Paul Gamsjäger
Dialektsammlung Gosauer Mundart Gosauer Geschichte Gosauer Fotos 2.650 Mundartwörter
Arovell Verlag Gosau am Dachstein 2010
Paul Gamsjäger, Dialektsammlung Gosauer Mundart, Gosauer Geschichte, Gosauer Fotos ISBN 9783902547231 - Buchnummer h23 Alle Rechte vorbehalten! Arovell Verlag Gosau Salzburg Wien November 2010 Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Die Rechte für diese Texte und Bilder liegen beim © Arovell-Verlag Gosau-Salzburg-Wien, Vordertal 660, A-4824 Gosau. Verlagsgründung 1991. Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten! Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk, auch nicht Teile daraus, weder reproduziert, übertragen noch kopiert werden, wie zum Beispiel manuell oder mit Hilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopieren, Bandaufzeichnung und Datenspeicherung. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz. Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Coverfoto von Paul Jaeg. Satz: Arovell. Gedruckt auf umweltfreundl. Papier.
Dialektsammlung
Gewidmet meiner Frau Ulrike, die mich bei diesem Buchprojekt intensiv unterstützt hat.
Folgenden Personen gilt der aufrichtige Dank. Sie haben mir geholfen, die Wörter für meine beiden Dialektbücher zusammenzutragen, sowie Fotos beigesteuert. Fasl Gudrun, Gamsjäger Liesbeth, Gapp Leopold, Höll Grete, Hubner Otto, Kalß Friedi, Kressl Johanna, Laimer Eva, Lechner Franz, Neissl Alois, Nutz Monika, Pilz Helmut, Posch Dora, Posch Franz, Reiter Franz, Schweighofer Resi, Urstöger Grete, Windhofer Anna... sowie viele, viele andere, die ich gar nicht alle aufzählen kann. Herzlichen Dank! Paul Gamjäger Gosau, am 1. 12. 2010
Liebe Dialekt-Freunde! Der Dialekt (es ist nun schon mein zweites Dialekt-Buch) ist mir seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Mein Vater Josef Gamsjäger (Gosau Nr. 131, später Gosau Nr. 206; heute Volksbankgebäude) hat Zeit seines Lebens – er war Revierjäger – im Winter Gelegenheitsgedichte und Lieder in Mundart verfasst und sie bei Hochzeiten, Taufen, Familienfeiern in ganz Gosau vorgetragen, zum Teil begleitet mit seiner Gitarre. Später kamen Sprachwissenschaftler aus Salzburg und befragten ihn tagelang, ich durfte mithelfen und mitschreiben. Anschließend verlegte ich 10 Jahre lang die örtliche Zeitschrift PRO, in der ich viele Mundartwörter aus der Sammlung meines Vaters brachte und in den 1980-er Jahren erarbeitete ich mit den Schülern und Schülerinnen der Gosauer Hauptschule etliche Mundartlisten und ließ sie vervielfältigen. Nun liegt das neue Buch auf, Titel „Dialektsammlung“, erschienen im Jahr 2010. Mein 1. Dialektbuch trägt den Titel „gosingerisch“ und erschien im Jahr 2009. Es war innerhalb von zwei Wochen ausverkauft. In diesem 2. Dialektbuch gibt es wesentlich mehr Dialektwörter als im ersten, aber der hintere Teil „Deutsch-Dialekt“ wurde weggelassen, um mehr Raum für alte Fotografien zu bekommen. Viel Freude mit diesem Buch wünscht Paul Gamsjäger
Anmerkungen Zum dunklen „a“: Ich habe mich, nach etlichen Rückfragen bei der Bevölkerung, doch für das Ringerl-a (å, Å) entschieden, obwohl es in vielen Dialekt-Büchern nicht mehr aufscheint. Beispiele, in denen das A verschieden dunkel ausgesprochen wird: Håcht (harter Schnee), kåst (kannst), håst (hast). Zu den Sprechpausen: Der rechtshängende Apostroph bedeutet kurze Sprechpause. Das „h“ wird leicht hörbar. Beispiel: Bua´hn = Buche; oder mit kurzem Absetzen: Nu´l = Nudel. We´it = Welt. Die Schreibung ist schwierig; manche Gosauer sprechen einige Wörter verschieden aus: drifin/trifin (schwatzen), Sempf/Semf (Senf), båtzn/påtzn (verpatzen), groit/kroit (ungern hergegeben), glanggln/klankln (baumeln), usw.; meistens wurden beide Versionen aufgenommen. Sehr schwer ist es zB bei Di´l/Ti´l (Tür), es wird nämlich eindeutig mit d gesprochen, auch Wörter wie lötz (unwohl fühlen usw.) sind schwer zu schreiben, liegt doch der Vokal zwischen ö und e. Vorschlag: Notfalls ältere Einwohner fragen, die wissen das genau!
Gosau-Liad Es gibt jo nua oa Gosautoi alloa, vom Koimberg bis zum Dachstoa, da kånnst ja frei die gånze Welt ausgehn, so findst as nirgends mehr so scheen!
Die Buam, die håm bei uns an frischn Muat, die Madln san wia Milch und Bluat. Die Liab und Treu, die stirbt bei uns nit aus, sie ist jå gråd im Gosautoi zuhaus.
Und Bua, wånns dir im Gosautoi nit gfoit, dann Freundal, Freundal druckst di boid. Und wånns da gfoit, åft gibst an Handschlag ei, soist a a echter Gosautåler sei“
Das 1. Buch 2009 „gosingerisch“ erschien im November 2009, 2.300 Gosauer Ausdrücke. Mundart-Deutsch, Deutsch-Mundart. Mit einigen Fotos im Anhang. ISBN 9783902547224 - Buchnummer h22. Arovell Verlag. Diese Buch ist vergriffen und wird auch nicht wieder aufgelegt. Das 2. Buch 2010 „Dialektsammlung“ erschien im November 2010. 2.650 Gosauer Ausdrücke. Vorne: Mundart-Deutsch, Hinten: Kurze Texte u. alte Fotos. ISBN 9783902547231 - Buchnummer h23. Arovell Verlag.
MUNDART - DEUTSCH
A
A
a a boa Zgwetschti
auch Papiergeld (nicht viel) (zerquetscht) Ohrwurm (Insekt) Zöpferl (rund um die Ohren der Frau) Jauche (Odl) Ohrringe (Ä´l und Khäng/Gehänge) Großmutter Großvater schneefrei abbeuteln abbilden fotografieren (abbilden!) abbinden Abend Fleisch v. Knochen entf. vollgegessen, satt (pampfen) abbraten jausnen (Arbeiter; Brettljause)
Ä´lschliafa Ä´hlstielan - Ä´hlstie'l Å´l (dunkles å) Ä´lkhäng A'l Ä'l aba åbeidln åbidln åbidln åbindtn Åbnd åboaln åbombft åbrådn åbrettn
(Ahnin) (Ähnl)
(Omd)
9
åbrökin åbumpn åbussln Åcht Åcht ächtens ächter ächti åchtla åchtla achtling achtling håm
(håbn)
Ächtn Ächtöpfi (ö/e) Ächtöpfikrestl Ächtöpfischmoan ådagln Adal Adalan ådaman ådaman ådöcht ådrah åfån åfi'n aflig Åfoi åfrettn (sö) åftad 10
abbröckeln betteln küssen Ende (des Sees, der Höhle) Ort erstens erster erste komisch, extra (e is åchtla) eigenartig, dös is åchtla, mia wiacht gonz åchtla rückwärts (achtling gehn) zurückhalten (zB den Hörnerschlitten am steilen Hang) Erde Kartoffel Kartoffelspeise Erdapfelschmarren bemalen Äderchen (Einzahl) Äderchen (Mehrzahl) aufgebracht sein abhauen, weglaufen (polternd und eventuell zornig) angedörrt, angebrannt (Reindlboden) verkaufen (mit Schmäh) abfahren (zB von der Alm) anfüllen reizbar, angerührt Abfall abmühen (sich) nachher, danach
ågast ågehn (bo da Mauan) ågeit - ågöt åghaut åghoitn åglacht ågön ågön ågschai ågscheiacht ågstå´ld ågstöt ågstöt Åhån Åhång åhawig åheitln åheitln åhi åhi
åhabig
åhidirigln ahigeh åhigeh (dunkles a) åhihau (o/a) åhimin
abgescheuert abprellen (an der Mauer) abgeglitten (zB mit der Hacke) weggelaufen anbehalten abgeleert, den Wagen ausleeren, die Ladung ableeren; e is scho åglacht abrutschen (abgellen) abgellen drausgebracht, drausbringen (måch mi nit ågschia); weg vom Geschehen, gschiacht. abgescheuert abgestadelt, abgehaust (Stadel!), (abgestadelt!) abgestellt, hingestellt Fehler gemacht (håst wås ågstöt) Ahorn (zwei dunkle, aber verschiedene a!) Schneereste auf den Bäumen anhänglich (lästig) häuten abhäuten (nach Sonnenbrand) hinunter hinunter (andere sagen owi oder åbi) runtermachen hineingehen hinuntergehen hinunterwerfen anhimmeln 11
åhiplågn åhitoa åhom åhösln åhösln Aidan aiman Aizerl Akahoi åkem
(host wos å )
åkradig akrat åkriacht ålan ålåndna ålegn åleitig ålemig åloan åluxn Åmadl ament Åmessn åmizn Ånamirl ånt toa 12
(reines a)
abplagen sich sorgen, sich grämen (tua di nit åhi!) tragen (Kleidung) anziehen (die Hose) ausziehen (die Hose) Balkon auf die Alm gehen Kleinmenge Alkohol abkommen (åkhem), zB vom Weg; oder: då is scho long åkem (schade ists!) lästig (beim Anbandeln) akurat - akrat kimt a (ich hätte es nicht geglaubt) angerührt, leicht eingeschnappt abladen Spreize machen (Brett vom Steher zur Erde, anlandnen) bekleiden ableitig (bei steiler Hangfläche), von: Leitn grausig, nach nichts schmeckend, schiach anlehnen abbetteln (mit Schmäh!) Mahd (die dritte, die kleine) vielleicht Ameise atmen Annemarie seelisch tut es weh (es tuat ma
Antal åpaschn åpatzn åpfrema åpöwin åpumpn Årama årausching åribin åristn åschnoin åschoassln åseihn Äser Aserer (reines a) äsig (ä/e) åsomin åspeckn assat åstaum åstempin åsterim åstoma åteifin åtoa åtrenzn auf d´Händ auf oan Siez
ånt) Entchen abhauen (weglaufen) bekleckern anpreisen anpöbeln anschnorren Abräumen (den Tisch) rauschig machen, zureden und überreden abreiben abrüsten anschnallen abwimmeln abseihen Maul beim Hirsch Misthaufen, großer weinerlich (Kind: es is äsig) absammeln abnehmen äße; wån er do mära assat! abstauben abstempeln absterben abstammen wegflitzen passieren, ist mir passiert (antun) (dös håts ma åtå) anjammern bar (Cash) in kurzer Zeit zusammenessen;i iss ois auf oan Siez (in 1 Satz) 13
aufbuh´ln aufdenkn aufdrah aufdraht aufdrösln aufentlain aufentlein auffa´ln (reines a) auffi aufgeigna aufgschmissn sei aufhåm aufhän aufhussen aufkächt aufkrempid aufkrim auflåna aufpappin aufschreim auftoa aufwächtn aufwåxn aufzön aufzwicken Augnend ausbeidln ausboa´ln ausda´ln 14
aufregen,(schreiend) – buh´l di nit so auf! sich erinnern (wån i aufdenk...) empören (sich) ekstatisch, in Hochform entwirren (Wollgarn) auftauen enteisen (zB das zugefrorene Wasserrohr) auffädeln hinauf geigenspielen (Wirtshaus) ratlos sein aufhalten aufhören (ä = reines ä) aufhetzen aufgehört (ä=reines ä); s regna håt aufkächt aufgekrempelt (zB Hut) aufgerieben (den Boden, mit dem Bomfetzn), aufgriem aufladen eingeben (Speise) notieren öffnen aufwerten aufwachsen aufzählen brautschauen Geweihspitz, unterster ausbeuteln ausbeinen (Fleisch/Auto) verhöhnen, tadeln
ausda'ln ausdea't ausdöcht ausduri ausfratschln ausgleiacht auskhai auskön auskön auslöffin ausprowian Ausputzn ausraum aussigeh auswoaddn
(ö/e) (Ausweißna)
Åwächt åwächt Åwächt - Ånwächt Åwaglaum Åwahoin åwåschn awech, awecht (reines a) åweiftln åzan åzad åzeal´n
verspotten ausgedient (Gerät) ausgedörrt hinaus (zB aus dem Tal fahren) ausfragen ausgeleiert ausschütten auskehren auskehren auslöffeln ausprobieren Frühjahrsputz ausrauben verlassen aufbrechen, ausweiden, (den Hirsch) Innereien entnehmen Anwert, dös hat koan Åwächt! Anwert, Wert (zB ein Mensch) Anwert, Wertschätzung Aberglaube Insekt abwaschen verdreht, verkehrt (zB Handfläche) abwimmeln, ihn nicht anhören, sich wegdrehen schneller arbeiten (als bisher) gearbeitet, rasch (hiaz håt a åzad!)) anstreifen (ågeh!), ich bin da angegangen(!), kurz berühren 15
B
B
Bä´l Bä´l båchn Båcht Båcht Bäck badln (reines a) Bådwon båfin båfuaß Baga Bågagg
Käfer Insekt, Käfer (bä´ln=kriechen) backen Bart Bart Bäcker baden ( zB in der Holzwanne) Badewanne rauchen barfuß Bagger Bahngagg; ein Mann, der seinen Eisstock nur die halbe Bahn rausbringt Gesindel Bahn (kleine), zB Eisbahn, Eisenbahn Böhnchen oder kleine Stücke (zB Scheißbohnen von der Geiß) barhäuptig, ohne Hut oder Kopftuch (beim Ausgehen); sie geht båhap eikaufn Bauch Lärm (unnötiger); måch koan Bahöi Unsinn Baum Harz (Baumpech) dickhäutig (dicke
Bagasch Bah´l Bäh´ln
- Bäh´lan
båhap Båhendlfriedhof Bahöi Balawatsch Bam Bambeh bamhackig 16
bån banig Bäntåtzn Bårim Barras Båscheiß båschn - påschn Basl Båst Batschalan (mit a oder å) Båtscherl Båtschn Batzei Båtzer Båtzn båtzn batzn (reines a) (schneebatzn) Bauanschneiza Bauduttei Bauxerl Bazei Be be be´ín
(reines e) (ä/e)
Handflächenhaut vom Harz) baden. Dunkles å, wie Hå (Haare) unruhig Korallenpilz (ähnlich einer Bärentatze) Barren/Futtertrog Militär Bahngagg; ein Mann, der seinen Eisstock nur die halbe Bahn rausbringt klatschen Cousine (Base) Geweihhaut Haus-Schühchen Kind (unbeholfenes) Hausschuhe Ding (kleines) Person (Fehler machend) Klumpen klecksen schneien (mit wässrigen Flocken) Schneuzer ohne Taschentuch Bauchnabel Hunderl/Kinderl Stück, kleines (a Bazei Fleisch, Schnee usw.); gråd no a Bazei is då Bär; da kimt a Be (sprechen wie Tee) ätsch! helele! ausda´ln; verspotten bellen 17
Be beaggad Bedla Bedstatt begl'n (ä/ö) Bei Beichei Beidl beidln Beigl (Karwoche) Beischl Beivogl Bempalzug benzn Bergfex Berikoivari besln Bezi Bi Bi´l biaha Biahei Biahi Biandl biaschtln biaschtln Biasl Biawalan Biawei bichtln Bichtn Bidlmaschin 18
Pech; so a Be (Pe) (eher mit B!), Harz oder Unglück widerspenstig, grob Lippenherpes Bettgestell bügeln Biene Bäuchlein Beutel niederringen, rütteln Beugel Beuschel Biene Zug (langsamer; Nebenbahn)) jammern (Kinder) Kletterer Kalvarienberg zusammenkehren (Besen) Bär (als Spielzeug) Heulage im Heustadel (unten) Heulage im Heustadel (oben) buchen, aus Buche (biahas Hoiz) Büchlein Buch Glühbirne trinken (viel) bürsten Blusenrand, Stehkragen Bübchen (Mehrzahl) Bübchen (Einzahl) bürsten Bürste Fotoapparat (alter)
Bisguan Bihi Bilada Bimpei Binggei binggelig Binggl binschig Birig Birigla Birigsteckn bischn bisln Bitschn bittigosche biwacht biwan Biwara Biwara Biwi Bixn Biz bizln blä´hn
(i/ü)
(plä´hn)
Frau, böse Bühel (Hang) Kieferwülste (zahnlos) Penis Packerl oder Kind pedantisch Packen, der B. klein, unwürdig (Hund. Pinscher?) (Pinsch=Fünfer). Das is jo binschig! zB das Geschenk Gebirge (zB Ramsaubirig, nördlich von Gosau) Mann aus dem Gebirge (Berigla = Bergmann!) Gebirgsstock, Wanderstock (langer) Holz liefern – direkt, über Abhang einschlummern (oder pissen) Kanne bitte gearbeitet (harte Arbeit) arbeiten (ständig) Arbeiter (unermüdlicher) Arbeiter (mit harter Arbeit) Bibel Büchse Kind, das nicht folgt - oder Apfelkerngehäuse mocken, aufbegehren weinen; bläh nit a so! (plärren) 19
blåb blächt blad Bladln Blång Blånkn - Plånkn Blånknsai Blåsbålig - Blåsbåli Blatscha´hn Blatsche´hn (manchmal auch: Blatschern, e betont) Blått blawin Blea (später als Blia) Bleami blechn bled Bledschn bleim blemblem Bletschinga Bletschnschä´l Bletzn blian bliatn bliem Bloakn blodan Bloh bloin Bluad 20
blau weint; e blächt no oiwei dick Blätter (bladln = blättern) Guster, Verlangen Zaun, Durchlass (verschiebbare Bretter) Plankensäule (Holzsteher) Blasbalg Hautabschürfung (große) Abschürfung zB am Knie, eine großflächige Schulterpartie beim Hirsch blau machen Blüte (die Bam san i da Blea) Blume zahlen blöd Blätter (große) bleiben blöd, dumm Mann (dummer) Bletschenschädel, dümmlicher Mann Wunde (zB am Kopf) blühen bluten geblieben Abrutsch (Hang) - Blaike flattern (eine Plane) Bloch verhauen Blut
blunznfett Bluza bo boa Boa`l - Kråma boa! Boachad Boaln boanig Boasslbän Boatz Boaz boazn Bockleitn bodan Bodi Bofesn Bofö bögln (ö/e) Bohn boid Boimsuntag Boin (åi) boizn Bölachi (ö/e) Bom Bombän Bombin (i/e) Bomhudl Bompf (o/å)
besoffen Kopf bzw. Trinkgefäß bei paar Wunderdoktor ("Beinkrämer") oh! (Ausruf des Erstaunens, umeina) Barchent (Mischgewebe) Knochen (kleine) beinig (Fleisch/Mensch) Berberitze Beize Gusto, Wunsch – koan Boaz auf wås håbn Schnee einreiben Hang neben Bauernhaus schwingen, krachen (Boden) Rumpf, Unterwäsche der Frau Pofese (schmalzgebackene Süßspeise) Menschenmenge bügeln Bohnen bald Palmsonntag Ball balzen (Auerhahn und Birkhahn) Mann, tollpatschiger (ö sprechen wie Kre=Kren) Boden Brombeere Teppich, Fleckerlteppich Bampf, Knäuel von Essbarem 21
bompfn
(o/å)
boring bouan boussn brachtn brantig Bråtzn - Pråtzn Brau brauhi brauxst bredan Bredl Brei`l Bresalan Bresei breshåft bresthåft (oder: bresthåft) Bria Brialing Briamia´l briatn Briggei Briggl Brigl Brigl Brin Brindl 22
(reines i) (i/ü)
bampfen, kauen an einem großen Haufen Essbarem im Mund borgen bohren beuteln (zB Tuchent) reden (in Mundart, gemütlich) durstig (nach Alkgenuss) Hand (große) Folklore, Brauch brauche ich brauchst, dös brauxt du a! fahren (schnell) Brett braunes Pferd Bröselchen Brösel gebrechlich (bresthåft) kränklich Brühe Brühe Frau, patscherte (Mia´l, Mitzi, Miazl) brüten Brückerl (in Ausse sagen sie zur kleinen Veranda Briggei) Brücke (oder: Steig über den Holzzaun mittels Brigl, d.s. kleine starke Äste) Prügel (Schläge oder Äste); Prügel (Prügelstrafe) Brille Brunnen (kleiner)
Brinzn Brissl bro`ln bro´ln Broathockn Brout broutln Bruggn brumin Brun Brunftkugln Brunftruatn bscheiacht Bscheiara (e/i getrennt)
Bscheiara (e-i) bscheiin (e und i extra) bscheißn bscheißn Bscheistoi (e u. i getrennt) bschissn bschissn bschissn bschnoatn Bschoadbinggal Bsetztn
Kruste (zB beim Brot) Brüssel (wie Schissl, Rissl usw.) raunzen brodeln (in der Suppe) Breithacke (speziell einseitig) Brot Brot austragen; junge Bäckerlehrbuben (Fahrrad und Buckelkorb!) Brücke nörgeln Brunnen (großer) Hoden beim Gamsbock Penis beim gamsbock bescheuert Hengst-Reiter (der Bscheistådl, eine Hütte, stand zwischen Brandwirt und Hauptkreuzung, bis ca. 1960) Beschäler/Hengstreiter beschälen (vom Hengst) drankriegen jemanden drankriegen, er hå mi bschissn, er woit mi jå bscheißn Beschälstall (Sprungstall/Hengst)) in einer brenzligen Situation sein drankriegen (er håt mi bsch.) beschissen schneiden (die Klaue) Jausensackerl zum Wandern Fäustlinge (bsetzti), mit Ledereinsatz (besetzte) 23
bsing
(auch bsi´hn)
Bsufferling bsunas bu´hn bu´hn bu´hn Bu´l Bu´lhaum Bua´hn Bua´l Bua/Buama buan Bücha - Büga bucht Buchzlbam buchzln buckn buckn Budamili Budamoasn Budan buddln Büga, Bücha Bugl buglad buglfinfan 24
