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Agyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten des Römischen Reiches
ÄGYPTISCHE KULTE UND IHRE HEILIGTÜMER IM OSTEN DES RÖMISCHEN REICHES Internationales Kolloquium 5./6. September 2003 in Bergama (Türkei)
Herausgege ben von
Adolf Hoffmann
Gedruckt mit Fördermitteln der
~KoG
AllianzQ!V
DEUTSCHES ARCHÄOLOGISCHES INSTITUT ABTEILUNG ISTANBUL
BYZAS 1 Veröffentlichungen des Deutschen Archäologischen Instituts Istanbul
YAYINLARI
Ägyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten des Römischen Reiches Herausgegeben von
Adolf Hoffmann BYZAS 1 Veröffentlichungen des Deutschen Archäologischen Instituts Istanbul
© 2005 Ege Yaymlan
ISBN 975-807-105-X
Umschlaggestaltung
Dominik Lorentzen Redaktion
Torsten Zimmer Druck
Graphis Matbaa Produktion und Vertrieb
Zero Prod. Ltd. Arslan Yatagl Soko Sedef Palas, 35/2 Cihangir 34433 Istanbul-Turkey Tel: +90 (212) 244 75 21 - 249 05 20 Fax: +90 (212) 244 32 09 e-mail:
[email protected] [email protected] Inhalt Vorwort .............................................................................................................................................................................................................................................. VII Einführung ........................................................................................................................................................................................................................................ 1
Die Rote Halle in Pergamon Die Rote Halle in Pergamon - Eine komplizierte Forschungsgeschichte mit Zukunftsperspektiven AdolfHOFFMANN ........................................................................................................................................................................................ 3 Neue Ausgrabungen - neue Aspekte in der Erforschung der Roten Halle Ulrich MANIA .................................................................................................................................................................................................. 21 Die Rote Halle aus bauhistorischer Sicht - Neue Dokumentationsarbeiten Corinna BRÜCKENER ........................................................................................................................................................................... 35 Kolossalität und Monumentalität: Zur Größe und Ausdehnung der Roten Halle Ka~a LEMBKE ................................................................................................................................................................................................. 47 Spuren Ägyptischer Kulte In Pergamon Wolfgang RADT ............................................................................................................................................................................................. 59 Pergamon und Rom. Überlegungen zur städtebaulichen Bedeutung und zur Bauherrschaft der Roten Halle in Pergamon Anna-Katharina RIEGER ..................................................................................................................................................................... 81
Kult und Heiligtümer ägyptischer Gottheiten in Kleinasien The Cult of Isis in Asia Minor Bensen B. M. ÜNLÜOGLU ............................................................................................................................................................. 95 Das sogenannte Serapeion in Ephesos: ein Mouseion? Peter SCHERRER ..................................................................................................................................................................................... 109 Das Heiligtum der Ägyptischen Götter in Priene Arnd HENNEME'Y.ER ........................................................................................................................................................................... 139 Cult, Dedicators and Dedications of Isis and Sarapis in Lydia and Mysia Sarolta A. TAKAcs ................................................................................................................................................................................. 155
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Ägyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten des Römischen Reiches
Ägyptische Heiligtümer in Libyen, Griechenland und Ägypten Überlegungen zu einem Bronzeobjekt aus Kalymnos Martin KREEB .............................................................................................................................................................................................. 169 L'Egitto, la Libia e la piu antica diaspora deI culto isiaco nel bacino del Mediterraneo: il Santuario di Iside e Serapide sull'Acropoli di Cirene Serena ENSOLI ............................................................................................................................................................................................. 181 Zu einem Repertoire der Isis-Heiligtümer im kaiserzeitlichen Ägypten Mareile HAASE ............................................................................................................................................................................................ 197
