WOLFGANG HAHN . MONETA IMPERII BYZANTINI 2.
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ÖSTERREICH ISCHE AKADEMIE DER WiSSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTO...
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WOLFGANG HAHN . MONETA IMPERII BYZANTINI 2.
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TElL
ÖSTERREICH ISCHE AKADEMIE DER WiSSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE DENKSCHRIFTEN, 119. BAND
VERÖFFENTLICHUNGEN DER NUMISMATISCHEN KOMMISSION HERAUSGEGEBEN VON
ROBERT GÖBL
BAND IV
MONETA IMPERII BYZANTINI REKONSTRUKTION DES PRAGEAUFBAUES AUF SYNOPTISCH-TABELLARISCHER GRUNDLAGE
IL TEIL
VERLAG DER ÖSTERREICHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1975
ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE DENKSCI·lRIFTEN, 119. BAND
VERÖFFENTLICHUNGEN DER NUMISMATISCHEN KOMMISSION BAND IV
WOLFGANG HAHN
MONETA IMPERII BYZANTINI VON JUSTINUS 11. BIS PHOCAS
(565-610) EINSCHLlESSLICH DER PRÄGUNGEN DER HERACLIUS-REVOLTE UND MIT NACHTRÄGEN ZUM 1. BAND
MIT 40 TAFELN UND 13 FALTKARTEN
VERLAG DER ÖSTERREfCHISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN WIEN 1975
Vo~
in der Sihung .... 19. Juni 19a
Oedn.Ick~ mi~ Un~Ut:r.ung du",h den Fonda:r.ur Jlördenlng d6r wi_nsche.felichen FOl"!lChung, der S~if~ung d\lr j'amili\l Philipp Polit:r.er ooi d\lr Oatn-eichieohon Akad\lmie der Wiaeensch&ft'\lichieohe Akademie d6r Wieeenschaf\oen Wien
Druck: Ernst llIIov...., A·1I30 Wien
INHALT
ALLoIUIUlfU
, I Bemerkungen ~ur Anlage dell 2. Bandet! . . . . . . . . . . '2 Die Materialgrondlagen des 2. Bandes . . . . . . . . . . . § 3 Zur MÜIWItittenentwieklung in der 2. Hälfte des 6. JM. .
9 10 13
§" JUetrologischea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
ADDBNI)A In COIUUGENDA ZUM
l. BAND
Druokfchlorberichtigungen, Materialnaohtriigo, ZUllatzbemerkungen zum Kommentarteil
2J
KOMMII:NTARE
JlI3tinuB 11
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37
Gemeill&Cha.ft.Hregirung Justinus 11. mit Tiberius 11. Tiberiul n. M&urieiWi ••••• Phocu . Heraeliua-Revolte
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M.l.TJtJU.t..L.""CHWXIllB
JuatiuWl II . GemeiMchafteregierung Juatimw 11. mit. TiberiUll 11. Tiberius n .. AUuricius . PbocN . Hcracliu.e-Revolte
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TAJ'ELT.&JL ABBlLDUNGSNACHWJ:lSJ:
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GemeinsehaItsregierung JU8tinU8 I I. mit Tiberius H. Tiberiu8 H. M8.urioiu8 .
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Hcra.cliu8-Revolte
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ALLGEMEINES
§ I BEMERKUNGEN ZUR ANLAGE DES 2. BANDES
Der vor zwei Jahren el'llChienene I. Band Moneia imperü Byzantini, der die Zeit von 491-665 behandelt, wird durch den vorliegenden 2. Band, der die vier folgenden Kaiser Ju~tinu~ U. (665--678), 'l'iberil1tl 11. (&78-582), Mauriciu~ (582-602) und Ph0ca.8 (602-610) einachließlich der Heracliu~-fulvolte (608-610) umfaßt, fortge8etzt. Dieee 45jährige Periode bildet den l\weiten, abgerundeten Abachnitt der frühesten byzantinischen Münzge8Chiehte. Eine kurze Einführuug in das Gesamtkonzept ist im 1. Band gegeben. Den hierin aufgestellten Grundlinien folgend habe ich mich um weitere Verbes8erungen in der Material· dMbietung bemüht. Die Pl'ägetabellen verzeichnen nun auch die vel'llChiedenen Veraionen der Av.-Legenden, da diese in der hier behandelten Zeit chronologische AnhalUipunkte abgeben; dabei konnten freilich nicht alle (keiner Regel folgenden) AbkUrzung~varianten des Kaisemamcn~ berücksichtigt werden, llOndern es sollten in erater Linie die Legendenelemente und deren Reihung erfaßt werden. Für diese LegendenveI'llionen wurden GroObuchstaben eingeführt. Horizontale Pfeile von einer Nominalienspalte in die benachbarte weiaend be· deuten, daß das DavoI'lltehende auch in diese zu übernehmen ist; dadUl'{lh IlOllen die Gleichheiten betont werden. Durch den Rotdruck werden beeondere Untel'llCheidungamerkmale hervorgehoben. Eine neu anft·retende Schwierigkeit besteht darin, daß die in~ Detail gehende MateriaJaufschlti8llelung in den älteren Standardwerken, die als ZitatgrundIagen gelten, vielfach noch nicht 110 genau vorgenommen worden ist, 80 daO viele Boleher StUcke keine Aufß80hme in die Prägetabellen finden konnten; um aber doch auch dieses Material feshuhaltcn, habe ich in den ~1a~rialnacbweisen gegebenellfal13 mehrere Nummern zusammengezogen und bei den einzelnen Stücken einen entaprechenden Hinweis in Klammern gesetzt. Die Materialnaehweise bringen al80 wie bisher zu jeder Position die Zitate al1tl den Standardkatalogen; wo diese nicht zumindCllt drei Belege erbrachten, wurde getrachtet, dureh Heranziehung von weiterem Material eine 801ehe Belegbreite zu erreiohen. "Mit PhOCM ist diese Dokumentation bcreita in den Bereich des 2. DOO-Bandes vorgedrungen, für den P. GRU:.aSON verantwortlich zclchnct und _ neben der umfangreicheren Argumentation - mehr Fromdmaterial herangezogen hat, als diCll A. R. BELLINGER im I. Bande getan hatte; GRU:RSQNS erklärtes Ziel (DOC 11, p. VI) ist ja ein Typenoorpl1tl. Obwohl er über dllll Bisherige weit hinausgekommen ist, glaube ich doch - IIOwohl in Hinblick auf die JI,{aterialveI1l8mmlung als auch hil1l!ichtlich der Freilegung der Präg6lltruktur - weitere :"'ortsehritte erzielt zu haben. Bei der Materialallfß80hme waren mir die na7
