Canon EOS 600
Canon EOS 60D Markt+Technik
Biblio9'M'j~
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Canon EOS 600
Canon EOS 60D Markt+Technik
Biblio9' Die Prinzipskizu zeigt deutlich den Vorteil des Einsatzes von Mikrolinsen (links): Das einfollende Licht wird gebündelt und es gibt keine Streuver/uste (rechts).
Pixel bünde ln das licht und verbessern die Lichtausbeute um bis zu 3()()%. In Qua lität und Genauigkeit können die Mikrolinsen übrigens durchaus mit ihren großen Kollegen in den Objektiven konkurrieren. Sie setzen allerdings auch der Fert igung enge Grenzen, denn j e höher die Auflösung auf den Chi ps wird, desto kleiner müssen diese Linsen gefertigt werden .
einfallendes
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Oberlauf
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DIE TE CHNIK DER
EOS
60D
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C Grundsätzlicher Aufbau einer einzelnen Fotodiode ouf dem Sensor der Conon EOS 6()[). Auf der kleinen Fläche sind überochtzehn Millionen dieser Elemente untergebrocht.
Hinter den linsen befinden sich Fa rbfilter in den Farben Rot (25%), Grün (50%) und Blau (25%) - RGB. Die Anordnung der Farbfilter wird auch Bayer- Pattern genannt (die Namensgebung erfolgte in Anlehnung an den Erfinder des Patterns Bryce E. Bayer, der diese Anordnung 1975 für die Firma Kodak entwickelte). Der höhere Grün anteil wurde dem Sehvermögen des menschlichen Auges nachempfunden . Die Farbfilter se lbst lassen nur die Hel ligkeitswerte der jeweiligen Farbe durch, der Signalprozessor bildet daraus erst wieder ein Farbbild .
o Das Bayer-Pottern
Die Signalverarbeitung Seit nun schon zwei Jahren arbeitet in den neuen Kameramodell en der Signalprozessor Oi9ic IV, der eine sehr schnelle und hochwertige Verarbeitung der Bi lddaten ermöglicht. Dass der Prozessor bei seiner Einführung einiges an ungenutztem Potenzial aufwies, ze igt sich allein schon darin, dass nicht nur die neuen Modelle immer neue Funkt ionen bekommen haben, sondern auch ältere Modelle wie die EOS 5D II mit immer neuerer und leistungsfähigerer Firmware ausgestattet wurden . Die EOS 60D muss bei der vollen Bild rate von fünf Bi lde rn pro Sekunde rund 160 MB an Bilddaten pro Sekunde verarbeiten (RAW + L). Der Prozessor liest nicht nur die aufgezeichneten Daten des Bi ldsensors aus, er muss auch das Demosaicing durchführen und alle Bildoptimierungen, die Sie an der Kamera vorgenommen haben, bevor die Fotos auf der Karte gespeichert werden können .
O Der Signalprozessnr der
EOS 600 - Oigic IV (Foto: Canon)
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EOS 60D KURZ VORGESTELLT
Das größte Limit ist dabei tatsächlich nicht die interne Verarbeitung, sondern vielmehr der Schreibprozess. Der Signalprozessor schreibt die fertig berechneten Fotos in einen Pufferspeicher, um
sozusagen für das nächste Foto Pl atz zu schaffen . Aus dem Pufferspeicher werden die Fotos dann nach und nach auf die Speiche rkarte geschrieben .
I
Die begrenzte Gräße dieses Pufferspeichers ist dann auch der Grund, warum man keine endlos langen Rei henaufnahmen machen kann. Nach 7 RAWs und 58 JPEGs in Reihe ist Schluss die Aufnahmegeschwindigkeit nimmt so lange ab, bis Sie dem Puffer Zeit geben, alle Fotos auf die SD- Karte zu schreiben .
Verschlusshaltbarkeit Auch wenn es nicht dokumentiert ist: Die EOS 600 hat den Verschluss der EOS 70 geerbt. Testen können Sie das ganz einfach: Wenn Sie bei der manuel len Sensorrein igung den Akku entfernen, bleibt derVersch luss der EOS 600 offen und sch ließt erst, wenn Sie einen neuen Akku einlegen . Bei der 500 sch ließt er sofort, wenn Sie den Akku entnehmen . Technisch ist der Verschluss der EOS 600 nahezu derselbe, wie der der 500, er weist nur engere Fertigungstoleranzen und eine verbesserte Spiegeldämpfung auf, was diesem Verschleißteil eine deutlich höhere l ebenserwartung verschafft. Wenn Sie das erste Mal schnelle Reihenaufnahmen machen, werden Sie feststellen, dass das Auslösegeräusch leiser ist als z.B. bei der 50 11 oder der o Die Verschlusseinheit. Gut zu erkennen 40/500, aber sehr .gesund · klingt. ist derAntriebsmotor (Foto: Conon). Ausgelegt ist der Verschluss für mehr als 100.000 Auslösungen . Ich habe mit meinen älteren EOS-Modellen allerdings schon deutlich mehr Aufnahmen geschafft, als der Hersteller ang ibt. Sollte es dennoch passieren, wird er innerhalb der Garantiezeit kostenlos ausgewechselt und auch später repariert Canon den Verschluss oft aus Kulanz kostenlos. Ist die Kamera dagegen schon älter, dann müssen Sie für eine solche Reparatur rund 300 € veranschlagen. Zum Glück kommt es zu so einem Schaden sehr selten - ich selbst habe es noch nicht erlebt und meine älteste OSlR hat inzwischen rund 250.000 Auslösungen. Oie Tasten haben keine Beschriftung mehr, die Wahlräder sind glattgeschliffen - aber der Verschluss läuft immer noch . Etwas anders verhält es sich bei der Auf nahme von Videos. Oie Oatenmenge pro Zeiteinheit ist deutl ich geringer, dafür muss der Prozessor allerding s sicherstellen, dass die Oaten konti nuierlich geschrieben werden können. Ein Pufferüberlauf würde zu Sprüngen im Video führen - der spätere Film wäre unbrauchba r. Es lassen sich Fu ll-HD-Videos (1.920 x 1.020 Pixel) mit drei verschiedenen Bildraten (30/25/24), HO-Videos (1.280 x 720) mit 60 bzw. 50 Bi ldern pro Sekunde und Videos in Standard-
auflösung (640 x 480 Pixel) mit 60 und 50 Bildern pro Sekunde auf nehmen . Zusätzlich verfügt die 600 noch über ei nen Sondermodus. Es wird wieder mit 640 x 480 Pixeln aufgezeichnet, alle rdings werden dafür nur die tatsächlichen inneren Pixel des Sensors verwendet. Oie dadurch entstehende Vergrößerung entspricht einem 7-fachen optischen Zoom. Oie maximale Länge eines .Takes· beträgt dabei fast 30 Mi nuten in Standa rdauflösung und ca. 12 Mi nuten in Full -H D, sofern auf den Speicherkarten
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D IE TE CHNIK DER
EOS
60D
ausreichend Platz vorhanden ist. Die Einsch ränkung der Länge liegt an dem Dateisystem der SD- Karten, das eine maximale Dateigröße von 4 GB zulässt. Die Dateien werden im Format MQVals MPEG4 mit H.264-Codec gespeichert und lassen sich dadurch mit vielen gängigen Videosc:hnittprogrammen
Bei der Aufnahme wird auch der Ton aufgezeichnet, allerdings nur in Mono und mäßiger Qualität. Dafür verfügt die Kamera aber über einen Anschl uss für ein externes Mikrofon und zeichnet dann einen hochwertigen 16- BitAudiostream mit 44,1 kHz auf.
bearbeiten.
Bildgrößen und Auflösungsvermögen
Achtung Die verwendeten Codecs - also die Software für eine optimierte Komprimierung der Videos - unterliegen im Gegensatz zum Speicherformat JPEG verschiedenen Patenten. Eine private Verwendung der so erstellten Videos ist völlig unproblematisch. Sollten Sie allerdings öffentliche Vorführungen planen oder gar gewerbliche Videos drehen, sind Abgaben fäll ig_ Die entstehenden Kosten sind gering, aber wer es vergisst, kann erhebliche Probleme bekommen.
Sie können der Kamera die komplette Kontrolle über die Belichtung überlassen oder alle Parameter manuell einstellen. Die Belichtungszeit lässt sich im Bereich von 1/30 sek (1/60 bei HD und VGA) bis 1/4.000 sek variieren. Die Blende ist abhängig vom Objektiv VÖllig frei einstellba r. Die Empfind lichkeit (ISO) können Sie automatisch einstellen lassen oder auch manuell im Bereich von ISO 100 - 6.400 vorgeben.
Achtung
---,
Die neue Funktion ISO-Limit hat bei der Aufnahme von Videos keine Funktion.
Wird eine neue Kamera vorgestelltunabhängig vom Hersteller - , kursiert häufig der Beg riff ~Auf1ösung'~ Gemeint ist dam it fast immer die Anzahl der Pixel des Bildsensors. Ein wenig widersprüchlich ist die Verwend ung dieses Begriffs in diesem Zusammenhang schon. Die Zahl der Pixel sagt nämlich eigentlich seh r wenig über das tatsächliche Auflösungsvermögen einer Kamera aus. Diese Zahl bildet eher den Maximalwert, der erreicht werden kann. Die wirklich messbare Auflösung eines Fotos wi rd heutzutage ganz maßgebl ich von der Qualität der verwendeten Optik mitbestimmt. Viele eher einfache Objektive sind nicht in der lage, eine Detai lauflösung zu liefern, die die 18 Megapixel eines Sensors ausreizt. Zusammen mit dem Problem des zunehmenden Rausehens bei abnehmender Pixelgröße dürfte daher derzeit die sinnvolle physikalische Grenze erreicht sein. Tatsächlich sind aber schon Neuentwicklungen angekünd igt, die ein völlig neues Sensordesign aufwe isen . Durch neue Konstruktionen soll die lichtausbeute pro Pixel wesentlich erhöht werden. Sollte dies gelingen, werden wi r in den nächsten Jahren auch Sensoren mit 30 MP und meh r auf APS-C erleben .
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Megapixelwachstum Die Canon EOS 60D erlaubt bei einer Auflösung von 300 ppi (Pixt:1 pt:r Inch - Pixel pro Zoll/2,54 cm) ein maxima les Ausgabeformat von ca. 29 x 44 cm. Zum Vergleich: Mit der EOS 500D waren hier . nur" ca. 27 x 42 cm möglich. Sie sehen schnell, dass die Erhöhung der Megapixel am Ende nur ein geringes Größenwachstum der möglichen Abzüge zur Folge hat. Der wirkliche Vortei l der höheren Auflösung ist, dass Sie erhebliche Aussch ni ttsreserven haben, sofern Sie entsprechend hochwertige Objektive einsetzen. Tatsächlich können Sie auch Abzüge von mehr als 40 x 60 cm Größe machen, da niemand ein solches Poster aus einem Abstand von JO cm betrachten wird .
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EOS 60D KURZ VORGESTELLT
Bei den größeren Kameras geht der Trend zunehmend wieder in Richtung von Sensoren im Klei nbildformat, die einfach mehr Platz auf dem Sensor bieten (die doppelte Fläche).
Die EOS 600 stellt insgesamt acht verschiedene Aufnahmeformate für JPEG (s. Tabelle) und drei RAW-Formate zur Verfügung, die sich beliebig kombinieren lassen. Allerd ings sollten Sie grundsätzlich nur in den jewei ls höchsten Auflösungen fotografieren, wenn Sie genug Speic:herplatz zur Verfügung haben . Fo lgendeAuflösungen sind einstel lbar :
Außerdem zeichnet Ihre Kamera una bhängig von der eingestellten Bildgröße immer die Maximalgröße auf. Die Verkleinerung der Datei findet erst im Prozessor statt - ein Vorga ng, den Sie am pe wesentl ich besser und genauer durchfü hren können. Neben den vorgestellten Größen hat die EOS 600 eine neue Funktion: das Seitenverhältnis. Da diese Funktion allerdings nur in der Live-View Auswi rkungen hat, werde ich Sie Ihnen dort ausführlicher vorstellen.
~ Qualität Piep-Ton
BlldabmC'ssungeo n
Größe'
C+.l Aktivieren
Ausloser ohne Karte betatlgen
RiJckschalJzeit
2 Sek.
Vignerrieru ngs - Korrektur R,AlJg, Ein/Aus Deaktivieren
"
o Im Aufnahm~m~nü , (rot) könn~n Si~ di~ Bildqualität ~inst~lI~n.
Qualität l:7El :S~5184>l45~' RAW
.L !8~51I34>M'j~
i" Neu ist die Möglich keit. UmgdJUngseffekte einzustellen, die den Charokterdes Fotos nachhaltig verändern.
Aufnahme m. Umgebungseffekten
Standardeinstell. Lebendig Weich Warm
Kräftig Kalt Heller
Um das Prog ramm zu wechseln, müssen Sie das Programmwahlrad auf das entsprechende Symbol stellen. Aber Achtung : Das Wahlrad hat neuerdings eine Arretierung gegen versehentliches Verstellen . Sie müssen den schwarzen Knopf in der Mitte gedrückt halten, um das Wahl rad drehen zu können.
Vollautomatik Die Vo llautomatik lässt Ihnen den geringsten Spielraum, bei der bewussten Bildgesta ltung. In diesem Modus ist Ih re einzige Aufgabe, das Motiv anzuvisieren und den Auslöser zu drücken. Sie müssen nichts weiter einstellen, allerdings kön nen Sie auch nichts weiter einstellen. Korrekturen zur geziel ten Über- oder Unterbelichtung sind nicht mög lich, ebenso wenig Bel ichtungs- oder Weißabgleichsreihen.
VOLLAUTOMATI K
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Belichtungsmessung In der Vollautomati k geht die Software
von
~Standa rdsi tua t ionenM
aus. Was ist
ei ne ~Standardsituatio n ·? Im Fall der Vollautomatik sind dies alle Situationen, in denen keine spezie lle Einstellung von Blende oder Verschlusszeit gefordert ist, sondern es einfach nur auf eine spontan richtige Belicht ung an kommt. Bei hellem Licht sind die Verschlusszeiten kurz und die Blende ist weit geschlossen. Wenn es dunkler wi rd, werden die Verschlusszeiten länger und die Blende öffnet sich.
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......
1-
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o Die Val/automatik eignet sich am besten fürspontone, schnelle Fotos, bei denen Ihnen wenig Zeit bleibt, die Kamera genou einzustellen (Foto: Mortin Schwabe). 100 mm I f911/500 sek I ISO Auto I Vol/automatik
o Gegenül>l=r früheren Kameramodellen wurde das Design der Anzeige in den Motivprogrammen geändert. Die wichtigsten Au fnahm eparameter werden weiterhin angezeigt. Neu ist der Kurztext, der beschreibt, wamrderModus geeignet ist. Neben der Helligkeit hat auch das angeschlossene Objektiv einen Einfluss auf die verwendeten Werte. Moderne Objektive melden die vorhandene oder eingestellte Brennweite an die Kamera. Je länger die Brennweite ist, umso schwerer wird es, freihändig eine Aufnahme zu machen, ohne zu verwackeln. Bei 50 mm ist eine Freihandaufnahme mit 1/60 sek unproblematisch. Mit ruhiger Hand schaffen Sie auch 1/45 sek oder manchmal 1/30 sek - darunter wird es ein Glücksspiel. Bei Brennweiten über
FOTOS - EINFACH GEMACHT
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Shiften Als Shifte:n be:ze:ichne:t man das gle:ichwe:rtige: Ve:rschie:be:n de:r Ble:nde:n-Ze:it- Kom bination. So ist z.8. 1/250 sc:k mit Ble:nde: 8 von de:r Lichtausbe:ute: mit 1/500 se:k und Ble:nde: 5.6 gle:ichwe:rtig. Es ve:rände:rt sich Ie:diglich die: Schärfe:ntide: und ggf. die: Be:we:gungsun_ schärfe: be:i sich schne:ll be:we:ge:nde:n Motivtn.
rr;;:;We:nn Sie: e:in Obje:ktiv mit e:ine:r Anfangsble:nde: von f2.8 ode:r bc:sstr habe:n, visie:re:n Sie: das Motiv zue:rst mit de:m mittle:re:n AF-Ftld an, we:il c:s am ge:nauc:ste:n arbc:ite:t und e:mpfindliche:r als die: ande:re:n Se:nsorc:n ist. Sobald de:r Se:nsor scharf ge:ste:llt hat und rot blinkt, halte:n Sie: de:n Ausläse:r halb ge:druckt und ve:rschie:be:n de:n Bildausschnitt wie: ge:wünscht Oie: Schärfe: ble:ibt ge:sptiche:rt und wird nicht nachge:führt.
200 mm we:rde:n Sie: auch 1/60 sc:k Die Kamera verwendet in diesem kaum noch scharf be:komme:n, we:nn Sie Modus die Mehrfeldmessu ng f ür eine ohne: Stativ arbeiten. ausgewogene Belichtu ng. Als Daume:nre:gel gilt: ON Ke:hrwe:rt de:r Brennweite: als Ve:rschlusszeit kann Der Autofokus noch freihändig fotografiert werden. Um die Funktion des Autofokus in Bc:i einer Brennweite von 200 mm bediesem Modus zu verstehen, sollten nötigen Sie also mindestens 1/200 sek Sie einfach durch den Sucher schauen ode:r kürzer. Hier kommen jetzt die Obund testweise mehrfach den Autofokus jektive mit eige:ner CPU ins Spiel. Diese: durch Ant ippen des Auslösers aktivieObjektive melde:n aktiv die: einge:stellte ren, während Sie wechselnde Motive Bre:nnwe:ite und die Vollautomatik verbetrachten. Sie werden feststellen , sucht, eine passend kurze Zeit zu finden. dass die neun Af-Felder wechselnd rot Sobald die Zeit unte:rschritten wird, aufblinken. Das kurze rote Blinken sigdie man üblicherweise noch freinalisiert Ihnen, welche AF-Felder aktiv händig sicher halten kann, blinkt die sind und scharf stellen konnten. Je Verschlusszeit in der Anzeige. Dabei nachdem, wo sich das Haupt motiv inwird nicht nur das angeschlossene nerhalb des Suchers befindet, wechseln Objektiv an sich berücksichtigt, sondie an der ScharfsteIlung beteiligten dern auch die eingestellte Brennweite:. AF-Felder. Wenn Sie mit dem Kitobjektiv arbeiDer Autofokus arbeitet im Modus AI ten (Ef-S 18- 55 mm), dann beginnt Focus. Dieser Modus ist eine Art Zwitdas Blinken bei 55 mm bei 1/60 sek, ter. Zuerst findet die Schärfemessung während bei einer eingestellten Brennim Modus One Shot statt, also Schärfeweite: von 18 mm 1/20 sek noch ohne messung ohne Nachfü hrung. Erst wenn Blinken angeze ig t wird. Gemäß de:r der Autofokus eine Bewegung des Faustregel zur Berechnung der Zeit, die Motivs feststellt, wird automatisch auf man aus der freien Hand ohne Verwaden Modus AI Serw umgestellt, und es ckeln gerade noch sicher halten kann, erfolgt eine kontin uierliche Schärfemüsste an sich noch der Cropfaktor nachführung, bis Sie auslösen. (Eine berücksichtigt werden. Bei 200 mm ausführliche Beschreibung der FunkBrennweite hieße das also lf(200x1,6), tion der SChärfemessung finden Sie also etwa 1/300 sek. Sie sollten daher in einem späteren KapiteL) In diesem selbst testen, welche Zeiten Sie noch Modus sind alle neun AF-Felder aktiv. gut halten können (und dabei die jeWelche dann an der Scharfstellung wei lige Tagesform nicht vergessen). beteiligt si nd, entschc:idet die Kamera Die Belichtungsmessung erfolgt anhand der Messdaten allein. immer über die Mehrfe ldmessung, ein .Shiften- der Blenden-Zeit-Kombina_ tion über das Haupt-Wa hlrad ist nicht möglich.
BLITZ AUS
Blitzlicht
Anwendung
Die Funktionsweise des Blitzes muss
Die Vol/automatik ist ein Modus für spontane Schnappschüsse in typischen Lichtsituat ionen, die kei ne manuell e Korrektur benötigen. Er ist immer dan n geeignet, wenn Sie einen Moment festha lten wollen, ohne dabei viel Wert auf die Bildgestaltung selbst zu legen . In grenzwertigen Lichtsituationen oder wenn ein Blitz störend wäre, sollten Sie die Vol/automatik nicht verwenden. Auch bei Motiven, die ihre Bewegungsricht ung ändern, sollten Sie diesen Modus meiden, da Sie nie wissen, wann der Autofokus von One Shot auf AI Servo umscha ltet. Wenn die Kamera von One Shot auf AI Servo umschaltet, erkennen Sie das an den Tönen (sofern aktiviert). Wi rd One Shot verwendet, leuchtet der Schärfeindi kator im Status, wird AI Servo verwendet, leuchtet kein Schärfeindikator, aber die Kamera gibt durch leise Pieptöne zu erkennen, wenn sie ~sc h arf gestellt hat~
in Verbi ndung mit der Empfindlichkeit
(ISO) bet rachtet werden. Die Voliautomatik arbeitet in der ISO-Automatik.
Wo immer mög lich, verwendet die Kamera ISO 100. Wird die Belichtungszeit unterschritten, die noch freihändig
zu halten ist (5. obige Ausführu ngen), wird schrittweise die Empfindl ichkeit erhöht, bis ISO 800 erreicht ist. Reichen ISO 800 nicht, klappt automatisch der interne Blitz auf und
feuert ei ne Reihe kurzer Blitze: ab. Die Blitze dienen als AF- Hilfslicht und helfen der Kamera trotz wenig Licht schnell scharf zu stellen . Nimmt nun das Licht weiter ab. wird die Em pfi ndlichkeit bei zugeschaltetem Blitz
bis ISO 3.200 gesteigert. Diese Werte sind im mitgelieferten Handbuch nicht dokumentiert, sondern wurden von mir in ein igen Versuchen ermittelt - es handelt sich also nur um ungefähre Angaben. Der aufgeklappte Blitz löst nur aus, wenn die EOS 600 auf Grundlage der Be lichtungsmessung Blitz licht für erforderlich hält. Wechseln Sie den Standort und das Motiv ist dann ausreichend beleuchtet, wi rd der Blitz nicht ausgelöst, auch wenn er geöffnet ist. Als Bildstil (Picture Style) wird Standard verwendet, also ein Bi ldstil, der die Datei weitgehend unverändert lässt.
Blitz aus Das Programm Blitz aus ist mit der Val/automatik nahezu identisch. Bei heller Umgebung wie z.B. Tagesli cht werden identische Belichtungszeiten verwendet. In zwei Situat ionen unterscheidet es sich jed och von der Vol/automatik. Bei Gegen lichtsituationen wird kein Aufhell blitz zugeschaltet, und wenn die Umgebung zu dunkel und die ~Freihandzeit~ unterschritten wird, bleibt der Blitz ebenso abgeschaltet. Wenn Sie also Aufnahmen machen woll en und da bei Wert auf die vorha ndene Lichtst immung legen, dann ist Blitz aus als Programm geeignet.
35
o Die Taste Q (Q _ Quick_ SChnelleinsteIlung) erlaubt den schnellen Zugn"ffaufalk einstellbaren Funktionen des jeweiligen Motivprogramms.
o Das hellblaue Symbol links unten zeigt an, dass Sie SchnelleinsteIlungen vornehmen können. In der Vallautamatik können Sie nur zwischen EinzeJbild und Fernauslöser umstellen, die Bildqualität muss leider wieder überdas Menü gelindert werden.
FOTOS - EINFACH GEMACHT
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Je nach Belichtungszeit müssen Sie dann auf ein Stativ zurückgreifen.
Leider kön nen Sie die Empfindlichkeit nicht beeinflussen . Wenn Sie
sowieso ein Stativ einsetzen und es nicht darauf an kommt, ob Sie nun 1/10 sek oder 1 sek belichten, wäre es aus qualitativen Gründen erforderlich, bei ISO 100 zu bleiben . In diesem Fall
bleibt Ihnen nur die Möglichkeit, auf die Kreativprogramme zurückzugreifen. Gerade bei Nachtaufnahmen vom Stativ bietet sich Blitz ous im ersten Moment zwar an, aber aufgrund der ISO-Automatik gerät man schnell in Bereiche, in denen das Bild mehr rausch t als nötig.
:> Bei Nachtaufnahmen ist ein Blitz nicht hilfreich,
er hat se!t('n ausreichend Leistung und zerstört die Lichtstimmung. In diesem Fall geht es mit Blitz aus gemde eben noch, da man bt:i dieser Brennweite 1/10 sek Freihand noch halten kann. Im Normal-
fall müssen Sie bei Nachtauf-
nahmen aufStotiv und Kreativprogramme ausweichen (Foto: Thomas Agit). 24 mm I fl.SI 1/10 set ISO 3.200 I Blitz aus
I
Die KreativAutomatik
o
Die Anzeige des Programms Blitz aus. Neu ist, dass kleine Information en iiber die Besonderheiten des Modus gegeben werden.
Die Kreativ-Automatik ist inzwischen ein Standa rdmod us der Kameras der APS-C-Reihe von Ca non. Erstma lig eingeführt wurde er bei der EOS 500, die im Herbst 2008 auf den Markt kam. Die Kreativ-Automatik funktion iert generell genauso wie die Val/automatik, sofern Sie die vorgegebenen Einstellungen nicht verändern .
DIE KREATiV-AuTOMATIK
Grundidet dieses Modus ist, dass Sie
BlitzeinsteIlungen
einigt Gestaltungsmöglichkeiten bekommen. ohnt: sich Gedanken über Blende oder Verschlusszeit machen zu müssen, da diese Einstellungen nach wie \/or \/on der Kamera selbst übernommen werden. Allerd ings wurde
In de!r Val/automatik schalte!t sich der Blitz vollautomatisch zu ode!r ab, Sie! ha be!n ke!ine!rle!i Kontrolle! übe!r das Blitzve!rha lte!n. In de!r Kreativ-Automa tik könne!n Sie! zwar de!n Blitz se!lbst nicht spe!zie!1I e!inste!lIe!n, Sie! habe!n aber die! Kontrolle!, ob und wann Sie! ihn zuode!r abschalte!n. Dre!i Optione!n we!rden Ihne! n angebote!n: • Automat ische!r Bl itz De!r Blitz ve!rhält sich wie! in de!r Val/automatik, auf das Zu- und Abschalte!n könne!n Sie! ke!i ne!n Einfluss nehmen. Als Nachteil habe ich empfunde!n, dass de!f Blitz auch in Situatione!n zuge!schaltet wurde, in denen es nicht nötig gewe5(n wäre, da ausre!iche!nd Licht vorhanden war.
auch hier an den Einstellungen gegenüber vorherigen Modellen gespart. Nach wie vor lässt sich die Zeit-Blenden-Kombination in engen Grenzen
verändern. um die Schärfentiefe zu beeinflussen. Weggefa llen ist leider die Mögl ich keit. gezielt in die Belichtung einzugreifen und das Bild j e nach Motiv über- oder unterzubelichten.
o In der Kreativ-Automatik konnen Sie die Scharfentiefe ~;nflu55ef1 und den Blitz kontrollimn. Weitere Einstellungen sind~; du
Einstellung CA nicht möglich.
Die! Basise!inste!lIunge!n der Kre!ativAutomatik e!ntspreche!n de!r Val/automatik. Schalte!n Sie! die! Kame!ra aus, dann we!rde!n alle! Einste!llunge!n zurückge!se!tzt Sie! müsSC!n also nach je!de!m Einschalte!n die! Einste!l lunge!n ne!u vorne!hme!n. Es lasSe!n sich insgesamt vie!r Paramde!r Ve!rände!rn. Die! Auswirkunge! n auf das Foto sind dabei höchst unte!rschie!dlich und j e! nach Situation nicht sichtbar.
• Blitz e!in Der Blitz wird aktiviert, soba ld Sie den Auslöse!f halb herunterdrücke!n. Hilfre!ich ist diese Option in alle!n Fälle!n, in denen sich das Hauptmotiv be!i viel Umgebungslicht im Schatten befindet, und bei Gegen lichtaufnahmen. Die Option Hintergund: Unscharf-Scharf steht nicht mehr zur Ve!rfüg ung und wird ausgegraut. • Blitz aus Der Blitz ble!ibt de!aktiviert, selbst dan n, we!nn das Licht nicht me!hr ausreicht. Achte!n Sie in die!SC!r Einste!lIung be!sonde!r5 auf das Blinken der Versch lussze!it in den Anzeigen, um Verwacklunge!n zu vermeiden . Im ZWe!ife!1suche!n Sie sich f ür die Kamera e!ine! fe!ste! Unterlage oder verwe!nde!n e! in Stativ.
37
o Dit Einsttllungtn IX, B/itzfunktion im Programm CA
o Iki Blitz t in wird dit Funktion zur Hinttrgrundschärk dtaktivitrt.
FOTOS - EINFACH GEMACHT
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Bildgestaltung mit selektiver Schärfe W~n n
Sie sich schon mal Fotos anderer fotografen angeschaut haben, haben
Sie sicher festgestellt, dass manches Bild du rch Schärfe gestaltet wu rde.
o Zur Einstellung d~ funktion Hintergrund: Unscharf _ 5charfstehen Ihnen (an' Stufen zur Verliigung.
landschaftsaufnahmen haben häufig eine durchgehende Schärfe, wä hrend manches Porträt nur einen sehr geringen scharfen Bereich im Foto aufweist (meist um die Augen herum).
Der Ei nsatz der Schärfe ist ein wichtiges Gestaltungsmittel in der fotografie. Die genauen Zusammenhänge werd~ ich Ihn~ n w~ i t~r hint~n im Kap i t~ 1 ~rläut~m. Di~ Kr~ativ-Automatik st~l1t
I hn~n ~in~ Funktion zur V~rfügung, mit
o Die Umgebungsrffekte IhMn neue MOglidtkdten, dos Foto nach Ih~m Geschmack zu gestalten.
g~n
o Die Umgebungse~kte lo~n sich
in drei Stufen
dnsttlltn : Schwach, Stondard
oder Stark.
o [kr Effekt Monochrom
kann in blau, slw und Rpio gew/ihlt !Huden.
d~ r Si~ in engen Grenz~ n den Schärfe-
verlauf im Foto beeinflussen können. Über die Funktion Hint~rgrund: Unscharf - Scharfkön nen Sie in fünf Stufen die Schärfev~rt~ilung steuern. Da ~s sich um ei ne automatisierte Funktion handelt, die Ihnen das Fotografieren erleichtern soll, sind die Ausw irkungen dieser Ei nstell ung nur r~lativ gering - bei vi~1 Umgebu ngslicht sogar kaum sichtbar, zumal di~ Ausw i r kung~n auch maßg~ b l ic h von dem verwendeten Objektiv mitbestimmt werden. Die Auswahl der Funktion erfolgt über den Multi-Co ntrol1~r, die Einstellung sel bst über das Haupt-Wa hlrad oder das Sch nelleinstellrad. Eine B~stä tigu ng mit Set ist nicht nötig.
Die Umgebungseffekte An dieser Stelle werden Sie vielleicht die Bildstile vermissen. Wenn Sie bisher viel mit Bildst il ~ n gearbeitet haben, dann kann ich S i ~ insofern
beruhigen, als dass die Bildstil~ nach wi~ vor vorhanden sind, si~ kommen nur in den Motivprogrammen nicht zum Einsatz. Ersetzt wurd~n di~ Bi l dsti l~ durch die Umgebungseffekt~. Diese Umstel lung zeigt sehr deut lich das neue Konzept der EOS 600: Auf der einen Seite sind alle kr~ativen Programme vorhanden, die Ihnen nahezu völlige Fr~i h e i t in den Einstellungen geben. Auf der anderen Seite gibt es den zweiten ~ B~dienst rang~. der Ihnen ~inen eher intuitiven Zugang zur Fotografie gibt, ohne dass Sie sich mit den physikal ischen Zusamm~nhängen auseinandersetzen müssen. Es stehen insgesamt neun Umgebungseffekte zur Verfügung: • •
Standard L~bendig
• • •
Weich Warm Kröftig
• • • •
Kalt Heller Dunkler Monochrom
Die Effekte lassen sich in ihrer Stä rke einst~ l l en und sind in ihrer Wirkung ~destruktiv·. Destruktiv bedeutet nicht, dass sie das Bild zerstören, sondern nur, dass sie das Bild verändern und sich im JPEG-Format nicht zurücknehmen lassen. Wenn Sie dagegen im RAW-Format fotogra fieren, behalten Sie weiterhin die volle Kontrolle bei der Bearbeitung.
D IE KREATiV-AuTOMATI K
Die Wi rkung der Umgebungseffekte ist dabei höchst unterschiedlich. Ein Bi ld in warmen Farben wird durch den Effekt Kalt nicht zwangsläufig zu einem Foto in kalten Farben, die ~Wärme~ des Fotos wird j edoch deutlich reduziert. An dieser Stelle empfehle ich Ihnen, in verschiedenen Situationen die Einstellungen zu testen und zu variieren,
EffC'kt
damit Sie ein Gefüh l fü r die Wirkung bekommen. In der nachfolgenden Tabelle habe ich alle Effekte ei nmal in einer Indoorsituation mit Bl itzlicht durchgespie lt. Wie Sie unschwer erkennen, wirken sich die Effekte mit sehr unterschiedlicher Prägung aus.
Stärke'
Standard
l ebendig
Wann
39
40
FOTOS - EINFACH GEMACHT
KIIftlg
Kalt
Ounk.ltr
Mo""' ....
o Diese Tabdie gibt Ihnen einen kleinen Übt:rblick über die Möglichkeiten, die Ihnen die Umgebungseffekte bieten. Probie~n Sie einfach, immer wenn Zeit ist, die unterschiedlichen Einstellungen aus, um einen Vergleich zu habt:n.
DIE KREATiV-AuTOMATIK
Einzelbild, Reihenaufnahme und Selbstauslöser Diese Funktion - zusammenfassend auch als Betriebsart bezeichnet - bietet Ihnen drei Optionen zur Auswahl:
Einzelbild Jedes Auslösen erzeugt nur ein Bild. Um ei ne weitere Aufnahme machen zu können, müssen Sie den Auslöser
41
Reihenaufnahme Im Modus Rejh~naufnahme w~rd~n so lange Fotos gemacht, wie Si~ d~n Auslöser ged rückt halt~n. Di~ Aufnahmeserie endet erst, wenn di~ Sp~ich~r karte voll oder der Akku le~r ist. Sobald der Pu fferspeich~r d~ r Kam~ra voll ist, verlangsamt sich di~ B i l dfolg~ in Abhäng igke it von der Sch r~ibgeschwin digkeit der e ing elegt~n Sp~ic h ~ r ka rte. Im Normalfall beträgt die Bi ldfolge ca. 5,3 Bilde rlsek.
o 8~trirlJS{Jrt Einz~lbild
bis zum Druckpunkt fü r die Scharf-
steIlung frt:igeben. Wenn Sie! den Ausläser ganz freigeben. erfolgt mit jedem neuen Foto eine neue Belichtungs- und Schärfemessung. Im Handbuch ist nicht dokum(ntiert, dass Sie
durch Halten des Auslösers 3m ersten Druckpunkt in der Kreativ-Automatik t:iOt Schärfespeicherung vornehmen können, So lange Sie den Auslöser 3m ersten Druckpunkt halten, werden alle folgenden Aufnahmen mit identischer Schärfeeinstellung gemacht. Aber Achtung: Di~s gilt imm~r nur dann, w~ n n sich Kam~ra od~ r Motiv wäh r~nd d~r Schärf~speich ~ ru ng nur langsam b~ wr::gr::n, weil sich d i ~ Kam~ ra dann im AF- Mod us On~ Shot befindet. Werden d i~ B~w~g u ng~n sc h n~lI~r, g~ht d i~ Kam~ra
davon aus, dass sich das Motiv und d ~r Autofokus fängt an zu fo l g~n. Dits~r Modus n~n n t sich dann AI S~rvo. Di~s~ r .Mischmodus· aus On~ Shot und AI Servo hat b~i Canon eine eigen~ B~z~ichnung und nennt sich AI Focus.. D i~ g~na u e Funktion lernen Sie im Kapit~1 zur Schärfe im Detail kennen. b~w~gt,
Selbstauslöser! Fernsteuerung Wenn Sie den Auslöser ganz durchdrücken, erfolgt di~ Schärf~- und Belichtungsmessung . Sobald die Kamera einen scharfen Punkt g~funde n hat, beginnt die Selbstauslöser-lampe für acht Sekunden schn~1I zu blinken, um dann zwei Sekunden als Dauerlicht zu leuchten. Nach insg~samt zehn Sekunden löst die EOS 600 aus, ohne erneut die Bel ichtung od~ r Schärfe zu messen. Alternativ können Si~ auch eine kabellose Fernsteu ~ru ng zum Auslösen nutzen - die Fern steuerung mit Kabel lässt sich auch ohn~ di~se Einstell ung einsetzen.
Bildaufnahmequalität Die B i l daufnahm~q ua l ität ist bei der EOS 600 nicht mehr uber d~n Schnelleinstellbi ldschirm ~rr~ichbar. Um die Qualität der aufgezeichnet~n Bilder zu verändern, mussen S i ~ die Taste MENU an der Ruckseit~ drucken. es erscheint die Menuübersicht mit allen in den Motivp rogramm~n erreichba ren Fu nktionen. Achtung: Bildqualität
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FOTOS - EINFACH GEMACHT
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bedeutet nicht, dass Ihre Fotos damit ." ."
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fotografisch von besserer Qualität sind. sondern bezieht sich nur auf das
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o Die Bildaufnohmequoliröt mii~ Sie im Menü rkr Kamera sdbsr einstellen.
