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Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben
Herausgegeben von Albrecht Dihle, Siegmar Döpp...
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Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben
Herausgegeben von Albrecht Dihle, Siegmar Döpp, Dorothea Frede, Hans-Joachim Gehrke, Hugh L1oyd-Jones, Günther Patzig, Christoph Riedweg, Gisela Striker Band 132
Vandenhoeck & Ruprecht
40.>94
Andreas Bagordo
Beobachtungen zur Sprache des Terenz Mit besonderer Berücksichtigung der umgangssprachlichen Elemente
Vandenhoeck & Ruprecht
000400>94
Verantwortlicher Herausgeber: Siegmar Döpp
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einhcitsaufnahme
Bagordo, Andreas: Beobachtungen zur Sprache des Tercnz: mit besonderer ßertlcksichtigung der umgangssprachlichen Elemente I Andreas Bagordo. (Verantw. Hrsg.: Siegmar Döpp].Göuingen: Vandenhoeck und Ruprecht,2001 (Hypomnemata; 132) Zug!.: Göltingen, Univ., Diss., 1998 ISBN 3-525-25229-3
e 2001, Vandenhoeek & Ruprecht. Göuingen Internet: http://www.vandenhoeck-ruprecht.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesctzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und stralbar. Das gilt insbesondere für Vervielfaltigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Hubert & Co., Göuingen Umschlagkonzeplion: Markus Eidl, Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhalt
Vonvon
7
I. Einleitung 1.1. Stand der Forschung 1.2. Antike Äußerungen zur Umgangssprache? Aristote1es, Cicero, !-lonz 1.3. Zur Sprache des T erenz
9 9
1.3.a. in hae tJI pllm oralio? L3.b. Metrik und Mehrsprachigkeit? I.3.c. Refonn der Sprache, ,Scipionenkrcis', klassisches Latein
11 15 15 16 17
1.4. Zum Begriff der Umgangssprache
21
1.4.a. Versuch einer Definition IA.b. Wanun Sprichwörter, Gnomen u.ä. nicht zur Umgangssprache gehören 1.4.c. Die Bedeutung der idiomatischen Fonneln 1.5. Rahmen der Untersuchung ISa. Was wir unter römischen umgangssprachlichen Elementen verstehen 1.5.b. Angebliche Kolloquialismen. Hofmann und seine lateinische Umgangssprache 1.5.c. Zur ,attisch-römischen' Umgangssprache und zum Begriff der
21
Lehnpclgung 1.6. Ausblick 11. Einzelinterpretationen n.l. Elemente der römischen Umgangssprache II.I.a. Einzelne Wöner 11.1.b. Formeln und idiomatische Ausdrücke
23 25 25 26 27
28 35 37 37 37 42
11.I.b.l. Einleitungsfonne1n
42
I1.I.b.2. 1I.I.b.3. II.t.bA. !.I.t.b.5.
43 43 44 46
Versicherungsfonnel.n Dankes- und Höflichkeitsformeln Ironische bzw. verspottende Formeln Verschiedenes
Inhalt
6
ll.l.c. Syntax II.l.d. Stilistisches 11.2. Bisher als umgangssprachlich geltende Elemente lJ.2.a. Einzelne Wörter 1I.2.b. Fonncln und idiomatische Ausdrücke B.2.b.l. Versicherungsfonncln U.2.b.2. Verschiedenes II.2.c. Syntax 1l.2.d. Stilistisches 11.3. Elemente der ,attisch-römischen' Umgangssprache II.3.a. Einzelne \Vörter 11.3.b. Formeln und idiomatische Ausdrücke II.3.h.l. Einleitungsfonnc1n IJ.3.b.2. Zustimmungsformeln fl.3.b.3. Verstärkwlgsformeln U.3.b.4. Dankes und Höflichkeitsformeln IL3.h.5. Verzweillwlgsfonneln 11.3.h.6. Befehlsfonneln li.3.b.? Ironische bzw. verspottende Formeln 11.3.b.8. Drohfonnein IJ.3.b.9. Verschiedenes 11.3.c. Syntax 4
54 55 57 57 65 65 66 67 92 97 97 103 103 107 110 113 118 122 123 126 130 144
I1I. Rückhlick
147
IV. Literatur Ausgaben und Kommentare (Terenz) Sonstige Literatur
149 149 150
V. Indices \Vich tige Begriffe Behandelte Ausdrücke (Latein/Griechisch) Zitierte Stellen
157 157 158 160
Vorwort
Die vorliegende Arbeit ist die leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation. die im Sommersemester 1998 der Philosophischen Fakultät der Georg-AugustUniversität Göttingen vorgelegen hat. Größten Dank schulde ich meinem Doktorvater, Professor Dr. Ulrich
Schindel, sowie Professor Dr. C. Joachim Classen, der das Korreferat übernommen hat. Beide verfolgten die Entstehung der Arbeit mit großer Anteilnahme und steter Bereitschaft zu Rat wld Unterstützung. Sie halfen mir darüber hinaus mit großer Geduld, mein Deutsch zu verbessem.
Professor Dr. Luigi Enrico Rossi (Rom, ,La Sapienza') und Professor Dr. Lucio Ceccarelli (1.' Aquila) gaben mir Gelegenheit, meine Thesen zur Umgangssprache und zur Kunstsprache im allgemeinen, insbesondere zur Sprache des Tercnz im April/Mai 1998 vorzutragen. Auf Einladung von Professor Dr. Juan Antonio L6pez Ferez koumc ich im März 2000 über dieses Thema in Madrid sprechen. Chieo Rosst und deo Freunden des semiuario romano, die mir in schon bewährter Weise wertvolle Anregungen gaben, fühle ich mich abcnnals zu Dank verpflichtet. Als ausgewiesener Kenner auf den dOOligslcn Gebieten der Komödienforschung unterzog Lucio Ceccarelli das Manuskript einer gründlichen Lektüre. Mit herausragender Sachkunde auf demsdben Gebiet arbeitete Professor Dr. Eckard Lefcvre in Freiburg i.Br. das Manuskript durch und stand mir mit Rat zur Seite. Für genaue Lektüre danke ieh ferner meinem Kollegen PD Dr. l110mas Baier. Die letzte Fassung des Buches wurde von AJeunder Arenz durchgesehen, der fonnale Fehler aufspürte und die Zitate überprüfte. Matthias von Roth verdanke ich wertvolle Hilfe bei der Herstellung der umfangreichen Indices. Für die Aufnahme der Arbeit in die Reibe HYPOMNEMATA danke ich den Herausgebern, insbesondere Herrn Professor Dr. Siegmar Döpp. Freiburg i.Br., im Oktober 2000
A. B.
Jiir Petra
I. Einleitung
Vül reden kan1l malt über 10 etwa! nicht, wenigsten! nicht im aUgemeinen, 10ndern nur lagen, lest und übef:?!ugl tuch, überzrugen wtrdet ihr euch, wenn ihr vngkicht_ (Wilamowitz zur attischen Umgangssprache)
1.1. Stand der Forschung Im Abschnitt Sprache und Stil seines Forschungsberichts 1909-1959 hält H. Marti zur sprachlichen Interpremtion des Tercllz nur drei Srudien für bemerkenswert: 1 J.B. Ho&nann, Lateinische Umgangssprache, Heidclberg 1951 3 (mit Nachträgen; 1. Aufl. 1926~ 19784), H. Haffter, Untersuchungen zur altlateinischen Dichtersprache, ßerlin 19742 (1. Auf], 1934) und J. Marouzeau, L'ordre des mOlS dans la phrase laune. I, Paris 1922; 11, Paris 1938; 111, Paris 1949. Außer djesen schätzt er noch zwei Beiträge von Marouzeau als brauchbar ein,2 und zu guter letzt zwei schwedische Dissertationen, die sich mit einzelnen FragCII befassen.3 Bei dem Rest handele es sich um überholte Studien, deren Wert laut Marti auf Materialsammlungen bcschränkt sei. Diesbezüglich sollten auch die allgemeinen Vorbehalte beachtet werden, die dem sogenannten grammatischen 1jpus von Stilstudien gelten, und zwar die systematischen und unkritischen Aufzählungen, die das uhtt Wesen des Sprachstils eines Schriftstellers und dessen Stellung gegenüber der literarischen Tradition nicht veranschaulichen. 4 Die Lage der Forschung über Terenz' Sprache hat sich seit Marti nicht erheblich verändert,5 mit Ausnahme jedoch eines methodologisch grundlegen1 Lustrum 8, 1963,6-14. 2 Essai sur la distinction des styles, RPh N.S. 45,1921,173-7 und Quelques particularit€s sur le style tcrcntiell, Charistcria 'Ila. Sinko, Warszawa 1951,211-9. 3 H. Thomsen, Pleonasmus bei Plautus und Terenz, Uppsala 1930 und E. Lindholm, Stilistische Studien zur Erweiterung der Satzglieder im Lateinischen, Lulld 1951. 4 W. Richter, Tacitus als Stilist, in: G. Radke (l-frsg.), Politik und literarische Kunst im Werk des Tacitus, Stuttgart 1971, 114; zur allgemeinen Problematik bei Stilstudien vgl. W. Ax, Probleme des Sprnchstils als Gegenstand der lateinischen Philologie, Hildesheim/New York 1976. 5 Unembehdich ist jetzt die Bibliognfia Terenzia.na. (1470--1983) von G. Cupaiuolo, Napoli 1984 (vgl. V.a.. den Abschnitt Unglla eslik: Nr. 3934-4238).
10
I. Einleitung
den Aufsatzes: H. Happ, Die lateinisdlc Umgangssprache wld die Kunstsprache des PlautlJs, Glotta 45, 1967,60--104, der für Tcrcnz nicht weniger lehrreich ist als für Plautus. 6 Die bedeutendsten Ergebnisse sind folgende: l. Der erste Unterschied ist jener zwischen der Umgangssprache der Gebildeten (Jer7no ftmiliariJ) und der Umgangssprache der Ungebildeten (Jem,o vulgaris bzw. pkbeiuJ); 2. Auf der Umgangssprache beruht jede ,Kunstsprache" auch wenn der Unterschied zwischen Umgangssprache und KWls1spradlc nicht mit dem zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit verwechselt werden sollte; 3. Jede künstlerische Behandlung der Umga.ngssprache schafft - auch welln diese ,realistisch' ist - eine Kunstsprache; 4. Die hauptsächlichste Eigenschaft der Allragsrede, das ,Affektive', kann sich auch in der hohcn Dichtung finden (z.ll. in der frühen römischen Tragödie, im Epos, in Senecas Dramen), und umgekehrt können Elemente des gehobenen Stils in die gemeine Sprache übernommen werden (z.B. als ,abgesunkcnes Kulturgut');7 5. AJs weitere Eigenschaft der Umgangssprache, die zum ,Affektiven' gehört, gih das ,Konventionelle'; Aber alles, was in Literatur imitatio und keine unmittelbare Schöpfung ist, ist konvemionell (von den homerischen Formeln an); 6. Bis zu Haff. tcrs Buch hatte man allgemcin geglaubt, daß bei Plautus in den Teilen außerhalb der ,Arieu' (gemäß Donat nJulotiJ modiJ (O,,!ico) - d.h. in den rezitativen Langversen und in den Senaren - lediglich echte Um&'3.ngssprache zu finden sei. 8 Zu nennen ist ferner. ein wertvolles Buch R. Müllers, Sprechen und Sprache. Dialoglinguistische Studien zu Terenz, J-1eidelbcrg 1997: Zwar liegt unsercr Dissertation z.T. dasselbe 111cma zugrunde (fercnz' ,Sprechsprnchc', um 6 Zu erwähnen iSI auch die Einleirung zur it"J.!. ÜbcrselZung der laI. Umg. besorgt von Riconilli (s. Litel1l.rurverzeichnis), die HofmarUlS Buch in die ihm vorangehende Forschung einordnet und dessen dauerhafte Verdienste (wld - in viel geringerem Maße - Grenzen) abwägt: - wobei die geringfiigigen Vorbehalte fast ausschließlich auf I-Iapps Bemerkungen zuriickzufUhren sind; es gibl femer eine Sanunlung der 'Iocutiones cottidianae' bei Terenz: Dabei handelt sich lediglich um ein Ven:eichnis zum Nutzen derjenigen, "qui linguarn Latinarn vivarn excolum" (D.S. Povsic. Locutionum corudianarum sylloge, I-V1: (IV) VoxLat XIX, 1983,432-5; (V) VoxLat XX,75, 1984,68--70; (VI) VoxLat XX,76, 1984, 164-7. 7 Dazu vgl. bereits Pasquali, Lingua Jat. dell'lIso 81. 8 Hofmann, Lat. Umg. S 2; M. Leumann, Oie laI. Dichtersprache, MlisHelv 4,1947, 120 (= Kl. Sehr. 136); polemisch gegen diese Auffasswlg zuerst Fraenkel, Eiern. Plaul 442; was WilamowilZ zur attischen Umgangssprache gesagt hat, gilt ebenfalls für die römischen Komiker (Gesch. d. Gr. Sprache 28): "Die Komödie zeigt, wenn wir abziehen, was sie mit Absicht Tragisches oder sonst Erhabenes einmischt, ein poetisches Abbild der Volkssprache"; es erslaulU. daß Hofm31Ul in seiner durchaus zustimmenden Besprechung von Haffters Buch (DLZ 55, 1934, 1163-8) das Entscheidende gar nicht nachvollzieht Denn die "Ergebnisse Haffters CIllZiehen Hofmanns klassischer Darslellung der lateinischen Umgangssprache die Quellengrundlage, auf welcher sie steht" (so Happ, Kunstsprache PlaulUs 83); vgl. Zangrando, Dimensione colloquiale 199: "L'impostazione hofmanniana e omlai da tempo definitivamente superata".
1.2. Antike Äußerungen zur Umgangsspnche?
11
Müllers Tcnninologie zu benutzen), doch sind die Ansätze verschieden. Müller hat eine systematische Übersicht der sprechsprachlichen Elemente in den Dialogen ausgearbeitet; er bietet eine äußerst ausführliche und zuverlässige DarsteUung - in diaJoglinguistischer Perspektive - der Erscbeinungen, die im Gros bereics bei Hofmann vorhanden wuen. Die von mir behandelten Elemente der römischen Umgangssprache wurden weder von Hofmann noch von Müller berücksichtigt; eine kritische Auseinandersetzung mit Hofmann (wie jene in meinem zweiten Abschnitt) ist bei Müller ebensowenig zu finden.; auf die Lehnpngungen, denen ein umfangreicherer Abschnitt meiner Arbeit gewidmet ist, bezieht sich Müller nur geringfügig und anhand dreier vorsichtiger Beispiele (155 di Je eradicent, 242f. pisciCJI"'J, mltItelinllS: d.h. ausschließlich an den Stellen, an denen direkte griechische Vorlagen bezeugt sind).?