Tiflia (Georgisches NBtiona.lmuseum): Abramischwili = T. ABRAaIISCllWILI, Gru::ii. Tiflis 1965
Vi::antilllkU mondi
Go&udar8tt-ennogo .Muzeia
Sammlungen ohne Sammlungtlpublikation: Berlin (Staatliche MU!!een, Mi1nzkabinett) MUnehen (Staatliche Münzsammlung) Dresden (Staatliche Kunstsammlungen) Stuttgart (Wlirttembergisches Landesmuscum) Müruster (Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte) Graz (Joanneum) Baael (HiswrischCll Museum) Birmingham (The Barber Institute of ]O"ine Arta, Universität; daaelbst 81g. Whitting) Cambridge (Fitzwilliam Museum) Glasgow (Univel'liität mit Hunter-oolleetion) Oxford (A~hmolean MU6(lum mit der Sig. GoodlWre, die sich z. Z. als Leihgabe daselbst befindet) Brüasel (Bibliothbque Royale) Thm Haag (Koninklik Kabinet van Muntcn, Penningen eil geenooen Stonen) Univ. Wien, Publikation im Rahmen dCll Thuauru.t Nummorum Rmnarum d Byza7l,ti1lQMtm (TNRB 2) in Vorbereitung Bukarost (Akademieslg.) Bukaroat (ArchaeologischCll IIUltitut) Bukarost (Städtisches Museum) Constamm Klausenburg Karlsburg a. d. Marosch FlUchtig oder teilweise konnte ieh dio oinschlägigen Bestände der folgenden Sammlungen sichten: Athen (Nationa!museum) Belgrad (Nationalmuseum) Budapest (NationalmullOurn, hier wurde mir keine Photoerlaubnill erlcilt) Split (Archs.eologischC41 Museum) Se1'V uk Bra.unschweig (Stiidtischea Museum) Amerie&n Numillmatie Society {nach Photoll bei Prof. P. Berghaus, MUn8ter} Osterreichische K lostera.a.mmlungen : Schottenslg. in Wien, publiziert von HUbl _ A. HÜBL, Die Milnuammlung du StiJItl! Schotte7l, in Wien.!. Band, Wion 1910 Meehitaristenslg. in Wien, publiziert von Göbl = R.. GÖBL, Die byzantinischen Münzen in der Sammlung der Congregation in Wien. NZ 79 (1961) 10-27
~lechitaristen
Mawialgrundl"llcn
12
Wilhering und Zwettl, Publikation im Rahmen des Thua"",,, Num1l\Ql"Um Romanorum d Byzantinorum (TNRB 1) im Druck Göttweig, K10stemeuburg ÖstcrreichillChe Privawmmlungen: Blg. Balvin, 1. Teil bill 602 im Beaiu der Enten Österr. SparC&llOO in Wien Sig. Dreer im Kärntner LandeIlffillllQUm, Klagenfurt Kleinere Wiener Privawrnmlullgen: Hahn, Hunger, Wicht!, Wenzl, eine ungenannte "Wiener Priv&tI!&mmlung"
Slg. Lindpaintner, Inullbruck A usländi.8che Pri vat6&mmlWlgen : 81g. Batell, Boawn Sig. Bridge, BallSwa.d Slg. Roper, London 81g. B (London)
Einwlstiicke, die aus der Literatur entnommen wurden, stammen &Ull folgenden Sammlungen: Kopenhagcll, 0610, Turin, Udine, Padua, 81g. Leuthold, Blg. Banlla, 81g. Kapamadij, Sig. l)Qna.\d, ehern. 81g. Reinh&rd, ehern. 81g. Hollschok. Weitcre ölWrs o;iticrte Materialpublikationen u. a. numillmatische Abhandlungen: Adelson = H. L. A01U,sON, }.ight Weight Bolidi and Byumtine Trade during the 6'b and 71b centuries. NNM 138 (1957) .BcrUll(; = T. BERTELt, Monete bizantine inedite 0 rare. ZjN 36 (1926) 1-36 lzmirlier= Y. h.MIRt.IER, Borne Unpubliah5d Byzantine Copper. Num. Circ. 77 (1969) 318-322
LaHcrnand _ J. LALLEMAl!W, Sous d'or byzantilUl de poirlll faible aux Vle et VUe sii!lcles. C~ d'ttudu lIumismaliquu: Bulkti,., 1 (1964) 29-31 Leut.hold = E. LEUTßOLO, Bolidi Icggieri da XXHI silique. RIN 5/VI n (1960) 146-154 lI1etcalf &, Payne = D. M. METCALF &, S. PAYNE, Borne Byz&ntJne &Dd Arab-Byzantine Coins Obtained in Jerusalern. Num. Cire. 73 (1965) 130-132, 185-186, 208-209, 257-258, 255
Rer!t[e _:M. RESTLE, Kun8l und byzanlinl8dle MiJ.nzprllgung von JUlltillia,., 1. bi6 zum Bikkr8trlit. At.hen 1964 Riootti-Prina = D. RICO'M'I-PRlNA, La mollllazioM aurea Ikll~ ~ minori bizamiM dal V1al1X ,ewlo. Rom 1972 Sab. = J. SABATIER, Demp!ifm gtnbak du 1I\01I.naiu ~zantinu ... Paris 1862 Sab. loon. = J. S,UlJ.TIER, 100n0grapAM IU einq miUe medaillu rQmainu, byzantin.u et celtibenen1lU. St. Petersburg 1847 Shaw = A. B. S1Ll.W, The Arrnl_ Throne Coinage of Just.inus II and Saphia. Numi6mati8l85 (1972) 5-16
Thomsen = K. ERSLEV, .De«riplifm du monnaie4 du moyell~ IU Christum, Th<mt&ell. Kopenhagen 1873-1876 Whitting = P. D. WHrrrmo, Mtlnullvoll Byzanz. München 1973 Windischgrätz =< TH. RoRDE, Collectifm E~ FUrsl zu Windi8cA·Grätz. 3. Abt., Wien
"04 Fundpublikationen ; Athencr Agora = J. H. KROLL, An early Byzantine ... hoa.rd from the Athenian Agora. Huperia 42 (1973) 301-309
13
Basso Lazio = V. PlOOUl, Un ripolltiglio di monete bizantine dei VI eeeolo da.l baseo Lazio. RIN XXf6fLXXIV (1972) 99-130 Bell = H. W. BBLL, Sardi8 Xl (Coins), Leiden 1916 Carthago = P. D. WIIl'M'INO, A Seventh-century Hoa.nl st Carthsge. NO ?[VI (1966) 225-233
Cirrestica _ E. LII:UTßOLD fit., Monete biUUltine rinvenute in Cirrestica.. RIN XlX/5J LXXIII (1971) 9-23 Coelellyrill. = G. E. BATES, A Byzantine Hoard from Coelee.yria. MN 14 (1968) 67-109 Curium = D. H. Cox, Coill8 from the ExeavatiOßS st Curium. NNM 145 (1959) Horgellti = V. CAl'ITANU, Tezaurul de monooe bizantine deaooperit la Horgeeti. Car· piw 4 (1971) 253-269
