Fliehe die Vergangenheit

Dualismus Bjørn

Jagnow’s

Fliehe die Vergangenheit!

Copyright © 1994-2001 by Bjørn Jagnow Kontakt über www.BjoernJagnow.de

Bjørn Jagnow’s Dualismus darf honorarfrei vervielfältigt, reproduziert, übersetzt und verbreitet werden. Dies gilt für private und gewerbliche Nutzung! Näheres regelt das Kleingedruckte.

Dualismus-Versionen: 3.0 - Februar 2001 2.0 - Mai 1998 1.1 - November 1994 1.0 - Januar 1994

Kleingedrucktes §1. Bjørn Jagnow (nachstehend: Autor) gewährt jedem räumlich unbeschränkt und für die Dauer des Hauptrechts das nicht ausschließliche Recht zur Vervielfältigung und Verbreitung des vorliegenden Werks “Bjørn Jagnow’s Dualismus - Fliehe die Vergangenheit!” für alle Druck- und elektronischen Ausgaben sowie für alle Ausgaben ohne Stückzahlbegrenzung für alle Sprachen unter den Bedingungen von §4 ein. §2. Der Autor gewährt jedem für die Dauer des Hauptrechts außerdem folgende nicht ausschließliche Nebenrechte unter den Bedingungen von §4 ein: a) Das Recht des ganzen oder teilweisen Nachdrucks, auch in Zeitungen und Zeitschriften; b) das Recht der Übersetzung in eine andere Sprache oder Mundart; c) das Recht der Herausgabe von Mikrokopieausgaben; d) das Recht zur sonstigen Vervielfältigung; insbesondere durch fotomechanische oder ähnliche Verfahren (z.B. Fotokopie); §3. Der Autor erhält hierfür kein Honorar. §4. Bei Verwendung des Werks nach §1 und §2 sind folgende Bedingungen einzuhalten: a) schriftlicher Hinweis an die unter http://www.BjoernJagnow.de genannte Kontaktadresse oder E-Mailadresse; b) der Text muss unverändert bleiben; c) Autor und die Web-Adresse “www.BjoernJagnow.de” müssen in angemessener Weise genannt werden; d) der abschließende Hinweis auf den Roman “Wilde Jagd” bleibt unverändert erhalten; e) auf Anforderung des Autors ist ein Belegexemplar kostenfrei zu übersenden. §5. Soweit dieser Vertrag keine Regelungen enthält, gelten die allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen des Rechts der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union. Die Nichtigkeit oder Unwirksamkeit einzelner Bestimmungen dieses Vertrages berührt die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen nicht.

Titelbild: Max Klinger, Abend, 1872 Innenillustration: Dante Gabriel Rossetti, Die Geliebte, 1865-66 Produced in Germany

Präsentiert von www.BjoernJagnow.de

Bjørn Jagnow Seite 1

This is not public domain.

Die Art, wie ein Mensch mit Büchern

nicht wäre, über das Maitheas sich lustig

Bronwen, dass er ebenfalls auf der Durch-

umgeht, verrät seinen Charakter. Ob er

machte, wäre sie längst vor Langeweile

reise war allerdings in die andere Richtung

weiß mit Wertvollem umzugehen. Ob er

gestorben.

und irgendwo im Landesinneren den Guts-

überhaupt erkennt, dass fremdes Wissen

"Manche Leute können lesen."

besitz seiner Vorfahren verwaltete. Er war

von Wert sein kann. Maitheas machte sich

Ihr Gegenüber schlug den Buch-

nicht unbedingt attraktiv, aber seine hinter-

umschlag auf. "Ach wirklich?" In seiner

wäldlerische Heiterkeit konnte Bronwen für

"Wozu schleppst du denn diesen

Stimme schwang ein amüsierter Unterton.

sich gewinnen und bald waren der Bauch-

Mühlstein mit dir herum?" Er hob mit zwei

"'Dualismus. Unvereinbare Pole und die

ansatz und die Geheimratsecken im Braun

Fingern den Einband an, als könne er sich

Welt zwischen ihnen.' Das klingt ja

seiner Haare ein lieb gewonnener Anblick.

an dem abgegriffenen Leder eine Krankheit

unglaublich spannend. Bist du eine von

Im Gegensatz zu ihr hatte Maitheas ein

holen. Die dünnen Seiten aus Pergament

diesen weltfliehenden Philosophie-

sicheres und geordnetes Leben geführt.

raschelten, als sie auffächerten. "Kannst du

Anhängern? Oder warum nimmst du so

Den Wohlstand genossen, den er geerbt

hier ja doch nichts mit anfangen."

etwas zum Abendessen mit?"

hatte. Bronwen hütete sich das Gespräch

jedenfalls nichts aus Büchern.

Das Hier war ein Gasthaus zwei Tages-

Sie klappte den Einband vorsichtig zu

auf politische oder gelehrte Themen zu

reisen von der Küste entfernt in einem Dorf,

und schob das Buch beiseite. "Wenn ich

lenken, denn darin war er nur allzu

das Bronwen nie zuvor betreten und

ehrlich bin, verstehe ich kein Wort. Aber es

unbeschlagen. Es war ihm völlig unbe-

dessen Namen sie nicht einmal zur

lockt Männer an."

greiflich, warum eine landlose und keines-

Kenntnis genommen hatte. Abgesehen von

Maitheas stieg auf den Scherz ein und

wegs reiche Frau ein Vermögen in ein Buch

den zwei oder vielleicht drei Tagen, die sie

das Gespräch entwickelte sich zu einem

investiert hatte, obwohl es ihr Leben in

noch blieb, würde sie das Fleckchen

charmanten Kräftemessen, wer die nutz-

keiner Weise verbessern konnte.

niemals wieder sehen. Wenn das Buch

loseren Antworten gab. Allmählich erfuhr Seite 2

"Wenn ich ehrlich bin", erwiderte sie,

"habe ich es mir nicht selbst gekauft. Das

liegen, dass beide den Hass nicht be-

als eine Tür im oberen Stockwerk zuschlug.

Geschenk eines Freundes."

merkten, mit dem sie vom anderen Ende

Der Wirt und die Gäste protestierten, doch

Maitheas hob süffisant die Augen-

des Schankraums beobachtet wurden. Sie

die Frau zischte drohend und verließ das

brauen. Ein sexueller Unterton war bereits

standen auf, packten ihre Habe und

Haus, ohne behelligt zu werden.

mehrfach sowohl in ihren, als auch in

wandten sich Arm in Arm der Treppe zu.

seinen Bemerkungen aufgetaucht und

Bronwens Blick streifte sogar über die

gewann zusehends die Oberhand. "Ich

blonde Frau, die diese Wut aussandte und

kann mir ungefähr vorstellen, was für eine

sich selbst hinderte aufzuspringen, indem

Art Freund das gewesen sein muss. Und du

sie sich am Tisch festklammerte. Doch

hängst an diesem Bücherliebhaber, sonst

Bronwen achtete nicht auf die ungepflegte

Zuerst glaubte Maitheas der Traum wäre

hättest du das nutzlose Dinge längst zu

Erscheinung und die Mordlust in den

die Fortsetzung seiner erotischen

Geld gemacht."

dunklen Augen. Stattdessen betatschte sie

Erlebnisse. Doch sobald das Mädchen in

Maitheas' Hintern.

seinem Kopf auftauchte, wusste er, dass ihr

Bronwen blickte ihn zur Abwechslung

Mit den Messern an ihrem Gürtel wollte sich keiner anlegen.

