Stefan Arndt | Ingo Heuel Vorlagen für die Erstberatung Band 2
Stefan Arndt | Ingo Heuel
Vorlagen für die Erstberatung Checklisten und Übersichten für das Mandantengespräch Band 2
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
1. Auflage 2007 Alle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: RA Andreas Funk Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: Wilhelm & Adam, Heusenstamm Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-0617-5
Vorwort Die stetig zunehmende Komplexität des deutschen Steuerrechts führt dazu, dass selbst die Würdigung einfacher (steuer-)rechtlicher Sachverhalte einem Mandanten nur schwer zu vermitteln ist. Um dem Berater hierbei eine Unterstützung zu geben, haben wir das vorliegende Werk konzipiert und erstellt. Die Präsentationsfolien sollen helfen, ein Beratungsgespräch konzentriert vorzubereiten und den Berater in die Lage versetzen, sich einen raschen Überblick über ein komplexes Steuerrechtsgebiet zu verschaffen. Vor allem sollen die Folien auch im Beratungsgespräch mit dem Mandanten eingesetzt werden können. Sie helfen dem Berater, ein Mandantengespräch strukturiert zu leiten und – neben den Erläuterungen des Beraters – dem Mandanten einprägsam die wesentlichen Eckpunkte seiner (steuer-)rechtlichen Situation und deren Gestaltungspotenzial darzustellen. Naturgemäß kann diese Themensammlung nur einen Ausschnitt aus der Fülle der in der Praxis anfallenden Fragen bieten. Wir haben uns hierbei für Themen entschieden, die in unserer Kanzlei regelmäßig Gegenstand eines Beratungsgesprächs sind. Jeder Berater setzt im Beratungsgespräch mit dem Mandanten andere Schwerpunkte. In technischer Hinsicht haben wir daher Wert darauf gelegt, dass die Präsentationen editierbar sind. Sie können die Folien um eigene Punkte erweitern und diese an Ihre individuelle Beratungssituation anpassen. Ihre Kanzleidaten und Ihr Kanzleilogo können Sie ebenfalls einfügen. Einige Präsentationen (z.B. Umwandlungen, Erbschaft-/Schenkungsteuer, Familienpool) enthalten neben der grafischen und stichwortartigen Darstellung sog. Foliennotizen. Diese können Sie sich in PowerPoint z.B. über die Menüpunkte [Ansicht/Notizenseite] ansehen. Bei einer Präsentation mittels „Beamer“ kann PowerPoint so eingestellt werden, dass diese Notizen während der Präsentation lediglich am PC sichtbar sind, dem Mandanten also nicht zwingend „offenbart“ werden müssen. Soweit dies der Veranschaulichung dienlich ist, haben wir die Folien so animiert, dass sie sich per Tastendruck nach und nach aufbauen. Das Werk wird unter www.gabler-steuern.de zudem um einige Themen kostenlos ergänzt werden. Ferner werden Online-Updates zur Verfügung gestellt, in denen wir uns bemühen werden, Ihre Wünsche und Anregungen sowie Kritik – um die wir ausdrücklich bitten – umzusetzen. Diese können Sie unter www.konlus-arndt.de bzw.
[email protected] unmittelbar an die Autoren richten. Das Erbschaft-/Schenkungsteuerrecht ist in der aktuell (noch) gültigen Gesetzesfassung dargestellt, die – auch nach der Anfang 2007 veröffentlichten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts – nach wie vor anzuwenden ist. Zusammen mit dem Gabler Verlag werden wir das Projekt weiter ausbauen. Unser besonderer Dank gilt neben Herrn RA Andreas Funk vom Gabler Verlag insbesondere unseren Mitarbeitern, die trotz hoher Arbeitsbelastung mit großem Engagement wesentlich zur Verwirklichung des Projekts beigetragen haben. Im Einzelnen sind hier zu erwähnen: Frau Dipl.-Finw.'in Petra Schlebusch, Rechtsanwältin, Frau Roswitha Prowatke, Rechtsanwältin, Steuerberaterin Frau Dipl.-Betrw. Pia Reuter, Bachelor Herr Jan Finke, Rechtsanwalt Köln/Bergisch Gladbach, im Juni 2007 5
Inhaltsverzeichnis §1 §2 §3 §4 §5 §6 §7 §8 §9 § 10 § 11 § 12 § 13 § 14 § 15 § 16
Anteilsübertragung Arbeitszeitkonten Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile Erbrecht Erbschaft- und Schenkungsteuer Erbschein Maßnahmen im Todesfall Abfindungsklauseln GmbH-Geschäftsführer in der Krise GmbH Gründung Haftung des Geschäftsführers Liquidation der GmbH Rechtsformwahl Umwandlung von Unternehmen Vergleich GmbH – Limited (grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
9 13 19 38 59 104 111 114 123 129 134 137 143 165 182 183
7
1 1
Übertragung von Gesellschaftsanteilen
Anteilsübertragung
2
Anteilsübertragung
Personengesellschaften
Kapitalgesellschaften
GbR
GmbH
OHG
Limited
KG
GmbH & Co. KG
Anteilsübertragung
9
1
1 1
Band 2 3
Personengesellschaften: GbR Personengesellschaften: GbR Übertragung grds. durch formfreie Abtretung (§§ 413, 398 BGB) Kaufvertrag über Gesellschaftsanteil an einer Immobilien-GbR bedarf nicht der notariellen Beurkundung (§ 311b BGB)
Ausnahme (= Beurkundung erforderlich) bei Umgehungstatbeständen; z.B. wenn Gesellschaft gegründet wurde, um *UXQGVWFNH ÄHLQIDFKHU³ EHUWUDJHQ ]X können
Übertragung bedarf der Zustimmung der übrigen Gesellschafter (dispositiv: andere Regelung im Gesellschaftsvertrag möglich) Rechtsfolge der Übertragung Übergang aller Rechte und Pflichten des Gesellschafters aus dem Gesellschaftsvertrag, sofern keine andere Vereinbarung Haftung des Anteilserwerbers für sämtliche Altverbindlichkeiten (§ 130 HGB analog); Ausschluss gegenüber Gläubigern nur durch Individualvereinbarung; Freistellung im Innenverhältnis möglich Haftung des Veräußerers für bereits begründete Verbindlichkeiten, die vor Ablauf von fünf Jahren nach dem Ausscheiden fällig werden (§ 736 Abs. 2 BGB); Ausschluss gegenüber Gläubigern nur durch Individualvereinbarung; Freistellung im Innenverhältnis möglich
Anteilsübertragung
4
Personengesellschaften: OHG Personengesellschaften: OHG Übertragung grds. durch formfreie Abtretung (§§ 413, 398 BGB) Übertragung bedarf der Zustimmung der übrigen Gesellschafter (dispositiv: andere Regelung im Gesellschaftsvertrag möglich) Rechtsfolge der Übertragung Übergang aller Rechte und Pflichten des Gesellschafters aus dem Gesellschaftsvertrag, sofern keine andere Vereinbarung Haftung des Anteilserwerbers für sämtliche Altverbindlichkeiten (§ 130 HGB); Ausschluss gegenüber Gläubigern nur durch Individualvereinbarung; Freistellung im Innenverhältnis möglich Haftung des Veräußerers für bereits begründete Verbindlichkeiten, die vor Ablauf von fünf Jahren nach dem Ausscheiden fällig werden (§ 160 HGB); Ausschluss gegenüber Gläubigern nur durch Individualvereinbarung; Freistellung im Innenverhältnis möglich
Anmeldung (deklaratorisch) des neuen Gesellschafters zum Handelsregister (§ 107 HGB)
Anteilsübertragung 10
1
Anteilsübertragung 5
Personengesellschaften: KG Personengesellschaften: KG für die Übertragung des Gesellschaftsanteils eines Komplementärs sowie von Kommanditanteilen gelten die Regeln für die Übertragung von OHG-Anteilen entsprechend Rechtsfolge der Übertragung Übergang aller Rechte und Pflichten des Gesellschafters aus dem Gesellschaftsvertrag, sofern keine andere Vereinbarung bei Anteilsübertragung (Sonderrechtsnachfolge) Haftungsbegrenzung des Alt- und Neukommanditisten auf Wert der Kommanditeinlage bei vollständiger Einlagenleistung und fehlender Einlagenrückgewähr aber: gesamtschuldnerische Haftung von Alt- und Neukommanditisten bei nicht, nicht vollständig oder vorzeitig zurückgezahlter Hafteinlage an Veräußerer
Anmeldung (deklaratorisch) des neuen Komplementärs bzw. Kommanditisten zum Handelsregister (§§ 161 Abs. 2 i.V.m. § 107 HGB)
Anteilsübertragung
6
Personengesellschaften: GmbH & Co. KG
Personengesellschaften: GmbH & Co. KG
für die Übertragung der Geschäftsanteile der Komplementär-GmbH gelten die bei der GmbH dargestellten Regeln
Anteilsübertragung
für die Übertragung der Kommanditanteile gelten die bei der KG dargestellten Regeln
11
1
1 1
Band 2 7
Kapitalgesellschaften: GmbH Kapitalgesellschaften: GmbH Übertragung des Geschäftsanteils durch Abtretung (§ 15 Abs. 3 GmbHG)
Abtretung bedarf notarieller Beurkundung (§ 15 Abs. 3 GmbHG)
Abtretung kann durch Regelungen in der GmbH-Satzung an weitere Voraussetzungen geknüpft werden (z.B. Zustimmung der Gesellschaft, Zustimmung der Gesellschafterversammlung, Zustimmung Beirat etc.)
Anmeldung (§ 16 GmbHG) des Erwerbers gegenüber der Gesellschaft als Legitimation des Erwerbers (keine Wirksamkeitsvoraussetzung für die Abtretung) Haftung des Erwerbers für die zur Zeit der Anmeldung rückständigen Leistungen auf die Stammeinlagen (§ 16 Abs. 3 GmbHG)
Anteilsübertragung
8
Kapitalgesellschaften: Limited Kapitalgesellschaften: Limited für die Übertragung der Limited-Anteile gilt englisches Recht Übertragung erfolgt privatschriftlich, also ohne die Notwendigkeit einer notariellen Beurkundung durch Übergabe des stock transfer form (vom Veräußerer unterschriebenes Formular) und des Anteilsscheins an den Erwerber Gesellschaft muss innerhalb von 2 Monaten neuen Anteilsschein für Erwerber ausstellen Erwerber muss Anteilsschein und stock transfer form an die Gesellschaft übersenden Eintragung des neuen Gesellschafters in die Gesellschafterliste LQ(QJODQGZLUGÄStempelsteuer³ L+YGHV$Qteilswertes fällig
Anteilsübertragung 12
2 9
2
Arbeitszeitkonten für Gesellschafter-Geschäftsführer
Arbeitszeitkonten
1
10
Hintergrund / Überblick Hintergrund / Überblick Arbeitnehmer (§ 1 LStDV) können Zeitguthaben ansparen und z. B. für eine vorübergehende Freistellung einen längeren Urlaub eine umfangreiche Fortbildungsmaßnahme den Vorruhestand oder den Aufbau einer Altersversorgung nutzen erste Phase (Ansparphase) Tätigkeit wird unverändert weiter ausgeübt; Entgeltumwandlung (Einstellung in Arbeitszeitkonto, welches in Geld geführt wird) Einstellung von laufendem Gehalt Tantieme Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld unverbrauchtem Urlaub
zweite Phase (Auszahlungsphase) Arbeitnehmer beansprucht sein Guthaben; Freistellung von Tätigkeit unter Fortzahlung seiner Bezüge
Arbeitszeitkonto Wertguthaben in Geld
bezahlte Freistellung Altersteilzeit Vorruhestand Sabbatical betriebliche Altersversorgung
Arbeitszeitkonten
2
13
2
Band 2
11
2
Vorteile Vorteile nachgelagerte Besteuerung kein Anfall von LSt und SV-Beiträgen in Ansparphase ĺ Ä%UXWWRVSDUHQ³ĺ Renditevorteil Versteuerung und Verbeitragung bei Zufluss ĺ Zuflusssteuerung möglich keine Bindung an die starren Regeln der betrieblichen Altersversorgung (BAV) wie z.B. Leistung erst ab dem 60. Lebensjahr regelmäßige Einzahlungen in gleicher oder steigender Höhe keine vorzeitigen Entnahmemöglichkeiten weitergehende Verwendungsmöglichkeiten (z.B. zur Finanzierung einer betrieblichen Altersversorgung) völlig freie Vererbung Guthaben unterliegen nach h.M. nicht dem Versorgungsausgleich auch für Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) möglich
Arbeitszeitkonten
3
12
Notwendige Vereinbarungen
notwendige Vereinbarungen
Entgeltumwandlungsvereinbarung als Zusatzvereinbarung zum GeschäftsführerDienstvertrag genaue Bezeichnung der Gehaltsbestandteile, die in die Arbeitzeitkonten eingestellt werden
Zweck der Entgeltumwandlung (z. B. früherer Eintritt in den Ruhestand etc.) muss genannt werden
Beschluss der Gesellschafterversammlung
Insolvenzsicherung des in das Arbeitszeitkonto eingestellten Wertguthabens erforderlich (bei Sozialversicherungspflicht bereits aufgrund von § 8 a Altersteilzeitgesetz, § 7d SGB IV)
Arbeitszeitkonten 14
4
Arbeitszeitkonten
2 13
2
Ansparphase Ansparphase
Verzicht auf bestimmte Gehaltsbestandteile (Festgehalt, Tantieme, Weihnachtsgeld etc.)
kein Anfall von Sozialversicherungsbeiträgen Gutschrift dieser Gehaltsbestandteile auf in Geld geführtes Lebensarbeitszeitkonto für spätere Freistellung von der Geschäftsführertätigkeit
Anlage des für die Auszahlung benötigten Vermögens (sog. Rückdeckungsvermögen) in Fonds, Kapitallebensversicherungen, auf Festgeldkonten usw.
Auszahlung grundsätzlich jederzeit möglich (ĺ)
Arbeitszeitkonten
5
14
Auszahlungsphase Auszahlungsphase GGF wird von Geschäftsführertätigkeit freigestellt angespartes Wertguthaben wird monatlich ausgezahlt
bei Sozialversicherungspflicht sind Sozialversicherungsbeiträge abzuführen
Auszahlung des gesamten Guthabens im sog. Störfall: Insolvenz der Gesellschaft Ausscheiden aus der Gesellschaft Hinweis: vor Freistellung des GGF und Auszahlung des Wertguthabens Abberufung des GGF als Geschäftsführer (Fremdvergleich) und Bestellung eines neuen Geschäftsführers (sofern erforderlich)
Arbeitszeitkonten
6
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2
Band 2
15
2
Insolvenzsicherung (Verpfändungsmodell) Insolvenzsicherung (Verpfändungsmodell) das auf Depotkonten oder Festgeldkonten (Kontoinhaber ist die GmbH) angelegte Rückdeckungsvermögen wird zugunsten GGF verpfändet
in der Insolvenz der GmbH hat der GGF ein Absonderungsrecht (§ 50 InsO)
GmbH
Kontoinhaber
Verpfändung Konto
Bank (Depotkonto) Absonderungsrecht im Insolvenzfall
GGF
das unaufwendige Verpfändungsmodell wird häufig von GGF gewählt
Arbeitszeitkonten
7
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Insolvenzsicherung (Treuhandmodell) Insolvenzsicherung (Treuhandmodell) GmbH überträgt Rückdeckungsvermögen auf einen Treuhänder (Vollrechtsübertragung) = 1. Treuhandverhältnis
Treuhänder wird mit der Vermögensanlage beauftragt und führt für den GGF ein virtuelles Arbeitszeitkonto
Treuhänder hält zugleich das angelegte Vermögen für den GGF und zahlt das Vermögen im Insolvenzfall an den GGF aus (Sicherungstreuhand, echter Vertrag zugunsten Dritter) = 2. Treuhandverhältnis Verwaltungstreuhand 1. Treuhandverhältnis
Treuhänder (Anlage des Vermögens) Sicherungstreuhand 2. Treuhandverhältnis
GmbH
GGF
das Treuhandmodell wird häufig bei einer Vielzahl von Arbeitnehmern gewählt, um den Arbeitgeber von Verwaltungsaufwand zu entlasten
Arbeitszeitkonten 16
8
Arbeitszeitkonten
2 17
2
Steuerliche Folgen in der Ansparphase steuerliche Folgen in der Ansparphase Gesellschafter-Geschäftsführer
GmbH
NHLQH 9HUVWHXHUXQJ XQG ± Versicherungspflicht unterstellt - keine Sozialversicherungsbeiträge der auf dem Arbeitszeitkonto gutgeschriebenen %HWUlJHPDQJHOV=XIOXVVÄ%UXWWRVSDUHQ³
Bildung einer Rückstellung für zukünftige Auszahlungsverpflichtung und Aktivierung des angesparten Guthabens (bloße %LODQ]YHUOlQJHUXQJ
keine Kürzung des Vorwegabzugs nach § 10 Abs. 3 EStG; auch dann nicht, wenn Guthaben zur Ansparung für eine betriebliche Altersversorgung genutzt wird
diese lohnsteuerliche Behandlung (kein =XIOXVV ZLUGYRQGHU)LQ9HUZDQHUNDQQW
keine Abführung von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen
die körperschaftsteuerliche Behandlung Y*$ LVWGXUFKGLH)LQ9HUZ QLFKW abschließend geklärt; klärendes BMFSchreiben ist angekündigt
Arbeitszeitkonten
9
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Steuerliche Folgen in der Auszahlungsphase steuerliche Folgen in der Auszahlungsphase
Gesellschafter-Geschäftsführer
GmbH
Abzug Lohnsteuer und ggfs. Sozialversicherungsbeiträge bei Zufluss Versteuerung der ausgezahlten Beträge nach § 19 EStG => Zuflusssteuerung möglich Fünftelregelung (§ 34 EStG) bei Auszahlung in einer Summe
Auflösung der Rückstellung und des aktivierten Guthabens pro rata temporis Arbeitslohn ist Betriebsausgabe; wird durch Auflösung der Rückstellung kompensiert Abführung von Lohnsteuer und ggfs. Sozialversicherungsbeiträgen
Arbeitszeitkonten
10
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2
Band 2
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2
Arbeitszeitkonten vGA-Problematik bei Arbeitszeitkontenmodellen des GGF vGA wird angenommen, wenn Insolvenzsicherung nicht vorhanden oder unzureichend ist nicht von vornherein vereinbart ist, dass GGF während seiner Freistellung als Geschäftsführer abberufen wird keine schriftliche Entgeltumwandlungsabrede getroffen wird, in der die Gehaltsbestandteile genau bezeichnet sind, die in das Arbeitszeitkonto einzustellen sind Arbeitszeitkonto in Zeit statt in Geld geführt wird zum Teil fordert die FinVerw, dass die Möglichkeit der Auszahlung vor Fälligkeit für den GGF auf existenzbedrohende Notlagen begrenzt wird ferner gelten die allgemeinen vGA Grundsätze VLHKH)ROLHÄY*$³ ZLH]% zivilrechtlich wirksame, im Voraus getroffene Vereinbarung Angemessenheit der Vergütung Einstellung von Urlaub in das Arbeitszeitkonto nur, wenn dieser aus betrieblichen Gründen nicht genommen werden konnte Verbot von Überstundenvergütungen
Arbeitszeitkonten
11
20
Haftungsgefahren
Haftungsgefahren für den Arbeitgeber bei Zeitwertkonten zur Haftungsvermeidung ist auf eine zivilrHFKWOLFKÄVDXEHUH³ 8PVHW]XQJ]XDFKWHQ ansonsten drohen Haftungsgefahren z.B. bei fehlendem Insolvenzschutz, der auch die AG-Anteile zur Sozialversicherung umfassen muss bei lückenhaften Verpfändungsmodellen, weil der AG- und AN-Anteil zur Sozialversicherung wegen fehlender Akzessorietät nicht erfasst wird bei etwaig wirkungslosen Verpfändungen wegen vorrangiger Verpfändungen durch die AGB´s der Banken
Arbeitszeitkonten 18
12
3 21
3
Erbfolge in Bruchteilsgemeinschaft, Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
1
22
Übersicht Erbfolge in
Einzelunternehmen
Gesellschaftsanteile
GmbH
KG
Limited
GbR
OHG
GmbH (Ltd) & Co. KG
Bruchteilsgemeinschaft
Stille Gesellschaft
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
2
19
3
Band 2
23
3
Erbfolge bei Bruchteilsgemeinschaft
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3
24
Erbfolge bei Bruchteilsgemeinschaft
Bruchteilsgemeinschaft: Bruchteil fällt in den Nachlass bei mehreren Erben: Erbengemeinschaft im Innenverhältnis gelten die Vorschriften zur Erbengemeinschaft Teilerbauseinandersetzung hinsichtlich Bruchteil erforderlich
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 20
4
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 25
3
Erbfolge in Einzelunternehmen
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
5
26
Erbfolge in Einzelunternehmen Einzelunternehmen: fällt in den Nachlass mehrere Erben: Erbengemeinschaft im Innenverhältnis gilt OHG-Recht Haftung falls nur ein Erbe vorhanden: Haftung nach §§ 27 Abs. 1, 25 Abs. 1 HGB für alle bestehenden Geschäftsverbindlichkeiten; falls mehrere Erben vorhanden: Haftung nach §§ 27 Abs. 1, 25 Abs. 1 HGB für diejenigen, die das Unternehmen selbst fortführen oder der Fortführung zustimmen es sei denn, Geschäft wird innerhalb von 3 Monaten aufgegeben (§ 27 Abs. 2 HBG); streitig, ob Haftungsausschluss bei Firmenfortführung durch Eintragung im HR nach § 25 Abs. 2 HGB möglich
A
C, D (Erbengemeinschaft)
Einzelunternehmen Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
6
21
3
Band 2
27
3
Erbfolge in GmbH-Anteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
7
28
Erbfolge in GmbH-Anteile (1) GmbH:
Anteil ist grundsätzlich frei vererblich (§ 15 Abs. 1 GmbHG) Gesellschaft bleibt vom Erbfall unberührt kein Ausschluss der Vererblichkeit durch Satzung, aber abweichende Satzungsregelungen möglich, die Gesetz oder Testament vorgehen
Abtretungspflicht an Dritte: entgeltlich oder unentgeltlich Anteil fällt in den Nachlass Erbe ist verpflichtet, den Anteil (notariell) abzutreten Abfindung fällt in Nachlass
Einziehungsermächtigung: Anteil fällt in den Nachlass und wird dann eingezogen dadurch gehen der Anteil und das Gewinnbezugsrecht unter Abfindung fällt in Nachlass, sofern Abfindung vereinbart
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 22
8
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 29
Erbfolge in GmbH-Anteile (2) 3 1. Gesetzliche Regelung:
Erbengemeinschaft erwirbt den Geschäftsanteil als ungeteilte Erbengemeinschaft Erben können Mitgliedschaftsrechte nur gemeinschaftlich ausüben
A
B
50%
50%
C, D (Erbengemeinschaft)
50%
Gesellschafter
GmbH (gesetzliche Regelung)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
9
30
Erbfolge in GmbH-Anteile (3) 2. Abtretung:
Satzung enthält Verpflichtung zur Abtretung an bestimmten Erben oder Dritten (Dritter kann auch Gesellschafter sein) Drittbegünstigter erwirbt Anspruch auf Abtretung Erbengemeinschaft erwirbt Anspruch auf Abfindungsguthaben und laufendes Gewinnbezugsrecht notarielle Beurkundung der Abtretung (§ 15 Abs. 3 GmbHG) erforderlich A
B
50%
C, D (Erbengemeinschaft)
50%
Abfindungsanspruch
GmbH (gesellschaftsvertragliche Regelung: Abtretung)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
10
23
3
Band 2
31
Erbfolge in GmbH-Anteile (4) 3 3. Einziehung:
Einziehungsbeschluss durch Gesellschafterversammlung Geschäftsanteil geht durch Einziehung unter Stammkapital bleibt hiervon unberührt Abfindung Erbengemeinschaft
B 50%
C, D (Erbengemeinschaft) Abfindungsanspruch
GmbH (gesellschaftsvertragliche Regelung: Einziehung)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
11
32
Gesellschaftsvertragliche Nachfolgeklauseln bei Personengesellschaften
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 24
12
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 33
Gesellschaftsvertragliche Nachfolgeklauseln 3
Nachfolgeklauseln bei Personengesellschaften Fortsetzungsklausel
Fortsetzung mit den verbliebenen Gesellschaftern unter Ausschluss der Erben
ĺ Anwachsung des
Gesellschaftsanteils des Verstorbenen bei den Mitgesellschaftern (§ 738 BGB)
erbrechtliche Nachfolgeklauseln einfache mit dem Tod des Gesellschafters treten die gesetzlichen oder testamentarischen Erben in die Gesellschaft ein qualifizierte gesellschaftsvertragliche Bestimmung, dass nur bestimmte Erben dem Erblasser in seine Gesellschafterstellung nachfolgen können
Eintrittsklausel
Recht des oder der Erben, in die Gesellschaft einzutreten.
