Kurzgeschichten von Arthur C. Clarke
Arthur C. Clarke
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Der gefiederte Freund Soweit ich mich entsinnen kann, gab es...
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Kurzgeschichten von Arthur C. Clarke
Arthur C. Clarke
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Der gefiederte Freund Soweit ich mich entsinnen kann, gab es niemals eine besondere Vorschrift, die das Halten von Haustieren in einer Raumstation verboten h¨atten. Nie mand schien das f¨ ur notwendig gehalten zu haben, aber selbst dann, wenn es eine solche Vorschrift gegeben h¨atte, w¨are ich sicher gewesen, daß Sven Olsen sie ignoriert h¨atte. Wenn Sie den Namen h¨oren, stellen Sie sich bestimmt einen zwei Me ter großen nordischen Recken vor, der wie ein Stier gebaut ist und auch eine entsprechende Stimme besitzt. S¨ahe er so aus, w¨aren seine Chancen ge ring gewesen, jemals Raumfahrer zu werden. Tats¨achlich war er von kleiner Gestalt, wie fast alle von uns, und hielt leicht sein Gewicht unter den vorge schriebenen 150 Pfund. Er hatte nicht einmal die von uns oft durchgef¨ uhrten Hungerkuren n¨otig. Er war einer unserer besten Konstruktionsarbeiter. Seine Geschicklichkeit blieb un¨ ubertroffen, wenn er die frei im Raum neben der Station schweben den Verstrebungen mit einem leichten Stoß in Bewegung setzte und seinen Kraftaufwand dabei so genau berechnete, daß die Teile mit dem richtigen Ende auf die passende Stelle trafen und dort zusammengeschweißt werden konnten. Ich h¨atte ihm und seinen Leuten stundenlang zusehen k¨onnen, wie sie aus dem Durcheinander langsam – wie bei einem Puzzlespiel – die ge planten Konstruktionen schufen. Es war eine komplizierte und schwierige Arbeit, denn ein Raumanzug ist nicht gerade ideale Kleidung. Immerhin ge noß Svens Mannschaft einen gewaltigen Vorteil gegen¨ uber der Arbeitsweise auf der Erde. Jeder von ihnen im Weltraum konnte, wenn er wollte, einfach zur¨ urchten zu m¨ ucktreten, um das Werk zu bewundern, ohne bef¨ ussen, durch die Erdgravitation davon getrennt zu werden. Fragen Sie mich nur nicht, warum Sven so großen Wert auf ein Haustier legte oder warum er ausgerechnet das w¨ahlte, welches wir sp¨ater entdeck ten. Ich bin kein Psychologe, aber ich muß zugeben, daß Svens Wahl nicht ¨ ohne Uberlegungen getroffen wurde. Claribel wog praktisch nichts, seine Nah rungsaufnahme war gering, und im Gegensatz zu allen anderen Tieren st¨orte ihn die Schwerelosigkeit nicht.
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Ich saß in meinem winzigen Loch, l¨acherlicherweise auch B¨ uro genannt, und sah die Liste der noch vorhandenen Materialvorr¨ate durch, um festzu stellen, was demn¨achst neu angefordert werden m¨ usse. In diesem Augenblick erfuhr ich zum ersten Male von Claribels Anwesenheit. Als das musikalische Pfeifen dicht neben meinem Ohr ert¨onte, vermutete ich eine Durchsage der Bordsprechanlage. Ich wartete, aber die Durchsage kam nicht. Daf¨ ur kam etwas anderes – eine gezwitscherte Melodie. Ich hob den Kopf in solcher ¨ Uberraschung, daß ich das Winkeleisen hinter meinem R¨ ucken v¨ollig vergaß. Vor meinen Augen explodierten die Sterne, Als sie endlich erloschen, erblick te ich Claribel. Er war ein kleiner, gelber Kanarienvogel und hing wie eine dicke Hummel bewegungslos in der Luft. Die Fl¨ ugel lagen eng am K¨orper. Wir sahen uns f¨ ur einige Augenblicke verdutzt an, dann machte er eine seltsame R¨ uckw¨artsbe wegung und schlug einen Salto, wie ihn sicherlich niemals zuvor ein Kanari envogel geschlagen hat. Langsam schwebte er davon und verschwand. Es war offensichtlich, daß der Vogel sich bereits an das Fehlen jeglicher Schwerkraft gew¨ohnt hatte und nicht viel von unn¨otiger Kraftvergeudung hielt. Sven stellte sich einige Tage dumm und gab den Besitz von Claribel nicht zu, aber dann spielte es auch keine Rolle mehr, denn der Vogel geh¨orte bereits allen. Er hatte ihn nach seinem letzten Urlaub mit auf die Transportrakete und damit in die Station geschmuggelt – nat¨ urlich nur aus wissenschaftli chem Interesse, wie er immer wieder eifrig betonte. Er wollte wissen, wie sich ein Vogel benahm, wenn er kein Gewicht, aber noch seine Fl¨ ugel besaß. Claribel wuchs, gedieht und wurde dicker. Eigentlich hatten wir niemals besondere Schwierigkeiten, ihn vor den strengen Augen inspizierender Kom missionen zu verbergen. Auf einer Raumstation gibt es unz¨ahlige Verstecke. Nur hatte Claribel den Fehler, seine Unzufriedenheit sehr lautstark kundzu tun, und so war unser einziges Problem, den Besuchern von der Erde st¨andig die merkw¨ urdigen Pfeift¨one zu erkl¨aren, die aus Ventilationssch¨achten und Lader¨aumen kamen. Oft entgingen wir nur knapp der Entdeckung, aber wer denkt auch schon daran, auf einer Raumstation einen Kanarienvogel vorzu finden? Unser Dienst dauerte nun 12 Stunden, was sich schlimmer anh¨ort, als es in Wirklichkeit ist. Man ben¨otigt nur wenig Schlaf im Weltraum. Tag und