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Wrnn Sie die Toste ~r drücken, werden Ihnen olle verfügbaren Einstellungen zur Bildaufnohmequalit6r ongrHigt
Die: Bildaufnahmequalität wird auch in allen folgenden Motivprogrammen nur über das Menü und nicht über den SchndJeinstellbildschirm eingest~lJt. Si~ haben di~ Auswahlzw isch~n drei RAW-Format~n und acht JPEG-Formaten. RAW b~d~u tet, dass die Dat~n des Sensors nahezu unverändert gespeichert werden, aber nachher noch bearbeitet und konvertiert werden müssen. JPEG speich~rt dagegen fertige Bilder, die im Idealfall keiner Bearbeitung bedürfen. Meine Empf~hlung ist, dass Si ~ entweder in RAW fotografieren oder aber die maximale Größe für JPEG verwenden. D~r Grund dafür sind die Ausschnitt- und Bearbeitungsreserven, die ein großes Foto bietet. Speicherplatz kostet heutzutage kaum noch G~ld, und eine SO-Karte mit 8 GB Speicherplatz reicht für mehr als 1.000 Fotos in JPfG Large/Fine.
Die Motivprogramme
o
Wenn Sie dk Toste INFO mehrfach drucken, kÖllnen Sie
sich auch die Kome~instel lungen anzeigen lo~n. Alle grau dargestellten Funktionrn lossen sich nicht veriindern.
Neben den beiden allgemeinen vollautomatischen Programmen, die Sie eben kenn~ngelernt haben, stellt Ihnen die Canon EOS GOD weit~ re fünf Programme zur Verfügung - die eigentlichen Motivprogramme, di~ für spezifische Aufnahmesituationen konzipiert sind. Oie Fun ktionen w~rde n alle weiterhin vollautomatisch anhand der Messdat~ n eingestellt, und Si~ haben kaum Mög lichkeiten, das Verhalten
der Kamera zu beeinflussen. Wenn die Motivprogramme richtig angew~nd~t w~rden und Si~ d ~ren Grenz~n k~nnen , ist ei n ~ manuelle Ein st~lIung auch nicht nötig.
Porträt
•
Laut Handbuch ist di~ Aufgabe d~s Motivprogramms Porträt, dass d~r Hintergrund unscharf wird, damit die Unschärfe das Porträt schön freist~lIt und die Haar~ und Haut w~ich~r ~rschein~n. Das geschieht durch die Wahl einer möglichst offenen BI~nde und eine gering~re Nachschärfung im kam e rai n t~rne n Bildp roz~ss. Dies sp richt dafür, dass im Hintergrund weiter der Bildstil Porträt verwend~t wird, auch wenn ~s nicht explizit dokumentiert ist. Um d i ~ Fu nktion des Programms Porträt zu v~rste hen, sollten Si~ es genauer bdrachten. Eine off~ne Blende reduziert die maximale Schärf~n tiefe, bei der Blende fl.8 beträgt sie im Nahb~reich nur wenig~ Zentimeter. Alles vor und hinter dem Motiv wird mit zu nehm~ndem Abstand imm~r unschärfer (dazu später mehr). Das Auge konz~nt riert sich automatisch auf die scharfen Bereiche d~s Fotos und wird nicht durch z.B. unruhig~ Hintergründe abgelenkt. Es ~ntst~ht der Eindruck räum licher Tiefe. Der Blitz wi rd bei Bedarf automatisch zug~schaltet, was für m~i n en Eindruck nach wie vor deutlich zu oft und zu schnell erfolgt, insbesondere wenn im Hintergrund helle Ber~ich~ wie der Himmel zu sehen sind. D~r Grund dafür liegt in der ve rw ~ndeten Mehrfeldmessung.
DIE MOTIVPROGRAMME
43
Zusätzlich wird die Betriebsart lang-
same Reihenaufnahme mit co. 3 Bitdem/sek. aktiviert. Die EOS 600 löst also so lange aus, wie Sie den Auslöser gedrückt halten. Die ISO-Empfindlich-
keit wird automatisch geregelt und
o Die Umgebungseffekte im
der Autofokus arbeitet im Modus Ont Shot, stellt also einmal scharf und folgt nach der Scharfstellung keiner Motivbewegung mehr. Als BildstiI wird offensichtlich immer noch Porträt
Programm Porträt sind mit den Effekten identisch, die Sie von der Kreativ-Automatik kennen.
verwendet. es werden also die! Rottöne leicht angehoben und die Schärfe etwas zurückgenommen. Dokumentiert wird der Bildstil im Motivprogramm nicht mehr, weil auch hier vermutlich die Umgebungsetfekte eingestellt und eine Art W6ßabgieich vorgenommen
werden können. In der Praxis erfüllt der Modus Porträt stint Aufgabe akzepta~1. Wenn Sie sehr lichtstarke Objekti~ mit einer größeren Blende als f2 verwenden, werden die: kleineren Blenden als Blende 2 augenscheinlich nicht genutzt. Diese Einschränkung ist durchaus sinnvoll, da der Schärfebe:reich bei Blende 1.4 so gering ist, dass es einiger Erfahrung bedarf, die Schärfeebene präzise zu legen. Möchten Sie Fotos mit maximal offener Blende machen, aber nicht auf die Automatik verzichten, sollten Sie die Porträts im Modus Sport machen.
o NebM den Umgebungseffdten ist noch eiM Anpas-
o Durch K1;Jmbination von Umgfiwng~ffdt und Beleuchtung ...
sung on die Beleuchtungssituation magIich. Diese Funktion entspricht in etwa den Einstellungen des WeiBobgleichs.
n Umgebungseffekt und Beleuchtungseinstellung lassen sich kombinieren,je noch gewählter Kombination ergeben sich interessante Effekte.
o ... kann die Bildsrimmung völlig verändert werden, ohne oufdie entsprtt~nde Tageszeit warten zu müssen.
44
FOTOS - EIN FACH GEMACHT
Ein kleines Manko ist. dass Sie keinen Einfluss auf die AF-Felder nehmen können. Gerade bei Porträts ist es elementar wichtig, dass die Schärfe gen au auf den Augen sitzt, wenn Sie mit knapper Schärfentiefe arbeiten. Wenn die blinkenden AF-Felder anzeigen, dass die Schärfe an der falschen Stelle erfasst wird, sollten Sie die Kamera etwas bewegen und die Schärfe neu aufnehmen, bis sie da sitzt, wo sie sein soll - eben auf den Augen.
Die Qualität der erzielten Ergebnisse ist eindeutig von den verwendeten
Objektiven abhängig. Wenn Sie bei 50 mm Brennweite als größte Blenden öffnung f5.6 einstellen können, ist die Freistellung vor dem Hintergrund durch Unschärfe nur eingesch ränkt möglich. Sind Blendenöffnungen von 2.8 oder kleiner (von der Blendenzahl) möglich, gelingt Ihnen die FreisteJlung mit diesem Programm perfekt.
o Das Motivprogromm Porträt öffnet dk Blende, um das Motiv durch Unschärfe vom Hintergrund freizustellen. Wie in diesem Beispiel zu ~hen, ist der Hintergrund nicht mehr zu er/{ennen und lenkt den Betrachterdes Fotos nicht ab. Ist der Hintergrund ausreichend weit entfernt vom Motiv, reicht auch eine Blende 5.6 fjjr eine schöne Freistellung. 85 mm I f5.611!1O(J se/{ 1150 100 I Porträt
DIE M OTIVPR OG RA MM E
45
Landschaft Das Motivprogramm Landschaft ist das
•
genaue Gegenteil von Porträt. Ziel ist eine maximale Schärfentiefe durch eine klei ne Blende, satte Grün- und Blautäne und eine hohe Grundschärfe. Erreicht wird dies durch zwei Einstell ungen, die die Kamera vornimmt. Die große Schärfent iefe wi rd durch die Wahl einer möglichst kleinen Blende (große Blendenzahl) garantiert. Die Wahl der Blende erfolgt abhängig von der mög lichen Verschl usszeit, die auf Grundlage der verwendeten Brennweite so gewählt wi rd, dass Sie freihändig fo tog rafieren können. Die Kamera berechnet die zu dieser Verschl usszeit passende kleinste Blende. Erg ibt sich keine sinnvolle Kombination, wi rd die Empfindlichkeit schrittweise auf bis zu ISO 3.200 erhöht. Auch hier ist davon auszugehen, dass im Hintergrund der Bildstil Landschaft wi rkt, auch wenn hier erneut keine Dokumentation vorhanden ist. Der Autofokus arbeitet im Modus One Shot, die Belichtungsmessung erfolgt über die Mehrfeldmessung und es sind nu r Einzelaufnahmen möglich. Der interne Blitz ist deaktiviert, was bei der begrenzten Reichweite auch durchaus Sinn macht. Auch dieser Mod us erfüllt seine Aufgaben gut, insbesondere wenn Sie ein We itwi nke lobjektiv einsetzen. Wenn Sie planen, ein Panorama aus EinzeIaufnahmen zusammenzusetzen, dann
o
Im Programm Landschaft wird die Schärfentiefe aptimiert und die Farben Blau und Grün werden verstärkt. 18 mm I f6.31 ll100sd 1150 100 I Landschaft
ist das Programm Landschaft weniger geeignet, da keine für alle Fotos einheitliche Belichtungsmessung möglich ist, genauso wen ig wie Belichtungsrei hen : Sie müssen zur Erstellung von HDR(DRI1-Bildern auf die Kreativprogramme ausweichen. Dies gilt auch f ür die Arbeit vom Stativ. Die EOS 60D erkennt nicht, dass sie auf ei nem Stativ befestigt wurde. Aufnahmen unter 1/60 sek werden daher mit höheren ISO-Werten gemacht, was aus qual itativen Gründen gerade durch den Stativeinsatz vermieden werden soll. Daher so llten Sie bei der Arbeit mit dem Stativ auch auf die Kreativp rogramme zurückgreifen.
o
Anzeige des Motivpragramms Landschaft
46
FOTOS - EINFACH GEMACHT
Die Umgebungseffekte stehen im Motivprogramm LandschaftvoIlum-
fäng lich zur Verfügung, die Beleuchtungseffekte sind reduziert. Diese Einschränkung macht allerdings auch Sinn, da die fehlenden Effekte Kunstlichtsituationen betreffen, die in der Land schaftsfotografie nicht vorkommen .
:> Die 8t1euchtung~ffekre beschränken sich auf die Situationen, die Sie unter freiem Himmel vorfinden.
Nahaufnahme
o Anzt:ige des Motivprogramms Nahaufnahme
Das Programm Nahaufnahme ist fü r den großen Bere ich der Makroaufnahmen gedacht. Eine Verwendung macht tatsächlich auch nur dann Sinn, wenn Sie Objekte mehr oder minder formatfüllend aufnehmen wollen. Die Kamera wählt eine Blende im oberen Bereich (kleine Blendenzahl), allerdings unter Vermeidung ganz offener Blenden, da Objektive ihre beste Schärfeleistung me ist bei leicht geschlossener Blende haben. In Kombination mit dem EF 100/2,8 L 15 USM wurde die Blende nicht weiter als f5.6 geöffnet. Ergab die Messung einen höheren ISO-Wert als
ISO 3.200, klappte der Blitz auf und der ISO-Wert wurde auf ISO 400 fixiert. Die Verschlusszeit wird mög lichst kurz gewählt, um auch sich schne ller bewegende Objekte, wie z.B. als Makromotiv beliebte Insekten, noch scharf abbilden zu können. Die Kamera verschenkt an diesem Punkt zwei Belichtungsstufen, die sich aufgru nd der nachlassenden Bi ldqualität bei höheren ISO-Werten sichtbar negativ auf die Bi ldqual ität auswirken können. Der Autofokus arbeitet im Modus One Shot. Es sind nur Einzelaufnahmen möglich. Von allen Motivprogrammen ist das Programm Nahaufnahme aus meiner Sicht am wenigsten praxisnah. Viele Makrofotografen arbeiten mit Stativ und versuchen gerade im Bereich der extremen Nahaufnahmen, die Schärfentiefe durch Wahl einer mög lichst kleinen Blende zu maximieren . Zudem kommt es gerade bei Makros darauf an, dass der Schärfepunkt seh r präzise bestimmt werden kann, was nur möglich ist, wenn Sie das AF-Feld selbst auswäh len können. Der Modus Nahaufnahme lässt diese Auswah l nicht zu. Für erste Versuche im Bereich Makro können Sie Nahaufnahme verwenden, wenn Sie aber intensiver in die Makrofotografie einsteigen wollen, sollten Sie die Kreativprogramme einsetzen. Im Motivprogramm Nahaufnahme stehen alle Umgebungs- und Beleuchtungseffekte zur Verfügung.
D IE MOTIVPROGRAMME
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C Kurze Eklichtungszeiten und offene Blenden haben eine ~hr geringe 5
Bei Sportaufnahmen kommt
es auf einen schne/kn Autofokus und kurze
Verschlusszeiten 00.
24 mm I f5.61 1/7505ekl
ISO 100 I Sport
411
DIE M OTIVPROGRAMME
Der Autofokus wird auf AI Servo eingestellt In diesem Modus folgt der Autofokus dem anvisierten Motiv kontinuierlich, bis Sie auslöstn. Die Kamera löst auch dann aus, wenn der Autofokus
noch nicht scharf gestellt hat (Auslösepriorität). Da das mittlere AF-fe:ld mit dem Kreuzsensor am empfindlichsten ist, müssen Sie das Motiv immer zuerst mit dem mittleren AF-~Id anvisie:ren.
Der Autofokus folgt dann dem Motiv automatisch, auch wenn es sich in den Erfassungsb(reich der anderen AF-Ftlder bewegt. Eine Motiwerfolgung und Übergabt': an andere AF-Ft:lder scheitert.
der Bildqualität sehr förderlich und macht sich auch im Rauschverhalten der Kamera bemerkbar. Sie können natürlich versuchen, mit den Beleuchtungseffekten zu arbeiten. Dies kann immer dann funktionieren, wenn das licht nur von einer .Sorte· ist, also immer dieselben leuchtstoffröhren. In dunklen Hallen werden Sie aber fast immer .nur" Mischlicht haben . In diesem Fall bleiben Ihnen nur Kreativprogramm und manueller Weißabgleich.
o Anz~ig~ des Programms Sport
Nachtporträt
wenn Sie das Motiv mit einem der außen liegenden AF-Ftlder anvisieren. Die Mehrfeldmessung berücksichtigt bei der Belichtungsmessung das verwendete AF-Feld und gewichtet den Punkt der gemessenen Schärfe in der Messung stärker als die anderen Bereiche. ln der automatischen Messfeldwahl liegt allerdings auch ein Nachteil diestS Programms. Sie können die Schärfe nicht gezielt ins Bild legen, der Autofokus .greift- sich immer das nächstgelegene Objekt innerhalb der Messfelder. Für alle Sportarten, die im Freien bei Tageslicht stattfinden, ist dieser Modus zu empfehlen, sofern sich die Motivt etwas schneller bewegen. Bei Flutlicht oder bei schnellem Hallensport sollten Sie auf die Kreativprogramme ausweichen. Der Grund liegt im automatischen Weißabgleich (AWB). In Hallen herrscht oft Mischlicht aus Kaltlichtlampen und Strahlern. Der automatische Weißabgieich tut sich mit diesen Uchtverhältnissen schwer. Ein manueller Weißabgleich - der nur in den Kreativprogrammen möglich ist - ist
o
Ohne Nachtportrtit wöre der Hintergrund sehr dunkel od~r fast schwarz, weil die Kamera mit einer Belichtungszeit von 1/60 sek orbeiten würde. Nachtportrtit belichtet den Hintergrund weiter, während dos Hauptmotivdurch den Blitz in der fkwegung eingefroren wird. '7 mm 1 f4 1 1/ 3 ~k 1/S0 400 I Bildstobilisator I Nochtporträt
50
FOTOS - EIN FACH GEMACHT
Nachtportröt ist, wie der Name schon sagt, ein Programm, das für ei ne dunkle Umgebung konzipiert wurde. Wenn Sie bei Dunkelheit eine Aufnahme im Modus Porträt machen, werden Sie häufig feststellen, dass das Gesicht durch den automatisch zuscha ltenden Blitz korrekt belichtet wird, der Hintergrund aber in völliger Dunkelheit versinkt, weil die Blitzleistung nicht ausreicht, um auch den Hintergrund zu belichten. Im Modus Nachtporträt finden zwei Messungen statt. Mit den Messblitzen wird die benötigte Blitzleistung berechnet, um das Gesicht korrekt zu belichten (per Blitz). Die normale Belichtungsmessu ng der Kamera ermitte lt passend dazu die nötige Belichtungszeit, um auch den Hintergrund korrekt zu belichten.
:> Wenn zu viel Umgebungslicht vorhanden ist, oder sich dos Motiv zu schnell b(wrgt,
kann es trotz Blitzlicht zu Geisterbildern kommen. Dieser Effekt ist oft unerwünscht, manchmal kann erdem Bild
ober eine erwünschte Dynamik ~rkihen. 6Ommlf5.611.5sekl ISO 400 I Bildstabilisator I
Nachtporträt
Wenn Sie jetzt auslösen, wird der Blitz ausgelöst und das Motiv korrekt be leuchtet. DerVerschluss bleibt aber so lange geöffnet, bis auch der Hintergrund korrekt belichtet wurde. Dabei können schnell Belichtungszeiten von 1 sek und mehr entstehen . Die Verwendung eines Stativs ist daher anzuraten, ansonsten haben Sie ein Bild mit einem korrekt belichteten Modell im Vordergrund und einen völlig verwackelten Hintergrund. Sie sollten dabei auch darauf achten, dass die Person sich nicht oder wenig bewegt, da Sie sonst Geisterbi lder bekommen . Der Autofokus arbeitet im Modus One Shot und es sind nur Einze/oufnahmen mögl ich. Zur Reduzierung derVerschlusszeit nutzt die ISO-Automatik bei Bedarf den Bereich von ISO 100 bis 3.200.
D IE MOTIVPROGRAMME
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C Die .Kunst" in der Fotografie ist unteranderem im richtigen Moment die richtige Einstellung zu finden. Beim Football ist das Programm Nochtportröt eint: gute Wahl. In dieser Situation hätte das Sportprogramm schlechte Ergebnisse geliefert. Ein Umschalten aufNachtporträt ließ dieses Foto entstehen. 15 mm I (51 1/30 sek 1150 800 I Nachtporträt
3
Grundlagen der Belichtung
Aufgrund vieler netter Leserbriefe habe ich die bisherige Struktur meiner Bücher ein wenig überarbeitet. Viele Leser schrieben mir, dass sie die Bücher systematisch durcharbeiten. Daher habe ich Ihnen in den ersten beiden Kapiteln die Technik vorgestellt und die Funktionen der Kamera, die Sie brauchen, um qualitativ gute Fotos zu machen, ohne vertiefende Kenntnisse
der Fotografie zu haben. In den folgenden drei Kapi teln möchte ich Ihnen die Grundlagen der fotografischen Zusammenhänge vermitteln, denn in der EOS stecken we it mehr Möglichkeiten, als Sie bis jetzt kennengelernt haben.
54
G RU NDLAGEN DER B ELICHTUNG
Die EOS 600 ist mit einem Belichtungsmesser ausgerüstet. Die Messdaten werden von der Kamera verwendet, um daraus die nötigen Einstellungen für die Empfind lichkeit (ISO), den Blenden wert und die Versch lusszeit zu ermitteln und Ihnen vorzuschlagen. Tatsächli ch müssen Sie die Daten als Vorsch lag sehen, den Sie annehmen, aber auch verändern können, den n es gibt im mer wieder Situationen, in denen dieser Vorschlag danebenliegt. Dieses Kapitel wi rd Ihnen alle Grundlagen vermitteln, die Sie benöt igen, um entscheiden zu können, wann die Daten von Ihnen vorbehaltlos übernommen werden können und wann Sie steuernd eingreifen .
Belichtung Um zu verstehen, wie ein Belichtu ngsmesser arbeitet, ist es wichtig, etwas über die Basis zu wissen, auf der ein Belichtungsmesser arbeitet. Für die
:> Betrachten Sie diese Landschaft50ufnahme genauer.
Sie sehen viele gedectte Töne im Bild - dnige heller, einige dun/der. Im Histogramm finden Sie diese Töne wieder. Rechts die hellen Töne des bedeckten Himmels und in
der linken Erhebung die eher dun/den Tön e des Holzes und
des Strands. 12 mm I f4.511/2.000sd I
ISO 100 I Av I Mehrfeldm es-
sung
Bel ichtungsmessung ist ein Referenzwert nötig, anhand dessen die Kamera feststellen kann, wie hell oderdunkel es in Bezug zu einerStandardsituation ist. Dazu werden die Bel ichtungsmesser üblicherweise auf einen bestimmten Grauwert geeicht. Dieser Grauwert entspricht einem Grau von 18%, einem Wert, dersich auch in etwa ergibt, wenn Sie ein norma l belichtetes Foto nehmen, in Schwarz-Weiß umwande ln und einen Mittelwert aller Helligkeiten bilden. Natürlich kommt dieser korrekte Mittelwert nur dann zustande, wenn Sie nicht gerade einen Eisbären im Schnee oder eine schwarze Katze auf dunkelgrauer Decke fotogra fieren. 18% Grau bedeutet, dass ein Motiv genau 18% des einfallenden l ichts zurückwirft. Ein durchschnittliches Motiv wäre z.B. eine landschaft in der Nachmittagssonne oder ein Stadtpanorama mittags bei leicht bedecktem Himmel. Folgendes Bi ldbeispiel zeigt einen typischen Fall.
BELICHTUNG
55
C 8ei dieser Makroaufnahme sehen Sie eine eher klassische Verteilung der Helligkdten - viele mittlere Töne, wenig helle und dunkk Tön e.
: Durch eint: Weichzeichnung in Pflotoshop werden
die Helligkeiten gernlttelt. Dos Histogramm rückt zusammen.
: Wenn Sie dos so gernltrelte Bild nun in SchwarzWeiß umwandeln, ergibt sich fast eine Groukorte. Dos Histogramm nickt weiter zusommen, Sie hoben schon fost den Mittelwert erreicht.
56
I
Graukarte
Im Handel können Sie Graukarten kaufen, die genau dieses mitt-
lere Grau reflektieren und die sowohl einer exakten Belichtungsmessung als auch einer Einstellung der richtigen Farbwiedergabe (Weißabgleich) bei Digitalkameras dienen.
Statt einer Graukarte kann ersatzweise auch die Handinnenfläche genommen werden (für die Belichtungsmessung). Sie müssen dann allerdings berücksichtigen, dass die Handinnenfläche um ziemlich genau eine Blendenstufe (Lichtwert) heller ist als eine handelsübliche Graukarte.
o Ein e handelsübliche Graukarte
G RU NDLAGEN DER BELICHTU NG
Um dies zu verdeutlichen, habe ich ein Blumenmakro ausgewählt, das ich an ei nem wolkigen Tag aufgenommen habe Das Histogramm (dazu später mehr) zeigt, dass alle Hell igkeitswe rte vorhanden si nd, ohne an der rechten oder linken Flanke einen besonderen Anst ieg zu verzeichnen. Die meisten Werte befinden sich aufgrund der vorherrschenden dunklen Töne leicht links von der Mitte. Der zackige Verlauf ist typisch f ür die Verkleinerung in Photoshop, weil hier bestimmte Werte schon zusammengefasst werden. Wen n Sie das Foto zune hmend .mitteln", sehen Sie, wie sich die Hell igkeitswerte verdichten . Das dritte Bi ld in SchwarzWei ß kommt dem mittleren Grau einer Graukarte (Eich wert der Belichtungsmessung) schon sehr nahe.
Empfindlichkeit und Lichtwert Die Helligkeit reicht allerdings als alleinige Größe nicht aus, damit die Belichtu ngsmessung Ihrer Kamera die nötigen Werte ermitteln kann. Zusätzlich wi rd die Empfindlichkeit des Sensors als Pa rameter benötigt. Die Empfindlichkeit wird heutzutage in ISO angegeben. In der analogen Fotografie waren ISO-Werte von 25 bis 3.200
üblich. In der Digitalfotografie bewegt sich die Empfindlichkeit aktuell im Bereich von ISO 50 bis ISO 102.400. Eine Verdoppl ung des ISO-Bereichs entspricht dabei dem Öffnen der Blende um eine Stufe oder der Verdopplung der Verschlusszeit. Ausgehend von z.B. ISO 100 benötigt der Sensor bei ISO 200 genau die Hälfte des Lichts, um die identische Belichtung des Fotos zu erzielen (Bi ldeffekte durch Veränderung der Blende oder Verschlusszeit einma l vernachlässigt). Ihre EOS 60D deckt diesen Bereich nicht ganz ab, kann aber mit durchaus beachtlichen ISO 100 bis ISO 12.800 (H) aufwarten, die ausreichen, auch noch bei fortgeschrittener Dämmeru ng mit kurzen Verschlusszeiten zu arbeiten. Alle dre i Größen - Blende, Verschlusszeit und ISO - si nd so ange legt, dass ihre Verä nderu ng in einer vollen Stufe jewei ls der Verdoppl ung oder Halbierung der Lichtmenge entspricht. Bei der Versch lusszeit werde n die Zeiten tatsächl ich verdoppelt oder ha lbiert (z.B. von 1/125 sec auf 1/250 sec). Die Blendenzah len der vollen Stufen verän dern sich hingegen um den Faktor ... 1,4. Das Schließen der Blende von f2.8 auf f4 entspricht einer ganzen Stufe.
B ELICHTUNG
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_ _II.1IIl1li_111• • • • • • ",' • • 9
8
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sek
10
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7
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1/ 15 sek
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1/30 sek
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,.
1/250 sek
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1/500 sek
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1/ 1.000 stk
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1/60 sek 1/125 sek
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17
15
Der Grund li egt darin, dass sich bei der Blende die Fläche verändert. Die Kürzung der Bilddiagonalen um den Faktor 1,4 (genauer : Quadratwurze l aus 2) entspricht exakt der Hal bierung der Fläche. Um diese Zusammenhänge einfacher beschreiben zu können, verwendet man daher in der Fotografie den dimensionslosen Lichtwert (lW) oder englisch Exposure Value (EV). Ein Lichtwert beschreibt alle Blenden-Versch lusszeit- Paaru ngen, die dieselbe Lichtmenge ergeben. Obige Tabelle zeigt typische Paarungen bezogen auf ISO 100 passend zum jeweiligen Lichtwert. Wenn Sie den Lichtwert einmal bestimmt haben, können Sie aus der Tabelle jede andere Kombination nehmen und erhalten von der Be lichtung her das identische Ergebn is. Welcher Lichtwert für Ihr Motiv infrage kommt, hängt dabei von der verfügbaren Lichtmenge, aber auch von
3
5
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5
2
3
2
•
3
5
• 5
der eingestellten Empfindl ichkeit (ISO) ab. Die oben gezeigte Tabelle ist dimensionslos und muss erst mithi lfe der Empfind lichkeit zugeordnet werden. LW 8 ist demnach keine spezielle Hell igkeit - LW 8 bei ISO 100 schon . Es ist nicht ganz einfach, die Tabelle richt ig zu interpretieren. Wenn man einen bel iebigen Wert nimmt, z.B. 1/60 sek und f8 bei ISO 100, ergibt sich daraus ein LW von 12. Wenn Sie nun den ISO-Wert auf 400 erhöhen (entspricht +2 LW), ergeben sich zwei Mögl ichkeiten: Sie suchen in der obigen Tabelle eine Paarung mit dem LW 14 und kommen dann auf z.B. 1/250 sek bei f8. Oder aber Sie wollen den Lichtwert fü r die Ausgangspaarung, 1/60 sek bei f8, haben, dann müssen Sie bei ISO 400 den LW von 12 auf 10 reduzieren. Wenn unter einem Foto Angaben zur Belichtung stehen, sehen Sie ab und an die Angabe +2 EV oder -1 LW.
o Ältere analoge Belichtungsmesser zeigen auf der Skala häufig noch den Uchtwert an. In diesem fkispiel zeigt der Belichtungsmesser14 LW an. Zusammen mit dereingesteJ/ten Empfindlichkeit von ISO 100 kann man unten alle g~igneten Zeit-Blenden- Kombinationen ablesen.
-n ~·
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,
58
GRUN DLAGEN DER BELICHTU NG
Diese Angabe bedeutet, dass das Foto gegenüber der Belichtungsmessung der Kamera um die angegebene Größe über oder unterbelichtet wurde.
o Die Überoelichtungswornung aktivieren Sk in dem Wiedergabemenü 2 (blau). ...
Dabei ist es bei dieser Art der Angabe egal, ob Sie die Über- oder Unterbelichtung durch Veränderung der Blende, der Verschl usszeit oder der Empfindlichkeit erzielen. Ich werde im Fo lgenden die Abkürzung EV verwenden, da die englische Abkürzung in den Fotografieforen häufiger verwendet wird als die Deutsche. So bedeutet die Angabe zu einer Belichtungsreihe -3 EV 11 -1 EV 11 + 1EV, dass 3 Aufnahmen gemacht werden, wobei die erste Aufnahme gegenüber der Messung der Kamera um 3 Stufen unterbelichtet wird, die zweite um 1 Stufe und die dritte um 1 Stufe überbelichtet wird.
Das Histogramm
0 ... indem Sie statt Unterdrückt die Option Aktiv einstellen.
Ein Foto nur anhand des Fotos selbst zu beurteilen, ist nicht einfach, insbesondere, wenn Sie nur den kleinen Monitor der Kamera zur Verfügung haben. Gerade in den Extremwerten,
o Bei die~m Motiv ist der
o Bei aktiver Überbelich-
Bereich links oben sehr hell.
tungswarnung blinkt der überbt/ichtete fkreich schwarz.
also Schwarz oder We iß (bzw. sehr hell und sehr dunkel), geraten Sie sehr schnell an die Grenzen dessen, was auf dem Mon itor unterscheidbar ist. Für die spätere Bildbearbeitung ist es jedoch wichtig, dass Sie in diesen ex-tremen Bereichen keine Bild informat ionen verlieren, die in der bearbeiteten Endfassung zu unschönen Farbsprüngen und Tonwertabrissen führen. Die EOS 60D stellt Ihnen allerdings einige Hilfsmittel zur Verfügung, um schon in der Kamera einige Informationen über das Bild gewinnen zu können. Die einfachste Möglichkeit, eine Fehlbelichtung auf den ersten Bl ick zu erkennen, ist die Überbelichtungswarnung. Diese Funktion erkennt Bereiche im Foto, in denen aufgrund Überbelichtung keine Bi ldinformation mehr vorhanden ist. Das Blinken der überbelichteten Bereiche ist auf dem Disp lay nicht zu übersehen und gibt Ihnen die Mög lichkeit, die Aufnahme zu korrigieren, wenn die Bereiche zu groß sind oder in Ihnen wichtigen Bildbere ichen auftreten.
o Diese Aufnahme weist
auch helle Bereiche auf. Auf dem Monitor ist nicht zu ertennen, ab sie überstrahlt sind ader gerade noch korrekt belichtet.
o Dos Histogramm liefert genauere Informotianen. Der steile Anstieg an der rechten Flanke kennzeichnet die deutliche Überbelichtung.
BELICHTUNG
Es kann Situationen geben, in denen Sie die Belichtung genauer beurteilen wollen, als nur als ~ richti g belichtet~, ~ unter- ~ oder ~überbelichtet~. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Verteilung der Helligkeitswerte im Motiv nicht den Durchschn ittswerten dieser 18% Grau entspricht, oder wenn der Kontrastumfang größer oder kleiner ist, als es die EOS 600 darstellen kann. Um die Verteilung der Helligkeitswerte (Tonwertel im Motiv besser beurtei len zu können, wird das Histogramm verwendet. Das Histogramm ist eine Art Diagramm, das die Verteilung der Tonwerte eines fotos anzeigt. Es kann sowohl auf dem Monitor der Kamera angezeigt werden als auch in allen gängigen Bildbearbeitungsprogrammen. Die Belichtung spiegelt sich in der Verteilung des Lichts in einem Bild wieder. Sie können sie anhand des Histogramms beurteilen. Dieses stellt die statistische Verteilung der Grau- oder farbwerte eines fotos grafisch dar. Die Unterschiede zum Diagramm der Canon EOS 600 entstehen aufgrund der unterschiedlichen Bit-TIefe der EOS 600 und des Bi ldbea rbeitungsprogramms. Die EOS 600 arbeitet intern mit 14 Bit (16.384 Hell igkeitsstufen), die Software dagegen mit 8 oder 16 Bit (256 bzw. 65.536 Helligkeitsstufen). Die Darstellung auf dem Mon itor beschränkt sich auf 256 Stufen pro farbe. Die grobe form der Kurve ist ähnlich. Bei richtiger Belichtung sind alle Tonwerte in einem Bild vorhanden, die lichter nicht ~ausgefressen~ (ü berstrahlt) und die Tiefen nicht ~a bge soffen~ Der Anstieg zur rechten Seite ist durch die vielen hellen Bildanteile bedingt, die durch den Schnee verursacht werden.
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Kontr.5tumf~
o
lkr Blick aufdas Histogramm (2 x INFO wöhrend der Bildanuige drücken) zeigt, dass das Bild karrekt belichtet wurde. Rechts ist immer noch ein steiler Anstieg zu sehen, der dann aber kurz var Ende der Skala steil abfällt.
o
Ein weiterer Druck auf die INFO-Tasteuigt Ihnen die Histagromme der FarbkaßÖle, über die Sie weitere Informationtn zum Bild ~winnen können.
o
In Ptrotoshop CS5 wird dos Histogramm etwas ousfiihrlicherongezeigt: Von links (5dIworz) bis rechts (Weiß) zeigt dos Histogramm die Verteilung der Helligkeiten on. Je höMr die Kurve, desto mehr Pixel hoben on dieser Stelle die identische Helligkeit
D~r Kontrastumfang kann sich sowohl auf d~n Sensor der Kamera als auch auf das Motiv tH::ziehen. Der Kontrastumfang wird nicht einheitlich angegeben. B~zogen auf das Motiv beschreibt der Kontrastumfang den Intensitä tsuntersch ied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Punkt im Bild. Auf den ~nso r der Kamera bezogen gibt d~r Kontrastumfang die Bandbreite an Helligk~itsunterschieden an, die der Sensor auflös~n kann. Bei modernen digitalen Spiegelreflexkameras beträgt der Kontrastumfang 8-11 BI~nd enstufen , die von d~r Kamera linear abg~bildet werden. Der Kontrastumfang ei nes Motivs kann d ~ utlich höher sein. In diesem Buch ist der Kontrastumfang immer auf das Motiv b~zogen, es sei denn, ~s wird explizit anders tH::sch rieben.
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GRUNDLAGEN DER BELICHTUNG
Wenn Sie: ge:nau hinschauen, sehen Sie.
Ausgewogene Belichtung
dass das Histogramm der Kamera kurz
Di~ folgende Aufnahme hat ~inen ausgeglichenen Kontrastumfang und eine normale V~rteilung der Grauwerte, mit einer leichten Tendenz zu d~n dunklen Tönen bedingt durch di~ Bandenwerbung und die dunkle Kleidung. Die Tonwertkurve fällt deut lich sichtbar vor den beiden Extremwerten links und r~chts ab. Lediglich in den ganz h ell~n Tönen ist eine kleine Spitze zu sehen, die aufg rund d~s hoh~n Gesamtkontrastes (viel Schwarz und wenig Weiß) in Kauf genommen werden muss, ab~r nicht bildrelevant ist. An den Rändern des Histogramms lässt sich ablesen, dass fast die ganze verfügbare Bandbreite an Tonwerten von nahezu reinem Weiß bis zu reinem Schwarz in dem Bild vorhanden ist und dass sich die Werte gleichmäßig verteilen. Im Bereich Schwarz ist noch ein~ klein~ Reserve, die per Bildbearb~itung optimiert werden kann. Alternativ könnte man hier das Bild auch um eine DritteIblende unterbelicht~n. Aufgrund der günstigen Verteilung von Farben und Tönen unt~rschied licher Helligkeit ist ein manueller Eingriff in die Belichtung bei solchen Motiven nicht notwendig. Wie Sie an dem Foto erkennen, war es in dem Moment der Aufnahme bewölkt. Dieselbe Szene würde bei Sonnenlicht die Tonwerte nach rechts verschieben, weil helle Töne mehr licht reflektieren als die dunklen Töne.
vor dem absoluten Weiß wieder abfällt
o Di~ Wiedergabe toste
_ die lichter (so n(nnt man diesen Bereich in der fotografie) haben also noch Zeichnung. Im Histogramm in Photoshop (basierend auf dem JPEG-Bild) ist dieser Abfall auch zu sehc:n, wenn auch nicht so ausgeprägt. Bei der Umwandlung von' 4 Bit auf 8 Bit sind - wie zu
erwarten - die D(~:tails in den lichtern ein wenig verloren gegangen. Die Canon EOS 600 kann Ihm:n zu
o Die INFO-Toste
jeder Aufnahme im Display das entsprechende Histogramm anzeigen. Dazu drücken Sie wähn:nd dr:r Bildanzeige die Taste INFO zweimal. um zum Hel-
ligk6ts-Histogramm zu gelangen, oder dreimal, um zusätzlich die Histogramme für j~d~n ~inz~ln~n Farbkanal (RGB) zu Sth~n. Um I hn~n di~ Int~rpr~tati on zu ~rl äut~rn, Sth~n S;~ in vi~l~n Fäll~n in d~n folg~nd~n Abb i ldung~n di~ ~twas größ~r~n und ddailli~rt~r~n Histogramm~, w i ~ Si ~ si~ in B i l db~arb~itungspro grammen wie Photoshop CS5 finden.
Unterschiedlich belichtet - richtig oder falsch? Die lichtsituation istnicht immerausgewogen, helle oderdunkle Motivteile können unt~rschiedlich v~rteilt sein. lichtsituationen können s~hr vielfältig sein,je nach Motiv mit Schwerpunkten im B~reich der hellen oder dunklen Töne. Ich möchte mit Ihnen daher systematisch einige typische, aber trotz allem sehr untersch iedliche lichtsituationen betrachten und Ihnen anhand der Histogramme deren Besonderheiten erläutern.