-

einmal ernst ins Gesicht. "Ja, ich hänge an

‚Dir werde ich es zeigen! Wickel ihn ruhig

Tuachall. Das kann ich nicht leugnen und

ein mit deinen roten Locken. Lasse ihn von

Sie war schlank in einer unausge-

ich werde auch nicht zerreden, warum und

deinen Lippen und deinen Hüften kosten,

wachsenen Weise. Als würden hier und dort

wieso." Nun lächelte sie wieder. "In einem

wenn es dir Spaß macht. Einmal lasse ich

noch einige weibliche Polster fehlen, die

Punkt irrst du dich trotzdem und ich will es

dir das Vergnügen und dann wirst du

sich erst angekündigt hatten. Sie war

dir beweisen, wenn du mit mir nach oben

sterben, du Hexe. Er gehört mir! Ist nicht

verführerisch in ihrer Naivität, die das

kommst."

das erste Mal, dass ich deswegen morde.'

grausame Schicksal dennoch nicht voll-

Es musste an ihrem eiligen Aufbruch

Sie warf das Bier quer durch den Saal, Seite 3

etwas Schreckliches zustoßen würde.

ständig verdecken konnte. Der Mund

dominierte das gold umrahmte Gesicht, und

Gelassen schob sie die Strähne zurück,

das unstete Versprechens ihres Schosses

wenn sie lächelte, öffnete sich irgendwo in

die sich unter dem Haarreif gelöst hatte.

bereits ausreichend, einen Mann alles ver-

Maitheas der Kelch zu einem berau-

Das Mondlicht warf einen silbernen

gessen zu lassen, was ihm lieb und teuer

schenden Glücksgefühl.

Kontrast auf das Gelb, das im Sonnen-

war?

Trotzallem war der Traum seltsam be-

schein über ihren Kopf flutete. Obwohl sie

Mit der freien Hand hob sie die Decke

langlos. Er beobachtete das Mädchen bei

glücklich war, die Widersacherin so

und schlug sie zur Gänze auf. Dieses

der Arbeit und erkannte bald das Dorf

unvorsichtig aufzufinden, konnte sie nicht

Flittchen hatte es wirklich verdient zu

Skillen wieder, in dem er mit Bronwen

lächeln. Maitheas hatte sich in der

sterben. Wie vielen mochte sie wohl den

untergekommen war. Ansonsten geschah

Bettdecke herumgerollt und damit seine

Mann geraubt haben? - Bei der bildlichen

nichts weiter, als dass ihm dieses Mädchen

Gespielin teilweise aufgedeckt. In der

Vorstellung all der betrogenen Frauen

zusehends vertrauter erschien.

warmen Sommernacht hatte Bronwen

wurde ihr schwindelig. Sie griff nach hinten

Der Fensterladen zum Schlafzimmer war

nichts davon bemerkt und reckte ihre Linke

an einen Nachttisch, doch statt sich auf das

offen und vorsichtig glitt eine Gestalt in den

in den Mondschein. Der Busen war nackt

Holz zu stützen erwischte sie einen Leder-

Raum. Sie vermied, mit den Messergriffen

und das Bein bis fast zur Leiste unverhüllt.

einband. Das Buch ragte zur Hälfte über die

am Holz hängen zu bleiben, ließ die Klingen

Der Neid dämpfte die Selbstgefälligkeit der

Tischkante hinaus und fiel mit einem lauten

jedoch in im Gürtel stecken. Ihr Hass

Einbrecherin. Aber er schürte ihre Ent-

Schlag auf den Boden.

brannte nun kälter. Sie hatte die Kontrolle

schlossenheit.

Als Bronwen die Augen aufriss, sah sie

zurück erlangt. Nur einige Schritte bis ans

Sie schritt leise neben das Bett und zog

nur eine Bewegung neben sich. Etwas

Bett, dann zwei schnelle Stiche in Lunge

das erste Messer. Wie hatte die Rothaarige

wurde hochgerissen und funkelte bedroh-

und Herz der Hexe und alles wäre wieder in

Maitheas nur so leicht um den Finger

lich. Im Reflex rollte Bronwen über Maitheas

Ordnung. Endlich wieder in Ordnung.

wickeln können? War die blasse Haut und

hinweg außer Reichweite und warf ein

Seite 4

Leuchten aus ihrer Handfläche. Das ma-

"Iona?"

sich im Flur des Ersatzschlüssels und

gische Licht explodierte in einem gierig-

verschaffte sich Zugang. Mit den

entsetzten Gesicht und blendete die Frau,

-

die gerade ein zweites Messer gezogen hatte. Bronwen schüttelte Maitheas und

Gastleuten war eine Hand voll Neugieriger hereingekommen und bevor alle begriffen

"Du hast nicht zufällig eine Ehefrau, oder

hatten, was passiert war, vergingen Ewigkeiten an Erklärungen und Wieder-

Maitheas?"

versuchte ihn aus dem Bett zu zerren.

"Dann wäre ich nicht hier bei dir."

holungen. Die Gastleute waren in ihrer

"Maitheas! Wach auf, schnell!" Gleichzeitig

"Oder jemanden, der ähnliche An-

Angst und Fürsorge geradezu drollig,

suchte sie nach einer Waffe, doch ihr Stab

sprüche an dich stellt?"

entschuldigten sie sich doch ständig für den

lag irgendwo in der Dunkelheit. Der Mann

Mit einem Seufzen wandte er sich von

Vorfall. Als geschähe das jede Nacht und

brummelte benommen und fiel aus dem

Bronwen ab. "Warum sitze ich eigentlich auf

sie hätten nur vergessen Bronwen

Bett. Bronwen holte mit einen Stiefel vom

der Anklagebank, wenn bei dir einge-

Bescheid zu sagen.

Boden aus und schleuderte ihn der

brochen wird?"

Sie war froh, als endlich alle ver-

Angreiferin entgegen. Die Sohle schlug mit

Inzwischen war es so spät, dass man es

schwunden waren, und sie wieder mit

einem hässlichen Klatschen auf ihre Stirn.

schon wieder früh nennen konnte. Die

Maitheas allein war. Der Grund für den

Laut um Hilfe schreiend tastete Bronwen

Aufregung hatte sich ins ganze Haus

Überfall war ihr noch immer schleierhaft und

nach einem weiteren Geschoss, doch der

ausgebreitet. Die Gastleute, denen die

sie hatte nicht einmal Gelegenheit gehabt

Schatten flüchtete bereits durch das

Herberge gehörte, hatten als Erste gegen

sich anzuziehen. Aber solange sie mit

Fenster hinaus. Maitheas sah gerade noch

die Tür geschlagen, um eingelassen zu

Maitheas stritt, hatte sie keine Lust unter

den Schweif blonder Haare in der Tiefe

werden. Während Bronwen und Maitheas

der Bettdecke hervor zu schlüpfen.

verschwinden, als er sich aufrappelte.

den Schrecken überwanden, besann man Seite 5

"In Ordnung. Ich bin ungerecht, weil ich

müde und erschrocken bin." Sie kämpfte

Gaststube trafen, war unweigerlich. Dass

einiges wert, wenn man es irgendwo

nochmals um Ruhe. "Ich nahm einfach an,

sie sich zusammensetzten auch. Die

verkaufen kann."

du müsstest etwas wissen. Hattest du nicht

Gasteltern hatten ihnen auf dem besten

Maitheas sagte darauf nichts, sondern

einen Namen gerufen?"