1.2. Antike Äußerungen zur Umgangssprache? Aristoteles, Cicero, Horaz Bereils in antiken Feststellungen sind Versuche zu finden, eine andere Art der Sprache als die poetische zu bestimmen: Zumeist mit der Absicht, den Begriff von Dichtersprache noch anschaulicher zu machen, als die einzige wirklich bcachtenswürdigc in der Antike. Aristoteles (rhet. t404b 24) versteht unter der
Eit08ula SuiltKtOC; die 'ordentliche (bzw. geläufige, Standard-) Sprache', der dlc DIChter (zuerst Euripides) durch treffende Auswahl einige Wone enrooffimco haben;10 demzufolge heißt ~t.V11\1 1tOltlV ti)v SuiAtICto\l (rhet. 1404b 10) die 'ordentliche Sprachc' 'außerordentlich' machen, sic durch Verfremdung poetisch machen. Mit ICUPlOV (Ö\IOIlQ usw.) bezicht sich Aristoteles auf das "festgesetzte und familiäre \'(Iort für eine Sache",lt auf das llsitatum, und geht dazu übcr, eigene Begriffe einer Reihe VOll ,verfremdenden' Gebräuchen (~tvQ 9 Vg!. A. ßagordo, Lingua colloquiale e linguislica dialogica, in ß. Zimmeana.cffi Irsg.), Griechisch-römische Komödie und Tr.lgödie UI, Dr.una 8, 1999, 169-82. 10 An der Idemifizierung mit der Umgangssprache hält Seni, Linguaggio dcll'uso comuoe 113 fest: "I greci 10 chiamavano [d.h. 'un idioma vo1gare 0 d'uso comwlelliuiA.Ext~ 0 pnJ partlCola.nnente t, Eirolhlta liUV,L"Wl;", mit Verweis auch auf Ar. Fr. 706 K-A. lilitA.u:wv !x.ovw. 1Li000v l't6).c(.o:;, I OÜt' c'.lcJuiav ilK06TlA.U'tipo.v 1 OÜt' QVÜl;U6tpov illWypollC'O'tipaV (zu Atistophanes' Fragment s. K Ummc:nnaM, Von der attischen UrbanU20t und ihrer Auswirkung in der Sprache, Dis.s. Göningcn 1935. 14). 11 I Bywater (Aristode On ehe Art of Poeuy, Oxfotd 19(9) zu poet. 1457b I, mit dem VerwCi5 auf Horu' Wtedergabe (an 234f.): "0/1 ttl' ixonuIla tl d • ", i 11 a 11 ti a l14111iJfa lDhuw I ~Ut, PiSDttu, SatprJnt11t st:riptDr QI1faJJ. (vgl. Brink zSt.); die rhetorische Tradition von Ucero (de oe. 3.149-67 pauiM) bis Quintilian (vgl. 8,2,1-11) spricht von lUJIfIimI bzw. vrrba propn"a.
o
12
I. Einleitung
bzw. stvlKa) zuzuordnen, wie z.B. "fI..OO"t'tOl, Metaphern, Neologismen, Ar-
chaismen. 12 Es ist nicht davon auszugehen, daß AristorcJcs jemals den Begriff der Umgangssprache ausgearbeitet hat, wenn wir nicht behaupten wollen, er habe bereits eine -nlcorie der Kolloquialismen z.B. bei Euripides formuliert. 13 dro9uta öuiA.f:K'to~ scheint viehnehr eine Arbeitsbezeichnung zu sein: Was für Aristoteies vorrangig war, war eine besonders gekennzeichnete Sprache hcrvor.wheben. also die poetische Sprache, und zu diesem Zweck bedurfte es einer ,Sprache im Negativ', also einer ,nicht-poetischen Sprache" mögen wir sie nun Neutralsprache bzw. Substratsprachc nennen. Die Übereinstinlluwlg der Begriffe von KUplOV und EimMe; (sowie OtKElOV) wird übrigens durch ihre
Auswechselbarkcit bestätigt.14 Auch das WOrt sermo bei den Römem gibt zu keiner anderen Auslegung Anlaß.ls Der Gebrauch von Horaz in senn. 1,4 steUt eine besondere Schwierigkeit dar: 16 Horaz (39ff.) will sich nicht zur Zahl der angeblichen Dichter rechnen, er behauptet, es reiche, um Dichter zu sein, weder aus, Verse zusammenzuschreiben, noch könne Dichter jemand genannt werden, siqlli scribat IIti 110$ t sermoni propiortl (41 f.). Was Horaz unter dem Wort sermo eigentlich versteht, scheint mir nicht befriedigend geklän zu sem: Die Interpreten schwanken etwas unklar zwischen ,Alltagssrede' und ,Prosa'. so a.1s ob der peripatetischen Theorie gemäß, auf welche diese ßehaupnmg zuriickzugehen scheint,17 die Prosa der Alltagsrede zu gleichen habe. 18 Ocr Begriff wird 12 Über a11 dies vgl. E.M. Copc, An Il1lroduction to Aristotle's 1U1etoric, London/Cambridge 1867 (= I-lildesheim/Ncw Vork 1970) 282f. und Anl1l. 2. 13 Dazu scheint sich allerdings Cicero (oraL 109) geäußert zu haben: an e!f1 Ho",tro Ennio
nliqliis poetis tl ",axIi",t lrogidI ronttdtrtm UI nt omnib/iJ ltxiJ eadem ronltntione uurrnlur rrtbroqUt "'Nlarrnl, nonnlinquom (Iiom ad mlidian/(", /!nUf ftr1nonis amdtrtnl: pIe n,/nqutJm ab illa a«m",a mnunrione disaderr",? fei qliid p«las dillino ingenio proftro? 14 Vgl. A. Gudeman (Aristol. llcpi. notrrtl~, Bcrlin/Leipzig 1934) zu poet. 1457b 3. 15 Zum Begriff ftrmO vgl. H.-G. KolI, Die französischen Wörter 'la.ngue' und 'langage' Mittelalter, Geneve 1958 (der erste Teil der Untersuchung berücksichtigt die Jahrhunderte 3. v.Chr.-3. n.C1u.; zu fermo fn",iliam bzw. qNolidianuf u.li.. s. 23f.) und M.C. Diaz y Oiaz, Srrmo: Sus valores linguisticos y rct6ricos, HeimantiC':J. t 1,1960,79-101. 16 Zum ganzen wichtigen Abschnitt 39--63 dieser Satire vgl. G. D'Anna, Due note ora· ziane di lettura, in: Studi di poesia latina in onore di Antonio Traglia, Roma 1979,537-52 (zur Sprache V.3. 548f.), wobei zu Recht von einer "larvata fonna di f'rfJ/forio" die Rede ist (541 ff.). 17 R. Janko, Anstoue on Comedy: Towards a RecollstrUction of Poetics 11, London 1984, 208 (vgl. auch Amn. 92) möchte diese Zeugnisse auf 111eophrast zurückführen (so bereits M. Puelma Piwonka, Lucilius und Kallimachos, Frankfurt 3.M. 1949,332 Arun. I; H.-G. Nesselr:uh, Die attische Mittlere Komödie, Bedin/New York 1990, 135 findet jedoch Jankos Annahme "zu erwägen"). 18 Vp). zuletzt Fedeli z.St., wobei er sie als "versi tantO vicini a1la prosa" wlcdergibt (Bei. I, Übers. von C. Carena) "rasentando la prosa", wld erklärt (z.S[.), mit ftrhfO sei die "lingua comune di nun i giomi" gemeint: Soll man glauben, daß er PrOsa und Alltagssprache als das Gleiche betrachtet? Kießling/Heinze z.St. denken an die "Rede des tiigliehen Lebens"; ich Ull
1.2. Antike Äußerungen zur Umgangssprache?
13
nach wenigen Versen deutlicher (45ff.). Mit dem Hinweis auf die Theorie (Wilamowitz hat an Theophrast gedacht), derzufolge das Lustspiel kcin poema ist, da es ihm an Geist und Kraft in Stoff und Sprache fehlt. sagt Horaz: nm quod pede emo I dijftrl. sermoni, sermo menu (47f.) "weml es nicht bestimmtes Versmaß vom sermo unterschiede, wä!'s remer sermo".19 Auch hier ist untrüglich die Prosa gemeint, die 'Rede ohne Versmaß' genannt wird, und zudem erinnert der Ausdruck an die aristotelischen "-6rot. 'Vl"-ol (poet. 1447a 29, rhet. 14Q4b 14), mit denen sich Aristotcles auf die Gattwlgcn der Prosa bezieht, die sonst ohne Namen sind (z.B. die Prosa-Mimen Sophrons bzw. die 'sokratischen Reden' - vgl. Hor. carm. 3,21,9f. Socralicis (...) I sermoniblls).2JJ Senn. 1,4,54 spricht Horaz von pllra lJtfba, d.h. den gemeinen Wörtem, die gar keine poetische Farbe erkennen lassen,21 also wohl nichts anderes sind als die dominanlia verba in ars 234f. Nach einem Verweis auf die Prosa findet sich also der Rückgriff auf die Auffassung der 'ordcntlichen Sprache' wld iluer 'im eigentlichcn Sinne verwendeten Wöner' (anhand von Aristotdes), gewiß aber nicht auf die ,Umgangssprache'. Eine einprägsame Fonnulienmg ist in der ,rhelOrica ad Herennium' (3,23) zu finden: sumo esl oralio remiJso el finitima lOl/i· ditll/(le locu/ion;, Der ßegriff sermo steht hierbei der Alltagsrede nahe, grenzt an sie, isl aber nicht die Umgangssprachc. 22 Cicero (orat. 67) steDt den Stil von Platon und Demosthencs, der auch ohne Versmaß Bewegung und glänzendcn Schmuck aufweist, der Sprache der Komiker gegenüber, apud quos, Jliri qllod IIt1'siculi sUIII, Jlibil e.s/ oliud coliditmi di.s.simile semJolli.s (also nicht fcru der Alltagsrede). Hier hat semJO, vom Adjektiv colidituUIJ begleitet, wirklich eher die Bedcu-
finde eine Bestätigung in R. Klotz, I-Iandwörterbuch der lateinischen Sprache. 11, Graz 18793 (= 1963) S.V., wo unter der Bedeutung "von der einfachen Prosa gegenüber den gebundenen Reden" gerade nur besagte I-Ioraz-Stellen und QuintiJ. 9,4,19 (JO/Hta a/ia rscil. orotioJ, qua/i; ill JtTfllOlle et epiJtuw) angernhrt werden; am nächSlen E. LeIevre, Horaz. Dichter Im augusteischen Rom, München 1993, 107, der von "stilisierter Alltagssprache" Sprichl. 19 Fedeli z.st. "e sarebbe pura prosa, se dalla prosa non la dislinguesse il ritrnQ". 20 Der 'technische' Gebrauch von ~~A.6I; (= Illern; 'rein, einfach, nichts anderes als') zusammen mil 1..6)'01; im Sinne von 'Prosa' gehl auf Platon zurück: leg. 669d A.6yoUl; 14IlAoU94
22
1. Einleitung
geht nicht wo die Grundsprache (gesprochcn bzw. schriftlich), welche sozusagen neutral ist (ohne allerlei Stilmerkrnale), und nicht einmal um die den komischen Gesprächen als solchen eigene Sprache. KolJoquialismen bleiben nicht unauffiillig, wie es beim Gros der geläufigen Sprache der Fall ist Sie werden vom Publikum als solche wahrgenommen; insofern sind sie auf dem gleichen Niveau wie z.B. die Archaismen oder die komischen A.E~E1.C; anzusehen. Umgangssprache heißt also nicht gesprochene Sprache tOllt court, sondern jene Elemente die, vom Gesprochenen stammend, einmal von der Literatursprache übernommen. eine stilistische Abweichung bewirken, und damit eincn ,Skandal' im SprachgefüW des Publikums. Ein ,Skandal', welcher freilich weniger die Erwartungen der Zuschauer von Lustspielen verletzt haben mag, als z.B. jene der Zuschauer von Sophokles; es genügt jedoch, die wngangssprachlichen FJemente in Kontrast zu dem Magma der komischen KWlstsprache einigennaßen deudich erkennen zu lassen. 1n diesem Sinne wird auch von .KoUoquialismen' bei Terenz die Rede sein, ein Wort, das üblicherweise auf Erscheinungen der Umgangssprache bezogen ist, die bei sonst rur ihren gehobenen Stil bekannten Dichtem zu finden sind (also z.B.•Kolloquialismen' bei Aischylos oder bei Vergil); solche Erscheinungen bei Terenz nicht ebenfalls ,Kolloquialismen' zu nennen, würde bedeuten. auf die alte Übercinstimmung zwischen der Sprache des komischen Gesprächs und gesprochencr Sprachc zurückzugreifen. Daß Umgangssprache und Mündlichkeit nicht verwechselt wcrdell solltcn, ergibt sich allein schon aus der Tatsache. daß Terenz in seine Literatursprache Einflüssc der Mündlichkeit (d.h. der italisch-römischen Stcgreifbühne - des Mimus und der Atellane) nur gelegentlich aufnimmt, wä.hrend er eher der ,5chriftlichkeit' - also Plautus wld Caecilius - gefolgt ist. 46
contact, (HSK 12.1) Bedin/New York 1996,261: ..Der Begriff UmgangJJpmdJe (oder AlboliJPmche) läßt sich - wenn übedlaupt - nur in Beziehung auf die beiden anderen HOlljJtvan"ttiJuw: Mundart und Standardsprache defmieren. Umgangssprache ist die Grauzone zwischen beiden, der Übergang zwischen Dialekt und Hochsprache, eine MWldart auf dem Weg zum Standard oder eine Standardsprache mil deutlichen dialektalen Zügen": Diese DefInitionen lassen sich niche ohne Schwierigkeit auf die eOlen Sprachen übertragen, weil ausgerechnet die Varietäten, nach denen die Umgangssprache zu bestimmen wäre, also Mundart und SIaJldatdsprache, niche leiche feslZustelien sind: Unser einziger (sicherer) Anhaltspwlkt iSI die Lileralursprn.che; zu weireren Defmitionen s. Ricottilli 49ff. 46 Dazu s. E. L..efevre, Terenz' und Menanders Heautontimorumenos, München 1994, 140.
1.4. Zum Begriff der Umgangssprache
23
1.4.b. Warum Sprichwörter, Gnomen u.ä. nicht zur Umgangssprache gehören Elemente, denen ein mehr oder weniger starker Charakter von Ausgefeiltheit oder Gewähltheit innewohnt, wie Sprichwörter, Halbsprichwörter, traditionelle Sentenzen und Wortspiele, wenn auch überwiegend in mündlicher Über~ lieferung - dies waren aber auch die homerischen Fonnel.ll -. können nicht zu den umgangsspracWichen Elementen gehören. 47 Die Sprichwörter liegen neben rituellen Fonneln. Gebeten, Auch~ und Zauberwörtem als Erscheinungen der tradierten. ungeschriebenen Prosa vor. 48 Ausgeschlossen von der Be47 Vg). zu den Stilmitteln der römischen Sprichwörter die einleitenden Seiten bei Ono, Spnchw. (besonders x, xvii, xx, xxxiff.) und zu den Sentenzen in der BühnendichNng Wilamowit2, Gesch. d. gr. Sprache 22: "Da blieb die Gnome immer noch als ein fein geschliffener Edelstein, mit dem Tragiker und Komiker das Prachtgewand ihrer Dramen schmückten". Dorothy Turnnt in ihrem Aufsatz Colloquialisms, Semi-Proverbs, and Word-Play in Plato (CQ 40, 1946, 109ff.) hält die K&tegorien zu Recht getrennt 48 Dover, Evolution 57; eine positive Antwort auf die Frage, "ob Sprichwörter überhaupt literarische Texte sind" fmdet sich zuletzt bei Barbara Lenz, Hundert Sprichwörter, hundert Wahdleiten. Linguistische Analyse eines Sprichwort-Typs, Wuppertal 1993, tf., nämlich in Anlehnung an F. Seiler, Das deutsche Sprichwort, Straflburg 1918, 39 ~,Das Sprichwort iSl eine Milliaturgattung der Poesie'') und vor allem an Z. Kany6, Sprichwörter. Ana.lyse einer einfachen Fonn, Budapest 1981, Kap. 2, der die zwei entscheidenden Argumente angeführt hat: I) der Sprecher, der ein Sprichwort verwendet, kommuniziert dieses nicht etwa als seinen eigenen Text, sondern nimmt es gleichsam a.ls Zitat, als eine vorgeprägte FomlUlicrung in seinen eigenen Text auf (er fungiert als Vortrab'Cnder eines tr.ldierten Textes); 2) literarische Texte unterscheiden sich von nicht-literarischen dadurch, daß erstere auf spezifischen Regeln beruhen, die sekw1däre Strukturierungen des sprachlichen Materials hervorrufen wld im System der Standardsprache unbekannt sind; diese Regeln herauszufmden wld ihren literarischen Grad zu bestätigen - was der Arbeit von Barbara Lenz zugrundeliegt -, erweist sich schon nach einem ersten Blick auf das Material, welches bis in die Werbeslogans reicht, als selbstverständlich (UriaNbf!?;!i/ Rriltzeit, Vitll Kkht, luin &~f', Halbt Arbtil, /I01Ie &1I/t", CtJUnt Off mir, htNIt Off dir, Maffffes MN/ur, Tt".ftlt Un/eif/mv usw.); daß diese Meinung auch in der antiken Theorie vertreten war, zeigtJ.F. Kindstrand, The Greek Concepl of Proverbs, Eranos 76, 1978,71-85 (= P. Carnes IHrsg.), Proverbia in Fabula, Bem 1988, 233-53): Aristoteles, der als erster die Sprichwörter wissenschaftlich behandelt hat, stellte in met 1074a 38-b 13 sogar stilistische Ähnlichkeiten zwischen den Sprichwörtern und den Mythen fest (236), und Kindstrands Rückblick ist in dieser Beziehung noch deutlicher: "The evidence indicates thaI for the Greeks the proverb has two sides, one philosophical and one stylistic-rhetorical. It is an expression of anciem wisdom and philosophy, usually popular in naNre, just as the fable and the riddle. These three forms of literature, by reason of their enigmatic chacacter, require interpretation. On the other hand, proverbs can be regarded as rhetorical lropi or figNrat, like metaphors and allegories. They produce a certain effcct on the liter.lture, in which they are used, giving it an element of Xclp~, y).urUTl')I; or ilOOvil" (247); zum Stil des SprichwortS im allgemeinen s. auch A. Taylor, The Proverb and An Index to ''111e Proverb", Bern 1985 (= Budington, Vennont 1962), 13S-83; was nun Terenz' Vorbild direkt anbelangt, hat Y.Z. Tzifopoulos, Proverbs in Menander's DYfleolo..