61
U NTERSCHIEDLI CH BELI CHTET
C Ein ausgewogen ~lid!tet~ Bild, wie ~ Mufig ~j Aufnahmen im
Freien vor-
kommt 135 mm
I f21
111.000 ~k I ISO 160
Überbelichtung Ist
nl~
gleich überbelichtet Es gibt Situationen, in denen eine Korrektur der Messung erforderlich ist. Je meh r Erfahrung Sie
gesammelt haben, umso eher werden Sie schon vor der Aufnahme einsc:hätun können, wie viel Korrektur nötig ist Bei einem Motiv, von dem Sie von vorne herein wisst:n, dass die Belichtungsmessung unterbelichten wü rde, wählen Sie dann also bezogen auf die Belichtungsmessung der Kamera gezielt eine Übtrbelichtung. Das Ergebnis ist dann allerdings kdn überbelichtetes Bild, sondern ein richtig belichtetes.
Das Foto des Weinglases ze igt eine Szene. bei der die dunklen Töne deutlich überwiegen. Die ganze Szene ist so arrangiert. dass die Belichtungsmessung der Kamera vermutlich völlig überfordert wäre. In derWertung der Kamera würde das Schwarz eher zu Grau werden und die hellen Bereiche völlig überbelichtet. Daher muss in so einem Fall di e Belichtung sorgfältig selbst ermittelt werden. Es gibt dafür spezielle extern e Blitzbelichtungsmesser. Sie können aber auch mit dem Histogramm arbeiten. Im Grunde ist es einfach : Man stellt eine Blitzleistung ein und macht ei ne Probeaufnahme und öffnet bzw. schließt die
GRU NDLAGEN DER BELICHTU NG
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Blende so lange, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt - in den Schatten ausreichend Zeichnung (erkennbar an dem Abfall der linken Flanke des Histogramms), die Lichter nicht komplett überstrahlt.
Dasdritte Beispiel zeigtein seh r ausgeg lichenes Histogramm.An dem Verlauf mit den vielen Spitzen lässt sich übrigenserkennen,dass das Foto keine Originalaufnahme ist, sondern am PCweiterbearbeitetwurde.lm Original sind die Histogramme im Verlaufviel weicher. Man kann in so einem Histogramm übrigens die ~Spitzen· sehr schön den einzelnen Bildbereichen zuordnen. Die erste Sp itze wird hauptsächlich du rch den Wald mit den eher dunklen Grüntönen gebildet, die zweite Spitze durch das dunkle Wasser. Die dritte Spitze kann dem Segel mit seinen Blautönen zugeordnet werden und der Bereich ganz rechts dem Himme l.
o Völlig anders ist dieses Stillleben. Aufden ersten Blick mag es völlig unterbelichtet aus~hen, doch der erste Blick trügt. Der hohe 5chwOfZonteii ist gezidt gewählt, um d nen harten Kontrost zu den Spiegelungen zu ('l7r'ugen. Beide Extreme fallen kurz vor dem
Maximum wieder ab. 105 mm I fB l l/200 se/( 1150 100 I Blitzleistung manuell
:;l TrimaranaufderOstsee vor blauem Himmel bei Sonn enschein
- ein klassisches Motiv für die Mehrfeldmes5ung
30 mm I (411/ 750 sd I 1$0100
UNTERSCHIEDLICH BELICHTET
Der kleine Anstieg ganz rechts resultiert aus den wenigen hellen Teilen des Fotos. An den beiden Ranken istein sehr schmaler und steiler Anstieg zu sehen, der durch die Funktion ~Autokontrast" in CS5 zustande kommt. In der Summe ist die Belichtung sehr gleichmäßig und ausgewogen, eine Korrektur ist nicht
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unterbelic:htet wurde. Dabei muss ma n unterscheiden, ob ein Foto wirklich falsch belichtet wurde oder ob es sich um eine gezielte Ma nipulation des Bildes durch die Steuerung der Belichtung handelt. Auch hier kann das Histog ramm wertvoll e Hilfe leisten,
gerade we nn es sich um schwierige Motive handelt, wie l.B. Aufnahmen im Schnee. Sehr leicht wird der Belicht ungsmesser irritiert, weil er zu große weiße Flächen feh linterpret iert und das Bild te ndenziell zu dunkel wird.
nötig.
Über- und Unterbelichtung Anha nd des Histogramms lässt sich auch feststellen, ob ein Bild über- oder
o Die vielen hellen Bildteile haben den Belichtungsmessergetäuscht. Das Foto ist in sich zu dunkel- Weiß wird zu Grau. 100mm I f411/3.5ooS4:k I ISO 100
o Die Korrekturist zu groß ausgefallen. Dos Bild ist insgesamt zu hell. Im Histogramm erkennt mon, dass im linken Ekreich nur noch wenige Tanwerte vorhanden sind. Die rechte Seite steigt steil on, die Lichter sind in weiten Bereichen ahne Zeichnung, erkennbar an dem Anstieg der rechten Flanke ohne Abfall kurz \IOr Erreichen des Maximalwertes. lOOmm I fl.8 11/160S4:k 1150100
o Jetzt ist die korrekte Einstellung gefunden. Dos Foto ist gleichmäßig belichtet. Das Histagramm zeigt in allen Bereichen Tonwerte an, sowahl in den Schatten 015 auch in den Lichtern ist Zeichnung vorhanden Der Kantrostumfang der Kamera wurde bestmöglich ausgenutzt. Den etwas . flauen " Eindruck kann man am PCdurch Änderung derGradationskurve ein wenig abmildern. 100mm I (J.511/200sek 1150100
64
GRUNDLAGEN DER BELICHTU NG
Die erste Mögl ichkeit, die Qualität der Belichtu ng zu kontroll ieren, ist die Ansicht des Fotos auf dem Monitor. Man gewinnt tatsächlich einen ersten Eindruck. Mehr ist es allerdings auch nicht, denn je nach eingestellter HeIligkeit des Displays und des Umge bungsli chts kann der erste Eindruck trügen . Wenn Sie an einem sonnigen Tag das Display auf maximale Helligkeit einstellen, um noch etwas zu erkennen, und betrachten dann später ei n Foto 3m Abend oder in ei nem geschlossenen Raum, sieht es korrekt aus, ist aber viel zu dunkel. In diesem Fa ll hi lft wieder der Blick auf das Histog ramm. Wenn Sie in der Vollbildanzeige die Taste INFO zweimal drücken, erscheint das Histogramm nebst ei niger Auf nahmeparameter neben dem Bild. Wie erkennt man Feh lbe licht unge n?
o Die Belichtungsdaten zeigen es deutlich: Es ist relativ hell, aber eben auch diesig, der durch den Dunst entstandene Grouschleier reduziert den Kantrostumfang. Ein Blick in das Histagramm zeigt, dass hier fast ein Drittel der maglichen Tanwerte schlicht fehlt. 24 mm I fI3 11/200sek 1150 100
Fehlt auf der rechten Seite des Histogramms ein Tei l der Kurve und an der linken Seite läuft die Kurve ohne deutlichen Abfa ll bis in den Maximalwert, dann ist das Foto unterbelichtet. Feh lt links dagegen ein Teil und rechts laufen die Werte bis in den Maxima lwert, dann ist es überbelichtet. Es gibt auch Situationen, in denen sowohl die tiefen als auch die he llen Töne feh len. Diese Fälle treten gern bei diesigem Wetter auf. Der fei ne Nebel legt sich wie ein Grauschleier über das Foto. Schwarz wird Du nkelgrau und Weiß Hellgrau . Es gibt keine Möglichkeit, die Belichtu ng so zu ändern, dass der Kontrastumfang vo ll ausgenutzt wi rd. In einem solchen Fa ll sollten Sie ~nach rechts belichten~ (Expose to the Right). Nachträg liches Abdunkeln der Schatten erzeugt weniger Rauschen im Bild als nachträg liches Aufhellen.
o Die Tanwerte Jassen sich später am PC spreizen und bewirken einen gefälligeren Gesamteindruck des Fatas. Ein Blick in das Histagromm zeigt aber den Nachteil- die Spreizung schafft keine zusätzlichen Tanwerte, sondern verteilt sie nur anders. Es entstehen Lücken im Histagramm. Sind diese zu stark, dann kann es im Bild zu sichtbaren TonweItabrissen in FtJrbverläufen kammen.
UNTER SC HIEDLICH BELICHTET
e Di~ Ihnen schon bekannte Rost mit Bildsti! Monochrom
und Gelbfilter fotografiert.
Dos Motiv wirkt wie ein .High-K~~
wenn Sir abf:r
in dos Histogramm sehouen, Rhen Sie ollt: Ton~rte fost ~rkkt ~rtdlt
Die Aufnahmt wurdt richtig ~lichttt
Fehlbelichtungen und Sonderfälle N~b~n den klassischen Fällen der Überund Unterbelichtung kann es Motive
geben. die besondere Anforderungen an die BC!lichtungsmessung sU:llen.
Die immer farbigen Motive sehen im ersten Moment korrekt belichU:t aus, aber irgendwie scheint etwas nicht zu stim men. Ein Blick in das Histogramm hilft nicht weiter, wei l es auf den ers-
ten Blick vö ll ig norma l aussieht. Das Histogramm, das Sie bisher kennengelernt haben, ist ein reines
l uminanz-Histogramm, es su:llt nur die GesamtheJligkeit eines jede:n Pixels
dar. Wie Ihnen aber sicher bekannt ist, setzt sich j edes Pixel eine Fotos aus drei Farbwerten zusammen: Rot, Grün und Blau (RGB). Sie kön nen sich die Farbhistogramme auf dem Monitor der Kamera anschauen, indem Sie während der Bildanzeige die Taste DISPdrücken (mehrfach). Sie sehen dann das bekannte lum inanz-Histogramm und die drei Farbkanäle. In bestimmten Situationen kann es dazu kommen, dass eine Farbe übersättigt ist. Die Gesarnthelligkeit ist dann noch in Ordnung, die Hell igkeit dieses FarbkanaJs ist es jedoch nicht.
65
66
GRUNDLAGEN DER BELICHTU NG
o Rote und gelbe Motive fuhren häufig zu Farbdipping. Betrachten Sie das Luminanz-Histogramm (sch warz). Jossen sich keine Fehler entdecken. Erst die Betrachtung der ftJrb/mnäle zeigt das Problem: Der grüne und der blaue Kanal ha~n nur relativ dunkle Töne, während der rote Kanal nur im rechten TdJ Werte aufweist und on der rechten Flanke bis in die Sättigung läuft. 105 mm I 0.311/180 St!k 1150 100
Häufig können Sie die Fotos da nn immer noch ganz normal verwenden, allerd ings verlieren Sie für eine Nachbearbeitung am pe einige Reserven . Der Fachbegriff für dieses Verhalten ist Clipping_ Wenn ein Farbkanal eines Fotos also erkennbar abgeschn itten ist, sollten Sie die Belichtu ng anpassen und das Foto etwas heller oder dunkler belichten . Meist reichen Korrekturen von einer halben Blende (+1 - 0,5 EV) .
Mit Einführung der iFCL-Messung vor gut einem Jahr hat sich das Problem zwar nicht erledigt, es ist aber deutlich geringer geworden, wei l der AE-Sensor der E05 600 nicht mehr nu r die reine Helligkeit misst.
67
U NTE RSC HIEDLI CH BELI CHTET
Die E05 60D hat die iFCl- Messung (F = Focu$, C = Colou r, L = Luminance - Schärfe, Farbe, Helligkeit) der EOS 70 übernommen. Die bisherigen klassischen AE-Sensoren sind gegenüber rotem Licht empfind licher als gegenüber Blau und Grün, erhalten daher ein stärkeres Signal, das bei roten Motiven zu kleinen Fehlmessungen führen kann. Der neue AE-Sensor hat zwei verschiedene Schichten, die farbem pfindlich sind - eine gegenüber Rot und Grün und eine gegenüber Blau und Grün. Diese bei den Schichten erlauben es, bei der Belichtungsmessung nicht nu r die l uminanz, sondern auch die Farbhellig keiten zu messen und ein Cli pping weitestgehend zu verhindern. Wird bei der Messung der ~Übe r lauf' eines Kanals gemessen, wird das Foto gezielt unterbe lic:htet, um diesen .Überlauf" zu verhindern .
o
Auch auf dem Manitar selbst kann man den Unterschied sehen. Das Luminanz-Histogramm ist einwandfrei.
o
DerAE-SensorderEOS 600. gut zu erkennen sind die 63 Messfeider (Foto: Canon)
o In den Farbkanälen wird das . Drama" deutlich - der Rotkanal.läuft über': Dies Beispiel wurde allerdings durch gezielte Überbelichtung ein wenig provoziert da die iFCL-Messung der 60D diesen Effekt zumindest reduziert (wenn auch nicht ganz verhindert).
GRUNDLAGEN DER BELICHTU NG
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Messmethoden der Canon EOS 600
o Die Aufnahmeeinstellun-
gen auf dem Monitor zeigen Ihnen auch ~r Symbol die
eingestellte Messmethode an.
"" I.""
' ,0
'·1 '
.l. ~
!
Belicht ungsmessung findet in allen Programmmodi der EOS 600 statt. In den Kreativprogrammen P, Tv, Avund M (diese Modi lernen Sie in den folgen den Kapiteln noch kennen) können Sie selbst entscheiden, welche der vier verfügbaren Messmethoden Sie verwenden wollen : die Mehrfeldmessung, die Selektivmessung, die Spotmessung oder die mittenbetonte Integrolmessung.
7
' "10.,
00' '"''''''".~ eru"q ",;1 ,to r
·1 .('"
c: Die Taste Q links o~rhalb des5chnelld nstellrads (DaumenradJ
o
Anders als ~i den dreiste/ligen Modellen lässt sich die
Messmethode nicht über dos Menü einstellen.
o Ne~n dem SchnelleinsteJ/bildschirm errdehen Sie die Einstellung der Messmethode auch {j~r die Taste am o~ren Display(Foto: Canon). o Unterdem Menüpunkt Messmethode werden Ihnen
vier Optionen zur Auswahl angeu igt.
Zur Änderung der Messmethode stellt Ihnen die EOS 60D zwei Wege zur Verfügung. Der direkteste Weg ist der Druck auf die Taste zur Auswahl der Messmethode am oberen Display.
Nun können Sie mit dem Haupt-Wahlrad oder dem Daumenrad (oder auch dem Multi-Controller) nacheinander alle vier Messmethoden auswäh len, ei ne Bestätigung mit Set ist nicht notwendig. Auch über die Taste Q (Schnellei nsteIlung) ist das Men ü zur Wah l der Messmethode erreichbar. Drücken Sie während der Anzeige der Aufnohmeeinstellungen die Taste Q und navigieren mit dem Multi-Controller zu dem Anzeigefeld der Messmethode. Sobald die Messmethode ausgewählt ist, können Sie mit dem Daumenrad zwischen den vier Mod i hin- und herscrollen . In der untersten Zei le des Monitors wird die gewählte Methode auch als Text dargestellt.
ME SSM ETH OD EN DE R C AN ON
Unterschiedliche Messmethoden Auch wenn Ihnen die EOS 60D vier Messmethoden zur Verfügung stellt, sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass die verschiedenen Messmethoden nur Hilfsmittel sind, die für unterschiedliche Lichtsituationen optimiert sind . Mit etwas Erfahrung werden Sie mit jeder Messmethode identische Ergebnisse erzielen können, indem Sie aktiv korrigierend in die Belichtungsmessung eingreifen. Wenn mit der Mehrfeldmessung das Hauptmotiv zu dunkel wird, können Sie entweder eine andere Messmethode verwenden oder aber manuell eine Bel ichtungskorrektur einstellen. Dieser Weg ist unter Umständen etwas komplizierter, weil Sie den Korrekturwert
schätzen müssen, aber er führt auch zu einem richtig belichteten Foto - und darum geht es.
$J [
J
o Sie können die gewöhlte Messmethode auch im oberen LC-Displayablesen. So wie die Messmethode kön nen Sie viele der Einstellungen an der Kamera auf unterschiedl ichen Wegen vornehmen. Welchen Sie nehmen, blei bt Ihnen überlassen und macht in der Funktion kei nen Unterschied.
I
EOS 600
69
Die Mehrfeldmessung Die Mehrfeldmessung ist die komp lexeste und gleichzeitig leistu ngsfä higste Messmethode; sie erkennt verschiedene Lichtsituationen und reagiert darauf. Insgesamt kommen 63 Messfelder zum Einsatz, die gle ichmäßig über das ganze Bild verteilt sind. Die nachfolgende Abbildung zeigt Ihnen die Verteilung der Messfelder. Wie Sie an dem Bildbeispiel sehen, wird nahezu die gesamte Motivfläche erfasst. Durch die feine Verteilu ng der ei nzelnen Messfe lder hat jedes AF-Feld sozusagen ein eigenes Messfeld. Aus den Messwerten der einzelnen Felder ermittelt die EOS 600 die Belichtu ngswerte. Dabe i werden nicht nur die Helligkeitswerte (Luminanz), sondern auch die Farbhelligkeiten und die Schärfe berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit dem Autofokus ist dabe i die eigentliche Stärke der Mehrfeldmessung.
Belichtung und Autofokus Wenn der Autofokus aktiv ist, erhält die Ca non EOS 600 für die Belichtungsmessung ei ne zusätz liche ~In telligenz". Sobald der Vorga ng der Scharfstell ung abgesch lossen ist, werden bestimmte Messfelder besonders gewichtet. Alle AF-Felder, die Sie ausgewä hlt haben oder die bei der automat ischen Messfeldwahl aktiv beteiligt sind, bekommen einen zusätzlichen Wertungsfaktor. Auch AF-Felder, die scharf oder fast scharf melden, fließen mit in die stärkere Wertung ein, ohne dass sie j edoch an der Fokussierung der Kamera betei ligt waren. Die logik der Kamera geht davon aus, dass alle
P .J . . '
,
11 15 ft8
•
~
l'.D
Co"
' 1.. Möwen sind gut geeignet, um den Umgang mit AI Servo zu ii~n. Sie sind meist nicht so scheu wie andere Vögel, fliegen aber schnell
genug, um das Nachführen zu üben.
400 mm I fS.61 111.00<J sek 1/50 100
AI Servo Die AF-Funktion AI Servo arbeitet völlig anders als One Shot. Die AFFunktion endet nicht mit der ScharfsteIl ung. sondern j ustiert konti nuier-
lich nach . Daher eig net sich AI Servo besonders für sich schnell bewegende Objekte. Wenn Sie den Ausläser antippen, leuchtet das gewählte AF- Feld bei man ueller Messfeldwahl kurz rot auf, bei automatischer Messfeldwahl erfolgt keine Anzeige. da die beteiligten AF- Felder je nach Motivgröße und -beweg ung ständig wechseln können. Im Stat usfeld zeigt der Schärfeind ikator nicht an, wenn der Punkt der maximalen Schärfe erreicht ist.
Wenn Sie bei ha lb gedrücktem Auslöser den Mot iva usschnitt im Sucher verändern, werden Sie merken, dass der Autofokus kont inuierlich .nachbessert Der Auslöser ist nicht gesperrt, Sie können also auch auslösen, wenn das Bild noch nicht scharf ist (Auslösepriorität). Daher eignet sich diese AF-Funktion besonders für die Sportfotografie und fü r bewegte Motive und wird auch in dem Mot ivprogramm Sport verwendet. Die l eistung von AI Servo ist wesentlich von der Qualität des AF-Antriebs in den verwendeten Objektiven abhängig: Ult raschallantriebe (gekennzeichnet mit USM) mit dem schnelleren Ring-USM können auch sehr schnellen Objekten fo lgen, klassische Antriebe mit Bogenmotor oder dem Mikro-USM sind langsamer und verlieren daher bei schnellen Bewegungen eher den Fokus. M •
DIE AUTOFO KUSFUNKTION
95
AI Servo kann sowohl mit man ueller als auch mit automatischer Messfeldwahl kombiniert werden . Bei kleinen sch nellen Motiven sollten Sie der automatischen Messfeldwahl den Vorzug geben, da die AF-Felder miteinander .kommunizieren". Verlässt das Motiv den Bereich eines AF-Feldes. übernimmt
automatisch eines der benachbarten AF-Felder die Steuerung und Nachführung des Autofokus. Die Software zur Steuerung des Modus AI Servo ist nicht nur in der Lage, ein Objekt zwischen den AF-Feldern zu übergeben, zusätzlich wi rd auch die Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit berechnet. Die Nachf ührgeschwindigkeit wird der Geschwindigkeit des Motivs angepasst. Diese Funktion nennt sich Art ificia l Inte lligence, daher das Kürzel ~A I M in der Bezeichnung dieses Modus. An diesem Punkt muss allerdings auch der Nachteil des sogenannten Wide-Area-AF erwähnt werden: Die AF-Felder liegen relativ weit auseinander. Ist das verfolgte Objekt zu klein oder ungünstig geformt, kann die Übergabe der Bewegung an einen Nachbarsensor scheitern und der AF verliert den Kontakt. Kameras, wie die EOS 7D oder die 1D- Reihe, haben daher viel mehr AF-Sensoren, die zudem seh r dicht beieinanderliegen . Abhilfe schafft hier nur, dass Sie darauf achten, dass die Motive groß genug sind und immer von mindestens zwei Sensoren gleichzeitig erfasst bzw. abgedeckt werden .
o Schnelle und hohe Sprünge und hohe Geschwindigkeiten. wie hier beim Hallencross. sind nur mit AI Servo und lichtstarken Objektiven zu bewältigen. One Shot würde zu vielen unscharfen Bildern führen.
8Smm I ".81 1/S00sd I ISO 400
"
H"
",\
~
o Ähnlich verhält es sich bd BaI/sportarten. Diese sind häufig noch schwieriger zu fotografieren, da die Bewe-
gungsrichtung andus als bdm Motorsport selten VOf-
hersehbDr ist.
100 mm I fl.811/750 5f:/{ I ISO 400
BILDSCHÄRFE UND AUTOFOKUS
.\i.
Bei automatischer Messfeldwahl stellt die Ka mera zuerst am mittleren Kreuzsensor scharf. Sie müssen daher das Motiv zuerst mittig anvisieren, bis der Fokus annähernd gefunden wurde, danach übern immt die Intelligenz der EOS 600 alles Weitere. Bei der manuellen Messfeldwahl bleibt immer nur das manuell ausgewählte AF-Feld
aktiv. Verlässt das Motiv dessen Messbereich, entg leitet der Autofokus, und es kommt zu Fehlmessungen und Unschärfen. Wenn Sie schne lle USMObjekt ive verwenden, kann blitzschnell das gesamte Sucherbi ld unscharf werden. AI Servo in Kombination mit manueller Messfeldwahl benötigt daher eine ruhige Hand und etwas Erfahrung.
Wenn Sie mit langen Brennweiten arbeiten und ein entferntes Motiv anvisieren, das sich wenig bewegt, kann es dazu kommen, dass Sie im Objektiv ein ~RatternM feststellen, insbesondere bei Objektiven mit schnellem USMAntrieb. Der Grund liegt in der hohen Auflösung des AF-Sensors. Durch leichte
Bewegungen des Motivs oder sogar die minima len Ausgleichsbewegungen der Fotografenhand verändert sich der Abstand geringfügig hin und her. AI Servo versucht, diese Bewegungen ständig auszugleichen. Vermeiden Sie diese Situationen, sie versch leißen den Antrieb und verbrauchen viel Akku-Leistung.
DIE AUTOFO KUS FU NKTION
97
C ~Ibst bei eher langsamen Sportarten fUhrt AI Servo durch die kontinuierliche SchärfenachfUhrung zu besseren Ergebni~n. 400mm I fS.61Ijl .OOOsek I
ISO /00
AI Focus Die bei den bisher vorgestellten AFFunktionen sind auf ein bestimmtes Motiwerhalten spezialisiert. Haben Sie Gne Shot eingestellt und entdecken plötzl ich eine n seltenen Vogel, der an Ihnen vorbeifliegt, reicht die Zeit nicht,
die AF-Funktion umzustellen. Umgekehrt ist fü r eine spontane statische Aufnahme der Modus AI Servo nur bedi ngt geeignet. Wenn Sie also zu den Fotografen gehören, die gern spontan und schnell auf wechselnde Motive reagieren wollen, bietet Ihnen die EOS 60D eine zusätzliche AF-Funktion mit Namen AI Focu$. AI Fotus ist im Grunde kein eigener Modus, sondern eine Kom bination aus One Shot und AI Servo. Mit Aktivierung des Autofokus werden die Bewegung und der Abstand des Motivs gemesse n. Ist das Mot iv un bewegt, arbeitet
AI Focus wie One Shot. Bewegt sich das Motiv, fä ngt der Autofokus an, dem Motiv zu folgen, und wechselt intern in den Modus AI Servo. Mit dem Wechsel zwischen One Shot und AI Servo wird auch zwischen Schärfe- und Auslösepriorität gewechselt. Kommt Ihnen bei der Nachfü hrung ei n näheres Objekt zwischen das Motiv und die Kamera, ist das nicht t ragisch: Der Autofokus folgt sauber weiter dem ei nmal erkannten Motiv. Persönlich arbeite ich nie mit diesem Modus. Ich mag es nicht besonders, wenn ich nicht kontro ll ieren kann, was die Kamera tut. Man erkennt zwar schne ll am Verhalten des AF, wan n die Kamera in welchen Modus wechselt, kann diesen Wechsel aber nicht sel bst steuern. Fü r Einsteiger, die anfangs unsicher sind, wa nn sie welchen Modus einsetzen
eq o
Die Anzeige im oberen Display
o
Dos Menu AF-Funktian in der Einstellung AI Servo
O Der AF-ModusAI Focus in der Anzeige auf dem Monitor
,.
H"'"
","
BILDSCHÄRFE UND AUTOFOKUS
~ ";V"
sollen, ist AI Focusfür den Anfang ein tragbarer Kompromiss. Sobald Sie sich allerdings konkreter mit den technischen Möglichkeiten und der aktiven Bild-
14 mm I f5.0 I 1/200sek 11507.000
gestaltung beschäftigen, werden Sie mehr und mehr auf diesen Modus verzichten können.
24mm I fS.611/BOsek 1/50 640
o Bei einem schnellen Wechsd zwischen statischen und dynamischen Motiven ist AI Focus für unerfahrene An wenderdobei hilfreich, die korrekte Schärfe zu finden.
DIE AUTOFOKUSFUNKTION
können da rüber entscheiden, ob das Bild die gewünschte Wirkung auf den Betrachter haben wird . Insbesondere die Kombination aus Live-View und Nahaufnahmen ist ein typisches Beispiel für die Verwendung des manuellen Fokus. Wenn Sie dann noch die Kamera über einen laptop fernsteuern, können Sie über den großen Bildschi rm die Schärfe millimete rgenau an jeder be liebigen Stelle im Sucher plattieren.
Der manuelle Fokus Nah~zu alle Objektive biet en die Mög-
lichkeit, den Autofokus abzuschalten. Dazu muss entweder auf der meist
rechten Seite des Objektivs ein Schalter von der Position AF (Autofokus)
auf die Position MF(manueller Fokus) umgestellt oder ein Ring verschoben werden. In der Position MF ist der
Autofokus-Motor des Objektivs abgeschaltet. In dieser Einstell ung können die Objtktive leichtgängig von Hand fokus-
"
o
DrrAf/MF-5chaltrram Objrktiv EFS 18-55 mm 3.6-5.6/5: Hirt schaltrn Sir lwischrn Autofokus und manurllrm Fokus um.
siert werden. Bestimmte USM-Objek-
tive bieten auch die Möglichkeit, mit
o Im obrrrn Display wird
eingtsehaltetem Autofokus manuell in
di~ Einstrllung
die Fokussierung einzugreifen. Aller-
dargrstrllt.
dings sollten Sie das nur tun, wtnn Sie
p
,,
sich vorher in der de m Objektiv beiliegenden Anleit ung versichert haben. dass dN manuelle Eingriff möglich ist. ansonsten laufen Sie Gefahr, den Motor zu zerstören.
ols M Focus
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Warum sollte ich auf den Autofokus verzichten? Es gibt einige Situationen, in denen der manuelle Fokus schneller und präziser ist als der Autofokus (die entsprechende Erfahrung vorausgesetzt) oder wenn Sie das Bi ld mit Schärfeebenen gesta lten wollen, die außerhalb der AFFelder liegen. Gründe für den Verzicht auf den Autofokus können sein: • Sie arbeiten mit Tilt-Sh ift-Objektiven, deren spezielle Bauart den Verzicht auf ei nen integrierten Autofokus bedingt. • Die Schärfeebene soll bei einer Nahaufnahme gezielt in das Bild gelegt werden. Wenige Millimeter
Auf drm Monitor fimkt sich stottdrmn das K(iml
M' o
Tilt-5hift-Objrkti~ rrlaubrn rinrn un~ wOhnlichrn und dahrroft spannrndrn 5chärfrV/::rlauf. Sir brsitzrn allrrdings krinrn Autafakus und müssrn dahrr manurll fokussirrt wrrdr n.
C
~Ibigrsgiltauffijrdir
Vrrwrndun9 von 8olgrn, dir rxtrrmr Vrrgr6ßrrungrn in d~ Makrofotografir luloS5l'f/. Fokussirrf wird durch dir Komrraposition auf rinrm MakroschIittM und nicht übrr drn AF drr Kamrro.
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BILDSCHÄRFE UND AUTOFOKUS
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•
Der Autofokus findet aufgrund
mangelnder Kontraste (Dunkel heit, Nebel, Dunst , sehr glatte Oberflächen) keinen Fixpunkt und du rchläuft mehrfach den Fokusbe reich. • Sie machen wiederholte Aufnahmen, ohne dass sich der Standort der Kamera oder die Position des Motivs verändert, und arbeiten mit
ausreichend großer Schärfentiefe. • Sie wollen ungewöhn liche Obj ektive und Kombinationen benutzen? Ich habe z.B. viel Freude an der Arbeit mit Tilt-Shift-Objektiven. Entspre-
chende Objektive von Canon kosten aber schnell 1.500 € und mehr. Über Adapter habe ich mir aus Mittelformatobjektiven sehr gute TiltShift-Objektive passend zu r EOS 600 gemacht. Allerd ings müssen diese Objektive manuell fokussiert werden .
Kann ich den manuellen Fokus mit dem Autofokus kombinieren?
o
Ein Adapter von M42 auf EOS mit integriertem AF-Ch ip - erkennbar on den goldenen
Kontakten
Auf diese Frage gibt es eine eindeutige Antwort: Ja und Nein, es hängt vom angeschlossenen Objektiv ab. Wenn Sie ein MF-Objektiv an die EOS 600 adapt ieren und die Kamera kann keine Verbind ung zu dem Objektiv herstellen, wi rd der Autofokus voll kommen deaktiviert. Sie müssen sich dann auf Ihr Auge verlassen, was auf der kleinen Mattscheibe der EOS 600 nicht ganz einfach ist.
Kann die Kamera dagegen eine Datenverbind ung mit dem Objektiv aufbauen und bekommt einen Autofokus gemeldet, bleibt die AF- Messung aktiv. Sobald Sie bei manueller Verstell ung den Punkt maximaler Schärfe erreicht haben, blinken die AF- Felder rot, und der Ihnen schon bekannte grüne Kre is in der Statuszeile des Suchers leuchtet grün auf. Diese Funktion machen sich speziell e Adapter für Fremdobjekt ive zunutze. Es gibt für die EOS- Modelle und das EF- Baj onett eine Vielzahl von Adaptern von Nikon, M42, Zeiss und vielen anderen Herstellern. Auf dem Adapter finden Sie die Kontakte, die Sie auch von den EF- Objekt iven kennen. Hinter diesen Kontakten befindet sich ein kleiner Mikrochip, der der EOS 600 vorgaukelt, das angeschlossene Obj ektiv habe einen Autofokus. Sie können jetzt ganz bequem, wie im vorhergehenden Absatz beschrieben , mit diesen Objektiven arbeiten und fokussie ren .
Mithilfe der Objektivskaien fokussieren Wenn Sie sich ältere oder höherwertige Objektive anschauen, werden Ihnen vielleicht die Skalen auffa llen, deren Zahlenwerte sich bewegen, wenn Sie den Fokus verändern. Auf dem sich bewegenden Teil der Skala sind Angaben in Meter und oft auch engl ischen ~ FeetM, und auf dem festen Teil der Ska la finden Sie Zahlen, die Sie von der Blende kennen. Tatsäch lich handelt es sich dabei wi rkl ich um Blendenwerte.
DIE AUTOFO KUSFUNKTION
Um manuc:1J zu fokussierc:n, kön nr:n Sie: die Entfc:rnung schätzr:n und mithi lfe: der Skala an dem Objektiv einstellen.
Wenn Sie: dir: Blende: weiter schließen (auf z.B. Blende 11). dann wird der Be:reich des Fotos scharf, de:r von der Entfernung he:r zwische:n den be:iden Markic:rungen mit de:r Zahl der eiogestelltc:n Blc:ndc: c: inge:sch lossen wird. Mit
etwas Übung
erzielen Sie mit die-
sen Einste:ll unge:n se:hr gute: Ergebnisse.
Grenzsituationen für den Autofokus Auch wenn mode:rne Autofokus-Sys-
teme: hc:utzutage: sehr zuvc:rlässig und präzise arbc:iU:n. kann c:s zu Situationc:n kommen. in de:nen dr:r Autofokus nicht ode:r nur unzurr:ichend arbeitet.
Kc:nnt d(:r Fotograf die: Gründe für das Versagen, ist c:s möglich, gc:zielt Abhilfe: zu schaffen. Insbesondere: we:nn Sie die Messfelder von der Kamera au tomatisch anwählen lassen und sich das zu fotografierende Motiv schnell bewegt, gel ingen Ihnen vie l mehr scharfe Bilder als bei dem Versuch, im manuellen Modus die Schärfe von Hand nachzuführen. Die AF-Sensoren sind in der lage, auch kleinste Strukturen zu erkennen, um dort den Kontrast zu messen und damit die richtige Schärfe zu finden. Der Autofokus arbeitet auch noch bei Strukturen, die Sie mit bloßem Auge über den Sucher nicht mehr korrekt auflösen können, und ist daher im Normalfall der manuellen Scharfsteilung mit Blick durch den Sucher deutlich Liberlegen.
101
Oie Größe der AF-Felder Der Blick durch den Sucher zeigt die lage und Größe der Ihnen inzwischen vertrauten AF-Felder. Wenn Sie aber den Hauptspiegel genauer betrachten könnten, würden Sie feststellen, dass der halbdurchlässige Bereich, durch den ein Teil des lichts zur AF-Einheit im Gehäuseboden gelangt, erheblich größer ist als die Fe lder selbst. Die kleinen Rechtecke im Sucher markieren tatsäch lich nur die Bereiche der größten Empfindlichkeit der Kreuzsensoren. Es kann daher vorkommen, wenn auch sehr selten, dass im gewählten AF-Feld ein sehr geringer messbarer Kontrast vorhanden ist, im Randbereich des Feldes j edoch ein großer Kontrast. Der Autofokus greift da nn den Kontrast im Randbereich des Feldes auf und fokussiert darauf, weil diese stärkeren Kontraste nicht in der gleichen Ebene wie das eigentlich gewählte Ziel liegen. Es kann zu ei nem Fehlfokus kommen. Um zu testen, wie ausgeprägt dieses Verhalten ist, suchen Sie eine sehr glatte Fläche mit einer harten Kontrastkante. Visieren Sie sie mit einem einzelnen AF-Feld unterha lb dieser Kante an und bewegen sich langsam nach oben. Irgendwann wird der Autofokus greifen und scharf steilen - wenn Sie genug Geduld mitgebracht haben, durchaus außerhalb des gewählten AF-Feldes. Als Gegenmaßnahme bleibt Ihnen nur, das Motiv neu anzuvisieren oder manuell einzugreifen, sofern das Objektives zu lässt
o B~;spi~1 ~in~r Obj~ktiv skala. J~ kü~rdi~ B~nnweit~, desto ~s~r lässt sich mit der Skala die Schörfe einst~lIen. An Teleobjektiven ist die Verwendung der Skala eher ein Glücksspi~/, ...
0 ... während die Einstdlung on di~m 2"'mm-W~itwinkd durchaus proktika~1 ist (Fotos: Conon).
o o Derffllpfindliche B~~ich des ~nsor.; geht u~r das ongezdgte AF-Feld hinaus, die Empfindlichk~it ist dort g~ringer, o~r vorlronden.
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BILDSCHÄRFE UND AUTOFOKUS
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I
Kontraste
Grundbedingung für eine Scharfstellung durch den Autofokus ist, dass innerhalb des aktiven Sensorfeldes überhaupt ein messbarer Kon trast vorhanden ist.
:> Nebel und geringe Kontraste gehen oft Hand in Hand und machen dem Autofokus
Probleme.
100 mm I fl.81 1180 sek I ISO 100
Problematische Motive Sie erkennen problematische Motive daran, dass der Autofokus den gesamten Schärfebereic:h mehrmals durchfährt, ohne ein Ziel zu finden, und irgend wann ergebnislos stehen bleibt. Der Schärfeindikator in der Statuszeile des Suchers fängt an zu bl inken und bleibt dann in einer Position stehen, die das Bild unscharf lässt. Wie kann es zu solchen Situationen kommen? Glatte, einfarbige Flächen weisen oft keine ausre ichenden Heiligkeitsunterschiede oder Kontraste auf. Versuchen Sie einfach mal, eine undu rchsichtige Plexiglasplatte scharf zu stellen. Die Versuche werden fast immer scheitern, es sei denn, die Platte ist ausreichend verkratzt oder verschmutzt oder die Kamera erkennt Sp iegelu ngen in der Platte. Der Autofokus greift dann
zwar, stellt aber nicht auf die Platte scharf, sondern auf die Spiegelung . Ein ähnliches Phänomen kann Ihnen bei Fahrzeugen mit frischem Lack, bei Hausfassaden, aber auch an einem sehr ruhigen See oder Meer begegnen.
