Das Erbe der Macht Band 9 Welt der Wiederkehr Sie müssen sich entscheiden zwischen dem Schicksal eines einzelnen und dem...
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Das Erbe der Macht Band 9 Welt der Wiederkehr Sie müssen sich entscheiden zwischen dem Schicksal eines einzelnen und dem Schicksal von Millionen Jahr 1 nach dem Untergang Geduckt schlich Ko-rel an der Palastmauer entlang. Dunkelheit umhüllt ihn, einem schützenden Mantel gleich, der ihn vor seinen Feinden verbarg. Ein kurzes Keuchen zeigte ihm das Ki-ra direkt neben ihm war. Noch immer hatte er ein schlechtes Gewissen sie mitgenommen zu haben, doch als Rebell konnte man nicht wählerisch sein. Die große Schlacht stand kurz bevor. In den letzten Monaten hatten sich die Stimmen gemehrt die nach Freiheit gierten. Solange sich das „Auge“ aber noch immer Besitz der Herrscher befand konnte es diese nicht geben. Sollten wir versagen wird es keine Freiheit geben, dachte Ko-rel schaudernd. Mit einem Mal wurde ihm die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete bewusst. Mit einem Kopfschütteln verdrängte er den Gedanken in den hintersten Winkel seines Gehirns und schlich weiter. Sie hatten bereits zwei Wachen passiert und befanden sich im Vorhof des Palastes. Ki-ra drückte aufmunternd seine Hand. Trotz der Dunkelheit meinte er die Zuversicht im Blick seiner Gefährtin lesen zu können. Sie waren beide erst 18 Sommer alt und hatten noch bis vor einem Jahr in ihrer alten Heimat gelebt, auf der hellen Seite des Kontinents. Doch dies war nun Vergangenheit. Obwohl der Untergang erst ein Jahr zurücklag kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Und noch immer hatte Nil´re´m sein Versprechen nicht wahr gemacht. Noch immer musste Ko-rel häufig an den letzten Abend denken, als der alte Druide mit zwei seltsamen Menschen hinausgezogen war um die dunkle Seite zu betreten. Doch er hatte ihm prophezeit, dass die dunkle Zeit kommen würde, er sie jedoch nicht vergaß. Eines Tages, so hatte er gesagt, würden Freunde kommen und ihnen helfen. Und dazu hatte er ein Zeichen auf den Tisch gemalt, ein Zeichen das Ko-rel sich eingeprägt hatte. Er hatte gewartet, gewartet bis heute. Doch die Qual war nicht mehr zu ertragen. „Vorsicht“, zischte Ki-ra und riss ihren Gefährten mit sich in eine Kuhle der Palastmauer. Keine Sekunden zu früh. Die letzte der Wachen passierte sie Sekunden später. Der Weg zum Palast war frei. Die beiden rannten, immer den Schatten des Palastes nutzend in Richtung Palast. Ki-ras blonde Haare wehten im Wind und sie keuchte als sie den Seiteneingang endlich erreicht hatten. „Danke, dass war knapp“, bedanke sich Ko-rel und nahm sich vor die Gedanken an die Vergangenheit auf später zu verschieben. Es gab wichtigeres. Schnell zog er den elektronischen Schlüssel in Form einer Plastikkarte aus der Tasche seines schwarzen, hautengen Anzugs und ließ ihn in den Schlitz gleiten. Sekunden später öffnete sich die Tür vor ihnen und gab den Weg in den Palast frei. Die Suche nach dem Auge begann. *
1
Äußerlich völlig ruhig doch innerlich bebend, ließ Ko-rel seinen Blick über das Pergament gleiten. Wie der Rat es befohlen hatte, hatten er und Ki-ra sich getrennt und suchten nun in verschiedenen Teiles des Palastes nach dem „Auge“. Er hatte es geschafft in die Gemächer des „Hohen“ einzudringen und studierte nun verschiedenen Pergamente, die auf dessen Tisch ausgebreitet waren. Zum wiederholten Male fragte er sich warum die Herrscher zum einen so stark auf Technik vertrauten, diese zum anderen jedoch ablehnten. Wer benutzt heute noch Papier, dachte er sich. Gedämpfte Schritte rissen ihn aus seinen Gedanken. Gehetzt blickte er sich um, entdeckte das große Götzenbild in der Ecke des Zimmers und sprang dahinter. Keine Sekunde zu früh. Leise aufatmend strich er sich den Angstschweiß aus der Stirn und seine schwarzen, langen Haare in den Nacken als die Tür geöffnet wurde. „Wir müssen zunehmend vorsichtiger sein. Den Berichten unserer Spione zufolge planen die Rebellen etwas Großes. Ich möchte IHN nicht enttäuschen, sollte er uns eines Tages wieder aufsuchen“, sprach der „Hohe“. Ko-rel hatte die Stimme des Mannes sofort erkannt. Oft genug war er durch ihn persönlich gefoltert worden. „Die Wachen wurden bereits verdoppelt. Es wird keinem dieser Schlammkriecher gelingen hier einzudringen“, erwiderte dessen Adjutant nun. Auch ihn erkannte Ko-rel. „Das hoffe ich für sie. Immerhin verwetten sie ihr Leben darauf“, sprach der „Hohe“ nun weiter. Ein krampfhaftes Schlucken war zu hören bevor heiser geantwortet wurde: „Natürlich mein Gebieter, natürlich.“ „Wie auch immer, ich werde bei der Zeremonie erwartet. Nicht, dass ich glaube, dass er uns heute erscheint, aber man muss die Stimmung verbessern. Es käme nicht einmal ungelegen, sollten die Rebellen tatsächlich einen Angriff planen. So würden die Männer ein wenig ihrer angestauten Aggressionen abreagieren können“, erklärte der Herrscher nun. „Sie wollen das „Auge“ nicht mit sich nehmen?“, wollte der Adjutant verblüfft wissen. „Nein, hier im Tresor ist es sicherer. Sollten die Rebellen uns wirklich dort angreifen, werden wir sie erwarten“, erwiderte der Herrscher erneut. Ein leises Klicken war zu vernehmen, zweifellos war soeben die Tresortür geschlossen worden. Dann entfernten sich die Schritte. Kurz darauf war Ko-rel wieder alleine im Zimmer. Unwillkürlich musste er lächeln. Diese Narren wussten noch immer nicht bescheid. Als der Rat damals festgestellt hatte, dass der Untergang nicht mehr aufzuhalten war und sie evakuiert hatte, konnte natürlich niemand voraussagen, dass auch Zorek auf diese Idee kommen würde. So hatte auch er das Portal benutzt und seine Schergen auf die neue Welt geschickt. Leider hatte er ihnen eine Hilfe mitgegeben. Das „Auge“ war ein mächtiges Artefakt. Es war oval, fast gläsern und gelblich schimmernd. So hatten die Dunklen die Macht an sich gerissen und herrschten mit diesem Artefakt nun schon seit einem Jahr. Die ehemaligen Atlanter, die Freiheit gewohnt waren, hatten bereits versucht wieder an Macht zu gewinnen, was jedoch durch das „Auge“ unterbunden worden war. Sie mussten es zuerst an sich bringen. Aber eines war ihnen jedoch gelungen. Sie hatten das Portal gegen Dämonen und Schwarzmagier versiegelt. So konnte Zorek nicht mehr auf den Planeten gelangen. Mittlerweile musste Atlantis untergegangen sein und der blaugeschuppte Dämon mit dem Kontinent. Schnell kam Ko-rel nun hinter Zoreks Standbild hervor und ließ seine Blick schweifen. Das Klicken hatte sehr nahe geklungen. Wo hatte der „Hohe“ das Artefakt nur versteckt? In Gedanken strauchelte Ko-rel über eine Teppichfalte und fiel rückwärts auf das Standbild. Ein hohler Ton war zu vernehmen. Heute ist mein Glückstag. Der Tag der Befreiung, dachte der junge Mann.
