Humboldt.Verag.-BioLeb DR. ANDREA FLEMMER
Bio-Lebensmittel
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Bio-Lebensmittel Warum sie wirklich gesünder sind
Dr. Andrea Flemmer Bio-Lebensmittel
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Dr. Andrea Flemmer
Bio-Lebensmittel Warum sie wirklich gesünder sind
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-89994-180-7
Die Autorin: Dr. rer. nat. Andrea Flemmer, Dipl.-Biologin, Fachautorin und -journalistin für Ernährungs- und Gesundheitsthemen, hat u. a. die Titel „Die Vitaminlüge“, „Essen ohne Risiko, Bio – Die Alternative“ und „Schadstofffalle Supermarkt? – schadstoffarme und -freie Alternativen“ veröffentlicht.
Originalausgabe © 2008 humboldt Ein Imprint der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover www.schluetersche.de www.humboldt.de Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. Lektorat: Bernd Pallaschke, Dümmer Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen Innengestaltung: akuSatz Andrea Kunkel, Stuttgart Titelfoto: Panthermedia Fotos im Innenteil: Dr. Andrea Flemmer. Verbandssiegel wurden von den jeweiligen Verbänden bzw. der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Satz: PER Medien+Marketing GmbH, Braunschweig Druck: Artpress Druckerei GmbH, A-6600 Höfen Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
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Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Was sind gesunde Lebensmittel? . . . . . . . . . . .
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was ist eigentlich „Bio“? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was geschieht mit dem „verseuchten“ Boden, wenn ein Bauer umstellt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gesetzliche Vorschriften rund um Bio- oder Öko-Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der ökologische Landbau und die Kontrolle . . . . . . . . Wie zuverlässig sind ausländische Bio-Produkte? . . . . Bio-Lebensmittel aus dem Supermarkt – wirklich echt Bio? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was ist anders im Naturkostladen? . . . . . . . . . . . . . . . Vorsicht: Nepper, Schlepper, Bauernfänger! . . . . . . . .
Was erspare ich mir mit Bio-Lebensmitteln? Schadstoffe aus der Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . Man gönnt sich ja sonst nichts: Fleisch aus Massentierhaltung und die Folgen . . . . . . . Massenproduktion in der Fischzucht und die entstehende Schadstoffproblematik . . . . . . . . Zusatzstoffe und Co.: Was man so alles mitisst . . . . . . . Bestrahlte Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gentechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nie wieder Angst vor BSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Inhalt
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser: Die große Untersuchung von Bio-Lebensmitteln des CVUA Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Wie viel mehr dürfen Bio-Lebensmittel kosten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Warum sind Bio-Lebensmittel teurer als konventionelle Ware? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Profitin“ oder: Wasser in Lebensmitteln . . . . . . . . . . Sonstige Tricks, um Lebensmittel „billiger“ zu machen Fazit: Welche Preise sind real – was Wucher? . . . . . . . Welche Produkte darf man auch konventionell kaufen und bei welchen Lebensmitteln geht man besser keine Kompromisse ein? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Warum Bio gesünder ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe in Bio-Lebensmitteln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Artgerechte Tierhaltung nützt den Tieren – und wir haben auch etwas davon . . . . . . . . . . . . . . . . Endlich kann man es beweisen: Bio ist gesünder! . . . . Darum ist Bio besser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilfreiche Adressen, auch aus dem Internet . . . . . . . . . Lexikon: Fachbegriffe leicht zu verstehen . . . . . . . . . . Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, Bio – lange Zeit war es fast ein Schimpfwort. Und diejenigen, die die Produkte kauften, galten als Spinner, Ökos, JutesackTräger. Sie gaben viel Geld für etwas aus, was der Rest der Menschheit viel billiger bekam. Einige kleinere und größere Skandale, wie das Pestizid Nitrofen in Getreide-Lagerhallen, bestätigten dies auch noch. „Nein, da lief keiner in Birkenstocks rum!“ war die Antwort, als ich einen Kollegen fragte, ob es auf der Messe für Getränketechnologie auch Bio-Säfte gab. „Die Luft ist doch sowieso verschmutzt. Das ist dann auch alles auf den Produkten“, lautete die letzte Ausrede, um sich vor den höheren Kosten zu schützen und bei seinem Irrglauben zu bleiben. Schlagartig änderte sich das. Heute gibt es einen Bio-Boom. Jede und jeder kauft plötzlich Bio. Die Umsätze der Produzenten steigen. Ja, sie nehmen so zu, dass andere Lebensmittelbranchen nur davon träumen können: zweistellige Umsatz- und Absatzmengensteigerungen! Plötzlich wissen die Verkäufer nicht mehr, wo sie die Produkte zum Verkaufen hernehmen sollen. Bio-Notstand im Lande. Auf einmal bekommt man keine Bio-Eier mehr. Heute gibt es zu wenig Bio-Bauern, und da gesetzliche Fristen von zwei bis drei Jahren zur Umstellung vorgegeben sind, wachsen solche Betriebe nicht wie Pilze aus dem Boden. Dazu kommt, dass es sich leider mehr rentiert, nachwachsende Rohstoffe zur Energieerzeugung anzubauen als Lebensmittel. Bauern sind heutzutage lieber Energiewirte als Produzenten
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Vorwort
von Bio-Lebensmitteln. Und im Ausland, wie zum Beispiel in Polen, wird Öko-Anbau stärker gefördert. Nicht nur Supermarktketten sind daher gezwungen, die Produkte aus dem Ausland zu holen, um den Bedarf auch nur halbwegs abzudecken. Sogar aus China, Ägypten und Indien holt man Bio-Nahrungsmittel – gar nicht ökologisch, wenn man die Transportwege bedenkt. Kurz gesagt: Bio-Lebensmittel sind plötzlich hoffähig. Aber was ist dran an diesem Boom? Ist Bio wirklich besser? Ist das Vertrauen gestärkt? Sind diese Lebensmittel tatsächlich gesünder? Generell? Gehören Bio-Produkte zur Gesundheitswelle? Ist „Bio“ im Supermarkt wirklich „Bio“ oder nur Geschäftemacherei? Das sind die Themen dieses Buches. Es zeigt, ob und inwieweit Bio-Lebensmittel gesünder sind. Welche Schadstoffe erspare ich mir, wenn ich zu dieser „Sorte“ Lebensmittel greife? Welche unerwünschten Technologien umgehe ich, wenn ich Bio kaufe? Wie schütze ich mich vor Bio-Betrug, wie trenne ich die Spreu vom Weizen? Warum sind Bio-Produkte teurer? Ist das berechtigt oder werde ich einfach nur „abgezockt“? Viel Spaß mit dieser gesunden und spannenden Lektüre wünscht Ihnen Dr. Andrea Flemmer
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Was sind gesunde Lebensmittel? Wie definiert man Gesundheit? Sicherlich nicht einfach nur als Abwesenheit von Krankheit. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist der Ansicht, dass auch das allgemeine Wohlbefinden dazu gehört: Gesundheit ist ein „Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens, und nicht nur das Freisein von Erkrankungen und Gebrechen“. 70 000 bis 100 000 künstliche Stoffe in Lebensmitteln sind bekannt, die sicherlich nicht alle zu unserem Wohlbefinden beitragen. Obendrein kommen jährlich etwa 10 000 Substanzen neu dazu. Bei einer Untersuchung hat die Universität Leicester in einer einzigen Körperzelle eines 30-jährigen Menschen 500 künstliche Stoffe gefunden. Da können Gesundheitsrisiken bestimmt nicht ausgeschlossen werden. Der Körper ist kein Status quo. Er wird ständig auf- und abgebaut, denn die Körpergewebe unterliegen einer andauernden Ausbesserung und Erneuerung. Dazu benötigt er Nahrung. Die Rate und Geschwindigkeit von Ersetzungs- und Erneuerungsprozessen im Körper ist sehr unterschiedlich. Das Eiweiß des Skelettmuskels erneuert sich zum Beispiel innerhalb von 50 bis 60 Tagen zur Hälfte, der Herzmuskel bereits nach elf Tagen, die Darmschleimhaut alle ein bis zwei Tage. Die Erneuerungsrate für unser Gesamtkörpereiweiß liegt bei 3,5 Prozent täglich. Man kann sich ausrechnen, wann das gesamte Eiweiß im Körper wieder neu bzw. ausgetauscht ist. Das, was man isst, findet sich folglich eines Tages in den Kno-
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Was sind gesunde Lebensmittel?
chen, im Herzen, ja sogar im Gehirn wieder. Daran sieht man schon, wie wichtig hochwertige Lebensmittel sind. Der Gesundheitswert eines Lebensmittels drückt sich auch im Energie- und Nährstoffgehalt aus. Das heißt: Wie viele Kalorien enthält es, wie viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate? Laut Verbraucherzentrale Bayern sollte man täglich 2 Stück Obst, 1 Portion Salat, 1 Glas Milch, 1 Portion Gemüse, 3 Scheiben Vollkornbrot, 2 Scheiben Käse, 1 Becher Naturjoghurt und 1 Liter Wasser zu sich nehmen, um gesund zu bleiben. Zunehmend rücken bioaktive Wirkstoffe in den Mittelpunkt des Interesses. Dazu gehören neben Ballaststoffen die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe (siehe Anhang, Lexikon). Sie sind krebsvorbeugend, wirken zum Teil gegen Mikroorganismen und helfen damit gegen Infektionen. Sie schützen vor den nachteiligen Wirkungen des Sauerstoffs, wirken gegen Blutgerinnsel, beeinflussen das Immunsystem, hemmen Entzündungen und regulieren den Blutdruck. Manche senken den Cholesterinspiegel, regulieren den Blutzuckerspiegel und wirken verdauungsfördernd. Sie unterstützen unsere Gesundheit in einer Welt mit hoher Umweltverschmutzungsrate, künstlichen Lebensmittel-Inhaltsstoffen, viel Stress und oft genug einer auch sonst ungesunden Lebensweise. Nur: es gibt vermutlich 10 000 solcher Verbindungen auf der Welt. Etwa 250 Wirkstoffe gibt es in europäischen Pflanzen, davon kennt man etwa 120 in ihrer Funktion. Wie soll man nun herausbekommen, welche heilsbringenden Substanzen in welchem Lebensmittel enthalten sind? Jedes Nahrungsmittel testen, ob es ein oder vielleicht mehrere hundert solcher bioaktiven Wirkstoffe enthält? Grünkohl und Knoblauch
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Was sind gesunde Lebensmittel?
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gehören zum Beispiel dazu. Aber die anderen? Sind sie weniger gesund? Muss man tatsächlich Tausende oder vielleicht sogar Hunderttausende von Untersuchungen durchführen, um dem gesundheitlichen Wert der jeweiligen Lebensmittel auf die Spur zu kommen? Wie lange würde das wohl dauern! Nun gibt es aber neue, modernere Methoden, die das Verfahren enorm abkürzen. Damit kann man Lebensmittel sehr schnell auf die speziellen gesundheitlichen Wirkungen testen. Wie das geht, welchen theoretischen Hintergrund das hat und wie sich dies auf die Aussagen über Bio-Lebensmittel auswirkt, das erfahren Sie im Rahmen dieses Buches.
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Wie erkenne ich BioLebensmittel zweifelsfrei? Was genau ist das eigentlich, ein Bio-Lebensmittel? Welche Voraussetzungen muss ein Bauer mitbringen, um als ÖkoBauer anerkannt zu werden? Wie definiert man Öko- oder Bio-Lebensmittel bzw. Produkte aus dem sogenannten ökologischen Anbau? Wie kann man sicher sein, dass es sich wirklich um ein Bio-Lebensmittel handelt? Wurden beim Anbau bzw. bei der Herstellung auch alle zugehörigen Vorschriften eingehalten?
Was ist eigentlich „Bio“? Bio-Bauern haben zumeist einen Grund für ihren Umstieg auf den Öko-Landbau: Sie registrieren, dass konventionelle Landwirte nur dann überleben können, wenn sie mit relativ massivem Chemieeinsatz in Form von Kunstdünger, Pestiziden und Halmverkürzern arbeiten und zu guter Letzt auch noch mit Gentechnik – und das wollen sie nicht mehr. Sie möchten einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur. Sie können sich nicht vorstellen, dass eine Ernährung mit chemischen Rückständen für den Menschen auf Dauer gesund ist. Auch die Tiere, die sie mästen, großziehen und schließlich zum Schlachthof bringen, wollen sie nicht quälen, wie das in der Massentierhaltung oft der Fall ist. Wenn das Tier schon Milch gibt, Eier legt oder Fleisch liefert, dann kann man es doch wenigstens zu Lebzeiten gut behandeln, so die Meinung
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Was ist eigentlich „Bio“?
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verantwortungsbewusster Landwirte (siehe Kapitel „Artgerechte Tierhaltung nützt den Tieren, und wir haben auch etwas davon!“). Und diese Grundeinstellung gilt für alle Bio-Bauern, ob sie nun für den Naturkostladen oder für Supermarkt und Discounter produzieren.
Die wichtigsten Regeln des ökologischen Landbaus Zum Hauptziel der ökologischen Landwirtschaft gehört die Gesunderhaltung des Kreislaufs Boden – Pflanze – Tier – Mensch. Folgende Regeln sind wichtig: Artgerechte Tierhaltung: Sie richtet sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Tierart. Das bedeutet: Auslauf, Einstreu im Stall statt Vollspaltenböden (siehe Anhang, Lexikon), Bewegungsmöglichkeit, Verbot der Käfighaltung von Hühnern und der Einzelhaltung von Kälbern in Mastboxen. Die Ställe werden von Tageslicht geflutet, Schweine stehen auf Stroh und haben genügend Platz. Auch die möglichst schonende Schlachtung gehört dazu. Die jeweilige Tierart soll möglichst an die Standortbedingungen angepasst sein, um eine hohe Widerstandsfähigkeit des jeweiligen Tieres zu erreichen. „In wissenschaftlichen Versuchen ziehen Tiere Haltungsformen vor, wie sie auf Biohöfen üblich sind“, so nachzulesen im Greenpeace-Magazin (siehe Anhang, Quellen). Anpassung der Tierhaltung an die Betriebsfläche. Das bedeutet: nur begrenzte Anzahl von Weidetieren pro Fläche. Dadurch entstehen keine überschüssige Gülle und Mist, wie dies in der konventionellen Landwirtschaft vorkommt. Förderung bewährter Kultursorten und Zuchtrassen, besonders im Hinblick auf Schädlingsresistenz und Tiergesundheit.
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei?
Ausschluss der Gentechnik bei Produktion und Verarbeitung. Möglichst regionale Vermarktung verbrauchernah erzeugter Lebensmittel. Weitgehende Vermeidung von importierten Futtermitteln aus der Dritten Welt. Verbot von Kunstdünger, chemisch-synthetischen Schädlingsbekämpfungsmitteln (in diesem Buch generell als Pestizide bezeichnet) – dazu gehört auch ein Verzicht auf das Beizen bzw. die Behandlung von Saatgut zum Schutz vor Schädlingsbefall-, Lagerschutz- und Nachreifemitteln, Hormonen sowie Wuchsstoffen, Antibiotika und anderen leistungsfördernden Medikamenten als Futterzusatz. Futter vom eigenen Bio-Hof, bei Zukauf nur von ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Kurze Wege für den Transport zum Schlachthof, um die tierquälerischen Tiertransporte zu vermeiden. Verbot der Lebensmittelbestrahlung mit ionisierenden Strahlen zur Haltbarmachung. Förderung der Bodenfruchtbarkeit und der natürlichen Abwehrkräfte von Pflanzen und Tieren gegen Krankheiten und Schädlinge. Schonung des Grundwassers, insbesondere in Bezug auf Nitrat und Rückstände von Pestiziden. Zusätzlich wird eine abwechslungsreiche, weite Fruchtfolge (Zwei-, Drei- und Vierfelderwirtschaft) angestrebt. Diese „Mindest“-Richtlinien gelten für alle „Bio-Betriebe“, die für Naturkostläden und für Biomarken der Super- und Drogeriemärkte produzieren. Für die Einhaltung der Regeln sorgen vor allem die jeweiligen Anbauverbände, die mit spe-
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Was geschieht mit dem „verseuchten“ Boden?
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ziellen Kennzeichen, Siegeln oder Logos auf ihren Produkten die Einhaltung dieser Regeln demonstrieren. Diese Verbände heißen Demeter, Bioland, Biokreis, Naturland, Ökosiegel, Gäa, Biopark oder Ecovin. Die einzelnen Verbände haben zusätzliche Richtlinien, deren Einhaltung ebenfalls überprüft wird. So berücksichtigen zum Beispiel die Demeter-Bauern bei der Aussaat den Stand der Sterne.
