Scan by Schlaflos Zu diesem Buch Michael A. Stackpole zählt spätestens seit seinem Zyklus »Düsterer Ruhm« zu den erfolg...
82 downloads
411 Views
1MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Scan by Schlaflos Zu diesem Buch Michael A. Stackpole zählt spätestens seit seinem Zyklus »Düsterer Ruhm« zu den erfolgreichsten FantasyAutoren. Weltweit verfolgten die Leser die Schlachten gegen die Nordlandhexe Kytrin und die Jagd auf die legendäre Drachenkrone. Jetzt lüftet Stackpole eines der berühmtesten Geheimnisse des »Düsteren Ruhms«: Was geschieht wirklich in jenen Nächten, in denen die Bewohner Okrannels zum Träumen in ihre Heimat kommen? Doch nicht nur von dieser, sondern auch von anderen düsteren und phantastischen Welten berichtet der vorliegende Band. Ein unentbehrlicher Schatz für alle Stackpole-Fans! Michael A. Stackpole, geboren 1957 in Wausau/Wisconsin, studierte Geschichte an der Universität von Vermont. Der bekannte Fantasy- und Science-Fiction-Au-tor schrieb neben seinem Zyklus »Düsterer Ruhm« zahlreiche Romane zu Serien wie »BattleTech« und »Star Wars«. Überdies entwickelt er erfolgreich Computerspiele. Stackpole lebt und arbeitet heute in Arizona. Weiteres zum Autor: www.stormwolf.com
Michael A. Stackpole
DIE NACHT DER DÜSTEREN TRÄUME DAS LETZTE GEHEIMNIS AUS DEM REICH DER DRACHENKRONE Aus dem Amerikanischen von Reinhold H. Mai Piper München Zürich Von Michael A. Stackpole liegen bei Piper Boulevard vor: Zu den Waffen! Düsterer Ruhm 1 (9121) König der Düsterdünen. Düsterer Ruhm 2 (9122) Festung Draconis. Düsterer Ruhm 3 (9123) Blutgericht. Düsterer Ruhm 4 (9124) Drachenzorn. Düsterer Ruhm 5 (9125) Der große Kreuzzug. Düsterer Ruhm 6 (9126) Die Macht der Drachenkrone. Düsterer Ruhm 7 (9127) Die Nacht der düsteren Träume (9146) Deutsche Erstausgabe April 2006 © 2005 Michael A. Stackpole Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Perchance to Dream«, Five Star, Waterville/Maine 2005 © der deutschsprachigen Ausgabe: 2006 Piper Verlag GmbH, München Umschlagkonzept: Zero, München Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München Umschlagabbildung: Brom Autorenfoto: Michael C. Pearo Satz: Barbara Herrmann, Freiburg Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN-13: 978-3-492-29146-0 ISBN-10: 3-492-29146-5 www.piper.de Für Dr. Jack Murray In dankbarer Erinnerung an irischen Whiskey, republikanische Lieder und jede Menge Spaß Inhalt Einleitung Die Nacht der düsteren Träume Die Krells von Tancras Moor Sei mein Zuckerschnäuzehen
Der Tipp Einfach zauberhaft Die Parker-Panik Windtiger Giri Unter Toten ... Auf den Gedanken kommt es an Asgard Unlimited Der Hirte Das letzte Geschenk Kid Binary und die 2Bit-Bande Das Greenhorn Anhörung Copyrightvermerke Einleitung Ich werde diese Einleitung recht kurz halten, weil ich zusätzlich kurze Einführungen zu jeder einzelnen Geschichte in diesem Band geschrieben habe. Mir ist bewusst, dass die Einführungen ebenso wie dieser Text hier Ausdruck einer gewissen Selbstverliebtheit sind. Ich persönlich finde es immer wieder faszinierend, wenn sich Schriftsteller über ihre Geschichten auslassen, und ich kann nur hoffen, dass es anderen ebenso geht. Sollte dies für Sie nicht zutreffen, blättern Sie schnell weiter. Als ich aufwuchs, war der Weg zur Veröffentlichung und einer Karriere als Fantasy- und/oder Science-FictionAutor bereits vorgezeichnet. Man begann mit dem Verfassen von Kurzgeschichten. Sobald man es geschafft hatte, genug davon zu veröffentlichen, fand sich jemand, der anbot, sie in einer Anthologie zu sammeln. Verkaufte sich diese Anthologie einigermaßen anständig, durfte man mit einem Auftrag für einen Roman rechnen - wahrscheinlich angesiedelt in einer der Welten aus den Kurzgeschichten. Sobald sich die Romane verkauften, war man etabliert. Das Ganze klingt recht simpel, auch wenn es einige Arbeit voraussetzte. All das änderte sich Mitte der achtziger Jahre, als es leichter wurde, einen Roman zu verkaufen als eine Kurzgeschichte. Die Leser verlangten nach längeren Texten, die Auflagenzahlen der Kurzgeschichtenmagazine sanken und der Markt für kürzere Arbeiten trock9 nete aus. Und dieses Buch, das früher die Schwelle zu einer Karriere als Romanautor dargestellt hätte, wurde nun erst nach einer Reihe von Romanen möglich. Was ich am Verfassen von Kurzgeschichten besonders liebe, ist die Tatsache, dass sie es ermöglichen, eine ganze Reihe unterschiedlichster Welten zu besuchen. Die Arbeit ist ebenso schwer wie die an einem Roman, nur kürzer. Roger Zelazny pflegte zu sagen, das Schreiben einer Kurzgeschichte sei im Grunde nichts weiter als das Schreiben des letzten Kapitels eines Romans. Er hat insofern Recht, als der Autor das ganze Drama des Romans in diesen kleinen Text packen muss, und um dies zu