Rüdiger Kabst: Internationalisierung mittelständischer Unternehmen Empirische Personal- und Organisationsforschung, hrsg. von W. Weber, A. Martin, W. Nienhüser, Bd. 24 ISBN 3-87988-844-2, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2004, 195 S., € 22.80
Trotz der beachtlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Internationalisierung fällt die Aufmerksamkeit sowohl der Wissenschaft als auch der Praxis fast ausschließlich auf prominente multinationale Großunternehmen. Der wissenschaftliche Erkenntnisstand zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ist dagegen wenig entwickelt. Grundlegende Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es daher, die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, insbesondere die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen (bspw. Export, Lizenz, Franchise, Joint Venture, Tochtergesellschaft) sowie deren Veränderung im Zeitverlauf, theoretisch fundiert empirisch zu analysieren, um sowohl Erkenntnisse für die Grundlagenforschung als auch Gestaltungshinweise für die unternehmerische Praxis zu erarbeiten. Aufbauend auf der Diskussion der Unzulänglichkeit der einschlägigen Internationalisierungstheorien wird ein eigenständiger Erklärungsrahmen entwickelt, der Erkenntnisse aus "New Institutional Economics" und "New Economic Sociology" zusammenführt. Dieser Bezugsrahmen wird, basierend auf empirischen Befragungen von international tätigen mittelständischen Unternehmen, einer umfassenden Zeitpunkt- sowie Zeitverlaufsanalyse unterzogen.
Empirische Personal- und Organisationsforschung Band 24
herausgegeben von Wolfgang Weber Albert Martin Werner Nienhüser
Rüdiger Kabst
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
Rainer Hampp Verlag
München und Mering
2004
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN: 3-87988-844-2 Empirische Personal- und Organisationsforschung: ISSN: 0942-8984 1. Auflage, 2004 © 2004
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Geleitwort
I
GELEITWORT
Internationalisierung und Globalisierung gehören zu den herausragenden Themen der aktuellen ökonomischen Diskussion. Dabei stehen Großunternehmen, international bzw. global wirkende Konzerne im Vordergrund der wissenschaftlichen Diskussion. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich jedoch nicht ohne weiteres auf mittelständische Unternehmen übertragen. Die Eigentumsverhältnisse und Rechtsformen, unternehmensgrößenspezifische Ressourcenausstattungen, der Zugang zum Arbeits- und Kapitalmarkt sind Beispiele für wichtige Aspekte, die sich bei mittelständischen Unternehmen anders als bei großen multinationalen Konzernen darstellen. Die Betriebswirtschaftslehre hat die Besonderheiten mittelständischer Unternehmen und die für den unternehmerischen Erfolg wichtige Frage nach deren Internationalisierung bisher vernachlässigt. Vor diesem Hintergrund ist die von Rüdiger Kabst vorgelegte Untersuchung besonders wertvoll. Sie schließt eine wichtige Forschungslücke. Hauptziel der Arbeit ist es, die Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen und deren Veränderungen im Zeitablauf theoretisch fundiert empirisch zu analysieren. Er bereitet diese Analyse durch eine sorgfältige Klärung der Begriffe, des theoretischen Unterbaus und des inhaltlichen Vorgehens vor. Das einführende Kapitel gibt einen hervorragenden Überblick über das Forschungsfeld der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Der Autor referiert im ersten Kapitel die vorliegenden nationalen und internationalen Studien und fasst die zentralen Ergebnisse dieser Arbeiten zusammen. Diese Zusammenschau der bisherigen Forschungsbemühungen ist ein erster wichtiger Beitrag zu der Thematik der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Der Hauptbeitrag von Rüdiger Kabst zur Untersuchungsthematik befindet sich im zweiten und dritten Kapitel: Im zweiten Kapitel über „Embedded Governance“ erfolgt die Analyse der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen sowie deren ordinale Reihung in ein Markt-HierarchieKontinuum. Das dritte Kapitel über „Intertemporal Governance“ widmet sich Veränderungen der gewählten Marktbearbeitungsformen im Zeitablauf. Dafür werden die dynamischen Aspekte einer transaktionskostentheoretischen Argumentation herausgearbeitet. Ein wichtiger Beitrag der Arbeit wird auf der theoretischen Ebene geleistet, wenn der Transaktionskostenansatz mit einem Brückenschlag zur Neuen ökonomischen Soziologie
II
Geleitwort
weiterentwickelt wird. Die empirischen Analysen belegen die Tragfähigkeit des eigenen theoretischen Zugangs, der insbesondere Vertrauens- und Netzwerkkonzepte einbezieht. In methodischer Hinsicht ist die Arbeit ein Beispiel für durchdachte empirische Designs, Anwendung eines anspruchsvollen statistischen Instrumentariums und sorgfältige Argumentation. In dem abschließenden vierten Kapitel zeigt der Verfasser nach einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse die Grenzen des eigenen eingeschlagenen Weges auf und weist auf künftige Forschungsfelder hin. Rüdiger Kabst legt hier eine Schrift vor, die ein wichtiges Thema - die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen - systematisch umreißt, mit einem hohen Maß an Theoriekompetenz aufbereitet und mit einem ebenso hohen Maß an Methodenkompetenz empirisch überprüft. Es lohnt sich, diese Arbeit zu lesen und sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Paderborn, Februar 2004
Wolfgang Weber
Vorwort
III
VORWORT
Mittelständische Unternehmen erklimmen den Pfad der Internationalisierung nicht zwangsläufig alleine, sondern sind häufig aufgrund ihrer Ressourcenrestriktionen auf die Zusammenarbeit mit anderen angewiesen. Kooperationen stellen ein Vehikel zur Bündelung von Fähigkeiten und Möglichkeiten dar, welches eine Zielerreichung sowohl wahrscheinlicher als auch höherwertiger gestalten lässt. Der Zusammenarbeit zur Erreichung von Zielen sind auch die nächsten Absätze gewidmet, nämlich den inhaltlichen, materiellen und sozialen Unterstützungsbeziehungen bei der Erstellung dieser Schrift. Ohne Zweifel gebührt Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Weber mein besonderer und herzlicher Dank. Seine Mitwirkung beschränkt sich nicht allein auf die tatkräftige Unterstützung und die Gewährung des notwendigen wissenschaftlichen Freiraums, sondern ist wesentlich umfassender. Durch die Tätigkeit am Lehrstuhl für Personalwirtschaft der Universität Paderborn hatte ich die Chance der breiten und differenzierten Qualifizierung in Forschung und Lehre. Die Einbindung in empirische Projekte und die damit einhergehende iterative Wissensgenerierung und Verantwortungsübernahme hat mir den Aufbau eines wissenschaftlichen Verständnisses ermöglicht. Der Unterstützung des Wissenschaftlers, Vorgesetzten und Menschen Wolfgang Weber habe ich viel zu verdanken. Mein weiterer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Oliver E. Williamson, der mir die Möglichkeit gegeben hat, einige Monate als Gastwissenschaftler an der Haas School of Business der University of California (Berkeley) zu verbringen. Die Teilnahme an Diskussionsrunden, Tagungen sowie Gesprächen mit ihm haben geholfen, meinen Blick zu schärfen sowie mich theoretisch und methodisch gestärkt zu bewegen. Der Forschungskommission der Fakultät Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paderborn danke ich für die finanzielle Förderung des Forschungsaufenthaltes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forschungsgruppe Personalwirtschaft, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, sind an dieser Stelle ebenfalls zu erwähnen. Ohne alle namentlich benennen zu können, gilt jedem einzelnen mein Dank. Den Mitgliedern der Habilitationskommission unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Weber möchte ich für die Übernahme dieser Aufgabe danken. Für die Erstellung der schriftlichen Gutachten bin ich neben Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Weber und Herrn Prof. Dr.
IV
Vorwort
Manfred Kraft von der Universität Paderborn, Herrn Prof. Dr. Wenzel Matiaske von der Universität Flensburg und Herrn Prof. Dr. Wolfgang Mayrhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien zu großem Dank verpflichtet. Die empirische Untersuchung wäre ohne die Teilnahme mittelständischer deutscher Unternehmen nicht möglich gewesen. Allen Unternehmen bzw. Unternehmensvertretern gilt mein aufrichtiger Dank. Die empirische Erhebung wurde insbesondere durch die finanzielle Unterstützung der Gerhard und Lore Kienbaum Stiftung ermöglicht. Meine beiden Söhne Vincent und Valentin prägen und inspirieren mein tägliches Handeln. Ihnen sei dieses Buch gewidmet.
Paderborn, Februar 2004
Rüdiger Kabst
Inhaltsverzeichnis
V
INHALTSVERZEICHNIS I.
INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: EIN VERNACHLÄSSIGTES FORSCHUNGSGEBIET....................................... 1
1.
Einführung .......................................................................................... 1
2.
Definition mittelständischer Unternehmen ........................................ 2
3.
Stand der theoretisch fundierten empirischen Forschung zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ....................... 5 3.1.
Internationalisierungsprozesstheorien ......................................... 13
3.2.
Ökonomische Internationalisierungstheorien .............................. 18
3.3.
Auswahl der theoretischen Fundierung zur Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen................. 22
4.
Zielsetzung und Gang der Untersuchung ......................................... 26
5.
Empirische Datenbasis ..................................................................... 27
II. INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: EMBEDDED GOVERNANCE .............................................................................. 31
1.
New Institutional Economics und New Economic Sociology: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Zukunft?............................... 31
2.
Strukturelle Embeddedness .............................................................. 36
3.
Institutionelle Embeddedness........................................................... 43
4.
Zwischenfazit zum Embedded Governance Bezugsrahmen ............ 49
5.
Ableitung von Hypothesen zur Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen ............. 49 5.1.
Ausländische Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen................................................................................ 50
5.2.
Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der Transaktionskostentheorie............................................ 53
5.3.
Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der Embeddedness-Diskussion .......................................................... 55
5.3.1. Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der strukturellen Embeddedness......................................... 56 5.3.2. Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der institutionellen Embeddedness ..................................... 60 6.
Operationalisierungen der unabhängigen Variablen ........................ 64
VI
Inhaltsverzeichnis
7.
8.
Empirische Ergebnisse ..................................................................... 73 7.1.
Erster Schritt: Binäre logistische Regressionen der einzelnen Marktbearbeitungsformen ........................................... 73
7.2.
Zweiter Schritt: Multinomiale logistische Regression mit Referenzkategorie Export ............................................................ 77
7.3.
Dritter Schritt: Ordinale logistische Regression .......................... 84
Würdigung des Embedded Governance Bezugsrahmens ................ 87
III. INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: INTERTEMPORAL GOVERNANCE.................................................................. 89
1.
Die Kritik der Statik ......................................................................... 89
2.
Empirische Studien zur Veränderung ausländischer Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf ........................................ 89
3.
Exogen induzierte Veränderungen ................................................... 92
4.
Endogen induzierte Veränderungen ................................................. 93 4.1.
Intertemporale Eigenschaften der Faktorspezifität...................... 95
4.2.
Intertemporale Eigenschaften der Embeddedness Governance... 98
5.
Veränderungen aufgrund der inkorrekten Wahl der Marktbearbeitungsform .................................................................. 100
6.
Entwicklung von Hypothesen zur intertemporalen Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens.................................. 102
7.
Empirisches Design ........................................................................ 103
8.
7.1.
Operationalisierung der unabhängigen Variablen ..................... 106
7.2.
Empirische Ergebnisse............................................................... 114
Würdigung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur intertemporalen Analyse................................................................. 121
IV. INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: ABSCHLIEßENDE WÜRDIGUNG .................................................................... 123
1.
Zusammenfassung der Ergebnisse ................................................. 123
2.
Grenzen der Untersuchung ............................................................. 125
3.
Zukünftige Forschungsfelder ......................................................... 129
LITERATURVERZEICHNIS..................................................................... 132 ANHANG.................................................................................................... 165
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
VII
Tabellenverzeichnis Tab. 1: Empirische Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ....................................................................................... 8 Tab. 2: Eignung der Transaktionskostentheorie auf unterschiedlichen Analyseebenen................................................................................... 33 Tab. 3: Operationalisierung der unabhängigen Variablen ............................ 68 Tab. 4: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen ............ 71 Tab. 5: Binäre logistische Regressionen für einzelne Marktbearbeitungsformen............................................................................... 74 Tab. 6: Multinomiale logistische Regression................................................ 78 Tab. 7: Ordinale logistische Regression........................................................ 86 Tab. 8: Operationalisierung der unabhängigen Variablen .......................... 108 Tab. 9: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen .......... 112 Tab. 10: Multinomiale logistische Regression............................................ 118 Tab. 11: Cox Regression (Ereignisdatenanalyse) ....................................... 120
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Alternative Formen der Auslandsmarktbearbeitung ........................ 51 Abb. 2: Methoden der Erhebung von Längsschnittdaten............................ 104
VIII
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
1
I.
INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: EIN VERNACHLÄSSIGTES FORSCHUNGSGEBIET
1.
Einführung
Die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit ist zum Pflichtprogramm betriebswirtschaftlicher Lehre und Forschung erwachsen. Trotz der beachtlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Internationalisierung fällt die Aufmerksamkeit sowohl der Wissenschaft als auch der Praxis fast ausschließlich auf prominente multinationale Großunternehmen (Coviello/McAuley 1999: 228). Spätestens seit der Ausrufung der „Hidden Champions“ durch Simon (1990) ist jedoch die Bedeutung grenzüberschreitend tätiger mittelständischer Unternehmen evident.1 Der wissenschaftliche Erkenntnisstand zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ist dagegen wenig entwickelt (Holmlund/Kock 1998: 46). In Anbetracht des unausgereiften Forschungsstandes wäre es mehr als willkommen, die Erkenntnisse aus der Internationalisierung multinationaler Großunternehmen auf den Mittelstand zu übertragen. Eine simple Übernahme der Erkenntnisse zu multinationalen Großunternehmen ist jedoch zu hinterfragen, da “smaller businesses are not smaller versions of big business” (Shuamn/Seeher 1986: 8). Baird/Lyles/Orris (1994: 48) führen hierzu aus: „Small firm characteristics ... indicate that the global strategies and structures of small firms may differ from those of larger firms. ... Discussion of small business international strategies involves recognizing that research on MNCs is not directly transferable to small firms“. So wird in der Literatur auf die klassischen diskriminierenden Charakteristika mittelständischer Unternehmen, wie beispielsweise deren beschränktem Ressourcenpool (Buckley 1989, Erramilli/D`Souza 1993) oder deren Eigentümerverhältnisse (O`Farrel/Hitchins 1988) hingewiesen. Eine unreflektierte Übertragung von Erkenntnissen der Internationalisierung multinationaler Großunternehmen erscheint somit wenig geeignet (Karagozoglu/Lindell 1998: 46). Jones (1999: 18) bezeichnet das Problemfeld der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen daher auch als „new frontier issue for research in the new millennium“.
1
Umfragen der Deutschen Gesellschaft für Mittelstandsberatung zeigen, dass die Internationalisierung für den Mittelstand längst Realität ist. Bereits heute liegt der Auslandsanteil am Geschäftsvolumen im Durchschnitt bei mehr als 30%, für das Jahr 2020 wird ein Anstieg auf 50% Auslandsanteil erwartet (Gutmann 2000: XVIII).
2
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Grundlegende Zielsetzung der vorliegenden Arbeit ist es daher, die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, insbesondere die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen sowie deren Veränderung im Zeitverlauf, theoretisch fundiert empirisch zu analysieren. Bevor eine Konkretisierung der Zielsetzung sowie der damit einhergehenden Wahl einer theoretischen Fundierung erfolgt, wird zunächst das begriffliche Verständnis mittelständischer Unternehmen aufgearbeitet sowie der Stand der Forschung zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen diskutiert. 2.
Definition mittelständischer Unternehmen
Gantzel (1962: 7) hat bereits in den frühen 60er Jahren über 200 Definitionen und Umschreibungen für den Begriff mittelständisches Unternehmen zusammengetragen. Es ist zu vermuten, dass sich diese Zahl in den seitdem verstrichenen vier Dekaden noch erheblich erhöht hat. Trotz der Bedeutung des Mittelstandes hat sich bislang keine allgemeingültige Abgrenzung dieses Begriffs durchsetzen können.2 Zweifelsohne könnte angeführt werden, dass das Phänomen der begrifflichen Unschärfe nichts Außergewöhnliches ist und die wissenschaftliche Auseinandersetzung geübt ist, mit dieser Ambiguität umzugehen. Die Notwendigkeit eines allgemeingültigen Verständnisses würde somit gar nicht bestehen. Dieser Argumentation könnte zwar im Hinblick auf den Umstand gefolgt werden, dass im populären Sprachgebrauch ein intuitives Verständnis für den Begriff Mittelstand herrscht, jedoch darf nicht vernachlässigt werden, dass zusätzliche Erkenntnisse in der Mittelstandsforschung eine Mindestübereinstimmung der grundlegenden Begriffsdefinition erfordern. Es erscheint somit angezeigt, zumindest eine Begriffspräzision anhand ausgewählter Charakteristika vorzunehmen. Die in der Literatur zu findenden Mittelstandscharakteristika sind vielfältig. Grundsätzlich kann eine Unterscheidung in qualitative und quantitative Merkmale vorgenommen werden.3 Qualitative Charakteristika heben insbesondere auf den Status des Familienunternehmens ab: Unternehmensführung und Organisationsstruktur sind wesentlich durch die Person des
2
3
Vgl. bspw. Frank (1994: 17ff.); Gruhler (1994: 13); Köhler (1988: 20f.); Walter (1998: 17); Kullak (1995: 34ff.); Pichler/Pleitner/Schmidt (2000: 11); Gramms (1990: 43); Kaufmann (1993: 10). Vgl. bspw. Daschmann (1994: 50 ff.); Frank (1994: 18ff.); Walter (1998: 17); Montanari/Dominicone/Headrick/Oldenkamp (1993: 41); Pichler/Pleitner/Schmidt (2000: 12); Mortsiefer/Mortsiefer (1981: 9); Bamberger/Evers (1997: 108-109).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
3
Eigentümers geprägt, dieser stellt dem Unternehmen den wesentlichen Teil der finanziellen Mittel zur Verfügung und die Erträge der Unternehmung dienen neben der Aufrechterhaltung und Erweiterung der Geschäftstätigkeit auch der Sicherung des Lebensunterhaltes des Inhabers. Zu den quantitativen Merkmalen gehören Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Bilanzsumme, Wertschöpfung, Produktionsmengen, Maschinenstunden oder die Zahl der Beschäftigten.4 Aufgrund der Vielzahl möglicher Charakteristika erfolgt eine Abgrenzung zumeist in Abhängigkeit vom Untersuchungsziel. So führt auch Frank (1994: 18) aus: „Welche Abgrenzungsmöglichkeit schließlich gewählt wird, ist eine Frage der Zweckmäßigkeit und nicht eine Frage der Richtigkeit“.5 In empirischen Arbeiten hat sich eine Begriffsabgrenzung durchgesetzt, die auf quantitativen Kriterien, insbesondere der Beschäftigtenzahl beruht (Kaufmann 1993: 16-17; Kullak 1995: 35; Kayser 1986: 7; Kahle 1992: 1408). Die Attraktivität der Beschäftigtenzahl gegenüber alternativen Maßen ist insbesondere darin begründet, dass dieses Kriterium vergleichsweise simpel ist und auch mit der erforderlichen Genauigkeit erhoben werden kann (Geisler 1983: 18f., Frank 1994: 19). Für die Beschäftigtenzahl spricht weiterhin, dass diese indirekt Aufschluss über die Betriebsleistung geben kann und keiner Geldwertschwankung unterliegt (Hamer 1987: 56). Daher wird die Beschäftigtenzahl in der vorliegenden Arbeit ebenfalls der Begriffsbestimmung zugrunde gelegt.6 Nach der Auswahl des Abgrenzungskriteriums ist es erforderlich, die Klassifizierungsnorm zu diskutieren. Auch hier finden sich widersprüchliche 4
5
6
Vgl. bspw. Abels (1980: 212f.); Gruhler (1984: 15ff.); Haake (1987: 13); Schalek (1988: 21); Hamer (1987: 54ff). Ebenso argumentiert Buckley (1989: 89): „It is apparent that definitions of „small firm“ vary according to author and context. Definitions are not right or wrong, just more or less useful”. Durch diese Auswahl soll nicht verkannt werden, dass auch das Kriterium Beschäftigtenzahl mit einer Reihe von Problemen verbunden ist. Mit zunehmender Automatisierung verliert die Zahl der Beschäftigten an Bedeutung und ergibt insbesondere dann ein verzerrtes Bild, wenn in der gleichen Branche die einzelnen Unternehmen unterschiedliche Automatisierungsgrade erreicht haben. Des weiteren kann eine undifferenzierte Betrachtung der absoluten Beschäftigtenzahl zu Verzerrungen führen, wenn ein hoher Anteil an Auszubildenden, Teilzeitarbeitskräften oder unentgeltlich mithelfenden Familienmitgliedern beschäftigt wird. Qualitative Unterschiede, die bspw. durch unterschiedliche Ausbildung hervorgerufen werden und ihren Ausdruck in unterschiedlichen Leistungen finden, bleiben unberücksichtigt. Außerdem kann die Beschäftigtenzahl saisonal bedingt stark schwanken (Kullak 1995: 35-36; Gramms 1990: 49; Kayser/Schwarting 1981: 8; Reske/Mortsiefer 1978: 53).
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Demarkationen. Zweifelsohne entbehrt jegliche Festsetzung von Grenzen nicht einer gewissen Willkür und täuscht eine Trennschärfe vor, die in der Realität nicht besteht (Frank 1994: 20). So überrascht es nicht, dass sich bislang weder in der deutschen noch in der internationalen Diskussion ein bewährter Standard der Größenklassifizierung etabliert hat. Die Europäische Union bezeichnet Unternehmen bis 250 Beschäftigte als mittelständisch.7 Zu dieser vergleichsweise restriktiven Abgrenzung der Europäischen Union ist jedoch anzumerken, dass die Kommission von dem in älteren Programmen weiter gefassten Mittelstandsbegriff abgewichen ist, um gezielt diese neu definierte Population zu unterstützen. Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (1997: 15) als ein prominentes Beispiel für die deutsche Diskussion verteilt den Mittelstandsstatus an Unternehmen bis zu einer Beschäftigtenzahl von 499. Die U.S. Small Business Administration als offizielle Vertretung mittelständischer Unternehmen in den USA bezeichnet Unternehmen, die bis zu 999 Mitarbeiter beschäftigen, als „‚small and medium-sized“ (Hester 1985: 21). Diese Auflistung könnte noch beliebig weitergeführt werden; so schwanken internationale Schwellenwerte in einer Spannbreite von 10 bis 1.000 Beschäftigten (Hamer 1987: 84; Frank 1994: 21). Es kann vermutet werden, dass sich insbesondere aufgrund der divergierenden Größe und Struktur der nationalen Volkswirtschaften bislang keine standardisierte Mittelstandsabgrenzung durchsetzen konnte. Eine Abgrenzung auf Basis von Klassifikationen einzelner nationaler oder internationaler Mittelstandsvereinigungen bzw. -institutionen erscheint somit wenig adäquat. Daher soll ein anderer der wissenschaftlichen Diskussion näher stehender Weg zur Bestimmung einer Mittelstandsdefinition eingeschlagen werden, nämlich die Identifikation einer Abgrenzung auf Basis veröffentlichter empirischer Studien. Eine solche Wahl hat den Vorzug, die Vergleichbarkeit der vorliegenden Arbeit mit bereits durchgeführten Studien zu ermöglichen. Bei der Durchsicht der empirischen Mittelstandsliteratur sowohl in deutschsprachigen als auch englischsprachigen Quellen, insbesondere wenn diese sich mit der Internationalisierung des Mittelstands beschäftigen, ist eine Dominanz der Spannbreite von 100 bis 1.000 Beschäftigten vorzufinden.8 7
8
Empfehlung der Europäischen Kommission betreffend die Definition von kleinen und mittleren Unternehmen vom 3. April 1996, in: Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, L 107 vom 30. April 1996. Vgl. bspw. Frank (1994: 19); Gruhler (1984: 16), Haake (1987: 14); Pfohl/Kellerwessel (1990: 10); Wieselhuber (1988: 30) Bamberger/Eßling/ Evers/Wrona (1995); Kaufmann (1993: 16-17); Kayser (1986: 7); Karagozoglu/Lindell (1998: 46).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
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Diese weitgehende Klassifizierung ist unter anderem damit zu begründen, dass differenzierende Aufschlüsse eine Mindestvarianz in den Internationalisierungspraktiken erfordern. In Anbetracht der immer wieder festzustellenden positiven Korrelation zwischen Größe des Unternehmens und Diversifität der Auslandsaktivitäten, würde eine enge Eingrenzung die Gefahr beinhalten, überwiegend Exporttätigkeiten zu erfassen. Aus dieser Argumentation heraus wird in dieser Arbeit ein mittelständisches Unternehmen dann angenommen, wenn es zwischen 100 und 1.000 Beschäftigte umfasst.9 3.
Stand der theoretisch fundierten empirischen Forschung zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen sind gehäuft einerseits Anfang der 80er Jahre, anderseits wieder seit Mitte der 90er zu finden. Die Aufmerksamkeit der Untersuchungen der frühen 80er Jahre galt dem Exportverhalten von mittelständischen Unternehmen. Im Rahmen von empirischen Studien wurden entweder die Unterschiede zwischen ausschließlich national tätigen versus exportorientierten mittelständischen Unternehmen oder zwischen unterschiedlichen Arten der Exporttätigkeit mittelständischer Unternehmen untersucht (Bilkey/Tesar 1977, Cavusgil 1980, Reid 1981, Czinkota 1982). Insbesondere die Übersichtsartikel von Dichtl et al. (1984), Miesenbock (1988), Aaby/Slater (1989) oder Leonidu/Katsikeas (1996) vermögen einen Aufschluss über die Diskussion zur Exporttätigkeit mittelständischer Unternehmen geben. Während es Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre um die wissenschaftliche Auseinadersetzung zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ruhig geworden war, nicht zuletzt bedingt durch die kritische Masse der durchgeführten Exportstudien und der damit einhergehenden Sättigung der Exportdiskussion, ist seit der Mitte der 90er Jahre durch die aufkommende Auseinandersetzung mit anderen Formen der internationalen Marktbearbeitung ein erneutes Aufblühen der wissenschaftlichen Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen festzustellen. Der Wechsel der Betrachtung von reiner Exporttätigkeit zu der Wahl alternativer Formen der Auslandsmarktbearbeitung sowie der Berücksichtigung des Verlaufs der 9
Kahle (1992: 1408) führt hierzu aus, dass der Schwellenwert 1000 zwar ebenso willkürlich ist wie der auch vielfach vorzufindende Wert 500, sieht den höheren Schwellenwert jedoch eher in Übereinstimmung mit dem Selbstverständnis mittelständischer Unternehmen.
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Internationalisierung haben die wissenschaftliche Diskussion wieder entfacht. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die seit den 90er Jahren durchgeführten empirischen Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen.10 Anzumerken ist, dass trotz der vergleichsweise geringen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen sich die Literatur durch eine große Heterogenität der behandelten Problemfelder auszeichnet (Corviello/McAuley: 1999, Brouthers/Brouthers/Werner 1996).11 Um einen für die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit systematischen Überblick zu ermöglichen, haben ausschließlich Beiträge zur Frage der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform sowie dessen Veränderung im Zeitablauf Eingang in die Aufstellung gefunden. Nicht-empirische Beiträge (bspw. Buckley 1989, Cafferata/Mensi 1995, Acs et al. 1997) oder Studien, die ausschließlich die Exporttätigkeit mittelständischer Unternehmen (bspw. Dalli 1994, Chetty/ Hamilton 1996) oder die Betroffenheit mittelständischer Unternehmen von einer Internationalisierung der Heimatmärkte (bspw. Bamberger/Wrona 1997) zum Gegenstand haben, finden keine Berücksichtigung. Des weiteren werden Studien, die nur eine ausgewählte Form der Auslandsmarktbearbeitung analysieren, jedoch keinen Bezug zum Internationalisierungsverlauf mittelständischer Unternehmen herstellen, ausgeblendet (bspw. Kaufmann 1995; Enderwick 1994). Ebenfalls nicht aufgenommen werden Studien, die zwar in ihrer jeweiligen empirischen Stichprobe mittelständische Unternehmen aufgenommen haben, jedoch keine Diskussion der besonderen Problematik mittelständischer Unternehmen bei der Internationalisierung führen, d.h. die Aufnahme von Unternehmen der relevanten Größenklasse ist durch eine andere als die
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Obwohl die Anzahl der durchgeführten Studien zu mittelständischen Unternehmen seit Mitte der 90er Jahre ansteigend ist, bleibt deren Umfang im Vergleich zu entsprechenden Studien der Internationalisierung von Großunternehmen bzw. Studien ohne expliziten Mittelstands-Fokus gering, ein komparatives Forschungsdefizit somit offenkundig. “The field of international business research is characterized by considerable intellectual diversity, where theoretical focus is blurred by the multidisciplinary nature of the field. Another worthnotable aspectis: International business research as a whole does not have the preponderance of U.S. researchers found in many other subfields of management research. This may help to explain the greater methodological diversity to be found in the field of international business” (Melin 1992: 99-100).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
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Mittelstandslogik begründet (bspw. Calof/Beamish 1995, Swoboda 2002). Übersichten zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen finden sich bspw. auch bei Aaby/Slater (1989), Melin (1992), Andersen (1993/1997) und Corviello/McAuley (1999).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
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Tabelle 1: Empirische Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen Studie
Theoretische Fundierung
Empirische Untersuchung
Forschungsfrage und Untersuchungsergebnisse
Baird/ Lyles/ Orris 1994
Keine theoretische Fundierung (explorative Studie)
Stichprobe: mittelständische Unternehmen Land: USA Methode: strukturierte Interviews Stichprobengröße: keine Angabe Rücklauf: 160 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ
Analyse der Internationalisierungsstrategien mittelständischer Unternehmen, des Zusammenhangs zwischen internationaler Strategie und dem Unternehmenserfolg und Attribute der Anpassung einer internationalen Strategie. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass mittelständische Unternehmen Exporte, Kooperationen und Direktinvestitionen als eine internationale Strategie betrachten. Produktionsanlagen bzw. Tochtergesellschaften erscheinen als eine weniger geeignete Strategie für mittelständische Unternehmen.
Bamberger/ Evers 1994
Keine theoretische Fundierung (explorative Studie)
Stichprobe: mittelständische Unternehmen Land: Europa Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: keine Angabe Rücklauf: 1.135 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ
Empirische Analyse des Internationalisierungsverhaltens von mittelständischen Unternehmen. Die empirischen Ergebnisse werden zu einer Konzeption eines internationalen Stufenmodells von mittelständischen Unternehmen subsumiert.
Bassen/ Behnam/ Gilbert 2001
Keine theoretische Fundierung (explorative Studie)
Stichprobe: mittelständische Unternehmen Land: Deutschland Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 6.000 Unternehmen Rücklauf: 533 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ (nur deskriptiv)
Betrachtung der Bedeutung der Internationalisierung, der Internationalisierungsformen, der Internationalisierungsmotive und –hemmnisse, der Planung, Finanzierung und Förderung der Internationalisierung. Empirische Erhebungsbefunde werden quantitativ deskriptiv aufbereitet. Keine theoretisch fundierte Argumentation, Erklärung bzw. Ableitung von Gestaltungshinweisen.
Bell 1995
Uppsala Schule
Stichprobe: Software Unternehmen Land: Finnland, Irland, Norwegen Methode: schriftliche Befragung und Tiefeninterviews Stichprobengröße: 187 bzw. 24 Unternehmen Rücklauf: 98 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ, ergänzt um Häufigkeiten
Analyse der ursprünglichen Internationalisierungsentscheidung und des weiteren Internationalisierungsverlaufs. Die Ergebnisse zeigen wenig Unterstützung für die Konstrukte der „psychic and geographic distance“ sowie für einen inkrementellen Internationalisierungsverlauf. Die Befunde stellen daher die Übertragbarkeit der Aussagen der Uppsala Schule für Hochtechnologie-Unternehmen in Frage.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Studie
Theoretische Fundierung
Empirische Untersuchung
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Forschungsfrage und Untersuchungsergebnisse
Berra/ Piatti/ Vitali 1995
Keine explizite theoretische Fundierung
Stichprobe: Produktionsunternehmen der Textilindustrie Land: Italien Methode: Sekundärdaten Stichprobengröße: 709 internationale Operationen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: quantitativ
Analyse der Internationalisierung von mittelständischen Unternehmen und Großunternehmen. Mittelständische Unternehmen verwenden insbesondere vertragliche Kooperationsformen zur Internationalisierung, während Großunternehmen eher Direktinvestitionen bevorzugen.
Bodur/ Madsen 1993
Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Unternehmen verschiedener Branchen Land: Dänemark Methode: unstrukturierte Tiefeninterviews Stichprobengröße: 16 Unternehmen Rücklauf: 7 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ
Analyse der Markteintrittsformen, Kooperationspartnerselektion und Umweltdimension Internationale Kooperationsbeziehungen führen zu Wissens- und Erfahrungsgewinnung in Bezug auf unternehmensinterne Fähigkeiten sowie relevante Umwelten und erhöhen das internationale Commitment.
Brouthers/ Brouthers/ Werner 1996
Dunnings Eklektischer OLI Ansatz
Stichprobe: Software Unternehmen Land: USA Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 125 Unternehmen Rücklauf: 25 Unternehmen (mit 106 separaten Auslandsmarkteintritten) Analyseverfahren: quantitativ
Analyse der Markteintrittsstrategien von mittelständischen Dienstleistungsunternehmen. Die Ergebnisse deuten auf eine Bewährung der beiden Konstrukte „ownership“ und „location“ aus dem OLI-Ansatz hin und legen daher die Vermutung nahe, dass der eklektische Ansatz sowohl für die Untersuchung von Markteintrittsentscheidungen mittelständischer als auch großer Unternehmen geeignet ist.
Chetty/ Blankenberg Holm 2000
Netzwerkansatz
Stichprobe: mittelständische Produktionsunternehmen Land: Neuseeland Methode: Fallstudien Stichprobengröße: 4 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ
Analyse des Einflusses von Netzwerkbeziehungen bei der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Die Ergebnisse untermauern die Bedeutung von Interaktionen zwischen Netzwerkpartnern zur Erschließung und Penetration ausländischer Märkte und geben durch das Fallstudiendesign einen intertemporalen Einblick in die Netzwerkgestaltung.
Choo/ Mazzarol 2001
Entwicklung eines eklektischen Bezugsrahmens
Stichprobe: mittelständische Unternehmen Land: Australien/Singapore Methode: telefonische/schriftliche Befragung Stichprobengröße: 435 Unternehmen Rücklauf: 104 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ
Analyse des Einflusses der Wahl von Markteintrittsformen auf den Unternehmenserfolg von mittelständischen Unternehmen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere die Internationalisierungsformen Lizenz, Tochtergesellschaft, Franchise und Akquisition einen Einfluss auf den Unternehmenserfolg ausüben. Unternehmen aus Singapur verwenden diese Marktbearbeitungsformen häufiger als australische Unternehmen.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Studie
Theoretische Fundierung
Empirische Untersuchung
10
Forschungsfrage und Untersuchungsergebnisse
Coviello/ Munro 1995
Netzwerkansatz
Stichprobe: Software Unternehmen Land: Neuseeland Methode: Fallstudien, schriftliche Befragung Stichprobengröße: 4 Fallstudien/60 Unternehmen Rücklauf: 25 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ
Analyse der internationalen Marktentwicklung von (jungen) Hochtechnologie-Unternehmen. Bewährung der Netzwerkargumentation. Formale und informale Netzwerkbeziehungen beeinflussen die Marktselektion, den Internationalisierungsprozess und die Wachstumsmuster von (jungen) Software Unternehmen
Coviello/ Munro 1997
Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Software Unternehmen Land: Neuseeland Methode: Fallstudien (Interviews und Sekundärdaten) Stichprobengröße: 4 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ
Analyse des Internationalisierungsverlaufs mittelständischer Unternehmen unter besonderer Berücksichtigung von Netzwerkbeziehungen. Die Ergebnisse zeigen, dass es zum Verständnis der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen fruchtbar ist, die Argumentation der inkrementellen Schulen (bspw. Uppsala) um Gedanken der Netzwerkperspektive zu bereichern.
Coviello/ McAuley 1999
Transaktionskostentheorie Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Ingenieur-Beratungsunternehmen Land: Neuseeland Methode: Fallstudien Stichprobengröße: 4 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ
Analyse mittelständischer Dienstleistungsunternehmen in Bezug auf die Grundsatzentscheidung zur Internationalisierung, die fortgeführte Internationalisierung und die Marktbearbeitungsstrategien. Ergebnisse weisen insbesondere auf eine Relevanz des Netzwerkansatzes hin und auf eine abnehmende Bedeutung von „psychic distance“ als Erklärungsvariable.
Erramilli/ D`Souza 1993
Keine explizite theoretische Fundierung
Stichprobe: Dienstleistungsunternehmen Land: USA Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 463 Unternehmen Rücklauf: 175 Unternehmen Analyseverfahren: quantitative
Analyse der Markteintrittsformen von kleinen und großen Dienstleistungsunternehmen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich insbesondere bei hoher Kapitalintensität das Internationalisierungsverhalten von kleinen und großen Dienstleistungsunternehmen unterscheidet. In Branchen mit geringer Kapitalintensität nähert sich das Internationalisierungsverhalten von kleinen und großen Dienstleistungsunternehmen jedoch an.
Fontes/ Coombs 1997
Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Unternehmen der Informationstechnologie Land: Portugal Methode: Tiefeninterviews Stichprobengröße: 31 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ
Analyse des Internationalisierungsverlaufs von neuen technologiebasierten Unternehmen. Die Ergebnisse weisen sowohl auf eine Bewährung des inkrementellen Internationalisierungsverhaltens als auch auf ein internationales Wachstum durch Netzwerkbeziehungen hin. Netzwerkbeziehungen dienen insbesondere der Kompensation von Schwächen oder zur Komplementation eigenen Wissens.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Studie
Theoretische Fundierung
Empirische Untersuchung
11
Forschungsfrage und Untersuchungsergebnisse
Holmlund/ Kock 1998
Netzwerkansatz
Stichprobe: Unternehmen verschiedener Branchen Land: Finnland Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 312 Unternehmen Rücklauf: 128 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ und quantitativ
Analyse des Einflusses von nationalen Unternehmen und sozialen Netzwerken auf die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen Die Ergebnisse zeigen, dass nationale Geschäftsnetzwerke sowie soziale Beziehungen die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen beeinflussen, indem diese den Zugang zu Informationen, Ressourcen und Netzwerkzugang regulieren.
Hyvaerinen 1994
Helsinki Schule
Stichprobe: Produktionsunternehmen vornehmlich aus der Metallindustrie Land: Finnland Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 856 Unternehmen Rücklauf: 240 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ (nur deskriptiv)
Analyse des Markt-Commitments und des Internationalisierungsverlaufs. Die Ergebnisse deuten auf eine Bewährung des graduellen Internationalisierungsverlaufs hin. Grundsätzlich zeigen mittelständische Unternehmen jedoch ein geringes Internationalisierungs-Commitment.
Koller/ Raithel/ Wagner 1998
Keine theoretische Fundierung (explorative Studie)
Stichprobe: mittelgroße Industrieunternehmen Land: Deutschland Methode: Interviews (teilstrukturiert) Stichprobengröße: 87 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ und quantitativ (deskriptiv)
Betrachtung von Motiven der Internationalisierung, Internationalisierungsformen sowie der Steuerung verteilter Netzwerke. Empirische Erhebungsbefunde werden qualitativ und quantitativ deskriptiv aufbereitet; keine theoretisch fundierte Argumentation, Erklärung bzw. Ableitung von Gestaltungshinweisen.
Korhonen/ Luostarinen/ Welch 1996o
Helsinki Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Industrieunternehmen Land: Finnland Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 3.157 Rücklauf: 480 Analyseverfahren: quantitativ (nur deskriptiv)
Analyse der „inward-outward“ Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Ergebnisse deuten auf eine geringe Verwendung von Kooperationsformen in der Anfangsphase der Internationalisierung hin, jedoch steigt die Wahrscheinlichkeit von internationalen Kooperationsbeziehungen mit dem Umfang der Internationalisierung.
Lau 1992
Transaktionskostentheorie Uppsala Schule
Stichprobe: Produktionsunternehmen der Textilindustrie Land: Hong Kong Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 165 Unternehmen Rücklauf: 42 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ ergänzt um Häufigkeiten
Analyse des Internationalisierungsverlaufs von Textilunternehmen aus Hong Kong Die Ergebnisse weisen in Bezug auf das Untersuchungsobjekt auf Unterschiede bei der Internationalisierung von mittelständischen und großen Unternehmen hin. Aus theoretischer Sicht finden sowohl Argumente aus der Transaktionskostentheorie als auch der Uppsala Schule Bewährung.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Studie
Theoretische Fundierung
Empirische Untersuchung
12
Forschungsfrage und Untersuchungsergebnisse
Nakos/ Brouthers 2002
Dunnings Eklektischer OLI Ansatz
Stichprobe: mittelständische Unternehmen Land: Griechenland Methode: schriftliche Befragung Stichprobengröße: 418 Unternehmen Rücklauf: 133 Unternehmen Analyseverfahren: quantitativ
Analyse der Markteintrittsformen von griechischen Unternehmen in Ländern Mittel- und Osteuropas. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Dunnings OLI Paradigma sich auch zur Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen eignet. Jedoch sind nicht alle OLI Prädiktoren signifikant, sondern wirkt insbesondere die Faktorspezifität auf die Wahl der Marktbearbeitungsform.
O`Farrell/ Wood/ Zheng 1998
Transaktionskostentheorie Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Professionelle Dienstleistungsunternehmen (bspw. Beratung, Software, Marktforschung) Land: Großbritannien Methode: schriftliche Befragung und Interviews Stichprobengröße: 370 bzw. 90 Rücklauf: 111 Analyseverfahren: quantitativ
Analyse zum Markteintritt, Zeitpunkt, Marktauswahl und Marktbearbeitungsformen von mittelständischen Unternehmen des Dienstleistungssektors. Die Ergebnisse weisen wenig Unterstützung für die Transaktionskostentheorie auf, sondern zeigen insbesondere die Netzwerkbeziehungen als wesentlichen Einflussfaktor der Internationalisierung mittelständischer Dienstleistungsunternehmen.
Yip/Biscarri/ Monti 2000
Uppsala Schule (ergänzt um Beiträge von Root 1987 und Miller 1993)
Stichprobe: „newly internationalizing companies“ Land: USA Methode: Tiefeninterviews und schrifltiche Befragung Stichprobengröße: 13 bzw. 300 Unternehmen Rücklauf: ./. bzw. 68 Unternehmen Analyseverfahren: qualitativ und quantitativ
Analyse mittelständischer Unternehmen in Hinblick auf das Ausmaß, zu dem diese einen systematischen Ansatz zur ersten Internationalisierung verfolgen sowie die daraus resultierenden Erfolgsdivergenzen. Entwicklung eines „Way Station Model“, welches eher ein beschreibendes Verlaufsmodell ist und Tätigkeiten (nicht primär Internationalisierungsformen) beinhaltet, die ein international systematisches und erfolgreiches Arbeiten darlegen soll.
Zafarullah/ Young 1998
Transaktionskostentheorie Uppsala Schule Netzwerkansatz
Stichprobe: Produktionsunternehmen verschiedener Branchen Land: Pakistan Methode: Fallstudie mit Interviews Stichprobengröße: 6 Unternehmen Rücklauf: ./. Analyseverfahren: qualitativ
Analyse mittelständischer Unternehmen zur Prüfung der Relevanz alternativer Ansätze der Internationalisierung. Die Ergebnisse zeigen wenig Unterstützung für die Uppsala Schule und die Transaktionskostentheorie, jedoch deutliche Bewährung der Netzwerkargumentation für die Erklärung der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
13
Wie aus der Aufstellung der Studien zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen erkennbar ist, dominieren zwei theoretische Ausrichtungen die wissenschaftliche Diskussion: Internationalisierungsprozesstheorien und ökonomische Internationalisierungstheorien. Diese beiden Theorierichtungen sollen daher nachfolgend skizziert sowie deren Eignung zur Untersuchung der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, insbesondere der Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen hinterfragt werden. 3.1. Internationalisierungsprozesstheorien Je nach gewählter Abgrenzung können unterschiedliche Schulen der Forschungsrichtung der Internationalisierungsprozesstheorien zugeordnet werden. Hierzu gehören unter anderem die Helsinki Schule (Luostarinen 1994, Welch/Luostarinen 1988, Korhonen/Luostarinen 1996) und die „innovation-related internationalization school“ (Bilkey/Tesar 1977, Bilkey 1978, Cavusgil 1980, Reid 1981, Czinkota 1982). Die prominenteste Internationalisierungsprozesstheorie geht jedoch von der Uppsala Schule aus (Johanson/Wiedersheim-Paul 1975, Johanson/Vahlne 1977/90). Daher steht letztere auch im Fokus der nachfolgenden Auseinandersetzung. Das Uppsala-Modell betrachtet die Internationalisierung der Unternehmung als einen inkrementellen Prozess der Aneignung, Integration und Nutzung von Wissen über Auslandsmärkte und der damit verbundenen fortschreitenden Bindung des Unternehmens an diese Märkte. Dieser Entwicklung liegen die Annahmen zugrunde, dass zum einen fehlendes Wissen über ausländische Märkte ein Hindernis für die internationale Entwicklung eines Unternehmens darstellt, zum anderen dieses Wissen nur durch eigene Erfahrungen auf Auslandsmärkten gewonnen werden kann (Johanson/Vahlne 1977: 23). Auf der operationalen Ebene des Uppsala-Modells können zwei grundsätzliche Richtungen des inkrementalen Internationalisierungsprozesses der Unternehmung unterschieden werden: Das Muster der Ausdehnung der Ressourcenbindung in einem Auslandsmarkt („establishment chain“) sowie die Ausweitung internationaler Aktivitäten in kulturell entfernte Länder („psychic distance“). Die „establishment chain“ stellt eine Stufenabfolge von Marktbearbeitungsformen dar, die ein Unternehmen im Prozess seiner internationalen Expansion sukzessive durchläuft (keine reguläre Exportaktivität, Export mit Hilfe unabhängiger Repräsentanten/Handelsreisenden, Aufbau einer eigenen Verkaufs-
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
niederlassung und Auslandsproduktion). Das Erreichen einer nächsthöheren Stufe im Internationalisierungsprozess bedeutet eine Intensivierung von Information, Erfahrung und Wissen, verbunden mit zunehmender Ressourcenbindung im Ausland. Die psychische Distanz beschreibt die Reihenfolge der bearbeiteten Auslandsmärkte. Unternehmen starten ihr internationales Engagement in Ländern mit geringer psychischer Differenz zum Heimatland, bevor sie auch kulturell entferntere Länder in den Internationalisierungsprozess einbeziehen (Johanson/Wiedersheim-Paul 1975: 306-319). Auf der operationalen Ebene aufbauend entwickeln Johanson/Vahlne (1977: 23-27) ein Prozessmodell, welches als theoretische Ebene des UppsalaModells in die Literatur eingeht. Grundlage des Prozessmodells bilden die behavioristische Theorie der Unternehmung von Cyert/March (1963), die Theorie der Direktinvestition von Aharoni (1966) sowie die Theorie des Unternehmenswachstums von Penrose (1959). In Anlehnung an Aharoni verstehen Johanson/Vahlne Internationalisierung als Resultat eines Prozesses inkrementaler Anpassungen an veränderte Bedingungen in der Unternehmung und ihrem Umfeld. Das Prozessmodell ist durch die Unterscheidung in Zustandsgrößen („state aspects“) und Veränderungsgrößen („change aspects“) bestimmt, die in einem interdependenten und zirkulären Wirkungszusammenhang stehen. So ist der gegenwärtige Status im Internationalisierungsprozess der wesentliche Bestimmungsfaktor des weiteren Internationalisierungsverlaufs. Die zu einem bestimmten Zeitpunkt bestehende Bindung von Ressourcen im ausländischen Markt („market commitment“) und das Wissen über Auslandsmärkte und Aktivitäten („market knowledge“) beeinflussen die Entscheidungen über die weitergehende Internationalisierung („commitment decisions“) und die Durchführung und Ergebnisse bestehender Geschäftsaktivitäten im Auslandsmarkt („current activities“). Andererseits sind Marktwissen und Ressourcenbindung im Ausland die Konsequenz aus den gegenwärtigen Geschäftsaktivitäten und den vorangegangenen Entscheidungen über die Marktbindung. Mit jeder weiteren Internationalisierungsentscheidung verfügt das Unternehmen über einen höheren Wissensstand und ein intensiveres Auslandsengagement. Damit schätzt es die Risiken eines weiteren Internationalisierungsschrittes als geringer ein und bewertet die damit verbundenen Möglichkeiten höher. Somit ist der Internationalisierungsprozess ein organisatorischer Lernprozess, in dessen Verlauf erst neue Erfahrungen zu weitergehenden Internationalisierungsschritten befähigen. Lernen und Erfahrung stehen in einem sich
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
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intensivierenden Wechselspiel mit der Ressourcenbindung im Auslandsmarkt. Das Uppsala Modell ist seit Ende der 70er Jahre vielfach empirischen Studien zur Internationalisierung von Unternehmen zugrunde gelegt worden. Während sich die Argumentation des Uppsala-Modells insbesondere Anfang der 80er Jahre bei der Untersuchung des Exportverhaltens sowie hinsichtlich des Konzeptes der psychischen Distanz bewährt hat,12 nehmen die ambivalenten Befunde und die Kritik13 am Uppsala Modell seither jedoch verstärkt zu.14 Die in der wissenschaftlichen Auseinadersetzung am häufigsten genannten Kritikpunkte am Uppsala Modell können wie folgt zusammengefasst werden: (1) Rückgang der Bedeutung des Konzeptes der psychischen Distanz aufgrund zunehmender Homogenität der Märkte (Barkema/Bell/Pennings 1996: 164, Coviello/Martin 1999: 53, Sullivan/Bauerschmidt 1990: 27); (2) Internationalisierungsverläufe belegen ein Überspringen („leapfrogging“) von Stufen der establishment chain (Hedlund/Kverneland 1985: 50-56); (3) keine adäquate Erklärung einer Unterbrechung oder eines Abbruchs der Internationalisierung in einem Markt vor Erreichen des vollständigen Commitments (Gankema et al 1997); (4) zu starker Determinismus angesichts einer Vielzahl möglicher Markteintrittsstrategien und Expansionspfade (Dalli 1994: 85, Melin 1992: 99, Calof/Beamish 1995: 118); (5) Beschränkung des Geltungsbereiches des Modells auf frühe Phasen im Internationalisierungsprozess (Andersen 1993: 228, Hedlund/Kverneland 1985: 53, Johanson/Mattsson 1988: 309, Melin 1992: 104, Sullivan/Bauerschmidt 1990: 26, Turnbull 1987: 37); (6) Verlust an Erklärungswert für zukünftige Internationalisierungsverläufe aufgrund intensivierten Wettbewerbs und zunehmender Bedeutung des Unternehmensumfeldes (Hedlund/Kverneland 1985: 42-57, Sullivan/Bauerschmidt 1990: 26-28, Turnbull 1987: 37 f.); (7) die dem 12
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Siehe bspw. die Studien von Bilkey/Tesar (1977), Davidson (1980), Cavusgil (1984), Denis/Depelteau (1985), Karafakioglu (1986) oder Juul/Walters (1987). Der überwiegende Teil der empirischen Studien zur Überprüfung des Uppsala-Modells setzen sich mit der operationalen Ebene des Modells auseinander. Die betreffenden Autoren prüfen, ob Unternehmen im Internationalisierungsprozeß die Stufen der „establishment chain“ durchlaufen oder in der Marktwahl von der psychischen Distanz beeinflusst sind. Eine Auseinandersetzung mit der theoretischen Ebene des Modells im Rahmen empirischer Studien erfolgt seltener. Jedoch sind die Ergebnisse auch bezüglich der theoretischen Ebene ambivalent, so konnten bspw. Erramilli/Rao (1990), Sullivan/Bauerschmidt (1990) oder Millington/Bayliss (1990) Inkrementalität im Internationalisierungsprozeß nicht bestätigen. Zu einer Übersicht der Kritikpunkte siehe bspw. Hadjikhani (1997) oder Melin (1992).