Nebel und Dunst Landschaften im Morgennebe l können sehr reizvoll sein, auch Naturaufnahmen bei dichtem Nebel im Herbst sind sehr schön. Das Problem: Nebe l und Dunst reduzieren die vorhandenen Kontraste erheb lich . Auch wenn das mensch liche Auge aufgrund einer Mischung aus Erfahrung und höherem Kontrastumfang noch viel erkennt, Ihre Kamera und der Autofokus tun es nicht. Abhilfe schafft hier nu r der man uelle Fokus.
DIE AUTOFOKUSFUNKTION
103
Dunkelheit Bei fortgeschrittener Dämmerung oder im Mondlicht kann das menschliche Auge mit hil fe besonders empfindlicher Rezeptoren noch Struktu ren auflösen, das Licht reicht aber nicht mehr als Datenbasis fü r den Autofokus. In diesem Fall müssen Sie zu technischen Hilfsmitteln greifen. Der interne Blitz kann als AF- Hi lfsl icht arbeiten. Klappen Sie ihn auf und tippen den Aus-
löser an . Der Blitz sendet eine kurze Folge schwacher Messblitze aus und der Autofokus greift. Stellen Sie nun auf manue llen Fokus um und schließen den internen Blitz. Die nun fo lgende Aufnahme wi rd scharf. Übrigens t ut es in solchen Fällen auch eine einfache Taschenlampe, mit der Sie kurzfrist ig das Motiv anleuchten . : Man sieht ~s diesem Foto nicht auf den ersten Blick on. Hier hotte der Autofokus arge Probleme. Auf einem Dachboden in der Dämmerung entstand dieses Aktporträt mit indirektem Blitz ü~rdie neue Blitzsteuerung der WS 6OD. Es war sehr dunkel und der Autofokus fond kein wirklichesZiel. Eine Taschenlampe war dos passende Hilfsmittel. um aU5leichend Kontrast zu bekommen. Die eigentliche Belichtung erfolgte dann mit Blitz. 50mm I fl.4II/200sek 1150100
5
Die Automatikprogramme
Von der Pflicht zur Kür, so könnte man den Inhalt dieses Kapitels bezeichnen. Nachdem Sie in den vorhergehenden Kapiteln die wichtigsten Grundlagen zur Belichtung und Gestaltung und dem Umgang mit der Schärfe kennengelernt haben, beginnen wir in diesem Kapitel nun mit
der bewussten Fotografie. Ich zeige Ihnen hier, wie Sie die bisher erlernten Grundlagen einsetzen können.
DIE A UTOMATIKPROGRAMME
106
o Die Kreativprogramme geb(n Ihnen maximalt:n Spielraum bd der Gestaltung der Fotos.
Schon im zweiten Kapite l haben wir uns mit einigen verschiedenen Programmen beschäftigt: den Motivprogrammen. Diese Programme lassen Ihnen allerdings recht wenig Freiräume. Sie müssen die Zusammenhänge nicht verstehen, um damit ansprechende Ergebnisse zu erzielen. Die nun folgenden Automatikprogramme geben Ihnen mehr Freiheiten, da Sie in diesen Programmen nahezu alle Parameter beliebig verändern können.
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Die Anzeigen auf dem Display im Programm P
:> Weitwinkdaufnahmen sind typische Motive fUrdas Programm P. Da bei Weit-
winkelobjektiven typischerweise die Schärfentiefe sehr hoch ist und selbst 1/20 s nicht verwackelt, spielen die Einstellungen der Blende bzw. der Verschlusszeit kaum eine
Rolle (Foto: Claudio Behrens). 24 mm I fIIll/60sek I ISO 100
Kreatlvprogramme7
In vielen Büchern und auch im Internet finden Sie im Zusammenhang mit Kameras der EOS-Reihe häufig den Begriff Kreativprogramme. Damit sind die Automatikprogramme aus diesem Kapitel gemeint. Sie unterscheiden sich von den Motivprogrammen dadurch, dass Sie völlig freie Hand in allen Einstellungen der Kamera haben und somit diese Programme für die eigene . Kreativität" nutzen können.
Programmautomatik Die Programmautomatik P ist die flexible Variante der Vollautomatik. Die Ermittlung der Versch lusSleit und Blende erfolgt genauso wie bei der Voll automatik oder der Kreativ-Automatik in der GrundeinsteIlung. P ist allerd ings flexibler, da eine Vielzahl manueller Einstellungen möglich ist: Sie können die Empfindlichkeit des Sensors (ISO) frei wählen. Die Autofokus-Felder sowie die Autofokus-Mod i sind frei wählbar. Der Bl itz aktiviert sich nicht von selbst. Sie müssen ihn von Hand aufklappen, indem Sie auf die Bl itztaste drücken oder einen an die Kamera angeschlossenen externen Blitz einschalten . Die von der Kamera voreingestellte VerschlusSleit kann um bis zu 5 Stufen (-5 EV bis +5 EV) verändert werden - zum Beispiel um ein im Schatten liegendes Motiv aufzuhellen, um bei Winterlandschaften den Schnee erstrahlen zu lassen oder um Sonnenuntergängen eine romantische Stimmung zu geben.
PROGRAMMAUTOMATIK
Die Messcharakteristik ist wäh lbar. Sie können also selbst entscheiden , ob Sie über die Mehrfe ldmessung eine ausgewogene Bel ichtung über das ganze Bild wünschen, mit der Selektivmessung ein mittiges Motiv betonen, über die
mitten betonte Messung einen speziel len Bereich anmessen oder mit hilfe der Spotmessung sehr exakte Messungen vornehmen wollen . Bei der Programmautomati k sind die Be lichtungsdaten all erdings nur ein Vorsch lag. Sie können die Zeit-Blenden-Kombinat ion verschieben, ohne die korrekte Bel ichtung zu gefährden .
Wenn Sie den Auslöser hal b heru nterdrücken und das Haupt- Wahlrad
drehen, ändert sich die Zeit- BlendenKombination . Genau genommen, wird dabei die Blende eingestellt und die Kamera wählt die entsprechende Verschlusszeit. Die eingestellte Kombinat ion bleibt erha lten, wen n Sie meh rere Aufn ahmen hintereinander machen. Wenn Sie den Auslöser hal b gedrückt halten und die Kamera bewegen, können Sie sehen, dass sich die gewäh lte Blende nicht verändert, sich die Verschlusszeit jedoch der sich verändernden Helligkeit anpasst.
107
BelichtungS-! korrektur Die gesamte Bandbreite der Korrekturwerte von -5 EV bis +5 EV steht Ihnen nur dann zur Verfügung, wenn die resultierende Verschlusszeit länger als 1/8.000 sek oder kürzer als 30 sek ist. Wird dieser Bereich durch die Belichtungskorrektur unter- oder überschritten, blinkt die VerschlusSleit als Warnung. C Moderne Objektive besitzen eine eigene Intelligenz in Form eines Mikrochips. der an die Komern alle relevanten Daten meldet - so auch die Brennweite. Die Automatik stellt die Verschlusszeit so ein, dass die Bilder nicht verwackeln - sofern ausreichend Licht varhanden ist. 300 mm lf4 11/ I.OOOsek l 1$0400
Erst wenn die Belichtu ngsmessung stoppt (erkennbar an dem Verschwinden der Verschlusszeit und Blendenzahl in den Anzeigen), wird di e Verschiebung zurückgesetzt. Diese sogenannte Programmverschiebung (oder auch Shiften genannt) ist immer dann vorteil haft,
wenn Sie die Belichtungsautomatik der Kamera nutzen und gleichzeitig das Bild gesta lten möchten, um zum Beispiel mit kleiner Blende das Motiv über Unschä rfe freizustellen oder mit langen Verschlusszeiten gezielt Bewegungsunschärfe zu erzeugen.
programmSh= - - l und Blitz Wenn in der Programmautomatik der Blitz aktiviert wird, ist ein Programmshift nicht möglich.
D IE A UTOMATIKPROGRAMME
101
Die Programmautomatik ist das Programm fü r entspanntes Fotografieren. Sie sollten P immer dann wählen, wenn es auf die gewünschte Belicht ung ankommt, jedoch nicht auf spezielle Effekte durch Wahl einer bestimmten Blende oder Verschlusszeit. Zusätzlich haben Sie alle Einstellungen zur Verfügung, die Ihnen die EOS 600 anbietet. Sie können den Blitz zuschalten, die Empfindl ichkeit ändern, die Bildsti le auswäh len oder eigene Bi ldstile verwenden. Sie können die Tonwertpriorität oder die automatische Belichtungsoptimierung sowie verschiedene Stufen der Rauschunterd rückung einstellen. Hierzu erfahren Sie meh r im Kapitel zur Bildoptimierung in der Kamera.
Zeitautomatik Av
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Display im Programm Av
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Die Zeitautomatik Av (das steht für Aperture ValueJ oder Blendenpriorität ist das Gegenstück zur Blendenautomatik: Die f ür die gewünschte Blendenwirkung benötigte Blende wird eingestellt, die Kamera übernimmt die Einstell ung der Verschlusszeit für eine korrekte Belichtung des Fotos. Die Blende ist ein wichtiges Mittel zur Bildgestaltung,. Eine offene Blende ergibt eine geringe Schärfentiefe, während geschlossene Blenden die Schärfentiefe wesentlich erhöhen. Sollte Ihrer gewählten Blende eine lange Versch lusszeit zugeordnet sein, scheuen Sie sich also nicht, ein Stativ einzusetzen oder eine andere geeignete Stütze zu nutzen, um Ihre Bi ldidee umzusetzen. Insbesondere bei Porträtaufnahmen werden offene Blenden gerne eingesetzt, um das Gesicht vom Hintergrund freizustell en. Freistellen bedeutet, dass
o Dir Wahl d nrr möglichst affrnrn Blrndr rrlaubt rs, das Mativvom Hintrrgrund (reizustd /rn - d n bdirbtrsStilmittd in drr Porträtfotogmfie. Der sehr gute Bildstabilisatordes EF 100/2,8 L 15 USM rrmöglichtr dobr,i sd bst I/4(Jsrk noch sc:horfobzubildrn. lOOmm I f2.8 11/4(J srk 1150 800 I LED-Ringlicht
der Hintergrund so unscharf wird, dass dessen Detai ls verschwimmen und der Blick nicht vom eigentlichen Motiv dem Gesicht - abgelen kt wi rd. Besteht das Mot iv dagegen aus unterschiedlich weit entfernten Motivteilen, zum Beispiel bei Architekturaufnahmen, sollte eine kleine Blende gewählt werden, um möglichst alle Motivteile im Schärfebereich zu ha lten. Alternativ kann die Blende aber auch eingesetzt werden, um durch geziel te Arbeit mit dem Schärfebereich (auch bei Naturaufnahmen) gewünschte Bereiche selektiv zu betonen.
ZEITAUTOMATIK
o
1011
Die F~;stdJung vom Hintergrund durch Unschärfe funktioniert natürlich ~nso im Freien. Abhängig \1;Im Hintergrund
o Durch gezidte Arbeit mit der Blende und vor allem der kontrollkrten Steuerung der 5chärfee~ne können Sie die Bildwirkung exakt steuem.
und dffll Mo tiv muss die Blende dazu nicht maximal g~ffnet Die größte Sdlärfe erreichen die ~;sten Objektive t:l5t wenn 1-2 Blenden abgeblendet wurde. In diesm! Fall wurde sogar um 2,5 Bknden abgeblendet
70 mm
~in.
I fBl
1/250 set 1/50 200
50mm I (J.2 11j250sd 1150 200
Schärfentiefe Wenn Sie durch den Sucher schauen, können Sie einen Schärfeverlauf erkennen, der sich aber immer nur auf die Offenblende bezieht. Um beurteilen zu können, um wie viel sich die Schärfentiefe durch Schließen der Blende verändert, können Sie die Abblendtaste nutzen. Sobald Sie diese Taste drücken, wird das Bild dunkler und die Schärfentiefe großer. Allerdings taugt diese Methode nicht zur genauen Beurteilung, da bauartbedingt die Mattscheibe eine Schärfentiefe darstellt, die etwa 2-3 Blenden größer ist als im resultierenden Foto. Das Foto hat also immer einen kleineren Schärfebereich als es Ihnen die Mattscheibe vermittelt. Wenn Sie vor der Aufnahme die Schärfentiefe genauer beurteilen wollen, geht dies nur über den Umweg der live-View auf dem Monitor oder dem Bildschirm eines Computers.
DIE A UTOMATIKPROGRAMME
110
Blendenautomatik
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1/10 Ft4 ~
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o DerMesstimerwirdim Aufnahmemenii 4 (rot) ein-
gestellt.
Beli chtu ngssimulator
Der Messt imer
Der Belichtungssimulator ist eine hi lfreiche Funktion, die Ihnen hilft, die Helligkeit und die Kontraste schon vor der Aufnahme zu beurteilen. Jede Einstellung, die Sie vornehmen, hat sofort Auswirkungen auf die Anzeige. Wenn Sie einen Bl itz einsetzen, sollten Sie auf den Belichtungssimulator verzichten, da es zu Fehlanzeigen im Bild kommen kann.
Über den Messtimer legen Sie fest, wie lange die Bel ichtungsspeicherung erfolgt. Nach Ablauf der eingestellten Zeit werden die gemessenen Werte nicht mehr angezeigt.
o Es stehen sechs Optionen zur Auswahl- von kurzen vier
xkunden bis zu 30 Minuten.
o Um dk Arbeitsweise des Belichtungssimulatorszu verstehen, sollten Sie ein wenig damit experimentieren.
o Schalten Sie dazu die Anzeige des Histogramms ein, das sich dann redJtsoben im Bildzeigt ..
:> ... und beobachten, wie sich das Histogramm verschiebt wenn Sie die Belichtungskorrektur verändern.
l eise Aufnahme Es ist der Spiege lschlag, der bei der Aufnahme hauptsäch lich das Geräusch verursacht. Da bei l ivebild-Aufnahmen der Spiegel hochgeklappt ist, ist es möglich, leisere, aber keine geräuschlosen Aufnahmen zu machen. Dieser Modus ist eventuell nützlich, wenn Sie bei Theateraufführungen, Hochzeiten oder klassischen Konzerten eine Störung der Zuscha uer vermeiden wollen. Unbemerkt zu fotografieren, ist in diesem Modus nicht mög lich. Sie können verschiedene Mod i für die geräusch lose Aufnahme einstellen. Im Aufnahmemenü 4 (rot) finden Sie die Option Leise Aufnahme Wäh len Sie diese Option aus, werden drei Optionen angeboten : • Modus 1: In diesem Modus sind Reihenaufnahmen möglich (ca . fünf Aufnahmen/sek). Das Aufnahmegeräusch ist deut lich leiser, da der Spiegelschlag feh lt. Wird der interne Blitz oder ein Blitz der Speedlite-Serie verwendet, schaltet die Kamera von alleine auf Deaktivieren, sobald der Blitz eingescha ltet wird (ohne Anzeige). Fremdblitze werden in diesem Mod us nicht ausgelöst.
DIE LIVE-VIE W MIT DER
• Modus 2: In diesem Modus sind keine Reihenaufna hmen mög lich. Sobald Sie den Auslöser drücken, hören Sie nur ein leises Klicken.
Erst wenn Sie den Auslöser wieder loslassen, ist der Verschluss zu hÖren. Sie können also selbst
bestimmen, wann das recht leise AusJösegeräusch zu hören ist. Wird der interne Blitz oder ein Blitz der
Speedlite-Serie verwendet. schaltet die Kamera von alJeine auf Deaktivieren, sobald der Blitz eingeschal. tet wird (Ohne Anzeige). Fremd-
blitze werden in diesem Modus nicht ausgelöst. • Deoktivieren: In der Einstellung Deoktivieren ist die Kamera immer
noch leiser als bei einer normalen Auslösung mit Spiegelschlag. Canon
schlägt die Deaktivierung vor, wenn Sie mit speziellen TS-E-Objektiven oder Zwischenringen arbeiten, da es in den aktiven Modi bei diesen Objektiven zu Feh lbelichtungen kommen kann. Fremdblitze werden ausgelöst.
EOS 600
Live-View und Bildoptimierung in Echtzeit Einer der großen Vorteile des Uvebildes in Kombination mit dem hochauflösenden Display ist die Mög lichkeit, das Ergebnis der Einstellungen schon vor der Auf nahme zu sehen. Zwar erlaubt das Format RAW durchaus auch eine nacht rägliche Optim ierung des Fotos, aber warum sollte man nicht von Anfang an die riChtigen oder optimierten Ei nstell ungen verwenden, wenn man sich so die Nacharbeit am Pe erspart oder zumindest die Bearbeit ungszeit verkürzt. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, habe ich für den Weißabg ieich und die Bildstile anha nd eines Beispieles verschiedene Aufna hmen gemacht In vielen Fä llen sind die Unterschiede so gering, dass man sie tatsächlich nur erkennt, wenn ma n die Fotos nebeneinander im direkten Vergleich sieht. Oft ist es aber dieser kleine Unterschied, der Ihr Foto perfekt und stimmig macht. Wie Sie an den nachfolgenden Bei. spielen sehen, ist der Weißabgieich auch dazu geeignet, dem Bild eine besondere Note zu geben, indem man einen .falschen- Weißabgleich bewusst einsetzt. Nachfolgend habe: ich zum Vergleich von einem identischen Motiv eine Aufna hmerei he mit WeißabgJeich und eine Reihe mit unterschiedlichen Bildstilen gemach t.
157
LIVE-VIEW UND VIDEO
158
Weißabg/eich
Weißobgleich
Automatisch
Kunstlicht
Weißobgleich Togrslic:ht
Leuchtstoff
Weißobgleich
Wei8abgleich Schatten
Blitz
Weißobgleich
Wei8abgleich
Weißobgleich
Wolkig
Manuell
o Vergkichen Sie die verschiedenen .Weißabgleiche~
Der korrekte Abgleich ist Blitz, auch
der automatische Abgieich ist nah an den realen Werten. Aberouch Schatten und Leuchtstoff liefern sehr ansehnliche Ergebnisse mit anderer Wirkung.
Weißobgleich
mit manueller Farbtempe-
ratur
DIE LIVE-VIEW MIT DER
EOS 600
159
Bildsti! Natiirlich
Bildsti! Monochrom xpia
Bildsti! Monochrom
Bildsti! Monochrom Blou
Bildsti! Landschaft
Bildstil Monochrom mit FilterGrün
Bildsti! Monochrom Vioktt
Bildsti! Neutml
Bildsti! Monochrom mit Filter Rot
BildstiI Monochrom Grun
Bildsti! Standard
Portriit iL.: l21!i
:2J
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~§~ Bildstil Porträt
Land§ch!lft :2J
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E2!:l
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lZ1I E:2
~§~
o Auch die BildstIle Ja~n sich sehr gut verwenden, um schon in der Kamera das Foto zu gestalten, insbesondere die monochromen Effekte und Filtersind gut gelöst.
LIVE- V IEW UND VIDEO
160
I
Live-View in der Fernsteuerung Die wirkliche Stärke der live-View kommt zum Tragen, wenn Sie die EOS 60D über Mini-USB-Schnittstelle an der linken Seite der Kamera an den laptop oder den pe anschließen und die Kamera mith ilfe der Software EOS Util ity fernsteuern.
o Sobald Sie die Fernsteuerung aktivieren, erscheint ein Fenster. üb(r das Sie nahezu alle Einstellungen der Kamtm vom PC aus vornehmen können. o Die Fernaufnahme aktivieren Sie ütJerden o
Wenn
Sie auf eine der An-
zeigen doppe/klicken. öffnet sich immer dann ein kleines
Fenster. wenn die gewünschte Einstellung {)(f Fernsteuerung verfiigborist, wie hier die Blende. ...
entsprechenden Menüpunkt im EOS-Utility. Dazu wird die Komern mit dem beiliegenden Kobel mit dem PCverbunden und eingeschaltet.
Der Monitor am pe oder Laptop ist deut lich größer und lässt eine sehr genaue Bildbeurteilung zu, sodass das manuelle Scharfstellen wesent lich präziser mögl ich ist.
Netbooks
Netbooks sind von der l eistung heutzutage durchaus akzeptabel und haben eine erfreu lich lange Standzeit (bis zu 8 Stunden). Zusammen mit dem geringen Gewicht sind sie also perfekte Begleiter für die Fototasche. Die Auflösung beträgt in vielen Fällen leider nur 1.024 x 600, damit lassen sich viele der Canon-Tools nicht instal lieren. Das EOS-Utility ließ sich allerdings auf meinem Netbook anstandslos installieren, damit hatte ich eine für mich perfekte lösung für unterwegs gefunden.
Die l ive-View-Fu nktion arbeitet zusammen mit der Fernsteueru ng nahezu genauso wie oh ne. Es gibt allerdings einige Besonderheiten : Die Kameraeinstel lungen werden permanent angezeigt, aber nicht im Bild se lbst eingeblendet, sondern in dem Fenster zur Fernsteueru ng. Sie können dort mit der Maus über die Pfeiltasten eingestellt werden.
0 ... die IkrschJusszeir ...
0 ... oderdieBelichtungskorrektur. Die Einstellung erfolgt mit den Pfeilen.
o Sobald die Remote-Uve-View-Aufnohme aktiviert wurde. erscheint ein neues Fenster mit dem schon bekannten Rahmen rur die Fokussierung. Statt mit dem Multi-Controller verschieben Sie dos Rechteck mit der Maus.
DIE LIVE-VIEW MIT DER
EOS 600
161
o Die Folwssierung starten Sie per Maus durch die Taste On (s. roter Pfeil). Nach ufo/gter 5charfstellung wird der Rahmen grün.
o
o .. und erlaubt oufgrund der deutlich höheren Bildschirmauflösung eine ~hr detaillierte Bild- und 5chärfe~urteilung.
Während der ScharfsteIlung kann das Bild temporär sehr hell
werden, dies gtschieht automatisch, um
~s5er messbare Kon-
traste zu finden.
o Ein flro8er Vorteil der Remote-Uve-View ist die Steuerung des Fokus. Uber die sechs PFeiltasten (5. roter Pfeil) können Sie den Autofokus in verschiedenen Geschwindigkeiten in beide Rich-
tungen bewegen. Wenn Sie im Bereich Makro Focus-Stacking machen wollen, ist diese Funktion ~h, nützlich.
o Auch in der Remote-Uve-View steht die Lu~nfunktion zur Ikrfügung ...
o Das Fokusfeld (weißer Rahmen) lässt sich komfortabel per Maus auf den gewünschten Bereich ziehen.
LIVE-VIEW UND VI DEO
162
Sie können sich neben dem HeIligkeitshistogramm auch ein RGB-Histogramm anzeigen lassen. Der Vorteil des RGBHistogramms ist, dass Sie erkennen, wenn einzelne Farbkanäle überlaufen. Korrekturen lassen sich so leichter einstellen. Die Gesichtserkennung funkt ioniert übrigens auch in der Fernsteuerung, was seh r hilfreich bei Selbstporträts sein kann oder wenn Sie die Kamera nutzen wollen, um Passfotos anzufertigen. Also immer dann, wen n sich die Person nicht bewegt und sich an einem
Selbst das verfügbare Zubehör für den Bereich Video unterscheidet sich völlig von dem klassischen Zubehör einer Spiegel reflexkamera. Wenn Sie eine voll ausgerüstete EOS 600 oder 5 Oll sehen, montiert in ein Rig, versehen mit all dem Zubehör fü r Motorzoom, Suchererweiteru ng , Blenden, Handg riffe mit Bedienknöpfen, dann erkennen Sie die Kamera nicht mehr und müssen unter Umständen die großen Lücken auf dem Bankkonto Ihrem Partner erklä ren.
definierten Standort befindet.
•
Die Videofunktion
Warum mit einer EOS 600 filmen?
Vorweg einige persönliche Worte zum Thema Spiegel reflexkamera und Video. Ich bin Fotograf und habe eigentlich mein l eben lang fotografiert. Meine Erfahrung mit der Videog rafie besch ränkt sich auf einige halbherzige Versuche mit einfachen Camcordern und Handyvideos. Wirklich ernsthaft beschäftige ich mich mit dem Thema Video erst seit Erscheinen der EOS 5000 im vorletzten Jahr, die als erste Consumer-Kamera im Bere ich der EOSModelle eine Videofunktion bot. Die EOS 600 ist und bleibt in erster li nie immer noch ei ne Spiegel reflexkamera, die für die Erstell ung von Fotos eingesetzt wird. Daher erwarten Sie bitte keinen umfassenden Videolehrgang . Das Thema Video ist derart komplex, dass andere Autoren inzwischen ganze Bücher über die Erstell ung von HO-Videos geschrieben haben.
Die großen Schwestern der 600 (also die EOS 70 und die 5 Oll) werden immer öfter auch im professionellen Bereich von Spezialisten fü r die Erstel lung professioneller Videos eingesetzt, insbesondere im Bereich Musikvideo und Werbung. Natürlich gibt es auch im Videobereich Systeme, die diesen Kameras in allen Bereichen überlegen sind; allerdings - und hier kommt eines der Hauptkriterien - kosten diese Systeme mehrere Zehntausend Euro. Camcorder im Segment bis 1.500 € können es in der Qual ität nicht mit den Videos einer EOS 600 aufnehmen. Die Gründe liegen im Aufbau. Eine Spiegel reflexkamera bringt von Haus aus die Möglichkeit mit, die Objektive zu wechseln . Der Sensor ist sehr groß und liefert selbst bei schwachem Licht sehr gute Bildqualität. Die Signalpro-
DIE VIDEOFUNKTION
z~ssor~n
tig und
in
d~r Kam~ra
sind hochw~r und b~wältig~n groß~ in sehr hoh~r Ausgab~
schn~1I
Dat~nm~ng~n
qualität. Si~ könn~n
W~is~ wi~ ~s
komm~n
wir schon zu
d~n
schied~nen Aufnahm ~ modi. Di~
60D beherrscht dab~i
verEOS
all~ wichtig~n
Standardformat~:
sogar s~hr lichtstark~ für d~n Vid~odr~h und so in ~in~r Art und
f~stbr~nnw~it~n v~rw~nd~n
Damit
163
mit d ~ r Schärf~nt i ~f~ arb~it~n, mit ~in~m Camcord~r kaum
g~ht. Ein~n g roß~ n Vort~iI
hat
di~
EOS 60D
g~g~nüb~r d~ n and~r~n vid~ofä h ig~ n EOS-Mod~ll~n: d~n Klappmonitor. Zwar sind di~ Vi d~osuch~ r, di~ ~s i nzwisch~n in vi~lfach~r Ausf~rti gung gibt, aufgrund d ~ r V~rgröß~rung immer noch di~ b~st~ l ösung, aber auch der Kla ppmonitor ~rlaubt für den Videodreh spann~nd~ Ptrspe:ktiven und angenehm ~ Handhaltung~n .
Über die Technik Di~ Kam~ ra z~ichn~t
die Videos im format MPEG-4 auf und speichert sie als MOV-Dat~i. Dam it können diese Vid~os grundsätzlich mit jeder gängig~n Vid~osoftwar~ abgespielt werden. W~nn Si~ all ~ rdings Videos in full-HD g~d r~ht hab~ n, b~darf es schon ein iger R~ch~nl ~ istung d~s pe, um die Videos flüssig abzuspielen. Ei n Zwei kernProz~sso r mit 2 x 2,4 GHz und ausr~ich~nd RAM ist ~ i gentlich schon die M i n i malanford ~ru ng .
• full-HD (1.920 x 1.080) mit 30/25/24 fps • HO (1 .280 x 720) mit 60/50 fps • 640 x 480 (VGAI mit 60/SO fps • Zoom 640 x 480 (VGA) mit 60/50 fps
o Dir Mrniistruktur V(rändrrt sich drutlich, sobald Sir das Progrommwahlrod auf Vidro strllrn. Dir EOS 6QD hat dfl!i sprzirllr Vidromrniis.
Videos, die mit 30 Bild~rnls~k g~ dreht wurden, enthalt~ n zwar m~ h r Informationen, si~ müss~n ab~r dann von den Schnittprogramm~n auf di~ europäisch~n Standards (PAL statt NTSC) umg ~ r~chn~t w~rd~n, wodurch m~hr Verlust~ ~ntst~h~n , als durch die direkte Aufnahm~ in d~n ~uropäischen Norm~n. Von d ~ m ~xtr~m~n R ~che n aufwand r~d~n wir an di ~s~ r St~lI~ gar nicht.
o Wrkhr Bildrotrn in drrjr-
wdligrn Aufnohmrgrolk zur Vrffiigung strhrn, hdngt mit drrringrstrlltrn VidronOffll zusammrn.
c: Ein Quantrnsprung an Qualität Sir könnrn drn Tonprgrl anzrigrn la~n (insbe;{Jndrfl! bri rxtrmrn Mikrofonrn srhrvon Vortril).
c: Drr Prgrllässt sich auto-
matisch, abrrauch manurll rinstrllrn - insbrsondrfl! bri wrchsrlndrr Lautstärfcr ruhrt krin Wrg an ckr manurllrn Rrgr/ung vorbri.
164
LI VE- VIEW UN D VIDEO
nüs _verstecken-, in den Videomenüs zusammengefasst werden. Die Wahl des AF-Modus, des Messtimers und der Gitterlinien erfolgt analog zur liveView (s. dort das Aufnahmemenü 4, das allerdings während der Videoaufnahme etwas anders aussieht). Im ersten Videomenü sind hauptsächlich aufnahmerelevante Funktionen zusammengefasst, wie die Aufnahmegröße, der AF-Modus (während des Fi lmens ist AF-Quickdeaktiviertl und ob während des aktiven Filmens überhaupt Autofokus möglich ist.
!:l Die manuelle R~l!lung erfolgt iilxrdtn Multi-Control-
ler oder dos 5chnelltinsttllrod.
!:l Niitzlich, om:r tein Allheilmittel: der Windfilter
~
Mov i e-(l~licht
Für Tonaufnahmen verfügt die EOS 600 über ein internes Mikrofon, das
gute Monoqualität lidert. Allerdings sind Störgeräusche, die am Gehäuse durch Fokussierung und Bildstabilisa-
Manu~1I
AF- Modus liveModus At- lTut AlJ~loser vlahremJ 'I!I!I AF- ~nd f,'esstaster tur '~
'!!!l ISD- EInstellstufe n 'I!I!ITonwert Priorität
tor entstehen. seh r laut zu hören. Wer öfter filmt. wird daher eher zu einem
externen Mikrofon greifen, das auf den Blitzschuh gesteckt werden kann und per Klinkenstecker mit der Kamera verbunden wird. Dann kann die EOS 600 die Tonspur auch mit 44 kHz in SU:reo aufzeichnen.
Die Einstellungen In weiten BNdchen unterscheiden sich die Einstellungen der Videofunktion nicht von der Uve-View, allerdings sind die Videomenüs deutlich umfangreicher, als das Menü für die live-View. Der Grund liegt darin, dass viele Funktionen, die sich sonst in anderen Me-
o Das Videomenü , (rot) fasst die meisten aufnahmertlevonten Funktionen zusommen. Auch einige Individualfunktianen wurden in dieses Meniigelegt. Diese Funktion können Sie ruhig aktivieren. Im folgenden Absatz erfah ren Sie die Gründe dafür. Die vierte Option dieses Menüs, AFund Messtasten, erinnert Sie sicher an die Individualfunktion C.Fn./V 1. Wenn Sie in diesem Menü die Option 1 wählen, trennen Sie die AF-Funktion von dem Auslöser. Eigentlich benötigen Sie den Auslöser nicht für das Drehen von Videos, da die Aufnahme über die Taste für Movieaufnahmen gestartet wird.
DIE VIDEOFUNKTION
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o Dir Toste zum Start und Stopp der V;d~ aufnahmen
Durch die Trennung der AF-Funktion von der Belichtungsmessung vermei-
den Sie allerdings ein versehentliches Fokussjen~n während einer Videoaufnahme. Wollen Sie ausnahmsweise doch wäh rend einer Aufnahme! fokus-
sieren. können Sie dies über die Taste AF-ON tun, die aufgrund ihrer Lage eine v(:r5(hentliche Fokussierung ver-
hindert. Die beiden anderen Optionen sind Ihnen bekannt. es handelt sich um die Möglichkdt. die Tonwertpriorität zu (d(:-}aktivieren, und um die Stufung
der ISO-Werte. Die ISO-Werte lassen sich bei manueller Belichtung einstellen. allerdings hat das ISO-limit keine Auswirkungen auf die Videobelichtung.
o
Die funktion AF- und Messtastrn ist mit drr Individualfunktion CFn.N 1 idrnrisch.
Das zweite Videomenü enthält die Basiseinstellungen, die Sie auch von der Live-View kennen, also die Leise Aufnahme - die sich aber nur auswirkt, wenn Sie ein Foto machen, während sich die Kamera im Videomodus befindet (laufende Videoaufnahmen werden dann für ca. 1 sek unterbrochen). Messtimer und Gitteronzeige funktionieren genauso wie die gleichnamigen Funktionen der Uve-View. Bekannt von Vormodellen sind die Menüpunkte Aufnahmegröße und Tonaufnahme. Wenn Sie die Aufnahmegröße auswählen und einstellen, werden Sie feststellen, dass nicht alle Bildraten zur Verfügung stehen, die ich eingangs erwähnt habe. Welche Bildraten angeboten werden, hängt von der eingestellten Videonorm ab. Die Videonorm stellen Sie über das Einstellungsmenü 2 (gelb) unter dem Punkt Videosystem ein. 60 bzw. 50 fps stehen Ihnen nur in der amerikanischen Norm NTSC zurVerfügung. Wenn Sie dagegen PAL wählen, können Sie je nach Auflösung 24125 fps oder 50 fps als Bildrate auswählen. PAL ist dabei die deutlich bessere Norm, auch wenn die Bildraten geringer sind. Sie ersparen sich komplexe Umrechnerei, wenn Sie gleich im richtigen Format filmen. Ähnlich wie bei der Uve-View können Sie sich während der Videoaufnahme zusätzl iche Informationen in das Bi ld einblenden lassen. Die Anzeige eines Histogramms und der Wasserwaage ist allerdings nur vor der Aufnahme, aber nicht während einer laufenden Aufnahme möglich.
165
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o Dir Basiseinstrllungrn findrn sich im Vidromrnii 2 (rot).
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(kr Fun/aiansumfang tkr Tonoufnohmr wurrk ~rniibt'r VoI'modd/rn rrhrblich rrwritrrt. Nr~n drr kamplrttrn Abscho/tung drr Aufnahmr k6nnrn Sir rkn Ton auch manurll odrrolxroutomatisch ousprgr/n. In bridrn Modi wird drr Tonprgd für bridr /(on/Jlr ongrzrigt.
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Dos ringrstrlltr Vidrosystrm Irgt frst, wrlchr Bildratrn Sir rinstrl/rn kÖnnr n.
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In Europo sol/trn Sir als Virkosystrm immrr PAL rinstrllrn, um mit hirsigrn Virkostandords kampotibd
zu blribrn.
LIVE- V IEW UND VI DEO
166
:> In der GrundeinsteIlung sehen Sie eine reine Vor5chau ohne störende Anzeigen im Bild. Durch das neue Format des Monitors entfallen dk gmuen Balken oberhalb und
unterhalb des Videobildes früherer Modelle. bJ
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o Wenn Sie über die Taste Q die SchnelleinsteIlung aktivieren, können Sie entweder per Schnelleinstellrad die gewählte Option verstellen oder durch Druck auf die Taste Set alle Optionen einblenden und auswählen.
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:> Bei automatischer Belichtung funktioniert die Eklich-
tungskorrektur(bitte die Toste UNLOCK nicht vergessen). Die finblendung des Mikrofons
mit dem 8uchsta~n M zeigt Ihnen eine manuelle Pegelung des Tons an.
:> Die INFO-Taste blendet ähnlich wie die Uve-ViewAnzeige alle wichtigen Einstellungen ein,k nach Häufigkeit der Nutzung.
:> DasAufnahmeformat Movie Ausschn. 64Qx 480 ist ein echterverlustfreier Digitalzoom, die Kamera nutzt tatsächlich nur die inneren echten Pixel. Die Dualität ist dadurch sehrgut und erlaubt extreme Ausschnitte und Brennweiten.
Es stehen Ihnen im Videomodus eine Reihe von SchnelleinsteIlungen zur Verfügung. Wenn Sie die Taste Q drücken, stehen Ihnen die Schne lleinsteIlungen für den AF-Modus (Quick-AF steht nur für Fotos zur Verfügung). die Betriebsart (gi lt auch nur für Fotoaufnahmen), der Weißabgleich, die Bildsti le, die automatische Belichtungsoptimierung, die Bildqualität (auch nu r für Fotos) und das Aufnahmeformat zur Verfügung. Alle Einstellungen können ent weder direkt nach Auswahl per Schnelleinste llrad gewählt oder per Set als Overlay eingeblendet und per Mu lti-Controller ausgewählt werden. Die Einste llungen von Weißabgle ich, Belichtungsoptimieru ng und Bildstil wirken sich direkt sichtbar auf die Anzeige aus.
DIE VI DEO FU NKTI ON
o
lkr Weißabgleich verändert das Bild sofort und sichtbar. Die Änderung sobald oufgezeichnet wird is t nicht umkehrbar.
Auch der AF-Modus lässt sich über die AF-Taste vor dem oberen Display verstellen.