2
Schnell nahm er sein Werkzeug aus der Gürteltasche und befasste sich näher mit der Figur.
Die Herrschenden ahnte nicht welche enorme Technik den Rebellen zur Verfügung standen.
Es kostete ihn wahrhaftig nur wenige Minuten bevor der Tresor geöffnet war.
Angeekelt fuhr er zurück als er sah was alles in dem Tresor aufbewahrt wurde. In
verschiedenen Gläsern schienen Organe zu schwimmen. Verschiedenen Pergamentrollen
lagen nebeneinander und in der Mitte lag….das „Auge“.
Schnell griff Ko-rel danach. Ein greller Ton, der wohl im ganzen Palast zu hören war hielt
ihm seine Unvorsichtigkeit vor Augen. Natürlich war eine Alarmanlage an den Safe
gekoppelt. Schnell ließ er das Artefakt in seinem Gürtel verschwinden und machte sich auf
den Weg zum Ausgang. Gleichzeitig gab er Ki-ra und dem Rat das Signal. Der Angriff konnte
beginnen.
Für die Freiheit unserer Welt. Für die Freiheit von Neu Atlantis, dachte der Junge.
* Rom, Villa Hartmann „Und so war mir natürlich klar das Zorek auch seine Leute zur neuen Welt schicken würde. Er hat ihnen die Träne des Lichts anvertraut. In einem der Atlanter habe ich jedoch das Wissen verankert das Tor gegen Dämonen und Schwarzmagier zu sperren. So konnte er nicht hinterher. Als wir ihm dann noch die Träne der Zeit raubten war er dazu verdammt mit Atlantis unterzugehen“, erklärte Nil´re´m weiter. Jürgen, Sandra, Dorian und Anna hörten ihm gespannt zu, waren in Gedanken jedoch immer noch gefangen in den Ereignissen die in den letzten Tagen geschehen waren. Während Nina sich als Lady X zu erkennen gegeben hatte und beinahe den gesamten Inneren Kreis ermordet hatte, war das HQ in der Hand von Söldnern gewesen. Alex Neufeld hatte es zurückerobert, dabei jedoch sein Leben verloren. Sie würden den jungen Sicherheitschef nicht vergessen. So war der innere Kreis nun wieder frei, im Austausch hatte Lady X jedoch alle drei Tränen aus ihrem Besitz gefordert. Nun stand nur noch die Träne des Lichts zwischen ihr und der Allmacht. Und da sie mit Torsten paktierte, der auch über erhebliche Macht verfügte, standen die Chancen für die LF sehr schlecht. Und sollten sie die Träne nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden finden, würde Michael Hartmann, der noch immer im Koma lag, nicht mehr daraus erwachen. Wenn die Atlanter das Tor wirklich gegen schwarze Magie geschützt und gesperrt haben, können die beiden die Welt jedoch nicht betreten. Damit wäre die Träne vorerst sicher, dachte Anna. Auch sie fühlte sich äußerst schlecht. Durch die Gefangenschaft bei Lady X war sie mit Andis Verwandlung in einen Vampir konfrontiert worden und wäre von ihm beinahe angefallen worden. Gedankenverloren spielt sie mit dem kleinen, goldenen Kreuz, das um ihren Hals hing und ihr Leben gerettet hatte. Ihr Blick traf auf Dorian, der noch ein wenig mitgenommen aussah. Er hatte sehr viel Blut verloren nachdem Lady X ihn angeschossen hatte und humpelte noch immer stark. „Wie kommen wir also nach Neu Atlantis?“, wollte Jürgen nun wissen. Der älteste der Lightfighter fühlte sich noch immer ein wenig schwach, was er den anderen jedoch nicht mitteilte. Buchstäblich in letzter Sekunde hatte Lady X von ihm abgelassen da sie den inneren Kreis noch als Geiseln gebraucht hatte. Teilweise hatte sie ihm jedoch bereits Lebensenergie entzogen, wodurch er sich seitdem etwas schwach anfühlte. Wenn das alles vorbei ist und wir dann noch leben, werde ich Urlaub machen, dachte der Wissenschaftler. „Das Portal welches die Erde mit dieser anderen Welt verbindet ist euch mittlerweile bereits bekannt. Stonehenge“, erklärte Nil´re´m. 3
Anna zuckte leicht zusammen als sie den Namen vernahm. Sie selbst war mit Andi vor
einigen Wochen dort gewesen um die Agenda der Ewigkeit zu finden, die der Schatten dann
an sich genommen hatte.
„Also, worauf warten wir dann noch?“, wollte sie wissen.
Nil´re´m verzog das Gesicht zu einer Krimasse und antwortete: „Ihr müsst euch in Acht
nehmen. Ich weiß nichts über die Verhältnisse, die auf dieser Welt herrschen. Zorek gab
seinen Leuten damals die Träne des Lichts mit. Sie werden sich ihrer Macht bedient haben
und ich weiß nicht was sie aus der Welt machten.“
„Gut, wir werden es beachten. Machen wir uns also umgehend auf den Weg. Wir haben keine
Zeit zu verlieren“, gab Anna zurück.
Jürgen nickte und auch Sandra stimmte zu.
Seit den Ereignissen ist sie irgendwie sehr ruhig. Was ist nur los mit ihr, dachte Anna und
blickte die Mitstreiterin freundlich an.
Es hat sie wohl alles sehr mitgenommen, dachte sie.
„Gut, machen wir uns auf den Weg. Dorian, du hältst hier die Stellung. In deinem Zustand ist
es wohl nicht passend eine neue Welt zu entdecken“, sprach Jürgen.
Natürlich war ihm bewusst wie reizvoll die Aussicht auf eine fremde Welt für Dorian war.
Immerhin war er Archäologe. Doch in seinem Zustand war es nicht zu empfehlen.
Dorian stimmte zu.
„Gut, dann sollten wir sofort den Jet startklar machen“, sprach Sandra und bewegte sich auf
die Computeranlage zu.
„Ich denke da gibt es einen schnelleren Weg“, widersprach Nil´re´m.
Sekunden später saß Dorian alleine im Konferenzraum.