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l. Einleitung
handlung werden auch zumeist Lnterjekrionen, Deminutiv- oder lntcnsivformeu, und zwar Ilicht deswegen, weil sie nicht zur Umgangssprache gehören können (wenngleich nicht immer und nicht allein: Es genüge ein Hinweis auf die Interjektion o. nahezu ein spezifisches Kennzeichen der gehobenen Dichtung), sondern vielmehr, weil sie bereits eingehend in einzelnen Studien behandelt wurden - obwohJ zuweilen fragwürdig. 49 Ein besonderes Problem ergibt sich aus jenen umgangssprachlichen ElemCDlcn, die wegen ihres hohen Grads an Affektivität ebenfalls der Dichtersprache eigen sind. Sie bilden also eine gemeinsame Front gegenüber der kühlen und korrekten Sprache der ,Nonnalprosa' (Löfstedt}:50 Zu tun bleibt nichts anderes, als von Fall zu Fall zu entscheiden, ob man z.B. eine Vcrbalcllipse in einem gegebenen Zusammenhang als KoUoquialismus bezeichnen mag oder ob sie den Sinn hat, den Tonfall der Rede zu beben. Jedenfalls sind solche Fälle nicht sehr häufig. und sofern je ein Chiasmus bzw. ein infmitivus indignantis eine Rolle auch in der Alhagssprache spielen sollten (Hofmann), The Rhetoric of Popular Wisdom, Mnem. Ser. IV 48, 1995, 177 deutlich gezeigt., "that Menander uses and exploits proverbs as metorical deviccs". 49 Neben den ausruhdichen Kapiteln, die Hofmann, Lu Umg. diesen Erscheinungen widmet (§ 8-45), vgi. P. Tschemjaew, Terentiana. 11: Oe sennone Terentii plebcio aut quoti~ diano, Casani 1900 (Wonschatz und Phraseologie, Materialsammlung); die Grenzen dieser Studie wurden bereits von P. Wahonann, Vulgädatciniches bei Tercnz, WS 30, 1908,75103 deutlich gemacht.: Der Autor habe nicht genügend die Eigenart des Dramenstils berücksichtigt und habe die gesamten von der Lati"itaI l1Ilren abweichenden Ausdrücke rur Vulgarismen gehalten; zu E. Bartei, Oe vulgari Tcrentii sermone, I: Oe verbis frcquentativis Cl imensivis, 11: De vocabulis deminutivis, GYITU1.-Progr. Karlsbad 1910/11 äußerten sich Hofmann und Szantyr (S. xc): "erblickt f.ilschlicheIWeise im Gebrauch der Intensiva und Frequentativa sowie der Deminutiv.!. des Ter. Vulgarismen statt Konversationalismen". M.K. Glick, Studies in colloquial Exaggeration in Roman Comcdy, Diss. Chicago 1941 behandelt ausschließlich Verben, rur die er zwei Übenreibungsarten hernusfmdel: eine reine und eine n~taphorische (vgi. J.N. Hough, CPh 38, 1943,279: "The study offets no conclusions other than the well-known t3Ct that PI. indulged in these types of comic effecl more than did 1'. and that lhe type employing both hyperboIe :Uld metaphor is more commOI1 than simple exaggeration''). insbesondere rur die Studien Tschemjaews und Sartels gilt der oben erwähnte Vorbehalt gegen die Sammlungen grammatischer Art (Marti, Lustrum 8, 1963, 10); aufschlußreich ist hingegen G. Luck, Elemente der Umgangssprache bei Menander und Terenz, RhM 108, 1965, 269-77 (zu den Interjektionen lII1 thtm htm) und G. Luck, Über einige Interjektionen der lateinischen Umgangssprache. Kritische Beitriige zu Plautus und Terenz, Heidelberg 1964 (s. aber die Kritik bei Müller, Spre HaIJN"'St4~ zu mancher Kritik an ßetz' Tenninologie und T ypologie vgl. 1-1. Lauffer, Der LchnwoftSchatz der althochdeutschen und altsächsischen Prudellliusglossen, München 1976, 23f.; H. SchOlunann, Die Beschreibung der Interferenz, in: Sprachliche Interferenz. FS W. Bett, Tübingcn 1977, 12f.; G. Tesch, Linguale Interferenz, Tübingen 1978, 111 f.; Erörterungen der Lchnprägungen sind vorwiegend in romanistischen Studien zu fUlden: K. Sandfeld Jensen, NOles sur les calqucs linguistiques, in: FS V. '1110msen, Leipzig 1912, 166--73 (s. LiterAtur zu den 'cmprunts de traduction', 166; beachtenswert vor allem rur 'toumures de phrase' und 'locutions', 172f.: z.B. fr.l. jairt 10 rour> dt. dtn Hof madxn); V. ßenoldi, Parole e idee. Monaci e papalo, 'calques linguistiques' e cti.mologie popolari, Revue de Linguistiquc Romane 2, 1926, 137--62 ~,L'etimologia popolare dunque anzituno procedimcoto di caranere negativo e di dominio dialettale, mentre il «calque linguistiquc» procedinlt~nto di camttere positivo e di dominio intedinguistico", 160); O.J. Tallgren Tuulio, Locutions figurees atIquces Cl non calquecs. Essai de dassification pour une serie de langues litteraires, Memoires de la Societe noophilologique de Helsingfors 9,1932,279-324; R. Gusmani, Per una tipologia del calco linguistico, ILing I, 1974, 21-50 und 3, 1976/77, 7-18; S. Vaimberg, About t11e deflflition of linguistic calque, Revue Roumaine de Linguistique 20,1975,63-9; S. Vaimberg, Calque and borrowing, ebd., 435-7. 73 Calchi linguistici 135. 74 A.O., 140.
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1.6. Ausblick
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flies sen (...)".75 Soweit ich sehe. ist die Literatur. die sich auf diesem Gebiet mit dem griechisch-lateinischen Sprachgut befaßt, auch heute durchaus spärlich,76 und wie Pfisters Aufsatz und die musterhafte Arbeit VOll Dcbrunner zeigen, auf das späte Material beschränkt: TI Debnul11ers programmatische Behaup~ tung. "ßedeutungslehnwörter wird man in erster Linie in der Übersetzungsliteratur suchen" (18) ist für meine Untersuchung ebenfalls gültig, wobei er Passagen aus der Bibel bespricht (Itala, Vetos Latina, Vulgata), in der die griechi~ sehen Vorlagen direkt vorhanden sind, während sich der meiner Untersuchung zugrundcliegendc Stoff freilich als offener und problematischer enveist.
1.6. Ausblick Eine unfehlbare Methode (wie wohl jene im Bereich der Morphologie7S) ist bisher nicht erarbeitet worden - und ich bezwcif]e, daß es künftig anders sein wird -, um Ln einer alten (toten) Sprache eine Fonn, eine Fonnel, eine Redensart dcr Umgangssprache ausfindig zu machcn. Um diese herauszufmden, stchen uns keine anderen Mittel zur Verfügung als jene, die Eduard Fraenkel in 75 F. Pfisler, Vulgärlatein und Vulgärgricchisch, RhM 67, 1912, 196 (In der Frage, die bei Konstatierung von Ähnlichkeilen inuncr wieder aufgeworfen wicd, ob es sich um Analogie oder Genealogie handelt, tritt er filr die erste ein, also fUr parallele Sprachelllwicklungen: Pfisters Auslegungen auf dem Gebiet der Koine und des VulgärlaIeins kann man nur zustimmen; übrigens schließt er die Möglichkeit einer Beeinflussung keineswegs :lUS, 208 u. Anm.2). 76 Vgl. M. Puclma, Cicero als PI:ltOn-Übersetzer, MusHelv 37, 1980, 155 Anm. 37: "Eine syslematische Auswernmg rur das Gebiel der vielfiltigen Gcizismen [un Sinne von 'Lchnuberragungen'l im literarischen Latein steht noch aus"; allgemein Hofm.-Sz. 38-"[; Löfstcdt, Synt 11 406-57 bespricht die Frage der synt"Aktischen Gräzismen, wobei er zu den römischen Komikem S. 41Of. knapp auf Leo Pbut. Forsch. 103ff. (oben, Nun. 60, erwähnt) und auf Kroll, Studien 249 Anm. 5 (fUr I'laut Ba 208 111 ram mdit = 1tiO; oiu) verweist, rur Vergil vgl. E. Steiner, Das Bedeutungslehnwort in Vergils Aeneis, Diss. Königsberg 1929. 77 Griechische Bcdeutungslehnwörter im Latein, in: FS F.e. Andreas, Leipzig 1916, 1632; s. auch O. Immisch, Sprach- und stilgeschichtliche Parallelen zwischen Griechisch und Lateinisch, NJahrbb. 29, 1912,27-49; mit spätgriechischen Begriffen setzt sich ebenfalls O. Hiltbrunners gründliche Untersuchung auseinander: Latina Gracca. Semasiologische Studien über bteinische Wörter im Hinblick auf ihr Verhältnis zu griechischen Vorbildern, BeOi 1958; mil einzelnen lexikalischen Erscheinungen (v.a. Fachwörtem) befaßt sich G. Alessio, Imprestiti, calehi e rifacimenti larini dal greco, RivFilol n.S. 17 (67), 1939, 145-63 und jetzt au. Nicolas, Utroqllr lil/tl/a, Le calque scmantique: domaine greco-Iatin, Louvain/Paris 1996 (((lJ1tJ nall/ra mtio ((lllfa gralia intunpmmtia fini1J; das umgekehrte Verfuhren wurde von W. Schulze, Graec:l Latina, Progr. Göttingen 1901 und L Hahn, Rom und Romanismus im griechisch-römischen Osten. Mit besonderer Berücksichtigung der Sprache, Leipzig 1906 pam"m unIersucht 78 Die Methode Happs, von ihm rur den Typusfaxo I faxim und habto + PPP verwendeI.
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I. Einleitung
semen Werken herangezogen har: Sprachinstinkt und Scilgefühl. 79 Wohl nicht zufaLJig pflegte er an Ritschls viertes philologisches Gebot zu erinnern: "Du soUst den Namen Methode nicht unnütz im Munde führen". Auf eine Beobachtung Frnenkels geht diese gesamte Atbeit zuriick: 80 "Una cosa da fare per I'avvenire (se ci sari avvenire per la filologia. dassica) di analizzare la lingua di Terenzio, perehe vi trovWno: t) traduzione dall'originale greco 2) prestiti dalla lingua e1evata deUa tragedia 3) e1ementi coUoquiali. Per scopme rutte queste cose bisogtta conoscere bene anche la tragedia e in particolare Sofocle, oltre ehe Aristofane, e pai gli orntori. Un autore ehe malte importune per la lingua attica Platone, in particolare i dialoghi del giovane Platane. Combillallda rutto 00 si possano ricostruire e1ementi deUa lingua parlata di Atcne, e con esempi come questa di Cicerone, e talorn con l'aiuto di Lucilio e di Grazio, la lingua parlara di Rama".
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79 Vf). das Vorwort von LE. Rossi zu semen Seminari romani, S. XYlIl. 80 Eun. S. 684 (zu Eu 552).
II. Einzelinterpretationen II.1. Elemente der römischen Umgangssprache
II.1. a. Einzelne Wörter Clinia beschwert sich über seine Lage: Er ist in den Krieg gezogen, seine Geliebte Alltiphila - so glaubt er - ist wer weiß wie reich geworden. außerdem schämt er sich und macht sich Vorwürfe wegen seines Vaters (Ht 259ff.): propter quam in summa infamin film el nllo patri minus [111m] obuquens quoiUJ nune pudet me et miuret, qui harum mons contabat mihi, ntonJlisufmstra nequt (um POllliIJt umquam ab hac me txpelkrt
Auf die Sitten solcher Mädchen hatte ihn doch sein Vater aufmerksam gemacht. Tcrenz sagt wörtlich: qlli hamm mof'tJ (on/abat mihi, wobei das Verb (a 11 tor e angemessen von Marouzeau durch "chapirrer" ('abkapiteln. kapitelweise vorführen, predigen') wiedergegeben wird. Der Befund dieses Verbs ist zu überprüfen, Bei Plautus taucht es dreimal auf: Mo 980 /JtTQ canlas, Tri 287 btlt( dies 11fXlesque libi canlo 111 ta/JtOJ, 350 rivi in/muni srin quid mnlort so/et{IU);Horaz (senn. 2,1,46) sar} jkbil el insigniJ 100tl ran/abituT «roe, "denn auf den Übclberiichrigten werden Spottverse gesungen";82 der wnga.llgssprachliche Tonfall ist in solchen Versen offensichtlich, entscheidend aber ist der Gebrauch des Verbs call1are bei Novius, AteU. 29 Frass. (,Fullones') lestaJ potillaJ piJliUos mihi I con/tm/. Oie Sprache dieses Atella.ncndichters weist viele Gemeinsamkeiten mit den niedrigeren Registern der Umgangssprache auf;83 eines der Merkmale sind besonders die Verben auf -Iare (-sare), die danach (in den roma.nischen Sprachen) intendieren, die einfachen Verben zu ersetzen; eine Entwicklung, die
81 Weitere VOll A.O.F. Lorenz (plauL MostelI., Bedin 18831) zu Mo 980 angefiihne Stellen erscheinen zu Recht nicht im Thll unter der Bedeutung von $atpiUJ litt aha lJ()('t dicrn, in Ort habert, nuntiart, unter der die von uns untersuchten Stellen versammelt sind. 82 Kießling/Heinze z.St.; zu jkbit vgl Stevens, Coll. Eur. (Henn. Einzelschr. 38) 15: "pcrhaps an imitation of ehe Greek idiom" (d.h. d.ainv). 83 F. Leo, Römische Poesie in der sullanischen Zeit, Hermes 49,1914, 178 (; Ausg. k1. Sehr. I 265f.); vgl. Atellanae fubulae. Ed. P. Frassinetti, Rama 1967, S. 13.
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11. Einzelinterprttationen
bereits Im klassischen Latein mit (onlart gegenüber Cflntn anHingt.B 4 Es handelt sich also um ein umgangssprachliches Verb sowohl in der Fonn wie in der Bedeutung, obwohl der Zusammenhang im Novius-Bruchstück - das im llllL direkt nach der Tcrenzsrclle angeführt wird - nicht sehr deutlich ist. Zu (an/art bietet das Griechische einen passenden Vergleich mit dem Verb U~VElV. welches ofmlaJs von Plalon mit der ßedeurnng "tell ovcr and ovcr agam. harp UpOIl, repeat" (LSJ) benutzl wird, wie in rep. 329b t"o yflpw; u~voßO"lV öawv KllKOOV mpioLV at'tlov. Das schönste Beispiel ist wohl eine schon bekannte wngangssprachliche Wendung bei Sophokles. wld zwar Ai. 292 Ö l)' d1t~ np6c; I-U:' ßai.', 6.Ei S' UlJ.vou~u:va: Tekmessa erzä.hlt, wie Ajax auf ihre Aufforderungen ihr lakonisch mit einem Spruch über die Frauen geantwortet hane G,ihre größte 'rugend sei die Stille''); "die übliche Geschichte" sagt Tekmessa dazu.8 5 Tm Lateinischen würde ma.n auch clmtillJlo sagen. Ln Ph 495 antwortet der Zu~ hälter Dorio dem Phonnio clmtiltnom eandem cm/ir:. hier ist der Ton jedoch h"Chobener. 86 Wie aus Platons und Sophokles' Passagen deutlidl hervorgegangen ist, beZIeht sich unser Ausdruck vor allem auf die stä.ndigc Wiederkehr von Sentenzen und Sprichwörtern, und auf Sprüche semes Vaters über die leichten Sitten der Hetären wird sich woW Clinia bei Terenz bezogen habeu.8 7 Chrcmcs beschwert sich gegenüber dem Sklaven Syrus, daß Clinias Sklave nicht irgendeine Intrige zustande gebracht hätte, um dem annen Mencdemus den WCgf,>ang seincs Sohnes zu ersparcn, und Syrus sagt zu ihm (Hr 532ff) "du fascist":
CH. '(ui pa11UI tJI idfim. SV. f{uid/amtl? CH. rogaI? a/iquid reptrirel,Jingtrel/aUacim u"de eIItI adukscenli ami,ae '(Jlod dortl, alf{Jit hune difficilel11 i"u'lu$ mvartl Itntl11. SV·lpnis. eH. hae,/acta ab iUo oporttbanl, Syn. 84 Vgl. G. Bonf.uue, La lingua delle atellane e dei mimi, Maia 19, 1967, 17; G. Bonfante, Los elementos popularcs en la lengua de Horacio, Madrid 1937, 30f. 85 Vgl. Fracnkcl, Sem. S. 11. Ob SophokJes meinte, daß Ajax nichlS anderes rat als vor Te!,mcss\\ diesen Spruch zu wiederholen, oder ob dieser Spruch in aller MWlde war, bleibt unbestimmt: W.B. St'.I1lford (Soph. Ajax, ßristol 1963) z.St. spricht sich (angesichlS des fr. 64,4) fiir die letztere Annahme aus. 86 Vgl. OttO, Sprichw. 73. 87 A.lders ist die Bedeutung und der Gebrauch VOll in Ort eJJt: Dazu vgl. Spengcl zu Ad 93 in oml omnipopuw (mit Verweis aufCic. Lad. 1,2 qui II/mfm ()I/Inibu! eral in on und auf Livius); l"h. Ladewig. Beiträge zur Kritik des Terentius, Gymn.-Progr. Neu-Strclitz 1959,4 bezieht auf diese Stelle Men. fr. 882,1 f. Keck iJ 1t6;\"U; I 6;\"11 yap {i&l tO IClXlC6v, mit dem Robert EI' 584f. ergänzt hat; zum Ausdruck vgl. PlaL Lys. 20Se li öi: iJ 1t6;\"l~ ö;\"Tj yilp i;i&:\ lu;pi 6TU10lCpinoUl; (Gommc/Sandbach zu Men. EI' 583ff.).