167
Für die Videoaufzeichn ung sollten Sie keine langsamen SO-Karten verwenden. Zwar kann man auch mit langsamen Speichermedien Videos aufnehmen, allerdings werden dann Teile im Pufferspeicher zwischengelagert, der unter Umständen seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Die Videoaufna hme wird dann automatisch gestoppt. Verwenden Sie daher nur Karten nach dem Standard SD HC oder SDXC ab dass 6. Die Videolänge ist auf maxima l 30 Minuten beschränkt, unabhängig von der Größe der Speicherkarte und der eingestellten Auflösu ng. Sind die 30 Minuten erreicht, stoppt die Aufnahme, kann allerdings sofort wieder gestartet werden.
C Während der laufenden Aufnahme wird Ihnen die bisherige Länge der Aufzeichnung angezeigt. Die laufende Aufnahme selbst erkennen Sie an dem roten Punkt oben rechts.
o
Die BildstIle lassen sich im Videomodus im selben Umfang einstellen wie im Fotomodus, do Sie nicht in RAW filmen, sind die Wirkungen aber nachhaltiger und nicht reversibel.
Die ISO-Einstellungen lassen sich allerdings nur verändern, wenn Sie bei der Option Movie-Belieht. Manuell (Videomenü 1) gewählt haben. Bei automatischer Belichtungssteuerung werden auch die ISO-Einstell ungen automatisch gewählt. Ein eingeste lltes ISO-Limit ist unwirksam, die Kamera nutzt die Bandbreite von ISO 100 bis 3.200 voll aus.
Erreicht das Video vor Ablauf der 30 Mi nuten eine Speichergröße von 4 GByte, wird die Aufnahme ebenso beendet, da das Dateisystem der SDKarte (FAT 32) nu r Dateien bis zu einer Größe von 4 GByte verwa lten kann.
Qulck-AF
Sie können auch im Modus für Movie-Aufnahmen den OuickModus aktivieren . Dieser Modus bezieht sich aber nur auf Standbilder, die man außerhalb einer laufenden Videoaufnahme macht. Sobald Sie die Videoaufnahme starten, schaltet die Kamera immer selbsttätig in den UveModus, der OuickModus wird für die Dauer der Videoaufnahme deaktiviert.
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LIVE-VIEW UND VIDEO
Autofokus Während einer laufenden Videoaufnahme kann der Autofokus im Li~Modusverwen -
det werden, auch der © Live4Ffunktioniert. Allerdings zeichnet das interne Mikrofon ~hr
laute Störgeräusche auf. Der Autofokus sollte daher nur dann verwendet werden, wenn
Sie mit einem externt:n Mikrofon arbeiten. Auch wenn der Autofokus im LivrModus inzwischen sehr lufrie-
denstellend arbeitet, kommt es ~im Start der Fokussierung im e~tl1'n
Moment oft zu
einer kurzfristigen Zunahme der Unschärfe, bis der Kontrast- AF die
notwendige Drehrichtung erkannt hat.
o
Wenn keine S~icherlr.arte eingelegt iSt wird dies oben im Bild angezeigt Ist auf der Speicherkarte keine Kapazität mehr frei, um neue Aufnahmen zu speichern, werden die Zahlen für die Aufnahmedauer rot dargestellt W~nn
Sit: in HD odt:r Full-HD filmen, wird dit:St: Datt:igröße d~utl ich vor Ablauf dt:r 30 Minut~n ~rr~icht. W~nn Sie mit hohen ISO-Werten fi lmen oder d i~ Motive SC!hr dt:tailr~ich sind, rtich~n d i~ 4 GByte für 12 M i nu t~ n. Bt:i niedrig~r~n ISO-W~rtt:n und w~nigt: r Details im Motiv könn~n es auch 16 od~r 18 Minut~n wt:rden. Wt:nn S i~ sich~rg~hen woll~n , sollt~n Sit: all~rd i ngs dit: läng~ d~r ~inzt:lnt:n Sz~nen auf untt:r zwölf Minuten besch ränk~n, da die Kamera den verbrauchten Speicher I~ id~r nicht während d~r Aufnahmt: anz~igt. Sit: müsstn sich fiir die Planungen auf die Anzeige d~r Aufnahmedaut:r verlassen, dit: untt:n links im Display ~i n geb l end~t wird.
Die Videoaufnahme Für di~ Videoaufnahm~ st~ht:n nur Belichtungsprogrammt: zur Verfügung : manuell und automatisch.
zw~i
Automatische Belichtung
o fkn Videomodus aktivieren Sk jj~f dos Progrommwahlrod. Anders ols ~i der Li~
ViC'werschdnt dann sofort dos Uvebild. Die eigentliCh!!
Aufnahme starttn Sie mit Druck ouf die Start!Sropp-
Toste (Foto: Conon).
Di~ Videoaufnahmt: start~n Sie über die Start/Stopp-Tastt:. Sobald Sie die Aufnahm~ gestartet haben, ~rscht:in t ein rot~r Punkt im Display, und untt:n links s~h~n Si~ t:in~ Anzeige, die Ihnt:n Auskunft über die Dauer der Aufnahme gibt.
Bei laufender Videoaufnahme können Si~ zwei Parameter veränd~m, die das Video direkt beeinflussen. Über das Schnell~inst~lIrad können Si~ di~ Belichtungskorrektur im Bt:reich -5 bis + 5 EV veränd~m. Ist dit: automatischt: Sperrt: des Schnt:lleinstellrades aktiviert, müsstn Sie das Schnt:lleinst~ltrad allerdings vorht:r über die Taste UNLOCK ent5perrtn. Die zweite Ein fl ussmöglichkeit ist die AE-Speicherung über die Stern taste. Sie kann aktiviert werden, um z.B. bei Kameraschwt:nks mit wechselndt:r Heiligkeit t:lnt: automatische Anpassung d~r ISO-Einstt:llung oder der Belichtungszt:itlBlende zu v~rhindern. Ohne AE-Speicherung passt die EOS 600 bei laufender Aufna hm ~ di~ Bt:lichtung kontinu ierlich an.
Manuelle Belichtung Wenn Sit: die Option Manut:fI gewählt hab~n, stehen Ihnen eine großt: Bandbr~ite an Einstellungen zurVt:rfügung. Im Grundt: haben Si~ die vollt: Kontrollt: uber nahezu alle Einstdlungen, die Sie auch bei der Aufnahm~ von Fotos haben. Dit: Bt:lichtungszt:it lässt sich im Bt:reich von 1/4.000 sek bis 1130 sek frti ei nstell~n - längt:re Belichtungszeiten sind r~in technisch nicht möglich. Bei t:int:r Belichtungszt:it von LB. 1/10 sek könnt~n Sie keint: 30 Bilderlsek aufnehmen, sond~rn nu r maximal zehn, das Video wäre sehr ruckt:l ig. Zu kurzt: Belichtungszeiten sollten Sie auch nicht einsetzt:n (w~nn es die Ht:lligkeit zulässt), da auch be'i sehr kurzen Zeiten die Bewegungen im resultierenden Video weniger flüssig ~rscheinen können. D i ~ Blende können Si~ je nach verwendetem Objektiv frei einstellen und SO Einfluss auf die Schärfentiefe nehmen.
DIE VIDEOFUN KTIO N
Tipp Wenn Sie Ihre ersten Videos im manuellen Modus drehen, sollten Sie die Blende etwas schließen und nicht mit Offenblende arbeiten. Die manuelle Nachführung der Schärfe erfordert einiges an Erfahrung. Eine größere Schärfentiefe verzeiht Ihnen leichte Fehler in der Schärfeeinstellung eher als die Offenblende. Sollten dabei die Belichtungszeiten eher lang sein, ist das auch bei bewegten Motiven nicht so tragisch wie bei einem Foto, da bei einer anschließenden Betrachtung des Videos die Einzelbilder in der Wirkung ineinander übergehen . Seien Sie auch durchaus bei der Einstellung hoher ISO-Werte mutig . Selbst wenn Sie in Full-HD filmen, ha t das resultierende Einzelbild maximal 2 Megapixel. Das Rauschen hoher ISOWerte fällt daher in dem Video weit weniger auf als auf einem hoch aufgelösten Foto. Auch die Blende sollte man nicht ganz so restriktiv verwenden wie in der Fotografie mit voller Auflösung. Hier ist neben einer größeren Tiefenschärfe auch die Tendenz zu Kantenflimmern (Aliasingartefakten) verringert, wenn man die Blende stark schließt (bis in den Bereich der Beugung hinein). Schnelle Schwenks sollten Sie vermeiden, da sonst der als ~Rolling Shutter" bezeichnete Effekt sichtbar wird, bei dem vertikale linien diagonal verzerrt erscheinen. Wer mit möglichst wenigen Problemen während der Videoaufnahme eine Zoomfahrt machen möchte, der sollte auf parfokale Objektive achten. Diese erlauben eine Fokussierung am langen
169
Tipp Ende der ZoomeinsteIlung und bei anschließenden Brennweitenänderungen bleibt das anvisierte Motiv im Rahmen der größer werdenden Schärfentiefe. Die umgekehrte Vorgehensweise (fokussieren bei kleiner Brennweite und zoomen auf längere Brennweite) führt nicht zuverlässig zum gewünschten Ergebnis. Daher vor der Videoaufnahme am Ende des Brennweitenbereiches fokussieren, auf die gewünschte Startbrennweite des Videos einstellen und nach dem Start der Aufnahme kann dann mit dem Zoom gearbeitet werden - solange das Motiv gleich weit entfernt bleibt. (Die meisten L-Zooms mit fester Blende sind hinreichend parfokal für dieses Vorgehen.) Der ISO-Bereich lässt sich von ISO 100 bis ISO 6.400 (H steht nicht zur Verfügung, auch nicht, wenn es in den Individualfunktionen aktiviert wurde) einstellen, bei aktivierter Tonwertpriorität von ISO 200 bis ISO 6.400. Auch die ISO-Automatik kann verwendet werden. Bei vorgegebener Blende und Verschlusszeit wird die Belichtung automatisch durch Nachführung der ISO-Werte angepasst.
o Im Modus M kann auch die ISO-Empfindlichkd t d ngestellt werden.
1
Wiederstehen Sie der Versuchung eines eingefleischten Fotog rafen auch bei Videos die Kamera im Hochformat zu verwenden!
Video und Bildstabilisator Im Videomodus ist der Bildstabilisator immer aktiv, sofern er am Objektiv eingeschaltet ist. Wenn Sie vom Stativ arbeiten, sollten Sie den Bildstabil isator daher abschalten, um den Akku zu schonen. Auch bei schnellen Schwenks oder wenn Sie einem Objekt mit schnellen Bewegungen folgen, ist es besser, den Bildstabil isator auszuschalten. Bei Schwenks versucht der Stabilisator am Beginn des Schwenks die Bewegung auszugleichen, was in der späteren Videoaufnahme zu sichtbaren Korrekturbewegungen im Film führen kann.
170
I
LIVE-VIEW UND VIDEO
Screenshots
Au f der bei liegenden CD ist unter anderem die Software Zoombrowser EX vorhanden. Wenn Sie diese Software installieren, können Sie die erstellten Videos mit einem Mausklick starten. Die Software hat in der Menüzei le eine Funktion integriert: Als Standbild speichern. Über diesen Button können Sie aus dem laufenden Video heraus ein Standbild in voller Auflösung erzeugen, das dann automatisch in der höchstmöglichen Auflösung abgespeichert wird.
o Übt!rdie Funktion Als Standbild s~ichern können Sie onjeder Stelle des Videos ein Bild extrohitren und abspt:ichern.
o Wie mon gut erkennen kann, ist die Dualität dieser Standbilder für kleine Ausdrucke absolut ausreichend.
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ISO 12.BOO (H) mit Rauschreduzierung Standard - 9,4 MB
:> ISO 12.800 (H) mir Rauschreduzierung Stark - 7,9 MB
Die Rauschreduzierung lässt sich in vier Stufen einstellen: Standard, Gering, Stark und Ausgeschaltet. Die Softwa re berechnet anhand eines Referenzbereichs mit mög lichst einheitlicher Farbe und Struktur die Stärke des Rauschens und schneidet sozusagen den unteren Teil des Signals (der das Rauschen enthält) ab. So reizvoll sich diese Fun ktion anhört, so vorsicht ig sollte sie angewendet werden. Bei starker Rauschreduzierung werden feine Details des Bildes (zum Beispiel Haare) in ihrer Struktur geglättet und die Bi lder wirken schnell matschig.
c: Die Rauschreduzierung fühtt zu einer sichtbaren Glättung, was sich auch in der Dateigröße niederschlägt, leider gehen dabei auch Motivdetails ver/aren.
WE IS SABGLEI CH
Wie sta rk Sie daher die Rauschreduzierung wählen, sollten Sie vom Detailreic:htum des Mot ivs abhängig machen. Bei großen glatten Flächen ist eine starke Red uzie rung eher unproblematisch, bei seh r detail reichen Fotos dagegen eher schädl ich. Der Erfolg der Rausch reduzieru ng lässt sich sehr schnell an der Dateigröße ablesen . Der Unterschied in der Dateigröße bei der Einstellung LargNFine bei den Beispielbildern bet rägt ci rca 3 MB zwischen der Option
Stark und der Option Ausgeschaltet. Wenn Sie im RAW-Format arbeiten und zur Konvertierung die mitgelieferte Software von Canon verwenden (die derzeit ohnehi n die besten Ergebnisse bei der Konvertierung liefert), können Sie die Stärke der Reduzierung auch nachträglich noch ändern .
Weißabgleich Neben der richtigen Belicht ung, die schon zu analogen Zeiten wichtig war, hat in der digitalen Fotografie der Weißa bgleich eine große Bedeutung gewonnen, da er die Lichtstimmung und damit die Bildwirkung entscheidend bestimmt. Früher wurde der Weißabgleich über verschiedenes Filmmaterial oder Vorsatzlinsen verändert. In Ih rer Canon EOS 60D wird der Weißa bgleich dagegen erst nach der Aufnahme durchgef ührt.
Farbtemperatur Gemessen wird die Farbtemperatur in der Temperatur-Maßeinheit Kelvin. Die darin angegebene Temperatur entspricht der Wärme, die ein vollständig schwarzes Objekt (ein sogenannter schwarzer Strahler) haben müsste, um in einer entsprechenden Farbe zu leuchten. Welche Wärme für welche Farbe benötigt würde, sehen Sie in nebenstehender Abbi ldung. Die Farbe des ausgestrahlten Lichts ist also von der Temperatur des Körpers abhängig, daher der Begriff Farbtemperatur. Tatsächlich wird die Farbtemperatur nicht nur in der Fotografie verwendet: Mithilfe der Farbtemperatur lässt sich zum Beispiel auch die Temperatur einer Stahlschmelze im Hochofen berührungsfrei aus der Distanz bestimmen.
Was bedeutet Weißabgieich? Vielleicht ist Ihnen auch schon einmal aufgefallen, dass bei Kunst licht aufgenommene Bilder fa rblich anders wirken als Bilder, die bei Sonnen licht oder in der Dämmerung entstanden sind. Bilder im Kunst licht wirken oft gelbstichig bis orange, Aufnahmen im So nnenlicht relativ natü rlich und Fotos in der Dämmerung hingegen bläulich . Der Grund für diese unterschiedlichen Farbstiche liegt in der sogenannten Farbtemperatur, ei ner messbare n Besch reibu ng für die Lichtstimmung.
' 87
Vermeiden v= - - l Rauschen: • Wäh len Sie niedrige ISO-Werte. • Benutzen Sie ein Stativ, anstatt den ISO-Wert zu erhöhen. • Belichten Sie immer korrekt, und vermeiden Sie Unterbelichtung. • Schalten Sie die Kamera in einer warmen Umgebung ab, wenn Sie sie länger nicht benötigen. • Halten Sie die Kamera möglichst kühl. • Verzichten Sie auf Live-View bei hohen ISO-Werten (Sensorerwärmung). • Verzicht auf die automatische Belichtungsoptimierung • Abscha lten der Tonwertpriorität
'88
BILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
:> Die Kelvin-Werte unterschiedlicher Farbtem{1(rarurrn (Grafik: Wikipedia)
1800 K
4000 K 5500 K
8000 K
Der Weißabgleich sorgt dafür, dass der Bildsensor auf das bei der Aufnahme vorherrschende Licht eingestellt wird. Tut man das nicht, treten leicht Farbstiche auf. Stellen Sie sich einfach ein weißes laken unter einem laubbaum
vor, durch den Sonnenlicht auf das laken fällt. Ihr Auge sieht das Laken als Weiß, obwoh l das laken durch das grüne laub tatsächlich grünstichiges
licht reflektiert. Sie wissen aber: Das
r;Wenn Sie im RAW-
Modus fotografieren , können Sie sich die Einstellung des Weißabgleichs sparen. Er lässt sich bei der Bildbearbeitung im RAW-Konverter nachträglich sehr exakt einstellen.
laken ist weiß, daher führt Ihr Gehirn einen automatischen Weißabg leich durch . Setzen Sie beim Skifahren eine gelbe Skibrille auf, erscheint Ihnen die Umgebung in den ersten Minuten tatsächlich gelb, nach kurzer Zeit hat sich das Auge darauf eingestellt, und der Schnee ist wieder weiß. Diesen "b iologischen~ Weißabgleich kann Ihre Canon EOS 60D nicht durchf ühren, die Kamera ist auf Vergleichswerte angewiesen . Die Kamera bildet daher die tatsächliche Farbe des reflektierten lichts ab. Es wird aber nicht nur die Farbe Weiß beeinflusst, sondern alle Farben. Es kann je nach vorherrschender Farbtemperatur zu erheblichen Farbverschiebungen kommen.
12.000 K
16.000 K
In der analogen Fotografie mu ss viel Aufwand betrieben werden, um die Effekte der Farbtemperatur auszugleichen . Es gibt dafür spezielle Tagesund Kunstlkhtfilme beziehungsweise Fi lter, die vor das Obj ektiv geschraubt werden, um die Farbtemperatu r dem gewählten Filmmaterial anzupassen.
Der automatische Weißabgleich Verglichen mit der analogen Fotografie ist der Weißabgle ich in der Digita lfotografie wesentlich einfacher zu handhaben. Die Canon EQS 60D ist in der Lage, die Farbtemperatur des Lichts selbsttätig zu messen und einzustellen . Für die Fälle, in denen die Messung nicht zu zuf riedenstellenden Ergebnissen führt, ist eine Reihe von versch iedenen Lichtverhältn issen voreingestellt. Die fo lgenden Bilder zeigen jeweil s eine Tages- und eine Kunstlichtsituation, aufgenommen mit den unterschiedl ichen Einstellungen für den Weißabg leich der Canon EOS 6OD. Sie erkennen daran die völl ig unterschiedl iche Lichtwirkung trotz gleicher Einstellung in Abhängigkeit von der Lichtquel le.
WEISSABGLEICH
189
C WeißDbgleich Tageslicht (5.200 Kelvin) bei Tages- (links)
und bei Kunstlicht (rechts)
C WeißDbgleich Schotten (7.000 Kelvin) bei Tages- (links)
und bei Kunstlicht (rechts)
C WeißabgJeich Wolkig (6.000 Kelvin) bei Tages- (links) und
bei Kunstlicht (rechts)
190
BILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
:> Weißobglt:ich Kunstlicht (3.200 Kelvin) ~i Toge5(links) und bei Kunstlicht (rechts)
~.
.
:> Weißabglt:ich Leuchtstoff(4.QOO Kelvin) bei Tages(links) und bei Kunst/lehr (rechts)
:> Weißabglt:ich K (Farbtempemturdirekt Quf2.500 Kelvin eingestellt) bei Tages- (links) und bei Kunstlicht (rechts)
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WEIS SABGLEI CH
'"
C WeißDbgleich K(Forbtemperoturdirekt auf 10.000 Kelvin eingestellt) bei Tages- (links) und bei Kunstlicht (rechts)
Sie können den Weißabgleich übrigens auch gezielt einsetzen, um dem Foto eine gewünschte Stimmung zu geben, wie die fo lgenden drei Beispie le zeigen. Sofern auf landschaftsaufnahmen kein Himmel zu
o
sehen ist, kön nen Sie sogar die Wetterstimmung von Sonnenlicht über Sonnenuntergänge bis zur Dämmerung ändern, ohne eine neue Aufnahme machen zu müssen.
Oa5Sel~ Foto mit drei unterschiedlichen Einstellungtn für den Welßobgleich. Keines der Fotos wirkt falsch, die Stimmung ist ober sehr unterschiedlich.
70mm I f6.711!SOOsek 1150200
BILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
192
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AutarnJ!i Aufnahme mit automatischem Weißobgleich, das Foto is t durch den hohen
Anteil on W-Ucht leicht blaustichig.
:> Mit manuellem WeißobgJeich wir*en die Farben neutroler- allerdings vrrliert dos Bild in diesem Fall auch an Stimmung.
I
Weißabgieich bei Mischlicht Eine nach wie vor schwer zu handhabende Situation ist das Auftreten von Mischlicht, wenn Sie also eine Mischung aus z.B. Tageslicht mit 7.000 Kelvin aus einem Fenster haben und zusätzlich Warmtichtlampen mit 3.000 Kelvin das Motiv an leuchten. Je nach Weißabgieich wirkt das Tageslicht normal und das Kunstlicht gelb oder das Kunstlicht normal und das Tageslicht dann bläu lich. Diese Situation werden Sie mit dem Weißabgleich nicht in den Griff bekommen. Sie haben zwei Mögl ichkeiten , zu reagieren. Entweder Sie wandeln diese Fotos nachher in Schwarz-Weiß um, was durchaus sehr schön aussehen kann , oder aber Sie verwenden zusätzlich Blitzlicht. Bl itzlicht entspricht von der Farbtemperatur in etwa Tagesl icht und . überblendet- sozusagen die Effekte des Kunstlichts.
BILD STILE (P ICTURE STYLE S)
Bildstile (Picture Styles) Oft lese ich in den In ternetforen von Hobbyfotografen, die nach dem Umstieg von einer Kompaktkamera auf eine DSLR enttäuscht sind . Die Fotos wären so farblos und unscharf. Tatsächlich stimmt diese Aussage, allerdings mit einer Einschränkung : Würde eine Kompaktkamera die Fotos so unbearbeitet lassen, wie eine Spiege lreflex es tut, wären sie noch unschär-
fer und noch farbl oser. Nach der Aufna hme findet in der Kamera ein sehr aufwendiger Prozess der Bi ldverarbeitung statt, die Farben werden verstärkt, die Kontraste angehoben und das Bild wird künstlich geschärft. In der EOS 60D sind diese Prozesse erhebl ich zurückha ltender, man überlässt es den Fotografen nach eigenem Gusta die Bilder zu optimieren. Doch wer die Fotos gerne direkt aus der Kamera verwenden möchte, findet in den Menüs der EOS 600 alle Mögl ichkeiten, gleichwertige oder bessere Ergebnisse zu erzielen als mit einer Kompaktkamera. Des Rätsels l ösung sind die Bildsti le oder auch Picture Styles. Diese Bildstile si nd eine Art fertiges ~Rezept· für die j eweilige Aufnahmesituation. Sie müssen die Bildstile als Anweisung an den Signa lprozessor verstehen, wie ein Foto nach der Auf nahme bearbeitet werden so ll, bevor es auf der SO- Karte gespeichert wird . Fotografieren Sie im
JPEG-Format, lassen sich die Einste llungen nicht mehr verändern. Wenn Sie dagegen RAW-Bilder aufnehmen, dann werden die Bi ldstile mitgespei chert, der RAW-Konverter von Canon übern immt die Bi ldstile für die Bilddarstellung, ohne die Datei selbst zu verändern . Die Einstellungen können nachträg lich jederzeit geändert werden, Sie können einen Bi ldstil auch du rch einen anderen Bildsti l ersetzen.
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Um einr n Bildsti! auszuwäh/rn, gibt rs mr hrrrr Möglichkeit r n. Entwr drr ü/x:r dr n SchnrJ/einst d lbildschirm odrr ...
Welche Bildstile gibt es? Die Bildstile, die Ihnen die EOS 600 im Auslieferungszustand anbietet, beschränken sich auf klassische Bereiche der Fotografie, die Änderungen am Bild durch die Bildsti le sind daher auch eher dezent geha lten . Sie geben dem Bild eine zusätzliche Nuance, ohne es völlig zu verfremden. Zusätzlich können Sie drei eigene Bildstile kreieren oder aus dem Internet laden und auf Ihrer Kamera speichern. Dabei sind die Anpassungsmöglichkeiten der Bildsti le mithilfe der mitge lieferten Software EOS- Util ity und dem Picture-Style Editor deutlich umfangreicher als die Anpassungen über das Kameramenü, in dem Sie nur einige grundlegende Parameter verändern können. Die Vielfalt der inzwischen von anderen Fotografen angepassten Bildsti le ist groß und bietet Ihnen ein weites Experimentierfe ld.
o ...
Sir gr hrn iibr r das Aufnahmr mr nii 2 (rot).
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B ILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
Oie Bildstile in der Übersicht Die Bildsti le lassen sich über mehrere Wege auswählen . Das Menü zur Einstell ung des gewünschten Bildstils erreichen Sie am schnellsten über den Schnelleinstell bildschirm du rch Druck auf die Taste Q oben links. Mit dem Multicontroller wählen Sie das Feld Bildstil aus und können dann mit dem Schnelleinstell rad entweder schnell durch die einzelnen Bildstile serallen oder aber durch Druck auf die Taste Set das Menü Bildstil aufrufen. Sie erreichen die Bildstile aber auch über das Auf nahmemenü 2 (rot), wo Sie die
• Landschaft : Fa rbton und Sättigung sind auf das Blau des Himmels und die Grüntöne der landschaft abgestimmt. Die Schärfe ist angehoben, um die Strukturen der landschaft zu betonen.
Bildstile nicht nur aufru fen, sondern
auch an passen können. Fo lgende Einstellungen sind mit den verschiedenen Bildstilen verbunden: • Standard: Farbton, Sättigung und Schärfe werden für klare Farben und lebendige Bilder optimiert. • Neut ral: Der Bildstil Neutra/verwendet natürliche Farben und schärft kaum. Dieser Modus ist ideal, wenn Sie Bilder machen, die zu r Bearbeitung vorgesehen sind .
• Porträt : Farbton und Sättigung sind auf Hauttöne optimiert, die Schärfe wird ein wenig reduziert, um Hautstrukturen weicher erscheinen zu lassen.
BILD STILE (P ICTUR E STYL ES)
•
Natürlich : Dieser Bildstil sorgt f ür
eine neutra le Farbwiedergabe, ohne die Schärfe anzuheben. Wenn die gemessene Farbtemperatur unter 5.200 Kelvin liegt, erfolgt eine kolo-
rimetrische Anpassu ng der Farben . Dieses Verfa hren ist sehr aufwendig und sorgt dafür, dass bei zu starken Verschiebungen der Farbtemperatur die Farben innerhalb der Farbräume
angepasst werden, um weiter natü rlich zu wirken .
Bildstile verändern
•
Monochrom: Mit diesem Modus
lassen sich reine schwarz-weiße Aufna hmen machen, aber auch Filtereffekte simulieren. Die Filtereffekte Gelb, Orange. Rot und Grün simu lieren die aus der analogen Fotografie bekannten Fi lter. Die Tonu ngseffekte Sepia, Blau, Violett und Grün simulieren dagegen die chemischen Tonungsprozesse aus dem la bor.
Jeder der sechs vorgestellten Bi ldsti le kann innerhal b der im Kameramenü vorgegebenen Parameter nach Belieben verändert werden. Um die Bildstile zu verä ndern, müssen Sie sie über das Aufnahmemenü 2 (rot) aufrufen. Wählen Sie dort den gewünschten Bildstil aus und drücken für die Detaileinstellunge n die Taste Info. Es erscheint eine neue Seite, die Ihnen die Parameter im Detail anzeigt. Die einzelnen Parameter können Sie per Multico ntroller oder Schnelleinstellrad auswä hlen . Wenn Sie nun Set drücken, sehen Sie nur noch den ei nzelnen Parameter, dessen Wert Sie wieder per Multicontroller oder Schnelleinstellrad anpassen und mit Set speichern können. Wenn Sie nach der Einstellung den veränderten Bi ldsti l aufru fen, wird er wie eingestellt verwendet. Auch nach dem Ausschalten der Kamera bleiben
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BILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
die Einstellungen erhalten. Folgende Parameter können Sie in der Kamera
verändern: • Schärfe: Dieser Parameter reguliert die Bildschärfe. Wenn Sie den Regler mit den Pfeiltasten in Richtung ~O" verschiebtn, wirkt das Bild weicher. Eine Verschit:bung in Richtung "r lässt das Bild klarer und ddail reicher erscheinen, es wird schärfer.
• Kontrast : Über diesen Parameter werden der Kontrast des Bildes und
die Intensität, also die leuchtkraft der Farben, geregelt. Eine Verschiebung in Richtung . -" vermindert den Kontrast, eine Verschiebung in Richtung .. +" erhöht ihn. • Farbsättigung: Verschieben Sie den Regler für die Farbsättigung nach links, reduziert sich die Sättigung. Die Farben erscheinen heller. Ei ne Verschiebung nach rechts erhöht die Sättigung der Bildfarben und lässt sie kräftiger erscheinen. Im Bildstil Monochrom steht dieser Regler nicht zur Verfügung. • Filt~ reffekt: Wenn Sie d~n monochrom~n Bi ldstil verändern wollen, steht dieser Parameter anstelle der Farbsättigung zur Auswahl. Sie könn~n zwischen den Fi l t~reffekten Gelb, Oronge, Rot und Griin wählen. Die Fotos werden dadurch nicht farbig, der Effekt ist verg l ~ichbar mit dem Einsatz von Fa rbfiltern bei analogen Schwarz-Weiß-Filtern, die man nutzt, um gezielt die Kontraste zu verändern.
• Farbton: Hier können Sie die Hauttöne in den Bildern anpassen. Je weiter der Regler in Richtung . - . v~rschoben wird, desto rötlicher wirken die Ha uttöne. Ei ne Verschiebung des Reglers in Richtung lässt die Hauuöne m~hr und mehr g~lblich wirken. Im Bildstil Monochrom steht dieser Regler nicht zur
.+.
V~rfügung.
• Ton ungseffekt: Dieser Parameter ersetzt den Parameter Farbton beim monochromen Bildst;!. Sie können zwischen den Tonungseffekten Sepia, Violett, Blau und Grün wäh len. Das Foto bleibt monochrom, hat aber eine recht intensive farbige Grundtönung, deren Int~nsität Sie in der Kamera leider nicht beeinflussen können.
Eigene Bildstile Es gibt drei Möglich keiten, um eigene Bi ldstile in Ihrer EQS 600 zu verwenden. D~r einfachste Weg ist, direkt im Kameramenü einen der drei AnwenderBildstile aufzurufen, die vier Parameter zu v~rä n dern und abzuspeichern. Die Ergebnisse werden aber relativ unbefriedigend sein, da sich nur sehr wenige Parameter verändern Jassen. Eine weitere sehr praktikable Möglichkeit ist, fertige neue Bildstile in die Kamera zu laden. And~re Bildstile finden Sie zuhauf im Internet. Canon bietet auf den eigenen Webseiten ~ i ne Reihe zusätzlicher Bi ldsti le an. Sie finden Sie derzeit unter:
http://web.conon.jp/imoging/ picturestyle/stylejindex.html
BILDSTILE (PICTURE STYLE S)
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Um einen Bildstil auf die Kamera zu laden, müs~n Sie die mitgelieferte
Software auf dem Computer installiert hab~n . V~rbind~n Si~ di~ U SB-Kab~ 1
EOS 600 p~r mit d~m Comput~r. Sobald
d~r Comput~r di~ Kam~ra ~rk~nnt,
start~t ~in~ Softwar~
mit Nam~n EOS nicht von all~in~ sta rt~n, r u f~n Si~ EOS Utility man uell auf. Ut ility.
Sollt~ di~ Softwar~
Canon bietet dort insgesamt sieben sehr unterschiedliche Bildst ile an, die auf sehr spezielle Aufnahmesituationeo zugeschnitten sind. Die Bildstile werden dort beschrieben und mit Beispielbildern versehen. leider ist die Seite auf Englisch.
Um die dort vorgestellten Bildstile verwenden zu können, müssen Sie sie auf den Computer laden und in einem Verzeichnis speichern. Da der Platz für eigene Bildstile in der Kamera begrenzt ist - es lassen sich genau drei eigene Bildstile in die Kamera laden - macht es Sinn, C!in eigenes Verzeichnis für Bildstile anzulegen. um diese bei Bedarf schnell wechseln zu können.
In d~m nun g~öffn~t~n ~nst~r des EOS Utility klick~n Si~ auf Komeroeinst~/ lungen/Fernaufnahme. Es start~t ein n~ues ~nste r zur Fernbedienung der Kamera . Im unteren Drittel des neuen Fensters sehen Sie ein kleines Symbol, über das Sie per Fernsteuerung das Au fnahmemenü der Kamera aufrufen und verändern können. Gleich über die erste Zeile des Menüs Bildstil können Sie den Bildsti l in der Kamera wechseln. Unter dem Punkt: D~ta i l e i nst. können Sie wie in der Kamera ein ige, auch neue Bildstile laden und speichern.
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BILDOPTIMIERUNG IN DER KAMERA
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Klicken Sie mit der Maus auf diesen Menü punkt, es öffnet sich ei n weiteres Fenster mit drei Registerkarten, die die Bezeichnungen der drei anwenderdefinierten Bi ldst ile tragen. Öffnen Sie
nun einfach das Verzeichnis, in dem die vorher gespeicherten Bildstile zu finden sind, und weisen einem oder all en drei Anwenderbildstilen eine der
PF2-Dateien zu. Die Übertragung auf die Kamera geschieht automatisch. Wenn Sie nun in der Deta ileinste llungsübersicht des Menüs zu den Bildsti len gehen, können Sie sehen, ob die Übertragung geklappt hat.
Bildstil f~: Wenn die Objektivoch~ senkrecht auf der Sensorebene steht, ergibt sich ein klassisches Schlirfebild.
:> Sobald die Achse gekippt wird, verlagert sich die Schärfeebene und nimmt einen für den Betrachter ungewohnten Verlauf.
o Canon hot eine ganze Serie von TIS-Objektiven im Programm. Hier das TS-E 24mm 1:3.5L 11 (Foto: Canon)
DAS CANON-OSJEKTIVSYSTEM
Objektive für die Canon EOS60D Canon bil!tl!t eine Vielzah l von Objekt iven an. Sie können markentreu bleiben. nur Canon-Objektive kaufen und werden trotzdem für pra ktisch jeden Anwendungsfall geeignete Objektive finden, bezahlen allerdings oft auch den Namen Canon mit. Be i CanonObjektiven können Sie sich natürlich darauf ve rlassen, dass sie immc:r kompatibel und vor allem optimal auf die
Kameras abgestimmt sind, selbst wenn
Sie später einmal auf einen anderen Canon-Body umsteigen sollU:n, Wäh-
rend die Kamera selbst nach drei bis vier Jahren veraltet ist und die Canon EOS 600 bei Vielfotografierern an die Grenze des l ebenszyklus kommen kann (hier vor allem der Verschluss und die Spiegel mechanik), halten die Objektive bei guter Pßege zwanzig und mehr Jahre.
Das CanonObjektivsystem Wenn Sie sich die Produktpalette der Systemobjektive von Canon anschauen, werden Sie auf viele Abkürzungen stoßen, die Sie auf wichtige Funktionen hinweisen. Im Folgenden erfahren Sie kurz und kompakt, was sich dah inter verbirgt und wie das Canon-Objektivsystem aufgebaut ist.
EF - Electro Focus Vor mehr als 20 Jahren führte Canon das EOS-System ein. Wichtiges Merkmal war die Umstellung vom FD- auf das EF-Bajonett (engl. : E/ectro Focus, elektronische Scharfstellung). Seit der Umstellung sind alle Objektive voll kompatibel zu allen Kameras der EOSReihe gebl ieben. Sie können also auch noch getrost alte Modelle einsetzen. Canon bietet derzeit etwa achtzig verschiedene Objektive an, die teilweise gleiche Brennw(:itenbereiche abdecken. Neben einem großen Durchmesser des Bajonetts, das einen besseren lichteinfall ermöglicht, hat das EFSystem auch noch weitere Vorzüge: die vollelektronische Übertragung der Daten, die elektromagndische Blende und der im Objektiv liegende Autofokus-Motor. Die Objektive si nd mechanisch am Bajonett angekoppelt, sämtliche Steuerungen werden elektronisch über die Bajonettkontakte übertragen.
o Obj~krivt: mit EFS-Bajonert
Gummiring, der lediglich d~n Anschluss on possend~ EOSKameras mit AP5-C-~nsor ermöglicht. Bajan~tte vom Typ EF(un!en) ha~n eine größer( Austrittspupil/e und pomn an all~ EOS(o~n) ~sitzen eln~n
Spi(1}el~fI~xkam~ras..
OBJEKTIVE
EF-S Die EF-S-Obj ektive von Canon sind spezielle Entwicklungen für die kleinen~n APS-C-Sensoren. Sie leuchten einen kleineren Bildkreis aus und sind daher bei gleicher Lichtstärke und Brennweite leichter und vor allem günstiger. EF-S-Objekt ive erkennt man daran, dass die Pupille auf der Rückseite des Objektivs weiter in die Kamera hinei nragt. Außerdem besitzen sie statt eines roten Punkts am Bajonett ein weißes Quadrat.
Modellt:n ist dt:r Abstand zwischt:n hinttrstt:r linSt: und $tensor gtringt:r als bti EF-Objt:ktivtn. Otr 8ildkrtis ist auf das APS-C-Format
Um Schäden an der Kamera zu vermeiden, hat Canon das EF-S-Baj onett so verändert, dass es nicht an die Vollformatkameras passt. Wegen des kleineren Bildkreises würde allerdings auch nur ein Te il des Sensors belichtet, in den Randbereichen käme es zu starken Abschattungen. Wenn Sie also für die Zu kunft mit einer VoIlformatkamera liebäugeln, sollten Sie nur EFObjektive benutzen. Ansonsten bilden EF-S-O bj ektive eine leistungsfahige und kostengü nstige Alte rnative, die auf Ihre Ca non EOS 600 abgestimmt ist.