* Jahr 23 nach dem Untergang Mit zufriedenem Lächeln starrte der 40 Sommer alte Ko-rel durch die Multiplast Scheiben hinunter auf die Stadt. Es war Sommer und überall grünte und blühte es. Ständig starteten irgendwo Schweber und passierten das Rathaus. Ko-rel, mittlerweile Stellvertreter des Herrschers, war zufrieden. Noch immer war ihm die schreckliche Nacht im Bewusstsein. Die alles entscheidende Schlacht bei der so viele ihr Leben hatten lassen müssen. Doch die Rebellen hatten es geschafft die Herrscher zu besiegen und deren Platz einzunehmen. Neu Atlantis hatte die dunkle Zeit abgestreift. Überall waren zufriedene Menschen unterwegs und die Stadt war in jeder Hinsicht erblüht. Nach und nach hatten sie die letzten Nester der dunklen Bruderschaft ausgeräuchert. Ko-rels Blicke verfinsterten sich als er an die Bruderschaft dachte. Gerüchten zufolge gab es noch immer einzelne Unterschlüpfe in denen die Dunklen daran arbeiteten ihre Herrschaft zurückzuerlangen. Doch dazu benötigten sie das „Auge“. Die Atlanter würden Sorge dafür tragen, dass sie es nie erhielten. Immer der jeweilige Herrscher erhielt das Privileg es zu tragen. Vielleicht werde ich es eines Tages tragen, dachte Ko-rel. Mit einem Lächeln betrachtete er die Projektion von Ki-ra die er auf seinen Schreibtisch projizieren ließ. Sie waren nun bereits seit 20 Sommern verheiratet und liebten sich wie am ersten Tage. Auch Ki-ra hatte es damals geschafft den Palast zu verlassen. Mit einem letzten Seufzer schaute er auf das Bild seiner geliebten Frau bevor er sich auf den Weg machte. Schnell verließ er sein Arbeitszimmer und machte sich auf den Weg zur Sicherheitszentrale. Dort erwartete Ka-shi ihn bereits. Der Chef der Sicherheit hatte alles für den bevorstehenden Einsatz vorbereitet. 4
„Ich grüße dich Ko-rel. Es ist alles vorbereitet“, begrüßte ihn der Sicherheitschef.
Ko-rel nickte. Wenn die Informationen stimmten bereitete die dunkle Bruderschaft ein großes
Projekt vor, das sie wieder an Macht gewinnen lassen würde. Dies mussten sie natürlich
verhindern. Ein Spion hatte den Aufenthaltsort der Dunklen herausgefunden und so
ermöglicht, dass der Rat eine Entscheidung treffen konnte.
Ko-rel trug bereits eine der silbernen Kampfuniformen. An seiner Hüfte baumelte einer der
Strahler. Da die Atlanter sehr friedliebende Menschen waren konnte mit dem Strahler nur
betäubt, nicht jedoch getötet werden. Die Ethik der Überlebenden von Atlantis und deren
Nachfahren verbot es ihnen Menschen ihres Lebens zu berauben.
„Na schön, machen wir uns auf den Weg“, gab Ko-rel den Befehl.
Die beiden Atlanter betraten einen unauffälligen Schweber, der sich sofort in Bewegung
setzte. Ko-rel fand sich in einer kleinen Zentrale voll gestopft mit allerlei technischem
Equipment wieder. Der Schweber war eine fliegende Steuerzentrale. Sie landeten nur wenige
Meter vor einer leerstehenden Fabrikhalle am Rande der Stadt.
Ko-rel gab den Einsatzbefehl. Sofort verließen Dutzende von Schwebern ihre Stellung und
bewegten sich auf die Fabrik zu. Sekunden später war die Luft erhitzt von Strahlen die auf die
Sicherheitsleute abgefeuert wurden. Die angeblich leerstehende Fabrik offenbarte ihr wahres
Gesicht.
Ko-rel und Ka-shi mussten mit ansehen wie mehrere der Gleiter abstürzten und in grellen
Explosionen vergingen.
„Ich bete zu den Göttern, dass sie den Fluchttransport nutzen konnten. Ich verabscheue die
Dunklen in einem Maße, das an Hass grenzt“, gab Ka-shi zu.
Ko-rel konnte es ihm nachempfinden. Es waren seine Männer die, nur wenige Meter entfernt,
ihre Leben aufs Spiel setzten um die Dunklen zu besiegen.
Der Kampf dauerte einige Minuten. Es gelang einem Schweber die Insassen auszuschleusen.
Kurze Zeit später hörten die Strahlen auf zu feuern.
„Sie haben es geschafft!“, rief Ko-rel.
Immer mehr der Atlanter drangen in die Fabrik ein. Kurz darauf ging ein Funkspruch ein.
„Sir, die Fabrik ist verlassen. Wir haben hier jedoch eine seltsame Apparatur entdeckt ich
übermittle ihnen das Bild“, hörte Ko-rel eine Stimme sprechen.
Der in die Wand eingelassene Bildschirm flimmerte kurz, dann konnten sie ein Labor
erkennen das mit allerlei Technik voll gestopft war. In der Mitte stand ein seltsamer Apparat
der nun herangezoomt wurde.
„Was ist das?“, frage Ko-rel Ka-shi.
Der Sicherheitschef fuhr sich mit einer Hand über seine Glatze und schüttelte den Kopf.
„Ein derartiges Gerät habe ich noch nie gesehen“, erwiderte er.
Mit einem Keuchen deutete Ko-rel nun auf die Zeitanzeige, die sich beständig der Null
entgegen verringerte.
„Raus da, sofort alle raus!“, schrie Ka-shi.
Sofort machten alle Atlanter sich daran die Fabrik zu verlassen.
„Sir, der Scann ist abgeschlossen. Wir haben entdeckt, dass die Maschine mit einigen Oenium
Meilern verbunden ist die sich einige Meter in der Erde befinden. Was auch immer es ist, es
benötigt sehr viel Energie“, erklärte eine Stimme über Funk.
„Was haben diese Teufel sich nun wieder einfallen lassen?!“, rief Ka-shi.
Ko-rel wurde einer Antwort enthoben. Die anderen Atlanter hatten gerade die Fabrik
verlassen als der Boden stark zu vibrieren begann. Auch die Schweber, die sich einige Meter
über dem Erdboden befanden wurden durchgeschüttelt. Ein gleißender Strahl verließ die
Fabrik und bohrte sich in den Himmel über Neu Atlantis.
„Großer Gott, dass ist Karit!“, schrie plötzlich jemand über Funk.
5
Ko-rel schloss die Augen. Er musste sich in einem Alptraum befinden. Nicht einmal der
dunklen Bruderschaft traute er etwas dermaßen Entsetzliches zu. Damit würde ganz neu
Atlantis der Vernichtung preisgegeben werden. Es konnte, es durfte nicht sein.
Karit würde, in der Atmosphäre freigesetzt, diese völlig auflösen. Ohne die Atmosphäre war
der Planet dem Vakuum preisgegeben. Sie würden alle jämmerlich ersticken.
Ko-rel öffnete die Augen. Noch immer stach der Strahl in den Himmel, wurde nun jedoch
merklich blasser. Ka-shi holte den Teil des Himmels der von den Strahlen beschossen worden
war auf den Monitor. Der Strahl verblasste nun völlig. An der Stelle in der Atmosphäre
breitete sich jedoch rasch ein leichtes Flimmern aus.
„Sie haben es getan, das ist unser Untergang“, keucht Ka-shi.
Ko-rel nickte. Nun waren sie verloren. Die Atmosphäre würde sich in den nächsten Tagen
vollständig auflösen. Sie würden alle eines jämmerlichen Todes sterben.
„Diese Wahnsinnigen“, murmelte er kraftlos.
Sie hatten die dunkle Bruderschaft unterschätzt. Nun mussten sie den Preis dafür zahlen.
* Stonehenge Ein kurzes Aufblitzen war zu sehen, dann standen die drei Lightfighter zusammen mit
Nil´re´m innerhalb des Steinkreises Stonehenge.
Irritiert sahen die LF sich um. Nil´re´m hatte sie ohne Vorankündigung aus dem
Konferenzraum hierher versetzt.
„Was sollte das denn! Du hättest uns ruhig vorwarnen können!“, rief Jürgen erbost.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich werde den Kreis nun verlassen. Bleibt einfach stehen
und rührt euch nicht. Der Transfer beginnt in Kürze“, erklärte Nil´re´m.