Formen des Kultes und Stellung des Kultes in der Gesellschaft The Return of Isis in Egypt. Remarks on some Statues of Isis and on the Diffusion of her cult in the Greco-Roman World Francesco TIRADRITTI .................................................................................................................................................................... 209 Das Isisbuch des Aptlleius und die Rote Halle von Pergamon. Überlegungen zum Kultverlauf in den Heiligtümern für ägyptische Gottheiten und seinen Ursprüngen Martin BOMMAS ...................................................................................................................................................................................... 227 Heiligtümer ägyptischer Gottheiten in Nordafrika: Aspekte religiöser und gesellschaftlicher Bedeutung Johannes EINGARTNER .................................................................................................................................................................. 247 Exklusives Mysterium oder inszeniertes Wissen? Die ägyptischen Kulte in der Darstellung des Pausanias Ulrike EGELHAAF-GAISER ......................................................................................................................................................... 259 Abbildungsnachweis ......................................................................................................................................................................................................... 281 Anschriften der Autoren ............................................................................................................................................................................................. 283
Vorwort Feldforschung und damit die Arbeit am Objekt macht den entscheidenden Anteil der Tätigkeit der Auslandsabteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts aus. Sie bildet als Erkenntnisquelle der Altertumswissenschaft die Grundlage für das Studium historischer Lebensverhältnisse, und kaum ein Land bietet hierfür so breite Voraussetzungen wie die Türkei, deren überaus reiches kulturelles Erbe bis in die Frühzeit der Menschheitsgeschichte zurückreicht. Mit einer Vielz'ahl von Grabungsprojekten, die unterschiedlichen Epochen dieser Geschichte gewidmet sind, wird dieser Situation Rechnung getragen. Archäologische Forschung betrifft freilich nicht nur die unterirdisch konservierten und nur durch Ausgrabungen zugänglichen historischen Zeugnisse, sondern ebenso das aufrecht Stehende, und auch hier zeichnet die Türkei eine schier unübersehbare Fülle oft noch unbekannter und vielfach ganz unerforschter Monumente aus, die um so größere Aufmerksamkeit auf sich ziehen müßten, als dieser Bestand durch Eingriffe der Gegenwart immer stärker gefährdet ist. Und nicht zuletzt bieten auch die über das ganze Land verteilten, nicht minder reichen Museumsbestände ein nahezu unerschöpfliches Forschungsfeld. Unterschiedliche Disziplinen wie etwa die Prähistorie, die Klassische Archäologie, die Byzantinische Kunstgeschichte oder die Bauforschung leisten hierzu ihren Beitrag, wissenschaftliche Diskussion und Austausch innerhalb der Abteilung fördern den Erkenntnisprozeß. Unverzichtbar jedoch ist hierbei auch die Einbindung der türkischen Kollegen, die - ein glücklicher Umstand - in großer Zahl die Einrichtungen der Abteilung als eine Basis ihrer Forschungstätigkeit nutzen, in gleichem Maße aber ebenso die der internationalen Fachwelt. Kolloquien bieten hier willkommene Gelegenheit, die bestehenden Möglichkeiten auszuweiten, fortzuentwickeln und für die Abteilungsforschung fruchtbar zu machen. Einen Neuanfang legte in diesem Zusammenhang die Beschäftigung mit einem der prominentesten und zugleich in seiner Deutung umstrittensten Großbauten der römischen Kaiserzeit in Kleinasien nahe, der 'Roten Halle' in Bergama/Pergamon. Ihre Bestimmung und Aufgabe in einen größeren Zusammenhang zu stellen und mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Fachausrichtung zu diskutieren, war das Ziel einer internationalen Veranstaltung, die mit großer Resonanz am 5./6. September 2003 im Grabungshaus von Bergama stattfand. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch eine Förd€rung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der für diese Unterstützung herzlic~g~dankt sei. Dank für /'
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Ägyptische Kulte und ihre Heiligtümer im Osten des Römischen Reiches
tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung des Kolloquiums gebührt in besonderer Weise Elisabeth Silay, seinerzeit Direktionssekretärin der Abteilung Istanbul. Torsten Zimmer besorgte die Redaktionsarbeiten, auch hierfür sei gedankt. Zu den sechzehn hier publizierten Beiträgen, die auf den in Bergama gehaltenen Referaten beruhen, kommt noch derjenige von Anna-Katharina Rieger hinzu, die an der Veranstaltung in Bergama nicht teilnehmen konnte. Die Aussagekraft und Qualität der Beiträge ließ es wünschenswert erscheinen, diese in einem eigenen Berichtsband zu publizieren; die der Abteilung Istanbul hierfür zur Verfügung stehenden Mittel sind allerdings äußerst beschränkt. Die Einwerbung von Drittmitteln hat es jedoch ermöglicht, nicht nur diesen Band zu finanzieren, sondern auch zukünftige Veröffentlichungen ähnlicher Vorhaben ins Auge zu fassen, die in einer Serie über die aktuelle Forschungsdiskussion der Abteilung Istanbul Rechenschaft ablegen sollen. Der vorliegende erste Band wird der türkischen Koc; Allianz verdankt, die auf diese Weise die Arbeit unserer Abteilung auf großzügige Weise unterstützt hat. Die neue Serie, die aller Art von wissenschaftlichen Beiträgen aus der Abteilung offenstehen soll, trägt den Namen des mythischen Gründers der Stadt, die nicht nur Sitz der Abteilung, sondern mit ihren Monumenten auch immer wieder Forschungsgegenstand und zugleich fortwährende Inspirationsquelle unserer Arbeit ist, Byzantion - Konstantinopel - Istanbul: Byzas.