milchlos (die Kuh ist bsing, gibt keine Milch mehr nach dem Kalb) Trinker besonders lodern (knacksen des Feuers) sausen (der Wind, hiaz tuats bu´hn)) laufen , schnell davonlaufen, aussibu´hn; buan und bu´hn Budel Mütze Buche Bübchen Bub/Buben laufen; aussibuan, aussibu´hn, buan und bu´hn Bursch (derber) saust (der Wind, ös bucht ums Haus) Purzelbaum purzeln bucken (der Hahn buckt die Henne) bücken Milch (entrahmt) Butterbrot Butter graben/wühlen/arbeiten Mann (großer, grober) Buckel bucklig egal sein (du kannst mich am
Buglkraxn Buh bumpan Bumparin Bunggl Burigla Burli/Biawei Buschn Buserer Bussal Bussal Butzn Buzei
Arsch lecken/buglfünfan!) egal sein; du kåst mi buglfünfan! Du bist mir egal! Rückentragegestell Luft (unangenehme), Schoaß klopfen Hose (große, weite) Kuchen (Germbunggl) Bürgermeister Büblein Blumen (zB am Fenster) Anstoß (kleiner) Lebkuchenkekserl Wangenküsschen Stengel und Kerne (beim Obst) Kind (kleines)
C
C
Christkindl Cili
Christkind/Jesus Cäcilia
D
D
da-ächtan
tragen können (das måg i nit daächtan) drücken Tapperl, kleiner Stoß Dach
buglfünfan
daban (2 reine a) Dabei - Dabbei Dachi
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Dackn, Daggn dadabacht (3 reine a) dadaban (3 reine a) dadådacht dädalad dadicht dadodacht dafåcht dafån dafiacht dafie dafriasn dafron Daggl daglonggt
(betontes i) (o/a)
dagrindn
dahefasln dahem dahi dåhi dåhigeh dahndan 26
(e/ö) (i betont) (å betont)
Fußabstreifer, Türmatte zerdrückt zerdrücken erschreckt, verdattert (mit 2 reinen a) langsam, tölpellhaft ( ä ist schwierig auszusprechen, e wie bei schee (schön) verdustet verdattert, verschreckt niedergefahren, niedergestoßen niederfahren, niederstoßen niedergefahren (auf der Straße) hiefür (bekommst du...) erfrieren erfroren Dackel erreicht, „derglangt“; zB den Zug noch d. zum Grund kommen – nid dagrindn zB beim Waschen der Füße / Haut plappern heben, erheben; i kå dös nit dahem (dahebn) oder: er kann sie nit dahem = er kriegt sie nicht. weg, dahin; sie ist auf und dahi (läuft dem Mann ganz weg) weg, hinauf, in den Wald (dahin), wo es ruhiger ist; i geh dåhi auf den Berg gehen erlangen; dås kå i nit dahndan (dahndern)
dahoam Dåhpfeifer Daia dakem dakugln dalein dalig Dam dama damisch damisch wän damma Dån dänacht Dånastl danaxt (2 reine a) danem dångln daråtn Darim därisch - terrisch daschiaßn Daschl - Taschl dase'im dasig dåsig Dåsiga
daheim Dachfensterdachstuhl Teller erschrecken lachen, sich zerkugeln vor Lachen geht nicht – dös daleits nit verletzt (zB der Finger ist dalig) Daumen schimmeln (Raumecke) sehr, benommen, außergewöhnlich eigenartig werden tun wir Dorn (Aussprache wie Hån/Horn) trotzdem (kim dänacht) Dornästchen, dorniges Ästchen früher, vor nicht langer Zeit (andere sagen „znagst“) daneben dengen (die Sense schärfen mit Schlägen) erraten Gedärm taub erschießen Mann (netter, unbeholfener) deswegen (derselben), wenn das so ist müde hiesig (einheimisch) Hiesiger, Einheimischer 27
daspåcht dastessn Datscha Dattara Dattergreis Dau´l dau´ln (umdau´ln) Daum oder Has (a/o) Dåwan - Dåban dawiri'ng dawischn Daxn Dazei de seig (e und i extra) De'ist deacht Deast (in Deast geh) Deastbodn Deastmensch dechting def deffn deffn Degl - Tegl dei deí´n Deifi Deifiheitani deitn deitsch 28
erspart tödlich verunglückt (das Tier); es hot si dastessn Schuhe(alte) Greis Mann (alt/verwirrt) Frau, die sehr langsam arbeitet langsam arbeiten Daube (Stocksport) Weib, schwerfälliges würgen, erwürgen erwischen Tannenast (samt Nadeln) Untertasse, Unterleger der jenige, der dort! (de=der) Dreckfläche (zB hinter der Almhütte beim Trempleingang); da De'ist dennoch (deacht no aufdenkt) Dienst (Arbeit) Dienstboten, Gesinde Dienstmagd dicht machen (Fass) darf, i def dås scho dürfen dürfen Gefäß dein stinken, reichen (zB im Stall) Teufel Stoffhose (feste, Teufelshaut) deuten deutsch
Den dena (denacht) dengg Depp Depscha Depscha Detschn Di - Ti Di (weiches D!) Di´l - Ti´l Diandl Diandl (trachtig) diaz es dicht dichtn dimpfin din Din dirimisch Diwi (Dibi) d´Musi Dnuslwäri dö´hn Do´l Do'n Do'nåst doa doagg
(o/a) (o/a)
Tenne („Den“ sprechen wir, nicht „Tenn“), ön Den om, da Den trotzdem linkshändig Dummkopf 1.Einbuchtung, zB am Wagen 2. Knall (im Kopf) Ohrfeige Tür (eher weiches d!) Tür Tür (kleine) Mädchen Dirndlkleid tut es! gedichtet, i hå wås dicht Durst haben tümpeln (ihn untertauchen) dünn Dachboden im Bauernhaus unkonzentriert, durcheinander sein Beule, Dübel Blasmusikkapelle Minimale Ausbeute (zB beim Beerenbrocken); du håst jå grad a Dnuslwäri! dörren (Obst usw.) Dummer, Depp Dorn Dornast erledigen (engl. doing) weich, teigweich (die alte Birne ist doagg) 29
Dobea dobid docht döcht döcht dogizn dogizn dohi doia doiggad doiggad
(å) ( eher d als t)
doiggat Doin Doggin Dokta doktaln dolach Dompfplaudara Dorif dös Daspåchte Dowak - Towak (betontes a) dra Drå´l drå´ln drah drah di draht
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Bloch, doppeltlanges, überlanges. 2 Holzknechte mussten es ziehen doppelt dort gedörrt (Obst usw.) gedört toben (der Wunde) sumpfig (im Moos) in den Wald gehen (dohi geh) teuer (ois is so doia hoia!) unbeholfen (doiggada Bua) veriebt, total verliebt, mit eigenartige Handlungsweisen (Doigg=Dummerl) kindisch Tolle (Quaste/Mütze) Puppe Arzt Erfahrungsspiele machen dümmlich Angeber, Großredner Dorf das Ersparte Tabak drehen Kegel (Spiel, von: drehen) kegeln, den Spiel-Kegel bewegen drehen dreh dich (hau ab) gedreht (zb der Baumstamm ist draht; die Wachstumslinien/ringe), nåsinnig=nach
dråkriagn Dram Dram dramhappad - tramhappad Drång drång drångad drawig Dreatschn - Dreaschn Dreatschn - Dreaschn dreim -treim driem - triem drifin - trifin drinta Drisch driwa Droihoi Drongg - Drångg Drongg - Drångg dronggad - drånggad druckn druckn Drum drumin Drutschei Du´hn Du´l duas!
rechts/widasinnig=nach links). übervorteilen Holzträger in der Stube Traum schlafmüde (von: Traum) Enge, Klemme eng, verklemmt - hiaz wiachts drång blödelnd, spaßig eilig haben Wunde, weit auseinander klaffende; Spalt Mund, verzogener (mach koa Dreatschn!) treiben getrieben plaudern darunter Blödheit (håst an Drisch, bist deppert) darüber Dummerl (weiblich) Mann (unbeholfener/verliebter) Puppe am Baum (Spaßbrauch) halblustig drücken trocken Gegenstand (Ding) trommeln Mädchen (Dummerl) Baum (dürrer) Frau (läppische) tu es! 31
duat! Duchad - Tuchad Ducht Ducht duckn dudale
(e betont)
Dudan Dulie (i und e extra zu sprechen) dumid dumin dunacht dunan Dunaweda Durianona duridrah duridruckn Durigang duriwuaschtln Dutta Duttalan Dutteln dutteln Dux - Duxt Duzad 32
(sö)
es reicht aus (es tut!) Tuchent Durst Durst (Ducht = das ältere Wort, heute oft Duascht) bücken dotterweich (Dudan=Dotter, le=weich), dudale kann auch ein Schuß mit dem Eisstock sein (ein Hosensackschuss, ein kraftloser!) Dotter Räuscherl, i hå an Dulie (von: singen in Silben?) beeilt (i hå mi eh dumid! bzw. tumit) beeilen, tummeln gedonnert (es håt dunacht) donnern Donnerwetter Durcheinander, Chaos durchdrehen durchdrücken Schlucht, enge (Durchgang) durchbringen (sich) Bursch (junger) Brüstchen (kleiner Busen) Zitzen saugen (an der Brust) Gebüsch Dutzend
E
E
E (reines e) eahin eam ebbs - ebbas echig Efei eha Ei´fång Ei´l Ei´leger
Henkel (beim Häferl), s´ E is hin drüben ihm etwas, ein bisschen was harzig Efeu hoppala Einfang, umzäuntes Wiesenstück Busserl, Kuss Bettler (von Haus zu Haus schlafen) einschleimen (eingrieseln) eingedrückt (zB Autoseite) eingedörrt ebnen einfädeln elf (Uhr) einfüllen einfallen eingehen eingeben eingeschneit einhacken einheben einholen einkleben einklemmen Eibe
eigriasln eidetscht eidöcht eiema eifama eifi eifin eifoin eigeh eigem eigschnim eihagln eihem eihoin eiklem eiklema Eim
(e/ö) (reine a) (e-i) (i/ü) (e/ä)
(e/ä)
33
eirama eirexn eisackin eischmeazln Eisend eisoafn eistra eitan eitoa
eiwickin eiwöckn em (ebn) (e/ö) Enki enta/ära (ä/e) entarisch entfian entlein (ei betonen) entwickin eppa ezeit (1. e betonen)
einräumen oder einrahmen einkochen (Rexglas) Geld einheben einschleimen Geweihspitz (die Enden) einseifen einstreuen auf den Arm nehmen (Kleinkind) behalten, halten (im Stall), „eintun“ eintreiben innen innen (der håts eiwenig = er ist introvertiert). Oder: eiwenig – im Futter der Weste einwickeln einwaagen (in Dose) eben Fußknöchel vor langer Zeit eigenartig (Situation) entführen enteisen; dås miass ma entlein entwickeln vielleicht (magsei) bald
F
F
(eidoa)
eitreim eiwenig eiwenig
Få´hn Fa´l 34
(reines a)
Föhre Ferkel
Fåcht fåcht Fachtl Fachtl Fachtl fächtn Fåcki fadisian Fah´l Fähn Fåhra Fåk Fal Fåm Fän Fångeisn Fårifi färim
(o/a) (sö)
(reines a) (ä/e) (ä)
Fåso (o betont) Fåxn Faxn mochn Fe´i fe´in Feagga feazn Fedan fei feicht
Haufen, Erdhaufen (oder gr. Scheiße) fährt (sie fåcht hiaz!) Heufuhre Gestell für Butter (getragen am Kopf) Schlitten (großer, bepackter) im Vorjahr Fackel langweilen (sich) Fähnchen Ferse Fahrer Ferkel, auch als Schimpfwort, du Fåk du! Ferkel Faden Mutterschaf (weibl.) Ehering (Fangeisen) Eiersuppe (Farvel) färben (sprechen wie bändln ; Beeren pflücken) Fasan Blödsinn, Flausen Bödsinn machen Fell fehlen Feitl, Messer verarschen, verhöhnen, i lå mi nit feazn Rippen beim Hirsch fein feucht 35
Feichtn feichtnandln Feid (e-i) feigln fei´n Feitalan feizalig Fetznschä´l Fexing fexn fi´ln fi´n Fiachtbam Fiachtweindln (fast ohne nd) fiaßln Fiawa Fifleck fimpf oder fümpf finfan firichtn fiesln Fiwi Fiz Fiz
36
"Fibel"
Fichte übernachten (im Freien, bei Fichte) Feld (als Wiese) Probleme haben (fuxn), schwierig zu machen feilen Falten, kleine (zB im Gesicht) lästig Mensch (ärgerlicher) (Schädl) Ernteertrag, Fechsung mähen (steile Wiese), ernten, fechsen geigen füllen Firstbaum Firstfeier (mit Wein) anstreifen mit den Beinen (beim andern; unter dem Tisch) Fieber Schurz (meist blau) fünf gehen, mit den Zehen nach innen gedreht (Gegenteil: schedan) fürchten herauspicken, herausgreifen, zupfen (zB in der Nase!), abreiben, abheben (åhafiesln) Lernbuch Mädchen, unartiges (so a Fiz!) Haus, altes, kleines – dås is so a Fiz (andere sagen Füz); Mädchen, schlimmes
Flanggal Flåschenkopf Flåschn Flau ( enges au) Flaxn Flecki Fleim Flitscherl Flobächt flungizn Foasch Foia foisch Foisch foitn foling Fön (ö/e) foppn Foz Fozn fözn frali fratscheln frau´ln Frechting frettn friara friasn Froas frou frozln
Fuserl o.ä. Mann, lästiger und komischer Ohrfeige; i gib da a Flåschn das d´Stän siagst! Flaum (Bartflaum, im Gesucht) Sehne, Muskel Grundstück (kleines) Fruchthülle (zB bei Hafer) Frau (liederliche oder überlustige) Sportgewehr glänzen, aufblitzen Blut (beim Hochwild) Feuer falsch Alpenampfer (am Almanger) falten befolgen Mutterschaf narren Mund (an Foz zia´hn) Ohrfeige übersiedeln freilich; bist eh brav / frali! neugierig sein herzerren (mit Gewalt), (fraudln) Nachgeburt (bei Tieren) geldlos sein (umifrettn) früher frieren Freisen (Krankheit) froh verarschen 37
fruadla
fuxn Fuzei
gleich/noch (wegnden) (gehn ma fruadla scho um siemi) Fuhre füttern Form (zB für den Kuchen); Fuam haben die Alten in Gosau wirklich noch gesagt! Fuß – Fußball spielen Fuss-Stelle (Stockschießen) fort fort, fortgehn, fuchtgeh Frau (Schimpfwort) bewegen der Hände fortflattern ausgehen Frau (abwertend gemeint)) Licht, schwaches winziges Stück (Stoffteil u.ä.) Alkohol (schlechter) fuchsteufelswild Fuchsfalle (eiserne) Fuchsfährte (wo er immer geht); schleifen, schlliafn. Schwierigkeiten haben (feigln) Stück (kleines)
G
G
ga - gach (reines a) gå iawan amoi Gå´hn
jäh selten Karren, alter (a Gahal)
Fua fuadan Fuam Fuaß - fuasbackin Fuassn oder Fuassing fucht fucht Fuchtel fuchteln fuchtflodan fuchtgeh Funsn Funsn Fusei Fusl fuxdeifiswid Fuxeisn Fuxgschleif
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Ga´l
(enges a)
1. Knappheit, Möglichkeit (Hw.) wåns oa Ga´l geht, kim i ga´l 2. bisschen, irgendwie (wåns oa ga´l geht!) gab (reines a) gäbe (wåns dös a no gab...} gachtln (reines a) garteln, im Garten arbeiten Gåchtn Garten Gächtn Gerste Gachtn (reines a) Rute gådanreitn gatterreiten (auf dem Gatter/Gartentürl reiten!) Gaggala Scheißdreck gaggalgeib (e-i) dottergelb gagizn (mit å und reinem a) gackern (husten bei Reiz) gagst bald, in naher Zukunft (i geh ge gagst amoi zon Pfåra), o gagst! Gahal Karren,kleiner; Wagerl, Leiterwägelchen Gai Gäu/Bezirk (Gau, zB Owagai/Obergäu) gait gibt (es gait jo nua a Gosatoi) gait (geit) gibt (dös gaits nit, dös gibts nit) Gåling Galgen Galoschn Überschuhe (mit Haken) Gambs (der) Gämse (die) Gambsas Gämsenfleisch Gambskruckn Gämskrickerl (Geweih) Gåmintee Kamillentee gan (reines a) brennen, lodern – då tuats gan ön Ofn gång gegangen gantn tratzen, speilen (dKåtz tuat gantn; Knäuel) 39
Gatsch Gattihosn Gauggn gaustan Gaustara gawat gazonig ge Birig
ge Hoiz ge leck Ge'id gebån geian gen Oim gfedacht gfegalad gfeiacht gfeit Gfi gfirig (von gführig) gfleckad Gflöda gfoitat gfrächt gfrån Gfrasta 40
(2 reine a)
Dreck/Schnee (wässriger) Unterhose (weite; für Männer) Hütte (alte, kleine) in Eile sein; arbeiten, schnell und unsauber (ein Gausterer!) Arbeiter (schlampger, schneller) gäbe; wåns dås gawat! jähzornig Richtung Berg gehen, auf den Berg gegehn, i geh ge Birig (ge bedeutet Richtung oder gegen, wie: hiaz kimt a ge!) Holzknecht sein, e geht ge Hoiz umaina, oh! Geld geboren – in Moa gebån gieren, geiern, gierig sein (wie Geier) auf die Alm hinauf gefedert gesprenkelt, gefleckt gefeiert verfehlt Gefühl fahrbar (Schnee) gefleckt Lärm, Aufgeregtheit (Gefledder, zB im Hühnerstall) faltig, Falten haben gefroren (gestan håts gfrächt) gefroren (mi håt gfrån) Kinder (schlimme)
Gfrerad - Gfrerada Gfrett gfrettn (sö) - frettn Gfrie Gfries Gfrieser ghenkt Ghoam giadla giaßn Giat Gichtl Ginggan ginggan ginggan gingizn Gissl git Gita Giwi Gizi Glachta Glåderer glamacht Glana glanggln
(langes a)
Frostbeule Lage (schwierige) abmühen (sich) Kälte (Gefrorenes) Antlitz Kinder (lästige) gehängt, gehangen dås is docht ghenkt Stille ("geheime Stunde") langsam, bedächtig (arbeiten oder gehen) gießen Geschmack (Güte); dås is nit mei Giat (beim Gewand zB) Gurt (um die Taille) Schnaps, sehr hochprozentiger (da Ginggan bringt di no um) heben - hinaufheben, i måg den frei nit daginggan werfen - hinunterwerfen (i hån ön Maxl ahiginggacht) kichern, lachen Güsschen (regen) gilt! Gitarre Giebel Zorn, an Gizi kriagn Gelächter Kuhscheiße (zB bei Durchfall) doch, dennoch (gehn ma glamacht, hiaz, hiazad) Geländer (zB bei Almhütte) baumeln 41
glänt Glatsch Glaum glaum gledacht glei gleim gleim gleineiacht glian, gliat glizln gloapad Gloat glöckin glogn glongt gloutan gludacht gludan gludan Gludara Glumpad glung Glunkan glurimd gmahd Gmangglad gmessn Gmoa 42
(reines ä)
(reines e und a)
gelernt (haben) Pfütze, Schneematsch Glaube glauben geledert (wie Leder, oder: aus Leder) gleich, sofort nahe, gleim bon Zau (Zaun) nahe vor kurzem glühen, glüht glitzern ungleisig Gleitbaum (Dachstuhl) glöckeln (alter Brauch, 5. Jänner) gelogen genügend lang sein reden (mit den Zwielauten ou) locker sein, nicht gut befestigt (zB Plane bei Wagen) wacheln (zB der zu weiten Hose) Zeit verschwenden Mann, der immer alles verliert Kram gelungen Hängender Schmuck (zB große Ohrringe) geschimft; e hot mi glurimd gemäht Durcheinander (Gemenge, vermengt)) gemessen Gemeinde (wird in Gosau selten
gmoi´hn gmuag Gnack gnaht gneissn Gnerig gnetig go (o/a) (das Glasl) Go´hn (o/a) goa (nasal ausgesprochen) Goasl Goaß göcht Gockl Göd Goda Godal Godin goggad (o/a) gogizn Goid Goisara goit Goitgoaß Goittier (Goid-Tia) Golasch Gomintee gön
(o/a)
verwendet, ist aber gosingerisch, so wie in veilen Orten) gemolken genug, ausreichend Genick genäht ahnen, überreißen Bub, kleiner in Eile sein leergetrunken, aus (gar) Wagen, alter, kleiner ängstlich sein Peitsche (zB für Geißen) Geiß gegellt, abgegellt eitler Mensch Pate Doppelkinn (und bei der Kuh) Kinn-Unterseite Patin komisch, verliebt gackern Gold Bergschuh (genagelt) nicht mehr aufnehmend – a goiti Goaß Geltgeiß (Rehgoaß oder Gamsgoaß) Gelthirschkuh (nimmt nicht mehr auf) Gulyás Kamillentee gellen, abgellen 43
gonia goschad Gössa
(o/a)
Gössn (ö/e) Gåwi (å/o)) gra (reines a) (i gra mi) Gradn (reines a) Granddlbän Grånta
grantig grantln grassn Grawi grawin grawin Gre´lfrisua grea Greban - Grebalan Gredad (e/ö) gredt grein Grembänk Gress 44
nimmer frech (Goschen = Mund) Laut (er macht an Gössa – an Schroa) Gelse Gabel sorgen (sich) Gräte Preiselbeeren Eisengalgen (für den Kupferkessel in der Schwarzen Stube. Sprechen wie å in Må/Månn. zwida (Eigenschaftswort) murren, grantig sein (Zw.) Äste abhacken, Grassat, als Streu im Stall Graben, Bächlein (nur auswärts gibt es das Wort Bå=Bach, mia sågn Gråm = Grabn)) dämmrig werden stinken (nach Faulem) Gretchenfrisur (Zopfen in Kranzform) unreif (grün) Krallen (des Vogels), kleine Krallen Gerede geredet schimpfen (vor sich hinbrummen) Hausbank (vor dem Bauernhaus) Größe; was håst denn fia Schuahgress?
