Ren Dhark®
Sonderband
Die Schwarze Garde
SF-Roman von
Michael Nagula
nach einer Idee von
Hajo F. Breuer
HJß
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Ren Dhark®
Sonderband
Die Schwarze Garde
SF-Roman von
Michael Nagula
nach einer Idee von
Hajo F. Breuer
HJß
Ein Verzeichnis sämtlicher bisher erschienenen und lieferbaren REN DHARK-Titel und -Produkte finden Sie auf den Seiten 191 und 192.
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l. Auflage HJB Verlag & Shop KG Postfach 22 01 22 56544 Neuwied Bestellungen und Abonnements: 02631-354832 02631-356100 Fax:02631-356102 www.ren-dhark.de © REN DHARK: Brand Erben Herausgeber: Hajo F. Breuer Titelbild: Ralph Voltz Druck und Bindung: Wiener Verlag Ges. m.b.H. © 2001 HJB Verlag REN DHARK und HJB sind eingetragene Warenzeichen Alle Rechte vorbehalten ISBN 3-930515-82-2
Vorwort
Wie gewinnt man eigentlich Kriege? »Ganz einfach«, werden Sie sagen, »man schaltet den Widerstand des Feindes aus und besetzt sein Land.« Theoretisch ja. Praktisch ist das fast unmöglich, je höher der technologische Stand beider Seiten wird. Schauen wir nur einmal in die Geschichte: Ende 1944 stand noch kein feindlicher Soldat auf deutschem Boden, obwohl das Land in Trümmern lag. Und um das ausgeblutete, geographisch doch eigentlich recht kleine Deutschland endgültig niederzuringen, waren mehr als zehn Millionen Soldaten nötig. Auch Japan war zerschlagen und kapitulierte trotzdem erst an gesichts des drohenden Schicksals vollständiger atomarer Verwü stung. Nordkorea konnte schon nicht mehr besetzt werden, und in Vietnam erlebten die Amerikaner trotz gewaltigen Einsatzes von Menschen und Material ein vollständiges Desaster. Auch der Irak wurde nicht besetzt, weil trotz absoluter Luftüberlegenheit die Verluste der Alliierten nicht kalkulierbar waren. Wie schwer muß es da erst sein, einen Krieg der Zukunft zu ge winnen? Denn Feindplaneten kann man kaum erobern, man brauchte dazu Heere in Milliardengröße. Das wurde auch der Führungsmannschaft der Erde klar, die ab dem Jahr 2051 immer wieder in interstellare Kriege verwickelt wurde. Man hatte nicht genug Soldaten, um feindliche Planeten einfach zu besetzen. Was man daher dringend brauchte, war eine Elitetruppe, die fremde Welten angriff, an strategischen Punkten rasch und hart zuschlug und sich danach wieder zurückzog. Diese Truppe galt als eines des bestgehüteten militärischen Ge heimnisse Terras - bis zum Januar 2058, als Die Schwarze Garde erstmals zum Einsatz kam. Wie dieser Einsatz gegen die Grakos verlief, das können Sie im soeben erschienenen REN DHARKBand mit dem Titel »Sonne ohne Namen« nachlesen. Der vorliegende Sonderband hingegen schildert den Aufbau dieser Truppe und die schier übermenschlichen Strapazen, denen sich jeder einzelne Gardist unterziehen muß... Geschrieben wurde der folgende Roman von Michael Nagula, 3
den ich herzlich im Team begrüßen darf. Wie klein die Welt doch ist: Mein erster Profi-Auftrag war die redaktionelle Betreuung der Condor-Marvels ab 1980. Herausgegeben wurden sie von Wolf gang M. Biehler, der 1966 einige der Autoren für die erste REN DHARK-Reihe vermittelte. Als ich mich Anfang 1983 von Biehler und Condor trennte, wurde Klaus Strzyz mein Nachfolger bei den Marvels. Und ihn wiederum löste Michael Nagula ab, der nun zum Kreis der RD-Autoren gestoßen ist. Wie gesagt, die Welt ist klein... Klein sind auch die Preise, die der HJB-Verlag für seine Pro dukte verlangt. Klein und seit langem unverändert, denn schon der erste RD-Sonderband kostete genau wie dieser (der zwölfte) 19,80 DM. Und auch die nächsten beiden Sonderbände werden diesen Preis halten. Doch ab Januar 2002 zwingt uns der Staat dazu, alle Preise auf Büro umzustellen. Die Kosten für die Umetikettierung, die Umstellung von Programmen und Frankiermaschinen sind so hoch, daß wir sie nicht einfach durch eine gesteigerte Produktivität auffangen können. Deswegen werden alle Sonderbände - auch die älteren - ab dem 1. Januar 2002 10,50 € kosten. Das entspricht einem neuen Preis von 20,54 DM und somit einer Erhöhung um 74 Pfennige oder 3,7% über einen Zeitraum von fünf Jahren. Damit liegt die reale Erhöhung weit unter ein Prozent pro Jahr und noch weiter unter der allgemeinen Teuerungsrate. Trotzdem werden kostenbewußte RD-Leser ihre Sonderband-Sammlung bis zum Ende dieses Jahres ergänzen, denn solange die DM noch offizielles Zahlungsmittel in Deutschland ist, solange bleiben wir auch dem alten Preis verbunden! Jetzt aber genug der unliebsamen Themen. Tauchen Sie ein in die spannende Welt von morgen und machen Sie sich bereit für Ihren Eintritt in Die Schwarze Garde! Giesenkirchen, im April 2001 Hajo F. Breuer