Adolf Hoffmann Istanbul, im März 2005
Einführung In Pergamon ist die sogenannte Rote Halle das größte und eindrucksvollste Gebäude der römischen Unterstadt. Seine Ruinen beherrschen noch heute die moderne Kleinstadt Bergama, sind aber weitgehend unerforscht. Nach mehrmalig steckengebliebenen Ansätzen im vergangenen Jahrhundert ist durch die Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts 2002 ein Projekt zur archäologisch-bauhistorischen Untersuchung des Gesamtkomplexes in Angriff genommen worden. Verschiedene Überlegungen haben zu der weithin akzeptierten Auffassung geführt, daß es sich um ein Heiligtum für die ägyptischen Gottheiten aus hadrianischer Zeit handele, und in der Tat spricht eine Reihe von Anhaltspunkten für diese Theorie. Sicher nachgewiesen werden konnte die Bestimmung der Roten Halle allerdings nicht, weil eindeutige Indizien hierfür, wie etwa Inschriften, Kultstatuen oder Votivgaben fehlen. Die Argumente für eine Zuordnung müssen im wesentlichen unmittelbar aus den architektonischen Befunden und aus den Resten der prachtvoll-reichen Ausstattung abgeleitet werden. Die ägyptischen Kulte wurden in Kleinasien bereits in hellenistischer Zeit gepflegt, sie erfreuten sich hier nach kaiserlicher Förderung im 1. Jh. n. ehr. vor allem ab dem 2. Jh. großer öffentlicher Aufmerksamkeit und Beliebtheit. Nicht zuletzt die Pergamener Rote Halle und der gleich monumentale, als Serapeion bezeichnete Bau in Ephesos schienen dies zu bestätigen. Eine Schwierigkeit in der Beurteilung der Heiligtümer für die ägyptischen Gottheiten besteht darin, daß sich eine verbindliche Bau- und Ausstattungstypologie offenbar nicht herausgebildet hatte und darüber hinaus auch über die Stellung und Bedeutung dieser Kulte im öffentlichen Leben wenig bekannt geworden ist. Dies trifft in besonderem Maße für Pergamon zu. Die sehr komplexe Architektur der Roten Halle zeichnet sich durch eine Fülle heterogener Elemente und Motive unterschiedlicher Herkunft aus, die einerseits wohl vornehmlich einen exotischen Eindruck vermitteln sollten, andererseits aber auch deutliche Bezüge zu kaiserlichen Bauvorhaben in Athen und Rom erkennen lassen. Verschiedene Studien zu den ägyptischen Kulten in Kleinasien sind bereits unternommen worden, doch liefern vor allem jüngste Arbeiten zu diesem Thema, die sich auf die Situation in Italien beziehen, neue Ansätze der Betrachtung und Interpretation. Vor diesem Hintergrund ist zusammen mit dem Grabungsleiter in Pergamon, Wolfgang Radt, ein
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Symposium durchgeführt worden, das den ägyptischen Kulten in Kleinasien und im Osten des Römischen Reiches und ihren Heiligtümern gewidmet war. Unterschiedliche Möglichkeiten der Betrachtung von religionswissenschaftlicher, philologischer, archäologischer und bauhistorischer Warte aus fanden dabei mit einer Diskussion der aktuellen Forschungsfragen und -ergebnisse Berücksichtigung. Vor allem Überlegungen zum Kultritual sowie zur Stellung und Akzeptanz der Kulte sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich standen dabei im Vordergrund, und auf dieser Grundlage wurden auch der zugehörige architektonische Rahmen und seine Ausprägung in unterschiedlichen regionalen Zusammenhängen behandelt. Von Bedeutung war ferner die Frage, ob die angesprochenen Heiligtümer nur der fest umschriebenen Göttergruppe mit ägyptischem Ursprung gewidmet waren, oder ob hier in einer Zeit, in der synkretistische Gedanken propagiert wurden und Verbreitung fanden, nicht vielmehr unterschiedliche Gottheiten verehrt werden konnten. Schließlich wurde der Frage nachgegangen, ob die Rote Halle überhaupt monofunktional gedacht war, oder ob sie im urbanistischen und sozialen Zusammenhang der Stadt vielmehr nicht auch übergreifende Aufgaben zu übernehmen hatte.
Adolf Hoffmann
A. Hoffinann (HTsg.), ÄgJptische Kulte und ihTe Heiligtümer im Osten des Römischen Reiches, BYZAS 1 (2005) 3-20
Die Rote Halle in Pergamon Eine komplizierte Forschungsgeschichte mit Zukunftsperspektiven Adolf HOFFMANN
Zusammenfassung Der aus hadrianischer Zeit stammende Baukomplex der 'Roten Halle' ist nicht nur der prominenteste Großbau der kaiserzeitlichen Unterstadt von Pergamon, sondern gehört sicher zu den bedeutendsten Gebäuden dieser Epoche in Kleinasien überhaupt. Gleichwohl stellt er nach verschiedenen Ansätzen zu seiner Erforschung im 20. Jh. nach wie vor ein Forschungsdesiderat dar; denn seine Bestimmung als Heiligtum für die ägyptischen Gottheiten ist immer noch ungewiß. Mit einer umfassenden Baudokumentation und -analyse sowie einer Revision seiner Ausstattungsreste soll eine neue Grundlage zu seiner Interpretation geschaffen werden. Für die Beurteilung der römischen Religionspolitik in Pergamon und darüber hinaus, für die Vorstellung zu urbanistischen Planungszielen, aber auch für das Phänomen kaiserlichen Einflusses auf das städtische Bauwesen verspricht die Rote Halle weitreichende Aufschlüsse.