Die Verbandszeichen der ökologisch wirtschaftenden Betriebe
Die speziellen Regeln können Sie bei den jeweiligen Verbänden erfragen. Ein Verstoß gegen die jeweiligen Regeln hat eine Geldstrafe und bei Wiederholung Verbandsausschluss zur Folge (siehe Kapitel „Der ökologische Landbau und die Kontrolle“). Wer keinem Verband angehört, aber dennoch Bio produzieren will, muss dann zumindest die Richtlinien der EG-ÖkoVerordnung einhalten.
Was geschieht mit dem „verseuchten“ Boden, wenn ein Bauer umstellt? Sie werden sich fragen, was mit dem belasteten Boden und den darauf wachsenden Lebensmitteln passiert, wenn ein Bauer auf ökologischen Landbau umstellt. Konventionelle
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei?
Pestizide sind zum Teil über Jahrzehnte haltbar. Dazu kommt, dass die Produktionshallen unter Umständen „verseucht“ sind. Daher dauert es auch mindestens zwei Jahre (für einjährige Kulturen) bzw. drei Jahre (bei Dauerkulturen), bis der umstellungswillige Landwirt seine Ware als „Bio“ kennzeichnen darf. Bis diese Zeit abgelaufen ist, muss er seine Ware mit dem Hinweis kennzeichnen: „aus Umstellungsbetrieb“. Das ist für den Bauern nicht einfach, denn er hat Ernteverluste in Höhe von etwa 30 Prozent im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Höhere Preise kann er erst dann rechtfertigen, wenn man ihm das Verbandszeichen und/oder das EUSiegel zuerkannt hat. Es gibt jedoch auch Anbieter, die dem Bauern von Anfang an höhere Preise bezahlen – und dies auch vom Kunden verlangen. Dennoch: die Kennzeichnung ist Vorschrift.
Gesetzliche Vorschriften rund um Bio- oder Öko-Lebensmittel In der Regel waren früher alle Bauern, die ökologisch wirtschafteten, einem Verband angeschlossen. Andere wirtschafteten zwar ihrer Meinung nach ökologisch und produzierten Bio-Lebensmittel, wollten jedoch keiner Organisation angehören und vermarkteten ihre Produkte trotzdem als BioLebensmittel. Das ist vorbei!
„Bio“ und „Öko“ sind gesetzlich geschützte Begriffe Bereits 1991 regelten Gesetze der europäischen Union die Bezeichnung „ökologischer Landbau“. Diese „EG-Öko-Verordnung“ bezog damals nur den pflanzlichen Bereich EU-
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weit ein. 1999 kamen tierische Produkte hinzu. Damit gibt es für die Mitglieder der EU einheitliche Regelungen für die Erzeugung, Kennzeichnung und Kontrolle von Produkten des ökologischen Landbaus, inklusive der Verarbeitung der BioLebensmittel. Durch Letzteres ist die Liste der Zusatzstoffe, die bei der Bearbeitung von Bio-Lebensmitteln verwendet werden dürfen, auf etwa 52 Stoffe (im Vergleich zu 316 in der Produktion konventioneller Lebensmittel) beschränkt. Trotz Verarbeitung soll bei Bio-Produkten die Natürlichkeit der Lebensmittel durch möglichst wenige Verarbeitungsschritte bewahrt werden. Die Ziele der EG-Öko-Verordnung sind der Schutz des ökologischen Landbaus, die Sicherstellung des lauteren Wettbewerbs zwischen den Herstellern derart gekennzeichneter Erzeugnisse und die Steigerung des Verbrauchervertrauens. Die Verordnung regelt also nicht nur die ökologische Erzeugung von Lebensmitteln. Man findet dort auch Bestimmungen zur Kennzeichnung, Verarbeitung und Vermarktung von Öko-Produkten sowie zur Einfuhr von ökologischen Produkten in die Europäische Union (EU). Diese Verordnung gilt unmittelbar in jedem Mitgliedsstaat der EU – ob alt oder neu. Das bedeutet für Sie, dass Sie den Begriffen „Öko“ und „Bio“ auf den Lebensmitteln wirklich vertrauen können – auch in Super- und Drogeriemärkten und sogar in Billigmärkten! Verstößt ein Erzeuger gegen die Vorschriften, kann er wegen Verbrauchertäuschung strafrechtlich belangt werden. Wenn also ein Unternehmer ein Lebensmittel unter der Bezeichnung „Öko“ oder „Bio“ vermarkten will, muss er sich bei der zuständigen Behörde des jeweiligen Mitgliedstaates nach einem festgelegten Muster anmelden. Außerdem
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei?
hat er sich dem Kontrollverfahren durch einen Kontrollvertrag mit einer zugelassenen Kontrollstelle zu unterwerfen. Wenn Sie Zweifel haben, ob ein von Ihnen gekauftes Bio-Produkt auch wirklich „Bio“ ist, können Sie sich bei den zuständigen Behörden (Landwirtschaftsämter) erkundigen. Zu der EG-Öko-Verordnung kommen die jeweiligen speziellen Richtlinien der Anbauverbände hinzu, die unterschiedlich strenge Kriterien ansetzen (siehe Seite 25 ff.). Wenn man ein Produkt als „Bio“ bezeichnen will, ist es nicht Voraussetzung, Mitglied in einem der ökologischen Anbauverbände zu sein. Für den Verbraucher heißt das: Produkte, die den Hinweis auf die Öko-Kontrollstelle haben und die Produktbezeichnung „Bio“ oder „Öko“ aufweisen, entsprechen mindestens den gesetzlichen Vorschriften der EU. Findet man einen Hinweis auf dem Produkt, dass es sich bei dem Erzeuger um ein Mitglied eines der Ökoverbände handelt, so wurden diese Vorschriften zusätzlich bei der Erzeugung des Lebensmittels beachtet. Wer sich mit den Bedingungen der einzelnen Verbände nicht auseinandersetzen will, hat es seit der Verabschiedung der EG-Öko-Verordnung jedenfalls viel leichter. Jetzt weiß man, wenn man ein Bio- oder Öko-Lebensmittel kauft, dass zumindest die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür eingehalten wurden. Von den reinen Bio-Lebensmitteln unterscheiden sich die Bio-Mischprodukte und die Reformwaren. Erstere enthalten einen mehr oder weniger großen Anteil an Zutaten aus Nicht-Öko-Anbau. Vor allem zu Beginn der Bio-Produktion waren nicht alle Lebensmittel in Bio-Qualität verfügbar, so dass gerade im Naturkostwarenbereich Ausnahmen gemacht
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werden mussten. Diese Einschränkung trifft jedoch immer weniger zu, so dass diese Sonderfälle reduziert werden konnten. Waren, die nur über Reformhäuser angeboten werden, sind zum Teil Bio, manche auch nicht. Hier muss man die Kennzeichnung auf den Lebensmitteln beachten, die für Reformwaren genauso gelten. Dennoch, wenn die Menge der konventionellen Zutaten fünf Prozent nicht überschreitet, darf die Ware ohne Einschränkung als Bio-Ware deklariert werden. Darüber hinaus müssen Waren mit bis zu 30 Prozent konventioneller Nahrungsmittel diesen Anteil prozentual ausweisen. Übersteigt der Fremdanteil 30 Prozent, dürfen die Waren nicht mehr als Bio-Produkt deklariert werden. Der Naturkosthandel bietet ausschließlich Bio-Produkte an. Die großen Handelsketten wie „Norma“, „REWE“, auch „ALDI“ oder „LIDL“ haben oft eigene Bio-Produktlinien, die sie mit einem eigenen Label kennzeichnen. Diese besonderen Kennzeichen sind keine staatlichen oder EU-Kennzeichen. Sie sollen in der Regel nur das Auffinden der Bio-Lebensmittel erleichtern. Aber auch auf diesen Produkten finden Sie – vorausgesetzt es handelt sich um echte Bio-Lebensmittel – die bereits geschilderten Kennzeichen wie Prüfstelle oder das bundeseigene Bio-Zeichen.
Das bedeutet für Sie: Den Begriffen „Bio“ und „Öko“ können Sie vertrauen.
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei?
Die Qualitätszeichen echter Bio-Lebensmittel erkennen Wie Sie gesehen haben, erkennt man Bio-Lebensmittel an der Bezeichnung „Bio“ oder „Öko“. Aber das ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal: Das Wichtigste ist die Bezeichnung der Öko-Kontrollstelle. Sie wird von der obersten Kontrollbehörde des jeweiligen Bundeslandes zugelassen, die auch deren Arbeit überwacht. Sie finden So sieht die Kontrollstellennummer das Erkennungszeichen der auf der Verpackung eines BioKontrollstelle auf der Verproduktes zum Beispiel aus packung eines Lebensmittels (siehe Kasten). Hat man Bedenken, ob es sich bei dem Produkt tatsächlich um Bio-Ware handelt, kann man bei der angegebenen Kontrollstelle nachfragen, ob alles seine Richtigkeit hat, denn sie haften für die „Öko“-Qualität der Ware. Das muss auf der Verpackung eines Bio-Produktes stehen, zum Beispiel:
DE-005-Öko-Kontrollstelle DE = Länderkürzel, DE für Deutschland, IT für Italien etc. 005-Öko-Kontrollstelle = Nummer der Kontrollstelle, hier zum Beispiel für IMO = Institut für Marktökologie GmbH, Konstanz. Deutsche Kontrollstellen verwenden Ziffern, in anderen EU-Ländern sind auch Buchstaben üblich, zum Beispiel AIB für eine italienische Kontrollstelle.
Sie können die Kontrollstellen im Internet einsehen, zum Beispiel unter der Adresse www.prolink.de/~hps/organic/ ListederKontrollstellenc_354200.pdf.
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Gesetzliche Vorschriften
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Seit Herbst 2001 gibt es auKennzeichen der Bundesregierung ßerdem ein bundeseinheitfür ökologisch liches Zeichen für Produkte produzierte aus dem ökologischen Anbau, Lebensmittel die nach den Richtlinien der genannten EG-Öko-Verordnung produzieren. Es erleichtert allen Verbrauchern, Bio-Produkte von konventionellen zu unterscheiden. Das Signet dürfen nur Erzeuger und Hersteller verwenden, die die Bestimmungen der EG-Öko-Verordnung einhalten und sich den vorgeschriebenen Kontrollen sowie Richtlinien unterziehen. Seitdem es dieses Zeichen gibt, haben über 2 522 Unternehmer die Nutzung dieses Signets für mehr als 42 825 Produkte bei der Informationsstelle BIO-SIEGEL der Ökoprüfzeichen GmbH angezeigt (Stand: Ende November 2007). Es ist das im Fach- und Lebensmitteleinzelhandel am weitesten verbreitete Zeichen für Bio-Lebensmittel in Deutschland. Man erkennt daran leicht: „Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin.“ Dafür wird der jeweilige Artikel von einem Expertenkreis eingehend geprüft. Außer dem deutschen Kennzeichen gibt es ein für die EUMitglieder einheitliches Zeichen. Dieses „EU-Biosiegel“ wird in allen EU-Amtssprachen und in verschiedenen Versionen herausgegeben. Da es weit weniger bekannt ist als das deutsche Siegel, findet man es kaum auf den Produkten, während es sich in anderen Mitgliedsstaaten der EU stärker durchgesetzt hat. Ab 2009 soll allerdings EU-weit ein neues Bio-Siegel eingeführt werden, dann wird es auch für alle verpflichtend. Nationale Siegel dürfen zusätzlich verwendet werden.
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Wie erkenne ich Bio-Lebensmittel zweifelsfrei?
In der Schweiz gilt für „Bio-Lebensmittel“, die auch so gekennzeichnet sind, die Schweizer Bio-Verordnung, die äquivalent ist zur EG-Öko-Verordnung. Die meisten der Schweizer Bio-Lebensmittel sind nach den Richtlinien von „Bio-Suisse“ (Vereinigung Schweizer Biolandbau-Organisationen) erzeugt, die die Knospe als Erkennungszeichen aufweisen (siehe Abbildung). Weitere zuverlässige Schweizer Labels können Sie unter dem Link www.wwf.ch/de/tun/tipps_ fur_den_alltag/essentrinken/labels/index.cfm herunterladen.
Der Unterschied zwischen EU-Bio und Verbands-Bio „Bio“ gemäß der EU-Richtlinie folgt zwar den grundsätzlichen Voraussetzungen für die Öko-Landwirtschaft. Dennoch sind die Bio-Anbauverbände in mancher Hinsicht strenger. Der größte Kritikpunkt ist die mögliche Teilumstellung des Betriebes. Sie ist bei EU-Ware leider immer noch erlaubt. Das schließen die Verbände – berechtigterweise – aus. Der Vollständigkeit halber muss man jedoch erwähnen, dass Betriebe mit Teilumstellung bei der EU-Öko-Kontrolle auch die Daten über den konventionell (nicht ökologisch) bewirtschafteten Bereich offen legen müssen. Damit wird die Kontrolle wieder leichter. Die Ökoware muss auch gut von der konventionellen zu unterscheiden und zu trennen sein. Ein Bio-Weizenfeld neben einem konventionellen Weizenfeld ist nicht möglich. Hier muss eine völlig andere Feldfrucht angebaut werden. Zufüttern darf ein EU-Bio-Bauer – abhängig von der Tierart – zu fünf bis 15 Prozent konventionell, aber unter definierten
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Bedingungen. Das Spektrum der erlaubten Futtermittel ist auch größer. Die Bio-Verbände erlauben die Zufütterung von konventionellem Futter nur ausnahmsweise. Dann jedoch auch bis maximal 15 Prozent. Ab 2009 darf es allerdings auch laut EU-Satzung keine konventionellen Futtermittel für Wiederkäuer mehr geben, für Schweine und Geflügel will man das ebenfalls. Beim ökologischen Anbauverband Bioland muss im Sommer mehr als 50 Prozent Grünfutter gefüttert werden. Die EGÖko-Verordnung schreibt dagegen keinen Mindestanteil vor. Futter muss bei den Bio-Verbänden mindestens zur Hälfte vom eigenen Hof stammen. Die EU befürwortet dies zwar auch, schreibt es jedoch nicht zwingend vor. Die Anzahl der gehaltenen Tiere ist bei den Bio-Verbänden strenger begrenzt. So dürfen nur 140 statt 230 Hennen, 280 Hähnchen anstelle von 580 oder zehn statt 14 Mastschweine pro Hektar und Jahr gehalten werden. Auch die EU will, dass der Stress der Tiere bei Transporten auf ein Minimum begrenzt wird. Die Tiere dürfen auch nicht mit Stromstößen angetrieben werden. Der Gebrauch von Beruhigungsmitteln vor und während der Fahrt ist verboten. So mancher Bio-Verband wird hier genauer: die maximale Transportentfernung ist vorgeschrieben. Die EU erlaubt den Zukauf von organischen Stickstoffdüngern bis zu 170 kg/ha und Jahr. Die Bioverbände beschränken dies auf 40 bis 112 kg, je nach Verband. Leider erlaubt die EU auch den Zukauf von konventionellem Wirtschaftsdünger aus Tierhaltung (konventionelle Gülle und Jauche), jedoch nicht aus Tierhaltung ohne Weidemöglichkeit, sprich nicht aus Massentierhaltung im Stall. Dies ist für die Bio-Verbände
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in dieser Form nicht möglich. Gülle und Geflügelmist sind dort generell ausgeschlossen. Rohstoffe müssen auch nach EU-Richtlinien „Bio“ sein. Die Anbauverbände beschränken sich hier nach Möglichkeit auf Rohstoffe ihres eigenen Verbandes. Nitritpökelsalz war auch nach der EU-Richtlinie vorläufig nur bis 2007 zugelassen. Ob es endgültig verboten wird, entscheidet die EU bis Ende 2008. Dagegen haben es Bioland, Biokreis, Demeter und Gäa von vornherein ausgeschlossen. Enzyme (siehe Anhang, Lexikon) sind von der EU ganz allgemein zugelassen, bei den Bio-Verbänden nur produktspezifisch. Für die Verarbeitung der Lebensmittel gibt es von Seiten der EU keine Einschränkungen. Dagegen schließen einige Verbände umstrittene Verfahren wie die Mikrowelle aus. Die EG-Öko-Verordnung ist kein Status quo. Stellt man einen Mangel fest, versucht man ihn zu beheben. Auch gibt es für manche Bedingungen Übergangsfristen. So darf laut EURichtlinie nur bis 2011 mit konventionellen Futtermitteln zugefüttert werden. Entsprechend wird die Norm im Lichte der bisher gewonnenen Erkenntnisse und neuer Rechtsnormen ständig überarbeitet. Die Verantwortlichen treffen sich immer wieder, um über diverse Richtlinienverbesserungen zu sprechen. Dafür werden Eingaben von EU-Mitgliedsstaaten und Interessengruppen gesammelt. Wenn Sie mehr dazu wissen wollen, finden Sie alles unter www.organic-revision. org. Eine geänderte Version der Verordnung tritt am 1. Januar 2009 in Kraft. Diesbezügliche Neuerungen wurden hier bereits berücksichtigt. Auch Skandale, wie zum Beispiel der Nitrofen-Skandal 2002, führen zu Verbesserungen – oder besser gesagt: Korrekturen.
