DAGMAR S. WODTKO BRITTA IRSLINGER CAROLIN SCHNEIDER
Nomina •
1m
Indogermanischen Lexikon
Universitätsverlag WINTER
Heidelberg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http.J/dnb.d-nb.de abrufbar.
Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
UMSCHLAGBILD
Fragment einer kariscben Inschrift aus Saqqära. Aus: Carian Inscriptions from Nortb Saqqära and Buhen by Olivier Masson with contributions by Geoffrey Thomdike and Richard Vaugban Nicbolls, Texts from Excavations, Ftfth Memoir Egypt Exploration Society 1978, Plate XXVI, No. 4-48a. Courtesy ofThe Egypt Exploration Society.
Diese~
Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere rur Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2008 Universitätsverlag Winter Heidelberg GmbH Imprime en Allernagne' Printed in Gerrnany Druck: Memrninger MedienCentrum, 87700 Memmingen Gedruckt auf umweltfreundlichem, chlorfrei gebleichtem und alterungsbeständigem Papier Den Verlag erreichen Sie im Internet unter: www.winter-verlag-hd.de
Vorwort Dieses Buch legt Ergebnisse vor, die überwiegend in dem von Prof. Dr. E. Tichy geleiteten Freiburger Projekt "Indogermanisches Nomen" gewonnen wurden. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 2000 bis 2006 gefördert. Es war ursprünglich als lexikonartige Darstellung der indogermanischen Nominalbildung geplant, der eine theoretischen Aufbereitung der Grammatik des indogermanischen Nomens zur Seite stehen sollte. Letztere wurde nicht verwirklicht. Somit ist hier lediglich eine AuswaW des Lexikonmaterials in möglichst theoriefreier Darstellung präsentiert, die hoffentlich auch allein einen Einblick in indogermanische Nominalbildung vermitteln kann. Im Freiburger Projekt waren außer den hier vertretenen Autoren zu verschiedenen Zeiträumen auch Douglas Fear, Stefan Gierschner, Katharina Kupfer, Reinhold Plöchl und Stefan Schumacher als Mitarbeiter bei der Materialaufnahme beschäftigt. Lemmata sind jedoch allein von den Unterzeichneten, Britta Irslinger (BI), Carolin Schneider (CS) und Dagmar S. Wodtko (DSW) verfaßt worden, die jeweils die alleinige Verantwortung für den Inhalt ihres Lemmas übernehmen. Die allgemeine Struktur des Lemma-Aufbaus wurde von D.S. Wodtko in Anlehnung an die Konzeption des LIV für das Indogermanische Nomen entworfen.) Die Arbeit von DSW und CS an ihren Lemma-Einträgen war bereits im Oktober 2006 abgescWossen; Sekundärliteratur, die uns nach Dezember 2006 zugänglich geworden ist, konnte nur noch in Ausnahmefällen berücksichtigt werden. zahlreiche Kolleginnen und Kollegen haben uns bei der Arbeit am Indogermanischen Nomen durch Hinweise, Auskünfte und Bereitstellung von Literatur unterstützt. Unser herzlicher Dank gilt dafür Vaclav Blaiek, Carla Bruno, George Dunkel und seinem LIPPTeam, Frank Heidermanns, Eugen HilI, Harry A. Hoffner Jr., Daniel Kölligan, Jenny Larsson, Ranko Matasovic, Torsten Meißner, Peter-Arnold Mumm, Rosa Ronzitti, Stefan Schaffner, Xavier Tremblay, Michiel de Vaan, Sabine Ziegler und ganz besonders Antje Casaretto und H. Craig Me\chert, die zahllose Fragen mit unermüdlicher Geduld beantwortet haben. Prof. H. Hettrich hat das Freiburger Projekt vor den Unbillen der Fünfjahresgrenze gerettet und freundlichen Zugang zu seinem Institut gewährt; Prof. St. Zimmer hat großzügig die Benutzung seiner Bibliothek erlaubt; Arbeitstreffen mit Prof. R. Lühr und ihren Mitarbeitern Irene Balles und Joachim Matzinger sowie Sabine Häusler boten willkommene Anregungen für das Indogermanische Nomen.
I Die Länge des Anmerkungsteils in einigen Lemmata hätte vielleicht die Zusammenfassung in einem gesonderten Anmerkungsband gerechtfertigt; dieser Vorschlag ist jedoch bei einem Teil derProjektmitglieder auf Ablehnung gestoßen.
Dank gilt auch G. Borsch für umfangreiche Korrekturhilfen sowie U. Müller und P.-A. Mumm für Beistand in technischen Fragen. Wir danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Finanzierung dieser Arbeit, Prof. E. Tichy gilt unser Dank für die Aufnahme in ihren Mitarbeiterstab und für nützliche Hinweise besonders in indo-iranischen Fragen. Unser Text wurde in der Schriftart Titus Cyberbit Basic geschrieben, die beim Frankfurter Indogermanistik-Server http://titus.uni-frankfurtdezugänglich ist. Der Universitätsverlag Winter hat kompetent und freundlich unsere Publikation vorangebracht, wofür ihm auch an dieser Stelle gedankt sei. Wir danken U1i, Fabien und Luca und für Geduld. DSW,BI,CS
Inhalt Vorwort
:
.
Inhalt Einleitende Bemerkungen
........ V
. ...... VII . .... XIII
'"
XXXI
Abkürzungen für Sprachen
.
Abkürzungen für grammatische und sonstige metasprachliche Termini
. XXXIII
Allgemeine Abkürzungen
. XXXIV
XXXV
Abkürzungen in Belegangaben
.
Abgekürzt zitierte Literatur
. XXXIX
Nomina im indogermanischen Lexikon
* bhag_ 'als Anteil bekommen'
.
..
* b hah2/!-{0-) 'Buche'
.
......... 2
*bhaJ(s)dh-olahr'Bart' *bheg- 'brechen' *bhehr 'glänzen, leuchten, scheinen' *bhejd- 'spalten' *bhejdIJ.. 'sich anvertrauen, Vertrauen fassen' *bhengIJ.. 'dicht, fest machen' *bher- 'tragen, bringen' *bhergIJ.. 'hoch werden, sich erheben' * bhes- 'reiben, fegen' *bheydIJ.. 'wach werden, aufmerksam werden' *bbrah2 ter- m. 'Bruder' '" * bhruH- f. 'Braue' *bhsehr 'abreiben, zerkleinern' *bbyehr 'wachsen, entstehen, werden' *dajycr- m. 'Gattenbruder, Schwager' * deh3 -'geben' *dei- 'hell (sein), scheinen' *denk- 'beißen' * dbalh r 'herausquellen, hervorsprießen' * dheb b- 'vermindern' *dbCgIJ..om-f. 'Erde' * dheh r 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen'
1
. ......... 4 ......... 6 . ......... 7 .
.
11
. 12 .
13
.
15
. ....... 30 ,
.
..
34
.
..
36
. ....... 38 .
....... 41
..
....... 45
.
....... 46
.. ....... 58
. ....... 60 .. ....... 69 ..
....... 82
. ....... 83 .
....... 85
.. ....... 86 . ....... 99
VIf!
. ..... 117
* dbehIk- 'machen, herstellen'
..
118
* dbejH- 'ins Auge fassen'
.
120
*dbers- 'Mut fassen'
.
* dbe!!b- 'tief
.
120 122
* dbejgb- 'bestreichen, kneten'
.
125
..
..... 126
* dbpor- f. 'Tür, Türflügel'
.
..... 130
*gemH- 'heiraten'
..
..... 136
*genhr 'erzeugen'
.. ..... 139
*gnehr 'erkennen' *gb6j-om- 'Winter, Schnee'
.
*gbes- *'fassen?' 'Hand', 'Griff
.
* dbohrnahr 'Getreide(kömer)' *dbughzter-f. 'Tochter'
..... 154
. ..... 162 . 170
*gbost(hz)i- 'Fremder'
.
.
173
*gPeh:r 'den Fuß aufsetzen, treten'
..
.
174
*gPem- '(wohin) gehen, kommen'
..
..
175
*gPen-, *gI{e)n(a)h:rf. 'Frau'
..
.
177
*g'1ehr 'leben'
..
..... 185
*gPop- f. und m. 'Kuh, Rind'
..
..
*gPrd- 'langsam, träge'
..
*gPber- 'warm werden'
.
.. 195 ..... 196
*HeHk- 'schnell'
..
..... 200
* Hem- 'roh; bitter (?)'
..
..... 202
*(H)jenhzter- 'Gattin des Mannesbruders'
* HosgP- 'Knoten, Auswuchs'
. ..... 204 .. ..... 207
*hIed- '(beißen -+) essen'
..
189
..... 208
* hIej- 'gehen' * hIekljo- m., f. 'Pferd' * hler-, • hIer-i- 'Lamm, Ziege, Bock'
.
.. ... 233
• hIcs- 'dasein, sein'
..
..... 235
* hIes-u- 'gut'
. ..
..... 239
* hIJengPb. 'sich mühelos bewegen' • hIJeljdb. 'steigen, waohsen'
. ..... 220 . ..... 230
*h]ors-o-m. 'Arsch'
. .
* hIpeh:r 'verlassen, aufgeben; ablassen, aufhören'
..
• hIperH- 'breit, weit, geräumig'
. ..
·hIljes- 'gut'
•hzaj-r, *hzaj-en- n. 'Tag, Morgen'
..... 243 .. ... 245 ..... 246 ..... 248 ..
250
..
253
. ..... 258
IX
*h:zaks- '(Drehpunkt:) Achse, Achsel' *h:zeb-{ e/O)/- m. 'Apfel; Apfelbaum' * h:zeg- 'treiben' * h:zel~U- n. 'Leben, Lebenszeit, -erwartung' * h:zek- 'scharf, spitz (sein / werden / machen)' * h:zemgb.. '(zu)schnüren' -+ 'beengen' * h~n-r(1n-) n. 'Eingebung, Anschauung, innere Sicht' *h:zenHth;r f. 'Türpfosten'
. . .. . . . . .
*h:zenh r 'atmen' *h:zep- f. 'Wasser, fluß' *h:zerg- 'weiß, hellglänzend, (blitz-)schnell' *h:zerhr 'aufbrechen, pflügen' * h:ze/lg- 'stark werden'
. . . . .
* h211t5r- m. 'Mann' *h;J6f!-i- m., f. 'Schaf
:
*h:zOfIS-oS- n. 'Ohr' *h'1ILAo-m.,. ~r.. f 'B"ar, *h;zSc/ls- 'trocken werden' * h;zStir-, *h;zStcr- • f. 'Stern' *h2vcks- '(heran)wachsen, groß werden' *h2vcrs- 'regnen' * h2vcs- '(morgens) hell werden' *h2uks-i/6n- m. 'Stier, Ochse' *h;ejgb.. '(fort)gehen' *h;eJcll- 'ins Auge fassen, erblicken' *h.J11lcjgb.. 'hamen' *hjIlcbb.. 'Nabel; Nabe' *h:ftihrs-, *h:JJres-osn. 'Mund' *h:ftiyst-o- 'Mund, Lippe' *jchJS- 'gürten' *je! ok~-rI n- n. 'Leber' *jct- 'sich (fest) hinstellen' *jCllg- 'anschirren' *jellH-r-, *juH-r- n. 'Wasser' *j(c)uHs-n. 'Brühe, Suppe' *jcllhr 'Getreide; Gerste' * kas- 'grau; Hase' *keh:i;.) .. 'schärfen'
:
.. .. .. .. . . . . .. . . . .. . . .. . . .. . .. . . . .
.
259
.
262
..
267
.
277
..... 287
..... 301 ..... 303 ..... 306
..... 307 ..... 311 ..... 317
..... 322 .
328
..
332
..... 335 ..... 339
..... 343 ..
345
..
348
..... 354 ..... 356
..... 357 ..... 368
..... 370 ..... 370 ..... 384 ..... 385 ..... 387
..... 390 ..... 391 ..... 392 ..... 395
..... 397 ..... 404 ..... 405 ..... 407
..... 410 ..... 411
x
* ke!okv-rin- n. 'Kot, Exkrement'
'"
.
..... 413
* kel- 'warm werden'
. ..... 414
* kelH- 'kalt werden, frieren'
. ..... 416
* kir, krd- /n. 'Herz'
.
* keJ(I-l)- 'scheißen'
..... 417 ..... 423
.
* kepbb.. 'schön werden / sein'
.
..... 424
* ide!J- 'hören'
.
..... 425
* ide!Js- '(zu)hören'
. ..... 432
* kvejt- 'hell aufleuchten'
. ..... 434
* k( u)!Jon- m., f. 'Hund'
.
..... 436
*kor-o- 'Krieg', *kor-jo- 'Männerbund'
.
..... 440
*kreyhr 'Blut außerhalb des Körpers'
..
..... 444
. ..... 448
* kusdb(hJ)- 'etwas Verborgenes' * legb.. 'leicht, gering, klein'
..
*lejkV- 'zurücklassen, sich entfernen von'
..
*lejp- 'kleben bleiben'
..... 450 ..... 451
. ..... 453
* mad- 'naß sein / werden'
. ..... 455
•mah2 ter- f. 'Mutter'
..
..... 457
1. * masd- 'fett sein / werden'
..
..... 461
2. • masd- 'Stange, Mast'
. ..... 463
• med- 'voll werden, satt werden'
.
..... 463
• medb.. 'mittlerer'
.
..... 465
• medbu- n. 'Met, Honigwein'
.
..... 467
• meg- 'groß'
.
..... 468
• meh2k- 'lang'
. ..... 478
* mejk- 'mischen'
..
..... 481
* meld- 'weich werden'
.
..... 482
* meldlJ.. 'ablassen von, im Stich lassen'
..
..... 485
*me(m)s-n. 'Fleisch'
. ..... 486
• mer- 'verschwinden, sterben'
.
• me!Jd- 'in Freude geraten'
..
..... 491
• mis-dbhro- 'Lohn, Belohnung'
..
..... 492
• mp(s)db(e)hr 'den Sinn (auf etw.) richten'
.
.. ... 493
• mojs- 'Schaffell'
.
..... 496
..... 488
• mregb.. 'kurz'
. ..... 497
• nebb.. 'feucht, bewölkt, dunstig (werden)'
.
1. * neg V- 'dunkel werden, dämmern'
. ..... 504
2. *negV- 'nackt'
'"
.
..... 499 ..... 513
XI
*nehru- f. 'Schiff, Boot' *nejgY- 'waschen'
. .. . .
515 519
*nepot-m. 'Neffe; Enkel, Nachkomme'
. ..... 520
*ney- 'neu'
.
.
524
*ped- 'treten; fallen, sinken'
.
..
526
*peh2 yerln-n. 'Feuer' 1. *pejg- 'malen' 2. *pejg- 'verdrießen' *pejI- 'heraushauen, herausschneiden' *pe/(Y- 'reif machen, gar machen' *p.. e)r-sthr 'etwas Hervorstehendes' *peyI-f. 'Nadelbaum; Kiefer, Fichte'
. ..... 540 .
..
.
..
546
. ..
546
545
.
.
548
.
..
552
.
.
553
*ph2ter- m. 'Vater' *plehr 'flach, breit' *plethr 'breit werden, sich ausbreiten' *pp.tlv)stJ~ 'Faust'
. .
.. ..
564 566
*prejH- 'vertraut, lieb sein / werden' *regY- 'dunkel'
. .
..
568
.
573
*res- 'Tau'
.
*ret- 'laufen' *(hl)reydb- 'rot machen' *(hl),s-en- 'männlich, männliches Tier'
.
. ..
574 575
.
..... 580
. .. 554 . ..... 562
. ..... 584
*sal- 'Salz' *sed- 'sich setzen'
. '"
..... 586
. ..... 590
* segb.. 'überwältigen, in den Griff bekommen' *seg- 'heften, anheften'
.
..... 604
*seh2 yeUn-n. 'Sonne'
.
..... 606
. ..... 600
*sel- 'scWeichen'
. .. ... 611
*selp- 'Öl, Fett'
. ..... 612
*sen- 'alt' *sendbh r 'sich absetzen, absondern, ausscheiden' *set- 'gut, wahr sein'
. ..... 613 . ..... 615
*seyH- 'gebären'
.
* skbejd- 'spalten, abtrennen, zerreißen'
. ..... 619
* skabb.. 'kratzen, schaben'
. ..... 621
*smer- 'eine schmierige Substanz: Mark, Fett'
. ..... 622
. ..... 616 ..... 617
*snejgYb- 'kleben bleiben'
.
..... 622
*snus-o- f. 'Schwiegertochter'
..
..... 625
XII
"sok-rfn- 'Kot, Exkrement' "(s)pend-'spannen' *(s)reg- '(sich) färben' "srelj- 'fließen, strömen'
.
..... 626
..
..... 628
..
"srillg'- 'frieren, schaudern' *(s)teg- 'decken, bedecken' *stehr 'wohin treten, sich hinstellen' "(s)tejg-'stechen, spitz sein' • stel- 'hinstellen, bereit machen' "stelb- 'Pfosten' "stelg- 'helVoTStehen(d), starr (atifragen)' • sljedbh r 'sich selbst als I für, zu etw. bestimmen' • syehzd- 'schmackhaft werden' • spekp.p/jer-'Schwieger-'
• spep- 'einschlafen' • syesor- f. 'Schwester' 1. • suB- f., m. 'Schwein, Sau' 2. • suH- 'Sohn' • ten- 'sich spannen, sich dehnen' • tenhr 'dünn; ausgestreckt' • tep- 'warm sein, heiß sein' • ters- 'vertrocknen; durstig werden' • te/js- 'leer sein I werden' • treb- 'von Menschen besiedelter Ort; Wohnstätte' • ped- 'quellen' ·pehrr-, ·uhrr-n. Wasser' • /jejd- 'erblicken' 1. • /jers- 'männlich, männliches Tier' 2. • pers- 'sich erheben, hochkommen' • ljiH-ra- (m.) Junger, kräftiger (Mann)' • Ijrdb..6-, • Ijordb..o- Wort' Index der einzelsprachlichen Wortformen
..... 629
. ..... 630 ..
. ..... 634 ..... 634 . ..... 637
..
..... 660
..
..... 662
. ..... 665 ..
..... 666
. ..... 667 .. ..... 670 . ..... 672 . ..... 675 ..
..... 680
..
..... 683
.
..... 686
.
..... 690
. ..... 694 ..... 698
.. .
..... 701
. ..... 704 ..
..... 705
. ..... 706 .. ..... 715 . ..... 717 .. ..... 722 .. ..... 724 . ..... 726 ..
..... 729
.
733
Einleitende Bemerkungen § 1 Dieses Buch präsentiert eine Anzahl von indogermanischen Nomina - Substantiven und
Adjektiven - unter etymologischen Aspekten. Verdeutlicht wird, wie Nomina der älteren indogermanischen Einzelsprachen in ihrem semantischen Kern und in ihrer Bildeweise sprachliche Charakteristika fortsetzen, die für die urindogermanische Grundsprache erschlossen werden können. Zur Darstellung dieses Verhältnisses sind einzelsprachliche Wörter lautlich auf eine urindogermanische Form zurücktransponiert. Die Wortbildung wird, soweit möglich, durch Bindestriche an Morphemgrenzen kenntlich gemacht. Indogermanische Sprachen haben im Nominalbereich, wie in allen anderen sprachlichen Bereichen, eine Reihe von Eigenschaften aus dem Urindogermanischen ererbt. Zum Teil handelt es sich hierbei um Wörter, die in verschiedenen Sprachen schlicht über die Jahrtausende hinweg bewahrt blieben, um Substantive wie *ph:Jler- 'Vater' oder um Adjektive wie *nepos 'neu'. Ein deutlich größerer Anteil von sprachlicher Information ist jedoch nicht unverändert in solchen Wörtern fortgesetzt. Große Teile des Lexikons unterliegen in der Sprachentwicklung ständig der Erneuerung, indem etwa ältere Formen durch neue, produktive Muster ersetzt werden. Auch hier weisen aber die Einzelsprachen Gemeinsamkeiten im Bestand dieser Muster auf. Einzelsprachliche nominale Wortbildungstypen lassen sich in beträchtlicher Zahl auf grundsprachliche Wortbildungsmuster zurückführen. Die Basis, auf die die Wortbildung angewendet wird, ist häufig eine Wurzel oder ein Stamm, wofür urindogermanisches Alter gleichfalls in Anspruch genommen werden kann. Die ererbte Gemeinsamkeit, das "Indogermanische" an indogermanischen Nomina, äußert sich somit nicht selten in der identischen Verbindung ein und desselben lexikalischen Grundelernents mit immer gleichen derivativen Mitteln. Diese Identität des Kerns von indogermanischen Wortschätzen wird hier anhand von ausgewählten Nominalbildungen illustriert. § 2 Gemäß der Natur der Derivationsbasis lassen sich Nomina in verschiedene Gruppen aufteilen. Die Basis kann, wie z.B. im Falle von * hftko- 'Bär', ein Stamm sein, der selbst wortfähig ist und keine weitere grundsprachliche Analyse bzgl. einer morphologischen oder semantischen Grundform mehr voraussetzt. Sie kann andererseits für verschiedene Mitglieder des Lexikons verfügbar sein, wobei keine Beschränkung auf nominale Mitglieder besteht. Das ist bei einer großen Menge der hier verzeichneten Nomina der Fall. Z.B. läßt sich ein Adjektiv wie *neyos 'neu' als Ableitung von einer Partikel *nu 'nun' verstehen, ähnlich sind etwa Formen wie gr. EvtapCl 'Eingeweide', ved. fvant- 'so groß' auf adverbiale oder pronominale Basen rückführbar. Nominalformen zu solchen Basen wurden hier nur in kleiner Zahl verzeichnet, da ihnen in G. DUNKELS Lexikon der indogermanischen Partikeln und
XIV
Pronomina eine spezifische Behandlung zukommt.' Verzichtet wurde weitgehend auch auf die Berücksichtigung von Numeralia, die nominal sein können oder die Basis für Nomina darstellen können, jedoch ein eigenes Subsystem stellen, das geschlossen betrachtet werden sollte. Somit sind zwar Wörter für '1000' (ved. sahasra- usw.) im Rahmen ihrer Wortsippe *gbes- behandelt, nicht jedoch nflminale Bildungen von strikt numeralen Basen. § 3 Es bleiben zahlreiche Fälle, wo Nomina als Ableitungen von einer Wurzel angesehen werden können, die nach Abtrennung eines bekannten Wortbildungselementes als ihre semantische und morphonologische Basis erkennbar ist. Die Segmentierung einer Wurzel ist dank der Kenntnis der uridg. Wurzel- und Suffixstruktur zwar nicht für alle, doch bei weitem für die Mehrzahl der Beispiele möglich.2 Die meisten Wurzeln liefern mehr als eine nominale Ableitung, viele können darüber hinaus auch Verbalbildungen zulassen. Sie stellen also dem Lexikon mehr oder weniger umfangreiche Wortfamilien zur Verfügung, die in Einzelsprachen reduziert oder ausgebaut werden können. Lemma-Einträge, die auf eine Wurzel Bezug nehmen, können daher ggf. recht umfangreich sein. Auch die indogermanische Wurzel ist bekanntlich, allein mit Flexionsendungen versehen, wortfähig, sie kann grundsätzlich als Verb - im Präsens- oder Aoriststamm - und als Nomen fungieren, und während die gleichzeitige Existenz von Wurzelpräsens und Wurzelaorist aus Gründen der Abgrenzung ausgeschlossen scheint,3 ist das Vorhandensein eines Wurzelnomens neben einer Wurzelbildung beim Verb geläufig, wobei das Wurzelnomen überwiegend als abstrakte (Nomen actionis / rei actae) oder agentive (Nomen agentis) Nominalisierung des Verbs angesehen werden kann.4
1 Ein Vorabdruck des UPP, den G. DUNKEL dem Freiburger Projekt großzügig zur Verfügung gestellt hat, ist hier intensiv benutzt, soweit relevantes Material behandelt wurde. 2 Vgl. zur uridg. Wurzelstruktur LIV Sf. 3 Zu möglichen Ausnahmen s. J.A HARDARSON, Studien zum urindogermanischen Wurzelaorist und dessen Vertretung im Indoiranischen und Griechischen, Innsbruck (1993), 59fl. und KÜMMEL, HS 111 (1998), 191ff. • Wurzelnomina in agentivischer Funktion sind auf die Verwendung als Kompositionshinterglieder konzentriert, s. SCARLATA 756f. Beispiele für Simplicia sind einzelsprachlich selten und dann ver· mutlich sekundär entstanden. Für das Urindogermanische ist der Typ kaum rekonstruierbar, allenfalls lassen sich vereinzelte Fälle als bereits grundsprachlich aus den Komposita abstrahiert verstehen. Solche Hinterglieder sind "pseudo-adjektivisch", d.h. im Stande als Attribute sowohl mit maskulinen I femininen als auch mit neutralen Bezugswörtem zu kongruieren. Aufgrund der agentiven Bedeutung, die sich häufig auf eine (mask.) Person bezieht, sind jedoch Neutra selten, appositive oder substantivische Verwendung ist häufig. Wurzeladjektive sind abgesehen von solchen Nominalisierungen kaum zu finden, die Bildeweise war offenbar durch Wurzelverben und substantivische Wurzelnomina bereits ausgelastet. Denkbar ist allenfalls auch, daß hier eine stärkere formale Restriktion in Hinsicht
xv
Nominalisierungen des Verbs in den eben genannten sowie in diversen weiteren Funktionen werden darüber hinaus auch mit Hilfe einer Reihe von SuffIXen gebildet, die überwiegend als morphologisch primäre Bildemittel ihrerseits an die Wurzel, nicht an einen der Stämme des Verbs antreten. Wie also etwa das Formans" -s- zunächst an die Wurzel antritt und nicht etwa an einen Präsensstamm, wenn es einen Aorist kennzeichnet, so tritt auch ein NominalsuffIX wie .. -ti- an die Wurzel, nicht an einen Verbalstamm, wenn es ein Verbalabstraktum bildet. Erst in jüngeren Sprachstufen setzt sich für solche Kategorien eine stammbasierte, nicht mehr deradikale Bildeweise durch.s Solche Fälle sind hier als nicht prototypisch unberücksichtigt. Nominalisierungen des Verbs lassen sich (wie entsprechend etwa auch die Abstraktbildungen zu Adjektiven) als Sekundärbildungen zu eben diesem Verb verstehen, von dem aus sie, ungeachtet ihrer morphologisch primären Kodierung, semantisch-funktional motiviert sind. 6 Sekundärbildungen sind hier grundsätzlich aufgenommen, beispielsweise auch (morphologisch sekundäre) denominative Ableitungen, soweit für die Bildeweise grundsprachlicher Status wahrscheinlich ist. Für ein Einzelwort, das dieser Bildeweise folgt, ist freilich oft nicht feststellbar, ob die konkrete Bildung selbst bereits dem Urindogermanischen zugeschrieben werden soll oder ob nur die Basis und das Wortbildungsmuster als ererbt gelten dürfen und ihre Kombination zu einem Wort in einer indogermanischen Sprache erst später, innerhalb der Geschichte dieser Sprache erfolgt ist. Formale Entsprechungen, die ein solches Wort in mehreren Einzelsprachen belegen, stellen bekanntlich an sich kein hinreichendes Kriterium, um Parallelbildungen auszuschließen. Wenn auch die Abgrenzung von Parallelbildungen in manchen Fällen durch Kenntnis der einzelsprachlichen Beleglage gelingen mag, so bleibt doch, wie es in der diachronen Wortbildung geläufig ist, eine beachtliche Grauzone, in der das Alter eines Wortes und sein etwaiger Erbcharakter nicht einschätzbar sind. In den Lemmata ist deshalb gelegentlich auf den vermuteten Status von Wörtern als Parallelbildung aufmerksam gemacht; in den meisten Fällen fehlt ein solcher Hinweis jedoch, und umgekehrt wird auf anzunehmenden Erbcharakter selten verwiesen. Die Entscheidung, ob hinreichende Kriterien für ein bereits urindogermanisch real existierendes Wort vorliegen, bleibt damit dem Leser überlassen. Für viele Leser wird gewiß diese Entscheidung anders ausfallen im Falle von z.B. "(h1)rudb..ro- oder "syah:zd-u- als etwa im Fall von" kubb..ro- oder "lip-t6-, für manche wohl auch anders als bei z.B...p6jk-o- oder" nigP-to-.
auf das neutrale Genus zum Tragen kommt, das von Adjektiven wie z.B. 'groB', 'neu', 'rot' bildbar sein muß; neutrale Wurzelnomina scheinen aber im späten Urindogermanischen unproduktiv, ein entsprechender adjektivischer Typ hätte demnach in der Nominalbildung wenig Anhalt gehabt. 5 Zu überdenken wäre in der Verbalstammbildung allenfalls die Rolle des Essivformans "-htiil6- im Verhältnis zum Fientiv auf *-(e)h r , s. HARDARsON, FT Innsbruck (1998), 328. 6 Vgl. ausführlicher WODTKO, IF 110 (2005), 41ff. auch zum Folgenden.
XVI
Gerade deverbal motivierte Nomina stellen einen umfangreichen Teil des gemeinsamen indogermanischen Wortschatzes dar, da das urindogermanische Lexikon in stärkerem Maße deskriptive Mittel vetwendet zu haben scheint, als es in vielen modemen indogermanischen Sprachen der Fall ist. 7 Auch wenn solche Wörter nicht in jedem einzelnen Fall als aus der Grundsprache ererbt angesehen werden können, so illustrieren sie doch ebenso gut wie ererbte Wurzeln Qder Flexionsendungen die genetische Einheit der Sprachfamilie. Deverbale Nomina sind deshalb hier in einer Reihe von Lemmata dargestellt, ein Verzicht auf solche Formen würde den urindogermanischen nominalen Wortschatz nur unzureichend repräsentieren. § 4 Aus dem Gesagten geht bereits hervor, daß für die Aufnahme eines Nomens unter einem bestimmten Lemma-Eintrag seine Wortbildung ausschlaggebend sein kann. Folgt die Bildeweise einem Typ, der hier als grundsprachlich angesehen wird. und läßt sich ein entsprechender Status auch für die Wurzel annehmen, so wird das betroffene einzelsprachliche Wort hier durch ein lautlich-morphologisches Transponat in urindogermanischer Gestalt abgebildet. Alle hier angeführten grundsprachlichen Ansätze verstehen sich prinzipiell als Transponate, sie sind keine Rekonstrukte, die das jeweilige Wort als schon grundsprachlich existent postulieren. Die urindogermanische Form ist lediglich als "Formel" für eine virtuelle Vorform vetwendet, Ansätze sind nur hypothetische Wörter, die die ererbte Morphologie von einzelsprachlichen Formen verdeutlichen. Dementsprechend erhalten sie auch, im Gegensatz zu ihrer Wurzel oder Basis, keine Bedeutungsangaben. Bedeutungen sind aus der Bedeutung der einzelsprachlichen Fortsetzer oder durch Bezug auf den Bedeutungsansatz in der jeweiligen Kopfzeile des Lemmas wiederum für jeden Benutzer selbst erstellbar. 8 Auf eine solche hypothetische indogermanische Vorform ließen sich nach rein lautlichen Gesichtspunkten weitere indogermanische Nomina, zusätzlich zu den hier genannten, zuruckprojizieren. Beispielsweise könnte lit. ankitjbe 'Enge' als uridg... h:z8.111gb...t-ihz-bbhzijahz- abgebildet werden, indem man die formalen Bestandteile des Wortes Laut für Laut in grundsprachliche Form umsetzt. Das Wort ist jedoch hier nicht aufgenommen, da seine Bildeweise - ein komplexes Sekundärsuffix, das aus Reanalyse eines Kompositionshintergliedes entstanden sein dürfte - kaum grundsprachliches Alter beanspruchen kann. 9 Obwohl
7 S. Hj. SEILER: Die Prinzipien der deskriptiven und der etikettierenden Benennung, lingustic Workshop II1, Ed. Hj. Seiler, München (1975), 2ff., 39. 8 Es ist zu bedenken, daß ein Abstraktum wie etwa Abzug sehr verschiedene und konkrete Bedeutungen aufweisen kann, wenn es im Kontext von z.B. militärischen Truppenbewegungen, rechnerischen Auflistungen oder photographischer Reproduktion erscheint. Solche Verwendungen sind rekonstruktiv kaum erschließbar, sie unterstreichen jedoch die Leistung von Abstrakta im synchronen Wortschatz. 9 Zur Herkunft des Iit. Abstrakttyps auf -jbevgl. LÜHR, FS W.P. Schmid (1999), 299ft., 307.
XVII
somit die einzelnen Elemente, aus denen die Bildung aufgebaut ist, letztlich aus uridg. Mitteln herleitbar und daher auch lautlich auf diese transponierbar sind, kommt dem Wort dennoch kein Platz auch nur im virtuellen urindogermanischen Lexikon zu, denn die Wortbildungsstruktur, die Kombination der Bildemittel, ist nachgrundsprachlich, das Urindogermanische konnte also ein solches Wort nicht kennen. Durch das Kriterium des urindogermanischen Bildetyps sind zahlreiche Wörter ausgeschlossen, die einzelsprachlich die Wortfamilien zu der einen oder anderen Wurzel oder Basis bereichern. Das Kriterium des Bildetyps ist indessen, gerade weil es Grenzen für die Aufnahme von Wortgut schafft, verhältnismäßig großzügig ausgelegt worden, für manches, das hier verzeichnet ist, ist wohl der urindogermanische Charakter des Typs nicht über jeden Zweifel erhaben. Dieses Verfahren wurde gewählt, um eine größere Zahl von Wörtern anschließen zu können, die etymologisch durchsichtig sind. Es bietet, wie auch die Rückprojizierung einzelsprachlicher Wörter auf grundsprachliche Transponate, den Vorteil einer breiteren Darstellung von indogermanischem Wortgut in einem einheitlichen, urindogermanischen Gewand. Es verbleibt jedoch der Nachteil einer "flachen Rekonstruktion", die Wörter aus verschiedenen Sprachen ohne Rücksicht auf ihre jeweils eigene, innersprachliche Geschichte nebeneinander stellt. Die diachrone Schichtung des Wortmaterials geht im Transponat notwendig verloren. Diesem Mangel kann nur teilweise abgeholfen werden durch die Angabe des Belegalters in lange bezeugten Sprachstufen oder durch entsprechende Hinweise in den Anmerkungen. lO § 5 Außer den vielen Fällen, in denen einzelsprachliche Wörter in ihrer bloß lautlichen
Gestalt auf urindogermanische Vorformen rückführbar sind, ohne daß sich ihre konkrete Inhaltsseite oder auch nur ihre voreinzelsprachliche Existenz erschließt, gibt es nun auch eine Reihe von Transponaten, bei denen gemeinhin mit größerer Sicherheit von einem bereits urindogermanischen Status des Nomens ausgegangen wird. Hierher gehören beispielsweise *gPihJ-yo- 'lebendig' oder *ped- 'Fuß'. Auch solche Wörter können von einer Wurzel gebildet sein, die nicht nur mehrere nominale, sondern darüber hinaus auch verbale Ableitungen stellt. 11 Sie können zu dem nebenstehenden Verb in einem mehr oder weniger durchsichtigen Verhältnis stehen in Bezug auf ihre Wortbildung, ihre einzelsprachlichen Bedeutungen und die Breite ihrer Bezeugung. 12 Wo die Zugehörigkeit solcher Wörter zu einer auch anderweitig repräsentierten Wurzel eindeutig ist, sind sie gewöhnlich unter dieser Wurzel aufgelistet. In einigen Fällen (z.B. * tenhr ) wurden getrennte Lemma-Ansätze bevorzugt, 10 Die Anmerkungen enthalten ferner gelegentlich eine Erinnerung wie "nur Transponat" für besonders auffällige Formen; fehlt ein solcher Hinweis, so impliziert dies keineswegs, daß zahlreiche banale Nominalisierungen oder anderweitige Sekundärbildungen etwa keine Transponate wären. 1\ Vgl. LIV 215f. zu • g"iehJ - 'leben' bzw.• ped- 'treten; fallen, sinken'. \2 Vgl. WODTKO, IF 110 (2005), 77ff.
XVIII
wenn sich das Material so übersichtlicher darstellen ließ; auf weitere anzunehmende Zusammenhänge ist dann in einer Anmerkung verwiesen. . § 6 Schließlich kennt der indogermanische Wortschatz auch im Nominalbereich arbiträre
lexikalische Einträge, die teils als Stämme analysierbar, teils auch morphologisch mehrdeutig oder undurchsichtig sind, wie z.B. *h2i5l1-i- oder *1( U)lIon-. Solche Wörter lassen sich in größerer Zahl mehr oder weniger deutlich aus einzelsprachlichen Fortsetzern erschließen. Für dieses Wortgut ergibt sich ein grundsprachlicher Status von Form und Bedeutung durch die vergleichende Rekonstruktion von Ausdruck und Inhalt allein, ohne Zuhilfenahme von derivativen Mustern der Einzelsprachen. Das Fehlen einer auch anderweitig erschließbaren Wurzel und Unklarheiten bzgl. einer regelhaften Wortbildung in Verbindung mit einer konstanten übereinzelsprachlichen Bedeutung können hier auf eine aussagekräftige Rekonstruktion des grundsprachlichen Etymons führen, obwohl und eben weil sie für eine derivative Einbettung im urindogermanischen Wortbildungssystem keine sicheren Aussagen gestatten. Das Verhältnis von einer erkennbaren Ableitungsbasis und bekannten Nominalsuffixen spielt für dieses Material keine Rolle, die Wertung bzgl. der Integration in den Wortschatz ist deshalb gleichsam umgekehrt wie bei den zuvor besprochenen Derivaten. Gerade durch ihre mangelnde Analysierbarkeit bei breiter übereinzelsprachlicher Bezeugung geben diese Wörter sich als archaische Mitglieder des indogermanischen Lexikons zu erkennen.
Aufbau der Lemmata § 7 Lemmata erhalten eine Kopfzeile, wo die Basisform der im Folgenden gelisteten Bildungen mit ihrer rekonstruierten Bedeutung genannt ist. Die Basisform ist in vielen Fällen eine Wurzel, so grundsätzlich dann, wenn auch primäre Verbalbildungen vorhanden sind, vielfach jedoch auch sonst, wenn sich aus verschiedenen primären Nominalbildungen eine gemeinsame Wurzel erschließen läßt, vgl. z.B. *sen- oder *hjl1ebb... Wo alle einzelsprachlichen Fortsetzer auf eine einzige zugrunde liegende Stammform führen, wie Z.B. bei *je!oJCIrln- oder *h2i5l1-i-, wird das Lemma unter dieser Stammform angesetzt. Soweit sich, wie z.B. in den beiden genannten Fällen, die Morphemgrenze zwischen Wurzel und Suffix erkennen läßt, ist sie durch einen Bindestrich gekennzeichnet. Der Bindestrich fehlt, wo die Analyse mehrdeutig ist, wie etWa bei *sch2l!eJ- (* sehrpeJ-? *sch2 P-eJ-?), *hlckyo- (* hlek-po-? *hleky-o-?) oder *h:;ftko- (?). Läßt sich für ein solches Lexem, das einen Ansatz als Stamm erhalten hat, Ablaut innerhalb dieses Stammes rekonstruieren, so können in der Kopfzeile verschiedene ablautenden Stammformen angedeutet werden, die dann in Anmerkungen noch näher erläutert werden, so z.B. *h2i5l1-i-, * h: *koh:/..)- oder ** hzerg- > *h:;arg- in der Kopfzeile "rückgängig gemacht" sind. Dieses Verfahren soll Lesern die Identifikation mit dem jeweiligen LIV-Lemma erleichtern, wo zu Gunsten einer deutlicheren Strukturbeschreibung auf die Angabe der Färbung verzichtet ist. In allen weiteren Transponaten, die unter dem jeweiligen Ansatz gelistet sind, ist jedoch Laryngalfärbung bezeichnet. So finden sich z.B. unter dem Lemma-Ansatz *hzenhr Transponate wie *h2lJI1hr mon- und *h2lJI1hrmahr, die die Färbung durch *hz spiegeln. Hier wird die Annahme zugrunde gelegt, daß Färbung von * e > *a durch nebenstehendes *h2 und Färbung von *e > *0 durch nebenstehendes *h3 spätgrundsprachlich bereits vollzogen war. Wenn diese Färbungsprodukte mit älterem *a und *0 aus anderen Quellen zusammen gefallen sind, konnten sich daraus für die Sprecher Mehrdeutigkeiten bzgl. des Ablautverhaltens ergeben. Beispielsweise bestand hier die Möglichkeit einen spätgrundspracWichen *a : * 0 Ablaut (analog *h;}8: *h:;o Ablaut) zu etablieren, falls grundstufiges *a ursprünglich nicht ablautfähig gewesen sein sollte. 13 In der Kopfzeile wird weiter auf den entsprechenden Eintrag in lEW verwiesen. Dazu kommt ein Verweis auf den LN-Eintrag, soweit vorhanden, anderenfalls auf EIEC bzw. LIPP. Bei Wurzeln, die auch primäre Verbalbildungen stellen, ist weiter in Klammern eine knappe Information bzgl. dieser Verbalbildungen in die Kopfzeile integriert, die auf Verbalstammbildungen mit möglicher Relevanz für die zugehörigen Nominalbildungen verweist. 14 Dabei sind folgende Abkürzungen verwendet: A sagt aus, daß für die Wurzel in LIV ein Aoriststamm rekonstruiert ist. Wird diese Rekonstruktion in LIV als unsicher angesehen, so ist dies durch ein hochgestelltes Fragezeichen A1 gekennzeichnet. Ist A kursiv gedruckt, so bedeutet dies, daß es sich um einen Wurzelaorist handelt. Pr bedeutet, daß LN einen Präsensstamm angibt; bei kursivem Pr liegt ein Wurzelpräsens vor. Sind für eine Wurzel mehrere Präsensstämme angesetzt, so wird ihre Anzahl als hoch-
13
Die Existenz von grundstufigem • asowie • ä ist hier nach MAYRHOFER 1986, 169f., 172 akzeptiert.
Daß • a und • 0 aus Laryngalfärbung in der späten Grundsprache mit den grundstufigen Vokalen bzw. mit '0 aus Ablaut bereits vollständig identisch waren, ist nicht erwiesen; s. Zweifel bzgl. '0 bei LUBOTSKY in KellenslDor (1990), 129ff., vgl. STRUNK, Kratylos 51 (2006), 78f. mit weiterer Lit. Da Laryngalfärbung eine wichtige gemeinsame Voraussetzung für einzelsprachliche Ablautphänomene liefert, ist sie hier dennoch als Eigenschaft des Späturindogermanischen kenntlich gemacht. 14 Eine Auswertung des Verhältnisses von verschiedenen Verbalstämmen und Nominalformen einer Wurzel ist in diesem Rahmen nicht erfolgt. Weitere Beachtung möglicher Zusammenhänge scheint aber\VÜnschenswert.
xx
gestellte zahl hinter Pr vermerkt. Beispielsweise bedeutet Pr2, daß zwei Präsensstämme genannt sind. Die genaue Natur der Präsentien ist hier nur teilweise angedeutet. Prß bedeutet, daß das rekonstruierte Präsens ein Nasalpräsens ist. PIß bedeutet, daß drei Präsentien vorliegen, von denen eines ein Wurzelpräsens ist, wie durch kursives Pr angedeutet; ein weiteres Präsens ist ein Nasalpräsens, worauf hochgestelltes n verweist. Die Natur des dritten Präsens ist jedoch aus der Angabe nicht zu entnehmen. Für Stativpräsentien steht die Abkürzung St. Von weiteren Verbalstämme sind nur E = Essiv, F = Fientiv und Pf = Perfekt genannt. Übrige Fälle, wie Kausativ-Iterativa oder Desiderativa, sind unberücksichtigt. § 8 Unter der Kopfzeile finden sich einzelsprachliche Nominalbildungen zu der genannten Basis angeführt, jeweils nach den Transponaten, die sie in eine spätgrundsprachliche Gestalt ZUTÜckprojizieren. Das Kriterium für die Aufnahme eines Wortes mit einem Transponat ist sein mutmaßlich grundsprachlicher Wortbildungstyp in den vielen Fällen, in denen nicht ohne Weiteres mit der Fortsetzung eines· bereits grundsprachlichen Etymons gerechnet werden kann. Weitere Bedingungen - wie z.B. eine Wortgleichung zwischen mehreren Einzelsprachen - werden nicht gestellt; das Transponat suggeriert nicht eine bereits urindogermanische Existenz der Bildung, sondern nur seine potentielle Vorform im grundsprachlichen System, vgl. oben § 3. Auf flexivische Eigenschaften einzelsprachlicher Wörter wird nur aufmerksam gemacht, sofern sie in ihrem synchronen System unregelmäßig sind. Es sind dann einige charakteristische Flexionsformen angeführt. Bei Bildungen zu Verbalwurzeln sind folgende Bildetypen regelmäßig berücksichtigt:
a) Athematische Bildungen I. Wurzelnomina: Wurzelnomina sind für (fern.) Simplicia mit Abstraktbedeutung und für (mask.) Kompositionshinterglieder mit agentiver Bedeutung getrennt transponiert in den recht zahlreichen Fällen, wo einzelsprachlich beide Bildungen erscheinen. Dies ist bekanntlich besonders im Altindischen nicht selten der Fall. Diese Beurteilung der agentiven Bildeweise folgt SCARLATA 1999. Wurzelnomina mit t-Erweiterung sind hier angeführt, nicht unter den t.stämmen, da eine andere Zuordnung das Bild eher veIWirrt als verdeutlicht hätte. 2. n'n-Stämme und Stämme mit komplexen rln-SufflXen (*-!!erln-, *-terln-, *-merln-), soweit es sich um deradikale Bildungen handelt. 3. n-Stämme mit bloßem n-Suffix und komplexe n-Stärnme, wie Bildungen auf * -men- und * -mon-. Bei men-Stämmen mit Abstraktbedeutung wird gewöhnlich das neutrale Genus dem Transponat zugeschrieben. Lateinische Formen auf -mentum sind als Umbildungen der neutr. men-Stämrne gelistet.
XXI
Individualisierende n-Bildungen und Possessivbildungen mit SuffIX * _hJOn_ 15 sind als Sekundärbildungen soweit als möglich unter ihrer Ableitungsbasis angeführt (s.u.). 4. r-8tämme inklusive komplexer r-8tämme mit den Suffixen *-ter- (bei SS der Wz.) und
*-tor- (bei VS der Wz.). Wo der Wurzelablaut dieser angenommenen Verteilung nicht entspricht, also etwa vollstufige Wurzel bei betontem Suffix * -ler- erscheint (wie z.B. in ved. pretar-), ist die jeweilige einzelsprachliche Form als Umbildung gegenüber dem Transponat markiert (vgl. § 10).
5. J-8tämme umfassen ihrerseits einfache und komplexe Bildungen. Slavische Nomina agentis mit Sx. *-teJ- werden im Zusammenhang mit der agentiven *-telor-Bildung anderer Sprachen genannt. 6. i-8tämme mit einfachem Sx.: Hier sind auch Kompositionsvorderglieder im Caland-8ystem
angeführt, bei denen der i-8tamm auf die Position alsVG beschränkt ist; weiterhin gr. Feminina auf - ä-8tämmen) mit einfachem oder komplexen
Vgl. dazu hier sub • h:zej-u- Anm.23. Die Grammatikalisierung als Supinum erschwert die Auffindbarkeit der Bildeweisen in einzelsprachlichen Lexika; mit Lücken ist deshalb in diesen Fällen häufiger zu rechnen als bei den Infinitiven. Auf die Berücksichtigung ostbaltischer sekundär finiter Konjunktive ("Optative", s. STANG 428ff.) wurde verzichtet. 15
16
xxiI
SuffIx unter den thematischen Bildungen angeführt, da sie einzelsprachlich engste Zusammenhänge mit dieser Bildeweise zeigen. devl-Bildungen sind als Stämme auf * -ih2 transponiert, JTkf-Bildungen hingegen als Stämme auf * -iH-, da hier für *H auch mit *h} gerechnet wird. I7 Stämme auf * - 'schlecht, böse', drugb 'Freund', {ltrh Adv. 'innen', vgl. BRUGMANN 386, VAILLANT IV 487f., HEIDERMANNS, HS 109 (1996), 271ft.
Man vermutet hier das Wurzelnomen, doch kann • -bhrahr nicht ausgeschlossen werden. Ableitungsgrundlage sind lit. dB.Ijti 'tun, machen, bilden, verfertigen' bzw. lett. akls 'blind'. Während das Lett. Verbal- und Eigenschaftsabstrakta mit • -I-M- bildet, wird für letztere im Lit. das SuffIX -jbe ( -jbe) verwendet, vgl. aukstjbC 'Höhe' zu aukstas'hoch', bei dem es sich um eine lit. Neuerung handelt. Nach BAMMESBERGER 1973, 123ft. ist die Herkunft des • -1- dabei nicht sicher aufgeklärt; sie muß von Bildungen zu ijlhStämmen aus verallgemeinert sein. S. zu apr. pagonbe 'Heidenschaft' BAMMESBERGER 1973, 132, PKEZ III 208, SMOCZYNSKI 2005, 87, Anm. 169, ibid. 169, Anm. 364.
9
Man vermutet hier das Wurzelnomen, doch kann • -bhrahz- nicht ausgeschlossen werden. 10 S. 11
KEWA II 493 mit Lit.
Vgl. GERSHEVITCH 1959, 282f. mit weiterem Material. MAYRHOFER/BRANDENSTEIN 134 mit Lit. schließen als Vrddhi-Bildung apers. naiba- 'schön' an, das von anderen zu air. noib 'heilig' usw. gestellt wird (vgl. z.B. EIEe 493, BRUGMANN 166, VGK 1387, IEW 760, LEIA N-20, DE BERNARDO STEMPEL 1999, 280).
Trotz aller Vorbehalte wird der Ansatz als • sal-bbhra- tentativ hier aufgenommen, weil es sich um eines der wenigen mit • -bbo- gebildeten Farbadjektive handelt, das übereinzelspracWich bezeugt ist und für dessen Anfangsbestandteil ein plausibler Etymologisierungsvorschlag vorliegt (·saI- 'schmutziggrau' IEW 879). Wenn die seit langem geäußerte Hypothese stimmt, daß • -bbo- in Farbadjektiven und Tierbezeichnungen aus Komposita mit HG • -bbhra- 'scheinend' hervorgegangen ist, so wäre • saI-bbhrO- eine ihrer wichtigsten Stützen. Zu ·-bbo- < ·-bbhra- vgl. z.B. BRUGMANN 386, HEIDERMANNS, HS 109 (1996), 27Of. mit DarstelIung der Entwicklung vom Kompositions-HG zum SuffIX.
12
13
SCHINDLER, Sprache 24 (1978), 45 setzt für das Heth. und Arm. die Vorform • sal-bbo- mit • saI- 'schmutziggrau' (lEW 879) und dem in Farbadjektiven häufigen SuffIX • -bbo- an. Zu
dessen Herkunft äußert er sich nicht. Die Bedeutung von salpa- ist nach CHD S-107 'Magenund Darminhalt' (des Hundes). Die spezielIe Bedeutung 'Kot' ist nicht beweisbar. 14
VgJ. OLSEN 1999, 37.
15
Zugehörigkeit aus semantischen Gründen umstritten. Ablehnend GEW II 1060, DELG 1238. De LAMBERTERIE, DELG 1440 (Nachtrag) ist jedoch geneigt, der Analyse von PETERS 1993, 101ft. zu folgen, ebenso wie DUNKEL, FS Beekes (1997), 32, JANDA 1995, 246. Danach wäre die Grundbedeutung nicht 'Mann' sondern 'Held', d.h.• bbOhrt- 'der immer wieder glänzt, leuchtet'.
Zu den Komposita krel. 'A"Y1JO((proi;, GSg. (1986),317, Anm. 46.
0q>ro *cr&Jes, bedeutungsnah etwa auch spCs). lides, das keine außeriat. Entsprechung hat, läßt sich somit auch noch keinem uridg. Prototyp eindeutig zuordnen. 3 Statt
*q>~ (ebs.lt\OtO; etc.); zum möglichen Beleg Hes. Op. 372 s. UgrE S.v.
Nach PETERS 1980, 141 Fn.94 vI. mit einem Sx. *-tihr gebildet; lautlich käme etwa auch
4
*bbejdb-s-ahr in Frage, was aber wieder morphologisch unklar bleibt (zum gr. 5oSt. s. Anm.5).
Einzelspr. Parallelbildungen, s. STÜBER 2002, 63f., das gr. HG ist deverbai; im Lat. jünger foedus mit dem Vokalismus eines verlorenen o-Stammes, vgl. LEUMANN 378. Nach MATZINGER, FS Fiedler (2005), 117 lag ein ähnlicher, doch womöglich unabhängiger 50 Stamm *b"ojdb..es- mit Vokalismus von *b"ojdb..8hr (s.u.) im Alb. vor; alb. bese f. 'Treue, Glaube' ließe sich auf dieser Basis aus *b"ojdb..s-ahr (statt * bbejdb-s-ahr ) verstehen; vgl. zu
5
bese ferner DEMIRAJ 96, der die alternativ vorgeschlagene Herleitung aus *bbidb..tahr gleichfalls bezweifelt. 6
S. SEEBOID 95.
7
Jeweils einzelsprachliche Bildungen, zur späten gr. Form vgl. GEW 11488. aus *b"ojdb..6- mit Vokalismus von fidere und Homonymievermeidung gegenüber foedus 'häßlich'? Vgl. umgekehrt foedus, -eds für alat. fidusn. 'Bündnis, Vertrag' s.o. Für eine
B Umbildung
etwaige Vrddhi-Ableitung fehlt die Basis. 9
Im Ahd. vI. mit Vokalismus des Verbs umgebildet bzw. neu gebildet. Aksl. bCda f. 'Not, Elend, Zwang, Gefahr' gehört nach VAIlLANT IV 96 zum slav., Verb bCditi'zwingen'; dies sei jedoch aus dem Germ. entlehnt (nach LIV Kaus. zu * bbejdb..). Nach LIV 68 Fn.1 ist bCda eher mit lit. bedti 'Not, Kummer' zu * bbeh/db.. 'bedrängen' zu stellen.
10
Zweifel bei DEMIRAJ 94, der vielmehr mit urspr. i-Stamm (s.o. * bbejdb-oj-) rechnet.
11
S.o. Anm.5 zu alb. besef. 'Treue, Glaube'.
12
Später auch -7tEt~ (z.B. eii- 'glaubhaft' Soph.) mit .,.VS des Präs.
13
Statt * fistus, * fissus (vgl. fissus zu lindere sub * bbejd-).
* bbeng"- 'dicht, fest machen') ? *b h-!1g"-e/on-m. *b h-!1gb.. .3
u
(DSW)
L1V 76, lEW 127f. (Pr)
germ. ahd. bungom. 'Bachbunge'Z heth. panku-, -aw- 'ganz, all, gesamt', auch Subst. c. 'Menge, Gesamtheit'"' ved. bahu- 'viel, reichlich, häufig, dicht, dichtgedrängt' (RV +)
14'
iran. • bazu- in aav. b~ua.pt- 'dicht', arm. (LW) bazowm a-St. 'viel.5
t
? * bbeng h-u? * bh.pgh..u-Itn* bb.pgh..u_J6_9
gr. 1tO.xUr; 'dick, feist, dicht, gedrungen' (11. + ? [lett. biezs'dick, dicht', biei5'häufig, oft', dia!. 'dicht' heth. pankurln- n. ein tierischer Körperteil: 'Zitze', auch 'Sippe,ß ved. bahuJa- 'dick, weit, ausgedehnt, viel' (RV +), bahura- 'ds.'
? * bb.pgh..et_15 • bb.pgh..r6• bb.pgh..t6• bb.pgh..eto-
gr. Adv. 1tO.xuMi'lc; 'in groben Zügen' (Aristot.) jav. blJZ8h-n. Dicke, Festigkeit'll [gr. n:aXoc; n. 'Dicke, Stärke, Wucht' (Od. +)12 ? [an. bingrm., o'Bett(polster), Haufen,13 [ved. bBrMi~ 'sehr dick' (MS) [gr. ASg. n:aoaova 'stattlicher' (Od.)14 ved. btir!lhi~fha- 'stärkst, meist' (RV +) [gr. n:axu:noc;, -11, -ov'dickest' (ß.[ +]) gr. n:aX'l'ftE(;· 1tMnXnot, 1tO.XetC; (Hsch.), PN naXTlc;, -'l]'toc; heth. Adv. (ISg.) pangarit'in großer ZahI,16 ved. bätjha- (RV [z.B. -sftvan- 'kräftigen Ganges'][ +])17 gr. n:aXUoc; 'dick, stämmig, dicht' (Od.[ +])
7
(AitBm)
Sonstige
*bbgg1J..u-tab2t*bbengb-nu- m. I
2
gr. 1raxUnJe; f. 'Dicke' (Hdt. +) jav. bllinu-m. 'Höhe, Tiefe' (hapax V.)18
Verbal nur iir. mit themat. Präs. und Kaus., vgl. LIV Anm.l. VI. Sekundärbildung wie an. bunga f. n 'Klumpen, Wölbung', doch fehlt eine klare Basis; vgl. EWAhd 11 434f.
J
Lat. pinguis, -e 'fett, fett machend, fruchtbar' (Enn. +) wird oft hierher gestellt, etwa unter der Annahme, daß p- durch Kreuzung mit einem Etymon der Sippe gr. lttap n. 'Fett' (1 *pejH-, LIV 464f.) bezogen sei; vgl. z.B. WH 11 306 (mit Lit.), GEW 11 484, DELAMBERTERIE 1990 I 100, IEW 128.
• VgI. HEG s.v. mit Lit. (auch zu alternativen Etymologievorschlägen); wegen vereinzeltem paa-an-ku- wird o-Stufe * bbOng1J..u- neben • bbpgb..iu- in Betracht gezogen, vgI. RIEKEN 1999,
344f., AHP 89, HHP 255, 285. S
Vgl. zu bomluapt-(hapax YH 40,3) EWAia 11 221 mit Lit., TREMBLAY Diss. [293]; zu bazowm s. OLSEN 1999, 870.
6
Vgl. DE LAMBERTERIE 1990 I 77ff.
7
Traditionell hier angeschlossen (s. z.B. IEW), doch sehr unsicher; die lett. Adjj. sind innersprachlich isoliert, Nebeneinander von oIä- und joljä-Flexion kann auf vormaligen u-St. deuten. Somit wäre ein ablautendes Paradigma • bb6ngh..u- / * bbpgb_tfl!- möglich, neben dem
* bbOng1J..u- in heth. pänku- vermutet wird, s.o. AnmA. 8 Vgl. zur Bedeutung HEG s.v., RIEKEN 1999, 343; RIEKEN ibid. und S. 415 diskutiert die Mög-
15
lichkeit eines primären ·-j!ell'n-Stammes alternativ zur Sekundärbildung vom u-Adj. Eine Entscheidung bleibt schwierig. • So transponierbar, doch einzelsprachliche Parallelbildungen, vgl. z.B. EWAia n 221, GEW II 484; nach CANEVASCINI, Stir. 19 (1990), 16 dazu iran. • bazulakiJ- in khot. balysga- 'weit, groß',
wogegen TREMBLAY, Diss. [293 Fn.587]: vielmehr • b[Zuka-. Da im lir. auch • -ro- vorliegen kann, kommt hier theoretisch auch • bbpgb..u-ro- bzw. • bbpgb-ur- ü vor r in Einsilblern, s. MEISER 1998, 86, keine Kürzung von Lang-
2
vokalen im gedeckten Auslaut bei autonomen Einsilblern, s. MEISER 1998, 120, LEUMANN 111. Weitere Ableitungen: Verb JiirAIi 'stehlen' (Cato+), Jiinix 'diebisch' (Plaut. +), lürinus 'von Dieben' (hapax, Plaut.). Die Entlehnung aus gr. qKiJp kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. 3
Vgl. OlSEN 1999, 123, 124: Einordnung des Wurzelnomens als arm. n~tamm in denjenigen
4
Daneben Jiiriö glossarisch sowie als Fortsetzer in den roman. Sprachen, s. WH I 569 mit Lit.
S
Poetisch und glossarisch. Hiervon abgeleitet ist b8ire f. iä 'Herrschaft', LEIA B-16. Die Etymo-
Flexionstyp, der die uridg. proterodyn. n~tämme fortsetzt.
logie beruht auf den Notizen von VENDRYES, der zur semantischen Entwicklung lat.lür'Dieb'
> bret. !ur 'weise' vergleicht. Dies ist unwahrscheinlich, da sich die Bedeutung 'Dieb' auf das Gr. und Lat. beschränkt. Falls das Wort hierher gehört, könnte von der Bedeutung "'Träger' ausgegangen werden, vgl. dt. Wün:fen-, Amts-, Wissensträger. Nach GEW 11 1059 gr. cp6Jpa (-«?) f. 'Nachspürung, Aufspürung' (Phld. +) jedoch Rückbildung
6
zum denominalen Verb cpcopcXro 'einem Dieb nachspüren, einen Dieb ertappen'. Anders DELG 1238, wo auch für cp6Jpa die Ableitung von cp6lp, allerdings mit Beeinflussung durch cpoopc)ro angenommen wird. Zu cp6Jpa weiterhin cxirt6-cpcopoc; 'selbst ertappt, selbst enthüllt' (Soph. usw.), s. SOMMER 1948, 153-159. S. BREAlNACH, Eriu 34 (1983), 194 mit Ut.; anders QUIN, Eriu 29 (1978), 15: Suffix -ain:
'Woge, Welle' angenommen haben. Vgl. außerdem ahd. bAra f.
Ö
(oder n) '(kleiner) Rundschild (zum Auffangen der
*bber-
Pfeile)' (EWAhd I 467), das aufgrund der unbekannten Quantität des Wurzelvokals alternativ zu *bborahr > germ. *bar-ö- gestellt werden könnte. 62 63
Mit Brugmann-Dehnung und geneuertem Akzent, vgl. HAJNAL, HS 107 (1994), 213ft., 217. Vorform *bber-o- nicht auszuschließen, aber besser mit HAJNAL, HS 107 (1994), 200ff. hierher mit analog. Beseitigung der Brugmannschen Dehnung.
Umstritten ist, ob die Bedeutungen 'Schwaden, Streifen abgemähten Grases, Geländeabschnitt' als Homonyme und damit als Ableitungen der Wurzel *bberH- 'mit scharfem Werkzeug bearbeiten' (UV SO) aufzufassen sind, so ME I 265, IEW 135. Anders LEW I 34, für den
64
'Schwaden' wohl aus 'Gewinn, Ertrag' zu erklären ist. Vgl. noch die Komposita lit. atbarsim. PI. (3b), atbarosf. PI. (1) 'Hintergetreide, das leichte Getreide, das beim Reinigen (Worfeln) vom Wind nach hinten geweht wird'. Hierher nach GEW I 35. Anders MEILLET, FS Streitberg (1924), 259, der die Ausgangsbedeutung 'hervorspringen, spritzen' postuliert und das Kompositum zu einer homonymen Wurzel * bber- 'aufwallen', vgl. (lEW 132) und *bberhr 'sich schnell bewegen' (UV 81) stellt. Diese Argumentation ist nicht zwingend, wenn für -barai, -baros die Bedeutung 'Getreide' o.ä. < 'Ertrag' angenommen werden könnte, während die Wegbewegung allein durch das Präverb ausgedrückt wäre, vgl. dt. Hinter-getreide. Weitere Komposita im Lett.: atbars eine Getreideabgabe, uzbars 'Übermaß bei Getreideabgaben'. Die Zugehörigkeit zu *bllor..o- ist nicht auszuschließen. 6S
Als *'Ertrag' bei lEW 130, s. jedoch das Referat zahlreicher alternativer Etymologien bei DEMIRAJ 89f., der selbst die Analyse als uralb. *b(h)apram < *bllollhrro-m zu *bbpehr 'wachsen, entstehen, werden' (UV 98ft.) vorschlägt, vgl. zur Semantik gr. 1p'I>'t6v 'Gewächs, Pflanze', arm. boys 'Schößling, Kraut, Pflanze'; vgl. noch Anm. 64 zu *bbuhrro- hier sub
* bhpehr 'wachsen, entstehen, werden'. 66
Vgl. HOFFMANN/FORSSMAN 64.
67
Weitere Vorderglieder s. DELG 1189, RisCH 197, 204.
68 69
70
Entspr. *däfl~. OLSEN 1999, 358ft.: Aus Komposita mit -(V)-blloro- im Hinterglied entwickelte sich das im Arm. produktive Suffix, das u.a. denominale Adjektive bildet. Zur Lautentwicklung vgl. LEUMANN 82, 265, zu alternativen Intetpretationen WH I 485.
71
Vgl. außerdem a1td. bor, porn.? o'GipfeI', komp. enbor(e) 'in der, die Höhe, empor', als verstärkende Partikel in Komposita z.B. ahd. bora- in bora-lang 'sehr lang', aus germ.• bur-a-. Hierher auch aso bar- in barwirdig 'sehr würdig' mit a < 0 vor r (SEEBOLD 105, EWAhd 11 242 mit Lit.).
72
Nach SEEBOLD 105 volksetymologische Umgestaltung von amphora; daneben mit Übertritt zu den germ.ja-Stämmen ahd. eimberin. 'Gefäß' (Notker).
13
S. DE SIMONE!MARCHESINI, MLM 11 317ft. mit Lit.: < * to-borolahr 'Darbringer/-in'; vgl. noch WOU 49.
* bb.er-
74
27
Nach DEMIRAJ 92f. hierher, wobei die Formvariante mit hartem Inlaut expressiv wäre; alternativ < * bbor-nahr . Hierher weiterhin alb. bOre f. 'Schnee', auch mit präfigierten Formen
dzbOre, vdore usw. Nach DEMIRAJ 106f. Verbalnomen zu bie 'fallen', Bildung vom Aoriststamm bor-. Fraglich ist die Zugehörigkeit von alb. bir m. 'Sohn', da bislang keine Vorform gefunden wurde, die mit den allgemein anerkannten Lautentwicklungen in Einklang steht und morphologisch plausibel ist. VorscWäge: *bber-o- (PEDERsEN, KZ 33 (1895), 541, gefolgt u.a. von IEW 130, ABO 26); *bber-po- (HAMP, BSL 66 (1971), 220); *bber-äs, belebter s-Stamm (HULD 1984, 44). Alternativ als *bbi{H}-ro- 'Sproß' zu alb. bq 'keimen, sprossen', Wz. *bbejH'schlagen' (UV 72), s. DEMIRAJ 10U. mit Lit. Ebenfalls problematisch ist die Herleitung von alb. barkm. 'Bauch; Unterleib, Uterus' < * bbor-Jlp}-, vgl. DEMIRAJ 92 mit Lit. 75
OLSEN, TPhS 100 (2002), 239: < *(h)an V-bIJoro-o.ä., vgl. ai. anu-bhar- 'Unterstützung'.
76
Falls mit OLSEN, 1999,447, dies., TPhS 100 (2002), 239 aus einem Gerundiv * (h)an V-bIJorjoo.ä. Jemand, der unterstützt werden muß'; zu amowr, s.o.; vgl. jedoch zu Wurzelablaut und Vokalfarbe bei Gerundiva die Diskussion bei HEIDERMANNS, PS Seebold (1999), 167f. Weiterhin hierher arm. erkowori* 'Zwillinge tragend', Subst. PI. 'Zwillinge; Hoden', mit VG ·dll!'zwei', vgl. OLSEN 1999, 445f.
n Gegen MANN, Language 17 (1941),19 nicht hierher alb. barmet. 'die innere Lage der Baum-
rinde, Bast' (* bbor-mahr ), sondern zu alb. birdhe 'weiß, glänzend', vgl. DEMIRAJ 90, AED 18. 78
GEW I 1037: Die Etymologie ist nicht ganz eindeutig, da sich die verschiedenen Bedeutun-
gen eher auf geflochtene Gegenstände beziehen als auf 'Träger', doch ist die Entwicklung 'Träger' > 'Korb' > 'Geflecht' immerhin denkbar. Anders IEW 137. 79
S. EWAhd I 476ff., LEHMANN, GED B-27 mit Lit. zu alternat. Etymologien (* bbar-, * bbor'Hervorstehendes, Borste, Spitze' lEW 108f.). S. noch an. barmrm. 'Ecke, Rand, Kante', erst spät und selten auch 'Schoß'. SEEBOLD 105 stellt das Wort nicht hierher; die Bedeutung 'Schoß' sei aus anderen Sprachen entlehnt.
80
Der !-Stamm im Got. ist sekundär, vgl. CASARETIO 2004, 387f.
Umstritten ist die Zugehörigkeit von mir. barn 'Verwalter, Richter' (gloss.), mkymr. f., mbret. bam 'Urteil, Entscheidung', das als regulärer Fortsetzer von * bbr -no- bzw. bbr-nahr angesehen werden könnte, vgl. zum Lautlichen MCCONE 1995, 49. Schwierigkeiten ergeben sich jedoch wegen weiterer zu berücksichtigender Bildungen wie air. brath m. u, akymr. brawt f. 'Urteil' usw., die auf eine Se!-Wurzel weisen, so ausführlich HAMp, Celtica 11 (1976), 68ff. Semantisch befriedigend und lautlich unproblematisch ist die auf WAGNER, ZCP 28 (1960/61), 238 zurückgehende Herleitung der gesamten keltischen Sippe aus *g"erH- 'Zustimmung bekunden' (LIV 210), vgl. IRSLINGER 2002, 87 mit Referat der Literatur.
81
EWAia I 101: Falls nach MLADENOV, KZ 44 (1911), 3700. < • ambhi-bhr-pa- - gr. UjJ.q>tq>op€1X; usw. Für diesen Einzelfall wäre von einem ved. Fortsetzer von * h~mbbi (: abhJ) auszugehen, dessen idg. Ansatz nicht völlig auszuschließen ist, vgl. jedoch RIx, MSS 27 (1970), 90,
82
106, Anm. 45.
28
*bber-
83 84
Mit metatonie rode im Lit. (DERKSEN 1996, 229, 216). Vgl. zur Semantik GERNET, MeI. Boisacq (1937-38), 396ft.: Mitgift in Form von Kleidung, Schmuck usw., die "(am Körper) getragen" wird.
Unklar bleibt die Analyse von aioI. tptpeva f. 'Mitgift' (Hdn., EM). Man vergleicht Formen wie tptpe'tjJOv n. 'Bahre', cpapE'tpel f. 'Köcher' usw. und rechnet mit einer Se~-Wurzel, so z.B. CHANrRAINE 1933, 2061., GEW 11 l002f., PETERs (1980) 291. Alternativ zur Annahme einer Se~-Variante könnte man eine Bildung mit dem Suffix *-cno-in Betracht ziehen, doch ist das Material, das diese Annahme stützen könnte, dürftig, vgl. CHANrRAINE, a.a.O. Weiterhin könnte tptpeva eine späte Form für -alva sein und letztlich auf die jahrWeiterbildung des n-Stammes *b1Jer-p- (s.o. *-b1Jer-on-) zurückgehen. 85
86
OLSEN 1999, 12lf.: Mit sekundärer Einordnung eines Stammes auf * -Cn V- als arm. n-8tamm. Die engere Verbindung des arm. Wortes mit aioI. tptpeva sei unwahrscheinlich, weil eno-Bildungen im Arm. anders fortgesetzt seien, vgl. S. 465. Hierher wohl noch jatv. bamaj'Kinder' (ZINKEVICIUS, BSII 1983 [1984], 10).
Umstritten sind Zugehörigkeit und Vorform von alb. bUTTe m. 'Mann, Ehemann', s. DEMIRAJ 113f. mit Lit. und Referat verschiedener Ansätze als no-Bildung. DEMIRAJ selbst favorisiert eine ro-Bildung zu * bbyehr 'wachsen, entstehen, werden' (UV 98), d.h. *bbhzu-ro-; OREI., AED 42 rechnet mit Entlehnung aus ahd. gibüro 'Bauer'; noch anders HAMP, ZCP 39 (1982), 209: * bborHtr- > * bu....ortrV- > * bu(o)r(t)rV-. 87Erbwort nicht ausgeschlossen, vgl. zum LautI. SCHRUVER 1995, 65f. (*0> uvor -mo), jedoch besser mit GPC s.v. entlehnt aus engl. dial. bum (verkürzt aus burden). 88 Hierher
noch an. -bemi< (EWAhd I 48lf.).
*-bamja- in Kamp. wie einbemi n. 'einziges Kind, Alleinerbe'
OLSEN 1999, 436: Hierher, falls urspr. 'to be born, tolerable'. Alternativ iran. Lw., entweder< *-bma- - ved. -bhäryiJ- oder, semantisch passender, < *ba~ria- - ved. bhadra- 'glücklich, gesegnet', av. hu-ba~ra- 'sehr glücklich' (vgl. EWAia 11 244).
89
Umstritten sind Zugehörigkeit und Bildeweise von gr. ~UtlJ.~ f. 'Kiste zur Aufbewahrung von Kleidern' (n., Od.), das alternativ als Lehnwort interpretiert wird, s. GEW 11060 mit Lit.
90
91
Vgl. HElDERMANNS 1993, 125, HEIDERMANNS, FS Seebold (1999), 167. Daneben mit schwundstufiger Wurzel germ. *bur-i- m. in got. baur 'Sohn', an. buTT, ae. byre 'Sohn; Zeit, Gelegenheit', vgl. BAMMESBERGER 1990, 132 mit Anm. 218 zum Ae.; germ. * -bur-ja- 'zukömmlich' in got. gabaurjaba Adv. 'gern', ae. ambyre 'günstig, passend', gebyre m. '(günstige) Gelegenheit'. Nach HEIDERMANNS 1993, 144 handelt es sich bei ae. ambyre um eine Rückbildung zum primären ja-Verb ae. gebyrian, ahd. giburien 'geschehen, zukommen, gebühren'.
92
SEEBOLD 106: vgl. dt. Be-tragen.
93
OLSEN 1999, 437: Adverb in der Wendung barwok' afne/'Gutes tun', entweder dissimiliert aus IPI. *balWOvk' oder mit -ok' < * -o-t!!om.
29
94
r
Vgl. zur Frage des uridg. Ansatzes von (unkomponiertem) • bb -t6- MEILLET, FS Kretschmer (1926), 14Of., AiG 11.2 55lf. und MEIER-BRÜGGER, Glotta 67 (1989), l4Of. mit Anm. 9,
wonach von durativen Verbalstämmen, die auf präsentische Tempora beschränkt sind, urspr. keine to-Adjektive gebildet wurden, bzw. die frühesten Entsprechungen im Ind. und Gr. nur komponiert auftreten. 95 96
Im RV, Av. und Apers. nur komp., vgl. AiG 11.2 55lf., EWAia 11 248. Vgl. AiG 11.2 552, BRANDENSTEIN/MAYRHOFER 137, MEIILET, FS Kretschmer (1926), 141: apers. paräbrtam.
97
Nach MEIER-BRÜGGER, Glotta 67 (1989), l4Of. wohl schon alat. auf für 'Dieb' bezogen,
weshalb der ohnehin positionslange Wurzelvokal in der Literatur gewöhnlich als fürtum erscheint. Wegen der morphologischen Schwierigkeiten, die mit der Annahme einer denominalen to-Bildung verbunden wären, geht MEIER-BRÜGGER von • fortos bzw. furtus aus, dem substantivierten Neutr. des to-Adjektivs, das früh unter den Einfluß von für geraten sei und aufgrund der Verdrängung durch das suppletive Verbaladj. Jätum den Bezug zum Verbum verloren habe. Vgl. KGPN 155, FLEURIOT, Be 17 (1980),141 und MEID 1994, 19. Anders MCCüNE, Altkelt.
98
Sprachdenkmäler (1993), 115: wg. zu erwartendem gall. -brito- < ·_bbr -t6- (aber vgl. gall.
< • -t{-bbos) sei eher von -bretos « kymr. brwyt'bunt, mannigfaltig') auszugehen.
\W'tPEßO
•brej- wie in kymr. brwyt 'Spitze, Spieß' oder
Vgl. zur Flexion GOI § 294b, zur Stammbildung BREATNACH, GS 60eirigh (1997), 49ff.,
99
zum Kymr. SCHUMACHER 2000, 5Of., 700., zum Ir. IRSUNGER 2002, 387ff. Bei dem hierher gehörenden kelt. Material handelt es sich überwiegend um Verbalnomina zu komponierten Verben. Obwohl formal ein substantiviertes Fern. oder Neutr. PI. zum to-Adj. zugrunde liegen kann, handelt es sich aufgrund der Tatsache, daß die Bedeutung die eines Nomen actionis ist, eher um eine innerkelt. Neuerung, d.h. die Umbildung bzw. den Ersatz des ti-Abstraktums. 100 Simplex
selten und poet.; Hochstufe unerklärt, vgl. GEW 11 1005, DELG 1190: im Gr. ge-
neuert. 101
Vgl. CHANTRAINE 1933, 300; RISCH 25.
102
Falls hierher mit SCHRUVER 1991, 255. Danebenstehendes fretus, -üs m. (Enn. +) nach
aestus, -üs m. 'Hitze, Glut, Brandung'. Anders Z.B. WH I 546f., IEW 132: zu lat. fermentum usw., s.o. sub • (-)bbCr-men- mit Anm. 28; EM I 253: "aucune etymologie c1aire". 103
EWAia 11 249f. mit Lit.: sicher indoarisch, wohl zu BHAR, wobei die Motivation des
Namens nicht genau feststell bar ist, mit Bezug auf Agni < ·'zu unterhalten, zu pflegen' oder eher die Bezeichnung des Gottes mit dem Königs- oder VoIksnamen Bharata? 104
Das danebenstehende lptpE'tjX>v 'Bahre, Sänfte, Gestell' (Plb.) wird von CHANTRAINE 1933,
330, DELG 1191 mitved. bharftra-wohl 'Arm, Finger' (RV 3,36,7) verglichen und als Hinweis auf Se!-Formen der Wurzel gedeutet. EWAia 11 251 hält jedoch das ved. Hapax, für dessen Bedeutungsanssatz alternative Vorschläge existieren, eher für eine Augenblicksbildung nach häufigerem carftra- 'Fuß, Bein' (RV+). Ablehnend auch PETERS 1980, 29 aufgrund der
30'
*bber-
späten Bezeugung von lpEpEtpOv; allerdings vergleicht er gr. qxxpE'tjXl, ion. -1] 'Köcher' (11. +) als 'bbrhrtrehr . Anders OLSEN 1988, 10: cptpEtpOv < 'bberhrtrom, 'bher-e-tromoder 'bherh r e-rrom, qxxpE'tjXl < 'bbr-e-trab2105
Mit OLSEN 1988, 10 wahrscheinlich als lat. Neubildung aus Verbalstamm ler- und produk-
tivem -cu/um einzustufen, da diese SuffIXVariante sonst nur an Basen auf Vokal antritt, vgl. LEUMANN 313. Daneben mit -tro-, entlehnt aus gr. cptpEtpOv lat. lererrum n. 'Bahre, Speisebrett' (Verg. +), vgl. WH I 484. 106
Vgl. SEEBOLD 105.
Mit Präverb 'ad-. LEIA A-BO geht von der urspr. Bedeutung 'Opfer' aus. Vgl. noch HAMP, JlES 1 (1973),320, ders., ZCP 39 (1982), 214.
107
108
SEEBOLD 106: Vermutlich Umdeutungvon -us-i-, fern. Dual des idg. PPA auf *-Ves-l-us-; vgl.
auch BAMMESBERGER 1990, 212. Anders GED 66f.: aus dem PI. eines PPA 109
Vgl. zum Typ GOI 449, IRSLINGER 2002, 397ff. mit Lit.
Vgl. HAMP, ZCP 39 (1982), IRSLINGER 2002, 391ff. mit weiteren Komposita Zu den Präverbien von idbart vgl. VKG 11 468, MARME, (1995), 99 (' ad-uss-). Anders HAMp, JIES 1
110
(1973), 32Off., ders., ZCP 39 (1982), 212f. « * ad-op-), so auch WOU 49. 111
Mit 'ad-, vgl. FALILEYEV 2000,9; HAMP, JIES 1 (1973),320 zum Präverb. Zum Kymr. mit
Diskussion weiterer Komposita HAMP, ZCP 39 (1982), 212ff. und SCHUMACHER 2000, 55f., 7lf. Herleitung umstritten, Ansatz nach NUSSBAUM, GS Schindler (1999), 381 mit Anm. 24. NUSSBAUM rechnet nicht mit einem idus-Adjektiv, sondern erwägt eine Femininbildung zu einem Konsonantstamm auf -i-d-, d.h. * bbor-i-d-, vgl. pec-u-d- nb. pec-u-.
1I2
Anders WH I 527, gefolgt von IEW 130: do-Erweiterung des Adjektivs 'bbor-O-s. Ähnlich HAMP, FS Seiler (1980), 268f. mit Anm. 3 (do-Adjektiv). Weitere Vorschläge bei LEUMANN 330 « 'lodda zu 'loTere) und OLSEN, FT Zürich (1994), 274 (synkopiert< ·lodds, toPtz./Adj. zu Stativ 'bborehJe/o-). 113
Nach anderen, z.B. lEW 131, Hinweis auf eine Set-Wurzel: 'bherH-djahr .
*bbergb.. 'hoch werden, sich erheben' 1
'bhrgb.. (f.)
*(- )bhrgb..oIahr '(-)bhrgh-ahr f.
(BI)
LIV 78f., IEW 140f. (A Pr pe)
jav. b~r~z- (NSg. bars) 'Höhe, Berg; hoch,2 genn. * burg- f. in got. baurgs, an. borg, ahd. aso afr. burg 'Stadt; Burg,3 kelt. 'brig-in air. bri, GSg. bregf. 'Hügel, Erhebung', als HG in keltib. ONn nerto-bis /-brixs/, AblSg. seko-biriked/-brigedf jav. b~r~za- 'hoch,laut; Höhe, Berg,5 lusit. HG -brigoi(z.B. Caelo-, VN oder GN)6 kelt. 'brigä in mkymr. usw. bre f. 'Hügel, Erhebung', Adv. vry 'oben'; sehr oft als HG in ONn z.B. gaU. Litano-briga
31
? * bbergb..cn-IO *bbrgb..j-
*(-)bbergb..es-
*bbCrgb-{ J)jes*bbergb..isth:zQ-
germ. *berga-m. in Z.B. an. berg, bjargn. 'Berg, Felsen', ahd. as. bergrn., ae. beorg'Berg,s ? nkymr. bera m. und f. 'Haufen,9 jav. ISg. baroSna 'Höhe', apers. ISg. badnä 'Höhe, Tiefe' kluv. parraia- 'hoch,lI jav. b:Jr:JZi- 'hoch' nur VG, z.B. -caxra- 'hochräderig,12 heth. parku-, parkaw- 'hoch, groß' [arm. barjr(GSg. barjow, PI. -ownk; -an~ 'hoch,14 ? [toch. Apärkär, B pärkare'Iang,15 ? ved. -barhas- (adri- 'felsenfest' RV+, dvi- 'doppelte Stärke habend' RV)17 jav. barnzah- n. 'Höhe, Berg,16 ? arm. -beIj a-St.? (barjra- 'sehr hoch', crkna- 'himmelhoch,)18 jav. bar:JZiiah- 'höher' ved. blirlJi#ha- 'sehr kräftig, sehr erhaben, sehr laut' (RV +) aav. jav. bar:JZista- 'höchst' ved. brMnt- 'groß, erhaben, hoch, weit, dicht, laut' (RV+) jav. b:Jr:JZa.Pt- 'hochragend, hoch, laut' ved. brhatf- 'groß, erhaben' usw. (RV+ ) jav. b:Jmzaiti- 'hoch' usw. germ. *burgun~J)- in ON Burgund, an. Borgund, ahd. PN Purgunt kelt. *briganti f. in air. PN Brigit f. i, akymr. brycint, mkymr. breeint, breint m. 'Privileg', abrit. GN (DSg. in lat. ÜberI.) BrigantiaJO ved. -brf/ha- 'fest, stark' (pliri-SB+ )21
Sonstige
*bhergb..nu*bbrgb_pöt*bhergb..us-ihr *bbrglJ..pt-(/)jo_24 *bbrglJ..{It-ihr no-
J
2
jav. bar;;Snu- m. 'Höhe, Gipfel' (GAbISg. -nuu6)22' air. brigum. D(GSg. mir. briugad) Wirt' (ein hoher sozialer Stand)23 ga11. GN und ON Bergusia (in lat. über1.) gall. und hispano-kelt. ONn Brigantium kelt. * brigantinos in mkymr. breenhin, brenhin m. 'König', abret. usw. brienJin 'Freier' heth. pargasti-c. Höhe'lS
J. KATZ, Harvard Studies in C1assical Philology 98 (1998), 203ff. erwägt Anschluß von lat. urbs f. 'Stadt' an dieses Etymon; s. jedoch dagegen DRIESSEN, JIES 29 (2001), 54ff' Adjektivisch anscheinend mindestens in Vr 1.8, vielleicht aus appositiver Verwendung des Substantivs umgedeutet. Ganz anders GRIEPENTROG 1995, l08ff., der die adjekt. Verwendung in der Mehrzahl der Belege und auch im HG annimmt (z.B. gairilx}r.JZ- 'berghoch' -
als Armstrong-Komp.?). Nach GRIEPENTROG 109f. "wird durch interne Derivation zu
*bbirglJ.. 'Höhe' ein schwundstufiger und suffixbetonter Stamm *bbrgA.(') gebildet, der als
32
Adjektivstamm fungiert". Kritisch dazu NERI 2003, 105f. Fn.278, der seinerseits mit Schwebeablaut • bbregb.. im unbelegten st. Stamm des WZ.Nomens rechnet (ohne Begründung). S. zu den av. Formen auch KELLENS, NR 353ff. 3
VgI. EWAhd II 457ff. mit reicher Lit. und ausführlicher Diskussion der Etymologie: Zugehörigkeit zum hier behandelten Etymon bleibe zweifelhaft. S. zu den germ. Formen im Einzelnen GRIEPENTROG 1995, 91ff., vgl. ferner CAsARETTO 2004, 39f.
4
S. zu den kelt. Formen (auch im Folgenden) Weiteres in MLH V.l, 278f. mit Lit.
S
Daneben Schreibungen baroza-, die nach KELLENs, NR 354, auf vereinzeltem, kontextbedingtem Einfluß des s-Stammes jav. bamzaiJ- (s.u.) beruhen, nach GRIEPENTROG 1995, 109f. jedoch zu der vollstufigen themat. Bildung • bbergb..o- (s.u.) zu steIlen sind. HINTZE 1994, 217 Fn.l34 scheint mit einer voIlstufigen Form des Wz.Nomens im HG von (ISg.) ärStiiö.baroza 'speerhoch' zu rechnen. S. MLH IV 735 und Lit. S~ 738.
6
7 Wohl
sivem
Vrddhi-Ableitung vom Wz.Nomen; etwas anders LOHR 2000, 191: Ableitung mit posses.-0- vom st. Stamm des proterodynamischen (bzw. amphidynamischen) Wz.Nomens;
vgl. auch GRIEPENTROG 1995, 109f., der hier vollstufiges jav. baroza- 'hoch' anschließt (s.o. Anm.2). Strittig ist die Zuordnung slav. Wörter wie aks!. brep m. 0 'Ufer, Abhang', TUSS. bereg 'Ufer', ukr. bireh 'Ufer, Rand, Hügel': es kann sich um germ. Entlehnung handeln (so z.B. VAILLANT IV 490), um Kognaten mit fehlender Satemisierung (vgl. VASMER I 76), ggf. um Bildungen zu • bbergb.. 'beachten, bewahren'. Im letzten FaIl müßte eine Bed. 'bergen' wie in germ. Fortsetzern angenommen werden, die allerdings so im slav. Verb nicht vorliegt (vielmehr russ. berec"hüten, bewahren' u.dgl., vgl. UV 79f. mit Anm.2). Darüber hinaus wird Anschluß von germ. • berga- 'bergen' an • bbergb.. häufig erwogen, vgl. EWAhd I 553f. mit Lit., s. zum germ. Verb ferner Überlegungen bei GRIEPENTROG 1995, 112ff. (mit Lit.). Unsicher bleibt endlich die Zuweisung von vielfältigem onomastischem Material wie z.B. ONn BEpya, BEpyoUÄTJ in Thrakien. Vgl. EWAhd I 553f. Im Got. wird eine entsprechende Bildung durch die Abltg. bairgaheif. n
8
'Gebirgsgegend' vorausgesetzt, s. dazu CASARETTO 2004, 573 mit Lit. 9
Eher spät und spärlich bezeugt; air. bergf. ä'Rauben, Plündern; Räuber, Plünderer' kann formal identisch sein, doch bleibt die semant. Entwicklung klärungsbedürftig, vgl. SCHRUVER 1995,56.
10
Sehr unsicher, gerechnet wird auch mit • bbcrgb-men- n., vgl. schon BARTHOLOMAE, IF 7 (1897), 59. Ein nebenstehendes • barozman- kann durch eine varia lectio bar.Jz;,manqm (GPI.) zu besser überliefertem bar.JZimanlim gewonnen werden. Nach NARTEN, YH S. 164ff., ist baT;}zimanqm neutr. men-St., nach KELLENS/PlRART III 139 indessen mask. Die Lesung + bar;]Z;,manlim
m. schlägt SCHlNDLER, Sprache 34 (1988-90), 428 vor. -i- in bar.:JZimanlim
könnte womögI. durch -i- in vorausgehendem barms(:Jm eingedrungen sein (vgl. AiG 11.2, 356, anders 763). TREMBLAY, Sprache 38 (1996), 122 sieht hierin weiter den mask. kollekt. PI. eines neutr. men-Stammes, der durch den ISg. bar.JSna bezeugt sei. WENNERBERG 136 rech-
33
net für barmman;pn mit einem o-st.igen GPI. unter Verweis auf ein Sx. -ima- in jav. fraourvaestrima-, aiuuisTÜ8rima-. HINTZE 1994, 217 hält für das HG von +vanaiia.baT:Jina ISg. 'baumhoch' an einem n-St. fest. Arm. ham-barjowmn (obI. -man-) 'Aufheben' zeigt ein einzelsprachlich produktives Suffix, das mit einer mutmaßlichen primären mcn-Bildung in keinem Zusammenhang steht, s. OLSEN 1999, 593ff. Ebenso ist der arm. n-St. bowrgn, (API. brgowns) 'Turm' als LW fernzuhalten, s. schon lEW 141, vgI. OLSEN 1999, 950, ferner DE LAMBERTERIE, AArmL 1 (1980), 29. Gr. ~ und weitere Nomina zu ~ lassen sich zu * bbrck"- (LN 93f.) stellen. 11
Die Ablautstufe der Wz. ist mehrdeutig, s. für ein mögliches Szenario AHP 254f. Zu heth. parld-und hluv. parai-, beide in unklarem Kontext, vgl. HEG s.vv. parki- bzw. parku-.
12
Der apers. PN B.rdiya-m. ist nach MAYRHOFER, AIran.N. 1I/16f., Hypokoristikon zu PNn mit
VG * brdi- (vgl. z.B. jav. PN 1J:Jr.Jzji-ariti- 'mit hohem Speer'). Formale Übereinstimmung mit festlandkelt. PNn (auch FlN) Brigius, Brigia ist zufällig, da diese zu *bbrjb.. bzw. *bbrjb..ah;r (s.o.) bzw. zum Etymon von air. b.rfg'MaclIt' gebildet sein können, vgl. GPN 316. Ein entsprechender. u-St. wird auch als Basis von npers. bälä 'Höhe' < *bardälla- angenommen, s. EWAia 11 232. S. ferner HAMP, FS Tovar (1972), 177f., der hierher gr.ltap8t~ f. 'Mädchen, Jungfrau' (n. +) als *bbrjb-lIcn- anschließt, vgl. einen anderen Etymologievorschlag bei KLlNGENSCHMI1T, GS Güntert (1974), 273ff.
13
14
VgI. Überlegungen zur heteroklitischen Flexion bei OLSEN 1999, 163f., DE LAMBERTERIE 1990 I 14f., 11 864f.,je mit Hinweis auf möglichen Einfluß des nt-Stammes (s.u.).
15
Möglich auch primäres *bbrjb..r6-, so z.B. RINGE 1996, 68, vgl. DTB 373.
16
Die av. Form ist Neubildung nach STÜBER 2002, 41.
17
Zuordnung der ved. Formen zu dieser Wz. ist unsicher, vgl. LN 79 Anm.6 mit Lit.
Möglich auch *bberj1J..dah;r, doch allgemein auf den s-St. zurückgeführt, vgl. z.B. MEIU.ET 1936, 62, OLSEN 1999, 756 und ausf. DE LAMBERTERIE in Armenian Studies I Etudes Armeniennes in memoriam Haig Berberian, Ed. Dickran Kouymjian, Lisboa 1986, 469ff.
18
Nach LN Anm.3 vI. akt. Part. zum WzAo1.; skeptisch dazu GRIEPENTROG 1995, 111 Fn.54, der mit einem amphidynamischen mask. nt-Adj. * bberjb-ont- und zugehörigem proterodynamischen Neutrum rechnet. Nach LüHR 2000, 191 liegt vielmehr hysterodynamische Flexion vor; vgl. auch SCHAFFNER 2001, 616f. Zu vermutetem Anschluß der arm. PI.Formen barjownk' etc. an dieses Paradigma s.o. Anm.14. Toch. A korp-plirkänt (B kaurp-pirko) 'Sonnenaufgang, Osten' baut auf dem charakterisierten Konjunktivstamm auf und ist daher nicht direkt vergleichbar, s. WINTER, FS Polome (1988), 775ff.
19
20
VgI. zum Lautlichen SCHRUVER 1995, 70. Im Kelt. finden sich zahlreiche weitere anklingen-
de Namen, deren etymologische Zugehörigkeit sich nicht immer mit Sicherheit bestimmen läßt. Möglicherweise von dem nt-Stamm gebildet sind außer *brigant(J)jo-, *brigantino- (s.u.) der galI. ON Bergintum (v.I. Bcrcintrum u.a.), der abrit. mask. GN Brcganti (DSg. in lat. ÜberI.) sowie v.a. der gal!. GN (DSg.) Brigindonf, s. dazu RIG II.1, 123f., ferner GPN 314ff. Zu dem keltib. FN berkantikum s. MLH V.l 71 mit Lit. In dem brit. und ir. VN Brigantcs (in lat. und g1. Über!.) scheint der sw. Stamm durchgeführt.
34
21
Lat. fortis, -e 'robust, gut, stark, fest; tapfer' (XII tab.+), das auf älteres forctus (neben
horctus, Paul. Fest.) zurückgehen kann, wird oft hier angeschlossen, s. z.B. WH I 535f. Dabei bleibt jedoch die Semantik unerklärt, die sich im Ved. durch Vermischung mit *bbelgb'schwelIen' (LIV 73) rechtfertigen läßt. fortis, wozu sich der osk. Kompar. fortis 'stärker, strenger' steIlt (wenn nicht entlehnt, s. WOU 304f.), bleibt somit ohne klaren etymologischen Anschluß, vgl. EM I 250. 22
23
Nach TREMBLAY, Diss. [27Of.] vielmehr Sekundärbildung *bbOrgb..mn-u-s, GSg. *bbergb..mnusvon dem mask. Kollekt. *ba.razmän- (s.o. Anm.l0). Ansatz mit MAc BoIN, Celtica 23 (1999), 172, vgl. auch Mo'ITA, IncIing 18 (1995), 141ff.; etwas anders DE BERNARDO STEMPEL, ZCP 49-50, 94ff.: *bbrgb..öt-; s. auch IRSLINGER 2002, 48f. Wenn * -yöt- anzusetzen ist, kann diese Form, wie auch die folgende, als Umbildung eines PPA verstanden werden, das anderwärts nicht greifbar ist. brig(a)id 'zeigt' und bricht m. u 'Zauber' sind aber wohl zu trennen, s. IRsLINGER 2002, 87f.
24
Denkbar vI. auch * bbrgb..pt-ihra-, vgl. zur Bildung ferner kelt. * segontiolii- sub * segb...
2S
Überlegungen zur Bildeweise bei ME1.cHERT, GS Schindler (1999), 365f.
* bbes- '(zer)kauen'
s. * bbes- 'reiben, fegen'
* bbes-I 'reiben, fegen' *bbes*-bbS- U -
* bbes-me/on-
* bbes-e/od-
*bbos-o-
(DSW)
vgl. LIV 82, lEW 145f. (A Pr) ai. bhas- 'Asche' (nur LSg. bhas-iBhP) ved. -psu- 'Lebenshauch, Atemhauch,2 (a- 'ohne Lebenshauch, -kraft' (RV 7,4,6), aru.pa- 'mit rötlichem Atemhauch' (von der Morgenröte usw., RV) ?[gr. 'I''OXT) f. 'Hauch, Atem, (Lebens)kraft, Seele' (11. +), 'l'Uxo; 'Kälte' (Cd. +), 'l'1JXP6 m. 'Bruder,18, GSg. brat(.ryaI9 [apr. NSg. bd!i, VSg. brotem. 'Bruder,20 [lit. NSg. brotert!lis(2) m. 'Brüderchen,21, [leu. VSg. brätaritism. 'Bruder,22 toch. A N(A)Sg. pracar m. 'Bruder', GSg. pracri, [?NDu. pratrP, NPI. pracre, [API. pracrd4, B NSg. proeerm. 'ds.', ASg. protär, GSg. protri, NAPI. procera, GPI. protiiriits ved. bhrAlfvYa- m. 'Brudersohn, Neffe; Nebenbuhler, Rivale, Feind (AV + )26 jav. brätruuia- m. 'Neffe', -iifi.. f. 'Nichte,2? [spätlat. !rätruelism. 'Sohn des Bruders,28 ved. bhrätm - n. 'Brüderschaft' (RV) jav. bräfJra- 'Brüderschaft' (V. 4,40)30, komp. pouru.brtßra'mit zahlreicher Brüderschaft' gr. cppQtpa f. 'Bruderschaft, Geschlechtsgenossenschaft, Phratrie' (inschr. 2. Jh. v.), ion. CJlP11tp'Il f. 'ds.' (11. +) ai. bhrätJya- n. 'Brüderschaft' (ep.)32 [gr. aU. cppatpfa 'Bruderschaft', Jl.O; m. 'Brocken, Bissen' (Od.+) gr. 'l'Tlv6c; 'kahlköpfig' (Semon.), 'l'UVO;· 'l'rov6c; (Hsch.) gr. 'l'cop6 * -by-o-, vgl. die vorangehende Anm.
Etymologischer Anschluß und Stammbildung umstritten, wie ved. prabhu- (s.s.v.) alternativ zu *bbchr 'glänzen, leuchten, scheinen' (UV 68f.). Hierher z.B. nach WH I 366, BENEDEITI 1988,185 mit Lit.
13
Im Ital. liegt zweifelsfrei thematische Flexion vor. Aufgrund der angenommenen Übereinstimmung mit dem Ved. ging man zum Teil davon aus, daß ein ursprünglicher u-Stamm im Ital. thematisiert wurde. So begründet BADER 1962, 94 diese Annahme damit, daß bei *-bbu0- > lat. -buus, vgl. patruus USW., der Schwund von * -u- vor * -0- unwahrscheinlich sei; wahrscheinlicher sei der Übergang in die o-Stärnme ausgehend von den direkten Kasus des Sg. Es ist hierzu allerdings anzumerken, daß der (i)jo-Stamm lat. patruus < *ph2tr-(u)y-(i)jolahz-
formal nicht übereinstimmt und damit nicht als Vergleich dienen kann. Nach HEIDERMANNS, Habil. § 122b, Anm. 4 kann Thematisierung außerdem nur für das Sabell. angenommen werden, während im Lat. u-Adjektive in die i-Flexion überführt würden. WOU 584 geht deshalb von einer vom Ind. unabhängigen Wortschöpfung mit Lautwandel * -bbyo- > * -00- > lat. -00-, sabell. -fo- aus; vgl. auch MElSER 1998, 121: Schwund von -11- hinter Labial. Zu lat. superbus wurde gr. inttpcpCaÄ.oc; Adj. 'überlegen, übermütig, sich zu weit vorwagend' (ll.+) verglichen, das als *-cpp.alo; oder *-qnJaÄ.ol; zu interpretieren wäre, Lit. s. GEW 11 968f., DELG 1158. Neben den erforderlichen lautlichen Zusatzannahmen steht die Bildung jedoch auch morphologisch nicht auf derselben Stufe (desubstantivisches gr. lo-Adjektiv von einem sonst nicht belegten Abstraktum auf '·iahr ) und ist daher besser mit FORSSMAN, MSS 26 (1969), 27ff. als präpositionales Rektionskompositum zu cpuXi..T1 'Kessel', urspr. 'über den Kessel hinausgehend', zu analysieren; so auch BENEDEm 1988,47.
14
IS
WOU 583f.: o-Bildung oder komponierter u-Stamm (wie ved. prabM-), der sabell. in die 0Stämme überführt wurde. Geht man von einer urital. Bildung aus, was durch die formale und semantische Übereinstimmung nahegelegt wird, so scheidet die letztgenannte Möglichkeit wegen der abweichenden Entwicklung im Lat. aus, vgl. oben die Anm. zu lat. probus.
16
Nach VKG 1139 < '!Jdbi-bbll-o-nr, zum Präverb s. LIPP 91.
17
Ansatz nach WH I 375f., lEW 148. Anders LEUMANN 278: < 'du-bbi'aufzwei Seiten'. Noch
anders PRELLWITZ, Bezzenbergers Beiträge 22 (1897), 113: vgl. ved. dvidhä· 'zweifach auf zwei Arten' sub' dbeh r 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen'.
52
Umstritten, ob hierher noch umbr. ASg. difuc n. unbekannter Bedeutung, vgl. WOU 178f. Der Vergleich mit lat. dubiusund gr.l)llpl)1J(; führt zu 'zweigeteilt', 'doppelt gefaltet' o.ä. Hinsichtlich der Stammbildung vennutet ein Teil der Autoren einen s-Stamm wie im Gr., andere postulieren *difuim < *dui-b llujom (wobei jedoch im Gegensatz zum Lat. das *-11- vokalisch wäre). Für MEISER 1986, ISSf. kein Beleg für die Entwicklung von * -11- nach Dental, sondern "wertlose Anklangsetymologie". Noch anders HEIDERMANNS, Habil. § 283: vielleicht aus dem Gr. entlehnt. 18
Komposita mit VG *h]su-, *dus-, vgl. LEIA S-198, 0-212, UHLICH, TPhS 100 (2002), 419 mit Lit. Im HG vennutete man auch das Simplex air. Me, M(a) n. jo (?) 'Nutzen, Profit', das PEDERSEN, VKG 11443 Anm., 1 als *bIlSIl-ijo- statt *bboll-ijo- ebenfalls hierher stellt. Das trotz häufiger Bezeugung vollständige Fehlen von Schreibungen mit -0- im NAGSg. macht das
Vorliegen einer ursprünglich o-stufigen Bildung unwahrscheinlich; der von PEDERSEN angenommene Lautwandel hat keine Parallele, vgl. zur Entwicklung von urir. *ou(V) UHLICH, Eriu 46 (1995), llff. Vielmehr ist von altem *-s- auszugehen, was Pokorny zu dem Ansatz * b1lv:rijo- mit einer höchst ungewöhnlichen Vokalisierung führt, die sich noch in air. (+) bailc m. jo 'Ort, Grundstück, Gundbesitz, Dorf, Stadt' < *bbllhrl-ijo- (s.u.) finden soll. Zu Recht skeptisch LEIA B-4. OlL s.v. vennutet in bac aufgrund der häufigen Verwendung in negierten Konstruktionen ein ursprüngliches Indefinitpronomen der Bedeutung 'etwas', das sich über *'etwas (Wertvolles)' zum Substantiv entwickelt habe. 19
Vgl. zur Etymologie UHLICH, Eriu 40 (1992), 132. Anders GPC s.v.: HG zu *bbcjH- 'schlagen' (LIV72).
2D
Vgl. KGPN 296, GPN 387f. Das HG ist mehrdeutig. Das von IEW 148 zum Vergleich angeführte mkymr. gwyn-lydm. 'Glück(seligkeit)', (auch air. findbad, findbuth f. ä 'ds.'), enthält urkelt. *-bito- < * -gPi-tu- zu *gPichr 'leben' (LIV 215f.). Darauf weist auch Pokomys Bedeutungsangabe 'weiße Welt'; s. zum VG MEID 2005, 21Of. Vgl. noch GEW I 197, DELG 148. Nach MEIER-BROGGER, MSS 52 (1991), 123ff. < *p-
21
bbuh;rah;r 'keinen Wuchs besitzend' bzw. 'einen Unwuchs habend'. Die Ableitung erfolgte nicht direkt von *_b llll-Q- wegen des bereits grundsprachlichen Laryngalschwunds in Komposi-
tionshintergliedern, vgl. oben Anm. 11 zu * _bbll-Q-, sondern wurde analogisch beeinflußt oder neu gebildet. 22
S. SEEBOLD 126, EWAhd 11483 mit Lit.
EWAia 11 255, KEWA III 218: Nach KUIPER, Lingua 11 (1962), 228 < • vi-bbü-an- < • vib lluH-an- mit Laryngalschwund in Kompositionshintergliedern, vgl. Anm. 11 zu • -bb!!-O-; daneben die YajUlj-Fonn vibhüvari, wohl analogischen Ursprungs. S. auch AiG 11.2 176: Antritt von -an- an den fertigen Nominalstamm vi-bhu- s.o.
23
24
EWAia I 268, GEW 111054 rechnen mit Parallelbildungen.
53
25
EWAia 1 268 mit Li!.: ISg. MünD mit DnA für Dmn-A (RV) (so traditionell, vgl. AiG III 269) bietet keinen Anhaltspunkt zum Ansatz von heteroklitischem • bbuH-arian-, das in ved. bhuvarvermutet wurde, s. die Lit. in KEWA 11 512f., 51Of.
S. daneben noch bhüman- f. 'Menge, Vielheit' (KB 7,9 [33,8.9]) (AiG 11.2 759. WENNERBERG 144f. mit Lit.). Ved. bhuvana-n. 'Wesen, Welt' (RV+) setzt OLSEN 1999,29 als *bbellhrf1I1-o-an, das aus der Thematisierung des men-Stammes hervOl;gegangen sein soll. Es wäre allerdings zusätzlich mit der Änderung des WurzeJablauts zu rechnen. Anders zum Suffix von ved. bhuvana- n. 'Wesen, Welt' (RV+) AiG 11.2 206. RENou, BSL 37 (1936), 31, Anm. 1 erwägt Thematisierung von unbelegtem * bbuvan- (im Zusammenhang mit SpekuJationen zu einem nicht nachweisbaren Heteroklitikon). :!Ci
Vgl. DMic. 1 174f., 179 mit Lit. Hierher noch myk. pu-te-rija Adj. f., falls *cpu-rrptöv, ASg. einer Ableitung von pu-te. Alternativ als
*qrotTIÄlÖV,
ASg. zu pu-te-rija, d.h. cp\mXÄtcX
'Gartenpflanzung, Weinberg'. 27
Wohl Neubildung, ausgehend von auch anderweitig belegtem *cpt1-.
28
SEEBOW 126 rechnet mit Entwicklung aus dem PPP.
Z9
EWAia 11 268: Ursprungsform wohl bhdmi-; der devf-Stamm erklärt sich durch Einfluß des Wortes für 'Erde' bereits im Iir., vgl. ved. p'rth(i)vf-, jav. ~mlJfJi- (AiG III 136).
JO
V g1. EWAia 11 268 mit Lit. sowie die vorangehende Anm.
31
EWAia 11 268: Stamm Mmi-oder bümi-.
32
V g1. EWAia 11 268f. mit Lit., auch zu überholten Vergleichen.
33
Vgl. LEW 1 66.
J4
Auch in der Ableitung russ. ksl. by1bje 'Gras, Kraut'. V g1. V AlLlANT IV 25, 557: Alternativ zur Analyse als primäre Nominalbildung kommt Derivation vom PPA byJ"b in Frage.
33
Zu südpik. ntias f. jä mit unbekannter Bedeutung und Etymologie, das von manchen als
*bbuhrt-ijahr hierher gestellt wird, vgl. WOU 289 mit Lit., auch zu alternativen Zusammenstellungen. J6
Vgl. LIEBERT 41. SCHAFFNER 2003, 439f. sieht in dem ved. Akzentwechsel einen Hinweis auf die Bewahrung der Akzentuierung der ursprünglich proterodyn. Flexion bis in die Vorstufe der Einzelsprachen, nicht einen innerind. AkzentTÜckzug.
37
LEW I 68 nimmt bei der Form mit -ui- mit BüGA, KS 1 (1958), 293f. u.a. Beeinflussung durch ein ehemaliges Präsens· buju an und vergleicht noch lett. bujums 'Hab und Gut'. Lit. bütis nach DERKSEN 1996, 145ft. mit metatonie douce im Zusammenhang mit der Aus-
breitung des 4. Akzentparadigmas bei den i·Stämmen. Mit der urspr. Flexion nach dem 3. Akzentparadigma rechnet auch DYBO, Voprosy slavjanskogo jazykoznanija V, 11, referiert bei ECKERT, 54f. 38
Vgl. ECKERT 55; ESSJ III (1976), 156.
54
39
40
Vgl. GEW 11 I052ff.; nach DELG I235f. wurde der Wurzelvokal analogisch gekürzt, wahrscheinlich nach Abstrakta wie O't~ p&mc; usw.
Im Air. nur komp. als HG, vgl. IRSLINGER 2002, 402ff. mit Lit. Kritik an GREENEs Etymologie (Celtica 2 (1954), 337f.) von lepaidf. i'Herberge, Zuflucht, Raum, Bett' bei BREATNACH, Eigse 7 (1953), 26Of. S. zum Simplex unten sub *bbu-tahr sowie zur Distribution der Suffixe Anm. 79 zu mkymr. -bwdsub * bbu-t6-.
41
Vgl. DGVB 123, SCHUMACHER 2000, 67.
42
Gegen BRUGMANN 443 jedoch nicht hierher lat. futu-ere 'Geschlechtsverkehr haben' (CatuI. + ), vgl. WH I 574, EM I 264.
43
Vgl. AiG 11.2 712.
44
45
Hierher als Abltg. aksl. iz-bytbh m. 'Rest; Überfluß', vgl. BRUGMANN 443, VAILLANT IV 302,305. Hierher, vgl' GEW 11 1021, DELG 1207, IEW 150, SCHWYZER 506, wobei der Wurzelvokal -i- (neben -u- in allen übrigen Nominalbildungen) unterschiedlich erklärt wird: vom Präsens-
stamm *bbuhrie- (vgl. LIV 100, Anm. 15) oder mit CURTIUS dissimiliert aus *lpßtu. Die letztgenannte, von GEW und DELG favorisierte, jedoch von SCHWYZER 506, 301 abgelehnte Möglichkeit, impliziert als einzige den Ansatz einer primären Nominalbildung zu * bbyehr . Alternativ als *bbiH-tu- zu *b1lejH.'schlagen', vgl. a1b. (m-)bin 'keimt, sproßt' (LIV 72 mit Anm. 0) und dt. ausschlagen 'sprießen'. Hierher stellen BRUGMANN 447, SCHWYZER und GEW noch gr. cpiroc;, -00 • tajkur- und eine lautgesetzliche Entwicklung könnte angenommen werden. 10
Zum i-Stamm umgebildet, zeigt aber auch Übergang in die Jjo-Stämme, vgl. STANG 159 und
224. Ferner DERKSEN 1996, 196.
Von LEW I 94 wird der Vokalismus des Balt. als "Angleichung an die Sippe von Lit. dievas, lett. dicv.s'Gott' [...]" gesehen. Daneben auch die Varianten lit. dieveris(3a) m. 'ds.', GSg. -iound diaI. (aultSt.) dicvcris(l) m. 'ds.', GSg. -io mit Übergang in die ~timme - nach EcKERT 109f. die jüngere Variante. Den Belegen nach vorwiegend lexikographisch belegt. 11
Nach VONDRAK 491 zum i-Stamm umgebildet. Vgl. ferner VAILLANT II.1, 157, 167 und 259. Weiterhin EcKERT 109f. (CS)
* dchr 'geben'l
LIV 105f., IEW 223ff. (A Pr) ved. dA- 'gebend, Geber', 2 Inf. DSg. de (RV), DSg. havirde 'Opferguß gebend' (RV)3 ?jav. Inf. ASg. d1p11'zu geben' (Y 44,16)4 ved. -dA-'gebend' z.B. in vasu- 'Güter -' (RV, AV), äyur-'Leben
-'(AV+) *(-)delohr t-5
*-dh3 -i*-dh:ro-
aav. jav. -dä- 'gebend' z.B. in jav. pufJrö.dä- 'Söhne schenkend' ?gr. &J)(; f. 'das Geben' (hapax Hes.), PN (h. Cerl lat. dös, -ns'Mitgift' (Plaut., Cato+),' ?komp. in sacerdös, -ötis m. (f.) 'Priester(in)' (Plaut. +)8 ved. ädi- m. 'Anfang, Beginn' (Br+ )9 ?ved. -da- 'gebend' z.B. in ved. anänuda- 'der kein Nachgeben hat' (RV)10 ?arm. C'OWIt'kalt', auch Subst. 'Kälte, Frost'lI Iit. -dasz.B. inprie-m. (2) 'Zugabe', ui-m. (214) 'Geldmittel, Ausgabe,l2 slav. *-dz,-z.B. in aeech. duchoprod'Ämterkauf,13 ross. dia!. pOdym. PI. 'Abgaben, Steuern',l4 serb. pridm. 'Draufgabe beim Tausch,15
*doh3 -mon• doh3 -melon-
arm. Adj.-Suffix -awet'reichlich vorhanden' germ. * faita- 'fett' in an. feilr, ae. frett, afr. fatt, fet, mhd. veiz 'fett, feist, gemästet' u.a. 17 gr. öqJ.a., -a't<X; n. 'Geschenk, Abgabe' (Plat. + ) gr. Inf. Ö, komp. predan1> 'abgegeben, übergeben', serb. dDn, ukr. dioJ1'gegeben 062 gr._@:wvn.'G~lre, Geschenk' (ll.+)63 myk. PI. da-ra 'Gabeo 064 arm. towrr, GP!. uocfEvat vorliegt, ist ved. dävane unmittelbar gleichzusetzen; anders BENVENISTE 1933, 114: Parallelbildungen. Noch anders COWGlll., Language 40 (1964) 359: Bildung mit Infinitivsuffix -tvat und Gleitlaut -1/-, da ein Infinitivsuffix "-FEvat im Gr. sonst nicht belegt ist. Mit einem Gleitlaut und der innergr. Entstehung von "do-enai rechnet auch PINAULT, Pedersen-Koll. (1994),375 mit Lit.; s. dort auch zum möglichen Anschluß zu dem vom Zugehörigkeitsadjektiv toch. A toriJ!1 vorausgesetzten urtoch. "taur 'Bezahlung, Entschädigung'.
22
Horn. att. öoUv·{Xt 'geben' führt BENVENISTE 1933, 114 auf schwundstufiges "dhr!!n- zurück; anders RIX 1992, 238:· < "do-enai(kypr. OOfEvat) mit restituiertem -enaistatt "donai< "dhr en-eh2i; ähnlich GEW I 389 mit Lit.
66
23
24
25
26 27
Vgl. AiG 11.2 899. SCARlATA 214f.: unklar, ob das Suffix der Komposita auf -davan- mit denen des Infinitivs gleichzusetzen ist. Falls dem Infinitiv ein entsprechendes Abstraktum zugrunde liegt, könne ein Teil der Komposita auch als Bahuvrihis aufgefaßt werden. Vgl. MLH V.1367f.: < *d(NH-pönei
Vgl. zum Wurzelvokal STANG 41ff. Anders zur Wortbildung SKARDZruS 222: Bildung mit SuffIX -ana- vom Präteritalstamm dav-. EWAia I 734 mit Lit., MEISER 1986, 187. Falls orthographisch für *duu'lS~ vgl. EWAia I 734 mit Lit., insbesondere INSLER 1975, 185, KELLENS/PIRART III, 67.
211
Ansatz nach CORTHALS, FS Szemerenyi (1979), 23Of., doch rechnet dieser mit einem idg. stSuffix; besser mit HIu. 2003, 289 denominal vom s-Stamm. Unwahrscheinlich, da ohne erkennbare Motivation oder Parallelen, DE BERNARDO STEMPEL 1999, 536, die mit Suffixersatz im Ir. rechnet. Der Ausgang von air. duan 'Gedicht', das sie mit WATKINS, Celticall (1976), 276f. < *dap-ns- zu *deh:;p- 'zerteilen' (LIV 104) herleitet, sei durch -asersetzt worden.
29
Vgl. zum Wurzelvokalismus STANG 41ff.
3OWOU 614: *-di- < *-dü- < *- da- unter dem Akzent. Vielleicht< • dh,-e-tro-?
79
Übersetzung anch KEUENS/PIRART 11 254. Anders BARTHOLOMAE 679: 'Festsetzung'.
BOVgl. EWAia 11 713, KEWA 11 32: Einfluß von dätni- n. 'Zugeteiltes, Anteil' (zu *dehz(j)'teilen' LIV 103f.) ist nicht auszuschließen. 81 Vgl. zum -tt- AiG 11.2 703 sowie Anm. 36 zu ved. -tti- sub * (-)dh,-ti- und Anm. 72 zu ved. -ttisub * (-)dh,-tO-. 82 SCHWYZER 465, Anm. 5, GEW I 388 und lEW 225 rechnen mit identischen SuffIXen im Gr. und Lat.
(BI)
lEW 184ff, 416f., EIEe 513
·dej-, di- 'hell (sein), scheinen'] ?·-di-ehl ?·(gIiJ-di-eS'
?[ved. adya'heute' (RV+)3 [Iat. hodic'heute' (Naev.+ )4, falisk. foied 'ds.,s ved. sadyas 'an einem Tag, desselben Tages, sogleich' (RV+ )7, r~~ .... ....1
I.rr;:' ...
I ............. + .... __ 1
IU"
1
\8
70
*dej-
*di-n)9
*-(Ji-n-olahr
*-dej-n-olahr
* dj-cy- m.26
?[npers. d(g), ?dina 'gestern,9, pahI. dik, baloei ä\k), ?osset. mon!a::zina:: u.a. 10 gr. x9tc; 'gestern' (h. Hom.+), fX9tc; 'ds.' (Aristoph. u.a.)ll [lat. her!, here 'gestern' (Ter., Plaut. u.a.), hestemus 'gestrig' (Plaut., Liv., Catull u.a.i 2 air. indi'gestern,13, kymr. doc, akorn. doy, mbret. dech 14 germ. *g(j)ez in an. f gli:T, f giar lS 'gestern; morgen', komp. gi8rdagrm. 'gestriger Abend', giarkve/dn. 'ds.', nolW. dial. giaar, gia::r'gestern' germ. *gjes-tra- in got. gistra-dagis 'morgen,16, ae. giestron 'gestern', gioster-da::g 'ds.', gcostra, giestra 'gestrig', , aso giestrada::g 'gestern', ahd. gister, gestera, gesteren, gesteron, mnI. gistercn ?alb. dje 'gestern,11 ?toch. A .qär'morgens, am Morgen,18 ?[arm. GDI.Sg. tow:mjcan 'Tag'20 [air. denus- f. 'Tag; Zeitraum eines Tages', komp. tredenus 'Zeitraum von drei Tagen,21 [aksl. NSg. dMJb m. 'Tag', GSg. dbDC, GPI. dbn'b, ross. NSg. 22 dellb, GSg. dnjam., skr. NSg. dlin, GSg. dnem. usw. ved. madhyiJpdina- m. 'Mittag, Mittagszeit' (RV+ ), purudfna'viele Tage enthaltend' (RVlO,29,1), sudfna- 'sehön tagend, licht; 11• .Tag~h~lte.._g1iicklicher Tag' (RV+)23 ?gr.lCIliv6v· tvea&, II6.cptOl (Hseh.)24 lat. nündinum n. 'Frist von neun Tagen, Marktzeit' (XII tab., Varro+), nündinae f. 'ds.' (Varro+), perendinö 'übermorgen' (Prise.), percndinum n. 'auf übermorgen' (plaut. + ) air. nofnden f. 'Zeitraum von neun Tagen' germ. *-teina- in got. sinteino Adv. 'immer(während)', sinteins* 'täglich', komp. wgerm. */anga-teina- in ae. lengten, lencten, lenten m. 'Frühling, Lenz' , ahd.len(gl)zin m. apr. NSg. deina 'Tag', ASg. deinan, API. deinans, schan deinan 'heute' lit. diena (4) f. 'Tag', komp. siaiidienJsiandien 'heute', anaiidien!anqdien 'neulich, unlängst, jüngst' u.a. 2S , lett. diena f. 'Tag' heth. NSg. siusc. 'Gott', ASg. siunan, GSg. siuna?7 ?pal. tiunas'?,28, lyd. NSg. ciwsc. 'Gott', ASg. ciwn'Gott,29 ved. NSg. dyau~mf. 'Himmel, Himmelsgottheit, Vater Himmel, Tag' (RV+), GAbISg. dy6{l, I.Sg. dyavi, NOu. dy.1va, NPl. dy.1vas jav. GAbISg. diiaos'aus dem Himmel' gr. NSg. ZetX; m. GN (Il.+), boiot., lak., korinth., rhod. ßE1Ji;, lesb. z&ßI; m. GN, VSg. ZEß, lesb. ZMU 31 ?messap. NSg. zism. GN, 'Zeus,32 ?thrak. Tli:Jv, TtOl;, Tf.oa, Tfi:wv ON 33
*dej-
71
alal. ASg. Dioueuf34, GSg. Dioui}5, Diouos, DSg. Diouelloue m.GN lat. NVSg. luppiter, lüpiterc ASg. lovem, GSg. Ions, DSg. love m. GN (Enn. +) lat. API. diesm. 'Tageslicht, Tag; Termin, Zeit; f. Frist' (Enn., Verg.+)36 lal. diü 'bei Tage'(Plaut. +), interdiü 'unterwegs, tagsüber'
(Cato+i 7 38
XdjemASg. 44
Xdi_y_
osk. GSg. iuveis m. 'Tag', osk. DSg. diuvei , umbr. DSg. iuve m. 'ds.', [VSg. di, der, mars. DSg. iouem. 'ds.' [air. NGSg. die, dia m. 'Tag', ADSg. de40, akyrnr. did m. 'Tag', diu suJ m. 'Sonntag', rnkyrnr. ~ kyrnr. dydd m. 'Tag', kom. deth, bret. deizm. [air. mdiu 'beute"'l, kyrnr. heddiw, rnkorn. hethew, mbret. hizio, nbrel. hirio42 ?alb. zor. -im. 'Gott"'3 ved. ASg. dyim (RV+ ) gr. ASg. Zijv, [Zi'jva45, [Al".a m. GN (11. +) [Iat. NSg. dies, Asg. diem, GSg. die1m. 'Tageslicht, Tag; Termin, Zeit; f. Frist' (Enn., Verg. + )46, NSg. Dilspiter (inschr., Plaut., Varro u.a.)47 ?nphryg. ASg. nav, GSg. 't1.O!;, DSg. 'tl, nE, 'tlTJ48 ved. ASg. divam, GSg. divas, DSg. divc, ISg. divA., LSg. divi, API. divas, [dyz1n, IPI. dyUbhis mf. 'Himmel, Himmelsgottheit, Vater Himmel, Tag' (RV+), komp. in ved. divJt- m. 'Glanz' (RV), ~- wohl 'im Himmel wohnend' (RV), dyUbhakta- 'vorn Himrnelsgott zugeteilt' (RV)49 aav. fradiuuäAdv. 'immerwieder,so gr. GSg. 6t6 • KjJ gerechnet wird. Die Anlautgruppe von drei Konsonaten ('gb6 bjV-) ist sandhibedingt verschiedenartig in den Einzelsprachen realisiert, vgl. MAYRHOFER 1986, 155. Anders LIPP [106ff.], wonach als Grundform *g~bjes(mit GSg. desWN?) anzusetzen ist, da ansonsten die etymologische Verbindung und Bedeutung eines 'gb.. unklar sei, s. auch LIPP [56ft]. Eine weitere Erklärung bietet DUNKEL, FS Rasmussen 127ff., wo als Ausgangsform • gbes angesetzt wird, die mit verschiedenen adverbialen Endungen versehen werden konnte.
74
*dej-
Ein Adverb derselben Bedeutung auch in ved. sadivas Adv. 'ds.' (RV 2,19,6), das nach LIPP [57 mit Anm. 6] die Deutung als GSg. stütze. S. ferner EWAia 11 694.
7
8
Daneben auch mit jüngerer Lindeman-Variante in hiyis Adv. 'ds.'. Der Anlaut wurde "sandhibedingt" zu *g.6j~vereinfacht, vgl. MAYRHOFER 1986, 155.
9
Setzt eine n-haltige Form voraus, die von ABAEv IV 313f. als *zi-no- aufgelöst wird. Anders BENVENISTE 1959, 109, der zi-non- voraussetzt (aber vorangehend wird osset. *zin- zitiert?). Liegt hier ein n-8tamm zugrunde? Vg1. ferner CHEUNO 2002, 94 und 255. Auflistung des iran. Materials bei ABAEV IV 313f.
10
Mit Suffix *-ka- erweitert, vgl. LIPP [106]. Vgl. SCHwYZER 413 (mit prothetischem Vokal), ferner 613 (mit deiktischer Partikel). S. außerdem GEW 11 1097f.
11
Unklar bleibt die bei Hsch. zitierte elische Form aEp6c;' 1986,155. 12
X~. 'lilEiOl,
dazu MAYRHOFER
Laut MAYRHOFER 1986, 155 mit Schwund des * -j-; vgl. noch MEISER 1998, 97, wo zusätzlich mit AnIautmetathese gerechnet wird.
Aus lat. Sicht ein erstarrter LSg., so LEuMANN 427. 13
So LIPP [106] mit Anm. 4. Zum Anlaut s. WATKINS, Trivium 1 (1966), 108f.
H
Dazu SCHRIIVER 1995,390.
IS
S. NOREEN, AnG I 191, bes. Anm. 1 zum Fehlen des Umlauts.
16
Hapax, nur M 6.30, vgl. GED 156. Bedeutung möglicherweise 'der Tag, an dem der heutige =
gestern ist' (?), s. weiterhin KLUOE!SEEBOWS.V. 'gestern'. 17
18
Grundform vom alb. Standpunkt aus nicht klar anzusetzen, vgl. DEMIRAJ 138, ferner OREL, AED68.
So LIPP [106ft.]. Ferner THED 185. Anders VW II.1, 87 (aus *kus-ro-).
Möglicherweise gehörten alle Formen mit suffixalem *-n- zu einem Gesamtparadigma, das nach BEEKES 1985, 46f. folgendermaßen ausgesehen haben könnte: NSg. *dej-n, ASg. *dj-enlp, GSg. *di-n-6s, wobei der einzige Grund für den Ansatz des NSg. der ist, daß die Ablautstufe *dej- belegt ist und der Theorie zufolge nur zum NSg. gehört haben kann.
19
Ein alternativer Ansatz wäre die Annahme eines Stamme auf NSg. *dej-än-, dazu mit generalisierter Vollstufe GSg. *dej-n-6s, von wo aus die balt. und die germ. Formen gebildet wären. Gegen eine solche Annahme spricht das Slav., das eine Schwundstufe voraussetzt. über eine angenommene Zugehörigkeit von 81. dor. TlV&XPfful m. PI. Beinamen der Dioskuroi (inschr.) neben Tuv&xpf&xt m. PI. 'ds.' (h. Horn., Hdt., Pi. u.a.) vgl. GEW 11 945. Dafür z.B. KRETSCHMER, Glotta 30 (1943), 87-96; als ägäisches Substrat angesehen von ALEssIO, Studi Etrusci 18 (1945), 417. 20 Zum
NSg. tiw'Tag', s. sub *dj-u-. Die arm. Form bleibt lautlich letztlich unklar.
*dej-
75
Nach üLSEN 1999, 176 kann eine Grundform * -dinih]1l0- vorliegen, wenn die ursprüngliche Verwendung genitivisch war. 21
S. LEIA D-51, wonach mit einem nasalen Element und dem Suffix * -essu- erweitert; so auch WATKlNS, Trivium 1 (1966). Anders HAMP, EC 14 (1974), 474, der ein no-Partizip als Grundform für die ital. und kelt. Belege annimmt, das mit dem ir. Suffix -us erweitert sei, welches Abstrakta von adjektivischen Komposita bildet.
22
23 24
Die slav. Form ist nach VAILLANT 11.1, 193f. die Erweiterung einer Wurzel *di-; s. ferner VASMER 1 339. Sek. auch dina- n. 'Tag' (Sü +), vgl. EWAia II 304. Deutung nach PROSPER, KZ 108 (1995), 75ff: Kompositum aus dem adverbialen Vorderglied
*k(e)hri in der Schwundstufe und dem thematischen Stamm *di-no-, die Bedeutung wäre
'heute' > 'jetzt, dann'. 2S
So nach WATKlNS, Trivium 1 (1966), 104 mit Anm. 6. Nach KURYLOWICZ 1956,151 soll hier eine sekundäre Vrddhi-Bildungvorliegen.
Hierher möglicherweise auch jatv. dins 'Tag', vgl. dazu ZINKEVICIUS, BSI 11. 26
Zu *dj!usph~er-m.'Vater Himmel' s. sub *phztcr- m. 'Vater'. S. auch EIEC 149.
Zum Teil als Diphthongstamm, bzw. Wurzeloomen angesehen, von BEEKES 1995, 181 aber als hysterodynamischer u-Stamm klassifIZiert. Hierin einen u-Stamm zu sehen, legen auch die übereinzelsprachlich gut belegten n-haltigen Formen nahe. S. auch die Ausführungen bei VANSEVEREN, KZ 110 (1997), 31ff. Anders RIEKEN, 1999, 38f., nach der *djelj- zwar als hysterodynamischer u-Stamm gesehen werden kann, andererseits aber auch als amphidynamisch flektierendes Wurzeloomen, wobei das ved. Verbum dyot- '(auf)leuchten, -blitzen' nur als mit einem Wurzeldeterminativ -terweiterte Form analysiert werden könne, wohingegen eine t-Erweiterung bei einem denominalen u-Stamm semantisch und morphologisch unmöglich sei. Daneben lieBe sich die Beziehung eines Verbums *dje!!- 'leuchten' und einem Wurzeloomen *djtJ!!- 'der leuchtet, Himmel' auch an anderen Beispielen zeigen. Dem folgt NERI 2003, 65 mit Anm. 156. Alternative Erklärung bei TREMBLAY Diss. [245ft], der zwei verschiedenartig flektierende Wurzeloomina ansetzt: zum einen eine akrodynamische Form mit de-Ablaut (NSg. *dj6u-s, GSg. * djeu-s) 'der Helle > Tag' neben einem Paradigma mit dem NSg. "djt!u-s, GSg. dill-eS 'vom Himmel, Himmelsgott'. Es wird von einer Wurzel "dej- ausgegangen, die in den oben genannten Formen nicht suffigiert sei, sondern ein "Wurzeldeterminativum" enthalte. Lautgesetzlich ist nur der NSg. sius, die n-haltigen Formen können nach RIEKEN 1999, 35ff auf zweierlei Art gedeutet werden: entweder ist als Ausgangspunkt der ASg. "siun « "dje!!m ohne Stangs Gesetz, das entweder rückgängig gemacht oder gar nicht durchgeführt wurde), der mit nochmaliger Anfügung der Endung recharakterisiert wurde oder aber es geschah eine Umformung nach dem Vorbild der n-Stämme vom Typ haras, haranasc. 'Adler'.
27
76i
*dej-
Eine Parallele für die Recharakterisierung des ASg. bieten die entsprechenden gr. Formen, s.u. Im Jheth. breiten sich die n-haltigen Formen dann auch auf den NVSg. aus, vgl. RIEKEN 1999,37. Vgl. ferner WEITENBERG 1984, 172ft. 28
MÖglicheIWeise ein GSg., der dann dem heth. siunas entsprechen würde. Es kann sich aber auch um eine adjektivische Ableitung der Bedeutung 'göttlich' handeln, vgl. AHP 191, ferner CARRUBA 1970, 75. Ausführlich CARRUBA 1972, 49f. ("Beiname" unbekannter Bedeutung).
29
Dazu GUSMANI, LW I 92 und 11 47.
30
Von TREMBLAY Diss [245ft.] wird der seltene ved. GSg. (gegenüber produktivem divas) dahingehend gedeutet, Teil eines akrodynamischen Paradigmas mit ae-Ablaut zu sein, s.o.
31
Zu weiteren belegten Formen vgl. SCHWYZER 576f.
32
Vgl. zu den Belegen MLM 11 155. Ferner PARLANGELI 386 und SANTORO 11 223ft. Gegen messap. zis als Beleg für den GN ist HUlD, JIES 23 (1995), 151, nach dem hier ein Pronomen im DAbIPl., das Equivalent zu lat. his, vorliege. Messap. zis könne nicht Subjekt eines Satzes mit Imperativ sein, da man sonst den VSg. eIWarten würde.
33
Von DETSCHEW 1957, 506f. hierher gestellt.
34
Auf dem VSg. *qje!! basiert der ASg. alat. diouem, vgl. MEISER 1998, 144.
35
Zum Teil auch als NSg. Iovis(Enn., Accius u.a.), vgl. OLD 983 (s.v Iuppiter), WH I 732.
36 Lautgesetzlich
(mit Stangs Gesetz, s. auch u. zu ASg.) aus *qje!Jl11S > *djls, s. TlCUY 2004,
78f. 37
Setzt vielleicht einen endungslosen LSg. *dje" fort, so LEUMANN 357 und 412. Ferner WH I 357.
Daneben auch dieselbe Form in der Bedeutung 'lange' (Naev.+), s. LEUMANN 358 (zur Semantik vgl. ved. jy6k'ds.' s.u.). Nach WH I 357f, kann hier entweder gekürztes *diii-diii (vgl. ved. dy8vi-dyavi'Tag für Tag') vorliegen oder es hat eine semantische Entwicklung über *'den Tag über, den Tag lang' zu 'lange' gegeben. Hierher vielleicht als Ableitung zum Wurzelnomen osk. DSg. f. difviiai?'zu luppiter gehörig'. Die Grundform kann ein dehnstufiges *dje!!-jaahr sein, als Variante von *qjo!!-jaahr in osk. diuvia- 'zu Juppiter gehörend' s.u., dann ausgehend von den innerital. Ablautstufen *dje!!1* qjop- des u-Stammes, s.d., vgl. wau 179f. Eine Rückführung von difviiai auf * dip-ja!ah;r ist nur unter der Annahme einer Verschreibung möglich, s. wau 179f.
38
Als Reflex des lHitufigen obliquen Stammes dann vermutlich ebenfalls hierher umbr. iuviu, volsk. iouio, marruc. iouia, mars. iouies u.a. und osk., umbr., mars., marruc., pälign., volsk. diuvia[s'zu Jupptier gehörend', vgl. wau 186f, wonach wohl eine osk.-umbr. Neubildung, die
"den unmittelbaren Bezug zu Juppiter zum Ausdruck bringt." 39
40
Umbr. di die häufiger auftretende Form (29 : 5 Belege); die Ausgangsform heider ist wohl *dje als umbr. Neubildung ausgehend vom NSg. *qjes, s. wau 183f.
Laut WATKINS, Trivium 1 (1966), 106 im Ir. mit verallgemeinerter Vollstufe aus dem NSg., im Brit. dagegen sei der schwundstufige GSg. *di!!-es im kymr. dyw fortgesetzt. S. ferner
77
*dej-
HAMp, EC 14 (1974), 472ff. und LEIA D-64f. 41
Setzt nach WATKINS, Trivium 1 (1966), l1Of. einen endungslosen LSg. "dje!! voraus. Das Vorderglied soll ein pronominales Element *seenthalten, vgl. dazu auch UPP [283ff}, ferner HAMP, EC 14 (1974), 476f. S. aber auch SCHRUVER 1997, 24, wonach die Zusammengehörigkeit der brit. und der ir. Vorderglieder nicht eindeutig sei.
42 Dazu SCHRUVER 1995,256. 43 Unklar. Für verschiedene Ansätze, die über eine Hypothese nicht hinauskommen, vgI. OREL, AED 326 mit Ut. DEMIRAJ 43lf. schlägt vor, die a1b. Form in zo- zu *dje!!- und -t- zu zerlegen, wobei letzteres mehrdeutig sei: 'Wenn es sich um eine alte Zusammensetzung im Sinne von ai. dyßu~ pifA, lat. Iuppiter 'Himmelsvater' handelt, empfiehlt es sich, -t mit at(e) m. 'Vater' (s. oben) zu verbinden [...]." 44
Der ASg. ist mit der Lex Stang zu erklären, vgl. z.B. MAYRHOFER 1986, 163f.
4S
Umbildung möglicherweise nach alt. ör.a, s. SCHWYZER 576.
46Vom ASg. *diem wurde ein neues Paradigma der Bedeutung 'Tag' gebildet, dazu z. B. MEISER 1998, 143f. 47 Basiert im Vorderglied auf dem alten ASg., vgl. MEISER 1998, 144 und fungiert im Gegensatz zum häufiger belegten NVSg. IUp'p)iter ausschließlich als NSg.; allerdings in späterer Zeit auch in obliquen Kasusformen belegt, vgl. STRUNK, FS G. Neumann 43lf. mit Angaben der Belegstellen. 48
Entspricht wohl dem Gr. Zeus, wobei das anlautende phl)'g.
"t-
und der Verlust des * -!!- im
DSg. die Hauptprobleme stellen. Die Annahme einer Lautverschiebung im Phl)'g. wird diskutiert von LUBOTSKY, KZ 117 (2004), 229ff. 49 In Komposition erscheint die lautliche Realisierung je nach Anlaut des Hintergliedes: div- v- : dyu-C-, s. EWAia 1 750. 50
Parallele in
ved. (GAbISg.) pradivas 'seit langem, immer' (AV) oder LSg. pradivi
'immer(während)' (RV). Daneben gibt es auch ein Adjektiv pradfva- 'immerwährend, lang' (RV+), vgl. EWAia I 751. 51 S. DMic I 18Of., ferner BARTONEK419. 52 Allesamt Personennamen. Das Vorderglied zeigt einen DSg. auf -ci, dazu HAJNAL 1997,115 mitAnm. 219. 53Der NASg. setzt den schwachen Stamm *dju- fort, s. OLSEN 1999, 176. Zu weiteren Kasusformen s. sub *di-n-. 54 Auch als Adverb in der Bedeutung 'tagsüber'. 55 Setzt möglicherweise einen GSg. fort, bei dem -e- durch Endsilbensynkope geschwunden sein könnte, so MEISER 1998, 146. 56 Möglicherweise aus einer Grundform *dus-dju-. Neben dem oben genannten NSg. sind als Varianten doid'b, dDilJb, dDigI>, doigb, dDicb, API. dDiden.rbelegt, was insgesamt für alten
u-Stamm spricht, vgl. auch VAIUANT H.l, 117 und zum Vorderglied IV 774. Eine alternative Deutung wäre die Zusammenstellung mit aisI. dust n. 'Staub', s. BJORVAND!LINDEMAN 164, s.V. duskc. FernerVASMER I 357. 57
Nicht als Motionsbildung zu ·deiJlo- s.u. zu sehen, sondern wohl zum u-Stamm ·dicpgebildet, was am Ablautverhalten ersichtlich ist: der Akzenttyp des angenommenen Paradigmas ist proterodynamisch, also NSg. • dcill-ih2, GSg. • dill-jchrs, vgI. EWAia I 744. Möglicherweise lieferten diese Formen die Grundlage für die I-Motionsbildungen zu weiteren Vrddhi-Ableitungen, vgl. DARMS 379.
