Grace Saunders war viele Jahre Elle-Redakteurin und arbeitet heute
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Grace Saunders war viele Jahre Elle-Redakteurin und arbeitet heute
erfolgreich als Fashion- und Familien-Kolumnistin für Eltern- und Mode zeitschriften. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in London.
Grace Saunders
Zwischen Stilettos und Schlabberlatz Stilvoll überleben als Mutter Aus dem Englischen von Nicole Hölsken
Campus Verlag Frankfurt/New York
Die englische Originalausgabe erschien 2007 bei Century unter dem Titel The Fabulous Mum’s Handbook. © 2007 by Grace Saunders Die Ratschläge in diesem Buch wurden von der Autorin sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Für meinen lieben Mann Michael
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-593-38262-3 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright © 2008 Campus Verlag GmbH, Frankfurt/Main Umschlaggestaltung: R. M. E, Roland Eschlbeck und Ruth Botzenhardt Umschlagillustrationen: Ruth Botzenhardt Satz: Fotosatz L. Huhn, Linsengericht Druck und Bindung: Druck Partner Rübelmann, Hemsbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. Printed in Germany Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de
Inhalt
Bevor es losgeht … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Viel Schwung durch eine gute Ernährung . . . . . . . . . . . . Ernährung und Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . Ernährung in der Stillzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Energie für den ganzen Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Party-Versuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nahrung und Selbstwertgefühl . . . . . . . . . . . . . . . . Mit dem Essen arbeiten und nicht dagegen . . . . . . . . . . Die Top Ten der Ernährungs-Tipps . . . . . . . . . . . . . . Mein Guru: Jane Clarke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13 13 20 24 28 30 35 38 39
Schaffen Sie sich ein neues Körpergefühl . . . . . . . . . . . . 46
Big is beautiful . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unter Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Körperbild und Selbstvertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . Etwas verändern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sport und Endorphine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschiedene Sportarten für Mütter . . . . . . . . . . . . . . Duft und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wow! Bin ich das wirklich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Top Ten der Gesundheits- und Fitnesstipps . . . . . . . . Mein Guru: Fiona Allen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46 48 52 53 57 58 65 66 68 69
Erholsamer Schlaf für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Schlaf und Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
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Die ersten Wochen mit dem Baby . . . . . . . . . . . . . . . 82 Zu viele gute Ratschläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Routine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Häufige Schlafprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Schrei-Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Schlafende Kinder bedeuten Zeit für Sie selbst! . . . . . . . . 103 Die Top Ten der Schlaf- und Routine-Tipps . . . . . . . . . . 104 Mein Guru: Dr. Tanya Byron . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Kleidung für ein neues Selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
Die guten alten Zeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Schwangerschaft und Kleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Der große Umbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Die Shopping-Hölle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Erfolg im Kleiderschrank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Kleidung und Selbstvertrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Die Top Ten der Kleidungs-Tipps . . . . . . . . . . . . . . . 135 Mein Guru: Gayle Rinkoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Ein behagliches Zuhause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
Kinderzimmer-Träume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Kleinkind im Spielzeugüberfluss . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Grenzen setzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Dieser Raum ist heilig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 Die Vorteile der neuen Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Die Top Ten der Einrichtungs-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 167 Mein Guru: Amanda Smith . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 Eine Balance zwischen Arbeit und Leben finden . . . . . . . . . . 178
Die Blase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 Schuldgefühle und Opfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 Berufliche Entscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Der schwierigste Balanceakt überhaupt . . . . . . . . . . . . 190 Betreuungsnetzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197
Inhalt
Kindliche Bedürfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 Zeit für sich selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Die Top-Ten-Tipps für die optimale Balance von Leben und Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 Mein Guru: Camilla Palmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 Erwachsenenzeit genießen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218
Zweisamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 Nicht länger die Nummer eins . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 Ich habe Kopfschmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223 Schaffen Sie Zeit für Mußestunden . . . . . . . . . . . . . . 233 Passen Sie Ihre Erwartungen und Ziele an die veränderte Situation an . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Die Top-Ten-Tipps für Erwachsenenzeit . . . . . . . . . . . . 240 Mein Guru: Paula Hall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Geben können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Nützliche Adressen für Supermamas . . . . . . . . . . . . . . 250 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266
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Können Sie sich noch daran erinnern? Sie sind in der 36. Woche schwanger und auf der Suche nach dem perfekten Kinderwagen. Beim Babyausstatter versuchen Sie zu vermeiden, dass Ihr immer größer werdender Leib mit den anderen dort herumwandernden Bäuchen kollidiert. Sie geben sich romantischen Tagträumen hin und stellen sich vor, wie der kleine Charlie schlafend auf seinem Schaffell liegt oder wie sich die süße kleine Scarlet an Ihre Brust kuschelt, während Sie sie in dem jeansblauen Baby-Björn-Tragesitz umhertragen, den Sie sich von Ihrer besten Freundin geliehen haben. Zu diesem Zeitpunkt besteht Ihre Hauptsorge darin, wie Sie es schaffen können, jene 14 Stunden Schlaf, die natürlich absolut notwendig sind, damit Sie als Hochschwangere einsatzfähig bleiben, in Ihren 24-Stunden-Tag zu integrieren. Eine weitere wichtige Frage ist, welche Schokoladensorte Sie wählen sollen, während Sie am Samstagnachmittag ein paar Illustrierte durchblättern. Hinzu kommt die Überlegung, welche Schlafstellung Ihnen am besten zusagt (auf der Seite, mit dem Stillkissen zwischen den Beinen oder mit einem Kissen unter dem Bauch). Ihr Sexualleben ist vielleicht nicht gerade ausschweifend, aber Ihr Partner überschüttet Sie regelmäßig mit Komplimenten über Ihre »Ausstrahlung«. Gelegentlich kocht er Ihnen ein Festtagsmenü und er weiß sogar, wo der Staubsauger wohnt. Samstagabends reservieren Sie sich gern einen Tisch bei Ihrem Lieblingsitaliener, gönnen sich ein Glas des weißen Hausweins und bleiben sogar bis lange nach 22 Uhr auf, obwohl Sie zu dieser Uhrzeit meist schon todmüde sind. Immerhin wissen Sie ganz genau, dass Sie am nächsten Morgen mit der Sonntagszeitung im Bett bleiben und den größten Teil des Tages vor sich hindösen können. Die höchste Priorität räumen Sie der Zeit für sich selbst ein – der Wassergymnastik für Schwangere, der Enthaarung der
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Bikinizone, dem Schwatz mit Ihren Freundinnen und natürlich der Einkaufstherapie. So sah es zumindest bei mir aus. Natürlich können Sie jetzt behaupten, dass ich im Nachhinein alles durch die rosarote Brille betrachte, aber meine Erinnerungen an die Zeit vor der Geburt stehen nun einmal auf einem Podest. Sie haben einen ähnlichen Stellenwert wie meine Studienzeit-Erinnerungen an Feministinnen wie Germaine Greer und Naomi Wolf: Sie sind revolutionär, unantastbar, heilig – und absolut naiv. In einem Augenblick betrachte ich noch sehnsüchtig zum 15. Mal an diesem Tag mein Ultraschall-Bild aus der 20. Schwangerschaftswoche. Und im nächsten schon betrachte ich mich selbst, und zwar um 5 Uhr morgens im Badezimmerspiegel – mit Panik im Blick. Ich bin jetzt Mutter, ich habe entbunden und bin trunken vor Freude, aber auch bleich, übernächtigt, mit 12 Kilo Übergewicht, und aus jeder Körperöffnung tropfen Milch, Blut und Erschöpfung. Wenige Wochen später dann ertappe ich mich bei der Frage: Wo ist mein Schwung geblieben? Und wie zum Teufel kriege ich ihn wieder? Die Wochen werden zu Monaten, und mein Schlafpensum erhöht sich langsam von null auf sechs Stunden Schlaf pro Nacht – wenn ich Glück habe. Ich lerne zu funktionieren, mit meinem fünf Monate alten Baby, das nachts geborgen zwischen meinem Mann und mir liegt und tagsüber an meiner 90E-Brust nuckelt. Das Wort S-E-X kann ich kaum noch buchstabieren, geschweige denn, mich darauf einlassen, so erschöpft bin ich. Meine jungen, freien und kinderlosen Freundinnen rufen immer seltener an, denn sie sprechen lieber über tolle Abende, romantische WochenendTrips und Designer-Klamotten. Das Einzige, woran ich denken kann, ist, ob ich die Milchpumpe auch sterilisiert habe und ob ich die konservative Erziehungsexpertin Gina Ford (die empfiehlt, den Säugling auch mal schreien zu lassen und ihn nur alle vier Stunden zu füttern) nun verteufeln oder vergöttern soll. Und ich frage mich, was um Himmels willen ich anziehen soll, denn meine Tunnelzughose Größe 44 ist mittlerweile völlig verschlissen. Dreieinhalb Jahre später: Ich bin nicht nur Mutter eines wunderbaren und bemerkenswert ausgeglichenen kleinen Mädchens, irgendwie ist es mir auch gelungen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ebenso wie meine Ehe, meine Freundinnen, ein paar nette Urlaube, ein paar Samstagabende, an denen mein Mann und ich ausgingen, und – ir-
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gendwann zwischendurch – sogar auch noch ein zweites Kind. Natürlich durchlebte ich endlos viele schlaflose Nächte, viele Tage, an denen ich mir »fett« vorkam, Wochen, in denen ich das Gefühl hatte, dass mein Haus nicht mein Heim, sondern ein Indoor-Spielplatz ist und ganz bestimmt Hunderte von Augenblicken, in denen ich dachte: »Wenn jetzt nur noch eine einzige Verpflichtung hinzukommt, fange ich an zu schreien!« Trotzdem konnte ich mir meine Identität – zumindest ein Stück weit – erhalten und dadurch auch meinem Selbstbewusstsein einen Kick geben. Wie es gelingen kann, sich in dem ganzen Chaos den gesunden Menschenverstand, die Lebensfreude und die geistige Gesundheit zu bewahren, finden Sie in diesem Buch, einem Überlebenstraining für Mütter. Zu Beginn meiner Suche nach Lösungen für das mütterliche Dilemma wertete ich meine eigenen Erfahrungen aus, das ständige Auf und Ab, die Hürden, die ich überwinden musste, wenn ich die Rolle der Mutter mit denen der Ehefrau, Freundin, Tochter, Schwester und Kollegin in Einklang bringen wollte, ohne mich dabei selbst völlig aus den Augen zu verlieren. Ich führte endlose Gespräche mit anderen Mamas (mit Freundinnen, Nachbarinnen, der Mutter, die neben mir im Sandkasten saß oder hinter mir an der Supermarktkasse stand), und ich fragte die einschlägigen »Gurus« zu den wichtigsten Themenbereichen um Rat, angefangen von der richtigen Ernährung, über Sport und Partnerschaft bis hin zu den Fragen, wie wir unsere Wohnung und unsere Garderobe entrümpeln können und es schaffen, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Deshalb ist dieses Buch wirklich ein Buch von Müttern für Mütter. Es ist für jede Mama geeignet, ob Sie nun ein Neuling sind oder bereits ein brüllendes Kleinkind im Schlepptau haben, ob Sie einen regelmäßigen Tagesablauf für Ihr Kind schaffen oder eher an einen Laissezfaire-Erziehungsstil glauben, ob Sie nur einen speziellen, praktischen Rat brauchen oder ob Sie alles wissen wollen, bis ins letzte Detail. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie eine (einigermaßen) gute Mutter sein können, ohne sich selbst, Ihren Lebensmut, Ihren Humor und Ihre Leidenschaft völlig aufzugeben. Und wie Sie inmitten all Ihrer Aufgaben ein bisschen Zeit für sich selbst erübrigen können. Mutter zu sein verändert und bereichert unser Leben, ist aber gleichzeitig auch eine geradezu überwältigende Erfahrung. Für uns Mütter ist es von großer Bedeutung, uns selbst zu reflektieren und die Balance zu finden: Wir müssen uns an unser neues Leben anpassen, uns gleichzeitig
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aber Teile unserer alten Identität erhalten. Die Aufgabe, Ihrem Leben eine Generalüberholung zu gönnen, herauszufinden, was nicht funktioniert und entsprechende Veränderungen vorzunehmen, kommt Ihnen im Augenblick wahrscheinlich gigantisch vor. Aber ich verspreche Ihnen eines: Mit ein bisschen Anstrengung und Engagement können Sie etwas von Ihrem alten Leben zurückhaben. Sie können sich wieder wohl in Ihrer Haut fühlen. Und irgendwann kommen Sie sich sogar vor wie eine richtige Supermama mit Stil.
Viel Schwung durch eine gute Ernährung
Ernährung und Schwangerschaft Ganz bestimmt gibt es auch in Ihrem Freundeskreis einige dieser megavernünftigen Frauen, die auf eine ultragesunde Ernährung schwören, auf haufenweise sorgfältig ausgewählte Vitamine und auf vollkommene Abstinenz in Sachen Alkohol. Ich kenne unzählige frischgebackene Mütter, die schon vor der Empfängnis monatelang (manchmal sogar Jahre) Unmengen an Brokkoli und Tonnen von Folsäure-Tabletten zu sich nahmen, schon bei dem Gedanken ans Passivrauchen eine Krise bekamen und die diese grundsolide Lebensweise auch während ihrer Schwangerschaft konsequent beibehielten. Wie gern würde ich behaupten, dass auch ich so ein kluges Muttertier war und mich so verhielt, aber das wäre schlicht und ergreifend geschwindelt. Als der Storch beschloss, uns einen Besuch abzustatten, hatten wir eigentlich noch gar kein Kind geplant. Wir waren seit fünf Monaten verheiratet und genossen das Leben in vollen Zügen. Wir hatten Silvester in New York gefeiert und unsere Wohnung renoviert. Abends gingen wir mit Freunden aus, wir arbeiteten viel und pflegten unser romantisches Miteinander. Obwohl wir viel über Kinder sprachen, ging die Überlegung, Eltern zu werden nicht über diese Träumereien an schläfrigen Sonntagvormittagen hinaus. Insgesamt fühlten wir uns wie viele Frischvermählte um die 25: Es war zu früh für uns, eine Familie zu gründen. Wir wollten noch ein paar Jahre etwas vom Leben haben. Nach einigen Gläsern von meinem Lieblingsrosé, einem Abendessen mit einem kalorienreichen TrüffelSchokoladenkuchen zum Nachtisch sowie einer heißen Nacht auf dem Lande sollte sich das alles grundlegend ändern … Meine Schwangerschaft war schon einigermaßen fortgeschritten, als
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mir klar wurde, dass mein sich immer stärker wölbender Bauch nicht auf übermäßige Nahrungsaufnahme zurückzuführen und mit ein paar zusätzlichen Sit-ups wieder in den Griff zu bekommen war, sondern dass eine wunderschöne Tochter sich gerade darauf vorbereitete, unsere Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern. In jenen glückseligen und unwissenden Wochen behielt ich mein hektisches, erfülltes Leben bei – traf mich mit Freunden, ging auswärts essen und trieb es sowohl bei der Arbeit als auch beim Vergnügen weiterhin auf die Spitze. Als mir endlich klar wurde, was mit mir los war, brachen die mütterlichen Instinkte über mich herein wie eine Gesteinslawine. Sogleich stürmte ich den besten Bioladen, den ich finden konnte, und kaufte Unmengen ein. Obwohl ich von der Nachricht meiner unerwarteten Schwangerschaft ebenso überwältigt wie überrascht war, empfand ich sie als Segen. Zwar würde ich mich nicht über Nacht in eine ernährungsphysiologische Mutter Theresa verwandeln, aber ich wollte unbedingt dafür sorgen, dass mein Kind die bestmöglichen Startchancen für sein Leben erhielt. Ich fühlte mich schuldig wegen jener »verlorenen Wochen«, als ich den winzigen Samen eines Kindes in mir getragen hatte und nicht wie ein Luchs auf jeden Bissen (und vor allem auf jedes Gläschen!) geachtet hatte, das ich zu mir nahm. Ich achtete jetzt zwar mehr auf die Qualität meiner Ernährung, aber in Bezug auf die Quantität muss ich gestehen, dass ich fraß wie ein Scheunendrescher. Sie können mir glauben, dass ich das neun Monate später bitter bereute, weil ich jede Menge Übergewicht mit mir herumtrug. Aber die Speisen, die ich zu mir nahm – na ja, zumindest die meisten – waren gesund und gaben mir das befriedigende Gefühl, meinem Kind viele wertvolle Nährstoffe mitzugeben. Auch wenn viele prominente Mütter sogar während ihrer Schwangerschaft schlank bleiben, gilt meiner Ansicht nach für uns Durchschnittsmütter die Regel, dass die Schwangerschaft keine Zeit des Verzichts sein sollte. Es ist doch verrückt, sich selbst und dem ungeborenen Kind Nährstoffe vorzuenthalten, nur weil man Angst hat, dass es irgendwann an den eigenen Oberarmen schwabbelt. Der Richtwert, den meine Hebamme mir nannte, belief sich auf 200 bis 400 Kalorien, die man täglich zusätzlich zu sich nehmen darf. Aber wenn es etwas mehr ist, müssen Sie sich auch nicht gleich geißeln. Ich für meinen Teil fand es durchaus hilfreich, mir die Nahrungsmittel und Ergänzungspräparate, die ich zu mir nahm, im Groben zu notie-
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ren. Dadurch entwickelte ich ein gewisses Vertrauen in meine Fähigkeit, meinem ungeborenen Kind die notwendigen Nährstoffe mitzugeben. Natürlich stopfte ich mich zuweilen mit Sahnetorten voll und aß auch schon mal ein scharf gewürztes indisches Curry, wenn mir danach war, aber alles in allem versuchte ich diese Ausrutscher durch eine einigermaßen vernünftige Gesamternährung auszugleichen. Damit tat ich nicht nur meinem Baby etwas Gutes, sondern auch mir selbst, denn auf diese Weise blieb ich leistungsfähig und hielt meine anfänglichen Übelkeitsattacken im Zaum. Im Folgenden finden Sie ein paar praktische Tipps, die Sie beherzigen sollten.
Nehmen Sie ein gutes Multivitaminpräparat zu sich Vor der Empfängnis oder gleich nach der Schwangerschaftsdiagnose sollten Sie täglich ein Kombinationspräparat aus Vitaminen und Folsäure zu sich nehmen, das speziell für schwangere Frauen konzipiert ist. Suchen Sie sich ein einziges Präparat, das alle notwendigen Vitamine und Zusatzstoffe enthält. Bedenken Sie bei Ihrer Wahl, dass Vitamin tabletten aus dem Drogeriemarkt wesentlich niedriger dosiert sind als die aus der Apotheke. Am besten lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen, Ihrer Hebamme oder Ihrem Apotheker beraten. Zusatzstoffe, die eine werdende Mutter braucht, sind: Biotin (wichtig für die Zellteilung des Fötus), Vitamin C (notwendig für die Absorption von Eisen), Magnesium (wichtig für die Energieproduktion) und viele mehr. Ich weiß, dass Schwangerschaftspräparate teuer sind, aber hier sollten Sie nicht sparen, denn es geht um das Leben Ihres Kindes. Schränken Sie sich, wenn möglich, lieber in anderen Bereichen ein. (Denken Sie doch nur, wie viel Geld Sie sparen, wenn Sie keinen Alkohol trinken und nicht mehr ausgehen!) Auch in der Stillzeit und den ersten Lebensmonaten Ihres Kindes ist ein Zusatzpräparat auf jeden Fall sinnvoll. Denn die Ernährung und Pflege eines Neugeborenen lassen sich durch einen Vitamin- und Energieschub deutlich besser bewältigen.
Nahrungsmittel, die Sie meiden sollten Es ist ganz schön lästig, sich ständig die Zutatenliste auf den Lebensmittelpackungen durchlesen zu müssen oder sich in seinem Lieblings-
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Fischrestaurant etwas bestellen zu müssen, das gar nicht auf der Speisekarte steht. Aber es gibt nun einmal ein paar Nahrungsmittel, die das ungeborene Leben gefährden können, deshalb lohnt es sich, vorsichtig zu sein. Leber und Leberwurst. Diese Nahrungsmittel enthalten hohe Mengen an Vitamin A, was zu Missbildungen führen kann. Leberwurst kann zudem Listerien enthalten, Bakterien, die eine Fehlgeburt, eine Totgeburt oder eine Frühgeburt auslösen können. Koffein. Ihr Koffeinkonsum sollte sich in Maßen halten. Denn Koffein wirkt stimulierend und kann zu Herzklopfen führen, und zwar nicht nur bei Ihnen selbst, sondern auch bei Ihrem Baby. Gegen eine Tasse Kaffee am Tag ist auch während der Schwangerschaft nichts einzuwenden. Die meisten Mamas aus meinem Bekanntenkreis würgen sowieso schon beim bloßen Geruch von Cappuccino. Weichkäse aus nicht pasteurisierter Milch und Rohmilchkäse. Brie, Camembert, Blauschimmelkäse, Ziegenkäse und Parmesan (der einen in die Irre führt, weil er hart ist und trotzdem nicht pasteurisiert) können das Wachstum von Bakterien fördern, die durch die Plazenta zum Baby gelangen. Rohe Eier und frische Mayonnaise. Hier besteht das Hauptrisiko für
Salmonellen, die schwere Übelkeit und Durchfall hervorrufen können. Achten Sie also darauf, nur gut durchgekochte Eier zu sich zu nehmen und prüfen Sie die Zutaten bei Salatdressings, Saucen und Desserts. Im Restaurant sollten Sie den Kellner nach den Inhaltsstoffen fragen. Schalentiere. Schalentiere gehören zu den häufigsten Ursachen für
Lebensmittelvergiftungen, sodass es ratsam ist, neun Monate lang darauf zu verzichten. Genauso empfiehlt es sich, von Tunfisch, Schwertfisch und Marlin abzusehen, denn diese Fischsorten enthalten zumeist eine hohe Quecksilberkonzentration. Meine in ernährungsphysiologischer Hinsicht bestens informierte Hebamme empfahl mir, die Menge von zwei Dosen Tunfisch pro Woche nicht zu überschreiten. Auf Sushi sollten Sie in der Schwangerschaft ganz verzichten.
Viel Schwung durch eine gute Ernährung
Der Kampf gegen die Übelkeit Wenn Sie unter der gleichen morgendlichen Übelkeit leiden wie ich, fragen Sie sich wahrscheinlich, warum man dabei von »morgendlich« spricht. »Vierundzwanzigstündige Übelkeit« träfe es wohl besser. Ich persönlich habe keine Möglichkeit gefunden, mir nachhaltige Linderung zu verschaffen, aber ich kenne viele Frauen, die auf Ingwer in jeglicher Form schwören. Ich selbst schnitt frischen Ingwer in heißes Wasser, trank alkoholfreies Ingwer-Bier (eiskalt) und stellte aus Möhren, Äpfeln und Ingwer einen Fruchtsaftcocktail her, wann immer ich die Kraft dazu hatte. Außerdem stellte ich fest, dass eine zusätzliche Portion Vitamin B6 (enthalten in Nüssen, Geflügel, Fisch, Bananen und Vollkornprodukten) dazu beitrug, das ständige Übelkeitsgefühl etwas einzudämmen. Je nach Heftigkeit könnten Sie mit Ihrem Gynäkologen über die Möglichkeit eines Zusatzpräparats sprechen.
Achten Sie auf frische Nahrungsmittel Egal, ob Sie nun unter Übelkeitsattacken leiden oder nicht: Sie sollten auf jeden Fall versuchen, Obst und Gemüse in Ihren Speiseplan zu integrieren, auch wenn es tagein, tagaus nur Möhrensticks mit Dip sind, weil Ihr Magen nichts anderes bei sich behält. Wenn die Phase der Schwangerschaftsübelkeit vorbei ist, fällt es Ihnen womöglich leichter, zu frischen Nahrungsmitteln zu greifen. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen (und bei Frauen, die an schwangerschaftsbedingter Verstopfung leiden, wirken sie oft Wunder), weshalb Sie sie täglich mit anderen Nahrungsmitteln kombinieren oder darin verstecken sollten. Seien Sie dabei erfinderisch: Avocado und Bananen auf Haferplätzchen, Smoothies aus tropischen Früchten, Papaya und Himbeeren mit einem Klacks Crème fraîche, Brokkoli und Zuckerschoten mit Käse überbacken, Tomatenscheiben und Mozzarella mit frischem Basilikum und Olivenöl – das waren einige meiner Standard-Lieblingsgerichte, sodass ich stets einen frischen Leckerbissen zu mir nehmen konnte. Wenn Sie es sich finanziell leisten können, sollten Sie auf Bio-Produkte umsteigen: Schließlich versteht es sich von selbst, dass Nahrungsmittel ohne Pestizide gesünder sind. Aber bleiben Sie dabei stets gelassen. Hauptsache, Sie nehmen überhaupt ein paar Vitamine zu sich ...
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Achten Sie auch beim Schlemmen auf gesunde Kost Es ist ja schön und gut, wenn man Frauen empfiehlt, sich während der Schwangerschaft gesund zu ernähren. Aber wenn Sie einen Bärenhunger haben und ein Dutzend Pfannkuchen lediglich als Vorspeise betrachten, ist es nicht leicht, sich selbst gegenüber streng und konsequent zu bleiben. Stellen wir uns den Tatsachen: Für die meisten Frauen ist die Schwangerschaft die einzige Zeit im Leben, wo sie schlemmen können bis die Schwarte kracht. Der Trick besteht darin, etwas von dem zu genießen, was Sie lieben und viel von dem, was gut für Sie ist. Das alte Ammenmärchen, dass Sie für zwei essen sollen, bringt Ihnen nur jede Menge überschüssige Pfunde ein. Sie müssen auf Ihre Riesenpizza quattro formaggi nicht verzichten, aber Sie sollten keinesfalls jeden Abend eine verspeisen. Auch die Packung mit den Schokoladenkeksen müssen Sie nicht gleich wegwerfen: Genehmigen Sie sich einen Keks nach dem Mittagessen und nicht die ganze Packung vor dem Frühstück. Achten Sie auf ausgewogene Mischkost – Obst, Gemüse, komplexe Kohlenhydrate und Proteine. Außerdem sollten Sie viel Wasser trinken und sich zuckerhaltige Snacks und Weißmehlprodukte als Leckerei aufsparen. Dadurch nehmen Sie nicht ganz so stark zu und halten Ihren Energiepegel konstant (was umso wichtiger ist, wenn Sie sich noch um ältere Kinder zu kümmern haben). Essen Sie ein dick mit Butter und Schinken belegtes Brötchen, wenn Sie Appetit darauf haben, aber kombinieren Sie es mit einem guten Salat, etwas Quark und einem Apfel. Gönnen Sie sich ruhig die Tüte Chips, aber vergessen Sie das Gemüsecouscous und den Salat aus geraspelten Möhren und Rosinen nicht. Wenn Sie Fischstäbchen mit Pommes lieben, dann weichen Sie auf Lachs aus (oder auf einen anderen Fisch, der reich an Omega-3-Fetten ist, die die Entwicklung des kindlichen Gehirns fördern). Kombinieren Sie den Fisch mit Kartoffeln und jeder Menge frischer Gartenerbsen.
Kleine und häufige Mahlzeiten Bei meinem zweiten Kind hatte ich das Glück, dass eine meiner besten Freundinnen (und Kolleginnen) gleichzeitig mit mir schwanger war. Um die zwölfte Schwangerschaftswoche herum waren wir beide vor dem Mit-
Viel Schwung durch eine gute Ernährung
tagessen oft kurz davor, ohnmächtig zu werden. Die Lösung für unser Dilemma waren kleine und häufige Mahlzeiten. Unsere Energiereserven reichten einfach nicht mehr aus, um bis nach zwei Uhr auf unser Mittagessen zu warten oder einen hektischen Vormittag mit Konferenzen und Terminen hinter uns zu bringen, ohne dass eine kleine Zwischenmahlzeit in Sicht war. Zusätzlich zu den drei Mahlzeiten pro Tag mussten wir also sowohl morgens als auch nachmittags (und manchmal auch zwischendurch!) für einen Snack sorgen. Als ich eines Tages weiß wie eine Wand und zitternd zu einer Ultraschalluntersuchung erschien, riet mir meine robuste schottische Hebamme, immer eine Banane mitzunehmen. Ich folgte ihrem Rat und packte auch noch Nüsse, getrocknete Aprikosen, Kokosraspeln und eine Tafel Schokolade ein. So konnte ich Hungerattacken bekämpfen und hielt leichter bis zur nächsten größeren Mahlzeit durch. Wenn man von der Schokolade absieht, ernährte ich mich dadurch auch deutlich gesünder. Immerhin bewahrte mich mein kleiner Vorrat davor, mir an der U-Bahn-Haltestelle eine große Portion Pommes zu kaufen, wenn mir der Magen knurrte. Gegen Ende der Schwangerschaft stellte ich zudem fest, dass es in dem riesigen Bauch einfach keinen Platz mehr für große Portionen gibt. Sie rufen nur Magenverstimmungen und Schlafstörungen hervor.
Alkohol, Zigaretten und der ganze Rest Über Alkoholgenuss in der Schwangerschaft gibt es so viele widersprüchliche Aussagen, dass man ganz verunsichert ist, welchem Rat man denn nun folgen soll. Manche behaupten, dass ein gelegentliches Gläschen weder der Mutter noch dem Baby schadet; andere empfehlen komplette Abstinenz während der gesamten Schwangerschaft. Meine Ansicht ist in diesem Bereich sehr einfach: Rauchen und Drogen sind während der Schwangerschaft absolut tabu; es besteht kein Zweifel, dass sogar die gelegentliche Zigarette das ungeborene Leben gefährdet. Auch übermäßiger Alkoholgenuss ist nicht gut für das Baby (neuere Studien belegen, dass Alkohol sogar in geringen Mengen schädlich sein kann), aber letztlich muss es der Mutter überlassen bleiben, ob sie sich hin und wieder einen Drink genehmigt (also einen Schoppen Wein oder ein Glas Bier zu einer guten Mahlzeit). Idealerweise sollte man vollkommen abstinent sein. Mir selbst wurde
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offen gesagt von Alkohol ziemlich übel und müde machte er mich obendrein. Aber immerhin genehmigte ich mir zu besonderen Gelegenheiten ein Glas. Der mütterlichen Seele kann ein Glas Alkohol hin und wieder ganz gut tun. Sie haben ja schon mitbekommen, dass ich keine professionelle Ernährungsberaterin bin, deshalb müssen Sie letztlich selbst wissen, was Sie tun. Aber verhalten Sie sich wie ein vernünftiger, erwachsener Mensch und denken Sie daran: Auch Ihre Zurückhaltung beim Alkohol wird nicht ewig dauern!
Mamas unter sich »Während meiner ersten Schwangerschaft war ich, was das Essen anging, total verrückt. Vorher pflegte ich immer irgendwelche Diäten zu machen und hielt meine Schwangerschaft nun für eine Superentschuldigung, endlich alles in mich hineinzustopfen, was mir bislang ›verboten‹ gewesen war. Morgens nach dem Aufstehen aß ich vier Croissants, zum Mittagessen verspeiste ich ein Riesen-Sandwich und zwei Schokoriegel und ging fast jeden Abend zur Imbissbude an der Ecke. So schnellte mein Gewicht in die Höhe. Als meine Tochter Alice zur Welt kam, hatte ich 28 Kilo zugenommen und war wirklich niedergeschlagen. Die überschüssigen Pfunde drückten auf meine Stimmung, ich bekam sogar Depressionen. Ich brauchte über zwei Jahre, um das Gewicht und die gute Laune, die ich vor der Schwangerschaft gehabt hatte, wieder zu erlangen. Jetzt bin ich wieder in anderen Umständen. Und diesmal handhabe ich es vollkommen anders. Ich habe angefangen, mich gesund zu ernähren. Ich halte mich an Vollkornprodukte, Linsen, Protein, öligen Fisch und esse viel frisches Obst und Gemüse. Ich habe keine Heißhungerattacken, und ich nehme stetig und langsam zu. Ich wünschte nur, ich wäre schon beim ersten Mal so gut informiert und diszipliniert gewesen.« Lisa Lewis, Verkäuferin und Mutter von Alice (2)
Ernährung in der Stillzeit Während Ihrer Schwangerschaft ist Ihre Ernährung ein beliebtes Dauerthema. Erfahrene Mütter geben Ihnen Ratschläge, was Sie essen sollten und was nicht, spekulieren darüber, was Ihre speziellen Gelüste bedeuten und erklären Ihnen, wie man eine dreifache Portion Schokoladeneis herstellt, wenn man um 3 Uhr morgens Heißhunger darauf bekommt.
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Aber niemand bereitet Sie auf den unglaublichen Hunger vor, der Sie in der Stillzeit befällt. Das merken Sie schon im Krankenhaus, kurz nach der Entbindung. Wenn Sie schlau sind, dann denken Sie daran, sich eine separate Tasche nur für ihre Zwischenmahlzeiten mit ins Krankenhaus zu nehmen. Ich hatte immer einen großen Vorrat an Nahrungsmitteln und Snacks im Schrank, die mir nicht nur schmeckten, sondern die mich auch ordentlich mit Energie versorgten: Paranüsse, einfaches, leicht gesalzenes Popcorn, reife Pfirsiche, Rosinen und Haferkekse waren für meine Zwischenmahlzeiten im Bett am besten geeignet. Als ich nach Hause zurückkehrte und die Stillzeiten länger wurden (aus zehn Minuten wurde oft eine halbe Stunde, und manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Stillphasen länger waren als die Schlafphasen!), steigerte sich mein Hunger um das Hundertfache. Wenn Sie nachts nicht vernünftig schlafen, verbrennen Sie allein schon durch das Wach-sein viel mehr Kalorien. Kombiniert mit der Tatsache, dass Sie bei jeder Stillmahlzeit bis zu 300 Kalorien verbrauchen, ergibt das eine Mama mit dem Hunger eines Wolfs! Aus irgendeinem Grund war das besonders mitten in der Nacht der Fall. Genau wie während meiner Schwangerschaft hatte ich in der Stillzeit immer einen trockenen Snack am Bett, um mein Magenknurren um fünf Uhr morgens zu beruhigen. Schließlich hat man gerade während der Stillzeit keine Lust, nachts zum Kühlschrank zu schleichen, weil man genau weiß, dass man in wenigen Stunden ohnehin wieder auf den Beinen ist. Sehr schnell lernte ich folgende Faustregel: Je hungriger das Baby wurde, umso hungriger wurde auch ich. So viel Milch zu produzieren ist harte Arbeit! Beim zweiten Mal rennen Sie dabei sogar noch einem Kleinkind hinterher und brauchen sämtliche Energie, die Sie bekommen können. Die Ironie bei der ganzen Sache ist: Sie benötigen möglichst gesunde, hausgemachte Mahlzeiten, damit Sie in Form bleiben und nahrhafte Milch produzieren können, haben aber gerade jetzt am wenigsten Zeit, sie zuzubereiten. Jetzt können nur noch gute Planung und hilfsbereite Freunde und Familienmitglieder helfen. Den besten Rat bekam ich von meiner Yoga-Lehrerin, bei der ich einen Geburtsvorbereitungskurs belegt hatte. Sie riet mir, vor der Entbindung ein paar Gerichte vorzukochen und einzufrieren. Ich kann Ihnen kaum sagen, wie dankbar ich später für
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diesen weisen Rat war. In den letzten Tagen der Schwangerschaft sind Sie ohnehin lustlos, träge und ans Haus gefesselt. Nutzen Sie also Ihre Nestbau-Impulse und kochen Sie für die nächsten Wochen vor. Sogar die Zubereitung Ihrer Abendmahlzeit kann von Nutzen sein. Frieren Sie die Gerichte portionsweise ein, und schon sparen Sie später sowohl Zeit als auch Energie. Jetzt sollten Sie sich auch einen kleinen Vorrat an Ihren Lieblingssnacks anlegen. Das heißt nicht, dass Sie hamstern müssen. Aber kaufen Sie etwas mehr als sonst, und legen Sie dabei Wert auf Nahrungsmittel wie Nüsse und Körner. Sie haben nämlich garantiert keine Lust, zwei Tage nach der Entbindung, wenn Sie sich sowieso vorkommen wie ein Zombie, durch die Supermärkte zu ziehen. Genauso wichtig ist es, die Hilfe von Gratulanten, engen Verwandten und Freunden in Anspruch zu nehmen. Vor einem Besuch fragen Ihre Freunde Sie doch bestimmt, ob sie Ihnen etwas mitbringen können. Statt jetzt höflich »Nein danke!« zu sagen (sodass die Betreffenden hinterher mit einer Topfpflanze und ein paar pinkfarbenen Helium-Ballons auftauchen), bitten Sie sie, Ihnen eine Kleinigkeit zu essen mitzubringen. Natürlich müssen Sie nicht jeden x-beliebigen Gratulanten mit einer solchen Bitte behelligen, aber gute Freunde und die Familie werden Ihnen gern einen Topf Spaghetti Bolognese kochen oder auf dem Hinweg Ihre Lieblings-Quiche besorgen. Leider ist Ihr Appetit in dieser Phase nicht so ganz einfach zu stillen. Auf den ersten Blick denken Sie vielleicht: Sie sind hungrig, also essen Sie, und alles ist gut. Aber natürlich ist das nicht so. Ich habe das auf die harte Tour herausgefunden. Während einer nächtlichen Heißhunger-Attacke im Krankenhaus futterte ich glücklich eine Tüte getrocknete Aprikosen, eine große Dolde grüne, kernlose Trauben und vier Bananen. Das Resultat war ein Baby mit heftigen Blähungen und Bauchkrämpfen, das so sehr schrie, dass das gesamte Krankenhauspersonal sich nach meiner Entlassung sehnte. Manche Mütter können so ziemlich alles essen, ohne dass es sich auf das Kind auswirkt; aber ich fürchte, dass ich (und 95 Prozent meiner Leidensgenossinnen) nicht dazugehöre. Es gibt keine unumstößliche Regel. Am besten also tasten Sie sich langsam heran, um herauszufinden, was Ihr Nachwuchs verträgt und was nicht. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein Ernährungstagebuch dabei sehr hilfreich sein kann. Nach einer schlechten Nacht mit dem Baby konnte ich rück-
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wirkend nachlesen, was der Auslöser für die Blähungen gewesen war. Besonders säurehaltige Lebensmittel (zum Beispiel Orangen, Trauben, Kirschen und Wein) oder stark gewürzte Speisen (etwa scharfe CurryGerichte und Saucen) nahm ich zunächst nur in ganz geringen Mengen zu mir und wartete erst einmal die Reaktion ab. Vertrauen Sie auf Ihren gesunden Menschenverstand. Wenn Sie wissen, dass ein Nahrungsmittel Bauchschmerzen verursachen kann, dann lassen Sie es weg, bis die Stillzeit beendet ist. Wenn Sie einmal einen Rhythmus mit dem Baby gefunden haben, lässt der überwältigende Hunger nach. Trotzdem braucht man auch weiterhin ein paar zusätzliche Kalorien. Das Tolle an der Sache ist, dass Sie durch das Stillen einen Großteil Ihres Schwangerschaftsgewichtes wieder loswerden können. Lassen Sie sich jedoch nicht von den prominenten Mamas dieser Welt zum Narren halten, die behaupten, dass sie es nur dem Stillen zu verdanken haben, wenn sie wenige Tage nach der Geburt wieder in ihre Jeans Größe 34 passten. Nur wenn Sie Ihr Kind geraume Zeit mit Muttermilch versorgen, verlieren Sie einen Großteil des Gewichts. Viele Frauen stellen fest, dass sie am Oberkörper immer noch ein paar Kilos behalten, bis die Stillzeit komplett beendet ist. Aber diese verschwinden nach dem Abstillen meist ebenfalls vollständig. Na ja, zumindest, solange Sie die zusätzlichen Kalorien, die Sie durch das Stillen verbrennen, nicht durch Sahnetorten und literweise Vanillecreme ersetzen.
Mamas unter sich »Als ich meine Zwillinge stillte, hatte ich 24 Stunden am Tag einen Bärenhunger. Drei große Mahlzeiten waren nicht mehr ausreichend. Ich musste sechs kleinere Portionen am Tag zu mir nehmen, um mich dem Rhythmus meines neuen Lebens als Mutter anzupassen. Der Winter war kalt, also bat ich meine Mutter, mir einen großen Topf Hühnerbouillon (für den späten Vormittag) zu kochen sowie eine heiße, reichhaltige Gemüsesuppe (für den frühen Nachmittag). Diese beiden Eintöpfe waren wirklich Gold wert. Ich stellte fest, dass ein gutes, proteinhaltiges Mittagessen eine hervorragende Möglichkeit war, den Hunger zu bekämpfen und mich selbst daran zu hindern, dick machende Nahrungsmittel in mich hineinzustopfen. Am liebsten aß ich Lachs oder Hühnchen mit einem schnellen, leichten Vollkornreis-Salat. Nach dem Abstillen hatte ich nicht nur die überschüssigen Schwangerschaftspfunde verloren,
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sondern sogar noch mehr. Schnelle, leichte und nahrhafte Mahlzeiten, die man regelmäßig über den Tag verteilt, sind das einzig Wahre!« Lydia Barker, Porträt-Fotografin und Mutter von Casper und Lilac (beide 1 Jahr)
Energie für den ganzen Tag Wir brauchen so viel Energie, wie wir nur kriegen können, um als Supermamas unser Tagespensum zu bewältigen: durchwachte Nächte, Treffen mit wichtigen Kunden, zahlreiche Termine in der Schule, Kinderfeten, Telefonkonferenzen und der dritte Versuch in Sachen Sauberkeitserziehung. Ohne genügend Energie für all das reagiere ich aufbrausend, bin erschöpft, bissig und greife nach ungesunden Snacks, von denen ich genau weiß, dass sie mir nicht guttun, sondern schaden. Mit Kindern hat man stets Verantwortung und Pflichten, man darf nie locker lassen. Genügend Energie dafür tankt man nur durch eine gesunde Ernährung. Ich will Ihnen jetzt keine Vorträge über die Bedeutung einer regelmäßigen Routine, über die Einführung von Ritualen und von etwas vorausschauender Planung halten, aber wenn Sie auch nur einen winzigen Bruchteil Ihrer Nahrungsaufnahme planen, so wird das in hohem Maße zu einem guten Allgemeinbefinden und einer guten Figur beitragen. Ein gesundes Frühstück ist dabei das Wichtigste. Es sorgt dafür, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt und verhindert ein Abfallen der Energiekurve (und ein Einfallen in die Keksdose). Mittlerweile bin ich nach meinem Frühstücksritual mit den Kindern richtig süchtig. Erst einmal setzen wir uns morgens alle an den Küchentisch und essen etwas Gesundes (auch wenn das oft bedeutet, dass ich eine Viertelstunde früher aufstehen muss, um es zuzubereiten und den Wasserkessel aufzusetzen). Immer mehr Mütter aus meinem Bekanntenkreis meiden zuckerhaltige Cerealien zum Frühstück (wie Coco Pops, Schokoflakes, Erdnussflakes, Fruit Loops – die üblichen Verdächtigen eben). Immerhin bekamen diese Produkte genug negative PR, dass den meisten Müttern klar ist, dass sie ihrer Familie angesichts des darin enthaltenen Zuckers und der raffinierten Kohlenhydrate morgens auch ein riesiges Stück Schokoladenkuchen und eine Tüte Bonbons hinstellen könnten. Weizen- oder Haferflocken sind die idealen Muntermacher, weil sie vom Blutkreislauf langsam aufgenommen werden und deshalb eine
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gleichmäßige Energiezufuhr ermöglichen. Ich beginne den Tag gern mit einem heißen Getränk, wobei ich mittlerweile grünen Tee bevorzuge, der wenig Koffein enthält. Ich bin kein fanatischer Gegner von Koffein, aber ich finde einfach, dass es schwer ist, die künstliche Energie, die man durch eine regelmäßige Koffein-Dosis am Morgen zu sich nimmt, tagsüber aufrechtzuerhalten, was häufig zu einem Einbruch um 10 Uhr führt. Wenn Sie das Frühstück am Abend zuvor vorbereiten, so vermindern Sie die morgendliche Hetze. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man morgens nur den Kühlschrank öffnen muss, um dann jeweils eine Portion Obstsalat, den ich zweimal die Woche zubereite, auf Schälchen zu verteilen und anschließend nur noch das Müsli oder die Haferflocken hinzuzufügen. Wenn das nicht gesundes Fast Food ist! Ist der Tag einmal in vollem Gange, versuche ich gegen das Magenknurren um 11 Uhr immer die eine oder andere Zwischenmahlzeit einzuplanen. Viele von Ihnen halten vielleicht bis zum Mittagessen durch, aber angesichts der täglichen Hetze empfiehlt es sich, auf eine gelegentliche Hunger-Attacke vorbereitet zu sein. Vielleicht habe ich mir diese Essensphilosphie aus der Zeit der Schwangerschaft bewahrt, oder es ist noch ein Überbleibsel meiner allzu zahlreichen Diäten, bei denen man angeblich nur alle drei Stunden eine gesunde Mahlzeit zu sich nehmen muss, um schlank zu bleiben, aber ich funktioniere nun einmal besser, wenn ich am späten Vormittag einen vollwertigen Snack zu mir nehme. Das Gleiche gilt für den späten Nachmittag: Wenn ich zur Abendbrotzeit der Kinder ebenfalls eine Kleinigkeit esse – ein Schälchen Obst, einen Joghurt mit einer Hand voll Frühstücksmüsli oder eine leichte, klare Suppe zum Beispiel – verhindere ich, dass ich hinterher ihre Teller sauberlecke und die Reste ihres Eis am Stil oder ihren halb gegessenen Zwieback aufesse, während ich ihr Geschirr in die Spülmaschine räume. Wer diese konsequente Haltung an den Tag legt, der ist auf dem besten Weg, seinen Energiepegel den ganzen Tag über konstant zu halten und trotzdem ein paar Pfunde purzeln zu sehen. Vertrauen Sie mir: Wenn Sie Mahlzeiten überspringen, weil Sie abnehmen wollen, so geht das meist nach hinten los. Meine Freundin Jennie und ich lachen häufig darüber, wie verspannt und nervös wir werden, wenn wir einmal eine Mahlzeit auslassen. Wir sind so gut wie sicher, dass unser Stoffwechsel sich dann verlangsamt, um keine Energie zu verlieren.
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Zur sinnvollen Ergänzung gesunder, zu einem festen Zeitpunkt eingenommener Mahlzeiten nehme ich häufig Kräuterblutsaft (Floradix) ein. Dieses Mulitivitamin-Ergänzungspräparat aus Kräutern und Naturprodukten ist ein hervorragender Eisen-Lieferant. Sie wären überrascht, wie häufig ein niedriger Energiespiegel auf Eisenmangel zurückzuführen ist. Wie Sie aus meinen drei festen Mahlzeiten am Tag und den Snacks dazwischen schlussfolgern können, halte ich nichts von Nahrungsverweigerung. Und von Mode-Diäten ebenso wenig. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer ausgewogenen Ernährung. Natürlich erleben wir alle einmal Ausrutscher und trinken eine halbe Flasche eisgekühlten Weißwein oder essen ein großes Stück Bananen-Toffee-Dessert und eine Praline nach dem gesunden, gedünsteten Lachs mit Spargel. Aber ich weiß eines: Sobald ich derlei Süßigkeiten zu einem täglichen Bestandteil meiner Ernährung mache, büße ich nicht nur an Vitalität ein, sondern befinde mich auch auf dem besten Wege, wieder in meine SchwangerschaftsTunnelzughose Größe 44 hineinzupassen! Ich respektiere meinen Körper und wähle deshalb Nahrungsmittel mit Bedacht aus. Dadurch erhalte ich mir meine Lebensqualität und habe eine Figur, mit der ich gut leben kann. Solange Sie ein paar leichte Ernährungsregeln berücksichtigen, ist das im Übrigen gar nicht so schwierig: Freundliche Kohlenhydrate und Zucker. Meiden Sie raffinierte, weiße Kohlenhydrate und Zucker (außer Fruchtzucker), die ihnen einen falschen Energieschub geben und dazu führen, dass Sie sich ständig hungrig fühlen. Meiden Sie also Weißbrot und wählen Sie Vollkornbrote auf Sauerteig- oder Hefebasis. Wählen Sie Süßkartoffeln statt normaler Kartoffeln. Auch bei Linsen und Wurzelgemüse geht der Daumen natürlich nach oben. Freundliche Fette. Streichen Sie gehärtete Fette (beispielweise in Margarine) und gesättigte Fettsäuren von Ihrem Speiseplan. Wählen Sie stattdessen Olivenöl und Fettfische wie Lachs und Makrele (die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind gut fürs Gehirn). Auch Butter ist empfehlenswert. Meiden Sie fetthaltiges, rotes Fleisch (in Schinkenspeck, Hackfleisch und Wurst). Selbstverständlich sollten Sie auch Desserts und Vollfett-Eiscreme nur in Maßen zu sich nehmen!
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Superfood. Sogenannte »Superfoods« verzögern den Alterungsprozess und bekämpfen Krankheiten. Avocados, Heidelbeeren, Brokkoli, Karotten, probiotischer Joghurt, Knoblauch, Hafer, Zwiebeln, Hanföl, Sardinen, Backpflaumen, Spinat, Nüsse und Getreide gehören dazu. Vorsicht bei Fertigprodukten. Fertiggerichte, die Sie einfach nur in die
Mikrowelle schieben müssen, sind unter Umständen ein wichtiger Bestandteil des wöchentlichen Ernährungsplans einer berufstätigen Mutter, aber denken Sie darüber nach, ob es nicht besser wäre, sie zur Ausnahme statt zur Regel zu machen. Sie enthalten jede Menge Zucker, Salz, Geschmacksverstärker und Chemikalien. Damit will ich nicht sagen, dass sämtliche Mahlzeiten gleich vom Biobauern kommen müssen. Aber eine goldene Regel für eine bewusste Ernährung lautet: Bleiben Sie so nah wie möglich an der Quelle. Wasser, Wasser, Wasser! 99 Prozent aller Models und Berühmtheiten, die ich interviewt habe, schwören, dass Wasser der Schlüssel zu ihrer guten Figur und ihrer strahlenden Haut ist. Bei so viel positiver PR fühlte ich mich fast schon verpflichtet, auch selbst eineinhalb Liter täglich zu trinken.
Wir alle brauchen Lebensmittel, die die Seele, den Geist und den Körper gleichermaßen mit Nahrung versorgen. Die richtige Ernährung sollte uns die Energie und das Selbstvertrauen geben, um mit schlaflosen Nächten klarzukommen oder Frieden zwischen den sich bekriegenden Geschwistern zu stiften. Und sie sollte uns einen klaren Kopf für eine Erwachsenenunterhaltung verschaffen, wenn wir am Ende eines langen Tages auf unseren Partner oder unsere Freunde treffen. Unregelmäßige Mahlzeiten oder Snacks aus dem U-Bahn-Kiosk oder in der Spielgruppe können zu chronischer Erschöpfung, Übergewicht und Komplexen führen.
Mamas unter sich »Mit drei Kindern unter fünf Jahren war ich eigentlich ständig erschöpft. Nachts musste ich häufig aufstehen, und mein Ältester begann seinen Tag gewissenhaft um 5.30 Uhr. Ich war so sehr damit beschäftigt, die Kinder zu wecken und in den Kindergarten oder die Vorschule zu bringen, dass meine erste
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Gelegenheit für ein vernünftiges Frühstück ein Kaffee am späten Vormittag war. Bald war mir klar, dass Koffein mir zwar spontan half, mein Tief zu überwinden, mir aber für den restlichen Tag die Laune verdarb. Es war vielleicht nicht die beste Lösung, aber ich reagierte darauf, indem ich mir am Vorabend ein Mini-Frühstück aus einer Banane, trockenem Müsli mit viel Trockenobst und einer Flasche frischem Orangensaft zusammenstellte. Jetzt esse ich es auf der Fahrt zum Kindergarten und zur Vorschule. Außerdem habe ich meine Kaffeeration um 10 Uhr morgens gestrichen. Diese Lösung ist bestimmt nicht ideal, aber fürs Erste fühle ich mich hundertprozentig besser und kann die Kinder trotzdem noch pünktlich an ihren Bestimmungsort bringen.« Jo Slater, Vollzeitmutter von Samson (5), Layla (3) und Talia (1)
Die Party-Versuchung Kaum gehen Sie wieder auf – jetzt zugegebenermaßen etwas andere – Partys (das Treffen des Babymassage-Kurses, des Pekip-Kurses und nicht zu vergessen auf die ein oder andere Taufe), erkennen Sie, was es heißt, sich wahllos vollzustopfen. Nennen Sie es »Party-Versuchung«, »Mini-Smartie-Muffins, auf denen ganz deutlich mein Name steht« oder »Kuchenträume – oh, na ja, aber nur ein einziges Stück«. Wie auch immer: Das Endergebnis ist das gleiche. Sie nehmen unmäßig viel Zucker zu sich und vergessen die Kalorien. Und gerade, als Sie dachten, dass sich Ihr Gewicht wieder eingependelt hat und Sie die fünf zusätzlichen Zentimeter an den Oberschenkeln wieder losgeworden sind, können Sie sich kaum umdrehen, ohne gleich wieder mit den köstlichsten, schmackhaftesten, begehrenswertesten und süßesten Verführungen konfrontiert zu werden, die Sie je gesehen haben. Wie konnten Sie nur dermaßen rückfällig werden? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Vor den Kindern waren Sie nachmittags selten so müde und benötigten selten so dringend einen Energieschub, während Sie sich inmitten einer Menge von Süßwaren befanden, die jeder Schokoladen- und Bonbonfabrik Ehre machen würde. Auf einer sonntäglichen Grillparty fanden wir immer auch mageres Hühnchenfleisch am Spieß oder Krautsalat und nur selten verlockende schnelle Zuckerrationen wie schokoladenumhüllte Haferriegel. Hinzu kommt die Tatsache, dass Sie sich inmitten einer Horde von Kindern befinden, die
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haufenweise kleine Mini-Würstchen im Teigmantel verdrücken. Einem solchen Ansturm auf Ihre Sinne können Sie einfach nicht widerstehen. Eines Tages hatte ich es satt, dass ich mich bei solchen Gelegenheiten regelmäßig mit Süßigkeiten vollstopfte. Ich bemerkte, dass meine Klamotten nun, da das Baby älter war, sogar noch enger saßen. Also überlegte ich mir, dass ich diese Partys nur noch satt aufsuchen durfte. Zuvor war ich allzu häufig so damit beschäftigt, das neueste Angelina-Ballerina-Buch einzupacken, meinen Kindern nahrhafte Lachskuchen zum Mittagessen zuzubereiten und meine Älteste noch eben zum Schwimmunterricht zu bringen, dass ich selbst das Mittagessen vollkommen ausgelassen hatte. Also kam ich mit einem Mordshunger auf der Party an und grabschte nach der ersten Käsestange, derer ich habhaft werden konnte. Ich schwor mir also, vor jeder Party eine kleine Mahlzeit zu mir zu nehmen, was natürlich eine Frage der Zeiteinteilung ist. Wenn ich mich drei Minuten lang ruhig hinsetze und eine heiße Gemüsesuppe mit einem Stück Brot esse (oder die restlichen Lachskuchen der Kinder mit ein paar Erbsen für mich abzweige), kommen mir die Köstlichkeiten auf dem Kinderfest nicht mehr ganz so verlockend vor wie früher. Natürlich gönne ich mir immer noch ein Stückchen Kuchen, aber ich bin nicht mehr hungrig genug, um meinen Teller mit ungesunden Dickmachern vollzupacken. Wenn Sie mit diesem individuellen Ansatz scheitern, dann führen Sie sich die Fakten vor Augen. Stellen Sie sich selbst und den anderen Müttern folgende Frage: Wenn wir selbst von den Feten-Köstlichkeiten Kopfschmerzen bekommen, wie sehen dann die Folgen für unsere kleinen Engel aus, wenn sie sich jedes Wochenende mit Zusatzstoffen und Zucker vollstopfen? Egal, ob Sie es auf die Anti-Fast-Food-Bewegung oder auf die Aktivitäten eines engagierten Fensehkochs wie Jamie Oliver zurückführen oder darauf, dass man mittlerweile weiß, dass zu viel Zucker zu Hyperaktivität bei Kindern führen kann: Appetitliche, lustige und gesunde Party-Snacks scheinen sich so langsam ihren Weg zu bahnen. Die anderen Mütter und ich waren von dem Supermama-Konzept für gesunde Snacks dermaßen begeistert (schließlich ist es für Eltern und Kinder gleichermaßen nützlich), dass wir uns auf eine 50/50-Regelung für unsere Partys einigten. Wer ein Kinderfest ausrichtet, muss 50 Prozent Süßigkeiten und 50 Prozent gesunde Nahrungsmittel anbieten. Dieses Abkommen half uns Müttern, in Form zu bleiben und die Ernährung unserer Kinder auf der sicheren Seite des Gesundheitsbarometers zu halten.
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Letzte Woche feierte der Spielkamerad meiner Tochter, Tom, seinen vierten Geburtstag. Die große Veränderung auf dem Esstisch bestand darin, dass zwischen den Schokoladenmuffins, den Teilchen mit Zuckerguss und den Schokoladenschaumküssen Wassermelonen-Stücke standen, die in der Form von Booten zurechtgeschnitten waren. Hinzu kamen Streifen aus Vollkornfladenbrot, die mit Frischkäse und Ananas-Dips serviert wurden, sowie Schüsseln randvoll gefüllt mit frischen Beeren und einem Hauch Puderzucker. Ob Sie es glauben oder nicht, auf diese Sachen stürzten sich meine Kinder zuerst, und ich tat es ihnen gleich. Die anderen Mütter und ich waren uns einig, dass wir uns deutlich besser fühlten als letztes Jahr um dieselbe Zeit, als wir uns an Lebkuchenmännern und Weingummi dumm und dusselig gefuttert hatten. Überdies hatten wir ohne den übermäßigen Zucker auch keine Probleme mehr, unsere Kinder an diesem Abend pünktlich ins Bett zu bringen. Wir beschlossen also, dass gesunde Kinderpartys die beste Alternative sowohl für Supermamas als auch für die Kids waren.
Mamas unter sich »Ich begann, Kindergeburtstage förmlich zu hassen, weil man dabei grundsätzlich zu viel in sich hineinstopfte. Auf der besten Party, die ich jemals besucht habe, wurde jedem Kind ein einzeln eingepacktes Lunchpaket gegeben, in dem Sandwiches in Form von Herzen, ein probiotischer Joghurt, Obst und ein paar mit Puderzucker bestäubte Kekse lagen. Wir Eltern bekamen eine Hand voll Nüsse, Oliven, frische Dips und ein Glas Wein – perfekt! Die Kinder waren glücklich und mussten sich auf dem Heimweg auch nicht übergeben, die Gastgeber waren erfreut, dass sie weniger aufräumen mussten, und ich freute mich über mein Glas Landwein und meine Oliven, die einen deutlichen Kontrast zu dem Völlegefühl nach Zuckergussteilchen bildeten. Genial!« Lyn Holland, Filmproduzentin und Mutter von Archie (7), Isabel (5) und Martha (3)
Nahrung und Selbstwertgefühl Wie so oft in meinem Leben wurde die Nahrung, die ich während der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren meiner Kinder zu mir nahm, keinesfalls nur von meinem Hunger bestimmt. Wenn das Leben
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so einfach wäre, lebten wir in einer Gesellschaft mit lauter strahlend aussehenden Frauen mit Kleidergröße 38. Unglücklicherweise trägt ein Wust an emotionalen Problemen dazu bei, dass es bei der Nahrungsaufnahme nicht nur um Hunger und Energiezufuhr geht. Ich selbst war der Magersucht nahe, als ich mich an der Universität auf mein Abschlussexamen vorbereitete. Und ich habe schon einen ganzen Schokoladenkuchen auf einmal gegessen, weil ein Mann mich verlassen hatte. Zwischendurch aß ich aus Hunger, aber auch aus Langeweile, Spaß, Neugierde, Trauer und Aufregung. In der Schwangerschaft und den ersten Jahren mit dem Kind geht die Nahrungsaufnahme mit noch mehr Gefühlen, Ballast und irrigen Auffassungen einher. Während der Schwangerschaft kann der Mythos »für zwei« essen zu müssen, in Kombination mit Übelkeit, HeißhungerAttacken und dem Wunsch, sich für das Baby besonders vernünftig zu ernähren, Lebensmittel zum Minenfeld machen. Nach der Entbindung warten neue Probleme auf Sie: Sie stillen, haben also noch mehr Hunger. Sie müssen nachts ständig aufstehen, sind von Müdigkeit geplagt, haben eine postnatale Depression (den sogenannten Baby-Blues) oder mit den Folgen der Geburt zu kämpfen. All das kann Ihre Essgewohnheiten ganz schön durcheinanderbringen. Hinzu kommt, dass die meisten Frauen ihren Körper mit den zusätzlichen Schwangerschaftspfunden nicht gerade heiß und innig lieben. Manche Mütter behaupten zwar, sich strahlend schön und mega-selbstbewusst zu finden, aber die meisten (ich selbst ebenfalls) sind so selbstbewusst wie ein Zweijähriger an seinem ersten Tag im Kindergarten. Anfangs blieb ich lieber mit meinem Baby zu Hause, als hinauszugehen und mich mit anderen Eltern zu treffen. Ist das Selbstbewusstsein einmal angekratzt, tröstet man sich mit Essen, und schon ist man in einem Teufelskreis gefangen. Sie fühlen sich dick und müde, also greifen Sie nach einer Tüte Chips, die Ihnen Trost spendet. Danach fühlen Sie sich noch dicker und noch müder, also nehmen Sie sich einen Schokoladenriegel, dessen Zucker Ihnen einen kurzfristigen Energieschub gibt und sagen sich: Ist doch egal! Jetzt fühlen Sie sich sogar noch dicker und müder, sie sind unglücklich und frustriert, verputzen Kekse und sind von einer Mama mit Stil Lichtjahre entfernt. Die Medien konfrontieren uns viel zu oft mit Bildern von frischgebackenen Model-Müttern (die zu glanzvollen Einladungen gehen, spindeldürr und mit strahlender Haut), was unsere Schuldgefühle wiederum
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steigert, weil wir uns wie ein Kartoffelsack vorkommen. In dieser Phase glauben viele Frauen, die einzige Mama auf diesem Planeten zu sein, die nicht in der Lage ist, sich aufzuraffen und das Leben wieder in vollen Zügen zu genießen. Nachdem ich erkannt hatte, dass Essen nur ein Ausdruck meiner Selbstzweifel war und eine Methode, die unvermeidlichen Gefühle der Isolation und vielleicht der Langeweile zu erleichtern, die mit dem ersten Kind einhergehen, konnte ich mich dem Problem wie ein erwachsener Mensch stellen. Ich konnte Lösungen entwickeln, die mir halfen, mich vernünftig zu ernähren, mich gut zu fühlen und gut auszusehen. Die erste schlechte Angewohnheit, die ich ablegen musste, bestand in den ständigen Zwischenmahlzeiten, die nun, da ich den Großteil des Tages zu Hause verbrachte, sehr einfach einzurichten waren. Meine Freundin Catherine und ich beschlossen, gemeinsam damit fertig zu werden. Wir trafen zwei Entscheidungen. Zum einen sollten Süßigkeiten ein gelegentlicher, aber beileibe kein regelmäßiger Bestandteil unserer Ernährung sein. Die verbotenen Speisen zu reduzieren und sie durch gesunde Zwischenmahlzeiten zu ersetzen, statt sie vollständig zu verbannen, schien uns durchführbar und einigermaßen realistisch. Ein wenig – aber nicht zu viel – von dem, was Sie lieben, ist gut für die Seele, finden Sie nicht auch? Zum Zweiten machten wir uns zur Regel, bei akuten Hunger-Attacken noch eine zusätzliche halbe Stunde auszuharren. Wir alle wissen, dass es jede Menge Dinge gibt, die eine junge Mutter tun kann, um die Zeit zu nutzen. Bevor wir mit unserem Projekt begannen, gingen wir unsere Vorratsschränke durch und füllten sie mit Nahrungsmitteln, die komplexe Kohlenhydrate enthielten, langsamen und gleichmäßigen Energielieferanten also. Diese Nahrungsmittel sollten in unmittelbarer Reichweite sein, während die Keksdose weggeräumt wurde. Diese bewussten Veränderungen im Team vorzunehmen ist ein guter Trick: Man fühlt sich nicht so allein und kann – wenn man doch mal wieder schwach wird – gemeinsam über die Verlockungen eines Schokoriegels lachen! Wenn Sie nicht zu zahlreichen Zwischenmahlzeiten neigen, sollten Sie sich fragen, wo Ihr persönliches Problem liegt. Fahren Sie, nachdem Sie die Kinder von der Schule abgeholt haben, häufiger zu McDonald’s? Oder pflegen Sie sich erst einmal ein paar Brote zu schmieren, wenn Sie um 3 Uhr morgens aufstehen, um Ihr Baby zu stillen? Kann es sein, dass
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Sie in der Babymassage-Gruppe herzhaft zulangen, wenn die Keksdose herumgereicht wird? Sobald Sie herausgefunden haben, wer Ihr Hauptschuldiger ist, können Sie sich alternative Verhaltensweisen überlegen. Machen Sie doch ein Picknick statt ins Fast-Food-Restaurant zu fahren. Wenn Sie häufig Heißhunger auf Pizza haben, könnten Sie doch selbst eine belegen! Mit fettreduziertem Käse, frischen Tomaten, Oliven, Pilzen, Mais, Rucola oder magerem Schinken wird eine Pizza plötzlich zu einer richtig gesunden Mahlzeit. Statt sich nachts über die Brotvorräte herzumachen, essen Sie einen Vollkornzwieback oder Vollkornknäckebrot mit Magerquark und Ananas oder trinken Sie ein Glas heiße, fettarme Milch. Plündern Sie nicht die Keksdose in der BabymassageGruppe, sondern nehmen Sie zu diesen Treffen stets eine Banane mit, durch die Sie den ersten Hunger stillen können. Nach Ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz beziehungsweise sobald Ihre Kinder ein soziales Eigenleben entwickeln, reduzieren sich die Möglichkeiten für ständige Snack-Attacken automatisch. Unter Umständen sind Sie von Ihrer Rolle als Mutter immer noch überfordert und deprimiert über Ihr äußeres Erscheinungsbild. Deshalb ist es umso wichtiger, dem Thema Ernährung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Essen Sie das Richtige, sorgen Sie für einen gleichbleibenden Energiespiegel und belohnen Sie sich für Ihre Standhaftigkeit mit der Aussicht auf ein schmackhaftes Abendessen mit Ihrem Partner oder – wenn Sie alleinerziehend sind – in der Gesellschaft eines guten Buches, einer Freundin oder Ihrer Lieblingsfernsehsendung. Es gibt wirklich nichts Besseres, als die Stunde, nachdem ich die Kinder zu Bett gebracht habe: Ich öffne eine Flasche Weißwein, grille mir etwas Fisch oder Meeresfrüchte mit Aubergine und Süßkartoffel und spreche mit meinem Mann über den Tag. Keine Kinder, kein Fernsehen, keine eiligen, ungesunden Fischstäbchen mit Pommes, sondern einfach nur eine entspannende Art und Weise, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Ich stelle immer wieder fest, dass mein Selbstbewusstsein größer ist und ich mich besser fühle, wenn es mir gelungen ist, diese Mahlzeit zu planen, wenn ich bereits die Zubereitung genossen habe und mich jetzt in Ruhe hinsetzen kann, um sie langsam zu verzehren. Ich habe das Gefühl, meinen Gelüsten und Süchten nicht mehr hilflos ausgeliefert, sondern im Gegenteil kontrolliert und stark zu sein. Um das eigene Selbstwertgefühl wiederzuerlangen, brauchen Sie nicht
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nur Willenskraft, sondern auch ein paar gute Freunde. Suchen Sie sich gleichgesinnte Mütter, mit denen Sie sich über Ihre neuen Erfahrungen austauschen können. Lachen Sie gemeinsam über diesen ganzen Wahnsinn. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und Lösungen mit anderen, die Ihnen dabei helfen, den mutmaßlichen Kampf mit Gewicht und Nahrung zu überstehen. Ich weiß, manchmal scheint es unmöglich zu sein, das Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, insbesondere, wenn sich die überschüssigen Schwangerschaftskilos einfach nicht verflüchtigen wollen und Sie schon seit Ewigkeiten keine Nacht mehr durchgeschlafen haben, aber reden Sie darüber! Jammern Sie gemeinsam, wettern Sie darüber, wie »unfair das alles ist«, sprechen Sie über Ihre Probleme und rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass Sie nicht allein sind. Dann wenden Sie sich diesem wunderbaren kleinen Baby zu und kuscheln Sie was das Zeug hält mit der niedlichen Ursache für den ganzen Schlamassel. Sie können gar nicht vermeiden, dass die Liebe zu diesem kleinen Wesen Ihr Selbstwertgefühl wieder steigert.
Mamas unter sich »Ich hatte immer die Illusion, dass ich nach der Entbindung eine Menge sozialer Kontakte zu anderen Müttern haben und ansonsten damit beschäftigt sein würde, mein Baby zu knuddeln. Keiner bereitete mich auf die Einsamkeit der ersten paar Monate vor. All meine Freunde waren berufstätig, und ich war einfach zu müde, um vorzupreschen und mit den Müttern in der Umgebung neue Kontakte zu knüpfen. Dadurch wurde ich immer isolierter und niedergeschlagener, sodass ich Trost beim Essen suchte. Nach sechs Wochen hatte ich einen Zusammenbruch und heulte meiner Mutter die Ohren voll. Meine Lösung? Ich beschloss, die GLYX-Diät auszuprobieren (dabei konzentriert man sich auf Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index wie Haferkekse, Haferflockenbrei und Linsen). Immerhin hatte ich schon viel darüber gelesen, und sie schien meinen Ernährungsbedürfnissen als frischgebackene, alleinstehende Mutter entgegenzukommen. Ich konzentrierte mich hundertprozentig darauf, diszipliniert zu sein und mich gesund zu ernähren. Ich sagte mir, dass ich mir beim Nachmittagskaffee mit anderen Müttern durchaus etwas Süßes gönnen durfte, aber nicht, wenn ich zu Hause allein war. Tatsächlich sank mein Gewicht, was mir neues Selbstvertrauen gab, sodass ich mir wieder zutraute, das Haus zu verlassen und neue soziale Kontakte mit
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anderen Müttern zu knüpfen. Ich wiege immer noch 6 bis 7 Kilo zu viel, aber mittlerweile nehme ich das nicht mehr ganz so tragisch. Ich fühle mich besser, weil ich aktiv geworden bin. Ich habe mich in ein emsiges Bienchen verwandelt und liebe meine neue Rolle als Mama.« Clare Carter, Erzieherin und Mutter von Lucinda (6 Monate)
Mit dem Essen arbeiten und nicht dagegen Ich bin sicher, dass jede frischgebackene Mutter sich zeitweise nur noch von Butterbroten ernährt. Wenn Ihnen ständig ein Neugeborenes an der Brust klebt und Sie keinerlei Unterstützung haben, ist Toast das Einzige, das Ihr Überleben sichert. Nach meinem 16. Tag der Toast-Variationen wurde mir klar, dass ich mich während meiner Elternzeit (und danach) um eine andere Einstellung zum Essen bemühen musste. Jede Mahlzeit war eine lästige Pflicht geworden, ein Kampf, wieder eine Aufgabe mehr, die erledigt werden musste, wie Wischen, Windeln wechseln oder »kurz noch eben« Vollkornbrot, Milch und Teebeutel einkaufen. So langsam musste ich also anfangen, mit dem Essen zu arbeiten und nicht mehr dagegen. Mein Frühstück ist tagtäglich das Gleiche. Nur an den Wochenenden, wenn mein Mann die Stellung halten kann, versuche ich, es zu variieren. Auch wenn es sich nur um ein paar Rühreier mit Toast und gebratene Portobello-Pilze oder etwas Brot mit Frischkäse plus gebratenen Lachs handelt: Allein der Kochduft gibt mir das Gefühl, dass wir Wochenende haben. Nichts finde ich an diesen Tagen schöner, als langsam zu essen, die Zeitung zu lesen und zuzusehen, wie sich die Kinder um das letzte Mini-Croissant streiten. Bei meinem Mittagessen musste ich erfinderischer werden. Weil ich wusste, dass ich abends, wenn die Kinder im Bett waren, in Gesellschaft meines Mannes essen würde, pflegte ich die Mittagsmahlzeit vollkommen zu vernachlässigen. Meist aß ich im Stehen eine Scheibe Toast und ein paar Scheiben Schinken, wenn ich am Kühlschrank vorbeikam. Zunächst halten Sie es wahrscheinlich für merkwürdig, sich hinzusetzen und ganz allein etwas Besonderes zu sich zu nehmen, aber sobald Sie sich selbst mit einer guten Mahlzeit verführen, tun Sie Ihrem Selbstwertgefühl etwas Gutes. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Essen interes-
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sant aussieht und variieren Sie es von Tag zu Tag. Wenn Sie Lust auf ein Sandwich haben, wie wäre es, wenn Sie sich ein Vollkornfladenbrot aufschneiden? Schieben Sie ein paar Cherry-Tomaten mit einem Schuss Olivenöl in den Ofen. Füllen Sie das Fladenbrot mit Kopfsalat und den warmen Tomaten und geben Sie etwas Schafskäse oben drauf. Das sieht auf dem Teller appetitlich, farbenfroh und verlockend aus und schmeckt köstlich. Statt beispielsweise heißes Wasser in eine Instantsuppe zu gießen, bereiten Sie sich, wenn Sie einmal eine Stunde Zeit haben, einen großen Topf Gazpacho zu. Frieren Sie ihn portionsweise ein, und schon haben Sie einen leckeren Wohlfühl-Sommer-Snack parat, der ein paar Wochen lang hält. Ich will dabei auf eines hinaus: Wir Mütter sollten Nahrung als Belohung und als Vergnügen betrachten, nicht als lästige Pflicht oder als Kampf. Wenn Sie etwas Farbenfrohes und Wohlschmeckendes für sich selbst auf den Tisch stellen, verschaffen Sie sich nicht nur die notwendige Energie, sondern Sie tätscheln sich auch anerkennend die Schulter. Sie behandeln sich selbst mit Respekt und steigern Ihr Selbstwertgefühl. Wenn Ihre Kinder zu Hause zu Mittag essen oder andere Mütter auch einmal auf einen Happen vorbeischauen, haben Sie umso mehr Grund, etwas zuzubereiten, das nicht nur gut schmeckt, sondern auch gut aussieht. Auch als berufstätige Mutter sollten Sie Ihre Ernährung unter gar keinen Umständen vernachlässigen. Nur ein gesunder Speiseplan kann dazu beitragen, dass Sie mit der Tretmühle, die aus der doppelten Verantwortung von Familie und Beruf erwächst, klarkommen. Ich kenne zahlreiche berufstätige Mütter, die ihre Mittagspause auslassen, um punkt 17 Uhr das Büro verlassen und noch Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können, bevor diese ins Bett gehen. Sie stopfen sich ein Sandwich in den Mund, während sie tippend am Schreibtisch sitzen. Es ist fast, als ob ihre Mittagsmahlzeit nur ein weiterer Punkt auf ihrer To-do-Liste ist. Das muss nicht sein. Eine Mutter aus meinem Bekanntenkreis beispielsweise legt mittlerweile größten Wert darauf, das Haus morgens fünf Minuten früher zu verlassen, damit sie sich noch einen frischen Salat und eine frische Quiche bei ihrem Feinkostladen um die Ecke mitnehmen kann. Dadurch kann sie sich ein vollwertiges Mittagessen gönnen, ohne während der Mittagspause in Stress zu geraten. Meine Freundin Elaine hatte eine andere Lösung parat: Sie tat sich mit ein paar anderen Müttern in ihrer Firma zusammen, die wäh-
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rend der Mittagspause weiterarbeiteten. Jede übernahm abwechselnd die Aufgabe, eine nahrhafte Mittagsmahlzeit für alle zu kaufen. Insgesamt waren es sieben Mütter, also musste jede Einzelne nur einmal in sieben Arbeitstagen während der Mittagspause los, aber alle konnten täglich eine stärkende Mittagsmahlzeit zu sich nehmen. Ich weiß sehr genau, wie unmöglich es zeitweise erscheint, seine Begeisterung für das Essen aufrechtzuerhalten, wenn man Kinder hat. Besonders wenn man den Wocheneinkauf mit ihnen zusammen absolvieren muss, kommt es einem wie eine Eroberungsschlacht vor, unbeschadet durch die Gänge des Supermarktes und die Kassenzone zu kommen. Für den einen oder anderen ist das Internet da eine große Erleichterung. Aber selbst wenn der große Wocheneinkauf eine enorme Herausforderung darstellt, die Sie nur mit zusammengebissenen Zähnen hinter sich bringen können, bietet sich an einem anderen Wochentag noch die Gelegenheit, einen kleinen Mini-Einkauf dazwischenzuschieben. Meine gute Freundin Jenny schwört schon seit der Entbindung auf diese Kombination. Sie macht Ihren Wocheneinkauf online und schleicht sich irgendwann noch zusätzlich zum Kaufmann um die Ecke, während ihr Mann auf ihre Tochter aufpasst. Sie genießt es, sich die Obst- und Gemüsetheke anzuschauen und ohne Eile ein paar leckere Zutaten aussuchen zu können. Natürlich können Sie Ihre Kids einmal im Monat zum Einkaufen mitnehmen, aber Sie werden erstaunt sein, auf wie viele leckere und längst vergessene Lebensmittel Sie stoßen werden, wenn Sie nicht von einem Kleinkind begleitet werden, das Ihnen in einem Wutanfall die Haare auszureißen versucht. Wenn Ihre Beziehung zum Essen sich darauf beschränkt, einmal wöchentlich durch den Supermarkt zu hetzen, sich um die Zubereitung von Kindermahlzeiten zu kümmern und mittags lustlos ein pappiges Sandwich zu verspeisen, dann ist es kein Wunder, dass Essen für Sie kein Vergnügen, sondern ein Kampf ist. Natürlich ist es nicht einfach, noch eine Aufgabe in unseren bereits proppenvollen Terminkalender zu integrieren, aber ich kann nicht genug betonen, wie positiv es sich auf die ganze Familie auswirkt, wenn wir lernen, mit dem Essen zu arbeiten und nicht dagegen. Nahrung kann interessanter werden, wenn Sie einfach nur die Farben der Zutaten auf Ihrem Teller variieren; wäre es nicht schön, wenn Sie sich eine Viertelstunde frei machen könnten, um allein durch den Supermarkt zu schlendern und ein paar Leckerbissen zu kaufen? Viel-
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leicht inspiriert Sie dieser kleine Ausflug sogar zum Kochen und möglicherweise lernen Sie ja, Nahrung als notwendigen Treibstoff (und als Mittel, um zu entspannen und zu genießen) zu betrachten. Irgendwann können Sie sich sogar darauf freuen, am Ende eines langen, harten Tages einen Hühnchen-Cashewnuss-Gemüsetopf zuzubereiten.
Mamas unter sich »Ich war nie eine besonders gute Köchin, mehr als ein einfaches Wok-Gericht brachte ich selten zustande. Doch als die Kinder auf der Welt waren, lag mir ihre Ernährung natürlich besonders am Herzen, und ich betrachtete es als meine Aufgabe, ihnen nahrhafte, appetitliche Mahlzeiten vorzusetzen. Irgendwann merkte ich, dass sie sich optimal ernährten, während ich selbst teilweise von einer Tüte Chips und einem Apfel lebte. Ich beschloss, die Mahlzeiten der Kinder den Bedürfnissen der gesamten Familie anzupassen. Plötzlich stellte ich fest, wie schön es war, wenn wir uns zu einer guten Mahlzeit zusammensetzten. Manchmal ist es zwar etwas hektisch, aber das ist es wert. Nicht nur, dass die Kinder bessere Manieren bekommen haben und dass wir uns alle mindestens fünf Minuten lang miteinander unterhalten, ich selbst habe auch mehr Energie und habe gelernt, das Kochen zu genießen.« Sandra Choi, Bankangestellte und Mutter von Beatrice (5) und Hannah (3)
Die Top Ten der Ernährungs-Tipps 1. Ernähren Sie sich während der Schwangerschaft (und wenn möglich auch schon dann, wenn Sie noch planen, schwanger zu werden) gesund. Essen Sie nicht zu viel, aber achten Sie auf stetige Gewichtszunahme. 2. In Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie für einen gleichmäßig hohen Energiespiegel sorgen. Legen Sie sich gesunde Snacks ans Bett, um Ihren Hunger auch nachts stillen zu können. 3. Bereiten Sie noch vor der Entbindung ein paar Mahlzeiten vor, um sie einzufrieren. Wenn Sie können, nehmen Sie auch beim Kochen und Einkaufen die Hilfe und Unterstützung Ihrer Umwelt in Anspruch.
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4. Gestalten Sie Kinderpartys so gesund wie möglich. Unmengen an Muffins sind sowohl für Kinder als auch für die Mütter schlecht. 5. Versuchen Sie, pro Tag drei ausgewogene Mahlzeiten (und ein paar gesunde Zwischenmahlzeiten) einzuplanen. Auf diese Weise vermeiden Sie ein Absinken des Blutzuckerspiegels. 6. Nehmen Sie nur kleine Mengen Zucker, weiße Kohlenhydrate, fettiges Fleisch, Vollmilchprodukte und Alkohol zu sich. Wählen Sie stattdessen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und magere Milchprodukte. 7. Es stimmt wirklich: Man ist, was man isst. Unterschätzen Sie nicht, inwieweit das, was Sie essen, wann Sie es zu sich nehmen und wie viel Sie essen Ihre Stimmung und Ihr Selbstwertgefühl beeinflussen. 8. Gewinnen Sie dem Einkauf und dem Kochen etwas Freude ab. Durch die Zusammenstellung schneller, leichter Mahlzeiten, die nicht nur gesund sind, sondern auch keine »schlechten« Fette enthalten, überraschen Sie sich unter Umständen selbst mit Ihren kulinarischen Fähigkeiten und Ihrer gesteigerten Energie. 9. Ersinnen Sie ein paar schnelle, gesunde Rezepte und Zwischenmahlzeiten, die Ihnen besonders gut schmecken, und perfektionieren Sie sie. Darauf können Sie zurückgreifen, wenn die Zeit knapp ist (oder Ihre kulinarische Kreativität gerade an einem Tiefpunkt angelangt ist). 10. Machen Sie die Nahrungsaufnahme zum gemeinschaftlichen Erlebnis. Familie, Freunde und Kinder können an der »Iss richtig und fühl dich gut«-Philosophie gleichermaßen teilhaben.