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11.1. Römische Umgangssprache
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Die metaphorische Verwendung von gorrirt im Sinne von intplt loqlli 'scherzen. Dummheiten sagen' ist für die Komödie charakteristisch. SB Als Einwurf begegnet das Verb sonst in Eu 378, Ht 823 und Ph 496. 89 In dieser letzten Passage wird gar r i modo vom Zuhälter Dono gegenüber Phormio eingeworfen, und zwar in einer komischen Abwechslung zwischen Phonnios gehobenem Stil (vgl. Ph 496 das homerische /u mihi cognalus, /u panns, /u amiCUJ, /11 (...)) und Dorios umgangssprachlichen Antworten (492 hariolort, ebd. Jobulot!, 493 logil,90 494 sOH/nillm!. 495 can/iltnlU!l landtm canißl). Der einzige Beleg außerllalb der Komödien ist anscheinend Pomponius. AtcU. 137 Frass. (,Praeco posterior~ age modo, I~stic garn. Der Gebrauch des Imperativs erinnert an ähnliche Ausdrücke im Griechischeo. z.B. cr1.AAalVE. bei dem Mimendichter Herondas (1.19) l" 92 I h 00. my c hild .. "aug Bei Terenz taucht ein familiärer Gebrauch des Possessivpronomens 110J t e r auf. Bezüglich einer Person zeigt er, daß sie dem Sprechenden besonders vertraut ist, z.B. in I-It 1060[:
gnalt mi, tgo pol tibi dobo illam kpidam, filiam PhanO(T(l/gt 1/01/ri.
qHanI /H JOOIe
ame.t,
Am Ende des Srücks schlägt Sostrata vor. ihrern Sohn Clitipho die Tochter ..unseres Phanocrates" zur Frau zu geben. Ähnlich in Ad 438f. es/nt H«io I lriblllis nosltrf. 767[ hic odtJ/ I -ltntx nos/tr. Ph 63f. Jtnu nos/ri, Dovt,jra/rtl1'/ maiortm Chrtmtm I no.slin?, Eu 974 sed es/nt ilk no.sur PomltnotH Eine denrtige Redeweise würde im Griechischen anders lauten. Das fr. 1,2 von Me:nanders ,Epitrcpomes< bierci hicrfür ein schönes Beispid: 6 vUV EXroV 94
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11. Einzelinterpreracioncn
In drei Passagen kommt bei Terenz eine Redensart vor, die in der übrigen römischen Literatur kein Beispiel hat. [u Ht 469ff. warnt Chremes den alten Menedemus vor den Plänen, welche die Sklaven aushecken könnten:
qm"dus potius quam quod cogüas: pu a/ium quemus ut des,foUi te sinas techi»iI ptr mwlum; eui subsenn id ql/oque, i/1()s ibi esse, id ogen inter se clonmillm. Marouzeau bemerkt trefflich, daß hier i b i es s e die ßedcurung von "erre a I'ceuvre" ('dabei sein) hat und in diesem Sinn nur noch in Ht 983f. begegncr: im/llo et ibi mme sum et usque id egi dudum dum loqlliLllr pater; I et quantum ego inteUegere POSSIlIJJ ( •.•): Syrus erwidert Clitipho, der ihm vorwirft, zu scherzen stan ihn zu beraten, daß er "au fait" ('bei der Sache) sei und auf nichts anderes als hierauf konzentriert sei. Ähnlich antwortet Chremes in Ht 1063 seinem Sohn Cli«pho, der sich weigert, die weniger vedockende Todner des Phanocrates zu heiraten: heia 111 e1egons es/! emlas onimlllJJ ibi esse "oh, wie anspruchsvoll! Man könnte glauben er kenne sich aus in diesen Sachenl".127 A.n zwei der angeführten Stellen (Ht 469ff. und 983f.) wird die Wendung ibi we neben i d ag t rt gestellt: Marouzcau hat den Ausdruck angemessen mit "avoir une affaire en train" übersetzt,l28 und dieser ist mit Ht 514 meftfllii/ hasel id stntert zu vergleichen, wodurch Chremes gewiß auf die in J-Jt 472 beargwöhnten Intrigen anspielt.
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Beim Beschreiben der Schönheit Glyceriums erlaubt sich Sima im Gespräch mit Sosia Ausdrücke der Alltagssprache, obwohl er sich atlSOnSlcn eines gehobenen Niveaus bedient (An 119ff.):
127 Diese von Marouzeau zu Ht 471(. genannten Parallelen sind die einzigen, die etwas Gemeinsames haben und die von den anderen im 1ll.lL S.v. ibi 14M" (de modo Ilt/ rondiaone 1'trlIHZ; i.q. in ta rt ifaa"tndaD abweichen; daß in Ht 472 il1 ItdJinisfantndu fiir unausgesprochen gehalten wird, zeigt, daß die Wendung nicht in ihrer Selbständigkeit erfaßt wurde. 128 Ebd.; auch diese Erklärung steht zu der 'IltIL-Einordnung von HI 472 id agert i111tr u doncubtm s.v. ago 1391 als exlra iudia";",r. in lIila pn'liala lIt/!lntra/iur (/oqNI~ Jtrmoanan; dispNlarr, qUrJeJhoflem habtrr). il1ftr aliqNos (ronvmando) in Widerspruch; diese Einordnung wird jedoch nicht Ht 983 gerecht, wo id tgi nicht von inltr Je begleitet wird und nicht 'ich habe mich unterhalten' meinen kann (auch in Ph 876 und in Hc 192 kann man eher - wie es Marouzeau tut - den Ausdruck in der Bedeutung von 'ausdenken' verstehen als in der von 'reden'). Übrigens ist unwahrscheinlich, daß id agtre zwei verschiedene Bedeutungen gerade an jenen Stellen hat, an denen es nicht zufällig neben ibi UJt steht. Anders verhält sich der Fall Verg. Aen. 11,445f. il/i hQtc inler Je dubiis de ftbNJ agtbanf I «rlanfu, was Conington und NeuJeship z.St. neben das homerische ~laall'rtTJV tptcravre (A 6) stellen und das trotz der Einordnung des -iltl L mit Terenz' umgangssprachlichem id agtn nichts zu tun hat.
11.1. Römische Umgangssprache
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51. tlIJOIJII, Sona,
atko motiMlo, atko Wnl/IM 111 nil IliflrtL
Daß nil J 11 pr a zweifellos umgangssprachlich ist, bemerkte bereits (und ausschließlich) Spengei. Terenz nutzt diese Wendung noch zweimal. wld der Versuch, die verwendete Redensart zu beschreiben, scheint lohncnd. 129 In Eu 427 sagt der Parasit Gnarno nach einem Gelächter. foeelt lepidt laute "iI supra! 1 IIIOtnne, obSttro It, hoc diclum trat? ptlUJ mdidi. Gnatho bezieht sich auf einen Witz, den der prahlerische Soldat Thraso gerade ausgesprochen hat (426): T..) ItpliS luft es: plllpame"IlIm quotris''? Dies ist das einzige Beispiel für einen Witz mit dem ,Motiv der Identifizienmg' (ähnlich wie ein ypl~), welches bei Terenz zu finden ist, während dieses Motiv häufig und produktiv bei Plaurus vorkommt (es ist der Typus von Mer 361: mlflcaJt melis paur: lIil polest e!am ilhtm haben). Fraenkel weist in einer ausführlichen Analyse dieser TerenzsreUe einen allgemeineren Wert zu: Es handelt sich um die Übertragung eines griechischen Sprichwortes, das ursprünglich ohne weiteres eine allgemeine Bedeutung besaß (etwa wie ~(lO'UJl:oue; Kp€.WV bt1.lh>~ElI3O); Livius Andronicus gab später diesem Ausdruck die Form eines Schwankes (nämlich des plautinischen), der für das römische Publikum geeignet sein konnte, ansonsten härte es nicht gelacht; Tercnz übemahm ihn als einen nun festen Spruch und bewahrte damit dessen Pointe auf ~,War das vielleicht dein Witz? Ich dachte, der wir' ein alter l-Iut").131 Mag der Spruch einen unanständigen Sinn haben oder nicht. 132 es ist der ,römische Witz', der Gnathos schallendes Gelächter erregt hat Oie menandrische Scmenz härre nicht den gleichen Erfolg erreicht, weil sie sich schon mit der Pointe begnügte (d.h. cine Trivialität, die als ein oeugcprigter Witz verstanden wird). Zugleich härte nicht einmal ein römischer Spruch an sich (ohne obszönen Sinn) das Publikum zum Lachen bringen können. 133 Wir haben hier wohl mit einem römischen Zusatz zu tun (und zwar Gnathos Gelächter und Kommentar vor der Pointe) - man könnte sagen: ein Beispiel von ,Terenzischem im Terenz'.I34 "il slIpm ist demzufolge wahrscheinlich nicht eine 129 Spengel Z.SI. 130 Suda s.v. 6acriJllOUC;: Diogenian. 4,12 (CPG J 234,12.11 357,1); dies ungef'ilir mag der prahlerische Soldal ~agt haben (vgl.. Fr.tenkel, FJem. Plaul. 42). 131 Fr.ieflkel ebd. 132 VF). Tromaras z.St.. ~-elcher kplU im obszönen Sinn ('vagina? deuret, und beziig· lieh Urrm; in der auischen Komödie auf J. Henderson, The ~Iare Muse, New Haven/London 1975, 144 verweist. 133 S. aber Fr.ieflkel, Bem. Plaut. 402 V4dJmda). 134 Soweit ich sehe, weisl das Griechische nichlS Ähnliches auf, vgl. Men. Kol fr. 3 (yu.ro 'tÖ '/IpOc; 'tÖv K\J'IIj)l.Ov tVYOCI'OILtVOl;), wobei KUltplOC; tUr das übliche Schimpfwort CJJ::a.t04PCXyt Sieht Gomme/5andbach z.St. verweisen auf Antiphan. fr. 124,3ff. K-A. (tv 'tft
000400>94
50
11. Einzelinterpretationen
Ubersetzung aus dem Original, sondern etwas, was in Rom auf einen unwiderstehlichen Witz oder beim Erblicken einer schönen Frau ausgerufen wurde. Die Parallelstelle (Ad 263f.) lautet wie folgt: maledie/oJamam meum Iobonm tl pteco/um in St Iransllllil. I nilpolt supra. Dcr junge Clesipho hebt dem Sklaven Syrus gegenüber hervor, was sein Bruder für ihn getan habe, iudem sich dieser übles Gerede, Klatsch usw. aufgebürdet hätte: "Es kann nichts besseres geben". Hier ist die Derbheit der Wendung durch polt gemildert, und eine solche Tondämpfung scheint dem Ziel des Lobes angemessen: Es handelt sich nicht um Witzeleien oder abschätzige Äußerungen über Frauen, sondem um etwas Ernsthafteres. Das gleiche gilt für Cicero: Er lobt Pisos humanitas, seine Tugend und seine Vorliebe für ihn, ul nihil supra pmsit (fam. 14,1,14); er hat die ganzen vier Bücher umfassenden Acadcmica vollendet; er weiß noch nicht, ob mit Erfolg, jedoch so sorgHiJtig 111 nihil pOSStt sllpra (Att. 13,19,3). Wir haben folglich zwei T anlagen gesprochener Sprache vor uns: Die direkte, lebendige (ein Ausruf) und die urbane, ernsthafte (durch das Verb pOSSt gemildert). lnsofern ist es besser, an Wlserer TerenzstelJe, die Interpunktion Marouzeaus zu übernehmen und zu lesen: IIt (...) nil supra!. 135 Beim Er.läh..lcn ihrer Vergangenheit weist Thais auf einen Fremden hin, mit dem sie eine Beziehung gehabt habe (Eu 119):
ego cum iUo, quocum lum uno nm habebam horpile Der VOll ihr verwendete Ausdruck ihrer Licbcsbcziehung ist bereits nach 00nats Meinung sehr höflich: rem hab t re eil moli q u 0 .136 Terenz bedient sich dieses Ausdrucks auch in Eu 137f. (auch hier spricht "Illais) pos/quam sensit me leClim quoque I nm haben, jingit (tJUsas ne dtl stdJIlo und in He 7 t 7 f. OnfllllJJ oeootnms, graviIIs dtniqllt I miniltmur si Clim iUo hahutnt nm postea (so der alte Phidippus zu Pamphilus' Vater über die Verhältnisse zwischen Pamphi1us und der KiJltpcp ö' omro lPl),f)Ötl'ttlU; ooiv, I «iJ> 6i,CJIt06', ÖXnc. CJKClwq>aYElV curetpQ: c•• ,) 't6 ~(i)ov (..J I mi>'t'tE.tV in der Liste der KolJoquiaiismen zu belassen. fpClO"lC;
197 Vgl. Krenkel zu Lucil. 851. 198 Hofm.--Sz. 106 verstehen tmungo als "ßcdeunlllgslchnwort zu O:ltOl1unro". 199 Das menandrische Fragmetu enthält zwei ausgewällhe Wörter wic ä9).u> EX Ä.6you 'fvropi~E'tCt.l).232 Dies deckt sich gut mit der $childcmng, die Clitipho von ihr im V. 227 gibl (11ItOJI poLUIJ procox ntogl1ijica sumpllloso 1Iobilis). Der affektierte Tonfall der Bacchis ist ein deutliches Indiz gegen das aUtagssprachliche Gepräge von nJi1linJt. 233 Ähnliche Beobachtungen gelten für houdquaquam in HI 175f.: 1Ii1 adhuc ut quod vertart, Clima: haudquaquam etiam ftssafll tl t'llam Jimul eum lIUll!iO tibi hic a4fuluranl hodie fao.
Hofmann selbst zeichnet die Geschichte dieser Negation nach: Ennius, Cicero ausschließlich in den rhetorischen und philosophischen Schriften, Lukrez. Sallust. Vergil und Livius; halldquaqllam verschwindet zusammen mit haud aus
228 229 230 231 Tcrcnce, 232 233
Vgi. ThlL S.V. poT7llif 580f. und 584f. Lat. Umg. § 77. Vgi. llllL a.Q. 584f. Vgl. ThlL a.Q. 584, mit dem VelWeis auf H. Thesleff, Yes and No in Plautus and I-lclsinki 1960,60ff. Z.St. Die gegenteilige Meinung bei Hofmann, Lal. Umg. § 77.
11.2. Bisher als umgangssprachlich gehende Elemente
73
dem spädatei.nischen Sprachgebrauch. 234 Es ist kaum ein anderes verneinendes Adverb mit einer solch eindeutig und ausschließlich hochlitera.rischen Tradition zu finden, das jenseits jedes Verdachts steht, daß es sich dabei um einen Kolloquialismus handeln könnte. 235
In An 204f.: DA. bofflJ vtrlm, qUtJUo! SI. ü,ritkJ? Nml mefalliJ. sed dicrJ tibz': lIe ItJltm fatias; lIef/lle 111 haJId düm /ibi 11011 proedidlim: (aveJ treffen wir die Doppelnegation n e q 11 e hall d an, die wahrscheinlich eine Übersetzu.ng des griechischen o"li[ ~T, ist. 236 Hofmann hält den Pleonasmus für ein Merkmal der volkstümlichen Sprache. 237 Die angegebene Stelle ist für Terenz der einzige Beleg, und sonst wird auf das Frühlatcln (v.a. Plaurus) hingewiesen. Bezüglich eic. Verr. 3,60 debebot (...) 11ummum 11"i/um I/emini unterstreicht I-iofmanu, daß der Gebrauch durch die auch mit Hilfe der Alliteration betonte 'Ausdrucksstä.r:ke' legitimiert wird: Mir scheint, daß gerade die Verwendung der Alliteration (wohl das älteste Stilmittel der römischen Kunstprosa238) das Umgangssprachliche ausschließt. 239 Zu Carull. 76,3 Ntf JOtdtrt nuUo spricht er von "zweifelsfreiem Beleg". Löfstedt jedoch hat das überlieferte nllOo gegen die Verbesserung vieler Herausgeber (darunrer KroIQ in 1100 verteidigt, und zwar ausgerechnet aufgrond der Wiederkehr dieser Art cgation bei den Dichtem der augusteischen Zcit. 240 Diesen (Ovid. Proper/.. Sulpicia) unrCt-
234 235 236
LaI. Umg. § 77~ vgL ThIL S.v.