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Modell zugrunde liegende lineare Beziehung zwischen Marktwissen und Ressourcenbindung kann nicht zwangsläufig unterstellt werden (Petersen/Pedersen 1996: 16); (8) Ausschluss der Beeinflussung des Internationalisierungsprozesses durch strategische Entscheidungen (Melin 1992: 104, Sullivan/Bauerschmidt 1990: 26-28, Petersen/Pedersen/Sharma 2000: 12); (9) das Modell ist tautologisch (Andersen 1993: 216-217)15 und (10) das Modell ist durch die Konzentration auf das Marktwissen als einzige erklärende Variable partialanalytisch (Sullivan/Bauerschmidt 1990: 26; Calof/Beamish 1995, Oviatt/McDougall 1994; Andersen 1993/1997). Die geübte Kritik hat zu Präzisierungen und Weiterentwicklungen des Uppsala-Modells geführt.16 Nachfolgend soll einerseits auf den Netzwerkgedanken von Johanson/Mattson (1988) eingegangen werden, andererseits sollen die Präzisierungen in dem Beitrag von Johanson/Vahlne (1990) kurz skizziert werden.17 Die wohl bedeutendste Weiterentwicklung stellt die von Johanson/Mattsson (1986/88) vorgenommene Einbindung des Netzwerkgedankenguts in die Diskussion um Internationalisierungsverläufe dar. Grundlegende Annahme des Netzwerkgedankens ist die Abhängigkeit eines Unternehmens von Ressourcen, die von anderen kontrolliert werden. Die Zugehörigkeit zu
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“The core explanation of the model is that increased market knowledge will lead to increased market commitment, and vice versa. However, based on the definition of market commitment and the fact that market knowledge could be regarded as an intangible resource, the explanation above is in fact autological” (Andersen 1993: 216217). Vgl. insbesondere die Arbeiten von Johanson/Mattson (1988), Nordström (1991), Johanson/Vahlne (1992), Hadjikhani (1997), Andersson/Johanson/Vahlne (1997), Majkgard (1998) und Eriksson/Majkgard/Sharma (2000). Hadjikhani (1997) ergänzt das Konzept der Marktbindung als Bestandteil des Prozessmodells um den Gedanken der intangiblen Marktbindung sowie die Dimension der zukünftigen Erwartungen des Unternehmens, die eine treibende Kraft im Internationalisierungsprozess darstellen. Andersson/Johanson/Vahlne (1997) bemühen sich in ihrer Veröffentlichung um einen erweiterten Anwendungsbezug des Uppsala-Modells. Unter Beibehaltung des 1990 in das Modell integrierten Netzwerkgedankens weisen sie auch für in der Internationalisierung fortgeschrittene Unternehmen inkrementales Verhalten im Sinne des Modells nach, wenn sie größere Schritte im Prozess der Internationalisierung auf bereits angesammeltes Wissen und vorhandene Erfahrung in diesen Unternehmen zurückführen. Majkgard (1998) erklärt zudem auf Basis einer integrierten Betrachtung von Prozessmodell, Netzwerkgedanken und erweitertem Konzept des experiential knowledge den Internationalisierungsverlauf der Born Globals mit Beschränkung auf den Dienstleistungssektor.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
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einem Netzwerk bedeutet für ein Unternehmen Zugang zu diesen externen Ressourcen sowie Beziehungen zu Zulieferern, Kunden, Distributeuren sowie zu deren Geschäftspartnern (Johanson/Mattsson 1986: 243-247, Johanson/Mattsson 1988: 295). Einen neuen Markt zu betreten bedeutet im Netzwerkansatz die Einbindung eines Unternehmens in ein neues Netzwerk. Sowohl für das betreffende Unternehmen als auch für weitere Unternehmen dieses Netzwerkes entstehen neue Geschäftsbeziehungen, die bereits existierende Beziehungen aufbrechen oder zu bestehenden Beziehungen hinzugefügt werden. So führen Johanson/Mattsson (1986: 244) aus: „This model … implies that the firm´s activities in industrial markets are cumulative processes, where relationships all the time are established, maintained, developed and broken in order to give satisfactory short-term economic return and create positions in the network, securing the long-term survival and development of the firm. Through the activities in the network the firm develops the relationships which secure the access to important resources and the sale of its products and services.“ Somit entwickeln sich zwischen Unternehmen im Zeitverlauf infolge sozialer Austauschprozesse Geschäftsbeziehungen, in denen die Akteure sequentiell und graduell Vertrauen zueinander aufbauen und sich und ihre Unternehmungen an die Geschäftsbeziehung binden. Neben dem Marktwissen der fokalen Unternehmung wird nun auch das Wissen der anderen Unternehmen des betreffenden Netzwerkes als erklärende Variable berücksichtigt. Die Entwicklung des Marktwissens in der Unternehmung erfolgt damit nicht mehr nur auf Basis eigener Geschäftsaktivitäten, sondern entsteht auch durch die Interaktion im Netzwerk (Johanson/Vahlne 1990: 19). Eine Erweiterung des Prozessmodells um den Netzwerkgedanken bewirkt, dass der Prozess mit den Worten von Johanson/Vahlne eine interorganisationale und nicht nur intraorganisationale Sichtweise erhält. Die prominenteste Präzisierung des Uppsala Internationalisierungsmodells erfolgt in dem Beitrag von Johanson/Vahlne (1990), indem diese zum einen Ausnahmeregeln der Gültigkeit des Modells darlegen und zum anderen den von Johanson/Mattsson (1986/88) eingebrachten Netzwerkgedanken integrieren. Während die Einbringung des Netzwerkgedankens auf durchweg positiv Resonanz gestoßen ist und erste Ansätze der Netzwerkargumentation für die Erklärung von Internationalisierung auch außerhalb der Uppsala Argumentationskette Verwendung finden, ist das Hervorheben von Ausnahmefällen eher skeptisch zu sehen. Der Versuch von Johanson/Vahlne (1990: 12), Kritik durch die Definition von Ausnahmefällen der Gültigkeit des inkrementellen Internationalisierungsmodells für Unternehmen mit sehr großer Ressourcenausstattung, im Falle stabiler und homogener
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
Marktbedingungen sowie für Unternehmen mit ausreichender Erfahrung aus Märkten mit ähnlichen Bedingungen zu begegnen, entkräftet den wesentlichen Teil der angeführten Kritik nicht. Vielmehr veranlasst dies eher zu einem tiefergehenden Diskurs, da durch die Annahmen einerseits der Allgemeinheitsgrad der Theorie deutlich eingeschränkt wird, andererseits die Gefahr der Immunisierung bzw. der nur noch bedingt möglichen Falsifizierbarkeit des gesamten Ansatzes nicht ausgeschlossen werden kann. 3.2. Ökonomische Internationalisierungstheorien Die Forschungsrichtung der ökonomischen Internationalisierungstheorien ist insbesondere geprägt durch transaktionskostentheoretisches Gedankengut, entweder unmittelbar basierend auf den Ausführungen von Williamson (1975/1985/1996) oder übertragen auf multinationale Unternehmen als sogenannte Internalisierungstheorie (Buckley/Casson 1976/1979/1985/ 1993/1998). Zudem hat sich das eklektische Paradigma von Dunning (1977/1979/1980/1988/1993/1995/2000), welches auf der Transaktionskostentheorie, der Theorie des monopolitischen Vorteils sowie der Standorttheorie basiert, als Fundierung zu Fragen der Internationalisierung etabliert. Nachfolgend erfolgt daher zunächst ein kurzer Aufriss der transaktionskostentheoretischen Argumentation, um daran anschließend die Beiträge von Buckley/Casson sowie Dunning zu skizzieren.18 Die Transaktionskostentheorie beurteilt alternative Institutionen der Abwicklung ökonomischer Aktivitäten unter Effizienzaspekten (Williamson 1981: 552/1985: 41). Sie zielt auf Aussagen darüber, welche Arten von Transaktionen in welchen institutionellen Arrangements relativ am kostengünstigsten abgewickelt und organisiert werden können (Ebers/Gotsch 1999: 225). Insbesondere zwei Grundannahmen prägen das Verhalten der Akteure: begrenzte Rationalität und Opportunismus (Williamson 1985, S. 44ff.). Diese Verhaltensannahmen sind von grundlegender Bedeutung für das Auftreten von Vertragsproblemen. Für den Fall unbegrenzter Rationalität bestünde die Möglichkeit zu allumfassenden Verträgen, die opportunistisches Verhalten bedeutungslos werden lassen. Ohne Opportunismus stellen 18
Auf eine umfassende Darstellung der Transaktionskostentheorie wird nachfolgend verzichtet, da die Transaktionskostentheorie als hinreichend bekannt vorausgesetzt wird. Die Rezeption in der deutschsprachigen Literatur hat in den letzten Jahren hinlänglich in organisationstheoretischen Lehrbüchern (bspw. Picot/Dietl/Franck 2002; Kieser 2001) stattgefunden. Eine ausführliche Abhandlung der Internalisierungstheorie sowie Dunnings eklektisches Paradigma liefern bspw. Winkelmann (1997).
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selbst die aufgrund begrenzter Rationalität nur unvollständig formulierbaren Verträge kein grundsätzliches Vertragsproblem dar. Aus der Argumentation des „Organizational Failures Framework“ entwickelte Williamson (1975: 40) das Konzept der Kostendeterminanten, indem er erklärt, dass das Kostenniveau systematisch mit den Transaktionscharakteristika und den Charakteristika der institutionellen Arrangements variiert. Williamson (1979: 239; 1985: 52) identifiziert grundsätzlich drei Transaktionscharakteristika, die auf die Abwicklung und Organisation einer Transaktion einwirken. Diese sind das Ausmaß der getätigten spezifischen Investitionen, die mit der Transaktion verbundene Unsicherheit und die Häufigkeit, mit der sich die Transaktionen wiederholen. Die Faktorspezifität stellt jedoch den zentralen Bestimmungsgrund für die Existenz von Transaktionskosten und folglich für die Wahl des institutionellen Arrangements dar (Williamson 1979: 239; 1985: 52; Picot 1991: 148). So führt Williamson (1985: 56) aus: „[A]sset specificity is the big locomotive to which transaction cost economics owes much of its predictive content ...the absence of asset specificity [would] vitiate much of transaction cost economics“. Williamson (1985: 53) definiert Faktorspezifität als dauerhafte, nicht-triviale Investitionen zur Stützung von Transaktionen. Spezifität ergibt sich durch den Einsatz von Einzwecktechnologien oder, allgemeiner formuliert, aus Investitionen, die für bestimmte Transaktionen getätigt werden und außerhalb dieser Transaktion nur mit Wertverlust für andere Zwecke verwendbar sind. Der Spezifitätsgrad steigt dabei mit der Höhe der appropriierbaren Quasirente, d.h. mit dem Differenzbetrag der Werte, die einem Verfügungsrecht im Rahmen der beabsichtigten Transaktion und seiner nächstbesten Verwendungsmöglichkeit beizumessen ist. Spezifische Investitionen bewirken somit ein besonderes Abhängigkeitsverhältnis, bei dem die Identität der Transaktionspartner wesentlich ist (Williamson 1979: 240/1985: 169, Picot 1991: 148). Der Grad der Abhängigkeit drückt sich in dem Maß aus, in dem die jeweilige Transaktion den anderen Handlungsalternativen überlegen ist. Somit besteht für die Transaktionspartner die Möglichkeit, die Abhängigkeit des anderen jeweils opportunistisch auszunutzen. Transaktionsspezifische Investitionen erhöhen demnach den Anreiz, die den Austauschbeziehungen zugrunde liegenden Konditionen explizit oder implizit nachzuverhandeln, um die eigene Position zu verbessern. Dieses nachträgliche Feilschen um Vertragsbedingungen verursacht ex post-Transaktionskosten. Da Williamson (1985: 290-294) sich nur am Rande mit der Anwendung der transaktionskostentheoretischen Argumentation auf die internationale Unternehmenstätigkeit beschäftigt, blieb es insbesondere Buckley/Casson
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Ein vernachlässigtes Forschungsgebiet
(1976/1979/1985/1993/1998) überlassen, diese Gedanken als Theorie der Internalisierung in der Disziplin des internationalen Managements einzubringen. Die Internalisierungstheorie öffnet das Analysespektrum von marktlichen bis hin zu hierarchischen Internationalisierungsformen, deren komparative Vorteilhaftigkeit anhand der Transaktionscharakteristika Spezifität, Unsicherheit und Häufigkeit beurteilt werden. Hierarchische Internationalisierungsformen erweisen sich zur Auslandsmarktbearbeitung dann als komparativ effizient, wenn aufgrund von faktorspezifischen Investitionen das Risiko von ex-post Vertragsfriktionen durch opportunistisches Verhalten der ausländischen Transaktionspartner als hoch eingeschätzt wird oder faktorspezifische Investitionen aufgrund von marktlichen Unvollkommenheiten gar nicht oder nur erschwert darstellbar sind. In neueren Publikationen erweitern Buckley/Casson (1998: 540) das Spektrum der Prädiktoren und berücksichtigen die Einflussgrößen „location costs, internalization factors, financial variables, cultural factors, trust, psychic distance, market structure, competitive strategy, adaptation costs and costs of doing business abroad”, um einen höheren Erklärungsgehalt für die Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen zu ermöglichen. Dunning (1977/1979/1980/1988/1993/1995/2000) verfolgt mit seinem eklektischen Paradigma den Ansatz, möglichst umfassend diejenigen Prädiktoren aufzuzeigen, die einen Erklärungsbeitrag zur komparativen Effizienz ausgewählter internationaler Marktbearbeitungsformen leisten. Zur Entwicklung seines eklektischen Ansatzes greift Dunning auf die Theorie des monopolitischen Vorteils, die Standorttheorie und die Transaktionskostentheorie zurück. Auf dieser Basis entwickelt Dunning das OLI Konzept, welches Eigentumsvorteile („ownership advantages“), Internalisierungsvorteile („internalisation advantages“) und Standortvorteile („location advantages“) umfasst. Hauptaussage des OLI-Paradigmas ist, dass die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen von der Kombination der OLI Vorteilsdimensionen abhängig ist, wobei zur Internationalisierung Eigentumsvorteile jedoch zwingende Voraussetzung sind. Verfügt das Unternehmen nur über Eigentumsvorteile, wird es vertragliche Ressourcentransfers (bspw. Lizenzen) vorziehen. Hat das Unternehmen zusätzlich Internalisierungsvorteile, kommt es zu Exporten. Falls Eigentumsvorteile, Standortvorteile und Internalisierungsvorteile vorliegen, sind Direktinvestitionen vorteilhaft. In späteren Versionen des eklektischen Paradigmas unternimmt Dunning (2000) erste Schritte zur Aufnahme weiterer Erklärungsfaktoren für die Wahl der Marktbearbeitungsformen. Hierzu gehören „internationalization motives, an enlarged location concept, structural variables for strategy decisions, and intra-company transfer as well
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as de-internationalization opportunities”. Auch votiert Dunning (2000) für Aktivitäten zur Dynamisierung des eklektischen Paradigmas sowie zur Berücksichtigung der Vermehrung von Vermögenswerten durch Internationalisierung. Trotz der weiten Verbreitung und dokumentierten Bewährung der Transaktionskostentheorie19 sowie der darauf aufbauenden Ansätze von Buckley/Casson und Dunning wird auch an diesem Bezugsrahmen deutliche Kritik geübt. Neben den bereits klassischen Kritikpunkten an der Transaktionskostentheorie, wie bspw. der Problematik der Vernachlässigung von Produktionskosten, der Messung von Transaktionskosten, der Vernachlässigung von Machtaspekten, der weitgehenden Ausblendung der institutionellen Umwelt sowie des Partialcharakters der Theorie20 sind insbesondere die für die Fragestellung der Internationalisierung relevanten Kritikpunkte anzusprechen. Die wesentliche Kritik an der transaktionskostentheoretischen Argumentation in Bezug auf die Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen bezieht sich auf dessen isoliert dyadischen sowie statischen Charakter. So wird stets argumentiert, dass das transaktionskostentheoretische Gedankengut grundsätzlich für die Erklärung der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform geeignet ist, jedoch nicht zur Erklärung der Veränderung dieser im Zeitablauf.21 22 Mit dieser Argumentation geht der Vorwurf einher, organisationales Lernen und hiermit verbunden Pfadabhängigkeiten zu vernachlässigen. Zudem werden Transaktionen nur isoliert voneinander betrachtet und nicht Inter-
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Für Metastudien zur empirischen Bewährung transaktionstheoretischer Argumentationen siehe bspw. Shelanski/Klein (1995) oder Rindfleisch/Heide (1997). Siehe hierzu bspw. den Überblicksartikel von Ebers/Gotsch 2001 oder aber Beiträge prominenter Kritker wie Ghoshal und Moran (1996) oder für den deutschsprachigen Diskurs Schneider (1985). Vgl. hierzu bspw. Calof/Beamish (1995: 115), Zafarullah/Ali/Young (1998: 24), Johanson/Mattson (1987: 47); Zajac/Olsen (1993: 135f.); Sydow (1992: 158); Teece (1986: 36), (Madhok 1998: 280) oder Hill (1990: 511). So führen bspw. Benito/Welch (1994: 9) aus: „Lack of attention to the dynamnics of foreign market servicing because of a primary focus on how firms, as rational economic actors, arrive at a more or less optimal mode of entry into a particular foreign market at a given point in time. Less attention has been paid to changes to the initial entry decisions, to how relationships between entities evolve over time and influence the decision-making process and to how market servicing decisions interact with other aspects of the internationalisation of the firm”.
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dependenzen zwischen einzelnen internationalen Aktivitäten oder Transaktionspartner berücksichtigt.23 Mit anderen Worten wird dem komplexen Charakter moderner Kooperations- und Netzwerkformen bislang nicht genügend Rechnung getragen. Granovetter (1985: 495) kritisiert, dass insbesondere die Einbettung von Transaktionen in soziale Beziehungen zu wenig Beachtung findet. Daran anknüpfend wird die Annahme des Opportunismus als zu strikt angesehen sowie die damit einhergehende Vernachlässigung von vertrauensvollen Beziehungen bemängelt (Gulati/Singh 1998: 790; Zaheer/Venkatraman 1995: 379). Zusätzlich zu den o.g. Aspekten muss sich Dunnings eklektisches Paradigma noch weitergehender Kritik stellen (Itaki 1991, Stehn 1992: 63-69, Andersen 1997: 35). So wird vielfach argumentiert, dass die Vorteilskategorien, insbesondere Eigentumsvorteile einerseits und Internalisierungs- und Lokalisierungsvorteile andererseits nicht unabhängig voneinander sind. Zudem vermag Dunnings OLI Schema nur unzureichend erklären, warum manche Unternehmen in ein und demselben Land bei ähnlichen Aktivitäten simultan unterschiedliche Marktbearbeitungsformen wählen. Buckley/Casson (1998: 540) führen daher zur Bewertung aus: „Although the eclectic theory has been regulary revised and updated to accommodate the changing foci of applied research, it is too much of a paradigm or framework and too little of a model to provide detailed advice on research design and hypothesis testing“. 3.3. Auswahl der theoretischen Fundierung zur Analyse Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
der
Weder Internationalisierungsprozesstheorien noch ökonomische Internationalisierungstheorien sind unumstritten, sondern wie aufgezeigt sind beide substantieller Kritik ausgesetzt. Dieses ist jedoch grundsätzlich weder überraschend noch als zwingender Anstoß für eine theoretische Neuorientierung zu sehen. Jede Theorie, die einen gewissen Verbreitungsgrad erlangt hat, löst nicht nur Befunde aus, die hin zu einer Bewährung der Theorie führen, sondern zieht fast zwangsläufig auch Kritik auf sich. Das Argument, dass eine Theorie nicht zuletzt durch einen intensiven und weit verbreiteten Diskurs von Befürwortern und Opponenten „geadelt“ wird, ist vielleicht etwas zugespitzt, jedoch nicht gänzlich von der Hand zu weisen. 23
Vgl. hierzu bspw. Sydow (1992: 156); Zajac/Olsen (1993: 132); Grabher (1993: 5); Zajac/Olsen (1993: 133); Gulati/Nohria/Zaheer (2000: 209); Ebers (1994: 27) oder Ramanathan/Seth/Thomas (1997: 58).
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Sowohl die Uppsala Schule als auch die ökonomische Schule stellen die dominierenden Theorien zur Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen dar. Anhänger beider Schulen könnten mühelos eine Fülle empirischer Studien aufzeigen, die zu einer Bewährung der eigenen theoretischen Anschauung führen. Beide Theorien sind im wesentlichen in den 70er Jahren entwickelt worden und prägen seit nunmehr drei Dekaden die wissenschaftliche Auseinandersetzung in ihren Anwendungsbereichen. Eine grundsätzlich fehlende Eignung einer der beiden Theoriefamilien als Analyserahmen für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit zu konstatieren, wäre daher kaum angebracht. Vielmehr ist die Frage zu stellen, ob und aus welchem Kalkül heraus einer der beiden Theorien im Rahmen der vorliegenden Arbeit der Vorzug gegeben oder ob eine Nutzung beider angestrebt werden sollte. Eklektische Ansätze im Forschungsfeld des internationalen Managements sind nicht unüblich, nicht zuletzt stellt Dunnings eklektisches Paradigma ein prominentes Beispiel dafür dar. Zu fragen ist, ob eine Integration der Gedanken der Internationalisierungsprozesstheorien und der ökonomischen Internationalisierungstheorien wünschenswert und realisierbar ist. Insbesondere in den letzten Jahren sind vermehrt Studien zu finden, die genau dieses Vorhaben der Berücksichtigung beider Theoriefamilien im Sinne einer holistischen Theorie der Internationalisierung anstreben (Coviello/McAuley 1999, Coviello/Martin 1999, O´Farrel et al. 1998, Zafarullah et al. 1998). Bei näherer Betrachtung ist bei den genannten Autoren jedoch eine nebeneinanderstehende statt einer integrierten Argumentation zu finden. Eine wissenschaftstheoretische Diskussion über die Möglichkeit der Integration der beiden Theoriefamilien, insbesondere in Bezug auf die Verträglichkeit der Grundpfeiler der beiden, wird bei keiner der genannten Studien geführt. Aus der kurzen Skizzierung des letzten Abschnitts ist jedoch bereits deutlich geworden, dass diese grundsätzlich unterschiedlichen Anschauungen folgen. Mit der bloßen Argumentation einer potentiellen Komplementarität der Prädiktoren zur Erhöhung der Varianzerklärung ist es somit nicht getan. Solange keine überzeugende wissenschaftstheoretische Diskussion geführt wird, wie diese beiden grundsätzlich eher nicht zu vereinbarenden Denkweisen integriert werden können, ist von einer Zusammenführung beider Theoriefamilien abzuraten.24
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Zu einer ausführlichen Diskussion von Anforderungen und Qualitätsmerkmalen wissenschaftlicher Theorien siehe bspw. Pähler (1986).
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Wird die zweite Möglichkeit näher betrachtet, nämlich die Auswahl einer der beiden Theorien, ist zum einen eine Diskussion über die komparative Vorteilhaftigkeit einer der beiden für die vorliegende Arbeit zu führen und zum anderen aufzuzeigen, wie mit der aufgezeigten Kritik umgegangen werden bzw. wie eine Präzisierung und Weiterentwicklung erfolgen kann. Trotz der Kritik an beiden Theorien ist bereits aufgezeigt worden, dass beide ihre grundsätzliche Eignung zur Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen längst bewiesen haben. Offenkundig ist jedoch auch, dass beide noch deutliche Defizite aufweisen, die einer Analyse der ausländischen Marktbearbeitungsformen Grenzen aufzeigen. Eine Entscheidung für eine der beiden ist daher an der Einschätzung der Tragweite der Kritik und den Möglichkeiten der Weiterentwicklung zur Überwindung dieser Kritik festzumachen. Wie ausgeführt, liegen die wesentlichen Defizite der Uppsala Schule zum einen in der zwingenden Unterstellung eines inkrementell ansteigenden Verlaufs der Internationalisierung sowie der damit einhergehenden Unfähigkeit der Erklärung von Phänomen wie De-Internationalisierung oder der nur sehr eingeschränkt möglichen Erklärung des „leapfrogging“, zum anderen in dem stark partialanalytischen Charakters durch die Verwendung nur eines einzelnen Erklärungskonstruktes. So argumentieren Johanson/Vahlne (1990: 12): „the internationalization process, once it has started, will tend to proceed regardless of whether strategic decisions in that direction are made or not“. Diese Einschränkungen sind gravierend. Vertieft wird die Skepsis durch die weitreichende Zurückhaltung bzw. die Ablehnung von Johanson/Vahlne (1990: 17), die Theorie durch weitere Erklärungsfaktoren zu ergänzen. „There is no ambition to increase the number of explanatory variables, as our aim is really to contribute to an understanding of the incremental nature of the internationalization process“ (Johanson/Vahlne 1990: 17). Zudem ist durch die drei von Johanson/Vahlne (1990) vorgebrachten Ausnahmen der Gültigkeit des Uppsala Modells eine Eignung selbst für mittelständische Unternehmen in Frage zu stellen. Die in vielen Beiträgen implizit unterstellte idealtypische Eignung des Uppsala Modells für die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen negiert den ursprünglichen Kontext der Uppsala Studie, nämlich die Konstellation eines kleinen Landes mit einer hohen Abhängigkeit vom Export. Das Uppsala Modell, ohne dies zu hinterfragen oder gar zu rechtfertigen, auf den Mittelstand auch in größeren Volkswirtschaften zu übertragen,25 erscheint aus Validitätsgesichtspunkten gewagt. Petersen/Pedersen/Sharma (2000: 12, 17) bezweifeln zudem die 25
„The model`s validity is limited to countries like Sweden which are rather small and highly industrialized” (Johanson/Vahlne 1990: 13)
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Anwendbarkeit des Uppsala Modells für heutige Internationalisierungsphänomene: „The Uppsala internationalization theory was conceived in a not-very-global business world populated exclusively by “brick and mortar firms” and with only embryonic information technology” und weiter “the Uppsala IP-model was a precursor of the wave of learning studies that flooded the general business research literature in the 1980s and 1990s. Although knowledge and learning remain key words in internationalization theories the days of simplistic internationalization models are gone for good”. Trotz der Vorzüge wie bspw. der endogenen Dynamik des Modells und der Weiterentwicklungen, insbesondere im Hinblick auf Netzwerkgedanken, erscheint eine Auswahl der Uppsala Theorie für die vorliegenden Untersuchung nicht prioritär. Die transaktionskostentheoretische Schule muss sich insbesondere die Kritik der fehlenden Berücksichtigung von Interdependenzen zwischen einzelnen Transaktionen sowie der Statik und der damit einhergehenden geringen Eignung zur Analyse von Veränderungen im Zeitverlauf stellen. Eine Auswahl der transaktionskostentheoretischen Argumentation im Rahmen der vorliegenden Arbeit kann nur dann erfolgen, wenn Ansätze bzw. Weiterentwicklungen zur Dynamisierung der Theorie in Angriff genommen werden. Dies setzt voraus, dass die Hauptvertreter, insbesondere Williamson, diese Notwendigkeit nicht nur erkennen, sondern auch erste Wege in diese Richtung weisen. Wird diesen Anforderungen in Bezug auf die Transaktionskostentheorie nachgegangen, ist insbesondere in den letzten Jahren eine entsprechende Offenheit und ausdrückliche Ermunterung von Williamson (1992: 349) erkennbar: “transaction cost economics needs to be refined and extended. It needs to be qualified and focused. It needs to be tested empirically”. Angestoßen durch Williamson selbst, durch Weggefährten wie bspw. Richter (2001) oder Autoren wie Roberts/Greenwood (1997) werden erste Pfade zu einer fundierten Erweiterung aufgezeigt. So deutet Williamson (1999: 1101) einerseits auf die endogene Fähigkeit der Transaktionskostentheorie hin, intertemporale Phänomene zu erklären, andererseits sieht er eine zusätzliche theoretische Anreicherung als notwendig an. „Intertemporal complications are not merely incidental but are central to the transaction cost economics project. The most familiar of these is the Fundamental Transformation. … However, I entirely agree that tce stands to benefit from a more fully dynamic construction“. Zu der Richtung möglicher aus Williamsons Sicht legitimierter Weiterentwicklungen führt er (1999: 1104) weiter aus “Although tce made early provision for the difference between explicit and tacit knowledge, it makes only limited contact with the subject of learning. Parties involved in a
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contract learn better over time about the nature of the contractual hazards and of their abilities to communicate and their propensities to cooperate. … More generally, the point is this: a predictive theory of economic organization will be enriched by making more prominent provision for the many ways in which learning influences the intertemporal governance choice calculus”. Insbesondere das aus der „New Economic Sociology“ entstammende Embeddedness-Konzept und der neue Institutionalismus können Wege aufzeigen, den Schwächen der traditionellen transaktionskostentheoretischen Argumentation zu begegnen. So trauen Nakos/Brouthers (2002: 60) einer um Netzwerkargumente angereicherten Transaktionskostentheorie eine Erhöhung des Erklärungsgehaltes für die Untersuchung der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen zu: “Future SME entry mode selection research may wish to use tce which allows the researcher to explore how network relationships may influence entry mode choice” und weiter plädieren Nakos/Brouthers (2002: 60) dafür “to examine the applicability of tce to SME entry mode choice. Since the .. results show that SMEs are in many cases taking innovative products abroad, tce may do a good job of explaining their mode choice decisions”. Aus dieser Argumentation heraus soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit der Transaktionskostentheorie zur Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen der Vorzug gegeben werden. Wie aus den bisherigen Ausführungen ersichtlich, wird hierbei aber nicht der Weg verfolgt, die Transaktionskostentheorie in der traditionellen Konstitution zu verteidigen,26 sondern soll eine Erweiterung der transaktionskostentheoretischen Argumentation für die Frage der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen unter Berücksichtung der angeführten Kritik vorgenommen werden. 4.
Zielsetzung und Gang der Untersuchung
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, insbesondere die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform sowie dessen Veränderungen im Zeitverlauf, theoretisch fundiert empirisch zu analysieren. Aufbauend auf der im letzten Abschnitt vorgenommenen Theorieauswahl soll eine erweiterte transaktionskostentheoretische Argumentation erfolgen. Insbesondere die Vernach-
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Die Gefahr einer solchen Vorgehensweise beschreibt bspw. Van de Ven (1989: 487) wie folgt: „proponents for each theory engage in activities to make their theory better by increasing its internal consistency often at the expense of limiting its scope“.
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lässigung von Interdependenzen mit anderen Transaktionen, die Berücksichtigung bereits bestehender internationaler Aktivitäten und Netzwerkbeziehungen, sowie die primär statische Orientierung sollen im Rahmen einer Theorieerweiterung fokussiert werden. Hierfür sollen insbesondere Anleihen bei dem Embeddedness-Konzept sowie der damit einhergehenden Vertrauens- und Netzwerkdiskussion genommen, der neue Institutionalismus berücksichtigt sowie Konstrukte des Lernens und der Pfadabhängigkeit näher betrachtet werden. Aus inhaltlicher Perspektive sollen die Wahl einzelner ausländischer Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen (Exporte, vertragliche Kooperationen, Joint Venture Unternehmen, Tochtergesellschaften), die Ordnung dieser in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum sowie die Erklärung von Veränderungen der Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Nach Darlegung der Datenbasis der vorliegenden Untersuchung werden in den folgenden Kapiteln gezielte Erweiterungen der transaktionskostentheoretischen Diskussion erfolgen, vor diesem Hintergrund Hypothesen abgeleitet und einer empirischen Überprüfung unterzogen. Konkret erfolgt in Kapitel 2 (Embedded Governance) eine Analyse der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen sowie deren ordinaler Reihung in ein MarktHierarchie-Kontinuum. In Kapitel 3 (Intertemporal Governance) werden Veränderungen der gewählten Marktbearbeitungsformen im Zeitablauf betrachtet. Hierfür werden insbesondere die dynamischen Aspekte einer transaktionskostentheoretischen Argumentation herausgearbeitet. In Kapitel 4 erfolgt eine abschließende Würdigung der vorliegenden Arbeit, welche die Ergebnisse zusammenfasst, die Grenzen der Untersuchung aufzeigt sowie Hinweise für zukünftige Forschungsfelder gibt. 5.
Empirische Datenbasis
In den Kapiteln 2 und 3 wird auf empirische Daten zurückgegriffen, welche der Verfasser in Form von schriftlichen Befragungen mit standardisierten Fragebögen erhoben hat. Zur Datensammlung wurden insgesamt drei aufeinander aufbauende Erhebungen im Zeitraum zwischen November 1999 und Januar 2002 durchgeführt.27 Das methodische Vorgehen wird nachfolgend skizziert.
27
Die Fragebögen befinden sich im Anhang.
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Wie bereits im Rahmen der Begriffsdefinition dargelegt, dient für diese Untersuchung die Beschäftigtenzahl als Abgrenzungskriterium mittelständischer Unternehmen. Deutsche Unternehmen, die zwischen 100 und 1.000 Beschäftigte aufweisen, fallen in die zu untersuchende Grundgesamtheit. Nach Eingabe dieses ersten Selektionskriteriums in das Hoppenstedt Unternehmensverzeichnis,28 welches als Adressdatenbank der Untersuchung zugrunde liegt, wurden insgesamt 19.047 Unternehmen identifiziert, die dieses Kriterium erfüllen. Da im Sinne der Problemstellung nur international tätige Mittelständler befragt werden sollen, wurden die rein national tätigen Unternehmen aus dieser Gesamtheit ausgeschlossen. Dadurch verblieben 4.22929 international tätige mittelständische deutsche Unternehmen. Wird unterstellt, dass die Hoppenstedt Firmendatenbank ein nahezu umfassendes Verzeichnis aller in Deutschland existierenden Unternehmen ist, stellen diese 4.229 Unternehmen die Gesamtpopulation der Untersuchungseinheit dar. Diese Gesamtpopulation wurde im November 1999 erstmals mittels schriftlichen Fragebogens mit dem Ziel angeschrieben, eine grundlegenden Einblick in die internationalen Geschäftstätigkeiten, insbesondere deren ausländische Marktbearbeitungsformen, Internationalisierungsverläufe und internationale Personalmanagementaktivitäten zu gewinnen. Eine schriftliche Nachfassaktion, bei der alle bis dato nicht als Teilnehmer vermerkten Unternehmen mittels Erinnerungsschreiben nochmals adressiert wurden, fand drei Wochen nach dem ursprünglichen Versand statt. Ab der fünften Woche wurde versucht, mit den Angeschriebenen telefonisch Kontakt aufzunehmen, um unser Anliegen nochmals mündlich vorzutragen. Durch diese Vorgehensweise konnte insgesamt im Zeitraum zwischen November 1999 und Februar 2000 ein Rücklauf von 449 Fragebögen (10,6% Rücklaufquote) im Rahmen der ersten Untersuchung erzielt werden.30
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Deutsche Version 2/1999. Ursprünglich wurden 4.415 Unternehmen identifiziert. Da aus den Angaben im Hoppenstedt Verzeichnis jedoch teilweise nicht die nationalen sowie internationalen Konzernstrukturen ersichtlich waren, wurde die Grundgesamtheit nachträglich um 186 Fälle reduziert. Die Rücklaufquote mag intuitiv unter Anbetracht des rigorosen Nachfassens vergleichsweise gering wirken, werden jedoch andere Untersuchungen zur Internationalisierung mittelständischer Untersuchungen (Bamberger/Wrona 1997: 6,9%; Bassen/Behnam/Gilbert 2001: 8,9%) herangezogen, erscheint der Rücklauf bezogen auf das gewählte Untersuchungsobjekt akzeptabel.
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Ziel der zweiten empirischen Erhebung war es, tiefergehende Informationen zu den Bestimmungsfaktoren der Wahl einzelner ausländischer Marktbearbeitungsformen sowie zur grundlegenden Verbreitung internationaler Aktivitäten zu gewinnen. Methodisch knüpft diese Erhebung unmittelbar an die erste Erhebung an. Die 449 teilnehmenden Unternehmen der ersten Befragungsrunde wurde danach gesichtet, ob diese über Auslandsaktivitäten verfügen, die das Ausmaß einer gewöhnlichen Exporttätigkeit übersteigen. Nur diese Unternehmen wurden berücksichtigt, da die tiefergehenden Fragen dieser zweiten Erhebung eine Mindestvarianz an unternehmensbezogenen Internationalisierungsaktivitäten erfordert. Durch diese Selektion verblieben nur diejenigen Unternehmen in der Stichprobe der zweiten Erhebung, die über Auslandsaktivitäten in den Formen vertraglicher Kooperationen, Joint Ventures oder Tochtergesellschaften verfügen. Hierdurch hat sich die Stichprobengröße auf 272 Unternehmen reduziert, die im Juni 2001 wiederum mittels standardisierten Fragebogens angeschrieben wurden. Eine erste Nachfassaktion, bei der alle bis dato nicht als Teilnehmer vermerkten Unternehmen durch Erinnerungsschreiben nochmals adressiert wurden, fand drei Wochen nach dem Versand statt. Ab der fünften Woche wurde wiederum versucht, mit den Angeschriebenen telefonisch Kontakt aufzunehmen, um unser Anliegen nochmals vorzutragen. Durch diese Vorgehensweise konnte insgesamt im Zeitraum zwischen Juni und Juli 2001 ein Rücklauf von 118 Fragebögen (43,4% Rücklaufquote) erzielt werden. Insgesamt handelt es sich um eine im Vergleich zur ersten Erhebung überdurchschnittlich hohe Beteiligung, welche einerseits mit dem restriktiveren Zuschnitt der Stichprobe und andererseits mit der Fortführung des Projektes mit den Teilnehmern der ersten Befragungsrunde begründet werden kann. Die dritte Erhebung, die sich den Veränderungen der ausländischen Marktbearbeitungsformen in ausgewählten Märkten im Zeitablauf widmet, wurde zwischen Dezember 2001 und Januar 2002 durchgeführt. Von den 449 mittelständischen Unternehmen der ersten Erhebung wurden diejenigen ausgewählt, die einen Internationalisierungsverlauf in einem ausgewählten Land aufweisen. Dies impliziert, dass sie bereits mehr als eine Marktbearbeitungsform im Laufe ihrer Internationalisierung in dem relevanten Zielmarkt vollzogen haben. Nach dieser Selektion blieben 223 mittelständische Unternehmen übrig, die in der Erhebung zur Teilnahme aufgefordert wurden. Drei Wochen nach Versand der Fragebögen wurden wiederum alle Unternehmen, die bis dahin noch nicht geantwortet hatten, mittels Erinnerungsbrief angeschrieben. Unternehmen, die im Januar 2002 noch nicht als Teilnehmer registriert waren, wurden telefonisch kontaktiert,
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um unser Anliegen nochmals vorzutragen. Von den 223 angeschriebenen mittelständischen Unternehmen nahmen 119 an der Untersuchung teil. Die Rücklaufquote beläuft sich somit auf 53%. In Analogie zur zweiten Erhebung handelt es sich auch bei der dritten Fragebogenversendung um eine im Vergleich zur ersten Erhebung überdurchschnittlich hohe Beteiligung, welches wiederum einerseits auf den restriktiveren Zuschnitt der Stichprobe und andererseits auf die Fortführung des Projektes mit den Teilnehmern der ersten (und teilweise der zweiten) Befragungsrunde begründet werden kann. Die erhobenen Daten wurden auf „non-response-bias“ sowie „common methods variance“ getestet. In Anlehnung an Oppenheim (1968) wurden mit T-Tests die Daten der ersten 20% („early respondents“) und der letzten 20% („late respondents“) des jeweiligen Rücklaufs der drei Erhebungen in Bezug gesetzt. Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede der beiden Gruppen basierend auf den Kriterien Mitarbeiterzahl und Umsatz des mittelständischen Unternehmens. Ein „non-response-bias“ Problem für die drei Erhebungen ist daher unwahrscheinlich. In Anlehnung an Podsakoff/Organ (1986) wurden zur Prüfung der „common methods variance“ zwei Hauptkomponentenanalysen durchgeführt. Falls die unabhängigen Variablen der statistischen Modelle jeweils alle auf einen Faktor laden oder ein Faktor den Großteil der Varianz erklärt, dann könnte Varianz des Instrumentes ein Problem darstellen. Die Hauptkomponentenanalysen für die Modelle in Kapitel 2 und 3 zeigen jedoch zehn bzw. neun Faktorladungen mit jeweils 13,6% bzw. 17,5% Varianzerklärung in Bezug auf die Variable mit dem jeweils höchsten Eigenwert. Ein Problem der Varianz der Instrumente kann daher ausgeschlossen werden. Je nach Fragestellung der nachfolgenden Kapitel wird auf Daten einzelner dieser drei Erhebungen oder Kombinationen mehrerer Rückgriff genommen. Die Operationalisierungen der Variablen, die deskriptiven Statistiken sowie die zur Hypothesenprüfung verwendeten multivariaten statistischen Verfahren werden in den jeweiligen Kapiteln dargestellt.
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II.
INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: EMBEDDED GOVERNANCE
1.
New Institutional Economics und New Economic Sociology: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Zukunft?
Aus der im ersten Kapitel geführten Diskussion zur theoretischen Fundierung des Problemfeldes der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ist ersichtlich geworden, dass die Kritik an der Transaktionskostentheorie insbesondere auf zwei Aspekte abhebt, nämlich auf den komparativ statischen Charakter des Analyserahmens sowie auf die isolierte Betrachtung von dyadischen Transaktionen. Während die Dynamisierung der transaktionskostentheoretischen Argumentation Gegenstand des dritten Kapitels ist, wird in diesem Kapitel die Kritik an der Analyseeinheit bzw. der ungenügenden Berücksichtigung der strukturellen und institutionellen Einbettung der Transaktion aufgegriffen. Insbesondere in der ökonomischen Soziologie konstituiert sich ein Forschungsprogramm, welches sich in den Anfangsjahren in Opposition zur Transaktionskostentheorie bzw. grundsätzlich zur Theoriefamilie der Neuen Institutionenökonomie („New Institutional Economics“) formiert hat, welches jedoch in den letzten Jahren zunehmend die Position eines möglichen Koalitionspartners einzunehmen gewillt ist. Dieses Forschungsprogramm kann unter dem Label der „New Economic Sociology“ subsumiert werden. Obwohl die New Economic Sociology noch in der Entwicklung begriffen ist, daher ein konkret abgegrenzter Rahmen fehlt, können doch die ersten Eckpfeiler gesichtet und nachfolgend in Bezug auf eine mögliche Ergänzung der Transaktionskostentheorie diskutiert werden. Swedberg (1997: 161), einer der wesentlichen Verteter, führt zur New Economic Sociology aus: „One of the most important developments in modern social science during the past few decades has been the race to fill the void created by mainstream economics failure to do research on economic institutions. … A race which started in the 1970s for the economists and about a decade later for the sociologists. The key contenders are well known – for the economists: transaction cost analysis, agency theory, the property rights perspective, game theory (including evolutionary game theory), and a few other approaches; and for the sociologists: new economic sociology, rational choice sociology and perhaps also socioeconomics”. Aus Sicht Swedbergs stellt der Beitrag von Granovetter aus dem Jahre 1985 („Economic action and social structure: The problem of embeddedness“) zugleich die profilierteste Kritik an der Transaktions-
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kostentheorie als auch das „Manifesto“ der New Economic Sociology dar. Neben Granovetters Artikel prägen die Beiträge von White (1981), Stinchcombe (1983), Baker (1984) und Coleman (1988) den Beginn des Forschungsprogramms der New Economic Sociology in den 80er Jahren. Die transaktionskostentheoretische Annahme, Akteure treffen ihre Entscheidungen isoliert voneinander und ignorieren somit soziale Beziehungen, steht hierbei im Mittelpunkt der Kritik. Granovetter (1982: 2) bezeichnet diese Annahme auch als “assumption of atomized decision-making“. Das von Granovetter (1985: 504) eingeführte Konzept der „Embeddedness“ von Transaktionen dient als Gegenpol zur Atomisierung der Analyseeinheit und ermöglicht die Einführung einer Analyseperspektive, in der dem Akteur sowohl Rationalität unterstellt wird als auch die soziale Struktur der Transaktion Berücksichtigung findet. Im Gegensatz zum methodologischen Individualismus konzeptionalisiert die ökonomische Soziologie die Akteure als „being socially constructed – shaped and constrained by the groups to which they belong” (Pressman/Montecinos 1996: 878). Die Transaktionskostentheorie hingegen versäumt im Wesentlichen die Berücksichtigung des sozialen Kontextes für die Erklärung von institutionellen Arrangements. Williamson (1994: 166) selbst räumt zwar indirekt die Bedeutung des sozialen Kontextes für die Transaktionsanalyse ein (“Although the main predictive of transaction cost economics turns on the attributes of transactions, this is not to say that context is unimportant”), hat bislang jedoch noch keinen systematischen Schritt zur Erweiterung des transaktionskostentheoretischen Rahmens um Aspekte der Einbettung der Transaktion in soziale Beziehungen unternommen (Rooks et al. 2000: 124). Williamson (2000: 597) nimmt diese Diskussion jedoch zum Anlass, die Eignung der Transaktionskostentheorie für unterschiedliche Analyseebenen zu präzisieren. Er sieht letztlich in Übereinstimmung mit seinen Kritikern das Hauptbetätigungsfeld der originären transaktionskostentheoretischen Argumentation in der komparativ effizienten Gestaltung institutioneller Arrangements („Governance“) nur eingeschränkt in der Berücksichtigung der institutionellen Rahmenbedingungen („Institutional Environment“) und kaum in der Berücksichtigung des sozialen Kontextes („Social Embeddedness“).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Tabelle 2:
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Eignung der Transaktionskostentheorie auf unterschiedlichen Analyseebenen (in Anlehnung an Williamson 2000: 597)
Level
Purpose
Catch
Tcesuitability
Governance
Get the governance structures right (alignment governance structures with transactions)
Play the game (mode choice)
Institutional environment Get the institutional environment Formal rules of the game right (property: polity, judiciary, bureaucrazy) Social embeddedness
Customs, traditions, norms, religion – often noncalculative
yes
(yes)
Informal rules of the game
Während sich, wie bereits angedeutet, New Institutional Economics und New Economic Sociology lange nur auf Distanz skeptisch beäugt haben,31 sind in letzter Zeit erste Ansätze einer Annäherung erkennbar. So erklärt Williamson (1993: 98) ansatzweise, dass die Transaktionskostentheorie durchaus in der Lage sei, einige wesentliche Gedanken, insbesondere die Embeddedness Argumentation, aufzunehmen: „Transaction cost economics and embeddedness reasoning are evidently complementary in many respects” (Williamson 1996: 230). Hierdurch inspiriert sind zunehmend auch entsprechende Äußerungen anderer Autoren zu finden. So argumentiert Velthuis (1999: 631): “The similarities between new economic sociology and new institutional economics are so manifold … Therefore, it is remarkable how little co-operation has been taking place between them”. Jones/Hesterly/Borgatti (1997) sehen in der Ergänzung der Transaktions-
31
“For many decades, the disciplines of economics and sociology have been at odds with each other. Economists have looked down on sociology for lacking mathematical rigor; on the other hand, sociologists have criticized economics for being too abstract and formal and for making arbitrary and unrealistic assumptions about human behavior. As a result of this divisiveness, economists have missed important insights from the field of sociology, while sociologists have ignored the significant advances and insights provided by economics” (Pressman/Montecinos 1996: 877).