Tisch ein Frühstück von den Ausmaßen

blickte nur entschlossen drein und widmete

"Habe ich das?" Der Mann blieb mit dem

eines Gebirges bereitet. Bronwen gab sich

sich seinem Frühstück. Was er von dieser

Rücken zu ihr stehen. Für gewöhnlich

alle Mühe ihnen zu versichern, dass alles in

Möglichkeit hielt, blieb unklar. Statt sich

führte er einen eigenen Gutshof an, doch

Ordnung war und sie ihnen den Einbruch

weiter um die Schrecken der Nacht zu

jetzt wirkte er wie ein Kind, das ein

nicht nachtrug.

kümmern, bemühte er sich Bronwen

schlechtes Gewissen verbergen wollte. "Ich

"Ich habe weder eine Frau, noch eine

aufzuheitern und das angeschlagene

wüsste nicht, welchen Namen ich gerufen

Geliebte außer dir", sagte Maitheas ernst,

Verhältnis zwischen ihnen aufzubessern.

haben sollte."

nachdem sie sich gesetzt hatte. "Ich war

Er gab sich so bezaubernd und humorvoll,

noch halb in Träumen, als alles passierte.

dass sie ihre Vorbehalte vergaß. Vielleicht

Ich bin ebenso ratlos wie du."

hatte er wirklich noch geträumt. Und selbst

Bronwen stöhnte entnervt auf und streckte sich auf dem Bett aus. "Bitte. Wundere dich nur nicht, dass ich das Gefühl

Bronwen schenkte ihm ein verhaltenes

wenn nicht, war der Einbruch sicher nicht

habe, du würdest mir etwas verheimlichen."

Lächeln und bohrte nicht nach, wessen

auf seinen Geheiß erfolgt. Wie konnte sie

Maitheas sammelte seine übrigen

Namen er genannt hatte. "Vielleicht bin ich

ihm dauerhaft böse sein?

Sachen vom Fußboden auf. Die Hose hatte

nicht ganz so ratlos. - Ich bin wach

Irgendwann nach einer Folge ausge-

er schon an. "Ich werde jetzt auf mein

geworden, weil diese Frau nach meinem

lassener Blödeleien wurde er schließlich

Zimmer gehen."

Buch gegriffen und es fallen gelassen hat.

ruhig und blickte unsicher auf die

Wahrscheinlich interessierte sie sich für

Tischplatte. "Ich möchte dich etwas fragen,

keinen von uns. Das Buch ist immerhin

was dich nicht verärgern soll. Letzte

Dass sie sich am Morgen in der

Seite 6

Nacht..." Er sah hoch und taxierte

trigen Nacht im Gedächtnis geblieben ist!"

Bronwens Stimmung. "Bist du eine Zauberin?"

haben. Ihr Abgang war allen im Gedächtnis geblieben, die dabei anwesend gewesen

Sie waren darin übereingekommen nach

waren, und die dürftige Beschreibung

der Einbrecherin zu suchen. Bronwen hatte

passte. Das Gespräch über den Wert des

Ja, ich kann

das Buch verteidigt und einen einleuch-

Buches hatte sie wohl auch mitbekommen.

zaubern." Sie war bemüht selbstsicher bei

tenden Grund, warum es jetzt in Sicherheit

Allerdings kannte niemand den Namen

diesem Geständnis, denn je weiter ins

sein sollte, gab es nicht. Die Frau konnte sie

oder die Herkunft der Frau.

Ländliche sie kam, desto schlechtere

jederzeit wieder überfallen.

Er erntete ein Lachen. "Damit wolltest du mich verärgern, Maitheas?

Eine Einheimische konnte es also nicht

Erfahrungen hatte sie gemacht. Zum Glück

Maitheas hatte nicht viel von der

sein. Und sofern sie überhaupt noch in der

achteten gerade keine Gäste auf ihren

Einbrecherin erkennen können. Sie hatte

Nähe war, musste sie bei irgendeinem Bau-

Tisch. "Schockiert dich das? Hast du jetzt

blondes Haar. Über die Länge war man sich

ern Unterkunft gefunden haben. Die Gast-

Angst vor mir?"

bereits uneins. Mindestens schulterlang

eltern hatten sich schnell in ganz Skillen

Er schüttelte langsam den Kopf. "Ich bin

war der Kompromiss den Bronwen und

umgehört. Im Dorf selbst war kein Hinweis

eher froh darüber. Dachte schon, ich

Maitheas fanden. Außerdem hatte die

auf die Einbrecherin zu bekommen.

müsste an meinem Verstand zweifeln. Den

Angreiferin zwei Messer und hoffentlich

Nachdem Bronwen und Maitheas bereits

Blitz heute Nacht hätte ich mir sonst nicht

eine Platzwunde auf der Stirn. Das half aber

drei Gehöfte in der Nachbarschaft des

erklären können."

nur weiter, wenn sie sich heute im Dorf oder

Ortes besucht hatten, blieb noch ein Viertes

der Umgebung von Skillen blicken ließ.

übrig. Zwar waren dazwischen noch wei-

Bronwen biss sich übermütig auf die Lippe. Unter dem Tisch rieb sie die Fuß-

Im Gasthaus hatten mehrere Leute

tere kleine Höfe gelegen, aber diese waren

sohle an Maitheas' Beinen. "Das ist hoffent-

bestätigt, am Vorabend eine entsprech-

zu sehr abseits der Wege, als dass eine

lich nicht das einzige, was dir von der ges-

ende Frau im Schankraum gesehen zu

Fremde dort Unterschlupf gesucht hätte.

Seite 7

Hätte Bronwen nicht auf Tuachall gewartet, wäre sie abgereist. Außerdem

Lust auf Bronwen?

Kinder spielten unter der Aufsicht einer Großmutter oder Tante und wurden schnell

hielt sie auch Maitheas zurück, der in die

auf die Wanderer aufmerksam, als

entgegensetzte Richtung reisen würde.

Bronwen und Maitheas näher kamen.

Bronwen konnte nicht einmal sagen,

Übermütig winkten sie und tollten schließ-

welcher der Männer ausschlaggebend war.

lich um sie herum. Das wilde Geplapper, in

Und solange ihr Freund nicht zurückkehrte,

dem jeder Satz unterzugehen drohte,

war sie auch nicht gezwungen eine

amüsierte die Zauberin und gleichzeitig

Entscheidung zu fällen.

spürte sie den Stachel des Neids, der bei diesen Gelegenheit immer in ihr bohrte.

Sie kamen einen Hang herunter und

"Sind auf deinem Gut auch Kinder,

blickten von oben auf den letzten Hof, in dem sie ihr Glück versuchen würden. Weiß getünchte Gebäude, keines größer als fünfzehn auf fünf Schritt, standen in loser

Mehr von ihr gibt es im Roman “Wilde Jagd”.