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So ist seit Juli 2005 ein Gesetz in Kraft, das Lagerhallen und Ähnliches in die Kontrolle einschließt. Damit soll verhindert werden, dass noch einmal mit kriminellen Methoden versucht wird, Bio-Produzenten und -Anbietern etwas anzuhängen, was weder ihren Gesetzen, Satzungen, Verordnungen noch Einstellungen entspricht.
Der ökologische Landbau und die Kontrolle Die Kontrolle im ökologischen Landbau ist sehr streng – und sie wurde zum Teil sogar noch strenger, als die EG-Öko-Verordnung hinzukam.
Wer sorgt nun dafür, dass die Verbandsrichtlinien und die EG-Öko-Verordnung eingehalten werden? Ein Öko-Bauer, der seine Produkte als Öko- oder Bio-Lebensmittel vermarkten will, wird einmal jährlich kontrolliert. Ein diplomierter Agraringenieur oder Landwirtschaftsmeister einer zugelassenen Kontrollstelle überprüft den Bauern im Hinblick auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und der jeweiligen Verbandsvorschriften. Er kontrolliert die Buchhaltung und rechnet ganz genau nach, ob die Ausgaben und Einnahmen schlüssig sind. Er Kontrolleur Rasso Völk überprüft den Einkauf und den kontrolliert die Bücher bei gesamten Betrieb. Auf den Feldern Bio-Bauer Schlickenrieder
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sieht er sofort, ob mit Kunstdünger und chemisch-synthetischen Pestiziden gearbeitet wurde: wenig oder gar kein Beikraut (anderer Ausdruck für „Unkraut“ – da dies nach Meinung vieler BioErzeuger eine unpassende BeDie Kontrolle ist sehr genau zeichnung ist) ist ein Hinweis auf Schädlingsbekämpfungsmittel und veranlasst Bodenproben. Ein Blick in die Ställe zeigt, ob die Tiere artgerecht untergebracht sind oder ob Umbaumaßnahmen erfolgen müssen. In der Regel ergibt die Kontrolle bei Bio-Bauern, dass alles in Ordnung ist. Wurde aber doch eine Kleinigkeit entdeckt (zum Beispiel ein kleiner Rest Mastfutter aus der konventionellen Haltung steht noch herum), wird der Sünder bestraft. Der Betrieb darf seine Ware nicht mehr als „Bio“ oder „Öko“ vermarkten. Ist der Bauer Verbandsmitglied, darf er das Verbandszeichen nicht mehr nutzen. In krassen Fällen der Richtlinienübertretung erfolgt der Ausschluss aus dem Verband. Alle vorangegangenen Investitionen und Ernteausfälle waren vergeblich und können den Ruin des betreffenden Bauern bedeuten. Die erhaltenen Subventionen oder Fördermittel müssen ebenso zurückgezahlt werden. Zusätzlich erhält der Sünder eine Anzeige wegen Subventionsbetrug. Bei leichten Mängeln bekommt Kontrolle der Felder der Bauer die Möglichkeit, Verbesmit Bio-Bauer Schlickenrieder
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serungen durchzuführen – und gegebenenfalls eine Geldstrafe vom Verband. Dann wird zusätzlich eine unangemeldete Kontrolle vom Verband bzw. der EU-Kontrollstelle angeordnet, um sicherzustellen, dass die Empfehlung ernst genommen und im Laufe des Jahres Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet wurden. Die Strafen sind durchaus ernst zu nehmen: Im Februar 2003 wurde ein Bio-Bauer aus Thüringen zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er 50 000 Tonnen konventionelles Getreide als Bio-Ware verkauft hatte. Für die Kontrolle muss der Bauer ca. 250 Euro bezahlen, je nach Betriebsgröße auch mehr. Mit der Verbandsmitgliedschaft, die mit jährlich etwa 1.000 Euro (ebenfalls gestaffelt nach Betriebsgröße, Umsatzmöglichkeiten, Art der Produkte etc.) zu Buche schlägt, bedeutet dies pro Jahr ca. 1.250 Euro an Kosten, die ein konventioneller Betrieb nicht hat. Um zu verhindern, dass der Kontrolleur vielleicht sogar gegen Bezahlung großzügig wird, wechselt man regelmäßig den Prüfer – spätestens nach vier Jahren erfolgt der Austausch. Seit der Einführung der EG-Öko-Verordnung für Bio-Produkte wird in Bayern bei 20 Prozent, in den anderen Bundesländern bei zwischen fünf und 20 Prozent der Höfe oder Betriebe eine zusätzliche unangemeldete Kontrolle pro Jahr durchgeführt. Eine Überprüfung der konventionellen Bauern erfolgt dagegen selten oder gar nicht. Es gibt Bauern, die während ihres
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ganzen Berufslebens niemals einen staatlichen Kontrolleur gesehen haben. Nur die Einhaltung der Gesetze, wie zum Beispiel der Düngemittelverordnung, wird stichprobenartig sowohl bei den konventionellen als auch bei den Bio-Bauern überprüft. Übrigens: Die Kontrolle geht weiter. Nicht nur Bio-Bauern werden überprüft, sondern auch die Lieferanten, Verarbeiter und schließlich die Anbieter der Bio-Lebensmittel. Sogar die Kontrollstellen selbst unterliegen einer staatlichen Überprüfung. Nirgendwo ist das Netz an Kontrollen dichter als bei BioLebensmitteln.
Wie zuverlässig sind ausländische Bio-Produkte? Die EG-Öko-Verordnung gilt innerhalb der EU. Bio-Ware von außerhalb muss von einer – von der EU zugelassenen – Kontrollstelle überprüft werden. Die diesbezügliche Kontrollbestätigung muss der Importeur vorlegen können. Auch für Drittländer, zum Beispiel Argentinien, Australien und die Schweiz, gelten diese Bestimmungen, wenn sie ihre Lebensmittel als „Öko“ oder „Bio“ bezeichnen wollen. Das bedeutet: „Öko“- und „Bio“-Vorschriften gelten auch für ausländische Produkte.
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Die Datenbank www.oekoregelungen.de informiert über die gesetzlichen Regelungen und wichtigsten Verbandsrichtlinien für Öko-Produkte in den für Deutschland relevanten Import- und Exportmärkten. Für jedes Land finden Sie alle Informationen zum Öko-Anbau, die Sie wünschen. Eigentlich gibt es für die Bio-Lebensmittel der EU ein gemeinsames Zeichen, nur kennt das wie gesagt kaum jemand. Auch dieses Zeichen garantiert, dass das jeweilige Nahrungsmittel nach den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung angebaut wird und es ist in der gesamten EU einheitlich. Ab 1.1.2009 gibt es ein neues Logo der EU. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle Bio-Produkte dieses Label aufweisen. Das Label war zum Zeitpunkt der Drucklegung noch nicht freigegeben, da eine Firma ein juristisches Verfahren dagegen angestrengt hatte. Mehr zu Schadstoffen in ausländischen Produkten siehe Kapitel „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.
Bio-Lebensmittel aus dem Supermarkt – wirklich echt Bio? Nie war es so leicht wie heute, sich ökologisch zu ernähren – fast alle Super- und Drogeriemärkte, Discounter, Kaufhäuser etc. führen inzwischen Bio-Produkte. Das war nicht immer so. Ursprünglich gab es Bio-Ware nur im Naturkostladen. Zunehmend erkannten Supermärkte den Bedarf an Bio-Produkten und bieten nun vermehrt Lebensmittel aus dem ökologischen Anbau an. Dann kamen Kaufhäuser, Drogeriemärkte und Discounter hinzu. Inzwischen gibt es kaum mehr Anbieter, die nicht zumindest eine kleine Bio-Ecke führen. Das geht sogar so weit, dass die konven-
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tionellen Supermärkte und Discounter mittlerweile die Hälfte aller Bio-Waren in Deutschland verkaufen. Rund 24 000 Unternehmen sind in Deutschland bekannt, die biologische Lebensmittel herstellen, verarbeiten oder importieren. Die meisten davon sind in Bayern und Baden-Württemberg ansässig. Der Anteil der Bio-Fläche an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche beträgt 4,9 Prozent, der Anteil der Bio-Bauern bei ca. vier Prozent. Für die Verbraucher hat dies den Vorteil, dass sie heute alles zusammen – zu verbraucherfreundlichen Öffnungszeiten – kaufen können und nicht extra in den Naturkostladen laufen müssen, den es zudem nicht überall gibt. Dennoch bleiben vielen Verbrauchern Zweifel. Ist Bio-Ware aus dem Supermarkt wirklich Bio? Die Frage, ob es sich hierbei um echte Bio-Kost handelt, kann eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür haben Sie kennengelernt. Supermärkte bieten vor allem die sogenannten Basis-BioProdukte wie Trockenwaren, Milchprodukte, Eier, Obst und Gemüse, Drogeriemärkte zumeist nur Trockenware, Discounter vor allem das, was gerade in großen Mengen zu bekommen und schnell zu vermarkten ist. Supermärkte, Drogeriemärkte etc. versuchen die Bio-Produkte preiswerter anzubieten. Dies gelingt zum Beispiel aufgrund der höheren Abnahmemenge, die teure Logistik einspart. Dabei darf man nicht vergessen, dass Supermärkte große Mengen benötigen. Es haben nicht genügend deutsche Betriebe auf ökologischen Anbau umgestellt, und so wird es auch noch dauern, bis wieder mehr Bio-Ware aus Deutsch-
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land kommt – je nach Unterstützung durch die Politik wird dieser Zeitraum größer oder kleiner. Die großen Mengen müssen irgendwoher kommen. Also versucht man es im Ausland und wird fündig. Dazu kommt, dass für manch riesigen, international agierenden Lebensmittelkonzern landwirtschaftliche Betriebe in bäuerlich-handwerklichen, regional verankerten Strukturen hinderlich sind. Sie fahren eben nicht gerne von einem kleinen Bio-Bauernhof zum nächsten. Die Logistik muss reibungslos funktionieren. Manch „Großer“ will auch nicht unbedingt Verbandsware. Der EU-Standard genügt. Da sind Großbetriebe mit Massenware im Vorteil. Oft haben die „Großen“ auch nur Interesse an Produkten, die immer zur Verfügung stehen – lückenlos und saisonunabhängig. Das ist bei Bio-Ware nicht in der Form möglich wie für konventionelle Ware. Man muss wachsam bleiben. Es wäre schön gewesen, wenn das deutsche Bio-Siegel in Gold, Silber und Bronze vergeben würde. Dann hätte man unterscheiden können: Bronze für EU-Bio-Ware, Silber bei Verbandsware und Gold für diejenigen Bauern und Produzenten, die besonders tier- oder umweltschonend arbeiten. Dann hätte man sich leichter getan und es hätten nicht noch ein bzw. mehrere weitere Label entwickelt werden müssen. So aber sind wir auf gut verfügbare Einkaufsmöglichkeiten angewiesen und sind wenigstens vor Pestiziden, Kunstdünger und – in der Regel – auch vor Gentechnik sicher. Zudem essen wir immer noch gesünder, als wenn wir konventionelle Waren kaufen. Das wichtigste ist und bleibt ein kritisches Bewusstsein, damit die EG-Öko-Verordnung nicht verwässert
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wird. Das heißt: man muss den Politikern klar machen, dass wir bereit sind, mehr für gesunde Lebensmittel zu bezahlen, jedoch verwässertes Bio ablehnen. Es muss wirklich Bio drin sein, wenn es drauf steht.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser Im Öko-Monitoring von Baden-Württemberg wurden Unterschiede zwischen Discounter und Bio-Laden untersucht (siehe Quellen, CVUA Stuttgart, den Bericht können Sie über Internet einsehen). Das Ergebnis der Behörden: „Betrachtet man die Verteilung der beanstandeten Proben landwirtschaftlicher Urprodukte auf verschiedenartige Vertriebsformen (Erzeuger, Bio-/Hofladen/kleinere Einzelhandelsgeschäfte, Vollsortimenter, Bio-Großhandel, Bio-Supermarkt und Discounter), so schwankt die Beanstandungsquote bezogen auf die jeweilige Vertriebsform zwischen drei und sieben Prozent. Tendenziell scheinen diese Quoten bei kleiner strukturierten Vermarktungsformen (direkte Abgabe durch den Erzeuger, Bio-Läden, Hofläden, Einzelhandel) niedriger zu sein; eine eindeutige Aussage lässt sich jedoch aufgrund der insgesamt geringen Anzahl an Beanstandungen nicht ableiten. Zum Teil ist dies auch auf das unterschiedliche Warenangebot zurückzuführen.“ Das bedeutet alles in allem:
Bio-Produkten aus dem Supermarkt und von anderen Anbietern können Sie vertrauen.
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Was ist anders im Naturkostladen?
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Was ist anders im Naturkostladen? Warum bevorzugen manche Kunden den Naturkostladen? Gibt es dort etwas Besonderes? Was kann man dort kaufen, was man im Supermarkt nicht bekommt? Ganz einfach gesagt bekommen Sie im Naturkost- oder BioLaden ausschließlich Bio-Produkte. Sie brauchen nicht danach zu suchen, das Geschäft ist voll davon. Der Naturkostfachhandel, der gleichbedeutend ist mit der Bezeichnung Naturkostladen, Naturkost-Fachgeschäft oder auch mitunter Bio-Markt, ist in der Regel im „Bundesverband Naturkost Naturwaren e. V.“ (BNN) organisiert. Ist am Eingang ein großes „N“ aufgeklebt, dann gehört der Händler dem BNN an. Die Mitglieder müssen sich an die Sortiments-Richtlinien dieses Verbandes halten. Naturkost-Fachgeschäfte sind anerkannt als Einkaufsstätten für ökologisch hochwertige Produkte. Die Qualität der Waren wird durch die Sortiments-Richtlinien und deren Kontrolle gewährleistet. Seit 2001 werden zum Beispiel Orientierungswerte für Pestizide und chemisch synthetische Vorratsschutzmittel herausgegeben. Nur diejenigen Lebensmittel dürfen verkauft werden, die diese Werte einhalten. Wie schon bei der EU-Öko-Verordnung, werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Vorgaben aufgenommen, so dass entsprechend der Möglichkeiten Grenzwerte auch gesenkt werden. Ebenfalls empfiehlt man – wenn nötig –, nur „naturbelassene“ Aromastoffe einzusetzen und nicht diejenigen, die zum Beispiel aus Pilzen oder Holzabfällen gewonnen werden. Nahrungsmittel aus kontrolliert biologischer Agrarwirtschaft (kbA) – also aus der ökologischen Landwirtschaft – spielen eine elementare Rolle im Naturkostfachhandel. Bevorzugt
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werden Lebensmittel, die zusätzlich zu der EG-Verordnung nach den Richtlinien eines der ökologischen Anbauverbände erzeugt werden. Für Produkte aus dem Ausland gilt zum einen die EG-Öko-Verordnung und zusätzlich die internationalen Regeln der IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movements). Bei der Sortimentsgestaltung liegt der Schwerpunkt auf Lebensmitteln, die eine vollwertige Ernährung ermöglichen und nach den Prinzipien der Vollwerternährung mindestens als empfehlenswert eingestuft sind.
Was ist eigentlich Naturkost? Auch für Naturkost gelten die Regeln der Bio-Lebensmittel, wie sie vorher dargestellt wurden. Das heißt: keine Gentechnik, keine Bestrahlung, keine synthetischen Pestizide, kein Kunstdünger etc. Unter „Naturkost“ werden pflanzliche und tierische Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft verstanden, die zudem gering und werterhaltend verarbeitet werden. Ein großer Vorteil ist die Volldeklaration sämtlicher Lebensmittelbestandteile eines Produktes – ohne die oft verunsichernden „E“-Angaben. Sie geht über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – ein wichtiger Beitrag, damit Sie wieder Vertrauen in die Lebensmittel setzen können. Auch Spuren gentechnisch veränderter Organismen werden entgegen der aktuellen Gesetzeslage nicht geduldet. Entsprechend diesen Regeln werden bevorzugt Vollkornprodukte, Obst und Gemüse der Saison angeboten. Bei Margarine handelt es sich zum Beispiel um ungehärtete und nicht chemisch veränderte Pflanzenmargarine, Honig darf nicht wärmegeschädigt sein.
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Vorsicht: Nepper, Schlepper, Bauernfänger!