In unserer Vorstellung zur antiken Stadt Pergamon, dem heutigen Bergama, steht die hellenistische Königszeit ohne Frage zu Recht im Vordergrund. Als Residenzstadt der Attaliden lag die auf einen archaischen Vorgänger zurückgehende Siedlung auf dem sogenannten Burgberg, einem isolierten Bergrücken aus Andesit in einiger Entfernung vom Meer und damit vor plötzlichen Überfällen geschützt und war mit allen Arten von öffentlichen Bauten, wie etwa Heiligtümern, Marktanlagen, Gymnasien und Theater, höchst prachtvoll ausgestaltet und zudem von einer mächtigen Stadtmauer eingefaßt. Dazu kamen regelmäßig
Wichtigste Grundlage nicht nur des vorliegenden Berichtes, sondern ebenso der Vorbereitung des Kolloquiums insgesamt waren ein 1996 von H. Koester in Harvard organisiertes Symposium und dessen Berichtsband; dabei waren ein Beitrag von K. Nohlen der Roten Halle in Pergamon und ein weiterer von H. Koester selbst dem Kult ägyptischer Gottheiten in Kleinasien gewidmet. H. Koester (Hrsg.), Pergamon. Citadel of the Gods. Archaeological Record, Literary Description, and Religious Development, Harvard Theological Studies 46 (1998) 77 ff. bzw. 111 ff. Der vorliegende Aufsatz erschien im wesentlichen unverändert bereits in türkisener Sprache: Verf., Anadolu/Anatolia 25, 2003, 37 ff.
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angelegte Wohnquartiere und eine gut ausgebaute Infrastruktur, von der sich besonders die Wasserversorgung, die das Leben auf dem quellenlosen Berg erst ermöglichte, durch technische Raffinesse und sorgfältige Ausführung auszeichnet. Aber die Königszeit nahm im Verlauf der langen Stadtgeschichte 1 nur einen geringeren, wenn auch unbestritten den wichtigsten Teil ein. Früh schon fiel Pergamon mit dem Aussterben der Attaliden 133 v. ehr. an die Römer. Die wechselvollen Ereignisse, die nach Jahren der Stagnation im 1. Jh. v. ehr. dank der Umsicht und Tatkraft einiger verdienter Bürger zwar zu einer Wiederbelebung des öffentlichen Lebens geführt hatten, brachten für Pergamon erst gegen Ende des 1. Jhs. und dann mit dem 2. Jh. n. ehr. eine neue Blütezeit. Die Stadt stand in Konkurrenz um die Gunst des römischen Kaisers zu der kleinasiatischen Metropole und Hafenstadt Ephesos - ein Wettstreit, der zu großartigen Bauvorhaben führte. In dieser Zeit verlagerte sich der Mittelpunkt städtischen Lebens vom Burgberg in die Ebene, wo eine großzügig angelegte Neustadt entstand, die heute freilich fast vollständig von der modernen Stadt Bergama überdeckt wird. Durch ungebremste und tief in den Boden eingreifende Bautätigkeit vor allem während der beiden letzten Jahrzehnte des vergangenenJahrhunderts gehen immer mehr Zeugnisse und Spuren der fast vollkommen unbekannten kaiserzeitlichen Stadt verloren, die einst zu den herausragenden Städten Kleinasiens gezählt hatte. Und nicht nur die zentralen Areale der antiken Neustadt sind davon betroffen, sondern besonders auch die extraurbanen, für das Verständnis der Stadt eminent wichtigen Bereiche werden auf diese Weise der Forschung entzogen. Aber ebenso sind die monumentalen Großbauten der Kaiserzeit, mit denen sich die Stadt schmückte und um Reputation kämpfte, Heiligtümer, Thermen, Theater, Stadion, Amphitheater, wie gleichermaßen die städtische Infrastruktur unerforscht. Die altehrwürdigen Kultstätten auf dem Burgberg (oder im Asklepieion weit vor der Stadt) blieben zwar bestehen, wurden instandgesetzt und ausgebaut, doch waren dort die Grundflächen für mögliche Neubauten beschränkt, und auch die Unterstadt brauchte ihre eigenen Kultplätze. Darüber hinaus hatten sich die Schwerpunkte religiösen Lebens in Kleinasien verschoben und bisher nachgeordnete Kulte rückten wie überall im Römischen Reich stärker in den Vordergrund. Hierzu gehörten auch die Kulte für die ägyptischen Gottheiten. Vereinzelte Nachrichten zu ägyptischen Kulten gibt es in Pergamon bereits aus hellenistischer Zeit, erst im 2. Jh. n. ehr. allerdings scheint in Pergamon ein offizieller Bau für die ägyptischen Gottheiten errichtet worden zu sein, nämlich die 'Rote Halle'. Dieses traditionell so bezeichnete Gebäude, ein aus Ziegeln konstruierter, relativ gut erhaltener Großbau wahrscheinlich aus hadrianischer Zeit, ist das monumentalste Gebäude der kaiserzeitlichen Unterstadt von Pergamon und vermutlich Kernstück eines ausgedehnten Heiligtums (Abb. 1 und 2). Es handelt sich insgesamt um eine ca. 266 m tiefe und 100 m breite Hofanlage
Zur Stadtgeschichte s. vor allem W. Radt, Pergamon. Geschichte und Bauten einer antiken Metropole (1999) aber auch U. Wulf, Der Stadtplan von Pergamon. Zur Entwicklung und Stadtstruktur von der Neugründung unter Philetairos bis in spätantike Zeit, IstMitt 44, 1994, 135 ff. und mit anderem Schwerpunkt H. Halfmann, Städtebau und Bauherren im römischen Kleinasien. Ein Vergleich zwischen Pergamon und Ephesos (2001).