ĺ Folge hängt davon ab, ob Eintrittsrecht wahrgenommen wird, falls ja, gelten die Ausführungen über die Nachfolgeklauseln
ĺ Sonderrechtsnachfolge des / der qualifizierten Erben in den Gesellschaftsanteil Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
13
34
Erbfolge in OHG-Anteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
14
25
3
Band 2
35
Erbfolge in OHG-Anteile (1) 3
1. Gesetzliche Regelung / Fortsetzungsklausel:
keine gesetzliche Auflösung durch Tod eines Gesellschafters (§ 131 Abs. 3 Nr. 1 HGB) Anteil wächst verbleibenden Gesellschaftern an (§§ 105 Abs. 3 HGB, 738 Abs. 1 S. 1 BGB) Erben erhalten Abfindungsanspruch (§ 738 Abs. 1 S. 2 BGB) gesellschaftsrechtliche Regelungen gehen erbrechtlichen Regelungen vor (§ 2 EGHGB) A
B
50%
C, D (Erbengemeinschaft)
50%
Abfindungsanspruch
OHG (gesetzliche Regelung)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
15
36
Erbfolge in OHG-Anteile (2) 2. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Auflösung der Gesellschaft
wandelt sich zur Liquidationsgesellschaft Anteil an Liquidationsgesellschaft fällt in Nachlass mehrere Erben: Erbengemeinschaft ist Gesellschafter der /LTXLGDWLRQVJHVHOOVFKDIW± DQGHUVEHL)RUWIKUXQJ A
B
C, D (Erbengemeinschaft) 50%
50%
50%
OHG
Gesellschafter der Liquidationsgesellschaft: Auflösungsguthaben
(gesellschaftsvertragliche Regelung: Auflösung der Gesellschaft)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 26
16
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 37
Erbfolge in OHG-Anteile (3) 3 3. Gesellschaftsvertragliche Regelung: einfache Nachfolgeklausel
Gesellschaft wird mit Alleinerben / allen Miterben fortgesetzt Vererblichkeit der Gesellschafterstellung: jeder einzelne Miterbe wird unmittelbar Gesellschafter (nicht die Erbengemeinschaft!) beachte: § 139 HGB (Umwandlung in KG-Anteil möglich) beachte: § 723 BGB (Sonderkündigungsrecht für minderjährigen Erben) A
B
50%
50%
25%
C jew
e ils
D 25%
Ge sel
lsc
ha fte r
OHG (gesellschaftsvertragliche Regelung: einfache Nachfolgeklausel)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
17
38
Erbfolge in OHG-Anteile (4) 4. Gesellschaftsvertragliche Regelung: qualifizierte Nachfolgeklausel Gesellschaft wird mit bestimmten Erben fortgesetzt Sondererbfolge (außerhalb der Erbengemeinschaft); Gesellschaftsrecht geht dem Erbrecht vor ĺ Abfindungsguthaben kann gesellschaftsvertraglich beschränkt bzw. ausgeschlossen werden (siehe FoOLHÄ$EILQGXQJVNODXVHOQ³ Erben werden Gesellschafter mit dem ihrer Erbquote entsprechenden Teil des Gesellschaftsanteils des Erblassers
A 50 %
B 50 %
OHG (gesellschaftsvertragliche Regelung: qualifizierte Nachfolgeklausel)
C jeweils Gesellschafter zu 25 %
D E
weichender Erbe hat ggfs. Abfindungsanspruch
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
18
27
3
Band 2
39
Erbfolge in OHG-Anteile (5) 3
5. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Eintrittsklausel
schuldrechtlicher Anspruch des Erben gegen verbliebene Gesellschafter auf Aufnahme in die Gesellschaft (keine erbrechtliche Rechtsnachfolge) Vollzug des Eintritts durch Aufnahmevertrag nach Eintritt unbeschränkte Haftung für Alt- / Neuverbindlichkeiten ohne Eintritt: im Zweifel Fortsetzung der Gesellschaft mit verbliebenen Gesellschaftern beachte: § 139 HGB gilt nicht für Eintrittsklauseln A 50 %
B
Anspruch auf Aufnahme
50 %
C
OHG (gesellschaftsvertragliche Regelung: Eintrittsklausel)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
19
40
Erbfolge in GbR-Anteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 28
20
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 41
Erbfolge in GbR-Anteile (1) 3 1. Gesetzliche Regelung Gesellschaft wird bei Tod eines Gesellschafters aufgelöst (dispositiv) (§ 727 Abs. 1 BGB) Erbe wird Gesellschafter der durch den Erbfall entstandenen Liquidationsgesellschaft bei mehreren Erben: die Erbengemeinschaft wird Gesellschafter der Liquidationsgesellschaft Haftung der Erben für vor dem Erbfall entstandene Verbindlichkeiten der GbR (Beschränkung der Haftung auf Nachlass möglich, siehe Folie Ä(UEUHFKW³ Haftung der Erben für Verbindlichkeiten der Liquidationsgesellschaft (Beschränkung der Haftung auf Nachlass möglich, siehe Folie Ä(UEUHFKW³
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
21
42
Erbfolge in GbR-Anteile (2) 2. Gesellschaftsvertragliche Regelung: einfache Nachfolgeklausel durch einfache Nachfolgeklausel wird der Erbe Gesellschafter der GbR Nachfolgeklausel stellt den GbR-Anteil entgegen der gesetzlichen Regelung vererblich mehrere Erben werden mit dem Erbfall in Höhe ihrer Erbquote Gesellschafter der GbR (Sondererbfolge= Singularsukzession) Haftung für vor dem Erbfall bereits begründete Verbindlichkeiten, die vor Ablauf von fünf Jahren nach dem Ausscheiden fällig werden (§ 736 Abs. 2 BGB)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
22
29
3
Band 2
43
Erbfolge in GbR-Anteile (3) 3 3. Gesellschaftsvertragliche Regelung: qualifizierte Nachfolgeklausel qualifizierte Nachfolgeklausel bedeutet, dass nur die von dieser Klausel erfassten Erben Gesellschafter der GbR werden von der Klausel erfasster Erbe wird mit Erbfall Gesellschafter der GbR (Sondererbfolge= Singularsukzession) mehrere von der Klausel erfasste Erben werden Gesellschafter in Höhe des Verhältnisses ihrer Erbquoten zueinander nicht von der Klausel erfasste Erben werden nicht Gesellschafter der GbR (u. U. Abfindungsansprüche, aber beschränkbar bzw. vollständig ausschließbar)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
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44
Erbfolge in GbR-Anteile (4)
4. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Fortsetzungsklausel
Erblasser scheidet mit Tod aus der Gesellschaft aus GbR-Anteil des Erblassers wächst den verbliebenen Gesellschaftern an Gesellschaft wird unter den verbliebenen Gesellschaftern fortgesetzt Erben werden nicht Gesellschafter der GbR Abfindungsansprüche der Erben
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 30
24
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 45
Erbfolge in GbR-Anteile (5) 3 5. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Eintrittsklausel Erbe hat gegen die verbliebenen Gesellschafter schuldrechtlichen Anspruch auf Aufnahme in die GbR
einen
GbR-Anteil fällt nicht in den Nachlass Vollzug der Aufnahme durch Aufnahmevertrag eintretendem Erben und verbliebenen Gesellschaftern
zwischen
Haftung (unbeschränkt) des Eintretenden für vor seinem Eintritt bereits entstandene Gesellschaftsverbindlichkeiten gem. § 130 HGB analog wird vom Eintrittsrecht kein Gebrauch gemacht, so wird die Gesellschaft im Zweifel von den verbliebenen Gesellschaftern fortgesetzt
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
25
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Erbfolge in KG-Anteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
26
31
3
Band 2
47
Erbfolge in KG-Anteile (1) 3 1. Gesetzliche Regelung: Tod eines Komplementärs: siehe OHG keine Auflösung der Gesellschaft durch Tod eines Kommanditisten (§ 177 HGB) Fortsetzung der Gesellschaft mit den Erben (§ 177 HGB) Erbe wird mit Erbfall Kommanditist in Höhe seiner jeweiligen Erbquote (Sondererbfolge = Singularsukzession) gesellschaftsrechtliche Regelungen gehen erbrechtlichen Regelungen vor (§ 2 EGHGB)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
27
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Erbfolge in KG-Anteile (2) 2. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Fortsetzungsklausel
Gesellschaft wird mit den verbliebenen Gesellschaftern fortgesetzt Kommanditanteil fällt nicht in den Nachlass Anteil am Gesellschaftsvermögen wächst den verbliebenen Gesellschaftern an; Abfindungsanspruch der Erben Beschränkung bzw. Ausschluss des Abfindungsanspruch möglich stetiger Gesellschafterschwund
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 32
28
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 49
Erbfolge in KG-Anteile (3) 3
3. Gesellschaftsvertragliche Regelung: einfache Nachfolgeklausel wie gesetzliche Regelung einfache Nachfolgeklausel für Erbfolge in Kommanditanteile im KGGesellschaftsvertrag daher überflüssig
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
29
50
Erbfolge in KG-Anteile (4) 4. Gesellschaftsvertragliche Regelung: qualifizierte Nachfolgeklausel durch Klausel berücksichtigter (Singularsukzession)
Erbe
wird
Kommanditist
mehrere durch die Klausel berücksichtigte Miterben: Miterben werden mit Erbfall im Verhältnis ihrer Erbquoten zueinander Kommanditisten soweit durch Klausel berücksichtigte Erben vollständig in Gesellschafterstellung des Erblassers nachrücken, bleibt gesellschaftsrechtliche Abfindungsansprüche kein Raum
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
die für
30
33
3
Band 2
51
Erbfolge in KG-Anteile (5) 3 5. Gesellschaftsvertragliche Regelung: Eintrittsklausel schuldrechtlicher Anspruch des Erben gegen verbliebene Gesellschafter auf Aufnahme in die Gesellschaft (keine erbrechtliche Rechtsnachfolge) Eintritt kann an bestimmte Bedingungen geknüpft werden Vollzug des Eintritts durch Aufnahmevertrag ohne Eintritt wird die Gesellschaft im Zweifel unter den verbliebenen Gesellschaftern fortgesetzt
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
31
52
Erbfolge bei Stiller Gesellschaft
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 34
32
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 53
Erbfolge bei Stiller Gesellschaft 3 1. Gesetzliche Regelung keine Auflösung der Gesellschaft (§ 234 Abs. 2 HGB) Erbe tritt kraft Erbrecht an die Stelle des stillen Gesellschafters mehrere Erben treten als Erbengemeinschaft in die Gesellschafterstellung des Erblassers ein gesetzliche Regelung ist nicht zwingend (= dispositiv)
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
33
54
Erbfolge bei Stiller Gesellschaft
2. Gesellschaftsvertragliche Regelung: qualifizierte Nachfolgeklausel Gesellschaft wird nur mit den von der Nachfolgeklausel erfassten Erben fortgesetzt Erbe erwirbt Gesellschafterstellung im Wege der Singularsukzession
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
34
35
3
Band 2
55
3
Erbfolge bei einer GmbH & Co. KG
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
35
56
Erbfolge bei einer GmbH & Co. KG Gesetzliche / vertragliche Regelung
GmbH: s. Folie zur GmbH KG: s. Folie zur KG
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile 36
36
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
3 57
3
Erbfolge in Limited-Anteile
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
37
58
Erbfolge in Limited-Anteile
Gesetzliche Regelung Gesellschaftsanteil fällt in den Nachlass Rechtsnachfolge eines deutschen Gesellschafters richtet sich nach deutschem (materiellen) Erbrecht, aber bei Tod geht der Gesellschaftsanteil auf einen Nachlassabwickler über; Nachlassabwicklung in England notwendig o Kosten
Erbfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile
38
37
4
Band 2
59
4
Erbrecht
Erbrecht
1
60
Inhaltsübersicht
Übersicht Erbfolge (ĺ) gesetzliche Erbfolge (ĺ) gewillkürte Erbfolge (ĺ) Testament / gemeinschaftliches Testament / Erbvertrag (ĺ) Inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten (ĺ) Vorerbschaft und Nacherbschaft (ĺ) Ersatzerbeneinsetzung (ĺ) Vermächtnis (ĺ) Vorausvermächtnis / Teilungsanordnung (ĺ) Auflage (ĺ) Testamentsvollstreckung (ĺ) Schenkung auf den Todesfall (ĺ) Ausschlagung (ĺ) Erbenhaftung (ĺ) Pflichtteilsrecht (ĺ) Ehegattenerbrecht (ĺ) Erbschein (siehe gesonderte Folie) Rechtsnachfolge in Einzelunternehmen und Gesellschaftsanteile (siehe gesonderte Folie)
Erbrecht 38
2
Erbrecht
4 61
4
Übersicht Erbfolge
Erbrecht
3
62
Übersicht
gesetzliche Erbfolge
gewillkürte Erbfolge
Verwandte
Testament
Ehegatte
gemeinschaftliches Testament Erbvertrag
Pflichtteilsrecht (ĺ) Erbrecht
4
39
4
Band 2
63
4
Gesetzliche Erbfolge
Erbrecht
5
64
Reihenfolge
Erblasser
Ehegatte
Kinder
Eltern
Großeltern
Enkel
Geschwister
Onkel/Tante
Urenkel
Nichte/Neffe
Cousin(e)
Anm.: Folie ist animiert; schrittweiser Aufbau
Erbrecht 40
6
Erbrecht
4 65
Erbquoten 4 gesetzliche Erbquote
unverheiratet
verheiratet (Zugewinngemeinschaft, bei erbrechtlicher Lösung)
Anzahl der Kinder
0
1
2
0
1
2
Ehegatte
-
-
-
3/4
1/2
1/2
je Kind
-
1/1
1/2
-
1/2
1/4
Eltern
1/1
0
0
1/4
0
0
Erbrecht
7
66
gewillkürte Erbfolge
Erbrecht
8
41
4
Band 2
67
Testament / gemeinschaftliches Testament /Erbvertrag Testament (§ 2064 BGB) (einseitige Verfügung)
4
Inhalt Erbeinsetzung, Vermächtnisse, Auflagen Teilungsanordnung Wirksamkeit Testierfähigkeit Form eigenhändig (privatschriftlich) öffentlich vor Notar
gemeinschaftliches Testament (§§ 2265 ff BGB)
nur von Eheleuten Vermutung der Wechselbezüglichkeit (Bindung) der Verfügungen ĺ Widerruf eingeschränkt; Bindungswirkung nach dem Tod eines Ehegatten Sonderform: Berliner Testament mit Trennungsprinzip (Vor- und Nacherbschaft) oder Einheitsprinzip (Ehegatte Vollerbe) ggfs. Wiederverheiratungsklauseln ĺ Nachlass an Abkömmlinge
Erbvertrag (§§ 2274 ff BGB) bindende Erbeinsetzung (auch Vermächtnisse, Auflagen) notarielle Beglaubigung Problem: benachteiligende Schenkungen (§ 2287 BGB); Schenkungen grundsätzlich, insbesondere bei lebzeitigem Eigeninteresse des Schenkenden
Erbrecht
9
68
Inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten des Erblassers Inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten des Erblassers
mit dinglicher Wirkung
mit schuldrechtlicher Wirkung
Einsetzung als Erbe
Vermächtnis (ĺ)
Vorerbschaft und Nacherbschaft (ĺ)
Vorausvermächtnis und Teilungsanordnung (ĺ)
Einsetzung als Ersatzerbe (ĺ)
Auflage (ĺ)
Absicherung durch Testamentsvollstreckung (ĺ)
Erbrecht 42
10
Erbrecht
4 69
Vor- und Nacherbschaft - Überblick 4
Hintergrund: durch testamentarische Anordnung von Vor- und Nacherbschaft kann der Erblasser den Verbleib seines Vermögens steuern
der Vorerbe wird zunächst Erbe Herausgabeverpflichtung an den Nacherben nach bestimmtem Zeitablauf oder aufgrund des Eintritts einer Bedingung oder Nacherbe erhält den Nachlass nach dem Tod des Vorerben
Bestimmung des Erblassers über befreite oder unbefreite Vorerbschaft
(ĺ) (ĺ)
Erbrecht
11
70
9RU XQG1DFKHUEVFKDIW± EHIUHLWH9RUHUEVFKDIW EHIUHLWH9RUHUEVFKDIW
EHVRQGHUH$QRUGQXQJGHU%HIUHLXQJQRWZHQGLJ Schenkungen des Vorerben zu LasWHQGHV1DFKODVVHVP|JOLFK +DIWXQJDEHUIUHLQHE|VZLOOLJH9HUPLQGHUXQJGHV1DFKODVVHV +HUDXVJDEHSIOLFKWEHVFKUlQNWDXIGLHQRFKYRUKDQGHQHQ (UEVFKDIWVJHJHQVWlQGH $QVSUXFKGHV1DFKHUEHQDXIHLQ1DFKODVVYHU]HLFKQLVZHQQGHU 1DFKHUEIDOOHLQWULWW (UKDOWXQJVNRVWHQGHV1DFKODVVHVVLQGDXVHLJHQHQ0LWWHOQ]XHUEULQJHQ DXHUJHZ|KQOLFKH(UKDOWXQJVPDQDKPHQN|QQHQDXVGHP1DFKODVV EHVWULWWHQZHUGHQ
Erbrecht
12
43
4
Band 2
71
9RU XQG1DFKHUEVFKDIW± XQEHIUHLWH9RUHUEVFKDIW XQEHIUHLWH9RUHUEVFKDIW
4
RKQHEHVRQGHUH$QRUGQXQJGHV(UEODVVHUVOLHJWXQEHIUHLWH Vorerbschaft vor 9RUHUEHLVWLQGHU9HUIJXQJVPDFKWEHUGHQ1DFKODVVEHVFKUlQNW DXVVFKOLHOLFK1XW]XQJVP|JOLFKNHLWXQG9HUEUDXFKGHU(UWUlJH NHLQH6FKHQNXQJHQDXVGHP1DFKODVV NHLQH9HUIJXQJEHU*UXQGVWFNHRGHU5HFKWHDQHLQHP*UXQGVWFN $QVSUXFKGHV1DFKHUEHQDXI+LQWHUOHJXQJEHVWLPPWHU:HUWSDSLHUH *HOGPXVVPQGHOVLFKHUDQJHOHJWZHUGHQ$QODJHQXUEHLEHVWLPPWHQ *HOGLQVWLWXWHQXQGLQEHVWLPPWHQ:HUWSDSLHUHQ LP1DFKHUEIDOOLVWGLH(UEVFKDIWLQGHP%HVWDQGKHUDXVJHEHQLQGHP VLHVLFKEHLRUGQXQJVJHPlHU9HUZDOWXQJEHILQGHQZUGH HLJHQQW]LJH9HUZHQGXQJYRQ1DFKODVVJHJHQVWlQGHQIKUWX8]X 6FKDGHQVHUVDW]SIOLFKWHQ EHL*HIlKUGXQJGHV1DFKODVVHV$XVNXQIWVDQVSUFKHGHV1DFKHUEHQ JJI6LFKHUKHLWVOHLVWXQJGHV9RUHUEHQYHUODQJHQRGHU(QW]XJGHU 1DFKODVVYHUZDOWXQJ Erbrecht
13
72
Ersatzerbe Ersatzerbe Definition Erblasser bestimmt für den Fall, dass ein Erbe vor oder nach dem Erbfall wegfällt, einen anderen Erben (Ersatzerbe) Zweck Vermeidung der gesetzlichen Erbfolge in Position des eigentlichen Erben durch Benennung eines Dritten
Erbrecht 44
14
Erbrecht
4 73
Vermächtnis Definition
4
Verfügung von Todes wegen durch die der Erblasser einem Dritten das Recht an einem Vermögensgegenstand zuwendet ohne, dass der Dritte Erbe wird Anordnung im Testament oder Erbvertrag
schuldrechtlicher Anspruch des Begünstigten auf Übereignung gegen den Beschwerten
Erbrecht
15
74
Vorausvermächtnis und Teilungsanordnung
Vorausvermächtnis
Erbe ist gleichzeitig auch Vermächtnisnehmer Anspruch auf Vorausvermächtnis bereits vor Auseinandersetzung des Nachlasses bei der Auseinandersetzung wird Vorausvermächtnis nicht auf Erbteil angerechnet (vermögensmäßiger Vorab)
Erbrecht
16
45
4
Band 2
75
Vorausvermächtnis und Teilungsanordnung Teilungsanordnung
4
Zuordnung bestimmter Nachlassgegenstände zu einzelnen Miterben (schuldrechtliche Auseinandersetzungsanleitung) Anrechnung auf den Erbteil des Erben im Rahmen der Auseinandersetzung geht Teilungsanordnung wertmäßig über tatsächlichen Erbteil hinaus ĺ Ausgleichsverpflichtung gegenüber anderen Miterben bei ungünstiger Teilungsanordnung: Erbausschlagung und Geltendmachung des Pflichtteils in gegenseitigem Einvernehmen können Erben sich über Teilungsanordnung hinwegsetzen ĺ Erblasser kann die Durchsetzung der Anordnung durch Testamentsvollstreckung oder durch Verknüpfung mit einer Auflage herbeiführen maßgebend sind Wertverhältnisse zum Zeitpunkt der Entstehung des Ausführungsanspruchs der Teilungsanordnung
Erbrecht
17
76
Auflage Definition mit der Auflage wird der Erbe oder Vermächtnisnehmer zu einem Tun oder Unterlassen verpflichtet Beispiele: Sorge um Angehörige, Grab- oder Gebäudepflege, Tierpflege
Anordnung im Testament oder Erbvertrag Anspruch des Begünstigten auf Erfüllung der Auflage besteht nicht aber: Vollziehung einer Auflage können der Erbe, der Miterbe und derjenige verlangen, welchem der Wegfall des mit der Auflage zunächst Beschwerten unmittelbar zustatten kommen würde. Liegt die Vollziehung im öffentlichen Interesse, so kann auch die zuständige Behörde die Vollziehung verlangen.
Erbrecht 46
18
Erbrecht
4 77
Testamentsvollstreckung Anordnung durch den Erblasser
4
Zweck Einflussnahme auf den Nachlass über den Tod hinaus Aufgaben Verwaltung des Nachlasses Durchführung der Auseinandersetzung bei Miterbengemeinschaft Folge Entzug der Verwaltungs- und Verfügungsbefugnisse des Erben Ende des Amtes mit Erledigung der Aufgaben; Zeitablauf (Dauervollstreckung spätestens nach 30 Jahren); aufgrund anderweitiger Bestimmungen des Erblassers Vergütung nach Bestimmung des Erblassers, ansonsten: angemessene Vergütung, z.B. Neue Rheinische Tabelle (nach Vermögenswert); Gebührenordnungen (RA, StB, Notare) gelten nicht ohne Weiteres
Erbrecht
19
78
Schenkung auf den Todesfall Definition Schenkungsversprechen des Erblassers zu Lebzeiten unter der Bedingung, dass der Beschenkte den Erblasser überlebt Anwendung der Vorschriften über Verfügungen von Todes wegen, insbesondere Formvorschriften Absicherung des Beschenkten gegen lebzeitige Veräußerung des versprochenen Gegenstandes: schuldrechtliche Verpflichtung des Erblassers, nicht ohne Zustimmung des Bedachten über den Gegenstand zu verfügen Vollzug der Schenkung zu Lebzeiten des Erblassers führt zur Anwendung der Vorschriften über die Schenkung unter Lebenden; erbrechtlichen Formvorschriften müssen nicht eingehalten werden Hinweis: verstirbt der Beschenkte dann vor dem Schenker, fällt die Schenkung an den Schenker zurück
Erbrecht
20
47
4
Band 2
79
4
Ausschlagung
Erbrecht
21
80
Ausschlagung der Erbschaft ohne ausdrückliche Ausschlagung der Erbschaft durch den Erben, tritt die gesetzliche oder testamentarisch festgelegte Erbfolge ein u. U. ist es sinnvoll, das Erbe nicht anzutreten (z. B. Überschuldung des Nachlasses, Pflichtteil ist größer als gesetzlicher Erbteil) Grundlagen der Ausschlagung
Ausschlagung der Erbschaft beim Nachlassgericht mit der Ausschlagung wird der zunächst kraft Gesetzes eingetretene Vermögensübergang rückgängig gemacht Ausschlagung muss in öffentlich beglaubigter Form oder zur Niederschrift des Nachlassgerichts erklärt werden Fristen: Inland: 6 Wochen ab Kenntnis vom Erbfall bzw. Eröffnung des Testaments Ausland: 6 Monate bei Auslandsbezug des Erblassers oder Erben
Erbrecht 48
22
Erbrecht
4 81
4
Erbenhaftung
Erbrecht
23
82
Erbenhaftung (für) Erbenhaftung für Erbfallschulden (z.B. Vermächtnisse, Auflagen, Pflichtteile, Beerdigungskosten, Erbschaftsteuer) Erblasserschulden
Nachlasskostenschulden (z.B. Testamentseröffnung)
Nachlasserbenschulden / Nachlasseigenschulden (durch Rechtshandlungen des Erben)
Nachlassverwaltungsschulden Verbindlichkeiten, die Erblasser begründet hat *
erst mit dem Erbfall entstanden / Verwaltungskosten
vom Erben im Hinblick auf den Nachlass
* häufiger Streitpunkt Pflegeleistungen im Familienkreis: Kosten für Pflegeleistungen können Angehörige nur dann beanspruchen, wenn entsprechendes Vertragsverhältnis bestanden hat Tipp: schriftlichen Vertrag mit Vergütungsanspruch abschließen und Vergütung ggfs. bis zum Tode stunden
Erbrecht
24
49
4
Band 2
83
Erbenhaftung (mit) Erbenhaftung mit
4
Grundsatz: unbeschränkte Haftung mit Privatvermögen und Nachlass Ausnahme: Beschränkung der Haftung auf den Nachlass vor Annahme der Erbschaft (§ 1958 BGB)
Dreimonatseinrede nach Annahme der Erbschaft kann der Erbe die Bezahlung einer Nachlassverbindlichkeit bis zum Ablauf von drei Monaten nach Annahme verweigern (§ 2014 BGB) Aufgebotseinrede Erbe kann die Befriedigung der Gläubiger bis zur Beendigung des Aufgebotsverfahrens verweigern (§ 2015 BGB)
Nachlassverwaltung Verwaltung durch Nachlassverwalter Nachlassinsolvenz falls Schulden höher als Nachlass ĺ Nachlassinsolvenzverfahren Dürftigkeitseinrede deckt Nachlass nicht die Kosten der Verwaltung, kann Erbe Befriedigung der Gläubiger verweigern, muss aber gesamten Nachlass herausgeben (§ 1990 BGB)
Erbrecht
Schutz Minderjähriger Haftung für Verbindlichkeiten beschränkt sich auf den Bestand des Vermögens bei Volljährigkeit (§ 1629a BGB); gilt auch für Erbenhaftung Handelsgeschäft eines Kaufmanns Haftung nach §§ 27 Abs. 1, 25 Abs. 1 HGB; es sei denn Geschäft wird innerhalb von 3 Monaten aufgegeben (§ 27 Abs. 2 HBG) 25
84
Pflichtteilsrecht
Erbrecht 50
26
Erbrecht
4 85
Pflichtteilsrecht Überblick