58
Mit Verallgemeinerung des schwachen Stammes und dem Akzent der starken Kasus. Die gr. Form liiOl; 'von Zeus herrührend, göttlich, erhaben, edel' (11. +) nach THIEME, KZ 78 (1963), 242f. als "[...]nachträgliche Weiterbildung zu ererbtem liia 'die Himmlische' [...]." Dem folgt SCHMI1T 1967, 173f. Vgl. ferner GEW III 75. Ebenso zu beurteilen sei lat. dius 'himmlisch, göttlich' (Enn., Varro u.a.), dium n. 'Himmelsraum' (Fest., PauI. Fest.), das nach LEUMANN 136 zu dem aus dem gr. 5ia entlehnten lat. dia gebildet sein soll. Anders HOPKINS, Language Dissertations 12 (1932), 57ff, die von einer Vorform • diJljoausgeht. So auch WH I 360. Vgl. ferner SEEBOlD, KZ 104 (1991), 34f.
S9
Eine dem Lit. ähnliche Semantik ist u.a. noch in den Ableitungen lett. dievamcs 'Geisterzeit, letze Nacht der Geisterzeit' oder dievips'Oötze, PI. Geister der Ahnen'.
60 Ansatz
unsicher, vgl. EWAia I 752 mit üt.
Könnte auf einen mit • -no- erweiterten s-Stamm zurückgehen, andererseits kann auch eine analogische Bildung zu gr. (s.u.) nach Fällen wie ciA.Eavo; (Hdt.) : aua. in Betracht
61
eroCa
gezogen werden, vgI. SOMMER 1948, 75 mit Anm. 2. 62
S. GEW I 585, wonach "abstrakte Zusammenbildung (kollektives Bahuvrihi)", mit Vergleichsfällen wie ElCIX't6Jtßrl f. Bezeichnung eines großen, öffentlich dargebrachten Festopfers (11.+). Vgl. ferner SOMMER 1948, 73ff.
63
Aus • -di-II-om, dazu LEUMANN 357 und 399. Kann jeweils auch gr. Ursprungs sein. Verbaut in verschiedenen Namen, zu den Einzelheiten s. DETSCHEW 1957 s.v.
M
6S
S. DMic I 178ff. Ferner BARTONEK 419. Ausführlich HEUBECK, SMEA 11 (1970), 68ff.
66
S. EIBe 230. Von DARMS 376ff als Vrddhi-Bildung zu einer Grundform • dj-u- angesehen, welche hier nur der schwache Stamm des u-Stammes sein kann, da eine Wurzel • dj-u- als solche nicht erwiesen ist. Alternativ kann ·dej-lIo- als yo-Stamm erklärt werden, die zugrunde liegende Wurzel wäre dann ·dej-, ·di-wie oben angesetzt. Allerdings sind laut DARMS, 514 mit Anm. 10, wo dieser Vorschlag referiert wird, po-Derivate in der Wurzel schwundstufig.
Nach RIX 1994, 78ff. können aber lIo-Derivate mit betonter c-5tufiger Wurzel ursprünglich
79
*dej-
neutrale Nomina rei actae gewesen sein, allerdings müßte dann hier mit einem Akzentwechsel gerechnet werden. Weitergehend SEEBOLD, KZ 104 (1991), 39f., der als Grundlage einen nicht belegten uStamm * dej-u- ansetzt, der Betonung der Wurzel aufweisen soll (könnte * dj..ev- ursprünglich der schwache Stamm gewesen sein?). Ausgehend von einer solchen Form mit der Bedeutung 'Erscheinung' könnte eine Thematisierung stattgefunden haben, die möglicheIWeise ursprünglich (mit
RIx s.o.) ein wurzelbetontes Neutrum war, das adjektivischer
Akzentverschiebung unterlag, wobei das Adjektiv noch im Ai. und Osk.-Umbr. sichtbar wäre. Nach ihm sind darm aber die Wörter der Bedeutung 'Tag' etc. aus semantischen Gründen davon zu trennen. 67
Im Jav. auch adjektivisch veIWendet: jav. daeuua- 'den Ungöttern zugehörig, von ihnen kommend', vgl. BARTIlOWMAE 670.
6B
Sekundär wurde dazu ein Feminum in lat. dea f. 'Göttin' (Naev. +) gebildet, vgl. WH I 345.
69
Mit analogischer Restituierung des intervokalischen
-v-, vgl. MEISER 1998, 58 und 86.
Das Adjektiv ist nach WH I 345 erst sekundär (ab dem 3. Jh. n.), zunächst in der Bedeutung 'Gott(heit)'. Anders SEEBOLD, KZ 104 (1991), 36f., wonach hier eine Vrddhi-Bildung entsprechend der in ved. d8iva-, daiva- 'göttlich, himmlisch; n. Schicksal, göttlicher Wille' (AV,VS+) vorliegen könnte. Anders EWAia 1742 mit VeIWeis aufAiG II.2, 129 und 396. 70
Könnte wie im Lat. und im Ai. neben der adj. Bedeutung auch Substantivum sein, vgl. WOU l6Off.
71
Vgl. HOLDER 11276, GPN 192. Der Unterschied zwischen dem Anlaut de- und di- liegt wohl im Grad der Geschlossenheit der Aussprache von gall.
-e-, das im Lautwert dem ·i· nahe kam, vgl.
GPN 191. Als Beispiel
dient der nhd. FlN Rhein, der als rhenus im Lat. erscheint, aber als. * rino- ins Germ. übernommen wurde. So auch STÜBER, IJDL 1 (2004), 8f. WHATMOUGH 1970, 455f. schlägt eine dialektale Variante vor. Vgl. weiterhin auch STÜBER 2oo5,103f. 72
73
Vielleicht ist *dej-v-o- auch in keltib. teiuoreikisreflektiert, dazu MLH V.1., 372f. Nach BREMER, IF 3 (1894), 30lf. nicht mit dem u-Stamm gleichzusetzen. Für ein in älterer Lit. oft zitiertes ahd. Pendant ZioiZio gibt es keinen Beleg, vgl. GRAFF, Ahd. Sprachschatz V 578. Zu angeblich hierher gehörigem ahd. CyuuariVN vgl. BRAuNF/REIFFENSTEIN 202 mit Anm.
2. 74
Die Variante deywis entstammt dem Elb. Vok., ist wohl der älteste Beleg (ein jo-Stamm?). Daneben auch die Varianten dewes, deweus'ds.', vgl. PKEZ I 19lf.
75
Hier möglicheIWeise auch jatv. deus 'Gott', vgl. ZINKEVICrUS, BSI 11.
76
Eigentlich ein s-8tamm, der aber wohl analogisch nach dem s-Stamm cudo n. 'ds.' gebildet ist,
OOdej-
vgl. VASMER 1 351. So auch VAlUANT 11.1, 236 und 240, wonach die Formen als V~raktum zu diviti sr; 'bewundern' zu beurteilen sind. Hierher auch ein Adjektivum aks'f."'"'~nz, 'wunderbar', das möglicherweise aber ebenfalls analogisch nach CUdbnz, 'erstaunlich' gebildet wurde. VASMER 1351: "Wenn div7.jünger ist als das verbreitetere Adj. dillbD1> (Mar. u.a.) [...], dann könnte vielleicht Verwandtschaft bestehen mit lit. diev8$, lett. dicys 'Gott' [...]. " Ähnlich V AIu.ANT 1I.1, 236. Für einen etymologischen Anschluß plädiert RUDNYCKYJ, GS Güntert lllf., der die semantische Entwicklung mit der des Iran. vergleicht. "Zwanglos" angeschlossen auch von SEEBOLD, KZ 104 (1991), 37. Hierher möglicherweise auch fUSS. div'Unglüclcsvogel', das von VASMER I 350 als Lehnwort aus dem Iran. angesehen wird (zu mpers. dcv'Dämon'). KEWA 1I 64 allerdings erwägt Urverwandtschaft, da das Slav. und das Iran. auch sonst in Bedeutungsveränderungen des religiösen Wortschatzes oftmals zusammengingen.
n Wahrscheinlich ein Adjektiv patronymischer Bedeutung, das aber auch alternativ gedeutet werden kann, vgl. DMic 1170. Ferner lIA.JNAL 1997,163 mit Anm. 309. Bedeutung nicht gesichert, s. WOU 173, wonach der Beleg als "Attr[ibut] eines Altars (8asaJ) auftritt, der einen Ort am unteren Ende des templum augurale bezeichnet".
18
19V9I. UV 125, s.v. OOdjellt- 'aufblitzen, aufleuchten' (nur ai.), wonach im Anschluß an EWAia I 753f. wohl Erweiterung \Ton uridg. * tQell- 'Himmel(sgott), Tag'. SCARlATA 241 mit Anm. 332 schlägt eine innerind. Neubildung vor, die, von einem Wurzelaorist *adyot (zur Wurzel *djell-) ausgehend, nach dem Muster von acait etc. zu adyaut umgebildet worden sein könnte. Es habe den Anschein, daß ved. dylit- als Wurzelnomen neu zu einer Wurzel • djell- gebildet wurde und möglicherweise ebenfalls Einfluß auf die Entstehung der Variante dyot- gehabt habe, da der angenommene Wunelaorist • adyot nun als • adyot-tverstanden werden konnte. Ähnlich schon BRUGMANN, IF 37 (1916/7), 246. Dagegen WACKERNAGEL, KS I 396ft. 80
Wird traditionell als Präkritismus gesehen, vgl. EWAia I 605 mit Lit.
Eine andere Erklärung wird jetzt von AAN DE WIEL, AT Erlangen, 535ft. versucht, nach der hier ein Lautgesetz zugrunde liegen könne, durch welches im Ved. dy- zu jy- in palataler Umgebung vor Diphthong wurde. Weitere Beispiele dafür gibt es allerdings nicht. Wenn dem so ist, wären auch ved. jyot- 'leuchten', Kaus. jyoray- 'leuchten lassen' (AV, Br+) und seine Ableitungen hierher zu stellen. S. auch unten ved. jyOk. Überliefert ist dyutadyu-. Laut EWAia I 753 handelt es sich um ein Part. Aor. akt.
81
Nach der hier vorgeschlagenen Segmentierung liegen im Anat. demnach sekundäre t-Stämme vor. Weitere Beispiele für solche Bildungen kennt zumindest das Heth., vgl. RIEKEN 1999,
82
146ff. 83
Unter der Annahme einer Basis ootQcu-als Derivationsgrundlage liegt hier nach RIEKEN 1999, 105 mit Anm. 481 ein proterodynamisch flektierender Stamm zugrunde, wobei die Vollstufe
*dej-
81
der Wurzel wohl schon im Idg. verallgemeinert wurde und der Akzent sekundär von den schwachen Kasus übernommen worden sein müßte. Anders, mit Schwundstufe der Wurzel, WATKINS, GS Güntert 106. So auch AHP 1I8f., 200 u.a. (uranat. betonte Schwundstufe der Wurzel). S. ferner STARKE 1990, 15Of. (SuffIxgestalt?). Einen amphidynamischen Stammansatz schlägt YOSHlDA, MSS 60 (2000), vor: NSg. *dje-IIot-s, ASg. *dje-II-ot-lJl, GSg. *dj-u-t-es, wobei im Kluv. der starke Stamm vorliege (sichtbar an der Lenition des -t-). 1m Heth. könne das Suffix in der ~tufe des starken Stammes genralisiert worden sein, die Wurzelstufe und das unlenierte -ft- jedoch von den schwachen Kasus übernommen. Vom schwachen Stamm könne dann auch ved. dyut- usw. stammen und dieses wäre dann nicht als rein innerind. Entwicklung zu sehen. 84
Dazu AHP 198, 214: -j- als Hiatfüller für geschwundenes *-II-? Ferner fehle, wohl zufällig, die zu erwartende Pleneschreibung, s. AHP 215. Zur Beleglage s. STARKE 1990, 145ff.
85 86 87
Gehört der 'halbkonsonantischen Flexion' an, vgl. STARKE 1990, 147f.
Vielleicht redupliziertes *di-dju1. q - *di-dil/1. V) 'blitzendes, leuchtendes Geschoß' zu *diey-, vgl. EWAia I 725. Für die Bildung auf *-t- auch Anschluß an *dje!!t- 'aufblitzen, aufleuchten' möglich.
SCARLATA 242f. schlägt eine Kontamination von didy6- m. und Yidy6t- f. vor, wobei der genaue etymologische Anschluß unsicher bleiben müsse. 88
Dazu STüBER, UDL 1 (2004), 10, wonach im Gr. ursprüngliche Bildungen mit individualisierendem *-on- nach den Ableitungen mit Hoffmann-Suffix • -hfln- umgebildet wurden.
Anders DUNKEL, Sprache 34 (1988190), nach dem das Hoffmann-Suffix sowie individualisierendes * -ön- aus semantischen Gründen nicht als Grundlage gedient haben könne. Er versucht ein femininbildendes Suffix * -ön- zu etablieren, das ablautend auch in Ableitungen wie *pot-n-iH- f. 'Gattin' etc. vorliege. 89
Vgl. HOWER I jeweils s.v. Zum Anlaut De- neben Di- vgl. die Anm. zu galI. Devognata usw.
Nach STÜBER, UDL 1 (2004) mit individualisierendem *-on- gebildet, dann mit dem femininbildenden Suffix *-ä erweitert. 90
91
Kann auch *-ej-no- fortsetzen, vgl. LEUMANN 326.
Bedeutung nicht sicher bestimmt, an den betreffenden Stellen laut WOU 163 als Attribut zu
vesulliaisvielleicht 'Fest der Vesona'. 1604: Bildung ist nicht klar. Vielleicht handelt es sich aber auch um primäres *jy6g, vgl.lat. iügis'immerdauernd,langdauernd', got. ajukdüjJs'Ewigkeit'. Vgl. aber Anm. 82.
92 EWAia
93 94
Rein ital. Bildung. Zum Genus vgl. WACKERNAGEL, Syntax I134f. Dazu ein LSg. iuldei 'Tag' < *dj-keJo- mit "[...] *-0- statt *-o!!- vielleicht in Anlehnung an *djo- neben *dje- in • djoll- und *djell- [... j", s. WOU 352. Osk. zicoJom verhielte sich dann zu iuldeiwie diJviiaizu diuva[s, s. WOU 869. (CS)
* denk-
82
* denk- 'beißen'
LIV 117f., lEW 201 (A PrO?)
gr. 6M!; Adv. 'mit den Zähnen' (11. +), myk. in o-da-ke-we-ta 'ge-
? *-dpk* dcnk-men- n.
* dnk-ter- m. " , I;. 3 ?. : UonA-U-
* ~ e)nk_ti_4 f. * denk-es-s n. *dpk-o*( -)donk-6* donk-ßhr f.
? *dpk-ijo*dpk-mo-l>
? *dpk-nahr
? *dpk-rri.B *(-)dpk-t69
*dpk-eto*denk-uo-
zahnt'! ved. dadJSman- n. 'Biß, BißsteIle' (Kaus; t~pi- 'mit rauhem Biß' AV) [gr. Mnux n. (-t-) (Nik.) und ~fln1a n. (-t-) 'Biß, Stich' (Aisch. +) [ved. daJiJ#u-m. 'Beißer' (AV)2 jav. -dlJsu- (kar:Jtö- m. Name des Hahns, eigent!. 'dessen Biß [wie] ein Messer ist'?) germ. *tanhu- in ae. töh, mnd. tä, ahd. zahl' 'zäh, festhaltend', an. t8 n. 'festgetretener Platz / Weg beim Haus' [gr. Mi/;u; f. 'Biß, Stich' (Hp., Arist. u.a.) [gr. M1coc; n. 'Biss, Stich; beißendes Tier' (pi. +), vgl. als HG -&xJC11c;, -~ (z.B. 9uJ.w- Od.[ +]) ved. daia- m. 'Bremse' (JB) ved. damia- m. ein stechendes Insekt (Up+; sam-dBIiJsa- m. 'Kneifzange' AV +) germ. * fangO- in z.B. an. t{JOg, ae. tang(c), as. tanga, ahd. zanga 'Zange' gr. Mlaa' ttl dypw 6pV1.8clpta (Hsch.), tu IltJqXx 9rpta (EM) gr. &rtJ.16c; m. 'Biß, Stich' (Ruf.), älter (ÖTTYJ.16c; m. 'ds.' (Hp., Thphr. u.a.) alb. geg. dane, tosk. darM. 'Zange'? [germ. * tangra- in abd. zangar, mnd. tanger'beißend, scharf ved. dlJ#ß- 'gebissen' (AV +) [gr.~, -ov (a- 'ungebissen' Hes. [im Super!.] +) gr. &x1cEt6v n. 'Biß; beißendes Tier' (Aristoph., Thphr.) ved. d8rh~!Ta- m. 'Fangzahn' (RV +) [jav. -dlJStra- (tiii- 'mit scharfem Gebiß')!O
Sonstige
*denk-snu!
ved.
daIik§pu- 'bissig' (SartJh.)
Sehr unsicher, vgl. GEW 11 348f. (auch zu zugehörigen Denominativa); nach MARTINEZ GARcIA 31 Fn.44 haplologisch verkürzt aus einem verbalen Rektionskornp. NSg. * h,dI)t-dI)k-
s 'mit den Zähnen beißend' > • h]d{lI-s > *EMl;, das zu 6≪ umgestaltet wurde, wie Ot'l6vt'Zahn' < ·€&lvt- (in aiol. fOOvtEC;); die Form könne nunmehr auf .O&X't- 'Zahn' bezogen worden sein und so als Ausgangspunkt der gr. Adw. auf -l; (wie yvU!;) gedient haben. Nach SZEMERENvl, SMEA 2 (1967), 24 Fn.64 ist 6öcX!; vielmehr Rückbildung aus DPI. ·6&xom zu O&iJv 'Zahn' analog A&; ete., s.jedoch HEUBECK, FS Scherer (1971), 123ff. Unklar ist auch, ob 0- auf bloßem Einfluß von O&iJv beruht oder ein Präfix ist (?* hza- 'bei', s. LIPP (l29ff.]; ? srp'zusammen' mit aiol. Lautung; s. HEUBECK loc. cit. 125). Das myk. Adj. o-da-ke-we-ta (·o&xlCfEvta) im Wechsel mit o-da-twe-ta (·o&x'tfEvta) 'mit Zähnen versehen' wird
83
• denk-
gewöhnlich als dissimilierte Form (-k-lIent- < -t-lIent-) aufgefaßt, vgl. DMic. s.v. mit Li!., s. ferner z.B. PLATH 1994,84 mit Fn.4. Einfluß von 6Ml; erwägt immerhin LEJEUNE 1972,80 Fn.70-3. Gr. &1)1;, fupc6l-ew..TjI; 'umblüht, reich' (11. +). Unter
Wz.Ansätzen wie *dbelhr und *dbeJH- (s.o. Anm.l) wäre arm. del 9W..o * däb-/*döb- (> lit. dob-lduob- etc.), vgl. IEW 233: *db.lblL'schlagen'; s. auch die Diskussion bei KARAuüNAS, FS Stang (1970), 241ff. Wenn die balt. Formen entfallen und auch toch. B tsop- 'schlagen' gegen DTB 743 nicht hierher gehören sollte, wäre die Sippe mit Ausnahme von heth. tepu- auf das lir. beschränkt. (DSW)
*dbCgb-om-, *dJJglLim-, *dJJgb..m - '-, *gb..1p111_ '-f. 'Erde'! *dbCgb..om-f.
I
lEW 414ff., EIEC 174
[heth. NASg. tekan, GSg. taknas, LSg. tagän n. 'Erde', VG in dagan-zipa- c. 'Erde, Boden, Genius der Erde,2 [kluv. tiyammi- c. 'Erde,3 ? [kluv. HG in in-zanganza, in-zagifn n. 'Begrabenes'4
,
87
hluv. DSg. TERRAta-ka-mi-i'Land, Erde,5 [ved. k§8m- NSg. ~ ASg. Jqßm, API. k~./J, LPI. k~su, NADu. Jqßmä, LSg. Jq8mi, Abl.Sg. kimJi/J, jma./J, ISg. jmi f. 'Erde, Erdboden' (RV[ +]), VG k~- l.B. in k$8-pävant-, k~-pjvant 'Erdbeschützer' (RV)6 [av. zam- aav. jav. ASg. z;pn, jav. NSg. zA, GSg. z;,mö, z;,mas-ea, ISg. z;,mä, NPI. z:mJö, API. z;,mas-ea f. 'Erde, Boden, Land', VG l.B. in jav. z:mJ.fra6ah- 'die Weite der Erde habend', GSg. im VG in l.B. z;,mas-ci8ra- 'den Samen der Erde habend', HG in NPI. hauua!.z:mJö 'erdgleich" [gr. X9c.i>v, x90v6c; f. 'Erde, Boden, Land' (11.+), VG l.B. in xeovo-~ 'erdgenährt' (Aisch.), HG l.B. in am6-x9c.ov, -ov 'einheimisch' (Hdt. + )8 [air. NSg. du, GASg. don. DSg. dU, don (f.?) 'Ort, Stelle,9 [aruss. zelI1b, russ. ntizelDh 'zur Erde', ozelDh 'gegen die Erde,lo ? [alb. dhcm., PI. dhira, geg. dhCna'Erde, Boden, Land']] [toch. A t1aup, B kerpf. 'Erde, Boden,12 *( d»>gb..m-erP ved. jman 'auf der Erde' (RV 7,21,6 und 7,60,2[ + ]) 14 ? *(d»>gb-{lp)m-e/on_ ved. -jman- in pMi-jman- 'ringsherum seiend' (NSg. -jmä, ASg. -jmänam, GSg. -jmana../J USW.; RV, AV)15 1a1. homö, -inis m. 'Mensch, Mann' (XII tab+), alat. ASg. hemonem (Paul. Fest.), homönem (Enn.), HG in nemö, -inis 'niemand' « *ne-hemö, riv. Andr. + )16 [osk. NPI. humuns'Mensch', umbr. DPI. homunus'ds.'17 ? südpiken. HG in DSg. nemrinef'niemand?' « * ne-hemol18 germ. *guman- m. n 'Mensch, Mann' in got. guma, an. gurm; ae. guma, as. gumo, gomo, ahd. gomo 'ds.', afr. -goma (breid'Bräutigam') alit. imuö m., ASg. imunj, NADu. imune 'Mensch, Mann,19 apr. NSg. smoy'Mann, Mensch,20 ? *( d»>gb..m-erjav. VG in z;,mar-guz- 'sich in der Erde verbergend,21 ? *(d»>gb..em_r-o_22 heth.gemra-,gim(ma)ra-c. '(freies) Feld, Aur; Feldzug' kIuv. in ini..ma)rassa/i- c. 'zum freien Feld, der Wildnis gehörig', VG in PN lm(ma)ra-zita/iIyk. VG in PN Ipre-side/i-23 * _dbgb_m-oved. -kima- (su- 'aus guter Erde bestehend', VS)24 jav. -sma- (upa- 'auf der Erde', ni- 'Tiefe,)25 ? [Iit. in nuo-imas, gew. -imus(4) 'grausam, unfreundlich, eigensinnig,26
gmas,
? X( d»>gb..lJ1m-o-1' [ved. in Adv. kimay-A 'auf der Erde, auf die Erde' (RV), ? jmayj'ds.' (RV 7,39,3)28 [jav. LSg. z;,me'auf der Erde, in die Erde,29 [gr. Adv. X<Xflu( 'auf der Erde, auf die Erde' (11. + ), auch VG z.B. -EUVat 'auf der Erde lagernd' (11.[ + ])30
88
[Iat. Adv. humi'zu Boden, am Boden' (Ter. + )31 lit. iemas(4) 'niedrig', Adv. iemai, lett. z§ms'ds.' apr. Adv. semmai'nieder' *( dll)gb..om-o-33 [gr. -XOoVOl; (a'l1t6- 'zugleich mit dem Land', hapax Aisch.) lat. humus, -if., auch m., 'Erde, Boden' (Enn.+) *(dll)gb_m-{l)jolah;r aksl. usw. zmii (*Zl11bjh) m. 'Drache, Schlange', zrru,ja f. 'Schlange034 ? *dbjb..em-ijo)5 ved. ~iJ'll-'in / auf der Erde' (RV) [gr. xQ6w:x; (-a), -ov 'irdisch, zur Erde / Unterwelt gehörig' (Res. +), HG in tm- 'irdisch, auf der Erde befindlich' (Il.[ + J), Kam- 'unterirdisch' (Il. +)36 [air. duine m. jo 'Mensch, Person,37 ? [gall. HG in teuo-ztom[o]n (- /deuo-gdonion/) 'von Göttern und Menschen038 ? [mkymr, dyn, mkom., bret. denm. 'Mensch, Person,39 ? [toch. B Jreiiiye 'zum Land gehörigo4O *( dll)gb..em-ijah;r41 f. lit. ieme f. (2) 'Erde, Boden, Land', lett. zeme f. 'ds.' apr. semme, samef. 'Erde' aksl. usw. zemljaf. 'Erde, Boden, Land' ? *(dll)gb..m-ah;r lit. VG in imo-giIsm. (4) auch (2) 'Mensch 042 ? *d bgh..em_eJo_43 [gr. X~, -fl, -6v 'niedrig, am Boden befindlich' (11. + ), XUflw..6c; 'ds.' (Pi. +) nphryg. DPl. ~ 'den IrdischenM [Iat. humiJjs, -e 'niedrig' (Ter. + )
*(dll)gb..em-6)2
Sonstige4~
*(dh)Jll..m-ejnolabr *(dh)Jll..m-abrnabr *(dh)gll..m-abrnijabr
jav.z~aena-'irden~
47
I
48
(dh)gll..em-ino-
*(dh)gll..em-isko*(dh)gb-em-iHnoiabz-
Iit. Zmonaf. (3) auch (4) 'Frau, Ehefrau' lit. Zmonesf. > m. (3) 'Leute, Menschen' (PI. zu Zmogus) apr.smüni'Person 049 lit. zeminas (3b) 'erdig' (*-in-ijo- in zeminis, oe, 2, auch zem-, 1, 'zur Erde gehörig') aksl. zel11lJ11> 'irdisch' (jünger zemljlJ11> 'ds.') lit. zemiikas(l) 'erdig, irdisch' aksl. usw. zeJ11hS1n, 'irdisch' (jünger zemljbSh 'ds.') lit. zemfnas m. (1) 'Kontinent, Erdmasse', GN Zemfna f. (1) 'Erde' ved. k~an. n. NASg. k.sAma (RV 4,19,4 und 6,51,11), lSg. Jqiman (RV 6,15,5), lSg. ksama{li(RV 9,85,11) osk. ASg. f. hlinttram (u.a. Kasusformen) 'unterer' umbr. hondra Präp. 'unterhalb (von)' umbr. Abl.Sg. m. hondomu'unterster,~2
t
dbg b-6m.p_so
t
(dh)gll..om-tJpJnolahz-
I
Der Ansatz ist unsicher, möglich scheint auch * degb-om-, vgl. SCHINDLER, Sprache 13 (1967), 197 und Sprache 23 (1977), 31 FnA, der einen WZ.Ansatz *dbegb-wegen der relativen Selten-
89
heit von Strukturen wie * deg b- (d.h. Media
+ Media asp.) bevorzugt. S. SOIINDLER ibid. 201
bzw. 31f. zum Ansatz eines ursprünglichen holodynamischen m-Stammes, NSg. *dbiglL6m, ASg. *dbigb-om-rp, GSg. *dJJgb..(rp)m-is, LSg. *dbgb..im. Dabei sei der ASg. *dbigb-om-rp bereits grundsprachlich durch Stangs Gesetz zu * dbiglL6m weiterentwickelt, was Zusammen-
taU mit dem NSg. bewirkte (vgl. SCHINDLER, Sprache 19, 1973, 153); Einzelsprachen spiegelten diese Vorform in heth. NASg. lekan(mit neutr. Genus, s.u.) und ASg. ved. k~, aav. z/jm (mit geneuertem NSg. ved. ~,jav. zAs.u.), air. ASg. don « * dom< * döm, nicht * doin bzw.
*doim < * don+ * -rp, s. RINGE 1996, 42, vgl. Anm.9). Zu einer alternativen Rekonstruktion des ursprünglichen Paradigmas s. BEEKES 1985, 45t.: NSg. *dbegb..m, ASg. *dbgb..im-m, GSg. *dbgb..m -6s, vgl. BEEKES 1995, 178: NSg. auch
*dbigb..öm neben *dbigb-m. S. ferner HAMP, HS 103 (1990), 289ft. und weitere Überlegungen bei POOTH, HS 114 (2001), 233, RICO IF 109 (2004), 61ft.
In sw. Kasus, wie dem GSg., stand neben *dbgb..m..esdie Lindeman-Variante *dbgb..rpm-is, die bereits grundsprachlich zu • gb..rpm-es mit Verlust von * db.. weiterentwickelt wurde. Auf so entstandenes *gb..rpm..es gehen einzeIsprachliche Formen zurück, die auf bloßen Anlaut *gb.., nicht ·dbgb.., weise~, vgl. z.B. gr. X~ neben X9OOv. In der Variante ·dbgb..m..es blieb die Gruppe * dbgb.. zunächst bewahrt, einzelsprachlich findet sie sich z.T. durch schwa secundum
+ Dental realisiert (so Z.B. im Gr. und Kelt.). S. zu den lautlichen Verhältnissen MAYRHOFER 1986, 117f., 151ft., 158, 166f. und 175, vgl. PlNAULT, MSS 62 (2002[2006]), 118ft., auch LN etwa 151 Anm.1 zu • dbg"bej_ und 644 Anm.1 zu • lIej-, je mit Ut. Für einen Überblick über die frühere Forschung aufgebrochen (so im Anat., s.u.), teils durch Metathese als Tektal
s. SCHINDLER, Sprache 13 (1967), 191ft., zu den anat. Gegebenheiten vgl. MELCHERT, 14 Proc. UCLA (2003), 145ft., 152ft. Die Wz. ·dbegb.. (bzw. ·degb..) fmdet keinen weiteren Anschluß, PlNAULT, MSS 62 (2002[2006]), 143f. erwägt sie im HG von * hzedbgb.. 'drücken' (UV 255, UPP [129]) zu sehen, ohne auf der Verbindung zu beharren. Die m-Stammbildung hat in *gb6j-om- 'Winter' (q.v.) die deutlichste Entsprechung. Außeranatolisch (ggf. au8erhethitisch, s~u.) ist überaU die Schwundstufe der Wz. in den Allomorphen *dJJgb.. oder *gb..(rpm-) im Paradigma durchgeführt; für eine etwaige "Aufstufung" sw' W- -+ st. lek- im Heth. wären ParaUelen beizubringen, vgl. entsprechende Überlegungen bei RICO, IF 109 (2004), 82f. Obwohl aUe Einzelsprachen Umbildungen zu z.T. synchron unregelmäßigen Paradigmata zeigen, ist das Etymon breit bewahrt. Zum fern. Genus s. MATASOVIC 2004, 101, 171f. Zu dichtersprachlichen Wendungen (ved. ~ ... p[lhiv!m, jav.
z;pn p~roif:Jim - gr. elipEia X9OOv) s. SCHMITT 1967, 181ft. Zur Vergöttli-
chung der Erde in idg. Kulturen vgl. EIEe 174. 2
Vgl. AHP 76, 185 und 187: der NSg. lekan läßt sich lautgesetzlich auf*db6gbom zurückfuhren. In den sw. Kasus ist mit einem Sproßvokal -a- aus schwa secundum in der Schwundstufe -D « *-m) im NSg. hat, wie im Gr. und
*dbgb_ zu rechnen (vgl. Anm.l); der Stammauslaut
Air. (s.u.), zur Überführung des Wortes in die n-Flexion beigetragen, vgl. AHP 361. S. HEG
1II 292ft. mit weiterer Lit. auch zu abweichenden Herleitungen; zum Komp. daganzipa- s. ibid. 35f.
Im LSg. erscheinen neben Plene-Schreibungen der zweiten Silbe im Jheth. auch solche der ersten Silbe, was nach AHP lOB einen sprachwirklichen Unterschied spiegeln kann. Der Vokalismus von t8gän läßt sich nach KIMBALL, HHP 164, als Entwicklung aus dem uridg. endungslosen LSg. ·dbgJJ..em (mit 'e > a) verstehen, s. jedoch AHP 135: zu rechnen sei vielmehr mit einer o-Stufe im SL (als ob 'dbgll-Om); nach MELCHERT 14 Proc. UClA (2003), 15lf. ist in tAgän vielmehr eine Fortsetzung des Akkusativs (der Richtung), nicht des Lok. zu sehen. Das neutrale Genus im Heth. muß sekundär sein, vgl. ZElLFELDER 2001, 202 mit Lit. 3
Einzelsprachlich in die i-Stämme überführt, vgl. STARKE 1990, 6Of. Nach AHP 254 und HHP 159 ist das kluv. Paradigma (im Gegensatz zum hluv., s.il.) auf dem LSg. ·dbgJJ..em(-I) aufgebaut mit einer Entwicklung *dbgJJ..em > uranat. *dAem > *t(l)jem- > *tijarnm-; in tiyammwird andererseits eine Form mit VS der Wz., wie im Heth., gesucht, s. z.B. HAJNAL 1995, 62f., 102f. Anm.72, wonach tiyamm( -i-) ein älteres *tcg..om- voraussetzt, vgl. lIEG III 294f. mit weiterer Lit. Das anat. Wort lebt nach NEUMANN 1961, 7lf. womöglich in dem Beiwort 'f1.aIw'u des GN MiJv fort: MTJv'f1.aIw'u - MiIv (Kam)x86vwc; aus dem Lyd.? Skeptisch HEUBECK 1961, 77 Fn.101, der betont, daß in 1\af.LO\l ein PN zu sehen sei; diese Auffassung schließt wohl die Bedeutung X66vwc; aus, vI. aber nicht einen letztendlichen Zusammenhang mit dem luv. Etymon für 'Erde'; vgl. lIEG III 295.
• Wenn ZusammeDrÜckung aus *CD dbgbOm mit Präp. • CD 'in' (s. LIPP [88ff.]) und einem ASg. *dbgb&m, s. ausf. MaCHERT, 14 Proc. UelA (2003), 145ff., 152, vgl. auch PINAULT, MSS 62 (2002[2006]), 12Off. S
Nach AHP 253, 256 wohl /taggami-/ von einem uranat. Stamm * deg-om- aus; wenn -ka- einen Stummvokal enthält, kommt ein Lautwert ltagmi-I und Rückführung auf den sw. Stamm
*dbgb..m- '-(> *tagm-mit a < schwa secundum) in Betracht, vgl. HAJNAL 1995,102 Anm.72, s. weitere Lit. bei HEG III 294f., skeptisch dazu jedoch MELCHERT, 14 Proc. UClA (2003), 151 mit Fn.19 wegen Indizien für g> 0 -N. 6
Im Ved. ist, wie überall außerhalb des Anatolischen, die Schwundstufe der Wz. durchgeführt. Sie erscheint in den beiden Allomorphen ~- < * dbgh.. und j- < *gh..; dabei bleibt j- auf sw. Kasus beschränkt, in denen es aus *gb..1pI11_ '- < **dbg h..IJ1m- '- entstanden ist (s. Anm.1), die SyllabifJZierung 'jam- ist indessen nicht vertreten. S. zur einzelsprachlich exzeptionellen Flexion ausf. AiG III 241ff. mit älterer Lit., vgl. EWAia I 425. Starke Kasus zeigen in NSg. k$iQ, ASg. k~ wonach LPl. ~u (in RV 1,127,10 = 5,64,2), Annäherung an die Flexion eines Wz.Nomens auf -ä-. Nach ScmNDLER, Sprache 23 (1977), 31 zeigt der ASg. ~m den uridg. Ausgang *-äm < **-om-m (vgl. Anm.1). Mehrfache zweisilbige Messung von k~und ~ muß als analogisch angesehen werden. Der AbI.GSg. lautet überwiegend jma.q, k~uui1;J nur in RV 1,100,15; die Variante gmis ist auf die Formel divas ca ca beschränkt und da durch Dissimilation verstehbar, vgl. AiG III 243, EWAia I 425. Zum VG k~-vgl. AiG 11.1, 54; zur späteren Umbildung zum ä-Stamm k~ä- f. vgl. AiG 11.2, 261. Zu LSg.-Formen wie jmin, ~an,jmay-As.u.
gmas
7
Der Anlaut z- ist durchgeführt; zum Paradigma s. KELLENS, NR 395ff., vgl. HOFFMANN I
91
FORSSMAN 14Of.; zum jav. Anlaut erscheint meist als
Z:H11e
Z:H11-
in GSg. Z;Jmö etc. vgl. DE V AAN 2003, 535. Der LSg.
(s.u.), daneben als z:1ml/T;} (s.u.) und vI. als z;Jmi in Y 10,17, doch
bleibt letztere Form, die formal zu ved.
~mi und
khot. y:yimä paßt, im Kontext unsicher, s.
KELLENS, NR 396f., vgl. KELLENS, CU 46, DE VAAN 2003, 535f. Mit durchgeführter SS der Wz. und Metathese *dbglLom- > *xe-ql-, vgl. GEW 11 1098f.; der
8
Sx.Ablaut ist zur o-Stufe ausgeglichen, als Stammauslaut ist -n- durchgeführt, das urspr. nur
im Auslaut lautgesetzlieh entstehen konnte, also aus etwa NSg. *dbglLöm (statt *dbigb-öm) bzw. einem endungslosen LSg. SS des Sx.es und bewahrtes -m- zeigen Xap.a( und x ~ (s.u.). Zu -X8cov im HG vgl. SOMMER 1948, 83ft., das VG X90vo- mit themat. "Bindevokal" steht in keiner direkten Beziehung zu -X90\JOl; (s.u.). 9 Vgl.
LEIA S.V., ferner SnaG 69, MCCONE 1996, 48. Das air. Paradigma zeigt mit durchgeführ-
ter SS der Wz., Sx.Ablaut * ö /
0
und Eingliederung in die OoFiexion eine ähnliche, doch un-
abhängige Entwicklung wie das Gr. (s.o.), vgl. die Diskussion von HAMP, ZCP 44 (1991), 76ft. Der ASg. don ist für einen grundsprach1ichen ASg. auf *-öm
« ** -om-m statt * -om-1j1, s.
Anm.1) nicht sicher beweisend, da einzelsprachliche Umbildungen schwer auszuschließen sind, vgl. HAMP ibid. 78, JOSEPH, PS Hamp (1990), 126 Anm.8. Die Form kann aus dem DSg. bezogen sein, falls dieser auf einem LSg. * dbglLom-i > * dom> don) mit frühem i-Schwund beruht, was freilich unsicher bleibt. S. auch die Kritik an ASg. *-öm bei LlNDEMAN, Eriu 44 (993), 169f. mit Fn.38; nach LlNDEMAN ist der ASg. durch die Form des (partitiven) GSg. ersetzt. 10
Vgl. VASMER I 452f., LEW 11 1299. ze111bkann einen LSg. *(dllJgb..6m-ioder einen umgebildeten ASg. *( dllJg~m-1j1voraussetzen;zu aksl. usw. zemlja s.u. Meist hierher gestellt, doch ist die Verbindung nicht umumstritten und die Herleitung im
11
Einzelnen nicht geklärt; s. das Referat bei DEMIRAJ 155f., der mit einer Vorform *gbdböm rechnet und HAMPs Ansatz einer vollstufigen Vorform * db6gHö zurückweist, vgl. HAMp, HS 103 (1990), 29lf.; vgl. auch MATZINGER 2006, 179. Alb. dMmjc f. 'Raupe', das oft als Ableitung angesehen wird, bleibt nach DEMIRAJ 157 fern. 12
Vgl. RINGE 1996, 4lf., 154, DTB 192 und ausf. PINAULT, MSS 62 (2002[2006)), H8ff., 126f. Die toch. Formen scheinen zunächst einen ASg. * d bgb.6n- Vn mit Umbildung zum OoSt. (wie
im Gr., Air., s.o.) bei schwundstufiger Wz. und 0-VS im Sx. vorauszusetzen. 13
S. UPP [88, 93f.], wo die Form als Verbindung von *(dllJgb..m- mit der Postposition *cn 'in' aufgefaßt wird, die die Funktion eines LSg. hat. Es handelt sich damit nicht um ein Nomen,
sondern um ein Adverb auf der Basis von Nominalstamm
+ Postposition. Das Transponat ist
hier angeführt, weil die folgenden Wörter für 'Mensch' oft als Ableitungen davon aufgefaßt werden (vgl. die nächste Anm.). Nach UPP [93f.] ist *(dllJgb..m-en als jüngere Form gegenüber **dbgb..em-en zu betrachten, das von *dbgb..Cm-on- 'Mensch' vorausgesetzt sei. Weiter werde die Bedeutung 'auf (der Erde)' im Ggs. zu 'in (der Erde)' hier als alt erwiesen. S. zu lokativischen Formen auf *-cn auch ausf. NUSSBAUM 1986, 187ff., 289ft., vgl. HAINAL, Fr Leiden (1992), 210ft., ferner VANSEVEREN, IF 105 (2000), 120ft., vgl. unten zu lokativischem
* -er. Eine andere Verbindung von * cn mit dem Wort für 'Erde' ist in kluv. inzagän zu sehen, s.o. mit Anm.4.
92
14
Zum Ansatz vgl. LOHR 2000, 305f. Anders z.B. NUSSBAUM 1986, 189, der mit c-VS des PrimärsuffIXes *dJJg.&-em-on-reclmet; dem folgt UPP [88, 93f.]. Nach OETIINGER, IncLing 20 (1997), 95f. zeigte die Abltg. Ablaut, NSg. *dbgb..em-fX..n), GSg. *dbgb-m-en-s, mit LindernanVariante * dbgb..rpmen-s, wobei die AbIautstufe des NSg. noch in alat. hemo (s.u.) greifbar sei. Alle Fortsetzer weisen auf den vereinfachten Anlaut *gb.., der in der Lindeman-Variante NSg.
*gb..rpm-fX..n) etc. entstanden sein kann (s. Anm.l), die balt. Wörter reflektieren indessen in
hn- unsyllabisches * -mo. Der n-Stamm, der im Hai., Germ. und Balt. ein geläufiges Wort für 'Mensch, Mann' stellt, wird oft als Ableitung aus einer Zusammenruckung von *db6gb..om'Erde' mit der Postposition
*en
'in' (bier: 'auf) angesehen, vgl. den vorigen Ansatz, s.
NUSSBAUM 1986, 187ff. mit. Fnn.60 und 62 gegen possessive oder individualisierende Auffassung des n-Suffixes. Das Wort sei als Hypostase 'auf der Erde befindlich' intern aus
*dbgb.{e)m-en deriviert. Vgl. jedoch PETERs 1980, 188f. Fn.143, der die Möglichkeit einer Herleitung aus *dJJg.&-em-b:JX,.n) / *dJJgb..1fJ-h;}11- diskutiert. Nach OETTINGER, IncLing 20 (1997),95 und AT Erlluigen (2000), 395 handelt es sich um das individualisierende n-Sx. Eine Ableitung von *db6gb..om- 'Erde' stellt auch im Kelt. Wörter für 'Mensch', s.u. zu air. duine etc. 15
S. BARTHOWMAE, BB 15 (1889), 27f., vgl. EWAia 11 92: das Adj. beruhe auf dem (stets
endungslosen) LSg. p8rijman 'rings auf der Erde', der als Zusammenruckung aus
part und
jman (s.o.) entstand. In RV 1, 122, 3 erwägt GRASSMANN s.v. viersilbige Messung plirij.mä. 16
Lat. -0- in bomo kann auf älteres -e- zuruckiehen, s. LEUMANN 101, WH I 655; zweifelhaft ist
jedoch, ob diesaudrfür die sabell. Formen (s.u.) angenommen werden kann, s. zu Gunsten dieser Auffassung SOMMER/PFISTER 94, wo freilich die Wörter für 'Mensch' als einziges Beispiel gelten. SCHRUVER 1991, 468, gefolgt von VINE 1993, 244, rechnet daher mit zwei Ablautvarianten, *(dltJgb..om- in bomo und osk. bomuns, *( dltJgb-em- in a1at. bemonem, lat.
nemo, vgl. auch OETfINGER, IncLing 20 (1997), 95f. (s.o. Anm.14), ferner MEISER 1998, 83. LEuMANN 364 und WH I 655 sprechen sich weiter gegen die von SOMMER 1914, 45, 1914a, 14 und SOMMER/PFISTER 45 bevorzugte Rückführung von lat. -em- auf * -rpm- aus, gegenüber germ. *guman-liege in a1at. hemon- c-VS im Primärsx. vor; vgl. dazu auch die weitergehenden Überlegungen von NUSSBAUM 1986, 188ft., 289ft. (vgl. oben Anm.14). VINE 1993, 247ft. zieht
-om- als reguläre lat. oder ital. Entwicklung von vorvokalischem *rp in Betracht; vgl. auch NISHIMURA, Glotta 80 (2005), 240ft. Wenn mindestens im Sabell. mit o-VS *(dltJgb..om- im Primärsx. gerechnet werden muß, so wäre diese wohl als innerital. analogische übertragung in die Ableitung anzusehen, die von derselben Basis ausgeht, die auch lat. humi, osk. hlinttram, umbr. hondra (s.u.) usw. zugrunde liegt. 17
S. WOU 329, zu -0- in bom- vgl. die vorige Anm.
18
S. WOU 490.
19
S. STANG 225ft., LEW 11 1320, je mit früherer Lit. Das Wort wird von imogUs (s.u.)
verdrängt, der PI. wird von hnones(3) f. (> m.) suppliert. Während der NSg. imuodirekt auf
*(dltJgb..m-fX..n) zurückgehen kann und damit also nicht die Lindeman-Variante zugrunde liegt, bleiben die übrigen, nur in DP bezeugten Kasusformen mit Stamm hnun- erklärungs-
93
bedürftig: denkbar wären wohl Ausgangspunkte wie I.PI. *(dllJgb..m-I)-SU > *im-un-su (zu -un- s. STANG 34f., vgl. MATASOVlC:, IF 109, 2004, 336ff.), doch sind PI.Formen und sw. Kasus unbelegt. Gerechnet wird mit Einfluß von su6 'Hund' (ASg. sunt), dessen Paradigma vormals ähnlicher gewesen sein könnte, wenn in den s1. Kasus einmal o-vollstufige Formen wie ASg. *~v)an-i « *.fllon-Ip) und *iman-i « *gb..m-on-Ip) existiert haben. Vgl. die Diskussion von W. SMOCZYNSKI, Jerzyk Iitewski w perspektywie porownawczej, Krakow (2001), 243ff. und ALL 43 (2000), 18ff. (non vidi). Nur NSg. bezeugt, daneben eine Basis smÜD- (s.u.), s. STANG 226f., vgl. PKEZ IV 132ff. Der Ausgang -oy findet womöglich in zugesetztem l' in südostaukStait. lit. Dialekten eine Parallele, vgl. akmu6jfür akmu6usw., s. ZlNKEVICIuS 1966, 256f., 505, vgl. PKEZ und LEW 11 1320 mit früherer üt.
20
21
S. UPP [98ff.] zum mutmaßlichen lokativischen Adverbialformans *-er, dessen (nominaler?) Status unklar ist. Wie LIPP [98 Anm.1] betont, ist die Abgrenzung entsprechender Formen von etwaigen endunglosen Kasus von n'n-Heteroklitika oft schwierig; s. ferner die überlegungen von NUSSBAUM 1986, 236 und HAJNAL, Fr Leiden (1992), 211ff. Vgl. zu denjav. Belegen KElLENS, NR 3lf., 397f.; ein Simplex +z:mJ~kann in Yt 1,29 in unklarem Kontext gesucht werden. Ved. jArnarya- (RV 4,3,9, von payas- 'Milch') ist nicht klar, vgl. KELLENs, NR 398 mit Fn.1, EWAia 1585 je mit Ut.
Zusammenhang mit dem Wort für 'Erde' wurde oft erwogen, s. HEG I 573ff. mit Lit., vgl. ablehnend HED IV, 175ff. Nach NUSSBAUM 1986, 243 liegt ein substantiviertes Adjektiv 'zur Erde gehörig, erd-' von der r-haltigen Bildung lokativischer Bedeutung vor (s.o. *[dllJgb.. m-er- mit anderem SlIAblaut), vgl. auch OETI1NGER 1986, 21, STARKE 1990, 349, MELCHERT, JAC 8 (1993),107, AHP 94,99,254,262, 266,
22
23
24
Vgl. CARRUBA, SMEA 22 (1980), 275ff., 281, der auch auf Namenformen ~ u.ä. in gr. Kontext aufmerksam macht; s. AHP 283, 292f., 311, 315, HAJNAL 1995, 57.
Dafür jünger sii~a- 'fein' (Up+), s. EWAia I 425, AiG II.1, 110, Überl 'X<Xll0i > XlX/W[ und geneuertem Akut; nach HAJNAL, FT Leiden (1992), 207ft. und FuRLAN, Akten Pavia (2001), 93ft. dagegen direkt aus der vermuteten Grundform auf "-ahz- verstehbar. Daneben X<Xll~ 'zu Boden' (11. +), weiter X<XllällEv 'vom Boden' (Hdt. u.a) u.s. Adverbien, vgl. GEW II 1071 mit Ut., s. ferner MEIER-BRÜGGER, Glotta 69 (1991), 44ft.
31
Vgl. WH I 664f., SOMMER 1914, 65, 334 und 1914a, 103, LEUMANN 48, 59, 356, MEIERBRÜGGER, KZ 91 (1977), 160ft. Lat. humisetzt oftenbar eine Basis ·(dli)gb..om- mit o-VS des
95
SuffIXes voraus, die, wie anderwärts, einem neu gebildeten LSg. zugeschrieben werden muß, falls der grundsprachliche ASg. den Ausgang ·-dm gezeigt haben sollte (s.o. Anmm.l, 2, 9). Nach VINE 1993, 247ft. könnte -om- die lautgesetzliche Vertretung von vorvokalischem • rp sein, vgl. oben Anm.16. Für den Ausgang -i erwägt MElER-BROOOER loc. cit. 161 Kontamination aus einem LSg.•(d*)gb..Om-i (> • homl) und .(d*)tb..rpm-ij (> • hemai > • hemel), vgl. auch LIPP [222 mit Anm.I7]. Das Adv. humikann im tat. Ausgangspunkt des Paradigmas von humus, -H. 'Erde' (s.u.) gewesen sein; dies setzt demnach nur virtuell ein o-stämmiges .(d*)tb..om-o- fort. 32
Nach PETIT 2004, 65f. einzelsprachlich balto-slavische Vrddhi-Bildung 'zur Erde gehörig' zu dem ererbten schwundstufigen .:im- « .[ d1tb..m-), das als Wz. aufgefaßt wurde und so einen neue VS •:tem- bilden konnte; anders LEW 11 1298: der Positiv lit. zemas usw. beruhe auf Rückbildung aus den Gradationsformen Kompar. lit. zemesnis usw., deren Basis ur-
sprünglich das Subst. 'Erde' war, wie in osk. huotrus, umbr. hoodomu etc. (s.u.). Denkbar bleibt gleichermaßen eine Hypostase aus dem LSg. ·(d*)tJJ..em. Die Präp. lett. zem. zym, lit. Zim 'unter(balb)' und das lit. zem. Adv. zema 'unten, am Boden' sind nach LEW aus Kasusformen des Subst. lit. teme, lett. ume (s.u.) entstanden und setzen keinen selbständigen Stamm fort. Die balt. Adverbien auf -aizeigen die gängige einzelsprachlicbe Bildeweise und sind somit keine aussagekräftigen Vergleichsformen zu Lokaladverbien wie gr. X<XJ1<Xt (s.o.), vgl. LIPP [222f. mit Anm.19], zur balt. Bildung vgl. FORSSMAN 2003, 119. Hierher gehört ferner der lit. VN Zcmaiciai 'Zemaiten; Niederlitauer', der Name der Semgallen (lit. ZiemgaJiaJ) ist dagegen fern zu halten, s. LEW 11 1306, vgl. hier sub •glJCj-om- mit Anm.32. Oberflächliche Ähnlichkeit mit *( d*)tb..cm-6- 'niedrig, am Boden' zeigen ved. jmma- 'schief, schräg, nach unten abfallend, quer liegend' (RV +) und gr. &xJt0; 'schief, schräg, in die Quere gehend' (fl.[ +], öfter ll6:x:ILux; 'ds.' D. +), die gewöhnlich unter einem Ansatz • dh~b..m6 'schief zusammengefaßt werden, der keinen weiteren Anschluß an .eine Wz. ·doh~b (·dh:JOgb..?) fmdet, vgl. EWAia I 591, IEW 222. Dabei ist im Ved. Assimilation ·difb- > jmanzunehmen. Wenn auch hier Ableitungen - 'zu Boden' zugrunde liegen, wäre im Ved. mit -iaus schwa secundum (·db.gb..m -6-), im Gr. jedoch mit einer o-VS (·dotb..m-6-) zu rechnen; die gr. Form würde dann einen Ansatz *d6tb..om-, nicht *dlJCgb..om-, implizieren (s.o. Anm.l). Denkbar bliebe allenfalls auch die Verbindung mit einem deiktischen Element (Adverbialformans *do'in Richtung'? s. LIPP [61ft.]). S. Überlegungen zur Beziehung von gr. -X/!-o- in VEOX/!O; 'neu, fremdartig' (Alkman+) zum Wort für 'Erde' bei WACKERNAGEL, KZ 33 (1895), H.; vgl. GEW I 413 und 11 307. und weitere Gedanken zu *dVgb.. 'schräg' bei SEEBOLD, FS Knobloch (1985), 448 und PINAULT, MSS 62 (2002[2006]), 144ft., 148, der toch. B tsatku 'verkehrt' auf redupliziertes • dh:JO-dhJib·y-oo - zu einer Wz. • dh:JOgb.. zurückführt. Nur Transponat für einzelsprachlich verstehbare Formen: zur gr. Hypostase, die spontane Bildung sein dürfte, vgl. SOMMER 1948, 86; der o-St. lat. humus kann sekundär zum Adv. humi hinzugebildet sein und läßt sich somit auch als indirekte Umbildung des m-Stammes verstehen, s. WH I 664f., LEUMANN 356, MEIER-BROGGER, KZ 91 (1977), 160ff., vgl. oben mit Anm.31.
33
96'
S. VAILLANT I 75, IU 71. Nach FuRlAN, Akten Pavia (2001), 106 ist vielmehr *dbglJ..m-e-jo-
34
anzusetzen; es handele sich um eine Ableitung auf * -jo-von einem Lokativ (bzw. Direktiv, vgl. oben Anm.27) * dbglJ..m-e, der neben dem LSg. * dbgb-irrJ.. -1) existiert habe, dessen jo-Ableitung wiederum in ved. Jqam;}'8- (s.u.) vorliegen könnte; eine entsprechende Vorform sei vielleicht auch im ved. Adv.lqmayA (s.o. Anm.28) zu sehen. 3S
Das Transponat stellt eine Bildung dar, die grundsprachlich vI. denkbar war, eine etwaige direkte Fortsetzung jedoch nur im Ved. finden könnte. Ved. Jqam;}'8- ist indessen nur 2x belegt (RV 2,14,11 und 7,46,2 .qBmiJ'BSYBje in Zusammenhang mit div;Ylisya 'himmlisch') und
kann eine einzelspracbliche Bildung sein. Die übrigen Sprachen zeigen Formen, die sich nur bedingt als Umbildung eines *dbg~m-ijo- auffassen lassen: gr. (-)xfl6V1.Ol;, air. duine und toch. B keJiiye scheinen zunächst eine Vorform *(dllyglJ..on-ijo- fortzusetzen, die nicht grundsprachlich sein kann, sondern den jeweils einzelsprachlichen Stamm auf -on- bereits voraussetzt. Das gall. HG -xton.{o)n kann dazu stimmen oder auf *dbglJ..om-jo- deuten, das gewöhnlich als Grundform für mkymr. usw. $Jangenommen wird (s.u. Anmm.38f.). Rechnet man mit uridg. Status von *dbjlJ..om-jo-, so wäre im Kelt. eine direkte Fortsetzung möglich, die Formen der übrigen Sprachen mOOten wiederum als Umbildungen aufgefaßt werden (ved.
Jqam;}'8- nach divf}'li-, gr. -xfl6V1.Ol; nach X90v- statt
*x.901~ etc.).
Vgl. GEW 11 1098, SoMMER 1948,86.
36
Der PI. wird von doJni m. i suppliert; s. dazu MEID, FS Palmer (1976), 173ft. (zu
37
*dbell-
'laufen, eilen' LIV 147f.), ein alternativer Vorschlage bei BALLES s.u. Anm.39, vgl. LElA S.v. duine mit älterer lit. S. RIG II 36 zu dem gall. Dvandva in E-2, im lat. Text entspricht deis et hominibus. A.
38
MORANDl, Celti d'Italia, Ed. P.P. Agostinetti, Bd. 11, Rom (2004), 588ft. spricht sich hingegen für die Lesung tevoxtom aus. Die brit. Wörter werden gewöhnlich auf *( dllyglJ..om-jo- zurückgeführt, vgl. z.B. SCHRUVER
39
1995, 282ff. (s.o. Anm.35). Dagegen erwägt BALLES, 2. Dt. Keltologensymp., 1999, 18f. Herleitung aus einem kelt. n-Stamm * don-ö". wie in lat. homö etc. sei ein individualisierendes n-Sx. an das Wort für 'Erde' getreten, das, wie das Gr., den Stamm auf -n- auch in der Ableitung verallgemeinert habe. Der n-Stamm könne mit einer Entwicklung * don-en- > * dojn- eventuell auch in air. dofnj, PI. zu duine (s.o. Anm.37) gesucht werden, vgl. BORGSTR0M, NTS 12 (1942), 83ft., s. LElA s.v. duine. Vgl. DTB 190.
40
Nur Transponat für eine nachgrundsprachliche Bildung, die im Balt. und Slav. übereinstimmt
41
und semantisch das Erbwort für 'Erde' ersetzt. Nach SPECHT, KZ 63 (1936), 70, 94 und PETIT 2004, 64ft. ist die Vorform des balt. und slav. Wortes als Ableitung vorn Adjektiv *(dJJygb-em-
6- (lit. ümas usw. s.o.) entstanden. Nach PKEZ IV 58ft. liegt letztlich eine Ableitung auf *-abz- vom LSg. *dbl~m (über den Zwischenschritt eines j.Stammes) zugrunde; nach MOITAUSCH, HS 113 (2000),43 ist -ä an den LSg. *(dllyglJ..6m-i getreten. Vgl. LEW 11 1299. Zu jatv. zem 'Erde' s. ZlNKEVIcms, BSI 20. 42
Die Beurteilung der Stammform *(dllyglJ..m-abr ist unsicher; Zmogus, das im PI. durch
97
imanes (s.u.) suppliert wird, läßt sich als *(dl1jgb..m -ahr g"hr u- 'erdwandelnd' transponieren (zum HG s. hier sub *g"ehr ). Nach HAJNAL, Fr Leiden (1992), 215 kann eine Bildung auf *-ahT auch in ved. k~A'auf der Erde, zu Boden' (RV[+» gesehen werden. LIPP [221 mit
Anm.7] rechnet für k~A mit einem themat. direktivischen Adverb auf *-0, das sich etwa als *dbgb..em-o-otransponieren ließe und so formal *(dl1jgb..em-6-in lit. iemasusw. (s.o.) näher stünde; Entwicklung aus dem ISg. von
~- ist jedoch nach
LlPP nicht ausgeschlossen.
HAJNAL, Fr Leiden (1992), 214ff. und FuRLAN, Akten Pavia (2001), 93ff. vermuten den
ahz-
Stamm weiter in gr. Xap.at (s.o. mit Anm.27), nach FuRI.AN ibid. 108 kann in *(dl1jgb..m -ah;r ein' LSg., nicht die Stammform eines ahrStammes, vorliegen. Der Stamm *( dl1jgb-m -ah;r kommt ferner als Basis von balt. *imän- (lit. im6nes etc.) in Frage, s.u. Er ist jedoch selbständig nicht sicher greifbar, und ein Bedeutungsunterschied gegenüber dem m-Stamm ist nicht deutlich; vgl. die Skepsis von LEW 11 1318f., wo Kontamination eines *iim-gus (VG
- ließe sich allenfalls als Ableitung von einem hrStamm (*dbgb..rp-h;re/o-) oder aus *-/" erklären, was auf ein urspr. athematischen, sekundären J.Stamm wiese, der Ablaut im Sekundärsx. gezeigt haben könnte (ggf. auch im Primärsx., vgl. zu mesodynamischem Ablaut in Sekundärbildungen TICHY 2004, 77). Bei Annahme eines solchen ablautenden J.Stammes müßte gr. XIXJ1~ seine Sx.Form -l1Ä.O- nicht notwendig analogisch von ilvr1A6I; 'hoch' (D.+) bezogen haben, wie gew. angenommen, vgl. GEW 11 1071, SCHWYZER 484. Ein sekundärer J.Stamm, der auf einer als Wz. reanalysierten Nominalstammbildung aufbaut, findet vI. in *meg-hr /- eine Parallele (s. hier zu *meg- 'groß'); die Einzelsprachen weisen allerdings lediglich auf die Verbindung des Erbwortes für 'Erde' mit J.haltigem Sx. .. Formelhaft neben &oll; 'den Göttern', somit entweder als 'inferi' oder
alS
Bezeichnung für
'Mensch' verstehbar, s. HEUBECK, KZ 100 (1987), 700., LUBOTSKY, FS Watkins (1998), 413ff., der S. 419 die Deutung als 'Mensch' verteidigt. Hierher gehört wohl weiter die Hsch.Glosse ~Ef.1EÄEV· ~v cXWpaltOOOv. «IlpUyEc;, vgl. z.B. BRIXHE in Bader 1994, 169f. Fraglich ist, ob der gr. Name ~11 (dor. -1../1, Tochter von Kadmos und Mutter von Dionysos, 11.+) hier angeschlossen werden kann, der traditioneU als tbrak. Entsprechung und Bez. einer Erdgöttin gewertet wurde, vgl. GEW 11 692; s. andere Überlegungen dazu bei JANDA 2005, 145ff. (zu *t!!em- 'anschweUen', LIV 654). Eine Fortsetzung von uridg. *dbCgb-om- 'Erde' wird auch im gr. GN 6T]-I11JTllP, dor., arkad. 6ll.-I1<XTllP, thessal. 6ul1-I1UTllP, aiol. angeblich auch 600- (?), gesucht; das Wort sei aus l1unp 'Mutter' und dem VG 'Erde' komponiert, wobei letzteres wegen des nicht-griechischen Lautstandes aus einer nochgenauer zu bestimmenden idg. Gebersprache entlehnt müßte, vgl. z.B. lEW 414 (iIIyr.), HEUBECK 1961, 75ff., s. GEW I 379f. je mit früherer Li!.; s. andere Überlegungen zu Demeter bei JANDA 2000, 256ff., 296, zu myk. da-ma-te s. DMic. s.v. Skepsis gegenüber der Heranziehung des kleinasiat. ON GSg. (in gr. Überl.) rOOI1I1Uuae;,
98
r&xVJl.~ als Bildung zu einem GN "Xerov Md" (so lEW) äußert O. MASSON, FS Laroche (1979), 245ff., vgl. ferner ZGUSTA 1984, 135f., der auf den anklingenden ON GSg. r&x,.trou in Thrakien aufmerksam macht. Auch wenn es für einen entsprechenden GN als Basis des ON keine Argumente gibt, fällt es doch schwer, für einen ON mit Anlaut 1&x!Uv- etymologische Herleitungen beizubringen, die nicht zu dem Wort für 'Erde' in Bezug stehen, sofern es sich um idg. Sprachgut handelt. ZU dem myk. PN lra-da-si-jo, dessen Zugehörigkeit HEUBECK 1961,76 erwägt, vgl. DMic. s.v. mit Alternativvorschlägen.
Von den einzelsprachlichen Ableitungen zum Wort für 'Erde' sind im folgenden nur eine Auswahl genannt. Unklar bleibt lat. hümAnus, -8, -um 'menschlich' (Enn. +), das semantisch von der Sippe lat. humus, homö nicht zu trennen ist, doch unerklärtes -ü- aufweist, s. WH I 663f., IEW 415, LEUMANN 117, VINE 1993, 250. Zugehörigkeit von t7t~. tm.;(96vwc; und Q;vro~' oL cXvapöi~ intO Cbpu'yoov (heide Hsch.) ist fraglich, vgl. GEW I 538, 11 334. Eine etwaige germ. Fortsetzung in ae. gamban, gambe 'Tribut' (mit VG gam- < *[d.lil8/Lom-) diskutiert BAMMESBERGER, Sprache 22 (1976), 53f.
bnona) denkt; in lit. bnones, apr. smüni (s.u.) liege urspr. eine Abstraktbildung - 'Persönlichkeit' zu diesem Adj. vor, die zu 'Person, Mensch' konkretisiert sei. Nach LEW 11 1320 beruht balt. • a(> Iit. 0, apr. i1) hier vielmehr auf einem Neoablaut zu bnuö 'Mensch' (s.o.); dabei könnte es sich um eine innerbalt. Vrddhi-Bildung auf der Basis des verlorenen Stammes • iman- < .( dllJgb..m-on- von bnuö handeln, s. PETERS 1980, 188f. Fn.143, W. SMOczyJilSKI, JC(zyk litewski w perspektywie porownawczej, KrakOw (2001), 240f. mit Fn.45. Nach PKEZ IV 132ff. ist balt. • ä aus unbetontem • ö entstanden, das in bnuö unter dem Akzent zu uo geworden ist. Balt. • imän- wäre somit als innersprachliche Entwicklung aus dem Paradigma von bnuö verstehbar und würde keinen abrStamm voraussetzen.
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Von ·imin- sind weitere Ableitungen gebildet, s.u. und vgl. ferner z.B. lit. bnonija f. (2) 'Menschheit, Menschenmenge', bnonysta f. (2) '(feierliche) Zusammenkunft', bnoniilras (1) 'menschlich', bnoncti 'sich volkstümlich verhalten', die neben Bildungen von bnogus wie imoginis (2) 'menschen-', bnogiilras (1) 'menschlich, menschen-', bnogysta (2) 'Menschengestalt' etc. stehen. 48
Meist als balt. e-Stamm aufgefaßt, dann zunächst als Abstraktbildung verstehbar, s. STANG 226, LEW 11 1319f., lit. dial. konsonantstämmige und i-stämmige Formen, wie NPl. imones, imonys gelten dabei als sekundär; anders PKEZ IV 133, 135f., wo mit Fortführung des nStammes von iinuo in diesen Formen gerechnet ist.
Anscheinend NSg., fehlerhaft für einen syntaktisch erwarteten Gen., s. STANG 226, LEW 11 1319, PKEZ IV 135f. mit Lit. Neben dem einmaligen smüni steht im Apr. gew. smunents 'Mensch', das mit einem Sx. ·-ent- weitergebildet ist, s. STANG 227, PKEZ IV 135. Apr. ASg. smünin 'Ehre' wird als Rückbildung zum Verbum smünint, smunintwey'ehren' angesehen, das seinerseits ein Denominativum vergleichbar dem (spärlich bezeugten) Iit. bnoninti 'menschlich(er) machen; ehren' von der Basis balt. • imän- sein kann, vgl. LEW und PKEZ
49
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locc. cit., SMOCZYNSKI 2005, 346f. Ableitungen von smün- liegen in smonenawis 'Mensch' und smÜflenisku 'menschlicher' vor, eine Ableitung von smunent- in smunentinan 'Menschen', s. PKEZ IV 134f. Überlegungen zur Entlehnung in finn. ihminen 'Menschen' bei RITTER, Colloquium Pruthenicum Secundum, Ed. W. SmoczyJ1ski, Krak6w (1998),150. so Nicht hinreichend geklärt, auch in philologischer Hinsicht, s. zu den Belegen AiG III 242 mit früherer Lit., vgl. Überlegungen zur Entstehung bei NUSSBAUM 1986, 289: analog bhUman- n. Welt'? HAMP in Mair 1998, 325 deutet eine ähnliche Basis *dgbom-n-für air. domun, mkymr. dwfn Welt' an, vgl. hier sub *dilellb- mit Anm.l0. SI
Oder *(dh)gb...om-i-tero-, aufbauend auf einem LSg. *(dh)gb-om-i, s. WOU 333f., im Umbr. zur Präp. erstarrt, vgl. WOU 331. Anschluß an das Etymon für 'Erde' wird weiter für das umbr. Verb hondu, den GN hondeund das Subst. huntBkerwogen, s. WOU 3300. mit Lit.
52
Oder *( dh)gb...om-i-trpmdab., vgl. die vorige Anm.; zur Entwicklung von *1]1 im Sx. *-trpmos. MEISER 1986,271, NISHIMURA, Glotta 80 (2005), 243f. mit Fn.32, vgl. WOU 332. (DSW)
*d1leh r 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen,l ?* dbch r *-dbchr 3
?* -dheh r lO
LIV 136f., IEW 235ft. (A Pr2)
ved. dhS- 'haltend, tragend, Träger' (TS 1,1,9,3, 2,6,4,4)2 ved. -dhA- Z.B. in dhäma- 'der die Grundlage schafft' (RV), vayö'Lebenskraft verleihend' (RV +), saIiJ- f. 'Übereinkunft, 4 Versprechen' (AV +), DSg. dhiyarpdhe'Gedanken anstellend, Dichtung schaffend', ISg. pratidhA- 'Ansatz zum Trinken, Schluck' (RV),S ? dvfdhä 'zweifach, auf zwei Arten' (RV + )6 aav. ädä-f. etwa '(Gaben-)Verleihung' (y33,l1),7 aav.jav. yaoidä- 'mit Lebenskraft versehen,s . arm. -dirin ownkndir'ein Ohr leihend,9 [lit. -<Je f. (2) z.B. in avi- 'Schafstall', anti- 'EntenstaIl', aJu'Bierstube', peJu- 'Spreubehälter, -verschlag, Spreukammer,ll [lit. f. (4) in pra- 'Anfang, Beginn', DUO- 'Sünde,12 [Iett. ~Jüde 'Spreuscheune' [apr. umnode f. 'Backbaus,I3 ?ved. sraddhi(p) 'vertrauend/im Vertrauen?' (RV 7,32,14)15 aav. zrazdä- 'ergeben, gläubig, vertrauend', jav. azrazda'ungläubig,16
-diia
*kred-dbch r 14
?*dbhrsthri-
*-dbh r P8
mir. daisf. 'Haufen, Heudieme', komp. air. tegdaisf. ili/ä '(Wohn)haus, Gebäude,17 mkymr. usw. dasf.lm. 'Haufen, Heuschober,17 ved. -dhi- m. z.B. in uda- 'Wolke, Meer' (RV + )/9 ni- m. 'Behälter, Schatz', pra- 'Felgenkranz' (RV +) jav. gaoi lat. -idus entwickelt habe. Bei den Adjektiven auf -ätus sei -t- analogisch restituiert.
109
Aus *g"rH-dhhro- 'Lied(er) darbringend', vgl. CAMPANILE, SSL 20 (1980), 183ff., HACKSTEIN, HS 115 (2002), 18. Komposition erst innerkeltisch, da sonst * bräd- zu erwarten wäre (DE BERNARDO STEMPEL 1987,81). Im VG steht *g"erH- 'Zustimmung bekunden' (LIV 210). Möglicherweise noch hierher ved. gilrdh- preisen', arm. kardam 'erhebe die Stimme' (BALLES, AT Freiburg (2002), 24; anders zum Arm. jedoch LIV 187 mit Anm. 1: zu *g"Jerdh_ 'hören; tönen').
26
Die von MEIER-BROGGER, Akten Kopenhagen (2004), 186 angesetzte Neowurzel *grH-dhh r mit Anlaut *g- kommt als Basis von kelt. * bareJo- nicht in Frage. Anders zum Kelt. HAMP, FS Seiler (1980), 268, SCelt 2fJr17 (1991192),14: < *g"r-s-do-, Verbaladjektiv mit Suffix * -do-. Hierher noch air. conn m.
0 'Auswuchs, Schwellung; Führer; Einsicht, Verstand', als 'komdhhro- 'zusammenstellend', falls die Bedeutung 'Verstand' als primär angesehen werden kann, vgl. UHUCH, TPhS 100 (2002), 415 mit Lit. 27
In gr. und lat. Quellen, s. TLG 23; vgl. auch die vorangehende Anm.
Nach IEW 237, LÜHR 2000, 70 < • ud-z-dhhro- 'emporgerichtet', vgl. zum Präverb LIPP 324ff.
28
Alternativ eine zu usnisf. i(4) 'Kratzdistel' oder 'Rharnnus', auch iJsnis (2), lett. usna(s), u5{1a USW., aruss. uSh 'Art Distel' gehörige Reimwortbildung zu urgerm. • bruzda- 'Spitze, Kante', so u.a. KLuGF/SEEBOLD24 671. Für diese Sippe kommen verschiedene Anschlußmöglicbkeiten in Betracht, vgl. LIV 245, IEW 348 (*h1eljs- 'verbrennen, sengen'), IEW 1172 ('ljes 'stechen'), LEW n 1172. Für das weiterhin verglichene alb. usht, uster 'Äbre' erwAgt DEMIRAJ 404 Entlehnung aus dem Slav. 29
Falls aus • (s)ljorhrdhhro- 'der/die geachtet wird' nach HACKSTEIN, HS 115 (2002), 16f. mit VG '(S)lIorhr zu *sllerhr 'gewahren, wahrnehmen, achtgeben', vgl. zum WurzeJansatz HACKSTEIN 1995, 262ff. Dort auch Diskussion der Zugehörigkeit von heth. we.qtcmi'respektiere' (Zusarnmenruckung aus • (s)lIerh.i (Akk.) dheh r 'in Achtung haltend, ebrfürchti~') und gr.
tpT.9oc; m.!f. 'Tagelöhner, Knecht, Magd' (n. +), was in heiden FAllen Zusatzannahmen bezüglich der lautlichen Entwicklung erfordert. Alternativ wäre als VG auch '1jOT- zu 1. 'lIer- 'aufhalten, (ab)wehren' (LIV 684f.) oder 3. 'lIer- 'beobachten, wahrnehmen' (LN 685f.) möglich. Problematisch sind jedoch HACKSTEINs Ansätze • (s)ljorhrdhhru- für an. VQr6rm. u 'Wächter, Wacht' und' (s)yerh3 -dhh r o- 'der/die geachtet wird' für ahd. Jrirtm. i, afr. hüs-werd* m. 0, as. wird m. 0 'Hauswirt', neben denen der u-Stamm got. wairdus 'Gastfreund, Hausherr' steht, s. KLUGE/SEEBOLD24 973, CASARETTO 2004, 530. NERI 2003, 337ff. weist zu Recht auf die Erklärungsbedürftigkeit der Transponate hinsichtlich ihrer Unterschiede im Ablaut des VG, in der Stammbildung und in der teils aktiven, teils passiven Semantik hin. Dem ist noch hinzuzufügen, daß die naheliegende Übersetzung von * (S)!!Or(h3)-dhh r o- 'der Bewachung! Aufmerksamkeit stellt/setzt' wäre. Vorschläge zur Lösung dieser Probleme bei NERI a.a.O. Attraktiv bleiben die Zusammenstellungen mit anderen Wurzeln, vgl. CASARETIo 2004, 67 (germ. * yarda- ist dh-Erweiterung zu 3. 'ljer- 'beobachten, wahrnehmen' LIV 68Sf.), 530
"dbehr
110
(germ. "lIerdu-, tu-Bildung zu 1. "lIer- 'aufhalten, (ab)wehren' LIV 684f.), oder LÜHR 2000, 76 in Verbindung mit NERI 2003, 339: germ. "perd-u- 'Gastfreund, Hausherr' sowie 'Mahlzeit' in an. verlJr m. 'Mahlzeit, Speise' als 'der Zuteilwerden läßt' bzw. 'Zuteil-Gewordenes' zu germ. "lIerjJe! a- 'werden' (uridg. "lIen- 'sich umdrehen' LIV 691f.). J()
Daneben samda f. (4) 'Mieten, Miete; Gesinde, Hausstand', vgl. LEW 11 761, BAMMESBERGER 1973, 42; weitere Komposita s. LEW I 92, FRAENKEL, FS Sommer (1955), 34: Iit. iiidas m. (2), dia!. inda f. (2) 'Gefäß', Iil iidas m. (2) 'Schatz(kasse), Ausgabe, Aufwand'; letzteres kann nach LEW I 92 auch auf duoti'geben' bezogen werden, vgl. iidcti'herauslegen, -nehmen, ausgeben', - pmigus 'beiseite legen, sparen' neben iiduoti 'aus-, herausgeben', reil. iisj- 'für sich ausgeben (Geld)' usw.
31
Vgl. VASMERIII 173.
32
Nach VAILlANT IV 258 ausnahmsweise mit neutr. Genus.
n Nach VASMER III 38f. hierher auch aksl. SQd." m. u 'Gerät, Glied, Gefäß', TUSS. sud 'Gefäß'. Die beiden Wörter sind verwandt, unterscheiden sich jedoch durch die urslav. Intonation. VAIUANT IV, 142f., 258: Postverbale. Das VG ist wohl aksl. SQ- 'mit, zusammen' (LIPP 287); anders HACKSTEIN, HS 115 (2002), 18: "sh20m- 'Lied, Spruch', vgl. heth. ishamai- 'Lied, Gesang'. Teilweise vorhandene Kasusformen mit u..f1exion können geneuert sein und sind kein sicherer Beweis für einen ursprünglichen u.stamm, vgl. BRAUER 11 150. 34
NSg. -i sekundär umgestaltet zu ~jj nach den zweisilbigen obliquen Kasus, wo das Suffix die Gestalt -bj-zeigt (BRAUER 11,141, VAlUANT 11.198). S. zum Suffix KLINGENSCHMITI, Lat. und ldg. (1992), 104: iH-Ableitung vom o-Stamm wie vrkf- f. Wölfin' zu vfka- m. Wolf.
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Mit Präverb "ande-; vgl. SCHRJJVER 1995, 408.
Nach KLUGF/SEEBOID24 895 ist das feminine Genus erst deutsch. In den Handbüchern in der Regel nicht als Wunelkompositum, sondern als Bildung mit db..SufflX, vgl. z.B. IEW 1007, BAMMESBERGER 1990, 117. Der obenstehende Ansatz ist jedoch vorzuziehen, wenn mit LOHR 2000, 326 die urspr. Bedeutung 'Aufenthaltsort der Herde' lautet. Die Annahme, daß mit dbehrKomposita Ortsbezeichnungen gebildet werden konnten, wird gestützt durch das balt. SuffIX "ode, s.o. sub "-dJJebr .
36
37
38
V g1. "spc-dbhrabr sub" spcdbhr 'sich selbst als/zu etw. bestimmen' und "lI1{Js-dbh rahz- sub "II1{J(s)db(c)hr 'den Sinn (auf etw.) richten'.
VgI. oben Anm. 14 zu "li:red-dbeh r . Nach SCARIATA 262f. existiert im Ai. nur der ahzStamm; der Inf. Sraddbe sowie die Ableitung ved. iraddbiva- 'glaubwürdig' (RV 10,25,4) seien nicht als Hinweise auf ein schwundstufiges Wurzelkompositum mit HG ".dbh r aufzufassen (so z.B. AiG 11.2 25, 868 und KUIPER, IU 1 (1957), 92), sondern auf die Pseudowurzel
"iraddhi- < "li:reddbhr zu beziehen. 39
Daneben fern. daurawardo f. n 'Türhüterin' (hapax) als Femininbildung zu daurawards. Den im Got. in dieser Funktion singulären ahrStamm erklärt CASARETIO 2004, 110 aus einem
*dbehr
111
substantivierten Adjektiv. Alternativ könnte ein Abstraktum 'Achtgeben, Überwachung' vorliegen, das als fern. Nomen agentis eingeordnet wurde. S. zum VG *(s)/jorhrAnm. 29 zu germ. *(-)warda-sub *-dbht-O-. 40
S. V AJUANT IV 258f. mit weiteren Komposita, wobei nicht immer entschieden werden kann, ob hierher oder zu * dohr 'geben' (UV 105f.); zum VG s. V AIUANT IV 763.
41
Vgl. KElLENS, NR 259ft., BSL 69 (1974), 92; jav. ASg. dämidat:H11 'die Schöpfung schaffend, der Schöpfung Schöpfer' ist nach GERSHEVITCH 1959, 210ff, gefolgt von KEUENS, NR 248ff., kein Beleg für dämidat- < *-dbclohrt-, sondern Flexionsform vonjav. dämidata-, d/lmi-t5äta-, s.u. *-dbehrto-.
Im Zusammenhang mit * -dbclohrt-, zu dem einige lat. sacer-dä5 'Priester' vergleichen, wird die Frage diskutiert, ob vollstufige, insbesondere o-stufige Wurzelkomposita mit t-Erweiterung überhaupt existierten (s.o. -- thrak. OlCrechnet
Russu 1969,
163;
neuere Arbeiten zur Lautenwicklung im Thrak. (z.B. BRIXHF/PANAYOTOU in BADER 1994, 195ff. mit Lit.) sind deutlich zurückhaltender. Vgl. noch DETSCHEW 1957, 349, 115, auch mit alternativen Etymologien. Problematisch ist auch thrak. lI:oaMjux·1tO'tlXJl.oyE('tOJv Pflanzenname (Dsk.), das IEW im Anschluß an JOKL auf - kwa-dJJcmg 'Wassersiedlung' zurückführt. Anders zum VG DETSCHEW 1957,551, der weiterhin zum HG -MjJ.a gr. 9IXf1VOf; 'Gebüsch, Strauch',l\aj1a 'oft' vergleicht; zu letzterem Anm. 90 zu 9qJ.o'(JI; sub- dbhrmo-. 43
EWAia I 784 mit Lit., KNOBLOCH, Sprachwissenschaft 5 (1980), 194.
44
EWAia 1255 mit Lit.: hierher, wenn rti-dhaman-. nach ~ zeigt Ilqux n. 'Satz Einsatz, Thema, Preis, Lager' (Aristot.+, hell.+; GEW 11 897, DELG 1117).
4S -E-
46
Vgl. TREMBLAY, Diss, 87f., 33Of., ders., StIr 26 (1997), 164, Anm. 12 (mit Hinweis auf fern. Kongruenz), 169, LOHR 2000,178 mit Lit. zur Annahme eines urspr. Kollektivums.
47
Wohl Neologismus, vgl. LKZ S.v.
48
Hierher als '(Fett-)ablage', vgl. WH I 3, FERROT 1961, 159f. mit Lit.: Alternative Herleitungsvorschläge resultieren aus der Tatsache, daß das Wort im Spätlat. abdÜH1en lautet. Die Zusammenstellung mit * dbeh r setzt voraus, daß -ö- ursprünglich ist und die Grundbedeutung '(Fett-)ablage' o.ä. wäre. -ü- könnte durch Einfluß von SÜH1en 'Zitzen einer Sau' erklärt
werden. Auffällig bleibt allerdings die o-Stufe in der Wurzel bei der men-Bildung. 49
Vgl. ahd. intuoma 'Eingeweide', das formal mehrdeutig ist, da Genus und Stammklasse unbekannt sind. Eine Bildung mit Suffix - -mo- ist nicht auszuschließen.
112
*dbeh r
so EIEC 141 rechnet mit unabhängigen Parallelbildungen.
Könnte auch· dbhrter- fortsetzen, vgl. KELLENS/PIRART 11 259.
SI
52 S. zur Flexion und Eytmologie VAIUANT II.1 219ft., IV 310ft. 53 S. Anm. 9 zu gr. 9EJtl- 'dunkel, schwarz' erklärt werden. Falls weiter die Hsch.-Glosse gr. TIXpol 'Keile' und germ. * dubila- in ahd. tubil'Dübel' (lEW 268) zu verbinden sind, wäre an eine Grundbedeutung von *dbeUbb- - 'blockieren' zu denken, das in den Adjj. auf Wahrnehmung spezialisiert wäre. Zu trennen sind gr. ~al 'rauche, qualme', "t'Öcpro 'mache rauchen', die zu * dbUchr 'Rauch machen' gehören (vgl. LIV 158 mit Fn.1) und wohl von einer Nominalbildung wie 'tiicpo 'Getreidekorn' und der Lexikalisierung von *dbohrnolahr in dieser Bedeutung zu rechnen. Dafür spricht auch die übereinzelsprachliche Bezeugung des Kollektivs. Anders zum Wurzelanschluß EWAia I 787 ("Das Etymon der Wortes für 'geröstetes Getreide'
[> 'Brot'] ist nicht sicher ermittelt"), EIEC 237 (verbaler Anschluß ist unwahrscheinlich). IEW *dbeh](j)- 'saugen', lehnt die Zugehörigkeit jedoch ohne
242 nennt das Material sub
Alternativvorschlag ab. Ebenso bereits WP I 831. Anders GAMKREUDZE/IvANOV I (1995), 770: Entlehnt aus ursemitisch *dubn- 'Hirse'. Diskutiert und aus mehreren Gründen abgelehnt von HULD, a.a.O. Vgl. noch GEW I 376 zu gr. &!pC 'Getreidekörner' (EM) und mrmxC' al tlm.aJ,Jtvm ICpt9aC (Hsch.). 2
Zugehörigkeit unsicher. S. HULD, 14 Proc. UCLA (2002), 164ff. mit ausführlicher Diskussion der Analysen von STARKE 1990, 106f. und RIEKEN 1999,194 als luv. Lehnwort. Der Anschluß an das vorliegende Lemma setzt voraus, daß die häufigere Flexion als s-Stamm im Heth. sekundär ist. Außerdem ist der Laryngal als *h l zu bestimmen. Vgl. noch HEG T,DIl 99.
3
Vgl. EWAia I 787.
4
Vgl. LEW I 111. Anders WP I 831: wohl als 'Gottesgabe zu lit. dooti'geben'.
5
Vgl. EWAia I 787.
6
S. RINGE 1996, 93, DTB 286.
(BI)
126
* dbugh;zter-/*dbughp'-f. 'Tochter,1 *dbugh;zter-f.
lEW 277, EIEC 147f.
ved. duhitßr-f. 'Tochter' (Rv+i, NSg. duhiti, ASg. duhitaram, DSg. duhitr6, NPI. duhitßras, nuristani lüst( ok) 'ds.' aav.dug:xJar-, jav. duy&r- f. 'Tochter', NSg. aav. dug:xlä, jav. duytJa., ASg. jav. duytJ8.r.Jm, GPI. aav. dug:xlnpn, jav. duy{,rlJ111 (V. 2)3, sogd. {,wy! 'ds.', pasto lür 'ds.' usw. mpers. duxt(ai) 'Tochter', pasto tar-I;} 'Cousine' usw.4 arm. NSg. dowstr'Tochter', NPl. dstcrk,5 gr. NSg. 8uyat1p f. 'Tochter' (n. +), ASg. 8uyattpa, GSg. 8uya~. NPI. 8uya1tpEc;, API. 8uya~6 myk. NSg. tu-ka-te(-qc) f. 'ds.', ?DSg. tu-ka-tc-rc, DPI. tu-ka-~
~l
osk. NSg. futirf. 'Tochter', ?GSg. futre[is, DSg. futrei, fuutrci germ.*duhter- f. 'Tochter' in got. NSg. dauhtar, an. NSg. d6ttir, NPI. dtitr, urnord. NPI. dohtriR, ae. NSg. dohtor, afr. NSg. dochter, 88. NSg. dohtar, ahd. NSg. tohtcr S gall. duZtir9, keltib. NPI. tuatcrdO, GSg. tuatem;' [?air. der, dar, terf. 'Tochter, Mädchen,12, ?Dcchtirf. PN13 [lit. NSg. dulde (3b) f. 'Tochter,H, GSg. duldcrs, alit. duktcrCs 5 (DaukSa), NPI. alit., dial. dUkterd [apr. NSg. ducktif.'Tochter' [aksl. NSg. d"bstif. 'Tochter,16, GSg. d"bstcre, aruss. NSg. d{J/"bcif. 'ds.', NPl.doCerc, aeech. NSg. dcif. 'ds.', NPl. dccicusw. toch. B NSg. tkäccrf. 'Tochter, Mädchen', A NSg. ckäcarf. 'ds.', 17 GSg. B tkälTe, ASg. B tkätär, NPI. tkätärn s *dbugh;ztk di"M ved. duhita divasf. (RV+ ) Epithet von U~ gr.8uyat1p At6; f. (n. + ) Epithet verschiedener Göttinnen lit. dievo dulde (2) f. 'SaulYte' eine mythologische Gestalt 19 *dbughp-iHmpers. duxi, duhSy f. 'junges Mädchen, Tochter', PI. duhiän, npers. doSIzallO *dbugh;ztcr-{J)jes-iH- russ.ksI. dMtcnSif. 'Nichte' *dbughp-ahr lyk. kbatra- 'Tochter,21 lit. dllkril (2/4) f. 'Tochter'22, p6dllkra (1) f. 'Stieftochter,23 apr. poducre f. 'Stieftochter,24 heth. MUNUS duttariyatiJa- c. eine Funktionärsbezeichnung, vI. ?* dbugh;zter-jahr25 'Tochter' oder auch PN26 ,~ ÜL· ?* d"ughp-jahr [heth. TdU-lla-at-ta-n-nac. Quellname 27 hluv. FIUA tuwa/itara/i- 'Tochter,28 *d1leughp-olahr 29 ai. dauhitra-m. 'Sohn der (Erb-)Tochter' (Up+) ?germ. * dcuhtra- 'zur Tochter gehörig' in mhd. tichtcr, dichtcr n. 'Tochterkind, Enkel'30
I
Laryngalreflex sichtbar fortgesetzt nur im Ai., Gr. und Toch., Keltib., mäglichelWeise auch im
127
Anat.; dagegen Formen ohne Laryngalreflex im Iran., Arm., Slav., Balt., Germ., Lat. und Gal!. Laut SCHMIDT, KZ 87 (1973) ist lautgesetzlicher Schwund des Laryngals an zweiter Stelle in einer Konsonantengruppe der Struktur -CHCC bei nachfolgendem Akzent bereits in grundsprachlicher Zeit vorauszusetzen. Das würde auf die obliquen Kasus zutreffen - für die jeweiligen Fortsetzer in den idg. Einzelsprachen könnten dann Verallgemeinerung der starken Kasus (ai., gr. usw.) oder der schwachen Kasus (iran., arm. usw.) eines ablautenden Paradigmas angenommen werden. Zum Akzent: angesetzt wird ein hystrodynamisches Paradigma, doch zeigt keine der Einzelsprachen ein eindeutiges Bild, was, wenn man SCHMIDTs Theorie akzeptiert, zu verschiedenen Reflexen des interkonsonantischen Laryngals in einem Paradigma geführt haben müßte. Dazu ferner HACKSTEIN, HS 115 (2002), Iff. Zu verschiedenen etymologischen Anknüpfungspunkten s. z. B. SZEMERENYI 1977, 19ff, der gegen die alte Anknüpfung an die ani!-Wurzel * dbepglJ.. 'melken' in ved. duhe'gibt Milch' usw. ist (LIV 148f. sub * dbepglJ.. 'treffen'). Er sucht Anschluß an Formen wie got. gadauka- m. 'Hausgenosse' und dauhts f. 'Gastmahl, Bewirtung' und geht von einer Vorform * dbug- aus, die im Iir. mit Metathese zu *duglJ.. umgebildet worden sei. Als Suffix sei *-ter- abzutrennen, die verbleibende Form * dbf,/ga sei als VSg. eines ablautenden ä-, bzw. ehrStammes zu verstehen, der zum NSg. umgedeutet sei. Semantisch sei die Tochter folglich "the person who prepares a meal." Der von SZEMERENYI abgelehnte Anschluß an *dbepglJ.. wird in neuerer Literatur z. B. wieder von PÄRVULFSCU, IF 98 (1993), 55ff vertreten. Er geht von einer Grundbedeutung 'produzieren, machen, arbeiten, schaffen' aus, was letztlich zur Tochter als 'Dienerin, Arbeiterin' führe und weitere Parallelen in idg. Einzelsprachen aufweise. Ähnlich auch TREMBlAY 2003, 86ff, der das Tochter-Wort für ein Nomen agentis hält (allerdings ohne Motionssuffix) und den Laryngal analogisCh aus den Wörtern für Vater usw. bezieht, bzw. durch "Reimwortbildungen" nach den übrigen Verwandtschaftstermini auf * -ter-. 2
Sekundär auch in die ä-Stämme überführt, vgl. duhitA (ep., klass.), s. AiG III 324f. Viele Formen des Mind. flektieren als ä-Stamm, dazu TuRNER 370, Nr. 6481. Daneben stehen im buddh. Skt. (auch mind. +) auch Formen wie dhitä, dhiträ, dhitar-, dhitarA- f. 'Tochter', die ''(...] im Zusammenhang mit gelegentlicher zweisilbiger Messung von duhit3.r- im RV, AV u.S.W. zu verstehen [sind]", vgl. EWAia I 738, ferner SCHMIDT, KZ 87 (1973), 38.
3
4
5
Im Aav. mit anaptyktischem Vokal -;)- zwischen zwei Verschlußlauten, der zwischen den Frikativen des Jav. regulär fehlt, dazu DE VAAN 2003, 538f. Ohne Bartholomaes Gesetz, das laut SCHMlDT, KZ 87 (1973), 39 im Westiran. früher als in den übrigen Zweigen des Iran. analogisch wieder beseitigt wurde. Lautgesetzlich mit Durchführung der sufflxalen Vollstufe im Paradigma, s. OLSEN 1999, 148f., ferner CLACKSON 1994, 166f. und 233. Etwas anders MATZINGER, AArmL 18 (1997), 17, wonach das Arm. zwar das für das Idg. angenommene Paradigma fortsetze, aber dies durch innerarm. Umbildungen, die zwar dem
128
idg. Zustand entsprächen, aber sich dennoch erst sekundär im Arm. entwickelt hätten. Zum Lautlichen vgI. auch SCHMIDT, KZ 87 (1973), 58ff. Daneben auch Formen wie ASg. 9tJyatpa., NPI. OOya~, API. OOya~ etc. mit
6
schwundstufigem Suffix; diese sind laut SCHWYZER 568 metrischen Ursprungs, zum Teil auch jünger. Der Akzent des NSg. muß sek. sein, ursprünglich lag wohl dasselbe Akzentmuster wie bei gr.
lta'tl'p m. 'Vater' (D. +) vor, vgl. TREMBlAY 2003, 29 mit Anm. 56. Der DPI. im Gr. lautet 9IJ'yaw.promv (D.) neben 9IJ'ya"q)Cl.mv (Res.), beide jeweils einmal
7
belegt, s. UrgE s.v. Zur möglichen Gleichsetzung des myk. DPI. mit dem gr. 9I1ya"q)Cl.mv, vgI. DMic. S.v. Vgl. auch den ved. LPI. in z. B. pit{bhiQ mit betonter Schwundstufe, dazu AiG III
209. 8
Vgl. CAsAREITo 2004,541 mit Iit.
9
1m Gegensatz zu den übrigen kelt. Belegen weist die gall. Form keinen Laryngalreflex auf, dazu auch MLH V.I, 415.
\0
1m Keltib. ist der Laryngal offensichtlich fortgesetzt, der Schwund des dann intervokalischen •g muß wohl als rein keltib. Entwicklung angesehen werden, die bislang allerdings ohne Parallele ist - wobei auch möglich wAre, daß der Laryngal den Schwund des • g beeinflußt hat,
vgl. MLH V.l, 415f. Um die kelt. Formen ZUsammen zu bringen, könnte man mit SCHMIDT, KZ 87 (1973), 36-84 eine innerkelt. einzelsprachlich unterschiedliche Verallgemeinerung der starken und schwachen Kasus eines ablautenden Paradigmas annehmen und somit sowohl das Gall. als auch das Keltib. als lautgesetzlich erklären. 11
Möglicherweise hat das Keltib. die suffixale Vollstufe der starken Kasus verallgemeinert, allerdings fehlen weitere Belege, um die Aussage zu verifizieren, vgl. MLH V.l, 416f. Einen Hinweis auf Verallgemeinerung der Vollstufe im Paradigma kann laut VILlAR, ZCP 49/50 (1997),924 auch im air. GSg. athar(mit nicht-palatalem -tb-) vorliegen. Nach MCCoNE, Pedersen-Koll. 27Sf. ist aber phonologisch sowohl ein voll- als auch ein schwundstufiges Suffix als Ausgangsform möglich - allerdings könne die schwundstufige Variante als Basis anband von ebenfalls nicht-palatalen Formen in den schwachen Pluralkasus wahrscheinlich gemacht
werden. 12 Wenn
hierher, dann zum a-Stamm umgebildet, vgI. LEIA, OlL S.v. Allerdings ist die
Herleitung umstritten. Das Wort ist selten belegt und erscheint oft als erstes Element von PN, deren zweiter Bestandteil im Genitiv steht. HAMP, MSS 33 (1975), 39f. rechnet mit Kürzung in Proklise - dem folgt OE BERNARDO STEMPEL, ZCP 49/50 (1997), 92ff. und OE BERNARDO STEMPEL 1999, 127f. Doch ist laut MLH V.l, 415 "die Lautentwicklung [...] nicht hinreichend geklärt." 13
Von DE BERNARDO STEMPEL, ZCP 49/50 (1997), 93f. und OE BERNARDO STEMPEL 1999, 127f. ebenfalls als "Vollform" des Tochter-Wortes hierher gestellt. Das -e- der ersten Silbe wird von ihr analogisch durch den "Gutes verheißenden Anschluß an den Superlativ decb
129
'best' " erklärt, "der schon durch bloße Substitution des etymologischen Vokals '-u- mit -Clerreicht werden konnte." Danach vielleicht auch air. murduchu f. n 'Meerjungfrau' hierher, vg!. DE BERNARDO STEMPEL 1999, 1I8f. Anders LEIA s.v. Deichtine, s. ferner Mlli V.I, 415, wonach die etymologische Verbindung und lautliche Entwicklung ebenfalls zunächst als nicht geklärt angesehen werden muß. 14
Möglicherweise umgebildet, da laut LÜHR, PS W.P. Schmid 299ff '-eals ein Marker des Fern. im Balt. produktiv ist und somit wohl nicht den ursprünglichen Zustand repräsentieren müsse. Anders SCHMALSTIEG 1976, 163ff, der die Entwicklung aus '-e < '-er im Auslaut vor Konsonant als lautgesetzlich ansieht, die dann auch auf Fälle vor Vokal übertragen wurde.
15
16 17
Daneben auch mit Übergang in die j~tamme dukteris (3b) f. 'Tochter' (selten), vgl. LU S.v., in die e~tämme dukterl(3b) f. 'Tochter' (dial.) und duktere(2) f. 'Stieftochter' (Hapax). Nach VAILLANT n.l, 257 im NSg. zum i-Stamm umgebildet; so auch BRAUER III 69ff. Der GSg. geht nach DTB 312 auf 'd/JughflT6s, vgl. gr. 9\Yya~ zurück. Der ASg. möglicherweise auf ·.(}/Jughzlnp und der NP!. setze die idg. Endung des API. • -nsfort.
18
Vgl. EIEC 230. S. ferner SCHMI'IT 1967, 171ff zu den einzelsprachlichen Belegen, weiterhin DUNKEL, Sprache 34 (1988-90), 1-26.
Zur Wortstellung: die Stellung des Gen. kann variieren. Im Ved. verteilen sich die Belege von vor- oder nachgestelltem Gen. recht gleichmäßig. Laut SCHMITI 1967, 172 steht der nachgestellte Gen. vorwiegend am Versende, der vorangestellte im Versinnern. Im GI. steht der vorangestellte Gen. vorwiegend in Tmesis, ansonsten finden sich alle Belege im Versinnern. Ist er nachgestellt, dann hinter dem 3. longum, ist er vorangestellt, beginnt er innerhalb der 1. oder 3. syllaba anceps, wobei die Belege der letzeren Formation überwiegen. Zu Rekonstrukten der religiösen Terminologie s. ferner EULER, Idg. Wortschatz, 35ff. 19
Ob der lit. Beleg als grundsprachliches Erbe hierher zu stellen ist oder nur zufällig in dieser Fügung belegt ist, ist nach SCHMITf 1967, 173 nicht sicher zu entscheiden.
20
Laut SCHMIDT, KZ 87 (1973), 38 ''vornehmlich westiran.". Dort angeführt sind weitere Fortsetzer der westiran. Einzelsprachen.
21
Ob in der Iyk. Form der Laryngal fortgetzt ist oder nicht, ist laut AHP 69 nicht klar, da es keine eindeutigen Belege für die Vokalisierung von • h2 gebe. Vielmehr könne zunächst mit Verlust des Laryngals in einer Konsonantengruppe und sekundärem Einschub eines anaptyktischen Vokals gerechnet werden. Zur Realisierung von • h2 im Lyk. vgl. ferner ZINKO, KZ 115 (2002), 218ff. Zu den Fortsetzern von ah~tämmen im Lyk. s. HAINAL, PedersenKoll. 135ft, bes. 145 zum Wort für 'Tochter'.
22
Daneben auch als c-Stamm in dukre(2) f. 'ds.', bzw. dukre(2) f. 'ds.'.
23
Ebenfalls als e~tamm belegt in Zem. pOdukre (1) f. 'ds.'.
24
Laut PKEZ s.v. aus 'pAduktre< 'pAduktere, wegen des Lit. hierher gestellt.
25
Neben dem a-Stamm in Iyk. kbatra- scheint in einigen luv. Sprachen ein ja-Stamm gestanden zu haben.
l30
26
Vom Luv. ins Heth. entlehnt. Die Bedeutung ist möglicherweise 'Mädchen', läßt sich jedoch nach STARKE, KZ 100 (1987), 251ft nicht eindeutig feststellen. Die zugrunde liegende Form deutet aber auch auf einen ja~tamm hin.
Für das Urluv. ist laut STARKE, KZ 100 (1987), 262ft (mit weiteren Parallelen für das angenommene Umbildungsmuster) möglicherweise noch ein ablautender r~tamm anzusetzen, wobei dann einzelsprachlich sowohl der starke als auch der schwache Stamm als Ableitungsbasis gedient haben müßten. Zweifel an einer solchen Gleichsetzung aber bei HEG III 473, da die Formen zum Teil zeitlich weit auseinander lägen und semantisch nicht eindeutig zu bestimmen seien. Der von STARKE, KZ 100 (1987), 258f. zum Wort für 'Tochter' gestellte pisid. NSg. AcatapI. PN gehört nach Ansicht von SCHÜRR, IF 109 (2004), 199 mit Anm. 24 nicht hierher, sondern sei nach neuen Belegen vielmehr ein Männername. Diese in BRlXHF/ÖZSAIT, Kadmos 40 (2001), 155-176. Vom Luv. ins Heth. entlehnt. Daß hier ein Fortsetzer des Tochter-Wortes vorliegt, kann laut STARKE, KZ 100 (1987), 249ft anband weiterer Quellnamen wahrscheinlich gemacht werden, da "[...J man sich im hethiterzeitlichen Kleinasien Quellgottheiten als weiblich vorgestellt hat, [ ...]".
27
28
Die Lesung ist nicht ganz sicher; möglicherweise liegt hier auch eine Ableitung vom starken Stamm vor, vgl. STi\RKE, KZ 100 (1987), 261.
Möglicherweise ebenfalls hierher der isaur. PN TO'UIX'tpU;. Für STARKE, KZ 100 (1987), 258ft könnte die luv. (im Reth. erhaltene) Form duttari-* eine Parallele darstellen, wobei sich vor allem die lautlichen und flexivischen Gemeinsamkeiten für eine Gleichsetzung anböten. Vgl. ferner HEG III 472f. mit Lit. 29 30
V,ddhi-Bildungen wohl erst einzelsprachlich, vgl. DARMS 517f. mit Anm. 32. Genus in den germ. Dialekten erst einzelsprachlich, auszugehen ist laut DARMS 410 von einem Adjektiv, "dessen Genus sich durch Substantivierung erklärt."
Wegen lautlicher Bedenken anders erklärt von SEEBOLD 1981, 268ft., wonach der vorausgesetzte V,ddhi-Typ keine Parallele im Germ. habe. Daher sei zunächst der von ihm vorgeschlagenen Hypothese, daß es sich um ein Diminutivum auf germ. * -i-, handle, der (CS) Vorzug zu geben.
*dJyor-, *dbur-f. 'Tür, Türflügel'l *dbpor-
lEW 278f., EIEC 168f.
heth. Adv. (AbISg.) an-durza 'drinnen,2 [ved. NP!. dvir-as, NDu. dvir-ii, AP!. dur-as(RV 2,2,7: duras) f. 'Tür, Tor, Türflügel' (RV+)3 jav. duuar-m. 'Tür, Tor' (ASg. duuar~m, LSg. duuar;J)4 ? apers. in duvar-pi- m. 'Torgang, Säulengang,5 [arm. dowtn, ISg. dramb, NP!. drownk; GP!. dranc' usw. n-St. TU" .
... 1
"t:Tr""
~,_
.".
_ .. J I.......·!.
.s:__ .... __ ,6
131
gr. Adv. 6q>-öa' ~co. 'ApIC~ (Hseh.), arkad. Wo9Ev 'außerhalb' (-9qJaOEv), ? gr. ~E '(zur Tür) hinaus' (11.+)7 [lat. loris, -isf. gew. PI. lor-es, -ium (Plaut.+) Tür, Zugang,s germ. "dur- f. 'Tür' in an. PI. dyn; [germ. "dur-u- f. Tür' in ae. duro, afr. dore, aso duro 'ds.', [germ. "dur-i- f. in ahd. turi'ds.'9 alit., lit. dial. diues, diuq f. PI. (2) Tür', [lit. durys 'ds.', leU. dimisf. PI., dial. duris, GPI. duro'Tür,10 ? [apr. dauris'großes (Hot)tor'll [aksl. uSW. dvJ,n, f. gew. PI. dvbri 'Tür', russ. dvcr' f. PI. dveTi 'Tür,12 [alb. dcrC, f. PI. ~cr'Tür,13 [ved. duJ(J)ya-'zur Tür, zum Haus gehörig' (RV)14 (gr. OOplov n. 'Türchen' (Aristoph. u.a.)15 heth. in anturiya- 'innerer' gr. €m9qno;, -ov 'an / über der Tür befindlich', n. 'Vordach' (insehr. Epidauros, Delos) germ. "-dur-ija- n. in got. laura-dauri n. jo 'Straße', an. and-dyri 'Vorraum', ae. gc-$"e'Tür(pfosten)'16 [ved. -dura- (z.B. Sati- 'hunderttorig', RV)18 gr. -eupov (xp6- 'Platz vor dem Tor, Torweg, Vorhof, 11. +) umbr. furu, furon. o 'Forum, Marktplatz' kelt. duro- in GNn z.B. galI. Brivo-durum, abrit. Duro-brivac ? air. dorm. 0 'Tür, Tor', VG z.B. in PN Dorchu 'Torhund,19 germ. "dur-s- n. Tor, Tür' in got. daur, ae. as. dor, ahd. tor, VG in z.B. got. daura-wardsm. Türhüter'ZO gr. 00pa, ion. 9UpTt f. gew. PI. 'Tür, Türflügel' (11.+)22 ? myk. in Abltg. o-pi-tu-ra-jo ("6m.9upawC;)23 arm. PI. dowrk; draC'"(a-St.) Tür,24 ? [germ. - dur-ä-+ n f. in got. daura Tor, Tür,25 . ? kelt. "dur-li-in mkymr. usw. dorf. 'Tür' auch 'Schutz,26 [ved. dvßra-n. 'Tür, Tor' (Br+)28 apers. duvara- (LSg. duv8Tay-ä-maiJ1 29 lat. forum n. 0 'Marktplatz' (XII tab.+), Advv. forfs 'draußen', fOTas 'hinaus' (beide Plaut. + )30 ? gall. dom 'MÜDdung,31 Iit. dviirasm. (4) 'Hof, Landgut', Jett. dvarsffi. eine Art Pforte 32 aksI. usw. dvOrb ffi. 'Hof, Gehöft,33 toch. B twCTC ffi. 'Tür,34 Sonstige" I dbur-h:fl)n-
gr.9up f..vgl. SOMMER 1914, 224, MEISER 1998, 111; Herleitung aus SS *dbur- (mit -ur- > -or-, vgl. LEUMANN 50) ist demnach nicht erforderlich.
9
S. zu den germ. Formen im Einzelnen GRIEPENTROG 1995, U7ff., vgl. LüHR 2000,148. Die konsonantische Flexion ist am besten im An. bewahrt, westgerm. Sprachen zeigen Umbildungen zum u- oder i-St., die von Kasusformen des urgerm. WZ.Nomens ausgegangen sein können. Zu krimgot. thum 'Tür' vgl. die Diskussion von STEARNS 158, ferner GRIEPENTROG 1995,120.
10
Die Herkunft von -v- in lett. durvis ist klärungsbedürftig; nach VAIUANT II.1 168 entstand durv- < * duvr- < * dvur-, das eine Kontamination der Ablautstufen balt. * dvar- und * dur- dar-
stellen könnte. KARUUS I 243 rechnet mit Kontamination von balt. *duri- mit einem *duru-, vgl. ENDZEUN Leu. Gr. 156, 210, wo als weiteres Indiz für *duru- das lett. Demin. durutipas und ein dial. duravas 'Tür' genannt sind (vgl. LEW I U2f.). *dur- neben *dru- als Basis der Kontamination könnte in sw. Kasus entstanden sein, wenn neben vorvokalischem * dbur- vorkonsonantisches * dbru- mit Metathese gestanden hat, s. Anm.l, vgl. Anm.12. 11
Unklar, gew. als verschrieben für * dvaris angesehen oder allenfalls durch Metathese aus einer solchen Form entstanden, s. PKEZ I 183ff. mit Ut. * dvaris ist nach PKEZ vermutlich NPI. und zeigt, wie im Ostbalt., Überführung in die i-F1exion, jedoch o-stufige Wz.; vgl. auch PETIT 2004, 49ft., der zögernd zustimmt. Anders GRIEPENTROG 1995, 143f.: eher thematisch und Entsprechung von Iit. dniras(s.u.; explizit dagegen PKEZ I 183, PETIT 2000, 5Ol.). Nach SMOCZYNSKI 2000, 120 steht dauris für *duris und ist so mit den ostbalt. Formen identisch; nach VA1LlANT II.11681iegt eine VS I vor, die durch einzelsprachlichen Neoablaut aufkam.
S. VAIUANT II.1, 167f., IV 87, 830, VASMER I 330, SHEVELOV 1964, 282, 360. Die Form ist am ehesten aus einer SS * dbllr- > * dVbr- herleitbar; nach VAILLANT 11 167f. ist dVbr- nachgrundsprachlich als Neoablaut zu *dbllor- enstanden. Falls -b- in dVbrimit SHEVELOV 1964, 360 durch Assimilation an -i- der Folgesilbe aus -"[,- entstanden ist, kann eine analogische
12
Durchführung von * dbll_ der st. Kasus in schwundstufigern * dbur- zu * dllur- > * dv"br- > dVbrgeführt haben. 13
Im Sg. an die ä-Flexion angeglichen mit durchgeführter DS *dbllör- der Wz., s. KLINGENSCHMITT, MSS 40 (1981), 104, vgl. DEMlRAJ 129f. mit weiteren HerIeitungsvorschlägen.
14
Daneben jünger dvälJ'a- 'zur Tür gehörig'(Sü) zu verallgemeinertem dvh(a)-, vgl. AiG 11.2, 810, III 245.
15
Einzelsprachliche Deminutivbildung nach produktivem Muster mit Durchführung der Sx.Form * -ijo-; mit der ved. Zugehörigkeitsbildung nur virtuell vergleichbar.
16
S. GRIEPENTROG 1995, 12Ol., CASARETTO 2004,137.
17
Nach GRIEPENTROG 1995, 147 und LÜHR 2000,148 possessive Ableitung vom Wz.Nomen,
134
skeptisch CASARE'ITO 2004, 63, da keine Bedeutungsmodifikation erkennbar. Die themat. Bildung ist mindestens im Ved. und Gr. durch die Komposition bedingt (vgl. SOMMER 1948, 131, IEW 278), nach WH I 538 ist *dbur-o-insgesamt aus Komposita entstanden, was mit possessiver Bedeutung nicht unvereinbar wäre. Auch bei den folgenden Stämmen ist nicht klar, inwieweit Umbildungen oder Ableitungen des Wz.Nomens vorliegen, vgl. lEW 278, wo die Bildungen als teilweise bereits grundsprachliche Erweiterungen angesehen sind; für den n. 0St. sei Herkunft aus Komposita, für den abrSt. urspr. kollekt. Bedeutung zu vermuten. 18
Daneben auch HG -dvära- (nsl'1l- 'neuntorig' AV +); der ASg. sahisra-dvaram 'tausendtorig' (RV 7, 88, 5) ist mehrdeutig, s. AiG m 245.
19
In der altkelt. Toponomastik ist Bedeutungsübergang zu 'befestigter Ort' anzunehmen, s.
PNRB 346f., DLG2 157 mit Ut., ferner MIR V.1, 364. Nach RIG H.2, 240 ist das Etymon im Gall. vI. auch in L-93 (Chäteaubleau) in der Folge iodoTe rore zu sehen; dOTe in L-98 (Larzac 1b14) steht in unvollständigem Kontext. Im Air. auch *dbllor-o- möglich (vgl. VKG I 32), dor ist selten, da gew. ersetzt durchdoros(s.u.). 2D
Vgl. zu daurawardsauch GRIEPENTROG 1995,120, CASARE'ITO 2004, 67.
Nach GRIEPENTROG 1995, 147 sind die ahrstämmigen Formen je einzelsprachliche Um~ bildungen des Wz.Nomens, nach IEW vI. urspr. kollekt., vgl. Anm.17.
21
22
VINE, GS Schindler (1999), 571f. diskutiert die Möglichkeit eines Zusammenfalls von SS * dbur- und VS *dbllor- in der gr. Form.
23
Vgl. DMic. S.v.
24 Vgl. 25
OLSEN 1999, 6Of.
Nach LOHR 2000, 148 eher von einer Dualform *dbur-oh[ aus zum germ. ön-Stamm umgebildet, nach IEW formal identisch mit gr. Elup6>v (s.u.), doch unabhängige Bildung; s. andere Überlegungen bei GRIEPENTROG 1995, 119, vgl. auch CASARETIO 2004, 228f.
26
Oder VS *dbllor-, vgl. VKG I 32.
Nach LOHR 2000, 148 Ableitung mit possessivem *..0- 'Türen habend'; vgl. auch GRIEPENTROG 1995, 147, nach dem die Possessivbildungen *dbur-o- und *dbllor-o- je in den einzelnen Sprachzweigen mit verschiedenem Wz.Vokal des Grundworts gebildet sind; toch. B /Were sei aber vielmehr Nomen actionis, das neben dem WZ.Nomen zu der vermuteten verbalen Grundlage existiert habe (vgl. oben Anm.1).
27
28
Die Form paßt oberflächlich zum Transponat, ist jedoch als einzelsprachliche Umbildung des
Wz.Nomens aufzufassen, die von mehrdeutigen Formen wie Du. dvArau ausgehen konnte, vgl. AiG IH 245, 319; entsprechend weicht auch der Akzent von dem balt. und slav. Oxytonon ab. 29
Vgl. BRANDENSTEIN!MAYRHOFER 118 mit lit. zu *duvara-kara- Türenmacher' in der elam.
Nü. 30
Die exakte semantische Übereinstimmung von forum mit umbr. !um (s.o.) läßt an analogi-
sche Angleichung von *dbur-o- an die o-Stufe von lat. fores denken; ebenso ließe sich der äStamm im Adv. foräs dann formal mit schwundstufigem *dbur-abz• (s.o.) verbinden. Zur Be· deutung 'Marktplatz' vgl. WOU 'das draußen Befmdliche', GRIEPENTROG 1995, 142 Türen habend' -+ 'Hof -+ 'Forum'. WH I 537f. trennt das Wort vom hier behandelten Etymon.
135
31
In Endlichers Glossar mit 'osteo' wiedergegeben; vI. auch Entwicklung aus kelt. • duromöglich (so DLG2 156), vgl. LEIA s.v. doms. Daneben gall. dvoriro, das im Kontext nicht eindeutig ist, doch nach LEJEUNE, RIG IU, 106 am ehesten hierher gehört. dvorico ließe sich als Ableitung * dbljor-iko- transponieren, doch handelt es sich nach LEJEUNE um eine junge Bildung, die als Calque auf lat. porticus 'Säulengang, Vorhof, Schutzdach' entstanden sei. Auch bei dieser Deutung würde indessen dvorico ein vollstufiges dvOI(O)- für das Kelt. belegen.
32
Gegen die Annahme eines slav. Lehnwortes, wie z.B. LEW I 112 befürwortet, s. z.B. IEW
279, GRIEPENTROG 1995, 144. GRIEPENTROG diskutiert 144f. weiter die von IlllCHSVITYCH 1979, 108 befürwortete Herleitung aus einem neutr. *dbljor-o-m (wogegen WH I 537f.) und die Auffassung als Nomen actionis (vgl. Anm.l); zu apr. dauriss.o. mit Anm.l1. 33
Vgl. V AlLlANT IV 87, 278f., V ASMER I 331f.
34
Vgl. DTB 323f.; anders GRIEPENTROG 1995, 146: Nomen aetionis 'Ein-Gang' (s.o. Anm.l).
35
Gr. 6mp6c; m. Türangel, Wagenachse' (TI. +) ist wohl zu trennen, vgl. GEW I 647, s. EWAia I ~it Lit. für möglichen Anschluß an ved. dh6r- 'AuflagesteIle des Jochs' (RV +), heth. türiye- 'anschirren'; anders SCHWARTZ, Fr Leiden (1992), 392, 398f., nach dem zwar llalp6;;,
794
nicht aber dhtir- etc. fern bleibt. Fraglich ist, ob ved. duroIJa- n. 'Haus, Heimat, Wohnsitz' (RV) und dära- m. 'Ehefrau' (Sü +) zu * db/lor- in Verbindung stehen, s. EWAia I 732, 72Of. Zu ved. dvarB- und vfkadvaras- s. Überlegungen bei SCHWARTZ loc. cit. 407f., GRIEPENTROG 1995, 149, vgl. jedoch EWAia I 763f. Von den einzelsprachlichen Sekundärbildungen zu *db/lor- ist hier nur eine Auswahl genannt; vgl. bes. GEW I 695 zu gr. Nomina wie~, -aio; < *ouegno- < *sVe-ghro-(BEEKFS 1%9, 244 mit Anm. 118).
8
Umstritten ist lat. aprugnus 'vom wilden Eber' (Plaut. +): < *apro-gn-o- nach IEW 323 und BADER 1962, 95 mit VG aper 'Wildschwein'. Nicht hierher nach LEUMANN 200, OLD s.v. (aper+ -ugnus, vgl. caproginus'vom Rotwild'). Nach EM I 271 wurde -gnus iin Lat. zum Suffix, die Bildungen wurden nicht mehr als Komposita empfunden. Diese Entwicklung wurde gefördert durch adjektivische Do-Ableitungen von Substantiven auf Velar vom Typ salix: salignus, die als sali-gnus analysiert wurden. Vgl. auch BADER 1962, 219.
9
Vgl. UHUCH, TPhS 100 (2002), 422 mit Lit.
'0
*-gno- mit Kompositionsvokal in Ogam -i-gno- und -a-gno- < *-o-gno-, vgl. ZIEGLER 1994, 106f. mit Lit. Im Gal!., Ogam und Abrit. Patronymika, dann Weiterentwicklung zum Deminutivsuff
-an,
-in, vgl. z.B. air.
'junger Hund, junge Katze'
"-awul > "-awl in den starken Kasus und * -h:rtl- > -awl in den schwachen.
Aufgrund des lautlichen Zusammenfalls von NSg. und GSg. sei das Wort in die a-8tämme eingeliedert worden, nach der die anderen arm. Nomina agentis-Bildungen fast ausnahmslos flektieren. Vgl. noch OLSEN 1988,14: "-dbj-ah:r ist zwar lautlich möglich, aber nicht vorzuziehen. Einen 1-8tamm nimmt auch STEMPEL, Die infmiten Verbalformen des Armenischen. Frankfurt 1983, 88f. an, allerdings mit Suffixablaut NSg. *genhrtcl, GSg. "genhrtl-os. Das arm. Paradigma basiere auf den obliquen Kasus und sei in die arm. a-8tämme überführt worden. 35
EWAia I 586f. mit Lit. und Referat alternativer Zusammenstellungen. Anders IEW 369: zu *gem(e) 'heiraten'; s. hier sub *gemH- 'heiraten'.
Zu angeblichem ai. jämä- 'Tochter' (hapax Mbh XIII 2474), das z.B. lEW 369 anführt, s. KEWA I 430 mit lit. 36
EWAia I 586f.
37
Vgl. EWAia I 567.
38
Nach LEUMANN 345, 398 ti-Bildung< prae-gnät(i)- [sie], vielleicht temporal 'die Geburt vor
sich habend'. Auch BENEDEITI 1988, 35 rechnet wegen nätiön eher mit einer ti-Bildung als mit einem durch" -t- erweiterten Wurzelkompositum. überholtes in WH 11 354. Vgl. CASARETTO 2004, 511 mit Lit. SCHAFFNER 2001, 438, 467ff. stellt hierher noch aschwed. *kynd 'Natur, Beschaffenheit' « *gphrti-), das lediglich im Kompositum okynd 'Bosheit, Schlechtigkeit' (Hapax) belegt ist; skeptisch im Hinblick auf die Existenz des Simplex OLSON, De appellative substantivens bildning in Fornsvenskan. Bidrag til den Fomsvenska ordbildningsläran. Lund (1916), 475.
39
40
SCHINDLER, Pedersen-Koll. (1994) 399 erklärt die Vollstufe durch das Vorliegen einer Narten-Wurzel, doch beachte die zahlreichen schwundstufigen Bildungen.
Ein ursprünglich proterodynamisches Paradigma NSg. *genhrti-s, GSg. *gphrtej-s postulieren z.B. DE SIMONE, Glotta 73 (1995/96), 253f., SCHAFFNER 2001, 93. S. DE SIMONE, a.a.O., 256 zu der Möglichkeit, daß der für mehrere Sprachen anzunehmende Lautwandel" h] > bereits voreinzelsprachlich ist. 41
0
Vgl. EWAia 1567: nach HOFFMANN, FS Humbach (1986),172 mit e-8tufe in der Wurzelsilbe gegenüber schwundstufigem ved. -jäti-.
42
Mit lautgesetzIichem Fortsetzer der Vollstufe rechnet BEEKES 1969,228. Anders RIX 1992, 72f.: schwundstufig, jedoch mit lere! gegenüber Ire! aus sekundär akzentuiertem IfH!. Kritik dazu von BEEKES in BAMMESBERGER 1988, 74; vgl. auch PETERS 1980, 29: *C~hrC-wohl >
" CaRe-C-, nicht zu "CeRe-C-. 43
Nach DE SIMONE, Glotta 73 (1995196), 252 mit Lit. aus *genati-mit Synkope> genti-.
148
*genhr
Anders SCHRUVER 1991,330, für den die Synkope des mittleren Vokals unwahrscheinlich ist, da die Endsilbe in den meisten Kasusformen einen Kurzvokal enthält; daher rezente Bildung. 44
(5
Dazu der mit -ejo- abgeleitete Nachname genOeil;, vgl. OE SIMONE, Glotta 73 (1995/96), 255f. mit Lit., UNTERMANN 1961,72, 148. Vgl. SIMS-WILUAMS 2003, 18lf. mit Lit. Das HG könnte mit dem Simplex mkymr. usw. gynt 'Volk' identisch sein, für das lat. Ursprung angenommen wird (z.B. SIMS-WIWAMS, GPC s.v.). Mit einem Erbwort rechnet hingegen WIWAMS 1972, 56.
(6
MLH V.I 179ff.
., Nach DEMIRAJ 157f. ist wegen der Abweichungen im Anlaut JOIa.s Zusammenstellung mit dem m. 'Stier', kymr. dafad'Schaf usw. abzulehnen. Besser mit MANN, Language 17 (1941), 2Of. zu lat. gens 'Stamm, Geschlecht, Menge'. Dieser Vergleich, der lautlich einwandfrei ist, setze eine ursprungllich kollektive Bildung auf * -t- mit der Grundbedeutung 'Herde' voraus. 48
•9
Hiervon got. ldndins m. 'Statthalter' < germ. *kendi-na-. VgJ. SCHAFFNER 2001, 438, 467ff.; CAsARETTO 2004, 320. LEW I 147: mit g-nach gitiiti'geboren werden'. VgJ. auch DERKSEN 1996, 327.
so Vgl. OE SIMONE, Glotta 73 (1995/96), 255f. mit Lit. 51
EWAia I 583f. mit Lit.: adverbial gebrauchte Kasusform von jAtu- 'Geburt, Natur'.
52
Vgl. EWAia I 583f. mit Lit.: in der akkad. Fassung ZB- '-tu- '-s, enthält im VG iran. *zätlJ-.
53
Vgl. LEUMANN 315f. zu naturaC'Geburl, WeSen, Natur' (P1aut. +).
54
55
EWAia I 570 mit Lit. rechnet mit Entstehung der i-losen Form jan· in Sonderbedingungen wie *jantv-' < *jenhrtu-', s.o.Anm. 25 zujaniman-. Vgl. zum Kompositum EWAia I 570, NARTEN, YH 266 mit Anm. 57 (mit Lit.).
56
Wohl Neubildung nach genitorund genirus.
57
Vgl. EIEe 192, STüBER 2002, 82f.
TraditioneIl wird arm. ein i 'Geburt' (z.B. IEW 375, SCHMITI 49) hierher gesteIlt, dessen i· Flexion sich schlecht mit dem Ansatz als *genhros- verträgt, da neutr. s-8tämme im Arm. normalerweise als o-8tämme fortgesetzt sind. Nach OLSEN 1999, 99 wäre die Entstehung aus einem Kompositum mit * -genhres > -cni-, vgJ. z.B. miaein - J.lowyE~ oder aus einer tiBildung *genhrti-, denkbar. Letzteres würde jedoch voraussetzen, daß der Laryngalschwund erst eintrat, als die Entwicklung von * -nt- > * -nd- nach betontem Vokal bereits wirkte. STÜBER 2002, 83, Anm. 43 lehnt die Interpretation als s-8tamm ab und erwägt statt dessen den Ansatz eines dehnstufigen i-8tammes *genhri-. Für letzteren gibt es jedoch keine weitere' Stütze. Diese und die innerarm. Entstehung als postverbale Bildung oder als Dekompositum von miaein, ;mdecin a 'Einheimischer' werden diskutiert bei MATZINGER 2005, 48f. mit dem Ergebnis, daß eine endgültige Entscheidung nicht möglich, der Fortsetzer eines s-8tammes aber unwahrscheinlich sei. Dies gelte auch für Olsens Herleitung der als arm. a-8tämme flektierenden Komposita.
149
58
59
EWAia I 567: auf dem Rückzug gegenüber häufigeremjanu~-'Geschlecht' (AiG 11.2 490); die Existenz des Erbwortes ist jedoch nicht anzuzweifeln. Vgl. GEW I 297, DELG 222. Die Komposita auf -YEvtl; sind nach STüBER 2002, 82 alt und häufig, und bilden zumindest einen der Ausgangspunkte für den produktiven Typ der verba-
len Rektionskomposita mit S-5tämmigem HG. 60 61
Vgl. DMic. I 209f., weiteres Material bei RUIGH, Res Mycenaeae (1983), 396. Vgl. gr. ~tO')'t~ s. DETSCHEW 1957, 142, 181, lEW 375, Russu 1969, 146, BRIXHF/ PANAYOTOU in BADER 1994, 192. Aufgrund der zahlreichen Varianten des Auslautvokals ist
nicht sicher, daß es sich ausschließlich um einen s"stamm handelt. S. auch MEISSNER 2006,
161. 62
Aus LSg. • genhrcs-i, vgl. BRUGMANN 525, MEISER 1998, 225.
63
UNTERMANN 1961, 14, 9lf., IF 66 (1961), 1I8f.: Die flexionsendung weist auf einen Konsonant- oder i"stamm; möglicheIWeise liegt ein s"stamm mit -gen-ej für • -gen-es-ej zugrunde.
Vorauszusetzen wäre eine Reanalyse wie bei in die lat. Mischflexion überführten s"stämmen vom Typ möles, bei deren Nominativausgang
-es das
-s nicht als Suffix sondern als Kasus-
endung aufgefaßt und oblique Formen ohne -s- hinzugebildet wurden. Anders LEJEUNE, Word 11 (1955), 25f.: voltigeneiist GSg. zum Nachnamen 'voltigeneios, aber s. UNTERMANN 1961, 15 Anm. 24, Anm. 21: Neben ego erscheinen Personennamen in allen sicheren Fällen im Dativ. Noch anders LEJEUNE 1974, 53, 95: voltigeneiist DSg. eines äStamms (sie!; vgl.lat. indigena); ebenfalls hierher das abgeleitete Patronym -gene.Lio.s. Nach SZEMERENYI 1964, 156, Anm. 6 Ableitung wie ltIXtpd von ltIXtp-.
M
Anders CHANTRAINE 1933, 91, DELG 223, gefolgt von GEW I 307 (unentschieden zwischen
•genhrijahr und • genhJ-eijahr ), SCHWYZER 472 (po-Bildung). 6S
Vgl. RUIGH, Res Mycenaeae (1983), 396, DMic. I 119, 137f.: Allg. aufgefaßt als 'Avn'YEVEUX bzw. Ai1tU'j'tVEUX.
66
Adjektiv der ursprünglichen Bedeutung 'erzeugend' vom s"stamm nach RIEKEN 1999, 22Of.,
basierend auf EICHNER, MSS 31 (1973), 55, 86 Anm. 14, der die Analyse 'genhrsu- > •genasu- > (mit Synkope) gensu- mit seltenem Suffix -su- vorgeschlagen hatte. RIEKEN erklärt die Bewahrung des Nasals vor dem Sibilanten und die Epenthese von -t-, die der normalen Entwicklung widersprechen, mit dem Bedürfnis, die Morphemgrenzen deutlich zu bewahren. Vgl. zu u-Ableitungen von s"stämmen neben den bei RIEKEN genannten Beispielen noch heth. tepsu- 'dürr' < • tep-s-u- sub' tep- 'warm sein, heiß sein'. Anders ZUCHA, 1988. 256. gefolgt von AHP 121: < 'gemt-s- zu einer Wurzel 'gemt- 'verdauen', vgl. gr. yEl1111 'bin voll' (s. 'gem- 'drücken, zusammenpressen; fassen' LIVI86), yEVta. 'Eingeweide', 'YlXOTIP 'Magen'. Referat weiterer HerieitungsvorscWäge bei RIEKEN, 221, Anm. 1042, HEG I 555f., RED IV 154ft. 67
Vgl. LÜHR 2000, 278: Kein Laryngalschwund, da Simplex (im Gegensatz zu go1. niuldahs< '-gnhro-, s.o.).
ISO
*genh r
68
Ursprünglich die personifIZierte Zeugungskraft. Auch der Ansatz "gen(hd-(i}ia- wäre lautlich möglich, dann zum GaU., s.u. WH I 591 rechnet mit einer innerlat. Bildung"gen-ja-; der Ansatz" (-)gphr(i)jo- sei unwahrscheinlich. Vgl. LOHR 2000, 223, CAsAREITO 2004, 124 mit Lit.
69 10
S. GED 27, 222, 294. EIEC 192 vergleicht hierzu gr. ~6-yvto;, stellt aber gleichzeitig fest,
daß unabhängige Bildungen vorliegen können, zumal das Germ. * -gp- hat, das Gr. * -gn-. EWAia I 587 rechnet mit einer ursprünglichen Abstraktbildung der Bedeutung 'Gebären', vgl.
11
vid-yA- 'Wissen' zu YEl), mit *ßphrjo- in got. /wni u.a. 'Geschlecht' bestehe wohl kein Erbzusammenhang. Vgl. zu JA oben Anm. 16 zu ved. prajA- sub" -gphrahr . 12
Möglicherweise Parallelbildungen, vgl. die jeweiligen Anmm. zum Material.
13
Weitere Komposita z.B. multi-, primi-, caeci-, die EM I 271 als spätere Bildungen nach dem Muster der Substantive imf -genaeinstuft. Vgl. zum Typ LEUMANN 394.
14
Mit einem ursprünglichen s.stamm im HG und dessen kompositionsbedingtem Übertritt in die a-Flexion rechnet WODTKO, MLH V.l 251 mit Lit. und weiterem Material. S. zum Gall. GPN 203ff., MEID 2005, 124ff.
15
Vgl. STOBER 2005, 67. Zur Interpretation des Namens Litugenus/a gibt es verschiedene, Vorschläge: "beim Fest geboren" (STüBER), "in Freude gezeugt" (MEID 2005, 124f.).
16
ZIEGlER 1994,188: < *eni-genä, fern. zu *-geno-; SIMS-WIlliAMS 2003, 304.
71
Vgl. GPN 206.
18
EWAia I 566 mit Lit.: Laryngalreflex in der Metrik.
19
Dehnstufig durch Einfluß danebenstehender Verbalformen. Der sekundäre Unterschied der
Ablautstufen wurde zur Bedeutungsdifferenzierung ausgenutzt (HAINAL, HS 107 (1994), 200ff.). 80
Vg1. EWAia I 566 mit Lit. zur Überlieferung im Elam.
81
EWAia I 566 mit Lit.
82
Die Bedeutung 'Erzeugung' stammt evtl. aus Komposita wie 'tEJCVO-y6voe; 'Kinder gebärend' (hapax Aiseh.), vgl. GEW I 32Of.
83
Vgl. GEW I 32Of.
84
Außerdem wird sabell. "gnii-yo- 'regsam, rührig' vorausgesetzt von etrusk. naveri, navesi < umbr. "niiweiis Gentilname < *gniiyedia- (HElDERMANNS, Habil. § 126a). Anschluß umstritten, hierher nach HAMp, IF 81 (1976),39, KZ 91 (1977), 24Of., HElDER-, MANNS 1993, 337, Habil. § 126a. Lautlich möglich wäre auch "gnh3-YO- zu "gneh3- 'erkennen'. Als semantische Entwicklung
wäre 'wissend, kundig' > 'fähig' > 'tatkräftig' o.ä., anzunehmen, vergleichbar mit der von ahd.
kuoni 'kühn', so z.B. WH I 614, EM 11 432, IEW 378, SCHRIJVER 1991, 298ff. Lautlich komplizierter ist der vollstufige Ansatz *gnohryo- mit "0 > ii mit der Oktavusregel (MEILLETNENDRYES, Traite de grammaire comparee. Paris 1924, 107, Anm:---zu § 163). Ver-
*genh r
151
glichen wurde an. knarals *gnehruo- bzw. Ableitung von einern u-8tamm *gnehru- mit germ.
*-e!!- < *-eh3 !,., was aber aufzugeben ist, s. zu letzterem Anm. 30 zu *gn(o)hr!!o-sub *gneh3 'erkennen'. 8S
Diskussion der Belege und der Entwicklung bis ins Nir. bei O'RAHIllY, Celtica 1 (1950), 322ft.
Wurde traditionell mit lat. gnävus zu *gnehr gestellt, s. die vorangehende Anm. Noch anders HAMP, IF 81 (1976), 39, der nur an. knarvergleicht und zusammen mit dem Kelt. an *gnehr 'erkennen' (LIV 168ft.) anschließt. 86
O'RAHIllY, Celtica 1 (1950), 322 stellt hierher noch air.
gne n. 'Art, Sorte; Form, Erschei-
nung', das nach VKG II *gni-jo- oder *gni-jos- zurückgeht; weiterhin wäre mkyrnr. gne, PI.
gneoeddm./f. 'Farbe, Schattierung; Ansicht, Erscheinung' zu vergleichen. PEDERSEN lehnt den formal und semantisch wahrscheinlichen Anschluß an air. do-gniu 'tue, mache', den er VKG I 252 eIWägt, in VKG II 97 zugunsten des Vergleichs mit rnkymr. gne(für das er nur die Bedeutung 'Farbe, Schattierung' gibt) und gr. ~ 'Abenddämrnerung' ab. Noch anders VKG I 175: zu air. gin 'Mund'. 87
Vgl. LEUMANN 303. EM 1 271 eIWägt die ursprüngliche Zugehörigkeit zu genii 'Knie', von dem auch genuiilus'ursprünglich, echt' abgeleitet wird, s.u. Anrn. 114.
88
Vgl. GEW 1 797f.; zum VG s. BEEKES 1969, 219f. mit Lit., zum VG s. LIPP 158 mit Anm. 19:
*Japti- zum Präverb *ko 'zusammen mit', vgl. lat. cognätus. 89
Vgl.LEUMANN 616, SCHRUVER 1991, 92, 178.
90
Vgl. WOU 402.
91
Vgl. zu gall. -gnato- in PNn GPN 207ft. mit weiterem Material. Nur als HG belegt und homonym mit -gnato- < *-gphrto-zu *gnehr 'erkennen' (LIV 168ft.). Wenn Bedeutung und Funktion des jeweiligen Vorderglieds bekannt sind, läßt sich in der Regel entscheiden, zu welcher Wurzel -gnato- gehört; vgl. auch MEID 2005, 128ff. Zu gnates. MEID 1987,48, MCCoNE, Altkelt. Sprachdenkmäler (1993),111, LAMBERT 2003, 148 mit weiterer Lit.