Istnmia. = D. McDowAU., The Byzantine Coin Hoard Found at hthmia. Arc/weQlcgy J8 (1965) 264-267 Jera.Bh _ A. R. B'ELJJNol':R, Ooi"8 from Jera.tlh. 1928-1934. NNM 81 (1938)
Kyrenia -= P. GRlIl:R80N, The Kyrenia Girdle of Byr.antine Medaillollll IUld Solidi. NO 6/XV (1955) 55-70 Nikertai = C. MOllIUSSON, Le tJ:'l!80f byzantin de Nikertai. RBN CXVIII (1972) 29-91 8&rdi3 = G. E. BATES, Archaeologkal EzplmatUni of Sam;". Monograph I. Ca.mbridge (Ma8lI.) 1971 Tarent _ W. HAHlf, Ein unteritalienischor Minimifund a.lUI de.. Zeit Theoderieha, in Vo..bereitung. Tell Bi&&. = E. LJ:UTROLD, Monete bi7.alltine rinvenute in Sma. BIN 1/6/54-65 (1952f63) 31-49 Waage = D. B. WAAGE, Antioch-on-t1w:-Ot-ontu IV. Prinooton 1952 Zacha = H. L. ADBLSON & G. L. Kusus, A Sixtb Oentu.ry Hoom of Minimi from the Weatem PclGponneae. MN XI (1964) 159-205
Andere von mir gesichtete Fundpublikationen haben keine bemerkenswerten inedita" erbracht.
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Verkaufakataloge folgender Handelshäuser (ohne jeden Anaprnch auf Vollständigkeit): Are Cla8llica (Genf), Ara et Nummua (Mailand), Am (Lugano), AuotioDea AG (Ballei), Ba.ra.noWllki (Mailand), Mün~handlung Basel, Better (H&Jfa), Bickelmann (S&a.rbrUcken), Cahn (Frankfurt M.), Ciani (parb), Dorotheum (Wien, darunter Slg. Zeno, Slg. Hollachek), Drouot (Paria), Glendining (London), Grabow (Roatook, Beflin), Heaa (Frankfurt, Luzem), Hirsch (Müßehen), K.lQnau (München), Kricbeldorf (Stuttgart, Freiburg B.), Kunat und Münzen AG "" ABta, Münzen und Medaillen AG (Ballei), PeUB (Frankfurt), Rauch (Wien), Schulman (AmJJte.rdam), Seaby (London), Winkel (Bielefeld).
§ 3 ZUR MONZSTATrENENTWICKLUNG IN DER 2. HALFrE DES 6. JHS. Für die Kleingeldvel'lJOrgung war im bier behandelten Zeitraum noch dae alte Schema der an die Diözeaen gebundenen MUnr.atätten (vgJ. MIR I., S. 14ff.) intakt. Daneben läßt sich die Exiaten~ von außerol'd.entlichen MUnzimtem fÜl' Gebiete mit &mderBtatut weiter verfolgen: Chel'lJOßßelIua tritt unter MauriciUB wieder in Aktion. In Catania hat sich unter TiberiUB 11. ein regulär signierendea Münzamt ausgebildet. Die aUB dem militärischen Beda.rf erwachsene PrigWlg der HCf&cliua-Revolte in Ale und Cypem gab den Anetoß tut Auflösung de.. alten Ordnung, wie wir Bie d&un Wlter Heraeliua verfolgen können.
.. Auch in der Goldprägung sind ähnliche Tendenzen felltzustoUen. Neben der weiterlaufenden 'J'remiSSCllprägung im spanischen Militiirdietriet beginnen unter Mauricius itwei weitere westliche Münzstätten, wahrscheinlich auf Sizilien und in Rom, Gold zu prägen. Unter I'hocaa tritt noch due östliche hinzu, wa.hrBcheinlich auf Cypern (quaMtura ~itw); hier und in Ale hat dann auch die Hera.clius-ftevolte Goldmünzen hervorgebracht; in Ale ist schon zuvor unter Justinus 11. Gold geprägt worden, jedoch allem Anschein ßlWh kurzfristig und aus besonderem AniaB (s. unten S. 40).
Das speziello Problem der 2. Hälfte des 6. Jahrhunderte ist dM Vorhandensein zahlreie!ler Imitativprägungen, die auf den Namen der Kaiser Justinu8 H., Tiberiu8 IJ. und Mauriciu8 geprägt sind und die MünUltättenlliglen von Con, Nie, Cyz, Aut, Thc und Rom tragen. Ihre vorgebliche Herkunft täuscht jedoch nicht darübor hinweg, daß sie ganz offensichtlich aUll ein und d~I'8Clben Fabrik und teilweiae sogar duroh Av. -8tempelkoppelungen verbunden sind. Aueh ihre Entatehungszeit iat nichtgellieherl, sie Bind allem Anschein nach nicht oontemporär mit dem auf dem Av. genalUlten Kaiser entatanden, sondern könnten in die Zeit der Phoca.El-Revolte fallen" (vgl. auch die Alexandriner Nachprägungen der PhoclUZeit unten S. 82). Möglicherweise gehören auch noch Stucke vom Typ dee Justinua I. dazu, nämlich einige der leicht barbarillierten, untergewichtigen (und daher da.s Gewicht der Mönzen vom Ende d08 6. Jahrhunderta habenden) Folles (s. Wlten S. 26). Auch die von mir MIB 1. S. 75 nach Sizilien verwiesenen Follea und HalbfoUCl! sind verdächtig, somit alle i\fünztypen, die BELLINOJm" nach Constantinll Numidiae gegeben hat. Allerdings stehen die lIltinzen mit dem Namen dee Justinillnns I. anf dem zeitgenÖ8llillchen Fuß, so daß wir jedenfalla mehr als eine Welle anzunehmen haben. Da die Materialaufnahme noch nieht genügend weit fortgeechritten ist, weil die Stücke vielfach noch gar nicht als Besonderheiten erkannt und ihre AUIlIIOnderung und Zusammellfltellung erst von mir begonnen wird" möchte ich füra erste nur vorsichtige Hypothesen über Art und Hintergründe dieaer Imitativprägung vorschlagen. Ich habe dicea Münzen bei den einzelnen Kaisern belassen (mit Hinweis auf die Liingaverbindungen), und zwar jeweils am Ende der Münzstiittenreihe (Wlter MalU'icius vor ChefllOnnesUll) unter dem Titel "Moneta militaria imitativa". Nach der Provenienz der Stücke (llOweit überhaupt bekannt), muß Cl! !>ich um eine zwar zentrale Münze paraoffiuellen Charakters, aber mit reichsweiter AlllISabe gehandelt haben; eine Falschmtinzerwerkatatt scheint mir wegen der Häufigkeit und der Verbreitung ausgesch.lOBSen zu sein. Im einzelnen vgl. den Kommentar zu den Kaisern.