schaffen, muss er auch noch den Aufbau und die Charakterisierung mit einflechten. Ich war einmal auf einer Literaturtagung, auf der ein Redner erklärte, bei einer Geschichte von mehr als 25 Seiten »erwartet der Leser wirklich ein Resultat«. Ich gebe zu, ich habe mich laut darüber mokiert – soweit es mich betrifft, geht es bei jeder Arbeit um das Resultat, ohne Rücksicht auf den Umfang. Die Geschichten hier variieren in der Länge von etwa einem Dutzend Seiten zu über sechzig, und jede einzelne hat ein Resultat. Die Art des Resultats ist unterschiedlich, aber es gibt eins. Noch etwas macht an Kurzgeschichten Spaß. In diesen kürzeren Stücken lässt sich Humor einbringen und auch durchhalten, was in einem ganzen Roman nahezu unmöglich ist. Auch die dramatische Handlung ist konzentrierter. Die ganze Energie des Autors ist auf einen Punkt, zu einem Zweck konzentriert, und das macht Kurzgeschichten zum Espresso der Fiktion. 10 Ich hoffe, Ihnen gefällt, was Sie hier vorfinden. Es ist eine bunte Mischung aus allen Stadien meiner Laufbahn. Ich habe gerade diese Geschichten ausgewählt, weil mir jede einzelne am Herzen liegt. Ich hoffe, Ihnen wird es ebenso gehen. Michael A. Stackpole Scottsdale, Arizona Die Nacht der düsteren Träume wurde speziell für diese Anthologie geschrieben. In den Romanen der Saga »Düsterer Ruhm« erfahren wir, dass unter den im Exil lebenden Einwohnern Okrannels die Sitte aufgekommen ist, für eine Nacht auf den Heimatboden zurückzukehren, um dort einen möglicherweise prophetischen Traum zu haben. Diese Geschichte dreht sich um Alexias Traumjagd und alles, was sich daraus ergab. Die hier beschriebenen Geschehnisse wurden in den Romanen zwar erwähnt, bisher aber noch nie näher beschrieben. Die Nacht der düsteren Träume Eine Geschichte aus dem Reich der Drachenkrone
»Nein, Cousine, mein Entschluss steht fest. Ganz gleich, wie sehr man mich bittet - ich werde dich nicht heiraten.« Prinzessin Alexia drehte sich im Sattel um und schaute Mikhail durch einen Schleier aus Regentropfen an. »Du willst mich nicht heiraten?« Er schüttelte den Kopf. Von den durchnässten schwarzen Locken flogen Wassertropfen in alle Richtungen davon. »Nein. Nichts gegen dich, versteh mich nicht falsch. Du bist groß und wirklich hübsch, sogar schön, und du wirst sicher noch schöner werden. Und auch 12 wenn manch einer sagt, dass du dich seltsam benimmst, weil du bei den Gyrkyme aufgewachsen bist, für mich spielt das keine Rolle. So seltsam bist du gar nicht.« Alexia runzelte die Stirn und hätte ihm fast einen Fausthieb mitten auf die Brust versetzt. Selbst wenn er nicht auf einem Pferd saß, war Mikhail erheblich schwerfälliger als Perrine oder die anderen Gyrkyme, mit denen sie befreundet war. Sie wären dem Hieb ausgewichen, ohne auch nur eine Daunenfeder zu verlieren. Mikhail aber wäre aus dem Sattel gestürzt und im Schlamm gelandet. »Dann gibt es da noch diese Geschichte mit den Kriegerinnen, Cousine, die manchem gefällt, anderen aber äußerst fragwürdig erscheint. Dein Vater mag gewünscht haben, dass du eine Kriegerin wirst, und Urgroßtante Tatjana betrachtet es sogar als unsere Rettung. Sollte ich dich aber heiraten, dann nur, damit du für Okrannels Zukunft Kinder gebierst.« »Unsere Nation hat keine Zukunft, wenn ich sie nicht befreie.« Mikhails braune Augen funkelten schelmisch. »Ah, du hast genau ins Herz des großen Rätsels getroffen, das die Ältesten so umtreibt.« Gemeinsam blickten sie entlang der Straße zurück. Mikhails Vater, Großherzog Valeri, saß stolz im Sattel, dem Regen und seiner kleinen Statur zum Trotz das Haupt hoch erhoben. Wie Mikhail trug er das Haar einem Dekret des Thronzirkels gemäß lang, als Zeichen der Trauer über den Tod Prinz Kirils, seines Bruders und Alyx' Vater. Weiße Haare sprenkelten das Grau von Haupthaar und Bart und Wasser glitzerte auf seinem 13 Schnauzbart. Der Großherzog lächelte, als er ihre Blicke bemerkte. Er war stolz auf sie und seine Mission, und das schlechte Wetter konnte dieses Gefühl nicht dämpfen. Als sie sich wieder umdrehten, sah Alyx ihrem Vetter in die Augen. »Mischa, du hast mir sämtliche Gründe dafür aufgezählt, warum es dir nichts ausmachen würde, mich zu heiraten. Aber du hast immer noch nicht gesagt, warum du es nicht tun willst.« »Dafür gibt es zwei Gründe.« Er grinste sie an und strich sich über die Ansätze seines Kinn- und Schnurrbartes, als wären sie schon lang und prächtig. »Erstens herrscht unter den Exilokranern in Yslin schon mehr Inzucht als genug. Manchmal gebärdet sich der Kronzirkel geradezu wie ein Verband von Pferdezüchtern, so, wie er Stammbaum und Temperament vergleicht. Die Götter mögen verhüten, dass sich jemals einer verliebt. >Ehen schließt man aus Liebe zu Okrannel, nicht aus EigennutzSie ist jetzt deine TochterLesezeichen