Mein Guru: Jane Clarke Jane Clarke ist eine der einflussreichsten Ernährungswissenschaftlerinnen Großbritanniens. Sie besitzt eine renommierte Klinik in London, arbeitet als ernährungsphysiologische Expertin für die Zeitung The Times und verfasst regelmäßige Beiträge im britischen Morgenfernsehen. Außerdem ist sie als Beraterin für Jamie Oliver tätig. Im Augenblick arbeitet Jane gerade an ihrem zweiten Buch, das den Titel Yummy – Lecker – tragen soll und widmet jede freie Minute ihrer drei Jahre alten Tochter Maya.
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Was sind Ihre wichtigsten Ernährungstipps für Mütter? Eine Mama mit einem kleinen Baby. Die goldene Regel für Mütter mit Baby lautet: Machen Sie bloß keine Diät! Die ersten vier bis fünf Monate sind sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene sehr anstrengend und das Letzte, worauf eine junge Mama sich konzentrieren sollte, ist die Beschränkung der Kalorienzufuhr. Sie als Mutter sollten im Vordergrund stehen; denken Sie daran: Eine gut ernährte, starke Frau ist viel besser in der Lage, reichhaltige Milch zu produzieren und mit schlaflosen Nächten und Erschöpfung klarzukommen. In den ersten Lebensmonaten Ihres Kindes geht es buchstäblich ums Überleben, nicht um Verzicht. Den meisten Frauen fällt es schwer, Kalorien als Freund und nicht als Feind zu betrachten, und frischgebackene Mütter scheinen da keine Ausnahme zu sein. Die große Aufgabe in den ersten Lebenswochen Ihres Kindes besteht darin, diese Sichtweise zu verändern und Kalorien als Energiequelle zu betrachten sowie als Mittel, um die Auswirkungen des Schlafentzugs zu mildern. Mamas sollten im Laufe eines Tages viele gesunde Kohlenhydrate zu sich nehmen. Sie brauchen die tröstliche Stärke, die in Vollkornnudeln, Reis, Süßkartoffeln, Kürbissen und Wurzelgemüse enthalten ist, für ihre Nerven. Vollkorn ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, um einen hohen Energiepegel aufrechtzuerhalten. Ich schlage dunkles Roggenbrot mit einem zuckerfreien Obstaufstrich, Kichererbsenpürree oder Mandelcreme vor – was kann es um 3 Uhr morgens Besseres geben? Viele junge Mütter verzichten auf tierische Lebensmittel. Nach der blutigen Geburtserfahrung haben sie wahrscheinlich keine besondere Lust auf Frischfleisch. Trotzdem sollten Sie tierische Produkte nicht von Ihrer Speisekarte streichen. Eier stellen hier eine hervorragende Alternative dar. Ein einfaches Omelett mit Olivenöl, etwas Cheddar und Pilzen ist leicht herzustellen und enthält jede Menge Eiweiß und Vitalstoffe. Außerdem tun junge Mütter gut daran, vor allem haltbare Produkte zu kaufen, um Zeit und Energie zu sparen. Getrocknete Feigen, Datteln und Aprikosen enthalten viel Kalzium und sind ideal für die Stillzeit. Auch Müsli mit etwas Sojamilch lässt sich länger lagern und ist ruck, zuck zubereitet. Aus dem gleichen Grund ist auch ein großer Topf Suppe sehr zu empfehlen: Wenn Sie die Suppe portionsweise einfrieren, spart das nicht nur Zeit, sondern Sie können sich auch fast im Schlaf eine Portion
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auftauen. Toskanische grüne Bohnen, gebratenes Gemüse oder auch Tomaten und Süßkartoffeln lassen sich gut miteinander kombinieren und enthalten jede Menge guter Nährstoffe, die frischgebackene Mütter brauchen. Und nun noch ein letzter Vorschlag in Sachen Gemüse: Schieben Sie ein Blech mit zerkleinertem Gemüse einfach in den Ofen (Kürbis, Paprika, Süßkartoffeln, Zucchini, Aubergine, Pastinaken und Rüben), geben Sie etwas Olivenöl und Rosmarin darüber, und lassen Sie das Gemüse eine halbe Stunde vor sich hin schmoren. Von diesem Snack können Sie sich etwas nehmen, wann immer Sie sich hungrig fühlen, und wenn Sie genug zubereiten, haben Sie gleich mehrere Tage etwas davon.
Eine Mama, die einen Großteil ihrer Schwangerschaftspfunde verlieren will. Zunächst einmal ist es ratsam, Tagebuch über Ihre Nahrungsaufnahme zu führen. Darin notieren Sie nicht nur, wie viel sie gegessen haben, sondern auch, warum Sie eine bestimmte Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit zu sich genommen haben. Wenn der Beweis schwarz auf weiß vor Ihnen liegt, können Sie erkennen, was Sie falsch machen und wie Sie es korrigieren können. Ich bin davon überzeugt, dass zahlreiche Frauen durchaus drei gesunde Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen, aber zusätzlich noch jede Menge kleine Zwischenmahlzeiten eingelegt haben (Chips, Kuchen und Kekse), sodass Sie insgesamt einfach zu viele Kalorien zu sich genommen haben. Zum Zweiten ist es wichtig, die Größe Ihrer Portionen zu kontrollieren. Wenn Sie die Normalmenge auf Ihrem Teller halbieren, müssen Sie einfach Gewicht verlieren. Bei der Planung Ihrer täglichen Mahlzeiten sollten Sie bei einem nahrhaften Frühstück anfangen. Haferflocken mit getrockneten, ungeschwefelten Aprikosen und Zimt, Müsli, das über Nacht mit getrockneten Früchten eingeweicht wurde oder jede Menge frische Beeren sind das Beste. Sorgen Sie danach für ein gutes Mittagessen. Aus meiner Sicht ist ein gesundes Sandwich dabei unschlagbar. Meiden Sie Weißbrot mit Unmengen von Butter, Mayonnaise und kalorienreichen Füllungen. Stattdessen wählen Sie lieber ein dunkles Roggenbrot mit wenig Butter, magerem Schinken und Cherry-Tomaten. Wenn Sie eine warme Mahlzeit brauchen, sind zuvor vorbereitete Suppen eine gute Wahl; eine nicht zu sahnige Gemüsesuppe ist hier besonders empfehlenswert. Ihr Abendbrot sollte leicht sein. Nehmen Sie dabei viel Gemüse und mageres Eiweiß zu sich und meiden Sie ein Übermaß an stärkehaltigen Nahrungsmitteln.
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Trotzdem sollten Sie am Abendessen nicht zu sehr sparen, falls Sie mittags keine Zeit für eine vernünftige Mahlzeit hatten. Sonst fühlen Sie sich am nächsten Morgen völlig benommen und sind kurz vor dem Verhungern. Wenn Sie eine Schwäche für Nachspeisen haben, essen Sie hinterher noch etwas Obst. Meiden Sie Nahrungsmittel mit hohem glykämischem Index und streichen Sie Schokolade komplett von Ihrem Speiseplan. Trotzdem müssen Sie nicht ganz auf Süßigkeiten verzichten. Wählen Sie stattdessen reine Früchteriegel, Datteln, Feigen, getrocknete Äpfel oder einen kleinen Becher Joghurt. Wenn Sie schon unbedingt einen Keks essen müssen, dann wählen Sie einen Haferriegel, einen Vollkornkeks oder zumindest etwas gut Verdauliches ohne Schokoladenüberzug.
Eine Mama mit wenig Energie, wenig Zeit und wenig Geld. So einfach es klingen mag, aber wenn Sie Ihren Wasserkonsum um 20 Prozent erhöhen, haben Sie fast sofort auch 20 Prozent mehr Energie. Leitungswasser ist am besten. Füllen Sie eine Flasche damit ab und stellen Sie sie in den Kühlschrank, damit der Leitungsgeschmack auf den Flaschengrund sinkt. Schränken Sie Ihren Koffeinkonsum ein. Zwei Tassen Kaffee am Tag sind genug. Wenn Sie mehr trinken, fühlen Sie sich bald dehydriert. Frisches Obst und Gemüse können sehr teuer sein. Tiefkühlprodukte sind oft erheblich preiswerter und enthalten teilweise sogar mehr Vitamine als die frische Variante, die wir im Supermarkt finden. Das Gleiche gilt für Suppen. Immer wieder ist zu hören, dass frische Suppen Konserven vorzuziehen sind, aber Tatsache ist, dass eine Dose Tomatensuppe oft deutlich mehr Tomaten enthält als viele teure, frische, biologische Alternativen. Nehmen Sie sich einfach nur einmal die Zeit, um auf dem Etikett nachzulesen, wie viel Zucker und Salz hinzugefügt wurden, und achten Sie darauf, dass die Werte nicht zu hoch sind. Für gestresste Mütter mit wenig Geld sind Fertiggerichte häufig das Hauptübel. Ich meide derlei Produkte, denn sie sind teuer und enthalten oft jede Menge Salz und häufig auch viel Fett. Meine Lösung ist eine Mezze aus kaltem Fleisch, Käse und etwas Roggenbrot, ein einfaches Risotto, ein paar Rühreier mit gebratenen Portobello-Pilzen, Vollkornnudeln mit Tomatensauce oder Linsen und Bohnen, die ich mit einer Dose Kichererbsen koche. Diese Mahlzeiten sind schnell zubereitet, aber deutlich nahrhafter und nicht teuer.
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Egal, womit Sie vor dem Essen beschäftigt waren: Versuchen Sie, innezuhalten. Setzen Sie sich hin und konzentrieren Sie sich ganz bewusst auf Ihre Mahlzeit. Lassen Sie belastende Gedanken hinter sich, und essen Sie langsam. Ich garantiere Ihnen, dass Sie jeden Bissen deutlich stärker genießen und sich deshalb weniger gehetzt fühlen werden.
Eine Mama, die nach Lösungen für die ganze Familie sucht. Versuchen Sie, Mahlzeiten immer gemeinsam mit Ihren Kindern einzunehmen. Ein paar sehr erfolgreiche Rezepte für Mütter und Kinder sind Vollkornnudeln, Reis oder Couscous mit Tomaten- oder Gemüsesauce. Sogar einfache Fleischbällchen in Tomatensauce werden allen Altersklassen gerecht. Für die Zubereitung von Familienmahlzeiten empfehle ich den in Amerika sehr gebräuchlichen Slow Cooker, in dem man Suppen und Eintöpfe ganz langsam schmoren lässt. Natürlich können Sie auch einen ganz normalen gusseisernen Bräter nehmen und Ihre Gerichte auf kleiner Flamme köcheln lassen. Auch Aufläufe lassen sich hervorragend vorbereiten. Diese Zubereitungsformen haben den Vorteil, dass Sie am frühen Vormittag das Hühner-, Lamm- oder Rindfleischgericht in den Ofen schieben und es vor sich hin schmoren lassen können, bis die Familie sich zum Essen versammelt hat. Die Reste dieser Mahlzeiten sind auch Tage später noch eine leckere Zugabe (in Sandwiches, Salaten oder Omelettes). Eine Mama auf der Suche nach den wichtigsten Superfoods. Brokkoli steht dabei an allererster Stelle, denn er ist überall erhältlich, ziemlich preiswert und enthält jede Menge Carotinoide, die als natürliche Antioxidantien wirken. Ein weiteres grünes Gemüse, das ich sehr gern esse, ist Grünkohl. Ich kann gar nicht genug davon bekommen, gedünstet, beträufelt mit gutem Olivenöl, schwarzem Pfeffer und etwas Schafskäse. Außerdem bin ich ein großer Fan von Fettfischen. Dazu gehören Sardinen, Heringe, Makrelen, Lachs und frischer Tunfisch. Sie enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die Herzerkrankungen, Schlaganfällen und einigen Krebsarten vorbeugen (wobei junge Mütter aufgrund der Schwermetallbelastung nur zwei Portionen Fettfisch pro Woche zu sich nehmen sollten). Ich empfehle ein gegrilltes Tunfisch-Steak zuzubereiten (das mit einem Salat und einer Folienkartoffel hervorragend schmeckt) oder Ölsardinen in Tomatensauce mit Zitronensaft und schwarzem Pfeffer anzurichten und es mit heißem, gebuttertem Vollkorntoast zu servieren.
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Was Stärke angeht, so entscheide ich mich mittlerweile automatisch für Süßkartoffeln. Sie sind der ideale Stärkelieferant, der die Energie langsam in den Körper abgibt. Auch Linsen und Bohnen sind außerordentlich empfehlenswert, denn sie enthalten wenig Fett und Salz und kein Cholesterin (außerdem sind sie eine hervorragende Ballaststoffquelle). Zum Superfood-Obst gehören rote Trauben (genau wie Kirschen enthalten sie Ellagsäure, die vorbeugend gegen bestimmte Krebssorten wirkt und den Alterungsprozess verlangsamt), Beeren sowie Kiwis und Papaya, in denen jede Menge wertvolles Vitamin C steckt.
Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Nahrungsmittel für eine Mutter, die die bestmögliche Ernährung anstrebt? 1. Gute getrocknete Früchte aus biologischem Anbau 2. Wasser 3. Haferflocken (besonders, wenn Sie Leinsamen, Hanfsamen und Kürbiskerne hinzufügen) 4. Hummus, also Kichererbsenpürree (auf gedünstetem Gemüse oder auf einem Haferkeks) 5. Bananen
Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine Mutter, die für eine optimale Gesundheit und Ernährung sorgen will? Do’s • Trinken Sie genügend Wasser. • Seien Sie stets vorbereitet, und sorgen Sie für einen guten Vorrat an den wichtigsten Nahrungsmitteln. • Nutzen Sie Online-Shopping-Dienste für Lebensmittel, besonders für schwere Artikel wie Dosentomaten oder Hafer. • Achten Sie jeden Morgen gewissenhaft auf ein gesundes Frühstück. • Hüten Sie sich vor Alkohol. Nach einem großen Glas Wein am Abend verliert man meist die Entschlossenheit, gesund zu kochen. Trinken Sie niemals Alkohol vor den Mahlzeiten. • Meiden Sie Kuchen, Gebäck, Süßigkeiten, Kekse, Chips und Fast Food. Statt für ein butter-triefendes Croissant sollten Sie sich zum Beispiel lieber für einen Vollkorntoast entscheiden.
Viel Schwung durch eine gute Ernährung
• Kaufen Sie Nahrungsmittel, die Sie leicht zwischendurch zu sich nehmen können. Ungesalzene Nüsse sind ideale Energielieferanten. • Genießen Sie Nahrung, das Kochen und das Essen in vollen Zügen.
Dont’s • Verbote führen meist zu zwanghaftem Verhalten. Wenn Sie sich selbst mit eiserner Hand zu disziplinieren versuchen, ist Ihr Scheitern vorprogrammiert. • Bauen Sie Schuldgefühle ab: Sie sind nicht verpflichtet, immer mit der gesamten Familie einkaufen zu gehen. Ihre Kinder haben noch viele Jahre Zeit, um die verschiedenen Pilztypen unterscheiden zu lernen! • Machen Sie keine Crash-Diäten oder Mode-Diäten. Langfristig gesehen ist eine gesunde Ernährung eine erheblich bessere Einstellung.
Kochbücher mit leichten Familien-Rezepten: Jane Clarke, Body Foods für Frauen (Vgs Verlagsgesellschaft, 1998). Jane Clarke, Es muss nicht immer Fastfood sein (Urania Verlag, 2005). Jamie Oliver, Kochen mit Jamie Oliver (Dorling Kindersley, 2005). Jamie Oliver, Natürlich Jamie (Dorling Kindersley, 2007). Nigel Slater, Einfach genießen (Dorling Kindersley, 2006). Madhur Jaffrey, Vegetarisch. Das Standardwerk mit Warenkunde und 600 Rezepten aus 45 Ländern. (Christian Verlag, Oktober 2005).
Fast Food, das nicht verboten ist: Pizza Margherita beim Pizza-Service Klare japanische Nudelsuppe zum Mitnehmen Japanisches Sushi und Sashimi zum Mitnehmen
Ernährungs-Mantra für Supermamas mit Stil »Stellen Sie sich beim Essen stets die Frage: Versorgt mich diese Mahlzeit mit der notwendigen Energie und ist sie gesund?«
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Big is beautiful Reden wir nicht um den heißen Brei herum. In meiner ersten Schwangerschaft fand ich es toll, dick zu werden. Bestimmt habe ich heute ein viel zu romantisches Bild von dieser Zeit. Ich blicke wehmütig zurück und erinnere mich daran, wie strahlend ich aussah, mit perfektem Bauch, meine Oberarme ohne jegliches Schwabbelfett. Doch jeder, der mich während der ersten Schwangerschaft kannte, wird Ihnen etwas anderes erzählen, wobei er den Schlag abzumildern versucht, indem er freundliche Formulierungen darüber einflicht, wie »blühend« oder »glänzend« ich ausgesehen habe. Aber Fakt ist, dass ich verdammt riesig war, und ich liebte es! Das Beste an der Schwangerschaftsfigur ist das Gefühl, dass der Körperumfang nicht länger nur Sie selbst als Individuum repräsentiert, sondern für so viel mehr steht. Sie sind jetzt eine schwangere Frau, und deshalb respektieren die Menschen Sie und Ihre Leibesfülle. Für manche Frauen ist die Gewichtszunahme ein richtiger Kampf und das Gefühl, »fett« zu sein, überschattet die Freude darüber, schwanger zu sein in hohem Maße. Die meisten zukünftigen Mütter aber genießen es, zu beobachten, wie das Leben in ihnen wächst und betrachten den neuen Körperumfang als Teil dieses Prozesses. Gelegentlich griff ich mir verzweifelt an den Kopf, wenn ich in einem Ganzkörperspiegel einen Blick auf mich selbst erhaschte oder auf ein Foto stieß, auf dem ich in meiner voll erblühten Herrlichkeit zu sehen war. In der Regel jedoch war es eine Chance für mich, eine Auszeit von dem eitlen Modejahrmarkt zu nehmen und einfach nur den Bedürfnissen meines Körpers zu lauschen: mich auszuruhen, wenn ich Ruhe brauchte, zu essen, wenn ich essen musste und eine kalorienreiche, sahnige Fisch-Pastete zu genießen, wenn es mich nach dem Aufwachen danach gelüstete.
Schaffen Sie sich ein neues Körpergefühl
Die Tatsache, dass mein Mann meinen veränderten Körper liebte (oder zumindest davon fasziniert war), war dabei unendlich hilfreich. Er bestand sogar darauf, mich im Vorfeld der Geburt jeden Monat nackt zu fotografieren (das Alter des Babys schrieben wir mit Lippenstift auf meinen immer größer werdenden Bauch!). Vielleicht war er nur taktvoll, vielleicht befürchtete er einen hormonbedingten Wutanfall, vielleicht aber fand er es ja auch wirklich toll, dass ich 12 Kilo schwerer war und sein erstes Kind unter dem Herzen trug – heute spielt das keine Rolle mehr. Er unterstützte mich hundertprozentig, und das gereicht ihm zur Ehre. Im dritten Monat meiner Schwangerschaft hatte ich einen regelrechten Fetisch fürs Essen entwickelt. Ich probierte einfach alles aus, angefangen von Vollkorn-Bananen-Muffins zum Frühstück, marokkanischem Kichererbsensalat zum Mittagessen und der preisgekrönten Paella meiner Stiefmutter zum Abendessen. Zu diesem Zeitpunkt jedoch wurde mir klar, dass ich ein paar Muskeln brauchte, um das zusätzliche Gewicht herumtragen zu können. Während der Schwangerschaft ist Sport ein unverzichtbarer Verbündeter im Kampf gegen übermäßige Gewichtszunahme und um ein größeres Selbstvertrauen. Ich bin immer schon gern geschwommen. Zwar schwimme ich nicht stundenlang und bin auch nicht daran interessiert, meinen Schmetterlingsstil oder meine Rollwende zu vervollkommnen. Aber ich liebe nichts mehr als eine friedliche, 25-minütige Schwimm-Session im Kraul- oder Bruststil. Obwohl es oft gar nicht so einfach war, mich aufzuraffen, wusste ich doch, dass, sobald ich einmal im Wasser war, das Gefühl der Leichtigkeit und Ruhe die kalte Umkleidekabine wieder wettmachen würde! Nur der Tatsache, dass ich vier Mal die Woche schwimmen ging, ist es zu verdanken, dass ich auf mentaler Ebene gesund blieb und mich meinem veränderten Körper anpasste. Während ich meinen Bauch mit Mandelöl einrieb und mir das Haar trocknete –, das übrigens seit Jahren nicht mehr so herrlich ausgesehen hatte – konnte ich die zusätzlichen Pfunde und Zentimeter auf den Hüften willkommen heißen. Das Schwimmen milderte das schlechte Gewissen im Hinblick auf den Aprikosen-Muffin, den ich mir hinterher gern genehmigte. Außerdem verhinderte es, dass ich nach einem langen Arbeitstag untätig und träge vor dem Fernseher versackte.
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Sport spielt eine entscheidende Rolle, um in Form zu bleiben, ein positives Selbstbild zu entwickeln und uns wohl in unserer Haut zu fühlen. Dabei ist es unwichtig, welche Art von Sport Sie treiben, solange er mit der Schwangerschaft vereinbar und moderat ist.
Mamas unter sich »Für mich war die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ein Albtraum. Anfänglich war mir dauernd schlecht, sodass ich sogar noch abnahm, aber als die Pfunde sich so langsam auf meinem Körper ansiedelten, ging es mit meinem Selbstbewusstsein bergab. Ich hasste das Gefühl, dick zu sein und scheute davor zurück, die Kilos nach der Schwangerschaft alle wieder verlieren zu müssen. Ich wünschte mir verzweifelt, von meiner Schwangerschaft begeistert zu sein, aber ich fühlte mich einfach nur schrecklich. Schließlich tat ich mich mit einer Kollegin zusammen, die ebenfalls in anderen Umständen war. Wir besuchten den Pilates- und Yoga-Club in der Nähe, der Kurse für schwangere Frauen anbot. Ich hatte das Gefühl, dass sanfter Sport mir ein besseres Körpergefühl gab, was die Bindung zwischen Rocco und mir förderte. Ich glaube, ich war so gewöhnt daran gewesen, täglich nach der Arbeit zum Sport zu gehen, dass ich Depressionen bekam, als ich plötzlich nur noch zwischen Übelkeits- und Fress-Attacken hin und her schwankte – ohne jede körperliche Betätigung. Es war nicht leicht, aber als Rocco auf der Welt war, hatte ich mich im Hinblick auf mein Gewicht völlig entspannt und schaffte es sogar, auch nach der Geburt mit den Sportkursen weiterzumachen.« Isabel Pratesi, Marketingleiterin und Mutter von Rocco (2)
Unter Druck Ich hatte, wie sicherlich die meisten von Ihnen, neun Monate damit verbracht, mich vollzustopfen und in Bemerkungen zu baden wie: »Oh, was siehst du strahlend aus.« Oder »Meine Güte, wie sehr dein Haar schimmert, und was für eine makellose Haut du hast!« Wen kümmerte es schon, dass meine hautengen Kleider im Schrank verstaubten und dass ich meine Personenwaage in den Müllcontainer geworfen hatte? Ein neues Menschenleben wuchs in mir heran, und darauf war ich stolz. Deshalb überraschte es mich nach der ersten Entbindung doch etwas, als dieser ehemals feste, vollkommen runde Bauch nun einem Haufen
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wabbeliger Götterspeise auf einem Teller ähnelte. Und nicht nur das: Der Rest meines fülligen Körpers kam mir viel dicker vor, nun, da mein Bauch schrumpfte und vor sich hin schwabbelte, sodass alle es sehen konnten. Sollte das Gewicht nicht eigentlich im Kreißsaal verschwinden? Nun, offensichtlich nicht. »Okay«, dachte ich, »damit kann ich leben.« Schließlich musste ich ja nicht gleich in den nächsten Tagen auf wilde Partys gehen, bei denen ich mich in dieses hautenge, extrem kleine Schwarze zwängen musste. Und überhaupt: Schließlich konnte ich eine wunderbare kleine Tochter vorweisen. Aha, Ihnen mag Ihr Gewicht zu diesem Zeitpunkt ja vielleicht gleichgültig sein, aber aus irgendeinem unchristlichen Grund ruft Ihre Umwelt es Ihnen doch immer wieder ins Gedächtnis. Bemerkungen, die eigentlich fröhlich klingen sollen (»Und? Passt du wieder in deine alten Jeans?« oder »Geht der Bauch zurück?«), mögen vielleicht eine Form der Konversation sein, aber lassen Sie mich eines ausdrücklich betonen: Den Bauch einer frischgebackenen Mutter sollten Sie unter gar keinen Umständen erwähnen! Bei dieser Art weiblicher Kameradschaft will man entweder aus dem Fenster des obersten Stockwerks springen oder zumindest den Kopf im Babykörbchen vergraben. Junge Mütter haben schon genug Sorgen mit dem Stillen, mit schlaflosen Nächten und einer ausgewachsenen Identitätskrise, weshalb sie sich nicht auch noch den Kopf darüber zerbrechen sollten, wie sie gleich nach der Entbindung ihr altes Gewicht zurückbekommen können. Ich muss zugeben, dass ich auf diese Prominenten-Mamas sauer bin, die innerhalb von wenigen Tagen wieder fantastisch aussehen. Ich bin sicher, dass dies bei Claudia Schiffer, Cindy Crawford und Konsorten keineswegs gelogen war, denn als Super-Super-Supermodels nehmen sie wunderbarerweise wahrscheinlich sowieso niemals zu. Doch wie der Rest dieser Prominenten es schafft, kann ich mir kaum vorstellen. Kaiserschnitt mit gleichzeitiger Bauchdeckenstraffung? Gut möglich. Magersüchtige Schwangerschaft? Sehr wahrscheinlich. Vierundzwanzigstündige Betreuung durch Fitnesstrainer, Diätberater und persönlichen Koch? Ganz bestimmt. Es ist sehr schwer, sich nicht mit diesen Märchenwesen zu vergleichen, wenn Sie sich am dritten Tag nach der Entbindung betrachten. Sie stillen Ihr Kind, watscheln immer noch durch die Gegend, Ihre Dammnaht schmerzt, und Sie haben 18 Kilo Übergewicht. Aber versuchen Sie unter allen, allen, allen Umständen, sich nicht selbst
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zu geißeln, wenn Sie sehen, was die Medien Ihnen als »normalen« Gewichtsverlust nach einer Schwangerschaft zu verkaufen versuchen. Das ist nämlich nicht normal, sondern extrem, und viele dieser Frauen haben sich die Schwangerschaft gründlich verdorben (ganz zu schweigen von dem Risiko, dem sie das ungeborene Kind ausgesetzt haben), nur um ihre Figur zu behalten. Glauben Sie mir: Ich habe gerade in der Modebranche neben genug Frauen gesessen, die auch in der Schwangerschaft nicht mehr als ein halbes Stück Sellerie und zwei Gabeln Nudelsalat zu Mittag gegessen haben. Also, Mamas, seid realistisch. Ihr könnt Supermamas sein, ihr könnt gut aussehen, euch gut fühlen und euer Leben zurückerobern, aber die Erwartung, dass euch dies innerhalb von vier Tagen nach der Entbindung gelingen kann, ist einfach unrealistisch. Sie dürfen nicht zu hart zu sich selbst sein. Schließlich, so sagte ich mir immer wieder entschlossen, hatte ich mich vernünftig ernährt und gesunde, glückliche, süße und hübsche 3- bis 4-Kilo-Babys ausgetragen. Das zusätzliche Gewicht nach der Schwangerschaft war nur ein Beweis für mein mütterliches Engagement. Ich musste mir nur genug Zeit geben, um meine Energie und meinen Geist wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, bevor ich darüber nachdenken konnte, welche Strategie zum Abnehmen ich wählen würde. Und wie im vorherigen Kapitel bereits dargelegt, benötigen Sie sämtliche Nährstoffe, die Sie bekommen können (besonders, wenn Sie stillen), um die langen, harten Nächte zu überstehen, ohne wie ein heulendes Nervenbündel zusammenzubrechen. Nach meiner zweiten Schwangerschaft empfand ich den Druck, innerhalb kürzester Zeit wieder gut aussehen zu müssen, sich gut zu fühlen und das eigene Leben in den Griff zu bekommen, noch stärker. Viele befreundete Mütter hatten mir vorher erklärt: »He, bei Nummer zwei ist alles viel einfacher. Nach der Geburt passt du in null Komma nichts wieder in deine Jeans und gehst wieder in die Kneipe.« Hallo? Habt Ihr einen Vogel? Ich habe in den ersten paar Wochen tatsächlich mehr Gewicht verloren als beim ersten Mal, aber trotzdem war ich am Ende meiner Kräfte, fühlte mich plump und unförmig und ganz sicher alles andere als super. Im Gegenteil: Der Druck und die Erwartungen der anderen führten dazu, dass ich verletzlich und befangen war. Als der Nebel der zweiten Geburt sich langsam gelichtet hatte, fand ich die Aussicht, jetzt wieder in Form kommen zu müssen, absolut
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entmutigend. Du meine Güte! Noch einmal hieß es Anstrengung und Verzicht! Konnte das Gewicht nicht einfach über Nacht wieder verschwinden? Obwohl meine Kinder mir durch eine jeweils siebenmonatige Stillzeit beim Abnehmen eine große Hilfe waren, kann ich nicht abstreiten, dass es verdammt harte Arbeit war. Ich wollte mich nicht dem gesellschaftlichen Druck unterwerfen und eine dieser coolen, dünnen, neuen Mamas werden, aber ich wollte mich wohl in meiner Haut fühlen. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass es eine Frage der Balance ist. Nach der Geburt müssen wir selbst herausfinden, wie wir genug Energie zur Bewältigung unseres Alltags behalten, uns gut fühlen, gut aussehen und unsere zusätzlichen Schwangerschaftskilos verlieren können. Um festzustellen, wann für Sie der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich auf diese Herausforderung einzulassen, müssen Sie die Welt eine Zeit lang ausblenden und sich überlegen, was für Ihren Körper das Beste ist.
Mamas unter sich »Ich hatte es so satt, ständig mit Bildern von strahlenden, mageren, mit Designer-Buggys ausgestatteten prominenten Mamas konfrontiert zu werden, dass ich sie im ersten Monat nach der Entbindung vollkommen aus meinem Haus verbannte. Ich hatte gerade Zwillinge bekommen, und mein Hauptanliegen bestand darin, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, und nicht darin, abzunehmen. Ich konnte es nicht ertragen, ständig mit Artikeln zum Thema »Wie Sie die Baby-Kilos in einer Woche wieder loswerden« bombardiert zu werden. Deshalb gab ich meiner Mutter und meinem Mann die strikte Anweisung, dafür zu sorgen, dass mir derlei Zeitschriften nicht unter die Augen kamen. Als meine Jungs dann drei Monate alt waren, fühlte ich mich bereit, mich mit der Welt und dem Thema Gewicht wieder auseinanderzusetzen – und auch mit dem Schund aus den Frauenzeitschriften, die ich insgeheim eigentlich liebe. Ich empfand es als Segen, dass ich in jenen ersten Tagen – während ich zum 100. Mal Milch abpumpte – nicht dauernd jene berühmten, frischgebackenen Mamas vor Augen gehabt hatte, die wie Plastikpuppen mit 50-Zentimeter-Wespentaille aussahen.« Carrie Cavendish, Anwältin und Mutter von Archie und Blake (beide 18 Monate)
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Körperbild und Selbstvertrauen Wenn Sie diese Zeilen lesen – ein Baby auf dem Arm und zu Ihren Füßen ein paar Kleinkinder, die in der Küche Amok laufen – und hundertprozentig glücklich mit Ihrem Gewicht und Ihrem Körperbild sind, dann können Sie von Glück reden! In einem solchen Fall sollten Sie dieses Kapitel überblättern und sich auf die Schulter klopfen. Wenn es Ihnen aber ergeht wie dem Großteil aller frischgebackenen Mütter und Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr Körperbild und Ihr Selbstvertrauen erst wieder in Schwung bringen müssen, dann herzlich willkommen. Bei meinem ersten Kind war ich bis in den sechsten Monat hinein glücklich, genoss gelegentlich ein Stück Sahnetorte und schob meine schmalen schwarzen Hosen in den hinteren Teil des Kleiderschrankes. Erst als ich sieben Monate nach der Geburt, am Ende meiner Elternzeit, wieder an den Arbeitsplatz zurückkehrte, hatte ich das Gefühl, dass ich meine Figur wieder in Form bringen musste. Eine Konferenz, ein hochkarätiges Bankett und die Hochzeit einer meiner besten Freundinnen standen bevor, und dort konnte ich unter keinen Umständen in Tunnelzughosen und einem riesigen Fußballtrikot auftauchen! Bei meinem zweiten Kind brachen Desillusionierung und die überwältigende Körperbild-Krise erheblich früher über mich herein. Egal, wann diese Phase bei Ihnen einsetzt (bei manchen Frauen haben die Kinder dann schon das Teenager-Alter erreicht): Dieser Zusammenbruch des mütterlichen Selbstbewusstseins macht unbedingte Maßnahmen erforderlich.
Mamas unter sich »Ich war immer eine selbstbewusste Frau, und obwohl ich in der Regel Größe 46 trug, fühlte ich mich wohl in meiner Haut. Nach der Geburt meines dritten Kindes hatte ich dann Größe 54, was mich sehr deprimierte. Das Schlimmste war die fehlende Energie für die körperlichen Dinge, die ich als Mutter gern getan hätte. Sport, lange Spaziergänge, die Kinder huckepack nehmen, ich fühlte mich einfach zu dick dazu. Ich hatte nie den Wunsch, eine Model-Figur zu haben – tatsächlich finde ich diese mageren Frauen abscheulich –, aber ich wünschte mir mehr Energie und Lebensfreude. In dem Augenblick, da ich begann, mich gesund zu ernähren und mehr Disziplin bei meinen
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geliebten Süßigkeiten an den Tag zu legen, stieg auch mein Selbstbewusstsein wieder. Es tat gut, aktiv zu werden. Nach einem Jahr mit ausgewogener Ernährung habe ich nun wieder Größe 48 und bin viel glücklicher. Ich fühle mich vitaler, die ganze Familie treibt mehr Sport, und das hat positive Nebenwirkungen auf uns alle.« Martha Matterson, Schülerlotsin und Mutter von Henry (7), Luke (5) und Ellen (2)
Etwas verändern Den meisten frischgebackenen Müttern erscheint es unmöglich, eine gesunde Ernährung in ihren Alltag zu integrieren und Sport zu einer ihrer höchsten Prioritäten zu erklären. »Wer kümmert sich um den kleinen Riley, während ich mich für zwei Stunden ins Fitnessstudio absetze?«, höre ich sie rufen. »Wer soll die beiden zahnenden Kinder, Katherine und Ollie, trösten, während ich einen gesunden Salat zubereite?« Habe ich behauptet, dass es einfach werden würde? Sie sollten mittlerweile wissen, dass diese ganze Mütter-Klamotte nie leicht ist. Und sich Zeit für Ihren Körper zu nehmen, bildet da keine Ausnahme. Tatsächlich besteht eine der schwierigsten Aufgaben darin, die Mutterschaft nicht nur zu überleben, sondern auf allen Ebenen eine Mama mit Stil zu werden und zu bleiben. Wenn Sie also entschlossen sind, eine Veränderung zu bewirken, wenn Sie einen Teil Ihrer kostbaren Energie und Ihrer Begeisterung darauf konzentrieren wollen, Ihren Körper wieder in Topform zu bringen, so ist das schon die halbe Miete.
Sich Zeit nehmen Wahrscheinlich geht es Ihnen ähnlich wie mir: Ich habe kein Heer von Dienstboten, das meine Kinder unterhält, während ich mich stundenlang auf dem Laufband abmühe. Deshalb ist an dieser Stelle etwas Organisation erforderlich. Empfehlenswert ist ein fester Termin für Ihren Sport, den Sie in Ihren Kalender eintragen. Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr Partner, Ihre Kinder und sämtliche Familienmitglieder diesen Zeitabschnitt kennen, in dem Sie Sport treiben, gibt es auch keinen Grund zur Verwirrung. Glauben Sie mir, ich habe es häufig genug selbst erlebt: »Ach, du gehst jetzt schwimmen? Hatte ich ganz vergessen. Dabei wollte
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ich mir doch so gern das Fußballspiel im Fernsehen anschauen. Kannst du nicht ein andermal gehen?« Solche Bitten sind nicht geeignet, um Ihre Motivation auf Trab bringen, stimmt’s? Während der letzten paar Jahre habe ich gelernt, dass es ein paar unverzichtbare Kleinigkeiten gibt, damit Sie wirklich abends das Haus verlassen und Sport treiben können. Dann bleiben Sie nicht nur standhaft, sondern genießen es sogar!
Engagieren Sie eine vertrauenswürdige Kinderbetreuung Es gibt nichts Schlimmeres, als während des Joggens auf halbem Wege kehrt machen zu müssen, weil Sie sich Sorgen um Ihr Kleinkind machen, das Sie in der Obhut einer hilfsbereiten, aber nicht ganz vertrauenswürdigen Nachbarin zurückgelassen haben. Wenn Sie Ihre Kinder in fremde Hände geben, um sich selbst ein bisschen Zeit für Ihre Fitness und Ihr Wohlbefinden zu nehmen, müssen Sie entspannt darauf vertrauen können, dass sie optimal versorgt werden. Damit will ich nicht sagen, dass nur ein zertifiziertes Kindermädchen infrage kommt. Trotzdem sollten Sie sich bei der Planung Ihrer sportlichen Aktivitäten der Hilfe einer vertrauenswürdigen Pflegeperson versichern. Wenn Ihre Kinder bereits das Schulalter erreicht haben, umso besser. Hier bietet sich Ihnen eine gebrauchsfertige (und häufig kostenlose) Kinderbetreuung! Für berufstätige Mütter kann die Mittagspause eine großartige Gelegenheit sein, sich eine halbe Stunde ins Fitnessstudio zu begeben. Viele Unternehmen haben Kooperationsverträge mit Fitnessstudios geschlossen, sodass Sie dort preiswert trainieren können.
Wählen Sie ein Fitnessstudio mit einem guten Kinderhort Ich sehe ein, dass die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio für viele junge Mütter eine zusätzliche Ausgabe ist, die unrealistisch und sogar extravagant anmutet. Aber wenn Sie häufig genug hingehen und sogar kostenlose Kinderbetreuung angeboten wird, entpuppt sich ein solches Arrangement oft als durchaus sparsame Lösung. Viele Fitnessstudios und Freizeitzentren haben einen guten Kinderhort, in dem die Kinder die Gelegenheit haben, unbeschwert zu spielen, während Sie selbst fit werden. Babys werden dort oft schon ab dem dritten Lebensmonat betreut,
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was für frischgebackene Mütter, die in einen strikten Still-Zeitplan eingebunden sind und für ihren Sport höchstens ein Zeitfenster von 45 Minuten zur Verfügung haben, die einzige Rettung ist. Es muss auch kein besonders schickes Fitnessstudio sein. Genauso können Sie sich an ein Gemeindezentrum wenden, das Yoga- oder Gymnastik-Kurse anbietet, während ein paar helfende Hände sich um die Sprösslinge kümmern.
Teilen Sie sich die Betreuung mit anderen Müttern Meine Mutter-Kollegin (und direkte Nachbarin) Amy und ich helfen uns häufig bei der Kinderbetreuung, damit wir auch einmal vor die Tür kommen und ein paar Kalorien verbrennen können. Während sie meine Kinder dienstags in der Kirchen-Spielgruppe betreut, habe ich ihre Söhne gelegentlich nachmittags bei mir, damit sie joggen gehen kann. Termine im Voraus zu planen (ausgenommen natürlich Windpocken, Hagelstürme und berufliche Verpflichtungen) bedeutet, dass wir 90 Prozent unserer Zeit beim Sport mit größtmöglicher Entspannung und einem Minimum an Stress angehen können. Das Konzept ist so erfolgreich, dass eine andere befreundete Mama, Jennie, in ihrer Nachbarschaft einen MütterDienstplan entworfen hat. Ihre Tochter ist wirklich niedlich, deshalb ist eine ganze Reihe von Müttern nur allzu gern bereit, samstags auf sie aufzupassen, wenn Jennie schwimmen geht. Im Gegenzug passt Jennie regelmäßig auch auf andere Kinder auf, während die fragliche Mutter zum Boxen, zum Radfahren oder zum Tanzen geht. Diese Arrangements haben im Übrigen einen zusätzlichen Vorteil: Wenn der Sport vorbei ist, setzen sich die beiden frischgebackenen Mütter bei einer großen Tasse Tee zusammen und unterhalten sich über die Ereignisse der vorigen Woche.
Machen Sie eine Gruppenveranstaltung daraus Wenn Sie sich in Ihren gemeinsamen Bemühungen, wieder fit zu werden, mit Ihren Freundinnen organisieren, stellen Sie vielleicht irgendwann fest, dass Sie Ihren Sport auch gemeinsam absolvieren könnten. Ich kenne viele Mamas mit Neugeborenen in der Nachbarschaft, die einen »Mama-Jogger-Club« gegründet haben (sehr ähnlich zu dem MutterKind-Fitnessprogramm namens Powerpramming, das in Großbritannien
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schon fast Kultstatus erreicht hat). Sieben oder acht Mütter treffen sich einmal die Woche, ihre Kinder fest im Jogger vertäut. Zunächst absolvieren sie ein zehnminütiges Aufwärmtraining im Park. Anschließend folgt ein vierzigminütiger Dauerlauf (mit den Babys, die im Sportwagen vor sich hin glucksen). Im Sommer habe ich sie bei ihrer Bodengymnastik beobachtet, wobei die Babys auf Mamas Bauch wohlige Geräusche von sich gaben. Diese Variante ist eine perfekte Methode, um herauszukommen, fit zu werden und andere Mütter mit kleinen Babys zu treffen. Und das Beste daran ist, dass es kostenlos ist und Sie sich in der Zeit nicht von ihrem Kind trennen müssen! Unglücklicherweise stand vor vier Jahren, als ich mein erstes Kind bekam, so etwas Aufregendes nicht auf unserer Tagesordnung. Aber ein paar Freundinnen und ich behielten den Yoga-Kurs bei, den wir schon während der Schwangerschaft belegt hatten. Die Kursleiterin ermutigte uns, die Babys mitzubringen: Je mehr es waren, umso fröhlicher ging es zu! Es gab immer mindestens ein Baby, das zu schreien anfing, und wir nahmen es abwechselnd auf den Arm, um es zu trösten. Irgendwie schafften wir es, dass jede von uns mindestens eine halbe Stunde Yoga machen konnte. Am Ende frischten wir unsere »Wie man mehr Schlaf bekommt«-Geschichten wieder auf.
Keine Ausreden Eigentlich sollte es sich von selbst verstehen, dass Ausreden, um keinen Sport zu treiben, aus dem Vokabular der Supermama vollkommen verschwinden müssen. »Es ist zu kalt.«, »Ich bin zu müde.«, »Ich bin nicht in der Stimmung.« oder »Ich habe gerade keine Lust.« bringen es einfach nicht für eine Mama, die großartig aussehen und sich großartig fühlen will. Okay, ich gebe zu, gelegentlich sind mir solche Sprüche auch schon herausgerutscht, wenn ich kurz vor der Periode stand und mich einfach nicht überwinden konnte, ins kalte Wasser zu steigen, oder wenn ich nachts sechs Mal mit einem zahnenden Baby auf den Beinen gewesen war. Aber im Großen und Ganzen lebe ich nach der Keine-AusredenRegel. Wenn Sie wirklich und wahrhaftig fit und gesund werden und gut aussehen wollen, dann müssen Sie stets motiviert und ehrlich zu sich selbst sein. Es hat keinen Zweck, die Herausforderung erst anzunehmen und dann bei der erstbesten Gelegenheit zu kneifen – he, wir säßen
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schließlich alle lieber zu Hause und äßen Pommes und Fischstäbchen, aber dadurch fühlen wir uns nicht besser, und es trägt auch nicht wirklich zu einem besseren Aussehen bei. Sie sehen also: Sich Zeit für Veränderungen zu nehmen, ist jetzt nicht mehr so leicht wie als kinderlose Frau, aber Sie können es schaffen. Man braucht nur jede Menge Motivation, gute Freunde und viel Humor. Wenn es draußen regnet, Sie aber trotzdem um den Block joggen und dabei genau wissen, dass Ihr Mann sich jetzt gerade mit dem Kind auf die Couch kuschelt und Dumbo, der fliegende Elefant anschaut, dann müssen Sie darüber lachen können. Sonst fangen Sie nämlich an zu weinen, und das ist kein Vergnügen, wenn Sie gerade vollkommen außer Atem sind und auch noch den Berg hinauf müssen!
Mamas unter sich »Ein Fitnessstudio konnte ich mir nach der Geburt meines zweiten Kindes nicht leisten. Schließlich musste ich schon Kindergarten und Babysitter finanzieren. Aber ich wollte unbedingt Sport treiben, also bot meine Schwägerin Karen, die Mitglied im örtlichen Schwimmverein ist, an, jeden Sonntagmorgen eine Stunde mit mir schwimmen zu gehen. Sie planschte mit meinen Kindern im flachen Teil des Beckens herum, während ich eine Gästekarte erhielt und 45 Minuten lang meine Bahnen zog. Karen liebte das allwöchentliche Spiel mit den Kindern und behauptete, es sei eine wunderbare Möglichkeit, das Muttererlebnis auszukosten, ohne selbst eigene Kinder zu haben! Nicht nur sie selbst war happy, auch ich war überglücklich, weil ich etwas Zeit hatte, um wieder in Form zu kommen. Und dass es mich nichts kostete, war noch ein zusätzlicher Vorteil!« Lucy Williamson, Sekretärin und Mutter von William (4) und Rosie (1)
Sport und Endorphine Jetzt wissen Sie also, wie es läuft: dick werden, beschließen, dass es Zeit wird, wieder in Form zu kommen und unbedingt eine ganze Stunde und zwölf Minuten pro Woche Sport zu treiben, koste es was es wolle. Und was dann? Tut mir leid, es sagen zu müssen, aber jetzt kommt der wirklich harte Teil. Von einer längeren Joggingrunde zu reden, ist eine Sache,
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aber können wir sie auch tatsächlich durchstehen? Und belohnen wir uns hinterher für unsere Entschlossenheit und Willenskraft mit einem besonders großen Stück Käsekuchen? Führen wir uns die Vorteile des Sports einmal vor Augen: Wenn wir einmal begonnen haben, können wir auf allen Ebenen nur profitieren. Die Endorphine, die entstehen, wenn das Blut durch Ihren Körper gepumpt wird, schenken Ihnen Energie und ein gewisses Glücksgefühl. Hinzu kommen die Erfolgserlebnisse: Sie verlieren etwas Gewicht und Ihre Arme gewinnen ein ganz klein wenig an Kontur. Sie fühlen sich immer besser. Ich will keineswegs verschweigen, dass es auch bei mir Tage gibt, an denen sogar der Gang zur Toilette wie eine Reise zum Himalaja anmutet. Trotzdem versuche ich so oft wie möglich, Sport in meinen Alltag zu integrieren, damit meine Endorphine aktiv und mein Selbstvertrauen stabil bleiben, und damit mein Körper irgendwann wieder meinem früheren Selbst ähnlich wird. Mit ein paar befreundeten Müttern habe ich alle möglichen Fitness-Varianten ausprobiert. Mir kommt diese eine Woche Pilates in den Sinn, die damit endete, dass ich schwänzte und mich lieber in die Kneipe setzte. Oder die Tai-Chi-Gruppe im Sportverein um die Ecke, bei der meine Freundin Sophie einen Lachkrampf bekam. Oder der Tanzkurs, nach dem meine Freundin Amy schwor, mit lateinamerikanischen Rhythmen nie wieder etwas zu tun haben zu wollen. Mit diesen gemeinsamen Erfahrungen (und Katastrophen) im Hinterkopf habe ich einen Überblick über die besten Sportarten und Übungen für viel beschäftigte Mütter zusammengestellt. Sie lassen sich gut mit Kindern und Familie vereinbaren und sind flexibel genug für die unterschiedlichsten Lebensstile. Ob Regen oder Sonnenschein, ob Sie sich um ein Neugeborenes, ein Kleinkind oder einen Teenager kümmern müssen: Sie können immer eine Möglichkeit finden (auch wenn es nur eine Stunde pro Woche ist), um fit zu werden und sich fantastisch zu fühlen.
Verschiedene Sportarten für Mütter Kein Fitnessstudio erforderlich Wenn Sie genug Disziplin aufbringen, zu Hause zu trainieren, dann rückt das Ziel der Fitness in greifbare Nähe. Wer in den zur Verfügung
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stehenden fünf kurzen Wochentagen versucht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, für den ist heimische Gymnastik die einzige Möglichkeit, um sportlich einigermaßen aktiv zu bleiben. Wie bei den meisten frischgebackenen Müttern, so waren auch meine verbesserungswürdigen Zonen mein Bauch, mein Po, meine Oberschenkel, meine Oberarme und mein Beckenboden. Zwei Stunden in der Woche konzentrierte ich mich darauf, diese Problemzonen in den Griff zu bekommen. Eines meiner »Fitnessgeräte«, das ich mir kaufte, war ein riesiger Gymnastikball. Mittlerweile habe ich die Kunst, Kniebeugen an der Wand zu machen, regelrecht perfektioniert. (Der Ball befindet sich zwischen Ihnen und der Wand, und zwar in Ihrer Kreuzgegend. Beugen Sie langsam die Knie, und kommen Sie wieder hoch.) Anfänglich verwandelten bereits drei Kniebeugen meine Beine in zwei zitternde Bündel, aber nach ein paar Wochen konnte ich die ersten positiven Auswirkungen an Oberschenkeln und Bauch sehen und spürte, wie meine Beinmuskulatur stärker wurde. Angelina Jolie, ich komme …! Sit-ups oder Crunches sowie Bizeps-Curls (Armbeugen) sind ebenfalls harte Arbeit, erfordern aber nur ein Minimum an Planung oder Ausstattung. Ich sehe zwar nicht aus wie Victoria Beckham, aber nach meiner zweiten Entbindung versuchte ich, bei diesen Übungen besonders diszipliniert zu sein. Auch mit ein paar Übungssätzen, drei Mal die Woche, stellte ich fest, dass mein Bauch etwas flacher wurde und nicht länger der Götterspeise glich, die meine Kinder nachmittags gern verspeisten. Bizeps-Curls sind für junge Mütter ebenfalls leicht durchzuführen. Die Muskeln, die Sie ein paar Mal wöchentlich durch systematische Armbeugen aufbauen, werden durch Ihre täglich anfallenden Aufgaben weiter trainiert. (Bringen Sie für diese Übung die Arme aus einer geraden Position an Ihrer Seite in eine gebeugte Position in Schulterhöhe. Als Gewichte können Sie mit Wasser gefüllte Plastikflaschen, mit Zucker gefüllte Brotdosen, schwere Bücher oder leichte Hanteln benutzen.) Wenn Sie allwöchentlich die Einkaufstaschen aus dem Auto drei Etagen die Treppe hinauftragen, wenn Sie den Geschwisterwagen durch die Gegend schleppen und 24 Stunden am Tag ein pausbäckiges Baby herumtragen, so sind das muskelaufbauende Übungen, die Sie ohne nachzudenken ausführen. (Spannen Sie die Bauchmuskulatur an, wenn sie sich herunterbeugen, etwas hochheben oder den Kinderwagen vor sich herschieben; dadurch tragen Sie zur Stärkung der entsprechenden Partie bei und ver-
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meiden Verletzungen im unteren Rückenbereich.) Sobald Sie diese Übungen durchschaut haben, sollten Sie einen weiteren hervorragenden Tipp beherzigen: Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Aufrecht stehen und gehen wirkt Wunder gegen hängende Schultern und einen vorstehenden Bauch! Warum versuchen Sie es nicht einmal, wenn Sie mit dem Kinderwagen zum Supermarkt zuckeln? Sie werden erstaunt sein. Sit-ups, Ausfallschritte, eine gute Haltung, das alles klingt vielleicht ganz schön strapaziös, aber weil Sie diese Übungen auch zu Hause absolvieren können, hält sich der Aufwand in Grenzen. Trainieren Sie während der abendlichen Seifenoper mit den Wasserflaschen (hervorragend für den Bizeps). Steigen Sie Treppen, statt viermal am Tag den Aufzug zu benutzen (hat eine erstaunliche Wirkung auf die Oberschenkel und den Po), machen Sie zweimal in der Woche ein paar Kniebeugen, wobei Sie Ihren Gymnastikball zur Hilfe nehmen (einfach super für Po, Bauch und Oberschenkel), und achten Sie beim Gehen stets auf einen geraden Rücken und einen eingezogenen Bauch. Wer hätte gedacht, dass all das zur Fitness und zum Gewichtsverlust beiträgt und sogar die Illusion vermittelt, mindestens zwei Kilo leichter zu sein? Minimale Mühe, maximale Ergebnisse – einfach genial.
Laufspaß statt Chauffier-Stress Ich war es leid, zu den Müttern zu gehören, die mit ihren Autos die Straßen verstopften, wenn sie ihre Kinder zu den jeweiligen Kindergärten/ Sportvereinen/Schulen/Verabredungen brachten und wieder abholten. Das Wetter war mir günstig gesonnen, und so versuchte ich, mit den Kindern so häufig wie möglich zu laufen oder Rad zu fahren. Als ich mit meiner Tochter noch allein war, legten wir einen Großteil unserer Wege mit dem Fahrrad zurück. Abgesehen von einem Mal (als die Schnürsenkel meiner Turnschuhe sich in den Speichen verfingen und ich in einer Pfütze landete, während ich meine Tochter aufzufangen versuchte!), waren sämtliche dieser Radtouren weder von Risiken noch von Wutanfällen getrübt. Meine Tochter liebte es, durch die Gegend zu flitzen und quietschte vor Vergnügen, wenn wir bergab fuhren. Sie weinte sogar, als es zu schneien anfing und das Fahrrad ein oder zwei Wochen nicht benutzt wurde. Und lassen Sie sich auch nicht einreden, dass Fahrräder ein Vermögen kosten müssen; meines war so einfach, dass es nur drei Gänge
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hatte, von denen der dritte noch nicht einmal funktionierte. Ich sparte das Geld für sechs Monate Benzin, hatte viel mehr Spaß und verhielt mich deutlich umweltbewusster als mit dem Auto. Als mein zweites Kind zur Welt kam, war Fahrradfahren nicht mehr die einfachste Möglichkeit. (Mit zwei Kindern im Fahrradanhänger ist das Trampeln harte Arbeit. Meine Schenkel sind für eine solche Anstrengung nicht geschaffen.) Wenn ich konnte, nahm ich das Fahrrad, aber ansonsten musste ich zu Fuß gehen. Heute sind meine Kinder etwas älter, und während ich laufe, sausen sie mit Hochgeschwindigkeit auf ihren City-Rollern neben mir her. Auch wenn Ihr Kindergarten oder die Schule etwas weiter weg liegt als Ihnen lieb ist, sollten Sie sich zwei oder drei Tage die Woche fürs Laufen reservieren (oder fürs Rollern). Das ist genug Fitnesstraining für die ganze Woche. Wir Mütter sind oft in so großer Eile, dass ein Auto uns wirklich notwendig erscheint. Aber wenn der Spaziergang zur Schule uns zu einem späteren Zeitpunkt in der Woche den Sport erspart, sollten wir es doch mal versuchen, oder? Als berufstätige oder frischgebackene Mutter ist Laufen unter Umständen die beste Möglichkeit für Sie, etwas für Ihre Fitness zu tun. Als meine Freundin Paula nach der Geburt ihres ersten Kindes an den Arbeitsplatz zurückkehrte, wünschte sie sich verzweifelt, aus der Tretmühle herauszukommen, die sich aus der allmorgendlichen Hetze, dem langsamen Pendeln zum Arbeitsplatz und dem regungslosen Sitzen hinter dem Schreibtisch zusammensetzte. Sie beschloss, täglich 25 Minuten Sport zu treiben, indem sie den Weg von ihrer Wohnung zur U-Bahn-Station zu Fuß zurücklegte (statt endlos lang auf den Bus Nr. 102 zu warten, der immer zu spät kam). Also packte sie die Pumps in die Tasche und lief den Weg zur U-Bahn in Turnschuhen. In 99 Prozent der Fälle gelang es ihr, den Bus zu überholen. Außerdem gaben ihr die Bewegung und die frische Luft ein gutes Gefühl. Ähnlich erging es einer ganzen Heerschar von befreundeten Müttern: Zu Fuß zu gehen war für sie die ideale Möglichkeit, um an die Luft zu kommen und nach der Geburt wieder fit zu werden.
Schwimmen Ich weiß, ich kann endlos über meine Liebe zum Wasser schwadronieren, deshalb sage ich an dieser Stelle dazu besser nicht allzu viel. Aber
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das Schwimmen hilft mir, mein Gewicht und eine Figur zu halten, die einigermaßen in Ordnung sind. Diese Sportart trainiert nicht nur mehr Muskeln im Körper als die meisten anderen Übungsformen, ich habe auch festgestellt, dass meine Stimmung nach dem Schwimmen beträchtlich besser ist. Während ich meine Bahnen ziehe, habe ich oft die besten Ideen. Wenn Sie einem Schwimmverein angehören oder ein öffentliches Schwimmbad in der Nähe haben, können Sie nicht nur selbst Sport treiben, sondern auch Ihren Kindern etwas Gutes tun. Normalerweise ist Schwimmen für alle Altersstufen geeignet (egal ob für Neugeborene oder Jugendliche).
Joggen Meine Nachbarin und Mütter-Kollegin Amy ist nicht nur mega-hinreißend, mega-schlank und mega-modisch, sie ist zudem auch noch Mutter von zwei äußerst anspruchsvollen Jungen, die ihr sehr wenig Zeit lassen, um der Fitness zu frönen. Aber sie achtet strikt darauf, die Jungen um 20 Uhr ins Bett zu bringen (wenn schon nicht schlafend, dann zumindest einen Comic lesend). Dann ergreift sie die Gelegenheit, um gute 40 Minuten in der Dämmerung zu laufen, bevor sie sich über ihr Abendbrot/ Hausarbeit/Telefonate-Programm hermacht. Die leeren Straßen, der Abendhimmel, die Zeit, nachzudenken und die kühle Dusche nach dem Joggen – das alles muss sehr befriedigend sein (nicht zu vergessen auch das Gefühl, durch die eigene harte Arbeit wieder in Jeans Größe 38 zu passen!). Ich wünschte, meine persönliche Lauferfahrung hätte ebenso elegant und geradezu romantisch ausgesehen. (Mir hingegen klebte nämlich das Haar am Gesicht, ich hatte einen verstauchten Knöchel und keuchte verzweifelt nach Wasser.) Sogar mit Baby kann Laufen ein todsicherer Geheimtipp sein, um wieder in Form zu gelangen. Viele neue Kinderwagen sind extra fürs Laufen konzipiert. In solch einem dreirädrigen Gespann, auch Jogger genannt, ist Ihr Baby locker für eine Stunde sicher untergebracht. Wenn Ihr Kind älter wird, sitzt es wahrscheinlich nicht mehr endlos lang geduldig in seinem Wagen, und dann ist auch ein solcher Jogger nicht mehr zu gebrauchen, aber solange es glücklich und zufrieden damit ist, die Welt zu betrachten, sollten Sie das Beste daraus machen!
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Yoga und Pilates Ich weiß, dass Yoga und Pilates in letzter Zeit sehr populär geworden sind. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken oder – im Gegenteil – von der Illusion verführen, dass diese beiden Sportarten der leichteste Weg sind, um wieder schlank zu werden. Aber sowohl Yoga als auch Pilates kann man schon während der Schwangerschaft betreiben, und nach der Geburt Ihres Kindes können Sie sehr schnell wieder damit anfangen (abhängig natürlich davon, wie kompliziert oder schwer die Entbindung war). Beide Sportarten wirken ebenso kräftigend wie entspannend (die Schlüsselelemente sind in beiden Fällen bestimmte Atemtechniken in Verbindung mit Kräftigungsübungen). Außerdem lassen sich in entsprechenden Kursen hervorragend Kontakte zu anderen Müttern knüpfen. Fitnessstudios, Sportvereine oder Volkshochschulen, die entweder Yoga oder Pilates anbieten, findet man überall. Beim Yoga gibt es so viele verschiedene Formen, dass Sie sich genau diejenige auswählen können, die am besten zu Ihnen passt. Ich selbst bevorzugte eine moderatere Form des postnatalen Yoga. Ich schwöre auf Stretching und das Majariasana (die Katze, eine Übung, die auf allen Vieren ausgeführt wird), das mir der liebe Gott gegen meine Rückenschmerzen geschenkt hat. Danach gab es Kräutertee und Puddingteilchen und einen Schwatz mit anderen Frauen, die ebenfalls zum ersten Mal Mutter geworden waren. Sämtliche Yoga-Varianten konzentrieren sich auf die Atmung und eine Form intensiver Entspannung, und selbstverständlich kann jede Mutter auf der Welt etwas Zeit zur Entspannung brauchen. Meine Freundin Rainbow besucht seit Jahren regelmäßig ihre PilatesKurse. Ihr Körper ist ein Beweis dafür, dass es wirkt. Oberarme wie die ihren sieht man selten!
Pump and Stretch Viele Mütter können nur im Fitnessstudio so richtig fit werden. Diese bieten nicht nur strukturierte Kurse an, sondern sorgen auch für eine vernünftige Kinderbetreuung während der Trainingszeiten, was Ihnen umso mehr Anreiz gibt, wirklich regelmäßig hinzugehen und Ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Meine ausgesprochen sportliche
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Freundin Danielle hat den Gang ins Studio fest in ihren Alltag integriert. Sie trainiert gewissenhaft auf dem Stepper, auf dem Fahrrad und an den Leichthanteln und behauptet, dass sie ohne den regelmäßigen Sport vor Frust die Wände hochgehen würde. Scheinbar sind 20 Minuten auf dem Stepper und dem Fahrrad und 15 an den Hanteln zwei Mal pro Woche mehr als genug, um ihr ein positives Körpergefühl zu vermitteln und in Form zu bleiben. Danielles Freundin Sara ist da ganz anderer Ansicht. Sie singt lieber Lobeshymnen auf einen guten Aerobic-Kurs (und da muss etwas Wahres dran sein, denn sie sieht verdammt gut aus für jemanden, der drei Kinder bekommen hat). Ich bin sicher, dass Sie sich noch ein Dutzend anderer Sportarten vorstellen können, mit denen Sie sich in Ihrer Haut wohler fühlen (Standard-Tanzen, Boxen, Football, Tauchen), und wenn sie zu Ihnen passen und Sie die Zeit dafür haben, dann viel Glück! Ich habe nur einige der beliebtesten Sportarten angesprochen, eben solche, die andere Mütter und ich ausprobiert haben. Wir alle haben erkannt, wie wichtig es ist, Fitness zur Top-Priorität zu erklären. Sport hilft Ihnen, abzunehmen, ihren straffen Körper zu behalten, und wieder für die Bewältigung des Alltags »aufzutanken«. Er bietet Ihnen nicht nur die Möglichkeit, sich außer Haus Abwechslung zu verschaffen, sondern Sie fungieren durch regelmäßiges Training auch als Vorbild für Ihre ganze Familie. Viele der von mir angesprochenen Sportarten können mit Kindern gemeinsam absolviert werden, als Paar oder in der Gruppe, was wiederum für alle ein Anreiz ist. So wünschte meine Tochter sich dieses Jahr vom Weihnachtsmann ein Fahrrad – »genau wie das von Mama«.
Mamas unter sich »Ich konnte einfach keine Zeit zum Sport finden und beneidete all die Mütter, die zweimal die Woche einen Aerobic-Kurs besuchten. Letztes Jahr beschloss mein Mann dann, mir einen Hund zu Weihnachten zu schenken, und der liefert den besten Grund überhaupt, an die frische Luft zu gehen und zu laufen. So wandere ich jeden Morgen mindestens eine Stunde durch die Felder der Umgebung. Die Zwillinge dösen glücklich in ihrem Buggy vor sich hin, und der Hund genießt seinen Auslauf. Auf dem Weg nach Hause schauen wir in der kirchlichen Spielgruppe vorbei. Zu diesem Zeitpunkt fühle ich mich wach,
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lebendig und wirklich fit. Und in Sachen Ausdauer schlage ich mittlerweile sogar meinen Mann!« Kim Chester, Vollzeitmutter von Miles und Willow (beide 1 Jahr)
Duft und Pflege Jede Frau, die sich von der Arbeit direkt ins Familienchaos stürzt, ist sich darüber im Klaren, wie viel besser sie sich hätte fühlen können, wenn sie sich fünf Minuten Pflege gegönnt hätte. Ich bin beileibe kein großer Fan von langen Schminksitzungen, von täglichen Peelings und einer Abendtaschen-Ausstattung, die das Gleiche kostet wie eine Woche auf Ibiza, aber trotzdem weiß ich den Wert von ein bisschen Pflege zu schätzen, damit man sich wohl in seiner Haut fühlt. In meinem Fall reichen etwas Vaseline (mit Aloe-Vera-Zusatz) für die Lippen, ein Hauch Bronzening Powder für das Gesicht, eine gute, duftende Körperlotion und ein Tropfen meines Lieblingsdufts aus, um mir wieder etwas Energie zu geben und mir das Gefühl zu vermitteln, gut auszusehen. Nachdem ich jahrelang eng mit einer der führenden Expertinnen Großbritanniens in Sachen Schönheit zusammengearbeitet habe, weiß ich, dass Öle, Cremes, Lotionen und ein bisschen Engagement für die eigene Schönheit Wunder wirken können, wenn man als Frau etwas Auftrieb braucht. In den ersten Wochen nach der Entbindung kommt es einem wie eine unmöglich zu bewältigende Heldentat vor, angesichts des hungrigen Geschreis unseres Babys auch nur zu duschen. Ganz zu schweigen von einem ausgiebigen, sorgfältigen Körperpeeling oder Gesichtspackungen, die mindestens eine Stunde einwirken müssen. Ich versuchte stets, morgens als Erstes zu duschen, nach der ersten Stillsitzung, auch wenn ich dafür meinen Mann zur Kinderbetreuung einspannen oder das Baby auf den Badezimmerboden unter das Spieltrapez legen muss. Wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht zum Duschen komme, kann es eine ganze Weile dauern, bis sich wieder Gelegenheit dazu bietet. Beim Duschen rasiere ich mir die Beine, benutze ein wohlriechendes Duschgel, trage anschließend etwas Feuchtigkeitscreme sowie ein bisschen Creme gegen dicke Augen auf (auch wenn diese nur die dunklen Augenringe überdeckt), und den Abschluss bildet ein Hauch Parfüm. Ihre Schönheitsprodukte müssen keineswegs megateuer sein. Lassen Sie sich nicht von dem Mythos
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hinters Licht führen, dass Sie nur mehr Geld ausgeben müssen, um auf wundersame Weise die Cellulite, die Schwangerschaftsstreifen und die Fältchen loszuwerden. Ich finde, dass ein Produkt seinen Zweck dann erfüllt, wenn es angenehm duftet, keine negativen Hautreaktionen hervorruft und das Budget nicht sprengt. Sobald sich in Ihrem Leben wieder ein gewisser Rhythmus eingependelt hat, ist etwas »Zeit für sich selbst« im Badezimmer oder in der Umkleidekabine des Fitnessstudios unerlässlich für ein positives Körperbild. Wenn Sie nach Job und Familiendienst eine Runde joggen gehen, sich anschließend eine heiße Dusche gönnen und sich ausgiebig mit Ihrer Lieblingskörperlotion eincremen, garantiere ich Ihnen, dass Sie sich zumindest in etwa wieder wie früher fühlen werden (auch wenn Sie dieses Programm nur einmal in der Woche absolvieren). Auf jeden Fall ist es besser, als nach der Arbeit nach Hause zu hetzen, die Kinder ins Bett zu bringen, ein fettiges Abendessen zu verschlingen, das Wohnzimmer zu staubsaugen und völlig erledigt, frustriert und aufgedreht wie ein Kreisel ins Bett zu fallen. Obwohl ich den Wunderbehauptungen einiger Kosmetik-Hersteller mit großem Misstrauen begegne, so bin ich doch davon überzeugt, dass Ihr Körper von Körperpeelings, Feuchtigkeitscremes und gelegentlichen Schönheitsbehandlungen nur profitieren kann. Benutzen Sie ein PeelingSalz, dass Sie in kreisenden Bewegungen auf Ihren Körper auftragen und anschließend abwaschen, und schon spüren Sie den Unterschied. Ich bin immer wieder verblüfft, wie weich meine Haut nach einer Rubbelkur dieser Art ist. Auch eine Feuchtigkeitscreme wirkt oft Wunder. Die Haut fühlt sich nicht nur sanfter an, sondern sieht auch klarer aus. Sich in Ihrem Körper wohl zu fühlen bedeutet nicht nur, mit Form, Größe, Gewicht oder Fitness zufrieden zu sein. Es geht auch darum, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, etwas, das mit Kindern fast unmöglich zu sein scheint.
Wow! Bin ich das wirklich? Die Frage ist, wann Sie anfangen sollten, wieder richtig schlank und fit zu werden. Meinen eigenen Erfahrungen zufolge halte ich den sechsten Monat nach der Entbindung für den idealen Zeitpunkt. Meine Freundin Tanith hingegen hält die Neun-Monats-Marke für realistischer, um zu
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versuchen, den Körper, den man vor der Schwangerschaft hatte, wiederzuerlangen (neun Monate kommt er, neun Monate geht er). Meine Schwägerin Sue, die mittlerweile zwei Kinder hat, wird sagen, dass man keine Wunder erwarten darf, bis das Kind mindestens zwölf Monate alt ist. Aber egal, ob es nun sechs Monate, ein Jahr oder länger dauert: Wenn Sie einmal begonnen haben, sollten Sie bei der Umstellung Ihrer Ernährung und Ihrer Sportgewohnheiten beharrlich bleiben, denn dann stellen sich schon bald die ersten Erfolge ein. Stürzen Sie sich nicht gleich am ersten Tag Hals über Kopf in eine Selbstgeißelungs-Diät und einen straffen Fitnessplan, der Sie sowieso nur demotiviert und Ihnen überdies auch Ihre Persönlichkeit und Ihre Libido raubt. Außerdem schadet es der Gesundheit, mit dem Training zu beginnen, bevor Ihr WöchnerinnenKörper dazu bereit ist. Denken Sie an die Regel, dass Sie vor der sechsten Woche gar keinen Sport treiben sollten, und dass Sie Ihren Gynäkologen aufsuchen sollten, bevor Sie mit sportlicher Betätigung beginnen. Wenn es dann so weit ist, fühlen Sie sich garantiert großartig, weil Sie etwas Zeit in sich selbst investiert haben. Nie werden Sie den Augenblick vergessen, da Sie sich Monate nach der Entbindung (oder den Entbindungen) im Spiegel betrachten und nicht mehr denken: Oh verdammt! Ist das wirklich mein Körper? sondern: Wow! Bin ich das wirklich?!? (Oder zumindest: Okay, jetzt kann ich mich wieder ausziehen, ohne vorher das Licht auszuschalten!) Im Hinblick auf Kleidergröße oder Figur gibt es keine Regeln, die sich auf alle Frauen anwenden lassen. Viele von Ihnen möchten vielleicht nur ein bis zwei Pfund loswerden, vor allem aber wollen Sie so unabhängig werden, einmal die Woche einen Aqua-Aerobic-Kurs besuchen zu können; andere wiederum haben sich vorgenommen, 13 Kilo abzunehmen und ihren Siebenjährigen endlich wieder beim Fußball zu besiegen. Für mich war es einfach. Ich wollte mich wieder gut fühlen, noch besser aussehen und in der Lage sein, hinter meinen Kleinkindern herzuflitzen, ohne um 16 Uhr automatisch nach einem Snickers zum Kaffee zu greifen. Ich wollte genug Kondition haben, um im Park mit meinen Kindern auf Bäume zu klettern (zumindest bis zum ersten Ast wollte ich es schaffen) und abends immer noch eine attraktive Begleiterin für meinen Mann oder eine Freundin sein. Und um das Maß voll zu machen, wollte ich meinen Kindern ein gutes Vorbild im Hinblick auf gesunde, glücklich machende Ernährung sein. Ich wollte ihnen demonstrieren, wie man
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ein aktives Leben führt und sich wohl in der eigenen Haut fühlt. Wahrscheinlich habe ich die Hälfte der Zeit über damit keinen Erfolg, aber zumindest geht es mir während der übrigen 50 Prozent gut in meinen wehenden Tops und meinen Jeans (auch wenn sich in der Gesäßtasche schon mal ein Klumpen Knete abzeichnet und es sich nicht gerade um die megateuren Designer-Jeans handelt, die ich früher zu tragen pflegte.)
Mamas unter sich »Verglichen mit einigen meiner Freundinnen, die ebenfalls Kinder haben, brauchte ich ziemlich lange, um meine überschüssigen Schwangerschaftspfunde abzubauen und mich wieder attraktiv zu fühlen. Ich wollte es langsam angehen lassen und fand den Gedanken an eine strenge Diät geradezu unerträglich. Da ich zwei Mal die Woche jogge und mich von Unmengen von Obst, Gemüse, Fisch und Nüssen ernähre, schaffte ich es, am Geburtstag meiner Tochter wieder in Kleidergröße 42 zu passen. Vor der Schwangerschaft trug ich Größe 40. Also schenkte ich sämtliche schlanker geschnittenen Klamotten meiner jüngeren Schwester und investierte etwas Geld in einige großartige neue Outfits in meiner neuen Größe. Mein Körper war jetzt voluminöser, dafür aber eindeutig besser definiert. Ich hatte kübelweise Energie, eine tolle Haut, schimmerndes Haar; und ich wünschte mir nicht mehr ständig, mich doch bitte wieder in meine alten Kleider zwängen zu können. Das neue Ich war fit, gesund und eine glückliche Mutter, die stolz darauf war, in die Welt hinauszutreten.« Janet Choi, Restaurantbesitzerin und Mutter von Hanoi (2)
Die Top Ten der Gesundheits- und Fitnesstipps 1. Vermeiden Sie sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Entbindung extreme Diäten und exzessiven Sport. Ernähren Sie sich gesund, probieren Sie es mit Schwimmen, Yoga, Walking oder Kursen für Schwangere und – später – für frischgebackene Mütter. 2. Versuchen Sie nach der Entbindung, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um mit der Gewichtsreduktion zu beginnen und wieder fit zu werden. Lassen Sie sich nicht von Ihrer Umwelt oder prominenten Vorbildern unter Druck setzen; es ist unmöglich, innerhalb von drei Tagen wieder auf Größe 36 zurückzuschrumpfen.
Schaffen Sie sich ein neues Körpergefühl
3. Das Körperbild und die Zufriedenheit mit der eigenen Kleidergröße sind bei vielen Frauen untrennbar verbunden mit ihrem Selbstbewusstsein. Indem Sie sich also etwas Zeit für Ihre Fitness nehmen, tragen Sie unweigerlich zur Steigerung Ihres Selbstwertgefühles bei. 4. Schaffen Sie sich zwischen Familienleben und sozialen Verpflichtungen zeitliche Freiräume für Ihre Fitness. 5. Sorgen Sie dafür, dass Sie sich an diesen Fitnessplan halten können, indem Sie eine Betreuung für Ihre Kinder organisieren oder eine Sportart wählen, bei der Ihr Nachwuchs Sie begleiten kann. Falls möglich, machen Sie Sport zum Familienereignis. 6. Konzentrieren Sie sich auf Sportarten, die Ihnen gefallen und die gleichzeitig Ihre »Problemzonen« bekämpfen. Es hat keinen Zweck, sich in einem Aerobic-Kurs anzumelden, wenn Sie nicht gern in der Gruppe tanzen. Genauso sinnlos ist es, mit dem Jogging anzufangen, wenn Sie etwas für die Festigung Ihrer Oberarme tun wollen. 7. Denken Sie daran, dass es zahlreiche Mini-Übungen gibt, die Sie zu Hause, am Arbeitsplatz oder sogar, während Sie die Kinder in den Kindergarten oder zur Schule bringen, absolvieren können. Zeitmangel ist keine Entschuldigung. 8. Sport allein reicht nicht aus. Sie müssen ihn mit einer gesunden Ernährung kombinieren. Dabei sollten Sie Ihren Alkohol- und Koffeingenuss weitgehend einschränken. 9. Loben und belohnen Sie sich, wenn Sie Zeit und Mühe in Ihre Fitness investiert haben. Auch wenn sich die konkreten Erfolge erst später einstellen, sind die Endorphine ein zusätzlicher Anreiz, um durchzuhalten. 10. Sobald Sie Ihre alte Figur wiedererlangt haben, sollten Sie alles daran setzen, um Ihr Gewicht zu halten. Erklären Sie Sport und gesunde Ernährung zu Ihrem Lebensstil.
Mein Guru: Fiona Allen Fiona ist eine ausgebildete Trainerin für die Sportzentren des YMCA (hierzulande CVJM, der Christliche Verein junger Menschen). Sie hat sich auf Wöchnerinnengymnastik und postnatales Training spezialisiert
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und kann sich einiger prominenter Kundinnen wie Jamie Olivers Frau Jools Oliver rühmen. Wenn sie nicht gerade anderen Müttern dabei hilft, wieder in Form zu kommen, versucht sie, mit ihrer drei Jahre alten Tochter Zadie Schritt zu halten.
Was sind Ihre wichtigsten Sport- und Fitnesstipps für Mütter? Eine Mama mit einem Neugeborenen. Achten Sie darauf, dass Sie sechs Wochen warten, bevor Sie mit jeglicher Art von Sport anfangen (zehn Wochen nach einem Kaiserschnitt). Wählen Sie sanfte Sportarten, und fangen Sie mit kurzen Etappen an. Übertreiben Sie es nicht, denn damit verbrauchen Sie nur unnötig Energie, was zu Erschöpfung und Unwohlsein führt. Nach den ersten sechs Wochen, wenn sie sich nicht mehr vorkommen wie ein Zombie, steht für die meisten Mütter der Bauch im Vordergrund des Trainingsinteresses. Eine gute Anfangsübung besteht darin, sich auf alle Viere zu hocken und die Bauchmuskulatur langsam einzuziehen. Tun Sie das so lange wie es angenehm ist – und halten Sie dabei keinesfalls den Atem an. Diese Übung können Sie absolvieren, während Sie mit Ihrem Kind, das auf seiner Spieldecke neben Ihnen liegt, herumschäkern, oder wenn Sie abends fernsehen. Eine ähnliche Übung können Sie zwischen den Stillzeiten auf einer Matte oder dem Teppich durchführen. Legen Sie sich flach hin, beugen Sie die Knie und ziehen Sie die Bauchmuskeln nach unten, bis Ihre Wirbelsäule vollständig den Boden berührt. Wiederholen Sie dies zehn bis fünfzehn Mal, halten Sie diese Stellung dabei stets zehn bis fünfzehn Sekunden lang. Dann führen Sie die Arme und den Kopf in Richtung Ihrer Knie und wiederholen auch diese Übung zehn bis fünfzehn Mal. Konzentrieren Sie sich beim Training immer darauf, Ihren Bauchmittelpunkt nach innen zu ziehen, und denken Sie daran, dass die Bauchmuskulatur sich vom Schambein bis hin zu den Rippen erstreckt. Ob Sie es glauben oder nicht, die gesamte Bauchmuskel-Zone ist etwa 20 Zentimeter lang! Diese Übungen sollten Sie täglich wiederholen. Ihr Baby kann Ihnen dabei zusehen. Sie werden erstaunt sein, wie interessant ein vier Monate altes Kind so etwas findet! Einige Mütter haben mir erzählt, dass ihr Kind gern auf ihrem Bauch sitzt, während sie sanfte Sit-ups machen. Heben Sie den Oberkörper und den Kopf zehn Mal ein Stück vom Boden, und wiederholen Sie diese
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Übungsfolge drei Mal. Ich verspreche Ihnen, dass Sie spüren werden, wie Ihre Bauchmuskeln arbeiten. Wenn Sie genug Energie und Kondition haben, kombinieren Sie diese Übungen mit etwas Walking oder mit Power-Lunges (Ausfallschritten) und ein paar Bizeps-Curls. Für die Ausfallschritte machen Sie einfach nur einen Schritt nach vorn, sodass beide Beine sich im rechten Winkel zueinander befinden und führen Sie die Füße anschließend wieder schwungvoll zusammen. Wiederholen Sie diese Übung bei jedem Bein 20 Mal und jede Übungsfolge zwei Mal. Für die Bizeps-Curls nehmen Sie einfach eine Suppendose oder eine andere Konserve als Gewicht zur Hand. Wenn Sie fünfzehn Mal drei Wiederholungen schaffen, klopfen Sie sich anerkennend auf die Schulter! Wenn es Ihnen allzu schwer fällt, zu Hause zu trainieren, dann nehmen Sie sich fest vor, draußen sportlich aktiv zu werden. Wer drei Mal täglich eine halbe Stunde einen schnellen Spaziergang mit dem Kinderwagen macht, tut nicht nur etwas für die Fitness, sondern trägt auch zur Verbesserung der eigenen Stimmung bei. Versuchen Sie doch einmal, mit Ihrem Baby zusammen schwimmen zu gehen. Sie müssen ja keine olympiaverdächtigen Rekorde aufstellen. Es reicht, wenn Sie sich einem Mutter-Kind-Schwimmkurs anschließen und sich im Wasser einfach nur bewegen. Es ist erstaunlich, wie viel Kalorien man verbrennt, während man im seichten Wasser Kinderliedchen singt. Auch wer gerade keinen Sport treibt, sollte stets auf eine gute Körperhaltung achten, insbesondere wenn Sie das Baby viel herumtragen oder häufig stillen. Ein besonderes Augenmerk sollte zudem auf regelmäßigen Beckenbodenübungen liegen (die im Stehen und im Sitzen gleichermaßen durchgeführt werden können).