gressa grewid (krewid) Gfrasta griasdi Griasgråm Griasknö'l Griasmuas Grief kriem groh´n
(ö/e)
(griem) (o/å)
Groiggn Grössling (ö/e) Großmuadda Großvoda grouß Groußer Hoh (o/a) gru´ln gru´ln und wischn Gruam gsåfözt Gsangl gsat Gsbådl gschächt (reines ä) gschaftig Gschaftlhuawa
größer gerebelt (Traube); gestürzt, gestan hätts mi boid krewid Lausbuben, Lausdiandln grüßgott Mann, böse schauend Grießknödel Grießschmarren Eschenstange (zum Anheben von Baumstämmen beim Liefern), da Grief gerieben (eher k) knurren (Hund) – da Hund groh´d scho! Krusterl im Augenwinkel Baum (junger Nadelbaum) Oma Opa groß Auerhahn locken (zB beim Birkhahn) Lockrufe des Birkhanhs (genannt „Kleiner Hahn“) Grube schwabbert? Geräusch, wenn in den Stiefeln schon Wasser steht Liedchen, Gstanzl gesät Schachterl geschoren. De kächt gschächt! neugierig, sich einmischend Wichtigmacher 45
gschamig (reines a) gschantig gschasst (reines a) Gschdaudarat gschead gschebacht Gschebaweri gscheckad Gscheidling Gscheidlo (-loch) Gscheidloh Gschistigschasti Gschloda (o/a) gschmå Gschmå gschmå Gschmeiß gschmoit gschmoizn gschmoizn Gschråppn gschrian gschriem Gschroa Gschulweri Gschwe gschwoin Gschwuist Gsetzl Gsicht 46
(o/a) (o/a)
(reines e) (e/ö)
schamhaft schmarotzend entlassen (Job), weggeschickt Stauden (viele) unkultiviert, ungehobelt gescheppert Lärm, Scheppern gescheckt (Kuh) Klugscheißer Besserwisser Angeber Unsinn Kaffe (dünner) nett, angenehm (zB vor der Almhütte sitzend) Geschmack, dös höt koan Nå und koan Gschmå nett, dös is gschmåh (zB eine Plauderei bei einer Strickrunde) Insekten geschmollt 1. schmalzig 2. teuer Kinder (kleine) gerufen geschrieben Geschrei Kinderhaufen Geschwür geschwollen Geschwulst Absatz (kurzer Text) Gesicht
Gsö gsodn Gspå gspåcht gspät ( Ä wie bei Ä´l = Ahne) Gspeiwad gspiecht gspiem gspien Gspusi Gstättn gstibitzt gstoin Gstori gstorim Gstoz gstrad Gstuß gsung Guakn Gucht Gugga Guggahl, Uguggahl Guggähl, Uguggähl guggnschekad guggngschekad Guglhupf guida Guka'hl Gukä'hl Gumpihådan
Geselle gesotten Spur,Fährte („Gespur“) gespart (dös hoi ma gspåcht!) behalten (das Jungtier); schwieriger ä-Laut! Erbrochenes, Gespeites gespürt, i hås gspiecht in Knia gespeit spüren Freundin (verliebt) Stätte (veludert) gestohlen gestohlen Gefledder, Krach machen, lautes Reden gestorben Brei (dicker) gestürzt, mi håts gstrad (am Eis!) Unsinn (Unsinn reden) gesungen Gurke Gurt Fernrohr Vorfahrin (sehr alte), von Ahnl Vorfahre (sehr alter), von Ähnl sommersprossig Marmorkuchen golden Ururgroßmutter Ururgroßvater Bodenfetzen, Wischtuch 47
Gupf gusch! guschn Guzal (Guazal, Guzei) Guzal-Låd guzan gwåcht Gwag gwagn (reines a) gwåhn
gwöcht (ö/e) gwoidln Gwoidschiwi Gwölib gworifn gwung Gwurl - Gwurlad
Erhöhung ("Gipfel"; gegupft) still! nachgeben Zuckerl (etwas Gutes, Süßes) Süßigkeiten-Lade kitzeln bemerkt Hebelwirkung; dåsgeht ind Gwag hebeln, aushebeln, heben bemerken – e hot nix gwåcht Gewand lästig sein Geweih Gewinde Zwickmühle gewusst Gewehr, sGwöh is in Kastn (Gwea) Aussprache wie Ö = Öl. gewehrt;i hå mi eh gwöcht vergewaltigen Gewalttätiger (Gwaltschübel) Gewölbe geworfen gewonnen Gewimmel
H
H
Hå Hå
Haar oder Haare Flachs
Gwånd gweagln Gweih Gwindt Gwirkst gwisst Gwö (ö/e)
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Ha´l (reines a) Hå-Schiwi håb håbuaha Hachi Håcht Håcht hächt hächt Håckbredl Hådalump Hådern Hafei (reines a und ei) Håfndöcki Håg Hah hah´ln haiddln haitig Halawachi (i/ö) Hallodri håm håm Hämana Hami (reines a) Hami (gescheata) Hån hän (reines ä)
Härchen Haarsträhne halte! håb amoi dös hanebüchen, grob handeln (von Hainbuche) Hechel (Wolle hecheln, putzen) Harte Schneedecke (iwan Håcht laufn) harte Schneedecke, da Håcht hört (e hächt nit guat) vor kurzer Zeit Hackbrett (Musik-Instr.) Taugenichts Fetzen (Tuch) Häferl Deckel des Häfens Zaun (aus Gebüsch) Hähne (Mehrzahl) streiten, nicht ernst streiten (von: Hahn) abhäuten, häuten; du haiddlst jo! (Sonne am Rücken) ständig rinnendes Wasser (Almbründl); a haitigs Wossa Schlingel Leichtsinniger haben halten Weißer Gerber (am Almboden) Bursch (abfällig) Mann (frecher) Horn (Aussprache wie Kån/Korn) hören 49
Hänaschlidn handale-schachale handdln Händling håndsam Hånf Hangal Hånif Hänt hantig hapan hapan (da hapachts) harim Harpfn Harsch Hås haschåft Håslfeichtn hasn (reines a) Hatscha Hatscher hatschn Hau oder Gråmpn Haum Håwa Håwan (Howan) Håwangoaß (Howagoaß) 50
Hörnerschlitten handeln (mit kleinen Waren, unseriös) mit den Händen anhalten und vorsichtig gehen Fäustlinge, gestrickte (nicht Handschuhe!) folgsam Hanf Tüchlein (hängend) Vogelfutter (Hanf) Hand bitter, ungesüßt nicht funktionieren fehlen (an wichtigen Dingen) härmen (sich) Bett (altes) Schnee (oben hart) Hase sakkara Haselfichte (schönes, teures Holz) – zum Geigenbau gerade, glatt (es geht hasn dahin) Wanderung (weite) Bremsspur (Auto) gehen (weite Strecke) Spitzhacke Haube Halt (då gibts ma an Håwa, da reißts mi) Hafer Habergeiß
Hawara Hawara hazisna (wie: umeina! haschåfft!) Hearaugn Heh Hei hei (e-i) hei´fad (e und i extra) Hei´l hei´ln Heibinggl Heifei heign heilettig Heisl heitan heiti! heiti! heitig Heiwei helele! Hen Hena Henaloh Henasteign Henig hereahin Hexnbesn Hi hi´an
(reines i) (i/ü)
Liebhaber Mann (befreundeter) oh Schreck! Na sowas! Hühneraugen Höhe Heu hell helfen würde; wånns do heifad Gartenrechen (kleiner) rechen (Garten/Haue) Heuballen, Binggel aus Heu Häufchen heuen zusatzlos (= lettig - übertrieben) da Heilettig = Teufel WC schlafen gehen (mit Kind) schlaf! (mein Kind! – heiti gehn) heute, heutzutage (auch heintig) Häubchen ätsch! Das vergönne ich dir! (Ausruf) Huhn Hühner Hühnerloch, Stalltürchen Hühnersteige Honig herüben Tannenkrebs (Knollenbildung mit kl. Ästchen drauf) Hülle (zB beim Tuchent) hallen 51
hi´tschine´in hiaz hiazad Hieferl Hife'a Higl Himbän (e/ä) Hinddei (i/ü) Hittn (reines i) Hitzn Ho (o/a) hoagl hoam hoasa hoassn Hoazlbänk Hoazlmandln höb Hobbadi´l Hobbal Höf Höhn hoia Hoiastaun Hoifta hoin hoin Hoipara Hois 52
(o/å) (ö/e)
arbeiten, sehr hart arbeiten jetzt gegenwärtig Rindfleisch (Teil) Hiefler (beim Heuen) Hügel (früher ein reines i statt ü) Himbeere Hund (kleiner) Hütte Hitze (a Hitzn hots) Hahn heikel heim heiser heißen Werkbank (kleine) Heinzelmännchen hebe! (höb a moi då auf!) Frau, die umständlich arbeitet; sie is jå a Hobbadi´l Frau, die umständlich arbeitet; unintellektuelle Frau (oder Mädchen), sie is jå a Hobbal Löffelmenge, nimm an Höf, oa Höf voi Höhle heuer Hollerstaude Halfter (Zaumriemen) hallen ( mit dunklem å und i) holen (reines oi) Sprung, Stolperer Hals (o wie bei Hå/Haare)
Hois hoisn
(å-i)
hoitt hoiwad Hoiwi Hoizknecht Hoizwoid homi homsis homsn Höppin prön hopsdrops Hörist (ö/e) Hosnkraxn Houzata Huad Huaf Huam (von Hube) Huat aufhåm Hudaling hudarikuwadari Hudatsch Hudl Hudl hudl'n hudriwudri Huk hunacht hunddln
Hals halsen, umarmen und küssen (o wie bei Hå/Haare) halt! halb halbe (Bier 0,5 Liter) Holzarbeiter Wald zierdelos (Hausfront usw.) haben sie sie? haben sie ihn? Kröten schleudern (altes Spiel) schnell Herbst Hosenträger Hochzeiter Hut Huf Bauernhaus Hut tragen Mann, zerlumpter schlampig und zu schnell, er macht alles nur hudarikawadari (hudeln?) Mann (schlampger) Stoffdecke, alte Haufen (a Hudl Schnee) beeilen (unüberlegte Eile) flüchtig (wirr) Wirtshausabend (langer) hundert hundeln, schwimmen wie ein Hund; die Armbewegungen 53
Hundsleischn hunzn hupan husig Hüsn Hisn hussn hutschn Hüzschuah
(ü/i)
Hund (verwahrloster) schwierig zu machen tragen (auf dem Arm, Kind) tüchtig Hülse (mit i = ältere Form) hetzen (reizen) schaukeln Holzschuhe
I
I
i i moa scho a
ich ich denke auch so wie du (klingt Französisch, ist aber Gosingerisch) manchmal (Wort wann drinnen) manchmal Achsel in die Lücke hinein/Stock, in d´ Schoassn zielen, scheiß!) wir („mia“) Schaf-Fett unter die Haube kommen, heiraten können Unterrock unter das Rad kommen zu eng stehend; Fichten, die zu eng stehen sind i. Erfahren (Neuigkeit) I-Punk bzw. Übergenauigkeit
iawan / iawand iawanmoi Iaxn in´d Schoassn insaoana oder insaroana Inslig inta d´Haum kem Intakidl intas s´Ra´l kem intastanddig inwän Itipfei 54
iwableim iwadria bzw. iwadraht iwahaps iwakem iwamiatig iwanåsan Iwarock iwassi iwatreim
überbleiben übermütig (überdreht) ungefähr (engl. ähnl. perhaps) überkommen übermütig mitbekomen (zB Witz) Mantel (kurzer) oben aufbauschn
J
J
jågn Jåh Jah´l Jahling Jaikal, Jaukal Jaitn Jo´l Jo´l Joppn jugizn (reines u und i) just hiaz just hiazad
jagen Jahr Jährchen – oa Jah´l öta sei Pferd (bis: einjährig) Spritze (Arzt) Kleidungsstück (überweites) Sofa (aufn Jo´l is gschmåh) Mann, unbeholfener Joppe, Jacke jauchzen genau jetzt genau jetzt (seufzend ausgerufen)
K
K
Kå Kå´l
(sehr dunkles å)
Chor, Kirchenchor (ön Kå om) Kanne 55
Kä´l Kä´n Kåchi kächt kächt Kåchtn kadu´ln (a/o) Kai Kaiwi Kaiwi Kåli Kåli kamat Kame´i Kamei Kampi (a gschmoha) kampid Kån Kän kän (khächt Kånach kanondärisch kanonenterrisch Kappi Käschbam Käschbam Kåschpa kasig kasig kåst Kastroin Kaszödl 56
(ohne n!) (ö/e)
Kerl Kern Kachel (Nachtscherm) gehört (Ohr) – i hå das owa kächt gehört; dös kächt owa nit dia! Karte (EZ und MZ) aufforsten (Bäumchen pflanzen) Keil Kalb Frau, tölpelhafte Kalk Kalk käme; wån sie kamat! Kamel Kämmerchen Bursch (ein netter) gekämmt (i bi nit kampid, d/t) Korn (Aussprache wie Hån/Horn) Kern gehören (gehört) Schnaps (einer aus Korn) taub (ganz) Kappe Gerstenkorn (beim Auge) Kirschbaum Kasperl blass, weiß (zB die Wadeln) weiß (du bist im Gsicht kasig, wie Käse) kannst (kånnst} Reindl, von Kasserolle Notizblatt
katzln kauschn kaut Kawi Ke´l Keda kedan Kedn Keh
(k/gh)
(e/ö)
keifn Keischn Keiwei - Keiwi Keixn Keizer (e-i) keizn (e-i) kem kemts aha kentn Kepsn - Kebbsn Kewi kewin (von: kebbeln) Khe khoam khoam khoitn ki´hn
Kätzchen bekommen, werfen beißen (zB in den Apfel) gehaut (geschlagen) Kabel Wasserstelle, natürlich ausgeschliffen (Kedl) Köda ködern Kette Kehre ( eine Runde beim Stockschießen) schimpfen Haus (erbämliches) Kälbchen – großes Kälbchen; und Schimpfwort Verschlag (Kiste, große) Hund, ständig bellender husten (stark) kommen kommt herein! aha = 2 enge a. Gilt als Gruß! anzünden (candle!) Mund (samt Kiefer) Kebbelweib; so a Kewi! reden (viel, letzte Wort) Gehör zahm oder: i da khoam (im Heimlichen; geheim) handsam (Hund oder katze) behalten (das miass ma ins khoitn, ghoitn) scheien (sehr hell, hochtönig), kirren, schreien mit hoher 57
(Ki´hn) Kia kicht Kidl (reines i) Kidlfoitnbiawei kiefin kifin (2. i/ö) Kigei kim kiman Kimi (2.i/ö) Kinamensch Kinesa Kiribladl Kirichn (2 reine i) Kiritåg Kiritun Kiwan Kiwara Kiwei Kiwei Kiwi kla´n Klaa Klamottn Klåmpfan 58
(2.i/ö)
Stimme - (verwandt mit kichern?) Manchmal hört man statt Kirche Ki ´hn oder Kira. Meist sagen wir aber Kirichn! Kühe geschrien (hohe Stimme), sie håt kicht (kiecht) Dirndlkleid Muttersöhnchen nicht ertragen können kauen (Sehne, Rätsel) Kügelchen (EZ+MZ) (später auch: Kugei) komm! kümmern Kümmel Mutter mit ledigem Kind Chinese Kirchenblatt (Zeitung) Kirche Kirchtag (Standerl) Kirchturm Schaf, weiblich; a Kiwan. Polizist Kübel (kleiner) Schaf, weiblich und klein; a Kiwei Kübel runterhauen (i kla da oani!) Soße, Kleber, Brei Kleidung (alte) Klampfe, Halte-Eisenstück
Klåmpfan, bemische klaum klausn Klemi klempan Klescha kleschen kleschen Klescher Klescher Klezn klezln Kleznbroud Kliabhåckn kliam Kliawa Klimbim Klinglbeitl klippin kloa (dunkles o) kloa (reines o und a) Kloana Hohn klockn klöckn
Klåmpfern, böhmische Kl. (ein Holzbrett verwenden statt einer Eisenklåmpfern) klauben aufstauen (Bächlein) Vogelfangklemme klimpern, scheppern Sprung in der Birne (du håst an Klescha!) ohrfeigen, i klesch da oani! lautes Geräusch (von klatschen?) Knall (lauter) Vogel! Du håst an Klescher, einen Vogel! Bist deppad! Birne (getrocknet) herunterkratzen Kletzenbrot Kliebhacke (spaltet die Rundlinge) klieben, spalten (Holz) Brennholzspalter Billigware Opfersäckchen in Kirche beschneiden (Geschlecht wegzwicken; Klupper) klein klar Birkhahn anklopfen erreichen – rechtzeitig; neama klöckn kuna (zum Postbus); dös meng ma neama dalauwan 59
Klopfa klöpin Klousta Klumpn Knackwuascht knain knåppn und schleifn Knauf Knauser Kneial, Knoiwal Knewi (e/ö) knia´ln knian Knidl (reines i) knidln, niedaknidln knipfin Knistla Knö'l knobarad Knoi knoid knoin Knoin (reines oi) Knoiwi (reines oi) Knon knopfad knotzn (kurzes o) knozn (langes o) 60
Vogel; du håst an Klopfa klöppeln (Handarbeit) Kloster Lehmstück Wurst (gebogen) stolpern, hinfallen (von knien) Lockrufe des Auerhahns (genannt „Großer Hahn“) Messergriff (beim Stilett) Geizhals Knäuel (kleines) Knebel knieend anschieben (Schlittagoaß) knien Ast (Knüttel, Prügel) niederknüppeln knöpfen Künstler Knödel / oder Bub (rundlicher), a kloana Knö´l übersät mit knopfartigen Formen (zB bei einem Ausschlag) Knall knallt; es knoid in Woid (eher d statt t knallen Knolle Knäuel Knödel starrsinnig, stur (zugeknöpft) herumtreten (umanonoaknotzn) schlummern (gut, am Sofa)
Ko koa bresei (friasn) koa bresei gfrei koam Koam koan Nå un d koan Gschmå kögln Koi koid Koim koin köizn kompad
(ö/e)
Kon Kön kön Korib Kost zoin Kotta kotzn Koust Kouthaufn köwan Kra'l Kråcha kragizn kragln Krah (enges a)
(i/ö)
Brei (Kochbrei) kein bisschen (zB frieren) total fad sein, angefressen sein nichtbeißend (zB Hund) Stille nach gar nichts schmeckend (ungut) kegeln Kinn kalt (eher d stat t) Kolben bellen (Tierlaute) bellen (oder husten) ungespitzt (zB nicht handwerklich zubereitetes Holzende) Konrad Kelle kehren Korb Haushaltsgeld zahlen Gefängnis (einfache Zelle) speien Holzschlitten, kistenförmig (für Kleinkinder im Winter), Kiste Kothaufen, Mist von der Kuh gebären (bei Tieren) („niedakhem“) Hirschzahn (Schmuck) Mann (alter; oida Kråcha) krächzen (hüsteln) beim Kragen packen Krähen (Mehrzahl), EZ = Krå 61