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Aus der Region für die Region Naturkostläden dürfen den regionalen Anbau unterstützen. Das heißt, wenn ihnen Obst oder Gemüse, die aus Überschüssen von Privatgärten stammen und Ähnliches angeboten wird, dürfen sie dieses verkaufen. In diesem Fall erfolgt der Verkauf ohne Beteiligung des Großhandels. Auch hier wird genau deklariert: „Privatanbau“ mit Name und Ort des Erzeugers muss produktbegleitend zu erkennen sein.
Vorsicht: Nepper, Schlepper, Bauernfänger! Begriffe wie „kontrolliert“, „umweltverträglich“ oder Kombinationen wie „kontrolliert ungespritzt“ bedeuten nicht, dass das jeweilige Produkt „Bio“ ist. Derartige Lebensmittel stammen weder von den ökologischen Anbauverbänden noch sind sie „Bio“ nach der EG-Öko-Verordnung. Es handelt sich um „Pseudo“-Bio-Produkte, welche nur ein Öko-Image vortäuschen wollen. „Kontrolliert“ ist zwar ganz nett. Aber wer hat da kontrolliert? Die Firma selbst? Auch Bezeichnungen wie „vom Lande“ bei Billighähnchen (klar, dass sie nicht am Münchner Marienplatz gezogen wurden) oder „unter ständiger tierärztlicher Kontrolle“ (ist das positiv oder negativ?) sind kein Qualitätsmerkmal. Bezeichnungen wie „Bauernglück“ oder „Landliebe“ sind erst recht kein Erkennungszeichen für Bio-Lebensmittel. In der Broschüre der Verbraucherzentrale (siehe Quellen, „Einkaufsfalle Supermarkt“) können Sie nachlesen, was wirklich dahinter steckt.
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Folgende Bezeichnungen garantieren Bio-Lebensmittel: Bio Ökologische Agrarwirtschaft Bio-Anbau Biologisch Ökologischer Landbau Biologisch-dynamisch Ökologischer Landbau – EG-Kontrollsystem Kontrolliert biologischer Anbau (kbA) Organic Kontrolliert ökologischer Organisch Anbau Organisch-biologisch Ökologisch Mit Bio-Lebensmitteln haben folgende Bezeichnungen nichts zu tun: Alternativ Kontrollierter Anbau Auf Gründünger Naturgedüngt gewachsen Naturnah erzeugt Aus integrierter Naturnahe Verfahren Produktion beim Umweltschutz Aus umweltschonendem Neutral kontrolliert Anbau Nicht chemisch behandelt Biologische Schädlings Nicht gespritzt bekämpfung Ohne Kunstdünger Extensiv Rückstandsfrei erzeugt Gewachsen ohne Chemie Umweltfreundlich Kontrolliert umwelt Umweltgerecht schonend Umweltverträglich Kontrolliert ungespritzt Unbehandelt Kontrollierte Qualität Ungespritzt
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Was erspare ich mir mit Bio-Lebensmitteln? Man hört es immer wieder: Biologisch angebaute Lebensmittel haben einen klaren Gesundheitsvorteil: ihr Schadstoffgehalt ist wesentlich geringer als der konventioneller Lebensmittel. Und die Schadstoffquellen sind zahlreich, sei es nun aus der Landwirtschaft, aus der Verarbeitung oder den dabei zugesetzten Zusatzstoffen.
Schadstoffe aus der Landwirtschaft Früher waren alle Landwirte Bio-Bauern, ausnahmslos. Vor der sogenannten „Industrialisierung der Landwirtschaft“ gab es keinen Kunstdünger, keine künstlich hergestellten Pestizide, keine Massentierhaltung und erst recht kannte niemand Gentechnik. Mit der Industrialisierung fühlten sich die Bauern dann nicht mehr so abhängig von der Natur. Hunger war plötzlich unbekannt. Ganz im Gegenteil: Mit Massentierhaltung und dem Großeinsatz von Kunstdünger und Spritzmitteln stiegen die Erträge soweit, dass man Lebensmittel wegwarf, vergiftete, ins Meer schüttete, um „die Preise stabil zu halten“. Nahrungsmittel, die Jahrtausende lang knapp waren, gab es plötzlich im Überfluss und die Verbraucher gewöhnten sich daran, immer weniger Geld dafür auszugeben. Leider sanken nicht nur die Preise für Lebensmittel, auch die Qualität sank. Eine Fehlernährung mit solcher „Industrienahrung“ führte zu den bekannten Zivilisationskrankheiten. Bio-Bauer Martin Mayer vom Stumbeck-Hof in Siegertsbrunn
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bei München kommentiert die Entwicklung folgendermaßen: „Wenn man sich ansieht, was heutzutage in der Landwirtschaft passiert: Mit chemischem Pflanzenschutz und Düngemitteln schafft man sich eine Überproduktion. Dann verfällt der Preis. Dadurch muss der Bauer vom Staat subventioniert werden. Somit hat der Verbraucher unter dem Strich gesehen doch keine billigeren Lebensmittel, denn er muss die Subventionen bezahlen. Gewinnen tut nur der, der die chemischen Mittel verkauft oder herstellt.“ Bei der „konventionellen“ Landwirtschaftsform bzw. der Massentierhaltung fällt außerdem ein Überschuss an Gülle und Mist an. Das bedeutet gleichzeitig eine hohe Konzentration an Ammoniak, der in unmittelbarer Umgebung nicht nur ein Waldsterben hervorruft, sondern im Verdacht steht, krebsauslösend zu sein. Für die Entstehung von Krebs ist zudem nicht nur Ammoniak von Bedeutung, auch Nitrit, Nitrosamine und Pestizide sind hier zu nennen. Generell hat man heutzutage in der Regel mindestens 500 Chemikalien im Körper, die es vor 70 Jahren noch nirgends gab. Es wird gespritzt und gedüngt, entseucht und bekämpft. Mit Unkrautvernichtungs- und Pilzbekämpfungsmitteln, mit Halmverkürzern und Wachstumshemmern, mit Insektenvernichtungs- und Bodenentseuchungsmitteln wird der Ertrag gesteigert. Und weil das giftige Zeug nicht einfach so gespritzt werden kann, wird es mit Netz- und Heftmitteln, Antioxidanzien, Entschäumern, Lösungsmitteln und Emulgatoren, mit Trägerstoffen und Substanzen zur Vermeidung von Spritzflecken vermischt. Damit alles üppig wächst und billig herzustellen ist, wird gedüngt mit Kunstdüngern, ungegorener Jauche und kaum abgelagertem Mist.
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Das Ziel sind Feldfrüchte und Futtermittel, die höchste Erträge garantieren, irgendwelchen Güteklassen sowie EG-Qualitätsnormen (in der Regel nur Aussehen und Größe, nicht aber die Gesundheit betreffend) entsprechen und die hohen Gewinn abwerfen. Diese Schadstoffe aus der Landwirtschaft tragen zur Gesundheitsbelastung bei:
Pestizide – Vorsicht: Krebs Chemisch-synthetische Pestizide (von griechisch pest = Schädling und cidere = töten), übersetzt „Schädlingsbekämpfungsmittel“, dürfen nach wie vor in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt werden. Da die Schädlinge auf Dauer gegen das jeweilige Gift resistent, also unempfindlich werden, müssen ständig neue Pestizide entwickelt werden. Sind Pestizide auch heutzutage noch gefährlich?
In der EU ist die Zulassung eines neuen Wirkstoffes teuer: ca. 250 Millionen Euro sind nötig, bis die Substanz alle Prüfungen bezüglich ihrer Gefährlichkeit durchlaufen hat. 280 Wirkstoffe in etwa 1 100 Präparaten sind in Deutschland zugelassen, in der EU ein Mehrfaches davon. Die Substanz darf nicht giftig oder krebsauslösend sein, sollte nicht im Trinkwasser erscheinen und, und, und. Man ist aus dem Schaden durch gefährliche Chemikalien klug geworden – und lässt solche Stoffe wie DDT und Nitrofen nicht mehr zu. Wie lange diese Gifte haltbar sind, hat man am Lebensmittelskandal im Frühjahr 2002 gesehen: auch nach über zehn Jahren Verbot sind sie noch gefährlich. Solche gesundheitsschädlichen Substanzen hätten gar nicht eingesetzt werden dürfen. Darum waren sie im ökologischen Landbau schon immer verboten.
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Leider wird auch heutzutage noch nicht die Wirkung von Pestiziden auf das hormonelle System untersucht. Dabei zeigt die Untersuchung von Dr. Alberta Velimirov und Wolfgang Wagner (siehe Anhang, Quellen), dass auch geringe Mengen an Pestiziden das Hormonsystem des Menschen schädigen können. Vor allem verstärken sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung. So war der Einfluss von zwei kombinierten Pestiziden um das 1000-fache höher als die Wirkung jedes der Pestizide für sich allein genommen. Gesundheitsprobleme durch Pestizide?
Folgende Krankheitssymptome können als Wirkungen von Pestiziden auftreten: Übelkeit, Schlafstörungen, krampfartige Bauchschmerzen, Kreislaufschwäche, Augenbrennen, Brust- und Herzstechen, Muskelzuckungen und -krämpfe, Schwächegefühl, Schweißausbrüche, Haarausfall, Bronchitis, Atemnot, Kollapszustände, Fieberschübe, Herzflattern etc. Diese Symptome findet man bei Anwendern und auch bei Personen, die in der Nähe der mit Pestiziden bewirtschafteten Flächen wohnen. An Nebeltagen und bei hohen Temperaturen sind die Symptome stärker. Wissenschaftliche Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen der Pestizidanwendung und den Symptomen beweisen, gibt es bislang nicht. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Krankheitszeichen genau bei Pestizidanwendung auftreten und bei Ortswechsel wieder verschwinden. Vor allem Langzeitfolgen wie Krebs werden den Chemikaliengemischen zugeschrieben. Die Krebshäufigkeit ist bei landwirtschaftlichen Berufen erhöht – so Prof. Dr. em. Ottmar Wassermann vom Lehrstuhl für Toxikologie an der Univer-
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sität Kiel, Vorstand des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FIBL), Berlin. Betroffen sind aber auch Gärtner, Waldarbeiter und die Mitarbeiter derjenigen Industriebetriebe, die die entsprechenden Produkte verarbeiten: Spanplattenhersteller zum Beispiel. Bei amtlich zugelassenen Schädlings-Bekämpfern wurde ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko bemerkt. Auch wenn die Eltern vor oder während der Schwangerschaft mit diesen Substanzen belastet wurden, steigt die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebsarten. „34 Pestizidarten stehen in Verdacht, Geburtsfehler bzw. eine Verschlechterung in der Kindheitsentwicklung auszulösen“, so Dr. Alberta Velimirov und Wolfgang Müller in ihrer Studie über Bio-Lebensmittel (siehe Anhang, Quellen). Die beiden Autoren weisen auf den generellen Anstieg bestimmter Krebserkrankungen hin und auf einen Zusammenhang mit der Pestizidanwendung. Lars Neumeister, Projektleiter des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN) Deutschland, hält auch Pestizidspuren für bedenklich: „Wie sich die häufige Aufnahme geringer Pestizid-Konzentrationen auswirkt, ist bisher nicht sehr gut erforscht.“ Greenpeace veröffentlichte Ende 2003 eine Untersuchung diverser Lebensmittel auf Pestizide (siehe Anhang, Quellen). Die gefundenen chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel mit Namen wie Bifenthrin, Buprofezin, Chlorthal-dimethyl sind für die unterschiedlichsten Gesundheitsschäden bekannt. Oft findet man den Hinweis „möglicherweise krebserregend“, aber auch deutlicher: „krebserregend“, „vermutete hormonelle Wirkung“ oder „kann das Kind im Mutterleib schädigen“. Auch die Fortpflanzung und die Entwicklung des Embryos bzw. des Kindes können manche Wirkstoffe offen-
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sichtlich beeinträchtigen – so nachzulesen in der Greenpeace-Studie. Im Juni 2005 erschreckte eine weitere Nachricht: Eine neue Studie der EU zeigte ein deutlich erhöhtes Parkinson-Risiko als Folge des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Durch Anwendungsfehler wird zuviel und zu oft gespritzt, davon berichtete ÖKOTEST schon vor Jahren. Werden heutzutage Pestizidrückstände in Lebensmitteln gefunden?
Im April 2002 veröffentlichte ÖKOTEST eine Untersuchung an Erdbeeren, die Mitte Februar in Supermärkten und an Marktständen Berlins gekauft wurden. Von den elf Proben aus Spanien, Marokko und Ägypten enthielten alle, aber auch alle, Spuren von Pestiziden, die zum Teil krebserregend sind. Fünf Proben überschritten die deutschen Grenzwerte. ÖKOTEST warnte, dass man insbesondere bei frühen ausländischen Früchten „besonders damit rechnen“ muss, „dass sie gespritzt wurden“. Und weiter empfiehlt ÖKOTEST: „Ganz sicher geht man mit Bio-Qualität.“ Auch die EU fand 2002 Rückstände in 44 Prozent der Lebensmittelproben. Nun könnte man meinen: Dies war 2002 – heute ist das ganz anders. Weit gefehlt: „Deutsche Erdbeeren zu 100 Prozent mit Pestiziden belastet.“ – Mit dieser Meldung schockierte das Pestizid Aktions-Netzwerk e. V. (PAN) die Verbraucher am 19. Juli 2005. PAN meint dazu: „Dies ist eine extreme Situation und mit einem vorsorgenden Verbraucherschutz völlig unvereinbar“. Und: „Erdbeeren zählen zu den am höchsten mit Pestiziden belasteten Obstsorten.“ Tatsächlich
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hatte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUAS) Erdbeeren besonders gründlich unter die Lupe genommen und in allen Proben Pestizide nachgewiesen. Leider sind die Behörden aus Gründen des Datenschutzes gezwungen, Daten über Untersuchungsergebnisse von Produkten geheim zu halten, da das Verbraucherinformationsgesetz im Frühjahr 2002 von der Opposition abgelehnt wurde. Infolgedessen ist man in der Regel auf Untersuchungen von Privatunternehmen angewiesen. Sehr hilfreich sind hierbei die Urteile von ÖKOTEST und Stiftung Warentest. Wenn es wenigstens nur ein Pestizid wäre
Dass man Pestizide mitisst, ist der Gesundheit sicherlich nicht zuträglich. Dass es jedoch fast immer gleichzeitig mehrere sind, kann man nur noch als skandalös bezeichnen: Die Untersuchungsbehörde CVUAS fand durchschnittlich 4,4 verschiedene Pestizide in ihren Nahrungsmittelproben, das Maximum lag bei 12 Substanzen in einer einzelnen Probe. 96 Prozent aller deutschen und 93 Prozent der ausländischen Proben waren mit mehr als einem Pestizid belastet. „Insgesamt wurden 55 verschiedene Pestizide gefunden“, so PAN. Das offensichtliche Motto: „Viel hilft viel“ – zumindest für die Gesundheit des Geldbeutels. Die Mehrfachbelastungen sind besonders besorgniserregend. Wird der Grenzwert für ein Pestizid überschritten, stellt man bei weiteren Nachforschungen oft fest, dass noch weitere Schadstoffe enthalten sind, die ebenfalls über den gesetzlich festgelegten Werten liegen. In 21 Prozent der Proben fand Greenpeace in ihren Untersuchungen vier und mehr Pestizide. Dabei sind die Kombinationswirkungen weitgehend un-
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erforscht. Besonders belastet sind laut Greenpeace Trauben, Erdbeeren und Paprika. ÖKOTEST mutmaßt: „Je höher die Anzahl der Wirkstoffe, desto eher liegt die Vermutung nahe, dass die Erzeuger einen Trick anwenden: Sie setzen unterschiedliche Pflanzenschutzmittel gegen den gleichen Schadenserreger ein, um die Überschreitung von gesetzlichen Höchstmengen zu vermeiden.“ Dazu kommt, dass die Erzeuger laufend neue Wirkstoffe verwenden. Das macht die Kontrolle sehr schwierig. Für die neuen Stoffe gibt es auch keinen rechtlichen Grenzwert. Dadurch gilt der allgemeine Höchstwert von 0,01 mg/kg. ÖKOTEST bzw. das beauftragte Labor verwendete bei seinen Untersuchungen daher eine spezielle, neu entwickelte Messanalytik. Werden die Grenzwerte eingehalten?