Die Rote Halle in Pergamon - Eine komplizierte Forschungsgeschichte mit Zukunftsperspektiven
Abb. 1 Blick auf die Rote Halle von Ny\! (um 1900).
Abb.2 Blick auf Rote Halle von SSO (um 1900).
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Abb. 3 Gesamtgrundriß (P. Schazmann, 1909/10).
mit einem rückwärtigen Kult(?) bau, der von zwei Seitenhöfen flankiert wird, die ihrerseits mit kleineren Kult(?) bauten ausgestattet sind. Wenn auch direkte Hinweise wie Kultstatuen, Inschriften, Votivgaben o. ä. weitgehend fehlen, scheinen doch verschiedene Einrichtungen des Hauptbaus und vor allem die ägyptisierende Bauskulptur der Seitenhöfe eine Zuweisung an ägyptische Gottheiten nahezulegen. Der Baukomplex war zuerst 19092 und dann verschiedentlich Gegenstand von Untersuchungen (Abb. 3 und 4) 3, die jedoch entweder nicht zum Abschluß gekommen sind oder als unzulänglich erachtet werden müssen 4 • Die Rote Halle als vermutliches Heiligtum für die ägyptischen Gottheiten zählt deshalb zu den dringendsten Forschungsdesideraten in Pergamon und verspricht mit seiner prominenten Stellung und außergewöhnlichen Bauweise allgemeine und weiterführende Erkenntnisse zu den wichtigen Fragen kaiserzeitlicher Religions- und Baupolitik. Vor dem Hintergrund des Baugeschehens in Pergamon im 3. und 4. Jahrzehnt des 2. Jhs. n. ehr., die sich vor allem in der Fertigstellung des Trajaneums und im Ausbau des Asklepieions
2 P. Schazmann, Die römischen Bauwerke der Unterstadt, in: V\T. Dörpfeld, Die Arbeiten zu Pergamon 1908-1909, AM 35, 1910, 385 f. 3 O. Deubner und O. Ziegenaus arbeiteten 1936-38 an der Roten Halle, K. Nohlen mit M. Stephani 1974-76. 4 R. Salditt-Trappmann, Tempel der ägyptischen Götter in Griechenland und an der vVestküste Kleinasiens, EPRO 15 (1970); O. Deubner, IstMitt 27/28, 1977/78,227 ff. und ders., Ist:NIitt 34, 1984, 345 ff.
Die Rote Halle in Pergamon - Eine komplizierte Forschungsgeschichte mit Zukunftsperspektiven
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Abb. 4 Rote Halle, Bauaufnahme, Schnittansicht (P. Schazmann, 1909/10).