Eine Mama, die Bauch, Po und Oberarme wieder in Form bringen will. Eine Sportart, mit der Sie den gesamten Körper trainieren können, ist das Schwimmen. Denken Sie nur immer daran, beim Brust- oder Rückenschwimmen Ihre Bauchmuskeln einzuziehen. Kombinieren Sie das wöchentliche Schwimmen mit den folgenden Übungen, wobei sie drei Sätze à zehn bis fünfzehn Wiederholungen anstreben sollten. Reverse Curls sind hervorragend für die unteren Bauchmuskeln. Legen Sie sich dazu flach auf den Boden, Kopf und Schultern sollten die Matte berühren, die Beine befinden sich im rechten Winkel zum Boden, die Hände liegen neben dem Po. Heben Sie den Po minimal vom Boden und senken
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Sie ihn dann wieder. Am Anfang schlage ich drei Sätze à zehn Wiederholungen vor. Im Laufe der Wochen können Sie sich langsam steigern. Kniebeugen sind ideal zur Formung des Pos, der Beine sowie der vorderen und hinteren Oberschenkelmuskulatur. Die beste Variante sind Kniebeugen mit dem Gymnastikball. Sie können die Wirkung noch steigern, indem Sie Hanteln oder gefüllte Wasserflaschen in die Hand nehmen. Liegestütze führen Sie am besten »altmodisch« aus – mit lang gestrecktem Körper auf Händen und Fußballen. Fangen Sie langsam an und versuchen Sie, die Matte mit der Nase zu berühren, bevor Sie sich wieder in die Ausgangsposition drücken. Achten Sie dabei darauf, dass Ihr Rücken gerade und Ihre Bauchmuskeln straff sind. Beinheben liebe ich, da diese Übung die äußeren Oberschenkelmuskeln und den Po besonders gut formt. Legen Sie sich auf den Boden und befestigen Sie ein Fußgewicht am Knöchel. Sie können auch ein DynaBand oder ein starkes, elastisches Band zwischen die Fußknöchel spannen. Beide Beine werden gebeugt. Legen Sie dann den Ellbogen auf den Boden, und stützen Sie den Kopf mit Ihrer Handfläche. Heben und senken Sie das zu oberst liegende Bein. Wiederholen Sie diese Übung fünfzehn Mal und streben Sie sechs Sätze an. Dann wechseln Sie die Seite und wiederholen Sie. Ich weiß, das klingt nach viel, aber ohne diese zahlreichen Wiederholungen fühlen Sie nicht, wie es brennt! Zum Radfahren auf dem Boden legen Sie sich rücklings hin, heben Sie den Kopf und die Schulter von der Matte. Strecken Sie immer ein Bein gleichzeitig aus, und halten Sie die Beine so tief wie möglich über dem Boden. Ein Ellbogen sollte dabei immer das entgegengesetzte Knie berühren und sich von einer Seite zur nächsten drehen. Das ist ganz schön anstrengend, aber es wirkt!
Eine Mama mit zwei sehr kleinen Kindern. Ich finde, dass bei Müttern mit sehr kleinen Kindern stramme Spaziergänge mit dem Kinderwagen, besonders in hügeligem Gelände, einfach ideal sind. Auch eine Radtour mit den Kindern oder eine Stunde auf dem Heimtrainer, die man einmal in der Woche absolviert, kann die Fitness deutlich steigern und macht Spaß. Eine weitere gute und einfache Methode, um fit zu werden, besteht darin, in den Musik-, Tanz- oder sogar den Mini-Fußballkursen Ihres Kindes aktiv zu werden. Engagieren Sie sich. Ihre Kleinen finden es sicher auch toll. Wenn es Ihnen mit Ihrer Fitness ernst ist, müssen Sie versuchen, zu-
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sätzlich drei 40-minütige Sitzungen pro Woche einzuschieben, in denen Sie zu Hause trainieren – und selbst 20 Minuten sind besser als nichts. Liegestütze, Sit-ups, Kniebeugen und Ausfallschritte sind dabei sehr nützlich und zeigen schnelle Erfolge. Ich nenne diese Workouts meine »Heim-Trainings-Zeit«, denn man kann viele dieser Übungen machen, indem man das häusliche Inventar nutzt, von der Treppe bis zum Sofa. Für eine frischgebackene Mutter oder eine, die nicht berufstätig ist, könnte es also kaum einfacher sein. Für das Aufwärmtraining empfehle ich Treppen-Step-ups. Sie treten mit einem Fuß auf die Treppenstufe, ziehen den zweiten nach und gehen dann wieder herunter. Wenn Sie das mit jedem Bein zwanzig bis dreißig Mal ausführen, und zwar in drei Sätzen, werden Sie spüren, wie Ihr Puls sich beschleunigt, ohne dass Sie sich übernehmen. Von der Treppe geht es weiter zum Sofa, das Sie bei Kniebeugen und Sit-ups zur Hilfe nehmen. Wenn Sie sich langweilen und sich vom Sport ablenken wollen, dann schauen Sie sich doch das morgendliche Fernsehprogramm an. Für die Sofa-Kniebeuge stellen Sie die Beine hüftbreit und versuchen sich hinzusetzen. Kurz bevor Ihr Po das Sofa berührt, kommen Sie wieder zum Stehen. Eine ziemliche Quälerei, ich weiß, aber wenn Sie dies in drei Sätzen à fünfzehn Wiederholungen absolvieren, spüren Sie bald, wie Ihre Oberschenkelmuskulatur und Ihr Gesäß straffer werden. Für die Sofa-Situps legen Sie sich rücklings auf den Boden, wobei die gebeugten Beine auf dem Sofa ruhen. Dann heben Sie Ihren Oberkörper und Kopf vom Boden. Halten Sie diese Position eine Sekunde lang, und senken Sie den Oberkörper dann langsam wieder ab. Atmen Sie aus, wenn Sie sich aufrichten und ein, sobald Sie sich wieder hinlegen. Diese Übung ist außerordentlich anstrengend, aber wenn Sie vier Sätze à fünfzehn Wiederholungen schaffen, können Sie schon bald hervorragende Ergebnisse verzeichnen. Insgesamt schlage ich vor, zwei Abende (und falls möglich noch einen Morgen) dem »Heim-Training« zu widmen. Eine solche Sitzung können Sie immer dann einschieben, wenn Ihr Baby gerade schläft und Ihr Kleinkind im Kindergarten ist, oder sogar wenn Ihre Kinder an einem Sommertag im Garten spielen. Vielleicht tun Sie sich ja beim Sport mit einer Freundin zusammen, die ebenfalls Kinder hat. Unter Umständen stellen Sie fest, dass Sie motivierter sind, wenn Sie gemeinsam trainieren. Ich habe viele Kundinnen mit zwei und manchmal sogar mehr kleinen Kindern. Wenn Sie ein Programm mit drei wöchentlichen Sportsitzungen durchhalten, werden Sie sich bald besser fühlen und besser aussehen.
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Eine Mama, die zwölf oder mehr Kilo abnehmen muss. Obwohl nach einer Geburt 9 bis 10 Kilo Übergewicht die Norm sind, kenne ich sogar Frauen, die 25 bis 30 Kilo zu viel auf die Waage bringen. Aber egal, wie viel Sie abnehmen müssen, das Grundprinzip ist immer das gleiche: Gehen Sie es langsam an, und denken Sie daran, dass es länger dauert, die überschüssigen Pfunde zu verlieren als sie sich anzufuttern. (Außerdem sollte man immer im Kopf behalten, dass Muskeln mehr als Fett wiegen.) Ich schlage ein Ziel von einem Pfund pro Woche vor, und sogar noch weniger, wenn die Mütter stillen. Wenn möglich, beginnen Sie Ihr Gewichtsverlust- und Fitnessprogramm mit langen täglichen Spaziergängen. Wenn Sie Mitglied in einem Fitnessstudio sind, absolvieren Sie zusätzlich noch 15 bis 20 Minuten auf dem Cross-Trainer. Das Training sollte eine Herausforderung für Sie sein, sodass sich Ihre Pulsfrequenz erhöht. Das kurbelt Ihren Stoffwechsel an, was wiederum den Gewichtsverlust fördert. Walking sollte immer mit Kraft- oder Gewichtstraining verbunden werden, um den Körper zu formen; Bizeps-Curls sind einfach ideal, zum Beispiel mit gefüllten Wasserflaschen. Reservieren Sie dafür drei Mal die Woche 20 Minuten. Sie können nur dann erfolgreich abnehmen, wenn Sie aktiv bleiben; integrieren Sie Treppensteigen, den Gang zum Supermarkt um die Ecke und den Rückweg durch das Bankenviertel in Ihre tägliche Routine. Wer viel Bewegung mit gesunder Ernährung kombiniert, der sollte es schaffen können, tatsächlich ein halbes Kilo pro Woche abzunehmen. Eine Mama, die ihre Kondition und ihre Kraft steigern will. Zur Steigerung der Kondition und der Kraft muss man sich einen Fitnessplan aufstellen, der viele der Übungen enthält, die ich hier bereits vorgestellt habe. Das Geheimnis besteht darin, jetzt weniger Wiederholungen von einer Übung zu machen, dafür aber mit höheren Gewichten oder mehr Widerstand zu trainieren. Viele meiner Kundinnen haben einen ganzen Stall voll Kinder, von denen viele dem Kindergartenalter bereits entwachsen sind. Diese Frauen möchten mit dem Energielevel aktiver Schulkinder einfach mithalten können. In einem solchen Fall empfehle ich, 20 bis 40 Minuten zu joggen, und zwar drei Mal die Woche. Den gleichen positiven Effekt hat ein einstündiges Power-Walking, das ebenfalls drei Mal die Woche ansteht. Jogging und Walking geben den Müttern die Energie zu-
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rück und tragen wesentlich zu einem hohen Fitnessgrad bei. Zudem sind es keine zeitraubenden Sportarten, die sich leicht in den mütterlichen Terminplan einbauen lassen. Um Ihre physische Kraft zu steigern, müssen Sie die 40-minütige Joggingrunde um den Park mit ein paar Power-Übungen verbinden. Ich empfehle hier Liegestütze und Sit-ups. Wenn Sie genug Zeit erübrigen können, um entsprechende Kurse im Fitnessstudio oder Sportverein um die Ecke zu absolvieren, dann sind in puncto Formung, Stärkung und Konditionssteigerung Body-Pump-Kurse kaum zu überbieten. Für die Kondition bieten sich zudem Spinning-Kurse an, und wenn Sie noch einen Body-Shaping-Kurs einflechten können, umso besser.
Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Tipps für Mütter, die ihren Körper wieder in Form bringen wollen? 1. Versuchen Sie, während der Schwangerschaft etwas sanften Sport zu treiben. 2. Denken Sie, an regelmäßige Beckenbodenübungen. 3. Wenn sich Ihr Alltag nach der Entbindung wieder einigermaßen eingependelt hat, sollten Sie sich unbedingt täglich etwas Zeit für sportliche Aktivitäten freihalten. 4. Wählen Sie Sportarten, die Ihnen liegen und auf die Sie sich freuen können. Wenn Sie nicht gern joggen, wie wäre es dann mit Walking oder Wasser-Gymnastik? 5. Verschieben Sie niemals auf morgen, was Sie heute besorgen können. Sport zu treiben und sich fit zu halten, wird Ihre Laune beträchtlich verbessern, das verspreche ich Ihnen!
Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine Mutter, die optimale Fitness erlangen will? Do’s • Beginnen Sie mit dem Training erst sechs bis zehn Wochen nach der Entbindung. • Lassen Sie sich von einem qualifizierten Arzt oder Fitnessberater untersuchen, um eine möglicherweise noch bestehende Rektusdiastase auszuschließen (das heißt eine Spalte, die sich während der Schwan-
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gerschaft zwischen der rechts- und linksseitigen geraden Bauchmuskulatur bildet). In einem solchen Fall sind gezielte Trainingsmaßnahmen vonnöten. Beginnen Sie damit, sanft den Bauch einzuziehen – zum Beispiel, wenn Sie noch im Bett liegen. Stillen Sie so lange wie möglich. Meiner Erfahrung nach trägt das maßgeblich zur Rückbildung des Bauches bei. Denken Sie daran, wie wichtig Ihre Atmung ist. Bei Anspannung atmen Sie ein, bei Entspannung aus. Versuchen Sie, zahlreiche Bizeps-Curls und leichtes Gewichtheben in Ihr Trainingsprogramm zu integrieren. Die Stärke der Arme ist besonders wichtig, denn die Babys werden schwerer. Beginnen Sie sanft mit kurzen Übungszeiträumen, und steigern Sie sich täglich. Gehen Sie jeden Tag spazieren. Legen Sie sich genug ins Zeug, um zu spüren, wie Ihre Muskeln arbeiten, aber nicht so sehr, dass es eine Quälerei wird. Denken Sie stets an eine aufrechte Körperhaltung – strecken Sie die Wirbelsäule und stehen Sie aufrecht.
Dont’s • Fangen Sie nicht mit dem Training an, bevor Sie sich nicht gut genug fühlen. Wenn möglich, trainieren Sie niemals vor dem Stillen. Wenn Ihre Brüste schwer und wund sind, sollten Sie Übungen in Brustlage und weit ausladende Armübungen vermeiden. • Achten Sie darauf, Ihren Körper in den ersten paar Monaten nicht zu überdehnen. Das Hormon Relaxin kann nach der Schwangerschaft im Körper bis zu fünf Monaten erhalten bleiben, sodass Sie sich beweglicher fühlen als Sie wirklich sind. • Vermeiden Sie es, die Bauchmuskeln zu überdehnen oder zu sehr zu belasten, bis Sie genau wissen, dass sie nach der Schwangerschaft beginnen, wieder zusammenzuwachsen. • Gehen Sie nicht gleich ins Fitnessstudio. Ein paar einfache Übungen zu Hause, mit denen Sie Muskeln aufbauen können, sind zu Beginn völlig ausreichend. • Versuchen Sie, nicht immer nur die gleichen Übungen zu machen. Variieren Sie sie lieber, und setzen Sie sich jede Woche ein neues Ziel.
Schaffen Sie sich ein neues Körpergefühl
• Besonders wichtig ist es, sich nicht mit anderen Müttern zu messen. Denken Sie immer daran: Jeder ist anders und jeder Körper erholt sich in einem anderen Tempo.
Fitness-Mantra für Supermamas mit Stil »Setzen Sie sich selbst kleine, erreichbare Ziele, und variieren Sie sie wöchentlich. Am wichtigsten aber ist, dass Sie Ihre sportlichen Aktivitäten genießen und sie nicht als zusätzliche Belastung betrachten!«
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Erholsamer Schlaf für alle
Schlaf und Schwangerschaft Die große Ironie im Leben einer Mutter besteht darin, dass ihr Job absolute geistige Klarheit und einen wachen Verstand erfordert, aber weniger als das Minimum an Schlaf und Ruhe bietet, um beides zu erlangen. Wenn ich das vor der Geburt meines ersten Babys gewusst hätte, hätte ich ganz gewiss meinen Job aufgegeben und darauf bestanden, die gesamten neun Monate meiner Schwangerschaft schlafend zu verbringen, um mich auf die darauf folgenden 18 Jahre vorzubereiten. Stattdessen ließ ich mich vom Schein trügen. Während mein Bauch wuchs, betrachtete ich die hinreißenden Babys auf den Titelblättern verschiedener Elternzeitschriften, und wenn ich in der Stadt war, spähte ich in jeden Kinderwagen hinein. Überall entdeckte ich Neugeborene, die es sich im Land der Träume bequem gemacht hatten. Mir war nicht klar, dass dieser vierstündige Mittagsschlaf wahrscheinlich ihren Nachtschlaf ersetzte oder das Ergebnis einer großen Dosis Paracetamol war! Ich kann jeder werdenden Mutter nur dringend raten, sich vor der Entbindung so gut es geht mit Schlaf einzudecken. Damit will ich keineswegs behaupten, dass es am besten ist, sich zu verkriechen und ansonsten in den Mutterfreuden zu schwelgen. Ich bin durchaus eine Verfechterin einer aktiven Schwangerschaft. Aber es spricht einiges dafür, seine Grenzen zu kennen und auch die Zeit zu genießen, in der man sich aus den zahlreichen sozialen Anforderungen eines hektischen Lebens ausklinken kann. Es ist kein Fehler, Ruhepausen einzulegen und dem Wunsch zu widerstehen, seine natürlichen Ressourcen voll auszuschöpfen. Ich kenne viele Frauen, für die nächtlicher Schlaf (ganz zu schweigen von einem Nickerchen am Tag) nach dem siebten Schwangerschaftsmonat zunehmend schwierig wird. Andere Frauen sind so erschöpft, dass sie
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sechs Stunden am Stück durchaus schaffen. Ich befinde mich irgendwo in der Mitte. Abgesehen von den Pipi-Pausen, die ich alle drei Stunden einlegen musste (die einen sicher auf den zukünftigen Stillrhythmus einstimmen sollen) und dem ständigen Justieren der Kissen zwischen den Beinen, um den Bauch damit abzustützen, kam ich schließlich insgesamt auf etwa acht Stunden. In der zweiten Schwangerschaft ist es natürlich fast unmöglich, dem eigenen Ruhebedürfnis nachzugeben. Sonntags kann man nicht mehr bis mittags ausschlafen oder das Wochenende damit verbringen, sich auf dem Sofa herumzulümmeln und fernzusehen. In der zweiten, dritten, vierten Schwangerschaft wird es immer schwieriger, sich genügend Schlaf zu verschaffen, zumal man jeden Morgen erbarmungslos um 6 Uhr aufstehen muss. Nach zwei eigenen Schwangerschaften und einer intensiven Befragung meiner Freundinnen habe ich mich deshalb hingesetzt und eine Liste der wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie Sie sich etwas mehr Ruhe verschaffen können: Gehen Sie, wann immer Sie können, früh zu Bett. Wenn Sie schon
kleine Kinder haben, bereiten Sie sich, sobald diese schlafen, eine unkomplizierte Mahlzeit zu, und hauen Sie sich dann selbst aufs Ohr. Auch wenn Sie erst noch etwas lesen oder sich im Bett entspannen: Sich nur auszuruhen und die Beine hochzulegen, hilft schon sehr. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Schlaf, den man vor Mitternacht bekommt, zweimal so wertvoll ist wie der danach. Im letzten Schwangerschaftsdrittel verschwand ich deshalb oft schon um 21 Uhr im Bett. Ruhen Sie sich tagsüber aus. Für berufstätige Mütter fallen Ruhepausen am Tag weitgehend flach. Lassen Sie es deshalb in der Mittagspause besonders ruhig angehen, und gönnen Sie sich Ruhe an den Wochenenden. Falls Ihre Kinder noch ein Mittagsschläfchen machen, nutzen Sie diese Zeit für sich selbst. Oder verschaffen Sie sich eine Stunde Ruhe, während die Kinder im Kindergarten oder in der Schule sind. Natürlich erledigen sich die Einkäufe und das Putzen nicht von selbst, aber wenn Sie nicht vor Müdigkeit umfallen, gehen Ihnen diese Aufgaben mit Sicherheit leichter von der Hand. Teilen Sie Verantwortung mit anderen. Wenn es Ihnen – so wie mir – schwerfällt, jemanden um Hilfe zu bitten, dann ist dies eine
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Zeit des Umbruchs, denn jetzt müssen Sie Ihre diesbezüglichen Fähigkeiten verbessern. Nur weil Sie Ihren Partner, Ihre Familie, Freunde oder Nachbarn darum bitten, Sie ein wenig zu entlasten, wird man Sie wohl kaum gleich für unfähig oder besonders bedürftig halten. Nur die wenigsten Mütter verfügen über eine Haushälterin, einen Einkaufsservice oder ein Bataillon von Kinderfrauen, die den Haushalt und die Familie in dieser schwierigen Phase am Laufen halten, aber wahrscheinlich gibt es in Ihrer Umgebung wenigstens ein paar hilfsbereite Familienmitglieder oder Freunde. Sie werden überrascht sein, wie hilfsbereit Ihre Umgebung ist … Ich kann Ihnen nur eins raten: Lassen Sie sie gewähren! Gönnen Sie sich mindestens einen faulen Wochenendtrip, und zwar mit Ihrem Partner oder einer guten Freundin. Auch wenn ein Fünfsterne-
otel nicht für Sie infrage kommt, eine nette Pension auf dem Land tut H es ebenfalls. Sie sollten nur einfach einmal rauskommen – entweder mit Ihrem Mann oder mit einer guten Freundin – und vor der Geburt noch etwas Ruhe tanken. Kein Kochen, kein Putzen, kein Arbeiten, keine Telefonate. Nehmen Sie sich einen Stapel Zeitschriften, ein gutes Buch, eine Gesichtspackung und eine Schachtel Ihrer Lieblingspralinen mit, und fahren Sie los. Ich versichere Ihnen, es ist die Mühe wert, auch wenn Sie Ihre Verwandten mit dem Versprechen bestechen müssen, dass das erste gerahmte Foto des Neugeborenen ihnen gehören wird, damit sie jetzt auf das ältere Kind aufpassen. (Natürlich können Sie auch dem Vorbild meiner Freundin Kate folgen. Sie drohte damit, das Kind nach dem Lieblingsstürmer Ihres Mannes zu benennen, der erwiesenermaßen Fan des gegnerischen Fußballvereins ihrer Familie war – eine geniale Methode, sich deren Hilfe zu sichern). Wenn Sie Geld sparen wollen, sollten Sie solche Trips nicht am Wochenende, sondern in der Woche machen. Hier bieten Hotels häufig spezielle Angebote an (ein Glas Champagner auf dem Zimmer zum Beispiel – klingt doch verlockend, nicht wahr?). Nach der Geburt könnte es eine Weile dauern, bevor Sie wieder Gelegenheit zum Verreisen haben. Und Sie, Ihr Baby und der Mensch, der Ihnen am nächsten und am liebsten ist, sind es wert. Machen Sie es sich beim Schlafen so bequem wie möglich. Vielleicht fühlen Sie sich wie ein gestrandeter Wal, und das Gestrampel Ihres
Erholsamer Schlaf für alle
Babys lässt sie im Bett kaum zur Ruhe kommen. Je bequemer Ihre Schlafposition jetzt ist, umso größer ist die Chance, dass Sie etwas Ruhe finden. Ich habe immer wieder festgestellt, dass etwas sportliche Betätigung tagsüber (eine Bushaltestelle früher aussteigen und zu Fuß nach Hause gehen, schwimmen) wesentlich dazu beiträgt, dass Ihr Körper sich nachts entspannen kann. Auch ein ausgiebiges Vollbad vor dem Schlafengehen kann hilfreich sein (es sollte allerdings nicht zu heiß sein!). Sammeln Sie außerdem jede Menge Kissen und Stützen für Ihren Bauch. Legen Sie sich ein leichtes Bettlaken zurecht, falls es Ihnen unter der Bettdecke zu heiß wird. Und die Gelegenheit einer Rückenmassage vor dem Schlafengehen sollten Sie sich unter keinen Umständen entgehen lassen. Wenn nicht Ihr Körper, sondern Ihre Gedanken sie um 3 Uhr morgens am Schlafen hindern, legen Sie einen Block und einen Bleistift neben das Bett, um Ihre Ängste und die Aufgaben, die Sie noch erledigen müssen, zu notieren. Dann können Sie sie bis zum Morgen loslassen. Der Rest liegt an Ihnen. Denken Sie nur immer daran, dass die ersten paar Monate als junge Mutter wie eine Achterbahnfahrt sind, und dass Sie so viel Ruhe und Schlaf brauchen wie möglich, um damit klarzukommen. Erklären Sie Schlaf und etwas Zeit für sich selbst zur Top-Priorität. Alles andere kommt dann ganz von allein.
Mamas unter sich »Mein Kind war gerade zwei Jahre alt, als ich feststellte, dass ich Zwillinge erwartete. Während meiner ersten Schwangerschaft war ich unglaublich aktiv gewesen, aber diesmal war ich durch die Anforderungen, die mein energischer kleiner Sohn und mein Fulltimejob an mich stellten, völlig erschossen. Ich hatte einen riesigen Bauch und war die ganze Zeit unglaublich müde. Ich erleichterte mir das Leben, indem ich mit einigen Müttern zusammen einen wöchentlich wechselnden Bringdienst organisierte, um Semai morgens in den Kindergarten zu kutschieren. Mein Boss erklärte sich einverstanden, dass ich morgens eine Stunde früher mit der Arbeit begann und dafür eine Stunde früher gehen durfte. Dadurch mied ich die abendliche Rushhour und hatte, wenn ich zu Hause war, noch genug Zeit für ein Schläfchen, bevor ich Semai wieder abholte. Diese 45 Minuten Schlaf am Tag waren Gold wert und der-
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maßen erfrischend, dass ich Semai so herzlich begrüßen konnte, wie er es verdiente und sogar noch beim Abendessen mit meinem Mann und hinterher vor dem Fernseher wach bleiben konnte.« Manira Brivarti, Reisebüroangestellte und Mutter von Semai (3), Jennal und Caal (beide 6 Monate)
Die ersten Wochen mit dem Baby Es ist fast unmöglich, die Vielzahl von Gefühlen zu beschreiben, die man in diesen ersten Wochen durchlebt. Sie haben neun Monate (und wahrscheinlich länger) auf diesen Augenblick gewartet. Sie haben davon geträumt, ihn sich ausgemalt und sich auf vielerlei Weise darauf vorbereitet. Sie haben einen Geburtsplan geschrieben, haben die Stoffwindeln gekauft und kennen die Entbindungsgeschichte einer jeden Mutter aus dem Bekanntenkreis. Seit mindestens einem Monat steht Ihre fertig gepackte Krankenhaustasche im Flur. Niemals werden Sie den Augenblick vergessen, da das Warten schließlich den Höhepunkt erreicht und die Wehen beginnen. Ob Sie nun eine dreistündige Schnell-Entbindung zu Hause oder eine dreißigstündige Strapaze, gefolgt von einem Notfall-Kaiserschnitt, erleben, die Geburt nimmt Sie einfach unglaublich mit. Die Gefühle, der fehlende Nachtschlaf, der Schmerz und die Euphorie fordern allesamt ihren Tribut. Kombinieren Sie dies mit einer Nacht auf einer überfüllten Krankenhausstation (wo schreiende Neugeborene und der Tumult ständiger Neuzugänge, einen gleichbleibend hohen Lärmpegel garantieren), und Sie haben noch weniger Gelegenheit, Ruhe zu finden. Zu Hause schläft das Baby vielleicht bei Ihnen im Bett, in einem Körbchen daneben oder in einem Gitterbettchen am anderen Ende des Flurs. Ich kann Ihnen versichern, dass es Ihre Lage maßgeblich vereinfacht, wenn das Baby die Nacht in Ihrer Nähe verbringt. Man vermeidet dadurch nicht nur, in den frühen Morgenstunden durchs ganze Haus schlurfen zu müssen, man kann das Kind auch jederzeit sehen und hören. Es gibt bestimmt keine Mutter auf der Welt, die nicht einmal zu ihrem Neugeborenen hingeeilt ist, weil sie glaubte, dass es zu atmen aufgehört hatte und die es anstupste, nur um dies zu überprüfen. Außerdem können Sie Ihr Baby stillen, ohne zu sehr dadurch gestört zu werden,
Erholsamer Schlaf für alle
und Sie können es in Ihrem eigenen, gemütlichen Bett tun. Als ich bei der Stillerei noch in der Lernphase war, brauchte ich unglaublich viele Kissen, um das Kind und mich in die richtige Position zu bekommen. Bei derlei nächtlichen Aktivitäten kann ein Nachtlicht eine großartige Hilfe sein. Meine gute Freundin Catherine lieh mir ein ganz raffiniertes Exemplar, dessen Licht während des Stillens schwächer wurde. Oft schlief meine Tochter wieder ein, wenn es dunkel wurde, und in null Komma nichts waren wir beide wieder im Land der Träume. Kein Aufstehen und kein Ausschalten des Lichtschalters. Wenn Sie Ihrem Kind die Flasche geben, sollten Sie auf eine etwas umfangreichere Unterbrechung der Nacht vorbereitet sein. Stellen Sie sich einen Flaschenwärmer neben das Bett. Dann müssen Sie nur noch aufstehen und die fertig vorbereitete Milch aus dem Kühlschrank holen. Für unsere Männer ist das keine leichte Situation mit ihren Vollzeitjobs (und dann müssen sie sich auch noch Sprüche anhören wie: »Wie, zum Teufel, nennst du denn das, was ich hier mache, mit einem 18 Monate alten Kind und einem Neugeborenen, das rund um die Uhr betreut werden muss – etwa Urlaub?«). Am besten ist es, Sie versuchen von Anfang an einen Kompromiss auszuarbeiten. Wenn Sie abpumpen, könnte er das Kind zum Beispiel eine Nacht pro Woche sowie am Wochenende nachts füttern. In diesen ersten Wochen ist es besonders wichtig, dass Sie es sich selbst möglichst leicht machen. Sorgen Sie dafür, dass das Baby immer in Ihrer Nähe ist, stellen Sie sich Wasser und Zwischenmahlzeiten ans Bett für nächtliche Hungerattacken. Legen Sie sich ein Ersatzbetttuch zurecht – nach der Schwangerschaft schwitzen manche Frauen einfach entsetzlich. Auch für den Po sollten Sie sich ein Ersatztuch bereithalten, oder schlafen Sie auf einem Handtuch (am besten kein weißes – Schweißflecke bekommt man nur schwer wieder heraus). Frauen mit starken Blutungen empfinden diese gerade nachts wie eine hundertfache, besonders heftige Menstruationsattacke. Ich mache nur ungern weiter, aber habe ich schon die auslaufenden Brüste erwähnt? Ein spezieller Still-BH für die Nächte ist zwar nicht besonders elegant, aber mit Stilleinlagen auf jeder Seite rettet er Sie vor einem durchweichten Bett. Mamas, schaut den Tatsachen ins Auge: In den ersten paar Wochen sind die Dinge einfach extrem ungemütlich, und die beste Methode, diese Zeit zu überstehen, ist die, vorbereitet zu sein und die notwendige Ausstattung und Unterstützung parat zu haben.
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In diesen ersten Tagen darf man eben keine Wunder erwarten. Seien Sie nett zu sich selbst und zu Ihrem Neugeborenen und überlassen Sie es den Menschen, die Ihnen nahestehen, um Ihnen in allen anderen Bereichen unter die Arme zu greifen. Begrenzen Sie die Besucherschar. Diejenigen, die bereit sind, Ihnen zu helfen, sollten für Sie kochen, putzen und die Betreuung der Geschwister übernehmen. Eines der besten Geschenke, das ich nach der Geburt meines ersten Kindes bekam, war ein Kontingent an heißen Mahlzeiten, das für eine ganze Woche ausreichte. Wenn Sie sich der Unterstützung Ihrer Umwelt versichert haben, sollten Sie lernen, sich Ruhe zu verschaffen, wann immer sich Ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Die meisten Ihrer Freundinnen mit Kindern werden Ihnen den Rat geben, »zu schlafen, wenn das Baby schläft«, und im Gegensatz zu zahlreichen anderen wohlmeinenden Ratschlägen ist dies einer, den man sich durchaus zu Herzen nehmen sollte. Während das Baby schläft, neigen wir dazu, schnell noch ein paar Anrufe und die Bügelwäsche zu erledigen, aber niemand wird es Ihnen übel nehmen, wenn Sie die Dinge für eine Weile etwas entspannter angehen. Ergreifen Sie die Gelegenheit, sich am Tage auszuruhen, dann können Sie den verpassten Nachtschlaf zumindest teilweise nachholen.
Zu viele gute Ratschläge Der beste Rat, den ich je erhielt, war der, 90 Prozent aller Ratschläge zu ignorieren. Sie kennen das doch sicher auch: Seit dem Tag, da Ihr Bauch merklich wuchs, wurden Sie von aller Welt mit Kommentaren überhäuft, nicht wahr? Das Thema Schlaf scheint dabei mehr ungebetene Ratschläge auf den Plan zu rufen als sämtliche andere Elternthemen. Jede Mutter und jeder Vater hat schon schlaflose Nächte erlebt, und selbst wenn die eigenen Kinder mittlerweile das Schulalter erreicht haben, ist man nicht davor gefeit. Der elterliche Alltag beginnt tagein, tagaus mit dem Getrippel kleiner Füße um 6 Uhr morgens oder früher. Vielleicht nässt Ihr Siebenjähriger wieder ein oder ihre Neunjährige war die letzten vier Nächte wach, weil sie Windpocken hat. Auf der ganzen Welt gibt es sicher keine Mutter und keinen Vater, die oder der beim Thema Schlafmangel nicht mitreden könnte.
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Schlaf (oder Schlafentzug) ist eines der wichtigsten Themen überhaupt und gehört zu unseren fundamentalsten Existenzgrundlagen. Jedes Familienmitglied, jede andere Mutter, jeder Besucher, jeder Nachbar, jede Mutter an der Bushaltestelle wird Ihnen einen anderen Rat geben, wie Sie sich Schlaf verschaffen können. Doch kein Kind ähnelt dem anderen, und ihre Bedürfnisse sind teilweise vollkommen unterschiedlich. Manche brauchen intensiven Körperkontakt. Zumindest in den ersten sechs Lebenswochen ertragen sie es einfach nicht, hingelegt zu werden; manche trinken zügig und schlafen glücklich drei bis vier Stunden am Stück, und das von Anfang an; manche weinen und weinen und weinen, und man kann nichts anderes tun als sie zu trösten und geduldig darauf zu warten, dass diese Phase vorübergeht. Als Mütter, Väter, getrennt vom Kind lebende Elternteile und Familienmitglieder versuchen wir, die Bedürfnisse unserer Kinder zu erkunden, ob es sich nun um Neugeborene, um Babys, um Kleinkinder oder flügge gewordene Schulkinder handelt, und manchmal ist dieses Übermaß an guten Ratschlägen einfach zu viel. Von dem Augenblick an, da ich mein Neugeborenes zum ersten Mal anlegte, fragten die Leute mich: »Schläft sie bei Ihnen im Bett?« (Fürs Erste, ja.), »Trinkt sie nach Bedarf?« (dito), »Folgen Sie beim Füttern, Schlafen und Spielen von Geburt an einer strikten Routine?« (Nein, noch nicht.), »Werden Sie Milch abpumpen?« (Ja, aber noch nicht sofort.), »Wollen Sie Ihren vier Monate alten Säugling tatsächlich schon mit in Urlaub nehmen?« (Ja, ja, ja!) Es überrascht mich heute noch, dass meine Gratulanten nicht gleich einen kompletten Überblick über ihre mutmaßliche Kindergarten- und Schulerziehung bis zum 18. Lebensjahr anforderten. Meine Methode, um mit den Fragen meiner Umwelt klarzukommen, bestand zunächst einmal darin, Ruhe zu bewahren – und den Leuten das zu erzählen, was sie hören wollten. »Nein, natürlich schläft sie nicht in meinem Bett.«, »Tägliche Routine, natürlich, vom ersten Tage an, ich folge ausschließlich dem Rat der Erziehungsberaterin Gina Ford.«, »Ja, sie ist bereits im Musikgarten, beim Kinderturnen, in der Spielgruppe und beim Ballett angemeldet.« (Wen interessiert es, dass sie gerade erst sechs Wochen alt ist!) Es klingt vielleicht seltsam, aber durch ein solches Verhalten ziehen sich die Leute zurück, sodass Sie wieder Raum zum Atmen haben und Ihren eigenen Weg finden können. Wenn Ihr Baby ein paar Monate alt ist und Sie angefangen haben, sich ein
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neues gemeinsames Leben aufzubauen, können Sie sich genau überlegen, was Sie Ihrer Umwelt über Ihre Erziehungsmethoden erzählen und was Sie verschweigen. Letztlich ist es Ihre ganz persönliche Entscheidung, was Sie tun und was nicht, und wenn Sie zu ehrlich und immer nur bestrebt sind, in den Augen anderer alles richtig zu machen, dann sehen Sie sich schon bald mit einer endlosen Tirade aus Ratschlägen konfrontiert. Nichtsdestoweniger haben Sie sich wahrscheinlich schon vor der Geburt ein paar gute Ratgeber und Mentoren ausgesucht, die Sie bei der Aufzucht Ihrer Kinder unterstützen können – enge Freunde, Familienmitglieder und Kollegen, die die gleiche Lebenseinstellung haben wie Sie selbst und auf deren Urteil Sie vertrauen. Meine gute Freundin Jennie, die in jungen Jahren Mutter wurde, die am Arbeitsplatz gute Leistungen zeigt und für eine starke Familienbindung sorgt, ist beispielsweise eine Frau, die ich stets um Rat fragen kann – egal, ob bei Bauchschmerzen oder bei Schulproblemen. Ihre Tochter ist eines der glücklichsten und robustesten Kinder in der Gegend, und ihre Tipps über die ersten Jahre sind bei den meisten Müttern sehr beliebt: »Liebe sie, höre ihnen zu, lass sie viel an der frischen Luft spielen, verwöhne sie nicht zu sehr und bring ihnen bei, ihre Sachen wegzuräumen – besonders den Jungen!« Diese Kurzform war ein netter Kontrast zu den anderen, eher unzuverlässigen Ratschlägen zum Thema durchwachte Nächte, Bettnässen und Sodbrennen. In dieser Lebensphase finden Sie im Übrigen immer wieder Menschen, die Sie überraschen: eine entfernte Bekannte, die gleichzeitig mit Ihnen entbindet, und die Ihre Einstellung zum Füttern und zur Kindererziehung teilt, eine Verwandte, die Sie auf eine Weise unterstützt, die Sie vor der Geburt niemals für möglich gehalten hätten, und neue Freundschaften, die sich ergeben, wenn die Kinder größer werden. Langsam, aber sicher bauen Sie sich ein Netzwerk aus wichtigen Frauen auf, die die gleichen Wertvorstellungen haben wie Sie selbst und deren Rat Sie suchen und zu schätzen wissen. Und genau diese Frauen sind letztlich Ihre Rettung.
Mamas unter sich »Der beste Rat, dem man sein Leben lang folgen sollte ist der, seinen Instinkten zu folgen. Meine drei Jahre alte Tochter schlief eigentlich immer gut, doch plötzlich wachte sie nachts auf und weinte. Andere Mütter gaben mir den
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Rat, ein Schlaftraining auszuprobieren, bei dem man das Kind kontrolliert eine Weile weinen lässt. Sie empfahlen mir, ein Nachtlicht anzuschaffen oder das Kind später hinzulegen. Ich probierte alles aus, aber instinktiv wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Am vierten Tag brachte ich sie zum Kinderarzt, der eine Mittelohrentzündung diagnostizierte, die ihr in der Nacht quälende Schmerzen verursacht hatte und unter Umständen Wochen andauern konnte. Er verschrieb ihr Antibiotika und ein homöopathisches Mittel, und innerhalb weniger Tage schlief sie wieder wie ein Murmeltier.« Georgina Cape, Vollzeitmutter von Edie (6) und Rosemary (3)
Routine Es ist schon seltsam mit der Routine. Für manche Frauen ist sie so etwas wie eine Religion. Sie erfinden eine feste Struktur, mit deren Hilfe sie ihr Leben erfolgreich im Griff haben. Und diese wird an Freunde und Familie weitergegeben, wann immer sie im »Familienmodus« sind. Sie leben sie, atmen sie, lieben sie und können sich ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen. Für andere Menschen wiederum ist Routine der Antichrist schlechthin: schädlich, einengend, kontrollierend und erdrückend. Sie muss unter allen Umständen vermieden werden. Glücklicherweise habe ich beide Spielarten ausprobiert, deshalb sehe ich mittlerweile die Lichtund Schattenseiten bei beidem. Ich habe immer versucht, eine Form der Struktur zu finden, die zwar durchaus als »Routine« betrachtet werden kann, die uns aber nicht an ein strenges Ritual bindet, welches uns verbietet, auch nur eine Sekunde vom vorgeschriebenen Weg abzuweichen. Bis zu dem Zeitpunkt, da mein erstes Kind zur Welt kam, hatte ich mir noch gar keine Gedanken darüber gemacht, wie sehr unser Erwachsenenleben von Routine bestimmt wird. Die meisten von uns stehen jeden Morgen um die gleiche Zeit auf, nehmen jeden Morgen den gleichen Bus zur Arbeit, mit dem sie abends auch wieder heimkehren. Dieses Schema wiederholt sich täglich bis zum Wochenende. So war es fast so etwas wie ein Schock für mich, dass meine zwei Stunden alte Tochter doch tatsächlich nicht in meine Alltagsroutine hineinpassen wollte. Sie schlief, wann sie wollte (nur nicht nachts), aß, wann sie wollte (24 Stunden am Tag), weinte, wann sie wollte (obwohl das nicht allzu häufig vorkam – was gibt es auch zu weinen, wenn man ständig an der Brust liegt?) und machte
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die Windel voll, wann immer ihr der Sinn danach stand (vorzugsweise, wenn wir gerade im Supermarkt angekommen waren oder unterwegs gerade die letzte Ersatzwindel verbraucht hatten). In den ersten drei Monaten ließ ich es zu, dass sie die Führung übernahm. Sie schlief nachts in unserem Ehebett und tagsüber im Körbchen, das ich überall mit hinnahm. Sie wurde nach Bedarf gestillt (auch, wenn ich mit Freundinnen im Café saß oder einmal sogar während der gesamten Abendparty bei einer Nachbarin).
Eine kleine Anmerkung zum Thema Routine und Anlegen nach Bedarf Ich persönlich finde Routine und feste Tagesabläufe durchaus hilfreich und ja, letztlich verhelfen Sie Ihnen selbst und dem Baby zu einem guten Nachtschlaf. Aber während der ersten paar Wochen endet der Versuch, das Baby in eine feste Struktur zu pressen, nur in Tränen (sowohl in den Ihren, als auch in denen Ihres Babys). Es empfiehlt sich, eine grobe Vorstellung davon zu haben, wann das Baby Hunger hat und wie lange die Stillzeiten dauern. Es wäre auch ideal, wenn das Baby zwischen den Stillphasen zwei oder drei Stunden ausharren könnte, wenn es pro Mahlzeit zwischen 25 und 45 Minuten veranschlagen würde (denn an die nahrhaftere und fetthaltigere Hintermilch gelangt es erst nach etwa einer Viertelstunde Saugen), und wenn Sie es nach einigen Monaten so lange hinhalten könnten, dass es vier Stunden zwischen den Mahlzeiten durchhält. Die Entscheidung, ob Sie nach Bedarf stillen oder gleich nach der Geburt so etwas wie einen Rhythmus oder eine Routine einführen, ist eine rein persönliche Entscheidung. Jede frischgebackene Mutter und jede Familie muss selbst herausfinden, was das Beste für sie ist. Mein Bauchgefühl, das sich aus den Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern und aus denen meiner Freundinnen speist, sagt mir, dass man in den ersten paar Wochen dem Baby die Führung überlassen sollte. Sie wissen, dass es besser ist, die Abstände zwischen den Mahlzeiten und die Nickerchen auszudehnen, aber Sie können Ihr Kind nicht zwingen, genau 20 Minuten an jeder Brust zu trinken, bei jeder Flaschenmahlzeit genau 100 Milliliter zu sich zu nehmen oder zwei Stunden genau zur Mittagszeit zu schlafen – zumindest noch nicht. Ein solcher Versuch endet meist
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enttäuschend, wenn das Baby jedes Mal einschläft, nachdem es nur zehn Minuten an der Brust gelegen hat oder genau vor der abendlichen Schlafenszeit drei Stunden lang schläft. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, die Bedeutung jedes Schreis zu erfassen. Und machen Sie sich das Stillen zunutze: Halten Sie Ihr Baby im Arm, berühren Sie es, und stellen Sie eine enge Bindung zu ihm her. Das ist in jenen ersten Lebenstagen erst einmal das Wichtigste. Reagieren Sie auf die Bedürfnisse Ihres Babys, finden Sie heraus, ob es aus Hunger, aus Schmerz, aus Müdigkeit oder Langeweile schreit. Das trägt maßgeblich dazu bei, letztlich einen erfolgreichen Schlafrhythmus zu etablieren, der sowohl Ihnen selbst als auch Ihrem Kind auf den Leib geschneidert ist. Es ist unmöglich, sich drei Tage nach der Entbindung fabelhaft zu fühlen, aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, ruhig und kontrolliert an die neue Situation heranzugehen und sich von den Möglichkeiten und Anforderungen nicht überwältigen zu lassen!
Auf lange Sicht Es gibt viele Vorschläge, auf welchem Weg man zu einem vernünftigen Rhythmus gelangt und wie genau er aussehen sollte. Aber letztlich müssen Sie Ihren eigenen Weg finden. Ist ein Kind beispielsweise krank, müssen Sie den Dingen ihren Lauf lassen und es essen und schlafen lassen, wie es will. Als berufstätige oder alleinerziehende Mutter müssen Sie sich unter Umständen veränderten Arbeitszeiten anpassen. Möglicherweise kommen Sie erst um 19.30 Uhr nach Hause. Oder Sie sind gezwungen, Ihre vier Kinder jeden Abend allein ins Bett zu bringen. Eine feste Routine kann Ihnen das Leben in jedem Fall erheblich erleichtern. Sie hilft Ihnen dabei, Ihren Alltag wieder in den Griff zu kriegen und gibt Ihnen ein Rezept für glückliche Kinder, glückliche Familien und gute Nächte an die Hand. Hurra! Die folgenden Eckdaten habe ich für meine eigenen Babys und Kleinkinder, ebenso wie für die meiner Freundinnen zusammengestellt. In diesem Rahmen scheint Routine durchaus für einige Leute zu funktionieren. Probieren Sie also aus, ob auch für Sie selbst etwas dabei ist: Aufwachen. Meine Kinder wachen zwischen 6 und 7 Uhr morgens auf. Meine kleine Schlafmütze von Tochter kann sogar manchmal bis
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8 Uhr durchschlafen, aber mein energiegeladener Sohn ist jeden Morgen gewissenhaft um 6 Uhr morgens zu allen Schandtaten bereit! Offensichtlich benötigen einige Kinder weniger Schlaf und wachen etwas früher auf als andere. Vielleicht müssen Sie sie ja auch wecken, weil Sie sie vor der Arbeit noch zur Betreuung bringen müssen. Aber zumindest meiner Ansicht nach sollte niemand vor 5.30 Uhr aufwachen, denn das ist noch mitten in der Nacht und damit ein Problem. Meine beiden Kinder haben Verdunklungsvorhänge in ihren Zimmern, und ich bin sicher, dass die Dunkelheit zu einem längeren Schlaf beiträgt, besonders im Sommer. Nach dem Aufstehen kommen unsere beiden erst einmal zu uns ins Bett und trinken etwas verdünnten Saft, Wasser oder Milch (für das Jüngste). Es ist immer ein schöner Augenblick, in dem wir uns gemeinsam noch etwas entspannen, etwas kuscheln oder in Mamas und Papas Bett noch etwas herumtoben, bevor der Tag beginnt. Außerdem zeigen Sie Ihren Kleinen dadurch, dass sie zwar morgens ins elterliche Bett kommen dürfen, um dort etwas zu spielen, aber niemals mitten in der Nacht. Nickerchen am Tag. Bei Kindern unter zwei Jahren ist 11 Uhr morgens ein guter Zeitpunkt, um ihnen ein Schläfchen zu gönnen. Jüngere Babys profitieren oft von einem halbstündigen Nickerchen gegen 9 Uhr und dann wieder um 13 Uhr. Ältere Kleinkinder, die den Tag nicht ohne Schlaf überstehen, halten sicher bis 13 Uhr oder 13.30 Uhr durch. Dabei ist es ratsam, sie höchstens 1 bis 1½ Stunden schlafen zu lassen (manche Kinder benötigen auch nur etwa 40 Minuten) und niemals länger als bis 15 Uhr. Ich kenne ein paar Mütter, die ihre Kinder endlos lange schlafen lassen, aber in den meisten Fällen beeinträchtigt dies den Nachtschlaf oder führt dazu, dass die Kleinen um 5 Uhr morgens aufwachen. Sollte dies bei Ihrem Kind nicht der Fall sein, so haben Sie Glück – genießen Sie die freie Zeit! Viele Kinder schlafen überall, und manchmal ist das durchaus von Vorteil, zum Beispiel wenn Sie gerade einkaufen, eine längere Autofahrt machen oder im Restaurant sitzen. Ich beneide Mütter, die beim draußen stattfindenden Sonntagsbrunch ein Glas Pinot Grigio genießen können, während ihre Kinder tief und fest im Buggy schlummern. Meine schliefen niemals, sondern liefen vor Übermüdung irgendwann Amok, sodass ich mich nur ärgerte und Magenschmerzen bekam. In den meisten Fällen
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sind Kinder nachmittags besser in Form, wenn man ihnen eine Ruhepause im Bett ermöglicht (entweder zu Hause, bei der Tagesmutter oder im Kindergarten). Ich stimme mit vielen anderen Müttern darin überein, dass die Kleinen einfach besser schlafen, wenn sie sich an einem ruhigen Ort mit einer ruhigen und positiven Atmosphäre befinden, und dass die Qualität ihres Nickerchens dort deutlich höher ist. (Außerdem haben Sie dann kein übellauniges, schreiendes Kleinkind am Hals, dem von dem Nickerchen im Buggy der Nacken schmerzt!) Wenn Sie gleichzeitig auch noch Geschwister zu betreuen haben, nutzen Sie die Zeit für ein ruhiges Spiel, eine Geschichte oder eine kreative Bastelarbeit. Verbringen Sie jetzt ein paar schöne Stunden mit ihnen, die Sie so nicht genießen könnten, wenn ein kleineres Kind anwesend wäre. Das beruhigende Abendritual – Badespaß. Natürlich sind solche Dinge
von Ihrer Arbeitszeit abhängig, aber aus meiner Sicht empfiehlt es sich, wenn ein, besser sogar noch zwei Erwachsene beim Baden zugegen sind. Ich selbst bin ein großer Fan eines liebevollen Rituals vor dem Baden. Wir hören zusammen Musik, plaudern über den Tag und kuscheln auf dem Bett, während das Wasser einläuft. Meine Freundin Gayle nutzt diese Zeit für eine zehnminütige Massage, die ihr hilft, eine innige Verbindung zu ihren Zwillingen herzustellen, bevor diese ins Bett gehen. Genauso können Sie die Kinder in die Vorbereitungen zum Baden mit einbeziehen (sie können das Schaumbad hineingießen, das Badespielzeug aussuchen, die Nachtwäsche zurechtlegen). Auf diese Weise tragen Sie dazu bei, dass die Kinder das Abendritual genießen. Die Badezeit lässt sie ruhiger werden, deshalb ist es meiner Ansicht nach überaus wichtig, diese Zeit des Tages entspannt anzugehen. Zeit für Geschichten. Mal abgesehen von der Zeit, wenn beide Kinder endlich im Bett liegen, ist dies für mich der schönste Teil des Tages! Wenn Ihre Kinder in einem ähnlichen Alter sind, können Sie ihnen zusammen etwas vorlesen; ältere Kinder können, während sie den jüngeren etwas vorlesen, intensive Zeit mit Ihrem Partner verbringen, ruhig in ihrem Zimmer spielen oder ihnen beim Abendritual mit den jüngeren Geschwistern zur Hand gehen. Dadurch fühlen sie sich älter und besonders. Außerdem haben sie Sie ganz für sich allein, wenn die jüngeren Geschwister im Bett sind.
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Die Vorlesezeit ist eine Phase der Entspannung und Ruhe, die vorzugsweise im Bett der Kinder stattfindet. Ziehen Sie die Vorhänge zu und sorgen Sie für gedämpftes Licht, dann verstehen Ihre Kinder, dass es so langsam Zeit zum Schlafen ist. Geben Sie ihnen vielleicht noch eine Kleinigkeit zu trinken, zum Beispiel Wasser oder Milch. Halten Sie ältere Kinder an, vor dem Schlafen noch einmal zur Toilette zu gehen, damit sie nachts nicht aufstehen müssen oder einnässen. Und schließlich … Schlafenszeit. Alle Kinder haben unterschiedliche Schlafensrituale; gehen Sie darauf ein – zumindest in den meisten Fällen. Sie geben Ihrem Nachwuchs ein Gefühl der Sicherheit. Der Sohn meiner Freundin Kate kann nicht einschlafen, bevor sie nicht sämtliche Familienmitglieder aufgezählt haben, die er liebt. Meine Nichte Layla hingegen besteht darauf, dass ihre Mutter sämtliche »großen, bösen Wölfe aus dem Fenster schmeißt«, bevor sie einschlafen kann! Denken Sie zusätzlich daran, ein tröstliches Spielzeug oder Kuscheltier in Reichweite zu legen.
Routine ist ein zweischneidiges Schwert, aber wenn Sie sie geschickt nutzen, kann sie Ihr Leben zum Positiven verändern. Meiner Ansicht nach trägt sie sehr zur Zufriedenheit und zum Wohlbefinden Ihrer Kinder bei. Sie brauchen die Hilfe der Erwachsenen, damit diese ihrem Tag eine Art Struktur geben, egal wie starr oder flexibel sie es letztlich handhaben. Natürlich ist es wichtig, die Bedürfnisse eines jeden Kindes zu erkunden und seinen Hinweisen zu folgen, wie es schlafen möchte, welche Speisen es liebt, welche Spiele es besonders mag, doch letztlich sind wir es, die die Führung übernehmen. Wir sind schon viel länger auf der Welt und wissen deshalb genau, dass den ganzen Tag Chips zu essen, keine ausgewogene Ernährung darstellt, und dass man unausgeglichen und übellaunig wird, wenn man die ganze Nacht nicht schläft. Natürlich werden Ihre Kinder Widerstand leisten und die ganze Zeit bis zum Schlafengehen dagegen ankämpfen, aber wenn Sie stark, konsequent und liebevoll reagieren und ihnen in freundlichem, aber bestimmtem Ton klarmachen, dass Sie der Boss sind, wird Ihr Nachwuchs davon ebenso profitieren wie Sie selbst. Glückliche und zufriedene Kinder, die gut schlafen (und damit meine ich keineswegs jede Nacht, 365 Tage im Jahr – schließlich sind wir doch
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alle nur Menschen, oder?), ermöglichen es Ihnen, Zeit für all die anderen Lebensbereiche zu schaffen, die Ihnen wichtig sind. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass Sie, sobald Ihre Kinder abends um 8 Uhr im Bett liegen (in dem Wissen, dass sie durchschlafen werden, um morgen früh zu einer einigermaßen anständigen Tageszeit wieder aufzuwachen) anfangen können, sich um Ihr eigenes Leben und Ihre eigenen Bedürfnisse zu kümmern. Die Abende und die Zeiten, in denen die Kids ein Nickerchen machen, sind für Sie und Ihren Partner reserviert. Sie können Sport treiben und ja, auch ein paar Aufgaben im Haushalt erledigen, können sich mit Ihren Freundinnen treffen, entspannen oder nur einfach etwas Gutes zusammen essen und sich eine Seifenoper im Fernsehen anschauen. Es dauert sowieso eine Weile, bis Sie Ihren alten Schwung wieder haben, und dafür brauchen Sie ungestörte Zeit – ohne dass die Kinder schreien oder sich um 3 Uhr morgens noch in Ihr Bett schleichen.
Mamas unter sich »Also, ich bin ein alter Hippie, sodass mich schon der Gedanke an Routine und feste Rituale vor Angst erstarren lässt. Mein Sohn, Tiger, war einen Großteil des Abends wach, tauchte grundsätzlich auf, wenn wir abends Gäste hatten und aß ziemlich viel, wann immer er Lust dazu hatte. Das war kein Problem für mich, denn schließlich aß ich selbst oft erst um 16 Uhr zu Mittag! Als er dann aber in den Kindergarten kam und ich seine Schwester Violet zur Welt brachte, wurde die Situation schwieriger. Er schlief im Kindergarten ein, war gereizt und launisch, weil er kein Frühstück gehabt hatte und war anschließend den ganzen Abend über wach, während ich Violet stillte. Ich war verzweifelt und völlig erschöpft. Also fassten mein Partner und ich den Entschluss, seinem Leben einen gewissen Rhythmus zu geben. Zuerst wurde es dadurch nur noch schlimmer, aber wir blieben standhaft, besonders bei seiner Zu-Bett-geh-Routine. Schließlich merkten wir, wie gut ihm das tat. Mittlerweile gönnt er sich täglich um 14 Uhr ein kleines Nickerchen und an den meisten Abenden gibt es auch kein Theater mehr, wenn er sich ausziehen und ins Bad gehen soll. Ich erteile mittlerweile abends Zusatzunterricht für Sonderschüler von zu Hause aus. Dank eines einfachen Rhythmus, den wir nach wie vor beibehalten, schlafen wir alle besser, und jetzt erwarte ich sogar schon mein drittes Kind!« Tanya Lewis, Lehrerin und Mutter von Tiger (3) und Violet (11 Monate)
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Häufige Schlafprobleme Egal, ob Sie sich noch fragen, wie Sie das Thema Schlaf in den Griff bekommen können oder ob Sie bereits glauben, die Antwort darauf gefunden zu haben: Schlafprobleme lauern auch weiterhin im Untergrund, jederzeit bereit, ihren hässlichen Kopf emporzuheben, wann immer es ihnen gefällt. Und schon verbringen Sie einen Tag (oder Monate!) im Land der Zombies. Wenn aus Babys Kleinkinder werden und aus Kleinkindern Kinder, durchleben sie unweigerlich Phasen der Krankheit und Unsicherheit. Sie nässen wieder ein, entwickeln schlechte Angewohnheiten oder irrationale Ängste, mit denen Sie klarkommen müssen. Meiner Ansicht nach empfiehlt es sich gerade in solch kritischen Zeiten, sich an die Routine zu halten, die Sie entwickelt haben und auch dann konsequent zu bleiben, wenn Sie sich mit Schlafschwierigkeiten auseinandersetzen müssen. Im Folgenden habe ich ein paar der Hauptprobleme aufgelistet, mit denen nicht nur ich selbst zu kämpfen hatte, sondern auch die Mütter, die ich im Laufe der Jahre interviewte. Außerdem zeige ich Ihnen ein paar Tricks, um sie zu bekämpfen und vielleicht sogar zu lösen. Einige dieser Techniken sind auf Babys zugeschnitten, andere auf Kleinkinder, wieder andere wirken bei beiden, aber wie gut sie auch getestet sein mögen, es sind lediglich Lösungsvorschläge, keine Geheimrezepte. Sie wurden von Müttern zusammengestellt, denen durchwachte Nächte, in denen sie sich die Haare rauften (und sich hin und wieder einen doppelten Wodka genehmigten), nicht fremd sind. Letztlich sind alle Familien unterschiedlich. Deshalb verstehen sich die folgenden Seiten auch nur als Richtlinie oder – noch besser – als Stimme, die Ihnen sagt: »Wir haben das alles auch schon durchgemacht. Bleib ruhig, hab Geduld, es wird wieder besser. Irgendwann!«
Frühaufsteher Seien wir ehrlich: Die meisten frischgebackenen Eltern sind nicht der Meinung, dass die kindliche Morgenstund Gold im Mund hat, sondern halten 7.30 Uhr morgens immer noch für eine nachtschlafende Zeit. Erst jetzt, da sie selbst Kinder haben, wird ihnen klar, dass die Welt voller übernächtigter Eltern ist, die an einem Sonntagmorgen um 8 Uhr schon
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auf den Beinen sind und verzweifelt nach einer Beschäftigung für ihre Kinder suchen. Schon bald kommt ihnen der Verdacht, dass aufstehen um 7 Uhr morgens schon Ausschlafen bedeutet. Das ist zumindest bei mir selbst so. Wenn ich garantieren könnte, dass die Kinder jeden Morgen bis zu diesem Zeitpunkt schliefen, jeden Tag und jedes Wochenende, würde ich fraglos dafür bezahlen und umgehend eine Einzugsermächtigung ausstellen. Wie bereits erwähnt, beginnt der Tag für junge Familien oft viel früher. Häufig höre ich, wie Mütter sich darüber beklagen, dass ihre Kinder »jeden Morgen pünktlich um 5 Uhr« aufstehen oder dass »der kleine Johnnie seinen Tag gut gelaunt und munter um 4.45 Uhr beginnt«. Ein paar Tipps und Tricks können da sehr von Nutzen sein: Achten Sie darauf, dass das Kind nicht zu früh ins Bett geht. Es stellte sich heraus, dass der kleine Johnnie, der immer um 4.45 Uhr aufstand, schon um 18 Uhr ins Bett ging. In einem solchen Fall kann es hilfreich sein, die Schlafenszeit langsam nach hinten zu verschieben. So können Sie das Kind beispielsweise jeden Abend eine Viertelstunde später hinlegen. Meiner Meinung nach sollte es jedoch spätestens um 20 Uhr im Bett sein. Wer die Schlafenszeit bis 21, 22 oder gar 23 Uhr hinauszögert, riskiert den gegenteiligen Effekt und muss allabendlich ein überdrehtes Kind beruhigen. Achten Sie darauf, dass das Kind am Tag nicht zu lange schläft. Wenn Ihr Dreijähriger nachmittags noch ein richtig langes Schläfchen macht, so versuchen Sie am besten, es allmählich zu verkürzen. Innerhalb von 24 Stunden benötigt ein Kind nur eine gewisse Menge Schlaf, und ein Großteil davon sollte es in der Nacht bekommen. Natürlich müssen Sie damit rechnen, dass Ihr Sprössling einen Wutanfall bekommt, wenn Sie ihn aus dem Bett holen (müde Kinder werden in der Regel nur sehr ungern geweckt), aber versuchen Sie, ihn mit einer ruhigen Geschichte, einem Kuschelstündchen oder einem kühlen Getränk zum Aufwachen zu bewegen. Natürlich gibt es auch Kinder, die ohne ein halbstündiges Schläfchen Mühe haben, den Tag überhaupt durchzuhalten. In einem solchen Fall sollten Sie unbedingt dafür sorgen, dass es sein Nickerchen auch wirklich halten kann. Andernfalls wird es am frühen Abend erschöpft zusammenbrechen, aber mit großer Wahrscheinlichkeit mitten in der Nacht ausgeschlafen haben.
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Wenn Ihr Kind ein Frühaufsteher ist, sollten Sie verhindern, dass es nicht schon um 9.30 Uhr morgens wieder einschläft, um dann den restlichen Nachtschlaf nachzuholen. Dann sind Sie nämlich schon bald ein nervliches Wrack. Versuchen Sie auch hier, das Morgenschläfchen nach hinten zu verschieben, bis Sie schließlich mindestens die 10.30 UhrMarke erreicht haben. Sobald Ihre Kinder alt genug sind, können Sie darauf bestehen, dass sie morgens in ihrem Zimmer bleiben. Für viele Familien gehören frühe
Aufwachzeiten ihrer Sprösslinge einfach dazu. Sie haben sämtliche Tipps und Tricks ausprobiert, aber ihr Zwei- oder Dreijähriger ist morgens immer noch früh wie eine Lerche aus den Federn. Wenn Sie sich damit abgefunden haben, besteht die nächste Herausforderung darin, Ihre Kinder freundlich, aber fest dazu zu erziehen, morgens zunächst in ihrem Zimmer zu bleiben. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind leises Spielzeug zur Verfügung hat. Vielleicht ist es eine gute Idee, Ihrem Nachwuchs ein Getränk oder ein Stück Obst neben das Bett zu stellen. Jedenfalls sollten Sie ihm eindeutig klarmachen, wann es akzeptabel ist, auch die übrigen Familienmitglieder zu wecken und gleichzeitig Ihr eigenes Schlafzimmer während der Nacht zur Tabuzone erklären.
Trennungsängste Ich habe bei beiden Kindern intensive Trennungsängste erlebt. Mir bricht es heute noch das Herz, wenn ein Kind eine solche Phase durchmacht. Ihr Weinen und ihre Rufe nach ihrer Mama gehen einem jedes Mal durch Mark und Bein. Trotzdem sollte man sich ins Gedächtnis rufen, dass Kinder lernen müssen, sich allein zum Einschlafen zu bringen – ohne Krücken. Wenn Sie sich zu ihnen ins Bett legen und ihre Hand halten oder neben ihnen sitzen bleiben, bis sie eingeschlafen sind, berauben Sie sie unter Umständen der Fähigkeit, allein einzuschlafen. Kein Wunder, dass Sie dann auch nachts wieder eingespannt werden – um Mitternacht, um 3 Uhr und um 5 Uhr. Versuchen Sie von Anfang an, nicht mit dem Kind ins Bett zu gehen. Ich kenne viele Paare, die zumindest die Hälfte der Nacht mit ihren Kindern zusammen verbringen. Eine meiner beruflich sehr erfolgreichen Freun-
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dinnen kuschelte sich regelmäßig mit ihren Zwillingen zusammen, um ihnen beim Einschlafen zu helfen. Mehr als einmal fand sie sich morgens noch voll angezogen immer noch neben ihnen liegend wieder. Ich muss Ihnen wohl kaum schildern, dass dies auf lange Sicht zu abhängigen Kindern führte, ebenso wie zu einem verärgerten Ehemann. Außerdem hatte sie abends absolut überhaupt keine Zeit für sich selbst. Trennen Sie sich zur Schlafenszeit langsam und bewusst von Ihrem Nachwuchs. Statt zu Ihrem Kind ins Bett zu krabbeln, lesen Sie ihm seine
Lieblingsgeschichte vor, schalten Sie das Licht aus, kuscheln Sie lang und ausgiebig, sagen Sie ihm etwas Liebevolles und setzen Sie sich ganz nah zu ihm hin (auf einen Stuhl oder auf den Boden). Jeden Abend sitzen Sie etwas kürzer neben seinem Bett und rücken etwas näher zur Tür hin. Wahrscheinlich stellen Sie fest, dass Ihr Kind aufschreckt, sobald sie zur Tür hinausgehen – und sofort anfängt zu weinen. Kehren Sie zurück, legen Sie ihren Sprössling wieder hin, und zwar so, dass er Sie nicht mehr sehen kann. Dann versichern Sie ihm, wie sehr Sie ihn lieben und dass es nun Zeit zum Schlafen ist. Anschließend wiederholen Sie die Ablösungsprozedur erneut. Nachdem Sie das Zimmer verlassen haben, sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind Sie atmen hört. Sobald es sich beruhigt hat, können Sie sich davonschleichen. Schließlich (und seien Sie versichert, ich brauchte ganze drei Wochen!) werden Sie ans Ziel gelangen. Versuchen Sie es mit Lob. Wenn Sie es mit einem besonders raffinierten
Kleinkind zu tun haben, könnten Sie eine Methode ausprobieren, die mir von meiner Bekannten (und professionellen Expertin für kindliche Schlafprobleme) Andrea Grace empfohlen wurde. Sie schlägt vor, das Kind zu Bett zu bringen und dabei ständig zu wiederholen, wie warm, gemütlich und kuschelig es ist. Dabei erzählt man dem Kind, wie sehr Papa/Oma oder eine Freundin sich freuen werden, wenn Sie ihnen erzählen, dass es so schön im Bett bleibt. Ihr Mantra lautet: »Ich komme in fünf Minuten wieder.« Kehren Sie tatsächlich, wie versprochen, alle paar Minuten wieder ans Bett Ihres Kindes zurück und wiederholen Sie das oben beschriebene Vorgehen. Häufig ist das Lob für die Kinder Motivation genug, nicht nur im Bett zu bleiben, sondern tatsächlich einzuschlafen. Diese Methode hatte bei mindestens drei Familien aus meinem Bekanntenkreis Erfolg. Also warum wollen Sie sie nicht ebenfalls einmal ausprobieren?
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Nächtliches Aufwachen Schon der Gedanke daran, dass eines meiner Kinder um 2 Uhr nachts aufwacht und »Mami« ruft, macht mich müde. Sämtliche Mütter und Väter wissen, dass es Stunden dauern kann, bis man sie wieder zum Schlafen gebracht hat und dann noch eine weitere Stunde, bis man selbst wieder eingeschlafen ist. Mit anderen Worten: Am anderen Morgen ist man völlig gerädert. Ständiges Aufwachen ist auf Trennungsängste, Krankheiten, Zahnen oder Albträume zurückzuführen. Natürlich gibt es viele weitere zahllose Gründe, warum Kinder in der Nacht nicht durchschlafen. (Wir Erwachsenen werden schließlich ebenfalls nachts mit irgendwelchen Ängsten, Sorgen und Kümmernissen wach, oder mit einer Magenverstimmung nach dem letzten Mitnahmegericht vom Chinesen.) Sehr häufig handelt es sich bei nächtlichem Aufwachen auch um einen akuten Anfall von MIBA (Mama, ich brauche Aufmerksamkeit). Dann folge ich den Regeln, die auch im Falle von Trennungsangst gelten. Gleichzeitig betone ich durch mein Verhalten immer wieder, dass es Nacht ist, und dass nachts geschlafen wird und sonst nichts. Wenn Ihr Kind besonders ängstlich ist, versuchen Sie es doch einmal mit einem Lieblingsspielzeug, einer Schmusedecke oder einem Schnuller. Wenn Ihr Kind nachts immer wieder von dem gleichen Albtraum aufwacht, sollten Sie seinen Ängsten auf den Grund gehen. Die Angst meiner Nichte Layla vor dem Wolf nahm irgendwann dermaßen überhand, dass sie fast stündlich in Tränen aufgelöst aufwachte. Mein Mann erfand einen großartigen »Wolfstöter« (eine alte Versicherungskarte, die er mit Herzchenaufklebern dekoriert hatte). Er wies Layla an, den Wolfstöter unter ihrem Kissen aufzubewahren. Sobald einer ihr Zimmer betrat, konnte sie damit auf ihn zielen und würde ihn in eine Fee verwandeln. Zwei Wochen später schlief sie um Längen besser, und die Karte liegt immer noch sicher unter ihrem Kissen verwahrt.
Nächtliche Wanderschaft Wenn Kinder erst einmal in ihr »großes Bett« umgezogen sind, geschieht es irgendwann unweigerlich, dass sie im Haus herumgeistern, deshalb ist es auch so wichtig, von Anfang an klarzustellen, dass sie um diese Uhrzeit im Bett sein sollten.
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Erklären Sie das Bett Ihres Kindes zu einem ganz besonderen, heiligen Ort. Als die Tochter meiner Freundin Jennie ihr neues weißes Mädchenbett bekam, machte die ganze Familie darum einen riesigen Wind. Sie sprachen unaufhörlich über das Große-Mädchen-Bett und bevor es geliefert wurde, suchte sie sich neue Bettwäsche aus und zog mit Oma los, um ein neues Kuscheltier zu kaufen. Als das Bett dann kam, war sie so aufgeregt, dass Jennie es ihr ausreden musste, um 15 Uhr schon ins Bett zu gehen! (Ein Bett sollte niemals zu sehr nach Spiel und Spaß aussehen, ein piepsendes Auto mit Neonlichtern bedeutet Spielzeit, nicht Schlafenszeit!) Es ist zwar durchaus angebracht, um diesen Meilenstein in der kindlichen Entwicklung ein großes Tamtam zu machen, aber nicht, solange Ihr Kind noch zu jung dafür ist. (Viele Eltern können es nicht abwarten, das Kinderzimmer zu renovieren, aber ein neun Monate altes Baby ist wohl kaum bereit für die Kleinkindphase.) Wenn die Ankunft eines Geschwisterchens ein neues Bett nötig macht, schaffen Sie für die Übergangsphase lieber noch ein Gitterbettchen an. Durch diese Maßnahme ist Ihr Kind gezwungen, darin zu bleiben. Wenn es alt genug ist, lassen sich die Gitterstäbe dann leicht entfernen. Schweigend zurückbringen. Wenn das Kind einmal im Bett liegt und Sie durch die Einhaltung Ihrer Routine dafür gesorgt haben, dass es sich beruhigt und seine kindlichen Trennungsängste überwunden hat, es aber immer noch mitten in der Nacht umhergeistert, müssen Sie es ebenso schweigend wie zügig ins Bett zurückbringen. Nehmen Sie es auf den Arm, kuscheln Sie kurz mit ihm und betonen Sie mit Ihrem Verhalten, dass nun »Schlafenszeit« ist. Unterhalten Sie sich nicht, machen Sie nicht viel Aufhebens, tun Sie nichts Anregendes und seien Sie sich auch nicht übermäßig liebevoll, damit Ihr Kind keinen Grund hat, erneut aufzustehen. Bringen Sie es wieder ins Bett, und zwar von Anfang an, so oft es nötig ist. Versuchen Sie, auch nach Ihrem 20. Versuch noch nicht aufzugeben. Wahrscheinlich können Sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten, aber langfristig werden Sie die Früchte Ihrer Anstrengungen ernten. Ihr Kind vor den Fernseher zu setzen oder mit ihm zusammen zu Bett zu gehen, um eine Stunde Schlaf mehr zu bekommen, wird das Problem nur vergrößern. Das Gleiche gilt, wenn Ihr Sprössling zu Ihnen ins Bett kommt. Im Tief-
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schlaf wachen Sie vielleicht gar nicht auf, wenn der kleine Körper neben Ihnen ins Bett schlüpft, aber falls Sie es doch bemerken, sollten Sie der oben geschilderten Methode folgen und Ihr Kind schweigend in sein eigenes Bett zurückbringen. Auch hier liegt der Schlüssel – wie bei allem, was mit Kindern zu tun hat – in konsequentem Verhalten. Wenn Sie jedes Mal genau das Gleiche tun, lernt Ihr Kind, dass sein Aufstehen einfach nicht die gewünschte Wirkung hat. Aber wenn Sie es auch nur ein einziges Mal noch in Ihrem Bett schlafen lassen, glaubt es, sein Ziel nur hartnäckig genug verfolgen zu müssen, bis Sie nachgeben. Eines verspreche ich Ihnen: Durch harte Arbeit Ihrerseits werden Ihre Kinder es irgendwann aufgeben und sich mit ihrem eigenen, kuscheligen Bettchen anfreunden! Außerdem versuche ich mich darauf zu konzentrieren, gutes Verhalten zu loben und zu belohnen (Dabei sollten Sie so dick auftragen wie möglich!). Natürlich wirkt diese Methode nicht bei Babys, sondern nur bei Kleinkindern und älteren Kindern. Wenn Sie sie über den grünen Klee loben, ihnen ein paar Aufkleber, eine Leckerei oder eine Münze für die Spardose, vielleicht sogar ein Geschenk am Ende einer schwierigen Phase geben, werden Sie Wunder bewirken – auch bei unruhigen Kindern! Ermutigen Sie Ihr Kind, stolz darauf zu sein, dass es in seinem eigenen Bett geblieben ist. Betonen Sie, dass es seine eigene Entscheidung ist (und dass man es nicht dazu gezwungen hat). Das hat schon so manch einem eigensinnigen Kleinen geholfen, sein Gesicht zu wahren (und wie jede Mutter weiß, hassen Kinder nichts mehr, als das Gesicht zu verlieren!).
Mamas unter sich »Meine drei Kinder waren alle außerordentlich schlechte Schläfer. Mein Ältester war zu jeder Nachtstunde auf den Beinen, der Mittlere besaß Hunderte von Schnullern, und wenn er einen im Bett verlor, schrie er das Haus zusammen, meine Jüngste konnte nur dann schlafen, wenn ich in ihrem Bett lag. Ich war vollkommen mit den Nerven am Ende. Also führten wir ein StickerBelohnungssystem ein, das tatsächlich half. Jedes Kind bekam einen Sticker, wenn es in der Nacht gut schlief. Wenn es am Ende der Woche sechs oder sieben Aufkleber hatte, bekam es eine kleine Belohnung (ein Spielzeug, einen Riegel von seiner Lieblingsschokolade oder einen Ausflug ins Schwimmbad).
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Natürlich wollte keiner von den dreien zu kurz kommen, und so verbesserte sich unsere Situation drastisch. In manchen Nächten müssen wir immer noch aufstehen, aber trotzdem war es innerhalb weniger Wochen zu 99 Prozent besser.« Ruth Nyman, Steuerberaterin und Mutter von Leo (5), Zac (3) und Talia (2)
Schrei-Kinder Mit einem (oder vier) Problemschläfern im Haus haben Sie bestimmt manchmal Lust, einfach nur ihre Kinderzimmertür abzuschließen und sie bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weinen zu lassen. Manche Kinder pflegen noch nicht einmal durchs Haus zu geistern, sie wachen auch nicht in den frühen Morgenstunden auf. Sie weinen nur, und weinen und weinen, bis die Mutter kommt, um sie zu »retten«. Manchmal können Sie sämtliche Schlaftechniken der Welt ausprobieren, können so konsequent und liebevoll sein, wie Sie wollen, das Kind schreit immer noch in seinem Gitterbettchen, und nur durch Mama an seiner Seite lässt es sich beruhigen. Bei manchen Kindern ist ein Gefühl der Unsicherheit dafür verantwortlich – aus welchem Grund auch immer. Sie benötigen intensive Zeit mit einer erwachsenen Bezugsperson. Kürzlich machten wir in unserer Familie einige tiefgreifende emotionale Veränderungen durch: eine Großmutter starb, ich arbeitete freiberuflich ein paar Monate lang für eine Illustrierte und hatte wirklich furchtbare Arbeitszeiten, und meine älteste Tochter besuchte einen neuen Kindergarten. Nun begann sie vor dem Zubettgehen meist noch einmal so richtig aufzudrehen (obwohl sie normalerweise schlief wie ein Murmeltier) und wachte in der Nacht häufiger auf. Sie ist ein sensibles Kind, deshalb war mir schon bald klar, dass die Veränderungen der letzten Zeit ihr Gemüt etwas durcheinandergebracht und erschüttert hatten. Also unternahm ich jede Anstrengung, um sie wieder zu beruhigen und verbrachte bewusst mehr Zeit mit ihr, in der nur wir beide etwas ganz Besonderes unternahmen. Ich nahm mir einen halben Tag frei, und wir beide gingen ins Kindertheater. Am Wochenende passte eine Nachbarin in ihrem Garten eine Stunde lang auf meinen Sohn auf, während ich mit meiner Tochter in die Eisdiele ging. Ich glaube, ich musste ihr lediglich über diese stressige Phase hinweg-
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helfen und mich, wenn möglich, ausschließlich um sie kümmern. Auf diese Weise versicherte ich hier, wie sehr ich sie liebte, und dass sich das niemals ändern würde, egal, wie viel sich in unserem Leben veränderte. Innerhalb weniger Wochen schlief sie wieder besser und hatte viel von ihrem Vertrauen in die Welt zurück gewonnen.
Kontrolliertes Weinen-Lassen Manchmal lässt sich nächtliches Schreien nicht auf ein Gefühl der Unsicherheit zurückführen, sondern ist einfach nur eine schlechte Angewohnheit, die man nur sehr schwer bekämpfen kann. Sobald Sie herausgefunden haben, dass es nichts nützt, wenn Sie viel intensive Zeit mit Ihrem Kind verbringen, müssen Sie es vielleicht kontrolliert weinen lassen, um das Problem zu überwinden. Als mein Sohn noch kleiner war, hatte auch er eine Phase, in der er außerordentlich schlecht schlief, und nichts, und damit meine ich absolut nichts, schien zu wirken. Nach der achten verdorbenen Nacht, beschloss ich, die berühmte Methode des kontrollierten Weinens auszuprobieren. Diese Methode genießt wohl niemand besonders – wahrscheinlich hassen wir sie sogar –, aber manchmal ist sie die einzige Möglichkeit, um den Teufelskreis zu durchbrechen. Wenn Sie zu den Müttern gehören, die eher in Kauf nehmen, gar keinen Schlaf zu bekommen, als auch nur eine Minute ihr Kind schreien zu lassen, dann können Sie diesen Abschnitt beim Lesen überspringen. Mein Sohn fing nachts aus keinem ersichtlichen Grund an zu weinen. Nachdem wir Krankheit, Zähne, Albträume und so weiter als Ursachen ausgeschlossen und zahlreiche Versuche, ihn zu beruhigen hinter uns hatten, beschloss ich, erst einmal fünf Minuten zu warten, bevor ich wieder in sein Zimmer ging. Ich streichelte seinen Kopf, sagte ihm, wie sehr ich ihn liebte und verließ wieder sein Zimmer. Unweigerlich fing er erneut an zu schreien, und der Lärmpegel stieg. Auch auf die Gefahr hin, dass meine Tochter aufwachte, ließ ich ihn wieder zehn Minuten allein, bevor ich zurückkehrte und das Gleiche noch einmal wiederholte. Danach vergrößerte ich den Zeitraum weiter, bis ich wieder an sein Bettchen zurückkehrte, auf 15 Minuten. Das klingt hart und brutal, und glauben Sie mir: Manchmal gerieten mein Mann und ich darüber so sehr aneinander, dass fast das Dach des Saundersschen Hauses weggeflogen wäre. (Wir drohten einander regelmäßig mit Trennung und Scheidung, aber wir wissen, dass
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sämtliche Unterhaltungen, die man in einer Phase kontrollierten Schreiens führt, ignoriert werden sollten!) Dieser Prozess zerreißt einem das Herz, aber nach ein bis zwei Tagen wird es besser. In unserem Fall dauerte es eine Woche, bis unser Sohn wieder tief und fest schlief. Morgens behandelte ich ihn dann immer ganz besonders herzlich und kuschelte ein paar Minuten ganz intensiv nur mit ihm, wobei ich ihn dafür lobte, dass er bis zum Morgen geschlafen hatte. Er ist ein liebevolles, lebenslustiges Kind und scheint keinerlei tief verwurzelte Hass-Gefühle für mich zu hegen! Nutzen Sie diese Methode mit Bedacht. Das kontrollierte Weinen sollte Ihre letzte Zuflucht sein und niemals eine Strafe. Wenn es für Ihre Familie tatsächlich das Richtige ist, werden Sie es wissen. Vertrauen Sie einfach nur Ihren mütterlichen Instinkten, dann liegen Sie selten falsch!