Maitheas?" "Nicht von mir, falls du dir darüber Sorgen machst."

Anordnung beisammen. Das Haupthaus

Er erhielt einen undefinierbaren Blick als

hatte ein oberes Stockwerk, die übrigen drei

Antwort. Mehr konnte sie jetzt nicht sagen.

verfügten nur über ein Erdgeschoss. Rund-

Stattdessen wandte sie sich an die Frau, die

herum wuchsen Ginsterbüsche mit ein paar

Erhältlich im Buchhandel.

auf ihrer Bank sitzen geblieben war und alte Kleider stopfte.

letzten Gelbtupfern, wo sich Blüten jenseits ihrer Zeit gehalten hatten. Auf dem Hofplatz

Oder unter www.BjoernJagnow.de

Nach den üblichen Höflichkeitsfloskeln, kam Bronwen bald auf den Überfall in der

überragte eine alte Birke alle Bauten. Seite 8

Nacht zu sprechen und beschrieb die Frau

"Das wohl, mein Herr. Aber die gute Iona

Iona dominierte erneut seine Träume.

nach der eigenen Erinnerung und den

hat gewiss nichts mit diesem Überfall zu

Sie hatte jung geheiratet und inzwischen

Hinweisen der Gäste, die sie im Schank-

tun. Sie ist seit mehr als vier Jahrzehnten

war ihr Mann Farg das Haupt des Familien-

raum gesehen hatten. Sie wussten jetzt,

tot."

besitzes geworden. Sie bewirtschafteten

dass ihre Statur eher einem halbstarken

Bronwen verstand nicht, warum Ma-

einen Hof nicht weit von Skillen, auf dem

Knaben glich und sie den Eindruck einer

itheas diese Nachricht so nahe ging. Sie

neben Fargs Mutter noch sein Bruder Derth

Tagelöhnerin oder Feldarbeiterin erweckte,

erinnerte sich aber deutlich wie er diesen

lebte. Iona hatte sich schnell in ihr neues

die ordentlich zupacken konnte. Und sie

Namen in der letzten Nacht gerufen hatte.

Heim eingefunden und bewahrte sich ihre

war fremd in dieser Gegend

Ausgelassenheit, obwohl ihr Mann zuseh-

allein das -

sollte auffällig genug sein.

ends verbissener wurde. Er hatte ehrgeizige Pläne für die Zukunft des Hofes und

Doch wieder wurden sie enttäuscht. Hier waren, abgesehen von Bronwen und Mai-

Diesmal waren sie in Maitheas' Zimmer

verkündete diese allerorts, tat aber

theas, keine Fremden aufgetaucht und zu

untergekommen. Die Fensterläden waren

ansonsten keinen Handschlag dafür. Wenn

der Beschreibung wollte der Großmutter

geschlossen und verriegelt. Dement-

sich diese Ziele schließlich zerschlugen,

niemand einfallen. Sie verabschiedeten

sprechend hatte die Hitze des Tages nicht

tobte er, verteilte Schuldzuweisungen an

sich bereits und lehnten den angebotenen

entweichen können und stand nun

die Familie und legte eine Herrschsucht an

Tee freundlich ab, als Maitheas noch einmal

unangenehm über den Schlafenden.

den Tag, die es Iona schwer machte an ihrer

nachhakte.

Außerdem hatte Bronwen irgendetwas

Liebe festzuhalten. Als sie einen Eimer in

"Eine Frage noch. Vielleicht hat es mit

Magisches getan. Sie hatte Maitheas

den Brunnen fallen gelassen hatte, zwang

diesem Vorfall gar nichts zu tun, aber kennt

angewiesen auf keinen Fall das Bett zu

er sie hinunter zu steigen und verschloss

ihr den Namen Iona Tach?"

verlassen.

die Abdecklucke. Hätte ihr Schwager sie Seite 9

nicht herausgeholt, hätte sie wohl die ganze

verloren sie, als Farg endlich entdeckte,

Nacht im Brunnenschacht bleiben müssen.

was sich hinter seinem Rücken abspielte.

"Diesmal wirst du sterben. Das machst du nicht noch einmal. Verabschiede dich

Derth war zuvorkommend und hilfsbereit

Er überraschte sie im Schlaf. Dem

von ihr! Éadon wird dich töten." Die Stimme

zu ihr. Wenn sein älterer Bruder wieder

Bruder stieß er ein Waidmesser in die Brust,

der Frau kam aus dem Schatten in der Ecke

einmal im Zorn davon galoppiert war, wenn

ohne dass Derth die Gefahr auch nur

neben dem Fenster. Maitheas sah nicht das

Iona sich allein und wertlos vorkam, dann

geahnt hätte. Iona erwachte von dem

Geringste, keinen Umriss, kein Aufleuchten

brachte er sie auf andere Gedanken und

Röcheln und Krampfen neben ihr. Sie sah

von Metall. Es war einfach zu dunkel dort.

holte ihr Lachen zurück.

ihren Geliebten verbluten und ihren Mann

Vorsichtig tastete er nach Bronwen und

Irgendwann wachten sie nebeneinander

über ihn gebeugt. Bei seinem herrischen,

stieß gegen sie. Zum Glück fühlte sie sich

auf, ohne zu wissen wie ihr Liebesspiel

selbstgefälligen Ausdruck in den Augen

lebendig an. Sie atmete und wurde nach

begonnen hatte. Der eine so glücklich und

wusste sie, dass alles zu Ende war. Sie

einem zweiten Rütteln wach. Doch

schuldig wie die andere. Farg kam nicht

wehrte sich nicht einmal, als Farg mit einem

gleichzeitig zuckte Éadon aus dem Schat-

rechtzeitig zurück, um es zu bemerken.

zweiten Messer ausholte und ihre Kehle

ten hervor und sprang auf Maitheas zu.

Dergleichen wiederholte sich viele Male.

öffnete. Sie weinte nur und fiel über den

Maitheas wollte ihr zurufen, dass sie sich

Mit einem Stoß warf er Bronwen aus dem Bett. "Nein! Maitheas!" Der Rücken des

Schwager.

von ihrem Mann trennen musste, denn er

Maitheas schnellte schreiend in die

Mannes war ungedeckt und er erwartete

ahnte das blutige Unglück. Doch der Traum

Höhe. Blut tropfte von seinen Händen.

den Stich eines Messers. Stattdessen

ließ es nicht zu. Zudem wusste er, wie viele

Musste von seinen Fingern triefen nach

prallte die Angreiferin von einer unsicht-

Hemmnisse einen Menschen an Heim und

allem, was er gesehen hatte. Er war... nein,

baren Barriere ab und fiel keuchend zu

Gut fesselten. Iona und Derth hätten alles

er hatte bloß...

Boden. Maitheas hastete über Bronwen

verloren außer sich selbst. Und auch das

Das Fenster stand offen. Seite 10

hinweg und floh.

"Bleib hier!" Bronwen bekam seinen Fuß zu fassen und brachte den Gutsbesitzer zu

noch immer aus dem Fenster. "Ich verstehe

Ich habe gesehen, wie ich sie umgebracht

dich nicht. Was soll das heißen?"

habe. Meine Frau und meinen Bruder! Die

Fall. "Komm ins Bett, verdammt. Sie kann

"Ich habe ihr Schreckliches angetan..."