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
kostentheorie um Argumente der Netzwerktheorie32 das Potential zur Erhöhung der Erklärungsleistung für institutionelle Arrangements. Auch Richter (2001: 2) beurteilt den Kontrast zwischen New Institutional Economics und New Economic Sociology „less sharp than some social scientists might assume”. New Economic Sociology und New Institutional Economics besitzen ein gemeinsames Untersuchungsobjekt (soziales Handeln) und analysieren soziale Strukturen (Institutionen). Unterschiede beziehen sich insbesondere auf die Menschenbilder. Während die Soziologie unterschiedliche Motive menschlichen Handelns zulässt, herrscht individuelle (beschränkte) Rationalität sowie Opportunismus bei den Ökonomen. Embeddedness vermag aus Sicht Richters (2001: 31-32) ein mögliches Verbindungsglied der beiden Disziplinen sein. So führt Richter (2001: 32) aus: „In the course of time NES and NIE may merge … What seems indispensable, though, is to enrich economic institutional analysis with sociological insights”. Auch Granovetter (2001: 1) argumentiert für eine gegenseitige Befruchtung beider Forschungsprogramme und steht einer zukünftigen Theoriesynthese grundsätzlich befürwortend gegenüber. Um jedoch ein solches Vorhaben verfolgen zu können, ist es zunächst erforderlich, einen ausführlicheren Einblick in die Fundamente der New Economic Sociology zu gewinnen. Richter (2001: 5) beschreibt die New Economic Sociology als grundsätzlich eklektisch und pluralistisch. Keine einzelne Perspektive dominiert das Forschungsprogramm. Wird Granovetters (1992: 270) Argumentation gefolgt, liegen der New Economic Sociology drei Annahmen zugrunde: (1) ökonomisches Handeln ist eingebettet in ein Netzwerk sozialer Beziehungen anstatt von atomisierten Akteuren ausgeführt zu werden; (2) ökonomisches Handeln ist der Verfolgung sowohl ökonomischer als auch nicht-
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Das Konzept der Netzwerkorganization (Thorelli 1986, Jarillo 1988, Powell 1990) umfasst nahezu alle Arrangements, die wiederkehrende vertragliche Beziehungen zwischen autonomen Einheiten umfassen. Grundsätzlich stellen Knoten und Verbindungen die Komponenten eines Netzwerkes dar. Werden die Knoten durch Akteure und die Verbindungen durch soziale Beziehungen ersetzt, entsteht ein soziales Netzwerk mit direkten und indirekten Beziehungen von einem Akteur zu einer Vielzahl anderer Akteure (Davern 1997: 288; Gulati 1995: 295). Für Metastudien von Netzwerkbeiträgen, die in soziologischen sowie betriebswirtschaftlichen Fachzeitschriften publiziert sind, siehe bspw. Grandori/Soda (1995) oder Oliver/Ebers (1998).
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ökonomischer Ziele gewidmet33 und (3) ökonomische Institutionen sind sozial konstruiert.34 Eine alleinige Fundierung der New Economic Sociology auf den Arbeiten von Granovetter wird jedoch vielfach als zu eng empfunden. So wird angemerkt, dass der Erklärungsgehalt der New Economic Sociology durch die Berücksichtigung unterschiedlicher Arten der Embeddedness erhöht werden kann. So kritisiert Zelizer (1988: 629) die Tendenz der New Economic Sociology, alle Konstellationen auf soziale Beziehungen und Netzwerke zu reduzieren - eine Tendenz, die sie als “social structural absolutism“ bezeichnet. Eine ausgewogene Analyse sollte zugleich strukturelle, ökonomische und kulturelle Variablen mit berücksichtigen. Auch Pressman/Montecinos (1996: 877) sehen das Forschungsprogramm der New Economoc Sociology umfassender: “culture, social forces, and economic phenomena – not as separate domains, but rather as elements that deeply interpenetrate each other, forming a complex reality”. In diesem Sinne differenzieren Zukin/DiMaggio (1990: 17) das Konstrukt der Embeddedness in vier unterschiedliche Facetten: strukturelle, politische, kognitive und kulturelle Embeddedness. Granovetters (1985/1992) Argumentation ist in dieser Typologie insbesondere der strukturellen Embeddedness zuzuordnen, während Zukin/DiMaggio die Konzeptionalisierung der kognitiven, kulturellen und politischen Embeddedness am ehesten durch Einbindung des Neuen Institutionalismus berücksichtigt sehen. Rooks et al. (2000: 135) schlagen aufgrund der deutlichen Interdependenzen zwischen kognitiver, kultureller und politischer Embeddedness sowie der theoretischen Fassung dieser Facetten durch den Neuen Institutionalismus
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Ökonomisches Handeln stellt daher nur eine spezielle Kategorie sozialen Handelns dar. Ökonomische Beziehungen zwischen zwei Akteuren können unterschiedlichen Charakters sein: implizit oder explizit, hierarchisch oder gleichgestellt, durch freie Partnerwahl oder Machtbeziehungen geprägt sein, einseitig oder reziprok, auf Vertrauen basierend oder durch Misstrauen geprägt. Institutionen müssen nicht zwangsläufig das Ergebnis konsequent rationaler Entscheidungen sein, sondern können auch durch habituelles Verhalten, insbesondere der Pfadabhängigkeit, als eine weitere Möglichkeit eines beschränkt rationalen Verhaltens aufgefasst werden.
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eine Einteilung des Embeddedness Konstruktes in zwei Kategorien vor: Strukturelle Embeddedness35 und institutionelle Embeddedness. Anlehnend an Zukin/DiMaggio (1990), jedoch die konzeptionelle Zweiteilung des Embeddedness Konstruktes von Rooks et al. (2000) übernehmend, wird das Forschungsprogramm der New Economic Sociology nachfolgend anhand der beiden Dimensionen strukturelle Embeddedness und institutionelle Embeddedness näher diskutiert. Der strukturellen Embeddedness liegt im Kern die Argumentation der Netzwerktheorie zugrunde und baut wesentlich auf den Arbeiten von Granovetter auf.36 Die institutionelle Embeddedness hebt auf kulturelle, politische und kognitive Aspekte ab und wird anhand der Argumentation des Neuen Institutionalismus (DiMaggio/Powell 1983; Tolbert/Zucker 1984; Meyer/Rowan 1977; Scott/Meyer 1991) gefasst. 2.
Strukturelle Embeddedness
Williamson (1994: 85) räumt in Bezug auf die transaktionskostentheoretische Argumentation selbst ein, dass „network relations are given short shrift”. Die Neue Institutionenökonomie berücksichtigt nur einen kleinen Teil des realen Beziehungsgeflechts, d.h. sie vernachlässigt insbesondere nicht-ökonomische soziale Beziehungen, obwohl diese Bestandteil des Sozialen Kapitals der Akteure sind (Coleman 1988). In der Welt positiver Transaktionskosten können soziale Beziehungen zwischen Akteuren und somit die soziale Struktur von Märkten jedoch nicht unberücksichtigt bleiben (Richter 2002: 2-3). Williamson (1993: 56) scheint der Netzwerkargumentation durchaus aufgeschlossen gegenüberzustehen und lässt ansatzweise eine Vereinbarkeit mit der transaktionskostentheoretischen Argumentation erkennen, wenn er ausführt: „Transaction cost economics mainly works out of a dyadic setup. Albeit adequate and
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Die strukturelle Embeddedness umfasst hierbei die Subdimensionen temporale and netzwerkorientierte Embeddedness. Während die temporale embeddedness Gegenstand des nächsten Kapitels ist, erfolgt in diesem Kapitel die Betrachtung der netwerkorientierten Embeddedness. In Anlehnung an Granovetter (1992: 35) kann somit strukturelle Embeddedness als Ausmaß zu dem “dyad´s mutual contacts are connected to one another” verstanden werden. Dies bedeutet, dass Organisationen nicht nur untereinander Beziehungen unterhalten, sondern auch Beziehungen zu Dritten und somit Akteure indirekt via Dritte miteinander verbunden sind. Soziale Beziehungen bestehen dabei sowohl aus geschäftlichen als auch persönlichen Beziehungen, wobei Granovetter (1994: 454, 462-462) für geschäftliche Beziehungen den Begriff “business group” verwendet.
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instructive for studying many complex transactions, provision for larger numbers of actors and interaction effects is sometimes needed. The nature and importance of embeddedness (Granovetter 1985) are underdeveloped”. Diese Offenheit ist nicht zuletzt dadurch bedingt, dass die der transaktionskostentheoretischen Argumentation zugrunde liegende Verhaltensannahme der beschränkten Rationalität auch dem Konzept der Embeddedness von Granovetter zugrunde liegt (Richter 2001: 27). Ebenso lässt sich das Konstrukt der Faktorspezifität in die Welt der strukturellen Embeddedness übertragen, indem eine Erweiterung in Richtung „network asset specificity“ oder „coalition specific assets“ erfolgt (Alchian 1984: 35).37 Bei Vorliegen hoher struktureller Embeddedness können Unternehmen nicht nur eigene Ressourcen nutzen, sondern haben auch Zugriff auf Netzwerkressourcen. Insbesondere für mittelständische Unternehmen bewirkt die Eingebundenheit in Netzwerkbeziehungen, dass ressourcenbedingte Restriktionen der Internationalisierung überwunden werden können (Grandinetti/Rullani 1994: 238-241; Tavakoli/McKiernan 1999: 80). Informationen und Erfahrungen von Netzwerkunternehmen können genutzt werden, ohne diese Erfahrungen eigenhändig erwerben zu müssen. So kann der Anstoß für ein Auslandsgeschäft durch ein Netzwerkmitglied erfolgen, der Zugang zu einem Auslandsmarkt erst durch das Netzwerk ermöglicht werden oder intendiert ein Netzwerkmitglied für ausländische Geschäftsbeziehungen gewählt werden. Der Internationalisierungsprozess, initiiert und gelenkt durch Beziehungen innerhalb des Netzwerkes, kann beschleunigter und in strategisch-selektiven anstatt inkrementellen Schritten voranschreiten, wobei psychische Distanzen zwischen Ländern an Bedeutung verlieren. Durch die Nutzung von Positionen etablierter Unternehmen im Netzwerk reduziert sich die Notwendigkeit der eigenen Wissensentwicklung, der Durchführung von eigenen Investitionen sowie die für die Auslandstätigkeit einzugehende Risikoposition. Der Grad des Zugangs zu Ressourcen und Fähigkeiten innerhalb von Netzwerken bestimmt den Status der Unternehmung in ihrem Internationalisierungsprozess (Grandinetti/Rullani 1994: 24; Björkman/Forsgren 2000: 13).
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“Williamson´s fundamental transformation, resulting from transaction-specific investments, can be also applied to social networks. Actors have to pay an entry fee for becoming members of an existing network or have to invest in the establishment of a new one. Afterwards they are locked into a complex, multilateral relationship” (Shapiro/Varian 1999: 11).
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Je höher die strukturelle Embeddedness desto umfangreicher die Informationen, die die einzelnen Netzwerkmitglieder über die anderen Netzwerkmitglieder besitzen und je umfangreicher die Beschränkungen bezüglich des Verhaltens der Netzwerkmitglieder (Burt 1992). Hierdurch ist die Gewährung eines beschränkten Zugangs möglich, Netzwerkmitgliedern stehen Informationen zur Zuverlässigkeit anderer Akteure zur Verfügung. So können Berichte (oder ggf. auch schon Gerüchte) über unkooperatives Verhalten eines Dritten die Wahrscheinlichkeit direkter Beziehungen zu diesem reduzieren (Burt/Knez 1995). Die strukturelle Embeddedness ermöglicht somit die Nutzung kollektiver Sanktionen „since parties must know about misfeasance in order to act jointly to condemn or ostracize perpetrators” (Jones/Hesterly/Borgatti 1997: 439). Strukturelle Embeddedness umfasst das Potential unterschiedlicher Verhaltensdispositionen zwischen den Akteuren in einem Netzwerk (Granovetter 1985, Kreps 1990, Raub/Weesie 1990, Burt/Knez 1995). Wie bereits im ersten Kapitel angedeutet, besteht ein weitreichender Konsens darüber, dass die Opportunismusannahme der Transaktionskostentheorie38 unzureichend das menschliche Verhalten abzubilden im Stande ist und letztlich zu Inkonsistenzen in der transaktionskostentheoretischen
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Opportunismus definiert Williamson (1975: 26, 1979: 957, 1981: 676, 1985: 47) als „self-interest seeking with guile“, d.h. Individuen versuchen ihre Interessen auch mit List, Tücke und Täuschung durchzusetzen. Dabei tritt Opportunismus selten in offener, sondern häufig in subtiler Form auf. Opportunistische Verhaltensweisen sind beispielsweise die Verschleierung von Eigenschaften, die Verzerrung von Informationen, das Aussprechen leerer Drohungen sowie falscher Versprechungen, das Brechen von Abmachungen und das Vertuschen von schlechter Arbeit. Nicht alle Individuen verhalten sich opportunistisch, aber einige. Dies lässt das Entdecken von opportunistischem Verhalten kostspielig werden. Williamson (1985: 64) charakterisiert den Menschen somit nicht grundsätzlich als Opportunisten, sondern nimmt an, dass „some individuals are opportunistic some of the time“. Er unterstellt jedoch eine räuberische Wirkung der opportunistischen Verhaltensweisen einer unehrlichen Minderheit auf die sozialisierte Mehrheit (Williamson 1993: 98). Die Gefahr des ex post-Opportunismus ist bei Vertragsabschluss mitzuberücksichtigen, da diese aufgrund von Unsicherheit und eingeschränkter Rationalität zum Zeitpunkt der Übereinkunft nicht ausgeschlossen werden kann. Transaktionspartner stehen somit vor den Problemen der ex anteIdentifikation opportunistischer Individuen, wodurch das Risiko der Vertragserfüllung und Neuverhandlungen erhöht wird.
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Argumentation führt.39 Provan (1993: 843) sieht unabhängig des Vorliegens hoher Faktorspezifität und „small numbers bargaining“ eine sinkende Wahrscheinlichkeit opportunistischen Verhaltens einzelner Netzwerkmitglieder mit zunehmender Embeddedness. Opportunistisches Verhalten wird in Netzwerken grundsätzlich durch abnehmende Informationsverzerrungen und -asymmetrien beschränkt. Opportunistische Verhaltensweisen werden durch den weitreichenden Informationsfluss aufgedeckt und innerhalb des Netzwerkes kommuniziert (Provan 1993: 844). Durch die engen sozialen Beziehungen wird somit die Unsicherheit bei der Abwicklung von Transaktionen eingeschränkt.40 Opportunistisches Verhalten wirkt sich innerhalb eines Netzwerkes negativ auf das Ansehen eines Unternehmens aus. Besitzt ein Unternehmen eine makellose Reputation, ist es unwahrscheinlich, dass es diese durch opportunistisches Verhalten aufs Spiel setzen wird. Eine Verschlechterung der Reputation hätte negative Konsequenzen in Bezug auf die Positionierung des Unternehmens innerhalb des Netzwerkes sowie in Bezug auf deren Macht innerhalb der sozialen Beziehungen. Das Bewusstsein, dass jeder Netzwerkakteur durch opportunistisches Verhalten letztlich sich selbst schadet, erhöht die Zuversicht in das Verhalten der Netzwerkakteure (Provan 1993: 843; Gulati 1998: 303). Daher bieten Transaktionen, die sich durch ein hohes Ausmaß an struktureller Embeddedness auszeichnen, einen endogenen Schutz gegen Opportunismus. Strukturelle Embeddedness reduziert daher das Erfordernis formaler Sicherungsmechanismen (Uzzi 1997; Hill 1990).
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„Scholars have increasingly challenged the assumption that managers have an underlying propensity to behave opportunistically ... suggesting instead that Williamson's solution is unduly skewed toward short-term exploitation“ (Parkhe 1993c: 307). Ghoshal/Moran (1996) kritisieren, dass Williamson Opportunismus gleichzeitig als Verhaltensannahme und als Ergebnis der Wahl des institutionellen Arrangements konzeptionalisiert. In der einschlägigen Literatur findet sich daher eine wachsende Anzahl von Beiträgen, die eine jederzeitige Unterstellung von Opportunismus kritisieren und auf die Relevanz vertrauensvoller Geschäftsbeziehungen verweisen. Vgl. bspw. Powell (1990: 305); Uzzi (1997: 45); Jarillo (1988: 37); Gulati/Singh (1998: 790).
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In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung wird dieses Phänomen durch die Vertrauensforschung41 abgebildet, welche in den letzten Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Obwohl sich, im wissenschaftlichen Diskurs nicht überraschend, bislang keine einheitliche Begrifflichkeit42 bzw. kein allseits anerkanntes Begriffsverständnis für das Konstrukt Vertrauen herausprägen konnte,43 weisen die Studien doch ein vergleichsweise einheitliches Bild in Bezug auf die Reduktion von Opportunismus auf. Vertrauen stellt einen “self-enforcing” Schutzmechanismus gegen opportunistisches Verhalten dar (Bradach/Eccles 1989, Powell 1990). Explizite Verträge werden durch implizite Vereinbarungen ersetzt (Ouchi 1980: 130; Gulati 1995: 92-93; Ring/Van de Ven, 1994, 103 f.). Vertrauen
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Einen Überblick über die unterschiedlichen Strömungen der Vertrauensforschung ist bei Butler (1991: 644-647), Sitkin/Roth (1993: 368-370) oder auch Ring (1993: 7) zu finden. Stellvertretend für viele argumentiert Arrow (1974: 24): „ethical elements enter in some measure into every contract; without them, no market could function. There is an element of trust in every transaction“. Die Ausführungen von Dasgupta (1988: 49): „Trust is central to all transactions and yet economists rarely discuss the notion“ oder Kahneman/Knetsch/Thaler (1986: 299), welche die Forderung aufstellen „to modify standard microeconomic models to incorporate norms of fairness“ und auch Barney (1990: 385) „there is plenty of room in organizational economics for trust, although a great deal more research in this area is needed“ spiegeln das deutliche Interesse an einer Diskussion von Vertrauen im Rahmen ökonomischer Theorien wider. Nooteboom (1996: 987-988) konkretisiert die Kritik einer jederzeitigen Opportunismusunterstellung und argumentiert: „It is reasonable to say that prior to transaction one is uncertain about the partner’s potential opportunism, and hence take opportunism into account. Once one takes time into account, in ongoing transactions, it is unreasonable to ignore the formation of perceptions about propensities towards opportunism, and the possibility of building trust“. “It is expected that inclusion of the social-context variable of trust in the tce framework will yield a model with greater predictive validity” (Chiles/McMackin 1996: 88). 42 In der einschlägigen Literatur finden sich Begrifflichkeiten wie bspw. „goodwill trust“ oder „resilient trust“ im englischen Sprachgebrauch sowie widerstandsfähiges Vertrauen oder unverwüstliches Vertrauen im deutschen Sprachgebrauch (siehe für eine ausführlichere Diskussion im Rahmen von Joint Venture Beziehungen bspw. Kabst 2000). 43 „There is a degree of convergence in the definition of trust which can be summarized as follows: trust ... is a particular level of the subjective probability with which an agent assesses that another agent or group of agents will perform a particular action ... When we say we trust someone or that someone is trustworthy, we implicitly mean that the probability that he will perform an action that is beneficial or at least not detrimental to us is high enough for us to consider engaging in some form of cooperation with him“ (Gambetta 1988: 217).
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reduziert folglich das Ausmaß formaler Sicherungsmechanismen44 oder wie es Noorderhaven (1993: 1) ausdrückt: „Trust indicates the willingness of a firm to engage in a transaction in the absence of adequate safeguards“. Zur Stabilität von Vertrauen wird in der Literatur zumeist angemerkt, dass Vertrauen auf der gegenseitigen Erwartung basiert, die Geschäftspartner üben im Zeitverlauf die Geschäftsbeziehung über die formalen Vereinbarungen hinaus in beiderseitigem Sinne aus (Sako 1992: 36-40; Nooteboom 1996: 990). Eine Nichterfüllung der Erwartungen bzw. ein beschränkt opportunistisches Verhalten des Transaktionspartners führt nicht unmittelbar zu einer Re-Evaluierung der Transaktionsbeziehung. Der Akteur ist von dem grundsätzlichen Wohlwollen seines Transaktionspartners überzeugt, so dass Vertrauen gelegentliche Divergenzen zwischen Verhaltenserwartung und tatsächlichem Verhalten übersteht (Ring 1993: 10; Ring/Van de Ven 1994: 107). Madhok (1995: 123) bezeichnet dies als „bands of tolerance“. Erst bei wiederholter Nichterfüllung der Verhaltenserwartung verliert der Akteur die Zuversicht in das Wohlwollen des Transaktionspartners und revidiert die Transaktionsbedingungen (Madhok 1995: 120; Ring/Van de Ven 1994: 108). Vertrauen in sozialen Beziehungen stellt somit einen weiteren, Preise und Autorität ergänzenden Kontrollmechanismus dar. Vertrauen kann die Spezifikation und Überwachung von Verträgen verringern, die Kooperationsanreize steigern und die mit der Transaktion einhergehende Unsicherheit reduzieren (Nooteboom/Berger/Noorderhaven 1997: 310). Vertrauen als Bestandteil ökonomischer Transaktionen beeinflusst die Effizienz sozialer Beziehungen innerhalb eines Netzwerkes (Gulati 1998: 303, Zaheer/Venkatraman 1995: 379, Larson 1992: 98). Obwohl Williamson (1993: 463) der Einführung eines Konstruktes Vertrauen in die Transaktionskostentheorie grundsätzlich reserviert gegenübersteht und auf das von ihm in Geschäftsbeziehungen relevante Konzept des „calculative trust“ (im Gegensatz zum „personal trust“45) verweist, welches in dem Risikokonzept der Transaktionskostentheorie 44
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Vgl. bspw. Lazerson (1988: 340); Jarillo (1988: 37); Nooteboom (1996: 989); Madhock (1995: 120); Ouchi (1980: 130); Ring (1993: 385). „Personal trust“ bezeichnet Williamson (1993: 463) als „noncalculative“. Aus Sicht von Williamson ist „personal trust“ nur im Rahmen persönlicher Beziehungen relevant, während für Geschäftsbeziehungen diese Art des persönlichen Vertrauens aufgrund des jeder Geschäftsbeziehung zugrunde liegenden ökonomischen Kalküls nicht übertragbar ist.
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berücksichtigt ist, widerspricht die hier geführte Argumentation nicht den transaktionskostentheoretischen Fundamenten. Williamsons (1999: 10981105) wesentlicher Einwand in die Richtung der Vertrauensforschung wendet sich gegen die Aufgabe des Konstruktes Opportunismus: “Absent opportunism, all of the following would vanish: moral hazard, adverse selection, shirking, filtering, undisclosed subgoal pursuit, distortions, and all other strategic deceits. If, moreover, as hitherto stated, governance arises (in part) to mitigate these hazards, then to assume the absence of opportunism will miss much of the action. Our understanding of economic organization would be needlessly impoverished as a consequence”. Die von Williamson strikt abgelehnte Eliminierung des Konstruktes Opportunismus findet im Rahmen der strukturellen Embeddedness Diskussion jedoch nicht statt. Opportunismus als Konstrukt wird durch die geführte Argumentation nicht grundlegend in Frage gestellt, sondern nur in ausgewählten Konstellationen, in denen die strukturelle Embeddedness ein geringeres Risiko vertraglicher Friktionen bedingt, relativiert. Richter (2001: 7) vermag darüber hinaus durch historische Rückbesinnung grundlegend die Brücke zwischen New Institutional Economics und New Economic Sociology im Rahmen der Vertrauensdiskussion zu schlagen. Eine gemeinsame Grundlage für Vertrauen und rationales Handeln sieht Richter in dem übergreifenden Konzept des menschlichen Handelns, welches von egoistischem bis zu altruistischem Verhalten reicht. Hierbei dient Richter der Rückgriff auf den Institutionalisten Schmoller (1900: 33), der ökonomisches Handeln in engem Zusammenhang mit Eigennutzstreben sieht, jedoch um dieses Phänomen tiefergehender zu analysieren, eine historische und psychologische Rückbesinnung auf die Triebfedern des wirtschaftlichen Handelns für notwendig erachtet. Ähnlich argumentiert North (1990: 17), wesentlicher Vertreter der „Evolutionary Economics“, indem er eine Modifikation institutionenökonomischer Annahmen für essentiell zur Fortentwicklung der sozialwissenschaftlichen Forschung erachtet. Er beurteilt die Motivation der Akteure als weit komplizierter als in der Institutionenökonomie angenommen. Daher sieht er im Lager der Ökonomen, die er als “born reductionists“ bezeichnet, ein zunehmendes Bewusstsein für Alternativen zu einem strikt rationalen Entscheidungsverhalten. Auch Ouchi (1979) betont mit dem Konzept der Clan-Strukturen die Bedeutung von sozialer Kontrolle. In Bezug auf die transaktionskostentheoretische Argumentation weist er auf die Notwendigkeit hin, soziale Kontrolle zu einer ausschließlich rational orientierten Konzeptionalisierung von Kontrolle zu ergänzen. Selbst Coase (1988), als Begründer der Neuen Institutionenökonomie, räumt ein, dass die institutionenökonomische
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Argumentation möglicherweise zuviel Betonung auf Opportunismus bei der Betrachtung vertraglicher Arrangements legt. Die strukturelle Embeddedness Argumentation verlässt somit nicht das grundlegende Forschungsprogramm der Neuen Institutionenökonomie. Die Wirkungszusammenhänge lehnen sich jedoch tendenziell eher an die „Washington School“ (North 1990) sowie an die Ausführungen von Ouchi (1979) an. Der Zugang zu Netzwerkressourcen und die Möglichkeit des Vertrauens zwischen Netzwerkakteuren stellen vitale Ergänzungen der transaktionskostentheoretischen Argumentation hin zu einer Erhöhung des Erklärungsgehaltes für die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen dar. 3.
Institutionelle Embeddedness
Empirische Studien zur Erklärung der Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen haben neben Organisationscharakteristika auch die institutionellen Rahmenbedingungen des Auslandsmarktes zu berücksichtigen. Diese Erkenntnis ist weder überraschend noch neu. So gehören in der einschlägigen Literatur bspw. kulturelle Unterschiede, politisches Risiko oder gesetzliche Rahmenbedingungen zum Standardrepertoire empirischer Studien.46 Für die Konzeptionalisierung der institutionellen Embeddedness stellt sich somit die Frage, welche Facetten des institutionellen Umfeldes zu berücksichtigen sind und inwieweit die bestehende transaktionskostentheoretische Argumentation dieses bereits leistet bzw. dieses konzeptionell abzubilden im Stande ist. Während Williamson (1975) in seinen frühen Arbeiten das institutionelle Umfeld, in dem Transaktionen stattfinden, anspricht und dieses durch die Transaktionsatmosphäre vage konzeptionell würdigt, gerät die institutionelle Einbettung in Williamsons Publikationen der 80er Jahre nahezu in Vergessenheit. Erst in den 90er Jahren erkennt Williamson (1996: 223), dass „institutional feedback is underdeveloped in tce“. Die hohe Bedeutung, die Williamson nunmehr diesem Defizit beimisst, ist auch dadurch ersichtlich, dass er seine Doktoranden in den 90er Jahren gezielt Arbeiten zur institutionellen Einbettung von Transaktionen verfassen lässt (Oxley 1997/1999, Henisz/Williamson 1999, Henisz 1999) oder hochrangige 46
Vgl. bspw. die empirischen Studien von Davidson/McFetridge (1985), Kwon/Konopa (1993), Dunning (1980), Root (1987), Kogut/Singh (1988), Contractor (1984), Caves (1971), Gatignon/Anderson (1988), Anand/Delios (1997), Eramilli (1991) oder Agarwal (1994).
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Repräsentanten der „International Society of New Institutional Economics“ sich auf den jährlich stattfindenden Konferenzen an prominenter Stelle damit befassen. So führt Menard (2002: 12) als ehemaliger Vorsitzender der „International Society of New Institutional Economics“ im Rahmen seiner Konferenzpräsentation aus: „A source of uncertainties, almost always mentioned but very rarely analysed or tested [within transaction cost economics], is associated to the institutional environment”. Um dieses Defizit aufzugreifen sowie eine umfassendere konzeptionelle Brücke zwischen institutionellem Umfeld und der Neuen Institutionenökonomie zu konstruieren, erfolgt zumeist der Verweis auf North (1981/1990/1991). North, wie bereits aus der Argumentation zur strukturellen Embeddedness ersichtlich, hat im Gegensatz zu Williamson wiederholt auf die Bedeutung der institutionellen Regeln, in denen die Akteure handeln, d.h. auf die Bedeutung des Umfeldes von Transaktionen für die komparativ effizienzorientierte Wahl von Arrangements hingewiesen. North argumentiert, dass die institutionelle Struktur einer Gesellschaft Einfluss auf die Kosten der Durchführung einer Transaktion ausübt. Als institutionelle Rahmenbedingungen versteht North sowohl formale als auch informale Beschränkungen von Interaktionen. Formale Rahmenbedingungen umfassen beispielsweise politische oder wirtschaftliche Regeln. Informale Rahmenbedingungen beinhalten beispielsweise die Normen und Werte einer Gesellschaft, ihre Kultur und Ideologie. Nachfolgend sollen daher zunächst die Arbeiten von Oxley (1997/1999) und Henisz/Williamson (1999) kurz skizziert werden, welche initiiert durch Williamson und geleitet durch die Arbeiten von North einen Einblick in die derzeitige transaktionskostentheoretische Diskussion zur Berücksichtigung des institutionellen Umfeldes geben. Henisz/Williamson (1999) diskutieren die Veränderungen der institutionellen Umwelt im Zeitverlauf sowie zwischen unterschiedlichen Ländern. Sie unterscheiden in Anlehnung an North zwischen informaler Ebene (Normen, Werte, Religion) und formaler Ebene (Politik, Legislative, Vertrags- und Verfügungsrechte), widmen sich in ihrem Beitrag allerdings primär der formalen Umwelt, insbesondere dem „property rights regime“. Henisz/Williamson (1999: 267-268) sehen in Ländern, in denen die Vorschriften zu Eigentums- bzw. Verfügungsrechten leicht zu verändern sind bzw. sich in der Vergangenheit als eher instabil erwiesen haben, für das multinationale Unternehmen eine Gefahr in zweifacher Hinsicht: Zum einen weist der Staat bzw. die Regierung eine höhere Wahrscheinlichkeit opportunistischen Verhaltens im eigenen Interesse auf (direktes politisches Risiko), zum anderen könnte der Transaktionspartner im fokalen Gastland
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oder ein heimischer Wettbewerber des Gastlandes den Staat bzw. die Regierung beeinflussen, um die eigenen Interesse auf Kosten des multinationalen Unternehmens durchzusetzen (indirektes politisches Risiko). Henisz/Williamson bezeichnen dies als direkte und indirekte politische Gefahren der institutionellen Umwelt. In Anbetracht dieser politischer Friktionen hat das multinationale Unternehmen drei Aspekte bezüglich der ausländischen Marktbearbeitung zu beurteilen: (1) Ob eine Kooperation mit einem einheimischen Unternehmen eine Reduzierung des politischen Risikos bewirken kann, (2) ob die Nutzung informeller Märkte (bspw. des „Schwarzmarktes“) einen Schutz gegen die “grabbing hand” des Staates bedeuten kann oder (3) ob eine Kooperation mit einheimischen Unternehmen sogar das politische Risiko weiter erhöht, da einheimische Kooperationspartner ihren Einfluss auf den Staat opportunistisch zu Ungunsten des multinationalen Unternehmens ausüben können. Henisz/Williamson (1999: 268) kommen zu der Schlussfolgerung, dass Kooperationen das kostengünstigste Arrangement darstellen, jedoch bei steigenden vertraglichen Risiken zu Gunsten von eigenkapitalbasierten Organisationsformen ausgetauscht werden. Direkte politische Risiken erhöhen die Attraktivität von Kooperationen, während indirekte politische Risiken die Attraktivität von Kooperationen reduzieren. Oxley (1999: 285-288) untersucht den Einfluss von Unterschieden in der Institutionalisierung von Vorschriften zum Schutz von Verfügungsrechten („intellectual property rights protection”) auf die Kontrolle von Technologietransfers in Allianzen. Der Fokus von Oxleys Untersuchung liegt dabei auf der international komparativen Analyse von eigenkapitalbasierten versus vertraglichen Kooperationen. Der Schutz von Verfügungsrechten in internationalen Kooperationen variiert in einzelnen Ländern in Abhängigkeit von den nationalen Patentvorschriften oder anderen Regularien zum Schutz von Verfügungsrechten. Eigenkapitalbasierte Kooperationen können in Konstellationen ungenügender Schutzvorschriften die Gefahr ungewollter Diffusion von taziten Vermögenswerten durch den geteilten Eigentümerstatus und die damit einhergehende Steuerung und Kontrolle reduzieren. Oxley folgert aus ihrer Untersuchung, dass die Wahl einer Organisationsform, deren Entwicklung und Stabilität wesentlich von der institutionellen Embeddedness abhängen. Aus den aufgezeigten Studien wird einerseits deutlich, dass sich die transaktionskostentheoretische Diskussion seit den 90er Jahren verstärkt mit Aspekten des institutionellen Umfeldes auseinandersetzt. Anderseits ist jedoch auch erkennbar, dass diese Auseinandersetzung bislang deutlich limitiert erfolgt. Um in der Terminologie von Henisz/Williamson (1999) zu
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bleiben, wird die informale Ebene der institutionellen Embeddedness, insbesondere kulturelle Aspekte sowie teilweise die formale Ebene der institutionellen Embeddedness, insbesondere die Möglichkeit der Imitation von Akteuren im relevanten Umfeld, bislang weitestgehend vernachlässigt. Um es anders auszudrücken, es erfolgt in diesen Arbeiten eine sehr enge Auslegung des Konstruktes der institutionellen Embeddedness, nämlich primär anhand juristischer und politischer Prädiktoren. Als Antwort auf die Kritik der Vernachlässigung wesentlicher Facetten der institutionellen Embeddedness wird in der Literatur insbesondere auf die Möglichkeit einer Erweiterung der transaktionskostentheoretischen Argumentation um Gedanken des Neuen Institutionalismus verwiesen (Haveman 1993). Beiträge von North (1990), Roberts/Greenwood (1997), Barringer/Milkovich (1998) oder Martinez/Dacin (1999) weisen erste Wege, wie Gedanken des Neuen Institutionalismus die Erklärungskraft der Transaktionskostentheorie in Bezug auf die institutionelle Einbettung von Transaktionen erhöhen kann. Bevor jedoch über die Integration von Gedanken des Neuen Institutionalismus in die Transaktionskostentheorie diskutiert wird, erscheint es notwendig, die wesentlichen Aussagen des Neuen Institutionalismus zu skizzieren. Institutionalistische Ansätze beschreiben Organisationen als offene Systeme, die von der Umwelt, in die sie eingebettet sind, geformt werden (DiMaggio/Powell 1991; Meyer/Rowan 1977). Um ihr Überleben zu sichern, müssen Organisationen nicht nur effizient sein, sondern auch Legitimität besitzen. Legitimität erlangen Organisationen, indem sie strukturelle Elemente übernehmen, die von den sie umgebenden sozial konstruierten Umwelten als rational angenommen werden (DiMaggio/Powell 1991: 75; Meyer/Rowan 1977: 345). Strukturelle Elemente, die in gemeinsamen Deutungssystemen so verankert sind, dass sie nicht mehr hinterfragt werden, sind institutionalisiert. Der kognitive Prozess, in dem sich dies vollzieht, wird Institutionalisierung genannt (Walgenbach 2002: 322). Eine Grundannahme institutionalistischer Ansätze besteht darin, dass sich formale Organisationsstrukturen verändern, weil die in der organisationalen Umwelt vorherrschenden institutionalisierten Regeln darüber, was als rational zu erachten sei, adaptiert werden. Organisationen passen sich also den Erwartungen ihrer Umwelt an. Was in verschiedenen institutionellen Umwelten als rational erachtet und folglich als „Rationalitätsmythos“ (Meyer/Rowan 1977) institutionalisiert wird, kann sich jedoch unterscheiden.
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Organisationen erhöhen ihre Überlebenschancen, indem sie institutionalisierte Elemente aus ihrer Umwelt übernehmen. Die so gewonnene Legitimität vereinfacht oder ermöglicht die Aneignung von Ressourcen. Institutionalisierung ist ein Prozess, der vorwiegend in organisationalen Feldern auftritt (Scott/Meyer 1991). Organisationale Felder umschließen Organisationen, „die in ein gemeinsames Sinnsystem eingebunden sind, das durch aufeinander bezogene Handlungen und gemeinsame Regulationsmechanismen erkennbar wird“ (Walgenbach 2002: 333). Dieser Prozess der Angleichung oder Homogenisierung wird als Isomorphismus bezeichnet. Isomorphie kann durch Zwang, Imitation oder normativen Druck entstehen. Isomorphismus durch Zwang („coercive isomorphism“) resultiert beispielsweise aus rechtlichen, politischen oder kulturellen Charakteristika einer Gesellschaft. Zum einen können nationale Gesetze oder staatliche Vorgaben das Verhalten von Organisationen beeinflussen, zum anderen sind es die Erwartungen und Normen einer Gesellschaft, die zu einer Annäherung von organisationalen Verhaltensweisen führen. Isomorphismus durch mimetische Prozesse („mimetic isomorphism“) meint die Imitation von Praktiken von Organisationen mit Vorbildcharakter. Organisationen übernehmen Strukturen und Prozesse von anderen Organisationen, die in ihrem organisationalen Feld besonders hervorragen und eine zentrale Stellung einnehmen. Isomorphismus durch normativen Druck („normative isomorphism“) rührt aus der zunehmenden Professionalisierung einzelner Berufsfelder und -gruppen. So stellen beispielsweise Berufs- und Wirtschaftsverbände, die Organisationen netzwerkartig durchziehen, ein Vehikel zur Definition und Verbreitung normativer Regeln des organisationalen und professionellen Verhaltens dar (Walgenbach 2002: 333-336). Um die Möglichkeit einer Erweiterung der transaktionskostentheoretischen Argumentation um Gedanken des Neuen Institutionalismus diskutieren zu können, wird einleitend, wie bereits bei der strukturellen Embeddedness, ein Rückgriff auf Granovetters (1985) Arbeiten genommen. Granovetter bescheinigt dem Neuen Institutionalismus einen „oversocialized account“ und der Transaktionskostentheorie einen „undersocialized account“. Hierdurch will Granovetter zum Ausdruck bringen, dass die Transaktionskostentheorie sich nur eingeschränkt mit institutionellen Rahmenbedingungen beschäftigt. Der Neue Institutionalismus hingegen unterstellt, dass Organisationen sich umfassend mit institutionellen Prädiktoren auseinandersetzen, jedoch keine „active choice” wahrnehmen, sondern im Gegenteil sich den institutionellen Rahmenbedingungen anpassen. Trotz dieser scheinbar gegensetzlichen Ausrichtungen häufen sich
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jedoch die Stimmen, die beiden Theorien ein potentiell fruchtbares Miteinander bescheinigen. So sehen Roberts/Greenwood (1997: 347) die Transaktionskostentheorie und den Neuen Institutionalismus nicht notwendigerweise im Konflikt, sondern erkennen komplementäre Elemente im Sinne eines eingeschränkt effizienzorientierten Bezugsrahmens. Roberts/Greenwood (1997: 353) nehmen bei ihrer Argumentation für eine Integration des Neuen Institutionalismus in die Transaktionskostentheorie einerseits Bezug auf die schon angeführte unzureichende Berücksichtigung der institutionellen Embeddedness in der Transaktionskostentheorie, andererseits auf die ihrer Ansicht nach nicht konsequent verfolgte Umsetzung der kognitiven Beschränkungen der Akteure. Während das institutionelle Umfeld der Transaktionskostentheoretiker aus einem “set of fundamental political, social and legal ground rules” (Williamson 1993: 111) besteht, zeigt der Neue Institutionalismus “how non-choice behaviors can occur and persist, through the exercise of habit, convention, convenience, or social obligation” (Oliver 1991: 151). Durch die Vertiefung der kognitiven Facette im Neuen Institutionalismus werden bei der Suche nach alternativen Arrangements neben zusätzlichen Restriktionen auch weiterführende Referenzen aufgenommen. So kann einerseits das Spektrum erkennbarer Organisationsformen zunächst auch Alternativen umfassen, welche in dem fokalen Ausland nicht als legitimiert erachten werden und eine entsprechende Eingrenzung bedingen (Aldrich/Fiol 1994; Buchko 1994; Burns/Wholey 1993; Fligstein 1991; Leblebici/Salancik/Copay/King 1991). Andererseits kann das institutionelle Umfeld als Informationsquelle über weitere zunächst nicht im Spektrum der wahrgenommenen Marktbearbeitungsformen befindliche Alternativen dienen. So können als erfolgreich betrachtete Praktiken anderer Organisationen im fokalen Umfeld als Referenz dienen (Burns/Wholey 1993; Fligstein 1991; Haveman 1993; Palmer/Jennings/Zhou 1993). Die Vertiefung der kognitiven Facette betont somit die Neigung der Akteure zu Organisationsformen mit einem hohen Grad an Legitimität. Gerade in Konstellationen, in denen die Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge verschwommen sind, tendieren Unternehmen dazu, die Praktiken der als erfolgreich wahrgenommenen Unternehmen in ihrem institutionellen Umfeld zu imitieren (DiMaggio/Powell 1983; Burns/Wholey 1993; Child/Smith 1987; Haveman 1993). Entscheidungsträger beobachten die Ertragslage anderer Organisationen und leiten daraus die Effizienz der organisationalen Designs ab (Teece 1981: 176). Daher sehen Roberts/Greenwood (1997: 358) durch eine Integration beider Theorien die Möglichkeit sowohl Grenzen des Neuen Institutionalismus als auch der Transaktionskostentheorie
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aufzugreifen. Ein so gestaltetes Vorgehen berücksichtigt sowohl kognitive Grenzen als auch institutionelle Einflüsse auf die Effizienzerwartungen der organisationalen Entscheidungsträger. Zusammenfassend lässt sich daher festhalten, dass die Transaktionskostentheorie durch den legitimitätsorientierten Ansatz in Bezug auf die institutionelle Embeddedness sinnvoll ergänzt wird, während der Neue Institutionalismus der Kritik, dass “much of the imagery of institutional theory portrays organizations too passively and depicts environments as overly constraining” (Powell 1991: 194) begegnen kann. 4.
Zwischenfazit zum Embedded Governance Bezugsrahmen
Aus der Diskussion zur Erweiterung der Neuen Institutionenökonomie durch Gedanken der New Economic Sociology bleibt festzuhalten, dass die Konzepte der strukturellen und institutionellen Embeddedness sowohl vereinbar mit der Transaktionskostentheorie sind als auch diese sinnvoll bereichern können. Kritik an der Transaktionskostentheorie, welche die atomisierte Betrachtung von Transaktionen, die fehlende Berücksichtigung von Vertrauen, die unzureichende Würdigung institutioneller Rahmenbedingungen sowie die Vernachlässigung der Möglichkeit der Imitation von anderen Unternehmen beinhaltet, kann durch die angeführte Integration der Netzwerkargumentation sowie des Neuen Institutionalismus deutlich entkräftet werden. In Bezug auf die Zielsetzung dieses Kapitels sollen nachfolgend sowohl originär transaktionskostentheoretische als auch aus der strukturellen und institutionellen Embeddedness abgeleitete Hypothesen zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, d.h. zur Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform diskutiert werden. 5.
Ableitung von Hypothesen zur Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen
Bevor jedoch aus der um Embeddedness erweiterten transaktionskostentheoretischen Analyse Hypothesen entwickelt werden, soll zunächst das Untersuchungsobjekt der vorliegenden Analyse, nämlich die ausländischen Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen konkretisiert werden.
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5.1 Ausländische Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen Wird in der einschlägigen Literatur nach Formen der Auslandsmarktbearbeitung gesucht, so öffnen sich dem Betrachter neben den traditionellen Formen der Exporttätigkeit und der ausländischen Tochtergesellschaften eine Vielzahl von hybriden Marktbearbeitungsformen. Diesen ist gemein, dass eine Kooperationsbeziehung mit einem oder mehreren Akteuren eingegangen wird, welche jedoch unterschiedlicher Intensität und unterschiedlichen Verpflichtungscharakters sein kann. Während in der nichtempirischen Diskussion eine kaum mehr zu überschauende Anzahl von teilweise nicht trennscharf abzugrenzenden Marktbearbeitungsformen angeführt wird, erfolgt in der empirischen Forschung zumeist eine Reduktion auf einige wenige, zumeist zwei ausgewählte Formen, welche in Form einer dichotomisierten abhängigen Variable in die Analyse eingehen. So differenzieren bspw. Beamish/Banks (1987), Gatignon/Anderson (1988) sowie Hennart (1991) zwischen Tochtergesellschaften und Joint Ventures; Pisano/Russo/Teece (1988), Pisano (1989) sowie Osborn/Baughn (1990) untersuchen alternative Formen der vertraglichen und eigenkapitalbasierten Kooperation; Erramilli/D´Souza (1993), Kwon/Konopa (1993) sowie Nakos/Brouthers (2002) wiederum unterscheiden zwischen marktlichen Formen einerseits und hierarchischen Formen (Direktinvestitionen) anderseits. Oxley (1999) differenziert zwischen unilateralen, bi-lateralen und hierarchischen Arrangements im nationalen Kontext sowie dem reduzierten Gerüst von uni/bi-lateral versus hierarchischen Organisationsformen im internationalen Kontext. Aus diesem knappen Aufriss ist erkennbar, dass unterschiedliche Formen und Konstellationen ausländischer Marktbearbeitungsformen Gegenstand bisheriger empirischer Untersuchungen sind. Weiterhin ist ersichtlich, dass der Großteil der bisherigen Untersuchungen eine Dichotomisierung der Marktbearbeitungsformen vornimmt, d.h. nur zwei Kategorien komparativ vergleicht. Wird der transaktionskostentheoretischen Argumentation gefolgt, können ausländische Marktbearbeitungsformen in ein Kontinuum zwischen den Polen Markt (Export) und Hierarchie (ausländische Tochtergesellschaft) eingeordnet werden. Die einzelnen Formen des Kontinuums unterscheiden sich anhand der Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten der Muttergesellschaft(en). Bei der schwächsten Stufe einer möglichen Internationalisierung der Geschäftstätigkeit, dem Export, handelt es sich um eine marktlich orientierte Vertragsform. Im Bereich der hybriden Markt-
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bearbeitungsformen ist eine Mischkonstellation zwischen Markt und Hierarchie gegeben, in der die Möglichkeit der organisationalen Steuerung und Kontrolle anwächst. Während vertragliche Kooperationen ein zumeist noch höher ausgeprägtes marktliches Element beinhalten, sind Joint Venture durch die damit einhergehende Unternehmungsgründung durch deutliche hierarchische Charakteristika gekennzeichnet. Die Tochtergesellschaft bildet den Endpol der Darstellung und bildet den hierarchischen Modus ab, der ein hohes Maß an organisationsinterner Steuerung und Kontrolle ermöglicht.
Alternative Formen der Auslandsmarktbearbeitung47
Abbildung 2:
Hierarchie
Tochtergesellschaft
Markt
Kooperation
Joint VentureUnternehmen
Vertragliche Kooperation
Export
Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten
Diese im transaktionskostentheoretischen Sinne aufgestellte MarktHierarchie-Einordnung wird in der Literatur jedoch auch kritisch hinterfragt. So argumentieren bspw. Bradach/Eccles (1989), dass die
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Systematisierungen von ausländischen Marktbearbeitungsformen sind in einer Vielzahl von Beiträgen zu finden. Ihnen ist gemein, dass sie zumeist ähnliche Formen der Internationalisierung wählen, jedoch unterscheiden sie sich vielfach hinsichtlich der verwendeten Achsenbezeichnungen, d.h. hinsichtlich der Kriterien zur Einordnung der Marktbearbeitungsformen (vgl. bspw. Müller-Stevens/Lechner 1997: 237; Meissner/Gerber 1980: 224; Weber/Kabst 2000: 17).
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Konzeptionalisierung auf einem Markt-Hierarchie-Kontinuum zu simplifiziert ist und andere mögliche Differenzierungskriterien vernachlässigt. Auch Powell (1990) sowie Gulati (1998) schlussfolgern, dass nicht alle Geschäftsbeziehungen in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum einordbar sind, insbesondere mögen sich zwischenbetriebliche Kooperationsbeziehungen nicht notwendigerweise trennscharf in ein einpoliges Kontimuum einsortieren lassen. Ähnlich argumentieren Gatignon/Anderson (1988) in Konstellationen hoher vertraglicher Risiken aufgrund politischer Instabilität. Selbst wenn hohe Spezifität vorliegt, vermag eine ebenfalls hohe politische Unsicherheit eine vollständige Internalisierung der Aktivitäten in Form einer ausländischen Tochtergesellschaft nicht als effizient erscheinen lassen, sondern ein Joint Venture Unternehmen den komparativen Vorzug bekommen. Auch Hauptvertreter der Neuen Institutikonenökonomie erkennen diese Problematik und votieren für zukünftige Forschungsbemühungen zur Klärung der divergierenden Einschätzungen (Menard 2002: 24). Es finden sich in der Literatur erste Studien, die eine solche differenzierte Vorgehensweise zur Konzeptionalisierung ausländischer Marktbearbeitungsformen wählen. Insbesondere die Vorgehensweise von Pan/Tse (2000)48 vermag einen Erkenntnisfortschritt zu leisten und als Grundlage für eine differenzierte Konzeptionalisierung von Marktbearbeitungsformen im Rahmen dieser Arbeit dienen. Pan/Tse (2000: 535-536) nehmen auf konzeptioneller Ebene sowohl eine Unterscheidung zwischen eigenkapitalbasierten und nicht eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen als auch eine Betrachtung einzelner Formen innerhalb der beiden Kategorien vor. Statistisch arbeiten Pan/Tse (2000) sowohl mit binären logistischen Regressionen zur Unterscheidung von eigenkapitalbasierten und nichteigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen als auch einer mulitnomialen logistischen Regressionen mit der Referenzkategorie Export
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Einschränkend zu der Analyse von Pan/Tse (2000) ist jedoch anzumerken, dass durch die Vernachlässigung von firmenspezifischen Prädiktoren sowohl auf theoretischer als auch auf methodischer Ebene und der damit einhergehenden Beschränkung auf branchenspezifische oder volkswirtschaftliche Variablen der Erklärungsgehalt der Untersuchung deutlich limitiert ist. So ist auch nicht verwunderlich, dass das Erklärungspotential für einzelne Marktbearbeitungsformen bzw. der Relation der Formen zueinander eher weniger überzeugend ist. Ohne firmenspezifische Argumentation, sei es bedingt durch die gewählte theoretische Argumentation oder erzwungen durch Datenrestriktionen insbesondere bei Rückgriff auf Sekundärdaten, ist das Potential der Varianzerklärung deutlich reduziert.