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Herbst 2056 Marschall Bulton stürmte wie ein wilder Stier durch den Flur. Ihm klang noch Trawisheims Bemerkung in den Ohren. Er hatte Zeit! Jetzt hatte er Zeit für ihn! Als wäre Bulton ein x-beliebiger Gernegroß, der sich ganz hinten in der Schlange anstellen mußte, um eine Audienz beim Stellvertretenden Commander der Planeten zu bekommen. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre ihm durchs Vipho hindurch ins Gesicht gesprungen! Teufel auch, er war für die Terranische Raumflotte verantwortlich und hatte ein Recht darauf, Trawisheim jederzeit zu sehen. Schließlich sog er sich die Dringlichkeit seines Anliegens nicht aus den Fingern! Er bog um die Ecke und wollte gerade in Trawisheims Vorzimmer stürmen, als die Tür aufging und er fast gegen den Mann geprallt wäre, der sich verabschiedete. Farnham. Brigadegeneral Christopher Farnham. Bulton war so verdutzt, daß er abrupt stehenblieb und den großen, drahtigen Mann mit dem Bürstenhaarschnitt einfach in die andere Richtung davongehen ließ. Nun, der Gute war zwar auch nicht mehr taufrisch - aber das war eindeutig Farnham! Er wollte schon hinter ihm hereilen und ihn fragen, ob er einen alten Kameraden nicht mehr erkenne, als er Trawisheims Hand auf seinem Arm spürte. »Schön, daß Sie gleich kommen konnten, mein Freund«, sagte der Mann, der in Ren Dharks Abwesenheit dessen Amtsgeschäfte auf der Erde führte. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie vertrösten mußte, aber seit die Ringraumer aufgetaucht sind, geht es in meiner Abteilung drunter und drüber.« »Wem sagen Sie das«, seufzte Bulton und ließ sich von Trawis heim in sein großzügig eingerichtetes Büro führen. Vor einem mächtigen Eichenschreibtisch stand ein Syntholedersessel mit 5
Rollgestell. Auf eine entsprechende Geste hin nahm Bulton äch zend darin Platz, dann beugte er sich gespannt vor. »Dürfte ich wohl erfahren, was Sie mit einem Brigadegeneral des Raumkorps zu besprechen hatten?« Henner Trawisheim blickte ihn erstaunt an. Dann setzte er sich ebenfalls, legte ein paar Akten zusammen und verstaute sie in einer Schublade. »Keine Sorge, verehrter Marschall, Ihre Zuständigkeit wird nicht angetastet. Die Flotte ist und bleibt Ihr Ressort.« Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und legte die Fingerspitzen aneinander. »Also, was ist so dringend, daß es nicht auch per Vi pho zu klären gewesen wäre?« Ted Bulton lehnte sich in dem schweren Syntholedersessel zu rück und warf einen Blick durch die Panoramascheibe auf die Sil houette von Alamo Gordo mit den Spitzen und gewaltigen Wohn kugeln der Stielbauten, in denen sich die letzten Strahlen der un tergehenden Sonne brachen. »Ich weiß, es wird bei Ihnen nicht auf besondere Gegenliebe stoßen, Trawisheim, aber ich habe einen Anschlag auf Ihren chro nisch ausgetrockneten Geldbeutel vor.« Trawisheim hob die Augenbrauen, dann lehnte auch er sich zu rück und bedeutete Bulton, weiterzusprechen. »Wir sind gerade zweimal nur um Haaresbreite um einen Krieg herumgekommen, nicht wahr? Erst tauchen diese riesigen Rateken auf, landen einfach frech auf Cent Field und wollen den > Schutz< der Erde übernehmen. Mafiamethoden! Wenn sie von ihrem komi schen Dara nicht wieder abberufen worden wären, hätten wir hier jetzt drei Meter große Birnenschädel als Besatzer. Und als wäre das nicht genug, tauchen wie aus heiterem Himmel auch gleich noch Tausende von Ringraumern im Sonnensystem auf und lassen eine Ast-Station nach der anderen verglühen. Wir können von Glück reden, daß sie vor ihrem Angriff auf die Erde wieder in den Hyperraum abgeschwirrt sind - auch wenn wir den Grund dafür bis heute nicht kennen.« »Bloß ein Drittel der Streitmacht ist wieder >abgeschwirrt