92
Vgl. KRAHF./MEm 227, HEIDERMANNs 1993,347: Das gemeingerm. HG entwickelt sich früh zum Suffixoid; im Ae. wird die Entwickung zum Suffix abgeschlossen, vgl. Bildungen wie met-
cund'metrisch', gäst-cund'geistlich'. 93
Daneben nordgerm. * -kunpa- in an. -kunnr, -kulJr, z.B. in aIf- 'dem EIbengeschlecht entsprossen' usw. Nach HEIDERMANNS 1993, 347 vielleicht durch Kreuzung mit *kun/»J- 'bekannt' entstanden. Flexion unsicher. Für den von CLEAsBYNIGFUSSON/CRAIGE 358 und JONSSON 1966, 348
postulierten GSg. kundar, der auf einen u-8tamm weisen würde, wird kein Beleg genannt. Bei BLöNDAL s.v. wird das Wort mit GSg. -sund -arzitiert. BAMMESBERGER 1990, 141, Anm. 237 eIWägt tentativ Zugehörigkeilzu germ.• kun-di-. SCHAFFNER, MSS 56 (1996), 161, Anm. 118; 2001, 337 mit Lit., gefolgt von LüHR 2000, 287,
152
*genh r
rechnet hier mit "oppositiver Akzentverschiebung bei Ausgliederung eines Verbaladjektivs aus dem Verbalparadigma". Was im vorliegenden Fall der Sinn einer solchen Ausgliederung sein sollte, wird nicht erläutert - das an. Adj. kommt in Komposita vor, die dem seines endbetonten Gegenstücks strukturell entsprechen. 94
Im Gr. und Ind. wohl gleichartige Bildungen ohne Erbzusammenhang s. SCHEUER, FS Debrunner (1954), 405f.; anders AiG H.2 789. Nach EWAia I 584 hat sich die semantische Nähe der beiden Wörter im Lauf der altindoarischen Wortgeschichte unter sekundärer Anlehnung an jäti- 'Kaste' herausgebildet.
95
Vgl. EWAia I 584: vielleicht nur die Geschwister bezeichnend; SB 1,8,3,6 Plur. "(ras, SBK "tiyäs'Familie' EWAia I 584: Ableitung von jäta- Ursprung, Geschlecht'.
96 97
Vgl. SCHWYZER 466, GEW I 307; zu Wortbildung und Sematik s. SCHELLER, FS Debrunner (1954), 403ff.
98
Vollständige Bibliographie in RIG. Vgl. auch LAMBERT 2003,125,127.
99
Vgl. STüBER 2005, 66,102, MEID 2005, 196f.
100
Vgl. KEllENs/PIRART 11 32lf., OLSEN 1988, 39, DE VMN 2003, 387.
Umstritten, ob daneben germ. • kends- n. 'Kind' in as. kind; ausführliche Diskussion bei SCHAFFNER 2003, 235ff., der die Entscheidung, ob es sich um ein Erbwort oder eine Entlehnung aus dem Hochdeutschen handelt, vorerst nicht für möglich hält. Anders BAMMESBERGER 1990, 94: entlehnt. Entlehnt aus dem Hochdt. ist afr. kind wegen fehlender Affrizierung des Anlauts, vgl. SCHAFFNER 2001,236, 147.
101
Die e-Vollstufe wird durch eine Vrddhi-Ableitung zu germ. * kunda- < *Mhrt6- erklärt von BAMMESBERGER 1990,94 und CASAREITO 2004, 446, Anm. 1458, wobei es sich um eine Substantivierung und nicht um eine Zugehörigkeitsbildung handle (SCHAFFNER 2001, 470 mit Lit.). Etwas anders LOHR 2000, 287: Durch den Akzent bedingte e-Vollstufe infolge von Substantivierung. Anders DE SIMONE, Glotta 73 (1995196), 253f.: Fortsetzer des starken Stamms von proterodynamischem *genhrti-s, *gghrtelOi-s und Genuswechsel wie im Keltib., s.o. Kritik an der Verwendung des Terminus "Vrddhi-Ableitung" in Anm. 48. Nach VINE 1998, 58 die einzige übereinzelsprachliche Wortgleichung mit etO-Suffix. Sie steht selbst nicht neben einem thematischen Präsensstamm, konnte aber gleichwohl als Ausgangspunkt für entsprechende Bildungen zu thematischen Verbalstärnmen dienen.
102
Überlegungen ium Ursprung des SuffIXes und zur ursprünglichen Akzentuierung bei LEUKART 1994, 290, Anm. 391 mit Lit. Ansatz nach VINE 1998, 57f. In den Handbüchern normalerwiese als jüngere Bildung, entweder nach genitor 'Erzeuger' (LEUMANN 359) oder< *gena-co- (quasi *genhrto-), Neubildung zum Perfekt genui < *gena-IJ- (MEISER 1998, 226).
103
104
Belege s. BREATNACH, Eriu 45 (1994), 195f.
*genh r
lOS
Vgl. IRSUNGER 2002, 307f. mit Lit.
106
Vgl. GEW I 307, DELG 223 mit Lit.
153
Hiervon genit~lis 'zur Zeugung gehörig' (Enn. +). Dem Lat. könnten auch die Formen *ggh r etahroder *genhrtahrzugrunde liegen, vgl. VINE 1998, 56f. mit Lit.
1U7
108
Vgl. VINE 1998, 56ff.
WOU 308 und HEIDERMANNs, Habil. § 145 erwägen die Herleitung aus *gena-to-, wobei das zweite -e- unrerklärt bleibt, oder eine Bildung nach lat. genitor. HEIDERMANNS vergleicht außerdem das GaU. als genaue Entsprechung, doch ist dies nur möglich, wenn man von einer Bildung mit Suffix * -eto- ausgeht. 109 Aus
*genetta, mit hypochoristischer Geminate, vgl. lEW 374, BREATNACH, Eriu 45 (1994),
196. 110
Vgl. noch GPN 2m, LAMBERT 2003,126.
EWAia I 569: Nach AiG II.2 704 enthalten janitra- PI. 'Eltern' (Br) und punarfanitra- n. 'Wiedergeburt' (VdhSü) ein *}anitni-'Erzeugung, Geburt'.
111
1969, 228 rechnet grundsätzlich damit, daß -yEVE- andere Formen ersetzt habe, ohne sich festzulegen, ob dies hier der Fall ist.
112 BEEKES
113
Ebenfalls hierher mbret. guenelJ, bret. geneJ'gebären' < brit. *gen-i/l, das als *gen(h l )-i1CV-
zu transponieren ist. Vgl' zum Suffix SCHuMACHER 2000, 216. 114
Nach STOBER 1998, 6Of. < *urkelt. *gen-an-, das wohl ursprüngliches *genhr nI{1 ersetzt.
Der Grund für den Ersatz ist unklar. 11S
Vgl. WACHTER 285.
116
Ein indirektes Zeugnis für den u-8tarnm sieht AiG H.2 479 in lat. genu-inus 'angeboren,
natürlich, authentisch' (eie. +), doch s. die Erklärungsvorschläge zu dessen innerlat. Entstehung: WH I 593f., OLD (vielleicht von ingenuus analogisch nach adulterinus), LEuMANN 327 (genu-inus 'Backenzahn' durch sekundäre Beziehung auf genus n. auch 'genuin, ursprünglich'), EM I 273 (von genü m. 'Knie'). 117
Vgl' EWAia I 567 mit Verweis auf AiG H.2 479, 496.
118
Vgl' AiG H.2 490.
119
Vgl' EWAia H 567 mit Hinweis auf AiG H.2 479, 496, 497, III 292, 596f.: nicht ererbt, aber
wohl zu janu~- gehörig. 120
Verbalabstraktum zu prögignere, vgl. LEUMANN 285, SCHRUVER 1991, 382.
121
Vgl' JACKSON, LHEB 439: < beiL *ati-gan-.
122
Nach JACKSON, LHEB 439 kymr. anian < beil. • ande-gan-; vgl. auch VKG Il 533. Zum
Präverb *p-dbi- s. LIPP 91 mit Anmm. 36, 37; etwas anders HAMP, BBCS 16 (1956), 279f., SCelt 12/13 (1977(78), 9f. 123
Vgl. DGVB 65. Belege bei LoTH, RC 36 (1915/16), 293, RC 39 (1922), 63.
124
Vgl. WOU 487f.
(BI)
*gnehr
LIV 168ff., lEW 376ff. (A 2? Pr2n Pf)
*gnch]- 'erkennen' *-gnoh]-
ved. -jiis- z.B. in {tajiiA- 'das ~ta kennend' (RV, A V), prajii8- f. 'Unterscheidung, Urteilskraft' (Br+ ?aav. ASg. xin~m 'Aufnahme,2 gr. -'Y\'Ül't- in ci'yv6lc;, -IDto; 'unbekannt, nicht kennend' (Od.+) ?[arm. canöt'i'bekannt', 'Verwandter, Bekannter, Schüler', komp. in lIJ1QH1öt; -iC"unbekannt,3 ved. jiia- 'kundig, mit etwas vertraut', komp. in ~tra 'ortskundig' (Br+ gr. yvälJ1a, -awc; n. 'Kennzeichen' (Hdt., Aristot. + ), 'Ansicht, Meinung' (hapax Aisch.) ?lat.cogniJmen, -iDisn. 'Nachname, Beiname, Epithet' (eIL 12 583.14 Lex repet., CIL 593.146, Plaut. + ), agnömen, -inis n. 'Beiname' (Flor. + ksl. Z11am9n. 'Fahne, Zeichen', aruss. Z11amja'Zeichen', ross. Z11Bt:t1jan. 'Fahne, Banner, Feldzeichen16 gr. ~ 'beurteilend, unterscheidend' (Hymn. Is. 141), m. 'Kenner,. Beurteiler, u.a.' (Aisch. + Iit. ~u6m. (3b) 'Abzeichen, Ehrenzeichen, Auszeichnung,8 gr. yvWJ1TJf. '(Erkennungs)zeichen; (Erkennungsorgan): Verstand, Gedanke; Urteil, Meinung' (Aisch., Pi. + )9 li!~~~.U~l':lc:ichen, Merkmal', lett. zimc'(Merk)zeichen, Mal, Spur, Anzeichen, Schriftzeichen'lO ved. jiiätBr- m. 'Bekannter, Bürge, Kenner' (AV, Up. + )11 jav. inätar-m. 'Kenner' tat. nötorm. 'Identitätszeuge, Bürge' (Sen. Apoc. + )12 [ross. Z11atcib 'Mitwisser', sloven. Z11litelj'Kenner' u.a. jav. zaini- 'kundig' in zainiparita- 'von dem Kundigen erfragt,I3 gr. ~ f. 'Erkenntnis; Untersuchung' (plat., Aristot.+), komp. z.B. in 'Wiedererkennen, (Vor)lesen' (Hdt., 4 Plato+i germ. *lrundi- f. in got. galrunds 'Überredung,I5 lit. paiintisf. (3b), paEiitis (2) 'Kenntnis', Inf. paZinti'kennen,16 ved. prajiiäti- f. 'das Sichzurechtfinden' (Br)17 [ved. jiiätf- m. 'naher Blutsverwandter' (RV+ )17, 18 germ. *knödi- f. in got. knöps*, DSg. knödaj'Geschlecht', ahd. knuot'Geschlecht, Natur,I9 aksl. Inf. znati'kennen, kennenlernen', ross. znatb f. 'die Bekannten, Nobilität', kamp. in ksl. poznatb f. 'Kennenlernen, Bekanntschaft, Erkennen,20 ai. Inf.jiiätum,jiiAto~'kennen, bekannt sein mit', Abs.jiiätavya (Mbhu.a.) [jav. huzantu- f. 'rechtes Teilhaftigwerden,21 lat. Sup. nötum, nötü ignötum, ignötu (Paul. Fest.) ved. jiiäs- m. 'naher Blutsverwandter', kamp. ajiiäs- 'keine
i
*-gnhrt-
*(-)MlJr6*gnohrmen-
t i
*gnohrmon?*MlJrme!on*gnohrmahr *MlJrm-(i)jahr *gnohrter*gnohrtor*gnohrtel*-MlJri* (-)gphrti-
*gnohrti-
*gnohrtu-
*gnohras-
e
f
ava.-
...
1 __
..
~?'1
*gneh:r *gnoh:risth;zO*gph:rijo*gph:riahr *gnoh:rio*gnoh:rno-
•gph:rr-(i)jo*gn(o)h3 -YO-30
*-gph3 -eto*gph3-etahr *gph:rt1o*gnoh3 -Uo-
155
jav. möista- 'der am besten kennt'23 lit. iynjsm. (4), dia!. auch iinys'Hexenmeister, Magier, heidnischer Priester,24 Ht. iiniaf. (4) 'Nachricht, Kunde, Wissen,24 ved. jiieya- 'zu erforschen, zu erkennen' (Up+ ), komp. in baJavijiiäja- 'erkennbar durch Stärke' (RV) ved.jiiäna-n. 'Kunde, Erkenntnis, Wissen' (SäökhSS u.a.), komp. z.B. in suvijiiäna- 'leicht erkennbar' (RV) aksI. PPP und Adj. znan'b 'bekannt' ved. jäni- m. 'Liebhaber, Buhle' (RV+)25 gr. *yvcop- vorausgesetzt von yvcopf.!;ro 'erkenne, tue kund' (Aisch. +), yvdJpT.f.t~ 'erkennbar, bekannt' (Eur. + )26 lat. gnärus 'einer Sache kundig', komp. in ignärus 'unkundig' (Plaut.+l7 ital. *gnäro- vorausgesetzt von umbr. naratu 'erkläre!,28 ved. järya- 'Bekanntschaft, Freundschaft' (RV 5,64,2l9 mbret. gnou'bekannt', komp. z.B. in abret. Carantnou, NSg. BodognousPN (inschr. Louannec)31 gr. "(VCO"t6c; 'wahrgenommen, verstanden, bekannt' (11. + ),32 gr. "(VCO"t6c; m. 'Verwandte(r), Bruder', PI. 'Geschwister' (11. +), rvom1 f. 'Schwester' (11. + )33 air. gnith 'bekannt, üblich, gewöhnlich', als Subst. m. 0 und u 'Gewohnheit, Sitte', komp. z.B. in ingnad'fremd,34 mkymr. gnawd, abret. gnot'gewöhnlich, üblich', mkymr. gnawt m. 'Brauch, Sitte,34 galI. -gnatus, -gnata in PNn z.B. Ka't'Ouyvat~35 [germ. *Jainpa- 'bekannt' in got. kunps, an. laitJr, kunnr, ae. cüp, aso küth, ahd. cund 36 lit. PPP pailntas 'bekannt' ?[toch. A äknats, B almätsa 'dumm, närrisch', 'Narr,37 ved. jiiäta- 'erkannt, bekannt' (RV+ ), komp. in a- 'unbekannt' (RV)38 [jav. -Z8lJta- in hupaiti- 'gut aufgenommen', paiti- 'willkommen,39 lat. nötus 'bekannt', komp. in ig- 'unbekannt, fremd' (Plaut. + )40 lett. znuöts'Schwiegersohn, Schwager041 lat. -gnitusin cognitus'bekannt, erprobt' (Cic.+ )42 lat. nöta f. 'Erkennungszeichen usw.' (LudI. + )42 [Ht. ienldasm. (3) 'Zeichen', ?iinJdas'ds. 043 ved. jMtra- n. 'Erkennfähigkeit' (VS, MS+ ) ai. *jiiAtra- 'Verwandtschaft, Verwandter' in hindi nätu.a. 44 umbr. naraldumn. etwa 'Verkündungt45 germ. * knöpla- 'Erkennungszeichen', vorausgesetzt von ahd. einknuodili'ein einzigartiges Erkennungszeichen habend,4Ij lat. *gnöbulum 'Mittel zum Erkennen' vorausgesetzt von (g)nöbiJis'kennbar, bekannt; vornehm, edel' (Plaut., Acc.+), komp. in ig- 'unbekannt, ohne Auszeichnung, unwichtig, von
*gneh3 -
Sonstige
*-gn-en*gnohrtiHon-
*-gp-gn-l- - . ?*gnohr ni-50 *gnehrti*-gnohrus*gnohr s_54 *gn(o}hrs-ter*gn(o}hrs-men*gn(o}hrs-tO?*gn(o}hrs-tahr *gnohrs-Jo-
?jav. ux6ainan- 'die Rede kennend' in uxoaSna masyö va!JhAyarJa dagrö uxdövaCA (hapax Farhang-i öün 150)48 lat. nötio, -önisf. 'Bekanntschaft; jurist. Untersuchung; Konzept, Idee' (Plaut.+) ved. prajsjiii- 'kundig' (SBt9 germ. *k(n}öni- in an. krenn 'einsichtsvoll, klug, tüchtig', ae. cene 'kühn, dreist', ahd. kuoni'kühn, kampflustill germ. *JmäMi- f. in ahd. urchnät, urJmät 'Erkenntnis,52 [ved. vQ4nzi,f- 'aufmerkend' (RV 10,77,1 3 [aksI. znacborije 'Erkennnngszeichen', [aruss. znachoTb, znacharh 'einer Sache knndig', TUSS. znschar"Wahrsager65 gr. ')'VOlO"tl'p 'Zeuge, Bürge' (Xen. + ) [gr. yvöiaJl.a, -a'tOl; n. 'erkennbares Objekt' (Damaskios) gr. yvoxrt6c; 'bekannt' (Aisch. +) air. gnasf. 'Gewohnheit, Sitte056 mkymr. usw. (g}nawsm./f. 'Natur,S7 germ. *Jmösla- n. 'Sippe, Geschlecht' in ae. cnösl, as. JmösaJ, ahd.
i
c(h}nu~SJJ
1 S.
SCARlATA 177ff. Von pra-jiiA- noch ved. fJll!1r/iti- 'unterrichtet, klug, weise, gelehrt'
(BrUp+), s. EWAia 11 70 zuden lautI. Details. 2 Falls für *xaDlpl1, vgl. HUMBACH, Gathas 11 (1959), 94; s. auch KELLENs, NR l%f., DE VAAN 2003,464. AiG 11.2 37 und INSLER, 1975, 245 sehen das Wurzelnomen auch im HG von aav. fra-xani 'umsichtig' (Y 44,7). Die nur in einer HS belegte Schreibung fraxSne ist ausschlaggebend für die Annahme eines Inf. im DSg. Anders HUMBACH, a.a.O. 55, gefolgt von KELLENS, NR 198, Anm. und EWAia I 600: Die Form ist wie jav. fraxSniNSg. m. eines Stammes fra-xanin-. 3
Nach KuNGENSCHMITT 1982, 68 entweder aus *gphrti- oder aus *gphrto- mit sekundärem Übertritt in die i-Stämme. Beide Erklärungen befriedigen nicht völlig: Bei dem lautlich einwandfreien Ansatz *gphrti- würde man ein Verbalabstraktum, kein Adjektiv erwarten, während bei *gphrto- die Motivation für den Starnmklassenwechsel unklar bleibt. Attraktiv erscheint daher als weitere Alternative der von OLSEN 1999, 98f. erwogene Ansatz als t-Stamm.
4
Vgl. EWAia I 600.
5 Umstritten, ob hierher, vgl. RIX, Das etruskische rognomen. Untersuchungen zu System, Morphologie und Verwendung der Personennamen auf den jüngeren Inschriften Nordetruriens. Wiesbaden 1963, 10, Anm. 32: Da bei der geringen Anzahl der möglichen Praenomina das Cognomen oft das einzige Mittel war, eine Person innerhalb einer Familie eindeutig zu bezeichnen, sei zu fragen, ob nicht von der ursprünglichen Bedeutung 'Erkennungsmittel' auszugehen sei und die Analyse als 'Beiname' erst später erfolgte. Ebenso hierher nach BRUGMANN 235, VAILLANT 11.1215, IEW 377, EIEC518. Komposita mit nömen 'Name' werden hingegen angenommen von WH 11 174, EM 11 443,
*gneh,
157
LEUMANN 371 mit Lit., Oill s.w., wobei das -g- in cognömen durch den sekundären Bezug auf cognöscere eingefügt wurde, neben praenömen 'Vorname' ohne _go. Im Aksl. nur als Weiterbildung znamenije n. 'Zeichen'. Vgl. VAILlANT IU 215, BRÄUER III
6
24. 7 Äußerst
unsicher ist die Zugehörigkeit von phryg. DSg. ~VE1. 'Grab', vgl. GEW I 309,
BRIXHE/NEUMANN, Kadmos 24 (1985), 171f. 8
Neologismus nicht auszuschließen, vgl. die Belege in LKZ s.v. Zur Lautentwicklung vgl. BAM-
9
Mit ·-mahr nach CHANTRAINE 1933, 148. Ableitung mit ·-ahr von ·gnohrmn- nicht aus-
MESBERGER 1973, 118, Anm. 2. zuschließen, vgl. IEW 377. 10
Nach LEW II 1309 mit j< urbalt. • in, d.h. • Zin-m-. BAMMESBERGER 1973, 108ff. rechnet mit
einer Bildung aufbalt. • -me vom Verbalstamm. Anders SPECIIT, KZ 59 (1932), 252ff., der Bildungen auf lit.
-me vor allem bei danebenstehendem Stamm auf Iit. -mu6 auf· -me(n) zurück-
führt. 11
Mit durchgeführter Vollstufe, vgl. Anm. 38 zu ved. jJiäta- sub • gnohr t6-.
12
Einzelsprachliche Parallelbildung (WH II 177) mit Wurzelablaut wie beim to-Ptz. (LEUMANN 358).
13
EWAia I 588: Kompositionsform nach dem Calandschen Suffixsystem zu • gphrro-, s.u.
14
Oder *gnohrti-.
IS
SEEBOLD 290, CASARElTO 2004, 501 mit Lit.: Wahrscheinlich mit *-c/i- zur Homonymievermeidung mit got. gakunjJs 'Beginn, Anfang', s. sub *gphrti-, •genhr .
16
Daneben noch paZintis m. (3b),paiiiit6f. (1, 2),päzinte(3b) 'ds.'. Vgl. auch LEW II 131Of.
17
Mit durchgeführter Vollstufe, vgl. Anm. 38 zu ved. jJiäta- sub • gnohr t6-.
18
Vgl. EWAia I 6Olf. mit Lit.: Besser hierher, als mit Annahme von Schwebeablaut zu ·genhr 'erzeugen' (so z.B. IEW 374). S. LIEBERT 137 zur semant. Entwicklung vom Nomen actionis 'Geschlechtschaft' zum Nomen agentis.
19
CASARElTO 2004,510 mit Lit. und Anm. 1660 rechnet mit Individualisierung aus einer ur-
sprünglich kollektiven Bedeutung 'Verwandtschaft'. Aufgrund der Semantik stellen z.B. IEW 374, KEWA I 446, BROSMAN, FolH 18 (1987), 35 das Material zu *genh r 'erzeugen' (LIV 163ff.), obwohl der Wurzelablaut dagegen spricht. Ähnlich HIll 2003, 28lf.: zugrunde läge ·gnohrtOmit Vollstufe II. Auch BAMMESBERGER 1990, 146 geht von *genh r mit Übernahme des Vokals von der teilweise homonymen Wurzel *gnoh3 - aus. 20
Mit Ablaut nach dem Verbum, vg!. die Präsens-Neubildung R(e)-je-, weiterhin den Wurzelaorist, der durch aksI. znllX'b vorausgesetzt wird.
21
Als ob *gonhrtu-, d.h. mit geneuerter Vollstufe I wie beim to-Adj., S.u. • gnohrto-.
22
Vgl. AiG Il.2 222, EWAia I 6Olf., LÜTTEr., K~ und mt. Göttingen 1981,46, Anm. 69.
23
S. zum Wurzelvokal DE VAAN 2003, 345.
158
Sowie fern. ijne (4) 'Hexe'. Mit metatonie douce, vgl. DERKSEN 1996, 50.
24 25
EWAia I 588: Semantik auf der Basis erotischen Slangs 'sich (bei Frauen) auskennend' oder vgl. nhd. Bekannter für 'Freund (einer Frau), Geliebter'; nicht zu 'jemHter- 'Schwiegersohn'. Kein Ersatz durch die Vollstufe 'fna-, weil das Wort nicht mehr mit dem Verbum assoziiert war. Vgl. oben jav. zaini- 'kundig' < 'Aghri-, Kompositionsform nach dem Calandschen SuffJXSYStem.
26
Mit 'yvm-p- < 'AnohrTO- wegen lat. 'ignörus in ignöräre 'nicht kennen, verkennen, unwissend sein' (Plaut. +) rechnen U.a. IEW 378, DELG 225. Das Lat., das als vollstufig angesetzt
werden könnte, wird jedoch überwiegend als Umbildung von '-gna-r- nach ignötus beurteilt, vgl. z.o. IEW 378, GEW I 309, LEuMANN 546. TI Nach LEUMANN 188 blieb anlautendes g- in gnärus durch häufiges igniirus erhalten. Der Wurzelvokal wurde nicht zu ö umgestaltet, weil sich das Adjektiv etwas weiter vom Verb ent-
fernt hatte und weil daneben keine entsprechende homonyme Form der Wurzel 'genh r 'erzeugen' stand, vgl. LEUMANN 59, SCHMrIT, IU 8 (1964/65), 279 mit Anm. 22. Zu ignÖTÖS. die vorangehende Anm. Vgl. noch lat. gnäruris'einer Sache kundig' (Plaut.). 28 Vgl. 29
WOU 485, HEIDERMANNS, Habil. § 128.
VgI. EWAia I 588 mit Lit.
Die Annahme einer analogischen Umbildung ist nötig für den Anschluß von gr.liyvot.co 'weiß nicht' (n. +) als 'ii-"(VO-Fo-, vgl. DELG 225 mit Referat verschiedener Hypothesen. GEW I 308 hält den Ansatz eines pD-Adjektivs für entbehrlich und rechnet mit Bildung des Verbs nach vot.c.o. Anders LEUMANN 1950, 228, Anm. 23, gefolgt von IEW 377: aus 'avot.c.o, vgl. v6oi; USW., mit "1- durch volksetymologische Einwirkung von yvö)Yal und vielleicht von &yvWc;.
J()
Zu lat. (g)nävus 'emsig, regsam, tatkräftig, unverdrossen', das als *tphrPo- hierher gestellt werden könnte, s. 'tphrPD-sub 'genhr 'erzeugen'. Zugehörige germ. Bildungen lassen sich hingegen nicht wahrscheinlich machen. Das traditionell (z.B. WH Ir 177, SEEBOlD 303, SCHRIJVER 1991, 298, 299ff.) auf germ. 'knie(w)a- < idg. 'gnehrPo- zurückgeführte an. knfu 'tüchtig, tatkräftig' ist mit HEIDERMANNS 1993, 337 zunächst mit krimgot. ASg. knauen 'gut' zu vergleichen. Beide Formen führen auf germ. 'knawa-, bei dem es sich wohl um eine germ. Neubildung zu dem reduplizierten Verb' knie-a'kennen' handelt. Vgl. auch Rrx, Kratylos 14 (1969),185. 31
S. DGVB 177 mit Lit. Zu Bodognousmit erhaltenem -g-vgl. DAVIES 2000, 137ff. Das von lEW 378 angeführte mkymr. go-gnaw 'vertraut' existiert nicht, vgl. O'RAHILLY, Celtica 1 (1950),323 mit Anm. 4. Mkymr. go-gnaw 'beharrlich, 'herausfordernd, aufregend, wild, bewegt' enthält ein mit!kl anlautendes Hinterglied.
Mit schwundstufiger Wurzel, vgl. z.B. SCHRUVER 1991, 178, LÜHR 2000, 117. Manche gehen jedoch von' gnohr t6- als genauer Entsprechung von ved. jnäta- aus, so z.B. BRUGMANN 399, WH Ir 177, IEW 377, ElEC 336. BEEKES 1969, 166, 211, 281 rechnet sogar mit bereits grundsprachlicher Verallgemeinerung von' gnohr , doch s. RIx, Kratylos 14 (1969), 185: Die
32
159
Vollstufe ist erst einzelsprachlich in den Sprachen durchgeführt, in denen die Fortsetzer von *gphrto- und *gph rto-Iautlich zusammengefallen sind. 33
Anders lEW 374: zu *genh r 'erzeugen' (LIV 163ff.) mit kelt. CRaCais morphologische Schwundstufe erklärt werden. Ältere Ansätze erwägen *gn;rto- mit konsonantischer Realisierung des Nasals, vgl. z.B. Lorn, Re 47 (1930), 174f., IEW 377. 3S
Vgl. KGPN 218, GPN 208.
SCHAFFNER, MSS 56 (1996), 161, Anm. 118, 2001, 337 mit Lit., gefolgt von LÜHR 2000, 287, rechnet mit "oppositiver Akzentverschiebung bei Ausgliederung eines Verbaladjektivs aus dem Verbalparadigma". Möglicherweise könne auch die Unterscheidung von *kunda- < *gnhrto- eine Rolle gespielt haben, vgl. LüHR, Koll. Freiburg (1984), 68, Anm. 107. BAMMESBERGER 1990, 251 hält es jedoch für unwahrscheinlich, daß -p-lediglich zum Zwecke der Unterscheidung eingeführt wurde.
36
DTB 3 rechnet mit * p-gnehrto- 'unbekannt, unwissend', das mit dem für das toch. typischen Ersatz von * -to- durch * -tjo- umgestaltet wurde. Die Annahme von BEEKES in BAMMESBERGER 1988, 87, daß schwundstufiges * -gphrt- zugrunde läge, wird weitgehend abgelehnt, vgl. z.B. JASANOFF, ibid., 230, Anm. 8 und PINAULT, LALIES 43, RINGE 1996, 2Of. zur Vertretung
37
von
C~Cim Toch.
Wenn das von RIx geäußerte Postulat zutrifft, daß die vollstufigen Formen erst einzeisprachlich zur Vermeidung von Homonymen geschaffen wurden, vgl. oben Anm. 32 zu gr. 'j'VWt6mcro 'erkenne'. Ähnlich für slav. mach- neben aksl. Aor. mach'b 'kannte, wußte'. Auch HAMP, Eriu 24 (1973), 159ff. sieht den Ursprung der gr. Bildungen mit
-(1-
beim Verbum.
55
Vgl' V AILLANT IV 650.
56
Wohl denominale Bildung, deren Erklärung schwierig ist.
HAMP, Eriu 24 (1973), 159ff. rekonstruiert *gnä-t-t-, wobei er den Status des -t- der Basis *gnä-t- nicht näher erläutert. Weist die Erwähnung von VKG 1 19, wo PEDERSEN als Urspung des Typs Bildungen zu langvokalischen Wurzeln vermutet, darauf hin, daß Hamp mit der tErweiterung rechnet, also *-ln(o)h:rt-?
HILI.. 2003, 278 setzt Hamps Ableitungsbasis mit dem to-Adjektiv gleich und lehnt Hamps Ausführungen mit der Begründung ab, daß es nicht genügend Evidenz für ein air. oder vorair. deadjektivisches t-haltiges Abstraktsuffix gebe, bei dessen Antritt der Suffixvokal der Basis (hier * -0-) getilgt werde. Äußerst spekulativ ist in der Folge seine eigene Erklärung: Bei *gnä-t- handle es sich um einen Dentalstamm. Entsprechende Dentalstämme sollen im Vorair. rech~ frequent gewesen sein, insbesondere als Vorderglieder von dAti-Vlfnl-Komposita. Letztere enthalten nach HILI.. keine ti-Abstrakta, sondern den LSg. eines Dentalstamms, d.h. 'im Geben der Schätze', woraus 'Schätze geben'. Eben diese Dentalstämme seien durch Dekomposition zu den istämmigen Adjektiven des Typs tJiith geworden. Als Hinweis auf die Herkunft der Adjektive aus dAti-vära-Komposita sei ihre VolJstufigkeit zu werten. (Zur Bestimmung der Ablautstufe bezieht sich HILI.. auf die Hypothesen von SCHRIJVER 1995 zur Vertretung von CJ!.HC im Keltischen, andere Ansichten referiert bei IRSLINGER 2002, 22ff.; andere Meinungen zu den iAdjektiven ibid. 192f.) Verfehlt ist der Ansatz von GREENE, Celtica 6 (1963), 62f. als primäre st-Bildung: Der Vergleich mit germ. *kun-sti- f. 'Wissen, Kunst' in afr. kunst, as. cunst, cust, ahd. kunst als *gph:rS-tl~
ist nicht haltbar, weil dessen -s- sekundär ist, vgl. KRAHEJMEID 167f., BAMMES-
BERGER 1990, 141, Anm. 238; weitere Lit. s. IRSLINGER 2002, 413. Semantisch ist das kelt. Abstraktum vom Adjektiv abhängig, bei dem der Bedeutungswandel 'bekannt' > 'gewohnt' besser vorstellbar ist. Primäre Verbalabstrakta zu *lnoh:r haben hingegen die Bedeutung
162
'Erkenntnis, Kunde' o. dergI. Davon abgesehen läßt sich ein st-Suffix zur Bildungen primärer Verbalabstrakta weder fürs Idg. noch fürs Kelt. nachweisen, vgl. auch HlLL 2003, 288. 57
58
Fraglich ist die Zugehörigkeit von bret. neuzf. 'Aussehen'; hierher nach VKG 149. Wenn es mit DGVB 272, JACKSQN, HPB 645 als Fortsetzer von abret. noth g1. formam anzusehen ist, vgl. auch die von LoTH, RC 42 (1925), 371 zitierten Dialektformen, wäre eine Vorform mit kelt. * -d- vorauszusetzen, von der das Bret. mit vokalischem, das Ir. und Kymr. mit s V-haltigern Suffix abgeleitet wäre. Morphologisch singulär erscheinen jedoch Fleuriots Ansätze *gnä-d-äbzw. *gnä-d-s-zu *gnohr auf der Basis von LoTH. Noch anders ERNAULT, RC 19 (1898), 202, gefolgt von LEWIS/PEDERSEN 397: bret. neuz< * snäd-, vgI. ir. snad- 'schneiden'. S. LOHR 1982, 446 mit Anm. 3, zustimmend MATZEL, KZ 100 (1987), 160 mit Anm. 37. Anders HIRT, PBB 23, 291, gefolgt von GED 220: denominal< *gnä-t-sJom.
? •gbCJ"-om-, •g1l(1)j-em-, •glli-m- '- 'Winter, Schnee,1
•gbCj-om-
? *gbej-m-en!
? *gbej-m-on? *gbej-m-n-ont? *gbej-m-en-t-o?
(BI)
IEW 425f., EIEC 504
heth. DLSg. gicmi'im Winter,2 Oav. NSg. ziiA, ASg. zii;pn, GSg. aav. zimöm. 'Winter,3 [gr. X1.C.l>V, -6~ f. 'Schnee' (n. +); VG z.B. in xwv6-XPWl; 'mit schneeweißer Haut' (Eur. in Iyrl [arm. jiwn, GSg. jcan 'Schnee's [Iat. hicms, hiemisf. 'Winter; Sturm' (Enn.+)6 ? [air. gaim 'Winter'; akymr. gaem, mkymr. gaeJJfm., akom. goy!, abret. guoiam, guiam 'Winter,7 ? [germ. • gö- in an. VG g6-manadr m. ein Monat (FebruarMärz), schwed. göjcmAnad, norw. gjfIJf., nisI. goa 'Februar,8 heth. DLSg. gimmi'im Winter'lO ved. LSg. heman 'im Winter' (KS+ )11 jav. ISg. zaena 'Winter,12 [gr. XEi~, -o:'tO (l)ia- zurückgehen. STüBER 2005, 100 macht weiter auf möglichen Einfluß von kelt. *sam{ 0-) 'Sommer' (air. sam, mkymr. usw. baJ') aufmerksam, der jedenfalls für das irische Wort in Rechnung gestellt werden muß. Während air. gem Winter', auch als VG von gemredn. 0 Winter', problemlos auf *gbi-m-o- (s.u.) TÜckführbar ist, sind die konkurrierenden Formen aU. gBim Winter', gaimred n. 0 Winter' zunächst am ehesten aus *gam-i- verstehbar, das im VG des OgamNamens GSg. GAMI-euNAS direkt bezeugt sein kann, vgl. MCMANus 1991, 105, 117, ZIEoLER 1994,64,182. SCHRIJVER 1995, l08ff., 140 zieht eine Entwicklung *gbiem- > kelt.
"gjem- > ir. gem-in Betracht, wo weiter das ·i-des geneuerten i-Stammes "gem-i- den Vokalismus gaim hervorgerufen habe. Anders als bei Vergleichsformen wie air. daig, GSg. dego,
tai1m, GSg. telmo ist indessen ein paradigmatischer Zusammenhang gaim, GSg. "gemo nicht -B- scheint zudem in Ableitungen wie gamuin i 'einjähriges Kalb' (* gamoni-, vgl. VKG 11 56 mit Reimform samain f. i'I. November als Winterbeginn', vs. gall. Giamoni, Samom) eingedrungen zu sein. mehr greifbar.
S
Sehr unsicher, hierher, wenn aus *gbj-öm mit frühem Verlust von *-i- und Schwund des Nasals, s. LOHR 2000, 179f., vgl. IEW 426; anders BJORVANDILINDEMAN 30lf.: aus einem urspr. Paradigma NSg. "gb6j(> *gb6 > germ. *g6-), GSg. *gbij-s/ *gbi-es, das zur Wz. *g1Jei-, nicht jedoch zu dem m-Stamm gebildet ist. Das Etymon ist gew. durch germ. "wintru- ersetzt, s. hier sub *Vejd- Anm.34 mit Lit.
9
Der Status der hier aufgelisteten Wörter und ihr Verhältnis zu den folgenden Bildungen auf
* -T- ist
nicht klar. Ausgehend von einer Wz. *g1Jei- wäre eine Primärbildung "gbii-men- n.,
ggf. *g1Jei-merfD-, möglich; da andererseits nur Bildungen mit m-Suffixen fortgesetzt scheinen, liegt es nahe, alle Formen als Sekundärbildungen zu dem m-Stamm anzusehen. TREMBlAY, BSL 91 (1996), 126 Fn.87 betont die Seltenheit von neutralen n-Stämmen und rechnet mit einer Sekundärbildung auf *-men-, in der **g1Jei-m-men- bereits grundsprachlich zu
*g1Jejmen- vereinfacht war. Da Parallelen auch für solche denominalen men-Stämme nicht zahlreich sind, bringt diese Herleitung keinen Vorteil. Nach R1EKEN 1999, 362 weisen *g1Jejm-
en- und *g1Jejm-eT- auf einen sekundären rfn-Stamm, der von dem m-Stamm gebildet ist; hierin liege der Ausgangspunkt für den seltenen Bildetyp der merfn-Heteroklitika, vgl. VANSEVEREN, IF 105 (2000), l2Off., 124. NUSSBAUM 1986, 189, 289ff., gefolgt von LIPP [88] und WIDMER 2004,110,151 Fn.231, vermutet in ved. heman 'im Winter' nicht den endungslosen LSg. eines n-Sta.mmes • hema, sondern den des m-Stammes, der mit der Postposition
•en 'in' recharakterisiert sei. Da der LSg. des m-Stammes zunächst"g\l)i-em lautete, nimmt NUSSBAUM weiter an, daß die Bildung auf * en mit Vrddhi einherging, was vI. auf einer bereits grundsprachlichen Analogie beruhe; gr. XElJ.LU und XElJlOOV könnten als Rückbildungen zu
166
*gbCj-om-
*gbcj-m-cn entstanden sein, das als *gbej-mcn, LSg. eines neutr. mcn-Stammes, reanalysiert wurde. Entsprechendes ließe sich auch für die übrigen angeführten Fortsetzer postulieren. ]0
Hierher, wenn aus *gbej-m-n-iCEgf. *gAi-m-n-I), s. RIEKEN 1999, 77f., vgl. HHP 321. Der n-
Stamm wird auch von dem denom. Verb heth. giman-yc- 'überwintern' vorausgesetzt, vgl. RIEKEN ibid., HHP 209, OElTINGER 354.
Auch vorausgesetzt von der Vrddhi-Ableitung haimana- 'winterlich' (AV +).
1I
Aus *gbej-m-n- mit Vereinfachung von -m-n- > -n- verstehbar, s. MAYRHOFER 1986, 107, 159. zaena wurde traditionell zu einem jav. Stamm zaiian- 'Winter' gestellt, d.h. zu einer Bildung von *gbej-, die nicht den m-Stamm voraussetzt (s.o. Anm.1). Da der einzige av. Beleg für zaiian- aber wohl aus textkritischen Gründen entfällt (s. TREMBLAY, BSL 91, 1996, 126f. Fn.86), ist dies nurmehr durch seine mutmaßliche Ableitung zaiiana- greifbar, die sich ihrerseits anders erklären läßt (s.u.). zaena lAßt sich damit an die übrigen Bildungen mit * -m- an-
IZ
schließen. 13
Dazu das denom. Verb XE\JUx(VOl 'bestürme' (Pi. +) mit IXxEl'.j.LavtOl; 'ohne Stürme' (Alkaios, Bakch.). Gr. XEllUX ist von XEtp.OOV (s.u.) nur stilistisch verschieden, vgl. GEW 11 1079f. Es
erlaubt alternative Zuordnungen: nach NUSSBAUM 1986, 189 Fn.67 handelt es sich, wie bei XEtp.oov, um eine Rückbildung aus einen LSg. *gbej-m-en, nach TREMBLAY, BSL 91 (1996),. 126, Fn.87 stellt XEtp.oov das Kollekt. zu XEiIUX (vgl. oben Anm.9); falls so, könnte XEllUX auch zu XEtp.OOV rückgebildet sein. Es ließe sich ferner als genuiner nt-Stamm, nicht als innergr. Umbildung eines neutralen n-Stammes, verstellen .und so mit ved. hcmantß- (s.u.) in einem Paradigma *gbej-m-gt-, *gbej-m-tifont- zusammenstellen, vgl. zum Sx.Ablaut *-gt- / *-elont- ggf. mkymr. gwacanhwyn (* pcsant-ejn V- < *h2!!e.s-pt-), ved. vasanta- 'Frühling'. Sollten Fortsetzer von *gbej-m-en- mit solchen von *gbej-m-er- einmal im Paradigma eines neutralen rInStammes verbunden gewesen sein, so wäre als weiterer Ausgangspunkt ein Zählplural auf -ntdenkbar (vgl. MELCHERT, TIES 9, 2000, 53ff.). VgI. zum ganzen Komplex um *-n-, *-rln-und
*-nt- auch weitere überlegungen von OEITINGER, Akten Pavia (2001), 301ff., 310 und OLSEN, Akten Kopenhagen (2004), 216ff. 14
Nach NUSSBAUM 1986, 189 Fn.67 und WIDMER 2004, 110, 151 Fn.231 rückgebildet aus LSg.
*gbej-m-cn, nach TREMBLAY, BSL 91 (1996), 126, Fn.87 Kollekt. zu XEllla, vgI. oben Anmm.9 und 13. OETfINGER, AT Erlangen (2000), 395 und STÜBER 1998, 90 sehen hier das individualisierende n-Suffix; OETfINGER, Akten Pavia (2001), 310 erwägt jedoch für den vergleichbaren Suffixkomplex bei *h2!!cs- 'Frühling' letztlich Zusammenhang mit einem LSg. auf *cn (postpon. LSg. auf *cn
--+
rln-Heteroklitikon, aus dem dann eine geschlechtige Bildung auf
* -on- intern deriviert wird, die den Ausgangspunkt des individualisierenden n-Sx.es stellt). Sollte in XE1.J!OOV, -Öl~ vielmehr eine Bildung mit Possessivsx. • -h;JOn-, * -h:j/1- zu suchen sein, so käme als Basis ein themal. *gbej-m-o- in Betracht, das als Vrddhi-Bildung zum sw. Stamm
*gbi-m- verstehbar wäre und mit • gbcj-m-ahr (s.u.) ein Paradigma gebildet haben könnte. S. jedoch gegen die Annahme einer solchen Vrddhi-Bildung ausdrücklich DARMS 3800. 15
Vgl. DEMlRAJ 133. Verbindung mit dem uridg. Etymon für 'Winter' steht nicht in Frage, der Stammansatz ist allerdings nicht eindeutig geklärt, vI. zum vorigen Ansatz.
·gbii-om-
16
167
Zum Ansatz s. AHP 102, 145, 153, vgl. HHP 209, 313 mit alternativen Herleitungen, ferner
HED 143ff. und HEG 571ff. mit weiterer lit. Wie HEG 573 betont, emdet die nt-Bildung bei Jahreszeiten Parallelen und könnte so innerheth. Bildung sein. Wenn heth. -mm- mit AHP aus früherem ·-mn- zu erklären ist, kann keine direkte Gleichung mit ved. hemanta- (s.u.) vorliegen, vgl. EWAia II 820; allenfalls wäre -mm- durch Einfluß von heth. gimmi (s.o.) zu postulieren. S. zur Funktion der heth. ant-Bildungen ferner ZEILFELDER 2001, 171ff., 192ff. mit früherer Lit., vgl. JOSEPHSON, Akten Kopenhagen (2004), 91ff., 104, LÜHR in Sprachtheoretische Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, Ed. A Steube, Linguistische Arbeitsberichte 79, Leipzig 2002, 126ff. und die lit. in Anm.13 oben. 17
Vgl. ferner die Vfddhi-Ableitung haimanu- 'winterlich' (AVP+). Die Morphemgrenze ist un-
klar, denkbar wäre • gbej-m-ont-6-. Das Sx. findet in ved. vasanta- m. 'Frühling' eine Parallele; da keine possessive Bedeutungskomponente erkennbar ist, dürfte es sich eher um eine Thematisierung von einem Stamm auf -(n)t- als um denominales ·-to- handeln. Vgl. auch Anmm.13f. und 16 mit lit. 18
Ableitungsbasis von unklarem Status, s. LIPP [98ff. mit Anm.7] zu einem mutmaßlichen lokativischen Adverbialfoimans ·-er, das schwer von Kasusformen zu etwaigen (sekundären) rfn-
Heteroklitika zu trennen ist, vgl. oben Anm.9. Die im Folgenden transponierten Formen zeigen unterschiedlich Ablaut in der Wz. und dem r-Suffix, der nicht notwendig auf einem alten Ablautverhältnis z.B. • g"ejm-r, •gbi-m-er- beruhen muß, sondern jeweils von anderen Bildungen zu • gbej-om. übernommen sein kann; einzelsprachliche Muster sind jedoch dabei nur im Gr. deutlich auszumachen. SZEMERENYJ:, Glotta 38 (1960), 107ff. diskutiert die r-haltigen Formen ausführlich und betont zu Recht, daß sie einzelsprachlich jeweils in einer Gruppe mit anderen Zeitbezeichnungen stehen, die auf die Bildeweise Einfluß genommen haben könnte; nach seiner Auffassung ist eine r-haltige Basis bei diesem Etymon nicht grundsprachlich, gr. Formen wie Xe1.llEPlvO; be· ruhten auf Dissimilation aus ·XE\I1-€v-t-v6l;. RAsMUSSEN, Akten Kopenhagen (2004), 280 zieht eine schon uridg. Dissimilation • -eni-n-o- > • -eri-n-o- in Betracht. Eine Fortsetzung von der r-haltigen Basis kann auch in toch. A Sänne und der Ableitung toch. B iimpräyevorliegen, die nach K. T. SCHMIDT, FT Tocharisch (1994), 280f. entgegen früherer Auffassung 'Winter' bzw. 'zum Winter gehörig' bedeuten; s. DTB 630 mit einem Ansatz •ghi_
m-(e)r.ahrhjen-. PlNAULT in Mair 1998, 362 führt Sänne unter Vergleich mit ved. iarid'Herbst', jav. sar.xJ- 'Jahr' auf eine Vorform • kerd-mcn- zurück, vgl. hier sub • lel- Anm.7. LAMBERT, FS Lejeune (1978) 117f. diskutiert air. fogamarm. 0 'Herbst' neben gamuin m. i 'einjähriges Kalb' als mögliche Fortsetzer eines ·(me)rfn-Heteroklitikons. Einheimische Glossare beziehen fogamarauf gemarm. 19
In
n.
0
'unreües Getreide'.
nur von Dodona, vgl. UgrE s.v.; spät und vereinzelt als· Simplex (Arat). Nach
SZEMERENYI, Glotta 38 (1960), 121, 123f., irmergr. zu x~vO; « ·XtlJLEVl.vO; s. Anm.18) hinzugebildet und im Sx. vI. von Z.B. Kpuep6c; 'grausig' beeinflußt. Daneben einmaliges XeCjJ.apoc; (ASg. -oV, Hes. Op. 626) 'Schlechtwetterspund; zapfen im Schüfsboden, der herausgezogen wurde um das Wasser abzulassen, wenn das Schüf aus Anlaß eines eingetretenen Unwetters ans Land gebracht wurde', vgl. GEW II 10BU. Nach Chr.
"gbCj-om-
168
KURT, Seemännische Fachausdrücke bei Homer, Göttingen (1979),106 mit nordwestgr.-apofür -epo-.
Nach OLSEN 1999, 128, 276f. vi. nicht individualisierende n-Ableitung von der r-haltigen Basis, sondern entweder durch Kombination der beiden Alternanten des zugrunde liegenden rfn-Heteroklitikons entstanden oder als "gbi-m-er-{1t- näher mit ved. hemanti- (s.o.) zu vergleichen. BEEKES 2003,193 setzt "gbimer-m an und scheint mit Rückbildung des n-Stammes aus dem ASg. eines r-Stammes zu rechnen. Eine entsprechende Flexion zeigt arm. amafn (GSg. -an, NPL -ownk' 'Sommer', das nach SZEMERENYJ, Glotta 38 (1960), 109 als unmittelbares Vorbild für jmetn gedient habe, seine Bildung aber selbst der Analogie zu "h2fles-,
20
'Frühling' verdanke. jmetn ersetzt semantisch den m-Stamm, der im Arm. die Bed. 'Schnee' angenommen hat, s.o. Anm.l, vgl. den Ersatz des Grundwortes durch die Ableitung z.B. in frz. hiver'Winter'. Das Sx. kann von älter belegtem e(l)ap.vO;; 'zum Frühling gehörig' (TI. +) übertragen sein. Wie auch beim vorigen Ansatz ist eine Morphemtrennung -i-no- möglich, wenn LSg.Formen auf "-iden Ausgangspunkt stellen.
21
22
Anders SZEMERENn, Glotta 38 (1960), 107, 115ff.; skeptisch zum direkten Vergleich mit gr.
XEqU:pl.vO;; auch LEuMANN 322. Dazu X~ m. 'Ziegenbock' auch f. 'Ziege' (Aristoph. +), inschr. als PN (Sizilien); nach GEW 11 1100ff. nachträglich zum Fem. geschaffen, vgl. zur Bildeweise die Diskussion von PETERS 1980, 183ff.
23
24
Die germ. Form kann, mit "-b- als Einschub in der Gruppe -m-r-, der gr. genau entsprechen, doch weisen die germ. Sprachen daneben Formen aus "gum- und "gam- auf, vgl. an. gymbr 'einjähriges Lamm', nolW. gymber, schwed. gymmer 'Lamm', aschwed. gummer/amb 'Widder'
und germ. "gamala- 'alt' in ae. gamo4 as. gigamalod 'bejahrt', an. gemlingr m. 'einjähriger Widder', Disl. gemla f. 'einjähriges Lamm'. S. IEW 426, LÜHR 2000, 179, BJORVAND I LINDEMAN 293f. IEW vermutet für die Formen aus "gum- Einfluß einer semantisch nahestehenden und etymologisch unklaren Wortsippe, LüHR rechnet mit "gam- < "gbjom- mit vereinfachtem Anlaut (s.o. Anm.8), BJORVAND!LINDEMAN gehen von einem germ. Neoablaut aus, durch den zu germ. "gim-, das als VS (als ob °i< Oe) verstanden wurde, eine SS °gum- und eine Abtönungsstufe "gam- (als ob 0-VS) hinzugebildet wurden. 2S
S. SOMMER 1948, 71ff., der betont, daß die Belege auf die VelWendung als HG konzentriert sind und sich SO auch auf den ahrStamm beziehen ließen, der in ved. him;i- (s.u.) bezeugt ist.
26
Im RV nur ISg.
21
Vgl. WH 1 106,LEUMANN 165, 278, 391.
Unsicher, das VG gem- kann direkt "gbi-m-o- fortsetzen, doch kommt auch Herleitung mit Synkope aus älterem "gijam- (wie im GaU. und Brit.) oder "gbjem- in Betracht, s. SCHRUVER 1995, 108ff., vgl. oben Anm.7.
28
29
30
In der Phrase Satam himas 'hundert Winter (Jahre)'. Nach IEW 425 setzen die balt. und slav. Wörter vielmehr "gbej-m-n-ahr fort. Nach KURYLOWICZ 1956, 151 liegt eine Vrddhi-Bildung zum sw. Stamm "gN-m- zugrunde; s. da-
*gbCj-om-
169
gegen DARMS 38Off., vgl. oben Anmm.1 und 14. S. ferner LEW 1I 1306f., PKEZ IV 97f., VASMER I 455f. GEW 11 1080 macht weiter auf den &-stämmigen gr. PN XE~(C;) m. in Thessalien aufmerksam. 31
Unsicher, anscheinend lokativisch aufzufassen, vgl. EWAia 11 815, AiG 111 244. Wenn derartige Formen letztlich auf Umdeutung von ISg.Formen in lokativische Verwendung beruhen (s. GARciA RAMON, Delbruck-Koll. 1997, 113ff.), so käme für himJ'1 auch eine o-stämmige Basis in Frage. Wenn mit BARTHOLOMAE, BB 17 (1891), 343 eine Zusammenruckung wie * himi i zugrwide liegen sollte oder der Ausgang als ganzer von anderen Adverbialformen auf -yAübertragen ist, so liegt kein eigener Nominalstamm vor.
Vgl. IEW 11 l30B, PKEZ IV 90; hierher mit lEW auch der balt. VN der Semgallen, lit Zicmga/iai
32
33
Innergr. Bildung von der Basis XElJI.-, die kein älteres *gbej-m-o- erfordert, vgl. GEW 11 IOBO.
34
Zum Ansatz s. ANTI1I.A 1969, 165f., MAYRHOFER 1986, 107, vgl. KEWA 590. Die jav. Form
ist hier unmittelbar anzuschließen, wenn zaii-lautlich oder graphisch für *zäii- steht, vgl. AiG 11.2, 206, skeptisch jedoch DE VAAN 2003, 97. S. auch EWAia 11 814 mit Hinweis auf nuristani und dard. Fortsetzer, wie aSkun, waigali d, die ihrerseits auf *-aja-, nicht *-äja- zurückzugehen scheinen, vgl. TuRNER S. 808 Nr. 13976. Wenn sich diese Wörten nicht sekundär lautlich durch Kürzung oder morphologisch durch Rückbildung aus der vrddhierten Vorform erklären lassen, stellen sie als • gbej-cn( -)o-eine weitere Primärbildung zu der Wz., die sonst nur mit m-Formans vertreten ist (s.o. Anmm.l und 9). 35
36
Gr. Ableitungen wie Xl6v-eoc;; 'schneeig, schneeweiß' (Asios+), XlOvl.1c6c; 'aus Schnee bestehend' (Thphr.), Xt6vLYoC; 'schneeweiß' (Plol. Euerg.) bauen auf dem Stamm auf -nvon Xtlov. Zugehörigkeit des ligur. ON Berigicma, das als 'schneetragend' gedeutet wurde, ist fraglich, s. SCHMOLL, Rivista di Studi Liguri 25 (1959), 133, 136, GLÜCK, BNF 14 (963), 188ff., die Parallelen für ein ligur. ON-Sx. -cma beibringen. Zu vergleichbaren Formen mit ko-Sx. aus jüngeren iran. Sprachen s. S~~Rv0, CU 405 (PaSto Mmay 'Winter') und KlEFFER, CU 453 (paräCi zema, örmup zamok, zemak, dial.
zimak 'Winter'). 37 38
Daneben auch X~'tA.11 f. (Dsk.), vgl. GEW 11 1080.
S. RIG 267, 403, 424; Giamoni- ist die längste erschließbare Form des verschiedentlich abgekürzten bzw. bruchstückhaft bewahrten Wortes, Gegenpol von Giamoni- ist Samoni-. Zur Entwicklung von -ia- s. SCHRJJVER 1995, lOBff., vgl. oben Anm.7. Wenn der Name sich zu GiamonJ, os] ergänzen läßt, liegt eine jo-Ableitung von einer keltischen -ono-Bildung vor (vgl. z.B. Banona sub •g"cn-, PN Toutonos usw.). Sollte andererseits air. gamuin m. i 'einjähriges Kalb' näher vergleichbar sein, so führt dies zunächst auf einen j.Stamm. (DSW)
-gbes-
170
-gbes- -'fassen?' 'Hand', 'GriffI ? -gbes-
-gbes-r-3f.
IEW 446f., EIEe 254 02
heth. GSg. kassas - 'Ersatz heth. kessar, kissar, DSg. kisriusw. c. 'Hand,4 [kluv. is(sa)ra/i-c. 'Hand,s [hIuv. isatara/i-c. 'Hand 06
lyk. Abl.ISg. izredi'Hand,7 gr. XE(p, xElp6l; DPl. Xepa( (11. +), dor. XTp, xtp6 *gb(II.134f.). (BI)
1'74
*gJ'ehr 'den Fuß aufsetzen, treten' *-g~ahr
*(- )gJ'8hr tor- m. *ggahrti-B *-g~hru-
*gge-g Ph r pt-13 n. *gPohr m6*gPahrlo? *ggajohr io-m. 15
LIV WS, IEW 463ft. (A Pr Pf)
ved. -gA-(z.B. suvasti- 'zum Segen führend' RV)\ (gr. alCp~, ~ 'genau, exakt' (Aithiopis+ )2 ved. -ga- (z.B. su- 'gut begehbar' RV + )3 ? arm. bok'barfuß' < * bboso-ggh;ra- 'barfuß gehend'" arm. im Adv.-Sx. -(a)kiz.B. v.aJvaJ.aki'schnell, sogleich' (va/'bald, früh') ved. -gAman- (vi-n. 'Schritt' RV 1,155,4) jav. gäman- n. 'Schritt' [gr. PfI.ux, dar. flc1Iux (-t-) n. 'Tritt, Schritt, Stufe' (h. Merc. +) ved. -gäman- (p{thu-pra- 'weit schweifend' RV 1,27,2) gr. ~v, -J.1Ovoßc;, dar. ~,ASg. att. Paßv, dor·lkUv, GSg. !X>(F)6c;, NPI. ~, API. ~, dar. ~, DPI. ßooo{ USW. f. und m. 'Kuh, Rind' (11. +), VG z.B. in ßou-lC6A.ot; 'Rinderhirt' (11. + myk. qo-o 'Kühe, Rinder', VG z.B. in qo-u-ko-ro 'Rinderhirte,7 [arm. kov u-St. 'Kuh,8 lat. bös, bovis, ASg. bovem, DAbI.PI. bübususw. f. und m. 'Rind' (Naev. +), VG in bü-caeda m. 'mit Rindslederriemen geschlagen' (Plaut.)9 umbr. ASg. bum, API. bufu.a., m. '(männliches) Rind,IO air. b6, GSg. bau, bo, ASg. baiJf, NPl. bai, APl. bU usw. f. 'Kuh, Rind', VG in z.B. bUa-chaillm. i'Rinderhirt, Hirte', FlN Boand f .a-11 mkymr. bu 'Kuh, Rind', VG in z.B. mkymr. bu-geil m. 'Hirte', korn. bret. bugel'Junge,12 [germ. *!(")öin ahd. chuo, as. kö'Kuh', germ. *!(")üin an. kfr, ae. cu, afr. kü f. 'Kuh,13
t
190
• -gPy-{}• -gPy-ahz? • _gPoy_o.2 1 • -gPol!-ihz- f.
[Iett. gUovsf. i'Kuh,14 aksl. USW. VG in gU-l11bno n. 'Tenne'; kslav. gOV-trdo n., ross. govjado, skr. govedo 'Rind, Rindvieh,ls [toch. A Obi. Sg. ko, NPI. kowi, ObI.PI. kos f., B ObI.PI. kewän 'Kuh', VG in A ka)'llq, B ka~ 'Stier,16 ved. HG in z.B. su-gri- 'gute Rinder habend' (RV +) jav. HG in PN hu-gu- 'gute Rinder habend,17 apers. HG in ON Oata-gu- 'hunden Rinder habend,18 ? air. VG in PN Bu-chetm. 19 ved. HG -gva- z.B. nava- 'neun Rinder gewinnend' (RV) gr. HG in tJca't6f.l-Ptt f. Bez. eines großen öffentlichen Opfers (D.+ )2t1 [ved. HG -g8'vs-z.B. su- 'gute Rinder habend' (RV) ved. HG -gavf- f. z.B. brahma- 'Brahmanenkuh' (AV +) gr. HG -ßoux f. z.B. ON EiljXn.a ('die gute Rinder hat', 11. +)72 ved. gavya-, gavya- 'aus Rindern bestehend' (RV +), [gavlYa- 'ds.' (RV) jav. gaoiia- 'aus Rindern bestehend. von der Kuh stammend,24 , arm. kogijo-St. 'Butter'ZS gr. HG ~ -ov Z.B. EvvW- 'neun Rinder wen' (11. 6,236)26 ? myk. qo-wi-ja 'Kuh_'v ? air. but: 'Einheimischer', HG in am-but: m. jo 'Fremder, Außenseiter,28 toch. B kewiyt: 'zur Kuh gehörig; Butter,29 ved. gavaya-m. 'Bos gavaeus' (RV [4,21,8]+) jav. in PN Gauuaiiän- m. gr. !X5Eux;, -a, -oV, auch ~~ 'vom Rind, Rinds-', f. 'Rindsfell' (alleD.+)
Sonstige 3 \
*g"ov-ment*g"ov-trpmo*g"OIl-kahr g"oll-ik6l;ihr 35 *-g"OIl-tahr
*
*g"oll-{o-)h30n-
J
ved. g6mant- 'Rinder enthaltend' (RV +) ved. PN GOtama- (RV + )32 [kelt. • boukkäf. 'Kuh, Rind' in akymr. akorn. buch, vgI. bret. buoc'1l3 gr. ßollC:6c;, -1\, -6v 'zum Rind gehörig' (insehr. Elis u.a.)34 ved. a-g6-tä-f. 'Mangel an Rindern' (RV) gr. ßo'\mlc; m. 'Rinderhirt' (Aisch. +), -ßoUnlc; m. (a- 'ohne Rinder, arm' Hes. Op. 451, ltOAU- 'rinderreich' 11.[ +]) gr. ßo kelt. *bä(m) wird in air. imbBrach 'morgen früh, am nächsten Morgen', mkymr. bore, mbret. beurem. 'Morgen' U.ä. Formen vermutet, s. AHLQVIsT, FS Hamp (1990), 9f., vgl. MCCONE, Briu 42 (1991), 39f., SCHRUVER 1995, 199f. je mit weiterer Lit., ferner
LEIA s.w. bärach und buarach. Diese Herleitung, die durch vergleichbare Ausdrücke wie air. imbUarucb 'am Morgen' ('beim Kuh-Anbinden zur Melkzeit', vgl. gr. PouA'lYt6 * ä in nicht-letzten Silben mit vollzogen hat. 12
Im Brit. gewöhnlich durch akymr. akorn. buch, mkymr. bUlVch f. 'Kuh'
kelt. *bü-) und *-l!- aus anderen Paradigrnastellen aufgefaßt werden könnte, s. z.B. VKG II 93. LEIA s.v. 00 befürwortet vielmehr Trennung dieser Wörter von
193
*g"0l!- und etymologischen Anschluß an *g"jehr 'leben'. Dagegen spricht, daß im Kelt. kurzvokalische Fortsetzer *billo- (kymr. bywusw.), *bitu-von dieser Wz. herrschen, s. hier s.v. mit Anm.4; übergänge zwischen 'leben' und 'Kuh' scheinen andererseits im Germ. vorzuliegen, vgl. afr. kuie n. 'Vieh', an. kviki m. n 'Haustier' zu germ. *k'"ik(ja- 'lebendig' (vgl. sub *g"jehr Anm.13) neben an. kvikendi'Lebewesen' und vereinzelt kvigindi'Jungvieh', wo letztere Form von an. kvfga 'junge Kuh', kvfgr'junger Stier' beeinfluBt sein könnte. S. überlegungen zu kvfga bei BJORvANolLINDEMAN 492f. und GRIEPENTROO 1995, 235f., 244, der auch toch. A ki 'Kuh' als mutmaßliches *g'(u)l!-ihr in die Betrachtung einbezieht; nach THED 115 ist hingegen .kinur Verschreibung. 13
Die germ. Formen setzen uridg. *g"01l- fort, doch ist die Entwicklung im Einzelnen nicht voll-
ends geklärt, s. GRIEPENTROO 1995, 233ft., vgl. BJORVAND!LINDEMAN 482ft. Neben germ.
*k(jö, das mit Verlust der Labialisierung den ö-Vokalismus des uridg. Akkusativs verallgemeinert haben kann, steht *kü, dessen * ü sich nicht eindeutig aus dem vermuteten grundsprachlichen Paradigma verstehen läßt. (Auch wenn man mit einem Ansatz *g"ohru- rechnet, so fehlen doch, ebenso wie bei *nahru- 'Schiff, Formen, die etwa auf *g"uhr mit Laryngalmetathese weisen würden.) Vgl. ein Referat früherer Vorschläge bei GRIEPENTROO 1995, 243ft. Gerechnet wurde einerseits mit einer lautlich regulären Entwicklung in bestimmten ParadigmasteIlen, z.B. NSg. *g"ölls > • kü-z (neben *kö- aus dem Akk. s.o.), andererseits mit einem charakterisierten Femininum *g"u-hr oder mit Analogie nach germ. *sü- 'Sau' (vgl. hier sub 1. * suB-). Nach SCHRUVER in Prehist. Europe (2003), 201ft., 203 ist * kü lautgesetzlich aus einem innergerm. neu geschaffenen NSg. * k(jöentstanden. 14
Das Erbwort ist im Iit. durch
kam 'Kuh' ersetzt. Lett. gUovs zeigt den gewöhnlichen über-
gang in die i-Stämme; den Akzent diskutieren DERKSEN 1996, 23f., 9lf. (ausgehend von
*g"obru-) und LARSSON, 12 Proc. UeLA (2001), 55f. (ausgehend von *g"0l!-). S. V AlllANT IV 776, 490, VASMER I 321, 283. Die Bildung von govt;do, das auch von aksl. govt;idb 'zum Rind gehörig' (nur Supr.) vorausgesetzt wird, ist nicht völlig geklärt; daneben im Slav. russ. kor6va, bulg. tschech. krBva, skr. kräva usw. 'Kuh'.
\S
16
S. DTB 189, THED 115; zu ka~ ka~ < *g"OIl-lIfScn - 'Rindermännchen' vgl. ungefähr ai. go-~-m. 'Stier' (MBh u.a.), s. THED 119, DTB 212, daneben auch VG keu -( -pyapyantse
'Kuh-blume', eine Pflanze). \7
Vgl. MAYRHOFER, Alran.N.1/51.
18
Vgl. EWAia I 479, s. nächste Anm.
19
Nach MCCoNE, Eriu 42 (1991), 37ft., 42f. Buchet< *bu-kantos< *g·u-hpto-s, das gleichsam die Umkehrung eines Kompositums wie apers. 8ata-gu- (vgl. auch ai. §ata-gu-, s.u. gr. EIClX't6j.L-
!3tt) darstellt; skeptisch zum Zahlwort im HG OE BERNARDO STEMPEL 1999, 22f. Fn.6. Die Etymologie läßt sich durch Bezüge auf den Rinderreichtum der mythologischen Gestalt
Buchet stützen, der u.a. als b6-chetach 'hundert Rinder habend' (*g"ol!- + * bpto- + ai. go-satin- 'hundert Rinder habend' (MBh); PuHVEL, KZ 79 (1965), 7ft. faßt weiter den nordwestgr. und boiot. Monatsnamen BoUKCX'tto;; mit dem Festnamen BouKIX'tUX als Reflex eines uridg. • g·ol!-bpto- auf; es handele sich nicht, wie gew. angenommen, um eine Nominalisierung von IClXtvw 'töte' im HG und so Sx. -äko-) bezeichnet -wird. Vgl. zur Bildeweise -
194
um eine Entsprechung von ion. 8ouqJoVl. *g"amo- > gom) vgl.
MCCONE 1996,41. 18
Unsicher, da die voo. Form auch zu ?*gber- 'träufeln' (LIV 197) gehören kann, vgl. EWAia I 516.
19
Zu *g0ber-werden ved. ghraJiJs8-m. 'Sonnenglut, Sommerhitze' (RV, AV, Sü), pkt. ghirhsum. 'Sommerhitze' « *ghfliJsu-) und die kelt. Formen air. grfsf. ä'Hitze, Feuer, heiße Asche',
mkymr. gwreym. 'Hitze', bret. grouez, gwrezf. 'Hitze' gestellt, doch ist die Bildung im Einzelnen unklar, vgl. EWAia I 519f. SCHRUVER, Eriu 47 (1996), 200 mit Fn.ll erwägt eine themat. Abltg. *g"lJJ(e)m-s-olahr von einem sek. s-Stamm *g"lJJ(e)m-es-, der auf der mo-Bildg. *g"beIar-mo- aufbaut. Dabei wÜrden die kelt. Formen schwundstufiges *gOlJr-m- (in urkelt.
*g'Timsaj voraussetzen, die Vokalisierung im V00. bleibt erklärungsbedürftig. Ableitungen vom Fientiv-Stamm *gOlJr-ehr können in slav. *greti (s~) '(sich) wärmen' (Inf., s. LIV Anm.12), lett. gremens 'Sodbrennen' und vI. mkymr. gwridm. 'Hitze, Wangenröte' vorliegen. 20
Unsicher, s. IRSUNGER 2002, 216f. mit Lit.; dazu weiter die Abltg. mir. gortae f. jä
«
* gO~r.st[ l}iahr ) 'Hunger'. 21
Zuordnung zu dieser Wz. (mit Bed.-Vermittlung 'brennend' vom Geschmack) z.B. bei lEW, auch für den folgenden, synchron vom Positiv isolierten Komparativ; dagegen sieht VAlLLANT 11.2, 578f. und IV 461 in den slav. Wörtern Fortsetzer von *g"rhr 'schwer'; gorbla, sei urspr. Entsprechung von *g"rhru- (in gr. jlap6; usw.), die unter Einfluß des alten Kompar. (*gOorh:r [llies-) im Slav. zu gorbla, (statt *lfbT'b1cb) umgebildet sei. In skr. gfk 'bitter' liege eine
schwundstufige Form wiederum durch Analogie zu einem Verbalstamm */fbmQti 'bitter werden' vor. Die o-VS I des Komparativs, von dem die Umbildung des Positivs gorbla, vor dessen Abspaltung als eigenes Paradigma ausgegangen sein müßte, ist aber selbst schwer verständlich, wenn nicht ein Adj. mit Wz. *gor- im Slav. vorlag. 22
Auch substantiviert in Z.B. aruss. g6re 'Unglück', s. VAILLANT IV, 512.
(DSW)
200
*HeHk-
'" HeHk-1 'schnell' 2
*HoHk-u-
? *HHk-u-6 *-HoHk-es-7 *H6Hk-{J)jes-
* HoHk-isthzO-
Sonstige
*HoHk-iS1pl1JoI8hz*HoHk-u-t8h2 t*HoHk-u-ko-
1
lEW 775, EIEC 194 ved. äSu-'schnell, rasch' (RV +) aav.,jav. äsu-'schnell, rasch' gr. rbK'6; 'schnell, geschwind' (11.+)3 myk. in PN o-ku-na-wo(*'nKU-VlXF~)4
? akymr. usw. in di-auc, mkymr. diawc'träge, langsam'5 lat. in aeu-pedius, -ia, -ium'schnellfüßig' (paul. Fest.), auch-pes gI. cbKU-2tO\ll;; [1at. acci-piter, -trism. 'Habicht, Falke' (Plaut.+) gr. ~ -e; (z.B.d- 'schnellfüßig' 11.+) ved. ASlyas-'schneller, rascher' (Br) jav. äsiiab- 'schneller, rascher' lat. öcior, -ius'schneller' (Uv. Andr.+)8 ved. AJi.Sfba- 'raschest, sehr schnell' (RV + ) ? aav. asist8- 'schnellst, raschest,9 jav. äsilta- 'ris.' gr. ffinatoc; 'schnellst' (11. + ) 10 J lat. öcissimus, -8, -um 'schnellst' (Plin.; Adv. -me Ter.+); Adv. öxime 'schnellstens' (PauI. Fest.) gr. ~ dor. -'t~ f. 'Schnelligkeit' (Pi. +) iran.*asuka- in z.B. khot. äskä, npers. ähü Dez. von Antilopen u.a. WildtierenIl
Der unspe:ziIISChe Ansatz, mit SCHRUVER 1991, 54f., erlaubt Einbeziehung von lat. Formen, deren Zugehörigkeit umstritten ist, s.u. Anm.6. Die o-Stufe im u-Adj. erklärt sich womögI. dadurch, daß einer der beiden Laryngale *h3 ist. Die VS könnte vom Kompar. übernommen sein, dessen Lautgebung bequem war, sich aber in den einzelsprachlichen Entwicklungen stark vom Positiv unterschieden hätte (s. dagegen allerdings DE LAMBERTERIE 1990 11 576). Weiterer Anschluß bleibt unsicher, erwogen wird jedoch seit Bopp Zugehörigkeit von '" h/eIq,o- m. 'Pferd' (s. AiG 11.2, 870), vgl. hier s.v. Nach UPP [131f.] ist das Adj. '" HoHfw- ein altes Kompositum'" hfrh/k-u- 'Schnelligkeit bei sich habend' < PV '" hfr 'bei, neben, zu' und einem verlorenen u-St. **h/oiu- 'Schnelligkeit'. Hierfür plädiert u.a. auch SCHAFFNER, AT Jena (2004), 490 mit Fn.16, der weiter das Fehlen von alten fem. Formen als Argument für ein urspr. Kompositum anführt. Dagegen rechnet UPP [Anm.21] mit schon grundsprachlicher Ausbildung eines Caland-Systems zu dem Adj., "was voraussetzt, dass das Wort nicht mehr als Kompositum aufgefasst wurde". Verbalen Anschluß sucht z.B. DE LAMBERTERIE 1990 11,577, 583 an "'h2Ck- 'scharf sein / werden / machen' (UV 261), wobei das u-Adj. ö-DS oder (eher) Reduplikation '" h2C-h~k-u aufwiese. Mit diesen beiden morphologischen Möglichkeiten rechnet auch EICHNER, MSS 31 (1973),82, der indessen ein zugehöriges Verb in heth. äkj'stirbt' < - 'geht dahin' sucht, vgl. UV 234f.: ?* hlek- 'sterben'. S. weitere Überlegungen zum Etymon z.B. bei BEEKES, Sprache
*HeHI-
201
18 (1972), 126; RIX 1994, 10; HAMP, When Worlds Collide (Edd. T.L. Markey & J.A.c. Greppin, Ann Arbor 1990), 211ff., mit einer Interpretation bei GIPPERT, GS Bökönyi (1998), 614 Fn.3. 2
Oft auch als VG, z.B. ved. äSu-patvan- 'schnell fliegend' (RV), jav. asu.aspa- 'mit schnellen Pferden', gr. cillCU-lt'tEpOI; 'mit schnellen Flügeln' (0.+); nach SCHMlTI, BNF 7 (1972), 143ff., auch im med.-apers. PN *asu-ra8a- 'mit schnellem Wagen', vgl. EWAia I 179. Unklar ist, ob auch in aksl. jas~/n, m. 0 'Habicht' (aruss. jastrjabb, skr. jästrijeb, atschech. jastfab usw.) eine verwandte Form zu suchen ist, s. VASMER III 497f. und SADNIK/AITZETMÜllER I S. 34f. für verschiedene Vorschläge. Gerechnet wurde mit einem ro-Adj. * HoHkro- > slav. * a.(t)r-, wobei das HG mehrdeutig bleibt. Nach VEY, BSL 49 (1953), 24ff., liegt vielmehr * oku-ptr-rp-bb.. mit u-stärnmigem VG, dem Wort für 'Flügel' (vgl. - gr. -lt'tEpOI;) und einem Tiemamensuffix *-rpbb.. zugrunde. Das VG *oku- sucht VEY außerdem in aksl. (nur Supr.) alten m. 0, aruss. j8SCeT'b, skr. jBiter usw. 'Eidechse' und ursl. *aSb-kola (apoln. jastkola, niedersorb.jaskolicau.a.) 'Schwalbe'.
3
S. die ausführliche Diskussion von DELAMBERTERIE 1990 11, 556ff. Nach LEJEUNE 1972, 246, liegt im formelhaften fern. horn. dncta. ~ (am Versende) eine Allegroentwicklung < cillttFiIi vor; PETERS 1980, 128 Fn.75 rechnet dabei mit Ersatz von vormaligem *clncilc; F~. VI. auch im PN o-ku (wenn *.C1lcuc;), vgl. DMic. 11 S. 23.
4
S Die
Stammbildung ist nicht erkennbar. Bei dem gemeinbrit. Adj. (vgl. akom. dioc, mbret. diec,
abret. diochi 'segnitia') dürfte es sich um ein privatives BV handeln, das zunächst ein substantivisches ~G - 'Schnelligkeit' voraussetzt. Dies war vI. aus dem Adj. substantiviert. Ansatz fraglich, da Zugehörigkeit der lat. Formen, in denen mit *HHk- > ac- gerechnet werden muß, umstritten ist. Nach WH I 11 und 6 liegt in acupedius vielmehr eine lehnübersetzung von gr. 0l;u-1tOOC; 'schnellfüßig' (Eur.) vor; accipiter< *acu-petri- (mit voiksetym. Anschluß an accipere) enthalte ein VG *acu-, das zu *hzaI- 'scharf gehöre, vgl. gr. 6l;v-lt'tEpOI; 'Habicht' (Gern. Al.), -1ttEp(l)oV 'Falke' (Gloss.). Vgl. auch DE LAMBERTERIE 1990 I 576f. Dagegen akzeptieren EM svv. und SCHRJJVER 1991, 77 Verwandtschaft mit cil1CU; USW.
6
Nur Transponat, da wohl einzelsprachlicher Ersatz für das u-Adj. im HG vorliegt, vgl. RISCH 83, WEST, Glotta 77 (2001), 132f. Von einem s-St., der etwa als neutr. Abstr. gedient hätte, fehlt anderweitig jede Spur. Auch wenn man ihn als Zwischenglied für das gr. Kompos. postuliert (so STüBER 2002, 50 und bes. MEIßNER 2006, 186), könnte er einzelsprachlich gebildet sein.
7
8
9
Im Lat. defektiv, das Adv. äeiter(Apul.) ist spät hinzugebildet, vgl. WH II 198. Zur Bezeugung s. HUMBACH, MSS 2 (1952), 63; zu a- statt ä- s. Überlegungen bei HOFFMANN/ FORSSMAN 59, DE VAAN 135, 159.
10
Daneben cillC11t<x'to; (Od. +); vgl. SEILER 51.
11
S. EWAia I 179 mit Lit.
(DSW)
202
*Hem-
.? *Hem- 'roh; bitter (?),I
*Hom-o-
IEW 777f., EIEC 478 kelt. ·oma- in air. om oIä 'roh, ungekocht, blutig', Subst. (m.) 'rohes, blutiges Fleisch', mkymr. of'roh, unzubereitet,2 ved. 'roh, ungekocht' (RV +), auch VG z.B. ämAd- 'rohes (Fleisch) essend' (RV + ? arm. howm(o-St.?) 'roh oS gr. ~6c;, -1\ -6v 'roh, ungekocht; unbearbeitet; grausam' (11. +), auch VG z.B. ~T)CJTl'Jc; 'rohes (Fleisch) fressend' (11. + ai. amJa- 'sauer, beißend' (Mn +) ? germ. • ampra- 'sauer, bitter' in an. apr 'schlimm, hart, sorgenvoll', mnl. amper'scharf, bitter,9
äma-
? *Höm-o-6
t
f
? *H(e/o)m-ro-8
SonstigelO *H~11J..-ijo-
I
kelt. ·omijo- in air. umae n. ja 'Kupfer, Bronze', akymr. emid, mkymr. efyddm. 'ds.'11
Der Ansatz und die Zusammenordnung der Formen ist unsicher, gerechnet wird auch mit
*Höm6- 'roh' (EWAia 1170, GEW n 1149) oder *HoHm6- 'roh; bitter, vgl. z.B. SCHRUVER 1991, 347f. Verbaler Anschluß ist nicht gefunden. * H- ist wohl *oa wenn lat. amänJs, -s, -um 'bitter, scharf, beißend, verletzend' (plaut. +) mit IEW und WH I 35 hier anzuschließen ist. KORTLANDT, LPosn. 23 (1980), 128 rechnet mit * hzeh:P16-, wodurch lat. amänJs aus schwundstufigem *hzh:P1- (mit Vokalisierung von *h3 ) erklärbar wäre, SCHRUVER 1991,77 und 347f. bleibt jedoch skeptisch. * Hist *h/, wenn die Wz. auch in *mems- 'Fleisch' vorliegt, s.u. Anm.6. 2
SCHRUVER 1991, 347f. rechnet mit Dybo-KürzUDg, die von • HoHm6- > kelt. ·om6- geführt habe; daneben sei ein m-stämmige Basis *Hhrem- (vgl. KORTLANDT, LPosn. 23, 1980, 128: *hzhßlom-) zwar nicht auszuschließen, doch auch kaum wahrscheinlich.
3
Die Formen können auf ·owie in kelt. *omo-oder auf "'öwie im Gr. (s.u.) weisen und werden gewöhnlich mit *ö angesetzt, vgl. z.B. EWAia I 170, GEW 11 1149. Doch ist im IIr. ä- durch Brugmann-Dehnung möglich, im Arm. kann vor Nasal nicht zwischen *0 und *ö unterschieden werden. Umgekehrt ist Herleitung von kelt. *omo- < älterem *ömo- schwierig (s.o. Anm.2 zu SCHRUVERs Vorschlag). Wenn *ö somit wirklich auf das Gr. beschränkt bleibt, bieten die übrigen Sprachen eine recht unauffällige Bildeweise.
4
Iran. Forsetzer werden in khot. häma-, npers. xäm 'roh' gesucht, vgl. EWAia I 170 mit Lit.
j
Arm. h- ist nicht klar, nach KORTLANDT, LPosn. 23 (1980), 127f. kann es den urspr. Anlaut
.. hrfortsetzen. S. auch OLSEN 1999, 765f., die ebenfalls h- < *H- im Anlaut erwägt. 6
Die Dehnstufe, die auch im Iir. und Arm. vorliegen kann (s.o. Anm.3), ist unklar und vielleicht nur scheinbar. SCHWYZER 458 rechnet mit einem vormaligen Wz.Nomen. Es könnte sich alternativ um eine Vrddhi-Bildung handeln, für die freilich kein Grundwort in Sicht ist. Wenn der Ansatz vielmehr" HoHmo- lautet, ist ö laryngalbedingt. *HoHmo- (oder *HoH-mo-?) wäre strukturell ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Es könnte aus Reduplikation (z.B. *h:Jf:-
*Rem-
203
h.PJ1--Stamm -h/em-s-I • -h1em-s- bestünde und etwa 'mitten im Blut, mit Blut in der Mitte' bedeutet haben würde. Es versteht sich, daß diese Überlegungen sehr spekulativ bleiben, da nicht nur die geforderte Wz. *h1em- rein hypothetisch ist, sondern auch im Übrigen Verbalwurzeln für 'bluten' kaum greifbar sind. Das Konzept wurde also möglicherweise im Uridg. nicht verbal kodiert. Vgl. zur Komposition mit Wörtern für 'essen' ferner ~oc; (ll.+), zu ~~ s. auch LEUKART 1994, 161 Fn.84, 286f. Fn.383, zum Vergleich mit ved. imid- S. SCARLATA 34, EULER 1979, 34f.
1
Der Ansatz und die Zusammenordnung bleiben unsicher, vgl. die Skepsis von EWAia 1171 (s.v. ärnra-) und m 12. Im Germ. kann a-Stufe vorliegen, die bei germ. ro-Adjj. Parallelen findet (vgl. HEIDERMANNS 1993, 66f.), falls sie nicht etwa durch * H- = *h3 bedingt ist. Im Ai.
8
kommt auch die bei ro-Adjj. allgemein übliche SS in Betracht. Das Sx. ist vom Germ. aus als • -ra- zu bestimmen, doch wird ai. amla- vielfach auch mit alb. tosk. embeJ, geg. ämbe1 'süß; mild; lieblich', Subst. tosk. tembeJ, geg. tämbe1'Süßigkeit' und 'Galle' verglichen, was auf • -10wiese. S. z.B. OREL, AED 91, dagegen DEMIRAJ 169f., der die alb. Wörter trennt, skeptisch auch MATZINGER 2006, 212. Will man die Zusammenordnung der ai. und der alb. Bildungen aufrecht erhalten, so wäre die germ. Form zu trennen. Ein ro-Sx., das allerdings nicht direkt vergleichbar ist, zeigt auch lat. amärus 'bitter', vgl. oben Anm.l zum Problem von lat. a-. Die Sippe 'bitter' könnte auch als Ganze von 'roh' getrennt und etwa unter einem Ansatz • h.zemzusammengefaßt werden (vgl. EIBe 69), der wiederum keine weiteren Anknüpfungen fände.
Vgl. HEIDERMANNS 1994, 99f.; daneben steht der substantivische n-St. ae. ampre, ahd.
9
ampfara f., ampfaro m. '(Sauer)ampfer', vgl. EWAhd I 207ff. Wie HEIDERMANNS und
EWAhd betonen, setzt germ. • ampra- einen vorgerm. b- Einschub in der Gruppe * -mr- voraus, für den es keine klaren Parallelen gibt. '0
Zu ved. Ami~- n. '(rohes) Fleisch' (RV) s. EWAia I 170 mit Lit.: gerechnet wurde mit Kontamination aus änJa- und kravf.s- 'rohes Fleisch', doch auch mit einem von fims- unabhängigen Etymon. Ved. iimni- n. 'Mango(frucht)' (mit bitterem Samen, SB, Up+) kann etwa als Vrddhi-Bildung zu am1a- gehören, doch ist fremder Ursprung nicht auszuschließen, vgL die
Skepsis von EWAia I 171. Balt. und slav. Wörter wie lit. ämalas (3b), emaJas, apr. emelno, ross. omeJa, skr. imeJa usw. bedeuten in erster Linie 'Mistel' (viscum album), s. LEW I 9, VASMER 11 267, PKEZ I 252f. Daneben hat lett. amuo1s, amuJs fimul(/)s auch die Bed. 'Klee, Sauerklee', die an Pflanzen-
* Hem-
bezeichnungen wie dt. Ampfer anschließbar wäre. Doch stehen die lett. Wörter formal wie offenbar semantisch unter Einfluß von lett. äbuoiips und däbuoiips (vgl. lit. dobiJas) 'Klee', vgl. ME I 7Of. Etymologischer Anschluß an die Sippe 'bitter' ('sauer' etc.) scheint deshalb nicht gerechtfertigt. 11
Nach PEDERSEN, VKG I 166, mit einer Grundbed. 'Roherz'; auch gr. ~6c; kann spät von Metall verwendet werden. SCHRUVER 1995, 287 erwägt, das Sx. vielmehr auf *-ejo- zurückzuführen. (DSW)
* (H)jenhzter-, * (H)jphztr- '. 'Gattin des Mannesbruders,l XHjphzter-
IEW 505f., EIEC 522
ved. yätar- f. 'Frau des Bruders des Gatten' (AVP+ ), AbJSg.
jätur(AVP 19,19,ui
xHjenhzter-
*Hjenhzter-jah:r x Hj(e)nh:r tr-
I
paSto yor,3 npers. dial. Isfahan yäd'Frau des Bruders des Gatten r4 gr. Sg. tva'tTp (späte kleinasiat. Inscbr.), PI. rlva~ 'Frau des Bruders des Mannes, Schwägerin' (nur n/ [arm. Der, GSg. niJi'Schwägerin, Frau des Bruders 06 [Iat. ianitricesf. 'Ehefrauen von Brüdern' (Dig., Isid.f a1it.jente, lit.jente, GSg.jentefsf. (1), ostlit. intef. (1) 'Frau des Bruders des Mannes.s Jett. letere, kur. jentere 'Frau des Bruders des Mannes,9 [aksl. j~lly, GSg. j~lrJ,ve f., russ. ksl. jally, serb. ksl. jelly, serb. jetrva 'Schwägerin., des Mannesbruders Frau,IO
S. zum Etymon SZEMERENYJ: 1977, 92 mit Iit. Zum konsonantischen Status des inneren Latyngals s. MAYRHOFER 1986, 122, Anm. 105 mit Lit. S. zum Laryngal im Anlaut R. SCHMITI, AArmL 17 (1996),21 mit Iit., PETIT 2004, 68, Anm. 102: *jenhr oder * Hjenhr , wenn man davon ausgeht, daß gr. [h-], das man hinter der psilotischen Form Eiva~ vermutet, nur die Gruppe *Hi- reflektiert. Anders zum Anlaut EIEC 522: *hJenhrter· 'husband's brother's wife'; anders zum inneren Laryngal VAN WINDEKENS, FS Knobloch (1985), 488f.: *jenhJter. Das Wort fügt sich mit seinem Ausgang *·ter- in die Reihe der anderen Verwandtschaftsbezeichungen ein, zeigt jedoch als einziges Wurzelablaut. Dieser ist allerdings in keiner Einzelsprache erhalten. Wahrscheinlich scheint das von PETIT 2004,68, Anm. 102 angesetzte Paradigma mit NSg. *jenhrtcr, GSg. *jphrtr-es(vgl. bereits SOIULZE, QE (1892), 157f.: *jenAtCr, GSg. ·J"gtros). Anders EWAia 11 410.: Urspr. starker Stamm * Hjenhzter-, schwacher Stamm * Hjphzter-, d.h.
205
proterodynamisch; TREMBLAY 2003, 93: amphidyn. NSg. *Hjenhftör, GSg. *Hkrtr-es, Stufe im SuffIX aufgrund der Seltenheit des Wortes zufällig nicht belegt.
0-
Noch anders SIHLER in BAMMESBERGER 1988, 558f.: vielleicht idg. *jen-h:z{er- mit entsprechender Analyse auch der anderen Vetwandtschaftsnamen *p-h:z{er-, *d bug-h2ter- usw. Es sei nicht zu entscheiden, ob es sich bei * -h:z{er- um ein - ungewöhnlich komplexes - SuffIX oder um ein Kompositionshinterglied handle, vgl. auch hier sub *ph:z{er- / *ph2 tr- 'm. 'Vater', Anm. 1. Im letzteren Fall seien die jeweiligen Vorderglieder nicht unabhängig bezeugt. S. noch
NORMIER, IF 85 (1980), 49, Anm. 25 zum etymologischen Anschluß von * -h:z{ü-, das jedoch bei *(H)jenh:z{er- nicht vorliege. Weitere Spekulationen zur etymologischen Anknüpfung bei VAN WINDEKENS, a.a.O., TREMBLAY 2003, 94. Ausführliche Diskussion der bisherigen Vorschläge bei PlNAULT, FS Klingenschmitt (2005), 465ff. mit neuer Analyse: Zugrunde liege ein Abstraktum *hd-en- 'Etwerb durch Tausch' zu * h1aj- 'geben, nehmen' (UV 229). *hd-en-hr , etweitert durch das KollektivsuffIX, bezeichne die Gesamtheit der aufgrund von Etwerbung in die Familie aufgenommenen Frauen; das Suffix *-ter-, das alle Vetwandtschaftsnamen enthalten, sei identisch mit dem SuffIX der relationalen Adverbien vom Typ lat. inter, ved. antarusw., da diese wie jene eine Relation in Bezug auf den Sprecher zum Ausdruck brächten. Die Bildung *hJiphrter- beruhe auf der Hypostase des Adverbs * hJiphrter und bedeute '(kontrastiv) zur Gruppe der durch Tausch aufgenommenen gehörig'; vollstufiges *hdenhrter- bezeichne ein einzelnes. Mitglied dieser Gruppe. 2
3
S. EICHNER-KüHN, MSS 34 (1976), ·25ff.: sonst nur gramm.lex. Vgl. noch EWAia 11 410 mit Lit., KEWA m 16, AiG 11.2 692f.: Der Akzent ist fürs Aind. nicht sicher bestimmbar. Aus *yaBr-, vgl. EWAia 11 410, KEWA m 15 mit Lit., Material aus weiteren iran. Sprachen s. bei TREMBLAY 2003, 92.
4
Aus *yatä< *yatär-, vgl. TAFAZZOU, FS MacKenzie (1991), 209, TREMBLAY 2003, 92.
S
Vgl. GEW I 464, DELG 323: Mit psilotischem ev- und metrischer Dehnung zu Eiv- im Epos, der Akzentsitz ist unklar. Umstritten ist die sprachliche Einordnung von ASg. iaVIX'tEjXX in gr. Inschriften Kleinasiens als Griechisch oder Phrygisch. Letzteres vertreten traditionell die Handbücher, vgl. z.B. GEW I 464, Referat der Forschungsgeschichte bei NEUMANN, Glotta 65 (1987), 33f. Mit lediglich nachlässiger orthographischer Umsetzung von gr. eVIX-np rechnet DELG 232, gefolgt von SZEMERENYI1977, 92, Anm. 365. Nach NEUMANN, a.a.O. handelt es sich um eine späte gr. Form, die vielleicht durch Kontamination mit lat. ianitrids aufkam. Kritik an dieser Hypothese bei TREMBLAY 2003, 158, Anm. 198 mit Lit.: Das lat. Wort sei viel zu selten belegt (und in keiner roman. Sprache fortgesetzt), als daß ein Einfluß wahrscheinlich sei, weiterhin seien die Fundorte der Inschriften auf ein kleines Gebiet beschränkt. Die akzeptabelste Annahme sei die eines vom Phryg. beeinflußten gr. Wortes.
6
Zugehörigkeit allgemein akzeptiert, Einzelheiten der innerarm. Entwicklung jedoch umstritten, vgl. bes. HAMP, REArm 3 (1966),12 und KZ 96 (1983),102, RAVNIES, Tbe chronology of the sound changes from Proto-Indo-European to Oassical Armenian, Diss., Oslo (1991), 4 und Anm. 1, R. SCHMITI, AArmL 17 (1996), 21ff., KORTLANDT, AArmL 18 (1997), 7ff. Diskussion der bisherigen Vorschläge bei OLSEN 1999, 19Of. und TREMBLAY 2003, 158, Anm. 199; weiterhin Klingenschmitt apud Tremblay: *yinayir durch Metathese > *niyayir > arm. ner. Nach OLSEN, a.a.O. kann von * (H)jenhfl&- > *jent&- > *(h)jin~r (mit -nt- > -n- nach unbetontem Vokal) > nir- (mit ji- > 0) ausgegangen werden, der NSg. ner wäre analogisch. Weiterhin sei eine schwundstufige Grundform *(H)jph fl&- vielleicht nicht ausgeschlossen, doch sei die lautgesetzliche Entwicklung von * (H)jphr unbekannt.
7
Zu ianitricesstatt *ianetricess. MEISTER, KZ 45 (1913), 188. *janiter- ist nach dem Fern. der Nomina agentis analogisch erweitert mit -ie-, vgl. LEUMANN 60, 377 (wie matJiT'Muttertier von mäter'Mutter'), BRUGMANN 334, WH I 668, EM I 304f., PETIT 2004, 68 (wie genetrix, PI. genitrices 'Mutter). Für das zugrundeliegende *janiter- wurden unterschiedliche Erklärungen vorgeschlagen: Ausgehend von der schwundstufigen Wurzel rechnet LINDEMAN, Sprache 19 (1973), 199 mit analogischem -ana-statt *-n4- < *-pH-, ebenso in gr. iavau:pa, vgl. auch BEEKES 1969, 195, s. jedoch BEEKES, FT Regensburg (1975), 13: lat. iarf' statt *ien° ist unklar. SZEMERENYI 1977, 92 mit Anm. 366 postuliert Ausgleich ausgehend von der e-5tufigen Wurzel: • jenbfler- > • jenater- durch Assimilation> *ianatr- > *ianitr-. Mit Ausgleich der Formen aus einem ablautenden Paradigma rechnen HAMP, KZ 96 (1983), 102 und SCHRINER 1991, l07f., 490. Nach Hampwäre ein urlat. Paradigma mit NSg. *ienater (sie), schwacher Stamm * (j)nätr-(ic) ausgeglichen nach einem "Mechanismus", den HAMP in KZ 92 (1978) 29ff. für lat. anas, anat- 'Ente' (NSg. *h~nbfl-S, GSg. *h2f1hzt-6s) beschreibt. Erläuterungen zu den sich aus dem anderen Anlaut ergebenden Unterschieden wären wünschenswert. SCHRIIVER geht aus vom Ausgleich zwischen NSg. * jenbflCr > lat. *ienateT, GSg. *jph2 tr-es > lat. *iantr- mit Laryngalschwund vor einer Konsonantengruppe (-tr-), dann Ausgleich zu *ianateT, ianatr- > ianitr-. Der oblique Stamm *jphzlr- habe nicht zu * inatr- geführt, weil besagter Laryngalschwund die Gruppe lX'CCerzeugt habe (*jntr-), die durch a-Einschub zu CaCCC(*jantr-) wurde.
S. PETIT 2004, 66f. mit Lit.: Daneben auch gente durch Kontamination mit lit. gentls 'Rasse, Familie' und fehte durch Kontamination mit Iit. zentas 'Schwiegersohn'. Lit. jente, lett. letere < balt. *jenter- < uridg. * (H)jenhrter-. Ostlit. inte könne theoretisch die uridg. Schwundstufe fortsetzen; es sei jedoch ungleich wahrscheinlicher, daß die Form als Resultat der für das OStl. Hochlit. charakteristischen Lautentwicklung des Diphthongs *en > in zu betrachten ist. . Es sei daher davon auszugehen, daß das Lit. die Vollstufe der Wurzel verallgemeinert hat. Vgl. noch LEW 1193.
8
207
9
Neben jetafa. Vgl. die vorausgehende Anm.
10
Vgl. VASMER 111 499f., VAILLANT II.1 260, 275, BRÄUER 11 176, III 70: umgebildet zum üStamm nach dem Vorbild von svekryf. 'Schwiegermutter'.
?-Hosgl'- 'Knoten, Auswuchs l
*HosgV-i?* Hosgl'-o* HosgV-o-
(BI)
vgl. lEW 773, EIEC 336 2
gal1. Osbi- in PNn mpers. ~g, npers. azy'Zweig,3 air. odbm. 0 'Knoten, Auswuchs, Schwellung, Beule'" mkymr. usw. oddfm. 'Knoten, Auswuchs, Schwellung, Beule' *HosgV-ahz-lhßgl'-ahr ?[gr. 00x1l f. 'Weinrebe mit Trauben' (Hp., Hschl
1 Ansatz
und Segmentierung bleiben unsicher; formal wäre ein Kompositum naheliegend, s.u.
Das komplexe Transponat *tJd(e)ivJo-, unter dem IEW 773 ved. adga- (s.u.) und Iit. uodega 'Stiel, Stenge!. Schwanz', lett. uodega 'Schweif vereinigen will, zeigt klar, daß das Material morphologisch nicht übereinstimmt. Zu Recht übernimmt LEW 11 1164 die Zusammenstellungnicht. Anders TREMBlAY, Diss. 255f. mit Anm. 487, der die hier angeführten Bildungen als unterschiedlich suffigierte Ableitungen bzw. Umbildungen derselben zu einer Wurzel • hzes-, die knochige oder holzige Zusammenballungen bezeichne, interpretiert. Das Mpers. wird auf
•hzesfbJ-, das Kelt. auf *h:zOs-lJbo-, das Gr. auf'hzesk-hrZUfÜckgeführt. S. auch die Anm. zu • hzo-sd-lIer- sub • sed- 'sich setzen'. 2
Z.B. Osbimai, Osbima, Osbimaca (eiL VII 1336/771 u.a.). Zu Osbimanusvgl. WATKINS, FS Meid (1999), 542.
3
Hierher auch ved. adga- m. 'Knoten, Stenge! (vom Bambus)' (AV 1,27,3), falls auf *izga- zu-
4
KRETSCHMER, KZ 31 (1892),332 stellte das Kelt. zu gr. ooqnX;, -001; f. 'Hüfte, Lende' (Aiseh.,
rückführbar, s. EWAia 163, auch mit älterer Lit. Hp. +); dieser Vergleich wurde von zahlreichen Handbüchern übernommen, so Z.B. VKG I 32, LEIA 0-9 (nur zögernd), IEW 783 (mit Aiternatiworschlag), SCHRUVER 1995, 376; mkymr. oddf < urkelt. 'osOO- < ·ost-bbV-. Zugrunde läge ein Wurzelkompositum • h:ßSt-bbu- im Gr. bzw. ein Derivat • hßst-bbl!-D- im Kelt. mit VG • h;pst- 'Knochen' und • bbl!ehr 'wachsen, entstehen, werden' (LIV 98ft.). Die Bedeutung eines solchen Komposi-
tums wäre jedoch noch zu klären.
i08
Ablehnend gegenüber dieser Hypothese GEW I 439 und DELG 834; vgl. auch SCHWYZER 302, der 00qnll; als Umbildung aus dem GSg. *OOXF~, vgl. jav. aseu- m. 'Schienbein', erklärt. auch cOOxTl 'ds.' (EM, Suid., Hsch.), m. PI. cOOx0l' tu vW. lCAiJltata ooJroll; toll; l\6tpu 'haben' voraussetzt. Dazu wäre ein Wurzeikompositum mit einen Verb der Bedeutung 'haben' im HG untypisch. Allenfalls käme die Segmentierung *b20S-g*-ahr 'dazu-Iherbeitretend' o.ä. mit HG * -g*ebr 'den Fuß aufsetzen, treten' (LIV 205) in Betracht. Für das Präverb *bza 'bei, neben. zu' wäre eine adverbielle s-Ableitung zu postulieren, wie sie z.B. bei *ap-s, * op-s * egb..s vorliegt, vgl. LIPP 32, 83. Schließlich wäre noch (in Anlehnung an EIEe 336) mit Ersatz von lautge(BI) setzlichem *-zb- durch - °atJm- und der bei geschlechtigen Konsonantstimmen üblichen Anfügung der ASg.-Endung °-lp > -n entstanden ist. 62 Entstehung
aus °b/d-ent- wäre lautlich möglich; zum i-Stamm umgestaltet, vgl. LEUMANN
343. Weiterhin wird osk. dunte{ meist hier eingeordnet, doch ist die Bedeutung des Wortes unbekannt, vgl. WOU 189f. mit Lit. 63
Vgl. MEJSER 1998,99. Skeptisch WOU 189f., da die Bedeutung des Wortes unbekannt ist. Dort Referat anderer Vorschläge zur Interpretation der Stammbildung und Kasusform sowie der Etymologie.
64
Vgl. CAsAREITo 2004, 444: im Oot. sekundär in die u-Stämme überführt, ausgehend von
lautgesetzlich übereinstimmenden Kasus, vgl. Anm. 10 zu germ. °[öt- sub • ped- 'treten; fallen, sinken'. 65
Daneben auch i~tämmige Formen, vgl. SCHWYZER, KZ 57 (1930), 259, VAILlANT II.lI68f., ECKERT 1983, 34f. VAILlANTrechnet bei Basis auf Dental mit o-sna für ·-na. Hierher u.a. noch poln. dzit;gna 'Mundfäule, Entzündung des zahnfleisches' < °dt;tgna- (lEW 289, BERNEKER 190).
66
Vgl. LIV 240, Anm. 1: Suffixales
-0-
ist wegen dem German. und Balt. anzusetzen, da dort
eine einzelsprachliche Umbildung aus • -ent- nicht möglich ist. 67
Der Konsonantstamm wurde in den germ. Sprachen auf unterschiedliche Weise modifiziert, wobei teilweise Reste der älteren flexion erhalten blieben, z.B. NPI. an tetJr, ae. tetJ, vgI. LOHR MSS 38 (1979), 123ff., GRIEPENTROG 1995, 479ff., LOHR 2000, 27Of., SCHAFFNER 2001, 625ff., CASAREITO 2004, 444.
68 69
Daneben auch dantis, -iesf., danciom., dantjs, daiitis(2). Vgl. LEW I 82, ECKERT 1983, 34f. Vgl. zum HG von dantimax, vgl. lit. mäkas, lett. maks 'Beutel, Tasche' (PKEZ I 179). S. auch ECKERT 1983,35.
70
Vgl. WOU 197.
71
Vgl. SEEBOLD 179.
72
Vgl. SEEBOLD 180.
218
73
Umstritten ist die Zugehörigkeit von aks!. jad'b m.
0
und u 'Gift'. Ablehnend z.B. VAILLANT
IV 184, zustimmend DERKSEN, Baltistica 37 (2002), 7 (unter der Voraussetzung, daß MATASOVICs Fassung von Winters Gesetz nicht zutrifft; vgl. auch MATASOVIC, LPosn 37 (1995),65). Ausführliche Diskussion und Referat alternativer Deutungen bei VALCAKOVA, FS Erhart (2001), 2OH. 74
Vgl. SEEBOLD 180, BAMMESBERGER 1990, 62f., EWAhd I405ff.
7S
CASARETTO 2004, 221 rechnet wegen der Dehnstufe in der Wurzel mit einer Zugehörigkeitsbildung der Bedeutung 'was zur Nahrung/zum Futter gehört'. Anders SEEBOLD 180, EWAhd I
407: Primärbildung. 76
Vgl. SEEBOLD 180.
77
Anders PETIT 2004, 153, 94, Anm. 150, der für das Balt. und Slav. das HG •
-öd-as.... •hJ{)d-Os
mit Winterdehnung annimmt. LEW 11 1164; LÜHR 2000, 146: eigend. 'Beißer'.
78
79
Hierher Z.B. nach PETIT 2004, 153. Anders LEW 1164, wonach mit Wurzelanlaut
y-
zu rech-
nen sei, also Segmentierung Q-vad'b. Vgl. auch VASMER 11 249 mit Referat anderer Zusammenstellungen. 80 Nach
LEW I 125 eigentlich 'Mausfresserin'.
PKEZ 11 16f. rechnet mit den Fortsetzern eines substantivierten Adjektivs.
81 82
S. EWAia I 79 mit Ut.: Substantivierung von • anna- < • ad-na- 'gegessen'.
83
Falls nach WINTER, AmlPh 72 (1951), 67 aus
Uc; 'Schwein' +
·(~)6vov, vgl. engl. sowbread,
nhd. Saubrotals Pflanzennamen. Anders GEW I 956f., DELG 1152 mit Referat weiterer Herleitungsvorschläge: Herkunft unklar. 84 8S
Vgl. AiG H.2 826, 828. Mit VG ·pfh:rmzu Präverb ·pfh20'vome, daneben, vor', vgl. UPP 249. Produktive deverbale Bildung möglich, s. zum Typ BENEDETTI 1988, 194ff.
86
Vgl. AiG II.2 793, 803.
87
Vgl. BAMMESBERGER 1990, 261, HEIDERMANNS 1993, 178, ders., FS Seebold (1999), 167ff.
88
DERKSEN 1996, 44 rechnet mit metatonie douce. Mit Winterdehnung nach MATASOVIC, LPosn 37 (1995), 62. Vgl. zum Typ LARSSON, 12 Proc. UCLA (2001), 59f., dies., 2003, 253ff.
89
Stammbildung umstritten. ECKERT, Baltistica 6 (1970), 43, (zurückhaltender ders., 1983,97) und PKEZ 11 17 sehen darin einen in die jo-Stämme übergegangenen ursprünglichen i· Stamm.
90 91
Vgl. oben Anm. 88 und DERKSEN 1996, 143,267. Vgl. GEW I 140: mit VG ·a(~)qJt-, LSg. zu • h:;al~[, • h:;aj-en- 'Tag, Morgen'
+ •h]d-to-.
auch MEIER-BRÜGGER, HS 103 (1989),34, HAJNAL, HS 105 (1992), 58 mit Anm. 3.
S.
219
92
Nach GEW I 358 aus lieiltVOV + M-'t6- mit kompositioneller Dehnung. Daraus umgebildet liel1tV1'JO'tlli; 'Essenszeit' (Hsch.), ferner l\opmJcr't6l; m. 'Abendessenszeit, Abend' (Hipp. +). Vgl. zum -TJ- (statt *0< ·0_ + *hr) die von LEUKART 1994, 161, Anm. 84 erwogenen Möglichkeiten: entweder jüngere e-Stufe oder nach vollstufigem M- umgestaltet oder mit einem Kollektiv im VG, also * °l5to < * °ahrh,d-t~
93
Vgl. noch air. esse 'gegessen', Ptz. DPI. eisib(Sg 180bl), d.i. *h,cd-t-jo-. Nicht existent ist *h,M-to- 'Essen', das im Hapax toch. B yestl' gesehen wurde, und dessen Wurzelablaut Anlaß zu verschiedenen Spekulationen gegeben hatte, vgl. HAMP, TIES 3 (1989), 5ff., DTB 507. Nach MALzAHN, Sprache 43/2 (2002-2003), 212ff. bedeutet das Wort 'Kleidung' und ist als *ufs-toi zu *Ues- 'Kleidung anhaben' zu stellen. Nach SCHRUVER 1991, 135 aus *h,ed-to- mit Vollstufe nach dem Präsensstamm und Deh-
94
nung nach dem Lachmannschen Gesetz. Vgl. auch ME!SER 1998, 79. Vollstufig nach dem Präsensstamm und mit Winterdehnung, vgl. SCHRUVER 1991, 135, MATASOVIC:, LingPosn 37 (1995),62.
9S
96
Vgl. TRAUTMANN 1910, 216, SMOCZINSKI 2005, 361, Anm. 837. Anders PKEZ 11, 49f.: NSg.
f. der ä-Stämme. S. zur Länge des Wurzelvokals die vorangehende Anm. 97
Vgl. EWAia I 61, HIu. 2003, 13f.
Fortsetzer im Iran. sind nicht gesichert, in Frage kommt aav. jav. xrafstra- n. 'wildes Tier, Raubtier', Bezeichnung für alle schädlichen Tiere, insbesondere der niedrigen. Die Analyse als *-d-tra- (AD) wäre nach BARTHOWMAE 538 "wenigstens denkbar". Anders BAILEY, GS Henning (1970), 28 mit Lit. 98
Nach DELG 313 n-Stamm auf der Basis des Ptz. Pf.~.
99
Bildung unklar. Nach GEW 11 1143f. Bildung mit -iv- von einem Nomen *cOO(o)-; DELG 1298
verweist auf das ebenfalls dehnstufige gr. E&OOit, Wegen der semantischen Nähe zu gr. 6aUv1] zieht SCIDNDLER, KZ 89 (1976), 64f. zweifelnd den Ansatz einer Vrddhi-Bildung * h,ödU-ihr (mit aus dem ASg. eingeschlepptem -n-) in Betracht. Diese wäre zu einer Zeit gebildet worden, als die Sievers-Edgertonsche Teilregel, die *h,öduU-ihr verlangte, nicht mehr wirkte. Die Vrddhi-Bildung wird aus morphologischen und semantischen Gründen abgelehnt von DARMS 327. Nach DARMS 402ff. mit ANTTlLA, Sprache 16 (1970), 172 und SCHINDLER, Kratylos 15 (1970), 152 Vrddhi-Ableitung * dent6- zu 'Zahn', wobei die Bildung entstanden sein muß, als {1 noch nicht zu un geworden war, d.h. wohl bereits vorurgerm.
100
Anders lEW 289, LEIA D-90: zu air. dind'Anhhöhe, Hügel', phl}'g..MwUj1oc; ON (Berg) usw. 101
S. GEW I 444: Herkunft des TJ unklar.
102
Vgl. EWAia I 14Of. mit Lit.
220
103
Nach GEW 1444 reduplizierte Bildung mit o-Ablaut wie cirCO'\'ll.
J()oI
Vgl. WH I 393, SCHRUVER 1991,35.
1~ Vgl. SEEBOLD 180, HEIDERMANNS 1993, 178f. Germ. *iet-uJa- 'gefräßig' in ahd. äzal, das SEEBOLD als weitere germ. Primärableitung einstuft, jedoch eher mit HElDERMANNs 1993,
179 denominal zu äzn. 'Speise, Fraß'.
*hlej- 'gehen' *-h]i* -hJi-6-
(BI)
LIV 232f., lEW 293ff. (P?')
gr. 7tEl;66 Sonstige *hi-dbmen*h }ej-tiHon*hi-t-es-
*-h}i-thfl*h}ej- Vthfl?* -h}ej-ko-69
I
2
gr. l~'ta n., stets PI. 'Tritte, Bewegung' (TI., h. Ap. 114) lat. itiö, -önisf. 'das Gehen, Gang' (Ter.+), kamp. z.B. ad- 'das Herangehen' (Plaut. +) gr. l'tlll; 'draufgängerisch' (Aristoph., Plat.) ved. samitha-n. 'Zusammentreffenr61 ved. aytitha- n. 'Fuß' (RV + )68 lit. -eikaz.B. in sveikasAdj. (4) 'gesund' lett. svciks, dial. sveiks 'gesund' gr. Ewf.9J.111 'Eingang' (Od., Opp.[ +])10
Lit. und Diskussion alternativer Herleitungsvorschläge s. in Amn. 23 zu 1tEI;;6I; s.v.•ped-hJ1~6 sub *ped- 'treten; fallen, sinken'. Setzt *prätadt- 'früh morgens kommend' voraus und liefert einen Stamm * -1+, der auf A Y bewgen werden und als Stütze für weitere Komposita mit -f-t- dienen kann (SCARlATA 48f.). Die Basis findet sich weiterhin in Ableitungen wie itvani- 'gehend' (RV +).
223
3
Nach EWAia 11 708f. nicht einmütig erklärt, SCARLATA 46ft. akzeptiert jedoch die Analyse von THIEME, ZDMG 111 (1961),96 = KS (1971), 170-193 als ·saJ-f-t- 'zum Salz (= Meer) gehend' und diskutiert alternative Vorschläge. Falls diese Interpretation richtig ist, würde synchron ein verdunkeltes Kompositum vorliegen, weil weder ein entsprechendes Syntagma noch das VG sar- (aber vgl. saliJa- 'salzig' oder 'Meer' RV) als Simplex vorhanden sind. Unsicher sind jedoch (pra)d~-it- 'nach rechts/Süden gehend, von rechts/Süden kommend' (RV) und ved. dMt- m. 'zum Himmel gehend?' (RV), die ebenfalls als Komposita mit HG -itangesetzt wurden (z.B. AiG II.2322, 935), vgl. SCARLATA 52ft. mit Referat alternativer Vorschläge sowie Diskussion der Hypothese von PlNAULT, LAUES 1 (1980), 31-33, nach der in -(i)lder Fortsetzer einer uridg. Instrumentalendung vorläge. Weitere lit. s. EWAia s.w.
4
KELLENS, NR 112f., HOFFMANN/FORSSMAN 242.
S
Mit NSg. -ct- statt -il- nach Mustern wie aurifex « *-fak-s) : aurificis, d.h. pedes : peditis (LEUMANN 94, MEISER 1998, 69). Hierher nach manchen noch lat. paries, -etis m. 'Wand' (XII tab., Enn. +), z.B. PISANI, IF 54 (1936), 212 mit lit., doch setzt dies •pari- < • p[Ti + * -it- 'herum gehend' voraus, eine Lautentwicklung, die für das Präverb *per(i) 'hinüber, darüber hinaus, durch' sonst nicht bezeugt ist, vgl. LIPP 237. Nicht besser der Vergleich mit lit. tverti'fassen, ergreifen, umzäunen' zu • fJIerH- 'fassen' (LIV 656), bei dem der Lautwandel *41- > p- (parallel zu • dIJ- > b-) zu postulieren wäre (zweifelnd LEUMANN 132). Noch anders SCHRUVER 1991, 293, der mit Hinweis auf LÜHR, MSS 35 (1976), 86, Anm. 19 an. sparri m. 'Sparren, Balken', ahd. sparro '(Dach)balken, Stange' < ·sporH-cn/on- (mit germ. < ·-rH-) sowie aksl. preti'unterstützen, abstützen' vergleicht; ähnlich bereits WH II 254. LOHR stellt das germ. Material allerdings ohne Einbeziehung des Lat. zu • spberH- 'mit dem Fuß stoßen' (LIV 585; hierher auch das Slav.). Diese Wurzel ist in lat. spemö, -cre 'wegstoßen, verachten' - mit s- im Anlaut - fortgesetzt.
·-rr-
Die Etymologie von lat. paries ist daher besser mit EM 11 483 als unbekannt anzusehen. 6
7
ImVG Präverb • kom- 'zusammen, mit' (LIPP 158), d.h. 'Mitgeher'; vgl. WH I 253, BENEDEITI 1988,34 mit Lit.
Im VG *ped- 'Fuß', s. sub • ped- 'treten; fallen, sinken'; Vorbild für eques, ·itis m. 'Reiter' (Enn. +) und in der Folge für weitere militärische Termini, d.h. Nomina personalia, die meist im PI. gebraucht werden. Der morphologische Vergleich (z.B. WH I 412f., FRAENKEL, NAg I 6) von lat. equit- mit gr. l3t1t-01:-llI;, horn. l3t1t&ra isoliert die beiden Wörter in ihren eigenen Sprachen (LEUMANN 372).
8
Nach SCARLATA 49 (mit weiterem Material) am besten als Ableitung zu einem Wurzelkom-
9
Lat. comitium nach LEuMANN 293 von einem nominalen Zwischenglied ·com-il-, vgl. oben
positum • prallt- 'entgegentretend' zu erklären, vgl. AiG II.2 824f.
comes. VgI. zum sekundären Bezug der ium-Bildungen auf das zugehörige denominale Verb BENEDEITI 1988, 195.
10
11
:ll17f....
Bei HEIDERMANNS 1993, etzt als germ. 'fraijJa- 'flüchtig' mit sekundärer Ja-Flexion. Es liege eine exakte Übereinstimmung mit ai. preta- 'gestorben, tot' vor, die sich sogar auf den Akzent erstrecke « uridg. ·pr6-b,i-to-). Dies trifft jedoch auch auf die hier angesetzte joBildung zu.
Neben an. ilJja f. u 'ds.'. MAONÜSSON 1989, 415f. vereinigt diese beiden Wörter sowie nisl. 11J 'ds.' in einem ablautenden Paradigma mit dm-Flexion NSg. 'jlJi < 'b/ei-t-ih" GSg. 'ilJjöz < 'bd-t-iehrs. Vgl. auch WEISS, Latin Orbis and its Cognates, http://ling.comell.edu/people/ Weisslorbis.pdf,18.12.2006,S.I7f.,Anm.66.
Der Ansatz eines bereits uridg. komplexen heteroklitischen Suffixes '-teJln- stützt sich einerseits auf die Produktivität der entsprechenden Fortsetzer im Anatol. zur Bildung von Abstrakta und Infinitiven, andererseits auf die iir. Infinitivausgänge ved. -tBrl, jav. -~e, apers. -tanaiy, die synchron keine Heteroklisie zeigen, vgl. nCHY 1995, 60, Anm. 99 mit weiterer üt. Die einzige sichere übereinzelsprachliche Wortgleichung besteht in den Stämmen 'b/i-teJln- 'h/i-töJln-, die sich im Suffixablaut unterscheiden. Das Suffix dürfte, wie z. B. HAMP, Ec 30 (1994), 172 oder RIEKEN 1999, 374f. vermuten, aus einem Stamm mit Wurzeldeterminativ '-tund einfachem Jln-Formans oder auf ähnliche Weise entstanden sein, vgl. auch CARRUBA, Pedersen-Koll. (1994),47, Anm. 2.
12
FORSSMAN 2003, 105ff. stellt hierher auch das lit. Suffix -tiDai, das Adverbien vom Infinitivstamm bildet, vgl. z.B. atmintiDal'auswendig zu atmiJitj'sicb erinnern'. Möglicherweise wurde '-t- auch aus euphonischen Gründen oder zur Vergrößerung des Wortkörpers eingefügt. Die so entstandene Basis' h/i-t- muß dabei nicht mit d.em als Kompositions-HG auftretenden '-b/i-t- identisch sein. Die Bildung 'b28i-eJln- n. 'Tag, Morgen' zeigt zwar, daß Jln-Stämme an Basen auf '-i- antreten konnten, doch wird in diesem Fall im Gegensatz zu 'bi-t VJIn- der Halbvokal konsonantisch realisiert. Zum Ansatz des ursprünglichen Akzent-/Ablauttyps wurden zahlreiche Hypothesen vorgebracht: KuNGENSO:IMIlT, Koll. Innsbruck (1992),118, ders., FT Tocharisch (1994), 396, Anm. 140 rechnet mit Hinweis auf die Stämme von' b/esh2/". GSg. 'b/sh~-s 'Blut' für das Lat. mit einer hysterodyn. Kollektivbildung mit NSg. 'b/i-t!r, für das Toch. mit einer amphidyn. Kollektivbildung mit NSg. 'bd-t6rzu proterodyn. 'h/ei-tr, 'b/i-ten-s (das im Heth. vorläge?).
Während BAlLES, GS Schindler (1999), 5, Anm. 8 den Grund für die unterschiedlichen Flexionstypen der Kollektiva für unklar hält und RrEKEN 1999, 376 mit Anm. 1887 den Ansatz eines zweiten Kollektivs wenig überzeugend findet, geht auch TREMBLAY, AT Freiburg (2003), 244, Anih. 43, von zwei Kollektivbildungen - mit dem semantischen Unterschied ± belebt - aus. Alternativ könne lat. iterein proterodyn. Singulativum fortsetzen. RJEKEN 1999, 375f., DTB 516 und EIEC 487 setzen ein nicht-kollektivisches proterodyn. Paradigma für das Lat. und Heth. und ein kollektivisches amphidyn. Paradigma für das Toch. an. Die iir. Dative mit Infinitivfunktion auf '-tn-Bj < '-tn-eimüßten vor diesem Hintergrund wie die obliquen Kasus anderer r/n-Stämme (asnas, udnas) auf einer sekundären Umbildung
225
beruhen. Nach RIEKEN 1999, 376, Anm. 1886 könnte das Heth. auch aus einem akrodyn. NSg. • h,oj-tr, GSg. • h,i-ten-s (d.h. akrodyn. Ib) umgebildet sein. Diese Möglichkeit sei jedoch weniger wahrscheinlich, weil der F1exionstyp bei Bildungen mit komplexem SuffIX keine Parallelen besitze. TICHY 1995, 6Of., 375f. setzt ein amphidyn. Paradigma mit NSg. • h,ej-tr, GSg. • h,i-tn-es, LSg.
•h,i-t6r-i an, aus dessen NASg. durch interne Derivation die beiden Nomina agentis gewonnen wären, vgl. unten Anm. 19 zu • h}i-ter- und • brej-tor-. 13
Kein obI. Kasus belegt, vgl. HEG I 445, RIEKEN 1999, 374ff. Die als • h,i-tr zu transponierende Form führt RIEKEN auf den NSg. eines proterodyn. Paradigmas mit NSg. • b,cj-tr, GSg. • bi-lin-s zurück, wobei im Heth. der Wurzelvokalismus der obliquen Kasus, der sich auch bei den Imperativen it und itten findet, verallgemeinert sei; vgl. noch Anm. 12 zu •• hrit(-)ertn-.
14
Durch Ausgleich nach den obliquen Kasus der NSg. itiner, nach dem NASg. der GSg. iteris, vgl. LEUMANN 359. Die Entstehung des aus beiden Stämmen kontaminierten GSg. itineris
wird unterschiedlich erklärt: GSg. • hri-tn..es mit Anaptyxe zu • itinis (LEuMANN 103) oder vom LSg. • bi-ten + -cr(MEIsER 1998, 142). Der NSg. iterwird teils auf ·h,i-tr(so z.B. SCHRlIVER 1991, 74, DTB 516), teils auf ·bri-t~r (KuNGENSCHMIIT, Fr Tocharisch (1994), 3%, Anm. 140, MElSER 1998, 142, BALLES, GS Schindler (1999), 5) zurückgeführt; unentschieden TREMBLAY, AT Freiburg (2003), 244, Anm. 43; vgl. zu den jeweils angenommenen F1exionstypen Anm. 12 oben zu •• h,i-t(-)erln-. 15
Vgl. PINAULT, lAUES 82; heide< • b,itör, das als amphidyn. Kollektivbildung zu proterodyn. • hrej-I[, GSg. • hi-ten-s 'Weg' interpretiert wird (KLINGENSCHMITI, Fr Tocharisch (1994),3%, Anm. 140, DTB 516, BALLES, GS Schindler (1999), 5, Anm. 8; oben Anm. 12 zu
•hri-t(-)ertn-). Vgl. zum Suffix AHP 162,259,270, RIEKEN 1999, 376 mit Ut. zu alternativen Hedeitungen. Als Ableitungsbasis käme noch das Nomen instrumenti • h,l~tro- in Frage.
16
n Nach O'RAHILLY, Celtica 1 (1950), 160 < • gPop-b,i-tr-o- 'Kuhpfad'. Das Ausbleiben der Hebung des -0- der ersten Silbe erklärt sich als analogische Angleichung an Komposita mit VGbO'Kuh'. HAMP, Be 30 (1994) sieht im kymr. Wort eine urspr. Kollektivbildung. Nicht zu entscheiden, ob hierher als Thematisierung oder Fortsetzer der im Ir. ebenfalls belegten tro-Bildung s.u. • hi-tro-, deren ursprüngliche Bedeutung ·'Fortbewegungsmittel' im Kelt. dann einerseits in der Bedeutung 'Pfad', anderseits als 'Fährboot' lexikalisiert worden sein müßte. Ebenso HAMP, jedoch mit anderer Begründung: Nominainstrumenti treten nicht als Komposita auf. Anders OE BERNARDO STEMPEL 1999, 306 mit Anm. 151: Bei beiden kelt. Bildungen handle es sich um Ableitungen von •g"op-, nicht um Komposita. 18
Aus.pari-j{}na- 'Herumgehen', vgl. HOFFMANN, Aufs. I, l6Of., HOFFMANN/FORSSMAN 79.
226
TiCHY 1995, 6Of., 375f. rechnet mit Entstehung durch interne Derivation aus dem NASg. • h ]ejtr des rI n-8tammes. Aus dessen NASg. wäre das akrodyn. Nomen agentis • bejtor- 'dem das Gehen als charakteristisches Merkmal anhaftet, der die bleibende Eigenschaft hat zu gehen', aus dessen LSg. • h]iteri'beim Gehen' das hysterodyn. Nomen agentis • b]iti(r) 'der (in einer gegebenen Situation) beim Gehen ist' abgeleitet worden.
19
Etwas anders, aber ebenfalls intern aus dem rln-8tamm deriviert nach TREMBI.AY, AT Freiburg (2003), 244 mit Anm. 43: "Possessiv 1" hysterodyn. °b/i-ti(r), GSg. °b]i-tr-es> ved. puraetar-, "Possessiv 2" akrodyn. 0 b/ej-tö(r), GSg. 0 b/ej-tp-s > jav. API. pairiiaet~ lat. praetor. Das Problem bei der Herleitung des Suffixes der Nomina agentis aus dem NASg. eines ter/nStammes ist die Tatsache, daß übereinzelsprachlich nur ein einziger solcher Stamm mit Sicherheit angesetzt werden kann, nlIm1ich das hier vorliegende **b/i-t(-)erln- (vgl. oben Anm. 12), das (ggf. zuzüglich einer Handvoll verlorener Bildungen) als Ausgangspunkt sämtlicher agentiver ter-Bildungen gedient haben müßte. Im Gegensatz dazu wäre eine vergleichbare Entwicklung z.B. bei den wesentlich besser bezeugten men-8tämmen ausgeblieben. 20
Vgl. zum Lautlichen HOFFMANN/FORSSMAN 66f., 91.
21
Vgl. TICHY 1995,264.
22
Aus •prai-itor'Vorangeher', vgl. WH 11 357, EM 11 533, mit weiterem Vorschlag 824.
Toch. A < • h/i-men-, B erweitert, vgl. PINAULT, LALIES 82f. Die Dehnstufe des Suffixes wird unterschiedlich erklärt: HILMARSSON 1986, 240 rechnet mit Verallgemeinerung des schwachen Stammes, wobei das Suffix im NSg. als 0 omen erscheine und das urspr. neutrale
23
Genus zu fem. geändert worden sei. PINAULT geht weiterhin von (bereits uridg.?) intern derivierten, belebten Hysterokinetika aus. DTB 518 setzt ein Suffixkonglomerat 0 h/(e)i-mp(toch. B mit -iye < 0 -(i)je zur mo-Bildung). 24
25
26
+ -ehrh]en- an.
Noch anders VW 11.1 83
Beleg nach LKZ s.v. aus dem 17. Jh. Auch spätere lexikographische Nennungen geben offensichtlich die Intonation nicht an. Vgl. EWAia 1102, LIEBERT 36, zum Akzent ibid., 88: Verlagerung des Akzents in der nachrigved. Literatur; anders SCHAFFNER 2001, 439: Akzentwechsel kann als Hinweis auf ursprünglich proterodyn. Flexion gewertet werden. Nach EWAia 1 696 in RV 4,41,4 wohl nicht Eigenname, sondern etwa 'Betrüger', falls dieses aus • dabhi-iti- '(trügerisch] geringen Ganges, sich [trügerisch] klein machend' zu DABH'täusehen, betrügen, überlisten' herzuleiten wäre, vgl. hier sub 0 dbeb b• 'vermindern'.
S. zu weiteren Komposita LIEBERT 36, SCARLATA 50 und EWAia 1 25lf.: ved. fjiti- Adj., Beiwort der Zügel, von Flüssen, der Opferspende, des Pfeils (RV), etwa 'vorausfliegend, geradeaus eilend' (zum VG vgl. hier sub • h:;a.rg- 'weiß, hellglänzend, (blitz-)schnell'), ved. turvfti- m. Name eines Mannes (RV; EWAia 1 658), dhuneti- 'rauschenden Ganges' (RV 4,50,2; EWAia 1801).
227
27
Bedeutungsangaben nach KELLENS/PlRART 300; anders BARTHOLOMAE 363 'ausgehen von, sich abhängig machen'. Zur Fonn s. HOFFMANN!FORSSMAN 242.
28
Bedeutungsangabe nach KELLENS/PIRART II 300. Anders EWAia 1102: 'Wohlergehen'.
29
Flexion als neutr.ja-Stamm in an. erfritJi, aso arbedi, ahd. ar(a)beiti.
Hierher, falls mit WEISS, Latin Orbis and its Cognates, http://ling.comell.edulpeople/Weiss/ orbis.pdf, 18.12.2006, 17f. aus 'arba-idiz < 'h30rbbo-h/i-ti- 'circumitio'. Das VG wäre ein 0Stamm zu der von Weiss rekonstruierten Wurzel • hJCrbb.. 'drehen'. Eine ältere Analyse als Kompositum rechnet mit genn. • arb-aid- 'Waisentätigkeit' ... 'Mühsal, Mühe, Not', d.h. VG • arb- zu • h/orbho- m. 'das Erbe, Hinterlassenschaft; der Erbe, Waise' (lEW 78lf., EIEC 411, zum Laryngal s. MCCoNE, FS Meid (1999), 239ff.) und HG 'h/oj-ti-, vgl. EWAhd I 317, CAsARETTO 2004, 515 mit Lit. und Diskussion weiterer Herleitungsvorschläge. 30 Ausgleich
des Wurzelablauts nach dem Präsensstamm möglich.
Vgl. weiterhin lit. eidinef. (1), eidine(3b) nb. eidinaf. (1) 'Gangart, Paßgang' (von Pferden). Nach SKARDZIuS 264 mit Suffix -me zu den Verben eidintfti'langsam gehen', Kausativ eidinti 'gehen machen'. Mit der Verselbständigung einer allophonischen Variante zu eit 'er geht' vor stimmhaftem Anlaut des folgenden Worts rechnet FRAENKEL, Archivum Philologicurn 5 (1935), lOlf. Ein solches *eid sei die Basis der Partizipien eidant 'gehend', ateidant 'ankommend' im Fischerlitauischen des kurischen Haffs, wo es weitere Fälle der Erweichung von tzu dbezeugt seien. Alternativ könne das Partizip analogisch zum Iterativum eidmtfti 'langsam gehen' gebildet sein. Weiterhin käme Beeinflussung durch poln. idt; usw. sowie bei ateidant die von ENDZEUN, Filologu biednöas raksti 14 (1934), 142ft. angenommene Dentaldissimilation in Betracht. Vgl. STANG 58f., FORSSMAN 2001, 88 zu lett. -ie- < uridg. '-ej- und zum unklaren Akut; Ausgleich des Wurzelablauts nach dem Präsensstamm möglich.
31
32
Vgl. PKEZ III 26lf. I 246f.; Ausgleich des Wurzelablauts nach dem Präsensstamm möglich.
33
Mit Vollstufe, vgl. VAILLANT III.1176, I 179.
Vgl. AiG II.2 470 mit Hinweis auf SPECHT, KZ 65 (1938),202, Anm., doch s.u. Anm. 53 zu lit. pereiva.
34
35
Belegt ist inrudextremitas gl. margo, Sg 52a13. GOI 499 vennutet als Vorfonn *peri-itu-, vgI. ai. parita- 'umringt' (Mbh +, sowie a-parita- 'nicht bezwungen, unbezwinglich, urspr. 'nicht umringt'RV+).
36
Vgl. SCARLATA 50 mit weiteren Komposita.
37
Vgl. WH II 540, EM II 627.
38
Nach
wau
213 Bedeutung nicht sicher ermittelt; jedoch überwiegend hier angeschlossen.
HEIDERMANNS, Habil. § 188a rechnet mit einer Ableitung mit Suffix -{'n- zur tu-Bildung. Formal möglich wäre auch der Ansatz • h/ej-t(-)än-; diese Form gehört jedoch nicht mit
228
VENDRYES, BSL 25 (1925),47 als Gegenstück zu lat. iter ursprünglich zum tfn-Stamm gehörig. Nach HEIDERMANNS, Habil. § 191b mit Lit. > *eit(u)lI-fi-. Die semantische Entwickung ist nicht unproblematisch, entweder 'bewegliche Habe' > 'Bargeld' oder 'Eingang' > 'Einkünfte', wobei bei letzterem das Fehlen einer Präposition 'hinein-' befremdlich ist. WOU 211 nimmt aufgrund dieser Schwierigkeiten ein ursprüngliches Adjektiv zu einem nicht mehr erschließbaren Bezugswort an.
39
40
Aus lautlichen Gründen nicht anschließbar ist die Konjunktion air. emid, emith 'fast, als ob,
gleichsam', da der Ausgang *-iti- das -c- der ersten Silbe *sem- gehoben hätte. Weitere Anschlußvorschläge referiert IRSllNGER 2002, 224f. STÜBER 2002, 44 rechnet mit ved. Neubildung.
41 42
43
Nach LEW I 540 mit anderen Kasusformen parejös, pareju6s, perej6(s) zu einem zu pereiti 'hindurchgehen, -kommen, durchdringen' gehörigen Substantiv *pedja(s) 'Durchgang'. S. FORSSMAN 2003, 304 zu parejal'durch und durch': mit -aizur zusätzlichen Kennzeichnung des Adverbs. Ursprünglich 'Gang', vgl. EWAia I 103 mit Lit. Vorform *h/ej-o- nicht auszuschließen, aber
besser mit HAJNAL, HS 107 (1994), 199ff. hierher mit analog. Beseitigung der Brugmannsehen Dehnung. Weitere Komposita bei SCARLATA 49. 44
45
Vgl. HAJNAL, HS 107 (1994), 199. Vgl. GEW 11 363, DELG 784 mit Lit.: Nicht hierher gr. oijw;, olj.loc; 'Streifen, Gang, Weg, Pfad; Landstreifen, Gegend' (Pi., Aisch., Hes. +), das aufgrund seiner aspirierten Nebenform
allenfalls als • h/oj-smo- angesetzt werden könnte (SOMMER, Griechische Lautstudien. Strassburg 1905,29). Da auch bei diesem Ansatz keine genaue Entsprechung von lit. eismc'Gang, Steige' vorläge, bleibt für das Gr. der Anschluß an *lIejhr 'sein Augenmerk richten auf, trachten nach' (LIV 668f.) erwägenswert (so OSTHOFF, Z.B. Archiv für Religionswiss. 11 (1908) 63). 46Vgl. WENNERBERG 41; anders AiG 11.2 749, gefolgt von EWAia I 102: da belegt in Mthai ca ma emas ca me (wofür MS 2,11,5 6ma), vielleicht nur Angleichung des men-Stammes s.o. an futhal).
RONZJTII 2006, 18 vergleicht hierzu gr. olj.loc;, auch olj.loc; m. 'Gang, Weg, Pfad' (Hes., Aiseh., Eur. +), oIJ.111 f. 'Lied, Gesang' (Od. +), aber vgl. die vorausgehende Anm. 47
48
Vgl. SKARDZIUS 204, 206. Bei dem von BRUGMANN 243 angeführten lit. eismene 'Gang' handelt es sich wohl um eine spontane Bildung, vgl. KURSCHAT S.v. Nach KLUGE/SEEBOLD 24 232 jedoch nicht hierher das von IEW 296 verglichene ahd. /l(l)en, aso man, das zunächst 'sich mühen', später 'eilen' bedeutet. Die Zusammenstellung mit· h,ejlasse die ältere Bedeutung unberücksichtigt.
49
Vgl. ToRP, Nynorsk etymologisk ordbok. Oslo 1963 S.V.
50
Vgl. LEW I 119, SKARDZIUS 164, 74.
51
Auch aila. Hierher stellt ME 113 noch leU. ailisin der Bedeutung 'Fach in Ständerwerken'.
229
'2 Umstritten ist die Zugehörigkeit von germ.• aiwä(n)- in ahd. ewa f. 'Gesetz, Norm, Bündnis,
Ehe', germ. • aiwi- in ae. Z(w)f. 'Gesetz, Satzung; Religion, Sitte; Ehe', die als • h/oj-vahT bzw. *h/oj-ui- transponiert werden könnten (so z.B. IEW 296, BAMMESBERGER 1990, 68, Anm. 112). Aus semantischen Gründen sind die wgerm. Rechtstermini jedoch besser als ursprünglich identisch mit der Sippe von got. aiws* 'Zeit, Ewigkeit', ahd. ewa f. 'Ewigkeit' usw. zu erklären, die zu *hzej-u-, •h2f}j-u- *h,j-ep- n. 'Leben, Lebenszeit, -erwartung' gesteUt wird, s. hier s.v. sowie EWAhd 11 1173ff., CAsARErro 2004, 200f., jeweils mit Ut. Nach CAsAREITO wäre eine metonymische Bedeutungsverschiebung 'Leben, Zeit' -. 'Ewigkeit' -. 'ewig Geltendes' -. '(Gewohnheits-)recht, Gesetz' anzunehmen.