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Nacht gibt es zwar nicht, wenn man st¨andig im Licht der Sonne gebadet wird, aber trotzdem erwies es sich als vorteilhaft, die gewohnten Begriffe beizube halten. Ganz besonders an diesem Morgen kam es mir wie sechs Uhr fr¨ uh vor. Ich hatte Kopfschmerzen und entsann mich unruhiger Tr¨aume. Es dau erte eine Ewigkeit, bis ich die Halteriemen l¨osen und mich zu den anderen in die Messe begeben konnte. Es herrschte eine ungew¨ohnliche Ruhe beim Fr¨ uck. Ein Platz am Tisch war leer. uhst¨ Wo ist Sven?“, fragte ich, obgleich es mir ziemlich gleichg¨ ultig war. ” Er sucht Claribel“, antwortete jemand. Wie Sven behauptet, weckt er ” ” ihn jeden Morgen, und nun kann er ihn nicht finden.“ Bevor ich entgegnen konnte, daß Claribel auch mich jeden Morgen weckte, trat Sven ein. Man konnte seinem Gesicht sofort ansehen, daß irgend etwas nicht stimmte. Langsam ¨offnete er seine ausgestreckte Hand. In ihr lag ein kleines H¨aufchen Federn, aus denen zwei F¨ uße senkrecht hervorragten. Was ist geschehen?“, fragten wir, alle gleichm¨aßig betr¨ ubt. ” Ich weiß es nicht“, sagte Sven traurig. Ich habe ihn so gefunden.“ ” ” Kann ich ihn mir anschauen?“, fragte Doc Duncan, unser Doc und Arzt. ” In angstvollem Schweigen sahen wir zu, wie er Claribel nahm, ans Ohr hielt und auf das winzige Pochen des kleines Herzens wartete. Dann sch¨ uttelte er den Kopf. Ich kann nichts h¨oren, aber das beweist noch lange nicht, daß er tot ist. ” Ich habe noch nie in meinem Leben den Puls eines Kanarienvogels gef¨ uhlt“, setzte er entschuldigend hinzu. Vielleicht t¨ate ein Schuß Sauerstoff gut“, schlug jemand vor. Er zeigte ” dabei auf einen Zylinder nahe der T¨ uner Streifen ihn als Notvor ur, dessen gr¨ rat kennzeichnete. Jeder stimmte bei und hielt den Vorschlag f¨ ur eine gute Idee. Behutsam wurde Claribel in eine Sauerstoffmaske gelegt, die groß genug war, dem Vogel als Sauerstoffzelt zu dienen. ¨ ¨ Zu unserer freudigen Uberraschung wurde Claribel sofort wach. Uber das
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ganze Gesicht strahlend, offnete Sven die Maske. Claribel h¨ upfte auf seinen ¨ ausgestreckten Finger und begann zu jubilieren – um dann erneut in Oh macht zu fallen. Das begreife ich nicht“, lamentierte Sven. Was ist denn nur mit ihm ” ” los? Das hat er doch noch nie gehabt!“ W¨ahrend dieser ganzen Vorg¨ange versuchte ich, mich an etwas zu erin nern, das mir aufgefallen war. Außerdem war ich noch so m¨ ude, daß ich kaum die Augen offenhalten konnte. Ein wenig von dem Sauerstoff w¨ urde auch mir guttun, aber bevor ich meinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, durch zuckte die Erkenntnis wie ein Blitz mein Gehirn. Ich wandte mich an den Ingenieur vom Dienst und sagte dr¨angend: Jim, da stimmt etwas nicht. Die Luft ist nicht in Ordnung. Allein wie ” Claribel bewußtlos wurde – das erinnert mich daran, daß Bergleute sehr oft Kanarienv¨ogel mit sich f¨ uhren, weil diese das Gas zuerst sp¨ uren.“ Unsinn!“, entgegnete Jim. Der Alarm w¨are ausgel¨ost worden. Wir ha ” ” ben doppelte Anschl¨ usse, jeder vom anderen unabh¨angig.“ Eh – der zweite Anschluß ist noch nicht komplett“, erinnerte ihn sein ” Assistent. Das r¨ uttelte Jim wach. Er ging, ohne ein Wort zusagen, aus dem Raum, w¨ahrend wir zur¨ uckblieben und warteten. Diskutierend reichten wir die Sauerstoffflasche herum wie eine Friedenspfeife. Er kehrte 10 Minuten sp¨ater mit einem nicht sehr intelligenten Gesichts ausdruck zu uns zur¨ ucksf¨alle, so erfuhren wir dann, die uck. Einer jener Ungl¨ es eigentlich nicht geben durfte. In dieser Nacht hatte es eine Sonnenfinsternis gegeben, hervorgerufen durch den Erdschatten. Ein Teil der Luftreinigungs anlage war eingefroren, ebenso die Alarmanlage. Chemische und elektronische Ausr¨ ustung im Wert von einer halben Million Dollar hatte uns einfach im Stich gelassen. Ohne Claribel w¨aren wir tot gewesen. Wenn Sie also heute eine Raumstation besuchen, brauchen Sie nicht wei ter erstaunt zu sein, vom unverkennbaren Gesang eines Kanarienvogels be gr¨ urfen beruhig sein; denn es bedeutet, ußt zu werden. Im Gegenteil, Sie d¨ daß Sie praktisch ohne Extraausgaben doppelt gesichert sind.
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Die neun Milliarden Namen Gottes Dies ist ein ziemlich ungew¨ohnlicher Auftrag“, sagte Dr. Wagner und ” fand, daß er sich damit noch zur¨ uckte. Soweit ich weiß, uckhaltend ausdr¨ ” ist dies das erste Mal, daß ein tibetanisches Kloster einen automatischen Se quenzrechner bestellt. Ich m¨ochte nicht neugierig erscheinen, aber ich kann mir nicht denken, daß Ihr . . . a¨h . . . Ihre Institution mit einem solchen Com puter viel anfangen k¨onnte. W¨are es zuviel verlangt, wenn ich Sie bitte, mir zu erkl¨aren, was Sie nun eigentlich damit vorhaben?“ Gewiß nicht“, erwiderte der Lama, streifte seine weite Seidenrobe zu ” recht und verstaute bed¨achtig den Rechenschieber, mit dem er eben einige W¨ahrungsumrechnungen angestellt hatte. Ihr Mark–V–Rechner kann alle ” ublichen mathematischen Operationen mit bis zu zehn Elementen ausf¨ uhren. ¨ Bei unserem Vorhaben geht es jedoch um Buchstaben, nicht um Zahlen. Es wird n¨otig sein, den Ausdruckmechanismus zu modifizieren, aber dann wird die Maschine W¨orter und nicht Zahlenkolonnen ausdrucken.“ Ich verstehe Sie nicht ganz . . .“ ” Es handelt sich um ein Projekt, an dem wir seit gut 300 Jahren arbeiten ” – genauer gesagt, seit der Gr¨ undung unseres Klosters. F¨ ur Ihre Anschauung mag das alles recht fremdartig klingen, aber ich hoffe, Sie sind bereit, mich unvoreingenommen anzuh¨oren.“
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andlich.“ ” Eigentlich ist es ganz einfach. Wir haben uns vorgenommen, eine Liste ” aller m¨oglichen Namen Gottes zusammenzustellen.“
Wie bitte?“
” Wir sind zu der Ansicht gelangt“, fuhr der Lama seelenruhig fort, daß ” ” alle diese Namen mit nicht mehr als neun Buchstaben eines eigens von uns entworfenen Alphabets darzustellen sind.“ Und daran arbeiten Sie seit drei Jahrhunderten?“ ” Ja. Wir erwarten, 15000 Jahre zu brauchen, um unsere Vorhaben zu ” Ende zu bringen.“ Oh.“ Dr. Wagner wirkte etwas betroffen. Jetzt verstehe ich, warum ” ” Sie einen unseren Rechner mieten wollen. Aber worin liegt der Sinn dieses Projekts?“ Der Lama z¨ogerte einen Sekundenbruchteil, und Wagner fragte sich schon, ob er ihn wom¨oglich beleidigt hatte. Der Antwort des Lamas war indes nicht die Spur einer Ver¨argerung anzumerken.