4
Hintergrund Entstehung und Verjährung des Pflichtteilsanspruchs Pflichtteilsberechtigte Höhe und Berechnung des Pflichtteils Auskunftsanspruch Sicherungsmaßnahmen Pflichtteilsanspruch bei Ausschlagung lebzeitige Vermögensübertragungen Auswirkung von Schenkungen Schuldner und Haftung Erb- und Pflichtteilsverzicht Gestaltungsmaßnahmen
Erbrecht
27
86
Pflichtteilsrecht - Hintergrund Hintergrund
Grundsatz: gesetzliche Erbfolge; Verwandte sind Erben
abweichende Regelung durch Testament möglich: Verwandte können enterbt werden Ausgleichsfunktion des Pflichtteilsrechts: kein vollständiger finanzieller Ausschluss eines Erben 1. und 2. Ordnung
Erbrecht
28
51
4
Band 2
87
3IOLFKWWHLOVUHFKW± (QWVWHKXQJXQG9HUMlKUXQJ (QWVWHKXQJGHV3IOLFKWWHLOVDQVSUXFKV
4
3IOLFKWWHLOVDQVSUXFKHQWVWHKWPLWGHP(UEIDOO
vererblich EHUWUDJEDU YHU SIlQGEDU EHUHLWVYRU(UEIDOODOVDXIVFKLHEHQGEHGLQJWHU $QVSUXFK JHULFKWOLFKGXUFKVHW]EDU
9HUMlKUXQJGHV3IOLFKWWHLOVDQVSUXFKV 3IOLFKWWHLOVDQVSUFKHJHJHQGLH(UEHQYHUMlKUHQLQGUHL-DKUHQDE
(LQWULWWGHV(UEIDOOV und .HQQWQLVYRQGHUEHHLQWUlFKWLJHQGHQ9HUIJXQJ
Erbrecht
29
88
Pflichtteilsrecht - Berechtigte Pflichtteilsberechtigte
Abkömmlinge
Eltern
Ehegatte ĺ Ehegattenerbrecht
Lebenspartner nach LPartG ĺ wie Ehegatten
Eltern und entferntere Abkömmlinge sind nur pflichtteilsberechtigt, soweit nicht ein näherer Abkömmling pflichtteilsberechtigt ist
Erbrecht 52
30
Erbrecht
4 89
3IOLFKWWHLOVUHFKW± %HUHFKQXQJ+|KH %HUHFKQXQJGHV3IOLFKWWHLOV
+|KHGHV3IOLFKWWHLOV
%HUHFKQXQJVJUXQGODJH 1DFKODVVZHUW]XP=HLWSXQNWGHV(UEIDOOV
½ GHVJHVHW]OLFKHQ(UEWHLOV
4
0DJHEOLFKNHLWHQ
VFKXOGHQIUHLHU1DFKODVV *UXQGVWFNH:9HUNHKUVZHUW (LQ]HOXQWHUQHKPHQ:/LTXLGDWLRQVZHUWRGHU)RUWIKUXQJVZHUWVWLOOH5HVHUYHQXQG JRRGZLOO 3HUVRQHQJHVHOOVFKDIWHQ:EHL$EILQGXQJVNODXVHOQJHVHOOVFKDIWVYHUWUDJOLFKH 5HJHOXQJHQEHDFKWHQ .DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ:$QWHLOVEHZHUWXQJ $E]XJYRQ9HUELQGOLFKNHLWHQ]%.: 9HUPlFKWQLVVH$XIODJHQ(UEVFKDIWVWHXHU
Erbrecht
31
90
Pflichtteilsrecht - Auskunftsrechte Auskunftsrechte des Pflichtteilsberechtigten Der Pflichtteilsberechtigte hat gegenüber den Erben Anspruch auf: Vorlage eines Bestandsverzeichnisses Wertermittlung der Nachlassgegenstände Aufnahme des Verzeichnisses durch einen Notar Anwesenheit bei der Verzeichnisaufnahme Bestandsverzeichnis:
Nachlassgegenstände ergänzungsund ausgleichspflichtige Schenkungen und Zuwendungen Bilanzen Verträge über Gesellschaften und Grundstücke
Erbrecht
Wertermittlung: je nach Zusammensetzung des Nachlasses ist ein Sachverständiger heranzuziehen, z.B. bei: Grundstücken Beteiligungen Kunstgegenständen Schmuck Sammlerobjekten
Verzeichnisaufnahme: auf Verlangen des Pflichtteilsberechtigten ist ein Bestandsverzeichnis durch einen Notar aufzunehmen
Hinzuziehung: Anwesenheitsrecht des Pflichtteilsberechtigten bei Aufnahme des Bestandsverzeichnisses Einsichtsrecht in Belege des Erblassers oft nur so möglich
32
53
4
Band 2
91
Pflichtteilsrecht - Auskunftsrecht 4 Kosten der Auskunft gehen zu Lasten des Nachlasses
besteht Grund zur Annahme, dass das Nachlassverzeichnis nicht mit der erforderlichen Sorgfalt oder unvollständig erstellt wurde, ist die Richtigkeit durch den oder die Auskunftspflichtigen an Eides statt zu versichern
bei Weigerung der Erben auf Erteilung der Auskunft: zivilgerichtliche Geltendmachung
Erbrecht
33
92
Pflichtteilsrecht - Sicherungsmaßnahmen Sicherungsmaßnahmen Problem 1: Der Bestand des Nachlasses ist gefährdet, weil die Rechtslage hinsichtlich der möglichen Erben ungeklärt ist. Lösung:
Antrag des Pflichtteilsberechtigten beim Nachlassgericht auf Bestellung eines Nachlasspflegers. Dieser
nimmt den Nachlass in Besitz sichert den Bestand und erstellt ein Nachlassverzeichnis
Problem 2: Es besteht die Besorgnis, dass die Erben die Erfüllung der Pflichtteilsansprüche verhindern. Lösung:
Erbrecht 54
Antrag des Pflichtteilsberechtigten beim Nachlassgericht auf Bestellung eines Nachlassverwalters
34
Erbrecht
4 93
3IOLFKWWHLOVUHFKW± EHL$XVVFKODJXQJ 3IOLFKWWHLOVDQVSUXFKEHL$XVVFKODJXQJ
4
Hintergrund: HLQJHVHW]OLFKHU(UEHVFKOlJWGLH(UEVFKDIWDXV
ZHLOHUPLWHLQHPXQJQVWLJHQ9HUPlFKWQLVEHODVWHWLVW ZHLOHUPLWHLQHUXQJQVWLJHQ$XIODJHEHODVWHWLVW 7HVWDPHQWVYROOVWUHFNXQJDQJHRUGQHWLVW XQJQVWLJH7HLOXQJVDQRUGQXQJHQEHVWHKHQ 1DFKHUEVFKDIWDQJHRUGQHWLVW
Folge: GHU(UEHVFKOlJWGLH(UEVFKDIWDXVXQGEHDQVSUXFKWGHQ3IOLFKWWHLO GDQQDEHUNHLQHGLQJOLFKH%HWHLOLJXQJDP1DFKODVVPHKUQXU VFKXOGUHFKWOLFKHU$QVSUXFK Erbrecht
35
94
3IOLFKWWHLOVUHFKW± OHE]HLWLJH9HUP|JHQVEHUWUDJXQJHQ OHE]HLWLJH9HUP|JHQVEHUWUDJXQJHQ
1. Anrechnung von Zuwendungen auf den Pflichtteil 6FKHQNXQJHQGHV(UEODVVHUV]XGHVVHQ/HE]HLWHQDQHLQHQ 3IOLFKWWHLOVEHUHFKWLJWHQVLQGDXIGHQ3IOLFKWWHLODQ]XUHFKQHQVRIHUQ VLHPLWGHU%HVWLPPXQJGHV(UEODVVHUVHUIROJWVLQGGDVVHLQH $QUHFKQXQJHUIROJHQVROO
Erbrecht
36
55
4
Band 2
95
3IOLFKWWHLOVUHFKW± OHE]HLWLJH9HUP|JHQVEHUWUDJXQJHQ OHE]HLWLJH9HUP|JHQVEHUWUDJXQJHQ
4
2. Ausgleich von Vorempfängen zwischen Abkömmlingen DXVJOHLFKVSIOLFKWLJH=XZHQGXQJHQ]X/HE]HLWHQGHV(UEODVVHUVPLQGHUQGLH +|KHGHU3IOLFKWWHLOVDQVSUFKHGHU$EN|PPOLQJH DXV]XJOHLFKHQVLQG Ausstattungen
]% $XVVWHXHU =DKOXQJYRQ 6FKXOGHQ HLQPDOLJH .DSLWDO]XZHQ GXQJ
Unterhalts- und Ausbildungszuschüsse über die Vermögensverhältnisse des Erblassers hinaus ]% XQDQJHPHVVHQ KRKH 6WXGLHQJHEKUHQ
sonstige Zuwendungen QXUEHL$QRUGQXQJ GHU $XVJOHLFKXQJVIULVW GXUFKGHQ(UEODVVHU
besondere Leistungen (UEHKDWGD]X EHLJHWUDJHQGDVV 9HUP|JHQGHV (UEODVVHUV JHPHKUWZXUGH (UEHKDWGHQ (UEODVVHUJHSIOHJW
Erbrecht
37
96
Pflichtteilsrecht - Pflichtteilsergänzungsanspruch Auswirkung von Schenkungen: der Pflichtteilsergänzungsanspruch
Hintergrund: Erblasser hat zu Lebzeiten Dritten eine Schenkung oder gemischte Schenkung zugewendet häufig geschieht dies in der irrigen Annahme, hierdurch könnten Pflichtteilsansprüche gemindert werden
Folge:
Schenkungen innerhalb der letzten 10 Jahre vor dem Tod des Erblassers werden dem Nachlass hinzugerechnet und erhöhen damit die Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Pflichtteils (Ausnahme: sog. Anstandsschenkungen)
Nießbrauch: Vorbehalt des Nießbrauchs hindert den Lauf der Zehn-JahresFrist, so dass die Schenkung auch nach Ablauf von zehn Jahren ± XQGGDPLWEHLPOHEHQVODQJHQ1LHEUDXFKELV]XP7RGHGHV Schenkers endgültig - pflichtteilsrelevant bleibt Erbrecht 56
38
Erbrecht
4 97
3IOLFKWWHLOVUHFKW± 6FKXOGQHUXQG+DIWXQJ 6FKXOGQHUXQG+DIWXQJ
4
Schuldner GHV3IOLFKWWHLOVVLQGGLH(UEHQ
Haftung LP Außenverhältnis JHVDPWVFKXOGQHULVFK
Haftung LP Innenverhältnis QDFK(UETXRWH
Haftungsbeschränkung bis zur Teilung GHV1DFKODVVHVDXIGHQ1DFKODVVEHLHQWVSUHFKHQGHP 9RUEHKDOWLP8UWHLO nach Teilung GHV1DFKODVVHV+DIWXQJPLWGHPJHVDPWHQ9HUP|JHQ
Erbrecht
39
98
3IOLFKWWHLOVUHFKW± (UE XQG3IOLFKWWHLOVYHU]LFKW (UE XQG3IOLFKWWHLOVYHU]LFKW GXUFK9HUWUDJQRWDULHOOH%HXUNXQGXQJHUIRUGHUOLFK GHVJHVHW]OLFKHQ(UEHQPLW GHP(UEODVVHULVWGHU9HU]LFKWDXIGDV(UEHE]ZQXUGHQ3IOLFKWWHLOP|JOLFK Folgen: $XVVFKOXVVGHV(UEHQYRQGHUJHVHW]OLFKHQ(UEIROJHHLQVFKOLHOLFKGHV 9HUOXVWHVGHV3IOLFKWWHLOV DXFKDOOH$EN|PPOLQJHGHV9HU]LFKWHQGHQZHUGHQYRQGHUJHVHW]OLFKHQ (UEIROJHDXVJHVFKORVVHQ (KHJDWWHQYHUOLHUHQQLFKWGHQ$QVSUXFKDXI=XJHZLQQDXVJOHLFK %HVFKUlQNXQJGHV9HU]LFKWVDXIGHQ3IOLFKWWHLOP|JOLFK Hinweis: EHL3IOLFKWWHLOVYHU]LFKWEOHLEWGDV(UEUHFKW]ZDUJUXQGVlW]OLFKHUKDOWHQ DEHU(QWHUEXQJGXUFK7HVWDPHQWQRFKP|JOLFK Erbrecht
40
57
4
Band 2
99
Pflichtteilsrecht - Gestaltungsmaßnahmen Gestaltungsmaßnahmen
4
zur Beschränkung des Pflichtteilsanspruchs sind folgende Gestaltungen möglich: Entziehung des Pflichtteils nur bei schweren Verfehlungen des Pflichtteilsberechtigten Beschränkung bei Überschuldung oder verschwenderischem Lebensstil von Abkömmlingen Minderung fristgerechte Schenkungen Veräußerung von Gegenständen gegen Zahlung bis zum Lebensende Einbringung des Vermögens in Gesellschaft unter gesellschaftsvertraglicher Beschränkung / Ausschluss des Abfindungsguthabens Gesellschaftsrecht geht Erbrecht vor) Vereinbarung über den ehelichen Güterstand Stundung Pflichtteilsstrafklausel im Ehegattentestament als Schlusserben eingesetzte Kinder werden auf den Pflichtteil im zweiten Erbfall beschränkt, wenn sie nach dem Erstversterbenden ihren Pflichtteil geltend machen
Erbrecht
41
100
Ehegattenerbrecht
Erbrecht 58
42
Erbrecht
4 101
Ehegattenerbrecht Ä(UEUHFKW³ GHV(KHJDWWHQEHL=XJHZLQQJHPHLQVFKDIW Ehegatte ist Erbe und / oder Vermächtnisnehmer
4
Ehegatte kein Erbe oder Vermächtnisnehmer z.B. durch Enterbung, Ausschlagung
Æ erbrechtliche Lösung Æ güterrechtliche Lösung ÄNOHLQHU³ 3IOLFKWWHLO
fiktiver Zugewinnausgleich durch Erhöhung des gesetzlichen Erbteils um 1/4 der Erbschaft Æ unabhängig davon, ob Zugewinn erzielt Æ kein Zugewinnausgleich
+ tatsächlicher Zugewinnausgleich
mindestens: ÄJURHU³ 3IOLFKWWHLO = Pflichtteil nach dem erhöhten Erbteil
vorteilhaft, bei großem Zugewinn. Aber keine dingliche Beteiligung am Nachlass.
Pflichtteilsquote der Verwandten Æ nach dem erhöhten Erbteil
3IOLFKWWHLOQDFKGHPÄQRUPDOHQ³ (UEWHLO
Pflichtteilsquote der Verwandten Æ QDFKGHPÄQRUPDOHQ³ (UEWHLO
Erbrecht
43
102
Erbschaft- und Schenkungsteuer
Erbschaft- und Schenkungsteuer
1
59
5
Band 2
103
Inhaltsübersicht
5
Beschluss des BVerfG / Reformüberlegungen (ĺ) Grundzüge Erbschaftsteuerrecht Besteuerungstatbestände (§ 1 ErbStG) (ĺ) persönliche Steuerpflicht (§ 2 ErbStG) (ĺ) Zugewinngemeinschaft (§ 5 ErbStG) (ĺ) Vor- und Nacherbschaft (§ 6 ErbStG) (ĺ) Entstehung der Steuer (§ 9 ErbStG) (ĺ) steuerpflichtiger Erwerb / Bewertung (§§ 10- 12 ErbStG) (ĺ) sachliche Steuerbefreiungen, Tarifbegrenzungen (§§ 13, 13 a, 19 a ErbStG) (ĺ) IUKHUH(UZHUEH± 9RUVFhenkungen (§ 14 ErbStG) (ĺ) Steuerklassen, persönliche Freibeträge und Steuersätze (§§ 15- 19 ErbStG) (ĺ) Renten, Nutzungen, Leistungen (§§ 23- 25 ErbStG) (ĺ) mehrfacher Erwerb desselben Vermögens (§ 27 ErbStG) (ĺ) Anzeige, Deklaration, Verjährung (§§ 30 ff ErbStG) (ĺ) Grundstücksübertragungen optimal gestalten (ĺ) Lebensversicherungen (günstige Bewertung nutzen und vorteilhaft übertragen) (ĺ) Freibeträge mehrmals ausnutzen (ĺ) Kettenschenkung (ĺ) Generationensprung (ĺ) Güterstandsschaukel (ĺ) Übernahme der Schenkungsteuer (ĺ) Pflegeleistungen (ĺ) *HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ĺ) Besteuerung von Stiftungen (ĺ)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Beschluss des BVerfG / Reformüberlegungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer 60
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Beschluss des BVerfG - Reformüberlegungen der Beschluss 1 BvL 10/02 vom 07.11.2006 / Reformüberlegungen das BVerfG hat den Gesetzgeber zur Neuregelung des § 19 ErbStG i. V. m. den entsprechenden Regelungen des Bewertungsgesetzes verpflichtet
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hierbei geht es im Wesentlichen um die Bewertung und Besteuerung von Grundvermögen Betriebsvermögen (von Personen- und Kapitalgesellschaften) Anteile an Kapitalgesellschaften (nicht börsennotierter Unternehmen) Umsetzung muss bis spätestens zum 31.12.2008 erfolgen bis zu einer Neuregelung bleibt das bisherige Recht anwendbar aktuell wird Gesetzentwurf zu Erleichterung der Unternehmensnachfolge (mit sog. Abschmelzungsmodell) diskutiert Handlungsbedarf insbesondere bei: vermieteten Immobilien (gewerblich geprägten) Personengesellschaften bis auf Weiteres sind die hier dargestellten Steuergestaltungsmodelle noch umsetzbar
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Besteuerungstatbestände
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Band 2
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Die Besteuerungstatbestände des ErbStG der Erbschaftsteuer (Schenkungsteuer) unterliegen (§ 1 ErbStG)
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Erwerb von Todes wegen
Schenkungen unter Lebenden
Zweckzuwendungen
das Vermögen einer Familienstiftung in Zeitabständen von je 30 Jahren
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Persönliche Steuerpflicht
Erbschaft- und Schenkungsteuer 62
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Persönliche Steuerpflicht unbeschränkte Steuerpflicht der Erblasser / Schenker ist Inländer
der Erblasser ist nicht Inländer, aber ein Erbe oder anderer Erwerber ist Inländer
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Inländer: natürliche Personen, die im Inland einen Wohnsitz oder ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben deutsche Staatsangehörige, die sich nicht länger als fünf Jahre dauernd im Ausland aufgehalten haben, ohne im Inland einen Wohnsitz zu haben (erweiterte unbeschränkte Steuerpflicht) u. U. Auslandsbedienstete einschließlich ihrer Angehörigen Körperschaften, Personenvereinigungen und Vermögensmassen, die ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland haben Stiftungen und Vereine, die Geschäftsleitung oder Sitz im Inland haben Folge: Steuerpflicht umfasst alle Vermögensanfälle im In- und Ausland Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Persönliche Steuerpflicht beschränkt steuerpflichtig sind (§ 2 ErbStG): alle, die nicht unter die vorgenannten Tatbestände fallen ĺ keiner der Beteiligten ist Inländer, aber inländisches Vermögen wird übertragen Folge: nur Inlandsvermögen i. S. d. § 121 BewG unterliegt der Steuerpflicht insbesondere: Grundvermögen, Betriebsvermögen, Anteile an Kapitalgesellschaften erweiterte beschränkte Steuerpflicht (§ 2 ErbStG): bei Anwendung des Außensteuergesetzes (siehe hierzu Folie Ä:HJ]XJVEHVWHXHUXQJ³ LP%DQG JLOWHUZHLWHUWHU,QODQGVYHUP|JHQVEHJULII in Betracht kommende Vermögensgegenstände sind aufgelistet in BMF vom 02.12.1994 Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Band 2
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Zugewinnausgleich
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Zugewinnausgleich - Grundlagen Freistellung des Zugewinnausgleichs Zugewinnausgleichsanspruch ist im Rahmen des § 5 ErbStG kein erbschaftsteuerlicher Erwerb; diesen hat der Ehegatte selbst mit erwirtschaftet ĺ keine Bereicherung
Voraussetzungen Güterstand der Zugewinngemeinschaft und Beendigung der Zugewinngemeinschaft
Zugewinn Betrag, um den das Endvermögen eines Ehegatten sein Anfangsvermögen zu Beginn der Zugewinngemeinschaft übersteigt ĺ Ausgleichspflicht Erbschaft- und Schenkungsteuer 64
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
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=XJHZLQQDXVJOHLFK± =LYLOUHFKW P|JOLFKH]LYLOUHFKWOLFKHMethoden güterrechtliche Lösung
erbrechtliche Lösung
Ausgleichshöhe wird durch Gegenüberstellung des jeweiligen $QIDQJV XQG(QGYHUP|JHQVHUPLWWHOW ( §§ 1371 Abs. 2, 1372 ff BGB)
Erbteil erhöht sich pauschal um ¼ ( § 1371 Abs. 1 BGB)
5
GLHVHVLQG]LYLOUHFKWOLFKZLHIROJWanzuwenden zu Lebzeiten (durch Scheidung oder anderweitige Beendigung)
güterrechtliche Lösung
im Falle des Todes
Ehegatte wird Erbe / Vermächtnisnehmer
Ehegatte wird nicht Erbe / Vermächtnisnehmer oder Ehegatte schlägt Erbschaft / Vermächtnis aus
erbrechtliche Lösung
güterrechtliche Lösung (zuzüglich Pflichtteil)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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=XJHZLQQDXVJOHLFK± VWHXHUOLFKH Freistellung § 5 ErbStG falls im Zivilrecht: erbrechtliche Lösung
falls im Zivilrecht: güterrechtliche Lösung
im Steuerrecht: (§ 5 Abs. 1 ErbStG) erbrechtliche Lösung (Pauschalregelung) wird ignoriert freigestellt wird der Betrag, der sich bei fiktiver Anwendung der güterrechtlichen Lösung ergäbe
im Steuerrecht: (§ 5 Abs. 2 ErbStG) güterrechtliche Lösung WDWVlFKOLFKHU± QLFKWHLQILQJLHUWHU Betrag ist freigestellt)
abweichende zivilrechtliche Vereinbarungen sind ohne Bedeutung Kürzung des Anspruchs im Verhältnis der Steuerwerte (StW) zu den Verkehrswerten (VW) im Nachlass (§ 5 Abs.1 S. 5 ErbStG), h. M.: steuerfreier Zugewinnausgleich = Ausgleichsforderung x (StW/VW)
abweichende zivilrechtliche Vereinbarungen verändern die tatsächliche Höhe des Ausgleichsanspruchs keine Kürzung des Anspruchs im Verhältnis der Steuerwerte zu den Verkehrswerten im Nachlass
hinsichtlich der Hinterbliebenenbezüge sind steuerlich in die Berechnung der Ausgleichsforderung nur die steuerpflichtigen Bezüge einzubeziehen (H 11 (4) EStH)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Band 2
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Vor- und Nacherbschaft
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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9RU XQG1DFKHUEVFKDIW± %HVWHXHUXQJ9RUHUEIDOO %HVWHXHUXQJ9RUHUEIDOO (§ 6 Abs. 1 ErbStG) Vorerbe PXVV(UZHUE XQDEKlQJLJYRQ VerfügungsbeVFKUlQNXQJHQ ZLH Vollrechtserwerb versteuern 9RUHUEHLVW 6WHXHUVFKXOGQHU 6WHXHUVFKXOGGDUIDXV 1DFKODVVEHJOLFKHQ ZHUGHQ VSlWHUH(UVWDUNXQJ]XU 9ROOHUEHQVWHOOXQJNHLQ steuerbarer Vorgang
%HVWHXHUXQJ]ZLVFKHQ9RU XQG1DFKHUEIDOO XQHQWJHOWOLFKHhEHUWUDJXQJ YRQ1DFKODVVWHLOHQ DXI Nacherben ĺ Schenkung (§ 7 Abs. 1 Nr. 7 ErbStG) EHLP7RGGHV1DFKHUEHQ JHK|UWVHLQ $QZDUWVFKDIWVUHFKW$:5 EH]RJHQDXIGLH 1DFKHUEHQVWHOOXQJQLFKW]X VHLQHP1DFKODVV YHUlXHUW GHU1DFKHUEH VHLQ$:5ĺ JLOWDOV (UEDQIDOOGHV1DFKHUEHQ (§ 3 Abs. 2 Nr. 6 ErbStG) XQHQWJHOWOLFKHhEHUWUDJXQJ GHV$:5ĺ ohne %HGHXWXQJ
Erbschaft- und Schenkungsteuer 66
%HVWHXHUXQJ1DFKHUEIDOO (§ 6 Abs. 2, 3 ErbStG) Tod des Vorerben (UEDQIDOOEHLP1DFKHUEHQ 6WHXHUNODVVH)UHLEHWUDJ EH]RJHQDXI9RUHUEHQ DXI$QWUDJQDFK 9HUKlOWQLV(UEODVVHU Nacherbe Nacherbfall durch anderes Ereignis als Tod Vorerbe (UEDQIDOOEHLP1DFKHUEHQ 1DFKHUEHHUZLUEWYRP (UEODVVHUNHLQ:DKOUHFKW $QUHFKQXQJGHU6WHXHUYRP 9RUHUEIDOO 15
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Entstehung der Steuer
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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118
Entstehung der Steuer 6WLFKWDJVSULQ]LS (UE6W*
die Erbschaftsteuer HQWVWHKW± VRZHLWQLFKWLQ (UE6W*DQGHUVJHUHJHOW PLWGHP7RGGHV (UEODVVHUV
die Schenkungsteuer HQWVWHKWLP=HLWSXQNWGHV9ROO]XJVGHU6FKHQNXQJ ĺ %HVFKHQNWHUNDQQIUHLEHUGDV(UKDOWHQHYHUIJHQ Grundstücksschenkung: Steuer entsteht nicht erVWPLW9ROO]XJGHV (LJHQWXPVZHFKVHOVLP*UXQGEXFKVRQGHUQUHJHOPlLJPLWZLUNVDPHU QRWDULHOOHU%HXUNXQGXQJGHU$XIODVVXQJXQGGHU(LQWUDJXQJVEHZLOOLJXQJ 'HU*UXQGEXFKDQWUDJVHOEVWLVWQLFKWHUIRUGHUOLFK 5HOHYDQ]LQVEHVRQGHUHIU
GHQ8PIDQJGHU6WHXHUSIOLFKW GLH%HZHUWXQJGHV9HUP|JHQV GLH=XVDPPHQUHFKQXQJPHKUHUHU(UZHUEHLQQHUKDOEYRQ-DKUHQ GLH6WHXHUNODVVH GHV(UZHUEHUV GLHVWHXHUOLFKH9HUMlKUXQJ
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Band 2
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Steuerpflichtiger Erwerb / Bewertung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Bewertung des Vermögens Vermögen inländischer Grundbesitz
Grundbesitzwert (ĺ)
Einzelunternehmen und Anteile an gewerblichen Personengesellschaften
Steuerwert Ausnahme: ausländisches Betriebsvermögen, Grundbesitz, Wertpapiere etc.
noch nicht fällige Lebens-, Kapital-, oder Rentenversicherung
2/3 der eingezahlten Prämien oder Rückkaufswert
Renten / Nutzungsrechte
Kapitalwert oder Verkehrswert
nichtnotierte Anteile an Kapitalgesellschaften
Verkehrswert Æ i.d.R. Stuttgarter Verfahren
notierte Wertpapiere / Aktien
Kurswert
ausländischer Grundbesitz
Verkehrswert
Barvermögen, Forderungen u. Schulden
Nennwert
Erbschaft- und Schenkungsteuer 68
Bewertung
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 121
Grundbesitzwert bebaute Grundstücke ( 146 BewG)
5 x
Jahreskaltmiete bzw. übliche Miete im Besteuerungszeitpunkt Faktor 12,5
____________________________________________________________________________________________________________________________
=
Zwischensumme
-
0,5% für jedes Jahr seit Bezugsfertigkeit, max. 25% (Alterswertabschlag)
____________________________________________________________________________________________________________________________
=
Zwischensumme
+
20% Zuschlag bei Ein- oder Zweifamilienhäusern
____________________________________________________________________________________________________________________________
=
Wert des bebauten Grundstücks
mindestens: zuletzt ermittelter Bodenrichtwert abzgl. pauschaler Abzug von 20% Nachweis eines geringeren gemeinen Wertes möglich (Gutachten)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Grundbesitzwert Sonderfall: bebaute Grundstücke ohne ortsübliche Miete ( %HZ*
:HUWGHV*UXQGXQG%RGHQV)OlFKH[%RGHQULFKWZHUW± :HUWGHV*HElXGHV6WHXHUELODQ]ZHUW ____________________________________________________ = Gesamtgrundstückswert Voraussetzung: eine übliche Miete lässt sich nicht ermitteln typischerweise eigengenutzte spezielle Gewerbeimmobilien, nicht schon dann, wenn lediglich erhebliche praktische Schwierigkeiten bestehen, die Miete zu ermitteln
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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69
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Band 2
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Grundbesitzwert unbebaute Grundstücke ( 145 BewG)
5
Bodenrichtwert x Grundstücksgröße -
20% Abschlag
______________________________________________________________
=
Wert des unbebauten Grundstücks
Nachweis eines geringeren gemeinen Wertes möglich (Gutachten)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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124
Grundbesitzwert Erbbaurecht (148 BewG) Erbbaurecht
belastetes Grundstück
Gebäudewert
Wert Grund und Boden
bebaute Grundstücke nach § 146 BewG des Bedarfswerts
des Bedarfswerts
bebaute Grundstücke nach § 147 BewG ertragsteuerliche Bewertungsvorschriften
%RGHQULFKWZHUW±
Verschiebung Verhältnis Gebäudewert zu Wert des GruBo durch: verbleibende Dauer des Erbbaurechts / Entschädigungsausschluss
Erbschaft- und Schenkungsteuer 70
23
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 125
5
Sachliche Steuerbefreiungen / Tarifbegrenzungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Steuerbefreiungen wichtige Steuerbefreiungen / -begünstigungen
übliche Gelegenheitsgeschenke
Hausrat (z.B. Wäsche, Kleidung, Möbel, Fernseher)
andere bewegliche körperliche Gegenstände (z.B. Schmuck, Kunstsammlungen)
Steuerklasse I
Steuerklasse II + III
¼ ¼ ¼
nicht: Zahlungsmittel, Wertpapiere, Münzen, Edelmetalle etc.