1!:~::~;~~;ausgtgliChtn,
somit Vtrschluss.ztitt:n aus
r;Aktu~lIr Obj~ktive von Sigma sind meist mit den neuen Kameramodel len kompatibel. Hin und wieder kann es jedoch vorkommen, dass ein Objektiv und ein neuer Kamerabody nicht optimal zusammenarbeiten. In diesen Fällen erhält man bei neueren Objektiven
über den Servict oft ein kostenloses Upgrade durch Umbau des eing~hickten Objektivs.
o Canon verwendet eine ganze Reihe von Abkürzungen, die die Besonderheiten der verschiedenen Objektive hervorheben.
Objektive von Fremdherstellern Trotz des großen Angebots an Originalzoomobjektiven von Canon lassen sich immer noch einige Lücken finden, die von Fremdherstellern ausgefüllt werden, sodass sich ein Blick über den Tellerrand allemal lohnt. Oftma ls
bedienen Hersteller wie Sigma, Tokina und Tamron bei ähnlicher Qua lität aber auch dieselben Brennweitenbereiche und l ichtstärken. Hier ist ein Preisvergleich angebracht , denn Objekt ive von Fremd herstellern kosten oft deutl ich weniger als Originalobjektive. Der höhere Preis der Canon-Obj ektive ist
KLEINE OSJEKTIVKUNDE
allerdings nicht nu r durch den Ma rken-
namen bed ingt, denn bei Fremdobj ektiven ist die Streuung in der Fertigungsqualität oftmals größer als bei Ca non. Meist werden Sie die Untersch iede in der Praxis aber kaum bemerken. Achten Sie darauf, dass ein ausgewähltes Objektiv an Ihre Kamera passt.
HSM
Sigma hält zum Beispiel Modelle fü r alle Objektivsysteme bereit, bei Tamron und Tokina bekommen Sie zu j edem Objektiv Informat ionen zu den passenden Kameramodellen. Neben den wichtigen Canon-Objektiven werden Ihnen nachfolgend daher auch geeignete Alternativen von Fremdherstellern vorgestellt.
Der Ultraschallmotor von Sigma - vergltithbar mit dem USM von Canon. Oie Scharfstellung erfolgt damit besondtrs schnell und prlzist.
ASP
Objtktivt mit asphärisch gtschlifftntn linstn, dit zu dtn Bildrändtm hin tintn gtringtrtn Schärftvtrlust habtn und wtnigtr vtrztichntn.
o Sigma bietet das breiteste PortfoJia an Objektiven für die Canon EOS 60D an. Hier ein Ü~rblick ü~r die Kürzel in den McxkJ/bezeidmungen.
Kleine Objektivkunde In meinen f rüheren Büchern habe ich immer recht umfangreiche Übersichten über akt uelle Obj ektive recherchiert und geschrie ben. Tatsächlich ist die Entwicklung auf dem Objektivsektor so schnell, dass diese Aufgabe von Fotozeitschriften schneller und besser zu erledigen ist. Ich möchte diesmal daher einen anderen Weg gehen und Ih nen Obj ektive vorstellen, die ich selber verwende, verwendet oder zumindest ausprobiert ha be, und aus der täg lichen Praxis Vor- und Nachtei le schildern .
OBJEKTIVE
Canon-Festbrennweiten EF 24 mm , :2.8 Da es über keinen Ultraschallmotor verfügt, ist das Ef 24 mm , :2,8 sehr kompakt gebaut und günstig. Es ist vor allem im Ver-
gleich zu Weitwinkelzooms lichtstark. An einer Canon EOS 600 entspricht es einer leicht weitwinkligen Normalbrennweite und ist
gut für Porträts geeignet. wenn man relativ nah ans Modell herangeht. Es verzeichnet zwar leicht, was aber aufgrund des Bildausschnitts des kleinen Sensors kaum ins Gewicht fällt Es ist klein, recht licht-
stark und solide gebaut. Im mittleren Brennweitensegment ist es ein guter Einstieg in die Festbrennweiten. EF 35 mm 1 :1 ,4l USM Ein Weitwinkelobjektiv der Extraklasse,
das an der Canon EOS 600 den klassischen Bereich der Normalobjektivf! abdeckt. Der schnelle Autofokus und vor allem der Preis von über 1.000 € machen es allerdings eher zu einem Profiobjektiv. Die sehr hohe lichtstärke ermöglicht auch Availablelight-Fotografie selbst bei sehr wenig licht. Ich habe es bei Shootings mit einem befreundeten Fotografen mehrfach ausprobieren können:
Es ist ein Traumobjektiv, schwer, solide, rattenscharf und teuer. Auch hier gibt es Konkurrenz aus dem Hause Sigma mit dem Sigma 30 mm Fl,4 SX DC HSM, das bereits für um die 400 Euro zu haben ist und extra für APS-C-Sensoren ausgelegt ist. EF 35 mm 1:2 Dieses Objektiv ist mit rund 250 € die deutlich günstigere Variante zum EF 35 mm 1:l,4l USM. Es ist immer noch lichtstark und ver:zeichnungsarm. Die im Vergleich zu einem Autofokus mit USM geringere Geschwindigkeit macht sich kaum bemerkbar, wenn man es im Bereich der Porträtfotografie einsetzt. Festbrennweiten dieser Kategorie bestehen schon seit vielen Jahren am Markt - nicht ohne Grund.
KLEINE OSJEKTIVKUNDE
EF 50 mm 1:1,4 USM
Dies ist die schnelle und lichtstarke Version des EF 50 mm 1:1 ,811 und
etwa dreimal so teuer, aber mein absoluter l iebling unter den Festbrennweiten. Der USM ist schnell und gen au , und er ist sehr so lide gebaut. Die etwas höhere l ichtstärke gegenüber dem l ,8er macht sich immer wieder bemerkbar und auch das Spiel mit der Schärfentiefe ist abwechslungsreicher, wenn auch die Offenblende einiges an Sorgfalt und Erfahrung bedarf. Aufgrund der im Vergleich zum EF 50 mm 1:1,8 11 um zwei Drittel höheren l ichtstärke erlaubt dieses Objektiv ein feineres Spiel mit der Schärfentiefe im Offenblenden-Bereich.
EF50mm 1:1 ,8 11
Günstig, klein und gut und manchmal auch doch nicht: Das EF 50 mm 1:1,811 ist eines der wen igen Objektive mit Kunststoffbajonett und für rund 100 € zu haben. Die lichtstärke ist ausreichend gut, die Schärfeleistung
auch. Das Bokeh kann mit dem 1,4 und dem 1,2 nicht mithalten. Wer es sich kauft, sollte sich im Klaren sein, dass er sich gute optische leistung zu diesem Preis auf Kosten der Haltbarkeit kauft. Mir sind zwei dieser Objektive in den Fingern zerfallen, und ich kenne andere Fotografen, denen es ebenso ging . Auf dem Gebrauchtmarkt finden Sie oft noch die Version I mit Metalibajonett: Wer es günstig bekommt, sollte zusch lagen, es gilt in Fachkreisen als deut lich wertiger als die Version 11. EF 85 mm 1 :1,8 USM Die 85 mm Brennweite dieses Objektivs entsprechen nach Umrechnung mit dem Cropfaktor von 1,6 einem 136-mm-Objektiv, damit gilt es schon als gutes Tele. Für den Einsatz von Verlaufsund Polfiltern ist Innenfokussierung sehr angenehm, da die Fi lter sich beim Fokussieren nicht mitdrehen. Von der Brennweite ist es sehr gut für Porträts im Outdoor- Bereich geeignet, aber auch in größeren Studios, wenn Sie als Fotograf ausreichend Raum nach hinten haben. Das Bokeh ist sehr schön, der Fokus schnell und leise. Ich benutze diese Brennweite gern beim Hallensport, da die lichtstärke auch bei wenig Hallenlicht den Blitz überflüssig macht und bei der Brennweite ein Spieler am 9- Meter- Kreis gerade eben noch komplett ins Bild passt.
O BJEKTIVE
EF 100 mm 1:2 USM
Sir: werden vermutlich gemerkt haben,
dass ich Festbrennweiten liebe. 100 mm an einer EOS 600
ergeben ein ausgewachsenes Teleobjektiv, das aber durchaus noch
vernünftige Porträteigenschaften hat. Ich würde es nicht mehr
fü r Ganzkörperporträts verwenden, da der Abstand dan n doch schon recht groß ist, aber fü r Aufnahmen \Ion Köpfen und Gesichtern ergibt es einen immer noch schönen Abstand zu sche uen Modellen mit großer .Fl u chtd i stanz~. Der Preis macht es interessant, für rund
400 Euro erhalten Sie ein ausgezeichnetes Teleobjektiv. Wenn Sie! allerdings ein Makro in diesem Brennweitenbereich haben (der oft 90-105 mrn
beträgt), ist dieses Objektiv verzichtbar. EF 135 mm 1:2l USM Das EF 135 mm 1:2L USM ist das Sahn~stück u nt~r d~n F~st b r~nnw~it~n , ich s~lb~r hab~ ~s i nzwisch ~n und mag d i ~s~ li ns~ ka um m~hr von d~r Kam~ra n~hm~n. Di~ Li chtstärk~ ist für di~s~ B r~nnw~it~ top, die: Qualität, Schärf~ und V~ rarb~itung üb~ r j~d~n Zw~if~1 ~rhabe: n. l~id~r
hat ~s auch s~ in~n Pr~is, f ür ru nd 1.000 € ist ~s zu hab~n.ln di~s~m Pr~iss~gm~nt bekomm~n Si~ auch schon s~h r gut~ und l ichtstarX~ 70- bis 200-mm-T~I~zooms. Tatsächl ich wijrd~ ich ~rst zu d~m Zoom g r~if~n und vi~lI~icht ~ rst
spät~r di~
Ausrüstung um so
~jn~
ftst-
br~nnw~it~ abrund~n.
EF 200 mm 1:2,8ll1 USM D i~s~s Obj ~ktiv
gehört zu d~n l ang~n Mit 700 € ist d~ r Pr~is absolut im Rahm~n, das Obj~ kt jv ist sich~r se:i n~n Pr6s w~rt. Es hat ab~r ~nur~ noch 6 n~ Anfan g sbl~nd~ von 2.8, di~ in di~se r Br~n n w~it~nklass~ auch vi ~l~ Zoomobj~ktiv~ schon bi~ten. Es ist b~ i Off~nb l ~n d ~ a ll ~rdj n gs d~ut lieh schärf~ r als Zooms in ~jn~r v~r gl~ichbar~n Pr~iskl ass~. Erst das ganz n~u~ 70-200 von Canon für d~rz~ i t 2.500 € kommt nä h ~ rungsw~is~ an di~ Sc h ä rf~ h~ ran. Zusamm~n mit d~ n b~ i d ~n Konv~rt~rn von Canon macht ~s i mm~r noch ~ i n~ sehr gut~ Figu r und bringt ~s dann auf imm~rhin 280 bzw. 400 mm B r~nnw~ i t~. Br~ n nwe:i t~ n.
KLEINE OSJEKTIVKUNDE
EF 300 mm 1 :4 l IS USM last but not least möchte ich Ihnen noch kurz ein ~Schmanke rl~ für Naturfotografen vorstellen . 300 mm Brennweite (mit 1,4-fach-Konverter
sogar 420 mm) sind ein akzeptabler Bereich). Blende 4 ist in 90% der Fälle ausreichend hell, um mit kurzen Verschlusszeiten gute lierfatos zu machen. Es kostet etwa so viel wie Ihre EOS 60D und ist sein Geld wert. Ich habe es zweimal verwenden können und war insbesondere von der Schärfe bei Offenblende angetan. Der zweistufige Stabil isator kann sowohl für Freihand als auch für Mitzieher optimal
eingestellt werden und erlaubt bis zu zwe i Stufen längere Verschlusszeiten.
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Wer sich was ganz b(S(Jnders Gutes tun will, gr?ift dann ober zu dem großen Bruder mit Blende 2.8 bei gleicher Brennweite. Sehr lichtstark, sehr schnell, sehrschwer, sehrscharf und sehr teuer.
Festbrennweiten von
Sigma Sigma hat eine große Zahl an Festbrennweiten im Angebot, die häufig ihren Platz in Nischen gefunden haben.
Tatsächlich haben mich weni ge dieser Obj ektive wirklich überzeugt, da sie preislich kaum einen Vorteil gegenüber den Originalen von Canon bieten oder aber so speziell sind, dass sie den Rahmen des Buches sprengen. Wenn Sie sehr lange Brennweiten suchen, wird sich auch ein Blick Richtung Sigma lohnen, da diese Firma Festbrennweiten bis 800 mm im Angebot hat, die im professionellen Einsatz viel gelobt werden. Allerd ings haben diese Obj ektive dann auch ihren Preis von mehreren Tausend Euro und sind eher im professionel len Sektor angesiedelt. Sig ma 30 mm Fl,4 EX De HSM Eine Festbrennweite von Sigma möchte ich Ihnen allerdings doch kurz vorstellen, das 30 mm Fl,4 EX DC HSM. Es gilt nicht mehr als Weitwinkel, da es nur an Kameras mit kleinem APS-CSensor verwendet werden kann (a lso zur Klasse der EF-S-Objektive gehört). Es übertrifft das etwa genauso teure Canon EF 35 mm 1:2 um 5 mm Brennweite, eine Blende mehr lichtstärke und einen Ultraschallmotor. Aufgrund asphä rischer Linsen arbeitet es nahezu ohne Verze ichnung. Wer also kein extremes Weitwinkel benötigt, hat hier eine hervo rragende Festbrennweite, muss sich allerdings im Klaren sein, dass dieses Objektiv an einer späteren 5D oder 1D nicht verwendbar sein wird .
OBJEKTIVE
Canon-Zoomobjektive Als ich vor 30 Jahren mit der ernsthaf-
teren Fotog rafie began n, galten Zoomobjektive oft noch als lichtschwache, unscharfe Behelfslösungen für Fotografen, die zu fau l sind zu laufen . Davon ist heute nicht mehr viel übrig
geblieben. Richt ig ist, dass Zoomobjektive auch heute noch meist lichtschwächer si nd und Festbrennweiten häufig bei gleicher Brennweite und Blende den Tick meh r Schärfe haben. Allerdings reden wi r bei hochwertigen Zoomobjektiven von Unterschieden, die messbar sei n mögen, aber auf dem Ausdruck oder Abzug kaum eine Rolle spielen, sofern es sich nicht um FineArt-Prints in DIN A3 oder größer handelt. Ich bevorzuge immer noch Ftstbrennweiten, weniger wegen der höheren Qua lität, sondern weil es Situationen gibt, in denen man maximale lichtstärke braucht und eine Blende den Unterschied ausmacht zwischen ~ge h t" oder ~geht nicht mehr". Zudem erzwingen Festbrennweiten häufig eine andere Sichtweise auf das Motiv, da man es nicht eben passend zoomen kann. Trotzdem habe ich eine ganze Reihe an Zoomobjektiven, da es einfach Situationen gibt, in denen man keine Möglichkeit hat, ein halbes Dutzend Ftstbrennweiten mit sich zu fü hren oder diese gar ständig zu wechseln. Im Gegensatz zu Festbrennweiten ist die Qualität von Zoomobjektiven sehr unterschied lich . Es gibt seh r gute Objektive, die den Vergleich mit einigen Festbrennwe iten nicht zu scheuen brauchen, aber auch echte Ausreißer nach unten.
Unabhäng ig von Preis und Hersteller gibt es aufgrund der Bauart schon Hi nweise, ob ein Objektiv et was ~ta ug t" oder tendenziell eher am unteren Qualitätsende angesiedelt ist. Vergleicht man z.B. den Brennweitenbereich eines 100- bis 4OO-mm-Zooms mit einem 18- bis 200-mm-Zoom, dann deckt das erste Objektiv einen größeren Brennweitenbereich ab. Qualitativ ist es aber dem zweiten Objektiv deutlich überlegen. Der Grund liegt eben nicht im abso luten Brennweitenbereich, sondern im relativen. Das eine hat einen Zoomfaktor von 4 (4 mal Anfangsbrennweite ergibt die Endbrennweite), das andere hat dagegen einen Zoomfaktor von über 11 (11 mal 18 mm ergibt fast 200 mm). Je höher der Zoomfaktor wird, umso größer si nd die Kompromisse, die bei der Konstruktion ei ngegangen werden müssen, was sich eigentlich immer in der Abbildungsqualität sicht bar niederschlägt.
KLEINE OSJEKTIVKUNDE
EF-S 10-22 mm 1 :3,5-4,5 USM
EF-S 17- 55 mm 1 :2,8 IS USM
Bedingt durch den kleinen Sensor und die kleine re Sensordiagonale haben Kameras wie die EOS 60D gegenüber
Von den Eckdaten klingt es fast wie das Kitobjektiv der kleinen Kameraklasse von Canon (EOS 300 - 55OD), das Sie vielleicht sogar noch bei sich liegen haben. Der zeh nfache Preis gegenüber diesem Kitobjektiv von rund 900 € hat aber durchaus seinen Gru nd: durchgängige Lichtstä rke von 2.8, hochwertige UD-Linsen, schneller AF dank USM und einen Bildstabilisator, der bis zu drei Blenden Gewinn bringt. Ich se lbst habe es mir nicht gekauft, wei l ich diesen Bereich sehr gut mit Festbrennweiten abgedeckt habe, hatte es aber mehrfach schon an meinen Kameras - mein Eindruck: etwas zu teuer, aber sehr gut. Für eine Vollformatkamera wäre diese Objektiv von der Brennweite das 5tan da rd -Wei twi nkel zoomobjektiv schlechthin - es passt allerdings nicht. An einer Canon EOS 60D verfügt es nur über einen moderaten Weitwinkel und deckt den Normalbereich ab. In Kombination mit einer Weitwinkel Festbrennweite genügt es auch hohen Ansprüchen .
den Vollformaten wie der 50 und der
10 deutliche Vorte ile, wenn es um Teleobjektive geht, im Bereich der Weitwi nkel allerdings auch deutliche
Nachteile. Während 10 mm mehr oder weniger Brennweite bei einem Objektiv um die 200 mm kaum eine Rolle spielen, ist der Unterschied zwischen 10 und 20 mm schon gewa ltig.
Das EF-S 10- 22 mm 1:3,5- 4,5 USM füllt genau die Weitwinkellücke, die
lange Zeit in diesem Bereich herrschte. Es ist schnell, ausreichend scharf und lichtstark und eben ein .echtes" Weit -
winkel. Dass solche Objektive nicht einfach zu konstruieren sind, erkennt man auch am Preis - 700 € für ein EF-S sind viel Geld.
OBJEKTIVE
EF-S 17- 85 mm 1 :3,5- 5,6 IS USM
Das EF-S 17-85 mm 1:3.5-5,6 15 USM ist das Standard-Kitobjektiv der EOS 40/50D. Da ich beide Kameras habe, liegt auch dieses Objektiv bei mir "rum~ Rum liegen ist übrigens keine Übertreibung, eine Zeit lang habe ich damit viel fotografiert, um es auch wirklich beurteilen zu können. Schlussendlich nutze ich es aber kaum noch, da es gerade in den Endlagen extrem verzeichnet. Akzeptabel ist es im Bereich um die 50 mm, und genau in diesem Bereich sind die deutlich besseren Festbrenn weiten sehr günstig zu bekommen.
aber einen wesentlich größeren Brennweitenbereich ab. Als ~ Immerdrauf" auf Reisen oder in Situationen, in denen man auf zusätzliche Objektive verzichten muss, durchaus zu empfehlen. Es hat allerd ings kein USM - Fotos, die ein schnelles Nachführen des AF benötigen, werden mit diesem Objektiv nicht Ihr Hauptmot iv sein.
EF-S 15- 85 mm 1 :3,5- 5,6 IS USM Dieses Objektiv ist neu im Reigen der verfügbaren Kitobjektive, die 2 mm mehr Brenn weite im Bereich Weitwinkel sind erhebl ich und ermöglichen schöne Aufnahme mit großem ~B lickwinkel~. Insgesamt ist der Ruf dieses Objektivs deutlich besser, als der des Pendants 17-85 mm, die Verzeichnungen sind geringer und es bildet schärfer ab. Aus der Gruppe der EF-S-Un iversalzooms eine echte Kaufempfehlung . EF-S 18- 135 mm 1:3,5- 5,6 IS Das neue EF-S 18-135 ist dann wieder ein echter Allrounder. Von der optischen leistung kann es mit dem EF-S 18- 55 Kit durchaus mithalten, es deckt
EF 24-105 mm 1:4 l lS USM Wenn es ein Universalzoom sein soll, das in der Qua lität mit Ftstbrennweiten mithalten kann, dann sollten Sie sich das EF 24-105 mm 1:4 llS USM näher anschauen. Es ist sicher kein uchtgigant, aber mit Blende 4 werden Sie in vielen Situationen ausreichend bedient sein. Es kostet rund '.000 €, die aber auch schnell zusammenkommen, wenn Sie diesen Bereich mit Ftstbrennweiten alxlecken wollen. Auch wenn der Brennweitenbereich eher für Vollformatkameras konzipiert ist. eignet es sich an der EQS 60D ganz ausgezeichnet als Porträtzoom für Fotografen, die auch mal näher ans Modell gehen wollen.
KLEINE OSJE KTIVKUNDE
An dieser Stelle vielleicht noch ein kleiner Hinweis: L-Objektive sind sehr wertstabil. Sollten Sie ma l einen Fehlkauf tätigen, werden Sie diese Objektive auf dem Gebrauc:htmarkt ohne Probleme los und haben nu r minima len
Verl ust. Bei gut gepflegten li nsen erreicht der Gebrauc:htpreis selbst nach drei bis vier Jahren noch bis zu 8001\:) des Neupreises. Das L- Objektiv ist bildstabilisiert und hat eine durchgehende l ichtstärke zu einem noch t ragbaren Preis. Das Preis-leistungs-Verhältn is ist sehr gut, und als L- Objektiv sind die Verzeichnungen sehr gering . Es ist an der EOS 600 etwas te lelastig, eignet sich aber immer noch als Porträtobjekt iv insbesondere im Outdoor- Einsatz.
irgendwo in der Mitte. Die Verzeichnungen sind groß, aber ohne direkten Vergleich werden sie oft gar nicht auffallen. Für mich gi bt es eigentlich nur einen Anwen dungsbereich fü r so ein Objektiv: Wenn Sie sich auf Reisen oder an Orten befinden, wo Sie seh r ein gesch ränkt sind, was Größe und Menge des Gepäcks anbetrifft, oder Sie in Umgebungen sind, die einen Objektivwechsel unmög lich machen. In allen anderen Fä ll en sind Sie ansonsten mit einer Bridgekamera besser bedient, die Ihnen auch ei nen Objektivwechsel erspart, aber deutlich weniger kostet. Wenn Sie den Brennweitenbereich günstig mit wenigen Objektiven abdecken wollen, sollten Sie das Kitobjektiv maximal um das 55- 250 mm 4,5-5,6 15 ergänzen . Sie haben mehr Brennweite und bessere Qua lität und die evtl. Überlappung der Brennweite erspart Ihnen zu häufige Objektivwechsel. EF 70- 200 mm 1 ,4(2.a)l USM (lS) (11)
EF 18- 200 mm 1 :3,5- 5,6 15
Nun kommen wir zu einem dieser Superzooms mit einem Zoomfaktor von über 11. Fans dieser Objektive nennen es ~ I mme rd ra u f", die Gegner verball hornen das Superzoom zum Suppenzoom. Die Wahrheit liegt wie immer
Dieser Klassiker unter den Telezooms wird in fünf Varianten angeboten: Mit maximaler Blende 4 mit und oh ne IS und mit maxima ler Blende 2.8 auch mit und ohne 15 und neuerdings auch in einer komplett neu gerechneten Variante gekennzeichnet durch eine 11. Die Preisspanne reicht von ca. 600 bis 2.500 €. Die lichtschwächere Variante ist dabei deutl ich kompakter und leichter. Viele Anwender halten das 1:4 bezüglich der optischen Leistungen dem 1:2,8 sogar für überlegen. Für ein L- Objekt iv ist der Preis relativ gering. Hier lohnt sich der
OBJEKTIVE
Original-eanon-Kauf, wenn Sie nicht oft
EF 100-400 mm 1 :4.5-5.6lIS USM
mit Konvtrtern arbeiten. Das Objektiv
Dieses Objektiv gehört in die Kate gorie . Hätte ich gern·, Bisher gab es immer andere Dinge, die ich haben wollte oder musste, daher stand das EF 100-400 mm immer etwas hintenan, zumal ein gutes 70-200 mit 2-fach-Konverter rechnerisch die gleiche Leistung bringt und durchaus ver wendbare Fotos liefert. Von der Schärfe und der AF-Geschwindigkeit ist es top. Wer allerdings viel zoomt. wird sich am Anfang an dem Schiebezoom stören, Aber man gewöhnt sich schnell an diese Schiebemechanik und sie ist enorm praktisch. weil schnell. und sie fuhrt zu einer konstant guten KameraObjektivhaltung.
mit Blende 4 verträgt nur den 1,4-fachKonvtrter. Für etwa 300 € mehr gibt
es dieses Objektiv inzwischen in einer Variante mit Bildstabilisator. Fotografieren Sie oft Freihand. sind diest 300 €
gut angelegt. Sie sollten allerdings dabei berücksichtigen, dass Sie für wenig mehr Geld di~ Objektiv schon mit Anfangsblende f2.8 erhalten. Ich nutze die Variantr: mit Blende 2.8 ohne 15. Da ich es viel im S~rt:ich einsttze, wobei
die nötigen Verschlusszeiten eigentlich immer oberhalb von 1/200 stk liegen. ist für mich der IS verzichtbar; wenn es mal knapp wird, hilft auch (:in Einbeinstativ
weiter. Übrigens ist es auch in der Porträtfotografie sehr gut einsetzbar, insbesondere im unteren Brennweitenbereich .
w
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KLEINE OSJEKTIVKUNDE
Zoomobjektive von Fremdherstellern Tam ron AF 2,8/ 17-50 SP XR Dill lD
Mit dem Tamron mächte ich Ihnen ausnahmsweise ein Objektiv vorstellen,
das ich selbst bisher weder getestet geschweige de nn besessen habe. Einige Kollegen von mir, auf deren Urteil ich viel Wert lege. haben es mir aber mehrfach empfohlen und arbeiten gern mit diesem Objektiv. Dieses 17- bis SO-mm-Objektiv von Tamron ist ein direkter Kon kurrent zu dem 17-55/2,8 von Canon, das ich Ihnen weiter oben schon vorgestellt habe. Für in etwa den ha lben Preis bietet es dieselbe gute l ichtstärke. Alle Linsen sind vergütet,
Bi ldfeh ler und Verzeichnungen sind für ein Objektiv dieser Klasse als gering zu bezeichnen .
Sigma 18-1 25 mm F3.B- 5.6
oe os
HSM Dieses Objektiv war in der Version 1 mein erstes echtes dig ita les Objektiv, und ich habe es lange Zeit tatsächl ich auch immer wieder genutzt. In der Version 1 hatte es allerdings weder eine n Stabilisator noch UltraschallAF. Der Brennweitenbereich ist für die EOS 60D ideal als ständiger Beg leiter für spontane Situat ionen . Die mangelnde l ichtstärke lässt sich durch den Sta bilisator häufig kompensieren und der AF ist deutlich schneller geworden. Von der Verarbeitung sind abe r weder die Version I noch die Version II besonders hochwert ig . Mei ne ältere Version arbeitet nur noch bedingt, es ist das erste Objektiv, das durch Verschleiß gelitten hat. Fü r Wenigfotografierer da her eine bedingte Empfeh lung , für Vielfotografierer rate ich von dem Objektiv ab.
OBJEKTIVE
Sig ma 18- 200 mm F3.5- 6.3
oe os
Auch Sigma bietet ein ~ I mme rdra u f" Superzoom an. Es ist von der Bildqua lität etwas schlechter als das ähnliche Objektiv von Canon . Der Brennweitenbereich ist hier sicher auch reizvoll, ebenso wie der Preis von ca. 500 €. Jeder, der es sich kauft, sollte sich aber im Klaren sein, dass die Anfangsblende von 6.3 bei 200 mm außerha lb der AF-Spezifikat ion von Canon liegt, die definit iv eine Mindestöffn ung von 5.6 fordert, wenn der AF zuverlässig arbeiten so ll. Daher gibt es von mir keine Empfehlung. Sigma 50-1 50 mm F2.B EX
oe HSM IJ
Nahezu jeder Hersteller bietet Objektive der Klasse 70- 200 mm an - alleine Canon schon fünf Modelle. Durch die APS-C- 5ensoren hat sich der gefühlte Brennweitenbereich deutlich nach unten verschoben. Was bisher feh lt, ist ein leistungssta rkes Zoom, das den mittleren Telebereich abdeckt. Mit diesem Objektiv füllt Sigma die l ücke. Es bietet einen schnellen HSM -Autofokus und die apoch romatische Korrektu r. Aufgru nd des kleineren Bildkreises ist es mit weniger als 800 g Gewicht sehr handlich, liefert optisch aber dieselben leistungen wie die großen Brüder, die 70- 200er.
Sigm a 50-500 mm F4,O- 6,3 EX DG
APO HSM RF Dieses Objektiv wird unter Fotog rafen auch das .Bigma" genannt, weil es als einziges nahezu den gesamten Te lebrennweiten bereich abdeckt. Trotzdem liefert es mit apoch romatisch korrigierten l insen eine sehr ansehnliche Bildqualität. Die Kombination aus flottem Rearfokus und Ultraschallantrieb ga rantiert einen schnellen und präzisen Autofokus. Zusammen mit ei nem speziellen Zweifach-Konverter von Sigma lässt sich die Brennwe ite auf 1.000 mm (an der Canon EOS 60D umgerechnet 1.600 mm) steigern, erfordert dann aber man uellen Fokus.
KLEINE OSJE KTIVKUNDE
Sig ma 70-200 mm F2,8 EX DG Makro
Günstig und gut, so lassen sich meine Erfahru ngen mit diesem Objektiv zusammenfassen. Das 70-200 mm F2,8 EX DG verfügt über einen schnellen Autofokus, ist apochromatisch korrigiert und besonders lichtstark. Empfehlenswert wird es auch durch seinen zwar hohen, im Vergleich zum Canon 70-200 1:2,8 aber immer noch moderaten Preis. Als Makro hat es einen Abbildungsmaßstab von 1:3,5 mit einer für ein Zoomobjektiv akzeptablen Nahgrenze von 100 ('m. Bei Offenblende ist es etwas weicher als die Konkurrenz von Canon, der AF ist auch einen Tick langsamer. In der aktuellen Version verfügt es sogar über einen Bildstabilisator. Ich habe von einigen Fotografen gehört, dass die Serienstreuu ng bei diesem Objektiv etwas hoch sein soll, es gibt wohl regelrechte Montagsobjektive.
An diesem Objektiv habe ich es so nicht feststellen können, aber am großen Bruder, dem 100-300/4 von Sigma, das ich mit Nikon-Anschluss besitze. Nach drei Jah ren hartem Einsatz hat der AF ab und an Aussetzer, arbeitet optisch aber immer noch einwandfrei .
Makroobjektive Eine Empfehlung bei Makroobjektiven auszusprechen ist seh r schwer - und zwar aus einem eher ungewöhnlichen Grund: Egal welches Makro Sie kaufen, egal welchen Hersteller Sie wählen, Sie können kaum etwas falsch machen. All e Makros, die ich bisher in der Hand hatte, liefern ausgezeichnete scharfe und kontrastreiche Fotos. Sigma 50 mm F2,B EX DG MAKRO Das 50 mm F2,B EX DG MAKRO erreicht einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Die Frontl inse dreht nicht mit und erleichtert so den Einsatz von Ringbl itzen. Der Autofokus ist etwas langsam und laut, aber präzise, die optische l eistung sehr gut. Es ist günstig in der Anschaffung und neben der Makrofotografie auch ausgezeichnet für Porträts geeignet.
OBJEKTIVE
Canon EF-S 60 mm 1 :2,8 Macro USM
Tamron AF SP 01 2,8/ 90
Das EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USM
Wer ein Makro mit mehr als 70 mm und weniger als 100 mm Brennweite sucht, findet hiermit das richt ige Objektiv. Es bietet mit der Blende 2.8 eine hohe Lichtstärke und eine ausgezeichnete Schärfe. Die Naheinstellgrenze liegt mit 29 cm im guten Bereich. Mit seiner moderaten Teleleistung und dem geringen Gewicht eignet es sich auch als Porträtobjekt iv - allerdings ohne UItraschall-AF.
ist derzeit die einzige auf APS- C- Kameras speziali-
sierte Festbrennweite von Canon . Das Objektiv ist sehr kompakt gebaut und fokussiert aufg rund seines Ring-Ultraschallmotors sehr schnell. Die Naheinstel lgrenze beträgt minimale 20 ('m. Näher kommen Sie an ein Motiv nicht heran. Es ist nu r für Kameras mit APS- C-Sensor geeignet. Sig ma 70 mm F2,8 EX DG MAKRO Dieses neue Objektiv fü ll t bei Sigma die wichtige l ücke zwischen dem SO-mm- und dem 105-mm-Makro sowie bei Canon den noch offenen Platz eines normalen 1:l-Makroobj ektivs im mittleren Brennweitenbereich. Auch die Naheinstel lgrenze ist mit 25 cm in Ordnung. Als Makroobj ektiv ist es daher erste Wahl, es eignet sich aber auch als leichtes Teleobjektiv sehr gu t fü r die Porträtfotografie.
KLE INE OBJEKTIVKUNDE
Ca non EF 100mm 1 :2.8l Macro 15
USM
Ich war
lan9~
leit ein ausgesprochener Sigma-Fan, wenn es um Makroobjekti~ ging, bis ich mir das neue! l00-mm-Makro von Canon kaufte.
Die Abbildungsqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Was das Objektiv allr:rdings besonders auszeichnC!t: ein
Kleiner Einkaufsführer Mich (rreichen oft Fragen nach Objektivempfehlungen. Ich finde solche Fragen immer ~hr schwierig zu beantwort~n,
da ich selt~n w~iß, wo di~ finanzielle Schmerzgrenze li~gt oder wo di~ qualitativ~n Ansprijch~ ang~ si~d~lt sind. Ich möcht~ t rotzd~m ~ i nig~ kl~in~ Empf~hl u n g~ n ausspr~ch~ n , d i ~ ~s
sehr schneller Autofokus und vor allem der neue Hyprid-Bildstabilisator. der nicht nur Winkt:lbewegungen, sondern auch Verschiebungen der Ebene! aus-
daran: Es sind
gleicht.
m~in~n Erfahrung~n basi~r~n, d i ~
Es sind damit Aufnahmen Freihand möglich, die vor diesem Objektiv noch vom Stativ aus gemacht werden mussten. Daher von meiner Seite eine Kauf-
durchaus von
empfehlung.
I h n~n ein fach~r mach~n,
sich zu
~nt
sch~iden. Bitt~ d~nk~n Si~ ab~r imm~r Empf~hlung~n, di~
auf
d~n Erfahrung~n and~r~n
Fotograf~n abw~ich~n könn~n.
Universelle Ausrüstung kleines Budget • Canon EF-S 18-55 f/3,5-5,6IS I1• Canon EF-S 55-250 f/4,0-5.6IS
Universelle Ausrüstung mittleres Budget • Canon EF-S 10-22 fIJ,5-4,5 USM • Tamron AF 2,8/17-50 SP XR Dill LO • Canon EF 70-200 f/4,0 L USM
Universelle Ausrüstung großes Budget • Canon EF 16-35 f/2.8lll USM • Canon EF 24-70 f/2,8l 1S USM • Canon EF 70-200 f/2.8l 1S II USM
Makrofotografie - kleines Budget • Tamron AF SP 01 2.8/90
OBJEKTIVE
Makrofotografie - mittleres
Festbrennweiten - kleines
Budget
Budget
• Canon EF 100 f/2,8 USM Makro • Sigma 50mm f2,8 EX DG Makro • ein Satz Zwischenringe (mit
• Canon EF 20 f/2,8 USM • Canon EF 50 f/l ,8 11 • Canon EF 100 f/2 USM
Datenübertragung)
Festbrennweiten - mittleres Makrofotografie - großes
Budget
Budget
• Canon EF 100 f/2,8 L Macro IS UMS • Canon Lupenobjektiv MP-E 65 f/2,8 • Canon EF 180 f/3,5 L USM Makro
• • • •
Universaltele - kleines
Festbrennweiten - großes
Budget
Budget
• Canon EF 70- 300 f/4,0-5,6 IS USM
•
Universaltele - großes
Budget • Canon EF 70-300 f/4,0-5,6 L IS USM oder • Canon EF 100- 400 f/4,5 - 5,6 L IS USM
Canon Canon Canon Canon
EF 50 f/ 1,4 USM EF 85 f/1 ,8 USM EF 200 f/2,8 L II USM EF 300 f/4 L IS USM
Alle L- l insen ab 35 mm - tatsäch-
lich kann man in diesem Bereich wenig fa lsch machen und dem Grundsatz fo lgen: je teurer, je lichtstärker und besser.