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und einer ordinalen logistischen Regression zur Prüfung des Kontinuums von Marktbearbeitungsformen. Dieser Vorgehensweise soll im Rahmen der vorliegenden Arbeit gefolgt werden, indem die Hypothesenbildung in Bezug auf die Wahl eigenkapitalbasierter versus nicht eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen erfolgt, jedoch bei der empirischen Analyse durch die Anwendung binärer logistischer, multinomialer logistischer und ordinaler logistischer Regressionen sowohl eine Betrachtung einzelner Marktbearbeitungsformen, der Relation zwischen einzelnen Marktbearbeitungsformen sowie der Einordnung dieser in ein Markt-Hierarchie Kontinuum ermöglicht wird. 5.2. Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der Transaktionskostentheorie Wie bereits im ersten Kapitel ausgeführt, identifiziert Williamson (1979: 239ff; 1985: 52ff.) grundsätzlich drei Transaktionscharakteristika, die auf die Abwicklung und Organisation einer Transaktion einwirken. Diese sind das Ausmaß der getätigten spezifischen Investitionen, die mit der Transaktion verbundene Unsicherheit und die Häufigkeit, mit der sich die Transaktionen wiederholen. Die Unsicherheit wird zudem in Verhaltensunsicherheit und Umweltunsicherheit differenziert. Da die Umweltunsicherheit im Rahmen der in dieser Arbeit vorgenommenen Erweiterung in dem Konstrukt der institutionellen Embeddedness und die Verhaltensunsicherheit im Rahmen des Konstruktes der strukturellen Embeddedness aufgeht, werden diese nicht in diesem Abschnitt, sondern entsprechend differenzierter in den folgenden Abschnitten diskutiert. In Anlehnung an Anderson/Gatignon (1986) wird das Charakteristikum der Häufigkeit für die in diesem Kapitel durchgeführte Querschnittsanalyse vernachlässigt, besitzt hingegen im nächsten Kapitel zur intertemporalen Governance einen wesentlichen Stellenwert. Die Hypothesenentwicklung zur originären transaktionskostentheoretischen Argumentation bezieht sich somit auf das Charakeristikum der Spezifität. Die Faktorspezifität stellt den zentralen Bestimmungsgrund für die Existenz von Transaktionskosten und folglich für die Wahl des institutionellen Arrangements dar (Williamson 1979: 239; 1985: 52). Williamson (1975: 62; 1985: 53) definiert Faktorspezifität als dauerhafte, nicht-triviale Investitionen zur Stützung von Transaktionen. Die Faktorspezifität gibt den Grad idiosynkratischer Investitionen an, die bei der Organisation und Abwicklung einer Transaktion getätigt werden (Picot 1991: 148, Williamson 1979: 240; Williamson/Ouchi 1981: 352). Sach- oder Dienstleistungen
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lassen sich entweder mit einer Mehrzweck- oder einer Einzwecktechnologie herstellen, wobei für letztere nicht-triviale spezifische Investitionen getätigt werden (Ebers/Gotsch 1999: 228; Kaas/Fischer 1993: 687; Williamson 1985: 169). Spezifität ergibt sich folglich durch den Einsatz von Einzwecktechnologien oder, präziser formuliert, aus Investitionen, die für eine bestimmte Transaktion getätigt werden und außerhalb dieser Transaktion nur noch bedingt verwendbar sind (Williamson 1985: 54, Alchian 1984: 36; Halin 1995: 63-64; Walker/Weber 1984: 373). Der Spezifitätsgrad steigt dabei mit der Höhe der appropriierbaren Quasirente, d.h. mit dem Differenzbetrag der Werte, die einem Verfügungsrecht im Rahmen der beabsichtigten Transaktion und seiner nächstbesten Verwendungsmöglichkeit beizumessen ist. Spezifische Investitionen bewirken somit ein besonderes Abhängigkeitsverhältnis, bei dem die Identität der Transaktionspartner wesentlich ist (Williamson 1985: 169). Wird die Definition der Faktorspezifität bzw. deren zugrunde liegendes Quasirentenkonzept auf den Internationalisierungskontext übertragen, so sind diejenigen Investitionen spezifisch, die für die jeweilige ausländische Marktbearbeitungsform getätigt werden und die in der nächstbesten Verwendung, d.h. außerhalb der gewählten Internationalisierungsform, eine geringere Quasirente aufweisen oder gar nicht verwendbar sind. Werden gezielt für das Auslandsengagement neue Maschinen angeschafft, eine Produktionsstätte an dem Standort eines ausländischen Großkunden aufgebaut, im Hinblick auf das Auslandsengagement neue Mitarbeiter eingestellt, ein Markennamen für den Auslandsmarkt generiert, länderspezifische Anpassungen der Produkte bzw. Prozesse vorgenommen oder Kapazitäten für die fokale internationale Tätigkeit ausgebaut, so fallen alle diese Investitionen, unter der Voraussetzung, dass diese in der nächstbesten Verwendung einen geringeren Nutzen aufweisen, unter den Begriff der Faktorspezifität. Hohe spezifische Investitionen setzen das deutsche mittelständische Unternehmen der Gefahr opportunistischen Verhaltens der ausländischen Transaktionspartner aus. Transaktionsspezifische Investitionen eröffnen die Möglichkeit, die den Austauschbeziehungen zugrunde liegenden Konditionen nachzuverhandeln, um sich die appropriierbare Quasirente der transaktionsspezifischen Investitionen ganz oder teilweise anzueignen. Um die Gefahr opportunistischen Verhaltens und der damit einhergehenden ex post Vertragsfriktionen zu reduzieren, schlägt Williamson (1983: 528) die Wahl eines eher hierarchischen Arrangements vor. Bezogen auf die Fragestellung der vorliegenden Untersuchung erweisen sich aus der transaktionskostentheoretischen Argumentation heraus somit in
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Konstellationen hoher Faktorspezifität eigenkapitalbasierte Marktbearbeitungsformen (Joint Venture und Tochtergesellschaften) als komparativ effizienter. Aus diesem Zusammenhang lässt sich die erste Hypothese ableiten:49 Hypothese 1: Je größer das Ausmaß an Faktorspezifität, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. 5.3. Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der EmbeddednessDiskussion Der Diskussion zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen im Rahmen des Embedded Governance Bezugsrahmens liegt die „liability of foreignness“ als wesentliches Fundament zugrunde. Hymer (1960) hat bereits vor über vier Dekaden das Konstrukt der „liability of foreignness“ konzeptionell gefasst und in die Diskussion um die Internationalisierung von Unternehmen eingeführt.50 Grundsätzliche Aussage des Konstruktes ist es, dass ausländische Unternehmen im Vergleich zu einheimischen Unternehmen insbesondere bei Eintritt in einen Auslandsmarkt einen Wettbewerbsnachteil aufweisen (Hymer 1960, Kindleberger 1969, Hennart 1982, Zaheer 1995, Petersen/Pedersen 2000). Aus dieser Konstellation erwächst eine erhöhte Transaktionsunsicherheit des ausländischen Unternehmens. Entweder verfügt das ausländische Unternehmen nicht über die im Vergleich zu heimischen Unternehmen umfassenden Informationen über den fokalen Markt oder das ausländische Unternehmen kann durch die fehlende Eingebundenheit in diesen Markt die gesammelten Informationen nur unzureichend interpretieren. Aus der insbesondere bei Markteintritt
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Der in Hypothese 1 aufgestellte Zusammenhang hat in einer Vielzahl von Studien zur komparativen Wahl von Marktbearbeitungsformen, welche sich jedoch nicht mit der Internationalisierung mittelständsicher Unternehmen befassen, Bewährung gefunden (Blodgett 1991, Davidson/McFetridge 1985, Gatignon/Anderson 1988, GomesCasseres 1989/1990, Hennart 1991, Hill/Hwang/Kim 1990, Hladik 1985, Kogut/Singh 1988, Murtha 1991, Ramachandran 1993, Oxley 1997/1999). Hymer (1976: 34-36) argued “National firms have the general advantage of better information about their country: its economy, its language, its laws, and its politics …. In given countries, foreigners and nationals may receive very different treatment. Foreigners may also have disadvantages … because of their own government´s actions, for international operations are affected by the laws of the home country”.
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bestehenden geringen Vertrautheit mit dem Auslandsmarkt resultiert eine höhere opportunistische Gefahr und somit ein komparativer Transaktionskostennachteil für das ausländische Unternehmen. Des weiteren besteht die Möglichkeit, dass ausländische Unternehmen von der öffentlichen Hand oder den potentiellen Käufern bzw. Konsumenten im Gegensatz zu einheimischen Unternehmen benachteiligt werden oder staatlichen Restriktionen in Bezug auf Direktinvestitionen oder Eigentümerstrukturen unterliegen (Buckley/Casson 1976, Hennart 1982, Miller/Parkhe 2002). Zaheer/Mosakowski (1997) differenzieren die durch die „liability of foreignness“ entstehenden Kosten für das ausländische Unternehmen wie folgt: “spatial costs” (bspw. Koordination über Distanz), “unfamiliarity costs” (bspw. Informationsdefizite bezüglich des Gastlandes sowie fehlende Netzwerke und politische Einflussnahme), “host country environment costs” (bspw. unterschiedliche Behandlung nationaler und ausländischer Unternehmen durch die öffentliche Hand bzw. die Politik, nationalistisch bedingte Käuferzurückhaltung gegenüber ausländischen Produkten/Firmen), und “home country enviroment costs” (bspw. e.g. Politische Restriktionen des Heimatlandes). Die Eingebundenheit des ausländischen Unternehmen beeinflusst das Ausmaß der „liability of foreignness“, deren Einfluss auf opportunistische Spielräume und die damit einhergehende Verhaltens- sowie Umweltunsicherheit. Die durch die „liability of foreignness“ ausgelösten „unfamiliriaty cost“ sowie “spatial costs” werden nachfolgend im Rahmen der strukturellen Embeddedness näher diskutiert, während die “host country environment costs” sowie die “home country environment costs” im Rahmen der institutionellen Embeddedness adressiert werden. 5.3.1. Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der strukturellen Embeddedness „Liability of foreignness“ in der Facette der „unfamiliarity costs“ und „spatial costs“ führt dazu, dass ausländische Unternehmen zur Begrenzung der Verhaltensunsicherheit und des mit dem Auslandsengagement einhergehenden Risikos bei Markteintritt nur eine begrenzt internationale Tätigkeit primär in Form von Exporten oder ausgewählten Formen der vertraglichen Kooperation wie bspw. langfristige Lieferverträge oder Lizenzvereinbarungen eingehen. Durch diese begrenzte Risikoposition können einerseits durch Opportunismus bedingte Transaktionskosten gering
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gehalten, andererseits erste Erfahrungen zur Reduzierung der „liability of foreignness“ im Auslandsmarkt gesammelt werden. Wie bereits ausgeführt, kann die strukturelle Embeddedness alternativ zum eigenen Erfahrungslernen zu einer Reduzierung von Informationsasymmetrien und opportunistischen Verhaltensspielräumen der Transaktionsakteure führen. Daher wird nachfolgend diskutiert, inwieweit die „liability of foreignness“ durch Netzwerkbeziehungen, Vertrauen und internationale Erfahrung reduziert werden kann und welche Konsequenzen für die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform daraus resultieren. Zaheer/Mosakowski (1997: 445) nennen als eine der Ursachen der “liability of foreignness”, dass ausländische Unternehmen nicht ausreichend in Informationsnetzwerke des Gastlands eingebunden sind. Netzwerkmitglieder profitieren von Informationen, die innerhalb der sozialen Beziehungen ausgetauscht werden sowie von der Möglichkeit, Zugriff auf Ressourcen des Netzwerkes zu nehmen. So kompensieren Netzwerke Informations- oder Ressourcendefizite, welche ohne diese nur durch langjährige Tätigkeit in dem fokalen Auslandsmarkt erworben werden können. Gerade für mittelständische Unternehmen ist die Eingebundenheit in Netzwerke durch die primär durch die Unternehmensgröße bedingten Ressourcenrestriktionen bedeutend (Holmlund/Kock 1998). Der Zugang zu verteilten Kompetenzen, Ressourcen und Fähigkeiten innerhalb von Netzwerken bestimmt den Status der Unternehmung in ihrem Internationalisierungsprozess (Grandinetti/Rullani 1994: 240). Die Beziehungen zu anderen Unternehmens des Netzwerkes, die diesen Zugang ermöglichen, stellen somit einen großen Bestandteil der Ressourcen dar, auf denen die Internationalisierung der einzelnen Unternehmung basiert (Björkman/Forsgren 2000: 13 f.). Der Zugriff auf eine vorhandene breite Basis an Erfahrung und Wissen innerhalb des Netzwerkes ermöglicht dem Mittelstand einen schnelleren Markteintritt (Grandinetti/Rullani 1994: 238241, Tavakoli/McKiernan 1999: 80). Demzufolge können mittelständische Unternehmen mit ausreichenden Netzwerkbeziehungen selbst zu Beginn ihrer Internationalisierung eigenkapitalbasierte Internationalisierungsformen wählen, ohne einer erhöhten Opportunismusgefahr bzw. einem erhöhtem Risiko ausgesetzt zu sein. Netzwerkkontakte können in Bezug auf die Internationalisierung der Geschäftstätigkeit sowohl aus inter-organisationalen Beziehungen zu Akteuren (Kunden, Konkurrenten, Lieferanten) im fokalen Ausland als auch aus intra-organisationalen Beziehungen aufgrund der internationalen
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Aktivitäten des eigenen Unternehmens in angrenzenden ausländischen Märkten bestehen. Inter-organisationale Netzwerke, d.h. Beziehungen zu Geschäftspartnern in dem fokalen Auslandsmarkt, erleichtern den Zugriff auf Informationen und Geschäftskontakte die für ein Engagement im fokalen Auslandsmarkt erforderlich sind. Aufgrund dieser Netzwerkkontakte ist es zur Risikoreduktion nicht mehr erforderlich, den Auslandsmarkt in der Marktbearbeitungsform von Exporten oder ausgewählten vertraglichen Kooperationen zu penetrieren, sondern können umfangreichere Aktivitäten im fokalen Auslandsmarkt in Angriff genommen werden. So können aufgrund der reduzierten Risikoposition ausländische Direktinvestitionen, beispielsweise durch die Gründung eines Joint Venture oder einer Tochtergesellschaft, getätigt werden. Oft erfolgt der Anstoß zur Internationalisierung auch aus dem Ausland durch einen Distributeur oder Kunden, der über Positionen in dem ausländischen Netzwerk verfügt und dem Unternehmen so den Zugang ermöglicht. Der Internationalisierungsprozess, initiiert und gelenkt durch Beziehungen innerhalb des Netzwerkes, legt wiederum aufgrund der reduzierten „liability of foreignness“ eine eigenkapitalbasierte Internationalisierungsform nahe. Intra-organisationale Netzwerke beziehen sich auf die Engagements des eigenen Unternehmens im Ausland. Von besonderer Bedeutung können intra-organisationale Netzwerkbeziehungen in angrenzenden Ländern sein, da eine Übertragbarkeit der Erkenntnisse nahe liegt. So können im angrenzenden Ausland erworbene Marktkenntnisse nicht nur ohne kostenintensive Adaption genutzt werden, sondern diese werden aus dem eigenen Unternehmen gewonnen, welches die Gefahr von Informationsverzerrung deutlich reduziert. Zudem können Geschäftspartner in angrenzenden Ländern ein gemeinsames Engagement in dem fokalen Auslandsmarkt initiieren, insbesondere dann, wenn diese bereits in diesem tätig sind. Zusammenfassend lassen sich aus der Diskussion die folgenden Hypothesen ableiten: Hypothese 2a: Je größer das Ausmaß an inter-organisationalen Netzwerken im fokalen Auslandsmarkt, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform.
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Hypothese 2b: Je größer das Ausmaß an intra-organisationalen Netzwerken in angrenzenden Auslandsmärkten, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Ein weiterer Aspekt der Netzwerkeinbindung stellt die Möglichkeit der Entwicklung von Vertrauen zwischen den Netzwerkmitgliedern dar. Opportunistisches Verhalten von Netzwerkmitgliedern sinkt tendenziell mit dem Ausmaß der Eingebundenheit in das Netzwerk, da mit zunehmender Netzwerk Embeddedness das Ausmaß der Informationsverzerrung fällt. Opportunistische Verhaltensweisen werden durch den weitreichenden Informationsfluss aufgedeckt und innerhalb des Netzwerkes kommuniziert (Provan 1993: 844). Negative Auswirkung auf die Reputation des Netzwerkmitgliedes in Bezug auf den zukünftigen Zugang zu Informationen und Ressourcen wäre die Folge. In Bezug auf die Internationalisierung folgt daraus, dass Netzwerkmitglieder, falls ihre Beziehung auf Gegenseitigkeit beruht und durch Verzicht auf opportunistisches Verhalten gekennzeichnet ist, ein Engagement in Form eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen im fokalen Ausland ohne die Gefahr einer erhöhten Risikoposition wählen können. Hypothese 3: Je größer das Ausmaß an Vertrauen zu den ausländischen Akteuren, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Eine weitere für die Wahl der Marktbearbeitungsform relevante Facette der strukturellen Embeddedness stellt die internationale Erfahrung des mittelständischen Unternehmens bzw. die internationale Erfahrung der Geschäftsleitung dar (Bloodgood/Sapienza/Almeida 1996: 61, Oviatt/McDougell 1995: 35). Verfügt das Unternehmen über eine international erfahrene Geschäftsführung, kann diese die Erfahrungen aus anderen Auslandsengagements nutzen, um Unsicherheiten des fokalen Auslandsengagements zu reduzieren. Zudem haben international erfahrene im Gegensatz zu international unerfahrenen Unternehmen eigene Routinen zum Erwerb von Wissen in Auslandsmärkten aufgebaut, die den Lernprozess im Auslandsmarkt beschleunigen. Für international eher unerfahrene Unternehmen sieht Teece (1976) hingegen die Gefahr, dass diese bei frühzeitiger Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform eine hohe Fehlerwahrscheinlichkeit aufweisen, die die Effizienz deutlich reduzieren kann. So führen bspw. Henisz/Delios (2001: 448) zur Generierung eigenen Wissens in Auslandsmärkten aus: „A firm´s own
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experience facilitates foreign expansion because direct organizational experience yields substantive information about a country´s culture, its common business practices, preferences of consumers, the process of policymaking, the preferences of key public and private actors, and the likelihood of policy change”. In empirischen Studien werden die Zusammenhänge gestützt. So konnten Bloodgood/Sapienza/Almeida (1996) eine positive Assoziation zwischen internationaler Erfahrung der Geschäftsleitung und Ausmaß der Internationalisierung bzw. Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen feststellen. Auch Reuber/Ficher (1997) und Gatignon/Anderson (1988) finden eine höhere Wahrscheinlichkeit der Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen mit zunehmender internationaler Erfahrung Aus dieser Argumentation kann Hypothese 4 abgeleitet werden: Hypothese 4: Je größer das Ausmaß an internationaler Erfahrung des mittelständischen Unternehmens, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. 5.3.2. Hypothesen zur Wahl der Marktbearbeitungsformen aus Sicht der institutionellen Embeddedness Der Diskussion um die institutionelle Embeddedness liegt zum einen wiederum das Konstrukt der „liability of foreignness“, insbesondere in den Facetten der “host country environment costs” und “home country enviroment costs” zugrunde, ergänzt um die damit in Verbindung stehende Suche nach Legitimität des ausländischen Unternehmens im Gastland, zum anderen steht die grundsätzliche, von der Nationalität des Unternehmens unabhängige Unsicherheit der institutionellen Umwelt im Mittelpunkt der Analyse. Die empirische Diskussion zu ausländischen Marktbearbeitungsformen aus institutioneller Sicht ist geprägt von letzteren Studien, d.h. Untersuchungen, die Aspekte der koersiven institutionellen Embeddedness in ihrer Argumentation verwenden. So stellen unterschiedliche Facetten des Länderrisikos oder der kulturellen Distanz die am häufigsten zu findenden Indikatoren dar (Pan/Tse 2000, Kogut/Singh 1988, Gatignon/Anderson 1988). Wie bereits aufgezeigt, werden Aspekte der mimetischen und normativen institutionellen Embeddedness bislang eher vernachlässigt. Daher soll für die Wahl der Marktbearbeitungsformen mittelständischer Unternehmen zunächst die Hypothesengenerierung zur koersiven
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institutionellen Embeddedness erfolgen, bevor die noch wenig diskutierten mimetischen und normativen Facetten Berücksichtigung finden. Aus transaktionskostentheoretischer Sicht ist erkennbar, dass erste empirische Ansätze zur Diskussion koersiver institutioneller Aspekte bei der Wahl von Marktbearbeitungsformen in den Studien von Anderson/Gatignon (1986) sowie Gatignon/Anderson (1988) zu finden sind. Die Autoren heben in Anlehnung an transaktionskostentheoretisches Gedankengut auf die Veränderlichkeit der Umwelt ab und argumentieren zur Wahl von Marktbearbeitungsformen, dass die „default option“ der Transaktionskostentheorie, sprich der Markt als Koordinationsmechanismus, von der Volatilität der Umwelt nicht beeinflusst wird. Aus Effizienzgesichtspunkten sind somit eher Exporte oder vertragliche Kooperationen als Marktbearbeitungsformen bei hoher Unsicherheit zu präferieren. Neben den bereits angeführten Studien von Henisz/Williamson (1999) sowie Oxley (1999) greifen in den letzten Jahren insbesondere Brouthers/Brouthers (2000), Brouthers/Brouthers/Nakos (2001) und Delios/Beamish (1999) institutionelle Aspekte im Rahmen der transaktionskotentheoretischen Analyse von Marktbearbeitungsformen wieder auf. Die zunächst als divergierend anmutenden empirischen Befunde der angeführten Untersuchungen stehen bei näherem Studium jedoch nicht zwangsläufig im Widerspruch zueinander, sondern beleuchten unterschiedliche Aspekte der institutionellen Umwelt und verwenden unterschiedliche Variationen von Prädiktoren. So werden teilweise einzelne Facetten, teilweise aggregierte Konstrukte oder aber Interaktionseffekte von Umweltfacetten betrachtet sowie abweichende Spektren von Marktbearbeitungsformen einer komparativen Analyse unterzogen. Während daher die Aussagen über Zusammenhänge zwischen koersiver institutioneller Embeddedness und der Wahl der Marktbearbeitungsform im Detail divergieren, kann bei einer grundlegenden Abstraktion ein gemeinsamer Kern erkannt werden. Unternehmen betrachten (ceteris paribus) mit zunehmender Unsicherheit über das koersive institutionelle Umfeld eher Marktbearbeitungsformen mit geringerem Commitment, d.h. eher keine Tochtergesellschaft, sondern vielmehr unterschiedliche Formen der Kooperation mit einheimischen Unternehmen oder aber Exporte aus dem Heimatmarkt. So folgern Delios/Beamish (1999), Erramilli/Rao (1993), Kim/Hwang (1992) und Brouthers (2002) aus ihren Studien, dass Organisationen, die einen Auslandsmarkt mit geringem Investitionsrisiko betreten, eher ausländische Tochtergesellschaften wählen, während bei hohem Investitionsrisiko Joint Ventures der Vorzug gegeben wird. Davidson/McFetridge (1985) und Kwon/Konopa (1993) sehen bei hohem
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politischen Risiko eine geringe Wahrscheinlichkeit der Wahl von eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen. Um eine differenzierte Betrachtung zu ermöglichen, werden nachfolgend Hypothesen zu unterschiedlichen Facetten der koersiven institutionellen Embeddedness abgeleitet. Hypothese 5a: Je größer das Ausmaß an politisch/rechtlich bedingter institutionller Unsicherheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Hypothese 5b: Je größer das Ausmaß an wirtschaftlich bedingter institutioneller Unsicherheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Hypothese 5c: Je größer das Ausmaß an technologisch bedingter institutioneller Unsicherheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Hypothese 5d: Je größer das Ausmaß an kulturell bedingter institutioneller Unsicherheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Während zur koersiven institutionellen Embeddedness wie oben angeführt eine Vielzahl von Forschungsbeiträgen vorliegen, werden Aspekte der mimetischen institutionellen Embeddedness zur Erklärung der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen bislang überwiegend vernachlässigt. Dies bezieht sich einerseits auf die bislang nur wenig beachtete Möglichkeit der Ergänzung transaktionskostentheoretischer Argumente um Isomorphismen und des damit einhergehenden legitimiert effizienten Entscheidungskalküls, andererseits darauf, dass selbst in der nicht transaktionskostentheoretischen fundierten Literatur zur Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen das Gedankengut des Neuen Institutionalismus bislang kaum Aufmerksamkeit gefunden hat. Eine der wenigen Ausnahmen stellen die Beiträge von Hensiz/Delios (2001) oder Shrader/Oviatt/McDougall (2000) dar. Diese diskutieren erste Ansätze, wie mimetische Isomorphismen in die Analyse ausländischer Marktbearbeitungsformen integriert werden können. So sehen Henisz/Delios
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(2001) die Imitation als eine Möglichkeit der Unsicherheitsreduzierung beim Eintritt in geographisch fremde Märkte an. Imitation von Unternehmen im unmittelbaren interorganisationalen Umfeld eröffnet die Möglichkeit, die „liability of foreignness“ zu reduzieren und die Legitimität im Auslandmarkt zu erhöhen. Auch Shrader/Oviatt/McDougall (2000) betrachten die Imitation einheimischer Unternehmen als einen vitalen Mechanismus zur Erhöhung der Legitimität im Auslandsmarkt. Wie bereits ausführlich besprochen, besteht beim Auslandsmarkteintritt aufgrund der „liability of foreignness“ ein erhebliches Unsicherheitspotential. Insbesondere Unternehmen, die bislang keine eigenen Erfahrungen im Auslandsmarkt aufweisen sowie über keine Netzwerke im Auslandsmarkt verfügen, fehlt es an Orientierung über legitimierte Verhaltensweisen im Zielmarkt (Meyer/Rowan 1977; Zucker 1987; Scott/Meyer 1991). Imitation ist daher insbesondere bei Unternehmen anzutreffen, die aufgrund einer hohen Wahrnehmung der Fremdartigkeit erste vorsichtige Schritte in Form von nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen (Exporten oder ausgewählten vertraglichen Kooperationen) in ausländische Märkte initiieren. Gerade für diese Unternehmen ist aufgrund der Informationsdefizite über den ausländischen Zielmarkt und der damit einhergehenden fehlenden Orientierung über akzeptierte Verhaltensweisen eine Imitation von heimischen Unternehmen oder langjährig im fokalen Auslandsmarkt tätigen Unternehmen erforderlich. Aus dieser Argumentation kann Hypothese sechs abgeleitet werden: Hypothese 6: Je größer die wahrgenommene Notwendigkeit der Imitation von Unternehmen aus dem fokalen Auslandsmarkt, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nichteigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. Neben der mimetischen wird auch die normative institutionelle Embeddedness in der Diskussion um internationale Marktbearbeitungsformen weitestgehend vernachlässigt. Normative Isomorphismen beinhalten Werthaltungen einer Profession, bspw. von Berufs- oder Wirtschaftsverbänden, mit dem Ziel kollektive Verhaltensweisen zu induzieren. So dienen die Industrie- und Handelskammer oder andere auf das Auslandsgeschäft bezogene Standesvereinigungen zur Beratung und Professionalisierung ihrer Mitglieder. Die Aktivitäten dieser professionellen Vereinigungen sind insbesondere auf das Ziel gerichtet, die Kompetenz der in der Auslandsmarktbearbeitung unerfahrenen Mitglieder zu erhöhen. Im
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Sinne der Argumentation zur mimetischen institutionellen Embeddedness sind es auch in Bezug auf die normative institutionelle Embeddedness gerade diejenigen Unternehmen, die aufgrund ihrer Unerfahrenheit in der Auslandsmarktbearbeitung ein besonderes Bedürfnis der Orientierung an Standesorganisationen oder sonstigen professionellen Institutionen verspüren. Diese Unternehmen werden aufgrund der bei erstmaligen Markteintritt hohen Risikoposition keine eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen wählen, sondern zur Reduzierung der Konsequenzen der „liability of foreignness“ bei gleichzeitiger Begrenzung der potentiellen Transaktionskosten die Marktbearbeitungsform des Exports bzw. ausgewählte Formen der vertraglichen Kooperation präferieren. Aus diesem Zusammenhang kann Hypothese sieben abgeleitet werden: Hypothese 7: Je größer die wahrgenommene Notwendigkeit der Orientierung an Standesorganisationen oder sonstigen professionellen Institutionen, desto höher die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer nicht-eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsform. 6.
Operationalisierungen der unabhängigen Variablen
Bevor die empirische Überprüfung der aufgestellten Hypothesen dargelegt wird, soll zunächst ein Einblick in die Operationalisierung der Variablen gegeben werden. Wie bereits am Ende des ersten Kapitels dargelegt, stützen sich die empirischen Analysen auf die drei Erhebungen zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen, die im Zeitraum zwischen Herbst 1999 und Frühjahr 2002 erfolgt sind. Ergänzend zu den erhobenen Primärdaten wird im Rahmen der empirischen Überprüfung zudem in Bezug auf die koersive institutionelle Embeddedness Rückgriff auf Sekundärdaten, insbesondere in empirischen Studien bewährte Indices genommen. Die Operationalisierung der Primärdaten, welche überwiegend in Form von Likert-Skalen erhoben wurden, erfolgt entweder durch direkte Abfrage mittels eines einzelnen Indikators oder durch Item-Batterien, welche, falls dies die Güte der Daten zulässt, zu Indices zusammengeführt werden, andernfalls als einzelne Indikatoren in die statistische Analyse eingehen. Die Entscheidung, ob einzelne Indikatoren einer Item-Batterie zu einem gemeinsamen Index zusammengeführt werden können, erfolgt anhand einer Reliabilitätsprüfung mittels Cronbachs Alpha.
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Zu den Prädiktoren, die mittels eines einzelnen Indikators gemessen werden, gehört bspw. die Faktorspezifität, welche mittels der Quasirentenargumentation, d.h. der Verwendbarkeit der Investitionen in alternativen Arrangements, erfasst wird. Auch die einzelne Formen der koersiven institutionellen Embeddedness, sprich die politische, wirtschaftliche, technologische sowie kulturelle Unsicherheit werden mittels einer direkten Abfrage erhoben. Zu den Konstrukten, die mittels Item-Batterien abgebildet werden und sich zu Indices zusammenfassen lassen, gehören bspw. die Netzwerke im Zielland, die Netzwerke im sonstigen Ausland sowie die internationale Erfahrung des mittelständischen Unternehmens. Zum Konstrukt der internationalen Erfahrung ist anzuführen, dass dieses in Anlehnung an Burgel/Murray (2000) und Bloodgood/Sapienza/Almeida (1996) sowohl durch die Auslandserfahrung des Unternehmens an sich als auch durch die der Geschäftsleitung abgebildet wird. Zu den Indikatoren, die sich nach Reliabilitätsprüfung mittels Cronbachs Alpha nicht zu einem Index zusammenfassen ließen, gehören bspw. die beiden Indikatoren zur Erfassung des Vertrauens in Netzwerkbeziehungen oder die beiden Indikatoren für die mimetische institutionelle Embeddedness. Diese vergleichsweise kurzen, d.h. nur aus zwei Items bestehenden Operationalisierungen der betreffenden theoretischen Konstrukte, werden somit einzeln in die statistische Analyse aufgenommen. Der Ausweis der Cronbachs Alpha Werte ist in der Tabelle zur Operationalisierung der unabhängigen Variablen zu finden. Von der grundlegenden Erhebung mittels Likert-Skalen abweichende Operationalisierungen beziehen sich insbesondere auf die Kalkulation des Alters bei Wahl der fokalen ausländischen Marktbearbeitungsform sowie auf die Mitarbeiterzahl des mittelständischen Unternehmens. Zur Kalkulation des Alters der Entscheidung für die fokale Marktbearbeitungsform wird das Gründungsjahr des mittelständischen Unternehmens vom Jahr der Durchführung der fokalen Auslandsmarktbearbeitung subtrahiert. Die Mitarbeiterzahl des mittelständischen Unternehmens, als eine in der Organisationsforschung bewährte Einflussgröße für unternehmerische Entscheidungen, wird logarithmiert, um auch nicht-lineare Effekte abbilden zu können. Die direkten Abfragen der einzelnen Facetten der koersiven institutionellen Embeddedness werden durch bewährte Sekundär-Indices ergänzt. So wird in Bezug auf die politische Unsicherheit Rückgriff auf den „Political Constraint Index“ von Henisz (2002) genommen. Dieser stellt in einem aufwändigen Verfahren eine Datenbank des politischen Risikos auf, welche nicht nur nahezu jedes Land, sondern zudem auch historische Daten umfasst, welche je nach Land bis zurück in das neunzehnte Jahrhundert reichen und somit
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
eine kalenderjahrgetreue Zuordnung der Kennzahlen des politischen Risikos auf die Wahl der Marktbearbeitungsform zulassen. In Bezug auf die wirtschaftliche Unsicherheit wird in der Literatur insbesondere Rückgriff auf Indices zur Abbildung von Länderrisiken genommen, welche bspw. von „Institutional Investors“ oder von „Euromoney“ veröffentlicht werden. Im Rahmen dieser Untersuchung wird Rückgriff auf die Länderklassifizierung der Hermes Kreditversicherungs-AG genommen, um die Länderrisikoabschätzung aus Sicht eines deutschen Investors abbilden zu können. Hermes unterteilt Länder in sieben Kategorien, wobei Länder mit dem geringsten Risiko (bspw. Frankreich oder die USA) den Wert 1 und entsprechend Länder mit dem größten Risiko (bspw. Entwicklungsländern wie Bolivien oder auch Länder des ehemaligen Ostblocks wie die Ukraine oder Tadschikistan) den Wert 7 zugeordnet bekommen. Zur Abbildung der technologischen Unsicherheit wird Rückgriff auf den von Park/Ginarte (1997) entwickelten „Intellectual Property Rights Index“ genommen. Dieser erfasst im Gegensatz zur direkten Abfrage im Fragebogen nicht die Dynamik der technologischen Entwicklung, sondern hebt auf Schutz von Technologie bzw. die Möglichkeit der juristischen Verfolgung und Durchsetzung von Vergehen ab. So basiert der von Park/Ginarte (1997) entwickelte Index im Wesentlichen auf Patentschutzvorschriften der einzelnen Länder, wobei der Index aus den Durchschnittswerten der Jahre von 1960 bis 1990 generiert wird. Zur Abbildung der kulturellen Unsicherheit wird auf den von Kogut/Singh (1988) entwickelten Index der „Cultural Distance“ zurückgegriffen. Kogut/Singh (1988) entwickeln basierend auf den vier Kulturdimensionen von Hofstede (1980) bzw. Hofstede/Bond (1988) einen Index, der die Differenz der Ausprägung der Heimatkultur zu der jeweiligen Auslandskultur für alle vier Dimensionen ermittelt, quadriert und durch die Varianz der relevanten Kulturdimension dividiert.51 Als Kontrollvariablen finden zudem ausgewählte Charakteristika der untersuchten mittelständischen Unternehmen Eingang in die statistische Analyse. Neben der bereits angeführten Mitarbeiterzahl als Indikator für Größeneffekte werden Indikatoren für den Eigentümerstatus des 51
Alternativ zu dem Index von Kogut/Singh (1988) hätten auch die vier HofstedeDimensionen einzeln in die Regressionsanalyse aufgenommen werden können oder aber auf andere Indices wie die Länder-Cluster von Ronen/Shenkar (1985) Rückgriff genommen werden können. Letztlich ist die Wahl auf Kogut/Singh (1988) gefallen, weil dieser in der Literatur der am weitesten verbreitete Index ist sowie eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Prädiktoren, wie dies bei Verwendung der Länder-Cluster von Ronen/Shenkar (1985) der Fall gewesen wäre, aufgrund der höheren Erfordernisse an die Fallzahl tendenziell zu einer Instabilität der multivariaten Modelle geführt hätte.
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Unternehmens, d.h. der Frage, ob es sich um ein eigentümer- bzw. familiengeführtes Unternehmen handelt,52 der Frage der Wettbewerbsfähigkeit der Produkte des mittelständischen Unternehmens sowie der Marktführerschaft im internationalen Kontext sowie die Motive der Internationalisierung berücksichtigt. In Tabelle 3 werden die der statistischen Analyse zugrunde liegenden Operationalisierungen detailliert dokumentiert. Tabelle 4 weist zudem die Mittelwerte und Standardabweichungen der unabhängigen Variablen sowie deren bivariate Korrelationen aus. Aus der Korrelationsmatrix ist bei Zugrundelegung eines Schwellenwertes von 0,7 (Anderson/Sweeney/Williams 1996: 597) keine ernsthafte Gefahr der Multikollinearität erkennbar.
52
Vielfach wird argumentiert, dass die spezifischen Charakteristika mittelständischer Unternehmen, u.a. die Eigentümerverhältnisse eine interne Wachstumsschwelle darstellen könnten (Buckley 1979: 12). Weiterhin wird argumentiert, dass Familienunternehmen die Tendenz aufweisen, die Steuerung und Kontrolle nur im Besitz der Mitglieder der Familie zu belassen und somit Kooperationsformen bei der Auslandsmarktbearbeitung nicht zu präferieren (Hamer 1990: 29).
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Tabelle 3: Operationalisierung der unabhängigen Variablen Unabhängige Variable:
Operationalisierung:
Faktorspezifität
Für das Auslandsengagement wurden Investitionen getätigt, die anderweitig nur noch bedingt verwendbar sind (Likert-Skala: stimme nicht zu, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Netzwerk Zielland
Summarischer Index bestehend aus den Items: (1) Kenntnis und Kontakt zu Geschäftspartner im jeweiligen Ausland war sehr weit entwickelt, (2) Kenntnis und Kontakt zu Kunden im jeweiligen Ausland war sehr weit entwickelt, (3) Es bestand bereits ein umfangreiches Netzwerk von Geschäftsbeziehungen im Auslandsmarkt Cronbachs Alpha = 0,8823 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Netzwerk sonstiges Ausland
Summarischer Index bestehend aus den Items: (1) Ihr Unternehmen hatte bereits ausgeprägte Auslandsaktivitäten in angrenzenden Ländern, (2) Ihr Unternehmen hatte durch Geschäftsbeziehungen in anderen Auslandsmärkten bereits Kontakte zu relevanten Geschäftspartnern/Kunden (3) Bestehende Geschäftsbeziehungen aus anderen ausländischen Regionen haben die Wahl dieser Internationalisierungsform erst ermöglicht (4) Die vertrauensvollen Geschäftsbeziehungen zu Geschäftspartnern in anderen Ländern haben dieses Auslandsengagement erst ermöglicht Cronbachs Alpha = 0,5778 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Opportunistisches Handeln
Es ist nicht ausschließbar, dass das Auslandsengagement nicht im Sinne Ihres Unternehmens handelt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Vertrauensvolle Beziehung
Zwischen Ihrem Unternehmen und dem Auslandsengagement bzw. den jeweiligen Ansprechpartnern hatte sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Internationale Erfahrung
Summarischer Index bestehend aus den Items: (1) Die Geschäftsleitung verfügte bereits vor dem Eintritt in das jeweilige Auslandsengagement über langjährige und weitreichende Auslandserfahrung, (2) Die Geschäftsleitung hat erst im Rahmen des jeweiligen Auslandsengagements internationale Erfahrungen gesammelt (richtungsrekodiert) (3) Es existierte bereits vor Eingang des Auslandsengagements ein hoher Auslandsumsatz (4) Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über eine Vielzahl von internationalen Joint Ventures oder Tochtergesellschaften (5) Ihr Unternehmen hatte bereits eine Vielzahl auslandserfahrener Mitarbeiter (6) Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über fundierte langjährige internationale Erfahrung Cronbachs Alpha = 0,8815 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
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Tabelle 3: Operationalisierung der unabhängigen Variablen (fortgeführt) Unabhängige Variable:
Operationalisierung:
Alter des Unternehmens
Index: Jahr der Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform minus Jahr der Unternehmensgründung
Politische Unsicherheit
Das politische/rechtliche Umfeld des Auslandsengagements bedeutete ein erhebliches Unsicherheitspotential (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Political Constraint Index
Index zur politischen Unsicherheit entwickelt von Hensiz (2002) - (richtungsrekodiert)
Wirtschaftliche Unsicherheit
Das Umfeld des Auslandsengagements war durch hohe wirtschaftliche Unsicherheit gekennzeichnet (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Hermes Länderrisiko Index
Index zum Länderrisiko entwickelt von der Hermes Kreditversicherungs-AG
Technologische Unsicherheit
Das Umfeld des Auslandsengagements war durch schnellen technologischen Wandel gekennzeichnet (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Intellectual Property Rights Index
Index zur Beurteilung des landesspezifischen Patentschutzes entwickelt von Park/Ginarte (1997) - (richtungsrekodiert)
Kulturelle Unsicherheit
Die Unterschiede zwischen der deutschen und der ausländischen Kultur werden als gravierend angesehen (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Cultural Distance Index
Index zur kulturellen Distanz von Landeskulturen basierend auf den vier Kulturdimensionen von Hofstede (1980) entwickelt durch Kogut/Singh (1988)
Imitation von Unternehmen im Ausland
Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der anderen Unternehmen im Auslandsmarkt orientiert (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Imitation von Best Practice Unternehmen
Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der als „Best Practice“ wahrgenommenen Unternehmen orientiert (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Beratungsinstitutionen im Inland
Beratungsinstitutionen im Inland (IHK, Außenhandelskammer, private Beratungsgesellschaften) haben die Wahl der Internationalisierungsform deutlich mitgeprägt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Mitarbeiterzahl (log)
Mitarbeiterzahl des befragten mittelständischen Unternehmens (Logarithmus)
Eigentümergeführtes Unternehmen
Ist Ihr Unternehmen ein Familienbetrieb bzw. ist die Mehrheit des Kapitals im Besitz einer Familie bzw. eines Unternehmers (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Tabelle 3: Operationalisierung der unabhängigen Variablen (fortgeführt) Unabhängige Variable:
Operationalisierung:
Marktführer im Ausland
Ihr Unternehmen gehört zu den Marktführern im Ausland (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Weltweit konkurrenzfähig
Ihre Produkte sind weltweit konkurrenzfähig (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Markterschließung
Wird das Motiv der Markterschließung mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
Wird das Motiv des Know How Zugangs/Entwicklung von Know How mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Zusammenführung von Know How
Wird das Motiv der Zusammenführung von komplementären Know-How mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Kunden folgen
Wird das Motiv des Engagements eines Kunden im Ausland mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Konkurrenz folgen
Wird das Motiv des Engagements der Konkurrenz im Ausland mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Motiv: Kostensenkung
Wird das Motiv der Kostensenkung mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
70
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
71
Tabelle 4: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen Variablen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 10 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
Faktorspezifität Netzwerk Zielland Netzwerk sonstiges Ausland Opportunistisches Handeln Vertrauensvolle Beziehung Internationale Erfahrung Alter des Unternehmens Politische Unsicherheit Political Constraint Index Hermes Länderrisiko Index Wirtschaftliche Unsicherheit Technologische Unsicherheit Intellectual Property Rights Index Kulturelle Unsicherheit Cultural Distance Index Imitation von Unternehmen im Ausland Imitation Best Practice Unternehmen Beratungsinstitutionen im Inland Mitarbeiterzahl (log) Eigentümergeführtes Unternehmen Marktführer im Ausland Weltweit konkurrenzfähig Motiv: Markterschließung Motiv: Zugang/Entwicklung Know How Motiv: Zusammenführung Know How Motiv: Kunden folgen Motiv: Konkurrenz folgen Motiv: Kostensenkung
M
SD
1,71 6,98 8,93 2,94 3,11 14,93 42,06 1,96 0,36 1,62 2,00 2,23 2,90 2,22 1,19 2,11 2,08 1,40 5,72 0,78 2,32 3,00 3,56 1,86 1,92 1,76 2,25 1,97
0,95 2,62 2,75 0,93 0,90 4,99 37,48 1,04 0,16 1,26 0,92 1,05 0,85 0,98 1,07 0,94 0,92 0,67 0,81 0,41 1,02 0,93 0,77 0,90 0,97 1,05 0,99 1,07
1
2
3
0,18** 0,12* -0,09 0,04 0,08 0,02 0,01 -0,08 0,08 0,13* 0,08 0,10 0,06 -0,02 0,02 0,06 -0,02 0,13 0,05 0,20** 0,09 0,01 0,24** 0,08 0,13* 0,07 0,23**
0,31** 0,18** 0,03 0,34** 0,09 0,32** 0,36** 0,13* 0,05 -0,18** 0,01 -0,17** 0,06 -0,05 0,07 -0,25** 0,02 0,21** 0,19** -0,20** 0,12* -0,16** 0,00 -0,06 0,07 0,19** 0,14* 0,24** 0,17** 0,10 -0,01 0,14* 0,11 0,01 0,02 0,20** 0,21** 0,29** 0,28** 0,32** 0,06 0,21** 0,15** 0,27** 0,08 0,10 0,28** 0,19** 0,34** 0,10 0,11
4
5
6
7
8
9
10
11
0,30** 0,11 0,08 -0,19** -0,07 0,04 -0,25** 0,07 -0,01 -0,25** 0,06 -0,01 -0,07 0,03 -0,01 -0,07 0,03 -0,02 -0,07 0,05 0,01 0,07 0,03 0,04
0,15* 0,01 -0,12* -0,07 0,08 -0,21** 0,10 -0,02 -0,11 -0,08 0,06 0,15** 0,11 0,02 -0,02 0,14* 0,09 0,14* 0,18** 0,23** 0,11 0,10 0,06
0,11 0,01 0,01 0,02 -0,05 0,22** 0,08 0,01 -0,06 0,17** 0,19** -0,02 0,26** 0,07 0,10 0,39** -0,03 0,13* 0,14* -0,09 0,24** 0,31**
-0,08 0,05 -0,01 -0,12* -0,04 0,02 -0,09 0,13* 0,05 0,08 0,09 0,14* 0,11 0,04 -0,12* -0,13* 0,03 0,04 -0,02 -0,01 0,01
0,26** 0,22** 0,51** -0,04 0,30** 0,50** 0,10 0,03 0,04 0,01 0,14* 0,05 -0,07 0,04 -0,09 0,02 -0,03 -0,04 0,02 0,06
0,29** 0,26** 0,01 0,51** 0,19** 0,40* 0,01 -0,12* -0,11 0,10 -0,07 0,07 0,01 -0,16** -0,06 -0,13* -0,08 0,02 0,01
0,27** -0,07 0,67** 0,21** 0,21** 0,07 0,03 0,02 0,14* 0,04 0,01 0,04 -0,22** 0,01 0,04 0,11 -0,01 0,28**
-0,01 0,33** -0,16** 0,45** -0,08 0,14* 0,04 0,06 0,28** -0,02 0,18** -0,02 0,18** 0,01 0,13* -0,06 0,01 -0,03 0,26** -0,03 0,05 -0,09 0,15* -0,02 0,20** -0,08 0,26** 0,05 0,30** 0,05 0,15* 0,08 0,22**
Anmerkungen:Pearson Korrelationen (listenweiser Fallausschluss); M: arithmetisches Mittel; SD: Standardabweichung; * : p≤.05; ** : p≤.01
12
13
0,27** 0,36** -0,01 -0,10 -0,06 0,14* 0,06 0,05 0,05 -0,30** -0,16** 0,17** 0,10 -0,01 0,17**
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Tabelle 4: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen (fortgeführt)
1 2 3 4 5 6 7 8 9 11 10 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
Variablen
14
15
16
17
Faktorspezifität Netzwerk Zielland Netzwerk sonstiges Ausland Opportunistisches Handeln Vertrauensvolle Beziehung Internationale Erfahrung Alter des Unternehmens Politische Unsicherheit Political Constraint Index Hermes Länderrisiko Index Wirtschaftliche Unsicherheit Technologische Unsicherheit Intellectual Property Rights Index Kulturelle Unsicherheit Cultural Distance Index Imitation von Unternehmen im Ausland Imitation Best Practice Unternehmen Beratungsinstitutionen im Inland Mitarbeiterzahl (log) Eigentümergeführtes Unternehmen Marktführer im Ausland Weltweit konkurrenzfähig Motiv: Markterschließung Motiv: Zugang/Entwicklung Know How Motiv: Zusammenführung Know How Motiv: Kunden folgen Motiv: Konkurrenz folgen Motiv: Kostensenkung
0,13* 0,05 0,05 0,08 0,09 0,03 -0,02 0,02 -0,12* 0,01 0,07 -0,02 0,01 0,01
0,07 -0,21** 0,50** 0,04 0,23** 0,30** 0,01 0,08 0,02 0,05 0,01 0,06 0,01 0,10 0,15* -0,05 0,09 0,07 -0,08 0,06 0,13* -0,10 0,13* 0,25** -0,07 0,27** 0,34** 0,18** 0,23** 0,22** -0,01 0,26** 0,23** 0,11 0,21** 0,14*
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
-
-0,07 0,06 -0,07 -0,02 -0,03 0,14* 0,14* 0,18** 0,15** 0,27**
0,13* 0,14* 0,07 -0,14* -0,05 0,11 -0,05 0,04 0,20**
-0,06 -0,09 0,24** 0,01 0,01 -0,07 0,06 -0,06 0,08 -0,10 -0,04 -0,20** 0,16** 0,12* 0,07
-0,02 0,05 -0,01 -0,09 0,09 0,01
Anmerkungen:Pearson Korrelationen (listenweiser Fallausschluss); M: arithmetisches Mittel; SD: Standardabweichung; * : p≤.05; ** : p≤.01;
0,19** 0,09 0,06 -0,03 -0,23**
0,50** 0,12* 0,05 0,14*
0,15** 0,16** 0,24** 0,14* 0,15** 0,24**
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7.