Mamas unter sich »Normalerweise kann ich weinenden Kindern einfach nicht widerstehen und gebe innerhalb weniger Sekunden nach, wenn eines meiner Babys in Tränen aufgelöst ist. Erst als meine Tochter nachts alle paar Stunden zu weinen anfing, musste ich härter durchgreifen. Ich wusste, dass sie nicht aus Angst weinte und auch keine Schmerzen hatte, sondern einfach nur quengelte, dass jemand bei ihr sein sollte. Zuerst gab ich nach, aber dann war ich am Arbeitsplatz einfach zu müde, sodass mir einiges danebenging. Ich weiß, es klingt nach Drückebergertum, aber am Ende schlief ich unten auf dem ausziehbaren Sofa, und meine Mutter übernachtete bei uns und übernahm das kontrollierte Weinen. Ich hörte immer noch genug, aber sie trug die Hauptlast dabei. Nach vier Tagen hatten wir das Schlimmste überstanden, und ich konnte mich um den Rest kümmern.« Samal Patel, Schneiderin und Mutter von Alina (5) und Jamil (3)
Schlafende Kinder bedeuten Zeit für Sie selbst! Das sagt sich so leicht und ist doch so schwer durchzusetzen, aber der gute Nachtschlaf Ihrer Kinder ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Sie Ihren alten Schwung wiedererlangen. Wenn Sie die halbe Nacht lang auf sind, immer noch mit ihrem Kind zusammen im Bett schla-
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fen oder ihren gesamten Nachwuchs abends noch unterhalten müssen, fühlen Sie sich hinterher nur erschöpft, deprimiert und weit davon entfernt, eine Supermama zu sein. Schon nach einer einzigen schlechten Nacht bin ich selbst meist vollkommen desorientiert und unfähig, ein Erwachsenengespräch zu führen. Schlafentzug ist eine Form der Folter, deshalb sollte es zu einer Ihrer Top-Prioritäten gehören, für mehr Schlaf zu sorgen. Allein der Gedanke, dass beide Kinder um 19.30 Uhr im Bett liegen, zaubert ein Lächeln auf das Gesicht einer jeden Mutter. Sie können die Abende wieder für sich selbst nutzen und haben größte Lust, sich ein T-Shirt mit dem Slogan »Die Nacht gehört mir!« zu kaufen. Allein das Bewusstsein, dass Sie ihren mütterlichen Alltag abends hinter sich lassen können, dass Sie – wenn Sie wollen – sich mit einer Freundin verabreden, ein besonderes Essen kochen, ein langes Telefonat führen oder Freunde einladen und eine Pizza kommen lassen können, bedeutet, dass Sie wieder ein Stück von sich selbst zurückerobern. Unsere Rolle als Mutter ist wichtig, aber sie ist beileibe nicht alles, und wir benötigen einen gewissen Freiraum, um uns wieder auf unsere anderen Interessen und Qualitäten besinnen zu können.
Die Top Ten der Schlaf- und Routine-Tipps 1. Sorgen Sie während der Schwangerschaft für so viel Ruhe wie möglich. Vielleicht ist das für eine ganze Weile Ihre letzte Gelegenheit! 2. Die ersten Wochen sind dazu da, eine emotionale Verbindung zu Ihrem Baby herzustellen. Wenn Sie Ihr Kind gut kennen, sind Sie später eher in der Lage, sich eine Routine auszudenken, die für Sie beide greift. 3. Nehmen Sie Ratschläge immer nur unter Vorbehalt an! Sie werden damit überhäuft werden. Nutzen Sie einen Bruchteil, merken Sie sich etwas mehr und verwerfen Sie den beträchtlichen Rest. 4. Überlegen Sie sich einen Rhythmus, der dazu beiträgt, dass die ganze Familie besser schläft. Halten Sie sich daran. Routine ist eine wichtige Voraussetzung für erholsamen Schlaf. 5. Denken Sie daran, dass beruhigende Rituale am Abend der Schlüssel für einen guten Tag sind.
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6. Versuchen Sie, Schlafprobleme mit Ruhe, Konsequenz und klaren Grenzen in den Griff zu bekommen. 7. Überlegen Sie sich genau, welche Haltung Sie dem kindlichen Weinen gegenüber einnehmen. Bei besonders problematischen Schläfern kann kontrolliertes Weinen-Lassen eine Lösung sein. 8. Loben und belohnen Sie Ihre Kinder, wenn sie eine schwierige Schlafphase überwunden haben. Eine kleine Süßigkeit für gutes Verhalten wirkt oft Wunder. 9. Genießen Sie das Familienleben, verbringen Sie intensive Zeit mit Ihren Kindern und sorgen Sie dafür, dass sie sich sicher und geborgen fühlen, damit sie gut schlafen können. 10. Nutzen Sie die Zeit, in der Ihre Kinder schlafen, auf produktive Weise. Etwas davon sollten Sie unbedingt fürs Vergnügen reservieren. Genießen Sie das Leben!
Mein Guru: Dr. Tanya Byron Als beratende klinische Psychologin arbeitet Tanya schon seit 16 Jahren für den britischen National Health Service, das staatliche Gesundheitssystem in Großbritannien. Sie hat sich auf Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen und insbesondere auf Schlafprobleme spezialisiert. Deshalb wurde sie von der BBC engagiert, um deren Ratgebersendungen für Eltern zu konzipieren und zu präsentieren. In ihrer wöchentlichen Kolumne in der Zeitung The Times befasst sie sich zudem mit den Familienproblemen der Nation. Tanya hat selbst zwei Kinder: Lily (11) und Jack (8).
Was sind Ihre wichtigsten Schlaf- und Routine-Tipps für Mütter? Eine Mama mit einem Neugeborenen. Das erste, was ich frischgebackenen Müttern rate, ist: Vermeiden Sie unrealistische Erwartungen. Sie können nicht davon ausgehen, dass Sie Ihrem Kind sofort perfektes Schlafverhalten antrainieren. Meiner Erfahrung nach geht es in den ersten sechs Monaten primär darum, eine tiefe Bindung zu dem Kind aufzubauen und nicht darum, ihm einen strengen Schlafrhythmus aufzuzwin-
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gen. Ich weiß, dass viele bekannte sogenannte Experten das bestreiten werden, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtiger ist, Ihr Baby kennen zu lernen, als einem starren und unbeugsamen Stundenplan aus Schlafen und Füttern zu folgen. Andererseits formen wir das Schlafverhalten unseres Kindes von frühester Jugend an. Es gibt also ein paar offensichtliche Fehler, die wir unbedingt vermeiden müssen. Wenn wir es zulassen, dass unser Baby regelmäßig an der Brust einschlummert, bevor wir es in sein Kinderbettchen legen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn es nicht einschlafen kann, ohne zu nuckeln. Versuchen Sie stattdessen, ihr Baby wach in sein Bettchen zu legen. Achten sie darauf, dass es Sie nicht als Einschlafhilfe missbraucht. Kinder müssen lernen, selbstständig einzuschlafen, sonst gibt es später unweigerlich Probleme. Nach ein paar Wochen sollten Sie versuchen, bewusste Unterschiede zwischen Fütterungszeiten, Nickerchenzeiten und der nächtlichen Schlafenszeit zu machen – das trägt dazu bei, dass Sie einen Rhythmus finden, der auf Sie und das Baby zugeschnitten ist, und dass das Kind ein Gefühl für den Unterschied zwischen diesen drei Eckpfeilern seines Lebens entwickelt. Am Ende eines Tages benötigt ein Baby ausreichend Schlaf, aber seine Bedürfnisse müssen sich auch in Ihren Alltag integrieren lassen. Machen Sie sich also keine Vorwürfe, wenn Ihr Kind gelegentlich im Buggy oder im Auto einschläft. Vor allem aber sollten Sie in den ersten sechs Monaten schlafen, wenn Ihr Baby schläft. Führen Sie sich vor Augen, dass Sie nicht die ganze Zeit über hundertprozentig effizient sein müssen. Nach der Geburt meiner Tochter machte ich den Fehler, während ihrer Schlafenszeiten alles Mögliche erledigen zu wollen – Sie wissen schon: Anrufe tätigen, putzen und Post beantworten. Schließlich sagte meine Mutter »Stopp!« Da erst erkannte ich, wie erschöpft ich war und zwang mich, zu schlafen, wenn das Baby schlief. Wenn Ihr Kind etwa sechs Monate alt ist, können Sie sich Gedanken über eine Routine machen, die zu Ihrem Lebensstil und Ihrer Familie passt und an die Sie sich während der kommenden paar Jahre halten können. Das Wichtigste dabei ist ein konsequentes und liebevolles Verhalten, bei dem Sie nicht vergessen dürfen, sich auch einmal Zeit für sich selbst zu nehmen.
Eine Mama mit Kindern ohne großen Altersunterschied. Wenn Sie Ihrem ersten Kind schon frühzeitig positives Schlafverhalten beigebracht
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haben, so wirkt sich das auch auf die Geschwister und damit auf die gesamte Familie aus. Konzentrieren Sie sich darauf, sämtliche Geschwister am Zu-Bett-geh-Ritual teilhaben zu lassen, das immer ruhig, leise, sanft und entspannend sein sollte. Ich weiß, dass manche Väter genau vor der Schlafenszeit von der Arbeit nach Hause kommen und dann die Kinder in wilde Spiele verwickeln – tun Sie das nicht. Das putscht die Kinder nur auf und erschwert das Einschlafen. Wählen Sie stattdessen ruhige Aktivitäten, in die Sie alle Kinder mit einbeziehen können: Ich empfehle ein heißes Bad, bequeme, warme Kleidung, Geschichten und Kuscheln. Diesem Muster folge ich mit meinen Kindern auch heute noch, und sie sind weit über das Kleinkindalter hinaus. Der Abend ist die ideale Zeit für die ganze Familie, um die Bindung zu den Kindern zu vertiefen, zu entspannen und sich vom Alltagsstress zu befreien. Halten Sie sich jeden Abend an das gleiche Ritual, das gibt Ihren Kindern genau die richtigen positiven Schlafimpulse. Ich schlage vor, dass alle Kinder unter fünf Jahren um 19 Uhr im Bett liegen sollten. Alle Geschwister, die älter als fünf sind, dürfen bis 20 Uhr aufleiben (auch wenn die älteren noch lesen wollen oder – wie meine Tochter – Tagebuch schreiben). Falls zwei Kinder sich ein Zimmer teilen und eines der beiden schlechte Schlafgewohnheiten entwickelt, warten Sie erst einmal ab, ob der gute Schläfer es überhaupt bemerkt, bevor Sie drastische Maßnahmen ergreifen. Häufig verschlafen gute Schläfer das Weinen und Quengeln und sogar die nächtlichen Wutanfälle des anderen einfach. Wenn ein schlechter Schläfer ein Geschwisterkind jedoch aufweckt, legen Sie den guten Schläfer auf einer Matratze in Ihr Schlafzimmer, während Sie sich um das Schlafverhalten des anderen kümmern. Wenn die Woche (oder die Wochen) des Schlaftrainings vorüber sind, können Sie beide Geschwister wieder im gleichen Zimmer schlafen lassen.
Eine Mama, die keine Unterstützung durch einen Partner hat. Viele alleinerziehende Mütter machen den klassischen Fehler, das Kind in ihr Bett zu holen – häufig aus Einsamkeit. Obwohl es natürlich sehr tröstlich sein kann, dürfen Sie Ihr Kind nicht als emotionale Stütze missbrauchen. Kinder brauchen ihre eigene Identität und benötigen genug Freiraum, um ohne die intensive Bindung aufzuwachsen, die das Teilen des Bettes hervorruft. Gerade als alleinstehendes Elternteil ist es besonders wichtig, Grenzen zu setzen. Wenn Sie auf schlechtes Schlafverhalten reagieren, indem Sie Ihr Kind
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in Ihr Bett holen oder auch nur indirekt gestatten, dass sich das negative Schlafverhalten verfestigt, brauchen Sie Unterstützung, um dieses Muster durchbrechen zu können. Bitten Sie Ihre Mutter oder Ihren Vater, eine Freundin oder jemanden, dem Sie vertrauen, um Hilfe: Diese Person kann Ihnen zuhören und Sie trösten, wenn Sie nicht so recht vorankommen oder steht zur Verfügung, damit Sie sie nach einer besonders schlechten Nacht anrufen und sich einfach mal alles von der Seele reden können. Chatrooms und Websites sind ebenfalls ein hervorragender Quell der Unterstützung, wo Sie sich Ratschläge und Tipps holen können.
Eine Mama mit einem Kind, das sich weigert, zu Bett zu gehen oder nachts endlos lange wach ist Derlei Schlafprobleme bekommt man idealerweise durch zwei Methoden in den Griff: entweder durch »schnelles Zurückbringen« (Sie begleiten Ihr Kind immer wieder sanft und zügig zurück ins Bett, sobald es aufgestanden ist.) oder durch »schrittweisen Rückzug« (Sie bleiben dem Kind zwar nahe, sind aber passiv und ziehen sich ganz langsam zurück.). Beide Methoden haben schon bei vielen Familien, die ich unter meinen Fittichen hatte, große Erfolge gezeigt. Das Erste ist eine Methode aus der Verhaltenspsychologie, die den Namen »tough-love« trägt. Sie wirkt hervorragend bei ausgeprägten Schlafproblemen, besonders wenn sie mit anderen zerstörerischen Verhaltensweisen einhergehen, wie Treten, Beißen, Spucken, Streiten oder Wutanfällen. Die zweite Methode empfiehlt sich besonders, wenn wir Kinder dazu bringen wollen, ruhig einzuschlafen. Ebenso ist sie perfekt für ältere Kinder, die nicht an ihre eigenen Betten gewöhnt sind, für Kinder, die die körperliche Nähe als Einschlafhilfe benötigen oder die in einer ungewohnten Umgebung oder an einem ungewohnten Ort zu Angstreaktionen neigen. Egal, welche Methode Sie einsetzen, denken Sie immer daran, dass dies weder Spaß noch Spiel ist. Ihre Aufgabe besteht darin, durch Ihre Anwesenheit Trost zu spenden und sie ansonsten wieder in ihr eigenes Bett zurückzubringen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, absolut langweilig zu sein. Vermeiden Sie direkten Augenkontakt. Wenn Sie sich zurückziehen und das Kind ins Bett zurückbringen, sollten Sie weder mit ihm kuscheln, noch mit ihm spielen, das Licht einschalten oder sich auf jegliche Form der Diskussion oder Aggression einlassen. Bei chronischen Schlafproblemen müssen Sie die einmal von Ihnen ge-
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wählte Methode nachts vielleicht häufiger anwenden. Das ist natürlich zunächst einmal äußerst anstrengend, deshalb sollten Sie die Last mit Ihrem Partner teilen (wenn Sie einen haben). Achten Sie aber darauf, dass Sie immer der gleichen Linie folgen und dass keiner von Ihnen unabhängig vom anderen um 3 Uhr morgens aufgibt.
Eine Mama auf der Suche nach Belohnungen für positives Schlafverhalten. Egal, für welche Schlaftechnik Sie sich entscheiden: In der Anfangsphase müssen Sie wahrscheinlich nicht nur ernsthaft mit Ihrem Sprössling verhandeln, sondern auch ein Belohnungssystem etablieren. Ein kleiner Rat: Seien Sie nicht zu stolz, sich auf einen Handel einzulassen, der als Gegenleistung für gutes Verhalten am nächsten Tag eine kleine Belohnung in Aussicht stellt – es darf eben nur nicht zur Gewohnheit werden. Wenn Ihr Kind etwas gut gemacht hat und die Ziele erreicht hat, die Sie ihm gesetzt haben – zum Beispiel wenn es die Nacht durchgeschlafen hat oder im eigenen Bett geblieben ist –, sollten Sie mit Lob nicht geizen. Danach setzen Sie ihm neue Ziele und vermitteln ihm ein Gefühl für die eigene Leistung. Ich persönlich bin ein großer Fan von Aufklebern, die dem Kind optisch vor Augen führen, wie gut es seine Sache macht. Neben der visuellen Hilfestellung bietet es dem Kind einen guten Zeitrahmen. Aufkleber sind eine nützliche und sichtbare Belohnung, mit der man den letztlichen Erfolg messen kann. Auch ohne künstlerische Ader können Sie innerhalb weniger Augenblicke ein großes Plakat entwerfen. Hierbei muss es sich nicht um ein kompliziertes Diagramm handeln – obwohl das natürlich durchaus hilfreich sein kann, besonders wenn es kinderfreundlich und farbenfroh ist. Sehen Sie auf dem Plakat einen Platz für jeden Wochentag vor. Sobald Ihr Kind durchgeschlafen hat, bringen Sie dort einen Aufkleber an. Auch für jede Stunde, die es im Bett geblieben ist, können Sie ein Feld vorsehen. Ich versuche stets, das Kind in den Entwurf und das Bemalen dieses Plakats mit einzubeziehen. Auf diese Weise hat es stärker das Gefühl, das diese Aufkleber nur ihm gehören und es an der ganzen Sache Anteil hat. Das fördert in der Regel positive Gefühle und den Eindruck, dass der Gesamtprozess mit dem Kind stattfindet und ihm nicht aufgezwungen wird. Zwei weitere positive Belohnungssysteme sind die »Puzzle-« und die »Nacht-Feen«-Methode. Für den Puzzle-Ansatz müssen Sie lediglich
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jeden Abend ein Puzzleteil auf das Kissen Ihres Kindes oder neben sein Bett legen. Morgens kann es dieses Stück dann dem wachsenden SchlafPuzzle hinzufügen. Die »Nacht-Feen«-Methode empfiehlt sich eher für etwas größere Kinder. Ich habe festgestellt, dass sie sich hervorragend eignet, um zu gesundem Schlafverhalten zu ermutigen. Es ist ganz einfach: Sie erklären Ihrem Kind, dass die Fee gespannt darauf wartet, wie es sich beim Zu-Bett-Gehen anstellt. Wenn es seine Sache gut macht, klebt die Fee einen Aufkleber auf das Schlaf-Poster.
Eine Mama, die erreichen will, dass die ganze Familie nachts gut schläft. Meiner Ansicht nach ist es von besonderer Bedeutung, dass man ab dem sechsten Monat versucht, eine gute Schlafroutine zu etablieren. Sorgen Sie dafür, dass die Kinder glücklich, gesund und gut ernährt sind, und fangen Sie frühzeitig mit dem positiven Schlaftraining an. Es sind die einfachen Dinge, die der gesamten Familie eine gute Nacht bescheren: Die Kinder sollten in ihrem eigenen Bett schlafen, sollten sich sicher und geborgen fühlen. Als Elternteil sollten Sie stets ruhig und konsequent bleiben und sich auf Ihr Ziel konzentrieren. Ziehen Sie deutliche Schlaf-Grenzen. Denken Sie daran, dass Ihr eigenes Verhalten das Verhalten Ihres Kindes beeinflusst. Seien Sie kreativ und erfinderisch. Belohnen und loben sie, achten Sie auf positives Feedback – das ist häufig schon die halbe Miete. Falls Ihr Kind unter Schlafproblemen leidet, folgen Sie den oben aufgelisteten Ratschlägen. Führen Sie sich dabei stets vor Augen, dass Sie ihm damit keinen lebenslangen Schaden zufügen!
Wie lauten Ihre fünf wichtigsten Tipps zur Förderung eines gesunden Schlafverhaltens? 1. Erkennen Sie, dass Sie als Elternteil verantwortlich für das Schlafverhalten Ihres Kindes sind. 2. Sorgen Sie für ein positives Ritual vor dem Zu-Bett-Gehen (zu Abend essen, spielen, baden, Pyjama anziehen, Zähne putzen, Geschichte vorlesen, zu Bett gehen). 3. Legen Sie Ihre Kinder in wachem Zustand ins Bett. 4. Verstärken Sie keine unerwünschten Verhaltensweisen. 5. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder viel Schlaf bekommen. Schlaf ist wichtig für die kognitive und körperliche Entwicklung.
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Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine Mutter, die erreichen will, dass ihre Kinder gut schlafen? Do’s • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder Sport treiben. • Sie sind dafür verantwortlich, dass Ihre Kinder sich gesund und ausgewogen ernähren. • Machen Sie das Kinderzimmer zu einem ganz besonderen Plätzchen, wo das Kind sich gern aufhält und das Gefühl hat, dass es nur ihm gehört. • Machen Sie Ihr Kind mit seinem Bett »bekannt« (besonders, wenn es nicht daran gewöhnt ist, die Nacht dort zu verbringen). • Entwickeln Sie ein Ritual zur Schlafenszeit, an das Sie sich auch außerhalb Ihrer eigenen vier Wände halten können. • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder nachts genügend Schlaf bekommen. (Elf Stunden sind optimal, bei weniger als neun Stunden leiden sie unter Schlafmangel.) • Räumen Sie der Beziehung zu Ihrem Partner und der Zeit für sich selbst höchste Priorität ein. • Ab dem sechsten Lebensmonat können Sie Ihrem Kind beibringen, selbstständig einzuschlafen. • Denken Sie daran, gute Verhaltensweisen zu belohnen. • Versuchen Sie, ein Protokoll Ihres Schlaftrainings anzufertigen. Halten Sie die Ergebnisse in einer Grafik fest, sodass Sie die Verbesserung anschaulich vor Augen haben. Dont’s • Ihr Kind sollte selbstständig einschlafen können. Hilfsmittel wie Flasche oder Schnuller sollten Sie unter allen Umständen vermeiden. • Achten Sie sorgfältig darauf, dass Ihre Kinder auch ohne Ihre beruhigenden Worte oder Ihren Trost einschlafen können. Vermeiden Sie es, sie in den Schlaf zu wiegen. • Kinder sollten niemals woanders einschlafen als in ihrem eigenen Bett (also möglichst nicht vor dem Fernseher, im Auto oder auf Ihrem Schoß). • Legen Sie keine unrealistischen Schlafenszeiten fest. Achten Sie dabei auf das Alter und das Entwicklungsstadium Ihres Kindes, und halten Sie sich an Ihre eigenen Vorgaben.
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• Versuchen Sie, nicht die Nerven zu verlieren. • Geben Sie Ihren Kindern nachts nichts zu trinken. • Erhalten Sie die einmal gesetzten Grenzen aufrecht. Wenn Sie Ihrem Kind in der ersten Nacht mitteilen, dass es von nun an in seinem eigenen Bettchen schlafen muss, es aber in der darauf folgenden Nacht um 4 Uhr morgens im elterlichen Schlafzimmer willkommen heißen, stiften Sie nur Verwirrung. • Es besteht kein Anlass zu unrealistischen Zielen. Eine radikale Veränderung über Nacht ist buchstäblich unmöglich.
Schlaf-Mantra für Supermamas mit Stil »Schlaf ist für die gesunde kindliche Entwicklung ebenso wichtig wie für stabile und gesunde Beziehungen. Ihrem Kind gute Schlafgewohnheiten zu vermitteln, sollte für Sie also oberste Priorität haben.«
Kleidung für ein neues Selbst
Die guten alten Zeiten Es ist noch gar nicht so lange her, dass Kleider ein herrliches Hobby waren, das ich in vollen Zügen genoss. Anstatt eine lästige Pflicht und manchmal sogar einfach nur peinlich zu sein, bereiteten Klamotten mir Vergnügen. Ich betrachtete sie als Möglichkeit, meine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Eine schlechte Woche am Arbeitsplatz wurde durch einen Samstagmorgen, den ich damit verbrachte, durch die Boutiquen zu schlendern und die neusten Designer-Imitationen anzuprobieren, schnell wieder ausgeglichen. Und sonntagmorgens faulenzte ich mit meinem Mann in einer perfekt sitzenden Jeans und einem kuscheligen Lambswool-Pullover. Da war es keine Kunst, sich wohl in seiner Haut zu fühlen! Und seien wir ehrlich: Wer hat es nicht schon einmal genossen, samstagabends in einem wunderbaren, schwingenden, singenden Oberteil auf einer Party zu erscheinen und die Aufmerksamkeit zu genießen, die man durch solch ein Kleidungsstück auf sich zieht? Vor der Geburt der Kinder verbindet man Kleidung mit so viel mehr als nur mit Funktionalität. Ob man nun tagsüber ein todschickes Kostüm, hautenge Jeans, ein Designer-Top, eine Kollektion der neuesten Schnäppchen oder auch nur die »sicheren« schwarzen Basics trug, Kleidung war Symbol und Ausdruck unserer Persönlichkeit und unseres Selbstwertgefühls. Außerdem konnte man sich endlos lang über Klamotten und die damit verbundene Kultur unterhalten. Wir haben doch alle schon Abende lang mit unseren Freundinnen zusammengesessen und uns ausgesprochen leidenschaftlich über den letzten Kleiderkauf, über Kate Moss’ neuesten Look oder darüber, wo man die beste Kopie dieser absolut angesag-
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ten Mulberry-Tasche bekommt, unterhalten. Viele von uns widmeten dem Thema Mode und Klamotten einen Großteil ihrer Freizeit. In dem Augenblick, da die blaue Linie auf unserem Schwangerschaftstest auftaucht, verändert sich alles. Plötzlich unterhalten wir uns lieber über kindliche Schlafrhythmen oder darüber, welche Vorteile es hat, unserem Kind eine Geschichte vorzulesen statt es vor ein Disney-Video zu setzen. Man fängt an, Modemagazine zu meiden und schaut sich lieber die Fotos der Frau eines drittklassigen Fußballspielers an, die zu Hause mit ihrem Neugeborenen sitzt. Es ist schon seltsam, wie bedeutsam Kleidung für unsere Identität und unser Leben ist, und dass sie trotzdem ans Ende unserer To-doListe rückt, sobald wir Kinder haben. Stellen Sie sich vor, Sie hätten ein Vorstellungsgespräch für eine Stellung, die Sie unter allen Umständen bekommen wollen; würden Sie sich wirklich den Trainingsanzug Ihres Mannes und eine fleckige Steppjacke überziehen und ansonsten einfach nur das Beste hoffen? Stellen Sie sich vor, vor Ihnen läge Ihr erstes Rendezvous mit diesem Typen, für den Sie schon seit Monaten schwärmen; würden Sie Ihr Haar schlampig hochstecken und sich im Dunkeln anziehen? Doch wohl eher nicht. Deshalb halte ich es für ungeheuer wichtig, dass Sie in diesem Punkt wieder umdenken lernen. Genau wie Sport und Ernährung können Kleider Ihnen ein gutes, vielleicht sogar ein fabelhaftes Gefühl vermitteln. Es wird Zeit, eine Formel zu finden, um Klamotten für uns arbeiten zu lassen und nicht gegen uns, denn Sie wissen ja: Kleider machen Leute und sind der Schlüssel zum Erfolg.
Mamas unter sich »Es ist nicht fair! Vor kurzem kleidete ich mich noch wie die Catwalk-Queen, doch jetzt haben meine beiden Töchter deutlich schickere Klamotten als ich! Kein Wunder also, dass ich mich nach den guten alten Zeiten zurücksehne. Andererseits aber versuche ich mir immer wieder vor Augen zu halten, dass ich auch jetzt noch schick aussehen kann und meine eigene Kleidung ebenfalls wichtig nehmen sollte. Außerdem sage ich mir, dass meine hübschen Mädchen das beste Accessoire sind, das man sich als Frau erträumen kann!« Katinka Malvonoso, Werbefachfrau und Mutter von Petra (6) und Sasha (1)
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Schwangerschaft und Kleidung Wir haben uns also ins Gedächtnis gerufen, wie es früher war. Als Nächstes müssen wir herauszufinden, wann und wo sich unsere Sichtweise verändert hat. Dazu müssen Sie nicht allzu weit suchen: Werfen Sie lediglich einen Blick auf die Überreste Ihres runden, stolzen, schwangeren Bauches. Ich weiß nicht, wie es Ihnen erging, aber in meiner Schwangerschaft entwickelte sich meine Brust zur Katastrophe, und mein Bauch begann jegliche Ahnung von einer Welt unterhalb meiner Taille zu verbergen (und das schon vor dem sechsten Monat!). Ich versuchte, mich mit dem Flusspferd-Look anzufreunden und schaffte mir eine umfangreiche Garderobe aus Jeans mit niedriger Leibhöhe und ausgestellten Oberteilen im Empire-Stil, Wickelkleidern und dehnbaren T-Shirts an. Das ganze ergänzte ich durch weite Mäntel (die ich offen trug) und auffällige flache Pumps. Außerdem sorgte ich dafür, dass extravaganter Schmuck oder ein paillettenbesetzter Gürtel von meiner immer stärker dahinschwindenden Taille ablenkte. Doch letztlich lösten meine Konturen sich natürlich vollkommen in Wohlgefallen auf. Ich hatte immer weniger Auswahl und brauchte immer bequemere Kleidung. Meine vier Haupt-Ensembles schmolzen zu zwei zusammen und reduzierten sich dann auf eines, sodass ich jedes Mal, wenn ich die Klamotten durchwusch, befürchten musste, ohne etwas zum Anziehen dazustehen! Aus irgendeinem Grund prägen ausgerechnet diese letzten drei Schwangerschaftsmonate die Art und Weise, wie wir uns nach der Geburt des Babys kleiden. Als frischgebackene Mutter versinkt unser Gehirn im Chaos und ist nicht in der Lage, sich an die strahlende, experimentierfreudige, wenn auch etwas kugelige Frau aus der Schwangerschaft zu erinnern. Stattdessen hält es sich an große, sackförmige, einfache Kleidungsstücke und kultiviert die »Mir ist alles egal«-Einstellung. Während dieser ersten Wochen sind Sie so überwältigt von der Erschöpfung, dem Wochenfluss, dem Milchfluss und der Gewöhnung an das neue Familienmitglied, dass schon das Tragen einer Mülltüte einen Fortschritt bedeuten würde. Viele Gesundheitsberaterinnen und Hebammen erinnerten mich während dieses ersten Stadiums daran, dass Frauen in zahlreichen Kulturen der Dritten Welt während der ersten Monate nach einer Entbindung das Bett hüten müssen und von der gesamten Großfamilie ver-
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sorgt werden. Als ich mich in eine alte Tunnelzughose aus Leinen quälte (mit einem Loch am Knie), unter der ich die größten Unterhosen trug, die ich auftreiben konnte, wünschte ich mir, in einem südostchinesischen Dorf zu leben, wo die Wahl der Kleidung keine Rolle spielte. Der beste Tipp, den man jungen Müttern geben kann, ist rückblickend wohl folgender: Versuchen Sie schon vor der Geburt, ein paar bequeme und ansehnliche Kleidungsstücke zusammenzustellen, auf die Sie sich in diesen ersten paar Monaten verlassen können. Mütter machen häufig den Fehler, weiterhin die Schwangerschaftsklamotten zu tragen, einfach weil sie sonst nichts zum Anziehen haben. Das sollte gesetzlich verboten werden! Auch wenn Sie schon mehrere Kinder haben, sollten Sie sich etwas Zeit zum Waschen und Bügeln Ihrer eigenen Klamotten freihalten. Verstauen Sie die Kleidungsstücke an einem leicht zugänglichen Ort, und achten Sie darauf, dass sie behaglich und bequem sind und Ihnen ein gewisses Selbstbewusstsein geben. Wenn Sie schon im Voraus wissen, dass Sie einen Kaiserschnitt haben werden (oder es zumindest für möglich halten), entscheiden Sie sich für Hosen und Röcke mit niedriger Leibhöhe, damit die Wunde frei bleibt und besser abheilen kann. Wenn Sie vorhaben, zu stillen, denken Sie daran, dass die Brust Ihnen leicht zugänglich sein sollte. Ich fand Tops mit Knöpfen oder ohne immer sehr hilfreich (wobei ich stets darauf achtete, dass das Material einigermaßen dehnbar war und dass das Kleidungsstück irgendwo ein hübsches Detail wie eine Borte oder eine Perlenstickerei aufwies). Dazu empfiehlt sich eine Jacke, die oben zugeknöpft werden kann. Dadurch konnte ich das Baby stillen, indem ich das Top nach oben schob und meine entblößte Brust mit der Jacke verbarg. Meine Freundin Esme hingegen schwor auf T-Shirts mit langem oder Dreiviertelarm. Sie wählte meist helle Farbtöne und achtete auf ein hübsches Motiv auf der Brust (große, sackförmige Herren-T-Shirts sollten Sie unter allen Umständen vermeiden). Dazu kombinierte sie ein Baumwolltuch oder ein leichtes Pashmina-Tuch – ein guter Trick, um sich zu bedecken und dem Baby etwas Privatsphäre zum gemütlichen Nuckeln zu geben. Falls Sie Jogginghosen für die einzige Lösung halten, wählen Sie ein Material, das sich auf der Haut weich anfühlt und Ihnen zumindest ein etwas besseres Gefühl gibt, als die üblichen unförmigen Hosen dieser Art. Nach wie vor liebe ich meine Hose aus Velours, und ich erinnere mich immer noch gern daran, wie behaglich ich mich fühlte, wenn ich mich in meiner ge-
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liebten Tunnelzughose aus einem Wollmisch-Gewebe mit meinem ersten Kind zum Stillen zurückzog. Die Kleidungsstücke für diese Lebensphase müssen keineswegs teuer sein, aber wenn wir sie sorgfältig auswählen, machen sie vielleicht einen entscheidenden Unterschied. Von der ersten kleinen Bauchwölbung an (egal ob es Ihr erstes oder Ihr fünftes Kind ist) müssen Sie Behaglichkeit mit ein bisschen Fantasie kombinieren. Sie haben dauernd Besuch, fallen vor Müdigkeit fast um und müssen Ihre älteren Kinder vielleicht vom ersten Tag an wieder zum Kindergarten oder zur Schule bringen. Deshalb ist es besonders wichtig, sich respektabel und gut zu fühlen! Natürlich hat es keinen Zweck, sich eine ganze neue Garderobe für die Zeit nach der Geburt anzuschaffen, die wahrscheinlich viel zu weit sein wird, wenn der Nachwuchs erst einmal sechs Monate alt ist (Okay, ein Jahr!), aber genauso unsinnig ist es, die Kleider, in die Sie sich während der drei letzten Schwangerschaftsmonate gehüllt haben, jetzt tagein, tagaus weiterzutragen. Damit ruinieren Sie jegliches positive Lebensgefühl. Tragen Sie lieber die Kleider auf, die Sie während der ersten drei Schwangerschaftsmonate angezogen haben. Vielleicht stellen Sie fest, dass die Übergangsklamotten, die Sie in etwas größeren Kleidergrößen angeschafft haben, sich auch für diese Phase sehr gut eignen. Ich hasste alles, was nur einigermaßen eng oder figurbetont war (ich hatte einfach noch zu viele Speckröllchen), und viele von den hübschen lockeren Schwangerschaftskleidern konnte ich nicht anziehen, weil ich in ihnen nicht stillen konnte. Also wählte ich tief sitzende, weite Hüftjeans (deren Beine ich hochkrempelte, um wenigstens etwas Knöchel zu zeigen, das Einzige, was beinahe schon wieder normal aussah). Ideal sind auch weich fließende Materialien. (Tunikas sehen cool aus und sind alles andere als figurbetont.) Im Winter tragen Sie am besten hoch geschlossene Pullover, im Frühling empfehlen sich T-Shirts mit Dreiviertelarm (besser als ärmellose Tank-Tops oder T-Shirts, denn diese sind für die Arme nur wenig schmeichelhaft). Schwangerschaftshosen mit variablem Bund sind zwar eine einfache Wahl, aber für ein gutes Körpergefühl sind sie denkbar ungeeignet. Lassen sie sich nicht entmutigen: Diese seltsame Zeit zwischen der Schwangerschaft und Ihrem neuen Ich ist in Sachen Kleidung wirklich eine der schwierigsten. Aus der strahlenden Schwangeren (die in der UBahn einen Sitzplatz angeboten bekam und eine gute Entschuldigung
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hatte, um jeden Tag das gleiche Outfit zu tragen) wurde ein hormongesteuertes Wesen, dessen Bauch an wabbelige Götterspeise auf einem Teller erinnert. Sie haben einfach nicht die Zeit, um modisch auszusehen oder sich elegant zu fühlen. Schließlich fehlt Ihnen manchmal sogar die Zeit, sich ordentlich die Zähne zu putzen! An dieser Stelle sind Planung und Organisation einfach unverzichtbar. Ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass Sie ein paar zuverlässige Basics im Schrank parat haben sollten, und zwar schon bevor Sie ins Krankenhaus gehen. Der andere Supertipp ist folgender: Ziehen Sie sich morgens regelmäßig an. Jetzt müssen Sie vielleicht erst einmal kichern, aber jede Frau, die schon einmal um drei Uhr nachmittags von der Nachbarin im Pyjama erwischt wurde, als diese sie zur Geburt Ihres Kindes beglückwünschen wollte, lacht jetzt nicht. In den ersten Lebensmonaten Ihres Babys scheint es für eine junge Mutter fast unmöglich zu sein, sich vor dem Mittagessen fertig zu machen. Für dieses Dilemma gibt es keine einfache Lösung, nur die harte Realität: Sie müssen unter allen Umständen versuchen, sich für sich selbst etwas Zeit zu schaffen. Selbst wenn das bedeutet, dass Sie zehn Minuten früher aufstehen, dass Sie das Babykörbchen mit ins Bad nehmen, damit Sie dem Kind »Alle meine Entchen« vorsingen können, wenn es aufwacht, oder dass Sie eine Märchen-CD auflegen, um den älteren Nachwuchs bei Laune zu halten, während er seine Brötchen vertilgt: Versuchen Sie, sich Zeit zum Duschen zu nehmen. Ziehen Sie sich an und tragen Sie einen Hauch Parfüm, Rouge oder Körperlotion auf. Diese kleinen Auszeiten dauern nur wenige Minuten, sind aber von entscheidender Bedeutung. Nur sie geben Ihnen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, was umso wichtiger ist, wenn ein Neugeborenes im Haus ist. Garantiert!
Mamas unter sich »Nach meiner zweiten Entbindung hatte ich große Lust, sämtliche Schwangerschaftsklamotten zu verbrennen. Ich bekam schon beim Anblick von Latzhosen eine Gänsehaut. Zu diesem Zeitpunkt hatte meine beste Freundin Susie (die genau die gleiche Kleidergröße hatte wie ich) das Ende ihres vierten Schwangerschaftsmonats erreicht. Wir beschlossen, einen Komplett-Tausch vorzunehmen. Sie tauschte ihre »Etwas größer als normal«-Klamotten gegen
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meine Schwangerschaftskleidung aus. Nach weiteren sechs Monaten gaben wir uns die Kleidungsstücke gegenseitig wieder zurück. Diese Maßnahme überbrückte die scheußliche Zeit, in der ich noch nicht wieder in meine alte Kleidergröße hineinpasste. Außerdem sparten wir dadurch Geld. Es war brillant!« Ruth Auerbach, Vollzeitmutter von Jacob (4) und Noah (2)
Der große Umbruch Okay, Sie haben Ihren Schwangerschaftslook so gut gemeistert wie Sie konnten. Außerdem haben Sie eine unsichtbare Verdienstmedaille erhalten, weil die Wehen mehr als 36 Stunden dauerten. Sie haben eine halbwegs anständige Garderobe zusammengestellt, mit der Sie die ersten Monate nach der Entbindung überstehen können und – was das Beste ist – Sie haben gurrend, weinend, lachend und ungläubig vor diesem kleinen Bündel der Freude gestanden und es bestaunt. Es ist unerheblich, ob Sie nun 40 sind oder 20; egal wer Sie sind oder welches Stadium im Mutterschafts-Spiel sie erreicht haben, Sie können nicht bestreiten, dass Ihre Welt auf den Kopf gestellt worden ist. Die neue oder veränderte Rolle als Mutter hat nicht nur Ihr Leben erschüttert, auch Ihre Garderobe ist mittlerweile eher peinlich und unpassend. Während Ihr Alltag sich bis zur Unkenntlichkeit verändert hat, ist der Inhalt Ihres Kleiderschrankes im Großen und Ganzen noch der gleiche wie früher und hat große Schwierigkeiten, mit der veränderten Situation Schritt zu halten. Meiner Erfahrung nach machen junge Mütter mit Kindern häufig die folgenden Fehler und lassen sich schließlich in mindestens eine (manchmal auch in mehrere) der folgenden Kategorien einordnen: • Sie tragen unpraktische und viel zu schicke Klamotten, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen. • Sie tragen elegante Klamotten, die eher für den Konferenzsaal geeignet wären. • Sie schaffen sich zeltähnliche Kleidungsstücke an, um sämtliche Sünden zu verbergen. • Sie lassen sich gehen, wie die von Depressionen geplagte Britney Spears.
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• Sie kleiden sich genauso wie ihr ältestes Kind. • Sie werfen sich das über, was um 6 Uhr morgens gerade zufällig greifbar ist (also ausgefranste Jeans und das Sweatshirt des Mannes). Diese Probleme erwachsen aus der Unbrauchbarkeit vieler Kleidungsstücke, ebenso wie aus der Identitätskrise, die die neue Lebenssituation mit sich bringt. Die Vertreterin der Jogginghose-und-TurnschuheFraktion kommt sich über kurz oder lang vor wie die Fußballtrainerin ihrer Söhne; die aufgetakelte Schnepfe lässt alle übrigen Mütter vor dem Schultor zwar vor Neid erblassen, aber – im Ernst – wie praktisch sind hochhackige Jimmy-Choo-Stiefel, Rollkragenpullis aus Kaschmir und Schafsfellmäntel, wenn Sie auf dem Heimweg vom Kindergarten durch Pfützen und Schlamm waten und ein Baby haben, das nur darauf wartet, seinen Möhrenbrei in den Kinderwagen zu spucken? Ähnlich unrealistisch sind Mütter, die die Mutterschaft als Entschuldigung benutzen, um sich wie Sechstklässler zu kleiden: Sie tragen Miniröcke, Push-up-BHs, Logo-T-Shirts, große Klunker und Ähnliches. Die arme alte Geschäftsfrau wiederum ist nicht so recht in der Lage, eine Grenze zwischen dem Aktienerwerb und der Erledigung der Mathe-Hausaufgabe ihres mittleren Kindes zu ziehen, deshalb kleidet sie sich auch zu Hause wie zu einer Montag-Morgen-Konferenz. Die depressive Mutter hingegen nimmt Zuflucht zu allem, was sackförmig und riesig ist, um die Tatsache zu verbergen, dass sie das, was darunter ist, hasst. Last but not least gibt es dann noch die Mutter, der wir uns alle verbunden fühlen, die morgens in aller Herrgottsfrühe das Nächstliegende und Einfachste überwirft (ja, wieder besagte Jeans), damit sie es noch vor 8.33 Uhr schafft, das Frühstück zu machen, die Kinder zur Schule zu bringen und die Spülmaschine einzuräumen. Unabhängig davon, in welche Kategorie wir gehören, eines haben wir Frauen gemeinsam: Zwar haben sich unsere Persönlichkeit, unsere berufliche Entwicklung, unsere Familie, unser Haus, unsere Kleidergröße und unsere engen Beziehungen sehr verändert und weiterentwickelt, aber unsere Garderobe stagniert. Warum fällt es uns so schwer, uns unserem neuen Leben auch in puncto Kleidung anzupassen? Man öffnet den Kleiderschrank, sieht Unmengen von leichten Tops und hautengen Jeans, hochhackigen Stöckelschuhen und knapp sitzende Kleider zum Hineinschlüpfen. Was zum Teufel soll ich nur anziehen,
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wenn ich meine Tochter zur Vorschule fahre und mich bequem, entspannt und einigermaßen attraktiv fühlen will? Meine »Arbeitskleidung« bei der Elle bestand ausschließlich aus schicken, verrückten, mega-modischen und ultra-unpraktischen Klamotten. Jede Frau – ob Musiklehrerin, Taxifahrerin, Anwältin oder Popstar – hat eine Auswahl von Alltagsklamotten im Schrank, die auf den früheren Lebensstil abgestimmt ist, die aber jetzt – nach der Schwangerschaft – nicht mehr angemessen ist. Ich persönlich hielt Ausschau nach Outfits, die ebenso funktional wie modisch sind. Es hat keinen Zweck, sich etwas Super-Cooles, Mega-Teures zu kaufen, denn man flucht unweigerlich, wenn das Baby auf die neueste Kult-Handtasche erbricht oder das Seiden-Blouson-Top ruiniert, dessen Anschaffung das Budget deutlich gesprengt hat. Wir brauchen Klamotten, die wir auch dann tragen können, wenn wir gerade den Tiger spielen. Sie müssen uns auf Elternversammlungen das nötige Selbstvertrauen geben und auch für das sonntägliche Mittagessen mit der Freundin geeignet sein. Selbst, wenn wir zufällig unseren Boss im Supermarkt treffen, dürfen sie uns nicht im Stich lassen, ganz zu schweigen davon, dass sie überdies sämtliche Dellen und Pölsterchen kaschieren sollten, von denen wir bezweifeln, dass wir sie je noch einmal loswerden. Um dieses Problem zu lösen, müssen wir als Erstes lernen, wie man einkauft. Erst dann befassen wir uns näher mit dem Kleiderschrank selbst!
Mamas unter sich »Eines Tages auf dem Weg ins Büro wurde mir mit einem Schlag klar, dass ich im Hinblick auf meine Garderobe meinen gesunden Menschenverstand nun vollends eingebüßt hatte. Meine Tochter war zu diesem Zeitpunkt gerade ein Jahr alt. Ich blickte im Bus an mir herunter und sah, dass meine Schuhe nicht zueinander passten. Ich hatte mich im Dunkeln angezogen und war so in Eile gewesen, dass ich es nicht bemerkt hatte. Eilig fuhr ich wieder nach Hause, wodurch ich fast eine Stunde zu spät zu einer wichtigen Konferenz zum Thema Kapitalbeschaffung kam. Aua! Von diesem Tage an legte ich mir meine Kleider, inklusive der Schuhe am Abend zuvor zurecht. Klopf auf Holz, aber meine Schuhe werden in Zukunft immer zueinander passen!« Jennie Hammond, Fund-Raising-Direktorin und Mutter von Minnie (2)
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Die Shopping-Hölle Denken Sie einen Augenblick lang nicht an das widerstrebende Kind, das Sie im hell erleuchteten Kaufhaus hinter sich her schleifen müssen (ja, und auch nicht an die Schweißausbrüche, die mit diesem »entspannten Shopping-Erlebnis« einhergehen). Verdrängen Sie kurz einmal diese unheilvolle Vorahnung, die Sie beschleicht, wenn die Ankleidekabine nicht mit Spiegel ausgestattet ist, und Sie mit dem potenziellen neuen Kleidungsstück nach draußen gehen müssen, um sich dort zu begutachten. Kehren Sie gedanklich in die Zeit zurück, da Sie unabhängig waren: Ihr Gehalt war gerade auf dem Konto, und ein Einkaufsbummel barg endlose Möglichkeiten in sich. Auf jeden Fall gab es nach der Shopping-Tour stets einen kleinen Boxenstopp: Man traf sich zum Mittagessen oder auf einen Cocktail mit einer guten Freundin, ergötzte sich an den neuen Errungenschaften und probierte das neue pinkfarbene Lipgloss aus. Ein schneller Blick auf die Hauptgeschäftsstraße an einem Sonntagmittag, und schon spüren Sie den Hauch der Erinnerung an jene längst vergangenen, sorgenfreien Tage. Es ist also kein Wunder, wenn wir Mütter irgendwann die Entscheidung treffen, dass es diesen ganzen Stress einfach nicht wert ist. Bis unsere Lieblingsboutique nicht mit einer Spielecke, Erzieherinnen, kinderfreundlichen Snacks und einer Unmenge blitzblanker Spielsachen aufwarten kann, um unsere Kids bei Laune zu halten, bleiben wir lieber bei unserer alten Garderobe. Wenn uns das Shopping-Erlebnis selbst nicht abschreckt, dann sind wir samstags viel zu sehr damit beschäftigt, vom Kindergeburtstag zum Supermarkt und zur Großmutter zu hetzen, um überhaupt darüber nachzudenken, dass man auch einmal etwa für sich tun könnte. Am einfachsten ist es also, wieder mit der Familie einkaufen zu gehen. Aber das ist eine unrealistische Lösung, mit der Sie sich selbst und Ihren Kindern auf lange Sicht keinen Gefallen tun. Natürlich können Sie das ein oder andere Basic oder gelegentlich auch Kinderklamotten durchaus mit Ihren Kids zusammen besorgen. Dadurch lernt der Nachwuchs, sich in der Öffentlichkeit zu benehmen (und es gibt Ihnen die Gelegenheit, den Geschmack Ihrer Kinder zu beeinflussen). Außerdem zeigt es unseren lieben Kleinen, dass das Leben nicht nur aus Spiel, Spaß und Verwöhnung durch die Großeltern besteht. Aber seien
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Sie bloß nicht zu ehrgeizig. Erwarten Sie wenig, vielleicht bekommen Sie dann ein kleines Stückchen mehr als das, womit Sie gerechnet haben. Sorgen Sie für ein paar Spielsachen und ein paar Snacks, um die Kleinen bei Laune zu halten, wählen Sie die drei wichtigsten Geschäfte aus und überlegen Sie sich genau, wie lange die Konzentration Ihrer Kinder wohl andauern wird. Der nächste Rat, den ich Ihnen geben möchte, ist ganz einfach: Bleiben Sie ruhig, und hoffen Sie auf das Beste! Obwohl es meist nicht ohne Kinder geht, ist es außerordentlich wichtig, sich auch einmal Zeit zu nehmen, um allein einkaufen zu gehen, und sei es auch nur ein oder zwei Mal im Jahr. Selbst wenn Sie nicht viel kaufen oder vielleicht auch gar nicht viel Geld zur Verfügung haben, vermittelt Ihnen ein Einkaufsbummel dieser Art einfach das gute Gefühl, ein paar Stunden lang frei zu sein. Außerdem kann er Ihnen neue Impulse geben: Sie erinnern sich vielleicht plötzlich an längst vergessene oder ausrangierte Kleidungsstücke in Ihrem Kleiderschrank und tragen sie wieder. Stellen Sie sich jedoch auf Hindernisse ein: Als Mutter stellen Sie sich auf einmal die Frage, ob Sie wirklich so viel Geld für dieses perlenbestickte Jäckchen ausgeben sollen, das Sie sicher nur ein einziges Mal anziehen werden und das ansonsten keinen Platz in Ihrem Leben als Mutter hat. Und dann ertappen Sie sich irgendwann dabei, wie sie die Kindermodenabteilung ansteuern und anschließend mit fünf Unterhosen für Ihren Ältesten nach Hause zurückkehren, für sich selbst aber gar nichts mitbringen! Selbst wenn Sie ein paar hübsche Teile gefunden haben, schreckt sie der Anblick der übrigen attraktiven Frauen vor den Umkleidekabinen ebenso ab wie der Gedanke daran, sich selbst gleich nackt im Spiegel sehen zu müssen, sodass Sie geradewegs ins nächste Café flüchten. Umkleidekabinen sind an und für sich schon immer eine Herausforderung, aber Schwangerschaftsstreifen und zusätzliche Fettpölsterchen können einem die Sache endgültig vermiesen. Suchen Sie sich Boutiquen aus mit bequemen, großen Umkleidekabinen und schmeichelhafter Beleuchtung. Informieren Sie sich zudem über die Umtauschmodalitäten in diesen Geschäften. Manchmal empfiehlt es sich, die Kleidungsstücke, die Ihnen ins Auge gefallen sind, einfach zu kaufen und sie zu Hause anzuprobieren, wenn die Kinder im Bett sind. Natürlich macht es zusätzliche Umstände, Klamotten zurückzugeben, die nicht passen, aber zumindest sind Sie bei
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denen, die Sie behalten, hundertprozentig sicher. (Immerhin haben Sie zu Hause Zeit und Muße, sie mit verschiedenen Ober- und Unterteilen und verschiedenen Schuhen aus Ihrem Repertoire zu kombinieren, was Ihnen diverse modische Fauxpas erspart.) Aber bitte, bitte, bitte, geben Sie die Hoffnung nicht auf! Der Trick besteht jetzt einfach nur darin, eine andere Erwartungshaltung beim Shoppen an den Tag zu legen. Zwingen Sie sich dazu, sich hin und wieder eine hübsche Kleinigkeit zu gönnen. Und in der Tat verzichten Sie vielleicht wirklich besser auf die sexy kniehohen Stiefel, die Sie in einem extravaganten Schuhgeschäft gesehen haben, und investieren das Geld lieber in ein paar schmeichelhafte Kleider (in ein bedrucktes Wickelkleid für den Abend und in eine Tunika, den man über der Jeans oder mit einem Gürtel mit nackten Beinen tragen kann). Die veränderten Kleidungsgewohnheiten sind nur ein Ausdruck der veränderten Zeiten. Und genießen Sie auch hin und wieder etwas Gewagtes: Ein Kleidungsstück, das Sie nur an Ihrem Geburtstag tragen oder ein BH, der Ihre Brüste aussehen lässt wie die von Cindy Crawford, kann für Ihr Selbstwertgefühl Wunder wirken. Nur weil Sie nicht mehr jeden Abend ausgehen, ist das keine Entschuldigung, Ihre Bedürfnisse nach einer kleinen, gelegentlichen Belohnung auf Eis zu legen. Beherzigen Sie dabei folgende Ratschläge: • Nehmen Sie sich Zeit, um allein einzukaufen (auch wenn das bedeutet, dass Sie die Oma um Hilfe bitten und sie mit allen Mitteln bestechen müssen). • Kaufen Sie funktionale, schicke »Wohlfühl«-Kleider für jeden Tag. Nur weil Sie nicht dauernd mit Freunden zum Brunch verabredet oder auf dem Weg zur nächsten Konferenz sind, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie nicht auch großartig aussehen und sich großartig fühlen sollten. • Wenn Sie ein Kleidungsstück gefunden haben, das Ihnen gefällt, das Sie mit allem Möglichen kombinieren können und bestimmt ständig tragen werden, kaufen Sie es ein zweites Mal oder schaffen Sie es sich gleich in verschiedenen Farben an. Das klingt zwar langweilig, aber es ermöglicht Ihnen schnelles morgendliches Anziehen, und das ist für mich erst einmal das Wichtigste. • Kaufen Sie Kleidungsstücke, die Sie zurückgeben können. Manchmal
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hilft es, sie in der vertrauten Umgebung der eigenen Wohnung anzuprobieren. • Überzeugen Sie sich davon, dass man Ihre Neuerwerbungen waschen kann. Die Kosten und den Stress eines wöchentlichen Abstechers in die Reinigung kann schließlich keiner brauchen (schließlich müssen wir ja schon täglich die Waschmaschine leeren). • Erklären Sie drei wichtige Läden zu ihren besonderen »Freunden«. Finden Sie heraus, welche Geschäfte/Designer/Marken Kleidungsstücke anbieten, die Ihnen schmeicheln, zu ihren Preisvorstellungen passen und Ihnen ein glückliches Shopping-Erlebnis garantieren. Dadurch ersparen Sie sich stundenlanges Suchen in den »falschen« Boutiquen, in denen Sie Minderwertigkeitskomplexe bekommen und schließlich aus lauter Verzweiflung einen grell pinkfarbenen VolantMinirock kaufen! • Gönnen Sie sich gelegentlich auch einmal etwas Besonderes. Nur weil die Familie stets an erster Stelle zu stehen scheint und Ihr Baby schon wieder aus seinem Strampler herausgewachsen ist, sollten Sie auf den neuen Lippenstift oder die beiden Damenslips nicht verzichten, um Ihre Stimmung zu heben. Wenn alle Stricke reißen, können sie auch immer noch auf Katalogbestellungen, Internet-Shopping oder eBay zurückgreifen. Immer mehr Designermarken bieten ihre Produkte auch auf diesem Wege an. (Homeshopping ist ideal, wenn die Kinder noch ein Nickerchen machen oder wenn Sie morgens auf dem Weg zur Arbeit sind.) Trotzdem sollten Sie diese Möglichkeiten nicht dazu führen, dass Sie sich zu Hause verkriechen und niemals mehr einen Stadtbummel machen. Das soziale Erlebnis und das Gefühl, endlich mal wieder ohne Kinder unterwegs sein zu können, sind wichtig, um Ihnen wieder ein Gespür für Ihr altes Ich zu geben. Außerdem ist Einkaufen ein sinnliches Erlebnis: Die Stoffe zu fühlen, die Farben, Schattierungen und Muster zu sehen, das alles ist Teil eines Lernprozesses, bei dem Sie ein Gefühl dafür entwickeln, was Ihnen steht und zu einem hübschen äußeren Erscheinungsbild beiträgt – eine Lektion fürs Leben, ganz bestimmt! Wenn Sie sich ausschließlich in Ihrer Mama-Welt vergraben, wissen Sie irgendwann gar nicht mehr, welche modischen Möglichkeiten sich Ihnen bieten, sodass Sie in Sachen Garderobe keine informierten Entscheidungen mehr treffen können.
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Mamas unter sich »Nach der Geburt meiner Drillinge waren Einkaufsbummel und schicke Kleider für mich in weite Ferne gerückt. Als ihr erster Geburtstag nahte, beschloss ich, in Teilzeit an meinen Arbeitsplatz zurückzukehren (um mir meine geistige Gesundheit zu erhalten). Damals entdeckte ich das Late-Night-Shopping. Hier bot sich mir die ideale Gelegenheit für ein ruhiges und entspanntes EinkaufsErlebnis. (Ich ging gern in Begleitung einer modebegeisterten Kollegin, die ich um Rat fragen konnte.) Mit meinem Ehemann und meiner Schwiegermutter erfand ich etwas, das wir als »Shopping-Arrangement« bezeichnen. Alle paar Monate, wenn in unserer Stadt mal wieder Late-Night-Shopping angesagt ist, bringen sie die Kinder allein ins Bett, während ich selbst nach dem Arbeitstag gleich in der Stadt bleibe. Bis jetzt habe ich mir immer ein paar gute Teile gekauft und gelegentlich gönne ich mir sogar ein frühes Abendessen und ein Glas Wein mit meinen Kolleginnen. Dadurch bleibe ich modisch auf dem Laufenden, auch wenn ich erschöpft bin und wegen meiner drei Kleinen oft ziemlich auf dem Zahnfleisch gehe!« Natalie Mottershead, IT-Beraterin und Mutter von Lily, Maisy und Alfie (alle 5)
Erfolg im Kleiderschrank Eine umfassende Kleiderschrank-Aktion ist mittlerweile ein alljährliches Ritual bei mir – ob ich nun ein Baby habe oder nicht. Mir gibt sie wieder ein Gefühl für mich selbst. Zuerst holte ich einfach alles aus meinem Kleiderschrank heraus und mache zehn Stapel aus meinen Kleidungsstücken. Die Stapel richten sich nach den folgenden Kriterien: • Das habe ich schon seit drei Jahren nicht mehr getragen. • Zu klein, um in den nächsten sechs Monaten überhaupt wieder zu passen. • Im Augenblick zu klein, aber ich arbeite daran. (Das gilt lediglich für Kleidungsstücke, die eine Nummer kleiner sind als Ihre momentane Größe.) • Zu schäbig, um auch nur einigermaßen akzeptabel auszusehen (Auch im Haus können Sie damit nicht mehr herumlaufen!) • Sieht für meinen jetzigen Lebensstil viel zu jung aus. • Winterkleidung
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Sommerkleidung Alltags-Mütter-Kleidung Arbeitskleidung Abendkleidung
Nachdem ich diese anstrengende Heldentat vollbracht habe, mache ich mich daran, die Klamotten der verschiedenen Kategorien entsprechend zu verstauen: »Das habe ich schon seit drei Jahren nicht mehr getragen.«, »schäbig« und »zu jung« wandern in einen Müllsack mit der Aufschrift »Raus«. Die Kleider, die zwar zu klein sind, aber durchaus eine Möglichkeit für die Zukunft darstellen (und dabei darf man sich keinesfalls selbst betrügen, Ladys!) kommen in eine separate große Reisetasche mit der Aufschrift »Klein« , die ich – mit Datum versehen – auf den Dachboden schaffe. (Ein Schrank unter der Treppe oder ein Plätzchen auf dem Kleiderschrank tun es auch.) Das Gleiche tue ich mit den Kleidern für die gerade nicht herrschende Jahreszeit, die ich natürlich mit der entsprechenden Aufschrift »Winter/Sommer« versehe. Man hat das Gefühl, eine neue Garderobe zu bekommen, jedes Mal, wenn das Wetter sich ändert. (Wenn Sie noch etwas Zeit erübrigen können, dann waschen Sie Ihre Dachbodenklamotten erst einmal schnell durch. Um Motten fernzuhalten sollten Sie sie mit einem Lavendel-Duftsäckchen, Mottenkugeln oder ein paar Tropfen Zedernholzöl auf einem Taschentuch kombinieren.) Übrig bleiben fünf ordentliche Stapel. Danach sortiere ich meine Kleider für die Arbeit, fürs Haus und fürs Spiel und hänge sie nach diesen Themen geordnet im Kleiderschrank auf. Bei meiner ersten Kleiderschrank-Aktion erkannte ich, dass ich jede Menge Klamotten für den Abend hatte (jaja, da machte sich die jahrelange Tätigkeit für ein Modemagazin bezahlt!). Auch meine Arbeitsklamotten waren ganz gut in Schuss. Doch in der Kategorie Alltags-Mütter-Kleidung herrschte gähnende Leere. Nachdem ich das entsprechende Ritual mit meinen Schuhen und meiner Unterwäsche wiederholt hatte, entwickelte ich so langsam wieder ein Gefühl dafür, wie ich aussehen wollte und welche Kleider ich brauchte, damit ich mich darin gut fühlte. Mit etwas Fantasie konnte ich mir jetzt mühelos eine Garderobe zusammenstellen, die meine Persönlichkeit zum Ausdruck brachte. Ein paar Teile aus der Kategorie »Raus« spende ich für wohltätige Zwecke. Mit dem Rest verdiene ich mir etwas Geld. Sowohl eBay als
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auch Secondhandboutiquen bieten hervorragende Möglichkeiten, um neue und gebrauchte Designer- und Konfektionskleidung zu verkaufen. Selbst wenn ich nur zweimal im Jahr 20 £ verdiene, so reicht das immer noch für ein schickes Paar Schuhe, mit dem ich meinen Look in jeder Saison wieder auf den neuesten Stand bringe. Das Wichtigste dabei ist, rücksichtslos auszumisten und sich immer wieder neu zu überlegen, ob bestimmte Kleidungsstücke immer noch von Nutzen für Sie sind. Weniger ist nun einmal mehr. Außerdem erleichtert ein reduzierter Kleiderschrank Ordnung und Klarheit und bringt Sie damit Ihrem letztendlichen Ziel näher: sich erfolgreich zu kleiden. Wenn Ihr Kleiderschrank dann logisch aufgebaut ist, können Sie sich auf die wichtigsten Klamotten konzentrieren, die Sie benötigen, damit Ihr Selbstbewusstsein wieder auf die Beine kommt. Wenn Ihnen lediglich eine paillettenbesetzte Pedal-Pusher-Hose fehlt, großartig, aber ich wette, dass Sie einen viel größeren Bedarf an T-Shirts, Trägertops und einer besonders praktischen und jederzeit einsatzbereiten Jeans haben. Gemeinsam mit meinen Freundinnen stellte ich eine Liste der wichtigsten Kleidungsstücke zusammen, die jede Frau im Kleiderschrank haben sollte, wenn Sie als Mama so richtig in Schwung kommen will. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich plädiere keineswegs für einen Einheitslook, der an die Gleichförmigkeit der Frauen von Stepford aus dem gleichnamigen Film erinnert, welche ständig dasselbe trugen und sich identisch verhielten. Allein der Gedanke verursacht mir eine Gänsehaut. Aber das Gefühl, dass es in Ihrem Schrank ein paar Basics gibt, auf die Sie bauen können und auf die Sie zurückgreifen können, wenn alles andere versagt, ist doch sehr beruhigend.
Tragen Sie gute Unterwäsche In der Regel unterschätzen Frauen den Wert guter Unterwäsche. Lassen Sie sich von einer Fachverkäuferin in der Dessous-Abteilung beraten und professionell ausmessen. Wie sehr Sie an Ihren BHs auch hängen mögen, wenn die Größe nicht stimmt, sortieren Sie sie rigoros aus und seien Sie unter allen Umständen ehrlich zu sich selbst; sie passen nicht, sie sind nicht vorteilhaft für Sie, sie sind für jemand anders gemacht! Sorgen Sie dafür, dass Sie ein paar gute BHs für den Tag haben (zwei schwarze und zwei weiße sind genug) und ein paar für ganz besonders heiße Augen-
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blicke (auch wenn diese rar gesät sind). Wenn Sie noch mehr Kinder bekommen wollen, so bewahren Sie Ihre Schwangerschafts- und Still-BHs auf, so lange sie noch gut in Schuss sind.
Sorgen Sie für einen guten Vorrat an neutralen T-Shirts und Tops Sowohl im Sommer als auch im Winter ist eine große Auswahl an gut sitzenden T-Shirts (kurzärmelig, mit Dreiviertel- oder langem Arm) und Tops unabdingbar, die sich im Übrigen hervorragend mit anderen Oberteilen kombinieren lassen. (So trage ich mittlerweile ein einfaches, langärmeliges T-Shirt unter einem ausgefallenen Top. Auf diese Weise wirkt Letzteres nicht so elegant, und Sie können auch noch ein paar Ihrer Glitzertops tragen, die sonst im Schrank Staub ansetzen würden.) Diese Basics lassen sich hervorragend mit Jeans, eleganten Hosen, coolen Trainingsanzügen oder weit schwingenden Röcken kombinieren. Meiner Erfahrung nach überdauert die Farbe Weiß keinen einzigen Tag mit den Kindern und auf Schwarz sieht man stets irgendwelche Rotzspuren. Trotzdem sollten Sie auf diese beiden Farbtöne nicht verzichten, denn damit können Sie Ihrer Garderobe das gewisse schicke Etwas verleihen (und es wird sicher auch Augenblicke ohne klebrige kleine Münder in der Nähe geben). Tops eignen sich gut für den Sommer – entweder im Lagenlook oder solo. Außerdem kann man sie unter Strickjacken oder durchsichtigen Oberteilen anziehen. In besonders mutigen Phasen können Sie eines mit Spitzenborte oder in einer gewagten Farbe wählen.
Kaufen Sie sich ein paar hübsche Pullover Ich bin ein großer Fan von Rollkragenpullis und solchen mit kleinem VAusschnitt. Kaschmir ist der größte Luxus, aber auch Lambswool ist eine gute Wahl. Selbst mit den Fettpölsterchen, die man nach der Entbindung sogar im Gesicht mit sich herumschleppt, fühlte ich mich in einem Rollkragenpulli immer schick und elegant. Wenn Sie einen Schnitt gefunden haben, der zu Ihnen passt, so ist das schon die halbe Miete. Halten Sie sich auf jeden Fall von stark figurbetonten Pullovern fern (es sei denn Sie haben Größe 36 und Bauchmuskeln, bei denen jeder andere vor Neid erblasst). Genauso tabu sind übergroße Herrenpullis. Alles Kuschelige, das
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Ihnen genug Freiraum zum Atmen, Essen und Bewegen lässt, ist ideal. Suchen Sie nach Varianten, die Ihrem Körper schmeicheln. Behalten Sie dabei im Hinterkopf, dass Rippstrickpullover und gestreifte Strickpullis für schlankere Frauen reserviert sind. Ein runder Halsausschnitt wiederum ist für Frauen mit einem kessen B-Körbchen-Busen gedacht.
Sagen Sie niemals Nein zu einem richtig eleganten Top Ich gebe zu, ich bin süchtig nach dem ganz besonderen Oberteil (deshalb bestehen 75 Prozent meines Kleiderschrankes aus wehenden, fließenden, seidigen Teilen). Wählen Sie vornehmlich elegante Stücke, aber vermeiden Sie Pailletten, Perlen und transparente Einsätze. (Das sieht erstens zu poppig aus und außerdem neigen derlei Verzierungen dazu, sich zu lösen, sodass ihr Kleinkind hinterher beinahe an einer heruntergefallenen Perle erstickt!) Das Schöne an einem fließend weichen Top, einer Tunika oder bequemen Logo- oder Print-Shirt in einem edlen Material ist, dass Sie es sogar bei einem romantischen Abendessen tragen können. Sie kombinieren es tagsüber mit der Jeanshose, tragen im Sommer leichte Leinenhosen dazu, variieren es mit einem Gürtel, um Ihre Taille zu betonen oder tragen es einfach nur zusammen mit einem anderen Top über Ihrer hautengen Lieblingsjeans. Auch wenn Sie nur ein einziges superelegantes Top dieser Art haben, ist das schon viel wert.
Vergessen Sie den unteren Teil des Körpers nicht Für die zahlreichen Aufgaben, deren Bewältigung von uns Müttern erwartet wird, ist eine universelle, gut sitzende und schicke Jeans ideal. Vielseitig, bequem und sexy sind Jeanshosen ein hervorragender Allrounder. Ich stelle immer wieder fest, dass eine Röhrenjeans mit geschlossenen Pumps oder Stiefeln mit Pfennigabsatz mir an meinen »fetten Tagen« etwas mehr Größe verleiht und meine Beine deutlich schlanker aussehen lässt als sie wirklich sind. Außerdem lassen sie sich im Sommer hochkrempeln und mit flachen Schuhen, Flip-Flops oder Sandalen kombinieren. Und wenn der Saum ausgefranst ist, schneiden Sie sie für den Frühling auf Dreiviertellänge ab. Sollten Sie sich Röcke anschaffen wollen, wählen Sie ausgestellte, knielange Jeansröcke, ausgefallene Bauernröcke, schmale Röcke und lange, weich fließende Röcke. Sie alle sind
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vielseitig und gut kombinierbar, lassen sich an sämtliche Modetrends anpassen (indem man verschiedene Gürtel und Absatzhöhen damit kombiniert), können elegant oder weniger elegant daherkommen und sind eine hervorragende Brücke zwischen Ihren Arbeits- und Ihren Alltagsklamotten.
Mäntel und Jacken sind ebenfalls sehr wichtig Bitte werfen Sie sämtliche Riesensackos Ihres Partners, die noch in Ihrem Kleiderschrank lauern, in den Altkleidersack. Sie sind eine wunderbare Frau, weshalb es keinen Grund gibt, sich unter zeltähnlichen Konstruktionen dieser Art zu verstecken. Vor dem Hintergrund, dass wir Frauen die Hälfte unseres Lebens draußen mit unseren Kindern verbringen, ist es doch überraschend, dass die meisten von uns ihre Mäntel und Jacken mindestens fünf Jahre lang tragen. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Lieblingsmantels darauf, dass Sie einen guten und eleganten für die Übergangszeit und einen weiteren für den Winter haben. Für wärmeres Wetter empfiehlt sich eine Jeansjacke. (Diese gibt es in vielen verschiedenen Variationen, und sie sind vergleichsweise preiswert.) Wenn Sie gerade flüssig sind, schaffen Sie sich außerdem noch einen Fühlingsmantel an; ein Trenchcoat mit Gürtel ist ideal und problemlos in den Boutiquen oder den Designer-Abteilungen der Kaufhäuser zu beschaffen. Er ist vielseitig genug, um ihn mit flachen Schuhen, Pumps, Jeans oder einem knielangen Rock zu tragen und sieht immer schick aus. Für die kalten Wintertage suchen Sie sich einen warmen Mantel aus Schafsfell oder Schafsfell-Imitat aus; damit sind sie immer modisch und praktisch gekleidet (na ja, meistens jedenfalls). Jetzt haben Sie immer die passenden Klamotten, egal ob es kalt ist oder die Sonne scheint. Zudem ist derlei Mütter-Kleidung modisch und gibt uns Schwung.
Schuhe zum Arbeiten, Ausruhen und Spielen Schuhe sind ein Minenfeld, und viele Frauen (ich selbst gehöre ebenfalls dazu) folgen beim Kauf keinerlei logischen Überlegungen. Natürlich brauchen Sie das ein oder andere elegante Paar, und auf Ihre ausgelatschten Turnschuhe möchten Sie ebenfalls nicht verzichten, aber tragen Sie beides nur zu den richtigen Gelegenheiten. Ein Paar hübsche Ballerinas,
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Riemchensandalen (oder Birkenstocks), Basketball Boots von Converse und Lederstiefel (schwarz mit Pfennigabsatz oder eine warme WinterVariante) sind hervorragende Alternativen. Alle zusammen oder einige davon sind eine solide Basis für eine gute Schuh-Kollektion.
Vergessen Sie nicht, sich auch ein paar individuelle Stücke anzuschaffen Abgesehen von diesen Basics muss natürlich immer noch Raum für Ihren eigenen Stil und Ihre eigene Experimentierfreude sein. Wenn Sie Kleider toll finden, kaufen Sie sich welche, von denen Sie sicher sein können, dass Sie sie lieben und jahrein, jahraus tragen werden. Ich zum Beispiel liebe meine weich fließenden, knielangen Sommerkleider, die ich mit flachen Sandalen kombiniere, und in denen ich auch bei 40 Grad im Schatten noch gepflegt aussehe. Wenn Sie sich aber in Baumwollhose und Polohemd am wohlsten fühlen, dann schaffen Sie sich genug davon an. Ebenso wichtig ist eine vernünftige Auswahl an Accessoires, die Ihnen gefallen und mit denen Sie Ihren Look in null Komma nichts aufpeppen können: breite Gürtel, ein Paillettenschal, ein Mieder, das Sie mit einer Jeansjacke kombinieren und eine schicke Tasche, in die zwar alles hineinpasst, die aber nicht gleich schreit: »Ich bin die praktische Kinderfrau.« Für diejenigen von uns, in denen noch der Hippie schlummert (und die mit älteren Kindern gesegnet sind, die nicht mehr nach allem grabschen müssen), sind große, auffällige Ohrringe ein absoluter Hingucker. Auch die glitzernde Imitation eines Diamantarmbandes – für die Prinzessin in uns – wirkt oft Wunder. Wahrscheinlich stellen Sie fest, dass Sie viele dieser Stücke in irgendeiner Form, Farbe oder Variation bereits im Schrank haben. Andererseits sind Ihnen Ballerinas unter Umständen ebenso zuwider wie ein Trenchcoat mit Gürtel. Sie möchten sich vielleicht lieber weiter im Punk-Stil der 80er Jahre kleiden, wie Sie es immer schon getan haben. Ich betone nochmals, dass ich hier keinen Einheits-Kleidungsstil entwickeln, sondern nur ein paar allgemeine Kleidungsstücke vorstellen möchte, die auf die übermenschliche Rolle der modernen Mutter zugeschnitten sind. Ich will Ihnen ein paar Leitlinien und eine gewisse Auswahl an die Hand geben. Wenn Sie sich auf der Basis dieses Kapitels drei fantastische vollständige Outfits (deren Bestandteile Sie der Einfachheit halber untereinander
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noch austauschen können) zusammengestellt haben, haben Sie hinterher umso mehr Zeit für sich selbst und für die Dinge, die Sie lieben. Ein gründlicher Klamottencheck gibt Ihrem Selbstvertrauen neuen Schwung. Wenn Ihre Garderobe auf Ihren Lebensstil und Ihre Persönlichkeit zugeschnitten ist, wird es Ihnen viel leichter fallen, sich vor dem Schlafengehen noch eben fünf Minuten zu nehmen, um im Groben festzulegen, welches Outfit am darauf folgenden Tag sinnvoll ist. Außerdem werden Sie sich morgens (während Ihr Kleinkind aufs Töpfchen muss und der Regen gegen die Fenster peitscht) nie mehr bei dem uralten Spruch: »Ich habe nichts anzuziehen!« ertappen. Also los! Verzichten Sie einmal auf Ihre Lieblingssendung im Fernsehen, und investieren Sie etwas Zeit in Ihre Klamotten. Sie werden überrascht sein, was für eine therapeutische Wirkung das haben kann.
Mamas unter sich »Ich gönne mir jedes Jahr folgende größere Anschaffungen: Im Frühling kaufe ich mir ein elegantes Wickelkleid und im Winter einen hautengen Kaschmirpullover mit Rollkragen (dazu, wenn ich gerade genug Geld habe, ein Paar todschicke Stiefel). Auch ohne eine schicke Tasche für alle Gelegenheiten kann ich einfach nicht leben. Mit diesen Sachen fühle ich mich nicht nur gut aussehend, sondern bin auch jedem Chaos gewachsen. Sie retten mir förmlich das Leben!« Paula Whiteman, Modedisponentin und Mutter von Toby (5), Phoeby und Daisy (beide 2 Jahre)
Kleidung und Selbstvertrauen Man muss beileibe kein Genie sein, um herauszufinden, dass es gut fürs Selbstvertrauen ist, wenn man sich wohl in seiner Haut und seiner Kleidung fühlt. Ich besitze ein ganz besonderes Kleidungsstück, das diese Tatsache recht augenfällig illustriert (ein Chiffon-Oberteil mit Pfauenmuster, entworfen von Matthew Williamson, wenn es Sie interessiert!). Diese Bluse gehört zu jenen Teilen, die man nur selten findet und bei denen man sich wie verwandelt fühlt, sobald man sie überzieht. Obwohl ich mir das gute Stück für besondere Anlässe aufspare (für den Restaurantbesuch an meinem Hochzeitstag, für die Junggesellinnenparty mei-
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ner besten Freundin oder den 30. Geburtstag meiner Schwester), hängt es in meinem Schrank, um mich daran zu erinnern, wie attraktiv ich mich manchmal fühlen kann. Geben Sie es zu, solch ein Kleidungsstück besitzen Sie selbst ebenfalls. Wir alle tun es! Bei meiner Freundin Paula ist es ein altmodisches Chanel-Kleid, das bei ihr Wunder wirkt. Meine in Modefragen vollkommen desinteressierte Freundin Kate gibt zu, einen »Wohlfühl«-Rock im Schrank zu haben, der schon sieben Jahre alt ist. Auch wenn es nur eine einfache schwarze Hose aus Wolle oder ein grob gestrickter cremefarbener Pullover ist, wir alle besitzen etwas, das wir nur anziehen müssen, um das Gefühl zu haben, Superwoman zu sein – sexy und clever und etwas ganz Besonderes. Und jetzt verraten Sie mir doch einmal ganz ehrlich, wann Sie als Mutter-im-Dienst zuletzt jenes bestimmte Kleidungsstück getragen haben und sich dabei so fühlten? Einmal? Zweimal (wenn Sie Glück haben)? Niemals? Wieder einmal sind Sie in die »Mama kommt zuletzt dran«-Falle getappt. Wir denken: »Na ja, wenn ich mit den Kindern herumalbere und gleichzeitig eine Million anderer Aufgaben bewältige, kann ich mich darum nicht auch noch kümmern.« Diese Tretmühle, in der viele Mütter gefangen sind, ist kontraproduktiv. Wir haben weder die Zeit noch die Energie, um diesem Teufelskreis zu entrinnen, sodass unser Selbstbewusstsein unweigerlich leidet und wir unser Erscheinungsbild immer deprimierender finden. Wir Mütter haben es verdient, dass wir nach dem Ankleiden am Morgen denken können: »Hey, ich sehe gut aus.« Gut genug, um mich so mit der Lehrerin meines Kindes zu treffen und über dessen Ängste zu reden, gut genug, um eine andere Mutter zum Tee zu bitten und gut genug, um einen faulen Sonntag mit Freundinnen oder dem eigenen Mann zu verbringen und sich nicht vorzukommen wie etwas, das die Katze angeschleppt hat. Seien Sie gewiss: Wenn Sie Ihre Garderobe und Ihren Stil in Form gebracht haben und Ihren Klamotten wieder einen gewissen Wert beimessen, werden Sie sich bald in jeder der zahlreichen Rollen, die Sie momentan übernehmen, wohl fühlen.
Mamas unter sich »Ich hatte es so satt, die am schlechtesten gekleidete Mutter der ganzen Schule zu sein, dass ich mich eigentlich einfach nur noch zusammenrollen und verstecken wollte. Ich war davon überzeugt, dass ich immer noch drei
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Kleidergrößen mehr mit mir herumtrug als vor der Geburt der Kinder und ich hüllte mich in sackförmige Gebilde, um meinen Körper zu verbergen. Irgendwann nahm mich meine Schwester beiseite und überredete mich, meine Garderobe zu überdenken. Für den Anfang lieh sie mir ein paar hübsche Teile, bis ich daran zu glauben begann, dass ich meinen Körper doch etwas stärker zeigen konnte. Auf diese Weise entwickelte ich langsam das Gefühl, wieder gesellschaftsfähig zu sein. Hinterher waren meine Klamotten sogar noch schicker als die meiner Schwester, von den anderen Müttern in der Schule ganz zu schweigen.« Deidre Stephens, Vollzeitmutter von Sam (8), Luke (5), Poppy (3) und Tom (9 Monate)
Die Top Ten der Kleidungs-Tipps 1. Nehmen Sie sich Zeit, über Ihr altes und Ihr neues Selbst nachzudenken und darüber, wie sich ihr Kleidungsstil und Ihre Anforderungen entwickelt haben. 2. Tragen Sie nach der Entbindung keine Schwangerschaftskleidung mehr. Schaffen Sie sich für die ersten Monate nach der Geburt einfach Klamotten in größeren Größen an. 3. Gehen Sie wenigstens einmal im Jahr allein einkaufen. 4. Finden Sie heraus, in welchen Boutiquen Sie Ihren Stil verwirklichen können und ein Shoppingerlebnis haben, das Ihren Bedürfnissen entspricht. 5. Kaufen Sie Teile, die Sie im Notfall leicht zurückgeben oder umtauschen können. Meiden Sie Kleidungsstücke, die chemisch gereinigt werden müssen. 6. Nutzen Sie Kataloge und das Internet. Bei eBay können Sie Kleidung nicht nur kaufen, sondern auch verkaufen. 7. Machen Sie zweimal im Jahr einen Kleiderschrank-Check. 8. Erstellen Sie eine Liste der wichtigsten Basics, die Sie in Ihrem Alltag als Mutter benötigen, und bauen Sie darauf auf. Drei komplette Outfits, die Sie abwechselnd tragen können, sind immer die einfachste Lösung. 9. Scheuen Sie nicht davor zurück, sich von Vorbildern inspirieren zu lassen.
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10. Nehmen Sie die Garderobe, die Sie zu Hause tragen, ernst. Modisches Selbst = selbstbewusstes, glückliches Selbst.
Mein Guru: Gayle Rinkoff Gayle arbeitet freiberuflich als Stylistin und kann auf eine Tätigkeit für Vogue, Tatler, Soap Star Superstar und für einige Modeshows bei der »London Fashion Week« zurückblicken. Sie hat viele prominente Mütter gestyled und beraten, darunter Persönlichkeiten wie Ulrika Johnsson, Zoe Ball und Nicole Appleton. Gayles Hingabe gehört der Mode genauso wie ihren zweijährigen Zwillings-Mädchen, Sienna und Marni.