'3 Hierher nach EWAia I 102, doch s. den alternativen Ansatz in AiG 11.2 867: zu *h:#lj-p-o- in lat. aevum USW., letzteres s. hier sub *hzej-u-, *h2f}j-u- *h,j-eV- n. 'Leben, Lebenszeit, -erwartung'. Überholt ist die Herleitung von got. lvaiwa 'wie' aus * qpöipos < *qUo-ojys < * -h/oj-yo- (lEW 296), s. GEW 197f., tiPP 333. Hierher steUt BRUGMANN 371ff. außerdem das lat. Suffix -ivus, doch vgl. LEUMANN 303f: Herkunft unbekannt. S4
Auch pereivis m., -e f. (1), pireivis (1) 'ds.'; wohl ursprünglich deverbale Ableitung auf -va, vgl. LEW 1119, SKARDZrus 377. Nicht mit SPECHT, KZ 65 (1938), 202, Anm. von einem Adj. lit. *ejus, das mit ved. upäju- identisch sein soU, s.o. sub *h/e{oj-u-. Weitere Bildungen mit lit. -eivis, -eivabei FRAENKEL, Me!. Pedersen (1937), 449.
'5 Weitere Komposita bei SCARLATA 49. ~ Suppletives passives Präteritum zu tfagu 'gehe'; vgl. GOI 473. 57
Wenn mit NSg.
-0 statt
-os, vgl. MCCoNE, Altkelt. Sprachdenkmäler (1993), 111f.
Falls aus *g"oy-h/ito-, vgl. VILLAR/DiAz/MEDRANO/JORDAN, EI IV Br~nce de Botorrita (Contrebia Belaisca): arqueologia y lingüistica. Zaragoza 2001, lOSf. Skeptisch hinsichtlich der Lesung BELTRAN, Paleohispänica 2 (2002), 386. Vgl. noch Anm. 48 zu boustom sub *g "op-sth;r6- sub * stehT 'wohin treten, sich hinsteUen'.
'8
Mit einer Parallelbildung rechnet HEIDERMANNS 1993, 678f.: "Das ai. PPP geht selbständig vom Verb aus und ist semantisch vom germ. Adj. unabhängig". Vgl. ferner LOHR 2000, 301; LIPP 340.
59
60
Vgl. GEW 11 37Of., DELG 788, die aufgrund der semantischen Abweichung gegenüber kelt., germ. 'Eid' skeptisch sind, doch vgl. nhd. Laufder Dinge (CASARETTO 2004, 453).
61
Vg!. IRSUNGER 2002, 260 mit Lit.
62
Auch akymr. anoutonau, vgl. FALlLEYEV 2000, 8 mit Iit.; mit Negativpräfix an- und n-8uffIx.
63
Vgl. CASARETTO 2004, 452 mit Ut.: Entlehnung aus dem Kelt. ins Germ. oder umgekehrt nicht auszuschließen, doch unwahrscheinlich.
64
Vgl. BJORVAND!LINDEMAN 178; AEW 95 (germ. * aida-).
230
65
FRITZNER I 295 S.v. hält das Wort für identisch mit an. eitI n. Möglicherweise handelt es sich um ein ursprüngliches Kollektiv, zu dem der Singular rückgebildet wurde.
Oder Thematisierung des Jfo-Stamms, wie von IEW 295, gefolgt von OLSEN 1988, 27, postuliert, s.o. Anm. 17 zu lxithaT! DE BERNARDO STEMPEL 1999, 306f. rechnet mit einer traBildung. Weiterhin erwägt sie S. 302, Anm. 121 zögernd den Anschluß von air. 001, e61 m. 0 'Richtung, rechter Weg, Führung, Information, Überlieferung, Geschichte' < *hd-do-, wobei wie bei seil 'Geschichte, Erzählung' < *slr!'e-da- der Dental mit Ersatzdehnung geschwunden wäre. Vorher müßte noch der Wurzelvokal gesenkt worden sein. Noch anders VKG I 299.
66
67
VgI. AiG 1I.2 719.
68
Vgl. AiG 11.2 172f.
Falls mit LEW I 950, FRAENKEL, Melanges Pedersen (1937), 448ff. < * h]su-h]ej-ka- 'stark, kräftig einhergehend'. Mit Entwicklung zum Suffix rechnet FRAENKEL in Bildungen wie Ht. oevaJiika 'SChmutzfmk' = 'wer unrein einhergeht' zu oevaJti 'unreinlicher Mensch' sowie bei -eika-, -eild- als Namenselement und in Personenbezeichnungen. Aus dem Apr. sei das Suffix -eyko- in Nomina propria zu vergleichen. lit. zu abweichenden Meinungen in LEW.
69
GEW I 462. Daneben ~6c; In. 'schmaler Zugang, Landzunge, Meerenge, Hals' (Pi., Hdt., inschr.), bezeichnet als EN die Landenge an Karinth (Pi. +); mit unerklärtem - E'IipUweise, in morphologischer den verbalen Bezug dieser VGg auf l!puj.Lat 'wehre ab' deutlich mache; s. auch die Diskussion von PETERS 1980, 53f. und OELAMBERTERIE 1990 I 242. Daß auch E'IipU- 'breit' als VG existiert hat, wird aber dadurch nicht ausgeschlossen, s. GEW I 569 und 592 (zu E1ipucXyuux), und verbaler Bezug wird für EUpU- durch ~(- nicht zwingend gefordert, zumal die Bildung von "tavU- 'schmal, länglich' neben "taWC1(- - 'ausgestreckt' (zu 'tlXWj1at) begünstigt sein kann. S. RIx, HS 108 (1995), 86f., vgl. wau 810. Thematisierung von u-Adjj. scheint regelmäßig und impliziert keine Derivation * h,urH-II-o-.
7
Im Vokalismus an das u-Adj. angeglichen; spät und vereinzelt im HG: icro-Euptl * h/su- vereinfacht wurde und dann neue Vollstufen *hJdas-u- ausbildete. PINAULT rechnet mit entsprechender dissim. Vereinfachungvon *hJus-u-nur im VG, was die Seltenheit von *hJpes-u-(ved. mu-etc.) als VG und seinen gewöhnlichen Ersatz durch *hJsu- erkläre. Vgl. zu einem mutmaßlichen Zusammenhang von * h~ e)s-u- und *h/pcs-u- auch sub *h/cs-u- Anm.1 mit weiterer Lit. • S. AHP 336f., 344, 355, 371, zu nebenstehendem viSvi-, viiSi- mit i-Mutation s.u. mit Anm.14. Lyd. -i- < *-e-/ *p_ ist nach AHP womögl.lautgesetzlich; HAINAL 1995, 57f. sieht hierin vielmehr einen Reflex von unbetontem * e (d.h. NAPI. *h/!!CS-l/-8h2). 5
Zur Verteilung der Kasusformen s. AiG II1139.
6
Zur Form s. HOFFMANN, Aufs. 595ff.
7
S. MARYHOFER, Alran.N. W18 und 11/30 je mit Lit.
8
Sehr unsicher und kontrovers beurteilt, vgl. hier sub *h/cs-u- mit Anmm.13f. Hierher z.B. nach DE LAMBERTERIE 1990 11, 782f., 786ff., der weiter die Adjj. gr. EU;, Ty\il; 'gut' hier anschließt, die vom PraIIX E1j.. < *hJs-u- etymologisch verschieden seien; NUSSBAUM 1998 bezweifelt hingegen, daß das Gr. Fortsetzer von *h/pcs-u- neben solchen von *h/cs-u- aufweist und führt auch MJJ>v auf * h/cs-u- zurück (S. 135f., 144f.). Nach HAMp, Eriu 25 (1974), 272f., ist eaoov < * h/!!es-p-ahr eine exakte Entsprechung von air. feb (s.u.). Für tip; ist in einem Großteil der
Belege mit pronominaler Geltung, entspr. totO, auszukommen. S. ausführlich DE LAMBERTERIE 1990 11, 752ff., NUSSBAUM 1998, 85ff., PETIT 1999, 163ff. Nach NUSSBAUM 1998, 154ff. ist e~ lediglich eine kunstsprachliche Bildung auf der Basis des Pronomens. S. HOFFMANN, Aufs. 600ff. mit älterer Lit., der Herleitung aus GPI. *h/pes-p-öm bzw. GSg. * h/pes-p-os (vgl. ved. vasvaq) nur als Möglichkeit ansieht und betont, daß sich aus der dichtersprachlichen Verwendung keine hinreichende Absicherung für die etymologische Zuordnung ergibt. 9
Unsicher, zumal der Fugenvokal fehlt, doch allgemein mit ved. vasu-sravas- 'mit gutem Ruhm' (RV 5,24,2) verglichen, s. KRAHE 1955, 61, vgl. SCHMITT 1967, 82f. mit weiterer Lit. * h/!!csu- kann auch in weiterem onomast. Material gesucht werden, so im lusit. PN (GSg.) Vesucfoti, im Götter-Epith. (DSg.) Vcsucoi, vgl. BUA 2000 [157, 160], s. auch die nächste
Anm. '0
Mit germ. Fortsetzem von *h/!!cs-u- bleibt zu rechnen, doch ist die Zuweisung des nur onomast. Materials im Einzelnen unsicher, auch weil die (urspr.) Sprachzugehörigkeit der Namen mit * !!isu- zum Kelt. oder Germ. nicht hinreichend geklärt ist: einerseits kommt für
256
Wisu-rih ein kelt. Vorbild Visum (s.u.) in Frage, das als mögliches Bsp. für dehnstufiges • h JYCs-u- gewertet wird; umgekehrt ist aber für gall. (7) VisuriJc auch germ. Einfluß denkbar, s.u. Anm.18. Daneben vi. vesu- im Matronennamen Vesuniahenae, wo aber kelt. Ursprung ebensowenig auszuschließen ist, vgl. vI. den gaU. ON (auch GN) Vesunna, s. SCHMIDT in BauchhenßlNeumann (1987), 148. Zu germ. PNn Visumar, Visimars. ferner BIRKHAN, 1970, 43, 404f., der kelt. Bezüge vermutet, zu gaU. visumarus 'Klee' s. Überlegungen bei W. MEID, Heilpflanzen und Heilsprüche, Innsbruck (1996), IOff., wonach das Wort vom hier behandelten Etymon zu trennen ist. STREITBERG, IF 4 (1894), 300ff. sieht 'hryes-u- auch im germ. VN Wisigothae. Die inselkelt. Formen werden oft als Fortsetzer von dehnstufigem • hr!!Cs-u- (s.u.) aufgefaßt,
11
was jedoch, wie SCHRUVER 1995, 386f. zeigt, lautlich nicht schlüssig erweisbar ist. Vgl. auch WIDMER 2004, 188ff., der a1\erdings an dem dehnstufigen Ansatz festhält, da "die Daten aber auch nicht dagegen spr 'Jagd' im Kelt. zu 'Schlachtfeld' > 'Schlacht' entwickelt habe, s. z.B. OLSEN 1999,30.
276
Die kelt. Formen basieren möglicherweise auf dem Kollektiv, vgl. LEIA A-82. Bei dem singularischen Neutrum im Air. müßte es sich um eine Rückbildung dazu handeln. Ablehnend im Bezug auf das Gr. GEW I 14f., DELG 14, allerdings schließt CHANTRAINE die Zugehörigkeit zu *hzeg- nicht vollständig aus. Zum Wurzelanschluß s.o. Anm. 46 zu * hz(a)g-
ro-. Hinweis auf neutr. Genus im Ir. nur durch NP!. Ma (neben sir) in späten Texten (TTebe 3608, cCath 2269).
55
56
Vgl. KGPN 290, GPN 280. lEWs Übersetzung als 'die gewaltigen Kämpfer' legt die Zusammenstellung mit dem inselkelt. Material nahe. Nach EWAia I 52 im Gegensatz zu parvatfya- 'auf den Bergen befindlich'.
57
Nach OLSEN 1999, 236ff. hinsichtlich der Stammbildung mehrdeutig, möglich wären Wurzelnomen, 0- oder jo-Stamm. Aufgrund der angenommenen semantischen Entwicklung z.B. bei gorcac 'das Ausführen von Arbeit' > 'Arbeiten, Arbeit' schließt OLSEN die Entstehung aus Wurzelkomposita, die Nomina agentis bilden, aus. Wahrscheinlich wäre ein anderweitig nicht bezeugtes HG *-hpg-os des bb6ros-Typs, bei dem mit analogischer Angleichung des Wurzelvokals * -oe zu -ac gerechnet werden müßte. Alternativ käme der hier angesetzte jo-Stamm in Frage, für den OLSEN ebenfalls * -0- in der Wurzel annimmt. Referat weiterer Herleitungsvorschläge bei OLSEN, a.a.O.
58
H1LMARSSON, AArmL 4 (1983),5ff. schließt arm. astowac 0 'Gott' als * Slp-stb#-agos 'der Zusammenstehen veranlassende', d.h. 'Schöpfer' (* s1[1- + * -sth2U- zu * stehT 'wohin treten, sich hinstellen'). Dieser Ansatz wirkt morphologisch und semantisch weithergeholt, insbesondere vor dem Hintergrund der übrigen das u-haltigen Bildungen zu *stehT, s. dort. Besser mit OLSEN 1999, 545 (mit Referat weiterer Vorschläge) aus *an(V)-step- + SuffIX -ac 'der Angebetete'. Das von REICHELT, KZ 46 (1914), 31Of. als ursprüngliches 'göttlicher Akt' verglichene pro-
59
digium n. 'Vorzeichen, Wunder' (Plaut. +) jedoch besser mit WH I 24 zu aio 'bejahe, behaup-
te, sage'. Das von IEW 4 als *h;:6g-(i)jo- verglichene mir. Bige m. 'Pfosten, Stütze', metaphorisch auch 'Anftlhrer, Chef, jedoch besser mit LEIA A-28, DE BERNARDO STEMPEL 1999, 208 zu mir. Bige n. 'Glied, Verbindgung' und weiter als *pahLi-jo- zu *pehLi- 'fest werden' (LIV 461).
60
Mit gedehntem anach Lachmanns Gesetz, vgl. LEUMANN 114, MEISER 1998, 79f.
61
Nur in lat. Überlieferung. Aus kelt. * amb(i)-aktos, eigentl. 'Herumgesandter', daraus entlehnt got. andbahts,. ahd. ambaht 'Diener'. Unsicher ist jedoch die Zugehörigkeit von Epasnactus PN, vgl. GPN 89f.
62
63
Vgl. EWAia I 143 mitLit.
Umstritten ist der Anschluß von lat. exilis 'dünn, mager, dürftig' (LuciJ. + ) als· ex-ag-(s)li-, so z.B. WH I 427, IEW 5. Anders EM I 206 (Etymologie unbekannt), LEUMANN 347, Zusätze< * ex-hilis? vgl. PISANI, AG! 32 (1940), 128.
64
* h;zeg-
6S
277
Mit gedehntem anach Lachmanns Gesetz, vgl. MEISER 1998, 79f.
.. Redupliziert, vgl. SCHwYZER 423, GEW 118. 67
68
69
Nach LEUMANN 302f. Bildung mit produktivem Suffix.
Redupliziert, vgl. GEW 118. Etweitert in i1rtavov·1CIp1I1~ av.~l]l; und ltEp1. germ. * aju- und die Herkunft von * -kV- werden unterschiedlich beurteilt, s. ausführlich WElSS, MSS 55 (1994), 131ff., 147f. Nach WEiSS liegt in germ. *ajukV- wie auch in lat. iügis, -e 'nie versiegend' (Plaut. +) und gr. iJ'yl.1'1c;, -tc; 'gesund' (n. +) ein grundsprachliches Kompositum aus *hJ.,oIa)j-u-und dem Wz.Nomen *-g"ihrzu *glljohr 'leben' vor, das sich in ähnlicher Form auch in aav. yauuae-ji- 'ewig lebend' findet. Dabei sei der Labiovelar *g"in der Kompositionsfuge nach * -u- bereits grundsprachlich entlabialisiert, in den Einzelsprachen sei das WZ.Nomen im HG an verschiedene Flexionsklassen angepaßt worden. Das VG *h:;O/aj-usei umgebildet zu germ. ** aiwu- > *aju-. S. etwas andere überlegungen zu germ. *ajukV- bei BAMMESBERGER, FS Seebold (1999), 23ff., wonach germ. *aju- direkt *h20j-u- fortsetzen kann und der zweite Bestandteil vielmehr zu *g"ah;r 'den Fuß aufsetzen, treten' (LIV 205) gehöre, wie auch für lat. iügis zu erwägen (S. 29). Wie immer die Bildung im einzelnen zu beurteilen ist, so bleibt jedenfalls Anschluß von germ. * ajukV- an das hier behandelte Etymon wahrscheinlich; s. auch HEIDERMANNS 1993, 97, CAsAREITO 2004, 540, 201 mit weiterer Lit. ajukdüjJsf. 'Ewigkeit' und ae.
11
Die Funktion des n-Sx.es, das keine BedeutungsmodifIkation einzubringen scheint, ist nicht sehr klar, vgl. SCHINDLER, KZ 89 (1976), 63. Der ahd. n-Stamm ist selten und kann innergerm. sekundär sein, vgl. EWAhd 11 1175. Wenn das Adv. gr. aitv 'immer' als urspr. endungsloser LSg. dem Paradigma des n-Stammes angehÖrte (vgl.Anm.9), muß -
Die Herleitung der kelt. Formen im einzelnen ist diskutabel, s. einen Vorschlag bei MCCONE, SnaG 124 (air. -a< * -äs < * -ajüs < * -H-jös); zu der mkymr. Form vgl. SCHRIJVER 1995, 345,
286
*h2Cj-u-
der für ieu mit Einfluß des SuperI. ieuhaf(s.u. Anm.53) rechnet. Mindestens greifen aber die Komparative auf den u-Stamm, nicht auf die Suffigierung * -hAko)- des Adj. zurück. 42
Zum Lautlichen s. DE VAAN 2003, 345: yöiita- statt erwartetem *Y:1uuiita- wird dem Einfluß des Antonyms huuöiita- 'ältest' zugeschrieben.
Anschluß an *hAi-u- wird für weitere Formen vermutet, wo die Herleitung unsicher bleibt, s. z.B. LÜHR 2000, 189 zu gr. cxl.l;116c; - 'rüstig; kräftiger Mann' (11.[+]), vgl. WEISS, MSS 55 (1994),131 Fn.l und 154 Fn.61 und s. WEISS ibid. 134 Fn.7 zu iir. *jallijä'Strom, Kanal' (ved. yav;YA- usw.), vgl. WITZEL in V. Mair (Ed.): Contact and Exchange in the Ancient World, Honolulu (2006), 169 und 181 Anm.67; s. BENvENIsTE, BSL 38 (1937), l06f. zu gr. ai.6~ 'schnell beweglich' (11.[+]); s. BJORVAND/LINDEMAN 785f. zu germ. *saiwaJä- f. 'Seele' (got. saiwala usw.); vgl. schon oben Anm.lO zu lat. iügis etc. Zu jatv. ajki'Zeit' s. ZINKEVltIUS, BSI 8, vgl. hier sub *leik"- mit Anm.l0.
43
Von der Vielzahl der Ableitungen zu *b2lfj-u-{V), *b;dell-b,on- usw. wird im folgenden nur eine Auswahl genannt. 44
Nach IEW wohl auf der Basis eines Adverbs * h2lfj-II-i (s.o. zu gr. alt, vgl. die dekasuative Bildg. im Av. unten); alternativ lassen sich die Formen von dem ~t. *b2lfj-II-o- aus herleiten, der in lat. aevus etc. fortlebt. WH I 21 rechnet mit einem Adj. *aevas- (*bAi-II-o-) 1ange dauernd' als Basis; wenn es existiert hat, könnten lat. aevus und aevum als Substantivierungen davon aufgefaßt werden. Vgl. auch ~ BSL 38 (1937),107, LEUMANN 374, zur lautlichen Herleitung aus einem ~t. SOfRUVER 1991, 39, s. WOU mit weiterer Lit.
Dieselbe Basis kann dem Jat. Adj. aetemus, -a, -um 'ewig' (Enn. +), alat. aentemus (Varro) mit seinen Ableitungen (z.B. aeternitb f. 'Ewigkeit') zugrunde liegen, wenn es mit WH ibid. von einem Adv. *aenter(*b2lfj-II-i-ter'j ausgeht. 45
Die Abltg. beruht auf dem adverbiell verwendetenpSg. yauuöi (s.o.), der auch im VG von z.B. aav. yauuac-ji- 'ewig lebend' vorliegt; s. NARTEN, YH 260 Fn.31, vgl. das häufige Syntagma DSg. aav. vispäiyauuc'für immer', s. NARTEN ibid. 292f. Fn.23, KELLENS/PIRART 25f.
46
Zum Lautlichen vgl. MCCoNE 1996, 55, 131.
41
Nur Transponat, urspr. *jollantüt- (air. oftiu, s.u.) mit Vereinfachung in der Komposition ist nicht auszuschließen, vgl. L. WEISGERBER, Die Sprache der Festlandkelten (1931), 202: "wohl Haplologie für *iouantuto-".
48
Das Sx. ist lautlich mehrdeutig, mögl. auch * -os-jabr etc.
49
Dazu Fern. aksl. junica (*h;d-eIl-h]l1-ibr kahr ) Junge Kuh', vgl. VA1LLANT IV 346.
50
Zur Metatonie vgl. DERKSEN 1996, 43.
51
Einzelsprachliche Gradationsform zum Adj. Jung', wie auch die folgenden Bildungen.
52
Mit Gramm. Wechsel gegenüber dem Adj. germ. ·junga- (s.o.), s. HEIDERMANNS 1993, 325,
SCHAFFNER 2001, 347f., vgl. ferner an. Super!. cestr. Die westgerm. Sprachen übernehmen -g- des Positivs (as. jügro, ahd. jügiro, vgl. SCHAFFNER 2001, 348 Fn.4 mit Lit.) und gehen zur bloßen Addition des Kompar.Sx.es über (ae. gingra, afr. jungera, ahd. jungiro), vg!. auch an. yngri, yngstrneben cere, cestr, 'jüngst'.
*h;zej-u-
287
So nach MCCONE, SnaG 124, der Super!. mkymr. ieuhafkönnte sein ·h- an alogisch bezogen haben; SCHRIJVER 1995,345 betont jedoch, daß ieuhafauch reguläre Fortsetzung von älterem *jevisamossein kann.
53
Nach PINAULT in Mair 1998,362 "based on the postpositionallocative *hu"e!!s-er'inside time' from *hzaj-u-s-l*hu"-eV-s-, cf. Ved. dyu~- '(lang) life', y61) ...". Vgl. zu lokativischem * -er mit etwaigem Allomorph * -or UPP [98f.] mit weiterer Lit. Das Formans tritt, nach den Bsp.en in LIPP zu schließen, an Stämme, nicht an etwa adverbiell erstarrte Kasusformen, doch wäre vI. eine solche Basis zumal in spät bezeugten Sprachen nicht undenkbar. Wenn ein sekundärer f>C Stamm *hu"-eV-s- neben dem sek. s-Stamm *hzaj-I/-t:S- (s.o.) anzunehmen ist, so ließe sich daran als Abltg. auch ved. y6§an- (* hu"-ev-s-en-), ~-, y~t- usw. f. 'Mädchen, junge Frau' (alle RV) anschließen, wie in der früheren Forschung oft angenommen, s. EWAia II 421, KEWA III 27 mit Lit. Die Zusammenfassung der beiden sekundären s-Stämme in ein ablautendes Paradigma **h#j-v{e)s- I **hzj-ep-5- würde auf ein quasi-proterodynamisches Schema führen, das nicht mit dem mutmaßlich "mesodynamischen" Ablaut der sekundären * hJOn-Bildung parallel geht (vgl. oben Anm.23). Ein Zusammenordnung der Formen als etwa Sg.- und Kollekt.-Paradigma bliebe denkbar, wird aber freilich von den verstreuten Fortsetzern nicht getragen. (DSW)
54
*h;zek-'scharf, spitz (sein / werden / machen)"
LN 261, IEW 18ft. (E?)
2
? * h:;ak-en-
aav. jav. BSaD- m. 'Stein', auch in jav. as:J1J.Ca- 'Stein,3 apers. in apanga- m. 'Stein, Felsgrund', ? BSaD- 'Stein,4 gr. OOcQWQ f. 'Spitze, Stachel' (KalI., Apoll. Rhod., AP)5 *h:;ak-p-ihr ved. aSani- f. 'Pfeilspitze, Donnerkeil' (RV +)6 ? * h]8k-cn-i*h~-mon-7 m. ved. asman- m. ASg. asmänam, GAbISg. asna.(l und asmana1;I, ISg. und asmanä, IP1. asmabhiQ usw. 'Stein, Schleuderstein, Fels' (RV+)8 jav. asman- m. ASg. asman:Jm, GSg. ainö, Abl.Sg. asnäa! 'Himmel'9 apers. asman- m. ASg. asmänam 'Himmel' gr. aJqJ.COv, -QV<X; m. 'Amboß' (n. +); aJq1cov' olpav6
* h2lJD/Jrmon-
[air. anamf. n'Seele' mbret. eneffm. (PI. anaffon), korn. enef'ds.' ? afr. amma, omma m. 'Atem,3
308
*h:;enhr
• h2HJ1hr ti- f.
• -h28J1/Jro-
•h28J1/Jrm ahr ? *hz8nhrRo? *h28J1/Jl{1)joljahr 9
*( -)hz8nhrt o? *h28J1/Jr
to-
*h28J1/Jrdahr
jav. in AqtiiA. parAptii;J GDu. 'des Ein- und Ausatmens' (mit VG ä- bzw. parä-) germ. *andi- f. iin an. "nd 'Atem, Seele, Leben' ved. (- )anitum (pra- 'atmen', Inf., KS+ ) ? air. anadm. u'Bleiben' (Vn. von anaidt ved. Part. Pr. akt. n. anal, GSg. (-)anat8.(J'atmend' (RV) mkymr. anant(PI.) 'Dichter' ved. ana- m. 'Atem' (SB+ ), älter HG in z.B. ved. präpa- m. 'Atem. Hauch, Luft' (RV+ ? mkymr. in Jcyn(n)an 'Sprechen; klar, flüssig, melodisch' gr. chqwc; m. 'Wind' (n. +) myk. a-ne-mo 'ds.' lat. animusm.. 'Geist, Seele' (Naev. +) osk. anamsm. o'Geist, Mut' lat. anima f. 'Luft, Atem, Seele, Leben' (Naev. + ) ved. 8niJa-m.. 'Wind' (VS, SB+)8 aruss. vonja, skr. usw. vönjaf. 'Geruch' toch. B ~m. 'Atem' germ. *(uz-)anjJa-n. oin ae. or-06'Atem. Schnaufen,lo germ. *1lDdJl- in an. and-, nur VG z.B. and-J8tn. 'Tod' (vgl. germ. * anda-n- m. n in an. andi 'Atem, Wind, Geist', as. ando 'Kränkung, Verdruß', ae. anda 'Neid, Zorn, Eifer', ahd. anto 'NacheifeIuDg, Neid, Mißgunst, Erregung') ? germ. *an/Jö- in an. (}DD f. 'Mühe, Arbeit' air. in OSDadf. ä (mit PV ir. * uss-) 'Seufzen, Stöhnen,12 ? alb. tosk. i:nde, geg. ändU, 'Begierde, Annehmlichkeit, Lust,13 air. an8Jf. ä'Atmen, Atem', mkymr. usw. anadJf. 'Atem,14
t
SonstigeiS
*h:;anhrtio-
mkymr. cncit m. und f. 'Seele', abrit. in PN Anale-mori ('mit großer Seele', GSg. in lat. Überl.i 6 lat. anhelus, -8, -um 'atemlos, keuchend' (Luer. +), auch in denom. häläre 'hauchen, duften' (Luer. + )17 lat. animälis, -c 'beseelt, belebt' (Luer. +), n. anima/, -ä1is 'Lebewesen, Tier' (Varro, eie. + 8 [gr. t'JvqJ.6EU; (fem. -eaoa), dor. 6.- 'windig' (ll.+ )19
i
1
S. zu den kelt. Formen auch im Folgenden STÜBER 1998, 148ff., ferner REMMER, Sprache 43 (200213), 181ff. Nach STÜBER liegt in • h:;anhrmon- ein possess. Adj. 'mit Atem versehen' vor, das von dem neutr. mcn-St. intern deriviert ist. Das fem. Genus im Air., das für kelt. monBildungen singulär ist, sei durch Einfluß von lat. anima zu erklären. Mit solchem Einfluß muß im air. Paradigma auch für Formen wie NSg. ainim gerechnet werden; dazu zeigt das air. Wort auch anderweitig ein Mischparadigma, in dem teils Formen des mcn-Stammes, teils solche der mon-Bildung fortgesetzt sind.
309
2 Vielleicht
hierher, wenn Kontamination mit *h/eh/t1Don- 'Atem' anzunehmen ist, vgl. DTB 41,
THED 32. Daneben dissimilierte Formen toch. A (daraus B) äym-, A auch älym-, vgl. THED ibid. 3
Vgl. zu diesem etym. Anschluß SEEBOLD 78 und EWAhd I 222, 392; die Übereinstimmung mit der kelt. Bildung kann dennoch zufällig sein, da mask. * -mon- im Afr. einzelsprachlich bzw. Umbildung von *-men- sein kann. Eine Bildung auf *-mon- kann ferner in dem gr. Pflanzennamen c'tvEJ1WVTJ f. 'Anemone' gesucht werden, doch ist idg. Provenienz nicht gesichert, vgl. GEW I 105f., DELG 86. Eine Form auf *-mon-, die aber als o-stufiges *h20ri..h/)-mon- anzusetzen wäre (s.u. Anm.7), sucht HILMARSSON 1991, 158f. in toeh. A onkaläm, B onkolmo (m. und f.) 'Elefant'; es handele sich um ein Komp. mit VG *rpgahr 'groß', das vI. als Calque auf ai. mahä-mrga'großes Tier: Elefant' gebildet wurde. Die toch. Wörter bleiben allerdings etymologisch mehrdeutig, s. weitere Vorschläge bei DTB 112f.
4
Die Form kann zum Transponat stimmen, doch schließt sich das Verb im Air. den schwachen ä-Verben an, für die Verbalnomina auf -ad produktiv sind, daher v!. älter *anltu- als innerir. Bildung (nicht *anatil-mit -a- < *h/).
5
Der Ansatz ist unsicher. Zwar können die einzelsprachlichen Formen so transponiert werden, doch steht das ved. Part. im Paradigma, im Mkymr. ist womögI. von einer Bildung zum kelt. Verbalstamm *anA- auszugehen, falls das Wort wirklich mit IEW hierher gehört (und nicht z.B. zu *h2f1ehr 'tadeln' LIV 282; kaum jedoch mit LElA s.v. anair zu *Hep-). Vgl. zu kymr.
anantauch ISAAC 1996, 210. 6
Vgl. AiG 11.2, 68; ved.
Ana- 'Mund, Maul' ist nach lEWwomögI. mit innerind. Vrddhi hier an-
zuschließen, vgl. EWAia I 72. ADAMS, Glotta 64 (1986), 16ft. mit Anm.6 erwägt hingegen,
Ana- mit
gr. *avo; n. bzw. *O:vO/o- zu verbinden, die als HGg von gr. 1tpTJVJ'1t; 'kopfüber,
abschüssig' (ll.+, att. lIpdVJ'1t; Xen. u.a.), am,VJ'lt; 'hart, unfreundlich' (ll:+) bzw. 'illt11V1l 'Bart' (Aristoph. u.a.) und ggf. Hsch. 7tpll\lOv· ~ erschlossen werden können: Etwaiger weiterer Anschluß an *hzanhr wäre für die gr. Wörter wegen cl- nur mit Zusatzannahmen möglich, die Sippe wäre demnach wohl zu trennen. Einen s-Stamm *h#nhrcs zu *h2aDhr vermutet FRITZ, HS 109 (1996), 1ft. als Basis von idg. Wörtern für 'Mund' und 'Nase' (z.B. ved. äs- und näsa), s. dagegen STüBER 2002, 196. r-stämmige Ableitungen zu *hzanhr, jedoch mit einer anit-Form der Wz., sieht ADAMS, Glotta 65 (1987), 172ft. in *h20n-r(z.B. gr. övap 'Traum') und *h:Jl1er-'Mann' (gr. civTp usw.). 7
Das Verhältnis zu den oben angeführten Formen auf *-men-, -mon- bleibt zu überdenken. Nach PETERS 1980, 2 Fn.l kann für die mo-Bildung mit schwundstufiger Wz. gerechnet werden; auch SCHRUVER 1991, 317f. zieht *h2f1hr mo- und *hPJhremo- neben *h2linhr mo- in Betracht. KORTLANDT, LPosn. 23 (1980), 127f. betont, daß gr. ~OEMIRA1215f. Vgl. EWAia I 73: gerechnet wurde auch mit Dissim. aus *h~rmo-, nach INSLER, Sprache 20 (1974), 115f., gehört jedoch BniJa-vielmehr zu ved. iJaya- 'still sein' (EWAia I 196).
8
Im Slav. nur mit V-, vgl. VASMER I 225; zum Toch. s. THED 30.
9
Die Zuordnung der germ. Formen (auch im Folgenden) ist nicht vollends geklärt, s. EWAhd I 221ff., SCHAFFNER 2001, 536ff. Nach SCHAFFNER steht neben germ. *( -)anpa- n. owomögl.
10
ein mask. JrStamm germ. *-anjJa-n- in ae. an-ojJa 'Furcht, Schrecken', das dann auf präverbiertes genn. *an-anpan- zurückginge. Für die ahd. Dublette anado zu anto müßte dabei Dissimilation aus *anandoangenommen werden. Dieser n-Stamm stünde in gramm. Wechsel zu germ. *andan-, was anaIogisch nach entsprechendem Wechsel beim Grundwort oder durch sekundären Anschluß an den amphidynamischen FlexioDStyp erklärbar wäre. Möglich bleibt alternativ, daß die ae. Form durch Suffixtausch entstanden ist. Eine Verner-Variante genn. *ancf8- als Basis des gut bezeugten germ. n-Stammes *andankann allenfalls in dem an. VG and- (s.u.) gesehen werden. Nach SCHAFFNER kann indessen
an. and- alternativ eine nicht umgelautete Variante von an. Qnd f. sein. Beide an. Formen wären dann auf das ti-Abstr. *b~rti- zurückzuführen, der Ansatz *h;J8DhrtO- entfiele folglich. Andererseits ist wohl nicht auszuschließen, daß in an. QDd auch ein a-St. * h;J8Dhr t8.hr eingeflossen ist, der als Vemer-Variante neben an. {lDD stehen könnte. Die Herleitung von QDD < *anjJO- wurde bezweifelt, da das Wort schwer von an. QnD f. '(Feld)Arbeit' « germ. *aznö- 'Ernte') zu trennen ist; sie wird jedoch z.B. von EWAhd bevorzugt. Zu germ. *anjJO- vgl. Anm.l0. Die Hsch.-Glossen civtm· ävq.Im und~' ~ können in
11
cifttal, ~ korrigiert werden, vgl. GEW I 113; will man die Lesung halten, so wäre das Wort hier anschIießbar, die Sprachzugehörigkeit bliebe aber offen, da es sich kaum um genuin griechische Formen handeln könnte. 12
S. auch MARME 1995, 157ff.
13
Vgl. DEMIRAJ 170, OREL AED 91.
14
Zum Laut!. s. SCHRuvER 1995, 36lf.; anders DE BERNARDO STEMPEL 1999, 303: Sx.form *-dbIahr .
Zu toch. B oDolme m. 'Lebewesen, Mensch' s.o. Anm.7. KuNGENSCHMITT, FT Tocharisch (1994), 367 Fn.l02 erwägt Anschluß von toch. AB äiiu 'Aufuören, Ruhe' als * h;J8Dhrju- und vergleicht zur Bedeutung air. anaid'bleibt'; andere Fortsetzer der Wz. scheinen indessen im
15
311
Toch. (im Ggs. zum Air.) keinen solchen Bedeutungsübergang aufzuweisen. S. einen anderen Vorschlag zu äiiu bei DTB 40. Ob und wie s-haltige Bildungen wie gr. ao8Jux n. 'Keuchen' (11. +) und germ. *unsti- f. in ae. fit, as. üst, ahd. unst'Sturm' hier anzuschließen sind, bleibt offen, s. die Diskussion von HILL 2003, 14lf. Bildungen zu *h]lU1hr werden außerdem in den Namen von Metren, air. anairf. und afllimain f., gesucht, vgl. WATKlNS, Celtica 6 (1963), 216f., der für anamain mit einer Ableitung *ana-mon-i- oder *ana-mon-ii- (ohne Synkope) zu air. ainimm etc. (s.o. *h]lUlh r mon-) rechnet. 16
Vgl. SCHRIJVER 1995, 258, 272f. zur Lautentwicklungö morphologisch ist vI. Zusammenhang mit der ti- oder tahrBildung (s.o.) IllÖglich.
S. zur Herleitung im Einzelnen SCHRUVER 1991, 44f.: es handelt sich um innerlat. Synkopevarianten, *anaslo- > *aneslo- > anh61us (davon anh61Are 'keuchen', Ter. +), woneben mit Synkope *anslä- in hälAre. Zu b- s. LEUMANN 174.
17
18
Vgl. LEUMANN 350,434.
19
Nur mit metro Dehnung.
(DSW)
*b2ßP-f. 'Wasser, Fluß,1 *b211P-f.
lEW 1,5lf., 1149, EIBe 486,636 ?heth. DirSg. happa 'zum Fluß,2 [h1uv. *bäpi- 'Fluß') ved. ap- f. 'Wasser' (RV + NSg. Jp, GSg. apas, NPI. Jpas, API. apas, LPI. apsu, apsujit- 'die Wasser erobernd' (RV)5, IPI. adbhf! aav.,jav. ap-f. 'Wasser, Gewässer,7, aav.,jav. API. apö, apas-cA, jav. NSg. alS, ASg. äp;HD, DSg. apc, NPI. äpa, DPI. aifJiicf' apers. ap- f. 'Wasser, Gewässer,9, LSg. apiy-ä, api-sim, IPI. abis [apr. apef. 'Fluß'lO, api-in apisoIX'Eisvoger ll ?[Iit. upe f. (2) 'Strom, Fluß', dial. upl f. (4)12, upis f. (2) 'Fluß, große Menge, Masse', dial. upis m. (4), auch upis m. (2) 'ds.'
t,
(lex.) 13 ?[Iett. upe f. 'Fluß, Bach', upis 'Bach, Bächlein', dial. ups 'Fluß, Bach' 14 toch. A äp- f. 'Wasser', B äp- f. [heth. DirSg. hapä c. 'zum Fluß,I6 pal. häpnas 'FlUß,17 [alat. amnis f. 'Fluß, Strom', m. 'Fluß, Strom, (dicht.) Strömung, Wasser', AblSg. amne (Naev. + )18 air. NSg. ab, oub, aub f. 'Fluß', ASg. abinn, GSg. abae, mir. NSg. ab, [GSg. abannl9 ?[a1b. ngeg. ämIe, -a f. 'Flußbett, Gewässerort, Quelle', zentral-, südgeg. (h)am, -im. 'Quelle,20
312
*h;zep-
?*h28P-hoJ/l-oIahr galI., brit. Abonaf. F1N, mir. abannf. 'fluß', mkymr. alonf. 'ds.', akom. auon'flumen', mbret. auonf. 'F1uß,21 *( -)h2P-oved. anüpli-m. wohl 'Marschland, Küstenland' ([RV ,107,9]+])22 ?ved. apüpli-m. 'flacher Fladen' (RV+)23 ved. abhipawadv. wohl 'von beiden Seiten [des Wassers], allseitig' (RV 1,164,52, MS+ )24 ?ved. turfpa-n. 'Samenflüssigkeit, Samen' (RV, VS)2S ved. cMpIi-mn. '(F1uß)Insel, Sandbank im fluß, Werder' (RV 1,169,3; 8,20,4]+)'1fJ ved. nlpIi- 'tiefliegend, tief (KS)27 ved. pratip8- 'gegen den Strom', ASg. pratip8m adv. 'entgegen, rückwärts' (RV+) jav. duusqNJ-n. 'InseI'28 jav. paiti~wohl 'auf der umbrandeten,29
?* h28P-jes-
*h28P-jo-
?* -h28p-to-
1myk. e-wi-ri-po ON30 ?gr. ~ m. 'Meerenge' (Xen., Aristot.) ?[lit. upesnas m. (2) 'Stelle, wo der fluß im Frühling über die Ufer tritt', uplsnism. (2) 'ds.' ?ved. 8paVaDt- 'wäßrig' (AV 18,4,24i l ?osk.lUlpa1D, aapas'Wasser(leitung?)'32 ved. ipya- 'im Wasser befindlich' (RV) ved. anapta-wohl 'nicht vetwässert' (RV 9,16,3)33
Sonstige f h2P""h3D-ko-
I
kelt. *abanko- in air. abac m. 'Biber, Zwerg', mkymr. afanc 'Biber, Wasserdämon, Zwerg', bret. avank m. 'Seeungeheuer, Zwerg', frz. dial. (Schweiz) avan'Weide 034 [lit. upfnas rn. (1/3) 'FIuß-lStromgebiet, Zu-lNebenflußgebiet', auch Fm
Einige Sprachen setzen eine Form mit stimmhaftem anstelle des stimmlosen Plosivs voraus; in IEW sind diese Formen getrennt, vgl. IEW 1 neben 5lf. So auch WATKINS, Enu 24 (1972), 80-89 und, ihm folgend, EIEC 486 und 636, wobei der phaltige Ansatz generell 'Wasser' bedeuten soll und der lHlaltige 'Fluß'; es könne sich hierbei eine besonders archaische Form handeln. Anders HAMP, MSS 30 (1972), 35-37, der versucht, die b-Formen durch einen Lautwandel 'ph3 - > * ob· zu erklären, was neben diesem Wort insbesondere auf die Verbalwurzel *pehj;)'trinken' (LN 462f.) zutrifft (abgelehnt z. B. in RED III 115).
Dem folgt MCCoNE, MSS 53 (1992[1994]), der die von MAYRHOFER 1986, 143f. skeptisch beurteilten übrigen lHlaltigen Reflexe als unsicher und/oder sekundär erklärt. Vgl. aber zusätzlich MAYRHOFER 2005, 19. Gegen HAMPS Ansatz ist WILLI, FS Morpurgo Davies 326ff, der eine Ausgangsform *Helf-
* h;zep-
313
'Wasser, Strom' ansetzt, die im Anat., Ital., Kelt. und möglicherweise Germ. belegt sei. Nach ihm könnte auch ein nn.stamm *Hell'-r-l-en- angesetzt werden, der im gr. Adverb äqxxp 'schnell, rasch' (11. + ) und in gr. äqlevo; 'Reichtum, Überfluß' (Il., Hsch. + ) u. a. verbaut sei. Eine andere Anknüpfung für gr. äqlevo; - als sekundäre Abstraktbildung eines negiertem Verbaladjektivs zur Wurzel *Jf'en- 'schlagen' (UV 218f.) - schlägt BALLES, KZ 110 (1997), 218ff. vor. Ein Versuch, das idg. Etymon mit anderen Sprachfamilien in Zusammenhang zu bringen z.B. bei WAGNER, ZCP 33 (1974),1-5. Das Element * -ap- ist in verschiedenen Ablautstufen (?) in der Hydronomie weit verbreitet, vgl. z.B. KRAME 1964, 42f. Ferner PORZIG 1954, l00f., 205ff. Rezenter mit weiterführender Ut. VILLAR, IF 102 (1997), 84-107 und VIUAR 2000, 119ff. Zu möglichen Fortsetzern eines Lexems *ap-, bzw. *up- in verschiedenen Namen im Thrak. und Dak. vgl. DURIDANOV, Idg. Wortschatz, 29ff. 2
Unsicher ist der Hapaxbeleg heth. DirSg. bappa, von dem ZUCHA 1988, 43, annimmt, nur diese Form könne mit dem Wurzelnomen verglichen werden. Vorsichtiger allerdings HEG 159f. S. ferner HED Iß 114f. S. weiterhin WATKINS, BSL 67 (1972), 39-46 zu den heth. Wörtern für 'Wasser'.
3
Nicht direkt belegt, nur ideogrammatisch erhalten, vgl. LAROCHE, FS Ottep 18lf. Ein iStamm liegt aber auch dem abgeleiteten Diminutivum Iduv. bäpinni-c. 'kleiner Fluß' mit dem Motionssuffix -i- und denominativem
-aD- zugrunde,
s. CLL 55. Ferner STARKE 1990, 62.
Der mutmaßliche luv. i.stamm korrespondiert gegebenenfalls mit dem heth. Wurzelnomen und ist als Produkt einer innerluv. Thematisierung zu sehen, vgl. LAROCHE, FS Otten 180ff. 4Hierher auch ved. aptUr- 'die Wasser überquerend' (RV+), die Ableitung aprorya- n. 'Überqueren der Wasser' (RV 3,12,8; 3,51,9). Erscheint in jüngerer Sprache umgebildet zu
aptIi- 'ans Ziel gelangend' in den Infmitiven aptum, aptive (TS, SB + ). Ob ved. abda- m. 'Jahr' (VS+); 'Wolke' (lex.) ebenfalls hierher zu stellen ist hängt nach EWAia I 9Of. davon ab, ob die Bedeutung 'Wolke' auch für die ältere Sprache etabliert werden kann. Wenn also ved. abdimant- (RV 5,42,14) tatsächlich ?'mit Wolkenmassen, mit Wassergüssen' und ved. abdayA (RV 5,54,3) ?'mit Wasserschwall' bedeutet, könnte für abda(bzw. * abda-?) etwa 'wasserspendend' zugrunde gelegt werden - also 'Jahr' < 'Regenzeit'? Dann vielleicht auch jav. abda- (V. 2,24) hierher, das an besagter Stelle ähnliches bedeuten könnte, vgl. EWAia I 91. Möglicherweise aber auch zu als 'unbetretbar' zu *ped- 'treten, fallen, sinken' (LIV 458), s.d. S
Laut EWAia I 90 für abjft- 'ds.' (RV) mit analogischer Übernahme des LPI. von Komposita wie
apsu~ft-
'in
den
Gewässern wohnend'
(RV).
Hierher
auch
apsuyoga- m.
'Wasserverbindung' (AV) und apavya- 'im Wasser befmdlich (von Varul).a)' (MS+). 6
Dissimiliert aus *ap-bhis, s. EWAia I 82.
7
In jav. äb~rot- m. Bezeichnung des vierten Unterpriesters, der das beim Gottesdienst nötige Wasser zu bringen hat, sieht BARTHOLOMAE 329 ein Kompositum *äp-barat- 'der das Wasser
314
bringt'; dagegen aber KEu.ENs, NR 136f. (a-barat-). 8
Im Iran. noch wie im Ved. ein ablautendes Paradigma, wobei die Tendenz besteht, die Wurzelstufe der starken Kasus zu verallgemeinern, vgl. KELLENS, NR 371ff.
9
S. BRANDENSTEIN/MAYRHOFER 103.
als Kompositionshinterglied in verschiedenen Ortsnamen verbaut, z. B. Laukappe, Nycape, Sarape USW., s. PKEZ I 86f. mit Beispielen, ferner GERULUS, apr. ON jeweils s.v.
10 Auch
Außerdem als Vorderglied in spewitwo 'Strauchweide', s. PKEZ I 87. Vgl. auch TOPOROV I 97ff. 11
In Komposition erscheinen 68t1mme zuweilen als i.stärnrne, vgl. IARSSON 2003, 183f. S.
aber SOfMALsTIEG 1976, 184f., der impliziert, daß hier mit einem echten balt. i.stamm gerechnet werden könne, da ein solcher als Simplex in lit. upis f. (2) 'fluß, große Menge, Masse' vorliege. So auch Ec1cERT, ZSl19 (1974), 230f. Der balt. i.starnm ist wohl weiterhin noch als Kompositionshinterglied im ON Tattapis (ein Wald) bezeugt, s. dazu GERUUJS, apr. ON 181 - lit. TBtupis AN, s.o.). S. ferner PKEZ I 87f. und TOPOROV I 99. Ein weiterer Fortsetzer im Apr. ist die Bildung apus 'Brunnen', die aber wohl eher ein Diminutivsuffix -uz-/-us- enthllt, statt einen u.starnm zu zeigen, der nur bei deverbalen· Bildungen vom Typ darJgiJs zu erwarten wäre, vgl. PKEZ I 88ff mit Referat verschiedener Deutungsrnöglichkeiten; ferner TOPOROV I 99f. 12
Die Formen auf (produktives) -e sind wohl umgebildet, vgl. SKARDZrus 54.
Die Formantien lit. -upis und -upe sind auch in verschiedenen Flußnamen verbaut, vgl. z. B. lit. Tätupis, das wohl apr. Tattapis entspricht. Weiterhin lit. Kßkupis, das eine Entsprechung in dem auf Sizilien belegtem Flußnamen ~ haben soll. Außerdem noch Beispiele wie lit. NlU'Upe u.a. Für eine Zusammenstellung des Materials s. VANAGAS 1970, 233ff. Das Element *-up-, bzw. *-ub- kann nach VIU.AR, IF 102 (1997), 87f. allerdings auch in verschiedenen Flußnamen außerhalb des Balt. belegt sein; wenn dem wirklich so ist, wäre die (provisorische) Annahme eines sekundären Ablauts im Ostbalt. wohl zu überdenken. l3
Nach TRAUTMANN, BSI. W 11 ist das ostbalt. u- ein sekundär eingeführter Ablaut. Nach STANG 35 könnte u- vor Verschlußlaut ein Laryngalreflex (daneben aber auch i-) sein. Ausführlich TOPOROV I 97f.
Alternativer Ansatz: wenn nach IEW 1149 ein Etymon */lCP- 'Wasser' anzusetzen ist, könnte die ostbalt. Sippe dazu gestellt werden. Weiter dazu dann ai. väp~ 'befestigter Teich, kleiner See, Pfuhl' (Mn.+), aks!. vapa 'stehendes Wasser' (Supr. Hapax), russ. FlN Vop' < urruss. * Vbpb, mit GSg. Up 'iim Weißruss., s. BOGA, KS III 548. Zu apr. wupyan 'Wolke', vgl. PKEZ IV 269ff, ECKERT, ZSI 19 (1974), 230 mit Anm. 19. und ECKERT 203f.
*h;zep-
315
Wie IEW z. B. schon LoEWENTHAL, KZ 55 (1928), 4f. (Iat. vesper soll als 'feuchtere Zeit' urvelWandt sein mit den balt. Wasser-Wörtern etc.). Ist vielleicht eine Kontamination von * lIed- und * hzap- annehmbar? Oder sind die oben genannten Belege mit EWAia 111 466 vermutlich zu *yep- 'streuen' (LIV 648, verbal nur iir.) zu stellen? 14
Nur Sg. In beiden toch. Dialekten ist das Femininum gut belegt, vgl. THED 33, wonach hier nicht mit einer Entlehnung aus dem Ai. gerechnet wird. S. ferner DTB 44.
15
Zum Formans vgl. die Lit. in Anm. 1.
16
Es kann sich auch um einen thematischen Stamm handeln, vgl. RIEKEN 1999, 19.
ZUCHA 1988, 42ff. allerdings abstrahiert aus den weiteren heth. Belegen einen n-Stamm
* hap-n-, der sich in Einzelbelegen wie DSg. /D-m und GSg. /D-an-as-ta zeige. Der heth. aStamm ist nach ZUCHA aus dem NSg. • hapasabgeleitet (so auch angedeutet von AHP 93). 17
Im Pal. muß dann davon ausgegangen werden, daß der schwache Stamm des Suffixes
zusammen mit der -Wurzelbetonung des starken Stammes verallgemeinert wurde, vgl. AHP 191,226 (zum Akzent). 18
übergang zu den Maskulina wohl nach Ouvius m. 'fluß, Strom' (Naev. + ), vgl. WH I 40. LaI. amnis kann auf einen schwachen Stamm • hzap-hftl- zurückgeführt werden; für einen
alten Konsonantenstamm spricht auch der AbISg. amne neben jüngerem 8I11J1i. Der NSg.
amnis kann dann sekundär ins Paradigam der i-Stämme überführt worden sein, vgl. MCCONE, MSS 53 (1992[1994]), 102, dem folgend STüBER 1998, 99. 19
10 späterer Zeit wohl nach dem Modell der n-Stämme umgebildet, vgl. MCCoNE, MSS 53
(1992[1994]), 101, so auch STüBER 1998, 97f. Nach ZIEGLER, KZ 116 (2003), 29Off. als thematische und mit dem Suffix • -110- elWeiterte Form hierher das gall. Toponym für den Schwarzwald, Abnova/Abnoba < kelt. * abn-o-yo-. Zum Versuch einer neuen etymologischen Anknüpfung s. STALMASZGZYK!WITCZAK, LPosn 32/3 (1991), 205-209. 20
Die Zusammenstellung mit der lat. Form schon bei JOKL, Eberts RL I 9Of., gefolgt von MANN, Language 26 (1950), 380, s. ferner die Lit. bei DEMIRAJ 75f.
Anders OREL, AED 4, der in dem alb. Beleg einen metaphorischen Gebrauch des gleichlautenden Wortes für 'Mutter' sieht - wohl als Calque aus dem Südslav. übernommen. Er vergleicht skr. mätica f. 'Talweg, Hauptfluß; Bienenkönigin' und bulg. matka f. 'Flußbett; Gebärmutter'. Vgl. STüBER 1998, 97ff., ferner MCCONE, MSS 53 (1992), 107 und SCHRINER 1995,351.
21
Anders WILL!, FS Morpurgo Davies 332, der darin den Rest eines n'n-Heteroklitikons sieht. 22
Dazu die Ableitung anüpya- 'im Marschland befmdlich' (AV 1,6,4), s. EWAia I 74f. MöglicheIWeise hierher auch ved. bindu- m. 'Tropfen, Kügelchen, Punkt, Fleck, Tüpfel' (AV+), das auf eine Vorform *h7P-indu- Wassertropfen' zurückgehen könnte, vgl. EWAia 11
224f.
316
23
24
25
Vielleicht aus einem * apu-h;p-a- 'trocken', wörtI. 'von dem das Wasser weg ist', vgl. EWAia I 87.
-w-
Mit ablativischem zu einem nicht belegten * abhi-h;p-a- 'auf beiden Seiten Wasser habend', vgl. EWAia I 93. Nach EWAia I 657 nicht aufgeldärt, aber Verbindung von -/pa- mit den oben angeführten
Komposita wäre naheliegend Vorderglied turf- f. 'Vordringen' ist unsicher, auch weichen Akzentuierung und Kompositionsbildung vom Vergleichsmaterial ab. 16 Aus
*dpi-h7P-O- 'auf zwei Seiten Wasser habend', vgl. EWAia I 769.
Aus *ni-h7P-6- 'zum Wasser hinab', vgl. EWAia 11 50. Hierher auch die Ableitung nlpya- 'in der Tiefe befindlich' (VS+). Mit Vollstufe des Hinterglieds aus dem Simplex entspricht dem jav. nii-äfXJm adv. 'stromabwärts'.
27
28
Setzt iir. *dJlaj- voraus; wohingegen ved. *dJli-; hier kann eine Vrddhi-Ableitung ohne Bedeutung,weränderung vorliegen, vgl. AiG 11.2, 131, ferner EWAia I 769.
Ähnliche Ablautsehwankungen des Zahlwortes auch in dvfdhä adv. 'zweifach' (RV+) : dvedhä adv. 'in zwei Teilen, entzwei' (KS+), vgl. EWAia I 768. Setzt laut EWAia 11 177 ein jav. *paitipa- voraus. Mit Vollstufe als Kompositionshinterglied jav. paitiiBfXJm 'stromaufwärts' (V. 6,40). Siehe auch jav. nii-BJY.1l11 adv. 'stromabwärts' unter ved. DipS- 'tießiegend, tief (KS).
29
JODie alte Verbindung-mitdemidg.Wasser-Wort wird von FORSSMAN, MSS 49 (1988), 5-12 wieder aufgenommen, indem er die Form in ein Kompositum aus gr. ~ 'breit' und schwundstufigem *-h7lJ"O- sein, in etwa 'breite Wasser(läufe) habend' zerlegt, das zum einen auch im Gr. fortgesetzt sei und sich zum anderen in ähnlicher Formulierung auch im Hr. finde. Das -i- in der Kompositionsfuge könne auf Dissimilierung zurückgeführt werden. Vgl. ferner DMic I 268. Anders GEW I 59Of., wo das Wort als E'Ü"pl.ln'l etwa 'mit starker Strömung' analysiert und die Verbindung mit *hzllP- ablehnt wird. Weitere Literatur über verschiedene Lösung,worschläge bei FORSSMAN, MSS 49 (1988), 10 mit Anm. 12 und 12 mit Anm. 29. 31
Möglicherweise Ableitung? Die iran. Parallele lautet jav. äbpt- 'wasserreich' mit ä- nach dem NSg. jav. äfi. Die etymologische Anknüpfung wird allerdings in Frage gestellt, vgl. EWAia I 84. Die Thematisierung im Ved. ist demnach innerind., vgI. AiG III 241.
32
Schreibung deutet auf ä- hin. Möglicherweise kontaminiert aus dem Wurzelnomen * äp- und ak"ä-, vgl. UNTERMANN, Glotta 57 (1979), 304 mit Anm. 47. S. ferner WOU 42f. Zur ital. Gruppe vielleicht auch der Völkername Apuli, vgl. WH 140.
33
S. EWAia I 70. Hierher dann möglicherweise auch mit Vrddhi ved. äpl(J)y;i- m. GN, Beiname des TritaJlndra (RV+) mit der jav. Parallele in äBßiia-m. Name des Vaters von Braetaona- (= ved. Trita). Allerdings bleibt die genaue Bedeutung und somit auch die etymologische
*h.zep-
317
Zuordnung unsicher, vgl. EWAia 1168. Weiterhin als Ableitung vielleicht auch hierher ved. apt(/))'B- 'wässerig' (RV 1,124,5), vgl. EWAia I 70 s. sub anapta-. 34
Vgl. IEW 1. Zum Suffix s. SCHRUVER, FS Rasmussen 507ff, der einen n-8tamm als Ableitungsbasis vorschlägt. (CS)
*b.zerg- 'weiß, hellglänzend, (blitz-)schnell') *b1Tg-j -
* b1Tg-i-pj6-4
IEW 64f., EIEe 641
heth. barld- 'weiß, hell', n. 'das Weiß (des Auges)'2 ved. VG rji- in z.B. PN gi-ivan- m. 'mit schnellen Hunden' (RV)3 gr. VG Opyt- in z.B. apy(-1tO'UC; 'schnellfüßig' (11.[ + ]) ved. gipy;i- Beiwort des Adlers, der Maruts, des Rennpferdes, des Pfeils (RV), m. 'Adler' (RV 2,34,4) jav. ;,r.lZiJija- m. Name eines (Adler?-)Gebirges, jav. ;,fl}Zjfijöpamna- 'mit Adlerfedem versehen' apers. *rdifya- 'Adler' in elam. Überl. EN (ir-tup-pi-ia) 5 ? arm. arrowi(GSg. -oy, GPI. -eac1 'Adler16 ? [gr. aiyum.&; m. 'Bartgeier' (11.+
f
*b28J'g-u-no*hia)rg-u-ro-
lat. in argütus, -8, -um 'helltönend, scharfsichtig, deutlich' (Naev. +) und denom. arguere, arguö (* argu-jelo-) 'erhelle, weise nach' (Plaut.+)9 [toch. A arid, fem. arldm, NPl. m. arkyaiic 'weiß', toch. B arkwi fem. arkwaiiiia 'dS.'lO ved. ar.;una-1icht, weiß, silberfarben' (RV, AV + )11 gr. 6pyupoc; m. 'Silber' (Il. + ) myk. a-ku-ro'ds.,)2
? • hia)rg-u-bbbz-oJ3 gr. ~ 'weiß, hell (von Schafen)' (11.+, nur ep.) *h:/ug-cs-14 n. ? gr. ONwApyo;n.; HG~, -~ (ev- 'klar, sichtbar', 11.+) *bi.a)rg-etgr. ~, DASg. -1jn, -itta und -E'tI., -Eta 'weiß, hellglänzend' (11.+ )15 jav. ;,razata- n. 'Silber' apers. (ardt-) n. 'Silber' ? [arm. areal' 0 'Silber,17 lat. argentum, -in. 'Silber; Geld' (Liv. Andr. + ) falisk. in arcent-elom kleiner Silbergegenstand (Münze?) osk. AbiSg. aragetud'Geld,18 kelt. • argantom 'Silber' in gall. arcanto-dan(n)os Bez. eines Münzbeamten, ON z.B. Arganto-magos, keltib. in arkatobedom 'Silbermine ?', PNn z.B. arkantK, Arganto (in lat. Überl.)
3i8
·h2fg-r6-
Sonstige22 h2fg-i-no-flcnth2fg-e-mo-
* * 1
air. argatn. 'Silber; Geld', akymr. argant, mkymr. usw. ariantm. 'ds.'19 ved. rajati- 'silberfarben, glänzend weiß, aus Silber' (RV +), n. 'Silber' (AV +) ved. rJri- 'rötlich, glänzend, hellfarbig; rasch, schnell' (RV), VG in PN r}rASva-m. 'dessen Pferde schnell sind' (RV) jav. in PN ~-m. 'dessen Pferde schnell sind' [gr. äpyQ; 'weiB, heJIglänzend; schneU' (11. + )21 [myk. po-da-ko'II~', Name eines Ochsen
gr.lipyl~ 'weiß, hellglAnzend' (Epith. von ONn, ß.[ +])23 gr. dpyEp,ov n. ein weiSer Heck im Auge (Thphr. u.a.)
VS I läßt sich im Wesentlichen aus ved. ßrjuna- (s.u.) erschließen, wenn man für den gr. s-St. einzelsprachliche Neubildung annimmt (s.u. mit Anm.14). Die meisten Formen sind mehrdeutig bzgl. VS I und S5, vgl. im Folgenden. BEEKES in BaDlmesberger 1988, 9Of. Fn.7 rechnet mit einem vormals ablautenden Paradigma NSg. • hpeg-gt-, ASg. • h2fi-ent-.tp, GSg. • h2fi-gt-
os als Basis des Wortes für 'Silber' (vgl. unten), macht jedoch auf die V5 I in tirjunaaufmerksam. DE I.AMBERTERIE, BSL 73 (1978), 254 zieht Schwebeablaut in Betracht, WIDMER 2004, 126 vermutet in solchem Schwebeablaut ein fakultatives Zeichen der Derivation. Nach TREMBLAY,Stlr;"2i(I998), 197f. FIi.21 und 26, liegt eine Vrddhi-Bildung sowohl in ved. Arjuna- (sic - als EN?) vs. gr. ~ mit S5 • h2fg- als auch in ved. rajau- vs. jav. ~=ta- vor; sollte es sich so bei beiden möglichen Vollstufen um Vrddhi-Ableitungen zu schwundstufigen Basiswörtem handeln, so wäre über die urspr. Position des Vollstufenvokals keine Aussage möglich. Zum Bedeutungszusammenhang 'hell' : 'schnell' s. schon BECHTEL, Über die Bezeichnungen der sinnlichen Wahrnehmungen in den idg. Sprachen, Weimar 1897, 97ff., vgl. IEW 64, EIEe 194 und s.u. Anm.21; zur dichtersprachlichen Verwendung s. SCHMIIT 1967, 24Of., 244ff., WATKINS 1995, 17Off. 2
3
Möglich, wie im Gr., auch VS; das Verhältnis zu den i-st.igen Vordergliedern der verwandten Sprachen wird unterschiedlich beurteilt: nach OEITINGER, IH 21, liegt im Anat. ein Archaismus vor, da es das selbständige i-Adj. fortsetzt, das anderweitig nur als VG erhalten ist; SCHINDLER, Sprache 32 (1986), 436 rechnet hingegen mit sekundärer Ablösung aus Komposita; s. auch MEIßNER, Fr Innsbruck (1998), 240ft. mit weiterer Lit. S. weitere Bsp.e bei EWAia 1 25lf. s.v. rjika-, fj7ti-. Daneben vereinzelt ved. arjf- - 'hellfarben' (von einem Hund, BhärG) unter Einfluß von ßrjuna-? SHARMA 42ff. vermutet hier eine vollstufige Form als Entsprechung von gr. cXprt- (s.u.).
• Kompositum mit unklarem HG, s. Ariknüpfungsvorschläge und Lit. bei EWAia I 25Of.; nach MEIER-BRüGGER, HS 108 (1995), SOff. liegt eine themat. Bildung ·-pihr6- zur Wz. ·pjchr 'schlagen' (LIV 48lf.) vor, skeptisch dazu BALLES, Sprache 39 (1997), 149f., BRUST 2005, 10lf. Vgl. zu den iir. Formen bes. SCHMIIT, Sprache 16 (1970), 63ff., s. ferner PETERS 1980,73 zum
319
mutmaßlichen Sx.-Ersatz von *-j6- durch *-ijo- in den gr. und arm. Wörtern. OE LAMBERTERIE, BSL 73 (1978), 251ff. behandelt die Sippe ausführlich und nimmt an, daß es sich bei allen außeriir. Wörtern um iran. Entlehnungen handele, s. jedoch dagegen wieder WATKINS 1995, 17Off., vgl. auch BRUST 2005, 99f.
Zu einer iir. Entlehnung in wotjakisch erdzivgl. KATZ 2003, 112. S
S. SCHMITT, Sprache 16 (1970), 74ff. und passim, vgl. EWAia I 250. In mpers., npers. äluh 'Adler' ist nach OE LAMBERTERIE, BSL 73 (1978), 254, 256, gegen SCHMITT loc. cit. 65ff. mit Fn.35, eine Form *ardu- mit VS I fortgesetzt, die demnach auch für das Apers. (* ardufya-) vorauszusetzen sei und sich von der av. Form im Ablaut des VGs unterscheide. In gr. Überlieferung erscheinen iran. Wörter in den Glossen ~upoc;' cif:t&;, mpa ~ (Hsch.) und
cXlipucpt&; (cil:'t6l;; Hdn.) sowie in den PNn 'Apmpwc;,
'~(Hdt.), S.
SCUMITT ibid. 7Off.
bzw. 73f., BRUST 2005, 9Off. S. OLSEN 1999, 439, 767 und zur Sx.Gestalt 830. Nach OE LAMBERTERIE, BSL 73 (1978),
6
251ft., ist das arm. Wort vielmehr aus dem Iir. entlehnt; dabei käme als Quelle einerseits Mitanni-Indisch in Frage, das letztlich auch PNn wie Apt~ ApttJl(l)oc; in Kililtien und den urartäischen Pferdenamen Aqib(m) geliefert haben könnte (S. 259ft.), wahrscheinlicher sei aber eine direkte frühe Entlehnung aus dem Iran. Sehr unsicher, hierher, wenn mit BRUGMANN, IF 17 (1904/5), 361f., volksetymologisch um-
7
gestaltet aus *cipylm6c; oder * arg- im Lat. SCHRIJVER 1991, 67f.
und 71f. und s.u. Anm.9, zum Toch. S. RINGE 1996, 16. TREMBLAY, Stir. 27 (1996),197 Fn.22 scheint für BIjuna- und ~ vielmehr von Sekundärableitungen mit *~ von einem *-lienn-Stamm *b2fg-uJtn- auszugehen; ähnlich sah BENVENISTE 1935, 35f. die Basis für BIjuna- und
~
in einem sekundären nn-Stamm,
der von dem u-St. abgeleitet sei. Vgl. LEUMANN 356, 614; zur präsuffixalen Dehnung ibid. 261 und MEID, IF 63 (1958), 2;
9
ferner MEISER 1998,227. Nach HED I 150 (mit lit.), gefolgt von LIV 24Of. Fn.1, ist indessen lat. arguere zu trennen und mit hetlt. arkuwae- 'erklären, entschuldigen' zu verbinden; dies würde auf einen Ansatz * b}arG-u- führen, der bisher kaum weiteren Anhalt findet. 10
S. RINGE 1996, 16,23; THED 4Of., DTB 49f. Die toch. Wörter setzen zunächst *hi.,a)rg-I!-iund davon eine Weiterbildung mit einem n( ()-haltigen Sx. voraus.
11
Auch EN, z.B. m. PN (RV+), f. _i d Name eines Sternbildes (RV); dazu nach JANDA 2005, 333f. gr. Namen wie 'Apyouvli;.
12
Vgl. DMic. s.v.; davon im Gr. Ablt.gen wie lXpyUpwV n. 'Silbermünze, Geld' (klass.; auch myk. PN a-ku-ri-jo :
.~?),
~,
-a, -ov, kontr. - "arow; das vor der Vokalisierung von ., zu "arourja umgebildet wurde. Für WIDMER, 2004, 46, der für "hzerhrwtn- die Bedeutung 'Getreide, Ackerfrucht' annimmt, liegt eine externe possessive Ableitung 'Getreide habend, gebend' = 'Ackerland' vor.
6 Vgl.
DMic. I 106 mit Lit.; vgl. zur Bildung die vorhergehende Anm.
7 Bedeutungsangabe
nach CIAKCIAK, Dizionario arrneno-italiano (1837), 853, BEDROSSIAN, New Arrnenian-English Dictionary (1975, Nachdruck der Ausgabe von 1875-79), 391.
Hierher z.B. nach NUSSBAUM 1986, 122, Anm. 32 (" hzerhrllön-), SCHRUVER 1991, 250 « "hzerhrfPl-), MATASOVIC 2004,102 (Fortsetzer des lIer,m-Stamms), WIDMER 2004, 45f. (s.u.) Anders OLSEN 1999, 613f.: aus "h;zirhrmon-; kein Fortsetzer des uen'n-Stamms, weil der Erhalt von "-11- zwischen homorganischen Vokalen regelwidrig wäre, zu rechnen sei mit "-1/> -g- (787f.). Diskussion dieser lautlichen Bedenken bei Widmer, der in "h2fa)rhr llon- eine durch interne Derivation gewonnene amphidyn. Bildung zu "h2fa)rhr yen'n- mit possessiver Bedeutung, d.h.
"hzerhrIlP-n- n. 'Getreide, Ackerfrucht' -- "h2fe)rh3I1on- 'Getreide habend, gebend, Ackerland', sieht. Nicht stichhaltig ist jedoch die Begründung, daß die air. und arm. Bedeutungen 'Getreide' vs. 'Ackerland' jeweils primär und altererbt seien und daß die Annahme eines Bedeutungsübergangs überflüssig sei. Dieser ist bei Verbalabstrakta dermaßen geläufig, daß sein Ausbleiben
325
auffälliger wäre als sein Eintreten, zumal bei einer solch archaischen Bildung wie dem pennStamm. Auch die meisten anderen Suffixbildungen des vorliegenden Lemmas zeigen neben 'Pflügen' die beiden Bedeutungen 'Feldfrucht' und 'Ackerland', teilweise sogar innerhalb eines einzigen Sprachzweigs bzw. einer einzigen Sprache. So halten es bei den germ. Dentalbildungen trotz unterschiedlicher Bedeutung und unterschiedlichem Genus nicht alle für nötig, in tiund to- oder tu-Bildung zu trennen, vgl. die jeweiligen Anmm. Keine Ausnahme bildet das Armenische, so daß die von Widmer angenommene interne Derivation lediglich darauf beruht, daß ein willkürlich herausgegriffenes Semem als ursprünglich erklärt wird. Völlig ad hoc ist schließlich die Erklärung des Semems 'Samen': Dieses sei nicht aufzufassen als 'Getreide, Saatgut' sondern als Entwicklung aus *'Getreide gebend'. 8
S. LEUMANN 358: Mit -ä- von anire 'pflügen'.
9
V g1. GEW I 148, DELG 113: mit sekundärem -6-.
10 Daneben 11
annen6'ds.'.
Daneben auch Flexion als ä- und doStamm, vgl. IRSLINGER 2002, 210ft. S. zur Lautentwicklung MCCONE 1996, 52, STüBER 1998,55.
12 V g1.
lAMBERT 2003, 94f. Zweifel an dieser Interpretation aufgrund der archäologischen Evi-
denz bei RIG II.1 8lf., wo die Annahme einer Entsprechung von air. nith 'Gunst, Bürgschaft' in adverbialer oder präpositionaler VeIWendung bevorzugt wird, vgl. gr. XcJptv 'zu Gunsten, zu Gefallen, wegen' zu X~ 'Gefallen, Gunst, Dankbarkeit'. 13
Hierher nach manchen keltib. ASg. aratim m. oder f. Die postulierten Bedeutungen 'Pflügen'
oder 'Ackerland' lassen sich jedoch nicht weiter stützen, vgl. WODTKO, MUI V.l 32 mit Referat zahlreicher alternativer Interpretationen. 14
BEEI{ES 1969 rechnet mit einer gr. Neubildung, nicht mit dem Fortsetzer von ursprünglichem
*h;It:rhrti-; als lautgesetzlicher Vertreter von schwundstufigem *h2fhr ti- wäre gr.
*apoxn- zu
eIWarten. Beachte jedoch das weitgehende Fehlen von Bildungen mit eindeutig schwundstufiger Wurzel. IS
Vgl. SEEBOLD 81ff., BAMMESBERGER 1990,144, EWAhd I 347ff., SCHAFFNER 2001, 448f. Den am grammatischen Wechsel erkennbaren Akzentwechsel im Germ. führt Schaffner auf ein proterodynamisches Paradigma mit uridg. NSg. *h#r'hrti-s, GSg. *h2fhr tej-s zurück,
wobei im Urgerm. die vollstufige Wurzel verallgemeinert wurde. 16
Mit Vollstufe vom Präsensstamm; vgl. auch DERKSEN 1996, 110.
17
Vgl. GEW I 129, DELG 102 mit Lit.: 'Apcl't'lXX; (mit a-Vokalismus wie in kret. lipa'tjXlv, dazu SCHWYZER, Glotta 12 (1923),lf., BEEI<ES 1969, 261) aus *'ApcltuUX n. PI. 'Ackerfest', abgeleitet von der tu-Bildung *apatüc; 'Zeit des Pflügens'.
18
Vgl. SCHUMACHER 2000, 209; der tuoStamm liegt weiterhin mkymr. ara~'gepflügtes Land, Pflügen' < *ara-top-jo-zugrunde.
19
Vgl. PKEZ III 346 mit Lit.: d.i. apr. pre(j)artuve < prei(j)artuve mit Präfix *prei- 'zu, bei'. Skeptisch in Bezug auf den Ansatz des SuffIxes SMoczvNSKI 2005, 78 mit Anm. 142.
326
20
Vgl. GEW II 598, DELG 940 mit Lit.: Hypostase aus 1tpO cXp6tou 'vor dem Pflügen' mit kompositioneller Dehnung. Unsicher bleibt messap. ASg. aran, falls 'Acker', das J-iAMp, FS Whatmough (1957), 77 hier
21
anschließen will. Lit. mit alternativen Vorschlägen s. MLM II 22. Nach GUSMANI, IF 81 (1976), 15Of. wäre das Wort zu heth. arba-lirba- c. 'Grenze, Gebiet', lyd. aara- Hof, ländlicher Besitz' zu stellen, der weitere Anschluß beider sei unsicher (zu *bzerb:r?). Andere Vorschläge zum AnatoI. bei HEG I 55f., HED I 129ff., AHP 84, RIEKEN 1999, 68f. LEW 117 stellt hierher gr.ltOÄ.~·1WÄu6poupoc;(Hsch.), abervgl. GEW I 644: unklar. 22
Daneben auch s-stärnmige Formen z.B. GSg. aire, DSg. air. DIL rechnet mit einern ursprünglichen neutralen o-Stamm, der früh in die s-Aexion übergegangen ist. Nach DE BERNARDO
STEMPEL 1999, 46, 149f., 235 wäre der Flexionswechsel in Analogie zu weiteren s-stämmigen Landschaftsbezeichnungen erfolgt, obwohl der umgekehrte Vorgang ebenfalls vorstellbar wäre. Hiervon nach DIL, IEW mir. anin 'Brot', ein Anschluß der von LEIA A-84 als unplausibel abgelehnt wird. Die Analyse wäre verständlicher, wenn man mit HAMP, Ec 31 (1995), 90, gefolgt von DE BERNARDO STEMPEL 1999, 323, Anm. 57, von einern Kompositum mit *hzerb;rOgnbr6- 'ackergeboren' ausgehen könnte und nicht von einer erst ir. Bildung mit Deminutivsuffix (s. zu dessen Herleitung die Anm. zu kelt. * -gno- sub * -gnbro-, sub *gcnbr 'erzeugen'). Um das in der zweiten Silbe zu erklären, wäre dabei jedoch eher von *bzerh:rabr gnbro- o. dergI. auszugehen bzw. mit einer sekundären Angleichung an Bildungen auf ir. -an zu rechnen oder mit UHLICH, TPhS 100 (2002), 414 *h;zCrh:rgnbro- ansetzen.
-an
23
a
Zur Bedeutung von toch. B Me etwa 'Staub, Schmutz', gegen DTB 49 nicht 'Pflug', S. WINTER, TIES 10 (2003), 105ff., 119f.: mit semantischer Entwicklung 'Ackerland' > 'Erde' > 'Staub, Schmutz'. Ob *bzerb;rO- oder *b;zCrb;res- zugrunde liegt, kann nicht entschieden werden, da keine Pluralformen belegt sind. Vgl. noch THED 37f.
24
Ansatz und Zusammenstellung nach MATZINGER, UDL 2.1 (2005), 33f. Der Ansatz von DEMIRAJ SOf. als *b2/fb3)-l/abr > uralb. *llTl!ä > are wäre als Vorform für das Alb. möglich, scheidet für das Messap. jedoch aus.
2S
Vgl. MLM 11 22 mit Lit.
26
Vgl. LEUMANN 303, SCHRIJVER 1991, 25Of. Wohl aus * aral/O- < * hzerh:rl/o- mit Vokalisierung des Binnenlaryngals, letzteres wird auch vorn Umbr. nahegelegt, vgl. die folgende Anm. Nicht auszuschließen wäre die Vorform *llTl!O-; morphologisch unattraktiv scheint jedoch der von Schrijver alternativ erwogene Ansatz *arOl/O- < *h2[h:rcy-o-.
27
Nach WOU 124f. Bezeichnung der Zwischenstation auf dem Weg zum Hain in dem die Opferhandlung stattfrndet; vgl. auch MEISER 1986, 193, HEIDERMANNS, Habil. § 126a. Zugehörig wäre noch umbr. ar(u)via n., jo oder i, wenn als Bedeutung 'Getreide Feldfrüchte'
postuliert werden könnte; nach anderen, auch WOU 126, jedoch Teile des Opfertiers, wahrscheinlich 'Eingeweide'; Lit. für beide Ansichten s. WOU. Unentschieden HEIDERMANNS, Habil. § 195a.
327
2B 29
30
Gr. c'ijxmx; mit Anfangsbetonung durch Substantivierung. S. zum -ä- Anm. 35 zu lat. arätrum sub *hz;irhrtro-. Vgl. SCHAFFNER 2001, 448, Anm. 82. Einen tu-Stamm postulieren SEEBOLD 82 und BJORVAND!LINDEMAN 42 (alternativ zu * -to-). Falls ein solcher zugrundeliegen sollte, wäre im Ae.
der Übertritt in die o-Stämme erfolgt. Unklar ist weiterhin die Zugehörigkeit von mhd. art
m.li. 'Ackerland, Ackerbau, Ertrag', das möglicherweise aus dem o.g. ti-Stamm hervorgegangen sein könnte. KLUGl'/SEEBOLD24 62 führt das gesamte hier genannte Material auf diesen zurück. Vgl. GEW 11 589, DELG 934 mit Lit.: Hypostase aus ltpO *dpam; 'vor dem Pflügen'. Zu ~ s. BEEKES 1969, 261.
31
Vgl. zur archäologischen Evidenz EIEC 435f. JOSEPH, Erlu 33 (1982), 42 hält Parallelbildungen für möglich. Vgl. auch OLSEN 1988, 12.
32
33
Vgl. GEW 1147, RIx 1992, 72. Zum Vokalismus von gortyn. dpa,;pov s. BEEKES 1%9, 261.
34
Vgl. OLSEN 1999, 35, -765f., CIACKSON 1994, 92, 219 mit lit. Anders BEEKES in BAMMESBERGER 1988, 78 « *hp-hpom).
35
Mit unterschiedlicher Erklärung des -ä- s. GEW I 147, LEUMANN 540, SIHLER 99: sekundär nach aräre 'pflügen'. Nach SCHRUVER 1991, 108 läge eine Bildung von diesem Verb vor.
36
Vgl. JOSEPH, Erlu 33 (1982), 42, MCCONE 1996, 50. Das -a- der zweiten Silbe kann jedoch auch von einer kelt. Suffixvariante *-atro- stammen, vgl. IRSUNGER 2002, 29.
37
Vgl. SEEBOLD 82, BJORVAND!LINDEMAN 4lf.
Mit verallgemeinertem *-d-, vgl. OLSEN 1988, 12. S. zur Akzentklasse DERKSEN 1996, 105f., 110, 112: Der unbewegliche Wurzelakzent resultiert möglicherweise aus dem Ersatz des Fortsetzers von schwundstufigem *h2/"hr dom, der mit irldas (Iß) 'Ruder' < *hJrhrdom zusammengefallen wäre, durch die beim Verb durchgeführte Vollstufe, vgl. Inf. arti. Beim gebrochenen Ton von lett. afkls(daneben auch iirkls) handelt es sich um eine lett. Neuerung.
38
39
Vgl. LEW 116. Zu -de s. Anm. 10 zu ?*-dJJehr sub *dbehr 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen'.
4OVgI. VASMER III 489, VAILLANT IV 413. Aus urslav. *ord/oentlehnt mhd. arlf. nhd. Ar/'Hakenpflug', mhd. ärJing'PfIugschar', letzteres aus frühslav. *ordJinikii, vgl. KLUGl'/SEEBOLD24 59 mit lit. IEW gibt Lit. zur Interpretation als germ. Erbwort. Mit -ä-von aräre.
4\ 42
Vgl. zum SuffIx REMMER, Sprache 43 (2002103), 178f., zum Etymon 185f. Als Epithet des fabelhaften Königs Echaid Airemon mit DiminutivsuffIX .on z.B. (LU 99a14) (vgl. MEYER, RC 33 (1912), 94, Anm.2).
43
S. zum Suffix VAlLLANT IV 534: bsl. * -täja-, wohl jo-Ableitung zu tä-Stämmen, vgl. gr. ~.
Zu dem in beiden Sprachzweigen zur Bildung von Nomina agentis produktiven SuffIX liegt hier die einzige übereinzelsprachliche Gleichung vor.
328
Zu gr. ~ 'Pflüger' (Pi. +) s. LEUKART 1994,168, Anm. 100, zu neuphryg. Apo-'ta~ PN S. 1994, 273, Anm. 355 mit Lit.
LEUKART
Vgl. LEW I 17, PKEZ I 93, SMOCZYNSKI 2005, 17. Zum SUffIX s. die vorangehende Anm.
44
45
Vgl. VASMER II 495; nach VAllLANT IV 533 russ. onitaj'PfIüger' jedoch zu orat~
46
Mit sekundärer balt. Dehnstufe.
47
Vgl. LEW I 518. Zur Metatonie s. DERKSEN 1996, 92.
48
Daneben are, m'ds.'.
Adverb mit der Endung des Inessiw, vgl. FORSSMAN 2003, 148ft., 239, 344; daneben werden weitere Kasusformen des Wortes als Adverbien verwendet.
49
so Mit metatonie douce, vgl. DERKSEN 1996, 63.
(BI)
*hzellg- 'stark werden' *hßug-e/on*hßug-men- n. *h2Bug-mon- ID. * h2BUg-pn- n. ?* h2BUg-r-no*h2BlIg-tor-
?* h2BUg-u-
* h2BUg-tu- ID. *hßUg-es- n. 15
?* h2BUg-es.
*hßUg{J)jes-
germ. *aulaIn- in an. auki ID. 'Vermehrung', ae. eaca ID. 'Zuwachs, Vorteil, Nutzen, Wucher, Übermaß', afr. äka ID. 'Zugabe, Vermelnimg' Iat. augp1en, -inisn. 'Zusatz, Zuwachs, Masse' (Luer.)!, [augmentumn. 'Zuwachs, Zunahme' (Varro+)2 ?toch. A okiim, B aukin. 'Wachstum,3 [ved. ojman- ID. 'Kraft, Macht' (RV, AV)4 lit. NSg. augmu6, GSg. -eJis(3a) ID. 'Wuchs,s jav. NASg. aogai'n. 'Kraft06 ved. ogapa- ?'machtvoll' (RV 10,89,15)7 Iat. auctor ID. 'Förderer, Veranlasser, Urheber, Gewährsmann' (pIaut.+)& gr. (-)au!;~ f. 'Vermehrung' (Hschl, kamp. c'4uP- 'Nachwuchs, Auswuchs' (Thphr.)l0 Iat. aucti-ficus 'WachstumNermehrung verursachend' (Luer.) -fer 'produktiv, fruchtbar' (CiC)ll alit. augtis 'Wachstum, Gedeihen,12, lit. augti (Inf.) 'wachsen, größer werden,13, leU. augt (Inf.) 'wachsen, größer werden, zunehmen' apr. äügus in ni äügus 'nicht geizig,14 lat. auctus, -üsm. 'Wachsen, Wachstum, Zunahme' (Lucr.+) ved. oj8!r n. 'Kraft, Lebenskraft, Macht' (RV +) aav. NASg. augö n. 'Macht, Kraft', ISg. aojll!Jhä 'durch Macht', aav., jav. aojah- n. 'Kraft' jav. aojah- 'stark, kräftig' ved. ojiyafr 'stärker, kräftiger' (RV+ )16 jav. aojiiah- 'stärker,17
*h:zCyg*h]llyg-isth20/ahz*h]li/oyg-o/abz-
*h;zaloyg-jo/abz-
*h;zaloyg-no/abz*h;zaloyg-Jo/abz?* h2Ug-R 6I;ihz-
*h2l1yg-to/abz-25
329
ved. oji~!ha- 'am stärksten' (RV + ) aav., jav. aojista- 'sehr stark, am stärksten' Ht. aiigas (4) m. 'Heranwachsen, Wuchs', leU. aiigsm. 'Gewächs, Pflanze' ?air. ogiuag'ganz, heil,lB [Ht. augUs (4) 'gut wachsend, gedeihend'19, Ht. auga f. 'Wachstum, Wuchs' (lex.)20, ?Iett. dial. *augs 'ganz02 \ leU. aiiga f. 'Wachstum, Wuchs; Ernte' apr. dago-augis 'SommerlaUe, Sproß (wie er in einem Sommer wächst)' Ht. aiigis(2) m. 'Wachstum, Größe, Wuchs' [alit. augnus 'hochgewachsen, groß,22 alit. aug/as m. 'gutes Gedeihen', lit. PI. aug/ai 'allerlei Gewächse,23 ved. ugr8- 'gewaltig, stark, kräftig' (RV + ) aav. ugra- 'stark, kräftig', jav. uyra- 'ds.' lit. ug/iJs(4) 'schnell gewachsen, groß' (dial.)24 - lat. auctum PPP zu augeo, auxi' wachsen machen, vergrößern, vermehren' UJ apr. *aucta- in ASg. auckt(s)timmiskBI!' f. 'Obrigkeit' lit. augtasPPP zu augti(Inf.) 'wachsen, größer werden', lett. dial. aiikts 'hoch'
Sonstige
*hzllg-jolabz*h:;apg-tiHon*h:;apg-es-ti-29 *h:;apg-os-tolabz*h:;apg-s-is1pI1101abz*h:;apg-s-tolabz-
Iit. ugis (2)/ü.gys (4) m. 'Wuchs, Wachstum, Zunahme; Schößling,28 lat. auctio, -onisf. 'Versteigerung' (Cato+) Iit. augcstis'Wachstum'JO lat. augustus 'geweiht, heilig, erhaben' (Enn. +), m. Titel (Verg., Hor.+)31 lat. Auximum ON32 Iit. auldtas (3) 'hoch', aükitas (2) m. 'Stockwerk, Obergeschoß, Etage'33, lett. augsts'hoch'
1Nur bei Lucr. belegt; laut WH I 82 eine künstliche Bildung. 2Die Bedeutung ist zunächst auf den religiösen Bereich beschränkt, vgl. Oill zur Beleglage, ferner PERROT 1961, 251ff. 3So DTB BOi. mit einer urtoch. Form • auk(iI)mjä(n). Anders VW II.1, 17ff. und 59, der die loch. Belege als 'prudence', bzw. 'prudent' zu gr. a1Jy11 f. 'Lichtstraltl' stellt. MöglicheIWeise auch hierher toch. B auiiye wohl 'alt, gereift' in Verbindung mit Alkohol, vgl. DTB 135, ferner HACKSTEIN 1995, 336ff. • Mit Durchführung des P3J.atals nach 6jas-, 6jiyas-, 6jj~fha-, s. AiG I 153; 11.2, 754f. und EWAia 1278. 5
Mit Winters Gesetz, s. DYBO 2002, 422f.
330
Nur auf der Basis des NSg. n. lIOgIlf (Yt 13,12) hier angesetzt. Der n-Stamm als solcher ist
6
möglicherweise aber in einer Ableitung erhalten, vgI. HOFFMANNIFoRSSMAN 153. Zur Beleglage ferner BARTHOLOMAE S.v. Nach HOFFMANN, Aufs. U 397(., daneben ~ 'machtvoll' (VS+) entweder mit Ablaut zum
7
r-Stamm oder Umbildung nach
up 'gewaltig, stark, kräftig' (RV+ ).
Möglicherweise hierher umbr. ubtur m. Beamtentitel, vgl. WOU 788f., falls dieses nicht
8
etymologisch zur Wurzel • b~k"- 'ins Auge fassen, erblicken' (UV 297) gehört; weitere Lit. in WOU 789, rezenter (zum Inhaltlichen) ROCCA, 14. Proc. UClA, 173ff. Sonst denominativ ~~ f. 'ds.' (Hdt., Aristot., Hp. u.a.). Zur Bildung vgl. SCHWYZER 506
9
und CHANTRAINE 1933, 115ff. 10
Ein Anschluss an • b;8l1g- wird von MElSNER 2006, 204f. für gr. Vyt1'lc; 'gesund, in gutem Zustand' (n. +) vorgeschlagen. Dort als • b2lJ8i-b/tb/smit Wurzelnomen zu • b/eb/s- 'sitzen' im
Hinterglied aufgelöst. Wird aber auch zu • glicb, 'leben' gestellt, s.d. Anders WEIss, MSS 55 (1994), 13lff., der im Vorderglied verschiedene Formen von • h20i-u'Lebenskraft' (s.d.) sieht, so z.B. • h;iu- in gr. v-')'\1'Ic;. V g1. weiterhin auch tat. augi-ficäre 'vermehren' (Enn. seen. 103). Zum Typ s. LEuMANN 396.
11
12 Selten,
s. I...KZ I 472 zur Beleglage.
13 Möglicherweise
auch ein jatv. Beleg in augd Inf. 'vergrößern, wachsen', dazu ZINKEVIOUS,
BSIIO. 14
Nach PKEZ m 183f. (mit weiteren Vorschlägen) in • äDgus zu korrigieren und dann zu lit. angUs 'träge, faul, schlaff mit dem Verbum engti 'bedrängen, würgen, quälen' zu stellen, vgl. IEW 13 unter • aig-, nas. in~ 'verstimmt, unwirsch, krank'. Man müsste dann eine Reinterpretation der SS • i-D-~ mit dem Pseudoablaut • clO-D-~ annehmen.
Dagegen SCHMALsTIEG 1974, 104 (zu lit. augtl). Vgl. ferner SCHMALSTIEG 1976, 251. JS
Eine formal identische Parallele liegt in gr. -«vrftc; 'scheinend' vor, z. B. in ci1t- 'hell, scheinend' (Hsch.) 31- 'durchscheinend' (Aristot. + ), eü- 'hell, scheinend' (Pi., Aristot.) u.a.
Schwierigkeiten bereitet aber die semantische Zuordnung der gr. Sippe, wozu wohl auch gr. airyll f. 'Lichtstrahl' (D.+), das lautlich keine o-Vollstufe der Wurzel fortsetzen kann. Analogie nach einem s-Stamm scheint wenig glaubhaft (aUy~ bei Hsch. nicht eindeutig zu bestimmen), da die verbale Grundlage im Gr. fehlt. PETERS 1980, 12f. schlägt eine schwundstufige Bildung vor, s. ferner EIEC 514 und STÜBER 2002, 48 zur Herleitung. Laut OREL, AED 2 und DEMIRAJ 72 gehört auch alb. ag, -um. (PI. agje selten) 'Dämmerung, Morgengrauen, Halbdunkel; Strahlen; Pupille' etymologisch zu gr. airyll. Möglicherweise ist ein eigener Ansatz erforderlich, s. IEW 87; weitere Vorschläge wurden z. B. EICHNER, Sprache 24 (1978), 152 mit Anm. 34 oder von MAYRHOFER 1986, 108 gemacht. 16
Daneben analogisch (und unabhängig voneinander) nach dem Grundwort gebildet, ai.
ugratama-, -tara- (klass.), bzw. jav. uyro.t:Jma-, vgl. AiG 11. 2, 599.
*h;e!!g-
331
Hierher evtl. auch aav. aojIi"1 (Y 34,8 neben näidiilgbam) mit vielleicht aojl, wofür im dessen Zitat in Y 57,10 jedoch einhellig aojl steht. vgl. GElDNER, Avesta I 125, KE1LENsIPIRART I 127, II 198 ('plus puissant'), III 118 gegen BARTHOl.OMAE 40 und HUMBAO:II991 II 109f., der die Lesung hilaJ as aojl naidiilgh:»n 'as a strong one hits a weaker one' vorzieht und ein Adjektiv ansetzt. Zum hier von HUMBAO:I angenommenen Typ s. AiG 11. 2, 222f.
17
18
19
Synchron dä-Stamm. möglicherweise aber ursprünglich ein u-Stamm, dazu MCCONE, Celtica 24 (2003), 171f.
Daneben auch adj. augas (lex.) mit unbezeichneter Akzentldasse in der Bedeutung 'erwachsen'.
Daneben auch auge (2) f. 'Wuchs, Wachstum'. Zur Bildung und Produktivität der fern. Abstrakta im Balt. s. auch LOHR, FS W. P. Schmiel, 299-312.
20
21
22
Dazu ME I 217: "[...] wie auguoSs zur Bezeichnung einer ununterbrochenen Zeitdauer gebraucht [...]". Jedoch semantisch beschränkt, vgl. ME I 217: "[...] Aus der Volkssprache mir nur der Akkusativ bekannt." Hapax, s. ud I 467.
Dazu noch ein Adj. mit regulärem Übergang in die u-Stämme, lit. augliJs (4) 'groß, gut wachsend'.
23
Daneben eine Form mit Langvokal ügliJs (4) 'gut gewachsen' (beide dial., selten). Beide Formen sind aukit., s. zur Beleglage ud xvn 373. Wenn man die lit. Belege ernst nimmt und mit den iir. zusammenstellt, könnte hier eine Gleichung vorliegen. Die obige Iit. Form hätte dann ihre Vollstufe aus dem Verbum bezogen.
24
2S
26
Eine Bildung auf * -eta- kann laut BLANc, TPhS 100,2 (2002), 179ff in gr. "tTIÄ:uyuoc; Epitheton von Kindern (n. +) vorliegen. Dort als Kompositum bestehend aus *'t11A(E)- Uy-€'toc; aufgelöst; die Bedeutung wäre dann in etwa 'der weit entfernt (von Hause) aufwächst'. Zum Fehlen des Laryngalreflexes wird gr. oot.co zu aU&r'( f. 'Stimme' zu idg.·· h2llcdH- 'tönen, sprechen' (LIV 286) angeführt. Auch in ON noch greifbar, vgl. Auctakops, Auctukape u.a., vgl. LEW I 25, PKEZ I 113.
Neben viermaligem auck-timmiskan erscheint einmaliges auckts-timmiskan. könnte also einerseits ein Schreibfehler sein oder andererseits neben lit. iukStas 'hoch', bzw. lett. aükst 'ds.' gestellt werden, s. PKEZ I 113. Eventuell liegt hier der Rest eines alten sek. Superlativs auf • -t1fUl1O- vor, vgl. STANG 178 und 269.
27
28
rn derselben Bedeutung auch lit. uögis (2)/uogis (1) m. 'Wuchs, Wachstum, Zunahme; Schößling'. Wohl mit Neoablaut zum Verbum, vgl. STANG 77, s. ferner UV 275 mit Neubildung (Essiv) pa-ügeti'heranwachsen'.
Wohl aus dem s-Stamm abstrahiert. Daneben s-Erweiterung mit Schwebeablaut auch verbal, s.• hzl!eks- '(heran)wachsen, groß werden', wo der Ablaut aber durch die Erweiterung bedingt sein kann, dazu SCHrNDLER, Kratylos 15 (1970[72]), 15lf. (Rez. ANITIUA 1969).
29
JO
Hapax, s. LU I 461.
*h;epg-
Entgegen älteren Ansichten, z. B. WH I 83, lat. augur, -uds m. 'Augur, Vogeldeuter, Weissager' (Cato+) nicht hierher, sondern wohl als verbales Rektionskompositum * alli-gus-es 'Vogelpriifer' zu *gepr 'kosten' (UV 166) aufzulösen, vgl. MEISER 1998, 68, dem folgt STüBER 2002, 12. Daneben wird auger'augur' in Prise. Gramm. 11 27,17 als alt bezeichnet, s. LEUMANN SOf.
31
32
Dazu LEUMANN 498.
Ob in lai. auxiJium D. 'Hilfe, Unterst1ltzung', PI. 'Hilfsmittel, Hilfstruppen' (Enn. +) ebenfalls eine .s>-stämmige Basis zugrunde liegen kann, ist umstritten, vgl. LEUMANN 296 und 381. Gegen BRUGMANN II.1, 228 gehört der altkelt. ON UX1II11a u.a. wohl nicht ~ierher, vgl. MIR V.1, 463 mit Ut. Weiterhin SIMS-WILIJAMS 2006, 116f. zur Verbreitung der Namen. 33
Nach SKARDZluS 324 zu lat. augustus, hier mit schwundstufigem Suffix. Vielleicht auch (CS) erhalten injatv. aucbfadv. 'hinaufs. ZlNKEVICIUS, BSI 9.
*h:J11cr- / *h;zl1T- ' m. 'Mann'}
IBW 765, EIBe 366
*h2l1f}
ved. VG 11{- in z.B. l1{-pati- m. 'Männerherr' (RV[ +]) jav. VG in z.B. D:Jr.rgar- 'männerverschlingend' ? gr. ~G in z.B. uvq,a-7tOOOV n. 'Sklave' (11. +) ? myk-\VG in PNn z.B. a-Do-me-de (*'Avop-JJtlf)önc;, vgl. 'Av, ASg. avtpa, GSg. aYÖp6(;, NPI. a~ usw. 'Mann, Mensch' (ß.+)6 osk. niir, GPI. DCrum, südpiken. NSg. Dir, umbr., südpiken. API. nerfusw. 'Mann'? [alb. njeri, -um. 'Mensch, Mann,8 ved. nAri- f. 'Frau, Ehefrau' (RV +) aav. jav. näiri- f. 'Frau, Ehefrau' gr. ;lVElpCl (z.B. 1C'OO1- 'berühmte Männer habend', 11.[ +]) gr. VG av (1)
• uhaSi > • yel > vcsh. Etwas abweichend ist DEMIRAJs eigener Ansatz: • H(e)ys-Os-ih l (n.
Du.) > uralb. • VvüI(mit Dissimilation des ersten Spiranten» 11
• viSi> (umgelautet) vesh.
Nach STüBER 2002, 204 ist dies der einzige Beleg für den Dual eines neutralen, proterodyn. sStammes. Die doppelte Schwundstufe in Wurzel und Suffix habe jedoch eine Parallele bei proterodyn. i- und u-Stämmen, die im Dual und Plural hysterodyn. flektierten. Bei • h28YS-Sihl mit vollstufiger Wurzel habe analogischer Ausgleich stattgefunden.
Anders LÜHR 2000, 292, die ohne Annahme von Umbildungen unter Hinweis auf die entsprechende Flexion bei • h3lfk"- 'Auge' das Material aus einem uridg. proterodyn. Dual mit NASg. n. • hzCys-ih} > • h#ys-ihl • GSg. • h2US-iehr s herleitet. 12
Synchron Flexion als i-Stamm. Nur in diesen beiden Kasusformen belegt, vgl. HOFFMANN!
FORSSMAN 133f. Die synchrone Flexion als i-Stamm wurde ausgehend vom NADu. usi aufgebaut. Einmaliges us (Farhang-i öün 446) ist nach KEllENs, NR 369 kein hinreichender Beweis für die Existenz eines BARTHOWMAE 414 s.v. angesetzten Wurzelnomens uso. bei BRANDENSTEIN/MAYRHOFER 148f. als us- mit der Anmerkung: "wohl alter Kons.Stamm, dessen -i41ektierte Kasus sekundär vom Nom. Du. auf -iausgegangen sind ... n.
13 Ansatz
14
Nach NUSSBAUM 1986,211, Anm. 31 im Lat. und Balt. jeweils unabhängige Rückbildungen vom Dual.
15
Vgl. LEUMA."m 61, 343, EM I 59f., SCHRUVER 1991,47.
16
Vgl. STANG 222; daneben dial. GPI. ausipanalog. nach den i-Stämmen, vgl. SENN 1966, 132.
17
Neben GPI. ausu, der auf einen urspr. Konsonantstamm weist, vgl. FORSSMAN 2003, 127, 129,
dial. auch GPI. ausu, analog. nach den i-Stämmen (ENDZELIN, Leu. Gr. 318).
*hzOY5-os-
18
343
Vgl. PKEZ I 123 mit üt., STANG 173. Anders VAlllANT 11.1 246: NSg. eines n-Stamms, aber s. dazu SZEMERENYI, SMEA 3 (1967), 67, Anm. 78.
19
Uridg. n-Stamm *h2("e)lIs-(s)-(e)n- postuliert u.a. von NUSSBAUM 1986, 207, 200ff., der von parallelen Bildungen bei *h3Ck"-s-(s)n- 'Auge' und *x,hftl1- 'Kopf ausgeht. LOHR 2000, 291 und SCHAFFNER 2001,581 mit Anm. 316 führen den germ. n-Stamm auf den
uridg. LSg. *h2l'fIS-en- 'im, am Ohr' zurück. Vgl. jedoch SZEMERENYI, der für den nt-Stamm im Gr. analogische Entstehung annimmt, s.o. Anm. 4, und CAsARETTo 2004, 228, die darauf hinweist, daß im Germ. auch alle anderen neutralen Erbwörter als n-Stämme flektieren, eine innergerm. Umbildung somit wahrscheinlich ist. :zo Die Kasusformen des Sg. ownkn, ownkan, ownkane sind identisch mit denen von alm 'Auge'. Der Ansatz ist unsicher, möglicheIWeise mit OLSEN 1999, 175f. aus *bzUs-q(t) > NASg. *un mit Übertragung von -1m aus alm. Anders lEW: < * us-on-ko-m. Falls aus * h:z8I1S-S-q-{t-)ibI, vgl. OLSEN 1999, 176 mit üt. Der an KuNGENSCHMITI, MSS 28
2\
(1970),86 und EICHNER, Sprache 24 (1978),146, Anm. 17 (heide *h:z8I1SW~I) angelehnte Ansatz setzt die Entwicklung *-IIS- > -k- voraus, für die es bislang keine sicheren Parallelen gibt. Diskussion der lautlichen Probleme auch bei CLACKSON 1994, 46, 223, Anm. 97. 22
Vgl. CAsARE1TO 2004, 228 mit Anm. 762, wo die Erklärungsvorschläge zum Fehlen des
Grammatischen Wechsels im Got. diskutiert werden. Vgl. noch BAMMESBERGER 1990, 174 (Das Got. ist Fortsetzer des Wurzelnomens; der n-Stamm hatte wohl Suffixbetonung, so daß das Vernersche Gesetz wirksam werden mußte), BIORVAND!LINDEMAN 1087ff. LOHR 2000, 29lf. rechnet mit *0 im Suffix aus einem urspr. Kollektiv; etwas anders SCHAFFNER 2001, 582. 23
Bei Homer als suppletiver Sg. zu dem nur im PI. veIWendeten llOpEUXC. Möglicherweise
Kunstbildung, vgl. SZEMERENYI, SMEA 3 (1967), 65, mit Anm. 69 und üt 24
Vgl. DMic. 11 84f. mit Üt.: *1tO{JC1FFaCoJ, Ableitung von *1tO{JC1FFd < *par-aus-ä, vgl. aiol.
1tIJ4XXfu. 2S
S. GEW 11 474, DELG 857f. mit Lit.: < *ltap(a)-aoo-ta, -toV 'das (die) neben den Ohren befindliche(n)'. Anders SZEMERENY1, SMEA 3 (1967), 64f. mit Anmm. 67, 68: Wie aiol.1tO{JC1Ua
< * -h:z8I1S-s-ahr, d.h. erwartetes horn. *lUJPTlCt[ entspricht att. *ltapEac, dazu die Graphie ~ta[ als 26
Kompromiss zwischen metrischen Erfordernissen und tatsächlicher Aussprache.
Mit demselben VG wie im Gr. (*prh2lJ 'vorne daneben, vor', L1PP 248ft.);
S.
THURNEYSEN,
KZ 59 (1932), 13, LEIA A-22. 27
Vgl. KGPN 272,142, LEIA A-102.
(BI)
* h7/tko- m., auch f. 'Bär,l *h7/tko-
IEW 875, EIBe 55f. heth. hartagga- c. 'Bär,2 •• ,,~
~l,.,.,,., _
ID .... _'
.......... 1, 'T TY"C't'lo
...- gr. -1C"t- ist lautgesetz1ich, vgl. MAYRHOFER 1986, 151ff. mit Lit. Zugehörigkeit des gr. VN 'Ap1c~ ist nicht wahrscheinlich, vgl. schon GEW ibid. mit Lit.
5
6
Jünger auch u-St., vgl. OLSEN 1999, 184, 820. Die Berechtigung von -j ist nicht klar: nach OLSEN 1999, 184 vi. tabuistisch, nach BEEKES 2003, 200 durch Antritt eines jo-Sx.es (* hftkjo-), nach WINTER, FS Beekes (1997), 349ff. durch Sx. *-iha vergleichbar der ai. Motionsform
7
Die Lautentwicklung im Lat. ist nicht voUends geklärt, UF- statt erwartetem OT- fmdet ParaDelen, ohne daß sich aber eine klare Konditionierung angeben läßt, s. LEUMANN 48, 57,
rJqi- (s.u.).
SOßUJVER 1991, 68f., 71f., zu lat. -5- < *-tk- vgl. LEUMANN In, 211, SCHRuVER ibid., MaSER 1998, 96, PlNAULT, MSS 62 (2002[2006]), 125.
Zum Lautlichen s. SCHRUVER 1991,69, MCCONE 1996,48,52 und SnaG 69; die kelt. Formen
8
setzen SS voraus. Das Etymon kann auch in gaU. PNn wie Artos, Artius usw. vermutet werden, die freilich mehrdeutig bleiben, vgl. STüBER 2005, 59, 107. 9
Vgl. DEMIRAJ 8lf. mit Lit.
10 Einzelsprachliche 11
Bildung, wie auch die folgende ai. Form, vgl. Anm.l.
KARAuONAS, JIES 21 (1993), 367ff. vermutet einen Reflex von *b2/'tko- in spärlich bezeugtem lit. irStvB (3) f. 'Bau eines Tieres, Winterlager eines Bären', was ebenso zweifelhaft bleibt wie die Überlegungen von LEW I 187 zu diesem Etymon.
12
S. STüBER 1998, 94 (mit Lit.), die neben einer individualisierenden -ön-Bildung von einer 1'0-
Ableitung auch ein Motionsfern. *h2flk-ihr (s.o.) als Basis eJWll.gt und betont, daß eine entsprechende Form aus dem Brit. in ae. Ertae entlehnt sein könnte. Da die Vergleichsformen der anderen Einzelsprachen (gr. dptmoI; bzw. ai. rJqi-) jeweils spät und vereinzelt erscheinen, ist jedenfalls an unabhängige ParaDeIbildungen zu denken; vgl. ferner STüBER, IJDL 1 (2004), 5. Der lep. PN Artonis (GSg. in lat. Über!.) ist vi. hier anschließbar, vgl. A. MORANDI, Celti d'Italia, Ed. P.P. Agostinetti, Bd. ß, Rom (2004), 486. 13
Daneben dptcaoc; 'zum Bären gehörig' (Dsk. usw.) von der vereinfachten Basis.
* hßCys- 'trocken werden,l * h;zSus-o-
*h;zSoys.o-
(DSW)
UV 285, IEW 88Of. (A? Pr2 F?)
? gr. u'ilo;, -11, -oV, att. uiio
*h:pcl!s-
*hßO!!s{J)jo* h2S0!!S{J)jahr f. * h2Sus-nahr *hßO!!s-no*h2SUS-ko-8
*h2S0!!S-ahr
* h2Sus-k{J)jo-
aksl. usw. SlJXb 'trocken, dürr', n. 'Dürre, Festland', m. 'März' lit. saüsism. (2) 'Räude; Januar06 aksl. usw. suia f. 'Trockenheit; Festland' lit. sausa (4) f. 'Trockenheit' lit. susn8 f. (2) 'Krätze', m./f. 'krätzige, schlampige Person' lett. s8usns'trocken,7 {ved. •8- 'trocknend, ausgetrocknet, dürr' (RV +) jav. huSka- 'trocken' apers. uika- n. 'Festland' ved. s~- 'im Trockenen befindlich' (VS+ )9 lit. sUskis, (2) 'räudig, aussätzig; zerlumpt', m. (2) 'Räude,
-e
Krätze' lett. sui/ds 'minderwertig, gering'
? *h2SUS-etoSonstige lO h:fiO/IS-mijahr h:}Sus-cnahr h:fiO/IS-cno-
* * *
*h:}Sus-onahr *h:fiO/IS-rahr *h:fiO/IS-o-Uhr *h:}Sus-o-tahzt1
jav. huiata-'trocken, getrocknet' (V.)
Iit. sausmef. (4) 'Trockenheit, Dürre' Iit. dial. siIsenam.lf. (1) 'krätzige, schlampige Person' lett. saUB;DS 'ziemlich trocken' (davon: *-cn-jo- in sausenis 'Südwind')11 gr. mioVl1 f. 'Trockenheit, Dürre' (Aisch. Eum.) Iit. saumf. (4) 'Trockenheit, Dürre' abI. suxota f. 'Trockenheit,12 gr. aOOntc; f. 'Trockenheit' (Aristot.)
Der Ansatz folgt UV und damit LUBOTSKY, KZ 98 (1985), Uf. Dagegen hält z.B. EWAia II 658 am tradit. Rekonstrukt *sa/lS- fest (vgl. IEW 88Of.), skeptisch zu LUBOTSKYS Herleitung auch z.B. SZEMERENYI, Diachronica 6 (1989), 245ft., STRUNK, FS Rix (1993), 432ft. Die Entscheidung hängt von der Beurteilung der gr. Formen aiXx;, (X00l; etc. ab; für eine mögliche Herleitung < *S8pS-o- (mit abweichender Lautentwicklung gegenüber t'j~ &oe; < *hzaps-ös 'Morgenröte') s. BERG/LINDEMAN, Glotta 70 (1992), 181ft. und vgl. Anm.2. LuBOTSKY loc. eit. S. 4f. betont den anscheinend sekundären Charakter der primären Verbalstämme gegenüber den Adjektiven, HEIDERMANNS 1993,471 rechnet hingegen für *h:}Sops-a- (s.u.) mit einer Rückbildung aus dem Kausativ. Auffällig bleibt jedenfalls das Fehlen von primären deverbaIen Abstrakta (z.B. auf *-ti-, *-men-, *-es-), die nicht ihrerseits mit potentiell adjekt. Formen (z.B. auf *-0-, *-ahr ) zusammenfallen. Ferner wäre eine Übereinstimmung der Präsensstammbildungen *h:}Seps-t:!o- und *h:}Sus-j6/o- mit adjekt. Stämmen *h:}SOIJs-a- und * h:}Sus-jo- möglich, falls letzteres als Vorform für gr. (X00l; angenommen wird (s. Anm.2). LUBOTSKYs weitere Herleitung aus einem PPA *h:}S-u(t:/o)s- ist indessen sehr spekulativ, zumal das bsI. und germ. Adj. dabei unerklärt bleibt.
2Die exakte Herleitung ist umstritten, so nach LUBOTSKY, KZ 98 (1985), 1. Ein Ansatz * h:}Susjo- würde genau dem gr. Präsensstamm lX'Üro 'trockne' entsprechen (vgI. LIV 285), bliebe allerdings isoliert. Ein ved. su~a- (MS nur als v.1. zu su~a-) ist nicht zu sichern, s. SHARMA 283.
* hzScys-
347
Auf Grundlage des tradit. Wz.Ansatzes *sailS- rechnete PETERS 1980, 11 mit a'iiol;; < *says-jo(neben bsl., germ. *saIlS.o-). BERG/LINDEMAN, Glotta 70 (1992), 18lf. nehmen eine Entwicklung *says-o-s > *halll10s > * Bllhos > a'iiol;; an, wo eine Metathese *hahllOS (> *i]Ol;) unter dem dissimilatorischen Einfluß des anlautenden * h- unterblieben wäre; nach dessen Schwund erfolgte Aspiration des att. Anlautes durch Hauchumsprung. Die gr. Form würde so bis auf den womögI. sekundären Akzent (S. 195f.) mit den bsl. und germ. Fortsetzern übereinstimmen, die hier sub *hfiOlIS-O- genannt sind. Vgl. auch SCHWYZER 220, GEW I 188f. Das Gr. kennt weitere Ablt.gen von einer nicht genauer bestimmbaren Basis mit t-haltigem Sx., vgl.
~,
-ft, -6v 'herb, streng' (Hp., Plat. usw.) und ~ 'struppig, schmutzig';
zu dessen Messung &1lcrt- im Erstbeleg (Od. 19,327) s. ausf. BERG/LINDEMAN ibid. 183ft. Gr. mJxp.6c; m. 'Trockenheit' (Hdt. USW., vorausges. durch horn. aUxIttro 'bin schmutzig') setzt vi. letztlich ein Komp. mit *dbcgbom- 'Erde' (gr. XlXj1ll( usw.) voraus, wie auch das früher verglichene ai. sii/qma- 'fein' (wozu EWAia I 425; vgl. ferner jav. huiko.zam-, lett. sauszcme), allerdings bleiben die Einzelheiten unklar, vgl. GEW I 192f., s. ferner SOMMER 1948, 87. 3 4
Vgl. das lit. Verb siJsD, S'lStu, sUso'vertrocknen; räudig werden'. Späte einzelsprachliChe Bildung (mit dem im Ai. durchgeführten Anlaut So, s. UV Anm.2) ohne alten Zusammenhang mit dem Folgenden, vgl. GEW I 188f.
S Vgl.
HEIDERMANNS 1993, 471.
Dia!. auch auch sausjs (4); ein Ausgangspunkt 'der Trockene' ergibt beide Bedeutungen; als Monatsname in der älteren Sprache auch für die Wintermonate November, Dezember, s.
6
IEW 11 766 mit I1t. 7 Vorausgesetzt
auch von sausnis'vertrockneter Baum', sausncjs'dürr, mager'.
LUBOTSKY, KZ 98 (1985), 5 betont die Seltenheit von primärem -ko-, doch bliebe die An-
8
nahme einer Abltg. von einem WZ.Nomen * hpus-, willkürlich: Ein Wz.Nomen
-su~- erscheint
im Ai. nur bei Lex. (parpa-sl1§- 'Blätter trocknend'), weshalb seine sprachwirkliche Existenz nicht gesichert ist; aus slav. Fortsetzern wie russ. syib f. 'Reisig, trockene Erde', sloven. süS f. 'trockenes Land' (neben abl. usw. sUSa s.u.) ist wegen der Produktivität des Typs kaum auf ein altes Abstr. * hfiO/IS- f. zu schließen. Als Bildung von einem Wz.Nomen ließe sich auch etwa lat. südus,
-8,
-um 'trocken, sonnig,
heiter (vom Wetter)' (Plaut. +), n. 'heiteres Wetter' (Plaut. +) als Z.B. * hpus-dh~- erklären. Lat. südus, das oft hier angeschlossen wird (vgl. WH 11 624), ist indessen lautlich mehrdeutig; erwogen wird z.B. auch Rückführung auf *solld-o- zu einer Wz. *sevd- 'ruhen', die auch in gr. EU&o 'schlafe' vorliegen könnte (s. MAYRHOFER, KZ 73, 1956, 117), oder auf * syojd-o- zu 2.
* sllejd- 'glänzen' (s. NUSSBAUM, GS Schindler, 1999,381). Ved. 9
s6~a- gilt
PäQ. als Ersatz für ein to-VbAdj. zu
su~-, vgl.
EWAia 11 649 und III 567.
Vgl. SHARMA 282.
10
Hierher gehört nach LEW II 943 auch die Sippe von lit. suösti 'belästigen, jmd.em in den Ohren liegen', suoslus (4) 'lästig, unangenehm', die semantisch vI. auch als - 'ermüden(d)' an
* ses- 'schlafen' (LIV 536f.) anschließbar wäre. 11
Eine entspr. Bildg. kann auch lit. sausenfbe f. (1) 'Trockenheit, Dürre' zugrunde liegen.
*h;zSeys-
348
*hp(a)us-elanolahr und die oben genannten *hpus-nahr , *h:POps-no-ließen sich allenfalls auf einen ursprünglichen n-St. zurückführen, von dem auch die Verben gr. aiJa(VCJ) (Hp., Hdt.+), lit. saüsinti 'trockne' (tr.) ausgehen könnten; skeptisch zur Aussagekraft solcher einzelsprachlich produktiver Formen jedoch schon DEBRUNNER, IF 21 (1907), 29f. Zu alb. thaj'trocknen' s. DEMIRAJ 392. 12
Vereinzelt neben suxos!J, f. 'ds.'.
(DSW)
•hßttr-, •hß{er- ' f. 'Stern,1 *h;zStir-, *h;zSter- '
IEW 1027f., EIEC 543 heth. haster-c. 'Sterna ved. sw-(wohl f.) 'Stern', NPI. tAras, IPI. stfb~(RV)3 aav. star-m.. 'Stern', GPl. sWrnQ(y 44,3),jav. star-m. 'Stern', ASg. stär.»:D, NPl. stäIV u.a., komp. in st:lbrpaesah- 'mit Sternen geschmückt" gr. cUm'p, ~ m.. 'Stern' (TI. + [arm. asd, GSg. astell'Stern06 [germ. *stema- 'Stern' in ahd. stern m., krimgot. + stenl' [germ. ·stemön-f. 'Stern,9 in go1. staimo*, NPI. staimons, an.
i
stjama [germ. *steman-m. 'Stern' in ahd. stemo [germ. *steTTtUJ- m. 'Stern' in ae. steorra, afr. stera, 35., ahd.
stenolO [gr. 001;pa PI. 'Gestim(e)' (TI., Od.),12 [DPI. cio1;pcXmv (TI.)
?* h;zSter-ihr ?* h;zSter-lo?* h;zSter-lahr *(-)h;zStr-jo-
?air. ser'Stern' (hapax Colmim mac Leneni)13 ?[kel1. *sterä- f. in Koll. mkymr. ser, kymr. ser, sjr, korn. ster, abret. usw. ster'Sterne,14 [toch. J;t.. sre*, NPI. §ren. B .fciJye'Stern' 15 inselkelt. *stirlo- in [air. seUn. o(?) 'Iris (des Auges), Auge', kymr. sylJ, bret. seUm. 'Blick,16 ( lat. steUaf. 'Stern' (Enn.+)17 ved. ti.sya- (ti~ya-) m. Name eines Fixsterns oder Fixsternbilds (RV+)18 jav. tistriia- m. Name des als Gottheit verehrten Fixsterns l9 Sirius gr. clo-tptOV n. 'sternartiges Ornament' (inschr. u.a.)
Sonstige
*hpter-on-ahr
*hpter-inahr
gall. Sirana (Bordeaux CIL XIII 582, Montafilant CIL XIII 3143, ILTG 169), Dirona GN211 akymr. °sserengl. sidus, mkymr. serenn, akorn., mbret. usw. sterennf. 'Stern' (britann. Singulat.)
349
I
Zusammengehörigkeit des Materials weitgehend unbestritten, Differenzen herrschen jedoch hinsichtlich Wortbildung, Flexionstyp und verbalem Anschluß. Weit verbreitet ist der Ansatz als hysterodyn. ter-5tamm (Nomen agentis) mit NSg. ·hp-th; GSg. ·hp -tr-es'G1üher, Glänzer' zu einer Wurzel ·Is- bzw. • hzes- 'glühen', so im Kern bereits KROGMANN, KZ 63 (1936), 256 und in der neueren Lit. z.B. EICHNER, Sprache 24 (1978), 161, Anm. 76, MAYRHOFER, FS Neumann (1982),187, BoMHARD, JIES 14 (1986), 19lf., EWAia 117551, AHP 98, 103. Ebenfalls zu dieser Wurzel, jedoch mit anderen Ansichten zur Wortbildung (zu welchen ausführlicher unten), u.a. WATKlNS, Sprache 20 (1974), IOff. und SZEMERtNYI, Kratylos 28 (1983), 56 (. has-ter- 'Glühet). Das Problem bei diesem formal und semantisch ansprechenden Ansatz ist die Tatsache, daß eine solche Wurzel inzwischen nicht mehr rekonstruiert wird. Dem mehrfach verglichenen heth. hässa-lhassa- 'Herd' liegt ·hzeh]s- '(durch Hitze) vertrocknen' zugrunde, vgl. UV 257f. mit Anm. 1, RIEKEN 1999, 282, Anm. 1340. Es müßte also mit einer entsprechenden Wurzel, zu der keine weiteren nominalen oder verbalen Bildungen mehr erhalten sind, gerechnet werden. Den Anschluß an ·hzeb]5-versucht lediglich ADAMS, GS Kurylowicz (1995), 208f., DTB 640, EIEC 87: •... ·bzebx-s- is probably to be seen in·b~xS-tir- 'star' « ·'ember'?)"; anders jedoch EIEC 543: • hptb, -(e)r'Stern'. Skeptisch oder ablehnend gegenüber einem Anschluß an ·Is-l· hp- 'brennen' GEW I 171, BJORVAND/LINDEMAN 863, LINDEMAN 1997, 124, 128, Anm. 139 mit Lit. (Ältere) Deutungen, die von ·ster- ohne Laryngal im Anlaut ausgehen, u.a.bei SCHERER 1953, 18ff., IEW, GEW I 171, DELG 129, HAMP, PICL 11/2 (1974), 105Of. «
•h211-ster- mit
anderweitig unbekanntem Präfix • h211-, das 'eins, einzeln' o.ä. bedeuten könnte und einen einzelnen Stern im Gegensatz zu • (s)tires 'Sternbild' bezeichnet. Kritik bei LINDEMAN 1982, 58), PÄRVULESCU, KZ 91 (1977), 41ff., der jedoch nur das lat. und germ. Material berücksichtigt, s.u. zu Anm. 17 zu steUa. Zur Annahme eines Lehnwortes aus dem Semitischen, die neuerdings wieder von GAMKREUDZF/IvANov I (1995), 591ff. und VENNEMANN, FS Fisiak (1997), 893 vertreten wird, vgl. BoMHARD, JIES 14 (1986), 19lf., EIEC 543. Ablehnend zur Herkunft aus dem SumerischBabylonischen GEW I 171, DELG 129. Der Ansatz mit anlautendem Laryngal, der durch heth. haster- erweisen wird, macht ältere Interpretationen als Wurzelnomen aus strukturel1en Gründen unmöglich, vgl. SCHINDLER, Sprache 15 (1%9), 155, SCffiNDLER 1972, 22, 67. Ebenso setzt die Annahme einer hysterodyn. Bildung schwundstufige Wurzel voraus, vgl. MAYRHOFER, FS Neumann (1982), 187, ders. in BAMMESBERGER 1988, 331, RIEKEN 1999, 281. Rieken weist außerdem darauf hin, daß bei dem Paradigma mit NSg. • hp-tiT, GSg. • hp tr-es kein Ausgleich zugunsten der vol1stufigen Wurzel erfolgt sei, da die meisten einzeIsprachlichen Fortsetzer kein a- < • hze- aufweisen. Für einen Ansatz mit vol1stufiger bzw. ablautender Wurzel argumentieren u.a. WATKlNS, Sprache 20 (1974), IOff. (·h]Ost-/·hpt-), SZEMERENYI, Kratylos 28 (1983), 56 (·has-ter'Glüher'), HED III 238f. (. A 1e5t(e)rtJ- im Heth., Gr., Arm. neben • A1stertJ- Gr. im Iir., Lat.,
350
*hfitir-
Kelt., Gerril., Toch.). Unvereinbar mit neueren Ansichten zur Laryngalumfärbung und den Flexionstypen ist Walkins' Rekonstruktion * h;JOSt-er, das in gr. cX<mP fortgesetzt sein soll und flektieren würde wie ved. P8n~ OLSEN, REArm 19 (1985), 6f. weist darauf hin, daß bei einer ter.ßildung (falls eine solche vorliegen sollte), kein Wurzelablaut zu erwarten wäre.
Noch anders LOHR 2000, 277: Das iir. Material basiert auf einem amphidyn. ter-Stamm Kollektiv mit NASg. *h:#s-tor< *bp-tor, vgl. jav. ASg. stär"m, NPl. *b;as-tor-cs (mit Akzentverschiebung jav. stArö, zusätzlich mit Dissimilation des s- in ved. tAral), beide mit Verallgemeinerung der schwundstufigen Wurzelform), GSg. *bp-tr-es (ved. !PI. stfbh4.J), während für das übrige Material der o.g. hysterodyn. Stamm zugrunde gelegt wird. Problematisch bleibt die Beurteilung des stammauslautenden Resonanten. Das Gr., Kelt. und Germ. weisen auf einen r-Stamm, das Arm. auf einen l-Stamm; beim Iir. wären beide Auslaute möglich, ebenso wie beim Lat, für das neben *bpter-Iabr der Ansatz *hptel-nabr (s.u. Anm. 17) erwogen wurde. Einen Ansatz als r-Stamm, bei dem das Arm. analogisch erklärt werden muß, vertritt u.a. EICHNER, Sprache 24 (1978), 161, Anm. 76 (-1- im Arm. (und Lat.) durch Einfluß der Nomina agentis, die bei Wörtern mit -r· in der Wurzel das -rdes Suffixes zu -te/bzw. arm. * -te/dissimilieren. Keine Festlegung auf einen Resonanten beinhaltet die Rekonstruktion als *bpterll- u.a. bei WATKINS, Sprache 20(1974), 13,LlNDEMANl970, 70, HED III 239, BJORVAND/LINDEMAN 862f. Parallelen im Wechsel der Resonanten sieht Watkins bei den Suffixen *-ter-l-tel-, *-trol-tJo- USW.; ähnlich auch MATZINOER 2005, 73, Anm. 330. Ansatz von arm. ast/als *hptBbei OLSEN, REArm 19 (1985), 6f. ohne Diskussion (s.u. Anm. 6). 2
.-l
NSg. hasteJZ(a) Ihsters/ mit sekundärer Anfügung von os, vgl. AHP 112, 121144, RIEKEN 1999, 281ff. Anders HED III 238f. (Ansatz mit e-6tufiger Wurzel, s.o. Anm. 1). Vgl. noch HEG 204ff. mit Lit.
3Vgl. EWAia II 755f. mit Lit., KEWA III 512. Bei der Erklärung der Form
tar- als einzeI-
sprachliche Sandhi-Variante folgt EWAia BARTHOLOMAE in GIP 1.1, 33. Hierher noch tfbhim. 'Strahl' (TA), das nach EWAia I 666 mit Lit. wohl auf einem mißverstandenen IPL (s)tfbhig beruht. 4
Zur Flexions s. KELLENS, NR 388ff., HOFFMANN!FORSSMAN 1500. Nach BEEKES, MSS 38 (1979), Bf., ders., 1988, 29 muß der GPI. sWm(cä) die Form str;pn< *sträm< *straam repräsentieren, was auf hysterodynamische Flexion weist.
S
VgL GEW I 17Of., DELG 128f. Zum PL &mpa s.u., Anmm. 11, 12. Umstritten ist, ob <J'tEPOml, ä repräsentiert die Affrikate /tsI, vgl. VENEC 5 (1949), 246, GPN 412, SCHRUVER 1995,402, MCCONE 1996, 51. Zur Herleitung des SuffIXes aus *-hjll-s. Anm.14 u. 16 sub *kor-o-'Krieg', *kor-jo-'Männerbund'. (BI) DRYES,
* b2f/eks- '(heran)wachsen, groß werden,l *-h2lÜCr ?*bzUks-oj ?* b2f/cks-es?* b2f/eks-fll?*bzUks-o-
*b2f/eks-o?* bzUks-abr *bzUks-t6-
lEW 84, LIV 288f. (A Pr Pi K)
ved. -Ut,- in sAkam- 'zusammen aufgewachsen' (RV), brbad'hochgewachsen' (RV +)2 gr. AV!; C(VC):JL(-), C(VC)lir (für die es nicht viele Beispiele gibt); armen. garown sei ein weiterer Beleg für idg. * HII- > arm. g-.
*hzYcs-
Dieser AnsIcht folgen EWAia ß 530, HAJNAL, HS 105 (1992), 59, Anm. 7, FRIEDMAN 1999, 47f., STüBER 2002, 104. Die Zweifel bei BEEKES, Kratylos 26 (1981), 113f., BJORVAND! UNDEMAN 1179 sind berechtigt; andererseits sind 'Morgenröte' und 'Frühling' morphologisch und semantisch nicht so klar geschieden wie BEEKES, ID 14 (1972), 72 behauptet. Insbesondere das kelt. Material, vgl. ir. fBirUSW., schließt sich mit Reflexen sowohl eines T- wie auch eines n-Stamms an die Wörter für 'Frühling' an, hat dabei aber im Ir. die Bedeutung 'Sonnenaufgang'. Zu ved. vasarbAs.u. Anm. 35. Ein Kompositum mit VG *bIen 'in' und dem Kollektivum * Pe5ÖT im HG nimmt HACKSTEIN, TIES 7 (1997), 41, Anm. 14 als Basis von toch. AyusAr'im Frühling' an. Der Ausgang des NASg. des Neutrums habe adverbiale Geltung erlangt. Problematisch, da * -ÖT- bei diesem Wort sonst nirgends belegt ist. Anders zum Präverb UPP 88 (* b 1 im Anlaut aus lautlichen Gründen nicht möglich). Anders hier sub *hzej-u-, *h2f}j-u-, *h~-t:II- n. 'Leben, Lebenszeit, -erwartung' mit Lit. Eine Ableitung vom starken Stamm mit ~tufiger Wurzel sieht man in air. errach m. 0 'Frühling', das als *pes-T-Bko- idg. * -sr- > kelt. • -IT- nach Kurzvokal und Verallgemeinerung der lenierten AnIautvariante zeigen mOßte, vgl. VKG I 82, IEW, DE BERNARDO STEMPEL 1999, 135, EIEC 504.
4
Die Zusammenstellung wird von SCiRUVER 1995, 445f., 452, der von idg. *·ST- > *-c5T- ausgeht, aus lautlichen Gründen bestritten. Der fehlende Reflex von *p- und der Wurzelvokal
* -C- (nicht * -6-) im Lat. und Germ. würden den Anschluß von crrach an die vorliegende Sippe weiter schwächen. Alternativ könne mit WAGNER, Enu 26 (1975), 16, Anm. 33 eine Ableitung von cIT'Schwanz' erwogen werden, d.h 'Schwanz, Ende (des Winters)' -+ 'Frühling', vgl. b~. negu-azken 'letzter Winter' > 'Frühling' und mir. usw. fuidJech 'Rest; letzter Teil des Winters'. Vgl. EWAia 11 532.
S
S. SCHWYZER 251 zur Kontraktion. Nach GEW I 432f., DEW 308 ist aus ytap'llap (Hsch.) und der homo Prosodie älteres ftDp zu erschließen, das über urgr. *~ auf einen alten Ifn-
6
Stamm weist. 7
Parallelbildungen zu den einzelsprachlichen Ableitungsbasen, vgl. GEW I 433. Nach LEuMANN 321 sei das Suffix • -ino- bei Zeitadjektiven verallgemeinert aus einer no-Ableitung vom LSg. auf -i, d.h. gr. /lapl 'im Frühling' -+ tapt-v6;.
8
Nach LEUMANN 321 wahrscheinlich synkopiert aus *-Ti-nos. Vgl. LEUMANN 322 zur Frage der Länge des Wurzelvokals.
9
Nach OLSEN 1999, 41 o-Stamm in Agathagelos und Faustos, ansonsten n-Stamm mit GSg.
gaman. Arm. gar- > *gehar- > *pes-r. vgl. SCHMITI 65, OLSEN 41. Der Ausgang -own wäre nach SCHMITI 76 unklar, OLSEN 1999, 41 mit Lit. rechnet mit Suffix ·-onto-, vgl. ved. vasanta-. S. auch CLACKSON 1994, 216, Anm. 97. OLSEN 1999, 277 interpretiert das Suffix als no-Ableitung eines thematischen Lokativs • -ej zum Stamm * -pto-.
10
*h 111t:s-
361
Vgl.OLSEN 1999, 276ff. Danach liegt im Arm. und Kymr. ebenfalls eine Ableitung mit SuffIx *-inolahz- vor, s.o. gr. taplv6l; usw., jedoch nicht vom r-Stamm, sondern vom Stamm auf * -(0)nt(o)-. Wie bei * -i-nolahz- könnte es sich auch hier eine no-Ableitung vom LSg. handeln.
11
12
Wie das Germ. mit -c-, für das verschiedene Erklärungen vorgeschlagen wurden, von denen
jedoch keine allgemeine Anerkennung gefunden hat; SCHRINER 1991, 128 nennt ver,
wir
unter 'unexp1ained lengthened grades'. IEW und GEW I 433 gehen mit PORZIG 1954, 11Of. davon aus, daß 1at.-germ. * lIer-nach dem Wort für 'Iaht, idg. *jer-, umgebildet wurde. Dies findet OE VRIES, AEW 645 wenig ansprechend.
LEUMANN 206 verweist auf STREITBERG, IF 3 (1894), 329, der gr. fap aus *1It:S-[, 1at. ver aus * IIm-, einer Form mit konsonatischem -r- herleitet, für deren Entstehung er jedoch keine Erklärung hat. Im Prinzip ebenso SZEMERENYI 1990, 123 (Iat./germ. * liesT> * lien- > * /ler). Bei den unterschiedlichen Realisierungen des Resonanten soll es sich um Sandhivarianten vor Konsonant bzw. vor Vokal handeln. Diese Erklärung wird von BIORVAND/LINDEMAN 1078 abgelehnt mit dem Hinweis auf e-Dehnstufe bei *h/esbz-r- 'Blut' und *jek"-rln- 'Leber', weiteres s. bei letzterem. 13
Im An. nur dichterisch und in Phrasen, ansonsten durch for-aar'Frühjahr' ersetzt; mit Umbil-
dung zum o-Stamm wegen Aufgabe der Flexionsklasse im Germ.,vgl. CAsARErro im Druck. S. AEW 644f., BIORVAND/LINDEMAN 1077 mit Diskussion des einzelsprachlichen germ. Materials. Air. welS mit Osthoffscher Kürzung des Wurzelvokals < * /lbs-, dieses durch Metathese < * /lts-r-. Zur Diskussion der Dehnstufe in der Wurzel s. die vorangehende Anm. 14
Hierher, falls ör. * A in der Wurzelsilbe durch Brugmann-Dehnung. Alternativ könnte mit
AiG ll.2 105f., 122 eine Vrddhi-Bildung angenommen werden. Vgl. EWAia II 532f. S. weiterhin iran. *IIAh[a]rt"in PaSto wOfBy'Frühling' mit iran. *-Aha- > PaSto -ä- in */lAh[a]rtakah > WOfBY (SKJAORV0, CU 399) sowie mpers. wahär, npers. bahär 'Frühling'. 15 16
VgI. BRANDENSTEIN!MAYRHOFER 147. VgI. zum Wunelvokal die vorangehende Anm. Vgl. LEW II 1206 mit Lit., EcKERT, LKK 8 (1966), 143ff. sowie PETIT 2004,116 mit Lit. und weiteren Beispielen uridg. neutraler Heteroklitika, die im Balt.
0-,
im Slav. e-stufige Wurzel-
silbe verallgemeinert haben. Anders HAMP, Baltistica 6 (1970), 28f., der von * /lesT- a,.usgeht, das sich durch produktive Regeln des suffixalen Ablautwechsels zu * /leser- und * lIesar- entwickelt habe. Letzteres habe durch regressive Assimilation zu * pasar- geführt. 17
18
Vgl. LEW II 1206 mit Lit. zu den zem. Formen. Bei dem nur glossarisch belegten Wort muß nicht zwingend der von VKG I 82 angesetzte iStamm * /lösri- vorliegen, vgl. MCCONE, Eriu 44 (1993), 70, der mir. fa(i)r, mkymr. gwawr als
*pä(r)r- < *pösr- offensichtlich direkt auf einen r-Stamm zurückführt.
6
BRIAIN, ZCP 14
(1923), 317f. interpretiert die Formen als zu einem A-Stamm air. firgehörig, dessen DSg. das Hinterglied der Komposita mir. irriir, Dir. areir'gestern Abend', mir. camiirf. 'Tagesanbruch, Dämmerung' bildet.
362
Einordnung schwierig. Aufgrund der o-stufigen Wurzel und der Vollstufe 11 schließt sich kelt. *l!ös-r- an iran. und balt. Material der Bedeutung 'Frühling, Sommer' an. Semantisch gehört das Wort eher zum untenstehenden er-l...okativ von *h~l!s-os-, vgl. auch BEEKES, IIJ 14 (1972), 72, wo jedoch der Wurzelablaut ohne Parallele wäre. Der r-Stamm könnte auf dem erLokativ aufbauen; ein ursprüngliches nn-Heteroklitikon läßt sich nicht sichern, s. die Diskussion in Anm. 67 zu fiinne sub Sonstige. Mit einem er-l...okativ auf der Basis eines 0 : e akrostatischen Wurzelnomens * hzl!Os- 'Aufleuchten' mit analogischer Dehnung aus **hzl!m-srechnet LÜHR 2000,117. Diese Analyse würde den abweichenden Wurzelablaut erklären, erfordert allerdings den Ansatz einer weiteren Bildung, die semantisch mit dem er-l...okativ des s-Stamms synonym wäre. 19
Daneben metaphorisches gwawrm. 'Führer, Fürst, Held' (12. Jh. +).