Bevor er den Kreis verließ ging er auf Jürgen zu und reichte ihm die Hand.
„Du weißt was von eurem Erfolg abhängt. Ihr dürft nicht versagen“, schärfte Nil´re´m ihm
ein.
Der LF ergriff die Hand. Ein warmer Strom ging davon aus. Als er sie losließ erkannte er ein
seltsames Ornament in seiner Hand.
„Es wird euch dort hilfreich sein. Für eure Rückkehr, presse deine Hand auf einen der Steine“,
erklärte Nil´re´m und verließ den Kreis.
„Das geht mir alles ein bisschen schnell“, sprach Sandra unbehaglich.
Anna nickte und stimmte der Freundin zu: „Ja, leider. Aber was sollen wir tun. Uns läuft die
Zeit davon. Nil´re´m hat schon recht. Immerhin geht es um Michaels Leben. Und um das
Schicksal unserer Welt“
„Sicher, das verstehe ich ja. Aber trotzdem hätte Nil´re´m uns ein wenig mehr über die
Gegebenheiten dort erklären können. Er weiß sicher ein wenige mehr. Und wie soll dieses
Ornament uns helfen?“, erwiderte Sandra.
Anna lächelte.
„Hoffen wir nur du kriegst es danach auch wieder ab, Jürgen. Die Entfernung eines solchen
Tatoos soll sehr schmerzhaft sein. Ich habe mal mit Michael darüber gesprochen, er trägt ja
auch eines auf dem Oberarm“, scherzte Anna.
Jürgen zuckte zusammen. Nun wusste er, wo er dieses Ornament bereits gesehen hatte. Auf
Michaels Oberarm. Michael hatte sich einmal von einem Arzt das Tatoo untersuchen lassen,
da es seltsamerweise schon seit seiner Geburt auf seinem Arm zu sehen war. Und genau das
gleiche Ornament prangte nun in Jürgens rechter Handfläche.
Was hat das nur zu bedeuten? Was verheimlicht Nil´re´m uns, fragte sich der Lightfighter.
Im gleichen Augenblick gleißten die Findlinge um sie herum in grellem Licht auf.
Glücklicherweise war tiefe Nacht, wodurch keine Touristen sich hier aufhielten. Andernfalls
6
hätten die Freunde wohl Erklärungsnöte bekommen. So verwischte die Welt langsam um sie herum, verschwand in einem grellen Mix aus Farben und Formen. Nil´re´ms Shilouette verblasste langsam. Sekunden später befanden sich die Lightfighter auf dem Weg nach Neu Atlantis. * Felsendom unter Torsten Thielmanns Villa „Das ist doch nicht möglich!“, rief Lady X wütend aus und öffnete die Augen.
Enttäuscht atmete Torsten Thielmann aus und blickte auf Zorek.
„Deine ehemaligen Untertanen haben einen enorm starken Schutzwall gegen dich aufgestellt“,
sprach er zu dem blaugeschuppten Dämon.
Resignierend ließ Lady X die Arme sinken und wandte sich zu ihren Verbündeten.
„Ich schaffe es nicht alleine. Die Träne ist nicht stark genug auf diese Entfernung. Der Planet
muss sehr weit von unserer Welt entfernt sein“, erklärte sie.
„Wenn es leicht wäre bräuchte ich eure Hilfe nicht! Längst hätte ich meine Welt wieder
erreicht und die Träne an mich genommen. Doch die Sperre ist ungeheuerlich. Als ich von
Atlantis versuchte den Planeten zu erreichen hätten die Gewalten mich fast zerrissen“,
erwiderte Zorek.
„Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig als unsere Kräfte zu verschmelzen“, verkündete
Lady X mit einem leichten Lächeln um die Mundwinkel.
Unbehaglich blickte Torsten sie an. Natürlich wusste er, dass im Falle einer Verschmelzung
sie als Stärkere von ihnen die Führung übernahm. Somit war er ihr großteils ausgeliefert.
Zwar trug er bereits die Träne der Schatten, doch so vertraut wie Lady X mit ihrer Träne war
er mit dieser noch nicht. Zähneknirschend musste er jedoch zustimmen.
Dieser Narr glaubt wirklich ihm droht Gefahr. Was denkt er denn was ich vorhabe. Nein,
meine große Stunde kommt erst noch, dachte Lady X bei sich.
Torsten ergriff die Lady bei den Händen und schloss die Augen. Auch sie begann sich zu
konzentrieren. Die Träne der Zeit begann in grellem Rot zu leuchten. Torsten verlor jegliches
Zeitgefühl. Von Minute zu Minute fühlte er sich schwächer, fühlte einen alles
verschlingenden Moloch seine Kräfte aufsaugen.
Die Verschmelzung begann. Der Angriff auf die Barriere nahm seinen Fortgang.
* Jahr 43 nach dem Untergang „Ich werde mich auf den Weg machen Vater, erwarte meine Rückkehr nicht vor dem nächsten Sonnenaufgang“, erklärte Ko-shi. Stolz nickte Ko-rel und gab seinem Sohn die Erlaubnis den Palast zu verlassen. Zwar zählte der junge Ko-shi erst 16 Sommer, war jedoch von einer Reife die seinen Vater manchmal schwindeln ließ. Auch sein Korashi-Sinn, jener Telekinetische Sinn den die meisten Neugeborenen aufwiesen, war bereits stark ausgebildet. Ko-rel trat an das große Panoramafenster des Thronsaales und blickte seinem Sohn noch viele Minuten hinterher. Ko-rel war bereits 60 Sommer und mittlerweile Herrscher von NeuAtlantis. Wer hätte gedacht das unsere schöne Welt nach so langer Zeit noch immer Bestand hat, ebenso wie der Friede, dachte der alte Mann, dessen ehemals schwarzes Haar bereits völlig ergraut war.
7
Die Erinnerung an jene Schlimme Stunde überfiel Ko-rel wie eine aufbrausende Woge aus dem Nichts. Jener Tag an dem die dunkle Bruderschaft die Atmosphäre mit Karit vergiftet hatte um das Leben auf dieser Welt auszulöschen. Noch immer standen ihm die verzweifelten Gesichter seiner Gefährten vor Augen als der Nahe Untergang scheinbar besiegelt gewesen war. Nur wenige Tage hatte ihr Volk von der endgültigen Vernichtung, dem zweiten und letzten Untergang getrennt. In den folgenden Unruhen war der Herrscher zurückgetreten und war kurze Zeit später einem Herzanfall zum Opfer gefallen. Ko-rel hatte sich, mit der Zustimmung des Rates, an die Spitze gestellt. Nach tagelangem Debattieren und Erörtern hatten einige Wissenschaftler sich zusammengetan und versucht eine Maschine zu konstruieren, die eine künstliche Atmosphäre schuf, den Planeten komplett in eine solche einhüllte. Zwar war die Konstruktion geglückt, doch schnell war die Hoffnung der Niedergeschlagenheit gewichen als man feststellen musste, dass eine derartige Energiemenge nicht aufzutreiben war. Ko-rel war es gewesen, der die Lösung angeboten hatte. So hatten die Wissenschaftler das „Auge“ an die Maschinerie angeschlossen. Das Wunder war geschehen. Das Artefakt hatte die nötige Energie geliefert und den Planeten in ein allumfassendes Atmosphärenschild gehüllt. Aus der schlimmsten Stunde für mein Volk wurde eine glanzvolle Zukunft geboren, dachte Ko rel. Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Tür, die den Thronsaal mit seinen privaten Gemächern verband und Ki-ra trat heraus. Auch sie trug bereits 60 Sommer mit sich, war jedoch wie Ko-rel noch sehr agil. „Ich grüße dich Geliebter“, begrüßte sie ihren Lebensgefährten und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. Der Herrscher und seine Frau versanken in einer innigen Umarmung. „Wo ist Ko-shi?“, wollte Ki-ra wissen. „Wie so oft streift er durch die Wälder und schwelgt in seinen Phantasien. Er entwickelt sich von Tag zu Tag schneller fort und sein Korashi-Sinn ist bereits sehr ausgereift“, antwortete Ko-rel. „Das freut mich zu hören. Trotzdem hätte ich ihn gerne gesprochen. Seine Lehrer haben mir Beängstigendes mitgeteilt was seine Leistungen angeht“, erklärte Ki-ra. „Sicher nichts was wir nicht aus unserer eigenen Jugend kennen“, lächelte Ko-rel schelmisch. „Liebster, du solltest den Jungen nicht zu sehr bevormunden. Er wird arrogant“, gab Ki-ra zurück. Ko-rel antwortete nichts. Zu sehr war die Liebe zu seinem Sohn in ihm verwurzelt. Glücklich ließ der Herrscher von Neu Atlantis seinen Blick aus dem Fenster schweifen. Er war zufrieden. Die drohenden Schatten, die sich über seinem Volk zusammenzogen nahm er nicht wahr. * Eisige Kälte überzog Jürgens Körper. Um sich herum wurde er Anna und Sandra gewahr.