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F¨ ur Sie mag das als sinnloses Ritual erscheinen, aber uns gilt es als ” eine Grundlage unseres Glaubens. Die vielen verschiedenen Namen f¨ ur das h¨ochste Wesen – Gott, Jehova, Allah und so weiter – sind nur vom Menschen erfundene Bezeichnungen. Ich m¨ochte nicht auf die recht komplizierten Philo sophischen Probleme eingehen, die dieser Anschauung zugrunde liegen, aber wir glauben, daß unter allen m¨oglichen Kombinationen jener neun Buchsta ben auch die sein m¨ ussen, die wir die wahren Namen Gottes nennen k¨onnen. Wir haben versucht, durch systematische Permutation der Buchstaben eine komplette Liste anzulegen.“ Ich verstehe. Sie haben mit AAAAAAAAA begonnen und wollen sich ” bis zu ZZZZZZZZZ durcharbeiten.“ Genau. Obwohl wir, wie gesagt, ein eigenes Alphabet verwenden. Es ” ist wohl kein Problem, den elektronischen Drucker darauf umzustellen. Ein interessanteres Problem wird es sein, eine Programmschaltung zu erfinden, die unsinnige Kombinationen eliminiert. Zum Beispiel soll kein Buchstabe mehr als dreimal hintereinander vorkommen.“ Dreimal? Sie wollten sicher zweimal sagen.“ ” Dreimal stimmt – ich f¨ urchte, es w¨ urde zu weit f¨ uhren, wenn ich Ihnen ” erkl¨aren w¨ urde, warum; selbst wenn Sie unsere Sprache beherrschen w¨ urden.“ Ja, nat¨ urlich“, meinte Wagner schnell. Bitte, fahren Sie fort.“ ” ” Glucklicherweise wird es recht einfach sein, Ihren automatischen Se ¨ ” quenzrechner f¨ ur diese Aufgabe anzupassen, da man ihn bloß entsprechend zu programmieren braucht, damit er die Buchstabenpermutationen der Rei he nach ausdruckt. Er wird in rund hundert Tagen vollbringen k¨onnen, wozu wir 15000 Jahre gebraucht h¨atten.“
Dr. Wagner h¨orte kaum mehr den ged¨ampften Verkehrsl¨
arm aus den Stra ßen Manhattans weit unter seinem B¨ uro. Er befand sich in einer anderen Welt, in einer Welt hochaufragender Gebirge, zwischen denen die gr¨oßten Wolkenkratzer armselig gewirkt h¨atten. Hoch droben in ihren entlegenen Bergfesten hatten diese M¨onche Geduld, Generation um Generation, an ihrer Liste sinnloser W¨orter gearbeitet. Wie n¨arrisch Menschen doch sein konnten. Nun, er durfte sich derartige Gedanken jedenfalls nicht anmerken lassen. Der Kunde hatte immer recht. Gar keine Frage“, antwortete er, daß wir den Mark V so modifizieren ” ” k¨onnen, daß er solche Listen ausdruckt. Was mir mehr Sorgen macht, ist das ¨ Problem der Aufstellung, die technische Uberwachung. Nach Tibet hinzu kommen, ist auch heute noch nicht so einfach.“ Das k¨onnen wir arrangieren. Die Teile sind klein genug f¨ ur den Luft ”
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transport – das ist einer der Gr¨ unde, warum wir uns f¨ ur Ihren Rechner ent schieden haben. Wenn Sie alles nach Indien bringen k¨onnen, werden wir f¨ ur den weiteren Transport sorgen.“ Und Sie m¨ochten zwei unserer Techniker anheuern?“ ” Ja, f¨ ur die drei Monate, die das Projekt wahrscheinlich dauern wird.“ ” Ich bin sicher, daß die Personalabteilung das bewerkstelligen kann.“ Dr. ” Wagner machte sich eine Notiz auf seinen Vormerkblock. Da gibt es aller ” dings noch zwei andere Punkte, die . . .“ Bevor er den Satz beenden konnte, hatte der Lama eine kleine Karte hervorgeholt. Das ist mein verb¨
urgtes Kreditguthaben bei der Asiatischen Bank.“ ” Danke sehr. Das ist wohl . . . ah urde sagen, auf alle F¨
alle ausrei ¨ . . . ich w¨ ” chend. Der zweite Punkt ist so trivial, daß ich z¨ogere, Sie damit zu behelligen – aber es ist erstaunlich, wie oft man die banalsten Dinge ubersieht. Welche ¨ Stromquelle haben Sie zur Verf¨ ugung?“ Einen Dieselgenerator, der 50 Kilowatt bei einer Spannung von 110 Volt ” liefert. Er wurde vor rund 5 Jahren installiert und arbeitet recht zuverl¨assig. Er hat das Leben in unserem Bergkloster erheblich bequemer gemacht, aber wir haben ihn nat¨ uhlen ange urlich vor allem zum Betrieb unserer Gebetsm¨ schafft.“ Nat¨ urlich“, seufzte Dr. Wagner. Daran h¨atte ich denken m¨ ussen.“ ” ” ∗ Der Ausblick von der Terrassenbr¨ ustung war schwindelerregend, aber mit der Zeit gew¨ohnt man sich an alles. Nach drei Monaten beeindruckte George Hanley weder der gut 700 Meter tiefe Abgrund jenseits der Br¨ ustung noch der ferne Flickenteppich der Felder im Tal unten. Auf die von Wind und Wetter gegl¨atteten Steine gest¨ utzt starrte er verdrossen zu den fernen Bergen hin¨ uhe wert gefunden hatte. uber, deren Namen herauszufinden er nie der M¨ Diese Sache hier, dachte George, war wohl das Verr¨ uckteste, das ihm je passiert war. Projekt Shangri-La hatte es ein belesener Spaßvogel zu Hau se in der technischen Abteilung getauft1 . Seit Wochen spuckte der Mark V nun schon mit Unsinn bedruckte Papierseiten aus, hektarweise. Geduldig und unerm¨ udlich ordnete der Computer die Buchstaben in immer neuen Kombi nationen an, sch¨opfte s¨amtliche M¨oglichkeiten einer Permutationsklasse aus 1
Der Schriftsteller James Hilton beschrieb in seinem 1931 erschienen Roman Der ver lorene Horizont unter dem Namen Shangri-La einen paradisischen Ort im Himalaya