73
Empirische Ergebnisse
Zur Überprüfung der aufgestellten Hypothesen wird in Anlehnung an Pan/Tse (2000: 511) ein mehrstufiges empirisches Design verwendet, welches nicht nur die Unterscheidung zwischen eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen (Joint Ventures, Tochtergesellschaften) und nichteigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen (Exporte, vertragliche Kooperationen) ermöglicht, sondern zudem eine differenzierte Analyse aller vier Formen der Auslandsmarktbearbeitung zulässt. In einem ersten Schritt werden die vier ausgewählten Marktbearbeitungsformen einzeln anhand von binären logistischen Regressionen analysiert. Hierdurch können die im Vergleich zu den übrigen Marktbearbeitungsformen einzigartigen Charakteristika der jeweils analysierten Marktbearbeitungsform zur Hypothesenprüfung herausgearbeitet werden. In einem zweiten Schritt wird durch die Verwendung einer multinomialen logistischen Regression die Perspektive der Beurteilung gewechselt und Exporte als marktlicher Endpol der Auslandsmarktbearbeitung der statistischen Analyse als Referenz zu Grunde gelegt. Hierdurch kann der Frage nachgegangen werden, wann andere Formen der Marktbearbeitung der Verwendung von Exporten vorgezogen werden bzw. welche unabhängigen Variablen einen signifikanten Erklärungsgehalt zur Differenzierung von Exporttätigkeiten im Vergleich zu den anderen in der Analyse berücksichtigen Marktbearbeitungsformen leisten können. Im dritten und letzten Schritt wird anhand einer ordinalen logistischen Regression geprüft, inwieweit sich die transaktionskostentheoretische Konzeption eines Markt-HierarchieKontinuums bewährt, d.h. Marktbearbeitungsformen in eine eindimensionale Reihenfolge zunehmender Steuerung bzw. Kontrolle eingeordnet werden können. 7.1 Erster Schritt: Binäre logistische Regressionen der einzelnen Marktbearbeitungsformen Tabelle 5 dokumentiert die Ergebnisse der im ersten Schritt durchgeführten vier binären logistischen Regressionen, welche zur Hypothesenprüfung die Charakteristika der jeweils im Mittelpunkt stehenden Marktbearbeitungsform gegenüber der Gesamtheit der anderen untersuchten Marktbearbeitungsformen analysiert.
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Tabelle 5: Binäre logistische Regressionen für einzelne Marktbearbeitungsformen Export
Vertragliche Kooperation
Joint Venture
Konstante
8,619***
-4,879(*)
-14,974***
-3,338
Faktorspezifität
-0,582*
-0,127
1,230***
0,118
Netzwerk Zielland
-0,177*
0,050
-0,204
0,225**
Variablenbezeichnung
( )
Tochtergesellschaft
Netzwerk sonstiges Ausland
0,110
-0,189*
0,239 *
-0,020
Opportunistisches Handeln
0,090
-0,332
-0,204
0,193
Vertrauensvolle Beziehung
-0,638**
-0,079
-0,384
0,486*
( )
Internationale Erfahrung
-0,079 *
-0,028
0,272**
0,012
Alter des Unternehmens
-0,002
-0,006
0,006
0,004
Politische Unsicherheit
-0,053
-0,066
0,237
0,034
Political Constraint Index
4,262*
-3,457*
0,162
-0,022
Wirtschaftliche Unsicherheit
-0,292
0,360
0,110
-0,110
Hermes Länderrisiko Index
0,452*
-0,444
-0,041
0,018
Technologische Unsicherheit
0,171
-0,263
-0,428
0,050
Intellectual Property Rights Index
-0,738*
-0,043
-0,223
0,362
Kulturelle Unsicherheit
-0,297
0,034
-0,227
0,403(*)
Cultural Distance Index
-0,163
0,756***
0,412
-0,506**
Imitation von Unternehmen im Ausland
-0,099
-0,310
0,153
0,247
( )
Imitation von Best Practice Unternehmen
0,425 *
0,049
-0,390
-0,206
Beratungsinstitutionen im Inland
-0,109
0,137
0,068
0,143
Mitarbeiterzahl (log)
-0,168
0,004
0,401
-0,202
Eigentümergeführtes Unternehmen
0,492
-0,662
-1,218
0,469
Marktführer im Ausland
-0,585**
-0,049
0,038
0,549**
( )
Weltweit konkurrenzfähig
-0,383 *
-0,011
-0,605
0,471*
Motiv: Markterschließung
-0,347
0,723(*)
0,776
-0,219
Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
0,051
0,583*
-0,297
-0,373
Motiv: Zusammenführung von Know How
-0,485*
0,036
0,974*
0,081
( )
Motiv: Kunden folgen
-0,029
0,293
0,588 *
-0,338(*)
Motiv: Konkurrenz folgen
0,215
0,021
-0,609
0,056
Motiv: Kostensenkung
-0,221
-0,016
0,163
-0,017
2
0,317
0,180
0,202
0,298
2
R (Nagelkerke)
0,439
0,294
0,431
0,405
χ (Modell-Chi-Quadrat)
99,219
51,515
58,741
91,917
p (Signifikanz)
0,000
0,004
0,001
0,000
N
260
260
260
260
R (Cox & Snell) 2
(*)
= p ≤ 0,1; * = p ≤ 0,05; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
75
Die vier binären logistischen Regressionsmodelle sind signifikant ( 0,000 ≤ p ≤ 0,004) und weisen zufriedenstellende Varianzerklärungen auf (0,180 ≤ R2 (Cox & Snell) ≤ 0,317 bzw. 0,294 ≤ R2 (Nagelkerke) ≤ 0,439). Der in Hypothese 1 aufgestellte Zusammenhang zwischen hoher Faktorspezifität und eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen ist grundsätzlich wiederzufinden. So zeigt sich eine signifikant negative Assoziation zwischen spezifischen Investitionen und der Wahl der Marktbearbeitungsform Export sowie ein signifikant positiver Zusammenhang mit der Wahl eines Joint Ventures. Einschränkend ist jedoch anzumerken, dass eine aufgrund der aufgestellten Hypothese zu erwartende positive Assoziation zwischen hoher Spezifität und der Wahl einer ausländischen Tochtergesellschaft nicht signifikant vorgefunden werden kann. Hypothese 2, die einen positiven Zusammenhang zwischen ausländischen Netzwerken und der Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen aufstellt, kann ebenfalls als grundlegend bewährt gelten. Es zeigen sich jedoch wiederum Unterschiede zwischen Joint Ventures und Tochtergesellschaften. Während interorganisationale Netzwerke im Zielland die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer ausländischen Tochtergesellschaft erhöhen, führen intra-organisationale Netzwerke in angrenzenden Ländern zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Wahl eines Joint Ventures. Auch in Bezug auf Hypothese 3 zeigt sich ein Bild, welches den grundsätzlich aufgestellten Zusammenhang mit eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen untermauert, jedoch eine differenzierte Betrachtung der beiden eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen Joint Venture und Tochtergesellschaft erforderlich macht. Vertrauensvolle Beziehungen zwischen dem mittelständischen Unternehmen und den Akteuren im fokalen Auslandsmarkt erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Wahl einer ausländischen Tochtergesellschaft. Ein signifikanter Zusammenhang in Bezug auf Joint Ventures lässt sich nicht nachweisen. Weiterhin ist ersichtlich, dass die Operationalisierung durch den Indikator opportunistisches Handeln zu keinem signifikanten Ergebnis führt. Die empirischen Ergebnisse zeigen auch für Hypothese 4 den erwarteten positiven Zusammenhang zwischen der internationalen Erfahrung des mittelständischen Unternehmens und der Wahl einer eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsstrategie. Dieser Zusammenhang ist jedoch wiederum nur für Joint Ventures und nicht für Tochtergesellschaften nachzuweisen. Weiterhin ist einschränkend anzumerken, dass der Indikator Alter des
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Unternehmens bei Wahl der fokalen Marktbearbeitungsform keine signifikanten Ergebnisse hervorbringt. Die Befunde zu Hypothese 5 sind ambivalent und bedürfen einer differenzierten Betrachtung der einzelnen Subhypothesen. Zur politischen Unsicherheit (Subhypothese 5a) weist nur der „Political Constraint Index“ signifikante Zusammenhänge auf, wobei ein positiver Zusammenhang mit der Wahl von Exporten und ein negativer Zusammenhang mit der Wahl von vertraglichen Kooperationen erkennbar ist. Der erwartete negative Zusammenhang mit eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen findet sich nicht. In Bezug auf Subhypothese 5b weist ebenfalls nur der Hermes Länderrisiko Sekundärindex einen signifikanten Zusammenhang, nämlich eine positive Assoziation mit Exporten auf. Während dieses Ergebnis grundsätzlich der aufgestellten Subhypothese entspricht, findet sich jedoch kein signifikanter Zusammenhang bzw. keine negativ signifikante Assoziation mit eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen. Die empirischen Ergebnisse zur technologischen Unsicherheit (Subhypothese 5c) weisen nur einen signifikanten Wert auf, nämlich die negative Assoziation zwischen dem „Intellectual Property Rights Index“ mit der Wahl von Exporten. Dieser Befund überrascht nicht nur im Hinblick auf die drei nicht signifikanten Ergebnisse, sondern auch durch die entgegen den Erwartungen geringere Wahrscheinlichkeit der Wahl von Exporten bei hoher technologischer Unsicherheit. Die empirischen Ergebnisse zu Subhypothese 5d (kulturelle Unsicherheit) sind ebenfalls ambivalent. Während der „Cultural Distance Index“ die erwartete positive Assoziation mit vertraglichen Kooperationen und die erwartet negative Assoziation mit Tochtergesellschaften aufweist, zeigt der Primärindikator zur kulturellen Unsicherheit entgegen der Erwartung eine signifikant positive Assoziation mit der Wahl einer Tochtergesellschaft auf. Tendenziell ist letzterer Zusammenhang aufgrund des nur bedingt gültigen Signifikanzwertes (p ≤ 0,1) als eher instabil zu betrachten und somit eine Interpretation auf Basis des Cultural Distance Index anzuraten. Letztlich gilt jedoch für alle vier Facetten der koersiven institutionellen Embeddedness, dass eine tiefergehende Würdigung erst nach Durchführung der nächsten Schritte des empirischen Designs erfolgen sollte. Die empirischen Ergebnisse zu Hypothese 6 zeigen, dass der Indikator, welcher allgemein eine Imitation von Unternehmen im Ausland abbildet, keine signifikanten Werte aufweist, während der Indikator der Imitation von Best-Practice Unternehmen hingegen in Bezug auf die Wahl von Exporten die erwartete Assoziation zeigt.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
77
Die in Hypothese 7 aufgestellten Relationen zwischen der normativ bedingten institutionellen Unsicherheit und ausländischen Marktbearbeitungsformen lassen sich mangels signifikanter Werte nicht wiederfinden. Inländische Beratungsinstitutionen üben demnach keinen Einfluss in Richtung eines homogenen professionellen Verhaltens und der damit einhergehenden Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform aus. Die berücksichtigten Kontrollvariablen zeigen in Bezug auf die internationale Wettbewerbsposition mittelständischer Unternehmen sowie deren Auslandsmotive signifikante Werte auf. Mittelständische Unternehmen, die mit ihren Produkten weltweit konkurrenzfähig sind oder als Marktführer auf dem internationalen Parkett betrachtet werden können, wählen auf dem fokalen Auslandsmarkt eher keine Exporte, sondern bearbeiten den fokalen Auslandsmarkt mit Tochtergesellschaften. Der Wahl einer vertraglichen Kooperation liegt insbesondere das Motiv der Markterschließung und des Zugangs bzw. der Entwicklung von Know How zugrunde. Falls das Motiv der Zusammenführung von Know How für die Internationalisierung entscheidend ist, werden weniger Exporte und eher Joint Venture gewählt. Erfolgt die Auslandsmarktbearbeitung ausgelöst durch Kundenengagements im Ausland, werden eher Joint Ventures und weniger Tochtergesellschaften gewählt. Als Zwischenfazit des ersten Schrittes des empirischen Designs lässt sich festhalten, dass sich die erwarteten Zusammenhänge insbesondere in Bezug auf Faktorspezifität und die strukturelle Embeddedness wiedergefunden haben, während die Ergebnisse zur institutionellen Embeddedness einen ambivalenten Charakter aufweisen. Schritt zwei des empirischen Designs soll daher einen näheren Aufschluss über die Stabilität der gefundenen Ergebnisse geben. 7.2. Zweiter Schritt: Multinomiale logistische Regression mit Referenzkategorie Export Besonderes Charakteristikum dieses zweiten Schrittes ist die Aufnahme aller vier Marktbearbeitungsformen in ein multinomiales logistisches Regressionsmodell. Die Marktbearbeitungsform Export wird als Referenz gesetzt, was bedingt, dass nunmehr die betrachtete Marktbearbeitungsform nicht zu der vergleichsweise heterogenen Gesamtheit der übrigen drei Marktbearbeitungsformen in Relation gesetzt wird, sondern eine konstante Referenz (Export) den Analysen zugrunde liegt.
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Tabelle 6: Multinomiale logistische Regression Variablenbezeichnung
Export (Referenz)
Konstante
-
Vertragliche Kooperation -10,411**
Faktorspezifität
-
1,078
Netzwerk Zielland
-
0,173
Joint Venture
Tochtergesellschaft
-19,692***
-9,064**
( )
( )
1,617 *
1,216(*)
0,028
0,280**
Netzwerk sonstiges Ausland
-
-0,191 *
0,139
-0,102
Opportunistisches Handeln
-
-0,401
-0,447
0,073
Vertrauensvolle Beziehung
-
0,317
0,238
0,682**
Internationale Erfahrung
-
0,065
0,250**
0,067
Alter des Unternehmens
-
-0,005
0,006
0,004
Politische Unsicherheit
-
-0,023
-0,075
0,027
Political Constraint Index
-
-7,163***
-7,599**
-4,388*
Wirtschaftliche Unsicherheit
-
0,487
0,415
0,053
( )
Hermes Länderrisiko Index
-
-0,662 *
-0,223
-0,230
Technologische Unsicherheit
-
-0,366
-0,376
-0,158
Intellectual Property Rights Index
-
0,361
0,483
0,698(*)
Kulturelle Unsicherheit
-
0,127
0,111
0,506(*)
Cultural Distance Index
-
0,796**
0,619(*)
-0,223
Imitation von Unternehmen im Ausland
-
-0,155
0,294
0,209
Imitation von Best Practice Unternehmen
-
-0,242
-0,515
-0,544(*)
Beratungsinstitutionen im Inland
-
0,255
0,112
0,105
Mitarbeiterzahl (log)
-
0,112
0,643
-0,028
Eigentümergeführtes Unternehmen
-
-0,947(*)
-1,060
0,270
Marktführer im Ausland
-
( )
0,499 *
0,888*
0,935***
Weltweit konkurrenzfähig
-
0,142
-0,343
0,593*
Motiv: Markterschließung
-
0,751(*)
0,790(*)
0,004
Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
-
0,466
0,096
-0,099
Motiv: Zusammenführung von Know How
-
0,443
0,840*
0,459(*)
Motiv: Kunden folgen
-
0,308
0,413
-0,067
Motiv: Konkurrenz folgen
-
-0,406
-0,715*
0,066
Motiv: Kostensenkung
-
-0,195
-0,002
-0,065
2
0,544
2
R (Nagelkerke)
0,591
χ (Modell-Chi-Quadrat)
204,408
p (Signifikanz)
0,000
N
260
R (Cox & Snell) 2
(*)
= p ≤ 0,1; * = p ≤ 0,05; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
79
Aus Tabelle 6 ist ersichtlich, dass das aufgestellte multinomiale logistische Regressionsmodell signifikant ist (p ≤ 0,000) und eine gegenüber den binären logistischen Regressionsanalysen verbesserte Varianzerklärung aufweist (R2 (Cox & Snell) = 0,544 bzw. R2 (Nagelkerke) = 0,591). Die im ersten Schritt des empirischen Designs erkennbaren Befunde zur Faktorspezifität (Hypothese 1) sowie zu den einzelnen Facetten der strukturellen Embeddedness (Hypothesen 2-4) werden durch die multinomiale logistische Regression bekräftigt. In Bezug auf die Faktorspezifität findet sich nunmehr nicht nur für Joint Ventures, sondern auch für Tochtergesellschaften die erwartete signifikant positive Assoziation. Die Werte zur strukturellen Embeddedness zeigen nahezu identische Werte, lediglich die signifikante (p ≤ 0,1) Assoziation zwischen Netzwerken im sonstigen Ausland und Joint Venture Unternehmen zeigt sich nicht mehr. Die multinomiale logistische Regression schärft das Bild der institutionellen Embeddedness. In Bezug auf die politische Unsicherheit (Hypothese 5a) zeigt sich nun auch die erwartete negative Assoziation mit der Wahl von Joint Venture und Tochtergesellschaften. Die der Hypothese zugrunde liegende Annahme der geringeren Wahrscheinlichkeit der Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen oder anders formuliert der höheren Wahrscheinlichkeit der Wahl von Exporten kann somit als bewährt gelten. Jedoch sollte die Hypothese insoweit reformuliert werden, als bei politischer Unsicherheit auch die Wahrscheinlichkeit der Wahl vertraglicher Kooperationen bereits signifikant abnimmt, d.h. hohe politischer Unsicherheit positiv assoziiert ist mit Exporten und negativ assoziiert ist mit der Wahl von vertraglichen Kooperationen, Joint Venture-Unternehmen und Tochtergesellschaften. Ein ähnliches, wenn auch abgeschwächtes Bild ergibt sich in Bezug auf die wirtschaftliche Unsicherheit (Hypothese 5b). Auch hier ist hohe Unsicherheit positiv assoziiert mit der Wahl von Exporten und negativ korreliert mit der Wahl von vertraglichen Kooperationen. Eingeschränkt wird das Gesamtbild jedoch durch die fehlende Signifikanz bezüglich Joint Ventures und Tochtergesellschaften. Für die wirtschaftliche Unsicherheit scheint ebenso wie für die politische Unsicherheit die Schnittstelle zwischen Exporten einerseits und vertraglichen Kooperationen, Joint Ventures und Tochtergesellschaften andererseits zu liegen und eine entsprechende Reformulierung der Hypothese angezeigt. Die empirischen Ergebnisse zur technologischen Unsicherheit (Hypothese 5c) verstärken indes den (bereits in den binären logistischen Regressionen angetroffenen) entgegen den Erwartungen ausgerichteten Zusammenhang. Hohe technologische Unsicherheit, gemessen am Schutz von „Property Rights“, erhöht die Wahrscheinlichkeit der Wahl von Tochtergesellschaften und wie
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
aus dem ersten Schritt gesehen, verringert die Wahrscheinlichkeit der Wahl von Exporten. Erklärt werden könnte dieser Zusammenhang durch den gewählten Sekundärindex. Der von Park/Ginarte (1997) entwickelte Index bildet nicht die technologische Unsicherheit in der Facette des technologischen Wandels oder der technologischen Differenz zwischen dem Heimat- und dem Auslandsmarkt ab, sondern zeigt, inwieweit Eigentumsrechte in einem Land geschützt sind. Damit weicht diese Operationalisierung ab von den gewählten Sekundärindices der anderen Umweltdimensionen. Ist der Schutz von Verfügungsrechten nur eingeschränkt möglich, werden zur Risikoreduzierung Internationalisierungsformen mit ausgeprägteren Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten präferiert. Eine ähnliche Diskussion führen Anderson/Gatignon (1986: 14). Die Autoren argumentieren zur Wahl von Marktbearbeitungsformen: “in the absence of transaction-specific assets, the default option, market contracting, is unchanged by volatility. Entrants in volatile environments are better off accepting low-control entry modes. However, given some degree of assets specificity, control becomes more desirable as uncertainty increases. Thus institutional uncertainty moderates the effect of transaction specific assets on the entry decision – risk by itself should lead to a need for greater flexibility and therefore lower control modes. The greater the combination of country risk and transactionspecificity, the higher the appropriate degree of control”.53 Durch die Verwendung des „Intellecual Property Rights Index“ könnte es daher möglich sein, implizit einen Interaktionseffekt zwischen Faktorspezifität und Umweltunsicherheit abgebildet zu haben, der die von Anderson/Gatignon (1986) dargelegten Konsequenzen aufweist. Bezüglich des in Hypothese 5d postulierten Zusammenhangs zwischen kultureller Unsicherheit und der Wahl der Marktbearbeitungsstrategie entsteht in der mulitnomialen logistischen Regression ein etwas verändertes Bild gegenüber den einzelnen binären logistischen Regressionen. Der im wesentlichen für die Inkonsistenzen verantwortliche negative Zusammenhang zwischen dem „Cultural Distance Index“ und der Wahl einer Tochtergesellschaft ist nicht mehr zu finden. Vielmehr sind signifikante positive Assoziationen zwischen kultureller Unsicherheit, gemessen an dem entsprechenden Primärindikator bzw. gemessen anhand des Indeces von Kogut/Singh (1988) und der Wahl von vertraglichen Kooperationen, Joint Ventures und Tochtergesellschaften ersichtlich. Wäre dies jedoch der 53
Gatignon/Anderson (1986: 14) definieren Länderrisiko „as the extent to which a country´s political, legal, cultural, and economic environment threatens the stability of a business operation”.
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dominierende Richtungszusammenhang, ist die Hypothese 5d zu falsifizieren, da sich der Zusammenhang richtungsverkehrt zeigt. Ohne eine differenziertere Analyse des Einflusses der kulturellen Unsicherheit auf die Wahl der Marktbearbeitungsform bleibt die Interpretation dieses Befundes jedoch spekulativ. Mögliche Ursachen dieser Divergenzen mögen einerseits in der Verwendung des „Cultural Distance Index“ von Kogut/Singh (1988) begründet, andererseits mit der grundsätzlichen Problematik der Erklärung von Kultur anhand der Transaktionskostentheorie erklärbar sein. Obwohl der von Kogut/Singh (1988) entwickelte „Cultural Distance Index“ die empirische Auseinandersetzung zu kulturellen Unterschieden nachhaltig geprägt hat, ist dieser nicht unumstritten, sondern sowohl konzeptionell als auch methodisch kritisch zu hinterfragen. So erachtet bspw. Shenkar (2001) die dem Index zugrunde liegenden Annahme der Äquivalenz der einzelnen Kulturdimensionen von Hofstede als nicht haltbar. Die empirischen Studien von Barkema et al. (1997) und Barkema/Vermeulen (1998) bestärken diesen Einwand, da sie eine höhere Bedeutung der Dimension Unsicherheitsvermeidung im Gegensatz zu den anderen Kulturdimensionen für die Erklärung des Erfolgs von ausländischen Direktinvestitionen festgestellt haben. Pan/Tse (2000) verwenden statt des „Cultural Distance Index“ nur zwei Dimensionen, nämlich Unsicherheitsvermeidung und Machtdistanz, und finden eine positive Assoziation zwischen Machtdistanz und eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen, jedoch eine negative Assoziation zwischen Unsicherheitsvermeidung und eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen. Andere Studien (Shane 1992, Hanel/Doz/Prahalad 1989) wiederum sehen ein besonderes Erklärungspotential der Dimension Individualismus/Kollektivismus in Bezug auf eigenkapitalbasierte ausländische Marktbearbeitungsformen. Mezias et al. (2002) zweifeln die Eignung der Hofstede Dimensionen für Analysen auf Unternehmensebene grundsätzlich an, da dadurch ein Ebenenproblem entsteht, d.h. Kulturausprägungen auf nationaler Ebene zur Erklärung von Verhaltensweisen auf Unternehmensebene herangezogen werden. Auch Hofstede (1980) führt explizit an, dass Kulturkonstrukte auf organisationalen und nationaler Ebene sich unterscheiden. Daher könnte auch an die Verwendung anderer Klassifikationen von kultureller Distanz, wie bspw. die Ländercluster von Ronen/Shenkar (1985) gedacht werden, welche im Gegensatz zu dem „Cultural Distance Index“ ohne die zugrunde liegenden Annahmen der Linearität, Additivität und Normalverteilung der Kulturdimensionen auskommen. Gatignon/Anderson (1988: 335) hingegen sehen in den ambivalenten Ergebnissen zu kulturellen Prädiktoren eher ein theoretisches Problem. Sie
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
kommen zu der Überzeugung, dass das Konstrukt der kulturellen Unterschiede “does not fit very well within transaction cost argument ... Logically, the theory can accommodate opposite predictions for the cultural distance – control mode relation. A firm may prefer low control to compensate for its lack of knowledge in high cultural distance situations, relying on a local partner to contribute local knowledge. Or, it may opt for high control, i.e. a wholly owned subsidiaries as a way of reducing dependence upon agents whose actions are poorly understood”. Ihre empirischen Befunde, basierend auf den Länderclustern von Ronen/Shenkar (1985), zeigen eine positive Assoziation von kulturellen Unterschieden und Joint Ventures auf. So äußern sich Gatignon/Anderson (1988: 336) auch abschließend: „higher control entry modes are less likely in dissimilar cultures. Thus companies will adopt a lower control governance structure in countries that are culturally very different from their own”. Empirische Befunde von Eramilli (1991), Kim/Hwang (1992) und Agarwal (1994) finden ebenfalls, dass hohe kulturelle Distanz Marktbearbeitungsformen mit geringer Steuerung und Kontrolle bzw. Joint Venture Unternehmen wahrscheinlicher werden lassen. Jedoch liegen auch gegenläufige empirische Ergebnisse vor. So finden bspw. Boyacigiller (1990), Anand/Delios (1997) und Padmanabhan/Cho (1996), dass kulturelle Distanz positiv assoziiert ist mit Kontrolle. Oxley (1999) wiederum konnte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen kultureller Distanz und Wahl der Organisationsform finden. Es ist offenkundig, dass der Einfluss kultureller Unterschiede auf die Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen komplexer ist als angenommen und es zur Klärung einer vertieften theoretischen und empirischen Auseinandersetzung bedarf. In Bezug auf mimetische Prozesse innerhalb der institutionellen Embeddedness vermag die diesem Schritt zugrunde liegende multinomiale logistische Regression zu einer Erhellung der Zusammenhänge beitragen. Nunmehr zeigt sich eine negative Assoziation zwischen der Imitation von „Best Practice“ Unternehmen und der Wahl einer Tochtergesellschaft. Ergänzt um die aus der binären logistischen Regression des ersten Schrittes erkennbare positive Assoziation zwischen der Imitation von „Best Practice“ Unternehmen und der Wahl von Exporten sind somit erste Befunde erkennbar, die den in Hypothese 6 aufgestellten Zusammenhang stützen. Eine Imitation erfolgt nur in Bezug auf Best-Practice Unternehmen und nicht in Bezug auf ausländische Unternehmen insgesamt. Die Orientierung an „Best-Practice“ Unternehmen vermag insbesondere für diejenigen Unternehmen, die deutliche Unsicherheit verspüren und demnach ein großes
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Bedürfnis nach Legitimität aufweisen, eine Strategie zur Risikoreduzierung darzustellen. Hypothese 7 zum Einfluss normativer Prozesse im Rahmen der institutionellen Embeddedness auf die Wahl der Marktbearbeitungsform ist im Rahmen des Querschnittsdesigns eher zu verwerfen. Wie bereits die binären logistischen Regressionen zeigt auch die multinomiale logistische Regression keine signifikanten Ergebnisse. Da im Rahmen dieser Arbeit normative Isomorphismen anhand nur eines Indikators abgefragt wurden, bleibt offen, ob diese empirische Falsifizierung zwangsläufig zu einer Verwerfung des theoretischen Zusammenhangs führt oder ob eine differenzierte Item-Batterie erforderlich ist, um diese Relation abzubilden. In Bezug auf die berücksichtigten Kontrollvariablen zeigen sich insbesondere zur internationalen Wettbewerbsposition der mittelständischen Unternehmen ähnliche Resultate wie schon bei den binären logistischen Regressionen des ersten Schrittes. Mittelständische Unternehmen, die bereits vor Eingang des fokalen Auslandsengagements international wettbewerbsfähige Produkte besitzen und/oder Marktführer im Ausland sind, wählen weniger Exporte als Marktbearbeitungsform sondern vielmehr ausländische Tochtergesellschaften, bedingt auch interorganisationale Kooperationsformen. Die in den binären logistischen Regressionen des vorherigen Schrittes gefundenen signifikanten Zusammenhänge zu Internationalisierungsmotiven erweisen sich mit Ausnahme der Assoziation zwischen dem Motiv der Markterschließung für vertragliche Kooperationen und der Zusammenführung von Know How bei Joint Ventures als wenig stabil. Zusammenfassend lässt sich aus der Betrachtung des ersten und zweiten Schrittes des empirischen Designs in Bezug auf die theoretische Argumentation festhalten, dass sich die Hypothesen 1 bis 4 grundsätzlich bewährt haben. Auf der Messebene erweist sich allerdings der Indikator opportunistisches Verhalten zur Abbildung von Vertrauen in Netzwerken sowie der Indikator Unternehmensalter bei Wahl der fokalen Marktbearbeitungsform zur Abbildung der internationalen Erfahrung als nicht geeignet. In Bezug auf die institutionelle Embeddedness (Hypothesen 5 bis 7) schärft sich das Bild. Insbesondere für die politische und bedingt für die wirtschaftliche Unsicherheit zeigen sich die erwarteten Zusammenhänge, wobei jedoch eine Differenzierung zwischen Exporten einerseits und Kooperationen/Tochtergesellschaften andererseits eine trennschärfere Abbildung der Zusammenhänge zulassen würde. Die Zusammenhänge zwischen technologischer sowie kultureller Unsicherheit und der Wahl der
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
ausländischen Marktbearbeitungsform können nicht mit hinreichender Sicherheit geklärt werden. Ursache für die ambivalenten, teilweise gegenläufigen Resultate können sowohl in der theoretischen Argumentation als auch auf der Messebene liegen. Weiterführende Studien sind notwendig, um diese Zusammenhänge vertieft zu analysieren. Die aus dem Neuen Institutionalismus entstammenden Hypothesen können nur in Bezug auf mimetische Prozesse im Sinne der Imitation von „Best Practice“ Unternehmen vorgefunden werden. Normative Prozesse sind im Rahmen dieser Analyse nicht signifikant anzutreffen. 7.3. Dritter Schritt: Ordinale logistische Regression Dem dritten Schritt im empirischen Design liegt das Anliegen zugrunde, die aus der Transaktionskostentheorie hervorgegangene Annahme eines MarktHierarchie-Kontinuums von Marktbearbeitungsformen zu überprüfen. Würden Exporte, vertragliche Kooperationen, Joint Venture-Unternehmen und Tochtergesellschaften nach den identischen Kriterien auf einem Kontinuum zwischen Markt und Hierarchie angesiedelt sein, wie dies die Transaktionskostentheorie postuliert, müssten sich die in den ersten beiden Schritten des empirischen Designs gefundenen Zusammenhänge ebenfalls in einen „Ordered Logit Modell“, welches auf eine ordinale Reihenfolge der Marktbearbeitungsformen abhebt, wiederfinden.54 Wie aus Tabelle 7 ersichtlich, ist ein Markt-Hierarchie-Kontinuum jedoch nur bedingt aus dem ordinalen logistischen Regressionsmodell ableitbar. Zwar existieren Prädiktoren, die ein Kontinuum tendenziell bekräftigen, wie bspw. Netzwerke im Zielland oder vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen, jedoch existieren auch Prädiktoren, die eine solche ordinale Einordnung als eher nicht sinnvoll erscheinen lassen, wie bspw. Faktorspezifität, Netzwerke im sonstigen Ausland oder internationale Erfahrung. Hierbei ist insbesondere interessant, das gerade der Prädiktor Faktorspezifität als das zentrale Gerüst 54
Für eine solche Konzeptionalisierung plädieren beispielsweise Chu/Anderson (1992). Aus statistischer Sicht prüfen Chu/Anderson die Eignung unterschiedlicher Regressionsverfahren zur Analyse des Markt-Hierarchie-Kontinuums und plädieren für eine Verwendung von ordinalen logistischen Regressionsmodellen. So führen Chu/Anderson (1992: 158) aus „Data with ordinal properties is often treated as if it were strictly nominal (ignoring the rank-ordered nature results in losing information) or aggregate multiple variables into scales (which significantly increases the requirements) – a more proper way is using ordered response logit (ORL). Especially the study on modes of foreign entry incorporates a hypothesized ordering of entry modes along a dimension of control”.
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der transaktionskostentheoretischen Argumentation einer ordinalen Einordnung von Marktbearbeitungsformen nicht stand hält. Faktorspezifische Investitionen gehen zwar wie erwartet insbesondere mit Joint Ventures und Tochtergesellschaften einher, jedoch ist der Zusammenhang in Bezug auf Joint Ventures stärker, welches einer ordinal einpoligen Klassifikation im Sinne eines Markt-Hierarchie-Kontinuums zuwiderläuft. Kooperationen stellen eher eine eigenständige Kategorie dar, die nicht anhand identischer Faktoren in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum eingeordnet werden können. Kooperationen, sei es in Form vertraglicher Arrangements wie Lizenz- oder Franchisevereinbarungen oder Joint Venture Unternehmen mit unterschiedlichen Eigentümerstrukturen weisen im Gegensatz zu Exporten und Tochtergesellschaften einerseits originäre Charakteristika auf, anderseits besitzen diese eine in sich heterogenere Struktur. So mögen beispielsweise von einer Muttergesellschaft dominierend geführte Joint Venture von ihren Ausprägungen bezüglich Steuerung und Kontrolle näher bei der Marktbearbeitungsform einer Tochtergesellschaft angesiedelt sein als bei einem von der Muttergesellschaft minoritär geführten Joint Venture. Zudem bedingen Kooperationen im Gegensatz zu Tochtergesellschaften zumeist nicht nur den Transfer bestehenden Wissens, sondern auch die Zusammenführung komplementären Wissens mit ausländischen Akteuren. Letztlich ist bereits aus der im Gegensatz zum multinomialen logistischen Modell geringeren Varianzerklärung (R2 (Cox & Snell) = 0,338 anstatt 0,544 bzw. R2 (Nagelkerke) = 0,367 anstatt 0,591) ersichtlich, dass eine ordinale Konzeption der Marktbearbeitungsformen einen Teil der Erklärungsleistung der unabhängigen Variablen bzw. des Embedded Governance Bezugsrahmens „raubt“. Eine Einordnung von Marktbearbeitungsformen in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum vermag demnach zwar erste Aufschlüsse geben, ist im Vergleich zu einer nominalen Betrachtung der Marktbearbeitungsformen jedoch weniger aufschlussreich.
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Tabelle 7: Ordinale logistische Regression Variablenbezeichnung Schwelle Export
4,430*
Schwelle Vertragliche Kooperation
5,485**
Schwelle Joint Venture
6,044***
Faktorspezifität
0,260
Netzwerk Zielland
0,176**
Netzwerk sonstiges Ausland
-0,034
Opportunistisches Handeln
0,028
Vertrauensvolle Beziehung
0,528***
Internationale Erfahrung
0,041
Alter des Unternehmens
0,002
Politische Unsicherheit
-0,019
Political Constraint Index
-1,388
Wirtschaftliche Unsicherheit
0,103
Hermes Länderrisiko Index
-0,202
Technologische Unsicherheit
-0,018
Intellectual Property Rights Index
0,478(*)
Kulturelle Unsicherheit
0,335*
Cultural Distance Index
-0,198
Imitation von Unternehmen im Ausland
0,179
Imitation von Best Practice Unternehmen
-0,186
Beratungsinstitutionen im Inland
0,181
Mitarbeiterzahl (log)
0,017
Eigentümergeführtes Unternehmen
0,021
Marktführer im Ausland
0,500***
Weltweit konkurrenzfähig
0,393*
Motiv: Markterschließung
-0,032
Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
-0,299
Motiv: Zusammenführung von Know How
0,286
Motiv: Kunden folgen
-0,168
Motiv: Konkurrenz folgen
-0,097
Motiv: Kostensenkung
0,062
2
R (Cox & Snell) 2
0,338
R (Nagelkerke)
0,367
χ (Modell-Chi-Quadrat)
107,090
p (Signifikanz)
0,000
N
260
2
(*)
= p ≤ 0,1; * = p ≤ 0,05; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
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8. Würdigung des Embedded Governance Bezugsrahmens Ziel dieses Kapitels war es, die durch die isolierte Betrachtung von dyadischen Transaktionen bedingten Defizite der transaktionskostentheoretischen Argumentation zur Erklärung der Wahl von ausländischen Marktbearbeitungsformen aufzugreifen und durch Erweiterung im Sinne einer Embedded Governance Betrachtung zu adressieren. Zur Entwicklung des Embedded Governance Bezugsrahmens wurde Rückgriff auf die Gedanken der New Economic Sociology genommen. Es konnte aufgezeigt werden, dass eine Erweiterung um Konzepte der strukturellen und institutionellen Embeddedness nicht nur vereinbar mit den Fundamenten der Neuen Institutionenökonomie ist, sondern diese auch deutlich bereichern. Durch die Integration der Netzwerktheorie sowie des Neuen Institutionalismus als wesentliche Fundamente der New Economic Sociology in den Embedded Governance Bezugsrahmen ist eine Abkehr von der atomisierten Betrachtung von Transaktionen, der Lethargie gegenüber unterschiedlichen menschlichen Verhaltenskonstitutionen, der unzureichenden Würdigung institutioneller Rahmenbedingungen sowie der Vernachlässigung der Möglichkeit der Imitation anderer Unternehmen möglich. Die im Sinne des Embedded Governance Bezugsrahmens entwickelten Hypothesen zur Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform mittelständischer Unternehmen wurden in einem dreistufigen empirischen Design überprüft. Hierdurch konnten die analysierten Marktbearbeitungsformen nicht nur einzeln getestet, sondern auch in Relation zueinander gesetzt sowie im Sinne eines Markt-Hierarchie-Kontinuums in einer ordinalen Reihenfolge abgebildet werden. Die empirische Ergebnisse untermauern insbesondere die auf dem Konstrukt der Faktorspezifität beruhende transaktionskostentheoretische Argumentation sowie die auf Grundlage der New Economic Sociology entwickelte strukturelle Embeddedness. Die Ergebnisse zur institutionellen Embeddedness sind hingegen ambivalent. Während die Befunde der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit mit den im Rahmen der koersiven institutionellen Governance entwickelten Zusammenhängen vereinbar sind, zeigen sich für die technologische und insbesondere die kulturelle Unsicherheit divergierende Befunde. Von den aus dem Neuen Institutionalismus übernommenen Konstrukten der mimetischen und normativen Isomorphismen konnte nur das erste Konstrukt anhand der Imitation von „Best Practice“ Unternehmen im Ausland entsprechend in den empirischen Analysen vorgefunden werden. Signifikante Ergebnisse zu dem Einfluss normativer Prozesse auf die Wahl der Marktbearbeitungsform im Ausland sind im Rahmen der vorliegenden
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Embedded Governance
Analyse nicht empirisch nachweisbar. Eine Einordnung von Marktbearbeitungsformen in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum, wie dies in der transaktionskostentheoretischen Literatur konzeptionalisiert wird, vermag aus Sicht der durchgeführten empirischen Prüfung zwar erste Aufschlüsse zur Wahl der Marktbearbeitungsform ermöglichen, bedingt jedoch die Gefahr der Vernachlässigung signifikanter Prädiktoren. Weiterführende Forschungsaktivitäten sollten daher insbesondere auf Erklärung der fehlenden Signifikanz bzw. gegenläufigen Assoziation der Hypothesen zur technologischen und kulturellen Unsicherheit sowie der normativen Isomorphismen gerichtet sein.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
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III. INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: INTERTEMPORAL GOVERNANCE
1.
Die Kritik der Statik
Wie in Kapitel eins dargelegt, bezieht sich ein weiterer grundlegender Kritikpunkt an der Transaktionskostentheorie auf deren statischen Charakter.55 So führt bspw. Kay (1992: 330) aus, dass die Transaktionskostentheorie “rests on comparative statics and cannot be used to describe dynamic, evolutionary phenomena”, oder es können Roberts/Greenwood (1997: 358) zitiert werden: “a central deficiency of the transaction cost perspective is its inability to adequately account for the evolution of organization designs”. Demnach wird der Transaktionskostentheorie zwar die Eignung zur zeitpunktbezogenen effizienzorientierten Analyse von institutionellen Arrangements zugebilligt, jedoch deren Erklärungspotential für zeitverlauforientierte Analysen in Frage gestellt. Übertragen auf die Fragestellung der Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit wird argumentiert, dass das transaktionskostentheoretische Gedankengut zwar für die Erklärung der Wahl der Marktbearbeitungsform im Ausland geeignet ist, jedoch deren Veränderung im Zeitverlauf nicht (hinreichend) abbilden kann. Im Rahmen dieses Kapitels soll die angeführte Kritik adressiert werden, indem zunächst der Stand der empirischen Forschung zur intertemporalen Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen aufgearbeitet wird, um darauf aufbauend eine Diskussion zur grundsätzlichen Eignung der Transaktionskostentheorie für Zeitverlaufsanalysen sowie zur Erklärung der Veränderung der ausländischen Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf zu führen. 2.
Empirische Studien zur Veränderung ausländischer Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf
Unabhängig von der gewählten theoretischen Fundierung ist die Kritik der unzureichenden Berücksichtigung von intertemporalen Aspekten auch für die empirische Forschung zur Internationalisierung der Unternehmens-
55
Vgl. bspw. Calof/Beamish (1995: 115), Zafarullah/Ali/Young (1998: 24), Johanson/Mattson (1987: 47); Zajac/Olsen (1993: 135); Sydow (1992: 158); Teece (1986: 36), Langlois (1992), Madhok (1997: 50/1998: 280); Hill (1990: 511); Nooteboom (1992: 281); Benito/Welch (1994: 9).
90
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
tätigkeit gültig.56 So urteilen bspw. Calof/Beamish (1995: 115): “we know little about why firms change modes” oder Hill/Kim (1988: 93): “the impact of changes in environmental and firm-specific factors on a firm´s choice of governance mode through time has not been fully explored”. Auch Chang/Rosenzweig (2001: 750) sehen den Stand der Forschung als hauptsächlich durch Querschnittsuntersuchung geprägt: „Past entry mode studies that are cross-sectional in nature, characterize foreign entry mode choices as a static decision-making process, assuming that a choice of a particular entry mode of a firm is independent of previous entry mode choices by the same firm. However, foreign direct investment decisions are not discrete but might be best understood as part of a series of decisions”. Die wenigen intertemporalen empirischen Studien zur Wahl der Marktbearbeitungsform sollen nachfolgend skizziert werden, um trotz des eher ernüchternden Kenntnisstandes zumindest diejenigen Prädiktoren, welche sich empirisch zur Erklärung der Veränderung der Marktbearbeitungsform im Zeitablauf bewährt haben, als Ausgangspunkt der weiteren Diskussion nutzen zu können. Gomes-Casseres (1987) untersucht auf Basis der Datenbank des „Harvard Multinational Enterprise Projects“ insgesamt 419 Wandlungen von einem internationalen Joint Venture in eine ausländische Tochtergesellschaft, die amerikanische Unternehmen während der Periode zwischen 1900 und 1975 durchgeführt haben. Die empirische Befunde von Gomes-Casseres deuten auf zwei Auslöser des Wandels hin: die ursprünglich gewählte ausländische Marktbearbeitungsform erweist sich als unbefriedigend bzw. fehlerhaft und (deutlich häufiger) der Wandel in eine ausländische Tochtergesellschaft ist durch die Notwendigkeit der Anpassung an sich verändernde Bedingungen ausgelöst. Letzteres ist insbesondere auf vier Veränderungsaspekte zurückzuführen: die Akkumulation von Wissen über die lokalen Geschäftsbedingungen seitens des multinationalen Unternehmens, die grundsätzlich wachsende internationale Erfahrung des multinationalen Unternehmens, ökonomisches Wachstum im Gastland und Veränderungen der Gastlandsbestimmung bezüglich der Behandlung von ausländischen Direktinvestitionen. Die empirischen Studien von Calof (1993) und Calof/Beamish (1995) untersuchen Veränderungen der ausländischen Marktbearbeitungsform von kanadischen Unternehmen zwischen 1980 und 1990. Aus den Studien
56
„Most empirical research on the internationalization as well as on the entry mode has been static in nature” (Andersen 1997: 29).
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
91
identifizieren die Autoren zwei Arten von Prädiktoren der Veränderung der Marktbearbeitungsform: korrektive und adaptive Stimuli. Als korrektive Stimuli werden genannt: Unterschätzung der Kosten des Exports, Fehleinschätzung der lokalen Nachfrage und Unvereinbarkeit mit den Wachstumszielen des Unternehmens. Die adaptiven Stimuli bestehen aus organisationalen Veränderungen (Wechsel von Führungskräften bzw. Geschäftsleitung, Veränderungen im Markt Commitment, Erwerb lokalen Marktwissens, neue Unternehmensstrategie, finanzielle Neuorientierung), relationalen Veränderungen (überdurchschnittliche schlechte oder gute Ertragslage) und exogenen Veränderungen (Instabilität der Umweltbedingungen). Das gewählte Internationalisierungsverhalten hängt von der Art des Stimulus, der Verfügbarkeit firmenspezifischer Ressourcen, den internationalen Fähigkeiten sowie Erfahrungen und dem Ausmaß der Veränderung der Prädiktoren ab. Chang/Rosenzweig (2001) führen eine Längsschnittanalyse europäischer und japanischer Investitionen in der Chemie und Elektrotechnik Industrie der USA von 1975 bis 1992 durch. Sie untersuchen die Wahl ausländischer Direktinvestitionen („Greenfield, Akquisition, Equity Joint Venture“) im Zeitablauf. Ihre empirischen Ergebnisse zeigen, dass Prädiktoren, welche die Marktbearbeitungsform des ursprünglichen Auslandsmarkteintritts erklären, keinen Erklärungsbeitrag für die weiterführenden Entscheidungen der Wahl der Auslandsmarktbearbeitung leisten. Die Ergebnisse untermauern zudem die Bedeutung von Erfahrung in der Auslandsmarktbearbeitung, da Unternehmen von ersten Markteintritten lernen und ihr Entscheidungsverhalten für die Wahl späterer Marktbearbeitungsformen anpassen. Werden die angeführten empirischen Studien miteinander in Bezug gesetzt, können drei grundlegende Kategorien von Erklärungsfaktoren zur Veränderung der Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf identifiziert werden: (1) exogen induzierte Veränderungen (bspw. Veränderungen der Umweltbedingungen), (2) endogen induzierte Veränderungen (bspw. Akkumulation internationaler Erfahrung oder Lernen im Zeitverlauf) sowie (3) Veränderungen aufgrund der inkorrekten Wahl der Marktbearbeitungsform (bspw. fehlerhafte oder erfolglose Wahl der Marktbearbeitungsform). Nachfolgend soll auf Grundlage dieser Kategorisierung diskutiert werden, in welchem Ausmaß die originäre transaktionskostentheoretische Argumentation sowie der im Rahmen des vorherigen Kapitels entwickelte Embedded Governance Bezugrahmen im Stande ist, den Wandel ausländischer Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf abzubilden.
92
3.
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
Exogen induzierte Veränderungen
Ausgelöst durch die Kritik der Vernachlässigung von intertemporalen Aspekten in der Transaktionskostentheorie stellt sich Williamson (1991: 287) Anfang der 90er Jahre durch die Einführung des „parameter shift alignment“ erstmals systematisch diesem Problemfeld. Er argumentiert, dass jedwede Transaktion in einer eigenen Transaktionsatmosphäre stattfindet, welche die effizienzorientierte Wahl von institutionellen Arrangements beeinflusst. Veränderungen dieser Transaktionsatmosphäre können zu einem institutionellen „misfit“ führen und die Wahl eines neuen institutionellen Arrangements bedingen. Williamson führt hierzu ursprünglich vier Arten von „parameter shifts“ an: Veränderungen der Verfügungsrechte („changes in property rights“), der vertraglichen Bestimmungen („contract law“), Reputationseffekte („reputation effects“) und Unsicherheit („uncertainty“). In späteren Veröffentlichungen hebt Williamson (2000: 605) - teilweise auch zusammen mit seinem ehemaligen Doktoranden Hensiz (Henisz/Williamson 1999) - insbesondere auf formale Aspekte der institutionellen Umwelt (Gesetzgebung und Politik) als Auslöser von „parameter shifts“ ab.57 Durch das „parameter shift alignment“ wird zwar von Williamson erstmals der intertemporale Charakter der Transaktionskostentheorie thematisiert, jedoch beschränkt sich diese Argumentation ausschließlich auf durch die institutionelle Umwelt exogen induzierten Veränderungen. Die Transaktionsatmosphäre gilt als gegeben, so dass auch Veränderungen dieser in der Transaktionskostentheorie nicht erklärt, sondern als unsystematisch und zufällig betrachtet werden. Im Rahmen des im letzten Kapitels eingeführten Embedded Governance Bezugsrahmens betrifft dies insbesondere den Teil der koersiven institutionellen Embeddedness, nämlich Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und technologischen Umwelt, welche nicht aufgrund der Fremdheit des Auslandsmarktes verursacht werden, sondern die primär durch die Volatilität des institutionellen Umfeldes bedingt sind und zu einer Re-Evaluierung des institutionellen Arrangements mit der möglichen Folge eines neuen effizienten Fits zwischen Charakteristika der Transaktion und der Wahl der Marktbearbeitungsform im Auslandsmarkt führen. Diese Veränderungen besitzen komparativ statischen Charakter. Veränderungen ausgelöst durch endogen bedingte und konzeptionell gefasste Veränderungen der
57
“The formal features of the institutional environment (laws, polity, judiciary, bureaucracy) are crucial for making intertemporal comparisons within and across national comparisons between nations” (Williamson 2000: 605).