Was sind Ihre wichtigsten Mode- und Styling-Tipps für Mütter? Eine schwangere Mama. Vermeiden Sie zeltartige Schnitte (wie große T-Shirts und formlose Kleider) sowie Streifenmuster. Dadurch wirkt man häufig nur noch dicker. Am Anfang wählen Sie am besten knielange Röcke aus fließenden Materialien oder Jeans mit extrem niedriger Leibhöhe, die hübsch unter dem Bauch sitzen. Möglicherweise stellen Sie fest, dass ein paar ungemusterte Tops aus der Zeit vor der Schwangerschaft noch passen, wenn Sie eine lange Weste darüber oder ein langärmeliges weißes T-Shirt darunter tragen. Sobald Sie in diese Klamotten nicht mehr hineinpassen, schaffen Sie sich eine gut sitzende Schwangerschafts-Jeans und/oder Cargo-Hose und ein Wickelkleid an; Letzteres schmeichelt dem Bein und gibt dem Bauch genug Freiraum zum Wachsen. Experimentieren Sie mit StretchTops – zeigen Sie Ihren Bauch, wann immer Sie können! Auch farbenfrohe oder bedruckte Mäntel sollten Sie nicht von vornherein verbannen; sie können durchweg offen getragen werden und sind eine hervorragende Ergänzung zu schwarzen Kleidungsstücken. (Schwarz ist eine »sichere« Farbe, die optisch schlanker macht.) Was die Schuhe angeht, tragen Sie ausschließlich flache Schuhe; hohe Absätze bereiten Ihnen nur schmerzende Füße, besonders wenn diese geschwollen sind. Als Accessoires empfehle ich tief sitzende Gürtel, auffälligen Schmuck und eine interessante Tasche – derlei Kleinig-
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keiten lenken das Auge von denjenigen Körperteilen ab, die Sie verbergen wollen.
Eine stillende Mama. Egal, wie sehr Sie Kleider lieben, die meisten können Sie in dieser Phase sowieso nicht tragen (abgesehen vom Wickelkleid). Und diejenigen, die Ihnen doch gut stehen, sind womöglich nicht mit dem Stillen vereinbar. Am besten entscheiden Sie sich für zweiteilige Ensembles, wobei sie ein Top oder Oberteil wählen sollten, das nicht zu eng sitzt und Ihnen Bewegungsspielraum lässt. Jacken, Button-downBlusen oder ein hübsches Hemd sind in dieser Zeit ideal. Vermeiden Sie auffällige Aufdrucke und Muster, denn sie vergrößern ihre Brust optisch nur noch mehr. Wählen Sie außerdem keine weißen oder cremefarbenen Oberteile. Stilleinlagen und Milchabsonderungen sind hier sofort sichtbar, was nicht gerade zum Wohlbefinden beiträgt. Unter ihrem aufknöpfbaren Oberteil sollten Sie ein T-Shirt oder ein Top tragen und darunter wiederum einen spitzenbesetzten Still-BH. (Nehmen Sie sich Elle Macpherson zum Vorbild.) Durch ein solches Outfit fühlen Sie sich entspannt, bequem und feminin. Denken Sie daran, ein Baumwolltuch mitzunehmen, damit Sie die entblößte Brust und den Kopf des Babys bedecken können, falls Sie beide es etwas intimer haben wollen! Eine Mama, die ihr Schwangerschaftsgewicht noch mit sich herumträgt. Alles, was in der Bauchgegend eng sitzt, ist ebenso verboten wie auffällige Drucke oder kurze Schnitte. Wählen Sie lieber Tops aus weich fließenden Materialien und tragen Sie sie in mehreren Schichten übereinander. Vielleicht sind einige Körperzonen (der Hals, die Schulterblätter, die Unterarme oder die Hüften) ja schon wieder schmaler geworden. Falls ja, wählen Sie ein Top und einen tief sitzenden Gürtel, der diese Bereiche in den Vordergrund rückt. Über bedruckten T-Shirts empfehlen sich einfache Teile in der gleichen Farbe. Dadurch erscheinen Sie größer und schlanker. Außerdem bin ich immer für eine gute, schmal geschnittene Jeans zu haben (auch wenn sie drei Nummern größer ist als sonst), die man mit einem schmalen Schuh mit Pfennigabsatz kombiniert (abgerundet oder spitz, ganz wie es gefällt). Dazu passt ein hübsches Chiffon-Top oder eine Bluse. Beides wirkt elegant, ohne die Zonen, auf die Sie nicht ganz so stolz sind, allzu sehr zu betonen. Dreiviertel-Ärmel sind ebenso empfehlenswert wie schwarze Kord- oder Stoffhosen.
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Eine Mama, die knapp bei Kasse ist. Machen Sie nicht den Fehler, sich für Synthetikfasern zu entscheiden, weil sie preiswert sind, denn diese wirken stets billig und unschmeichelhaft. Viel besser ist es, in ein paar Baumwoll-Basics zu investieren, die zwar kein abenteuerliches Design haben, Sie aber dafür schick aussehen lassen und leichter zu pflegen sind. Finden Sie heraus, welche Kleidungsstücke am besten zu Ihnen passen, und versuchen Sie, sich jede Saison eines anzuschaffen; es ist viel besser, fünf tolle, funktionale Teile zu besitzen als 20 Schnäppchen, die man sowieso nicht anzieht. Es ist deutlich leichter als Sie denken, Mama-freundliche Trends mitzumachen, ohne Ihr Budget zu sprengen. Im Winter tut es eine schmale Jeans, die Sie entweder in die Stiefel (zum Beispiel aus Schafsleder) stecken oder darüber tragen. Dazu passen ein Rollkragenpullover aus Wolle und eine Jacke oder ein Kurzmantel aus Webpelz. Im Sommer sollten Sie geblümte Baumwollkleider und Flip-Flops anziehen und als Tasche einen Weidenkorb wählen. Diese Art von Look kann man leicht und preiswert sowohl in Kaufhäusern als auch in Boutiquen erstehen. Eine Mama, die auch am Ende des Tages noch frische und saubere Kleider tragen will. Ich habe festgestellt, das der Lagenlook die ideale Lösung ist, um abends nicht vollkommen fleckige Oberteile tragen zu müssen. Sobald Ihr Baby auf Ihr Top gespuckt hat, ziehen Sie es aus und enthüllen Sie ein tailliertes langärmeliges T-Shirt. Falls nötig, können Sie darunter auch noch ein kurzärmeliges T-Shirt tragen (für die zweite Runde des Bolognese-Weitwurfs). Outdoor-Schuhe, Gummistiefel und einen Regenmantel im Kofferraum bereit zu halten, ist ein guter Trick, um Kleider und gute Schuhe bei Ausflügen vor Schlamm und Nässe zu schützen. Sie werden sich bei einem Spaziergang durch den schlammigen Park viel wohler fühlen, wenn Sie sich dabei nicht ein gutes Paar Schuhe ruinieren. (Eine Bemerkung am Rande: Wer seine Schuhe liebt, sollte sie in Schuhbeuteln oder Schuhkartons unterbringen. Dann halten Sie noch einmal so lange, weshalb es auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll ist. Denken Sie daran, Ihre Schuhe so oft wie möglich zu putzen. Und wenn Sie sie nach jedem Tragen mit dem Schuhbeutel abreiben, so ist das immer noch besser als nichts.) Ob Sie es glauben oder nicht, das beste Mittel gegen Flecken ist einfaches Spülmittel. Wenn Sie den Fleck sofort anfeuchten und dann damit
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einreiben, brauchen Sie sich nie mehr mit Fleckenteufeln herumzuschlagen – genial! Auch Babyfeuchttücher und Sagrotan-Tücher sind ebenfalls hervorragende Fleckentferner, die man immer in Reichweite haben sollte, falls einmal ein kleines Malheur passiert.
Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Accessoires für eine modebewusste Mutter? 1. eine Tasche mit vielen Fächern 2. schicke flache Schuhe 3. eine tolle Sonnenbrille (um die Augenringe zu verbergen) 4. große, auffällige Gürtel 5. gut sitzende Unterwäsche
Welche Materialien, Muster, Farben und Formen sind schick und geben einer Mama den nötigen Schwung, und welche nicht? Do’s • Tragen Sie Wolle, maschinenwaschbaren Kaschmir, Seide, Jersey, Baumwolle und Velours – diese Materialien sind bequem, leicht zu waschen und sehen großartig aus. • Wählen Sie Farbtöne wie Schokolade, Crème, Grau, Marine und Türkis, denn diese schmeicheln den meisten Hauttypen. • Kaufen Sie sich hoch geschlossene Pullover, Oberteile mit kleinem VAusschnitt und Dreiviertel-Arm. • Achten Sie auf gelungene Accessoires. • Schaffen Sie sich nur gute Jeans und qualitativ hochwertige Strickwaren an. • Investieren Sie in vernünftige Unterwäsche; gut sitzende, sexy Höschen sind unglaublich viel wert. • Denken Sie genau darüber nach, welche Kleidungsstücke sich mit dem Stillen vereinbaren lassen. • Kaufen Sie ausschließlich flache Schuhe. • Überlegen Sie, ob Sie nicht mit einer Freundin die Kleider tauschen oder sie aus zweiter Hand kaufen können. • Schaffen Sie sich viele T-Shirts mit verschiedenen Armlängen an, die in Kombination mit einem Top super aussehen.
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• Belohnen Sie sich mit einer kultigen neuen Tasche (auch wenn es nur die Kopie einer Designer-Tasche ist!) • Pflegen Sie Ihre Kleidung, und entfernen Sie Flecken sofort. • Planen Sie im Voraus und investieren Sie Ihre Energie in Ihre Garderobe und Ihren ganz persönlichen Stil.
Dont’s • Kaufen Sie keine Synthetikfasern, Leinen oder schimmernden Satin. • Meiden Sie Textilien, die abfärben, sich statisch aufladen oder Ihre Rundungen und Röllchen unvorteilhaft hervorheben. • Kaufen Sie keine Kleidungsstücke in Neon- oder grellen Farben (wie Kaugummi-Pink), und meiden Sie alles Quergestreifte. • Meiden Sie trendige Klamotten wie Ballon-Röcke, Jeans mit extrem hoher Leibhöhe, tief ausgeschnittene Tops, kurz geschnittene Tops und schräg geschnittene Kleider und Röcke. • Monate nach der Entbindung sollten Sie keine Schwangerschaftskleidung mehr tragen. • Solange Sie Ihr Schwangerschaftsgewicht noch nicht los sind, sollten Sie auffällig bedruckte oder groß gemusterte Teile meiden.
Mode-Mantra für eine Supermama mit Stil »Eine ›Mama‹ muss nicht wie ein biederes ›Hausmütterchen‹ aussehen.«
Ein behagliches Zuhause
Kinderzimmer-Träume Ihr Schwangerschaftstest weist nun also endlich diese blaue Linie auf. Sie verzichten auf Alkohol und haben sich einen Vorrat an Schwangerschaftsvitaminen angelegt. Erledigt. Sie können den obersten Knopf Ihrer Levi’s nicht mehr schließen und haben sich drei Stretch-T-Shirts für 9,99 Euro pro Stück gekauft. Erledigt. Sie haben Ihren Vorgesetzten von der Schwangerschaft informiert und begonnen, die Wochen bis zum Beginn des Mutterschaftsurlaubes zu zählen (auch wenn es noch 26 sind). Erledigt. Jetzt ist es Zeit für den allerersten Ausflug zum Babyausstatter (nur, um zu schauen, natürlich, nicht um zu kaufen!). Ich erinnere mich sehr gut an dieses Erlebnis. Mein Mann hatte das ganze Wochenende über gearbeitet, und ich konnte ein paar Überstunden abfeiern, also beschlossen wir, an diesem Montagmorgen im Juli frisch und munter ans Werk zu gehen. (Tipp Nummer eins: Vermeiden Sie unter allen Umständen, am Samstagmorgen loszuziehen. Ein paar Wochen später in jenem Jahr tat ich nämlich genau das und musste feststellen, dass das Haus vollgestopft war mit schwitzenden, runden, werdenden Müttern – die meisten davon auf dem Kriegspfad, um genau dieses Kinderwagenmodell zu ergattern, von dem nur noch eines auf Lager war. Wenn Sie sich an einem Wochentag für ein paar Stunden freimachen können, um für das Baby einzukaufen, haben Sie deutlich weniger Stress.) Wir wurden von einer sehr freundlichen Fachverkäuferin begrüßt (die selbst sieben Kinder und 16 Enkelkinder besaß und wohl wusste, wovon sie sprach). Sie begleitete uns in die Kindermöbelabteilung und übergab uns eine entsprechende »Kinderzimmer-Checkliste«. Nach zwei Stunden und sechs Minuten war ich kurz davor, ohnmächtig zu werden. Es schien für das Wohlergehen von Kind, Mutter, Familie
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und Menschheit absolut notwenig zu sein, dass unsere winzige Wohnung in North London mit einem Wickeltisch aus Mahagoni, einem passenden Still-Sessel (mit Fußhocker und karierten Kissen), Sterilisator, Sangenic Windeleimer, Baby-Mobile mit Mozartmusik, Bugaboo-Kinderwagen, Dschungel-Wandborte und Babygros-Stramplern in zahlreichen PastellTönen für jeden Wochentag ausgestattet wurde. (Und habe ich schon die Auswahl von dermatologisch getesteten Bad- und Massageölen und Waschzusätzen erwähnt?) Das alles sollte uns das kleine Vermögen von genau 3 434,92 Euro kosten. Nachdem ich mich auf dem MahagoniStillsessel niedergelassen hatte, um mich einen Augenblick lang zu erholen, flohen wir die Rolltreppe hinunter, bevor die kleine ältere Dame noch Zeit hatte, uns zu verkünden: »Und als besonderen Bonus erhalten Sie kostenlos einen ausgestopften Teddybär und ein lilafarbenes Baumwolltuch!« Von einem Augenblick zum anderen stürzten meine Träume von antiken, weißen, französischen Kleiderschränken, einem handgearbeiteten Himmelbettchen und Kaschmirdecken (in dieser Elternzeitschrift hatte das alles noch sehr erschwinglich ausgesehen!) in sich zusammen. Aber mittlerweile habe ich eine gute Kompromisslösung für meine Kinderzimmer-Träume gefunden. Jedes meiner Kinder hat ein eigenes Zimmer (auch wenn meine Schuh-Sammlung immer noch die Hälfte des Zimmers meines Sohnes einnimmt). Meine Tochter besitzt ein muffiges, altes Schaukelpferd (nicht von einem französischen Antiquitätenhändler in Fulham, sondern von einem Händler auf dem Portobello-Flohmarkt). Und mein Sohn hat tatsächlich eine Patchwork-Decke (aber keine von Cath Kidston, sondern eine handgearbeitete von der Oma). Sie sehen also: Trotz des anfänglichen elterlichen Ehrgeizes ist es ratsam, erst einmal nur das Allerwichtigste anzuschaffen und ansonsten abzuwarten, was man noch braucht. In unserer gemütlichen Zweizimmerwohnung im belebten West Hampstead mussten wir unser Essen im Sitzen auf japanischen Bodenkissen zu uns nehmen, sobald wir mehr als vier Leute waren. Einen lichten, luftigen und geräumigen Ort für unser Neugeborenes hatten wir also nicht vorzuweisen. Und die Tatsache, dass die Designerausrüstung und das hoch moderne Kinderzimmer inklusive Ausstattung uns mehr kosten würde als ein neues Auto, kam uns geradezu obszön vor. Unsere Antwort? Wir hielten uns ganz an unser neues Motto: »Weniger ist
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mehr.« Wir hatten bereits beschlossen, dass unsere Tochter am Anfang bei uns im Bett schlafen sollte. Anschließend sollte sie im Stubenwagen oder Babykörbchen neben dem Bett nächtigen (und hinterher in einem Kinderbett in unserem winzigen Gästezimmer). Nach dem erfolgreichen Kauf eines Babykörbchens leerte ich die beiden obersten Schubladen meiner Kleiderkommode und tauschte meine Unterhöschen gegen weiße Babystrampler und winzige weiße Söckchen aus. Dann stellte ich die Vase mit Lilien, die bislang immer auf der Kommode gestanden hatte, woanders hin und ersetzte sie durch eine Wickelauflage. Daneben hängte ich einen Korb mit Windeln, Müllbeuteln und Tüchern. Im Schrank unter der Treppe verstaute ich den Kinderwagen und die Babytrage, hängte den Schneeanzug, das Mützchen und die Fäustlinge an einen Haken und schloss die Tür. Voilà, jetzt waren wir auf die Ankunft unseres neuen Familienmitgliedes vorbereitet. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will damit nicht sagen, dass es vor der Geburt Ihres Kindes ausreichend ist, Babystrampler in eine Schublade zu räumen und die Brust bereitzuhalten. Aber ich sah partout nicht ein, warum meine Kinder dieses ganze Zeugs so dringend brauchen sollten – die handgefertigten Bettchen und Wiegen, die riesige Wickelkommode, die kompliziert bemalten und geschnitzten Schränke – wir sollten in all dem Hype nur herausfinden, was wir wirklich brauchten. Einen Windeleimer zum Beispiel, eine Wickelkommode und eine Wiege kommen einem im ersten Augenblick vielleicht »absolut wichtig« vor, aber tatsächlich musste ich feststellen, dass der Windeleimer stank, eine Wickelkommode absolute Platzverschwendung ist, und ich ein Babykörbchen immer einer geschnitzten Eichenwiege vorziehen würde! Außerdem bekommen Sie als junge Eltern so viele Geschenke, dass es durchaus empfehlenswert ist, erst einmal alles zu sichten, bevor Sie Neuanschaffungen tätigen. Ich denke, eine Liste von »Notwendigen Babyartikeln für junge Mütter mit Köpfchen« (und eine Liste von Dingen, die keiner braucht), ist schon lange überfällig.
Notwendige Babyartikel für junge Mütter mit Köpfchen Babykörbchen, Matratze und Bettzeug. Wenn Sie einen Kinderwagen mit integrierter und herausnehmbarer Baby-Tragetasche haben, können
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Sie diese als Babykörbchen benutzen, sodass Ihr Baby beim Schlafen immer in Ihrer Nähe ist. Häufig können Sie sich eine solche Tragetasche auch von einer Freundin ausleihen (besonders, da Sie die Tragetasche höchstens drei Monate brauchen werden). Wenn man Matratze und Bettwäsche einmal gewechselt hat, ist sie wahrscheinlich so gut wie neu. Autositz. Mittlerweile gehört die Babyschale zu einem guten Kinderwagen dazu. Falls nicht, kaufen Sie sich eine neue, und achten Sie dabei auf Qualität. Mal abgesehen von der Gefahr für das Kind machen Sie sich strafbar, wenn Sie versuchen, die junge Mutter und das Kind ohne einen solchen Sitz nach Hause zu fahren. Es empfiehlt sich, vorher ein bisschen damit zu üben; wenn Sie sich mit einem Neugeborenen über die Funktionsweise schlau machen müssen, kann die Angelegenheit zum Albtraum ausarten! Ich würde Ihnen zwar raten, einen neuen zu kaufen, aber wenn Sie sich für einen gebrauchten entscheiden, sollten sie sich davon überzeugen, dass er aus einer vertrauenswürdigen Quelle kommt. Nach einem Unfall müssen Babyschalen nämlich auf jeden Fall entsorgt werden. Kinderwagen. Überlegen Sie sich, welche Modelle Sie sich leisten kön-
nen, und probieren Sie ein paar aus. Nur weil Kate Hudson ein bestimmtes Modell bevorzugt, bedeutet das noch lange nicht, dass es, was Größe, Form, Höhe und praktische Handhabung angeht, auch für Sie das Beste ist. Ich machte den Fehler, mir einen schweren Jogger auszusuchen, den ich kaum in mein winziges, dreitüriges Auto bekam, geschweige denn wieder heraus – ein Riesenfehler! Außerdem muss der Kinderwagen von Geburt an für das Baby passend sein. Babyfon. Am Anfang brauchen Sie wahrscheinlich noch keines (besonders dann nicht, wenn das Baby bei Ihnen im Zimmer schläft), aber für ein Mittagsschläfchen oder für die Ferien, wenn sich das Baby vielleicht einmal nicht in Hörweite befindet, ist die Anschaffung eines solchen Gerätes durchaus sinnvoll. Ich kenne Mütter, die sich kein Babyfon gekauft haben, mit dem Argument: »Ich weiß einfach, wenn mein Baby schreit.« Aber ich kann Ihnen versichern: Es ist viel stressiger, ständig mit einem Ohr beim Kind sein zu müssen und auf seine Geräusche zu lauschen.
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Milchpumpe. Obwohl die meisten Hebammen jungen Müttern raten, bis zum ersten Abpumpen sechs Wochen zu warten, ist es empfehlenswert, sich frühzeitig damit vertraut zu machen. (Unter Umständen haben Sie beim Anblick eines solchen Apparates erst einmal das Gefühl, Ihren Abschluss im Fach Maschinenbau machen zu müssen, um ihn zusammenbauen zu können – besonders nach nur drei Stunden Schlaf!) Winzige Mengen müssen Sie vielleicht auch dann abpumpen, wenn die Milch gerade eingeschossen ist und Ihre Brüste besonders angeschwollen sind. Auch für die Förderung des Milchflusses ist Abpumpen ideal. Wenn Sie Ihrem Kind die Flasche geben, brauchen Sie Fläschchen, Sterilisator, Sauger für Neugeborene und die Kindernahrung Ihrer Wahl. Kinderbett. Kaufen Sie das Beste, was Sie sich leisten können. Obwohl es etwas teurer ist, sollten Sie sich für ein Gitterbett entscheiden, in dem Ihr Kind einige Jahre schlafen kann. Wer will denn gleich wieder ein neues Bettchen kaufen müssen, sobald das Kleine läuft? Babywippe. Wenn Babys ein paar Wochen alt sind, lieben sie es, aufrecht zu sitzen und zu beobachten, wie die Welt sich hin und her bewegt. Dazu können Sie den Autositz benutzen oder sich eine Babywippe anschaffen, die Ihrem Kind ein bisschen Unterhaltung verschafft. Natürlich sollten Sie es nicht stundenlang darin liegen lassen, aber für einen begrenzten Zeitraum kann sie einem beträchtliche Erleichterung verschaffen. Mobile. Eine ganze Menge meiner Freundinnen schwören Stein und Bein, dass sie ohne ein Mobile niemals duschen oder zur Toilette gehen könnten. Babytrage. Eine Babytrage, die gut angepasst ist, stützt das Babygewicht gleichmäßig und ist bequem zu tragen. Für die frischgebackene Mutter stellt sie eine Riesenerleichterung dar und gibt ihr deutlich mehr Mobilität. Meine Tochter verbrachte die ersten Wochen fast nur in der Babytrage (auf dem Weg zum Supermarkt und wieder nach Hause/in den Park/zum Kinderarzt/zu Verwandten). Und als mein zweites Kind auf die Welt kam und ich meine 18 Monate alte Tochter im Buggy vor mir herschob, erwies sich die Babytrage als besonders wertvoll. Auch wenn mein kleiner Sohn vor dem Baden knatschig war, trug ich ihn darin
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herum, während ich meine Aufgaben im Haushalt erledigte und meiner Tochter ihr Abendessen gab. Das beruhigte ihn vollkommen und gab mir Bewegungsfreiheit. Auch eine Babytrage kann man sich wunderbar von Freundinnen ausleihen, denn länger als sechs Monate werden Sie sie nicht benötigen. Wenn Ihr Kind so rasant wächst wie meine es taten, wird es mit 20 Wochen bereits zu schwer sein! Wickelunterlage. Sie sollte weich und Wasser abweisend sein und erhabene Kanten besitzen. Farbe und Form sind egal. Kaufen Sie zusätzlich eine tragbare Wickelunterlage, die Sie in Ihrer Wickeltasche verstauen. Eine gute Alternative dafür ist auch ein Quadratmeter eines hübsch bedruckten, wasserfesten Stoffes. Er lässt sich leicht zusammenfalten und ist eine vielseitige Wickelunterlage für unterwegs. Decke. Ich persönlich bevorzuge Waffelpiquee-Decken. Die darin eingewebten Luftlöcher erlauben es dem Neugeborenen, zu atmen, sind super zum Einwickeln und lassen sich durch mehrere Schichten der jeweiligen Temperatur anpassen. Stoffwindeln aus Baumwolle. Sie sind großartig, wenn Ihr Baby viel
spuckt und sabbert. Außerdem können Sie beim Stillen die Brust damit bedecken. Sie gehören einfach zur Grundausrüstung einer jeden Mutter; kaufen Sie sie im Zehnerpack, das ist garantiert keine Verschwendung. Schlafsack. Sicher, kein unruhiger Schlaf und keine kalten Füße. Es gibt Unmengen von Modellen für Sommer und Winter. Ihren Wert kann man nicht in Gold aufwiegen. Wickeltasche. Die konventionellen Wickeltaschen habe ich nie besonders gemocht. Aus irgendeinem Grund nehmen viele Designer an, dass Frauen ihr Stilempfinden nach der Entbindung vollständig verlieren. Deshalb kreieren sie Wickeltaschen in dunklen Farben, »praktischen Formen« und mit abscheulichen Mustern. Ich selbst wählte meist lieber eine große »normale Tasche«, in der ich eine mit einem Reisverschluss verschließbare, wasserfeste Tasche verstaute. Hier verwahrte ich Windeln, Mülltüten, kleine Zwischenmahlzeiten, eine Wechselgarnitur für das Baby und Valium (nur ein Witz!). Nach der Geburt meines zweiten
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Kindes sehe ich plötzlich viele schicke Wickeltaschen, die mich sogar in die Versuchung führen könnten, noch einmal schwanger zu werden! Wenn Sie nach einer Ausschau halten, stellen Sie sich am besten immer folgende Frage: Wäre ich vor der Entbindung allen Ernstes mit so etwas herumgelaufen? Wenn die Antwort »Nein« lautet, dann lassen Sie um Himmels willen die Hände davon. Kleider. Die folgende Ausstattung ist für den Anfang völlig ausreichend: Baumwoll-Schlafanzüge mit Füßchen, ein Schneeanzug (wenn Ihr Baby im Winter zur Welt gekommen ist), ein Sonnenhut und ärmellose Strampler (für ein Sommerbaby), ein kleines Baumwollmützchen, kurzärmelige Bodys (mit Druckknöpfen zwischen den Beinen, die man im Sommer allein tragen kann oder im Winter als zusätzliche Wärmequelle unter normale Kleidung anzieht), Socken. Samtene Partykleidchen, Neugeborenen-Westen, Designer-Strickwaren und Babyschuhe aus Leder in Rubinrot sind freiwillige Anschaffungen und können warten, bis Ihr Neugeborenes etwas älter ist (wenn Sie sie überhaupt jemals brauchen!).
Dinge, die man nicht braucht Wickelkommode. Es ist viel praktischer, eine normale Kommode zu benutzen (wo das Kind genauso sicher liegt) oder eine Wickelunterlage aufs Bett oder auf den Boden zu legen. Wenn Ihr Kind den ersten Geburtstag hinter sich hat, liegt es beim Windel-Wechsel bestimmt nicht mehr still, wodurch die Höhe einer Wickelkommode geradezu gefährlich ist. Babyschränke. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie eine absolut extravagante Anschaffung. Es ist viel sinnvoller, einen Erwachsenenschrank zu kaufen, den das Kind theoretisch für immer behalten kann. Bauen Sie unten ein paar Regalbretter ein, damit man einen Teil mit Schubladen ausstatten oder dort Schuhe und Gummistiefel unterbringen kann. Ein kleines Kinderbett. Entscheiden Sie sich für ein Babykörbchen und später für ein größeres Kinderbett. Ein Baby wird ein kleines Bettchen höchstens zwei Jahre benutzen, danach ist es überflüssig.
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Eine Baby-Badewanne. Sie ist groß, sperrig und klobig und wird höchstens drei Wochen und zwei Tage in Benutzung sein. Dann nämlich erkennen Sie, dass es viel leichter ist, mit dem Baby zusammen zu baden oder einen Badewanneneinsatz für die Badewanne zu benutzen, die das Gewicht des Babys hält. Ein solches Hilfsmittel ist deutlich raumsparender.
Elektrische, surrende, raumschiffähnliche Geräte. Wir bekamen mindestens fünf von diesen hypermodernen Apparaten (und zwar von Menschen, die uns versprachen, dass die betreffenden Hilfsmittel unser Baby innerhalb weniger Sekunden zum Schlafen bringen würden). Ein Schaukelstuhl, der so schnell schaukelte, dass das Baby sich übergeben musste, ein summender Sessel, bei dem man jeden Augenblick damit rechnete, dass er sich in die Lüfte erhob, und eine elektrische Babywippe mit Blitzlichtern, die an eine Waschmaschine im Schleudergang erinnerte. Vergessen Sie’s! Das alles gibt Ihrem Kind etwa sechs Sekunden lang Trost (wenn überhaupt), ist eine Folter für Sie selbst und wird Ihnen in den nächsten sechs Monaten mutmaßlich weder Frieden noch Ruhe bescheren. Mini-Erwachsenen-Outfits. Dreistufige Partykleider aus pink-farbenem Satin, ein Matthew-Williamson-Kaschmir-Pullover für das Neugeborene und Ugg-Stiefel für ein drei Monate altes Baby sind vielleicht für ultra-gestylte Mamis geeignet, es ist aber weder notwendig noch praktisch, Ihr Neugeborenes im neuesten Trend zu kleiden. Natürlich wünschen wir uns alle, dass unsere Babys schick aussehen, aber wenn sie in weniger als 24 Stunden aus ihren Klamotten herauswachsen (zumindest kommt es einem so vor), ist es doch verrückt, sie gleich zu Beginn ihres Lebens von Kopf bis Fuß in Burberrys zu hüllen. (Die ersten sechs Wochen ihres Lebens verbrachte meine Tochter in weißen und zart rosafarbenen Schlafanzügen, und nie war sie glücklicher.) Das Geld sollten Sie nach der Entbindung lieber in ein Outfit für sich selbst investieren. Weil ich die Erste von meinen Freundinnen war, die ein Baby bekam, musste ich das meiste Babyzubehör neu kaufen. Doch als die Zeit meiner Freundinnen gekommen war, konnten diese von meinen Kleidungsstücken profitieren. Der Trick besteht darin, alles weiterzugeben, das
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in einem einigermaßen guten Zustand ist. Natürlich gibt es immer ein paar Kleidungsstücke, die mit besonderen Erinnerungen verbunden sind, oder ein fast neuer Trapp-Trapp-Stuhl, den Sie garantiert noch einmal nutzen werden, aber einen Großteil der Baby-Sachen können Sie jetzt wunderbar verleihen. Und wenn Sie selbst ein Baby erwarten oder gerade Mutter geworden sind, sollten Sie nicht zu stolz dafür sein, sich Ihrerseits ebenfalls etwas auszuleihen. Es ist vollkommen akzeptabel, bestimmte Dinge zu teilen oder noch einmal zu benutzen. Okay, kaufen Sie die neuen Baby-Schlafanzüge und den ultramodernen Kinderwagen, aber ich kann Ihnen wirklich und wahrhaftig eines versichern: Babys wachsen innerhalb einer Nanosekunde aus ihren Sachen heraus, und es ist vollkommen sinnlos, Hunderte von Euros auszugeben, wenn Sie sich das gleiche Teil von der Nachbarin leihen können. Genauso können Sie selbst jederzeit diejenigen Klamotten verleihen, die Ihr Einjähriger nun wirklich oft genug getragen hat. Unterhalten Sie sich mit Freundinnen, Ihrer Familie und anderen Müttern darüber, was sie für besonders notwendig halten und was sie Ihnen leihen können. Erstellen Sie Ihre persönliche »Hitliste« dessen, was Sie sich kaufen müssen. Wenn Sie die Ausrüstung dann beisammen haben, suchen Sie sich ein gutes Plätzchen dafür aus und verteilen Sie die Einzelteile nicht im ganzen Haus. (Verstauen Sie sie unter der Treppe, auf dem Dachboden oder in den Einbauschubladen unter dem Bett. Dort kann man eine ganze Menge unterbringen.) Wenn Sie es sich leisten können, ein komplettes Kinderzimmer auszustatten, überlegen Sie sich genau, welcher Stil am besten zu Ihrer übrigen Einrichtung passt. Der zuckerpinkfarbene Barbie-Effekt sieht vielleicht im Katalog ganz nett aus, treibt Sie im eigenen Haus aber irgendwann vielleicht zur Verzweiflung. Wie wäre es mit einem Kompromiss: Eine Barbie-Wand und der Rest bleibt weiß? (Genauso können Sie es handhaben, wenn Sie sich in eine teure Tapete verliebt haben.) Kinder sollten Kinder bleiben können, aber statt im Kinderzimmer einen künstlichen Dschungel anzulegen, sollten Sie sich lieber für vielseitige Farben und Farbtöne entscheiden und einen Raum schaffen, in dem Ihr Baby größer werden kann. (Bei meiner Tochter entschied ich mich für blasse Rosa-Töne, Weiß und Antikeffekte. Bei meinem Sohn wählte ich hellblau, dunkle Eiche und Rottöne.) Das Babyalter dauert nur den Bruchteil einer Sekunde. Deshalb mein Tipp: Beginnen Sie mit dem Minimum und arbeiten Sie sich dann langsam nach oben.
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Mamas unter sich »Ich hatte jahrelang darauf gewartet, endlich Mutter zu werden. Ich gebe zu, als es dann so weit war, habe ich es bei der Kinderzimmereinrichtung etwas übertrieben. Wir wussten, dass es ein Mädchen werden sollte, also war Pink das Gebot der Stunde. Doch Sophie wuchs schnell, und schon mit achtzehn Monaten konnten wir nicht mehr verleugnen, dass sie ein burschikoser Wildfang war. Ihr pinkfarbenes Kinderzimmer brachte uns zum Wahnsinn, und schließlich strichen wir es erneut in Weiß, Hellblau und zarten Lilatönen. Die Feen ersetzten wir durch Bücher und ein Puppenhaus durch eine Garage und Autos. Am Ende hatten wir Unmengen von Geld und Energie verschwendet. Ich wünschte, wir hätten mit einfacher weißer Tapete begonnen und das Zimmer dann langsam ihrer Persönlichkeit angepasst.« Karena Larkin, Vollzeitmutter von Sophie (3)
Kleinkind im Spielzeugüberfluss Ich möchte Sie an dieser Stelle mit folgender Frage konfrontieren, die sich Millionen von Müttern stellen: Was ist verdammt noch mal mit meiner Wohnung passiert? Dieses Thema wird in Baby- und Erziehungsratgebern meist geflissentlich vergessen. Wie schick und minimalistisch Ihr früheres Leben auch gewesen sein mag, spätestens drei Jahre nach der Geburt Ihres Kindes gleicht Ihr Haus einem Plastik-Indoor-Spielplatz in allen Regenbogenfarben. Kleinkinder kennen keine Grenzen, wenn es um Unordnung, Zerstörung und Chaos geht. Das Wohnzimmer, in dem ich damals meine Freunde empfing, damit sie mein Baby bewunderten – dort brannten Duftkerzen, das Kaminfeuer prasselte, nirgends lag etwas herum und die Sofas waren weißer als weiß – hatte sich in das Bühnenbild eines Disneyfilmes verwandelt. Hätte ich das geahnt, hätte ich vor dieser Reise namens Mutterschaft sämtliches Mobiliar in Frischhaltefolie eingewickelt. Wie soll man seine Identität neu definieren, wenn man vollkommen im Spielzeugmüll versinkt? Diese Frage stellte ich mir immer wieder, während ich zum wiederholten Male ein Wimmel-Bilderbuch, Bauklötze, Filzstifte, einen umgekippten Becher (aus dem natürlich alles ausgelaufen war), einen Sticker von »Pu der Bär« oder Ähnliches vom Boden aufhob.
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Es fängt ganz langsam an, doch dann nimmt es quasi über Nacht überhand. In der einen Minute diskutieren Sie noch über die Anschaffung eines leichten Maclaren Carbon Buggy oder über den dreirädrigen Jeep-Jogger Roadster (und dass wir uns hier nicht falsch verstehen: Wir sprechen hier über Kinderwagen, nicht über Autos!), und im nächsten Augenblick waten Sie schon knietief durch Kleinkinderspielzeug. Kaum ist die blassrosa Farbe an den Kinderzimmerwänden getrocknet, da sagt ihr Kleinkind bereits: »Will nicht Pink, Mama, will Dornröschen.« (Und damit meint Ihre Tochter 100 Prozent Dornröschen in jedem Winkel des Zimmers.) Und es ist, als ob Ihre Verwandten, Freunde und Nachbarn Ihren minimalistischen Ansatz der vorgeburtlichen Jahre absichtlich boykottieren wollen: Am ersten Geburtstag Ihres Kindes kommen sie mit jedem grellen, roten, blinkenden, »entwicklungsfördernden« Plastik-Schnickschnack an, den der Markt hergibt. Ich weiß, das alles klingt nach zwanghaftem Minimalismus, aber ist es für Kinder wirklich notwendig, sooooo viel Plastikmüll mit den unvermeidlichen Quietschgeräuschen und in allen möglichen grellen Neonfarben zu besitzen? Also wirklich! Beschleicht Sie nicht auch manchmal das Gefühl, dass die Spielzeugindustrie es ist, die zuletzt lacht (und zwar auf Kosten von uns Eltern). Na ja, in meiner Idealwelt wäre mein Haus vollkommen frei von solchem Müll. Meine Kinder würden in einem weitläufigen Garten herumtoben und wären ansonsten glücklich mit einem Buch und einem Holzbauklotz. Diese Aussicht klingt zwar verlockend, aber so ist es natürlich nicht. Ich gönne meinen Kindern in Maßen durchaus ihren Plastikspaß. Auch die Gelegenheit, Freundschaft mit einem laufenden, sprechenden, piepsenden Roboter zu schließen, der ihnen das Einmaleins beibringt, wird ihnen nicht verwehrt. Aber ich musste Grenzen setzen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen der Kinderwelt und der Erwachsenenwelt zu schaffen. Wie kann man als Erwachsener Raum genug haben, um nachzudenken und eine Nische für sich selbst zu finden, wenn das Leben im Kleinkindchaos zu versinken droht? Höchste Zeit zum Handeln. Deshalb finden Sie im Folgenden ein paar nützliche Hinweise, wie Sie die Masse an Spielzeug unter Kontrolle bringen (mit Unterbringungs- und Aufräum-Möglichkeiten befassen wir uns später!):
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Unterziehen Sie das Spielzeug alle drei Monate einer Begutachtung Es bringt eine Menge, wenn ich mir alle zwölf Wochen ein bis zwei Stunden Zeit nehme, um zu überprüfen, welche Spielzeuge überhaupt noch benutzt werden, in gutem Zustand sind und noch funktionieren. Bei der letzten Aktion dieser Art checkte ich die Kinderzimmer und die Spielecke unten und entdeckte bei meinem zweijährigen Sohn noch sechs Beißringe. Meine Tochter besaß zwei Spielsachen, die vollkommen kaputt waren, und die Bücherregale der beiden enthielten mindestens zehn zerrissene oder völlig abgenutzte Bücher. Ich steckte die unwiderruflich kaputten Spielsachen in den Müllsack (abgesehen natürlich von den heiß geliebten und ebenfalls völlig abgewetzten Teddys, deren Verlust meiner Tochter das Herz gebrochen hätte.) Dann sortierte ich die Spielsachen aus, für die meine Kinder jetzt schon zu alt waren und verstaute sie in einem Sack, um sie auf dem Dachboden zu lagern (oder Freundinnen zu leihen). Spielzeug, das seit Monaten nicht mehr benutzt worden war, packte ich in eine Plastiktüte und nahm es mit zur Spielgruppe (dort sind sie immer begeistert, wenn jemand neue Spielsachen mitbringt). Dann überlegte ich mir, welche Teile meinen beiden Kindern im Augenblick am wichtigsten waren. (Sie wissen schon: der Arztkoffer, der täglich zum Einsatz kam, und der Schlepper, der an der Hüfte meines Sohnes festgewachsen zu sein schien). Die weniger wichtigen Stücke verstaute ich in durchsichtigen Kisten unter der Treppe. Sechs Wochen später war der Arztkoffer nicht mehr interessant und der Laster wurde zugunsten des Gabelstaplers fallengelassen. Ich tauschte also die Spielsachen gegen andere aus, die unter der Treppe lagen. Eine hervorragende Möglichkeit, um die Kinder mit neuem Spielzeug bei Laune zu halten, ohne sie mit Masse zu übersättigen. (Außerdem sparen Sie eine Menge Geld, weil Sie nicht mehr ständig in den Spielzeugladen fahren, um neue Spielsachen zu kaufen!)
Informieren Sie sich, bevor Sie ein neues Spielzeug kaufen Aha, die kleine Olivia wünscht sich also das Barbie-Schloss mit 23 Zimmern (nicht zu vergessen den dazugehörigen Jeep und den Hubschrauberlandeplatz). Eddie will unbedingt ein BMX-Rad, das mit Blinklichtern und 3-D-Helm ausgestattet ist. Und Baby Susie will in der Spielgruppe
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am Donnerstagnachmittag ihren neonfarbenen Kreisel nicht mehr aus der Hand geben? Bevor Sie jetzt gleich ins nächstgelegene Kaufhaus stürzen und gut und gern 200 Euro ausgeben, fragen Sie sich, wie nützlich ein Spielzeug ist und was für eine Lebensdauer es wohl haben wird. Nicht alle Spielsachen können hundertprozentig interaktiv und pädagogisch wertvoll sein, aber wenn Sie eines finden, dass diese Kriterien erfüllt (und für das Ihr Kind sich länger als den Bruchteil einer Sekunde interessiert), dann ist es den Aufwand doch wert, oder? Lesen Sie die Verpackung, finden Sie heraus, welche Funktionen das Spielzeug hat und versuchen Sie abzuwägen, ob es eine Eintagsfliege ist oder nicht. Natürlich besitzen auch meine Kinder Plastiktrommeln, sprechende Telefone und rote blinkende Autos (und ich sehe ja auch ein, dass der Druck Gleichaltriger bei der Wahl des Spielzeugs ebenfalls eine Rolle spielt), aber manchmal kann ich ihre Aufmerksamkeit auch auf ein Buch oder auf die kreative Abteilung lenken (und weg von dem Gang voller laufender, sprechender, weinender und Pipi machender Puppen), sodass auch keine neue Wünsche bei ihnen geweckt werden. Kaufen Sie lieber etwas Glitter und ein paar Sticker. An solchen Kleinigkeiten haben die Kinder ebenfalls Spaß, und sie brauchen erheblich weniger Platz als ein dreirädriger Puppenjogger mit pinkfarbenen Blumen.
Besinnen Sie sich auf das Wesentliche Ist es nicht erstaunlich, dass unsere Kinder sich im Urlaub mit einem Minimum an Spielsachen begnügen können: Sonne, Meer, Sand, ein Eimer und ein Spaten sind zwei Wochen lang vollkommen ausreichend. Doch kaum sind sie wieder zu Hause, sind DVDs, das Schlagzeug, Action-Men und Barbie-Frisiersalons wieder absolut lebenswichtig. Sollte uns das nicht etwas sagen? Sie wären erstaunt, wie viel Spaß man auch ohne bestimmtes Spielzeug haben kann. Haben Sie je erlebt, wie begeistert ein Kleinkind von einem Topf und einem Holzlöffel sein kann? Haben Sie Ihrer Dreijährigen mal ein altes Kleid und ein paar Schuhe mit Pfennigabsatz, einen Hut und eine Krawatte gegeben und miterlebt, wie sie eine volle Stunde lang in ihrer Fantasiewelt abtauchte? Oder, um es noch deutlicher zu formulieren, haben Sie die Kinder jemals einfach in den Garten gelassen, bewaffnet mit einem Kinderspaten und einer Gießkanne? Was ich damit sagen will? Ganz einfach: Minimaler Input,
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maximaler Spaß. Kombinieren Sie das spielzeuggebundene mit unstrukturiertem freiem Spiel. Lassen Sie zu, dass die Fantasie Ihrer Kinder sich entfaltet, und Sie werden erstaunt sein, wie leicht die Frage nach einem Walkie-Talkie in Vergessenheit geraten kann (zumindest einen Nachmittag lang).
Geschenke-Tipps Ich weiß, dass Großeltern und Großtante immer darauf bestehen, Unmengen an Plastikspielzeug anzuschleppen, was immer Sie auch sagen. (Das gehört selbstverständlich zu den Vorteilen, die Oma und Opa genießen.) Aber das bedeutet noch lange nicht, dass Sie Freunde und Familie nicht beraten können, welche Spielsachen und Geschenke zum Geburtstag Ihres Kindes oder zu Weihnachten sinnvoll sind. Wenn Ihre Tochter bereits vier My Little Ponys besitzt (wie es bei uns der Fall ist), sollten Sie vor ihrem vierten Geburtstag deutlich betonen, dass sie nun ein Outfit zum Verkleiden und einen Farbkasten braucht. Wenn Sie selbst Ihrem Sohn zum dritten Geburtstag bereits ein Piratenschiff gekauft haben, dann weisen Sie potenzielle Gratulanten darauf hin, dass es noch mit Piraten bestückt werden muss. Wenn Sie die Geschenkefrage durch derlei Kombinationen lösen, wird sich Ihr Kind ganz besonders freuen. Kinder lieben so ziemlich alles (was aus Plastik ist); aber nur Sie können beurteilen, was in Ihr Haus passt und ob Ihr Kind davon profitieren wird! Freunde und Verwandte zu beraten (oder eindeutige Hinweise zu geben), wirkt oft Wunder. Sollten Sie sich trotzdem von der Fülle der Weihnachtsgeschenke überwältigt fühlen, so hat sich über die Jahre folgender Trick bei mir bewährt: Ich lasse ein paar Geschenke verschwinden und verwahre sie für spätere Zeiten im Schrank.
Führen Sie alternative Belohnungen ein Wenn Sie gleich ins Spielzeuggeschäft stürmen, sobald Ihr Kind sich gut benommen hat, seinen Teller leer gegessen hat, keine Windel mehr braucht oder ein neues Geschwisterchen bekommen hat oder Sie einfach nur einen netten Samstagnachmittag verbringen wollen, dann sind Sie selbst Ihr ärgster Feind. Ein Theaterbesuch, ein Nachmittag im Zoo, ein paar Sticker oder ein großes Eis sind hervorragende Alternativen. Indem
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Sie andere Belohnungen für Ihre Kinder einführen, machen Sie das Spielwarengeschäft nicht zur Regel, sondern zur Ausnahme. Damit sind Sie der Ordnung in Ihrem Haus einen ganzen Schritt näher gekommen.
Führen Sie »Tauschbörsen« ein Da die meisten Mütter, die Sie kennen, ebenfalls mit Spielsachen übersättigt sind, können Sie sich gegenseitig wunderbar aushelfen. Meine Freundinnen und ich verabreden uns nachmittags häufig zum Kaffeetrinken und gleichzeitig zur »Tauschbörse«. Wir bitten unsere Kleinkinder, ein Spielzeug mitzunehmen und dieses (etwa eine Woche lang) gegen ein anderes Spielzeug eines gleichaltrigen Freundes einzutauschen. Das funktioniert zwar nicht immer (meine Tochter war irgendwann vollkommen in Tränen aufgelöst, als sie erkannte, dass ihr Bär gegen Minnies Äffchen eingetauscht worden war), aber meistens ist diese Methode durchaus erfolgreich. Die Kinder kehren mit einem neuen Spielzeug nach Hause zurück, mit dem sie sich ein paar Tage lang glücklich befassen, und Sie müssen nicht noch mehr Teddys/Autos/Puppen/Springseile/Schwerter/ Züge und so weiter in dem jetzt schon überfüllten Kinderzimmer unterbringen.
Nutzen Sie öffentliche Angebote Ich bin sehr erfreut, wie sehr sich hierzulande Spielzeugverleihe durchsetzen. Abgesehen davon gibt es jede Menge Spielgruppen und Angebote der Gemeinde, die weitere Spielzeuglösungen anbieten (ganz zu schweigen von einer Tasse Tee und ein paar sozialen Kontakten für uns Mütter). Allein in unserem Wohngebiet gibt es mindestens acht Spielgruppen und einen Spielzeugverleih. Zudem hat man in der Stadtbibliothek nicht nur Gelegenheit, andere Mütter zu treffen und mit den Kindern in Kinderbüchern zu blättern oder ihnen daraus vorzulesen, sondern man kann dort auch Gesellschaftsspiele, Bücher, CDs und Videos für die kommende Woche ausleihen. Meine Freundin Kym, die nicht wie ich in der Großstadt, sondern auf dem Land lebt, versichert mir, dass auch sie solche Angebote nutzt. Genießen Sie Ihre Kinder, verwöhnen Sie sie, aber lassen Sie nicht zu, dass ihre Spielsachen überhand nehmen und das freie Spiel ohne irgend-
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welche Hilfsmittel immer stärker verdrängen. Sorgen Sie als Eltern für etwas mehr Ordnung in ihrem Chaos.
Mamas unter sich »Als wir aufs Land zogen, erwartete ich eigentlich, dass sich die Spielzeugmenge in unserem Haushalt drastisch steigern würde. Immerhin würden wir viel mehr Platz haben, und ich war mir fast sicher, dass das Haus irgendwann wieder zum Bersten voll sein würde. Tatsächlich aber war das Gegenteil der Fall. Erst einmal misteten wir durch unseren Umzug jede Menge aus. Wir hatten alles Mögliche gehortet und besaßen noch Spielsachen, die sogar für mein jüngstes Kind nicht mehr geeignet waren. Die Kinder waren so glücklich darüber, ständig an der frischen Luft spielen zu können, dass viele ihrer Spielsachen überflüssig wurden. Ich war verblüfft, dass sogar mein Siebenjähriger seinen Game Boy gegen ein kleines Trampolin eintauschte, und unser Baby war überaus zufrieden, wenn es in seinem kleinen Sandkasten sitzen durfte. Den ganzen Müll kann man eigentlich vergessen! Wir haben bis jetzt noch nicht ein einziges Mal bereut, dass wir jetzt weniger besitzen!« Tanja Coombs, Vollzeitmutter von James (7), Robert (4) und Antonia (1)
Grenzen setzen Ich hatte immer den festen Willen, das Kinderchaos zu überwinden. In unserem Hause werden deshalb abends die Spielsachen weggeräumt. Ich ziehe eine saubere Jeans (oder zumindest eine saubere Jogginghose) an, hole die Weingläser und die Duftkerzen hervor, und gebe zumindest abends der Erwachsenenwelt den Vorrang. Natürlich möchte ich, dass Freunde, die abends auf ein Glas Wein vorbeikommen, die Bilder der Kinder an der Wand bewundern und auch die Einladung zur Prinzessinenparty, die am Kühlschrank haftet, nicht übersehen, und ich werde jetzt auch nicht anfangen, sämtliches Spielzeug unter einer großen Decke zu verstecken. Aber genauso wenig möchte ich, dass sie bei der Vorspeise erst einmal den Glitzerkleber von ihren Schuhen rubbeln oder sich auf dem Weg zur Toilette durch einen Wust von Plastikrittern und Drachen kämpfen müssen. Grenzen zu setzen, den Kindern beizubringen, wie wichtig es ist, ihre Sachen wegzuräumen und sich vernünftige Lösungen
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zum Verstauen des Spielzeuges zu überlegen, kann Müttern, Vätern und auch Kindern (besonders solchen, die Wert darauf legen, »groß« zu sein) das Leben immens erleichtern. Zum einen erleben Sie die Vorzüge eines Hauses, das nicht »vollgemüllt« ist, zum anderen ist es tatsächlich so, dass Kinder Grenzen mögen und brauchen. Machen Sie ein Spiel aus der Aufräumarbeit – haben Sie jemals ein Kind von einem Ohr zum anderen lächeln sehen, weil Sie begeistert in die Hände klatschen, wenn es seine Bauklötze weggeräumt hat? In unserem Haus gelten ein paar ganz einfache Regeln, die ich seit der Geburt meines ersten Kindes im Großen und Ganzen aufrechterhalten habe. Natürlich gibt es immer Tage, an denen ich einfach keine Ordnung in das Chaos bringen kann, zum Beispiel wenn die Kinder zum Spielen verabredet sind, oder wenn die Herbstferien verregnet sind. Dann sind auch bei mir mehr Spielsachen in der Küche als im gesamten Toys ’R’ Us. In einem solchen Fall können Sie nur eines tun: Versuchen Sie, sich zu entspannen, und lassen Sie es geschehen. Am Ende des Tages wird alles ruck, zuck wieder weggeräumt.
Sorgen Sie für Sicherheit Wahrscheinlich haben Sie mittlerweile mitbekommen, dass Kindersicherheit und Kinderfreundlichkeit in meinen Augen nicht das einzige Kriterium bei der Einrichtung ist. Ich halte es zwar für wichtig, Gefahren aus dem Weg zu räumen und ein paar grundlegende Kindersicherungen zu kaufen, aber ich glaube nicht, dass man jede scharfe Kante oder spitze Ecke abdecken, nicht jede harte Oberfläche weich machen und Ihre Wohnung nicht zum ausgepolsterten Spielzimmer umfunktionieren sollte. Ich schlage vor, Kindersicherungen für die Schränke mit Porzellan, Glas und Reinigungsmitteln einzubauen (wobei es ein guter Tipp ist, dem Kind einen »sicheren« Schrank zugänglich zu machen; der lenkt von den anderen ab!). Hinzu kommt ein Treppengitter, bis Sie Ihrem Kind beigebracht haben, die Treppe allein hinauf und hinunter zu gehen. (Treppen-Rollos sind nicht so sperrig und deutlich hübscher als die Gitter aus Holz oder Metall.) Und schließlich darf die Toilettensicherung nicht fehlen, wenn Ihr Kind über einen besonders ausgeprägten Forscherdrang verfügt. Ansonsten benutzen Sie am besten Ihren gesunden Menschenverstand und sorgen dafür, dass scharfe Messer oder wichtige Dokumente, die Ihnen
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am Herzen liegen, außerhalb der kindlichen Reichweite liegen. Auf jeden Fall aber besteht kein Anlass, Ihr Haus komplett zu sterilisieren. Kinder müssen aus den vernünftigen Grenzen, die ihnen gesetzt werden, lernen. Mein Sohn zum Beispiel fand irgendwann heraus, wie er die Kindersicherungen öffnen konnte. Schließlich leisteten ein festes »Nein« und ein kleines Ablenkungsmanöver deutlich bessere Dienste und ersparten meinem Mann tagelange Reparaturarbeiten an kniffligen Schrankschlössern!
Richten Sie einen Kreativ-Schrank ein Kreative Spielzeuge (Puzzle, Farben, Klebstoff, Knete, Kreide und so weiter) sind ein wichtiger Bestandteil des kindlichen Spiels. Meine Kinder lieben Knete und finden sie sogar noch attraktiver als ein Stück Schokolade. In unserer Küche habe ich einen kleinen Schrank nur für derlei Materialien reserviert, und die Kinder haben gelernt, mich vorher zu fragen, bevor sie mit ihrem schmutzigen Spiel beginnen. Auf diese Weise kann ich (oder ein anderer Erwachsener) mitmachen und verhindern, dass plötzlich die ganze Wand mit Glitter oder Neon-Filzstiften beschmiert wird!
Kaufen Sie eine große, robuste Spielzeugtruhe Nach dem Babykörbchen schaffte ich als Zweites eine Korbtruhe für Spielsachen an. (Wählen Sie eine mit Luftlöchern. Wenn Ihr Kind hineinklettert – was es unweigerlich tun wird, glauben Sie mir –, bekommt es immer noch Luft.) Die Truhe nimmt ganz schön viel Platz in unserer Küche ein (da sie gleichzeitig unser Haupt-Familienzimmer ist), und ich versuche mich immer nach dem Motto zu richten »Wenn es nicht hineinpasst, kommt es nicht hinein!« Mit anderen Worten: Ist die Truhe voll und ein neues Spielzeug kommt ins Haus, dann muss etwas anderes an einem anderen Ort untergebracht oder verschenkt werden, bevor das neue Spielzeug seinen Platz einnimmt. Auf den ersten Blick kommt Ihnen das vielleicht grausam vor, aber diese Truhe ist wirklich riesig, sodass sich unzählige kindliche Utensilien leicht und praktisch darin unterbringen lassen. Sobald Sie aber zulassen, dass die Truhe überquillt, wird der ganze Raum von den Kindern in Beschlag genommen, und die ursprüngliche Regel gerät in Vergessenheit. Indem abends sämtliche Spielsachen weggeräumt werden, sorgt man dafür, dass die Erwachsenen-Abendes-
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sen-Zeit Pu-der-Bär-frei ist! Wenn Sie genug Platz haben, den Spielsachen ein ganzes Zimmer zu überlassen, müssen Sie die Truhen-Methode natürlich nicht anwenden. Aber für diejenigen Mütter, deren »Spielzimmer« gleichzeitig ihr Lebensraum ist, ist sie ein wichtiges Hilfsmittel, um das Chaos in Grenzen zu halten.
Verstauen Sie alles in Kisten Diesen kleinen Tipp habe ich von Gillian, einer der Babysitterinnen meiner Kinder. Die vier folgenden einfachen Schritte helfen Ihnen, Spielzeug mit Leichtigkeit zu verstauen und wiederzufinden: 1. Kaufen Sie im Supermarkt oder Baumarkt jede Menge billige, durchsichtige Plastikkisten (mit Deckel). 2. Weisen Sie jeder Kiste bestimmte Spielsachen zu: Eine Kiste ist für die Eisenbahn reserviert, eine für die Puppen, eine für Puzzles. Beschriften Sie die Kisten groß und deutlich. 3. Verstauen Sie die Kisten in der Spielzeugtruhe, im Kreativschrank oder in der Schublade unter dem Kinderbett. Die Kinder finden ihre Spielsachen mühelos wieder und können sie am Ende des Spiels viel leichter wieder in die Kisten zurückräumen. (Vielleicht machen Sie sogar ein Lernspiel daraus: Ordnen Sie den Inhalt der Kisten nach Farben oder nach dem Alphabet.) 4. Wenn die Kinder im Bett und die Spielsachen verstaut sind, setzen Sie sich mit einem Glas eisgekühlten Wein hin (kein Spielzeug in Sicht), und gratulieren Sie sich zu Ihren organisatorischen Fähigkeiten!
Belassen Sie so viel Spielzeug wie möglich in den Kinderzimmern Außer dem Kreativschrank, der Spielzeugtruhe, einem kleinen Holztisch und den dazugehörigen Stühlen (wo die Kinder Puzzle legen oder kleine Mahlzeiten zu sich nehmen) sowie den paar super-sperrigen Spielsachen (Puppenküche, Holz-Dreirad und pinkfarbener Puppenwagen im Prinzessinnen-Design) sollten sämtliche Utensilien in den Kinderzimmern verschwinden. Natürlich kommt die Hälfte dieser Dinge schon zum Frühstück mit nach unten (besonders, seit meine Tochter den kleinen
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Rucksack für sich entdeckt hat, der mittlerweile bei ihr festgewachsen zu sein scheint!), aber der Trick besteht darin, den Überblick zu behalten und einen Großteil der Spielsachen abends wieder zurückzuschaffen.
Kümmern Sie sich um das Chaos im Kinderzimmer Ich versuche, die Kinderzimmer genauso zu organisieren wie das restliche Haus. Viele meiner Freundinnen haben Geschwisterkinder, die sich ein Zimmer teilen. Sie müssen ihren Alltag sogar noch stärker organisieren, um zu verhindern, dass die Kinderzimmer in einem schwarzen Loch aus Spielzeug verschwinden. Durchsichtige Kisten, offene Körbe oder hübsche, selbst zusammenbaubare Papp-Kartons (die Ihr Kind auch selbst dekorieren, bemalen oder bekleben kann) sind ideal, um Dinge unter dem Bett zu verstauen. Bücherregale, Haken an der Wand (für Taschen, Schürzen, Bademantel, Ballett-Klamotten und Ähnliches) und eine große Erwachsenen-Kommode sowie ein Kleiderschrank (mit Brettern und Schubladen für Spielsachen) helfen hervorragend beim Ordnunghalten. Denken Sie immer daran, dass die Spielsachen für Ihre Kinder auch zugänglich sein müssen. Nur wenn sie in der richtigen Höhe untergebracht sind, kann Ihr Kleinkind auch ungehindert damit spielen. (Hocken Sie sich einmal hin, um festzustellen, was Ihre Kinder erreichen können und was nicht.)
Begrenzen Sie die Spielzeug-Flut Unterbringung ist zwar ein wichtiges Thema, aber genauso wichtig ist es, Ihren Kindern Grenzen zu setzen, wenn diese es übertreiben. Als meine Tochter vor kurzem drei kleine Freundinnen zum Tee eingeladen hatte, erreichte der pinkfarbene Prinzessinnen-Wahn seinen Höhepunkt. Irgendwann kamen die vier zum drittem Mal die Treppe hinunter und hielten dabei schon wieder alles, was pink und plüschig war, in den Armen. Nun war der Zeitpunkt gekommen, um etwas entschlossener zu reagieren. »Also, Mädchen«, sagte ich. »Jeder darf sich verkleiden und drei Spielsachen mitnehmen – den Rest räumen wir jetzt auf.« Weil diese Aufforderung auf taube Ohren stieß, nahm ich zugegebenermaßen zur Bestechung Zuflucht. »Okay, Mädels, die Erste, die oben ist und mir dabei hilft, die Barbies wegzuräumen, bekommt einen Keks mit rosa Zuckerguss.« Sie
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haben bestimmt noch nie im Leben acht kleine Füße (die immerhin allesamt mit Plastik-Pumps ausgestattet waren) so schnell laufen sehen!
Plastik ist nicht gleich fantastisch Mit etwas Fantasie können Sie Spielzonen und Stauraum schaffen, die schick und nicht vollkommen aus Plastik sind. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, für das Zimmer Ihrer Tochter große Pappkartons mit einem hübschen Blumen-Papier zu bekleben, statt diese neonpinkfarbenen Kisten zu kaufen? Oder mithilfe von Schablonen Boote auf die weiße Wand im Kinderzimmer zu malen, statt sich für die Dschungelbuch-Tapete zu entscheiden? Oder warum hängen Sie nicht eine Lichterkette über den Spiegel in dem kleinen Zimmer Ihrer Zwillinge statt das vollgestopfte Bücherregal und den Platzmangel noch durch helle Deckenleuchten zu betonen? Wenn Sie ein bisschen experimentierfreudig und erfinderisch mit Stoffen, Beleuchtung und Aufbewahrungsmöglichkeiten sind, verwandeln Sie ein überfülltes und überwältigendes Kinderzimmer in einen Ort, der Ruhe und Offenheit ausstrahlt.
Beziehen Sie die Kinder mit ein Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass man seine Kinder in die Organisation und das Aufräumen mit einbeziehen sollte (und sie natürlich überschwänglich loben sollte, wenn sie ihre Sache gut machen), denn so ermutigt man Unabhängigkeit und gutes Sozialverhalten. Rachel, eine Mutter in der Schule meiner Kinder, hat drei Söhne, die immer aufgefordert wurden, den Tisch abzudecken, ihre Spielsachen wegzuräumen und im Haus mitzuhelfen. Meine eigenen Sprösslinge waren am Wochenende zur Geburtstagsparty des jüngsten Kindes eingeladen, und ich wäre vor lauter Staunen über das höfliche, hilfsbereite und entgegenkommende Verhalten ihrer Jungs fast in Ohnmacht gefallen. Der Siebenjährige holte sämtlichen Müttern ein Glas Wein (mit einem Lächeln auf den Lippen, das unsere Herzen dahinschmelzen ließ), und der Fünfjährige half dabei, die Kuchenteller weg- und in den Geschirrspüler zu räumen. Ihr Geheimnis? Eine Prise Beharrlichkeit, viel Einbeziehung und jede Menge Lob, wenn eine Aufgabe gut erfüllt worden ist. (Wenn Sie selbst ein schreckliches kleines Mädchen haben, das Lichtjahre von dem oben be-
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schriebenen Verhalten entfernt ist, versuchen Sie es mit einem StickerBelohnungssystem oder übertragen Sie ihr eine Aufgabe, die nur sie tun kann. Es ist erstaunlich, dass schon Zweijährige gern eigene Aufgaben übernehmen, weil sie sich dann wichtig fühlen.)
Räumen Sie grundsätzlich alles weg, wenn die Kinder im Bett sind Ich weiß, abends sind wir alle erschöpft und möchten uns viel lieber aufs Sofa werfen und eine Seifenoper ansehen, aber die tägliche Viertelstunde, die wir zum Wegräumen sämtlicher Kinderspielzeuge benötigen, ist für die geistige Gesundheit der Eltern einfach unverzichtbar. Natürlich brauchen Sie nicht gleich ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie spät von der Arbeit nach Hause gekommen sind und – offen gestanden – einfach keine Lust mehr dazu haben. Vielleicht haben Sie ja auch noch sechs E-Mails und einen umfangreichen Korb mit Bügelwäsche zu erledigen, der – seien wir ehrlich – deutlich höhere Priorität hat. Und trotzdem: Wenn Sie etwas Zeit und Energie in die Zurückeroberung Ihrer Erwachsenenwelt investieren, werden Sie über kurz oder lang automatisch das Gefühl haben, Ihr Leben wieder besser im Griff zu haben. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin weit davon entfernt, Perfektion von Ihnen zu verlangen. Ich glaube einfach nur, dass wir Mütter einen brauchbaren Weg beschreiten müssen, um nach einem langen Tag abzuschalten, ohne im Kinderspielzeug zu ertrinken. Sammeln Sie in Windeseile sämtliche verstreuten Spielsachen ein. Schauen Sie schnell noch sämtliche Schul-Briefe, Party-Einladungen und Kinderzeichnungen durch (die Sie später an eine Pinwand heften oder in einer leicht zugänglichen Schublade aufbewahren können). Räumen Sie alle Kinderjacken, Kinderschuhe, einzelne Socken und schmutzigen Fußball-Trikots weg. (Hängen Sie die Sachen an die Garderobe, verstauen Sie sie im Wäschekorb oder unter der Treppe.) Sie werden sich gleich erheblich entspannter fühlen, um nicht zu sagen erwachsener. Wenn Sie beim Abendessen von schmutzigen Gummistiefeln, zerknüllten Mitteilungen des Elternbeirates und blinkenden Sortierspielen umgeben sind, werden Sie beim Zubettgehen unweigerlich das Gefühl haben, dass Sie an diesem Tag buchstäblich keinen Augenblick abschalten konnten. Denken Sie daran, dass Kinder nicht automatisch beständiges und
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konstantes Chaos bedeuten müssen. Natürlich können Sie es häufig kaum verhindern, aber trotzdem sollten Sie nicht die Hoffnung auf eine wie auch immer geartete Ordnung aufgeben. Sie können auf eine gewisse Spielzeug-Kontrolle im Wohnbereich bestehen, Sie können fordern, dass Ihre Kinder vor der abendlichen Badezeit beim Aufräumen helfen, und Sie haben ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Tapete, die Ihr Siebenjähriger sich ausgesucht hat (zumindest können Sie mit ihm darüber diskutieren). Immerhin ist dies Ihr gemeinsames Zuhause, und Sie müssen eine innere Balance finden, mit der Sie alle zurechtkommen (beim Arbeiten, Ausruhen und Spielen).
Mamas unter sich »Mein Mann pflegte im Haushalt nicht mitzuhelfen, aber wenn er abends von der Arbeit nach Hause kam, bestand er darauf, sämtliche Spielsachen der Jungs herauszuholen und bis spät am Abend mit ihnen zu spielen. Wenn sie schließlich ins Bett gingen, musste ich die Sachen zusammenräumen. Nach unserer Trennung beschloss ich, meine Wohnung wieder etwas mehr für mich selbst zu beanspruchen. Irgendwie bekam ich es hin, ein preiswertes Holzhaus für unseren winzigen Garten zusammenzubauen, in dem ich einen Großteil ihrer sperrigen Spielsachen unterbrachte. Im Sommer können sie stundenlang darin spielen, und im Winter ist es eine gute Lagerfläche. Außerdem führte ich ein Belohnungssystem mit Stickern ein, um die Jungs zu ermutigen, mir vor der Schule und vor dem Schlafengehen beim Aufräumen zu helfen. Jetzt sind sie meine beiden kleinen Helfer, und ich sehe, dass sie die Vorteile genießen, wenn man eine Mama mit ordentlichem Erwachsenenraum hat, in dem sie sich abends entspannen kann.« Tracey Lewis, Köchin und Mutter von Rory (8), Sean (6) und Brooklyn (2)
Dieser Raum ist heilig Wenn man sowieso schon wenig Platz hat und jeden Zentimeter der eigenen Wohnung ausnutzen muss, hält man es für unmöglich, ein Fleckchen für sich zu reservieren. Dabei ist es immer sinnvoll, einen Ort – wie winzig er auch sein mag – zur kinderfreien Zone zu erklären. Das bedeutet nicht gleich, dass man »Kinder verboten«- oder »Kein Zutritt«-Schilder aufstel-
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len sollte und den Kindern verbieten muss, diese unsichtbare Grenze jemals zu übertreten. Es ist vielmehr eine Möglichkeit, sich ein kleines Stückchen Raum für Erwachsenenzeit zu schaffen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich eine Küche habe, die ein gutes Familienplätzchen ist. Außerdem habe ich ein Wohnzimmer, das in weiten Teilen als Erwachsenenzone gilt. Die Küche ist kinderfreundlich und kindersicher; sie ist mit den Gemälden der Kinder geschmückt und enthält die Spielzeugtruhe, den Kindertisch, Kinderstühle und ihre Holz-Dreiräder. Im Gegensatz dazu befinden sich im Wohnzimmer cremefarbene Sofas, ein Couchtisch, mein Laptop, ein großer Stapel Vogues und der Fernseher. Die Kinder können im Wohnzimmer also fernsehen, aber sonst kommen sie nicht hinein – wir haben ihnen ganz deutlich vermittelt, dass dies kein Spielzimmer ist! (Diese Regel ermöglicht uns zudem eine exakte Kontrolle ihres Fernsehkonsums. Hier steht unser einziges Gerät, und es wird nur eingeschaltet, um bestimmte Kindersendungen oder eine DVD anzusehen. Ich wollte nämlich unter allen Umständen vermeiden, dass das Fernsehen ständig im Hintergrund läuft.) Umso schöner ist es, wenn mein Mann und ich abends, nachdem die Kinder im Bett sind, im Wohnzimmer entspannen können. Wir schauen uns einen Film an, hören Musik, lesen die Zeitung oder ein Buch und können endlich abschalten. Dieser »heilige Raum« gibt einem das Gefühl, am Ende des Tages wieder ein Erwachsenenleben führen zu können und sich von dem Lärm und dem Chaos aus Wachsmalstiften, Kindermusik und singenden Autos verabschieden zu können. Meine langjährige Freundin Sophie besitzt leider nicht den Luxus eines eigenen Wohnzimmers nur für sich, deshalb erklärte sie ihr Schlafzimmer zum »heiligen Ort«. Unter dem Bett verwahrt sie eine Kiste mit ein paar Kinderspielsachen, sodass ihre Kinder dort spielen können, während sie sich morgens ankleidet, aber das ist auch schon alles. Ansonsten ist ihr Bett eine Erwachsenen-Zone. Sie überzog eine Lampe mit viktorianischer Spitze, kaufte eine Secondhand-Truhe (die sie mit Blumen bemalte), räumte ihre Schuhe in durchsichtige Schachteln und gestaltete einen kleinen Serviertisch zu einem Mini-Ankleidetisch um. Dieser eigene Raum gab ihr die Gelegenheit, ihre weibliche Seite zu genießen. Für die alleinerziehende Mutter war dies umso wichtiger, denn nur hier war sie nicht Anwältin, Mutter oder Jeremys Ex, sondern eine Frau! Solch ein heiliger Raum ist allerdings keine Entschuldigung, um den Rest des Hauses im Spielzeug-Chaos versinken zu lassen! Ich musste
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sogar feststellen, dass mein Engagement für ein bisschen ErwachsenenAtmosphäre dazu führte, dass ich mich auch ansonsten stärker darauf konzentrierte, mein Heim zu einem gemütlichen Zufluchtsort zu machen, statt zu einem Abklatsch des Kindergartens. Anfang letzten Sommers, als die wochenlangen Sommerferien sich mit Riesenschritten näherten, beschloss ich, die Wohnung neu zu gestalten, nicht nur, um ihr einen frischen, inspirierenden Touch zu verleihen, sondern auch, um mich für die Wochen des Kinder-sind-zu-Hause-Chaos zu rüsten! Ich tauschte ein paar schwere Vorhänge gegen solche aus alter Spitze aus, stellte ein paar frische Sommerblumen in Vasen oder Marmeladengläsern auf, legte ein sauberes, geblümtes Tischtuch auf den Küchentisch, und schon hatte ich in null Komma nichts unserer Wohnung eine kleine Verjüngungskur verpasst (und nicht zu vergessen auch meiner Laune!).
Mamas unter sich »Mein Haus ist so ungefähr das kleinste der Welt, und mit vier Kindern hat man häufig das Gefühl, in einer Telefonzelle zu wohnen! Angesichts der Berge aus schmutziger Wäsche, aus überall herumliegenden Bällen und Spielsachen, die mich umgaben, war ich mit den Nerven ziemlich am Ende! Zu meinem 40. Geburtstag baute mein Partner Eddie mir einen winzigen Wintergarten hinter dem Haus. Er ist gerade groß genug für einen Sessel, einen kleinen Schreibtisch, ein paar Topfpflanzen und einen CD-Player. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich diesen Ort liebe; er ist so etwas wie ein sicherer Zufluchtsort für mich geworden. Wann immer mir das Geschrei, die Popmusik, die Tanzerei und das Gebettel nach noch mehr Eis zu viel werden, flüchte ich in mein kleines Refugium, nehme mir einen Roman zur Hand und stelle mir vor, dass ich in einer Strandhütte am Meer sitze. Dadurch sind mir einige zusätzliche graue Haare erspart geblieben, das kann ich Ihnen versichern!« Nancy McDonald, Vollzeitmutter von Ailsa (13), Scott (10), Gregory (6) und Freddie (5)
Die Vorteile der neuen Ordnung Es gibt bestimmt keine einzige Mutter auf der Welt, die sich nicht besser fühlt, wenn ihre Wohnung einigermaßen aufgeräumt ist. Mit der Geburt
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meiner Kinder sehnte ich mich (mehr als je zuvor) nach etwas Ordnung und einem Asyl am Ende eines langen Tages. Und nicht nur das: Ich erkannte auch, dass Ordnung für meine Beziehung wichtiger war denn je. Wie sollte ich jemals die Energie aufbringen, mit meinem Mann zu schlafen, wenn das Haus im Chaos versank und ich abends mindestens eine Stunde brauchte, um aufzuräumen? Und wie sollte ich meinen Mann erfolgreich verführen, solange im Bett die Brio-Eisenbahn herumlag? Ich frage mich, ob es überhaupt möglich wäre, eine meiner heiß geliebten Abend-Einladungen auszusprechen, wenn ich mein Faible für Inneneinrichtung und Gestaltung aufgeben würde und das Haus zu einem abwaschbaren, kinderfreundlichen Gebäude degenerieren ließe, das mit roten, gelben und blauen Plastik-Teilen angefüllt ist. Und noch wichtiger, wo sollte ich mein Buch schreiben, wenn jeder Zentimeter des Hauses von Barbie eingenommen wurde (und kaum Platz für andere Dinge war)? Die Bedeutung, die unser Wohnumfeld auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung hat, darf man nicht unterschätzen. Sämtliche anderen Teilbereiche unseres Lebens, in denen wir nach der Geburt der Kinder unsere Identität wieder finden müssen (in unseren Beziehungen, am Arbeitsplatz, im Schlaf und in Sachen Ernährung) sind leichter zu bewältigen, wenn wir eine gut organisierte und aufgeräumte Wohnung haben, die unserem persönlichen Stil und dem unserer Kinder gleichermaßen entspricht. Überlegen Sie doch einmal, wie viel leichter es ist, einen Obstcocktail zuzubereiten, wenn Sie nicht dauernd auf Ihr Kleinkind achten müssen, das die Messerschublade öffnet und alle paar Minuten versucht, mit den scharfen Klingen Selbstmord zu begehen. (Ein einfaches Sicherheitsschloss löst dieses Problem im Nu.) Und wenn abends bei Ihnen eine Freundin auf eine Tasse Tee und einen kleinen Schwatz vorbeischaut, fühlen Sie sich doch um Längen besser, wenn Sie vorher nicht noch die gesamten Spielsachen wegräumen müssen, (die sich im Laufe der Woche in Ihrem Wohnzimmer angesammelt haben) ohne zu wissen, wo Sie sie verstauen sollen. Und denken Sie doch mal, wie viel besser Sie schlafen werden, wenn Ihr Kind nicht bei Ihnen im Schlafzimmer übernachtet, nur weil Sie nicht mehr rechtzeitig dazu gekommen sind, im Kinderzimmer Ordnung zu schaffen. Nicht nur auf praktischer Ebene profitieren wir Mütter von einer Wohnung, die wir ruck, zuck aufräumen können. Schließlich hebt es doch gleich unsere Stimmung, wenn wir morgens wach werden und unser Blick auf einen Strauß Wicken fällt, der neben dem Bett steht
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oder wenn wir das Sonnenlicht sehen, das durch unsere neuen Spitzenvorhänge Muster auf den Boden malt? Damit will ich keineswegs das Dogma verbreiten, dass schon alles gut wird, wenn Sie nur Ihr Haus sauber halten. Ich will lediglich sagen, dass man mit ein wenig Mühe eine Menge erreichen kann. Manchmal hat es geradezu therapeutischen Wert, auszusortieren, wegzuwerfen, aufzuräumen und sich etwas Neues für die Wohnung zu kaufen. Das Schöne daran ist, dass die Kinder ebenfalls davon zu profitieren scheinen. Wie oft habe ich bei einer solchen Aufräumaktion im Zimmer meiner Tochter schon den lange vermissten, eselsohrigen Teddy wiedergefunden. Oder ich konnte noch ein paar zusätzliche ruhige Augenblicke mit meinem Sohn verbringen, weil der ganze Schulstress nicht noch durch die verzweifelte Suche nach verloren gegangenen Butterbrotdosen, unauffindbaren Sportbeuteln oder vermissten Schulinformationszetteln gesteigert wurde. Solche Augenblicke sind einfach Gold wert. Außerdem sind meine beiden Kinder stolz auf ihre Zimmer; sie lieben ihre kleine, private Welt und scheinen es gut zu finden, dass alles seinen Platz hat (sogar das Schneckenhaus, das sie vor drei Wochen gefunden haben, die Kastanie und der Knopf aus Omas Nähkiste!). Wenn meine Kinder glücklich sind, mein Mann und ich etwas Raum für uns selbst haben und ich auch noch Zeit finde, um mich um andere Aspekte meines Lebens zu kümmern (wie um mein Buch, meine Freundin, einen Besuch im Schwimmbad und die Vorbereitung des Sonntagsbratens), dann kann man wirklich nicht mehr verlangen. Probieren Sie es aus! Etwas Kreativität bei der Gestaltung des Wohnbereiches und die Befolgung ein paar einfacher Tipps in Bezug auf das Spielzeugaufkommen haben bei mir selbst (und mindestens sechs anderen Müttern in den vergangenen paar Wochen) Wunder gewirkt! Dann funktioniert es bei Ihnen ganz sicher auch!
Die Top Ten der Einrichtungs-Tipps 1. Kaufen Sie vor der Geburt Ihres Kindes nicht wie eine Verrückte ein. Überlegen Sie sich genau, was wirklich nötig ist und auf was Sie verzichten können. 2. Wenn Sie sich den Luxus eines neuen Kinderzimmers leisten können, richten Sie es so ein, dass Ihr Kind sich auch langfristig darin wohl
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fühlt, Es hat keinen Zweck, den Raum ausschließlich auf ein vier Monate altes Baby abzustimmen. 3. Überlegen Sie sich Strategien, wie Sie den Spielzeugüberfluss eindämmen können. Das ist eine der Grundvoraussetzungen für ein gemütliches Heim und die Entwicklung Ihres Kindes. 4. Erklären Sie die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten zu einer Ihrer Top-Prioritäten! 5. Kaufen Sie ein paar vernünftige Kindersicherungssysteme, aber pflastern Sie Ihre Wohnung nicht mit sämtlichen auf dem Markt erhältlichen Apparaturen. Es ist unmöglich, sämtliche Gefahren durch spitze Ecken, Keime oder Treppen in einer Wohnung auszuschalten (und wer würde das überhaupt wollen?). 6. Machen Sie eine Familienaktion aus dem allabendlichen Aufräumen. Jedes Spielzeug, jede Kleinigkeit sollte einen festen Platz haben; das hilft Ihnen, sich besser zu organisieren und erleichtert den Kindern das Ordnungschaffen. 7. Sobald Ihr Nachwuchs im Bett ist, sollten Sie mit Ihrem Partner flugs sämtliche übrigen Kinderspielzeuge wegschaffen. Sie fühlen sich deutlich wohler, wenn Sie Ihr Abendessen in einer chaosfreien Zone zu sich nehmen. 8. Vernachlässigen Sie den Rest des Hauses nicht. Natürliche Lichtquellen, Blumen der Saison und ein bisschen Ordnung sind Balsam für die Seele und fördern die geistige Gesundheit. 9. Beanspruchen Sie eine kinderfreie Zone für sich selbst; ein Wohnzimmer, Ihr Schlafzimmer, ein kleiner Schreibtisch oder auch ein Wintergarten – dies ist der Ort für ein Maximum an Erwachsenenzeit und ein Minimum an Spielzeug. 10. Wenn Sie Ihre Einrichtung auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt haben, sollten Sie anfangen, die Zeit zu nutzen, die Sie nun für sich selbst gespart haben. Wie wäre es mit einer erfrischenden Gesichtsmaske?
Mein Guru: Amanda Smith Ihre Ausbildung als Architektin und Innenarchitektin absolvierte Amanda am Chelsea College of Art and Design in London. Kurz nachdem sie ihren
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Abschluss gemacht hatte, ergatterte sie einen Job bei Elle Decoration, wo sie heute die unangefochtene Position der leitenden Moderedakteurin innehat. Außerdem fand sie nebenher noch Zeit, ein paar heruntergekommene Wohnungen in West London in eine schicke, moderne Familien-Unterkunft zu verwandeln, die sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen Sam (3) und Jesse (1) bewohnt.