Dunkle Schwärze hatte das grelle Leuchten abgelöst und umgab sie wie einen Mantel. Jürgen
spürte seinen Körper in der einen Sekunden nicht, während in der nächsten furchtbare
Schmerzen in jedem Nerv zu sitzen schienen. Hitze und Kälte, Hell und Dunkel wechselten.
Und dann, urplötzlich, war es einfach vorbei.
Die drei Lightfighter standen inmitten der gleichen Findlinge, die auch Stonehenge bildeten.
Die Umgebung hatte sich jedoch verändert. Eine große, grüne Wiese erstreckte sich bis zum
Horizont.
„Wenn ich diesen alten Tatterkreis wieder sehe wird er es bereuen uns nicht vorgewarnt zu
haben“, fluchte Sandra.
8
Jürgen konnte ihren Missmut verstehen. Die Reise auf diese Welt war grauenhaft gewesen. An die Rückkehr mochte er nicht denken und auch Anna sah sehr mitgenommen aus. „Vielleicht wusste er selbst nichts davon“, machte sie einen kläglichen Versuch Nil´re´m zu verteidigen. „Sandra hat Recht, wenn wir zurück sind sollten wir uns genauer mit ihm unterhalten. Diese ständigen Halbwahrheiten und das Verschweigen wichtiger Gegebenheiten stört mich schon seit längerem“, erklärte Jürgen. „Machen wir uns also auf den Weg zur Stadt. Ich nehme an es wird ein längerer Marsch werden, wie bei unserem ersten Besuch auf Atlantis ebenfalls“, seufzte Anna. Jürgen und Sandra stimmten zu, worauf die Freunde sich sofort auf den Weg machten, auf den Weg machen wollten. Als Sandra, die als erste den Steinkreis verließ mit einem Schrei zurückfuhr wussten Jürgen und Anna zuerst nicht was die Mitstreiterin erschreckte. Kurz darauf tauchte der Kopf eines Jungen, von blonden kurzen Haaren bedeckt, hinter einem der Steine auf. Er trug einen Silbernen Overall bei dem die Ärmel und das untere Drittel der Hosenbeine fehlten. Sandra, die sich wieder beruhigt hatte schrie ein weiteres Mal auf, als sie plötzlich, von unsichtbarer Hand hochgehoben und einige Meter durch die Luft geschleudert wurde. Das Gesicht das Jungen verzog sich zur Grimasse. Seltsame Laute drangen aus seinem Mund, wurden jedoch kurz darauf im Geiste der Lightfighter verständlich. Daran hat dieser Fuchs also auch gedacht, dachte Jürgen während Anna Sandra wieder auf die Beine half. „Ihr seid nicht willkommen, Diener Zoreks“, ertönte die Stimme des Jungens in den Köpfen der Freunde. „Wir sind keine…“, wollte Anna sich verteidigen, segelte jedoch Sekunden später ebenfalls durch die Luft. Mit einer geschickten Drehung konnte sie in letzter Sekunde die Konfrontation mit einem der Findlinge vermeiden. Schnell rappelte sie sich wieder auf und lief zurück zu ihren Freunden. Der Junge stellte ein enormes Gefahrenpotential dar und konnte nicht mehr unterschätzt werden. Er vermutete in ihnen wohl Diener Zoreks. „Wir kommen in Frieden“, sprach Jürgen leise und zeigte die geöffneten Handflächen. Warum glauben Männer eigentlich immer das sie alles besser wissen. Wieso sollte er auf Jürgen hören, wenn er uns beide als Angreifer sah, dachte Anna und machte sich bereit Jürgen aufzufangen. Doch seltsamerweise schien die Taktik des Wissenschaftlers von Erfolg gekrönt. Als Jürgen den starren Blick des höchstens 16 Jährigen, Jungen folgte, wusste er auch weshalb. Die Blicke des Jungen hafteten auf dem seltsamen Ornament das Nil´re´m ihm magisch auf die Hand projiziert hatte. Tausend Male war Ko-shi vor seinem Vater gesessen und hatte dessen Erzählungen über die Ursprungswelt seines Volkes über sich ergehen lassen müssen. Auch das Symbol, das Merlin seinem Vater gezeigt hatte kannte der Junge. Und es besagte, dass die Fremden hier waren um sie zu unterstützen, ihnen zu helfen. Auch wenn diese Hilfe bereits seit Jahren nicht mehr benötigt wurden. „Mein Name ist Ko-shi“, sprach er zu den verblüfften Fremden. * Nachdem Ko-shi sich vorgestellt und für seinen Angriff entschuldigt hatte bot er den LF an sie in die Stadt, zu seinem Vater, dem Herrscher zu bringen. Zusammen machten sie sich auf den Weg und hatten nach einer knappen Stunde die Stadt erreicht. Beeindruckt beobachteten Jürgen, Sandra und Anna die überall startenden und landenden Schweber und schlossen so auf einen sehr hohen Stand der Technik. Sandra schien weniger verblüfft, da sie von ihrem ersten Besucht auf Atlantis ähnliches bereits gewohnt war. 9
Der Junge Ko-shi brachte sie zu einem Palastartigen Gebäude. Anstandslos ließ man den jungen Mann und die Fremden passieren. Er muss hier trotz seiner Jugend eine hohe Stellung besetzen, dachte Jürgen. Die Erklärung erfolgte Minuten später, als der Junge sich nicht etwa vor dem Herrscher verbeugte, sondern diesen in die Arme schloss und grüßte: „Ich grüße dich Vater.“ Schnell erklärte der Junge wo und unter welchen Umständen er auf die Fremden getroffen war. Interessiert betrachtete der ältere, weißhaarige Mann, es musste sich um den Herrscher handeln die Ankömmlinge. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er sagte: „Ich grüße euch, Menschen von der Erde. Mein Name ist Ko-rel. Leider muss ich euch mitteilen, dass ihr einige Jahre zu spät gekommen seid. Die Herrschaft der Dunklen ist vorüber. Ihr könnt uns in keinster Weise helfen.“ Verblüfft sahen die Lightfighter sich an. „Wie kommt er darauf, dass wir helfen wollen, wir benötigen wohl eher seine Hilfe“, flüsterte Anna. Jürgen blickte kurz zu Sandra, die jedoch leicht den Kopf schüttelte. Sie konnte die Gedanken des Herrschers also nicht lesen oder er stellte keine Gefahr da. Trotzdem war Jürgen sehr verblüfft. Durch Nil´re´ms Erzählung hatte er von Ko-rel bereits erfahren. Doch wenn dies wirklich dieser Ko-rel war, musste er längst tot sein. Es waren Jahrhunderte seit dem Untergang von Atlantis vergangen. „Ich grüße dich Herrscher. Mein Name ist Jürgen und wir kommen tatsächlich von der Erde. Wir benötigen dringend eure Hilfe“, grüßte Jürgen und zeigte dabei wie durch Zufall noch einmal Nil´re´ms Symbol. Der Herrscher nickte und sprach: „Obgleich die versprochene Hilfe des alten Mannes in der größte Not nicht erfolgte, werden wir alles in unserer Macht stehende tun euch zu helfen.