§ 4 METROLQGISCHES
Die Münzen dea hier behandelten Zeitabschnittes lassen ZW&l' metrologiacbe Veränderungen erkeunen, für ihre Deutung jedoch gibt Cl! fast keine litera.rillche Nachrichten, 110 daß wir im großen und g&llZCn auf die Beobachtung der Münzfüße angewiesen sind, um • ALo t&rminus &nie quem ka.nn {LXJUV
(1972) 9\)-130.
•
ADDENDA ET CORRIGENDA ZU MIR I
VORAUSBE~ffiRKUNGEN
Seit dem Encheinen dea I. Bandea hat die weiwre Ma.wrialaufna.hme - wie erwamt und angekündigt - eine Reihe von Nachträgen für den betreffenden Zeitraum von 491-56!i erbracht. Sie resultieren wile aue meiner aeitherigen Reisetätigkeit, wii& aua Mitwilungen von Sammlern, wile aU8 dem MUru:handel und teila aua der jUngaten FachliteratUl'. EinllraeitH lassen sieh nun mehrere Materiallücken sollließen, andrenleita auch in einigen Punkten All88.tzkorrekturen erzielen, Wall ich dUl'(lhaue nicht verhehlen möehw. Korrekturen sind in e1'1lwr Linie in dcr weatlichen Prägung erforderlich geworden, wo die Materialgrundlagen zu 6llhwReh WRl'lm. Neue Typen bekommen Nummern mit vorangeawlltem N (= nach) oder V (= vor) entsprechend ihrer Stellung im Sy6tem und sind auf den Naehtr&geta.feln (38 --40}abgebildet, ebeDIlO wie ve1'1lllhiedene MUnzen 6llhon bekannter Typen, an die aillh Zlll!&tzbemerkungcn knUpfen. AU$faliende Typennummern dee I. BandCll werden nicht neu besetzt. Zugleich möchte ich aUllh die Gelegenheit wahrnehmen, zum Kommentarteil dCll I. Bandllll zusätzliche Bemerkungen ant.ubringen und nicht zuletzt auch dio leidigen Druckfehler berichtigen. Numismatiker, die mit dem Buch arbeiwn, werden die entsprechenden Eintragungen in ihrem Exemplar vornehmen, Wall ich illllbellOndere auf den Prägetabellen empfehle.
DRUCKFEHLERBEIUCHTIQUNOEN ZU MIB I, TEXTl'EIL S. 11, Z. 37 li",,: I. T. Roper (at.att: I. R. T. R.oper) S. 19, Z. 30 li : 0,09 g (_tatt: 0,9g) S. 42, Z. I~ 1; : Kr." (etaU: Nr. N liO) S. ~2. Z. 27 I; : Kr. t7 (etau: 41) S. 112. Fn. 30 1 wärn ~46/47, IA 547/46, IB 1148/49 S. 118, Fn. ~li li",,: SilbermilMen (etatt, KupfermÜImln) S. 61, Z. 33 li.. : in dielndiction (etatt: ine Luetrum) S. 61, .'0. 62 til~: (wie auch VOn Coo) S.63. Z. 3~ li68: Nr. 148 (atatt U9) S. 64, Z. 61;68' Nr. 148 (statt I"') S. 14, Z. 260i08' P.rallel ~u Rem ... ("ta~~: Im O!'OUln Luet.rnm (642--6(7) ...) S.IM, Fn. 12 tilge: (vgl. die Os~gotd Di.-Eoonomy in the B~W>e ~ of the 6tll Centuty. N-. Cw.. 1I (It7S) 4n.
Kommentan;uBit....