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und ging dann zur n¨achsten u ¨ber. Was der Drucker an Endlospapier aus spie, zerschnitten die M¨onche sorgf¨altig und klebten die Streifen in m¨achtige Folianten. Noch eine Woche, und sie w¨ urden fertig damit sein. Welche ver ¨ ¨ wickelten Uberlegungen die M¨onche eigentlich zu der Uberzeugung gebracht hatte, daß es nicht n¨otig war, zu W¨ortern von 10, 20 oder 100 Buchstaben u ¨berzugehen, wußte George nicht. Einer seiner immer wiederkehrenden Alp ¨ tr¨aume war, daß es irgendeine Anderung in der Pl¨anen geben w¨ urde, und daß der Rinpotsche, der dem Kloster vorstand, pl¨otzlich verk¨ unden w¨ urde, das Projekt werde sich etwas bis zum Jahr 2060 hinziehen. Dazu waren diese Leute durchaus imstande. George h¨orte, wie der Wind die schwere Holzt¨ ur zuschlug, als Chuck zu ihm heraus auf die Terrasse kam. Wie u ¨blich rauchte Chuck eine der Zi garren, die ihm das Wohlwollen der M¨onche sicherten – welche keineswegs ubertrieben m¨onchisch durchaus bereit waren, s¨amtliche kleineren und die ¨ meisten gr¨oßeren Freuden des Lebens zu genießen. Das mußte man ihnen zu gute halten: sie mochten verr¨ uckt sein, aber Kostver¨achter waren sie keine. Diese h¨aufigen Ausfl¨ uge ins Dorf hinunter, zum Beispiel . . . Hor ¨ mal, George“, sagte Chuck aufgeregt. Ich habe da etwas erfahren, ” ” das uns ganz sch¨on in die Tinte setzen kann.“
Was ist los? Macht der Rechner M¨atzchen?“ Das war so ungef¨
ahr das ” scheußlichste Ereignis, das George sich vorstellen konnte. Etwas Derartiges konnte n¨amlich seine Heimreise verz¨ogern, und nichts erschien ihm entsetzli cher als diese Vorstellung. In seiner augenblicklichen Gem¨ utsverfassung w¨are ihm selbst ein Fernsehwerbefilm wie Manna vom Himmel vorgekommen. Zu mindest w¨are es eine Erinnerung an zu Hause gewesen. Nein – nichts Derartiges.“ Chuck ließ sich auf der Br¨ ustung nieder, was ” ungew¨ohnlich war, weil er normalerweise den Abgrund scheute. Ich hab’ nur ” gerade herausgefunden, worum es hier u ¨berhaupt geht.“
Was soll das – ich dachte, das w¨ ußten wir l¨
angst.“
” Klar – wir wissen, was die Monche tun wollen. Aber wir wußten nicht, ¨
” warum sie es tun. Es kling ja verr¨ uckt . . .“ Wem sagst du das?“, knurrte George. ” . . . aber der alte Oberbonze, der Abt, hat mir eben sein Herz ausgesch¨ uttet. ” Du weißt doch, daß er jeden Nachmittag reinschaut, um zuzusehen, wie das Papier aus der Maschine flutscht. Nun, diesmal schien er ziemlich aufgeregt zu sein, soweit ihm das uberhaupt m¨oglich ist. Als ich ihm sagte, daß wir den ¨ letzten Zyklus begonnen h¨atten, fragte er mich in seinem komisch korrekten Englisch, ob wir nicht wissen wollten, was sie zu erreichen versuchten. Ich
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sagte Sicher doch‘, und da erkl¨arte er es mir.“ ’ Nur weiter. Ich glaube alles.“ ” Also, die glauben, wenn sie alle Namen Gottes aufgeschrieben haben – ” und sie sch¨atzen, daß es ungef¨ahr 9 Milliarden davon gibt –, daß dann Gottes Wille erf¨ ur sie geschaffen wur ullt ist. Daß die Menschheit vollendet hat, wof¨ de, und daß danach wir und die Welt und alles uberfl¨ ussig sind. Tats¨achlich ¨ erscheint ihnen Weiterleben irgendwie als Blasphemie.“ Na und, was sollen wir tun? Vielleicht Selbstmord begehen?“ ” Das ist nicht notwendig. Wenn wir unsere Aufgabe beendet haben, wenn ” die Liste vollst¨andig ist, kommt Gott und macht Schluß, einfach so . . . aus und vorbei!“ V¨ollig klar. Wenn wir unsere Arbeit abgeschlossen haben, geht die Welt ” unter.“ Chuck lachte nerv¨os. Genau das hab’ ich dem Abt gesagt. Und weißt du, ” was er tat? Er schaute mich an, als w¨are ich ein besonders dummer Novize, und bemerkte: Das liegt doch auf der Hand‘“ ’ George u ¨berlegte einige Augenblicke.
Eine ziemlich drastische Anschauung, w¨
urde ich sagen“, meinte er schließ ” lich. Aber was sollen wir denn dagegen tun? Ich w¨ ußte nicht, was uns das ” kratzt. Schließlich wußten wir ja schon, daß die Leutchen u ¨bergeschnappt sind.“ Ja – aber verstehst du nicht, was passieren wird? Wenn die Liste vollst¨andig ” ist und die Posaunen nicht zum J¨ ungsten Gericht blasen – oder was immer sie sich unter einem Weltuntergang vorstellen –, dann werden sie uns die Schuld geben. Unsere Maschine ist es, mit der sie die Arbeit fertiggebracht haben. Ich muß sagen, die Situation gef¨allt mir gar nicht.“ Ich verstehe“, sagte George gedehnt. Da ist was dran. Aber so was hat’s ” ” fr¨ uher gegeben, weißt du. Als ich ein Kind war, gab’s bei uns unten in Loui siana einen verr¨ urde am n¨achsten uckten Prediger, der behauptete, die Welt w¨ Sonntag untergehen. Hunderte Menschen glaubten ihm – viele verkauften so gar ihre H¨auser. Und als gar nichts passierte, wurden sie keineswegs w¨ utend auf ihn, wie man erwarten w¨ urde. Sie sagten sich nur, daß er wohl einen Feh ler bei seinen Berechungen gemacht haben m¨ usse und glaubten ihm weiter.