Dichterischen Ton&lls ist ebenso simili 0lJ1I von V. 176 (vgl. Hofm.--Sz. 271). Vgl. \V.\V. Goodwin, On lhe OrIgin of lhe ConSlNction of Oll ~lil wilh lhe Subjunctiv~ and lhe Future Indicative, HSCPh I, 1890,72. 237 Lat. Umg. S92.~ vgl. auch Allardic~ 2. 238 Seit dem Gebet der Suovcraurilia in Cat. agr. 141 (vgl. dazu E. Norden, Antike Kunslprosa. I, LcipzigiBedin 1898, 157). 239 Vgl. vor allem \Vackemagcl, Vorles. U 299ff.: "von Homer an (8 280)", im Lu. z..B. Bon. ttag. 140 Jocelyn '1l1ot non mimtt ntmillis Oocelyn z.St.: "A certain degree of emotion is indicatcd in lhe speaker")~ zur Negationenhäufung im Griechischen vgl. B. Gygli-\Vyss, Das nominale Po!yptOlon im älleren Griechisch, Göttingen 1966, 40ff.: "oU&~ polyptotisch verwendet"; z.B. Eur. cycl. 120 ouocv oU&:~ oU&:v6c;: "Hier dürfen wir mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß ,,"us der eher primitiven Ausdrucksv~ntirlrungein Stilmittel geworden ist" (S. 43), Plat. Phdr. 236e ("Hier soll der sich feierlich gebende Eid des Ph:ti.dros :tngcfiihrt werden, mit dem Phaidros den Sokr.ues zwingen kann, ihm seme Rede über den Eros zu halten", a..O.) lOyov ivavrlov aimic; t:aim);. ~ll~bl:O'tt GOI lu:pov ).öyov ~llOCva ~T)OCvOc; ~~ Elll&~lV ~~ i9xyycl..tiV; s. auch z.ß. CLE 1968,2 (336 n.cu.) IIl1l1i IIJtm· qMfllll IItKllit. 240 Synt. 11 213~ Löfstedl, der inuner sehr aufmerksam ,,"uf die Beziehungen zwischen Umg.lflgs- und Dichtersprache isl, bemerkt hier zu Recht nichts.
74
11. Einzelinterprerationen
stellt Hofmann einen "vulgären Einschlag". Über Vergil sagt er "Hur georg. 4, 453", Bezüglich des ,literarischen' Gepräges solcher Stellen genüge die Beobachrung Tränkles zu Prop. 2,19,32 (nemo non nocuisse: Noch eine Alliteration).241 Bei Perron, der halbgebildete Personen verschiedene Beispiele hierfür aufweisen läßt, sind wir nach Hofmanns Ansicht "auf eindeutig umgangssprachlichem Boden"; die angeführte Passage (42,7) neminem nihil bord facen oportet wird vom Freigelassenen Seleucus ausgesprochen, als er von Chrysanthus' Trauerfeier erzähk Eine Analyse der Sprache und der Charakterisicrung der Freigelassenen bei Perron zeigt, daß gerade Seleucus' Rede nur ein einziges Beispiel von reinem Vulgarismus bietet (maiJIs jaOO), während eine beträchtliche Kohärenz und Variation in der Wortstellung, eine Fülle an bildliehen Ausdrücken und Mcraphem zu finden ist, und ausgerechnet der fragliche Satz ist eines seiner zahlreichen Sprichwörter (im Tcxt zwischen Jed mulier quat mulitr milvillum gtflUJ und atqlle tJl mim ae Ji in puleum conidllJ. Jed antiquus amor cancer tst, vgl. auch 76,3: lIemini lamen nihii JatiJ ts~.242 Von den Sprichwörtem könnte demnach gesagt werden, sie seien volkstümlich und mündlichen Ursprungs; daß sie je~ doch grundsätzlich der Umgangssprache fremd sind, steht frei zu behaupten, auch ohne auf die Ein1eirung von Ottos maßgebendem Werk zu vcrweisen, denn Methaper, Klangfiguren, Parataxe. Anapher, Reim, Alliteration (auch bei Perron: lItfJJinem nihi~ usw. sind eben gerade den Sprichwörtern eigentümlich. 243 Es bleibt Plaurus: An vier von fünf Stellen, die Hofmann anführt, findet sieb die pleonastische Negation in Langversen. Während diese Tatsache bei Tcrenz für die Überprüfung eines Kolloquialismus nach Happs Methode wenig Bedeurung hat, ist sie bei Plautus sehr wichtig. Bei genauem Lesen der fUnf plautinischen Passagen ist die poetische Farbe sofort sichtbar: Au 286 ..Uel (...) non ..1ks; Ep 532, im V. 530 pn"p"tas, pnV(ff rmitat, Ep 664, im V. 665 nimiJ iongllm ioqllor; Ps 136: im v. 135 USllfa IIJllrpari, Tri 1157: im V. 1155 dtM polo comi/ia PM/ra 90
76
11. Einzclinrcrpretationen
Schon die Tatsache, daß es sich hier um iambische Oktonare und um einen Monolog von Mysis handelt, spricht gegen I-Iofmanns Behauptung. Betrachten wir dagegen zwei lehrreiche Passagen: Cic. Ven. 2,4,80: qu;slIom ;g;IIIr, per dtM ;mmortalts, Iutb;lur P. Sdp;onis mtIJ/oriam morill; (...)?; Verg. georg. 4.445 '~/am quis It, ;uvtnufn confidtntiss;nlt, nMlras I ;uml adirr domos? (...) '~251 Soweir ich sehe, ist hier n.ichts Umgangssprachliches zu finden - bei Terenz nicht mehr als bei VergiI oder Cicero. In einem kurzem Monolog sagt die Hebamme Lesbia (An 481f.):252
LE. adhur, Arr1?Ylis, quat adsoknt quatqut oporttnl signa esst ad faiuttm, omnia hufe esse tidto. Hofmann ist der Ansicht, daß die Junktur a d 01; q u; des s tunSinne von 'aprum esse. pertillere ad' deutlich umgangsprachlich ist, wie im allgemeinen in den Fällen, in denen roe und haben mit präpositionalen Wendungen verbunden seien. 253 Weitere Belege bei Tercllz sind Au 138 IItC salis od ob;urgandum cousae,254 706 (...) Ilt vo(uom esst mt IIUII( od lIoml11dllm mdtu, Ht 207 (...) otqUt bat( sunllanltn ad tJ;r1ultm omn;a, Ph 861 l1am n;1 ad bane rrm est,255 in An 683 nil ad lt scheim all;lItl unausgesprochen zu sein. 256 Zwei Gehrauchsweisen sollen wltcrschiedell werden: eine. in dem ad aliqu;d einem Genitiv entspricht (\v1e in An 138) und eine, in dem od aliqu;d tsJt 'pertinere' bedeutel. Lehrreich für die ßewerrung des zweiten Typus ist eine Stelle bei Caesar: civ. 3,101,2 mogl1o ve1110
tt stCll11do conplelas olltraritIJ nnvt.$ taula tl piet tl stuppa nliqllisqut nbus, fluat SII111 ad ;l1eendia, ;n Ponpon;anam dtlJSem ;mm;s;1.257 Daß sich ein Schriftsteller wie Caesar dieser Konstruktion bedient, für den Hofmallos ausführlicher Index nur eine
251 RAD. Mynors (VirgiI. Georgics, Oxforo 1990) z.St., flihn Aen. 2,373. 12,637 und Horn. li 462 ('ne; vi> 'tOt. 'A"tpca94
11. Einzelinterpretationen
92
Tumus Htrdonius ab Aricia ftrocittr in abstnttm Tarqllinillm eral i"vecllIS hat einen wlleugbar feierlichen Ton,329 eine archaisiercnde Farbe zeigt auch Cic. Yerr. 5,113 graviortm aplld sopientis illmeeJ St fore ab inftris lestem qllam si vivus i" illdieillm prodllcerelur (Cicero liest die 1c[uen Worte des Nauarchen Furius von Heraclea vor, welche dieser vor seiner Ermordung durch Verres - weil er ein Zeuge von dessen Taten war - an den Senat geschrieben hatte). In der Komödie, der die Belege für die ,umgangssprachliche' Deutung der Konstruktion entstammen, scheint unverständlich, daß Stellen wie PI. Ba 188 sam/em tibi ab sodali solidtIm nunlio, Cu 405ff. LY. (...) die mihi, I quid eum nune quaem? 0111 quoiati's? CV. eloquor. I ab Tberapo"tigono PIßtagidoro milite oder Ht 859f. qllid lIulle mlill/liml abs Je responsum, Chremt, I nt senliat me StIlsisst alque aegre ftrnt? der Alltagsrede entnommen sein könntCIl. Diese Passagen dürfen von der frühen Tragödie (siehc die beiden Stellen oben) nicht gesondert werden, wie auch Ennius z.B. von VergiI nicht zu trennen ist. Ennius kommt es wohl zu, die Konstruktion in dic hohe poetische Tradition wiedereingcführt zu haben, während der Gebrauch in der Prosa, abgesehen von technischen Verwendwlgen wie in den epistulae, auf gehobene Zusammenhänge beschränkt wurdc.
II.2.d. Stilistisches
In Eu 72f. liest man:
el ladet el amon anleo, el p"'du/! Ide"I, UIIOJ tidtnJqlle pereo, nec quid agam JCio, Bezüglich der Adjektive in diesen beiden Versen spricht Hofmann von Abu 11 d a 11 z wld stark pathetischem Zusammenhang;330 diese Merkmale fallen für ihn in das Gebiet der Umgangssprache. Die ganze Passage ist anscheinend poetisch gcfarbt: et taedet et anion ordeo ist ein Beispiel für die 'ErweilenUlg der Satzglieder' mit Verbalgruppen;331 die Verbindung pmdem et stiem begegnet in trag. inc. 145 RJbb. pmdms et seiens I ad peJtenl ante om/os positam;332 vivos vidtnsqlle, das wie das vorige Paar eine sprichwörtliche Trndition haben wird, erscheint zweimal bei Lukrez (3,1046; 5,993) und zweimal in 329 W. Weissenbom/H.J. Müller (fici Livi Ab urbe condita, 1.1, ßedill 18797) z.St.: Als Herkunftsangabe (hier steht es fiir Aria'''Ni'J kommt es ofl bei Livius, nie bei Cicero oder Caesar vor. 330 Lat. Umg. § 85. 331 Lindholm, Erweiterung 71. 332 Ribbeck wollte anhand der terenzischen Par.l.Ilele sog'.tr pmdenJ IrlnU bevor~ugen.
11.2. Bisher als umgangssprachlich gehende Elemente
93
Cict.'fos Reden.J33 Die zweite lukrezische Stelle vit'O vitknJ tivo Jtptliri tiJeera busto ,,1S nOlcd for alliteration, pathos and a definitely macabrc and ghoulish quali[}'«.J14 Dies alles scheint Phacdrias Worten auch den geringsten umgangssprachlichen Charakrer zu entziehen. Dcr Chi a s mus ist eines der konventionellen Stilmerkmale der frühen Dichtersprache. 335 Die Tatsache, daß eine gekreuzte WOrtStellung auch der Allugsrede angehört, wird von Hofmann mehnnals behauptet, und zwar im Sinn eines affekciscb motivierten Satzbaus.J36 So wird auch z.B. Ht 206: lrortari rnbro nalunl, nalunl rnbro ront;vtlTitr
ulHer den Stellen aufgezählt, in denen der Chiasmus mehr oder wenigcr "zufatlig" auftauche. Die Rede des Chremes an seinen Sohn C1itipho (2ooff.), die eine Art VOti Vcrteidig\Ulg des 'Sclbstbestrafers' Menooemus ist, ist in Wirklichkeit aber stark von rhetorischen Stilmitteln durchset'.lt (es genügt, auf den Schluß hinzuzuweisen: 209 eOllJilia eonsequi eonsimilia). Hier sei auch auf Ph 352f. verwiesen: ntJ.al Phanium tJSe hone sibi eognaiam Demipho? I hone Dtmipho ntt,1J1 tJSe eognatam; auch im Griechischen kann derselbe Tonfall beobachtet werden: z.ß. Men. Sa 465 MOO"XlOOV t Ea lJ't Ea IJE, MoaxlOOV (dazu sagt Ausrin "Verba inverso ordine iterau ontioni magnam graviutCtn addunt"337); Pk 50Gf. rA..ulCi:pa IJE KatoJ.iAOUtE, lCat<xAtAoUtf: IJE I rlUlCEpa, 'Ilt 17f. "taJ.lix öti'>p'''. aKouEll;: ~ ,,6plll "tix 00)pCt" CP1101. "tc4ta IJ' t.~ElAOve'''. Es f.illt schwer, die Par e 11 l h e sein An 2t7f. als einCß Zug der Alltags. sprache anzusehen: 338 t1lIdirtque eorums/ opmu pnliUJ1l Qudodam (nam incepliol/ amen/ium, haud amanlium)
Das n:ap6~otov ollltnli/lm, haud (l///Of"ium ist reine Dichtersprache,339 und der vorangehende Vers könnle einer von Fnenkel anerkannten "wahrscheinlich
333 Vgl. Otto. Sprichw. 377. 334 W.E. Loonard/S.B. Smirh (f. Lucreti Cari. Oe rtrum n,Hura, Madison/Milwaukee/london 1968) zu 5,993 (S. 728). 335 Vgl. Palmer. lai. Language 92r. 336 Lai. Umg. § 111; Hof"m-Sz. 696ff. 337 Z.SI.; es iSl ein Ülwrnus, denn la ~ ist ein Kolon. 338 So Hofinann, LaI. Umg. § 106; vgJ. Pasquali, Lingu2 hilI. deli'uso 83: ,Je p2It:l1tesi sono propne 2IlChe di Virgilio, per alleggerire peOodi tJoppe compIic2ti".
00040.>94
94
11. Einzelinterpretationen
sehr alten Einleirungsfonnel.effektvoller Berichte" entsprechen: Mit audin esl operae pretiu"I, einer "grandiosen Enniusparodie", fingt I-loraz an, das Thema einer Satire zu behandeln (senn. 1,2,37).340 Es kann nicht behauptet werden, der ennianische Anfa.ng (a.nn. 494 Skutsch) habe umgangssprachlichen Charakter. Dies läßt sich auch nicht von dem entsprechenden plautinischen Zusammenhang sagen, in dem eine ähnliche Fonnel begegnet (Cas 879): Anapästische Tetrameter, einleitender Monolog, Monologanfang (875) neque quofuginm neque lIbi lattam. 877 iliJ nune pudeo atqllt ita "lilie ptJveo usw. Es handelt sich zweifellos um eine Formel des na"an, aber m.E. nicht der Umgangssprache. Hofmann behauptet, daß ein Merkmal der Umgangssprache auf dem Gebiet der affektiven Kurzsätze die Apo s i 0 pes e sei. d.h. die bewußte Selbsrunterbrechung, die sich durch Gebärden ergänzen läßt. 341 Ein Beispiel hierfür ist An 164f.:
quem quükm e.go si unuro ... ud quid OPHst IJtriJis? Eine der zur Bekräftigung angeführten Passagen ist Cic. An. 4,15,6 nihil tom pusillllm, nihil tam sine VOCt, nihil tom ... vemm hate tu Itcum habeto. Handelt es sich hier nicht um ein Trikolon, das typisch für Reden, Sakra.lsprache und die phil~ hellenische Rhetorik ist,342 und in dem auch noch Anapher und Klimax enthalten sind? Wen.n wir uns die Beobachtung VOll Pascluali zu eigen machen wollen, es reiche nicht aus, daß eine Erscheinung in Ciceros Atticusbriefcn belegt sei, wn sie als umgangssprachlich zu bestinlmen, vielmehr sei es wichtig, festzusteUen, daß sie sich SOllSt nirgends bei Cicero finde, wo ein wngangssprachlicher Ausdruck unpassend wäre,343 dann können wir QuintiI. 9,2,54 anführen, der ... non alldeo totum dictrt (Cic. Mil. 12.33) als Beispiel für die Aposiopese aufweist. 344 In einer stilistisch derartig gescWiffenen Rede ist die Figur gar nicht unpassend; es handelt sich demnach doch nicht grundsätzlich um einen KoUoquialismus. Die Aposiopese ist im übrigen ein Phänomen, das 339 Auch Paronomasie genannt (odnominaJio): vgl. Hofm,-Sz. 709, Marouzeau, Stylistique 65ff., Klotz und Spcngel z.St. wld W.G. Amon, Pho,.",io Parasitvs. A Study in Dramatic Methods ofCharacterization, Greece & Rome 17, 1970,53. 340 Das Reifen der horazischen Satire, Festschr. Reitzenstein, LeipziglBedi.n 1931, 121 Anm. I; vgl. Haffter 1974 2, 3 Anm. I,derauch Liv. 3,26,7 erwähnt. 341 Lat. Umg. § 57. 342 Pasquali, Lingua lat. dell'uso 82 Anm. 9. 343 Ebd. 83. 344 Vgl. Cousin (QuintiI. lnst. oral., Paris 1975) zu Quintil. 9,2,54.