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10
Zubehör
Schon die Zahl der Objektive ist sehr groß, jedes Jahr erscheinen Dutzende neuer oder verbesserter Obj ekt ive verschiedenst er Brennwe iten. Da sich aber nur eine Handvoll Herst eller auf dem Markt t umme ln, ist es möglich, einigermaßen am Ball zu bleiben. W irklich un überschaubar wird es da nn im Bereich des Zubehörs. Dutzende Herste ll er bieten Hunderte, viel leicht sogar Tausende Prod ukte an , mit denen Sie den Fu nkt ionsumfang Ihrer Kamera erwe itern kön nen. Manches
Zubehör ist "nice to have", ein iges Zubehör, wie Stative, ist nahezu unverziehtbar, anderes ist
einfach l and, vie l zu teuer für den erz iel t en Effekt. Alles Zubehör vorzustel len und daz u auch noch sinnvolle Em pfehlungen zu geben , ist kaum möglich. Die nachfo lgenden Prod uktvorst ell ungen sind da her nicht als Empfehl ung fü r ein spezielles Prod ukt zu verstehen, sondern ledigl ich eine Anreg ung , sich mit dem Thema Zubehör auseinanderzusetzen. Bei der Auswa hl des Zubehörs sol lt en Sie seh r sorgfä ltig vorgehen und berücksichtigen, dass das Zubehör oftmals mehrere Kameragenera t ionen überlebt.
268
o
Ot:rGummifuß gibt QUch auf glatten Böden Halt.
ZU BEHÖR
Stative
Worauf Sie achten sollten
Stative sind immer ein Kompromiss aus Gewicht, Stabi lität, Tragkraft und Größe. Karbonstative, die ein geringes Gewicht mit ho her Tragkraft verbinden, kön nen durchaus teurer sei n als Ihre Kamera. Leichte Stative sind wenig stabil, aber gut auf Reisen. Schwere
Bevor ich Ihnen verschiedene Stativtypen vorstelle, möchte ich aber noch ei nige Tipps geben, worauf Sie beim Kauf achten sollten. Gängige gute Stative sind aus Holz, Karbon oder einer Magnesiumlegierung. Reine Alustative gibt es zwar auch - oft sogar sehr günstig -, allerdings sind diese Stative in sich derart instabil, dass Sie wenig Freude da ran haben werden. Beim Stativkauf sollten Sie auf fol gende Dinge achten: • St ativfüße Die Füße sollten aus Gummi sein, um auch auf glatten Untergründen einen sicheren Halt zu geben. Optimal ist es, wenn man die Gummifüße per Gewinde rein - oder rausschrauben kann, um so einen innen liegenden Dorn freizugeben . Dieser Dorn sichert den Stand auf etwas weicheren Untergründen, wie Waldböden oder Wiesen. • Stativklemmen Die meisten Stative verfügen über Klemmen, mit denen der Beinauszug arretiert wi rd . Sie sollten auf zwei Dinge achten: Die Klemmen sollten sich gut bedienen lassen (auch mit Handschuhen) und mithilfe von Schrauben (idealerweise Imbus) justierbar sein. Nichts ist ärgerlicher als ei n in sich zusammenfallendes Stativ, weil eine Klemme nicht fest genug war. Der Schaden, den eine DSLR nehmen kann, wenn sie aus 1,80 m Höhe auf harten Boden fällt, kann immens sein.
Stative besitzen dagegen auch genug
o
Dt:r Fuß sitzt auf einem Gewinde und lässt sich so nach oben drehen und gibt dann einen Dorn frd, der auf
weichen Böden ~~ren Holt gibt.
Tragkraft für große Objektive, sind aber unhandl ich. Manche Fotografen schwören sogar (zu Recht) auf Holzstative von I .B. Berlebach . Das einzige wirk lich stabi le Stativ, das ich besitze. steht in meinem Studio und wiegt rund 100 kg - ein Säu lenstativ, das auch eine große Fachkamera erschütterungsfrei tragen kann. Allerdings ist es damit unmöglich, in Wald und Wiese Makroa ufnahmen zu machen. Sie müssen daher fü r sich entscheiden, welches Stativ Ihren fotografischen Gewohnheiten am ehesten entgegenkommt. Vie le Fotografen besitzen sogar mehrere Stative für verschiedene Einsatzzwecke. Vor der Entscheidung für ein Stativ sollten Sie auf jeden Fall berücksichtigen, dass die Kombination aus Kamera, Objektiv und gegebenenfalls Blitzgerät durchaus einige Ki logramm wiegen kann. Mit Billigstativen vom Fotodiscounter riskieren Sie generell, Ihre Kamera zu beschädigen. Diese Stative sind weder von der Verarbeitung noch von der Stabilität her in der Lage, Ihre Kamera sicher zu tragen.
STATI VE
Das Stativ
o Solch e Klemmen lassen sich auch mit kalten Rngern und Handschuhen gut bedienen. Über die Schraube lässt sich die Spannung justieren (Foto: Cullmann). • Wasserwaage Die EOS 600 ist mit einer dig italen Wasserwaage ausgestattet, die Ihnen hilft, die Kamera waagerecht auszurichten. Ob die Mittelachse des Stativs in der Senkrechten steht, können Sie daran nicht erkennen . An dem Stativ selbst sollte t rotzdem eine eigene kleine Wasserwaage vorhanden sein, die dabei hilft, das Stativ auf unebenem Boden stabil aufzustellen . • Einstel lmög lichkeit en Wenn die Beine sich in verschiedenen Winkeln einrasten lassen, haben Sie ein seh r flexibles Stat iv gefunden . Für boden nahe Aufnahmen ist es sinnvoll, wenn Sie eine ku rze Mittelsäule haben (aber auch der berühmte Bohnensack ist hier hilfreich).
Erster Schritt bei der Zusammenstellung eines Stativs ist die Auswahl des Stativs se lbst. Sobald Sie sich f ür eine Konstruktionsform entschieden haben, können Sie dan n fest legen, we lchen Kopf Sie auf das Stativ setzen wol len . • Reisest ative Ein Stativ, mit dem Sie viel unterwegs sind, muss in besonderem Maße den Spagat zwischen Stabilität und Gewicht erfü llen. Au ßerdem sollte es im zusammengekl appten Zustand möglichst kompakt sein . Gerade bei Reisestativen sollten Sie aber darauf achten, dass sich die einzelnen Beine getrennt entriegeln lassen, um auch an ungünstigen Stellen, wie Treppen und Felsen, einen stabilen Stand zu bieten.
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Tipp Eine möglichst senkrechte Ausrichtung des Stativs ist wichtig, wenn Sie Panoramaaufnahmen machen wollen. Je exakter die senkrechte Achse eingerichtet wird, umso besser lassen sich die einzelnen Aufnahmen nachher zusammenfügen.
o Die kleine Wasserwaage erlaubt ein prazises Ausrichten des Stativs auf unebenem Baden oder am Hang (Foto: Cullmann).
o Die Beine sollten sich in verschiedenen Winkeln einrasten lassen (Foto: Cullmann).
270
ZUBEHÖR
• Stu diostativ Wenn Sie häufiger im Studio foto-
grafieren oder den Stativstandort seltener wechseln, ist ein stabileres Stativ mit Kurbelantrieb für die Mittelsäu le die beste Lösung. Wichtig ist vor allem, dass der Stativkopf
austauschbar ist, weil je nach fotografischer Anwendung eine gewisse Flexibilität oder aber eine Arretierung der Kamera verlangt wird. Hochwert ige Stative besitzen daher einen genormten Anschluss für Stativköpfe, jedoch keinen Stativkopf, den Sie entsprechend Ihren Anforderungen extra dazukaufen müssen. Die Verstrebungen zwischen Mittelsäule und Beinen gibt zusätzliche Stabilität. Allerdings ist das Gewicht so hoch, dass Sie so ein Stativ eher selten mit .aufTou(' nehmen werden.
o Eine auswechselbare Mitte/säule erlaubt auch sehrtwdennohe Stativnutzung (Foto: Cullmann).
o
Solch ein Rd st5tativ lässt sich aufgrund der besonderen Anordnung flach zusammenlegen und ist recht leicht. Domr kann es ober weniger Gewicht trogen und ist nicht geeignet. eine EOS 60D mit 80tteriegriff und einem großen
Teleobjektiv zu trogen (Foto: Cullmann).
o
Das Manfrotto Pra Digital MA4758 ist mit zwölf Kilogramm Tragkraft auch schweren Objektiven gewachsen und sehr stabil konstruiert (Bild: Manfratto).
STATIVE
• Dreibeinstativ Dreibeinstative gibt es in allen Größen und Gewichten. Das vorgestellte Studiostativ ist auch ein Dreibein, allerdings ein sehr schweres. Es gibt aber eine ganze Reihe von wirklich guten Stativen, die stabiler sind als ein reines Reisestativ, aber leicht genug, um sie mal auf eine kleinere Tour mitzunehmen oder auf dem Fahrrad zu t ransportieren. Übl iche Gewichte solcher Stative liegen zwischen 2 kg (Karbon) und 3,5 kg (Magnesiumlegieru ng). Sie haben eine Tragkraft von bis zu 9 kg und sind häufig mit einigem Zubehör erweiterbar (verschiedene Stativköpfe, Makroarm, Ausleger).
o Flexibles Dreibeinstativ. An den /-laken der Mittelsäule kann dk Fototasche gehängt werden, um das Stativ zusätzlich zu stabilisieren (Fata: CuJ/mann).
• Einbeinstativ Wenn Sie sehr mobil sein wollen und trotzdem mit langen Brennweiten arbeiten, dann sind selbst leichte Dreibeine zu schwer. Sportund auch manche Naturfotografen nutzen daher sehr gerne Einbeinstative. Einbeinstative sind letztl ich nicht mehr als eine zusätzliche Stütze, um den Arm des Fotografen vom Gewicht der Kamera zu entlasten . Einbeinstative werden meist an die Stativschelle der großen Te leobjektive montiert.
Stativköpfe Wie Ihnen vielleicht auf den verschiedenen Fotos der Stative aufgefallen ist, fehlt an allen Stativen ein wesentliches Bautei l - der Stativkopf. Das hat auch seinen guten Grund . Es gibt sehr untersch ied liche Stativköpfe, die je nach AufgabensteIlung besser oder schlechter geeignet sind . Es gibt Köpfe zum schnellen Verstellen, zum präzisen Verstellen und viele andere Anwendungen. Der Preis kann durchaus ein Mehrfaches der Kosten für das Stativ selbst betragen . • Dreiwegeneiger Eine klassische Bauform für einen Stativkopf ist der Dreiwegeneiger. Wenn Sie einen Dreiwegene iger verwenden woll en, achten Sie auf ausreichende Stabi lität, auf rutschfeste Griffe, die sich gut bedienen lassen und auf Leichtgängigkeit und sichere Klemmung . Dreiwegeneiger sind Stativköpfe, die sich gut eignen, wenn Sie Videos drehen, da sich über die Handgriffe
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o Solche Einbeine lassen Arbeitshöhen bis 2 m zu. Es gibt aber durchaus auch kleinere Versionen (Foto: Cullmann).
Z UBEHÖR
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gleichmäßige Schwenks einfach handhaben lassen. Für die präzise Einstellu ng sind sie wen iger geeignet. Dreiwegeneiger gibt es auch in Form von Getriebeneigern, die sich dann wieder seh r genau einstellen lasse n. So lche Getriebeneiger können aber durchaus 400-600 € kosten und sind für den Outdoor-
Einsatz nur bedingt geeignet und vor allem sehr schwer.
o
Kleiner Kugelkopf: So ein kleiner Kugelkopf ist für den Einsatz aufEinbeinen geeignet. Eine präzise Einstellung ist nicht nötig, da der Fotografvom Einbein aus den Bildausschnitt immer noch durch Kippen des Stativs festlegen kann. Der Kugelkopf muss nicht allzu große Tragkraft haben, da die Kamera in der Hand des fotografen verbleibt.
o Einfacher Dreiwegeneiger mit großen Griffen und ausreichend Stabilität •
Ku gelköpf e
Fü r Fotokameras sind Kugelköpfe sehr gut geeignet, da sie sich schnell und komfortabel verstellen lassen. Einige Kugel köpfe besitzen einen speziellen Griff, der fast wie ein Joystick aussieht und eine schnelle Justierung der Kameraposition ermögl icht. Dabei gibt es sehr unterschiedl iche Größen und Bauformen, je nach Ei nsatzart.
o
Graße Kugelköpfe haben eine hahe Tragkraft und mehrEinstellungsmöglichkeiten. Mit dem vorderen Stellrad kann die oFriktion ° eingestellt werden, also wie leicht die Kugel in ihrem Lager gleitet. Das kleine Rad löst die senkrechte Achse für z.B. Panoramaaufnahmen, ahne dabei die Position der Kugel freizugeben. Mit dem graßen Stellrad rechts wird die Kugel gelöst oder arretiert.
273
STATIVE
C Dieser Sdlnittdurch den Kugelkopfzeigt sehr schön die Funktionsweise dieses Stotivkopfs. Die große Kugel hot eine hohe Tragkraft und erlaubt oufgrund der Friktionseinstellung eine genau Einstellung (Foto: Cullmann).
o
Einige Kugelköpfe besitzen graße Handgriffe, die insbesondere für eine schnelle Verstellung ~hr hilfreich sind (Foto: Manfratto).
• Elekt rische St ativköpfe Anfängl ich hielt ich elektrisch verstellbare Stativköpfe für eine reine Spie lerei . Nachdem ich eher durch Zufall einen solchen Stativkopf ausprobieren konnte, habe ich meine Meinung doch geändert. Gute Dreiwegeneiger sind teuer (um die 400 €) und schwer. Ein Kuge lkopf ist da durchaus günstiger. Aber gerade im Bereich Makroaufnahmen, in dem es manchmal darum geht, den Winkel nur um wenige Millimeter zu verstellen, um den richtigen Bildausschnitt zu bekommen, hat man bei einem Kugelkopf das Problem, dass man schnell zu weit, zu hoch oder zu tief stellt. Stellt man die Friktion dagegen zu stark ein, dann verdreht sich unter Umständen das ganze Stativ.
c:
Elektrische Stotivköpfe erlauben eine sehr einfache und genaue Einstellung des Komerawinkels.
Z UBEHÖR
274
I
Der Nodalpunkt Der Nodalpunkt ist der Punkt. um den man eine Kamera-ObjektivKombination drehen muss, damit sich beim späteren Zusammenfügen der Einzelbilder zum Panoramabi ld keine Schattenbi lder durch
den Parallaxeneffekt ergeben.
Elektrische Stativköpfe - wie auf dem Foto zu sehen - sind stark genug. eine EOS 600 mit Makro zu t ragen, und lassen sich mithi lfe einer kabelgebundenen Fernbedien ung sehr genau ei nstellen . Die Kabe l für die Fern bedien ung lassen sich ohne Weiteres auf 10 m verlängern - zusammen mit der Fernsteuerung der Kamera via EOS Utility sind sicher weitere interessante Anwendungen denkbar. • Makroa rm Ein Makroarm ist im Gru nde kei n wirklicher Stativkopf, eher ein Zwischenstück, denn den eigentlichen Stativkopf müssen Sie immer noch mont ieren . Er dient als eine Art Ausleger, um die Kamera an Stellen positionieren zu können, die mit einem normalen Stativ nicht erreichbar sind.
:> Ein Makroarm erlaubt den Stativeinsou auch an schwer zugänglichen Stellen (Foto: Cullmonn).
:> [kr eigentlidle Stativkopf wird an
den Arm gesetzt. er
sollte nicht zu schwersein, da der voll ausgefahrene Arm
sonst als Hebel wirkt und das Stativ kippt.
An diesen Makroarmen scheiden sich die Geister ein wenig, ob sie nun sinnvoll sind oder nicht. Tatsache ist : Sie benötigen ein wirklich stabiles und vor allem schweres Stat iv, denn je nachdem wie weit Sie den Arm .a uslegen", könne n j e nach Kamera und Objekt iv erhebliche Hebel wirken . Nun ist die EOS 60D noch relativ le icht, und wenn Sie nicht gerade ei n 180-mm-Makro verwenden, dann kann so ein Arm durcha us nützlich sein. • Panoramaköpf e (N oda Ipunktadapter) Die Auf nahme für das Stativ auf der Unterseite der Kamera befindet sich normalerweise auf der Ebene des Sensors. Wenn Sie den Kopf um seine Mittelachse drehen, dann wird der Sensor auf sei ner Achse gedreht. Für Pa noramaaufnahmen ist diese Stellung aber nicht geeignet , da es be i Objekten mit unterschiedlichem Abstand zur Kamera zu perspektivischen Fehlern kommen kann. Um diese Fehler zu verme iden, muss die Kamera aus der Mittelachse genommen werden, und zwar so, dass der Nodalpunkt die Mittelachse trifft. Der Noda lpu nkt unterscheidet sich je nach Brennweite und Obj ektiv. Daher erlauben Panoramaköpfe sehr unterschiedli che Einste ll ungen .
275
STATIVE
e
Einfocht! 5chndlwt:ehsdplottt! in dt!f Aufnahmt! dnN kleinen Kugelkopfs
e
Aufwendiges Schnellwt:ehselsystem. In dit'Ser Bauform kann die 5chnellwt:ehsdplotte in ihrer Position in der Aufnahme verschoben werden. 50 ist t'S möglich, dos System aus Komero und Objt!ktiv zu torieren, wt!nn z.8. on der Komero noch ein 80tteriegriff und ein Aufstt:ekblitz angebrocht sind.
e
5chnellwechsdplotten sind nicht iml7lt!fgenormt. Allt!rdings konn mon sit! fijf gt!ringes Gdd im Zubehiil tkf Herstellt!#" kaufen.
o Ptmoromokopf wn N(1IIOfI~ mir variabler Einstellung des Nodolpunttts (Bild: NCMJfla)
• Schnellwechselplatten
Gute: Stativköpfe verfügen über sogenannte Schnel lwechsc:lplatten. Diese Platten werden in die Stativaufnahme dr:r Kamera oder des Ob-
jektivs (StativscheUe) geschraubt. Die Platte selbst wi rd dan n in dem
Stativkopf eingerastet und erlaubt den schnellen Wechsel von Kamera undloder Objektiv. Schnel lwechsel-
platten kann man meist für wen ige Euro nachkaufen. es lohnt sich daher, mehrere Platten zu haben. Hier
haben sich bei vielen Herstellern untereinander weitestgehend kom-
patible Platten vom sogenannten Acra-Swiss-Typ durchgesetzt.
•
Makroschl itten Wenn Sie die Kamera auf dem
Stativkopf befestigen, müs~n Sie normalerweise das ganze Stativ bewegen, wenn Sie mit der Kamera einige Zentimeter näher an das Motiv rücken wollen. Insbesondere bei der Makrofotografie kann das eine sehr lästige Angelegenheit sein.
276
ZU BEHÖR
Wenn es darum geht, die Schärfe bei maxima ler Vergrößerung ~auf den Punkt~ zu legen, können Sie alternativ auch ei nen Makroschlitten
o Ein Makroschlitten erlaubt eine genaue Einstellung des Abstands zwischen Kamera und Motiv.
verwenden. Richten Sie die Kamera grob ein und stellen Sie auf manu-
ellen Fokus und minimale Distanz. Um nun die genaue Schärfe zu finden, wird die Kamera millimeterweise mit dem Sch litten auf das Motiv zubewegt.
-
o
Wenn man zwei Makroschlitten kombiniert. hot man einen Kreuzschlitten, der
vielfältige Einstellungen erlaubt. Der Stativkopf, der 50 eine Konstruktion trägt, sollte allerdings sehr stabil sein. Neben der feinen Ausrichtung in der MakrofotGgmfie ermöglicht der Schlitten auch die Einstellung des Nodalpunktes fiJrdie PanoromofotO(jmfie im Querformat.
Fernauslöser Eigentlich sind Fernauslöser kein Stativzubehör. Auf der anderen Seite setzt man Stative aber ein, um Verwacklungen bei langen Belichtungszeiten zu vermeiden. Eine manuelle Auslösung kann durchaus trotzdem zu Unschärfen führen. Daher sollten Sie sich zu Ihrem Stativ einen Fernauslöser anschaffen. Der gute alte Drahtauslöser hat inzwischen ausgedient und kann an die EQS 600 nicht mehr angeschlossen werden. Die heutigen Fernauslöser arbeiten elektrisch.
Generell werden zwei Arten von Fernauslösern unterschieden: Infrarotauslöser (Fernsteuerung) und Auslösekabel. Wenn Sie einen Auslöser mit Kabel verwenden, wird dieser in der Buchse an der linken Seite angesch lossen (E3). Auslöser für die Baureihe 5000/10000 passen an die EQS 600, die Auslöser der 40/500 oder 5/70 (N3) dagegen nicht. Alternativ verfügt die EOS 600 über einen Infrarotempfänger und kann daher bei aktivierter Betriebsart Fernsteuerung auch per Infrarot ausge löst
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ZUBEHÖR FÜR OBJEKTIVE
werden - dann allerdings nur von vorn . Starkes Sonnenl icht stört übrigens den Empfang von Infrarotlicht - Sie müssen dan n auf die kabelgebundene Variante zu rückgreifen. Wenn Sie mit Fernauslöser arbeiten, denken Sie daran, die Spiegelvorauslösung zu aktivieren. Der erste Druck auf den Ausläser hebt den Spiegel, die Kamera kann sich ausschwingen und erst der zweite Druck löst die Aufnahme aus. In der l ive-View ist eine Spiegelvorauslösung nicht nötig, da der Spiegel schon hochgeklappt ist. Der Auslösevorgang an einer Fernsteuerung funktion iert so wie an der Kamera auch . Antippen startet die Fokussierung und 9gf. die AE-Messung, durchdrücken löst aus.
o Sie ist klein und handlich und lässt sich dauuhaft am Kameff1gurt befestigen - die Original-Fernbroienung \IOn Canon Re-I.
Zubehör für Objektive Auch Objektive lassen sich vielfä lt ig ergänzen. An der Bajonettseite lässt sich mithilfe von Konvertern die Brennweite verlängern, über Adapter lassen sich auch Fremdobjektive ohne EF-Bajonett anschließen, oder Sie
können mit Zwischen ringen die Makrofunktion erweitern. Auf der Frontseite sch ließlich kann das Bild über verschiedenste Filter und Effektl insen nochmals deut lich verändert oder korrig iert werden.
Filter Fi lter sind Aufsätze aus Glas, die sich entweder vor das Objektiv schrauben lassen oder in speziellen Filterschu bla den im hinteren Teil des Objektivs untergebracht werden. Es gibt sicher einige Hundert unterschiedliche Filter für die versch iedensten Anwendungen, die zumeist in der Digitalfotografie nicht mehr sinnvoll sind. Farbfilter in Rot, Blau und Grün werden in der analogen Fotografie zum Beispiel eingesetzt, um die Kontraste in der Schwarz-WeißFotografie zu beeinflussen . An einer Di gitalkamera blockieren sie jedoch einfach nur die Sensoren der jeweiligen anderen Fa rbe (ein Rotfilter sperrt das licht für Grün und Blau) und die Auflösung der Kamera wird som it reduziert In der Digitalfotografie ist es daher sinnvoller, solche Effekte am pe zu erstellen . Ein paar Filter werden Ihnen j edoch auch in der Digitalfotografie noch begegnen.
UV-Filter UV- und Skylightfi lter sind heutzutage quasi überflüssig geworden, da moderne Objektive hochwertig vergütet sind und keinen UV-Filter mehr brauchen. Diese Fi lter werden noch sehr oft als 5chu tzfi l te r~ fü r die Front linse angeboten. Ein Fi lter bedeutet aber immer zusätzl iches Glas. Ega l, wie
Tipp
----,
Wenn Sie mit Fernauslöser arbeiten (insbesondere bei la ngzeitaufnahmen), sollten Sie das Sucherokular abdecken. Der Verschluss dazu befindet sich übrigens am Ka meragurt.
o Auch die Fernbedienung RC-6 ist kompatibel mit der EOS 6()D.
o Sie aktivieren die Fernsteuerung über das Menü Betriebsart
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Z UBEHÖR
hoch die Glasqualität des Filters auch sein mag. die Bi ldqualität wird durch den Filtereinsatz gemindert. Ei n guter Skyl ightfi lter f ür ein Teleobjektiv kostet gut und gerne 50 €, und das dünne
Glas zersplittert schon bei einem relativ harmlosen Stoß, den eine Frontl inse noch locker verkraftet. Die Glassplitter all erdings sind Gift fü r die Oberfläche der Frontl inse und dere n Vergüt ung. Kleine Beschädigu ngen der Frontlinse sind hingegen harmlos und auf dem Foto nicht erkennbar. Es hilft tatsächl ich, kleine Kratzer mit einem schwarzen Lackstift vorsicht ig zu fü llen, um lichtbrechungen am Kratzer zu reduzieren. Auf dem Foto sehen Sie es nicht meh r. Sie können da her beruhigt auf den Einsatz dieser 5chutzfilter verzichten - wenn Sie Wert auf Qualität legen, sollten Sie sogar darauf verzichten. N
Polarisationsfilter
o Zirkularer Polarisationsfilter für den Einsatz in einem
Cokin-Filterhalter
Tageslicht besteht aus elekt romagnetischen Wellen, die in alle Richtungen schwingen. Wird das licht von einer Oberfläche reflektiert, schwingt es nur noch in eine Richtung, ist also pola risiert. Hier setzen die Polarisationsfilter an. Pola risationsfi lter - auch kurz Po lfil ter genan nt - lassen nur noch lichtwel len mit ei ner Schwingungsrichtung passieren. Bei linea ren Polfiltern hat das l icht nach dem Passieren des Filters nu r noch eine konstante Schwingungsrichtung, bei zirkularen Polfi ltern dreht sich die polarisierte Lichtwe lle nach dem Passieren des Filters um die eigene Achse.
o Polarisiertes Ucht: schematische Darstellung der Uchtwd le (Bild: CananJ Polfil ter können in der Fotografie f ür drei verschiedene Di nge eingesetzt werden : um Spiegel ungen und Streulicht zu reduzieren sowie Farbkontraste zu steigern. Die Reflexionen von Wasser oder Glas werden häufig mit einem Po lfil ter elimi niert oder zumindest reduziert. Reflexionen meta llischer Oberflächen sind übrigens nicht pola risiert, hier ist also ein Polfi lter wirkungslos. Die optische Wirkung des Polfilters lässt sich über den Sucher beobachten. Der Polfilter wird so lange gedreht, bis der gewü nschte Effekt erreicht ist Spiegelungen können so ganz oder teilweise weggefiltert werden. Das Filtern von Streulicht wirkt sich insgesamt positiv auf die Farbsättigung aus. Die Farben und damit die Fotos wirken klarer. Dies wird insbesondere beim Himmelsblau sichtbar, das ja teilweise aus polarisiertem licht besteht. Der Polfilter wirkt hier kontraststeigernd, indem er einen Teil des pola risierten Himmelsblaus blockiert. Der Himmel erscheint in ei nem tieferen Blau. Ein Polfilter schluckt wie alle Filter einen Teil des l ichts. Er wirkt gleichzeitig wie ein Graufilter, der j e nach Stellung der Polarisationsebene eine bis drei Blenden an Licht wegn immt.
279
Z UBEH ÖR FÜR OBJE KTIVE
Graufilter
Verlaufsfilter
Gra ufi lter red uzieren die einfallende lichtmenge und verhalten sich ansonsten farbneut ral (zumindest sollten sie das tun). Sie werden in versch iedenen Ausführungen angeboten, die Bezeichnu ngen tragen wie Nl bis N3 oder auch 10, 100, 1.000. Die Bezeichn ung weist darauf hin , um wie viele Blenden sie die Lichtmenge red uzieren. N1 oder 10 entspricht einer Blende. N3 oder 1.000 entsp richt drei Blenden. Graufilter werden immer da nn eingesetzt, wenn die Licht menge nu r kurze Verschlusszeiten zulässt, die Bildgesta ltung aber lange Verschlusszeiten erfordert. Typische Anwendungen sind die Nat ur- oder Streetfotografie. Wer zum Beispiel im he llen Sonnenschein das Wasser eines Bachs fl ießend darste llen möchte, muss eine Belicht ungszeit vo n 1/30 sek oder länger erreichen - bei viel Licht trotz ISO 100 ein schwieriges Unterfangen. Wenn in der St reetfotografie Menschen und Autos in der Beweg ung abgebildet werden sollen, si nd auch hier Be lichtungszeiten unter 1/10 sek erforderlich. Mithilfe eines Graufilters kann die Verschl usszeit bei gleichbleibender Blende um das erforderliche Maß ve rlängert werden .
Ei n Grauverlaufsfi lter funktioniert vom Prinzip her genauso wie ein Graufi lter, er ist allerdings nicht über die gesamte Filterfläche eingefärbt. Wie der Name schon sagt, geht der gefärbte Tei l in einem sa nften Verlauf in einen ungefärbten Teil über. Gra uverlaufsfi lter sind insbesondere in der Landschaftsfotog rafie ein gutes Hilfsmittel, da Sie aufg rund der großen Kontrastunterschiede zwischen dem Himmel und der eigentlichen Landschaft vor dem Problem großer Hell igkeitsunterschiede stehen. Ein richt ig belichteter Himmel f ührt zu einem vie l zu dun klen Vordergru nd, während beim richt ig belichteten Vordergrund der Himmel zu hell wiedergegeben ist. Der Grauverlaufsfi lter kann diese Kont raste ausgleichen. Dies wä re theoretisch auch mit einer späteren Bildbearbeitung machbar, indem Sie zwei Aufnahmen machen, einma l mit korrekt be lichtetem Himmel und ei nmal mit korrekt belichteter Landschaft, und später beide Fotos ineinander kopieren. Allerdi ngs fun ktioniert dies nu r bei stat ischen Motiven und mit doch erheblichem Aufwand an Nachbearbeitung. Ein Grauverlaufsfilter verei nfacht die Lösung dieses fotografischen Problems.
o Groufilter von Cokin
o
Grouverloufsfilter von Cokin
Achtung Verwenden Sie für Ihre Canon EOS 600 nur zirkulare Polfil ter. Lineare Polfilte r können die Belichtungsmessung und den Autofokus stören. Das gilt im Übrigen für die meisten Spiegelreflexkameras.
Achtung
---,
Einen negativen Nebeneffekt in der La ndschaftsfotografie sollte man nicht unerwähnt lassen: Auch die Reflexionen des Umgebungslichts auf Blättern von Gras und Bäu men sind polarisiert und damit der Filterung durch den Polfilter unterworfen - was zu .Ieblos" wirkenden Bäumen oder Wiesen führen kann, da der unbewusst erwartete Eindruck entscheidend von diesen Reflexionen abhängt. Daher eignet sich der Polfrlter nicht als .Dauerfilter" in der La ndschaftsfotografie.
Z UBEHÖR
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o Grauverlaufsfilter (Bild: Hama) An dieser Stelle werden Sie sich vielleicht wundern, warum einige Filter
o
Vergleich einer Aufnahme mit und ohne Verlaufsfilter. Unb wurde ein Grouverlaufsfilter eingesetzt, rechts dieselbe Landschaft ohne Filter. Man erkennt S{)fort
die Wirkung. Wäh~nd rechts eigentliCh kein Bereich des Fotos korrekt belichtet ist (der Himmd ist zu hell und die Schnedondschoft zu dunkel), ist im linken Teil des Fotos der Schnee schön weiß und der Himmel (also dort, wo der Rlter Wirkung zeigt) erscheint in schönem Blau.
:> FilterhalterderFa. Cakin
o Verschiedene Adaptu fürdie Anbringung des Filterhalters
eckig sind und andere rund? Die meisten Hersteller produzieren runde Filter in verschiedenen Du rchmessern, die in die Sc:hraubfassung an der Vorderseite des Objektivs eingeschraubt werden. Bei gleichmäßig eingefärbten Filtern entsteht da raus kein optischer Nachteil. Man muss nur für jedes Objektiv mit einem anderen Frontdu rchmesser einen eigenen Fi lter kaufen oder aber mit Adaptern arbeiten, die das Gewinde reduzieren. Bei Verlaufsfiltern hat dieses Verfahren allerdings einen entscheidenden Nachtei l: Der Verlauf beginnt immer in der Mitte und lässt sich weder in der Stärke noch in der Ebene verschieben . Die Fa. Cokin hat ein System auf den Markt gebracht, das diesem Problem Abhilfe schafft. Mithilfe verschiedener (sehr günstiger) Adapter wird ein Filterhalter an dem Objektiv befestigt, der die eckigen Filter aufnehmen ka nn. Verlaufsfilter sind dabei größer als Filter oh ne Verlauf. Dad urch lassen sich die Filter nach oben und unten verschieben und der Fotograf kann selber festlegen, wo der Grau- oder Farbverlauf beginnt.
ZUBEH ÖR FÜR OBJEKTIVE
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Der Tabakverlaufsfilter hat einen vergleichbaren Effekt, färbt aber die hellen Bereiche des Himmels in einem ge lbbraunen Ton ein. Dieser künstliche Effekt wi rd gerne genutzt, um Bildern eine dramatisch-bedrohliche Wirkung zu geben, wenn der blaue Himmel fehlt und stattdessen nur weiße und graue Wol ken zu sehen sind. Bei m Einsatz von farbigen Verlaufsfiltern sollten Sie auf den automatischen Wei ßabgleich verzichten, da die Kamera unter Umständen versucht, den gewollten Farbstich wegzufiltern. o Die EOS 60D mit dem Cokin-Filtersystem - der Filterna/tu ist drehbar. um den Horizont des Verlaufs verändern zu können. Der Rlter selbst lässt sich nach o~n und unten verschieben, um so die Stärke der Filterwirlcung zu beeinflussen.
o VeriaufSfilter mit Tabakfarben werden gern verwendet, um der Szene eine dramatische Wirkung zu verleihen. Durch die braune Tönung sieht der Himmel aus wie kurz vor einem Gewitter. TabakfilterS{)/lten Sie nur bei wolkigem Himmel einsetzen. 18 mm I f91 1/2oosek 1/50100
ZUBEHÖR
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85 mm I fl.B I 1/1.500sek 11$0100 I
Blitz Kurzzeitsynchronisation I Orongever!au(
85 mm I fl.BI 1!750sek 1/50100 1-1
NI
Blitz Kurzzeitsynchronisation le/ouver/auf
85 mm I fl.8 11/I.OOOsek 1/50 100 I Blitz KUfZZeitsynchronisation I Viojettverlauf
o Betrachten Sie bitte die drei Bilder im direkten Vergleich. Der Effekt der Farbverlaufsfilter ist nicht so heftig, wie vielleicht vermutet, SlJndem gibt dem Foto eine Jeichte Note, die auch entsteht, wenn Sie zur blauen Stunde oder bei Sonnenauf- ode, -untergang fotografieren. Zwor kann mon einzelne Effekte auch nachträglich Gm PC erreichen, oberderVerlaufsfiltersorgt auch dafür, dass im Himmel ausreichend Zeichnung verbleibt. Ein Effekt, den Sk nachträglich Dm Pe nicht errdchen.
Filteradapter
o Verlaufsfiltermit Tabakfarben der Fa. Cakin
o Verschiedene Forbverloufsfilterder Firma Cokin
Je nach Bauform und lichtstärke haben die Frontlinsen der Objekt ive sehr unterschied liche Durchmesser. Für jeden Durchmesser einen neuen Polfilter zu beschaffen, wird auf Dauer ein teures Verg nügen, ein Polfilter für ein Te le mit 72 mm kostet 100-200 €. Wollten Sie jedes Objektiv mit einem Polfilter ausstatten, könnten Sie sich schon fast eine zweite Kamera ka ufen. Viele Hersteller bieten daher Adapter an, die es erlauben, einen eigentlich zu großen Filter auf ei n Objektiv mit kleinerer Frontlinse zu schrauben. Der
umgekehrte Weg ist wegen der dann auftretenden Randabschattungen nicht möglich. Es ist also oft ausreichend, die Filter nur mit dem größten benötigten Durchmesser zu kaufen und pro Objektiv einen Adapter mit dem passenden Durchmesser zu verwenden.
o Filterodapter zur Reduzierung (Fora: Hama)
ZUBEH Ö R FÜR OBJE KTIVE
Zubehör für die Makrofotografie Makrofotografie gehört zu den klassischen Genres der Fotografie, fast jeder Fotograf wird sich irgendwann an diesem Thema versuchen - zu faszinierend ist die neue Sichtweise. die djl!: Makrofotografie bietet. In diesem Teil werde ich Ihnen zwei Modifikationen für Ihre Objektive vorstellen, mit denen Sie auch ohne Makroobjektiv in die Welt der kleinsten Dinge vorstoßen können.
Nahlinsen Nah liosen können in gewissen Grenzen Ihre Objektive: in Makroobjektive: vtrwandein. Nahlinstn werden vor das Objektiv geschraubt und verkürzen so die Brenn-
weite, wodurch die Nahgrenze verringert wird. Nahlinstn sind eine koste:ngünstige
Alternative: zu Makroobjektiven, sofern Sie nur hin und wieder einige Makroaufnahmen machen wollen. Gegenüber Objektiven, die als geschlossenes System speziell für die Makrofotografie konstruiert sind, haben Nahli nsen allerdings einige Nachteile: Sie sind nicht auf das optische System abgestimmt, da sie abhängig vom Filterdurchmesser auf verschiedene Objekt ive gesetzt werden können. Einfache Nahlinsen verstärken auch die chromatische Aberration. Es gibt zwar Nahlinsen, die als Achromaten konstruiert sind, diese sind dann aber auch entsprechend teuer. Nahlinsen werden in verschiedenen Stärken bis zu +10 Dioptrien angeboten, die sich miteinander kombinieren lassen. Allerdings sind die Qualitätsverluste ab drei kombinierten Unsen derart
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groß, dass Sie wenig Freude an den Ergebnissen haben werden. Die klare Empfehlung ist daher: Verzichten Sie auf Nahlinsen zugunsten eines richtigen Makroobjektivs. langfristig werden Sie daran erheblich mehr Freude haben.