Nach SCHRUVER 1995, 200 jedoch nicht hierher bret. gwer- im Kompositum mbret. gwereJouen (Catholicon 1499), bret. gwereJaouenn f. 'Morgenstern'. VGK 182, gefolgt von IEW und DESHAYES 2003, 306, rechnet mit der ursprünglichen Form *gwer-ouJaouenn, dessen HG go(u)Jaouenn f. '(Kerzen)licht', eine Ableitung mit Suffix -enn von go(u)Jou m. 'Licht', lenierten Anlaut zeigt. Das Vorderglied gwer- habe -e- aus .(j.. (d.h. abret. re < * (i < kelt. *ä in *l!äsr-) in der Proklise. JACKSON, HPB 207, 1154 vergleicht kom. ~Juan und führt beide auf brit. *bere-Jugen- oder *bere-Jol!en- 'Lichtbringer' zurück; das bret. Wort sei dann im Anlaut von einem Fortsetzer des Wortes für Sonnenaufgang * _re oder * IR»T beeinf1ußt worden. Nach SCHRUVER 1995, 200 wäre bei Jacksons Ansatz jedoch mit Synkope des zweiten -e- zu rechnen. Das Vorderglied sei vielmehr das in kymr. bore, bret. beure 'Morgen' fortgesetzte * furey. Darauf weisen auch spätkorn. byrJuan 'Morgenstern' (Uuyd) und bret. vannet. berJeuen f. 'Morgenstern, Venus, etoile du berger'. Der Anlaut bret. gw- für b- sei zwar irregulär, aber nicht ohne Parallele. 20Nach BRAUER 111111 mit Verallgemeinerung des n-Stammes, der zum a-Stamm erweitert wurde; bei letzterem handelt es sich nach PETIT 2004, 116 (mit Lit.) um ein ursprüngliches neutr. Kollektivum. Vgl. auch VASMERI 192, VAILlANTII.1180; S. EcKERT, LKK 8 (1966), 149ft. zur Verbreitung des Wortes in den slav. Sprachen. 21
Nach EWAia 11 532, 533 mit dem für Jahreszeitennamen typischen, auf dem -n- des Heteroklitikons aufbauenden nt-Suffix, mit Hinweis auf die parallele Stammbildung von ved. hemanta- m. 'Winter', s. hier *gbej-m-en-t-6- mit Anm. 17 sub *gb6j-om-, *gb(i)j-em-, *gbi-m- '- 'Winter, Schnee'. Mit einer to-Erweiterung des n-Stamms * vasan- rechnen AiG 11.2 21Of. und lEW.
Überlegungen zur Entstehung des letzteren bei OETTINGER, Akten Pavia (2001), 310: Es handle sich um den endungslosen LSg. * l!(o)s-en 'im Frühling' zu einem Wurzelnomen * l!es'Frühling', der zur Grundlage der schwachen Kasus der Heteroklitikons *Ues-pues-n- wurde. Ein davon intern deriviertes geschlechtiges *ues-on- 'der Frühling' wurde durch t-Anaptyxe zu *l!eson-t-Il!esp-t- erweitert.
*hl!!cs-
22
363
S. FAULEYEV 2000, 67f. mit Lit., UIEB 361, SCHRINER 1995,386, 445; PECA 53 mit Lit.: akom. guaintoin mit Metathese aus *guiantoin.
2J
Vgl. EWAia 11 530, zum Kompositum s. EWAia I 750 mit Lit.
24
Vgl. Hoffmann münd!. bei KELLENS, NR 214: Kompositionsform zu einem nicht erhaltenen ro-Adj. * USTa-.
Hierher, falls mit WACKERNAGEL, Philologus 95 (1943), 182f. (= KS 11 88lf.) als 'Fruhsänger' zu deuten, vgl. auch GEW I 626, DELG 408, jeweils mit weiterer lit. und parallelen Bezeichnungen aus anderen Sprachen. Das VG wäre nach HAlNAL, HS 105 (1992), 62, Anm. 13 als *h2l/S-i-, d.h. Wurzel + Calandsches *-i- zu deuten, nicht als LSg. eines s-Stamms (anders IEW 86: Ansatz * äusi-). Bedenken bei RISCH, Wack.emagel-Koll. (1990), 242ff.: Da keines der beiden Kompositionsglieder sonst im Gr. vorkomme, müsse es sich um eine sehr frühe
2S
Bildung handeln, was sich nicht mit der Tatsache vereinbaren lasse, daß der Haushahn erst ab dem 8. Jh. v. Chr. nach Griechenland gekommen sei. EHRuCH, KZ 40 (1907), 364, gefolgt von IEW, stellt hierzu das nur im VSg. belegte gr. iju:
lIIoiPE 'morgendlich strahlender' (TI., h.Ap.), das einen NSg. ijtoc;* < *hzUs-(i)jo- voraussetzen würde. Skeptisch GEW 1625, DELG 408, jeweils mit Referat alternativer Interpretationen. 26Vgl. EWAia n 530. Nur als Kompositum belegt, s. LlEBERT 29, 67, 149, 169, Anm. 7 (vi-ist nach liebert Präverb). S. SCARIATA 64f. und oben Anm. 2 zu ~ im RV sind nur LSg. und LPl. belegt.
n 530, KEWA m 176.
TI
Vgl. EWAia
28
Nach SCHINDLER, BSL 70 (1975), 3f. holodynamisches Paradigma mit NSg. * h;;ells-ös, ASg.
*h;;eJlS-OS-Ip, GSg. *h2l/S-s-es, LSg. *h2l/S-es. ebenso NUSSBAUM 1986, 291 (späterer LSg. *hzUS-6s-I), RIEKEN 1999, 182, STüBER 2002, 104f. Entsprechend im Ansatz, aber abweichend in der Terminologie BEEKES, KZ 86 (1972), 34, ders. 1995, 180: "hysterodynamischer" sStamm mit NSg. *h;;eus-äs, GSg. *h2l/S-s-Os. S. RASMUSSEN, Collectanea Indoeuropaea I (1978), 105 mit einer Hypothese zur Erklärung des o~tufigen Suffixvoka\s. Ältere Lit. mit Analyse als Wurzelnomen referiert bei SCHINDLER 1972, 13.
FRrrz, FT Innsbruck (1998), 55ff. erwägt *h;;eIlSOS-, das als formal markierte Abstrakt! Kollektiv-Ableitung für ein einzelnes weibliches Lebewesen (Göttin der Morgenröte) verwendet wurde, als möglichen Ausgangspunkt für die Entstehung des Genus femminum. Vgl. zum mythologischen Hintergrund EIEe 148f., DuNKEL, Sprache 34.1 (1988), 8ff., JANDA 2000, 154ff., JANDA 2005, 128ff. S. zum fem. Genus auch MATASOVIC 2004, 17lf., 200. 29
Vgl. EWAia 11 236: Die Ur. Formen weisen auf ein Paradigma *hzUsbs, *hzUsOs-1p (= ved. ~m,
jav. °sAghj, * hzUs-s-es, das aus dem in der vorangehenden Anm. genannten amphidyn. Paradigma mit Durchführung der schwundstufigen Wurzel entstanden ist. Ein Paradigma mit Wurzelablaut setzen jedoch die vollstufigen neuiran. Formen voraus.
364
'" hfl.!cs-
3()
31
-ir.
Vgl. EWAia II 236 mit Lit., STOBER 2002, 105. Waxi yiSfy < airan. '" auiah-mit waxi Suff. vgl. BUDRUSS, MSS 32 (1974), 26 mit Anm. 69. Baluci pösi nach GERSHEVITCH, FS Morgenstierne (1964), 84 mit Anm. 19 < airan. '" upa-auiah- + baluci SuffIX -i. Vgl. RIx 1992, 80, STOBER 2002, 105: < urgr. "'afls-Os, das alternativ auch auf schwundstufiges .. h:zUS° zurückgehen könnte. Zum Wunelvokal (keine Dehnstufe) s. KlPARSKY, Language 43 (1967), 624f.
32
Falls hierher mit ClACKSON 1994, 223 und OLSEN 1999, 108, wäre auszugehen von NSg. '" h~flSÖS
> .. a{lhu- > '" aflflu- und weiter mit Dissimilation > '" ajflu- > aygu-. Der letztere Stamm wurde auch in den obliquen .Kasus durchgeführt. Anders GREPPIN, Bazmavep 141 (1983),282 (mit SuffIX "'-fl- oder "'-gll..zur Basis von aav. jav. aüarln- n. 'Tag' usw., s. hier sub '"h2Bi-[, '"h2Bi-en- n. 'Tag, Morgen'), LOHR 2000, 143: als '" aj-flo- zu '" h~j- 'hell sein' oder
..hl/3ai- 'brennen'. Erweiterung zum ä-Stamm, weil die StAmme auf -or im Lat. maskulin sind, die Morgenröte jedoch als weibliche Gottheit aufgefaßt wurde (STüBER 2002, 105).
33
Vgl. 1..EUMANN 178f. zum Rhotazismus. Zur Vollstufe der Wurzel s. BEEKES 1969, 65, SCHRIJVER 1991, 47; s. SCHRIJVER 74 mit Diskussion von Ansätzen, die von '" HuC- > lat. auCausgehen. 34 Allgemein
analysiert als grundsprachlicher er-Lokativ, der in verschiedenen Adverbien und
Komposita erhalten ist und im Ved. und Gr. als Basis eines neuaufgebauten r-Stammes diente, vgl. PETERS 1980, 31ft., NUSSBAUM (1986), 236f., HAJNAL. FT Leiden (1992), 210, ders., HS 105 (1992), 57ft., UPP 99, STüBER 2002, 106. Daneben werden entsprechende cnLokative angenommen, vgl. oben Anm. 21 zu "'(hz)fles-(elo)nt6-. Ihr Verhältnis zu den e7Lokativen und der Anteil beider Bildungen am Aufbau von l1'n-Stämmen wäre jedoch dringend zu Idären. S. auch MEISSNER 2006, 144ft., 150 mit dem berechtigten Einwand, daß der rLokativ der Theorie zufolge auf einem endungslosen Lokativ des s-Stammes aufbauen müßte, für den bei amphidyn. flexion'" h 2 mit vollstufigem Suffix zu erwarten wäre.
us-es
außerdem vorausgesetzt von visaTa- 'morgendlich leuchtend' (RV +) und .. vasr-i, das man in bisIi-wohl 'am Morgen' (hapax RV 1,120,12) - mit irregulärem Anlaut -vermutet, vgl. EWAia II 219f., 532f. Referat anderer Deutungen des Hinterglieds in KEWA III 172.
35 .. VasaT- wird
Vgl. zur Analyse von vasar die vorangehende Anm. Die irreguläre Position des VolIstufenvokals ist nach STüBER 2002, 106 auch bei anderen Lokativen zu finden, z.B. ved. heman 'im Winter' < ..gbCjm-en nb. ..gbjem- in lat. hicms 'Winter', s. sub ..gbCj-om-, ..gb(i)j-em-, ..gbi-m- '- 'Winter, Schnee'. Für zahlreiche Forscher, z.B. lEW, FRIEDMAN 1999, 47f. weist der
Wurzelvokal jedoch auf Zugehörigkeit zu .. (hz)fles-l1'n- 'Frühling'. 36
31
V g1. EWAia I 236, AiG III 213f.: Mit eigenartiger Sonderflexion. AiG rechnet mit einem ursprünglichen Neutrum wie vasar-, fem. Genus durch Einfluß von u~s- 'Morgeröte'. Lak. ~ steht für af1'p; im NSg. mit dissimilatorischer Bewahrung von ä- vor Horn. und Hes., von Hdt. an mask. Zum Ansatz vgl. die Lit. in Anm. 34.
-Tj-.
Fem. in
365
Andere Anschlüsse: Nach GEW 11 27 Wurzelnomen unbekannter Herkunft. MEIlLET, BSL 26 (1925), 7ff. geht aus von einem Nomen actionis der Bedeutung 'suspension' zu 'Ring' scheint dagegen schwerer nachvollziehbar. Die Semantik der beiden Wörter dürfte damit nicht identisch gewesen sein und sich erst über die Phrase famne an Jae ergeben haben. Auch formal bereitet ein sich aus dieser ZusammensteUung ergebendes n'n-Heteroklitikon
*uös-n'n- Schwierigkeiten. Wie DE BERNARDO STEMPEL 1999, 135, Anm. 26 richtig bemerkt, ist ein solcher Flexionstyp bei SCHINDLER, BSL 70 (1975), Iff. nicht vorgesehen; er findet sich ebensowenig bei RIEKEN 1999, 272f., wo an Paradigmen für grundsprachliche n'n-Stämme gewiß kein Mangel herrscht. Es scheint jedoch auch nicht angebracht, ausgehend vom vorliegenden irischen Material einen weiteren Typ in die Grundsprache zu projizieren. Damit wird fraglich, ob das Wort überhaupt hierher gehört; auch bei Anschluß an die Sippe der Bedeutung 'Gold' bleiben Wurzelstruktur und Ablaut problematisch. 68
Vgl. üLSEN 1999, 441: Zugehörigkeit umstritten; vieUeicht aus * h;zUs4!io- 'leuchtfähig' mit dissimilatorischem Umlaut u-i> o-i Mit einem Lehnwort rechnet lEW; skeptisch auch EIEe 234. S. zur Flexion MATZINGER 2005, 65.
69
Auch als jo-Stamm auksinis(2) 'golden'. Daneben lit. ausmas'golden', vgI. LKZ s.v.
(BI)
368 *h2Uks-i/6n-l-n- ' m. 'Stier, Ochse') * h2 uks-6/6n- m.2
I
lEW 1118, EIEC 135
ved. uqBn-, NSg. ~ ASg. uk§anam, GSg. ukWas. NPI. uJq8pas m. etwa 'Jungstier, Farren, nicht ganz erwachsener Stier, der seine Zeugungsfahigkeit noch nicht unter Beweis gestellt hat' (RV +i aav., jav. uxiän-, NSg. aav., jav. uxiä (V. 19,21), ASg. jav. 00än:1ID. GSg. jav. uxSno (V. 9,37f.), NPl. aav. uxSäno m. 'Stier, Jungstier'" [air. ossm. 'Rind jeder Art,s kymr. ycJ1, mkymr. PI. ychen, nkymr. PI. ychain 'Ochse,7 kom. PI.8 ohan, bret. PI. oc'hen, ouhen'Ochse' urgerm. *uhsan- in got GPI. auhsnt?, an. oxI°, NAPI. yxn/!<Jxli), GPI. yxna//4JIl1812, DPI. yxnum, /4JIl1um, ae. oxa, GPl. OXIl8, DPI. OXIlUl1P, afr. oxa, ahd. as. ohso 'Ochse' toch. B okso, PI. oksaiIi m. 'Ochse', A NPI. opsr
Zur Semantik: laut ZIMMER, KZ 9S (1981), 84-91 handelt es sich bei idg. *b2Uks-en- besonders um das kastrierte Tier, möglicherweise um ein Kulturwanderwort - verglichen werden ähnlich lautende Wörter derselben Bedeutung aus nicht verwandten Sprachen wie Ungarisch, Mongolisch, Türkisch etc. Dagegen K1EHNLE 118f. und 208f., die versucht, eine Verbindung zu *b2lle~ 'heranwachsen, groß werden', s. s.v., herzustellen, das dann zu ved. uq. 'beträufeln' (vgl. auch EWAia 11 485ft) uminterpretiert wurde, während die Bedeutung 'wachsen' wohl von ved. vardhlassen, mehren (akt.); wachsen, groß werden (med.)' übernommen wurde.
'wach~
S. außerdem VANWINDEKENS, KZ 97 (1984), 96-98 gegen ZIMMER, KZ 95 (1981), 84-91 aber unsicher, was die Wurzelzugehörigkeit anbelangt; ferner SZEMERENYI 1989, 154, bes. Anm. 221 oder auch BAMMESBERGER 1990, 176 ('Wüchsling'). Von manchen Forschern wird lat. uxorf. 'Ehefrau' (Cato, Naev., Lukr.+) als Femininum nach dem Typ in ved. plvan- 'fett, feist, schwellend', f. plvari- (RV +) hierher gestellt, so PISANI, FS Galbiati III, Hf oder lEW 1118 als 'die Besprengte'. Andere sehen darin einen möglichen Fortsetzer eines weiteren idg. Wortes für 'Frau', etwa ?*sor, vgl. z. B. LEDo-LEMOS 2000, 134, LEDo-LEMOs 2002, I11ff und 117ff oder MATASOVIC 2004, 86. DarsteUung der älteren Literatur bei MOUSSY, BSL 75 (1980), 325ff. 2
Zum Akzenttyp: angenommen wird ein hysterodynamischer Typ - allerdings zeigt der NSg. einzelsprachlich ein o-stufiges Suffix, vgL z. B. SZEMERENYI 1989, 154 (* uksön), anders HOFFMANN, Aufs. III 79Of. (* ukshl, * ukseo-lp, * uksn-es). Auch PETERs, FS Rix, 393ff setzt *(H)uJl-vl son- an und sieht ved. ~- im Ablaut analogisch beeinflußt von ved. vh;m- (s. sub *l/crs-), das demselben Wortfeld entstamme. Auf die Suffixstufe *-en- weisen das Ved. und die kymr. und die an. Pluralform hin, die anderen Sprachen setzen aber mehrheitlich * -0. fort.
369
3
Erst sekundär ~- (RV(1,I64,43]+), s. AiG III 267, ferner TICHY, Sprache 32 (1986), 93. Daneben Vrddhi-Ableitungen in ved. auk§i- 'vom Jungstier herrührend' (AV +) und ved. aukf,pa. 'vom Jungstier stammend' (SB). Möglicherweise ebenfalls hierher gehört ved. pytiJqr}l~ (SB 5,3,1,11) 'eine Art Leder' (?). Jünger auch in KätySs 15,3,31 pytiJqrJa-vt:@ta-(von einem Bogen); vielleicht 'Bogen-Überzug' o.ä. Vgl. dazu EWAia II 173: "Unklar. Die Kommentatorendeutungpy°(pi - apl) + °uk~-a (- uJqJin-) etwa 'covered with sinews derived from the bull'; 'auf dem Jungstier' = 'Haut des Jungstiers (als Überzug) bleibt erwägenswert."
4 Zur
ein
Beleglage s. BARTHOLOMAE 383 (s.v. uxian-) - es sind aber keine Formen belegt, die auf ~stufiges Suffix hindeuten.
Offenbar zum o-Stamm umgebildet, s. l.E1A s.v.
S
Nach ZIMMER, KZ 95 (1981), 86, geht mir. oss 'Hirsch' auf "dichterischen Sprachgebrauch (evtl. in Verbindung mit Sprachtabu)" zurück. Einen weiteren kelt. Rest sieht SZEMERENYI 1989, 141ff in lat. camox etwa 'Gernse' (Pol., Silv., roman.), das ein Lehnwort aus dem Alpenbereich sein soll und auf eine Vorform
* kBJDbo-uksö~ zurückgebe; semantisch in etwa 'hiIscbartiges Tier mit krummem (Gehörn)'. Weitere etymologische Anknüpfungsversuche bei EM I 90 (kaukasisch) oder HUBSCHMIDT 1951, 19f. (baskisch). Wohl auch in mehreren kelt. PN verbaut, vgl. z. B. oxi-dubna (CIL III 3546), oxi-carus (- ir. PN Oscar 'dem der Hirsch lieb ist') (CIL VII 4725) mit -i- in der Kompositionsfuge statt -0durcb lat. Einfluß, vgl. MEID 2005,142. Zeigt finalen ~Umlaut, demnach ist wohl von einem NSg. auf *-ö(n) > -ü usw. auszugehen,
6
der zu einem ursprünglich amphidynamischen Paradigma gehörte, so STüBER 1998, 12f. und 17Of., ferner SCHRUVER 1995,258. Eine solche Pluralbildung erscheint sonst nicht im Kymr., scheint also alt:ro sein und setzt wohl den idg. NPI. * h~..en-es fort.
7
S Singular
9
ungebräuchlich im Kom. und Bret., vgl. VKG 11107.
Daneben mit unsicherer Lesung noch ASg. auhsan*, DSg. auhsin*, API. auhsnuns*, s. SN.€DAL I XIX; II 111. S. ferner CAsARErro 2004, 217.
10
Mit einer Nebenform uxi, laut AEW 422 nach dem PI. yxn umgebildet, ferner NORBEN, AnG
156. 11
Mit Metathese in anorw. )7U"'Ochsen', s. NORBEN, AnG I 227.
12
Analogisch nach dem NAPI. statt zu erwartendem llXl1a (selten), aber vgl. aschwed. (auch in einigen Ortsnamen erhalten), s. NORBEN, AnG I 277 und AnG 11 316f.
13
Danach umgebildet der NPl. *ozsniz mit Umlaut und Anaptyxe in NAPI. oexen und dial. exen. Daneben auch ohne Umlaut NAPI. oxan, GPI. oxena, dazu CAMPELL, OeG 249f.
14
S. DTB 111.
llXl1a
* hzUks-e/on-
370
Zu toch. A NP!. opsis. PlNAULT, SEC 2 (1997), 202 = PINAULT, GS Schindler (1999), 468. (CS)
*h]Cjgb.. '(fort)gehen' *hJOjgb..et?* h:;igb..no*h3ig b..no-ijo* (-)hJOjgb..ahr
J Vgl.
UV 296f., lEW 296 (Pr2D )
air. 6egim. I'Gast,1 gr. iXVOI; n. 'Fußstapfe, Spur, Fährte, Sohle' (Od. + )2 gr. (xvo\.Ov n. 'Fußstapfe, Spur, Fährte, Sohle' (11. +, poet.) [lit. eiga f.(4) 'Gang, Verlauf, komp. z.B. pereiga f. (1) 'übergang, Vorübergehen, DurchgangoJ [apr. pasteygof. 'Kommen, Nahen der Fasten'"
IRSUNGER 2002, 57 mit lit.
2VgI. GEW I 746f. GEW 11 372: die Qualität des Wurzelvokals ist sekundär durch Bezug auf das Verb eiti 'gehen' (s. *hlej-ti- sub *hlej- 'gehen'), das im Ut. keine Oiltufigen Formen hat. Anders LEW I 119,574 und SKARDZIUS 102, die *hlej-ga- mit Suffix -ga ansetzen. Noch anders SMOCZYNSKI 2000, 153 mit lit.: postverbales Abstraktum zu einem Verb *cig61i, das durch Kreuzung von eitiundgOti'gehen' entstanden ist.
3 Vgl.
4
Vgl. SMoczYNsKI 2000, 153: Nachbildung des mnd. Kompositums vast-gank m. 'Fastnacht, Fastnachtsfeier mit den Elementen past"und °e~. Die Erklärung des Vorderglieds als ererbt oder als Entlehung aus dem Dt. bzw. Poln. ist umstritten, s. die verschiedenen Vorschläge bei SMOCZYNSKI, a.a.O., LEW I 547 s.v. päst(i)nykas, PKEZ III 229. (BI)
*h3Ck"- 'ins Auge fassen, erblicken,l
* -hJÖk"-
LN 297f., IEW 775ft. (Pr Pf)
gr. alb. * s- + Dualendung -y < * -öu, vgl. alb. dy 'zwei' < * dl!öu), KLINGENSCHMITT, Pedersen-Koll. (1994), 223 « *h;k"jul!o-ih /), DTB 75 « *h:JOk"i- + -öu?), IEW.
377
28
S. HILMARSSON 1989, 1I8f., RINGE 1996, 103, DTB 74f. Zum HG -Jmau s. WINTER, Language 38 (1962),115.
Aus vorurtoch. *(h])ok"e + toch. Dualformans -ne, s. WINTER, Language 38 (1%2), 1I5ff., HILMARSSON 1989, 2, 1I8f., wobei der genaue Ansatz der Vorform des urtoch. Dualausgangs *-e umstritten ist, vgl. die Diskussion bei RINGE 1996, 27f., PlNAULT, LAUES (1989), 7Of., KORTLANDT, TIES 5 (1991), 5ff.
29
30
Vgl. DTB 295f.: < urtoch. * tiirrek, nach VW I 51Of. Kompositum mit HG ek- 'Auge' und VG
* t[-no- zu * (s)terb r 'starr, fest sein' in gr. atqlE6c; 'hart, fest', dt. starrusw. (lEW 1022). 31
Status strittig: Wie bei *bzOUS-OS-, *bzllUS-OS-, *bzUS-CS- n. 'Ohr' wäre der Aufbau des i-5tämmigen Paradigmas auf der Basis des NADu. denkbar, d.h. xb]Ok"-ih} NADu. -. * b]Ok"-i-, allerdings sind im Gegensatz zum 'Ohr' keine Reste konsonantischer flexion erhalten. Aufgrund der heteroklitischen flexion im Ved. vergleicht man auch das *-i· von uridg. *b;zl5sthr i'Knochen' und *kerd-i'Herz', letzteres s. hier sub *leb, /qd- ' (BRUGMANN 132, 174). AiG III
304 und EWAia I 42f. sehen den Ursprung der in-flexion in Erweiterungen konsonantischer Stämme durch -i- und -no. Dazu suppletiv der Stamm alq8n- in den schwachen Kasus, s.u. Zum -k§- vgl. oben Anm. 15 zu ved. anakr.
32
33
Vg1. EWAia 143 mit Lit.
34VgI. EWAia I 42f.: Nur anschließbar, wenn nicht av. Bi- < *-lcs- vorliegt, sondern mit GUNNARSON, NTS 24 (1971), 66f. davon auszugehen ist, daß av. Biifür *adinach uSJ'Ohren' umgeformt wurde. i-8tamm nach HOFFMANN/FORSSMAN 133ff., KEu..ENS/PIRART II 211. Trotz fehlender Belege für den Sg. ist gegen BARTHOWMAE 229 kein Wurzelnomen anzusetzen, vgl. die Diskussion bei KEu..ENs, NR 369. 3S
S. GEW II 403 mit Lit., DELG 808: ursprünglich 'Blick' ('böser Blick'?); 'Aufsicht', woraus teils 'animadversio, Strafe', teils 'Rücksicht, Scheu, Ehrfurcht'. S. auch RISCH 141ff. Umgebildet zum gr. Dentalstamm nach RIX 1992, 144, 152.
36
Vg1. LüHR 2000, 178: Kompositionsform urgerm. *aui- < *ag"i- < vorurgerm. *(b])ok"f-. Zu ae. eawis< *eawwis'offenbar', vgl. WEYHE, Streitberg-Festgabe (1924), 395f. S. auch EWAhd 189. BLAZEK, ZCP 52 (2001),129 stellt hierher noch an. biJeygr, Epithet des Oöinn als *bbeJ- + *hjOk"-i- 'lahmäugig'. Anders zur Bedeutung CLEASBYNIGFUSSON/CRAIGE 62 ('oi unsteady
eyes'), AED 36 ('der eines Auges ermangelnde' oder 'der mit den schwachen Augen'). Auch der i-8tamm ist nicht eindeutig, vgl. NOREEN, AnGr. 296. 37
Vgl. LEW I 5, EcKERT 1983, 24ff.
38
Vgl. ENDZELIN, Lett. Gr. 318, FORSSMAN 2001, 127f.
37~
Apr. agins traditionell für API. • ackins, so z.B. ENDZELIN, Apr. 97, PKEZ I 49. Anders
39
V AIUANT 11.1 244: n-5tamm • akn- mit • -/m- > -gn-, vgl. Anm. 26 zu aksl. oeioben sub' h/6k"ih/. Noch anders SMOCKZYNsKl 2000, 16: Unvollkommene Pruthenisierung der ndt. Pluralform
• agens bzw. • ägens 'Augen'. 40
V g1, EcKERT 1983, 25 mit weiterem, möglicherweise zugehörigem Material.
LOHR 2000, 178 geht aus von einem e-proterodynamischen n-5tamm mit NASg. n. • hJfik"-p
gr. -jö-, daher seien ved.
pranka- und gr. lrp6cJmllx)v identisch. 82
Vgl. DELG 812. DMic.II 4S mit 11t. rechnet mit einem IPI., wenngleich der Ausgang -o-pizu erwarten wäre.
113
Vgl. KuNGENSCHMIIT, Tocharisch (1994), 313, DTB 413: Als ob aus *protj-ijJcll-ah2. bei dem
wie im Gr. das HG * -h~-o- nach *h:Jtik6· umgebildet wurde. Die alternative Herleitung aus schwundstufigem *-b~-o-erwigt RINGE 1996, 25, 79. Anders zum Stamm VW I 389: toch. A pratsak enthält im HG das Wurzelnomen, während toch. B sekundär durch das toch. Suffix -0 erweitert wurde.
* -b;z6Jc1'- ist weiterhin enthalten in toch. A t8pBki, B tllpilrye f. 'Spiegel', vgl. DTB 279 (VG unklar). Hierher noch germ. *abman- in got. shmll m. D 'Geist' zusammen mit germ. *ahan- in got. aha m. n 'Sinn, Verstand', germ. *ahtö- f. 'Beachtung' in ae. eaht 'Überlegung', afr. aht(c) 'Gerichtshof, ahd. ahtll 'Überlegung, Urteil, Ansehen, Achtung'? Die u.a. bereits von BRUGMANN 240 erwogene Zusammenstellung bleibt unsicher: Sie ist nur möglich, wenn man von
84
analogischer Beseitigung des Labials ausgeht, die in der gesamten germ. Sippe stattgefunden haben müßte, vgl. EWAhd I 116ff., CAsARETIo 2004, 271, 233. Weitere erwägenswerte Zusammenstellungen nennen KLUGE'/SEEBOw24 14, s.v. Acht 2. Nicht besser ist der Vergleich mit gr. tilCW1'\ m. 'Bedenklichkeit, Zaudern', so z.B. IEW 774, vgl. GEW 11 373f. 8S Daneben dial. ömta1XX (Sappho), ö8Jux1XX (KalI., Nik., Hymn. Is.), vgl. GEW 11 387, DELG
811 mit Lit. S. GEW 11 388 mit Lit. zur Frage, ob es sich um eine primäre Bildung oder um eine Ableitung von ÖOOE handelt. 86
Mit sekundär gelängtem Wurzelvokal, vgl. DE VAAN 2003, 33, 103.
In
Vgl. GEW 11 407, DELG 811.
88
S. GEW 11 407, DELG 811.
89
Vgl. GEW 11 407f., DELG 811. von ws 'Auge', eigentlich 'etwas um die Augen (apie ws) bekommen'. Von apj8kti wurde er;st das Simplex 8kti Inf. 'etwas an den Augen bekommen, erblinden, Augen
90 Abgeleitet
bekommen, Löcher bekommen' gebildet, vgl. LEW I S, ENDZEUN, FS Schrijnen (1929), 399f. 9\
Unklar, ob vom Wurzelnomen abgeleitet oder deverbale 'tOll.l1-Bildung, vgl. GEW 11 402, DELG 808. Hierher noch Ev6ltm PI. 'Ohrringe' (Soph.) als Hypostase aus EV ÖltaU; 'in die Löcher (gehängt)'. S. zu ou:(t)w.olt6; mit Kompositionsdehnung SOMMER 1948, lf. mit Lit.
383
92
Vgl. LEUMANN 148, SCHRUVER 1991,49: Die ursprüngliche Farbe des Wurzelvokals läßt sich nicht mehr feststellen. Mit einer deverbaien Bildung rechnet LEuMANN 311. IEW 776 gibt ein Transponat • ölC'elo-s, das als Derivat vom Wurzelnomen zu interpretieren ist?
93
Wenn mit BLAZEK, ZCP 52 (2001), 129ff. aus einem Kompositum ·kaik(-o)-olC'r'blindäugig' oder aus
94
co· + oeles. Anders z.B. LEUMANN 459.
Wenn mit BLAZEK, ZCP 52 (2001), 129ff. aus einem Kompositum ·bbol-hJfo)lC'lo- 'blind( -äugig)' mit VG ·bbel- 'weiß' (lEW 118f.), vgl. an. bI1eygr1ahmäugig', Epithet von Oöinn, < germ. • biJaugiz Für das Ir. wäre die Dissimilation von ·1... lzu I ... rvorauszusetzen. Kelt. • boJro- oder • borJo- sei weiterhin fortgesetzt im Roman., vgl. ital. bomio, proven~1.
katalan. bomi, frz. borgne 'einäugig', lyonais borlI. limousin borJi 'einäugig'. VgI. MEYERLüBKE, Romanisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1935, 107 s.v. ·hornius; anders
v. WARTHBURG I 569f. s.v. brunna. Falls hierher mit BLAZEK, ZCP 52 (2001),131, wäre von
95
·e > oneben ·k"auszugehen. Zwei
ganz andere Etymologien referiert ZlEGl.ER 1994, 218 (zu air. uacbaUetwas 'Stolz', auch PN, oder zu ga1Io-lat. opuJus 'Feldahorn'). BLAZEK, a.a.O., 13Of. stellt mit Hinweis auf OLMSTEDT 1994, 326 außerdem hierher galI.
ocelo Epithet von Mars (Caerwent RIß 309, Carisle RIß 310). Wie bei Sequana, Sinquantis usw. soll es sich um einen Fall von resthaft erhaltenem • .Je'!- im Lexikon der Sakralsprache handeln - der bei ocelo als ~), nicht als ~u) wiedergegeben wäre? GNn
Die gall. PNn. Oppalus, Op(p)aJo(n) müßten, falls sie • h30Je'!- mit lautgesetzlicher Entwicklung des Labiovelars enthalten, mit dem SuffIx -aJo- gebildet sein. Anders GPN 107: Etymologie dunkel. Vgl. LEW I 5 mit Lit., SKARDZIUS 163: Bildung zu apJikti, älter apjlikti'etwas um die Augen
96
(apie akis) bekommen'. Damit Parallelbildung zum Lat. und Kelt. 91 Vgl.
GEW 11 407f., DELG 811.
98
Vgl. GEW 11 407, DELG 811.
99
Vgl. DELG 811.
IOOVgI. LANGSWW, FS MORPURGO DAVIES (2004), 38 zur Annahme, daß lat. acies'Sehkraft, Blick' und ades 'Schärfe' auf zwei unterschiedliche Wurzeln zurückzuführen sind. Nur das letztgenannte gehöre zu • hzek- 'scharf, spitz (sein I werden I machen)', s. dort sub • h:;a.k-jH-. 101
Nach OLSEN 1999, 772, 588 wurde ursprüngliches • ni-hjr"-o- durch • -tjo- erweitert, das Ad-
jektive von Adverbien bildet. Das so entstandene • neC'- wurde durch Anfügung des SuffIxes
-owk zu neC'owkverdeutlicht. 102
Nach OLSEN 1999, 772 mit VG • (h)uti-.
103
Zu vayel 'geziemend, schicklich' bzw. zu tesanem 'sehen, schauen', vgl. OLSEN 1999, 616,
dies., TPhS 100 (2002), 245.
(BI)
*h:1f11ejgb.. 'hamen' *h.J1111gb.. *h:1f11ejgb..men- n. *h:1D1ijb..ti-
*h:1D1ijb..tu- m. *h:1f11ojgb..o- m.
*h:1f11e/ojgb..mo? *h:1D1ijb..jo/ah:r
Sonstige9 *h.,migb..s-o-10
LIV JOlf., lEW 713 (Pr2n A?) ved. (DSg.) mihe'zum Hamen' (hapax RV 1,64,6) jav. maesman-n. 'Harn' [gr. PI. 4L'XIUX'fCX 'Harn' (hapax Aisch. Fr.)1 lett. mizt'harnen' (Inf.) lat. mietus, -üsm. 'Harnen' (CaeI. Aur., Diomedes gramml ved. -meha-m. (a. 'Harnverhaltung' MS+) jav. -maeza- m. (gao- 'Rinderharn') ? arm. mez'Harn,J gr. ~x6l; 'Ehebrecher' (Hipponax+)4 germ. *maiga- 'schamlos' in ae. mäh 'frech's jav. maCsma-m. 'Harnt6 germ. *mig-ja- n. in as. migge 'Harn' lit. dial. miie (2) f. 'weibliche Scham' ? toch. B rniJo m. 'Harn,7 ai. -mIf/ha- (pari- 'wnpißt' GrS+)8 lat. (-)mietus 'gepißt' (pPP zu meiere bzw. mingere, mixi'harnen', auch com-, Catull, Hor.) ved. meQhra- n. 'männliches Glied' (AV + )
germ. * DJih-s-a- in ae. meaxn. 'Kot, Dünger', as. mehsn. 'Mist'
1 Mit -\- für -El-? Vgl. zum Verbum LIV Anm.5. 2
Späte, einzelsprachliche Bildung, Zusammenhang mit der germ. Sippe got. maihstusetc. (s.u. Anm.lO) ist kawn vorstellbar.
3
Stammbildung unbekannt, später n-Stamm; oft als iran. LW aufgefaßt, doch s. OLSEN 1999, 207, die Erbwort für möglich hält und für die n-Flexion Analogie nach ariwII 'Blut' und k'irtn 'Schweiß' vermutet. Zu *hr vgl. Anm.4.
• Ohne prothet. Vokal (vs. 0lllXElV 'hamen'), wie auch arm. mez(ebs. mizem'hame'); vI. durch de Saussure-Effekt, s. NUSSBAUM, FS Beekes (1997), 181, vgl. auch LlV Anm.6. S. HEIDERMANNs 1993,395.
5
6NurV. 8,11,12 und 13, vgl. maesman-oben (z.B. V. 8,36,37 und 39). Mögl. auch
7
Co VS,
s. DTB 463f.
8
Später auch Simplex als n. Subst. 'Kot'.
9
Eine Bildung zu *h3Il1cjglJ.. vermutet HEIDERMANNS, Unguistica Baltica 7 (1998), 77ff. auch in lit. imZius m. 'Lebenszeit, Alter', apr. amsin 'Volk'; es handele sich um ein älteres *ay-miZi(* al!-
+ *h:;migb..i-), ein urspr. Abstr. auf * -i-, das mit * al!- 'weg' komponiert und über
* ammiZi- durch Synkope> 10
* amii- geworden sei.
Mit -tr auch weitere germ. Nomina wie afr. mcse f. 'Harn', got. mafhstus m. u, ahd. aso mist m.
385
'Mist' (germ. • mih-s-tu-) u.a., s. SEEBOI.D 348, CAsARETro 2004, 527. Die Formen werden gewöhnlich als sekundär zu einer etwa s-stämmigen Basis angesehen, die freilich nicht greifbar ist. S. NERI 2003, 32Of., und vgI. HILL 2003, 116ff., der alternativ Zuordnung dieser germ. Bildungen zu • meile- 'mischen' erwägt. Zu • meile- existiert im Iir. eine Neo-Wz. • meile-s- (ved. mek§-, s. EWAia 11 373f.), andere Sprachen zeigen Nominalbildungen, die auf dem sie-Präs. aufbauen (vgI. sub • meile-), so daß eine Wz.Form auf -s- hier bessere Parallelen fände. Offen bleibt allerdings, ob dieser Verbindung auch semantisch der Vorzug zu geben ist. Hierher nach IEW auch ahd. usw. mistiJ [m.] 'Mister, doch nach BALLES, HS 112 (1999), 137ff.: • me-sd-ilo- zu • scd- 'sich setzen', vgI. UPP [191 mit Anm.16].
(DSW)
•h:Jl1ebb.. 'Nabel; Nabe,l • h:JOnbb..on.2
s ? • h31lObb..J-
IEW 314f., EIEC 391 lat. umbö, -önis ID. 'Schildbuckel' (Enn. + )3 germ. • amban- ID. in as. APl. ambon 'abdomina', [ahd. amban ID. o'Wanst04 [germ. • nali... V)Ja/ ö- + • -n in an. naDi, ae. nabuJa, ahd. nabuJo 'Nabel' gr. VN NPl.~, GSg. ~cpaMx;(Epirus, inschr.) [gr. 6JLqJ<XA.6c; ID. 'Nabel; Mittelpunkt; Schildbuckel' (11. + )6 ? la1. in umbiJ-icus, -iID. 'Nabel' (plau1.+ mir. imbJiuID. n'Nabel 08 ved. nabm-f. 'Radnabe, Nabel, Mittelpunkt, Sippe' (RV+) arm. aniw, o-S1. (GSg. anowoy) 'Rad,lO jav. näfa- m. 'Nabel, Ursprung, Blutsverwandtschaft'lI ? ved. VG in nabhä-nedi.Sfha-m. PN (RV [10,61,18], TS+) ? jav. VG in nabä-nazdista- 'nächstverwandt' germ. • nab-ö- f. 'Nabe' in an. nQf, ae.nafu, aso nava, ahd. naba Jett. naba 'Nabel' ved. nabbya- n. wohl 'Nabe des Rades' (RV+), VG in nabhyastba- 'in den Naben befindlich,l3 jav. näfiia- 'verwandt', VG in z.B. näfiiö.!bis- 'Verwandte anfeindend' ? apr. nabis'Nabe, Nabel'!4
f
? • h3{Jbb..eJ-on9
? • h:Jl1obb..i? • h:Jl1cbb..o? • h:Jl1obb..o-
I2
• h31lObb..ahr
• h31lObb..jo-
1
Verbaler Anschluß fehlt; s. zu den verschiedenen Stammbildungen RIX, MSS 27 (1970), 94f., 107, ferner RITIER, MSS 42 (1983),193, STÜBER 1998, 114. Vg!. Überlegungen zum semantischen Verhältnis von 'Nabe' und 'Nabel' bei OETTINGER, FS Schlerath (1994), 70, der auf eine ähnliche Beziehung von 'Achse' und 'Achsel' aufmerksam macht (vgI. hier sub • h:;afcs-), schon WH II 814 mit früherer Lit.
2
S.
VI. schon spätgrundsprachlich assimiliert zu * h;JOmbb..; offenbar individualisierender n-Stamm
386
auf der Basis einer verlorenen Vrddhi-Bildung • hpnbb-o- « •• hJCnbb-o-), die ihrerseits auf einem wiederum fehlenden Wz.Nomen beruht haben könnte, vgl. RIx, MSS 27 (1970), 107 Anm.71, DARMS 384f. Das WZ.Nomen wird in ved. nabh- (RV 9,74,6) gesucht, dessen Bedeutung jedoch unsicher bleibt, s. EWAia 11 12, 14. NUSSBAUM 1986, 19Of. diskutiert die Möglichkeit, die Vrddhi, bzw. den Schwebeablaut, direkt auf den n-Stamrn zu beziehen. Dem folgt WIDMER 2004, 110, der Fn.154 weiter das unklare ae. umbor 'Kind' als Ableitung von einem er-Lokativ • hJ{1bb..er 'am, beim Nabel' anschließt. S. andere Überlegungen zu umbor z.B. bei A BAMMESBERGER, BeitrAge zu einem etymologischen Wörterbuch des Altenglischen, Heidelberg (1979), 134f., SOIABRAM, FS W.P. Schmid 1999, 403ft., SCHAFFNER, UDL 3 (2006), 147ft. Zum Lautlichen s. RIx, MSS 27 (1970), 94ff., vgl. SCHRUVER 1991, 6lf.
3
Die o-Flexion im Ahd. ist sekundär, s. EWAhd I, 197, wo weiter auf den Beleg eines mfrk. DSg. ambin aufmerksam gemacht ist.
4
5
Die folgenden Bildungen mit J.haltigcm SI. weisen auf einen ablautenden J.Stamrn, der sich freilich nur indirekt aus Um- und Weiterbildungen erschließen läßt, vgl. RIx, MSS 27 (1970), 94f., SCHRIJVER 1991, 61, STOBER 1998, 114. Auffllllig ist die mutmaßliche o-Stufe der Wz. im Germ. gegenüber SS sonst. RrrTER, MSS 42 (1983), 193 erwägt dafür Kontamination mit etwa germ. • nsoo- (s.u.). Da J.Suftixe im Germ. häufig sind, könnte die Bildung auch als unabhängig angesehen werden; andererseits bleibt zu bedenken, daß die J.haltige Bildeweise in anderen Sprachen wiederkehrt.
6
Vgl. zu dem VN auch J. MENDEZ DOSUNA, Los dialectos dorios deI noroeste, Salamanca (1985), 189; zum Verwendungsspektrum von ~ im frühgr. Epos s. auch UgrE s.v. un~ PLArn 1994, 386ft. Von der gr. Basis 6p.qlcx)..- sind Ableitungen wie Elt·qUpcU-WC; 'auf dem Nabel I Schildbuckel befindlich' (D.[+]), ~ 'mit einem Buckel (Nabel) versehen' (D.[ +]) gebildet, vgl. GEW 11 391.
7
Der Sx.Ablaut der J.haltigen Basis ist nicht erkennbar, möglich auch • -el-. Zum Ansatz s. STOBER 1998, 114f., die betont, daß nicht notwendig von einem Zwischen-
8
schritt • hJ{1bb..el-jo- auszugehen ist. 9
So, falls ved. -ä- auf Brugmann-Dehnung beruht; DS • -e- ist wohl nicht ausgeschlossen, doch finden o-stufige i-Stämme Parallelen. So nach RrITER, MSS 42 (1983), 191ft., gefolgt von OLSEN 1999, 23, vgl. auch BEEKES 2003, 186. Es handele sich um eine Vrddbi-Bildung 'zur Nabe gehörig'. Wenn diese Deutung zutrifft, dürfte die Bildung nachgrundsprachlich sein, da die Vrddhi mit DS • h]llcbb.. gegenüber der mutmaßlich alten Form •• bJCnbb.. (s.o. Anm.2) eine jüngere Bildung voraussetzt. Alter-
10
nativ wäre die Form als Ableitung auf • -0- vom starken Stamm • b]llcbb.. eines etwaigen WZ.Nomens verstehbar, das freilich seinerseits nicht sicher greifbar ist (vgl. Anm.2). Obwohl die Bildung innerhalb des Arm. als archaisch gelten muB, ist somit uridg. Alter zweifelhaft. 11
Möglich auch • h]llcbb-o-, dann zum vorigen Ansatz; die Bedeutung steht jedoch den folgenden ahrStämmen näher. Zu -f-vgl. HOFFMANN!FORSSMAN 98. Eine entsprechende Form ist in mpers. näf'Familie', npers. näJ(a) 'Nabel' u.a. fortgesetzt.
387
12
Das Verhältnis zu dem vorhergehenden o-Stamm bleibt offen, nordgerm. Formen wie noTW. schwed. dän. navn. 'Nabe', die auf ein neutr. germ. * naba-weisen, können sekundär sein.
Ob die iir. Wörter hier anzuschließen sind, ist unsicher. Die jav. Form muß wegen -b- aus dem Aav. stammen, vgl. OE VAAN 2003, 7. AiG II.1, 235 und EWAia 11 14 rechnen mit ahrstämmigern VG; alternativ käme der LSg. des ;'Stammes (ved. nAbhi-, s.o.) in Betracht, der, im Ggs. zu dem ahrStamm, im lir. auch synchron Anschluß fände. OElTINGER, FS Schlerath (1994), 70 Fn.15 rechnet dagegen für die av. Form mit sekundärer Längung in viertletzter Silbe; das VG nabä- « *naba-) könnte so zu dem jav. o-Stamm gehören. Die Stammsilbe ved. näbh- vs. av. nab- erklärt sich nach KuNGENSOIMITT, MSS 37 (1978), 99ft. womöglich durch die Annahme, daß der LSg. eines de-akrostatischen ;'Stammes vorliegt; dessen o-stufige Alternante wäre in ved. nAbhi- durchgeführt, die e-Stufe *hPleb1J..i- könnte aber in dem av. Kompositum bewahrt sein; alternativ käme eine Kürzung *nAbä- > nabä- in Betracht. Diese Alternative bevorzugt OE VAAN 2003, 137f. Sie ist hier akzeptiert. KuNGENSCHMITI loc. cit. gewinnt jedoch durch Emendation auch ein Simplex +naba-, dessen -8- wiederum auf eine e-Stufe deuten könnte, die bei dieser Wz. ansonsten nicht sicher greifbar ist. Für die ved. Form ist zu beachten, daß es sich-um einen PN handelt; daß -4- in n4bh- eine innerind. Vrddhi gegenüber mutmaßlich älterem -s- in av. nab- darstellt, ist daher nicht auszuschließen, vgl. EWAia U 14 mit Hinweis auf den ved. PN nabhäka- (in nabhäkavat RV 8,40,4f., vgl. AiG 11.2, 266). 13
S. EWAia 11 13f. mit Lit.
Nach PKEZ UI 162f. wohl m. jo-Stamm, vgl. auch EcKERT 72. Es könne sich um eine einzel· sprachliche Zugehörigkeitsbildung zu balt. *nabä- handeln. Nach KuNGENSCHMITT, MSS 37 (DSW) (1978), 100 vielmehr zu dem ;'St. (s.o.), was möglich bleibt.
14
* h:Jlihrs-, ..h:Jhl-es-osn. 'Mund'] ..h30hr cs-
lEW 784f., EIEC 387
heth. ais, GSg. issäsn. (später auch c.) 'Mund,2 kluv. Ass· I a-a-as-s-l n. 'Mund,3 ved. As- n. 'Mund, Gesicht, Antlitz', ISg. äsa'mit dem Munde, vor Angesicht, gegenwärtig, sichtbar', AblSg. äsas(RV 7,99,7 a'vom Munde aus'), komp. in anAs- 'ohne Mund', svAs- mit schönem Mund', ädaghna- 'bis zum Mund reichend' (RV)4 aav.jav. äh-'Mund', GSg. Aghö, ISg. aav. XJAghä,5 jav. Agha lat. ös, GSg. örisn. 'Mund, Antlitz, Vorderseite' (Liv. Andr.,
äsa
Enn·+t air. GSg. ain ler ha 'Mann des Mundes (d.i. Zahn)'? [germ. * ösa- in an. 05:5 m. 'Außmündung', ae. ör'Anfang, Ursprung, Stirn', [öra m. n 'Rand, Anfang,8 ved. 'im Mund' in LSg. äSJin, (äsann-i~u- 'Pfeile im Mund 9 führend' RV), äslini, ISg. äsnau.a.
a,
* h30hr s-en-
äsan-
388
* h:Jlihrs?* -h30h r s-n-o- lat. pronus'nach vorne geneigt, überhängend, mit dem Gesicht nach unten' (Varro+ )10
*hjOhrs-ahr lat. öra f. 'Rand, Ufer, Küste' (Enn. + )11 *h30hrs-ahrtlo- lat. örBculumn. 'göttI. Spruch durch den Mund eines Priesters! einer Priesterin, Orakel' (Ace. + )12 ved. äsyB- n. 'Mund, Rachen' (RV + )13 Iit. uostasm. (1), dial. auch uöstas (2), uost;i f. (2) 'Flußmündung, Hafen' lett. uostsm., uosta, uösta, uOstaf. 'Flußmündung' *h30hrs-t(i)jo}4 lat. östiumn. 'TÜf(rahmen), Eingang (in die Unterwelt); Flußmündung' (plaut.+ )15 14 *h:Phrs-t(i)jahr lat. östia, -sePl. (auch -8., -örum) 'Mündungen (des Tiber)', ON (Enn.+ )16
*hjOhrs-(i)jo*hjOhrs-tolahr l4
Sonstige
*h:ft)hrs-ejahr
I
laI. 6reae (Naev. +), Hurese f. PI. 'Gebiß am Zaum' (hapax Paul. 7 Fest·i
Ansatz nach LINDEMAN, FS Jakobson n (1967), 1188ff. und EICHNER, MSS 31 (1973),84, Anm. 5, gefolgt von RAsMUSSEN 1989, 72f. und STüBER 2002, 194ff. mit weiterer Lit. Etwas anders WATKINS, FS Hoenigswald (1987), 400 (* hJOh;res-), AHP 116 (NSg. * h/ehfts, obI. *h/hrfs-, vgl. auch MELcHERT 1984, 167), EIEC 387 (* hu.oh/(e)s-, GSg. *h/,~h/sOs 'Mund'), PuHvEL, RED I 17 (NASg. *AjeErt:S, GSg.· *A;c/-es-as-), aber s. zu letzterem MAYRHOFER, KZ 100 (1987), 99, Anm. 53. S. zu den Ansätzen mit *h r im Anlaut die AlIS~ führungen in der folgenden Anm.
In der älteren Lit. meist als Wwzelnomen *öps-, :JfIS-, formal identisch mit dem Wort für 'Ohr', vgl. z.B. BRUGMANN 138 (*ö{ujs), IEW, OE BERNARDO STEMPEL 1999, 26 (mit Hinweis auf die lautliche Unvereinbarkeit dieses Ansatzes mit air. a) und die bei LINDEMAN, 1188, Anm. 5 genannte Lit. Ähnlich MATASOVIC 2004, 110, 137: *h/oh,s n., unabgeleitetes Nomen von einer Nominalwwzel. 2
Nach RIEKEN 1999, 185ft. im Heth. mit Verallgmeinerung der e-stufigen Suffixform, d.h. NASg. * a-es statt· a-as > Bis, GSg. • h#res-os, > *es-ss, welches in Anlehnung an die einsilbigen Wurzelnomina und t-Stämme Endbetonung erhält: • es-as, *e > j lautgesetzlich oder durch Analogie z.B. nach GSg. gri-t-as. Bei der Bewahrung des quantitativen Wurzelablauts des proterodyn. Flexionstyps im Anatol. handle es sich um einen bemerkenswerten Archaismus. S. zum Anlaut RrEKEN 186, Anm. 868: Alternativ kann mit ZUCHA 1988, 135ff. *h/ehr(o)s, • h,hrt5s-os angesetzt werden, wenn man davon ausgeht, daß anlautendes *h 1 im Analo!. als herhalten bleibt. Man müsse dann allerdings die Zusatzannahme in Kauf nehmen, daß der eVokalismus des SuffIxes restituiert wurde. Ausführliche Diskussion der beiden Ansätze von ZINKO, Akten Pavia (2001), 414ff.
389
*hflhrs-
S. zum Erhalt von ohr im Anatol. EICHNER, Sprache 24 (1978), 162, Anm. 77 und ZEILFELDER, HS 110 (1997), 188ff. Vgl. noch HEG I 6ff., HED I 15ff.,jeweils mit Lit. S. STARKE 1990, l00f., RIEKEN 1999, 185ff. mit Lit.: Im K1uv. liegt ein zweisilbiger Stamm vor.
3
Die hochstufige Wunel des NASg. und die betonte e-Stufe des Suffixes der obI. Kasus sind im gesamten Paradigma durchgeführt, vgl. die ant-Ableitung ässanta mit ss nach betontem Kurzvokal (Cops Gesetz). Der oblique Stamm *ass- ist nur indirekt im hluv. denominalen Verb
as(a)za- 'sprechen' < • b~res- fortgesetzt. Vgl. EWAia 1181 mit 111. Anders FRrrz, HS 109 (1996), 4ff.: Das Iir. sei zurückzuführen auf
4
einen s-Stamm *b2linbrös zu • b:;enh r 'atmen' (s. dort Anm.), der die Basis darstelle von idg. Wörtern sowohl für 'Mund' wie auch für 'Nase', vgl. ved.
nAsä usw.
Lautlich möglich, jedoch
semantisch unbefriedigend, auch weil das Material von den hier versammelten Wörtern der Bedeutung 'Mund' getrennt werden müßte, vgl. STÜBER 2002, 196. S
Lentoform, vgl. HOFFMANN/FORSSMAN 138, DE VAAN 2003, 458f. S. zum etymologischen
6
S. LEUMANN380, SCHRUVER 1991, 55.
Anschluß die vorausgehende Anm.
Hierher stellt man noch cöram Adv., Präp. 'angesichts, in Gegenwart, vor' (Plaut. +) als • CO-Ö9 und Ausgang -am nach cll1l11, pall1l11, vgl. SCHRUVER 1991, 209 mit Referat der Lit. 'Vgl. LEIAA-4. Vgl. AEW 421, BJORVAND/L!NDEMAN 695f. Zu air. or m. 0 'Rand, Grenze', akymr. usw. or
8
f./m. 'ds.'
USW.,
das IEW als entlehnt aus dem Ae. ansieht, gibt es zahlreiche abweichende
Ansichten, vgl. LEIA 0-26, FAULEYEV 2000,125. Der n-Stamm wurde auch im lir. vermutet injav. (:mxJuuo.-)Aghan-, vgl. BARTHOLOMAE 351,
9
357f. Nach EWAia 1182 fraglich, da es sich um grammatisch inkorrekte Belege handelt. Skeptisch gegenüber älteren Versuchen, Fortsetzer des n-Stammes außerhliJb des Iir. auszumachen ist AiG ßI 317. 10
Vgl. THIEME, FS Tovar (1984), 373: 'dessen Gesicht vorwärts (bewegt, geneigt] ist'.
11
Kollektiv zu ös, vgl. LEUMANN 279.
12
Vgl. LEUMANN 313: Ursprünglich 'Anfrage-Stätte'.
13
V g1. AiG ll.2 59, 178.
14
Semantisch und formal nahe an • h~l!st-o- 'Mund, Lippe, Mündung', in der älteren Lit., die • OIlS-, ;}IIS- 'Mund'
ansetzt, nicht von diesem getrennt, vgl. Anm. 1. Während das balt. Material
aus lautlichen Gründen nur hierher gestellt werden kann, wäre für lat. östium usw. alternativ die Rückführung auf· hßlISt-(i)jo- und der Vergleich mit aruss. usw. ustbjen. 'Flußmündung' möglich (so z.B. lEW). Es gibt jedoch keine Argumente, die die letztgenannte Herleitung wahrscheinlicher machen als die hier angenommene: Für beide Lemmata scheint die Ausgangsbedeutung 'Mund' vorzuliegen - die Wörter der Bedeutung 'Mündung' wurden mit
390
•h.Jlihrs-
jeweils produktiven Suffixen daraus abgeleitet. EIECs Ansatz • h3f:/lst-(iJo- 'Ufer, Rußmündung' ist nur berechtigt, wenn man das weitere balt. und iir. Material trennt. 15
Zu Belegen mit Anlaut au- (austia eIL 12216) vgl. LEUMANN 72.
16
Vg1. LEUMANN 279: östia als PI. zu lJstium, ursprüngliches Kollektivum.
Mit hyperurbanem au-für öre.te, vgl.LE1JMANN 72f. Hiervon noch aureaxm. Wagenlenker' (hapax PauI. Fest.), auriga, auch öriga m. Wagenlenker, Fuhrmann', auch Name eines Sternbilds (Varro+). S. zum Suffx Anm. 3 zu lat. -~ -e.rsub • {-}h2Bß-, s. •h2Bß-. (BI)
17
1·h3liust-o- 'Mund, Lippe,1 1·h.Jlivst-o-
•hJO!JSt-ijo•hJOvst-ro-
I
lEW 785, EIEe 387 [ved. 6#ha- m. '(Ober-)Lippe' (RV+)2 jav. 8oSta(ea)m. ADu. 'heide Lippen' apr. austo, ASg. äustin 'Maul'" aksl., aruss. usw. usta n. PI. 'Mund,s lett. apaUiiPI., auch apaUii'Halftet6 aruss. usw. usthje n. 'Flußmündung'? jav. aoStTa m. Du. 'heide Lippen'
Formal und semantisch nahe an ·h:JOhrs-tolah:r, ·h:JOhrs-t-jolah:r, s. sub ·h3i5hrs-~ •hßJl-es-os n. 'Mund', mit dem es in der älteren Literatur einhellig zusammengestellt wird (z.B. IEW). Wahrscheinlich motivierte die vorliegende Sippe dessen Ansatz als • Ö/ls-, ~s- mit •-u-, der sich aus dem zugehörigen Material nicht unmittelbar erschließt und in einigen Fällen sogar lautliche Probleme bereitet. Doch auch in neuerer Zeit gibt es Versuche der Verbindung beider Sippen. So setzt lJNDEMAN, FS Jakobson n (1967), 1190, gefolgt von RIEKEN 1999, 187, 229, • h~hrus-th:rO- an, einen usoStamm, der abgeleitet ist von derselben Basis wie der soStamm • h:JOhrcs- 'Mund', unter Hinweis auf Paare wie ved. tapas- 'Hitze' : tap~- 'brennend' zu • tcp- 'warm sein, heiß sein' (UV 629f.). Diese Erklärung überzeugt nicht, da us-Bildungen im wesentlichen auf das Hr., und hier besonders auf das Ind. beschränkt sind; Beispiele aus anderen Sprachzweigen sind unsicher, vgl. BRUGMANN 534f. Für das Balt. und Slav. sind keine anderen Bildungen bekannt. Es ist woW eher- mit RISCH, FS Sommer (1955) 197, Anm. 19 von der erst nachträglichen Vermischung der beiden Wortsippen auszugehen. In diesem Fall muß der anlautende Laryngal nicht zwingend als • h] bestimmt werden: denkbar wäre HOlIsto-. Auch die Segmentierung bleibt unsicher.
Referat weiterer Vorschläge bei u.a. bei HIERSCHE, Untersuchungen zur Frage der Tenues aspiratae im Indogermanischen. Wiesbaden 1964, 136f., u.a. PISANI, RAL 8 (1932), 337f.
'vollständig (machend)' > 'ganz' entwickelt haben. Anders LEUMANN 133, MEISER 1998, 168, die der Etymologie von WH II 695 folgen: < *tOlleto- 'vollgestopft', PPP eines verschollenen Verbs *tOlleje-, vgl. tömentum 'Stopfwerk', zur Wurzel *teflhr 'schwellen, stark werden' LIV (639f.). 8
Zu air. Sit(t) f. 'Ort, Platz, Position; Unterkunft, Wohnung', das u.a. als *ö-jet-nahr hierher gestellt wurde, s. bei * -dbhrf- sub * dbehr 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen' mit Anm.
21. 9
Vgl. KEUENs/PIRART Il 290 mit Lit. Bei BARTHOLOMAE 1249 mit Bedeutung 'wie, gerade wie, als, entsprechend'.
lU
Zeigt im Ai. keinen Samprasäraq.a-Ablaut, vgl. PIz. yatäna-, yitäna-.
*jellg- 'anschirren') *j(e/o)ug*jug*-jug-
(BI)
ß
LIV 316, IEW 508ft. (A Pr heth. juk- n. 'Joch, Paar' (hapax NASg. jukirt KBo:XXV 72 r. KoLlI'fl ved. ylij- m. 'Jochgenosse, Verbündeter' (RV + )3 ved. -ylij- f. Verbirtden, Anschirren' irt pra- 'Anspannen, Gespann' (RV), sarpyuje'das Zusammenbringen' oder Inf. 'um 4 versammelt zu sein' (RV 8,41,6), u.a. gr. -l;ul; irt cXl;ul; 'nicht gejocht, unverbunden, unvermählt' (Archil. +), arm. j- spärlich sei. Der weitere Anschluß an * /lchrr-, * uhrr- 'Wasser' lasse sich hingegen kaum aufrechterhalten. Anders EIEC 636: arm. jurnicht < *jür-.
4
Hierher nach EIBC 636. DETSCHEW 1957, 216 vergleicht protohattisch * ura 'Quelle'.
, Stammbildung und Genus nicht eindeutig; TRAUTMANN 1910, 349 rechnet mit einem Fern. wie im Ut. und Lett.; PKEZ 11 54ff. ordnet den Akk. einem mask. jooStamm *jür 'an zu. (BI)
*J.. e)uHs- n. 'Brühe, SUppe'l *juHs-n. *juHs-n*juHs-o? *joljHs-ahr 6 *juHs-ijahr ? *juHs-mahr ? *juHs-to-
lEW 507, EIEe 84
i
ved. NASg.yOQ,Mn. 'Brühe, Fleischbrühe, Suppe' (TS+ lat. iüs, iürisn. 'Brühe' (plaut.+)3 ved. GSg. .YÜt-9-as(RV 1, 162,13), LSg.'yü~(TSt ved. ~- m. und n. 'Brühe, Suppe' (KS, TS+ slav. *jucha f. 'Brühe, Suppe' in z.B. aruss. ucha, russ. ucha, skr. j6ha 'Suppe', poln. jucha 'Blut, Eiter, Suppe' lit. dial.jdSCf. (1) 'Fischsuppe, schlechte Suppe'? apr. iusef. 'Fleischbrühe' gr. ~6~11 f. 'Sauerteig' (Aristoph.+), HG in om mit Dissimilation aus *jellom fortsetzen könnte und A das Wort aus Bentlehnt hat; vgl. auch ElEC, IVANOV, FS Winter (2003), ferner WATKINS, PAPhS 122 (1978), 11 sowie gegen ADAMS' Vorschlag Huw, 14 Proc. UCLA (2003), 168 Fn.lO, s. fernerPINAULT in Mair 1998, 367. Toch. yapwird gewöhnlich als indisches LW angesehen.
4
Sekundär auch mit n-F1exion ewan-, vgl. HEG I 119, HED II 32Of. je mit Lit. Das neutr. Genus im Heth. gegenüber dem mask. im Iir. ist nach MATASOVIC 2004,175 wohl ursprunglieh, nach Huw, 14 Proc. UCLA (2003), 169 eher einzelsprachlich geneuert.
S
Zu einem möglichen aav. Beleg in Y 49,1 s. KELLENS 1984,56, vgl. KELLENS!PIRART III, 231.
6
Vgl. EWAia mit Formen aus weiteren iran. Sprachen, KIEFFER, CU 453, s. auch Huw, 14 Proc. UCLA (2003), 169.
7
Zum Akzent vgl. ILUCH-SVITYCH 1979, 26, nach ElEC hingegen geneuert; zu STANG32.
8 Nach
-8V-
< * -el!- s.
WATKINS, PAPhS 122 (1978),11 vielmehr *jell-ihrQ-, von dem ihrSt., der gr. ~EUX( (s.u.)
409
zugrunde liege. Wenn der hier vertretene Ansatz richtig ist und im balt. Akut und in der dreisilbigen Messung von yaviJ'll- "h} reflektiert ist, so ist der Laryngal hier, anders als in ved. krarya- n. 'Blut', lit. kraujas m. (4) 'Blut' zu "krephr , vor folgendem "-j- nicht bereits grundsprachlich geschwunden. S. zur Problematik PlNAULT, Papers from the 5th International
Conference in Historical Linguistics, Ed. A AhIqvist, Amsterdam / Philadelphia 1982, 265ff. Der Grund für das abweichende Verhalten (Akzent? o-Stufe in kravy;i-?) bleibt diskutabel, nach SOUTHERN, MSS 62 (2002[2006]), 182 ist er in einer Morphemgrenze "hzjoy-hrj-o- vs.
"krophrj-o- zu sehen (vgl. Anm.l). Die Fortsetzer von "jCphr{l)jO- zeigen, wie die von "jcphrin- und "jcllhrcj-ndahr (s.u.), Bedeutungen, die sich als kollektivisch verstehen lassen. ZU erwägen bleibt deshalb, ob als Basis all dieser Bildungen ein i-stämmiges Kollekt. angenommen werden soll, wie es OETIINGER, FS Strunk (1995) 211ff. und FS Forssman (1999), 207ff. anhand anderer Formen erschließt; vgl. ferner HAMP, FS Beekes (1997), 93. Für russ. jovija 'Getreidedarre' wird Iit. LW erwogen, s. VASMER I 389 mit Lit. Zur Bedeutung s. RICHTER, Archaeologia Homerica 11 H, Göttingen (1968), ll1ff., vgl. UgrE
9
s.v.; erst später auch Sg.l;EuX (Thphr. u.a.), l;Ea (als v.I. in Gal.). Ob "-ih2 oder "-jah,rStamm vorliegt, ist nicht klar. Letzteres ist hier in übereinstimmung zu "j6phr(l)jo- angesetzt, wovon jedoch auch der Akzent abweicht.~' wird alternativ aus "jcp-ih2 ("l;EF-ia) oder aus "jepBh2 mit metro Dehnung erklärt, vgl. GEW I 608 mit Lit., DELG 397. Hierher gehört vI. liTta' 'Gerstenkörner', das EM als kret. nennt, s. GEW I 376. 10 Epith. von aTa und yfl; wie das VG l;E'- (s.o.) innergr. aufCilv 'leben' bezogen, vgl. KIRK 1985, 300, RICHARDSON 1993, 58f. Nach FORSSr.iAN, Kratylos 20 (1975[1977]), 81 Fn.8 kann diese Auffassung etymologisch berechtigt sein, wenn {ooc; im HG für Cml steht, das sich als fern. Entsprechung"g"oihrBhr zu schwebeablautendem "g"oihro- (ved. sub"glljehr ) stellt.
gaya- m. 'Leben' USW., s.
Wenn {ooc; (nach FICK, BB 13, 1888,316) zu Recht zu "jephr gezogen wird, ist seine o-Stufe vI. am ehesten von dem Wz.Nomen her verstehbar, das auch im VG /;EJ.- gesucht werden kann (s.o.); in {ooc; liegt dann womögl. ein verdeutlichender o-Stamm für "-jollhrs (> vor. 11
"{O[F]~)
Zu diesem Etymon stellt PEDERSEN, VKG I 65, 310 semant. ansprechend auch mir. roms,
eoma f. 'Gerste', dessen Bildeweise (wenn älter "jepomjä> "eproeusw.) freilich erklärungsbedürftig bleibt (vgl. IEW 343: zu "h1e/os-rfn- 'Erntezeit'?). Oberflächliche Anklänge zeigt weiter das unklare lusit. iovea-. 12 13
Vgl. HOFFMANN, MSS 6 (1955), 36 Fn.5: -ö-durch Normalisierung. Zum Lautlichen vgl. DE V AAN 2003, 370, zum Sx. 209 mit Fn.165, s. auch HINTZE 1994, 260. Im Lit. liegt eine produktive Bildung vom etym. verwandten Grundwort vor. Für gr. ~ilvoc; 'aus
Spelt' (Pap. 2. Ih. v.) wird mit Schreibung für~tVOC; gerechnet, s. GEW I 608, DELG 397. 14Vgl. VAILLANT IV 442, LEW 1192; s. VASMER 11 249 gegen die Annahme einer Entlehnung. (DSW)
*kas-
410
*kas- 'grau; Hase'l 2
? *kSs-eIon_ ? * kas-eton-
IEW 533, EIEC 240, 256f.
*kas-ko-
germ. *basan- m. 'Hase' in z.B. ahd., as. haso germ. *bazan- m. 'ds.' in z.B. an. hen, ae. har;; ? apr. sasins'Haser4 in kymr. cein-ach f. 'Hase's ved. iBsa-m. 'Hase' (RV+)6 iran. jav. *SIlfIba- 'Hase' (in pO); khot. saha-, PaSto söe? lat. cänus, -8, -um 'grau, aschgrau; alt' (Enn., Plaut. +) pälign. in C8SlJ-ar'Greist8 ahd. basan 'glänzend, poliert,9 IO [lit. FlN SasnJi tl germ. *baswa- 'grau' in an. b9ss, ae. hasu ? [toch. B käswoeine Hautkrankheit l2 lat. (sabin.) cascus, -8, -um 'uralt, altersgrau' (Enn.+)13
Sonstige *Ias-o-ko-
ved. saSaks- m. 'Häschen' (Br+ )
? *kas-n-iH- f. *kas-6-
*kas-no-
*kas-yo-
1
Nach LUBOTSKY, New Sound (1989), 56f. mit Anm.3, vielmehr s-Stamm * khrs-I * kh/-e/os- zu einer Wurzel *lehr 'grau', an die weiter ai. Sära- 'bunt' < *Iehrro- sowie *khroj-ro- in z.B. aksI. selD 'grau', *khrej-ro- in air. cfar'dunkelbraun' und *kihrllD- in z.B. aksI. siVb 'grau' an-. schIießbar wären. ADAMS, EIEC 240, betont den bereits grundsprachlichen Bezug des Wortes auf 'Hase', was gegen ein "primäres" Farbadjektiv spreche. Eine Grundbedeutung 'Hase', zu der Adjj. 'hasenartig' : 'hasenfarbig' gebildet wären, ist vI. nicht unmöglich, Einzelheiten bleiben aber klärungsbedürftig.
Zu finno-ugr. Entlehnung aus dem Iir. s. KATZ 2003, 115. 2
Ansatz unsicher: mit einem hysterodynamischen n-Stamm wird gerechnet (s. z.B. BALLES, FS G. Neumann, 2002, 3; PINAULT, FS Rasmussen, 2004, 452), doch sind alle betreffenden Formen auch anders erklärbar, s. die folgenden Anmerkungen. Auszukommen wäre also möglicherweise mit Sekundärbildungen von *Ias-6- und * kas-no-.
3
Nach SCHAFFNER 2001, 544ff. liegt in den germ. Wörtern ursprünglich eine charakterisierende n-Bildung von *kas-6- 'grau' (s.u.) vor, die entweder durch Angleichung an den amphidynamischen Aexionstyp oder durch partiellen Akzentrückzug in der Substantivierung zu Verner-Varianten führte. Vgl. auch PINAULT, FS Rasmussen (2004), 452, der einen entsprechenden charakterisierenden n-Stamm neben dem hysterodynamischen annimmt. S. ferner Überlegungen zu einer Vrddhi-Bildung germ. *hÖS-l~ (* kas-i-) im EN Hosi, huosibei MSS 58 (1998), 163ff.
WAGNER, 4
Nach MAZruus, PKEZ IV 67f., ist vielmehr apr. *sasnis zu lesen (so auch in sasintinldo 'Hasengam': *sasnitinldo). * sasnis < * kas-n-ijo- ließe sich als balt. Individuativbildung 'der Graue' vom Adj. *kas-no- aus verstehen, das in der balt. Onomastik Spuren hinterlassen hat,
*kas-
411
s.u. (VgI. zur Bildeweise z.B.lit. pilkas'grau': pilkis'der Graue, graues Tier', sifvas'grau': sifvis 'Hase'.) Vgl. VKG I 86. Da cein- auch auf *kas-n-jo-, *kas-n-än- zurückgehen kann, kommt vI. wiederum eine Sekundärbildung von *kas-no- 'grau' in Betracht.
5
• Assimiliert aus *Sasa-, vgl. EWAia II 624f. 7
S. KuNGENSCHMITI, MSS 33 (1975), 77 Anm.3, vgl. EWAia II 624f.
8
Vgl. wau 374.
9
Vgl. HEIDERMANNS 1993, 283f.
10 Nach PKEZ IV 67 wohl aus dem Jativingischen (bei Marijampole). Zu jatv. zagf'Hase' (vgl. '\..lett. zi/ds) s. ZINKEVIClUS, BSI 20.
Vgl. HEIDERMANNS 1993, 284.
11
S. DTB 156; HILMARSSON, THED 106f., eIWägt weiter Anschluß von toch. A käsu 'gut' mit einem Bedeutungsübergang 'grau' : 'alt' : 'ehIWürdig' : 'gut'.
12
13
Vgl. WH 1176.
(DSW)
LN 319f., lEW 54lf. (A Pr2)
*IehiJ)- 'schärfen') *kohrt-2 f. ? *kohj-ni-4 ? *ichrri*-ichrti- f. ? *kohrno*kohj-nahr 8 *koh3 -ro-9 * ich3 -t6-
lat. cös, cötis f. 'Wetzstein' (eie. +), HG in de-eötes 'togae detritae' ("abgewetzt"; Paul. Fest.); PI. cötes, cautes'Riff, scharfe Felsen' (Enn. + )3 jav. saeni- m. 'Wipfel', VG in saeni.kaofa- 'mit aufrechtem Höcker' arm. sayr iSt. 'Schneide,5 ved. -Siti-f. (z.B. nf-'Schärfung, Zurichtung' [des Feuers]; RV)6 ai. sana-, Säpa-m. 'Wetzstein' (klassl germ. *hai-n6- f. in an. hein 'Wetzstein', ae. hin 'Grenzstein' arm. sowrGSg. sroyo-St. 'scharf, Subst. 'Schwert, Messer' ved. sit8- 'geschärft, scharf (RV+ »)0 lat. catus, -8, -um 'scharf, helltönend; schlau, scharfsinnig' (Enn., Plaut.+ )11 ? air. cath 'weise?,)2
Sonstige t kh:rto-( o)n_13
I
lat. PN Catö, -änism.
Verbal nur altindisch; Überlegungen zur Wz.Struktur bei RAsMUSSEN 1989, 35 und 53 (mit Diskussion der nominalen Ableitungen). SCHRINER 1991,91 (mit Lit.) rechnet wegen mhd. här n. Werkzeug zum Schärfen der Sichel, ndI. haren 'schärfen' mit einem WZ.Ansatz * kehr, vgl. auch lEW; eine Reihe der im folgenden genannten Nominalbildungen wären dann als 0-
412
'keh:IJ)-
stufig aufzufassen. Dagegen setzt nach RAsMUSSEN 1989,53 mhd. har'ds.' eine schwundstufige FC'rm 'kbrr(J)- fort; HEIDERMANNS 1993, 283 und OE VRIES, Nederlands Etymologisch Woordenboek (1971), 229 sehen in mhd. har'herb, bitter', mnd. haren 'scharf sein' respektive nd!. haar 'trocken, raub (vom Wind)' Fortsetzer von germ. *harwa-, vgl. nhd. herb, womit die Formen vom hier behandelten Etymon zu trennen wären. 2
Wohl Wz.Nomen mit t-Erweiterung, vgl. LEUMANN 275, dagegen rechnet WH I 183f. mit einer tf.Bildung. Nach RIX, FS Narten (2000), 213f. mit Fn.26 und 28, könnte cös "schärfend' als NAg. aus dem HG eines Kompositums verselbständigt sein. Feminines cös ist aber alternativ als konkretisiertes Abstraktum "Schärfe, Schärfung' verstehbar. Zu decötes (BV) vgl. ferner BENEOEITI 1988,35.
3
4
Die Lautung -au- ist Hyperurbanismus, vgl. LEUMANN 72, WH I 190; zunächst nur pluralisch, dann als Sg. caut-esf., GSg. caut-iseingegliedert, vgl. EM s.v. cautes. Vielleicht sekundär zu einem' kobJi-no-, das 'kohrno- und *kohJi-nahr nahe stünde, s.u. mit Anm.8. Die iran. Wörter weisen auf eine Bed. 'spitz' : 'hoch', nicht 'spitz' : 'scharf; der Gebirgsname jav. upairisaena- m. vergleicht sich indessen mit ved. upari-Syena- 'höher als der Adler[f1ug] befindlich' (JB) und ist deshalb zu jav. saena- m. 'ein großer Raubvogel' zu stellen, s. EWAia I 221. Gleiches kann auch aufjav. saeniiä- f., Name einer Daeuui, zutreffen.
5
So OLSEN 1999, 55 Fn.116, 445 Fn.512, im Anschluß an RAsMUSSEN 1989, 53: es handele sich um eine geneuerte Caland-Form. Zur anzunehmenden i-Epenthese vgl. OLSEN 1999, 795f. Das Transponat bleibt mehrdeutig, lautlich und semantisch käme etwa auch' kbrterin Frage; das indessen die i-Flexion nichi:erldäitund morPhologisch nicht vorzuziehen ist. Herleitung aus *kbrser (mit Sx. *-senn-) erwägt HAMP, AArmL 15 (1994), 23. Zu mhd. har, das RAsMUSSEN gleichsetzt, s.o. Anm.1.
6
Mit PV vom komp. Verb.
7
S. EWAia II 627, vgl. KEWA III 322f.: -p- ist womögI. spontan eingetreten, Urverwandtschaft von npers. san 'Wetzstein' ist unsicher. Gr. lCc'iivol; m. 'Pinienzapfen, Kegel', f. 'Pinie; Kreisel' (Demokr., Aristot. u.a.) wurde tradit. verglichen (z.B. JEW) und kann formal identisch sein; wg. der abweichenden Bedeutung ist jedoch SCHWYZER 458, gefolgt von GEW II 63 und DELG 607, zu Recht skeptisch.
8
Nach RASMUSSEN 1989, 35 und LÜHR 2000, 64 über eine Zwischenstufe' kojhrnahr
(8ard- oder 8anld-) f. 'Jahr' jav. sar.JÖa- 'zum Jahr gehörig,s lat. calor, -öris m. 'Wärme, Hitze' (Enn., Plaut. + )9
Verbal nach LlV nur im lat. Essiv calere, doch ist der WZ.Ansatz in der Diskussion. Die frühere Forschung geht von Identität mit • keJH- 'kalt werden' aus, vgl. z.B. IEW: Bedeutungsvermittlungwohl 'brennend'; s. auch EIEC 112, LEW II 984. Nach SCHRUVER 1991, 206f. und HARDARSON 2001, 62 und FS Klingenberg (2002), 127ff. mit Fn.26f. ist daneben, auch für calere, mit • hehr zu rechnen, das nach HARDARsON von einem Fientiv • kJ-eh rausgegangen sein könnte. (Zu erwägen ist Anschluß von ved. srä- 'gar werden', vgl' LIV Anm.l, EWAia II 653f., 668f. mit -Lit., vgl. AiG II.2, 556f.) Weiter diskutiert HARDARSON ausführlich germ. Fortsetzer wie • hJewja- (an. hljr; ae. hJeowe U.a. 'warm') und • hJ;jjwa- (nis!. hJar 'mild', ahd. Jäo 'lau' u.a.), die auf einer Wz.Form • heh t /!- beruhen, welche ihrerseits vI. aus einem u-Präs. zu bereits abstrahiertem • hehr (aus dem Fientiv?) entstanden wäre. SCHAFFNER, AT Jena (2004), 49lf. setzt die Wz. als· kal-an (ohne weitere Diskussion).
2
Einzelspr. Bildungen, deren Akzent mit dem Ansatz einer se!-Wz. * keiH- bzw. • hehr vereinbar wäre, jedoch auch problemlos durch Metatonie im st-Präs. erklärt werden kann, vg!. LIV Anm.2; zu balt. Bildungen mit m-haltigem Sx. s.u. Anm.6. Die Wurzelform • keJ- ist auch
* keJ-
415
nominal nur durch das tQ-Verbaladjektiv deutlich repräsentiert, das im Ved. und Balt. eine zentrale Stellung innerhalb der Wortsippe einnimmt. 3
Mkymr. clj'd'warm, bequem, trocken, geschützt', auch Subst. 'Schutz (vor dem Wind), Wärme, Zuflucht' gehört gegen IEW eher zu 1. *keJ- 'verbergen', vgl. LEIA s.v. clith, SCHRUVER 1991, 207, s. ferner SCHUMACHER 2000, 72, IRSUNGER 2002, 200. Für germ. * huJjJa- in Wörtern für 'freundlich, hold' ist nach HEIDERMANNS 1993, 311f. zunächst von einer Bed. 'geneigt' auszugehen; sie stehen dann mit der hier behandelten Sippe in keinem Zusammenhang.
• S. EWAia 11 653f. mit Ut.: in khot. ppä 'broth' wurde ein *STam-pAka- gesucht. Daneben ferner ved. sräta- 'gar, gar gekocht' (RV [10,179]+), klass. auch sräJ;1a- (vgl. AiG 11.2, 554) zu Srä- 'gar werden', vgl. EWAia 11668.
s DERKSEN 1996, B4 schließt metatonie douce in den balt. Adjj. nicht aus; die anit-Variante *keJ- wäre dann nur in ved. S:rti- deutlich greifbar. 6
Einzelsprachliche Bildung; lit. dial. Silma f. 'Wärme' setzt nicht */q-mahr voraus, sondern ist aus den Abstrakta
Silima, Siluma f. 'ds.' entstanden, s. ZINKEVICIUS 1966, 133; lit. iilmiio m.
(3a und b) 'Kalorie' (als ob *k!..H)-me!on-) ist Neologismus, vgl. LKZ SN. Fern bleibt gegen IEW die Monatsbez. lit. SiK...l)US 'August, September', lett. siJu mcnesi, s. LEW 11 983: zu lit. SiJas'Heide, lichter Nadelwald'. 7
Die Bildung ist unklar, Zuordnung zu *keJ- damit fraglich, vgl. EWAia 11 616: es scheint ein ablautendes Sx. *-ed-l-d- vorzuliegen. S. BEEKES, Fr Regensburg (1975), 9, der zur Bildeweise lat. hcres, -edism. '(der) Erbe' vergleicht, wofür aber DUNKEL, PS Hoenigswald (1987), 91ff. wieder ein Komp. mit HG *-h/ed- 'essen' annimmt. Vgl. ferner AiG 11.2, 174f., SCARlATA 39. PlNAULT in Mair 1998, 362 führt die iir. Wörter mit toch. A Sänne auf ein
*kerd- zurück; vgl. hier sub • ibej-om- Anm.18. Nach SCHAFFNER, AT Jena (2004), 49lf. mit Fn.22, liegt • kaJ-ed- zugrunde, dessen Bildung eine Parallele in der Basis • mak-ed- von gr. Ma1CEM~, ~~ fände (vgl. sub • meh~- mit Anm.15); lat. caJidus, -8, -um 'warm, heiß' (Plaut.+) könne eine Abltg. • kaJ-ed-o- 'mit Wärme versehen' darstellen. S. andere Überlegungen zu caJidus bzw. seiner Bildeweise z.B. bei HAMp, PS Seiler (1980), 268ff. und Eriu 40 (1989), 113ff.; NUSSBAUM, GS Schindler (1999), 382, 407f. und passim; HACKSTEIN, HS 115 (2002), 16ff.; OLSEN, HS 116 (2004), 234ft. (mit Lit.). Die als lyd. überlieferte Glosse o-apllu; 'Jahr' ist iran. Ursprungs, vgl. GUSMANI, LW 277. 8
KELLENS, Journal Asiatique 2B4 (1996), 78 mit Fn.33 vermutet, daß sara5a- in einem Teil der Belege (z.B. Y 1.9) graphisch für *sär.Jöa-, eine Abtlg. von sar.J8a- 'Art, Gattung', stehen könnte. sar.1Öa- als Attribut von maiJiiäiriia- 'Jahresmitte' (z.B. Vr 1.1) sei womögl. ein anderes Wort der Bed. 'kalt', das als Variante neben jav. sar.Jta- 'kalt' existiert habe, vgl. BIELMEIER, MSS 53,1992, 29f. mit Fn.31, der (nach Früheren) Emendation zu sar::1ta-erwägt. OE V AAN 2003, 589 macht bzgl. des unerklärten Nebeneinanders von sar::1ta- und mutmaßlichem sara5a- 'kalt' auf den d't-Wechsel in aav. aodar- n. 'Kälte' neben jav. aota- 'kalt' aufmerksam. Sollten diese Überlegungen zutreffen, so wäre sar.1Öa- 'kalt' vielleicht als ?* keJH-d-
416
*kel-
0- zu 9
°kelll- 'kalt werden' zu stellen.
Wie bei lat. calere(s.o. Anm.l) etwa auch als *!qh/-os-von der se!-Form transponierbar; nach STÜBER 2002, 59 jedenfalls einzelsprachliche Neubildung. (DSW)
*kelH- 'kalt werden, frieren'}
LIV 323, lEW 551(pf)
? *kelH-o-2 *( -)koIH-o-
germ. *h~la- 'glatt' in an. hall, ahd. häli'glatt, schlüpfrig' lit. pa-Salas(3) 'Frost, gefrorener Boden', lett. sals'Frost' apr. passalis 'Frost,3 lit. Salna(4) 'Reif, lett. safna'Frost, Reif aksl. usw. sIana 'Reif, Eisniederschlag' *kolH-no{ J)jo/ abz- 5 alit. Sa!nis'graues Rind', lett. salnis'Eisschimmel' lit. Salne, lett. salne 'hellfarbige Kuh' *kolH-t6? jav. sarota- 'kalt06 lit. sBlw(3) 'kalt', lett. safts 'kalt; bloß, nackt' apr. salta 'kalt,7 Sonstige *koIH-tilit. Sälti'kalt werden', lett. salts'frieren' (Infinitive)8 *Ii-k/H-o_9 ved. SfSira- ID. 'Vorfrühling, kühle Jaltreszeit' (AV +), ep. m., n. 'Kälte, Frost' germ. *heli-hlön- in an. hela f. 'Rauhreif 1
Yerbal nach LIV mit Anm.2 allenfalls in Iit. Saleti, SaliiJ 'frieren', das vI. ein Pf. fortsetzt, doch auch denom. sein kann. Urspr. Identität mit 2.*keJ- 'warm werden' wird oft vermutet, s. dort mit Anm.l.
2
Ganz unsicher, vgl. HEIDERMANNs 1993, 289, der an Bedeutungsvermittlung 'eisglatt' denkt. Es könnte sich um eine Yrddhi-Bildung zu einer verlorenen Basis - °kelH-o- 'Eis, Frost' (?) handeln. Alternativer Anschluß an eine andere Wz. (2. *kel- 'neigen', IEW 552 ?, °keJh r 'betrügen' LIV 349 ?) bleibt erwägenswert.
3
S. PKEi: s.v.: die apr. Form für °pasa/as. Die Nomina sind als innerbalt. Deverbativa von paSälti'(ge)frieren' verstehbar; dazu weiter als innerlit. Abltg. piiSolis m. jo (1) und PaSoljs m. (3), dial. auchpiWJas(3b) 'Frost' mit sek. DS °iäJ-zu ial-, vgl. LEW I 549. Ndl. dial. haln. 'gefrorener Boden' wird gewöhnlich hier angeschlossen, vgl. z.B. IEW. Wegen der späten und vereinzelten Bezeugung im Germ. ist jedoch der Zusammenhang fraglich.
• Zur Akzentuierung derbalt. und slav. Formen s. DERKSEN 1996, 140, RAsMUSSEN 1989,199. 5
6
Die lit. Wörter sind nur sporadisch belegt. Die Farbadjj. lit. Salnas (4) 'hellgrau, bräunlich', lett. safns 'hellgrau, schimrnelfarben' scheinen aus den Tierbezeichnungen rückgebildet, die zunächst 'der I die reif-artige (-farbene)' bedeutet haben müssen. Die Ablautstufe im Jav. ist mehrdeutig, mögl. auch °kelll-t6-; jav. Fortsetzer fallen außerdem lautlich mit mutmaßlichen Reflexen von 2.* kcJ- 'warm werden' zusammen und sind hier nur gemäß der angenommenen Bedeutung auf beide Lemmata verteilt. Ein jav. sar.Jt5ii- 'Kälte bringend' existiert nicht, s. KELLENS, NR 201 mit Lit. KELLENS, Journal Asiatique 284 (1996),
*keJH-
78 mit Fn.33 rechnet indessen mit einer Variante Anm.8. 7
417
sar:»a- 'kalt' neben sllr.1ta-, s. sub *kel- mit
S. die Diskussion der Kasusform bei PKEZ s.V. Zu jatv. kaldi'kalt' s. ZINKEVICIUS, BSI 13.
a Mit Vokalismus des balt. Verbs. 9
Unsicher, EWAia 11 641 erwägt alternativ Anschluß an *kieH- 'gefrieren' (UV 33lf.), das (nur) iir. besser vetreten ist.
10
Die germ. Form zeigt keinen H-Reflex, das Transpnat ist fraglich. Nach BJORVAND! UNDEMAN 336f. ist die Wz. *kelH- als * kelhT anzusetzen, in bila würde ein reduplizierter n-
Stamm zur VS 11 * ki-kJabr(a)n- vorliegen. Eine weitere reduplizierte Bildung vermuten BJoRVAND/LINDEMAN ibid. in an. bag/n., ahd., as. usw. bagalm. ,Hagel' (germ. *bagla-) und LEW 11 975f. in lit. ieSt!lis, sdualis m. ja (1) 'Schatten' (- *ke-ketölH-), das indessen lautlich und morphologisch mehrdeutig bleibt. (DSW)
* fh; /qd- ' n. 'Herz,l *ktr-{* fqd-
lEW 579f., EIEC 262f. heth. ker, kard(i}-n. 'Herz', [GSg. kardijai pal. DLSg. kärti'Herz,3 hluv. zart- 'Herz', NASg. zärza, DLSg. zarti, [GSg. zartias ved. hfd- n. 'Herz', [NASg. hirdi, GSg. h{das, DSg. LPI. iJrtsu u.a. (RV + ), komp. z.B. in suhird- 'mit gutem Herzen, befreundet' (AV+), ISg. sarvahrdA'von ganzem Herzen' (RV 10, 160,3t [aav. z;mxi-n. 'Herz', ISg. z:mxläCä 5 [gr.1dp n.' Herz', DSg.1dpl, Adv.1CI'p6eJ. 'im Herzen' (11. +)6 [arm. sir! i'Herz'? [laI. cor, cordisn. 'Herz, Geist, Seele' (Enn.+), komp. z.B. coDcors'einträchtig' (Naev.+), discors'zwieträchtig' (Cic.+)8 [Ht. sirdis, -iesf. (3) 'Herz', dial. GSg. sudes, NPI. sudes, GPI. SUdp9 [Ht. dial. krdis f. (4, 3), auch serdis (1) 'Herz, Kern, Mark eines Baumes', ASg. serdj, GSg. Scrdes, GPI. serd{i, serdZip 10 [Iett. sifds, -sf. 'Herz, Mut, Zorn'll apr. seJTn. 'Herz', [GSg. sirasm.J2 [slav. * shrdh- in aksI. sndhce n., aruss. Shrdhce, ross. serdce, poln. serce, serb. sfce 'Herz' usw. 13 slav. *sereJj- in ?ksI. sredb, sredi, ross. sered; seredi'inmiuen,l4 toch. A mälkärtelp 'großherzig,l5 germ. * hertan- n. 'Herz' in goI. hairta, an. hjarta, as. herta, ahd. herza, [ae. heorte f., afr. herte f. 16
hrde.
*-Jqd-on*kerd-on-
41~
* kir*iqd-jahr
*(-)kerd-o-
*kerd-ahr *iqd-(1)jo-
*iqd-ejoP *ker-(i)jo[* lcred-dbehr 25
gr. KOplifa, ion. -(TI, ep·JqXX5(TI 'Herz; Seele, Geist' (11. +), kamp. z.B. in KOpliuxl:YEm 'Sodbrennen haben' (Hp.)l7 toch. A Jaim. 'Wille', B käJyäJiNPI. 'Herzen' (hapax)18 germ. * herta- in got. armahairts 'barmherzig,19 slav. *SlJ'do-in aksl. usw. milosnd'b 'mitleidig', russ. serdobO/je 'Mitleid, Anteilnahme,20 slav. * serda- 'Mitte' in aksl. sreda f., russ. sereda f. 'Mittwoch,21 ved. hfdya- 'herzlich geliebt' (RV+ ) gr.1CCqll)wv n. 'herzförmiges Schmuckstück' (Delos, 3. Jh. v. ehr.), 8paa'u1CCqll)wc; 'mutigen Herzens' (11. + ) air. criden. 'Herz, Mitte, Liebe,22 ved. hfdaya- n. 'Herz' (RV + ) jav. z:mxlaiia-n. 'Herz' gr. 00dpwc; 'ohne Herz, leblos, mutlos' (11.+ 4 ?ved. JraddhA{Jl) 'vertrauend/im. Vertrauen?' (RV 7,32,14)26 [aav. zrazdä- 'ergeben, gläubig, vertrauend', jav. azrazda'ungläubig'27
i
[itaI. *.kred-d-vorausgesetzt von lat. credo, credere 'glauben' (plaut.+) [kelt. *kred-d- vorausgesetzt von air. creitid, mkymr. usw. credaf, credu 'glaubt, vertraut'
1 S.
zum gesamten Lemma SZEMERENYI, FS Stang (1970), 515ft., der * leerd-/krd- mit der ur-
sprünglichen Bedeutung 'Springer' auf *ker(d)-l*(s)kerd- 'springen, tanzen' bezieht (lEW 934). Das bei lEW angeführte Material ordnet LIV teilweise anderen Wurzeln zu, so daß der Ansatz von *-d- im Wurzelauslaut unsicher ist, aber auch nicht ausgeschlossen werden kann, vgl. Anm. 3 zu 1. *
(sfl!er- 'springen, sich schwingen' LIV 556.
Rekonstruktion des ursprünglichen Paradigmas nach SZEMERENYI, a.a.O., 523, Fr Regensburg (1975), 336, gefolgt von R1EKEN 1999, 55, als NASg. * leb< *leerr
't6l; 'berühmt' (11. +) lat. -clutus in inclutus 'berühmt' (Naev. + )35 air. cloth n. 0 'Gerücht, Nachricht, Ruf, 1[ro-c/oth Prät. Pass. 'wurde gehört' (LU 1464), komp. z.B. in air. c10tJuiBeiname des Conchobor, 'Ruhmeskönig,36 Ogam OutlU{,37 Outori, Outorigi(s), akymr. Ootri, korn., bret. OederPNn 38 abret. c1ut-, -c/ut z.B. in Outgen PN, gurclut gI. euidentis 39 gall. Outo-, Oouto-, Ooto- in PNn, z.B. in GSg. Ootl; Cloutal40 germ. *hliida-z.B. in lDodericus, ChJodovechusPNn 41 42 germ. *hJiipa- z.B. in ahd. Lothan; ae. lDophere PNn [germ. *hlüda- 'laut' in ae. afr. aso hlüd, ahd. (h)/üt 43 *(-)/du-t-joved. srUtya- 'hörenswert, rühmlich', (-)srUtya- n. 'rühmliche Tat' (RV+)44 19a1l. -clutio-z.B. in VemClutius PN (Antibes, eiL XII 233)45 */du-tahr mkymr.. ?sw. cJodm./f., korn. cJos, abret. cJot, bret. ldodm.
'" idc!!* (-)kJC!!-to-
*kJO!!-ta* kJefO!!-t-(JJja-
* -kJC!!-cto*Mu-tra'"MC!!-tro-54
427
jav. sraota- n. 'Hören, Anhören' (hapax Vr. 21,3)47 48 germ. * hlcupa- 'schweigsam' in an. hJjOtJr germ. *hlcupa- oder *hlcuda- in an. hljOtJ n. 'Gehör, Schwei049 gen ksl. slutb m. 'wer gehört hat, wer vom Hörensagen kennt,50 keltJb. koloutioslkloutios/ (Botorrita), Cloutios(Astorga, eIL 11 2633 u.a.) PN51 gr. dEtt6l; 'berühmt' (D.+, poet.), komp. z.B. in 00up(- 'Speer-'
(11., Od.)52 arm. Jowr, hvy'Hören, was gehört wird, Gerücht,s3 ved. n. 'Ohr, Gehör' (RV +) jav. sraobra- 'Zugehörbringen, Rezitation', -sraorJra-n. 'Gehör', komp. in ~mzisraorJra-(fern. on) 'dessen Gehör scharf ist' apers. '" fBufB- vorausgesetzt von mpers. apasäs, npers. afsos
srotra-
'Verhöhnung'55 germ... hlcupra- n. in ae. hleotJor'Gehör, Ton, Laut', ahd. }jodar 'Rauschen' Sonstige 7* kJoll-tj-(a)hr
*XliiOll-ko-
*Xlu-t-1j1mo*Xleloll-cl(i)jahr *Xlelop-iIt(i)jo-
I
[toch. AldolS, B Idautsof. 'Ohr', Du. B Idautsa-n?' ved. i/6ka- m. 'Getön, Geräusch, Ruf, Preis' (RV +) sogd. S1Wq 'Rede,S7 hispano-kelt. Gutamus PN58 lat. Ooelia PN59 lat. Goviitius PN59 osk. Kluvatiis PN
Vgl. EWAia 11 666f. mit Lit., SCARLATA 554ff. Nach SCARLATA 557 ist nicht entscheidbar, ob in susrot- 'gut hörend' ein Nomen agentis 'der gutes Gehör hat' oder ein BV mit *init- f. 'das Hören' vorliegt; letzteres möglicherweise auch in dem von ASrutkaT!1a- 'der Ohren hat, die zuhören/die "Zuhören" haben' vorausgesetzten * äinit- (554). SnJt- in SnJt-kaT!1a- ist entweder aus dem HG abstrahiert oder ein Doppelpossessivum, ebenfalls mit VG *srot- f. 'der Ohren hat, die Gehör haben'.
2
3
4
j
Daneben sraota.gaoia- (Vyt. 14) nach DE VAAN 2003, 185 spät- oder nach-jav. Das HG nach WH I 86f., gefolgt von LEUMANN 275, mit Metathese * -lu- > -ul- zu *kiel!'hören' (UV 334). Anders lEW 552< ·'k/-to-zu • kel- 'neigen', ursprünglich 'neige das Ohr'; s. zu der von lEW postulierten Wurzel vgl. KLUGE/SEEBOWZ4 385 s.v. Halde. Diskussion des VG s. sub * h20PS~S-, • h#Ps~-, *h 2 ps-es- n. 'Ohr'. Vgl. K T. SCHMITI, Delbrück-Koll. (1997), 546ff. Der Wurzelvokal (statt erwartetem *kaI) wäre durch Sonderentwicklung von u.farbigem *1 in toch. Einsilblern zu erklären. Anders DTB 185: Etymologie unbekannt, Referat von Vorschlägen. Vgl. CASARETIO 2004, 272 mit Lit.
428
*klel!-
PINAULT, LALIES l04f. rechnet mit einem ursprünglich amphidyn. men-8tamm mit NSg.
6
*heu-mön-, t-haltige Suffixformen der obliquen Kasus seien auf die Vermischung von n- und nt-8tämmen zurückzuführen. Bei Neutra weise die Dentalerweiterung ein gewisses Alter auf, vgl. gr. iJ.lXt- < *-mp-t-. Vgl. auch THED, 159f. Etwas anders DTB 231: zu ved. iromata- usw. als *kJey-mönt(s) mit ö-8tufe im SuffIX, die aus dem NSg. (des men-8tammes1) ins gesamte Paradigma übertragen wurde. Das -t- des Suffixes sei teilweise in den obliquen Kasus erhalten, ansonsten flektieren die Wörter als n-8tämme. Noch anders RINGE 1996, 10: mo-Ableitung von urtoch. *kF~e- 'Ruhm', dem Fortsetzer des uridg. s-8tammes *hCy-os-. 7
Vgl. EWAia 11 666f. mit Lit.
8
S. KLUGFlSEEBOW 572, vgl. zum Suffix KRAHF1MEID 173f., CAsARETTO 2004, 272, Anm.
24
905. Alternativ schlägt BAMMESBERGER 1990, 90 die Herleitung von ahd. (h)liumunt aus *kJ-
c-y-m-pt-o-, einer Vriddhi-Bildung zum nt-Ptz. * hu-m-ont-l*hu-m-f/t- vor. Letzteres müßte auf einem w-8tamm, für dessen Existenz es keine weiteren Hinweise gibt, beruhen. S. zum Genus von ahd. liuwunt FROSCHAUER 2003, 213f. Mit Verallgemeinerung der vollstufigen Wurzel.
9
10
Mit -u- > -ü- in offener Anfangssilbe, vgl. OE VAAN 2003, 289, 310.
11
Vgl. EWAia 11 666, LIEBERT 129.
12
Vgl. zum Wurzelvokal OE VAAN 2003, 289, 3Olf.
13
Weiteres slav. Material bei VASMER 11 667.
14
Vgl. EWAia 11 666 mit Lit.
15
Vgl. SCHMITT 1967, 61ff., KEWA
m
389f., EWAia 667f. mit reicher Lit., STÜBER 2002,
117ff., EIBe 192: Bereits uridg. von 'was man (über jemanden) hört' > 'Ruhm' und in dieser Bedeutung in mehreren dichtersprachlichen Formeln erhalten. Zur semant. Entwicklung im Iran. und Slav. s. SCHLERATH, HS 114 (2001), 287f. Proterodyn. s-8tamm; aav. sräuuahiieti 'strebt nach Bekanntheit' (Y 32.6) erweist daneben gegen WIDMER, MSS 58 (1998), 182 kein akrostatisches * h!y-os, vgl. STÜBER 2002, 118 und OE V AAN 2003, 63f. Eine innerlat. Bildung zum Verb cluere 'berühmt sein' (Enn. +) ist lat. cluor '1)&,0.' (Gloss. 11 510,5), s. WH I 238, STüBER 2002,119; zum Verbvgl. LEUMANN 553. Für die Behauptung von STÜBER 2002, 118f., daß aufgrund von ved. suiravas-, gr. EmcÄE~ grundsprachliches * h/su-hey-is- rekonstruiert werden könne, gibt es keine zwingenden Argumente. Komposita mit *h/su- sind in beiden Sprachen geläufig. Vgl. auch MEISSNER 2006, 197f. zur innergr. Natur deverbaler Komposita auf -~. Mit einem indirekten Fortsetzer des hysterodyn. s-8tammes im Air. rechnet MCCoNE, SnaG 129: air. sochlae 'berühmt' (vgl. auch mir. dochlae ioliä 'ruhmlos, gemein'), mkymr. hyglau 'laut, klar, evident,'berühmt' < *su-kJoU-is könne umgebildet sein aus * su-kJoU-is < *su-fdeu-
es unter dem Einfluß der Komposita des Typs * su-nertis. Auch hier ist wie bei susravas-, gr.
* klel!-
429
E1iKA.E1lc; anzumerken, daß das Vorhandensein der im air. und kymr. produktiven Vorderglieder su- bzw. hy- nichts beweist. Für unkomponiertes mkymr. cleu, kymr. clau sowie das Verbalnomen arogleuwird alternativ der Anschluß an * fdellS- '(zu)hören' erwogen, weiteres s. dort sub * fdus-o-. Anders zum Air. LEIA D-l25 « * -/dOl!-jo-). 16
Vgl. EWAia 11 667f.
17
Mit VG * fHju- - ved. su-, vgl. EWAia 11 668 mit Lit., MAYRHOfER, Alran.N. I, 49.
18
Vgl. GEW I 869f., DELG 54Of.
19
Vgl. KEWA III 174,792, EWAia 11 534, SCHMITI, 1%7, 82f., mit Anm. 584 und Lit.: Wäh-
rend die Bestimmung der Sprache als "illyrisch" nicht ganz gesichert sei (Belege in CIL III 3038, 3058, 10138), könne unbedenklich eine Entsprechung von ved. vasu-sravas- usw. angenommen werden. Vgl. auch KRAHE 1955, 61. 20
S. zum Genus DILs.v., GOI 216, LEIA C-I25f., DE BERNARDO STEMPEL 1999, 142f.
NSg. clu mit u statt erwartetem 0 wurde verschieden erklärt, nach GOI 216 mit Vokalismus vom Verb ro-c/uinethar 'hört' beeinflußt, vgl. auch STüBER 2002, 119: clu erweist kaum nullstufiges *fdu-os, zumal vor Vokal die Syllabifizierung *#p- zu erwarten wäre. Ein einziger Beleg für * clo findet sich möglicherweise in einem archaischen Gedicht, vgl. CARNEY, Tbe poems of Blathmac, son of CU Brettan. Together with Tbe Irish Gospel of Tbomas. Dublin 1964, 165. Anders IEW (u analog. nach dem GSg.), HAMP, BC 9 (1960/61), 139f. (analogisch nach dem DSg., der aus einem - anderweitig nicht belegten - o-Stamm * f!oll-o- übernommen sein soll) und WATKINS, Briu 29 (1978), 156, der nach einer Idee von GREENE air. clu und cloth 'Ruhm' auf einen t-Stamm *.fdu-t-s, fdu-t-os zurückführt, wobei nach Paradigmenspaltung der NSg. in
clu, der GSg. in cloth fortgesetzt sei und letzterer zum NSg. eines o-Stamms wurde. Kritik bei UHUCH, Enu 46 (1995), 17, 26f., Anm. 80: Diese Rekonstruktion berücksichtige nicht den
GSg. clu~, der sich aus einem s-Stamm herleiten lasse als *.fdep-es-os >" urir. *.fdopijos > */dup'ejah > frühair. */dup'e > air. clu~. Air. cloth erklärt man besser als to-Bildung, S.U., vgl. IRSUNGER 2002, 54f., 263. Hierher stellt BRUGMANN 517 auch kymr. c.(yw'Gehör', bei dem es sich aber nach IEW 606 um eine jüngere Bildung handelt; ebenso UHUCH, a.a.O., 26, Anm. SO, gefolgt von DE BERNARDO STEMPEL 1999, 143: Das erst ab dem 17. Jh. belegte kymr. c.(rwm. 'Hören' ist offensichtlich ein Nomen postverbale zu c1ywaf: clywed, clybod. Anders SCHRIJVER 1995,341: zu * fdeys- '(zu)hören' (UV 336). 21
Daneben auch GSg. slova, vgl. VAILIANT II.1 233, 242.
22
Dvandvakompositum mit VG * Hnoh:rmen- 'Name', vgl. RINGE 19%, 39, 74, 158, DTB 27Of. S. zur lautlichen Entwicklung PINAULT, LAUES 56f.
23
Vgl. EWAia II 667f. mit Lit.
430
-kJep-
24
Nach KLINGENSCHMITT, Farhang-i öim 23 zu emendieren als + d~s.srauuaYhe', vgl. auch OE VMN 2003, 363, zur Entwicklung des Auslauts 413. Anders BARTHOLOMAE 755 s.v. duisravayä-f.: NSg. oder ISg. eines ifoStamms.
25
Vgl. DMic. I 256f. mit Lit.: Ableitung auf der Basis von *'EU:Fo-lCÄEfT1';. Weitere Komposita s. RUUGH, Res Mycenaeae (1983), 397. Hingegen gr. lO..Etoo, lGEoo, ~ f. 'ROlunerin', EN einer der Musen (Hes., Pi. +) deverbai von delc.o 'rühme, nenne', del'.of.ux\ 'werde genannt', vgl. GEW I 869f., DELG 541.
26
Vgl. RIG I 78f. Nach SCHMIDT, SCelt. 14-15 (1979/80), 285f. aus -pro-kJelles-iahz-bbos mit Hebung des
--c- der zweiten Silbe zu -i- durch --j"- der Folgesilbe. HAMP, EC 23 (1986), 47
rechnet im Gal!. ohnehin mit lautgesetzIicher der Hebung von - -c- zu ·i- zwischen zwei Vokalen. Vgl. noch CAMPANILE, Akten Udine (1983) 215. Anders LEJEUNE, EC 15 (1976n7), 95f.: mit * -ldois-jo- < *-kJOJlS-io-zu *I1CJlS-'(zu)hOren' (LIV 336). S. zur Quantität des Wurzelvokals und zur Intonation DERKSEN 1996, 61ff.: Die Bildungen mit Dehnstufe könnten nach KORTLANDT, Baltistica 21/2 (1985), 120 auf ein ursprüngliches Wurzelnomen weisen, dessen Akk.-Stamm - floll- in lit. aukStait. Slave, lett. sJava fortgesetzt sei. Weder Kortlandt nach Derksen erläutern ihre Vorstellungen hinsichtlich des uridg. Ak-
27
zent-/Ablauttyps dieses Wurzelnomens, Kortlandt hält einen Ausgangspunkt - kJevbr mit eDehnstufe für wahrscheinlich. Problematisch bleiben die Formen mit akuter Intonation im Slav. und Teilen des Balt., selbst wenn man die Wurzel mit Kortlandt als se~ ansetzt. Lit. Slove (4) zeige metatonie douce als Ergebnis der Produktivität dieses Akzenttyps. MATASOVIC; FT Halle (2005), 370 erklärt die öoStufe als Vrddhi.Bildung; s. dort auch zur Vertretung von uridg. - k- im Balt. und Slav. VAlUANT IV 172 rechnet für das slav. Material hingegen mit Rückbildung vom Verb aks!. sJaviti'preisen, rühmen', vgl. auch die Diskussion bei DARMS 354f. mit Lit.
- flcJy-ahT wird von DTB 222, EIEC 222 in Erwägung gezogen als Basis des Verbs toch. A, B ldäWl1- 'wurde gerufen, genannt'. Alternativ könne eine Präsensbildung vorliegen. Vgl. VASMER 11 656. S. zum Wurzelvokal die Lit. in der vorangehenden Anm.
28
Mit -0- statt -uo- vor JI, vgl. lit. dovana f. 'Gabe' USW. sub *dehT 'geben'. S. zur Quantität des Wurzelvokals und zur Intonation DERKSEN 1996, 61ff.
2'J
30
Nach CAsARETTO 272 mit Anm 906 nicht ermittelbar, ob umgebildet aus dem im Got. fortge-
setzten menoStamm (so KLUGE/SEEBOW24 572) oder unabhängige mo-Bildung. Für letzteres könnte die vom Got. abweichende Bedeutung sprechen. 31
Vgl. EWAia 11 666f. mit Lit., KEWA 111 372ff~
32
Vgl. MAYRHoFER, Alran.N. 179.
33
Vgl. EWAia II 667, HINZ, ND 77f.
34
OI..SEN 1999, 200f.: nur belegt in lowlinim 'werde gehört' und low i low'öffentlich'.
3S
LEUMANN 80: Daneben üblicher inclitus.
•kIcy-
36
431
Vgl. IRSLINGER 2002, 263 mit Lit.; gegen WATKINS, Eriu 29 (1978), 156 kein ursprünglicher
t-Stamm, s. Anm. 20 zu air. clu sub • klell-f:S-. Umstritten ist die 3. Perl;. Sg. Prät. Pass. ro-cloth: Nach GOI 439, gefolgt von LEIA C-127, läge eine alte to-Bildung vor, DIL rechnet jedoch mit einer mir. Rückbildung vom Ptz. GSg. m. chloithi, neben bereits in Wb. belegtem rocIos. Vg1. auch SCHRUVER 1995, 342 mit Anm. 1. 37
38
Gewöhnlich zu GSg. Gutarigas ergänzt, vgl. ZIEGLER 1994, 150, Gutariwäre jedoch ebenfalls möglich, s. SlMS-WD.J..IAMS 2003,147. Vgl. UHLICH 1993, 204, McMANus 1997, 113, SIMS-WlLUAMS 2003, 32, 147 mit Anm. 872
und Lit. zum akymr. und bret. Material. Es ist zwar nicht auszuschließen, daß es sich bei den Ogam-Belegen um irische Namen handelt mit noch ungesenlctem -u- in der Wurzelsilbe, doch sind sie eher mit JACKSON als abrit. einzustufen. 39
Vgl. DGVB 201, JACKSON, HPB 2f!7 mit Lit.
40
Nach GPN l8Of. mit Anm. 6 ist es nicht auszuschließen, daß dut·in einigen Fällen /clü!'7 < • clöt· < • hOl/t·repräsentiert.
Namen merowingischer oder karolingischer Könige in lat. Überlieferung; Belege s. SCHAFFNER 2001, 298f.
41
42
SCHAFFNER 2001, 300f. erklärt die Form als wurzelbetontes to-Verbaladjektiv, das wegen seiner adjektivischen Bedeutung eine oppositive Akzentverschiebung gegenüber dem zugrunde
liegenden oxytonen Verbaladjektiv erfahren hat. Analogische Entstehung durch Suffixtausch nach anderen to-Verbaladjektiven sei jedoch nicht auszuschließen. Mit verschiedenen Erklärungen für germ. • -ü-, vgl. BAMMESBERGER 1990, 252 (unklar), HElDERMANNS 1993, 297 (sekundäre Variante der Hochstufe ·-cu- in ·hJeujJa-), SCHAFFNER 2003,299 mitAnm. 170 (Nullstufe, analogisch nach set-Wurzeln mit ·-c1lH-: ·-uH- > ··ü-, da
43
die ursprünglichen Hochstufen • -f:1I- und • -cuJI- nach dem Laryngalschwund in • -C1l- zusammengefallen waren). 44
Vgl. AiG 11.2 790, 824f.
45
Vgl. GPN l8Of.
46
Vgl. SCHUMACHER 2000, 48, lRSUNGER 2002, 263: wohl aus KollektivlNeutr. PI. • !du-tahr.
S. zum Bret. auch JACKSON, HPB 117, 287 mit Anm. 3. 47 48
Vgl. AiG 11.2 587, TICHY, Sprache 32 (1986), 96. Mit Bedeutungsentwicklung 'horchend, aufmerksam' > 'schweigsam', vgl. HEIDERMANNS 1993,294.
49
Nach LOHR 2000, 27 ist der Akzent im Germ. mehrdeutig, das Vorliegen von ·"oder ·dnicht
entscheidbar. SCHAFFNER 2001, 241 rechnet mit urgerm. • hJeujJa- < • hell-to-. Umstritten ist die Existenz eines got. • hJiujJs 'still, ruhig', s. CASARETIO 2004, 469 mit Anm. 1541 und Lit., da DSg. alternativ als gelesen wird. soVgl. VAILLANTIV679.
432
*lde!!-
Vgl. WODTKO 2000, 185f. mit Lit. Von *he/oll-t- mit anderen SuffIXen ferner Cloutaios, Cloutina u.a.
51
52
53
Ygl. DELG 541, YINE 1998,16 mit Anm. 29. HieIVon dEi-ux;, -ror; SCHWYZER 512, NUSSBAUM, PS Watkins (1998), 525f.
ß.
'Ruhm' (Allem.), s.
Vgl. OLSEN 1999,35. Wegen teilweiser Flexion als i-5tamm setzt OLSEN 1999,782 daneben einen ti-5tamm arm. lowr; lri < *hu-ti- an, der mit der tro.ßildung zusammengefallen sei (OLSEN 1988, 8).
54
Nach EIEC 534 Parallelbildung möglich.
55
Vgl. KEWA III 373 mit Lit.
56
Einmütig als *lJoll-ti- interpretiert, für das aufgrund seiner o-5tufigen Wurzel idg. Ursprung unwahrscheinlich scheint. Unterschiede bestehen in der Beurteilung der innertocharischen Erweiterung dieses Stamms, vgl. EIEC 262, DTB 230 mit Lit.: Sg. *hOllti-(e)hr , Du. *hOlltihrib PI. * hOllti-ehr mit der geliufigen n-Erweiterung der toch. ahrStämme; HILMARSSON " 1989, 102f., THED 145f.: Du. *hol/ti-hit:, Sg., PI. < *hOlltien-h,e. Ygl. auch RINGE 1996, 27.
57
Ygl. KEWA III 373.
58
In Jat. Inschriften, vgl. WODTKO 2000, 185f. mit Lit. Einen Superlativ zu Positiv Cloutius postuliert ALBERTos, Studia palaeohispanica (1987), 169, wobei Wodtko auf den unterschiedlichen Wurzelablaut der Bildungen hinweist. S. zum Suffix WODTKO 2003, 27.
59
S. WH I 237 mit weiterem onomastischem Material und Lit. Ygl. MEISER 1998, 87 mit Lit.
zur Entwicklung des Diphthongs.
* /dells- '(zu)hören' * (-)ldus-ti-
*ldus-o-
*lde!!s-o-
* kJO!!S-o* kJeIO!1S-o-
(BI)
UV 336, IEW 606f. (A Pr F Ess) ved. i~- f. 'Gehorsam, WillIahrigkeit', komp. in Sni~{igu- m. PN(RVi aav. jav. -sruiti- in asruiti- f. 'Ungehorsam' germ. *hJusti- f. in an. hJustf. 'Ohr, Gehör', ae. hJystm./f. 'Gehör', afr. hJest, as. hJustf. 'Aufmerksamkeit,2 lit. Inf. kIlisti'gehorchen', komp. in pa- 'ds.', lett. k1ust'verstummen, schweigen,3 ?*germ. hJuza-in an. hJer, auch hJf!Jrn. 'Lauschen 04 ?mkymr. clcu, kymr. clau 'schnell, bereits, bald; ernsthaft, wahr, ehrlich; offensichtlich, laut, hörbar', komp. in mkymr. hyglau 'laut, klar, evident,'beruhmt', aroglaum. 'Geruch, Geschmack', Vn.5 Iit. k1usas(4) 'etwas taub, schwerhörig', lett. kluss'still, ruhig, friedlich t6 germ. *hJeuza- n. Wange' in an. hljr, ae. hJeor, aso hJiol aksl. slUX'b m. 'Gehör,8 aav. iav. s:Jraosa- m. 'Gehorsam,9
* fdeljs*kJe/oys-(i)jahr *-kJus-no?*kJus-ro*kJe/oys-tahr
433
iran. * srauSyä- in chwaresm. SMy- 'Disziplinarmaßnahme'lO alit. pakJusnas, lit. pakJiJsnas(4) 'gehorsam' arm.lolfT'schweigend,n
air. cluasf. ä'Hören, Gehör, Ohr', auch Vn. zu ro-clu(i)nethar 'hört,12
mkymr. usw. clustm./f. 'Ohr,13 Sonstige
*klt!lalls-li*klus-e-tu*klus-u(-)klus-nu-
?ved. ir8~{i- f. (nur RV 8,48,2 "Jiva 'wie eine folgsame [Stute]1) 14 mkymr. usw. cJywed, mbret. cleauuet, cleuet'Hören', Vnn. 1S lit. ldiJsus (4) 'scharfohrig, gehorsam' lit. ldusniJs (4) 'scharfohrig, gehorsam', komp. paklusnus (4) nb. alit. pakliJsnus'ds.' (DP)
*klolls-o-
[lit.ldausli'fragen'16
*
1 V gl.
EWAia 11 672, KEWA III 394 mit lit.
An. hlustmit Übertritt in die o-Stämme, vgl. NORBEN, AnG I 271 zum fehlenden Umlaut im
2
NPl., s. auch LOHR 2000, 263. Ererbte Entsprechung (und.nicht lediglich Parallelbildung) wahrscheinlich gemacht von MEID, IF 69 (1%4), 224, DARMS 414. Anders BAMMESBERGER, KZ 82 (1968), 299ff.: Umbildung von urgerm. *hludiz < *klu-ta-zu *klel!- 'hören' (LIV 334f.). Bildung von Präsensstamm nicht auszuschließen, vgl. lit. ldflSU 'gehorche'. S. zur Vertretung
3
des Velars LEW I 266 mit lit., MATASOVI(;, Fr Halle (2005), 37Of. 4
Hierher mit IEW, BJORVAND/LIN])EMAN 554? Anders AEW 241, DARMS 413 mit lit., LüHR
S
Falls mit SCHRUVER 1995, 342, gefolgt von SCHUMACHER 2000, 188 aus *klus- V- > *ldull- V-.
2000,271: Rückbildung zu an. hl~ra1auschen' < germ. *hluz6jela-. Alternativ als schwundstufiges
*klUll- V- oder
~tufiges *klOll- V- zu
*klell- 'hören' (LIV
334f.). SCHUMACHER setzt das Verbalnomen als neutr. O-Stamm an. Anders zu mkymr. hygJau MCCoNE, SnaG 129, s. Anm. 15 zu *klClI-t:S- sub • kleU- 'hören'. Vgl. LEW I 265f. mit Lit. Zu lett. ldusi, ldusäm, ldusu Adv. 'still, leise' s. FORSSMAN 2003,
6
133ff. 7
Vgl. AEW 241 mit lit. Ausführliche Diskussion bei DARMS 413ff.: In Ermangelung eines Grundworts germ. *hJus(a)- 'Ohr' ist die Analyse als Vrddhi-Bildung, die als 'das zum Ohr gehörige' > 'Wange' semantisch naheliegend wäre, schwierig; bei einer Primärbildung zu *klellS'(zu)hören' sei die abweichende Bedeutung der germ. Wörter problematisch.
8
Vgl. LIV 336, Anm. 1. Anders V AILLANT IV 112: Rückbildung zu sluiaj9, s{Jo'Sali'(er)hören'.
9
Vgl. KELIENS/PlRART 11 319 mit Lit., OE VAAN 2003, 532, 543.
10
Vgl. EWAia 11 672 mit lit.
11
Nach OLSEN 1999, 198 mit der semantischen Entwicklung 'zuhörend, aufmerksam' > 'schweigend'. Alternativ Ansatz als * idus-ri- (so IEW).
* kJcys-
12
Ansatz nach GOI 454, gefolgt von LEIA C-126. Problematisch sind ASg. ni fiu cluas (Hall Brigit 14) und DSg. da ch/UBS (Wb. 23c2), die nicht die bei einem ä-Stamm elWartete Palatalisierung zeigen, vgl. daneben jedoch regelrecht DSg. chüais (Thes. ii 358.2). Anders VKG I 80, MEID, Sprache 11 (1965), 123 (Bildung mit Suffix -stV- zu * klel!- 'hören' UV 334f.) und SCHRUVER 1995, 412 « urkelt. *klOl!S-stä-, vgl. Anm. 13 zu kymr. clust), die, ausgehend von unterschiedlichen Wurzeln, alle mit einem St-SufflX rechnen.
Anders zum ursprünglichen Suffixvokal HAMP in ANDERSoN, Historical Linguistics 11 (1974), 142, gefolgt von DE BERNARDO STEMPEL 1999, 270 (Kreuzung von *klel/-s-tu- m. und *klu-s-
ti- f. zu * klel/stu- f., das aufgrund seiner morphologischen Auffälligkeit zum ä-Stamm umgebildet wurde); vgl. auch die Diskussion der bisherigen Ansätze bei IRSUNGER 2002, 338ff. Noch anders und recht spekulativ HILL 2003, 305f., der einen substantivierten Superlativ *klel/s-isthzOlä- 'besonders gut zuhÖTend(e Ohren)' > 'Ohr' zugrunde legt, wobei *-i- in der Stellung zwischen zwei -s- wie bei den inselkelt. Superlativen auf *·isama- (s. zu letzteren Anm. 69 zu gall. netJtJaman, air. nessam usw. sub Sonstige, *sed- 'sich setzen') geschwunden sei. Dieser Ansatz erkläre einerseits die Vollstufe der Wurzel, andererseits die Vertretung von
ir. -svs. kymr. ost, die HiIl wie Schrijver auf * -sst- zurückführt. Unsicher bleibt die Annahme schwundstufiger Dentalbildungen auf der Basis von ir. Material. So ist fraglich, ob air. adbchJos m. 0 'Pomp, Prahlere~ Ruhm, Preis' sowie das Prät. Pass. IVchJoss 'wurde gehört' (Wb. 23cll) die Existenz des ta-Adjektivs *·klus-ta· elWeisen können, Diskussion beiWLINGER2OO2,286f:stH1U.JvER 1995,342 hält ro-c(h)/oss aufgrund seiner frühen Bezeugung für ursprÜnglich, während THuRNEYSEN, GOI 439, gefolgt von SCHUMACHER 2004, 417, die Form als jüngere Analogiebildung zu ad-cess 'sah' erklärt. Weiterhin könnte mir. clais 'Stimme, Ruhm' (nur Eriu 1, 118 § 8, liad. & Cuir. 16.6) möglicheIWeise *klus-labr fortsetzen, doch ist die Bestimmung der Stammbildung unsicher aufgrund der schlechten Beleglage, s. IRSUNGER 2002, 370. SCHRUVER 1995, 412: Wegen kymr. ost gegenüber ir. -s sei von einer st-Bildung *klOl!S-slabrauszugehen; Diskussion bei IRSUNGER 2002, 339.
13 Anders
14
Nach AiG 11.2 303 entweder fern. Sra~.ti-von *Sra~fa·, so auch EWAia 11 672 mit Lit., oder Vfddhi-Bildung zu ved. iru~-, so auch LlEBERT 33, da 'srau~fa- als Basis des Fern. nicht be-
legt sei. 15
S. SCHUMACHER 2000, 9Of. und 100ff. mit lit., gefolgt von UV 336 mit Anrn. 9.
16 Vgl.
BAMMESBERGER, HS 104 (1991), 271: Dem Verbum liegt der Nominalstamm • klaus-a-
'das Fragen' zugI11I1de, Vrddhi-Ableitung zum ererbten Stamm • klaus- 'das Hören'.
*fpcjt- 'hell aufleuchten' *-fpit-
* fpit-6181Jr 2
(BI)
UV 340, IEW 628f. (A Prn p? E?)
ved. -Mt- (z.B. sÜl)'a- 'sonnenglänzend' RV 10,94,5)1 jav. spita- 'weiß' (in spita.gaona- 'weißfarbig') lit. Svitasm. (4) 'Kienspan, Phosphor'
* k!!ejt-
*leyit-ti- f. *Iq,ejt-ti- f.
*AJlOJt-Of_. ,. m.
*Iq,ojt-{/)jolahr
*Al/lt-rof_.· , *lq,it-no}O
435
lit. Svitaf. (4) 'Hellwerden, Morgendämmerung' ved. z.B. in ivity-anc-, Svitic- 'hell' (RV) jav. spiti- 'hell' PN, als VG -döiOra- 'helläugig' ? toch. B Gsg. kusiii 'von KuCä' vgl. Adj.Abltg. kusiiiiie und k"caiiiie 'zu Kucä gehörig', ? toch. A kueiJp lit. svisti'hell werden' (Inf.) lit. sveisti'heU machen' (Inf.), Svi~ti'hell sein, leuchten' (Infl lit. Svaitas(4) m. 'Scheinwerfer,s aksI. USW. sven m. 0 'Licht, Welt' ved. iveta- 'weiß, heU' (RV +) jav. spacta- 'weiß, hell' apers. *-sajta- ( upa- 'fast weiß' in elam. Nü) ved. ivetj}'a- 'licht, glänzend' (RV) [aksI. svesta f. 'Licht, Kerze' 7 ved. Svitni- 'weiß, weißlich' (AV +) altiran. *spiOra- in PN l:mElpa-&X't'lJ(;8 (lit. SvitrUs'blitzend, glänzend'9 ved. Svftna- 'weiß, heU' (hapax RV 8,46,31)
Sonstige
*KVelojt-s..q8br 1 Vgl.
ll
lit. mcsa (4) f. 'Licht', ivaisaf. (4) 'Lichtschein', mestk(4) 'hell'
SCARLATA 560.
2
Einzelsprachliche Nominalisierungen, im Lit. zu Svisti'hell werden' bzw. iviteti'hell sein'. Ai. Svita- 'weiß' erscheint nur bei Säyana.
3
Nur VG außer im Toch., dessen Zugehörigkeit umstritten ist; s. zu Gunsten dieser etym. Zuordnung PlNAULT, LAUES 22, HACKSTEIN IU 46 (2003), 182, dagegen ADAMS, TIES 9 (2000), 19f. mit Fn.41, DTB 181, 186, zum Beleg aus A s. anders THOMAS, IF 108 (2003), 320.
4
Einzelsprachlich zu den verschiedenen Verbalstämmen gebildet.
S
Neologismus, vgl. LU s.V.
6
Meist als (}-stufig aufgefaßt und trotz des unterschiedlichen Dentals mit germ. • hWeita- verglichen, z.B. SCHAFFNER 2001, 97. ZIEGlER 1994, 222 vergleicht PNn Ogam (GSg.) QETAlS, QETTI (air. CCthech? s. DIL sub 2 cetach), gall. Petius als *kpejt-o-, *KUejt-ja- mit ved. svet-a- und svetya-. Zu der apers. Form s. W. HINZ: Altiranisches Sprachgut der Nebenüberlieferungen, Wiesbaden (1975), 245.
7
8
Vorausgesetzt auch von SvitriYa- 'ds.' RV 1,33,15, vgl. ferner auch Svitnj}'i- (RV 1,100,18) neben iv/tna-. Dazu innerind. Vrddhi-Bildungen in ivetra- und ivaitra- n. 'weißer Aussatz' (beide nur Lex.); Zusammenhang mit arm. nsoyl (j.St. )'Licht, Glanz' neben sol 'Strahl, Lichtstrahl', wie zögernd von OLSEN 1999,102,797,846 erwogen, ist kaum vorstellbar. Vgl. EWAia 11 679 mit Lit. Zu ved. sfsa- n. 'Blei' (AV+) s. EWAia 11 734: vI. LW aus südwestiran. • sif8- 'weiß' (= svitni-).
436
*kvejt-
• Dazu iveitriJs (4) 'glänzend, blankgeputzt' mit Bezug auf sveistiund Subst. svitTaS (2) und (4) m. 'Schmirgelpapier' (*'was hell macht') - wie semantisch vennittelbar? 10
Nach LÜHR 1988, 263f. auch vorausgesetzt von afr. (h)witt 'weiß, hen' und verantwortlich für genn.
*+ in *hweita- 'weiß' (got.lveitsusw.); dagegen HEIDERMANNS 1993, 317 mit Ut. lEW
erwägt weiter Anschluß von gr. 'tttaVOl,; f. 'Kalk, Gips, Kreide', doch skeptisch GEW 11 904. 1J
Oder durch Reanalyse von Fonnen wie Svies-tl!
*l( u)yon-, *lam-, *kvP-m./f. 'Hund,1 *!cyon-
IEW 632f., EIEC 168
heth. uikuwas, ASg. LUkuwanan, GSg. LUkunas 'Hund-Mannrl hluv. ZUWB.J(J)- 'Hund,3 ? lyd. in EN Kav-&xoA'IlC; (Hdl., Hippon8X u.al ved. ivaD- NSg. SvA. suvA. ASg. Sv8n8111, GSg. srina./I, DAblPI. wabhyalJusw. m. 'Hund' (RV+), auch f. 'HÜDdin' (RV 9,101,1), VG in z.B. m-ghnin- 'siegreicher Spieler' (RV+ )5 jav. span-NSg. spS, ASg. späD~m. GSg. SÜDÖUSW. m. 'Hund', VG in spa-cilJra- 'zum Hundegeschlecht gehörig06 arm. Sown, GSg. San 'Hund'; VG in Sanaeanc (i-Sl.?) 'Hundsfliege'? gr. 1dicov, GSg. lCUvO; m./f. 'Hund' (ll.+), VG in lCUveX-I.lUta 'Hundsfliege' (ll. + myk. NPI. ku-ne 'Hunde' (u.a.), VG in DPI. ku-na-ke-ta-i (vgl. lCUV-rryt't'JlC; 'Jäger', Od.+)9 [lal. canis, -is m./f., alal. auch canes, -is, AblSg. cane, GPI. canum 'Hund' (Liv. Andr. + )10 kelt. Ogam in PNn Z.B. GSg. CUNA-CENNI (vgl. air. Gonchenn), MAGLI-CUNAS (vgl. mkymr. MaeJgwn, Meilic) air. L, GSg. COD, ASg. NPI. coin usw. m., mkymr. usw. ci, PI. cwn m. 'Hund,lJ lit. suö, GSg. sußs, ASg. simt GPI. sunti m. 'Hund' usw., alit., dial. auch GSg. SUDes, NPI. simes, VG z.B. in sim-galvis m. (1) 'Hundskopf l2 lett. SUDS m., alett. GSg. suns 'Hund' [apr. sunis'Hund,13 toch. A ku, ObI. kOlp(?) m., B ku, ObI. kwe1pm. 'Hund,J4 ved. sunff. 'HÜDdin' (AV + ) jav. süni- (m.) f. 'Hund' jav. süna- (GSg. sÜDahe, V.) 'Hund' ? Waigali 'Hund' gr. -lCUVOV (ax6- n. eine Pflanze: Marsdenia erecta, GaI. u.a.) ai. svaka- 'Wolf I? jav. spaka- 'hundeartig,18
t
cu
* kun-ihr l5 *( _)kUD-o-16
* k!Jl1-ko-
(DSW)
cu
*fc( u) yon-
437
mpers. npers. sag 'Hund' germ. *hunda- m. 'Hund' in got. hunds, an. hundr, afr. ae. aso
hund, ahd. hunt ? * kun-t-enahr Sonstige
lett. simtene, suntana f. 'großer Hund,20
21
? *kellD-D*kun-eiolahr
ai. +iauna- 'zum Hund gehörig' (MBh)22
gr.1CUve<x; 'bündisch: frech' (ll.[+]), 1C'\lvE1J f. Helm aus (Hunds)leder' (ll.+)23
*kun-iko-
*kun-ejnahr
*kullP-ijo1
-11, -6v 'bündisch, zynisch' (Xen. usw.) lit. iuniena (3), auch iuniena (1) f. Hundetleisch,24 toch. B kuiliye 'zum Hund gehörig,25 gr.1C'\lvtlC~
Das Wort läßt sich als Wz.Nomen mit Ablaut
oIf'J verstehen, vgl. z.B. STüBER 1998, 85,
RIEKEN 1999, 28ff. Eine Auffassung als n-Stamm und weiterer, voruridg. Anschluß an Verbal-
wz.n (z.B. * spe1- 'schauen' UV 575f.) oder andere nominale Formen (z.B. *pe1-u- 'Vieh', wogegen MAYRHOFER 1986, 118) ist oft versucht worden, s. eine knappe Liste bisheriger Vorschläge bei VAN WINDEKENS, IF 80 (1975), 62f., der selbst Zusammenhang mit *hrc!oJo- m.
** 1ell- 'leuchten, scheinen' vermutet (vgl. schon IEW mit lit., s. hier sub *1ellbb.. mit Anm.l). Für alle glottogonischen Spekulationen zum Ursprung von *1un- ist
'Pferd' und der Wz.
künftig SASSE, FS Untermann (1993), 349ff., bes. 354 Fn.5 zu beachten. Zu den Varianten * !oJtX.n) und * kulltX.n) s. LINDEMAN, NTS 20 (1965), 38ff., 74, 76, vgl. MAYRHOFER 1986, 166f. mit weiterer lit.; zur Syliabifizierung der SS *1un-V-, * kp.p-K- vgl. MAYRHOFER 1986, 163. Die urspr. Akzentuierung kann • k( U)lIon-, * kun- '- gewesen sein, vgl. KURYLOWICZ 1968, 95f., Formen wie gr. lCUmV einerseits und ved.
slinall andererseits wären
somit geneuert; s. aber auch AiG 11I26f. mit älterer lit.: urspr. *kUllon-, • kun- '-? Zum Genus - Epikoinon und Mask. - vgl. MATASOVIC 2004, 88.
zur Bedeutung Hund,
canis familiaris' vgl. EIEe. Neben Hund' erscheint für *!oJon- im Ai., Gr. (Poliux) und Lat. (Propen u.a.) auch die sekundäre Bed. 'schlechter Wurf beim Würfelspiel', vgl. W. SCHUlZE, KZ 27 (1885), 604, s. EWAia 11674 (s.v. Svagimin-) mit weiterer Lit. Zur dichtersprachlichen Verbindung mit * hzllTg- s. SCHMITI 1967, 245f. 2
S. MELCHERT, MSS 50 (1989), 97ff., vgl. AHP 119, HED IV 305 und RIEKEN 1999, 28ft. Das Etymon ist nur in den oben angegebenen Formen bezeugt und erscheint in rituellem Kontext neben Wörtern für "Wolf-Mann", "Bär_Mann" u.dgl. Die heth. Formen weisen auf einen sigmatisierten NSg. und einen wz.betonten GSg. (LU ku-u-na-ai: künas), vgl. MELCHERT ibid. 99f. mit Anm.6, RlEKEN 1999, 30.
3
S. MELCHERT, GS Cowgill (1987), 2OH., vgI. AHP 252.
4
Ganz unsicher, vgl. die Diskussion von SCHÜRR, Kadmos 39 (2000), 165ff. mit weiterer Lit. Bei Hdt. als Name eines lyd. Königs, bei Hipponax als Epith. von Hermes neben lCUVlXyxTJ
7
SoWJJ,
"kW- > san- ist aus präkonsonantischer Position zu Ungunsten von *SOWJJ < *kun- durchgeführt. Vgl. GEW 11 58f. S. LINDEMAN, NTS 26 (1!n2), 230 und VINE, GS Schindler (1999), 560,578
8
zur mutmaßlichen lautlichen Herleitung des -'\)- in ASg. 1diva < o-stufigem "kpon-lp. Als VG erscheint gew.1C\lv(o)-, z.B. 1C\lVtÜlta (D.+) 'hundsäugig'; 1C\lW- in 1CtlvtXil'l>Ul ist als Umbildung von "lt'OO- < "kuW- verstehbar, vgl. z.B. SofwYZER 440, ferner RISCH, IF 59 (1949), 59, GEW 11 49, s. weiter DUBIElZIG, Glotta 72 (1995), 44ft., der die Beleglage von 1C\lWilUUX vs. lCUvO-p.UUX diskutiert. Eine Kompositionsform gr.
lt(X-
< * kW- sucht LANszWEERT, FS KH.