40J94
11.2. Bisher als umgangssprachlich geltende Elemente
95
oftmals in der Dichtersprache auftaucht. 345 Zum Beispiel in Verg. Aen. 1,135 quOJ ego ...; wenn die Terenzstelle verglichen wird mit Callim. epigr. 52,4 Kal au 1to't' i}pua&r,c;- l'tvcul1a'tOl; d C...) ön [ouca~ ötlh61l (wobei das Scholion das Wort mit Ei>~e'l~ erklärt) wld Gorg. 491e 0>1; i}(ib~ d.3 n Dieser Sinn ergibt sich jedoch ebenso in einer Passage bei Menander: in Sa 412 sagt Nikeratos zu Chrysis in bezug auf Demeas 0.')...')...' [Ot' EKEtvo~ ~\)~.378 Terenz hat eine umgangs375 Dollat z.St. im'dentu i"terrogl1lio; Hofmann, Lat. Umg. § 135; Hofm.-Sz. 837; vgl. T romaras z.$t. 376 Vgl. Stevens, Coll. Aesch. Soph. 99 "used ironicaIly. 'ReaIly'; 'indeed''': z.ll. Soph. Am 758, OT 350, Ar. Ach. 557, nub. 841, Lys. 433; vgl. auch Stevens, Coll. Eur. (Henn. Einzclsehr. 38) 23, mit weiteren Stellen (Ar. equ. 89, vesp. 1223. 1412, av. 174. 1048. 1606, Plm. 123.429, Eur. fr.inc. 885 N.2, cyd. 241) wld dem Vergleich mit dem lat. lta"e? (pI. Tm 291, An 643), was anhand von vtrIIm unnötig ist. 377 Vgl. Tamtnt, Coll. Plat. 110: "in derisive sense" (vgl. auch rep. 337d, 348c; Pann. 13lb ~tox;, Theaet. 20ge ~u xpii.~' (Xv Eil)); E.R. Dodds (plato. Gorgias, Oxford 1959) zu 491e 2 übersetzt "How amusing you areI" und führt diese weiteren Belege an: Euthd. 300a 6, Timaeus, Lex.Plat. s.v. ~i>6X;. Daß ein unter bestimmten Umständen fertiger Satz vorliegt, wurde bereits vom Scholiasten zu Platon bemerkt, der unscr Zeuge für das Sophokles-Bruchstück (wld für Cratin. fr. 188 K.-A.) ist: ltapoq.lla alm) BEi.~El, E1ti. trov Ct1t1crtOUVtrov t1 l.I.il y1.Vao09a.l. 415 Es ist treffend bemerkt worden, daß auto Bd~aol die Grundfonn ist, aut"o O"Tll.I.avaot (von Euripides bevorLUgt: Eur. Phoen. 623, Bacch. 976), auto ÖTlAWcrEl (Dem. 19,157) und autO BlBa;€l (Plat. Prot. 324a) die alternativen Fonnen. 416 Die athen ische Alltagssprache spiegelt sich auch in zwei Aristophanes-Passagell: In Lys. 375 ist toüpyov 'taX' autO Bao1.~El die Antwort der Frauen auf die Aufforderung der Alten, "ihr Feuer zu entzünden"; in rau. 1261 erwidert Euripides ironisch auf den Chor, der eben aischyleische Verse gesungen hat: 1t'tCXl;428 einen Beleg weist vieUeicht auch Menander auf: In Dk 629 outaC;; KaA94
11.3. ,Attisch-römische' Umgangssprache
117
rer einzuwilligen ~,if you like", "if you want to", "a11 right").443 Barrett bietet eine vollständige Liste der Belege von Et (aal) Sani in der attischen Dichrung und viele Belege auch in der Prosa. die er gemäß der Apodosis eingesruft hat: A. Die Höflichkeitsfonnel o\J'tCo XPT1nOltiv. B. f9tA.co + lnfinitiv, C. Futur, D. Konjunktiv, E. Imperativ, F. Keine Apodosis~ von allen übrigen sondert er vier Stellen ab, in denen die Apodosis nicht "acquiescent" sei, sondern einen von der Zustimmwlg eines anderen abhängigen Handlungsverlauf meinen könne, also mit Ei SmcEl im Sinne VOll "if you don't mind". "please". Er sagt jedoch, daß der Text in allen vier Passagen fragmentarisch oder der Zusammenhang lückenhaft sei und daß insofent die 'acquiescence' nicht einmal hier auszuschließen sei. In der Tat haben sich die Belege mittlerweile auf zwei verringert (aus einem Satyrspiel und einer alten Komödie):444 Aesch. (dllC'tUOUAKOl) 47a,18 RadI: ...] JtE:~J:n:' apooyov, Ei ÖOlCE:l, 'tlva; Pherecr. fr. 163,2f. K.-A. r:yro S' (Xv o.V'tf:t1tOl~l' "~il1toA.u1tpa.y~6vtt, I o.AA' Ei Soni aOl 1tpOaEXE 'tov voi>v lCcl.1Cpo&" ~,Mach' dir keine Sorgen, paß bitte auf und hör' mal zu"). Bei eingehender Überprüfung der weüeren von Barrett selbst angeführten Stellen ergibt sich jedoch, daß jene, in denen Ei: (aOl) OOKEi den Sinn von 'bitte' hat, vielleicht zahlreicher sind, als ßarrett zugeben woDte: in Ar. Ach. 338f. sagt der Chor zu Dika.iopolis 0.""'..0. VUVl A.ty', Er aOl SOKEi, I 'tOV 'tE AalCE- I Sa\.i.lOVlOV autOV Ö'tl tiiJ 'tp6nq> aOt fa'tl lptAOt;,445 was val) Leeuwen mit "A t nunc loquere, si lubet, ipsumque adeo L'lcedaemonium dilecrurn tibi esse dic" wiedergibt und folgendennaßen erläutert: "urbane invitantis swH d SOKEl et d llouA.€l, si uidtlul':446 also kein abgeschwächtes 'Ja, abcr jetzt kannst du reden, wenn du willst', sondern das ironische 'Gut. UWl rede bitte'. Diese drei Belege reichen trotzdem aus, eiue lebendige Verwendung von Er (uOl) 50lCEi = 'bitte' im Attischen zu bezeugen. Das lateinische si (tibJ) I/idetuf im Sinne von 'Falls du uichts dagegen hast' könnte auch alJ J-1öflicbktil.iformtJ eine genaue Emsprechwlg des Griechischen bieten; Terenz' Publikwn wird es jeden443 Euripides. Hippolytos, Oxford 1964. 444 in Men. Mis 264 wurde die ErgWzung Körtes a).).' EiO"~V", [Ei OOICEl CV. 66 Kö.) durch P.Oxy. 2656 (a,).:).: dO"i~V" IOi:l(?)]ICE'tl) widedegt; in Antiphan. fr. 197,1f. K.-A. drucken die letzten Herausgeber btl JC~mv OOICEl , lOOll&V Ülom:p ExOltEV und setzen in den Appaf'at Mousouros' VCmlUtung Ei OOICEl. 445 Ich nehme van Leeuwens Text auf (vuvi ist Bentleys Vennutung); Hall und Geldart schreiben ßAM:t yllp wv Ur'. Er (fOl OOICCl, -mv 'tE AaICE- I ooqwV\.Ov tai:l-tOv Crtl 'tii>t 'tpOJU!l O"oi:lo'ti. qliAoc;; Coulon hingegen nimmt EJmsleys Vennutung Ö 'tt 0"01 OOICEl auf; Barren ist ohnehin dem Text von I-lall und Gcldart gefolgt, in dem itAAix yitp zu lesen ist. was einen Einwand einleitet: "Yes, but you C2Jl speak now, ir you Iike" (Denniston, Grk. Part. 104, wobei Ach. 338 allerdings die einzige erwähnte Stelle mit dem Imperativ wäre). 446 Z.St.; SrJ.rkie z.St. gibt "if you please" wieder und sagt dazu: "a polite fonnula, perhaps used here humorously, in an unsuitable context".
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118
I J. Einzelinterpretationen
falls als Höflichkeitsfonnel wahrgenommen haben, weil solche Ausdrücke in der damalJgen gebildeten GeseUschaft geläufig gewesen sein dürften. 447 Der Zusammenhang, in dem wir die Fonnel in diesem Teil des ,Phonnio' finden. könnte jedoch auell etwas anderes vennuten lassen. Die V. 441-64 sind in der Tat ein Muster von Rechtssprache, in welchem eine Fülle an Rechtsfonneln evident ist Cratinllm eenseo (d.h. diem debm) (447), in rem lllanJ (449), mihi sie h()(
lJidelNr (449f.), aequomsl el bonulII (451), dixi (452), mihi non videllir qllod sil factum legiblls rescindi posse (455f.), amplius deliberandum eenseo (457): So drückte man sich in Rom vor Gericht oder im Senat aus. 448 si tibi videlllr konnte also, als übliche Fonnel des Vortrags im Senat,449 in diesen Zusammenhang gehören und von den Zuschauern als Rechts- eber denn als Hötlichkeitsfonnel empfunden worden sein. 45O
I1.3.b.5. Verzweiflungsfonneln Davus beschwert sich (zum Schein) über die Menge auf dem Platz und über die Teuerung (An 744ff.): di IIOJlramfitlem, (plid /"roMl apudjim"'l - quid ilJi hominllm litigantlum annona (arasl. (quid dicam a/iud nescio.) 447 In Petron. 71,10 sagt Trimalchio zu Habinn~, der von ihm beauflJ"agt wurde, ein Grabdenkmal zu errichten: joaontur, si tibi ,.idttur, tl ln"dinio ,,Möge man, si tibi tidetur, auch eine Veranda bauen": Ebenso vel1aeht ein in Grizismen geübter Leser wie der Perrons (Goesius z.B. las mit den Hss. ausgerechnetjoaiztur. Verb im Singular mit Subjekl im Neutrum Plural in griechischer WeiseQ, daß hier si fibi tidelkrnicht wie bei Terenz 'Wenn es dich nicht SIÖrt, bitte' heißt, sondern die ßedeunlOg von 'Wenn es dir richtig scheint, wenn es lUr dich eine gute Idee in' hat. 448 Zum Rechtswesen in der römischen Komödie vgl. R. Lallier, Le proces dc Phormion. ElUde sur les fl'lCI:urs judiciaires d'Amenes, Annuaire Assoc. Encourag. ElUd. Grecques co France 12, 1878, 48-62; Q. Fredershausen, Oe iurc Plaulino CI Tercnliano, Diss. Göttingen 1906; M. Radin, Greek Law in Roman Comedy, CPh 5, 1910, 365-7; U.E. Paoli, Comiei latini e diritto attico, Milano 1962; E. Costa, 11 diritto privato romano nel1e commedie di Terenzio, Roma 1970. 449 Vgl. A. Berger, Encycl. Diclionary of Roman Law, Philadelphi:J 1953 (= 1980) s.v. uidtor, s. auch Th. Mommsen, Röm. Sl2atsrecht. lU 2, Leipzig 18883 ,977 (vgl. auch Brisson, Oe foonulis t82f. 'Ttrtia dmmtndiformula: senatvi videri'). 450 Diese Rechtsfoonel war auch in den attischen Reden üblich: vgl. Dover, Colloquial Sl.ralUm = Greek and me Greeks 22 zur y~T'J einer Frau über Euripides' Urteil in Ar. Thesm. 428-31: v\lv ouv EJ.1oi 'tOUtql OOKEl I öA.i:9p6v 'tlV' fu1&; ICUplCavav QJ.1OX'l'E.J«O;,l 11 q>ap~UiICOlC1lV 11 J.1l~ yi 'tQl U:xvn. I Ö1tco; U1tOA.El'UXl. 'tQm' EYW ljlQVEp(ö.:; Uyo:,. I w ö' äJJ.a j.1E'tO. 'tik ypallj.1Q:'ttm:; mrnpil'f'oj.1Q:t; (s. im allgemeinen A. Burckhardt, Spuren der amenischen Volksrede in der allen Komödie, Basel 1924).
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11.3. ,Attisch-römische' Umgangssprache
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Die Wendung quid dicom oJiud nescio "ich weiß nicht. was ich anderes sagen soll" ist ein Audruck der Vetwirrung und scheint sich in dieser Fonn sonst nicht bei Terenz zu finden. 451 Eine Parallele - man kann sagen ein Vorbild - für die Fonne) stellen zwei Menander-Passagen dar. Direkter ist Pk 504: Polemon gerät dariiber in Verzweiflung, daß Glykera ihn verlassen hat. und ruft aus: ou" ot~' Ö 'tt ).tyoo, ~Cx tllv .6.TtI-lTltpa, 1tAr,V a1tay~o~m~ nicht wörtlich entsprechend (tu; statt 'ich'), aber sehr ähnlich in der Struktur Dk 304: Sostratos erklärt dem Gorgias, er habe sich in dessen Schwester verliebt und sei deswegen nicht als ein Verbrecher zu betrachten, wld sagt: tL yap äv 'tu; El1tOl; ..What else can I say?"452 = ..Was kann ich SOllst sagen?". Sobald er die Nachricht von der Ankunft seines Vaters erfahren hat, spart der junge Antipho nicht mit Verzweißungsausdrücken (ph 198 occidi, 199 quid agam?, 202 nuflasL mihi vita txpttmda). Nach Getas ermutigendem Spruch (203
JortirJ""u"a adiu,af; Wb! CI CIldlich zu (204), 1/011 sum apud mt. GE. atqlli opus esl nU1le quom maxumt 111 siI, Antipho Die Fonne! 11 0 n S u m a p Il d mt 'Ich bin nicht bei mir', 'Ich kann meine Nerven nicht behalten' ist der gesprochenen Sprache cntnommen~453 anscheinend aber nicht dcr römischen, sondem noch einmal der attischen. Bereits bei Aristophanes (vesp. 642) begegnet rocr9' OUtOC; ~Tl <J"opölVnta\. "c'iO'tlV ou" h autoß (philokleon in bezug auf Bdelykleon);454 weitere komische Belege sind Men. Sa 340 ou" övt' h tauto\) (Demeas über seinen Sohn Moschion, der sich - nach Meinung seines Vaters - ganz betrunken, also 'nicht wlter Kontrolle'. vom Mädchen Plangon verführen ließ)455 und Asp 307 ou" E.i~' tv t~(lVtOU (Chairestratos gegen die Absicht seines Bruders Smikrines, die Erbin zu heiraten: Hier, wie an der ,Phonnio'·Ste1Je, wird der Ausdruck von weiteren Zeichen der Verzweiflung begleitet). Auch Platon bietet dafür ein Beispiel:
451 Man kaJUl allerdings auf zwei nichl sehr verschiedene Passagen verweisen: Eu 543 (Antiphon) ho",o ipIe ItNfquamf{ IttqNt fao fluid diram QN{ flkid «)1türllnr, Ad 946 (Demea) ~m ... (qNid tgo di{am, hoc 'lUD", «)nJi{ fI/lod voM). 452 V~. Gomme/Sandbach z.Sr. 453 Eine enlSprechend hochmbende Fenn W3r z.B. vix fum «)mpoI animi (Ad 310: Geta in einem Beispiel dafür, wie der StrvMf fNrrt1ff in seiner Aufregung das mgische EdlOS erzeugen kann: vgl. zu dieser Stelle Leo, Plaur. Forsch. 136 Anm. 2 und Haffter 19742, 120 Anm. 4). 454 Vgl. Starkie z.SI., der den ursprünglichen Sinn der Metapher erläutert und vorschlägt. das Wort obdl;t unausgesprochen zu lassen ~,So in german 1ch war ganz aus dem Häuschen' i.e. 'menus non eram compos"); vgl. auch MacDowell z.Sr. 455 Vgl. Gorrune/Sandbach zu Sa 339 (sicQ: "a strange, but well-attested idiom".