“ Ein kurzes Klatschen in die Hände und aus dem Unsichtbaren heraus bildeten sich ein Tisch, sowie vier Stühle. Ko-shi hatte den Saal bereits wieder verlassen. Die Lightfighter nahmen Platz. Jürgen begann, die Geschichte der Tränen der Engel zu erzählen, ebenso wie die bisherigen Geschehnisse, die in der Jagd nach der letzten Träne mündeten. Als er geendet hatte war das Gesicht des Herrschers verschlossen. „Ich verstehe euer Problem, werde euch jedoch nicht helfen können. Kommt mit, ich möchte euch etwas zeigen“, sprach der Herrscher und erhob sich. Gemeinsam gingen die LF hinter Ko-rel her und verließen so den Raum. „Wir haben ein kleines Zeit-Problem“, flüsterte Anna Jürgen zu. Dieser nickte und antwortete mit verkniffenem Gesicht: „Ich weiß. Es ist tatsächlich der Ko rel von dem Nil´re´m erzählte. Das bedeutet hier können mittlerweile höchstens 50 Jahre vergangen sein während bei es bei uns Jahrhunderte waren. Während wir hier sind vergeht auf der Erde bedeutend mehr Zeit.“ „Wenn wir die 48 Stunden Frist nicht überschreiten wollen müssen wir uns beeilen“, mischte sich Sandra nun ebenfalls ein. Jürgen nickte nur. Die Zeit verrann ihnen, Sandgleich, zwischen den Fingern. * Zusammen mit Ko-rel waren sie durch mehrere Gänge tief in den Palast vorgedrungen. Der Herrscher hatte verschiedene Sicherheitsvorkehrungen passiert und seine Gäste dann, nicht ohne drei Leute seiner Sicherheitsgarde, in einen großen, runden Raum gebracht. Die Wände waren von einem matten blau, ebenso wie die Säule in der Mitte des Raumes, die vom Boden bis zur Decke reichte. Ko-rel bat die Lightfighter näher zu treten. In der Mitte der Säule war ein schimmerndes, durchsichtiges Feld, durch das sie ein ovales, gelb schimmerndes Amulett sehen konnte.
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„Die Träne des Lichts“, hauchte Sandra. Bei näherem hinsehen konnte man einige Kontakte erkennen, die an der Oberseite des Artefaktes angebracht waren. „Warum ist sie in der Säule? Wozu benötigt ihr sie?“ Der Herrscher erzählte den Fremden von der Erde die Geschichte ihrer Flucht von Atlantis, der Herrschaft der dunklen Bruderschaft und die darauf folgende Revolution. Auch das Freisetzen des Karit in der Atmosphäre und die Entwicklung jener Atmosphärenmaschine ließ er nicht aus. „Ihr seht also, die Träne, oder wie wir es nennen, das „Auge“, darf diesen Ort nicht verlassen. Andernfalls werden innerhalb weniger Stunden sämtliche Maschinen ausfallen und wir werden eines schrecklichen Todes sterben“, erklärte Ko-rel als er geendet hatte. Ein Zischen ließ sie kurz herumfahren. Ki-ra, die Frau des Herrschers war eingetreten und wurde den Freunden nun ebenfalls vorgestellt. Die Lightfighter begrüßten sie höflich. Kurz darauf begann Ko-rel ein Gespräch mit seiner Gattin, worauf die Menschen von der Erde ein wenig Zeit hatte alleine miteinander zu sprechen. „Es sieht nicht gut aus“, sprach Jürgen mit müder Stimme während sein Blick auf die Träne des Lichts gerichtet war, „Da liegt sie, zum Greifen nahe, aber wir können sie nicht an uns nehmen. Wir würden diese Welt zum sterben verurteilen.“ „Wenigstens ist sie hier sicher“, warf Sandra ein. „Natürlich, das ist sie. Wenn es nur darum ginge könnten wir sie bedenkenlos an Ort uns Stelle belassen. Nina…Lady X und Torsten werden den Planeten durch die Sperre nicht betreten können. Aber was ist mit Michael? Ohne die Träne kann er nicht überleben“, sprach Anna und blickte Jürgen an. „Wir werden einen anderen Weg finden müssen Michael zu helfen. Wir können nicht das Leben von tausenden, ja Millionen opfern, um seines zu retten“, erklärte Jürgen. „Es tut mir sehr leid euch nicht helfen zu können. Aber vielleicht solltet ihr euren Freund hierher bringen. Unsere Medizinische Technik ist weit fortgeschritten. Sicher gibt es eine Möglichkeit ihm zu helfen“, erklärte Ko-rel. „Wir danken dir Herrscher. Wir nehmen dein Angebot gerne an. Unsere Zeit ist begrenzt, wir müssen also bald zurück auf unsere Welt. Doch wir werden mit Michael zurückkehren“, dankte Jürgen. Ein Lächeln überzog des Gesicht des alten Mannes: „Das freut mich. Aber ihr könnt mich gerne Ko-rel nennen. Wir sind doch unter Freunden, nicht wahr?“ Jürgen nickte und setzte zu einer Erwiderung an, kam jedoch nicht mehr dazu. Ein leichtes Zischen an der Tür ließ sie ein weiteres Mal herumfahren. Doch es war nicht die Tür, die das Geräusch ausgelöst hatte. Innerhalb von Sekunden breitete sich ein grünliches Gas im Raum aus und ließ die Anwesenden taumeln. Der Herrscher stürzte zu Boden, ebenso wie die Wachen. Auch den LF wurde zunehmend schwindelig. Ihre Kehle wurde enge und der Raum begann sich zu drehen. Nur Ki-ra, die Herrscherin, blieb kalt lächelnd stehen. Langsam schritt sie zu ihrem Mann und beugte sich über ihn. Mit flinken Fingern nahm sie den Codeschlüssel an sich der das Kraftfeld, welches das „Auge“ schützte, ausschalten konnte. „Warum?“, hauchte Ko-rel. „Weil mir die dunkle Bruderschaft damals, als du das „Auge“ aus ihrem Palast raubtest die Augen geöffnet hat. Leider konnten wir dich nicht mehr aufhalten. Aber so konnte ich ihnen immer alle nötigen Informationen zugänglich machen. Nun ist der Tag gekommen die Welt wieder auf den richtigen Weg zu führen“, erwiderte Ki-ra kalt lächelnd. Während um Ko-rel die Welt in Schwärze versank löschte Ki-ra das Kraftfeld und griff in die dahinter liegende kleine Kuhle. Schnell befreite sie das „Auge“ von allen Kontakten und nahm es an sich. Ein Strom purer Kraft durchflutete sie, während weit über ihr eine Maschine die Arbeit einstellte.