Von Paprika liest man immer wieder, dass sie – zumindest zum Teil – mit hohen Pestizidmengen belastet sind – und zwar seit Jahren. Laut PAN kamen Grenzwertüberschreitungen bis zum 50-fachen der erlaubten Höchstmengen vor. Auch die EU fand bereits 2002 in 5,5 Prozent ihrer Proben eine Überschreitung der Grenzwerte. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stellte fest, dass zum Beispiel bei mehr als zehn Prozent der untersuchten Proben von Orangen, Pfirsichen und einigen Küchenkräutern die Höchstgehalte für Pflanzenschutzrückstände überschritten wurden. Bei Trauben fand Greenpeace Ende 2005 Giftmengen, die schon bei einmaligem Verzehr Gesundheitsschäden hervorrufen können. „Besonders Kinder sind gefährdet“, so die Umweltorganisation. Sie sieht eine massive Pestizidbelastung nicht als Einzel-, sondern als den Normalfall bei konven-
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tionellen Produkten an und hat die Verantwortlichen mehrfach aufgefordert, die Missstände abzustellen. Die Hälfte der konventionell erzeugten Obst- und Gemüseerzeugnisse wiesen Pestizidmengen im Grenzwertbereich oder darüber auf. Noch höher wird die Anzahl der belasteten Proben, wenn man die gefundenen verschiedenen Pestizidmengen addiert. Die Überschreitungen sind zahlreich und sie aufzuzählen, würde dieses Buch sprengen. In konventionellen, vor allem ausländischen (Nicht-EU-Ware) Gemüse- und Obstsorten werden oft genug in der Hälfte der Proben mehr Pestizide gefunden, als der Gesetzgeber für gesund erachtet. Zwar bedeutet eine Überschreitung der Rückstandshöchstmengen bei Pflanzenschutzmitteln nicht unbedingt eine akute Gesundheitsgefahr. Jedoch sollte völlig klar sein, dass es unserer Gesundheit nicht zuträglich ist, ständig Pestizide aufzunehmen. Was man außerdem nicht vergessen darf ist, dass bei den Rückstandsproben nur Mischproben untersucht werden (d. h. viele Früchte oder viel Gemüse kommen zusammen in eine Probe und der Durchschnittswert wird ermittelt). Dabei gibt es sehr deutliche Hinweise, dass ein einzelnes Lebensmittel mit weit höheren Rückständen belastet sein kann als das Gesamtkollektiv im Durchschnitt. Sicherlich gibt es dann ebenso Einzelproben, die gar nicht belastet sind. Aber beim Einkauf weiß man nicht, welches man nun erwischt hat. Werden auch verbotene Pestizide eingesetzt?
Auch Wirkstoffe, die bei uns verboten, aber in einem anderen Land der EU zugelassen waren, dürfen bei uns verkauft werden. Das besagt ein Zusatz im Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz. Ein Beispiel hierzu: Tomaten aus EU-
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Staaten, die Rückstände des Pilzgiftes Chlorthalonil in Konzentrationen bis ein Milligramm pro Kilogramm enthalten, sind nach deutschem Lebensmittelrecht nicht verkehrsfähig. Infolge der EU-Gesetzgebung dürfen sie jedoch bei uns verkauft und entsprechend gegessen werden. Aber auch generell verbotene Pestizide findet man in unseren Lebensmitteln. Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter in Baden-Württemberg meldeten Anfang 2007, dass sie ein verbotenes Pestizid in Paprika aus Spanien gefunden hatten. Schlimmer war die Meldung von Greenpeace: Im Januar 2007 ließ die Umweltorganisation in Deutschland angebautes Obst und Gemüse testen. Das Ergebnis: In vielen Proben wurden Rückstände von nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Nur bei Bio ist man weitgehend vor Pestiziden geschützt
Im Dezember 2007 untersuchte ÖKOTEST Orangen. Während manche konventionelle aufgrund überhöhter Pestizidmengen zum Teil nicht einmal mehr verkehrsfähig waren, schnitten die Bio-Orangen mit „sehr gut“ ab. Dies stellte der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) auch für andere Bio-Zitrusfrüchte fest. Aber nicht nur die Testzeitschriften veröffentlichen Untersuchungsberichte und weisen auf die Gefahren durch Pestizide hin. So war im Juni 2005 im Bericht der „Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter in Baden-Württemberg“ nachzulesen, dass die mittlere Pestizidbelastung von Lebensmitteln in der konventionellen Landwirtschaft wesentlich höher ist als diejenige in Bio-Lebensmitteln. Der mittlere Pestizidgehalt aller untersuchten Öko-Obstproben lag bei etwa 0,002 mg/kg,
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derjenige von Öko-Gemüse bei 0,003 mg/kg. Konventionelles Obst und Gemüse enthielt dagegen etwa 0,4 mg Pestizide pro Kilogramm – das heißt: mehr als das 100-fache dieser Schadstoffe findet man in konventionellem Obst und Gemüse. Findet man Pestizide in Bio-Produkten, so sind dies in der Regel Verunreinigungsspuren von Pflanzenschutzmitteln, die von Anwendungen auf konventionellen Nachbarfeldern stammen. Man versucht dies durch Abstandhalten zu verhindern. Fazit: Am besten schützen Sie sich durch Kauf von ökologisch erzeugtem Gemüse und Obst.
Dort dürfen chemisch-synthetische Pestizide erst gar nicht verwendet werden. Da das Tierfutter vom eigenen Hof stammen soll und importierte Futtermittel vermieden werden, können auch die entsprechenden Pestizide aus den Ländern der Dritten Welt (zum Beispiel DDT) nicht vorkommen. Und: Der deutlich geringere Pestizidgehalt von Bio-Lebensmitteln ist wissenschaftlich mehrfach belegt.
Nitrat, Nitrit, Nitrosamine – nicht nur Babys sind gefährdet Nitrat ist eine Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff, die natürlicherweise im Boden vorkommt, aber auch zum Düngen verwendet wird. Pflanzen benötigen den Stickstoff u. a. zum Aufbau von Eiweiß. Bei den Mangelsubstanzen, die das Pflanzenwachstum beschränken, spielt Nitrat eine herausragende Rolle. Bekommt die Pflanze nicht genug davon, so sind Unterversorgung und starke Wachstumshemmung die
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Folgen. Das bedeutet deutliche Ertragseinbußen. Also düngte man mit Nitrat nach dem Motto: „Viel hilft viel“ – oder mit den bekannten Folgen wie hohe Nitratkonzentrationen im Trinkwasser. Zuvor oder gleichzeitig gelangt Nitrat durch den massiven Einsatz von stickstoffhaltigem Mineral- und Naturdünger in die Böden. Je nach Sorte können Pflanzen Nitrat speichern. Sie nehmen es aus dem Boden auf und reichern es in den Pflanzenteilen an, die unter Lichteinfluss Nährstoffe bilden. „Bei Salaten sind das vor allem die äußeren Blätter und die Blattrippen. Fehlt Licht, wird Nitrat nur unvollständig abgebaut und die Gehalte steigen. Auch allzu reichliche Düngergaben können zu erhöhten Nitratwerten führen, ebenso wie der Treibhausanbau selbst“, so ÖKOTEST. Ist das Nitratangebot jedoch so hoch, dass die Pflanzen es nicht mehr speichern können, erfolgt eine mehr oder weniger schnelle Auswaschung in das Grundwasser. Ist Nitrat gesundheitsschädlich?
Nitrat an sich ist für Erwachsene relativ harmlos. Es ist nur in sehr hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich. Bis zu 219 mg Nitrat täglich sind für einen 60 kg schweren Erwachsenen durchaus tolerierbar. Weitaus gefährlicher als Nitrat ist das daraus entstehende Nitrit: 0,2 mg Natriumnitrit/kg Körpergewicht täglich werden von der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) gerade noch als akzeptabel angesehen, auch deshalb, weil es als krebserregend gilt. Nitrit entsteht an vielen Stellen im menschlichen Organismus durch Bakterien. Sie können im Speichel und Magen-Darm-Trakt sowie an infizierten Schleimhäuten der Harnblase und des Rachenraums Nitrat zu Nitrit umwandeln.
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Im sauren Magen können sich diese Bakterien nicht vermehren und auch kein Nitrit bilden. Deshalb wird Nitrat nur bei Säuglingen (bis zum vierten Lebensmonat), deren Magen noch nicht den Säuregrad von Erwachsenen hat, im Magen zu Nitrit umgebaut. Es stört bei Babys den Sauerstofftransport des Blutes und kann zur lebensgefährlichen Blausucht führen. Das bedeutet: Kleinkindern kein nitratreiches Gemüse oder Wasser geben. Natürliche Nitratwerte in verschiedenen Gemüsesorten Nitratarm
Mittlerer Nitratwert
Hohe Nitratkonzentrationen
Brokkoli, Erbsen, Gurken, grüne Bohnen, Kartoffeln, Kürbis, Paprika, Rosenkohl, Spargel, Topinambur
Blumenkohl, Kohlrabi, Möhren, Porree, Sellerie, Zucchini
Endivien-, Feldund Kopfsalat, Grünkohl, Mangold, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Spinat
Auch außerhalb des menschlichen Körpers bauen Bakterien Nitrat zu Nitrit um – umso mehr, je mehr Nitrat ihnen zur Verfügung steht. Kühlschranktemperaturen senken ihre Aktivität, deshalb sollte man diese Temperaturen zur Aufbewahrung vorziehen. Ebenfalls gefährlicher als Nitrat sind – auch für Erwachsene – die Nitrosamine. Sie entstehen unter Hitzeeinwirkung beim Braten und Grillen oder auch im sauren Magen aus dem mit der Nahrung zugeführten Nitrit und Eiweiß – und zwar umso mehr, je mehr Nitrit vorhanden ist. Im Pökelsalz von Fleischwaren und in einigen Käsesorten ist ebenfalls Nitrit
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enthalten. So werden 95 Prozent aller Wurst- und Fleischwaren mit Nitrit-Pökelsalz konserviert. Es soll den Verbraucher vor Fleischvergiftung bewahren und dem Produkt das besondere Aroma und die appetitlich-rosige Farbe verleihen. Keinesfalls darf derart behandeltes Fleisch gegrillt werden, weil sich durch die große Hitze verstärkt die krebserregenden Nitrosamine bilden. Substanzen, die im Blut von Rauchern und Passivrauchern vorkommen, wirken verstärkend auf die Nitrosaminbildung. Vitamin C und Vitamin E hemmen dagegen seine Entstehung. Nitratgehalt in Bio-Gemüse, Treibhausund konventionellen Produkten
Der Gehalt an Nitrat im Gemüse hängt sehr stark von der Anbauform ab. Folgende Nitratwerte wurden im konventionellen Landbau zum Beispiel bei Feldsalat gefunden: 1170 mg/kg, fast die dreifache Menge im Treibhaussalat (3 200 mg/kg) und am wenigsten im Salat aus biologischem Anbau (710 mg/kg). Bei Petersilie fand man deutlichere Werte: Konventionell: 840 mg, Treibhaus: 3 400 mg, Salat besser nur in ökologischer Anbau: 110 mg. In BioBio-Qualität kaufen Möhren fand man einen drei- bis vierfach niedrigeren Nitratgehalt als in konventionellen. Um die Nitratzufuhr möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, Saisongemüse aus Freilandproduktion zu essen. Abwechslung, auch beim Gemüsekonsum, reduziert die Gesamtbelastung.
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Bio-Qualität bedeutet die geringste Nitratzufuhr. Am besten ist es, Obst und Gemüse entsprechend der Saison zu essen!
Man gönnt sich ja sonst nichts: Fleisch aus Massentierhaltung und die Folgen Bilder von glücklichen Tieren auf der Wiese auf den Verpackungen konventioneller Fleischprodukte und Eierschachteln täuschen über die Realität hinweg: Eingepferchte Tiere, zu Bewegungslosigkeit auf strohlosen Betonspaltenböden verurteilt, auf Medikamente angewiesen, um überhaupt lange genug zu leben, damit man sie zum Schlachter bringen kann. Das alles kennen wir aus der Massentierhaltung, aus der 98 Prozent unseres Fleisches stammen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat festgestellt, dass in den ostdeutschen Ländern, aber auch in den Agrarprovinzen Niedersachsens und Schleswig-Holsteins Tierfabriken geplant werden: Hähnchen und Enten ab 30 000, Hennen und Puten ab 15 000 Tieren. Jeder zweite neue Schweinestall soll mehr als 750 Sauen einpferchen. Und das Ganze wird von der EU subventioniert: „So fließen die Brüsseler Subventionen weiterhin zu 70 Prozent an die industriell geführten Großbetriebe … Und die OECD-Staaten pumpen jährlich über 3.400 Milliarden Euro in den Agrarsektor, um dessen Güter billig auf den Weltmarkt zu bringen. Dies aber geht nur, wenn es sich um Massenware handelt“, liest man im Greenpeace-Magazin. Zu den Subventionen gehören auch diejenigen für Schlachttierexporte.
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Bis zu 20 kg Pflanzen (Soja, Getreide etc.) benötigt man nach diesen Verfahren, um 1 kg Fleisch zu erzeugen. Aber auch die Belastung durch Gülle ist enorm, sogar so enorm, dass man in Holland die Kühe am liebsten abschaffen würde, da das Grundwasser durch sie verseucht wird. Entsprechend berichtet Petra Thorbrietz im Greenpeace-Magazin, dass der Fleischfabrikant Boekos in Cuijk nicht nur Fleisch produziert, sondern auch an fleischlosen Produkten arbeitet. Die 40 Millionen Schweine, die jährlich in Deutschland gemästet werden, sind fast alle TurboTiere, die in sechs bis sieben Monaten ihr Schlachtgewicht erreichen müssen. Das Ergebnis: blasses Schweinefleisch, das beim Braten viel Wasser verliert. Die Artgerechte Tierhaltung Ursache: Die konventionell gezogenen Tiere werden beim Gang zum Schlachter hypernervös. Das führt zu Adrenalinstößen. Dadurch tritt Wasser aus den Zellen aus und läuft ins Gewebe. Oft genug müssen Arzneien Probleme bekämpfen, die hausgemacht sind. Die Fleischberge der Schweine überfordern deren Knochen und Gelenke. Die folgenden Entzündungen müssen wieder mit Medikamenten behandelt werden. Dass zusammengepferchte Tiere, ohne Möglichkeit sich zu bewegen und ihr natürliches Verhalten zu zeigen, leichter krank werden, dürfte jedem einleuchten. Die in der EU geltende Rückstandshöchstmengenverordnung für Tierarzneimittel umfasst etwa 750 Substanzen, die unter
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Berücksichtigung von Wartezeiten, die nach dem Verabreichen eingehalten werden müssen, in der konventionellen Tierhaltung erlaubt sind.
Antibiotika Die große Gefahr bei der Fütterung dieser Chemikalien ist das Auftreten resistenter Keime auch gegen diejenigen Antibiotika, die beim Menschen verwendet werden. Und obwohl Human-Medikamente bei der Tierzucht gar nicht eingesetzt werden dürfen, tauchten immer wieder Resistenzen gegen diese Antibiotika auf. Am 14.12.1998 schließlich wurde bekannt gegeben, dass die EU zukünftig nur noch die Anwendung von vier Antibiotika in der Tiermast bis Anfang 2006 erlaubt. Aber unser Fleisch kommt nicht nur aus der EU. In Geflügelfleisch aus Brasilien wurde 2002 das verbotene Antibiotikum Nitrofuran entdeckt. Die EU erließ deshalb im Oktober desselben Jahres eine Schutzklausel, nach der das Fleisch grundsätzlich bei der Einfuhr auf Rückstände der verbotenen Tierarzneimittel untersucht werden muss. Als kaum noch Nitrofuran gefunden wurde, hob man die Schutzklausel wieder auf. ÖKOTEST meinte dazu: „Die Produktionsbedingungen in der Geflügelmast haben sich sicherlich trotzdem nicht grundlegend geändert. Es gibt genügend erlaubte Antibiotika-Alternativen. Bleibt abzuwarten, ob Nitrofuran – oder eine ähnliche Problematik – nach einiger Zeit erneut auftritt.“ Man darf nicht vergessen, dass Antibiotika im Kot und in der Gülle landen, damit auch in der Umwelt. Welche Bakterien dadurch resistent werden, wird sich in Zukunft zeigen. Tatsache ist, dass inzwischen von Ärzten zum Beispiel bei der
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Bekämpfung von Helicobacter pylori (ein Bakterium, das in letzter Konsequenz Magenkrebs hervorrufen kann) erst getestet wird, ob das vorgesehene Antibiotikum überhaupt wirkt. Nach Auskunft der Ärzte kommen Resistenzen relativ häufig vor. Neue Untersuchungen von der Universität Paderborn zeigen, dass Antibiotika aus der Schweinehaltung sogar von Pflanzen aufgenommen werden. Sie gelangen über die Gülle, die als Dünger eingesetzt wird, auf die Felder. Die Antibiotika wurden in Feldsalat und im reifen Korn von Winterweizen entdeckt.