kraht kramid voi Kramuri (Kramasuri) Kranawettn krankin Krätzn Kraudara kraugizn kraxln Kraxn Kre (ö/ä) kre´hn krechtln kredt krein krein krein Kreitabe ( be betont) kreitan kreitan kreizfidei (e und i extra) kreizlustig Kreizing kreizing
kremin 62
kräht ganz voll (mit zB Kramuri); Kram! Gerümpel Wacholder kränkeln Person, lästige; so a Krätzn! Mann (alter) raunzen klettern Tragegestell (Rücken) Kren gerade besserwisserisch sein geredet (nicht: gred) kreichen – i krei umi kriechen kratzen Futterhaufen, Futterballen mit Wadgras - „Kräuterbär“ sieben, dös khächt kreitacht! absicheln des Grases auf steilen Waldflächen, mit der Sichel. Futter für die Rinder) sehr fidel sehr lustig Kreuzung kreuzigen; alter umstrittener Hochzeitsbrach; der Bräutigam wird an ein großes Kreuz gebunden (spätere Version: in eine Kiste gesteckt) knistern (im Ofen)
kremin Krestl (oder Grestl) Kretzn Kretzn krewid krewin - krebin Kria´hn Kria´hn bzw. Kriahal Kriahal Kricht kricht Kries
kriffit krim kring - gring kringlt - gringlt Krippm Krisa Krispindl krissn kriwid - griwid Kro Kroas Krod krofizn
(o/a)
krachen (zB im Mund, Nüsse) Speise, Erdäpfelgröstl Bub (schlimmer) Krätze gestürzt, gefallen hinfallen – mi soits nit krewin Zwetschkenart, Kriacherl Pflaumen (kleine, gelbe) Zwetschkenart, Kriacherl, Griacherl Gericht (am Kricht lånddn) gerichtet, griecht (hergerichtet, Uhr!) Anwert; es is a Kries um sie. alle Männer laufen ihr nach (auch: Gries). Gosinger sagen eher K! (sich reißen! Geriss!) verwundet (zB Haut abgeschürft an der Hand), i hå mi kriffit (griffid) gerieben (griem) gering (leicht) geringelt Krippe (eher m statt n) Steingeröllhalden Mensch (dünner) lustig, spaßig (nicht „gerissen“); dås is krisssn (grissn), eher ein k gerieben Krähe Kreis Kröte hüsteln (von ganz tief heraus!) 63
krofizn - krogizn kroit
- groid
kroit - groid Krompn (o/a) Kronawett Krone-BecherkroneDreierkrone Krot Krötzl Kröwal Kruag Krukn Kua´l Kuah Kuahlan Kuahmili Kuchi kuchz kudan Kufa Kuglscheim
(ö/e)
Kumpf (auch Gumpf) Kunt kuntat, kunst kuntatst Kuriza kurizn 64
räuspern (eher ähnlich wie hüstelnd) ungern hergegeben dås håt mi kroit gerollt Haue (Werkzeug) Wacholder (Kranawett) Geweihspitz, die höchsten Kröte (dö Krot muasst scho schluckn!) Örtlichkeit (bestimmte) Jungtier, unterentwickeltes Krug Geweih oder böse Frau Kuh (kleine) Kuh Butterbrotstückerl Kuhmilch Küche kurz lachen (lustig sein und kichern) Koffer Kugelscheiben (schieben) (Kinderspiel; Glaskugeln, Tonkugeln!) Scheide (für den Wetzstein) Mann (eigenartiger) könnte könntest kuntatst ma nit wås lei´hn Mann, nörgelnder krachen (reiben)
L la La Lä´hn La'l Lackl Laftn
L (reines a) (enges a)
lagat Lågl Lågl Lähra Lalehi Lampi Lån läna Lapp Lära lära Låri Låschn Låschn Låschn Läuf Lausa
(a/o)
leer Lawine, då liegt a La! Lärche Lädchen, Lade (zB beim Tisch) Mann (großer) Rindenstücke (große), meist von der Fichte läge; wån er do scho lagat! (schlafat!) Wassergefäß, das der Geimel den Holzknechten nachträgt Lagel; Wassergefäß aus Holz, für Holzknechte Lehrer Leintuch Lamm Brett (zalig = 1 Zoll dick) lernen Person (läppische) Lehrer lerchen (aus Lärchenholz) Mann, dummer Ohren Lasche Ohren; i påck di bo die Låschn Beine beim Hirsch Bub (Lausbub, von "Läuse haben") 65
Lauscha lautmäulig Lauwa lauwan lauwan lauwan le Lea´l Leapi leck! leckawossa! Ledahosn (simnadig) Ledani ledschad lehizn - lechizn leichtn leischn Leitåtzn Leitln Leitn leitn Leitschinta leitselig Leiwal Leiwei Leiwi Leiwikidl lem (langes e) Lempn lenzn 66
Ohren beim Hirsch laut schreien Laub Laub rechen erreichen, neama lauwan kuna = kann ihn nicht mehr erreichen (zeitlich) Laub rechen weich (das Ei ist le; weich) Mann, unselbständiger Mann, unbeholfener, großer oh! (Aufschrei) um Gottes willen! (Aufschrei) Lederhose (zB siebennahtig) Lederne (Hose für Männer) weich (nicht knusprig) lechzen (Hund), schnaufen leuchten abhauen (oft wegsein) Frau, die langsam arbeitet Leute! (Anrede) Hügel läuten Leuteschinder menschenfreundlich Leibchen Leibchen, T-Shirt Gilett (von „Leib“) Dirndlkleid, Tracht (von „Leib“) leben Holzstück (groß, schwer) ausschöpfen, zB Wasser aus Boot
Lesch letschad lettig Lettn Lewan lewan lewawuascht Lewawuascht liab Liachta liagn liegahaft Liegastått - Liagastått Liftl Limi (2 reine i) limin Lingal (Gschlingal) Linsat Lizn Loa load Loaddan Loah Loam Loamlippi Loamsiada loapn loapn Loast Loast Loatawagl - Loatawangl
Mann, großer und starker kraftlos, hängend zusatzlos (zB Brout lettig essn) Lehmboden Leber Wasser trinken (große Menge) egal sein Leberwurst lieb Augen beim Hirsch lügen bettlägrig Bett (auf der Alm) Lüftchen Lümmel lümmeln Beuschl (Geschlingel) Linsengericht Draht, elektrischer Lehne oder Wiesenhang leid Leiter Lehne Lehm Mann, fader (Lehmlippl) Mann, schwacher, einfältiger gut tun (mia loapt as nid, es ist ungut)) aushalten; mi loapts dahoam nit Leiste (Radspur auf der Straße) Schuhleisten Leiterwagen 67
loatn Loawei Loawi - Loawal Löckan Löckn - Löggn (ö/e) Löffi longhaxad longnid
Lospitz loswän lötz Lu´l lu´ln lu'ln Luacht
(reines ä)
Luada luckad, luckarad luckarad Luckn Lug Lula Lulatsch Lulu lunzn lurima 68
leiten (den Karren) Laibchen (Brot) Brotlaibchen Latschen, Legföhren Bretterzaun mit Durchlass (verschiebbar) Löffel oder Lauser oder Ohrwascheln langbeinig spät (es is longnid - es ist spät) oder: das gab es lange schon nicht mehr Fußtritt (in den Hintern!) loswerden ungut (Magengefühl, mia is lötz) Weg (gerader, leichter) urinieren jodeln (langsam) Staubhaufen (unter den Möbeln) Mensch (böser), (Luder löchrig lückenhaft (zB die Bretterwand) Lücke (Spalt) Lüge Jodler (langsamer) Mann (großer) Harn schlummern, schlafen (gemütlich, locker) schimpfen (ihn/eam)
M
M
Ma´l Ma´tal machin
Mädchen (in alten Liedern) Marterl fertigen (zB aus Holz; von „machen“) mähen, i mua ma Muttersöhnchen länglicher Heuhaufen auf der gemähten Wiese (schwieriges å) a Mån. Dunkles å, wie Hå (Haare) Stopfholz (zum Stopfen von Socken) Murmeltier (am Dachstein) mehr
(reines a)
mah (enges a) Mami-Buzal Mån
Mång Manggei mära - mehra (mit reinem ä) marandana! (Anm.: Maria) Maschekseitn maschgan måtschkan Maui Maurafore'in Mausköpf me meamin megizn megst
um Gottes Willen! (Ausruf) Hintereingang maskiert gehen (Fasching) aufregen, blöd daherreden Mund (Maul) Knackwurst mit Zwiebel und Senf Schusternägel (runde) unübersetzbar - bist me eigschnåppt! (me = jetzt?) kauen (lange, fest) oder leise vor sich hinreden schimpfen möchtest 69
mei Mei (e-i) mei´hn Meita Mentschal Mentschalan mia Mia´l miachtln Miah miaslsichtig, mieslsichtig Migei migla Miglo (o/a) Mili (2 reine i) Milipitschn misarawi Mischkulant mistn Misttråg mittagln Mittelend Mitzn (reines i) Mo´l (reines o) Mö´l Mo-Ä´l "Mondähnl" Moa Moa geh
70
mein Mehl melken Mörtel, Meuter Mädchen (EZ.) Mädchen (viele) wir Mitzi, Mirl, Maria riechen (zB nach nassem Fell) stinken (zB nach feuchter Kellermauer) Mühe kränklich, schlecht gelaunt Krampus (Miglo) möglich Krampus Milch Milchkanne (größere) miserabel Vermischtes Mist streuen (auf die Wiese) Misttrage (früher, zum Kuhmist austragen) zu Mittag essen Geweihspitz, mittlerer-oben Mütze (Bischofsmütze, Bischofsmitzn) Model ( zB Muster/Stutzen,) Model (Stutzenmödl, Mehrzahl) Mond (Großvater Mond) Ansager beim Stockschießen Mai gehen (der Ast ist im Saft) Pfeifei Moa Moa...
Moadsdrumm (Mords-) Moadsgaudi Moam Moaristipfi Moasn Moasn ghobt Mochtsgaudi (Mordsgaudi) Möchznkåda Modalempn mogln moidalad Moidei Moin Moinalan Moissnzoig monanarrisch Moosbixn Mori mörikn moring Moristi´l Mösl Mu´l Mu´lan mua´ln Muad Muadda Muas Muax (Murks) Muski
(o/a) (ö/e)
(i/ö)
Ding (großes) Mordsspaß Verwandte (entfernte, weibl.) Stock als Grenzanzeige Glück; du håst a moasn ghåbt Glück gehabt Mordsspaß Märzenkater (der Schreier!) Baumstamm (halbvermoderter) schummel unbeholfen (wie kleines, zu braves Mädchen) – Moidal? von Mäderl? Mädchen, naives Krümel Krümel. kleine Werkzeug (schlechtes) verliebt (immer wieder) Moos (dauernd nasse Wiese) Mal (zB Muttermal) merken morgen Grenzstock (Mal/Mori) Moos (kleines nasse Wiese) Katze Katzen stinken (nach Altem, zB im Keller Mut Mutter Mus (Holzknechtessen) Arbeitsergebnis (negativ) Muskel 71
N
N
na nå Nå
nein nach; nå da Grenz, nån Gråbn Narr (heute sagen manche: Noa) quer (nå zweri dahekhem) Narren (Mehrzahl); so Nå´hn Holz ziehen (mit Sappel aushebeln) Wehstercke, kurze (gehn ma a Nåcht; a Nächtl) Kurzer Abstand, kleine Entfernung Baby (ausgewickelt) Dummerl; a geistigs Nåkabazei nachfärben Nelke Nagel (kleiner) Nagel (großer) nähen, i tua nah Nähmaschine nachsitzen vor kurzer Zeit Nachkommen, isari Nåkem nachkommen, nachgehen (oder: in Gedanken nachkommen) nähme; wån er do wås einamat! einnähme! Nachmittag
(dunkles å)
nå zweri Nå´hn nåchabeißn Nåcht Nächtl Nåckabazei / Nåckabazl Nåckabazei / Nåckabazl nåfarim Nagei Nagei Någl nah (enges a) Nahmaschin nåhukn naiacht Nåkem nåkem namat Nåmittåg 72
nanggn Nåruckn Nåsnbän Nåsuma natirli nåtoa nåtoi nåtrenzn nåwåxn Nåwi Nåzipf neama nedda neiacht Neichtal Neidhami Neiga nem neama mea neta netahoit netn
(o/a) (2 reine i)
(reines e)
Newi nexta niacht Nian Niandl Niaswuchzn nid muh und nid mäh
kauen, anknabbern nachrücken Nasenkringerl (Nasenbären) Nachsommer natürlich nachmachen („nachtun“) hinunter („nachtal“) nachweinen nachwachsen Nabel Wiederholungsprüfung nicht mehr, nimmer lediglich vor kurzer Zeit (von „Eicht“) kurze Zeit (a n'Eichterl) Neidhammel Holzbohrer neben nimmermehr nur; er gibt ma neta 2 Zehner! knapp (geschafft); mia håm netahoit ön Zug dawischt bitten (von: nötigen?), tuan hoit netn, i lass mit nit netn Nebel nächster nüchtern (ohne zu essen oder ohne zu trinken) Niere Nierchen Weißer Germer (Almblume) nichts sagen – stur sein e sågt „nid muh und nid mäh“ 73
niedahuckn niftn
Noa Noagal noanona Nockabatzl Nodan noi Noiha noiha (auch: noia) Noijo, Nuijoh Nom Nout Nuckei nuckln Nugei nui Nu´l Nursch oder Ursch nuschln Nuttn
niedersetzen reiben (zB die Kühe am Baumstamm) neu (sehr neu) nirgends (an keinem Ort; Åcht = Ort) Narr Wasserrest (zur Neige) nacheinander Nackter Natter neu – a noihi U Neuling neuer; a noiha Bohrer Neujahr Name Not Schläfchen (einnicken) nuckeln, saugen (zB Baby) Finger (kleiner) null Nudel Futternapf, Traufenfass sprechen (undeutlich) Prostituierte
O
O
niglnoglnoi ninacht
Ö Ö´l oa´ln 74
(ö/e) (ö/e)
Öl Erle eiern (ein altes Rad)
oa-augadi Gauggn Oadaxl oading (oading sei) oafoch (o/a) Oahi oalach oalach Oamutschgal Oasch Oaschal Oaschicht Oass Oawad Oawadskluft Obers obstad (reines o, reines a) obstill (auch ohne ll) obwoi Ofnlea´l Ofnschlögl ogagst ogagst (reines o, reines a) öha! (ö/e) eha! Oi oibod oid
Hütte, die eine Pultdach und kein Satteldach hat, alte Hütte. a oaaugadi Hittn (einäigig) Eidechse egal einfach Eiche, Eichel einfältig,dümmlich einfältig Kind (armes) Gesäß Ärschchen Einschicht, Abgelegenheit Wimmerl, eitriges Beruf/Job Arbeitskleidung Sahne bewölkt, aber noch ohne Regen regenlos, kein Niederschlag obwohl Papierspirale (bei aufsteigender Wärme dreht sie sich) Kuchen zukünftig (und: gagst, gagst amoi) irgendwann halt! - oder hoppala! Ahle (Schusterahle) immer wieder, zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit; e kimt oibod alt 75
Oida oidalad Oidi (Gemahlin) oierhånd oiglåd oimoi Oipndollar (Alpendollar) ois oisdon oiwei om (reines o) Omd Öpfi Öpfibiz orackan örim Öritag ospän
(ö/e) (ö/i) (o/a)
ötla (ö/e) Ötz (ö/e) Ötz (ö/e) ovai Owahoin Owaliachtn Ox Oxn måchn Oxnzeam (Oxnzeama) ozipfn (o/a) 76
Alter oder Ehemann ältlich, veraltet; das Kleid wirkt oidalad (=überholt) Alte oder Ehefrau allerhand alle, wirklich alle; oiglåd stölln si hiaz zo an Foto auf! immer Euro alles (o wie bei Hå/Haare) also dann alleweil/immer oben (woanders sagen sie „obn“) Atem, Odem Apfel Apfelputz (Kerngehäuse) abplagen erben Dienstag abgewöhnen (entwöhnen, Jungtier) etliche Waldfläche; in da Ötz Waldgrundstück (baumfrei) oval Öhrlschlüpfer (Insekt) Oberlichte Ochse aufheben eines Bloches zu zweit (mit 2 Sappel) Ochsenziemer ärgern (sich)
P
P
Paa'l Paa'l Schuah Packi paffn (påffn) Panschal panschn papial´n
Pärchen Paar Schuhe Paket rauchen (qualmend) Verhältnis (Liebelei) mischen (Wein) ärgern (jemand), herumwickeln – i lå mi nit papia´ln Gesicht oder Mund Karton Schirm, von Parapluie Passbild Hausschuhe (alte) unbeholfen Loch im Fahrradschlauch verpatzen, Fehler machen Unsinn (einen Pawalatsch reden) Knöpferl am Rehbockgeweih Feingefühl/Können bei der händischen Arbeit exakt u. wohlüberlegt arbei- tend, zB in der Werkstatt Speise (breiig, zu fest!) Pfarrer (abschätzig) Pfännchen Fehler (mehrfache) Essen, das nicht genießbar ist (Brei)
Pappm - Pappn (reines a) Påppndecki (a/o) Parabli Påssbidl Påtscha / Påtschn påtschad Påtschn (a/o) påtzn Pawalatsch Perln Pfachtl (a/o) pfachtlig Pfåchz Pfåff Pfandl Pfeagg Pfeagg
(reines a)
77
pfeagizn Pfettn pfiati! Pfief Pfindstag (oft ohne „g“) Pfitschigogal - Pfizigogal Pfitschipfei - Pfizipfei Pfnås Pfnia´l Pfoad Pfostn Pfream pfuideixl! pfuschn (da Pfusch) pfuschn (da Pfusch) Pick pickn picknbleim picksiass Pimpaling Pinsl pipifei Pipn Pistoin Piz, Pizling Plå´hn plä´hn Plära Plattler plattln Platzei 78
pfeifen (und nicht gut können) Dachbalken (allgemein) auf Wiedersehen! Bier (ganz kleines) Donnerstag Kinderspiel (mit Münze) Kinderspiel (Pfeil&Bogen) Geruch, übler Lochbohrer Hemd Kantholz oder Tram (nicht gemeint ist „Brett“) Spitzbohrer (beim Schuster) pfuiteufel! (Ausruf) 1. arbeiten (unangemeldet) 2. arbeiten (mangelhaft) Kleber (Uhu) kleben sitzenbleiben (im Gasthaus) süß (sehr) Baby (oder kleiner Mann, junger) Haarbüschel (am Geschlecht des Gamsbocks) sauber (sehr) Wasserhahn Pipe/Pfeife Pistole Pilz (Herrenpilz) Plache, Zeltbahn schluchzen oder laut schreien Plärrer (plärren, schreien) Plattlertänzer laufen (schnell) Plätzchen