Was sind Ihre wichtigsten Einrichtungstipps für Mütter? Eine Mama, die ihr Schlafzimmer und ihren Wohnbereich mit ihren Kindern teilt. Denken Sie daran: Babys und Kinder brauchen eigentlich sehr wenig Platz und nicht allzu viel zum Glücklichsein. Verwöhnen Sie sie also nicht zu sehr und minimieren Sie das Chaos, indem Sie nur so viel kaufen, wie Sie wirklich brauchen und mindestens einmal im Jahr ausmisten. (Garagenverkäufe, Tauschbörsen, Wohltätigkeits-Veranstaltungen und eBay sind dafür sehr nützliche Einrichtungen.) Häufig sind Spielsachen nach einem Jahr Sandkasten-Erfahrung in äußerst schlechtem Zustand, sodass Sie sie wegwerfen sollten! Behalten Sie vor allem die Menge des Spielzeugs im Auge – im Allgemeinen kann ein Kind immer nur mit einer Sache gleichzeitig spielen. Widerstehen Sie dem Impuls, Ihrem Nachwuchs zu viel zu kaufen. Entscheiden Sie sich vornehmlich für Artikel, die mit dem Kind mitwachsen. Das Gleiche gilt für Möbel. Hierbei achte ich zudem auf Multifunktionalität, wähle also beispielsweise nur Spieltische mit darunterliegendem Stauraum, oder eine Tischplatte, die man gleichzeitig als Tafel oder als Unterlage für die Spielzeugeisenbahn nutzen kann. Für eine Mutter, die wenig Platz zur Verfügung hat, sind geniale Unterbringungsmöglichkeiten megawichtig. Schränke, die vom Boden bis zur Decke reichen, sind natürlich ideal. Sie sollten in kleinere Einheiten unterteilt sein. (Ohne kleinere Kisten, Schubladen oder Körbe im Inneren des Schrankes verlieren Sie nämlich auch dort leicht den Überblick.) Ebenfalls gut, aber dafür etwas billiger, sind Regale, die mit Körben oder Kisten ausgestattet sind. Wer etwas ganz Besonderes sucht, kann es mit alten Schul- oder Sport-Spinden versuchen. Ich selbst habe alte Schrankkoffer für mich entdeckt, die gut zur Erwachsenen-Einrichtung passen. Außerdem klappere ich gern auch Catering-Firmen und Lieferanten ab. Hier findet man häufig ungewöhnliche Kübel und Bottiche. Im Endeffekt kommt es darauf an, dass Sie mit Ihrem zur Verfügung
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stehenden Raum und den sich darin bietenden Unterbringungsmöglichkeiten fantasievoll und kreativ umgehen. Haben Sie die Zimmer schon einmal objektiv betrachtet? Haben Sie jede Abstellkammer, jeden toten Winkel im Flur, jeden Treppenabsatz und jede noch so kleine Nische unter dem Dachfenster in Betracht gezogen? Durch einen Vorhang, ein Stück Stoff oder einen Paravent können Sie den Kinderbereich abtrennen und gemütlich machen sowie Licht und Lärm von ihm fernhalten. Wenn Sie Ihr Schlafzimmer mit Ihrem Kind teilen, sollten Sie darüber nachdenken, das Babykörbchen oder die Baby-Hängematte an der Decke aufzuhängen. Dadurch schaffen Sie sich Freiraum auf dem Boden. Als Kinderbettchen wählen Sie später am besten ein einfaches, Platz sparendes Modell und vermeiden, wenn möglich, schreiend bunte Bettwäsche. Ein Kind schläft genauso gut auf weißer Baumwolle wie auf Barbie-Wäsche, und in Ihrem Schlafzimmer sieht es dann auch nicht gleich aus wie im Kinderzimmer! (Dimmer sind ebenfalls eine gute Methode, damit ein Zimmer ruhiger und wärmer erscheint; ein hell erleuchteter Raum wirkt meiner Ansicht nach immer ein bisschen unordentlich.)
Eine Mama mit Kindern unterschiedlichen Alters. Die einzige Methode, um die gesamten Klamotten einer großen Familie in Ordnung zu halten, ist die richtige Unterbringung, die richtige Unterbringung und noch mal die richtige Unterbringung. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Ordnungssysteme leicht durchschaubar und kinderfreundlich sind. Wenn die Kinder ihre Sachen selbst wegräumen können, so ist das auch eine Entlastung für Sie selbst. Komplexe Systeme mit Kleiderhaken, an die die Kinder nicht herankönnen und Regale, für die sie noch zu klein sind, sollten Sie vermeiden. Für sämtlichen Kleinkram, der sich im Haus ansammelt, nehmen Sie große Körbe, Mülleimer, Koffer und Kisten zur Hilfe. Bringen Sie Ihren Kindern bei, wie wichtig es ist, dass sie ihre Sachen selbst wegräumen. (In diesem Zusammenhang kann es hilfreich sein, spielerische Spaß-Aufräum-Lösungen zu ersinnen: aufklappbare oder herausziehbare Körbe, an der Decke aufgehängte Fischernetze und Behältnisse mit Löchern statt Deckeln sind manchmal ausgesprochen motivierend.) Im Folgenden führe ich Sie durch zwei Zimmer, in denen die meisten Menschen es ausgesprochen schwierig finden, aufzuräumen. Sie werden sehen, dass bestimmte Unterbringungs-Lösungen auch in Ihrem Fall funktionieren – egal wie alt Ihre Kinder sind.
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• Flur. Für Mützen, Hüte, Schuhe, Bälle, Schläger, Schaufeln und Spaten schaffen Sie sich Haken in Kinderhöhe an, die die Kinder ermutigen, ihre Jacken nicht einfach auf den Boden zu werfen. Machen Sie ein Spiel daraus: Weisen Sie jedem Kind seinen eigenen Haken zu und markieren Sie ihn mit seinem Namen, einer Farbe oder einem Bild, das Ihre Kids besonders mögen. Die Hang-it-all-Garderobe, die von Charles und Ray Eames entworfen wurde, sieht gut aus, macht Spaß und weist jedem Kind seine eigene Farbe zu. • Badezimmer. Stellen Sie einen großen Korb oder eine Tonne für sämtliche Badezimmerspielsachen auf. Denken Sie daran, dass sie wasserfest sein sollte oder kleiden Sie sie mit einer großen Plastiktüte aus. Diese Lösungen sind viel besser als diese schrecklichen Badezimmernetze, besonders dann, wenn Sie das Bad mit Ihren Kindern teilen und sich ein entspannendes, spielzeugfreies Zimmer wünschen! Wenn Sie sich schwertun, neue Ideen zur Unterbringung von Spielsachen im Familienzimmer oder in der Küche zu entwickeln, habe ich folgenden Vorschlag für Sie: Versuchen Sie es doch mal mit Kisten in unterschiedlichen Farben – eine rote für die Eisenbahn, eine pinkfarbene für das Puppengeschirr, eine beige für die Bauklötze –, auf diese Weise wird das Aufräumen viel einfacher, sowohl für Sie selbst, als auch für die Kinder. Ich klebe häufig auch ein Foto auf die Kiste – zum Beispiel eine Trommel für die Musikinstrumente, einen Ballett-Schuh für die Tanzklamotten und so weiter – das sorgt nicht nur für Ordnung, sondern sieht auch noch cool aus. Ideal sind Unterbringungsmöglichkeiten dann, wenn sie zum Rest der Einrichtung passen. Wählen Sie vornehmlich Kisten oder Kästen, die nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Schrankes gut aussehen.
Eine Mama, die sich ein modernes und gleichzeitig funktionales Kinderzimmer wünscht. Machen Sie im Kinderzimmer nicht den klassischen Fehler, es ausschließlich für Kinder unter drei Jahren zu konzipieren. Sie werden feststellen, dass auch Sie selbst jede Menge Zeit im Kinderzimmer verbringen werden. Sorgen Sie also dafür, dass es einen gemütlichen Sessel oder Stuhl darin gibt, in dem Sie Ihr Kind füttern, in dem Sie sitzen, es beobachten und mit Ihrem Kind spielen können. Ich selbst bin ein großer Fan von Haken, denn sie sind gleichzeitig auch eine hübsche Dekoration und eine gute Möglichkeit, die hübschesten Kleidungsstücke Ihres
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Babys wirkungsvoll in Szene zu setzen. Ich finde, Babyschühchen sehen einfach niedlich aus, wenn Sie sie wie ein Paar Ballettschuhe aufhängen; vielleicht befestigen Sie sogar ein hübsches Band daran, um ihren besonderen Charakter hervorzuheben. Wie bereits erwähnt, braucht ein Baby nicht viel, aber ein Kinderzimmer sollte gleichzeitig Ruhe ausstrahlen und anregend sein. Babys können noch nicht richtig sehen. Versuchen Sie also, das Zimmer aus ihrem Blickwinkel zu betrachten. Einfachheit ist dabei besonders wichtig, überfrachten Sie es nicht mit zu viel Farbe und Mustern. Im Gegensatz zu dem klassischen Blassrosa bevorzuge ich selbst unkonventionelle, gedeckte Töne, sogar Farbtöne wie Pflaume oder Grau. Die dominierende Farbe jedoch ist Weiß, das man mit farbigen Akzenten etwas aufpeppen kann. Ansonsten statte ich die Zimmer mit einfachen Accessoires aus, in denen sich das Licht fängt oder die vom Wind bewegt werden. Babys verbringen einen Hauptteil der Zeit auf dem Rücken. Hängen Sie deshalb ein Mobile oder einen chinesischen Lampion auf, kleben Sie Leuchtsterne an die Decke oder bringen Sie irgendwo eine Lichterkette an. Die meisten Babys betrachten gern Bilder von Babys und Kindern, auch von sich selbst. Machen Sie doch eine Familiencollage aus Fotos, oder lassen Sie Ihr Lieblingsbild vergrößern und auf Leinwand drucken. Sie können das Babyfoto sogar im Warhol-Stil nachdrucken lassen! Das Wichtigste ist, dass Sie die sich verändernden Bedürfnisse Ihres Kindes vorausahnen. Sie wollen doch nicht, dass Ihre kleine Tochter über Kabel stolpert und die Tischlampen herunterreißt, wenn sie allein aufsteht und durchs Haus geistert, deshalb überlegen Sie sich genau, wo Sie Leuchten aufstellen und Steckdosen anbringen. Zwei Dinge sind meiner Meinung nach in einem Kinderzimmer absolut zeitlos, und zwar Teppiche aus Schafsfell und Sitzsäcke. Ein sechs Monate altes Baby liebt garantiert beides, und dem zwölfjährigen Geschwisterchen geht es mit Sicherheit genauso. Deshalb ist die Anschaffung beider Utensilien eine gute Investition. Eine gute Alternative zu dem Schafsfell ist ein selbst gemachter Teppich aus Kunstfell!
Eine Mama, die Grenzen setzen will, um sich etwas Erwachsenen-Raum zu erhalten. Grenzen zu setzen bedeutet keineswegs gleich, dass Sie Ihre Kinder ausschließen müssen. Für die meisten von uns ist Zeit besonders
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kostbar, besonders wenn Sie berufstätig sind. Wenn Sie also zusammen sind, dann seien Sie auch zusammen statt sich hinter verschiedenen Türen zu vergraben. Besonders kleine Kinder fühlen sich nicht wohl, wenn sie allein in einem abgetrennten Bereich oder einem anderen Zimmer spielen müssen. Wer also keine riesige Wohnung besitzt, muss erfinderisch sein, um seine Einrichtung gleichzeitig auf kindliche und Erwachsenenbedürfnisse abzustimmen. Sie können die Kinderspielzone in Ihren Wohnbereich integrieren, ohne Ihren Erwachsenen-Stil und ein bisschen Luxus aufgeben zu müssen. Ich verspreche es! Versuchen Sie, Zonen zu schaffen, wo die Kinder beim Spiel bei Ihnen sein können. Große, an der Wand befestigte Tafeln oder mit Tafelfarbe bemalte Wände sind praktisch und ultra-modern, wie ich finde. Sie sind nicht nur super für die Kinder, um darauf herumzukritzeln, sondern auch praktische Stegreif-Notizzettel und Einkaufslisten. Diese Wände müssen Sie keineswegs nur auf die Küche beschränken; auch der Flur oder Schranktüren bieten sich hierfür an. Alle Kinder spielen gern »Haus«, kaufen Sie also ein leicht aufstellbares Zelt oder ein kleines Holzhaus, das durchaus platzsparend sein kann, da man es in eine Ecke schieben und andere Spielsachen darin unterbringen kann. Richten Sie mit weichen Kissen eine Kuschelecke im Wohnzimmer ein, wo die Kinder ruhig spielen können, oder hängen Sie eine Hängematte am Haken auf. Ideen wie diese sind ungewöhnlich, zeitgemäß und ideal, um Kindern etwas eigenen Raum zu gewähren. Wie groß Ihr Haus auch sein mag, um Grenzen zu setzen, müssen Sie vom ersten Tag an feste Regeln aufstellen. Eine Schlüsselfunktion haben dabei Kompromiss-Lösungen. Ein Beispiel: »Du sollst nicht auf dem neuen Wildleder-Sofa herumhüpfen, aber auf deinem eigenen Bett ist Hüpfen erlaubt.« Bringen Sie Ihrem Nachwuchs schon sehr früh bei, Möbel zu respektieren, und zwar sowohl die Ihren, als auch seine eigenen.
Eine Mama, die nach guten Ideen sucht, um ein fröhliches, modernes Umfeld für sich und ihre Familie zu schaffen. Meiner Ansicht nach ist ein auffälliges Stück, das man vor einem neutralen Hintergrund in Szene setzt (zum Beispiel ein Holzflugzeug, das von der Decke herabhängt), ein toller Eyecatcher, der einem Zimmer eine moderne Note verleiht. Lichterketten oder große, altmodische Buchstaben, mit denen man den Namen des Kindes quer über eine Wand malt, können ein Kinderzimmer
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wunderbar aufpeppen. Schrecken Sie nicht vor der eigenen Kreativität zurück (oder spannen Sie jemanden ein, der mit dem Pinsel besonders gut umgehen kann). Malen Sie ein großes Bild auf die Wand – einen Zug, ein Auto, eine Gitarre, einen Hund, eine Katze oder eine Blume. Nehmen Sie Schablonen zur Hilfe, um die Kinderzimmertapete Ihrer Tochter mit einem blühenden Baum zu verzieren, oder bringen Sie eine Straßenkarte auf den Boden Ihres Sohnes, damit er dort von morgens bis abends mit seinen Autos spielen kann. Kinder lieben Geheimverstecke, und diese können nicht nur Spaß machen, sondern auch noch zeitgemäß sein. Ein weiter Himmel über dem Bett oder ein mit Kunstblumen benähtes Moskitonetz für Mädchen oder Netze in Tarnfarben für Jungs können spontan als Höhle genutzt werden. Genauso können Sie einen Vorhang oder einen Sari vor eine Nische oder ein kleines Versteck hängen, um diesem toten Winkel wieder Leben einzuhauchen. Aber Kinder lieben nicht nur das Versteckspiel, sondern auch die Selbstdarstellung. Wenn Sie Ihr Kind glücklich machen wollen, dann geben Sie eine Wand für seine Kunstwerke frei, und stellen Sie ihm ein altes Pult und einen Stuhl zur Verfügung, wo es ungehindert schneiden und kleben kann.
Eine Mama, die verhindern will, dass ihr Haus schäbig aussieht. Selbst wirklich gut erzogenen Kindern passiert schon einmal das ein oder andere Missgeschick, sie toben herum oder testen gelegentlich ihre Grenzen. Und Sie selbst haben auch beim allerbesten Willen nun einmal keine Augen im Hinterkopf, also versuchen Sie, Ihre Wohnung so zu gestalten, dass Sie Ihre Kinder nicht rund um die Uhr überwachen müssen. Nur so können Sie den Schaden einigermaßen in Grenzen halten. Wenn möglich, wählen Sie praktische, strapazierfähige und leicht zu reinigende Oberflächen. In der Regel sind harte Bodenflächen besser als weiche, denn sie sind leichter sauber zu halten und ein gleitfähiger Untergrund für Autos und Reitspiele. Holz ist ideal, denn es ist nicht zu hart, wenn die Kinder hinfallen oder einen Purzelbaum machen; außerdem ist es etwas weicher und wärmer als Steinboden, Kacheln oder Kunststoffbelag. Für welchen Bodenbelag Sie sich auch entscheiden, achten Sie darauf, dass er versiegelt oder zumindest gewachst ist (oder fest verleimt, wie bei manchen Hölzern), denn sonst sieht er bald unansehnlich aus. Auf den Boden legen Sie kleine Teppiche und Läufer, um
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dem jeweiligen Zimmer Wärme und Behaglichkeit zu verleihen. (Falls Sie sich für richtig große Teppiche entscheiden, wählen Sie am besten Kokosfaser, Jute oder Sisal, denn diese Materialien sind besonders strapazierfähig.) Um kleine Sünden zu kaschieren, sind Muster besser als unifarbenes Design. Natürlich müssen Sie sich nicht für unruhig gemusterte Teppichbodenbeläge entscheiden, wie sie in Büros üblich sind – es gibt viele kleine Teppiche im Ethno- oder antiken Stil, die einen wunderbaren Kontrast zum heute üblichen, einfallslosen Design bilden. An den Wänden empfehle ich gestrichene Raufasertapete. Schmutzige Fingerabdrücke oder kindliche Kunstwerke können Sie dann entweder abwischen oder – in besonders schweren Fällen – überstreichen. Das ist viel leichter und kostensparender als eine Wand neu zu tapezieren oder den speziellen Verputz zu reparieren. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie insgesamt mit Glas sehr vorsichtig sein. Achten Sie bei der Inneneinrichtung darauf, nur Möbel mit speziellem Sicherheitsglas zu kaufen, auch wenn es sich nur um den Couchtisch handelt. Ist das nicht möglich, so kaufen Sie spezielle Adhäsionsfolien, die das Glas festhalten, wenn es zerbricht. Eckpolster sind ziemlich hässlich. Viel besser ist es, scharfe Ecken und Kanten ebenso zu vermeiden wie Möbel aus zerbrechlichen Materialien – wie eben Couchtische mit Glasplatte. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Platte aus Acryl- oder Plexiglas? Ich plädiere keineswegs dafür, alles Fragile aus unserem Umfeld zu verbannen, aber denken Sie daran, dass immer einmal etwas umgeworfen wird. Ist ein Gegenstand also besonders wertvoll oder nicht zu ersetzen, dann ist es vielleicht eine gute Idee, ihn in sicherer Entfernung aufzubewahren. Vielleicht entscheiden Sie sich sogar für alte oder antike Möbel. Das sieht nicht nur elegant aus, Sie müssen sich auch keine Sorgen mehr um Löcher oder Kratzer machen, denn diese tragen im Zweifel nur zum Gesamtcharme eines Stücks bei! Ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt ist ein offener Kamin. Wenn er sich in einem Zimmer befindet, wo Kinder ohne die Aufsicht von Erwachsenen spielen, schaffen Sie sich auf jeden Fall ein Kamingitter an. Je nach Kamin gibt es eine Vielzahl von Gittern in den verschiedensten Stilrichtungen auf dem Markt, von traditionell über modern bis hin zu minimalistischem, einfachem Glas.
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Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Einrichtungsregeln für eine Mutter, die sich ein modernes Heim für ihre Familie wünscht? 1. Schaffen Sie sich in Ihrer Wohnung einen Ort, der nur Ihnen gehört. 2. Kaufen Sie lieber Holzspielzeug als den Plastikkram in seinen schreienden Farben. 3. Lassen Sie Ihre Fantasie spielen; streichen Sie selbst, benutzen Sie Schablonen, hängen Sie originelle Objekte auf, und seien Sie erfinderisch! 4. Entscheiden Sie sich lieber für Holzfußböden, leicht zu reinigende Oberflächen und weite, offene Flächen. 5. Mit klassischen oder altmodischen Gardinen, gedämpftem Licht, Schwarz-Weiß-Fotos oder einem antiken Spiegel können Sie eine Atmosphäre der Ruhe schaffen und Ihrer Wohnung etwas Glanz verleihen.
Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine Mutter, die für eine moderne und dennoch kinderfreundliche Umgebung sorgen will? Do’s • Schenken Sie zunächst Ihrer Küche besondere Aufmerksamkeit; Sie werden viel Zeit darin verbringen, deshalb sind eine gründliche Planung und entsprechende Anschaffungen unabdingbar! • Entscheiden Sie sich, wenn möglich, für einen offenen Wohnbereich. Die Zimmer wirken dann größer, und Sie fühlen sich von dem ganzen Durcheinander, den Ihr Nachwuchs verursacht, weniger eingeengt. • Aufräumen ist das Gebot der Stunde! Es gibt unzählige nützliche Ideen für die Unterbringung von Spielzeug und Kleinkram. Das erleichtert Ihnen die Bewältigung des Durcheinanders und verhilft Ihnen zu einer schicken Wohnung. • Bringen Sie Ihre Kinder dazu, beim Aufräumen und Saubermachen zu helfen, und erziehen Sie sie dazu, Möbel und Inventar zu respektieren. • Mit der Beleuchtung lässt sich eine angenehme Stimmung verbreiten. (Helle Beleuchtung ist absolut verboten.) • Kaufen Sie sich ein Schafsfell, und legen Sie es auf Ihren Lieblingssessel, um es sich darauf bequem zu machen. • Halten Sie eine Garnitur Bettwäsche für »gut«. Gelegentlich sollten Sie diese Garnitur in der Reinigung stärken und mangeln lassen. Dann zün-
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den Sie ein paar Duftkerzen an, schalten leise Musik ein und schaffen sich zu Hause eine »Hotel-Atmosphäre«.
Dont’s • Eigentlich besteht kein Anlass, in Sachen Kindermöbel und Spielsachen immer nur das zu kaufen, was gerade üblich ist. Haben Sie keine Angst vor individuellen Entscheidungen. • Vermeiden Sie Plastikspielzeuge, so gut es geht. Holzspielzeug ist einfach hübscher anzusehen und macht den Kindern genauso viel Spaß. • Achten Sie darauf, dass die Kinder in Ihrem Haus nicht das Regiment führen! Setzen Sie klare Grenzen, und stellen Sie Regeln auf. Aber seien Sie gleichzeitig realistisch. • Erwarten Sie nicht, dass Sie um 8 Uhr abends bereits eine klinisch reine, kinderfreie Wohnung haben, in der alles an seinem Platz ist. Aber machen Sie ein Spiel aus dem Aufräumen. Schaffen Sie Unterbringungssysteme, die das Chaos eindämmen, ohne die Kinder zu vergessen.
Einrichtungs-Mantra für Supermamas mit Stil »Ein kinderfreundliches Haus zu schaffen bedeutet nicht, dass Sie Ihre Vorstellungen von einer modernen und eleganten Einrichtung aufgeben müssen.«
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Eine Balance zwischen Arbeit und Leben finden
Die Blase 37. Schwangerschaftswoche. Dezember. Regen, Regen und noch mehr Regen. Es ist 18.23 Uhr, und ich steige zum letzten Mal vor der Geburt meines Babys auf dem Nachhauseweg vom Büro in Central London aus der U-Bahn. Ich lande aber nicht auf dem Bahnsteig, sondern in einer imaginären Blase. Die Welt da draußen besteht aus nach Schweiß riechenden Waggons, die die Menschen zur Arbeit und wieder zurück bringen. Außerdem besteht sie aus Abgabeterminen, die nicht verschoben werden, nur weil der Ischias-Nerv diese furchtbaren Schmerzen hervorruft und aus den neuesten Familienzeitschriften, die unter meinem Schreibtisch hervorlugen und förmlich danach schreien, gelesen zu werden. Im Innern der Blase ist alles flauschig, weich und weiß. Dies ist die Welt der Vorfreude, der Sehnsucht und der Aufregung. In dieser Welt trinkt die werdende Mutter nachmittags im Bett ihre heiße Schokolade und blättert in einem Buch zum Thema Schwangerschaft und Geburt. Außerdem trifft sie sich zum Mittagessen mit ihrer Schwiegermutter und schaut sich die Mobiles beim Babyausstatter an. Die Abende verbringt sie damit, sich ihr erstes Zusammentreffen mit dem Baby vorzustellen. Diese Blase gehört nur Ihnen und Ihrem Baby (wenn nötig, ist auch noch etwas Platz für Ihren Partner darin). Arbeit und Job scheinen meilenweit entfernt zu sein. Mal abgesehen von meinen Freundinnen, die eine eigene Firma leiten, sprechen von dieser »Blase« fast alle mir bekannten jungen Mütter, die in Mutterschutz gegangen sind und anschließend ihre Elternzeit angetreten haben. Die meisten Frauen gehen davon aus, dass sie auch nach der Geburt ihres Kindes den gleichen Enthusiasmus für ihren Job aufbringen werden wie vorher. Sie wollen über E-Mail auch weiterhin ständig er-
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reichbar sein und halten es durchaus für möglich, den ganzen Morgen mit ihrem Vorgesetzten zu telefonieren oder sich wahnsinnige Sorgen darüber zu machen, ob die Lieferung aus Hongkong auch sicher angekommen ist. Aber dann sind sie angenehm überrascht, wie leicht es ist, sich innerlich vom Job zu lösen. Als meine wunderschöne Tochter dann auf die Welt kam, waren die Oktoberausgabe der Elle und die Frage, welche Modebeiträge wir darin bringen sollten, das Letzte, woran ich dachte. Viele Mütter aus meinem Bekanntenkreis – deren Karriere vor dem Kind ein entscheidender Bestandteil ihres Lebens gewesen war – genossen die Pause von der Hektik des Arbeitsalltags. Natürlich schmachtet man angesichts schmutziger Windeln, tropfender Brüste und des Mangels an Erwachsenenunterhaltung immer wieder einmal nach einem geschäftlichen Meeting oder einem Gespräch mit einer Kollegin auf der Damentoilette. Aber zumindest bei mir gingen derlei Anfälle immer schnell wieder vorüber. Stattdessen genoss ich die Gelegenheit, die Beziehung zu meinem Baby zu intensivieren und das Nadelstreifenkostüm eine Weile zu vergessen. Natürlich höre ich jetzt schon den einen oder anderen Protest. »Aber es ist doch sooo langweilig«, rufen ein oder zwei Mütter. »Ich konnte es gar nicht erwarten, wieder mit der U-Bahn in die Firma zu fahren und in den Sitzungssaal zu gelangen.« Das trifft vielleicht für ein paar von Ihnen zu, und – glauben Sie mir – nach siebenmonatiger Auszeit gab es auch in mir einen Teil, der danach lechzte, an einem Geschäftsessen teilzunehmen, ein Interview mit einem Top-Model zu führen und sich zur Arbeit wieder schick anzuziehen. Aber im Großen und Ganzen genoss ich meine Elternzeit und brach unwillkürlich in Tränen aus, wenn ich nur daran dachte, mein winziges Baby verlassen zu müssen. Ich bemühte mich nach Kräften, jede einzelne Sekunde zu genießen, die wir zusammen verbringen konnten. Jeder Frühlingsspaziergang im Park, jede abendliche Massage, jede Stillsitzung, wenn sie mit schelmischem Zwinkern meine Brust tätschelte, all das würde bald vorüber sein … Stattdessen würde ich es mit genervten Redakteuren, drohenden Abgabeterminen und dem Gedanken, dass jemand anders nun zauberhafte Augenblicke mit meiner Tochter verbrachte, zu tun haben. Meine Blase würde bald zerplatzen.
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Mamas unter sich »Ich wollte unter allen Umständen so viel Zeit wie möglich mit meinem Baby verbringen, sodass ich vor der Entbindung arbeitete wie eine Wilde. Als Freiberuflerin nahm ich keinen Mutterschutz in Anspruch, und als Millie vier Tage zu früh auf die Welt kam, hatte ich an diesem Tag buchstäblich gerade erst meinen letzten Auftrag abgeschlossen. Die Geburt war außerordentlich strapaziös, und ich war sehr traurig, dass ich mir nicht vorher ein paar Tage oder sogar eine Woche gegönnt hatte, um mich zu entspannen und auf die Geburt vorzubereiten. Ursprünglich war ich fest entschlossen gewesen, nach sechs Monaten wieder zu arbeiten. Doch nun beschloss ich, noch weitere drei Monate dranzuhängen, um mich weiter zu regenerieren. Vor diesem Hintergrund aber rate ich all meinen Freundinnen, die ein Kind erwarten, sich vor der Geburt mindestens ein bis zwei Wochen zu gönnen, um sich noch etwas selbst zu hegen und zu pflegen. Ich glaube, eine entspannte Mutter ist eine wichtige Voraussetzung für ein entspanntes Baby; und wie soll das möglich sein, wenn Sie aus dem Konferenzsaal direkt in den Kreißsaal gehen? Jok Tandoi, Anwältin und Mutter von Skyla (1)
Schuldgefühle und Opfer Ich kann die Worte »Schuld« und »Opfer« kaum aussprechen, ohne von Gewissensbissen wegen unzähliger Dinge, die ich als Mutter versäume, geplagt zu werden. Das gilt ganz besonders, wenn man versucht, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Meiner Erfahrung nach spielt es dabei keine Rolle, ob man allein für den Familienunterhalt aufkommt, nur teilweise dazu beiträgt oder alleinerziehend ist. Die Gefühle von Schuld, Verwirrung und tiefster Bestürzung sind immer die gleichen. Nach der Geburt meiner Tochter wusste ich, dass ich keine andere Wahl hatte, als zur Arbeit zurückzukehren. Ich hatte einen richtig guten Job (der, nachdem ich mich jahrelang als Assistentin die Karriereleiter emporgearbeitet hatte, endlich meinem »Traumjob« gleichkam). Er war nicht nur ein wichtiger Bestandteil meiner Identität, sondern auch unseres Kontos. Eines Samstagsnachmittags trafen Jennie, Sophie und ich uns mit den Kindern zum Kaffee. Nachdem wir unserer Frustration über unsere jeweiligen Kunden, Vorgesetzten und Zeitungsherausgeber Luft gemacht
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hatten, wurde unser Gespräch mehr und mehr vom Thema Schuld und Opfer überschattet. Mein Sohn hängt wie Tesafilm an mir, weil ich fast die ganze Woche über nur geschrieben habe, Jennies Tochter spricht nicht mit ihr, weil sie an den letzten beiden Abenden so spät von der Arbeit gekommen ist. Und Sophie, na ja, die ist ganz verzweifelt vor lauter Gewissensbissen, weil sie erst vier Minuten bevor der Vorhang fiel, zur Kindergarten-Aufführung eines ihrer Kinder kam. Wir geißeln uns, wir trösten einander, und dann hüpfen wir mit einer Extra-Portion Enthusiasmus in den Sandkasten, und saugen die spärlichen Augenblicke am Wochenende förmlich in uns auf, in denen wir den Freiraum haben, mit unseren Kindern zu spielen. Ich hatte unglaublich viel Glück, dass ich meine Arbeit nach der Geburt meiner Kinder auf vier (und schließlich drei) Tage in der Woche reduzieren konnte. Außerdem war es ein Segen, dass ich meinen Bürojob gegen eine freiberufliche Tätigkeit eintauschen konnte, und dabei noch nicht einmal finanzielle Einbußen hinnehmen musste. Ich liebe meine Arbeit und habe durch dieses Arrangement die Möglichkeit, mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen (zumindest verglichen mit jenen früheren Zeiten, als ich zwölf Stunden täglich beschäftigt war und niemals vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause kam). Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nicht auch Opfer bringen muss oder dass ich jederzeit das Gefühl habe, die hundertprozentig richtige Entscheidung in Bezug auf meine Arbeit getroffen zu haben. Höchstens in meinen kühnsten Träumen wache ich morgens auf und bin davon überzeugt, dass ich mit meinen beruflichen Verpflichtungen die richtigen Prioritäten gesetzt habe und dass meine Kinder nicht darunter leiden. Tatsächlich können Sie sich mit jeder x-beliebigen berufstätigen Mutter unterhalten: Sie alle singen das gleiche Lied: Arbeiten gehen, wenn man Kinder hat, bedeutet Schuldgefühle und Opfer und ist ein verdammt schwieriger Balanceakt. Aber es muss doch einen Weg geben, um es zu schaffen, ohne dass Ihre Kinder leiden! (Oder, wo wir einmal dabei sind, ohne dass Ihre Karriere den Bach heruntergeht, weil Sie nur drei Tage die Woche arbeiten!) Soll meine Freundin Sophie sich wie die böse Hexe im Märchen fühlen, weil ihre Karriere als Anwältin die Familie am Leben erhält? Soll meine Freundin Rainbow sich schämen, weil sie stundenweise in ihrer eigenen Boutique arbeitet, weil diese einfach ein Teil ihrer Persönlichkeit ist? Soll ich mich schuldig fühlen, weil ich das
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Schreiben liebe, nur auf eine andere Weise als meine Kinder? Ich denke nicht. Ich glaube, alle Mütter (ich auch) müssen aufhören, sich selbst zu geißeln und sich fortwährend selbst zu bestrafen. Eines sollten wir uns stets vor Augen führen: »Als Mütter geben wir unser Bestes.« Der Trick besteht darin, ganz bewusst einen Modus zu entwickeln, der für Sie, für Ihren Partner und für Ihr Kind funktioniert. Und wenn die Schuldgefühle kommen, dann scheuchen Sie sie davon. (Na ja, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da ihnen die selbst gemachten Pfannkuchen fürs Schulfest misslingen, dann stellen sie sich sicher ganz schnell wieder ein!)
Mamas unter sich »Ich hätte nie gedacht, dass die Rückkehr an den Arbeitsplatz mit so viel Schuldgefühlen und Ängsten verbunden sein würde. In meinem Job war ich immer sehr selbstbewusst gewesen, und es hatte niemanden gegeben, der die Richtigkeit meiner Entscheidungen anzweifelte. Jetzt jedoch brach es mir das Herz, meine Zwillinge verlassen zu müssen. Doch tief im Inneren rief ich mir immer wieder ins Gedächtnis, dass ich eine viel bessere Mutter sein würde, wenn ich mir nach ihrer Geburt ein Stück meiner Identität erhalten konnte. Wenn ich ganze Tage zu Hause geblieben wäre, hätte ich wahrscheinlich irgendwann Mordgelüste bekommen. Und ich hätte mich selbst gehasst, weil ich den Jungs deshalb gram gewesen wäre. Also entschloss ich mich, meine Arbeitsstunden sowie unseren Lebensstandard zu reduzieren. Keine schicken Autos und Designerkleider mehr, aber dafür mehr Zeit für die Zwillinge. Jetzt arbeite ich drei Tage die Woche und nutze das Beste aus beiden Welten für mich. Ich zwinge mich dazu, meine Schuldgefühle zu verdrängen, indem ich mir immer wieder sage, dass ich eine Lösung gefunden habe, die allen Bedürfnissen Rechnung trägt.« Tanya Clarke, Ernährungswissenschaftlerin und Mutter von Charlie und Eddie (beide 2 Jahre)
Berufliche Entscheidungen Ich weiß noch, wie mein Kopf ein einziges Chaos aus Hormonen, Nerven, Gefühlen und Verwirrung war. Die Fragen überschlugen sich in meinem Kopf wie in einem Heißlufttrockner auf höchster Stufe. Sollte ich meinen Job aufgeben und versuchen, als Vollzeitmutter über die Runden zu
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kommen? Oder sollte ich meinen Job mit der eleganten Cassie teilen (in dem vollen Wissen, dass sie diejenige wäre, die immer noch im Büro ist, während ich mich um 18 Uhr aus dem Staub mache, um meine Kinder noch rechtzeitig baden zu können)? Vielleicht sollte ich mich auf einen Teilzeitjob einlassen und die finanziellen Einbußen durch freiberufliche Arbeit und das abendendliche Schreiben von Artikeln ausgleichen? Ob meine Arbeitgeber sich auf eine andere Jobbeschreibung einlassen würden, die weniger Reisetätigkeit beinhaltete und bei der ich häufiger um 17 Uhr zu Hause sein konnte? Was die Stillerei, den Schlafmangel und den Gedanken an Kinderbetreuungsmöglichkeiten anging, war ich kurz davor, mich auf den Boden zu werfen und loszuheulen. Ich weiß, dass ich damit nicht allein dastehe. Ich langweilte meine alleinstehenden Freundinnen zu Tode, wenn ich ihnen stundenlang das Pro und Kontra einer jeden beruflichen Alternative auseinandersetzte. Und ich bin fest davon überzeugt, dass meine Mutter ihre mitfühlenden Antworten auf Kassette aufgenommen hatte und sie einfach jedes Mal automatisch abspielte, wenn das Telefon um 7.30 Uhr morgens oder in den Abendstunden klingelte. Selbst wenn Sie zu den Müttern gehören, die sich schon nach wenigen Wochen an ihren Arbeitsplatz zurücksehnen (und wenn Ihr sechs Wochen altes Baby so gut schläft, dass Sie sogar noch vor der nächsten Stillsitzung um 10 Uhr Ihre E-Mails beantworten können), stehen Sie ganz sicher immer noch unter dem Druck, als Mutter stets bereit sein zu müssen. Ein paar meiner Freundinnen sind recht früh nach der Geburt wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Viele von ihnen leiten ein eigenes Unternehmen oder sind Freiberufler – wenn sie zu lange warten, leidet die Firma oder die Auftragslage. Wieder andere hatten sich beruflich eine gute Position erkämpft und wollten vermeiden, dass die Kinder ihre Karriereaussichten schmälerten. Von außen betrachtet erscheinen solche Frauen einem häufig wie Schwäne, die in vollendeter Harmonie über das Wasser gleiten. Aber viele mitternächtliche Problemgespräche und tränenreiche Geständnisse beim Freitag-Abend-Drink haben mir gezeigt, dass sie alles andere sind als das. Wie oft mussten sie mit dem Kunden telefonieren, während das hungrige Baby neben ihrem Schreibtisch lag. Der Versuch, in jenen ersten Monaten sämtliche Bedürfnisse zu befriedigen, führte nicht selten zur völligen Erschöpfung! In Deutschland ist der Anspruch auf Mutterschutz und Elternzeit
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sehr großzügig. Die Mutterschutzfrist beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und endet acht Wochen nach der Geburt. Danach können Mütter (und Väter) hierzulande bis zu drei Jahre zu Hause bleiben. (Zum Vergleich: In den USA beträgt die Elternzeit im Durchschnitt gerade mal sechs Wochen! In Großbritannien kann eine Frau zwischen drei und zwölf Monaten Elternzeit nehmen. Die meisten Arbeitnehmerinnen entscheiden sich dort für ein halbes Jahr, denn dann erhalten sie nicht mehr den vollen, sondern nur noch den halben oder gesetzlichen Lohnausgleich.) Während der Elternzeit erhalten deutsche Arbeitnehmer/-innen keinen Lohnausgleich, können aber einer Teilzeittätigkeit nachgehen. Die Dauer der Elternzeit sollte schon nach der Geburt festgelegt werden, da sie nur mit Zustimmung des Arbeitgebers geändert werden kann, die dieser naturgemäß nicht immer zu geben bereit ist. (Weitere rechtliche Bestimmungen können Sie nachlesen auf der Homepage des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: http://www.bmfsfj.de.) Für die meisten Frauen ist die Zeit, die sie mit dem Kind zu Hause verbringen, der reine Genuss, sowohl für das Kind, als auch für sie selbst. Bonding hat Top-Priorität. Babymassagen, faule Tage am Ententeich oder im Café, die Entwöhnung und lustige kleine Babyspiele ersetzen das Chaos aus Büro-Politik und E-Mails. Letztlich unterscheiden wir Mütter uns nur durch das, was wir danach tun. Die einzige Möglichkeit, um eine gut informierte Entscheidung in Bezug auf das treffen zu können, was am besten für Sie, für Ihren Partner, für Ihr Kind und für Ihr Konto ist, besteht darin, genau zu wissen, was da draußen auf Sie wartet.
Es gibt kein Zurück Wie sehr Sie sich auf Ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz auch vorbereitet haben mögen, für manche Frauen kommt diese Option einfach nicht mehr infrage. Jede zweite Mama, die ich vor dem Kindergarten treffe, hat eine ähnliche Geschichte zu berichten: »Ich bin eine Woche lang wieder ins Büro gegangen, aber ich habe es einfach nicht ausgehalten.« Oder »Die Arbeit war eine einzige Quälerei – nach der Geburt meines zweiten Kindes hatte ich einfach keine Wahl mehr. Ich musste zu Hause bleiben.« Wenn Sie in Erwägung ziehen, nicht mehr an den Arbeitsplatz zurückzukehren, dann sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:
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• Können Sie es sich finanziell leisten, nicht zu arbeiten? • Entscheiden Sie sich gegen die Berufstätigkeit, weil Sie festgestellt haben, dass nach Begleichung der Betreuungskosten kein Betrag mehr übrig bleibt, der all die Mühe lohnt? Wenn ja, haben Sie dann sämtliche, möglichen Formen der Kinderbetreuung in Betracht gezogen? (Kindermädchen, die Sie sich mit anderen Müttern teilen, eine Tagesmutter oder ein Au-pair-Mädchen sind häufig deutlich preiswerter als ein Kindermädchen oder Kinderkrippen.) • Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihre Arbeitszeit zu reduzieren oder nach beruflichen Alternativen Ausschau zu halten, bei denen Sie weniger unter Druck stehen? • Haben Sie bedacht, welche Wirkung es auf Ihr Selbstvertrauen haben kann, wenn Sie nicht mehr berufstätig sind? (Wer dem VollzeitmamaTraum folgt, läuft nicht selten Gefahr, ein großes Stück seiner eigenen Identität zu verlieren.) • Haben Sie in Betracht gezogen, Ihre Elternzeit zu verlängern? Vielleicht haben Sie ja ursprünglich nur ein Jahr mit Ihrem Arbeitgeber vereinbart. Möglicherweise lässt er sich ja auf eine Verlängerung ein? Auf diese Weise können Sie diese erste wichtige Phase länger genießen und haben trotzdem weiterhin die Option, an Ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Wenn Sie auf die oben genannten Fragen mit »Ja« antworten und sich sicher sind, dass Sie nicht für das Arbeitsleben gemacht sind, dann geben Sie es auf! Sich rund um die Uhr um die Kinder zu kümmern, ist an und für sich durchaus ein Vollzeitjob, und wenn die Familie keine finanziellen Einbußen hat und Sie nicht emotional leiden, sind Sie in einer äußerst glücklichen Lage. Achten Sie darauf, den Kontakt zu alten Kollegen und Freunden aufrechtzuerhalten, pflegen Sie Ihre Interessen und Hobbys so gut Sie können. Wenn Sie Ihre Karriere aufgeben (oder auf Eis legen) laufen Sie Gefahr, dass Ihr Selbstwertgefühl und Ihre innere Unabhängigkeit Schaden nehmen.
Voller Einsatz Das komplette Gegenteil zur Vollzeitmutter ist die ganztags berufstätige Mutter. Das Arbeitsleben ist voller ehrgeiziger, intelligenter und karrie-
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re-orientierter Überflieger, die sich lieber die Augen ausstechen würden, als zu Hause zu bleiben und sich ausschließlich um ihr sabberndes Baby zu kümmern. Wenn Sie ganz versessen darauf sind, ganztags wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren, sollten Sie im Vorfeld folgende Überlegungen anstellen: • Wie hoch ist der Anteil, den Sie von Ihrem Einkommen für Kinderbetreuung aufwenden müssen? Bleibt noch genug Geld zum Leben übrig? Denken Sie sorgfältig über die Art der Kinderbetreuung nach. • Können Sie sich in Ihrem Job darauf verlassen, abends pünktlich zur Badezeit oder zur Schlafenszeit wieder zu Hause zu sein? Wenn nicht, können Sie sich vorstellen, eine intensive Wochenendbeziehung zu den Kindern aufzubauen und diese Zeit bestmöglich zu nutzen? • Können Sie vielleicht einen Tag in der Woche von zu Hause aus arbeiten oder früher nach Hause kommen, um die Kinder von der Schule abzuholen? • Gibt es einen Partner oder ein Familienmitglied, das die Bürde der Kinderbetreuung mit Ihnen teilt und eine weitere Bezugsperson für die Kinder sein kann? (Dabei sollten Sie den Herzschmerz nicht unterschätzen, den es verursacht, wenn Ihr Kind Ihre Babysitterin zum ersten Mal »Mama« nennt!) • Gibt es bei einer Fünf-Tage-Woche am Arbeitsplatz überhaupt noch Zeit für Sie selbst? Haben Sie die Möglichkeit, Sport zu treiben, einen Einkaufsbummel zu machen, sich mit einer Freundin zu treffen oder einen guten Roman zu lesen? An den Wochenenden ist das wahrscheinlich nicht mehr drin. • Vielleicht haben Sie ja schon einmal über folgende Alternative nachgedacht …?
Teilzeit-Mama Bis zur Geburt meines zweiten Kindes war eine Viertagewoche für mich selbst (und für meine Tochter) ideal. Ich bin zwar sicher, wenn sie hätte reden können, hätte sie gesagt, dass sie mich lieber die ganze Zeit um sich gehabt hätte, aber mit 26 Jahren, einer vielversprechenden Karriere als Journalistin und der Hypothek für ein neues Haus stand es gar nicht
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zur Debatte, weniger zu arbeiten. Doch ich wusste zu diesem Zeitpunkt auch, dass ich niemals zu den Karriere-Müttern im Nadelstreifenkostüm gehören würde, die ihre Kinder dem Kindermädchen überließen, während sie ihre 80-Stunden-Woche absolvierten. Vom allerersten Ultraschallbild an war mir bewusst, dass ich ein Teilzeitmodell für mich würde finden müssen. Schon der Gedanke an eine Rückkehr an den Arbeitsplatz (und ich hatte noch nicht einmal die 13. Schwangerschaftswoche erreicht!) verursachte mir solche Pein, dass mir klar war, wie wichtig eine Kompromisslösung war. Listig und geschickt wie ich war, arbeitete ich während meiner Schwangerschaft doppelt hart und sammelte die ganze Zeit über Pluspunkte bei meiner Chefredakteurin. Kurz bevor ich mich mit meinem runden Superbäuchlein in Mutterschutz begab, bewarb ich mich um eine Beförderung (und erhielt sie auch). Der fragliche Job war einer, den ich erwiesenermaßen auch in vier Tagen absolvieren konnte und der mir die Möglichkeit gab, um punkt 18 Uhr die Redaktion zu verlassen. Natürlich will ich damit nicht allen jungen Müttern vorschlagen, dass sie so listig sein sollen wie ich, aber wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wie genau Ihre Teilzeitbeschäftigung aussehen soll, dann sollten Sie jetzt bei Ihrem Arbeitgeber den Grundstein dafür legen. Obwohl Sie wahrscheinlich in dieser Phase von Schwangerschaftshormonen überschwemmt werden und gar keine Lust zu Veränderungen haben, empfiehlt es sich, die Möglichkeit eines neuen beruflichen Arrangements jetzt anzuvisieren, da sie noch physisch präsent sind. Denn nur solange Sie anwesend sind, werden sich die Kollegen an Ihre Vorzüge und Fähigkeiten erinnern und daran, inwieweit sie Ihnen entgegenkommen wollen! Unternehmen sind verpflichtet, Teilzeitarbeitsmodelle oder flexible Arbeitszeiten zu akzeptieren. Sobald Sie also nach der Entbindung wieder einen klaren Kopf haben (und sich überlegt haben, wie Ihr ideales Szenario aussehen könnte), legen Sie Ihrem Arbeitgeber Ihre Vorstellungen schriftlich dar. Notieren Sie auch, welche Gehaltskürzungen für Sie akzeptabel sind und sorgen Sie dafür, dass das Angebot zu gut ist, um es abzulehnen. Ich schätze, etwa 85 Prozent der mit mir befreundeten Mütter arbeiten mittlerweile auf Teilzeitbasis. Sie stehen also keineswegs allein da. Wahrscheinlich sind wir uns letztlich doch alle einig, dass wir in der uns zur Verfügung stehenden Zeit sowieso das Pensum von fünf Tagen ableisten (die Firma kann also nur profitieren, weil sie das gleiche Ergebnis
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für weniger Geld bekommt), doch durch eine Teilzeitregelung sind Sie und Ihr Kind ebenfalls auf der Gewinnerseite. Etwas zusätzliche Zeit füreinander ist, ganz besonders in diesen frühen Jahren, nicht mit Gold aufzuwiegen.
Flexible Arbeitszeiten Wenn eine Teilzeitregelung aus finanziellen Gründen nicht zur Debatte steht, können Sie sich gegebenenfalls die Gleitzeitregelung Ihres Unternehmens zunutze machen. In einigen Redaktionen von Frauenzeitschriften, für die ich gearbeitet habe, gab es keinen mütterlichen Po, der nach 18 Uhr noch auf seinem Stuhl gesessen hätte. Um 17.30 Uhr Feierabend zu machen lag so sehr im Trend, dass wir sogar zu der entsprechenden Uhrzeit am Lift Schlange stehen mussten. Das mag nicht die Regel sein, trotzdem beobachte ich zunehmend, dass dieses Modell bei Freundinnen und Kolleginnen immer beliebter wird. Wer pendelt und die Öffnungsoder Abholtermine bei der Kinderkrippe oder der Tagesmutter im Blick behalten muss, für den ist eine feste Uhrzeit, zu der man den Arbeitsplatz verlassen kann, extrem wichtig. Deshalb ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert, mit Ihrem Arbeitgeber über einen früheren Arbeitsbeginn und einen früheren Feierabend zu verhandeln. (He, die Kinder sind doch sowieso jeden Morgen um 6 Uhr wach!) Es kann sich sogar lohnen, die Mittagspause auf eine halbe Stunde zu reduzieren (und lediglich einen schnellen Salat im Park zu sich zu nehmen). Auf diese Weise verschaffen Sie sich eine zusätzliche halbe Stunde, die Sie abends mit den Kindern verbringen können.
Jobsharing Viele Mütter aus meinem Bekanntenkreis betrachten Jobsharing als die ideale Lösung für ihr Dilemma. Meine Freundin Carolina arbeitet drei Tage die Woche und teilt sich den Job mit der Frau, die während ihrer Elternzeit ihre Vertretung übernommen hatte. Bevor sie wieder an den Arbeitsplatz zurückkehrte, lud sie sie zu einem Drink ein und unterbreitete ihr einen entsprechenden Vorschlag. Anschließend traf sie sich noch mehrfach mit ihr, um sie besser kennen zu lernen. Sie verstanden sich gut, hatten die gleiche Arbeitseinstellung und hielten ihre Kinder und
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etwas Zeit für sich selbst für ganz besonders wichtig. An einem Tag in der Woche sind beide gleichzeitig im Büro, sodass eine vernünftige »Übergabe«-Phase stattfinden kann. Weil ihnen die Familienzeit wichtig ist, gibt es an ihren freien Tagen nur wenige Unterbrechungen durch die jeweilige Kollegin. Ein solches Modell kann allerdings ein Albtraum sein, wenn einer der Beteiligten ehrgeiziger ist als der andere.
Freiberufliche Tätigkeit In manchen Jobs bietet die freiberufliche Variante die Möglichkeit, weiterhin in der gleichen Position zu arbeiten wie als Angestellte, aber mit reduzierter Arbeitszeit. Wenn Sie in Ihrem Gewerbe die Möglichkeit haben, als Freiberufler zu arbeiten und glauben, dass sie mit der Unsicherheit leben können, dann kann ich diesen Schritt nur empfehlen! Wenn Sie ein disziplinierter Arbeiter sind und sich an feste Arbeitszeiten halten können (nicht während des Abendrituals), ist diese Variante eine hervorragende Möglichkeit, viel mehr von Ihren Kindern zu haben und dennoch berufstätig zu bleiben. Ich nehme an drei Tagen in der Woche die Hilfe einer Tagesmutter in Anspruch, und habe den festen Vorsatz, meine Arbeit auch in genau dieser Zeit zu schaffen. Die verbleibenden vier Tage sind mir heilig und nur den Kindern vorbehalten.
Jobwechsel Meine Freundin Kym war sich im Klaren darüber, dass sie in ihrem anspruchsvollen Designer-Job nie damit rechnen konnte, einmal weniger zu arbeiten und weniger Verantwortung zu haben. Als sie erfuhr, dass sie mit Martha schwanger war, bemühte sie sich aktiv um einen Job, der ihr Stabilität bot, ein Einkommen, von dem die Familie leben konnte und Zeit, um ihrer Rolle als Mutter gerecht zu werden. Schließlich überraschte sie uns alle, weil sie eine ebenso geniale wie dezente Modelinie für die schwangere Frau entwarf. Zuerst war es, gelinde gesagt, eine ziemliche Umstellung für sie, aber sie nutzte die Zeit, um sich auf das Familienleben zu konzentrieren und ihre Ambitionen für die Zukunft zu überdenken. Ich weiß, das klingt geradezu romantisch, aber seitdem ist sie glücklicher denn je. Ihre neue Tätigkeit entspricht ihren mütterlichen Interessen viel eher als der vorherige Job. Das Geld ist zwar manchmal
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knapp, aber sie ist mittlerweile ein Genie im Sparen und kommt locker mit einem wöchentlichen Budget von 150 Euro aus. Indem sie ihre beruflichen Ambitionen zurückschraubte, gewann sie nicht nur mehr Zeit für ihre Familie: Ohne diese Veränderung wären auch ihre eigenen Bedürfnisse vollends untergegangen. Hätte sie versucht, ihren Job als TopMode-Designerin mit ihrer Rolle als Mutter unter einen Hut zu bringen, wäre ihre eigene Identität erstickt. Eine solche Entscheidung mag vielleicht nicht für jede Frau die richtige sein, aber wenn Ihre berufliche Tätigkeit nicht zu Ihrer Rolle als Mutter passt, dann sollten Sie auf jeden Fall zumindest einmal darüber nachdenken, nicht wahr?
Mamas unter sich »Ich wusste, dass ich nach Carlas Geburt mindestens vier Tage die Woche arbeiten musste. Ich plante, mir in diesen Tagen buchstäblich den Hintern aufzureißen, etwas Geld zu sparen und meinen Job zu kündigen, sobald mein zweites Kind zur Welt kam. Obwohl ich mich im Beruf hundertprozentig engagierte, konnte ich den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ich, wenn ich wie meine Kollegen das Büro erst um 20 Uhr verließ, Carla noch nicht einmal ins Bett würde bringen können. Also entwickelte ich folgende Lösung: Ich brachte Carla um 7.30 Uhr zur Tagesmutter, saß um 8 Uhr am Schreibtisch und arbeitete tagsüber wie ein Berserker (wobei ich mir eine viertelstündige Mittagspause und ein Sushi gönnte). Mein Vorgesetzter stimmte dieser Variante zu, sodass ich tatsächlich um 17.30 Uhr Feierabend machen konnte. Wir legten Carla erst um acht Uhr schlafen, sodass ich jeden Abend noch zwei Stunden mit ihr verbringen konnte. Jetzt habe ich gerade mein zweites Kind bekommen und ja! Ich habe meinen Job tatsächlich an den Nagel gehängt! Im nächsten Monat ziehen wir zusammen aufs Land!« Arabella Steinberg, Vollzeitmutter von Carla (2) und Theo (2 Tage)
Der schwierigste Balanceakt überhaupt Stellen Sie sich das Leben einer berufstätigen Mutter wie eine Wippe vor. Auf dem einen Ende sitzt Ihr Job (Ihre Vorgesetzte mit ihren Deadlines, die Dienstreise nach Glasgow im Herbst und das Fax, das schon wieder kaputt ist!); auf dem anderen Ende sitzt Ihr Kind (den Schnuller im Mund,
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in der einen Hand ein Bilderbuch und in der anderen den Saft, während es darauf wartet, in den Kindergarten gebracht zu werden). Und irgendwo in der Mitte sind Sie selbst. Schwarzer enger Rock und Turnschuhe, eine Satinbluse mit verschmierter Banane am Kragen, eine Aktentasche, aus der oben ein paar Baby-Feuchttücher herausschauen. Die verschiedenen Rollen als Mutter, Partnerin, Arbeitskraft und Frau unter einen Hut zu bringen, ist der größte Balanceakt, den es überhaupt gibt. Wenn Sie herausgefunden haben, in welcher Form sie wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, steht Ihnen eine weitere harte Prüfung bevor: Ihr theoretisches Modell muss auch in der Praxis funktionieren. Eine meiner früheren Kolleginnen, Esme, war überglücklich, weil sie den für sie optimalen Rhythmus zwischen Berufstätigkeit und Mutterschaft gefunden hatte. Ihr Freund würde sich zwei Tage in der Woche um das Kind kümmern, die restliche Zeit sollte die Kleine in die Kinderkrippe gehen. Außerdem hatte sich ihr Vorgesetzter einverstanden erklärt, dass sie jeden Mittwoch schon um 15 Uhr das Büro verlassen konnte. Perfekt, dachte sie. Aber dann änderte sich alles: Ihr Freund fand ebenfalls einen guten Job in der Musikbranche (Damit fiel die Betreuung für Montag und Dienstag schon mal weg.), Esme und ihre Tochter weinten jeden Morgen, wenn sie sie in der Krippe absetzte, und immer, wenn sie mittwochs um 15 Uhr das Büro verließ, warfen ihr die kinderlosen Kolleginnen bitterböse Blicke zu! Es dauerte ein ganzes Jahr, bis sie diesen Albtraum beenden konnte (dank einer großartigen Tagesmutter und einer anderen Stellung in der Firma, bei der sie nur vier Tage in der Woche arbeiten muss), aber ich kann Ihnen versichern, das ihr vor lauter Sorge jede Menge graue Haare wuchsen! Niemand kann mit Fug und Recht behaupten, dass berufstätige Mütter ein leichtes Spiel hätten. Selbst Freundinnen, die alles perfekt organisiert zu haben scheinen, geben bereitwillig zu, dass deutlich mehr dahintersteckt. Meine Schwägerin Jo beispielsweise hatte 15 Blindgänger, bevor sie das ideale Au-pair-Mädchen fand. Sie sehen also, wenn die Wippe einigermaßen ausbalanciert zu sein scheint, muss man nur die Oberfläche ankratzen und sich in Erinnerung rufen, dass die betreffende Frau verdammt hart dafür gearbeitet hat, bis sie so weit gekommen ist. Das vollkommene Szenario für eine berufstätige Mutter zu finden, ist zudem ein ständiger Prozess. Ich selbst habe erst vier Tage die Woche, dann drei Tage und schließlich als Freiberufler gearbeitet und kenne durchaus
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auch Phasen, in denen ich ausschließlich Mutter war. Außerdem habe ich viele Tipps von befreundeten Müttern mit eigener Firma, von ganztags arbeitenden Müttern und solchen, die nur einen Tag die Woche im Büro sind, verarbeitet. Deshalb ist es mir, glaube ich, gelungen, so etwas wie eine Hitliste der wichtigsten Hinweise für die berufstätige Mutter zusammenzustellen.
Achten Sie auf sich selbst Wenn Sie vom Kindergarten zur U-Bahn und dann zum Büro hetzen, wobei Sie noch einen kurzen Abstecher über Starbucks machen, und das alles vor 8 Uhr morgens, so ist es kein Wunder, wenn Sie plötzlich feststellen, dass Sie versehentlich noch Ihren Schlafanzug tragen. Sorgen Sie dafür, dass Sie wenigstens fünf Minuten zum Duschen haben und um sich ein paar hübsche Kleidungsstücke zurechtzulegen (am besten stellen Sie diese schon am Abend zuvor zusammen). Kämmen Sie sich auf jeden Fall sorgfältig, und achten Sie auf eine vernünftige Ernährung. Ein ausgewogenes Frühstück, das Ihnen genug Energie für den bevorstehenden Tag gibt (und wenn es nur ein Obstsalat und etwas Roggenbrot in der U-Bahn ist), ist ungeheuer wichtig. Mentales, körperliches und emotionales Wohlbefinden sind der Schlüssel zur Kontrolle des besagten Balanceaktes. Gerade nach der Geburt meiner Kinder achtete ich am Arbeitsplatz immer peinlich genau auf ein gepflegtes Erscheinungsbild. Sie wollen Ihrem Arbeitgeber schließlich zeigen, dass Sie Kinder haben, Ihren Job ausfüllen und trotzdem noch fabelhaft aussehen können. Niemand möchte eine gehetzte, heruntergekommene junge Mutter mit ansehen müssen, die unter dem Druck fast zusammenbricht! Am wenigsten Sie selbst!
Wählen Sie eine Betreuungsform, der Sie hundertprozentig vertrauen Ich werde später noch genauer auf die verschiedensten Betreuungsformen und Unterstützungssysteme eingehen, aber wenn Sie im Beruf erfolgreich sein wollen, dann ist eine gute, vertrauenswürdige Betreuung für Ihr Kind das Wichtigste. Ich konnte nur deshalb gute Arbeit leisten, weil ich wusste, dass meine Kinder in den besten Händen (abgesehen
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von ihrem Vater und mir selbst) waren. Obwohl ich mir Arme und Beine dafür ausreißen musste, stand eine liebevolle Betreuung für mich an allererster Stelle. Wer tagsüber für sich selbst und seine Kinder eine gute Regelung findet, der hat auch genug Selbstvertrauen und Zuversicht, um sich hundertprozentig auf seine Arbeit zu konzentrieren.
Verhalten Sie sich professionell Entwerfen Sie den idealen Plan für sich und Ihre Familie, und scheuen Sie sich nicht, andere um die für die Realisierung notwendigen Einzelheiten zu bitten. So können Sie Ihrer Vorgesetzten Ihren Wunsch, nur noch tageweise zu arbeiten, schriftlich unterbreiten, wobei Sie auf jedes Detail Ihrer beruflichen Situation eingehen sollten. Wenn Sie befürchten, dass sie sich nicht auf eine Viertagewoche einlassen wird, dann bitten Sie erst einmal um drei Tage. Dadurch kann sie die von Ihnen angestrebten vier Tage als Kompromisslösung vorschlagen (raffiniert, was?). Wenn Sie vermuten, dass man von Ihnen verlangt, früher mit der Arbeit zu beginnen, überdenken Sie diese Möglichkeit genau und schlagen Sie dann eine Uhrzeit vor, an die Sie sich auch wirklich halten können. Vermeiden Sie unter allen Umständen, dem Klischee der berufstätigen Mutter ähnlich zu werden: mit zerzaustem Haar und Babyspucke auf dem Rolli und völlig plan- und ziellos bei der Arbeit. Verhalten Sie sich stattdessen professionell: Seien Sie gut organisiert und zeigen Sie, dass Sie es ernst meinen (auch wenn Sie nach nur drei Stunden Schlaf beinahe zusammenbrechen und Ihre Brüste vor sich hintropfen, weil Sie eine Stillmahlzeit verpasst haben). Um die Illusion der Professionalität zu schaffen, sollten Sie auch auf Ihren Arbeitsplatz achten. Wenn Sie unbedingt ein Foto Ihres Kindes in der Nähe haben wollen, dann speichern Sie ein kleines Bild auf Ihrem Computer oder bewahren Sie es in Ihrer Schublade auf. Achten Sie darauf, am Arbeitsplatz nicht zu viel von Ihrer Familie zu zeigen. Am besten sind ein oder zwei peppige Schnappschüsse, die nur sie selbst zum Lachen bringen.
Handtaschen-Check Wenn Sie Ihr berufstätiges Ich von Ihrem Mama-Ich trennen wollen, kann es ausgesprochen wichtig sein, vor einem Montagmorgen Ihre
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Handtasche aufzuräumen (oder eine andere Handtasche bereitzuhalten). Es gibt nichts Schlimmeres, als bei einem Meeting zusammen mit dem Notizblock unversehens auch einen angeknabberten Zwieback, einen Schnuller und eine zusammengeknüllte, alte Windel im Müllbeutel zutage zu befördern. Nehmen Sie sich fest vor, sämtliche Baby-Utensilien aus der Handtasche zu räumen, bevor die Arbeitswoche beginnt.
Seien Sie auf Neid und Groll gefasst Wie schön Ihr Job auch sein mag und wie freundlich Ihre Kollegen vielleicht sind, Sie können sicher sein, dass es mindestens einen geben wird, der Ihnen grollt, weil Sie jetzt, da Sie Kinder haben, eine »Sonderbehandlung« bekommen. Manche kinderlose Frauen etwa können einem das Leben schwer machen, wenn man um 18 Uhr das Büro verlässt und sie genau wissen, dass sie noch bis Mitternacht arbeiten müssen. »Schon wieder Feierabend?«, war der übliche, säuerlich lächelnde Kommentar der Mode-Redakteurin vom Schreibtisch nebenan, den ich jeden Abend zu hören bekam. Von ihrer Warte aus war es sicher schwer, mit ansehen zu müssen, wie uns Müttern Teilzeitjobs und Gleitzeit gewährt wurden. Der Trick besteht darin, hart zu arbeiten, jedem zu zeigen, dass Sie sich hundertprozentig für Ihren Job einsetzen und dass Ihr Team sich nach wie vor auf Sie verlassen kann.
Lernen Sie, ebenso oft »Ja« wie entschlossen »Nein« zu sagen Auf den ersten Blick klingt das ganz einfach! Aber wenn Sie mir auch nur in etwa ähnlich sind, kann es deutlich schwieriger werden als es zu Anfang scheint. Wir müssen lernen, »Ja« zu allem zu sagen, was uns die Last erleichtert und uns hilft, unsere verschiedenen »Schäflein ins Trockene zu bringen«. Sagen Sie »Ja« zu Ihrem Partner, wenn er heute kochen will. In dieser Zeit können Sie Ihrem Sohn, der Sie immerhin den ganzen Tag vermisst hat, eine Geschichte vorlesen. Sagen Sie »Ja« zu Ihrer Schwiegermutter, die ein paar Tage lang auf die Kinder aufpassen will (selbst wenn sie sich gelegentlich einmischt). Sagen Sie »Ja« zu einer hilfsbereiten Assistentin, die haufenweise Fotokopien für Sie macht.
Eine Balance zwischen Arbeit und Leben finden
Wenn Sie alles und jeden kontrollieren wollen, kommen Sie über kurz oder lang nur auf den Hund. Auch »Nein« zu sagen, ist ungeheuer wichtig, um sich weiterhin über Wasser zu halten. »Nein« zu Ihrem Vorgesetzten, wenn er Sie auffordert, die Arbeitsmenge im Rahmen Ihrer Dreitagewoche zu verdoppeln. »Nein« zu Ihrem Abteilungsleiter, der Sie bittet, schon vier Wochen nach der Entbindung wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren und »Nein« zu anderen Müttern, die Ihnen Schuldgefühle einreden wollen, weil Sie berufstätig sind und sich nicht im Elternbeirat engagieren.
Geheiligte Wochenenden Egal, wie viele Tage in der Woche Sie arbeiten, einer der besten Tipps, die ich Ihnen geben kann, besteht darin, Ihre Wochenenden für »heilig« zu erklären. Ich hatte das Glück, freitags nicht arbeiten gehen zu müssen. Ich nutzte die Freitage, um meinen Wocheneinkauf zu machen, etwas Sport zu treiben, meine Telefonrechnung zu bezahlen, Lilys Mama anzurufen und mich mit ihr zum Tee zu verabreden, mit einer Freundin und ihren Kindern gemeinsam zu Mittag zu essen und abends ein Brathähnchen zuzubereiten. Indem ich den Freitag für die Hausarbeit, die Zeit für »mich« und für soziale Kontakte nutzte, konnte ich am Wochenende voll und ganz die Gesellschaft meiner Kinder genießen. Ein Museumsbesuch, ein Tagesausflug, das Theater oder ein Picknick im Park – das alles gab ihnen das Gefühl, dass sie mir am wichtigsten von allem waren, und das ist etwas, was Kinder von berufstätigen Eltern häufig brauchen. Natürlich telefoniere ich zwischendurch auch noch mal mit einer meiner Freundinnen, und manchmal schleiche ich mich davon, um eine Stunde schwimmen zu gehen oder mit einer Nachbarin einen Kaffee zu trinken, aber im Großen und Ganzen sind die Wochenenden Familienzeit und dazu gedacht, den Kindern nahe zu sein.
Reden, reden, reden Und schließlich sollten Sie mit anderen Müttern über die Arrangements und Entscheidungen reden, die Sie hinsichtlich Ihrer Arbeit und der Betreuungssituation getroffen haben. Tauschen Sie Tipps aus zum Thema Kindergarten, Umgang mit dem Chef oder darüber, wie Sie in weniger
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als 30 Minuten Ihren Heimweg vom Büro schaffen können. Kurz: Reden Sie über die besten Methoden, um sich über Wasser zu halten. Wenn Sie Ihre Hoffnungen, Ängste und Lösungsansätze mit Müttern teilen, die im gleichen Boot sitzen, können Sie eine Menge lernen. Es ist unmöglich, die Wippe stets in perfekter Balance zu halten. Sie können immer nur Ihr Bestes geben, um Ihren Job, Ihre Familie und sich selbst zum Erfolg zu führen. Wenn einer dieser Aspekte auf Kosten eines anderen geht, nehmen Sie sich etwas Zeit, um die Waage neu auszurichten. Als meine Tochter in einen neuen Kindergarten kam und mich in der Eingewöhnungsphase brauchte, ließ ich am Arbeitsplatz keinen Zweifel darüber, dass ich jetzt bei ihr sein musste. Ich machte genaue Vorschläge, wann ich die fehlenden Stunden nacharbeiten würde und erfüllte meine Versprechen. Wenn andererseits ein Artikel mit Unmengen an roten Korrekturen zurückkam, wusste ich, dass ich es aufgrund der Windpocken meines Sohnes im Job hatte schleifen lassen. Meine Babysitterin legte also ein paar zusätzliche Stunden ein, mein Mann kam ein paar Tage lang abends früher nach Hause, und ich arbeitete hart an einem zweiten Entwurf, damit dieser brillant wurde. Liebe Mütter, gebt einfach euer Bestes und macht euch keine Vorwürfe, wenn ihr manchmal das Gefühl habt, niemandem mehr gerecht werden zu können (auch euch selbst nicht). Wie wir mittlerweile wissen, ist dies ein klassischer Fall von mütterlichen Schuldgefühlen, die wir mit jeder anderen Mutter auf diesem Planeten teilen.
Mamas unter sich »Ich wollte am Wochenende unbedingt Zeit für meine Familie haben, aber gleichzeitig war mir klar, dass ich mir keine Kinderbetreuung für eine ganze Woche leisten konnte. Es gelang mir, meine Arbeitszeiten im Einzelhandel zu modifizieren. Also arbeite ich an zwei Wochentagen von morgens früh bis Geschäftsschluss sowie den gesamten Samstag, an dem sich mein Mann um die Kinder kümmern kann. Ich hingegen betreue sie an den restlichen Wochentagen. Diese Zeit kann ich besonders deshalb noch so richtig genießen, weil sie noch nicht im Kindergarten sind. Die perfekte Balance bestünde, wenn ich das ganze Wochenende mit meiner Familie verbringen könnte, aber im Augenblick ist unsere Lösung so die beste: Wir zahlen nur für zwei Tage Kinderbetreuung, und Mama und Papa sind die meiste Zeit über per-
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sönlich für die Kleinen da. Näher können wir dem Idealzustand momentan nicht kommen!« Sally Hope, Filialleiterin und Mutter von Billy (3), Cassie (2) und Pippa (6 Monate)
Betreuungsnetzwerke Im Job kann man nur dann erfolgreich sein, wenn man auf ein Betreuungsnetzwerk zurückgreifen kann – egal ob man die Betreuer bezahlt oder sie es aus Liebe tun. Eines der ersten Versprechen, die ich meiner kleinen Tochter kurz nach der Geburt gab (außer natürlich sie zu lieben, zu halten, zu respektieren und zu beschützen) war, dafür zu sorgen, dass sie eine liebevolle, professionelle, warmherzige und wohlwollende Betreuungsperson bekommen sollte, wenn ich wieder an den Arbeitsplatz zurückkehrte. Ich begann sogar schon lange vor der Entbindung nach Möglichkeiten Ausschau zu halten. Ich hatte miterlebt, wie viele meiner Freundinnen sechs Wochen vor Arbeitsbeginn in Panik gerieten, weil sie noch nichts Geeignetes gefunden hatten. Deshalb wusste ich, dass ich mit etwas besserer Planung deutlich mehr Möglichkeiten haben würde und zuversichtlich und gelassen meine Wahl treffen konnte. Bevor Sie sich nach den diversen Möglichkeiten umschauen, sollten Sie sich genau überlegen, wie viel Geld Sie für die Betreuung bezahlen können und welche Art der Betreuung Sie sich für Ihr Kind wünschen. Nachdem ich drei Kindergärten für Babys ab drei Monaten besichtigt hatte, war mir klar, dass diese Variante für mich und mein Kind einfach nicht infrage kam. Vielleicht lag es ja an den Kindergärten, vielleicht daran, dass es ein düsterer, regnerischer Tag war, vielleicht hatte ich ja auch einfach nur Pech, aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, meine sechs Monate alte Tochter in einer derartig sterilen Umgebung zurückzulassen. Aber glücklicherweise entdeckte ich das schon sehr früh, sodass ich Zeit genug hatte, um mich mit Alternativen auseinanderzusetzen. Bevor Sie sich die unten aufgeführten Möglichkeiten der Kinderbetreuung durchlesen, sollten Sie sich eine halbe Stunde mit Ihrem Partner, mit einem Familienmitglied oder einer Freundin Ihres Vertrauens zusammensetzen und die Kriterien notieren, die für Sie »unbedingt erfüllt«
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sein müssen. Wenn »flexible Betreuungszeiten«, »Einzelbetreuung« und »Haushaltshilfe« an oberster Stelle stehen, wissen Sie, dass Sie nicht Stunden damit verschwenden müssen, sich die Kindergärten der Umgebung anzusehen. Wenn »soziale Interaktion«, »Beginn um 7 Uhr morgens« und »20 Jahre Berufserfahrung« auf Ihrer Liste stehen, wissen Sie, dass eine junge, gut gelaunte Kinderfrau nichts für Sie ist. Eine Liste wie diese kann Ihnen bei der Bewältigung der umfangreichen Aufgabe, die richtige Variante für Sie und Ihr Kind zu finden, außerordentlich nützlich sein. Sobald Sie sich über Ihre Bedürfnisse im Klaren sind, heißt es recherchieren, recherchieren, recherchieren. Fragen Sie jede verfügbare Mutter in der Nachbarschaft. Schauen Sie sich die Kindergärten und Kinderkrippen in der Nähe Ihres Wohnortes oder Arbeitsplatzes an. Besuchen Sie Kinderfrau- oder Au-pair-Agenturen, setzen Sie sich mit dem Jugendamt in Verbindung, das Tagesmütter vermittelt, und laden Sie die infrage kommende Person zum Kaffee ein. Bevor Sie das persönliche Gespräch suchen, sollten Sie sich einen Katalog über die wichtigsten Informationen zusammenstellen, die Sie bekommen wollen, sonst laufen Sie Gefahr, in der entsprechenden Situation wichtige Details zu vergessen. Fragen wie: »Wie stehen Sie zu Disziplin und Routine?« und »Wie flexibel sind Ihre Arbeitszeiten?« sind sehr nützlich, um herauszufinden, ob Sie die gleiche Grundeinstellung besitzen. Bei Ihrem Besuch in der Krippe oder bei der Tagesmutter sollten Sie die Kinder beobachten. Machen sie einen glücklichen Eindruck, werden sie liebevoll behandelt oder sind sie eher unglücklich und überreizt? Achten Sie auf Hygiene und auf qualitativ hochwertiges Spielzeug. Bitten Sie um Referenzen. Fragen Sie bei Kinderkrippe und Kindergarten nach der Personalbesetzung. Wird jede Gruppe wirklich durch mindestens zwei Personen betreut? Ist bei krankheitsbedingten Ausfällen für qualifizierten Ersatz gesorgt? Eine staatlich anerkannte Ausbildung zur Kinderfrau oder Tagesmutter gibt es hierzulande nicht. Bei der Wahl einer Kinderfrau empfiehlt es sich, eine ausgebildete Kinderpflegerin (oder sozialpädagogische Assistentin, wie sie in Schleswig-Holstein heißen), vielleicht sogar – wenn möglich und bezahlbar – eine ausgebildete Erzieherin zu wählen. Lassen Sie sich das Abschlusszeugnis zeigen. Tagesmütter und Tagesväter, die mehr als 15 Stunden wöchentlich arbeiten, benötigen die Pflegeerlaubnis vom Jugendamt. Für diese Berufsgruppe werden in kirchlicher oder kommu-
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naler Trägerschaft mittlerweile häufig Kurse zur Ausbildung in der Kinder-Tagespflege angeboten, die auf freiwilliger Basis absolviert werden können. Es ist immer empfehlenswert, wenn die fragliche Person ein solches Zertifikat vorweisen kann. Fragen Sie sich zum Schluss: Fühlen Sie sich mit dieser Form der Betreuung wohl? Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Kind hier gedeiht? Kommen Sie mit der Betreuungsperson klar? Teilen die Verantwortlichen Ihre Ansichten zur Kinderpflege und Erziehung? All diese Fragen sollten Sie mit »Ja« beantworten können, um eine Wahl zu treffen, mit der Sie letztlich glücklich und zufrieden sind. Wie sehen die Optionen im Einzelnen denn nun aus, die wir Mütter haben, um Beruf und Familienleben miteinander zu vereinbaren?
Kindergärten und Kinderkrippen Viele meiner Freundinnen haben liebevolle Kindergärten und Kinderkrippen gefunden, wo sie und ihre Kleinen sich wohl fühlen. Vielen Müttern bricht es zwar das Herz, ihr drei Monate altes Baby in der Krippe zu lassen, aber es lässt sich nicht bestreiten, dass die Öffnungszeiten sich gut mit den meisten Arbeitszeiten vereinbaren lassen. Krippen bieten zuverlässige Betreuung, die man jederzeit nachvollziehen und überprüfen kann, und geben Babys und Kindern ein fertiges Netzwerk aus kleinen Freunden an die Hand. Außerdem sind sie oft weniger kostspielig als eine Nanny, weshalb viele Familien sich für diese Variante entscheiden.
Kinderfrauen und Nanny-Sharing Kinderfrauen oder Nannys, die nicht im Haus leben und ausschließlich von Ihnen selbst finanziert werden, sind die teuerste Form der Kinderbetreuung (inklusive Sozialabgaben und Steuern kann eine solche Nanny, die fünf Tage die Woche acht bis neun Stunden für Sie arbeitet, zwischen 1600 und 1800 Euro monatlich kosten). Wenn Sie aber die richtige finden, ist sie oft ein Geschenk des Himmels. Wenn Sie sich Ihre Kinderfrau über eine Vermittlungsagentur für Kinderbetreuungspersonal suchen, fällt eine zusätzliche Gebühr an (oft ein Prozentsatz des Monatsgehaltes), aber wenn die Agentur einen guten Ruf hat, können Sie ziemlich sicher sein, dass Sie jemanden finden, der zu Ihnen passt. (Agenturen
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bieten oft als Erzieherin oder Kinderpflegerin ausgebildete junge Frauen mit komplettem Lebenslauf und Unterlagen sowie einer Liste verlässlicher Referenzen an.) Wenn Sie angesichts des Gehaltes, das Sie Ihrer Kinderfrau bezahlen, Schweißausbrüche bekommen (und eins können Sie mir glauben: mein Mann und ich schütteln am Zahltag immer noch jedes Mal ungläubig den Kopf), dann könnte Nanny-Sharing eine gute Alternative für Sie darstellen. Suchen Sie sich andere berufstätige Mütter in Ihrer Umgebung (deren Arbeitstage mit den Ihren vereinbar sind), und schon ist das Teilen einer Kinderfrauen-Stelle ein Geniestreich. Diese Möglichkeit funktioniert natürlich ebenso, wenn Sie nur stundenweise arbeiten wollen und eine Familie finden können, die eine Betreuung an den Tagen benötigt, an denen Sie selbst frei haben. (Manche Nannys beispielsweise arbeiten gern drei Tage für die eine Familie und zwei für die andere.) Ob Sie sich nun für eine Kinderfrau mit Familienanschluss entscheiden oder nicht, ob für eine gemeinsame oder eine Teilzeit-Nanny, achten Sie auf jeden Fall auf klare vertragliche Absprachen. Halten Sie sämtliche Dinge, die Sie von Ihrer Angestellten erwarten, schriftlich fest (auch wenn Sie darauf Wert legen, dass sie Ihren Kindern beibringen soll, wie man sich die Schuhe zubindet oder Fahrrad fährt).
Au-pair-Mädchen Ist Ihr Haus so geräumig, dass Sie noch ein Zimmer für ein Au-pair übrig haben, so kann dies eine weniger teure Form der Kinderbetreuung sein. Wenn alles gut geht, ist ein Au-pair die ideale Lösung. Sie erledigt die Kocherei, das Putzen und die Kinderbetreuung für erheblich weniger Geld als eine Kinderfrau. Wenn es aber schiefgeht, kann so ein Arrangement die Hölle auf Erden sein. Meiner Erfahrung nach sind Au-pair-Mädchen sinnvoll, wenn sie der Mutter zur Hand gehen: für Mütter, die Unterstützung brauchen, wenn sie ihre Kinder mittags von verschiedenen Schulen abholen müssen oder für Mütter mit flexiblen Arbeitszeiten (als Teilzeitbeschäftigte, beispielsweise). Wenn Sie aber fünf Tage die Woche ins Büro gehen und Ihr Kleinkind in der Obhut Ihres Au-pair-Mädchens zurücklassen, brauchen Sie entweder sehr viel Zeit, um das Mädchen zu überprüfen und auszubilden, oder eine Riesenportion Glück.
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Tagesmütter Wie eine gute Nanny kann auch eine hervorragende Tagesmutter für berufstätige Mütter ein Geschenk sein. Von Ihrem Jugendamt erhalten Sie Adressen von dort registrierten Tagesmüttern (oder Tagesvätern). Prüfen Sie die infrage kommende Person zunächst sorgfältig und gründlich. (Schauen Sie sich das häusliche Umfeld an, die Anzahl der Kinder in ihrer Obhut, ihren Tagesablauf, und sprechen sie mit ihr über ihre pädagogische Grundeinstellung.) Wenn Ihre Kriterien allesamt erfüllt sind, können Sie sich glücklich schätzen.