Ich weiß nicht, ob manche nicht heute noch auf den Weltuntergang warten.“
Na, wir sind hier nicht in Louisiana, falls du das nicht bemerkt haben
” solltest. Wir sind nur zwei gegen Hunderte von M¨onchen. Ich mag sie, und der Alte wird mir leid tun, wenn sein Lebenswerk geplatzt ist. Trotzdem w¨ar’s mir lieber, ich w¨are woanders.“
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Das w¨ unsche ich mir seit Wochen. Aber wir k¨onnen nichts tun, bevor ” die Vertragsfrist abgelaufen ist und das Flugzeug uns abholen kommt.“ Naturlich“, meinte Chuck nachdenklich, k¨onnten wir es immer noch ein ¨ ” ” wenig mit Sabotage versuchen.“ Teufel nein! Das w¨ urde alles nur noch schlimmer machen.“ ” Nicht so, wie ich mir’s vorstelle. Sieh die Sache doch mal so an. Der ” Rechner wird in den n¨achsten Tagen das Programm durchlaufen, wenn er wie bisher 20 Stunden pro Tag in Betrieb ist. Unser Flugzeug kommt in einer Woche. Gut – wir brauchen also nur etwas zu finden, irgendein Teil, das ausgetauscht werden muß, wenn wir die Maschine uberpr¨ ufen. Etwas, das ¨ das Programm ein paar Tage aufh¨alt. Nat¨ urlich bringen wir es in Ordnung, aber nicht zu schnell eben. Wenn wir die Zeit genau absch¨atzen, k¨onnen wir unten auf dem Landestreifen sein, wenn der Rechner den letzten Namen ausspuckt. Dann k¨onnen sie uns nicht mehr erwischen.“
Das gef¨allt mir nicht“, sagte George. Es w¨
are das erste Mal, daß ich ” ” einen Job im Stich lasse. Außerdem w¨ urden sie wahrscheinlich mißtrauisch werden. Nein. Ich bleibe und warte ab, was passiert.“ ∗ Es gef¨allt mir immer noch nicht“, sagte er 7 Tage sp¨ater, als die z¨ahen, ” kleinen Gebirgsponys sie den gewundenen Pfad hinuntertrugen. Glaub bloß ” nicht, daß ich weglaufe, weil ich irgendwie Angst habe. Mir tun nur diese armen Kerle da oben leid, und ich mochte nicht dabeisein, wenn sie her ¨ ausfinden, wie sehr sie reingefallen sind. Wie wohl der Alte es aufnehmen wird, wenn er merkt, daß sie ihr gutes Geld zum Fenster hinausgeschmissen haben.“ Es ist sonderbar“, erwiderte Chuck, aber als ich mich von ihm verab ” ” schiedete, hatte ich den Eindruck, als w¨ ußte er, daß wir ihn im Stich lassen – und es schien ihm nichts auszumachen, weil der Rechner tadellos arbeitet und bald seine Arbeit beendet haben wird. Danach – nun, f¨ ur ihn gibt es nat¨ urlich einfach kein Danach ...“ George wandte sich im Sattel um und blickte den Bergpfad zur¨ uck. hier war die letzte Stelle, von der aus man das Kloster auf dem Gipfel sehen konnte. Die niedrigen, massigen Geb¨aude hoben sich d¨ uster gegen den rot leuchtenden Abendhimmel ab; nur da und dort schimmerten in der Silhou ette ein paar Lichter wie die erleuchteten Bullaugen in der Bordwand eines Ozeandampfers. Elektrische Lampen nat¨ urlich, die vom gleichen Stromkreis
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gespeist wurden wie der Mark V. Wie lange noch? W¨ urden die M¨onche in ih rer bitteren Entt¨auschung den Computer zerschlagen? Oder w¨ urden sie sich einfach ruhig hinsetzen und ihre Berechnungen von neuem beginnen? Er wußte genau, was in diesem Augenblick oben im Bergkloster vorging. Der Rinpotsche und die anderen rangh¨oheren Lamas w¨ urden in ihren seide nen Roben beisammensitzen und die einzelnen Bl¨atter pr¨ ufen, die die Novi zen vom Drucker brachten, um sie in die großen B¨ande einzukleben. Niemand w¨ urde sprechen. Das einzige Ger¨ausch w¨ urde das unaufh¨orliche Prasseln der Lettern auf dem Papier sein, ein nicht endender Hagel von Buchstaben. Der Mark V selbst arbeitete nat¨ urlich lautlos, w¨ahrend er Tausende von Berech nungen pro Sekunde ausfuhrte. Seit drei Monaten war es so gegangen – das ¨ reichte, dachte George, um einen die W¨ande hochgehen zu lassen. Da ist sie!“, rief Chuck und zeigte ins Tal hinunter. Ist sie nicht herr ” ” lich?“ George fand das auch. Die klapprige alte DC 3 lag am Ende der Rollbahn wie ein winziges, silbernes Kreuz. In zwei Stunden w¨ urden sie von ihr in die Freiheit eines normalen Lebens zur¨ uckgebracht werden. Dieser Gedanke allein war es wert, genossen zu werden wie kostbarer Wein. Und w¨ahrend sein Pony bed¨achtig den Pfad hinuntertrabte, berauschte sich George f¨ormlich daran. Die rasch hereinbrechende Nacht des Himalaya h¨ ullte den Abhang nun schon in schattenfleckiges Dunkel. Gl¨ ur ¨ortliche ucklicherweise war der Weg f¨ Verh¨altnisse ausgezeichnet, und sie hatten beide Fackeln mit. Der Ritt war auch im Dunkeln nicht gef¨ahrlich, doch sie begannen langsam die K¨alte zu sp¨ uren. Der Himmel war vollkommen klar, und mit Sternen ubers¨ at. Zumin ¨ dest liefen sie nicht Gefahr, dachte George zufrieden, daß der Pilot wegen schlechten Wetters nicht starten konnte. Das war zuletzt seine einzige Sorge gewesen. Er begann vor sich hinzutr¨allern, h¨orte aber nach einer Weile wieder auf. Dieses Rund majest¨atischer Berge, die weiß und kalt und unnahbar aus dem ¨ Dunkel schimmerten, erlaubte keinen Ubermut. Schließlich warf George einen Blick auf seine Uhr. In einer Stunde sollten wir unten sein“, rief er Chuck u ¨ber die Schulter ” zu. Dann dachte er daran, warum sie hier waren, und f¨ ugte hinzu: Ob der ” Rechner inzwischen mit dem Programm durch ist? Das w¨are jetzt ungef¨ahr f¨allig.“ Chuck antwortete nicht, deshalb drehte George sich nach ihm um. Er konnte eben noch Chucks Gesicht erkennen, ein helles Oval, das dem Himmel zugewandt war.
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Schau“, fl¨
usterte Chuck, und nun blickte auch George zum Himmel auf. ” Irgendwann tut man alles zum letzten mal.
¨
Uber ihnen erloschen die Sterne.
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Der Stern Dreitausend Lichtjahre weit sind wir vom Vatikan weg. Ich habe einmal geglaubt, daß die Entfernung keine Macht uber den Glauben haben k¨onn ¨ te. Genau wie ich glaubte, daß die Himmel den Ruhm von Gottes Wer ken verk¨ undeten. Jetzt habe ich diese Werke gesehen, und mein Glaube ist schmerzlich ersch¨ uttert.