Götter mögen mir vergeben." Mit dem

nicht auf das Bett!" Mühsam bugsierte sie

Der Rest ging in Schluchzen unter und

Handrücken rieb er sich die Augen. "Ich bin

sich und Maitheas zurück auf die Matratze.

Bronwen schrie ihn an.

mir ganz sicher, dass ich einmal Farg

"Der Zauber hält sie zurück!" Éadon kroch rückwärts zum Fenster. "Hexe, lüsterne! Pass nur auf, wo ich dir mein Messer hinstecke!" Bronwen richtete sich vor Maitheas auf

"Sagtest du nicht, du kennst sie gar

gesehen, habe mich ähnlich verhalten. Es

nicht?" Er nickte kraftlos. "Nicht in diesem

ist wie eine Nachahmung meines bis-

Leben. Und offenbar habe ich ihr das

herigen Lebens nur bin ich die Kopie und

vorherige genommen."

das Original hat zwei Menschen ermordet." Bronwen wusste nicht wie sie darauf

und musterte die Attentäterin gelassen. "Ach ja?" Sie öffnete die Handfläche und

-

wen jedoch ihr Ziel. Die Frau war bereits geflohen. Maitheas weinte. "Bist du verletzt?"

reagieren sollte. Sie hatte sich den Traum erzählen lassen und war über die

wie in der Nacht zuvor sprang ein Lichtblitz Éadon entgegen. Diesmal verfehlte Bron-

gewesen bin. Ich habe mir sogar ähnlich

"Du glaubst also, dass du dieser Farg aus deinem Traum bist?" Maitheas war kaum wieder zu erkennen. Zusammengesunken kauerte er auf dem

Geschichte und die persönliche Beziehung Maitheas' schockiert. Doch die Schlussfolgerungen waren für sie nicht annähernd so stark wie für ihn. Wie sollten sie auch?

"Sie wollte sich rächen. Das Buch

Bett. Tränen hatten Spuren über Wangen

"Selbst wenn du die Wiedergeburt dieses

interessiert sie gar nicht! Sie will Rache und

und Kinn gezeichnet. Das Nachthemd

Farg bist du bist ein anderer Mensch als er.

das mit Recht!"

klebte nass auf seiner Brust.

Du hast beispielsweise keinen Bruder. Die

Bronwen begriff kein Wort. Sie starrte

"Warum sonst sollte ich von ihr träumen? Seite 11

Gegenwart kann also nicht bloß ein Echo

der Vergangenheit sein. Maitheas hat

bereiten. Iona fand ihn sterbend in seinem

Er sprach lange nicht, als er vor den

niemanden getötet!" Sie nahm ihn in die

Bett und folgte ihm mit einem verzweifelten

Grabsteinen kniete und Bronwen ließ ihn

Arme und drückte ihn an sich. "Und viel-

Schnitt ins Jenseits.

allein. Ein frisches Gesteck aus Rosen und

leicht war alles nur ein Hirngespinst. Bloß

Iona und Derth waren ein tragisches

weil die Frau aus deinem ersten Traum

Element der hiesigen Folklore geworden.

"Was für ein kaltherziger Platzhirsch ich

wirklich in Skillen gelebt habt, muss die

Lieder und Geschichten waren auf ihren

gewesen bin!" Er drehte den Kopf zu

Geschichte, die du heute gesehen hast,

Namen gedichtet worden und ihre Gräber

Bronwen und diesmal hatte er nicht einmal

nicht wahr sein. Beruhige dich. Nachher

wurden bis heute von jungen Liebenden

Tränen übrig. "Ich habe sie nicht einfach nur

können wir die Gastleute nach dem

gepflegt, die sich ewige Treue schworen.

getötet. Ich habe sogar dafür gesorgt, dass

Schicksal von Iona Tach fragen."

Auf Maitheas hatte diese Nachricht eine

Weißdorn zierte den Ort.

alle es für Selbstmorde hielten."

seltsame Wirkung. Bevor sie in die

"Maitheas..."

Leider bestätigte sich das Ende von Iona

Öffentlichkeit der Gaststube gegangen

"Ich weiß es Bronwen! Alles, was du

und ihrem Schwager. Allerdings wurde im

waren, hatte er sich weitgehend gefasst.

sagen kannst, hat keine Bedeutung.

Dorf eine andere Variante erzählt. Es hieß,

Bronwen glaubte nicht, dass er ernsthaft an

Jedermann würde Farg freisprechen, denn

dass bei den beiden Toten ein Abschieds-

seinen Selbstvorwürfen zweifelte, doch er

kaum jemand erinnert sich an ihn. Sie

brief Derths gefunden wurde. Er könne

wollte die Geschichte bestätigt haben, die

sehen alle nur Iona und Derth. Aber ich

seinen Bruder nicht länger betrügen, aber

sich vor seinem schlafenden Auge abge-

habe gesehen, wie sie starben! Ich weiß,

ebenso wenig auf Iona verzichten. Ihm

spielt hatte. Für Bronwen war immerhin der

dass sie ermordet wurden! Schließlich bin

bliebe nichts als der Freitod. Daraufhin

Mordverdacht ausgeräumt. Was Maitheas

ich es selbst gewesen..."

habe er sich das Messers ins Herz

dachte, konnte sie nicht einschätzen. Er

gestoßen, um seiner Qual ein Ende zu

bestand darauf, die Gräber zu besuchen. Seite 12

Sie schwieg, denn ihr fiel nichts ein, was sie hätte sagen können. Sie ging nur zu ihm

und legte Maitheas die Hand auf die Schulter. Er stand auf und sein Blick hätte nicht eindringlicher sein können.

Maitheas war verunsichert. "Wer ist das?"

der besten Verfassung und die Situation war ihm sichtlich unangenehm. Sie hatte zu

"Der Bücherliebhaber", antwortete sie

viel Ähnlichkeit mit seinen Träumen.

"Dieser dämliche Brief war nicht von

mit brüchiger Stimme und folgte der

Bronwen beschloss daher, dass Offen-

Derth. Ich muss ihn geschrieben haben, um

Einladung. Sie ließ Maitheas' Hand nicht los

heit die beste aller möglichen Taktiken war

meine Tat zu verschleiern."

und drückte Tuachall bloß, statt ihn wie

und weihte Tuachall in die Erlebnisse der

Bronwen küsste ihn sanft auf den Mund.

sonst zu küssen. Er spürte ihre Unsicher-

letzten Tage ein. Er hörte zu, aß dabei und

Sie hatte eine Wahl getroffen. "Das ist mir

heit ohnehin. Sie brauchte sie nicht mit alten

gab gelegentlich mit einem Blick oder einer

ganz egal. Du bist, was du heute bist. Ich

Gewohnheiten überspielen.