Hormone Durch Sexualhormone, die bis zu 30 Prozent mehr Fleischansatz garantieren, kann ein Drittel der Futtermenge eingespart werden und das Tier kann nach kürzerer Mastzeit geschlachtet werden. Nach entsprechenden Verboten sind die Rückstände heute jedoch eigentlich kein Problem mehr. Dagegen gehören in den USA, und oft genug auch in Kanada, Hormone einfach zur Mast dazu.
Massenproduktion in der Fischzucht und die entstehende Schadstoffproblematik Viele sind infolge der BSE-Krise auf Fisch umgestiegen. Sogar in vielen Fleischerläden bekommt man ihn inzwischen. Häufig ist dabei nicht bekannt, dass so mancher konventioneller Zuchtfisch mit Tiermehl gefüttert wird. Aber mit welchen Schadstoffen kann man sich beim Fischgenuss belasten, wenn man nicht auf Bio-Qualität achtet?
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Zuchtfisch aus Aquakultur – wehe, was die Tiere fressen! Aufgrund skrupelloser Verschmutzung unserer Gewässer und Überfischung mit der Folge der Ausrottung vieler Fischarten, ist die „Aquakultur“ in den letzten Jahren in der Bundesrepublik ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Darunter versteht man die Intensivfischhaltung in Teichen mit Frischwasserzufuhr: Forellen, Lachs und Aal, vor allem aber Karpfen werden beim Verbraucher immer beliebter. Auch die Süßwasserfische Schleie und Saiblinge kommen vorwiegend aus der Teichwirtschaft in den Handel. Fischzüchter ernähren ihre Fische häufig mit Kraftfutter. Es besteht zum Teil aus Fisch- und Blutmehl, das aus der Dritten Welt importiert wird. Manche füttern auch mit Schlachtinnereien und Abfällen aus der Geflügelfarm in der Nachbarschaft. Natürlich sind in solchem Futter die gleichen Schadstoffe enthalten wie im Geflügel, den Schweinen und Rindern aus konventioneller Massentierhaltung. Oft genug wird Fischmast auch im Rahmen einer biologischen Abwässerklärung betrieben, indem man den Nährstoffgehalt und die erhöhte Temperatur des Abwassers nutzt. Selbstverständlich bleiben die Fische nicht von den Schadstoffen, die das Wasser belasten, verschont. Auch die Düngung des Fischteiches mit Schweinemist kommt vor. Dies führt zu höheren Konzentrationen an Nitraten, als dies natürlicherweise der Fall wäre. Zuchtlachse haben nicht die natürliche rote Farbe von Wildlachs, die entsteht, wenn sie in freier Wildbahn kleine Krebse fressen. Deshalb hilft man mit Farbe nach. Dabei kann die gewünschte Färbung, die die Käufer am meisten schätzen, durch exakte Zudosierung des Farbstoffs im Futter erreicht werden.
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Silvester besser ohne Lachs? Auch bei ausländischen Fischzuchten geht es oft genug nicht zimperlich zu. Bei Lachs ist es ähnlich wie bei Rindern, Schweinen, Hühnern oder Puten: er wird in Massentierhaltung gezüchtet. Bis zu 100 000 Junglachse drängeln sich im Süßwasserbecken, dann werden sie im Meer versenkt. Diese Intensivmast bedeutet für die Tiere einen großen Stress, und sie werden – ebenso wie der Mensch in dieser Belastung – anfällig für Krankheiten. Deshalb wird mit Medikamenten vorgesorgt und behandelt. Der Lachsverzehr vervielfachte sich, als günstigere Preise durch die Massentierhaltung möglich wurden. Auch die Bezeichnung „Wildlachs“ schützt nicht unbedingt vor Züchtung. Warum sollte man den Lachs nicht so nennen, wenn man ihn dann teurer verkaufen kann? So sei „was offiziell als Wildlachs verkauft werde … in Wirklichkeit oft doch nur ein Zuchtfisch“, so Stephan Brandmeier, Spezialist der Naturkostfirma Isana. Die Liste der Schadstoffe kann sich sehen lassen: Farbstoffe, Antibiotika, Pestizide, Polychlorierte Biphenyle (PCB), mal ganz abgesehen von der Kot- und Parasitenbelastung bei der engen Haltung (1 kg Fisch auf 10 Liter Wasser, bei Aalen weniger als 1 Liter pro ausgewachsenem Tier). Dazu kommen Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium aus der Meeresverschmutzung.
Zusatzstoffe und Co.: Was man so alles mitisst Was man so alles in „Lebensmitteln“ findet, das was absichtlich hineingegeben wird, ist erstaunlich: Farbstoffe, um
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einen Fruchtanteil vorzutäuschen, sowie künstliche und angeblich „natürliche“ Aromastoffe. Mehr als 18 Kilogramm chemischer Zusatzstoffe nimmt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr zu sich. Etwa 7 500 findet man in gängigen Listen, 316 davon sind mit E-Nummern bezeichnet. 1993 waren es noch 265, und es werden ständig mehr. Bedeutung und Wirkung von Zusatzstoffen Zusatzstoffgruppe
Wirkung
Antioxidationsmittel
Verlängerung der Haltbarkeit durch Verhindern der Reaktionen von Sauerstoff mit Lebensmittelbestandteilen
Emulgatoren
Verbinden von eigentlich nicht miteinander vermischbaren Lebensmittelbestandteilen, zum Beispiel Öl und Wasser, Eiweiß und Luft. Unverzichtbar zum Beispiel für Schokolade. Möglich: Einlagerung von Wasser statt Muskelfleisch in Wurst
Farbstoffe
Färben von Lebensmitteln zur Verbesserung des Aussehens und Verkaufsförderung können zum Beispiel Fruchtanteil oder Eigehalt vortäuschen
Geliermittel (Feuchthaltemittel, Verdickungsmittel)
Binden Flüssigkeiten und verdicken bzw. verfestigen sie. Beeinflussung des Schmelzverhaltens (Speiseeis) oder des Kaugefühls bei Süßwaren. Möglich: „schnittfest“ machen von Wasser zum Beispiel in Wurst. Manche davon binden wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Zink oder Calcium, so dass sie dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen
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Zusatzstoffgruppe
Wirkung
Geschmacksverstärker
Verstärken Geschmacksnoten eines Lebensmittels, prägen als Grundstoff standardisierter Würzmischungen den Normgeschmack von Fertiggerichten, können zu übermäßigem Verzehr anregen und dadurch Übergewicht fördern. Durch die Geschmacksverstärkung können Rohstoffe eingespart werden, da sie bereits in geringerer Menge denselben Geschmack hervorrufen wie die tatsächlich vermutete Menge. Gefahr der Abstumpfung von Geschmacksnerven bei häufigem Konsum, Beispiel: Glutamat
Pack- und Treibgase
Pressen zum Beispiel Lebensmittel aus der Verpackung wie Sahne aus Sprühdosen, schützen vor Verderb, hemmen das Wachstum von Bakterien (zum Beispiel bei Hackfleisch) und bewahren das Lebensmittel vor Druckbeschädigung (zum Beispiel bei vorgeschnittenen Rohkostsalaten)
Konservierungsstoffe
Schützen vor Verderb oder Lebensmittelvergiftung, indem sie das Wachstum von Mikroorganismen (zum Beispiel Bakterien oder Schimmelpilze), die in Lebensmitteln vorhanden sind oder Zugang zu diesen bekommen können, begrenzen, verzögern oder hemmen. Verwendung zum Beispiel in gebackenen Lebensmitteln, Wein, Käse, geräuchertem Fleisch, Fruchtsäften, Margarine
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Warum Zusatzstoffe? Zusatzstoffe haben in der Regel für die Verbraucher keine Vorteile – diese haben vorwiegend die Hersteller. Es soll verhindert werden, dass Qualitätsmängel auffallen. Indem Konservierungsstoffe hinzugefügt werden, soll die Produktion verbilligt und Lagerung sowie Transporte vereinfacht werden. Nicht umsonst heißt es im Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz, dass Zusatzstoffe untergemischt werden, um technologische Wirkungen wie Konservieren, Färben oder Dicken zu erzielen. Und dazu zählen nun einmal Süßstoffe, Farbstoffe, Antioxidanzien oder Stabilisatoren.
Was sind eigentlich E-Nummern und was technische Hilfsstoffe? E-Nummern („E“ steht für Europa) gelten für alle Länder der Europäischen Union, teilweise sogar weltweit und kennzeichnen erlaubte Zusatzstoffe. Sie sind in der Regel nicht als Nahrungsmittel frei verfügbar. Neben den vielen E-Nummern gibt es zahlreiche andere Substanzen ohne E-Nummern, zum Beispiel ca. 2 700 Aromastoffe. Die sogenannten technischen Hilfsstoffe müssen nicht angegeben werden (siehe auch Kapitel „Was ist nicht gekennzeichnet?“). Man setzt sie bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln ein. Dort unterstützen sie technische Prozesse wie Schneiden, Filtrieren oder Stoffumwandlungen. Der entscheidende Unterschied zu den Zusatzstoffen ist, dass sie nach Gebrauch wieder entfernt werden. Im Lebensmittel, das Sie auf dem Tisch vorfinden, sind sie allenfalls in unvermeidbaren Spuren vorhanden und haben dann auch keine technologische Wirkung mehr.
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Rechtlich gesehen, gelten technische Hilfsstoffe nicht als Lebensmittel. Das bedeutet, sie müssen weder zugelassen, noch auf der Zutatenliste deklariert werden. Hinsichtlich gesundheitlicher Sicherheit gelten die gleichen Anforderungen wie bei Zusatzstoffen. In der Lebensmittelindustrie setzt man viele davon ein, zum Beispiel als Klär- und Filtrierhilfsmittel, Antiklumpmittel, Formtrennmittel, Schälmittel, Schaumbremser oder Entfärber. Auch Enzyme (siehe Anhang, Lexikon), die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln eingesetzt werden, gelten in der Regel als technische Hilfsstoffe. Gerade Letztere können sich im Produkt verstecken, ohne dass sie genannt werden müssen. Dazu gehören auch die gentechnisch erzeugten. Das bedeutet für Sie: Es ist hilfreich, die Zutatenliste anzusehen. Damit können Sie problematische Zusatzstoffe sofort erkennen. Aber Sie können nicht sicher sein, dass keine weiteren, nicht deklarationspflichtigen Stoffe im Produkt enthalten sind.
Sind Zusatzstoffe gesundheitsschädlich? Diese Frage muss man wie so viele mit einem deutlichen „Jein“ beantworten. Eigentlich müssen Zusatzstoffe auf ihre gesundheitsschädliche Wirkung getestet sein. Für die meisten der Stoffe wird in Tierversuchen festgestellt, welche Mengen dieser Substanz das jeweilige Tier ohne gesundheitlichen Schaden täglich zu sich nehmen kann. Die unschädliche Wirkungsdosis für Tiere wird meist nochmals auf ein Hundertstel reduziert. Man nennt das dann den ADI-Wert (siehe Anhang, Lexikon). Relativ sicher meinen Sie? Zum einen gilt die Unbedenklichkeit nur, wenn die Menge der Zusatz-
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stoffe den zulässigen Bereich nicht überschreitet. Wechselwirkungen mit anderen Stoffen wie Pestiziden oder Arzneimitteln kann man jedoch nur begrenzt untersuchen. Kinder trinken zum Beispiel große Mengen Limonade mit Süßstoffen. Neue Forschungen einzelner EU-Länder haben diesbezüglich für Furore gesorgt: Es kam heraus, dass vor allem kleinere Kinder mit der von ihnen bevorzugten Kost offenbar weit höhere Mengen an Zusatzstoffen schlucken, als es laut ADI-Wert gesundheitlich unbedenklich wäre. Dazu kommt, dass bei der Entscheidung, ob ein Zusatzstoff zugelassen wird und für welche Mengen, es eine Rolle spielt, wie viel der Durchschnittsmensch davon isst. Sie werden sicher verstehen, dass ein Konservierungsstoff in echtem Kaviar anders bewertet wird als ein Süßstoff für Erfrischungsgetränke. Was ist dann mit Außenseiterdiäten? Mit Leuten, die sich nicht „durchschnittskonform“ verhalten? Individuelle Empfindlichkeiten können zu Allergien oder anderen Krankheiten führen. Außerdem gibt es namhafte Ärzte, die von einer Belastung des Immunsystems sprechen bzw. von bestimmten Zusatzstoffen, von denen bekannt ist, dass sie tatsächlich krank machen. Der Kinderneurologe und Leiter des Zentrums Kinderschmerztherapie am Hamburger Klinikum, Raymund Pothmann, stellte fest, dass Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln bei Kindern Schmerzen verschlimmern können. Er verdächtigt besonders das Verdickungsmittel E 407 (Carrageen, es ist nach der EG-Öko-Verordnung eingeschränkt für Bio-Lebensmittel zugelassen, nach den Richtlinien der ökologischen Anbauverbände jedoch verboten), das zum Beispiel in Quark- und Sahneprodukten steckt; außerdem das Vanillearoma, Zuckeraustauschstoffe, Farb- und Konser-
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vierungsstoffe. Diese Erkenntnisse sollen für Erwachsene genauso gelten. „Viele Gutachter sind nicht neutral, weil sie von der Industrie bezahlt werden“, so die Verbraucherzentrale. Auch dass manche Länder der EU bestimmte Stoffe nicht als kritisch ansehen und sie dadurch zugelassen wurden, erleichtert die Sachlage nicht unbedingt. Oftmals werden gesundheitsschädliche Wirkungen erst viele Jahre nach ihrem ersten Auftreten bekannt, und dann ist es noch ein langer Weg bis zum Verbot des Schadstoffs. Das bekannteste Beispiel ist Asbest. Mehr als 60 Jahre, nachdem ein Arzt öffentlich auf die Gesundheitsgefahren hingewiesen hat, wurde in Deutschland die Produktion und Verarbeitung per Gesetz verboten. Über die Hälfte der zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe gelten als unbedenklich. Für diese kennt man bislang keine seriösen wissenschaftlichen Daten über negative Effekte auf die menschliche Gesundheit. Bei den restlichen ist das durchaus nicht so. Sie können die Verdauung oder die Nährstoffaufnahme beeinflussen, für Menschen mit bestimmten Stoffwechselbesonderheiten oder Krankheiten problematisch sein, allergieähnliche Symptome, Allergien, Migräne oder Asthma hervorrufen. Auch können sie die Entstehung von Krankheiten begünstigen, bzw. sie stehen im Verdacht, dies zu tun. Die englische Universität Southampton hatte als Forschungsergebnis über Zusatzstoffe einen Zusammenhang mit der Hyperaktivität bei Kindern erkannt. Nach dem Ergebnis der Studie, die von der britischen Behörde für Lebensmittelsicherheit in Auftrag gegeben wurde, verschlimmern die
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Zusatzstoffe E 102, E 104, E 110, E 122, E 124, E 129 und der Konservierungsstoff Natriumbenzoat E 211 die motorische Unruhe bei Kindern. Das deutsche Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) erkannte zwar einen möglichen Zusammenhang zwischen der Aufnahme der untersuchten Zusatzstoffe und einer negativen Beeinflussung des Verhaltens von Kindern. Allerdings sieht es die beobachteten Auswirkungen als gering an … Immerhin nimmt das Expertengremium „European Food Safety Authority“ seit 2003 die Zusatzstoffe bei der Zulassung genau unter die Lupe. Sie untersuchen die neuen Stoffe biochemisch und in klinischen Studien.
