sind die erwähnten Erkrankungen durch richtige Behandlung, wie z.B. Operation, heilbar. Nun zu den wichtigsten Infektionskrankheiten des Hundes:
Staupe Erreger der Krankheit ist ein Virus, das meistens durch kranke Hunde, aber auch durch Menschen übertragen werden kann. Ansteckungsquellen sind ferner verseuchte Zwinger, Kot, Sekret, Erbrochenes. Besonders gefährdet sind die Hunde auf Ausstellungen, wenn keine besonderen Maßnahmen (wie Überwachung der Ausstellung durch Tierärzte, vorbeugende Impfungen, hygienische Vorbeugungen etc.) getroffen werden. In der Hauptsache werden Jungtiere bis zu einem Jahr von der Staupe befallen, doch sind erwachsene Tiere durchaus nicht gegen Ansteckung gefeit. Dagegen scheinen Hunde, welche einmal die Staupe überwunden haben, von einer nochmaligen Erkrankung frei zu sein, ebenso Welpen, die sich noch bei der Mutter befinden. Besonders anfällig gegen
Staupe sind rachitische Hunde und solche, die verhätschelt und zu warm gelagert oder nicht richtig ernährt werden. Die klinischen Symptome einer erfolgten Erkrankung sind die folgenden: Zu Beginn der Krankheit treten Störungen des Allgemeinbefindens auf: Trägheit, Unachtsamkeit, Verlust der Munterkeit und Lebhaftigkeit, schnelles Ermatten, Übellaunigkeit, Appetitmangel, Neigung zum Liegen und Aufsuchung versteckter Plätze, Frösteln, Zittern, Trockenheit und Wärme der Nase, hin und wieder auch Erbrechen. Manchmal zeigen sich auch Veränderungen der Haut. An der Innenfläche der Hinterschenkel und unten am Bauch treten kleine rote Flecken oder Stippen auf, die meist ziemlich verstreut sitzen und sich schnell in Knötchen, dann in Bläschen und in Pusteln verwandeln. Die Pustein sind mit gelbem Eiter gefüllt, linsen- bis kleinbohnengroß und trocknen meist erst, nachdem sie geplatzt sind, zu gelblichen oder bräunlichen Schorfen oder Krusten ein. An den Augen schwellen die Augenlider, Rötungen und Schwellungen der Bindehaut stellen sich ein, es bildet sich ein schleimiges, eitriges Sekret, das sich in den Augenwinkeln ansammelt und an den Lidern zu gelblichen Krusten austrocknet. Es folgt dann meist eine katarrhalische Erkrankung der Luftwege, die zumeist an der Nase beginnt und mehr oder minder schnell in Richtung nach der Lunge vorwärtsschreitet. Zunächst tritt Schnupfen
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mit häufigem Niesen, ferner mit Wischen und Reiben der meist trockenen, rissigen Nase mit einem anfangs serösen, später schleimigen, danach graugelben bis graugrünen jauchigen Sekret auf, das die Hase verstopft und zu starkem Schniefen und beschwerlichem Atmen führt. Zu diesem Schnupfen gesellt sich bei ernsteren Erkrankungen sehr schnell ein Katarrh des Kehlkopfes, der Luftröhre, der Bronchien. Wenn sich ein Luftröhren-, namentlich aber Bronchialkatarrh entwickelt, kommt es zu einer Vermehrung der Atemzüge mit Erschwerung und scheinbar recht quälendem Husten. Zu dieser Zeit stellen sich Appetitlosigkeit mit anfangs meist gesteigertem Durst, belegte Zunge, Würgen, Erbrechen von schleimigen, oft galligen Massen und übelriechende, meist schleimige Entleerung ein. Der Ernährungszustand läßt schnell nach, und es tritt ein Kräfteverfall selbst bei anscheinend genügender Nahrungsaufnahme ein. In der Hauptsache kommen folgende drei Arten von Staupe vor: Katarrhalische Form (Augen:, Nasen-, Lungenstaupe). Schleim- und Eiterausfluß aus den Augen und der Nase, Husten, der häufig in Würgen und Erbrechen übergeht, mehr oder minder schnelles, oft schniefendes, unter Umständen auch beschwerliches und sehr angestrengtes Atmen. Magen- und Darmform (Magenstaupe). Belegte Zunge, Appetitmangel oder völlige Appetitlosigkeit. Durst, Würgen, Erbrechen schleimiger, galli-