Handbewegung Aufforderungen, wenn er

Er streckte Maitheas die Hand hin und

mehr Details haben wollte. Es war ein

brummelte seinen Namen dabei. Für den

mutiger Vorstoß Maitheas' vermeintliche

Gutsbesitzer musste es wie Ablehnung

Lebensgeschichte auszubreiten, ohne sich

oder Missbilligung aussehen, aber Tuachall

vorher mit ihm abzustimmen. Doch auch er

Tuachall saß an ihrem Tisch, als Mai-

machte nie viel Worte und freundlich wurde

schien erleichtert zu sein. Lenkten die

theas und Bronwen den Schankraum

er nur mit alten Vertrauten. Abgesehen von

Angriffe und Träume das Gespräch

betraten. Er bemerkte sie und begriff gleich,

Bronwen war er am liebsten allein mit sich

immerhin auf ein Thema, über das sich

was er sah. Er hatte immer hervorragend

und seinen Gedanken. Die Welt um ihn

reden ließ.

verstanden, was in Bronwen vorging so-

störte in der Regel nur.

liebe dich."

-

Am Ende wandte sich Tuachall daher an

lange sie sich kannten schon. Er winkte in

Maitheas begrüßte den dunklen Mann

ihn statt an Bronwen. "Ich verstehe Eure

seiner üblichen Art und rückte beiden einen

verhalten, dessen Beziehung zu Bronwen

Bedenken. Was mich mit Bronwen ver-

Stuhl zurecht.

er nicht einschätzen konnte. Er war nicht in

bindet, ist mehr als ein Verhältnis. Ich pflege

Seite 13

allerdings Menschen niemals als Besitz zu

sollten uns allerdings nicht von optischen

war als Maitheas' Unterkunft. Außerdem

betrachten. Ihr habt von mir keinen Groll zu

Vergleichen leiten lassen. In der Vergan-

zeigte das Fenster nach Osten und die

erwarten." Dann widmete er sich dem Rest

genheit gab es einen Gutsherrn und heute

Schatten der untergehenden Sonne ver-

seiner Mahlzeit. "Ihr scheint mir allerdings

gibt es einen. Früher war jemand blond und

dunkelten es bereits. Hier würde Maitheas

einem voreiligen Schluss erlegen, was Eure

heute ist es jemand. Doch diese Dinge

leichter einschlafen können.

Verbrechen angeht."

haben wenig mit den Seelen zu tun, die

Tuachalls Plan basierte darauf, dass der

Bronwen freute sich, dass Tuachall ihr

wieder geboren wurden. Ebenso gut

Gutsherr eine Verbindung zu Iona Tach

darin Unterstützung bot. Maitheas musste

könnten Geschlechter vertauscht worden

hatte, die ihm diese Träume bescherte. Und

aus seinem Selbstmitleid befreit werden

sein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in einem

jedes Mal, wenn er träumte, tauchte diese

und ihr waren die Ideen ausgegangen.

vorherigen Leben ein Mann gewesen sein

Éadon auf und überfiel ihn und Bronwen.

muss."

Das konnte Zufall sein oder auch nicht. Den

"Vor vierzig Jahren spielte sich die Tragödie zwischen zwei Männern und einer Frau ab. Und in der Gegenwart dieser

Maitheas hob orientierungslos die Hände. "Das übersteigt meinen Horizont."

einzigen Ansatzpunkt, den sie hatten, waren jedenfalls Maitheas Traumbilder.

Geschichte gibt es zwei Frauen und zwei

"Darum schlage ich vor, dass wir zur

Jetzt warteten sie darauf, dass er einschlief.

Männer. Wie wollt Ihr wissen, wer die

Abwechslung aktiv werden und einem

Bronwen half ein wenig nach, in dem sie

Reinkarnation von wem ist?"

dritten Angriff zuvor kommen." Tuachall

entsprechende Zauber auswarf und sich zu

stand auf und wandte sich an Bronwen.

Maitheas ins Bett kuschelte. Tuachall hielt

"Gehen wir zu dir oder zu ihm?"

sich wundervoll zurück er war in der Däm-

"Du meinst, dass ich ebenfalls in der Vergangenheit gewesen bin?" Bronwen war entsetzt. Dieser Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen. "Ich habe nicht die geringste Ahnung. Wir

merung kaum auszumachen und gab Sie hatten sich in Bronwens Zimmer

keinen Laut von sich. Trotzdem verging

eingeschlossen, weil es ein wenig größer

einige Zeit, bis sich Maitheas entspannen

Seite 14

konnte. Doch dann war er schlagartig tief

Der Kontakt kam so abrupt, als hätte sie

zwischen den Holzdielen hindurch. Hier

einen Hebel umgelegt. Plötzlich stand sie

unten war alles ruhig. Die Pferdeboxen

auf einem fremden Heuboden neben Iona

waren leer. Sie ging zum Scheunentor und

und Derth, die sich im hereinfallenden

stieß es auf. Dahinter war nur Sonnenlicht

Sie sagte nichts, setzte sich nur im Bett

Sonnenschein liebten. Maitheas war nicht

und ein diffus erscheinender Hofplatz.

auf und konzentrierte sich darauf in

hier, aber das verwunderte sie nicht.

‚Öffne die Luke' hörte sie Tuachall sagen.

Maitheas Visionen einzutauchen. Für

Manchmal war der Träumer anwesend und

Tatsächlich setzte auf Brusthöhe eine Klap-

gewöhnlich bereitete ihr dergleichen keine

dann wieder fehlte er. Bronwen achtete

pe im Scheunentor an, mit der man Licht

Schwierigkeiten es war ein Spiel, das sie

nicht weiter auf die beiden, sondern blickte

hereinlassen konnte, wenn die Torflügel

schon als Kind gespielt hatte aber sie hatte

suchend herum.

geschlossen waren. Bronwen legte den

eingeschlafen. "Wie fühlst du dich?" fragte Tuachall flüsternd.

Angst, was sie erleben würde. Alpträume

Sie wusste eigentlich nicht, wonach sie

waren unangenehm, doch sie blieben

suchte. Zumal Traumrealitäten ohnehin

Statt der Hofidylle sah man nun in eine

Hirngespinste. Was Bronwen nun bevor-

eigenen Gesetzen folgten. Es sollte sie

schäbige Kammer. Nass und faulig roch die

stand, war jedoch ein Blick in die

nicht wundern, wenn sie aus der Dachluke

Luft. Darunter mischte sich der Duft von

Vergangenheit. Vielleicht der Blick auf

sah und keine Sonne fand, die das

frischem Torf. Die Kammer war vielleicht

einen Doppelmord. Und sie durfte die

Liebesnest dennoch mit Wärme bedeckte.

eine Blockhütte außerhalb des Dorfes, in

Verbindung nicht einfach aufgeben, wenn

Nach optischen Eindrücken konnte sie nicht

der Arbeitsgeräte aufbewahrt wurden.

es ihr zu viel wurde. Sie musste dabei-

suchen eher nach einer Empfindung, die

bleiben und das Bild an Tuachall über-

hier nicht hergehörte.

mitteln. Maitheas' Traumwelt würde eine Weile zu ihrer Realität werden.

Riegel um und drückte die Luke auf.