Gibt es harmlose Zusatzstoffe und wie steht es mit Bio-Lebensmitteln? Etwa 160 Substanzen mit E-Nummern werden als harmlos angesehen. Für den Verbraucher ist es allerdings beim Einkauf schwierig, diese sofort zu erkennen. Ein praktischer Führer von der Verbraucherzentrale kann Ihnen hier wertvolle Dienst leisten (siehe Anhang, Quellen, „Was bedeuten die E-Nummern?“, Hrsg. Verbraucherzentrale Hamburg). Auch im Internet können Sie jeden Zusatzstoff unter www.zusatzstoffe-online.de nachsehen. Sie erkennen in beiden Quellen auch diejenigen, die für Öko-Lebensmittel zugelassen sind. Denn auch für Bio-Lebensmittel sind Zusatzstoffe erlaubt. 48 Stück lässt die EG-Öko-Verordnung in Europa zu – weniger als ein Sechstel der für konventionelle Lebensmittel zugelassenen E-Nummern. Verboten sind den „Bios“ zum Beispiel Farbstoffe, Süßstoffe, Stabilisatoren und Geschmacksverstärker. Auch künstliche und naturidentische Aromastoffe sind tabu. Das Gentechnikverbot gilt auch für gentechnisch
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hergestellte Zusatzstoffe, wobei die neue, überarbeitete BioVerordnung Ausnahmen zulässt, wenn der Stoff anderweitig nicht mehr verfügbar ist. Außerdem wird der Gebrauch von Zusatzstoffen massiv reduziert. So dürfen sie nur dann für Bio-Lebensmittel verwendet werden, wenn die Lebensmittel ohne die betreffenden Substanzen weder hergestellt noch haltbar gemacht werden können. Die ökologischen Anbauverbände sind häufig sogar noch strenger als die EG-Öko-Verordnung. In der Regel sind Zusatzstoffe, die für Bio-Lebensmittel verwendet werden dürfen, entweder als unbedenklich eingestuft oder sie sind natürlichen Ursprungs, d. h. man findet sie auch in völlig natürlichen Lebensmitteln oder sogar in unserer Atemluft: Sauerstoff (E 948), Kohlendioxid (E 290) und Stickstoff (E 941) gelten ebenfalls als Zusatzstoffe mit ENummern! Außerdem finden Sie in Öko-Lebensmitteln Vitamin E (chemisch Tocopherol), Lecithin (kommt in jeder lebenden Zelle vor) und viele ähnliche Zusatzstoffe, die entweder unbedenklich sind oder in der Natur sowieso vorkommen. Selbstverständlich können auch natürliche Substanzen Allergien auslösen. Nur: sie werden bei Produkten aus dem Naturkostladen und zum Teil bei Bio-Waren im Supermarkt und anderen Anbietern alle aufgeführt, so dass Sie sich davor schützen können. Rund die Hälfte der Zusatzstoffe in Lebensmitteln sind unbedenklich, aber auch überflüssig. Wer qualitativ hochwertige Lebensmittel essen will, der verzichtet gerne auf Konfitüren mit künstlichem Vanillin, Brötchen mit DAWE-Estern oder Fertiggerichte mit Geschmacksverstärkern. Ohne Frage hat sich die Deklaration von Zusatzstoffen in den vergangenen
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Jahren durch die Bemühungen der EU verbessert. Dennoch gibt es immer noch Ausnahmen, Gesetzeslücken oder eine mangelhafte Umsetzung der Vorschriften. ÖKOTEST berichtet zum Beispiel, dass „der Geschmacksverstärker Glutamat, der bei empfindlichen Menschen das sogenannte China-Restaurant-Syndrom auslösen kann, nicht selten hinter Bezeichnungen wie ‚Würze‘, ‚Hefeextrakt‘ oder ‚Sojahydrolysat‘ versteckt“ wird.
Davon raten die Verbraucherzentrale, ÖKOTEST oder die Stiftung Warentest ab Trotz EU-Zulassung raten Experten wie zum Beispiel die Verbraucherzentrale bei folgenden Zusatzstoffen (siehe Tabelle, S. 66) generell vom Verzehr ab, da sie die Gesundheit beeinträchtigen können. Für Bio-Lebensmittel sind sie von vornherein gar nicht erst zugelassen. Kritische Zusatzstoffe
Bei vielen Zusatzstoffen (zum Beispiel Vitamine, Enzyme, Aromen) ist eine gentechnische Synthese möglich. Hier weiß man noch nicht, ob dies eine gesundheitsschädliche Wirkung haben kann. Bedenklich sind auch Phosphate, Sulfite und so harmlos klingende Substanzen wie Zitronensäure. Letztere können aufgrund der Säure bedenklich sein. Sie kann bei Dauergenuss – wie mit Eistee aus Nuckelflaschen – die Zähne regelrecht auflösen. Ausnahmsweise finden Sie diese Substanz auch in Bio-Lebensmitteln. Da sie dort jedoch nicht als E-Nummer, sondern direkt aufgeführt ist, haben Eltern die Chance, die Substanz auszuschließen.
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Generell ist zu überlegen, ob man Lebensmittel kauft, die ihre Zusatzstoffe hinter E-Nummern „verstecken“, wenn es auch Bio-Produkte gibt (zum Teil auch konventionelle Nahrungsmittel), die auf diese Praxis gänzlich verzichten. Es ist auch dann schwer genug herauszufinden, was sich hinter dem Namen verbirgt. Wer weiß schon wirklich, was Ascorbinsäure, Carrageen oder EDTA eigentlich ist? Von diesen E-Nummern raten Verbraucherzentrale, ÖKOTEST oder die Stiftung Warentest konkret ab: Substanz
Enthalten bzw. erlaubt
Gesundheitsgefahren
E 102 (Tartrazin), künstlicher gelber Azofarbstoff
Farbstoff gelb gefärbter Lebensmittel mit Angabe E 102 im Zutatenverzeichnis. Zugelassen – aufgrund seiner Stabilität – für zahlreiche Lebensmittel wie Süßspeisen, Gebäck, Fischprodukte, Knabberartikel, Diätprodukte und Nahrungsergänzungsmittel. Auch erlaubt zur Färbung von Kosmetika, Putzmittel und Textilien.
Allergieauslösend bei Personen, die auf Aspirin (Acetylsalicylsäure) allergisch reagieren oder Asthmatiker sind. Nebenwirkungen sind Atemschwierigkeiten, Hautausschläge und verschwommenes Sehvermögen. Laut ÖKOTEST löst Tartrazin relativ häufig Allergien (Nesselsucht) aus. Es schädigt in niedriger Dosis das Erbgut und erwies sich in mehreren Testverfahren als immunsuppressiv (d. h. es unterdrückt das Immunsystem).
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Substanz
Enthalten bzw. erlaubt
Gesundheitsgefahren
E 104 (Chinolingelb), gelber Farbstoff
In gelb gefärbten Lebensmitteln mit Angabe E 104 im Zutatenverzeichnis.
Unter Krebsverdacht, in den USA verboten, in Einzelfällen allergieauslösend.
E 110 (Sunsetgelb FCF, Gelborange S), oranger Farbstoff
In orange gefärbten Lebensmitteln, auch zur Färbung von Arzneimitteln, Kosmetika und Textilien zugelassen.
Gilt als unbedenklich, obwohl im Tierversuch bei hohen Dosen Nierentumore festgestellt wurden. In Einzelfällen allergieauslösend, verursachte in höherer Dosierung bei heranwachsenden Mäusen Probleme mit den Nerven.
E 122 (Azorubin, Carmoisin), künstlicher roter Farbstoff
In rot gefärbten Lebensmitteln, Mengenbeschränkung auf 50 mg/kg.
Laut Verbraucherzentrale in Einzelfällen allergieauslösend und als unbedenklich geltend. Im Tierversuch wurden bei höherer Dosierung verschiedene Nebenwirkungen auf Blutbild, Lunge, Lymphsystem und Bauchspeicheldrüse festgestellt. Laut ÖKOTEST ist das Risikopotenzial von Azorubin bis heute nicht abschließend geklärt.
E 123 Für Aperitifweine, (Amaranth), Spirituosen und roter FarbFischrogen. stoff
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In den USA verboten, in bestimmten Fällen allergieauslösend, vermutlich bei der Auslösung von Neurodermitis oder Asthma beteiligt, schädigt Erbgut in niedriger Dosis.
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Substanz
Enthalten bzw. erlaubt
Gesundheitsgefahren
E 211 (Natriumbenzoat), Konservierungsstoff
Überwiegend in Fisch- und Salatprodukten, geschmackliche Beeinträchtigung bei Fertigprodukten möglich.
Bei empfindlichen Personen mit Asthma, Heuschnupfen oder Hautallergien möglicherweise allergieauslösend. Die Verbraucherzentrale rät vom häufigen Verzehr ab! Obwohl die Benzoesäure in Spuren ein natürlicher Bestandteil von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Obst oder Honig ist, wurden bei konservierenden Dosierungen Nebenwirkungen festgestellt. Erstaunlicherweise verbietet der Gesetzgeber die Benzoesäure und ihre Salze im Hunde- und Katzenfutter. Laut ÖKOTEST können für Katzen bereits fünf Promille tödlich sein. „Deshalb sollten Lebensmittel, die mit Benzoesäure konserviert wurden, wie zum Beispiel Fischsalat, nicht an Haustiere verfüttert werden“, so ÖKOTEST.
E 232 (Natriumorthophenylphenol), künstlich hergestellter Konservierungsstoff
Gegen Schimmelund Pilzbefall für Schalen von Zitrusfrüchten oder für deren Einwickelpapier.
Beim Schälen überträgt man mit den Fingern einen Teil des Mittels auf das Fruchtfleisch, daher Hände nach dem Schälen oder Berühren des Einwickelpapieres gründlich waschen. Bei Hautkontakt evtl. allergieauslösend. Fördert im Tierversuch Blasenkrebs.
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Substanz
Enthalten bzw. erlaubt
Gesundheitsgefahren
E 310 Propylgallat, Gallat
Künstlich hergestelltes Antioxidationsmittel.
Gilt als unbedenklich und in Einzelfällen allergieauslösend. Es besteht der Verdacht, dass es die Aufnahme von Eisen behindert. Alle Stoffe mit der Bezeichnung „Gallat“ stehen unter Verdacht Allergien auszulösen. Führte bei Säuglingen zu lebensbedrohlicher Blausucht.
E 999 (Quillajaextrakt): Süßstoff
Nur für aromatisierte nicht alkoholische Getränke auf Wasserbasis (zum Beispiel Ginger Ale) oder Apfelwein (Cidre).
Enthält Blutgifte (Saponine), war daher in Deutschland verboten.
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Welche Lebensmittel enthalten besonders viele Zusatzstoffe? Je nachdem, wie und mit welchen Lebensmitteln Sie sich ernähren, können Sie die Mengen aufgenommener Zusatzstoffe zum Teil erheblich beeinflussen. Entsprechend nehmen Sie einige Milligramm oder mehrere Gramm am Tag auf. Ganz allgemein kann man sagen: Je weniger verarbeitet ein Lebensmittel ist, desto weniger Zusatzstoffe finden Sie darin, denn eine ganze Reihe von Lebensmitteln dürfen nach dem Willen des Gesetzgebers gar nicht durch Zusatzstoffe verändert werden. Dies gilt zum Beispiel für sogenannte unbehandelte Lebensmittel, also Produkte, die nur gereinigt, zerlegt,
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geschält oder auf ähnliche Weise lediglich äußerlich für den Verbraucher vorbereitet wurden, sonst aber unverändert sind: Frisches Obst und Gemüse sowie rohes Fleisch. Aber auch Kaffee, Tee, Mineralwasser, Pflanzenöle, Honig, Milch, Butter, Buttermilch oder Teigwaren dürfen keine Zusatzstoffe enthalten. Wer also nicht vorwiegend von „Fast Food“ lebt und vor allem zu unverarbeiteten Lebensmitteln greift, das heißt: lieber selbst frisch mit rohen Zutaten kocht, isst schätzungsweise weniger als 5 g Zusatzstoffe am Tag. Sie finden jedoch schon in konventionellem Brot, dann in Käse, Süßigkeiten und vor allem in Wurst kennzeichnungspflichtige Zusatzstoffe. Man kann sogar auf bis geschätzte 20 g Zusatzstoffe täglich kommen, wenn man fertige oder schon tellerfertige Speisen – etwa Backmischungen und Dosensuppen – isst. Schmelzkäse, Cola, zuckerfreier Kaugummi und viele andere Lebensmittel können ohne Lebensmittelzusatzstoffe nicht hergestellt werden.
Manchmal hilft uns die EU auf die Sprünge Leider ist es nicht so, wie uns einige Politiker glauben machen wollen: Wir sind nicht das große Vorbild, wenn es um gesunde Lebensmittel geht. Deshalb greift die EU manchmal ein. So erfahren Verbraucher seit Januar 2003, was tatsächlich in abgepackten Fleisch- und Wurstwaren, Fertiggerichten und Fleischkonserven enthalten ist. Die EU sorgt mit Hilfe ihrer Etikettierungsvorschriften dafür, dass die Hersteller genau angeben müssen, von welchem Tier das verwendete Fleisch stammt. Auch darf nur noch als Fleisch bezeichnet werden, was Fleisch ist: nämlich Muskelfleisch. Vorher
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konnte man unter dem Begriff auch Fett, Innereien wie Herz, Darm oder Leber kaufen. Das muss nun separat angegeben werden, genauso wie Separatorenfleisch von Schweinen und Geflügel. Letzteres ist vom Rind wegen des BSE-Risikos nach wie vor verboten. Sind jedoch Fett und Bindegewebe mit dem Muskelfleisch verbunden, gelten sie immer noch anteilig als Fleisch. Allerdings sind die Höchstgehalte beschränkt: auf 30 Prozent bei Schweinefleisch, 25 Prozent bei Rind, 15 Prozent bei Vögeln und zehn Prozent bei Kaninchen. Leider gilt die Kennzeichnung nicht für lose Ware beim Metzger. Dort müssen nur einige Zusatzstoffe deklariert werden.
… und noch mehr Verbesserungen gibt es – auch für Allergiker Bisher musste bei zusammengesetzten Zutaten, wie zum Beispiel Fruchtjoghurt, die genaue Zusammensetzung der Zutaten nur aufgeführt werden, wenn der Anteil (in diesem Fall die Fruchtzubereitung) mehr als 25 Prozent des gesamten Lebensmittels umfasste. Die ungenaue Kennzeichnung war insbesondere für Allergiker ein Problem. Sie erfuhren nicht, ob sich in dem Gemisch ein unverträglicher Stoff verbirgt. Das ist seit dem November 2005 vorbei. Europaweit werden nun zwölf Produktgruppen (siehe Tabelle, S. 72), die als häufigste Auslöser von Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten bekannt sind, in der Zutatenliste ausdrücklich aufgeführt. Jetzt heißt es also nicht mehr nur „pflanzliches Öl“, sondern „pflanzliches Öl (aus Soja)“.
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Gesetzlich vorgeschriebene Zutaten, die angegeben werden müssen 12 Produktgruppen müssen zukünftig immer angegeben werden, egal wie viel davon im Lebensmittel enthalten ist:
glutenhaltiges Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern, Kamut
Schwefeldioxid und Sulfite bei mehr als 10 mg/kg oder 10 mg/l (dargestellt als SO2)
Schalenfrüchte wie Mandel, Pistazie, Hasel-, Wal-, Cashew-, Pecan-, Para- und Macadamianuss
Sesamsamen Krebstiere Milch (incl. Laktose/Milchzucker)
Senf Eier Fisch Erdnüsse Sellerie Soja
Die neue Kennzeichnungspflicht umfasst zum ersten Mal sozusagen die „Zutaten der Zutaten“. Um ein anderes Beispiel zu nennen: bei Brotaufstrichen muss die Gemüsemischung nun detailliert aufgeführt werden. Einige Hersteller (zum Beispiel in Naturkostläden, Reformhäusern und manche BioSupermarktproduzenten) taten dies bislang schon. Ausnahmen gibt es, wenn die zugesetzten Zutaten nicht mehr als zwei Prozent des Lebensmittels ausmachen. Dies betrifft zum Beispiel Gewürz- und Kräutermischungen aufgrund ihres geringen Gewichts. Ist jedoch in einer derartigen Mischung eine der erwähnten zwölf Produktgruppen enthalten, muss sie angegeben werden. Dann findet man hinter der Bezeichnung „Gewürze“ zum Beispiel „enthält Sellerie“.
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Was ist nicht gekennzeichnet? Bei verpackten Lebensmitteln gibt es Lücken in der Kennzeichnung: Wenn die zugesetzte Substanz keine sogenannte „technologische“ Wirkung mehr entfaltet, braucht sie im Endprodukt nicht mehr erwähnt zu werden. Ein Beispiel: Wurden rohe Kartoffeln nach dem Schälen mit einem Mittel gegen Braunwerden behandelt, muss das auf der Kartoffelpüreepackung nicht erscheinen. Bei folgenden Lebensmitteln braucht man gar keine Zutaten anzugeben: Einzeln verkaufte Zuckerfiguren. Lebensmittel in sehr kleinen Verpackungen, deren größte Einzelfläche weniger als 10 cm2 beträgt. Bei lose verkauften Lebensmitteln wie zum Beispiel Brötchen oder Aufschnitt vom Verkaufstresen müssen nur Gruppenbezeichnungen aufgeführt werden, zum Beispiel Farb- und Konservierungsstoffe. Ausnahme: Infoblätter oder Plakate müssen genauere Bezeichnungen aufweisen.