plausch nid! plauschn ploid Ploiwi Poista Ponza prödan prowian Puitl Puiva Pumparin pumpern Puppal Puppal Puppm
lüge nicht! reden (über Allerlei) gehauen (verprügelt) Holzstück (zum Schlagen der nassen Wäsche) Polster Panzer rütteln (in Traktor prödachts mi) probieren Pult (kleines) Pulver Kniehose anklopfen 1. Püppchen 2. Frau (hübsche, junge) Puppe (eher m statt n)
Q
Q
Quaglkas que´in Que'in Quetschn
QuargelKäse quälen Quelle Ziehharmonika
R
R
ra Ra´l
(reines a) (reines a)
lustig – heit is a mo ra Rädchen 79
Rä´l ra´l å Rä´lhosn ra´ln Rabauka rächt rackan Radaubriada radig Råfn Raiwa Raiwa und Schanddi rakn (reines a) rama Ramassuri Ramkatzl
Ramsch Rän rän Rän rapfig Rappi Råschpi rass Rastl 80
(reines a) (reines a)
Röhrchen (Ofnrä´l, Pfeifnrä´l) verrückt, im Kopf durcheinander ( Rad ab/weg), ein Rädchen fehlt! enge moderne Hose radeln Jugendlicher (lauter) weint (rän) – (Tränen) arbeiten (hart) Männer (Krawall) frei sein – dö drei Birn san ma radig (bleiben übrig) Sparren Räuba (EZ + MZ) Räuber und Gendram (Spiel) rauchen räumen Ungeordnetes Schöpflöffel, kleiner – zum Herausholen des Steinstaubs aus einem gestemmten Felsloch (rama, räumen) Billigware Rohr weinen Rohr rau; a rapgigs Hoiz (Gegenteil: a linds Hoiz) Zornanfall Raspel scharf (beißende Speise), dås is owa rass! Rast (kurze)
Ratsl Raufn raunzn Razn Razn Reaft
(reines a) (e und a extra)
Reaggn Ream Reami Redhaus Rehhaitl Rehkroin Rei Rei´l Rei´lfrisur Reid Reifbuschn Reim reim oder riwin oder ribin reitan Reiwei Rem rempin ren Resei Rewoiva Ri´l Ri´l Riabla
Rätsel (dös is ma a Ratsl) Futterstelle (Rehe) nörgeln, klagen Schar; zB a Razn Spåtzn Menge (große) – a Razn Muckn Ranft (Stück von etwas, zB vom Brot) Brotstück, dickes (vom Laib) Riemen Riemchen Vielredner Rehleder (Putzfetzerl) Trüffel, nussähnlich – vom Reh in Gosau ausgescharrt Rein (Reindl) Kasserolle (Rein) Reindlfrisur (wie Bubikopf) Kurve Zierde am Hut (Almabtrieb!) Auto (altes) reiben sieben Riegel, kleiner (reiben!) Wandgestell (Schüsseln) Rammen, stoßen reden Röslein, a Reserl Revolver 1. Geld (viel) – a Ri´l Geíd 2. Riedel, kleiner Bühel Kuhschwanz, zusammengebundener, zum Wäschewaschen 81
Riakiwi rian Riapi Riegl Riegla riegln riegln
Riesln riffin riffin Rimi Rippalan risln Rissl Riwi riwin Roa roa´hn roa´hn Roaf roasn Roatknecht roatln
82
(rüffin) (Rümi)
(ribin)
Rührkübel rühren Mann (rüpelhafter) Mann (starker) Treibjagd auf Hochwild rücken, bewegen, lockern (Riegel) Hirsche jagen, die Treiber „riegeln“ das Wild, sie treiben es aus dem Dickicht (aufscheuchen/lockern) Schneekörner (harte) beschimpfen, verweisen aufgeriffelt (zB Wunde bekommen) Rum (kleiner Schluck) Ripperl rieseln, Eiskügelchen fallen Rüssel Reibe (Küchenreibe) reiben (riwin ist das ältere Wort) Rain, Waldrand reichen – es roacht nit reichen (dös Geld wiacht scho roa´hn) oder: i kå nit roa´hn Reifen gehen (zB zu den Nachbarn)) Tabelle zum Umrechnen von Festmetern von Baumstämmen zusammenbinden, zusammenziehen
roatn Rock Rockaroas (mit Spinnrockn roasn) Rockn röckn (e/ö) roid romig Romvieh (o/a) Ros (langes o) Rotza Rotzlöffi Rousn Rousnstöck Routkröpfei Rowas Rowoit rowoitn ru´ln Ru´lschutz ruadern Ruam Rüapi ruaßn Ruatn Ruckei Ruk Rumpi rupfad
(reines u)
denken (auch für „rechnen“) Weste (Mann/Frau) Spinnstunde der Frauen Spinngerät ausbiegen (eines Nagels) ist mir zu schade hiefür (es roid mi) dreckig (um den Mund) Mann (böser) Ross Bub (schlimmer) Rotzbub, Lauser, Spitzbub Geweih, unten Geweih, unterster Teil Rotkehlchen Mensch, böser Robotarbeot arbeiten (zB 1 Tag ohne Lohn) wiegen (ein Kleinkind) Schaukel rudern Rüben Rüpel rußen (jemanden einschwärzen) Rute Platz machen, rücken – tua a Ruckei Rauch Reibbrett (zum Wäschewaschen) grob (zB Hemd aus Leinen) 83
S sa sä´ln
Såch Sacherl Sachi Såchtn Sådl
S (enges a) (ä/e)
(reines a)
såfözn
Sagl sagln sahat saizln Salettl sama sama sama
84
(reines a)
säen, i mua sa ausrinnen, ein bisschen (zB kleines Loch im Wasserrohr). Auszusprechen wie das e in Kre = Kren. Bauernhof, großer Bauernanwesen (kleines) Bauernhof, kleiner Sorte (EZ und MZ) Sattel (Bergeinschnitt, Pferdesattel) schwabbern? Geräusch, wenn in den Stiefeln schon Wasser steht; oder wenn man den Stiefel aus dem Sumpf zieht Säge (kleine) schnarchen sähe; wån i do dås a amoi sahat! (CATS im Gosinga Turnfestsaal!) ansalzen Lusthäuschen (aus Holz) 1. säumen (Brett) 2. säumen, endeln (nähen, Rand, Ende des Stoffs) 3. aufhalten; du soist mi nit sama, nit aufhalten bei der Arbeit, weil du als Helfer langsamer bist als ich!
samma sandln Sanktus Sappi sapristi Sau håm Saubachtl Saufjogl sauschwa sautn sauwa Sauweda Sawi sawin sawin Scha Schä´hn Schåchtl Schåchtn Schächzl Schaffi Schafför Schafi Schåfskopf Schåfwoin Schai Schåkout
(reines a)
(i/ö) (i/ö)
sind wir (san ma) verwahrlosen Unterschrift Werkzeug zum Ziehe von Blochen die richtigen Spielkarte ausgespielt Glück haben (Schwein haben) Mensch (unsauberer) Säufer (ein Saufjakob) schwer (sehr) anpatzen (bon Essn sautn, umsautn) sauber oder fesch, hübsch (Madl) Sauwetter Säbel säbeln (Fleichstücke absäbeln) lauen, sehr schnell; hiaz miass ma sawin Schere Schaber, Mistschaber (Kuhstall), a Schä´hn Schachtel Scharte (am Messer) Scherzerl (Stück Brot) Schaff Chauffeur Schaf Mensch (dummer) Schafwolle Schal Kothaufen, Mist vor dem Trempel (Almkuhstall/Alm) 85
Schåkoutlukn Schåm
(Schabn)
schåma Schamei schån schän (reines ä) Schanddamarie Schanddi - Schanddaa Schani Schaosdrumi schar
(reines a)
schårif Schärim Schatuin Schaub Schaufi schaufin (i/ö) schaukin (i/ö) schawenzln (oder: scharwenzln) sche (enges e) Sche'l (e/ä) Scheagg Scheaggn 86
Kuhmistlücke (bei alten Almhütten, Schlitz zum Entsorgen des Mistes) Schabe, Küchenschabe schämen Schemel scharren (Eis wegkratzen, vom Fenster, mit Schaber=Schåwa) scheren (zB Schafe) Gendarmerie in Österreich vom 8.6.1849 bis 30.6.2005 Gendarm (Polizist) Helfer (Johann, Jean) Frau (Schimpfwort), Scheißtrommel schief (då gehts schar umi, zB ein Felsvorsprung) scharf Scherbe Schatulle Bündel Stroh Schaufel schaufeln schaukeln dienstbeflissen um jemanden herumlaufen, sich um ihn scharen schön Schädel Abgebrochenes (zB bei Schuhsohle) Schuhnägel (große)
Scheaggnschuah scheban Schebei Scheck schedan schei Schei´l Scheim Scheindrumi Scheißal scheißdrauf Scheißheisl Scheißkerl Scheißleitn Scheißn Scheitl scheitn (e-i) scheiweaggad Scheiwei Scheiwistuai schelad scheli Schema schema
(e/ö) (e/ö)
Nagelschuhe (für Holzknechte/Bergsteiger)) scheppern Schepperl, ein Kinderspielzeug, das scheppert/klingt. Auch: Schewei Rind (geflecktes) gehen, mit den Zehen nach außen gedreht (Gegenteil: finfan) scheu Grasspitzen, helle; der „Schein“, den junges Gras abgibt Scheibe Schellentrommel Liebling, du bist jå mei Scheisserl desinteresseirt Klo Mann (blöder) Zwickmühle (in der Sch. sein) WC (die Scheissn), Plumpsklo Brennholzstück schelten schief, eigenartig schräg Scheibchen Schemel (rund, Dreifuß) starrköpfig (Sche´l, schädelig? Schädel) verdreht (zB Holzbrett) Abschürfung (zB bei der Hand), a Schema abschürfen (bei der hand), i hå mi gschömt 87
scheban scheppan Schepsa Schepsas schepsn Scherfal schewacht, schebacht Schewei schia Schiam schiam schiaßn Schiazn Schibei Schibi
(Schiwi)
schibin schichtig Schieboa schieda (Ho) Schihagl (reines a) Schilära Schilling Schimi Schimi 88
klirren scheppern Entrinder (langer Holzstiel und Eisen) Schaffleisch entrinden (Baumstämme) Scherflein (Geld) scheppert, klirrt Schepperl, ein Kinderspielzeug, das scheppert/klingt. Auch: Schebei. Schewei = älter! unschön Parapluie, Schirm schieben schießen Haarbüschel (am Geschlecht der Gamsgoaß) Schüppel, Schüppelchen; a Schibei Stroh (oder Haar) Schüppel, a Schibi/Schiwi Leit (sehr viele) reißen an den Haaren (auch schiwin, schiwin = älter) schüchtern Schienbein schütter (Haar) Schürhaken Schilehrer Währung, gültig 1.3.1925 bis 28.2.2002; 1999 eingeführt mit 1 EUR = 13,7603 ATS Schimmel (Pferd) Schimmel (an der Wand)
Schinaki Schindda Schinddlbam schindtn Schissl schiwan Schiwi / Schibi Schiwi Kina schiwin schlackern Schladminga Schlaffi Schlåfhaum Schlagl Schlågrahm Schlåmpn Schlång Schlanggerl schlanggln Schlapfa schlapfan schlatzig Schlaucherl Schlaz schlazig Schleaggs schleckabatzl! schledan
(i/ö)
Schiff oder Wagen (Schinakel) Entrinder (langer Holzstiel und Eisen) Baum für Schindel, heute meist eine Lärche, seltener eine Fichte entrinden (Baumstämme) Schüssel Heuschober auffüllen Schüppel (Haare/Kinder) Kindergruppe (große) reißen an den Haaren (auch schibin) schlenkern (vor Angst) Jacke (aus Schladminger-Stoff) Schlaf (kleiner) – i måch a Schlaffi Schlafhaube, Langschläfer Hirnschlag (kleiner) Rahm (süßer) Frau (unmoralische) Schlange Bub (schlauer, windiger) bewegen wie ein Schlange Haus-Schuhe schläfrig sein klebrig (Pilz) Schlaumeier Spucke, Erbrochenes klebrig (grausig) Schiefsein, ein schiefes Daherkommen; nå da Schleaggs Das ist dir gesund! (Ausruf) regnen (in Unmengen) 89
schleich di! Schlickei Schligowitz - Schliwowitz schlinggan schlinggn Schlissl schlittaroasn - schlidaroasn Schlögl (ö/e) Schluckas schludrig Schluf Schmächzn schmafu schmakin (i/ö) Schmanggal schmatzn Schmåz Schmåz schmecks! (e/ö) Schmehtanddla schmeißn Schmirasch Schmoan schmoi schmoin (Schmoin) Schmoiz schmuddlig Schmus vozön schmusn schnå´hn schnabulian Schnådahipfi 90
hau ab! Schlückerl Slibowitz pendeln, wackeln schlucken Schlüssel Schlitten fahren Hinterschenkel (Reh) Engstelle (im Gang usw.) schlampig (arbeiten) Durchgang, enger (von: schliafn) Schmerzen zu gering sein schimpfen, übel nachreden Spezialität (Speise) schmatzen (laut essen) Geldmenge Kuss abfällige Antwort Lügner (Schmähtandler) werfen Schmiererei Unsinn (reden) schmal schmollen (Lehrholz/Tischlerei) Schmalz unsauber, Unsinn reden küssen (überall) schnarchen essen (von: Schnabel/Mund) Vierzeiler (lustiger)
Schnaggal schnagln schnagizn Schnappei Schnapsal schnåpsn Schnåpszuz Schnåwi Schnåwi schnåzln schne´i schneebatzn Schneestifin schneidig schneizn Schnia´l schniatn Schnickschnack Schnifei schnipfn schnoan Schnofal zia'hn Schnofei
schnofin
Schluckauf begreifen (hiaz håts bo mia gschnaglt), ich habs! schnalzen, Geräusch durch Dreck Schnappschloss Schnäpschen Karten spielen (66) Schnuller mit Schnapsfetzerl (Foppa) Kreuzschnabel (=Vogelart) Schnabel des Vogels essen (genüsslich, geräuschvoll) schnell schneien (wässrige Flocken) Gamaschen mutig schneuzen Schürchen herumschnüffeln (zB im Keller) Verzierung (überflüssig) Teil vom Brot mähen, kürzen (nur ein bisschen abmähen, mit Schwung der Sense oder Sichel) erbetteln, schnorren Nase rümpfen, beleidigt sein Mundstellung, die Lippen nach vorne gedrückt; er ziacht a Schnofei/Schnofal = er ist beleidigt, ein bisschen! 1. schnüffeln, riechen (Hund), schniatn (=Mensch) ahischnofin 91
schnofin schnoizn Schnuabåcht scho Schoa Schoan Schoaß Schoassal (Scheißal) Schoaßal schoassn Schoatn Schoda Schoda Schodsuppm - Schodsuppn schoid Schoin schoin Schoipan schoiß! schoitn schoitn schoma schön (a/ä) Schöpflöffi schopfn
92
(o/a) (reines o)
2. riechen (oder nur Luft in Nase ziehen) schnalzen Schnurrbart schon Schar (Kinder) Messerscheide Luft (stinkende) Liebling (bist jå mei Schoasserl) Buh, Winde wenn dir einer auskommt, warme Luft Sägespäne Kleingeld Schotter Schottsuppe schallt; es schoid und hoid (hallt); eher mit d statt t Schale (zB Obstschale); oder: gute Kleidung (i hau mi in d´Schoin) verschalen (Schalung machen) Holzstück (abgesplittertes) schieß! schalten schelten schämen schälen Schöpflöffel an den Haaren ziehen (leider früher sehr üblich, bei Mädchenzöpfen und bei Buben oberhalb des Ohrs). Schopf.
schöring Schöring-Ging-Ginkei Schouß Schowa Schöwa Schöwa Schowa - Schöwa (ö/e) Schpazi (reines a) Schpezi Schpoan schpuan Schpuckal Schpundus Schråfi (auch: Schrefi) Schraum und Schraufn Schred Schredlin (reines e) schreim Schreiwaling Schried Schried Schriez Schtumei Schu´hn schua´ln Schuai Schuastanågl schuidig Schuita schumin
verraten Verpetzerin Schoß Schober (Heuschober) Heuschöber (mit Heu oder Groamat behängte Heustangen) Schöber (Heuschüber) Heuschober (EZ/MZ) Spielraum (zB beim Werken) Freund Speiche (beim Rad) folgen (brav sein) Auto (kleines) Respekt Frau, kebbelnde Schraube Schrot Schrotflinte schreiben Sekretär oder Bleistift Schritt Hosenschlitz Hosenschlitz (im Schritt) Stümmel (kleiner Teil) Haus, altes, verkommenenes, kleines laufen (rasch) (von: Schuhe) Schule Kaulquappe schuldig Schulter schummeln 93
Schupfer schupfn schurizn schusln schusln Schuwa Schwachtling schwachtln schwåchz schwåchzaugad schwåchzlad schwådan schwådan schwafin (reines a) (i/ö) Schwafler schwanan schwärad schwassln Schwengl Schwoaf schwoagizn Schwoi Schwoi Schwoim Schwoima schwummerig se'iwigi seavas! Sechtlhittn sechtln sechzgan
94
Stoß (geben) stoßen knirschen (mit den Zähnen) in Eile sein, zu schnell hantieren hudeln, schnell und unsauber arbeiten Haken zur Ofenluftregulierung Brett (ungesäumt) laufen (schnell) schwarz schwarze Augen haben schwarzähnlich (zB das Fett) Wasser spitzen reden (zuviel) reden (Unsinn) Vielredner daherlügen schwärend (Finger) laufen, sehr schnell Glockenklöppel Schwanz, Schweif schwappen, überschwappen 1. Schwall (Wasserschwall) 2. Menge; a Schwoi Leit Schwalbe Schwalben schwindlig/blind selbe – seiwigi kenn i scho hallo! Waschhütte (mit Kessel) waschen (im Zuber) nicht arbeiten, Sechziger machen; um 60 % Lohn, bei Sauwetter.