Auf dem nackten Boden schlief jemand. Bronwen steckte den Kopf durch die Luke

Bronwen stieg die Leiter herunter. Von

um besser sehen zu können. Es war Éadon.

oben rieselte Staub und Heu rhythmisch

Die Wunde auf ihrer Stirn hatte sich ver-

Seite 15

krustet, aber darunter war sie dick und ent-

getragen. Kannst du dich nicht erinnern, wie

zündet. Das Haar der Frau war strähnig und

ich sie benutzt habe?'

verdreckt. Sie hatte anscheinend keinen Gedanken an sich selbst verschwendet. ‚Siehst du sie?' fragte sie Tuachall. Bevor er antworten konnte, schlug Éadon die

Bronwen schüttelte den Kopf. Tuachall rief sie erneut zurück. ‚Du meinst nicht deine Überfälle in den letzten Nächten, oder?'

nahm Bronwen kaum wahr. ‚Es kann nicht sein! Éadon ist durch Maitheas' Traum hindurch gesprungen. Wie hat sie das gemacht?' In ihrer Verwirrung hätte Bronwen den

‚Das waren nur halbherzige Versuche,

zweiten Dolchstoß nicht überlebt, doch

etwas anders zu machen als vor vierzig

Tuachall trat der blonden Frau in die Seite

‚Verschwinde hier!' schrie sie und

Jahren. Nein, das letzte Mal als ich sie

und fing ihren Arm ab. Er riss sie hoch und

stemmte sich vom Liegen hoch. Kauernd

benutzt habe, steckte diese hier', sie hob

warf sie von Bronwen fort. Sofort ging er auf

fixierte sie Bronwen wie ein Raubtier. ‚Du

das Waidmesser, ‚bis zum Heft in deiner

die Attentäterin los, prügelte ihr die Waffen

hast ihn mir schon wieder weggenommen.

Brust. Derth.'

aus den Händen und trat die Messer außer

Augen auf.

Und diesmal wagst du dich sogar zu mir, als

‚Ich bin nicht...' Weiter kam sie nicht,

wärest du im Recht. Weißt du denn nicht,

denn Éadon stieß sich ab und schnellte wie

wer ich bin?'

ein Speer durch die Luft in die Öffnung der

‚Bronwen, komm da weg!'

Reichweite. Éadon blutete aus neuen Platzwunden. Noch immer war Bronwen unbegreiflich, was passiert war. Sie richtete sich auf und

Luke.

Sie ignorierte Tuachall. ‚Nein, dass weiß

Bronwen fiel rücklings und stieß sich den

presste die Hand auf ihre Verletzung. Sie

ich nicht. Ich kenne den Namen, den du

Kopf, als sie vom Bett rutschte. Ein Körper

blutete, weil sie aus einem Traum heraus

heute trägst. Aber das sagt mir nicht, wer du

lag über ihr. Eine fremde Stimme lachte ihr

angegriffen worden war. Dass Éadon ein

gewesen bist.'

ins Gesicht. Eine Klinge stach gegen ihr

Wesen aus Fleisch und Blut war, sah sie.

Éadon zog ihre Waffen aus dem Gürtel.

linkes Schultergelenk und schnitt beim

Doch wie konnte sie einen Traum als

‚Diese Klingen habe ich schon früher

Abprallen durch das Fleisch. Den Schmerz

Brücke zwischen einem Ort der Wirklichkeit

Seite 16

und einem anderen benutzen? Wie konnte

ligt. Er hieb und schlug auf die Frau ein, die

sprachen nur noch von dir und Derth. Von

das sein?

er zuvor entwaffnete hatte, doch ohne Er-

eurer Liebe. Wie sehr ich dich geliebt habe,

Maitheas erwachte und hastete panisch

folg. Er zerschmetterte einen Stuhl an ihr,

hat niemanden interessiert!"

durch die Dunkelheit. "Bronwen? Was ist

ohne dass sie es bemerkte. Dann rief er et-

passiert?"

was, was Bronwen nicht hören konnte. Die

"Ich... du hast mich getötet", stotterte Maitheas.

"Sie ist hier! Sei vorsichtig, Maitheas!"

Welt schien auf das mysteriöse Dreieck zu-

"Aus Verzweiflung! Du bist mir verloren

Tuachall hielt sie in Schach, aber sie war so

sammenzuschrumpfen, das sie gefangen

gegangen. Nicht einmal tot konnte ich dich

verdächtig ruhig. "Sie ist Farg. Du hast sie

hielt.

haben. Sie haben dich mit Derth begraben

damals nicht getötet. Es war genau

"Iona", richtete sich Éadon an Maitheas,

müssen und ständig diese dämliche

umgekehrt. Hörst du, Maitheas? Sie ist Farg

"diesmal will ich dir eine Wahl lassen. Ich

Geschichte erzählt. Warum habe ich bloß

und hat damals Iona und Derth ermordet!

habe mich verändert. Doch ich erwarte,

diesen Brief geschrieben? Ich wollte mich

Dich und mich trifft keine Schuld."

dass du zu mir zurückkommst. Vergiss

vor dem Henker retten, aber so hat es mich

"Unsinn! Ihr seid an allem Schuld!" Éa-

Derth oder Bronwen oder wie immer mein

mehr gekostet als mein Leben. Du bist nicht

don kreischte und plötzlich schlugen grelle

Bruder heute heißt! Komm zu mir, dann wird

einmal meine verstorbene Frau gewesen

Lichtbögen aus ihr heraus. Bronwen fühlte

alles gut."

bloß die Liebe meines Bruders. Ich konnte

sich auf die Beine gehoben. Ihr ganzer Kör-

Bronwen konnte nichts sagen. In ihrem

es schließlich nicht mehr ertragen. Habe die

per kribbelte und alles um sie leuchtete in

Kopf wiederholte sich ständig ein Gedanke.

Messer an einem Versteck vergraben und

gelb-grünem Flackern. Ebenso erging es

Mein Bruder/meine Schwester.

bin dir gefolgt."

Maitheas und Éadon. Zwischen ihnen

"Es geht nicht ohne dich. Beim letzten

spannte sich ein Dreieck aus zuckenden

Mal hat mich meine Wut übermannt und ich

Lichtbahnen. Nur Tuachall blieb unbehel-

habe es bitter bereut. Du warst tot und alle Seite 17

"Was bedeutet das?" wollte Maitheas wissen. "In Derths Schlafzimmer erhängt. Aber

das ist in Ordnung. Ich bin ja wieder hier. Bei dir."

durch das Zimmer aufeinander zu.

ern und Nebel. Er winkte mit beiden Armen,

Bronwen stemmte sich gegen den Sog

um auf sich aufmerksam zu machen, und

Bronwen verstand allmählich, warum

an. Sie hatte keinen realen Widerstand,

Bronwen nickte zum Zeichen, dass sie ihn

Tuachall nichts ausrichten konnte. Zwi-

konnte sich weder fest halten, noch

sehen konnte.

schen Éadon, Maitheas und ihr spannten

irgendwo abstützen. Sie wollte nur unter

Er klopfte auf einen Kasten oder eine

sich mehr als weltliche Bande. Sie waren

keinen Umständen näher an Éadon heran-

Schatulle in seinem Arm. Ein dickes,

aneinandergeknüpft. Bronwen an Ma-

kommen. Doch gleichzeitig kam sie auch

klobiges Etwas, das er aufklappte und über

itheas, weil sie sich geliebt hatten. Ebenso

Maitheas näher, der zwischen den beiden

den Fußboden in die Mitte des Dreiecks

Maitheas und Éadon. Und Bronwen war

Frauen hinundherblickte.

schubste, wo sie gefangen war. Das Licht

"Ich weiß nicht, was ich tun soll..."

fiel herunter und beleuchtete ein auf-

lächerlich unwichtig war da die Frage, wie

Genauso ging es Bronwen. Sie hatte

geschlagenes Buch.