manifestiert, erscheint es denkbar, daß die Ideen zum Bau des Komplexes der Roten Halle auf Vorstellungen Hadrians zurückzuführen sind, der damit zugleich als Förderer der ägyptischen Kulte in Betracht zu ziehen wäre. Sowohl das Bau-, als auch das Kultgeschehen in Pergamon könnte damit in enger Abhängigkeit von kaiserlichen Intentionen entwickelt worden sein. Darüber hinaus ist die Rote Halle aber auch ein Schlüsselbau zum Verständnis der im 2. Jh. n. ehr. sprunghaft anwachsenden Bedeutung der ägyptischen Kulte in Westklein asien zu sehen, so daß von diesem Bau ausgehend allgemeine Aufschlüsse zur Entwicklung der Schwerpunkte religiösen Lebens in den östlichen Provinzen des Reiches zu erwarten sind. Auf der Grundlage der wertvollen, aber unvollständigen Bauaufnahmen von O. Ziegenaus aus den dreißiger Jahren des 20. Jhs. und der unausgewerteten photogrammetrischen Aufnahmen von M. Stephani mit K. Nohlen aus den siebzigerjahren wurden diese Arbeiten 2002 wieder aufgenommen und sollen in den nächsten Jahren zum Abschluß geführt werden. Dabei geht es als Basis einer für weiterführende Fragestellungen notwendigen bauhistorischen Analyse zunächst um eine vollständige Dokumentation der gesamten Anlage, die von begrenzter, aber gezielter Grabungstätigkeit begleitet wird, um z. B. dringende Fragen zur Organisation der Wasserführung und zur wahrscheinlich kultischen Funktion des Wassers im Gesamtkomplex überhaupt klären zu können (Abb. 5) 5. Dazu sind die Auswertung und Ergänzung der existierenden photogrammetrischen Aufnahmen und einige nach neuen Kriterien formulierte Bauaufnahluearbeiten am Ort notwendig. Darüber hinaus sind Konstruktions- und Materialtechnik sowie alle Elemente der architektonischen Ausstattung zu erforschen. Ebenso sollen die entscheidend wichtigen ägyptisierenden Stützfiguren eingehender studiert werden. Schließlich sind Untersuchungen zur Umnutzung der Roten Halle als Kirche vorgesehen, die voraussichtlich auch Fragen der lokalen Kulttradition berühren 6 .
5 Die geplanten Arbeiten wurden der Bauforscherin C. Brückener und dem Archäologen U. Mania übertragen. Vgl. deren Beiträge in diesem Band. 6 Diese Aufgabe hat K. Nohlen übernommen.
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Zur Verbreitung der ägyptischen Kulte in Kleinasien existiert eine Reihe von Zusmnn1enfassungen des bisherigen Kenntnisstandes 7, aus denen sich folgendes Bild ergibt. In1 3. Jh. v. Chr. finden die ägyptischen Kulte zur Zeit der Ptolelnäerherrschaft in Westkleinasien Eingang in diese Region, ohne daß offizielle Förderung diesen Prozeß beeinflußt hätte. Vor allem den überregionalen Handelsbeziehungen verdanken die Kulte einen raschen Aufschwung. Mit deIn Bau mehrerer öfAbb. 5 Arbeiten im südlichen Seitenhof (2003). fentlicher Heiligttüner gewinnen die ägyptischen Kulte über den privaten Bereich hinaus bald eine größere Bedeutung, doch schwindet diese in den beidenjahrhunderten vor und nach ChI'. Erst im 2. Jh. n. ChI'. ist nach den Zeugnissen erneut eine stark anwachsende Wertschätzung und Verbreitung der ägyptischen Kulte in Kleinasien zu beobachten. Beispielhaft für diese Entwicklung sind die Vorgänge in Kyn1e (Aeolien), wo der aus den1 4. Jh. v. Chr. stamInende AphroditeTempel im 2. Jh. n. ChI'. der Isis geweiht worden ist8 . In dieser Phase ist auch der Komplex der Roten Halle in Pergalnon entstanden. Die Rote Halle selbst hat früh schon die AuflnerksaInkeit der Reisenden geweckt 9 und auf Grund ihrer ungewöhnlichen Baufonn zu sehr unterschiedlichen Interpretationen geführt (Abb. 6): Deutungen als Asklepios-Ten1pel lO , Basilikall , Bibliothek12 , Thermen 13 ,