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Sterne angedeutet ist (daselbst Nr. 47), signiert sie jetzt mit dem Offizinllbuch. staben B am Fuß dee Chriswgramms (zusätzlich dazu dürfte sich links ein Stern befinden). Zum datierten Follistyp Nr.114 tritt eine Variante mit Punkt vor der Sigle (Nr. N 114). Bei den Cyziooner Follea ist eine neue Emiasion (Nr. 120b) mit + vor der Sigle zu veReiohnen. Pa.rallel zum punktierten Follilltyp Nr. 120b iIIt ein Halbfollill mit zwei Punkten in der Wertzahl aufgetaucht (Nr. N 12b). S. 64 Die Siglenerweiternng detl Antiochener Follill Nr. 151 durch dll8 KÜRel I dürfte keine eigene adminilltrative Variation darllteUen (und daher nicht als gellOnderter Typ zu werten sein); sie kommt auch auf Zehnern verllChiedener Jahrgänge vor (Nr.I60 I ) und scheint vom Platz auf dem Stempel abhängig zu sein, d. h. jo nach dem, ob der Graveur mit dem Platz auskam oder nicht, angebracht oder weggel8llllen worden zu sein. Dll8Ilelbe gilt fUr Nr. 147. S. 68 Zum carthagillchen Zehner Nr. 188a mit Christogramm auf der Brust dee K&isen gibt ea &uch die V&ri&nte mit Brustkreuz (Nr. V 1888); beides ist unll von den FolJea her geläufig (Nr. 1848, b). S. 70 Der Jahrgang 16 dea d&tierten Zehnen ist mit KAR (statt wie zuvor CAR) signiert und d&her &ls eigener Typ zu werten (Nr. N 199). Für den Zw&nziger dOll Jahres 16 trifft die4 nicht zu; ein Exemplal"in Birmingham hat deutlich CAR zu lesen (Nr. 1971 ). S. 72 Die Minimitypen Nr. %08-213 milll8en auf Grund einer gt'Öß&en MaterialbasilI neu untenucht werden. Der von V. I'l:OOZ7;1 publizierte Fund aUll Stidlatlum enthält ein Exemplar (dll8Clbst Nr. 64), das eine Vsriante zum Typ Nr. 210 danteIlt, indem d&3 A-W lIIlitenverkebrt gezeichnet ist (Nr. N 210); dieses Stuck zeigt im Av. ein Portrait mit italillch anmutenden Zügen (vgl. etwa. den römischen Zehner Nr. 2298 oder die ravennatillehen Solidi Nr. 37 f und 37'), was im Verein mit der za.hlreichen Fundortevidenz dUI'Ch den Fund von Caatro dei Volsci' eine Verlegung einzelner Minimitypen von Ca.r nach Italien nahezulegen lIcheint. Ich möchte die ganze Problematik dieser westlichen Minimi zur Zeit nur kurz 8Dschneiden und hoffe, daB sich einmal nach Sichtung italienilloher Sammlungen definitivere Zuweisungen geben werden lM8en. Duroh die Erhöhung des italischen Kupferfulle8 im J&/tre 647 kamen die Denare (2% Nummien) auf ein Gewicht von 'li" Pfund (1,34 g Sollgewicht) zu stehen, WIIlI fUr den Typ Nr. %3% a08 Rom zutrifft. Dazu wurde nun anscheinend auch die 1 NummUlI-Stufe zu 1/... Pfund (0,154 g Sollgewieht) auageprägt. Ab erste Prägung dill8llr Art könnte Nr.211 in Frage kommen, vieUeicht fUr Rom, weil der 68trahlige Stern von Totila (8. unten S. 32) imitiert worden iIIt. Nr.210 und Nr. N 210 könnten dann in die Zeit nach /552 faUen. Dagegen sind die Minimitypen Nr. 205, %06, Nr. 208 (da'/;u ist Nr. 208b eine neue Variante mit spiegelverkeluter P·Sehleife) und 213 durch Exemplare mit Stempelatellung auf 311. oder 911. fUr Car gesichert. DIl8 C auf Nr. 212 bliebe
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• L. CJ:a.uro, neu.. monete enea corrente in ltali.. nell'ultitna e~ imperiale e lOtto i re ostrogoti. RlN 2(1 (1913) ~ II-M I. Die Fundort.evidenz allein würde niellt .............iellen, da n",,11 AU4Wll;' der Funde ,.",,11 die eindeutig "frik&n;"hen Minirni in M&Men I16(!II It&1ien geotl'Ömt IIind: in dem von mir zU!' Publikation vorhe....iteten Fund VOn Tarent a"" d.... Zeit um ~2(1 etehen 22 Minimi dM 'I'hraaamund 1I Minimi de8 Theoderich ll"ll"llüoor. Oie Fundpublikation vOIl Caetro dai Voleci bracMe leide. zu wenig Abbildungen,.u. da1l daraWl ein ila1ill
.
JU$tinU$lI .
ihrer l'ußänderung ein wichtiger Al1ß&tzpunkt für metrologiscbe Beroohnungen. Zunii-BywI'ttM ""'" P04l.Umayad Ooi.... London 1956, p. XIX.
". Di_ Antioohener M..inimuo ...llte jedoch den An8toß gebml, di" :M&terillJ.1age neu zu über· prtl.f.....
.. D. WUOB, p. 1050, Nr. 2079 ,,_iohnet 16 Ex"n:>p!attI bui nur .wuna elltllpreehendlln Filnfer.
JUltillU8 n.
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Ant ist eine gewi886 EmilIaiollllkennzeiehnlillg felltzUlltellen, entweder durch unterschied· liche Schreibung der Jahresu, n. zu 157b) schlägt vor, diese Sterne im Jahre I und 2 mit dem 1. Konsulat des Kaisen (ab I. I. 567) in Verbindung zu bringen; im 10. und 11. Jahr wäre dies d!l.nn commemorativ geschehen und außerdem sei aus diesem Anlaß das abgeeunkene Gewicht verbessert worden. Der Stern alll Bz. tritt in Ant jedoch schon unter Justinianus I. 80111 Bei· wichen auf (daselbllt Nr. 144 b, 145b, 154b}, und zwar ohne jeglichen .Bezug auf kaiserliche KOll.sulate. Justinus 11. war außerdem ja im Jahre 568 ein 2. Mal Komul, ohne daß dies einen Niederschlag in einer besonderen Kennwichnung der Antiochener Prägungen des Jahres" gefunden hätte. Um Gewichtebewegungen festzustellen, bedarf es noch ei.nes größeren MaterialsWckes. ALEXANDRIA. Die Alexandriner Kupferprngung hat unter JUStinUIl 11. nichte Neues zu bieten; das IIauptnominale, der Zwölfer, 'wird weiterhin ausschließlich geprägt (Nr. 67), ein im DOC I, p.251 an Justinus 11. zugewiesenes, schlecht erhaltenes 6 Nummien·Stuck scheint dem JUlItinianUll I. zu gehören (daaelbst Nr. 166). THElISALONIOA
Die Einführung der neuen AE-Typologie erfolgte in The fast ebenso spät wie in Ant, nämlich erst im 4. Regierungajahr (568/569), bis dahin wurden die Halbfollea mit dem Frontalportrait wie unter Justinianus I. weitergeprägt (Nr.68, 69), und zwar mit und ohne Parallelkreuz im rechten Av.·Feld, anscheinend IIChon eine Kennzeichnung zweier Emillsionen pro Ja.1u". DlI.ll Front&1portrait lief dann noch neben dem neuen Bild mit dem Kaiserpaar (Nr. 70) weiter langsam aus, zuletzt ist es noch im 6. Regierungsjaht belegt.; sicherlich wurden die alten Stempel aufgebraucht, wovon man einen großen Vorrat gehabt zu h!l.ben scheint, da noch im 5. Jahr ein relativ frischer Av.-Btempel mit Frontalbtiate vorkommt (Nr. 69)14. Auf den seltenen Zehnern bleibt das Profilportrait (Nr. 71). Nacb der Einführung der neuen Typologie läßt sicb ein Prigeachema. rokomtruieren, da.a jeweils 'twei Emiaaionen pro Jahr in zwei Offizinen vor1l&h. Die heiden EmilIlIionen wurden duroh eine unterschiedliche Schreihlillg der Jahre81.ll.hl gekennzeichnet, die heiden Offizinen wie unter Justinianus I. (vgl. MIB I., S.67) durch die Beizeichelllllltzlillg oberhalb der 'YertUlohl, und zwar so, daß die l. Offitin mit einem Kreuz, die 'tweite abwechselnd mit M = Mafia., 0KT C = ,", ..