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Transaktionskostencharakteristika werden durch das „parameter alignment“ nicht thematisiert. Ein dynamischer Charakter ist mit dem „parameter-shiftframework“ somit im engeren Sinne eher nicht verbunden. Veränderungen, die durch eine zunehmende Erfahrung des ausländischen Unternehmens im Gastland oder das damit in Zusammenhang stehende Lernen ausgelöst werden, erfahren keine Berücksichtigung. Würde im Rahmen der transaktionskostentheoretischen Argumentation folglich das „parameter shift alignment“ die einzige Möglichkeit der Adressierung von Veränderungen im Zeitablauf darstellen, wäre die angeführte Kritik der (komparativen) Statik nicht von der Hand zu weisen und eine weitreichende Eignung der Transaktionskostentheorie für intertemporale Fragen eher zu negieren. 4.
Endogen induzierte Veränderungen
Williamson (1999: 1101) selbst bescheinigt der transaktionskostentheoretischen Argumentation bislang ein Defizit hinsichtlich der Fähigkeit zur intertemporalen Analyse. Er weist jedoch in seinen neueren Publikationen neben dem vorgestellten „parameter shift alignment“ mit der Diskussion um die fundamentale Transformation erste Wege in Richtung Dynamik und kontert somit auf diejenige Kritik, die der Transaktionskostentheorie das grundlegende Potential zur dynamischen Analyse abspricht. Zur fundamentalen Transformation führt er aus: “What was missing but needed to be introduced was an examination of contracting in its entirely - to include contract execution and contract renewal. If, in effect, what had been a large numbers bidding condition at the outset is thereafter transformed into a small numbers supply relation, than intertemporal contractual complications appear.“ Somit stellt die fundamentale Transformation, auf die später noch näher eingegangen wird, den ersten Schritt in Richtung einer dynamischen Öffnung der Transaktionskostentheorie dar. Gleichzeitig sieht Williamson (1999: 1103) jedoch insbesondere in der fehlenden Konzeptionalisierung von organisationalem Lernen eines der wesentlichen Defizite der bisherigen transaktionskostentheoretischen Argumentation auf dem Weg hin zu einem dynamischen Governance Bezugsrahmen. Um die Tür zum organisationalen Lernen konzeptionell zu öffnen und weiterführende Forschungsaktivitäten hin zu einer dynamischen Theorie zu ermöglichen, nimmt Williamson die Weitsicht („foresight“) der Akteure explizit in das Annahmengerüst der Transaktionskostentheorie auf. So führt Williamson (1999: 1103) aus: “Tce assumes that economic actors have the capacity to look ahead and recognize contractual hazards and investment opportunities. Often, however, the requisite recognition will come as a product of experience. Whether positive or negative, the basic proposition is
94
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
that, once the relevant features have been disclosed, the firm will react to such knowledge by taking actions that mitigate future hazards and more fully realize future gains. … hazards which have not been identified before may become concious through experience and result in subsequent action of the (bounded rational) actor”. Den Brückenschlag zum Lernen sieht Williamson somit insbesondere in der Aufnahme der Erfahrung der Akteure. Mit zunehmender Erfahrung lernen die Akteure die relevanten Charakteristika der Transaktion besser kennen und reduzieren hierdurch ihre Informationsasymmetrien - sprich das aus der begrenzten Rationalität erwachsende Risiko opportunistischer Spielräume sinkt. Erfahrungslernen im Rahmen der Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit wird, unabhängig ob dies aus ökonomischer Sicht mit Verweis auf die „Evolutionary Economics“ (Nelson/Winter 1982) oder aus Sicht der Internationalisierungsprozesstheorie (Johanson/Vahlne 1977/90) erfolgt, primär mit dem Konzept des Lernens aus eigener Erfahrung („experiental learning“) konzeptionalisiert. Aus dieser Perspektive heraus argumentiert stehen insbesondere Aspekte der Pfadabhängigkeit und der „absorptive capacity“58 im Mittelpunkt der Analyse (Chang/Rosenzweig 2001: 753). Vergangene Entscheidungen beeinflussen zukünftige, da Unternehmen durch Pfadabhängigkeit das Risiko von Auslandsengagements reduzieren wollen. Unternehmen weisen eine Tendenz der inkrementellen Schritte auf, welche eine Übertragung der eigenen Erfahrungen und Wissensbasen von derzeitigen auf zukünftige Auslandsengagements gewährleistet. Eigenes Erfahrungslernen „requires a certain commonality of concepts, practices, procedures and perhaps organizational structure, sufficient to establish and maintain an effective linkage” (Nooteboom 1992: 293). Oder wie es Cohen/Levinthal (1990: 136) im Rahmen ihres Konzeptes der „absorptive capacity” umschreiben: “a firm must possess some amount of prior knowledge base in order to tap to the new knowledge”. Unternehmen können nur Wissen absorbieren, welches in Bezug zu der bestehenden Wissensbasis steht bzw. auf den derzeitigen Wissensstand aufbaut. Falls Unternehmen nicht inkrementell ihre „absorptive capacity“ steigern, besteht die Gefahr, dass sie nicht in der Lage sind, neues Wissen zu verarbeiten oder spätere Entwicklungen in der institutionellen Umwelt abzuschätzen. Oder wie es Oxley (1999: 305) in Bezug auf die Pfadabhängigkeit formuliert: „If firms do not incrementally increase their absorptive capacity, they may be unable 58
Cohen/Levinthal (1990: 128) definieren “absorptive capacity” als “a firm´s ability to recognize the value of new, external knowledge, assimilate it, and apply it to commercial ends”.
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to absorb later developments in their environment because they no longer relate to the firm´s knowledge base. This also suggests the potential importance of organizational routines in shaping and limiting firms´organizational choices, thereby creating organizational inertia or strategic momentum”.59 Forsgren (2002: 260) weist jedoch bei seiner kritischen Diskussion der Uppsala Internationalisierungsschule darauf hin, dass organisationales Lernen nicht nur Lernen durch eigene Erfahrungen („experiental learning“), sondern weitere Dimensionen, wie netzwerkorientiertes order imitatives Lernen umfasst. Wie bereits im zweiten Kapitel ausgeführt, können Organisationen durch Netzwerkbeziehungen Zugriff auf Wissen und Erfahrungen anderer Unternehmen erlangen ohne selbst eigene Erfahrungen in diesem Kontext und in diesem Ausmaß zu sammeln (Eriksson et al. 1997, 1998; Hansen 1999, Kraatz 1998, Kumar/Kofi 1998, Lane/Lubatkin 1998). Imitatives Lernen, d.h. die Beobachtung und Imitation von Unternehmen mit hoher Legitimität, stellt eine weitere Möglichkeit des organisationalen Lernens dar, welche eigenes Erfahrungslernen substituieren kann (Björkman 1990, 1996, Di Maggio/Powell 1983, Haveman 1993, Haunschild/Miner 1997, Huber 1991, Lewitt/March 1988). Daher ist in Anlehnung an Forsgren (2002: 274) nebem dem durch Pfadabhängigkeit und “absorptive capacity” geprägten eigenen Erfahrungslernen auch die Möglichkeit der Substitution des Erfahrungslernens durch strukturelle Embeddedness und mimetischen Isormophismen in der intertemporalen Diskussion der Wahl von Marktbearbeitunsgformen zu berücksichtigen. Nachfolgend wird daher der Frage nachgegangen, inwieweit der im letzten Kapitel erarbeitete Embedded Governance Bezugsrahmen den Anforderungen an eine dynamische Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Dimensionen des Erfahrungslernens gerecht werden kann. 4.1. Intertemporale Eigenschaften der Faktorspezifität Wie bereits eingangs ausgeführt, widerspricht Williamsons (1999: 1101) denjenigen Autoren, die die Transaktioinskostentheorie als ausschließlich statisch bezeichnen, indem er das intertemporale Potential der Transaktionskostentheorie am Beispiel der fundamentalen Transformation illustriert. Die 59
Für eine ähnliche Argumentation siehe Amburgey/Miner (1992) oder Miller/Friesen (1980).
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Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
Kostenrelevanz der Verhaltensannahme Opportunismus wird um so stärker, je kleiner der Kreis der möglichen Transaktionspartner ist bzw. je weniger die Transaktionspartner in eine gleichwertige Vertragsbeziehung wechseln oder diese Möglichkeit androhen können. Diese Konstellation, von Williamson (1975: 26) „small numbers“ genannt, begrenzt Wahl- und Abwanderungsmöglichkeiten und fördert opportunistisches Verhalten. Konzeptionell gefasst werden kann die „small numbers“ Konstellation durch das Konstrukt der Faktorspezifität. Grote (1990: 128-131) zeigt in seiner Studie einen solchen auf die fundamentale Transformation aufbauenden Prozess in Bezug auf die Faktorspezifität auf. Er untersucht transaktionskostentheoretisch die Wahl zwischen integrierten Filialsystemen und Franchising-Systemen. Neben einer Querschnittsanalyse, die die Anfangsentscheidung zwischen den beiden Koordinationsalternativen betrifft, führt Grote eine intertemporale Transaktionskostenanalyse durch, um endogene und exogene Veränderungen der Transaktionsdeterminanten zu berücksichtigen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass in der Startphase Franchising transaktionskostentheoretisch überlegen ist, doch mittel- bis langfristig die vertikale Integration an Effizienz gewinnt, da der Anreiz für Franchisenehmer als Trittbrettfahrer aufzutreten, im Zeitverlauf wächst.60 Die Anfangsentscheidung für eine bestimmte Organisationsform wird somit nicht als feststehend angesehen, da sich die Transaktionskostendeterminanten im Zeitablauf verändern und zur Verschiebung der relativen Transaktionskosteneffizienz der Koordinationsformen führen. Eine intertemporale Transformation kann jedoch auch in der entgegengesetzten Richtung, d.h. von einer „small numbers condition“ zu einer „large numbers condition“, erfolgen. Spezifisches Wissen kann durch stetigen technischen Fortschritt zu Standardwissen werden, falls es nicht
60
Auslöser dieser Veränderung stellt die Zunahme reputationsspezifischer Vermögenswerte dar. In der Aufbauphase des Franchisesystems, wenn nur wenige Franchisebetriebe existieren, ist die Reputation der Marke noch nicht etabliert. Es gibt nur wenige Verbraucher, die sich der spezifischen Eigenschaft der unter der Marke erzeugten Dienstleistung bewusst sind. Damit besteht für die Franchisenehmer wenig Anreiz, als Trittbrettfahrer aufzutreten. Vielmehr sind sie in dieser Phase stark motiviert, gute Qualität zu liefern und damit die allgemeine Reputation zu erhöhen, weil dies für sie mit einer Renditerhöhung verbunden ist. In diesem Anfangsstadium ist Franchising die relativ effizientere Koordinationsform. Im Zeitverlauf, wenn die Zahl der Franchisebetriebe steigt, festigt sich allmählich die allgemeine Reputation der Marke. Damit beginnt die potentielle Gefahr des Trittbrettfahrens zu steigen. Vertikale Integration kann folglich in steigendem Maße die relativ effizientere Alternative werden, um ‚free riding‘ zu verhindern (Grote 1990: 129).
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fortwährend weiterentwickelt wird. So führen Anderson/Gatignon (1986: 13) aus: „Over time transaction-specific assets associated with an innovation become general purpose assets associated with a well-established product“. Auch Picot (1991: 351): „Was gestern noch als spezifisch ... galt, mag heute oder morgen schon Standard sein“ oder Blumberg (2001: 831): „Asset specificity naturally erode over time as substitutes appear“ argumentieren in diesem Sinne. Als Beispiel führt Blumberg (2001: 831) an : „the specificity of a custom-made new innovative product decreases when the innovation diffuses and new applications are developed“. Dem technischem Fortschritt liegt ein fortwährender Lernprozess zugrunde, welcher durch das Bindeglied der Spezifität als endogenes Charakteristikum in die transaktionskostentheoretische Argumentation aufgenommen wird. Aus der Transformation von einer „small numbers“ zu einer „large numbers“ Konstellation erfolgt die effizienzorientierte Re-Evaluation der gewählten Marktbearbeitungsform hin zu einem weniger hierarchisch orientierten Arrangement. So argumentieren Anderson/Gatignon (1986: 13): „As the product matures, the advantage erodes, creating pressure to give up control … the more mature the product class, the less control firms should demand of a foreign business entity”. Sinngemäße Argumentationen bezüglich des effizientem Ausmaßes an Kontrolle sind auch bei Blumberg (2001: 831-832): „A decreasing specificity of investments evaporates the safeguard function” oder auch bei Autoren wie Hennart (1991: 489-490), Hennart/Park (1994: 422) oder Klein (1989: 255) zu finden. Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass Williamson durch den Verweis auf die „small numbers“ Konstellation eine erste endogen dynamische Perspektive der transaktionskostentheoretischen Argumentation öffnet. Wie Williamson (1999: 1104) selbst formuliert: “Learning .. takes place with respect to the nature of the specialized investment”. Faktorspezifische Investitionen weisen ein immanentes Veränderungspotential im Zeitverlauf auf. Das Ausmaß transaktionsspezifischer Investitionen kann sich durch die Entwicklung von einer „large numbers condition“ zu einer „small numbers condition“ oder durch technologischen Fortschritt sowie dessen Diffusion im Zeitverlauf verändern. Die gewählte Marktbearbeitungsform kann durch diese Veränderungen ihre komparative Vorteilhaftigkeit verlieren. Durch die fundamentale Transformation ist von Williamson eine erste theorie-endogene Argumentation zur intertemporalen Analyse geebnet worden.
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4.2. Intertemporale Eigenschaften der Embeddedness Governance Wie im letzten Kapitel ausgeführt, liegt das Konstrukt der „liability of foreignness“ der Embeddedness Diskussion im Rahmen der Wahl von ausländischen Marktbearbeitungsformen zugrunde. Die „liability of foreignness“ ist jedoch kein statistisches Konstrukt, sondern deren Ausmaß sinkt im Zeitverlauf, d.h. mit der Dauer des Engagements des ausländischen Unternehmens im Gastland reduziert sich die „liability of foreignness“ (Petersen/Pedersen 2000; Zaheer/Mosakowski 1997). So erkennt Teece (1976) bereits vor über zwei Dekaden, dass die Kosten des ersten Transfers über nationale Grenzen hinweg deutlich höher sind als die folgender Transfers. Teece erklärt dieses Phänomen durch Rückgriff auf das Konzept der Lernkurve, welches gerade für erste Schritte aufgrund der geringen Erfahrung ein hohes Ausmaß an Unsicherheit bedingt und sich erst durch Erfahrungslernen in dem Auslandsmarkt reduziert. Bereits Hymer (1960) hat die endogene Zeitdimension der „liability of foreignness“ implizit thematisiert, indem er als Nebenprodukt der Auslandstätigkeit auf das Lernen lokaler Praktiken, den Aufbau von Netzwerkbeziehungen sowie die Rekrutierung von lokalen Beschäftigten hinweist. Mit der im Zeitverlauf abnehmenden „liability of foreignness“ sinkt die wahrgenommene Unsicherheit und damit die Friktionen der beschränkten Rationalität der Akteure. Hingegen steigt die Fähigkeit des ausländischen Unternehmens, die ausländischen Operationen zu führen und das damit einhergehende Risiko fundiert einzuschätzen. Mit zunehmendem Erfahrungslernen steigt daher die Wahrscheinlichkeit der Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen (Anderson/Gatignon 1986, Gatignon/Anderson 1988, Kogut/Singh 1988, Larimo 1994, Hennart 1991, Larimo 1994, Mutinelli/Piscitello 1998). Die „liability of foreignness“ stellt somit ein dynamisches Konstrukt da, welches als endogenes Charakteristikum dem Embedded Governance Bezugsrahmen zugrunde liegt. Wie bereits mit Verweis auf Forsgren (2002) ausgeführt, stellt das eigene Erfahrungslernen jedoch nur eine Facette des organisationalen Lernens dar, netzwerkorientiertes Lernen sowie imitatives Lernen sind ebenfalls im Rahmen einer dynamischen Analyse von Marktbearbeitungsformen zu berücksichtigen. Letztere Facetten können zwar nicht durch die originäre Transaktionskostentheorie, allerdings durch die im Rahmen des Embedded Governance Bezugsrahmens entwickelten Konstrukte der strukturellen Embeddedness sowie der mimetischen und normativen institutionellen Embeddedness abgebildet werden.
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Die strukturelle Embeddedness öffnet die Argumentation für den Erwerb von Wissen durch Netzwerkbeziehungen, ohne zwangsläufig eigene Erfahrungen im fokalen Ausland zu erwerben.61 Netzwerkbeziehungen ermöglichen ein gegenüber dem „experiental learning“ schnelleres und diversifizierteres Lernen, da im Gegensatz zur Hierarchie unterschiedliche Suchroutinen zum Einsatz kommen und gegenüber dem Markt umfangreichere und komplexere Informationen zur Verfügung stehen (Contractor/Lorange 1988, Root 1987, Hamel 1991). Weiterhin sehen Powell/Brantley (1992) in netzwerkorientiertem Lernen im Gegensatz zum eigenen Erfahrungslernen eine höhere Wahrscheinlichkeit der Generierung neuartiger Lösungen („novel syntheses“), da Aspekte der Pfadabhängigkeit und der „absorptive capacity“ in den Hintergrund treten. Durch netzwerkorientiertes Lernen wird daher auch die Bedeutung des inkrementellen Internationalisierungsprozesses relativiert (Forsgren 2002: 264). Wie im letzten Kapitel aufgezeigt, ermöglichen Netzwerkbeziehungen auch die Entwicklung von Vertrauen zwischen den Akteuren. So führt bspw. Nooteboom (1992: 293) aus: „It is not actual but expected opportunism that drives tce, and expected opportunism drives from experience and perception. Allowing for an ongoing transaction relation, we must allow for a change of perceived risk of opportunism as the transaction relation proceeds”. Originär transaktionskostentheoretische Studien unterstellen implizit, dass Opportunismus im Zeitverlauf konstant ist und verkennen dadurch die Möglichkeit die Opportunismusgefahr durch Erfahrung zu reduzieren (Chang/Rosenzweig 2001: 750). So merkt bspw. Rössl (1994: 195) an, dass eine Vertrauensbeziehung, die auf direkter Erfahrung beruht, sich erst im Laufe der Zeit durch häufige Interaktion entwickeln kann. Ebenso äußert sich Parkhe (1993: 803): „trust evolves out of past experience and prior interaction, thus, it develops as a relationship matures“. Somit entsteht Vertrauen durch einen über mehrere Perioden reichenden Interaktionsprozess (Ring/Van de Ven 1994: 100-105).62 Notwendige Voraussetzung zur Integration von Vertrauen ist eine Zeitverlaufsanalyse oder anders formuliert, die Berücksichtigung von Vertrauen im Rahmen des Embedded
61
62
Vgl. bspw. Powell (1990), Hamel (1991), Uzzi (1997); Podolny/Page (1998); Andersson/Forsgren/Pedersen (2001), Eriksson/Hohenthal/Johanson (1998), Kraatz (1998) und Lane/Lubatkin (1998). Ebenso argumentieren auch Madhok (1995: 122); Ebers/Gotsch (1999: 244); Gulati (1995: 92); Heil/Kleinbeck/Lezius/Rößl/Wille (1994: 291); Hildebrandt (1990: 154); Mayer/ Davis/Schoorman (1995: 730); Ring (1993: 16-17); Ring/Van de Ven (1992: 489/1994: 100f.); Ganesan (1994: 5) und Tsai (2000: 927).
100
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Governance Bezugsrahmens stellt ein weiteres endogenes Charakteristikum zur intertemporären Analyse dar. Neben netzwerkorientiertem Lernen stellt, wie oben bereits ausgeführt, das Lernen durch Imitation anderer Unternehmen eine weitere Facette organisationalen Lernens dar (Forsgren 2002: 264). Der Argumentation des Neuen Institutionalismus folgend, kann mimetisches Verhalten zu einer Reduzierung von Unsicherheit beitragen (DiMaggio/Powell 1983). Unternehmen imitieren die Praktiken derjenigen Organisationen, die als legitimiert in dem fokalen Umfeld gelten (Fligstein 1985, Haunschild/Miner 1997, Haveman 1993, Kraatz 1998, Lewitt/March 1988, Henisz/Delios 2001). Imitation ist somit insbesondere dann von Bedeutung, wenn das Unternehmen wenig legitimiert in einem Markt ist, welches auf die Anfangsphase der Bearbeitung des fokalen Auslandsmarktes zutrifft. Die Imitation von Unternehmen mit hoher Legitimität im fokalen Auslandsmarkt kann die wahrgenommene Unsicherheit über den Auslandsmarkt reduzieren, ohne darauf warten zu müssen, dass das eigene Erfahrungswissen ein entsprechend unsicherheitsreduzierendes Ausmaß erreicht hat. Mimetisches Lernen ermöglicht daher, ebenso wie das netzwerkorientierte Lernen, ein Abweichen vom inkrementellen Pfad der Internationalisierung und erhöht die Wahrscheinlichkeit schneller eigenkapitalbasiert im Auslandsmarkt tätig zu sein (Forsgren 2002: 264; Petersen/Pederson/Sharma 2000: 7-8). Abschließend bleibt zu endogen induzierten Veränderungen festzuhalten, dass diese einerseits durch die fundamentale Transformation im Rahmen des Konzepts der Faktorspezifität gefasst werden, andererseits aufgrund von organisationalem Lernen sowohl in der Facette des eigenen Erfahrungslernens („experiential learning“) als auch in den Facetten des netzwerkorientierten sowie imitativen Lernens im Rahmen der strukturellen und institutionellen Embeddedness berücksichtigt werden. Durch den Embedded Governance Bezugsrahmen können somit intertemporale Veränderungen auch theorie-immanent erklärt werden. 5.
Veränderungen aufgrund der inkorrekten Wahl der Marktbearbeitungsform
Aus dem Studium der empirischen Literatur zu intertemporalen Aspekten der Auslandsmarktbearbeitung wurde als weiterer Auslöser das sogenannte „misalignment“ identifiziert. Unternehmen, die die ursprüngliche Wahl der Marktbearbeitungsform als fehlerhaft oder in Bezug auf den Erfolg als unerwartet erachten, reagieren und verändern die Marktbearbeitungsform im Zeitablauf. So erkennt wie oben ausgeführt Gomes-Casseres (1987) in der
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fehlerhaften bzw. unbefriedigenden Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform einen wesentlichen Veränderungsstimulus. Calof (1993) und Calof/Beamish (1995) identifizieren als eine Veränderungsursache rational adaptive Stimuli, d.h. Veränderungen aufgrund überdurchschnittlich schlechter oder guter Ertragslage. Im Rahmen der transaktionskostentheoretischen Argumentation stellt die Effizienz das Selektionskriterium dar. Nur diejenigen Unternehmen werden auf Dauer bestehen, die das komparativ kostengünstigere institutionelle Arrangement wählen. Methodisch wird dies in der Transaktionskostentheorie durch die Annahme des „survival of the fittest“ gefasst (Williamson 1988: 573). Im Wettbewerb werden nicht effiziente Praktiken im Zeitverlauf eliminiert. So führen bspw. Anderson/Gatignon (1986: 11) in ihrer transaktionskostentheoretischen Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen aus: „If a particular practice is efficient and an industry is competitive, we may expect to see firms that have survived in that industry following the efficient practice. Hence, systematic practices that firms follow constitute information about what mode is efficient“. Die transaktionskostentheoretische Argumentation räumt somit ein, dass zunächst nicht effiziente ausländische Marktbearbeitungsformen gewählt werden und gerade in den ersten Jahren der Internationalisierung oder des Eintritts in einen neuen Auslandsmarkt die Möglichkeit der Ineffizienz besteht. Ursache dieser Ineffizienz ist ein „Mis-fit“ zwischen den Charakteristika der Transaktion und dem gewählten institutionellen Arrangement. So könnte die Wahl der Marktbearbeitungsform nicht aufgrund transaktionskostentheoretischer Gedanken erfolgt oder eine transaktionskostentheoretische Analyse unter Missachtung wesentlicher Prädiktoren durchgeführt sein. Der Wettbewerb sorgt jedoch dafür, dass diese ineffiziente Praktiken aussortiert werden, d.h. Unternehmen, die nicht die effiziente Marktbearbeitungsform gewählt haben, werden im Zeitverlauf gezwungen sein, ihre Wahl zu revidieren und eine Veränderung der Marktbearbeitungsform vorzunehmen. Diese konzeptionell-empirische Argumentation liegt zwangsläufig jeder Überprüfung transaktionskostentheoretischer Hypothesen zugrunde. Jedoch wird dies zumeist nicht explizit erwähnt. Eine Ursache dafür mag in der Problematik dieser Annahme in Bezug auf Querschnittsuntersuchungen liegen. Bei Querschnittsuntersuchungen besteht nämlich die Friktion, dass ineffiziente Praktiken nicht zwangsläufig bereits aussortiert wurden. Hierzu führen bspw. Klein/Frazier/Roth (1990: 206) bei ihrer Querschnittsanalyse von Exportunternehmen aus: "In basing the hypothesis tests on current practices, we assume that inefficient practices have been selected out and that some type of equilibrium has been reached. Such an assumption may not
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be strictly true in the case of all export firms, as government restrictions, contractual commitments, resource scarcity, lack of capable intermediaries, and other can lead to a significant positive-normative gap. To the extent that there are differences between what firms desire in their channel arrangements and what they are able to achieve, the fit of the TCA model would be lessend". Genau dieser Problematik wird sich nunmehr durch die Berücksichtigung des “misalignment” im Rahmen der intertemporalen Analyse zu Nutze gemacht. Unternehmen, die sich in der multivariaten Analyse des Embedded Governance Bezugsrahmens des letzten Kapitels nicht bei der Wahl ihrer ausländischen Marktbearbeitungsform gemäß des aufgestellten Bezugsrahmens verhalten haben, besitzen eine höhere Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf als die Unternehmen, die sich gemäß des Bezugsrahmens orientiert haben. Aus statistischer Sicht wird dies in Anlehnung an Brouthers/Brouthers/Werner (2000), wie später noch ausführlicher dargelegt, durch die Differenz zwischen vorhergesagten und beobachteten Fällen auf Basis des multinomialen logistischen Modells des letzten Kapitels differenziert. 6.
Entwicklung von Hypothesen zur intertemporalen Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens
Neben dem von Williamson (1991) zur Adressierung von intertemporalen Aspekten eingeführten „parameter shift alignment“, welches eher komparativ statistischen Charakter besitzt und Veränderungen im Zeitverlauf aufgrund extern induzierter Instabilität konzeptionalisiert, können durch den Embedded Governance Bezugsrahmen Veränderungen auch theorieimmanent erklärt werden. Aufbauend auf die von Williamson in die Diskussion eingebrachte fundamentale Transformation konnte einerseits aufgezeigt werden, wie sich das Konstrukt der Faktorspezifität im Laufe einer Transaktionsbeziehung von einer „large numbers“ zu einer „small numbers“ Konstellation entwickelt, andererseits wie technischer Fortschritt und das damit einhergehende technologische Lernen zu einer entgegengesetzten Veränderung führen kann. Die Embedded Governance Argumentation ermöglicht es zudem, der von Williamson in Bezug auf eine umfassendere Dynamisierung des transaktionskostentheoretischen Gerüsts geforderten Einbindung von Aspekten des organisationalen Lernens gerecht zu werden. Basierend auf dem Konstrukt der „liability of foreignness“ wird aufgezeigt, wie die wahrgenommene Unsicherheit bzw. die beschränkte Rationalität durch eigenes Erfahrungslernen, aber auch durch netzwerkorientiertes und imitatives Lernen überwunden werden kann. Die
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durch die „liabaility of foreignness“ in Bezug auf die Veränderung der ausländischen Marktbearbeitungsform erklärbare Dynamik befähigt somit in Kombination mit dem „parameter shift alignment“ und dem methodisch erklärbaren „misalignment“, die in bisherigen empirischen Studien gefundenen Auslöser für Veränderungen der ausländischen Marktbearbeitungsform theorie-endogen in dem Embedded Governance Bezugsrahmen zu berücksichtigen. Aus der oben geführten Diskussion können daher die nachfolgenden Hypothesen zur Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens für die intertemporale Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen abgeleitet werden: Hypothese 8: Der Embedded Governance Bezugsrahmen kann die Veränderung hin zu eigenkapitalbasierten ausländischen Marktbearbeitungsformen erklären. Hypothese 9: Der Embedded Governance Bezugsrahmen kann die zeitliche Dauer bis zur Veränderung der ausländischen Marktbearbeitungsform erklären. 7.
Empirisches Design
Zur empirischen Überprüfung der aufgestellten Hypothesen ist ein Übergang von dem Querschnittdesign des letzten Kapitels hin zu einem Längsschnittdesign in diesem Kapitel erforderlich. Längsschnittanalysen sind, bedingt insbesondere durch die hohen Ansprüche an die Datensammlung, in der Literatur zur Internationalisierung der Geschäftstätigkeit eher unterrepräsentiert. Melin (1992: 102) unterscheidet in Bezug auf die Erhebung von Längsschnittsdaten zwischen Ereignissen, Episoden, Epochen und biographischen Historien, um die unterschiedlichen Vorgehensweisen bei der Erhebung von Zeitverlaufsdaten zu skizzieren.
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Abbildung 2: Methoden der Erhebung von Längsschnittdaten (in Anlehnung an Merlin 1992: 102) Event A
Event B
Event C
Time Series of Events 1900
2000 Episode
Relatively Short Episodes 2000
1900 Epoch
Longer Epochs 1900
2000
Biographic History
Biographic History 1900
2000
Aus methodischer Sicht stellt zweifelsohne die biographische Historie die Idealkonstellation dar. Diese Vorgehensweise erweist sich jedoch für die vorliegende Untersuchung als nicht durchführbar. Hierfür wäre es erforderlich, das mittelständische Unternehmen ab dem Tag der Unternehmensgründung bis zum heutigen Zeitpunkt zu begleiten, um das angestrebte Spektrum an Unternehmens- bzw. Transaktionsdaten zu erheben. Ein solches Vorgehen wäre möglicherweise durchführbar für international tätige Unternehmensgründungen, sogenannte „Born Globals“ oder „Infant Multinationals“, deren Gründung erst einige Jahre zurückliegt. Für die dieser Untersuchung als Untersuchungsobjekt zugrunde liegenden mittelständischen Unternehmen, deren Unternehmensgründung teilweise bereits über 100 Jahre zurück liegt, stellt die Erhebung biografischer Daten kein realisierbares Unterfangen dar. Als Alternative ist in der Literatur abhängig von der Problemstellung die Untersuchung von Epochen oder Episoden der Unternehmensgeschichte anzutreffen. Diese primär im Design einer Fallstudie oder einer kleinen Anzahl von Fallstudien anzutreffenden Studien beziehen sich entweder auf einen Zeitraum zwischen 2 bis 20 Jahren im Fall einer Epoche und zwischen einigen Wochen bis zu 2 Jahren im Fall einer Episode. Anzutreffen sind diese Studien insbesondere bei deutlich abgrenzbaren Prozessen wie bspw. der Einführung eines neuen Softwarepaktes. Für die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen scheiden diese beiden Typen der Längsschnittdatenerhebung ebenfalls aus, da der Mittelstand in Deutschland eine lange Historie aufweist und
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mittelständische Unternehmen insbesondere in exportorientierten Branchen wie bspw. dem Maschinenbau bereits seit vielen Dekaden international tätig sind. Ein Zeitraum bis zu 20 Jahren, wie dies die Abgrenzung der Epoche vorsieht, wäre somit nicht zweckmäßig. Zudem wäre ein solches Design, selbst wenn es von zeitlichen Rahmen stimmig wäre, aufgrund die fast zwangsläufig mit dieser Vorgehensweise einhergehenden Wahl der Fallstudienmethodik im engen Sinne nicht geeignet zur Hypothesenprüfung, da Fallstudien das Problem der Generalisierbarkeit aufwerfen. Daher ist in der Literatur zumeist der vierte Typus, nämlich die Ereignisdatenanalyse („time series of events“) anzutreffen. Hierbei werden in Bezug auf die Problemstellung bzw. das zu erklärende Phänomen diejenigen Zeitpunkte in der Unternehmensgeschichte identifiziert, die ein kritisches Ereignis für die Analyse der Fragestellung darstellen. Diese retrospektive Vorgehensweise ermöglicht auch die Gewinnung von Daten zu Ereignissen, die bereits viele Jahre oder Dekaden zurückliegen, setzt jedoch voraus, dass es sich um hinreichend kritische Ereignisse handelt, so dass diese im „Unternehmensgedächtnis“ noch präsent sind oder aus den Unternehmensunterlagen bzw. dokumenten ersichtlich sind. Zweifelsohne stellt diese Voraussetzung die wesentlich Hürde zur Anwendung einer Ereignisdatenanalyse dar, insbesondere dann, wenn nicht nur Ereignisse abgefragt werden, welche einige wenige Jahre zurückliegen sondern die vielleicht schon vor vielen Dekaden getroffen wurden. Da für diese Untersuchung die Ereignisdatenerhebung die einzig anwendbare Alternative der Erhebung von Längsschnittsdaten darstellt, ist die Gefahr des eingeschränkten Unternehmensgedächtnisses in Bezug auf die abzufragenden kritischen Ereignisse zu reduzieren. Dieses ist zum einen implizit durch die Wahl des Untersuchungsobjektes erfolgt. Im Vergleich zu Großunternehmen zeichnen sich mittelständische Unternehmen dadurch aus, dass diese zu einen hohen Anteil von einem Eigentümerunternehmer geführt werden oder im Familienbesitz sind. So gehören mehr als 70% der Unternehmen der Stichprobe dieser Kategorie an. Während in Großunternehmen die Gefahr des Verlustes des Unternehmensgedächtnisses im Zeitverlauf insbesondere durch die Fluktuation der leitenden Angestellten bedingt ist, ist diese Gefahr bei eigentümergeführten Unternehmen deutlich reduziert. Zum anderen wurde in der Erhebung den Befragten die Auswahl des Auslandsengagements überlassen, d.h. die Möglichkeit eingeräumt, dasjenige Auslandsengagement zu wählen, über das der Befragte die zuverlässigsten Informationen besitzt. So kann im Fall eines Wechsels der Geschäftsführung bei nicht familiengeführten Unternehmen für das Auslandsengagement geantwortet werden, für welches die umfangreichsten Informationen vorliegen.
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7.1. Operationalisierung der unabhängigen Variablen Die Operationalisierung der unabhängigen Variablen baut auf der Vorgehensweise des letzten Kapitels auf, setzt jedoch die einzelnen Variablen in einen zeitlichen Bezug. So wird für jede Variable die Ausprägung der unabhängigen Variablen der ursprünglich gewählten Marktbearbeitungsform (t0) in Relation zu der Ausprägung der unabhängigen Variablen nach Wechsel der Marktbearbeitungsform (t1) gesetzt. Um das Ausmaß und die Richtung der Veränderung der unabhängigen Variablen berücksichtigen zu können, wird für jede Variable die Ausprägung zum Ereignis t0 von der zum Ereignis t1 subtrahiert (Variablei zum Ereignis t1 minus Variablei zum Ereignis t0). Von den in der Querschnittsuntersuchung des letzten Kapitels berücksichtigten Variablen finden für die Längsschnittuntersuchungen diejenigen Variablen keine Berücksichtigung, die im Zeitverlauf keine Varianz aufweisen oder auf die kein Zugriff in Bezug auf Zeitverlaufsdaten möglich ist. So entfallen die Sekundärindizes für kulturelle Unsicherheit („Cultural Distance Index“), technologische Unsicherheit („Intellectual Property Rights Index“) und der Hermes Länderrisiko Index. Der „Cultural Distance Index“ von Kogut/Singh (1988) basiert auf den von Hofstede erhobenen Kulturdimensionen. Da die empirische Studie von Hofstede im wesentlichen jedoch eine Querschnittsuntersuchung ist, liegen nicht hinreichend Zeitverlaufdaten vor. Der „Intellectual Property Rights Index“ von Park/Ginarte (1997) basiert auf dem Durchschnitt der Merkmalsausprägung von 1960 bis 1990, d.h. weist ebenfalls keine Varianz in einer hier durchzuführenden Ereignisdatenanalyse auf. Der Hermes Länderrisiko Index wird zwar seit einigen Jahren gepflegt, der Zugriff auf historische Daten vergangener Jahrzehnte ist jedoch auch hier nicht möglich. Als einziger Sekundärindex verbleibt daher der von Henisz (2002) entwickelte „Political Constraint Index“, der ausreichend historische Daten umfasst. Des weiteren entfallen die Variablen für Mitarbeiterzahl und familiengeführte Unternehmen. Für erstere sind Zeitreihen der Entwicklung der Mitarbeiterzahl nicht verfügbar, für zweitere ist eine Varianz faktisch kaum existent. Als letzte Variable wurde das Alter des Unternehmen bei Wahl der fokalen Marktbearbeitungsform nicht berücksichtigt, weil diese Variable insbesondere bei der Ereignisdatenanalyse (Cox-Regression) zu Zirkeln mit der abhängigen Variable führen würde. Als theoretisch fundierte Variable, welche zusätzlich Aufnahme in die Längsschnittanalyse findet, wurde das im Rahmen des Lernens relevante Konstrukt der „absorptive capacity“ mit berücksichtigt. Hierdurch soll die
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Frage der Anschlussfähigkeit von Lernen und Wissen als erklärende Variable mit berücksichtigt werden. Als weitere Variable wurde das „misalignment“, operationalisiert als geschätzte Klassifikationswahrscheinlichkeit für vorhergesagte Kategorien basierend auf dem multinomialen Modell des letzten Kapitels, zur Erklärung von Veränderungen der Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf berücksichtigt. Im Detail können die Operationalisierungen der Tabelle 8 entnommen werden. Aus Tabelle 9 ist wiederum ersichtlich, dass keine ernsthafte Gefahr der Multikollinearität vorliegt.
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Tabelle 8: Operationalisierung der unabhängigen Variablen Unabhängige Variable:
Operationalisierung:
∆ Faktorspezifität
= Faktorspezifität (t1) – Faktorspezifität (t0) Faktorspezifität (tn): Für das Auslandsengagement wurden Investitionen getätigt, die anderweitig nur noch bedingt verwendbar sind (Likert-Skala: stimme nicht zu, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Netzwerk Zielland
= Σ Netzwerk Zielland Item i (t1) – Netzwerk Zielland Item i (t0) Items: (1) Kenntnis und Kontakt zu Geschäftspartner im jeweiligen Ausland war sehr weit entwickelt, (2) Kenntnis und Kontakt zu Kunden im jeweiligen Ausland war sehr weit entwicklet, (3) Es bestand bereits ein umfangreiches Netzwerk von Geschäftsbeziehungen im Auslandsmarkt Cronbachs Alpha = 0,8933 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Netzwerk sonstiges Ausland
= Σ Netzwerk sonstiges Ausland Item i (t1) – Netzwerk sonstiges Ausland Item i (t0) Items: (1) Ihr Unternehmen hatte bereits ausgeprägte Auslandsaktivitäten in angrenzenden Ländern, (2) Ihr Unternehmen hatte durch Geschäftsbeziehungen in anderen Auslandsmärkten bereits Kontakte zu relevanten Geschäftspartnern/Kunden Cronbachs Alpha = 0,7743 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Opportunistisches Handeln
= Opportunistisches Handeln (t1) – Opportunistisches Handeln (t0) Opportunistisches Handeln (tn): Es ist nicht ausschließbar, dass das Auslandsengagement nicht im Sinne Ihres Unternehmens handelt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Vertrauensvolle Beziehung
= Vertrauensvolle Beziehung (t1) – Vertrauensvolle Beziehung (t0) Vertrauensvolle Beziehung (tn): Zwischen Ihrem Unternehmen und dem Auslandsengagement bzw. den jeweiligen Ansprechpartnern hatte sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
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Tabelle 8: Operationalisierung der unabhängigen Variablen (fortgeführt) Unabhängige Variable:
Operationalisierung:
∆ Internationale Erfahrung
= Σ Internationale Erfahrung Item i (t1) – Internationale Erfahrung Item i (t0) Items: (1) Die Geschäftsleitung verfügte bereits vor dem Eintritt in das jeweilige Auslandsengagement über langjährige und weitreichende Auslandserfahrung (2) Es existierte bereits vor Eingang des Auslandsengagements ein hoher Auslandsumsatz (3) Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über eine Vielzahl von internationalen Joint Ventures oder Tochtergesellschaften (4) Ihr Unternehmen hatte bereits eine Vielzahl auslandserfahrener Mitarbeiter (5) Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über fundierte langjährige internationale Erfahrung Cronbachs Alpha = 0,7532 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Absorptive Kapazität
= Σ Absorptive Kapazität Item i (t1) – Absorptive Kapazität Item i (t0) Items: (1) Diese Form des Engagements war nur durch vorherige Erfahrung bzw. das vorherige Lernen in diesem Auslandsmarkt möglich (2) Die gesammelten Informationen und die zunehmende Vertrautheit mit dem Zielmarkt haben die Wahl dieser Internationalisierungsform deutlich beeinflusst (3) Diese Internationalsierungsform hat es ermöglicht, unmittelbar auf bisherigen Erkenntnissen aufzubauen (4) Die von Ihrem Unternehmen vollzogene schrittweise Wissensentwicklung im ausländischen Zielmarkt war notwendige Voraussetzung für die Wahl dieser Internationalisierungsform Cronbachs Alpha = 0,6949 (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Politische Unsicherheit
= Politische Unsicherheit (t1) - Politische Unsicherheit (t0) Politische Unsicherheit (tn): Das politische/rechtliche Umfeld des Auslandsengagements bedeutete ein erhebliches Unsicherheitspotential (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Wirtschaftliche Unsicherheit
= Wirtschaftliche Unsicherheit (t1) - Wirtschaftliche Unsicherheit (t0) Wirtschaftliche Unsicherheit (tn): Das Umfeld des Auslandsengagements war durch hohe wirtschaftliche Unsicherheit gekennzeichnet (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Technologische Unsicherheit
= Technologische Unsicherheit (t1) - Technologische Unsicherheit (t0) Technologische Unsicherheit (tn): Das Umfeld des Auslandsengagements war durch schnellen technologischen Wandel gekennzeichnet (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
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Tabelle 8: Operationalisierung der unabhängigen Variablen (fortgeführt) Unabhängige Variablen:
Operationalisierung:
∆ Kulturelle Unsicherheit
= Kulturelle Unsicherheit (t1) - Kulturelle Unsicherheit (t0) Kulturelle Unsicherheit (tn): Die Unterschiede zwischen der deutschen und der ausländischen Kultur werden als gravierend angesehen (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Political Constraint Index
= Political Constraint Index (t1) - Political Constraint Index (t0) Index zur politischen Unsicherheit entwickelt von Hensiz (2002) - (richtungsrekodiert)
∆ Imitation von Unternehmen = Imitation von Unternehmen im Ausland (t1) - Imitation von Unternehmen im Ausland (t0) im Ausland Imitation von Unternehmen im Ausland (tn): Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der anderen Unternehmen im Auslandsmarkt orientiert (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu) ∆ Imitation von Best Practice Unternehmen
= Imitation von Best Practice Unternehmen (t1) - Imitation von Best Practice Unternehmen (t0) Imitation von Best Practice Unternehmen (tn): Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der als „Best Practice“ wahrgenommenen Unternehmen orientiert (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Beratungsinstitutionen im Inland
= Beratungsinstitutionen im Inland (t1) - Beratungsinstitutionen im Inland (t0) Beratungsinstitutionen im Inland (tn): Beratungsinstitutionen im Inland (IHK, Außenhandelskammer, private Beratungsgesellschaften) haben die Wahl der Internationalisierungsform deutlich mitgeprägt (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Marktführer im Ausland
= Marktführer im Ausland (t1) - Marktführer im Ausland (t0) Marktführer im Ausland (tn): Ihr Unternehmen gehört zu den Marktführern im Ausland (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Weltweit konkurrenzfähig
= Weltweit konkurrenzfähig (t1) - Weltweit konkurrenzfähig (t0) Weltweit konkurrenzfähig (tn): Ihre Produkte sind weltweit konkurrenzfähig (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Motiv: Markterschließung
= Motiv: Markterschließung (t1) - Motiv: Markterschließung (t0) Motiv: Markterschließung (tn): Wird das Motiv der Markterschließung mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
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Tabelle 8: Operationalisierung der unabhängigen Variablen (fortgeführt) Unabhängige Variablen:
Operationalisierung:
∆ Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
= Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How (t1) - Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How (t0) Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How (tn): Wird das Motiv der Markterschließung mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Motiv: Zusammenführung von Know How
= Motiv: Zusammenführung von Know How (t1) - Motiv: Zusammenführung von Know How (t0) Motiv: Zusammenführung von Know How (tn): Wird das Motiv der Zusammenführung von komplementären Know-How mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Motiv: Kunden folgen
= Motiv: Kunden folgen (t1) - Motiv: Kunden folgen (t0) Motiv: Kunden folgen (tn): Wird das Motiv des Engagements eines Kunden im Ausland mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Motiv: Konkurrenz folgen
= Motiv: Konkurrenz folgen (t1) - Motiv: Konkurrenz folgen (t0) Motiv: Konkurrenz folgen (tn): Wird das Motiv des Engagements der Konkurrenz im Ausland mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
∆ Motiv: Kostensenkung
= Motiv: Kostensenkung (t1) - Motiv: Kostensenkung (t0) Motiv: Kostensenkung (tn): Wird das Motiv der Kostensenkung mit der Wahl der Internationalisierungsform verbunden (Likert-Skala: stimme nicht, stimme eher nicht zu, stimme eher zu, stimme zu)
Misalignment
Geschätzte Klassifikationswahrscheinlichkeit für vorhergesagte Kategorie (richtungsrekodiert) Grundlage: Multinomiale Regressionsanalyse aus Kapitel 2 (Querschnittsanalyse)
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Tabelle 9: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen Variablen 1
M
SD
1
2
3
4
5
6
7
∆ Faktorspezifität
0,26
0,78
-
2
∆ Netzwerk Zielland
1,73
2,50
-0,02
-
3
∆ Netzwerk sonstiges Ausland
0,55
1,35
-0,03
0,61** -
4
∆ Opportunistisches Handeln
0,19
1,01
-0,13
0,09
0,08
-
5
∆ Vertrauensvolle Beziehung
0,42
0,94
-0,03
0,31**
0,16*
0,29** -
6
∆ Internationale Erfahrung
1,49
2,40
0,05
0,56**
0,59**
0,03
0,27** -
7
∆ Absorptive Kapazität
1,28
2,09
0,04
0,47**
0,39**
0,23**
0,36**
0,45** -
8
∆ Politische Unsicherheit
-0,13
0,81
0,05
-0,23** -0,16*
-0,07
-0,19*
-0,12
-0,08
9
8
9
10
11
12
13
-
∆ Wirtschaftliche Unsicherheit
-0,12
0,71
-0,01
-0,26** -0,18*
-0,11
-0,06
-0,01
-0,16*
0,40** -
11
∆ Technologische Unsicherheit
0,13
0,73
0,09
0,31**
0,07
0,19*
0,18*
0,19*
-0,08
-0,10
10
∆ Kulturelle Unsicherheit
-0,05
0,64
-0,05
-0,22** -0,15*
-0,09
-0,21** -0,13
-0,12
0,38**
0,25** -0,06
12
∆ Political Constraint Index
0,01
0,10
0,11
0,02
0,13
-0,01
0,19*
0,06
0,09
-0,08
-0,01
0,24** -0,23** -
13
∆ Imitation von Unternehmen im Ausl.
0,13
0,72
-0,04
0,24**
0,29** -0,04
0,19*
0,34**
0,11
-0,06
0,01
0,28** -0,04
0,02
-
14
∆ Imitation von Best Practice Unterneh.
0,13
0,55
0,02
0,14
0,19*
0,01
-0,02
0,20**
0,07
0,05
0,06
-0,06
0,12
-0,14
0,22**
15
∆ Beratungsinstitutionen im Inland
0,08
0,51
-0,04
-0,06
-0,11
0,07
0,03
0,01
0,13
-0,01
-0,01
-0,14
0,12
-0,02
-0,14
16
∆ Marktführer im Ausland
0,31
0,78
0,19*
0,21**
0,07
0,12
0,18*
0,12
0,11
-0,18*
-0,08
0,21** -0,02
0,11
0,20**
17
0,34**
-
∆ Weltweit konkurrenzfähig
0,25
0,65
0,06
0,42**
0,39** -0,04
0,16*
0,39**
0,44** -0,17*
-0,30**
0,03
0,06
0,14
18
∆ Motiv: Markterschließung
0,07
0,73
-0,04
0,37**
0,34** -0,06
0,34**
0,27**
0,30** -0,15*
-0,02
0,26** -0,28**
0,22**
0,17*
19
∆ Motiv: Zugang/Entwicklg Know How
0,08
0,62
0,19*
0,26**
0,04
0,20**
0,06
0,19*
0,03
-0,06
0,16*
-0,10
0,07
0,14
20
∆ Motiv: Zusammenführung Know How
0,14
0,81
0,118
0,24**
0,23** -0,12
0,19*
0,21**
0,14
-0,05
-0,13
0,19*
-0,05
0,12
0,25**
21
∆ Motiv: Kunden folgen
0,09
0,49
0,10
-0,05
-0,04
-0,02
-0,01
-0,11
-0,10
0,07
-0,01
0,06
-0,01
0,10
-0,07
22
∆ Motiv: Konkurrenz folgen
0,14
0,63
-0,05
0,21**
0,24**
0,10
0,11
0,26**
0,21** -0,03
0,13
0,16*
-0,12
-0,01
0,30**
23
∆ Motiv: Kostensenkung
0,18
0,74
0,11
0,12
-0,07
-0,04
0,14
0,08
0,07
0,05
-0,10
0,07
-0,16*
-0,01
0,10
24
Misalignment
-0,65
0,18
-0,04
0,07
0,11
0,04
-0,02
0,01
-0,04
0,07
-0,01
0,02
0,03
-0,01
0,05
-0,10
Anmerkungen:Pearson Korrelationen (listenweiser Fallausschluss); M: arithmetisches Mittel; SD: Standardabweichung; * : p≤.05; ** : p≤.01;
-0,06
Internationationalisierung mittelständischer Unternehmen: Intertemporal Governance
113
Tabelle 9: Deskriptive Statistik und Korrelationsmatrix der Variablen (fortgeführt) Variablen
14
15
16
17
18
19
20
1
∆ Faktorspezifität
2
∆ Netzwerk Zielland
3
∆ Netzwerk sonstiges Ausland
4
∆ Opportunistisches Handeln
5
∆ Vertrauensvolle Beziehung
6
∆ Internationale Erfahrung
7
∆ Absorptive Kapazität
8
∆ Politische Unsicherheit
9
∆ Wirtschaftliche Unsicherheit
11
∆ Technologische Unsicherheit
10
∆ Kulturelle Unsicherheit
12
∆ Political Constraint Index
13
∆ Imitation von Unternehmen im Ausl.