Schenkung des zu eigenen Wohnzwecken genutzten inländischen Familienwohnheims an den Ehegatten (ĺsiehe hierzu gesonderte Folie)
Zuwendungen, die kirchlichen, gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken gewidmet sind sowie Zuwendungen an Parteien
Betriebsvermögen (§§ 13 a, 19 a, 28 ErbStG) (ĺ)
land- und forstwirtschaftliches Vermögen
Anteile an Kapitalgesellschaften bei einer Beteiligung von mehr als 25%
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Band 2
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Steuerbegünstigung bei Betriebsvermögen
Steuerbegünstigung bei Betriebsvermögen
5
zusätzlicher Freibetrag
Bewertungsabschlag
Tarifbegrenzung
Stundung
¼
Ansatz nur mit 65%
Steuerklasse I für 88% des Betrags
bis zu 10 Jahre, soweit zur Erhaltung des Betriebs notwendig
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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128
Frühere Erwerbe (Vorschenkungen)
Erbschaft- und Schenkungsteuer 72
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 129
Frühere Erwerbe (Vorschenkungen) - § 14 ErbStG Grundsatz:
alle Erwerbe innerhalb von 10 Jahren von einer Person werden zusammengerechnet
5
für frühere Erwerbe bleibt früherer steuerlicher Wert maßgebend Vorerwerbe mit negativem Steuerwert (Schuldenüberhang) sind von Zusammenrechnung ausgeschlossen die Besteuerung erfolgt unter der Maßgabe, dass alle Erwerbe der letzten 10 Jahre in ihrer Summe zum Zeitpunkt des letzten Erwerbs besteuert werden (Steuerklasse, Freibeträge, Steuersatz nach aktueller Rechtslage im Zeitpunkt des letzten Erwerbs) einheitlicher Steuersatz auf die Summe Steuer auf frühere Erwerbe wird wie folgt berücksichtigt Summe der bereits für die früheren Erwerbe tatsächlich entrichteten ErbSt (Summe 1) Summe der Steuer, die für sämtliche früheren Erwerbe (1) nach den damaligen Bewertungsregeln und (2) den persönlichen Verhältnissen zum Zeitpunkt des letzten Erwerbs - Freibeträge hierbei nur in der Höhe, in der sie damals verbraucht wurden zu erheben gewesen wäre (fiktiv ermittelte ErbSt) (Summe 2) höhere der beiden vorgenannten Summen wird abgezogen die danach verbleibende Steuer beträgt maximal 50% des aktuellen Erwerbs Beispiel (ĺ) Steuererstattungen sind ausgeschlossen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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)UKHUH(UZHUEH9RUVFKHQNXQJHQ ± Beispiel nach H 70 ErbStH Schenkung S an damalige LebenspartneULQLQ '0 ¼ 1DFK+HLUDW6FKHQNXQJZHLWHUH ¼ Erwerb 1998 %DUYHUP|JHQ persönlicher Freibetrag Steuerklasse III steuerpflichtiger Erwerb Steuersatz 23% => Steuer 1998
'0 ¼ ¼ ./. 10 000 DM 190 000 DM 43 700 DM (= ¼)
Erwerb 2003 Barvermögen 2003 Barvermögen 1998 Gesamterwerb SHUV|QOLFKHU)UHLEHWUDJ6WHXHUNODVVH, steuerpflichtiger Erwerb, abgerundet Steuersatz 15% => Steuer auf Gesamterwerb fiktive Steuer 2003 auf Vorerwerb 1998 %DUYHUP|JHQ ¼ persönlicher FreibetraJ ¼ max. beim Erwerb 1998 verbrauchter )UHLEHWUDJG6WHXHUNO,,, ¼ steuerpflichtiger ErweUEDEJHUXQGHW ¼ Steuersatz 2003 11% Steuerkl. I => fiktive Steuer 2003 ¼ anzurechnen ist die höhere tatsächliche Steuer 1998 festzusetzende Steuer 2003 (beträJWZHQLJHUDOVYRQ¼
Erbschaft- und Schenkungsteuer
¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼
./. ¼ ¼
29
73
5
Band 2
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5
Steuerklassen, persönliche Freibeträge und Steuersätze
Erbschaft- und Schenkungsteuer
30
132
Steuerklassen, Freibeträge Erwerber
Steuerklasse
persönlicher Freibetrag
(KHJDWWH
,
¼
Kind, Stiefkind, (QNHOZHQQGHVVHQ(OWHUQYHUVWRUEHQ
,
¼
Enkel (wenn dessen Eltern leben), Urenkel, LP(UEIDOO(OWHUQX*URHOWHUQ
,
¼
Eltern u. Großeltern bei Schenkung, Geschwister, Neffen, Nichten, Stiefeltern, Schwiegerkinder, Schwiegereltern, JHVFKLHGHQHU(KHJDWWH
,,
¼
DOOHEULJHQ3HUVRQHQ]%/HEHQVJHIlKUWHQ
,,,
¼
besonderer Versorgungsfreibetrag für Ehegatten und Kinder ( 17 ErbStG) Æ Kürzung um Kapitalwert der nicht der Erbschaftsteuer unterliegenden Versorgungsbezüge
Erbschaft- und Schenkungsteuer 74
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 133
Steuersätze
Wert des stpfl. Erwerbs bis einschließlich
Prozentsatz in den Steuerklassen I
II
III
¼
7
12
17
¼
11
17
23
¼
15
22
29
¼
19
27
35
¼
23
32
41
¼
27
37
47
EHU¼
30
40
50
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5
32
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Renten, Nutzungen, Leistungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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75
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Band 2
135
Gemischte Schenkung / Schenkungsauflagen Begriff
5
steuerliche Behandlung
gemischte Schenkung / Schenkung unter einer Leistungsauflage Beschenkter erbringt Geld- oder Sachleistungen, wobei Leistung und Gegenleistung nicht den gleichen Wert haben z.B. Übernahme von Grundstücksbelastungen, Zahlung einer Rente, Zahlung von Gleichstellungsgeldern, Zahlung eines geringen Kaufpreises Gegenleistungen und Auflagen werden nicht unmittelbar vom Erwerb abgezogen Rechtsgeschäft wird nach Maßgabe der Verkehrswerte in einen entgeltlichen und unentgeltlichen Teil aufgeteilt (ĺ Folie Ä9HUELQGOLFKNHLWHQ³
Schenkung unter einer Nutzungs- oder Duldungsauflage ( 25 ErbStG) Beschenktem obliegt eine zeitlich beschränkte Duldungspflicht (keine Leistungen) z.B. Wohnrecht, Nießbrauchsvorbehalt
Grundsatz: Kapitalwert der Auflage (zugunsten Dritter) ist abzugsfähig Ausnahme = Regelfall in Praxis: Auflage zugunsten des Schenkers oder des Ehegatten des Schenkers Kapitalwert der Auflage ist nicht abzugsfähig Steuer, die auf den Kapitalwert entfällt, ist jedoch bis zum Erlöschen der Auflage (z.B. Tod des Nießbrauchers) zinslos zu stunden 6WHXHUNDQQYRU]HLWLJ± XQWHU $E]LQVXQJ± DEJHO|VWZHUGHQ
Erbschaft- und Schenkungsteuer
34
136
Abzug von Verbindlichkeiten mittelbare Schenkung von Wirtschaftsgütern des Betriebsvermögens durch Schenkung von Gesellschaftsanteilen
unmittelbare Schenkung von Wirtschaftsgütern des Privatvermögen
Erbfall:
Erbfall und Schenkung:
Abzug der Verbindlichkeiten in voller Höhe
Abzug der Verbindlichkeiten in voller Höhe
(gemischte) Schenkung:
Æ durch Bewertungsabschlag im Ergebnis aber nur zu 65%
Abzug der Verbindlichkeiten nur quotal (ĺ)
Erbschaft- und Schenkungsteuer 76
35
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 137
Abzug von Verbindlichkeiten quotaler Abzug von Verbindlichkeiten (z.B. bei Schenkung von Grundbesitz im Privatvermögen)
Steuerwert der Schenkung
=
5
Steuerwert Verkehrswert der der Leistung x Bereicherung des des Schenkers Beschenkten ________________________________________________ Verkehrswert der Leistung des Schenkers
-
Verkehrswert der Leistung des Schenkers Verkehrswert der Gegenleistung des Beschenkten
______________________________________________________________________________________
=
Verkehrswert der Bereicherung des Beschenkten
Beispiel: 9HUNHKUVZHUWGHU/HLVWXQJ*UXQGVWFN ¼ 6WHXHUZHUWGHU/HLVWXQJ*UXQGVWFN ¼ 9HUNHKUVZHUWGHU*HJHQOHLVWXQJ9HUELQGOLFKNHLWHQ ¼ Berechnung Steuerwert der Schenkung: ¼ ¼ [¼ ¼
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Mehrfacher Erwerb desselben Vermögens
Erbschaft- und Schenkungsteuer
37
77
5
Band 2
139
Mehrfacher Erwerb desselben Vermögens Fällt Personen der Steuerklasse I von Todes wegen (keine Schenkungen) Vermögen zu, das in den letzten 10 Jahren vor dem Erwerb bereits von beliebigen Personen dieser Steuerklasse erworben wurde
5
ermäßigt sich der auf dieses damit erneut zu besteuernde Vermögen entfallende Steuerbetrag wie folgt: um
wenn zwischen den beiden Zeitpunkten der Entstehung der Steuer liegen
50% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 10%
nicht mehr als 1 Jahr mehr als 1 Jahr, aber nicht mehr als 2 Jahre mehr als 2 Jahre, aber nicht mehr als 3 Jahre mehr als 3 Jahre, aber nicht mehr als 4 Jahre mehr als 4 Jahre, aber nicht mehr als 5 Jahre mehr als 5 Jahre, aber nicht mehr als 6 Jahre mehr als 6 Jahre, aber nicht mehr als 8 Jahre mehr als 8 Jahre, aber nicht mehr als 10 Jahre
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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140
Mehrfacher Erwerb desselben Vermögens die Ermäßigung beträgt höchstens den entsprechenden %-Satz der vom Vorerwerber tatsächlich entrichteten Steuer Zur Ermittlung des Steuerbetrages, der auf das begünstigte Vermögen entfällt, ist die Steuer für den Gesamterwerb in dem Verhältnis aufzuteilen, in dem der Wert des begünstigten Vermögens zu dem Wert des steuerpflichtigen Gesamterwerbs ohne Abzug des dem Erwerber zustehenden Freibetrags steht. Beispiel (s. auch H 85 a ErbStR, Erlass des FinMin. Baden-Württemberg v. 20.01.2004, S 3839/3): Der Erblasser hinterlässt seiner Ehefrau eine Immobilie im Wert voQ¼ XQGZHiteres Vermögen LP:HUWYRQ¼'LH,Pmobilie hatte der Erblasser vor 3 Jahren und 5 Monaten von seinem Vater geschenkt bekommen. *HVDPWHUZHUEGHU(KHIUDX¼ ./. Freibetrag 307.¼ ¼ 6WHXHUVDW] !6WHXHULQ+|KHYRQ¼ Verhältnis begünstigter Erwerb,PPRELOLH ¼ ]XP*HVDPWHUZHUE¼ 5/6 des Steuerbetrags von 43.¼ ¼ HQWIlOOWauf das begünstigte Vermögen Die Steuerermäßigung hierauf beträgt demnacK ¼ Der Höchstbetrag nach § 27 Abs. 3 ErbStG wird hier nicht überschritten.
Erbschaft- und Schenkungsteuer 78
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 141
5
Anzeige, Deklaration, Verjährung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
40
142
Anzeige, Deklaration Anzeigepflicht des Erwerbers und des Schenkers (§§ 30 ff ErbStG)
Anzeige jedes Erwerbs, welcher der Erbschaft- oder Schenkungsteuer unterliegt, beim Finanzamt anzeigepflichtig sind der Erwerber und der Schenker Adressat ist das örtlich für die Erbschaftsbesteuerung zuständige Finanzamt Frist: drei Monate ab Kenntnis vom Vermögensanfall Hinweis: Standesämter unterrichten das Finanzamt grundsätzlich vom Todesfall Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen unterrichten das Finanzamt über bei ihnen vorhandenen Guthaben und Vermögenswerte des Erblassers
Ausnahmen von der Anzeigepflicht
Erwerb beruht auf einem Testament, welches durch einen Notar oder ein Gericht eröffnet wurde und Verhältnis des Erwerbers zum Erblasser ergibt sich hieraus
Erbschaft- und Schenkungsteuer
gerichtlich oder notariell beurkundete Schenkung unter Lebenden
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5
Band 2
143
Verjährung Verjährung
5
Festsetzungsverjährungsfrist 4 Jahre (§ 169 Abs. 2 Nr. 2 AO) (bei leichtfertiger Steuerverkürzung 5 Jahre; bei Steuerhinterziehung 10 Jahre)
besondere Anlaufhemmung (§ 170 Abs. 5 AO) bei Erwerb von Todes wegen
bei einer Schenkung
Frist beginnt nicht vor Ablauf des Kalenderjahres in dem der Erwerber Kenntnis von dem Erwerb erlangt hat
Frist beginnt nicht vor Ablauf des Kalenderjahres in dem der Schenker gestorben ist oder die Finanzbehörde von der vollzogenen Schenkung Kenntnis erlangt hat
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Grundstücksübertragungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer 80
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Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 145
Grundstücksübertragungen Gestaltungsmöglichkeiten Grundstücksübertragungen
5
Schenkung eines Familienwohnheims (ĺ) Übertragung unbelasteter Grundstücke (ĺ) Übertragung belasteter Grundstücke (gemischte Schenkung) (ĺ) Übertragung gegen Rente, dauernde Last, sonstige Leistungsauflagen (ĺ) Übertragung unter Nießbrauchsvorbehalt (Nutzungsauflage) (ĺ) Übertragung unter Wohnrechtseinräumung (Duldungsauflage) (ĺ) mittelbare Grundstücksschenkung (ĺ) (LQEULQJXQJ*HVHOOVFKDIW± hEHUtragung Gesellschaftsanteile (ĺ VLHKH)ROLHQÄ)DPLOLHQSRRO³ Bestellung Erbbaurecht (ĺ) Stuttgarter Modell (ĺ) Absicherung des Übergebers: Widerrufsrechte (ĺ) Exkurs: Zugriffsmöglichkeiten des Sozialhilfeträgers (ĺ) Exkurs: Verhältnis der Schenkungsteuer zur Grunderwerbsteuer (ĺ)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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Grundstücksübertragungen Sonderfall: Schenkung eines Familienwohnheims ist steuerfrei ( 13 Abs. 1 Nr. 4a ErbStG)
gilt für sämtliche nachfolgend dargestellten Grundstücksübertragungsmöglichkeiten Familienwohnheim
im Inland belegenes, zu eigenen Wohnzwecken genutztes Haus oder Eigentumswohnung Mittelpunkt des familiären Lebens; kein Ferien- oder Wochenendhaus untergeordnete eigene Nutzung zu anderen als Wohnzwecken ist unschädlich (z.B. Arbeitszimmer) schädlich hingegen: auch nur teilweise Vermietung; unschädlich: unentgeltliche Überlassung
begünstigt sind
Verschaffung von Allein- oder Miteigentum Werterhöhungen durch Übernahme von nachträglichen Herstellungskosten / Erhaltungsaufwand Befreiung von Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Familienwohnheim
Hinweise:
kein Verbrauch persönlicher Freibeträge keine Zusammenrechnung mit späteren Schenkungen nach § 14 ErbStG keine Objektbeschränkung keine Behaltensfristen Wert der Immobilie und Güterstand der Eheleute spielen keine Rolle
Erbschaft- und Schenkungsteuer
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5
Band 2
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Grundstücksübertragungen Übertragung unbelasteter Grundstücke
5 schenkungsteuerpflichtig mit Grundbesitzwert
Übertragung belasteter Grundstücke
schenkungsteuerpflichtig mit Grundbesitzwert
Übernahme der Belastung stellt Gegenleistung dar ĺ ÄJHPLVFKWH6FKHQNXQJ³ ĺ nur quotaler Abzug der Belastungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
46
148
Grundstücksübertragungen hEHUWUDJXQJXQWHU/HLVWXQJVDXIODJH (Versorgungs-)Bedürfnis des Vermögensübergebers nach monatlichen Zahlungen durch den Vermögensübernehmer Mögliche Leistungsauflagen DOVÄ*HJHQOHLVWXQJ³ IUhEHUWUDJXQJ Versorgungsleistungen Rente dauernde Last Gleichstellungsgelder an Geschwister Schuldübernahmen Pflegeverpflichtung steuerliche Behandlung schenkungsteuerpflichtig mit Grundbesitzwert ĺ hEHUQDKPHGHU/HLVWXQJVDXIODJHVWHOOW*HJHQOHLVWXQJGDU ĺ Behandlung abhängig von Höhe der Gegenleistung (ĺ)
Erbschaft- und Schenkungsteuer 82
47
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 149
Grundstücksübertragungen Übertragung unter Leistungsauflage
5 Leistungsauflage stellt schenkungsteuerlich Gegenleistung dar
Verkehrswert Grundstück
> Wert Auflage = ÄJHPLVFKWH6FKHQNXQJ³ Rechtsfolge: quotaler Abzug des Wertes der Auflage
Verkehrswert Grundstück = Wert Auflage = keine Schenkung
Verkehrswert Grundstück
Rechtsfolge: wenn Grundstück und Auflage gleichwertig ĺ vollentgeltliches Geschäft
Rechtsfolge: umgekehrte Schenkung denkbar, z.B. Rentenschenkung des Rentenverpflichteten
< Wert Auflage = keine Schenkung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
48
150
Grundstücksübertragungen Übertragung unter Nutzungsauflage - Nießbrauchsvorbehalt Bedürfnis des Vermögensübergebers, Immobilie noch bis zum Tode wirtschaftlich nutzen (vermieten) zu dürfen Vereinbarung Nießbrauchsvorbehalt Nießbrauch ist das dingliche Recht, die Nutzungen einer Sache zu ziehen ĺ Vermögensübernehmer wird zwar Eigentümer ĺ Vermögensübergeber steht vollumfängliches Nutzungsrecht zu Sicherung durch Eintragung in das Grundbuch möglich Formen des Nießbrauchs Vollrechtsnießbrauch / Ertragsnießbrauch Quotennießbrauch Anders als bei Schenkungen gegen Versorgungsleistungen hindert der Vorbehalt des Nießbrauchs den Lauf der Zehn-Jahres-Frist des 2324 Abs. 3 BGB, so dass die Schenkung auch nach Ablauf von zehn JDKUHQ± XQGGDPLWEHLPOHEHQVODQJHQ Nießbrauch bis zum Tode des Schenkers endgültig - pflichtteilsrelevant bleibt.
Erbschaft- und Schenkungsteuer
49
83
5
Band 2
151
Grundstücksübertragungen Übertragung unter Nutzungsauflage - Nießbrauchsvorbehalt Vorteile des Nießbrauchsvorbehalts Sicherung des Schenkers oder eines Dritten Zurückbehaltung wirtschaftlicher Gestaltungsmacht
5
Nutznießung an Erträgen steuerliche Behandlung Nießbrauchsvorbehalt zugunsten des Schenkers oder des Ehegatten des Schenkers ĺ Kapitalwert des Nießbrauchs mindert Bemessungsgrundlage nicht ĺ auf Nießbrauch entfallende Steuer wirG]LQVORVJHVWXQGHWNDQQDEHU± XQWHU$E]LQVXQJ± YRU]HLWLJDEJHO|VWZHUGHQ im lebzeitigen Verzicht auf den NießbrDXFKOLHJW± DQGHUVEHL7RG HLQHHUQHXWH Schenkung (siehe H 85 Abs. 4 ErbStR)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
50
152
Grundstücksübertragungen Übertragung unter Duldungsauflage - Wohnrecht Bedürfnis des Vermögensübergebers, Immobilie noch bis zum Tode zu bewohnen Vereinbarung Wohnrecht nicht übertragbar und nur persönlich ausübbar grundsätzlich keine Berechtigung zur Vermietung Sicherung durch Dienstbarkeit im Grundbuch möglich Vorteile Wohnrecht Sicherung des Schenkers oder eines Dritten steuerliche Behandlung Wohnrecht zugunsten des Schenkers oder des Ehegatten des Schenkers ĺ Kapitalwert des Wohnrechts mindert Bemessungsgrundlage nicht ĺ auf Wohnrecht entfallende Steuer wird ]LQVORVJHVWXQGHWNDQQDEHU± XQWHU $E]LQVXQJ± YRU]HLWLJDEJHO|VWZHUGHQ
Erbschaft- und Schenkungsteuer 84
51
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 153
Wohnrecht - Nießbrauch Wohnrecht
Nießbrauch
5 allgemeines Nutzungsrecht (auch Lasten) an Sachen und Rechten ( 1030 ff BGB) ĺ selbst bewohnen / vermieten nicht übertragbar und nicht vererbbar ( 1059, 1061, 1068 BGB); lediglich Ausübung kann Dritten überlassen werden sollte zur Sicherung in Grundbuch eingetragen werden Nießbraucher ist für Erhaltung zuständig außerplanmäßige Reparaturen trägt Eigentümer (andere Verteilung möglich und ertragsteuerlich sinnvoll)
%HUHFKWLJXQJ]XU%HZRKQXQJ± JDQ]RGHUWHLOZHLVH± HLQHV Gebäudes (auch einzelner Räume) ĺ Eigennutzung Bestellung durch Einigung und Eintragung im Grundbuch
Erbschaft- und Schenkungsteuer
52
154
Grundstücksübertragungen mittelbare Grundstücksschenkung Schenkung Geldbetrag unter der Bestimmung ein genau bestimmtes bebautes / unbebautes Grundstück zu erwerben oder ein genau bestimmtes Gebäude zu errichten (Schenkung eines Teils der Anschaffungskosten / Herstellungskosten möglich) Vorteil: Besteuerungsgrundlage ist der Grundbesitzwert
Vergleich Steuerbelastung Verkehrswert Steuerwert Freibetrag (Kind) Bemessungsgrundlage Steuersatz (Steuerklasse I)
Steuerbelastung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
Geldschenkung
mittelbare Grundstücksschenkung
1.000.000 1.000.000 205.000 795.000 19%
1.000.000 550.000 205.000 345.000 15%
151.050
51.750
53
85
5
Band 2
155
Grundstücksübertragungen mittelbare Grundstücksschenkung
5
Voraussetzungen exakte Bezeichnung des zu erwerbenden Grundstücks / zu errichtenden Gebäudes feste Zusage der Schenkung vor dem notariellen Grundstückserwerb / Errichtung Gebäude (Beweisvorsorge: Nachweis der Zusage gegenüber FA erforderlich) Zahlung des Schenkungsbetrages auch nach notariellem Kaufvertrag, aber noch vor Kaufpreiszahlung möglich auch bei zu errichtendem Gebäude ist enger zeitlicher Zusammenhang zwischen Bereitstellung des Geldes und bestimmungsgemäßer Verwendung erforderlich geschenkter Geldbetrag > 10% der Anschaffungskosten / Herstellungskosten; DQGHUHQIDOOV OHGLJOLFK ³*HOG]XVFKXVV´ ĺ Besteuerung mit Nennwert Übernahme der Erwerbsnebenkosten (Notarkosten, Maklercourtage, RA-Gebühren, Grundbuchgebühren, Grunderwerbsteuer) erK|KW GLH6FKHQNXQJVWHXHU QLFKW ± GLH Übernahme stellt zwar eine Bereicherung dar, die Kosten werden jedoch als Erwerbsnebenkosten wieder abgezogen (bei Selbsttragung der Erwerbsnebenkosten, wird die Bereicherung und damit die Schenkungsteuer sogar gemindert)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
54
156
Grundstücksübertragungen Bestellung Erbbaurecht
Steuerreduzierung bei Schenkung unbebauter Grundstücke durch ÄhEHUWUDJXQJLQ]ZHL6FKULWWHQ³
1. Schritt Erbbaurechtbestellung :HUW.DSLWDOZHUWGHV Erbbauzinses
Erbschaft- und Schenkungsteuer 86
nach Wiederaufleben der Freibeträge
2. Schritt Schenkung Wert: belastetes Grundstück
55
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 157
Grundstücksübertragungen Stuttgarter Modell
5
Grundstücksübertragung einer vom Schenker selbst bewohnten Wohnung gegen Versorgungsleistungen (dauernde Last) mit Rückvermietung an den Vermögensübergeber
Übertragung Versorgungsleistung
Schenker
Beschenkter Miete Nutzungsüberlassung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
56
158
Grundstücksübertragungen Stuttgarter Modell Vorteil steuermindernde Berücksichtigung der Versorgungsleistung (Leistungsauflage) Voraussetzungen zivilrechtlich wirksamer Mietvertrag (Fremdvergleich bei Angehörigen beachten) kein Kündigungsausschluss beim Mietvertrag, keine Befristung auf Lebenszeit notarielle Beurkundung des Mietvertrages erforderlich, wenn Abschluss Mietvertrag gleichzeitig mit Grundstücksübertragung gegen Leistungsauflage Versorgungsleistungen müssen aus Netto-Mieterträgen aufgebracht werden können Mietvertrag sichert Schenker nicht so stark wie bei eingetragenem Wohnrecht; BFH erkennt auch Absicherung mit Wohnrecht an
Erbschaft- und Schenkungsteuer
57
87
5
Band 2
159
Widerrufsrechte Widerrufsrechte Vereinbarung von Widerrufsrechten zur Sicherung des Schenkers für den Fall, dass bestimmte Erwartungen des Schenkers nicht erfüllt werden bzw. nicht eintreten
5
