Einleitung
> Was mache ich hier eigentlich?< Rekrut, Armee »Name?« Nun gilt es in jenen Kreisen, mit denen ich Umgang ...
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Einleitung
> Was mache ich hier eigentlich?< Rekrut, Armee »Name?« Nun gilt es in jenen Kreisen, mit denen ich Umgang pflege, als unhöflich, überhaupt Fragen zu stellen ... ganz besonders aber diese. Leider befand ich mich im Augenblick jedoch weit abseits dieser Kreise, und so fühlte ich mich gezwungen, dieser Anfrage zu entsprechen, so unhöflich sie auch war. »Guido.« »Heimatadresse?« »Der Bazar von Tauf.« »Was?« »Der Bazar von ... Oh! Äh ... sagen wir mal ... Kein fester Wohnsitz.« Der Clown, der diese Informationen festhält, verpaßt mir einen bohrenden Blick, bevor er mit seiner Fragerei fortfährt. Ich antworte, indem ich ihm meinerseits meinen unschuldigsten aller Blicke gönne, der, wie jede Geschworenenbank bestätigen kann, von außerordentlicher Überzeugungskraft ist, obwohl ich mich tief in meinem Inneren sehr darüber ärgere. Da ich schlauer bin als der Durchschnitt, hätte ich bedenken müssen, daß ich durch meine Reisen und Abenteuer mit dem Boß zwar an andere Dimensionen gewöhnt bin, daß aber die meisten Leute hier auf Klah noch nie vom Bazar von Tauf gehört haben und das dementsprechend verdächtig finden. Da ich mich
aber gerade darum bemühe, unauffällig zu bleiben, war das nicht gerade die klügste aller Antworten. »Größe und Gewicht?« Bei dieser Frage fühle ich mich schon etwas wohler, denn sie erinnert mich daran, daß ich sagen kann, was ich will, ich werde trotzdem niemals völlig unauffällig sein. Ich bin nämlich das, was man höflich als >große Person< bezeichnet ... oder weniger höflich als langer Lulatschfarbenfroh< sich noch auf unsere Sprache und nicht auf unser Haar bezog! »So, so«, sagt der Hauptfeldwebel und fährt sich mit der Zunge über die Koteletten, »wen haben wir denn da? Sieht so aus, als gehörten wir zum Versuchsprogramm der Armee, mit dem die alte Behauptung überprüft werden soll, daß das einzige, was noch bösartiger ist als ein kämpfender Mann aus Possiltum, eine Frau ist! Ich will die Männer hier ausdrücklich ermahnen, während der Grundausbildung ihre Sprache zu zügeln. Wir haben nämlich eine Daaaame in unserer Mitte!« So wütend, wie die Schürze dreinblickt, wird deutlich, daß sie es nicht gewöhnt ist, als Dame bezeichnet zu werden ... und daß ihr das auch nicht besonders gefällt. Aber Smiley ist noch nicht mit ihr fertig. »Sagen Sie mir, kleine Dame, was haben Sie denn da auf Ihrem Kopf? Falls das irgend etwas sein sollte, was sich darauf geschlichen hat und verendet ist, kann ich nur hoffen, daß Sie geimpft sind, denn besonders gesund sieht das nicht aus!« »Das nennt man >HaarHauptfeld< genannthaben. Anfangen*.« Jetzt erwarte ich, daß die Schürze ihm Widerworte gibt, aber statt dessen läßt sie sich einfach nur fallen, um ihre Liegestütz abzudrücken, als hätte sie die ganze Zeit nie etwas anderes getan ... was ja möglicherweise auch stimmt. Ich weiß zwar nicht, welche Frühstücksflocken diese Mieze regelmäßig futtert, aber sie macht dabei eine deutlich bessere Figur als die Gebrüder Fliege. »Eins ... zwei ... drei ...« Smiley sieht ihr ein paar Augenblicke zu, dann richtet er seine Aufmerksamkeit auf die anderen Gestalten am Boden. »IHR DA l Ich habe fünfundzwanzig gesagt!« Damit meint er natürlich die Brüder. »Wir ... versuchen es ja ... Herr Hauptfeldwebel*.« »ABER ICH KANN SIE NICHT HÖREN! ZÄHLT GEFÄLLIGST LAUT DABEI!!« »Siebzehn ... achtzehn ...« »MAN FÄNGT NICHT ERST BEI SIEBZEHN AN ZU ZÄHLEN!! GEZÄHLT WIRD AB EINS!!! HALTET IHR MICH ETWA FÜR BLÖD?!!« »Nein .„ Herr Hauptfeldwebel! ... Eins ... zwei ...« »Und nun hört mir gefälligst zu, denn das sage ich 9R
jetzt nur ein einziges Mal!« bellt der Hauptfeldwebel und dreht sich zu uns anderen um. »Wenn ich rede, sperrt die Ohren auf und haltet den Mund! Ihr sprecht erst dann, wenn ich euch eine Frage gestellt habe, und dann gebt eine knappe Antwort und haltet danach wieder den Mundl Wenn ich Fragen von euch hören will, sage ich >Noch irgendwelche Fragen?Guido