ger Massen, sehr bald Durchfall mit oft gelbem, schleimigem, schleimigeitrigem, auch blutigem Kot. Nervöse Form (Hirn- und Ruckenmarkstaupe). Schreckhaftigkeit, Unruhe, Reizbarkeit oder auch tiefe Benommenheit und Schlafsucht, ferner Kau- und epileptische Krämpfe, Muskelzuckungen, schwankender Gang, später oft völlige Lähmung. Der Verlauf der Staupe kann sehr verschieden sein. In vielen Fällen geht eine Krankheitsform in die andere über. Leichtere Fälle können in ein bis zwei Wochen mit Genesung enden, schwerere beanspruchen drei bis vier Wochen. Jedoch kommt es vor, daß sich die Krankheit lange hinzieht, da sich Nachkrankheiten einstellen. Auf jeden Fall gehört die Behandlung des kranken Hundes in die Hände des Tierarztes, der schon gerufen werden sollte, wenn durch Fieber, Abgeschlagenheit des Tieres und fremdes Benehmen die Möglichkeit einer Staupeerkrankung gegeben ist. Die Behandlung des staupekranken Hundes Der kranke Hund muß natürlich isoliert und in einen zugfreien Raum gebettet werden. Das Lager sollte öfters erneuert werden, damit keine Neuinfektion eintreten kann. Gute, reichhaltige Ernährung und Ruhe sind sehr wichtig. In den ersten Tagen kann die Krankheit durch rechtzeitige Gabe von Staupeserum abgefangen wer-
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den. Die weitere Behandlung ist trotz vieler guter und modernster Medikamente auch heute noch problematisch. Die beste Therapie ist die Vorbeugung. Schon als Welpe muß der Hund vom Tierarzt geimpft werden. Die Impfung sollte nach 1-2 Jahren wiederholt werden. Die Entscheidung, wie oft geimpft werden soll, muß immer einem erfahrenen Tierarzt überlassen werden. Die neuesten Forschungen haben ergeben, daß eine einmalige Impfung keinen lebenslänglichen Schutz bedeutet. Nicht geimpfte Hunde erkranken nicht nur an Staupe, sie bedeuten auch für andere Hunde eine große Gefahr. Da es kaum Hunde gibt, die gegen Staupe resistent sind (Züchterlatein), ist eine Unterlassung der Staupeimpfung zugleich verantwortungs- und rücksichtslos gegenüber anderen Hunden und deren Besitzern. Leptospirose Der Laie nennt diese Krankheit »Stuttgarter Hundeseuche« (sie ist zuerst in Stuttgart aufgetreten). Wir unterscheiden bei der Leptospirose eine Magen- und Darmform sowie Leber- und Nierenstörungen. Meist zeigt der Hund zuerst blutige Durchfalle, Erbrechen, später dann Anzeichen einer Leber- und Nierenerkrankung. Da diese Krankheit oft tödlich ausgeht oder in ein chronisches Stadium übergeht, muß sie immer vom Tierarzt behandelt werden. Viele le-
ber- und nierenkranke Hunde, denen später nicht mehr zu helfen ist, hatten zu Beginn der Krankheit mit wenigen Injektionen geheilt werden können. Die beste Vorbeugung ist auch hier die Impfung. Erwähnt sei noch die Möglichkeit der Übertragung auf Menschen, wenn keine sinnvolle Therapie einsetzt. Tollwut Diese gefährliche Krankheit tritt leider immer noch häufig auf. Eine Anstekkung erfolgt meistens durch den Biß eines tollwütigen Tieres (am häufigsten durch einen Fuchs), wodurch dessen Speichel in die Wunde gelangt. Nach