Ich starre das Kruzifix an, das uber ¨ dem Mark IV–Computer an der Ka binenwand h¨angt, und frage mich zum erstenmal in meinem Leben, ob es nicht nur ein leeres Symbol ist. Ich habe es noch niemanden gesagt, aber die Wahrheit l¨aßt sich nicht ver heimlichen. Jeder hat Zugang zu den Daten, die auf den zahllosen Meilen von Magnetband gespeichert und auf den Tausenden von Fotografien aufgezeich net sind, die wir zur Erde zur¨ uckbringen. Andere Wissenschaftlicher k¨onnen sie ebenso leicht interpretieren wie ich – noch leichter hochstwahrscheinlich. ¨ Ich eigne mich nicht dazu, die Verf¨alschungen der Wahrheit zu entschuldigen, die meinem Ordnen in alten Zeiten so oft einen schlechten Ruf eintrugen. Die Mannschaft ist schon bedr¨ uckt genug, ich frage mich, wie sie die se letzte Ironie aufnehmen wird. Wenige von den Leuten haben irgendeinen Glauben, und doch wird es ihnen keinen Spaß machen, diese letzte Waffen in ihrem Feldzug gegen mich einzusetzen – in diesem privaten, gutm¨ utigen, aber im Grunde ernstgemeinten Krieg, der schon seit der Erde andauert. Es belustigt sie, einen Jesuiten als Chefastrophysiker zu haben: Dr. Chandler kam zum Beispiel nicht dar¨ uber hinweg (Warum sind Mediziner eigentlich so notorische Atheisten?). Manchmal besuchte er mich auf dem Beobach tungsdeck, wo die Beleuchtung immer ganz schwach ist, damit die Sterne in unverminderter Pracht erstrahlen k¨onnen. Dann trat er in der D¨ammerung an mich heran, stellte sich neben mich und starrte aus der großen, ovalen Lu ke hinaus, wo die Himmel langsam an uns vorbeikrochen, w¨ahrend sich das Schiff durch den Restdrall, den wir nie korrigiert hatten, um seine L¨angsachse drehte. Nun, Pater“, sagte er dann schließlich. Es geht immer und immer so ” ” weiter, und vielleicht hat Etwas es gemacht. Aber wie sie glauben k¨onnen, daß dieses Etwas ein besonderes Interesse an uns und unserer elenden kleinen Welt hat – das geht einfach u ¨ber meinen Horizont.“ Dann ging die Diskussi on los, w¨ahrend die Sterne und die Sternennebel in schweigenden, endlosen B¨ogen vor der makellos klaren Plastikscheibe des Beobachtungsluks vorbei
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schwebten. Es war, glaube ich, die scheinbare Widerspr¨ uchlichkeit meiner Position, die die Mannschaft . . . ja, die sie belustigte. Vergeblich wies ich auf meine drei Aufs¨atze in der Zeitschrift f¨ ur Astrophysik hin, auf die f¨ unf Arbeiten in den Monatsnotizen der K¨oniglichen Astronomischen Gesellschaft. Ich erin nerte sie daran, daß unser Orden schon seit langem f¨ ur seine wissenschaftliche Arbeit ber¨ uhmt ist. Vielleicht sind wir jetzt nur noch wenige, aber wir ha ben seit dem 18. Jahrhundert immer Beitr¨age zu Astronomie und Geophysik geleistet, die in keinem Verh¨altnis zu unserer Anzahl standen. Wird mein Bericht uber den Phoenixnebel das Ende unserer tausendj¨ahri ¨ gen Geschichte bedeuten? Ich f¨ urchte, er wird noch viel mehr beenden. Ich weiß nicht, wer dem Nebel seinen Namen gab, der mir sehr schlecht gew¨ahlt scheint. Wenn er eine Prophezeiung enth¨alt, dann ist es eine, die noch auf mehrere tausend Millionen Jahre hinaus nicht in Erf¨ ullung gehen kann. Sogar das Wort Nebel ist irref¨ uhrend: dieses System ist viel kleiner als jene gewaltigen Staubwolken – der Grundstoff f¨ ur ungeborene Sterne –, die u ¨berall in der Milchstraße verstreut sind. Nach kosmischen Maßstab ist der Phoenixnebel sogar winzig – eine zarte Gash¨ ulle, die einen einzigen Stern umgibt. Oder das, was von dem Stern noch u ¨brig ist . . . ∗ Der Rubensstich von Loyola scheint sich uber mich lustig zu machen, ¨ wie er da so uber den Aufzeichnungen des Spektrophotometers h¨angt. Was ¨ h¨attest du, Vater, aus dem Wissen gemacht, das in meine H¨ande gelangte, so weit entfernt von der kleinen Welt, die das ganze Universum war, das du kanntest? H¨atte dein Glaube dieser Herausforderung standgehalten, so wie es dem meinen nicht gelungen ist? Du blickst in die Ferne, Vater, aber ich bin in Fernen gereist, die du dir niemals h¨attest vorstellen k¨onnen, als du vor tausend Jahren deinen Orden gr¨ undetest. Kein anderes Beobachtungsschiff hat sich je so weit von der Erde entfernt: wir sind direkt an den Grenzen des erforschten Universums. Wir sind aufgebrochen, um den Phoenixnebel zu erreichen, es ist uns gelungen, jetzt sind wir mit unserer Wissenslast auf dem Heimweg. Ich w¨ unschte, diese Last w¨ urde mir von den Schultern genommen, aber ich rufe vergeblich nach dir, u ¨ber die Jahrhunderte und die Lichtjahre hinweg, die zwischen uns liegen.
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Auf dem Buch, das du in der Hand h¨altst, ist die Aufschrift deutlich zu lesen: AD MAJOREM DEI GLORIAM2 heißt die Botschaft, aber es ist eine Botschaft, an die ich nicht l¨anger zu glauben vermag. W¨ urdest du noch daran glauben, wenn du sehen k¨onntest, was wir gefunden haben?