Schmidt (1994), 83ft. in gr.1t6.mJpoc; m. und f. 'Papyrusstaude' ("Hundsweizen"), xcXpVO'l' m. 'Heuschrecke' u.dgl. Formen des Paradigmas von gr. IC6cov werden in myk. ku-ne (~), ku-no (lCUV61V), ku-si
9
(lCUO'C) gesehen, s. TFC S. 320, zu ku-na-ke-ta-ivgl. DMic. S.v. 10
Die Umbildungen, die zu lat. canisgeführt haben können, diskutieren z.B. KENT, Language 2 (1926), 186f., SZEMERENYl, FS Pisani 11 (1969) 979ff., s. WH 1153 mit weiterer Lit., vgl. auch
das Referat von LEW 11 1034. Für lat. c- statt" q- wird Verlust des * -p- im NASg. *kpö(n),
"kpon-lp erwogen, Ursprung von -a- wird in obliquen Formen vermutet, wo es als (Pseudo)Schwundstufe auf" kf.lP- zurückgehen müßte. Nach SCHRUVER 1991,461 geht can- vielmehr vom ASg. "kponem « "kpon-lp) aus, da die Entwicklung "po> lat. "pa, die der analogischen Beseitigung des * p vorausging, Parallelen [mdet. 11
Die exakte Herleitung der einzelnen Paradigmastellen im Kelt. ist umstritten, s. STüBER 1998, 85ft. mit Lit. und Diskussion der verschiedenen Vorschläge. Das Etymon ist in der insel-
kelt. Anthroponymie außerordentlich beliebt, vgl. UHUCH 1993, 209f., festlandkelt. Formen sind dagegen kaum greifbar, s. MLH V.l, 210, MCCoNE, Akten Salamanca (2001), 483f., ferner WODTKO 2003, 8 Fn.5 zur mangelnden graphischen Darstellungsmöglichkeit von etwaigem "kpü in Botorrita III.
*k(u)gon-
12
Ferner auch Komp. sun-muse (1, 3a) 'Hundsfliege', vgl. gr.
439
ICUv6JtUUX
oben; im Lit. alt oder
svmis
neue Prägung? Daß in dem Schimpfwort m. (2) 'Schwein, Hund (o.dgl.)' eine schwundstufige Form * kflp- fortgesetzt ist, bleibt trotz LEW II 1045 zweifelhaft. 13
Vgl. PKEZ IV 168; i-stämmige Formen als Umbildung von *kyon- finden sich auch in lit. Dialekten, s. LEW II 1033. Im Leu. steht neben regulärem suns das Fem. kupa 'Hündin', wohl unter Einfluß von kure, kuca 'ds.', kuc;DS 'Welpe', die ihrerseits auf einem Lockruf beruhen können, vgl. IEW 633,
LEW II 1033 mit Ut., s. ME S.v. Vgl. zu dem Lockruf ferner SASSE, FS Untermann (1993), 349f., 357ff. Zu jatv. kuo 'Hund' s. ZINKEVICIUS, BSI 14. Im Slav. scheint das Etymon verloren, s. zu aksI. USW. pbS"b 'Hund' hier sub *pejk- mit AnmA. Russ. u.a. sobBka 'Hund' ist iran. LW, vgl. IEW 632, VASMER II 684; daß russ. suka, poln. suka, polab. sauka 'Hündin' einen Reflex von *Iq,O(n) enthalten, ist unwahrscheinlich, die Wörter lassen sich leichter aus z.B. *koflkahr 'Heuler' zu *keflk- 'rufen, schreien' (LIV 331) verstehen; anders VASMER m 42, VAIU.ANT I 194 und IV 538. 14
Vgl. zur Herleitung im Einzelnen THED 187, DTB 179: die toch. Formen weisen auf eine Vorform NSg. *fruflÖ, der ASg. *frupon-rp ergibt den ObI. B kwerp. Einzelsprachliches charakterisiertes Motionsfem., im Jav. anscheinend als Epikoinon verwen-
15
det, s. TICHY, KZ 98 (1985), 15Off. Einzelsprachliche Thematisierungen, im Gr. im Zusammenhang mit der Komposition, im Jav. auch GSg. spänaht: (V.) vom st. Stamm (* Iq,on-o-); die Waigali-Form ist mehrdeutig nach TuRNER 726 Nr. 12528: mögl. auch *XCJIl1-o- (s.u.).
16
17
Zum Beleg s. SCHWENINER, IF 54 (1936), 33f., vgl. KEWA m 402.
18
Ein med. O'ltOOca 'Hund' überliefert Hdt. I, 110, s. BRUST 2005, 63Off.
19
überlegungen zur Bildeweise bei OLSEN, 12 Proc. UeLA (2001), 74f. und Akten Kopenhagen (2004), 224f.; als urspr. Syllabifizierung kann */qJp-t6- erwogen w~rden (vgl. Anm.l),
das einzelsprachlich unter den Einfluß von *kun-Fortsetzem geraten ist. Eine ähnliche Vorform * kpon-to/ahr wurde in arm. skownd 'Welpe, HÜDdchen' vermutet, wobei aber der Anlaut sk- erklärungsbedürftig bleibt, vgl. IEW 632, ferner GREPPIN, AArmL 5 (1984), 91ft. mit älterer Lit. fIAMp, REArm. 10 (1973), 23ft. rechnet mit skownd< * sugunt-
< *frupont-. 2OVgl. ENDZEUN, Leu. GI. 215. 21
Das Etymon wird auch in thrak. sinupyJa, dak. n~v..a 'weiße Rebe' gesucht, die unter Vergleich mit lit. sun-obeJe 'Holzapfel' (Malus sylvestris) als * kun-äbuJo- aufgefaßt werden, s. VELKOVA 1986, 62f., vgl. HAMP, zep 37 (1979), l6Of., BLAZEK, Akten Greifswald (2004),17. Alb. same f. 'Hundescheiße' setzt nach AED 393 ein * fru( o)n-mahr fort, was jedoch in Bildung und Bedeutung weiterer Klärung bedürfte. Das Erbwort für 'Hund' scheint im Alb. verloren, in qemm. 'Hund' und shakef. 'Hündin' liegen LWw aus dem Lat. bzw. (ggf. indirekt) dem Iran. vor, vgl. AED 356, 406, DEMIRAJ 358.
22
Unsicher auf Grund der Beleglage, daneben Sauva- (Up+), vgl. AiG 11.2, 125, zu Waigali Cli
*k(u)yon-
s.o. mit Anm.16. Eine Vrddhi-Bildung *Ic{ln-o-vermutet SCHINDLER nach EICHNER, Kratylos 40 (1995), 217 in air. c1ian f. I 'Meute, Pack, Wulf (vgl. mkymr. cun 'Meute'? schlecht bezeugt, s. GPC), vgl. auch SCHAFFNER, AT Jena (2004), 490 Fn.15. S. andere Vorschläge zu cuan bei LElA s.v.
23 Vgl. RISCH 132. Z4
Eine oberflächlich ähnliche Bildung liegt in lat. caninus, -a, -um 'hündisch' (Plaut. +) vor, das substantiviert als canina f. (sc. caro) auch 'Hundefleisch' bedeuten kann (Vano); wie WH I 152f. betont, ist mit einzelspr. ParaIlelbildungen zu rechnen.
25
S. THED 193.
(DSW)
* kor-o- 'Krieg', *kor-jo- 'Männerbund,1
IEW 61Sf., EIEC 6f.
*kor-o..2
lit. kirasm. (4) 'Krieg,3 [apers. kata-m. 'Heer; Volk, Leute', komp. ukära-'ein gutes Volk/eine gute Armee habend', npers. käIzär'Schlachtfeld,4 *kor-jo-S gr. -lCOlpO- in PNn, z.B. Kotp6t.LaXoc;6 air. cuire 'Schar, Truppe' abret. Trccor(Vita 8t. Tugdual), bret. TregerON7 galt. PI. Tricorii, -Petrocorii, Coriosvelites Stanunesnamen8 germ. *harja- m. 'Heer,9 in got. harjis, an. hen; ae., afr. here, as. heri, [ahd. hari, hen n., 10 DSg. Hario-, Chario-, run. Harigasti PN (Helm von Negau u.a.), [germ. *harjan- in run. Harja PNll lit. käriasm. (4) 'Krieg, Heer', karjsm. (4) 'Krieger,12 lett. KarS m. 'Armee, Krieg' apr. kargism. 'Heer', komp. in canawoytism. 'Heerschau,13 *kor-jo-hJÖn-14 gr. Ko4xov PNIS 14 ?* kor-jo-hJO-o- [gr. lCOrpavoc; m. 'Heerführer, König, Herrscher' (n. +, poet.) 16 ?* kor-jo-hJO-o}4 [abrit. GSg. Cononotota(rum) Stammesname (Hexham, CIL
VII 481)17
[an. herjann Beiname Odins18 * kor-jahr
?* kor-jo-Jo-
?gr. *lCO\pa vorausgesetzt z.B. von K01.pa~ Patronymikon l9 ?mkymr. corddf. 'Truppe, Schar, Familie', komp. in akymr. 20 casgoordg). satellites, mbret. coscorfamilia lit. zem. kare, kariil f. (2) 'Krieg,21 volsk. ConoJiON22
Sonstige
*kor-jo-gahr
apr. karyagof. 'Reise (Heereszug)' (hapax Elbinger Vokabular 411)23
*kor-o-
I
441
S. zum soziokulturellen Hintergrund MCCONE in MEID, Idg. Wortschatz (1987), 115ff., ders. in DAS!MEISER 2002, 43ff., EIEC 6f., 31. Anschluß an eine Verbalwurzel unsicher. Kein Wurzelanschluß bei lEW; ebenso CASARElTO 2004, 155. MCCoNE, a.a.O., 117 erwägt Zugehörigkeit zu *(s)ker- 'scheren, kratzen, abschneiden' (LIV 556f.) entweder im Sinne von 'Töten, Hauen', dann hierher noch gr. rip 'Tod', oder vielleicht noch besser als idg. *kOros 'Abschnitt, Abteilung'; die Ableitung *kor-io- bedeute entweder 'mit Tod beschäftigt' bzw. 'zur Abteilung gehörig' (MCCoNE in DAS/MEISER 2002, 53 übersetzt *kor-jo- jetzt mit 'Männerbund'). Darüber hinaus wäre ggf. noch an 'Abschnitt' im Sinne von 'Lebensabschnitt' im Bezug auf die von EIBC 6f. beschriebenen Altersklassen zu denken.
2
S. zu illyr. coro- in Orts- und Personennamen KGPN 183f. mit Belegen und Lit., zu dem von KRAME 1955, 57 als illyr. eingestuften und aus *korj-agos hergeleiteten PN K6ppayoc;, s. HEUBECK. WJA N.F. 4 (1978), 94.
3
Daneben auch alsjo-Stamm ki.riasm. (4) (zem. auch kiris) und alsja-Stamm me, km;) (s.u.) im Zem., vgl. F'RAENKEL, LPosn 4 (1953), 91, LEW I 220: Der ursprüngliche Unterschied zwischen *kor-D- 'Krieg' und seinen Ableitungen *kor-jo- 'zum Krieg gehörig' und *kor(i)jahr 'Kriegswesen' wurde verwischt, da die Ableitungen auch zum Ausdruck der Bedeutung des Grundwortes verwendet wurden. Nach FRAENKEL ist *kor-jo- n. 'das zum Krieg gehörige' nicht identisch mit·kor-jo- m. 'Heer'.
4
Mit Brugrnannscher Dehnung im Kompositum, wobei das Simplex von diesem beeinflußt oder daraus dekomponiert sein kann. S. zu Brugrnann im Iranischen HA.lNAL, HS 107 (1994), 218f. Anders MCCoNE in MEID, Idg. Wortschatz (1987), 116 mit Hinweis auf BURROW, The Sanskrit Language. London 1955, 124: Idg. Nomina actionis mit o-lltufiger Wurzel seien im Hr. teilweise durch dehnstufige Formen ersetzt. Die bei Burrow genannten Bildungen erklärt man allerdings besser mit HAJNAl., a.a.O., 213 durch Brugmannsche Dehnung. Noch anders FRAENKEL, LPosn 4 (1953), 92, KLUGF/SEEBOLD2< 399: Vrddhi-Bildung zu *kor-D-.
5 Auf
der Basis von lit. kans, apr. kargis sowie dem VG von Hari-gasti postulieren SPECHT, KZ
60 (1933),134 und neuerdings auch wieder BALLES, Sprache 39 (1997),162, Anm. 44 einen i· Stamm, von dem das genannte Material mittels Themavokal *-0- abgeleitet sei. Der i-Stamm ist für das Balt. jedoch nicht nachzuweisen, s. FR.AENKEL, LPosn 4 (1953), 85ff. mit ausführlicher Diskussion der Belege; germ. Hariokann nach CASARETTO 2004, 115 auf den Jo-Stamm
* haIja- zurückgehen. 6
Belege s. bei SOLMSEN, Glaua 1 (1909), 76ft., BECHTEL, Die historischen Personennamen des
7
Vg]. LEIA C-275 mit Lit., JACKSON, LHEB 587, HPB 293.
8
Nach lEW Tri-corll usw. eigent!. 'aus drei bzw. vier Stämmen bestehend'. Anders LEIA C-275
Griechischen bis zur Kaiserzeit. Halle 1917,253. Vgl. noch GEW I 894, DELG 553.
"Ies tripIes armees". Weitere Komposita in KGPN 183. Ausführlich zu weiteren Ortsnamen auf dem Kontinent und in Britannien PNRB 317 ff. Vg]. auch SIMS-WILLIAMS 2006, 64f., 336.
442
*kor-o-
Vgl. LÜHR 2000,186, CAsARETIo2OO4, 115. S. zu HarigastiAnm.5.
9
10
Das neutr. Genus ist erst deutsch.
11
Vgl. KRAUSE 1%6,64.
12
Vgl. SKARDZIUS 62 sowie zur Frage eines ursprünglichen ioStammes Anm. 5.
13
Überliefert knigis und wohl zu lesen als /kariisl, vgl. FRAENKEL, LPosn 4 (1953), 85f., PKEZ 11 119ft., 123ff. S. zur Frage eines ursprünglichen ioStarnrnes im Balt. Anm. 5.
14
Vielfach behandelte Sippe, ausführliche Diskussion älterer Ansätze s. bei PETERS 1980, 17Off. Ansatz mit Hoffrnannsuffix hier nach PETERs 1980, 172ft. Der gr. PN Ko[prov wäre allerdings
die einzige Form, die sich lautgesetzlich aus *kor-jo-h.]ÖD- herleiten ließe, wobei alternativ eine einzelsprachliche Bildung nach ererbtem Muster (PETERs 176) oder ein Kurzname auf -(OV- vorliegen kann, vgl. zum Typ RIsai 56f. Für die Etyma der Bedeutung 'Heerführer' sind verschiedene Umbildungen anzunehmen, vgl. die folgenden Anrnrn. Daß sich diese einzelsprachlichen Bildungen auf * -da- nicht unmittelbar gleichsetzen lassen, weil einerseits Ableitungen mit Hoffrnannsuffix * -hß}D- und solche mit individualisierendem * -<JD- einzelsprachlich vermischt wurden, andererseits Ausgleich der ablautenden Stämme von
*-hß}D-
stattgefunden hat, wird von RIx, FS Meid (1989), 225ft. und STüBER, IJDL 1 (2004), 1ft. ausführlich diskutiert. Bei dem hier versammelten Material können daher Parallelbildungen vorliegen, doch kann - aufgrund der breiten übereinzelsprachlichen Bezeugung - eine ererbte Bildung, die nach jeweils einzelsprachlichen Regeln umgestaltet wurde, nicht ausgeschlossen werden. JS
Belege s. SOLMSEN, Glotta 1 (1909), 76. Vgl. Anm. 14 zu *kor-jo-hJÖn-.
16 Hiervon noch gr. lC01fXXVCa f. 'Herrschaft' (ep., Dionysios Periegetes).
Bisherige Analysevorschläge für 1CO(pavol;: 1) Ableitung vom jahr oder iHoStarnrn (so bereits OSTHOFF, IF 5 (1895), 275ff., DEW 553, HEUBECK, WJA N.F. 4 (1978), 97 u.a.); diese Möglichkeit wird von PETERS 1980, 17Off. nicht ausgeschlossen, aber für weniger wahrscheinlich erachtet, weil das lautlich unproblematische
* kor-ihr nicht belegt ist und neben einern jooStarnm ohnehin • kor-ijahrzu erwarten wäre. Dieses könnte zwar in kymr. corddfortgesetzt sein, das von den Vertretern dieser Hypothese nicht hinzugezogen wurde. Allerdings wäre für das Gr. sowohl bei Ableitung vorn *jahr wie auch vorn * ihrStamm mit *lCOCprJvoc; zu rechnen (PETERS 174). 2) Ableitung vom jooStarnm: Entweder mit bloßem nooSuffrx und Annahme der Dissimilation von ·lCOfpovo- > lCOCpaVO- im Gr., während abrit. conono- und an. heIjann * kor-jo-no- direkt fortsetzen (s. z.B. IEW, GEW I 894 sowie die Lit. bei PETERS 176, Anm. 127). Argumente gegen ein exozentrisches no.suffix im Idg. bei PETERS 172ff. Etwas anders, als Thematisierungen eines ablautenden noStarnrns, der seinerseits auf einern iStamm ·kor-i- beruht, z.B. SPECHT, IF 60 (1933), 132ff., SZEMERENYI, Gnomon 43 (1971), 674 (neben der alternativen Erklärung der Rückbildung zum Verb lCOtpOtvEro 'herrsche', das seinerseits denominal von dem genannten noStamm abgeleitet wäre). Ebenso offensichtlich
443
*kor-o-
LOHR 2000, 186: lCOrpavo- < *korj-p-o- vs. an. herjann < *korj-on-o- (wenn auch ohne Angabe der Segmentierung). S. jedoch zu letzterem die Ut. in Anm. 5. Verschiedene Möglichkeiten bei Annahme einer AbleitlJng mit HoffmannsufflX werden schließlich von PETERS 176ff. diskutiert. Dabei ist zu berücksichtigen, daß ICO(paVOl; nicht lautgesetzlich aus *kor-jo-Hn- entstanden sein kann und -aw- folglich analogisch aus Bildungen mit * -p- eingeführt sein muß, z.B. nach Paaren wie ampOOv 'Berggipfel' : attcpaVOl; 'Kranz'. Eine späte gr. Ableitung von *1C01pO- mit Suffix -aw- ist nicht auszuschließen (PETERS 171). Unsicher ist die Zugehörigkeit von myk. ko-re-te m. als Ikoiretert. Bei dem Wort handelt es sich um einen Titel, der einen Verwaltungsbeamten oder militärischen Würdenträger bezeichnen könnte. DMic. I 380 referiert zahlreiche alternative Anschlußmöglichkeiten; vgl. auch HEUBECK, WJA N.F. 4 (1978), 97f. mit Ut. 17
Vgl. KGPN 184. Bei Bildung mit Hoffmannsuffix wäre *-äno- mit kelt. *-ä- zu erwarten, so
daß von der Anpassung an das im kelt. produktive Suffix *-onalä- auszugehen ist. Letzteres ist durch Kontamination mit dem starken Stamm des individualisierenden *-on- entstanden, vgl. STüBER, IJDL 1 (2004), 12f. Alternative Ansätze werden referiert in Anmm. 14 und 16. PNRB 322 folgt der Analyse von CHARLES-EDWARDS, GS Güntert (1974), 38 als *korjo- + HerTSChersufflX * -no-. 18
Nach LÜHR 2000, 186 aus *korjono-. EIEC 348 setzt *korjonos 'Führer' an. Vgl. zum Fehlen
der Länge im Suffix die vorausgehende Anm. 19
Vgl. HEUBECK, WJA N.F. 4 (1978), 91ff. mit Ut. und weiteren Beispielen. Die gr. komponierten PNn mit Bindevokal -a-, die gr' *1COipa- wahrscheinlich machen, vermehrt HEUBECK um Material mit K6ppa- aus makedonischem Gebiet.
20
Hierher u.a. nach LoTH, RC 44 (1927), 276f., GPC S.v., LEIA C-275. Nach SCHRlJVER 1995, 282 dabei mit -dd vom Plural falls *rj > rtJ auf die Position vor betontemVokal beschränkt
war. Anders IEW 579: als *fwrdhä zu *kerdbo-, kerdbahr 'Reihe, Herde'. Vgl. FRAENKEL, LPosn 4 (1953), 85f. und Anm. 3 zu lit. känlsoben sub *kor-o-.
21 22
Hiervon wohllat. CorioJanus PN, vgl. MCCONE in MEID, Idg. Wortschatz (1987), 117f., der für CorioJi mit der Stadtgründung im Zusammenhang mit einem dem römischen ver sacrum
vergleichbaren Auszug junger Leute rechnet. ANTTIIA 2000, 48 geht aus von einer ursprünglichen Bedeutung *'army camp'. 23
Nach PKEZ
11
12lf. mit im Apr. anderweitig unbekanntem SuffIX *-aga-/-ä-;
MAZuus ver-
gleicht zur Bildung lit. medZjaga 'Holz, Baum' zu medis, medEas 'Baum, Holz' (s. zum Suffix SKARDzrus 103). Semantisch attraktiv, jedoch lautlich schwierig ist die Ansicht von SMOCZINSKl 2000, 153, daß es sich um ein Kompositum handle, in dem apr. eygo - vgl. apr. pasteygo 'Kommen der Fasten', lit. eJi8 'Gang' sub *hjC.igb.. - verbaut sein könne. Ebenso bereits TRAUTMANN 1910, 353.
*kor-o-
444
Nicht auszuschließen, aber aucb nicbt zu beweisen ist scbließlich die Annahme eines Wurzel(BI) kompositums mit HG "g"ehr 'den Fuß aufsetzen, treten' (LIV 205).
* /aephr '(geronnenes) Blut, Blut außerhalb des Körpers'! *kruhr
2
*krephz-( a)sJo
*kruhras-
•krephrijahr ? • krC{lhra*kro{lhra}6
? *kruhrto27 *kruhrento/ahr
lEW 62lf., EIEC 71
? ved. NPI. -JrnivaQ (mitra- 'Freunde verletzend?' hapax RV 10, 89,14)3 ? jav. ASg. xnim f. (?) 'blutiges (rohes) Fleisch04 air. crU, GSg. a«u) etc. 'Blut', mkymr. CTCU m. und f. '(vergossenes) Blut; blutig', mkom. crow'(geronnenes) Blut,s apoln.lay, sloven. kri, [mI. usw. krbVb, GSg. krbvcf. 'Blut,6 [ved. -kravi- in a-kravi-hasta- 'keine blutigen Hände habend' (RV 5, 62, 6)8 jav. xruui- in xruuidru- 'mit blutiger Holzwaffe', xruuirnJ. Name einer Daeuui9 [ved. kravf~n. 'rohes, blutiges Fleisch' (RV, AV) ? [jav. in xruuiiiiapt- - 'grausam,1I gr. ~ dor. 1C"pi'jc; n., GSg. att. tqJtm; 'Fleisch, Fleischstück' (ll.+)12 lat. cruor, cruöris m. 'dickes Blut (außerhalb des Körpers)' (Acc.+ )'13 lett. .krevef. 'geronnenes Blut, Schorf!4 germ. *hrCwa- in ndl. rauw, mhd. rä 'roh,!5 ? ved. in alf-ldava-, auch ari- m. ein Aasvogel (AV, AVP [+])17 ? air. crom. (?) 'gewaltsamer Tod, Verletzung, Wergeld,!8 germ. • hmwa- 'roh' in an. hnir; ae. hrCaw, 88. hmo, ahd. rao!9 jav. XTÜI11a-'grausig'2! ved. .k:n1rB- 'blutig, roh, grausam' n. 'Blutvergießen, Grausamkeit' (AV+) aav. xriira- 'gewalttätig, blutig, grausam,23 ved. kravya- 'blutig' (AVP, TS) lit. kraüjasm. (4) 'Blut' apr. crauyo, krawia, DSg. krreuwicyf. 'Blut'25 jav. xriita- 'grausam' (hapax V. 7, 27 vom Winter)26 ? jav. ASg. xruuapt:Jm 'grausig, grauenhaft' lat. cruentus, -a, -um 'blutig, grausam' (Enn. +)
Sonstige t -kruhrmeDt-
t kruhrinolahr
*kruhrQDoIahr t kreybr( a)5-ijot rrllh-dnl Slh_
jav. -XTÜmalJt- ( vi- 'unblutig') Iit. knh'liJas (3b) 'blutig' aksl. krbl'bIlb 'blutig' air. CToan, eron dä'rötlich braun,28 gr. JqJElov n. 'Fleischbrett' (11. 9,206), JCP11lOV 'ds.' (Hsch.)29
*kreyhr
I
445
Ein zugehöriges PrimäIVerb - 'bluten (machen)' liegt nach PIRART, MSS 47 (1986), 176ff., 182 in aav. xniniiä! (3Sg. Opt. vom Nasalpräs.) und XTÜn:Jl1/m-c8 (3PI. Impv.) vor, vgl. KELLENS/PIRART II 231. XTÜniiä!wird andelWärts als nominal 'Gewalt(tat), Verletzung' aufgefaßt, vgI. z.B. IEW, BEEKES 1988, 99, DE VAAN 2003, 298; es würde also eine Nominalableitung * kruhrn( 0)- voraussetzen. XTÜn:JT;p11-c8 steht nach DE VAAN 534 für *xrüT'lm-cä. Vgl. auch STüBER 2002, 176, 178, die vielmehr von einer adjektivischen Wz.Bedeutung 'blutig' ausgeht. Ein denom. Verb liegt vielleicht im jav. Part. xruuiiiiapt- - 'blutdürstig, grausam' vor, I vgl. HINTZE 1994, 281 und S.u. Anm.ll. Mit einer verbalen Grundlage wären die bezeugten Nominalbildungen vereinbar. Wenn ein Verb 'bluten' existiert hat, erklärt sich germ. *hrawa- (s.u. mit Anmrn.15, 19) leicht als deverbale Bildung vom Typ (-)tq16c;; die Evidenz geht jedoch nicht deutlich über das Germ. hinaus. Fortsetzer von *muhr sind nicht immer leicht zu trennen von einer Sippe *mps- 'fest werden, gefrieren', vgl. IEW. In der Bedeutung 'dickes, stockendes Blut (außerhalb des Körpers)' steht * muhr uridg. * hicshrrln- '(fließendes) Blut' gegenüber. Im Ggs. zu * krephr ist für * hieshrrln- nur eine Stammbildung, der rln-Stamm, erschließbar; die Wz. hat folglich auch keine Primäradjektive der Bedeutung 'blutig, roh' u.dgl. Für weitere Spekulationen zu den Wörtern für 'Blut' s. LINKE, nES 13 (1985), 333ff.
2
Das Wz.Nomen zeigt einzelsprachlich durchgehend Schwundstufe. Zu Gunsten eines vormaligen Ablauts lassen sich nur indirekte Argument~ anführen: sollte ursprünglich *krephr neben *kruhr gestanden haben, so ließen sich germ. *Ju6wa- und lett. mve (s.u. mit Anmrn. 14f.) als Ableitungen von diesem starken Stamm verstehen. Will man mit einem Ablaut 010 rechnen, so könnte germ. * hrawa- vom o-stufigen starken Stamm abgeleitet sein. Diese Herleitungen bleiben aber spekulativ. HAMP, IF 82 (1977), 75f. nimmt vormaligen Ablaut NALSg.
*kreph2> GSg. • kruhrOS, NAPI. *Ja( e)p-hr h2> LPI. • kruhrsu des Wz.Nomens an; BEEKES, Orbis 21 (1972), 336 rechnet mit NSg. *.krephrs, GSg. • kruhz-{5s. 3
Die Bedeutung und die morphologische Analyse sind nicht eindeutig, s. die Diskussion bei SCARLATA SBf. (mit Lit.), vgl. auch EWAia I 415. In Frage kommt einerseits verbale Auffassung des HG 'Freunde I den Vertrag verletzend', was ein Verb *krü- - 'verletzen, blutig machen' für das Iir. impliziert (s. Anm.l), andererseits Analyse als BV 'mit Freundesblut (an den Händen)', die ohne verbalen Zwischenschritt auskommt, aber den Akzent erklären muß.
'Vgl. KEUENs, NR 379. NUSSBAUM 1986, 287 betont, daßXTÜmfür *xrupam < *kruhra-(m.) stehen könnte und so nicht das Wz.Nomen, sondern eine Ableitung davon repräsentieren würde. 5
S. die ausf. Diskussion des air. Paradigmas bei JOSEPH, Eriu 39 (1988), 169ff., vgl. ferner URUCH, Eriu 46 (1995), 22, 42. Die brit. Formen sind lautlich mehrdeutig und könnten auch aus *krophra- (s.u.) oder dem s-St. hergeleitet werden; vgl. SCHRUVER 1995,330, der wegen der semantischen Identität mit der air. Form für Fortsetzer aus obliquen Kasus des Wz.Nomens plädiert.
6Vgl. VAiLlANTII.l,267, VASMERI665.
446
*kreyhr
7
VG im Caland-System, im Hr. auf *kruhrRo- (s.u.) bzw. den 5-Stamm beziehbar.
8
Mit VS -kravi- analog kravf~- (s.u.), vgl. AiG IU, 59ff., EWAia I 411; dasselbe VG liegt vI. in ved. kravyAd- 'blutiges Fleisch essend' (RV+) vor, vgl. SCARLATA 35ff. Anders NUSSBAUM, GS Schindler (1999), 402, 416 Anm.119: -kravi- < *krollhri-, das als i-stämmiges Abstraktum neben dem Adj. • krollhrc>- (s.u.) steht. V g1. DE V AAN 2003, 260.
9
10 S.
!#'
STÜBER 2002, 2Off., 177f., die bzgI. der gr. Form für VS im Sx. plädiert und im lir. Kontami-
nation des 5-Stammes mit dem f.Stamm im Caland-VG (s.o.) annimmt. In ved. knlvff" und jav. XTUuis-liegt somit iir. • krsIIH-i-l- zugrunde, es handelt sich nicht um eine direkte Fortsetzung
von • kreybrs- mit -i- aus vokaIisiertem
* ohr. Gegenseitige Beeinflussung des i- und 5-
Stammes ist auch für das ved. VG kravi- (statt *kruvi- s.o.) und schwundstufiges jav. XTUuis(statt *xr.JuuiS-) anzunehmen, s. Anm.l1. HAMP, IF 82 (1977), 75 sieht in den bier genannten Formen vielmehr Umbildungen des Wz.Nomens (s.o.), vgl. auch HAMP, Glotta 54 (1976), 98f. KATZ 2003, 19lf. erwägt, ungarisch hUs 'Fleisch' als Entlehnung aus dem iir. Fortsetzer anzusehen. Anscheinend Partizip zu einem denam. Verb von *XTUuis-, vgl. EWAia I 411, s. auch HINTZE
11
1994, 281. DE V AAN 2003, 228 vermutet in xruuiS- eine lautliche Weiterentwicklung von *xr.JuuiS- < *XTsllii- < *xrapHJ-, räumt aber möglichen analogischen Einfluß des i-stämmigen
VG jav. xruui- ein, vgl. die vorige Anm. 12
Zur Aexion s. tigrE s.v.,
CHANTRAINE 1~, 209f., SCHWYZER 516, MEIßNER 2006, 122ff.
Zum GPl.lCpEui)v und zum NAPI.1qEa s. SOMMER, GS Kretschmer 11 (1957), 145ff., 148 auch gegen SCHMIDT 1889, 321ff., 36Of., der in 1qEa eine Fortsetzung von • krcVh2> nicht dem 5Stamm, vermutete; vgl. ferner GEW, NUSSBAUM 1998, 70 mit Fn.232. Zu den kret. Formen GSg. ~ ÖPI. lqlECOV s. Bß...E 1988, 200f.
In der Od. erscheint mehrfach 1qEat', das für elidiertes *1qEam oder für 1qEa t(E) stehen kann, vgl. CHANTRAINE 1948, 210. Sollte ein Stamm 1qEat- existiert haben, wäre zu überlegen, ob er mit den unten genannten Dt-Bildungen in Zusammenhang steht oder als innergr. Ausgleichserscheinung in einem unregelmäßigen Paradigma anzusehen ist. OLSEN 1999, 19Of. erwägt Rückführung von arm. ariwn (11-St., GSg. -ean, NP\. -iwnk) 'Blut' auf' krcllh2{1t-, das sich gr.
~-
vergleiche, ohne aber die traditionelle Verbindung von an'wn mit' h}eshrrfn-
'Blut' vollends zu verwerfen. 13
Nach STÜBER 2002, 177f. Fortsetzung des Kollekt. *kr6yhz-ijs zu *krel!hr(a)s-; anders ERNOUT, Philologica I (1946), 192, LEUMANN 380: alter T-Stamm.
14
Wohl Sekundär!>ildung zu einer verlorenen .,.stufigen Basis, vgl. Anmm.2 und 15. Nach
PKEZ 11 264 liegt eine Umbildung des WZ.Nomens vor, das folglich .,.stufige Formen gekannt haben müßte (vgl. Anm.24). Von krcve ist die Sippe lett. kruvesis 'hart gefrorener Kot auf dem Wege, Höcker' zu trennen und mit lett. kTSva, kruva 'Haufen, Erhöhung, Höcker', lqaüt, Iit. knluti'autbäufen' zu *kreIlH- 'autbäufen, bedecken' (LIV 371) zu stellen. Eine Annäherung im Bedeutungspektrum ergibt sich nur sekundär über 'fest / schorfig werden' : 'eine unebene Oberfläche bilden'.
* kreIJhr
15
447
Die DS ist nicht befriedigend erklärt; es könnte sich um eine Vrddhi-Bildung zu *kreyhr handeln, doch ist eine exakte Basis nicht sicher greifbar; dies gilt umso mehr, wenn das Wz.Nomen bereits grundsprachlich keine vollstufigen Formen mehr aufwies, vgl. NUSSBAUM 1986,66 Fn.53, s.o. Anm.2 für eine abweichende Rekonstruktion von HAMP. Eine VrddhiBildung zu schwundstufigem *kruhr könnte in ved. -kJava-, air. crci (s.u.) vorliegen, deren
Vokalismus mehrdeutig ist; ein entsprechendes germ. *NeW8- fände im germ. Adjektivsystem kaum strukturelle Parallelen. Fraglich ist aber, ob diese strukturelle lsoliertheit ausreicht, um eine Umbildung zu begründen. Vgl. zu germ. *hrCWB- neben *braWB- (s.u.) ferner BEEKES, Orbis 21 (1972), 333ff., 336, HAMP, IF 82 (1977), 75f. Fn.4, JASANOFF, MSS 37 (1978), 84. Der Vokalismus der ved. und air. Form ist mehrdeutig, mÖgIich auch".VS. Zur Problematik der 0-VS bei mutmaßlich fehlendem Verb vgl. Anm.l.
16
Die Einordnung ist nicht sehr klar, s. EWAia I 127 mit Lit., vgl. noch DAS, Sprache 33 (1987), 94ff., der auf alikJuSäka- in vergleichbarem Kontext hinweist, und mit einer Bed. 'feind-
17
verletzend' rechnet, wo sich der Akzent von alf- womöglich sekundär erkläre. 18
S. JOSEPH, Enu 39 (1988), 172ff. SCHRINER, FS Beekes (1997), 312 erwägt, air. crcivon air. crU zu trennen und Vielmehr mit germ. • hraiwa- 'Leiche' (in an. hne, ae. hlZw, as. hreo, s.
LÜHR 2000, 80, HEIDERMANNs, RGA 18, 233ff.) einem voridg. Substrat zuzuschreiben, was keinen Vorteil bringt. 19
Vgl. BEEKES, Orbis 21 (1972), 333f., HAMP, IF 82 (1977), 75f. Fn.4, JASANOFF, MSS 37 (1978), 84, HEIDERMANNs 1993, 306.
Hiermit verbindet GEW II 29 direkt gr. Kp1lJ.l6c; m. 'Eiseskälte, Frost, Schauder' (Hdt. +); lEW 622 schließt das Wort semantisch einleuchtend als * laus-mO- an Wörter der Bedeutung 'fest werden, gefrieren' an (ohne freilich ·mys- 'gefrieren' von *krephr 'geronnenes Blut' zu
20
trennen, vgl. Anm.l). 21
Daneben jav. xn1mim (Yt 10, 38), das verschieden beurteilt wird: nach BARTHOLOMAE Adverb 'in grausamer Weise', gebildet wie ai. ~ Adv. 'still, schweigend', wogegen GERSHEVITCH 1959, 191: ASg. m. eines Adjektivs xrämiia- 'staubig'; s. ferner KELLENS, NR 379, DE VMN 2003, 298. Kom. cl)'f'ungekocht, roh' ist nur anschließbar, falls -y- für -i- steht.
Hierher gehört nach BLOCH, FS Debrunner (1954), 19ff. als Umbildung auch lat. crüdus (s.u.), das aus *krubrro- dissimiliert sei; nach GEW II 29 kann weiter gr. Jq)1)ql6c; 'grausig' (Il.+) als Umbildung mit Sx. -ero- hier anzuschließen sein, vgl. auch PETERS 1980, 325, s. weitere Lit. in EWAia I 414. Für Jq)1)ql6c; bleibt andererseits Verbindung mit der Sippe von lCp'ÜOl; n. 'Eiseskälte, Frost' (Hes. +) und weiter * kreys- 'gefrieren' ansprechend (vgl. Anm.20); die herrschende übertragene Bedeutung 'grausig, schauderhaft' erschwert die Zuordnung.
22
23
24
Dazu vI. derjav. PN Äxrüra-m., vgl. MAYRHOFER, Alran.N. 1/30. Ansatz mit o-VS, da hierbei fehlender HReflex (statt ved. *kraviya-, lit. *kraujas) durch de Saussure-Effekt erklärt werden kann. Diskutiert werden indessen diverse abweichende Erklärungen: PINAULT, Papers from the 5th International Conference in Historical Linguistics,
Ed. A. Ahlqvist, Amsterdam I Philadelphia 1982, 265ff., 268f. rechnet mit grundsprachlichem Verlust von *H vor • -j-; vgl. MAYRHOFER 1986, 140, s. hier sub *jephr mit Anrn.8. PKEZ 11
448
·kreljhr
264ft. hält ved. kravy;i- und die balt. Wörter für jeweils einzelsprachliche Bildungen, die letztlich auf dem (ablautenden) Wz.Nomen beruhen würden: im Ved. sei vom l.Sg. • krep(hz)-i des WZ.Nomens aus ein o-Adj. • kreJl(hz)-j-6- > kravy;i- gebildet worden; im Balt. sei das Wz.Nomen regulär in die i-F1exion übergegangen, bei lit. kraiijas, apr. crauyo handele es sich um innerbalt. Ableitungen des so entstandenen i-Stammes, der ferner in lett. Jueve (s.o.) weitergebildet sei. MAZIUUS schließt (S. 263) nicht aus, daß der apr. DSg. Juzuwieyeine tl-stufige Wz. reflektiere. DAS, Sprache 33 (1987), %f., 99ft. vermutet in ved. kravy;i- seinerseits eine innerind. Neubildung. Das Wort sei womöglich durch Reanalyse aus kravyAd- 'blutiges Fleisch essend' (RV +) gewonnen, das eigentlich aus kravi- + -3d- komponiert sei (S. 101); s. zu kravyAd- SCARlATA 35ff. mit Anm.46, der weitere Erklärungsmöglichkeiten für kravy;i- an-
führt (z.B. Vrddhi-Ableitung zu • krubri-, analogisch nach havy;i- u.a.). 2S
S. PKEZ 11 263f.: die apr. Formen lassen sich gegen TRAUTMANN, BSI.W 142 u.a. sämtlich
als fern. auffassen. 26
Sehr unsicher; die Bildung wire wohl als denominale to-Ableitung vom Wz.Nomen verstehbar, doch rechnet DEVAAN 2003, 298 für den einzigen Beleg mit urspr. XTüra- (s.o.), das in
v.ll. auch vorliegt; die Handschrift habe
-r- durch -t- ersetzt, ein eigenständiges Wort XTÜta-
existiere nicht. 27
Die Bildeweise ist nicht sehr klar, möglich wire wohl • krubrent-o- o.dgI., s. überlegungen bei SZEMERENYl, Glotta 33 (1954), 279ff. Im Jav. kann eine athemat. Form vorliegen, doch _ betont DUCHESNE-GUIU.EMIN, BSOS 9 (1939), 862 die mögliche Identität mit lat. crucntus,
zumal für die possessive ·-lfcDt-Bildung zum WZ.Nomen nach -11- die SX.Form ·-ment- erwartet ist (s.u. jav. vixrümapt-); DUCHESNE-GUILLEMIN rechnet weiter mit der n-Alternante eines 17'n-Stammes als Basis. 28
Davon ist wohl cmBD [n.1] 0 'rotes Email' nicht verschieden; s. LEIA s.vv. cron und cruan.
29
Allenfalls so transponierbar, doch innergr. Bildung, s. RISCH 130, GEW 11 12.
JO
Unsicher, da die lat. Form nicht auf ein eindeutiges Transponat schließen läßt, vgl. WH I
294,SCHRUVER 1991, 232. Nach BLOCH, FS Debrunner (1954), 19ff. ist cnidusdurch Dissimilation aus • kruhrro- entstanden (s.o. • kruhrRo- mit Anm.); vgl. andere Überlegungen bei NUSSBAUM, GS Schindler (1999), 402, OLSEN, HS 116 (2004), 256. Air. cruaid i 'hart' (älter "Juolfdi-) ist gegen IEW wohl zu trennen, vgI. HAMP, IF 82 (1977), 76 Fn.6; air. crodae jo/jä 'blutig' (älter • krul1odijo/ä-) ist eine innerir. produktive Bildung, die mit dem
lat. Wort in keinem erkennbaren Zusammenhang stebt.
•kusdb(hIJ- 'etwas Verborgenes' ..kusdb(hJ}-o-'
lEW 953
gr. K'l!aOoc; m. 'weibliche Scham' (Eupolis, Aristoph.)2 germ. "huzda- 'Schatz' in got. huzd, ahd. hort m./n., ae. hord
m./n. 3
*kusdb(hI)-ahr ?*kusd"{hJ}-ro-
(DSW)
germ. *huzdö- 'Schatz' in an. hoddf. 'Schatz'4 mkymr. ewthrm. 'After, Mastdarm,5
449
Sonstige 1*kusdb(h1)-·od.
1
2
lat. cust6s, -Mism. 'Wächter' (XII tab., Plau1.+)6
Zu dem von lEW weiterhin verglichenen ai. k~{ha· n. 'Topf, Gefäß' (Kaus.; ep.+ 'Vorratskammer', m. 'Eingeweide, Unterleib' u.a.) vgl. EWAia I 404. Daneben lC"OO6c;; (Hscb.) und weitere. Nach GEW TI 56 familiäre Wörter, die verschiedene Ansätze zulassen; weiteres la1. Material auch bei WH I 309f. Die Gleichung mit dem Germ. ist formal einwandfrei; die zu postulierende Grundbedeutung '(etwas) Verborgenes' o.i. müßte sich in den Einzelsprachen ~!terentwickelt haben. Alternativ können verschiedene Wörter der Bedeutung 'Vulva, Darm' zusammengestellt werden, denen eine weitergehende formale übereinstimmung fehlt, vgl. EIEC 507.
3
Nach CAsARETIO 2004, 461 wohl suffixale Bildung mit idg. * -db. oder Kompositum mit HG *-dbhro- (*dbeh r 'stellen, legen, setzen; herstellen, machen' UV 136f.) zu einer Ableitungsbasis bzw. einem VG *Jrus-, das verschieden interpretiert wird. Nach KLUGF/SEEBOLD24 423, gefolgt von HILL 2003, 217f. s.stamm *kudb..s- (Bedeutung des Kompositums 'das ins Versteck gesetzte' oder 'die Ins-Versteck-Setzung') zu *xefldb. 'verbergen' (UV 358f.), nach LüHR 2000, 274 */ruH-s- zu *(s)kepH- 'bedecken' (ffiW 95lf.). Nach CAsARETro wäre jedoch in beiden Fällen germ. *hüzda- zu erwarten. Dentalschwund mit Ersatzdehnung erscheint weiterhin für die von KRAHF/MEID 178 angenommene Suffixbildung • kudb.dbo- (falls über • kud-z-dbo- > germ. huzda-, vgl. MEID, IF 69 (1964), 238f.) bzw. das von HACKSTEIN, HS 115 (2002), 18 postulierte Wurzelkompositum • kudb-dbo· sehr wahrscheinlich, denn wenn sich zwischen den Dentalen * -s-/-z- entwickelt hat, würde die Form strukturell genau dem s.stamm entsprechen. Auch hier wäre damit germ. • hüzda- zu erwarten. Ebenfalls aus lautlichen Gründen scheitert die Interpretation als ta-Adjektiv •kudb.ta- zu *kefldb. 'verbergen' (UV 359, Anm. 1), da ·-db. + *-t- > germ. *-ss-. Mit anderer Ansicht zur lautlichen Entwicklung MAYRHOFER 1986, 116 mit Anm. 78, mit Li1.; gegen die Annahme der Wirkung von Bartholomaes Gesetz im Germ. auch HILL 2003, 217f.
4
Nach Hn..L 2003, 217 wohl urspr. Plural von germ. • huzda-.
S Vgl.
IEW. Die Ableitung mit dem PrimärsuffIX * -ra- setzt eine Basis • kuzdb. voraus, die den
Status einer Neowurzel hane. 6
Vgl. LEUMANN 168: vorlat. -zdh- > laI. -st-; ähnlich SZEMERENYI, Archivum Linguisticum 4 (1952), 45ft. Daneben Analysen als Kompositum mit • stehr 'wohin treten, sich hinstellen' (LlV 590ft.): THIEME, KS 11 (1971), 789, PT Berlin (1985), 54Of. (·cu-stOd- < ·pfru-stohrdb. 'der beim Vieh steht' mit Wurzelerweiterung ·-db.), KNoBLOCH, Sprachwissenschaft 5 (1980), 187 «
• kudbs-stohrd- (1) mit sekundärem -d- statt • -t- wie in gr. vt~ nb. 1at. nepos, -otis). Bei diesen Vorschlägen bleibt der Dental im Auslaut unerklärt. Im Ansatz von NOWICKI, KZ 92 (1978), 191 (übernommen von LlV 358f., Anm. 1) als • kudb.to-sd· 'der beim Verborgenen
sitzt' wäre * -d- Auslaut des Kompositionshinterglieds * -sd- (* sed- 'sich setzen'). Unerweiterte schwundstufige Wurzelnomina zu CeC-Wurzeln als Kompositionshinterglieder sind jedoch anderweitig nicht belegt. Allenfalls wäre das Lat. als Umbildung eines ursprünglichen iStamms * -sd-i- anzusehen; für diesen gibt es jedoch auch keine Parallele. Bedenken hinsichtlich der Semantik bei THIEME, Fr Berlin (1985), 541 Anm. 30. Vgl. auch die Diskussion bei HILI. 2003, 228. (BI)
*legb.. 'leicht, gering, klein,1
*Jg b..U -2 ? *legb..u _4
*legb..jes-
lEW 66Of., EIEe 353
[mkymr. Daw'klein, gering, schwach', abret. lau 'klein' [akst usw.1bg"bh 'leicht, gering, mühelos,3 [Iat. levis, -e 'leicht, gering, schnell, sanft' (Enn. +) [Iat. levior, -ius'leichter, geringer'
fair. laugu, lugu'kleiner05 [mkymr. Dei, abret. lei'kleiner, weniger06 Sonstige *Jgb..pt-
*Jgb..jS1p1IJo*lcgb..K..l)jo*Jg1J.otahr lo */g1J..osti-
I
? ved. [bant- 'schwach, klein, gering' (hapax RV 10,28,9)7 [air. Jagatn. 'Kleiob~it' [abret. labam 'wenigstens,s toch. A .(r~'klein, fein,9 [aksl. h.gota f. 'Leichtigkeit' russ. llkost'f. 'Leichtigkeit'
Schwer abzugrenzen vom u-Adj. zu *b1lengllb.. 'sich mühelos bewegen', s. dort mit Anm.1. Entsprechend wird die Form auch als *biegb.. oder *(b/)lcg·b.. rekonstruiert. Wenn ein eigenständiger Ansatz *legb.. zu Recht erfolgt, sind Fortsetzer der Wz. auf das u-Adj. mit seinen Gradationsformen und Abstrakta beschränkt, vgl. etwa reimendes *mregb.. 'kurz'. Wie häufig bei Bezeichnungen des negativen Pols (d.h. 'klein' vs. 'groß') ist das Etymon schlecht rekonstruierbar (vgl. etwa •g"{d- 'langsam'), alle einzelsprachlichen Fortsetzer weisen Umbildungen auf. *x.. e)gb-u- kann sich von * h 1lpgllb..6- zunächst beispielsweise als 'klein: leicht' gegenüber 'beweglich: leicht' unterschieden haben, vgl. EIEe. S. weiter DE LAMBERlERIE 1990 I 185f., HAMP, GS Van Windekens (1991), 117ff. und EC 14 (1974), 463f. und bereits MEILLET 1902, 164ff., OSTHOFF, MU 6, Iff., mit z. T. abweichenden Ansätzen und Zuweisungen.
2
Die brit. Formen setzen * lag-g-o-, die slav. * lbg'b-, je mit der gewöhnlichen Umbildung von uAdjektiven, voraus. Dazu ist, wie für alle folgenden schwundstufigen Fortsetzer, mit einer analogischen Vokalisierung der SS zu rechnen, vgl. SCHRIJVER 1995, 305f.: kelt. *lag- vI. statt *a1g- < *htlgb... Diese Herleitung könnte für laryngalhaltigen Ansatz sprechen; alternativ wäre an eine innersprachliche Analogie zu denken, deren Muster freilich noch zu finden bleibt.
451
Verwendungen auch in der Sippe *h/Jengob-. 4
Unsicher, scheinbare ß-VS kann analogisch vom Kompar. bezogen sein, der seinerseits -v- des Positivs übernommen hat, vgl. EM 353 und die entsprechenden Verhältnisse bei lat. brevis (sub *mregb.. mit Anm.6).
S
Suppletiver Komparativ zu becc dä 'klein'. Neben laugu, lugusteht die erwartete Form laigiu (*lag-jös); laugu (> lugu) selbst scheint älteres *lag-6s fortzusetzen und muß damit auf analogischer Umbildung beruhen, s. MCCONE, SnaG 125 für ein mögliches Szenario. Der Wz.Vokalismus laug- kann von dem verlorenen Positiv *laue < *lag-u- beeinflußt sein, vgl. SCHRIJVER 1995, 305.
6
Die Formen setzen die Neo-SS *lag-voraus, s. SCHRuvER 1991,305.
7
Sehr unsicher, s. Zweifel bzgl. einer Etymologie bei EWAia I 262. rhant- kann zudem in der Stammbildung vom nebenstehenden oppositiven brhant- beeinflußt sein; im Air. liegt dagegen eine Abstraktbildung vor, die bei Primäradjektiven Parallelen findet, vgl. GOI 167.
8
Weitere kelt. Superlativbildungen (mkymr. Ueiaf, abret. leham, air. Jugem) zeigen im Wz.Vokalismus Einfluß der Komparative, vgl. SCHRuvER 1995, 305. Entsprechend ist lat. levissimusvom Positiv bzw. Komparativ abhängig.
9
Daneben toch. B lykaSke 'ds.' mit anderem Sx. Hierher nach HAMP, GS Van Windekens (1991),119 im Anschluß an VW 1273. DTB 568 erwägt Anschluß an *hflejg- (in gr. o)..(yo; etc.).
10
Geläufige einzelsprachliche Abstraktbildung, wie auch der folgende Ansatz, vgl. VAILLANT
IV 372f.
(DSW)
*Jejk6- 'zurücklassen, sich entfernen von'
* ,JiJcV*Jejk6-men- n. *JiJcV-ti- f.
* -lej}(i'-ti- f. ? *Jelojk"-u? * -Ji}(i'-ep-oIahz*Mjk"-es- n. ? *lej}(i'-s-olahz* -Ji}(i'-es*-lik"-o-7
UV 406ff., lEW 669f. (A Pro pt)
jav. -irie- (z.B. visö- 'das Dorfverlassend'i [gr. A.EtJll1a n. (-t-) 'Rest' (Hdt. +) jav. -rixti- (bii-ä- 'zweimaliges Zulassen') lit. Jikti'(zurück)bleiben' (Inf.), lett. hKt'lassen' (Inf.) gr. -A.El~ -&Oe; f. 'Ablassen, Ausbleiben' (z.B. ~K- Hdt. + )2 ved. reJru- 'zurückgelassen?' (RV)3 lat. -licuus, -8, -um (re- 'zurückgelassen, übrig' Enn., Plaut. +)4 jav. raekah-n. 'Verlassen's aksI. usw. lixb 'übermäßig, überflüssig,6 (z.B. EK- 'ausbleibend, fehlend' Thuk.[ +]) gr. -Al~, germ. *-Jifin Num., z.B. got. ainJif'elf, twaiJif'zwölf lit. -Jika in Num., z.B. vienuoJika 'elf, tJflika 'dreizehn' lit. Jiekas (4, auch Zem. -js) 'überzählig, übrig', lett. lieks 'überflüssig' ved. -rek8- m. (z.B. pra- 'Überfluß' RV) gr. AOl1t6 'bin fett' : Ätmp6c;. Klare Evidenz für die nAlternante fehlt.
7
8S.Anm.5. 9
Öfter als HG a-repas- 'fleckenlos' (RV+); Neubildung nach STüBER 2002, 45, wie auch die gr. s-Stämme (s.u.).
10
Dazu ferner Äl:ltal.; n. 'ds.' (Aret.).
11
Kaum Vrddhi-Bildung zum Wz.Nomen, sondern einzelsprachlich zum germ. starken Verb, dessen Bedeutungsentwicklung vorausgesetzt ist.
12
Vgl. VAILLANT IV 90. IEW vergleicht ferner alb.gelep'Augenbutter', doch s. DEMIRAJ 176f.
13 Vgl. CASARETTO 2004, 100; zu got. bi-laff, dessen Deutung umstritten ist, s. ibid. 90 mit Lit. 14
Am ehesten hier anzuschließen, vgl. auch lEW 504. BJORVAND!LINDEMAN 526 erwägen auch eine alternative Vorform germ. °libazO.
's K1ass. auch /epya-. Eine Bildg. mit Sx. o_ijo_ kann vI. toch. A ~ypi - 'Verlangen' zugrunde liegen, doch bleiben Einzelheiten unklar, s. PINAULT, FS Hamilton (2001), 253 und passim. 16
Auch Iicptasm. (2), ferner Wptaf. (1), vgl. LEW I 367, DERKSEN 1996, 216f.
(DSW)
"mad-
455
LIV 421, lEW 694f. (Pr? pt E)
*mad- 'naß sein / werden') 2
? *mad*mad-men- n.3 *mad-i? **mad-s-4 *mad-s-jo_5 6
*mAd-s-o-
*mad-os-8 *mad-isth;zO*mad-oSonstige ll *mad-h;ralj-jO/jah;r)2
*mad-h;rro*mad-h;rro-tah2f-
1
ved. in mad-gli- m. ein Wasservogel (YV + ) air. maidm n. n 'Zerbrechen' (Vn. von maidid'zerbricht') gr. nur va 1l00\-ytVEtoe; 'mit kahlem Kinn' (Aristot.) ved. matsya-m. 'Fisch' (RV+) jav. masJi"a-m. 'Fisch' ? mbret. meusm. 'Speise'? germ. *mÖS8-n. oin ae. mös'Speise, Futter', ahd. muos'ds.', afr. in pipermos 'PfefferbfÜhe' lat. madoT, -örism. 'Feuchtigkeit, Nässe' (Sallust, Apul.) gr. iJ.(löw'tOC; (01.0- 'ganz kahlköpfig', Kyranl gr.1lcl&x; m. eine Pflanze: &j.l.1tEM>c; UU1CTt (Dsk. u.a·io
air. madae jo/jä 'vergeblich, nutzlos', mkymr. maddeu 'Loslassen, Verlieren; Vergeben' (Vn.), abret. usw. in madau'pessum' ved. madiri- 'berauschend' (RV+ 3 gr.~, .a, -6v 'naß, wässrig; kahl' (Hp., Aristot. +) gr. ~ f. 'Kahlheit' (Hp.)
i
Abgrenzung von 2.* med- 'voll werden, satt werden' ist oft schwierig, s.u. und vgl. dort mit Anm.l.
I
2
Unsicher; so, falls *mad-gNh;ru- - 'im / ins Naß gehend'; s. andere Vorschläge bei EWAia 11 301 mit Lit.
3
Vgl. STÜBER 1998, 73. Mit einzelsprachlicher Bildung (vI. nach naidm 'Binden') ist zu rechnen.
4
Ein s-Stamm mit SS des Suffixes wird als Basis der folgenden Ablt.gen angenommen, s. z.B. IEW 694f., EWAia 11 298.
5
Nach BALLES, Sprache 39 (1997), 162 ist "mad-s-j-o- eine Hypostase 'im Nassen befindlich' vom LSg. aus. Eine weitere Abltg. von diesem s-Stamm ist vI. ved. matsani- 'berauschend' (RV), vgl. AiG 11.2, 925f. mit Lit., wo eine lautliche Herleitung aus "mad-s-ra- mit Svarabhakti erwogen wird. matsani- gehört synchron zu ved. mad- 'in Rausch geraten', s. sub * med'voll werden, satt werden' (auch zu madra- und mandrfJ- 'erfreulich'). In ved. mad- dürften aber Fortsetzer von *med- und mad- zusammengefallen sein, vgl. auch madiriJ- 'berauschend' unten. Bezugswörter von matsara- sind soma-, mada-, riJsa-, indu-, suta-, ws';-, fJndhas- und ürmi-, wo die Bedeutungen 'naß' und 'berauschend' in einander übergehen können.
6
S. die ausführliche Diskussion von DARMS 219ff., vgI. auch SEEBOW, FS Knobloch (1985), 444f. Beide nehmen an,daß der zugrunde liegende s-Stamm *mad-es- im Germ. relativ lange erhalten gewesen sei: er sei in der Sippe von got. mats m. i'Speise, Essen' und im VG von ae. meteseax, ahd. mezzirahs 'Messer' (germ. *matez-sahsa- 'Speise-schwert') zu suchen. Germ. *mösa- könnte eine einfache themat. Abltg. "mad-s-o- von dem s-Stamm (mit schwund-
456
*mad-
stufigem SulIlX) fortsetzen, wo * -cl- vor * -5- mit Ersatzdehnung gefallen wäre. Bevorzugt sei aber eine Vrddhi-Bildung *mAd-s-o- anzunehmen. Sieht man in got. mats einen germ. iStamm * mati- < * mod-i- (s. sub *med-), wäre dieser auch im VG von mezzirahs etc. anzunehmen. Nach HILL 2003, 191 kommt als Basis der Vrddhi-Bildung auch ein * mOd-to- zu * med- in Frage; RAsMUSSEN, GS Schindler (1999), 494f. erwägt Anschluß von germ. *mÖSBan * me(m)s- 'Fleisch'.
Germ. * mösa- 'Mus' (von Getreidebrei, Fruchtmus u.dgl., s. SEEBOID loc. eit.) bleibt hingegen semantisch auch bei Herleitung aus *mad- 'naß' verständlich, im Bret. kann (wenn zugehörig) eine Bedeutungserweiterung eingetreten sein. Hierher nach HILL 2003, 19Of.; das Wort wird alternativ wie air. mfas f. ä 'Tisch, Teller',
7
mkymr. mwys m. und f. 'Korb, Schüssel', akorn. muis gl. mensa als LW aus lat. mensa angesehen, wobei indessen der bret Vokalismus auffällig bleibt. Innerlat. Neubildung zu ·mad6re 'naß sein', madidus 'naß' etc. ohne alten Zusammenhang mit
8
dem vorigen, vgl. STÜBER 2llO2, 59. Zu ved. madi!fba- 'sehr berauschend' (RV +) s. sub *med- 'voll werden, satt werden'; daß hier
9
auch *mad-isth;P- eingeflossen ist, ist nicht auszuschließen, wird aber durch den späten und vereinzelten gr. Beleg auch keineswegs gestützt. Die Bedeutungen 'triefen' und 'die Haare verlieren' überschneiden sich in der gr. Sippe, vgl. GEW 11 157f. Zu der Bed. 'kahl' gehört v\. die Hsch.Glosse 1J.Q1)~. 8Ua!lla, weiterer Anschluß des myk. PN ma-di-qo bleibt jedoch ganz fraglich, s. DMic. s.v. mit Lit. und alternativen Vorschlägen. 10
Eine Pflanze, deren Wurzel als &thaarungsmittel verwendet wurde; vgl. v\. noch J.WMv· Jt6a.
troi ÄEiov (Hsch.); nach GEW 11 157 vI. Rückbildung. Die im folgenden angeführten Bildungen setzen eine Basis *madhr voraus. In *hz kann nach MEIßNER 2006, 60ft. eine archaische adjektivische Stammbildung gesucht werden, deren
11
NASg. n. womöglich auch in den gr. Adverbialbildungen auf -a (Typ lt1Jtca 'dicht' usw.) fortgesetzt ist, in Adjektiven aber außer im Falle von
~
durch deutlichere Suffixe erweitert
wurde. VgI. auch zu * tenhr 'dünn'. Von einer solchen Basis könnte auch arm. mataJ(o-St.) 'frisch, jung, zart' gebildet sein, doch bliebe ein Transponat mehrdeutig. Nach OLSEN 1999, 964 liegt ein LW aus unbekannter Quelle vor. Arm. macown 'geronnen Milch', das lEW 694 und OLSEN 1999, 247 Fn.90, hier anschließen, gehört zu *mag- 'streichen, schmieren', wenn diesem mit LIV 421 das Verb macanim 'hafte an, gerinne' zuzuordnen ist. 12
Die kelt. Formen erklären sich als Weiterbildungen vom vollstufigen SulIlX *-el!- (> *-al!e~es u-Adjektivs aus. Dabei ist die jo-Flexion übertragen vom Fern. auf *-hr (a)lI-ihijahr. Vgl. zum Lautlichen SCHRUVER 1995, 293ff., s. auch SCHUMACHER 2000, 153. Ein Reflex des u-Stamrnes kann auch in mir. mudach 'zerstört, Zerstörung', wenn< *madhr u-kcjahr , vorliegen, was aber aufgrund der späten Bezeugung unsicher bleibt. Die Beurteilung von skyth. Wörtern Ma"t6ac; 'Donau', PN MllÖ'iil]i;, VN MaTlltcE"tat 'Donauanwohner', die IEW hier anschließt, bleibt schwierig.
durch *-hr )
13
Ved. madini- gehört synchron zu mad- 'in Rausch geraten', wo es die Konkurrenzbildungen
*mad-
457
mandra- 'erfreulich' und vI. madra- neben sich hat, s. sub * med- 'voll werden, satt werden'. In ved. mad- dürften aber Fortsetzer von *med- und mad- zusammengefallen sein, s.o. Anm.5 zu matsara- 'berauschend'. madini-, das formal zu gr. ~ stimmt, wird im RV von soma-, rasa-, madhu-, indu- u.dgl. gesagt, was Bedeutungsüberschneidungen 'naß' und 'berauschend' möglich erscheinen läßt. Ved. mad- hat mit matsani-, madira-, mandr8- und (1) madra- also vier Adjektive mit ro-SufflX. (DSW)
amsu-,
*mBh:JIer-l *mBhp-l'Mutter,l *m8hzter- f.
lEW 700f., EIEC 385f.
ved. mätar- f. 'Mutter' (RV +), NSg. mäli, ASg. mätliram, GAbISg. mätlir, DSg. mätre, NPI. mätfua} jav. mätar- f. '13 . air. NASg. mathairf. 'Mutter', GSg. mathar 14 [mkymr. modJyb, akymr. PI. modrepcd, akom. modereb, abret. motrep 'Mutterschwester, Tante,15 [lit. NSg. mote (1) f. 'Frau, Ehefrau; Mutter' (dial.), GSg. alit. moteres(Sirvyd), moter;6, [lett. NSg. matef. 'Mutter' [apr. NSg. mothe, muthi, muli, müti f. 'Mutter', ASg. mütin,
muttin, mutien17
*sena-mahzterY *-mahztar-
[aksl. aruss. NSg. mali, GSg. matere f. 'Mutter,18 skr. NSg. matl; GSg. matere f. 'ds.' USW. 19 alb. materf. 'Schwester,20 toch. A mäcar, GSg. mäcri, GPI. mäcrä~ B mäcer, GSg. matri, NAPI. macera f. 'Mutter,21 air. senmath(a)irf. 'Großmutter' [Ht. senmate (1) f. 'Großmutter' gr. -J.Liltrop in 1taJ.L- f. 'Allmutter, Mutter an sich' (Aisch., Soph.), a- 'mutterlos' (Hdt. +)
458
*mMzter-
gr. ~'fttpcol;, dor. ~a'tpCJX;, ASg. -ma, -o>v GSg. -f.OOl;, -0> m. 'männlicher Verwandter der Mutter, Oheim, Großvater' (11. + * mahztr-o!!-{l)jo- 2j gr. ~'If1PliKlc; (dor. ~-), ~T1tp6noc; (ep., ion.) 'mütterlich, zur Mutter gehörig' (Od. + )26 ?* mahztr-{ U)!!-{I)jahZ-27 gr. ~1ftPUU't, dor. ~-, ion. -t11 f. 'Stiefmutter' (11. +), m. 'Stiefvater' (Theopomp., Hyper.)28 [lat. mätrueJism. Sohn des Mutterbruders' (Maecian.)29 arm. mawrow, GSg. -owi'Stiefmutter,30 [germ. *mödruwjörr in ae. mOdrige f. 'Mutterschwester', afr. mödirc f. , ahd. muotera, muatirra f. 'ds.', mnd. mödder f. 'Tante (mütterlicherseits)' * mahztr-iH[gr. ~TItP~ GSg. ~TltPr.oo; f. 'Land der Mutter' (Pherecr. u.a.)31 [arm. mayr 'Zeder, zur Zeder gehörigt32 [Jat. mätrixf. 'Gebärmutter, Zuchttier' (Varro+) * mahzter-ih;r lat. mäteria, PI. mäteries f. 'Stamm und Schößlinge von Fruchtbäumen! Weinreben; Bauholz, Stoff; Aufgabe; Ursache' (Cato, Plaut.+)33 * mahzter-o[ved. mätula- m. 'Mutterbruder, Onkel mütterlicherseits' (Br+ ), komp. -mätura- in dvai- 'zwei Mütter habend' (klass.) etc.34 ksI. materb 'alt', russ. mater6j 'außerordentlich, groß, stark, fest t3S *mahztr-dah;r gr. ~l]TPa, ion. -11 f. 'Gebärmutter, Mutterleib' (Aristot., Hdt. +), * mahztr-o!!p
l4
'Kernholz' (Thphr.)
*mahztr-{J)jolahz* mahzter-terolahz*mahztr-tIpmolahz* mahzter-nolahz-
Sonstige *mahn-kaiahz*mahztr-ikalahz*mahzter-iHnalahz-
[lat. mätröna f. 'verheiratete, ehrbare Frau; Ehefrau' (Enn. + )36 [germ. *möPran- in ahd. muodar n. 'Bauch (einer Schlange)', andd. moocrn. 'Brustbinde der Frauen, Mieder', afr. möthern., mhd. mücdern. 'Mieder' arm. mayri, GSg. mayreaC'Wald, Lager (von wilden Tieren)'37 aksI. materb 'Mutter-, zur Mutter gehörig' lat. miteTtera f. 'Mutterschwester, Tante' (Plaut. + )38 ved. mätftama- 'mütterlichst' (RV) panjabi mater f. 'Stiefmutter,39 lat. mätemus ,mütterlich' (Enn. + ) [germ *mödemjarr in an. m6tJcmin. 'Mutterschaft, mütterliche Abstammungo4O
ai. mät[ka- 'mütterlich, zur Mutter gehörig' (ep., k1ass.), m. 'Onkel (mütterlicherseits)' (klass.), f. 'Mutter; Großmutter' (k1ass.) gr. JL11tptlCO; 'auf die Mutter bezüglich' (insehr., Aristot.) lat. mätrinus '1' (Cato Agr. 34,Zt ?ae. medereo 'mütterlich' 42 gall. Matrona f. FIN, GN 43 kymr. Modron f. Name einer mythologischen Gestalt 44
* mtih2ter-
I
459
Ansatz mit Laryngal oder primärem *-ä- hängt von der etymologischen Beurteilung ab, a priori kann jedenfalls nicht ohne Weiteres aus dem einzelsprachlichen Material ein Laryngal bezogen werden, vgl. EWAia II 345. Möglicherweise kann eine Spur des Laryngals im Balt. gefunden werden, wenn man mit KORTLANlD, Baltistica 21,2 (1985), 114f. und 122f. annimmt, daß ursprüngliche betonte Langvokale zirkumflektiert, betonte Folgen *-VH- aber akutiert werden. Unter den verschiedenen Vorschlägen zu einer möglichen etymologischen Anknüpfung vgl. z.B. TREMBlAY 2003, 81ff und 150, Anm. 164 (zu einer transitiven Wurzel *mehr 'rechtzeitig kommen lassen, passend machen'), SZEMERENYJ 1977, 7ff (Lallwort mit kontrastivem Suffix
*-tero-) im Anschluss an DELBRÜCK 1889, 391. Weiterhin CARRUBA, GS Kwylowicz I 143ff (urspr. Komposita mit einem Hinterglied *h]ter- 'Sippe, kinship', das auch z.B. in hluv. atara/i- und gr. hatpoc; zugrunde liegen soll). Alt ist die Idee der etymologischen Verbindung mit *mehr '(ab)messen' (LN 424f.), so schon bei Bopp III 189. Akzent und Ablaut: ebenso wie bei *bbrihz{er- m. 'Bruder' (s.d.) deutet der Akzent auf eine ältere Form mit *-tOT-. Vgl. SIHLER in Bammesberger 1988, 558f., bes. Anm. 13, der den Akzent von 'Mutter' im Germ. und Ved. als analogisch nach 'Vater' erklärt, so wie umgekehrt gr. 'Tochter' den Akzent analogisch von 'Mutter' übernommen hat. Für einen akrodynarnischen Typ spricht laut BEEKES 1985, l30ff der aav. API. mat:mp-cA. S. ferner LÜHR 2000, 157. Ausführliche Materialsammlung auch bei BLAZEK, FS Erhart, 27f. 2 Der
Akzent kann analogisch aus dem Paradigma von *phrter- m. 'Vater' bezogen sein, (s.d.);
vgl. z.B. EWAia II 345, ferner EIEC 385.
f6f.
3
Mit schwundstufiger Endung, vgl. HOFFMANNlFoRSSMAN
4
Zur Gestalt des Vordergliedes vgl. BRANDENSTEIN/MAYRHOFER 123f.
S Auch
hier wohl analogischer Akzent nach dem Wort für Vater, vgl. OLSEN 1999, 152 Anm.
286; ferner MATZINGER 2005, 75ff und 126ff. Zu den einzelnen Belegen und ihrer Lesung vgl. CIPP I 12ff, 46f., 50, 62ff (NSg.), 12, 36ff
6
(ASg.), 15, 39ff (DSg.). 7
Vgl. DMic., s.v. zur Beleglage.
8
Als Kompositum mit unklarem Vorderglied hierher gr. ~~1rrrP f. GN, Muttergöttin (ll.+), vgl. GEW I 379. Etymologisch wahrscheinlich identisch mit messap. damatura, s. dazu die Einträge in MLM 11 98ff. Vorschlag zur Etymologie des Vorderglieds bei JANDA 2005,149 und 250 ('Herrin der Dä'
germ. *mast6-) gerechnet, s. SEEBOLD, PS Knobloch (1985), 445, KLUGE!SEEBOLD23 S.V. Mast (für *mast6-), ferner DARMS 491 Anm.I40. Vgl. HILI.. 2003, 186f., der weiter als Ableitungen von einem entsprechenden o-Stamm ved. medata- f. 'Fettsein, Gedeihen' und khot. maysdara- 'Brustwarze' anführt, vgl. EWAia TI 377 mit Lit. *masd-o- wäre damit auch für das Iir. vorauszusetzen.
3
Unsicher, da lautlich und inhaltlich mehrdeutig. Angeschlossen wird auch an • mad- 'naß sein / werden', möglich ggf. ferner *med- 'voll / satt werden'; s. DEMlRAJ 2500. mit Lit. auch zu a1b. man 'mästen'.
4
Selten und archaisch; wenn die Lautung wirklich mat(und nicht mat) ist, dürfte eine VrddhiBildung vorliegen. Hierher auch lat. maiaJis, -is m. 'kastrierter Eber' (Titin. +) < • mAsdi-aJi- ? S. die überlegungen von SCHRUVER 1991, 143. Nach HILI.. 2003, 193f. jedoch eher Abltg. von der schwundstufigen jo-Bildung, die in jav. azdiia- vorliegt (s.u.).
5
So lautlich herleitbar, vgl. KLINGENSCHMITI 1982, 218 Fn.74, doch im GI. von 1lal;6c; nicht zu trennen. Später bezeugtes J.llXae6c; steht unter Einfluß verwandter Wörter wie 0"tlj601;6t; 'sterblich', Subst. ID. und f. 'Sterbliche(r)', komp. Iillßlx>1:oc;, -ov 'unsterblich' (beide 11. +) ? gr. llopt6t;· Iiv6pomo ved. medh8- und *mp-dbeh r > gr. f.Ul~ bei PEDERSEN (1926), 72.
Falls man von der ursprünglichen Identität von *mens-dbehr und *mondbro- ausgeht, ist mit *-n-s-db.. > *-ndb.. in den nicht-iir. Sprachen (und bei ved. mandhätar-?) zu rechnen. Die ~tufe der
ro-Bildung bleibt - auch bei Annahme einer Neowurzel, die nicht mehr auf den s-
Stamm bezogen wurde - rätselhaft, s. auch VINE, IE Perspectives (2002), 343f. 2
Vgl. SCARLATA.257f.: Stammk1asse nicht eindeutig bestimmbar, es überwiegen allerdings sigmatische NSg.-Formen; daher wohl Determinativkompositum mit HG * -l71{1s-dbehr .
3 S.
KELLENS/PIRART II 283; vgl. EWAia II 378, SCARLATA 256ff.
Zu nr-mMha-m. PN (RV, TS+) s. EWAia n 20, 378 mit Lit., AiG 11.195. Erscheint weiterhin
4
als i-Stamm in ved. (-)medha- in medhapati- 'Herr der Weisheit', medhwti- 'Erlangung der Weisheit', doch ist die Zugehörigkeit nicht sicher, vgl. die Diskussion bei SCARlATA 258. 5
S. EWAia II 189 mit Lit., MAYRHOFER, GS Kronasser (1982), 80.
6
So EWAia 11 378 mit Lit.; anders KE1LENS/PIRART
n 283: Identisch mit dem Adj.
mazdä-
'aufmerksam', s.o. sub * mps-dbehr ; HOFFMANN/FORSSMAN 124: 'der zur Kenntnis nehmende (Herr)'; ausführliche Diskussion der Frage, ob in ahurB- mazdä- ein Nomen agentis oder ein
ahrStamrn vorliegt bei NARTEN 1982, 65, Anm. 55. 7
Vgl. EWAia I 147.
8
Vgl. SCARLATA 258: mit AiG III 284f. analogische Umbildung des Wurzelnomens; eine primäre Bildgung, wie sie in gr.
moc; n.
'Gewohnheit, Brauch' vorliege, könne jedoch nicht
ausgeschlossen werden (s. sub *sJ.ledbhr 'sich selbst alsIzu etw. bestimmen'). EWAia II 313 sieht im VG den s-6tämmigen NASg. *mCD-s mit Schwundstufe im SuffIx, die
9
archaische Vorform von mana5- n. 'Sinn, Geist, Verstand, Gedanke' (RV +). Nach SCARl.ATA 257 repräsentiert das Kompositum das im Ai. sonst nicht belegte Syntagma. Die Bildung ist dabei mit SCHINDLER, FT Regensburg (1975), 266 nicht als • mans-dhatar-, sondern als *mansdhä-tar- zu verbal nicht belegtem * mandhä- 'Andacht halten' o.ä. zu analysieren.
IOVgl. EWAia II 378. SCARlATA 257 geht davon aus, daß die Neowurzel *mpsdbhraus Ableitungen des Wurzelkompositums abstrahiert wurde und die Basis für weitere Primärableitungen im Ved. bildet. HEIDERMANNS 1993, 416 rechnet mit urspr. o-Stufigkeit wie im Ball. und Slav. Die Schwund-
11
stufe sei vermutlich im Germ. sekundär nach dem ö-Verb *mund-ö- 'auf etw. sehen' eingeführt worden. 12
Vgl. EWAia II 378 mit Lit.
13
Zugehörigkeit des Gr. nicht einmütig bejaht, da s-SChwund oder ein paralleles Kompositum ohne
-5-
angenommen werden muB, vgl. oben Anm. 1. Für die Trennung des Iir. vom Gr.
daher DELG 664, GEW I 170 (aus semantischen Gründen auch skeptisch gegenüber der Zusammenstellung mit dem germ., balt. und slav. Material; die gr. Sippe einschließlich ihrer Nominalbildungen basiere auf dem Aoriststamm).
·miAs)d4,c)hr
496
Für die Zusammenstellung BADER, BSL 85 (1990), 19, Anm 34 ohne Diskussion der lautlichen Unterschiede. 14
S. KELLENS/PIRART 11 283, 330 mit Lit.
IS ygI .
LEW I 405f.: daneben muiidras, doch vielleicht germ. beeinflußt bzw. dial. ostlit.
16YgI. YASMER 11 169 mit älterer Lit. Anders YAIU.ANT IV 634: das slav. Wort sei mit ved. mudra- 'fröhlich, munter' (AV) zu vergleichen, doch habe es ein NasalinfIx; Dehnstufe zeige • müd- in aksl. mys/b 'Gedanke'. 17
S. GEW 11 207, DELG 686: vielleicht mit Suffix -lpTJ zu j1(Xvaavro.
•mojs- 'Schaffell (?)'1 ·mojs-a-m.
•mojs-fH- f. •mojs-fH-ahr ·mojs-o/ahr ? ·mojs-to-
(BI)
lEW 747, EIEe 511
ved. me,a- rn. 'Widder, Schafbock' (RV +) jav. maMa-rn. 'Schaf lit. mafsasrlJ.. (4) '(großer) Sack', lett. mBissm. 'ds.' apr. moasism. 'Blasebalg,2 aksl. usw. mm rn. 'Schlauch, Fell' ved. m~f. 'Schafmutter, Schaffell' (RV+) jav. mae8i-f. 'Schafmutter' lit. mBiief. (1) 'netzartiger großer Heusack,3 germ. • maisa- m. in an. mciss 'Korb', germ. • maisö- f. in ahd. meisaf. 'Tragkorb, -gestell', mnd. meise ein Trockenmaß heth. siomaista- c. eine (kleine) Einheit von Wolle, 'Faser?'"
Sonstige
*mojs-ino-s I
jav. maesina- 'vom Schaf herrührend' lit. (. -n-jo-) maiSinis, -c (1), auch -in- (2) 'aus einem Sack bestehend'
Möglich allenfalls auch ·majs- (vgl. IEW), wofür nach KATZ 2003, 205 fInno-ugr. Entlehnungen sprechen könnten. Eine (}-Stufe ist nicht greifbar. Die Formen lassen sich auf • mojs-Om. (ggf. • majs-O-) mit Ableitungen reduzieren, falls die heth. Form nicht zugehörig sein sollte (vgl. AnmA). Der Bedeutungsansatz 'Schaffell' ist mit den verschiedenen einzelsprachlichen Bedeutungen vereinbar, nicht ausgeschlossen scheint aber auch 'Wolle'. *mojs-O- und ggf. *mojs-tokönnten als substantivierte Possessivableitungen 'ein Schaffell habend' verstanden werden; im Germ. wäre dann der substantivische Status durch Akzentrückzug verdeutlicht, falls nicht eine unabhängige Bildung (Kollekt.?) vorliegt. Wegen der semant. Unterschiede plädieren hingegen STANG 1971, 35, DE YRIES, AEW 382 und KlMBALL, ID-IP 216 für Trennung der germ. Wörter. Morphologisch wäre auch Herleitung aller Formen aus einer Yerbalwz. * mejs- unproblematisch, die mögliche Bedeutung eines solchen Verbs bliebe allerdings noch zu bestintmen.
*mojs-
2
497
Vgl. PKEZ III 146: die apr. Form kann einen o-St. fortsetzen. Zu Iit. Nebenformen maiias, maiia (1) 'Sack' (beide nur Lex.) s. DERKSEN 1996, 219, 228, 253, 268: der Akut kann analogisch von maise (s.u.) bezogen sein. Zur Iit. ruki s. STANG 99; gegen LEW I 397 muß nicht mit (s)k-Sx. gerechnet werden.
3 Ansatz mit DERKSEN 1996, 2IOf., wo die metatonie rude als regelmäßig angesehen ist. Die Form kann indessen innerbalt. gebildet sein und auch als *mojs-ijahr transponier werden, Zusammenhang mit der ür. Fem.Bildung (vom vrkf-Typ) ist nicht notwendig gegeben. • Sehr unsicher, da andere Kontexte auf - 'Glanz' weisen können. HED VI 15f. stellt Verwendungen für - 'Winzigkeit, Kleinigkeit' in den Vordergrund und erwägt Anschluß von luv.
misti-; etymologisch sei Verbindung zu *mejs- 'die Augen aufschlagen' erwägenswert; vgl. auch R1EKEN 1999, 137f., die mit einem dß.ablautenden t-Stamm zu *mejs- rechnet. S. die Diskussion von KlMBALL, Sprache 36 (1994), 14ft., wo von zwei verschiedenen Etyma ausgegangen ist, vgl. HHP 216. S
Einzelsprachliche Bildungen mit nur oberflächlicher Ähnlichkeit. S. weitere Überlegungen zur Bildeweise bei OETIINGER, FS Strunk (1995), 224. (DSW)
lEW 75Of., EIEC 515
? *mregh.-u*mregh.-jes-
[ved. mUhar Adv. 'plötzlich, sofort, augenblicklich' (RV +); auch VG z.B. -gir- (RV[1,128,3])2 jav. m:}r,}zu- 'kurz' als VG mit -jiti-, -juua- 'kurzlebig', Adj. fern. m:}1WUw-; n. Subst. '(HalslRücken-) WirbeI'3 gr. ßlxxX6;, ßlxxXEl:a, ßpax6 'kurz, knapp, niedrig' (Hdt., Pi. +), n. PI. ßlxxxro 'Untiefen'; auch VG z.B. -ßtoe; 'kurzlebig' (plat. u.a.); aiol.lesb. +ßp6xE(a) Adv. (Sappho; überl. pP6xECl'll;)4 germ. *margu- 'kurz' in ahd. marg'kurz, vergänglich', ae. myrge, marge 'kurzweilig, lustig'5 [laI. brevis, -e 'kurz, klein, gering, schmal, flach' (plaut. + )6 ? [gr. ßpOOacov, -ov 'kürzer' (nur ß. 10,226);7 aiol. ßpOOaovoe;· ßlxxxmtpou (Hsch.) [gr. ßlxxxf.cov, -ovoe; rn. 'Arm, Oberarm' (ß. +)8 [laI. brevior, -jus 'kürzer,9 [gr. ßpcXXtmo:;, -Tl, -ov 'kürzest' (pi. USW.)10
Sonstige I I
*mrgb-u-tahp*mregh.-u-tahP*mrgb..u-ko_12
*mregb..u-ti*mregb-I!-isrpmolahz-
gr. PIlaXUTrtc; f. 'Kürze' (Thuk. u.a.) [lat. brevitäs, -tätis f. 'Kürze' (Luer. +) ved. muhuka- - 'augenblicklich' (RV) khot. mulysga-, sogd. mwrzk- 'kurz' toch. B miirkwace 'Oberschenkel'13 laI. brevissimus, -8, -um 'kürzest,l.
*mregb..
Ein zugehöriges Primärverb sucht GUSMANl, I1lessico ittito, Napoli (1968), 102, gefolgt von
I
OE l.AMBERTERIE 1990 I 162f., in heth. mark- 'teilen, entwirren, verteilen, zerteilen, zerschneiden'; s. andere Vorschläge zur Beurteilung des heth. Verbs in HEG, HED S.v. mark-. 2
S. EWAia 11 364 mit Ut.: mUh-zeigt mind. Lautstand; -rbzw. -/;lwird unterschiedlich erklärt: BENVENISTE 1935, 38 rechnet mit einem rlIrSt., nach BLOCH, FS Schrijnen (1929),369, liegt der adverbiell verwendete NSg.
m./f. des Mj. vor, nach OE L.AMBERTERIE 1990 I 157 Fn.4
hingegen eine Form mit adverbialem -6, das auch in gr. eil9lic; 'sofort' zu sehen sei. Zu muhurgfr- s. die Diskussion bei SCA1U.ATA HOf. 3
Vgl. EWAia 11 364 mit Ut. Zu einem möglichen i-st.jgen VG *mrgb..i- in dem jav. PN M~r:JZiSmjja- s.
MAYRHOFER, AIran.N. I/62f.: Lesung und Etymologie des Namens bleiben
unsicher. Vgl. die ausführliche Behandlung der gr. Formen bei DEL.AMBERTERIE 1990 I 146ff. S. ibid.
4
156 für zugehörige gr. PNn wie boiot. Bp6xuUoc;, thessal. MPO[X]O und S. 132 mit Fn.2 zum Akzent von pPaxro 'Untiefen'; lat. brevia 'ds.' (Verg. +) hat diese Bedeutung durch gr. Einfluß, vgl. schon WH I 115. Myk. Evidenz ist unsicher, s. DMic. s.v. pa-ra-ku, pa-ra-ku-we, 35-ke-ja, vgl. OEL.AMBERTERIE loc. eit. 147. Vorausgesetzt auch von denom. got. ga-maurgjan 'verkürzen'; vgl. HEIDERMANNS 1993, 416f.
S
Oft als vollstufig neben *lDf8b..u- in einem vormals proterodynamischen Paradigma ange-
6
sehen, vgl. z.B.FISCHER, MSS..4.L(1982),.33f., MSS 52 (1991), 7. Dagegen rechnen z.B. COWGILL, JE and JEans, (1970), 126f. und SIHLER 358 mit analogischer VS aus dem Kompar., der umgekehrt selbst (in der Lautung mit -v-) dem Positiv angeglichen wurde. TREMBLAY, Diss. [205], zieht alternativ eine Vrddhi-Bildung in Betracht, die auch die
i-
Flexion erklären könne. Im Kontext leichter als 'langsamer' denn als 'kürzer' verstehbar und von Schol., Lex.
7
als
~
erklärt, s. UgrE
S.V.,
USW.
auch
vgl. SEILER 42f., der mit einer schon vom Dichter nicht
mehr recht verstandenen Form rechnet. 8
9
In komparativischer Geltung nur bei Choerob., Hsch., dafür gew. flpaxU'rePo *noJ('-tep.l9 * pk"-t-u?ved. aktU- m. 'letzter Teil der Nacht' (RV+)1lJ germ. * unhtwon- f. 'letzter Teil der Nacht, früher Morgen, Morgendämmerung, Tagesanbruch' in got. DSg. uhtwon, an. Olta, ae. iihte, ahd., as. iihtJ1 1 *noJ('-t-ulat. noctii 'nachts' (Enn., Naev. +)22 ?balt. *nak(t)u- vorausgesetzt von lit. Inf. nakvOti'übernachten', nak(t)vfnel. (1) 'Nachtherberge'23 ?* noJ('-t-op[toch. A nokteAdv. 'bei Nacht,24 *noJ('-t-(u)p-ahr ?Iat. noctua f. 'Eule' (Plaut. +)25 . *nok"t-ep-jotoch. A nakcu, B nekciye Adv. 'nachts, letzte Nacht,26 Sonstige27
*nok"-t-r-28 *nok"-t-or-28 *nok"-t-or-no-28
1
jav. + upa.naxtar.r 'an die Nacht angrenzend' in LPI. "naxturuiu (Vd. 7,79)29 [gr. vU1cTwp Adv. 'nachts' (Hes., ArchilI. +)30 lat. noctumus'nächtlich, zur Nacht gehörig', m. 'Gott der Nacht; Nachtwanderer', f. 'Hexe' (Naev. + )31
Der aufgrund der Einfachsehreibung des Gutturals im Heth. erfolgteWurzelansatz mit stimmhaftem Labiovelar ist unsicher, vgl. LN, Anm. 1 mit Verweis auf MELCHERT, AHP 6lf. (vg\. auch 17f.), der von *k v > *gVim Anato\. ausgeht. Nach SCHINDLER, KZ 81 (1967), 29Of. und RIEKEN 1999, 129 ist das Heth. nicht in der Lage, die Frage des Stimmtons des uridg. Wurzelauslauts zu entscheiden. Falls von NSg. *nog"t-s, GSg. *ncg"t-s auszugehen ist, wäre jedoch
506
schon uridg. mit der Assimilation von * -g"- an * -t- und damit mit *n6k"t-s, GSg. *nck"t-s zu rechnen, vgl. MAYRHOFER 1986, l08ff. GRIEPENTROG 1995, 476ff., Anm. 35, gefolgt von LÜHR 2000, 76, führt als weiteres Argument für den Wurzelauslaut *g" die etymologische Verbindung mit lat. niger 'schwarz' (Plaut. +) (dissimiliert< *neg"-no-), gr. VEfIp6t; m. 'Hirschkalb' (11.+) « *neg'-ro-), arm. ner/(, -oy'Farbe' an. Für die Zusammengehörigkeit der beiden letzteren auch GEW I 296; anders zu arm. nerkem 'tauche ein, färbe' LIV 129f. s.v. *dfleH- '(ein)tauchen' mit Anm. 2, JANDA, Sprache 38 (1996), 87 mit Lit. Ein Argument gegen GRIEPENTROGS Zusammenstellung ist das völlige Fehlen weiterer Nominalbildungen mit Primärsuffixen, wie sie typischerweise bei Verbalwurzeln zu fmden sind; gr. VEfIp6t; s. bei *neg"-ro- sub *neg"- 'nackt'. Bei arm. nerkliegt eine Rückbildung zum Verb vor, vgl. JANDA, a.a.O. Auf den Status von heth. neJcuzzi'es wird dunkel, es dämmert' als primäres Verb wurde wiederholt hingewiesen, vgl. z.B. SCHINDLER, KZ 81 (1967), 29Of., OElTINGER 1979, 209f., LIV, sowie die bei HEG n 306 genannte llt, doch ist festzuhalten, daß bei dieser Wurzel das Wurzelnomen und die davon derivierten Adjektive die einzigen sicheren Nominalbildungen sind. Für einen Ansatz mit Media aspirata haben sich u.a. ausgesprochen EMENFAU, Language 34 (1958),415 (das Gr. weist eher auf *g"1I), LEJEUNE 1955, 37, Anm. 1, RIx, FS Narten (2000), 213f. mit Anm. 28 (NSg. *nog"h..t-s, GSg. *neg"h..t-s '(das) Nacht(werden)', ohne Begründung) und weitere bei HED 306f., aber vgl. SCHINDLER, KZ 81 (1967), 291 mit Anm. 1, PANAGL, KZ 85 (1971), 51, RIEKEN 1999, 129: im Ai. wären Reflexe von •nog"dh.. mit aspiriertem Dental nach dem Bartholomaeschen Gesetz zu erwarten. Glottogonische Spekulation über den Ursprung des Labiovelars bei SZEMERENYJ 1964,40lf.:
*. nekut- (Negation ne + *ku- 'Licht') wird in den obI. Kasus synkopiert zu *nek"t- > *nok"tunter dem Einfluß des Labiovelars. Traditionell umstritten ist weiterhin die Analyse des Wortes als Wurzelnomen oder t-Stamm, vgl. die Lit. bei HEG 11 306, letzterer wurde bereits angenommen von BRUGMANN 426. SCHINDLERS Ansatz eines 01e-ßkrodyn. t-Stammes mit NSg. *n6g'-t-s, GSg. *ncg"-t-s (BSL 67 (1972),32, BSL 70, (1975), 4f.) folgen u.a. BEEKES 1985, 176, BAMMESBERGER 1990, 202f., MEISER 1998,33, RiEKEN 1999, 128f., RIx, FS Narten (2000), 213f. mit Anm. 28 (doch anders zum Labiovelar, s.o.). Anders LiNDEMAN, FS Risch (1986), 146ff.: Für einen t-Stamm vom Typ ved. shi-t-, -bhf-t- sei mit NSg. * n6k"-t-s, GSg. • nk"-t-i/6szu rechnen, ein GSg. der Struktur cec-s sei lediglich bei Wurzelnomina mit Nullsuffix zu erwarten. EIEC 394 setzt • nekWt- * nokWt- 'night' an, ohne explizite Aussage zum Flexionstyp. Der fürs Uridg. pOstulierte Wurzelablaut ist in keiner Einzelsprache lebendig erhalten; Reste von * nek"-t-vermuten manche im Slav., s.u. Anm. 15. Vgl. noch die Hypothese zur Vorgeschichte dieses Ablauttyps von RASMUSSEN 1989, 25lf.: • nd/c't-z > • ntk"t-z > • n6k"t-z > gekürzt idg. *n6k"t-s, mit * -6- aus dreimorigem • -t-. Anders MATASOVIC 2004, 136, 152, 200: Fem. Wurzelnomen mit NSg. • nok"t-s, ASg. • nok'tm, GSg. • nek"t-smit oie-Ablaut zur Wurzel • nek"t- 'dunkel werden'.
507
Abweichende Analysen bzw. Lit. d~ werden referiert von HEG 11 5ft., EWAia 11 3, vgl. insbesondere STURTEVANT, Language 14 (1938), l06f., hier sub *neg"- 'nackt', Anm. 1. 2
Vgl. SCHINDLER, KZ 81 {1967), 290ft., RIEKEN 1999, 128ft. mit Lit., KIMBALL, HHP 282, HEG 11 303ft. mit Forschungsgeschichte, s. zum Labiovlear die Lit. in der vorangehenden Anm. Vgl. zur Semantik CHD III 434: nekuz mehurist die Zeit zwischen Spätnachmittag und dem Zubettgehen im Gegensatz zu iipant- 'Nacht'. Anders LiNDEMAN, FS Risch (1986), 149ft.: nekuz geht auf den i-Stamm *nek"ti- zurück, der in Komposition mit dem Vorläufer von mehur zu *nek"tsimehur und mit Synkope des unakzentuierten -i- zu nek"tsmehurwurde. Das VG wurde als Genetiv aufgefaßt und als nekuz aus dem Kompositum extrahiert.
3
Die konsonantische Flexion ist nur relikthaft erhalten, daneben bereits im RV Umformungen wie API. n8kti"?1 (nach ritriq), !PI. naktibbiQ, ISg. naJetayA, vgl. EWAia 11 2f. mit Lit., AiG III 233f.
4Nach EWAia 11 4 hierher als *nlikt-Jqatra- 'Herrschaft über die Nacht habend', wenn die Bedeutung 'Stern, Nachtgestim' primär ist, vgl. AiG III 233, KEWA 11 123f. Nach anderen zu nak,v'erreichen, erlangen' (s. NA~ 'erlangen, erreichen') oder zu nika- 'Himmelsgewölbe', vgl. die Lit. in EWAia. 5
S. EWAia II 3 mit Ut., insbesondere WITZEL, MSS 30 (1972),185, Anm. 26. Die Herleitung aus dem in jav. upa.naxtar- 'an die Nacht angrenzend' belegten r-Stamm (s.u.) wäre wohl nicht auszuschließen, s. zur Entwicklung der Endsilben MORGENSTIERNE, IIFL 11 (1973), 483, doch ist -naxtar- nicht als Simplex belegt.
6
Vgl. GEW 11 327f., III 157, DELG 759f., 1418f. Den abweichenden Wurzelvokal
-lJ-
erklärt
SZEMERENYJ 1964, 240 mit Anm. 4 durch 0> u unter Einfluß des Labiovelars, es liege kein Reflex der "Schwachstufe" vor, vgl. noch COWGILL in WINTER, Evidence for Laryngeals (1960), 156f. mit Anm. 33. Ausführlich zu "Cowgill's Law" jetzt VINE, OS Schindler (1999), 555ft.
Anders GEW (mit Referat weiterer Vorschläge), gefolgt von LOHR 2000, 76: es handle sich um die durch den folgenden Labiovelar beeinflußte Reduktionsstufe, vgl. HiRT, Indogermanische Grammatik 11. Der indogermanische Vokalismus. Heidelberg 1921, 98, mit anschließender Dissimilation des Labiovelars zu k. Im Gegensatz dazu rechnet DELG mit entsprechender Beeinflussung einer Schwundstufe durch den Labiovelar; diese sei mit LEJEUNE 1955,37 von v6lc-rrop, wo sie morphologisch berechtigt sei, auf VIiI; übertragen worden. Noch anders PETERSEN, AmlPh 56 (1935), 56f.: lJ nach *A1X; inlij,llpt-AU1cr] usw. Stammerweiterungen auf *-r-, *-n- und *-i- postuliert BENVENISTE 1935, 10, wobei letztere u.a. im Ge. im VG von Komposita wie
V\)l("t(-ltAa'Y"t<Jtyn. als ursprünglich ansieht und auf *ne-jJ1>tyn. 'non-bird' zurückführt. Weiterhin spezielle Bedeutungen bei bestimmten Kasusformen in prädikativer Vetwendung, wie NASg. nateAdv. 'abend, dunkel', vgl. DEMIRAJ 283.
16
Nach KuNGENSCHMITf,Pedersen-Koll. (1994), 223 handelt es sich bei NSg. nate < *Hakt-I mit dem Ausgang der ä..stämme um die Analogiebildung zum bühuralb. ASg. *naktan, dessen Endung -an bei Konsonant- und ,.stammen identisch ist; hingegen setze der NPI. net < bühuralb. *nakt-esden NPI. des Konsonantenstamms lautgesetzlich fort. Anders DEMIRAJ 283f., der K1ingenschmitts Rekonstruktion des Pluralstammes aufgrund des dabei vorausgesetzten, fraglichen Umlauts ablehnt (natesei außerdem das einzige umlautende Femininum), und dafür die Herleitung aus einem ursprünglichen, möglichetweise neutrischen t..stamm bevorzugt. Die umgelautete Pluralform Herlasse sich als Fortsetzer des einstigen Duals erklären: *nok"t-iH- > uralb. *nakti Die weitere paradigmatische Unstimmigkeit im Auslaut (Sg. -e: PI. ~ sei als Ergebnis einer Wechselwirkung mit dite (: PI. dif) f. 'Tag' anzusehen, dem natewohl auch den Genuswechsel verdanke. Hierzu ist anzumerken, daß der Ansatz eines neutralen t..stamms für das Uridg. allein auf der Basis des Alb. kaum gerechtfertigt ist. Auch wäre die Verallgemeinerung der Dualform bei diesem Wort ausführlicher zu diskutieren. Zum Ansatz als i..stamm vgl. die Lit. in DEMIRAJ; dieser Ansatz wurde von HAMP, KZ 77 (1961),25 dahingehend modifiziert, daß der PI. netmit nur durch *lverursachtem Umlaut auf dem API. *nok"t/ns « *nok"tqs?) aufbaue. 17
Vg1. LEJEUNE, Be 31 (1995), 91ff.: decamnoctiacis abgeleitet mit * -a1eo-; möglichetweise als Bezeichnung eines Kultfestes vergleichbar mit lat. Bildungen wie AmbaruaJia, Bacx:anaJia usw. Auch bei letzteren handelt es sich um substantivierte Adjektive (mit typischem Adjektivsuffix), die im Plural vetwendet werden. Ein NPI. nones könnte noch in atenoux (Coligny) fortgesetzt sein, wenn dies mit LEJEUNE, a.a.O., 96 (mit Referat alternativer Vorschläge) als ate no(nes) VX 'de nouveau, nuits quinze' aufzulösen ist.
18
Vgl. CASARETIO 2004, 140 mit Lit.: Kompositum mit VG got. anda- '( ent)gegen', ursprünglich 'Zeit gegen die Nacht hin', d.h. 'was vor der Nacht ist'. Die Entstehung dieser Form erklärt PINAULT, TIES 4 (1990), 189ff. aus einem durch analogische Umbildung entstandenen LSg. * nok"t-ey, der im Toch. mit * nok"t-oy ablautet. Dessen
19
511
Ausgang wäre übertragen von • dje!! 'Tag', das zunächst in der Formel • nak"! djeu verwendet wurde und in geneuerter Form mit Wiederholung des Ausgangs zu * nak"te!! djeu umgebildet wurde, fortgesetzt in lat. noctü diüque, vgl. auch die Anmm. zum Material bei • dj-e!!- sub ·dej-, di-m. 'hell (sein), scheinen'. Diese sehr spekulative Hypothese hat den Vorzug, daß es sich bei dem
u~tamm
nicht um
eine echte Ableitung handein würde, was zum Fehlen weiterer, über das jo-Adjektiv hinausgehender Sekundärbildungen im Uridg. paßt. Bildungen wie aksI. noStbn'b, lit. naktinis (2) Adj. 'nächtlich, Nacht-' sind erst einzelsprachlich; die Existenz des lange postulierten r~tammes ist unsicher, S.U. Anm. 28. SZEMERENYI, Glotta 38 (1960), 113, Anm. 3 hält die Annahme eines endungslosen LSg. für nicht berechtigt; lat. diü sei auf den LSg. • djt:!!-i mit Endung -izurückzuführen. 20
EWAia I 40,11 2 ist skeptisch bezüglich der Zugehörigkeit des Wortes, die von KEWA 115
mit WH 11 182, AiG I 90 u.a. postuliert wird. Alternativ wäre Identität mit ved. aktU- m. 'leichtes Gleiten; Salbe, Schminke; lichte Farbe, licht, Strahl; dunkle Farbe, Dunkel' (RV +) anzunehmen, das zu A&rsaIben, bestreichen, beschmieren' gehört. PlNAULT, TIES 4 (1990), 189: Bei • {J1c'-t-u- könnte der schwache Stamm des sekundär amphidyn. flektierten u~tamms •nok"t-o!!- vorliegen. Die verschiedenen Bedeutungen des Wortes wären durch Kontamination mit dem tu-Abstraktum zu ANJ'saIben' entstanden, das in Form eines Wortspiels darauf bezogen wurde. Nicht hierher jedoch ved. aktJ- f. 'die (dunkel) bestrichene' als Bezeichung für die 'Nacht' (RV 1,62,8), vgl. EWAia 11 40. 21
Vgl. BAMMESBERGER 1990, 202, CAsARErro 2004, 223f. mit li..: zu ved. aktu-, aber nicht als Umbildung eines !lt:n'n~tamms, den WIDMER 2004, 121 auf der Basis von jav. upa.naxtUTUsu postuliert, s.u. Anm. 29. S. zur Bedeutungsentwicklung SEEBOLD, TPhS 77 (1975), 166: urspr. 'Morgendämmerung' > 'frühe Zeit' > 'angemessene, passende Zeit' oder 'rechte Zeit'.
22
Mit einem u~tamm •nok"!-u- rechnen u.a. OLD S.V., IEW und PlNAULT, TIES 4 (1990), 187 mit Anm. 56, BROSMAN, JIES 32 (2004), 258f. Anders SZEMERENYt, Glotta 38 (1960),113,
Anm. 3, gefolgt von EWAia I 40: lat. noctü analogisch zu diü. 23
24
So WH 11 182f., IEW, gefolgt von SKARDZrus 242. Bei dem Ausgang toch. A -t: (B -81) handelt es sich nach PlNAULT, TIES 4 (1990), 187ft. um einen obI. Sg., etwa einen adverbial gebrauchen ASg., vgl. ved. niktam. Dieser wäre nach produktivem Muster zu einem nicht belegten NSg. • nokto (mit *ä der Wurzelsilbe > ·0 durch Umlaut) < *näkto(u) < *noktous hinzugebildet. S. zum Ausgang -ai ausführlich HILMARSSON, Sprache 33 (1987), 34ft.
Vgl. außerdem toch. A n(o)ktiIp Adv. 'gestern abend' (hapax), das ebenfalls auf der Basis mit umgelauteter Wurzel und damit auf dem
u~tamm
beruht. Verschiedene innertoch. Entste-
hungsmöglichkeiten des Ausgangs -iIp diskutiert PINAULT, TIES 4 (1990), 188. S. weiterhin PINAULT, Pedersen-Koll. (1994), 374: toch. A n(o)ktiIp < ·nokt-äiiiie, einer möglicherweise substantivierten adjektivischen Ableitung vom Substantiv toch. A • nokt < urtoch. * nokto 'ver-
512
gangener Abend'. Andeni zum PINAULT, TIES, 8 (1999), 192.
-0- von
noktiIp RINGE, FS Watkins (1998), 611, Anm. 1, aber s.
25
LEUMANN 278, 283, 303: Epikoinon; denominales o-Adjektiv, noctua(sc. avis) von noctü, vgl. iiinua von liinu-.
26
Vgl. PINAULT, TIES 4 (1990), 186f.: jo-Ableitung vom u-Stamm; zu dessen Entstehung s.o. Anm.19.S.nochDTB342.
27
Unsicher ist die Zugehörigkeit von gr. mc-t~ -tVOl; f. 'Strahl, Licht' (D.+, poet.) als denominales *{lk"-t-i-, vgl. GEW I 61 mit Ut., DEW 52.
Lautlich unmöglich ist die unter Hinweis auf die Autorität lEWs mehrfach behauptete Zugehörigkeit von Iit. anksti 'früh' usw., apr. angstJlinai, angsteina Adv. 'frühmorgens', got. anales 'plötzlich', vgl. z.B. LEW 111, PKEZ I 78f. S. dazu ausführlich PETIT, SEC 10 (2005), 141ff. (umgebildet aus *aiit-stas, *ant-stils zu einem nur noch dialektal erhaltenen Verb antstoti 'absperren; anfangen, beginnen; etwas beharrlich machen, verlangen'). 28
Der Ansatz des sekundären r-Stamms mit Suffixablaut ist unsicher, weil für die hier angeführten Bildungen sämtlich plausible Erklärungen zur Entstehung durch einzelsprachliche Analogien vorgeschlagen wurden. Falls der Stamm dennoch Uridg. sein sollte, wäre wie für den uStamm an eine Stammerweiterung nach einem der Wörter für Tag, vgl. *hz(a)j-rtn-, *hzämrtn-, *hz(a)gbe-rtn-, zu denken. Keine hinreichende Basis bietet sich jedoch für den Ansatz eines sekundären rtn-Stamms beim Wort für 'Nacht'.
Upp 99ff. sieht in dem ablautenden * -er, thematisiert * -ero-, ein 10kativisches Adverbialformans, ohne im Einzelfall das Vorliegen von r- oder rin-Stämmen auszuschließen. 2'J
Falls mit BARTHOWMAE 391 OWruJu für "t:Jr.Jiu angenommen werden kann, wäre nach DE
VAAN 2003, 522f. von *nakt-r- mit schwundstufigem Suffix > * upa.naxt:Jr.JSu- auszugehen. * -:JrrJ- müßte unter dem Einfluß des folgenden -iu irregulär zu -uru- geworden sein. DE VAAN weist auf den unbefriedigenden Charakter dieser Erklärung hin und darauf, daß im Av. jedenfalls keine Bildung mit vollstufigem r-Suffix vorliegt, die unmittelbar mit gr. vUIctoJp, lat. nocturousgleichgesetzt werden könnte. Wegen des Fehlens eines entsprechenden Fortsetzeni im Iod. hält SZEMERENYl, Glotta 38 (1960),112, Anm. 4 den iir. Status der Bildung für unwahnicheinlich. Vielmehr handle es sich um eine Analogiebildung nach av. xiapar- 'Nacht'. Äußenit unwahn;cheinlich ist vor diesem Hintergrund die Analyse von WIDMER 2004, 121 als ursprüngliches Heteroklitikon *neg"t-Ilertn-/* pg"t-I!ertrr, dessen schwacher Stamm germ. * unhtwön- zugrunde liegen soll, vgJ. auch den Hinweis von CASARETTO 2004, 224 auf die problematische SyllabiflZierung. VgJ. noch WITZEL, MSS 30 (1972), 186, Anm. 27: mpeni. axtar- 'Tierkreiszeichen' kann auf iran. *axtllr- < *{lk"-to. zurückgehen. Nach LEUKART, FS ChadwicklMinos 20-22 (1987), 359 mit - **g"ub-n6- > 'Y'JIlv6c;, die zahlreiche Zusatzannahmen erfordert und in ihrem Ausgangspunkt (*nog"- > **g"og"-) wenig plausibel ist. Vgl. alternative Herleitungen bei COWGlLL, Evidence (1%5), 156: *nog"-n6- > *nug-no. > *mug-no-, woraus mit Metathese 'Y'JIlv6c; und BEEKES, Orbis 37 (1994), 91ff.: * nog"·no- > * noo"'-noassimiliert> *ooo"'no- > 'Y'JIlv6c;). S. ferner das Referat in GEW 133; dort und bei BEEKES loc. eit. auch zu Glossen wie Ä'IlJ1v6c; (kypr. It. Hsch.). S. G. NEUMANN, FS Forssman (1999), 202ff.
515
• Vielleicht kontaminiert aus • nogO-no- und • nög"-6-. Nach MATASOVIC, LPosn 37 (1995), 63, hingegen mit Dehnung durch Winters Gesetz (in geschlossener Silbe) direkt auf • nogO-norückführbar; anders MAZIUUS, PKEZ s.v. und PKP II 295: nognan wohl < älterem • nögena-, das denom. von einem dem ostbalt. und slav. entsprechenden • nöga- «
•nög°-6-) wäre.
S. ausführlich JANDA, Sprache 38 (1996), 87ff. für diese Herleitung des gr. und arm. Wortes und Zurückweisung früherer Verbindungen (z.B. zu arm. nerk 0 'Farbe', vgl. GEW 11 2%). Dabei wäre im Gr. von einem Benennungsmotiv 'nackt, unbewaffnet, hilflos' (nicht "gefleckt' o.dgl.) auszugehen, das synchron vollständig verloren ist. Die arm. Form zeigt unerldärtes m-, das nach JANDA auf einer Assimilation an *_gO_, nach OLSEN 1999, 54f. auf Dissimilation
10
-no..
beruht. Denkbar wäre allenfalls noch iran. Einfluß, der freilich nur gegen vormaliges Sx. * den Anlaut beträfe. WINTERs alternative Herleitung (LPosn. 23, 1980, 209ft.) von merk
- n. 'Fuß als Maßeinheit' z.B. in &KcX-, EKU't6'Maßeinheit von zehn, hundert Fuß' gall. candetum 'spatium centum pedum' (Col. 5.1.6)62 gr. öWtEÖOV 'Fußboden' (Od. + ) [germ. * tumfet-6/i-f. in an. toptf. 'zu einem Bau, einer Ansiedlung gehöriges Stück Land', aschwed. tompft'Bauplatz063 gr. m')Il6v n. 'Ruderblatt' (Od.+) Iit. peäas m. (3) 'Getreidegarbe', lett. #a f. 'Handvoll, Armvoll06S apr. pedan 'PfIugschar066 ?[ved. -päda- in ni- 'Depression, Niederdrücken' (hapax), avam. 'Fallen' (KS, Brr ?jav. pätSa- n. 'Tritt, Schritt, Schreiten; Standort, Heimstätte,68 ital. * tripodo- 'aus drei Schritten bestehend, Dreischritt', vorausgesetzt von umbr. 3. Sg. Ipv. abtrepufatu, alat. tripodäre 'einen Dreischritt vollziehen' (Carmen Arvale)69 germ. *fata- m. in ae. ftet-, -Jiet'Reise, Fahrt' nur komp., z.B. Jietbengest'road horse', sljJJietmeist m. im Sg., n. im PI. 'Reise, - Fahrt'1O Iit. pidasm. (2, 4) '(Fuß)sohle; Boden',lett. padsm. '&trich,71 aruss., mbulg. pod'b 'Grund', aksI., aruss. pod'b Präp. 'unterm germ. *fatif. n. in an. fat'Gefäß, Decke, Kleid', ae. ftet, ahd. faz 'Faß, Gefäß' [lit. ptiodasm. (1) 'Topf, Krug',lett. puOdsm. 'Topf ved. -panna- in 'zugefallen, gelungen, wohlgeraten' (Br+ ) mkymr. usw. gwaeJ'niedrig, gemein, unwürdig'74 ved. padya- 'zum Fuß gehörig' (RV+ )75 lat. -pedius in acu- 'schnellfüßig' (PauI. Fest.)76 arm. heli'zu Fuß 077 ?[lit. -pCdis, f. -e in Jengva- 'leichtfüßig, leise auftretend,78 gr.1t21lfDv n. 'Fläche, Ebene, Feld' (II.+)I!IJ ved. pad(i)yä- f. PI. 'Fußtritte, Hufschläge' (RV) jav. paitliiä- f. 'Sehne' (von Mensch Und Tier), chwaresm. pzy 1 'Sehne' (*padiä-t germ. * fetjö-82 f. in an. fit, GSg. fitjarf. 'Strandwiese, Wiesenland am Rande eines Gewässers, feuchte Niederung',83 ahd. fizzaf. 'Gewinde, Garn', nhd. Fitze'Gamsträhne',84 ae. fitt 'Gedicht, Lied', 35. vittca 'Fitte, (Text-) abschnitt'BS gr. n6/)wv n. 'Füßchen (Diminutiv von noUc;); Fuß einer Vase' (Epich., Hp.)87 lat. podium 'Untergestell, Sockel, Balkon' (Vitr., inschr.)88 air. uide n. 'Reise, Marsch, Strecke; Zeitspanne, Frist,89 ?lit. pädis, -diio m. (2) und PI. padiiai, -iil'der Schragen, das
sam-
Untergestell, worauf die Tonne, der Backtrog ruht'90 apr. paddis'Kummet'91 ksl. poidb m. 'fundamentum, locus subterraneus' PT. mhiov n. 'Socke. ReinhekleidunI" fKritias+ )
530
*ped*ped-tlo-
osk. pest/tim, peessltim n. 'Ort, die Füße aufzusetzen, Podium,?92
Sonstiges
*pod-ti*ped-ikahr *ped_tjo-9S *ped-ko*pod-ilo?*ped-iHlo-
?*pod-u*ped-uro*ped-urahr *ped-uron*ped-ppt-jhr *-pod-ppt?*pod-o-lhro-
*poc1-umon-
I
abl. Inf. pasti'fallen', napastb 'casUS,93 lat. pedica f. 'Fußfessel' (Plaut. +)'" Ht. p6liJJS, -iB Adj. (3) 'zu Fuß' [aksl. pilb Adj. 'zu Fuß,96 [Iat. peccäre 'straucheln, fehlen, sündigen' (Plaut. +)'n [germ. *fstiJa-m. in an. fetilJm. 'Fessel, Schulterband, Schwert- und Schildband', ae. fetelm. 'Gürtel', ahd. fezziJm./n. 'Fessel,98 gr. KMlAov n. (meist PI.) 'Sandale' (Od. +)99 myk. pe-di-ra NPI. n. 'Sandalen, Schuhe' lat. pessimus, pessumus 'der schlechteste, sehr schlecht' (Plaut. + ) mkymr. usw. gwactbaf Superlativ 'der schlechteste,lUI ved. p4d6- m. 'Schuh?' (RV 10,27,24), pädukä- f. 'Schuh' (HiDhS+ )102 germ. *feturB- in an. JjQlurrm., as. PI. feteros m. 'Fußfessel'l03 germ. * fetur(j- in ae. fetar, -e f. 'Fußfessel' germ. *fetur6n- in ahd. fezzara f. 'Fußfessel, Fußschlinge' [myk. pe-de-Wt:-88 NSg. f. 'mit Füßen versehen,l04 toch. B -pew'fll.ßig' z.B. in iwe.rppewä'vierfiWig,l05 heth. patal1a- 'Fußfessel, Wickelgamasche,l06 luv. *patalha- 'Fessel (Körperteil, Kleidungsstück)', vorausgesetzt von patalhaji'fesseln,l06 heth. *paduman- in padummazzi AbI. 'an den Füßen,l07
Da in einigen Fällen weder entschieden werden kann, ob primäre oder sekundäre Bildungen vorliegen, noch was ggf. bei letzteren die Derivationsbasis wäre, und da manche Forscher
*ped- den Charakter einer Verba1wurzel ohnehin ganz absprechen, vgl. z.B. MATASOVIC 2004, 137, wurde im vorliegenden Abschnitt darauf verzichtet, möglicherweise deriviertes Material den entsprechenden Grundwörtern zuzuordnen bzw. eine Entscheidung hinsichtlich der denominalen oder deverbalen Ableitung zu treffen - die Gruppierung erfolgt allein unter formalen Gesichtspunkten. Dies schließt natürlich nicht aus, daß einzelne Formen mit identischem Suffix klar als deverbal erkennbar sind, vgl. z.B. das iir. Material sub * (-)ped-ti-. quantitativem Wurzelablaut, vgl. ved. NSg. pAr, AS pAdam, GSg. padis usw., jav. ASg. pä&1m, IPI. pa~:Jbiias(-ca) (eig. DPI.) usw. Diesen interpretiert SCHINDLER, BSL 67 (1972), 33f. als NSg. *p6d< **p6d-s, ASg. *p6d-1p, GSg. *ped-6s des akrodynamischen Flexionstyps. Anders BEEKES 1995, 189: NSg. • pOd-s, ASg. *pod-1]J, GSg. •pCd-s.
2 Mit
Die Annahme von ursprünglichem qualitativem Ablaut wird abgelehnt von HOLST, HS 117, (2004),168. 3
Wie ved. pdda- neben pad- mit Stammerweiterung -a- durch Reanalyse des konsonantstämmigen ASg. als päda-m (EWAia 11 77 mit Lit.)
i
i
j
*ped-
531
Mit generalisierter ~tufe, vgl. ZUCHA 1988, 99, AHP 244, RIEKEN 1999, 19. Die Stammbil-
4
dung des Heth. ist nicht eindeutig. Während der aheth. GPl. padän 'der Füße' sich auf uridg.
*pod-lJm zurückführen läßt, weisen Formen wie GiR -aS (KBo I 52, 9) auf einen ~tamm. TISCHLER, HEG II, P 532 rechnet mit der Thematisierung des ursprünglichen Wurzelnomens wie im Ved.; siehe dort auch zum sek. iStammpati- im IDuv. Vgl. noch KJMlJALL, HHP 136, 270: heth. patä- aus *pod6- gegenüber luv. pätJI- aus *#0-.
's. MELcHERT, CLL 173, K1MBALL, HHP 262. 6Stufe im gesamten Paradigma durchgeführt. Fortsetzung der ursprünglichen Dehnstufe nur
6
in dor.lUflc; (nur Hsch.), daneben auch dor.lt6t; nach den obliquen Formen. Att.1tOIX; ist nicht sicher erklärt (GEW 11 588, SCHWYZER 565, Anm. 3). Hierher auch tlClt06cbv Adv. 'aus dem Weg, fort' als Zusammenrückung aus tx xoOO>v 'weg von den Füßen' mit Akzentverschiebung (GEW I 477). Vgl. auch LIPP 243. Durchführung der ~tufe im gesamten Paradigma. Strittig ist die Interpretation des NASg.
7
otu. Mit Einordnung in die arm. D-Stämme aufgrund des ASg. *pOd-lp > arm. NASg. om rechnen u.a. SOIMI'rrl02 und OLSEN 1999, 175, MATZINGER 2005, 89f. STEMPEL, IF 95 (1990), 38ft., bes. 53f. sieht im D-5tämmigen Sg. des Wortes eine Neubildung zu einem alten Dual, der die Grundlage des arm. Plurals darstellt. Das D-Suffix habe hier singulative Funk-
tion, die als Rest der bekannten individualisierenden Funktion der n-Stämme des Typus catus
: Cato anzusehen sei. NPl. ot-/c< *podes und APl. ots < *pOd-ps können nach OLSEN, a.a.O. Formen des urspr. Konsonantstarnms fortsetzen. Anders STEMPEL, 59f. Falls *pöd-db(hJ-i- 'Ort (wo man den Fuß hinstellt)', Diskussion bei s. bei
8
* dbeh r
* -dlJhri-
sub
'stellen, legen, setzen; herstellen, machen' mit Anm. 2l.
Nur in der Glosse~·~. lVlOl &; ~ (Hsch.). Einordnung als galatisch (ohne Begrün-
9
dung) durch Schindler apud WATKINS 1995, 118, Anm. 6. Wenn das alang zu lesen ist, läge wie im Germ. eine Umbildung mit verallgemeinerter o-Dehnstufe vor, vgl. HAMP, ZCP 34 (1975),22 und GRIEPENTROG 1995, 174 mit älterer Ut.; unberücksichtigt in FREEMAN 2OOl. 10
Mit bereits urgerm. verallgemeinerter o-Dehnstufe (GRIEPENTROG 1995, 171). Alte Fonnen
des Konsonantstamms sind z.B. im Got. der ASg. IOlu < urgerm. *IÖlun, der DPl. fotum< urgerm. * fötmiz sowie der APl. fotuns < urgerm. * fötuInz. Diese Formen wurden als zu einem u-Stamm *lolu- gehörig reinterpretiert, was zur Neubildung der anderen Kasus führte S. GRIEPENTROG 1995, 153ff. mit ausführlicher Diskussion des Materials der einzelnen Sprachen. Vgl. auch KAZZAZr, AT Jena (2004), 145ft. Bezeichnet im An. und Ae. auch das Längenmaß.
11
12
Wohl mit durchgeführter ~tufe, jedoch ist der Ansatz des Ausgangs der Vorform umstritten: DTB 401 rechnet mit einer Rückbildung aus idg. mask. Du. *pOde « *pod-h[c, vgl. gr.lt6lle) > *podje> *poje> *peyä> *pei Auf dieser Dualform wurde ein neuer Sg. aufge-
baut, d.i. *pei-(i)ye; Diskussion alternativer VorscWäge. RINGE 1996, 28f.: Der Sg. von toch. B paiyye (vieH. < 'peY(:J)ye?) ist sekundär neutral und rückgebildet aus einem urtoch. Dual
532
"'ped-
*piY:I< uridg. *p6d-ih/. HlLMARssON 1989, 94f. mit Kritik an früheren Erklärungen von ADAMs und RINGE, gefolgt von PlNAULT, SEC 2 (1997), 298: Uridg. NSg. *pod-s (oder weniger wahrscheinlich "'ped-s) > frühurtoch. "'pa; das durch Stammerweiterung in die Flexion der Klasse VI, Ib (n-Stllmme) überführt wurde. \3
Nach KLINGENSCHMITT, Fr Tocharisch (1990), 313 aus LPI. "' pod-su, sekundär mit AllativSuffIX -acbzw. Lokativ-Suffix -adJerweitert. Vgl. auch CARLING, TIES 8 (1999),102,106.
14
Die Quantität des Wurzelablauts ist umstritten: Nach WOU 192 mit Dehnstufe, die aus dem NSg. auf das ganze Paradigma übertragen wurde, anders HEIDERMANNS, Habil § 282, Anm. 3, der mit (] > uvor aus dentstandenem arechnet. SCHRUVER 1991, 135 rechnet mit Übertragung des e-Vokals aus dem ASg. *ped-lp in den
IS
NSg. Anschließend sei das -e- entweder analogisch nach Wörtern wie sä/, silis oder durch das Wirken von Lachmanns Gesetz gelängt worden. Letzteres ist die von SCHRlJVER favorisierte Möglichkeit. Hierher wohl noch pedisequus 'Diener', ursprünglich 'auf dem Fuße folgend' (PI. +; pedisecus CIL 8.12642), vgl. WH 11 273. 16 S.
WOU 522f.: Mit verallgemeinerter e-Stufe; dort auch Referat der Vorschläge zur Erklä-
rung der AbISg.-Endung (·i statt oe). Unnötig wäre die Annahme einer Umbildung, wenn mit MEISER 1986, 114 von der alten Instr. Endung -eauszugehen wäre. 17
Air. fs mit nicht-palatalem s. Den keltischen Präpositionen liegt der dehnstufige LPI. "'pId-suzugrunde, vgl. LIPP 243 mit Ut. Die Dehnstufe wäre nach SOIINDLER, BSL 67 (1972), 35 aus
dem nicht belegten endungslosen LSg.....pldübertragen. Anders HAMP, ZCP 34 (1975), 23f.: Mit analogischer Vokaldehnung zur Anpassung an die seltene Vollstufe von "'opks « *OUPS 1) in uasaJ. Hierher noch air. iseJ, akymr. isel'niedrig' mit f-baltigem Suffix nach air. uasaJ, kmyr. uchel
usw. 'hoch'. 18
Vorform umstritten, s. DEMIRAJ 329f. Traditionell nach VKG I 50 aus LSg. *ped-su. Nach Klingenschmitt apud DEMIRAJ < "'ped-simit LPI.-Endung -siwie im Gr., so auch HAMp, ZCP 34 (1975), 23. Nach LIPP 243, Anm. 10 ist poshtc < *pedsu-tosstrukturell vergleichbar mit ved. patsutis Adv. 'zu Füßen'. Anders HAMP, ZCP 44 (1991), 74: aus einem Adv. "'ped-s~ das auch dem hier unter *ped-tjo-
genannten balt. und slav. Material zugrunde liege (fürs Balt. jedoch lautlich nicht möglich, vgl. DyBO 2002, 405. Für alle drei Fälle - auch fürs Alb. - sei Winterdehnung anzunehmen. DEMIRAJ rechnet für a1b. (per-)posh sowie für die t-baltigen Formen in pOsht(e), pOshter(e) Adj. 'unterer, nieder, niedrig', pi!shtjcre Adv. 'tief, unten' mit Entlehnung aus oder zumindest Einfluß von lat. pos, post(e) 'hinter, nach', posteros '(nach)folgend', postcrior, ·ius 'der hintere, spätere, folgende' ohne Diskussion der fehlenden semantischen Übereinstimmung. \9
Vgl. WH II 294 mit Lit.: Kaum Latinisierung von 'tpCltOUI;. Vgl. zur Vokalquantität Anm. 15 zu
lat. pes sub *ped-. 1D
Weitere Komposita in EWAia II 76. SCARlATA 296ff.
*ped-
533
Zu Bedeutungsansatz und Form s. WÜST, Altpersische Studien. Beiträge zum Glossar der
21
Achämeniden-Inschriften. München 1966, 194ff. (Pi'fl.a 8-11). 22
Adjektivische o-Ableitung von einern Wurzelkompositum mit * hej- 'gehen' (LIV 232) im HG.
23
Anders z.B. GEW II 487 mit üt.: "Bis auf den Akzent mit aind. pad-ya- 'den Fuß betreffend' formal identisch", LüHR 2000,286: "aus einern vorurgr. Relationsadj. *ped-jo-".
Kaum mit BALLES, Sprache 39 (1997), 162 und Amn. 43 aus einem hypostasierten Lokativ *pec/i-6- 'auf dem Fuß befindlich', da vergleichbare, als delokativisch analysierte Bildungen mit und ohne Suffix auf die grundlegend andere Semantik 'unten, arn Fuße' weisen (s. air. fs usw. sub *ped-, gr. ltE&ov n. 'Fläche, Ebene, Feld' sub *ped-ijo-). Nicht existent ist weiterhin der von gr. tmnoc;; 'Reiter' - das BALLES als parallele Bildung der ursprünglichen Bedeutung *'der auf dem Pferd befindlich ist' interpretiert - vorausgesetzte Lokativ tltltl.-. Hierher wohl als weitere, auf-einem Wurzelk.ompositum basierende Ableitung gr. ntllU'tfXX
PI. tant. 'Fußwickel' (Aisch., Soph.) < *ped-pluH-tro- 'Mittel zum Umhüllen der Füße' mit Hinterglied 1. */lel- 'einschließen, verhüllen', vgl. LIV 173 mit Anrn. 1, LIDDELL-SCOTT s.v. und GRIEPENTROG 1995, 173. 24
Wie in gr. lll!l;6c; Wurzelk.ompositum mit *hlej- 'gehen' (LIV 232) im HG, vgl. WH I 253 und LEUMANN 275 zum
2S
-t-.
Das ved. Wort wird üblicherweise als Sekundärableitung zu pad- 'Fuß' gedeutet, s. EWAia II 74 und LIEBERT 182, 189. Der von LIEBERT 182 referierte Ansatz als i-Ableitung vom Wur-
zelk.ompositum mit HG *h2f:t- 'gehen, wandern' (LIV 273), vgl. ved. atasi 'wanderst', erklärt auch das mask. Genus des Wortes besser als die Annahme einer denorninalen ti-Bildung 'Fußgang' zu *pad- 'Fuß'. 26
Vgl. noch dür8upabha- 'weithin polternd' (RV 7,21,2), s. EWAia II 78; zur Semantik vgl. SCARlATA 298: 'Geräusch beim Herannahen, beim Auftreten'.
27
S. GEW I 536 mit üt.: Nach Hesych eigentlich "auf dem Fuße, in der Fußspur folgend". Hier angesetzt mit SOLMSEN 1909, 269 als *Elt[-ß&-d mit sekundärer Kürzung und nicht als Bildung mit jä.,'iuffix nach SCHWYZER 475, weil letzteres keinen geläufigen Typ darstellt.
28
Vgl. NYBERG 1974, 141, EWAia II 80 mit Lit. Daneben *ped-mo- in ved. padma- m./n. 'Lotos, Wasserrose, (Blüte von) Nelumbium speciosum' (RV-Kh, MS +), padma-1otosfarbig' (Br), iran. *padma- (wenn in chwaresm. pi5m 'weich')? Als Benennungsmotiv wäre iir. *ni-pad'sich (zum Schlafen) niederlegen' zu vergleichen, bezogen auf das abendliche Sich-Schließen ('Schlafen') der Lotosblüte. Ein Lehnwort ist nicht auszuschließen (EWAia II 79f.). Diskussion weiterer Möglichkeiten der semantischen
Entwicklung bei RONzmI 2006, 29ff. 29
Nach WH I 428f. deuten GSg. compedium (überwiegend PL, -um erst Tert.), API. compedis (XII tab.) auf einen i.,'itamm *pedis, -is f. 'Fessel'. Dieser könnte möglicherweise als Bildung
des inennis-Typs auf' -ped-o- n. in ved. dru-pad;i- 'hölzerne Fessel' (s.u.) zu beziehen sein.
534
*ped-
30
Ygl. WH II 294 mit Ut. und HAMP, ZCP 34 (1975), 21, 26. Anders HAMP, AArmL 18 (1997), 20: Extrahiert aus einem Kompositum auf *-pd-i- mit automatischem e-Einschub bei einer Wurzel mit zwei Obstruenten. Nach EWAia II 71, 77 bleibt die Zuordnung zu ved. PAD 'treten, gehen, fallen, niedersinken'
31
oder PAT'dahinschießend fliegen. fallen. stürzen' unsicher. 32
Hierher evtl. noch umbr. pesetom < *pessum eitom, vgl. lat. pessum Ire 'zugrunde gehen'. Die Bedeutung des umbr. Wortes ist nach WOU 547 unbekannt; es bezeichnet einen Vorgang im Ritual, durch den dieses ungültig wird und gesühnt oder wiederholt werden muß. Der Ansatz
des Lat. als tu-Blldung erfolgt wegen der Gleichung mit dem Yed., doch könnte für das Ital. auch mit WOU von *ped-to-m ausgegangen werden. 33 34
S. EWAia II 78 mit Ut. Ygl. DMic. II 363 mit Ut.: < *t[-ped-ja-. Zum Kompositionstyp s. MElssNER!fRmUlATo, TPhS 100 (2002), 304f.
35
S. GRIEPENTROG 1995, 169 mit Ut.: Regulär umgebildet aus urgerm. * fet-i- < *ped-ihr . Referat einer anderen Etymologie bei HEmERMANNS 1993, 198: zu germ. • laita- 'fett'.
Suppletiver Komparativ zu malus 'schlecht'. Daneben wird von Yarro L 8,76 ein Positiv peium postuliert, dessen tatsächliche Verwendung allerdings nicht bezeugt ist. HEIDERMANNS, Habil. § 195a vergleicht hierzu umbr. peiu und leitet beide mit der Bedeutung 'minderwertig' aus • ped-jo- 'niedrig, am Boden'. her; letzteres könne im Lat. zusätzlich formal als
36
Komparativ charakterisiert worden sein. WOU 527 lehnt diesen Bedeutungsansatz für das Umbr. ab und rechnet statt dessen mit einer Farbbezeichnung für Opfertiere (Eber, Ferkel). Es handle sich wahrscheinlich um eine dunkle Farbe ('schwarz?), da sie wahlweise neben 'rot' vorgeschrieben sei. LIPP 243 mit Anm. 4 mit Lit. zieht als Positiv einen LSg. *ped-i'beim Fuß' -+ 'unten' in Erwägung, der von lat. peiorvorausgesetzt wird, dessen genaue Form jedoch nicht mehr feststellbar ist. Dieser wäre auch die Grundlage von lat. pessimus, S.u. 37 Alter
und Entstehung umstritten. Nach RIx, KZ 89 (1976), 278 und WOU 525 handelt es sich
um eine Ableitung von • ped- 'Fuß' mit der Bedeutung 'Tritt(-stelle), Stelle für den Fuß, Fußboden'. WOU 525 rechnet weiterhin mit einer "grundsprachlich angelegten Ableitung, deren Alter für jede Sprache getrennt zu bestimmen ist". DUNKEL in SOUTHERN, JE Perspectives (2002), 27 erwägt verschiedene Möglichkeiten: Die Bedeutungen 'Ort', 'Grund' könnten aus • 'Fußtritt' entstanden sein, wobei das Substantiv *pid-o-m durch Akzentrückziehung aus dem Adjektiv • ped- -ürim Kluv., die bisher keine Parallelen findet, s. AHP 132. EICHNER, in Bammesberger 1988, 146, bezweifelt, daß pAhürdie gew. Lautung des luv. Wortes ist: "Vielmehr ist mit performanzbedingter Deformierung [in magischem Zusammenhang] ... zu rechnen." S
So z.B. RASMUSSEN 1989, TI Fn.l0, auch zögernd DTB 393, wo aber alternativ eine mit B ident. Vorform "phI..U)lIör (s.u.) in Betracht gezogen wird; diese zweite Auffassung vertritt auch RINGE 1996, 17. Nach KLlNGENSCHMITI, Pedersen-Koll. (1994),244, handelt es sich hingegen bei beiden toch. Wörtern um eine innersprachliche analogische Neuerung, durch die zu einem GSg. "pun~ nach dem Muster von einem Kollekt. wie "udör ('Wasser') ein neuer NASg. "puör > "pUJ!Ör und weiter ein nicht-kollekt. "plß..p)or hinzugebildet wurde, vgl. auch KLlNGENSCHMITf, FT Tocharisch (1994), 400f. Fn.151. Die toeh. Formen würden damit keinerlei Aussage über einen urspr. SxAblaut erlauben.
6
Die Flexion ist zu einem unregelmäßigen n-Starnm umgebildet, die obliquen Kasus scheinen auf "phzUD-en- (s.u.) zu beruhen, das nach IEW durch Kreuzung von "phzUD-' und "phI.. u)pcn- entstanden ist; vgl. CAsARETro 2004, 579. Falls "fawör die lautges.
Entsprechung von"ph2flörwar (vgl. zu sauiJ), ist der Anlaut f- statt fa- aus den obliquen Kasus übernommen. S. Überlegungen zur Genese des got. Paradigmas auch bei BAMMESBERGER
1990, 205t.: der NSg. könnte von"ph2f!ör aus zu einer germ. Form" J{ ~ö geführt haben, die durch -n recharakterisiert wurde, nachdem in obliquen Kasus "fun-en- durch Kreuzung aus GSg. *phzl/cn-s > "J{ u)wcn-z > "J{ ~cDZ und "phzUD-es > "fun-ez entstanden war. Dabei liegt nach BAMMESBERGER in "phzl/cns der GSg. des Singularparadigmas, in "phzUD-es der GSg. des Kollekt. vor, gemäß der Rekonstruktion von SCHINDLER BSL 70 (1975), 10. Ausgehend von RAsMUSSENs alternativem Ansatz (s. Anm.l) ließen sich alle diese Formen aus Stänunen des Kollekt.-Paradigmas gewinnen. KLlNGENSCHMJIT, Pedersen-Koll. (1994), 243 mit Fn.17 sieht in fon eine Neuerung (statt germ. *für-) nach verlorenem Muster. 7
Doch s.o. Anm.5 zu KLlNGENSCHMfITS alternativer Erklärung.
8
Als Beleg für zweisilbige Geltung wird die Schreibung vugirim Muspilli gewertet. Nach IEW ist der Stamm von einem LSg. *phJ..U)IICn" aus durchgeführt. Vgl. auch BAMMESBERGER 1990,205, der mit einer nicht vollends geklärten Vorform germ. "JiJ(~errechnet. Nach RAsMUSSEN 1989,77 Fn.l0 stand im Germ. NSg. "für neben obI. *fuwin-, was durch Ausgleich "fuwir ergab. KLINGENSCHMIIT, Pedersen-Koll. (1994), 243 betrachtet fuir als Umbildung
von DLSg. *fuin-i aus, das selbst analogisch nach etwa * watin-i (got. DSg. watin) entstanden ist. Nach KLUGE/SEEBOLDz4 s.v. Feuer zeigt hingegen fuir in -ui- nur Schreibung für lü], die Form wäre von ahd. usw. fiur(s.u.) nicht verschieden. 9 Oblique
Formen pahhuen- weisen auf *pah2llcn- mit ß-stufigem, betonten Sx., vgl. AHP 133,
*pChzlll
HHP 132. Die Wz.Form pahb- in obl. pahhuen- und pahbun- scheint aus dem NASg. • p8hr durchgeführt, sie steht nicht für *pbr , wie aus Schreibungen pa-ah-hu-, nicht pa-hu-, zu schließen ist (RIEKEN 1999,332 gegen STARKE 1990, 572, vgl. HHP 403). 10
Ob mit Laryngalmetathese • pb2lJr- > *pubff- gerechnet werden muß, ist unsicher, dagegen plädiert RASMUSSEN 1989,77 Fn.l0, der mit Ausgleich *p6b2flf, 'ph2IJIICn- und 'ph2IJn-' zunächst zu • pub2lll, •pupen-, •pan- rechnet (vgl. Anm.l). Der Zirkumflex des gr. Wortes deute auf frühere Zweisilbigkeit. S. dagegen SCHWYZER 350, 377f., der für den gr. NSg. mit Dehnung und Zirkumflektierung im Einsilbler rechnet. Eine gr. Fortsetzung der o-Alternante vermutet lIAMP, Glotta 75 (1999), 35 in mlv6t; m. 'Fackel' (Aisch. +) < *pah2llen-o-.