7 s. z. B. F. Cumont, Les religions orientales 4 (1929) 43 ff.; F. Dunand, Le culte d'Isis dans le bassin oriental de la mecliterranee IU, EPRO 26 (1973) 1 ff.; LÄ VI (1986) 951 f. s. v. Verehrung ägyptischer Gottheiten (G. Hölbl); S. A. Takacs, Isis and Sarapis in the Roman World (1994); F. Tiradritti, La diffusione deI culto di Iside in Oriente e in Nord Mrica, in: E. A. Arslan (Hrsg.), Iside. Il mito, il mistero, la magia (1997) 541 ff.; H. K.oester, The Cult of the Egyptian Deities in Asia Minor, in: H. Koester (Hrsg.), Pergamon. Citadel of the Gods (1998) 111 ff. bes. 118 ff. - R. A. Wild, The Known Isis-Sarapis Sanctuaries from the Roman Period, in: ANRW II 17,4 (1984) 1740 ff. hat die Daten zu den bekannten Isis-Heiligtümer römischer Zeit zusammengestellt, darunter auch die klein asiatischen. 8 s. Salditt-Trappmann a. O. 37 f. und zuletzt Koester a. O. 125 mit Nachweisen in den Anm. 9 z. B. Cyriacus von Ancona 1431/44, s. E. Ziebarth, AM 27,1902,445 und A. Conze, AvP 11 (1912) 3, der auch die Nachrichten zur Roten Halle bereits zusammenstellte, ebenda passim; vgI. ähnlich zu Reisenden und Benennungen K Nohlen, The 'Red Hall' (KlZll Avlu) in Pergamon, in: H. Koester (Hrsg.), Pergamon. Citadel of the Gods (1998) 78 ff. 10 So zuerst lVI. Gabriel- A. F. Choiseul-Gouffier, Voyage pittoresque de la Grece (1782) 2. 1; vgI. Conze a. O. 6. 12 f. (A. D. lvlordtmann, N. 1. Ralles: Äskulap-/Asklepiostempel) 11 Ch. Texier, Description de l'Asie Mineure, faite par ordre du gouvernement franc;:ais, de 1833 a 1837, 2 (1849) 225 ff. Von »einer aus Backstein erbauten und mit antiken Marmorfriesen ausgestatteten Basilica« spricht in Anlehnung an Texier auch F. Adler in: E. Curtius, Beiträge zur Geschichte und Topographie von Kleinasien, Abh. der Berliner Akademie der Wissenschaften (1872) 51. 12 So Anfang des 19. Jhs. der französische Reisende Huyot, Salditt-Trappmann a. O. 4, aber etwa einJh. später auch noch Dörpfeld a. O. 13 Conze a. O. Plan vor S. 1. Mit »Thermes« sind z. B. auch die Aufnahmen bezeichnet, die das Konstantinopler/ Istanbuler Photoatelier Sebah & Joaillier um 1900 hergestellt und vertrieben hat; hier s. Abb. 2.
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Abb.6 Blick auf die Rote Halle, Kernbau, von Sv\! (um 1838).
Palast14 oder als Praetorium Traiani 15 sind vorgeschlagen worden. Dieses Spektrunl zeigt die Unsicherheiten bei der BestüTllnung ihrer Funktion und die Vielfalt denkbarer Lösungen des ProblenlS. P. Schazlnann, der als erster Init einer genaueren Baudokunlentation eine wissenschaftliche Untersuchung in Angriff genolnmen hat, enthielt sich einer Deutung, während zuerst R. Salditt-Trapplnann 1970 eine Zuweisung des HeiligtunlS an die ägyptischen Gottheiten eingehender zu unternlauern versuchte. Zuvor hatte bereits O. Deubner nach den gelneinsaln Init O. Ziegenaus 1936-38 durchgeführten Untersuchungen und neuerlichen DolZlunentationsarbeiten die Grundlagen gelegt und erste Hypothesen diesbezüglich aufgestellt. In die gleiche Richtung argtunentierte auch Deubner in zwei 1977/78 und 1984 erschienenen Aufsätzen, und in der Folgezeit ist die ägyptische Göttertrias (Isis-Sarapis-Harpokrates I6 bzw. Isis-Sarapis-Anubis 17 ) allgenlein als Kultinhaberin angesehen worden.
14 Th. Smith, Remarks Upon the JvIanners, Religion and Government of the Turks. Together with A Survey of the Seven Churches of Asia, as they now ly in their Ruines etc. (1678) 209. So aber auch (vorsichtig) D. Krencker, Die Trierer Kaiserthermen (1929) 173. 15 E. B. Smith, Architectural Symbolism ofImperial Rome and the Mielle Ages (1956) 146 f. 16 R. Salditt-Trappmann, Tempel der ägyptischen Götter in Griechenland und an der "Westküste Kleinasiens, EPRO 15 (1970) 24. 17 O. Deubner, IstIvIitt 27/28, 1977/78, 247; Küester a. O. 112. 135.
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Fig. 11 Cirene, Acropoli: Santuario di Iside e Serapide; il piazzale dinanzi al tempio di eta ellenistica durante la campagna di scavo deI 2003.
L'Egitto, la Libia e la piu antica diaspora deI culto isiaco nel bacino del Mediterraneo
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Fig. 12 Cirene, Acropoli: Santuario di Iside e Serapide; il piazzale dinanzi al tempio eh eta ellenistica durante Ia campagna di scavo del 2003.
Fig. 13 Cirene, Acropoli: Santuario di Iside e Serapide; strutture pertinenti aHa fondazione deH'altare costruito al centro deI piazzale di eta ellenistica.