120
11. Einzelinterpretationen
Charm. 155d Kai.. OUKE't' EV t~au'tou "'V (Sakrares erzählt, \V1C Charmides' Schönheit auf ihn wirkt). Dieser Kolloquialismus wurde uns zum Glück von den jüngsten Herausgebem des Sophokles wiedergegeben: Phi!. 950 I:J:J..'A,' a.1tolioC;' a1Aa vüv E't' EV cauto\) y€voß (philoktetes zu Neoptolemos: "gib ihn (d.h. den Bogen) mir zurück, mindestens jetzt komm wieder zu dir").456 Terenz verwendet dieses Idiom noch viermal: An 408 proin Lu JOt apud le IIt sitJ,4S7 937 vix slIm apud me, Hf 920f. proe ;roCJllldio, I Memdemt, 11011 Sfl/H ajJud me, He 707 !lum tibi tJidtlur esse apud sesd Bei Plautus begegnet es hingegen ein einziges Mal (Mil 1345a ptrii. sumne ego apud me?),458 und einmal ist es ebt."!lso in Afranius' Togata ,Consobrini' zu finden (ft. 38 Ribb. flon.JUnI apud me).459 Die Redensart taucht anderthalb Jahrhunderte später wicder auf, und zwar bei Petron (129,12 tX qua hora illiunam acctpit, apud St 1I0!1 es/) und in Scnecas Briefen (83,26 (Um satpe apud St 11011 sint, CO!lSuttudo illSaniae durat. Wie bei Men. Sa 340 über die Wirkungen des Weintrinkens). Das gesammelte Material führt also insgesamt in die Richrung eines Calques der gricchischen Wendung, vor allem anhand dcr Nähe des lateinischen Ausdrucks der ursprünglichen Bedeutung von Ev Ello,\l'tOß 'bei mir, in meinem Haus',460 was eben als apud mt 'bei mir, in meinem Haus' wiedergegeben wurde. 461 456 H. Uoyd-Jones/N.G. W~son (Sophoclis Fabulae, Oxford 1990). welche die Lcsan vom Parisinus gr. 2712 (A) gegen die lectio facilior ao.uup (alle übrigen I-Iss. und die meisten Herausgeber) aufnehmen, rechtfertigen a(Xu'Wß gerade anhand des Aristophanes und vor allem des Menander (I-I.U.-J./N,G.W" Sophodea, Oxford 1990, S. 202: "the more idiomatic cxprcssion")~ in Wirklichleit war R.F.Ph. ßrunck der erste, der die Lesart wiedcrdufgenommen (Soph. tragocdiae septcm ex lat. Brunclcii inteq>retationc, Quedlinburg 1884 (die oog. Auf!. von 1786 ist eine Seltenheit], z.st.) und der im allgemeinen als Grundlage seines Textes den Parisinus A herangezogen hat, anstan sich aufTriclinius zu verlassen, wie dies die übrigen Kritiker von Tumebus an getan hauen (vgl. Wilamowitz, Geschichte der Ph~ologie, in: A. Gen::ke/E. Norden (Hrsg.), Einleitung in die Altertumswissenschaft, 1927 1,39): Er erkEin z.st "sie mcmbr. Eleganter" und führt die aristophanische Stelle an, wobei ..ante nos legebatur EV uu'tiP" ~n den meisten neueren Editionen fmdet sich jedoch keine Spur davon): Bruncks Vorb~d wurde anscheinend nur von A.c. Pearson befolgt (Sophodis Fabulae, Ox~ ford 1924). 457 Vgl. Kauer z.St.: "Der familiäre CharAkter (Umgangssprache) einer derArtigen Verbindung von tJle mit einer präpositionellen Wendung ergibt sich von selbst". 458 Es ist erstaunlich, daß A. Klotz in ThIL s.v. apud 342 (de animi lief abJtnliQ lief ProtJeII' lia) mit den oben erwähnten Belegen (es fehlt AfraniusQ auch Ba 713 apud ItJI animus nDJur. ChrysaM ~,T u tiens nölte vie entre !eS mains, ChrysaJe') und As 156 jlXJiS hi. apud nt)! tJI animus luus dalJO Cupidinis ~,Ton creur est rive chez nous par Ja pointe de I'Amour'') ang1bt (heide Übers. von Emout), die - wie man sieht - eine völlig andere Bedeutung haben. 459 Es handelt sich um eine Bearbeitung von Menanders 'AVC,.,lOi (Ribbcck S. 199~ T.B.L Webster, Studies in Menander, Manchester 19601, 97). 460 Vgl. noch explizitere Formen wie Hdt. 1,119 evt6pEvatPEtV öcranal aaq)'ij 490 VgL Fraenke1, Sem. S. 32. vgl. auch die härtere Form lv ao~ Atywoder rppQaw, ubhch beI Arisrophanes (zu erwihnen sind z.B. av. 356. 1304. 1531, Plut 58. 62), während dIes bei. den Tragikern nichl vorkommI (außer Soph. Ai. 1140: vgI. Fr:tenkel. Sem. S. 34). 491 Zu htMr,lnterjektion von 'An- und Zuruf' vgl. Ho&rumn, Lat. Umg. S17. 492 Vgl. Hofmann. Lat. Umg. S 113~ im Vers bemerke nun auch die l11lrllanisierte Frage qlliJ tIis?, um ein Gesprich einzuleiten Q-Iofmann, Lat Urng. S48). 493 Oll hm ",oJliUb ist Leos Verbesserung fiir du übediefene tmrhtrimta A:l"tzJt (Oll Ittn· odbr·bisli(.sl Goetz/Schoell~ Lindsay und Emout setzen die cruces). 494 In ThlL s.v. Jim 969 fehlt Mil434.
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128
11. Einzelinrerpretationen
).,orov;495 dem römischen Gebrauch in der Anrede sehr nah ist ebenso Ar. Plut. 926 ou'tOc; E'tUXEV, wobei das parenthetische Ei Aav9avEl <JE 'Falls du es nicht merkst', 'Vielleicht weißt du es nicht, aber ...' heißt. Bemerkenswert ist ebenso die Ähtilicbkeit zwischen Ar. Pillt. 169 Oll..lOl 'tCtAaC; ä 501CEl~ Kupfl- I crEl~ und in cycl. 558 a1tOA.ti~· Me; O\)-cO>C; (zu Ct1tOAEie; s. oben, S. 121f.).546
ou
In An 919 sagt der alte Chremes nach Simas Beschimpfung (!Jcophanta) in versöhnendem Ton zu Crito:
sic, Cn·to, est hic: mille. Der Satz j i c e j t h i" zur Kennzeichnung eines aus irgendeinem Grund seltsam anmutenden Menschen, ist zumindest ein weiteres Mal bei Terenz an7.utreffen. 547 Der Soldat llU3S0 lobt prahlerisch seinen rex dem Parasiten Gnatho gegenüber. Eu 406f. GN. hui I ngem elegantem naffOS TH. ;mmo si, ho· mOJt: I ptrpauc()fJIm hominum. Donat sagt (zu An 919), daß durch diese Worte Menanders Satz oü-croc; au-coe; E:CJ'tlV wiedergegeben sei (fr. 48 K._A.).548 Eine Vgl. Dziatzko/Kaucr z.St.: "so ohne weiteres:;:; impunl' (mit Verweis auf Hr 918 at ne il1l" haud inulJum, si vi/JO,fmnl. PI. Pe 276 utU( makdidum impune aIIfmi); Spcngcl z.St. erwähnt An 610 ud inul1sim numquam id auftrtl. 544 Vgl. Stevens. Coll. Eur. (Henn. Einzelsehr, 38) 56 und Arun, 137 (mit dem Verweis auf die terenzisehe Stelle). 545 Mit "non impwle" gab es bereits E1msley wieder (vgl. A.M DaJe, Eur. Ale., Oxford, 1954:;:; 1978, z.5I.), 546 Stevens a.O. erwähnt auch Ar. 1Wl. 625, Plat. symp. 176c. Gorg. 464b, Euthphr. 3b, Phdr. 237e. Xen. oec. 12,10, Soph. Ant 315, Phi!. 1067. 547 Vgl. Spengcl zu An 919. 548 Vgl. Kassel/Austin z.St.: "oihool; oÜt6l; tCTtW Buttmann apo Meineke Men. et Phil. p. 563 vid, Saekel [Quaestiones comieae de Terenti exemplaribus Graecis. diss. ßerlin 19141 p. I3sq. et de oÜ'wx; Blass-Debr.-Rehk., Gramm. d. neutest. Grieeh. § 434,3.". 543
11.3. ,Attisch-römische' Umgangssprache
139
in unserem Menander-Text erhaltene Parallele, die yon 'Ibierfelder entdeckt wurde, ist Dk 869f. m ii> tp6ltOU I /qlcixou. ro. tOlOßt~. 1:U. ciUix xoUix XCl\.pEtc:o: Dies ist Gorgias' bittere Resignation gegenüber der von Sostratos behaupteten Rigidität Knemons. 549 SowoW der attische originale Ausdruck in seiner Bündigkeit als auch die lateinische Wiedergabe besitzen einen sta.rk. umgangssprachlichen Charakter. Ln einer modernen Sprache würde es heißen. mit Bewunderung: 'Das ist erl (Das kann er)'. mit Resignation: 'So ist er: (da kann man nichts machen)'. Simo schildert dem Sklaven Sosia den Augenblick, als er yon der Schönheit G lyceriwns getroffen wurde, während er sie bei Chtysls' Trauerfeier gesehen hatte. Als Simo erfuhr, daß das Mädchen deswegen so verzweifelt war, weil sie die Schwester der Verstorbenen war, erstaunte er (An 125f.):
ptmmit ilico animl/m. hint iUot ~mtu,
h()( iUNd tll, hate iUoIl mimicordia. attoJ
Mit 'Das ist es also!', 'Darum ging es!' kann hoc i 11 N d e J I wiedergegeben werden. Diese Redensart wird üblicherweise von den I.nterpreten in Zusammenhang mit der entsprechenden griechischen Fonn 'to,h' h:E.lVO gesetzL550 Das Griechische weist einen woW bekannten KoUoquia1.ismus auf, der häufig bei den Komikern und bei Platon vorkommt 551 z.B. Ach. 41 oine irYöp€oov: toßt' CKdv' oUyro 1...t:yov, pac. 516 r,5" 'Otl toß't' h:E.lVO. Amph. Er. 9,2 K-A. (...)(A.) "[oßt' tlCE.ly' toriv oClfPl1x;, PlaL symp. 210e toßtO tUlVO. 552 Der beste Beweis für den umgangssprachlichen Ton ist m.E. in Aristoteles' ,Poetik' zu finden (1448b).553 Oie Rede ist von den gemeinen Leuten ~,nicht nur die Philosophen"). die sich am Anschauen der Bilder erfreuen, weil sie dabei etwas erfahren und erkennen, worum es sich handelt, otov Ö'tl OUt~ EKElV<X; "Wie. wenn man sagt 'Das ist er!". Stevens unterscheidet creffend bei toßt' ('töl» EKElVO den umgangssprachlichen vom nicht-umgangssprachlichen Gebrauch; insofent gehören die fünf Bclege aus Euripides zur Alltagsrede, während Soph. OC 137 öl>' tKElVOC; tyoo "Here am I. the man you seek" oder Elektras Replik in Soph. El. 1178 töS' fOt' tKElVO auf Orestes' Frage 11 cov tO d ..uvOv Etooc;
Vgt. Gomme/S:uldbach z.Sl. 550 So seil Klotz z.Sl. 551 SteVenS, CoII. Eur. (Henn. Einzelschr. 38) 31 s., dem teh einige Srellen enmehme (er gib[ die Wendung mir ..This is j[": ,,I rold you so": ..The oId slOry" wieder). 549
552 Vy). K.j. Dover (plato. Symposiwn. Cambridge 1980) z.Sr. "The expression h2S a somewha[ excl:am:uory and dn.rT12Oc characte:r'94
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11. Einzelinterpretationen
'HAEIC'tpat; 'tOliE; nicht dazugehören. 554 Gemäß Stevens gilt ein derartiger Unterschied auch für die beiden lateinischen Stellen, die er nach Page (zu Eur. Med. 98) anfuhrt: Unsere ,Andria'-Passage wird als umgangssprachlich betrachtet, wld zwar im Gegensatz zu Cie. sen. 72 hOl i/hld est qllOO Pisistmto (ymnno a 50/0ne responsum est. 555 Der Sklave Panneno fragt den jungen Chaerea nach den Einzelheiten des Treffens mit dem Mädchen, in das dieser sich verliebt habe (Eu 321f.): PA. quid? vifgo quoimt? CH. neIcio herrte. PA. IIndest? CH. tantundem. PA. ubi habitat? eH. ne id quidem. PA. ubi vidisti?CH. in tio. PA. quo ratione eom atniJti? Pannenos letzte Frage enthält eine Redensart, q 11 ara t i 0 TI e ?, die durch 'Mit welchem Kopf ...?' wiedergegeben werden kann. Bei Terenz ist sie noch zweimal anzutreffen: in Ph 298 qua ratiolle inupem potius ducebot domum? (der alte Demipho zu Geta über die Heirat semes Sohnes Antipho); in Ad 670ff. qllo mtione istue? qllis despondit? qllis dedit? I qum quondo nupsit? auetor his nbus quis est? I quor dJlxit olienom? (Micio zu seinem 50hn Aeschinus); ähnlich wie letzterer ist der einzige plautinische Beleg: Ps 803 qua istue rationd McGlynn vergleicht den Ausdruck mit dem griechischen tt ~(Xerov;556 Diese Redensart ist verschiedentlich in der attischen Komödie bezeugt: Ar. vesp. 25 I f. 'tt lii} J.laEki>v 'tQ) ÖalCtUAQ> nlv BpUaAALÖ' wBEt94
11.3. ,Attisch-römische' Umgangssprache
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kenswerte umgangssprachliche Grad dieser Ausdrucksweise ergibt sich insbesondere aus den Stellen Mcnanders; sie wird mit inquisitorischem Tonfall vom alten Demeas in erregten Dialogen (Szene des Verhörs über das Kind) mit scinem Sklaven Pannenon (Sa 32t) und mit der Konkubine Chrysis (374) gebraucht; ferner in einem Dialog unt-248 Amott, W.G.: Phormio ParwitvI. A Study in Dramatic Methorls of Chacacterization, Greece & Rome 17. 1970, 32-57 Austin, c.: Menandri Aspis et Samia. 11, Berlin 1970
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152
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ttllcx994
164 - Verr. 2,135: 69 - - 2,3,94,97 - - 2,4,80, 76 - - 2,5,185,70 --2,42,84 --2,90,84 --2,135,69 --3,60,73 _ _ 4,15,33: 76'157 --5,1ß, 92 CIL XlII 10024,43', 113 - XlII 10024,43b : 113 CLE 9,6, 71 -1544,7[" 98 Cratin. Fr. 129 K.-A.: 943(,1 - f,. 188 K.-A., 106 - Fr. 270 K.-A.: 139579 Dem. 2,20: 112417 _ 8,36: t 25 4 • 5 _ 8,38: 146576 - 18,10: 110 - 18,200, 57 - 18,255, 110 _ 19,45: 146576 - 19,157,112 -23,169: 102m - 24,74: 125 _ 25,89: 106399 - 29,20, 141 Diogenian. 4,12 (CPG 1234): 49 130
Enn. anno 2,118: 82 --7,225f. Skutseh: 82 - - 8,274 Skutseh: 82 - - ine.sed. 494 Skutseh: 94 - - ine.sed. 507 Skutseh: 79 - trag. 1,3 Joeelyn: 65 201 - - 40 Joeelyn: 97 - - 62Joeelyn: 91 327 - - 62f. Joeelyn: 91 - - 120f. Joee1yn: 86~4. 86'10 - - 140 Joeelyn: 73:zJ9 - - 265 Joeelyn: 79 - - 338 Joeelyn: 61
V. Indices Epict. 2,17,34: 129505 _ 3,14,11: 204' Eup. Fr. 192,74 K.-A.: 143 - f,. 193,4 K.-A., 141 - Fr. 392,3 K.-A.: 140557 Eur. Ale. 229: 12~ --6n80 --680,138 --807: 144 --1104: 1I5 4l1 _ _ 1134: 60 17') -Andr.265: 112 --551:99 - Baeeh. 479: 124 _ _ 652: 102"2 --976: 112.112411 • 113420 _ eyd. 120: 73:zJ9 --241: 101'76 --558,121-.138 --631: 102'14 _ EI. 37: 57 167 _ _ 579: 60179 _ Fr. 392 Nauck 2: 6t n _ fr.ine. 885 Nauek 2: 101)76 - Held. 246: 129 - - 374f., 138 - - 709: 1211
ManiI. 2, 185: 85 üv.I,25,1:69 - 1,39,3: 107"" - 1,50,3, 91 -2,3,7,91
- 2,5,7: 69 - 2,35,5: 69 -3,17,5,69 - 3,25,8, 69 - 3,54,7, 69 - 5,56,6: 129m -9,11,6: 61 - 23,9,4,69 - 24,16,10: 133m - 24,32,7, 69 -40,12,6,97 - 45,24,11,69
- 2,517ff. , 85 Mart. 5,66, 79 -7,8,91 - 12,23, 84 - speer. 24,1: 91
Men. Asp 75: 102m
- - 2 R 145 --307,119 --308,102 --380r., 109 - - 408, lO2'u
_ _ 508: 60 179 - dis ex 18: 100 -Dk 54,123 - - 107: 103lU _ _ 174: 103)15 - - 108fL 141
v. Indices --150,126 --1720 144 _ _ 201: 41 100 _ - 218: 143561 - - 218f., 143 --234L 102 --304,119 _ _ 305: 103315 --363: 141 560 _ _ 365: 1365)6 --464,143 - - 823: 141 560 - - 412, 122 --430,99 _ _ 503: 14551~ - - 596, 99.128 --629,114 --866,99 --869L 139 - - 889, 99''' - - 90K 136 - - 918, 124 -EplO,115 _ _ 43:41 100 _ _ 376: 97351 . 97351 --493,132 _ _ 583ff.: 38" --708: 102»3 - - Fr. 1,2: 39 _ _ Fr. 2: 113~21 - Fr. 48 K.-A.: 138 -fr. 77,If. K._A.:71:W - f,. 210 K-A., 136 - f,. 383 K.-A., 64 -f,. 555 K.-A., 131 - Fr. 882,1f. Kock: 381'7 - Ge 28f., 145 --38,110 --41: 59 116 _ He 39: 41 100 --44,145 _ Kol 50: 45 115 _ _ Fr. 3: 491lcO - Mis 214: 60 179 --217,144 --264: 117'" _ _ 444: 114d 'l
167 _ Pk 144f.: 13050• --159: 103m _ _ 322: 97351
--334: 97351 --349L 105 --470,126 --470,128 _ _ 481: 45\15 _ _ 504,119 - - 506f., 93 --525,97 - - 982, 97'" - Sa 63f., 146 _ -79: 1365)6 _ _ 128f.: 59116 _ _ 220: 65 202 _ _ 222: 65202 - - 256,100 _ _ 258f.: 97351 - - 292ff., 135 --304: 145m - - 30K 130 _ _ 305: 130501 --321,145 _ _ 325: 9Slc01 - - 325f: 95 _ _ 339: 119~55 --340,119.120 --362,143 --374,145 --412,101. 112 _ _ 444: 112. 113~1I --465,93 --476,146 - - 528,122 --658L99 _ _ 661:97351
--690,99 --6910 99 -Sk 123, 141 _ _ 147: 97351 _ _ 178: 114':l'iI _ _ 267: 97351
- Th 17f., 93
Naev. Fr. 44 Ribb.: 116
168
V. Indices
Nicol. 1,17 K.-A.: 141 Nonius 36,13: 63 Novius Arell. 29 Frassinetti: 37 _ _ 32 Frassinetti: 43 10'l
- - p. 244,23 (= Suda ~ 115,131) - bibi. 80, 53 Phryn. Fr. 9,2 K.-A.: 146s7~
--114 Fmssinetti: 51
Plat. apol. 36b: 140m - Chann. 155d: 120
rind. N. 7,75f.: 133m
_ _ t62e: 114 42& Ovid. fast. 2,638: 45 114
-Her. 2,103: 60 179 - - 12,53f.: 79112 - met. 8,435: 79 m --9,136L 91 --11,479: 79'll2 _ _ 11,684f.: 89)20 --14,26,54 - trist. 5,1,66: 97
Pacuv.