11 Allgemein so interpretiert, vgl. DMic. S.vv., zu pu-ka-wovgl. mJPICQE6:; (Soph.). 12
Vgl. WOU 557f. und 617f. zu umbr. ASg. purom-e unbekannter Be,t, in dem eine Abltg. *ph2IJT-<J- - 'Feuerstelle' gesucht wird. Das Etymon wird auch von der Abltg. osk. pur-asiai-
'zum Feuer (Brandopfer) gehOrend' vorausgesetzt, s. WOU 612. Wenn auch für das Umbr., wie im Gr. (s.o. Anm.l0), mit einem eiDzelsprachlich aufgebauten Ncoablaut • ii: ii (> j: u) gerechnet werden darf, ware die Annahme einer Metathese zu *Pub2T- wiederum entbehrlich.
13 Zunächst nur NAPl. (bzw. Kolleltt.), innergr. als Pl. zu 1rilp verstehbar; ein o-stämmiger DPl. mJPOi~ bei Xen., ein o-stämmiger Sg. 1nlp6v nur bei Gramm. 1tIlj)O- erscheint ferner spät als VG für gew.ltUp-. 14
Das Transponat stimmt zu der. arm. Form, doch ist nicht auszuschließen, daß de facto eine
kompliziertere Umgestaltung des no-St.es stattgefunden hat. Gelegentlich erscheinen konsonantstämmige Formen, wie ISg. bowrb, DPl. hoWTC', vgl. OLSEN 1999, 49, ferner MATZINGER,
REArm 27 (1998-2000), 75f. Das gr. HG ist durch die Komposition o-stärnrnig
(vgl. SOMMER 1948, 134) und somit wohl nur oberflächlich identisch. Zum Sx. s. z.B. SCHWYZER SOl, VINE 1998, 11; von mlp-E't- sind Formen wie 1t'Iljltooro, alt. 1t'Ilp€'ml> 'fiebere' (Hp. usw.), ltllpE'ttlc&; 'fiebrig' (Gal.) gebildet, vgl. GEW 11 627.
15
16
Die Herleitung ist unsicher, fUrr setzt zunächst germ. •fiira- voraus, das nach IEW auf • pur(*pubp--) zurückgeht und von dem es eine einfache Thematisierung sein könnte. Möglicher-
weise ist alternativ mit einer einsilbigen Zwischenstufe *1( "1ör zu rechnen, in der • ö > ii werden konnte (vgl. an. su < *sah2 ) oder analog obI. Kasus auf • fun- durch • für ersetzt werden konnte. Zu RASMUSSENS Herleitung s.o. Anmm.l und 10; ähnlich geht KLINGENSCHMITI, Pedersen-Koll. (1994), 243 von einem früh durchgeführten Stamm
'pur(> germ.
• für ..... •für-a-) aus, der mit gr. mip etc. identisch wäre. 17
Dazu tschech. P.ffetj'glühen', serb. upiriti'anfachen', russ. pjren"KoWenloch im Ofen', vgl. IEW. Die Zuordnung bleibt wegen der Vereinzelung der Belege zweifelhaft.
18
19
Ableitungsbasis aus obI. Kasus mit der n-Alternante, auch z.B. in ahd. funcho'Funke'. Der Stamm entspricht den obI. Formen des Got., ist also einzelspr. aus einem obliquen Stammallomorph lexikalisiert.
20
Vgl. OLSEN 1999, 533f. hnOC'ließe sich etwa als 'ph2 un-oskahrtransponieren; es iiegtjedenfalls eine Abltg. von der n-Alternante vor.
*pih2l!r
21
22
545
BAMMESBERGER 1990, 205 und KLUGE/SEEBOLD2< s.v. Feuer rechnen mit einer direkten Fortsetzung von *pehzflf, die sich nach KLUGE/SEEBOLD über westgerm. *fewur entwickelt hat. Diese Auffassung scheint zu implizieren, daß die Umfärbung von *e > a durch nebenstehendes * hz nachgrundsprachlich ist, da sie jedenfalls für das Germ. nicht vorausgesetzt werden kann, oder daß * Hin *peHlIrvielmehr *h/ war. Beides wird hier als unwahrscheinlich angesehen. In ahd. usw. Dur kann deshalb eine ß-vollstufige Form nur sekundär innergerm. entstanden sein. Ihre Motivierung bleibt aber unklar, da eine Vrddhi-Bildung funktional nicht begründet ist. Nach KLlNGENSCHMl1T, Pedersen-Koll. (1994), 243, handelt es sich um eine einfache Metathese *fuir(s.o. ahd. fuii) > *Dur-. S. KLUGE/SEEBOLD2< s.v. Funke: es kann sich um eine vereinzelte innergerm. Ablautvariante -an- zu -un- in ahd. funcho, mengl. fonke 'ds.' handeln.
23
Der Anschluß an das idg. Etymon läßt sich nicht genauer fassen. Das Wort scheint synchron neutr. u-Stamm, vgl. PKEZ s.v., es ist in finn. panu 'Feuer' entlehnt. IEW rechnet mit einer
Vorform *Pllon-u (zu einem Stamm *phzflon-, der statt *phzflcn- von *phzflör aus gebildet sein müßte); MAZruus erwägt *ph:PJII-, das mit Metathese< *phzflD- entstanden wäre. PETIT 2004, 99 rechnet mit einer vi. vergleichbaren Metathese im balt. Paradigma von 'Wasser' (* udn- > *und-), schließt aber im Anschluß an die Überlegungen von SMCZYNSKI 2000, 191 eine germ. Entlehnung für panno nicht vollends aus. Wenn die anzunehmende u-Flexion als Umbildung einer Sx.Form *-win- verstanden ~erden kann, könnte apr. *panu als **pa-n-hr win- eine ähnliche n-Infigierung zeigen wie lit. vanduö 'Wasser' < **1ID-n-d-rfn-. Eine so transponierbare "Infigierung" ist freilich nicht sprachwirklich, die Umbildungen müssen in der Geschichte der balt. Einzelsprachen zustande gekommen sein. 2< Das Verhllltnis dieser Wörter zu mlpp6c; und lt'IlfXJ6l; (s.u.) ist nicht hinreichend geklärt, s. GEW 11 627, 63lf., vgl' 1..EJEUNE 1972, 138 Anm.133-5, SCHWYZER 335f., 516. Gerechnet wurde mit einer Vorform *lt'IlfXJF6l; (*phzur-s-IID-) die allen Formen zugrunde liegen könnte, doch ist die Lautentwicklung von *-rsll- nicht sicher zu belegen (vgl. LEJEUNE loc. cit.), in Frage kommt auch eine Bildung *ltUp-06- neben ~F6-, für mlpp6c; rechnet GEW 11 632 weiter mit expressiver Gemination. S. ferner DMic. s.vv. pu-wo und pu-wa mit weiterer Lit. (DSW)
1. *pejg- 'malen'!
*plg-men-n. . *pig-ter- m. ? *pojg-o*pig-tOSonstige tpl-n-g-o· 3
LN 464, IEW 794 (Pr") [lat. pigmentum n. 'Farbe, Schmuck' (Plaut. +) [Iat. pictorm. 'Maler' (Plaut. +) aksl. usw. pCgD 'scheckig, gesprenkeltt2 lat. pictus 'gemalt' (PPP zu pingere, pinxi 'malen, sticken, mit einem Bild verzieren')
ai. piJiga- (ep. +) 'rötlich braun', mit piJigala- (AV +) und piiijara- 'ds.', Mitanni pibinkara-nnu (Pferdeepitheton )4
1. *pcjg-
I
Vgl. • peik- 'heraushauen, herausschneiden' auch 'malen, verzieren' UV 465f. mit Anmm. Das Verhältnis der Varianten • pejI- und • pejg- ist nicht hinreichend geklärt. • pejg- ist verbal nur in lat. pingere direkt greifbar, da toch. AB pl•.n)k- 'malen, schreiben' lautlich mehrdeutig bleibt. Das lat. Präsens könnte indessen nach einem Analogiemuster finxi: Iktus: fingere,
strinxi, strietus: stringere, pinxi: pictus: x umgebildet sein (so SCHULZE, KS S. 260; vgl. auch lat. e-mungere, -miinxi, -mÜDctus zu *mepk-, andererseits vinccre neben viel). In diesem Fall wären Fortsetzer von *pejg- auf Nominalbildungen beschränkt, die sich wiederum in größerer Zahl zu *pejk- finden, s. dort. Eindeutig bleibt nur ai. pißga-, das trotz innerind. alter Bezeugung keine archaische Bildung sein dürfte. 2
Isoliert neben sonst herrschenden Fortsetzem von *pejk- im Slav., daher vI. entlehnt aus germ.
3
Bildung auf * -0- vom Nas.Präs., s. EWAia II 126 mit Lit. (auch zu p binkara-nnu).
• faihlga- < *pojk-o-(s. sub *pejk-).
4
Gr.
myyw..o;· oaiipo slav. s in diesem Kontext nicht lautgesetzlieh, sondern analogisch von nebenstehenden Verbalformen übernommen.
8
Iir. Neubildung nach STüBER 2002, 44 (s.o. Anm.2). S. ferner OLSEN 1999, 329f, 251, für arm.
9
Eine o-stufige Bildung kann auch in toch. A peke m. 'Malerei, Schrift' gesucht werden, doch ist die Stammklasse im Weiteren 1lIIkIar, ferner kommt auch Zugehörigkeit zu 1.*pejg- in Frage (doch s. dort Anm.2 zu aksl. plg'b).
Entlehnungen (ayn)-pes'(auf diese) Weise' etc., pßak'getleckt'.
10
Zunächst komponiert: piInJ-pesa- 'vielfarbig' (RV 2,10,3).
11
Oft Plural wie auch piciB (s.u.) - urspr. neutr.? (so RAsMUSSEN 1989, 171). Weitere lit. Nomina wie piSas 'Rußtleck', piSiJs 'rußig', psiius (als ob *pojI-6-) 'leicht abfärbend /
schmutzend' scheinen nur durch Lexika bezeugt. 12
S. SCHAFFNER 2001, 285ff; SEEBOlD, ZDA 123 (1994), 353 schließt als germ. *fBiga- 'dem
Tod verfallen' an. leigr u.a. an: aus Kompp. wie ae. ein Simplex 'todgeweiht' abstrahiert.
dealJ-~ 'für
den Tod hergerichtet' sei
Das germ. Adj. *faiha- 'bunt' (S.lIEIDERMANNs 1993, 183f) in z.B. got. Iilufaihs* 'vielgestaltig, mannigfaltig' ist aus dem Subst. durch Verwendung als Kompositions-HG entstanden, vgl. SCHAFFNER ibid. Eine o-stufige Bildung liegt ferner gr. 7tOI.1C1:Äo; 'bunt, mannigfaltig' (n. +) zugrunde, s. GEW 11 S72!, vgl. schon myk. po-ki-ro-nu-ka; Urverwandtschaft zwischen 7tOI.1C1:Äo; und ai. peia18- 'geschrliückt' oder zwischen got. Iilu-laibs* und ai. puru-pesa-, gr. 1tOÄ.'U7tOt1CV..o *'harvest'> 'year' vorauszusetzen. Dagegen stellt KATZ, Glotta 72 (1995), 151ff. die toch. Wärter zu *k"elh r 'eine Drehung machen, sich umdrehen, sich (um-, zu-) wenden', UV 386ff. S. ferner SCHAFFNER, Akten Greifswald (2004), 287. 10
Nach SCHAFFNER 2001, 438 ein Indiz für ursprüngliche proterodynamische Flexion.
11
Gegen IEW wohl nicht hierher apr. pectis 'Ofenschaufel', vgl. PKEZ III 277 sub pettis 'Schulterblatt' (Elb. Vok.).
551
12
Laut VASMER 11 352 hierher auch abl. peitera 'Höhle' mit Komparativsuffix - -ern- in der ursprünglichen Bedeutung 'ofenähnlich'. S. ferner VAIUANT IV 647.
13
Gegen lEW 798 erwägt OLSEN 1999, 83 wegen lautlicher Bedenken: "These difficulties may possibly be overcome by a slightly modified reconstruction
-p"k"tihr ( >--tja-), a
derivative which would mean not 'Backen', but rather 'Gebäck', where zero-grade substitution in a 14
Tt~T-root and -c'- the continuation
-8- may
vr~
be considered a
of - -k"tj- [...]".
Dazu auch ein Absolutivum in ved. paktvA (AV, BYV +).
tS
Hier -st- vom Inf. übernommen, zum Lautlichen S. VAIUANT I 93.
16
Ursprünglich evtl. ein Mask., laut VASMER 11 351 zu ab!. pekl) 'backe' als 'Werkzeug zum
Einbrennen eines Zeichens'. BRUGMANN 11.1, 425: "Vielleicht war es ursprünglich Name für eine Backform (eigentlich 'Backer'), vgI. opeka 'Ziegel'. Ausgeschlossen ist freilich nicht, dass peCatb entlehnt war." Zweifel an der etymologischen Zugehörigkeit auch bei VAILLANT 11.1, 224f., dem folgend R1EKEN 1999, 86,Anm. 412. 17
Vgl. DEMIRAJ 322, ferner OREI., AED 329 zur Verbalwurze!.
18
Ep. auch Simplex päbi- 'Kochen' mit Akzent nach PäQ., vgl. AiG 11. 2, 102.
19 Daneben auch tl(:no-1C6Ito ocbt- zeigt, sich aber bzgl. der Stammbildung nicht genauer bestimmen läßt. Eine verwandte Bildung vermuten SCHMID'I' in Bauchhellß I Neumann (1987), 148f. und MEES, Seelt 36 (2002), 140 auch in dem Matronennamen Octocannabus (DPl.; Krefeld). Dabei setzt SCHMIDT *puktokä > *poktokä durch Assimilation an, MEES rechnet alternativ mit monophthongiertem vollstufigem *(p)epktokä.
8
Für die geographisch beschränkten germ. Wörter rechnet PowME, Ogam 6 (1954), 153f. mit einem flühen kelt. LW, das noch keinen *p-Schwund aufweise; vgl. auch POWME in Toward a Grammar of Proto-Germanic, Edd. F. van Coetsem I H.L Kufner, Tübingen 1972, 64. S. dagegen ausf. EvANS, Seelt 32 (1998), 271ff., zu Gunsten dieser Auffassung wieder MEES, Seelt 36 (2002), 139ff.
9
Gr. ltE1>1CO>V, -mVOl; m. 'Fichtenwald' ist nur bei Hdn. bezeugt.
*ph$er-I*php-' m. 'Vater')
(DSW)
IEW 829, EIEC 194f. ved. pitar- m. 'Vater' (RV+), NSg. pitA, ASg. pitaram, GSg. pihir, DSg. pitre, NPl. pitaras, DPI. pitjbhyaS av. pitar- m. 'ds.', NSg. aav. ptä, tä, jav. ptä, pita, ASg. aav. p·tamm, jav. pitar.Jm (V. 12,1), DSg. aav. röTÖi, pi(Jre, NPI. jav. p·tarö, DPI.jav.ptr"biiö(V. 15,12t apers. NSg. pitäm. 'Vater', GSg. pifll5 6 khot. pätar-, ASg. pätaru 'den Vater', paSto plär
*ph21er-
555
gr. NSg. na'tl'p m. 'Vater' (11.+). ASg. nattpa. GSg. att. naTp6l;. DSg. att. natp(. API. na~7 myk. NSg. pa-te m. 'ds.' arm. NSg. hayr'Vater', GSg. hawr, NPI. hark,8 nphryg. NPI. patel7ls 'Väter,9 lat. NSg. pater m. 'Vater' (Naev., Cato+), ASg. patrem, GSg. patris, NPI. patres 'Vorfahren, Senatoren, Patrizier' (Verg., Liv.+)l0 osk. NSg. patirm. 'Vater', DSg. pateref, mars. DSg. patre, südpiken. DSg. paterefhll venet. NSg. pateP germ. *fader- m. 'Vater' in got. VSg. fadaJ 3, an. iatJir, ae. NSg. ftcder, GSg. ~ e)adur 4, afr. fader, as. fadar, ahd. fater ?aruss. stribop 'Gott der Winde,I5 air. NSg. athairm. 'Vater', ASg. atJi...a)ir, GSg. athar, NPI. athir, APl. athrea., DPI. athn7J6 gall. DPl. atrebo 17 toch. A NSg. päcar m. 'Vater', ASg. päcAr, GSg. päcri, NPl. päcri, B päcerm., ASg. pätär, GSg. pätri, NAPI. päceral8 19 *djiusphzt r-m. ved. NSg. dy8u~pitAm. 'Vater Himmel' (RV [4,1,10]+), (VSg. dy;1u~pftar(RV [6,51,5]+)111 gr. NSg. ZE-uc; na't'l'p m. 'Vater Himmel' (Pi., Aisch. u.a.), VSg. ZEß na'tq> (n. + )21 lat. NSg. Dilspiter (inschr., Plaut., Varro u.a.) 22, NVSg. lur(p)iter (Enn. +)23 osk. ~l~24, umbr. DSg. luvepatrJS, VSg. lupater, marruc. GSg. lauespatres *(somo)-ph21or-26 ved. NPI.-pitäras in tvat- 'dich als Vater habend' (TS 1,5,10,2), dܧa- 'den D~ als Vater habend' (TS 1,2,3,1)27 [apers. hamapitar- 'von demselben Vater', NSg. hamapitiiß gr. Öj!omX'tCDp 'von demselben Vater' (plat.)29 [an. samfetJra 'von demselbenVatert30 ?serb.ksl. pastoIDkym. 'Stiefsohn,31 [toch. A ~mapäcär'von demselben Vater,32 *phztr-oy_33 gr. natprov, - -iB- ist möglich, doch bleiben die Basis der Analogie und die Ratio der vermuteten ~Stammbndungunerldlrt. 15
Der genaue Lautwert und damit die Wortbildung sind unklar, s. HHP 405, 419. Erwogen wird auch Sx.form *-eno-, die für das Gr. und Kelt. gleichfalls möglich, doch morphologisch kaum
vorzuziehen ist. 16 Skeptisch
17 Vgl.
GEW 11 552f.: vi. Lehnwort.
MUlV.1, 225.
18
Zu mhd. vJuoder, BundeTS. DARMS 506.
19
Vgl. GOI 167.
20
Vgl. auch apr. plasmen8 'Fußsohle' «
•plethftl11tmahr? vgl. PKEZ s.v.). Vielleicht als Sekun-
därbildung zu dem s-St. (s.o.) aufzufassen, doch womöglich im Sx. von einem bedeutung!>nahen Wort beeinflußt (etwa lit. ku!-nBS 'Ferse' oder eine Entsprechung von as. fersna, ved. ~:. 'ds.'?). Zu den slav. Wörtern vgl. ferner VAIUANT IV 584.
lEW 839, EIEC 255
•p{llfll)sti- 'Faust' •p{llfll)sti}
(DSW)
frühgerm. • funhstiae. ijst, afr. fest
> wgerm. • füsti- f. 'Faust' in ahd., 85. füst,
?lit. kUmstisf. i/rn. jo (1), kUmstisf. i/ ID. jo (1), [lit. kUmste, kiunstef. (1) 'Faust,2 ?[lett. kuJiJste f. 'Faust'3 aks!. ~tb f. 'Faust'
567
1
Eine Ableitung vom Zahlwort ·piok"e 'fünf vermutet DE SAUSSURE, MSL 7 (1892), 93; KuNGENSCHMIlT, Fr Wien (1978), 214, Anm. 14 setzt ein Kompositum ·p~-sthri- 'Stelle, wo die fünf (Finger) stehen' zu • steh;r 'wohin treten, sich hinstellen' (UV 590) an. Dies lehnt Hlu. 2003, 130 mit der Begründung ab, daß eine tiefstufige Ableitung von dem unflektierbaren Zahlwort unwahrscheinlich sei. SZEMERENYJ 1960, 113f. legt - ohne das -5- zu diskutieren - eine proterodynamisch flektierende ti.,ßildung • penlt'-sti-s [Segmentierung sie, BI] : GSg. •ppk"stejs zugrunde, die, mit lautgesetzlichem Schwund von -5- zwischen Konsonanten, noch in ved. paIJ1di- f. 'Fünfzahl, Fünfheit' (RV +) fortgesetzt sei. SZEMERENYII990, 237 setzt als Basis hierfür und für das Zahlwort • peok- 'Faust' (= 'fünf) an. Ablehnend gegenüber der Zusammenstellung mit • piok"e KLUGF/SEEBOLD24 280, die auf die auffällige lautliche Nähe von lat. pügous m., gr. ltU'fJ1~ 'Faust(kampt)', gr. ltlil; 'fäustlings, im Faustkampf verweisen. VAlLLANT IV 694 rekonstruiert ·ppks-ti- und vergleicht ebenfalls die lat. und gr. Wörter für 'Faust'. Mit einer erst nachgrundsprachlichen germ.-balt. Gleichung rechnet HIu. 2003, l30ff. Es handle sich um eine Bildung mit • -sti- der Bedeutung 'zum Greifen oder Festhalten gekrümmte Hand' vom Präsensstamm (Nasal-Infix-Präsens) der Wurzel ·peh:/c- 'festmachen' (UV 461), der in diesen Sprachzweigen die Bedeutung 'fassen, greifen' angenommen haue, vgl. got. fäban 'fangen, greifen', leU. Jr8mpt'ergreifen', letzteres mit Metathese p-kzu k-p, s.u. Anm. 3.
• -sti- sei die Erweiterung von • -ti-, die im Germ. häufig bei Wurzeln auf velare Plosive zu finden sei (HIu. 115; keine Diskussion des Ostbalt., das ebenfalls mit ·-sti- anzusetzen ist). Apr. kuotis < vorbalt. • ppJc-ti- f. oder m., • ppJc-to- m. oder • ppJc-tjo- m. oder n. gehöre zur selben Wurzel, wenn mit ungenauer Schreibung für /kumtisl gerechnet werden könne. Bei aksI. ~tb lasse sich nicht entscheiden, ob vorslav. ·ppJc-sti- f. oder ·ppk-ti- mit sat:JDJEntwicklung des •Jczugrunde liege (HIu. 134). MATASOVIC:, IF 109 (2004), 349 lehnt aufgrund der lit. akuten Intonation den Vergleich mit dem Germ. ab. SM<JCZYNSKI, Rocznik Slawistyezny 48,1 (1992), 17ff. nimmt für die Faust-Wörter jeweils deverbale Herkunft an. Wie lat. pügous < ·pUDgoUS zu pUDgere 'stechen, verletzen' gehöre, sei lit. kinnstis zu kumseti 'stoßen' und aksI. ~tb als J1t;s-tb zu • phCh-o{J zu stellen (letzteres zu idg. •pejs- 'zerstampfen, (zer)stoßen' UV 466). Vgl. auch die Diskussion bei BLAZEK, IF 105 (2000), IOSff. und BLAZEK 1999, 225ff. 2
DiaI. sekundär mask. unter dem Einfluß anderer i-stämmiger Körperteilbezeichungen; dann ebenfalls durch Analogie übertritt in die ja-Flexion (HIu. 2003, 133).
3
Nach
DE SAUSSURE, MSL 7 (1892), 93 (= Recueil 463) mit -UD- für -in- vor Guttural, vgl. lit. ugnis 'Feuer' und Distanzmetathese wie in lit. kepti, lett. rept 'backen, braten' < •pek"- 'reif
machen, gar werden' (LIV 468); so auch LEW I 309f., FRAENKEL, FS Vasmer (1956), 152: < •kiImpste < • pUDkste. VAILLANT IV 694 rechnet außerdem mit Anschluß an die Sippe des lett. Verbs kampju, kampt'ergreifen'.
"ppIC 11/ sti-
56&
Problematisth ist apr. kuntis f. 'Faust'. PKEZ ll, 304f. geht aus von ostbalt. "kunstis (das in der Folge an die Sippe von leU. kBmpt usw. angeglichen wurde) vs. westbalt. "kuntis, das letztendlich als ti-Bildung zu balt. "ken 'ballen, zusammenziehen' gehöre. Umgekehrt wäre es ebenso vorstellbar, daß sich kuntis erst einzelsprachlich an das von MAZruus vorgeschlagene Verb angeschlossen hat, bzw. daß bei dem nur im Elbinger Vokabular enthaltenen Wort ein Überlieferungsfehler vorliegt, s.o. Anm. 1. Anders zum Ostbalt. IEW 525 « "kUmp-st6 'die Zusammenkrilmmung der Finger' zu ·kam-p- 'biegen') und BRUGMANN 438 (entlehnt aus dem germ. Wort für 'Faust'; keine Dis(BI) kussion der Implikationen für die Chronologie der Lautentwicklung).
UV 490, lEW 844 (Pr" A 7)
"prejH- 'vertraut, lieb sein / werden'! "(-)priH-f.
? "_priH_3
"prejH-mon- m. S
"priH-tir- m. "(-)priH-ti- f.
? "priH_tu_S
"prejH-es}O n. "prejH-jes"prejH-isthfr "priH-6-
ved. -prl- f. (ä- Bezeichnung bestimmter Anrufungen, die das Tieropfer einleiten, A V + jav. lri-f. 'was dazu dient (einen Gott) gnädig zu stimmen', auch ä-lri- 'Anwünschen: Segen, Fluch' (in äfri.uuacah- 'mit Segens-/ Fluchworten') ved. -pr!- (z.B. kadha- 'bei wem freundlich', yajiia- 'sich am Opfer erfreuend?' beide RV) jav. -lri-, z.B. TBtu- 'die Ratus erfreuend' ved. preman- m. 'Freundschaft, Zuneigung' (ISg. prepA RV 10, 71,1; TS+t [ved. pretar- m. 'Freund, Liebhaber' (RV+ ) jav. -lritar- m. (ä- 'Segner') ved. priti- f. 'Freude, Befriedigung' (Br+) jav. friti- f. 'Befriedigung', auch HG z.B. ä- 'Anwünschung, Segnung, Verwünschungtli ? lat. -pritim (pro- Adv. 'eigentümlich', Lucrl [germ. "frjftu- m. 'Friede' in an. fribr, ae. frjtJ, frj0t5u m. und n., 9 afr. frethom., as. fridu, ahd. fridum. ved. prayas- n. 'Liebe, Gunst, Freude, Genuß' (RV+), als HG z.B. su-pray;is- 'mit gutem Genuß' (RV+ ) ved.preymr 1ieber' (RV [1,140,11]+) ved. pre,s{ha-1iebst' (RV+ )11 ved. priya- 'eigen; lieb, zu den Eigenen gehörig' (RV +), auch VG z.B. PN priy;i-medha- m. (RV) Mitanni PN z.B. Bi-ir-ja-ma-ai-dam. ("prija_mazdba_)12 aav. jav. lriia-1ieb, befreundet,13 ? lat. in pro-prius, -8, "um 'eigen; wesentlich; beständig' (Enn. +)!4 mkymr. rhydd 'frei', akom. gur mit, mkom. gonyth '(freier) Mann, männlich', akom. benen riel, mko. bynynryth 'weiblich,!5
i
*preiH-
*priH-ah:r17 f. ? *priH-i,.a)h:r18 f.
? *priH-no*priH-tO-
Sonstige *priH-thfr *priH-ah:riont-22
*priH-o-tpo*priH-o-tpah:r24 *prejH-k6-
I
569
germ. * frija- 'frei' in z.B. got. freis, ae. treo, afr. ahd. tri, auch VG in z.B. got. freihals m., ae. treols m. und n., afr. lrihals 'Freiheit', an. frjlÜS, ahd. fn1Jals 'frei'; ae. lreobrMor 'leiblicher Bruder', lreonama 'eigener Name, Beiname,16 ai. priyä- f. 'Gattin, Geliebte' (klass.) germ. *frijjö- in GN an. Frigg, ae. Frig, ahd. Friia, VG in ae. frigeda;:g, afr. frigendei, ahd. friatach, fritag'Freitag' ae. treof., as. frin. 'Frau' jav. in PN frinäspa- m. 'gepflegte Rosse habend,19 ved. priti- 'freundlich gestimmt, befriedigt, freudig' (RV +) Mitanni in PN *pritaSpa- PN (= RV priti-) jav. frita-1ieb, geliebt', auch HG huuä.frita- 'hochbeliebt' germ. * frida- 'schön, erfreulich' in an. m6r'treffiich, schön, gut', ae. VG frid-hengest'statt1icher / gut gepflegter Hengst'20
jav. fri8a- 'lieb, geliebt'21 germ. *frijönd- m. in [got. frijonds (nt-St.) 'Freund', ae. frcond 'Freund, Verwandte', afr. friOnd, as. friund, ahd. friunt, germ. *frijandan- in an. frB,ndi'ds.' (NP!. frfendr nt-St.) [germ. *frijöjJela- in as. friuthil, ahd. friudiJm. 'liebhaber' [aksl. usw. prijatelh m. 'Freund' ai. priyatva- n. 'lieben' (ep. +) germ. in got. frijaftwa, ae. frCodf. 'Liebe' lett. prieks m. 'Freudet2S
Verbal nur iir., vgl. UV. Wegen der zentralen Stellung der Nominalbildung *priH-6- (s.u.) mit dem denom. Verb *priH-ah:rielo-wird auch mit nicht-deverbalem Ursprung der Wortsippe gerechnet, s. SZEMERENYJ 19TI, 117ff. mit Forschungsgeschichte. Die Grundbedeutung von *priH-6- ist nach M. SCHE1LER, Vedisch priy;i- und die Wortsippe frei, freien, Freud - Eine bedeutungsgeschichtliche Studie, Göttingen (1959), zunächst 'eigen' als Ausdruck des unveräußerlichen Besitzes; Anwendung auf Verwandtschaftsbezeichnungen leitet über zu 'lieb' und schließlich zu 'frei'. SCHEUER 122 erwägt weiteren Zusammenhang von *priH{ 6-) mit Lokaladverbien wie lat. prae, pro und macht auf eine entsprechende Herkunft von semantisch nahestehenden Wörtern wie * ni-tjo- 'eigen' aufmerksam; vgl. dazu UPP [92], s. auch UPP [51] zu gr. cpO..o germ. *lrida- (s.u.) ohne Reflex von * -H-, weshalb
8
RAsMUSSEN 1989, 94 Trennung von diesem Etymon und (zögernd) Zuordnung zu *pret- 'erkennen' (LlV 493) erwägt. Das Wort für 'Frieden' würde dann auf - 'Einsicht; Verständigung', nicht auf - 'Aneignung' beruhen. Erklärungsbedürftig bliebe bei Herleitung aus * pret-
u- oder (mit RAsMUSSEN) einern zum u-St. umgebildeten Wz.Nomen *pret- jedoch der durchgehende i- Vokalismus. Für mögl. Herleitung aus *prejH- zieht LOHR 2000, 92 ein urspr. proterodynamisch ablautendes tu-Abstr. in Betracht, dessen starker Stamm *prejH-tu- in der germ. Entwicklung lautgesetzlichen *HVeriust aufwies, was Umgestaltung des schwachen Stammes zu *frijJu- durch Regulierung des Ablauts * ej: j nach sich zog. Auch der Akzent wäre von dem - in der Folge eliminierten - st. Stamm bezogen. Vgl. zu diesem Szenario SCHAFFNERS (2001, 501) Erklärung von germ. *Y
pu-, s. sub *g'iehr mit Anm.5.
Wohl auch Ableitungsbasis für das sw. Verb germ. * ftijxJ- 'versöhnen' und damit auch von got.
9
gaftijJon 'ds.' vorausgesetzt, s. LOHR 2000, 92, vgl. CAsARETro 2004, 361, 523. 10
11
Einzelsprachliche Neubildung nach STüBER 2002, 45. Im RV meist dreisilbig prayi#ba- zu lesen; der zweisilbige Kompar. ist lautgesetzlieh, vgl. NARTEN, KZ 100 (1985), 290 Fn.37 zu gleich gelagertem
sreyas- (zu *kjH- 'sich auszeich-
nen' LIV 337). Aav. fraesta- in Y 49,8 ist nach KEUENS/PIRART III, 235 nicht als Entsprechung 1iebst' zu werten, sondern bedeutet, wie anderwärts, 'gesandt', vgl. auch FORSSMAN, FS Rasmussen (2004), 137 Fn.28. 12 S. 13
MAYRHOFER, GS Kronasser (1982), SO, vgl. EWAia n 189.
Auch PN und VG im PN *Friyäspa- in elam. Über\., s. EWAia 11 189, MAYRHOFER, Alran.N.1/45.
14
Die Zugehörigkeit ist fraglich, da die Rolle von pro- nicht hinreichend geklärt ist, s.
SCHEUER (op. eit. in Anrn.1), S. 12Of., vgl. WH 11 373f. Nach SZEMERENYl 1977, 119 liegt Zusammenrückung aus einem Syntagma wie z.B. *pro PritX. d) äff agrä vor. FORSSMAN, FS Rasmussen (2004), 131ff. erwägt Übernahme vorn Verb propriäre 'aneignen', das sein PV auf die gesamte lat. Sippe ausgedehnt hätte. BADER, BSL 80 (1985), 65f. scheint mit einer Art Iteration zu rechnen. S. zu den kom. Formen SCHRUVER 1995, 236 mit I1t.; Zuordnung festlandkelt. Namen zu
IS
diesem Etymon, wie von SCHMIDT, KGPN 259, erwogen, bleibt zweifelhaft; s. zu gaU. p[t?]O'Uf1IXv[-]<x; die ausführliche Diskussion von KÖDDERITZSCH, ZCP 41 (1986), 195ff., vgl. aber RIG I 253f., auch zum Lesungsproblem. Zur Bedeutungsentwicklung im Kelt. und Germ. s. nächste Anmerkung. 16
Zur Bed. im Germ. und Kelt. vgl. SCHEUER (wie Anm.l), 23ft., vgl. die Periphrase von LÜHR 2000, 142: 'zu den eigenen gehörig, die man gern hat und schont und die, wie man
selber, unabhängig, also keine Sklaven sind'; zu den Komposita got. freihals etc. s. SCHELLER 58ft., zu ae. freobrölJor ibid. 25ft., zu treonama 69ft. (vg\. SCHMITT 1967, 185), vgl. auch HEIDERMANNS 1993, 216: das germ. Wort bed. als Adj. 'frei', als VG 'eigen', in Ableitungen (s.u.) 'lieb'. Die spezifische Bedeutungsentwicklung im Germanischen und (einern Teil des) Keltischen läßt an eine Kontakterscheinung in diesen Sprachzweigen denken; direkte Ent-
*prejH-
lehnung des Adj. in der Bedeutung 'frei' wäre nur möglich, wenn sie vom Germ. ins Keltische verlaufen wäre: dabei müßte germ. *f « *p) im Kelt. entweder mit *f' « *p) identifIZiert worden oder als Fremdlaut beim Entlehnungsprozeß unterdrückt worden sein. S. jedoch SCHELLER loc. eit. 81ff. und 35ff. für Parallelen zu einem Bedeutungsübergang 'eigen: zur eigenen Sippe gehörig' .... 'frei'. BAMMESBERGER 1990,242 mit Fn.394 vermutet in *priH-6- eine Abltg. vom Wz.Nomen *priH-; er macht weiter darauf aufmerksam, daß im Germ. statt *frija- auch urspr. *freja-, eine Vrddhi-Bildung *prejH-6- zum Wz.Nomen, in Frage käme, was vi. den Bedeutungsunterschied gegenüber ved. priy8- erkUlren könne. Akzeptiert man diese alternative Etymologie, bliebe die Rolle von mkymr. rbyddusw. neu zu überdenken. Vgi. auch die Überlegungen in Anm.l. 17
Ident. mit dem Fern. des Adj. *priH-6-; vgI. SCHELLER (wie Anm.l) 20, 100ff.
SCHELLER (wie Anm.l), 10Iff.; zur Entwicldung der verschiedenen germ. Formen s. LOHR 2000, 142, RAsMUSSEN, Historical Linguistics, Edd. H. Andersen & K. Koerner, Amsterdam I Philadelphia (1989), 431 und ausführlich SCHAFFNER, Sprache 41 (1999), 172ff. (mit Lit.): die Formen sind etym. mehrdeutig und vi. durch eine relativ spate Motionsbildung zu germ. *frija- mit dem Sx. * -ihjjabr zu verstehen, wobei ein Vorbild in germ. *peJl'"j (got. piwi usw.) 'Magd, Dienerin' existierte (SCHAFFNER S. 175); expressiv-hypokoristische Herkunft von * -ff-, wie von RAsMUSSEN loc. eil., alternativ erwogen, bleibt möglich. Das an. Paradigma setzt in
18 S.
Frigg, GSg. Friggjar, Formen mit *-ff- « germ. *frij- + Motionssx. • -jo-) fort, im Westgerm. ist mit *frijj- > .. frijfr60 ete.) zu rechnen; ae. Frig ist vom Gen. Frige beeinflußt, as. fri hat sein neutr. Genus von wil'Weib'oozogen (vgI. SCHELLER loc. eit. S. 104). Dagegen scheint TREMBLAY, StIr. 27 (1998), 199 Fn.28 mit einem ablautenden hrSt. *priH-ehr , GSg. *priHh;z-es als Ausgangspunkt der germ. Formen zu rechnen.
(ac.
S. MAYRHOFER AIran.N 1/45. Ai. prIpa- 'erfreut' (nur Lex.) ist wohl vom Nasa/pr. abhängig, vgI. AiG TI.2, 727, was vI. auch für die av. Form nicht ausgeschlossen ist.
19
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22
23
Vgi. SCHELLER (wie Anm.l) 114ff., HEIDERMANNs 1993, 214f.: durch Ableitungen wie denom. got. freidjan 'schonen', ahd. friten 'verwöhnen' ist die Bildung auch für weitere germ. Sprachen vorausgesetzt.
EWAia TI 182 erwägt eine verwandte Form in ved. plfthä- f. PI., Name von Apsarasen, zu sehen, falls dies und nicht die v.l.pllyA-in MS 2,12,2 zu lesen ist. Lexikalisiertes, substantivisch verwendetes Part. Präs. akt. zum germ. sw. Verb * frijo-je/a'lieben', s. LüHR 2000, ISS, CASARETIo 2004, 442, vgL SCHELLER (wie Anm.l) 105ff., zu dem sw. Verb 89ff. Die got. Form zeigt -o-nach dem Verb got. frijon, die westgerm. Formen setzen *frijund- mit -u: < unbet. *-0- vor * -n- + Kons. voraus; *frijand-an- im An. hat die Sx.Form -and-verallgemeinert. Vgi. ferner die Motionsbildung got. frijondif. 'Freundin' (*priHabrjont-ihr ), s. CASAREITO 2004,153.
Vgi. SCHELLER (wie Anm.l) 100ff. Im Slav. herrscht die Form prija- (nicht *pT"bja-), die auf VS *prejH-abr beruhen könnte; VAIUANT I 199 rechnet mit Einfluß des PV pn"-. Im Germ. liegt daneben ahd. fridil, an. biIJillvor, die sich analogisch nach *fripu- (s.o.) gerichtet haben
*prejH-
573
könnten. Aksl. prijateib etc. zeigt den gewöhnlichen Einfluß j~tämmiger Flexion bei Nomina agentis auf * -te/-, das Germ. überführung in themat. Flexion. Das Wort ist gemeinslavisch und die Übereinstimmung mit dem Germ. ist auffällig, vgl. schon BRUGMANN 336, MEILLET 1905, 311ff.; VAlllANT I 199 sieht deshalb in prijstelb ein germ. Lehnwort. Zu beachten bleibt aber, daß das Sx. *-te/- im Slav. geläufig, im Germ. jedoch ganz exzeptionell ist, vgI. KRAHE/MEID 181. 24
S. CAsARETI'O 2004, 483, 481.
Die Zugehörigkeit zu dieser Sippe ist fraglich, sie scheint formal und semantisch immerhin möglich, vgl. IEW 844, SCHEUER (wie Anm.1), 119; ein alternativer Vorschlag bei KARuLls 11 SOf., doch kaum vorzuziehen. (DSW)
2S
*reg"- 'dunkel'J *regP-es} n.
*reg"-es-6*regP-es-ijo*regP-es-no? *rgP-ont*-regP-o*regP-no-
I
IEW 857, EIEC 147 ved. rajas- n. 'Staub, Nebel, Dunst, Düsterkeit' (AV +) ? [aav. NPI. rajfs'Finstemis'3 [arm. erek'Abend'" gr. ~ n. 'Dunkel der Unterwelt, Totengrund' (11.+) germ. *rel?'iz- in [got. riqis n. 0 'Finsternis, Dunkel', an. r~Jc(k)r 'Dunkel, Dämmerung,s ved. rajasi- 'trüb, dunkel' (AV) ved. rajasyti- 'staubig' (YV) gr. EpeIJE~ -ll, -6v'finster, dunkel' (11., Hes.) toch. A arkant-, B erkent- 'schwarzl6 ved. -raja- (vi- 'rein, staublos', SB+ gr. 2pq.LvOc;, -ll, -6v'finster, düster' (1l.+)8 ? a1b. tosk. Te, geg. ref. 'Wolke, Dunst; Schleier,9
f
Oft als *h/regP- angesetzt, unter der Annahme, daß *h r im Arm. zu e- führen konnte (so z.B. BEEKES 2003, 185); bei Ansatz *reg P- liegt im Gr. echte Prothese vor. Ein PrimälVerb 'dunkeln, sich verfmstem' o.dgl. ist nicht greifbar, entsprechende Primäradjj. 'dunkel, finster' sind schlechter bezeugt, als die vermutete Wurzelbedeutung erwarten läßt. Vgl. RINGE 1996, 16, der betont, daß in *rgP-ont- (s.u.) ein urspr. Partizip als Relikt eines zugehörigen Verbums vorliegen könnte, eine unabhängige, primäre Adjektivbildungjedoch nicht ausschließt.
2
VgI. STüBER 2002,180, die mit einem Caland-System rechnet, von dem freilich allein der n. s-
3
Unklar, auch im Kontext, s. KEll.ENS/PlRART III 273f.; nach DE V AAN 2003, 273 eher NSg. eines iSt.es raji- (* regP-iH-).
Stamm gut bezeugt ist.
4
Die synchrone Stammbildung ist nicht klar, wohl o-St., woneben sporadisch auch Formen, die auf a-oder iSt. weisen, s. OLSEN 1999, 203.
574
5
Vgl. CASARETTO 2004, 565 mit Fn.I866; die formale Identität von got. riqis (-z-) n. 0 mit der o-Ableitung *reg*-es-6-vom ~t. ist sekundär durch die Umbildung im Germ. entstanden.
6
Zur Bildung vgl. Anm.l. S. RINGE 1996, 99, der den traditionell erwogenen Anschluß von toch. A orkäm, B orkamo 'dunkel; Dunkelheit' weiterhin für möglich hält, falls das Wort in A aus B entlehnt ist. Vgl. zu Gunsten dieser Verbindung auch DTB 123 mit Ansatz *h 1fg"mon-. Nach HILMARSSON, THED 56, gehört erkent- < *h2/"g-ont- vielmehr zu *h;zerg- 'weiß'; es könnte dann die Basis stellen, von der die Wörter für 'Silber' abgeleitet sind (vgl. sub *h;zerg-), erfordert aber hinsichtlich der Bedeutung Zusatzannahmen.
7
Einzelsprachlicher Ersatz für den ~1. im HG.
8
Daneben EpeßEvv6c; vom 5oS1., s.o. Ein weiteres no-Adj. zu dieser Wz. sieht IEW 857 in gr. 6pcp~ 'dunkel' (Nik.), vgl. iSpcpVTJ, dor. -vQ 'Dunkel, Finsternis' (Theogn., Pi. + ), das auf *org"sno- zurückginge und so im Ablaut schwer mit *dg"-es- usw. vereinbar ist; s. Überlegungen zum Verhältnis bei RASMUSSEN 1989, 217f. öpcpvTJ wird alternativ einer Farbwurzel *hlerbb.. (?) zugeordnet, vgl. lEW 334, GEW n 43lf.
9
S. DEMIRAJ 344.
(DSW)
*re5- 'Tau,1
IEW 336, EIEC I58f.
*TÖS-
tat. TÖS, TÖrism. 'Tau' (Plaut., CatO+)2
* rCs-o*res-Mr
ved. rBsa- In. 'Pflanzensaft, Saft, Flüssigkeit, Essenz' (RV + )3 ved. rasA- f. Name eines (mythischen) Flusses (RV[ +]) jav. ra!/hä-f. 'ds....
*rOS-Mr
lit. ras8 (4) 'Tau, Tropfen', lett.
rasa 'ds.'
aksl. usw. rosaf. 'Tau' 1
Auch als *hlres- angesetzt und mit *hlers- 'fließen' (UV 241) und weiter *(h 1)fS-en- 'männlich' verbunden, s. z.B. WH II 442f. Vergleich mit *hlers- setzt jedoch Schwebeablaut voraus, zu Recht skeptisch daher z.B. RASMUSSEN 1989, 168. Gegen Rückführung auf *!JTCS- (ggf. mit Schwebeablaut zu *h2l!t:rs- 'regnen' UV 29lf.) unter Trennung des iir. Materials s. bereits WH ibid. Unsicher bleibt Zugehörigkeit a1b. Etyma wie resh 'es schneit, hagelt'; zu Te 'Wolke' usw. s. sub *reg*-, vgl. DEMIRAJ 344ft. mit Lit.
2
Wohl Wz.Nomen mit durchgeführter ~Stufe aus dem NSg. wie vÖx. Auf dieses Wz.Nomen sind alle Formen rückführbar, wenn urspr. *Q'c-Ablaut angenommen werden darf. Falls *rcsahz- die alte Kollektivbildung war, könnte im Balt. und Slav. der o-Vokalismus des Wz.Nomens analogisch eingeführt sein; *res-o- ist v!. zum Kollekt. hinzugebildet bzw. rückgebildet. Vgl. in diesem Sinne bereits BRUGMANN 14ü, 159. Zu spätem und vereinzeltem neutr. Genus im LaI. s. MATASOVIC 2004, 104.
3
Jünger auch Formen mit -1- wie ved. alasa- 'kraftlos, wirkungslos' (Br+, als VG schon AV) neben arasa- 'saftlos, kraftlos' (RV + ), vgl. EWAia I 126 mit Lit.
*res-
4
575
Hier wird seit KUHN, KZ 28 (1887), 214f. der bei Plol. überlieferte skyth. RN 1>ä (Wolga) angeschlossen, vgl. lEW 336. Nach JANDA 2005, 25lf. könnte ferner der gr. GN 'Pro., ion. 'PEll f. (11. +) identisch sein. (DSW)
*ret- 'laufen,l
LIV 507, IEW 866 (Pr)
*-r(e)t-
air. cob(a)irf. t, später i'Hilfe', Vn., [air, tooirf. iund ä'Hilfe, Helfen' (Saltair na rann 1101),2 komp. in eirrm. GSg. erred 'Krieger,] ved. rtti- m. 'richtige Zeit, bestimmte Zeit, Regel' (RV +) air. riuthm. u'Lauf, Laufen', Vn. gall. ritu- in PNn, z.B. in Ritu(m)aTll1 aav. jav. ratu- m. 'Zuteilung des Gebührenden', jav. 'Zeitabschnitt' gall. (-)rito- z.B. in Ritomarus, Ritogenus PNn, Andereton (-um), Augustoriton (-um) ONn6 air. -red., -radn. oz.B. in indred'Angriff, Vn., deired'Rest, Ende', Vn.,7 air. torad'Ertrag',8 Kollektivsuffix z.B. in /uaithred 'Asche', mir. cnlÜmred'Knochen(haufen)'9 mkymr. usw. rhedm./f. 'Lauf, Rennen, komp. Z.B. in gwrthretm. 'Schwierigkeit, Gefahr; Hindernis, Widerstand; Rückfluß, Rückkehr', gwaredm. 'Hilfe, Rettung', Vn.,10 Abstraktsuffix z.B. in brithredm. Verwirrung, Schlacht', gweithredm./f. 'Tat', mkom. gwythreys m.'Tat, Tun' abret., bret. redm. 'Lauf, Rennen', komp. z.B. in abret. uuoret,
*(-)11-0-
*-ret-o-
*rot-jes-
*rot-ahr *rot-hr 6-19
guoret'Hilfe,ll gall. -reto- in PNn, z.B. Voretovirius (Malaucene eIL XII 1351) air. roth m. 0 'Rad,13 mkymr., mbret. rot, kymr. rhodf., bret. rodf. 'Rad' USW. 14 ?gall. roto-z.B. in RotomagusON (Rouen)15 germ. rapa-n. 'Rad' in aft. reth, as. rath, ahd. rad 16 lit. rätasm. (2) 'Rad, Kreis', PI. nitai'Räder; Wagen' lett. ratsm. 'Rad', PI. rati'Räder; Wagen' [germ. *rapizY 'gerade verlaufend' in got. Komparativ rapizo 'leichter', mnd., mhd. Adv. gerade 'gerade nach oben gewachsen, senkrecht; schnell, gewandt, tüchtig' lat. rota f. 'Rad' (Enn. + )18 [ved. ratha- m. 'Wagen, leichter zweirädriger Streitwagen' (RV +), als VG z.B. rathe~!hi- 'auf dem Wagen stehend', m. 'Wagenkämpfer' (RV) jav. ra{}a-m. 'Wagen', als VG z.B. ratJaestä-m. 'Krieger'
576
*ret-
*rot-iH*rot-(i)jo-
Mitanni * tuaiSaratlla- in tu-is-e-rat-ta u.a. PN 'mit ungestümem Streitwagen,2l) apers. uraDa- m. 'guter Wagen' lat. büotus'zweirädrig' (Non. Mare., Cod. Theod. u.a.) [?gall. petorritum 'vierrädriger Wagen' (in lat. Überlieferung)2! ?alb. geg. rralb, PI. rrathe m., tosk. rrelb, PI. rrethe oder rrathe m. 'Reifen, Radreifen, Faßreifen, Kreis,22 ved. rathf- m. 'Wagenlenker, Wagenkämpfer' (RV + )23 ?aav. ASg. raiOim 'Wagenlenker' (Y 50,6)24 ved. rathya- (~-, auch rathyli-) 'zum Wagen gehörig, Wagenroß' (RV +) jav. raibiia- 'zum Wagen gehörig, Wagenpferd' (Yt 10,38,
17,17)15 26
Mitanni *rat1ljja- in a-ra-ti-ja-an-ni lit. dvirBtis(2) 'zweirädrig', dvlratism. (1), dvirätis(2) 'Fahrrad' *rot(h2)-clo/ahr lat. rotula f. 'Ridchen, Rad' (plaut. +), auch rotulus m. -i'ds.' (Calp.) [germ. *rajJelöla- in ahd. radelät'mit Rädchen versehen,27 *rot(h2Y-el-(i)jo- lit. ratelism. (2) 'Rädchen' * (-)röt-o-1ß air. gaimredm. 0 'Winter' akymr. raut(Juv.), mkymr. rhawdf. 'Lauf, Weg, Reise; Schar, ~oße M«mge',29kOl\lP' z.B. in gaeafrawdm. 'Winter(szeit), Sturm', bcddrodm./f., mbret. lJezret, bret. beredf. 'Friedhof mir. wthe f. 'Jahreszeit. Vierteljahr,30 * röt-(i)jahr mir. reithem. 'Widder, Rammbock,3! *ret-jogall. redso-, resto-, res(s)o- in PNn, z.B. Redsomarus, Atrestus, *ret-to-
Atressu$l2 Sonstige
*rot-ulo*rot-uro? *rot_iJro-3S *ret-ikahr
1
germ. * radula- m. in an. ~ulJ'Strahlenkranz, Sonne.:l3 germ. *radura- m. in as. radar, ae. rador, rodor'Äther, Himmel'34 toch. A ratiik, B retke m. 'Heer,36 akymr., abret. retce, kymr. redce, mkom. resek, bret. redek'Laufen', Vn., akom. redegua 81. cursus37
Wurzelansatz umstritten. Hier nach UV, ebenso z.B. HEIDERMANNS 1993,438, KLUGE! SEEBOLD24 739. Die !iir. Komposita als Fortsetzer des Wurzelnomens erweisen, daß die Wurzel nicht auf Latyngal auslautete, da *-retb;rS oder *-flhrs > kelt. *-reta-s bzw. *-rita-s zu erwarten wäre, d.h. bei NSg. *ko-po-rVta-swäre der Dental im Air. erhalten. Anders RAsMUSSEN in VENNEMANN, New Sound (1989), 154f.: Da *-e- in *rot-e-hz der Themavokal sei, der nicht in die Schwundstufe treten könne, sei * retb.. anzusetzen, um die
*ret-
577
Aspiration im Ai. zu erklären. Ansatz der Wurzel mit Laryngal im Auslaut u.a. auch bei LÜHR 2000, 65 (* rethr ), SO:IRUVER 1995, 26 (* (H)rotHos 'Rad'), EIEC 491. Noch anders HULD, 11 Proc. UCLA (2000), S. 95ft.: *h,ret- 'sich drehen, rotieren'. 2
Vgl. THuRNEYSEN, ZCP 22 (1941), 25f. zu den Kasusfonnen und zum übergang in andere Stammldassen. Das ursprüngliche, in den Quellen nur in Resten erhaltene Paradigma lautete NSg. cob(u)ir, GSg. oobrath, -ad, DSg. cob(u)ir, ASg. oobr(a)ith, -(a)id Air. tooir erscheint gewöhnlich kontrahiert als toir. Anzusetzen wären *ko-f/o-ret-{-rit- bzw. * to-f/o-ret-l-rit-, ersteres wohl mit dem Präverb *ko 'zusammen mit', nicht mit dessen Allomorph *kom, das im Kelt. * ko bis auf wenige Reste - in Komposita vor anlautendem * 11- verdrängt hat, s. UPP 157f. mit Anmm. 4, 8. Folgt man den Ausführungen von UPP, wird die Annahme der von GOI § 201b postulierten Entwicklung "-m-II- > *-11- > 0 überflüssig. S. auch UHUCH, TPhS 110 (2002), 41lf.
3
S. CAMPANILE, ZCP 43 (1989) 177, UHUCH, TPhS 110 (2002), 411 mit Lit.: entgegen O'BRIEN, celtica 3 (1956), 168 nicht aus "cr-sed-s 'der hinten sitzt' zu "sed- 'sitzen', sondern aus "cn-ret-soder "cn-rit-s("-rt-) 'der inIgegen (die Feinde) läuft'.
4
Ansatz nach WODTKO, IF 110 (2005), 78, Anm. 71. Die Ausgangsbedeutung wäre 'Ablauf, (richtiger) Lauf der Dinge'. Zur Bedeutung 'Zeitabschnitt' vgl. besonders mir. gem-rad, mlcymr. gaeaf-rawd'Winterszeit' sowie mir. ra(i)the 'Jahreszeit'. Die iir. Bildungen wären dann unter den Einfluß von *hzer- 'sich (zusammen)fügen' (UV 269f.) geraten. Zu letzterem werden sie normalerweise als Fortsetzer von proterodyn. "hzer-tu-s, GSg. *h2/-tclI-S gestellt, vgl. z.B. EWAia I 257 mit Lit., doch ist bei dieser Zusammenstellung av. ra- statt "ar- problematisch. TREMalAY, StIr 27 (1998), 196ft. führt daher av. ratu- auf" hp-et-u-, eine sekundäre u-Ableitung zu einem anderweitig nicht belegten t-Stamm "hzer-et-, zurück; Kritik bei WIDMER 2004, 57f. (mit Referat eines älteren Anschlußversuchs), der seinerseits an Einfluß von oder Zugehörigkeit zu "reh r 'geben, schenken' (UV 499) denkt. Im Stammallomorph *rehrtll- (> av. rapO-) sei der Laryngal nach der Wetter-Regel getilgt und -ii- verallgemeinert worden.
5
Vgl. KGPN 259, GPN 249ft. Homonym mit ritu- < *pr-tu- 'Furt', dessen Vorliegen im Einzelfall zu prüfen, bei PNn aber eher unwahrscheinlich ist (MEID 2005, 85ft.).
6
Vgl. GPN 249ft., KGPN 258. Nach KGPN 9Of. kann es sich beim 0-5tamm der Vorderglieder auch um die kompositionsbedingte Umbildung des Wurzelnomens handeln.
7
Vgl. LEIA D-45 mit Lit.
8
Daneben auch Flexion als u.stamm, was durch das Nebeneinander von to- und tu-Bildung erklärt wird, vgl. VKG 11 90, GOI 196, gefolgt von IRSLINGER 2002, 81.
9
Desubstantivisch, vgl. GOI 169 mit weiteren Beispielen. Auch als Abstraktsuffix l.B. in mrecht-rad 'Mannigfaltigkeit, Verschiedenheit' zu mrecht 'mannigfaltig, verschieden', caratrad 'Freundschaft' zu carae 'Freund'.
·ret-
578
10
Vgl. SCHUMACHER 2000, 178f.
11
Vgl. DGVB 295, 198. Akzent auf der Wurzelsilbe erwiesen durch das Germ. Anders LEIA R-45, gefolgt von DE
12
BERNARDO STEMPEL 1999, 45 mit Anm. 62, mit Hinweis auf gr. 'tf)6xoc; 'Lauf vs. -rpox6c; 'Rad':
< • rot-6- 'laufend, Läufer' > 'Rad'. MATASOVIC 2004, 168f. rechnet sowohl für die o-wie auch für die ab,rBildung mit substantivierten Formen eines ursprünglicben Adjektivparadigmas: •• (H)rotHas 'tbe runner' .. und Kollektiv •• (H)rotHebz 'tbe running one' ". Vgl. zur Sache EIBC 640f. S. HULD, 11 Proc. UelA (2000), 101ff. zur Abgrenzung von anderen Bezeichungen für 'Rad'. Danach ware •rOt-o- das dreiteilige Rad, das in der technischen Entwicklung zwischen massiYem Rad und Speichenrad steht. 13
Hierher auch mir. rutb 'Schlinge, Schlaufe' als erstarrte Kasusform, vgl. LEIA R-55 (mit Lit. und Belegen) und DE BERNARoo STEMPEL 1999, 556.
14
LEIA R-45f. fnhrt das fem. Genus im Kymr. auf Jat. Einfluß zurück.
15
Belege s. TLG 127. S. auch GPN 249f. mit weiterem, möglicherweise zugehörigem Material.
16
Vgl. LOHR2000, 65, KLuoF/SEEBOw2A 739.
17Vgl. HEIDERMANNS 1993, 437f., KLUOF/SEEBOw2A 348, 739. Komparativ, der ein nicht
erh8itenes Ad]: gerin:. ·iBftB-< ·irJt..o- vorauSSetzt. 18
Vgl. LEUMANN 277; hierher ,och das Gerundivum rotundus'radförmig, rund' (Cato+), nach
LEUMANN 331 von • ret- mit 0 statt e nach rol8. 19
Vgl. EWAia TI 429f., lJV 507, Anm. 1: 'mit RAdem versehen', substantiviert im Ind. und
Iran., so bereits KURYlJ OWlcz, Prace filologiczne 11 (1927),221. NACH HAINAL, Fr Zürich (1994), 94, Anm. 29 ist ·rot-bz-o- Zugehörigkeitsbildung zum Kollektiv • rot-abr und wird von • rotbribr semantisch vorausgesetzt. 20
21
22
Vgl. EWAia I 429, 11 686.
Belege s. TLG 119. Aufgrund der Quellenlage kann nach lEW 866 *-rot- > -rit- nach lat. Lautgesetzen angenommen werden; das Wort ist kein zweifelsfreier Beleg für e- oder Schwundstufe im Gall., vgl. auch GPN 249 mit Anm. 7. Mit -rito- für *-reto- rechnet LAMBERT 2003, 206. Hierher, falls mit DEMIRAJ 52, 61 ererbt, wobei alb.
TT-
aus *r- im absoluten Anlaut und
alb. -tb-leI aus • +hr . Anders EIBC 491, 640: < *rotbziko- wie toch. A ratäk- usw., s.u. Skeptisch HULD, 11 Proc. UCLA (2000), lOH. mit Diskussion dieser und weiterer Vorschläge (z.B. Deminutiv mit -th zu anderweitig unbezeugtem * rat): die Etymologie des alb. Wortes bleibe ein Rätsel; seine Semantik stimme weder zu * rot-o- noch zu * rot-brei-. VgI. noch AED 381.
*ret-
23 24
579
Nach AiG 11.2408 mit Vrkt-F1exion; s. dort auch zum seltenen rathfn-. Meist hierher, vgl. z.o. HUMBACH, MSS 1 (1952), 26, gefolgt von KELLENS/PlRART II 308, BEEKES 1988,90, HOFFMANN/FORSSMAN 127. Jetzt anders HUMBACH/ELF'ENBEIN!SKJA':RV0 11 (1991), 217: weniger wahrscheinlich hierher,
sondern aus *raDijam = ved. nithya-. Vgl. auch OE VAAN 2003, 264. 25
Vgl. HUMBACH, MSS 36 (1977), 49ff. Hierher noch mpers. rahig'Diener, Knabe' < * ra{)yaka(HUMBACH!ELFENBEIN!SKJ.tiRV0II (1991), 217).
26
S. EWAia 11429 mit Lit
27
S. zum Suffix KRAHE/MEID 142f.
28
Vgl. GOI 169, Ältere Lit. zu diesem Ansatz bei SZEMERENY1, Glotta 38 (1960), 108, Anm. 6.
Anders VK6 I 21: kymr. rhawdendehnt aus ae. nfd'Reiten, Ritt'. OE BERNARDO STEMPEL 1999,525 rechnet mit Dehnstufe "zur Abgrenzung von einem bereits existierenden nonnalstufigen Derivat unterschiedlicher Bedeutung". 29
GPC s.v. trennt das Material in das erst ab dem 19. Ib. belegte rbawd1 'Lauf, Kurs, Reise' und in das bereits im Akymr. nachgewiesene rhawd2 'Schar, große Menge'. Für ersteres vermutet GPC Rückbildung von rbodiaf, rbodio, hält es jedoch andererseits für möglich, daß ein Teil
der unter rhawd2 angeführten Belege eigentlich zu rhawd1 gehört, und daß es sich ursprünglich um ein einziges Wort handelt. Vgl. GOI 169. Wegen NSg. raithiu (Crith Gablach 237), bei dem es sich formal um einen Dativ handelt, vermutet OlL s.v., gefolgt von LEIA R-5f., einen ursprünglichen mask. joStamm. OE BERNARDO STEMPEL 211, Anm. 79 hält ein Neutrum für wahrscheinlicher.
30
31
Hierher nach 1.ANE, Language 7 (1931), 281 mit typologischer Parallele im Litauischen, gefolgt von LEIA R-18 und OE BERNARDO STEMPEL 207 mit Anm. 43. Anders Z.o. IEW 326 mit Lit.: als· h/ri-io-tio- zu • h/er-, •b/er-l: 'Lamm, Ziege, Bock'.
32
Vgl. KGPN 258, 259, GPN 249ff. mit weiteren Belegen: Die auf das Gebiet des CIL III
(Noricum) beschränkten Namen spiegeln verschiedene Entwicklungsstufen des dd-Lautes wieder. 33
Vgl. LÜHR 2000, 65: eigentlich 'Rad, Sonne'.
34
Vgl. LÜHR 2000, 65.
35
Lautlich ebenfalls möglich - aber nicht wahrscheinlicher - ist der Ansatz von DTB 539 mit· fc.
• rot-i/w-. 36
Falls nach EIEC 640, DTB 539f. mit Lit. ursprüngliche 'Abteilung der Wagenkämpfer' im Gegensatz zur Kavallerie. Das Toch. werde normaleIWeise als entlehnt aus iran. • ratakaerklärt, vgl. npers. rade 'Reihe, Ordnung', doch sei im Iran. die Bedeutung 'Heer' nicht belegt.
Auch sei als urtoch. Vorform dieser Entlehnung • retek(e) zu elWarten und nicht das von
ratäk und retke vorausgesetze • ret(ä)ke. Zu transponieren sei uridg. • roth2ikos (bzw.
·rel-
•roth;ikos USW., vgl. die vorausgehende Anm.), durch Akzentruckzug substantiviert aus •Tothzikos, das seinerseits aus • rothp 'Rad' abgeleitet sei (ADAMS setzt die Wurzel als se! an). Eine entsprechende Vorform ·rothzifcom liege alb. rreth zugrunde, doch s. zu letzterem oben sub • rol-hr 'rottS *(hJ)rudb.i.9 ? ved. VG in rudhi-krA-m. Name eines Dllmons (RV 2,14,5)10 1 [gr. VG in z.B. tpoo(-~, -ato * T in tautosyllabischer Stellung), gefolgt von
MAYRHOFER 1986, 111, OLSEN 1988, 13 und LÜHR 2000, 64. EIEC 505: *sedlom - sedros
*sed-
599
(masc.) 'seat, chair-like object' (ohne das Hr. Material). Anders RIEKEN 1999, vgl. oben Anm. 29 zu *sed-ol-. 56
Ursprünglich Kollektiv nach VlNE in SOUTHERN, IE Perspectives (2002), 336.
57
S. RlG 11.1 133f.: Interpretation, Analyse und Bedeutung im einzelnen unklar.
58
Nach SEEBOlD 367 gehören ae. sedel, -tJ.. m. 'Sitz', as. seda/, -6- 'Sitz, Ruhesitz', ahd. sedaln. m. 'Sitz, Untergang (von Gestirnen)' hierher mit unregelmäßiger Lautentwicklung oder ent-
lehnt aus lat. sedi1e. 59
S. VAIUANT I 90. Nach VASMER 11 606: Im Ost- und Südslav. lautI. zusammengefallen mit urslav. *selo'Acker', *sedlojedoch im Westslav. noch erhalten, vgl. das Cech. etc. Das Fehlen
der Winter-Dehnung ist unerklärt. S. STÜBER 2002, 147 zu aks!. selo n. 'Dorf, das sie als *sel-os- mit ved. sMaS- '(End)see', gr. Uol; 'feuchte Wiese' zur Wurzel *sel- 'zum Stillstand kommen' steDt. Dabei wird fürs Ved. und Gr. die spezielle Bedeutung 'wo das Wasser zum Stillstand kommt, Endsee' angenommen. Ob aksl. selo nun in der Bedeutung 'Acker' oder 'Dorf hierzu gehören soll, bleibt unklar. 60
Vgl. AiG II.2 803: Gerundiv mit Bedeutung 'zum Reiten tauglich'. Vgl. auch HEIDERMANNs,
FS Seebold (1999), 167. Anders zum Gerundiv RUBIO ORICELW 1995,99, 316f. 61
Umstritten, ob ursprünglich nur denominaI, d.h. für lat. insidiae wäre ein adjektivisches Zwischenglied *in-sid- vorauszusetzen, s.o. praeses sub * -sed-, so z.B. BRUGMANN 184, LEUMANN 292, WACKERNAGEL, KS 1295. AiG II.2 831 hält den Typus jedoch für ererbt. Nach BENEDEITI 1988, 1% Paral1elbildung aufgrund der Produktivität des Bildetyps im Ind. undLat.
62
Mit oe-vom Verb oder Winter-Dehnung, vgl. Anm. 5.
63
S. DE BERNARDO STEMPEL 1999, 441, gefolgt von IRSUNGER 2002, 261.
64
Aus urbalt. *sästa- mit geneuertem Ablaut, vgl. ENDZELIN, Apr. §§ 8, 11, STANG 39f.
6S
* -tlo- ist weiterhin verbaut im slav. SuffIX -a(d)Jo-, das an Verbalstämme auf -a gefügt wurde,
vgl. aksl. sCdalo n. 'Sitz', russ. sMJilo usw. nb. eech. sedadlo 'ds.' mit Erhalt des Dentals im Nordslav. (VAILLANT IV 416). 66
Nach EWAia II 690 ursprünglich 'Sitzung'. OLSEN 1988, 13 rechnet mit "recomposition", d.h. Resuffigierung durch -tra- im lir. im Gegensatz zu *sed-Iolahz in lat. sella, gall. sedlon usw. Die Ausgangsform *sed-lahz setze *sed-tlfort, jedoch sei die reguläre Lautentwicklung * -d-
+ -t- >
*
-r t- vermieden worden, um den
Auslautkonsonanten der Wurzel intakt zu halten. 67
Vgl. LlPP 208. S. PlSANI, Manuale IV 138 zur Wurzel. Zum SuffIX s. COWGIll, IE and lEans (1970), 113ft., der dieselbe Vorform auch für die kelt. Sippe ansetzt. Die Herleitung ist jedoch
sowohl für das Kelt. wie auch für das Osk. nur unter Annahme der Synkope oder des haplologischen Schwunds von *-is- möglich; vgl. zum LautI. noch MEISER 1986, 242, Anm. 1, WATKINS, 2. FS Meid (1999), 54Of., HILL 2003, 254ft. Anders WOU 493: osk. und kelt. aus *ned-t1]1mo- zu *Hnedb. 'binden' (LIV 227).
*sed-
68
S. MCCONE, SnaG 124,69 und 1996,48 sowie die vorangehende Anm.
69
S.o. Anm. 67 zu osk. nessimas.
70
Vgl. oben Anm. 18 zu aav. asos-sub *g-sd-no-.
*segh.. 'überwältigen, in den Griff bekommen'
(BI)
UV 515f., lEW 888f. (A Pr2 Pi)
? *segh.. *-segh.. *-segb-jo-
ved. s8h-'siegreich' (NSg. PfRV 1,63,3; auch f. 'Sieg' 1,174,8 ?)1 ved. -s8h- (z.B. prä- 'überwältigend'; RV)2 ved. -~ya- (Df- n. 'Männerbezwingung' RV), ved. -PhiYS - (Dfn. 'ds.' und adjekt. 'männerbezwingend?' RV)3 ? *hfrsgb..ahr4 gr. Ö<JX11 f.'Weinrebe mit Trauben' (Hsch., EM u.dgl.) *segb..men- n. [gr. ~ (-t-) n. 'Stütze; Hindernis' (TI. +)5 [myk. e-ka-ma{te-qe, -pI) 'Stütze, Halterung' *scgb..tor- m. ved. sAf/bar-m. 'Sieger' (RV 7,56,23)6 gr. ~, -op<x; m. 'Halter' (PN: TI. usw., Zeusepith.: Sappho myk. PN'e-ko-to(mit Patronym. e-ko-to-ri-jo) *(- )segb..ti- f. gr. ~~ f. 'Haltung, Zustand' (Hp. u.a.; öfter zu komp. Vb.en, z.B. 'Zurückhalten' Thuk. +, Jlt9- 'Teilnahme' Plat. + )8 ? *sogb..U{ro-)9 gr. in ox~ -TI, -6v'fest, haltbar, sicher' (Hes. +) ? *segb..upkt. sahu- 'stark, fähig'10 ? *segb..u-Ifn J1 heth. in denom. sa/a(k)uriya- 'überwältigen'12 *segh..u-rogr. EXUP6c;, -TI, -6v'fest, haltbar, sicher' (Sappho, Alkaios+) *scgh..u-rived. s8huri- 'siegreich, überlegen' (RV[ + ]) ? * segb..ey-iJ)ahr keltib. ON Segovia *scgb..tu- m. [ai. sof/bum(lnf.) 'Überwältigen' (ep.) *scgb..es-13 n. ved. s8has- n. 'Gewalt, Macht, Kraft' (RV+ ) aav. jav. hazah- n. 'Gewalt, Überlegenheit' ? mir. segm. 'Kraft, Stärke,14 germ. * segiz- in z.B. [got. sigis n. 0 'Sieg', an. sigrm. ae. sigorm., ahd. sigu, sigim. 'ds.'lS [ai. sähasa- 'stürmisch, hastig', n. 'Kühnheit' (klass.) jav. fem. hazaghi- 'aus einem Raub herrührend' ved. ~- 'überwältigend' (TS, TBr.) gr. Adv. ~~ 'hintereinander' (Od. + ) *scgb..jesved. s8.hyas- 'stärker, gewaltiger' (RV), [sah{yas- 'ds.' (RV+) *segb..isth:zOved. s8.hj~tha- 'stärkst, gewaltigst' (RV[ + ]) ? * segb..et_18 gr. fX'fK;, -'J1't0V- Vereinigung, Halt' 11.+)23 gr. öXJwc; rn. 'Festung' (Lyk.) ved. -säf/ha- (s- 'unüberwindlich' RV+), säf/hil- 'überwältigt'
*( -)sogh.-O-
* -sogb..8hr f. * sogb..mo}4 *-segb..t6-
(AV+)
gr. -E1C't6c;, -6v (m{a]- 'erträglich' 11. +) gr. -<JXEtoc;, -ov (ci- 'unaufhaltsam, unwiderstehlich' 11. +), (av[a]'erträglich' Od. 2,63) gr. PN "EXEtoc; (Od.) gall. GN Segeta
? * -sgb..eto-25
Sonstige27
*segb..o-nt-(J)jolahr 28
*segh-o-mon-
ved. sahant;Y1l- 'überwältigend' (RV +) kelt. *segontiolä- in keltib. ON sekotia, Segontia, PN sekontios, Segontius, abrit. ON Segontium, akymr. Segeint, mkymr. Seint gall. GN Segomo, Ogam PN GSg. NETA-SEGAMONAS, [air. Nad
SegamJ gr. EXttÄ.T1 f. 'Griff des Pfluges' (Hes. Op. +) akymr. edilr). stipa, nkymr. usw. baeddelf. 'Griff des Pfluges' gr.l.ox6; f. 'Kraft, Körperkraft' (Hes. + ) myk. PN i-su-Jro-wo-do-to (1) I
S. SCARLATA599, vr). EWAia 11 718. Das fern. Nact. jedenfalls als HG, vr). prä-sib- 'Übergewalt, Vorherrschaft' (RV +), s. SCARLATA 605f., vgl. auch GoTÖ 325.
2
In der Flexion erscheint teils -sib- (z.B. ASg. ~-sibam 'Gebiet ersiegend'), teils ist -sAh-
3
Der Vokalwechsel
durchgeführt (z.B. ASg. viiva-sAbam 'allels besiegend'), vgl. SCARLATA 599ff.
a: Ahängt von dem Wz.Nomen ab, s. vorige Anm. Vr). zu diesen Ablt.gen
SCARLATA 604, der für adjekt. nrsAbiYa- auch mit Zugehörigkeitsbildung -
'zu einem
Männerbezwinger gehörig' rechnet; s. ferner AiG 11.1 177,11.2829. 4
Vr). UPP [132]: 'was (Trauben) bei sich hat'. Dies setzt die gr. Bed. 'haben' von ~XO> < • segh. voraus. Daneben
ooxil, OOXEo.
'Hodensack' (Hp. bzw. Aristot.) und
cOOxa iir.
• supansmit einer Sievers-Realisierung. Im Indischen ist die Heteroklisie zu Gunsten der J.Alternante aufgegeben, sw. Kasus wie GSg.
sdraq weisen auf einen Stamm • suh~-, der auch in jav. hiirö vorliegt, woneben aber im ved. GSg. suvar(RV i,66,l0'" 1,69,10) noch eine vollstufige Sx.Form ·suHar-s(als ob ·suh:zar-s/ • shzUper-s) bewahrt scheint, deren ältere Gestalt in aav. ZVapg < • suh~-s / • shzUllen-s von der n-Alternante aus fortgesetzt ist. Vgl. zur Flexion AiG Irr 313f., auch zum Akzent von DSg. sure und zur dreisilbigen Messung von sdraQ in RV 1,122,15. Zum av. Paradigma vgl. z.B. HoFFMANNlFoRSSMAN 153. S. ferner DE VAAN 2003, 313f. (zum GSg. jav. hi1),49Of. (zu z>;:,oo, 526 (zu buuM-;:'/ -;7), 568 (zu buus-! z>-). 3
Die Lautentwicklung, die zu lat. söl geführt hat, ist nicht hinreichend geklärt und hat auch zu einem grundsprachlichen Ansatz • s8.h2llöl m. neben • s8.h2l!l n. Anlaß gegeben, s.o. Anm.l., vgl. dafür bereits SOMMER 191480 35f., der alternativ, wie LEUMANN 360, ·spö/erwägt. Nach BAMMESBERGER, KZ 98 (1985), 112f. könnte ·spöl seinerseits auf ·suh,rÖ1 zurückgehen, HAMP, BBCS 26 (1975) 100 zieht Assimilation .561101 < • sapol < • sah2l/{ e)1 in Betracht. HUlD, KZ 99 (1986), 196 rechnet mit o-VS der Wz. BEEKES, MSS 43 (1984), 6 und SCHRUVER 1991, 258 gehen von • sahzU! > • saul > söl aus, nach MEISER 1998, 88 ist söl < • sal/ölvl. als innerital. Umbildung von ererbtem • säpol < • sab2l!l zu verstehen, die das mask. Genus recharakterisiert. Vg). ferner WH 1I 553f.
• So mit BJORVAND!LINDEMAN 83Of., vgl. HARDARSON 2001, 39 gegen einen Ansatz
·söwiltX...n)-, der formal got. saui/(s.u.) näher stünde. Das Wort wird synchron in die germ. tX...n)-Stämme eingeordnet. Daß • söwu!· neben • söwil- durch innergerm. SuffIXtausch eingetreten ist, läßt sich nicht widerlegen, bietet jedoch für die Herleitung keinen Vorteil. sol ist im Nordgerm. das unmarkierte Wort für 'Sonne', woneben sunna auf die poet. Sprache beschränkt ist, vgl. auch EULER, Linguistica Baltica 8 (2000), 74. Ae. sol (f.?) 'Sonne' steht wegen seiner Vereinzelung im Verdacht der Entlehnung aus dem An. S
Die Lautentwicklung nicht völlig klar, s. HAMP, BBCS 26 (1975), 98, der von einem sw. Stamm
• sälll- als Vorform aller brit. Fortsetzer ausgeht. Nach KLINGENSCHMITT, Lat. und Idg. (1992), 124 liegt ·säpl-, das etwa aus einem älteren GSg. ·säpl-os (als ob ·sah2 l!10s) stammen könnte, der kymr. Form zugrunde, akorn. heuu!, mbret. heau/jedoch womöglich ·sihzl!/ > kelt. • sal!al.
609
·seh;zYel-
Das got. Wort ist nur im NSg. belegt, daß Thematisierung vorliegt, ist somit nicht ganz sicher,
6
auch auf neutrales Genus gibt es keinen direkten Hinweis. Vgl. GEW 1 63lf. Die Glosse ~ wird von Hsch. als kret. genannt und steht dann inschr.
1
bezeugtem AÄtoI. (6. Jh.) gegenüber; nach Herakleides von Milet ist das Wort vielmehr pamphylisch. Vgl. BlLE 1988,117, BRIXHE 1976, 142. MEIER-BROGGER, Fr Zürich (1994), 226 erwägt im VG von gr. l')At-ßatoe; - 'schroff, steil' (II. +, Epith. von lIttpll usw.) den LSg. (. sah2llel-1) des J.Stammes zu sehen und vergleicht ved. 5(u)varga- 'himmlisch', m. 'Himmel' (RV+[10,95,18]; s. EWAia II 785, SCARLATA 108 Fn.149), betont jedoch, daß es sich dabei nur um eine Möglichkeit handelt. Nach JANDA 2005, 258ff., 270 geht ved. SV8TgB- mit gr. öÄ.j3o; m. 'Glück, Segen, Reichtum' (II. +) auf • 5( h2)1101gOhra- 'zur Sonne gehend' zurück, weiterhin sei hier cU.lf)al;, ~ m. 'Leiche' anzuschließen (S.272ff.). Vgl. zu den balt. Formen LEW II 765f., PKEt IV 72ff., PETIT 2004, 69ff. Zu jatv. faJa s.
8
ZlNKEVIerus, BSI 17. Dazu lit. pasaulis m. (1) auch
-Ie f. (1), leU. pasaüle 'Welt', lit. Adv.
pasaüliui'dem Lauf der Sonne folgend', vgl. LEW 1 543. Sehr unsicher, so nach STARKE 1990, 342f., vgl. STARKE, KZ 95 (1981), 152ft.; die Flexion als
9
athemat. J.Stamm sei sekundär. Während STARKE eine Bed. im Bereich 'Fackel, (eher) Lampe' diskutiert, legen bestimmte Kontexte vielmehr - 'Dolch' nahe, s.
cu... 193f., RIEKEN
1999, 450. Neben sihwaJ- stehen im Kluv. sihWBya- und sihWB- 'bitter, sauer, scharf. Diese Wörter weisen, wie RIEKEN 1999, 45lf. betont, auf eine gemeinsame Basis ·sChn/-, die eine Grundbedeutung etwa 'brennen, stechen' o.ä. gehabt haben könnte. Zusammenhang mit dem uridg. Wort für 'Sonne' ist nur dann plausibel, wenn mit STARKE von einer Vrddhi-Ableitung zu • sah2l#/D- ausgegangen werden darf, die im Luv. durch Reanalyse eine Neowz. • seh2l!- geliefert hat (vgl. die Skepsis von HEG II/2, 1091 mit weiterer Ut.). Anders RIEKEN ibid., die hier einen archaischen u-Stamm • sehru- vermutet, von dem außeranatolisch der .Qn-Stamm 'Sonne' abgeleitet sei (vgl. oben Anm.l). 10
S. LEIA s.v.; Zweifel und eine alternative Etymologie bei LAMBERT, Zum semantischen übergang 'Sonne' .... 'Auge' s. BAMMESBERGER,
EC 17 (1980), EC 19 (1982),
175ff. 155ff.
gegen die Skepsis von SZEMERENYI, Fr Innsbruck (1962), 191f. Vgl. überlegungen zum Sx. bei UHLICH, 1. Dt. Keltologensymp. (1993), 356f. und BALLES, 2. Dt. Keltologensymp. (1999), 20. Gemäß der Argumentation von SCHRUVER 1991,351,535 ist eine Akzentuierung • suh;}-i(vgl. ved. silra-) anzunehmen. Nach BAMMESBERGER kann die ':'F1exion von suilvon einer früheren Dualform • suD ausgegangen sein. Die überführung eines archaischen Konsonantstammes in einen kelt. (air.) ':'Stamm fmdet womöglich in air. gaim 'Winter' eine Parallele, vgl. hier sub • gbij-om- mit Anm.7. Der abrit. GN Sulis f. (':'stämmig in lat. über!.) kann hierher gehören. Das Etymon 'Sonne' ist im Air. durch gr/an f. ä neu belegt. Vg!. AiG II1313.
JI
12
Zu diesem Transponat paßt nach HARDARSON 2001, 39 FnA2 womögI. auch aschwed. -sjlis (z.B. and- 'gegen die Sonne'), das aber wie ae. sygil, Name des Buchstabens S im Runen-
alphabet, auch auf germ. 'suwila- weisen könnte, was sich weiter auf 'shiu)IICI- oder
·suh2 I1cl- zurückführen ließe. Nach SEEBOW, IF 87 (1982), 184f. kann sygiJ, das "in der
610'
*seh:Ncl-
Beleglage verzweifelt ist", unmittelbare Entsprechung von ved. SdI(l)ya- sein, wenn es über
*sugulja- auf *sulJ/-ja- zurückgeht. Damit wäre eine SyllabiflZierung *suhJjo- (neben *suhzlijo- im Ved.) anzunehmen. Die geläufige Form des Buchstabennamens, ae. sigil, ist nicht ohne Zusatzannahmen aus ~verstehbar, eine got. Entsprechung sugilist zweifelhaft, vgl. SEEBOID ibid., CASARETIo 2004, 581 mit weiterer Lit. HUlD, KZ 99 (1986), 194 Fn.1 vermutet eine entsprechende Bildung auch in heth. OUTU-
liya- 'Sonnengott', wo das Etymon von dem Sumerogramm überdeckt ist. 13
Die Vorform *sul-n- wird oft als Kombination von 1- und n-A1ternante des urspr. Heterok1itikons aufgefaßt, s. z.o. FRAENKEL, KZ 63 (1936), 169,
PKEZ IV 74, BEEKES, MSS
43
(1984),8, PETIT 2004, 70; HAMP, BBCS 26 (1975), 101 sieht in aks\. shJJbce ein älteres *slunineben *sulni- (in aruss. S1Jnbce u.dgl.), die Kreuzung wäre mehrfach vollzogen (kritisch BEEKES loc. eit.). Nach lEW liegt *sul-ni- zugrunde, das sein Sx. * -ni- von slav. * ogni- 'Feuer' bezogen hat, nach VAIUANT n.l, 176, ll.2, 581, IV 579 wurde vom Stamm *sül- zunächst ein no-Adj. gebildet (*suhzl-no-), zu dem die Ableitung mit *-iko- in aks\. usw. sl7JJbCe gestellt werden konnten. Dabei müßte * üvor -/n- gekürzt sein oder auf einem Neoablaut beruhen. Zu dem no-Adj. habe urspr. der defektive Kompar. aks\. suljii'besser' gehört. 14
Im Germ. scheint mehrfache Suffigierung von n-Suffixen an den schwachen Stamm *sh:JllI1-
(+ Sx. * -n- + germ. *:.an- bzw. * -ön-) vorzuliegen, was Parallelen findet, vgl. BAMMESBERGER 1990, 206, SCHAFFNER 2001, 372, CAsARETIo 2004, 581; anders SCHERER 1953,50, der Sx. *-nolahr (+n) annimmt, und HILMARSSON, Sprache 33 (1987), 62, der mit einer Basis *suh;P1to- +n > germ. *sunpqn)- rechnet, deren sw. Stamm GSg. usw. *sunjrn-t:Z zu *sunntlZ vereinfacht wurde und so germ. *SUDD- liefern konnte (s.u. mit Anm.19). Assimilation *sunn- < *suh;P1-oder *sunbr ziehen BADER, GS Kurylowicz 11 (1995), 266 bzw. EULER, Unguistica Baltica 8 (2000), 72f. in Betracht. Den kurzvokalischen Stamm germ. sud,.n)- erklärt HAMp, BBCS 26 (1975), 101 als analogisch statt *SÜD- < *suh;P1- mit Laryngalmetathese. Ein sw. Stamm *suh;P1- ist (im Ggs. zu *suhzls.o.) nirgends deutlich; vgl. hier sub *pehzWfür germ. Reflexe *tun-, die *ph:JllI1- suggerieren. *suh;P1-'- > *sun- durch Dybo-Kürzung ist vI. denkbar, doch nicht zu stützen. Das Nebeneinander von zwei getrennten Etyma, die auf verschiedenen Alternanten des urspr. Heterok1itikons aufbauen, findet im Germ. Parallelen, vgl. ahd. fuir, got. fon 'Feuer', ahd. wazzar, got. wato 'Wasser' (s. bier sub *pehzgrbzw. * l!ed-), vgl. auch EUtER loc. cit. 69ff. Zu sunna als GN s. ferner SOiAFFNER, Sprache 41 (1999), 171f., zu krimgot. suncvgl. STEARNS 155f. 15
Sehr unsicher, so in Anlehnung an SCHRUVER 1995, 334f., der für huan am ehesten mit ur-
kelt. * sUl!ano- oder * sUl!ono- rechnet. * sUl!ano- ließe sich aus *suh#n-o- verstehen, doch müßte, wie möglicherweise im Iir. (s. Anm.2), ein Stamm *suh#D- mit Laryngalmetathese zugrunde liegen, dessen uridg. Existenz neben ablauttheoretisch postuliertem * shi.. u) ycnzweifelhaft bleibt, vgl. Anm.I. Die Bildung ist damit vI. als nachgrundsprachliche Neuerung einzustufen, die ggf. mit dem Hr. parallel gehen kann. Andererseits fehlen eindeutige Fortsetzer von *shi..u)l!cn-. Eine Form der n-A1ternante wird auch in gaU. sonnocingos im Kalender von Coligny gesucht, das dann 'Sonnenlauf bedeutet, vgl. RIG 111 426; offen ist aber, wie -0- und -DD- in sonno- her-
611
*seh2YeJ-
zuleiten sind. SCHERER 1953, 5Of. und BJORVAND!LINDEMAN 832, 906 e1Wägen eine dem germ. * sunn- vergleichbare Grundform. 16
Anschluß von gr. ~ n. 'ücht, Glanz' (ll.+) und I oder aav. jav. xVar.mah- n. - 'Ruhmes-
glanz' an das Wort für 'Sonne' wurde oft e1Wogen, s. z.B. BADER, GS Kurylowicz II (1995), 265ft., zu x"ar.mah- auch JANDA 2005, 275ft. mit früherer üt., vgl. eine alternative Etymologie
bei LUBOTSKY, Fr Innsbruck (1998), 479ft. Zu ved. sauva- 'zur Sonne gehörig' (VS+) s. DARMS 18f. 17
Vereinzelte denominative to-Bildung, vgl. AiG 11.2, 588, EWAia 11 794 mit Lit.; nach HILMARSSON, Sprache 33 (1987), 59 v!. Ersatz für *suh2P-to- als Bildung vom sw. Stamm durch
die im Ai. verallgemeinerte sw. Stammform SÜT-. 18
S. HILMARSSON, Sprache 33 (1987), 56ft., vgl. die mutmaßliche toch. Entsprechung unten. Vom germ. Standpunkt allein könnte mit • sh;z6n-to- gerechnet werden, vgl. Anm.14.
19
Vgl. HILMARSSON, Sprache 33 (1987), 64ft., der in den germ. Wörtern *sunnan-, *sunnön-
eine genaue Entsprechung *suh2{1ton-von*suh2{1to-vermutet (mit germ. sw. St. *sunp-n- > *sunn-, s.o. Anm.14). H1LMARSSON diskutiert ausf. die anzunehmenden Lautentwicklungen, toch. -c- statt -t- muß analogisch sein. S. DTB 725 mit Alternativvorschlägen: *Sllah29tjahr oder *SlIehftl-ik-jahr. 20
Kontrastive Bildung mit tro-Sx., zur Basis vgl. Anm.18.
*sel- 'schleichen' *-sel-u*-sel-ahr Sonstige2 *sel-ek-jo-
1 Nach
(DSW)
LIV 528, IEW 900 (Pr A 2) ved. ts8.ru-rn. ein schleichendes Tier, wohl 'Schlange' (RV 7,50,1)1 ved. tsarA- f. 'Anschleichen' (MS)
air. selige m. jo, mir. seilehe 'Schildkröte, Schnecke', später auch 'Schlange'3
EWAia I 687 mit üt. daraus durch Metapher 'Handgriff, Henkel, Stiel'. Ved. TSAR
'schleichen' viel1eicht < * t-sel- < * * d-sel-, Kompositum mit der schwundstufigen Variante des Präverbs • ad 'zu' (LIPP 14). Hierher als *sol-o-ved. ava-tsiira- m. PN (RV [5,44,10], Br+), s. EWAia I BI? Eine vergleichbare Präfigierung und die Entwicklung • ts- > s- nimmt POKORNY für arm.
s%wn, -noy'kriechencies Geschöpf, Schlange' (nb. i-Stamm-Präsens so/im, -eC'ay'krieche') an. Vgl. zum SuffIX OLSEN 1999, 602ft.
*sel-
Nicht hierher jedoch jav. srauu- (als * tsr-all-) in v:JhrkAghö srauuaghauuö (Vend. 18.65). Zum HG aghu- 'Leben' vgl. ved. asu-tfp- 'das Leben raubend' (RV) von den Hunden Yamas. Das VG enthält einen Verbalstamm ähnlich uriir. *gbrablL 'ergreifen', d.h. * kltreb b-, das jedoch ohne Anschluß bleibt. MöglicheJWeise liegt eine Kontamination oder eine onomatopoetische Variante vor (TICHY mündl.). 2
Nicht hierher jedoch a1b. sheJfge, sbJ4ge (diaI. nordwestgeg.) f. 'Giftschlange, Natter', das JOKL 1911, 77f. verglichen hatte; eine alternative Erklärung bei DEMIRAJ 359.
3
S.
mw 900. Etymologie angezweifelt von I.EIA S-80. Sicher zugehörig ist das erst seit der Bi-
belübersetzung belegte seJide, neuir. seiJide m. 'Schnecke', das O'BRIEN, Be 3 (1938), 371 aus •selti, dem DSg. zu • seJit < *sel-llt-ihr , vgl. air. bint f. 'Sau' < *bber-llt-ihr , herleiten will. Daß seJide über diese nicht belegte air. Zwischenstufe direkt auf das idg. Femininum des ntPartizips zurückgeht, erscheint schon aufgrund seines mask. Genus unwahrscheinlich, ganz abgesehen von der Frage, ob die Bildung eines Motionsfemininums zur Bezeichnung eines zwittrigen Lebewesens wie der Schnecke überhaupt plausibel ist. Es könnte allenfalls von *selllt-jo- ausgegangen werden, doch wäre zunächst das Verhältnis zum Air., zu seiJigbide (O'R) sowie zu den weiteren, dialektal belegten Bezeichnungen wie seilchide, seiJmjde und sleithide zu~.
•selp- 'Öl, Fett' • seJp-es) n.
·solp-6s • solp-ahr f.
·sjp-Ro-
I
~
IEW 901, EIEe 194 [ved. sarpf~ n. 'zerlassene Butter, Schmalz' (RV +) gr. D..noc; 'Fett, Olivenöl' (nur Hsch.: i!I..<xWV, *sk~-, vgi. heth. uddar, gr. 00c0p 'Wasser'. (BI)
?* (s)pend- 'spannen'
* (s)p(e)nd*-(s)p(e)nd?* (s)ppd-tor?* spend-ti-
*spond-o*spond-ahr
* (s)ppd-t6?* spond-to-
*(s)ppd-tahr
LIV 578, lEW 988f., 989 (Pr) [aksl.p¢bf. i 'Spanne' (alsMaBi lat. h"'bripens, -pendis m. 'der mit der Waage (das Metall, das als Zahlungsmittel dient,) wiegt' (XII tab. + )2 lat. pensorm. 'AbwAger' (Aug. + )3 lit. Inf. s~ti, ~tiund spensti'einen Fallstrick legen.4 mir. $Onnm. o'Pfosten,s 6 aksl. SWd'b m. 'Eimer, Geflill, Scheffel' lat. sponda f. 'Bettstatt, Ruhebett' akymr. fonn gl. ferculum, PI. finn gl. pila (MC), 7 mkymr. ffon f. 'Pfosten, Stab, Steeken' lit. spandJif. (4) 'Stange, Stiitze' lett. spanda 'Strickwerk am Pflug' [lat. pensus PPP 'abgewogen' und 'schatzbar, wichtig', pensum n. 'Tagesarbeit (zugewogene Wolle); Aufgabe' (Plaut. + ) lit. sp;fstas m. (1) 'Falle,s lett. spu6sts'Fallstrick, Falle' lat. -pensaz.B. in im-, inp- 'Kosten, Auslage' (Cic.+)
Sonstige
*(s)pqd-tiHon-
lat. pensi6, -6nisf. 'Zahlung, Gewicht' (Varro+)
1
Umbildung, jedoch ist ein urspriinglieher i-8tamm nieht auszuschlieBen, vgl. BRUGMANN 168.
2
BENEDETTI 1988, 128f.: • -(s)pend- ist auBerdem enthalten in diversen Bildungen auf -ium (stipendium, impendium), wobei sich nicht feststellen laBt, ob diese weitere Wurzelkomposita
629
* (s)pend-
voraussetzen (*sti(pi)pens) oder nach produktivern Muster gebildet sind. Unsicher ist die ZugehOrigkeit von falisk. dupes, hierher falls * dupens 'qui duo pendit'. 3
Lat. Neubildung.
4
Mit rnetatonie douce beim sta-Prasens, vgl. DERKSEN 1996, 167f.
S
Die unterschiedlichen Genera im Ir. und Kymr. deuten auf ein urspriingliches Neutrurn, d.h. auf substantivierte Formen eines Adjektivs *sfXJnd-O-.
• Wohl auszugehen von einem Holzeirner, der von Metallreifen urnspannt ist. 7
VgI. FAULEYEV 2000, 57 und SCeIt 33 (1999), 353.
8
Daneben spJ[stisrn. (1). 'ds.'.
*(s)reg- '(sich) farbeo'! *(s)rig-men-o. *(s)rig-es-o. ? *(s)reg-s-O? *(s)reg-s-Jih:r ? *(s)rig-es*(s)r6g-o-m. * -( s)reg-t6-
(BI)
LIV 587, lEW 854 (Pr? A) [gr. PI. (1t01.1CCMx) tt1IJ.a'ta o. '(bunte) Deckeo' (hapax Ibyc.) gr. ptyCX; o. 'Decke, Teppich' (hapax ADakr.) OpeIS. raxS"'rot' < iran. *Tlasa- 'dunkelfarbig' ved. JiJqA- f. 'Lack, roter Baumlack' (AV + )2 gr. Pf'rycx; o. 'Decke, Teppich' (D. + )3 ved. raga- ID. 'Farben, Rote, Leidenschaft' (Br+ ved. (- )raktli- 'gefarbt, rot' (Br+ )5
t
I
Wie auch beirn Verbum (s. LN Anm.l) lliBt sich keine Stammbildung als alt erweisen.
2
Hierher nach EWAia II 4TI mit lit. zu anderen Ankniipfungsversuchen. Das Grundwort ist nach EWAia in • Qrak§a- 'rot, ROte' zu sehen, das iran. *raxia- entspricht. Es wiirde sich damit urn eine innerind. Vrddhi-Ableitung vI. kollektiver Bedeutung (vgl. AiG II.2, 104) handeln, die mit dern dehnstufigen s-Stamm des Gr. (s.u.) in keiner direkten Beziehung stiinde. SoUte dieser ererbt sein, ware eine bloBe possessive o-Ableitung vom starken Stamm denkbar. Zur Entlehnung in gr. AalCKo; m. '(rote) Stoffe's. BRUST 2005, 382ff.
3
Nach STOBER 2002, 15ot., 207 liegt hier der einzige Fall vor, in dern ein akrostatischer
!r
Stamm auBerhalb eines "Narten-Kontextes" angenommen werden kann. ME18NER 2006, 78ft. bezweifelt hingegen die Verbindung und zieht (unter Verweis auf arab. raqa'a 'flicken' u.a.) auch Fremdwort in Betracht. Schwundstufiges xsrooo-payiJc;' Xj>"OOofXxcInl EWAia II 785 mit Lit. jedoeh nieht hierher ved. Yisnih- f., angeb1ich.'Strom' (RV 5,44,3, 6,7,6), und jay. uriidf. Das letztgenannte bedeutet nieht 'F1u.6lauf, Belt', sondem 'Wehr', vgl. KEu.ENs, NR 81ff., gefolgtvon EWAia II 467.
1 Nach
2
S. EWAia II 784, SCARLATA 674.
3
Vgl. NYBERG 1931, 197, SUNDERMANN, ell 159 mit ADm. 186 (Lit. zu mit ron komponierten Adverbien).
4
Vgl. DETSCHEW 1957, 483ff. lEW stellt hierherweiterhin 1:"tf'6ItTl ON, das DETSCHEW, a.a.O., 481 mit lat. struma 'dicker Hats' usw. vergleieht.
5
PORZIG, Die Namen fur Satzinhalte im Grieehischen und Indogermanischen. Berlin 1942, 267f. reehnet mit Parallelbildungen. Gr. iJEUIux gehOre zu den Bildungen auf -J.llX in der Tragodie und konkurriere mit aIterem (J6oi;.
6
Vgl. GEW II 6500., DELG 971. Suffix s. STOBER 1998,63: Da keine Schreibungen mit -mOl belegt sind, war air. snJaim im Gegensatz zu den meisten anderen air. neutralen n-8tiimmen im Ausgang wahrscheinlich
7 Zum
632'
*srcj!-
leniert. und wiirde wie gr. flcllI.ux auf * STt:1I-mg zuriickgehen. Falls der Auslaut doch unleniert gewesen sein sollte, ware *srell-smq anzusetzen. Evtl. wlire mit spliterem analogischem Ersatz des unlenierten Ausgangs durch den lenierten zu rechnen. Lesung unsicher, vgl. DGVB 309. Fleuriot folgt (wie lEW) nach anflinglichen Zweifeln jedoch
8
Stokes. Altemativ wird lat. serum gelesen, so z.B. SCHRUVER 1995,442. Hierher wegen air.
sniaim; formal konnte auch ein Fortsetzer von * sroll-mo- vorliegen. 9 Weiteres
Material s. bei VASMER 1lI 41, VAIlLANT 11.1208, BRAuER III 6. Vgl. zum Wurzel-
vokal VAILlANT I 123. 10
Vgl.I.JEBERT 39,129. Stammbildung mehrdeutig. Die Formen weisen sowohl auf einen to- wie auf einen tioStamm;
11
nach OLSEN 1999, 38 mit Anm. 71 kOnnen beide vorgelegen haben. SCHMITT 50, 72 votiert fUr
*-ri-. Morphologisch isoliert ware hingegen das von lEW altemativ erwogene *srujos. 12
Nach DERKSEN 1996, 162 mit metatonischem Akut.
13
DELG 971 erklilrt die eoStufe in der Wurze als analogisch nach flcllI.ux.
14
Vgl. IRSLINGER 2002, 129f.
IS
Hierher nach SCHRUVER 1995,441, mit Diskussion der Entwicklung der Gruppe * sr- im Kelt. Abzulehnen sind Anslitze, die *spro-tu- rekonstruieren (z.B. lEW 994), weil es fUr die Annabme der zugrundeliegenden Wurzel *SPrell- 'spritzen, spriihen' keine hinreichende Basis gibt, vgl. IRSLINGER 2002, 129f. mit Lit. Die ZugehOrigkeit von mkymr. usw. ffrwst m. 'Bile' bleibt unsicher, da neben dem Anlaut auch der Auslaut -st erklarungsbediirftig ist, vgl. SCHRUVER 1995,405.
16
Unabhmgige Parallelbildungen, vgl. STOBER 2000, 67f.
17
Vgl. GEW II 651, STOBER 2002, 54, 67f., MEISSNER 2006, 92, 192ff.: das Kompositum ist
deverbal zu
pem 'flieBe' gebildet, wllhrend
das ausschlieBlich bei Aischylos belegte Simplex
wohl daraus riickgebildet ist. Anders DELG 971: EUilP£lO • stuya-, das wegen der komplexeren Anlautgruppe anders vokalisiert wurde als • dlla- > erka-. Dies impliziert die - Dicht unumstrittene - Annahme von inIautendem uridg. • -uH- > arm. -wa-. Weitere Analysevorschllige des Wortes referiert CLACKSON 1994, 43, der au8erdem auf die MOglichkeit einer Bildung mit dem arm. Adjektiv-Suffix -arhinweist. 76
77
S. EWAia II 768 mit Lit. HEIDERMANNs 1993, 566. Eher hieraus entlehnt als ein Erbwort ist lett. sturs 'hartnlickig, unbegabt, schwerflillig, widerspenstig' (LEW II 934 mit Lit.). Nach LOHR 2000, 255 von • stiira- die Ablautneubildung vorurgerm. • stellhr 'hochragen, aufrech! stehen' wovon • stewo(n)- 'Pfahl' in ae. stear, afr. stiure, ahd. stiura 'Steuerruder, Stiitze, Steuer', an. stfri n. 'Steuerruder'.
78 79
Lit. stiirjsm. (4) 'Winkel, Ecke, Kante' ist nach LKZ s.v. aus dem Lett. entlehnt. Hierzu wohl ved. sthavira- 'breit, dick' (RV+, 'alt, ehrwiirdig' Br.+), vgL EWAia II 768. Anders LUBOTSKY, 1988, 92, der mit einer ererbten ablautenden Nebenform rechnet.
*stehr
653
Weitere substantivische Neubildungen irn Ved. sind sthavitrf- f. 'dicke, massige' (Br) und sthaviman- n. 'Breite' (KS, TS +; letzteres ist nach WENNERBERG 236 eine -iman-Bildung zu einer aus der Komparativ- und Superlativbildung abstrahierten Stammform "sthava-). 110 Nach
EWAia II 768 mit kontextfreiem -p- < * -no.
81
Mit *uper-en-; vgl. VKG II 663. Nach STOBER 1998, 179 < "-ssina < "-stlina.
82
V g1. oben Anm. 70 zu • st8hz-IIeIfn-. BENVENISTE 1935, 35 postuliert einen Hn-Stamm; daB ein solcher zusatzIich zum Ifn-Stamm
vorliegt, ist iiuBerst unwahrscheinlich; vgl. auch WAOITER, HS 110, 17. Daneben das Verb 0'fI10I1at 'aufrichten (Penis), steif seinlwerden' (Aristoph., Antiphan.+), das .auch die Basis von von <Jt'iJlo *·Ii/- > -Jinunbetonter Silbe. Das seit dem 15. Jh. gelegentlieh belegte cystadl'g1eiehwertig' zeigt Restitution des Dentals nach Formen wie cystadlaf 'wetteifern, g1eiehen, zusammenpllllllell', ~'Gleicher, Gefllbrte', wo der DentallautgesetzIich erbalten geblieben war. Da ~ das aIs Aquativ zu da 'gut' fungiert, von seinen Derivaten semantisch zu weit entfemt ill, koonte sich die Form mit restituiertem Dental nieht
149 Mit
durchsetzen; die modernen Dialekte fIlbren aHein cystaJfort. VgI. noch distadl'wertlos'. 150 Nacb
SCHAFFNER 2001, 15S dmd1
'*stO-P-
*
Be:zus
auf die erweiterte Wurzelform germ.
*sta-P-
reanalysiert aIs stajJ-Ja-, wobei das Suffix • -lao dem Suffixtausch mit • -iJa~· -uJaunterlag: vgl. germ. • stapuJa- in an. st¢uJJ 'Melkplatz, Senne'. ae. stalJo/'Steliung, Platz, Grundlage', germ. • stapiJa- in abd. stediJm. 'Grundlage'. Die Formen mit -0- germ. • staUa- in an. staIlr'Stall, Krippe', ahd. stal(l) m. 'Stand, Stelle, Stall, usw.', ae. steaJ(l) m. 'Stelle, Stand, Zustand, Stall', an. stalJi m. D 'Oemt' filbrt SCHAFFNER 2001, 160 auf urgerm. • stadla- zuriick, die Vemel'Vllri8Dte ill ·stBpJj·; Dasutgerm. Paar ·staP/a-: ·stadla- repriisentiere die Fortsetzer eines uridg. Paradigmas ·stBhrdo- : kollektivem • sthrdBhr , wobei im Germ. der Wurzelablaut ausgeg1ichen, der Alczentwechsel jedoch beibehalten sei - es scheint aIlerdings befremdlich, daB sich dieses postulierte Kollektiv nieht aueh in Form von einigen Belegen mit femininem Genus im Germ. niedergescblagen hat. AuBerdem ist die Lautentwicldung urnstritten, vgl. KLuoFlSEEBOLD24 874. Die Variante mit stimmhaftem Dental germ. • stadla- ist kaum mit SCHAFFNER 2001, 158 (vgl. auch schon DRUGMANN 344) aus semantischen Griinden zu trennen in germ. 1. *stadla'Stand, Stelle' und 2. *stadla- 'Stall', wobei letzteres auf uridg. • sthrQ'1J/o- zuriiekgefiihrt wird, denn auch germ. *stap/a- ist polysemantiseh. Alternativ konnte man das germ. Material mit -0- zu *sthrQ'blo- stellen oder - wie bier - zu * stel- 'hinstellen, bereitmaehen' (LIV 594), weiteres siehe dort. lSI
VgI. zum Lautlichen SCHAFFNER 2001, 156: entweder mit dissirnilatorisehem Schwund des
*-p- « urengl. *strepJ) gegeniiber dem zweiten Wurzelradikal * -t- mit g1eichzeitiger Ersatzdehnung des Wurzelvokals oder aus einem voraltengl. Paradigma NSg. mit * sta.jr.J/: GSg. ·staX.lelas mit *.ft- > ·x· im Silbenauslaut), wozu ein neuer Nominativ *sta.h(:J)/ > ae. st;ijl, stal gebildet wurde. 152
Existenz zweifelhaft, da im Lat. sehr wahrscheinlich eine deverbale Ableitung vorliegt und
das Wort erst ab dem 2. lh. n. Chr. belegt ist, vgl. SERBAT 1976, 239, LEUMANN 389. DE SIMONE, Glotta 65 (1987), 127 sieht hier einen Fortsetzer der schwundstufigen do-Dildung
*stehr
659
dessen Wurzelvokal dureh den EinfluB des Verbs staTe aueh sekundiir geliingt worden sein konnte. IS3
VgI. SCHAFFNER 2001, 160. Zur Unge von 0 in ae. durst6dJ (belegt diirstodl) vgl. WEYHE,
PBB 30, (1905), 75. Anders SEEBOLD 461: iJo-Bildung zu germ. ·stop-. 1m Ae. sollte der Bindevokal a1lerdings erhalten sein. 154
VgI. VKG I 78; SCHRUVER 1995, 421 halt die Etymologie fOr nieht ganz sieher. Abzulehnen
ist jedoch der Ansatz von DE BERNARDO STEMPEL 1999, 303 a1s *sthz-{lbJo-, da mkymr. sawdl
*sta- voraussetzt. Pace DE BERNARDO STEMPEL erlaubt das kelt. Material keinen RiiekschluB auf die Bestimmung des Suffixanlauts aIs t- oder db... Aufgrund der groBen Menge an Bildungen mit sieherem t- verneint PEDERSEN, VKG I 135 die Existenz von db..Varianten im Kelt. pauschal, eine Ansieht, die mOglicherweise zu weit geht, aber nieht zu widerlegen ist (keine Beispiele bei BRUGMANN, 378ff.; vgl. aueh OLSEN 1988, 14). ISS
VgI. AiG 11.2705.
156 SOUTIIERN,
MSS 60 (2000), 89ff. stellt bieher noch lat. tabula f. 'Tafel, senkrechtes Brett'
(Plaut., Cato, CIL 12 583.15+), umbr. taOa* f. 'Brett, Tablett', Gerlt, auf dem das Opferfeuer transportiert wird aIs *(s)thz-{lIJJ-abr . Die urspriingliehe Bedeutung wire 'aufgestellte Vorriehtung'. Das Lat. sei mOglicherweise aus dem Umbr. entlehnt, fOr beide ware die Bildung mit fehlendem s-mobile anzunehmen (was bei den Nominalbildungen dieser Wurzel sonst Dieht mehr auftritt). Zum Umbr. s. WOU 73Of. mit Referat a1ternativer Ansiitze. Beaehtenswert erscheint inbesondere die Analyse von HEIDERMANNS, Habil. § 77 aIs * thz-{lIJJahr 'Gerat zum (Weg-)Tragen', vgl. * tehr 'stehlen' (UV 616). 157
S. WOU 694: zum denominaten Verb * staOiom.
ISS
S. VAIUANT IV 413 mit weiterem slav. Material und 421 zu Distnbution und Generalisie-
rung der Suffixvarianten im Slav. 159
Zu osk. statif, das u.a. von lEW 1006 a1s genaue Entsprechung aufgefaBt wird, vgl. WOU 701
mit Lit.: Stammbildung und Bedeutung sind unklar. I60VgI. SEEBOLD 461, HEIDERMANNS 1993,556. Nieht bierher jedoch naeh HEIDERMANNS 1993,549 afro stede'stet, stetig, fest', ahd. state 'bestiindig, unbeweglieh, unveranderlieh' (N.), das a1s germ. *stte-d-jo- zum primliren Verb • stz- 'stehen' gebOre. Entgegen SEEBOLD 461 gehorten diese Adjektive nieht aIs *sued-i- zu dem starken Verb *standa- 'stehen', weil dessen iAdjektiv * stOdi-laute und die .6-Stufe in dessen Paradigma nieht vorkomme. •61
S. CASARETTO 2004, 51lf. mit Diskussion der Vorschlage zur rnorphologischen Analyse.
162
Verbalnomina zu -sissedar und den jeweiligen Komposita, vgl. VKG II 628, GOI 452,
SCHRUVER 1995,408. 163
S. SCHUMACHER 2000, 129, ders. 2004, 572.
164
Naeh GEW I 739 yom reduplizierten Priisensstamm, urspriinglieh 'Stander', nieht 'Steller'.
165
VgI. RISCH 46.
(BI)
*(s)tejg-
660'
*(s)tejg- 'stechen, spitz sein' *(s)tig-men- n. *(s)tig-i-2 * -(s)tig-ti- f. ? *(s)tig-u-4
*( s) tejg-es- n. *( s) tejg-(l)jes-
*(s)tejg-isth20? *(S)tig-o_8
*(s)tig-ahr 9 -(-)(s) tajg-o-
-(s)lig-mo.. -(s)lig-milJr
·(s}fig-JiJ-
? -(s)lig-I-i--{s)lig-to..
LlV 592f., lEW 1016f. (pin)
[gr. cmwa n. (-t-) 'Stich, Malzeichen' (Hes. Sc. 166+)1 jay. VG !iii- 'schneidend, spitz, scharf (z.B. -dlJstra- 'mit scharfemGebiS') ved. -tikti- (n!- 'Hast, Eife' ISg. -ti'hastig', RV 6,4,5)3 gr. (-) germ. *stu/ta- in mod. stolt'stattlich, hochmiitig' usw., germ. *stu/tuin ahd., mhd. stolz u 'stolz', vgl. HEIDERMANNS 1993, 563, der fUr die Adjektive eher Entlehnung aus lat. stu/tus annimmt, was einen ungewohnlichen Bedeutungswandel voraussetzt (siehe noch KLuGE/SEEBOW24 887 mit Lit.). 2
Lit. stulgasAdj. (4) 'ds.' ist nur lexikalisch belegt; vgI. noch lit. stu/gftJ Adv. 'in die Hohe'.
3 VgI. 4
EWAhd I 513.
Die a-Flexion ist selrundlir (DE BERNARDO STEMPEL 1999, 48). Zurn Anlaut vgl. VKG I 78: ir. t- ist neben s- ein mOglicher Reflex von idg. * st- im AnIaut, ohne daB daraus auf idg. s-mobile zu schlie8en wAre.
S
VgI HEJDERMANNS 1993,543. Hierher noch aschwed., adm. stia:/ke, me. staJke, engl. stalk 'Stengel, Stier.
6
Nach RAMP,
Be 27 (1990), 186f. aus *tIg-sk-i- > *tIksJd- > *tjsJd- > *talsJd- > *taJki-. Die Lautentwicldung wll.re vergleichbar mit der von air. t811m. u'Ourst' < * lfStu-. Zum AnIaut s. ADm. 4 zu mir. talc.
VgI. zum Suffix DE BERNARDO STEMPEL 1999, 275ff. Aus lautlichen und morphologischen Grunden abzu1ehnen ist der Ansatz *stj-k-i-von lEW 1020, LElA T-lO. (BI)
1*syedbhr'sich selbst als (Akk.)/ fUr, zu (Dat.) etw. bestimmen,l
lEW 8~3, vgl. EIEC 354
1* syedbh r os.2 1* syedbhros-2
gr. mo; n. 'Gewohnheit, Sitte, Brauch' (ion. att.) gr. ~ n. 'Wohnsitz, gewohnlicher Aufenthaltsort (von Tieren)' (I1.[nur im Pl.]+, poet.), '(gewohnheitsmii8ige) Verhaltensweise'
1* syedbhrDoS-
19r. 00Y0 • s- noch das fJ/ der Wurzel, das Hebung voraussetzt, die in vergleichbaren FiDen nieht eintritf (ffiW 882f., CAsARE'ITO 2004, 528£ mit lit.). Anders zu Ansatz und Bedeutung EIEC 354: ·S/led"-o- 'Absatmmung', vgl. gr. 1!9ot;, ved.
svadhi-. 2
Vgl. noch das Perf. dCll8a lesb. £ilr.o8a, ion. MJ8Ea 'bin gewohnt' < ·se-S/lOtba < ·se-s/lo-dbbr bze (RIx, GS KwyJowicz 1(1995),400). Das Verhiltnis der Wurzelvokale -e-:
-e- ist umstritten. STOBER 2002, 155f. fiihrt es im An-
schluB an SCHINDLER, Ff Regensburg (1975), 297 und Pedersen-KoD. (1994), 398 auf einen aus dem Uridg. ererbten akrodyn. s-Stamm zurfiek, der dureh Paradigmenspaltung im Gr. zu zwei WOrtem gefiihrt habe, wobei 11Eb; die starke, 000c; die schwaehe Stammvariante fortsetze (205). Die akrodynamische Flexion kOnne darauf zurUekzufiihren sein, daB es sieh bei ·syedbbr um eine Nartenwurzel handle. Diese Eigenschaft sei mOgliehenveise erst sekundir entstanden. Das Nebeneinander der Formen • slIe und • S/le des Reflexivpronomens (vgl. UPP 289ff.) habe aueh zu zwei Varianten beim Syntagma sowie in der Foige bei der Neowurzel gefUhrt und konnte dann im Spiituridg. als Ablaut aufgefaBt werden. Eine innergrieehische Bildung sei angesiehts von verbalem Eico9a nieht vODig auszuschlieBen, aber unwahrseheinlieh. Noch anders SCARLATA 268, Anm. 371, der fUr
11Eb; die Herleitung aus einem Syntagma mit
prlidikativem Instrumental, also • syeh, + • d1Jeh" annimmt. Es sei zu fragen, ob • syedbhr aus demselben Paradigma mit dissimilatorischem Sehwund von •h, herzuleiten oder ob von einem einem zweiten Syntagma • Slit: + • d1Jeh, auszugehen sei.
669
Am plausibelsten scheint jedoch MEISSNER 2006, 76ff., der fur Tt8o er. Weiterhin widersprechen "[... ]satur,
-UTa,
-um sowie augur cicur -uris, da man aber im absoluten
Auslaut our aus -or antrifft (§ 99 Zus.), so kann man die Differenz mit verschiedenem F1exionsausgleich erklaren, nach gen. socenauch nom. socer(statt our) [... J". Laut MEISER 1998, 68lautgesetzlich. Daneben auch restituiertes sorerusm. 'ds.' (Plaut. Men. 957), femer MEISER 1998, 73. 15
S. DARMS 7ft. Ferner OREL 2000, 393 und BAMMESBERGER 1990, 92 ebenfalls zur Vddhi Ableitung.
16 Vgl. HOLTHAUSEN, Afr. 107. 17 Jiinger
ahd. swer, vgl. DARMS 7ft., aul3erdem CASARETTO 2004, 227.
18 S. KLUGE/SEEBow24 s.v.
* syeicyr! yer-
675
Daneben die Q *Qlu- zugrunde gelegt werden kann. Falls man dieses Lautgesetz Dicht akzeptiert, ist gr. inmp zu den slav. und alb. Fortsetzem mit schwundstufiger Wurzel zu stellen; auch im Ir. kOnnte die Schwundstufe vorliegen, vgl. die folgende Anm.
6
Nach WATKINS, Briu 27 (1976), 119ff., gefolgt von LElA T-69, aus *to-'inde-subr- > *to-'indc-
hof3r- mit spurlosem Schwund von -h- vor der Synkope dureh E1iminierung der Morphemgrenzen. Da kein mit * -s- anJautendes Simplex zu Seite stand, blieb die ansonsten erfolgte Entsonorisierung von -t durch nach der Synkope folgendes h- (= leniertes s-) im MorphemanJaut aus, vgl. z.B. intamail (ind-Samail). Watkins' Ansatz der uridg. Vorform a1s *-sup-rV- entstand im Hinbliek auf das a1s schwundstufig interpretierte gr. inmp. Wie VINE, GS Schindler (1999), 580 jedoch richtig bemerkt, kann das kelt. Nomen, das nur verbaut im Verbalnomen eines unbelegten komponierten denominalen Verbs erhalten ist, keinen AufschluB tiber den Wurzelablaut und die Stammbildung im Uridg. geben. 7
VAIU.ANT I 86 reehnet mit sekundarer Schwundstufe fUr *s!!opno-, ebenso VINE, GS Schindler (1999), 581. Analogische Umbildung nach S'bI1bjC 'Traum' nimmt EM 11635 an.
S
Vgl. DEMIRAJ 192 mit Lit.
9
S. DTB 684f. mit Lit.: Auf der Basis eines unbelegten sanmc* 'Trance' mit regelmiiBiger Metathese *siimDc < uridg. *supno-. Obwohl die Etymologie gesichert scheint, ist die unterschiedliehe Behandlung der Gruppe * -pn- in * supno- (> * siinmc) und *s!!cpno- > $panc nieht \dar.
679
·sycp-
VgI. auch PINAULT, LALIES 56; zum SuffIX ibid. 102. Anders VW I 422: zu uridg. ·sengVb_ 'singen, verkunden' (UV 532). 10
Qualitiit des Wurzelvokals umstritten, Lit. bei SCHINDLER, Spracbe 12 (1966), 72f. Nach
SCHRUVER 1991, 466ff., gefolgt von MEISER 1998,83,121, < ·slIepno-mit Rundung des ·-ein labialer Umgebung. Nacb MEISER nimmt das so entstandene
-0- Dieht
an der Entwicklung
zu -u- vor -m- teil, die z.B. bei numerus 'zahl' < • nomeso- auftritt. Fiir e-8tufe bereits SOMMER 65, 232, SOMMER/PFlsTER 55, 59, LEUMANN 33, 47 (kaum mit Schindler < • slIopnos).
Von • slIopno- geht EM II 635 aus, mit • slIepnos oder • slIopnos rechnen WH II 558, SCHINDLER, Sprache 12 (1966), 73 (mit weiterer lit.), OLSEN 1999, 29. VgI. SEEBOLD 482f., BJORVAND!LINDEMAN 912. EM II 635 erklart das
II
.-c- der Wurzel
durch EintluB des Verbums; SCHAFFNER 2001, 95, ADm. 4 erwligt, daB • sf/qJ-no- gegenuber • sup-no- durch den Nartencharakter der Wurzel bedingt sein kOnnte. 12
Nach Dm 666 < uridg. • slIep-no-, zum Schwund des • -II- S. RINGE 1996, 145.
13
Wegen der 0-6tufigeri WurzeHiegt kein direkter Fortsetzer des schwachen Stamms des rlnHeteroklitikons vor; BJORVAND/LINDEMAN 912 recbnen mit EinfluB vom Kausativ; zur
Interpretation a1s deverbale ntHIildung 5.0. ADm. 3 zu 1·· slIep-crin-. VgI. auch EIEC 527. 14
VgI. VINE, GS Schindler (1999), 579f., zur zugrunde gelegten Lautentwicklung s. Anm. 5 zu
gr. iilu'ip. Die schwundstufige Vorform • supno-lli8t sich Dicht ausschlie8en und wird auch fUr das Slav. und Alb. angenommen. 15
V g1. OLSEN 1999, 29 mit lit. Anders EIEC 527: < • supnOs.
16
VgI. SCHRUVER 1995,348, ADm. 1: ·slIopnos> ·slIOt{Jnos> ·Sf/O/IDos> ·SO/IDo-. S. auch BJORVAND/LINDEMAN 913, DE BERNARDO STEMPEL 1999, 255f. mit ADm. 137.
Anders zur Lautentwicklung SCHINDLER, Sprache 12 (1966),7Of., gefolgt von MCCONE 1996, 45: ·supnos> ·Sl1fJI1os> ·SU/IDos> ·so/IDos> ·sOnos. Dabei wird vorausgesetzt, daB die schwierige Gruppe • -ulln- tautosyllabisch zu • -011- differenziert und dann wie dieses weiter behandeIt wurde. Fur diese Annabme gibt es allerdings keine weiteren Beispiele. 17
V g1. SCHRUVER 1995, 348, ADm. 1: • slIopnos > • SlIOfJl1OS > • slIO/IDos > urbrit. • s(II)Wnos.
18VgI. LEW II 762; s. zum Anlaut SCHINDLER, Sprache 12, (1966), 68ff. mit weiteren Beispielen zur Vertretungvon ·SII-im Balt., zur 0-8tufe s. PETIT 2004, 116f. mit Hinweis auf EcKERT, Baltistica 5 (1969), 7ff. (die o-8tufe ist oft verallgemeinert bei den Fortsetzern von Heteroklitika). 19
VgI. EWAia II 79lf. Nach BARTON, Spracbe 31 (1985),36 aktionsartindifferent mit den Be-
deutungen 'Scblaf und 'Traum'. 20
VgL zum Lautlichen DE VAAN 2003, 566, 536.
21
D.i. in!ex+ somnus + is, vgl. zu lat. -isals KompositionssuffixLEUMANN 346.
22VgI. GEW II 970, DELG 1159: Hypostase ev-1iltv-lOl; 'im Scblafe auftretend'. Z3
VgL BJORVAND!LINDEMAN 9lf.
·SIICP-
24 EIEC 170 setzt zweifelnd uridg. ·sIIOpnijom'Traum' an, weist jedoch darauf hin, daB wahrseheinlich einzelsprachliche Parallelbildungen vorliegen. Anders SCHINDLER, Sprache 12 (1966),76: die jcHJildung sei zwar jung, aber noch grundsprachlich (mit Ausnahme des Gr. und Kymr., vgl. Schindlers Anm. 31). Vgl. EWAia n 79lf.
25
Nur hierher, falls nicht • s/lepn-(i)jo- zu • slIepno-. Zu insomnium n. 'Schlatlosigkeit; Traum, Vision, Erscheinung' (Cic., Verg. +) s. IEUMANN 295.
26
T1
Zum Genuswechsel s. MORRIS JONES 1913, 231. SCHINDLER, Sprache 12 (1966), 76, Anm. 31 rechnet mit einer spiiten Ableitung von bun'Schlaf mit dem Abstraktsuffix -edd Weiterhin kOnnte eine Lehniibersetzung von lat. in-somnia vorliegen.
Interpretation umstritten. Mit einem bereits uridg. s~tamm rechnen LEuMANN 47, 360, 380 und SOiRUVER 1991, 123,467, wiihrend STOBER 2002, 60 von einer innerlat. deverbalen Neubildung ausgeht.
28
Von den Verfechtem des Heteroklitikons meist a\s Fortsetzer des r~tamms ·s/lepiiraufgefaBt, vgl. z.B. STURTEVANT, JAOS 56 (1936), 284, FRIsK, Eranos 48 (1950),134, EIEC 527, BIORVAND/LINDEMAN 913, MATASOVIC 2004,124. Dies ist gtundsltzlich vorstellbar, doch ware es dann unwahrscheinlich, daB dieser r~tamm mit gr. iiIWp identisch war, denn bei einer Bildung mit sehwundstufigem Suffix hlltte keine Obereinstimmung mit den lat. s~tllmmen bestanden. Geht man jedoch von amphidynamischem.· slIepOr aus, so ware ein weiterer, nur lat. belegter F1eJrionstyp zu postulieren (so offensichtlich RIEKEN 1999, 305, ADm. 6), dessen in der Regel a\s kollektivisch angenommene Semantik bei einer Bildung zur Wurzel • s/leperst nllher zu begriinden ware. 29
30
Nicht hierher a\s • sup-tijo- 'seWafend' gr. iilmo; 'auf dem Riicken Iiegend' (D. +), vgl. GEW I 972f., DELG 1160, LIPP 331 mit Lit. Vgl. SKJ.£RV0, Cll 403.
3! Mit analogiseh eingefiihrter Vollstufe, vgl. BRUGMANN 397. 32 Verbaladj. zum starken Verb • swefa- 'seWafen', vgl. HEIDERMANNs 1993, 575.
*slI65or-/*slIesr- f. 'Schwester'!
•s!!Csar- f.
(BI)
lEW 1051, EIEC521
ved. svasar- f. 'Schwester' (RV +), NSg. svasa, ASg. svasaram, DSg. svasre, NPI. svasaras jav. xvaghar- f. 'ds.', NSg. xvagha, ASg. xvaghanol gr. fup f. '(weibliche) Verwandte; Tochter, Nichte'3, PI. ~ (Hseh. Sg. 9'Uyatrp, eXVE'IItU;; PI. 7tpOO'I'JICOvtEl;, croyyEVEic;)4 arm. koyrf. 'Schwester' , GSg. kef, NPI. kork,5 lat. sarar f. 'Schwester' (Naev., Enn., Plaut. +), ASg. sararem, GSg. sararis 6 air. siur 7 f. 'Schwester', ADSg. sidr, [GSg. sethaf
·spesor-
·s65or- 15
• syesr{J)jolahz- 20
681
kymr. NSg. chwael, NP!. chwiol)'dd, akom. huir, abret. guoer, bret. c'hoar [germ. ·swester- f. 'Schwester,IO in got. NSg. swistar, GSg. swistrs, [an. systir, NP!. systr\ ae. sweostor, afro swester, suster, as. NAP!. suestar, ahd. swester 12 ?toch. A ~ B ~r 'Schwester', NPI. ~ra13 ?a1b. vajze f. '(junges) Madchen, Jungfrau, unverheiratete Frau; Tochter,14 [apr. swestro'Schwester,16 lit. sesu6(3b) f. 'ds.'17, GSg. seseH 8 [ales!. sestra f. 'dS.'19 ved. svasrfya- m. 'Schwestersohn, Neffe' (YV +) sughni xAr 'Neffe, Nichte' ann. ken 'Mutterbruder,zl germ. • swezrj~ in aschwed. swiri 'Sohn der Mutterschwester', ae. (ge)swiria m. 'Neffe, Vetter', afro swire f. 'Vettemschaft', as. swiri m. 'Neffe, Vetter,zz
Sonstige
*sllesor-Jdkahr *sljesr-iHndahr 24 *sesr-iHndahr
I
toch. B ~rS1cs 'Ideine Schwester023 lat. sobrinus m. 'Geschwisterkind, zur Schwester gehOrig; Vetter' (Ter. +), f. 'Cousine' (Plaut. +) aksl. sestriJJ'b 'der Schwester gehOrig' (lit. sesereDas m. 'Schwestersohnt25
Zu VorschUigen zu etymologischen Anschlilssen s. das ausfiihrliche Referat bei LEDo-LEMOS 2002, 104ff. Zur Segmentierung: zum einem in • slle-sor- unter AnnahnJe eines Kompositums, dessen Vorderglied das ablautende Reflexivpronomen • slIe enthiilt, dazu UPP [289ft]. 1m Hinterglied dann ein wohlnicht als Simplex belegtes idg. Wort 1*5Or- f. vielIeicht 'Frau', vgl. LEnO-LEMOS 2002, l07ff. Als Bedeutung ware dann in etwa 'eigene Frau' anzusetzen. Das Element * -sor- wird auch anderweitig verbaut vermutet, z.B. in den Feminina der zahlworter fur 'drei' in ved. NAP!. tisras (KS+), jay. tiir6, air. tooir, auch in denen fUr 'vier', vgl. ved. NAP!. catasras (RV +), jay. i5atagr6, air. cethoir. Weiterhin vielleicht auch in jay. hiiirisi- f. 'Weib, Weibchen', dazu z.B. OETIINGER, IF 91 (1986), 116ff oder im Anat., z. B. in kluv. airuJagit- 'Weiblichkeit'. Von manchen Forschem wird auch lat. uxorf. 'ElJefrau' (Cato, Naev., Lukr. +) hierher gestellt, s. sub * hzUks-i/on-m. 'Stier, Ochse'. Eine andere MOglichkeit der Segmentierung ware * sll-e5Or- und im· Hinterglied das Wort • h1eshrrtn- 'flieBendes Blut' zu suchen, der Bedeutung nach dann in etwa 'eigenen Blutes', vgl. LEDO-LEMOS 2002, 122ff. 1m Ostbalt. und Slav. erscheint die Variante 'sesor-, was die Auffassung von *slje als Reflexivpronomen stiitzt, da dies u.a. im Bait. und Slav. eine Nebenform *se kennt. Der
682 ~
Wechsel von *Slit: und *St: ist allerdings nicht hinreiehend geldlirt, vgl. dazu die Oberlegungen bei LIPP (289ff]. SuffIXVokal deutet auf *-e- hin, ~cherweise ausgegliehen naeh den anderen Verwandt-
2
schaftstermini. Zum Formeniiberblick s. HOFFMANNIFORSSMAN 1500. Naeh GEW I 53Of. scheint bier ein VSg. vorzuliegen. Die Formen soIlen mit "ungenauer
3
Bedeutungsangabe" aus einem psilotiscben Dialekt stammen. Daneben sieht JANDA 2005, 128f. in born. 00p 'Gattin' eine uridg. Form *SIIOsr, die als
4
Grundwort fiir ein KoIlektiv *sl/~r "Gesamtheit der Gungen) Frauen (im Haushalt einer GroBfamilie)" fungiert haben soU. Andere Vorschlll.ge mit lit. in GEW II 343f. S Zum
Lautliehen s. OLSEN 1999, 153.
Normalerweise verhindert die Nachbarschaft von -r- den Rhotazismus und desonorisiert -z- >
6
-~, vgl. MEISER 1998, 95: "in soror
< *slIcs(jr diirfte sie [Desonorisierung] wegen des
anIautenden ~ unterblieben sein; zentwick:elte sieh im weiteren trotz benaehbartem rregulll.r zu·r." 7
Leniert mo nur < *S/I- etc., vgl. GOI 84f.
8
Der GSg. und die Pluralkasus sind wohl analogisch nach mathair f. 'Mutter' oder brathair m. 'Bruder' gebildet, da die Bildung undurcbsichtig geworden und eine Restititution nieht mehr zulll.ssig war, vgl. MCCoNE, Pedersen-Koll. 28311., femer SCHRINER 1995, 47. Gegen ein urkelt. Datum dieser Entwieldung kOnne der gall. Beleg suiore be sprechen. Zur Inschrift und Forsehungsstand s. RIG 11.1, 9111. SCHRIJVER 1995, 388: Aus urkelt. *hlle(h)ir. Lautgesetzlieh, wenn das -e- der ersten Silbe vor
9
vorderem Vokal wie im Jr. Dieht gehoben und der Hiatvokal -e- gelll.ngt wird. Beziiglieh der innerkelt. Lautentwieldung etwas anders MCCONE 1996, 47f. \0
Naeh lautgesetzliehem t-Einschub im schwaehen Stamm
*S{!esr-
an die iibrigen Verwandt-
schaftsnamen auf *-ter- angegliehen, s. CAsARErro 2004, 542. Durehgefiihrt ist die Sehwundstufe der Wurzel, vgl. AEW 574: "Die form mit y muss aus
11
*swistirentstanden sein, eine analogische form statt *swestirnaeh npl. • swistriR." 12
Hierher vielleieht aueh krimgot. schuuester'ds.', vgl. STEARNS 152.
13
Laut DTB 661 < urtoch. *(~),sermit e-VoUstufe des Suffixes (so aueh im Germ. und Jav.) maglicherweise analogisch naeh anderen Verwandtsehaftsnamen wie pacer'Vater' oder macer 'Mutter'. Altemativ RINGE 1996, 91 und 112: die toch. Formen beruhen auf dem uridg. ASg. *S!!esOnp
(> ·swesCT:J> ·swesCT:J > ·~;}sCT:J > A ~ B pseT:J> ,ser). Ahnlieh EIEC 521 mit einer Vorform • SIlCsr-Ip. 14
Mit den Varianten varzcf. 'ds.', vajCf. 'Jungfrau', vashCf. 'vajze; Magd'.
OREL, AED 493 setzt daraus eine Vorform ·vaJjc an, die auf ein nieht belegtes ·varc zuruekgehen soIl. Diese wiederum fiihre eine Form • vcharc aus uralb. • swesara fort, die idg.
•s!!Csor- fortsetzen kannte.
683
*S!1CSOT-
Keine etymoJogische ZugehOrigkeit der alb. Formen iiberhaupt zu einem idg. Etymon sieht dagegen DEMIRAJ 406f.: "Die Verwendung des Wortes in der alb. Verwandtschaftstenninologie kann wohl jungen Datums sein." Ostbalt. und Slav. zeigen wohl eine Grundform *sCsoT-, sesr-, vgl. VAILlANT 11.1, 259f. 1m
15
Lett. wcht mehr erhalten, sondem ersetzt durch miisa f. 'Schwester', vgl. STANG 224. 16
Zum a-Stamm umgebildet; der Anlaut ~ und er t-Einschub kann eventuell aus dem Deutscben iibemommensein, so z. B. LEW II mf. Vgl. femer PKEZ IV 173.
17 Daneben dial. Zem. scsji, sesui; sesuva, scs~sese, GSg. sesesf. 'ds.'. Letzteres nacb LEW II 777 analogisch nacb duktl und mOte. Urspriinglicb wobl baryton (1), vgl. ILuCH-SVITYCH 1979,49; femer PETIT 2004, BO. 18
Statt zu erwartendem * sesars bier ausgeglichen nacb GSg. moteTS 'der Mutter' und duktefs 'der Schwester', vgl. LEW II
19
m.
Laut VONDRAK 1 491 ist -t- von den scbwachen Kasus analogiscb auch in den NSg.
eingedrungen und das 'Wort dann in die a-Stlmme iiberfiihrt worden. S. femer VAILlANT 1 76 und 11.1, 259f., weiterhin BRAUER I 202 zur Entwicklung der Gruppe *-sr- > -str- mit lautgesetzlichem t-Einschub. Zum Akzent vgl. ILuCH-SVITYCH 1979, 131. 20
S. EIEC 609f.
21 Dazu OLSEN 1999, 443. 22
Vgl. DARMS 444, ADm. 3.
23
Dasselbe Ableitungssuffix liegt wohl auch in toch. B sorpike '(dear) son', vgl. DTB 661 und sub 2. * suH- 'Sohn'.
24
Nach EffiC 392 substantiviert ('sister's son') zu einem Adjektiv der Bedeutung 'zur Schwester gehOrig'.
25
Laut EffiC 392 ist der lit. Beleg "morphologica1Jy distant, though showing .the same kind of semantic development seen in Latin." Zur Bildung vgl. SKARDi:Ius 238 mit Verweis auf BRUGMANN 308.
(CS)
1. * suH- f. und m. 'Schwein, Saud * suH- f., m.
lEW 1038f., EIEC 425
jay. bii- 'Schwein', NSg. buS, GSg. bUUD, VG in hii.xSaBri- f. 'Sau,2 gr. i>I;, u&; m. und f. 'Schwein, Sau, Eber' (II. + ) [gr. ~, aOOc; m. und f. 'ds.' (II. + )3 [myk. VG in su-qo-ta 'Schweinehirt' (vgi. 0'$6m1 • tinn- vor. Mit innerbalt. Entstehung aus der ani!-Variante bleibt zu rechnen. 9S.DTB279. 10
Vgl. zur auffalligen vollstufigen Bildung AiG II.2, 630f., LIEBERT 51; s. femer VINE, Akten Kopenhagen (2004), 372 mit Fn.43.