Rückfall aufgrund Ausübung Widerrufsrecht = Rückgängigmachung Schenkung (keine Rückschenkung!) Schenkungsteuer auf ursprüngliche Schenkung erlischt nach § 29 ErbStG (eventuell Nutzungen schenkungsteuerpflichtig) Rückfall selbst nicht schenkungsteuerpflichtig bedingter Rückübertragungsanspruch durch Vormerkung im Grundbuch absicherbar häufig sind im Schenkungsvertrag auch Vollmachten des Beschenkten für den Schenker enthalten, damit eine Rückabwicklung problemlos vollzogen werden kann
bei Bestellung von Grundpfandrechten für Investitionen benötigt Beschenkter später u.U. Zustimmung des Schenkers
Erbschaft- und Schenkungsteuer
58
160
Widerrufsrechte - Beispiele Widerrufsrechte - Beispiele
gesetzliche Widerrufsrechte (Verarmung des Schenkers, grober Undank des Beschenkten, Wegfall der Geschäftsgrundlage) kein Ausschluss des Zugewinnausgleichs für den geschenkten Gegenstand Veräußerung oder Belastung des Grundstücks Zwangsvollstreckung in das übertragene Vermögen Eröffnung Insolvenzverfahren über Vermögen des Beschenkten Nichterfüllung von Leistungsauflagen durch den Beschenkten Beschenkter verstirbt vor dem Schenker Drogen-, Alkohol- oder Spielsucht des Erwerbers in Abhängigkeit von durch die Schenkung entstehenden Steuerbelastungen (abweichende Steuerfestsetzung oder Gesetzesänderungen) zivilrechtlich auch freier Widerrufsvorbehalt möglich schenkungsteuerlicher Übergang; aber kein ertragsteuerlicher Übergang, da Beschenkter nicht wirtschaftlicher Eigentümer wird ĺ Einkünfte werden ungeachtet der zivilrechtlichen Übertragung - weiter dem Schenker zugerechnet falls Mitunternehmeranteil übertragen werden soll, wird Beschenkter kein Mitunternehmer ĺ keine schenkungsteuerlichen Vergünstigungen für Betriebsvermögen Rückforderungsrechte, die der Schenker unmittelbar oder mittelbar beeinflussen kann, stellen faktisch einen freien WiGHUUXIVYRUEHKDOWGDUÄZHQQPDQVLFKQLFKW PHKUYHUVWHKW³
Erbschaft- und Schenkungsteuer 88
59
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 161
Sozialhilfebedürftigkeit des Schenkers Exkurs: Zugriffsmöglichkeiten des Sozialhilfeträgers Oft ist mit Übertragung von Immobilien der Wunsch verbunden, das Objekt für den Fall einer Pflegebedürftigkeit dem Sozialhilfeträger zu entziehen. Es gibt jedoch zahlreiche Einfallstore:
5
vorbehaltener Nießbrauch Recht zur Vermietung kann von Sozialhilfeträger ausgeübt werden
vorbehaltenes Wohnrecht berechtigt nur zur Eigennutzung; Rechtslage günstiger als bei Nießbrauch, aber nicht abschließend geklärt
vorbehaltene Rückforderungsrechte Ansprüche kann Sozialhilfeträger auf sich überleiten und auch gegen den Willen des Schenkers geltend machen; Rückforderungsrecht wegen Verarmung nach § 528 BGB ist nach 10 Jahren ausgeschlossen
Versorgungsleistungen Ansprüche kann Sozialhilfeträger auf sich überleiten und auch gegen den Willen des Schenkers geltend machen
vereinbarte Pflegeleistungen vereinzelt wird in der Rechtsprechung die Auffassung vertreten, der Verpflichtete müsste bei einer Heimunterbringung des Schenkers seine ersparten Aufwendungen an den Sozialhilfeträger leisten
Erbschaft- und Schenkungsteuer
60
162
Verhältnis Schenkungsteuer zur Grunderwerbsteuer Exkurs: Grunderwerbsteuer
Erbschaft- und Grunderwerbsteuer schließen sich gegenseitig aus (§ 3 Nr. 2 GrEStG)
bei Übertragung eines Nachlassgrundstücks einer Erbengemeinschaft auf einen Miterben oder dessen Ehegatten fällt keine Grunderwerbsteuer an (§ 3 Nr. 3 GrEStG)
Grundstücksübertragungen auf Ehegatten, Kinder oder Enkel sowie deren Ehegatten sind grunderwerbsteuerfrei (§ 3 Nr. 4, 6 GrEStG)
gemischte Schenkung oder Schenkung unter Leistungsauflage unentgeltlicher Teil: Schenkungsteuer entgeltlicher Teil: Grunderwerbsteuer Schenkung unter Nutzungsauflage Belastung zugunsten des Schenkers oder seines Ehegatten, also § 25 ErbStG anwendbar: keine Grunderwerbsteuer (§ 3 Nr. 2 S. 2 GrEStG) Belastung zugunsten eines Dritten: anteilig auf Kapitalwert des Nießbrauch Grunderwerbsteuer Gesamtbelastung von GrESt (3,5%) und Schenkungsteuer i. d. R. niedriger als Schenkungsteuer auf Gesamterwerb
Erbschaft- und Schenkungsteuer
61
89
5
Band 2
163
5
Lebensversicherungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
62
164
Lebensversicherung Ä*UXQGIDOO³ PLWEH]XJVEHUHFKWLJWHP'ULWWHQ
A
B
9HUVLFKHUXQJVQHKPHU versicherte Person 3UlPLHQ]DKOHU
%H]XJVEHUHFKWLJWHU
Erbschaft- / Schenkungsteuer DXI9HUVLFKHUXQJVVXPPH EHL7RG$$XV]DKOXQJLP(UOHEHQVIDOO %HZHUWXQJPLW1HQQZHUW 6WHXHUNODVVH)UHLEHWUlJHLP9HUKlOWQLV 9HUVLFKHUXQJVQHKPHU$ ± %H]XJVEHUHFKWLJWHU% Erbschaft- und Schenkungsteuer 90
63
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 165
Lebensversicherung Ä$EZDQGOXQJ³ PLWEH]XJVEHUHFKWLJWHP'ULWWHQ
5 A
&
B
Versicherungsnehmer Prämienzahler
versicherte Person
Bezugsberechtigter
Erbschaft- / Schenkungsteuer auf Versicherungssumme mit Auszahlung bei Tod der versicherten Person B Bewertung mit Nennwert Steuerklasse / Freibeträge im Verhältnis 9HUVLFKHUXQJVQHKPHU$ ± %H]XJVEHUHFKWLJWHU& Erbschaft- und Schenkungsteuer
64
166
Lebensversicherung Versicherung auf verbundene Leben A
B
gemeinsame Lebensversicherung auf das Leben des zuerst Versterbenden
Erbschaft- /Schenkungsteuer nur auf anteilige Versicherungssumme bei Tod des Erstversterbenden / Auszahlung im Erlebensfall steuerfreier Anteil gemäß Prämienzahlungspflicht, bei Ehegatten grds. ½ Bewertung mit Nennwert Erbschaft- und Schenkungsteuer
65
91
5
Band 2
167
Lebensversicherung Versicherung mit eigener Bezugsberechtigung
5
A
B
Versicherungsnehmer Bezugsberechtigter Prämienzahler
versicherte Person
keine Erbschaft- / Schenkungsteuer auf Versicherungssumme bei Tod der versicherten Person / Auszahlung im Erlebensfall
Erbschaftsteuer bei Tod des Versicherungsnehmers A: noch nicht fällige Versicherung Æ Bewertung nur mit 2/3 der eingezahlten Prämien oder Rückkaufswert
Übernahme der Versicherungsprämien durch versicherte Person / Dritten Æ Schenkungsteuer, soweit Zahlungen nicht in Erfüllung einer Unterhaltspflicht erfolgen oder sonst steuerbefreit sind
Erbschaft- und Schenkungsteuer
66
168
Lebensversicherung Überkreuzversicherungen A
B
Versicherung I
Versicherungsnehmer Bezugsberechtigter Prämienzahler
versicherte Person
Versicherung II
versicherte Person
Versicherungsnehmer Bezugsberechtigter Prämienzahler
keine Erbschaft- / Schenkungsteuer auf Versicherungssumme
Erbschaftsteuer bei Tod des Versicherungsnehmers Æ 2/3 der eingezahlten Prämien oder Rückkaufswert
Erbschaft- und Schenkungsteuer 92
67
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 169
5
Freibeträge mehrmals ausnutzen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
68
170
Freibeträge mehrfach nutzen
± -DKUHV 7XUQXV
Ausschöpfung der persönlichen Freibeträge alle 10 Jahre erneut möglich
Erbschaft- und Schenkungsteuer
69
93
5
Band 2
171
5
Kettenschenkung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
70
172
Kettenschenkung Kettenschenkung Vater
Mutter
Vermögen !¼ MH.LQG
]% ¼
, 00 5.0 0 .2 z. B
z. B .2 05 .00 0, ¼
zur Ausschöpfung von Freibeträgen
Vermögen
Kind Erbschaft- und Schenkungsteuer 94
Vermögen
¼
Achtung: eigener Entschluss des Beschenkten notwendig: keine Weiterleitungsverpflichtung Ä6FKDPIULVW³ keine Identität der Beträge 71
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 173
5
Generationensprung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
72
174
Übertragung auf die übernächste Generation Großeltern Æ Enkel Kettenschenkung
Generationensprung
Achtung: eigener Entschluss des Beschenkten notwendig:
A
keine Weiterleitungsverpflichtung Ä6FKDPIULVW³ keine Identität der Beträge
B
Schenkung direkt von den Großeltern auf die Enkel
C
Vorteile des Generationensprungs: Vermeidung der doppelten Besteuerung bei Kind und Enkel zusätzlicher Freibetrag i.H.v. 51¼ GXUFKhEHUWUDJXQJDXI(QNHO
Höhe des Vermögens und der noch zur Verfügung stehenden Freibeträge beachten
Erbschaft- und Schenkungsteuer
73
95
5
Band 2
175
5
Güterstandsschaukel
Erbschaft- und Schenkungsteuer
74
176
Güterstandsschaukel Güterstandsschaukel Zugewinngemeinschaft
Gütertrennung 6FKULWW
Zugewinngemeinschaft 6FKULWW
tatsächliche Beendigung des Güterstands der Zugewinngemeinschaft durch notariell beurkundeten Ehevertrag erforderlich, QXUVFKXOGUHFKWOLFKHU$XVJOHLFK± VRJfliegender Zugewinnausgleich - genügt nicht
Dauer der Gütertrennung: mindesWHQVHLQHÄORJLVFKH6HNXQGH³ %)+VLHKW± EHLQDFKYROO]LHKEDUHQDXHUVWHXHUOLFKHQ*UQGHQ± EHLVRIRUWLJHP Rückwechsel in die Zugewinngemeinschaft keinen Gestaltungsmissbrauch; vorsorglich GHQQRFKÄSchamfrist³ HLQKDOWHQ bei der Übertragung von Vermögensgegenständen ]XP$XVJOHLFKN|QQHQ HLQNRPPHQVWHXHUSIOLFKWLJH9HUlXHUXQJVJHZLQQH (6W*RGHULP%9 HQWVWHKHQ
Erbschaft- und Schenkungsteuer 96
75
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 177
5
Übernahme der Schenkungsteuer
Erbschaft- und Schenkungsteuer
76
178
Übernahme der Schenkungsteuer Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker
Übernahme der Schenkungsteuer ist zusätzliche Bereicherung und führt zu einem zusätzlichen schenkungsteuerpflichtigen Erwerb
Sonderregelung § 10 Abs. 2 ErbStG: auf übernommene Steuer entsteht nicht nochmals Steuer Æhöherer Netto-Erwerb des Beschenkten bei gleicher Belastung des Schenkers (abhängig von Steuerklasse / -progression)
Erbschaft- und Schenkungsteuer
77
97
5
Band 2
179
Übernahme der Schenkungsteuer - Beispiel Übernahme der Schenkungsteuer durch den Schenker Beispiel:
5
1) Schenkung ohne Übernahme der Schenkungsteuer: Schenkung, d.h. Belastung des 6FKHQNHUVL+Y DE]JOSHUV|QO)UHLEHWUDJ6WNO,,, VWHXHUSIOLFKWLJHU(UZHUE davon zu zahlende SchenkXQJVWHXHU verbleibender Netto-ErwerbGHV%HVFKHQNWHQ
¼ ¼
2) Schenkung mit Übernahme der Schenkungsteuer: 6FKHQNXQJL+G1HWWR(UZHUEVGHV%HVFKHQNWHQ DE]JOSHUV|QO)UHLEHWUDJ6WNO,,, VWHXHUSIOLFKWLJHU(UZHUE ]]JOÄILNWLYH³ 6FKHQNXQJVWHXHU DEJHUXQGHWHUVWHXHUSIOLFKWLJHU(UZHUE davon zu zahlende SchenkXQJVWHXHU Gesamtschenkung, d.h. BelaVWXQJGHV6FKHQNHUV
¼ ¼ ¼ ¼
¼
¼ ¼
¼
Erbschaft- und Schenkungsteuer
¼ ¼ 78
180
Pflegeleistungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer 98
79
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 181
Pflegeleistungen Pflegeleistungen Grundsatz: kein Anspruch gegen die Miterben auf höheren Erbteil oder Erstattung der Kosten aufgrund erbrachter Pflegeleistungen an den Erblasser
5
Gestaltungstipp: (schriftlicher) Pflegevertrag mit Vergütungsanspruch des Pflegenden in angemessener Höhe und Stundung der Vergütung bis zum Tod Forderung gegen den Nachlass bei Tod des Gepflegten Einkommensteuer: Zahlungen an Familienangehörige grds. steuerfrei (§ 3 Nr. 36 EStG) Hinweis: ggfs. lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis Erbschaft- / Schenkungsteuer: Abzug der Pflegeleistungen als Nachlassverbindlichkeiten bei anderer Gestaltung: § 13 Nr. 9, 9a ErbStG Vereinbarung steuerlich nur für die Zukunft möglich; Zahlung ohne bisherige Vereinbarung für bereits erbrachte Pflegeleistungen ist steuerpflichtige Schenkung
Erbschaft- und Schenkungsteuer
80
182
*HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³
Erbschaft- und Schenkungsteuer
81
99
5
Band 2
183
*HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ *HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ EHLHLQHPÄ2GHUNRQWR³ LVWMHGHU.RQWRLQKDEHUDOOHLQEHUHFKWLJWEHUGDV Guthaben zu verfügen
5
bislang ist nicht endgültig geklärt, ZHPE]ZLQZHOFKHP9HUKlOWQLVHLQ*XWKDEHQDXIHLQHP2GHUNRQWR steuerlich zuzurechnen ist und REHVGDUDXIDQNRPPWDXVZHVVHQ(LQNRPPHQV RGHU9HUP|JHQVEHUHLFK die Zuführungen stammen PDQJHOVDEZHLFKHQGHU9HUHLQEDUXQJHQVLQG*XWKDEHQDXI2GHUNRQWHQ GHQ (KHJDWWHQ]LYLOUHFKWOLFKMH]X]X]XUHFKQHQVRJ+DOEWHLOXQJVJUXQGVDW] %*% verschiedene Finanzgerichte und die FinVerw. nehmen daher u. U. Schenkungen des einen an den anderen Ehegatten an ĺ Schenkungsteuerpflicht bei Überschreiten der Freibeträge Erbschaft- und Schenkungsteuer
82
184
*HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ *HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ $XVZLUNXQJHQ Gefahr besteht insbesondere EHLJU|HUHQ9HUP|JHQRGHU ZHQQQXUHLQ(KHJDWWH(LQNRPPHQHU]LHOW Gefahr der doppelten Versteuerung EHVWHKWZHQQGHUGDV(LQNRPPHQ HU]LHOHQGH(KHJDWWHGHQDQGHUHQEHUOHEW 6FKHQNXQJDQGHQGDV(LQNRPPHQQLFKWHU]LHOHQGHQ(KHJDWWHQ 5FNHUZHUEGHVJHVFKHQNWHQ9HUP|JHQVGXUFK(UEIROJH 8PJHNHKUWNDQQGLHKlOIWLJH=XUHFKQXQJDXFKentlastend wirkenZHQQGHU GDV(LQNRPPHQHU]LHOHQGH(KHJDWWH]XHUVWYHUVWLUEWGDGHPDQGHUHQ (KHJDWWHQGDV9HUP|JHQEHUHLWVYRUGHP(UEIDOO]X]XUHFKQHQZDUXQGGLH XQWHUVWHOOWH 6FKHQNXQJOlQJHUDOV-DKUH]XUFNOLHJW
Erbschaft- und Schenkungsteuer 100
83
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 185
*HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³ *HIDKUHQTXHOOHÄ2GHUNRQWHQ³
5
vermieden werden kann die Zurechnung ZHQQGLH%HWHLOLJWHQ(LQ]HONRQWHQHUULFKWHQX8YHUEXQGHQPLW HLQHU JHJHQVHLWLJHQ%HYROOPlFKWLJXQJ ZHQQGLH%HWHLOLJWHQIUK]HLWLJHLQHDEZHLFKHQGH± P|JOLFKVWVFKULIWOLFKH Vereinbarung treffen unproblematisch GUIWHGHU)DOOVHLQZHQQHVVLFKXPHLQ*HKDOWVNRQWRKDQGHOWYRQGHP OHGLJOLFKGHUJHPHLQVDPH8QWHUKDOWEHVWULWWHQZLUG
in der Abwehrberatung JLOWHV8PVWlQGHYRU]XWUDJHQXQG]XEHZHLVHQDXVGHQHQVLFKHUJLEWGDVV NHLQHKlOIWLJH$XIWHLOXQJJHZROOWZDU JJIVROOWHXQWHU+LQZHLVDXIGLHXQJHNOlUWH5HFKWVODJHYHUVXFKWZHUGHQ GHQ5HFKWVZHJELV]XP%)+]XEHVFKUHLWHQ Erbschaft- und Schenkungsteuer
84
186
Besteuerung von Stiftungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
85
101
5
Band 2
187
Besteuerung von Stiftungen Errichtung einer Stiftung
5 grundsätzlich steuerpflichtig
Zuwendung an eine Stiftung grundsätzlich steuerpflichtig
Aufhebung einer Stiftung steuerliche Behandlung wie Schenkung unter Lebenden
Erbschaft- und Schenkungsteuer
86
188
Besteuerung von Stiftungen Sonderfall: kirchliche, gemeinnützige, mildtätige Zwecke
Steuerfreiheit (§ 13 Abs. 1 Nr. 16 b ErbStG) sowohl bei Errichtung der Stiftung als für Zuwendungen an bestehende Stiftung bei Stiftungen, die nach Satzung und tatsächlicher Geschäftsführung ausschließlich und unmittelbar kirchlichen, gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken dienen
Erbschaft- und Schenkungsteuer 102
87
Erbschaft- und Schenkungsteuer
5 189
Besteuerung von Stiftungen Sonderfall: Familienstiftung
5 Familienstiftungen unterliegen mit ihrem Vermögen im Zeitabstand von 30 Jahren der Erbschaftsteuer (Ersatzerbschaftsteuer, Periodenbesteuerung) dieser Zeitraum beginnt mit dem erstmaligem Übergang von Vermögen auf die Stiftung bei Errichtung der Stiftung SteuerklaVVHGHVÄHQWIHUQWHVW%HUHFKWLJWHQ³ ( 15 Abs. 2 S. 1 ErbStG), bei Zustiftungen Steuerklasse III (Ausnahme: hinreichend konkretisierte Verpflichtung, str.) o häufig günstigere Steuerklasse bei Errichtung der Stiftung als bei Zustiftungen
Erbschaft- und Schenkungsteuer
88
190
Besteuerung von Stiftungen Besteuerungsmerkmale kirchliche, gemeinnützige oder mildtätige Zwecke
Familienstiftung
andere Stiftungen
Errichtung
steuerfrei
Steuerklasse und Freibetrag richten sich nach dem entferntest Berechtigten zum Erblasser oder Schenker
Steuerklasse III )UHLEHWUDJ¼
Zuwendung
steuerfrei
Steuerklasse III )UHLEHWUDJ¼
Steuerklasse III )UHLEHWUDJ¼
Periodenbesteuerung (Ersatzerbschaftsteuer)
entfällt
Steuerklasse I Steuersatz wie für hälftiges Vermögen )UHLEHWUDJ¼
entfällt
Stiftungsaufhebung
steuerfrei, wenn Erwerb durch ebenfalls begünstigte Körperschaft
Erbschaft- und Schenkungsteuer
Steuerklasse Verhältnis des Erwerbers zum Stifter erwirbt Stifter selbst: Steuerklasse III 89
103
6
Band 2
191
6
Erbschein
Erbschein
1
192
Allgemeines Erbschein = Zeugnis über das vom Erben beanspruchte Erbrecht
Erbe
Erbschein
dient der Legitimation gegenüber Personen und Institutionen Erforderlichkeit hängt maßgeblich von der Zusammensetzung des Nachlasses (z.B. Grundstücke, Bankguthaben) ab gegenüber Banken nicht erforderlich, falls Vollmachten über den Tod hinaus erteilt wurden
Erbschein 104
2
Erbschein
6 193
Legitimation 1 Privatpersonen z.B. Erbschaftsbesitzer
6 Grundbuchamt Umschreibung geerbter Grundstücke
Handelsregister Nachweis der Beteiligung an eingetragener Personenhandelsgesellschaft
Finanzamt Empfangsbevollmächtigung für Steuererstattungen Wirksame Erfüllung steuerlicher Deklarationspflichten Erbschein
3
194
Legitimation 2
Gerichte Aufnahme laufender Prozesse
Kreditinstitute Verfügung über Konten, Depots, Schließfächer
Lebensversicherungen Auszahlung von Versicherungssummen, falls kein Bezugsberechtigter benannt
Erbschein
4
105
6
Band 2
195
Mögliche Antragsteller Erbe (auch Miterben, Vorerbe und Nacherbe)
Testamentsvollstrecker
Nachlassverwalter
Nachlassinsolvenzverwalter
Gläubiger für Zwecke der Zwangsvollstreckung
Insolvenzverwalter bei einer Insolvenz des Erben
verwaltungsberechtigter Ehegatte
Abwesenheits- und Gebrechlichkeitspfleger eines bestimmten endgültigen Erben
6
Erbschein
5
196
Verfahren
zuständiges Amtsgericht = letzter inländischer Wohnsitz / Aufenthaltsort des Erblassers
Erteilung Erbschein
Antrag
Prüfung durch das Gericht Erteilung Vorbescheid1)
1) Bei ernstlich zweifelhafter Sach- oder Rechtslage
Erbschein 106
6
Erbschein
6 197
Inhalt des Erbscheins Erbe
6
Erbteil (bei mehreren Erben)
Testamentsvollstrecker (wenn durch Erblasser ernannt)
besondere Angaben im Falle von Vor- und Nacherben
unzulässige Angaben: Pflichtteilsrechte, Vermächtnisse, Nachlassgegenstände Erbschein
7
198
Formen des Erbscheins
Alleinerbschein - Zeugnis über alleiniges Erbrecht
Teilerbschein über Recht des einzelnen Miterben
gemeinschaftlicher Teilerbschein mit Angaben zu Erbrecht eines anderen Miterben
gemeinschaftlicher Erbschein über Erbrecht aller Miterben der Erbengemeinschaft
Erbschein
8
107
6
Band 2
199
Besondere Formen des Erbscheins
bei Nachlass eines Ausländers (Erbschein nur für im Inland befindliche Teile des Nachlasses)
6
Fremdrechtserbschein (Ausländer wird nach fremdem Recht beerbt)
Eigenrechtserbschein (deutsches Erbrecht kommt für im Inland befindlichen Nachlass zur Anwendung)
Erbschein
9
200
Rechtsfolge bei abgelehntem Antrag Æ Beschwerde bei LG und ggf. anschließend OLG
erteilter Erbschein kann durch erfolgreiche Beschwerde eines anderen wieder entzogen werden
Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit Amtsermittlung
Erbschein ist keine rechtskräftige Entscheidung über das Erbrecht, d.h. nach Erteilung eines Erbscheins kann ein Dritter diese Entscheidung anfechten und den Erbschein einziehen lassen Feststellungsklage zur Entscheidung über das Erbrecht (aber: Rechtskraft bezieht sich nur auf Prozessparteien und deren Rechtsnachfolger)
Erbschein 108
rechtsförmliches Klageverfahren Parteiprozess 10
Erbschein
6 201
Schutz des guten Glaubens 1
gutgläubiger Erwerb vom Nichterben: Gegenstand aus dem Nachlass
6
gutgläubige Erbringung einer Leistung an den Nichterben (Wirksamkeit auch gegenüber dem wahren Erben und somit Befreiung von Verbindlichkeit)
Ausnahme kein Gutglaubensschutz bei Eingehung von Schuldverhältnissen mit dem Nichterben
Erbschein
11
202
Schutz des guten Glaubens 2 Vertragspartner ist Nichterbe wahrer Erbe
Erwerb von Gegenständen, aus dem Nachlass
Erbringung einer Leistung zur Tilgung einer bestehenden Verbindlichkeit aus dem Nachlass
Gutglaubensschutz
kein Schutz des guten Glaubens bei Eingehung eines Schuldverhältnisses
Erbschein
12
109
6
Band 2
203
Kosten Antragsteller trägt Gebühren für den Erlass des Erbscheins laut KostO (Tabellenauszug siehe nächste Seite)
6
Bemessung der Kosten nach dem Wert des Nachlasses abzgl. aller Verbindlichkeiten, Vermächtnisse und Pflichtteilsansprüche Regelfall: zwei Gebühren (eine Gebühr entsteht für die Eidesstattliche Versicherung, dass nichts bekannt ist, was der Richtigkeit der Angaben entgegensteht; kann in einfach gelagerten Fällen entfallen) EHL=XUFNZHLVXQJGHV$QWUDJVKlOIWLJH*HEKUPD[¼ Erbschein nur für die Grundbuchumschreibung notwendig: Gegenstandswert wird nur nach dem Verkehrswert des Grundstücks abzüglich der Belastungen ermittelt Erbschein
13
205 204
.RVWHQ± $XV]XJ*HEKUHQWDEHOOH
Auszug NHLQH=ZLVFKHQZHUWH DXVGHUGebührentabelle: EHLHLQHP*HVFKlIWVZHUWELV ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼
Erbschein 110
EHWUlJWeine YROOH*HEKU ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼
14
7 206
7
Maßnahmen im Todesfall
Maßnahmen im Todesfall
1
207
Totenschein / Sterbeurkunde / Bestattung / Versicherung Totenschein nach Todesfall muss unverzüglich ein Totenschein ausgestellt werden
Sterbeurkunde Anzeige des Todesfalls beim Standesamt des Sterbeorts am folgenden Werktag
Bestattung Anzeige des Todesfalls beim Bestattungsamt am folgenden Werktag
Lebens- oder Unfallversicherung Anzeige des Todesfalls Lebens- oder UnfallvHUVLFKHUXQJLQQHUKDOEYRQ± 6XQGHQ
Maßnahmen im Todesfall
2
111
7
Band 2
208
Auskunftsrechte
Einsicht in Testament
7
bei rechtlichem Interesse (Glaubhaftmachung) Recht auf Einsicht in eröffnetes Testament, Recht auf Abschrift
Einsicht in Nachlassakten bei berechtigtem Interesse (Glaubhaftmachung) Recht auf Einsicht in Nachlassakte, Recht auf Abschrift von Erbscheinen
Maßnahmen im Todesfall
3
209
Testament
Testament vorhanden?
nein ja
Wer ist gesetzlicher Erbe? Übergabe von Testamenten beim Nachlassgericht Wer ist zum Erben bestimmt? Wer ist pflichtteilsberechtigt? Liegen Erb- oder Pflichtteilsverzichte vor? Wurde Testamentsvollstreckung angeordnet?
Maßnahmen im Todesfall 112
4
Maßnahmen im Todesfall
7 210
Erbvertrag / Nachlassbesitz / Überschuldung bei vorhandenem Erbvertrag: Wer ist Vertragserbe? Wer ist Vermächtnisnehmer? Welche Auflagen wurden gestellt? Gibt es Pflichtteilsberechtigte?
7
Wer ist im Besitz des Nachlasses?