Familienmitglieder Obwohl viele meiner Freundinnen auf Verwandte zurückgreifen können, die hier und da einspringen, gehört es heutzutage doch immer seltener zur Norm, dass Familienmitglieder die Kinder regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg betreuen. Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die sich die Kinderbetreuung mit einem Partner oder einem anderen Familienmitglied teilen, dann ist das vielleicht nicht nur die wirtschaftlichste, sondern auch die zuverlässigste Alternative. Solange Sie von Anfang an Regeln und Grenzen festlegen (zum Beispiel dass Ihr Kind keine Süßigkeiten essen soll, auch wenn Oma denkt, dass ein gelegentliches Bonbon kaum schaden kann), ermöglicht dieses Arrangement eine langfristige Beziehung zwischen dem Kind und dem betreffenden Familienmitglied. Auch wenn Familienmitglieder nicht den Hauptteil der Betreuung übernehmen, ist es wichtig, auf sie zurückgreifen zu können, falls Sie einmal in eine Notlage geraten. Wenn Sie zu spät dran sind, um Ihr Kind noch rechtzeitig vom Kindergarten abholen zu können oder wenn Sie wissen, dass Sie bis 22 Uhr an einem Dokument arbeiten müssen, dann ist es besonders wichtig, jemanden in der Hinterhand zu haben, der Sie kurzfristig vertreten kann. Wahrscheinlich fühlen Sie sich von diesem Thema im Augenblick noch völlig überfordert, aber ich kann Ihnen eines versichern: Sobald Sie mit Ihrer Suche beginnen, entwickeln Sie eine sehr klare Vorstellung von der Betreuungsform, die Sie sich wünschen und ein Gefühl dafür, was absolut nichts für Sie ist. Nachdem Sie Ihr optimales Arrangement
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gefunden haben, ist es von besonderer Bedeutung, sich das Vertrauen und den Respekt der Betreuungsperson zu erarbeiten. Ihr Job gehört zu den wichtigsten der Welt, also behandeln Sie sie gut! Damit meine ich nicht, dass sie mit ihr Freundschaft schließen sollen, sondern dass Sie sich stets um eine offene und ehrliche Kommunikation mit ihr bemühen sollten. Sie können nur dann erfolgreich sein, wenn Ihr Kind sich gut einlebt, ein Prozess, der aus meiner Sicht etwa einen Monat lang dauert. Erwarten Sie nicht, Ihr Kind sofort und reibungslos in einer neuen Umgebung lassen zu können; beide Seiten brauchen Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Das Lieblingsspielzeug oder der Teddy des Kindes können sehr dazu beitragen, dass es mit dem neuen Umfeld schnell vertrauter wird. Auch die Beibehaltung der normalen Alltagsroutine fördert den Anpassungsprozess. Egal wie klein Ihr Kind ist: Denken Sie daran, dass die ständige, ruhige Wiederholung der Worte: »Mama kommt wieder« und »Mama liebt dich« ihm ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit gibt. Es ist ungeheuer wichtig, sich Zeit für das Kind zu nehmen, bevor Sie wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, um dafür zu sorgen, dass der Übergang reibungslos verläuft. Wenn Ihre kleine Tochter jedes Mal, wenn sie gehen, weint, dann brechen auch Sie in Tränen aus, und über kurz oder lang sind Sie ein nervöses Wrack, zumal nach 20 Minuten bereits das Telefon klingelt und man Sie bittet, zurückzukehren. Der letzte Trick, um die Betreuungssituation zu regeln, besteht darin, alles schriftlich festzuhalten. Eine umfassende Aufstellung aller Informationen, die die Betreuungsperson über Ihr Kind und dessen Bedürfnisse braucht, ist von unschätzbarem Wert. Bevor Helen bei uns anfing, verfasste ich ein scherzhaftes »Liebes-und-Hass«-Dokument, das ich auch jetzt noch alle paar Monate auf den neuesten Stand bringe. Darauf steht alles Mögliche: der Tagesablauf meiner Kinder (mit Schlafzeiten, Mahlzeiten und Ruhezeiten), was zu tun ist, wenn sie einen Wutanfall haben, welches ihre Lieblingsspielzeuge sind (und wo man sie findet), welches Gemüse sie verabscheuen, welche Leckereien ihnen erlaubt sind, wo die Arnikasalbe und die Paracetamol-Zäpfchen zu finden sind sowie eine Liste von Telefonnummern für alle Fälle, angefangen von der Nummer des Arztes im Falle eines Treppensturzes bis hin zu den Nummern der Spielkameraden. Obwohl Helen mittlerweile leicht selbst eine solche
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Liste schreiben könnte, fühle ich mich durch sie einfach sicherer. Ich weiß ganz genau, dass sämtliche Bedürfnisse meiner Kinder auch wirklich erfüllt werden (bis hin zur beliebtesten Schlafposition meines Sohnes).
Mamas unter sich »Ich war wegen meiner Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht nur ein Nervenbündel, sondern hatte auch absolut keinen blassen Schimmer, welche Form der Betreuung die beste sein würde. Schließlich entschieden wir uns für eine Kinderfrau, die bei uns im Haus leben sollte. Meine beiden Kinder sollten sich nun ein Kinderzimmer teilen, damit sie ihren eigenen Raum haben konnte. Ich stellte eine lange Liste von »Nanny-Fragen« zusammen, um mich auf die Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Dann sorgte ich dafür, dass die Kinderfrau, die uns gefiel, ein paar Tage bei uns wohnte, bevor ich einen Vertrag mit ihr unterzeichnete. Ich musste mich erst einmal davon überzeugen, dass wir wirklich zusammenleben konnten, und dass sie keine schlechten Angewohnheiten hatte, die uns um den Verstand bringen würden (oder umgekehrt!). Schließlich unterschrieben wir einen Monatsvertrag, sodass wir schnell wieder aus dem Arbeitsverhältnis herauskommen konnten, falls es nicht klappte. Mittlerweile ist sie seit zwei Jahren bei uns, es funktioniert also fantastisch!« Angelina Norton, Friseurmeisterin und Mutter von Lilly (5) und Rudy (2)
Kindliche Bedürfnisse Auch wenn Sie Ihre Arbeitszeit nicht reduzieren, ist es für Ihr Kind von ungeheurer Bedeutung, dass Sie stets zu festen Bade- und Bettzeiten zu Hause sind. Schalten Sie Ihr Handy ab, ziehen Sie die förmliche Bluse und die hohen, schwarzen Pumps aus, und konzentrieren Sie sich in dieser mehr oder weniger langen Spanne ausschließlich auf Ihr Kind, damit es wieder das Gefühl hat, an erster Stelle zu stehen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, später ins Büro zu fahren (Ihr Meeting fängt erst um 10 Uhr an), dann widmen Sie Ihrem Kind nach dem Frühstück 20 Minuten, in denen Sie ihm eine Geschichte vorlesen oder mit ihm kuscheln. Und wenn Sie sich alle Jubeljahre einmal früher vom Schreibtisch loseisen können, überraschen Sie Ihre Babysitterin und begleiten
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Sie Ihr Kind an diesem Tag selbst zur Spielgruppe. Die Kinderlieder und Bewegungsspiele mögen Ihnen vielleicht fremd sein, aber Ihr Kind wird niemals vergessen, dass es diesmal auf Mamas Schoß gesessen hat. Wenn ich über die Bedeutung dieser frühen Jahre für selbstsichere, glückliche, engagierte und geliebte Individuen schreiben wollte, könnte ich ein weiteres Buch damit füllen. Ich könnte seitenweise über den Wert »besonderer Mama-Augenblicke« referieren, darüber, dass man bei der Kinderbetreuung die absolut beste Wahl treffen muss, die man sich leisten kann und darüber, dass man darauf achten sollte, die Zeit, die man für die Kinder hat, besonders intensiv mit ihnen zu erleben. Das alles scheint Ihnen schier unmöglich zu sein, wenn der Kühlschrank leer ist, Sie nach einer langen Arbeitswoche vollkommen erschöpft sind und das Haus einer Müllhalde gleicht. Aber am Ende des Tages sind Ihre Kinder dran, und Sie haben die Verantwortung für sie. Sie sind diejenige, die sich überlegen muss, was am besten für ihre Kleinen ist. Zeigen Sie ihnen Ihre Liebe und berücksichtigen Sie ihre Bedürfnisse (das gilt besonders in der Vorschulzeit, in der Sie selbst die Hauptschnittstelle Ihrer Kinder zur Außenwelt sind), und zwar auch dann, wenn eine Beförderung am Horizont winkt oder Sie alleinerziehend sind. Auch bei mir sind diese frühen Jahre noch nicht vorbei, und so lerne ich jeden Tag dazu. Ich frage mich jeden Tag: War das eine gute Entscheidung? Verhalte ich mich richtig? Füge ich meinen Kindern mit diesem Verhalten nachhaltigen Schaden zu? Ich betone, dass auch ich weit davon entfernt bin, sämtliche Antworten zu kennen, aber eines weiß ich genau: »Diese ersten Jahre sind kostbar. Ehe Sie sich’s versehen, sind die Kids in der Schule und drehen sich am Schultor noch nicht einmal mehr um, um Ihnen zuzuwinken. Deshalb genießen Sie diese Zeit so gut Sie können.« Dieser nur allzu vertraute Spruch soll keine Schuldgefühle wecken, sondern er erinnert mich daran, dass im Zentrum sämtlicher beruflicher Entscheidungen immer noch das Kind steht. Vielleicht kann es noch nicht reden, aber wenn Sie sich überlegen, was für die Kinder gut ist, dann tun Sie gleichzeitig auch etwas für das eigene Wohlbefinden. Die meisten berufstätigen Mütter erkennen bald, dass ein zufriedenes Kind (dessen Bedürfnisse so gut wie menschenmöglich erfüllt werden) ihnen ihre alte Energie zurückgibt. Es ist deutlich leichter, gut auszusehen und sich gut zu fühlen, wenn Ihr Nachwuchs glücklich und in guten Händen ist.
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Mamas unter sich »Mein Job ist sehr anspruchsvoll und ich kehrte acht Wochen nach der Geburt meines Sohnes Billy wieder an den Arbeitsplatz zurück. Tief im Herzen war mir klar, dass die Kinderkrippe, in der ich ihn unterbrachte, nicht das Richtige für ihn war, aber sie lag in der Nähe des Arbeitsplatzes und war einfach unheimlich praktisch. Erst hatte er furchtbare Koliken und spuckte schlimm. Außerdem war er ungeheuer anhänglich. Ich glaube, die dort tätigen Erzieherinnen konnten ihm einfach nicht das große Maß an Fürsorge geben, das er gebraucht hätte, um gut zu gedeihen. Nach sechs Monaten wechselte ich zu einer anderen, kleineren Krippe. Zu diesem Zeitpunkt hatte er extreme Trennungsängste, und die ganze Sache entpuppte sich als heftiges Trauma für uns beide. Heute wünschte ich, ich hätte meinen Instinkten gehorcht und ihn nicht voreilig einer Institution anvertraut, die zwar auf meine Bedürfnisse zugeschnitten war, nicht aber auf Billys. Diese Zeit kommt nie mehr zurück, und ich werde immer traurig darüber sein, dass ich damals Entscheidungen traf, ohne wirklich gut informiert zu sein.« Henrietta Hill, Anwältin und Mutter von Billy (2)
Zeit für sich selbst Es ist wie ein Widerspruch in sich, wenn ich Ihnen vorschlage, zur Badezeit zu Hause zu sein und immer noch irgendwo etwas Zeit für sich selbst abzuzwacken, aber haben Sie Geduld mit mir, denn: Es ist möglich! Egal wie sehr Sie unter Termindruck stehen, wie viele Strategie-Besprechungen Sie noch zu bewältigen haben, und wie unermüdlich Sie dafür arbeiten, Ihre Rechnungen bezahlen zu können, verschwenden Sie doch einmal einen Gedanken an die Vollzeitmutter, die tatsächlich noch weniger Zeit für sich selbst erübrigen kann als Sie. Als Mutter, die zu unterschiedlichen Zeiten beide Modelle gelebt hat, bürge ich dafür, dass ich als berufstätige Frau deutlich mehr Zeit für mich selbst hatte. Die 40 Minuten, die ich auf der Fahrt zur Arbeit in der U-Bahn Fachzeitschriften lesen konnte und die 23 Minuten, die ich mittags mit einer Kollegin verbrachte, um ein Sandwich zu essen, sind deutlich mehr »freie« Zeit, als ich jemals als Vollzeitmutter bekam. Wenn Sie als ganztags berufstätige Mutter jetzt protestieren möchten, halten Sie einen Augenblick lang inne, ehe Sie mir einen Brief schrei-
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ben, und denken Sie über die Augenblicke nach, in denen Sie ein kleines Bröckchen Zeit »für sich selbst« in ihre Arbeitswoche integrieren konnten. Ein heimliches Telefonat mit einer Freundin, bevor der Boss morgens ins Büro kommt? Ein kurzer Abstecher zu Starbucks vor der Arbeit, um einen Magermilch-Latte und ein Muffin zu sich zu nehmen (und wenigstens eben die Vogue durchzublättern, wo Sie schon mal da sind)? Eine blitzschnelle Bikinizonen-Enthaarungsaktion in der Mittagspause, statt eines kurzen Abstechers ins Kaufhaus? Kommen Sie schon, so etwas hat doch jede von uns schon einmal getan! Manchmal haben Sie vielleicht das Gefühl, dass die Anforderungen an eine Supermama und eine Super-Geschäftsfrau keine Zeit mehr für ein Eigenleben übrig lassen, aber wenn Sie Ihre Woche einmal systematisch unter die Lupe nehmen, werden Sie feststellen, dass derlei kleine Gelegenheiten zu Ihrem eigenen Wohl ausgedehnt werden können. Die Schwierigkeit, wenn Sie als berufstätige Frau Freiraum für sich selbst schaffen (und ihn genießen) wollen, besteht darin, zu verhindern, dass er Ihnen die Zeit stiehlt, die Sie mit Ihrem Kind verbringen. Wenn Sie abends ständig mit Ihren Freundinnen unterwegs oder im Fitness studio sind, gewinnen Sie zwar Ihr Eigenleben zurück, aber man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass Ihr Kind dadurch auf die Verliererseite gerät. Wenn Sie aber andererseits jeden Abend gewissenhaft nach Hause eilen, um Ihr Baby noch höchstpersönlich zu baden, riskieren Sie, niemals einen Augenblick für sich selbst zu haben. Auch das ist also wieder ein Balanceakt. Dabei geht es darum, das Gleichgewicht zwischen der Zeit »für sich selbst«, der Zeit »für die Arbeit« und der Zeit »für die Kinder« zu finden. So profitierte ich beispielsweise immer von der Fahrt zum Büro und wieder nach Hause, ebenso wie von der Mittagpause und von dem, was ich bei der Arbeit als »ruhigere Phase« bezeichne. Im Laufe der Jahre begannen meine Freundinnen und ich dies als »gestohlene Zeit für uns selbst« zu bezeichnen – also Zeitspannen im Alltag, die man nutzt, um einen Roman zu lesen, eine Freundin anzurufen, etwas Sport zu treiben, sich ein paar Gedanken zu notieren oder auch einfach nur einen Salat zu essen, das Gesicht der Sonne entgegenzustrecken und nichts zu tun als einfach nur sehr still dazusitzen! Meine Freundin Sophie ist bekannt dafür, dass sie pro Woche einen Roman liest, und zwar auf ihrer Fahrt vom Vorort in die Innenstadt. Meine Freundin Paula wiederum trifft
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sich regelmäßig alle 14 Tage mit einer anderen Freundin, etwas, wozu sie am Wochenende mit ihren drei Kindern niemals kommt. Auch wenn die »ruhigen« Phasen am Arbeitsplatz buchstäblich nicht exstieren, gibt es doch immer mal wieder zehn Minuten, in denen Sie zumindest einen Termin beim Friseur vereinbaren oder einen Platz im indischen Restaurant reservieren können, wo Sie mit Ihrem Mann am Wochenende essen gehen wollen. Diese kleinen Zeitnischen leisten Ihnen bei der Suche nach Entspannung und Auszeit gute Dienste. Sie steigern das Gefühl, dass Sie die Kontrolle über Ihr Berufsleben und Ihr Leben als Mutter haben und dass Sie auch mal ein gutes Buch lesen, sich mit einer alten Freundin treffen oder zum Friseur gehen können! Viele berufstätige Mütter, die ich kenne, haben festgestellt, dass ein freier Abend, den sie sich in der Woche gönnen, ihnen die Energie für Beruf und Familie zurückgibt. Als ich nach der Geburt meines ersten Kindes in Teilzeit für die Elle arbeitete, legte ich stets einen langen Abend pro Woche ein. In dieser Zeit schrieb ich meine Artikel. Wenn ich diesen Tag eine Woche im Voraus plante, konnte mein Mann mir garantieren, abends frühzeitig zu Hause zu sein und an der Baden/Breichen/BettFront seinen Mann zu stehen. Ich legte dann besonderen Wert darauf, diesen Abend sinnvoll zu nutzen. Ich arbeitete bis etwa 20.30 Uhr, dann nahm ich ein leichtes Abendessen zu mir und ging entweder schwimmen oder machte einen ausgedehnten und entspannenden Saunabesuch. Manchmal schaute ich mir auch einen Film an oder traf mich mit einer Freundin auf einen Drink oder einen kleinen Imbiss. Wenn die Geschäfte bis spät in die Nacht geöffnet hatten, machten wir hin und wieder sogar noch einen kurzen Einkaufsbummel. Von dieser Maßnahmen profitieren wir alle: ich selbst, meine Kinder (Sie lieben die Zeit mit ihrem Papa. Immerhin ist er das beste Monster auf Kommando, das ich kenne.) und meine Arbeit. Natürlich kann dieser »freie Abend« gelegentlich dem Termindruck am Arbeitsplatz oder der Bronchitis eines Kindes zum Opfer fallen, aber wenn ich es zwei Mal pro Monat schaffte, fühlte ich mich deutlich besser. Als Supermama muss man sich über die Hindernisse hinwegsetzen, die einem den Eindruck vermitteln, dass es »unmöglich ist, alles zu bekommen«. Okay, vielleicht ist es ja ein Mythos, dass man wirklich alles bekommen kann, aber es gibt keinen Grund, sich nicht zumindest ein großes Stück von dem Kuchen zu holen, den man haben will. Sie wollen
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eine gute Mutter und eine geachtete Kollegin sein und trotzdem noch Zeit für sich selbst haben? Dann sorgen Sie dafür! Belegen Sie in der Mittagspause einen vierzigminütigen Yogakurs (statt sich auf die 15 E-Mails zu stürzen, die eigentlich auch bis zum Nachmittag warten können). Schauen Sie für zehn Minuten in der Galerie um die Ecke vorbei, um in Ruhe Ihren Lieblings-Monet zu betrachten (statt noch schnell ins Kaufhaus zu stürmen, um nach Kinder-T-Shirts Ausschau zu halten). Vor allem aber achten Sie darauf, dass Sie sich bei solchen Auszeiten unter keinen Umständen schuldig fühlen; Sie investieren in sich selbst, und daran kann nichts Falsches sein.
Mamas unter sich »Meine Kinder sind Frühaufsteher, und meine Schwiegermutter kommt um 8 Uhr ins Haus, um auf sie aufzupassen. Ich gehe zu Fuß zur Arbeit, denn dadurch bekomme ich einen klaren Kopf und halte mich fit. Trotzdem bin ich immer schon eine halbe Stunde vor allen anderen am Arbeitsplatz. Ich widerstehe der Versuchung, meine E-Mails zu lesen oder schon einmal meine Post zu öffnen, sondern nutze diese Zeit für persönliche Telefonate. Ich esse ein paar Scheiben Brot und lese den Leitartikel in der Tageszeitung. Wenn mein Arbeitstag beginnt, bin ich konzentriert, ruhig und mehr ›Rachel‹ als ›Mami‹, was mir sehr wichtig ist.« Rachel Fontaine, Musiklehrerin und Mutter von Indigo (4) und Alexia (2)
Die Top-Ten-Tipps für die optimale Balance von Leben und Arbeit 1. Genießen Sie die Schonfrist der Elternzeit und kehren Sie nicht zu früh an den Arbeitsplatz zurück. Diese Zeit ist für Sie und Ihr Kind besonders kostbar. 2. Vermeiden Sie Schuldgefühle wegen Ihrer beruflichen Entscheidungen. Seien Sie stolz darauf, und stehen Sie dazu. 3. Ziehen Sie sämtliche Möglichkeiten in Betracht. Vollzeitmutter oder ganztags berufstätig zu sein, sind nur zwei von vielen möglichen Optionen. 4. Versuchen Sie, Ihre Arbeitswoche im Voraus zu planen, damit Sie
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abends und morgens wenigstens sporadisch mit Ihrem Kind zusammensein können. 5. Sorgen Sie dafür, dass Ihre beruflichen Entscheidungen Ihnen finanzielle Sicherheit, Zeit für die Familie und eine gewisse Selbstverwirklichung ermöglichen. Wenn nur eines dieser Elemente fehlt, ist das ganze System zum Scheitern verurteilt. 6. Lernen Sie »Ja« zu Hilfsangeboten zu sagen und »Nein« zu Forderungen, denen Sie einfach nicht nachkommen können. 7. Schaffen Sie sich ein verlässliches und flexibles Netzwerk. Dazu gehören bezahlte Helfer, Familienmitglieder, Freunde, der Partner und andere berufstätige Frauen, denen Sie vertrauen können. 8. Informieren Sie sich gründlich über Betreuungsangebote, und wählen Sie die für Sie richtige Form mit Bedacht aus. Die gute Betreuung Ihres Kindes ist für Ihren beruflichen Erfolg unabdingbar. 9. Behalten Sie stets die Bedürfnisse Ihres Kindes im Auge, besonders in den ersten Jahren, in denen intensive Pflege und eine enge Bindung zu einer bestimmten Bezugsperson am wichtigsten sind. 10. Vernachlässigen Sie sich nicht selbst – versuchen Sie, Zeit für sich selbst zu erübrigen, wann immer es möglich ist.
Mein Guru: Camilla Palmer Camilla Palmer begann ihre Karriere als Ratgeberin für die britische Organisation Gingerbread (die auf die Unterstützung alleinerziehender Eltern spezialisiert ist), noch bevor sie mit dem Jurastudium begann. Nachdem sie Anwältin geworden war, gründete sie mit ihrer Partnerin Joanna Wade eine eigene Kanzlei. Die beiden Anwältinnen spezialisierten sich auf das Thema Diskriminierung am Arbeitsplatz. Sie schreiben, lehren und arbeiten mit Familien und einigen namhaften Organisationen zusammen, wie zum Beispiel mit Working Families und der Fawcett Society, die sich für die Gleichheit von Männern und Frauen starkmachen. Viele von Camillas Ratschlägen wurden mehrfach von ihr selbst getestet, zumal sie Themen wie Gleitzeit und Teilzeitarbeit schon verhandeln musste, als ihre Kinder Jamie (jetzt 16) und Robert (jetzt 19) noch klein waren.
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Was sind Ihre wichtigsten Tipps für Mütter zu den Themen Arbeit, Recht und Kinderbetreuung? Eine Mama, die das Haupteinkommen bestreitet und mehr Zeit für die Familie haben will. Als Hauptverdiener der Familie sollten Sie Ihrem Arbeitgeber schon frühzeitig klarmachen, dass Sie nicht nur an den Arbeitsplatz zurückkehren wollen, sondern dort auch den gleichen Job vorfinden möchten. Seien Sie freundlich und begeisterungsfähig, aber professionell. Lassen Sie keinen Zweifel an Ihrer Loyalität der Firma gegenüber zu. Egal, welche Position Sie innehatten – ob Senior oder Junior –, Sie sollten Ihren Wunsch betonen, auch nach Ihrer Rückkehr die gleiche Stellung zu bekleiden. Außerdem sollten Sie darauf hinweisen, dass Sie sich mit der gleichen Leidenschaft und Energie auf Ihre Aufgaben konzentrieren wollen wie vor der Geburt des Kindes. Dass Sie ein Recht darauf haben, wieder das gleiche Gehalt zu beziehen und Teil eines starken Teams zu sein, bedeutet noch lange nicht, dass Sie auf flexible Arbeitszeiten verzichten müssen, die Sie vielleicht brauchen, um die optimale Kinderbetreuung zu gewährleisten oder um mehr Zeit für die Familie zu haben. Wenn es zu Ihrem Job passt, könnten Sie ein Gleitzeitmodell vorschlagen, bei dem Sie vielleicht an einem Tag in der Woche von zu Hause aus arbeiten. Dann sollten Sie allerdings für das technische Equipment sorgen, damit diese Variante auch durchführbar ist, also beispielsweise für eine Telefonleitung, einen E-Mail-Account und möglicherweise ein Faxgerät. Nur dann können Sie Ihrem Arbeitgeber Ihr Vorhaben, von zu Hause aus zu arbeiten, schmackhaft machen. Außerdem sollten Sie auch bei diesem Modell eine Betreuungsperson für Ihr Kind hinzuziehen. Wenn Sie an einer Telefonkonferenz teilnehmen und Ihr Baby im Hintergrund schreit, werden Sie Ihren Arbeitgeber wohl kaum davon überzeugen, dass Sie von zu Hause aus produktiv arbeiten können! Eine andere Möglichkeit, die die Höhe Ihres Gehaltes nicht beeinträchtigt, besteht darin, mit Ihrem Vorgesetzten darüber zu verhandeln, morgens früher zu kommen und dafür abends früher zu gehen. Achten Sie dabei darauf, dass Überstunden und Wochenendarbeit (oder andere unmenschliche Varianten, die sich durch Schichtwechsel ergeben) ausgeschlossen sind. Je nachdem, was für einen Job Sie haben, können Sie als Teilzeitmit-
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arbeiterin vorschlagen, auch an freien Tagen im Notfall telefonisch erreichbar zu sein – dadurch verschaffen Sie sich zumindest ein paar Pluspunkte!
Eine alleinerziehende Mama, die arbeiten gehen muss und nach einer praxistauglichen, bezahlbaren Betreuungsform sucht. Wenn Sie vorhaben, Ihre Arbeitszeiten zu verändern, müssen Sie sich zu allererst einmal genau überlegen, für wie viele Stunden Sie an den Arbeitsplatz zurückkehren wollen und zu welchen Zeiten Sie arbeiten wollen, denn dies bestimmt die Form der Betreuung, die Sie benötigen. Wenn Sie Ihre Gesamtstundenanzahl reduzieren wollen, planen Sie diesen Schritt sorgfältig im Voraus, und sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber. Immerhin kann es seine Zeit dauern, bis ein Ersatz für Ihre wegfallenden Stunden gefunden ist. Sind Ihre Arbeitsstunden festgelegt, dann setzen Sie sich mit einer guten Freundin, einem Familienmitglied oder einer Person Ihres Vertrauens, die Ihre spezifische Situation als alleinerziehende Mutter versteht, zusammen und diskutieren Sie mit dem Betreffenden sämtliche infrage kommenden Betreuungsmöglichkeiten. Mit einem knappen Budget sind eine Kinderkrippe oder eine Tagesmutter empfehlenswert. Ich würde Ihnen raten, sich im Vorfeld so viele wie möglich persönlich anzusehen – gute Plätze sind meist in null Komma nichts wieder weg, und Sie wollen doch hinterher nicht in Zeitdruck und Panik geraten! Wenn man Sie auf eine ellenlange Warteliste hinweist, setzen Sie Ihren Namen darauf – die Menschen ziehen um, eine Situation kann sich ändern, und vielleicht haben Sie ja Glück. Egal, welche Form der Kinderbetreuung Sie wählen, denken Sie daran, nach Referenzen zu fragen und viele Fragen zu stellen. Gerade als alleinerziehendes Elternteil sollte man unbedingt herausfinden, was passiert, wenn Eltern ihre Kinder nicht rechtzeitig abholen können (beispielsweise, wenn Sie eines Abends nicht aus dem Büro herauskommen und auch niemand da ist, der zur Abholzeit zur Kinderkrippe kommen kann) – Sie wollen ja keine Strafgebühr bezahlen. Doch am besten ist es, wenn Sie in solch einer Situation auf ein paar verlässliche Menschen zurückgreifen können (Kollegen, Freunde, Familie und Ihre Tagesmutter oder eine Erzieherin der Kindertagesstätte), die Verständnis für Ihre Bedürfnisse haben und Ihnen helfen können oder Ihnen entgegenkommen.
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Eine Mama, die ihrem Arbeitgeber ein Gleitzeitmodell, ein Teilzeitmodell oder Jobsharing vorschlagen möchte. Jede Frau hat das Recht, nach der Elternzeit wieder an den gleichen Arbeitsplatz zurückzukehren. Wenn Ihr Job nicht zum Teilzeitjob umfunktioniert oder durch Jobsharing abgedeckt werden kann, sollten Sie flexible Arbeitszeiten aushandeln. Überprüfen Sie, ob Ihr Arbeitgeber feste Vorstellungen hinsichtlich flexibler Arbeitszeit hat, bevor Sie sich auf eine Diskussion mit ihm einlassen; es empfiehlt sich immer, erst einmal genau Bescheid zu wissen! Außerdem sollten Sie überprüfen, welche Auswirkungen Ihre Tätigkeit auf die Höhe des Elterngeldes hat und inwieweit sich Elterngeld einerseits und die veränderten Arbeitszeiten andererseits steuerlich bemerkbar machen. Zudem sind Sie ab einem gewissen Stundensatz nicht mehr berechtigt, an firmeninternen Bonuszahlungen oder sonstigen Vergütungen beteiligt zu werden, was ebenfalls beträchtliche Auswirkungen auf Ihre Finanzen haben kann. Deshalb machen Sie Ihre Hausaufgaben, und seien Sie sich über Ihre Rechte im Klaren! Der nächste Schritt besteht darin, sich genaue Gedanken über die flexiblen Arbeitszeiten zu machen, die Sie Ihrem Arbeitgeber vorschlagen wollen. Darüber sowie zum Thema Gleitzeit und Arbeitszeitkonten und über die Möglichkeiten, mit Ihrem Arbeitgeber zu verhandeln, informieren Sie sich am besten im Internet. Hier empfehle ich unter anderem die nützliche Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (www. www.bmfsfj.de). Machen Sie Ihrem Arbeitgeber die Veränderung Ihres Arbeitsrhythmus schmackhaft. Es gibt keine rechtliche Grundlage für ein eindeutiges »Nein«, wenn kein wichtiger Grund vorliegt. Denken Sie sich also eine gute Strategie aus, und verkaufen Sie sie freundlich, aber bestimmt. Wenn Sie sich beispielsweise den Arbeitsplatz mit einer Kollegin teilen wollen, überlegen sie sich im Vorfeld, ob es jemanden in Ihrem Unternehmen gibt, der an einem Jobsharing mit Ihnen interessiert und dafür qualifiziert sein könnte. Falls nicht, schlagen Sie Ihrem Arbeitgeber vor, ein Inserat aufzugeben, durch das er eine Teilzeitkraft sucht, welche zum Jobsharing bereit ist. Außerdem empfiehlt es sich stets, von anderen Unternehmen oder Arbeitsplätzen zu berichten, wo das von Ihnen vorgeschlagene Modell funktioniert. Heben Sie die Realisierbarkeit und die Vorzüge hervor. Sie können auch eine Art Probezeit vorschlagen, in der Sie Ihren Arbeitgeber davon überzeugen, dass diese Art von Flexibilisierung machbar ist. (Das hat den Vorteil, dass auch Sie
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selbst erst einmal ausprobieren können, ob dieses neue Arrangement für Sie und Ihr Kind tatsächlich funktioniert, sodass Sie innerlich etwas entspannter an die ganze Sache herangehen.) Seien Sie gut informiert, bevor Sie sich auf ein Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten einlassen, aber bleiben Sie realistisch, und fragen Sie sich stets, inwiefern Ihr Vorschlag zu seinen geschäftlichen Bedürfnissen passt. Wenn Sie nicht auf informeller Basis verhandeln können, dann bewerben Sie sich offiziell um ein flexibles Arbeitszeitmodell. Wenn Ihr Antrag nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens immer noch abgelehnt wird, sollten Sie die Übernahme eines anderen Aufgabenbereiches in Betracht ziehen, den Sie in den von Ihnen bevorzugten Stunden bewältigen können. Vergessen Sie bei all dem aber nie, dass eine Ablehnung flexibler Arbeitszeiten seitens des Arbeitgebers eine indirekte sexuelle Diskriminierung sein kann, zumindest falls er seine Weigerung nicht rechtfertigen kann.
Eine Mama, die ihr berufliches Engagement herunterschrauben will, ohne ihren verantwortungsvollen Posten aufzugeben. Zunächst einmal müssen Sie sich intensiv mit der Frage auseinandersetzen, ob Ihr momentaner Job auch mit weniger Stunden oder teilweise von zu Hause aus erledigt werden kann. Denken Sie daran, dass Sie ein Recht darauf haben, nach der Entbindung an den gleichen Arbeitsplatz zurückzukehren, und wenn Sie die Arbeit in kinderfreundlicheren Zeiten erledigen können, sollte der Arbeitgeber dieser Regelung auch zustimmen. Lassen Sie sich von dem Mythos, dass verantwortungsvolle Posten mit Familienwerten nicht vereinbar sind, weder zum Narren halten noch abschrecken. Ich kenne eine ganze Anzahl von Frauen, die unglaublich wichtige Jobs zu kinderfreundlichen Arbeitszeiten bewältigen, also versuchen Sie Ihr Bestes, bevor Sie ein Nein akzeptieren. Sollte Ihr Job tatsächlich nicht mit familienfreundlichen Arbeitszeiten vereinbar sein, dann denken Sie über Alternativen nach. Fragen Sie Ihren Arbeitgeber, ob es eine ähnliche Position in der gleichen Firma gibt, die Ihnen die nötige Flexibilität gewährleistet. Gehen Sie auf die Vorschläge Ihres Vorgesetzten nicht gleich ein, sondern denken Sie erst einmal gründlich darüber nach. Es hat keinen Zweck, sich auf einen anderen Job einzulassen, der Sie nicht interessiert und nur Langeweile und Unzufriedenheit hervorruft. Arbeitgeber bieten in solch einem Fall häufig einen weniger verantwortungsvollen Job als Alternative an, um sich bei
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der höher dotierten Stelle nicht auf Kompromisse einlassen zu müssen. Jetzt heißt es also verhandeln. Aber denken Sie immer daran: Bleiben Sie freundlich – denn wahrscheinlich erreichen Sie so mehr!
Eine Mama, die ihre Elternzeit ausdehnen will. An dieser Stelle erst einmal ein paar Erläuterungen zur rechtlichen Situation: Mütter (und auch Väter) können bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres ihres Kindes die sogenannte Elternzeit in Anspruch nehmen Zwölf Monate der maximal dreijährigen Elternzeit können bis zum achten Geburtstag des Kindes genommen werden, wenn der Arbeitgeber zustimmt. Die Elternzeit kann in zwei Zeitabschnitte aufgeteilt werden. Eine weitere Aufteilung kann nur unter Zustimmung des Arbeitgebers erfolgen. Zwar können die Elternteile den Beginn der Elternzeit selbst wählen, aber die Mutterschutzfrist wird auf die mögliche dreijährige Gesamtdauer der mütterlichen Elternzeit angerechnet. (Beim Vater ist es anders: Seine Elternzeit kann bereits während der Mutterschutzfrist für die Mutter beginnen.) Haben Sie sich mit Ihrem Arbeitgeber nicht auf die entsprechenden drei Jahre, sondern beispielsweise nur auf ein einziges Jahr geeinigt (während ihr Partner die restliche Zeit übernimmt), so können Sie mit ihm über eine Modifikation Ihrer ursprünglichen Vereinbarung verhandeln. In jedem Fall sollten Sie frühzeitig mit den Verhandlungen beginnen, damit der Arbeitgeber eine Vertragsverlängerung mit Ihrer Vertretung vereinbaren kann. Halten Sie eine Kompromissvereinbarung auf jeden Fall schriftlich fest, damit keine Unklarheiten hinsichtlich der konkreten Bedingungen auftreten und Ihnen nicht doch noch die Kündigung ins Haus flattert. Eine Mama, die glaubt, wegen ihrer familiären Verpflichtungen am Arbeitsplatz diskriminiert zu werden. Wenn Sie den Eindruck haben, von Ihren Vorgesetzten diskriminiert zu werden, suchen Sie zunächst das direkte Gespräch mit ihnen und bitten Sie um eine Erklärung. Notieren Sie sich die Diskriminierungen vorher sorgfältig, damit Sie die einzelnen Punkte allesamt zur Sprache bringen können. Lässt sich das Problem nicht an Ort und Stelle lösen oder ändert sich nach diesem Gespräch nichts an der Situation, so wenden Sie sich an die Personalabteilung oder den Betriebsrat. Der nächste Schritt besteht in einer schriftlichen Be-
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schwerde. Dann erst können Sie eine Klage wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz anstreben. Dabei sollten Sie nicht nur die Fristen beachten, sondern sich auch eines Rechtsbeistandes versichern. Wenn Sie nicht sicher sind, welche Art von Diskriminierung auf Ihren Fall zutrifft, stellen Sie folgende Überlegungen an: Sobald Sie wegen Ihrer Schwangerschaft (oder schwangerschaftsbedingter Übelkeit) schlecht behandelt wurden oder Sie durch Mutterschutz oder Elternzeit Nachteile in Kauf nehmen mussten, handelt es sich um geschlechtsbedingte Diskriminierung. Das Gleiche trifft zu, wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen nach der Geburt Ihres Kindes einen weniger verantwortungsvollen Aufgabenbereich überträgt. Denken Sie daran, dass Sie nicht allein sind – auf der ganzen Welt sehen sich Frauen nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz mit den gleichen Problemen konfrontiert. Hüten Sie sich also vor dem Gefühl der Isolation und haben Sie keine Angst, Ihre Stimme zu erheben. Gemäß der EOC (Equal Opportunities Commission, jetzt Equality and Human Rights Commission) werden von den 4000 Frauen, die jedes Jahr in Großbritannien schwanger werden, 50 Prozent diskriminiert. Daran können Sie das Ausmaß des Problems ermessen. Frauen verdienen vor der Schwangerschaft durchschnittlich 91 Prozent des männlichen Einkommens. Nach der Geburt eines Kindes wird die Kluft größer: Der weibliche Verdienst beträgt dann nur noch 67 Prozent von dem eines Mannes in vergleichbarer Stellung. Wie Sie sehen, kann Diskriminierung Sie teuer zu stehen kommen. Diese Bürde haben wir Mütter zu tragen. Deshalb dürfen Sie es auf gar keinen Fall ignorieren, wenn Sie das Gefühl haben, dass auch Sie darunter zu leiden haben.
Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Tipps für eine Mutter, die ihr Familienleben und ihre Arbeit unter einen Hut bringen will? 1. Schrecken Sie nicht davor zurück, Ihre Familie an die erste Stelle zu rücken, indem Sie um flexible Arbeitszeiten oder Gleitzeit bitten; Sie haben das Recht, ein ausgewogenes Verhältnis von Familie und Beruf zu verlangen. 2. Schauen Sie sich die Kinderbetreuungsmöglichkeiten genau an, und wählen Sie mit Bedacht. Nur wenn Sie Ihr Kind in guten Händen wissen, können Sie beruhigt an den Arbeitsplatz zurückkehren. 3. Verhandeln Sie erst. Eine Klage muss nicht unbedingt erfolgreich sein.
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Zudem ist sie teuer, aufreibend und zeitraubend – wenn Sie können, vermeiden Sie sie! 4. Informieren Sie sich über Ihre Rechte. (Die Lektüre des am 18. August 2006 in Kraft getretenen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) kann Ihnen hier schon weiterhelfen. Weiterhin zur Lektüre empfohlen ist das Buch von Klaus Michael Alenfelder: Diskriminierungsschutz im Arbeitsrecht. Das neue Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Deubner Verlag. 1. Auflage, Köln 2006.) Wissen ist Macht! 5. Egal wie Sie Ihre Rückkehr an den Arbeitsplatz gestalten, seien Sie professionell, aber freundlich, und tun Sie alles, damit die Flexibilität Ihrer Vereinbarung sowohl für Sie selbst, aber auch für Ihren Arbeitgeber und Ihre Familie Früchte trägt!
Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine berufstätige Mutter? Do’s • Planen Sie im Voraus – ob es nun um Kinderbetreuung oder Arbeitszeiten geht. • Ziehen Sie ein flexibles Arbeits- oder Gleitzeitmodell in Betracht, das Ihren individuellen Bedürfnissen Rechnung trägt. • Denken Sie darüber nach, ob Sie sich eine Teilzeitbeschäftigung leisten können; Gehalt und Bonuszahlungen werden dabei nur anteilig ausbezahlt. • Verhandeln Sie mit Ihrem Arbeitgeber, und bringen Sie Ihre Bitte um alternative Arbeitszeiten freundlich vor. Achten Sie dabei auf eine fundierte Argumentation. • Holen Sie sich juristischen Rat, wenn Sie das Gefühl haben, diskriminiert zu werden. (Da juristischer Rat oft sehr kostspielig sein kann, empfiehlt es sich, zunächst auf juristische Portale im Internet zurückzugreifen. In puncto Arbeitsrecht beispielsweise findet man Rat unter www.arbeitsrecht.de). • Genießen Sie Ihre Elternzeit! Dont’s • Lassen Sie sich nicht auf irgendeine Form der Kinderbetreuung ein, ohne genaue Referenzen einzuholen. Vereinbaren Sie auf jeden Fall eine Probezeit, bevor Sie sich auf einen längerfristigen Vertrag einlassen.
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• Akzeptieren Sie am Arbeitsplatz keine nachteilige Behandlung aufgrund einer Schwangerschaft oder Ihrer Elternzeit. Das kommt zwar häufig vor, ist aber gesetzwidrig. • Wenn Schwierigkeiten auftreten, empfiehlt es sich, sämtliche Konferenzen, Diskussionen und Telefonate aufzuzeichnen. Sonst läuft man Gefahr, den genauen Verlauf ein paar Wochen später nicht mehr parat zu haben. • Heute gehen Sie vielleicht noch davon aus, die flexiblen Arbeitszeiten nur so lange zu benötigen, wie Ihr Kind klein ist. Aber oft ist es in der Schulzeit viel schwieriger, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren (durch Ferien, Hausaufgabenbetreuung und so weiter). • Sie müssen die Situation nicht allein bewältigen. Berufstätige Mütter brauchen ein gutes, unterstützendes Netzwerk aus Freunden, Familie, Nachbarn und Kollegen.
Mantra für berufstätige Supermamas mit Stil »Die Balance zwischen Arbeit und Leben kommt allen zugute – es ist Ihr Job und Ihr Leben, und Sie können beides haben!«
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Zweisamkeit Wenn Ihr Kind nicht das Ergebnis eines kurzen erotischen Abenteuers, einer Urlaubsromanze auf Mykonos oder der Samenbank ist, haben Sie und der Vater vor der Empfängnis mit Sicherheit Erlebnisse gehabt, die Ihre Zweisamkeit fördern und nur Ihnen beiden gehörten. Vielleicht sind Sie seit sechs Monaten zusammen, und Ihre Beziehung bestand vornehmlich aus romantischen Abendessen zu zweit und hin und wieder einem Flakon Chanel-Parfüm. Unter Umständen dauerte diese Phase – wie in meinem Fall – sogar zehn Jahre. Ob Sie nun seit fünf Wochen oder seit fünf Jahren ein Paar sind, Sie haben sich an die Schmeicheleien und die ungestörten Kuschelstunden unter der Bettdecke am Sonntagmorgen gewöhnt. Mag sein, dass Ihr Mann Ihnen am Valentinstag keine Pralinen kauft. Unter Umständen hält er am Hochzeitstag sogar einen Strauß Nelken von der Tankstelle für ausreichend, aber ich bin trotzdem sicher, dass Sie beide vor den Kindern erheblich mehr Zeit hatten, sich an der Gesellschaft des Partners zu erfreuen und die Dinge zu genießen, die Sie als Paar eben gern taten. Sie hatten Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang durch die Natur, um dann in einem kleinen Restaurant zu Mittag zu essen? He, warum denn nicht? Sie hatten Lust auf einen Kinonachmittag, gefolgt von ein paar Stunden in der Bar bei Cocktails und Nüssen? Eine Margarita, bitte! Sie wollten die Küche renovieren und sich dann etwas vom Chinesen kommen lassen, um es auf den Kissen am Boden zu essen? Wer braucht denn schon einen Tisch oder Besteck? Und um die Sache noch mehr auf den Punkt zu bringen: Sie hatten um 16 Uhr Lust auf Sex? Ich glaube nicht, dass Sie zwei Mal darum bitten mussten! Solange Sie nur zu zweit waren, konnten Sie das alles problemlos in die
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Tat umsetzen! Ohne ein zahnendes Kleinkind, eine fröhliche, aber beharrliche Tochter im Feengewand (Ich brauche meinen Zauberstab! Ich brauche unbedingt meinen Zauberstab!) oder ein vier Monate altes Baby, das Sie ständig stillen müssen, konnten Sie Ihre Zweisamkeit so richtig genießen – inklusive der Spontaneität und Intimität, die dazugehört. Für Mütter, die ein oder mehrere Kinder haben, hat es keinen Zweck, den unbeschwerten, romantischen Mahlzeiten oder der ungestörten Wochenend-Faulenzerei hinterherzutrauern (schließlich würden wir unsere Kids um nichts in der Welt wieder dagegen eintauschen wollen). Deshalb ist es das Beste, diese schönen Erinnerungen an einem sicheren, aber jederzeit zugänglichen Ort zu verwahren (wenn Sie wollen, nennen Sie es Ihren Erinnerungsschatz), um darauf zurückzugreifen, wenn es hart auf hart kommt und sich ins Gedächtnis zu rufen, dass Ihre Beziehung auf genau diesen Erinnerungen basiert. Angesichts dieser magischen Erinnerungs-Schatztruhe, glaube ich, sollte jede zukünftige Mutter und jeder zukünftige Vater (und jedes Paar, das sich ein Baby wünscht) mindestens die Hälfte der folgenden Dinge genießen, bevor das Baby auf die Welt kommt. Wenn Sie bereits ein Kind haben (und sich selbst verfluchen, weil Sie die Nummer drei der Liste ausgelassen haben), keine Sorge – geben Sie die Liste an eine schwangere Freundin weiter; sie wird Ihnen später dafür dankbar sein, das verspreche ich. • Genießen Sie das intime Zusammensein so intensiv wie möglich. • Machen Sie einen Kurzurlaub mit Ihrem Partner und/oder einen längeren Urlaub mit ihm in der Sonne (wenn Sie es sich leisten können). • Schauen Sie sich mindestens drei Filme im Kino oder auf DVD an. (Wenn Ihr Baby auf der Welt ist, werden Sie viel zu erschöpft sein, um sich einen von Anfang bis Ende anschauen zu können!). Das Gleiche gilt für das Theater! • Gehen Sie in ein kinderunfreundliches Restaurant (also eines ohne Spielecke und Kindermenü). Genießen Sie ein friedliches Abendessen bei Kerzenschein. • Bleiben Sie morgens liegen oder gehen Sie nach dem Frühstück wieder ins Bett, wann immer Sie können. • Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, um Frieden und Ruhe zu genießen.
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• Lesen Sie eine Illustrierte, eine Zeitung oder einen Roman von Anfang bis Ende. • Kochen Sie sich gegenseitig Ihr Lieblingsgericht. • Frühstücken Sie im Bett (gefolgt von ausgiebigem Knutschen). All diese Dinge werden zunehmend schwierig (obwohl durchaus nicht ganz unmöglich), sobald Sie Kinder haben, und es schadet nicht, sich vor der Ankunft des neuen Erdenbürgers etwas Zeit dafür zu nehmen. Genießen Sie die gemeinsamen Augenblicke als Paar, bevor sich Ihre Familie für immer vergrößert.
Mamas unter sich »Schauen Sie sich eine Ausstellung an, und essen Sie anschließend im Restaurant, und zwar deutlich länger als 15 Minuten. Das ist mein Tipp für werdende Eltern. Ein Luxus wie dieser steht nach der Geburt Ihres Kindes ganz weit unten auf Ihrer Prioritätenliste, deshalb sollten Sie sich die Zeit dafür nehmen, solange Sie es noch können!« Angie Nicholson, Vollzeitmutter von Missy (2)
Nicht länger die Nummer eins Vor etwa sechs Wochen schlurfte mein Sohn um 6.55 Uhr morgens in seinem Schlafsack in unser Schlafzimmer, kletterte in unser Bett und kuschelte sich unter die Decke mit 100 Prozent Körperkontakt an seine Mami. Erfreut, dass er glücklich und vor allem schläfrig war und noch nicht auf einer »Dinosaurier-Geschichte, oh, biiiiiiiittte« bestand, machte ich noch einmal die Augen zu. »Ihr beiden und eure verdammte Liebesbeziehung«, sagte mein Mann, als er von der winzigen Ecke des Bettes, die für ihn übrig geblieben war, fast herunterrollte. »Ich bin ja jetzt wohl überflüssig, nicht wahr?«, rief er und zog sich schmollend ins Badezimmer zurück, um sich zu rasieren (und zweifellos, um sein pflichtvergessenes Weib zu verfluchen). Und das genau ist es. Mein Mann, mein wunderbarer, geliebter und ganz besonderer Mann wurde von jetzt auf gleich ersetzt durch einen goldlockigen kleinen Jungen und seine ältere Schwester. Natürlich sagte er das halb im Scherz, aber die andere Hälfte repräsentiert einen leicht
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verletzten, erwachsenen Mann, der zehn Jahre lang die Mitte meiner Welt war und nun in der Kälte herumsteht. Ihm bleiben nur noch ein winziges Stückchen meiner Decke und der frustrierende Ausblick auf meinen Hinterkopf. Man hat ihn verlassen, denn ich kuschele mich jetzt an den warmen Schlafsack unseres Kindes. Ich weiß, es handelt sich um ein altes Klischee, aber die meisten meiner Freundinnen erinnern sich daran, dass ihre Männer alle irgendwann einmal das Gefühl hatten, außen vor zu sein, wenn ein neues Familienmitglied Einzug hielt. Plötzlich heißt es: »Jetzt nicht, Liebling« im Gegensatz zu »Komm ins Bett, Süßer«. Und obwohl wir es vielleicht nicht gern zugeben, liegt uns ein: »Mensch, halt doch mal den Mund!« manchmal eher auf den Lippen als ein: »Hast du Lust, im Bett zu frühstücken, Liebster?« Gefühle der Eifersucht und des Grolls sind vielleicht nur vorübergehend oder werden nur halb im Spaß geäußert, trotzdem sind sie für die meisten Männer sehr real. Und daraus kann man ihnen noch nicht einmal einen Vorwurf machen, oder? Erst machen Sie mit uns Atemübungen im Kreißsaal, und dann scheuchen wir sie weg, damit sie uns Pain au Chocolat kaufen, während wir unserem Neugeborenen tief in die Augen blicken. Während unsere Männer in aller Eile noch pinkfarbene Babysöckchen besorgen, Freunde und Verwandte anrufen und die Parkuhr füttern, sind wir mit »Bonding« beschäftigt und damit, die Stillerei in den Griff zu bekommen. Zu Hause geht diese Form der Arbeitsteilung meist weiter. Während ich meine Tochter rund um die Uhr stillte und auf ihren Atem horchte, ging mein Mann in den Supermarkt, unterhielt meine Verwandten, suchte nach einem wattierten, pinkfarbenen Schneeanzug für ein drei Monate altes Baby und bekam allmählich eindeutig graue Haare. Als er nach zwei Wochen Urlaub wieder ins Büro zurückkehrte, war er wahrscheinlich froh über die Abwechslung. Das Gefühl, an zweiter Stelle zu stehen, haben natürlich nicht nur die Männer. Auch Sie selbst sind nicht davor gefeit. Je größer das Kind wird, umso häufiger empfinden viele Frauen einen eifersüchtigen Stich, wenn ihr Partner sie an der Haustür praktisch ignoriert, weil er so begierig ist, einen Blick auf seinen im Hochstuhl sitzenden »kleinen Engel« zu werfen (früher waren Sie sein kleiner Engel, oder?). Besonders während der ersten Monate ist es schwer, in Ihrem Leben und dem Leben des Babys noch Zeit für den Partner aufzubringen. Fläschchen zuzubereiten, den Kühlschrank zu füllen und den Kinderwa-
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gen im Park herumzufahren, heißt nicht unbedingt immer, dass sie mit Ihrem Kind eine intensive Zeit verleben. Und wenn Ihr Partner gerade ihren kleinen Sohn durchkitzelt und Sie vollkommen ignoriert, obwohl Sie ihn schon mehrfach gebeten haben, Ihnen die Marmelade zu reichen, dann hat es auch für Sie den Anschein, dass Ihre Gefühle füreinander von beiden Seiten auf Eis gelegt worden sind und sich nun auf dieses kleine Wesen in Ihrer Mitte konzentrieren. Nicht nur, dass Intimität, liebevolle Worte und Zuneigung mittlerweile fast ausschließlich für den Nachwuchs reserviert werden, auch die Unterhaltung kreist nur noch um die Kinder. Sobald sie im Bett sind, reden wir über Kinderkrippenplätze, darüber, ob jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen und warum zur Hölle unser Jüngster diese Faszination für Messer entwickelt hat. Was im Fernsehen kommt, wen wir am Samstagabend zum Essen einladen wollen oder ob wir Weißwein oder Rotwein trinken sollen, wenn wir uns am Ende eines langen Tages entspannen, all diese Fragen scheinen uns überhaupt nicht mehr zu interessieren. Ich meine, wann haben Sie zum letzten Mal während der gesamten Mahlzeit ausschließlich über die letzte Wahl oder das Für und Wider des neuen Vorgesetzten Ihres Mannes gesprochen? Wenn eine solche Unterhaltung länger als einen Monat her ist, dann dürfte auch Ihnen dieses Gefühl nicht fremd sein, das uns Eltern alle über kurz oder lang beschleicht: Keiner von Ihnen beiden ist mehr die Nummer eins! Um allen Beteiligten den Übergang von zwei zu drei Familienmitgliedern zu erleichtern, sollten Sie sich viel Zeit für die Familie nehmen. Selbst wenn das zu Beginn nur bedeutet, das Kind zu zweit zu baden (oder, wie wir es handhabten, zusammen in die Wanne zu steigen), ihm die Abendgeschichte gemeinsam vorzulesen oder den Vater beim Füttern mit einzubeziehen. Es sind die kleinen Dinge, die zählen. Gehen Sie mit der ganzen Familie in den Park, und fragen Sie Ihren Mann nach seiner Woche im Büro, während Sie Ihr Kind anschaukeln. Loben Sie sich gegenseitig, heben Sie die elterlichen und partnerschaftlichen Qualifikationen Ihrer besseren Hälfte hervor. Durch winzige Gesten dieser Art sorgen Sie dafür, dass Ihr Partner sich nicht in den Hintergrund gedrängt fühlt. Als Mütter neigen wir dazu, das Verhalten des Vaters ständig zu kritisieren (»Musst du sie denn ausgerechnet so füttern?«, »Diesen Mantel trägt sie doch schon lange nicht mehr,« oder »Ihr sollt doch vor dem Schlafengehen nicht mehr he-
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rumtoben. Wie oft habe ich dir das schon gesagt?«), wodurch wir nicht wie eine liebende Ehefrau klingen, sondern wie eine Mutter Oberin. Indem wir bewusst darüber nachdenken, wie wir jetzt, da wir Eltern sind, unseren Partner integrieren können und wie wir mit ihm kommunizieren, können wir Gefühle der Vernachlässigung und des Grolls im Zaum halten.
Mamas unter sich »Meinem Freund fiel es sehr schwer, sich an das neue Baby zu gewöhnen. Er fand es furchtbar, wie viel Aufmerksamkeit ich Clara schenkte. Er zog sich zurück und wurde sehr übellaunig. Die einzige Methode, um diese Situation zu entschärfen, bestand darin, eine Stunde am Tag dafür zu reservieren, dass er eine ganz eigene Beziehung zu Clara aufbaute, ohne dass ich mich einmischte. So schauten sie sich zusammen ein Fußballspiel im Fernsehen an, er badete sie und gab ihr abends das Fläschchen, alles alltägliche Aufgaben, aber dennoch wichtig. Indem ich ihnen dabei half, sich ineinander zu verlieben, trug ich dazu bei, das wir Erwachsenen uns ebenfalls wieder ineinander verliebten.« Sharon Benjamin, Vollzeitmutter von Clara (3) und Imogen (1)
Ich habe Kopfschmerzen Wie oft haben Sie die »Ich habe Kopfschmerzen«-Nummer benutzt, um Intimität zu vermeiden und um 22 Uhr endlich ungestört ins weiche Bettchen sinken zu können? Seien Sie ehrlich! Man muss kein Genie sein, um zu wissen, dass nach der Geburt des Kindes ein kleiner Quickie unter der Decke vor dem Frühstück nicht mehr infrage kommt, und jede spätabendliche erotische Aktion fällt sowieso ins Wasser, weil es lebenswichtig ist, einigermaßen früh einzuschlafen. Sie sind erschöpft, wissen nur zu genau, dass Sie ganz früh morgens wieder aus den Federn steigen müssen und dass Ihr Bauch immer noch der »Vorher«-Abbildung auf einer Anzeige für Fettabsaugung ähnelt. Es könnte Ihnen wirklich und wahrhaftig nichts ferner liegen, als jetzt noch ein paar Kerzen anzuzünden und sich in ein verführerisches Negligé aus Satin zu hüllen. Meiner Ansicht kann man erst in der sechsten bis zwölften Woche nach der Entbindung wieder an sexuelle Aktivitäten denken. (Aber na-
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türlich kann der Zeitrahmen auch variieren – es kommt ganz auf Sie persönlich an.) Zu diesem Zeitpunkt fühlte sich mein Körper nicht mehr so wund und ramponiert an, so langsam kristallisierte sich ein Stillrhythmus heraus (wodurch der Milchfluss etwas zurückging und die Brustwarzen nicht mehr so wund waren), und ich bekam mehr als sechs Minuten Schlaf pro Nacht. Wenn der richtige Zeitpunkt für Sie, Ihren Körper und Ihr emotionales Wohlbefinden (ganz zu schweigen von dem Ihres Partners) gekommen ist, muss man ein paar Grundregeln beachten. Meine Freundinnen und ich sprechen in diesem Zusammenhang von »Mamas Sex-Geheimnissen«.
Verlieben Sie sich wieder ineinander Eigentlich ist es doch offensichtlich: Wer hat schon Lust, einen Mann zu küssen (von mehr als einem Kuss ganz zu schweigen), den man nicht mehr kennt oder mit dem einen nichts mehr verbindet? Wenn Sie sich die ganze Woche über nur streiten, fühlen Sie sich wohl kaum motiviert, den Samstagabend mit ihm unter der Bettdecke zu verbringen! Die Verbindung miteinander wieder herzustellen, ist die einzige Möglichkeit, um auch das Gefühl der Verliebtheit wieder zu beleben. Interessieren Sie sich gegenseitig für das Leben des anderen (auch wenn Sie den Bericht über seine schreckliche, morgendliche Fahrt zur Arbeit eigentlich gar nicht hören wollen), unternehmen Sie gemeinsam etwas, und teilen Sie sich die Elternrolle, so gut es geht. Auch wenn Sie sich gemeinsam einen Film ansehen oder den gleichen Artikel lesen, haben Sie etwas, worüber Sie sich unterhalten können und wodurch Sie sich einander wieder näher fühlen. Seien Sie nett zu dem Mann an Ihrer Seite, und bringen Sie ihn dazu, seinerseits ebenfalls wieder freundlich zu Ihnen zu sein. Eine beiläufige Bemerkung über seine Kochkunst oder ein Kompliment über Ihre Frisur können im Kampf um die gegenseitige Aufmerksamkeit Wunder wirken.
Schieben Sie es nicht länger auf, sondern verabreden Sie sich miteinander! Jede Mutter, die ich kenne, sagt das Gleiche: Obwohl man dafür ein bisschen im Voraus planen muss und seine Energiereserven aktivieren
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muss, lohnt es sich. Sobald Sie sich Zeit für Intimität genommen und die starre Alltagsroutine einen Abend lang durchbrochen haben, fühlen Sie sich erheblich lebendiger und kommen auch mit dem Partner und der Beziehung wieder besser klar. Ihren Sex zu planen, kommt Ihnen zwar vielleicht berechnend und unromantisch vor, aber es ermöglicht Ihnen, sich auf emotionaler und körperlicher Ebene darauf vorzubereiten. Sie wollen auf Spontaneität nicht ganz verzichten? Bedenken Sie dabei eines: Wenn Sie erotische Tête-àTêtes mit Ihrem Partner ständig aufschieben und auf den »richtigen Augenblick« warten, sind Ihre Babys zu Teenagern herangewachsen, bevor Sie wieder Sex haben! Meine gute Freundin Lyn legt einmal im Monat einen »Paar-Abend« ein. Die beiden bringen Riley zu Lyns Mutter, treffen auch ansonsten keinerlei Verabredungen und verbringen den ganzen Abend damit, die Gesellschaft des anderen zu genießen. Sie kochen abwechselnd, essen etwas Köstliches, zünden Unmengen von Kerzen an, legen schöne Musik auf, trinken einen guten Wein, massieren sich gegenseitig und stellen die »Verbindung« zueinander wieder her. Früher hätten sie das an jedem Abend in der Woche tun können, aber als Eltern müssen sie sich vorher einen Termin dafür überlegen.
Besinnen Sie sich auf Ihre Attraktivität Müde, schlecht gelaunt und fett, wie sexy fühlen Sie sich? Aber Ihr schlechtes Allgemeinbefinden ist noch lange keine Entschuldigung, um niemals wieder mit einem Mann zu schlafen! Nehmen Sie sich etwas Zeit für sich selbst. Ziehen Sie eine hübsche Bluse zum Abendessen an (oder zumindest ein sauberes Logo-T-Shirt statt des Trainingsanzugs-Oberteils) und frisieren Sie sich. Ich fand es immer urkomisch, dass meine Mutter, bevor mein Stiefvater von der Arbeit nach Hause kam, Parfüm auftrug und die Ohrringe anlegte, aber nun, da ich selbst Frau und Mutter bin, verstehe ich, warum sie sich die Mühe machte. Sie selbst kam sich attraktiver vor und vermittelte ihm gleichzeitig das Gefühl, im ganzen Alltagsstress trotzdem einmal an ihn gedacht zu haben. 20 Jahre später sind sie immer noch glücklich verheiratet; es ist schon erstaunlich, was Chanel Nr. 19 so alles bewirken kann! Wenn Sie also Lust haben, aktiv zu werden, kaufen Sie sich etwas hübsche Unterwäsche, die Ihnen das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein. Vielleicht holen Sie sogar frisches,
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sauberes Bettzeug und eine Duftkerze aus dem Schrank. Das alles kann den Unterschied zwischen Kopfschmerzen und einem schönen Abend mit dem Mann, den Sie lieben, ausmachen.
Besinnen Sie sich auf Ihre eigene Sexualität Vielleicht braucht es mehr als nur eine gute Mahlzeit und etwas exklusive Spitzenunterwäsche, um Sie wieder ins Bett zurückzubekommen. Viele Frauen haben nicht nur ihre Energie, sondern vor allem Ihre Libido verloren. Manche, die schon ein Jahr lang keinen Sex mehr hatten, haben bereits jede Hoffnung aufgegeben, ein erotisches Zusammensein mit ihrem Mann jemals wieder genießen zu können. Eine lange, traumatische Entbindung, kombiniert mit der Verwirrung, die die neue Rolle als Mutter mit sich bringt, kann einem die Lust nun wirklich vollends verderben. Und es gibt noch einen Grund für mangelndes Lustempfinden, der tief in unserem Unterbewusstsein verankert ist: Für die meisten von uns sind »Mütter« einfach keine sexuellen Wesen. Als ich meine gute Freundin (die Champion in dem Wettbewerb mit dem Titel »Zwei Jahre kein Sex« ist) um eine Lösung bat, lautete ihre einfache Antwort: »Ein paar Abende ›frei‹, heiße Vollbäder, ein paar Gläser Wein und ein Vibrator.« Ja wirklich! Vielleicht funktioniert das nicht bei allen Frauen, aber es zeigt, dass Sie Zeit brauchen, um Ihre eigene Sexualität und das Gefühl, ein weibliches Wesen (und nicht nur Soundsos Mutter) zu sein, neu zu entfachen. Möglicherweise müssen Sie Ihre Sexualität erst einmal allein erforschen (und Ihren Partner später integrieren), um zu den Wurzeln zurückzukehren und Ihr Selbstvertrauen und Ihre Libido von Grund auf zu erneuern. Nach zwei Jahren und 18 Tagen hat meine Freundin wieder ein gesundes Lustempfinden. Offensichtlich braucht man dafür eine Menge Geduld und noch mehr Willenskraft!
Vergessen Sie nicht zu lachen Sie haben es also geschafft, Ihre Sexualität wieder zu beleben. Nach einer langen Auszeit haben sich Liebe und Lust wieder eingestellt. Also bringen Sie die Kinder ins Bett, ziehen ein Spitzenunterhöschen an und legen eine CD von Marvin Gaye auf. Und jetzt? Nehmen Sie die Sache
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in diesem Moment nicht allzu ernst (das gilt besonders dann, wenn die Entbindung noch nicht allzu lange hinter Ihnen liegt), denn sonst ruinieren Sie sich unter Umständen den ganzen Abend. Als mein Mann und ich nach der Geburt meiner Tochter zum ersten Mal miteinander kuschelten, bekamen wir mehr als wir gedacht hatten. Wir tranken ein paar Gläser Wein, genossen ein gutes Abendessen und konnten uns zum ersten Mal seit sechs Wochen wieder nett miteinander unterhalten und lachen. Wir hatten wirklich über etwas anderes gesprochen als über unser Baby … großartig! Damit hatten wir die erste Hürde genommen! Danach lagen wir im Bett, und ein Kuss verwandelte sich in eine leidenschaftliche Umarmung. Als ich in der Intensität des Augenblicks meinen Still-BH von mir warf, fielen zwei ziemlich durchweichte Stilleinlagen heraus. Nachdem wir diese zweite Hürde überwunden hatten, wagte mein Mann sich an meinen Busen, der früher vornehmlich sein Metier gewesen war. Zisch! Mit Lichtgeschwindigkeit spritzte ein Schwall Muttermilch heraus – ihm geradewegs ins Auge. Blind und von einem Lachkrampf geschüttelt, fiel er über meine andere Brust her, die sich ebenso verhielt, nur dass die Milch diesmal das andere Auge traf. Der romantische Augenblick war ein für allemal dahin. Noch ein Grund zum Lachen? Na ja, entweder das, oder Sie fangen an zu weinen. Natürlich probierten wir es eine Woche später noch einmal. Bewaffnet mit einem spitzenbesetzten Still-BH, der hübsch genug war, dass ich ihn anbehalten konnte, waren wir in der Lage, auch das nächste Stadium erfolgreich zu meistern. Gott sei Dank!
Seien Sie auf das Unerwartete vorbereitet Jede Mutter wird Ihnen versichern, dass ungetrübte, ununterbrochene Nächte der Leidenschaft mit kleinen Kindern weitgehend unmöglich sind. Natürlich dürfen wir auch weiterhin auf wilde Nächte hoffen, aber wir sollten auf alle Eventualitäten gefasst sein. Nehmen wir zum Beispiel meine Freundin Elaine. Endlich hatte sie sich zu einem romantischen Abend durchgerungen: Gerade als sie sich auszog, kam ihr kleines Kind herein und wollte Saft trinken. Meine Freundin Luella weiß Ähnliches zu berichten: Jedes Mal, wenn es zur Sache ging, schien ihre Tochter einen sechsten Sinn dafür zu haben und brüllte aus Leibeskräften ins Babyfon. Auch wenn Luella fünf Minuten vorher einen Blick in
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ihr Zimmer geworfen hatte und sie da noch tief geschlafen hatte: Sobald es im Schlafzimmer konkret wurde, saß sie aufrecht in ihrem Kinderbettchen, war wie von Sinnen und schrie, bis Mami endlich kam.
Gelegentliche Ablenkungsmanöver Wenn Sie – wie ich selbst und viele meiner Freundinnen auch – der Ansicht sind, dass die Morgenstunden der einzig wahre Zeitpunkt sind, um überhaupt an Sex zu denken (seien wir doch mal realistisch: am Abend liegen wir schließlich bereits im Delirium), dann müssen Sie Ihre Kinder vielleicht ein bisschen ablenken, um sie eine Weile vom Schlafzimmer fern zu halten und währenddessen komplett zu unterhalten. Glauben Sie mir: Sie sind bestimmt nicht die erste Mutter, die den Nachwuchs 20 Minuten vor eine Kinderserie setzt, damit Sie um 7.33 Uhr mit Ihrem Partner intim werden kann. Damit will ich nicht sagen, dass Sie jetzt wilde Sado-Maso-Orgien feiern dürfen, während sich die Kleinen vor dem Fernseher langweilen und Smarties in sich hineinstopfen, aber manchmal sollte es einer Mutter erlaubt sein, das Fernsehen zu missbrauchen, um sich ein winziges Zeitfenster für die Zweisamkeit mit ihrem Mann zu gönnen!
Mamas unter sich »Ich gebe es nicht gern zu, aber mein Mann und ich hatten nach der Geburt meiner ersten Tochter Clementine sieben Monate lang keinen Sex. Nachdem meine Wunden verheilt waren, hatte ich einfach kein Lustempfinden mehr und konnte mir einfach nicht mehr vorstellen, wieder mit ihm Sex zu haben. Es klingt vielleicht dumm, aber als Paar mussten wir wirklich bei null anfangen, um uns wieder ein neues Sexualleben aufzubauen und es in Schwung zu bringen. Jamie umwarb mich geradezu und gab sich Mühe, damit ich mich in meinem Körper und mit meiner Sexualität wieder wohl fühlte. Wochenlang begnügten wir uns damit, uns lediglich zu küssen und unsere Intimität wieder neu zu erforschen. Als unsere Tochter acht Monate alt war, schliefen wir seit ihrer Geburt zum ersten Mal wieder miteinander. Jamie war sehr geduldig und wirklich zärtlich, deshalb fühlte ich mich sicher und erregt. Ich hatte ganz vergessen, wie es sein konnte!« Helena Moore, Innenarchitektin und Mutter von Clementine (2)
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Freundinnen Ich muss Ihnen ein Geständnis machen. Obwohl das Gefühl, mit dem Mann, den ich liebe, zu schlafen, eine Million Euro wert ist, ist ein Schwätzchen, ein oder zwei gute Lacher und mindestens eine Flasche Wein mit meiner besten Freundin Clare eine Million und einen Euro wert. Das Tolle an meiner Freundschaft mit Clare ist, dass unsere unterschiedlichen Lebensformen sie in keiner Weise beeinträchtigen. (Sie ist eine großartige Fernsehregisseurin, ich bin Schriftstellerin. Sie trifft sich mit verschiedenen Männern und lebt mit einer Freundin in einer Mietwohnung; ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und werde voll und ganz von unserer Hypothek in Anspruch genommen. In der Schule war sie der Streber und ich die Rebellin. Sie spielte Geige, ich Blechtrommel. Sie liebte M&Ms mit Erdnüssen, ich liebte Feten.) Wir waren in vielerlei Hinsicht oft Meilen voneinander entfernt, aber das hat unsere Freundschaft nur noch stärker gemacht. Obwohl ihre Leidenschaft nun nicht mehr M&Ms, sondern Fernsehdrehbüchern gilt, und meine Feten durch Kleinkinder-Spielgruppen ersetzt wurden, haben wir jetzt umso mehr Gesprächsstoff, wenn wir uns treffen. Sie liebt meine Kinder und wird niemals müde, sich Geschichten von Kinderkrippen, Disziplin und Schlaftraining (bis zu einem gewissen Punkt) anzuhören. Ich selbst wiederum finde es faszinierend, wenn sie mir vom Fallschirmspringen, von ihren Abenden in der Cocktailbar oder romantischen Wochenenden in Berlin berichtet. Auf diese Weise ist unsere Freundschaft für uns beide erfrischend, eine leichte Brise in unseren unterschiedlichen Welten aus Rendezvous und Mutterschaft. Ich wette, auch Sie haben so eine Freundin, jemanden, der alles für Sie bedeutet und der Sie daran erinnert, wer Sie sind und was Sie an einer Freundin besonders schätzen. Und dann haben wir noch Freundinnen, mit denen wir zusammen arbeiten, uns ausruhen oder spielen. Jene, bei denen wir uns ausheulen können, solche, mit denen wir herrlich klatschen können und Frauen, die wir einfach nur anrufen, um zu schwatzen. Auch wenn Sie nur eine Hand voll gute Freundinnen besitzen, so bin ich doch sicher, dass Sie jede einzelne von ihnen in ganz unterschiedlichen Stadien Ihres Lebens kennen gelernt haben (an der Universität, im ersten Job, im Geburtsvorbereitungskurs und in der Grundschule Ihrer Tochter).
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Durch eine Familiengründung werden viele Ihrer Freundschaften extrem belastet. Manche werden sicherlich wachsen und gedeihen, aber so manch eine wird die Veränderung nicht überstehen. Eine der größten Aufgaben besteht darin, die Verbindung zu anderen Menschen aufrechtzuerhalten, sich weiterhin als Teil der Erwachsenenwelt zu fühlen und sich Zeit für Freundschaften zu nehmen. Wenn Sie bis über beide Ohren tief in einem eiligen Projekt stecken, Ihnen die schmutzige Wäsche schon bis zum Hals steht und Sie den Kindern auch noch Abendbrot machen müssen, wenn Sie schon Schwierigkeiten haben, Ihrem Partner auch nur eine Viertelstunde Ihres Tages zu widmen, dann scheint für eine Freundin effektiv keine Zeit mehr übrig zu sein. Ein großer Fehler! Jede junge Mutter, die wochenlang ohne Klatsch und Tratsch über die neueste Trennung unter Prominenten auskommen musste, ohne eine Unterhaltung über das beste Rezept für Kinder-Lasagne oder ohne einen »freien« Abend mit ihren Mädels, weiß wahrscheinlich, wie hoffnungslos ein Leben ohne Freundinnen sein kann. Das Schwierige bei Freundschaften mit kleinen Kindern (und das betrifft keineswegs nur solche mit Frauen; einige meiner Freundinnen sind auch mit zahlreichen Männern befreundet) ist nicht nur der Mangel an Zeit, sondern auch der Mangel an Energie, das Höchstmaß an Kinderbetreuung, für das man sorgen muss, und das Selbstwertgefühl. Häufig sind Sie erschöpft, haben keinen Babysitter und haben immer noch das Gefühl, fünf Kilo Übergewicht zu haben. Deshalb haben Sie auch keine Lust, sich an einem Mittwochabend mit einer anderen Frau in eine Bar zu setzen. Natürlich sind Kinder ein Hemmnis: Sie haben nicht mehr die Freiheit, sich mit Ihren Freundinnen zu treffen, wann Sie wollen. Aber deshalb sollten Sie trotzdem nicht zulassen, dass Ihr Partner und Ihre Kinder die einzigen Beziehungen sind, die für Sie von Bedeutung sind. Wir alle brauchen hin und wieder auch einen anderen Bezugspunkt, und wenn es nur einmal im Monat ist. Ja, klar, wir treffen andere Mütter, wenn wir unsere Kinder von der Schule abholen, wenn wir zur Babymassage gehen oder an der Kasse im Supermarkt warten, aber diese kurzen Intermezzi sind ja wohl kaum mit einem intensiven Abend zu vergleichen, den wir mit einer Freundin verbringen, oder? Sich ohne die Kinder und den Partner Zeit für Freundschaften zu nehmen, ist eine wichtige Voraussetzung, um die eigene Identität wiederzu-
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finden und sich wie ein menschliches Wesen zu fühlen. Für mich hat sich das folgende Arrangement bewährt: Einmal pro Woche engagieren mein Mann und ich die Babysitterin und gehen aus – entweder mit gemeinsamen Freunden oder als Paar. Alle drei oder vier Wochen wiederum treffe ich mich abends allein mit meinen Freundinnen. (Mein Mann passt dann auf die Kinder auf und genießt seinerseits den gleichen Vorzug an einem anderen Tag.) Auch wenn ich nur auf einen kleinen Imbiss zu Jennie gehe und mir mit ihr einen Film ansehe, fühle ich mich wieder wie ein vollständiger Mensch, weil ich ohne meine bessere Hälfte und meine beiden anderen Viertel unterwegs bin. Wenn das Budget es zulässt, gehen wir ins Restaurant oder schauen uns ein Theaterstück an, aber im Grunde ist es das Wichtigste, überhaupt mal herauszukommen und etwas zu unternehmen, das sich vom Einerlei des Familienalltags unterscheidet. Zugegeben, vier von zehn Mal sagt eine von uns Frauen ab (»Das Baby hat die ganze Nacht gezahnt« oder »Mega-abscheulicher Tag im Büro« sind unsere häufigsten Entschuldigungen), aber in den meisten Fällen können wir die Verabredung einhalten und fühlen uns hinterher immer besser. Dabei ist es nicht schlimm, wenn wir doch über nichts anderes reden als über die Kinder, das ist schließlich normal. Trotzdem sind wir zweieinhalb Stunden ohne sie unterwegs und kümmern uns um etwas anderes als den Abwasch oder den Abschlussbericht. Manchmal kann man es sich (aus praktischen oder finanziellen Gründen) einfach nicht leisten, sich alle drei Wochen mit seinen Freundinnen zu treffen. Letzte Woche zum Beispiel konnte mein Mann nicht auf die Kinder aufpassen (er musste die ganze Woche lang Überstunden machen), ich war zu müde, um überhaupt nur darüber nachzudenken, an einem Abend später als neun Uhr ins Bett zu gehen (in den letzten sieben Tagen hatte ich zwei Artikel und ein ganzes Kapitel geschrieben), und meine Tochter schien eine Erkältung auszubrüten, sodass sie wahrscheinlich ungehalten sein würde, wenn sie nachts aufwachte und keine Mama da war, die sie trösten konnte. Statt also beim Italiener um die Ecke essen zu gehen, beschlossen Jennie, Lyn und Clare (zumindest in diesem Monat), uns samstagmittags zum Essen zu treffen – und zwar ohne Männer. Ich stellte meine Küche zur Verfügung und bereitete eine große Schüssel Salat zu, Jennie und Lyn brachten frisches Brot und Fleisch mit, Clare eine Flasche Wein (und ihre einmalige Begabung, Kinder unter vier mit ihren Geschichten zu unterhalten). Die Kids ließen wir im Garten
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spielen. Obwohl man diesen Mittag nicht wirklich als Erwachsenenzeit bezeichnen konnte, machten sich zumindest unsere Männer rar (was sie insgeheim sehr genossen), und wir konnten ungestört Müttertipps austauschen und uns ein kleines Gläschen Wein zum Mittagessen gönnen. Mit Geduld (viele Treffen mit den Freundinnen fallen lästigen Kleinigkeiten wie Zahnen, Windpocken oder Mandelentzündung zum Opfer) und Entschlossenheit können Sie erreichen, dass Ihre Freundschaften auch nach der Geburt der Kinder wachsen und inniger werden. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, dass Sie sie jetzt mehr brauchen denn je. Wer sonst hört Ihnen zu, wenn Sie schluchzend davon berichten, dass Sie heute schon zum zehnten Mal versucht haben, Ihr Kind zu stillen (und es Ihnen misslungen ist)? Wer sonst bringt Sie zum Lachen, wenn Sie Größe 46 haben (weil Sie die Schwangerschaftskilos nicht herunterbekommen) und sich doch eigentlich Ihre Größe 38 zurückwünschen? Wer sonst versichert Ihnen, dass man Sie liebt und dass Sie gute Arbeit leisten, auch wenn Sie das Gefühl haben, ein totaler Versager zu sein? (Und wer sonst bringt Ihnen in einem solchen Augenblick auch noch Schokoladenkuchen mit Guss mit?) Freundinnen natürlich. Bei uns geht es vielleicht nicht ganz so zu wie in Sex in the City, trotzdem lieben wir es, uns gelegentlich abends zusammenzusetzen, um zu schwatzen, Martinis zu trinken und über Sex zu fachsimpeln, stimmt’s?
