Geheimauftrag Phantom
Sinclair Crew John Sinclair TB Nr. 104 von Jason Dark, erschienen am 14.11.1989, Titelbild: Vice...
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Geheimauftrag Phantom
Sinclair Crew John Sinclair TB Nr. 104 von Jason Dark, erschienen am 14.11.1989, Titelbild: Vicente Ballestar »Sie mögen doch die Schweiz«, begann mein Chef, Sir James, das Gespräch. »Natürlich.« »Dann holen sie dieses Mädchen hier aus einem Internat am Genfer See.« Ich bekam ein Bild von ihr, schaute es mir an und war entzückt. Die Kleine war knapp zwanzig und sah wunderschön aus. »Was hat sie getan?« fragte ich. Sir James druckste herum. »Eigentlich nichts. Ihr Vater ist ein hohes Tier. Er hat Angst vor einem Attentat und will den besten Schutz für seine Tochter.« Ich fragte nicht weiter. Hätte ich es mal getan, denn das Internat in der Schweiz entpuppte sich als eine magische Hölle, in der ein Mord-Phantom seine blutige Spur zog...
Leicht und trotzdem sicher führte der Zeichner den Bleistift über das weiße Papier. Auf der hellen Fläche entstand in einem dünnen Grau eine Skizze. Bald waren die ersten Bäume zu erkennen: ein Wald entstand. Der Betrachter des Bildes hatte den Eindruck, in den Wald hineinblicken zu können. Ein Weg, den der Künstler geschaffen hatte, bot sich dazu förmlich an. Fertig war das Werk noch nicht. Vor dem Finale spitzte der Künstler noch einmal den Bleistift. Es war wie ein Atemholen. Wieder näherte sich die Spitze dem Papier. Sie huschte noch einmal über die Fläche hinweg, ohne sie jedoch zu berühren. Etwas unkonzentriert, als könnte sich die Hand nicht entscheiden, wo sie nun weitermalen sollte. Ob über den Bäumen, davor oder zwischen ihnen. Da war noch die Lücke, der Weg, der tief in den Wald hineinführte. Genau in der Mitte setzte die Spitze leicht auf. Eine samtene Berührung, nicht einmal ein Schatten war zu erkennen, dann entstand der erste Strich. Bald waren die Umrisse eines langhaarigen Mädchens zu erkennen, das vor irgendwas wegrannte. Sie hatte Angst, und das nicht ohne Grund. Hinter ihr war jemand her. Eine Gestalt, die Ähnlichkeit mit einem Gespenst besaß. Ein unheimlicher Verfolger, ein Phantom, ein Schatten, der darauf lauerte, daß ihm jemand über den Weg lief. Bewaffnet war er mit einem langen Messer. Die schwarze Klinge fiel besonders auf. *** Claudine spürte die Finger des jungen Mannes auf ihren nackten Brüsten. Dafür war sie jedoch nicht in der Stimmung, deshalb protestierte sie: »Nein, bitte, nicht mehr, ich muß weg, wirklich. Ich bekomme sonst Ärger.« »Den muß man in Kauf nehmen.« »Nein, die Sitten sind streng. Sie sind ...« Die Finger wanderten weiter. Claudine kannte sich aus. Wenn sie sich jetzt nicht losriß, kam sie überhaupt nicht weg. Und sie überwand sich. So heftig stemmte sie sich hoch, daß sie mit der Schulter beinahe gegen das Kinn des jungen Mannes knallte, der hastig zurückzuckte. »He, was hast du denn?« beschwerte sich dieser. Claudine schwang ihre Beine herum. »Tut mir leid, aber es geht nicht anders. Ich muß weg.« Die nackten Füße schlüpften in die weichen Stoffschuhe. Mit der rechten Hand griff sie zu ihrem ärmellosen T-Shirt und streifte es über.
Claudines Freund hatte seinen Platz ebenfalls verlassen und auf einer umgestülpten Bierkiste Platz genommen. Fr hatte sie bemalt und beklebt. In seiner Wohnung fand sich viel >Selbsthergestelltes