bei Überschuldung des Nachlasses: Nachlassverwaltung Nachlassinsolvenz
Maßnahmen im Todesfall
5
211
Annahme / Ausschlagung
Annahme oder Ausschlagung der Erbschaft Ausschlagung gegenüber dem Nachlassgericht Frist zur Ausschlagung beträgt: Inland: 6 Wochen ab Kenntnis des Erbfalls, bei Testament Fristlauf ab Verkündung Auslandserbfall: Frist 6 Monate
Maßnahmen im Todesfall
6
113
7
Band 2
212
Weitere Maßnahmen/Prüfungen
7
laufende Verträge
Æ Eintritt Æ Kündigung
laufende Prozesse
Æ Unterbrechung; Entscheidung über Fortführung
Testamentsanfechtung Erbschein
Æ Antrag beim Nachlassgericht
Haftungsbeschränkung auf den Nachlass
Æ Nachlassverwaltung Æ Nachlassinsolvenz
steuerliche Pflichten
Æ für den Erblasser Æ für den Erben
Antrag auf Grundbuchberichtigung
Maßnahmen im Todesfall
7
213
Abfindungsklauseln
Abfindungsklauseln 114
1
7
Band 2
212
Weitere Maßnahmen/Prüfungen
7
laufende Verträge
Æ Eintritt Æ Kündigung
laufende Prozesse
Æ Unterbrechung; Entscheidung über Fortführung
Testamentsanfechtung Erbschein
Æ Antrag beim Nachlassgericht
Haftungsbeschränkung auf den Nachlass
Æ Nachlassverwaltung Æ Nachlassinsolvenz
steuerliche Pflichten
Æ für den Erblasser Æ für den Erben
Antrag auf Grundbuchberichtigung
Maßnahmen im Todesfall
7
213
Abfindungsklauseln
Abfindungsklauseln 114
1
8 214
Gesetzliche Grundlagen gesetzliche Grundlagen der Abfindung Anspruch auf Abfindung entsteht beim Ausscheiden eines Gesellschafters aus einer Personengesellschaft (§ 738 BGB) und bei einer GmbH durch Einziehung / Abtretung der Anteile
8
Höhe: Verkehrswert des Gesellschaftsanteils des ausscheidenden Gesellschafters zum Zeitpunkt des Ausscheidens durch gesellschaftsvertragliche Regelung (Abfindungsklausel) kann Abfindungsanspruch bis zur Grenze der Sittenwidrigkeit (§ 138 BGB) beschränkt bzw. ausgeschlossen werden
Abfindungsklauseln
2
215
Gründe für Abfindungsklauseln
Gründe für Abfindungsklauseln
Erhaltung der Liquidität und Substanz der Gesellschaft Offenlegung von stillen Reserven soll verhindert werden Vermeidung von Streitigkeiten über Höhe der Abfindung Vermeidung von ungewollten Gesellschafteraustritten (faktische Kündigungsbeschränkung)
Abfindungsklauseln
3
115
8
Band 2
216
Vollständiger Ausschluss einzelne Abfindungsklauseln: vollständiger Ausschluss der Abfindung vollständiger Ausschluss der Abfindung ist zulässig, beim Ausscheiden Missbrauchsfälle)
8
durch
Tod
des
Gesellschafters
(Ausnahme:
beim Ausscheiden aus einer Gesellschaft, die ideelle bzw. gemeinnützige Zwecke verfolgt Hinweis: unzulässig aber bei Ausschluss eines Gesellschafters aus wichtigem Grund
Abfindungsklauseln
4
217
Buchwertklausel einzelne Abfindungsklauseln: Buchwertklausel Beschränkung der Abfindung auf den Gesellschaftsanteils (anteiliges Buchkapital)
anteiligen
Buchwert
des
unberücksichtigt bleiben: stille Reserven und originärer Geschäfts- bzw. Firmenwert
Buchwert des Gesellschaftsvermögens zum Ausscheidenszeitpunkt ./. Verbindlichkeiten = Buchwert
Abfindungsklauseln 116
5
Abfindungsklauseln
8 218
Ertragswertklausel einzelne Abfindungsklauseln: Ertragswertklausel durch Prognoseberechnung zu bestimmender Ertragswert bei Prognoseberechnung zu berücksichtigende Faktoren:
8
in der Vergangenheit erzielte Erträge einschlägige Entwicklungsindikatoren perspektivische Markttendenzen (Konkurrenz, Lohnsteigerung / -verfall)
Tipp: zur Vermeidung von Streitigkeiten sollten die Berechnungsfaktoren detailliert im Gesellschaftsvertrag festgelegt werden
Abfindungsklauseln
6
219
Substanzwertklausel einzelne Abfindungsklauseln: Substanzwertklausel Abfindung bemisst sich nach dem Substanzwert
Summe der Wirtschaftsgüter mit Marktwert bewertet ./. Verbindlichkeiten = Substanzwert
Abfindungsklauseln
7
117
8
Band 2
220
Rechtliche Grenzen rechtliche Grenzen von Abfindungsklauseln zu unterscheiden sind: a) originär nichtige Abfindungsklauseln wegen Verstoßes gegen § 138 BGB
8
Rechtsfolge: mangels wirksamer Klausel bemisst sich die Abfindung nach dem Verkehrswert b) durch Zeitablauf unzulässig gewordene Abfindungsklauseln Rechtsfolge: im Wege ergänzender Vertragsauslegung ist eine im Einzelfall angemessene Abfindung (nicht zwingend Verkehrswert) zu ermitteln; Berufung auf vertraglich vorgesehene Abfindung ist rechtlich unzulässig (Rechtsmissbrauch)
Abfindungsklauseln
8
221
Originär nichtige Abfindungsklauseln
Abfindungsklauseln 118
9
Abfindungsklauseln
8 222
Fallgruppen originär nichtiger Abfindungsklauseln Fallgruppen originär nichtiger Abfindungsklauseln:
anfänglich grobes Missverhältnis zwischen gesellschaftsvertraglich geschuldeter Abfindung und Verkehrswert des Gesellschaftsanteils
8 Gläubigerbenachteiligung
unzulässige Kündigungsbeschränkung
Abfindungsklauseln
10
223
Grobes Missverhältnis Abfindung / Verkehrswert Fallgruppe: grobes Missverhältnis Abfindung / Verkehrswert
Gesellschaftsvertrag sieht bei Abschluss Abfindung vor, die deutlich unterhalb von 50% des Verkehrswertes des Gesellschaftsanteils liegt bei Beurteilung der Sittenwidrigkeit außerdem zu berücksichtigende Umstände:
Dauer der Mitgliedschaft des ausscheidenden Gesellschafters
Beitrag des ausscheidenden Gesellschafters zum Erfolg der Gesellschaft
Grund für das Ausscheiden des Gesellschafters (freiwillig oder zwangsweise)
Abfindungsklauseln
11
119
8
Band 2
224
Gläubigerbenachteiligung Fallgruppe: Gläubigerbenachteiligung
Gesellschaftsvertrag sieht nur für den Fall der Zwangsvollstreckung (Pfändung) eines Gesellschafter-Gläubigers in dessen Gesellschaftsanteil eine Beschränkung der Abfindung vor
8
Abfindungsbeschränkung ist dagegen zulässig, wenn sie z. B. auch für die Ausschließung eines Gesellschafters aus wichtigem Grund
die zwangsweise Einziehung eines Geschäftsanteils
gilt
Abfindungsklauseln
12
225
Unzulässige Kündigungsbeschränkung Fallgruppe: unzulässige Kündigungsbeschränkung
Gesellschaftsvertrag sieht für den Fall der Kündigung eines Gesellschafters eine weitgehend beschränkte Abfindung vor maßgeblich ist, ob ein besonnener und vernünftig handelnder Gesellschafter aufgrund der Abfindungsbeschränkung im Kündigungsfall von seinem Kündigungsrecht nicht Gebrauch machen würde (keine Aushöhlung des Kündigungsrechtes) Faustregel: Beschränkung ist sittenwidrig (§ 138 BGB), wenn Abfindung deutlich unter 50% des Verkehrswertes des Gesellschaftsanteils des kündigenden Gesellschafters liegt
Abfindungsklauseln 120
13
Abfindungsklauseln
8 226
8
Durch Zeitablauf nichtige Abfindungsklauseln
Abfindungsklauseln
14
227
Durch Zeitablauf unzulässig gewordene Abfindungsklauseln durch Zeitablauf unzulässig gewordene Abfindungsklauseln
während des Bestehens der Gesellschaft entsteht grobes Missverhältnis zwischen der gesellschaftsvertraglich geschuldeten Abfindung und dem Verkehrswert des Gesellschaftsanteils des ausscheidenden Gesellschafters besonders anfällig: Buchwertklauseln, da sich bei wirtschaftlichem Erfolg der Gesellschaft durch die Ansammlung von stillen Reserven der Verkehrswert des Gesellschaftsanteils zunehmend vom Buchwert entfernt regelmäßige Kontrolle der Abfindungsklausel erforderlich, um eventuell notwendige Anpassungen vornehmen zu können
Abfindungsklauseln
15
121
8
Band 2
228
Voraussetzungen unzulässig gewordener Abfindungsklauseln Voraussetzungen unzulässig gewordener Abfindungsklauseln
Faustregel: vertraglich geschuldete Abfindung liegt deutlich unter 50% des Verkehrswertes des Gesellschaftsanteils
8
außerdem im Einzelfall zu berücksichtigende Kriterien:
Dauer der Mitgliedschaft des ausscheidenden Gesellschafters
Beitrag des ausscheidenden Gesellschafters am wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft
Grund für das Ausscheiden des Gesellschafters (freiwillig / zwangsweise)
Abfindungsklauseln
16
229
Rechtsfolgen unzulässig gewordener Abfindungsklauseln Rechtsfolgen unzulässig gewordener Abfindungsklauseln im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung ist zu ermitteln, was die Gesellschafter vereinbart hätten, wenn sie vorausgesehen hätten, dass die gesellschaftsvertraglich geschuldete Abfindung unangemessen ist Abfindung in Höhe von 50% des Verkehrswertes des Gesellschaftsanteils ist nicht zwingend angemessen nach Rspr. Abwägung im Einzelfall erforderlich (Rspr. sehr uneinheitlich) Kriterien für die Bemessung der Abfindung sind: Dauer der Mitgliedschaft in der Gesellschaft Beitrag am wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaft Grund des Ausscheidens aus der Gesellschaft (freiwillig / zwangsweise)
Abfindungsklauseln 122
17
9 230
9
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
1
231
Übersicht 10 Regeln für den GmbH-Geschäftsführer in der Krise Regel 1:
Regel 2:
Regel 3:
Regel 4:
Regel 5:
aktuelle BWA erstellen
rechtzeitig Insolvenzantrag stellen
rechtzeitig Gesellschafter informieren
AN-Anteile zur Sozialversicherung zahlen
Umsatz- und Lohnsteuer in voller Höhe zahlen
Regel 6:
Regel 7:
Regel 8:
Regel 9:
Regel 10:
keine weiteren Zahlungen leisten
keine Bestellungen tätigen
Bilanzen rechtzeitig aufstellen
Steuerlast reduzieren
Maßnahmen zur Vermeidung / Beseitigung der Krise treffen
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
2
123
9
Band 2
232
Persönliche Gefahren für den Geschäftsführer Gefahren für den GF persönliche Haftung des GF
z.B. Straftatbestände
9
Bankrott (§ 283 StGB)
Verletzung der Buchführungspflicht (§ 283b StGB)
Insolvenzverschleppung ( § 84 GmbHG)
Vorenthalten / Veruntreuen von Arbeitsentgelt (§ 266a StGB)
Gläubigerbegünstigung (§ 283c StGB)
Betrug (§ 263 StBG)
Steuerhinterziehung (§ 370 AO)
mit Restschuldbefreiung nach InsO
steuerliche Haftung für hinterzogene Steuern nach §§ 34, 69, 71 AO (nach h.M.) sonstige Haftungstatbestände, die keinen Straftatbestand erfüllen
ohne Restschuldbefreiung nach InsO
Strafen Geldbußen Schadensersatzansprüche aus unerlaubter Handlung (z.B. § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. Straftatbeständen)
sonstige Folgen bei Verurteilung wg. §§ ± G 6W*% JJIV Verbot für die Dauer von 5 Jahren zum Geschäftsführer einer GmbH bestellt zu werden (§ 6 Abs. 2 S. 3 GmbHG)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
3
233
Regel Nr. 1:
aktuelle BWA erstellen
besonders in der Unternehmenskrise muss GF unterjährig auf eine (ordnungsgemäße) Buchführung achten
bei Verletzung droht: Strafe wegen Verletzung der Buchführungspflicht (§ 283 b StGB) Strafe wegen Bankrott (§ 283 StGB) bei Verurteilung darf Geschäftsführer für die Dauer von 5 Jahren ab Rechtskraft des Urteils nicht mehr zum Geschäftsführer einer GmbH bestellt werden (§ 6 Abs. 2 S.3 GmbHG) insgesamt keine Restschuldbefreiung für GF in Privatinsolvenz (bei Verurteilung) möglich wegen § 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO
GmbH-Geschäftsführer in der Krise 124
4
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
9 234
Regel Nr. 2: Insolvenzantrag rechtzeitig stellen unverzüglich Insolvenzantrag - spätestens binnen 3 Wochen - nach Eintritt von Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung beim AG, in dessen Bezirk GmbH ihren Sitz hat (§ 64 Abs. 1 GmbHG, § 3 Abs. 1 InsO, § 17 Abs. 1 ZPO) Zahlungsunfähigkeit = GmbH ist nicht in der Lage, alle aktuell fälligen Zahlungspflichten zu erfüllen (§ 17 InsO)
Überschuldung = Vermögen der GmbH deckt nicht mehr die bestehenden Verbindlichkeiten (Erstellung Überschuldungsstatus mit speziellen Bewertungsregeln) (§ 19 InsO)
9
tagesaktuelle Liquiditätsplanung und fortlaufende Erstellung eines Überschuldungsstatus erforderlich (Beweissicherung) bei Verletzung droht: Strafe wegen Insolvenzverschleppung (§ 84 Abs. 1 Nr. 2 GmbHG) persönliche Haftung (§§ 64, 84 GmbHG), insoweit keine Restschuldbefreiung in Privatinsolvenz des GF - aber keine allgemeine Versagung der Restschuldbefreiung nach § 290 Abs. 1 Nr. 4 InsO, da nicht Privatinsolvenzantrag des GF betroffen
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
5
235
Regel Nr. 3: Gesellschafter informieren bei Aufzehrung der Hälfte des Stammkapitals: unverzügliche Einberufung Gesellschafterversammlung durch den Geschäftsführer (§ 49 Abs. 3 GmbHG)
der
Herbeiführung eines schriftlichen Gesellschafterbeschlusses, dass die Hälfte des Stammkapitals verloren ist (Beweissicherung für Information der Gesellschafter durch den Geschäftsführer) bei Verletzung droht: Strafe (§ 84 Abs. 1 Nr. 1 GmbHG) Ersatzpflicht des Geschäftsführers gegenüber der GmbH (§ 43 Abs. 3 GmbHG), insoweit keine Restschuldbefreiung in Privatinsolvenz des GF wegen § 302 Nr. 1 InsO, § 823 BGB i.V.m. § 43 Abs. 3 GmbHG
keine Rückzahlung von eigenkapitalersetzenden Gesellschafter-Darlehen
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
6
125
9
Band 2
236
Regel Nr. 4: Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung zahlen rechtzeitige Abführung der Arbeitnehmeranteile bei Fälligkeit hat Vorrang vor offenen Lohnzahlungen
9
Abführung der Arbeitnehmeranteile in voller Höhe ist unabhängig von der Höhe des gezahlten Lohnes stets erforderlich (Entstehungsprinzip)
im Verwendungszweck des Überweisungsträgers explizit Ä$UEHLWQHKPHUDQWHLOH³ angeben; ansonsten erfolgt Verrechnung nach Beitragszahlungsverordnung durch die Krankenkassen
bei 9HUOHW]XQJ droht: 6WUDIH wegen Vorenthalten / Veruntreuen von Arbeitsentgelt; bloße Verspätung der Zahlung reicht aus! (§ 266a StGB) SHUV|QOLFKH+DIWXQJ des Geschäftsführers (§ 823 II BGB i. V. m. § 266a StGB); LQVRZHLW keine Restschuldbefreiung in dessen Privatinsolvenz (§ 302 Nr. 1 InsO)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
7
237
Regel Nr. 5: Umsatz- und Lohnsteuer in voller Höhe zahlen Umsatzsteuer:
Lohnsteuer:
grundsätzlich vollständige Abführung der von der GmbH in Rechnung gestellten Umsatzsteuer
Abschlagszahlungen auf Gehälter ĺ Anmeldung und Entrichtung der auf den Abschlag entfallenden Lohnsteuer
jeden Gesellschaftsgläubiger (auch das Finanzamt) mit der gleichen Quote befriedigen wichtig: Beweissicherung bei nicht ausreichenden Finanzmitteln: anteilige Tilgung der Umsatzsteuerschuld (Haftungsvermeidung; unvermeidbar: Erfüllung des Bußgeldtatbestandes nach § 26b UStG!) Kürzung der Löhne und Abführung der auf den gekürzten Lohn entfallenden Lohnsteuer bei Verletzung droht: Geldbuße (§ 26b UStG) persönliche Haftung (§§ 69, 34 AO) (nach h.M. insoweit aber Restschuldbefreiung bei Privatinsolvenz des GF)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise 126
8
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
9 238
Regel Nr. 6: keine weiteren Zahlungen leisten für Zahlungen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit bzw. Feststellung der Überschuldung haftet der Geschäftsführer persönlich (§ 64 Abs. 2 S. 1GmbHG)
Duldung von Lastschriften gilt als Zahlung
9
unvermeidbarer Widerspruch zur Empfehlung zur Zahlung von Lohnsteuer, Umsatzsteuer XQG6R]LDOYHUVLFKHUXQJVEHLWUlJHQÄ:DKO]ZLVFKHQ+DIWXQJVWDWEHVWlQGHQ³ Faustregel: eher LSt, USt und AN-Beiträge zahlen
Haftungsanspruch ggfs. durch Einwand der Insolvenzanfechtung (§§ 129 ff. InsO) hinsichtlich geleisteter Zahlungen abwehren Vorsicht: Zahlungen von LSt etc. bereits mehrere Banktage vor Fälligkeit birgt Risiko der Gläubigerbegünstigung (§ 283 c StGB) (Verurteilung wegen Gläubigerbegünstigung kann zur Versagung der Restschuldbefreiung nach § 290 Ab. 1 Nr. 1 InsO führen)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
9
239
Regel Nr. 7:
keine Bestellungen tätigen in der Krise keine Bestellungen mehr tätigen (in dem Wissen, dass diese ggfs. nicht mehr bezahlt werden können)
bei Verletzung droht: Strafe wegen Betruges, § 263 StGB (bei Bestellung im Wissen der Nichterfüllbarkeit der Forderung des Lieferanten) persönliche Haftung des Geschäftsführers (§ 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 263 StGB); keine Restschuldbefreiung in dessen Privatinsolvenz (§ 302 Nr. 1 InsO)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
10
127
9
Band 2
240
Regel Nr. 8:
Bilanzen rechtzeitig aufstellen Aufstellungsfristen beachten: grundsätzlich innerhalb der ersten 3 bzw. 6 Monate des Folgejahres (§ 264 Abs. 1 HGB) in Krise durch Rechtsprechung Verkürzung auf ca. 10 Wochen
9
bei Verletzung droht: Strafe wegen Bankrott (§ 283 Abs. 1 Nr. 7 lit. b StGB) (einfache Nachweismöglichkeit) bei Verurteilung darf Geschäftsführer für die Dauer von 5 Jahren ab Rechtskraft des Urteils nicht mehr zum Geschäftsführer einer GmbH bestellt werden (§ 6 Abs. 2 S.3 GmbHG) und insgesamt keine Restschuldbefreiung für GF in Privatinsolvenz (bei Verurteilung) wegen § 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
11
241
Regel Nr. 9: Steuerlast reduzieren
Herabsetzung der KörperschaftGewerbesteuervorauszahlungen beantragen
und
Steuererklärungen wegen möglicher Verlustberücksichtigungen (ĺ Erstattungen) möglichst zeitnah abgeben
Schätzungen des FA können im laufenden Insolvenzverfahren oft wegen fehlender Mittel für die Steuererklärungskosten faktisch nicht korrigiert werden
mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens geht Steuererklärungsbefugnis auf Insolvenzverwalter über (§ 80 InsO)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise 128
12
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
9 242
Regel Nr. 10: Maßnahmen zur Vermeidung / Beseitigung der Krise treffen Darlehensgewährung zur Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit Forderungsverzichte Wegfall der Verbindlichkeit; handelsrechtlich: Ertrag; steuerrechtlich: Ertrag in Höhe des nicht werthaltigen Teils (siehe Folie verdeckte Einlagen) bei Gehaltsverzicht des GesellschafterGeschäftsführers: steuerlich eventuellen fiktiven Lohnzufluss beachten (Steuern ohne Liquidität) 9*$5LVLNREHLÄ8QEOLFKNHLW³ des Verzichts
Kapitalerhöhung (Bar- oder Sacheinlagen) zur Vermeidung der Überschuldung
9
Forderungsverzicht mit ÄBesserungsklausel³ Verzichtswirkung entfällt, wenn sich die wirtschaftliche Situation verbessert
Rangrücktritt hinter andere Gläubiger (BMF Schreiben vom 8.9.2006, BStBl 2006 I 497 beachten)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
13
243
Ablauf Gründung GmbH
GmbH Gründung
1
129
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
9 242
Regel Nr. 10: Maßnahmen zur Vermeidung / Beseitigung der Krise treffen Darlehensgewährung zur Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit Forderungsverzichte Wegfall der Verbindlichkeit; handelsrechtlich: Ertrag; steuerrechtlich: Ertrag in Höhe des nicht werthaltigen Teils (siehe Folie verdeckte Einlagen) bei Gehaltsverzicht des GesellschafterGeschäftsführers: steuerlich eventuellen fiktiven Lohnzufluss beachten (Steuern ohne Liquidität) 9*$5LVLNREHLÄ8QEOLFKNHLW³ des Verzichts
Kapitalerhöhung (Bar- oder Sacheinlagen) zur Vermeidung der Überschuldung
9
Forderungsverzicht mit ÄBesserungsklausel³ Verzichtswirkung entfällt, wenn sich die wirtschaftliche Situation verbessert
Rangrücktritt hinter andere Gläubiger (BMF Schreiben vom 8.9.2006, BStBl 2006 I 497 beachten)
GmbH-Geschäftsführer in der Krise
13
243
Ablauf Gründung GmbH
GmbH Gründung
1
129
10
Band 2
244
Gründungsvorgang 1. Gründungsentschluss der künftigen Gesellschafter 2. notarieller Abschluss des Gesellschaftsvertrages durch die Gründer 3. Bestellung der Geschäftsführer (entweder schon im Gesellschaftsvertrag oder in einer ersten Gesellschafterversammlung, die üblicherweise im Anschluss an die Beurkundung stattfindet)
4. Mindesteinzahlungen werden durch die Geschäftsführer eingefordert und von den Gesellschaftern geleistet
10
5. Handelsregisteranmeldung durch alle Geschäftsführer in öffentlich beglaubigter Form 6 . Registergericht prüft die Unterlagen auf die Erfüllung der Eintragungsvoraussetzungen 7. Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister und Veröffentlichung der Eintragung GmbH Gründung
2
245
Gründungsphasen Vorgründungsgesellschaft (rechtlich unabhängig von Vor-GmbH und GmbH)
Vor-GmbH (Vorgesellschaft)
GmbH
Entstehung mit Entschluss zur GmbH Gründung
mit notariellem Gesellschaftsvertrag
entsteht mit Eintragung im HR
Haftung der Gesellschaft als OHG, GbR (bzw. EU)
als teilrechtsfähige Gesellschaft
als GmbH; auch für Verbindlichkeiten der Vor-GmbH
Haftung der Gesellschafter
persönlich und unbeschränkt
Grundsatz: im Außenverhältnis: keine Haftung im Innenverhältnis: volle Haftung Ausnahme: Handelnder haftet als oder wie Geschäftsführer, § 11 GmbHG
GmbH Gründung 130
für Verbindlichkeiten der GmbH: Grundsatz: keine Haftung Ausnahme: eng begrenzte Durchgriffshaftung Haftung für Altschulden der Vorgründungsgesellschaft bleibt bestehen Handelndenhaftung erlischt mit Eintragung 3
GmbH Gründung
10 246
Vorgründungsgesellschaft Vorgründungsgesellschaft Entschluss zur GmbH Gründung und konkludente vertragliche Bindung durch gemeinschaftliche Maßnahmen mit dem Zweck einer GmbH-Gründung ĺ mehrere Gründer bilden eine GbR bzw. eine OHG, die sog. Vorgründungsgesellschaft ohne (konkludente) vertragliche Bindung ĺ bloßes vorvertragliches Vertrauensverhältnis für Verbindlichkeiten dieser GbR haften alle Gesellschafter unbeschränkt mit ihrem Privatvermögen nachfolgende Errichtung oder Eintragung der GmbH beseitigt die Haftung nicht
10
vollmachtloses Handeln verpflichtet weder die Vorgründungsgesellschaft noch die spätere GmbH ĺ Handelnder haftet als Vertreter ohne Vertretungsmacht weder Vermögen noch Schulden werden automatisch auf die Vor-GmbH / GmbH übertragen ĺ Vermögen kann nur durch Einzelrechtsübertragung auf Vor-GmbH / GmbH übertragen werden endet mit Zweckerreichung (GmbH-Gründung); Gesellschaft geht nicht in die GmbH über
GmbH Gründung
4
247
Maßnahmen vor Beurkundung der GmbH-Satzung vor Beurkundung der GmbH-Satzung Festlegung von: Name / Firma Festlegung der Firma (Name) der zu gründenden GmbH Personen-, Sach-, Phantasiefirma bzw. Kombination möglich PXVVGHQ5HFKWVIRUP]XVDW]Ä*HVHOOVFKDIW PLWEHVFKUlQNWHU+DIWXQJ³ E]ZHLQH allgemein verständliche Abkürzung wie Ä*PE+³ HQWKDOWHQ
Abklärung der Zulässigkeit der gewählten Firma mit der zuständigen IHK der Name darf nicht in Marken- oder Namenrechte Dritter eingreifen ĺ mit dem Deutschen Patent- und Markenamt (www.dpma.de) klären