Mamas unter sich »Nach Marthas Geburt zogen wir aufs Land. Obwohl ich jetzt viel mehr Platz hatte, um ein Kind großzuziehen, fühlte ich mich sehr einsam und vermisste meine Freundinnen über die Maßen. Statt mich jedoch im Selbstmitleid zu suhlen, schloss ich mich ein paar Spielgruppen an und belegte einen Malkurs. Dadurch gewann ich ein paar sehr liebe Freundinnen, die mir schon in vielen Situationen Trost spendeten. Außerdem bestand ich darauf, alle sechs Wochen nach London zu fahren und mich mit meiner Freundin Jane und ein paar anderen Frauen meines Herzens zu treffen. Meine Mutter passte dann auf Martha auf, und ich verbrachte den Abend mit guten Gesprächen und gutem Rotwein in meinem Lieblingslokal. Wenn ich nicht so aktiv geworden wäre, hätte meine Ehe mit Sicherheit gelitten, ganz zu schweigen von meinem Selbstwertgefühl.« Kym Karasick, Hausfrau und Mutter von Martha (2)
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Schaffen Sie Zeit für Mußestunden Hin und wieder haben wir alle unsere »Fünfzigerjahre-Krise«. Das sieht ungefähr folgendermaßen aus: Sie stehen an der Spüle und versinken bis zu den Ellenbogen im Abwasch, tragen ultraschicke gelbe Gummihandschuhe, sind heiser vom Verhandeln (nicht vom Schreien, natürlich), damit Ihre Kinder die kleinen Plastiktierchen auch wirklich miteinander teilen und waren seit 48 Stunden nicht mehr vor der Tür. In diesem Augenblick kommt Ihr Partner von der Arbeit/vom Fußball/aus der Kneipe/ aus dem Garten. Sie hassen diesen dritten schmutzigen Kochtopf mit angebackener Bolognese, die sich einfach nicht vom Boden lösen will und sind drauf und dran, das nächste Kleinkind, das schreit: »Mein Känguru, gib es mir wieder!« kurzerhand zu erwürgen. Als Ihr Partner, der sich mittlerweile mit der Zeitung aufs Sofa gesetzt hat, aufblickt und Sie fragt: »Was gibt es zum Abendessen?«, werfen Sie die Töpfe auf den Boden, schleudern jedem, der sich in Hörweite befindet, mindestens drei unflätige Ausdrücke an den Kopf und ziehen sich nach oben zurück, wo Sie den Aufstand der frustrierten Hausfrau proben. Meine Freundinnen und ich nennen diesen Augenblick die »Fünfzigerjahre-Krise«: Sie brechen in Tränen aus und erkennen, dass Sie ein großes Glas Wein und ein paar Mußestunden benötigen. Plötzlich erkennen Sie, dass Sie zur archetypischen Hausfrau mutiert sind (auch wenn Sie an fünf Tagen in der Woche arbeiten), und dass Sie knietief in einem chaotischen Haus mit durchgeknallten Kindern stecken. In einem solchen Augenblick fragen Sie sich unweigerlich, was zum Teufel mit Ihrer Individualität passiert ist. Sie sind nur allzu vertraut mit Ihren Rollen als Frau/Partnerin/Freundin/Geliebte. Sie kennen das Für und Wider Ihrer neuen Identität als Mutter (und möglicherweise auch als Karrierefrau), und Sie können die Erwartungen auflisten, die man an Sie als Putzfrau/Haushälterin/Köchin/Gesetzeshüterin und Schatzmeisterin des Hauses stellt. Erstellen Sie jetzt eine Liste der Dinge, die Sie außerhalb des durch diese Rollen definierten Rahmens erledigen, und Sie werden überrascht sein, wie wenig Ihnen einfällt. Vor den Kindern waren Sie statt Ehefrau, Mutter, Hund-Ausführerin und Chauffeuse auch so etwas wie beste Freundin, Geliebte, Kunstfanatikerin, Kinofreak, ShoppingSüchtige und leidenschaftliche Joggerin. Vielleicht hätten Sie noch Säufe-
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rin, Schuh-Fetischistin und passionierte Faulenzerin hinzufügen können. Statt »hervorragend im Zubinden von Schnürsenkeln mit einer Hand« oder »Nummer eins im Kochen von Käsenudeln während des Stillens« zu sein, hätten Sie vielleicht Qualitäten notiert wie »Expertin für die neuesten Kinofilme« oder »beste Köchin für Brathühnchen und Apfelstreuselkuchen bei einer Abendeinladung um 20 Uhr«. Kombinieren Sie dies mit der Tatsache, dass Sie seit vier Wochen keinen Sex mehr hatten, dass Sie seit vier Monaten nicht mehr beim Friseur waren und dass Sie seit gefühlten vier Jahren eindeutig keinen Frauenabend mehr hatten, und schon haben Sie die Antwort auf die Frage, wie es möglich ist, dass Sie im anstrengenden und aufreibenden Reich des elterlichen Daseins Ihre Identität verloren haben. Aber nicht nur Mütter können von ihrer neuen Rolle ziemlich überfordert sein. Auch Väter leiden unter den Beschränkungen, die ihnen das Nebeneinander von Arbeit und Familie auferlegt. Mein Mann sieht am Ende einer langen Woche oft sehr erschöpft aus. Den ganzen Tag kümmert er sich um die Leitung der Firma, dann eilt er nach Hause, um gerade noch rechtzeitig zur Badezeit einzutreffen, den Kindern 100 Prozent seiner Aufmerksamkeit zu schenken, bevor sie ins Bett gehen, mir anschließend bei der Zubereitung des Abendessens zu helfen, seine Großmutter anzurufen und dann noch eine Stunde Papierkram zu erledigen, bevor er mit mir ins Bett geht. Kein Wunder, dass auch er manchmal vollkommen am Ende ist. Die 40 Minuten, die er zwei Mal die Woche Fußball spielt, sind häufig die einzige »freie« Zeit, die er hat. Wenn Sie natürlich einen Partner haben, der von häuslichen Pflichten lieber »die Finger lässt«, der niemals auch nur in die Nähe der Waschmaschine geht und auch nicht weiß, wo die Kinder schlafen (stattdessen aber gern auf dem Sofa herumliegt, eine Dose Bier in der einen und eine Boulevardzeitung in der anderen Hand), dann haben Sie eine »Auszeit« um so nötiger. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die meisten modernen Partner ihre Rolle als Vater ernst nehmen und es oft ebenfalls verzweifelt nötig haben, ein winziges Stückchen ihres alten Lebens wiederzuentdecken. Es steht für mich außer Frage, dass etwas »kinderfreie« Zeit sowohl Mama als auch Papa ganz gut bekommen. Sich etwas Freiraum dieser Art zu verschaffen, wird eine erfrischende Wirkung auf Ihre Beziehung und Ihr Familienleben haben. Wir alle lieben einen Spaziergang im Park mit den Kindern, den letz-
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ten Gutenachtkuss von unserem Kleinen und das Gelächter über die von unserem Sohn fabrizierte Knete-Interpretation von Spiderman. Aber häufig vergessen wir, wie sehr wir auch eine Erwachsenenunterhaltung mit unserem Partner lieben, wie sehr wir etwas Sport am Ende eines langen Tages vermissen und wie viel Freude es macht, mit unserer besten Freundin einen schmalzigen Film anzuschauen (nicht ohne eine Kugel Schokoladeneiscreme mit Stückchen, versteht sich). Selbst wenn das, was Sie daran hindert, allein oder mit Ihrem Partner ein paar erholsame Mußestunden zu verbringen, Geldmangel oder der fehlende Babysitter ist, gibt es immer noch ein paar kreative Möglichkeiten, um das Problem zu lösen. Okay, wenn Sie am liebsten Schuhe kaufen gehen, und Ihr Konto dies verbietet, so müssen Sie natürlich darauf verzichten. Überlegen Sie sich stattdessen etwas, das Sie fast genauso mögen und das nicht die Welt kostet. Ein langer Spaziergang, eine Einladung zum Abendessen in Ihrem Haus (wo jeder Gast selbst eine kleine Spezialität und eine Flasche Wein mitbringt) oder eine Stunde in einer kostenlosen Kunstgalerie – das alles hebt die Stimmung und weckt Ihre Lebensgeister. Um in der Zeit, in der Sie etwas für sich selbst tun, auch die Kinderbetreuung zu gewährleisten, müssen Sie gegebenenfalls kreative Lösungen entwickeln. Diese müssen keineswegs kostspielig sein. Wie wäre es, wenn Sie sich mit anderen Müttern beim Babysitting abwechseln? Meine Freundinnen und ich greifen uns damit immer mal wieder gegenseitig unter die Arme. Gestern Abend zum Beispiel gingen mein Mann und ich zusammen ins Kino, während Jennie auf unsere schlafenden Kinder aufpasste und dabei ein Buch las. Ich werde ihr diesen Gefallen erwidern, indem ich in drei Wochen auf ihre Kinder achtgebe, während sie mit ihrem Partner auf einer Hochzeit ist. Vergessen Sie nicht, auch Ihrem Mann etwas Zeit für sich selbst zu verschaffen, er kann es Ihnen natürlich ebenfalls vergelten. Eine Mutter, die ein paar schöne Mußestunden ohne die Familie verbringt, ist oft nicht mehr griesgrämig und gestresst, sondern eben eine Supermama, die genug Energie und Enthusiasmus aufbringt, um das Leben zu genießen.
Mamas unter sich »Ich hatte es aufgegeben, regelmäßig mit meinen Freundinnen einen trinken zu gehen, weil ein Kater einem Tagesbeginn um 6 Uhr morgens nicht zuträg-
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lich ist. Aber ich vermisste die Gesellschaft meiner Mädels und wurde immer deprimierter. Also beschloss ich, einen Lesezirkel zu gründen: Seitdem treffen meine Freundinnen und ich uns einmal im Monat in meinem Haus und sprechen über ein Buch, das wir alle gelesen haben. Das klingt ganz schön langweilig, ich weiß, aber wenn wir ein Glas Wein und einen kleinen Imbiss intus haben, macht es wirklich Spaß. Den halben Abend lang diskutieren wir über Bücher, die restliche Zeit aber schwatzen wir über die neueste Jeansmode, die letzte Folge der Supernanny oder tauschen Tipps zum Sauberkeitstraining aus. So etwas ist ein hervorragender Vorwand, um sich regelmäßig zu sehen, ohne dass ich mir eine Babysitterin suchen muss. Wir treffen uns an jedem Dritten im Monat, und ich freue mich jedes Mal wie ein Schneekönig darauf. Daran merke ich, wie gut mir das tut.« Catherine Stanton, Vollzeitmutter von Tom (4) und Alex (2)
Passen Sie Ihre Erwartungen und Ziele an die veränderte Situation an Wahrscheinlich sind Sie es leid, dass ich ständig auf dem Thema Balance herumreite. Also gut, ich entschuldige mich dafür. Ich verspreche, dass dies das letzte Mal ist, dass ich das Wort mit B ausspreche (zumindest in diesem Buch). Bei so vielen Eltern- und Mütter-Problemen ist die richtige Balance einfach unbedingt erforderlich, damit Sie für sich selbst und für Ihre Familie gute Arbeit leisten können. Das ist nirgends offensichtlicher als in den Beziehungen, die wir nach der Geburt unserer Kinder pflegen. Ganz wirr im Kopf werden wir Mamas, wenn wir uns fragen, wie wir unsere Erwartungen, die wir an Freundschaft und Partnerschaft haben, der neuen Situation mit Kind anpassen sollen. Es gibt zwei Extreme …
Die kinderzentrierte Mama Für diese Frauen verwandelt sich die Welt mit dem Augenblick, da sie das positive Ergebnis auf ihrem Schwangerschaftstest entdecken, in ein einziges flaumiges Eididei. Der Abstecher in der Bar mit den Arbeitskolleginnen wird durch ein eifriges Studium des morgendlichen Babyprogramms im Fernsehen ersetzt. Ein Abendessen mit einem anderen Paar wird abgesagt, um dem Bauch Mozart vorzuspielen; und sämtli-
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che intimen Vorstöße des Partners werden zurückgewiesen, weil man sich lieber in die Lektüre der einschlägigen Erziehungsratgeber vergräbt. Diese Einstellung verändert sich natürlich auch nach der Geburt des Kindes nicht nennenswert. Nach einem Tag mit Fahrten zum Kindergarten, Baby-Thai-Chi und Kleinkind-Französisch hat Mami absolut keine Zeit mehr, eine Freundin anzurufen. Genauso wenig kommt es für sie infrage, sich mit ihrem Partner etwas zu essen kommen zu lassen (und – Gott bewahre – eine Unterhaltung zu führen, die sich nicht ums Baby dreht). Kurz gesagt: Das gesellschaftliche Leben, Freundschaften und Beziehungsarbeit mit dem Partner sind tabu, denn die Mutter konzentriert sich hundertprozentig auf das Kind.
Die »Mein Leben ändert sich sowieso nicht«-Mama Es gibt Frauen, die auch mit einem Kind (oder mit vieren) ihre Freundschaften und ihr gesellschaftliches Leben unter keinen Umständen aufgeben wollen. Wilde Partys? Kein Problem. Den Geburtstag einer Freundin bis 4 Uhr morgens feiern? Wieso denn nicht? Eine Woche Entziehungskur in Thailand, in der die Kinder zu Hause bleiben? Haben Sie etwa ein Problem damit? In diese Kategorie kann man auch dann gehören, wenn man keine Prominente und kein Supermodel ist. Man geht aus und trifft sich mit Freunden, ist ungebunden und frei und lässt sich von keinem Kind der Welt davon abhalten, das Leben in vollen Zügen zu genießen. (Dazu gehören guter Sex, Alkohol und sich mit Ihren Freundinnen auf Teufel komm raus zu amüsieren.) Doch nur ein Bruchteil aller Mütter ist an diesen beiden Extrem-Enden des Spektrums anzusiedeln. Die restlichen Supermamas versuchen die Balance zwischen der Alpha-Mutter und der Party-Mutter etwa folgendermaßen herzustellen …
Die Supermama Eine Mama, die ihre Kinder liebt, ist glücklich, wenn sie einen Nachmittag knietief im Sandkasten verbringen kann und genießt nichts mehr, als mit ihrer Dreijährigen vollwertige Blaubeer-Muffins zu backen. Doch jetzt kommt das »Aber«: Genauso viel hat sie für ein gutes Glas Wein mit ihren besten Freundinnen übrig, sie genießt das Zusammensein mit
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ihrem Mann (zumindest einmal die Woche) und weigert sich, die große Geburtstagsfeier zum 40. einer Freundin zu verpassen, nur weil sie seit 6 Uhr auf den Beinen ist. Eine Supermama gibt zu, auch mal das samstägliche Babyturnen ausfallen zu lassen, um mit einer alten Freundin im Garten Kaffee zu trinken (während die Kinder die Blumenbeete zertrampeln), ist aber auch selbstbewusst genug, um die Einladung zu einer wilden Party in der Stadt abzulehnen, wenn ihre Älteste an diesem Abend beim Krippenspiel mitwirkt. Sie gibt bereitwillig zu, dass sie ihre Kinder hin und wieder vor das Kinderprogramm setzt, damit sie in Ruhe mal ein Wohnmagazin durchblättern kann. Manchmal kocht sie mittags lieber Fischstäbchen als frisch zubereitetes Gulasch aus Biofleisch. Die Supermama weiß, dass sie sich wegen dieser Entscheidungen keine Selbstvorwürfe zu machen braucht; immerhin ist sie ständig auf der Suche nach einem Mittelweg, von dem Mutter und Kind gleichermaßen profitieren. Die einzige Möglichkeit, um diese Art von Balance zu finden, besteht darin, seine Ziele und Erwartungen neu zu definieren und der veränderten Situation anzupassen. Es fast unmöglich ist, mit Kind das gesellschaftliche Leben eines Single zu führen. Andererseits ist es unrealistisch, Kinder aufziehen zu wollen, ohne selbst am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen oder sich auch mal etwas Erwachsenenzeit zu gönnen. Versuchen Sie nicht, Ihren Wunsch nach Abwechslung oder Ihr Verlangen nach inspirierenden Beziehungen zu unterdrücken; aber akzeptieren Sie, dass die Möglichkeiten, sie zu realisieren, sich verändert haben. Vielleicht können Sie sich mit Ihren Freundinnen ja nicht mehr ganz so oft treffen wie Sie eigentlich wollen, aber Sie können Sie anrufen, ihnen eine schnelle, schwatzhafte E-Mail, eine SMS oder eine Karte schicken. Oft stellen Sie fest, dass Sie sich bei dieser oder jener Freundin schon wochenlang nicht mehr gemeldet haben. Einmal die Woche sollten Sie sich also nach dem Abendessen eine halbe Stunde Zeit nehmen, um die Verbindung wieder herzustellen. (Genauso wichtig ist es, an Geburtstage zu denken.) Lassen Sie sich auf Partys nicht von Schuldgefühlen übermannen, weil Sie um Mitternacht über dem Aschenbecher einschlafen; alle anderen Mütter werden Verständnis dafür haben. Und wenn Sie gelegentlich erst um 1 Uhr morgens ins Haus stolpern, sind Sie dadurch noch lange keine Rabenmutter, die ihre Kinder nicht liebt! Auch die Ziele und Erwartungen in der Partnerschaft sollten Sie den neuen Gegebenheiten anpassen. Denken Sie vor allem daran, die
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kleinen Gesten und kurzen Augenblicke der Erwachsenenzeit zu genießen, die Sie sich im Laufe der Woche stehlen. 40 Minuten, in denen Sie zusammen Zeitung lesen oder kuscheln, während Tante und Onkel mit den Kindern Verstecken im Garten spielen. Eine halbe Stunde, in der Sie zusammen Musik hören, das Abendessen zubereiten und über die vor Ihnen liegende Woche reden, der gemeinsame Spaziergang zur U-Bahn vor der Arbeit; das alles sind gestohlene Momente, die Sie für sich nutzbar machen sollten. Trauern Sie nicht der Zeit hinterher, in der Sie an drei Abenden pro Woche mit Ihrem Partner ins Restaurant gehen konnten. Versuchen Sie stattdessen, an drei Abenden pro Woche wenigstens zu Hause zusammen zu essen (oder, wenn möglich, sogar noch häufiger). Nutzen Sie dann die Gelegenheit, um Neuigkeiten auszutauschen, um Interesse am Leben des anderen zu zeigen und um sich gemeinsam vom Tag zu entspannen. Damit sage ich nicht: Essen Sie niemals vor dem Fernseher, aber ich sage: Es sollte eine Ausnahme und nicht die Regel sein. Daran erinnerte mich mein Mann, als wir uns gestern Abend zusammensetzten, um ein Hähnchen und ein Glas Rosé miteinander zu genießen: »Ein Paar, das zusammen isst, bleibt auch zusammen«, sagte er (und dann fügte er hinzu: »Gib mir mal den Ketchup.«), und wissen Sie was? Ich hoffe mehr als alles auf der Welt, dass er Recht hat.
Mamas unter sich »Nachdem wir drei Jahre lang vergeblich versucht hatten, ein Baby zu bekommen, rückten die Schwangerschaft und das Baby mit einem Mal vollkommen in den Mittelpunkt. Als Elisa ein Jahr alt war, fiel mir plötzlich auf, dass ich nicht mehr als zwei Mal ohne sie ausgegangen war, und ich wusste genau, dass mein Mann Edward vollkommen erschöpft war. Einer guten Freundin gestand ich, dass ich mich schuldig fühlte, wenn ich Elisa allein ließ, aber auch Edward gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich ihm so wenig Zeit widmete. Sie schlug vor, sich einmal im Monat abends zum Essen zu verabreden, entweder in Ihrem Haus oder in meinem. Elisa konnte dann in der ersten Etage schlafen, und wir bekamen die Möglichkeit, uns mit anderen Erwachsenen zu unterhalten. Das funktionierte recht gut, und mittlerweile denke ich sogar darüber nach, sie der Obhut einer Babysitterin anzuvertrauen und einmal etwas Abenteuerlicheres auszuprobieren. Ich habe so den Verdacht,
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dass Edward einen Tisch in unserem französischen Lieblingsbistro reserviert hat – na, das wäre ja wirklich fantastisch!« Carolina Stark, Vollzeitmutter von Elisa (1)
Die Top-Ten-Tipps für Erwachsenenzeit 1. Schaffen Sie sich als Paar vor und während der Schwangerschaft einen reichen Schatz an Erinnerungen, die Ihnen beiden viel bedeuten. Darauf können Sie als Elternpaar zurückgreifen und sich auf sie besinnen, wenn es hart auf hart kommt. 2. Vor der Geburt des Kindes sollten Sie Ihre Zeit als Paar genießen – schreiben Sie eine Wunschliste der Dinge, die Sie zusammen unternehmen wollen. 3. Versuchen Sie, Ihren Partner nicht zu vernachlässigen, sobald aus zwei Menschen drei geworden sind. Beziehen Sie ihn ein, wann immer es Ihnen möglich ist, und helfen Sie ihm, eine Verbindung zu dem Baby herzustellen. 4. Nehmen Sie sich Zeit, um sich darauf zu besinnen, was Sie an Ihrem Partner lieben. Konzentrieren Sie sich dabei auf Eigenschaften, die nichts mit seiner Rolle als Vater zu tun haben. 5. Zeigen Sie Interesse am Leben Ihres Partners, teilen Sie seine Hobbys und Leidenschaften und auch die kleinen Dinge im Leben, wie das Kochen. 6. Nehmen Sie sich Zeit für Sex (aber seien Sie auf alles vorbereitet). 7. Engagieren Sie sich für Ihre Freundschaften auch außerhalb der Familie. Die »Einmal-pro-Monat«-Regel wirkt hierbei Wunder. 8. Sorgen Sie dafür, dass Sie die Mußestunden, die Sie mit Erwachsenen verbringen, auch wirklich nutzen. Vorausplanung ist das Zauberwort. 9. Erinnern Sie sich an die sozialen Aktivitäten, die Sie lieben und vermissen und sorgen Sie dafür, dass Sie mindestens eine davon regelmäßig wieder aufnehmen, um wieder eine eigene Identität zu entwickeln und Ihrem Selbstwertgefühl einen Schub zu geben. 10. Erwarten Sie keine Wunder, aber strengen Sie sich an. Es ist durchaus möglich, liebevolle Beziehungen zu pflegen und Zeit mit Erwachsenen zu verbringen.
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Mein Guru: Paula Hall Paula ist zugelassene Sexual- und Beziehungstherapeutin und leitet eine eigene Praxis. Zudem arbeitet sie für Relate, eine britische Organisation für Paartherapeutische Beratung. Im Verlauf der vergangenen zwölf Jahre arbeitete sie mit Hunderten von Menschen zusammen und half ihnen dabei, ihre sexuellen Probleme und Beziehungskrisen zu überwinden. Als Expertin für Partnerschaft und Sexualität schreibt sie regelmäßig für die britische Presse sowie für Frauenzeitschriften. Außerdem ist sie durch zahlreiche Beiträge in Radio und Fernsehen bekannt. Sie ist Mitverfasserin der BBC-Website zum Thema Beziehungen und Sexualität und arbeitet im Hintergrund als Beraterin für zahlreiche Fernsehproduktionen. Außerdem ist sie Mutter von zwei »fast erwachsenen« Kindern.
Was sind Ihre wichtigsten Beziehungstipps für Mütter? Eine Mama in einer Familie, in der beide Partner berufstätig sind. Als berufstätige Mutter ist Ihre Zeit stets knapp bemessen, und oft genug haben Sie das Gefühl, dass von Ihnen selbst nichts mehr übrig bleibt. Aber anderen Müttern gegenüber haben Sie ein paar eindeutige Vorteile. Obwohl Sie natürlich ständig Ihren komplexen Zeitplan koordinieren müssen, stehen Sie immer noch mitten im Leben und treffen regelmäßig andere erwachsene Menschen. Auch mit Ihrem Partner können Sie über Ihren Job genauso reden wie über Ihre Familie. Denken Sie immer daran, dass dies für Sie beide die anstrengendste Zeit Ihres Lebens ist. Sie und Ihr Partner müssen sich anpassen und immer wieder umstellen, damit Sie die Familie effizienter gemanagt bekommen. Sie müssen dafür sorgen, dass Sie sich Zeit für sich selbst als Individuen, als Paar und für Ihre Freunde und die restliche Familie nehmen. Es ist vielleicht nicht besonders romantisch, in Ihrem Kalender einen Termin füreinander zu reservieren, aber wenn Sie es nicht tun, werden Sie bald feststellen, dass die Zeit immer von etwas oder jemand anderem beansprucht wird. Es ist eigentlich auch gar nicht so wichtig, wie viel Zeit Sie haben, solange Sie sie intensiv nutzen. Ich weiß, es ist ein Klischee, aber in Bezie-
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hungen ist Qualität wichtiger als Quantität. Ergreifen Sie die Gelegenheit, sobald sie sich bietet, zum Beispiel, wenn das Baby gerade schläft. Für längere Zeitspannen engagieren Sie einen Babysitter. Nutzen Sie Ihre Zeit klug. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, währenddessen noch schnell ein paar Dinge zu erledigen – reden und lachen Sie gemeinsam und kommen Sie einander wieder näher.
Eine Vollzeitmama mit drei Kindern unter drei. Wahrscheinlich sind Sie sehr häufig sehr erschöpft. An manchen Tagen haben Sie das Gefühl, nur noch Mutter zu sein. Als Vollzeitmutter verliert man leicht seine weibliche Identität, deshalb ist so wichtig, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass Sie mehr sind als nur eine Mama – egal wie wichtig diese Rolle auch sein mag. Vielleicht hilft es Ihnen, eine Liste der Dinge zu schreiben, die Sie leisten und der Rollen, die Sie ausfüllen. Wahrscheinlich sind Sie doch Partnerin, Geliebte, Tochter und Freundin. Denken Sie auch über Ihre Hobbys und Interessen nach – sind Sie vielleicht außerdem Malerin oder haben andere kreative Talente? Sind Sie eine gute Köchin, wandern Sie gern, arbeiten Sie in gemeinnützigen Organisationen mit? Lieben Sie die Natur, sind Sie ein Kino-Fan, haben Sie ein Faible für gesellschaftliche Zusammenhänge oder für die neuesten modischen Trends? Nehmen Sie sich Zeit, um Ihr Bild von sich selbst zu erweitern, und stellen Sie wieder eine Verbindung her mit dem vielschichtigen und talentierten Menschen, der Sie sind. Denken Sie auch daran, dass die Kinder größer werden und irgendwann weniger Anforderungen an Sie stellen werden. Bis dahin konzentrieren Sie sich am besten darauf, was Sie tun können, und nicht auf das, was Sie nicht können. Wenn Sie keine ganze Stunde in der Badewanne verbringen können, genießen Sie die Tatsache, dass Sie immerhin zehn Minuten Zeit für eine Dusche haben. Wenn Sie nicht jeden Freitag mit Ihren Mädels ausgehen können, freuen Sie sich auf das monatliche Mittagessen mit ihnen. Und wenn es darum geht, Zeit für das Zusammensein mit Ihrem Partner zu finden, dann seien Sie so kreativ wie möglich. Falls niemand bereit ist, alle drei Kinder auf einmal zu betreuen, dann engagieren Sie eben einen Babysitter, wenn eines der Kinder sowieso schon auf einem Geburtstag eingeladen oder im Kindergarten ist. Machen Sie das Beste aus Ihren Abenden. Kinder unter drei haben den Vorteil, einigermaßen früh im Bett zu liegen. Jetzt können Sie noch ein gewisses Maß an Energie aufbringen, um vor dem Schlafengehen noch etwas Erwachsenenzeit zu genießen.
Erwachsenenzeit genießen
Eine alleinerziehende Mama. Alleinerziehende Mütter müssen über besonders viel Einfallsreichtum verfügen. Ohne einen Partner, der die Arbeit mit ihnen teilt, vergisst man leicht, wie wichtig es ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Nehmen Sie die Hilfe und Unterstützungsangebote Ihrer Freunde und Ihrer Familie an. Wenn Ihre Freunde selbst keine Kinder haben, tun Sie sich vielleicht schwer damit, weil Sie sie nicht ausnutzen wollen. Aber glauben Sie mir: Irgendwann bitten Ihre Freunde Sie ebenfalls um einen Gefallen. Genauso hilfreich kann es sein, sich einer Selbsthilfegruppe alleinerziehender Eltern in Ihrer Nähe anzuschließen. Durch derlei Netzwerke fühlen Sie sich vielleicht nicht mehr so isoliert in Ihrer Situation und es ergeben sich oft wechselseitige Babysitting-Arrangements, die von unschätzbarem Wert sein können. Eine Mama, die in Scheidung lebt. Für eine Scheidung gibt es niemals einen guten Zeitpunkt, aber wer gerade Mutter geworden ist, hat zweifellos den schlechtesten erwischt. Egal ob die Trennung von Ihnen ausging, oder ob sie Ihnen aufgezwungen wurde, Sie machen eine schlimme emotionale Krise durch. Durch die vielen Veränderungen, die vor Ihnen liegen, sind Sie besonders verletzlich und haben Angst vor der Zukunft. Jetzt ist es wichtig, dass Sie sich Zeit lassen und sich nicht zu übereilten Entscheidungen hinreißen lassen, für die Sie noch nicht bereit sind. Versichern Sie sich der emotionalen und praktischen Unterstützung der Menschen, denen Sie vertrauen. Vielleicht kann Ihnen eine Ihrer Freundinnen besonders gut in finanziellen oder rechtlichen Fragen zur Seite stehen oder gibt Ihnen ein paar wertvolle Tipps im Hinblick auf Ihre Wohnung. Bei einer anderen Freundin wiederum können Sie sich vielleicht wunderbar ausweinen. Wenn möglich, sollten Sie noch eine Freundin finden, die Ihnen gute Laune gibt und die Ihnen hilft, sich auf jene besseren Tage zu konzentrieren, die vor Ihnen liegen. In Krisensituationen zeigen Freunde häufig ihre wahren Stärken – also nutzen Sie sie. Eine junge Mama, die nach der Geburt ihres ersten Kindes schüchtern und verunsichert ist. Mutter zu werden verändert unser ganzes Leben. Häufig müssen wir uns von unserem gewohnten Lebensstil verabschieden und einen neuen entwickeln. Für viele Mütter bedeutet das auch, neue Freundschaften zu schließen. Wenn Sie eher schüchtern sind, fällt Ihnen das unter Umständen sehr schwer, aber mit einem Baby ist es tatsächlich leichter als
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Sie glauben. In Pekip- und Krabbelgruppen finden Sie viele Mütter, die in einer ähnlichen Situation sind wie Sie selbst. Und da alle einmal irgendwann neu in dieser Gruppe waren, hat jeder auch Verständnis für Ihre Ängste. Derlei Gruppen helfen jungen Müttern, andere Menschen kennen zu lernen und bieten vielfältige Aktivitäten für die Kinder. Insgesamt kann man sich dort sehr wohl fühlen. Der Vorteil besteht darin, dass Sie als Mütter alle automatisch etwas gemeinsam haben. Wenn Sie früher Schwierigkeiten hatten, sich mit Ihrem Gesprächspartner auf ein Thema einzulassen, brauchen Sie sich heute keine Sorgen mehr darum zu machen. Frischgebackene Mütter können stundenlang über das Füttern, die Schlafgewohnheiten, die Windeln, das erste Lächeln, das erste Krabbeln und das erste Durchschlafen reden! Die Unterhaltung fällt leicht. Im Laufe der Zeit werden Sie feststellen, dass sich das Gespräch immer mehr um die Mütter selbst dreht und irgendwann flattern Ihnen dann auch Einladungen zu anderen Mutter-KindAktionen ins Haus. Hinzu kommt, dass vollkommen fremde Leute Sie auf Ihr Kind ansprechen werden. Kinder sind wirklich der ultimative Bezugspunkt für eine Unterhaltung, was Ihnen eine hervorragende Gelegenheit bietet, um etwas gesellschaftliches Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Eine Mama, der die Lust auf Intimität abhanden gekommen ist. In den ersten zwei Monaten nach der Entbindung haben die meisten Frauen keine Lust auf Sex. Zumindest nicht allzu häufig. Es gibt eine ganze Anzahl von Gründen, warum das völlig natürlich und verständlich ist. Der erste ist ein körperlicher. Mutter Natur schüttet ein Hormon aus, das das Bonding mit unserem Baby fördert, den Sexualtrieb aber unterdrückt. Möglicherweise wird dadurch dafür gesorgt, dass die Frau ihr erstes Kind voll stillen und umsorgen kann, bevor das damit konkurrierende Geschwisterchen auf die Welt kommt. Der zweite große Grund ist Erschöpfung. Durch Erschöpfung können wir uns körperlich krank fühlen, geistig ausgelaugt und emotional angeschlagen, und das Letzte, worauf Sie am Ende eines anstrengenden Tages Lust haben, ist Sex mit Ihrem Partner. Besonders wenn es Ihr erstes Kind ist, ist dies eine Zeit der Angst, und Angst beeinflusst sowohl die männliche als auch die weibliche Libido. Jetzt müssen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Gefühle reden und ihm versichern, dass Sie ihn immer noch lieben. Auch wenn Sie vielleicht keine Lust auf Sex haben, sollten Sie auf körperliche Nähe nicht verzichten. Nehmen Sie sich Zeit für sinnliche Erlebnisse zu zweit – kuscheln Sie sich auf dem Sofa
Erwachsenenzeit genießen
aneinander, steigen Sie zusammen in die Badewanne, massieren Sie sich gegenseitig. Aber stellen Sie Ihrem Partner gegenüber klar, dass solche Aktionen nicht unbedingt zu einem Ergebnis führen müssen. Wenn keine Erwartungshaltung dahintersteht, können Sie das Zusammensein viel stärker genießen – und wer weiß, vielleicht ändern Sie Ihre Ansicht ja auch, während Sie einander wieder näher kommen.
Was sind Ihrer Ansicht nach die fünf wichtigsten Tipps für eine Mutter, die auch nach der Geburt ihrer Kinder eine gesunde Beziehung zu Ihrem Partner, Ihren Freundinnen und ihrer Familie pflegen will? 1. Ihre Beziehungen sollten oberste Priorität für Sie haben – Hausarbeit kann warten, Beziehungen können das nicht. 2. Wenn Sie Zeit mit anderen Menschen verbringen, sollten Sie daran denken, dass nicht Quantität, sondern Qualität das Wichtigste ist. Schenken Sie Ihnen deshalb stets Ihre hundertprozentige Aufmerksamkeit. 3. Reden Sie viel und häufig! Kommunikation ist der Schlüssel zu einer gesunden Beziehung. 4. Akzeptieren Sie, dass die jetzige Phase besonders stressig ist. Eltern zu werden ist eine echte Herausforderung. Sowohl Sie selbst als auch Ihr Partner werden Phasen erleben, in denen Sie deutlich angespannter sind als sonst und zu Überreaktionen neigen. Hier ist gegenseitige Toleranz gefragt: Entscheiden Sie im Zweifel immer zugunsten des Angeklagten. 5. Amüsieren Sie sich – Eltern haben schließlich die perfekte Ausrede, um wieder spielen zu dürfen. Lachen Sie laut und oft – mit Ihrem Partner, Ihren Freunden und Ihrer Familie – immer und überall.
Was sind die wichtigsten Do’s und Dont’s für eine Mutter, die sich und ihrem Partner mehr Erwachsenenzeit ermöglichen will? Do’s • Konzentrieren Sie sich auf das Positive Ihrer momentanen Situation und auf die Gelegenheiten, die sich Ihnen bieten. • Lernen Sie, kreativ und erfinderisch mit Ihrer Zeit umzugehen. • Ergreifen Sie die Gelegenheit beim Schopf, sobald Ihre Kinder beschäftigt sind.
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• Planen Sie im Voraus, und reservieren Sie sich Zeit, um sich mit anderen Menschen zu treffen. • Akzeptieren Sie die Hilfsangebote Ihrer Umgebung.
Dont’s • Vermeiden Sie Perfektionismus. Sie wollen eine Supermama sein, aber nicht die Superwoman unter den Mamas. Vielleicht müssen Sie ja ein paar Ihrer hausfraulichen Standards aufgeben, um Zeit für Ihren Partner, Ihre Freunde und Ihre Familie zu finden. • Versuchen Sie, die Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, dass dies nur eine Phase Ihres Lebens ist – egal, wie müde Sie sind, irgendwann wird alles wieder etwas einfacher. • Lassen Sie Beziehungsprobleme nicht vor sich hin schwelen. Wenn es etwas gibt, über das Sie mit Ihrem Partner reden sollten, dann schieben Sie es nicht auf die lange Bank.
Beziehungs-Mantra für Supermamas »Gesunde Beziehungen sind die Voraussetzung für glückliche Mütter, und glückliche Mütter sind die Voraussetzung für gesunde Kinder.«
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Ob Sie es glauben oder nicht, ich selbst bin meine schärfste Kritikerin. Wie viele andere multitaskingfähige Mamas aus meinem Bekanntenkreis bin auch ich meist von Schuldgefühlen geplagt und suche verzweifelt nach Antworten auf all die komplizierten Elternfragen. Ist es richtig, wenn wir unseren Kindern Süßigkeiten versagen (besonders wenn wir selbst gelegentlich auch gern mal einen Mini-Schokoladen-Muffin naschen)? Kann eine halbe Stunde Fernsehen am Tag ihnen schaden (die wir einlegen, weil wir unbedingt die Bügelwäsche erledigen müssen)? Ist es fair, wenn wir geschlechtsspezifisches Spielzeug kaufen (wo wir doch in unseren extrem feministischen Jugendtagen geschworen haben, dass unsere Töchter dereinst mit Autos spielen und blaue Overalls tragen würden)? Wir Mütter fühlen uns einfach immer schuldig: wegen der wenigen intensiven Zeit, die wir mit unseren Kindern verbringen oder wegen der Chicken-Nuggets, die wir ihnen letzte Woche vorgesetzt haben. Genauso machen wir uns Gedanken darüber, dass das Schneeflocken-Outfit, welches wir für das Krippenspiel im Kindergarten genäht haben, nicht halb so hübsch war wie das von Susie, der Tochter einer Superwoman und Mama von vier Kindern. Junge Mütter machen sich unglaublich viele Gedanken zum Thema Kindererziehung und sind vollkommen überfordert von den zahlreichen miteinander konkurrierenden Ratschlägen, die sie bekommen. Ständig fragen sie sich, ob sie als Mütter (und natürlich als Partnerinnen/Geliebte/Freundinnen/Töchter/Schwestern und Angestellte) wirklich genug leisten, sodass sie oft genug die Orientierung verlieren. Kein Wunder also, wenn Sie ein Jahr nach der Entbindung bei der von Ihnen organisierten Abendgesellschaft so darin vertieft sind, Fingerfood aus Butternusskürbissen herzustellen, die Kinderbetreuung zu organisieren und
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Ihre chronische Erschöpfung zu überwinden, dass Sie kaum einen vollständigen Satz herausbringen können. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem das Maß voll ist. Bei mir geschah das letztes Jahr, als mir klar wurde, dass ich durch die Schuldgefühle, die Anforderungen am Arbeitsplatz, die Verpflichtungen im Haushalt und die Millionen von unbedingt zu erledigenden Aufgaben, die sonst noch auf meiner Liste standen, absolut überhaupt keine Zeit mehr für mich selbst hatte. Die Nebenwirkungen waren nicht besonders außergewöhnlich: Ich war gestresst, müde und ängstlich und deshalb unausgeglichen, mürrisch und schlecht gelaunt. Ich schrie die Kinder an, ich brüllte meinen Mann an, ich weinte mich bei meiner Mutter aus. Von Freunden und Arbeitskollegen zog ich mich allmählich zurück, damit sie keinen Einblick bekamen. Ich hatte es satt, im Auto wieder einmal meine Kinder anzumotzen (weil diese sich gegenseitig die Haare ausrissen). Ich hatte keine Lust mehr, zu müde für Gespräche, Humor, Sex, ja sogar grundlegende Kommunikation mit meinem Mann zu sein und ich wünschte mir über alles, wieder mehr die Frau zu sein, die ich früher einmal gewesen war. Ich wusste, die einzige Möglichkeit, mein Leben als frischgebackene Mutter wieder in den Griff zu bekommen, bestand darin, sämtliche Bereiche, die jene Abwärtsspirale in Gang gesetzt hatten, getrennt voneinander zu betrachten und nach Wegen zu suchen, um möglichst viel daran zu verändern. Es ist schon genial, wie schnell wir uns wohler in unserer Haut fühlen können, wenn wir an den Problemzonen unseres Lebens (das Haus, die Arbeit, die Intimität in der Partnerschaft, Ernährung, Mode – was Sie wollen) arbeiten, also etwas Hirnschmalz, etwas Arbeit und natürlich Beharrlichkeit investieren. Dadurch werden wir nicht nur stärker und glücklicher im Hinblick auf sämtliche Lebensbereiche, sondern wir haben plötzlich auch genug Selbstvertrauen, um anderen Menschen wieder mehr geben zu können. Wir alle wünschen uns, die bestmöglichen Mütter zu sein: inspirierend, liebevoll, fürsorglich, ruhig und – unweigerlich – eben die Superfrau, für die unsere Kinder uns sowieso schon die ganze Zeit halten. Wir wollen ihnen bei den Hausaufgaben helfen, sie durch den Park jagen und ihnen vielleicht sogar beibringen, wie man aus Wattebäuschen Planeten bastelt oder wie man Rosinen-Kleie-Muffins bäckt (könnte ja sein, dass das zu Ihren Zielen gehört). Darüber hinaus wollen wir berufstätig sein
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und genauso ernst genommen werden wie unsere kinderlosen Kollegen (die nicht nur mehr Geld haben, um sich vernünftige Geschäftskleidung zu kaufen, sondern auch den Vorteil, mehr Überstunden machen zu können). Wir wollen witzige, spritzige Partnerinnen sein, die (gelegentlich zumindest) sexy und einzigartig aussehen, und das alles wollen wir erreichen, ohne bei jeder kleinsten Gelegenheit gleich die Beherrschung zu verlieren oder über so wenig Selbstbewusstsein zu verfügen, dass wir sowieso alles vermasseln. Investieren Sie in sich selbst – nicht nur auf körperlicher, sondern auf allen Ebenen. Ich verspreche Ihnen, dass Sie das Ruder herumreißen können. Sie werden über mehr Energie, Willenskraft und Geduld verfügen, Sie werden sich besser, gesünder und begehrenswerter fühlen. Wie eine Supermama eben! Und letztendlich haben Sie dadurch (hoffentlich) mehr Kraft, Ihre Rolle als Mutter auszufüllen und sämtliche Aufgaben zu bewältigen, die uns Eltern häufig unerfüllbar erscheinen. Viel Glück, Mamas! Auch ich bin weiterhin dabei, diesen Weg zu beschreiten.
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Nützliche Adressen für Supermamas
Ernährung www.alnatura.de Supermarkt-Kette mit Bio-Lebensmitteln und weiteren gesunden Produkten für Babys, Kinder und Mütter. www.basicbio.de 25 Bio-Supermärkte in ganz Deutschland mit einer Palette von rund 8 000 geprüften Öko-Produkten. www.brot-und-butter.de Lebensmittelgeschäfte und -versand aus dem Hause Manufactum (»Es gibt sie noch, die guten Dinge«). Nicht ganz günstig, aber »in tierschützerischer, ökologischer, landschaftsästhetischer, wirtschaftlicher und schließlich in geschmacklicher Hinsicht« genau »richtig«. www.dm-drogeriemarkt.de/Filialfinder Große Auswahl an Lebensmitteln für Babys und Mütter, neuerdings auch Textilien und Spielsachen speziell für das erste Lebensjahr. www.schlecker.com Keine Lust, Breigläschen zu schleppen? Bestellen Sie hier gleich stiegenweise – und die schwere Kost kommt ganz leicht zu Ihnen nach Hause. www.glutenfrei-supermarkt.de Glutenfreie Lebensmittel, viele davon in Bioqualität. Große Auswahl an Babyund Kindernahrung. www.gesundundkoestlich.de Lecker, gesund und alles Bio: Von Babynahrung bis Prosecco. www.Gourmondo.de Spezialitäten aus Italien, Frankreich, Spanien, China, Japan, Südostasien, Indien und Afrika zu relativ günstigen Preisen. Außerdem Schönes zum Kochen. Eigene Community mit Rezepten, Foren und Blogs.
Nützliche Adressen für Supermamas
www.dinsesculinarium.de Kulinarische Spezialitäten, darunter ausgefallenes aus den Küchen von Gourmetköchen (z. B. Akazienblütenkapern von Jean-Marie Dumaine). www.Dallmayr-Versand.de Delikatessenversand mit vielen bayerischen Spezialitäten. www.heine-delikatessen.de Feine Spezialitäten zum Verschenken und Selbstessen. Große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten. www.hawesko.de Das Hanseatische Wein- & Sekt-Kontor bietet Ausgesuchtes aus allen Anbaugebieten der Welt. Professionelle Weinberater helfen bei der Auswahl. www.fruchtversand.de Obst und Gemüse aus Bioanbau – frisch nach Hause geliefert. www.gemuesekiste.de Frisches Gemüse aus der Region? Hier sind rund 470 Anbieter gelistet – sortiert nach Bundesländern. www.oekokiste.de Zusammenschluss von Öko-Bauern, die Verbraucher mit frischem Gemüse und Obst beliefern. www.bofrost.de Alles frostig: Fisch, Fleisch, Gemüse, Torten, Obst, Eis und viele Fertiggerichte. Lieferung nach Terminabsprache. www.fke-do.de Infos rund um die Ernährung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen bietet das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) Dortmund. Hilfreich: Ein Ernährungsplan für das erste Lebensjahr (unter »Wissenswertes«). www.dge.de Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung präsentiert unter anderem eine Liste qualifizierter Ernährungsberater und Listen mit »Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr«. www.quetheb.de Das Institut für Qualitätssicherung in der Ernährungstherapie und Ernährungsberatung e. V. bietet ebenfalls eine Liste qualifizierter Ernährungsexperten. www.chefkoch.de Nur komische Zutaten im Kühlschrank? Einfach bei Chefkoch.de in die Rezeptsuche eintragen – eines der über 80 000 eingestellten Rezepte passt bestimmt.
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Gesundheit und Sport www.kieser-training.de Schwangersein, Kinder schleppen? Kein Problem mit Rückentraining bei Kieser. www.mrssporty.de Fitness-Franchise-Kette von Steffi Graf – extra für Frauen. Das 30-MinutenTraining kombiniert Kräftigungs- und Konditionsübungen mit einem Ernährungsprogramm. www.fitcom.de Die Fitness Company betreibt über 100 Fitnessclubs in Deutschland. Kinderbetreuung und DVD-Verleih sind inklusive. www.personalfitness.de Rund 500 persönliche Fitnesstrainer in ganz Deutschland. www.bbzmuenchen.de Schluss mit dem Tabu: Das »Beckenboden Zentrum München« ist ein regionales und überregionales Kompetenzzentrum für Patientinnen und Patienten, die unter Blasen- und Enddarmfunktionsstörungen leiden. www.kompetenz-in-kontinenz.de Expertentipps für Frauen, die von Harninkontinenz betroffen sind. Mit ArztSuchmaschine. www.ergo-move.de Ergonomische Bürostühle, mit denen Sie ganz nebenbei Rücken und Beckenboden trainieren kann. Außerdem Beratung und Schulung für Privatpersonen und Firmen. www.marce-gesellschaft.de Die Marcé Gesellschaft für Peripartale Psychische Erkrankungen e. V. bietet Rat und Hilfe rund um psychiatrische Erkrankungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Mutterschaft. www.schatten-und-licht.de Eine bundesweite Selbsthilfe-Organisation zur postpartalen Depression und Psychose. www.akh-wien.ac.at www.toxi.ch www.giftinfo.uni-mainz.de Gut zu wissen, wenn Ihr Kind den Klostein kostet. Der Giftnotruf Mainz ist zu erreichen unter der Telefonnummer 0 61 31/1 92 40.
Nützliche Adressen für Supermamas
www.auek.de Der Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind bietet Hilfe bei Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. www.daab.de Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. präsentiert Infos zu Allergien, Asthma und Neurodermitis, insbesondere bei Kindern. www.aak.de Hilfe für Kinder mit Asthma, Ekzemen oder Heuschnupfen gibt es bei der Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind e. V. www.aktion-mensch.de Deutsche Behindertenhilfe Aktion Mensch e. V. www.familienratgeber. Wegweiser für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. www.diabetikerbund.de Der Deutsche Diabetikerbund informiert nicht nur Betroffene, sondern bietet auch Kinder- und Jugendfreizeiten. www.dgkh-homoeopathie.de Deutsche Gesellschaft für klassische Homöopathie. www.dhu.de Deutsche Homöopathie Union. www.gesundheitpro.de Das gemeinsame Internet-Portal der in Apotheken erhältlichen Gesundheitsmagazine BABY und Familie, Apotheken Umschau, Diabetiker Ratgeber und Senioren Ratgeber. www.9monate.de Informationen rund um Schwangerschaft und Geburt. www.geburtshaus.de Das Netzwerk der Geburtshäuser ist ein Interessenverein, zur Förderung der Idee der Geburtshäuser in Deutschland. In diesem Netzwerk sind 77 der rund 100 Geburtshäuser in Deutschland organisiert.
Stillen www.avent.de Anti-Kolik-Flaschen, Milchpumpen, Schnuller und alles, was Sie sonst noch zum Babyfüttern brauchen. www.kimara.de Erstaunlich große Auswahl an spezieller Stillkleidung.
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www.afs-stillen.de Mütter beraten Mütter in der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen e. V. www.bdl-stillen.de Stillberatung, Fortbildung für Ärztinnen und Hebammen, Informationen rund um das Thema Stillen beim Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e. V. www.lalecheliga.de Internationale Fachorganisation, die Stillberatung (auch per Mail) und regionale Stillgruppen anbietet. www.bdh.de Wissenswertes zum Thema Stillen und eine Hebammen-Liste finden Sie unter der Rubrik »Elterninformation« auf der Seite des Bunds Deutscher Hebammen e. V. (BDH). www.bfhd.de Der Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands e. V. (BFHD) verschickt auf Anfrage Listen mit freiberuflichen Hebammen in Ihrer Region.
Schlafen www.babyundfamilie.de Viele Beiträge zum Thema »Ruhige Nächte«. www.kinderschlaflabor.net Das Kinderschlaflabor Cottbus hilft kleinen Schlafwandlern, Kindern mit »Nachtschreck« und bei allen anderen Schlafstörungen. www.trostreich.de Diese Selbsthilfeinitiative will Familien mit unruhigen, schreienden Babys Mut machen, Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen. www.alvi.de Ein absolutes »Must have« für Babys Schlaf: Zwei durchdachte Einzelteile verbinden sich zu einem Schlafsack, der weitere Decken und auch den Schlafanzug überflüssig macht. Das System schützt vor Wärmestau, ist ganzjährig verwendbar und in Neugeborenen-Größen erhältlich. www.odenwaelder.de Schlafsäcke, Fußsäcke, Stillkissen, Bettsets, Bettwäsche, Sitzsäcke: alles in Handarbeit hergestellt in Deutschland. Sehr gute Qualität. www.babyfon.de Eine wirklich zuverlässige, mobile Funküberwachung per Babyfon – und das ganz ohne Elektrosmog.
Nützliche Adressen für Supermamas
Mode www.allerhand.de Wickeltaschen, die nicht aussehen wie typische Wickeltaschen. www.ebay.de Mode, Mode, Mode. Neu oder gebraucht. www.anita.com Dessous, Bademoden und Accessoires für werdende Mütter und für alle, die stillen. Mit Händlersuche. www.formes.com Schicke, französische Umstandsmode. www.baby-walz.de Große Auswahl an günstiger »Mode für zwei«. www.mamarella.com Exklusive Umstandsmode und ausgefallene Geschenke. www.mia-nana.de Online-Shop für Kuschelpullis, Business-Hosen, Opern-Outfit, Hochzeitskleider und alle Stücke, die eine Schwangere sonst noch braucht. www.umstandsmode.de Motto: Style braucht keinen Mutterschutz. Deshalb interpretiert Paulina Umstandsmode aktuelle Modetrends aus Mailand, Paris und New York für Frauen mit deutlich mehr Bauchumfang als 56 cm. www.bellybutton.de Mode für Schwangere, Mütter, Babys und Kinder. Nicht billig, aber schön. www.lele-umstandsmode.de Bunt, klassisch oder lustig: So viele verschiedene Bauchbänder! www.bellybu.de Noch mehr Bauchbänder. Witzig: Ein »Bauch-Abformset« mit 5 Rollen Modelliergewebe. www.hm.com Günstige und modische Umstandskleidung, außerdem tolle Basics fürs BusinessOutfit. www.Esprit.de Tolle Mode und Accessoires für Freizeit und Büro. Seit September 2007 auch sehr schicke Umstandsmode. Versandkostenfrei. www.LandsEnd.de Klassische, sportliche Kleidung, mittlere Preislage und sehr gute Qualität. Gut für Mütter: Viele Stücke eignen sich für den Wäschetrockner oder sind bügel-
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frei. Und die Oberteile »für schmale Schultern, hüftumspielend« passen vielen Schwangeren spielend auch im neunten Monat. www.netaporter.com Die neuesten Design-Trends (vor allem Taschen). www.luxusbabe.de Die neuesten Designerhandtaschen zum Ausleihen. www.hess-natur.de Naturtextilien für Mütter, Väter, Kinder und Babys. Klassischer Stil, viel Schönes, aber auch viel für die Handwäsche (wozu Muttis die Zeit fehlt). www.s.oliver-shop.de Täglich neue Mode zu bewundern und/oder bestellen. Versandkostenfrei. www.more-and-more.de Noch mehr Mode für alle Anlässe. Ein wenig nüchtern präsentiert, aber durchaus sehenswert. www.conleys.de Ob sportlich, lässig oder schick. Hier macht schauen und shoppen Spaß. www.boden.co.uk Britischer Schick, und das auf einer richtig schön gestalteten Webseite. www.mytheresa.com Designermode für Mütter mit großem Kreditrahmen. www.marni.com Todschicker Regenmantel für 500 Euro? Kein Problem bei diesem Mailänder Modeshop.
Einrichtung/Möbel www.habitat.net Ein Besuch bei Habitat lohnt sich immer: Es gibt tolle Aufbewahrungsmöbel, und beim Herumstöbern auf der Webseite lassen sich neue Deko-Ideen überhaupt nicht vermeiden. www.ikea.de Der Klassiker für alle, die mit Inbus-Schlüsseln umgehen können. Großer Online-Shop. Ein Besuch im realen Ikea-Haus bringt Spaß für die ganze Familie (vor allem außerhalb der Stoßzeiten, und vielleicht doch lieber ohne Kinder). www.impressionen.de Geschmackvolle Möbel und Wohnaccessoires in den Stilrichtungen »Cottage« und »Modern«, wobei erstere Linie die moderne Variante des deftigen Landhausstils darstellt.
Nützliche Adressen für Supermamas
www.manufactum.de Zeitlose und vor allem langlebige Gegenstände aller Art, darunter auch viel Skurriles. Eher teuer. Und eher mechanisch als elektronisch. www.car-moebel.de Online-Shop für Selbstbaumöbel. Mit großer Kinderabteilung, die insbesondere die Wünsche von Prinzessinnen und kleinen Piraten berücksichtigt. www.ikarus.de Design-Möbel und Accessoires für Haus und Garten. www.markanto.de Designklassiker des 20. Jahrhunderts. Sortiert nach Hersteller, Designer oder nach Entwurfsjahr(!). www.engelundbengel.com Möbel und Accessoires für Babys, Kinder – und, ja: auch für deren Mütter. www.nostalgieimkinderzimmer.de Romantisches für Große und Kleine. www.maedchenkram.de Praktischer und unpraktischer Kram aller Art, nicht nur in rosa und auch für Jungs. www.holzwolke.de Eine riesige Auswahl an Möbeln für Babys und Kinder. www.baby-direkt.de Großer Online-Shop mit preiswerten Möbeln und anderen Babyartikeln. Prima für alle, die keine Lust auf den Trubel in Babyfachmärkten haben. www.babyundkind.at Produkte für Baby und Kinder aus hochwertigen und natürlichen Materialien. www.mutterparty.de Piratenuhr, Filzengel, Blumenkissen. Hier bieten Mütter selbstgemachte Geschenke an. Ein wirklich bunter Basar. www.fredaco.de Shirts, Bodys sowie Accessoires mit Aufdrucken, die Mütter möglicherweise bei Laune halten (»Unschuldslamm«, »Frühaufsteher«, »Ich war’s nicht«). www.kidtini.de Alles, was Babys und Kinder brauchen. Für Mütter, die auf Preis und Qualität achten.
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Arbeiten/Job/Kinderbetreuung www.nmd-ev.de/ Mama ist krank? Oder suchen Sie eine Haushaltshilfe? Der Notmütterdienst Familien- und Seniorenhilfe e. V. (NMD) in Deutschland springt ein. Stundenweise oder Rund-um-die-Uhr. www.au-pair-agenturen.de Diese Seite hat sich das Ziel gesetzt, ein möglichst aktuelles und vollständiges Verzeichnis deutscher Au-pair-Agenturen anzubieten. www.au-pair-society.org Gemeinnütziger Verein mit 60 Mitgliedsagenturen, die sich verpflichtet haben, die Qualitätsvorgaben der Au-Pair Society e. V. zu befolgen. www.tagesmuetter-bundesverband.de Der Bundesverband für Kindertagespflege bietet unter der Rubrik »Mitglieder« eine nach Bundesländern sortierte Liste der angeschlossenen Organisationen. www.ansus.de Rund 38 000 Profile von Babysittern, Tagesmüttern, aber auch Hilfen für Computerprobleme, Gartenarbeit, Renovierung, Haushalt – und sogar Nachhilfeund Musiklehrer. www.hallobabysitter.de Liste von Babysittern und Tagesmüttern in Ihrer Nähe – mit Hinweis auf deren Qualifikation! www.berufstaetige-muetter.de Der Verband berufstätiger Mütter e. V. fordert Rahmenbedingungen, die die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf selbstverständlich machen, berät zu aktuellen Fragestellungen (Organisation der Kinderbetreuung, Arbeitszeitmodelle, Aufbau einer eigenständigen Alterssicherung usw.) und bietet Seminare zur beruflichen Weiterentwicklung an. www.beruf-und-familie.de Die berufundfamilie gGmbH ist eine Initiative der Gemeinnützigen HertieStiftung. Ihr Ziel ist die Förderung einer familienbewussten Personalpolitik in Unternehmen und Institutionen. Praktisch: Unter der Rubrik »Das audit« findet sich eine Liste der als familiengerecht zertifizierten Unternehmen. www.bmfsfj.de Offizielle Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit offiziellen Informationen zum Thema Elterngeld, Kinderbetreuung usw. www.familien-wegweiser.de Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit allen Informationen, die eine Familie braucht. Zum Beispiel, welche Elterngeldstelle in welchem Postleitzahlengebiet zuständig ist.
Nützliche Adressen für Supermamas
www.frauenmachenkarriere.de Informationsportal zu Beruf, Karriere, Existenzgründung und Selbstständigkeit des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. www.eltern-bildung.at Österreichisches Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen. www.elternwerkstatt.at Österreichischer Verein im Dienst von Kindern, Eltern, Pädagogen. www.Studentenkind.de Diese Info-Seite zum Studium mit Kind präsentiert Tipps zu BAföG, Elterngeld, Kindergeld, Urlaubssemester, Studiengebühren und zu vielen Themen mehr. www.studentenwerke.de Im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die soziale Förderung der Studierenden bieten 53 Studentenwerke insgesamt 168 Kindertageseinrichtungen für Kinder ab der Geburt an. Aktuelle Liste im Internet. www.erfolgsfaktor-familie.de Netzwerk von Unternehmen, die eine familienfreundliche Personalpolitik anstreben. Liste der Firmennamen unter »Unternehmensnetzwerk/Mitglieder«. www.familienservice.de Die pme Familienservice GmbH berät Firmenangehörige (leider keine Privatpersonen) und vermittelt Betreuungsangebote. Unternehmen, Kommunen und Politik bietet der Familienservice umfassenden Service zu »Work-Life-Balance, Diversity & Inclusion«. www.mutter-kind-hilfswerk.de Alleinerziehend und erschöpft? Das Mutter-Kind-Hilfswerk e. V. bietet Rat und (finanzielle) Hilfe in Notlagen, außerdem kostenlose Abwicklung von Mutter/ Vater & Kind-Kuren.
»Elternzeit« www.daydreams.de Kurzurlaub in 4 000 Hotels in Europa – bis zu 50 Prozent günstiger als bei direkter Buchung. Vom kleinen Landhotel bis zum Spitzenhotel in einer Metropole ist alles dabei. Kinder am besten vorher zur Oma bringen. www.gutscheinbuch.de Zu zweit Essen gehen, aber nur einmal zahlen. Das Gutscheinbuch gibt es für über 230 Regionen in Deutschland. Auch als Hotel-Gutscheinbuch und GolfGutscheinbuch erhältlich. www.profamilia.de Die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexual-
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beratung e. V. berät in allen Fragen von Verhütung, Schwangerschaft und Elternschaft. www.douglas.de Für schöne Muttis: Die wichtigsten Beauty-Marken, Listen mit Inhaltsstoffen und Anwendungstipps. www.suendhaft.com Viele kleine Sünden für Mütter, die sich etwas gönnen wollen: Parfums, Kosmetik, Strumpfbänder, Vibratoren, Kaffee, Tee und vieles Sündhaftes mehr. www.netmoms.de Plattform von Müttern für Mütter. Hier können Sie andere Mütter kennen lernen, Mütter in Ihrer der Nähe finden oder Mütter mit ähnlichen Interessen treffen. Gruppen zu Themen wie »Söhne erziehen« oder »Berufstätige Mamas«. www.babyvoten.de Community für Eltern und werdende Eltern. Hier können Sie sich austauschen, Hilfe suchen, eigene Erfahrungen weitergeben, neue Freunde finden – und jede Menge Babybilder bewundern und bewerten. www.mamiweb.de Netzwerk für Mütter und die es werden wollen. Hier können Sie Fragen stellen, sich Tipps von anderen Mamis holen oder einfach nette Mamis aus der regionalen Umgebung kennen lernen. www.eltern.de Webseite der gleichnamigen Zeitschrift. Beiträge zu allen Themen, die Mütter interessieren – von Schwangerschaft bis Partnerschaft. www.vamv.de Verband alleinerziehender Mütter und Väter e. V. (VAMV). www.alleinerziehende.org Österreichische Plattform für Alleinerziehende. www.svamv.ch Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter und Väter.
Urlaub mit Kindern http://didymos.de Ideal für Kinderwagen bis ungeeignete Urlaube (z. B. Sightseeing in Amsterdam): Ein Tragetuch, das kaum Platz braucht und in dem Säuglinge sich pudelwohl fühlen. www.luftikid.de Kaum zu glauben – aber es gibt ihn tatsächlich: Einen aufblasbaren Kindersitz
Nützliche Adressen für Supermamas
für Flugzeug, Taxi und Mietwagen. Das System kann überall verwendet werden, wo es Beckengurte für Erwachsene gibt. Sicher wie ein Airbag, vom TÜV Rheinland geprüft. Für Kinder von neun Monaten bis rund sieben Jahren. Welche Fluggesellschaften diesen Kindersitz zulassen, lesen Sie auf der Webseite www. flugzeugkindersitz.com/html/airlines.html www.erfolg-reich-frei.de/downloads.shtml Was muss mit? Hier finden Sie eine ausführliche Checkliste mit den wichtigsten Dingen, die Sie für Ihren Urlaub mit Baby und Kindern brauchen. www.kinderreisewelt.de Das erste Reisebüro, das sich auf Kinderreisen spezialisiert hat. www.babymio.com Hotel für Schwangerschaft, Geburt und Baby in den Kitzbüheler Alpen. Geburtsvorbereitungskurse, Wassergymnastik, Stillseminare, Hebammen-Sprechstunde, Tragetuchkurse, Naturheilkunde und vieles mehr. www.familotel.com »Entspannte Eltern, glückliche Kinder.« Das versprechen die Familienhotels, Kinderhotels und Babyhotels von Familotel. http://urlaub.kinder.de Viele Infos und Adressen von rund 240 Ferienhäusern speziell für Familien. www.kinderhotels.com Kinderfreundliche Hotels in Bayern, Südtirol und vielen Regionen Österreichs. Die Hotels werden von anonymen Testern geprüft. Je mehr »Smileys«, desto besser ist das Hotel auf die Kleinen eingestellt. www.kinderland.by Urlaub mit Kindern in Bayern. www.auf-nach-mv.de Familienurlaub in Mecklenburg-Vorpommern. www.familienhotels.com Angebote von 24 Familienhotels in Südtirol. www.bauernhofurlaub.com Webseite der Zentrale für die Vermarktung von Urlaub auf dem Bauernhof und Landurlaub in Deutschland. Eigene Kategorie »Kinder- und Familienurlaub« unter »Urlaubsquartier-Suche/Spezialangebote«.
Sonstiges www.kinderschutzbund.de Deutscher Kinderschutzbund e. V. (DKSB). In Städten und Gemeinden bieten die
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Orts- und Kreisverbände des Deutschen Kinderschutzbundes Spaß, Unterstützung und Hilfe für Kinder und Familien. Österreichischer Kinderschutzbund: www.kinderschutz.at Schweizerischer Kinderschutzbund: www.kinderschutz.ch www.bage.de Die Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen (BAGE) e. V. ist ein Zusammenschluss von Elterninitiativen, die Kinderbetreuung selbst organisieren. Bundesweit betreut die BAGE mehr als 8 500 Elterninitiativen. www.deutscher-familienverband.de Der Deutsche Familienverband (vormals Bund der Kinderreichen) besteht seit 1922. Gegründet als eine erste Bürgerinitiative für und mit Familien, versteht er sich auch heute als ehrenamtlich geführte Selbstvertretung engagierter Familien. Unterstützung im Alltag wird über 16 Landesverbände angeboten. www.wissen-und-wachsen.de Themenportal zur frühkindlichen Erziehung. Von Mathe im Kindergarten bis zum Thema Sprachförderung. www.aktiv-fuer-kinder.de Unter 101 Tipps gibt es Antworten auf praktische Fragen. Von »Alltag nach der Trennung« über »Lügen« bis »Zweisprachige Erziehung«. www.kidnet.de Unglaublich viele Antworten auf alle möglichen Fragen, die Müttern einfallen können. www.bke.de Alle drehen total durch? Hilfen für Kinder, Jugendliche und Eltern bieten qualifizierte Fachkräfte in über 1 000 Erziehungs- und Familienberatungsstellen im gesamten Bundesgebiet an. Die Beratung ist streng vertraulich und kostenfrei. www.elternnotruf.ch Notruf für Eltern in der Schweiz www.stressmitkindern.at Hilfe bei Erziehungsproblemen. Ein Angebot der Stadt Wien. www.familienhandbuch.de Ein umfassendes, sehr informatives Online-Handbuch zu Themen der Kindererziehung, Partnerschaft und Familienbildung für Eltern, Erzieher, Lehrer und Wissenschaftler.
Danksagung
Es gibt so viele Menschen, denen ich danken muss, weil sie dazu beigetragen haben, dass dieses Buch entstehen konnte.
Danke an Meinen fantastischen Ehemann Michael. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr du mich liebst, wie geduldig du mit mir bist und wie unermüdlich du mich unterstützt. Du machst nicht nur meine Träume wahr, sondern zufällig auch den besten Hummer diesseits des Atlantiks. Und ich liebe dich über alles. Dank auch an unsere wunderbaren, einzigartigen und oftmals hysterischen Kinder, Bella und Gabriel. Ihr macht uns zu den stolzesten Eltern auf der ganzen Welt. Und ich danke dir, Mama, weil du sozusagen die Ur-Supermama bist, und dir, Papa, weil du mir als Schriftsteller ein großes Vorbild warst. Und dir, liebe Oma, der Matriarchin. Außerdem gilt mein Dank meinem Stiefvater Will, weil er mir das Gefühl gab, dass mein Traum eines Tages wahr werden könnte. Auch meine geliebte Schwester Fleur darf ich nicht vergessen. Ich danke dir für deine Unterstützung, deine Liebe und deine Bereitschaft, an vielen Wochenenden quer durch London zu fahren, um deine Nichte und deinen Neffen zu schminken, ihnen Geschichten vorzulesen oder mit ihnen Kekse zu backen. Sie lieben dich genauso sehr wie ich. Als Nächstes danke ich meiner besten Freundin Clare – die mir seit der Realschulzeit treu ist und es wahrscheinlich bis zum Grab sein wird. Du bist eine wirklich erstaunliche Frau, und ich bin glücklich, dass Du so viel Anteil an meinem Leben nimmst. Hinzu kommen all meine wunderbaren und fantastischen Freun-
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dinnen und Mütter (also Jennie, Katie, Gayle, Lyn, Esme, Tanith, Ros, Kate, Luella, Amy, Danni, Cat, Danielle, Kym, Paula, Lucie, Sara, Lisa, Sonia, Sophie, Carolina, Rainbow, Elaine – ihr wisst schon, wer gemeint ist) – eure Kameradschaft, euer Humor und eure Liebe waren für mich ein ständiger Quell der Inspiration. Ein großes Dankeschön an euch alle, weil ihr mir erlaubt habt, einige eurer einzigartigen und oftmals höchst amüsanten Geschichten zu veröffentlichen. Ich danke auch dir, Jools, weil ich mich mit dir über Bauchspeck, Babys und die Frage »Wo unsere ganze Energie hin ist?« unterhalten konnte, lange bevor unsere Freundinnen auch nur daran dachten, sesshaft zu werden. Und dafür, dass du den Kontakt zu dem Team von Fresh Partners hergestellt hast, die dieses Projekt aus der Taufe gehoben haben. Ein ganz liebes Dankeschön auch an Helen, weil du ein ums andere Mal die Kinder zu Bett gebracht hast, wenn ich ein Kapitel beenden musste, oder weil du mit ihnen in den Park gegangen bist, während ich noch einen meiner Gurus interviewte oder weil du sie mit verrückten Tänzen bei Laune hieltest, während ich meine Bahnen schwamm, um mir meine geistige Gesundheit zu erhalten. Du wirst immer zu unserer Familie gehören. Natürlich darf ich auch meine tolle Babysitterin Gillian nicht unerwähnt lassen, die Mike und mir freie Samstagabende ermöglichte, sodass wir uns wieder wie ein Paar fühlen konnten. Auf diese Weise inspirierte sie mich zu dem Kapitel »Erwachsenenzeit genießen«. Und dann danke ich meinen Superkolleginnen Sarah Bailey, Paula Whiteman, Rosie Green, Claudia Navone, Lucie Kearney und Sue WardDavis. Ihr habt mir geholfen, an mich selbst zu glauben (und nicht zu vergessen auch an ein Leben nach der Elle). Natürlich gilt mein Dank meiner Agentin Lorella Belli, die mich unter ihre Fittiche nahm und sich meine endlosen Tiraden über mütterliche Probleme anhörte. Ich danke dir für die harte Arbeit, die du in die Realisierung dieses Buchprojekts gesteckt hast. Habe ich je erwähnt, wie wichtig mir unsere frühmorgendlichen Cappuccinos im Electric waren? Außerdem ganz lieben Dank an meine wunderbaren und außerordentlich inspirierenden Gurus. Es war eine Freude, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und ich hoffe, dass möglichst viele Mütter ebenso sehr von Ihrer Weisheit profitieren wie ich selbst. Sie alle sind einfach brillant!
Danksagung
Auch jenen Müttern, die mir für die Rubrik »Mamas unter sich« ihre Anekdoten zur Verfügung stellten, bin ich zu großem Dank verpflichtet. Ihr brachtet mich zum Lachen und zum Weinen und habt maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses Buch die ganze Bandbreite weiblicher Stimmen wiedergibt. Vielen Dank auch an Lindsay Smith, die die erste Mutter war, welche dieses Buch zu lesen bekam und ein Urteil darüber abgeben konnte. Deine Kommentare waren für mich von unschätzbarem Wert! Ein besonderes Dankeschön geht auch an Nikola Scott, meine Lektorin beim Verlag Random House. Sie haben es mit mir aufgenommen und haben das gleiche Vertrauen in dieses Buch gesetzt wie ich selbst. Ohne Ihre ständigen E-Mails zu Themen wie Schlafmangel, Kinderbetreuungsvarianten und Möglichkeiten zur Unterbringung von Spielzeug wäre ich wahrscheinlich verrückt geworden. Herzlichen Dank auch an alle Mitarbeiter bei Random House, die dazu beigetragen haben, dass dieser Traum eine gebundene Realität wurde. Last, aber keineswegs least, ein besonderes Dankeschön an meine frühere Schwiegermutter, Valerie. Du hast immer daran geglaubt, dass ich es schaffen könnte, Buchautorin zu werden. Ich weiß, dass du jetzt irgendwo sitzt und stolz vor dich hin lächelst.
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Abstillen 23 Alkohol 13, 15, 19 f., 39, 44, 69, 141, 237 Arbeitsrecht 216 Arbeitszeiten 89, 91, 101, 185–189, 199, 203, 211–213, 216 Arbeitszeiten, flexible 187 f., 196, 198, 200, 210, 212 f., 215–217 Arbeitszeiten, reduzierte 185, 189 Arbeitszeitenkonten 212 Aufräumen 30, 150 f., 156–163, 165–171, 176 f. Aufwachen, morgendliches 89 f., 96, 101, 118 Aufwachen, nächtliches 84, 86 f., 98–102, 108, 231 Au-pair-Mädchen 185, 191, 198, 200, 258 Auszeiten 46, 118, 179, 207 f., 226, 234 Baby-Blues siehe Depression, postnatale Babykörbchen 49, 82, 88, 118, 143 f., 147, 158, 170 Babysitter 57, 159, 186, 196, 203, 230 f., 235 f., 239, 242 f., 258, 264 Babytrage 9, 143, 145 f. Baden (Baby) 91, 93, 110, 145, 148, 163, 183, 186, 203, 205–207, 222 f., 234
Baden (Mutter) 81, 107, 242, 245 Beckenbodenübungen 59, 71, 75, 252 Belohnung 100, 105, 109–111, 154 f., 162 f. Beziehungstipps 111, 166, 218–246 Bioprodukte 14, 17, 27, 42, 44, 238, 250 f. Biotin 15 Blähungen siehe Koliken Blutzuckerspiegel 24, 39 Bonding 184, 221, 244 Depression, postnatale 20, 31, 119 f., 252 Diät 20, 25 f., 34, 40, 45, 49, 67 f. Diskriminierung am Arbeitsplatz 209, 213–216 Durchfall 16 Eifersucht 220–223 Einkaufen 10, 35, 37–39, 45, 59, 79 f., 90, 121–123, 125 f., 135, 186, 195, 207 Elternzeit 35, 52, 178 f., 183–185, 188, 208, 212, 214–217, 259 f. Energie 15, 19, 21 f., 24–28, 31 f., 36, 38–45, 50–53, 58, 65, 68, 70 f., 74, 134, 166, 192, 204, 207, 210, 226, 230, 235, 249, 264 Energiespiegel 18, 25 f., 33, 38, 40, 74 Entbindung 10, 21 f., 31, 34, 37 f.,
Register
48–51, 59, 63, 65–68, 75, 78, 82, 86, 89, 115, 118 f., 129, 135, 140, 146–148, 180, 184, 187, 195, 197, 213, 223, 226 f., 244, 247 Ernährung, richtige 11, 13–45, 50, 52 f., 67–69, 74, 92, 110, 114, 192, 250–252
Haushalt 80, 93, 146, 156, 163, 198, 248, 258 Hebamme 14–16, 19, 115, 144, 254, 261 Hungerattacke 18–23, 25, 29, 31–33, 38, 83 Homeoffice 186, 189, 210 f., 213
Familienmitglieder 21 f., 38, 79 f., 85 f., 108, 124, 186, 197, 201–203, 209, 211, 243 Fast Food 25, 29, 33, 44 f. Fehlgeburt 16 Fernsehen 33, 47, 54, 70, 82, 93, 99, 111, 133, 164, 222 f., 228, 236, 239, 241, 247 Fertiggerichte 27, 42, 251 Fitness 53–55, 57–64, 66–72, 74–77, 206, 252 Folsäure 13, 15 freiberufliche Tätigkeit 101, 136, 180 f., 183, 189, 191 Frühgeburt 16
Jobsharing 188 f., 212 f. Joggen 54–57, 62, 66, 68, 74 f., 144, 233 Jugendamt 198, 201
Geburt, zweite/dritte 50, 52, 57, 146, 184, 186 Geburtsvorbereitungskurs 21, 229, 261 Gefahrenquelle für Kinder 144, 157 f., 168, 175 Gewichtsverlust 20, 23, 28, 34, 41, 50 f., 58, 60, 68 f., 74 Gewichtszunahme 20, 38, 46–51 Gleichbehandlungsgesetz 216 Grenzen setzen 105, 107, 110, 112, 120, 151, 156–160, 164, 172–174, 177, 201 Gymnastik 10, 55 f., 59 f., 69, 72, 75, 261 Gynäkologe 15, 17, 67
Kaiserschnitt 49, 70, 82, 116 Kalorien 13 f., 21, 23, 28, 40 f., 46, 55, 71 Kinderbetreuung 54 f., 63, 65, 69, 90, 183, 185 f., 192 f., 195–204, 209–211, 215–217, 230, 235, 242, 247, 252, 258 f., 262 Kinderbett 106, 143, 145, 147, 159, 170, 228 Kindererziehung 11, 24, 86, 96, 150, 157 f., 176, 199, 222, 247, 260, 262 Kinderfrau 80, 132, 198–200, 203 Kindergarten 27 f., 31, 57, 60 f., 69, 73 f., 79, 81, 85, 91, 93, 101, 117, 120, 165, 184, 191 f., 195–199, 201, 237, 242, 247, 262 Kindergeburtstag 30, 122, 154, 161 Kinderhort 54 Kinderkrippe 185, 188, 191, 198 f., 205, 211, 222, 229 kinderlose Freunde/Kollegen 10, 191, 194, 249 Kindertagesstätte 211, 259 Kinderwagen 9, 59 f., 62, 71 f., 78, 120, 141–144, 149, 151, 160 Kinderzimmer 99, 101, 111, 141–152,
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155, 159–161, 166 f., 170–174, 203, 257 Kleidung (Baby) 125, 142 f., 147–149, 171 f. Kleidung (Mutter) 107, 113–140, 192, 249, 253, 255 Kleidung, funktionale 113, 121, 124, 138 Kleidung, modische 10, 113 f., 118, 121, 124–127, 131, 134–136, 139, 256 Kochen 21–23, 38 f., 44 f., 80, 84, 104, 194, 220, 225, 240, 250 Koffein 16, 25, 28, 42, 69 Kohlenhydrate 18, 24, 26, 39 f. Koliken 22 f., 205, 253 Körperpflege 65 f. Krabbelgruppe 244 Krankenhaus 21 f., 82, 118 Krankheit 27, 43, 89, 94, 98, 102, 198, 252 f. Libido 67, 224–226, 228, 244 Loben 97, 100, 103, 105, 109 f., 161, 222 Lohnausgleich 184 Magnesium 15 Milchfluss 115, 137, 145, 224 Milchpumpe 10, 144, 253 Mittagspause 36 f., 54, 79, 188, 190, 206, 208 Mittagsschlaf (Baby) 78 f., 88, 90 f., 93, 95, 106, 125, 144 Mittagsschlaf (Mutter) 78, 81 Motivation 54, 56 f., 67, 73, 97, 170 Müdigkeit 9, 20, 28, 31, 34, 56, 79, 81, 89, 98, 103, 117, 225, 229, 231, 246, 248 Mutter, alleinerziehende 33, 89, 107,
164, 180, 204, 209, 211, 243, 259 f. Mutter, berufstätige 10, 27, 36, 54 f., 59, 61, 79, 89, 96, 173, 178–217, 241, 248, 258–260 Muttermilch 21, 23, 40, 85, 88, 145, 227 Mutterschutz 178, 180, 183 f., 187, 214 f., 255 Nährstoffe für das Baby 14–19, 41, 50, 251 Netzwerk, unterstützendes 86, 197–203, 209, 217, 243, 260 Online-Shopping 37, 44, 125, 255–257 Pekip 28, 244 Pilates 48, 58, 63 Probezeit 212, 216 Proteine 18, 20, 23 Radfahren 55, 60 f., 64, 72 Rauchen 13, 19 f. Referenzen 198, 200, 211, 216 Regeln, feste 164, 173, 177, 201 Restaurantbesuch 16, 90, 207, 218–220, 231, 239, 259 Rohmilch 16 Routine 24, 74, 85, 87–94, 99, 104–106, 110, 198, 202, 225 Ruhepause 78 f., 91 Sauberkeitserziehung 24, 222, 236 Schlaf (Kind) 62, 73, 82, 84–112, 114, 143–149, 170, 183, 190, 244, 254 Schlaf (Mutter) 9 f., 21, 34, 56, 78–85, 88, 94 f., 97 f., 102–112, 166, 169 f., 202
Schlafmangel 11, 27, 40, 49, 81 f., 84 f., 94, 98, 103 f., 111, 183, 193, 223 f., 265 Schlafprobleme 19, 94, 97, 105, 108, 110, 254 Schlafritual 92, 101, 104–110 Schlafsack 146, 220 f., 254 Schlafstellung 9, 80 f., 203 Schlaftraining 87, 100–112, 229 Schnuller 98, 100, 111, 190, 194, 253 Schrei-Kind 101–103, 254 Schule 24, 27 f., 32, 54, 60 f., 69, 74, 79, 84–86, 117, 119–122, 134 f., 161–163, 186, 200, 204, 217, 229 f. Schwangerschaftskleidung 116–119, 135–137, 140 Schwangerschaftsstreifen 66, 123 Schwangerschaftstest 114, 141, 236 Schwiegermutter 126, 178, 194, 208, 265 Schwimmen 47, 53, 55, 57, 61 f., 68, 71, 81, 195, 207 Selbsthilfegruppe 243, 252, 254 Selbstvertrauen 27, 34, 47, 52 f., 58, 121, 133–135, 185, 193, 226, 248 Selbstwertgefühl 30–36, 39, 69, 113, 124, 185, 230, 232, 240 Sex 9, 218, 223–228, 232, 234, 237, 240 f., 244, 248 f. Shopping 122–126, 135, 233 Snack siehe Zwischenmahlzeit Spielgruppe 27, 55, 64, 85, 152, 155, 204, 229, 232 Spielzeug 91 f., 96, 98–100, 122 f., 150–169, 171, 173, 176 f., 198, 202, 247, 250 Sport 11, 47 f., 52–64, 67–73, 75, 77, 81, 93, 111, 114, 186, 195, 206, 235, 252, 255 f.
Register
Still-BH 83, 129, 137, 227 Stilleinlagen 83, 137, 227 Stillen 22 f., 31–33, 38, 49 f., 70 f., 74, 76, 82 f., 88 f., 116 f., 137, 139, 146, 183, 219, 221, 232, 234, 244, 253–255 Stillzeit 15, 20–24, 38, 40, 51, 70, 88 Stubenwagen 143 Superfood 27, 43 f. Supermama 12, 24, 29 f., 45, 50, 56, 77, 104, 112, 140, 177, 206 f., 217, 235, 237 f., 246, 249 Tagesmutter 91, 185, 188–191, 198, 201, 211 Teilzeitjob 126, 183 f., 186–188, 194, 200, 207, 209–212, 216 Trennungsängste 96, 98 f., 205 Übelkeit 15–17, 20, 31, 48, 215 Übergewicht 10, 14, 27, 49, 74, 230 Überstunden 141, 210, 231, 249 Ultraschall 10, 119, 187 Urlaub 10, 85, 153, 219, 221, 259–261 Vitamine 13, 15–17, 26, 42, 44, 141 Vorgesetzte 141, 179 f., 190 f., 193, 195, 210, 213 f., 222 Vorlesen 91 f., 110, 194, 203 Walking 68, 71, 74 f. Weinen, kontrolliertes 87, 102 f., 105 Wickelkommode 142 f., 147 Wickeltasche 146 f., 255 Windeln 35, 82, 88, 143, 146 f., 179, 244 Wochenendarbeit 141, 196, 210 Wohlbefinden, emotionales 166, 192, 204, 224, 243
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Wohlbefinden, körperliches 54, 192, 244, 249 Yoga 21, 48, 55 f., 63, 68, 208
Zahnen 53, 56, 98, 102, 219, 231 f. Zwischenmahlzeit 18 f., 21 f., 24–27, 29, 32 f., 36, 38 f., 41, 83, 122 f., 146