JWltinllll 11.
falles (Nr. 92), mit KYZ Falles (Nr. 90) und Halbfalles (Nr. 93). Diese lkiat dies aber dann bei Tiberius H. und Mauricius zu sehen), 80 daß wir entweder annehmen müssen, daß alle imitativen Münzcn in Rom geprägt worden sind, Wll.ll schon wegen der östlichen Fundorte unwahracbeinlieh ist, oder daß dieae reichsweite Militärprägung auch eine Abteilung ftir Italien ba.tte. Daß die ROM-Stücke in Italien zur Ausgabe kamelI, wird UIIS durch die Herkunftsangaben bei TOLSTOI nahegelegt. Dieeigentliehe italische Prägetätigkeit ißt somit im AE bis auf weiteres auf einige uMignierte Kleinnominalien zu beschränken.
GEMEINSCHAFfSREGIERUNG JUSTINUS II. MIT TIBERIUS II. JustinuslI. ließ am 26. 9. 578 aeinen AdoptiV30hn, den Caeaar TiberiU3 11., zum Augustus kriinen, so daß bis zu aeinem 9 Tage später erfolgten Tod de iure eine Samtherrsehaft zweier Augusti bestand, wie zuletzt im Jahre 527. Offenbar waren in Con dafür schon neue Sol-Stempel vorbereitet, die nun zum EilUlll.tz kamen, wenn man nicht überhaupt etliche der neuen Münzen zur Verteilung bei der Krönung vorausgeprägt hatte. Es sollte wohl eine reguläre Serienprägung daraUII werden wie im Jahre 527. Bei der Kilne der Zeit kamen aber wohl nur wenige dieser Solidi zur Ausprägung und zur Ausgabe; die drei bekannten Exemplare, zwei normalgewichtige Solidi (Nr. 1) und ein reduzierter Solidu8 (Nr. %) stammen aus zwei Av.-Stempeln, wobei die Koppelung zwischen dem reduzierten Sol und dem einen normalgewiehtigen Sol (Nr.1') besteht. Sie ist übrigens e.iner der schlagendsten Beweise, daß die 22karätigen Solidi mit der Signatur auch in Con geprägt wurden und nieht etwa in Anti. • Die Vorderseite zeigt beider Büsten frontal, in dieser Art vergleichsweise schon von Justinus 11. und Sophie auf clLrthagischen Kupfermünzen (daselbet Nr. 75, 76, 80) und auf Bleibullen". Aus der Av.-Legendll können wir entnehmen, daß Consta.ntinUII der offizielle Hauptname des neuen Kaisers war, er hatte ihn von Justllus 11. bei lleiner Adoption am 7. 12. 574 bekommen I. Die Rückaeite bringt einen Typenwoohsel (wie nunmehr beim Regierungsweohael üblich werdend), und ZWllol' zurück zur a.lten Vietoria. des JustinianU3 I. (ds.aelbet Nr. 6, 7), freilich ohne Stern als Beizeichen, weil dieser ja beim Indictionsweobllel von 567 weggefallen Wllol'. Als TiberiUII 11. wenig später Alleinherracher wurde, hat er einen neuerlichen Typenwechscl vorgenommen {s. unten).
as
I Da..uf hat eohon J. P. C. KENT. NO 6fXIX (t959) 239 hingowi........ cit. Nr. 130. • Joh. v. Eph., HiM. oed. ll1/5, 10, 23. • Z"COlI & VIlOLllllY, 100.
TIBERlUS 11. TiberiUB II. war am 7. 12. 574 mit dem Namen Constantinus 1 von JUStUlU8 11. adoptiert und turn Caeaar Il1'hoben worden. Seither hatte er wegen dellflllll Krankheit die Regentllchaft geführt; als er am 26. 9. 578 turn AUgUStU8 und ab 6. 10. 578 AlieinheITBCher geworden W&f, zählte er seine Regierungsjahre Bchon ab dem 7. 12. 574, so daß der Beginn seiner Alleinherrschaft ins 4. Regierunglljahr fällt. Sein nieht g&IlZ vierjähriges Kaisertum zeichnet sich mlinzgeschichtlich durch mancherlei Neuerungen aus. Beim Volke war er wegen seiner Freigiebigkeit .llehr beliebt I,
GOLD CoN8'l'It}f'l'JNOPOLI8
Wie üblich trat der neue Kaiser am I. Jänner n&eh der Thronbesteigung, d. i. am 1. l. 579, den Coneulat an, ein Ereignis mit nachhaltiger Wirkung auf die MUnztypologie. Es lag wohl im Sinne seiner Politik, den Consulat ganz anders zu betonen, als dies unter lleincrn Vorgänger gesehen war. Die D&J'lltellung der frontalen Kaiserbtiate in Consula.rtmcht findet sich nieht nur auf den aus Anlaß des Amtsantritts geprägtep. Festaolidi (Nr. 2), sondern wurde - wie wir noch sehen werden - auf die regulären AE-Prägungen übernommen und ist dort in Zukunft a.uch auf den normalen Emiaa.iollen unabhängig von der Bekleidung des KOllllulat.ea duroh einen Kaiser immer wieder anzutreffen. Die Festaolidi sind relativ häufig und mÜ8llen in beachtlichen Mengen aUBgegeben worden sein. Tiberius U. soll in seinem 1. Jahr 7200 Pfund AV an Spenden verteilt haben', das wären über 500.000 Solidi. Auch den Medaillon, von dem lll1B Gregor von TO\ll'lj4 berichtet, daß er als Geschenk des Tiberius 11. an den }en.o abzulclmcn, .eil cU.e. auch bei Tiberil.lll ll. früher n;"h~ ...,hehen w ..... h,,~
Mallrieiue
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dem breiten, mittellltarken und kleinen Gesicht zu illustrieren, die übergänge sind natürlich fließend. Die Abfolge dick bis klein ist jooenfallll gesichert'. Unter den normalgewichtigen Solidi mit der Av.-Legende E falten einige kleine Spezialemil!8ionen mit einem BeizeiehclI im reohtcn Rv.-Feld auf, und zwar
CoiJ1&i6
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72