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„Damit werden wir die einzigen sein, die überleben. Die Dunklen werden Herrschen, oder die
anderen untergehen lassen“, sprach Ki-ra zu sich selbst.
Mit langsamen Schritten, das „Auge“ unter ihrem Kleid verbergend, verließ sie den Raum.
* Die Welt verschwamm in einem Nebel aus Farben und Formen. Seltsamerweise fühlte Jürgen sich nicht etwa schlecht, oder war gar bewusstlos. Ein Hochgefühl hatte ihn ergriffen. Er fühlte sich einfach glücklich, einfach wohl. Alle Formen, Farben und Klänge waren mit einem Mal viel intensiver. So zuckt er stark zusammen als er den Einstich an seinem Arm spürte. Sekunden später verschwand das Hochgefühl und Jürgen befand sich wieder in der Wirklichkeit. Nun fühlte er sich schlecht, sehr schlecht. Die Hochstimmung war völlig gewichen. Neben ihm, auf Betten, saßen Sandra und Anna. Sie waren bereits erwacht und aufgrund ihres Gesichtsausdrucks schloss er, dass es ihnen ähnlich ging. „Es muss auf uns wie eine Droge gewirkt haben“, erklärte Anna. Jürgen nickte nur. Ihm stand nicht der Sinn nach Reden. Eigentlich mochte er am liebsten noch einmal dieses berauschende Gefühl erleben. „Die Ärzte sagen, das Entzugsgefühl klingt in wenigen Stunden ab“, sprach Anna weiter, war dann jedoch still. Ein Arzt erschien und wiederholte das eben Gesagte noch einmal, bevor er sie entließ. Ko-rel erwartete sie in seinem Büro, einen Stockwerk höher. Schweigsam traten die Freund ein. Der Herrscher war nicht mehr wieder zu erkennen. Wie ein Häufchen Elend stand er vor dem großen Panoramafenster seiner Herrschaft und sah hinaus auf die Straßen. In wenigen Minuten hatte sein Leben einen völlig neuen Verlauf genommen. Nicht nur dass seine Frau ihn verraten hatte und das schon immer, auch die Atmosphäre des Planeten löste sich zunehmend auf. Unter der Bevölkerung hatte sich eine Panikwelle ausgebreitet. „Es tut uns leid“, sagte Sandra nur. Eine Geste von Ko-rel brachte sie zum Schweigen. „Es gibt nichts was euch leid tun müsste. Ihr tragt nicht die Verantwortung. Es gibt nichts mehr was ihr hier noch tun könnt. Die Atmosphäre wird in wenigen Stunden völlig aufgelöst sein. Ich habe bereits eine Einsatztruppe gebildet, die versucht das „Auge“ zurückzuholen. Niemand weiß, wie die Zukunft aussieht. Eine Herrschaft der dunklen Bruderschaft werden wir jedoch auf keinen Fall akzeptieren. Ihr müsst diese Welt sofort verlassen“, sprach der Herrscher. „Wir wünschen dir alles Glück des Universums. Ihr habt sie schon einmal besiegt, es wird euch ein weiteres Mal gelingen“, wollte Anna dem alten Mann Mut zusprechen. „Vielleicht sollten wir hier bleiben und euch helfen, wir könnten…“, begann Sandra, wurde jedoch unterbrochen. „Nein! Ich möchte nicht für weitere Leben die Verantwortung tragen müssen. Ihr müsst gehen! Sofort!“, erwiderte Ko-rel. In der Gewissheit diese Welt vielleicht zum letzten Mal gesehen zu haben und keine Rettung für Michael mit nachhause zu bringen, machten die Lightfighter sich auf den Weg. * Mit einem siegessicheren Lächeln betrachtete Ki-ra das „Auge“.
„In wenigen Stunden wird es zum Kampf kommen“, sprach ihr Helfer leise neben ihr.
„Und wenn schon. Wir haben das „Auge“. Was will dieser alte Tatterkreis schon
unternehmen?“, erwiderte sie.
Noch fünf weitere Personen befanden sich mit ihr im Versammlungsraum der Niederlassung
der dunklen Bruderschaft.
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„Wir werden ihn stürzen und dann unsere Macht festigen. Wer kann uns jetzt noch daran
hindern?“, lächelte einer der Führer kalt.
„Nun, da fiele mir sicher jemand ein!“, ertönte eine Stimme aus dem Nichts.
Innerhalb von Sekunden erschien eine durchsichtige Shilouette, die schnell Konturen annahm.
Eben noch bei den Findlingen, erschien Zorek nun inmitten der dunklen Bruderschaft.
Ehrfürchtig fielen die versammelten auf die Knie. Ein zufriedenes Grinsen überzog das Maul
des blaugeschuppten Dämons.
„So ist es gut! Ich dachte schon ihr hätte mich in all der Zeit vergessen! Aber solltet ihr nicht
eigentlich im Palast der Stadt sitzen?“, grollte Zorek.
„Aber natürlich Herrscher, es kam nur leider zu einigen Schwierigkeiten. Doch in wenigen
Stunden werden sie behoben sein“, erwiderte jemand mit bebender Stimme.
„Nun, davon bin ich überzeugt“, erklärte Zorek. Langsam ging er auf den Tisch zu, auf dem
die Träne der Lichts lag. Ein Funkeln stahl sich in seine Augen. Schnell ergriff er das
mächtige Artefakt.
„Nun dann wünsche ich euch viel Glück. Vielleicht werde ich in einigen Tage noch mal sehen
wie weit eure Fortschritte gediehen sind“, lachte Zorek und verschwand.
Zurück blieb die entsetzte dunkle Bruderschaft, die nun zu ahnen begann welch schrecklichen
Fehler sie gemacht hatte. Doch es war zu spät. Zorek war fort und mit ihm das „Auge“. Neu
Atlantis stand vor dem Untergang.
* Mit einem Seufzen traten Jürgen, Sandra und Anna näher an den Steinkreis.
„Wie soll das alles nur weitergehen? Michael darf einfach nicht sterben“, sprach Anna.
Jürgen hörte nur mit einem Ohr zu, da sein Blick gerade auf einen der Findlinge gefallen war.
„War hier nicht vorhin noch eines der Hyroglyphen zu sehen gewesen?“, wollte er wissen.
Sandra und Anna untersuchten den Stein genauer und stellten fest, das nur noch leichte
Spuren des magischen Zeichens zu sehen waren. Auf den anderen Steinen war noch immer
jeweils ein Zeichen angebracht.
„Das bedeutet der Schutzwall ist durchlässig. Damit haben Lady X und Torsten Zugang zu
dieser Welt!“, rief Anna.
„Schlaues Ding. Hätte ich Menschen überhaupt nicht zugetraut“, ertönte eine Stimme aus dem
Nichts.
Entsetzt rissen die Freunde die Augen auf, als Zorek mit einem Mal neben ihnen
materialisierte.
„Aber du bist doch längst…“, hauchte Jürgen.
„Nun so kann man sich irren. Ihr ward es doch, die mich so freundlich mit in eure Zeit
genommen habt. Auch wenn ihr nicht wusstet, dass ich in der Zeitblase war“, grölte der
Dämon. „Ich denke, Lightfighter, ihr habt falsch gemacht was man falsch machen kann. Und
nun, müsst ihr den Preis dafür zahlen.“
Zoreks Hände schlossen sich um die Träne des Lichts. Diese leuchtete mit einem Mal stärker.