Umkehrring Der Umkehrring von Novoflex ist eine Besonderheit, die es so nur für das EOSS'f-item gibt Weitwinkelobjektive oder Universalzooms werden mithilfe eines Adapters ver\c.ehrt herum an die Kamera angeschlossen. Auf diese Weise verwandeln Sie Ihre Weitwinkelobjektivt gewissermaßen in luptn und können erstaunliche Abbildungsmaßstäbe herausholen. Bei einem 28- bis 105-mm-Zoomobjektiv in der Stellung 28 mm ist die Vergrößerung schon fast dreifach (Abbildungsmaßstab 2,8:1). In der ZoomsteIlung 105 mm vtrringert sich der Abbildungsmaßstab dann auf 1:7. Besonders vorteilhaft am Umkehrring ist. dass Objektiv und Gehäuse weiterhin kommunizieren können. Ihnen bleiben also sämtliche Automatikfunktionen der Kamera erhalten. Allerdings liegt der Preis für diesen - einzig empfehlenswerten - Umkehrring in der Größenordnung eines preisgünstigen Makroobjekt ivs, daher ist seine Anschaffung eher ein Fall für den Makro-Spezialisten, der mit Weitwinkelzooms in größere Abbildungsmaßstäbe vordringen will.
o
Verschi«iene Nahlinsen (Bild: Hama)
e Umkehrring fijr das CanonfOS-System KIn Navoflex: Der Ring ii btrtriigt ii~rtin Ka~1 die Doten der Kamera an das Objektiv, und rkr Atiopter wird auf der anderen Seite angeschlossen (Bild: Newoflex).
ZU BEHÖR
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Adapter für andere Anschlusssysteme
•
Das EF-Bajonett eignet sich für die Aufnahme aller Objektive, die speziell für das
EF-System konstruiert wurden, und stellt
o M42-AdaprerfUrden
sicher, dass neben einer mechanisch stabilen Verbindung zwischen Objektiv und Kamera auch alle benötigten Infor-
Anschluss von Objektiven
mationen ausgetauscht werden können.
on das EF-Bajonett
Doch was tun mit Zubehör, das nicht im
EF-System beheimatet ist? Sie ahnen ö schon - j!in Adapter macht es möglich. Adapter sind fur alle gängigen Spiegelreflexkameras erhältlich und dienen dazu, spezielles Zubehör an der Kamera zu bdestigen. Dies könm:n Mikroskope
oder Tel eskope sein, aber auch Ob-
o
Nikon-EOS-Adopter für den Anschluß \/On Nikkol'M
on dos fF-Bajonett
jektive. So manch alter Schatz vom DachbodC!n odC!r aus GroßvatC!rs ErbC! hat noch C!in M42-0bjC!ktivgC!windC! und lässt sich übC!r C!inC!n M42-AdaptC!r noch an IhrC!r Canon EOS 600 vC!rwC!ndC!n. DarübC!r hinaus gibt c!s noch T2ZubC!hör, für das C!bC!nfalls C!in C!ntsprC!chC!ndC!r AdaptC!r C!rhältlich ist. Ein klC!inC!s Manko ist, dass dC!r Autofokus und viC!lC! ProgrammautomatikC!n nicht mC!h r funktioniC!fC!n, was abC!r vC!rschmC!rzbar ist, da viC!lC! dC!r adaptiC!rbarC!n ObjC!ktivC! (z.B. allC! M42) sowieso keinC!n Autofokus habC!n. Die ZC!itautomatik mit ArbC!itsblC!ndC! kann aber jC!derzC!it verwC!ndC!t wC!rdC!n. Vor C!inigC!n MonatC!n habt: ich mir neue Adapter gekauft, die in den Ring C!ine klC!inC! CPU intC!griert habt:n und die üblichen C!1C!ktrischen KontaktC! besitzC!n. DC!r Adapw mC!ldC!t der EOS OOD C!in AF-Objektiv und diC! BlendC! 1.B. Der Vorteil: DC!f Schärfeindikator funk-
tioniC!rt auch bt:i manuellC!n ObjC!ktivC!n und man kann ich allen Modi arbC!iten. Tatsächlich muss in einigC!n fällC!n diC! BC!lichtung um einC!n halbC!n bis ganzC!n Lichtwert korrigiC!rt wC!rdC!n, was abC!r verschmerzbar ist. Die ArbC!it mit dem Schärfeindikator funktioniC!rt so gut, dass ich dazu übC!rgegangC!n bin, mir manuC!lIe ObjektivC! von FrC!mdhC!rstellern nur noch mit M42-AdaptC!r und Nikon-Bajondt zu kaufC!n. f remdobjC!ktive mit Canon-Bajonett und ohne Fake-CPU biden nämlich kC!inC! UntC!rstützung bC!i der ScharfstC!IIung. Es gibt wenige passende ObjC!ktive, diC! keinC! CPU habC!n. Canon sC!lbst stellt kC!inC! her, bC!i einigC!n f rC!mdhC!rstellC!rn gibt C!S jC!doch rC!in manuC!lIe ObjC!ktivC! im AngC!bot (insbC!sondC!rC! lilt/Shift) . Man ist auf den optischC!n Eindruck im SuchC!r angC!wiC!sC!n (was sehr schwC!r ist) oder abC!T auf die LivC!-ViC!w, was wiC!dC!rum C!i n Stativ nötig macht.
o T2-Adapterder Firma Homo (Foto: Homo)
ZUBEH Ö R FÜR OBJE KTIVE
Konverter, Zwischenringe und Balgen Konverter und Zwischenringe: dienen dazu, die: Brennweite: von Objektiven oder ihren Abbildungsmaßstab zu verändern. Dabei lassen sich sogar mehrere Konverter oder Zwischenringe kombinieren. Mit Balgengeräten gewinnen Sie weitere Flexibilität, indem Sie Ihre gewöhnlichen Objektive zum Beispit::! wie ein Tilt-Shift-Objektiv einsetzen kÖnne:n.
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Konverter Die Konverter - auch Extender genannt - verlängern die: Brennweite um einen bestimmten Faktor. Ein 200-mm-Tele-
objektiv hat also zusammen mit einem Konverter mit Faktor' ,4 eine Brennweite von 280 mm. leider sinkt mit der steigenden Brennweite auch die lichtstärke. Von einer Blende 2.8 verbleibt
o KJ:mvert~r der Fa. Conoo (Fatos: CononJ
bei einem Konverter mit Faktor 1,4
Vom Bajonettansch luss her können alle Canon- Extender generell an alle Objektive mit EF-Bajonett angeschlossen werden (n icht jedoch EF-Sl. Aufgrund der teilweise aus dem Konverter herausragenden Korrekturlinsen funkt ion ieren die Konverter jedoch nur an allen l -Festbrennwe iten (EF) ab 135 mm und einigen ausgesuchten Telezoomobjektiven.
nur Blende 4. Ein weiteres Manko ist. dass der Autofokus der Canon EOS 600 mindestens Blende 5.6 als Anfangsöffnung braucht. Ein 70-200 mm/f4 mit einem Zweifach konverter hat aber nu r noch eine Blende 8. Damit funktioniert der Autofokus nicht mehr und das Objektiv muss manuell oder über den live-Autofokus der live-View fokussiert werden.
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ZUBEHÖR
Blende 5.6
8kndeS.6
Blende 8
Blende 11
o In der Kombination Konverter und Zoom (70--200 in Stellung 200 mmJ sieht man, dass die Ergebnisse nicht mehr 50 gut sind. Blende 11 ist akzeptabel, a~re5 geht besser, wie der ~rgleich mit
der Festbrennweite zeigt. Konverter sind für Festbrennweiten mit viel Schärferestrven gut geeignet. für Zoomobjektive nur bedingt.
Blende "
o Verglt:ichsoufnahmen der Kombination aus EF 200/2.8 L USM 11 mit Zweifachkonverter von Sigma b6 unterschiedlichen Blenden. Schon die Aufnahme mit Blende 5.6 ist akzeptabel, die E,gebni~ mit Blende 8 und Blende 11 kann man als einwandfrei und scharf ansehen.
ZUBEH ÖR FÜR OBJEKTIVE
Zwischenringe Zwischenringe werden zwischen Objektiv und Kamera gesetzt. Du rch den veränderten Abstand des Objektivs wird der Abbildungsmaßstab verändert. Die Firma Kenko zum Beispiel liefert ein Set von drei Zwischenringen in den Baulängen 12,20 und 36 mm, die sich
bel iebig kombinieren lassen. Auch hier gilt: Legen Sie Ihr Geld lieber in einem Makroobjektiv an, wenn Sie öfter als hin und wieder Makros machen wollen.
Wenn Sie qualitativ hochwertige Teleobjektive besitzen, sind Zwischenringe eine durchaus sinnvolle Ergänzung, da sie die Naheinstellgrenze dieser Objektive zum Teil deutlich reduzieren. Der Einsatzbereich der Teleobjektive lässt sich damit wesentlich erweitern.
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o Aufnahme mit Balgen und einem adaptieren lOO-mm-Reproobjektiv (100 mm/4)
".
'-----_/ .> . • 6
o Zwischenringset von Ken/m (Bild: Kenko)
o Aufnahme mit EF 100/2.8 Mokro L15 USM
Zusammen mit einem Ftstbrennweitenobjektiv von 50 mm Brennweite lassen sich beispielhaft folgende Abbildungsmaßstäbe erzielen (Fokusgrenze 0,5 m) : Tubuslänge
Nahgrenze
Abb Ildungsmaßstab
12 mm
16c:m
0,35
20 mm
14 cm
0,51
36 mm
'<m
0,83
68 mm
4,2cm
1,47
o Aufnahme mit EF 100/2.8 Mokro L15 USM + 56-mm-Zwischenringe
Die nachfolgende Aufnahmereihe zeigt, wie sich Zwischen ringe auf den Abbildungsmaßstab auswirken, alle Aufnahmen wurden an der Naheinstellgrenze mit maximaler Vergrößerung gemacht. Schärfepunkt ist der Stempel der kleinen Blüte.
o EF-S 18-55 mm in Retrostellung am voll ausgezogenen Balgen. Je noch Brennweite sind hier Maßstäbe von 10:1 und mehr möglich.
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ZU BEHÖR
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I
Zwischenringe und Brennweite Die länge der Zwischenringe soll te kleiner sein, als die Brenn-
weite des verwendeten Objektivs. Wenn Sie diese Länge überschreiten, verlagern Sie die Naheinstellgrenze in das Objektiv - damit ist keine Scharfstellung mehr möglich.
r;-
Testen Sie mal die Kombination eines kleinen Zwischenrings mit einem Teleobjektiv der Brennweite 200, 300 oder 400 mm. Gerade bei Naturaufnahmen kann die Verschiebung der Naheinstellgrenze sehr sinnvoll sein. Aber Achtung: Es ist keine Einstellung auf Unendlich mehr möglich.
Balgen Balgengeräte funktionieren letztlich ähnlich wie Zwischenringe. allerdings lassen sich die Abstände und Abbildungsmaßstäbe nahezu beliebig genau steuern, zumal sich über Adapter eine Vielzahl verschiedener Objektive anschließen lässt. Zusammen mit dem Umkehrring für das EOS~System (siehe oben) kann ein Balgengerät mit nahezu allen Programmautomatiken verwendet werden. Balgengeräte mit Tilt-Shift-Funktion sind universell einsetzbar, zum Beispiel in der Produkt-, Natur- oder Makrofoto~ grafie. Mithilfe des Ba lgens können nicht nur perspektivisch bedingte Verzerrungen ausgeglichen werden, auch die Schärfeebene lässt sich entlang des Motivs verlagern. Balgengeräte besitzen eine Vielzahl möglicher Adapter und sind damit systemübergreifend verwendbar.
o M42~Balgen. M42 und EOS sind eine ideale Kombination. FiJrdie Objektivseite stehen mit M42 eine Vielzahl toller Objektive zurVerlUgung.
Speicher Die Beschrän kung auf 36 Bilder, die Ihnen zu analogen Zeiten durch den Kleinbildfilm auferlegt wu rde, hat mit der digitalen Technik endgültig ausgedient. Mit Speicherkarten im GigabyteBereich können Sie munter drauflos fotografieren, und wenn der Platz knapp werden sollte, können Sie auf mobile Festplatten zurückgreifen.
Speicherkarten
o Alter Balgen mit FD~8ajanett - per Adapter auf EOS angeschl~n, Kitabjektiv in Retrostellung. Die Gesamtkosten fijrdiesenAufbau (ohne Kome~ ro und Stativ) liegen bei fUnd 150€ inkL dem Kit~ objektiv und allen Umkehrringen und Adaptern.
Die Canon EOS 600 besitzt zur Aufnahme von Speicherkarten einen Kartenslot fü r SD-Karten (SO HC, SDXC). SO-Karten sind deutlich kleiner als die in den größeren Modellen verwendeten CF-Karten, aber eben auch deutlich günstiger. SD-Speicherkarten gibt es in verschiedenen Größen, gängig und günstig si nd derzeit Karten bis 16 GB. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise und Speichergrößen bei den neuen SOXC-Karten entwickeln werden. 16 GB sind bezogen auf Fotos schon eine Menge, wenn Sie allerdings HDVideos aufzeichnen doch eher wenig .
SPEICHER
Tendenziell würde ich zu eher kleinen Karten raten, wenn Sie hauptsächlich fotografieren, so in Größen um die 4 GB. Der Verlust einer einzelnen Karte wiegt dann deutlich weniger schwer, als wenn Ihnen eine 32~GB-Karte voll mit Urlaubsbildern abhandenkommt. SDHC-Karten haben gegenüber den normalen SO-Karten gewisse Vortei le, was das Lesen und Schreiben von Da ten anbetrifft. Die Datenübertragung über den Karten leser auf den PC geht deutl ich schneller und auch der Pufferspeicher der EOS 60D wird bei Reihen aufnahmen schneller ausge lesen, was übrigens ein merkbarer Vorteil ist, denn wirklich groß ist der Puffer der EOS 600 nicht. An dieser Stelle möchte ich noch einen neuen Kartentyp erwähnen, die SO- Karten der Firma Eye- Fi. Diese speziellen Karten haben neben dem Speicher noch ein WLAN-Modul, das die Firmware der EOS 60D als erstes Modell der EOS- Reihe unterstützt (nach der EQS 5500). Ursprüng lich hatte ich vorgehabt, für dieses Buch eine so lche Karte zu beschaffen und die Funktionen ausfüh rlicher darzustellen. Nachdem ich dann aber erste Testberichte gelesen habe, habe ich angesichts des Preises dieser Karten (ca . 130 € für eine 8- GB- Karte) darauf verzichtet. Die günstigeren Karten benötigen einen aktiven WLAN- Router, um die Daten zu übertragen, eine Direktverbindung mit dem Laptop ist nicht möglich . Erst die teureren PRO- Karten erlauben eine Ad-Hoc-Verbindung mit einem PC oder Laptop. Momentan gibt es noch mehrere Gründe, die gegen diese Karten sprechen: Die Datenübertragung ist
sehr langsam, ein RAW- Bi ld zu übertragen dauert 20-40 Sekunden, und die Reichweite beträgt in ~ normalenM Umgebungen maximal 10 m. Damit relativieren sich die Vorteile einer drahtlosen Übertragung erheblich. In den Testberichten wurde erwähnt, dass die Kameras trotz laufender Datenübertragung in Stand - by gehen und die Übertragung unterbrechen . Häufiger mussten die Karten neu formatiert werden, um wieder vernünftig zu funktionieren (verbunden mit Datenverlusten). Grundsätz lich halte ich die Idee fü r sehr gut, Kameras WLAN-fa hig zu machen. Ob eine SD~Ka rte ein dafür geeignetes Medi um ist, das sich dauerhaft am Markt etablieren wird, bleibt abzuwarten . Momentan mag ich diese Karten noch nicht wirklich empfeh len, trotz der Unterstützu ng durch die Firmwa re.
Mobile Festplatten Sind Sie allerdings länger auf Reisen, dann kommt irgend wann der Punkt, an dem alle Ihre Speicherkarten voll sind, und Sie eine Möglich keit benötigen, die Karten zu entladen, um weiter fotografieren zu können . Wenn Sie einen Laptop dabei haben, ist es natürlich kein Problem, die Daten auf die Festplatte zu überspielen . Aber wer nimmt schon einen Laptop mit auf Rei sen? Als Alternative bietet der Markt eine Vielzahl mobiler, akkubetriebener Festp latten mit nahezu beliebiger Kapazität an . Auf einer solchen Festplatte mit 80 Gigabyte können Sie dann fast 10.000-15.000 JPEGs speichern.
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:> Mobile Festplatte mit Kartenkser, Akku~ trieb und Display für die Anzeige von Kapazität und Kopierfortschritt (Bild: Conon)
Die einfachen Geräte haben ei nen integrierten Kartenleser und ein Disp lay, das reine Statusinformationen weitergibt, wie Kapazität, Kopierfortschritt und Akkuladung. Die High - End-Geräte verfügen über ein farbiges, hochauflösendes Display und erlauben es soga r, die Bilder zu betrachten, inklusive Zoomfunktion und Bildauswahl, um zum Beispie l misslungene Bilder abends in Ruhe löschen zu können. Bei den heutigen Kartenka pazitäten und Preisen lohnt es sich allerdings, eine Gegenrechnung aufzumachen. Für 100-200 € bekommen Sie schon seh r viele Speicherkarten, auf die mehr Fotos passen, als Sie zu analogen Zei ten in einem Jah r gemacht haben.
Auf der anderen Seite bietet zum Beispiel der Media Viewer von Canan einige unschätzbare Vortei le: Er hat zwei Kartensc:hächte für 50- und CF-Karten, also die beiden Speichertypen, die in den Kameras von Canan verwendet werden. Außerdem kön nen Sie sich auch die RAW- Bilder anzeigen lassen und so frühzeitig die Aufnahmequalität
prüfen und Fehlauf nahmen aussort ieren. Auch die Möglichkeit, sich die EXIF- Daten detailliert anzeigen zu lassen, ist eine sehr nützl iche Funktion bei der Analyse der Gründe für Fehlbelichtungen oder Unschärfen .
Blitzfotografie
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.
Kaum ein Bereich hat sich in letzter Zeit funktional so entwickelt wie die Steuerungsmöglich-
keiten der Blitzgeräte durch digitale Spiegelreflexkameras. Die Zeiten, in denen Entfernungen geschätzt werden mussten, um mithilfe eines Leitzahlrechners an der Kamera die Leistung einzustellen, sind lange vorbei. ETT-L 11 übernimmt alle diese Aufgaben und erlaubt vollautomatische und korrekte BeliChtung egal, ob Sie direkt oder indirekt blitzen. Schon länger konnten über Zubehör zusätzliche Blitzgeräte ferngesteuert und ausgelöst werden. Wirklich neu ist die Möglichkeit, über die Kamera selbst (genauer: über den internen Blitz) diese Steuerfunktion
vornehmen zu lassen. Sie stellen die Slave-Blitze nur noch an der gewünschten Stelle auf und können mit wenigen Einstellungen von der Kamera die Leistung und Reichweite ändern und den Gegebenheiten anpassen.
BUTZFOTOGRAFIE
~ Sohr dunkle s..n.rie W~nn
die Szenerie
insgesamt recht dunkel
ist. kann auch E· TTllI nicht vermeiden, dass sich Ihr Motiv im Vordergrund scohr hdl vom dunkel blei~nden Hintergrund abhebt. Über den Modus Av können Sie diesen Tunneleffekt ausgleichen. Der Blitz btlichtd das Hauptmotiv ausreichend hell, während der Verschluss
so langt: offen bleibt, bis auch der Hintergrund ausreichend
belichtet ist. Wegen der nötigen längeren Ver-
schlüSSleit funktioniert
diese Methode allerdings nur dann zufriedensteIlend, wenn der
Hintergrund statisch ist oder die' Kamera
auf einem Stativ steht. In Grenzsituationen kommt es dabti zu
Geisterbildern, wenn sich das Hauptmotiv während der Belichtung noch bewegt und vom Um~bungslicht beleuchtet wird. Diescon Effekt kann man
sich abtr auch zur Bildgestaltung zunutze machen.
Fotografieren mit Blitzlicht ist einfach: Der Bl itz wird aufgeklappt beziehungsweise aufgesteckt und eingeschaltet, den Rest übernimmt die Elektronik der Kamera. Sie sollten jedoch ei nige Eigenheiten der Blitzfotografie kennen, wenn Sie die Uchtstimmung erhalten wollen oder der Hintergrund nicht in dem üblichen Schwarz einfacher Blitzfotos versinken soll.
Blitzmessverfahren Beim Blitzeinsatz arbeitet die Canon EOS 600 mit der Methode E-TIlll. Diese Abkürzung steht für Evaluotive Through The Lens in der Version 2. Bei E-TIlll wird die vom Blitz prod uzierte lichtmenge durch das Objektiv gemessen (wie der eng lische Name nahelegt). Hierfür werden vor dem eigentlichen Auslösen einige ganz schnelle kurze Blitze, die Messblitze, ausgelöst. Die Kamera misst das reflektierte Blitzlicht und den Kontrast des Motivs und stellt so die benötigte lichtmenge des Blitzes in Form von Stärke und Dauer ein. Zusätzlich zu Bl itz- und Umgebungslicht wird bei E-TIL II vom Objektiv die Entfernung zum Motiv übermittelt (an hand der Fokusdaten - Hauptmotiv wird dort angenommen, wo der Fokus liegt) und in die Kalkulation einbezogen - dies ist die wesentliche Neuerung gegenüber E-TIL Wenn Sie Systemblitze mit ausreichender leistung verwenden, wird Ihnen E-TIl ll immer die korrekte Uchtmenge liefern , selbst wenn Sie indirekt blitzen, also gegen die Decke oder über Reflektoren.
o In d~n meisten FOlien wird die Belichtungs-
m~ssung
beim Blitzen mithilfe der Mehrfeldmessung erfolgen. Das Messfeld wird in 63 ~/ deraufgeteilt, von denen jedes einen Messw~ft ugibt. über den dann die Eklichtung gemittdt wird. Unh dos Originalbild. rechts die Messf~/d~r. Dos akti~ Messkld ist dobei wichtig. d~nn d~r Schwerpunkt der Eklich tungsmessung erfolgt um dos oktive AF-Feld herum (und olk and~~n Felder, di~ scharf melden).
Blitzen mit Vollautomatik In der Vollautomatik (grünes Rechteck) können Sie anders als im Modus Pden Blitz nicht gezielt zuschalten, dies geschieht automatisch, wenn die EOS 600 ei ne mangelnde Beleuchtung feststel lt. Nur in der Kreativautomatik CA können Sie festlegen, ob Sie mit oder ohne Blitz fotografieren wollen. In der Vollautomatik arbeitet die Kamera wie folgt:
BLiTZMESSVERFAHREN
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Alle Einstellungen, die die EQS GOO am Blitz vornimmt, basieren auf einem Basiswert an vorhandenem Licht. Dieser Basiswert beträgt 1/60 sek bei Blende f4 und ISO 100. Ergibt die Belichtungsmessung Werte unterhalb des Basiswertes (es ist also dunkler), geht die Kamera davon aus, dass der Blitz die Hauptlichtquelle ist. Die Lichtmenge wird so dimensioniert. dass der Blitz das Ha uptmotiv ausreichend ausleuchtet und der Hintergrund zunehmend dunkler wird .
1/250 sek, dann lässt der aufgeklappte Blitz nur 1/250 sek zu (Ausnahme bildet die Kur:zzeitsynchronisation). und die Fotos werden überbelichtet. liegt die Belichtungszeit dagegen unterhalb von ci rca 1/30 sek, besteht die Gefahr, das Bild trotz Blitz zu verwackeln. Verme iden können Sie VerwackJ ungen durc:h Einstellung der Option 1 der Individ ualf un ktion C.Fn 1-7, die die Versc:hlusszeiten auf den Bereich 1/250 - 1/60 sek festlegt.
Liegen die Messwerte oberhalb des Referenzwertes, wird der Blitz nicht mehr als Hauptlichtquelle verwendet, sondern blitzt mit reduzierter Leistung. Der Blitz wi rd zum Aufheller, der zu dem vorhandenen Umgebungslicht etwas l icht hinzufügt, um zum Beispiel Schatten aufzuhellen oder in Gegen lichtsituationen die Lichtwirkung zu verbessern .
Blitzen in der Zeitautomatik Av Anders verhält sich der Blitz in der Zeitautomatik Av. Sie stellen eine feste Blende ein und die Ka mera errechnet die notwendige Verschlussze it. Wenn Sie im Modus Av den Blitz zuschalten, verändert sich die Verschlusszeit nicht, es sei denn, sie wäre kürzer als die Blitzsynchronzeit von 1/250 sek. Der Bl itz arbeitet in diesem Fall nur noch als Aufhel lblitz, der Hintergrund wird weiterhin korrekt belichtet. In vielen Fällen erhalten Sie auf diesem Weg die lichtstimmu ng. Aber Achtung : Ist die errechnete Verschlusszeit kürzer als
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Blitzbelichtungskorrektur Es ist t rotz ausgefeilter Blitztec:hnik und Belic:htungsmessung immer noch möglic:h, dass Ihr Motiv zu hell oder (in seltenen Fällen) zu dunkel ist. Insbesondere im Nahbereic:h, also bei formatfüllenden Porträts oder Ma kroaufnahmen, ist die abgestrahlte lic:ht menge häufig zu groß. Mithilfe der Blitzbe lic:htungskorrektur können Sie die Bl itzleistung gezielt um bis zu zwei Blenden steigern oder reduzieren. Zum Einstellen der Bl itzbelichtungskorrektur drücken Sie die Taste Q für die Sc:hnelleinstellung oberhalb des lCDisplays und stellen dann anhand der Skala mithilfe des Schnelleinstell rads den gewünsc:hten Korrektu rwert ein. Wählen Sie dort die Option di rekt oder gehen Sie in das Menü Blitzsteuerung und wählen die Blitzbe lic:htungskorrektur passend zu dem jeweils ei ngesetzten Blitz. ~ Eine eingestellte Blitzbdichtungskorrektur zeigt Ihnen die Canon EOS 600 on verschiedenen Orten on. Zum einen auf dem oberen tC-Display (ohne Zahlenwert), im Sucher (auch ohne Zahlenwert) und im SchneJ/einstelibildschirm auf dem rückwärtigen Monitor, wo die Korrektur als Zahl erscheint.
o ... unter den Funktionseinstellungen interner/ externer Blitz ..
o ...und sie erfolgen onalog der Einstellung der Belichtungskorrektur.
I· q Av ·J . . I
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Indi~kter Blitz mit BounCf':r: Dos Licht ist St:hr weich, das Motiv SDnft ausgeleuchtet, die Schatten nicht mehr so schorf.
C
Direk~rBlitz mit Bouncer. Dos I.kht ist immer noch weich, die Schatten werden schörfergezeichnet.
BUTZFOTOGRAFIE
I
LIchtformer für Systemblitze
I
o Die Wirkung einer Sohbox lösst sich auch mit einem Systemblitz erreichen, derdurch einen weißen Schirm hindurchblitzt.
o Um sehr hartes Licht zu bekommen, blitzen Sie in einen Reflexschirm, dos Licht verteilt sich weicher als beim direkten Blitz, ober nicht so stark wie bei einem weißen Durchlichtschirm.
o Goldschirme erzeugen
dagegen ein warmes Licht.
Blitzen outdoor Auch wenn draußen eigentlich genug licht vorhanden ist, kann der Einsatz von Blitzl icht sinnvoll sein, selbst wenn keine Gegen lichtsituation herrscht. Blitzl icht hat eine dem Tageslicht ähnliche Farbtemperatur, sodass sich die lichtfarben nicht gegenseitig stören. Bei wolkigem Wetter herrscht oft ein helles, aber sehr diffuses Licht, das f ür eine schattenf reie und seh r gleichmäßige Ausleuchtung sorgt. Doch nicht immer ist schattenfreies l icht idea l. Bei Porträts ist es oft besser, dem Gesicht du rch gerichtetes Licht Konturen zu geben . In diesem Beispie l wurde der interne Blitz der Canon EOS 60D zugescha ltet und über die Blitzbelichtungskorrektur um eine Stufe red uziert. Das diffuse Tageslicht steuerte den Hauptanteil des l ichts bei, und der Blitz hat zwei Dinge bewi rkt: Durch die gerichtete Aussendung des Blitzlichts sind leichte Schatten im Gesicht entstanden, die den Charakter des Porträts betonen. Zusätzlich hat der Blitz jeweils einen Glanzpunkt in die beiden Augen des Modells gesetzt, die Augen wirken frischer und lebendiger. Ohne den Blitz wären die Augen glanzlos und vor allem zu dunkel.
o Outdoorporträt mit Auflief/blitz. Die Kurzzeitsynchronisotion ermöglicht auch bei sehr kurzen Verschlusszeiten, mit offener Blende zu arbeiten und zu blitzen. Ohne Aufhellung durch den Blitz wären die Kontroste vordem hellen Himmel nicht unproblematisch gewesen. 135 mm
I flll/400sek 1150 100
DIE EINSTELLUNGEN DES BLITZES
Die Einstellungen des internen oder externen Blitzes
• Funkt ionsei nst. int. Blitz : In diesem Untermenü können Sie diverse Einstell ungen vornehmen, die sich auf den internen Bl itz auswi rken.
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Metz mecablitz 48 AF-' digitol (Foto: Metz)
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Metz mecablitz 58 AF-I digital (Fota: Metz)
B LITZGERÄTE
mecablitz 54 MZ-4 Der Metz mec:ablitz 54 MZ-4 ist mit einer leitzahl von 54 (bezogen auf 105 mm Bren nweite) sehr leistungs-
stark. Der Reflektor passt sich per
Motorzoom an die gen utzte Brennweite an und verfügt über einen integrierten Zweitreflektor und ei n AFHi lfslicht. Die Zwei-l asten-Bedienung ist sehr einfach und übersicht lich. Der mecablitz 54 MZ-4 wi rd mit dem
SCA-Adapter SCA 3102 an der Canon EOS 60D betrieben. Schade ist, dass der Metz mec:ablitz 54 MZ-4 nicht, wie
andere Blitze dieser Leistungsklasse, über einen integrierten Reflekto r für indirektes Blitzen verfügt.
AF-Messblitz wird auf den Blitzschuh gesteckt und hat die gewohnt einfache Zwei-lasten-Steuerung von Metz. Die Leitzahl von 76 (bezogen auf 105 mm Brennweite und ISO 100/2 1°) garantiert eine enorme Reichweite von über 30 Metern. Der Metz mecablitz 76 MZ-5 digita l besitzt natürlich alle Funktionen des Metz mecablitz 54 MZ-4 und kann zusätzlich über ein Hoch leistungs-Powerpack mit Energie versorgt werden. Der Blitz erkennt das Sensorformat der angeschlossenen Kamera und passt den Zoomreflektor unter Berücksichtigung des Bildausschnittsfaktors automatisch an. Bei Einsatz der zum Set gehörigen Streuscheiben kann der Metz mecablitz 76 MZ-5 digital ab 20 mm Brennweite verwendet werden. Der mecab litz 76 MZ-5 ist der leistungsstärkste Systemblitz, den Sie an der Canon EQS 600 verwenden können. Seine Vorteile sind sei ne nahezu unbegrenzte Leist ung und Reichweite. Die Nachteile sind Gewicht und Unhandlichkeit. In den meisten Fällen werden Sie mit Blitzgeräten, die eine Leitzahl um 50 haben, bestens bedient sei n.
C Metzmecablitz76MZ-S digital mit externem Steuergerät (Foto: Metz)
o
11. I: Metz m«ablitz 54 MZ-4i (Foto: Metz)
mecablitz 76 MZ-S digital Über eine Blitzschiene wi rd dieser Stabblitz an der Kamera befestigt. Das Steuergerät mit dem integrierten
BLITZFOTOGRAFIE
EF-S30 DG Super und EF-S30 DGST Diese btiden Blitzgeräte von Sigma sind mit einer leitzahl von 53 bei ISO 100/21 · sehr leistungsstark. Seide Blitze beherrschen E-TTlll und haben
motoroetriebene Zoomreflektoren, die sich drehen und schwenken lassen. Das Sigma EF-530 OG Super ist ttwas teurer als das Sigma 530-EF OG ST und bietet (:jnt Reihe von Zusatzfunktio-
nen, wie zum Beispiel ein Einstelllicht, eine BlitzbeHchtungskorrektur und eine Stroboskopfunktion. Es kann auch als Master für die Steuerung von mehre-
ren anderen Blitzen verwendet werden. Als Master ist allerdings kein E-ITl ll verfügbar. der Blitz muss im Modus
E-TTl. A oder ganz manuell betrieben
EM-140 DG Der EM-140 OG von Sigma ist ein Ringblitz speziell für die Makrofotografie und lässt sich an die Filtergewinde der gängigen Objektivgrößen direkt oder per Adapter anschl ießen. Durch die günstige Blitzposition wird eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung erreicht. Der Blitz ist E-TTl-lI-fähig und ebenso in der Lage. andere SigmaBlitze als Master anzusteuern. Der Ringbl itz ist neben der Aufnahme von Makros auch für PorträtauFnahmen geeignet. Seine leitzahl von 14 ist etwas größer als die Leitzahl des in ternen Blitzes der Canon EOS 600. Die RinghälFten lassen sich zur besseren Konturierung des Motivs getrennt von einander steuern.
werden.
o Sigmo EM- I4Q DG (Foto: Sigmo)
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Sigma EF-530 DG 5u~, (Foto: Sigma)
o Sigma EF-53D DG sr (Foto:Sigma)
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ZU GUTER LETZT
-
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Achtung Ohn~
die Firmware geht
nichts! Wenn Sie einen Fehler machen sollten und das Update misslingt, dann funktioniert
sch limmstenfal ls die Kamera nicht mehr. Deshalb sollten Sie alle nachfolgenden Schritte sogfältig ausführen.
o Die aktuellen Updates
finden Sie unten rechts in derUs te.
Firmware updaten Die Firmwa re ist das Betriebssystem Ihrer Kamera, sie steuert sämtliche Kamerafunktionen und auch die interne Bildverarbeitung. Je nach Produktionszeitpu nkt Ih rer Canon EOS 600, befindet sich ab Werk eine andere Firmware in der Kamera. Zum Zeit punkt der Drucklegu ng war die Firmware Version 1.0.8 aktuell. So sehr auch die Kameras vor der ersten Ausl ieferung getestet werden, ka nn es doch vorkommen, dass die Firmware kleinere Feh ler enthält. Manchmal wird die Firmware auch verbessert und stellt neue Funktionen zur Verfügung oder opt imiert vorhandene Funktionen . Mit den akt uellen Firmware-Versionen wurde zum Beispiel ein Fehler behoben, bei dem es in Kombination mit dem interne n Blitz zu Überbelicht ung kommt, wenn der interne Blitz verwendet wird. Ein Update der Firmware lohnt sich also auf jeden Fall.
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Um die aktuelle Firmware herunterzuladen, gehen Sie entweder auf die Canon-Seiten (www.canon.de}oder wählen di rekt die englischsprachige Seite von Canon: http://web.cononjp/
imoging/eosd-e.html Dort wäh len Sie die Canon EOS 600 aus, indem Sie auf den entsprechenden Link klicken. Au f der da rauffo lgenden Seite finden Sie eine Aufl istung, die Ihnen erklärt, was in dem Update entha lten ist allerdings nur auf Englisch . Sie können übrigens auch einige Firmware-Versionen überspringen , j edes neue Update enthä lt die kom plette Kamerafirmware und damit natü rlich auch die Korrekt uren und Verbesserungen die mit Vorgängerversionen eingebracht wu rden . Auf diesen Seiten wird Ihnen auch die Installation der Firmwa re erläutert. Allerdings müssen Sie dazu erstens der englischen Sprache mächtig sein, und zweitens wird der Vorgang dort viel komp lexer dargestellt , als er in Wirklichkeit ist. Wenn Sie die Seite ganz heru nterscro llen, finden Sie eine Erkläru ng der Nutzungsbed ingungen, der Sie zustimmen müssen. Klicken Sie den Button I Agree (Ich stimme zu). Sie werden da nn auf die Down loadseite geleitet, auf der Sie eine Version fü r Windows und eine für Mac vorfi nden (Es geht dabei ausschließlich um das Entpacken bei der Unterscheidung). Laden Sie dann die gewünschte Version einfach auf den PC.
FIRMWARE UPDATEN
117
canon
Schritt für Schritt: Firmware-Update
EOS60D
Zur Installation der Firmware nehmen Sie eine SDKarte und formatieren sie in der Kamera im Einstellungsmen ü 1 (gelb) , so dass sie ga rantiert keine Daten mehr enthält. Bitte achten Sie aber dara uf, dass Sie vorher alle Bilder von der Karte heruntergeladen haben . l egen Sie die formatierte Karte in einen Kartenleser ein, und schließen Sie ihn an den Computer an. Nun starten Sie die Datei mit dem FirmwareUpdate und entpacken sie auf die SD-Karte. Wenn Sie die Archivdatei starten, kommt eventuell eine Sicherheitswarnung, die Sie aber bedenkenlos bestätigen können. Wählen Sie in dem daraufhin erscheinenden Fenster das laufwerk (Kartenleser) aus, in dem die SD-Karte steckt. Nachdem der Vorgang beendet ist (auf der Karte muss sich ei ne Datei mit der Endung .fir befi nden), legen Sie j etzt die SD-Karte in die abgeschaltete Canon EQS 60D ein . Schalten Sie nun die Kamera ein - die mit einem frisch geladenen Akku ausgestattet sein sollte -, und rufen Sie im Einstellungsmenü 3 (gelb) den Eintrag Firm wa re 1.0.5 auf Ue nach Firmware-Version kann hier natürlich eine andere Zahl stehen).
EOS 600 Flrmw" .... U pd"tf!! V .. r~ion 1.0.8
la.anget; ~"""""",-",
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Im o~ren TdJ der Webseite werden Ihnen (auf Englisch} die Details dts Updates erklärt. welche Fehler tx:seitigr werden undsnfem zutreffend - welche neuen Funktionen dazu kommen.
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