schließt. Auch dall VITA im Av. IUlter der Büste wird in dieaer (und in der nächsten) Emission bewahrt; allerdings ist die Av.-Legondo da.zu inkorrektcrweise im Nominativ. Die Legende B und die Kreuzkrone tdlt die I. Emission mit der folgenden 2. (Nt. 117, 119, 123, IIlS), die v8lriationshalber im Rv. die Wonzahl andct'll gellChrieben ha.t und mit dem 3.1ndiClionajahr datiert illt, wobei Moh den Elementen der Vorderseite nur 584/585 gemeint' sein kann: Legende und Bild sind zwar im' A V um dicse Zeit bereitll umgestellt gewC60n, hier jedoch sicherlich duroh die Weiterverwendung Il.llAlr Av.-8tempel aus der 1. EmillSion bedingt. Offenbar haben wir hier die vorgezogene Lustrumscmi8Sion für 1587/592 vor uns, da wir 80nst für diesen Zeitraum keine Prägungen hätten (vgl. d1L8 AR, oben S. 67). Ab 3. Emi!lSiOl\ für 592/597 schließen Nt. 12ft, 124, 129 an, welche ßELLINOER, DOC I, p. 363f wegen der Sigle des Zehners in Collstantina NumidiMl sucht. Die vorkommende 90 0 ige Steml'elstellung und der StH weisen eindeutig IllIoch Car. Der ßalbfollia Nr. 120 ist mit dem 11. Regierungsjahr datiert, in dns der Lustruß1llbegillß fällt. Die CON-8igle des Zehners Nr. 124 stellt einen Ps.rallelfall zu einem ebenfalls. Cllorthagischen Zehner dea Justinianus 1. (daselbllt Nr. 2(1) dar, ihre Hinwrgründe sind vielleicht administrativer Natur (vgl. auch Sizilien); es muß übrigens darauf hinge"'ie:!Cll werden, daß außer in der l. Emi9sion unter ~ta\lIiciu9 keinerlei earthagische Siglen mehr verwendet werden. Der Halbfollis Nr. 120 hat noch dll8 Kreuz auf dor Krone, der Zehner Nr. 124 und der Fünfer Nr. 129 dagegen ein Trifolium, das auch auf den gleieh7Alitigen AR-Münzen aufwheint (Nr. 59, 62, 63). Die stilistische Verwandtllcllaft von Nr. 124 zu Nr.59 ist derartig eng, daß !!Chon aus diesem Grunde die earthagisehc Herkunft der 3. Emi8.'lion für mich außer Frage steht. Die 4. Emi8.'lion (Nr. 121, 125, 130) für 1597{602 iat undatiert und steHt. den Kaiser mit Helm dar wie die gleiehzeitig!.'n Silbermünzen (Nr. 60); die Wertzablen sind wieder lateinisch. Zuletzt folgt als 6. Emi8.'lion ein mit IND S datiert.er Zohner (Nr.126) und .FII.nfer (Nr. 131). GRiERSON, DOC I, p.360, n. zu 255 hat zu Recht darauf vorwiesen, daß da.s Linksportrait eonsulari.seh ist, wie vergleichsweise auf den Consularsolidi des 6. Jahrhun_ derts. Das Kreuz auf zwei Stufen im Rv. des Zehners ist auch auf der % Sil Nr. 61 zu finden, welche den Kaiser in Consulartracbt frontal zeigt, so daß schon deshalb kein Zweifel bestehen kann, daß die Datierung IND S mit 602 U(03) aufzulösen ist, als Maurieius kurz vor seinem Tode den Consulat zum 2. Male bekleidete. Andere Ansätze dieser 6. Emission, "Oie der von MORl\lSSON, BNP 1, 1'. 207 auf 587/88 und der \'on ßAn:s u auf 583{84 (S für IlCcunda.), sind daher unhaltbar. MORRl8S0SS Ansatz meiner 4. Emission auf 1585/587 resultiert bloß aus ihrer falschen VoraullOOtzung, daB meine 15. Emission auf 1587/88 fällt. Nun bleibt U1\8 noch die Aufgabe, drei dem Maurioius gehörige Nummitypen aufzuteilen. Nr.l33 mit dem Kreuz und Nr.l34 mit der Palme waren im Fund von Zacha vertreten; Nr. I~ mit dem Mauriciusmonogramm nicht". Dei dem eindeutigen Mauricius-Nummll8 Nr. 135 wurde aicherlieh ein Rv.-Stempel der Y4 Sil Kr. 63 verwendet, indee ist er später als diese anzusetzen, weil der Av. ein Linksportrait hat, da.s in soinen Dimel\8ionen eicherlieh vom Av.-Stempel cin 73
daher iM LulIlfum 592/597 ein, wo dieee Punkte auch auf dem Fiinfer Nr. t.!9 und aur dem Zehner Nr. tU vorkommen. Auf ..Uen dieeen l!oIinimi ist. keine A1I'.-Legende mehr aUllZUnehmen (beatenr&l" Pünktchen an ihrer Stelle), auch da8 2-Nummien-Stflclt Nr. iU hatte keine lOlche mehr intendiert.. Mit Hilfe der Lustrenthoorie und unter teilweilIef Einbeziehung von Br.:LLni'ol&e Conatantina-Numidiae-Gruppe ergibt sich nun cin abgerundetee Bild der carthagiachen AE· Prägung unter Mauri
stark ist, läßt sich schließen, daß der Schwerpunkt in der Ausprägung einer LustrumsemislIion sm Beginn der FünfjahreMpanne gelegen haben dürfte (welcher bei der ersten Emi88ion ßoch unter MauriciUll fallt). Der Kaiser ist auf den Folles und Ha.lbfolles in Consulartra-cht, auf den Zehnern und Fünfern durch eine cinfa.che FrontalbÜllte dargestellt. In der ersten Emisaion kommen nooh die Pendilien vor (wie auf den gleich'l;citigen Sol aus CM), dann werden sie aufgegeben. Außerdem wurden in der ensten Emission alte Zehner- und Fünfer-Av.-8tempel verwendet, die das Bild des Maurieius zeigen und nur die Legende auf den neuen Kaiser umgeachnitten haben (Nr.99', 101'). Diese heiden Umstände (Pendilien und MlLuricius-StQmpel) wigen, daß die Reihung der undatierten Fünfer im DOC 1I, p. 199f. und BNP I, p. 239f. falsch ist und verkehrt werden muß. CATANIA
Unter PhoC&ll wird hier die Prägung daticrter Zehner (Nr.l03, 104) und undaticrter Fünfer (Nr. HIS) mit den selben Typen wie unter Mauricius fortgeaetzt; die Zehner h&ben anfangs Pendilien (Nr. 103) wie die aizilischen Solidi (vgl. bes. 1031 mit dem gleichzeigen Sol Nr. 391).