Gegenstand des Unternehmens Unternehmensgegenstand sollte in Satzung möglichst genau beschrieben werden 9HUZHQGXQJEORHU/HHUIRUPHOQÄ+DQGHOQ PLW:DUHQDOOHU$UW³ XQ]XOlVVLJ Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit muss ersichtlich sein Auswirkungen auf Wettbewerbsverbot
GmbH Gründung
nicht unnötig weit fassen; andernfalls besteht die Gefahr, dass erlaubnispflichtige Gegenstände einbezogen werden aber auch nicht zu eng fassen wegen eventuell notwendiger Marktanpassungen bei erlaubnispflichtiger Tätigkeit muss Genehmigung der Anmeldung zum Handelsregister beigefügt werden
5
131
10
Band 2
248
Maßnahmen vor Beurkundung der GmbH-Satzung vor Beurkundung der GmbH-Satzung Festlegung von: Stammkapital und Stammeinlagen Bestimmung der Höhe Stammkapitals der Gesellschaft PXVVPLQGHVWHQV¼ EHWUDJHQ
des
Stammkapital wird in Stammeinlagen zerlegt Bestimmung der von den einzelnen Gesellschaftern zu übernehmenden Stammeinlagen jeder Gesellschafter darf bei Gründung nur eine Stammeinlage übernehmen 6WDPPHLQODJH PXVV PLQGHVWHQV ¼ EHWUDJHQXQGGXUFK¼ teilbar sein Bareinlagen oder Sacheinlagen möglich
10
Mindesteinzahlung vor Anmeldung: ein 9LHUWHOMH%DUHLQODJHPLQGHVWHQV¼ müssen eingezahlt werden; bei Einpersonen-GmbH für übrigen Teil Sicherheit (z.B. Bürgschaft) erforderlich Bareinlage kann nicht alternativ durch Sacheinlage erfüllt werden (sog. verdeckte Sacheinlage)
ĺ Bareinlagepflicht besteht fort Bareinlagen müssen zur freien Verfügung der Geschäftsführer stehen ĺ Erlassverbot, Aufrechnungsverbot, Zurückbehaltungsverbot Sacheinlagen müssen vor Anmeldung erbracht werden Sachgründungsbericht erforderlich
GmbH Gründung
6
249
Vor-GmbH: Entstehung Vor-GmbH: Entstehung Vor-GmbH entsteht durch notarielle Beurkundung der GmbH-Satzung führt den Firmennamen der GmbH mit =XVDW]ÄLQ*UQGXQJ³ RGHUÄL*³ Regeln zur GmbH sind anwendbar, soweit diese nicht die Eintragung der GmbH voraussetzen Kontoeröffnung für die Vor-GmbH (zur Einzahlung der Stammeinlagen) Geschäftsführerbestellung innerhalb oder (aus Gründen der Kostenersparnis) außerhalb der Urkunde durch privatschriftlichen Gesellschafterbeschluss bei genehmigungsbedürftigem Unternehmensgegenstand öffentlich-rechtliche Genehmigung beantragen Vor-GmbH ist Trägerin von Rechten und Pflichten und wird mit Eintragung automatisch zur GmbH ĺ Rechte und Verbindlichkeiten der Vor-GmbH gehen automatisch auf GmbH über Risiko: wer im Namen der Vor-GmbH rechtsgeschäftlich handelt, haftet für die daraus entstehenden Verbindlichkeiten (sog. Handelnden-Haftung gem. § 11 Abs. 2 GmbHG)
GmbH Gründung 132
7
GmbH Gründung
10 250
Vor-GmbH: Maßnahmen vor der HR-Anmeldung Vor-GmbH: Maßnahmen vor der HR-Anmeldung Einzahlung der Stammeinlagen auf Konto der Vor-GmbH
Einzahlung mindestens eines Viertels der Stammeinlage je Gesellschafter
Einzahlung mindestens der Hälfte des Mindeststammkapitals ¼ EHL Einmann-Gründung: Sicherheitsleistung für GLHIHKOHQGH+lOIWH
10
Einzahlungsnachweis ist Notar vorzulegen Anmeldung beim Registergericht, in dessen Bezirk die Gesellschaft ihren Sitz hat Anmeldung bedarf notarieller Beglaubigung; in der Praxis wird die Anmeldung bereits bei Gründung beglaubigt, verbleibt aber treuhänderisch beim Notar, bis diesem der Nachweis über die erbrachten Einlagen vorliegt der Anmeldung beizufügen: Gesellschaftsvertrag, Legitimation der GF, Gesellschafterliste
GmbH Gründung
8
251
GmbH: Maßnahmen nach Eintragung der GmbH GmbH: Maßnahmen nach Eintragung der GmbH mit Eintragung in das Handelsregister entsteht die GmbH (= juristische Person) Vermögen der Vor-GmbH (Aktiva und Passiva) geht im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf GmbH über Anmeldung der GmbH beim zuständigen Finanzamt mit Antrag auf Erteilung einer Steuernummer
ggfs. Beantragung einer USt-Ident.Nummer
Gewerbeanmeldung (bußgeldbewehrt) ggfs. Geschäftsführerdienstvertrag (Zuständigkeit der Gesellschafterversammlung)
ggfs. Anstellung von Mitarbeitern ggfs. Meldung der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer bei der Krankenkasse (Einzugsstelle)
Einrichtung Finanz- und Lohnbuchhaltung ggfs. Abschluss der erforderlichen Versicherungen (abhängig vom Unternehmensgegenstand)
GmbH Gründung
9
133
11
Band 2
252
Haftung des Geschäftsführers 11
Haftung des Geschäftsführers
1
253
Übersicht Haftung des Geschäftsführers
gegenüber der GmbH
gegenüber Gesellschaftern
gegenüber Dritten
strafrechtliche Verantwortlichkeit Haftung des Geschäftsführers 134
2
Haftung des Geschäftsführers
11 254
Haftung gegenüber der GmbH
Haftung gegenüber der GmbH wegen falscher Angaben bei der Anmeldung der Gesellschaft zur Eintragung in das Handelsregister (§ 9a GmbHG) Verstoß gegen Weisungen der Gesellschafterversammlung oder gegen die Satzung (§ 43 Abs. 2 GmbHG)
11
wegen geleisteter Zahlungen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit bzw. Feststellung der Überschuldung (§ 64 Abs. 2 GmbHG)
Haftung des Geschäftsführers
3
255
Haftung gegenüber Gesellschaftern Haftung gegenüber Gesellschaftern Regressanspruch der Gesellschafter wegen Erstattung verbotener (§ 30 GmbHG) Auszahlungen des Stammkapitals (§ 31 Abs. 6 GmbHG) Haftung aus Sonderrechtsverhältnis aufgrund organschaftlicher Pflichten des Geschäftsführers (sehr umstr.) grds. keine Haftung aus Geschäftsführervertrag mit Schutzwirkung zugunsten der Gesellschaft, aber durch Vertragsgestaltung möglich
Hinweis: in der Praxis selten, weil regelmäßig nur mittelbarer Schaden der Gesellschafter wegen der Minderung des Wertes der Anteile; der unmittelbare Schaden wird regelmäßig im Verhältnis zwischen Geschäftsführer und Gesellschaft ausgeglichen
Haftung des Geschäftsführers
4
135
11
Band 2
256
Haftung gegenüber Dritten
Haftung gegenüber Dritten wegen Nichtabführung von Sozialabgaben (§ 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 266a StGB) wegen Unterlassung des Insolvenzantrages (§ 823 Abs. 2 BGB i. V. m. § 64 Abs. 1 GmbHG)
11
Handelnden-Haftung (§ 11 Abs. 2 GmbHG) wegen nicht abgeführter Steuern, nicht abgegebener Steuererklärung (§ 69, 71 i. V. m. §§ 34, 35 AO)
Haftung des Geschäftsführers
5
257
Strafrechtliche Verantwortlichkeit
strafrechtliche Verantwortlichkeit wegen falscher Angaben bei der Anmeldung der Gesellschaft zur Eintragung in das Handelsregister (§ 82 Abs. 1 Nr. 1 GmbHG) wegen Unterlassung des Insolvenzantrages (§ 84 Abs. 1 Nr. 2 GmbHG) wegen Steuerhinterziehung z. B. wegen nicht abgegebener Steuererklärung (§ 370 AO) wegen Veruntreuung von Gesellschaftsmitteln (§ 266 StGB) wegen Nichtabführung von Sozialabgaben (§ 266a StGB)
Haftung des Geschäftsführers 136
6
12 258
Liquidation der GmbH (Zivilrecht) 12
Liquidation der GmbH
1
259
Ablauf Ablauf der Liquidation
Auflösung der GmbH
Liquidation der GmbH
(Einleitung der Liquidation)
(Abwicklung der Gesellschaft)
Liquidation der GmbH
Vollbeendigung der Gesellschaft (Schluss der Liquidation; Löschung Gesellschaft)
2
137
12
Band 2
260
Auflösungsgründe bei der GmbH Auflösungsgründe bei der GmbH (§ 60 GmbHG) Ablauf der in der Satzung bestimmten Zeit (Satzung kann weitere Gründe vorsehen) Mehrheitsbeschluss (¾-Mehrheit) der Gesellschafter (jederzeit möglich) (Satzung kann andere Mehrheit vorsehen) durch Urteil aufgrund Auflösungsklage von Gesellschaftern, deren Geschäftsanteile zusammen mindestens 10% des Stammkapitals darstellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens (Liquidation nach Insolvenzrecht) bzw. Zurückweisung des Insolvenzantrages mangels Masse (Liquidation nach Gesellschaftsrecht)
12
Rechtskraft der Verfügung des Registergerichts (wegen Satzungsmangel oder Verstoß gegen lagenzahlung)
Pflicht
zur
Stammein-
Löschung der GmbH aus Handelsregister wegen Vermögenslosigkeit Liquidation der GmbH
3
261
Rechtsfolgen der Auflösung Rechtsfolgen der Auflösung Einleitung der Liquidation der GmbH (Änderung des Gesellschaftszweckes von der werbenden Tätigkeit zur Abwicklung) Verlust der Geschäftsführungs- und Vertretungsbefugnis der Geschäftsführer Vertretungsbefugnis geht auf Liquidatoren (ehemalige Geschäftsführer oder Bestellung anderer Personen) über; Ausnahme: Insolvenz der GmbH = Insolvenzverwalter führt das Insolvenzverfahren durch Anmeldung der Auflösung, der Liquidatoren und deren Vertretungsbefugnis beim Handelsregister durch Liquidatoren (§§ 65, 67, 78 GmbHG) Firma der GmbH ist mit dem =XVDW] ÄL /³ (in Liquidation) zu versehen; Zusatz ist auch auf Geschäftsbriefen zu ergänzen (Durchsetzung mit Zwangsgeldfestsetzung) Kein Verlust der Rechtsfähigkeit der GmbH (Kündigung von Arbeits-, Miet-, Leasingverträgen etc. notwendig) Liquidation der GmbH 138
4
Liquidation der GmbH
12 262
Abwicklung der GmbH Abwicklung der GmbH dreimalige Veröffentlichung der Auflösung im Bundesanzeiger sowie den ortsüblichen Publikationsorganen mit der Aufforderung an die Gläubiger, sich bei der Gesellschaft zu melden (§ 65 Abs. 2 GmbHG) Aufstellung der Eröffnungsbilanz sowie der nachfolgenden jährlichen Liquidationsrechnungslegung bis zum Erlöschen der GmbH durch die Liquidatoren Abwicklungsmaßnahmen der Liquidatoren: laufende Geschäfte beenden Verbindlichkeiten der GmbH erfüllen Einziehung der Forderungen der GmbH Gesellschaftsvermögen ist zu versilbern Eingehen neuer Geschäfte nur von Geschäftsführungsbefugnis Liquidatoren gedeckt, wenn diese dem Zweck der Liquidation dienen
12
der
Liquidation der GmbH
5
263
Voraussetzungen für die Verteilung des Liquidationserlöses Voraussetzungen für die Verteilung des Liquidationserlöses
ein Jahr Wartezeit (sog. Sperrjahr) nach der 3. Bekanntmachung im elektronischen Bundesanzeiger (§ 73 Abs. 1 GmbHG) Befriedigung aller Gläubiger der GmbH (§ 73 Abs. 1 GmbHG) Sicherheitsleistung für streitige Verbindlichkeiten (§ 73 Abs. 2 GmbHG) Hinterlegung des Geldes für bekannte Gläubiger, die sich nicht bei der GmbH gemeldet haben (§ 73 Abs. 2 GmbHG) solidarische Ersatzpflicht der Liquidatoren, wenn sie gegen die vorgenannten Regeln verstoßen (§ 73 Abs. 3 GmbHG) Aufstellung der Liquidationsschlussbilanz durch die Liquidatoren
Liquidation der GmbH
6
139
12
Band 2
264
Schlussverteilung des Liquidationserlöses Schlussverteilung des Liquidationserlöses
Auskehrung des Liquidationserlöses an die Gesellschafter nach dem Verhältnis der Nennbeträge der Geschäftsanteile zueinander oder dem in der Satzung festgelegten Verteilungsmaßstab grundsätzlich handelt sich um einen Geldanspruch durch einstimmigen (str.) Gesellschafterbeschluss kann abweichend auch die Auskehrung von Sachwerten an die Gesellschafter beschlossen werden Liquidationsschlussrechnung als Abrechnung der Liquidatoren gegenüber den Gesellschaftern
12
Liquidation der GmbH
7
265
Vollbeendigung der GmbH Vollbeendigung der GmbH Schluss der Liquidation ist von anzumelden (§ 74 Abs. 1 GmbHG)
Liquidatoren
beim
Handelsregister
nach Anmeldung prüft das Registergericht, ob Liquidation tatsächlich beendet ist, GmbH ist im Handelsregister zu löschen = Vollbeendigung der GmbH Bücher der GmbH sind für die Dauer von 10 Jahren nach der Beendigung der Liquidation bei einem Gesellschafter oder einem Dritten zu verwahren ist nach Befriedigung aller Gesellschaftsgläubiger kein verteilbares Vermögen mehr vorhanden, so ist die Liquidation vor Ablauf des Sperrjahres beendet und die Löschung der GmbH kann nach HR-Anmeldung erfolgen zurückbehaltenes Vermögen für die Begleichung von Steuern und anderer Kosten verhindert dagegen die Beendigung der Liquidation und damit die Löschung der GmbH Liquidation der GmbH 140
8
Liquidation der GmbH
12 266
Besondere Formen der Liquidation
stille Liquidation
Nachtragsliquidation
12
Liquidation der GmbH
9
267
Stille Liquidation stille Liquidation eine formelle Liquidation nach dem GmbHG für kleinere und mittlere Gesellschaften, deren Vermögen überschaubar ist Geschäftsbetrieb wird eingestellt, Aktiva veräußert Verbindlichkeiten mit dem Veräußerungserlös beglichen
und
sodann
die
Gesellschafter beschließen Auflösung der GmbH sofern kein verteilbares Vermögen mehr vorhanden ist, kann sofort Beendigung der Liquidation beim Handelsregister angemeldet werden sofern Vermögen noch vorhanden ist, kann es unter Beachtung der Liquidationsvorschriften des GmbHG unter den Gesellschaftern verteilt werden Gefahren Insolvenz, weil Veräußerung der Aktiva zur Schuldentilgung nicht ausreichend; Insolvenzverwalter macht Rückzahlungsansprüche gegen Gesellschafter wegen Gläubigerbegünstigung geltend Liquidation der GmbH
10
141
12
Band 2
268
Nachtragsliquidation Nachtragsliquidation Gründe:
nach Löschung der GmbH im Handelsregister ist noch verteilbares Gesellschaftsvermögen vorhanden es sind weitere Abwicklungsmaßnahmen erforderlich (z.B. Steuererklärung etc.)
Beteiligter mit darzulegendem berechtigtem Interesse an der Durchführung der Nachtragsliquidation (Gläubiger, Gesellschafter, Geschäftsführer etc) kann beim Registergericht Bestellung des Nachtragsliquidators beantragen gegen Bestellung oder Ablehnung sofortige Beschwerde durch gelöschte GmbH möglich im Falle noch aufgefundenen Vermögens ist die Vertretungsmacht des Nachtragsliquidators unbeschränkt
12
im Falle notwendiger Abwicklungsmaßnahmen ist die Vertretungsmacht auf diese beschränkt Gläubigeraufruf und Einhaltung Sperrjahr nicht erforderlich Liquidation der GmbH
11
269
Nachtragsliquidation und Fortbestand der GmbH Nachtragsliquidation und Fortbestand der Gesellschaft
im Falle der Nachtragsliquidation besteht die GmbH für die Abwicklung als Rechtssubjekt fort gelöschte GmbH ist wieder in das Handelsregister einzutragen, sofern nicht nur einzelne Abwicklungsmaßnahmen notwendig sind vormals gelöschte GmbH kann klagen und verklagt werden (aktive und passive Parteifähigkeit)
Liquidation der GmbH 142
12
13 270
Rechtsformwahl 13
Rechtsformwahl
1
271
Überblick
Rechtsformwahl
2
143
13
Band 2
272
Die wichtigsten Rechtsformen Einzelunternehmen
Personengesellschaften
Kapitalgesellschaften
Nicht-Kaufmann
GbR
GmbH
Kaufmann
OHG
AG
KG
KGaA
GmbH & Co. KG
13
Stille Gesellschaft
Partnerschaftsgesellschaft
Rechtsformwahl
3
273
Merkmale Einzelunternehmen Einzelunternehmen
persönliche Haftung des Unternehmers Handeln des Unternehmers kein Mindestkapital Übertragung des Unternehmens nur möglich durch Übertragung der einzelnen Vermögensgegenstände Besteuerung der Einkünfte bei dem Unternehmer
Rechtsformwahl 144
4
Rechtsformwahl
13 274
Merkmale Personengesellschaften Personengesellschaften persönliche Haftung der Gesellschafter (bei KG beschränkbar auf die Kommanditeinlage) grds. Handeln durch die Gesellschafter kein Mindestkapital Übertragung und Vererbung der Gesellschaftsanteile: gesetzlich eingeschränkt, aber: abweichende vertragliche Regelung möglich
13
Besteuerung der Einkünfte (ESt) bei den einzelnen Gesellschaftern über eine gesonderte und einheitliche Feststellung, auf Gesellschaftsebene nur GewSt und USt Rechtsformwahl
5
275
Merkmale Kapitalgesellschaften Kapitalgesellschaften grds. Haftung der Gesellschaft, nicht der Gesellschafter Fremd-Geschäftsführer möglich grds. Mindestkapital Kapitalbeteiligung der Mitglieder Beteiligung grds. übertragbar und vererblich Besteuerung der Einkünfte (KSt, GewSt und USt) auf Gesellschaftsebene, auf Gesellschafterebene Halbeinkünfteverfahren (ESt) Rechtsformwahl
6
145
13
Band 2
276
Zivilrecht: Personengesellschaften vs. Kapitalgesellschaften Personengesellschaft
13
Kapitalgesellschaft
Haftung
persönliche Haftung der Gesellschafter
grds. Haftung der Gesellschaft, nicht der Gesellschafter
Handeln
Gesellschafter
Fremd-Geschäftsführer möglich
Kapital
kein Mindestkapital
Mindestkapital Kapitalbeteiligung der Mitglieder
Übertragung und Vererbung
gesetzlich: eingeschränkt, aber: abweichende vertragliche Regelung möglich
grds. übertragbar und vererblich aber: abweichende vertragliche Regelung möglich
Rechtsformwahl
7
276
Steuerrecht: Personengesellschaften vs. Kapitalgesellschaften Personengesellschaft Ertragsteuer
progressiv ansteigender Einkommensteuersatz des Gesellschafters
Kapitalgesellschaft einheitlicher KSt-Satz (z.Zt. 25%) Gf-Gehalt als BA abzugsfähig bei Ausschüttungen: auf den hälftigen Betrag zusätzlich Einkommensteuer des Gesellschafters (Halbeinkünfteverfahren)
Verrechnung mit anderen positiven nur Verlustabzug bei der Einkünften des Gesellschafters und Gesellschaft, keine Verrechnung Verlustabzug grds. möglich mit anderen Einkünften des Gesellschafters, Ausnahme: bei Ausschüttungen auch Verrechnung und Verlustabzug beim Gesellschafter bzgl. des beim Gesellschafter versteuerten Betrags
Rechtsformwahl 146
8
Rechtsformwahl
13 276
Steuerrecht: Personengesellschaften vs. Kapitalgesellschaften Personengesellschaft Gewerbesteuer
Erbschaftsteuer
Kapitalgesellschaft
wenn gewerbliche Tätigkeit oder gewerblich geprägte Gesellschaft
immer
)UHLEHWUDJ¼JHVWDIIHOWH Steuermesszahl
kein Freibetrag, keine Staffelung
(teilweise) Anrechnung auf ESt gem. § 35 EStG
Gf-Gehalt als BA abzugsfähig
wenn Betriebsvermögen: Freibetrag Bewertungsabschlag Tarifbegrenzung Stundungsmöglichkeit
wenn Beteiligung > 25%: Freibetrag Bewertungsabschlag Tarifbegrenzung
Rechtsformwahl
13
9
276
Einzelunternehmen
Rechtsformwahl
10
147
13
Band 2
276
Einzelunternehmen Einzelunternehmen
Nicht-Kaufmann
13
Kaufmann
Gewerbebetrieb, der nach Art und Umfang keinen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert und nicht im Handelsregister eingetragen ist (Einzelfallbetrachtung)
Kannkaufmann: Gewerbebetrieb, der nach Art und Umfang keinen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, aber im Handelsregister eingetragen ist
Freiberufler
Wissenschaftler
Künstler
Istkaufmann: Gewerbebetrieb, der nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert Æ Eintragungspflicht im Handelsregister
Ä3UHVWLJH³ GHVHLQJHWUDJHnen Kaufmanns (e.K.) Vor- und Nachteile der Kaufmannseigenschaft (z.B. immer buchführungspflichtig)
Rechtsformwahl
11
276
Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Rechtsformwahl 148
12
Rechtsformwahl
13 276
Überblick Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Personengesellschaft zu jedem beliebigen Zweck Ausnahme: Betrieb eines Handelsgewerbes von gewisser Größe (dann OHG)
Zweck nicht auf den Betrieb eines Handelsgewerbes gerichtet und keine Eintragung in das Handelsregister
Rechtsformwahl
13
13
276
Einzelheiten GbR Geschäftsführung / Vertretung: grds. gemeinschaftliche Geschäftsführung aller, kann vertraglich anders geregelt werden Vertretung gemeinschaftlich, d.h. Zustimmung aller Gesellschafter zu jedem Rechtsgeschäft, kann vertraglich anders geregelt werden Gewinn- und Verlustverteilung: grds. nach Köpfen, abweichende vertragliche Vereinbarung möglich Kündigung: jederzeit möglich kann vertraglich anders geregelt werden, aber: kein Ausschluss des Kündigungsrechts und keine überlangen Kündigungsfristen möglich Sonderkündigungsrecht Minderjähriger bei Eintritt der Volljährigkeit Übertragbarkeit der Gesellschaftsanteile: wenn im Gesellschaftsvertrag vorgesehen oder bei Zustimmung der übrigen Gesellschafter Haftung: persönliche Haftung aller Gesellschafter für Verbindlichkeiten der Gesellschaft Haftung auch für Altschulden bei Ausscheiden und bei Auflösung: Nachhaftung 5 Jahre
Rechtsformwahl
14
149
13
Band 2
276
Vor- und Nachteile Vorteile der GbR
kein Mindestkapital erforderlich
Gründung formfrei möglich
13
geringe Gründungs- und Verwaltungskosten für die Gesellschaft
Nachteile der GbR
unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter
Beteiligung Minderjähriger i.d.R. nicht möglich
Rechtsformwahl
15
276
Offene Handelsgesellschaft
Rechtsformwahl 150
16
Rechtsformwahl
13 276
Überblick Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Personengesellschaft zum Betrieb eines Handelsgewerbes
Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet und gewisse Größe oder kein Handelsgewerbe, aber Eintragung in das Handelsregister
13
und
persönliche Haftung aller Gesellschafter
Rechtsformwahl
17
276
Einzelheiten OHG Geschäftsführung / Vertretung: grds. gemeinschaftliche Geschäftsführung aller, kann vertraglich anders geregelt werden Vertretung durch jeden einzelnen Gesellschafter, kann vertraglich anders geregelt werden Gewinn- und Verlustverteilung: gesetzliche Regelung: 4% Vorab-Gewinn-Anteil, restlicher Gewinn nach Köpfen abweichende vertragliche Vereinbarung möglich Kündigung: grds. mit 6-monatiger Frist zum Schluss des Geschäftsjahrs, kann vertraglich anders geregelt werden, aber: kein Ausschluss des Kündigungsrechts und keine überlangen Kündigungsfristen möglich Sonderkündigungsrecht Minderjähriger bei Eintritt der Volljährigkeit Übertragbarkeit der Gesellschaftsanteile: wenn im Gesellschaftsvertrag vorgesehen oder bei Zustimmung der übrigen Gesellschafter bei Tod des Gesellschafters: Möglichkeit der Umwandlung in KG-Anteil, Frist: 3 Monate Haftung: persönliche Haftung aller Gesellschafter für Verbindlichkeiten der Gesellschaft Haftung auch für Altschulden bei Ausscheiden und bei Auflösung: Nachhaftung 5 Jahre
Rechtsformwahl
18
151
13
Band 2
276
Vor- und Nachteile
Vorteile der OHG
Nachteile der OHG
wie bei GbR
wie bei GbR
13
Rechtsformwahl
19
276
Kommanditgesellschaft
Rechtsformwahl 152
20
Rechtsformwahl
13 276
Überblick Kommanditgesellschaft (KG)
Personengesellschaft zum Betrieb eines Handelsgewerbes, bei der mindestens eine Person nur beschränkt haftet (Kommanditist)
Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet und gewisse Größe oder kein Handelsgewerbe, aber Eintragung in das Handelsregister
13
und
bei mindestens einem Gesellschafter Haftung beschränkt
Rechtsformwahl
21
276
Struktur
Gesellschafter
Komplementär
Kommanditist
unbeschränkt
beschränkt
haftender Gesellschafter
auf die Kommanditeinlage haftender Gesellschafter
Rechtsformwahl
22
153
13
Band 2
276
Einzelheiten Kommanditgesellschaft (KG) Geschäftsführung / Vertretung: Komplementär Kommanditisten sind von der Geschäftsführung ausgeschlossen Æ abweichende vertragliche Regelung möglich und Æ Widerspruchsrecht bei außergewöhnlichen Geschäften Kommanditisten sind von der Vertretung ausgeschlossen Æ keine abweichende Vereinbarung möglich, Æ aber rechtsgeschäftliche Vertretung (Vollmacht, Prokura etc.) bleibt möglich Haftung: Begrenzt auf Hafteinlage, die übernommen und im Handelsregister eingetragen ist, wenn und soweit die Einlage geleistet und nicht zurückgezahlt ist.