Éadon herkommen konnte. Was sie alle in

trotzallem Mitleid mit der Frau, die versucht

Bronwen konnte den Titel lesen.

diesem Leben zusammengeführt hatte, war

hatte sie zu töten und es schon einmal

'Dualismus. Unvereinbare Pole und die

nur zu offensichtlich. Die Welt jenseits von

geschafft hatte. Egal wie Maitheas sich

Welt zwischen ihnen.' Sie sah auf und

ihnen existierte kaum.

entschied, irgendjemand würde sterben.

begriff, was er ihr mitteilen wollte.

einmal Fargs Bruder gewesen.

Wie

"Und jetzt komm her zu mir, Iona. Bitte!"

Das konnte sie in Éadons Gesicht lesen.

Dem Buch zufolge war die Schöpfung

Die Frau, die einmal ein Doppelmörder

Tuachall sprang am Rande ihres

zwischen Extremen aufgespannt, zwischen

gewesen war, streckte die Hand nach

Bewusstseins auf und ab. Er stand

Hell und Dunkel, Hitze und Kälte oder auch

Maitheas aus. Mit einem Ruck zog sich das

geradeaus vor ihr, doch Bronwen konnte

anderen Gegensätzen. Die Realität spielte

gleißende Dreieck enger zusammen. Die

sich kaum auf ihn konzentrieren. Alles

sich in den Zwischenräumen ab. Die

Menschen an den Eckpunkten schwebten

jenseits der Lichtbarriere versank in Schlei-

Wirklichkeit bildete sich aus Nuancen der

Seite 18

Extrempole und schmiedete diese untrenn-

Unter Éadons Hass wurde der Sog in

hinwegzusehen, als Tuachall um das

bar aneinander. Eines Tages würden die

dem Dreieck stärker. Die Seiten waren

Dreieck herumwanderte. Sie ignorierte

Pole der Welt vom Gewicht der an ihnen

keine anderthalb Schritt mehr lang.

auch die Hiebe, die sie von Éadon

aufgehängten Schöpfung zu einander

"Was soll ich denn tun?"

einstecken musste, und das Reißen an

gesogen. Die Gegensätze würden sich

"Verzichte auf mich! Verzichte auf Éadon

ihrem Haar. Sie blickte bloß in Tuachalls

ausgleichen und die Welt zugrunde richten.

oder Farg! Du kannst keinen von uns

Gesicht, erinnerte sich an die gemein-

Bronwen erkannte, dass zwischen Éa-

haben. Solange auch nur ein Band zwi-

samen Erlebnisse. An den Tag, als sie in

don, Maitheas und ihr der gleiche Dualis-

schen uns dreien besteht, wird es irgend-

Skillen ankamen, an die Reise zuvor, wie

mus herrschte. Die Ereignisse vor vierzig

jemandes Untergang!"

sie bei Sommerwind und warmen Regen

Jahren würden sich wiederholen, wenn sie

"Aber..."

am Meer entlang ritten. Den Duft eines

nichts unternahm.

Bronwen musste bereits Schläge ab-

Kartoffelfeuers bei Sonnenuntergang. Wie

"Maitheas! Hör mir zu! Du musst eine

wehren, so nah war sie an die Mörderin

sie sich kennen gelernt hatten und sie das

Wahl treffen und beide Möglichkeiten, die

herangekommen. Fingernägel kratzten in

erste Mal in das düstere, abweisende

Éadon dir gezeigt hat, sind falsch. Sie..."

ihren Arm und ihre Hände.

Gesicht blickte, dass seitdem ihr Leben

Bronwen bemühte sich das wütende

"Ich werde gleich nicht mehr da sein,

bestimmt hatte. Jetzt sah er ganz genau so

Gebrüll ihrer Widersacherin zu übertönen.

Maitheas! Verstehst du, was du tun sollst?

aus. Gelassen, abwartend wie ein Adler. Er

"Sie sieht nicht die ganze Wahrheit. Sie

Du kannst nur gewinnen, wenn du auf alles

reichte ihr die Hand und zog sie daran aus

hatte nur ihre gierige Liebe, mit der sie mich

verzichtest! Ich liebe dich und will, dass du

dem Dreieck.

oder auch uns beide verbrennen wird. Hörst

lebst. Deswegen muss ich dich verlassen."

Die Wirklichkeit brach in aller Stille über

du, Maitheas? Egal, wie du dich ent-

Bronwen konzentrierte sich wieder auf

sie herein. So wenig sie von Tuachall hatte

Tuachall. Sie bemühte sich über Maitheas

hören können, so wenig drang irgendein

scheidest, es wird wieder Tote geben."

Seite 19

Ton von Maitheas Lippen zu ihnen herüber.

zusammen begrub. Die Gastleute hatten

Tuachall ihr Leben gerettet hatte, zwischen

Dabei konnte Bronwen ihn um Hilfe rufen

sich gewundert und der Rest des Dorfes

die Blumengestecke und verließ Skillen an

sehen. Die Panik in seinen Augen, dass das

nicht weniger, als die Geschichte ihren Lauf

seiner Seite.

Dreieck nun zu einer Linie zwischen ihm

genommen hatte. Doch die Hartnäckigkeit,

und Éadon geschrumpft war, dass er allein

mit der Bronwen darauf bestand, setzte sich

mit seinem Schicksal war, schmerzte sie.

durch. Der Entschlossenheit hinter Er-

Doch sie konnte und durfte ihm nicht helfen.

schöpfung, Verlust und Wundschmerz

Er versuchte den Abstand zu ver-

konnte sich keiner widersetzen.

größern, die ausgestreckten Arme der Frau

Nun blickten Tuachall und Bronwen auf

abzuwehren, die ihn an sich ziehen wollte.

den frischen Erdhügel herunter. Sie

Doch er war halbherzig, unschlüssig und

versuchte einen Abschied zu finden, den

ergab sich schließlich ihrem Locken. Das

sie längst hinter sich gebracht hatte. Außer

gleißende Band flammte auf und hüllte sie

Bedauern empfand sie nichts.

ein. Hier verbrannten sie sich gegenseitig wie Schwefel und Salpeter.

"Hoffentlich können Sie beim nächsten Mal einen Weg finden, sich zu retten. Ich werde nicht mehr bei ihnen sein. Sie

-

Iona und Derth entfernt. Bronwen hatte dafür gesorgt, dass man die beiden

Bjørn Jagnow’s Dualismus ist ein Prequel zum Fantasy-Roman “Wilde Jagd”, erschienen in G.Meyer’s Taschenbuchverlag, ISBN 3-934193-22-6.

Tuachall kehrt nach Jahren der Abwesenheit in seine Heimat zurück und bringt Unbekanntes mit sich.

müssen alleine zurecht kommen." "Wir sind alle mehr als unsere Gegen-

Das Grab lag keine zwanzig Schritt von

-

Etwas, das nach und nach Leben fordert.

wart. Er wird sich an dein Beispiel erinnern, wenn die Zeit dafür gekommen ist." Bronwen legte das Buch, mit dem Seite 20

Beginnend mit dem Tag von Tuachalls Ankunft...