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Serena Ensoli
con quello di Iside, ehe e innegabilmente legata al culto deI sovrano e pertanto all'ideologia dinastica, corrisponde a una logica storica ehe trova ampi riscontri nella stessa epoca soprattutto a Thera, a Creta e a Cipro, paesi in stretto contatto tra loro e con Cirene 41 . Rimando per Thera e per Creta a quanto ho gia indicato e soprattutto al testo di Dunand e ricordo a titolo esemplificativo, per Cipro, le iscrizioni di Salamina, Rizocarpasso e Soli, dove Iside e Serapide sono associati nelle dediche al culto dinastico lagide, con una supremazia di Serapide sulla sua paredra42 . Richiamo, infine, dal Santuario di Mrodite sull'Acropoli di Amathonte, la dedica in onore di Tolemeo VIII (118-114 a. C.) e delle due regine Cleopatra indirizzata ad Mrodite in associazione con Serapide e Iside, considerati theoi synnaoi43 . A tal proposito non credo sia un caso ehe proprio a Cipro si trovi uno dei confronti piu pertinenti rispetto alla sistemazione monumentale descritta nel santuario di Cirene, tanto piu tenendo conto degli antichi rapporti commerciali e culturali tra Cirene e Naukratis e tTa quest'ultima e Cipr0 44 . Nell'isola la dea Hathor, in seguito Iside, chiaramente identificata con la grande dea dell'isola Mrodite, era a sua volta venerata COlne una delle possibili forme di Astarte. A Cipro, inoltre, il culto di Iside-Mrodite, documentato in eta ellenistica, era certamente piu antico, probabilmente risalendo sino all'eta di Amasis (569-546/5 a. C.), ossia al periodo della dominazione egiziana sull'isola. La conquista tolemaica (Tolemeo I Soter nel 312 a. C.) eil passaggio al dominio romano (58 a. C.) completano il quadro storico-politico entro il quale, grazie agli scavi svedesi, e possibile confrontare con il santuario isiaco di Cirene quello di Soli, secondo la critica45 da identificare con il santuario prossimo al Tempio di Mrodite menzionato da Strabone 46 : per il suo ingresso a piloni e per gli
41 Vedi anche Ensoli 2003a, 250 nota 18, con bibI.; Ensoli 2002, nota 5. Ho gia proposto in altra sede (Ensoli 1992, 213 note 157-158), anche in riferimento alla frequenza con cui appare a Cirene il motivo di Iside-Tyche, la possibilita ehe il culto isiaco, non attestato archeologicamente a Creta prima deI II secolo a. C., sebbene esso risalga all'eta deI Philadelphos, sia pervenuto a Gortyn.a, dove la dea era venerata come ploutodoteira, anche tramite Cirene (sul culto isiaco a Gortyna: Dunand 1973 II, 73-79. 81 fig. 2; Wild 1981, 176. 266-267 n. l4. 88-92 fig. 17; 1. F. Sanders, Roman Grete. An Archaeological Survey and Gazetteer of Late Hellenistic, Roman and Early Byzantine Crete (1982) 73-75 fig 15 tav. 31; Wild 1984, 1781-1782. 1843 n. 16. 91-95, con bibI., fig. 18a; A. Di Vita, Di un singolare doccione a testa di coccodrillo edel tempio (0 dei templi?) delle divinita egizie a Gortina, ASAtene 72/73, n.s. 46/47,1994-1995,7-31; Bricault 2001,42,46-47). Ricordo a tal proposito il caso del culto di Asclepio a Balagrae, nella chora cirenea, ehe seeondo Pausania (Paus. 2, 26, 9) fu introdotto a Lebena di Creta (cf. G. Pugliese Carratelli, Appunti per la storia dei culti cirenaici, Maia 16, 1964,99-111 (= Studi in onore di Gennaro Perrotta [1964] 617-629), spec. 102). Per una possibile analoga trasmissione della religione isiaca a Thera, dove Iside e identificata con Mrodite, vedi gia Ensoli 1992, 176 nota 36. E' probabile ehe la presenza deI culto isiaco in entrambe le isole, attestata almeno sin dal III secolo a. C., non sia soltanto il risultato dell'influenza tolemaica, quanto degli st:retti rapporti con Cirene. 42 Dunand 1973 III, 119-122; 1. Michaelidou-Nicolaou, The cult of Oriental Divinities in Cyprus, in: Hommages a M. J. Vennaseren II, EPRO 68 (1978) 791-800; Bricault 2001,42.44-45. 43 Vedi supra nota 42 e P. Aupert, Terres cuites votives d'Amathonte, BCH 105,2, 1981, 373-392, spec. 377; Bricault 2001, 44, con bibI. anche sulle terrecotte raffiguranti Isis. 44 Vedi supra nota 23. 45 A. Westholm, The temples ofSoli (1936); Wild 1981,14-16.22.184-185 n. 26-27 figg. 4-5; Wild 1984,1821. 1823. 1846 n. 38-39. 201-215, con bibI., figg. 43-44; Brieault 2001,42. 45. 46 Geogr. XIV, 683.
L'Egitto, Ia Libia e Ia piu antica diaspora deI culto isiaco nel bacino deI Mediterraneo
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Fig. 15 Cirene, Acropoli: Santuario di Iside e Serapide; frammento di pithos a rilievo di eta arcaica .
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