dem Biß dauert es zwischen 3 und 6 Wochen, bis die Krankheit ausbricht. Eine Behandlung ist nicht möglich. Sie ist auch verboten, da während dieser Zeit die Anstekkung von Tieren und auch Menschen möglich ist. An Tollwut erkrankte Hunde müssen getötet werden. Die einzige Gegenmaßnahme besteht in der Vorbeugung. Die Hunde müssen von den tollwutverseuchten Gebieten ferngehalten und beim Aufenthalt außerhalb des eigenen Grundstücks angeleint werden. Die Tollwut-Schutzimpfung ist der beste Schutz und bei der starken Verbreitung dieser schlimmen Erkrankung unumgänglich. Welpen sollten im Alter von 12 Wochen zusammen mit der zweiten Impfung gegen Staupe, Hepatitis und Leptospirose auch erstmals ge-
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gen Tollwut geimpft werden. Danach ist jährlich eine Wiederholungsimpfung vorzunehmen. Nur wenn der Hund jährlich geimpft wird, ist er vor der Tollwut sicher geschützt. Nur dann sind mit ihm auch Auslandsreisen und der Besuch von Hundeausstellungen möglich. Parvovirose Unter Hundehaltern wird diese VirusErkrankung auch als Katzenseuche beim Hund bezeichnet, weil die Viren der gleichen Gruppe angehören und kurz nach Entdecken dieser Infektionskrankheit mit dem Katzenseuchenimpfstoff schutzgeimpft wurde. Parvovirose wird durch direkten Kontakt übertragen, vor allem Welpen aus großen Zwingern, Ausstellungshunde und Zuchttiere sind gefährdet. Blutiger Durchfall, Erbrechen, hohe Wasserverluste, die zu starkem Austrocknen fuhren, sind die Symptome dieser leider meist tödlich endenden Krankheit. Erkrankte Hunde sollten sofort zürn Tierarzt gebracht werden. Die beste Vorbeugung ist auch hier wieder die Schutzimpfung. Zum Schluß soll noch ganz kurz eine große Gefahr für unsere Hunde gestreift werden. Sie ist durch das Ansteigen der Autozahlen und den verstärkten Straßenverkehr selbst in kleineren Orten entstanden. Täglich wird der Tierarzt zu Verkehrsunfällen gerufen, in die Tiere, besonders Hunde,
verwickelt sind. Unachtsamkeit der Besitzer ist fast in allen Fällen die Ursache. Es gibt wenig verkehrstüchtige Hunde, und nicht immer kann oder will der Auto- oder Motorradfahrer ausweichen. So kommt es zu allen möglichen schweren und leichteren Verletzungen, und oft ist der Tod die Folge. An dieser Stelle sollen nur ganz kurz die wichtigsten Erscheinungen, die ein sofortiges Eingreifen verlangen, geschildert werden. Eine erfolgreiche Behandlung wird auch hier dem Tierarzt vorbehalten bleiben. Schwere, innere Verletzungen gehen meist tödlich aus, weil es oft zu starken, inneren Blutungen kommt. Man erkennt dies an den blassen, weißlichen Schleimhäuten des Mauls oder der Lidbindehäute am Auge. Es helfen nur sofortige Blutübertragungen und blutstillende Mittel. Wenn der Hund keinen Urin läßt, auch wenn er relativ munter ist, muß man mit einem Riß der Harnblase rechnen. Bei schwerem und angestrengtem Atem kann ein Lungenriß oder ein Zwerchfellriß vorliegen. Äußerliche Wunden können sich als schwerwiegende durchgehende Verletzungen mit Zerreißen des Brust- oder Bauchfells entpuppen. Lahmheiten, Unfähigkeit des Stehens, Sitzens oder Laufens zeigen Muskel- und Sehnenverletzungen wie Knochenbrüche, Verletzungen der Wirbelsäule, Nerven und dergleichen an. In all den oben kurz erwähnten Fällen sollte das Tier zu einem Tierarzt gebracht werden.
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