13
Tod des Kommanditisten: Gesellschaft wird nicht aufgelöst Kommanditanteil vererblich
Rechtsformwahl
23
276
Vor- und Nachteile Vorteile der KG
beschränkte Haftung der Kommanditisten (ab Handelsregistereintragung oder bei Kenntnis des Gläubigers)
kein Mindestkapital erforderlich
Gründung formfrei möglich
Beteiligung Minderjähriger i.d.R. möglich
Rechtsformwahl 154
Nachteile der KG
unbeschränkte Haftung des Komplementärs
24
Rechtsformwahl
13 276
Partnerschaftsgesellschaft 13
Rechtsformwahl
25
276
Partnerschaftsgesellschaft Partnerschaftsgesellschaft Sonderform der GbR für Freiberufler
Gründung notariell beglaubigte Anmeldung zum Partnerschaftsregister Name der Partnerschaft muss mindestens enthalten: Name eines Partners, auf die Partnerschaft verweisenden Zusatz, Berufsbezeichnungen Haftung Grundsatz: unbeschränkte Haftung, auch für Altverbindlichkeiten Besonderheit: Haftungsbegrenzung auf den handelnden Partner für berufliches Fehlverhalten
Rechtsformwahl
26
155
13
Band 2
276
Stille Gesellschaft 13
Rechtsformwahl
27
276
Stille Gesellschaft Stille Gesellschaft auf das Innenverhältnis begrenzte Gesellschaft durch Beteiligung mit einer Vermögenseinlage an dem Handelsgewerbe eines anderen
Gründung keine besondere Form Kapital in Form der Einlage des stillen Gesellschafters erforderlich Geschäftsführung obliegt dem Geschäftsherrn, Kontrollrechte des stillen Gesellschafters keine Bildung von Gesamthandvermögen
Rechtsformwahl 156
28
Rechtsformwahl
13 276
Stille Gesellschaft Stille Gesellschaft
typische stille Gesellschaft
atypische stille Gesellschaft Mitunternehmerstellung = Mitunternehmerrisiko + Mitunternehmerinitiative
keine Mitunternehmerstellung
Einkünfte aus Kapitalvermögen
i.d.R. wenn: YHUWUDJOLFKH5HFKWHÄZLHHLQ .RPPDQGLWLVW³ RGHU Beteiligung an Gewinn und Verlust und Beteiligung an stillen Reserven einschließlich Geschäftswert oder hohe Gewinnbeteiligung und Teilhabe an Unternehmerentscheidungen
13
Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Rechtsformwahl
29
276
GmbH & Co. KG
Rechtsformwahl
30
157
13
Band 2
276
Überblick GmbH & Co. KG
Kommanditgesellschaft, bei der die persönlich haftende Gesellschafterin eine GmbH ist
Sonderform: (LQKHLWV±*PE+ &R.* Æ die GmbH-Anteile werden im Vermögen der KG gehalten
13
Rechtsformwahl
31
276
Struktur
GmbH & Co. KG
A (Gesellschafter der GmbH)
Rechtsformwahl 158
GmbH
B
(Komplementär)
(Kommanditist)
i.d.R. am Vermögen nicht beteiligt
Hafteinlage
unbeschränkte Haftung
auf Hafteinlage beschränkte Haftung
Vertretung
keine Vertretung
32
Rechtsformwahl
13 276
Vorschriften
GmbH & Co. KG
Geltung der Regeln für die Kommanditgesellschaft
zusätzliche Schutzvorschriften: Erkennbarkeit der Haftungsbeschränkung Einreichung des Jahresabschlusses beim elektronischen Bundesanzeiger
13
Anwendung der Vorschriften über eigenkapitalersetzende Darlehen Insolvenzantragspflicht
Rechtsformwahl
33
276
Vor- / Nachteile Vorteile der GmbH & Co. KG
Haftungsbeschränkung insgesamt
Möglichkeit der Fremdorganschaft
häufig steuerliche Vorteile, z.B.: erbschaftsteuerlich durch gewerbliche Prägung, ertragsteuerlich im Vergleich zur GmbH, wenn ESt-Satz der Gesellschafter günstiger als KSt + Halbeinkünfteverfahren
Nachteile der GmbH & Co. KG
Mindestkapital erforderlich
erhöhter Aufwand für Errichtung und Führung der Gesellschaft
Anwendung der Gläubigerschutzvorschriften
Synchronisation zwischen GmbH- und KG- Beteiligung erforderlich Æ Einheits-GmbH & Co. KG
hohe Flexibilität, z.B. formfreie Übertragbarkeit der KG-Anteile
Rechtsformwahl
34
159
13
Band 2
276
Gesellschaft mit beschränkter Haftung 13
Rechtsformwahl
35
276
Überblick Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
¼ 0LQGHVWNDSLWDO
(UULFKWXQJ]XMHGHPJHVHW]OLFK]XOlVVLJHQ=ZHFN
+DQGHOVJHVHOOVFKDIWNUDIW*HVHW]HV
*UQGXQJ QRWDULHOOH%HXUNXQGXQJGHV*HVHOOVFKDIWVYHUWUDJV QRWDULHOOEHJODXELJWH$QPHOGXQJ]XP+DQGHOVUHJLVWHU
Rechtsformwahl 160
36
Rechtsformwahl
13 276
Vor- / Nachteile Vorteile der GmbH
Haftungsbegrenzung
vergleichsweise geringer Gründungsaufwand (im Vergleich zur AG oder GmbH & Co. KG)
Fremdorganschaft möglich
kapitalmäßige Beteiligung möglich
Aufsichtsrat nicht zwingend
Weisungsrechte der Gesellschafter
Nachteile der GmbH
im internationalen Vergleich hohes Gründungskapital
erschwerte Übertragbarkeit (Notar)
steuerliche Problematik der verdeckten Gewinnausschüttung
Nachteile im Erbschaftsteuerrecht o wenn Beteiligung ¼
Rechtsformwahl
13
37
276
Aktiengesellschaft
Rechtsformwahl
38
161
13
Band 2
276
Überblick Aktiengesellschaft (AG)
Kapitalgesellschaft mit Möglichkeit zum Kapitalmarktzugang ¼ 0LQGHVWNDSLWDO
13
Errichtung zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck
Handelsgesellschaft kraft Gesetzes
Gründung notariell beurkundete Feststellung Bestellung der Organe Gründungsbericht Gründungsprüfung Kapitalaufbringung notariell beglaubigte Anmeldung zum Handelsregister
Rechtsformwahl
39
276
Vor- / Nachteile Vorteile der AG
Möglichkeit des Zugangs zum öffentlichen Kapitalmarkt
hohes Mindestkapital
aufwendige Gründung
Eigenkapitalfinanzierung auf breiter Basis darstellbar, dadurch weniger Abhängigkeit von Krediten
Publizitätspflichten
zwingender Aufsichtsrat
im Grundsatz: freie Übertragbarkeit der Aktien
strenge Formalien (Ausnahmen für kleine AG)
weitgehend unabhängiges Management
Grundsatz der Satzungsstrenge
Möglichkeit der Mitarbeiterbeteiligung
Gefahr der Überfremdung des Unternehmens
einfache Regelung der Unternehmensnachfolge
Nachteile im Erbschaftsteuerrecht
Rechtsformwahl 162
Nachteile der AG
40
Rechtsformwahl
13 276
Kommanditgesellschaft auf Aktien 13
Rechtsformwahl
41
276
Überblick Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) Kapitalgesellschaft, bei der mindestens ein Gesellschafter unbeschränkt haftet ¼ 0LQGHVWNDSLWDO
Formen:
typische KGaA mit natürlicher Person als persönlich haftendem Gesellschafter
atypische KGaA mit Kapitalgesellschaft als persönlich haftendem Gesellschafter
Rechtsformwahl
42
163
13
Band 2
276
Vor- / Nachteile
Vorteile der KGaA
13
Gestaltungsspielräume hinsichtlich der Führungsorganisation
geringer Einfluss der Kommanditaktionäre auf Geschäftsführung
Mitbestimmungsprivilegien
Nachteile der KGaA
unbeschränkte Haftung des Komplementärs
komplexe Struktur
gewerbesteuerliche Nachteile bei Einsatz einer Komplementär-GmbH
Rechtsformwahl
43
276
Europäische Gesellschaft
Rechtsformwahl 164
44
Rechtsformwahl
13 276
Societas Europaea (SE) Europäische Gesellschaft / Societas Europaea (SE)
Kapitalgesellschaft für grenzüberschreitende Tätigkeit ¼ 0LQGHVWNDSLWDO
internationale Aktivität auf Basis eines einheitlichen Managements und Berichtssystems
13
dadurch Kostenersparung Sitzverlegungen im EU-Raum flexibel möglich
Rechtsformwahl
45
276
Umwandlung von Unternehmen
Anm.: Folien sind teilweise animiert; schrittweiser Aufbau
Umwandlung von Unternehmen
1
165
Rechtsformwahl
13 276
Societas Europaea (SE) Europäische Gesellschaft / Societas Europaea (SE)
Kapitalgesellschaft für grenzüberschreitende Tätigkeit ¼ 0LQGHVWNDSLWDO
internationale Aktivität auf Basis eines einheitlichen Managements und Berichtssystems
13
dadurch Kostenersparung Sitzverlegungen im EU-Raum flexibel möglich
Rechtsformwahl
45
276
Umwandlung von Unternehmen
Anm.: Folien sind teilweise animiert; schrittweiser Aufbau
Umwandlung von Unternehmen
1
165
14
Band 2
276
Überblick
14
Umwandlung von Unternehmen
2
276
Überblick Veränderung von Unternehmen
Zivilrecht
Steuerrecht
UmwG
UmwStG
übrige Formen
übrige Gesetze
Umwandlung von Unternehmen 166
3
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Überblick Zivilrecht Veränderung von Unternehmen (Übertragungsformen)
Übertragung der Einzelwirtschaftsgüter (Aktiva und Passiva)
Umwandlungen nach dem UmwG
weitere Formen, z.B.: An- / Abwachsung
o
o Einzelrechtsübertragung o
(partielle) Gesamtrechtsnachfolge auch Übertragung von Vermögensteilen möglich
Änderung der Rechtsform bei GbR, OHG, KG je nach Unternehmensgegenstand / Haftung
14
Umwandlung von Unternehmen
4
276
Überblick Steuerrecht Veränderung von Unternehmen (steuerliche Wertansätze) Grundsatz: Teilwert / Anschaffungskosten (§ 6 Abs. 1 EStG) Ausnahmen: UmwStG Umwandlung nach dem UmwG Einbringung von (Teil)Betrieb Mitunternehmer(teil)anteil Anteil an Kapitalgesellschaft
§ 6 Abs. 3 EStG unentgeltliche Übertragung (Teil)Betrieb Mitunternehmer(teil)anteil
§ 6 Abs. 5 EStG Überführung einzelnes Wirtschaftsgut: BV Æ %9ÄGHUVHOEHQ³ 3HUVRQ
§ 16 Abs. 3 S. 2 EStG Realteilung Wahlrecht: Buchwert Zwischenwert gemeiner Wert
Umwandlung von Unternehmen
Buchwert
§ 6 Abs. 4 EStG unentgeltliche Übertragung einzelnes Wirtschaftsgut § 6 Abs. 6 EStG Tausch § 16 Abs. 3 S. 3, 4 EStG Fälle der Realteilung bei Übertragung von Einzelwirtschaftsgütern
gemeiner Wert
5
167
14
Band 2
276
Zivilrecht
14
Umwandlung von Unternehmen
6
276
Umwandlungsformen Umwandlung
Verschmelzung
Spaltung
Vermögensübertragung
Aufspaltung
Vollübertragung
Abspaltung
Teilübertragung
Formwechsel
Ausgliederung
Umwandlung von Unternehmen 168
7
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Anwendungsbereich Umwandlung
mit Vermögensübergang
gegen Anteile / Mitgliedschaften
Vermögen im Ganzen
Vermögensteile
Verschmelzung
Spaltung (o)
ohne Vermögensübergang
gegen andere Gegenleistung
Vermögensübertragung
14
Formwechsel
Umwandlung von Unternehmen
8
276
Spaltung Spaltung
Fortbestand
Auflösung
Anteile / Mitgliedschaften an die Anteilsinhaber des übertragenden Rechtsträgers
Anteile / Mitgliedschaften an den übertragenden Rechtsträger
Abspaltung
Ausgliederung
Umwandlung von Unternehmen
Aufspaltung
9
169
14
Band 2
276
Formwechsel Formwechsel
Rechtsform D
Gesellschaft: Rechtsform C
A
B
Rechtsträger
Vermögen
14
Umwandlung von Unternehmen
10
276
Vermögensübertragung Vermögensübertragung
A
B
E
F
Gegenleistung
Rechtsträger C
Vermögen
Umwandlung von Unternehmen 170
Rechtsträger D
Vermögen
11
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Verschmelzung Verschmelzung
A
B
A
B
Anteile / Mitgliedschaftsrechte Rechtsträger C
Rechtsträger D
Vermögen
Vermögen
14
Umwandlung von Unternehmen
12
276
Aufspaltung Aufspaltung
A
B
Anteile / Mitgliedschaftsrechte
A
B
Rechtsträger D
Vermögen
Rechtsträger C
Vermögen
A
B
Anteile / Mitgliedschaftsrechte Rechtsträger E
Vermögen
Umwandlung von Unternehmen
13
171
14
Band 2
276
Abspaltung Abspaltung
A
B
A
B
Anteile / Mitgliedschaftsrechte Rechtsträger C
Rechtsträger D
Vermögen Vermögen
Vermögen
14
Umwandlung von Unternehmen
14
276
Ausgliederung Ausgliederung
A
E
B
Rechtsträger C
Anteile Mitgliedschaftsrechte
Vermögen Vermögen
Umwandlung von Unternehmen 172
F
Rechtsträger D
Vermögen
15
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Beispiele für Übertragungen nach dem UmwG Beispiele
Einzelunternehmen o GmbH & Co. KG: Einzelunternehmen o GmbH:
Ausgliederung Ausgliederung
GbR
o GmbH & Co. KG:
keine Umwandlung nach UmwG
GmbH & Co. KG
o GmbH:
Formwechsel, Spaltung, Verschmelzung
GmbH GmbH GmbH
o Einzelunternehmen:
Verschmelzung Formwechsel, Spaltung, Verschmelzung Spaltung, Verschmelzung
o GmbH & Co. KG: o GmbH:
Umwandlung von Unternehmen
14
16
276
Steuerrecht
Umwandlung von Unternehmen
17
173
14
Band 2
276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Personengesellschaft Umwandlung einer Kapitalgesellschaft in eine Personengesellschaft
Wertansatz bei der übertragenden Kapitalgesellschaft:
Buchwert Ausnahme: Gegenleistung Rückausnahme: Gesellschaftsrechte
14
auf Antrag
Zwischenwert Aufdeckung stiller Reserven
gemeiner Wert
hEHUWUDJXQJVJHZLQQ OHW]WH0|JOLFKNHLWGHU Nutzung von Verlustvorträgen $EVFKUHLEXQJVSRWHQ]LDO
= Wertansatz bei der übernehmenden Personengesellschaft
Umwandlung von Unternehmen
18
276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Personengesellschaft Übernahmeergebnis o je Gesellschafter fiktive Ausschüttung aus Gewinnrücklagen wie Dividenden, § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG bei natürlichen Personen Halbeinkünfteverfahren bei Kapitalgesellschaften grds. steuerfrei, aber 5% nichtabzugsfähige Betriebsausgaben Kapitalertragsteuer
Umwandlung von Unternehmen 174
Übernahmegewinn / -verlust Berechnung: Wert des übernommenen Vermögens gem. Schlussbilanz - Anschaffungskosten der Anteile - Umwandlungskosten + Alt-Sperrbetrag nach § 50 c EStG - Bezüge nach § 7 UmwStG (aus Gewinnrücklagen) ________________________________________________________
= Übernahmegewinn / -verlust bei natürlichen Personen Halbeinkünfteverfahren bei Kapitalgesellschaften grds. steuerfrei, aber 5% nichtabzugsfähige Betriebsausgaben Verluste bleiben grds. außer Ansatz 19
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Personengesellschaft
Körperschaftsteuerguthaben geht als Aktivposten auf die Personengesellschaft über
Verlustvortrag / Verlust des laufenden Jahres
geht nicht über, sondern fällt weg o
sofern nicht durch Ansatz des gemeinen Werts
14
bzw. Zwischenwerts bei Übertragung genutzt
Umwandlung von Unternehmen
20
276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Kapitalgesellschaft Umwandlung einer Kapitalgesellschaft in eine Kapitalgesellschaft
Wertansatz bei der übertragenden Kapitalgesellschaft:
Buchwert Ausnahme: Gegenleistung Rückausnahme: Gesellschaftsrechte
Zwischenwert gemeiner Wert
Aufdeckung stiller Reserven
auf Antrag
hEHUWUDJXQJVJHZLQQ OHW]WH0|JOLFKNHLWGHU Nutzung von Verlustvorträgen $EVFKUHLEXQJVSRWHQ]LDO
= Wertansatz bei der übernehmenden Kapitalgesellschaft Umwandlung von Unternehmen
21
175
14
Band 2
276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Kapitalgesellschaft
Übernahmeergebnis
grd. steuerfrei / nicht abzugsfähig, aber 5% nichtabziehbare Betriebsausgaben
Verlustvortrag / Verlust des laufenden Jahres
geht nicht über, sondern fällt weg
14
Æ
sofern nicht durch Ansatz des gemeinen Werts bzw. Zwischenwerts bei Übertragung genutzt
Umwandlung von Unternehmen
22
276
Umwandlung Kapitalgesellschaft Æ Kapitalgesellschaft Besteuerung der Anteilseigner Wertansatz der Anteile
Grundfall: gemeiner Wert o Versteuerung Veräußerungsgewinn, wenn steuerverstrickt
auf Antrag: Buchwert o Eintritt der Anteile an der übernehmenden Kapitalgesellschaft in die Rechtsstellung der Anteile an der übertragenden Kapitalgesellschaft
nicht: Zwischenwert o unabhängig von dem Wertansatz bei der aufnehmenden Kapitalgesellschaft
Umwandlung von Unternehmen 176
23
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Einbringung von Betrieben etc. in eine Kapitalgesellschaft Einbringung von Betrieben / Teilbetrieben / Mitunternehmeranteilen in eine Kapitalgesellschaft (= Sacheinlage)
Einbringung aller funktional wesentlichen Betriebsgrundlagen begünstigt auch Anteil an Mitunternehmeranteil kein Teilbetrieb: 100%-ige Beteiligung an Kapitalgesellschaft
übernehmende Gesellschaft
Anteilseigner Betrieb Teilbetrieb Mitunternehmeranteil
Einbringung
Kapitalgesellschaft Anteil an Kapitalgesellschaft
14 Gewährung von Gesellschaftsrechten
Umwandlung von Unternehmen
24
276
Einbringung von Betrieben etc. in eine Kapitalgesellschaft Wertansatz der aufnehmenden Kapitalgesellschaft
Buchwert nicht soweit Buchwert negativ o mind. 0 gegen neue Gesellschaftsanteile
Zwischenwert
gemeiner Wert
Umwandlung von Unternehmen
zusätzlich sonstige Gegenleistung möglich soweit gemeiner Wert der sonstigen Gegenleistung > Buchwert des eingebrachten Vermögens
auf Antrag
25
177
14
Band 2
276
Einbringung von Betrieben etc. in eine Kapitalgesellschaft Sperrfrist o
7 Jahre
für Veräußerung der Anteile durch den einbringenden Gesellschafter bzw. für Ersatzrealisation, wenn Einbringung unter dem gemeinen Wert
bei Verstoß rückwirkende nicht begünstigte Besteuerung der Einbringung beim Anteilseigner Einbringungsgewinn I
14
nachträgliche Anschaffungskosten der Anteile i.H.d. Einbringungsgewinns I
Versteuerung des tatsächlichen Veräußerungsgewinns beim Anteilseigner, wenn Anteile steuerverstrickt
Reduzierung des Gewinns um 1/7 pro Jahr
gewinnneutrale Aufstockung bei der Kapitalgesellschaft
o höhere AfABemessungsgrundlage
Umwandlung von Unternehmen
26
276
Einbringung von Betrieben etc. in eine Kapitalgesellschaft Einbringungsgewinn = sog. Einbringungsgewinn I
gemeiner Wert am steuerlichen Übertragungsstichtag -
Wertansatz der aufnehmenden Kapitalgesellschaft
-
Kosten des Vermögensübergangs
= Einbringungsgewinn I
Umwandlung von Unternehmen 178
27
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten (Anteilstausch)
übernehmende Gesellschaft
Anteilseigner Einbringung
Anteil an Kapitalgesellschaft A
Anteil an Kapitalgesellschaft B
Kapitalgesellschaft B o Anteil an Kapitalgesellschaft A > 50% Gewährung von Gesellschaftsrechten
Umwandlung von Unternehmen
14
28
276
Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten (Anteilstausch)
Beteiligung = Anteile an einer Kapitalgesellschaft oder einer Genossenschaft Gegenleistung = neue Anteile an der übernehmenden Gesellschaft Wertansatzwahlrecht nur bei qualifiziertem Anteilstausch
Æ erwerbende Gesellschaft verfügt nach der Einbringung über die Mehrheit der Stimmrechte an der Gesellschaft, deren Anteile eingebracht wurden
Wertansatz grds. wie bei Einbringung von Betrieben / Teilbetrieben / Mitunternehmeranteilen Umwandlung von Unternehmen
29
179
14
Band 2
276
Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft Sperrfrist o 7 Jahre für Veräußerung der Anteile durch die erwerbende Kapitalgesellschaft, wenn Einbringung unter dem gemeinen Wert und Einbringung nicht durch § 8 b Abs. 2 KStG privilegierte Kapitalgesellschaft
bei Verstoß rückwirkende Besteuerung der Einbringung beim einbringenden Anteilseigner
nachträgliche Anschaffungskosten auf die erhaltenen Anteile
Einbringungsgewinn II Reduzierung des Gewinns um 1/7 pro Jahr Halbeinkünfteverfahren
14
Erhöhung der Anschaffungskosten der eingebrachten Anteile bei der aufnehmenden Gesellschaft Voraussetzung: Voraussetzung Antrag Entrichtung der Steuer durch den Einbringenden
Veräußerungsgewinn bei der Kapitalgesellschaft grd. steuerfrei, aber 5% nichtabziehbare Betriebsausgaben Minderung des Gewinns durch Erhöhung der Anschaffungskosten der Anteile
Umwandlung von Unternehmen
30
276
Einbringung einer Beteiligung in eine Kapitalgesellschaft
Einbringungsgewinn = sog. Einbringungsgewinn II
gemeiner Wert der eingebrachten Anteile bei Einbringung -
Wertansatz der Anteile
-
Kosten des Vermögensübergangs
______________________________________________________________________________________________________________________________________
= Einbringungsgewinn II
Umwandlung von Unternehmen 180
31
Umwandlung von Unternehmen
14 276
Einbringung in eine Personengesellschaft Einbringung in eine Personengesellschaft
Einbringung von Betrieben / Teilbetrieben / Mitunternehmeranteilen Æ Anteil an Kapitalgesellschaft nur, wenn 100% iger Anteil im Betriebsvermögen Wertansatz :
Buchwert auf Antrag
Zwischenwert
gemeiner Wert
14
Umwandlung von Unternehmen
32
276
Einbringung in eine Personengesellschaft Sperrfrist o 7 Jahre
Einbringung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft
durch eine nicht nach § 8 b Abs. 2 KStG begünstigte Person
Buchwert oder Zwischenwert
Veräußerung bzw. Ersatzrealisation durch die Personengesellschaft
nach § 8 b Abs. 2 KStG Begünstigte an der Personengesellschaft beteiligt
Æ Besteuerung des Einbringungsgewinns beim Einbringenden Æ Siebtelregelung Umwandlung von Unternehmen
33
181
15
Band 2
276
9HUJOHLFK*PE+± HQJOLVFKHÄ/LPLWHG³
15 Vergleich GmbH - Limited
1
276
Vorteile / Nachteile der Limited Vor- und Nachteile der Limited im Vergleich zur GmbH Vorteile
Nachteile
kein Mindestkapital erforderlich; 1 Britisches Pfund reicht
schnelle Errichtung; sofortige Rechtsfähigkeit mit Aushändigung der Gründungsurkunde.
niedrige Gründungskosten nur aufgrund fehlenden Mindestkapitals
keine notarielle Beurkundung des Gesellschaftsvertrages
geringere Strafbarkeitsrisiken; § 84 Abs. 1 Nr. 1 GmbHG (verspätete Insolvenzantragstellung) findet nach h. M. keine Anwendung
Vergleich GmbH - Limited 182
Kenntnisse des britischen Gesellschaftsrechts und der englischen Sprache erforderlich Abhängigkeit von der Gründungsagentur Zahlreiche Problemfelder an den Schnittstellen deutschen und des englischen Rechts; höhere Beratungskosten Umfangreiche Anzeige- und Veröffentlichungspflichten; scharfe Sanktionen bei Nichtbeachtung Höhere laufende Kosten: Verwaltungskosten in GB, Übersetzungskosten, höhere Kosten für Buchhaltung, Steuerberater, Rechtsanwalt Rechnungslegung nach deutschem und britischem Recht u.U. schlechteres Image in BRD bei Banken und Lieferanten; Marketingnachteil 2
Vergleich GmbH – Limited
15 276
)DNWHQXQGÄ0lUFKHQ³ ]XU/LPLWHG )DNWHQXQGÄ0lUFKHQ³ ]XU/LPLWHG
richtig
geringe Kapitalausstattung unbürokratische und schnelle Gründung keine notarielle Beurkundung
falsch
niedrigere Gründungskosten keine Eintragungspflicht ins deutsche Handelsregister steuerliche Vorteile
Umgehung Gewerbeerlaubnis, 0HLVWHU]ZDQJ 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKW NHLQH%LODQ]HLQUHLFKXQJLQ Großbritannien beim companies house erforderlich
15 Vergleich GmbH - Limited
3
276
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaften
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
1
183
Vergleich GmbH – Limited
15 276
)DNWHQXQGÄ0lUFKHQ³ ]XU/LPLWHG )DNWHQXQGÄ0lUFKHQ³ ]XU/LPLWHG
richtig
geringe Kapitalausstattung unbürokratische und schnelle Gründung keine notarielle Beurkundung
falsch
niedrigere Gründungskosten keine Eintragungspflicht ins deutsche Handelsregister steuerliche Vorteile
Umgehung Gewerbeerlaubnis, 0HLVWHU]ZDQJ 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKW NHLQH%LODQ]HLQUHLFKXQJLQ Großbritannien beim companies house erforderlich
15 Vergleich GmbH - Limited
3
276
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaften
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
1
183
16
Band 2
276
(vermögensverwaltende) Familiengesellschaft die Familiengesellschaft
BruchteilsGemeinschaft
GbR
GmbH & Co. KG
GmbH
(zur Abgrenzung und als Ausgangspunkt)
16
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
2
276
Bruchteilsgemeinschaft
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft 184
3
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 276
Bruchteilsgemeinschaft Bruchteilsgemeinschaft
Widerrufsrechte
A Erträge 100%
K1
50%
Schenkung
50%
(notariell)
Grundstück Schenkung, u.U. Vorbehalt von: A 50%
K1 50%
Widerrufsrechten; Nießbrauch (Erträge)
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 4
276
Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Anm.: Folien sind teilweise animiert; schrittweiser Aufbau
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
5
185
16
Band 2
276
Gesellschaft bürgerlichen Rechts Widerrufsrechte
A Erträge 100%
K1 A
Stimmrechte 100% 50%
Schenkung
100%
50%
(privatschriftlich)
Grundstück Einbringung (notariell)
GbR (privatschriftlich)
6W:¼
Grundstück
Schenkung, u. U. Vorbehalt von: :LGHUUXIVUHFKWHQVLHKH)ROLHÄ(UEVFKDIWVWHXHUUHFKW³ Nießbrauch (Erträge) und Stimmrechten (Vorteil: Gesellschaftsrecht statt Bruchteilsrecht)
16
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
6
276
Gesellschaft bürgerlichen Rechts Vorteile
Ausnutzung von Freibeträgen und Progressionsvorteilen bei der Einkommensteuer Übertragung von Vermögen unter Beibehaltung der vollständigen Verfügungsmacht (Entscheidungen und Erträge; Widerrufsvorbehalte) Übertragung durch Veränderung der Beteiligungsquoten bzw. Ein-/ Austritt von Gesellschaftern Zusammenhalt des Vermögens (keine Teilungsversteigerung) Verringerung von Pflichtteilsansprüchen durch Abfindungsklauseln
Nachteile
Kinder: ggf. Verlust Kindergeld/freibetrag ab 18. LJ ggf. Verlust gesetzliche KV prüfen Gründungskosten (Notarkosten für gesamten eingebrachten Grundbesitz) laufende Kosten durch zusätzliche Feststellungserklärung
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft 186
7
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 276
GmbH & Co. KG
16
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
8
276
GmbH & Co. KG 1. Schritt: Gründung GmbH & Co. KG 2. Schritt: Einbringung Grundstück A
Geschäftsführer A
100%
A GmbH
100%
100%
(notariell) 0%
Einbringung
GmbH & Co. KG
(notariell)
Grundstück (Privatvermögen) 6WHXHUZHUW¼
(privatschriftlich)
Grundstück (Betriebsvermögen)
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
9
187
16
Band 2
276
Gestaltung Einbringungsvorgang Gestaltung Einbringungsvorgang Einlage
Veräußerung
Voraussetzungen:
Voraussetzungen:
Buchung Gegenleistung auf KapKto II (lt. BFH) auf Darlehenskonto (lt. FG Hamburg) auf gesamthänderisch gebundenes Rücklagenkonto
16
Buchung Gegenleistung auf KapKto I auf KapKto II, soweit Verluste auch auf diesem gebucht werden (lt. FinVerw, siehe Foliennotizen) auf Darlehenskonto (lt. FinVerw) (soweit) Übernahme von Verbindlichkeiten (sog. Trennungstheorie)
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
10
276
Gestaltung Einbringungsvorgang Gestaltung Einbringungsvorgang
Einlage
Veräußerung
Rechtsfolgen:
Rechtsfolgen:
Einlagewert / Bilanzierung mit TW (§ 6 Abs.1 Nr. 5 EStG) Abschreibung: Abzug von im PV gezogener AfA (§ 7 Abs. 1 S. 5 EStG) FinVerw und FG Hamburg: Abzug von historischen AK / HK (Restwert wird abgeschrieben) FG Niedersachen und Teile der Literatur: Abzug vom Einlagewert verbleibender nicht planmäßig abschreibbarer Restbuchwert: gewinnmindernde Ausbuchung bei Veräußerung / Entnahme
Veräußerung im Sinne von § 23 EStG bzw. ein Objekt für gewerblichen Grundstückhandel (Fristen beachten) Generierung neuen AfA Volumens Bilanzierung mit TW (Einlagewert) Abschreibung: i. d. R vom TW (Einlagewert) verbleibender nicht planmäßig abschreibbarer Restbuchwert: gewinnmindernde Ausbuchung bei Veräußerung / Entnahme
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft 188
11
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 276
GmbH & Co. KG 3. Schritt: Schenkung von KG Anteilen A Widerrufsrechte
Geschäftsführer
A K
Stimmrechte 100%
50 %
Erträge 100% 50%
GmbH
50%
Schenkung (privatschriftlich)
Ve rm
0%
ög en sz uw ac hs
100%
GmbH & Co. KG (privatschriftlich)
Grundstück
Schenkung, u. U. Vorbehalt von: Widerrufsrechten, Nießbrauch (Erträge), Stimmrechten
Steuervorteil: GrundstücksübertraJXQJ
Schenkungsteuer: 1. zusätzlicher FreiEHWUDJ¼ 2. Restbetrag unterliegt nur mit 65% der Schenkungsteuer
hEHUWUDJXQJYRQ.*$QWHLO 6WHXHUHUVSDUQLV
¼ ¼ ¼
16
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
12
276
GmbH & Co. KG Vorteile
Schenkungsteuerersparnis; Nutzung von Betriebsvermögensvorteilen! Ausnutzung von Freibeträgen und Progressionsvorteilen bei der Einkommensteuer ggf. Generierung von zusätzlichem AfA Volumen Übertragung von Vermögen unter Beibehaltung der vollständigen Verfügungsmacht (Entscheidungen und Erträge; Widerrufsvorbehalte) Übertragung durch Veränderung der Beteiligungsquoten bzw. Ein- / Austritt von Gesellschaftern Zusammenhalt des Vermögens (keine Teilungsversteigerung) Verringerung von Pflichtteilsansprüchen durch Abfindungsklauseln
Nachteile
IHK Beiträge GmbH und KG Gewerbesteuerpflicht; Eingreifen erweiterter GewSt Kürzung bei Grundbesitz Vermögenszuwächse sind steuerverhaftet Nachversteuerungstatbestände KLQVLFKWOLFKGHVJHVFKHQNWHQ$QWHLOV± nicht für verbliebenen Anteil Entnahmebeschränkung Veräußerungsbeschränkung Kinder: ggf. Verlust Kindergeld /-freibetrag ab 18. Lj. ggf. Verlust gesetzliche KV prüfen Gründungskosten (Notarkosten für gesamten eingebrachten Grundbesitz) laufende Kosten (Jahresabschluss und Steuererklärungen für GmbH und KG)
beachte: Schenker und Beschenkter müssen Mitunternehmer sein bzw. werden!
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
13
189
16
Band 2
276
GmbH
16
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
14
276
GmbH
A
K1 A
50%
Schenkung
100%
50%
(notariell)
Grundstück Einbringung
GmbH
(notariell)
(notariell)
6W:¼
Grundstück
Schenkung, u. U. Vorbehalt von: Widerrufsrechten, Nießbrauch (Erträge), Stimmrechten
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft 190
15
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 276
GmbH Vorteile
Schenkungsteuerersparnis; Nutzung von Betriebsvermögensvorteilen (wenn Schenker zu mehr als 25% beteiligt) Schenkungsteuer: Stuttgarter Verfahren statt Grundbesitzwerte (bei hoher Rendite u. U. nachteilig) bei Thesaurierung: lediglich KSt Ä6SDUGRVH³ Ausnutzung von Freibeträgen und Progressionsvorteilen bei der Einkommensteuer ggf. Generierung von zusätzlichem AfA Volumen Übertragung von Vermögen unter Beibehaltung der vollständigen Verfügungsmacht (Entscheidungen und Erträge; Widerrufsvorbehalte) Verringerung von Pflichtteilsansprüchen durch Abfindungsklauseln Zusammenhalt des Vermögens (keine Teilungsversteigerung) Übertragung durch Veränderung der Beteiligungsquoten bzw. Ein-/Austritt von Gesellschaftern
Nachteile
IHK Beitrag GmbH Gewerbesteuerpflicht; Eingreifen erweiterter GewSt Kürzung bei Grundbesitz Anfall von Grunderwerbsteuer Fristen § 23 EStG beachten Vermögenszuwächse sind steuerverhaftet Nachversteuerungstatbestände hinsichtlich GHVJHVFKHQNWHQ$QWHLOV± QLFKWIU verbliebenen Anteil Veräußerungsbeschränkung Liquidationsverbot Kinder: ggf. Verlust Kindergeld/-freibetrag ab 18. Lj. ggf. Verlust gesetzliche KV prüfen Gründungskosten laufende Kosten (Jahresabschluss und Steuererklärungen für GmbH und KG)
(grund)vermögensverwaltende Familiengesellschaft
16 16
191