See-Åcht sei´hn (e-i) Seiherl seíhn Seisn Seitl seitln sekkant Sempf - Semf senan sian Siassn siem siem Siema sierig Siewi siewin Siling Simnahdigi Siwi soa´hn Soafn soa´hn Söchta Söckibe Soi Söich Soim Soin
(reines e) (o/a)
See-Ende seichen Sieb (kleines) selchen Sense Seidel Bier (0,33l) Seitensprung machen lästig Senf triefen (aus dem Mund) sieden Süße siebn (Zahl) sieben (Sand) Siebener; då is a Siema (7) gierig sein Sieb sieben Jauche Siebennähtige (Lederhose) Sieb (kleines) urinieren, schiffen Seife seichen, seihen Eimer (zB für Milch. Söchta: früher als Getreidemaß verwendet) Schaf (für Socken, Bär?), als Spaßwort Saal Räucherkammer ("Selch") Salbe Sohle (Schuh) 95
Soissn Soissnwassei Soiz Soja söla / sölani somat Sön
(o/a)
(o/a)
soring Spä´l Spåzl spe Spe'itn speazln Speik Spenegara (oder Spinegara) Spensa Spenzer Sper (e/ö) (meist ohne r) Spezl Spiagl spred (e/ä) Spreizn Spridla Spridla Sprie Springinggei Sprissl 96
Marmelade Wasser (gesüßt) Salz Vorraum im Bauernhaus, 1. Stock solche samtig Rindenhütte (Laftnhittn) – als Regenschutz beim Holzfällen sorgen Brosche, Abzeichen (Sperl/Spedl) Freundin (Verlobte) grausig, nicht genießbar (sper) Brennholz (1 m lang) spähen (verschmitzt!) Brachfeld am Waldrand Mann, sehr dünner, feingliedriger Spencer, Jacke,Trachtenjacke Jacke (kurze, oft grün) Bremskette beim Holzschlitten Freund (Spezi) Arschfleck beim Hirsch spröd Strebe aus Holz (Brett oder Latte) 1. Sprudler (in der Küche), abgeschälter Fichtenwipfel 2. Beine, dünne (wie ein Sprudler) Sprüche Mensch (lebhafter) Sprosse (Leiter)
Spruh Spua spuan Spundus hom stachzn (reines a) Stådara Stampal Stän Stända ståri
(reines ä)
stärim staum Staun ste'in (e-i) - fladan Steaggn Steakn Stema stempin geh(n) sterim Stessl stia´ln sticki Stidei Stie'l Stifiknecht Stifterl Stipfi stiribt (sterim)
Spruch Spur folgen, brav sein Angst haben entasten (grob, Teile der Äste bleiben noch am Stamm) Städter Schnapsglas Stern Erektion schnell (zB rasend fahren) oder: es ist fast nicht zum Aushalten sterben (ä wie dås khächt si nit!) stauben Staude stehlen (flauchen) Stängel oder Äste, die einen behindern Stengel (dicke und feste) Baumstamm – Rest vom Windbruch arbeitslos sein sterben Stößel herumstochern (zB im Müll) steil Haarknoten, kleiner (bei Mädchen) Haarknoten (bei der Frau) Gerät zum Stiefelanziehen Weinflasche (kleine) Stock, Steher aus Holz, Prügel stirbt, er stirbt (sterben) 97
Stiwei Stiwei Stoa stoanig stockbsoffn Stocking Stockplatz Stockschwamm Stoi Stoi stoiz Storax Störi stori Stössa Stottara Stouß Stouß
(i/ü)
(o/a) (reines o)
Strau Straukn strawin streamin (e und a extra) Streidhami Streidhansl strein Strickzoig Strizi Stroaf stroafn stroafn 98
Stüberl Stübchen, Stube Stein steinig betrunken Unterholz für Blochlagerung Holzlagerplatz (großer) Schwamm am Baumstamm Stahl Stall stolz Brei Kletzenbrot, Störi stark Sperber Stotterer Stoß (Holz, Papier) Hahnenfedern (vom Birkhahn); am Hut! Widder (geschnittener) (a Wida, a gschnidna) Schnupfen eilen streicheln (zB eine Katze) Streithammel Streithansel streunen Stricksachen (zum Stricken) Bub (lustiger Lauser) Rindfleischchart streifen Holz über Hänge herunterliefern
Stru´l Stru´l Stum Stupser Sturim sturimoid Stuzn Su (halbes u ) Suam sudan (oiwei) Suma Sunawendd sunawenddln Sunk Suppm
1. Strudel 2. Mann, sturer Stube Schubser Sturm greisenhaft (sehr alt) Stutzen (gestrickte) Sohn Mensch (fehlerhafter) klagen, aufregen (sich) Sommer Sonnenwende Sonnenwende feiern (auf den Bergspitzen) Tiefe (a Toiffn) Suppe (eher m statt n)
T
T
Ta´l (manche sagen a manche å) Talon Tazei Teeseihei Tegei Tegl Teia Tempi hupfn Teppalan Tetschn tigarad
Tadel – e hot koan Ta´l (tadellos sein) Spielkarten (Reste) Unterlage (zB unter der Tasse) Teesieb Schale (kleine) Gefäß (großes) Teller, der (Mundart: das Teia) Spiel, altes (Kreide auf Boden) Omletten Ohrfeige dicht (da gehts tigarad auf) 99
Tochtn toia toif Toiffn Toifi Toifn Torif toutln Trå´l Träga Tramdeckn tramhappad Trånk Tranki tränkn trap tratzn tratzn Trempi Trenzbachtl trenzn trickan trifin Tripfei Troddl trogad 100
(o/a)
Torte teuer tief (wia toif iss?) Tiefe (ein Sunk), zB ein weites Loch im Gelände Teufel Tiefe, Senke im Gelände Torf (feuchte Wiese) riechen nach Totem, den Tod spüren; es toutlt då Drehling, Kinderspiel zum Drehen (mit Musik dazu), Blechspielzeug Kopf beim Hirsch Holzplafond müde (sehr müde) Schweinefraß Getränk, zB eine Limonade; gib ma hot a Tranki (Cola oder Fanta) ersäufen beige oder grau (trapi Stutzn) schikanieren, ärgern necken, ärgern, reizen Kuhstall Latz für Babys weinen trocknen kommunikativ inkontinent sein, viel plaudern Tröpfchen Dummerl, Trottel schwanger (trägt/tragend sein)
truckn Trupfbam Trutschei Truwi Tschåch
Turim
trocken Dachbalken (unterster) Mädchen (naives) Trubel Arbeit, sehr mühsame todmüde kaputt gehen arbeiten (viel) trinken (viel) Auto, altes, kleines Pfeife (kurze) Arbeiter arbeiten, sehr hart arbeiten Kind (hilfloses) Leinentuch knattern (Motor) eintauchen, ertränken (fast) Turm
U
U
tschak tschari geh(n) tschechan tschechan Tschesn Tschibock Tschineila tschne´in Tschåppal Tua tuckan tunkn
U'ahnl U'ähnl uarassn Uasch ubacht Ubachtl udahächt
(å/o)
(ohne n) (ohne n)
Urgroßmutter Urgroßvater verschleudern (nicht sorgsam sein) Dachtraufe (Ursch) unfreundlich, unsauber Mann, ungehobelter unerhört 101
udeí
(e und i extra)
udei
(e und i extra)
udeitsch ugab Ugustl Uh Uim ukomott uliab umadum umanonaknotzn umanonoadumin umbögln umdantln umdau´ln umeina! umgstamd umgstamd umgstandn umifrettn umihanddln
umischlofn umischmian umizia'hn 102
1. unförmig, unproportioniert (eine Person) 2. unschön, fast grausig (ein Ding) undeutsch unhöflich, lästig, grob Mann (unsauberer) Uhr Ulme unbequem nicht schön rundherum Stapfen (durch Schnee) umhertollen, umhertummeln, spielen umkippen (mit dem Schuh) spielen (langsam) trödeln oh! drausgekommen, die Melodie verloren (zB da Chor ist umgstamd) umgefallen (zB mit dem Rad) konvertiert (Religion) ohne Geld versuchen zu leben (über eine gewissen Zeitraum) mit den Händen anhalten und vorsichtig gehen; auch im übertragenen Sinn (weiterwursteln) entschlafen schöntun hinüberziehen
ums kena onas
Urschl Useha usichtbå uzogn
ein bisschen anders (ums erkennen) konvertieren (in eine andere Religion wechseln) Hausierer (Herumträger) ausgehen (oft) Person, die sehr oft ausgeht ausgehen (sehr oft) verplempern, nicht zusammenhalten (zB das Geld) Mädchen (einfältiges) Eichelhäher unsichtbar frivol, ungezogen
V
V
Våda Vanilli Vawoiting Veda veila vertrotteln vi via a fimpf Vidachi vihahoin Vihång Vinåm vista a hå vizvi
Vater Vanille Verwaltung (Amt) Cousin (Vetter) sehr/besonders verblöden viel vier oder fünf (a = hier oder) Vordach hervorholen Vorhang Vorname Ruf der Kutscher vielzuviel
umsteh Umtroga umzia´hn Umziaha - Umzug umzudan urassn
(a=a/o)
(reines i)
103
vo-oaschn vobiang vobiaßn vobong Vodamörda vodärim vodatacht vodean vodichtn vofächtn vogestan vogludacht voguakt vogwung vohawacht (von: Hawara) vohunzn vohuzlt voi Voikufa vojuxn voküain vokuzzn volån volaworian voliam voliasn vomåchn vomantschn 104
verarschen verbiegen verbüßen verbogen Vatermörder (=Krawatte) verderben verdattert (verwirrt) verdienen verdursten im Vorvorjahr vorgestern verloren (weil nicht aufgepasst!) verschlimmert (vergurkt) verloren (vergewonnen); als Spaßwort gebräuchlich; du håst dein Huat vogwung. verbrüdert schlecht machen (Speise) eingeschrumpft (Haut) voll Mann (dummer), Vollkoffer vergeuden verkühlen sich räuspern verloren (Aussprache wie Hån/Horn) verlieren (nicht aufpassen und verzudern!) verlieben (sich) verlieren vererben durcheinander bringen
vomassln vomiesn vonadan vopfuschn vopickn voplempan voputzn vorama Vordspross - Hintaspross voreim vosama vosauan vosaun voschachern voschebacht voscheihn voscherwin Voschlacht Voschlåg voschlågn voschoassln voschoin voschoin voschossn voschrei voschrumpin vosoizn vospaukn
verhindern (Geschäft) verleiden vernadern falsch machen zukleben verbrauchen (unnötig, das Geld) vergeuden wegräumen Geweihspitzen beim Rehbock – die beiden untersten verreiben versäumen verkümmern beschmutzen verkaufen (bliig) verkauft (locker) verscheuchen verkaufen (billig) Verschalung, Bretterwand (mia håms voschlågn) Rumpf beim Hirsch, vorne verschlagen (Verschlag machen, mi Brettern) wegtreiben (auf nette Art lästige Kinder vertreiben) verschollen verschalen (Schalung machen) verliebt (oder verfehlt; Schuss) schlecht machen (ein Vorhaben) faltig werden (Apfel) versalzen vertreiben, rasch, mit Geschimpfe davonjagen 105
vosumpan voteifin votrickan votroin votuschn vowä´t (ohne n) vowoadaglt vowogln vowoxn (o/a) vowuaschtln vowuzlt voza´hn (reines a) vozapfn vozauwan vozian vozön (ö/e) vozön (ö/e) vozudacht vozupfn Vrein
Zeit vergeuden, es geht abwärts verteufeln, schlecht nachreden vertrocknen vertrollen (weglaufen) verheimlichen verwöhnt verunstaltet verwackeln verwachsen verlieren zerknüllt verschleppen reden (Unsinn) verzaubern verzieren erzählen (Geschichten) verzählen (Zahlen) verloren davonschleichen Konsumverein
W
W
Wa´l Wä´l
Wade (EZ und MZ) Baumstamm, großer; Rundling, schwerer Wadenstutzen Mensch (eigenartig) winken warte! Wort (EZ), såg no a Wåcht!
Wa'lstutzn Wabbler wachin wåcht Wåcht 106
(ä/e)
(i/ö)
Wächt wåchtn Wachznkraut Wagei Wagl wågl Wah wah (enges a) Waidl wän Wåm (o/a) wån wära Wårimlo Waschl Waschl waschlnåss Wåsn Wasn (reines a) wass (reines a) Wåssa lewan Wåssalågl wawin wawin wåxn we We´ín we´ln Wea´hn
(reines a) (reines a)
(reines e)
Wert warten Schöllkraut Wagerl Wägelchen wackle; wågl nit a so Wehe (Schneewehe) wehen (aber gwaht = offenes a!) Wäldchen werden Wabe (bei den Bienen) geworden – sie is hunacht won schmerzlicher (dös tuat wära = weher) Wärmloch (in der Stube/Plafond) Waschlappen Mann (großer) nass (durch und durch) Humusschicht, Stück Wiese Vase rau Wasser trinken (viel) Wassergefäß, das der Geimel den Holzknechtennachträgt wackeln (zB Der Stock beim Eisstockschießen) reden, sehr viel wachsen wer Welle wehleidig tun Gedärme beim Hirsch (Weiche) 107
Wea´l Weagg Weah Webiniwewari Weda Wedalo wedan Wedaregn wedig Wedschi Weggei Wegl Wegler wegnden Weibä'l Weidling weifdln Weisat Weisl Weiwara Weiwei Weli Wemei Wemsi wendtn wengden werifn wexln 108
Holzstock oder Mann (großer) Bub, grober Wehr (Stämme liegen quer im Bach) Werbinichwerwärich, Angeber; er is a W. Gewitter Ort, von wo das Gewitter kommt donnern und blitzen Gewitterregen verletzt, a wediga Finga Mann (einfältiger) Weckerl Weg (kleiner) Wegmacher trotzdem, dennoch Weinbeere Schüssel (große, weite) bewegen, hin und her Geschenk (zur Hochzeit), weisn geh Bandleader/Chef Frauenheld Weibchen Mensch (dummer) Wimmerl Wimmerl (ähnlich dem „Wemei“) umdrehen (auch bei Krankheit) trotzdem, dennoch; gemma hoit wengden zo ea umi werfen wechseln
Wia Wiabam Wiacht wiadawö wiafin Wiagn wiain Wiarim wid wid gfrei Widla Wiftl Wimmal Windfah´l Windfång windgschitzt Wirim wiring Wisch wischbin (2.i/ö) wischln (wischaln) Witschn Wö´l Woad Woadloh Woadsock (Waidsack) woah
Baumstämme (sie stützen das Ufer, wehren das Wasser ab) Baumstamm für Bachverbauung Wirt egal wie, wie auch immer, es ist ganz egal (es geht wiadawö) würfeln Wiege wühlen Wärme wild, sehr sehr freuen Wilderer Wipfel Pickel Windfähnchen (Person, die oft die Richtung/Einstellung wechselt) Nase beim Hirsch windgeschützt Würmer würgen Brief vom Amt flüstern urinieren Haarschübel (dichtes) Holztrumm Weide (Wiese, Almboden) Arschloch beim Hirsch Jägerrucksack weich s´Oa is woah 109
woak woakn Woasal Woaz Wöchte woglad Woi woia Woidsåg Woimdo (o/a) wöin woisln woisln
(o/a)
woitn wölach wölana Wolfs-Spross Woscha (o/a) wua´ln wua´ln (wualad) wucht Wuchtl Wuchtl Wuchzl wuggalad Wuggalan 110
nass sein – durch und durch, (i woak) weichen (die Stiefin woakn, sind saunass!) Mensch (schüchterner) Weizen Wörter (MZ) wackelig Wahl wollen, aus Wolle (Socken) Waldsäge, Baumsäge Walmdach wählen 1. winseln, jammern 2. hinüberlaufen (flink, oder auch tollpatschig) – vielleicht von: Wiesel, sie woislt gråd bon Brun vobei! verwalten welcher (wölach kimmt zo dein Fensta?) welcher (der Mann, wölana?) Geweihspitz, oben 1. Mensch (großer, gr. Fisch) krabbeln (viele Tiere), es wurlt 2. jucken/kribbbeln (auf der Haut), reizen würde, dös wucht dia a gfoin 1. Buchtel (Speise) 2. Fußball Wurzel gekräuselt (Haare) Staubflankerl
Wuisei Wuist wunali, wunalig Wurim wurima wurlad Wuzei Wuzei wuzeikloa Wuzl wuzln
Kücken Wulst wunderlich (innig werden) Wurm ärgern (sich), es wurmt mich, dös wurimd mi nervös (werden) Stückerl (Knöllchen) Dreckbällchen klein, ganz klein Haufen (zB Scheißhaufen) reiben
X
X
X-Boana (oder: X-Haxn) X-Hagei Xied
xund
X-Beine X-Häkchen Hühnerfressen (Gsied, Gesottenes); Körner, aufgeweichte Sandler, Arbeitsscheue Menschengruppe (als Schimpfwort, Arbeitsfaule); so a Xod! Gsod! (Gesotte?) gesund
Z
Z
z´oid za
zu alt zäh
Xindl Xod
(reines a)
111
zabrein Zågl zaligs Bredl zåmdepscht zåmleitn zåmreissn zåmsteh zåmzön Zån zanissn zaspragln zaspraglt Zauwara zdepscht Ze´in Zeagg zeaggad zebaln zebaln zedan, zöddn Zega Zei Ze´itn zfiedacht zfiedan zfuaß zhintast zia'hn ziacht 112
(e/ö)
zerkleinern („zerbreien“) Schwanz Brett (1 Zoll stark) zusammengedrückt, zerdrückt zusammenläuten (Kirche) zusammen nehmen verlobt sein addieren Zorn (Aussprache wie Hån/Horn); dös tuat eam Zån! ärgern (jemanden, bis aufs Blut) eilen (ähnlich wie hudeln) zerrissen Zauberer zerdrückt Zelle Bub, böser (Schelm) böse, lästig unruhig sein (Zehen bewegen) trippeln, gehen mit kleinen Schritten verschütten (zB vom Löffel), verstreuen Korb Zäune (Mehrzahl) Zelten, Lebkuchen, a Zei´tn is wås Guats zerzaust zerfiedern, zerzausen zufuß zu hinterst (Lagebeschreibung) ziehen zieht
Ziam ziama Ziamkratschn – Ziamratschn zidacht Zinngleckal (e/ö) Zipazoi Zipfihaum Zistl - Zistei zizibe zkriagd zlegt zlegt zlempacht zlexnd zlong (o/a) zlöst (ö/e) zmuasn znagst znepft Zniachtl Zniachtl znichtig zo wås zo'nig Zoa´hn zodad Zodaling Zodn Zöga
Zirbe zirben, aus Zirbe (zB Holzwand) Tannenhäher gezittert (e håt zidacht) Totenglocke Wundpuder Zipfelmütze Beerenkörbchen ätsch! zerstritten zerlegt gestützt; hiaz hots mi zlegt! zerlempert,kaputt undicht (Fass, Schaff)) zu lang zuletzt fast nicht nachkommen ()mi der Arbeit); då hoi gonz sche zmuasn, das is da nåkim! vor einiger Zeit (zu/nach/nächst) durcheinander sein (im Kopf) 1. Mann, kleiner und dünner 2. Kind, schwächliches schwächlich zu was, wozu zornig Zeichen (zB am Himmel, oder für die Zukunft) zottig Spucke (dicke, lange) Haare (dichte), Zotteln Korb, geflochtener 113
zoid zoin zön Zrid
(ö/e)
zridd Zried zruckmauin zruckschnåwin zsåmgfiacht
(i/ö)
zsprung zuagfiedacht zuaha zuahin zuatrågn Zuck, Hamonie (ohne r) zuckln Zudan zudarig Zumpfal Zusserer Zuz zuzln zweri Zweribandl Zwidaling 114
bezahlt, gezahlt, ho i scho zoid; eher d statt t zahlen zählen Durcheinander (zB bei der Wolle) verheddert (zB das Garn, das Seil) Verhedderung (zB beim Garn) widerreden zurückreden (frech - "Schnabel") zusammengefahren, meist so: niedergestoßen/Fahrzeug zersprungen vollbärtig (nun: der junge Mann) herzu; kim na zuaha! zudecken, verhüllen (mit Tuchent) zutragen (meist: eine Neuigkeit weitererzählen), oder: dås håt si zuatragn (= geschehen) Ziehharmonika zucken Frau, die oft ausgeht (umzudacht) schlampig (zudan, vozudan) Penis Fehler (kleiner) Schnuller saugen quer (no zweri dahekhem) Mittelstück der Hosenkraxn, Querstück (oft bestickt) Mann (verstockter)
Zwidawuchzn zwiegnaht zwigizn zwigizn Zwoara zwöfi zwöfi, zwölifi Zwutschgal Zwutschn zwuzlt
Mensch (lästiger, zwider sein) zwiegenäht (Stoff) Geräusch der Türangel (d´Ti zwigizt) quietschen Eisenstück (kürzen der Bremskette beim Schlitten) zwölf zwölf (Uhr) Mädchen (kleines) Nadelbaum mit 2 Wipfeln zerknittert, zerrieben
Iglmoos-Almhütte der Angerler Kathi Am Wanderweg zum Kalmberg
115
Zur Mundart in Gosau Verschiedene a: 1 das reine a: la (leer), ga (schnell), za (zäh), Faschn, Lan (Läden, Bretter), dadabacht (zerdrückt). 2 das nasale a (auch enges a genannt): mah (mähen), sa (Säen), drah (drehen), tramt (geträumt), gra (sich sorgen), La (Lawine), då kimt a La! 3 das dunkle å: Hå (Haare), då, Gspå (Spur), Hågl (Hagel), wågl (wackle), åhösln (ausziehen der Hose), a Mån (Heuhaufen, länglicher) 4 das halbdunkle å: dåhi (dåhi geh; dahin, hinauf in den Wald), Kå´l (Kanne), åhösln (anziehen der Hose) 5 das runde å: fåh (ich fahre), Gå´hn (Karren,Wagen)
Verschiedene e: 1 das reine e: Be (Pech), Keh (Gehör) 2 das ä-reine e: Bä´l (Berl, Käfer), Kä´l (Kerl), Ä´l (Ohr), Rä´l (Röhrchen), gschächt (geschoren), hächt (hört), blächt (weint). 116
3 das ä-nahe e: Bä´l (Böhnchen), Äh´l (Ahne), gspät (behalten, eintun/eitoa des Jungviehs) 4 das ö-nahe e (genannt das Zwiefö ö!) Zwiefö, Ö´l (Erle), kögln (kegeln), bögln (bügeln), Ö (Öl), prön (prellen), Öfn (Öfen), Kappö, Happö (Pärchen), Hö (Hölle), vozö.