14
∆ Imitation von Best Practice Unterneh.
-
15
∆ Beratungsinstitutionen im Inland
0,12
-
16
∆ Marktführer im Ausland
-0,01
0,07
-
17
∆ Weltweit konkurrenzfähig
0,20**
0,05
0,20** -
18
∆ Motiv: Markterschließung
0,16*
-0,06
-0,01
0,19*
-
19
∆ Motiv: Zugang/Entwicklg Know How -0,07
0,01
-0,02
0,04
0,34** -
20
∆ Motiv: Zusammenführung Know How 0,02
-0,01
0,04
0,10
0,19*
0,38** -
21
0,03
21
22
23
∆ Motiv: Kunden folgen
0,03
0,12
0,01
-0,01
0,01
-0,01
-
22
∆ Motiv: Konkurrenz folgen
0,26** -0,02
0,20**
0,11
0,24**
0,04
0,12
0,22** -
23
∆ Motiv: Kostensenkung
-0,07
-0,02
0,06
-0,01
0,15
0,24**
0,14
0,09
0,14
-
24
Misalignment
-0,06
0,01
-0,07
-0,06
-0,08
-0,04
0,07
-0,13
-0,05
0,01
Anmerkungen:Pearson Korrelationen (listenweiser Fallausschluss); M: arithmetisches Mittel; SD: Standardabweichung; * : p≤.05; ** : p≤.01;
114
7.2.
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
Empirische Ergebnisse
Die empirischen Ergebnisse werden in Anlehnung an die beiden aufgestellten Hypothesen in einem zwei Schritte umfassenden statistischen Design aufgearbeitet. Im ersten Schritt wird anhand einer multinomialen logistischen Regression die Hypothese 8 überprüft, d.h der Frage nachgegangen, welche Variablen die Veränderung der ursprünglichen Marktbearbeitungsform hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen erklären. In einem zweiten Schritt wird anhand einer Cox Regression die Schnelligkeit der Veränderung analysiert, d.h der Frage nachgegangen, welche Variablen welchen Einfluss auf die zeitliche Dauer bis zum Eintritt einer Veränderung der Marktbearbeitungsform haben. 7.2.1. Veränderung hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen Als Referenzkategorie der multinomialen logistischen Regression dient die aggregierte Kategorie Exporte/vertragliche Kooperationen, welche von Joint Venture-Unternehmen und Tochtergesellschaften abgegrenzt wird.63 Aus Tabelle 10 ist ersichtlich, dass das aufgestellte multinomiale Regressionsmodell signifikant ist (p ≤ 0,000) und eine zufriedenstellende Varianzerklärung aufweist (R2 Cox & Snell = 0,580 bzw. R2 Nagelkerke = 0,689). In Bezug auf Hypothese 8 ist aus der Varianzerklärung der multinomialen logistischen Regression die grundsätzliche Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens für die intertemporale Analyse erkennbar, jedoch bedürfen die Prädiktoren einer differenzierten Diskussion, da deren Erklärungsleistung in Bezug auf die betrachteten Marktbearbeitungsformen variiert. Die Veränderung der Marktbearbeitungsform hin zur Wahl eines Joint Ventures lässt sich durch die Prädiktoren Faktorspezifität, opportunistisches Handeln, wirtschaftliche Unsicherheit, politische Instabilität, Imitation von ausländischen Unternehmen, weltweite Konkurrenzfähigkeit sowie dem
63
In Abweichung zum letzten Kapitel wurden drei anstatt vier Ausprägungen verwendet. Da die Fallzahl für Exporte sowie vertragliche Kooperationen als eigenständige Ausprägungen zu klein gewesen wären und zu einer Instabilität des multinomialen Regressionsmodells geführt hätten, wurde eine gemeinsame Kategorie nicht-eigenkapitalbasierte Marktbearbeitungsformen als Referenz gewählt.
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
115
Konkurrenzfolger-Motiv erklären. Erfolgt im Zeitverlauf eine Erhöhung der faktorspezifischen Investitionen im Sinne der Quasirentenargumentation, geht dies mit einer Veränderung hin zur Wahl eines Joint Venture einher. Wie bereits im letzten Kapitel argumentiert, reduzieren eigenkapitalbasierte Marktbearbeitungsformen die Gefahr opportunistischen Verhaltens der Akteure. Erfolgt eine Erhöhung der Spezifität im Zeitverlauf, wird die ursprünglich gewählte Marktbearbeitungsform komparativ ineffizient. Der Wechsel hin zu einem Joint Venture kommt dem Bedürfnis nach einer erhöhten Kontrolle bzw. einem umfassenderen Schutz vor Opportunismus nach. Die Abnahme opportunistischen Verhaltens der Akteure im Zeitverlauf ist negativ assoziiert mit der Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Marktbearbeitungsform hin zu einem Joint Venture. Wie bereits im letzten Kapitel gesehen, messen die Items opportunistisches Handeln und vertrauensvolle Beziehung zwei unterschiedliche Facetten. Es liegt daher nahe, bei abnehmendem opportunistischen Handeln nicht von Vertrauen zu sprechen, sondern eher von einer Reduzierung einer Verhaltensweise der Akteure, die in der Vergangenheit zu Friktionen geführt hat. Aufgrund fehlenden Vertrauens kann jedoch opportunistisches Verhalten in Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Da Friktionen, ausgelöst durch opportunistisches Handeln, insbesondere in Joint Venture Unternehmen die umfangreichsten vertraglichen Risiken bedingen, bspw. in Bezug auf die ungewollte Diffusion von unternehmensspezifischen Vermögenswerten, führt wahrgenommenes opportunistisches Verhalten, selbst wenn dieses im Laufe der Zeit eingedämmt wird, tendenziell zu einer Abkehr von opportunismusanfälligen Marktbearbeitungsformen. Steigende wirtschaftliche Unsicherheit sowie steigende politische Instabilität des Gastlandes führen im Zeitverlauf zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit der Wahl von Joint Ventures bei Wechsel der Marktbearbeitungsform. Auch für diese Prädiktoren gilt, dass das Vehikel Joint Venture insbesondere bei erhöhter Unsicherheit eine geringere Wahrscheinlichkeit besitzt, als Marktbearbeitungsform gewählt zu werden. Während im letzten Kapitel die Imitation von Best Practice Unternehmen assoziiert war mit der Wahl von nicht eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen (insbesondere Exporten), stellt sich die Konstellation im Zeitverlauf differenzierter dar. Während die Anlehnung an Best Practice Unternehmen mit fortschreitender Internationalisierung nicht mehr als signifikante Erklärungsvariable auftaucht, führt zunehmende Imitation an der Gesamtpopulation von Unternehmen im Auslandsmarkt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Wahl eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen. Erhöht sich die Konkurrenzfähigkeit des deutschen Mittelständlers im Hinblick auf dessen Produkte im Ausland, nimmt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bzw.
116
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
Zusammenführung von Vermögenswerten ab und somit auch die Wahrscheinlichkeit der Wahl von Joint Ventures. Besitzt das Konkurrenzfolger-Motiv für die Internationalisierung eine zunehmende Bedeutung, werden Joint Ventures eher nicht als neue Marktbearbeitungsform gewählt. Die Veränderung der Marktbearbeitungsform hin zur Wahl einer ausländischen Tochtergesellschaft lässt sich durch die Prädiktoren Netzwerke im Zielland, Netzwerke im sonstigen Ausland, vertrauensvolle Beziehung, internationale Erfahrung, absorptive Kapazität, Imitationen von ausländischen Unternehmen, Marktführerschaft im Ausland sowie den Motiven der Konkurrenz zu folgen bzw. der Zusammenführung von Know How erklären. Erfolgt im Zeitverlauf eine Zunahme der Netzwerkbeziehungen im Zielland, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit der Veränderung hin zu Tochtergesellschaften, während die Zunahme der Netzwerkbeziehungen im angrenzenden Ausland eher eine Abnahme der Wahrscheinlichkeit des Wandels der Marktbearbeitungsform hin zu Tochtergesellschaften bedingt. Diese Ergebnisse entsprechen somit vom Grundsatz den Querschnittsbefunden des letzten Kapitels. Je größer die internationale Erfahrung im Zeitverlauf, desto höher die Wahrscheinlichkeit des Wechsels der Marktbearbeitungsform hin zu Tochtergesellschaften, auch dies schließt unmittelbar an den Befunden des letzen Kapitels an. Als zusätzliche Variable wurde in Bezug auf das organisationale Lernen das Phänomen der absorptiven Kapazität eingeführt. Lernen kann nur dann erfolgen, wenn die Anschlussfähigkeit zu bisherigem Wissen gewahrt bleibt bei der Wahl der veränderten Marktbearbeitungsform. Aus der Regression ist ersichtlich, dass dies insbesondere für Tochtergesellschaften zutrifft, d.h. bei organisationsinternen Lösungen, die eine Kenntnis bzw. Anpassung an divergierende Technologie- oder Kompetenzbasen sowie Unternehmenskulturen ausschließt. Für die Imitation von ausländischen Unternehmen gelten die in Bezug auf Joint Venture getroffenen Ausführungen. Eine Orientierung an Unternehmen aus dem Auslandsmarkt erhöht die Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Marktbearbeitungsform hin zu eigenkapitalbasierten Vehikeln. Auch normative Isomorphismen werden im Zeitverlauf ersichtlich. Die zunehmende Anlehnung an bzw. Bildung durch Beratungsinstitutionen im Inland führt zu einer Risikoreduzierung im Zeitverlauf und zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Veränderung der Marktbearbeitungsform hin zu ausländischen Tochtergesellschaften. Veränderungen der Motive der Auslandstätigkeit haben wiederum Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Veränderung hin zu Tochtergesellschaften. Während die zunehmende Bedeutung des Markterschließungsmotiv sowie des Motivs der Zusammenführung von Know How die Wahrscheinlichkeit
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
117
der Veränderung hin zu Tochtergesellschaften verringert, erhöht die zunehmende Bedeutung des Konkurrenzfolgermotivs die Wahrscheinlichkeit der Veränderung hin zu einer Tochtergesellschaft im Zeitverlauf. Bezugnehmend auf die drei Kategorien der Auslöser intertemporaler Veränderungen leisten die endogen dynamischen Variablen des Embedded Governance Bezugsrahmens den überwiegenden Erklärungsbeitrag für die Wahl eigenkapitalbasierter Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf. „Parameter Shifts“ manifestieren sich in Bezug auf wirtschaftliche Unsicherheit und politische Instabilität. Das methodische Konstrukt des „misalignment“ erweist sich als nicht signifikant zur Erklärung der Veränderung hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen.
118
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
Tabelle 10: Multinomiale logistische Regression Variablenbezeichnung
Export/ Vertragliche Kooperation (Referenz)
Joint Venture
Tochtergesellschaft
Konstante
-
-0,442
0,570
∆ Faktorspezifität
-
3,044**
-0,096
∆ Netzwerk Zielland
-
-0,751
0,496(*)
∆ Netzwerk sonstiges Ausland
-
-1,281
-1,072**
∆ Opportunistisches Handeln
-
-2,223*
0,127
∆ Vertrauensvolle Beziehung
-
0,433
0,885(*)
∆ Internationale Erfahrung
-
0,325
0,407(*)
∆ Absorptive Kapazität
-
0,006
0,337(*)
∆ Politische Unsicherheit
-
0,731
-0,606
∆ Wirtschaftliche Unsicherheit
-
-3,962**
0,450
∆ Technologische Unsicherheit
-
0,381
-0,058
∆ Kulturelle Unsicherheit
-
-1,892
-0,431
∆ Political Constraint Index
-
-18,650*
4,208
∆ Imitation von Unternehmen im Ausland
-
5,309***
1,170*
∆ Imitation von Best Practice Unternehmen
-
-1,560
0,423
∆ Beratungsinstitutionen im Inland
-
-0,899
2,763*
∆ Marktführer im Ausland
-
-1,067
0,510
∆ Weltweit konkurrenzfähig
-
-3,526*
0,177
∆ Motiv: Markterschließung
-
2,049
-2,004*
∆ Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
-
-1,180
0,442
∆ Motiv: Zusammenführung von Know How
-
1,085
-1,636*
∆ Motiv: Kunden folgen
-
-1,659
-0,208 ( )
∆ Motiv: Konkurrenz folgen
-
-2,546 *
1,755*
∆ Motiv: Kostensenkung
-
1,008
0,148
Misalignment
-
3,913
1,606
R2 (Cox & Snell) 2
0,580
R (Nagelkerke)
0,689
χ2 (Modell-Chi-Quadrat)
130,085
p (Signifikanz)
0,000
N
150
(*)
= p ≤ 0,1; * = p ≤ 0,05; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
119
7.2.2. Zeitliche Dauer bis zur Veränderung der Marktbearbeitungsform Zur Analyse der zeitlichen Dimension der Veränderung der Marktbearbeitungsform wird Rückgriff auf die Ereignisdatenanalyse („EventHistory-Analysis“) genommen. Abhängige Variable ist bei der Ereignisdatenanalyse die Zeit bis zum Eintritt des fokalen Ereignisses. Übertragen auf die vorliegende Fragestellung steht die Zeit bis zum Eintritt der Veränderung der Marktbearbeitungsform im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses. Statistisch gesehen wird eine Regressionsanalyse nach Cox, ein der logistischen Regression verwandtes Verfahren, zur Ereignisdatenanalyse verwendet. Wie aus Tabelle 11 ersichtlich, ist das aufgestellte Cox Regressionsmodell gültig (p = 0,014). Das Netzwerk im sonstigen Ausland, die internationale Erfahrung, Beratungsinstitutionen im Inland, Marktführerschaft im Ausland, das Kundenfolgermotiv sowie das „misalignment“ leisten signifikante Beiträge für die Erklärung der Zeit bis zur Veränderung der Marktbearbeitungsform. Die zunehmende Gewinnung von Netzwerken im sonstigen Ausland führt ebenso wie die im Zeitverlauf zunehmende internationale Erfahrung zu einer schnelleren Veränderung der Marktbearbeitungsform, d.h. zu einem verkürzten Zeitfenster bis zur Ereignisveränderung. Falls die Bedeutung von Beratungsinstitutionen im Inland für die Internationalisierung zunimmt, d.h. normative Isomorphismen sich verstärken, so geht mit dieser Professionalisierung auch eine verkürzte Dauer bis zur Veränderung der Marktbearbeitungsform einher. Von den Kontrollvariablen erweist sich die Gewinnung der Marktführerschaft im Ausland als ein die zeitliche Dauer reduzierendes Kriterium, während die zunehmende Bedeutung des Kundenfolgermotivs zu einem langsameren Eintritt der Veränderung der Marktbearbeitungsform führt. Für die Ereignisdatenanalyse erweist sich auch das „misalignment“ als signifikante Erklärungsvariable. Unternehmen, die nicht die im multinomialen logistischen Modell des letzten Kapitels vorausgesagte Marktbearbeitungsform gewählt haben, d.h. sich bei der Entscheidung nicht gemäß des Embdedded Governance Bezugsrahmens verhalten haben, weisen eine positive Assoziation zum zeitlichen Ereignis auf. Dies bedeutet einerseits, dass diese Unternehmen eine komparativ höhere Wahrscheinlichkeit des Wechsels der Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf aufweisen, jedoch die zeitliche Dauer bis zum Wechsel der Marktbearbeitungsform vergleichsweise lang ist, d.h. nicht effizienzorientierte Praktiken werden im Wettbewerb ausselektiert, jedoch bedarf es im Vergleich zu den endogen dynamischen Variablen des Embedded Governance Bezugsrahmens eines längeren Zeitrahmens bis dies eintritt.
120
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
Somit leisten zur Erklärung der zeitlichen Dimension der Veränderung der Marktbearbeitungsformen die endogen dynamischen Prädiktoren des Embedded Governance Bezugsrahmens sowie das „misalignment“ signifikante Erklärungsbeiträge. Eine Erklärungsleistung der aus der „parameter shift“ Argumentation erwachsenden exogen induzierten Variablen ist nicht festzustellen.
Tabelle 11: Cox Regression (Ereignisdatenanalyse) Variablenbezeichnung ∆ Faktorspezifität
-0,146
∆ Netzwerk Zielland
-0,028
∆ Netzwerk sonstiges Ausland
-0,166(*)
∆ Opportunistisches Handeln
0,093
∆ Vertrauensvolle Beziehung
0,098
∆ Internationale Erfahrung
-0,117*
∆ Absorptive Kapazität
-0,039
∆ Politische Unsicherheit
-0,046
∆ Wirtschaftliche Unsicherheit
0,062
∆ Technologische Unsicherheit
-0,015
∆ Kulturelle Unsicherheit
0,269
∆ Political Constraint Index
0,070
∆ Imitation von Unternehmen im Ausland
-0,205
∆ Imitation von Best Practice Unternehmen
0,161
∆ Beratungsinstitutionen im Inland
-0,390*
∆ Marktführer im Ausland
-0,262*
∆ Weltweit konkurrenzfähig
0,161
∆ Motiv: Markterschließung
0,280
∆ Motiv: Zugang/Entwicklung von Know How
-0,028
∆ Motiv: Zusammenführung von Know How
0,067
∆ Motiv: Kunden folgen
0,357(*)
∆ Motiv: Konkurrenz folgen
0,091
∆ Motiv: Kostensenkung
-0,049
Misalignment
1,076*
χ2 (Modell-Chi-Quadrat)
41,669
p (Signifikanz)
0,014
N
142
(*)
= p ≤ 0,1; * = p ≤ 0,05; ** = p ≤ 0,01; *** = p ≤ 0,001
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
8.
121
Würdigung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur intertemporalen Analyse
Ausgangspunkt dieses Kapitels war es, die in der Literatur dominierend vertretene Wahrnehmung der Transaktionskostentheorie als statischen Analyserahmen zu hinterfragen. Übertragen auf die Fragestellung der Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit wird in der Literatur argumentiert, dass das transaktionskostentheoretische Gedankengut zwar für die Erklärung der Wahl der Marktbearbeitungsform im Ausland geeignet ist, jedoch deren Veränderung im Zeitverlauf nicht abbilden kann. Basierend auf dem Studium der einschlägigen empirischen Literatur konnten drei Kategorien von Erklärungsfaktoren für die intertemporale Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen identifiziert werden: (1) exogen induzierte Veränderungen, (2) endogen induzierte Veränderungen sowie (3) Veränderungen aufgrund der inkorrekten Wahl der Marktbearbeitungsform. Exogen induzierte Veränderungen werden durch das von Williamson (1991) eingeführte „parameter shift alignment“ berücksichtigt. Transaktionen finden in einer Transaktionsatmosphäre statt, welche die effizienzorientierte Wahl von institutionellen Arrangements beeinflusst. Veränderungen dieser Transaktionsatmosphäre können einen institutionellen „misfit“ und die Wahl eines neuen institutionellen Arrangements bedingen. Endogen induzierte Veränderungen werden von Williamson im Rahmen der Transaktionskostentheorie nicht hinreichend konzeptionalisiert, jedoch weist Williamson mit dem Hinweis auf die fundamentale Transformation einen Weg, um zumindest das Kernkonstrukt der Transaktionskostentheorie, die Faktorspezifität, einer Dynamisierung zu öffnen. Gleichzeitig sieht Williamson (1999: 1103) jedoch insbesondere in der fehlenden Konzeptionalisierung von organisationalem Lernen eines der wesentlichen Defizite der bisherigen komparativ statischen Argumentation auf dem Weg hin zu einem dynamischen Governance Bezugsrahmen. Es kann aufgezeigt werden, dass dieses Defizit durch den im letzten Kapitel entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmen kompensiert wird. Organisationales Lernen, sowohl in der Facette des eigenen Erfahrungslernens als auch in den Facetten des netzwerkorientierten sowie imitativen Lernens wird im Rahmen der strukturellen und institutionellen Embeddedness berücksichtigt. Durch den Embedded Governance Bezugsrahmen können somit intertemporale Veränderungen, insbesondere vor dem Hintergrund des Problems der „liability of foreignness“, auch theorie-immanent erklärt werden. Die als dritte Ursache für Veränderungen der Marktbearbeitungsformen im Zeitablauf identifizierte Kategorie der inkorrekten Wahl wird anhand des
122
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
„misalignments“ gefasst. Mittelständische Unternehmen, die ihre Marktbearbeitungsform nicht im Sinne des Effizienzkalküls des Embedded Governance Bezugsrahmens wählen, werden im Wettbewerb ausselektiert. Um den Erklärungsgehalt des Embedded Governance Bezugsrahmens zur Analyse der Veränderungen von Marktbearbeitungsformen im Zeitverlauf, insbesondere in Bezug auf den Wechsel hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen sowie im Hinblick auf die zeitliche Dauer bis zur Veränderung untersuchen zu können, wurden eine multinomiale logistische Regression sowie eine Cox Regression durchgeführt. Die empirischen Ergebnisse belegen eine grundsätzliche Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur intertemporalen Analyse. In Bezug auf die Erklärung der Veränderung hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen leisten die endogen dynamischen Variablen des Embedded Governance Bezugsrahmens den wesentlichen Erklärungsbeitrag im Zeitverlauf. „Parameter shifts“ manifestieren sich in Bezug auf wirtschaftliche Unsicherheit und politische Instabilität. Zur Erklärung der zeitlichen Dimension der Veränderung der Marktbearbeitungsformen erweisen sich die endogen dynamischen Prädiktoren des Embedded Governance Bezugsrahmens sowie das „misalignment“ als signifikante Erklärungsfaktoren. Die Kritik der Statik der transaktionskostentheoretischen Argumentation kann durch die Entwicklung des Embedded Governance Bezugsrahmens wesentlich entkräftet werden.
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
123
IV.
INTERNATIONALISIERUNG MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN: ABSCHLIEßENDE WÜRDIGUNG
1.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Trotz der beachtlichen Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Internationalisierung fällt die wissenschaftliche Aufmerksamkeit überwiegend auf multinationale Großunternehmen, der Erkenntnisstand zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen ist dagegen wenig entwickelt. In der Literatur dominieren zwei theoretische Ausrichtungen die wissenschaftliche Diskussion zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Internationalisierungsprozesstheorien und ökonomische Internationalisierungstheorien. Beide Theorierichtungen haben sich in empirischen Untersuchungen bewährt, sind jedoch auch substantieller Kritik ausgesetzt. Um den Erklärungsgehalt sowohl der Internationalisierungsprozesstheorien als auch der ökonomischen Internationalisierungstheorien zu erhöhen, ist somit eine Theorieerweiterung angezeigt. Da Williamson (1999) als Hauptvertreter der ökonomischen Theorien explizit zu einer solchen Theorieerweiterung auffordert und erste Wege weist, während Johanson/Vahlne (1990) als Hauptvertreter der Internationalisierungsprozesstheorien einer Theorieerweiterung ablehnend gegenüberstehen, ist die Wahl der dieser Arbeit zugrunde zu legenden Theorie auf die Transaktionskostentheorie gefallen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Internationalisierung mittelständischer Unternehmen theoretisch fundiert empirisch zu analysieren. Die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform sowie deren Veränderung im Zeitverlauf wurden in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses der Internationalisierung mittelständischer Unernehmen gestellt. Der transaktionskostentheoretische Bezugsrahmen wurde durch Anlehnung an die New Economic Sociology um das Embeddedness-Konzept von Granovetter und der damit einhergehenden Vertrauens- und Netzwerkdiskussion sowie der Isomorphismenkonzeption des Neuen Institutionalismus erweitert. Durch die Integration der Netzwerktheorie sowie des Neuen Institutionalismus in den Embedded Governance Bezugsrahmen ist zum einen eine Abkehr von der atomisierten Betrachtung von Transaktionen sowie die damit einhergehende Berücksichtigung von unterschiedlichen menschlichen Verhaltenskonstitutionen, der Würdigung institutioneller Rahmenbedingungen sowie der Möglichkeit der Imitation von anderen Unternehmen möglich, zum anderen wird die Grundlage für eine umfassendere intertemporale Analyse von ausländischen Marktbearbeitungsformen gelegt. Während exogen induzierte Veränderungen durch das von Williamson (1991) eingeführte „parameter shift alignment“
124
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Abschließende Würdigung
Berücksichtigung finden, bedarf es zur Konzeptionalisierung theorieendogener Erklärungsfaktoren einerseits der Konkretisierung der „small numbers“ Argumentation in Bezug auf die Faktorspezifität, andererseits einer Weiterentwicklung der Möglichkeit des Lernens im Rahmen des Embedded Governance Bezugsrahmens. Organisationales Lernen wird durch den Embedded Governance Bezugsrahmen sowohl in der Facette des eigenen Erfahrungslernens als auch in den Facetten des netzwerkorientierten sowie imitationsorientierten Lernens konzeptionalisiert. Intertemporale Veränderungen können insbesondere vor dem Hintergrund der „liability of foreignness“ theorie-immanent erklärt werden. Als dritte Ursache für Veränderungen der Marktbearbeitungsformen im Zeitablauf wird das „misalignment“ als konzeptionell-empirisches Konstrukt berücksichtigt, um die nicht im Sinne des Effizienzkalküls des Embedded Governance Bezugsrahmens gewählten Marktbearbeitungsformen im Hinblick auf Selektionswirkungen im Wettbewerb zu erfassen. Zur Überprüfung des entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmens wurden Daten mittels dreier schriftlicher Befragungen deutscher mittelständischer Unternehmen im Zeitraum zwischen Herbst 1999 und Frühjahr 2002 erhoben. Die im Rahmen des Querschnittsdesigns erfolgte empirische Überprüfung führt zu einer grundlegenden Bewährung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur Erklärung der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen. Insbesondere die auf dem Konstrukt der Faktorspezifität beruhende transaktionskostentheoretische Argumentation sowie die auf der Netzwerkargumentation basierenden Variablen der strukturellen Embeddedness werden durch die empirischen Daten gestützt. In Bezug auf die institutionelle Embeddedness zeigen die politische und wirtschaftliche Unsicherheit sowie die Imitation von ausländischen Unternehmen die erwarteten Zusammenhänge, während die kulturelle und die technologische Unsicherheit sowie die normative Dimension des Institutionalismus divergierende Resultate aufweisen und weiterführender Forschungsanstrengungen bedürfen. Eine Einordnung von Marktbearbeitungsformen in ein Markt-Hierarchie-Kontinuum, wie dies in der transaktionskostentheoretischen Literatur postuliert wird, erweist sich als grundsätzlich zulässige, jedoch im Bezug auf die Erklärungsleistung deutlich limitierte Möglichkeit der Systematisierung von ausländischen Marktbearbeitungsformen. Die empirischen Ergebnisse der Längsschnittuntersuchung belegen eine grundsätzliche Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur intertemporalen Analyse. In Bezug auf die Erklärung der Veränderung hin zu eigenkapitalbasierten Marktbearbeitungsformen leisten die endogen
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dynamischen Variablen des Embedded Governance Bezugsrahmens den wesentlichen Erklärungsbeitrag im Zeitverlauf. „Parameter shifts“ manifestieren sich in Bezug auf wirtschaftliche Unsicherheit und politische Instabilität. Zur Erklärung der zeitlichen Dimension der Veränderung der Marktbearbeitungsformen erweisen sich die endogen dynamischen Prädiktoren des Embedded Governance Bezugsrahmens sowie das "misalignment" als signifikante Erklärungsfaktoren. Abschließend lässt sich festhalten, dass die Erweiterung um Konzepte der strukturellen und institutionellen Embeddedness nicht nur vereinbar mit den Fundamenten der Neuen Institutikonenökonomie ist, sondern diese auch in Bezug auf die Erklärung der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen deutlich bereichern. 2.
Grenzen der Untersuchung
Nachfolgend sollen Grenzen der vorliegenden Arbeit angesprochen werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Einflussfaktoren bzw. Zusammenhänge gerichtet, die für die Analyse der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen potentiell einen Erklärungsbeitrag leisten könnten, jedoch im Rahmen des entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmens keine oder nur eine unzureichende Berücksichtigung erfahren haben. Netzwerkbeziehungen wurden im Rahmen des Embedded Governance Bezugsrahmens primär in Bezug auf die Reduzierung der „liability of foreignness“ diskutiert. Die Reduzierung von Unsicherheit, insbesondere in Bezug auf Informationsasymmetrien und Opportunismus, stand im Fokus der Untersuchung. Während zwischen Netzwerken im fokalen Zielland und Netzwerken im sonstigen Ausland differenziert wurde, d.h. räumliche Strukturen des Netzwerkes Berücksichtigung gefunden haben, wurde der Intra-Struktur des Netzwerkes keine Aufmerksamkeit geschenkt. Burt (1992: 18) argumentiert, dass die Positionierung in Netzwerken von strategischer Bedeutung ist und führt das Konzept der „structural holes“ in die Netzwerkanalyse ein. Als „structural hole“ bezeichnet er dabei die Trennung zwischen zwei nicht-redundanten Kontakten. Um eine solche Position zu erreichen, fallen Kosten insbesondere in Hinblick auf Zeit und Einsatz an, welches Burt als Investitionen in Soziales Kapital bezeichnet. Richter (2002: 10) sieht in Burts Argumentation eine Brücke zur Neuen Institutionenökonomie, insbesondere zur Transaktionskostentheorie und erachtet die zugrunde liegende Argumentation als miteinander vereinbar („Burt´s approach fits extremely well into tce”). So argumentiert Burt (1992: 240): „People have a limited capacity to process complex information … Further, opportunism
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combined with small numbers in a complex transaction can distort the flow of information among participants .. These conditions of uncertainty, complexity, small numbers, bounded rationality, opportunism, and information impactedness jointly define a general atmosphere for conducting transactions … Bringing transaction into the corporate hierarchy can improve the conditions for business”. Eine Ergänzung der transaktionskostentheoretischen Argumentation und insbesondere des in dieser Arbeit entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmens erscheint daher sowohl sinnvoll als auch möglich. Ein potentiell fruchtbarer Weg mag in diesem Kontext die Anlehnung an Matiaske (1999) darstellen, der die Gedanken von Burt (1992) aufnimmt und einen macht- und tauschtheoretischen Bezugsrahmen zum Sozialen Kapital erarbeitet. Hierdurch wird nicht nur die interne Struktur aus Netzwerkperspektive integriert, sondern die wiederholt an der Transaktionskostentheorie geübte Kritik der Vernachlässigung von Macht (Perrow 1986) aufgegriffen. In den letzten Jahren gewinnt die Unterscheidung zwischen der Nutzung bestehender Vermögenswerte („asset exploitation“) und der Vermehrung von Vermögenswerten („asset augmenting“) an Bedeutung.64 So ist auch in Studien zur Internationalisierung der Geschäftstätigkeit zunehmend der Verweis auf Firmen zu finden, die Auslandsmärkte nicht nur erschließen, um bestehende unternehmensspezifische Ressourcen über den nationalen Kontext hinaus zu nutzen, sondern gezielt die internationale Tätigkeit zur Entwicklung oder zum Zugang zu neuen strategischen Vermögenswerten wählen.65 Diesbezüglich wird der Transaktionskostentheorie ein einseitiger Fokus, nämlich der „asset exploitation“, unterstellt. „Asset augmenting“ wird im transaktionskostentheoretischen Rahmen als eher vernachlässigt erachtet.66 Diese Kritik an der Transaktionskostentheorie geht insbesondere von Vertretern der „Organizational Capability Perspective“ aus, welche argumentieren, dass Unternehmen auf Basis ihrer Fähigkeiten zum Erlernen neuen Wissens und der Anwendung dieses Wissens konkurrieren (Teece/Pisano/Shuen 1997; Madhok 1997). So sehen bspw. Kogut/Zander (1996: 503) multinationale Unternehmen als “social community specializing in the speed and efficiency in the creation and transfer of knowledge”.
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Vgl. hierzu bspw. Belderbos (2003), Kuemmerle (1999), Odagiri/Yasuda (1996), Makino/Lau/Yeh (2002), Kogut/Chang (1991) oder Madhok (1997/2002). Vgl. hierzu bspw. Almeida (1996), Chang (1995), Dunning (1993/1995), Shan/Song (1997), Teece (1992) oder Mutinelli/Piscitello (1998). Vgl. hierzu bspw. Teece et al. (1997), Kogut/Zander (1993), Antonelli (1998), Kuemmerle (1999) oder Dunning (2000).
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Chang/Rosenzweig (2001: 753) sehen ausländische Tochtergesellschaften eher als komparativ effiziente Marktbearbeitungsform für die Nutzung bestehender unternehmensspezifischer Vermögenswerte, während Joint Ventures eher dem Zugang und der Entwicklung von Wissen dienen. Ebenso werten Mutinelli/Piscitello (1998) Joint Ventures als die geeignetere Marktbearbeitungsform für komplementäre und co-spezialisierte Ressourcen. Williamson (1999: 1106) adressiert diese Kritik explizit in seinem „Strategic Management Journal“ Beitrag aus dem Jahr 1999. Obwohl er teilweise eine im Gegensatz zu den Vertretern der „Organizational Capability Perspective“ gegenläufige Ansicht vertritt, sieht er aber auch Gemeinsamkeiten. So weisen beide Ansätze ein gemeinsames Fundament in Bezug auf die Annahme der begrenzten Rationalität auf. Die bestehenden Divergenzen bzw. Unvereinbarkeiten werden durch den Embedded Governance Bezugsrahmen weiterhin deutlich reduziert. Erste Schritte zu einer fruchtbaren und komplementären Ergänzung sind durch die Relativierung der Opportunismusannahme, die Abkehr von der Betrachtung atomisierter Transaktionen und die Einführung von Vertrauen und Lernen erfolgt. Daher erscheint es ein potentiell fruchtbares Unterfangen für die zukünftige Forschung, das Konstrukt der „asset augmenting“, welches im vorliegenden Bezugsrahmen theorie-exogen durch die unterschiedlichen Motive der Auslandsmarktbearbeitung konzeptisoliert wird, durch eine theorie-endogene Erweiterung des Embedded Governance Bezugsrahmens unter Ergänzung der Argumentation der „Organizational Capability Perspective“ abzulösen. Empirische Studien zur Internationalisierung haben aufgezeigt, dass die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsform von der Fluktuation der Entscheidungsträger beeinflusst wird. Ein Wechsel des Geschäftsführers des mittelständischen Unternehmens kann daher eine bedeutende Erklärungsleistung für die Wahl der Marktbearbeitungsform im Zeitverlauf erbringen. Zum einen sind neue Führungskräfte nicht an die früheren Entscheidungen gebunden, sondern ganz im Gegenteil wird von Ihnen zumeist erwartet, dass sie einen Unterschied machen. Neue Führungskräfte können somit ihre eigene Legitimität durch eine bewusste Änderung der strategischen Ausrichtung der internationalen Aktivitäten des Unternehmens erhöhen (Björkman/Eklund 1996). Zum anderen geht ein Teil der an der Person des Geschäftsführers gebundenen internationalen Erfahrung durch den Wechsel verloren, welches wiederum einen bedeutenden Einfluss auf den Pfadabhängigkeitscharakter der Internationalisierung des Unternehmens ausüben kann. Selbst wenn argumentiert wird, dass durch „collective memory” (Eriksson et al 1998, Fiole/Lyles 1985, Huber 1991) die gesammelten
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Erfahrungen durch organisationale Routinen und Kulturen bewahrt werden können (Lewitt/March 1988; Forsgren 2002: 270), ist die Gefahr des Verlustes der internationalen Erfahrung nicht gänzlich auszuschließen. Im Rahmen dieser Arbeit wird der Umstand der Fluktuation von Führungskräften nur indirekt adressiert, nämlich durch die Operationalisierung des Konstruktes der internationalen Erfahrung durch Indikatoren, welche die internationale Erfahrung der Führungskräfte abfragen. Eine unmittelbare Abfrage der Fluktuation von fokalen Entscheidungsträgern und dessen Einfluss auf die Internationalisierung erfolgt in dieser Arbeit jedoch nicht. Für zukünftige Untersuchungen wäre es daher aufschlussreich, eine umfassendere Berücksichtigung des Phänomens vorzunehmen und deren Einfluss auf die Wahl der ausländischen Marktbearbeitungsformen zu testen. In der Literatur sind erste Studien zu den Kosten eines Wandels der Organisationsform („switching costs“) sowie zur Trägheit der Organisation („organizational inertia“) zu finden. So untersuchen Pedersen/Petersen/ Benito (2002) die Einflussfaktoren, die zu einem Wechsel der Marktbearbeitungsform von unabhängigen Handelsvertretern zu Verkaufstochtergesellschaften führen. Anhand einer Stichprobe von 214 dänischen Exporteuren, von denen 32 ihre ausländische Marktbearbeitungsform zwischen 1992 und 1997 verändert haben, können die Kosten des Wechsels („contractual restrictions, loss of sales revenue, recruitment and training costs, international experience“) zu einer Trägheit des Wandels bzw. einer Schwelle hin zum Vollzug einer Veränderung der Marktbearbeitungsform führen. Die formale Studie von Nickerson/Zenger (2001) untersucht ebenfalls die Kosten eines Wandels sowie die Trägheit des Systems. Die Autoren erkennen eine reduzierte Häufigkeit des Wandels der Organisationsform, falls die Kosten eines Wandels vergleichsweise hoch sind. Die damit einhergehende Schwelle des Wandels führt zu einer endogenen Trägheit der Organisation. Selbst wenn diese ersten Studien noch vorläufige und insbesondere in Bezug auf Nickerson/Zenger (2001) wegen des formalen Ansatzes vergleichsweise abstrahierte Ergebnisse generieren, wäre zu fragen, ob die Wahrscheinlichkeit des Wechsels der ausländischen Marktbearbeitungsform sowie die zeitliche Dauer bis zum Wechsel durch eine explizite Berücksichtigung von „swichting costs“ und der damit einhergehenden organisationalen Trägheit in den Embedded Governance Bezugsrahmen aufgenommen werden kann. In Anlehnung an die vorherige Argumentation soll als letzter Aspekt der Grenzen der vorliegenden Arbeit der von Roberts/Greenwood (1997: 346) entwickelte „constrained efficiency approach“ und dessen Wirkung auf die organisationale Trägheit angesprochen werden. Auslöser organisationaler
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Trägheit sind bei Roberts/Greenwood (1997) jedoch nicht die „switching costs“, sondern der durch das gemilderte Anspruchsniveau des „satisficing“ ausgelöste tendenzielle Vorzug bestehender Organisationsformen sowie die Einschränkung des Spektrums auf in dem fokalen Umfeld als legitimiert wahrgenomme Alternativen. Von besonderer Relevanz erweist sich der Beitrag von Roberts/Greenwood (1997) insbesondere durch die Erweiterung der transaktionskostentheoretischen Argumentation durch Gedanken des Neuen Institutionalismus, wie bereits im zweiten Kapitel angeführt und im Rahmen des Embedded Governance Bezugsrahmens durch die Aufnahme koersiver, mimetischer und normativer Isomorphismen berücksichtigt. In Bezug auf die Längsschnittanalyse führt der Beitrag von Roberts/Greenwood jedoch zu einer noch umfassenderen Neuorientierung der transaktionskostentheoretischen Argumentation. Roberts/Greenwood gehen zum einen von einer Trägheit des Wandels aus, da alternative Organisationsformen nur dann ins Kalkül gezogen werden, wenn das derzeitige Design unter das wahrgenommene „satisficing level“ fällt. Dieses kann je nach Organisation variieren. Zum anderen werden aufgrund der begrenzten Rationalität der Akteure bei der Wahl einer neuen Organisationsform zunächst die bekannten Formen nach einer als zufriedenstellend wahrgenommenen Alternative gesichtet. Die erste als zufriedenstellend wahrgenommene Alternative wird gewählt, potentiell andere, neue Alternativen bleiben ungeprüft. Des weiteren wird durch die Argumentation des neuen Institutionalismus das Spektrum an wählbaren Organisationsformen eingeschränkt, da nur diejenigen als Alternative betrachtet werden, welche in dem fokalen Umfeld legitimiert sind. Diese in Anlehnung an Aldrich/Fiol (1994) vorgenommene Einschränkung könnte in Bezug auf die Wahl ausländischer Marktbearbeitungsformen bspw. zur Konsequenz haben, dass in ausgewählten asiatischen Ländern trotz Aufhebung der Restriktionen für Direktinvestitionen weiterhin aus Legitimitätsaspekten eine Tochtergesellschaft eine nicht akzeptable Alternative darstellt. Eine Erweiterung des Embedded Governance Bezugsrahmens um diese zusätzlichen Restriktionen für die Querschnitts- sowie Längsschnittanalyse erscheint daher als potentiell fruchtbares zukünftiges Vorhaben. 3.
Zukünftige Forschungsfelder
Um den Bewährungsgrad des Embedded Governance Bezugsrahmens zu erhöhen, sollte dieser auf andere Forschungsfelder im Rahmen der Internationalisierung mittelständischer Unternehmen übertragen werden. So wäre denkbar, diesen zur Erklärung der De-Internationalisierung (Benito/Welch 1997), d.h der Reduzierung des Auslandsengagements in
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ausgewählten Märkten heranzuziehen. In Bezug auf die Humankapitalspezifität wäre eine Übertragung auf Aspekte des internationalen Personalmanagement in mittelständischen Unternehmen, insbesondere des Expatriate Managements, vorstellbar (Weber et al. 2002). Besondere wissenschaftliche Aufmerksamkeit hat in den letzten Jahren die Internationalisierung von Start-Up Unternehmen erfahren. Dieses sich rasant entwickelnde Forschungsfeld ist bislang eher empirisch getrieben und lässt ein Defizit an theoretisch fundierten Studien erkennen.67 Eine allgemein anerkannte theoretische Grundlage hat sich bislang noch nicht herausgebildet. Daher soll dieses Forschungsgebiet nachfolgend skizziert werden, um erste Ansätze für eine potentiell bestehende Vereinbarkeit dieses Forschungsfeldes mit dem in dieser Arbeit entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmens aufzuzeigen. Unternehmen, die bereits mit der Gründung oder innerhalb kurzer Zeit nach Gründung68 eine Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit vollziehen, werden in der einschlägigen Literatur als „born globals“ (Knight/Cavusgil 1996, Madsen/Servais 1997), „international new ventures“ (McDougall/Shane/Oviatt 1994) oder „infant multinationals“ (Lindqvist 1991) bezeichnet. Diese international tätigen Start-Up Unternehmen stellen eine neue Herausforderung an die theoretische Fundierung der Internationalisierung dar und stellen insbesondere das der Uppsala Internationalisierungstheorie zugrunde liegende inkrementelle Internationalisierungsverhalten in Frage (Knight/Cavusgil 1996: 17). „Born globals“ weisen zumeist kein inkrementelles sondern ein strategischselektives, auch als „leap-frogging“ bezeichnetes Internationalisierungsverhalten auf (McDougall/Shane/Oviatt 1994, Bell 1995). McDougall et al. (1994), Jolly et al. (1992) und Lindqvist (1991) verweisen im Rahmen strategisch-selektiver Internationalisierungstendenzen auf die Bedeutung von Joint Ventures, engen persönlichen Beziehungen und spezialisierten Netzwerken. Bell (1995:70) und Coviello/Munro (1995) sehen etablierte Kontakte von entscheidender Bedeutung für die Schnelligkeit der Internationalisierung. So sind die persönlichen Netzwerke oftmals für erste
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Vgl. hierzu bspw. Bell/Crick/Young (1998), Coviello/Munro (1992), McDougall/Shane/Oviatt (1994), Oviatt/McDougall (1994) oder Bürgel/Murray (2000). Zumeist wird als Abgrenzungskriterium der Beginn der Internatioanlisierung innerhalb der ersten sechs Jahre nach Unternehmensgründung gesetzt (Zahra/Ireland/Hitt 2000, Brush 1995, Brush/Vanderwerf 1992, Shrader 1996/2001, Shrader/Oviatt/McDougall 2000, Carter/Stearns/ Reynolds/Miller 1994).
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Export-Anfragen verantwortlich. Bell (1995: 69) weist zudem auf das hohe Ausmaß an „intellektuellem Eigentum“ hin, welches die Internationalisierung gerade von „high-technology start-ups“ prägt. GomesCasseres (1996: 37) hingegen argumentiert, dass viele „high-technology start-ups“ aufgrund der Kontrolle über ihre „key resources and technologies“ zunächst eher auf Tochtergesellschaften setzen und erst wenn Degressionseffekte erreicht werden sollen oder Eintrittsbarrieren nicht anders zu überwinden sind, auf Kooperationen zurückgegriffen wird. McDougall und Oviatt (1995: 23) erkennen aus ihrer Empirie, dass eine große Anzahl der von ihnen untersuchten Start-Ups innerhalb von zwei Jahren die Internationalisierungsform ändern. Augrund der widersprüchlichen Befunde bisheriger Forschung und der Komplexität des Forschungsfelder wird vielfach der Ruf nach einem theoretisch-holistischen Ansatz geäußert (Melin 1992, Jones 1999; Coviello/McAuley 1999). Während ein holistischer oder eklektizistischer Ansatz aufgrund der notwendigen Vereinbarkeit der integrierten theoretischen Konstrukte kein unumstrittenes Vorhaben darstellt, könnte stattdessen der in dieser Arbeit entwickelte Embedded Governance Bezugsrahmen auf dessen Eignung zur Analyse von „born globals“ geprüft werden. Die oben angeführten speziellen Charakteristika von „born globals“ wie die Bedeutung von Netzwerkkontakten sowie der proprietäre Charakter der Produkte stellen endogene Variablen des entwickelten Embedded Governance Bezugsrahmen dar und lassen die Untersuchung der Eignung des Embedded Governance Bezugsrahmens zur Analyse von „born globals“ als fruchtbares zukünftiges Vorhaben erscheinen.
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163
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164
Anhang
165
ANHANGVERZEICHNIS
Fragebogen 1:
Fragebogen zur Auslandsorientierung der deutschen mittelständischen Wirtschaft (November 1999 – Februar 2000)
Fragebogen 2:
Fragebogen zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Markteintrittsstrategien und Personalmanagement (Juni 2001 – Juli 2001)
Fragebogen 3:
Fragebogen zur Internationalisierung mittelständischer Unternehmen: Determinanten des Internationalisierungsverlaufs (Dezember 2001 – Januar 2002)
Fragebogen zur Auslandsorientierung der deutschen mittelständischen Wirtschaft
Dr. Rüdiger Kabst Universität Paderborn
Teil 1: Allgemeine Fragen zum Unternehmen
Teil 2: Allgemeine Fragen zum Personalmanagement in Ihrem Unternehmen
1. Wie hoch war im letzten Geschäftsjahr der
6. Wie groß ist die Personalabteilung Ihres Unternehmens? ______________ Mitarbeiter
Gesamtumsatz Ihres Unternehmens? _________________________ DM
7. Gibt es einen Personalleiter in Ihrem Unternehmen? O ja
2. Wie viele Mitarbeiter sind in Ihrem Unternehmen
O nein
Wenn ja, ist der Personalleiter Mitglied der
weltweit beschäftigt?
Geschäftsleitung?
___________________ Mitarbeiter
O ja
3. In welcher Branche ist Ihr Unternehmen tätig?
O nein
8. Gibt es in Ihrem Unternehmen ein/eine
O Kunststoffverarbeitung
Unternehmensleitbild
O ja
O nein
O Holzverarbeitung
Unternehmensstrategie
O ja
O nein
O Elektrotechnik
Personalstrategie
O ja
O nein
O Nahrungs- und Genußmittel O Eisen, Stahl und Leichtmetall
9. Hat Ihr Unternehmen schriftlich fixierte Grundsätze
O Textil und Bekleidung
für folgende Personalfunktionen?