Wir wußten nat¨
urlich, was der Phoenixnebel war. Jedes Jahr explodie ren allein in unserer Galaxis mehr als einhundert Sterne, sie erstrahlen ein paar Stunden oder Tage lang in einem Licht, das mehrere tausendmal so stark ist wie normal, dann sinken sie zur¨ uck in Tod und Finsternis. Das sind die gew¨ohnlichen Novae – die allt¨aglichen Katastrophen des Universums. Ich habe von Dutzenden die Spektogramme und Lichtkurven aufgezeichnet, seit dem ich anfing, im Mondobservatorium zu arbeiten. Aber drei- oder viermal in jedem Jahrtausend geschieht etwas, das sogar eine Nova zu v¨olliger Bedeutungslosigkeit verblassen l¨aßt. Wenn ein Stern zu einer Supernova wird, kann er eine kleine Weile alle Sonnen der Galaxis zusammen u ¨berstrahlen. Die chinesischen Astronomen beobachteten ein solches Ereignis im Jahre 1054 n. Chr., ohne zu wissen, was sie da eigentlich sahen. F¨ unfhundert Jahre sp¨ater, 1572, flammte in der Kassiopeia eine Supernova so strahlend hell auf, daß sie bei Tageslicht am Himmel zu sehen war. In den tausend Jahren, die seitdem vergangen sind, hat es noch weitere drei davon gegeben. ¨ Unsere Aufgabe war es, die Uberreste einer solchen Katastrophe aufzusu chen, die Ereignisse zu rekonstruieren, die dazu f¨ uhrten, und wenn m¨oglich, die Ursache daf¨ ur in Erfahrung zu bringen. Wir kamen langsam durch die konzentrischen Gash¨ ullen, die sechstausend Jahre vorher ausgeschleudert wor den waren, sich aber immer noch ausdehnten. Sie waren unermeßlich heiß und strahlten noch immer ein scharf violettes Licht aus, waren aber viel zu d¨ unn, um uns irgendwelchen Schaden zuzuf¨ ugen. Als der Stern explodierte, waren seine a¨ußeren Schichten mit solcher Geschwindigkeit hinausgeschleudert wor den, daß sie vollst¨andig aus seinem Anziehungsbereich geraten waren. Nun bildeten sie eine Hohlkugel, die groß genug war, um tausend Sonnensysteme aufzunehmen, und in deren Mitte gl¨ uhte der winzige, phantastische Gegen stand, zu dem der Stern jetzt geworden war – ein weißer Zwerg, kleiner als die Erde, aber millionenmal so schwer. Wir waren ringsum von gl¨ uhenden Gas schichten umgeben, sie verdr¨angten die normale Finsternis des interstellaren Raumes. Wir flogen in das Zentrum einer kosmischen Bombe, die vor Jahr tausenden explodiert war, und deren weißgl¨ ucke immer noch uhende Bruchst¨ 2
zum h¨oheren Ruhme Gottes, Leitmotiv des Jesuiten-Ordens
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auseinanderrasten. Die unermeßliche Gr¨oße der Explosion und die Tatsache, daß ihre Tr¨ ummer schon jetzt ein Volumen von vielen Milliarden Kilometern erf¨ ullten, bewirkten, daß man in dieser Szenerie keinerlei Bewegung erkennen konnte. Es w¨ urde Jahrzehnte dauern, ehe das Auge ohne Hilfsmittel in die sen sich drehenden Gasfetzen und -wirbeln irgendeine Bewegung entdecken k¨onnte, aber das Gefuhl altigend. ¨ rasender Ausweitung war uberw¨ ¨ ∗ Wir hatten Stunden zuvor unseren Prim¨arantrieb gedrosselt und schweb ten jetzt langsam auf den grellen, kleinen Stern vor uns zu. Einst war er eine Sonne wie unsere gewesen, aber er hatte innerhalb von ein paar Stunden die Energie vergeudet, mit der er eine Million Jahre lang h¨atte leuchten sollen. Jetzt war er ein zusammengeschrumpfter Geizhals, der seine letzten Reserven hortete, als wolle er seine z¨ ugellose Jugend wiedergutmachen. Niemand erwartete ernsthaft, Planeten zu finden. Wenn es vor der Explo sion welche gegeben hatte, w¨aren sie zu Wolken verdampft worden, und ihre Masse w¨are in den gr¨oßeren Tr¨ ummern des eigentlichen Stern untergegangen. Aber wir leiteten die automatische Suchaktion ein, wie wir es immer tun, wenn wir uns einer unbekannten Sonne n¨ahern, und schließlich fanden wir eine einzelne, kleine Welt, die den Stern in gewaltiger Entfernung umkreiste. Sie mußte der Pluto dieses verschwundenen Sonnensystems gewesen sein und an den Grenzen der Nacht ihre Umlaufbahn gehabt haben. Der Planet war zu weit entfernt vom Sonnenzentrum, um je Leben gekannt zu haben, aber seine Ferne hatte ihn vor dem Schicksal all seiner verschwundenen Gef¨ahrten bewahrt. Die vorbeiziehenden Feuerbr¨ande hatten seine Felsen versengt und die Schicht aus gefrorenem Gas weggebrannt, die ihn in der Zeit vor der Kata strophe bedeckt haben mußte. Wir landeten und fanden das Gew¨olbe. Seine Erbauer hatten daf¨ ur gesorgt, daß wir es fanden. Der Monolith, der als Wegweiser u ¨ber dem Eingang stand, war jetzt ein zusammengeschmolze ner Stummel, aber schon die ersten Fernaufnahmen zeigten, daß wir hier das Werk intelligenter Lebewesen vor uns hatten. Ein wenig sp¨ater entdeckten wir das den ganzen Kontinent u ¨berspannende, radioaktive Muster, das in den Felsen eingegraben worden war. Selbst wenn der Pfeiler uber dem Gew¨olbe ¨ zerst¨ort gewesen w¨are, das Muster w¨are erhalten geblieben, ein beinahe ewi ges Leuchtfeuer, das unzerst¨orbar zu den Sternen hinausrief. Unser Schiff schoß wie ein Pfeil auf dieses gigantische Scheibenzentrum zu.
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Der Pfeiler mußte zur Zeit seiner Erbauung einen Kilometer hoch ge wesen sein, aber jetzt sah er aus wie eine Kerze, die zu einer Wachspf¨ utze zusammengeschmolzen war. ¨ Wir brauchten eine Woche, um eine Offnung in das zusammengeschmolze ne Gestein zu bohren, da wir f¨ ur eine solche Aufgabe nicht die richtigen Werk zeuge hatten. Wir waren Astronomen, keine Arch¨aologen, aber wir konnten improvisieren. Unser unspr¨ ungliches Programm war vergessen: dieses einsa me Monument, das mit solcher M¨ uhe in der gr¨oßtm¨oglichen Entfernung von der dem Untergang geweihten Sonne errichtet worden war, konnte nur eine Bedeutung haben. Eine Zivilisation, die wußte, daß sie bald sterben w¨ urde, hatte den letzten Versuch gemacht, unsterblich zu werden. Wir werden Generationen brauchen, um all die Sch¨atze zu erforschen, die in dem Gew¨olbe lagerten. Diese Wesen hatten viel Zeit gehabt, um Vorbe reitungen zu treffen, denn ihre Sonne mußte viele Jahre vor der endg¨ ultigen Detonation erste Warnzeichen gegeben haben. Alles, was sie hatten erhalten wollen, alle Fr¨ uchte ihres Geistes, hatten sie in den Tagen vor dem Ende hier auf diese ferne Welt gebracht, in der Hoffnung, daß eine andere Rasse sie eines Tages finden, daß sie nicht v¨ollig dem Vergessen anheimfallen w¨ urden. Wenn sie nur ein wenig mehr Zeit gehabt h¨atten! Sie konnten ohne große Schwierigkeiten zwischen den Planeten ihrer eigenen Sonne hin- und herrei sen, aber sie hatten noch nicht gelernt, die Abgr¨ unde zwischen den Sternen zu uberqueren, und das n¨achste Sonnensystem war hundert Lichtjahre entfernt. ¨ ∗ Selbst wenn sie nicht, wie ihre Plastiken zeigen, beunruhigend menschlich gewesen w¨aren, wir h¨atten sie bewundern und um ihre Schicksal trauern m¨ ussen. Sie hinterließen Tausende von optischen Aufzeichnungen und Ger¨ate, um sie zu projizieren, zusammen mit detaillierten Anweisungen in Bildern, die es uns nicht schwer machen werden, ihre Schriftsprache zu entziffern. Wir haben viele dieser Aufzeichnungen untersucht und zum erstenmal seit 6000 Jahren die W¨arme und Sch¨onheit einer Zivilisation zum Leben erweckt, die unserer eigenen in vielem u ¨berlegen gewesen sein muß. Vielleicht zeigten sie uns nur ihre besten Seiten, und das kann man ihnen kaum vorwerfen. Aber ihre Welten waren herrlich, ihre St¨adte waren mit einer Anmut erbaut, die es mit allem aufnehmen kann, was wir haben. Wir haben ihnen bei der Arbeit und beim Spiel zugesehen und ihrer musikalischen Sprache gelauscht, die u ¨ber die Jahrhunderte hinweg zu uns drang. Eine Szene steht immer noch