Ro. Da die unter "moneta. militaris imitativa" zus.a.mmengeatellten Prägungen einheitlicher Mache, aber verschiedener Mtinzstättensiglen mit PhOC&l!·Aversen nicht mehr vorkommen, sind die mit ROM signierten Ralbfolles Nr. 106, 107 und die zugehörigen Zehner Nr. 108, 109 anscheinend tatsächlich in Rom heimisch. Die stilistische Verwandtschaft zu Cat und Rav ist auffallend. Die Aufgabe der PendiHen erfolgw wohl in Analogie zu dieaen heiden Münzstätten um 606. RAVE!l'NA
Phocaa setzt die letzten T}-pen des Maurieius als LustrumsemiMion für 602/607 fort. Wie in Car folgt dann eine zweite EmiMion für 607/(612), die von Heradius seinerseits fort.gesetzt wird. Die Fol1et1 sind mit Regierunglliahren datiert, Nr. HO ha.t eine (Pseudol-) Offizinlla.ngabe r, die Av.-BÜlIte könnte von einem nur in der Legende umgC6Chnitteuen Maurieius-Stempel stammen.
IIERACIlUS - REVOLTE Im Sommer delI J.~ 60Serhobsich der Exareb VOll Carlbago, Hen.cl.ius d. Ä•• mit aeinem Sohn, dem JÜDgeren Heraclius. ale Kronpritendenten gegen die Hcrnehaft. 00. Phoeae. I~ Truppen beeet.&ten noch im eelben Jahre!gypten und danach auch Cypem. Die Haupt... .t&dt Con wurde jedoch ent zwei Jahre .piter von der See her eingenommen und Heraeliua d. J. nach Tötung des Phoua am 5. 10. 610 zum Kaiaer gekrönt. Wihrend dieeer J[W(li Jahre wunle in den von PboeN abgefallenen Gebieten im Namen dill' heiden Heraclii g6prigt, und I;war gemäß der Siglen auf den Kup(ermllnren in Cu, Ale und Cyprus. NlI.Ch dar Stoß·
richtung des Auf8tandee lißt lich di_ Reihenfolge (abweichend von der 90nat üblichen) am bellten einhallA:ln.
Dargeetellt lind auf den 80lidi IOwie auf den KupfcrmUnun atul Ale und Cyp die beiden Heraclü frontal; wo &ich diflll an Hand der Unbärtigkeit dee JUngeren entBcheiden läßt, ist der Sohn am Ehrenplatz linb. Die Silber- und KupferrnUßwn von Car zeigen ab· weeb.6elnd den älteren (bärtigen) oder den jüngeren (unbärt~n) Heracliua allein da,r. geatellt in CoD.llulartracht. Die Aufachrifum der Avel'110 aJ.J.er Münzen beUehen &ich auf den älteren Heracliua alll CoD.llul, ein Titel, der ihm alll Exarch zukam (~), Die Rv.Legenden der nichtcarth.agitchen Solidi echeinen mit CONSVLB irrigerweLee heide Heraclii mit dieBem Titel BU begaben. Ob man mit dem CoD.llU1at, welcher ja noch immer u daa höchste Amt galt uod
=:
2
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3b 4 5
=: 6 7 8
92
Juetinu" 11. Oll.
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I: To. 161 Brü!\llel (La.lIemand 1, 2) I Adel!lOn 34-42
J: Adel!lOn 44, 45 I: Adel!lOn 4&-491 BrUlJllel1 Birmingbam I Stuttgart BMC 17-201 To. 20 fRa. 763, 764 f DOC 12 f Bl\'P 10 BMC 21-25/ To. 221 Ra.. 761l-767 I DOC 13-16/ BNP 11, 12 BNP(Rom) I GOLD, ALEXANDRU
12 13a 13b 14 15
I: B: I: I: I:
BM (= DOO (190a.]) / Slg. Leuthold (RIN 62 (1960) 149) Numi8matiea Il (1936) pI. neben p. 84/6 Ra. 7691 DOC (Coo) 61 BNP 1 / BiI'mingham (2 Ex.) I Riootti-Prinll. 24& BMC 16/ Birmingham I Rieotti-Prina. 24, 24b Bridge 121 Bil'mingham (2 Ex.) / Riootti-Priua 25, 2680 I: Adelson 43/ Bedin {Ret!tle pI. 9) GOLD, THESSALONICA
16 17
Atben (Nat. :Mus., vgl. RaUe p. 32) Berlin (Ret!tle pI. 8) I 81g. Bridge Athen (Nat. Mus., vgl. Re8tle p. 32)
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Buka.rest (Akad.) / Budapest (Nll.t. Mus.) /
GOLD, CARTHAOO
18a
18b
A: BM (= DOC (l90a)] B: BMC 31 BNP (Coo) 1 f Drouot Okt. 1964, Nr. 63 r: BMC 4/ Slg. Bridge E, BMC 7 E: DOC 100e&. 1973) tit3 I: BMC 276 (Adelton 183)
43 44 45 46 47
48 49 N 49 50
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BNP 5/ Den Haag I Kricbeldorf 28 (Juni 197') 333/ MümhiUldlung B-.el 13 (Nov. 1938) 135 r.: To.39 H: MllAG 43 (No.,. 1970) 649 Grs:!; (JO&IlIU!um) BMC 2'17-280 I To. 67, 68 ( DOC 287 I BNP 6-11
To. 69 grieeh. Privaulg. DOC 238 (hio) To. 60 I Ra. 1030 _ Slg. Leut.hold / Abramiechwili 134 DO (no •. ; vgl DOC n, p. 111, n. 211) Birmingham
'" SUJHCR, CARTflAGO
57 58 159
60 61 62 63
BMC 228/ To. 61/ BNP t, 2 DOC 240 I BNP 3/ MMAG 43 (Nov. 1970) 550 BMC 294, 295/ Ra. 1177 I BNP 9 BMC 293/ To. 349{ Doa 306/ BNP 7, 8 BMO 229, 230 I To. 62, 64 f Ra. 1031/ ßNP 4 BNP 6 { MMAG 43 (Nov. 1970) 552 Ra. 10321 BNP /) SILBER, RAVF;NN.4.
64
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