Das au: 1 Das normale au (in schau): i schau di å (ganz normales au, wie in hochdeutsch), schau wås då liegt! 2 Das enge au (in schau): lå mi schau (enges au, das hochdeutsche au würde hier komisch klingen!), schau kost jå nix!
Der 2. Konjunktiv (Möglichkeitsform): krarad: wån a do nit so krarad (der Hahn) bleiwad: wån a do bleiwad treffad: wån a do bessa treffad kamad: wån a do boid kamad
117
Das ng: moring (morgen), soring (sorgen), boring (borgen), wiring (würgen). Dem r ausweichen: In Gosau wird dem r oft ausgewichen: kän (kehren), wän (wehren), Bän (Beeren), Zån (Zorn), Hån (Horn), gebån (geboren), volån (verloren) Dån (Dorn). Ganz abgesehen von allen –er Endungen wie: Jaga, Bäcka, Haisa, Leda usw. Das ua: zB Fuam (= Form). Buam, Suam (dummer Mann), Huam (Hube, Bauernhof), Ruam. Aber „gstuam“ (sterben) sagt bzw.sagte in Gosau niemand! Das -rim: Turim (Turm), woanders ist das der Tuam. Wurim (Wurm), woanders ist das der Wuam. Weiters: wårim, harim, stärim, Darim, Girim, färim, Sturim,, Bårim, Gårim (Garbe), gärim (gerben).
Wortspiel: Bist gråd du dawischt won? Na, e a! A, eh e a! Bist nur du erwischt worden? Nein, eh er auch! Aha, eh er auch!
118
Endung mit –ad: (-ig und –ert) buglad, gscheckad (bucklig, gescheckert oder scheckig) Interessant! Uim = Ulme, Eim = Eibe Regellos: Aus eu wird oi oder ei. neu = noi Heu = Hei Der 4. Fall: Wen sehe ich? I sia dLina, i sia dMina, i sia ön Sepp, i sia ön Hias, i sia dSeppn, i sia an Wurim, i sia a Kaiwi. Typisches: iah = üh Kiah = Kühe
Miah = Mühe
Briah = Brühe
sei: Statt des Wortes ihr/sie (Einzahl). Dås mua i sei glei sågn! Das muss ich ihr gleich sagen! Das hächt sei nit gän! Das hört sie nicht gerne!
A fleißige Gosingerin zu ihrem faulen Mann: Schlåfn kåst eh no long gmuag ön Kiwigråmmösl! Gstanzl Heit wiachts ge no lustig, heit wiachts ge no ra, mei Oidi is zwida , drum geh i trara!
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Interessantes: grassn: Die Männer kletterten früher auf die Fichtenbäume und hackten die Äste ab. Diese wurden von den Frauen zerkleinert und als Streu im Kuhstall verwendet, damit sich die Kühe nicht in der Nässe wundliegen. Unter „scheegrassn“ (schöngrassn) verstand man, die oberen Äste nicht abhacken, damit der Baum weiterwächst und im Folgejahr nicht gefällt werden muss. schän – kächt – hächt - krächt De kächt gschächt! Si homdn eh hächt gschächt! Do hot a veila krächt! Pa´l und På - Paar zB Schuhe, a Pa´l Händling. A På Händling. Paarl als Verkleinerungsform für Paar, davon kommt das l in Pa´l.; und das r wird weggelassen. Zwei Aussprüche: Bo ach Feichtn woxn dWuchzn nit tiaf! - Då hoi scho gfressn! I mua ge geh! Ich muss ge gehen! (ge = bald). E kimt ge! (=bald). Eine Zeitangabe. Aber ge Birig geh = ins Gebirge gehen (=gegen das Gebirge hin, als Richtungsangabe) Geh kim! Geh kim, geh weida! = Der andere soll etwas tun, es ist eine Bitte! (es dreht sich dabei meist nicht darum, dass jemand kommt/geht, sondern er soll seine Meinung ändern!) 120
Irgendwo bo ins kächt (gehört): Hiaz homs ma mei daligs dengs Nugei veila groanigt! I kauf mei Mili oiwei no bo da Freinkuah! (Im Konsum, sozusagen; Frein ist der Name für den Konsumverein, ein Geschäft). Kimt a rauhi Ze´hn und a wüdi Hen, muasst aufn Bam auffi, so schnei wia migla! San amoi zwee Gosinga Hoizknecht ös sWiachtshaus kem, um eifi vomittag, und hom zon Wiacht gsogt, mia san scho då, wei ma z´Mittag durigoawat hom! ge E geht ge Hoiz. (= Holzknecht) E geht ge Berig (= Berigla, Bergmann, zB in Hallstatt) (ge Birig = ins Gebirge gehen, zB auf die Hochalm) Mehrzahlbidungen: Hen – Hena (er zu a) Koim – Koima (er zu a) Schwoim – Schwoima (en zu a) Besonderheit mitten im Satz: ko ras: Nådenkn ko ras oiwei! (später wurde daraus: kånn ma) Das verzwickte e: leh - das Ei ist leh (weich, das ist ein e wie in hiaz mias ma geh!)
A Budamoasn wekschmeissn hots nit nout! 121
Aufgeschnappt in Gosau. Sagt a Diandl zo ian Buam bon Kiritåg: „Wånnst ma a Hächz schiaßt, åft däfst mi hintan Stå´l!“ Ein Beispiel, wie sich auch die Gstanzln der Zeit anpassen: Nach Mitternacht gehört. Jå i tua di nit gspien, sagt die Zenzi zon Toni. jå i hån no nit din, wei i tua do nit ohni! gweht – gwöhnt! (das bin ich gewöhnt) Und außerhalb von Gosau gibt es das „khet“ (er hat khet – hat geweint) Spruch: Sagt ein alter Mann: Om neama bonona und intn neama dicht, i moa dös kächt gonz gnetig kricht! Spruch: Gei´d is, wo da Teifi is, und wo koas is, san zwee. Ein Text, den wir einem Hallstätter in den Mund legen. Da sagte ein Hallstätter zu einem Gosinger, um 4 Uhr in der Früh im Simony-Gasthaus: Ös miassats ins amoi hän, wie mia redn, wånn ma deitn!
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Aussprache Wenn das Hochdeutsch-t im Dialekt wie „d“ oder „dd“ klingt, ist es vorteilhaft auch „d“ oder „dd“ zu schreiben. Detto bei p – b. Weda – Wetter, Gada – Gatter Es gibt interessante Umkehrungen: Schidl-Schild; Bidl-Bild (Kidl-Kilt!) Verwandte Buchstaben (Lautverschiebungen) 1. f - v –-w- b (vater-pater, reiben-riwin, 2. g -k - kh - ch - ck steckn-stechn, Bäcka-bachn. 3. ei – oa: Teig – Toag, reichen – roa´hn eu – ei: Beutel – Beitl, Hei - Hei Ein altes Gosauer Schild
Gendarmerie in Österreich vom 8. 6. 1849 bis 30. 6. 2005, ab da gibt es in Gosau die Polizei. 123
Frauen - Namen Anna Annemarie Barbara Cäcilia Christine Elisabeth Franziska Hermine Johanna Josefine Katharina Maria Roswitha Susanna Theresia Ursula
Nani und Nandl Onamia´l Wawi Cili, Cilli Tinei, Dinal Lisl Fani Mina, Minal Hanni oder Hana Fini, Peperl oder Pep/Pepi Kadl Mia´l, Mitzi Roserl und Witti Sana, Susn, Suserl Reserl, Resi Urschl, Ursl
Zahlen oas zwoa zwo zwe fimpf sex siem nai ze´hn eif (e-i)
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eins zwei (Frau und Mann) zwei (Frauen) zwei (Männer) fünf sechs sieben neun zehn elf
Männer – Namen Albert Balthasar Bartholomäus Georg Georg Gottfried Gottlieb Ignaz, Ignatius Johann Johann Georg Jörg Josef Julius Konrad Ludwig Matthias Michael Paul Philipp Sebastian Siegfried Simon Stefan Vitus
Eiwächt, Bert, Bertl Hausl/Hausa Bachtl, Bacht Schu´al, Schorschi, Schuasch Jörigl Frie'l Godl Naz, Nazl Hans, Schani Hånsjörig Irigl (I/Ö) Sepp oder Pepi Juli Kon Luck, Wigg Hias, Hiasl Michi Baui Lippei, Lipp Wastl Siegi Sima Stoff, Stoffl, Steff, Steffl Veit und Veitl
Von der Jagd Die Jagd auf den Auerhahn, genannt „Groußa Håh“ 1. knåppn 2. Hauptschlåg 3. schleifn Die Jagd auf den Birkhahn , genannt „Kloana Håh“ (= Hutfedern, Rakn) 1. gru´ln 2. wischn 125
Der Hirsch Windfång Liachta Lauscha Träga Voschlåg Blått Fedan Wea´hn Spiagl Woadloh Läuf Äser Rousnstöck Rousn Augnend Eisend Mittelend Wolfs-Spross Krone-Becherkrone Foasch
Nase beim Hirsch Augen beim Hirsch Ohren beim Hirsch Kopf beim Hirsch Rumpf beim Hirsch, vorne Schulterpartie beim Hirsch Rippen beim Hirsch Gedärme beim Hirsch (Weiche) Arschfleck beim Hirsch Arschloch beim Hirsch Beine beim Hirsch Maul beim Hirsch Geweih, unterster Teil Geweih, unten Geweihspitz, unterster Geweihspitz, mittlerer-unten Geweihspitz, mittlerer-oben Geweihspitz, oben Geweihspitz, die höchsten Blut (beim Hochwild)
Der Gams Brunftkugln Brunftruatn Pinsl Schiazn
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Hoden beim Gamsbock Penis beim Gamsbock Haarbüschel (am Geschlecht des Gamsbocks) Haarbüschel (am Geschlecht der Gamsgoaß)
DIE GEMEINDE GOSAU Das Gosauer Wappen In Blau drei silberne Spitzen, deren mittlere bis zum Schildrand reicht, darin ein roter Ammonit. Gemeindefarben und Fahne: rot-weiß-blau
16. 8. 1825 Festlegung des offiziellen Namens „Gosau“. 14. 5. 1979 Verleihung des Wappens. Die Bevölkerungsentwicklung in Gosau: 1880: 1.158 Einwohner 1991: 1.942 Einwohner 2010: 1.846 Einwohner Gemeindegebiet 113,4 km2 Autokennzeichen GM Politischer Bezirk Gmunden Gerichtsbezirk Bad Ischl, Gosau zählt zum Traunviertel Bundesland Oberösterreich 195.901 Nächtigungen in Gosau von Herbst 2008 bis Herbst 2009.
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Geschichte-Tafel 1231 Älteste Urkunde von Gosau 1291 Der Gosauer Salzkrieg 1311 Neuordnung des gesamten Salzwesens 1324 Es gibt bereits 42 Bauernhöfe in Gosau 1492 Martin Luther – ein Großteil von Gosau wird evangelisch 1601 Gosauer Aufstand am Pass Gschütt 1700 In Gosau gibt es 139 Häuser – davon 50 Höfe 1731 Beginn der Auswanderungswelle aus Glaubensgründen 1755 Georg Huebmer wird geboren (genannt Raxkönig) 1781 Der Kaiser Joseph II gibt Glaubensfreiheit 1848 Revolutionsjahr Die Gosauer Bauern sind ab nun „Freie Bauern“ 1914 Erster Weltkrieg. 46 Gosauer sterben in 4 Kriegsjahren 1939 Zweiter Weltkrieg. 106 Gosauer sterben in 6 Kriegsjahren 1965 Beginn des Fremdenverkehrs als Wirtschaftsfaktor 1997 Ab nun UNESCO-WELTERBEREGION 128
Gosinger Sendinnen bei den Schleifsteinhauerhütten im Jahr 2002. Hanni, Verena, Rosa.
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Der elektrische Strom in Gosau Von 1907 bis 1913 wurden drei Kraftwerke auf der Strecke Gosau bis Steeg bei Goisern errichtet. Die Besitzer der Firma Stern&Hafferl waren die Planer und Errichter. Die Gosauer hatten aber verschiedene Wasserrechte von Alters her. Die Firma musste jedem, der ein Wasserrecht hatte, eine gewisse ausgehandelte Geldsumme überreichen, sowie 418 Glühbirnen an diese Gosauer übergeben, samt dazugehörigem Freistrom auf unbestimmte Zeit. Die Kraftwerke: Das Kraftwerk Gosausee (im Wald zwischen Vorderem Gosausee und dem Stausee Hintertal beim Heimathaus). Das Kraftwerk Gosauschmied (neben dem Gasthof Gosauschmied). Das Kraftwerk Steeg (am Hallstättersee, Gemeindegebiet Bad Goisern), dieses Kraftwerk wird mit Wasser aus 202 m Fallhöhe gespeist! Der Tunnel führt durch das Ramsaugebirge, Gosau bis Steeg. Ab 1910 brannten in Gosau die ersten Glühbirnen. Die anderen Orte mussten noch warten. Ein Zug durch Gosau 1892 erarbeiteten zwei Linzer (Franz Hiller und Rudolf Urbanitzky Pläne, die eine Schmalspurbahn vom Bahnhof Steeg bis Golling vorsahen. Sie sollte über die Zwieselalm (oder wie manche meinen, hinein ins Hintertal und von dort über den Pass Gschütt) ins Salzburger Land hinüber führen. Der Plan wurde nie umgesetzt, aber die Trassen wurden im Gosautal genau vermessen.
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HACKEN Hoizhackn Normale Hacke zum Klieben der 1 m langen Speítn. Stockhackn – (oder Fällhacke) Die Stockhacke muss so geformt sein, dass sie, ohne stecken zu bleiben, möglichst tief in das Holz eindringt. Ihre Schneide soll zwischen 10 und 12 cm breit sein. Das Haus der Hacke darf nicht zu klein sein, damit das Öhr genügend Holz fasst. Das Gewicht liegt bei etwa 1200 Gramm. Asthacke (oder Putzhacke) Die Asthacke braucht eine größere Schneidenbreite von etwa 15 cm, dafür ist ihr Blatt etwas schlanker. Die Asthacke soll nicht schwerer als 1,5 Kilogramm sein. Spalthacke (oder Möselhacke) Die Spalthacke braucht man hauptsächlich zum Spalten von Schichtholz. Die Hauptarbeitsfläche ist die Schlagplatte, mit der die Spaltkeile getrieben werden. Die Schneide kommt sehr viel seltener zur Anwendung. Daher muss der Stiel entsprechend der Hauptarbeitsrichtung ausgeformt sein. Er ist also etwas nach hinten durchgekrümmt und hat auch den Knopf auf der Nackenseite.
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DIE RAXKÖNIG-GESCHICHTE Der Gosauer Georg Huebmer (1755 - 1833) Raxkönig genannt Er baute im Ort Naßwald (NÖ) einen 430 m langen Holzschwemm-Tunnel (2 x 2 m). Dieser war damals der längste in der ganzen Monarchie. Georg Huebmer (Abb. um die 50 J.) Der Gosauer Georg Huebmer (1755-1833), geboren im Riepl Bauernhaus Gosau Hnr. 8 verließ mit 17 Jahren auf der Suche nach Arbeit zusammen mit seinem Bruder und einigen Gosauern das Tal und arbeitete bei der Errichtung von Holzschwemmanlagen am Weitenbach bei Pöggstall, nördlich von Pöchlarn an der Donau (NÖ) gelegen. Später verschlug es die beiden tüchtigen Arbeiter nach Lunz am See (NÖ), südlich von Amstetten, und schließlich nach Naßwald, östlich von Mariazell (NÖ) gelegen. Dort gründete Georg Huebmer eine Gemeinde samt evangelischer Kirche. In Naßwald entstand eine Arbeitsgemeinschaft, die aus Holzknechten und Schwemmleuten bestand. Bald schon wurden weitere Familien von Gosau nach Naßwald geholt, weil es hier viele Aufträge gab, vor allem Holz für die Grafen Hoyos über die Wasserwege durch das Höllental nach Hirschwang zu transportieren, weiter nach Wiener Neustadt und über den Wiener Neustädter Kanal bis nach Wien zum Lagerplatz vor dem Stubentor. Georg Huebmer war im Alter ein sehr reicher Mann. 132
Geologie (Anmerkungen) Die Gosau-Gruppe ist eine lithostratigraphische Gruppe in den Nördlichen Kalkalpen und in den östlichen Zentralalpen. Typlokalität ist Gosau im oberösterreichischen Salzkammergut. Die Gosausedimente wurden nach dem ersten Höhepunkt der Gebirgsbildung in der Mittelkreide diskordant über den Decken- und Faltenbau abgelagert Die Gosausedimente sind das Ergebnis eines Transgressionszyklus, der in der Oberkreide nach einer Schichtlücke im Turonium im Coniacium eingesetzt hat. Typlokalität Gosau: Kreuzgraben-Formation, StreiteckFormation, Grabenbach-Formation, Hochmoos-Formation, Bibereck-Formation, Ressen-Formation, Nierental-Formation, Zwieselalm-Formation. Der Name Gosau als stratigraphischer Begriff wurde 1782 von J. Bohadsch eingeführt. Der Muttekopf in den Lechtaler Alpen bei Imst ist das mit 2.774 m höchstgelegene Gosauvorkommen. Bekannt geworden ist die Gosau-Gruppe nicht zuletzt durch ihren teilweise außerordentlichen Fossilreichtum. So ziert nach dem Fund eines fast einen Meter großen Riesenammoniten Parapuzosia seppenradensis im Jahr 1971 seit dem Jahr 1979 ein Ammonit das Gemeindewappen von Gosau.
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Das Dachsteingebirge ist eine Gebirgsgruppe der Alpen, als Sammelbezeichnung der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE Nr. 14). Sie umfasst: das eigentliche Dachsteinmassiv mit dem Hohen Dachstein (2.995 m ü. A.) als Hauptgipfel, den Grimming (2.351 m ü. A.) im Osten zum oberen steirischen Ennstal, den Sarstein (1.975 m ü. A.) im Norden, am anderen Ufer der Traun. Die Dachsteingletscher Hallstätter Gletscher, Gosaugletscher, Schladminger Gletscher. Der Hallstätter Gletscher hat von allen Dachsteingletschern die größte Ausdehnung. 1856 war er 5,27 km2 groß, 2007 hat er noch 3 km2. Im Jahr 2006 (in 1 Jahr!) zog sich der Gosaugletscher um 17 m zurück. Seit 1840 gibt es Aufzeichnungen über die Entwicklung der Gletscher auf dem Dachstein. Der Hallstätter Gletscher hat heute ein Eisvolumen von 148 Millionen Kubikmeter; würde man das Eis als Wasser verkaufen, ergäbe das bei 1,09 Euro pro Liter 145 Mio Euro (Berechnung Christian Schamann, gebürtiger Vöcklabrucker). Würde der Hallstätter Gletscher so weiterschrupfen wie in den Jahren 2008 – 2009, wäre er in 66 Jahren ganz verschwunden. Ein Kubikmeter Kunstschnee kostet in der Erzeugung rund 3,5 bis 5 Euro; um den Hallstätter Gletscher wiederherzustellen, würde man 829 Mio Euro benötigen. Aus: Was ist ein Gletscher wert? OÖN- Zeitung 13. Nov. 2010, Seite 42, Bericht von Christian Schaumann. Übrigens: Derr Gosauer Gletscher heißt in Büchern exakt: Der Große Gosaugletscher.