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vor meinem geistigen Auge – eine Gruppe von Kindern, die an einem Strand aus seltsam blauem Sand in den Wellen spielt, wie es auch die Kinder auf der Erde tun. Und ins Meer sinkt, immer noch warm, freundlich und lebensspendend, die Sonne, die bald zum Verr¨ater werden und all dieses unschuldige Gl¨ uck ausrotten wird. Vielleicht h¨atte uns das alles nicht so tief ber¨ uhrt, wenn wir nicht so weit fort von zu hause und nicht so der Einsamkeit ausgesetzt gewesen w¨aren. Viele von uns hatten schon die Tr¨ ummer uralter Zivilisationen auf anderen Welten gesehen, aber das war uns nie so sehr ans Herz gegangen. Diese Trag¨odie war einzigartig. Wenn eine Rasse ihre Kr¨
afte verliert und stirbt, wie es bei vielen Nationen und Kulturen auf der Erde der Fall war, so
ist das eine Sache. Aber so v¨ollig in der Bl¨ ute ihres Schaffens vernichtet zu
¨ werden, ohne Uberlebende zu hinterlassen – wie war das mit Gottes G¨ ute zu vereinbaren? Das haben mich meine Kollegen gefragt, und ich habe ihnen geantwortet, so gut ich konnte. Vielleicht h¨attest du es besser gemacht, Vater Loyola, aber ich habe in den Exercitia Spiritualia nichts gefunden, was mir hier geholfen h¨atte. Es war kein schlechtes Volk: ich weiß nicht, welche G¨otter diese Leute verehrten, wenn sie uberhaupt welche hatten. Aber ich habe sie uber die ¨ ¨ Jahrhunderte hinweg gesehen, habe beobachtet, wie die Sch¨onheit, die sie mit letzter Kraft zu bewahren suchten, im Licht ihrer geschrumpften Sonne wieder zum Leben erweckt wurde. Ich weiß, welche Antworten meine Kollegen geben werden, wenn sie zur Erde zuruckkommen. Sie werden sagen, daß es im Universum weder Sinn ¨ noch Plan gibt, daß in unserer Galaxis jedes Jahr hundert Sonnen explodie ren, und daß daher genau in diesem Augenblick irgendwo in den Tiefen des Raums eine Rasse stirbt. Ob diese Rasse zu ihren Lebzeiten Gutes oder B¨oses getan hat, wird am Ende keinen Unterschied machen: es gibt keine g¨ottliche Gerechtigkeit – denn es gibt keinen Gott. Und doch beweist das, was wir bisher gesehen haben, nichts dergleichen. Jedermann, der so argumentiert, l¨aßt sich von Emotionen leiten, nicht von Logik. Gott hat es nicht n¨otig, seine Handlungen vor dem Menschen zu recht fertigen. Er, der das Universum baute, kann es auch wieder zerst¨oren, wenn das sein Wille ist. Es ist Anmaßung, ja es grenzt sogar gef¨ahrlich nahe an Blasphemie, wenn wir sagen wollen, was er tun darf und was nicht. Das h¨atte ich akzeptieren k¨onnen, so schwer es auch ist, wenn man sieht, wie ganze Welten und V¨olker in den Feuerofen geworfen werden. Aber es gibt
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einen Punkt, an dem selbst der festeste Glaube ins Wanken geraten muß, und wenn ich jetzt meine Berechnungen ansehe weiß ich, daß ich diesen Punkt erreicht habe. Wir konnten, ehe wir den Nebel erreichten, nicht sagen, vor wie langer Zeit die Explosion stattgefunden hat. Jetzt konnte ich aus den astronomi schen Zeugnissen und den Aufzeichnungen im Gestein dieses einen, u ¨brigge bliebenen Planeten den Zeitpunkt sehr genau feststellen. Ich weiß, in welchem Jahr das Licht dieser gewaltigen Feuersbrunst die Erde erreichte. Ich weiß, wie strahlend die Supernova, deren Leichnam jetzt hinter unserem immer schneller werdenden Schiff zusammenschrumpft, einst am irdischen Himmel leuchtete! Ich weiß, wie sie vor Sonnenaufgang tief im Osten gelodert haben muß wie ein Leuchtfeuer in jener orientalischen D¨ammerung.
Es kann keinen vern¨
unftigen Zweifel mehr geben: das uralte Geheimnis ist endlich gel¨ost. Und doch – o Gott, es gab so viele Sterne, die du h¨attest ben¨ utzen k¨onnen. Warum war es n¨otig dieses Volk ins Feuer zu werfen, damit das Symbol seines Untergangs u ¨ber Bethlehem erstrahlen konnte?
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¨ Uber den Autor: 1917 in Minehead/Somerset geboren, wuchs Arthur C. Clarke auf einem Bauernhof auf. Im Krieg war er technischer Offizier der RAF und mitbeteiligt an der Entwicklung und Erprobung des Radar. Nach 1945 studierte er Physik und Mathematik am Kings’s College in London, bestand mit Auszeichnung und wurde stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift Science Abstracts. 1950 entschloß er sich, es als freiberuflicher Schriftsteller zu versuchen, ver faßte Artikel f¨ ucher und widmete sich der Unterwas ur Zeitschriften, Sachb¨ serfotografie und Unterwasserforschung, vor allem an der S¨ uste von udwestk¨ Ceylon, wo er heute ein touristisches Tauchunternehmen betreibt und seinen Wohnsitz hat. Schon in den vierziger Jahren schrieb Clarke neben SF-Stories, die in dem englischen Magazin Fantasy und ab 1946 in dem amerikanischen Magzin Astounding erschienen, darunter auch die Erz¨ahlung The Sentinel, nach der Stanley Kubrik seinen Film 2001 - A Space Odyssey drehte. Durch diesen Film und den Roman, der wiederum nach dem Drehbuch enstand, wurde Arthur C. Clarke weltber¨ uhmt.
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Quellennachweis:
Der gefiederte Freund: • Originaltitel: Feathered Friend • Entstehungsjahr: 1957
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• Ubersetzung: H. Bingenheimer, Tony Westmayr
Die neun Milliarden Namen Gottes: • Originaltitel: The Nine Billion Names of God • Entstehungsjahr: 1953
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• Ubersetzung: Yoma Cap
Der Stern: • Originaltitel: The Star • Entstehungsjahr: 1955
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• Ubersetzung: Irene Holicki
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K-Leser: dirk28
Build-Date: 30. Juni 2002 — Build-#: 34
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