trag. 38f. Ribb.: 86104
- -
301 Iljbb., 82 - - 340 Ribb., 82 --412 Iljbb., 82 P.Cair.Zen. 264: 103JIS P.Oxy. 413,100: 128
-413,122,128 _ 2656: 1174H _ 4024,3f.: 59 176 Parthen. crot.path. 9,1: 54 Petron. - 33,1: 102)80 _ 33,8: 56us
_ 39,3: lOZltll - 58,S, 78. 79 -59,1: 102380 - 64,2, 127 -65,11: 102'80 447 -71,10: 118 -71,11, 96. 1Oz'~ -75,8: 102310 - 83,26, 120 -102,14: 137. t37~1 - 129,12, 120 - 130,6,66 Pherecr. Fr. 113,20 K.-A.: 111. 11 • 122 - r,. 163,2[ K.-A., 117 Philem. 113,1 K.-A.: 116m Phot. lex. a 2579 (cod. z 97V): 64
-
(rat. 404a: 124 S61 Crit. 47c: 143
- epist. 336e: 45 _ Euthd. 283e: 134557 _ _ 299a: 140551 --300a6: lOen - Euthph,. 3b, 138'" - Gorg. 464b: 138546 - - 491e: 101 - - 491e 2: 101 m _ Hipp.ma. 288b: t 12. 15 ~ Ion. 530b: 109 _ Lach. 200b: 43 101 - leg. 634e: 132 _ _ 669d: 1320 - Lys. 204a: t 14~2' _ _ 205e: 3817 _ Menex. 23ge: 1320 _ Men. 77a: 146576 _ Parm. 131b: 101 m _ _ 138b: 1369536 _ _ 140e: 136536 - Phdr. 227b: 115 --235b,124 - - 236e: 732.)9 - - 237c: 138546 --27%,109 --87a:115 - Phlb. 20c: 112011 --23a: 124 --29d,126 - Prot. 324a: 112 --325d,86 - rep. 329b: 38 - - 32ge: 45 _ _ 336c: 146516 _ _ 337b: 146576 _ - 337d: 101 m _ _ 348c: lOen --364a: 132
169
V. Indices
--427d,124 --497c: 112m - - 506b, 102~ - - 527d, 101 - syrnp. 174e: t 14':1.1 - - 176e: 13SW, _ _ 21Oe: 139. 139m _ _ ZlSc: 1320
-Theaet. 165a: 1320 --166a: 102'''' --190c: 125 --195e: 130 - - 200e: 112415 - - 20ge: 101 m tP1at.] Epin. 973b: 141 Plat,com. Fr. t 14 K.-A.: 137m _ Fr. 19,1 K.-A.: t46 S7'l PI. Am 120, 99 _ _ 158: 62 116 --319,51 --520,52 _ _ 576: 67210 --641,44 --671,46 --7n88 - - 937,114 --1021,,44 - As SO, 143 --107,51 _ _ 138:113411 _ _ 156: 120.5•
--331L44 --465L 96 _ _ 488: 97159 - - 521: 409S
--286,74 420 --421: 112.113 --171L 104 --614,70 _ _ 671: 133513 -Ba 145: 66 --188,92 --193,88 --197,91 _ _ 208: 3576 --500L 100 - - 515fL 100 --564,51 - - 594, 46 _ _ 597: 87112 , 87313 --660,79 _ -701: 63 190 --713: 120m --739: 14557S _ _ 839: 136516 _ _ 881: 8530• --999,127 --1080,66 _ _ 1082: 13452'7 --1099fL 63 - Capt 137: 44 --219: 116.1164.11 --244,69 _ - 355: 133m : --357, 115 --824,51 --836' 68 --843, 114 --952,83 -Cas 181, 113
--645:116
--233: 121
- - 664f., 59 --790L 136 --829, 109 - - 830, 115 --834: 113 411 --922,88 --1067fL 96 - Au 18f.: 131
--260,110 --396,114 --554,51 --613,51 --621,88 --632,60 --875,94 --877,94 --879,94 _ _ 971:86»1 --972: 86~
- - 46: 13050• --47: 46 111 --81: 136536
170 _ Ci 21: t 13~21 --95: 60 - - 554: 913%'1 _ _ 605: 67 210
--686:88 -Cu 14:47 --18: 123 - - 122: 52 - - t3ta: 52 --131: 52 --164: 80 --272:114 --311: 105)91 --392: 123 - - 405ff.: 92 --423: 104 - - 516: 127 --621:98'" _ _ 626:87}11 - - 657f.: 59 --673: 114 --728: 121 461 _ Ep 43: 41 110 --152:83 - - 205ff.: 55 --340:66 _ _ 376: 97l51 . 97n, _ _ 427: 114 4211
--530:74 - - 532: 74 - - 584f.: 38" --647: 114 --651: 133m
--664: 74 --665: 74
- - 708: 10zl13 --983: 146 --1110: 146 - Men 158: 130!oOI --221:61 --352: 100 - - 378: 127 --696: 127 --926: 88 --948: t36ß6 --1073: 31 _ _ 1109: 136SJ6
V. Indices -
Mer 156f.: 121
--163: --165: --177: --210:
143 143
133J 41 100 _ _ 260:41 100
--302: 109 --361:49 _ _ 414:41 100
--465: 127 --493: 121 --495:51 --535:51 --612: 121 --893: 121 --916: 121 - MiI154: 90'~ _ _ 160: 9O J25
--217: 127 --311: 143 --335: 146 --434: 127. 127'" --468: 44 --672: 115 --752: 14 25 --782: 41 100 _ _ 842f.: 127 --871: 41 100 --88lf.: 135 --908: 109 --929: 51. 51 1)9 --934: 51. 51 1)9
--962:91 --967: 41'00 _ -1002: t36 5l6 --1130: 144 --1130f.: 143 --1292: 47 lZ5 - - 1329f.: 59 --1345a: 120 - Mo 5If.: 80 - - 135: 91 J11 --715: 54 15•
--851: 43"n --980: 37. 3711 --1132: 123 -Pe48a: 12t
171
V. Indices _ _ 130: 41 100 - - 139: 46. 46 11 •
--147,114
--944,121 --994,88 --1068,96
--276: 138S43
--1143:
-
--1408, 114
-
484f., 121
_ - 536: 43 107 _ _ 750: 973S'J --786: 126'19 - - 795: 129506 -Poe 90: 68 --146: 3992
«154
- St 351: 86304 --381: 41 100
--539fL 55 - Tri 2870 37 --350,37 - - 395,130
--250,113
_ _ 674: 70 219
- - 436: 1365~ _ - 445f.: 87112 _ _ 457 ob : 133523 _ _ 731: 1365~ --731: 1365~ --732: 1365~ - - 738: 1365~ _ _ 739: 136536 - -740: 1365~ _ _ 743: 136536 _ _ 856: 67 210
--932,115 --1068,109 --1080,144
--915,109
--414: 136536 _ _ 622:87312 _ _ 622f.87 m
_ _ 1092: 90. 903:lS
--1127,60 - - 1267,121 - - 1305,127 - - 1318f.,46 - Ps 136: 74 _ _ 235:51.51 100
--243,127
_ _ 263: 9735'1 _ _ 361: 136336
--6770 109 --803,140 - - 924, 90
--1057: 124075 - -1214: 131 m _ Ru 245f.: 60 179
_ _ 1108: 97359
--1155,74 --1157,74 - Tru 118L 121 --196,88 - - 205: 136536 76 --291: 10e
--348,88
- - 726,104.136 Plin. epist. 1,23,3: 85:101 _ _ 6,20,15: 85:101 Plin. paneg. 49: 79 m Plin.v. n.h. 7,119: 75 zo5 Plut. mulier.virt. 243d: 142.1 Poil. 2,78: 64 Pompon. AtelI. 45 Frassinetti: 59 - - 118 Frassinetti: 5I - - 131 Frassinetti: 83 - - 137 Frassinetti: 39 Porphyr. in Hor. auTTl.saec. 33f.: 97 Priap. 45,4: 127
-
83,10 143
86,4: 131 m Prop. 1,1,1: 54
- - 415,143
-
--706: 68 212 --736,144
- 1,1,34, 61 -2,19,32,74
_ _ 639: 133523
_ _ 797: 46 11 •
--830,127 --881,144
Quintil. 2.9,12: 85301
000-40394
178
V. Indices
Verg. Acn. 1,135: 95 _ _ 1,335: 561~ - - 2,373, 76~' - - 3,558, \33'" _ _ 4,328: 77151 - - 4,675: 140555 - - 6,779, \04 --7,454,9\ --8,686,91
- ed. 2,22: 61 - - 4,55f., 85 --4,56: 85~ - georg. 4,445: 76 --4,453,74 vulg. Ezech. 23,4: 66
_ _ 1I,445f.: 48 111
Xen. anab. 1,5,17: 121"" - Cyr. 1,3: 14657' _ _ 1,18: 146!16 _ Hell. 7,4,17: 130509 - oec. 12, t 0: t38 Sc06
--12,52,79 _ _ 12,637: 76 151 --9,375,79 --9,426,82
Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben
133: Paul Schubert Noms d'agent et invective: entre phenomene linguistique et interpretation du recit dans les poemes homeriques
Die Cyzicus-Episode und ihre Funktion in den Argonautica des Valerius Flaccus
2000. 89 Seiten. kart.
ISBN 3-525-25224-2
ISBN 3-525-25230-7
131: Tobias Reinhardt
Das Buch E der Aristotelischen Topik Untersuchungen zur EchtheitsfragC'. 2000. 237 $eitc:n, kart. ISBN 3-525-25228-5
130: Jürgen Paul Schwindt Prolegomena zu einer "Phänomenologie" der römischen Literaturgeschichtsschreibung Von den Anfängen bis Ouintilian.
2000.249 Stiten, kart. ISBN 3-525-25227-7
127: Gesine Manuwald
1999.292 Seiten. kart.
126: Stephanos Matthaios
Untersuchungen zur Grammatik Aristarchs: Texte und Interpretation zur Wortarten lehre 1999.707 Se'iU:n, kart. ISBN 3-525-25223-4
125: Friedemann Buddensiek
Die Theorie des Glücks in Aristoteles' Eudemischer Ethik 1999. 288 Stiten, kart. ISBN 3-525-25222-6
124: Georg Wöhrle
Telemachs Reise , 29: Claudia Schindler
Untersuchungen zu den Gleichnissen im römischen lehrgedicht 2000.315 Seiten mit Ta~lIC'n und Register, kart. ISBN 3-525-25226-9
Väter und Söhne in Ilias und OdyssC'e' oder ein Beitrag zur Erforschung der MännlichkC'itsidC'ologie in der homerischen Welt. 1999. 170 Seiten, kart. ISBN 3-525-25221-8
, 28: Jörg Hardy
Platons Theorie des Wissens im "Theaitet" 2001. 331 Stiten, kart. ISBN 3-525-25225-0
V&R
Vandenhoeck & Ruprecht
Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben
123: Hans Bernsdorff
11 B: Georg Schwertlob Korzeniowsski
Das Fragmentum Bucolicum Vindobenense (P. Vindob. Rainer 29801)
Verskolometrie und hexametrische Verskunst römischer Bukoliker
Einleitung, Text und Kommentar.
1998. x, 390 Seiten, kart.
1999.177 $eiten und 1 Tafel mit 2 Abbildungen, kart. ISBN 3-525-25220-X
ISBN 3-525-25215-3
117: Anne Uhl 122: Axel Brandl
Servius als Sprachlehrer
Moralische Werte in den Res gestae des Ammianus Marcellinus
Zur Sprach richtigkeit in der exegetiscllecn
1999. 44 7 Seiten, kart.
Praxis des spätantiken Grammalikerunterrichts.
1998. XII, 605 Seiten. kart. ISBN 3·525·25214-5
ISBN 3-525-25219-6
116: Oliver Primavesi 121: Paula Perl man
City and Sanctuary in Ancient Greece Thr Theorodokia in the Ptloponnese. 2000. 327 Seiten mit 29 Abbildungen und Tafeln, kart. ISBN 3-525-25218-8
Kosmos und Dämon bei Empedokles D~r
Papyrus P. Strasb. gr. lov. 1665-16666 und die indjrekt~ Üb~rljeferung. 2001. Ca. 300 Seiten mit 3 Taf~ln, kart. ISBN 3-525·25213-7
115: Farouk Grewing 120: Alan J. Nussbaum
Two Studies in Greek and Homeric linguistics 1998. 177 Seiten, kart.
Martial, Buch VI Ein Kommentar. 1997. 592 S~iten. kart. ISBN 3-525-25212-9
ISBN 3-525-25217-X
119: Margarita Sotiriou
Pindarus Homericus Homer-Rezeption in Pindars Epinikien. 1998. X, 295 Seiten, kart. ISBN 3-525-25216-1
V&R Vandenhoeck & Ruprechl