Wind kam auf. Entsetzt mussten die Freunde mit ansehen wie die Gelb schimmernde
Atmosphäre nun von Sekunden zu Sekunde durchscheinender wurde.
„Du kannst doch nicht eine ganze Welt dem Untergang preisgeben!“, schrie Anna wütend.
Zorek lächelte nur. „Oh doch, ich kann und ich tue, wie du gerade siehst“, lachte er gackernd.
Jürgen machte sich dazu bereit den Dämon anzugreifen, doch dieser kam ihm zuvor. Mit
einem Zischen hob er den Arm und schleuderte Anna zwischen die Findlinge. Mit einem Satz
war er bei ihr.
„Nein!“, schrie Jürgen, doch es war zu spät.
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In einem gleißenden Lichtblitz verschwand der Dämon zusammen mit Anna. Sandra starrte
wie gebannt auf die Stelle und konnte es noch immer nicht fassen. Um sie herum kam Wind
auf.
Diese Welt stirbt, dachte Jürgen.
Instinktiv stieß er Sandra zwischen die Findlinge, trat neben sie und berührte dann einen der
Steine. Der Rücktransport begann.
* Mit müdem Blick sah Ko-rel zum letzten Mal über seine Stadt. Wieder stand er an seinem Panoramafenster, die Last des Alters und der Verantwortung auf seinen Schultern. Tränen rannen aus seinen Augen und benetzten sein Gesicht. So viele Jahre hatte er an der Spitze der Atlanter gestanden. So viele Jahre Frieden und Wohlstand. Doch nun war alles zu Ende. Die dunkle Bruderschaft hatte dem Palast mitgeteilt was geschehen war. Und Ko-rel trauerte nicht nur um seine Liebe, die er verloren hatte und seine Welt, sein Leben, nein seine Trauer galt auch den Menschen von der Erde. Da der Dämon nun das „Auge“ hatte würden die Mächte der Dunkelheit ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können und so die Macht an sich reißen. Dieser Tag war der Untergang für zwei Welten. Vor wenigen Minuten hatte die Atmosphäre damit begonnen sich rasend schnell aufzulösen. Als er leise Schritte vernahm und sich umdrehte stand Ko-shi hinter ihm. Wortlos trat sein Sohn näher. Beide umarmten sich ein letztes Mal. Der Wind wurde stärker, die Atmosphäre erlosch. Es dauerte nur Sekunden bis der Sauerstoff dieser Welt dem Vakuum wich. Zwei Menschen umarmten sich bis in den Tod. Und eine Welt starb. Die Schwärze der Bewusstlosigkeit senkte sich gnädig über die Bewohner der Welt. Sie nahmen das gleißende, grelle Licht nicht mehr war, das sie einhüllte und alles veränderte. * Rom, Villa Hartmann Schweigend hörten sich Nil´re´m und Dorian den Bericht an den ihre Freunde brachten. Nach
ihrer Ankunft bei Stonehenge hatte Nil´re´m sie sofort wieder nach Rom gebracht. 48 Stunden
waren mittlerweile verstrichen. Die Zeit war auf der Erde tatsächlich schneller
vorangeschritten als auf Neu Atlantis. Die Freunde befanden sich auf der Krankenstation.
Michaels Zustand hatte sich rapide verschlechtert, er würde innerhalb der nächsten Stunden
sterben.
„Wir haben versagt. Das ist Michaels Tod“, hauchte Jürgen.
Nil´re´m nickte. Mit traurigem Blick sah auf den jungen Michael Hartmann herab.
Ja, wir haben versagt. Ich habe versagt. Ein zweites Mal erhält das Böse die Chance zu triumphieren. So viel ist geschehen. Nina hat die Seiten gewechselt, Andi wurde zum Vampir gemacht, Jürgen ist nur noch ein Schatten seiner selbst, nachdem Lady X ihm Energie raubte und ich, werde wohl bald auch nicht mehr hier sein. Wenn das Trio die Allmacht in die Händen hält werden die Hohen Mächte mein Versagen strafen. Das ist das Ende, dachte der alte Zauberer. Sanft strich seine Hand über das Gesicht von Michael. Und dabei standest du erst am Anfang. So vieles hätte ich dir noch sagen müssen. So viel über deine Bestimmung. Aber nun ist es zu spät. Seine Gedanken wurden abgelenkt, als sich eine durchsichtige Blase inmitten des Zimmers bildete. Innerhalb weniger Sekunden erschien ein Bild in der Blase. Es zeigte zwei Menschen und einen Dämon. Nina Prestova – Die ehemalige Mitstreiterin trug die Träne der Zeit und die Träne des Universums. Sie war der größte Feind des Spectral Enterprise. Ihre Rache erreichte nun den Höhepunkt. Torsten Thielmann – Auch er ein ehemaliger Mitstreiter, der 14
Karsten Hartmann verraten und getötet hatte. Er, der vor langer Zeit die Seiten gewechselt
hatte, trug die Träne der Schatten. Zorek – Der ehemalige Herrscher der dunklen Seite von
Atlantis der sich durch die Lightfighter in die Gegenwart hatte retten können. Der
blaugeschuppte, einige Meter große Dämon, trug die Träne des Lichts. Die drei größten
Gegner der Lightfighter standen auf einer grünen Wiese. Jeweils zu beiden Seiten spannte
sich ein blau schimmerndes Feld. In einem der Felder befand sich Anna, die Zorek gefangen
genommen hatte. In dem anderen Feld befand sich …Karsten Hartmann.
Die Gegner befanden sich auf der Traumebene. Nur hier konnten sie Karsten Hartmann
gefangen genommen haben.
Er hat das letzte der drei Prismen für einen Transfer zur Traumebene benutzt, dachte
Nil´re´m.
Anna rannen Tränen über ihr Gesicht, während Karsten nur traurig ins Nichts starrte.
Nil´re´m nahm einen mentalen schrei war, der von einem anderen Freund stammte.
Auch du bist nun machtlos, Schatten. Wer hätte gedacht das es soweit kommen würde.
Niemand von uns, dachte Nil´re´m.
Die Gegner sagten kein Wort. In einem erhabenen Akt hob Nina beide Hände empor und
führte die Tränen die sie trug aneinander. Auch Torsten und Zorek näherten sich nun. Ein
gleißendes Licht entstand. Sekunden später gab es die vier Tränen der Engel nicht mehr. Vor
ihren Gegnern schwebte ein großes, ovales, in allen vier Farben schimmerndes Artefakt in der
Luft. Die Träne der Allmacht war entstanden.
„Das ist das Ende“, hauchte Jürgen. Er sollte Recht behalten.
Ende des 1. Teils Vorschau auf Band 10: Was nie geschehen durfte geschah. Die Träne der Allmacht entstand in den Händen des Bösen. Die Lightfighter stehen vor ihrer größten Niederlage. Da enthüllt Nil´re´m seine wahre Identität und sein Schicksal, das untrennbar mit den Tränen der Engel verbunden ist. Und während Michael in der Schwärze des Todes versinkt, ziehen die Lightfighter in ihren bisher größten Kampf. Sie ahnen nicht, dass der Sieg von Lady X längst geschrieben steht. Das große Finale und Ende des 1. Zyklus. Das Erbe der Macht Band 10 Allmacht – Die Macht der Engel Ab 10.07.2001 zum Download bereit! © 2001 by Mike Hard
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