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Der Gosaukamm Die Zacken des Gosaukamms werden von Bergstürzen, das sind durch Frost gelockerte Felsteile, umsäumt. Über seinen schroffen Felsgrat verläuft die Grenze zwischen dem Salzburger Land und Oberösterreich. Der Gosau-kamm zieht sich in Nordwest-Südost Richtung beginnend an der Hoch-fläche der Zwieselalm (Skigebiet Dachstein-West mit der Gablonzer Hütte) über zahlreiche wild gezackte Felsgipfel, die Höhen über 2.000 m erreichen, bis zur höchsten Erhebung der Gruppe, der berühmten Bischofsmütze. Das eigentliche Dachsteingebirge beginnt im Anschluss östlich vom Steiglpass Der Gosaukamm wird manchmal auch Stuhlgebirge genannt. Großwand 2.415 m, Sternkogel 2.320 m, Wasserkarkogel 2.268 m, Mandlkogel 2.273 m, Angerstein 2.100 m, Strichkogel 2.036 m, Steinriesenkogel 2.008 m, Großer Donnerkogel 2.054 m, Kleiner Donnerkogel 1.920 ), Steiglpass 2.018 m.
Der Gosaukamm wird 1785 im Josephinischen Lagebuch als „Das steile See Gebürg“ bezeichnet. In diesem Buch sind handschriftlich unter anderem die Goauer Besitzverhältnisse beschrieben. 135
Am Vorderen Gosausee In der Zeit um etwa 1900 wurde in „Sommerfrische“ eingeleitet, Gäste aus Bergsteiger aus ganz Europa kamen ins Zimmer in Gasthöfen und Sommerfremdenverkehr war zwar geboren, seinen Anfängen.
Gosau die Zeit der der Monarchie und Gosautal und suchten Privathäusern. Der er steckte aber noch in
Der Vordere Gosausee um ca. 1900
Der Gosausee mit dem Südwest-Ufer, wo heute das Restaurant steht. Im Jahr 1894 kamen die Kreuzschwestern nach Gosau und bezogen ihr Klostergebäude neben der katholischen Kirche. Kurz vor 1900 wurden ausführliche Pläne für eine Bahnstrecke Goisern – Gosau – Rußbach – Abtenau – Golling erstellt. Der Bau wurde aber durch den Ausbruch des 1. Weltkriegs vereitelt.
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Steinermühle ca. 1950. Hnr. 102 (letzter Betreiber Gottfried Gamsjäger).
Erste Tankstelle in Gosau. Ca. 1956. Vor der alten Tischlerei Laserer an der Hauptkreuzung. 137
Die evangelische Kirche Evangelisches Pfarramt Gosau AB A-4824 Gosau Hnr. 179 tel. +43(0)6136-8209
[email protected] 1784 Erstes Bethaus 1869 Bau der evang. Kirche
Der 1. evang. Geistliche war Julius Th. Wehrenfennig, von 1784-1808. Pfarrer: 1953-1966 Werner Koch 1966-1970 Josef Schramm 1970-1980 Eckhard Meding 1980-1981 pfarrerlos 1981-1995 Gebhard Dopplinger
1995-1996 pfarrerlos 1996-2005 Gerhard Höberth 2005-2006 Carsten Marx 2006-2007 pfarrerlos 2007Dirk Fiedler
Kuratoren 1953-2008: Isaak Roth, Christian Urstöger, Ernst Moser, Franz Lechner, Christl Gamsjäger. Die evang. Kirche beschäftigt im Jahr 2008 insgesamt 35 Bedienstete und wird ehrenamtlich geführt. Die Verbreitung des evangelischen Glaubens begann im Gosautal ab 1517. Unter Ferdinand II. (geb. 1619, gest. 1637) setzte die massive Gegenreformation ein (die Evangelischen durften deshalb ab nun jahrzehntelang keine öffentlichen Versammlungen mehr abhalten). Das Toleranzpatent vom Jahr 1781 (eine Gesetzes-Urkunde v. Kaiser Joseph II.) besagt unter anderem, dass ab nun die Evangelischen frei im Glauben sind. 1784 wurde ein Pfarr-, Schul- und Bethaus errichtet (knapp neben der heutigen Kirche), unterhalb des heutigen Pfarrhofs baute man einen hölzernen Glockenturm. 1869 wurde die heutige evang. Kirche eingeweiht. 138
Die katholische Kirche:
Die Kalvarienberg-Kapelle erbaut 1773 Die St. Sebastian-Kirche in dieser Form wurde 1864 errichtet.
Ab 1400 stand bereits mit hoher Wahrscheinlichkeit eine kleine Jakobskirche beim Kirischlag-Bühel. Von 1500-1507 wurde die größere Jakobskirche am heutigen Kirchenplatz errichtet und mit der Wülfing-Stiftung 1541 wurde die katholische Pfarre selbständig. 1864 baute man auf den Resten der Grundmauern die heutige Sebastianskirche. Ab 1786 wurde diese in allen Urkunden als Vollpfarre geführt. Von 1813 - 1816 errichtete man den heutigen katholischen Pfarrhof. Katholische Geistliche in Gosau: Der 1. Geistliche war Johannes Lypp. Seit 1963 Pfarrer Mag. Jakob Hammerl Katholisches Pfarramt A-4824 Gosau Hnr. 1, tel. +43(0)6136-8261 Katholische Kirche in OÖ, Diözese Linz, A-4020 Linz, Herrenstr. 19 www.dioezese-linz.at -
[email protected] 139
Jagdschloss Gosau. errichtet 1911, abgetragen 1976. 140
ORTSGESCHICHTE 12.000 v. Chr.: Jäger drangen auf ihren Beutezügen bis in die unwirtlichsten Täler vor und erreichten auch die Gegend um Hallstatt (Funde in den Dachsteinrieseneishöhlen). 800-400 v. Chr. haben wir in ganz Europa die sogenannte „Hallstatt-Zeit" Um 100 v. Chr. kam es zu ersten direkten Kontakten zwischen der illyrisch-keltischen Bevölkerung mit dem Römischen Imperium. Man war bemüht, mit den Römern in Frieden zu leben, zumal diese als gute Handelspartner sehr hoch geschätzt wurden. Um ca. 300 n. Chr. begann die erste Verbreitung des Christentums in der Salzkammergut-Region. 1020 erfolgte die Gründung des Klosters Traunkirchen. Es war nach der Besiedlung des Gosautals für das Gosauer Kirchenleben und Verordnungswesen von großer Bedeutung. Standesämter gab es zu dieser Zeit noch nicht. Wildenstein Um ca. 1200 wurde in Ischl die Burg Wildenstein errichtet. Ihr Verwaltungsbereich reichte von Gmunden bis Gosau/Klaushof. Wildenstein gehörte in dieser Zeit zur Grafschaft Lambach. Also gehörte Gosau (anfangs nur bis etwa zum Klaushof, später ganz) zur Burg Wildenstein, Wildenstein zur Grafschaft Lambach, Lambach den steirischen Ottokaren. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1392. In der Zeit um 1200 gab es wahrscheinlich bereits Treppelwege zwischen Abtenau und Goisern, die über Gosau führten.
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Die älteste Urkunde von Gosau 1231 Die älteste Gosauer Urkunde trägt das Datum 5. 4. 1231 In der Urkunde steht sinngemäß: Der Salzburger Erzbischof Eberhard II, der damals über das Land Salzburg die kirchliche und weltliche Macht hatte, schenkte dem Kloster St. Peter, in der Stadt Salzburg gelegen, das Gosautal vom Dachstein bis zur Hirschfurt am Beginn der Gosauschlucht. Er forderte in dieser Urkunde das Kloster auf, das Tal zu besiedeln und für Steuerabgaben nutzbar zu machen. Der genaue Ort der Hirschfurt („Hyrsvurte“ laut Urkunde) ist wissenschaftlich leider nicht mehr feststellbar. Der südliche große Teil des Gosautals wird von Salzburg aus verwaltet, der nördliche kleinere Teil von Österreich (das heutige Oberösterreich zählte damals zu Österreich, Salzburg war noch eigenständig). Der Historiker-Streitfall „Gebietsgrenze“ Grenz-Möglichkeit A: Beim Gosaubach an der Stelle zwischen Plassen und Zwölferkogel. (aus: Karl Amon, Die Entstehung der Pfarre Gosau, Jahrbuch des OÖ Musealvereins, Bd. 118/I-1973, S.129-148). Grenz-Möglichkeit B: Bei der Mündung des Brielbachs in den Gosaubach. (aus: Paul Bauer, Das Gosautal, Selbstverlag 1971, S. 95). Fast alle Wissenschaftler, die sich mit Gosau beschäftigen, neigen zur Möglichkeit A, weshalb diese als fast sicher anzusehen ist. Der in der Urkunde genannte Bach „torrens rienzzi“ (Reißbach) ist demnach nicht wie manchmal angenommen der Ressenbach sondern der dort reißende Gosaubach. Der Jagerbauern-Hof scheint nämlich sehr früh als zu Salzburg gehörend auf und dieser liegt nach der Mündung des Ressenbachs in den Gosaubach. Die Gosauer Ursiedlung ist so angelegt, dass man eine klare Planung der ersten Grundstücke erkennen kann.
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DIE RODUNGEN BEGINNEN Die ersten Rodungen wurden von Salzburgern und Südbayern durchgeführt. Die frühen Siedler bildeten eine Zweckgemeinschaft, die ihnen das Überleben in diesem damals so abgelegenen Gebiet ermöglichte. 1230 - 1246 war der Babenberger Friedrich III., der Streitbare, Herzog von Österreich und Steiermark, oberster Herr des Ischllands und damit des nördlichen Gosautals, besser gesagt der Gosauschlucht. 1246 - 1278 vollzog sich in der sogenannten Zeit des Interregnums (regierungslose Zeit) der Machtwechsel vom Adelsgeschlecht Babenberger hin zum Adelsgeschlecht Habsburger. Zum Teil hatte in dieser Zeit der Böhmenkönig Przemysl Ottokar II. die Verwaltung über die österreichischen Länder und damit über den österreichischen Teil des Gosautals. Der andere und größere Teil des Gosautals zählte zum Kloster St. Peter und deshalb zum Erzbistum Salzburg. In einer Urkunde vom 17. 6. 1255 wird sinngemäß davon gesprochen, dass der „Wald an der Gosa“ zu schützen sei. Ab 1231 war das vorher wahrscheinlich herrenlose Gosautal so aufgeteilt: Der südliche und größere Teil gehörte zum Kloster St. Peter in Salzburg (Salzburger Seite). Der nördliche und kleinere Teil gehörte zur Burg Wildenstein (oberösterreichische/österreichische Seite). Die Grenze befand sich etwa im Bereich des Klaushofs. Ab 1233 wurde Gosau von der Pfarre Abtenau aus betreut bzw. war diese für Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle zuständig. Durch Abtrennungen von großen Höfen entstanden ab ca. 1250 immer wieder neue kleine Höfe sowie Handwerker- oder Arbeiterhäuser. Die kleinsten Häuser wurden Keuschen genannt. Das waren kleine schmale Häuser aus Steinen und Holz, in denen Arbeiter der Saline oder des Forsts wohnten. Sie hatten einen Infang (Wiesenplätzchen für Ziegen, Hühner usw.) und einen eingezäunten Krautgarten; eine Kuh konnte man nicht füttern. Aus der Urkunde vom 17. 6. 1255 ist abzulesen, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit damals in der Nähe der heutigen Haupt-Kreuzung bereits ein „Purgstall“, eine Art Verwaltunsggebäude stand .
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DER GOSAUER SALZKRIEG 1291-1297 Der Grenzverlauf nach 1231 zwischen der Salzburger und der oberösterreichischen Seite war nicht ganz geklärt. Jedenfalls begann der Streit damit, dass Herzog Albrecht II. 1291 in Gosau (im nördlichsten Teil) eine Salzabbaustätte errichtete. Sein Gegner Erzbischof Konrad IV. in Salzburg protestierte heftigst; er fürchtete um seinen Einfluss. 1293 verzichtete Albrecht II. auf den Abbau, aber als er ihn etwas später wieder weiterführte, sandte Konrad IV., der um seinen Salzabsatz in Hallein Angst hatte, 1295 bewaffnete Reiter zu dieser Anlage. Als sie diese zerstört hatten, zogen sie nach Aussee weiter und verwüsteten auch dort einige Hütten und Betriebsgebäude. Ab diesem Angriff gab es unzählige Verhandlungen zwischen den beiden Kontrahenten; dieser Briefverkehr ist fast vollständig erhalten. Sogar der Papst, die drei Bischöfe von Gurk, Freising und Passau, sowie der Abt von Admont und Otto von Bayern wurden in den Streit hineingezogen. 1291 1293 1295 1296
1297
Errichtung einer Salzabbaustätte im nördlichen Teil des Gosautals. Der exakte Platz dieser Abbaustätte lässt sich nicht mehr feststellen. Albrecht II.verzichtete für ein Jahr auf den Salzabbau in Gosau. Bewaffente Reiter des Erzbischfs Konrad IV. zerstörten die Anlage. Albrecht II. erklärte Konrad IV zum Erzfeind. Er belagerte nun das salzburgische Radstadt. Nach Verpflegungsschwierigkeiten brach er die Belagerung wieder ab. Dennoch verhängte nun Konrad IV. über Albrecht II. den Kirchenbann. Nach etlichen ergebnislosen Versuchen zu einem Frieden zu kommen, fuhr Konrad IV. auf allgemeinen Druck mit Kutschen und Schiffen nach Wien und am 24. 9. 1297 unterzeichneten beide einen Vertrag: Albrecht II. verzichtete auf den Gosauer Salzabbau und Konrad IV. übergab ihm dafür 3.000 Mark Silber.
Die Ottokarische Reimchronik spricht vom Gosauer Salzabbau im Jahr 1291 und die wichtige Urkunde vom 24. 5. 1293 bestätigt auch einen Gosauer Salzabbau.
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Der Historiker-Streitfall „Abbauplätze“ Die Wissenschaftler sind sich bis heute nicht einig, wo auf Gosauer Gebiet zur Zeit des Gosauer Salzstreits die Abbauplätze der Sole lagen. Verschiedene Vermutungen über diese Solequellen, wie unten angeführt, könnten aber stimmen.
Vermutungen über die Plätze des alten Salzabbaus: Solequelle Nr.1
Solequelle Nr. 2 Solequelle Nr. 3 Salz-Stollen
„Saure Wasser“ Oberhalb vom Taubenstein, unterhalb vom Sattelmoos. Auf der Westseite des Leitgobkogels. 20 Gehminuten oberhalb des Hofer-Anwesens Hnr. 97. Mit 7,46 mg/l. „Saure Wasser“ Im Rossalm-Gebiet. 83,07 mg/l „Saure Wasser“ Ca. 500 m nördlich der Rossalm. Mit 2980 mg/l. „Boden-Trichter“ Ca. 200 m nordwestlich der Rossalm. 5 mal 5 m groß. (in: M. Kaltenegger, Der Gosauer Salzstreit)
1911 und 1912 bohrte die Saline Hallstatt einen Probestollen in der Nähe des genannten Trichters; 1952 ließ sie ihn wieder zusprengen. (in: C. Schraml, Die Entwicklung des OÖ Salzbergbaus).
Recherchen-Unterlage für Gosau aus dem Landesarchiv
Entdeckte Schreibweisen GOOSAU und GOOSAAU
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Königin Elisabeth von Böhmen (lebte 1292 - 1330) Sie war die jüngste Tochter Königs Wenzel II. von Böhmen aus dem Hause der bekannten Premysliden. Sie stammte aus seiner 1. Ehe mit der Jutta v. Habsburg, der Tochter von König Rudolf I. Um 1300 gab es mit großer Wahrscheinlichkeit bereits ein Sägewerk bei der Gosaumühle. Taucher fanden vor kurzem Überreste davon.. 1311 ordnete Königin Elisabeth das Salzwesen in Hallstatt neu. Sie über-gab den Hallstätter Bürgern drei Urkunden. Diese Neuordnung war für die Entwicklung in Gosau sehr wichtig, weil sich dadurch eine größere Nachfrage nach Holz ergab. Ab 1300 war also das Ischl-Land (inklusive Gosautal) sozusagen eine verstaatlichte Bergbauregion. Nach dem Salzkrieg (1291 - 1297) waren die Grenzen zwischen Salzburg und der oberösterreichischen Seite noch nicht völlig geklärt, aber durch die Übereinkunft beider Seiten konnte sich im Gosautal eine ruhige Entwicklung durchsetzen. In dieser Epoche wurde der Hallstätter Sudbetrieb ständig ausgebaut; die Salzarbeiter aber lebten schließlich in einer drückenden wirtschaftlichen Not, die 1392 zu einem Aufstand führte. Dieser wurde jedoch mit Waffengewalt rasch niedergeschlagen.
Aus dem Jahr 1324 gibt es eine Aufzeichnung über Gosau, in der eindeutig 42 Rodungshöfe und ein Amtlicher Hof genannt werden. Es gibt so manche Hinweise darauf, dass es noch im Jahr 1324 Salzversiedung im Mittertal gegeben hätte, aber das lässt sich bis heute nicht nachweisen. Welche Anlagen in Gosau bezüglich Salzverarbeitung beim Pfandlbauern (Gamsjäger, Hnr. 23) und beim Hallerbauern (Fasl, Hnr. 154) standen, lässt sich auch aus keiner Original-Schrift mehr herausfinden.
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Der Historiker-Streitfall „Besitzerwechsel“ Der Übergang Gosaus an OÖ ist reichlich kompliziert. Am besten ist, man hält sich an den Salzburger Dr. Heinz Dopsch 1982; in OÖ Kulturzeitschrift 1/1982, H. Dopsch, Streitbare Nachbarn. Zur Entwicklung der Landesgrenze zwischen OÖ und Sbg. Herzog Albrecht IV (1395 - 1404) schenkte der Dorotheen-Kapelle in Wien die Wiese „Kirchschlag“ in der Gosau im Ischl-Land und diese Schenkung wurde 1413 von seinem Nachfolger Albrecht V. be-stätigt. Zwei weitere Urkunden des Jahres 1413 beweisen, dass damals zumindest der alte Grundbesitz der Abtei St. Peter an den Herzog übergegangen war. König Friedrich III. verlieh 1441 diese Einnahmen aus dem Grunddienst im Gosautal dem Pfleger im Ischl-Land. Die Salzburger Erzbischöfe haben hingegen noch im 15. Jdht. an ihren Rechten in der Gosau festgehalten, denn damals wurde das Gebiet im Urbar als zum Gericht Abtenau gehörend nachgetragen. Auch im Urbar des Nonnenklosters Traunkirchen wird die Gosau nicht zum Ischl-Land, sondern zu Salzburg gerechnet. Zu einer endgültigen Grenzregelung kam es erst durch die Wahl des Grafen Friedrich von Schaunberg zum Salzburger Erzbischof 1489. Er verzichtete endgültig auf Gosau. Aus einer Urkunde von Friedrich III. mit dem Datum 22. 10. 1492 geht hervor, dass die Personen, die in Gosau leben, zur Burg Wildenstein gehören. Das Gosautal wurde allgemein zu Österreich (zu den Habsburgern) gehörend betrachtet, aber endgültig geregelt wurde das erst 1492. Der Vorgang ist deshalb kompliziert, weil hier vier Herrschaftswechsel stattfanden: 1. vom Landesherrn Salzburg zum Landesherrn Österreich 2. vom Grundherrn St. Peter bzw. Gericht Abtenau zur Grundherrschaft Wildenstein 3. der Wechsel von der Diözese Salzburg zur Diözese Passau 4. der Wechsel von der Pfarre Abtenau zur Pfarre Hallstatt.
1413 gilt heute als das Jahr des Besitzerwechsels (SBG nach OÖ) Ab da gehört Gosau zur Gänze dem Landesherrn Österreich. (Anm.: Dass die Salzburger vielleicht etwas anderes in die Bücher eintrugen, was die Habsburger verstanden und dass dies dann etwa 80 Jahre später nochmals endgültig geregelt werden musste, kann man sich gut denken). 147