O Automobilbau
Personalbeschaffung
O ja
O nein
O Maschinenbau
Personalentwicklung
O ja
O nein
O Chemische Industrie
Mitarbeitervergütung
O ja
O nein
Arbeitgeber-ArbeitnehmerBeziehungen
O ja
O nein
O Groß- und Einzelhandel O Banken/Versicherungen O Büromaschinen, Datenverarbeitung/EDV O Informations- und Kommunikationstechnologie O Sonstiges: ____________________________
10. Erheben Sie folgende Daten? Fluktuationsrate
4. Welche Rechtsform hat Ihr Unternehmen? O Einzelunternehmung/Personengesellschaft O nicht börsennotierte Kapitalgesellschaft O börsennotierte Kapitalgesellschaft O Genossenschaft 5. Ist Ihr Unternehmen ein Familienbetrieb, bzw. ist die Mehrheit des Kapitals im Besitz einer Familie bzw. eines Unternehmers? O ja O nein
O ja
O nein
wenn ja: ____ % im letzten Geschäftsjahr Abwesenheitsrate
O ja
O nein
wenn ja: ____ % im letzten Geschäftsjahr Altersstruktur
O ja
O nein
wenn ja: ___________ Durchschnittsalter 11. Geben Sie bitte für Ihr Unternehmen den Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten bzw. am Umsatz an? _____% Anteil Personalkosten an den Gesamtkosten _____% Anteil Personalkosten am Umsatz
Teil 3: Allgemeine Fragen zur internationalen Unternehmenstätigkeit 12. Bitte geben Sie für folgende Größen den jeweils im Ausland erwirtschafteten Anteil an (bezogen auf das letzte Geschäftsjahr). Æ Auslandsumsatz: _________________ %. Æ Auslandsgewinn: _________________ %. Æ Auslandsmitarbeiter: _____________ %. 13. Welche Organisationsformen umfaßt Ihre internationale Geschäftstätigkeit insgesamt? ja
Wählen Sie nun ein bestimmtes Auslandsengagement Ihres Unternehmens aus. Entscheiden Sie sich bitte für diejenige internationale Geschäftstätigkeit, für die Sie einen möglichst umfassenden Einblick besitzen! Beantworten Sie die folgenden Fragen bezogen auf das von Ihnen gewählte Auslandsengagement! Teil 4: Fragen zu dem von Ihnen ausgewählten Auslandsengagement 15. In welchem Land befindet sich das ausgewählte Auslandsengagement?
a) Exportbeziehungen
O
b) Langfristige Lieferverträge
O
c) Lizenz-Vereinbarungen
O
Anzahl _____
d) Franchise-Vereinbarungen
O
Anzahl _____
e) Vertragliche Kooperationen O
Anzahl _____
ausgewählte Auslandsengagement derzeit?
f) Joint Venture-Unternehmen
O
Anzahl _____
____________________________________________
g) Tochtergesellschaften
O
Anzahl _____
____________________________________________
______________________________
h) Sonstiges: _________________ Anzahl _____
16. Welche Internationalisierungsform(en) besitzt das
______________________________________
_________________ Anzahl _____ 17. Welche Motive waren ausschlaggebend für die
14. Welche dieser Internationalisierungsformen stellen besondere Anforderungen an die folgenden personalwirtschaftlichen Aktivitäten? (Mehrfachnennungen möglich) Internationalisierungsform: Personalbeschaffung: _______________________ Personalauswahl:
_______________________
Personalentwicklung: _______________________ Personalentlohnung:
_______________________
Arbeitgeber-ArbeitnehmerBeziehungen: _______________________
Aufnahme dieser internationalen Aktivität? O Engagement eines (mehrerer) Kunden im Ausland O Erschließung eines Auslandsmarktes für die eigenen Produkte O Engagement der Konkurrenz im Ausland O Zugang zu Know-How bzw. landesspezifischen Ressourcen (bitte Art des Know-How bzw. der Ressourcen angeben: ____________________ _____________________________________ _____________________________________ O sonstige Gründe: _____________________________________ _____________________________________
18. Stellen Sie bitte die Entwicklung des ausgewählten Auslandsengagements in historischer Reihenfolge dar! (Beispiel: Entwicklung eines Auslandsengagements in Großbritannien: _1985_
____________Exportbeziehungen______________
_1990_
____________Lizenzvereinbarung______________
_1995_
____________Joint Venture___________________ )
Jahr:
Internationalisierungsform:
a)
______
__________________________________________
b)
______
__________________________________________
c)
______
__________________________________________
d)
______
__________________________________________
e)
______
__________________________________________
f)
______
__________________________________________
Ergänzen Sie bitte die Angaben zur historischen Entwicklung Ihres Auslandsengagements von Frage 18 um die folgenden Kennzahlen! (Falls die jeweilige Internationalisierungsstufe zu weit zurückliegt, um exakte Kennzahlen zu ermitteln, geben Sie bitte eine qualifizierte Schätzung ab). Internationalisierungsform
Kennzahlen der deutschen Muttergesellschaft Mitarbeiter insgesamt
Mitarbeiter Personalabtl.
Umsatz
Gewinn
Kennzahlen des Auslandsengagements Mitarbeiter
Umsatz
Gewinn
a) b) c) d) e) f) 19. Bringen Sie bitte die in Frage 18 und 19 aufgezeigte historische Entwicklung in Bezug zur Entsendung von Mitarbeitern aus dem deutschen Stammhaus in das Auslandsengagement. Internationalisierungsform
Entsandte Mitarbeiter von der deutschen Muttergesellschaft in das Auslandsengagement Anzahl
a) b) c) d) e) f)
Ausgeübte Tätigkeiten
20. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu den im Ausland tätigen Mitarbeitern zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu; } = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
•
Ein Einsatz neu eingestellter Mitarbeiter ist nur nach vorhergehender intensiver Anlernphase möglich
{|}~
•
Für eine erfolgreiche Tätigkeit ist die fundierte Kenntnis unternehmensinterner Abläufe erforderlich
{|}~
•
Für neu eingestellte Mitarbeiter ist es sehr wichtig, die internen Kommunikationsstrukturen zu kennen { | } ~
21. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu den in Deutschland tätigen Mitarbeitern zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu; } = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
•
Ein Einsatz neu eingestellter Mitarbeiter ist nur nach vorhergehender intensiver Anlernphase möglich
{|}~
•
Für eine erfolgreiche Tätigkeit ist die fundierte Kenntnis unternehmensinterner Abläufe erforderlich
{|}~
•
Für neu eingestellte Mitarbeiter ist es sehr wichtig, die internen Kommunikationsstrukturen zu kennen { | } ~
22. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Ihrem Auslandsengagement zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu; } = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
• Von dem politischen bzw. rechtlichen Umfeld des Auslandsengagements geht ein erhebliches Unsicherheitspotential aus
{|}~
• Das Auslandsengagement operiert in einem durch schnellen technologischen Wandel gekennzeichneten Umfeld
{|}~
• Das Geschäftsfeld ist durch intensiven Wettbewerb gekennzeichnet
{|}~
• Das Auslandsengagement besitzt hohe strategische Bedeutung für Ihr Unternehmen
{|}~
• Das Auslandsengagement verfügt über spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse, die für Ihr Unternehmen (deutsche Muttergesellschaft) von großem Nutzen sind
{|}~
• Ihrem Unternehmen entstehen ernsthafte Nachteile falls das Auslandsengagement scheitert
{|}~
• Ihr Unternehmen kann die Arbeitsleistung der Mitarbeiter des Auslandsengagements problemlos messen
{|}~
• Es ist nicht auszuschließen, daß das Auslandsengagement nicht im Sinne Ihres Unternehmens handelt
{|}~
• Das Auslandsengagement bzw. dessen Mitarbeiter stellen Tatbestände teilweise verzerrt dar, um eigene Vorstellungen durchzusetzen
{|}~
• Zwischen Ihrem Unternehmen und dem Auslandsengagement bzw. den jeweiligen Ansprechpartnern besteht eine vertrauensvolle Beziehung
{|}~
23. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Produkten bzw. Know-How Ihres Unternehmens zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu; } = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
•
Zur Herstellung Ihrer Produkte/Dienstleistungen wird unternehmensinternes Know-How verwendet
•
Zur Herstellung Ihrer Produkte/Dienstleistungen wurden Investitionen getätigt, die anderweitig nur
•
{|}~
noch bedingt verwendbar sind
{|}~
In das Auslandsengagement wurde unternehmensinternes Know-How transferiert
{|}~
24. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Produkten bzw. Know-How Ihres Auslandesengagements zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu; } = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
•
Zur Herstellung der Produkte/Dienstleistungen wird unternehmensinternes Know-How verwendet
•
Zur Herstellung der Produkte/Dienstleistungen wurden Investitionen getätigt, die außerhalb des Auslandsengagements nur noch bedingt verwendbar sind
{|}~ {|}~
Teil 5:
Fragen zum Erfolg des Personalmanagements im ausgewählten Auslandsengagement
Bitte berücksichtigen Sie, daß sich die folgenden Fragen auf die Veränderung der personalwirtschaftlichen Aktivitäten im Vergleich zu einer ausschließlich nationalen Unternehmenstätigkeit beziehen!
25. Hat die Auslandstätigkeit zu einem Ausbau der Funktion Personalbeschaffung geführt? O ja O nein Wenn ja: In welchem Unternehmensbereich liegt der Schwerpunkt des Ausbaus? O im Stammhaus O im Auslandsengagement Welche Instrumente der Personalbeschaffung werden verstärkt (erstmals) eingesetzt? O interne Rekrutierung für internationale Entsendungen/Tätigkeiten O Einsatz von Personalberatern O Rekrutierung im Gastland O Rekrutierung im Ausland (außerhalb des Gastlandes) O Entwicklung eines Personalmarketings O Bildung eines Nachwuchskräftepools für internationale Aufgaben/Entsendungen O Entwicklung von Anforderungsprofilen für international tätige Mitarbeiter O Einsatz von Assessment Centern O Berücksichtigung von Referenzen O Sonstiges: __________________________________________________________________________________ 26. Hat die Auslandstätigkeit zu einem Ausbau der Funktion Personalentwicklung geführt? O ja O nein Wenn ja: In welchem Unternehmensbereich liegt der Schwerpunkt des Ausbaus? O im Stammhaus O im Auslandsengagement Welche Instrumente der Personalentwicklung werden verstärkt (erstmals) eingesetzt? O Sprachkurse O Cross-Cultural-Training O Auslandseinsätze als Personalentwicklungsmaßnahme O Internationale Job Rotation O formale Karrierepläne für international tätige Mitarbeiter O Beurteilungs- und Fördergespräche für international tätige Mitarbeiter O Repatriierungsplanung (Wiedereingliederungsplanung) O internationale Nachwuchs- und Traineeprogramme O internationale Arbeitsgruppen O Sonstiges: _________________________________________________________________________________ 27. Hat die Auslandstätigkeit zu einem Ausbau der Funktion Mitarbeitervergütung geführt? O ja O nein Wenn ja: In welchem Unternehmensbereich liegt der Schwerpunkt des Ausbaus? O im Stammhaus O im Auslandsengagement Welche Instrumente der Mitarbeitervergütung werden verstärkt (erstmals) eingesetzt? O Erfolgsbeteiligungsmodelle O Kapitalbeteiligungsmodelle O Cafeteria-Systeme (Konzepte individualisierter Vergütung in Abhängigkeit von den Präferenzen der Mitarbeiter) O Kaufkraftausgleich für im Gastland beschäftigte Stammhaus-Mitarbeiter O Zusatzleistungen während eines Auslandseinsatzes (bspw. Umzugskostenzuschuß, Heimflüge) O Sonstiges: _________________________________________________________________________________ 28. Hat die Auslandstätigkeit zu einem Ausbau der Funktion Arbeitsbeziehungen geführt? O ja O nein Wenn ja: In welchem Unternehmensbereich liegt der Schwerpunkt des Ausbaus? O im Stammhaus O im Auslandsengagement Welche Instrumente der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen werden verstärkt (erstmals) eingesetzt? O Einrichtung einer Stabsstelle bzw. Definition eines Aufgabenbereiches ‚Internationale Arbeitsbeziehungen‘ O Etablierung von Grundsätzen für eine grenzüberschreitende Information und Kommunikation O Mitgliedschaft in internationalen Arbeitgeber-Vereinigungen O Delegation der Verantwortung für Arbeitsbeziehungen in das Auslandsengagement O Sonstiges: _________________________________________________________________________________
29. Wie erfolgreich ist das Personalmanagement in dem gewählten Auslandsengagement?
33. Wie hoch ist die durchschnittliche Fluktuationsrate in Ihrem Auslandsengagement?
___________ %
({ = gar nicht erfolgreich; | = weniger erfolgreich; } = erfolgreich;
~ = sehr erfolgreich) • Insgesamt:
34. Welchen Problemen war Ihr Unternehmen im {|}~
Nach Personalmanagementfunktionen:
Rahmen der Internationalisierung ausgesetzt? O finanzielle Knappheit
• Personalbeschaffung
{|}~
O personelle Knappheit
• Personalentwicklung
{|}~
O Know-How-Knappheit
• Personalvergütung
{|}~
O bürokratische Hindernisse
• Arbeitsbeziehungen
{|}~
O sprachliche Hindernisse
30. Wie erfolgreich ist die gewählte Internationalisierungsform in bezug auf folgende Kennzahlen? ({ = gar nicht erfolgreich; | = weniger erfolgreich; } = erfolgreich;
~ = sehr erfolgreich) Gewinn:
{|}~
Umsatz:
{|}~
Auslandsmarkterschließung:
{|}~
O Sonstiges: __________________________ Teil 5: Persönliche Daten des Interviewten
35. Wie lange gehören Sie dem Unternehmen schon an? ________________________ Jahre 36. In welchen Unternehmensbereichen sind bzw. waren Sie überwiegend tätig?
31. Wie erfolgreich ist die gewählte Internationalisie-
O Unternehmensleitung
rungsform in bezug auf die in Frage 17 genannten
O Personalabteilung
Motive? ({ = gar nicht erfolgreich; | = weniger erfolgreich;
O Sonstiges: __________________________
} = erfolgreich; ~ = sehr erfolgreich) Zielerreichungsgrad
{|}~
37. Welcher Unternehmensebene sind Sie zugehörig? O Obere Führungsebene
32.
Falls die gewählte Internationalisierungsform nicht erfolgreich war, welches waren Ihrer Meinung nach die Gründe für den fehlenden Erfolg? __________________________________________ __________________________________________ __________________________________________
O Mittlere Führungsebene O Untere Führungsebene 38. Haben Sie im Rahmen Ihrer derzeitigen Tätigkeit selbst Zeit im Ausland verbracht? O ja, und zwar ______ Jahre
O nein
__________________________________________ __________________________________________ _________________________________________
Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit!
Fragebogen zur
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
Dr. Rüdiger Kabst Universität Paderborn
Teil 1: Allgemeine Fragen zum Unternehmen
7. Welche Wettbewerbsstrategie trifft für Ihr Unternehmen am ehesten zu?
1. In welchem Jahr wurde Ihr Unternehmen gegründet?
({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu;
_______
2. In welchem Jahr war Ihr Unternehmen erstmals international tätig?
} = stimme eher zu; ~ = stimme zu) •
________
Unser Unternehmen verfolgt eine Strategie der Kostenführerschaft (Produkte in großer Zahl
In welcher Internationalisierungsform erfolgte
zu vergleichsweise günstigen Preisen)
diese erste Auslandsaktivität? (Export, Lizenz, Joint
{|}~ •
Venture, Tochtergesellschaft, etc.?)
Differenzierungsstrategie (einzigartige
_______________________________
und hochqualitative Produkte)
In welchem Land fand diese erste internationale Aktivität statt?
________________________
3. In welchem Jahr hat Ihr Unternehmen erstmals ein
Unser Unternehmen verfolgt eine Hochpreis-
{|}~ •
Unser Unternehmen konzentriert sich auf die Bearbeitung einer Marktnische {|}~
Joint Venture oder eine Tochtergesellschaft im Ausland gegründet bzw. gekauft?
________
In welchem Land fand diese Aktivität statt? ___________________________________ 4. In welchen Regionen unterhält Ihr Unternehmen Auslandsaktivitäten? Seit wann sind Sie in den jeweiligen Regionen tätig?
8. Welche Aussage trifft am ehesten den Innovationsgehalt Ihrer Produkte? O Wir verwenden bestehende und bewährte Kombinationen existenter Technologien O Wir verwenden neue Kombinationen existenter Technologien O Wir verwenden neue Technologien, die extern
O West-Europa
seit:
O Ost-Europa
seit:
O Nordamerika
seit:
für ein Produkt in unserem Unternehmen
O Südamerika
seit:
entwickelt wurden
O Asien
seit:
O Afrika
seit:
O Pazifik
seit:
5. Wie viele Kunden betreut Ihr Unternehmen im
entwickelt wurden O Wir verwenden neue Technologien, die speziell
9. Zu welchem Ausmaß bedürfen Ihre Produkte einer individuellen Kundenanpassung? O keine Kundenanpassung O geringe Kundenanpassung
Ausland?
O deutliche Kundenanpassung
O eine Vielzahl anonymer Kunden
O sehr spezielle Kundenanpassung
O eine kleinere Anzahl ausgewählter Kunden O einen einzelnen Großkunden 6. Ist Ihr Unternehmen im Ausland Marktführer? O Ja, für alle Produkte O Ja, für einige Produkte/ein Produkt O Nein, für kein Produkt
10. Charakterisieren Sie bitte Ihre Produkte wie folgt: { = nicht zutreffend; | = eher nicht zutreffend; } = eher zutreffend; ~ = vollständig zutreffend Intensive Beratung vor Verkauf
{|}~
Komplexe Implementation
{|}~
Intensiver ‚After-Sale-Service‘
{|}~
11. Über welche internationale Erfahrung verfügt die Geschäftsleitung Ihres Unternehmens? O Die Geschäftsleitung verfügte bereits vor Eintritt
14. Entsenden Sie deutsche Mitarbeiter ins Ausland? O
ja
O
nein
in das Unternehmen über langjährige Auslandserfahrung O Die Geschäftsleitung verfügte bereits vor Eintritt
In welchem Jahr wurde der erste Mitarbeiter ins Ausland entsandt?
_______
in das Unternehmen über ausgiebige Erfahrung in der Koordination ausländischer Aktivitäten O Die Geschäftsleitung hat erst im Rahmen der aktuellen Position bzw. des jetzigen Unternehmens internationale Erfahrungen gesammelt O Die Geschäftsleitung selbst verfügt kaum über internationale Erfahrung und überläßt die internationalen Aktivitäten den funktionalen
In welches Land wurde der erste Mitarbeiter entsandt? ______________________________ 15. Wie hat sich die Anzahl der Auslandsentsendungen, die Anzahl der Auslandsmitarbeiter und der Auslandsumsatz in Ihrem Unternehmen entwickelt?
O Unser Unternehmen verfolgt eine offensive internationale Expansionsstrategie O Unser Unternehmen verfolgt eine kontinuierliche, auf Wachstum ausgerichtete Internationalisierungsstrategie O Unser Unternehmen verfolgt eine eher
Auslands-
Entsandten im Mitarbeiter im umsatz in DM
12. Wie würden Sie die Internationalisierungsstrategie Ihres Unternehmens skizzieren?
Anzahl
Anzahl der
bzw. divisionalen Führungskräften
Ausland
Ausland 1990 1995 2000
16. Werden auch Mitarbeiter aus den Auslandsgesellschaften in das deutsche Mutterhaus entsandt? O
ja
O
nein
zurückhaltende Internationalisierungsstrategie O Unsere internationalen Aktivitäten werden eher reduziert als ausgedehnt Teil II: Internationales Personalmanagement 13. Wie viele Mitarbeiter Ihrer Personalabteilung beschäftigen sich mit Fragen der Auslandsentsendung? O Kein Mitarbeiter O 1 Mitarbeiter (zusätzlicher Aufgabenbereich) O 1 Mitarbeiter (ausschließliche Tätigkeit) O Mehrere Mitarbeiter (zusätzlicher Aufgabenbereich) wenn ja, wie viele ______Mitarbeiter O Mehrere Mitarbeiter (ausschließliche Tätigkeit) wenn ja, wie viele _______Mitarbeiter
Wenn ja, mit welchen Zielen werden Mitarbeiter der Auslandsgesellschaften ins deutsche Stammhaus entsandt? (Mehrfachnennungen möglich) O Übernahme einer Tätigkeit im deutschen Stammhaus/Besetzung einer offenen Stelle O fachliche Weiterbildung O Identifikation mit der Unternehmenskultur und den Unternehmenszielen O Aufbau und Pflege persönlicher Beziehungen O Transfer der Unternehmensstrategie O Lösung technischer Probleme O sonstiges, bitte anführen: __________________ _______________________________________
17. Welche der folgenden Aussagen trifft am ehesten
19. Besitzen Sie eine schriftlich formulierte Richtlinie
die Strategie, die Ihr Unternehmen bei der
für Auslandsentsendungen (Transfer Guideline),
Besetzung von Führungspositionen im Ausland
welche die grundlegenden Konditionen regelt?
praktiziert?
O
ja
O
nein
O Das Wissen aus dem Stammhaus ist unverzichtbar zur Führung der Auslandsgesellschaft. Die
Falls eine schriftliche Entsendungsrichtlinie in
Übertragung dieses Know-Hows und die
Ihrem Unternehmen existiert, wann wurde diese
Einhaltung der ‚Mutterhaus-Politik‘ vermögen
eingeführt?
_______ Jahr
am besten Entsandte aus dem Stammhaus zu gewährleisten.
Falls keine schriftlich formulierten Entsendungs-
O Aufgrund der Besonderheit der nationalen
richtlinien bestehen, ist dies wie folgt begründet:
Gegebenheiten haben - spätestens nach der
O die Erstellung einer Entsendungsrichtlinie ist
Aufbauphase der Auslandsgesellschaft einheimische Mitarbeiter die besten Voraussetzungen, um die Leitung zu übernehmen.
geplant, jedoch noch nicht realisiert O bislang ist die Erstellung einer Entsendungsrichtlinie noch nicht diskutiert worden
O Die Qualifikation des Bewerbers entscheidet bei
O aufgrund des geringen Umfangs bisheriger
der Auswahl. Es ist unerheblich, ob die Aus-
Entsendungen werden die Konditionen
landsgesellschaft von deutschen Entsandten,
individuell und flexibel gestaltet
einheimischen Mitarbeitern oder Mitarbeitern aus Drittländern geleitet wird.
O wir sehen grundsätzlich keine Notwendigkeit zur Erstellung einer Entsendungsrichtlinie
18. Inwieweit stimmen Sie folgenden Aussagen zur internationalen Stellenbesetzung zu? ({ = stimme nicht zu; | = stimme eher nicht zu;
O sonstiges, bitte anführen:
_______________
_______________________________________ 20. Die Vereinbarung der Entsendungskonditionen für entsandte Mitarbeiter erfolgt:
} = stimme eher zu; ~ = stimme zu)
O grundsätzlich auf Grundlage der Entsendungs• Schlüsselpositionen in den Auslandsgesellschaften werden durch Führungskräfte der Muttergesellschaft
richtlinien O grundsätzlich auf Grundlage der Entsendungsrichtlinien jedoch mit zusätzlich individuell
besetzt {|}~ • Einheimische werden für Schlüsselpositionen
ausgehandelten Konditionen O auf Grundlage von bisherigen bewährten Praktiken (die nicht in einer Entsendungs-
im eigenen Land eingesetzt {|}~ • Der Stellenbesetzung für eine bestimmte Region
richtlinie schriftlich fixiert sind) O grundsätzlich individuelle Aushandlung der Entsendungskonditionen
erfolgt auf regionaler Basis {|}~ • Die jeweils bestgeeignetsten Führungskräfte werden,
21. In welchem Ausmaß weichen Ihre realisierten
unabhängig von ihrer Nationalität und Herkunft,
Entsendungskonditionen von den bestehenden
weltweit eingesetzt
Entsendungsrichtlinien ab? {|}~
O nie
O selten
O oft
O immer
Falls Ihr Unternehmen über eine schriftlich formulierte Entsendungsrichtlinie verfügt, bitten wir Sie, uns diese mit dem Fragebogen zu übersenden! Eine inhaltstheoretische Analyse dieser Richtlinien ermöglicht es uns, ein tiefergehendes Verständnis der Entsendungspraktiken mittelständischer Unternehmen zu erlangen. Selbstverständlich werden auch diese Daten von uns streng anonym behandelt. Teil III: Vorbereitung des Auslandseinsatzes
25. Welche Motive sind für die Entsendung von Mitarbeitern entscheidend? Welcher Entsendungszeitraum folgt aus dem jeweiligen Motiv? (Mehrfachnennungen möglich) O Mangel an geeigneten Führungskräften im Ausland bis zu 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
O Einflussnahme auf die Auslandsgesellschaft bis zu 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
O Koordination der weltweiten Aktivitäten bis zu 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
O Entsendung Personalentwicklungsmaßnahme 22. Wie findet die interne Rekrutierung einheimischer Mitarbeiter für Auslandstätigkeiten statt?
bis zu 6 Monate O
O Durchsetzung einer einheitlichen, weltweiten
(Mehrfachnennungen möglich)
Unternehmenspolitik
O
Durch interne Ausschreibung/interne Jobbörse
bis zu 6 Monate O
O
Über Empfehlungen von Vorgesetzten
O
Im Zuge einer individuellen Laufbahnplanung
Tochterunternehmung
O
Auf Wunsch des Mitarbeiters
bis zu 6 Monate O
O
Auf Anforderung der Auslandsgesellschaft
O
sonstiges, bitte anführen: ________________ ______________________________________
23. Welche Methoden finden in Ihrem Unternehmen
mehr als 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
O Know-How-Transfer des Mutterhauses zur mehr als 6 Monate O
O Lösung technischer Probleme bis zu 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
O Gründung einer neuen Auslandsgesellschaft bis zu 6 Monate O
mehr als 6 Monate O
Anwendung bei der Auswahl der Kandidaten, die in das Ausland entsendet werden?
26. Zur Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes bietet
(Mehrfachnennungen möglich)
Ihr Unternehmen dem Mitarbeiter folgende Maß-
O O
Assessment-Center Durchführung einer Potential-Analyse
nahmen an (Mehrfachnennungen möglich):
O
Beurteilung durch den Vorgesetzten
O Kontakt zu ehemaligen Entsandten
O
Mitarbeitergespräche
O Orientierungreise in das jeweilige Gastland
O
Psychologische Tests
O Sprachkurse
O
Aufgrund folgender Methode:
O Cross Cultural Trainings
______________________________________
O Mentor seitens Mutterhaus
24. Wie lange vor der Entsendung erfolgt in der Regel
O Stellenbeschreibung der ausländischen Position
O Mentor seitens Tochterunternehmung
die Nominierung des Kandidaten?
O Übernahme administrativer Aufgaben (Visum, ..)
O mind. 12 Monate vor Antritt
O sonstiges, bitte anführen: ________________
O mind. 6-12 Monate vor Antritt O mind. 2-5 Monate vor Antritt O ad hoc-Nominierung
______________________________________ O Es werden keine von Unternehmensseite initiierte Maßnahmen zur Vorbereitung angeboten
27. In welchen Bereichen nutzen Sie externe Dienstleister
30. Wie erfolgt die Aufteilung der Vergütungs-
O Sprach – Institute
leistungen für den Entsandten zwischen Mutterhaus
O Cross Culture – Institute
und Auslandsgesellschaft?
O Relocation Services
O alle Vergütungsleistungen werden von der
O Konsular-/ Administrative Services O internationale Steuerberatungsgesellschaften
Muttergesellschaft übernommen O die monäteren Vergütungsbestandteile werden
O Anbieter von Kennzahlen (Lebenshaltungskosten)
von der Muttergesellschaft, alle anderen
O strategische Unternehmensberatungen für
(Wohnung, Firmenwagen, etc.) von der
internationales Personalmanagement O sonstiges, bitte anführen: _________________ ______________________________________
Auslandsgesellschaft übernommen O die Auslandsgesellschaft zahlt das lokale Gehalt alle weiteren Leistungen (Auslandszulagen, etc.) werden von der Muttergesellschaft übernommen O der Entsandte erhält ausschließlich das lokale
Teil IV: Einsatzphase im Ausland
Gehalt von der Auslandsgesellschaft 28. Inwieweit unterstützt Ihr Unternehmen die Auslandsentsandten bei folgenden Aktivitäten?
O sonstiges, bitte anführen: _________________ ____________________________________
({ = keine Unterstützung; | = Kostenübernahme; } = Übernahme der Koordination und der Kosten)
31. Wie wird der Kontakt zwischen dem ins Ausland
•
Umzug
{|}
entsandten Mitarbeiter und dem deutschen
•
Wohnraum im Ausland
{|}
Mutterhaus gepflegt?
•
Steuerangelegenheiten
{|}
O im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit
•
Autokauf/Mietwagen
{|}
•
Schulausbildung der Kinder
{|}
(keine gesonderten Aktivitäten) O durch besondere Informationsangebote (Mitarbeiterzeitschriften, E-Mail-Verteiler, etc.)
29. Wie setzt sich das Entgeltpaket des ins Ausland entsandten Mitarbeiters zusammen? (Mehrfachnennungen möglich) O zusätzlich zum Inlandsgehalt wird ein Auslandspauschalbetrag bzw. -prozentsatz gewährt O es werden speziell aufgeschlüsselte Zusatzleistungen gewährt (Lebenshaltungskosten, Mobilitätsprämien, ‚Hardship‘-Prämien) O die Berechnung des Auslandsgehalts erfolgt über eine Nettovergleichsrechnung (Balance Sheet Approach) O der ins Ausland entsandte Mitarbeiter verhandelt seine individuelle Vergütung mit der Auslandsgesellschaft (lokale Konditionen) O sonstiges, bitte anführen: _________________ ____________________________________
O durch spezielle Workshops/Meetings für ins Ausland entsandte Mitarbeiter O durch Bestimmung und Zuordnung eines Mentors im Stammhaus, der sich um die Informationsübermittlung und berufliche Perspektive des Auslandsmitarbeiters kümmert O sonstiges, bitte anführen: _________________ ____________________________________
32. Gewährt Ihr Unternehmen für den mit ins Ausland
35. Welche Position übernimmt der Auslandsentsandte
gehenden Lebenspartner folgende Leistungen?
bei seiner Rückkehr ins Stammhaus (in der Regel)?
(Mehrfachnennungen möglich)
O eine Position der gleichen Ebene im
O Sprachkurse O Cross Cultural Training O Finanzieller Zuschuß zur Qualifizierung im Ausland O Unterstützung bei der Beantragung einer Arbeitserlaubnis O Unterstützung bei der Jobsuche im Ausland
gleichen Geschäftsbereich wie vorher O eine Position auf höherer Ebene im gleichen Geschäftsbereich wie vorher O eine Position der gleichen Ebene in einem anderen Geschäftsbereich als vorher O eine Position auf höherer Ebene in einem anderen Geschäftsbereich als vorher
O Beschaffung eines Arbeitsplatzes im eigenen
O sonstiges, bitte anführen: _________________
oder einem anderen lokalen Unternehmen
____________________________________
O sonstiges, bitte anführen: _________________ _____________________________________
36. Welches Stellen-/Tätigkeitsangebot unterbreitet Ihr Unternehmen einem Entsandten nach Ablauf der Entsendungszeit, falls dieser während seiner
Teil V: Rückkehrphase
Auslandstätigkeit einen weit überdurchschnittlichen
33. Wie viele Monate vor der Rückkehr wird in der
(im deutschen System kaum möglichen) Karriere-
Regel die zukünftige Tätigkeit/Position des
sprung vollzogen hat?
Entsandten im deutschen Stammhaus festgelegt?
O eine entsprechend hochwertige Position/Tätigkeit
O 12 Monate vor Rückkehr O 3-6 Monate vor Rückkehr
im Mutterhaus O falls keine entsprechende Position frei ist, eine
O 1 Monat vor Rückkehr
entsprechend hochwertige Position/Tätigkeit in
O ad hoc bei Rückkehr
einem anderen Auslandsengagement O falls keine entsprechende Position frei ist,
34. Wer ist für die Auswahl/Beschaffung der neuen
Angebot einer eher an der ursprünglichen
inländischen Position für den zurückkehrenden
Position/Tätigkeit im Mutterhaus orientierten
Auslandsmitarbeiter zuständig?
Stelle bei zeitlich befristetem Übergangsgeld
(Mehrfachnennungen möglich, insbesondere bei
O aufgrund des in Deutschland kaum möglichen
gemeinsamer Verantwortung mehrerer
Karrieresprungs erfolgt grundsätzlich ein
Personen/Stellen)
Stellenangebot, welches an der ursprünglichen
O der Mitarbeiter muß selbst die Initiative über-
Position/Tätigkeit im Mutterhaus orientiert ist
nehmen und entsprechende Kontakte herstellen O die Personalabteilung des deutschen Stammhauses O die Geschäftsleitung des deutschen Stammhauses O der frühere direkte Vorgesetzte im deutschen Stammhaus
O sonstiges, bitte anführen: _________________ _____________________________________ 37. Wie viel Prozent der ins Ausland entsandten Führungskräfte kehren vorzeitig zurück? O 0% O 1-5% O 6-10% O 11-20% O >20%
O der Mentor im deutschen Stammhaus O sonstiges, bitte anführen: _________________ _____________________________________
Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit!
Fragebogen zur
Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
Dr. Rüdiger Kabst Universität Paderborn Fachbereich 5 33095 Paderborn Tel. 05251 602924 Fax 05251 603240
[email protected] Sehr geehrte Frau/sehr geehrter Herr
,
herzlichen Dank, dass Sie auch dieses Mal an unserer Erhebung teilnehmen. Ziel dieser Erhebungsrunde ist es, die Faktoren zu ergründen, die für die Wahl einer bestimmten Internationalisierungsform sowie für dessen weiteren Internationalisierungsverlauf verantwortlich sind. Grundlage dieses Fragebogens bilden Ihre Angaben aus der ersten Erhebung (Jahreswende 1999/2000). Damals hatten wir Sie gebeten, Ihr Auslandsengagement in einem bestimmten, von Ihnen ausgewählten Land näher darzustellen. Dabei haben Sie uns unter anderem auch den zeitlichen Verlauf und die gewählten Organisationsformen der Internationalisierung angegeben. Diese Angaben haben wir in den jetzigen Fragebogen übertragen. Ihre damaligen Angaben bezogen sich auf das Auslandsengagement Ihres Unternehmens in ........................................................ Der Verlauf des Auslandsengagements wurde von Ihnen wie folgt skizziert: ....
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.................................
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.................................
Bitte prüfen Sie diese Angaben. Nehmen Sie auf dieser und den nachfolgenden Seiten (Kopfzeilen) ggf. Änderungen vor, falls unsere Ausführungen nicht korrekt sind. Um die Faktoren identifizieren zu können, welche für die jeweilige Wahl des Internationalisierungsverlaufs ausschlaggebend waren, bitten wir Sie, die nachfolgenden Fragen einzeln für jede der Internationalisierungsformen, d.h. für die angegebenen unterschiedlichen Zeitpunkte, zu beantworten. Abweichungen Ihrer Antworten von einem Zeitpunkt zum anderen bzw. von einer Organisationsform zur anderen sind somit wahrscheinlich und gewünscht. Falls die Internationalisierungshistorie schon lange zurückliegt, ggf. noch in die Zeit vor Ihrem Eintritt ins Unternehmen fällt, bitten wir Sie, entweder einen langjährigen Mitarbeiter mit zu Rate zu ziehen oder aber die Antwortkategorien gemäß Ihrer qualifizierten Einschätzung der Historie zu beantworten. Wir würden Sie bitten, nur in Ausnahmefällen einzelne Kategorien unbeantwortet zu lassen. Noch einmal die Bitte: Füllen Sie die Antwortkategorien für jede einzelne Internationalisierungsform der historischen Entwicklung, d.h. zu jedem angegebenen Zeitpunkt, aus!
Als Antwortkategorien stehen Ihnen im gesamten Fragebogen die folgenden vier Ausprägungen zur Verfügung: c = stimme nicht zu
d = stimme eher nicht zu
Vielen Dank für Ihre wertvolle Mitarbeit!
e = stimme eher zu
f = stimme zu
Entwicklung ihres Auslandsengagements in ................................................. 1. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen über das Umfeld Ihres Auslandsengagements zum jeweiligen Zeitpunkt zu? • Das politische/rechtliche Umfeld des Auslandsengagements bedeutete ein erhebliches Unsicherheitspotential • Die Unterschiede zwischen der deutschen und der ausländischen Kultur wurden als gravierend angesehen • Das Umfeld des Auslandsengagements war durch hohe wirtschaftliche Unsicherheit gekennzeichnet • Das Umfeld des Auslandsengagements war durch schnellen technologischen Wandel gekennzeichnet • Der Zielmarkt bzw. das ausländische Geschäftsfeld war durch intensiven Wettbewerb gekennzeichnet • Der Auslandsmarkt war durch hohes Marktwachstum gekennzeichnet • Ihr Unternehmen gehört zu den Marktführern im Ausland 2. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen über die strategische Bedeutung Ihres Auslandsengagements zum jeweiligen Zeitpunkt zu? • Das Auslandsengagement besaß hohe strategische Bedeutung für Ihr Unternehmen • Ihrem Unternehmen wären ernsthafte Nachteile entstanden, falls das Auslandsengagement gescheitert wäre • Das Auslandsengagement verfügte über spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse, die für Ihr Unternehmen von erheblichen Nutzen in bezug auf Ihre Wettbewerbsposition waren 3. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zur Beziehung zum Auslandsengagement zum jeweiligen Zeitpunkt zu? • Es ist nicht ausschließbar, dass das Auslandsengagement nicht im Sinne Ihres Unternehmens handelt • Das Auslandsengagement bzw. dessen Mitarbeiter haben Tatbestände teilweise verzerrt dargestellt, um eigene Vorstellungen durchzusetzen • Zwischen Ihrem Unternehmen und dem Auslandsengagement bzw. den jeweiligen Ansprechpartnern hatte sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickelt 4. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zur Beziehung zu ausländischen Geschäftspartnern zum jeweiligen Zeitpunkt zu? • Es bestanden intensive und vertrauensvolle Beziehungen zu Geschäftspartnern im jeweiligen Ausland • Die bestehenden Netzwerke im Zielmarkt haben dieses Auslandsengagement erst ermöglicht • Die vertrauensvollen Beziehungen zu Geschäftspartnern in anderen Ländern haben dieses Auslandsengagement erst ermöglicht
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Entwicklung ihres Auslandsengagements in ................................................. 5. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu den Produkten bzw. dem Know-How Ihres Auslandsengagements zum jeweiligen Zeitpunkt zu? • Zur Herstellung Ihrer Produkte wird bedeutendes unternehmensinternes Know-How verwendet • Das Auslandsengagement verwendet neue unternehmensinterne Technologien • In das Auslandsengagement wurde bedeutendes unternehmensinternes Know-How transferiert • Für das Auslandsengagement wurden Investitionen getätigt, die anderweitig nur noch bedingt verwendbar sind • Die Gefahr eines Verlustes bzw. einer ungewollten Diffusion von Unternehmens-Know-How im Ausland kann nicht ausgeschlossen werden • Ihre Produkte bedürfen im Ausland einer sehr speziellen Kundenanpassung • Ihre Produkte bedürfen einer intensiven und spezifischen Beratung • Ihre Produkte sind schwierig imitierbar • Ihre Produkte sind überwiegend intangiblen Charakters 6. Über welche internationale Erfahrung verfügt die Geschäftsleitung Ihres Unternehmens? • Die Geschäftsleitung verfügte bereits vor dem Eintritt in das jeweilige Auslandsengagement über langjährige und weitreichende Auslandserfahrung • Die Geschäftsleitung hat erst im Rahmen des jeweiligen Auslandsengagements internationale Erfahrungen gesammelt 7. Wie würden Sie den Internationalisierungsumfang bzw. die Internationalisierungserfahrung Ihres Unternehmens zu den jeweiligen Zeitpunkten skizzieren? • Es existierte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements ein hoher Auslandsumsatz • Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über eine Vielzahl von internationalen Joint Ventures oder Tochtergesellschaften • Ihr Unternehmen hatte bereits eine Vielzahl auslandserfahrener Mitarbeiter • Ihr Unternehmen verfügte bereits vor Eingang des jeweiligen Auslandsengagements über fundierte langjährige internationale Erfahrung
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Entwicklung ihres Auslandsengagements in ................................................. 8. Nehmen Sie Stellung zum Einfluss bestehender Erfahrungen bzw. Kontakte im ausländischen Zielmarkt bzw. in der regionalen Nähe zum ausländischen Zielmarkt • Ihr Unternehmen hatte bereits ausgeprägte Auslandsaktivitäten in angrenzenden Ländern • Ihr Unternehmen hatte durch bestehende Geschäftsbeziehungen in anderen Auslandsmärkten bereits Kontakte zu relevanten Geschäftspartnern bzw. Kunden • Das Auslandsengagement wurde nicht gänzlich neu erschlossen, sondern aus bestehenden ausländischen Geschäftsbeziehungen heraus begründet 9. Nehmen Sie Stellung zu Ihren Fähigkeiten bzw. Ressourcenbeschränkungen zum jeweiligen Zeitpunkt? • Ihre Kenntnis über das gesetzliche, kulturelle und wirtschaftliche Umfeld im Auslandsmarkt ist gering • Ihre Geschäftserfahrungen auf dem Auslandsmarkt sind gering • Ihre (Informations-)Defizite als ausländisches Unternehmen im fremden Markt sind gravierend spürbar • Ihre Produkte müssen vor dem Einsatz im Auslandsmarkt deutlich verändert werden • Ihre Auslandsaktivitäten sind durch begrenzte internationale Kapazitäten deutlich eingeschränkt • Ihre Produkte sind weltweit konkurrenzfähig 10. Nehmen Sie Stellung zur Entwicklung bzw. Lernabhängigkeit Ihres Auslandsengagements zum jeweiligen Zeitpunkt • Diese Form des Engagements war nur durch die vorherige Erfahrung bzw. das vorherige Lernen in diesem Auslandsmarkt möglich • Die gesammelten Informationen und die zunehmende Vertrautheit mit dem Zielmarkt haben die Wahl dieser Internationalisierungsform deutlich beeinflußt • Diese Internationalisierungsform hat es ermöglicht, unmittelbar auf bisherigen Erkenntnissen aufzubauen • Ihre Know-How Basis war schwierig in die neue Form der Internationalisierung übertragbar • Die von Ihrem Unternehmen vollzogene schrittweise Wissensentwicklung im ausländischen Zielmarkt war notwendige Voraussetzung für die Wahl dieser Internationalisierungsform • Bestehende Geschäftsbeziehungen aus anderen ausländischen Regionen haben die Wahl dieser Internationalisierungsform erst ermöglicht • Das Lernen von anderen Auslandsaktivitäten (außerhalb dieses Zielmarktes) hat einen wesentlichen Einfluss auf die Wahl der Organisationsform des jeweiligen Auslandsengagements ausgeübt
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Entwicklung ihres Auslandsengagements in ................................................. 11. Nehmen Sie Stellung zur Kenntnis des Auslandsmarktes zum jeweiligen Zeitpunkt • Die Kenntnis und der Kontakt zu Geschäftspartnern im jeweiligen Ausland war sehr weit entwickelt • Die Kenntnis und der Kontakt zu Kunden im jeweiligen Ausland war sehr weit entwickelt • Es bestand bereits ein umfangreiches Netzwerk von Geschäftsbeziehungen im Auslandsmarkt 12. Nehmen Sie Stellung zum Einfluß inländischer Kontakte zum jeweiligen Zeitpunkt • inländische Geschäftsbeziehungen haben die Wahl der Art des Auslandsengagements deutlich beeinflußt • Beratungsinstitutionen im Inland (IHK, Außenhandelskammer, private Beratungsgesellschaften) haben die Wahl der Internationalisierungsform deutlich mitgeprägt 13. Nehmen Sie Stellung zu der Orientierung Ihres Auslandsengagements an relevanten Bezugsgrößen zum jeweiligen Zeitpunkt • Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der anderen Unternehmen im Auslandsmarkt orientiert • Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich an der Struktur der als „Best Practice“ wahrgenommenen Unternehmen orientiert • Bei der Wahl der jeweiligen Internationalisierungsform haben Sie sich deutlich an den im Ausland vorherrschenden Rahmenbedingungen orientiert 14. Nehmen Sie Stellung zur strategischen Entwicklung Ihres Auslandsengagements zum jeweiligen Zeitpunkt • Diese Form des Auslandsengagements wurde aufgrund der guten bisherigen Erfahrungen gewählt • Diese Internationalisierungsform stellte eine Reaktion auf negative bisherige Erfahrungen dar • Das jeweilige Auslandsengagement war eingebettet in eine offensive internationale Expansionsstrategie • Diese Internationalisierungsform stellte eine bewußte Reduzierung des Ausmaßes der Aktivitäten in diesem Auslandsmarkt dar 15. Welche Motive werden mit der Wahl der Internationalisierungsform zum jeweiligen Zeitpunkt verbunden? • Marktzugang bzw. -erweiterung • Zugang zu Know-How / Entwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten • Zusammenführung von komplementärem Know-How • Engagement eines Kunden im Ausland • Engagement der Kunkurrenz im Ausland • Kostenreduzierung
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Empirische Personal- und Organisationsforschung herausgegeben von Wolfgang Weber, Albert Martin, Werner Nienhüser Wolfgang Weber, Wolfgang Mayrhofer, Werner Nienhüser, Maria Rodehuth, Bernhardine Rüther: Betriebliche Bildungsentscheidungen. Entscheidungsverläufe und Entscheidungsergebnisse Band 1, ISBN 3-87988-043-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1994, 192 S., € 18.82
Alexa Bee: Die Beschäftigungs- und Arbeitssituation junger spanischer, türkischer und deutscher Arbeitnehmer in der Bundesrepublik Deutschland Band 2, ISBN 3-87988-098-0, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1994, 380 S., € 29.04
Frank Kullak: Personalstrategien in Klein- und Mittelbetrieben. Eine transaktionskostentheoretisch fundierte empirische Analyse Band 3, ISBN 3-87988-147-2, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1995, 380 S., € 29.04
Marion Festing: Strategisches Internationales Personalmanagement. Eine transaktionskostentheoretisch fundierte Analyse Band 4, ISBN 3-87988-423-4, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2., überarb. u. akt. Aufl. 1999, 372 S., € 34.80
Peter Krüssel: Ökologieorientierte Entscheidungsfindung in Unternehmen als politischer Prozeß. Interessengegensätze und ihre Bedeutung für den Ablauf von Entscheidungsprozessen Band 5, ISBN 3-87988-155-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1996, 380 S., € 30.58
Rüdiger G. Höpfner: Die Auswahl des Personalleiters als Entscheidungsproblem Band 6, ISBN 3-87988-205-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1996, 244 S., € 25.46
Thomas Bartscher: Organisationsstrukturen und ihre Bedeutung für die Informationsverwendung bei der Entscheidungsfindung Band 7, ISBN 3-87988-213-4, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1997, 217 S., € 23.93
Albert Martin: Affekt, Kommunikation und Rationalität in Entscheidungsprozessen. Ergebnisse einer Studie über den Einfluß von Gruppenstrukturen auf das Problemlösungsverhalten Band 8, ISBN 3-87988-292-4, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1998, 302 S., € 29.04
Daniela Eberhard: Kleingruppenorientiertes Projektmanagement. Eine empirische Untersuchung zur Gestaltung ganzheitlicher Aufgabenbearbeitung durch teilautonome Projektarbeitsgruppen Band 9, ISBN 3-87988-311-4, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1998, 280 S., € 27.00
Maria Rodehuth: Weiterbildung und Personalstrategien. Eine ökonomisch fundierte Analyse der Bestimmungsfaktoren und Wirkungszusammenhänge Band 10, ISBN 3-87988-365-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1999, 320 S., € 27.71
Klaus Waldschmidt: Personalentwicklung und organisationale Identifikation. Eine sozial-kognitive empirische Analyse der Zusammenhänge Band 11, ISBN 3-87988-377-7, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1999, 351 S., € 30.58
Wenzel Matiaske: Soziales Kapital in Organisationen. Eine tauschtheoretische Studie Band 12, ISBN 3-87988-430-7, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1999, 388 S.,€ 34.80
Empirische Personal- und Organisationsforschung herausgegeben von Wolfgang Weber, Albert Martin, Werner Nienhüser Wolfgang Fuchs: Die Entstehung des Gesetzes über Sprecherausschüsse der leitenden Angestellten. Eine Analyse aus verschiedenen theoretischen Perspektiven Band 13, ISBN 3-87988-455-2, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2000, 232 S., € 22.70
Susanne Royer: Strategische Erfolgsfaktoren horizontaler kooperativer Wettbewerbsbeziehungen : eine auf Fallstudien basierende erfolgsorientierte Analyse am Beispiel der Automobilindustrie Band 14, ISBN 3-87988-496-X, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2000, 344 S., € 29.65
Rüdiger Kabst: Steuerung und Kontrolle Internationaler Joint Venture: Eine transaktionskostentheoretisch fundierte empirische Analyse Band 15, ISBN 3-87988-513-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2000, 393 S., € 32.80
Thomas Behrends: Organisationskultur und Innovativität. Eine kulturtheoretische Analyse des Zusammenhangs zwischen sozialer Handlungsgrammatik und innovativem Organisationsverhalten Band 16, ISBN 3-87988-556-7, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2000, 231 S., € 24.80
Bernhardine Rüther: Geschlechtsspezifische Allokation auf dem Arbeitsmarkt. Eine ökonomisch orientierte interdisziplinäre Analyse Band 17, ISBN 3-87988-562-1, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2001, 235 S., € 24.80
Hella Fleischer: Einflußstrukturen und ihre Bedeutung für die Entscheidungsfindung in Problemlösungsgruppen Band 18, ISBN 3-87988-578-8, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2001, 294 S., € 27.20
Anne Jacobi: Außendienststeuerung im Business-to-Business Sektor. Eine transaktionskostentheoretisch fundierte Analyse Band 19, ISBN 3-87988-590-7, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2001, 290 S., € 27.20
Stefan Andreas Maier: Verantwortung als Handlungsdisposition im Lichte des Heckhausenmodells Band 20, ISBN 3-87988-627-X, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2002, 208 S., € 22.80
Armin Modi: Langfristige Personalstrukturprognose mit Computersimulation. Theoretische und methodische Grundlagen sowie Implementation eines Simulationsmodells Band 21, ISBN 3-87988-642-3, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2003, 295 S., € 27.80
Silke Flegel: Die Arbeitssituation von Hochschulabsolventen. Bewältigungsmöglichkeiten in inadäquaten Beschäftigungssituationen Band 22, ISBN 3-87988-748-9, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2003, 319 S., € 27.80
Albert Martin: Personal als Ressource Band 23, ISBN 3-87988-795-0, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 2003, 261 S., € 24.80