11
S. IRSUNGER 2002, 134: die air. Form ist mehrdeutig, doch fiihrt das Kelt. insgesamt am ehe-
"ten-
693
sten auf " tp-tu-, das freilieh nieht ererbt sein MUS. Die spate lat. Form ware aueh mit VS " tentransponierbar, doch diirfte sieh der Vokalismus am lat. PPP tentus (s.u.) orientiert haben. •2
Vgl. STOBER 2002, I6Of., die den s-St. im gr. HG und in lat. tenus fur ererbt halt. Dagegen ist
ved. tanas- offenbar spontane Bildung, s. AiG 11.2, 227, vgl. EWAia I 620. 13
Sehr unsicher, so nach STARKE 1990, l06f., vgl. RIEKEN 1999, 193f. und HEG s.v. dannas- mit
weiterer Lit. und alternativen Vorschlligen; wegen der unklaren Bedeutung zu Recht skeptisch STOBER 2002, 161. S. auch die Kritik bei HUll, 14 Proc. UCLA (2003), 164ff., mit Uberlegungen zu alternativer Herleitung < *dboh,-no- (vgl. ved. c/hanA-, lit. duona usw. s. lEW 242, vgl. mer s.v.). \
ani!-Formen dureh lautliche Prozesse sekundlir aus urspr. • tenh2l!- entstanden sind.
In • tenhr kann letztJieh ein NominaIstamm auf • h2 vorliegen, der aber nirgendwo als soleher sieher greifbar ist. Ein NominaIstarnm • ten-hr bzw. • tq-hr k l - u erkllirt werden kann und somit kein altes Caland-VG * 4Jbri- fortsetzen muS, vgl. GEW ibid. mit Lit., DE LAMBERTERIE ibid. 119, 121.
n,
Bemerkenswert bleibt das VG von NAPI. 't'lXVlXV-xOOa (JtflAa) 'diinnbeinig' (Od. 9, 464[+ das nach CHANTRAINE 1948, 33 einen Aolismus mit Kontraktion -a(F)o- > -au- oder athematisches'tUVaU- (* 4Jbrall-) fortsetzen kann; DE lAMBERTERIE ibid. 116 rechnet mit metro begiinstigter Kontamination von 'laW- und taVaF(O)-. S
Nach BEEKES, KZ 96 (1982-83), 206, 228, gefolgt von SCHRUVER 1991, 219, kann lat. ten- im Kontext vor * -hru- die SS *tp- fortsetzen, VS * tenhru-, wie z.B. von DE LAMBERTERIE 1990 I 103 angenommen, bleibt aber wohl mOglich; nach RAsMUSSEN, Sel. Papers I (1999) 177, ist VS analogisch aus dem Kompar. eingefiihrt. Eine Vorfonn NSg. • tenav-is * tenhrll-) hiitte nach SCHRUVER 1991, 273 keine Synkope erfahren, doch keDDte diese aus obliquen Kasus verallgemeinert sein.
«
6
S. ausfiihrlich EWAhd II 855ff. mit weiterer Lit., vgl. femer HEIDERMANNS 1993, 630. Die germ. Vorform oopunwu-wird in EWAbd dem EinfluS eines hysterodynamischen Paradigmas • 4Jbrll- '- zugeschrieben, da beim Fem. * /{Ihrll-ror als Ausgangspunkt Obergang in die iFlexion zu erwarten sei, die nord- und westgenn. Fortsetzer aber 0- bzw. jo-st.ig als geHiufige Umbildung eines u-Adj. sind.
7
Die Fonn zeigt die gewehnliche slav. Erweiterung alter u-Adjj. mit Sx. OO-kolahr ; sie ist als * 4Jbru-ko- fonnal identisch mit ai. tanaka- 'diinn, klein' (s.u.; entspr. auch von mpers., npers. tanak'diinn, flach' vorausgesetzt, s. KuNGENSCHMITI, AT Erlangen 2000, 212); vgl. AiG B.2, 535, VAlUANT IV 459f. Mit unabhlingiger ParalJelbildung bleibt zu rechnen.
8
Die Thematisierung im Gr. scheint vom volJstufigen Sx. auszugehen, wie auch die kelt. Weiterbildung; vgl. in diesem Sinne z.B. RUUGH, FS Chadwick (1987), 537. KAsTNER 27f. rechnet mit analogischem EinfluS des Antonyms *plethr fUr die gr. Fonnen mit mva.(F)- und sieht
*tenhr
697
den Ursprung von tava(F)6c; im VG 'tIXVlXl1IC1JC; 'mit langer Spitze' (11.( + J); myk. ta-na-wa sei dabei entweder zu trennen oder als *to:VfU zu lesen. Vgl. auch RISCH 168 mit Fn.151; zu Recht skeptischjedoch z.B. BEEIrnS, MSS 34 (1976), 1If. 9Vgl. DMic. s.w. mit Lit., s. auch DElAMBERTERIE 1990 I 113f. Die kelt. Form beruht vI. auf einem fem. *tqbra/}-l..a)hr • wenn dies vom vollstufigen 5x. *-e/}- aos gebildet wurde, vg). zu air. madae sub *mad- und zu gall. Litauia sub *plethr mit Anm.7. Zu den lautlichen VerhliJtnissen im Einzelnen s. SCHRUVER 1995, 262: mkymr. teneu setzt, wie air. tanae, kelt. * tanalJios mit Umlaut dorch * -j- voraus, die bret. und kom. Form weisen dagegen scheinbar auf *tanaJ/(#-, das gr. to:va6c; entsprechen kOnnte, jedoch eher durch innerkelt. sekundlre Weiterentwicklung * tanalJiii- > * tana/}ii- vom Fem. aos verallgeMeinert sein diirfte.
10
Die Vokalisierung tana/}- lieBe sich im Kelt. womOg). dorch Assimilation aos voUstufigem * tenal!- erkliren, vg). JOSEPH, Eriu 33 (1982), 39f. Wie jedoch BEEKES, KZ 98 (1985), 47f. betont, slimmen die Formen der verwandten Sprachen in der Mehrzahl zur schwundstufigen Wz.Form, vgl. auch die ausflihrliche Diskussion von SCHRUVER 1995, 85ft. Db im Air. dazu ein VG tan- mit abweichender Stammbildung existiert hat, ist fraglich, s. DIL s.v. tana Z.38. II
BEEKES, KZ 96 (1982-83), 206 erwligt, die VS im Bait. als Vrddhi-Abltg. zu verstehen, was aber auch funktional weiter gerechtfertigt werden miiSte. Die Form kOnnte vI. formal mit ved. t8nu vs- (s.u.) identisch sein und wAre dann als Sekundlirbildung zu einem Subst., nicht als thematisierte Fortsetzung des u-Adj. zu verstehen. Docb ist t8nu vs- innerind. Bildung, und semantisch entsprechen t~vas, tiivs dem Adj. der verwandten Sprachen. RAsMUSSEN, Sel. Papers I (1999), In rechnet mit VS analog dem Komparativ oder wiederum mit einer
Vrddhi-Bildung, die zunlichst - 'thinnish' bedeutet habe. Ene vergleichbare voUstufige themat. Bildung liegt in lit. leiigvas'leicht' neben dem scbwundstufigen u-Adj. gr. EAaXU; etc. vor, vgl. sub *h1lengVIJ... DE lAMBERTERIE 1990 I, 12 und 112 vergleicht mit t~vas lat. rontinuus, -a, -um 'zusammenhlingend' (Plaut. +), macht aber auch deutlich~ daB die lat. Bildg. yom Verb rontincre abhlingig ist. 12
Ansatz mit PlNAULT, BSL 96 (2001), 181ft. (mit aosfiihrlicber Diskussion der Bedeutung);
nach PlNAULT ist in * tphru-hr weiterhin ein Singulativ von einem hysterodynamischen KoJlekt. * tphru-hz - 'Ausdehnung' zu dem akrostatischen neutc. ** t6nhr u I ** tenhru- zu sehen, von dem auch das u-Adj. abgeleitet sei (vgl. oben Anm.3); vgl. auch PlNAULT. AT Freiburg (2003), 174 und NERI 2003, lIlt. FragJich ist,ob und wie bier auch air. tnu 'Feuer; Neid. Eifersucht' mit der (jiingeren) Nebenform tmith 'Eifersucht' anschlie6bar ist, s. IRSUNGER 2002, 163f. mit Lit., vgJ. femer RASMUSSEN 1989. 101. tnu, dessen Aexionsweise unbekannt ist, konnte theoretisch z.B. * tnu-hr fortsetzen und etwa mit * ten-u-hr im Ablaut stehen, falls vielmebr eine solcbe Vorform in iir. * tanii- zu sucben sein sollte; fUr den NSg. tnu kAme femer auch Herleitung aus einem schwundstufigen u-5t. * tn-u-s in Frage, semantisch lie6e sich das Wort vI. iiber 'Anspannung' vermitteln, wenn die Bed. 'Feuer' gegeniiber 'Eifersucht' etc. sekundiir ist. Da sich aber der uSt. von der ani!-Wz. nieht selbstlindig nachweisen lli6t und die Reflexe von *tphru- ander-
"'tenh;z-
698'
weitig Vokalisierung des '" -9- (und Dieht ctwa Laryngalmetathese) zeigen, bleibt der Zusammenhang zweifelhaft. UBtsich /nu als '" h}tmlX,n-) mit ved. almA, ISg. lmana vermitteln? Innerind. Vrddhi-Bildg., vgl. AiG Ill, 129.
13 14
VI. so transponierbar, doch wohl einzelsprachlich zu dem u-Adj. hinzugebiJdet, wie auch die Kompar. lat. tenuior, air. lanu (als ob '" tphrall-jos) und ferner der Superlativ lat. tenuissimus.
IS 16
S. BEEKES, KZ 96 (1982-83), 206 mit Fn.2. und KZ 98 (1985), 4?f., vgl. EWAia I 213. Umbildung des u-St.es, vgl. AiG n.2, 490; der aav. Lok. tanuSiwird gew. zu +lanusu oder +lanuui emendiert, vgl. schon AiG ibid., ferncr z.B. KELLENS, eLi 47, doch sieht HUMBACH,
The Gathas of Zarathushtra, Heidelberg (1991), 139 und Kratylos 38 (1993), 4lf., hier eine parallele Umgestaltung des u-St.es zu einem lJS:.Neutr. 17
Zurformalen Identitlit mit alesl. usw. n.nz.nk7.s.o. Anm.?
Feminina sind zu dem u-Adj. offenbar nach einzelspr. gelliufigen Mustern hinzugebildet worden; aile Formen JieBen sich mit relativ geringfiigigen Anpassungen auf '" tphrSII-ihr zuriickfiihren (vgJ. auBer ved. tanvl- und gr. 'taVEta noch die fem. lat. tenuis und air. lanse jli). Da aber die Form nirgendwo direkt fortgesetzt ist und iiberalJ auch Neubildung nach sprachinternen Mustern angenommen werden kann, ist eine entsprechende Fem.-Bildung fiir die Grundsprache Dieht sicher erschlieBbar.
18
19
Vgl. GEW n 851, DE lAMBERTERIE 1990 I 113.
• tep- 'warm sein, belli sein' ·-te~
·-tep-6 • tep-mon- m. '" tep-ter- m. ? top-i"'tep-ti"'tc~tr
·te~m? '" tep-e:r n. 8
?"'te~es-o
'" tep-isth2Olab:z·tep-ent'" -top-61ab:z- 11 1·tep-jo/ab:z'" tep-ia/ab:z-
(DSW)
LIV 629f., lEW 1069f. (A? Pr 2 F E) ved. -ta~ in agni- 'wie Feuer brennend' (RV), a- f. 'HelliSein/Werden, Erhitzen, Verbrennen' (RV)l ved. -tapa-in a- 'erbitzt, angeheizt' (RV 1,55,1) [ved. takman- m. 'Fieber, Wechselfieber, Malaria' (AV)2 ai. NSg. taptAm. 'Erhitzer' (Mbh 1,8414 C = 1,223,11)3 an. hfrm. 'Geruch, Duft" ai. tapti- f. 'Hitze' (lex.i ved. tJiptr 'gliihend' (RV)6 lat. teporm. 'milde Wiirme' (Catull+) ved. tapas- n. 'Hitze, Glut; Selbstpeinigung, Askese, BuGe' (RV+) mpers., npers. tab 'Fieber' heth. tapalisslr c. TFieber, Hitze, Malaria,9 ved. tJipi~!h1r 'iiberaus heiB' (RV + ) air. te, PI. Mit'helli,lo ved. -tApa- in asam- 'keinen Schmen erleidendl verursachend' (AV), sam- 'sehr helli werdend; m. Hitze, Glut' (Br+ ) 12 apr. ON Tapeiawake, Tapiawken, Teppiaucken aksl. tepiD 'warm', teplon. 'Warme,13
*tep-
* top-fa{ahz* tep-tqahz-
699
alesl. toplb 'warm,14 ved. taptJi.. 'erhitzt, helli, gliihend' (RV +) jay. tafta- 'fieberkrank' ?alb. dial. ft6hte'kalt, kiihl,15
Sonstige
*tep-s-u*tep-s_tu- 17 *tep-s-ti*tep-s-rolabr
*tep-es-molahr *tep-n6*tep-nt:S-
heth. tepsu- 'diirr,16 air. tess m. 'Hitze,18 kelt. TessimlUUSm. EN l9 ? gr. 'ltqlpT) f. 'Asche' (D. +)7Jl ? ask. telUnirn vieUeicht 'Brandopferstlitte o2l , umbr. AbiSg. tefru-to vielleicht 'ds.', API. tetra vieUeicht 'zum Brandopfer bestimmte Teile des Opfertieres022 kymr. tMym'heiB', akom. toim, mbret. toem'ds.' usw. 23 ved. tapn6- 'brennend, g1linzend' (MS) jay. taJiJu- m. 'Fieber(hitze)' jay. taJiJaJr n. 'Hitze, Glut; Fieberhitze' air. tenn. 'Feuer,24 [air. tene m. (jlinger f.), GSg. tened 'Feuer025
1
Diskussion der BelegsteUen bei SCARLATA 181f.
2
Dissimiliert aus *tap-man-, dam HOFFMANN, Aufs. I 153f.
3
Hapax, aber vgl. AiG 11.2, 689 zurEinordnung.
4
Aus umord. *jJaIiR, ursplilngliche Bedeutung wohl 'Wirmedunst', s. AEW fffl.
S Hapax
und split, wohl Augenblicksbildung, so LIEBERT 23f. und 67.
6Vereinzelt fur tapU{r n. 'Hitze, Glut, Feuerbrand' (RV, AV), vgl. AiG III 291. Zum Wechsel von -u~ und -u- s. aueh AiG 11.2, 490. 7 Kllnnte
auch sekundar zum Infinitiv te¢rt: und zum Adjektivum tepjdu~ gebildet sein, doch
deuten die osk.-umbr. Formen (s.u.) auf einen bereits ital. s-Stamm hin, vgl. STOBER 2002, 161f. 8Kann ebenfalls auf eine innerind. Bildung zuriickgehen, doch angesichts der Ableitungen von einem s-Stamm in weiteren Einzelsprachen (s.u.) kann wohl ein s-Stamm fur das Idg. angesetzt werden, s. STOBER 2002, 162. 9
Wohl Lehnwort aus dem Luv., dessen Bedeutung nieht gekHirt ist. Verschiedentlich auch als Lehnwort aus dem Indoarischen aufgefaBt. Ganz anders von STARKE 1990, 98 erklart; dort zu kluv. tappas- 'Himmel' gestellt und als 'himmelsfarben, Himmelblau' interpretiert. Zur Diskussion der verschiedenen Ansatze, s. HED III 123, femer eLL 209, wonach die Bedeutung nieht geskhert sei.
lO
Part. Prs. akt. im Air. aus dem Verbalparadigrna ausgegliedert und lexikalisiert, wohingegen
z. B. ved. tapant- 'heiB, g1iihend' (RV +) ein normaler Bestandteil des verhalen Paradigrnas ist. 11
MEIER-BROGGER, Glotta 74 (1997/8), 99f. schlagt vor, gr. t6ltoc; m. 'Ort, Stelle, Gegend,
*tep-
Distrikt, Raum, Thema einer Rede etc.' (Aisch. +) als N. rei actae zu der im Gr. nicht verbal belegten Wurzel *tep- zu steBen (inirage kame weiterhin auch *teJf- 'laufen, flieBen' (LIV 62Of.)}. Die urspriingliche Bedeutung k6nne in etwa 'wanner Ort/Platz' gewesen sein und besonders den Bereich um das Herdfeuer gemeint haben. 12 Nach PKEZ IV 183f. ein Kompositum aus balt. * tep-ja- 'heiB, wann' und -Jauk- in apr. Jaucks m. 'Acker', s. PKEZ III 49ff. AuBerdem wird noch der ON Tapiow
iiIta 4 (1958), 130 stellt - als * ud-6r-o-? - auBerdem hierher ved. udara- 'aufsteigend, sich erhebend', vielleicht 'Aufstieg, HOhe' (nur RV 10,45,5); ep.+ udiiTa- 'erhaben, edel, trefflich', ved. udara- m. 'aufsteigender Nebel, Dunst', PI. '(Nebel)Geister' (AV). Nach EWAia I 216 mit Lit handelt es sich jedoch eher um ein Kompositum aus ud'auf, empor' und ARJ 'sich bewegen usw.'. S. GEW II 958f., DELG 1153. Nach SCHINDLER, BSL 70 (1975), 4 Einordnung des Kollekti-
7
vums als Singular mit Vera\lgemeinerung der Schwundstufe der schwachen Kasus. VgI. DMic. II 384f. Danach reprlisentiert der DPI. u-do-no-o-i, dessen genaue Bedeutung un-
8
bekannt ist, eher /*iJOOwhrx;! a1s /*UOOpwhrx;!, vgl. illlmp, wt.w 'nehme wahr'; vgl. auch alternative, bei DMic. referierte Deutungen. DELG 1152 erwll.gt fUr u-do alternativ eine unvollstandige Schreibungvon u-do-ros.u. Nach DMic. I 130 mit lit. vorzuziehen gegeniiber den Deutungen 'mit Wellenlinien' und 'mit
9
Nautilus'. Anders DEW 1153: Heim Vorderglied handle es sich eher urn * ucJp(t)- als um *udlJr; arrfJDI!-do-pi- gr. ciMx;-UliVl'l, S.u. sub * ud-n-ahr . JOVgI. WOU 8I5f. mit Referat anderer Deutungen. Umbr. utur < *udor, une < *unne
alb. -j-. Zustirnmend HULD 1984,120
«
*udr-jom). Nach DEMIRAJ 402liiBt sich der Schwund des
stimmhaften Dentallauts in dieser Umgebung jedoch weder beweisen noch widerlegen.
* !.Jed-
711
Anders PEDERSEN, KZ 34 (1897), 286 und 36 (1900), 339: • ud- > alb. u-, ElWeiterung mit -e < -8 durch strukturellen Ausgleich mit den iibrigen Neutra (d.h. als ob • udaj; das -j- wirkt als Hiattilger. Unentschlossen lEW: wie Pedersen "oder doch aus • udo""?" Ganz anders DEMIRAJ 4Olf. mit Referat weiterer Anslitze: mit ai. vAr- Wasser' und toch. A war, B war Wasser' zu ·(H)II(c)hr r-. Dabei ware fOr das Alb. auszugehen von ·(H)uh/r-jolc> uralb. * urjV(-) > uje. S. EIEC 411: • udrOs 'otter (Lutra Jutra)' < 'zum Wasser gehOrig', Ableitung von ·lIoor Wasser', bereits grundsprachlich spezialisiert in der Bedeutung 'Otter'. Daneben sind einzelsprachliche Parallelentwicklungen zu beobachten, wie gr. €~ -wc; (Hdt.), -tOOc; (Aristot.) f. 'Otter', bei dem es sich nach GEW II 957 urn eine Hypostase mit dem Element -ulip- handelt. Bei Air. odorkann eine Substantivierung von odar'braun' Diehl ausgeschlossen werden.
25
26
VgI. EffiC 411: nur in einer Liste von Opfertieren, im Kommentar iibersetzt als 'Wasserkatze'; s. noch EWAia I 218, AiG 11.2 137, 849.
27
VgI. GEW II 957, DELG 1153.
28
VgI. DILs.v. odninmit lit. Naeh 6 BRIAIN, ZCP 14 (1923), 325 ist das Appelativum erhalten
in dem (synehron unverstllndlichen) Spriehwort in t-odur cler odraib 'der Otter unter Ottem' (Rawl. B 502, 87b7). Die Tierbezeiebnung IlL8t sich schwer yom Adj. odar trennen. Es kann nieht ausgeschlossen werden, daB odor 'Otter' auf einer naehgrundspraehliehen Substantivierung des Adjektivs beruht. Aueh die Personennamen sind Dieht eindeutig, vgl. zu Conodor UHUCH 1993,219,286 mit der Analyse 'graubrauner Hund', gegeniiber 6 Briains Interpretation als 'Otter'. 29
VgI. KLUGE!SEEBOID24 672, LOHR 2000, 220, BJORVAND!LINDEMAN 7llOf. BaIt. und Slav. mit * u- durch Winterdehnung, vgl. MATASOVlC:, LPosn 37 (1995), 62f. und die ausfiihrliehe Diskussion bei PETIT 2004, 87ff. mit weiterer lit. VgI. aueh LEW II 1157.
30 1m
PEDERSEN, Etudes lituaniennes. Koebenhavn 1933, 54f. erkllirt u- als "Pseudo-guJ;la" statt richtigem Ablaut • ell: u (Typ lid1CVUIU). VAIllANT 11.1 180 nimmt an, daB der urspriinglieh fOr das Fern. charakteristische Langvokal (* udros --. • udra, vgl. lit. vama: vai'nas'Rabe') auf das Mask. iibergegriffen hlitte. AhnIich SMOCZYNSKI 2001,111. 31
Daneben aueh als jo-Stamm t1dris 'Otter'. Zum u- vgl. die vorausgehende Anm. zu lit. Odras.
32
VgI. GEW II 957, DELG 1152f.
33
Nach LEUMANN 198 mit Lit., KLUGFjSEEBOID24 672, EIEC 411 hierher mit unklarem Anlaut. THURNEYSEN, KZ 32 (1893), 563 vermutet Anlehnung an lutum'Lehm, Dreck'.
34
VgI. PKEZ IV 209. Zum u-vgl. Anm. 26 zu lit. Odras.
35
S. VASMER I 239. Zum u- vgl. Anm. 26 zu lit. Odras.
36
VgI. VASMER I 177, PETIT 2004, 76 mit weiterem slav. Material. Denkbar, aber nieht zwingend ist nach PETIT 2004, 89 die Analyse von vedro als Vrddhi-Bildung zu • ycd-r-, so z.B. MEILLET, MSL 14 (1906-08), 342, DARMS 1978, 20. Nach Darms miisste diese ein gewisses
*yed-
Aller haben, da im Slav. weder das -e- der Wunel noch das -r- des Formans mehr greifbar seien. Aus wruss. vedroentIehnl isllil. viedrasm. (2) 'Eimer', vgl. LEW 111239 mil Lil. Naeh SCHINDLER, BSL 70 (1975), 4, gefolgt von EWAia I 215f., basiert das ved. Paradigma auf dem LSg. * ud-en des amphidyn. KoUektivums, vgl. oben Anm. 37.
37
VgI. EWAia I 215f.: im RV nur in wenigen Kasus; haufiger isl die Ableitung udaJra- n. (RV +), die zunachsl nur den NASg. ersetzt - der r-Stamm ist im Ind. nieht belegt -, spater voUstandig durchflektiert wird (AiG 316).
38
m
39
VgI. EWAia I 215, AiG 11.155.
~ SCHINDLER, BSL 70 (1975), 4 rechnet mit Durchfiihrung des Wunelablauts des amphidyn.
Kollektivs in Kombination mit dem schwundstufigen SuffIX (beim Gr.) des akrodyn. Singulars. VgI. GEW II 958f., DEW 1153. GEW ist im Gegensatz zu DEW skeptisch gegeniiber Ansil.tzen, die t..Jose Formen des n-Stamms in Ortsnamen wie KaA-u&bv, -Ulipa suchen.
41
42 43
V g1. WOD 815f.: une < • unne < * udned. Analyse umstritten. Man rechnet einerseits filr das Lat. und Ball. mit einer Bildung yom schwachen Stamm eines nur in ved. UDatti erhaltenen uridg. NasaIpraseDS • u-ne-d-lu-n-d- und zieht alsParaUele entsprechende Bildungen zu *jellg- 'anschirren' heran (s. dort sub Sonstige). So z.B. lEW 79, EM II 747, STANG 160, ADm. 1, EWAia I 279, UV 659, ADm. 2, WOD 816. Andere gehen aus von einer Ableitung auf -ahr , d.h. • ud-n-ahr zum n-Stamm des HetemkIitikons, aus der * und-ahr dureh Metathese hervorgegangen ist, vgl. u.a. SCHRuvER 1991, SOl, l..EJEuNE, FS Heurgon (1976), 552f., MEISER 1998, 121, BJORVAND/LINDEMAN 1015. Eine ausfilhrliehe Diskussion beider Ansiitze findet sich bei PETIT 2004, 82ft. Zu Recht weist er darauf bin, daB im Gegensatz zu *jellg- entsprechende n~altige Verbalformen weder im Lat. noch im Bait. fortgesetzt sind, wiihrend das Ved. zwar fiber das Nasalprasens, nieht aber fiber n~altige Nominalformen verfilgt. Hingegen habe die Annahme einer Metathese von Dental + *n > -nd- Parallelen im Lat., vgl. z.B. lat. pando 'strecke aus' < *pat-ns-, lat. fundus 'Grund' < * bbudb..no-.
Fiir das BaIt., das lediglieh die Suffixvarianten * -on- und • -en- fortsetze, miisse von der Existenz einer Form mit schwundstufigem Suffix * iid-n- ausgegangen werden. Die nach Durchfilhrung der Metathese entstandene Basis * find- sei auf die Formen mit vollstufigem SuffIX iibertragen worden. In • find-en-, das eine Kontamination aus * iid-en- und * find- < • iid-ndarsteUe, sei der Nasal doppelt vertreten. Die Vollstufe der Wunel vsnd- statt • viid- sei auf analogischem Wege entstanden. Fiir diese Hypothese spreehe, daB sich -n- in der Wurzel nur bei solchen Formen finde, die auch suffJXales • -n- zeigten, d.h. bei den Fortsetzem des Wasser-Wortes, niehl aber bei 'iid-ra- usw. 'Otter'. DaB die angenommene Metathese von '-dnim Ball. iiber keine Parallele verfilge, sei damit zu erklaren, daB das Wasserwort isoliert war und schwundstufige NasaIsuffixe nieht mehr lebendig waren. Anders OSTROWSKI, Ff Berlin (1985), 318: Kollektivum • ud=en-h2 '(die) Wasser': • ud=n-ehrm 'die Woge, eine Woge', letzleres ware ein mil Suffix -m individuiertes, als Quantum gekennzeichnetes KoUektivum, das die Basis des spateren lat. Lexems unda 'Welle' bildet.
* lIed-
713
.. Vgl. DELG 1153: das archaische Wort entspricht wohl myk. arro( ]u-do-pi. Anders zu letzterem s.o. Anm. 9 zu myk. u-do sub ·ud-or-. Nach GEW II 958, 77f. ist liA.ol;-Ul)V11 kein Beleg fur den nieht mit -t-versehenen n-Stamm des Heteroklitikons. 45
Mit NSg. * -On, GSg. "-en-eswie im BaIt., vgl. PETIT 2004, 80, der auf S. 125 von der Vereinigung der Paradigmen von Singular und Kollektivum in diesen Sprachzweigen ausgeht. Es ist aber ebenso mOglich mit CAsARETIO 2004, 580 das germ. n-haltige Material auf akrodyn. * valn- zuriickzufUhren und im Got. mit einer entsprechenden Umbildung zu rechnen.
46
1m Got. unregelmiiBiger n-Stamm (s. BRAUNE/HEIDERMANNS 104f., Anm. 1), im An. Umbil-
dung zum o-Stamm. 1m Got. und An. ist das Paradigma auf der Basis des n-Stamms neu aufgebaut worden, wiihrend das Wgerm. den r-Stamm verallgemeinert hat, s. CAsARETro 2004, 580, CAsARErro im Druck, 7. 47
Vgl. AEG 648, BJORVAND!LINDEMAN 1013ff. Mit Umbildung zum O-Stamm, vgl. CASARETTO im Druck, 7.
Vgl. VASMER I 437, II 381, BRAUER III 111, Belege s. VAILLANT IV 600, 1I.1179f. Synchron sicher aIs Bildung mit dem Suffix -m- aufzufassen, vgl. auch die Einordnung bei VAILlANT IV 600. Fraglich ist, ob bei dem gesamten Material, das von den Handbiichern hierher gestellt wird, das * -n- des Suffixes urspriinglich auf den n-Stamm des Heteroklitikons zuriickgeht. So kann es sich z.B. bei aeech. vodne'Wasser, Woge, Oberschwemmung' oder aruss. pO-vodlJ1b urn spiitere Suffixbildungen handeIn, vgl. EcKERT, Zeitsehrift fur Slawistik 8 (1963), 881 mit Anm. 1, PETIT 2004, 82, Anm. 132.
48
49
S. PETIT 2004, 98f., 368: Reflex eines urspriinglich ablautenden baIt. Paradigmas mit NSg.
* vAdo(n), GSg. *tid-n-es. Wie auch in anderen FiilIen sind im Bait. jeweils zwei Ablautstufen fortgesetzt: * Voo- vs. "ud- in der Wurzel und * -On vs. * -no, spater * -On vs. * -en- beim SuffIX (PETIT 99). soVgl. LEW II 1194. PETIT 2004,80 erwagt Angleicbung des Ausgangs von uridg. NSg. "-Or, GSg. "-en-es zu bait. * -On, * -en-es, das an den produktiven Typ der mask. n-Stamme angeschlossen werden konnte. Diskussion des Nasals in der Wurzel s.o. ADm. 43 zu ?* ud-n-ahr . Den Erhalt von uridg. *Voo- vermutet LEW 1194 in der Ableitung lit. viidalcsnism. (1) 'AuBeinbuchtung'; vgl. jedoch die Ausfiihrungen zu lit. Vadavon Petit: Aus semantischen Grunden - die Bezeichnung von Aiissen a1s 'Wasser' sei zu unspeziflSch bezweifelt PETIT 2004 die Zugehorigkeit der lit. AuBnamen Vada und Odmuo. Weiterhin sei erkliirungsbediirftig, warum neben vanduo anders suffigierte, aber semantisch identische Bildungen stunden. Alternative Anschliisse fur die AuBnamen s. S. 92ft. 51
52
Nach PETIT 2004, 74 mit u- < *iin-. Als unsicher stuft PETIT 2004, 72 mit ADm. 111 lit. zem. unduo Wasser' ein, das LEW II 1194 als Entsprechung der lett. Form anfUhrt. Die scheinbare Schwundstufe habe sich vielmehr in diesem Dialekt aus vanduoentwickelt. Vgl. PKEZ IV 267f. Bei mask. unds handelt es sich urn eine spiitere Umbildung des Neutrums wundan, dessen thematische Aexion unldar ist. Mehrere Hypothesen, von denen keine gaOl befriedigt, diskutiert PETIT 2004, 77ft. Nach Petit konnte es sich am ehesten urn den
714'
·yed-
Fortsetzer des n-Stamms des Heterolditikons handeln, der nieht die n-Aexion und den damit verbundenen Genuswechsel zum Mask. durehfuhrte, sondem unter dem Druek von dt. das Wa.s:s-er das neutrale Genus beibehielt und in die o-StAmme wechselte, die die meisten apr. Neutra enthalten. 53
S. MELCHERT 1984, 46f., 72f., ZUOiA, 1988, 299ff., AHP, 149, 161: Es handelt sieh urn einen hysterodyn. i-Stamm mit Kollektivbedeutung, der vom schwaehen Stamm des Heteroklitikons abgeleitet wurde. Die BedeutungsentwickIung sei 'wlissrig, wasserhaItig' > 'fruchtbar' >
'Land', vgl. als semantische ParaIlele arm. get 'fluB' mit Ableitung gelin 'Boden, Erde'.
Zum Alter des Ausgangs -es. OE1TINGER, FS Strunk (1995), 220, Anm. 25; zur Entwieklung des Aexionstyps ders., FS Forssman (1999), 211ff., vgl. aueh oben Anm. 3. S. OE1TINGER, FS Narten (2000), 181ff. zur Vorgeschichte: Da die Lautfolge -00- assimiliert worden wAre und daher Dieht aIt sein kOnne, sei von vollstufigem Suffix auszugehen. Das iKollektivum basiere daher auf vorhetb. • ued-en-o-. Eine solche Form werde aueb von Arm. gelinvorausgesetzt (vgl. die folgende Anm.), doch handle es sieb urn Parallelbildungen. Zu lyk. wedri'Land', das ZUCHA 1988, 301 als urluv. • wedn- mit ·-00- > • -dr- noch anfuhrt, s. AHP 161, 317, MELcHERT 2004, 79 mit Lit. Anders RAsMUSSEN, Copenhagen working papers in linguistics 2 (1992), 54f. (= Sel. Papers 520), gefolgt von OLSEN 1999, 464f.: mit gr. ~ 'Erd-, FuBboden' (ll.+) und arm. gelin Fortsetzer eines Heteroklitikons mit NSg. • h31100-r, GSg. • h3Ud-en-s unter der Voraussetzung, daB • h 3 im Heth. Dieht reflektiert ist. Oboe endgiiltige Enrscheidung bereits diskutiert von PETERs 1980, 57f. Hierzu aueh toch. B yapoy, A ype 'Land' als ·h1ep-oyden- naeh ADAMS, TIES 4 (1990), 74, der in DTB 483 jedoeh eine andere Zusammenstellung favorisiert. 54
Vgl. CLACKSON 1994, 227, Anm. 158 mit lit. sowie die vorausgehende Anm. zu heth. utne.
55
Vgl. EWAia I 215.
56
Vgl. GEW I 958, DEW 1153.
Ansatz umstritten. Hier naeh PORZIG, IF 45 (1927), 164f., gefolgt von lEW: iiber • ui6sce. Die von HAMP, Briu 21 (1969),87, Briu 42 (1991),143 vorgeschlagene Ableitung vom n-Stamm
57
des Heteroklitikons mit der Entwieklung • ud-p-sk-jo- > • udenskjo- > • udesskjo- ist denkbar, aber nieht besser. Der Vergleich mil ved. udaka- < • ud-p-k6- greift nur zum Teil, wei! die Suffixe ir. • -sk-jo- vs. ved. • -ko- nieht identisch sind. Der Annahme einer Ableitung vom s-Slamm wird hier der Vorzug gegeben, weil diese morphologiseh weniger komplex ist; im iibrigen ist • -ko- sowohl im Kelt. wie im Ind. produktiv. Unentschieden zwisehen • ud-es-k-jo- und • udensk-jo- ist DE BERNARDO STEMPEL 1999, 279. Bei dem von LElA U-21 angesetzten • ud-skjo(vgl. VKG II 19: • ud-skijo-) wlire air.• uscae mit nicht-palatalem -sk- zu erwarten. 58
Vgl. EWAia I 213. Die doppelte Schwundstufe macht die Zusammenstellung mit dem Gr. und Arm. Material problematisch; AiG III 316 reehnet mil einem Wurzelnomen, das die Basis sowohl des s- wie auch des If n-Slammes bilden soli - Spekulalion.
59
Vgl. KELLENS, NR 213f. Lit. zu Fortsetzem im Iran. bei EWAia I 213.
* ycd-
60
715
S. SCHMITI 60, 75, OLSEN 1999, 45f. mit Anm. 90, MATZINGER 2005, 43: Uridg. s-8tiimme sind im Arm. Mufig als o-8timme fortgesetzt. Anders lEW 78f. arm. get soll auf * yed-o, die Sandhifonn von * Ued6r, ZUriickgehen.
61 VgI. lEW 79 mit Lit. und GEORGIEV, Introduzione alia storia delle lingue indeuropee. Roma 21966,194. 62 Vrddhi-Bildung, vgl. DARMS 1978, 21ft. mit Anm. 38, BAMMESBERGER 1990, 255f., HEIDERMANNS 1993,676. Oberzeugend ist Danns' Argumentation, daB die Bildung alt sein miisse und das Germ. *Uedo- nieht selbst gebildet haben kOnne, da nur der I1n-Stamm, nicht die Wurzel erhalten sei. Die Gleichung mit kluv. Uidanza entfAllt, s.o. Anm. 2, doch konnte bei letzterem, falls es sich um ein Wurzelnomen handelt, ein Fortsetzer der Basis der VrddhiBildung vorliegen. 63
VgI. WOU 784f.; hierher, falls die Bedeutung mit RIx, KZ 111 (1998), 25Of. als 'Wassergef"aB' zu bestimmmen ist.
64
VgI. EWAia I 279.
65
S. EWAia I 215.
66
Nach EWAia I 279 wohl mit sekundli.rer Vollstufe I; vgl. auch WENNERBERG 45, 274f.
67 Nach EWAia I 279 mit Sekundli.rhochstufe.
*IIch r T-, * uhrT- n. 'Wasser,l *uhrT*uhrT-o*uhrT-(1)jo/ahr *lIchrT-5 *UchrT-o-
* uhrmo_ 12
Sonstige ?*uhtr-d(h)*uhrr-illnahr *uhrr-iko-
(BI)
lEW BOf., EIEC 636 ?toch. A war, B warn. 'Wasser,2 germ. * iiTa- n. 'Feuchtigkeit, feiner Regen' in an. iiI messap. Uria, OUpCa u.a. ON (in lat. und gr. Quellent kluv. w.BJ3'a'Wasser,6 ved. vlr- n. 'Wasser' (RV + ) 7 jav. varn-m. 'Regen,8 air. iJr' 'Milch' in (CoTa leTha lira 'drei Milchkiihe' (CIH II 352.26 u.a.)9 germ. * w.ijnl- in ae. wl'er'Meer', (germ. * w.ijran- in an. v8ri m. 'Aiissigkeit, Wasser,IO apr. Wl.In" m. 0 'Teich,lI [ital. * iimo- in lat. iimor, -Oris 'Feuchtigkeit' (Enn. + ), iimidus 'feucht, nass, saftig' (Pacuv. + ) lit. ilmas, -8 (3) 'schnell, plotzlich, hastig; frisch, Dicht ausgetrocknet', lett. umai'plotzlich,13
alb. hurdhiJf. 'Teich, Sumpf; Wasserloch,14 lat. tlrina f. 'Ham' (Varro+), [tlrinari'untertauchen' (Varro+ )IS germ. *linga- in an. Iingr 'feucht', ae. Un'gfe&m'mit feuchten Fedem,16 [Iat. iiJigO, -inisf. 'wassergetriinktes Land, Sumpf (Cato+)
*yehrr-
716\
I
Verbaler Anschlu8 unsieher. IEWs Ansitze des Lemmas als • 8!!er- mit den "Ablautformen" • {Jer-, • iir-, der weitgehend PERSSON, IF 35 (1915), 199f. folgt, lassen sieh naeh heutigem Forschungsstand nieht zueinander in Beziehung setzen oder durch Laryngalmetathesen ausein-
ander herleiten, wenn man nieht das einzelspraehliehe Material mit ad hoc-Lautgesetzen erklaren will, was PETERS 1980, 54f. trotz Diskussion der damit einhergehenden Probleme offensiehtlieh tut. Das hier voriiegende Material weist auf eine Wurzel mit *hi im Inlaut, vgi. WATKINS, FS Hoenigswald (1987), 402. Daneben existiert mOglicherweise eine Wurzel *h2llcr- 'feucht sein', zu der neben zahlreichen FluBnamen (Material und Lit. s. bei PERssoN, lEW, GEW I 100f., DELG 85, KRAHE 1955, 92) gr. -«ilpa (bzw. -ailpoc;) Wasser, Quell' gehOrt, das als HG in verschiedenen Komposita, u.a. in gr. avaupoc; m. 'Gie8bach, Strom' (Mosch., Nile., Lyk.) vorkommt. Letzteres bedeutet naeh PERssoN und KRETsCHMER, Glotta 10 (1920), 51ff. eigentlieh 'wasserios' und bezeiehnet einen im Sommer ausgetrockneten Wasseriauf. Aus dem Germ. wird an. BUTT m. 'nasser Lehm, Matsch, Dreck', ae. wm. 'Meer'vergliehen. PETERs 1980, 55, Anm. 26 interpretiert gr. * ujc. Andere Ansatze werden diskutiert sub • ud-r-(i)jahr , • ped- 'qUellen'. Zu alb. vrendc f. 'leichter Regen's. DEMIRAJ 424. IS
Vgl. WH II 840, WATKINS, FS Hoenigswald (1987), 402. Anders LEUMANN 552: retrograd aus tlrinare, das seinerseits eine Latinisierung von gr. Aime) 'BewuBtsein tll ? ved. vidman- (m.?) Wissen' (RV[ +])9 gr. i~v, iWvoc; 'kundig, geschickt' (Nonn. u.dgl.) ai. vettar- m. 'Kenner' (Up+ ) (gr. (F)Cmmp m. Wissender, Schiedsrichter' (II. + ) fat. - v.fsorm. (pro- 'Vorseher' Hor. + ) (gr. d&oA.ov n. 'Gestalt, Bild, Trugbild' (II. + ) [germ. - -weida- in got. fair-weitJn. 0 'Schauspiel' (lit. pavida/as m. (1) 'Gestalt, Aussehen, Form' ? [apr. weydu/ism. 'Augapfel'12 heth. in a-witi-c. ein IOWenaJmliches Wesen, 'Sphinx?'13 aksI. vidl.f. 'Wissen, Erkenntnis' (nur Supr.) gr. ~ NPl. ~ 'wissend, klug' (Od.+), als HG a- 'unwissend' (D. +),11:01:6- 'vielwissend' ? germ. -witri-in an. vitr'ldug, weise' ved. vitti-f. 'ErIangung' (AVP+; s- 'Nichterlangung' AV+) ? aav. HO in #tIuisti- f. 'Nichteriangung'?1S [aksi. usw. fath f. 'Kunde', za-visth f. 'Neid,16 ved. vida- 'wissend' (RV) aav. v.fduJ'ds.' ? ann.g1Wt(ound 1) 'Fund,18 gr. in pN noA'l1tOOc; (D. +)19 ? [toch. B QWt:'gelehrt' air. Jiussm. Wissen', kymr. g1t1'Sm. und f. 'Bekanntmachung,20 ved. vettave (Inf., AV) lat. visas, -l1sm. 'Sehen. Anblick' (Cic.+) ved. vedas-n. 'Besitz; Wissen' (RV+) jay. vae&h-n. 'Besitz? Wissen?' gr. eT&c; n. 'Gestalt, Aussehen' (II. + ) germ. * weiss- 'weise' in got. un-weis 'unwissend', an. viss 'weise, gewi8', ae. afro as. ahd. Ms'weise,22 ved. vtfdiyas- 'mehr verschaffend' (RV) ved. vCdi~!ha- 'am besten beschaffend' (RV) aav. vaedista- 'am besten beschaffend', jay. vacoista- 'am besten wissend' gr. Ei&Oc;, -&to; 'wissend' (PPA, II. + ) got. weitwojJsm. 'Zeuge' ved. vidvas-, -us- 'wissend, kundig' (PPA, RV + ) aav. jay. viduuah-, -us- 'ds.' (PPA) ved. vid~-f. 'wissend, kundig' (PPA, RV+) jay. vj(Jusi-f. 'wissend, kundig' (PPA) gr. i&ula f. 'wissend, kundig' (PPA, II. + ) ? [ann. get a-St. Weiser,24
*pejd-
*pejd-jo/ah:r *pojd-o-m.
*pojd-(J)jo/ah:r
? *pojd-6*-pid-no-
*(-) pid-to-
719
keltib. ueidos 'Zeuge (?)', air. liad m. 'Ansehen, Ehre', kymr. gwyddm. 'Anwesenheit, Gegenwart', air. liael- (Prap. + Dat.) 'in Gegenwart von' germ. • -weita- n. in z.B. got. id-weit n. 'Schmach', ae. n. edwit 'Schande', afro edwit, ahd. it(a)wizm./n. 'Schmach, Schande' lit. veidasm. (3) alter (1) 'Gesicht', lett. veids'Aussehen,25 aksl. usw. vid'b m. 'Anbliek, Aussehen' HG in air. airde n. 'Zeiehen', mkymr. usw. arwydd m. 'ds.' (* areped-ijo-), ? keltib. ueidiai'?'2fJ ved. veda-m. 'Wissen' (RV+) jay. vaC8a- m. 'Finden, Erlangen' lit. vaidas(4) m. 'Gespenst, Erscheinung' ved. VOOiYJI- 'zu wissen' (RV+), vediYi- f. 'Einverstandnis' (R V) jay. vaMiia- n. 'Kenntnis, Wissen' 027 aksl. vCZdb 'erfahren aav. vaeda-m. 'Finder (?)' ved. -vmna- (z.B. 'Dieht von allen erlangt' A V +) gr. -t5v6c; (cle- 'unsichtbar' Hes.)28 ved. vitti- 'gefunden' (RV + )29 aav.,jav. vista- 'ds.' gr. -{F)t. 'to name' gewonnen, von der lit. vafdas deriviert sei. Das Apr. sei mask. durch den EinfluB von vaidas, doch s. SClll.ERATH, FS Ramp II (1997), 164: die Annahme einer solchen Bedeutungsverschiebung bleibt mangels Parallelen problematisch.
«
Nach SMDCZYNSKI 2000, 204 ist der apr. PI. wirdai entlehnt aus dem ndt. PI. warde Worte' warde) mit sekundlir hinzugebildetem Sg. wirds. Abgelehnt von PETIT 2004, 127, da der schwundstufige bait. Stamm *vird- als virsi'Kirchenlied' ins Finn. entlehnt wurde. Diese Entlehnung sei vor der Existenz des Mittelniederdeutschen erfolgt. S. nach PETIT 2064, 125ft., Anm.1. Zujatv. ward Wort' s. ZINKEVICIUS, BSII (1983), 20. 4
Ansatz mit LEUMANN 47; vgl. Anm. I.
(BI)
j j j j j . j j j j j j j j j j j j
4
j j j j j j j j
\
j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j
Index
733 Index der einzelsprachlichen Wortformen Verweise erfolgen auf den Lemma-Ansatz unter dem das Wort behandelt ist. Hochgestellte Zahlen verweisen auf Anmerkungen. Hethitisch *h,ed-
adantsis
*hfihrs-
8ki akkaJaaku-
*HeHl· *h;zeI.7s *h;zek}9
anturiyaandurza arha-/irhaarkuwae-
*dbllor*dbllor-
amarruass&(sa)nuasAntassuassul assussannialtaatlas lsanus awiti-, autiemewahakkunaiham(m)esha(nt)hapa happa harkihartaggahasduerhassahassa-lhassahasterhekur hiqqarza humyi-, humiyaida/uidun~
innarii
*h;zerh:r21 *h;zerj! *h,ors-o*h,on-o}.s *h,cs-u} *h/cs-u-I *h,cs*h,cs-u*h/cs-u*h~IlIo-2
*phzter-2 *phzter- 19 *h,ed_6, *lIejd*h/ed*jephr *h;zek-IS *hzl!cs-I *h;zep*h;zep*h;zerj*hzltko*sed*nepot- 2 *hzStir-1 *hzStir*h;zek- IS *h;zek*yehrr- I *h/ed*h/ed• h;zen-rl./n-)
innarawantishamaiisgaswantitar yukiukakaenagap/artkasikassas geozuker,k~J)-
kessar; kissar
giemi gimanyegimmantgimmara-, gemragimmi kuinna(n)-
*h;zen-rl./n-)9 *dlJehr 33 *sok-Ifn*h,ej*jepg*jepg*jemH*blJer*gbost(h z)i.2 *jbes*jenh r *Ur *jbes*jbij-om*jbij-om}O *jbij-om*dbijb.om*jbij-om-
*g"en*g"en.42 Kuwan(n)i d Kuwassa5, d Kuwanses *g"enUJJruwas *l(u)ponslOmaista_ *mojsmakkessmaJdantmalmumarkmarkistahhmekmeWmeqqas nawi nekumantnekutnekuzzi nepisnewapaddur-
*mej-' *mehzk*mej} *mrejb.1 *mrejb_11 *meg*mej*megP *h;zej-u_16 2. *neg"-
1. *neg"1. *neg"_l *nebb. *ney*dehr 21
734\
padummazzi pahhur plflhapalhastipa/hatar pa/hipaltanapangarit pankupankurlnpargasti-
'ped'pehzY{ 'pJehr 2 "plchr 'plehr 2 'plehr "plethr "bbengb.. 'bbeDg b*bbengb.. "bbergb.. "bbergb..
tepnuzi tepsutepunJLdu-wa-at-ta-n~natiiriyeMUNUS duttariyati/a-
'dbeb b_8 'dbeb b_IO, 'tep"dbeb b, dbughztir"dbpor_)S
pat(a)pataDapataJlipawariepedaper sah-
"ped"ped"ped.l06
witAr
·pib2l!1
zasgarais
.ped-
=ui
'dbughztir-, "gVin-" "dbeh r "/led"h/pehr 2 "bl pehr8 "b2l!ers"ped"ped"dbeh r 29 "ped·sole-rln·sen_3
·prejH.t ·sal-
zens-
·sen-
tlzakkar ~k)uriya-
·$Ok-rln·segb..
saku/la
·b~}
Palaisch blpDas kArti
parku-
saJpasaJpisamlusarka-
sius siwattsu suhmilisannasuppariyasupparwantdaganzipatagutiiugataDidanna-, dannasdannaradannasdannattatapa/iss~
tarsantckan, taknas IJRllnIF .
•
·bbehr ·bbehr "h;zeb-(e/tJ)/.t· ·gvehr ·dej"dej"hles-u'hles-u-' "sepH.t, 2. "suH.' ·syep"spep"db6gb..om"(s)teg"jeyg"dbalh r 'dbohrnahr 'ten_2f>
* ten*ten_2f> 'tcp'ters-'s 'db6gb..om-
tuzzi-
utoe wa.t(k)WJl11numiyaWlU:Y8-
wltar watt(a)roweritemi
JNIPBsamJuwatasiiraTiyaz tiuoas tiyazpapaz wtisuKeilschriftluvisch annara/i-
assiissanta ad..a)n(ya-)
iidduwaiidduwal(J)atrahitaduna azzastis hamsahiiwibawiyassaliim(ma)rassa/i-
"h;zep·Ur ·phzti r- 2 *b;zeb{e/tJ)1}4 ·dbehr 7S *dej·dej·phztir- 19 • hlPes-
"hzin-r(/n-) "hJlihrs"hJlihr s-3 "h led.'3 "hled"hled"hled-, "hIed.') "hled'hled'nepot_ 2 ' hzOp-i3 ' hzOv-i"db6gb-om-
735
inzangan(za) i5(sa)ra/iittaranna/igasi-
*dJJegb-om *glles-
lanala/ilasaD( -za)
*lcn-U> "dbeh r php er_ 2
*hlcj-
lal~a)-
*gbost{bz)/~2
(DE/iS} SOL-ti-i-sa
maya/i-
*midbu*mcg_6
tipasFIUA tuwalitara}i-
mi(ya)sa-
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wanatti-l unatt/~
*g~en_9
pahiir
*p6hzW *bberglJ..
wasaza-
*hlves}'
wasu
*ped-
wali-wal~-/)-
maddu-
* dcj*ncblJ.. *dbughzter-
patalhayi
*ped-
zan-
*hlves*g"OyoUr
patunati "'Pihaddu-
*dchr 21 *bbehr 22
ZUwan(I)-
*k(u)lIon-
"'Pihasdu-
*bbehr 22 *bbehr 22 *seh2llel-9
Lykisch
PJl1T8iapAta-
pihassassa(1)sihWBsihWB/-, siwalsihwayatappaslad.ya)tatistiwaz dTiwad_ tiyammiusantad,ya)-
ussarunta/i-
*seh2llcl*seh2llel! *neblJ..
esbe/preside!i· izredi
*hlekIlO*dbigb...om*glles-
kbatra-
*b lekllO-3 *dbughzter-
*phzter19 *phztt5r*dcj-
nuredi pddc
*nclI*ped_'7
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*dbtfgb...om-
teditri-sDni-
*bbehr 22 *phzler}
2
• hllless *lIed-
wana-
·~en-
warsa wassar
*lIch r r *hlVes-
wass8.ri wasu-
*hllles*hlyes-
wIl(a)ular
* lIed*/lcd-'
KalCa<J\XJ *tellS*ters*ters'ters*ters}7 'ters'ters*ters}S *ters'ters*(s)tejg*(s)tejg'(s)tejg*(s)tejg*dehr *debr 1. *l/ers-9 *dej*dbeh r *stehr *dbeh r 6 *phfltSr*dehr *sel*sel*debT 'dent'dent-3 *dent• dent*dent'dent*phztir_ 27 *phzttfr'dehr 'dehr
dattvA dant-dabdhadabdhidabdhum dabhadabhhi-dilbhe -dabhnadabh;Y8dab~
daisd~pi-
(-)dAdarardAtarditiditivaradAtudamdamdana-, dAnadAnu-dabb8-dabh;Y8dAmandamandAmane dama-dayadara-dAvandav8ne -dAsdAsvantdigdhaditididyUdidyUtdinadipsadiya-, yadivasadivijA-
'dehT " 'h/ed'dbeb b'dbeb b'dbeb b.. 'dbebb.. 'dbebb.., 'hlej*dbeb b'dbeb b*dbebb.. 'dbeb b'dent*dent'dehT 'dehT 'dehT *dehT 'dehT 4lJ *dehT 'dehr 'deh:r 8IJ 'dehr 'dehr ·dbcbb.. 'dbebb.. 'dehT *dehr 'deh3 'dehT 'dehr ·dbyor.3S 'deh3 'dehr 'debr 'dehT sl *dbejgb'dehT 37 'dej'dej'dejP 'dbebb.. *deh3 'dej'genh r
743
742\
dirya-, "viya-
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"stehr "pek"-22 "pek"-22
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piSapeiaI.' a-
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pyUkMJapnugaprajAprajajIiipnjitiprajIiApnjIiatipratidhApratigbApratigbf-
*h;JUks-eton-3
pntikapratftyapratiplipratnapraryaDc-, -ac-l-akprlitbaspratbimanprlitbi~!ha-
prlitbiyaspratbupTalJapat pradak§41ftpradhfprababhra
1. "pejg"ph;zter"ph2 ter"ph;zter"pejk"pejk"pejk_S "pejk_1
prlibhartum prabhvlprabhOpniyaspraylijprasupprastbapratarftvan-
"pejk"h,ej·dej-
prAiic-lpriic-
"genh r • hzeg·hzeg-
*pJethr *pJethr *p( e)r-sthr *pejk*pejk_12
pravhpriyapriyatvapriyamedhapriya-
"jellg"genhr "gnehr "genhr "gnehr "gnehr "dbeh r • stehr. "stehr ·stehr "hJf:Jc""h~j-
"hzep-
"ten) "hJf:Jc"_53 "pJetbr "pJetbr "pJetbr "pJetbr 3 "pJetbr "nepot"h l ej_3 "dbeh r "bber-9 "bber"bbllehr "bbllehr 7 "prejH"jellg"sllep"stehr "hlej" h;Jf:k"_53 "h 2 l1ers·prejH"prejH• mp(s)dl1(e)h r "prejH-
18
745 prilJapritapritiprelJA pretapretlirprctipr6tyapremJinprc~
pr~{ba-
pllihapsata-psuphalgub8J1Jhif{bab8rlJhiyas-barhas-
*prelH-'9 *preiH'preiH'preiH, h /ei-, 'h/ej-'O 'prejH*h/ej'h/ej'prejl{'preiH'preiH·preiH.21 'bbsehr *bbes'bbabzg{6-)\ 'bbengb.. 'bbenjb.. 'bbergb.. 'bbergb..
-bhaktarbhaktibhagabh;igattiMagnabhangabhlira-bharabharaca( -)bharas-bhanbharIman-bharpasbhartBrbh8rta.rbhBrtave
barhiMthAbalavijiia}abalibabubabula-
'bbenjb.. 'bbengb..
bhartrl-bhannanbh8rmanbhava-bhavasbhBvitum bhBvitl¥ bhavitra-
bahusilvari-
'seuJI-
bh8I{J)ya-
barlhabindubi/va-buddhabuddhiboddharboddhum bUdh-bUdhbudha-budhyiJ-
'bbengb.. 'h2f:p_22
bhavi.SlJubhBJlitva-
b8rhi~{ba-
-brrlhabrhatlbrhaddiviJbrhBddiyabrhiJntbodh8bodhibhaas-
'stehr 'gnehr 'bber.3~
' h~ cllJ)l'bbelldb.. 'bbelldb.. 'bbepdb.. *bbelldb..
t4
'bbelldb.. 'bbevdb.. *bbelldb.. 'bbepdb ·bbergb.. 'bbergb.. 'dej'dej*bbergb*bbeydb'bbelldb.. 'bbehr
ZJ
bhflJli~
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-wJC1')l; WnO'tOl; clPcUci>lcUc; cillC'lin)t;
cilJt6c; Wv c1ma
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cOOxocp6pux
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dI", - meka
*ne ll_13 "kehJ..J)*kellbb.. *ste/*set*stehr 1S "gPehr *h#"dajller-
Apo-m-oc; Bayaioc;
ownkn ownkndir
"h,lIehr "hzOl!s-os*dbehr
tPElIu
-owt'(SufflX)
"h~k"-
b!{Ite~s
-owst (Suffix) owstr
"stehr 34 2. "suH-
j3pa'tEpE ACv&uJ1oc;
bagun
~VTJI;, {E~
"gbes-" "genh r "genh r
"g"en"gnehr 1 "hzeg-
Dakisch rEfllLtl;Epa IClvo$otA.a
"g Pber_12 "hzeb-(eflJ)/}4, "ic(u)lIon.2 1
*dej" dej"dehr *bber-11 *dehT "me/d-6 "saI}2, "sllehzd-s "sllesor"SVesor"SVep-
"hzel:"h2l1er43 "hzerhr " bbah78-{O-)8 "bbag_6, "bbah78-{O-)1 l1
"lIed"bbr8.hzter*bbr8hzter"h,ed}OO • • a.
•
91
-zenes
"meh:zk"meg_38
Albanisch (g.: gegisch, t.: toskisch)
nevos
"nell-I
0\JE'YV4l paterTlS Mtrixilf..?)ifi..?)
"genh r "phzter*phzter-
inderr ane ing
'tUXV
*dej~
mrotis
l;EIpa
"h,IIe5*gbes.3
~
" dJJegb..om-
Vasus, -os
Thrakisch "Ap1;oc;
-l>f.!;oc;, -<x diobessi Datas,Aa~
li.O:r.ov, Ad'tOv M'toc;, Datos Aa'tU; -&xua,~
-dava, -deva
Atoc; Dius Diuzeni
*hzerg_14 "dbejgb.. *dej*dbehr lO2 lO2 "dbeh r lO2 "dbeh r "dbeh r lO2 *dbeh r lOI *dbehr "dbeh r 101 *dej"dej"genh r
sinupy/a
"h,ekllo"h,el:Vo*jeIlH-r"dbeh r 42 21 *hzeb-( eI IJ)/}4, " ic( u) lIon_
I;'t~11
"srell!
l:~6Jv
"srev*dej-
-E<mUJ)
Hesbenus luras
lCoa&XIJ.a
TCov, Tioc;
Ar*
"hzep"hzenh r "hzi5n-r(/n-) *hPlIst-o-1 "hzemgb.. "hftko-
are an
"hzerh3"hzftko-
as,s
"hzej-u*phzter-2
Bm!e inde(g.)
at(e)
athet avuU bar, bar(i:)
"h~k'-
Pluygisch avap
~1.pll,~tpa(
"m8.hzter"meg) *mer}
-&Pa.~
'AJqlOvf.a
4 "h,e5u"g"ber"(H)jenhzter-S "gPen-
*
JIl_L.
bark barme barre, bare be
bese bime (m-) bin biT
bOre bote breshte, bresht bri biln,bilne bung burre dane, l. dare dem due det dieJl dimer, g. -en
42
rI;n~lr
"hzek*nebb.. *bber-, * bbllehr 64 "bber_14 "bberP *bber"bbejdb.. *bbejdb..s *bbllehr *bbl!ehr 4S " bber_14 "bber_14 "bbllehr *stehr *bbruH"bbllehr61 "bbah78-{0-) *bber-Ilb *denl:"genh,.'? "dbvor*dbellb"dbalh r , "s6hzlleJ"gJJej-om"dbeiH-S
787
786; dita dje dart dot
dzlxire, vdore . dbander(.rJ (g.) dbane(g.)
*dbejH*dej*glJes*dlJeh,*bber_74 *gemH*deh~9
nate ngas ngje/me
1. * neg"*g'em*saI-
nip
*nepot-
njeri mise pidb,pith
*hPJer*snus-a-
*dlJeh,-ll12
pjeke, pjekje
*pek"-
dbe dbemje
*dlligb..orn* dlJCgb..om-' I
(per-)posh
*ped-
*genh,-
dben(t.)
*genh,*gemH*deh:r59
dbenden (t.) dbene(t.)
resh
K6ppayoc;
1T8th (g.)
*ret-
Aaarota vqJcx Scenobarbus :E1C£v6Paf:J1Ioc; Sybaris Tergeste TEpyrotpov Tribulium VescJevt:5 VoltogDas
lTeth (t.)
*h/ed-
same
*I( u) lIon-21
sase
*h~lpo-'
sy
*h,ek'*I(u)lJon}1 *se1_2
Garbe gat(r)
gjaJpe gjer
*selp*J.. e) uHs_6
gjOlle
*saJ-
cjume
*SlJep*g"eo-
eodelTt. ftOhte
era gnie,gnia,gnio (h)am hU(e)j(g.) h6ai(t.) hurdhe hut (h)yU kerrabC lee Jehle Uurbe madh madh
*g'6n*h2f:p-
sheJfge, shJlige shtat -(e)sbte (Suffix) sbtIiare(a1b. it.) sbt!.ze(t.) sht8(n)se (g.) shto~
*steh
aran
shtorazi(t.) shtoraze(t.)
*stehr *stehr 127 *fehJ;).J3 *bbehr 3 * feh:I.J)_9
argorian baJakrahiaihi
sht8zi:(g.)
thader(g.)
*lJeh,-r-
thi uje
*lJed-, *lJeh,-r-
vajze vesh vjeherr
*slJisor*hzOlJs-os*sl!ekvpv er-
vjeherre
*sl!ekwt/ler14 *lIeh,-r-
*h/leng'b*hjleng'b*bbehr 3 *meg1. *masd-
mbt5se mish
*mt!(m)s-
rnntlJr
* rn~h~tpr..
com-
*stehr *stehr *stehr 63 *stehr *stehr *stehr l "1JJ
thelb ther
*meg*oepot_6
man
shake
*gbost(hz)i-2 *gbost(hz)i-2 *h/lJehr *sehzljeP *bbehr 3
Bouv6f; BoupaCa
Gentius, Genthius
*h/ed-
*hzenh,*h:;:en-r(/n-) *tep*bbehr 3 *g"em-
BOO~
*reg'*res-'
qem re, g. re
dbune(t.)
errde
~
Biimum
dbiine(g.)
*hzej-u*Hem-8
~ Barbaruta
*ped*I(u)lJon}1
poshte
*ret-
esh 6mbel, g. ambel
Acrobanis
*sed-
dbate
dben{g.)
Illyrisch Acrabanus
mnde
zjarm zjarre zonje zot
*bbeb'r *bbehr 21 *bblJehr '*' *bb81{s)d"-o!ahr 4 *bblJehr 61 *bblJehr 61 61
*bblJehr *bblJehr64
Lateinisch abdere abditus abd6men abdiimen Abel/anus abiga absens accipiter
64
Paupfa benn(a) arrihi
1. *suH-
14
*g'ber*g"ber*g'60_1 *dej-, *phzttfr- 19
Jnlnov p'Ilp169Ev
P\JPllO; damatura tgro{lgenas tahara tabaras (Jrovgeous Uria,OUpCa zis
*dbeh,*dbeh,-48 *hzeb-( e10)1-8 *hzeg*h/t:5*HeHle*hzef-
aeer seer,
*genhr *kor-o-2
seer, -ris aeerous
*hzef*dbehr , *hzel}2
acernus
*hzef*hzef_75
63
*stehr *sneig'b..· 4
ora, -rum
acetum acia
*hzef-
acies
*hzef*hzef-
acies
*h;Jt:k'-
*stehr 63 *stehr *bblJehr
acor actio actor
*hzeg*hzeg-
*ldelJ*genhr
aetum aCluS
*!Jb81{s) d"-o!ahr *bb81{s)d"-o!ahr *bber-S8 63
Messapisch
~69Ev
*dbeh r
*bblJehr 2 *kor-o-
*hzerhr 21 *hzerhr *hzerg-'2
*hzef}' *bblJehr '*' *bblJehr 66 *g'eo*bblJehr *bblJebr *bblJehr '*' *milhzter-8 *genh r ll *bber*bberll
'genhr *lJehrr*dej-
*hzek-
aeuleus
*hzeg*hzeg*hzeg_29 *hzef_67
aciimen
*hzef.68
aeupedius acus, -eris
*HeHle-, *ped*hzef-
actiitum
ara-
*dbeh r
aeus, -Us a( d)gDstus aditus aequinoctium aetas aeterous aevitas aevum, -us ager agi agi/is agmeo agna agnomen ago agolum
*hzef*genh,*h/ej1. *neg"*hzej-u44
*hzej-u-
*hzej-u*hzej-u-, *h lej_53 *hzeg*hzeg*hzeg*hzeg*hzek*gneh:r *hzeg*hzeg-
788\
789
agonium agrestis aglna iJa
'bzeg'bzeg_S1 , 'stebr 'bzeg'bzalcs-
amaros .ambages ammentum amnis anctus angiportum angor
• Hem}' 'bzeg-
angustus anhelus anima animal animiJis animus antae antepes anticus anticuus antiquus antistes anxius aprognus aratia arAtor arAtrum arAtum argentum argiitus aries aroa aroum arous ascia assessor ater atrox aububulcus aucitficare auctifer auctificus auctio
8
23
'bzeg-
'hzep·hzemglJ.. ·hzemglJ.. 'bzemg b ·hzemglJ.. 'hzenbr 'hzenhr 'hzeob r *hzenhr 'hzenh r 'hzenHtbr *ped'h:Jt:~-
*h:Jt:k"• h;Jt:k"*stehr *hzemgb.. *genhr 8 'hzerhr *hzerhr 'hzerhr 'bzerhr *bzerg'bzerg• b]eJ( -J)'bzerbr 'hzerhr 'bzerh3 7S
•bzek_ 'sed-
*b:Jt:~-'o
•h:Jt:k"8 •b2lfl!-i*hzel!g_" *hzel!g*bzeyg• hzeyg-
auctum auctus augmen augmentum augur augustus
• bzeyg• bzeyg'bzeyg'bzeyg'bzeyg}1
aureax Aurelius aurNaurufex aurigB aurigare, °ari
• hzeg-, *bpbrsY 'hzlles'dbeb]k'hzeg_3
auns aurtJra
•h20JIS-OS*hzlles·h.zl!es-
aurum auscuJt8re auster austriJis auxiJium Auximum aveUAna -ax; -ex axilla
axis barbs barbAtus beAtus benignus biduum biiugis bimus binoctium bipes birotus bonus bOs braa:hium brevia brevior brevis brevissimus brevitJ1s briima bubulcus bucaeda
'bzel/g-
·hzeg.J
•h20/IS-OS-, '!del/'hzl/es'hzl/es_61 'hzellg_32 'hzellg*hzeb{ e/11)1-8 *hzeg*hza/cs-12 *hza/cs*bllar(s)db..olab;r ·bbar(s)db..olahr *dehr 21 *geohr *dej*jellg*gbCj-om1. *neg"*ped'ret'debr 21 'g"ol!·mregb..8 'mreg b _4 ·mregb.. 'mregb·mregb.. *mregb.. ·mreg b.. 14 *g"oy_9 'g"oy* J..1I...... 1.
21
caeJestae caelestis caJidus
'stebr
calor camox canmus canis
• Iels • b 2 uks-i/on•ic( u)l/on-'JA
• stebr 'leeP
•Ie. u) yon-
canus caprigeous cami, camufex cascus catanus
'leas'genh r 'dbeb]k'leas·leeh:i.J)}3
Cato catus -cerdae clades QoeJia QovAtius
·leeh:i.J)·leh:i.J)'leer(H)*dbeb/ ·!dell-. '!dell'!del/_IS ·!dell.lS
cluere cluor coactim coactio coAgmentum coiigulum
'hzeg*hzeg-
Cocles cocti6 coctor coetii
•b;Jt:k"'pek"*pek"*pe¥-
coetum coetus cognati6 cognatus cognitus cognomen combrus comes comitium compages
'pek"'pek"-
compes concors condere conditio conditor conditum
'hzeg'hzeg-
'genh r 'genh r *gnebr *gnebr 'bberY 'b1ej'b1ej'bzegY 'ped'It5r 'dbeh r *dbeh r *dbehr *dbeh r
coniunctim coniunctiO coniunx coniux consul contiiges continuus coquus cor cOram Coriolanus COS
credO, credere criidus croeotus cruor cUria custOs dare datio dator datrix datil datum datus decotes deditim deJiqui6 dens deses deus diindiges diecuJa dies discors disiunctio -ditus diii diu dius dividere divid6divinus divus
• jeyg'jeyg'jeVg-" 'jeVg'sed_7 'bzegY 'tenbr " 'pek"'Ur 'hph r s-6 'kor-o-22 ·leeh:i.J)l4 • dbeh r , 'let5r 'kre(l1Jr • kre(l1Jr •kre(l1Jr
·tPH-r6• kusdb(h])'dehr 'dehr 'dehr 'dehr 'dehr 'dehr 'dehr
* leeh:i.J)*dehr 36 •lejlC''b]ed*sed*dej*bzeg*dej'dej-
'feb 'jeyg'dbeb r *dej*bzej-U}9 'del~
*dbebr 3 *dbehr 22 *dej-
.'dejL
... ~_
790
791
dorsum dos dubius duenos duonos -diIs, -bus Mere
*dej*dehr *hlors-o-' *dehr *bllVeh r *dehr 21 *dehr 21 *dlleh r *h led!9
eoo
*hled-
eUum equa equcs equiDus equola equus era, csa erus
Di~piter
donum
esca /!sse cssentia esu esum, cssum esus
exaetus cxagium exiguus exilis exitium cxsomnis extorris -facfacies factio factor factum factus fiigeus fiigiDus fiigus familia famuJ famu/us fiinum
"_I
-fer fercu/um
*b1ter*b1ter*b1ter}05
ferctrum feriae fermentum ferOx ferti1is -ferror fcrtus
*bller*bller.3 1
*hled-
Rsiae festus
*dllehr *dllehr
*hlekvo*b/e!q,o-I7
fetillis /ictus
*b/ekvo-
/ides
*h~!q,o-I7
Fidjus fidus
*dllehr *dllejjb.. *b1Jejdb..2, *dllebr 3 *bllejdb..2 *bllejdlJ.. *bllejd*bllejdlJ..
*h/e!q,o*b/CS-U}8 *h lcs-U}8 *h/ed*h/ed*h/cs_3JJ *h~-
*h/ed*h/ed*h2Cg*h2Cg*h2Cg*b2Cg-64 *h/ej*svep*ters*d1teh/k*d1teh/k*dlleh/k*dlleh/k*dlleh/k*dlleh/k*bllah~-( 6-) *bllah~-(6-)lo
*bllah~-( 6-) *dlleb r *dlleh r *dllehr *d1tehr ,. ,111... 11..
-/idus, -a, -um
fidus,-eris
*d1tehr *b1ter*h.]Ck"*b1ter_31
/igulus
*dllejjlJ..
/issi6
*bllejd*b1Jejd*b1JejdlJ.. 7 *bIlVchr '
/issus /isus fitumest foedus focdus folium
forBs forctus forda loris foris formus fomix fomus Fors Fortiina fors forte fortis, -e fortuitus Fortiina forum Frater fn1tria Fratrue/is ~
..........
*b1JejdIJ..S. 8 *dllehr *dlla/hr *dllv or*bllerglJ..21 *b1ter*dllv or*dllv or*g¥lIer*dllvor *gvller*bller!' *bller*bller*b1tergIJ..21 *b1ter-44 *bller*dbvor*b"r8h2ter*bbr8h2ter*bbr8h2ter."bap" 102
frigidus
*sriJl't-'
frigus fu/vus fiir
*sriHt*dlla/hr ' *b1ter*b1ter-' *bller-
fiiriO
fiirO furtim
fiirtivus furtum
fiistigArc futuerc filrtum geminus gener generc genetrix gemmen Genita Mana genitAlis genitor genitrix genitus genius gens genta genii genuiDus (-)genus germana germAnus germen gniiruris gni.rus (g)niitii (g)natus (g)niivus gniivus (g)nobiJis -gnus gurdus hii/iire hemo heres her!, here
*bller*bller-31J *bller-31J *h2Cg*bllvebr42 *bller-
*gcmH_l *jemH*jenhr *Jenbr *jenJJr '1f> *jeDbr 107
*Jenbr *jeDbr 33 *jenhr *jeDbr *jeDbr
*tenbr *gcmH*gcnhr 87 *jenhr 87• 11' *genhr *jenhr *jenhr *genhr *gnehr 27 *gnehr *genbr *genh r *genh r , *gnehr?JJ *genhr *gnebr *genbr *g¥,-d_l
BS
*h2Cnh r *d"ig1l..om*h/ed*dej-
hibemus hiems hodie homo horctus
*g"ij-om*g"ij-om-, *h2VCS_35
hospes hostia hostia hostire bostis bostus biimAnus
*gllost(h 2)i*gllost(h 2)i-2 *g1Jcs*gllost(h 2)i-2 *gllosl(h2)i*g1Jcs-, *gllost(h 2)P *d"igll-om!5
bumi bumiJis
*d"igll-om-
humus -idus (Suffix) iccur ieiiiDus igDi.rus ignobilis igDodrc igniJtum, ignOtu ignotus iJjcij
imber imbrex imbus immortaJis impcndium impcnsa, iDppensa iDcJitus iDcJutus indiiges iDdiigo indigena infertor ingens ingenuus initium iniuges insegcstus iDsidiae iDsomnis insomnium
*dej*d"igll-om*b1tergb..21
*d"igll-om*d"igll-om-
* dllehr1. 25 *jek"-r/n*J..e)vHs *gnehr *gnehr *gneh?' *gnehr *gnehr *ste/*neblJ.. *neblJ..'If> *bllVehr *mer}2
*(s)pc~d.2 *(s)pcnd*liev.35 *liev*b2CgY *h2Cg*genhr 1 *bller*meg*genb r *h/ej*je!!g*seg_6 *sed*svep*SVep-'If>
792 insula interdiii interdius iotta iouxmenta iovestod iter itia itum, itii itus itus iiibar, -aris -iugiuga iiigera iiigerum iuges iiigis -iugis iUgulae (steUae) iugulae iugulum iugulus iugum iugumentum iugus jjimentum iunctim iuncti6 iunctor iunctus iungus ilinior Jiinius iiinix Jlino Jm,p)piter, Jupiter iiis iiis iuvencus, -a iuvenis iuvenix iuventa ;.n'...... #/il'l
*sal-' *dej*dej*J.. e) vJfs_9 *jeVg*h2Cj-u Y *h/ej*h/ej*h/ej*hJej*hJej*bbehr *je/lg*je/lg*jepg*je/lgP *jeVg*dej_'1l, *g"jehr 2, *h2Cj-u-'o, 20, *je/lg-I ' *jeyg*jeyg_53 *jeyg*jeyg*jeyg*jeyg*je llg}6
iuventiis iuxta iuxtim laevir leibertas Leiberum levior levir levis fiber
Iibt:ri fibertas fibertus b"bripens lippus lis locus lutra macer macies macor mactus
*je/lg*jellg*h2Cj-u-
mador magister magmentum magnus Maia maiAlis maiestas maior Maius malignus mAlus mater
*h2Cj-u-30 *h2Cj-u*h:;ej-u-
materia matemus matertera
*jellg*je/lg*je/lg*jeyg*jeyg-
*dej-, *phzter*h2Cj-uY
*J.. e) yHs*h2Cj-u*h2Cj-u*h2Cj-u-3JJ *h2Ci-u-
....
,.:
..
mlitrinus
*h2Cj-u*jeVg-, *stehr *stehr *dajver-6 *h/le/ldb *h/leVdb *Iegb.. *daj/ler*Iegb.. *h/le/ldb.. *h/Ie/ldb.., *h Jle/ldb..lI *hJlepdb.. *h/le/ldb..15 *(s)prend*Iejp*stel-2 *stel*/led*mehzk*meh:Jc*meh:Jc*meh:Jc*mad*meg*mehzk*meg*meg1. *masd*meg*meg*meg_38 *genhr 2. *masd*mBhzter*mBhzter*mBhzter*mBhzter*mBhzter-
matrix matrOna matnIelis maximus mediocris medius
*h2Ck*medb..
....... A •• " ...
* . . _~_I
*mBhzter*mBhzter*mahzter*meg-
793 membrana membrum mictus, -a, -um mietus, -ils mille mixtim mixtio mixtus
moUior mollis morbus mors Morta mortuus miiscerdae natit} natil nati1ra naustibulum nauta navigare navigium navis navita nebula nebulo nccesse nectos DemO nepOs nepOtia neptia neptis Neptilnus Nerio neriosus Nero nIdus niger nimbus nix noctil noctua noctumus
·mt(m)s·mt(m)s*hfilejgb.. *hfilejgb.. *gbes*mejk.!2 *mejk.!2 *mejk}2 *meld*meld*mer}7 *mer*mer*mer*leJ(H)*genh," *genhr *genhr S3 *nchru} *nchr u}4 *nchru} *hzeg*nchru*nchr u.!4 *nebb.. *nebb..ls *scd*neig"_8 *dJJegb..om*ncpot*ncpot_6 *ncpotY ·ncpot*nebb.. *hftlcr*hftlcr_ 13 *hftlcr* sed1. *neg"} *nebb ·sneig"b.. 1. *neg"1. *neg"1. ·neg"-
notio notor notum, notU notus noverca novieius novior novissimus novitas novus nox nilbilus nudiustertius nildus niindinae niindinum nurus obscssus obstaeulum obstetrix occa
Odor cJcissimus Odter ocris oculus offertor onus opilio oppido oppidum opuJus
ora oraeulum orbis oreae, aureae as Ostia Ostium oviccrda ovicula ovile ovilJus ovinus
·gnehT ·gneh3 *gnehT *gnehT *nel!*nel!*nel!*nel!*nel!*nel!L *neg9*nebb..ls *dej2. *neg"*dej*dej*snus-ti*scd*stehr *stehr *hzek*HeHk*HeHk*HeHk_8 *hzek*hJCk"*bller*hzej-u-23 *hzOl!-i-8 *ped*ped*hzek_67 *hztihrs*hztihrs*dbchr ·hztihrs*hztihrs·hztihrs*hztihrs*keJ(H)*hzOl!_i_21 *hzOl!-l~20 *hzOl!-i-1JJ •hzOl!-i.24
794\
-0-,"
OXime piJam palma, -us
paries paries patcr patcmus patria patricus patriDus patrius patrona patronus patrue!is patruus peccAre
peela peeles pedica pedisequus Pellum peelum peior peium pensiO pensor pensum pensus perdite perditim perditus perendin6 percndinum (-)pes pessimus, °umus pessum pictor pictus pigcr pigmcntum pinguis, -e planta planus
o.peeI-
• h;Jt:k"·HcHko.plehr .plchr .hlcP ·jct-
podium pontileA" Portiinus post postc postea, posthac
.dbehlk·bber-" o.stchr JlJ o.stchr JlJ o.stchr JlJ
·ph;zter.phzter·ph;zter·ph;zter·ph;zter.phzter·ph;zter·ph;zter-
postis potior praecoquus
.Ac)r-sthr .dbeh/I .pek"-3
pTBCCOA"
.pek"-
pracgnAs praenomcn praesens praeses praesidium praestes Praestita praesto praestolBri praetor, praitor prandium prfscus
.gcnhr .gnchr 5 .hles·sed-
"ph;zter-41 ·ph;zter-, .bbl/ehr 13 o.peeIo.peeI"hlej·ped.peeI}5 o.peeI"peelo.peeI*peeI_36 *(s)pend·(s)prend·(s)pend·(s)pend.dbehr 61 .dbebr .dbehr 61 ·dej·dcj"peeI·ped·ped1.•pejg1. • pejg-, 'pelk-" 2. 'pejg-
1. .pejg'bbeng b_3
.plchr 14 'plchr
pJfvignus probrum probus prodigium prodigus progenies promiscus pronepOs proneptis pronuTUS pronus propator propritim proprius pr6stibulum protinus, -am piignus quadriiugis quadrinoctium quadru-, "ri-pes raudus reddcre
"sed.stehr .stehr • stehr, •gbes.l .stehr 35 .hlej.hled.g'lehr 1o
9
*genhr *1JIIer*bbyehr *bzeg_59 *hzeg.genbr ·me.iIo.nepoto.nepot.snus-6-7 .bftbrs.pbzter_29 ·prcjH•prcjH-, •phzter- 48 ·stchr • tcn-3 ·P!1J1")st/~1
'jcl/g1. 'ncg"'ped'(hl)rcvdb'dehr
795 relictio reJictus relicuus reliquiae remex remigium repudium restaurare r6bius robosem r6bus, -a, -um r6bus, -ur r6bustus r6s
rota rotuia rotuius rotundus roudus rober robia n1bius robor robrica rodis n1dus rofus TUSSUS
sabuJum saCt:r saCt:rdos sagum
sil, sale salinum salsus salum, -us scaber scabies scissim scissio scissor scissus scobis sedes
•lejk"•leik"•leik"•leik"-12 ·h:JCg•h:JCg-" .ped.88 73
·stebr ·(bJ)repdb.. ·(b/)re/ldb·(bJ)repdb.. • (h/)re/ldb.. ·(b/)repdb·res-
·ret·ret·ret·ret)8 ·(h/)relldb.. • (h/)repdb.. ·(h/)re/ldb.. • (h/)re/ldb.. O(h/)repdb.. •h;JCk"·(bJ)repdb..9 ·(b/)re/ldb.. ·(h/)re/ldb.. ·(b/)re/ldb.. °bbsehr ' • h:JCk}2 ·dehr , ·dbehr " ·seg_' ·saI·sal·saI·saI) ·skabb.. ·skab b·skejd·skejd·skejd·skejd. ·skabb.. ·sed-
Segesta Seia seiuges seiugis selJa Seneca senecio senecta, -tUs senex senior senium
-sens septentriones sessio sevcrus simi/is simItii 'Singuius sobJinus socer socera socerus socra, socroa socrus sod8.les, suodales sod;jJjs sol solcre somnium somnus sons, sontis sopor sordes SOTOr spemo, -ere sponda stabulum stamen Stata (mater) statim statio stator statum, statu status
·seg.6 ·seg. ·jepg·jepg·sed· ·sen·1I 1I
• sen. .sen.' I ·sen·sen-
•sen·hles•bp tb.'9 ·sed·segb..l1 • dbigb..om" ·bJCj· ·genhr ·spCsor-
3
• S/lekllliper• spekwt/ler• s/lekwt/ler.'" •spekwtlIer" • Sllekwt /ler·spedbhr ' ·slledbhr •seh2llel·s/ledbh r 6 ·spep·s/lep•hles·s/lep·dbehr 3 ·s/lesor•hlej_S • (s)pend·stehr •stehr ·stehr (,/, ·stehr ·stehr ·stehr ·stehr ·stehr
796 s((~lIa
-stes stiPendium sdis st/ocus stolidus sto/6 stultus -suadus suasi6 suasor suasU5, -8, -um sUlisU5, -iis suavior suavis suavitlis subsidium subulcus siicerdae sucuJa siidus sueceri6 suescere suI/c suInus suod81es superous SUpeTStes supersliti6 siis tabema tabula taurus tcclio tcctor tcetus, -um teges tegmen tegula tener tenor tentor tentus, -8, -um tentus, -iis
"h2St&r"stehr "(s)pend.2 "ste/"2 "ste/"steJ"ste/"ste/"sllehzd'sllehzd"spehzd"sllehzd'sllehzd"sllehzd• sllehzd"sflehzd"sed1. "suH.! "fceI(H)1. 'suH8 "hzSe/lS"sflekw!lIer.!4 "Sfledb.h r 6 1. "suH_9 1. "suH-
"slledb.hr "bb.flehr "stehr "stehr 1. "suH7
" treb-
"stehr lS6 "g"oll.! '(s)teg"(s)teg"(s)teg"(s}teg"(s)teg"(s)teg-2 "ten-26 "ten"ten"ten°ten-
tenuis tenuissimus tenus tepeTt: tepidus tepor terra teaenus terrestris tesca testAri testis lignum toga torris tonus tostus totus trabs
tribus triduum trinoclium
"tenhr "tenhr 14 "ten"tep-7 "tep-7 "tep"teTS" teTS_8 'teTS_8 • teps-S 'stehr S8 'stehr "(s)teg'(s)teg"teTS"teTS"teTS"jet'treb"blJpehr "dej1. "neg"-
tripes
"ped-
tripodAre tripodum tripudium
"ped"ped_69
uirgrJ iiJigO umbilicus umbO iimcre iirnidus iimor unda iipili6 urbs
'g"en"pehrr"hp 1t:blJ.. "h]1JcblJ.. "lIeh r r.!2
iirina iiriniiri ursa
ursus uter uxor vacca
"ped_88
"lIebrr"lIehrr"lIed"h~lI_i_8
"bberglJ..' , "dbeh r w , "IIrd 1J..6-' "lIehrr"lIehrr"hftko"hftko"lIed"h2Uks-C/on-' "g"O!!_33
797 vanus vastus vistus Vedius -ventor ventus, -a, -um -ventu$, -lis ver verbum vemus verres verrinus vernica versAri vervex vesticeps
vir vira viragO virere
virgO virtiis
visi6 -visor visus, -a, -um visus, -lis vita vitar"e vividus vivus
'h,pehr 'h , pehr 3 'h,pehr 'dej'g"em'g"em'g"em'h2f/es'lIfdlLO'b2f/es1. 'peTS1. 'pers}2 2. 'pers_8
'wrJ1LO-1 ' b leI(-1).2 'b2f/ers-6 *1}iH-ro' piH-r6*1}iH-r6-12 '1}iH-r6-1 '1}iH-r6-12 'piH-r6'pejd'pejd'pejd'pejd'g"jebr 'b,ej'g"jebr 22 'g'jehr
FaIiskisch
=nteJom dupes [oied JofeTta
'h~rg-
'(s)pend.2 'dej'h,JeVdb..
Oskisch
aapam, aapas AbeUa abeUanUf acum aOukad aftiim
'h~p-
' h~b-( c1&)1' h~b-( e/&)J_8 'h~g-
'steP 'h~g_29
akrid amprufid Anafriss anagtiai anams anterstatai aragetud biitam bivus datas deivai deivinais AUf.O'tl'4lEli dunte{ dunte{.sj duntim edum eftiuvam eituam eituns facinss facus fameJo feibtiss ffisiais ffisnu fmJ
fortis fratnim tutir genetai humuns htinttram Kluvatiis kUmbenniefs Luvtreis maatreis Maesius mefiai
nessimas niir patir pedu pesdtim, peessJum
'h~k_32
'bbpehr 'neb bP· 'h~g_12 'b~nh,-
'stebr 'hzerg'g"jebr 'g"jebr 'debr 'dej'dej'pb~er-
'b ,ed-62 'b,ed*debr 'b,ed' b,ej'b,ej'b,ej'dbeb~-
'dbeb/k'dbeb,'dbejgb.. 'dbeh r 'dbebr 'dbeb r 'bberg b..21 'bbr8h~er-
'dbugh~er-
'genh,'d¥gb..om'd¥gb..om' !dep'g"em'h,Jepdb.. 'm8h2 ter· 'meg.3JJ 'medb.. 'sed'h2l1er'ph2 ter'ped'ped-
798' post,pust praefucus praesentid prultas prult'; purasiai sJa(a)gistaOatasset statff Statiis tetiirUm teras tenim trflbUm trstus
UlUvU
*stehr JKJ *d1Jeh1k*h,cs*d1Jeh r *d1Jehr 2 *pih2ll/ *steJ} *stehr *stehr lS9 *stehr 67 *tep*teTS*teTS*treb-
* stehr *h1perH*dej-
furu homunus honde hondomu hondra hondu huntak iouie iuengar Iuvepatre matres naraldum naratu naline *n6wefis
*dlJlJor*d1J6gll-om*d1J6gll-omY *d1J6glJ-om*d1J6gll-om*d1J6gll-om-s, *d1J6gll-om-s, *hzej-u*hzej-u*phzler*mBhzler*gnehr *gnehr *genhr *genhr 84 *neblJ..4
~tus
*hzeg)2
nepitu Den nesimei nufpener nuvis
agt:r ahtimen ahtisper ahtrepuiatu ahtu akru anfehtaf
*hzeg*hzeg}9
peiu
*ped-~
pen, peTSi
.ped-
peium peserom petwpursus pir,pure post, pas, pus Prestota prinuvatus prufe
*ped.ped}2
zicoJom
Umbrisch
antervakaz aJ(u)via
aHertur arvamen bum,buf deueia difue clunum dupursus erietu ezariaf
fameiias ksnafe lesnere leta fito !rater
*hzeg.ped·hzeg·hzek_32 ·d1Jehr ·h1/lehr 2 ·hzerh/ ·b1Jer·hzerhr ·gIIO/l• dej·bb/lehr 17 *dehr *ped•hjCI( -1)·h,ed_49 ·dbehr ·d1Jehr ·d1Jehr ·d1Jehr ·blJpehr *bbnih2 ter-
ocar
*hzller*sed*ne/l_s *ne/l_s *hzek-
*ped·pih2!lf ·stehr JKJ *stehr s
rufru
•ne/l_ *blJpehr ·dehr 2 *pih2 /11 ·dehr JKJ *(hl)repdlJ.. •(h,)repdlJ-
saJu seTSi sim stahmei stahmito smtita taDa tefTa
·saJ*sed1. ·suH*stehr *stehr l22 *stehr ·stehr 1S6 *tep-
purditom purome purtifeJe rofu,rola
799 trebeit treb/ano tremnu tribfifU
"trch" trch*treb*pcd_9'.
trifu
"bbllehr "h1llehr J "dbch r *1}iH-rti-
uss uef, uefra
donom fame/
ueiro uhtur une urfeta
*dbchr 2JJ
utur uvem
*hzOlI-i-
Marrucinisch eituam Iouespatres acres
"lied-
* IIed-
Siidpikeoisch akren brfmeidinais brfmcq/Uf iftiss
*bbllehr3s
matereih mefifn
*mahzter*mcdb..
nem6nef
*hzeg*mrcg b..14 *mrcgb..14
*h/ej*phzt,sr*hzef-
nir
*hzeg}2
okrei patereih praistalda
*dbtSgb..om*hzl1,sr*hzek*phzt,sr*stehr
ltalienisch Ambria, Ambr(/)o bomio
*nebb.. *hfllk"-9'.
Spaoisch Ambron, Ambror Dobra nava
*ncbb.. *dbcpb*n,shru-I
patre state
*phzt,sr*stehr 66
Vestinisch data
pros
"gbost(hz)i"h//epdb.. *bbpehr
8
*dehT
Sabinisch ausum
hospus /ouiir
*dbeh r *bbcr-
*hzellg-
Marsisch angitia dunom
Volskisch CorioJi deue duno statom
lcrtlid fesn(am) forte
"dehr "dbch r "bbcr}1
*kor-o*dej*dehT
* stehr
*hzpes-
"deh3 -
Franz6sisch Ambre avaii borgne crable
*nebb.. *hzep*hfllk"-9'.
Hemikisch udmom
"ped-
sou
*hzeb-{ c/ t'J) /} 1. *SUH_19 1. *SuH_19
PaIigoisch aetatu casnar cnatois
" hzeJ~u"kas"genh r
Venetisch donom ekupetans
*dehT *h/,sk!!O_9
soc
soo'; -gene.iio.s Gentei genfJe4.
*genh r 63
k%utios
*kley-
*genhr
kontebakom konterbia
° treb-8 ° treb-
Jit8nokum makeskokum medukenos
*p/eth:r *meg_'l9
medi1kenos
°genh r
me/man-
*me/d.J3
melmu
°meJd.J3 *med_s
°genhr 44
/ibertos /ouderobos murtuvoi
*h/lelldlJ..1S
pater
°phzter *bbnihzter-
vhraterei vivoi Vo/tigenei
° h,/elldlJ.., * htlelld1J..1I °mer-
*g"jehr °genhr
modim nertobis Douida
Etruskisch Debs De{}uDs
*Depot_6
proms
*DebIJ..4 °Depot}3
DBveri, Davesi
*genhr 84
ligurisch *Gandobera Porco-, Procobera
"bller_sa "bller-
SegoDtius Segossoq SegoviB seko sekobiriked sekotia taunei teiuoreikis tuatt:reS ueidiai ueidos
uiros Lusitanisch -brigoi ioveaoiJam TrebaruDe trebopala Vesucloti Vesucoi
"bbergIJ.. *jellhr ll " h:z6V-l~"1ll *treb-7 3
*bllerglJ.. *Dell} *segb_ *seg1J..J6 *segb.. *segb.. • hllerglJ.., * segIJ.."1ll "segb.. "dehr *dej_72 " dbughzter"lIejd"lIejd"lIiH-ro"hzellg}2 *lIiH-ro-
Lepontisch Artonis
l2 "hzltko*blleg.J
*treb-
setupokios
*h/Ves-9 *h,Ves-9
siteS
*sed-
uiro{ uvamokozis
"ViH-r6-
*gbost(hz)i-
Galatisch ;ides Eporedorix
*h,ekIlO-
Keltiberisch, Hispanokeltisch STatim *hzerhr l3 Arganto *hzerg*hzefgarkanta STkatobedom *hzerg*bbergIJ..1fJ berkantiJrum *h/ej-, *g901l _12 bouitos boustom Ooutios
Uxama ViroDUS
*m6:lbu-
*steh:r
Contrebia
*klell*treb-
Outamus
*klell-
1,....... ,.;1'/
*;;....._'"
*ped-
Gallisch und undifferenziertes festIandkelt. Material *hzeb-{ eI tf) t-' AbalJo *hzep-19 Abnova/Abnoba Abona *hzep*hzek-I 3 Acaunus ........... _.."J...•• I ••" * I.. """J.. r ....1 A\ ,2
801 Adiatumarus Adietumarus agaunum Agomlirus *skama ambactus Ambisagrcs ambito Andereton ( -um) ( -)andognam Amusio ArgantoArgantorate Artio Altos Ategnia Ateiouci atenoux Aterius Ateronius Atrebatcs atrebo Atrcssus Atrt:stus Atricus Augustoriton -ausio avaUo Azrotalos Bagacum Baginus Banofna Bardomagus bardos Bergintum Bergusia Biturigcs Roios bouido bouitos ·boutegoBratronos Brigantium Brigindonj
·jet·jet·h:;eI}3 ·h:;eg-1fJ ·h:;eI-1fJ *h:;eg·scgb..T1 *h/ej*ret*genh r "bzOf/S-QS"h:;erg*b:;erbr *bftko"bzft/eo-8 *genbr "jellg-· 1. "negV.J' °ph;Jler-49 *ph;Jler.treb-3 *phz/er"ret*ret°phz/er°ret_
°b:zOfIS-QS*b:;eb-(clt1)l°h:;eI_24
°bbab26-{ 6-)8 °bbab26-{6-)8 °gVen_ °dbeh r °dbehr *bbergb..20 *bbergb.. *g"jehr *6"jeh -8 3
*pcd·steh:r48 ·g"Oll_J2 • bbnih2 ter·bbergb.. ·bbergb..20
Brivodurum candetum canccosedlon celignon ccrtiognu Cintugnata Cintugnatus Ooti, Ooutai Outo-, Qd..u)toCombcranca Condate Condatomagus Coriosvelitcs Dagovassus decamnoctiacis Devignata Devognata Devona Diona Diorata Dirona Diuogcnfia Diuuogna dona dore doro Dubis dubnodumnoduztir dvoriro Enignus Epasnactus Eporedorix equos cssedon ex4?s geneta Giama Giamonignate gnatha -gnato-gnatus, -gnata
·dbllor·pcd.$Cd. *genh r lO ·genhr *gcnh r *genhr *Idell-
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Mogetius Mogontia Nam811tobogi nata nausum neMamon Nerio Noviodunum Noviomagus OfiJJ)aJo(n) OppaJus Oppianicnos OsbiOsbimaca Osbimai, Osbima Osbimanus Petius petorritum Petrucorii ltO\.llt£OOuMx -rate ralin redso-
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Redsomarus Regtugnus Reitugenus Ricoveriugus (-)ritoRitogenus Ritomarus ritu-
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Rotomagus Roudius Rutiipia SamOClla &ga &geta &gomaros &gomo &govesus &gusio senoSkona SOIJDocingos Suadugenus Suausia Succus SuceUus suebretos suiorebe TaJuppius Taruedum Tessignius Tessimarus teuO.ltonJ[oln TefJ8icnius 1{h)igemum Tricorii trinox Trutiknos Va.s;rorix VeJagenius VeJugnius VenicJutius Veragri vergobretos
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803 Venugus Vemodubrum Verucloetius Vesunna VindoVindobii Viromarus visumarus Visurix Vobent Voretovirius Altbritannisch Aballava Anatemon andagin Atrebates Breganti Brigantes Brigantiae Contrebi Cononotota(rum) Curcagni devo(NodentJ) Dubris Durobrivae Ercagni Litanomagus Magantia Magis Oct:loRutupiae Segontiurn Sufis Verulamium
Kymrisch aber aherth adian taddiad aer afal
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afanc afon Ager amaeth Amir,Amyr amrant ar(n)udon anadl anant anhunedd anian annoc anober anoutonau ansawdd anutonou aper aperth
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"gnehr "gnehr "bber_5Il "bber_S8 "yejd"stehr "g"ber_19 "stehr "bbyehr "genh r 1J3 "syesor"gb6j-om"kley'1,!iH-r6-6 "h2l!es}9 "h2 yes_19 'segb_3D "seh2 yel-
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steyr stiog strum
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"stehr 9S *tep-24
taD taDao -tiem toem
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treb
"treb-
Treror Treger troad uuoret, guorct yeu yev
*kor-o"kor-o"jet} "ret"jellg"jellg-
aim(b)rit Rin sinb airde airem Airemn airmnech ais tais(n.) aisndis
Bit(f) Bit(f)
achad adbchlos admat aes ag ;igmar a(/)cher aichnid, aithnid aicned
"bza fcs-
"bzafcs_tO
"lIejd"dllebr
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anaimm anair anJiJ ansm ansmsin apartu ar
"hzeb-( eIt!) 1"bzep*bbruH_6 "ped_42
arae Arai aran arathar arbar areir(n.) argat ars(a)id
" icJeys-'2 20 "masd-3 "hzej-u-12 "hzeg"hzeg_26
art art assae athBir attrab
"hzek"gnch3 -34 "genh r
augaire aursa
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"hzerh3 42 "hzerhr "hzerhr 2
aitbre aitttJl1Jl AKERAS smOOe an anad
am(e) "b315h r S-
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aitbber
iT Irisch (no: neuiro) a ab,oub, aub abac abairt abaD abann abrae
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"bzek"bzek -,6 "g'OlI"bzeg"bzenh r *hzenh r "hzenhr tS *hzenhr "hzenhr *bzenh r tS "bller*hzerbr "bzeg"h;rOIIS-OS"sed"h;rOps-os"hzerhr 22 "hzerhr "hzerh3 "hzllCS.t 8 "hzerg"stehr "h2/'tko*Ac)r-sthr "sed_S3 "ph2 ter3 " treb"h;rOps-os"h7PlI-i·stehr
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Man Mar Mas
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Buchet bue
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buide
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-buith, -buid
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bam bas (-)bath beN
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ben -ber berg
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bert -bert, -bart
"blJer*blJer-
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*bIJl/ehr *!cpejt_6 *Ias} *genhr lO *blJer.7 *l:Jel/s}2
bet biad bfathaid
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bibdu birit bith
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caratrad cath
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cechor, cechsr celad
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cetbuid cethech cisr
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CLUTAR[ CLurORI CLUTORIGI(S) cnaimred coli..a)ir cocu(l)ng
COlMAGNI comacnabad combrit comharsa
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Dorchu dorus OOV(V)AOOVVINlAS dti,don duan dUBS dub dubae dube Duibne duilJ)en duDne duiDe dul ecb EOIADI ed eUp, heirp ein emid, emitb enech eol, eOl eOma EQOD[
er en(n.) en
esse etach etbar etbe, etba, .eth f8.inne fair fairsiung fann fis feb*,feib fer fer Ferchu fem fen fenoogh (Manx)
"dbyor"dbyOr"dbeyb-5 "bbyehr "dbCgh-om"dehr 28 "dehr "dbellb*bbuehr *dbellb*bbllehr *dbalhr 8 *dbalhr 8 *d~h-om-
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"h led-93 *(s)teg"hlej"hie): "h2l!es"h2!/es*hzemgb.. *h l yehr 8 *hlyehr *hlyes*yiH-ro*h2!/eks-9 *yiH_r6-6 2. "Ilers-' 2. "yers"bbruH_6
813 fJad
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gorn gortae
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grfs gruiten grus,grus
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Fio
*blyes-
grutb + birud, iJ(I) ud
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Fobar, fofor fodorne f6essam fogamar fon fond forbn/ fon/(n.) foss fossad
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frass, !ross
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gaim gaimred
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GAMICUNAS gamuin gein
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idu imb8rach
*hred*g"6y.1I
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*h:J11eblJ.. *g"OIl_1I
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inde ipdeb indiu indios, indlas iDdred
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INIGENA inoocht iri(s)
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laugu, lugu
gnoe,gnae goirt
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geined, geinit geir gemgemar gert gin g}as gnfJs gnitb
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16imm lepaid
*plebr *legh.. *hrleng"h.. *pletbr *bbyehr 40
814
leth letha Lethae lethan lethet ·liaig Jingid Jithech lUaithred luamaire lugem
Jus macha(d) -macht machtae D1Jldae mag magar MAGUCUNAS magJorg maide maidm maige maigne mM marb mass mat maw, malan mathair medb MEDDOGENI medon meirb meld mer Mcs mesc mess mid midmide Midgen midnocht
815 "plethr *plethr "plethr *plethr *pJcthr "hzeg*h1leng'b..1 "stell *ret"bbcr-' *legb..8 "hiepdb.. .ped_42 "mehzk·mehzk·mad·meg·meg_1S
"1(U)pOD"meg2. "masd"mad·meg"meg_36 "meg*mer"meg_I, 27 1. *masd2. "masd_3
"mBhzter*moobu"genbr "medb..s *mer-' "meldb.. *meh2I*ined"mejI"med"moobu"medb.. "medb.. *genhr 1. *neg"-
mmi Morrigain mrechtrad muad mudach muire nau necht necht Nechtan neimed nel nem Der DeTt Dessam Det nia nimb NIOTTA Doeht nolb noldiu nolnden nUse tia Dam Ocbad oehair ochtach oehtgach ad... oJ)raige odar odb odor Odorchu 6ec oegaire 6cgi oeth 6g1uag ogma Ogma of
"g"tfn*mer_6 *ret-9 "meyd*mad_12 "mcr_2 *nehru"nejg"*nepot"nebb.. "nebb..9 "nebb..ls "nebb.. "hzller"bzl1er} ·sed·sed·Depot"Debb..33 *Depot2. "neg'*bbcbr ll "pcjd_7 "dej·nep*hzej-u·hzej-u"bbpehr rr2 "hzef*pellf*pellf* lIed* lIed" bbllehr s, "Hosg"* lIed* lIed*hzej-u*h~l!-i*hjCjgb.. *h/ej*hzellg*hzeg!3 *hzeg!3 *h~lI·i-
offill om OQOLI or Oscar osnad oss QETAIS QETTI r8(J)th orad (Suffix) rflithe
-red. orad reithe reithe riuth robor ro-both robud ro-d..h)loss rocJos ro-cJoth
-ross ross rota roth
ro road roam roan ruccae Ruidruide ruis rus
russe ruth Sadb SAGROsaile saillid sal s:il s:il
*hzej-u*Hem*hjCk"*hJ6h r s-8 " h2Uks-ilo~5 *hzenhr "hzUks-ao~
*kyejt-6 *kpejt-6 *hzerhr "ret_9 *ret*ret"ret"b1eJ(-J)} "ret·bbcr_ss "1JlVehr ·bbcpdb.. • kleps}2 • klep_36 ·klep"(b/)repdb.. *stehr *(h l)repdb..2 ·ret-
salI
sar scfath 'Aiigel' sciath'Schiid' seg Segamain SEGAMONAS sei/che sei/chide(n.) seiJide(n.) sei/ighide(n.) seiJmide(n.) scimm schae selige scD seDaid, siUid SCD sen seDchae senchas senmath(a)ir ser sess
*sal_1O
sessam sid sinem siniu slur sieithide (n.) smiur snadsnechtae snige socc sochlae sonn sass sniaim sruith sruth suo, so-
*stehr *sal-
suainem suan
"(hl)repdb.. "(h/)repdb.. "(hl)repdb..7 *(h/)relldb.. "(hl)relldb.. "(hl)relldb.. "(b/)repdb.. *(h/)repdb.. *(h/)repdb.. *(h/)re!!db.. *ret-13 *slleh#-7 *segb..27 *sal_3 *sal_I
*sal*seghY *skejd}8 *sfejd_18 *segh_ *segb.. "seg h"scl*scP *scl} "scI} "sci} *seg*scl} "sel*hptb*hp tb-16 *scn*seg*scn-II *seD-11 *nllihzter*bpt~r-
*sed*stehr *sed*sen_8 *scn"spesor-8 *seP "smer*gnebr S6 *sneig"b*sneig"b.. 1. *suH*kle!!_ls *(s)pend*sed*srell*ph ter_ 43 2
*srey*h1cs-u*seg*slIep-
l'\lb
Suibne suiche (n.) suide suide, suithe suil suth taidbsiu taile
tiin taithbech taman tan tan tanae tarae tarmbreth tart
tith taur, fur te teg, tech tegdais tege!, tiget teinm ten tene tess tet
ti tigem TIGIRN tindabrath
tir tirimm tiug tiugtnu, tnuth tolg tooir topar
torad tormach traig treb trebar
*bbuehr *sed_34 *sed*sed_34 *sehz!Jel*seUH*lIejd*stelg*hzeg_4S *bbeg*stehr *hzeg*ten-, *tenhr l *tenhr *ters} *bber*ters*stehr. *stehr l4fJ *ters*tep*(s)teg"dbehr, "stehr "(s)teg"stehr 9S "tep"tep"tep" ten"(s)teg*(s)tejg"(s)tejg*SUep" ters*ters"(s)teg"(s)tejg*tenhr l2 "steig"ret"bber-SB "ret"meh2 f"jet.J *treb"treb-
tredenus treode tress
triss tugae ubull uide
*dej*ped_89 *stehr *stehr 60 *(s)teg*hzeb-(el6)l*ped-
uisce
* lIed-
UOJae
*Hem-
Gotisch (k.: krimgotisch)
afstass aggwus aha ahana ahma ahs afJva-tundi ainakls ainJif
air airis airizans airjJakunds aijJs aiwins aiws ajukdujJs alas aljalmns anales andanahti andasets andbahts ansts apel(k.) aqizi arbaifts armahairts augo auhsne auso Rwp.hi
*stehr *hzemgb.*hjl:/c"_84 *hzef *hzeg_43, *h.,ek"_84 *hzef*hteqo*genhr"lejJc'"h:J8j-rln"h:J8j-rln"h:J8j-rIn_S "genhr "htej"hzej-u} 4 *h tej_S2, "hzej-u*dej_92, * hzej-u-IO, "/t'jehr 2 "hzeg"genhr1. "neg·P 1. "neg·-
*sed*hzeg_62 >hlcs-u) >hzeb-(el6)l"hzef.7s >hlej>ftr *h.,ek"-
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*h2Uks- lOn*h20I/S-OS* h,A",.i.25
817 awistr awistris -ba (SuffIX) bagms baiTgahei barms bam baur baurgs baurjJci baurjJcin bcist -bcit bcrusjos biups boka bralva bropar broprabans daig'S daufs daubtar daur daura daurawarda daurawardo daurawards -clauri digrei diupipa diups doms dumbs fadar fadrein fahan filufaihs fon fotu
°hpl/-j50
°stehr °bbchr °bbpeh r 6D °bbergb..8 °bber'bber'bber_91 °bbergb.. °bber°bber.4z °bbejd.7 'bbejd°bbcr·bbcpdb..8
°bbah28- ·xehJ.i)J ·IehJJ).1 ·jeUg·bber-" • Klep*mejI.l1 ·mBhzter·nejg"·hzlles·g"en-
·kreuhr ·stehr '13 ·sed·meld·stel·stehr ·seh2/.lel·spep• dbugbzter·dbers· ·stehr ·stehr ·bber.J'
tiirre, diine tiirstuodel ungestom ungezibere uochse, iiechse urbor, urbar
·hzaks·bber)9
II'HDke veiz zint zistac
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....,.:1'0#
*ro#,al.
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837 Deutsch Arl Bauer bohnen,bohnem eher eher Emmer fest Fitze JiIgetum (hair.) Nachtigal schutter Schwager SchWiiher Schwieger Stilke
Langobardisch Langobardi SCM11afoJ
AltpreuBisch aOOs ackons agins aketes amsJiI angstamai angsteJiIa ansonis ape apewitwo apisonr apus artoys assis aswinan auckt(s) timmiskan Auctakops Auctukape iiiigus iiusins ausis
swins *h2Crh r 40 *bblleh:r *bbehr
*hzt}!!-i*bbar(s)dh-olshr *bbllehr
*h2Bi-rtn*h2Bi-rtn-6
bordus bout brati bratJikai bllton, bollton
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*dbehr 1. *neg'}J
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*sllefwtlIer*steJ-'JD
*bbar(s)dh-olah;r *sok-rln-
dAton dAis dltwei, datwei + daubo (dambo) dauns deJiIa
*bbnih~er*bbnih~er-
*hled*hled*deh:r *deh:r *dehr *dehr *deb:r *dbellb*dbvor*dej-
deiwas
*dej*dej*dej-
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*dbers*gnebr 43 *Hem}O
*h2Ck-" *hjlI1e.ii"-9
1. *neg'P 1. *neg"_27 *h2Cmgb.. *h2CP*h2Cp-1O
ebsentJiuns emelno emprijki-sentismu
*hles-
emprijla~sins
*hles-
eristian esketres
*hIe/( -1)*h2CK}9 *h lej.69
*h2CP*h2Cp-1I
-eykogeils, -tan, -tin geiwans
*h2Crh3 • *hzaks-
gemton
*g"em-
genna
*g"en-
*hlekllo*h2Cyg-
gijwans -gimton
*g"jeh:r *g"em*g"jeh:r
*g"jeh:r *g'jeh3 -
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giwato
*h2ClIg.1"
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"krellhr "ppJI-p)sti.l.3 ·stehr M "h;zep-lO ·meld"meld"meld"meld"meld"meld·IS "meg_U> "midbu·medb.. "mC(m)s"mojs"m8h~er"m8h~er"m8h~er"m8h~er·
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salta saltan salus same -sande Sarape sasins sasintinkJo saule sausas* scebeJis schan deinan seamis semmai semme semo senditans senditmai seweynis seydis seyr -sins, -sentismu sirisku sirsdau skijstan
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unds werstian wessals weydulis wijrikan wijrinan wirds wiTS, wijrs Wmune wobalne wobelko, -ke woble wubri wundan wupyan wurs
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846\ airuotas a/dija a/ude ama/as 8mZius .anaiidienlamjdien aiiJcitas anJcsti a.nJdtis antide 8jxJas apjiiiris apjilii ipstas apstUs are Midas arkJide aridys armena armene armu6
am artOjas iiiaka aSerjs aiis aSmu6 aims airas, -ros ailraS, -ros aiutal aSvienis ASvija ASvine aivolde atbarai, atbaros ateidaot atstas atstu atstUs augS aagas augas
841
·h;zef.?' 'nt5hr u-' 'dbeh r 'Hem-IO 'hPJejgb_9 'deJ~
·h.zemgb.. 1. 'negtJP
·b;zemJb.. 'dbebr 'dbeb r 'lJzfles'h~-
'stehr 'stehr 'lJ;zerlJr 'h;zerlJr 'h;zerlJr 'lJ;zerlJr 'lJ;zerhr 'b;zerhr lO 'lJ;zerlJr 'lJ;zerhr 'h;zerhr 'h;zef'h;zef'h~-
'h;zef'h;zef'h;zef'h;zef'h;zef• h ,elcl!o-l6
augesnis augestis aiigis auglai auglas auglus augmu6 augnus augtas augti augtis augiIs auksas auksinas aiiJcStas auJcStas ausinas
• h;zel!g• h;zel!g• h;zel!g'h;zel!g'h;zelJg'h;zel!g'h;zel!g'h;zel!g'b;zeflg'h;zeflg'b;zeflg'lJ;zeflg'lJzfles'hzfles'bzfles-69 'b;zeflg'b;zeflg'hzfles-69
broterautis broterelis broteJjste BrotjJcai brotis bruvis budras, -ros buitis Mitis b6Jda Midas bOlde biirjis bUsti bUlas, but8 Mtas Mti biitis
ausis auir
•bzOfIS-OS'lJzfles-
avide aviena aviJce iivinas
• dbelJr • •bzOl!-i*hzOfI-i-24 ·hzOfI-j.l1
Mtll Mvis daiJe dangus daotis dantis daotjs dJIrfba -lias -lias dauba daiibas daubuni -de debesis debesjs deive,deive del deja delei, delia deJig deme demu6 detas deli detis
auksinis
avis 4iuolas bagOtas bangS bangiIs biiras
'h,e!cuo'hre!cuo16 • h refflo·bber.',4
barzda barzd6tas biisas bauda (-)beiigtas btfmas befti
'h rej_30 'stehr 'stehr 'stehr 'h;zel!g'h;zel!g• h:;el!g_19
birti briauna bnautis brolcJis br6lenas broJis
*.- -
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bingus
25 • •
'hzOl!-i'hzOfI-i·h;zemJb.. 'bbag_12 'bbeg_4 'lJbeg'bber• bbar(s) db..olalJr • bbar(s)db..olalJr 'bbes·blJel!db.. 'bbeg'bber'bber-o 'bbeg_4 'bber'bbruH_7 ·bbruH.7 • bbr 8.h2 ter-21 • bbnih2ler- 21 • bbnih2 ter-21 *
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• bbnih2ler-21 'bbnih2ler• bbnih2ler-21 'bbnih2ler• bbnih2ler-21 'bbruH·bbel!db.. 'bbflebr 'bbflebr
diena diCvas dievuis dievens dicvo dulete dimstis dObti dome dosJiIs, duosJus
'bbflehr 'bbflelJr 'bbflehr rB 'bbflehr ·lJbefldb..
d6snas, u)osoUs d6tas dovana. dovana dOris
'bbllehr 'bbflehr 'bbflebr *bbflehr 'bbflehr 'bbflehr 'dbehr S6 ·nebb..l1 'h,ed'hl ed-68 'h red-68 'lJbehr 'delJr 'dbelJ r 'dbeflb'dbeflb'dbeflb-13 'dbeh r ·nchb.. ·nebb..1o 'dej'dbeh r 'dbeh r S8 'dbeh r S8 'dbeh r S8 'dbehr, 'dbeh r 7l ,12! 'dbeh r 'dbeh r 'dheh r 'dheh r
«
dnis8 dnjsus ~us
dubC DubC Dubra dUbti dubu6 dubiIs dugnas dlIlml duJcte duoba, -a duobas duobC duoldas, doldas duolde duomu6 duona du6nis, -ies du6nis, -io duotas duotas duoti duotis duotll durys dvaras dvasia -liverti dvirlilis, dviralis
'dej'dej• dajlJer-, • dailJer- 10 • dajlJer- 'O 'dbugh2ler'stehr 'dbeb-II 'dbeh r l21 'dehrS3 'debr 'delJr 'dehr 'dehr 'dbers_12 ·dbers.l2 'dbers-12 'dbeflb'dbel!b'dbeflb'dbeflb-I 'dbeflb'dbeflb'dbel!b'dbugh2ler• d bugh2ter'dbeb'dbeb3 • dbeb-, • dbel!b'dehr 'dehr 'dehr 'dbohrnalJr 'dehr 34 • dehr, • dehr 'dehr 'dehr 'dehr 'dehr 4! 'dehr 'dbl!or'dbl!or77 'dbeh r 'db!!or-I •ret-
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84Z t!da
edesis, edcsjis edestis Mis edis . edmcne, edmene edmenys edn1 edilnas edUD t5duonia, eduone Muonis edZia, edZi;] t!dZios eidant eidine, eidina eig;] -eika -eika-, -eweiJa eiJe, eiK,.J)a eimena eisma eismas eisml eismene eiti eihl -eiva -eivI's, -eiva ekecios cmos emeny, eminy eriena., erfena eras erSketas erSkltis esanti esl/S, eslJ Cska lsnos estas esti
estv
*b,ed*b,ed*b,ed-"" *bled*hled-' *bled*bled*bJCd*bled*hled*bled}3
gentys geras
*bled· *bled-
giJfJtas
*bled*blej_30 *hl ej_30
Bivine
gaiv8, -us gajiLs gimas
gaDJra garas gente gentes gends
gimine
girhti.. s) gfti gjh;
*h;ICjgb..
gjvas
*hlej*hlej_69
gyvata., -af!lS gfvis griti grioba(s) gurdus gufstas gufsti
*hlej*h/ej*hlej*hlej*hlej*h/ej*hl ej.'1 *hlej*hlej*hlej*hlel~54
*h;zefc_7S *je/oJc"-rIn*hled*hler(-/)*hler(-/)• h;zefc}9 • h;zefc.'9 • hles• hles'hled• hied• hled• hled• hled-
gUrti -perti -jba (Suffix)
-jbe, -the (Suffix) ikras iIJdas, inda 10te irmedis irStva lsalas -ystat-yste (Suffix) iZdas jaknos jaii jfwgtas jaiigti jaugti jauja(s) jaunas jaunikis
*h~fcuo-
*gIIjehr 21 *g*jeh3 *gIIem*gIIem*gIIlJer-
*(H)jenb~er_8
*genbr *genbr *genbr *b/eJ( -/).4 *g'em*g'em*g'em*g'jebr *g'jebr 4 *g*jebr *g'jehr *g'jebr *g'ebr *bllah:JS{ 6-) I *g'fd*g'fd*g'fd_2 *gIIrd } *dllu6r-1 *blJebr *blJebr 9 *je/oJc"-rfn*dlJehr 30 *(H)jenh2 ter*bled*hz/tiw-Il *sal*stehr 4 30 'dlJeh r •je/ok"-rln*h;zej-u'jeUg'jellg'jeUg}! 'jephr •h;zej-u•h;zej-u-
843 jaura jauras,jaure jiyllS javfena javinis jekanllS jeknos jente jente jentere jeras jimgas juiigtas, jungtas jimgti jUJJgt1s jungtiJves juosmuo j60sta j60stas j60sti jUra ji1res jUse'ti jdse kiras kare, kariiJ kirias, kaJjs kiris kepenys Upenos kepens kepesis kepesjs Upis kepsnis keptas kepti kiallle Jdausti Jdusas JdusniJs Jdusti Jdusus kralljas
*jeIlH-r*jelJ/{-r-z *jellh,*jellh,*jellh,*jeloJc#-rfn-8 *jelak"-rfn*(H)jenhzter*(H)jenhzter*(lI)jenbzter*b}eJ(-J)_. *jellg*jellg*jellg*jellg*jeUg*jebfr *jeb;J5*jeb;J5*jeb;J5*jelJ/{-r-, *.l..e)uHs) *jelJ/{-r*jeb;J5-s *J..e)uHs*kor~
*kor~, *kor~3 *kor~, *kor-o-3 *kor~3
*pek"*pek"-6 *pek"-6 *pek"-'JB *pet"_28 *pet"*pet"_6 *pet"*pet"1. *SUH_12 *!dells*!dells*!dells*!dells*!dells*krcllhr , *jcllb,-8
kumste, kumste kiJmstis kumitis l;ijg( u)onas laikas ltiipta lengvapkJis leiigvas Jiaudis
hew IJeptas (-)Iiktas J1ktj
Jipai
JipniJs liptas lipti lipiJs lizrJas mafias mtiiIas mtiise mafSinis maiitas mikas maIdllS maiidras, mandriJs miras mariJs mJistas mallsti mJiZas medis medus mediias meisa melda(s) melmenys me/muo
mesa mesCdis, -e midus miestas miesti
*ppJ( pl sti*p(1J(plsti*ppJ(plsti*dajller-9 *Iejt"*leip-l6 *ped*b}lengPb.. *b}lelldb.. *Iejk"*leip-16 *Iejk"*lejk"*leip*leip*Ieip*Ieip*leip* sed*mojs*mojs_Z *mojs*mojs*mejk*b}ed_69 *meld-13 *Dl!i..s)db(e)h,*mer*mer2. *masd_4 *melld_5 *meg_Z6 *medb..7 *medbu*medb.. *mif(m)s*me/d-13 *meld}3 *meld}3 *mif(m)s*hled*mtSdbu_6 *mejk*mcjk-
844 miftas
*h2f:b1. eI0)1}
mift~s)
*mer*mer-
obe1inis obe1is
miss misti
*meil-IO *meji-'O
obeljs abu1as
miiras iniiti
*meji*meji*hflJejglJ..
abuo1as obuo1is obuoljs
*h2f:b1. eId)1-
*mtih2ter-
oras, oras
*b2f:rhr *b2f:rbr
mae mote muda
*melld-3
ore; ore
mudras muiidras
*melld*melld-5 1. *neg"1. * neg"-13 1. *neg"_19
pab6k1as padas padaubjs
naA{l)vfne nilktije naktinis naktis nBkvriti naravas nartUs
Hampe naiijas nsujolcas nepte neptis nepuote nepuotis nerteti DevaJeiIaI niisti
nirtiJs nOrss :"~,
1. *neg"1. *neg"*b;#n-r(/n-) 10
*h2Der-1 *h2f:p-12 *nell*nell.!5 *nepot*nepot*nepot-2/) *nepot*h2Der.l *b/ej-6'J *h2Der.! *h2Der-1 *h;#n-r(/n-)9 *b;#n-r(/n-)9 *nebru.! *nt5br u-' *debr 12 *d"eb,-
padeljs padetis padis paiJcas
paisa paiSas paklusnas paJdusnas paJdiJsnus paJdusnus paJdusti
pard;i pBreivis parejai psrej6s, parejuOs pasau1is, -Ie pasaiiliui pastfdas past61as past6lis pastotll piSa1as
piSoJis, -as
*b~eld)l-
pavas8ris paYBssris paviseris pavidalas pavidulas pavojus
*b~dd)l-
~te, -ys
2.*De6"*il~A.an.
*bz«J{dd)l· *bP>rPu}O
C"1.ncot-;
'Ostas panda ptfstas ptfstis ~ti,spensti
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·stchr ·stchr "stchr l34 , ·stc/·stc/g·stchr ·stchr ·stchr ·stcig.! ·stcig.! ·ste/b·(s)tcg.l 2 ·stchr ·stchr 1l4 ·stchr ·stchr ·stchr ·stchr ·stchr 70 ·ph;;ter"stcJb"stcig} ·stcig} ·stcig·stc/g·stc/b-3 "stcJb.3 "stC/-'8 "stchr "stchr ·stchr 78 ·Sllchft-" • hIcs-u2. "suH• sed"hftCIIs.l° .,.,
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'asti 'astoTbh (s.)
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pismt; phStrh phSh plesno, -a pJeSte pobyfb pod7. jXJlje postafb
jXJf7, jXJZ11afb (k.) poidb(k.) prCdan'h preseda(k.) pdstanh pdstati preti prijatelb prijati prisno prisn'h priti prhSt:b, pnsh. prosh. raJo ratai n,dJ,n, (r.) rosa ruda rumen"h rus"h (s.) Tbdrh (k.) Tbdis
"pek""pek"1. "pejg-
"ped"(s)pend"p{llf">sti"pejk"peik"pejk"plethr "pJethr "bbpehr "ped"plehr "stehr "pek""gnehr "ped"dehT "sed"stehr "stehr "htej-' "prejH"prejH.I "stehr "stehr "h,ej"Ii.. e)r-sthr *stehr "hzerhr "hzerhr "(h t)repdb* res* (hl )rc!1db*(h t )re!1d b.. *(h t)re!1d b.. "(ht)rel!db.. "(ht)reydb-
855 saZda(k.)
'sed-
selo sestra sestrin1> sedaJo sen sesti
• sed-, • sed_ 'spesor-
59
'spesor'sed_63 ·kas.!
St;dra(r.) St;dra(s.)
'sed'sendbh r 'sendllh r
-st;nga -s¢ti sivb
'seg'seg'kas}
skaredb
'$Ok-dns '$Ok-dns '$Ok-dn'$Ok-dn-s
skart;dije skart;dovati skan;dbiivb -sladiti slad7>b slana slan1> slasa slatina slava slaMbjb slovo slUX7> sluti sluth(k.) -sibnbD'b sfbnbCe snep snMa (s.) soib soibn1> S{Jdi S{Jd1> s{Jd1> s{Jpostat"b s{Jsed"b s{Jsti SNd1> sreda srCdh, sridi(k.) sndbCC
*saP *saI*xeIH*saI*saI*saI·"lS -!del/*saI*!dep*!dellS*!del/*!dep*sihz/lel*sihz/lel*sneig"b.. *snus-o• saI'saI'dlleh r *d1Jehr 'dlleh r 33 'stehr 'sed-
*hles'(s)pend'ker "ker
'keF, 'keJO
stan1> stan. stati stath stava(k.) stiva(k.) staviti staV1>(k.) stJ:1>ba (k.) stJ'bpb stop stoh. struja Strujb(S.) swrota SUX7> suljii sub s'bbon S1>deteJjb S1>draVb S1>Dije S1>D'b svekn. (r., s.) svekry sveth svinija svin1>
sy syn1> ivesta teneto teplo tepfb toph t1>n7>h t7>5a uxo unjt: usta ustbna ustro' ustr1> (k.) usi
'stehr • stehr 'stehr 'stehr 'stehr 'stehr 'stehr 1O 'stehr 'stelb'stelb-3 '(s)tegl34
'stehr , 'stel'STep'pbzter•h;JSellS'hpellS*sih2/lel-13 *h;JSeflS'bller*dllebr *hles-u*spep'spep• spexwtper*spe!CPrtper• xllejt1. 'suB1. *suB*hles2. 'suH'kpejt• ten-
'tep*tep'tep'tenhr • tellS• hzOl/s-os23
• h llles'hflvst-oS
• hflvst-o*h2l!es• hzyes-
• h.,nIl.(-Il.ti;-
856
\
vapa veseh. vesnil vesnbJ11> vedb vedro -viste/jb vist.b -veslD veztib -~ti -v~(k.)
rich, -vist.b voda V1'loXIl
VT.U7>
~(k.)
zabyt.b zembn"b ze11lbS1t:b zemlja zem/jb.Wa. Zf;t.b zima zimbll"b -a.db -axI1> WJii mJbja machorije mamenije mamt;(k.) man"b mati ?:bloba tena teninb(s.) ~enixb
tin,
titi tit.b fito wolD
857 ·h;zt:p-13 •h,yes·h2Ves·h2Ves·yejd·yed·yejd}O ·yejd*yejd*yejd*h;zt:mglJ.. *h;zt:mg lJ..2,1I *yejd"yejd* !Jed2. *lIers" 2. * lIers* lIed"bbyebr "dbCglJ..om*dbCglJ..om-
Russisch (a.: aruss.)
bagBn bereg beremja berezaja OOroda bos7.(a.) bremja brov' buz byJ byt
"dbCgb..om~
dIll1b dar dati deben deJja(a.) tMJo denb derzkij desna dCia(a.)
"dbiglJ..om-
div
"§tImH-
"gbCj-om"gbCj-om"dbejjlJ.. *dbejglJ.. *dbCglJ..om*dbCglJ..om*gnehr *gnebr 6 *gnehr *gnehr *gnehr *bbehr *g"cn*g"cn*g'6n_11 *g'jehr 9 *g"jehr *g"jehr *g"jehr *g"iehr
ckKUi (a.) dodBtok dodel doidb dver' idery gar' gm gojb(a.) grire(a.) gom gOSpOOb gost.b(a.) g6stb govjlido g"bTdyi (a.) gDTO"b(a.) igo(a.) ikra(a.) jabloko jablonb (a.) ...
·bbah;g-(6-)\ ·bberglJ..1 ·bber·bber·bbar(S)db..ciahr ·bbes*bber-29 *bbruH*bbah;g-( 6-)\ *bbyehr *bbyehr *dehr *dehr *debr *dajyer*dbebr *dbebr *dej"dbers*hled"dbejjlJ.. "dej_76 *dbughzter*debr 48 *dbehr *dej*dbl!or*hled*g"ber_1 *g"ber} *g'jehr *g"ber.22 *g"ber*ghost(h2)i*ghost(h2)i*ghost(h2)i·g"ol!*g'rd-I *g"ber*jeyg*ieloJc"-rIn*h;zt:b-( e/6)1*h;zt:1J.{ e/ 0)1...
~
.
.
-
. .
jaOO/onb (a.) jarka(a.) jarka jasa jJisli jastrjabb (a.) jiJCer.b jMa jedb jCdb(a.) jeii jovija m(a.) legkoje (a.) I~kost'
mater6j mati (a.) meza mjaso mjazdni molod' molodb (a.) mudn(a.) mzdJi n!Jzemb neOO ne~I)(a.)
netopyr' nie niCb(a.) noc' noCb(a.) nopotyrb (a.) novik obbia(a.) obia,obga oci okna ako ohno(a.) omila opoka- (a.) orat' orataj
• h;zt:1J.{ e/6)I•hler(-1)_4 •hler( -1)·hled·hled·Hem} ·HeHk} *hled*hled} *hled-1 *hJed*ieyhr' *jelok'-rfn}4 *leglJ..3 *Iegb.. "mihzter*mihzter*medlJ.. "mei(m)s"mli(m)s}5 "meld"meld*mp(s)dl{e)br " mis-etbh r 6" dbCglJ..om*neblJ..12 *nepot1. *neg'}5 *b;Jt:Jc"*h;Jt:Jt.81. *neg"1. *neg"1. *neg'_15 *ney*jeyg.45 *jeyg_45 *h;Jt:Jc"*h;Jt:Jc"*h;Jt:Jc"*h;Jt:k"*Hem.J° *peJc".. *h;zt:rhr 45 *h;zt:rhr 45
osetr oSb(a.) osoka os6t ost' ostrov OSblD(a.) ovach,(a.) orin1> (a.) ovod azemb peCenb pizda pOdat.b pocfb(a.)
p6dy poh(a.) posolon' povodJ" "vonb(a.) pohu-b(a.) pYren' rak
roo raW redn.(a.) rud"b (a.) .11lS"b (a.) sUa sOOr st!diJo selo serdc:e
serdobO/je sered: seredi sereda seni (srat' ) SWdbCe (a.) sjadra skabel' -slada slava (a.) slava sluti(a.) sfbm,
·h;zt:k-19 ·hzaks·h;zt:k·h;zt:k·h;zt:k·STey·h;zt:k*hled*jeybr *hled*dbCglJ..om-
*pek"*sed*dehr *ped"dehr *pIehr *SM2Vel*lIed"g'ber} "peb2Vf *h;Jt:Jc"*b;zt:rbr *h;zt:rhr *(hl)reydlJ.. *(bl)relldlJ.. *(hl)reydlJ.. *sed*bber*sed-65 *sedoUr oUr oUr oUr *kerlJf)_2 ·Ur *sendbh r *skablJ..6 *saI*/del!*/dey*!dey*/dey-
858
859
sncIJI> (a.) snoxi sn'bXa
"sncig"b.. "snus-O(a.) "snus-O-
vin.naja (a.) vods voda(a.)
"IJiH-ro"IJed" lIed-
sobiika
"fd.. u)!!on-I 3
vonja(a.)
"h~nhr
solod'b (a.) 'sOlot' solOtina sOr stamik st8.mo stam6j
"sal·sal-
Vop' ",dnl (a.) vfdra jr:ho
stan star stat' stat' stJ'bb'b(a.) stolb stolp stoh(a.) stribolJl> (a.) Strujh(a.) strumeDh (a.) Str'bjh (a.) sud suka S'b.1IJhce (a.) svekor sveluoVb svin'b(a.) svim.ja (a.) syn syh ucha(a.) ucho(a.) uds ugar usta (a.) ustE.je (a.) USb (a.)
·sal-~
• fcJ(J-/)• stchr98, I~ ·stchr 98 ·stehr 98,m ·stehr ·stehr ·stehr ·stehr 116 ·stelb·stelb·stclb-3 l34 • stehr , • stel·phzter·phzter• STCIJ·phzter-« ·dlJehr 33 3 •fd.. u)lIon.l
zabytyj
·h~p.J3
• lIed• lIed• h20I/S-057S ·b"lIehr • lIed·hzl/cs·hlcs-U}2
• hzOlIS-OS·dlJehr ·g"ber_7 "hj6IJst-o-
6ze1
• hJCiIJst-o*dlJeh r 21l *hzemgb..
vedrO vesennij vesna veoro(a.)
*hzl!es*hzIJes* lIed-
dzit;gna ikra jablori jastkola (a.) jesiora jucha
·i.c)uHs·hled·jelok"-nn}4
Tschechisch (a.: alttschech.) biicmc(a.) "blJer"blJruHbrva "blJlIChr bydlo ·blJllchr byt(a.) ·blJIJchr by! dci(a.) • dlJughzter·dehr duchoprod(a.) ·g"jehr hoj .g"{d} hrdf
·krellhr ·meld·nebb..
jablan(a.) jablo(a.) jablon(a.) jastiab (a.) jho j16-
"blJIJchr "dchr 48 6S "hTt:d"jelok"-nn• h~b-( ellJ)l·HeRf}
•hzef -
zcD16(a.)
• d"eg1J..om-
jedza(a.) lua Jay mIodu niebo
zjStb
·gemH-
oSC
·hzef-
Zl1schar' Zl1achlU'b (a.) Zl1achon (a.) Zl1amja (a.) Zl18mja
·gnchr ·gnehr ·gnehr ·gnehr ·gnehr
ose/ka
·h~f_S8
Zl1ste1b
·gnehr ·gnehr ·g"lJer.7
zavol1b, zavodb
zavtra zb6Zie
Zl1atE. Zar
Zar8 kna iir
7
•g"lJer_ ·g"en·g"jeh~
·s6h2llel• SllefllPlIer• slle/qgtlIer1. ·suH1. ·suH2. ·suH8 • h;lSel/S"J..e)uHs-
byto(a.) dodatek
UkraiDisch !Jereh brova dinyj
1kra jiZa m6lot mora osJ8
011'J1 stan
7
• blJerJb.. ·blJruH-
·dehr 14 •je/ok"-nn"hled• meld_Is ·merS8 • hzek. ·jellhr ll4 " stehr
WeiBrussisch molot
*meld·ls
* lIed-
POIDisch (a.: a/tpoIDisch) *blJruHbrew *blJlIChr bydlo
·hzef _S8
osJa osoka pieczen plytki radio rataj scree
·hzerhr ·Ur
sMd
·sal-
strumieri suka iwieJay (a.) swinia ugOr uiciet, uScic (a.) uSciet, uicic (a.) wt;ZeJ
·hzeI-
.pek"·plethr ·h~rhr
kra Icp(a.) letopei mJadu(a.) oset
• hzt:iJ-(ellJ)l• h~b-( e/IJ)I• h~b-( ellJ)l·HeHfc} ·jellg·hlej•jelok"-nn}4 ·Iejp1. ·neg"}S ·meld·h~f-
pei5eri
.pek"-
·srell·1(u)lIon }3
planj pfi radio
•slleKwtlIer-
rosj
1. ·suR-
sadnl size scdadlo sidlo stsdlo(a.) zboZi
·plehr ·peh2llf ·hzerhr ·(h/)relldb.. ·scndlJhr ·sed·scd_6S
·sed·stehr ·h/CS_U.12
Slovakisch obrva
·blJruH-
•g"lJer·hztlcs·hztlcs·hzemgb..
Sorbisch (0.: obersorb., D.: Diedersorb.) ·g"rd } hordy(o.) ·HeHk-2 jaskoJica (D.) ·plchr pJony(o.) ·hzerhr radio *hzerhr rataj *SllcP-3 spanje *sllep-3 spar *sllep-3 sparja *SIlCp-3 sparny
SloveDisch gid
·g"rd}
ig(j
*jellg-
jibel lui obfva
*hzeb-(e/IJ)I*kre!!hr *blJruH*pek"*hzek.
op6ka ost OSl8
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860 \ prigor
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sOS Zir zn6telj
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slAd slava 8
Serbisch uDd Kroatisch (a.: altserb.l-kroat.) *bbllehr bit *bberbrMa *bberbreme dAn "deidin "dehr "dehr 62 d8nak *deid8id *dajllerdjMr gtJj *g"iehr *g"01lgOvedo *g"fCP gid *g"ber_21 gfk ikrB *ielok'-nn*Hem}O imela *Hem} jMter "Hem} jistrijeb *(H)itfnhflerjetrva j6ha *ie)uHs1. *neg"}S leptir *m8hztermati "mlihzter-3S mator *me(m)sml!so *me(m)s.J5 mezdra *nebb.. nebo 1. *neg"DOC *bbruHObrva *pe¥opeka ostrvo * STeil*plethr pl/tak "dehT prid *dehr's prida *dehr prOdaja *h,ek'rik r810 *hzerh3 duaj *hzerh3 *g"bersagor *sendbhr sedra
sir:e staJo(a.) stamen star svekar upIriti ustameniti iizel vOnja zena zet
Bulgarisch boJioe, boleoe grid ikr8 jablo jabol jab'bika jada 6s7.t pecen pcxh rus
sed/o slid vfdra
Tocharisch A oak ariimpiit arkantaiiiJp
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* (h/)Telldb.. *sed.2" *sal* lIed-
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entse epastye empre1p eyentse erepate erkenteiane, eine
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aiyye obo onolme onkolmo orkamo auki auiiye kAswo katso idIyaff ku k"caMe kuiiiye kuJ"
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