Vorsicht Geschmack! Erdbeerjoghurts, die fruchtiger schmecken als die Erdbeere selbst, Gulasch, das würziger ist als das selbst gekochte: Aromastoffe prägen unseren Geschmack und unser Essverhalten. Dabei unterscheidet man künstliche, naturidentische und natürliche Aromen. Nur Letztere dürfen in Bio-Lebensmitteln vorkommen. Sie müssen zwar aus natürlich vorkommenden Rohstoffen gewonnen werden – aber nicht zwingend aus den Rohstoffen, nach denen sie schmecken. Erdbeeraroma kann beispielsweise auch aus Holzfasern hergestellt werden; die
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Basis für Pfirsich-, Kokos- und Apfelaroma können Schimmelpilzkulturen sein. Nicht nur das: bei der Herstellung der Aromen (entsprechend zehn bis 20 Prozent der Mischung) dürfen Lösungsmittel, Füllstoffe, Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe und oft auch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zum Einsatz kommen, die nicht aufgeführt werden müssen. Sogar Alkohol kann man deshalb in Lebensmitteln finden, was trockene Alkoholiker vor eine echte Herausforderung stellt. Mit einem einzigen Gramm Aroma versetzt man ein Kilogramm Lebensmittel mit künstlichem „Flair“. Ein Aroma besteht aus ca. 50 bis 150 unterschiedlichen Bestandteilen. Damit kann fast jede Geschmacksvariante künstlich erzeugt werden, an die man sich schließlich so gewöhnt, dass man das künstliche Aroma für natürlich hält. Insbesondere Kinder sind hiervon betroffen. Durch den intensiven Geschmack werden auch Erwachsene dazu verführt, zuviel zu essen. Damit begünstigt man Übergewicht. Dass durch manche Aromastoffe, zum Beispiel Zimtaldehyd, Allergien ausgelöst werden können, beruhigt auch nicht unbedingt. „Über mögliche, negative gesundheitliche Auswirkungen ist wenig bekannt, da es kaum neutrale Langzeitstudien gibt“, so die Verbraucherzentrale.
Wie geht man am besten mit den Zusatzstoffen um? So wenig Zusatzstoffe und so harmlose wie möglich sind die beste Voraussetzung für eine gesunde Ernährung. Dies gelingt am leichtesten, wenn man wenig Fertiggerichte und wenig verarbeitete Lebensmittel kauft.
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Zusatzstoffe, die von der Verbraucherzentrale, ÖKOTEST oder der Stiftung Warentest kritisch bewertet werden, sollte man meiden. Dies gilt vor allem für Kinder. Aromen oder Geschmacksverstärker beeinflussen unser natürliches Geschmacksempfinden. Am besten so wenig wie möglich „genießen“. Erfreulicherweise gibt es auch eine Neuregelung, die die Hersteller verpflichtet, die Gewichtsanteile von Zutaten präzise anzugeben, wenn sie im Produktnamen oder in Werbeaussagen auftauchen. Vor nicht allzu langer Zeit mussten nur die Zutaten dem Gewicht nach in abnehmender Beispiel einer hervorReihenfolge aufgeführt werden. Da ragenden Zusatzstoffliste bei einem Biokonnte man nur raten, wie viel von produkt (Käsekuchen, den jeweiligen Zutaten drinsteckte. Backmischung) Jetzt hat man zwar noch nicht ganz das Rezept. Es lohnt sich jedoch, die Zutatenliste genau zu studieren. Dann erfährt man auch, dass in der Avocadocreme nur fünf Prozent Avocado stecken oder in der Spargelcremesuppe nur sechs Prozent Spargel. Lassen Sie sich nicht täuschen: es süßt nicht nur Zucker, sondern auch Glukosesirup oder Fruktose. Diese „Süßstoffe“ muss man zusammenrechnen, wenn man genau wissen will, wie viel Zucker man zu sich nimmt. Die Kampagne „Foodwatch“ (siehe Anhang, Quellen) interviewte Prof. Dr. Franz Daschner, den Träger diverser Umweltpreise und des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
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Sein Kommentar zu Zusatzstoffen war folgender: „Wir müssen endlich weg von diesem Industriefraß, der nur schmeckt, weil er Farbstoffe, Duftstoffe und Konservierungsmittel enthält. Diese gehören übrigens mittlerweile zu den häufigsten Allergenen in unserer Bevölkerung.“ Wie Sie gelesen haben, werden für Bio-Lebensmittel nur sehr wenige Zusatzstoffe verwendet. Sie sind entweder unbedenklich oder nur für Allergiker oder spezielle Bevölkerungsgruppen problematisch. Das bedeutet: Zusatzstoffe in Bio-Lebensmitteln sind am unbedenklichsten.
Bestrahlte Lebensmittel Bereits seit dem Dezember 2000 dürfen auch in Deutschland getrocknete aromatische Kräuter und Gewürze bestrahlt werden. Diese können sich auch in Produkten befinden, die damit hergestellt werden, wie zum Beispiel ayurvedische Tees, die als teeähnliche Erzeugnisse auch Gewürze und Kräuter wie zum Beispiel Pfeffer, Ingwer, Zimt, Kardamom oder Pfefferminze enthalten. Der Grund für die Bestrahlung ist, dass die betreffenden Lebensmittel je nach Herkunft stark keimbelastet – auch mit krankheitserregenden Mikroorganismen – sein können. Diese Erreger, die üblicherweise auch zum Verderb des Lebensmittels führen würden, will man verringern. Aber man kann damit auch ein Auskeimen von zum Beispiel Kartoffeln verhindern oder die Reifung unterbinden. Die Wirkung besteht darin, dass Veränderungen der Erbinformationen ausgelöst werden. Die dadurch entstehen-
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den Schäden beeinträchtigen zahlreiche Zellfunktionen. Vor allem können sich die Mikroorganismen nicht mehr vermehren. Der Vorteil der Bestrahlung liegt darin, dass sie nur mit einer begrenzten Erwärmung verbunden ist. Auf diese Weise können sogar gesundheitsgefährdende Mikroorganismen in gefrorenen Produkten reduziert werden, ohne Gefahr des Auftauens. Pro Jahr werden weltweit etwa 200 000 Tonnen Lebensmittel mit Elektronen-, Röntgen- oder Gammastrahlen behandelt, der Großteil davon sind Gewürze und Kräuter. Die gängige Meinung ist, dass Bestrahlung von Lebensmitteln keine Gesundheitsgefahr bedeutete. Dazu gibt es jedoch auch andere Ansichten. So weisen zum Beispiel Christine Kretschmer und Alexander Herzog in ihrem Buch „Gesunde Ernährung bei Krebs“ darauf hin, dass beim Bestrahlen nicht alle krankheitserregenden Mikroorganismen getötet werden, der Verderb daher nicht sichtbar ist und dennoch voranschreitet. Auch strahlungsresistente Mikroorganismen können sich vermehren. Ganz abgesehen davon, dass Prione (Auslöser des Rinderwahnsinns), Botulismuserreger (verursachen schwere Lebensmittelvergiftungen) und Viren bei der derzeit angewandten Dosis nicht abgetötet werden. Außerdem gehen beim Bestrahlen Vitamine verloren, zum Beispiel verliert die Kartoffel 40 Prozent ihres Gehalts an Vitamin C. Auch andere Untersuchungen berichten von Vitaminverlusten durch Bestrahlung in Abhängigkeit von Dosis und Zeit. Überdies ist von Restspuren an Radioaktivität die Rede. Fütterungsversuche mit bestrahlten Lebensmitteln zeigten Ergebnisse wie Krebs, Fruchtbarkeitsstörungen, Schäden an inneren Organen bis hin zu tödlichen, inneren Blutungen. Man darf auch die Umweltgefährdung durch Radioaktivität beim Transport und
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Betrieb nicht übersehen. So gelangte in Hawaii radioaktives Wasser in das öffentliche Abwassersystem. Sind Kräuter und Gewürze bestrahlt, so muss das in Deutschland entsprechend gekennzeichnet werden. Dies gilt sowohl für lose als auch verpackte Ware. Sie erkennen dies an der Angabe „bestrahlt“ beziehungsweise „mit ionisierenden Strahlen behandelt“. Bio-Gewürze und Bio-Kräuter sind nicht bestrahlt, da die EGÖko-Verordnung dies verbietet.
Gentechnik Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen hat sich in Deutschland zwischen 2006 und 2007 nahezu verdoppelt. 2006 wurden im Standortregister noch 950 Hektar an 106 Standorten registriert, 2007 bereits 2 700 Hektar an 174 Standorten. Dabei lehnt der überwiegende Anteil der Bevölkerung, nämlich 79 Prozent, gentechnisch veränderte Bestandteile in der Nahrung ab. Nur 17 Prozent ist es gleichgültig, wenn der Preis stimmt. 94 Prozent der Verbraucher wüschen sich eine Kennzeichnung von tierischen Produkten, wenn die Tiere mit Gen-Pflanzen gefüttert wurden. Aber nicht nur viele Bürger, auch ganze Länder lehnen Gentechnik ab. Polen, Italien und Ungarn gehören dazu. Auch Frankreich ist kein begeisterter Anhänger der Gentechnik und hat Genmais der Monsanto-Maissorte MON810 verboten; Österreich und Griechenland verhängten dafür einen Anbau- und Importstopp. Auch in der Slowakei darf MON810 nicht auf den Acker. Möglich ist dies durch eine Schutzklausel
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der Europäischen Union, nach der Mitgliedstaaten ein Verbot aussprechen können, wenn sie Gesundheits- oder Umweltrisiken befürchten. Die deutsche Regierung will dagegen bei der Technik nicht außen vor bleiben. Der Gen-Mais war die erste Gentechpflanze, die aus kommerziellen Gründen in Deutschland großflächig angebaut werden darf. Nur die USA, Argentinien, Kanada und Brasilien setzen Gentechnik im großen Stil in der Landwirtschaft ein. Die ersten drei haben auch die EU über die WTO in die Knie gezwungen: Die europäische Wirtschaftsgemeinschaft darf Gentechnik nicht verbieten. In den USA wurden 2006 auf knapp 90 Prozent der Sojasowie 60 Prozent der Maisanbauflächen gentechnisch veränderte Produkte geerntet. In Brasilien, dem weltweit wichtigsten Anbauland für konventionelles Soja, hat der Anbau von gentechnisch verändertem Soja im Süden stark zugenommen, im Norden wird vorwiegend gentech-freies Soja angebaut wie auch in China. Über Importe aus Anbauländern oder durch verunreinigtes Saatgut kann Gentechnik auch in hier vermarktete Lebensmittel gelangen. Wenn auch die Gentechnik bei Lebensmitteln immer noch einen weiten Bogen um Europa macht, ist sie doch weltweit weiter auf dem Vormarsch. Die Rapsfelder des Kanadiers Percy Schmeiser wurden durch Genpflanzen der Firma Monsanto, deren Blütenstaub von den Nachbarfeldern herübergeweht wurde, verunreinigt. Obwohl der mutige Bauer nachweisen konnte, dass er das lizenzpflichtige Saatgut nicht angebaut hatte und dass seine Ernte durch Vermischen mit Monsanto-Pflanzen wertlos geworden war, wurde er wegen Missbrauchs des Patent-
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schutzes verurteilt. Im März 2008 konnte man nun lesen, dass Monsanto nach über sechs Jahren Rechtsstreit bereit war, Schadenersatz für die Verunreinigung durch Genraps zu zahlen – eine Stunde vor dem anhängigen Gerichtsverfahren. Percy Schmeiser ist inzwischen Träger des alternativen Nobelpreises für den Schutz der Bio-Diversität und den Kampf gegen die Patentierung von Saatgut sowie Träger des indischen „Mahatma-Ghandi-Preises“. Seit in Deutschland gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden dürfen, wird der Protest der Bevölkerung immer lauter. „So etwas wie Koexistenz, also ein Nebeneinander von Gentechnik und traditioneller Landwirtschaft, gibt es nicht“, erklärt Schmeiser. Die Erfahrungen in Kanada zeigten deutlich, dass einige Jahre nach Einführung der Gentechnik praktisch kein gentechnikfreier Anbau mehr möglich ist. Man darf eines nicht übersehen: Verbraucher können Gentech-Produkte im Regal der Supermärkte und Discounter liegen lassen. Mit dem Einkaufskorb kann man abstimmen und die Industrie ist ängstlich auf das Image ihrer Marken bedacht. Wir müssen keine Genprodukte essen, wenn wir das nicht wollen.
Was ist Gentechnologie eigentlich? Im Fachjargon versteht man unter Gentechnik „die gezielte Neuprogrammierung von lebenden Zellen zur optimalen Produktgewinnung“. Das heißt: Hier verändert man gezielt die Erbsubstanz. Ein spezieller biologischer Prozess wird dadurch „optimiert“, indem man die erforderliche genetische Information direkt programmiert. Da alle Organismen nach demselben genetischen Prinzip gebaut sind, ist auch eine
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Übertragung über Artgrenzen hinweg möglich – ja, fremdes Erbgut kann mittels Gentechnologie sogar in menschliche Zellen eingeschleust werden, ohne dass wir es sofort merken. Gentechnik kann in allen Bereichen der Lebensmittelproduktion verwendet werden: Vitamine, Aromastoffe, Enzyme, Konservierungsstoffe etc. können mit Hilfe von entsprechend gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Derart veränderte Kleinlebewesen können aber auch direkt in den Lebensmitteln eingesetzt werden, zum Beispiel zur Erzeugung von Joghurt und Käse oder Brot.
Gentechnologie in der Landwirtschaft Mittels Gentechnik schien nun endlich ein Verfahren gefunden, das den Landwirt vor Ernteverlusten schützt, zum Beispiel mit Totalherbiziden. Darunter versteht man ein Herbizid, das alle Pflanzen abtötet außer die Nutzpflanzen, die resistent sind oder gentechnisch resistent gemacht wurden, zum Beispiel „Basta“ und „Round up“. Somit hat der Bauer tatsächlich keine Ernteausfälle durch Unkraut. Dabei übersieht man jedoch etwas: der Bauer muss auch das Saatgut vom Herbizidproduzenten erwerben – denn nur dieses hält das Gift aus. Das bedeutet schlichtweg: der Bauer wird ein abhängiger Kunde und muss die geforderten Preise zahlen. Auch zu den Rückständen der Totalherbizide in den Lebensmitteln und im Boden, in dem die Pflanzen wachsen und wo sie mit dem Gift besprüht werden, hat die Industrie Rat: „Basta“ und „Round up“ sind schnell abbaubar. Ob daraus wohl gesundheitsfördernde Substanzen entsehen?
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Einführung von Gentechnik durch die Hintertür Man darf schließlich auch nicht vergessen, dass die Kuh nicht nur frisches Gras und Heu, sondern auch Kraftfutter wie Maiskleber und Soja erhält. Letzteres wird zu 90 Prozent als Tierfutter verwendet. „Dabei wird vor allem gentechnisch verändertes Soja gepflanzt, das unempfindlich gegen das Unkrautvernichtungsmittel Round up der GenFirma Monsanto gemacht wurde“, so kann man im EinkaufsNetz von Greenpeace nachlesen. „80 Prozent der weltweit produzierten gentechnisch veränderten Pflanzen landen im Tierfutter von Kühen, Schweinen und Hühnern – der Verbraucher erfährt nichts davon. Denn tierische Produkte müssen nicht gekennzeichnet werden. So wird über den Einkauf von Milch, Joghurt, Käse, Eiern und Wurst der Anbau von Gen-Pflanzen gefördert.“ Dies alles gilt nicht für Tiere in einem Bio-Betrieb. Für sie darf kein gentechnisch verändertes Futter verwendet werden. „Außerdem lässt sich Sojaschrot durch Rapsschrot ersetzen“, weiß Greenpeace. Alle Bio-Firmen garantieren den Verbrauchern, auf Gen-Futter zu verzichten.
Wozu braucht man eigentlich gentechnisch veränderte Lebensmittel und wo liegen die Risiken? Die Industrie nennt viele Gründe dafür, gentechnisch veränderte Lebensmittel auf den Markt zu bringen, zum Beispiel, spezielle Produkte für Personen mit Ernährungskrankheiten zu entwickeln oder durch Steigerung des Ertrages den Hungernden in der Welt zu helfen. Auch sollen allergenarme Nahrungsmittel produziert werden. Dies überrascht, denn in die Sojabohne wurde das Gen für ein Eiweiß der Paranuss
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eingekreuzt. Dadurch konnten Paranussallergiker plötzlich auch kein Soja mehr essen, und man war gezwungen, die so veränderten Bohnen wieder vom Markt zu nehmen. Die AntiMatsch-Tomate („Endless-Summer-Tomate“), die verschleiert, wie alt die schön aussehende Tomate ist, ließ das Vertrauen in die neue Technik auch nicht gerade steigen. Auch diese Tomate wurde inzwischen wieder vom Markt genommen, da sie einfach nicht schmeckt. Kritiker der Gentechnik, zu denen auch der englische Prinz Charles gehört, sehen viele Risiken, wie zum Beispiel die Entstehung neuer Allergien oder – verfahrensbedingt – Antibiotikaresistenzen. Prinz Charles warnt außerdem vor Gefahren wie dem unkontrollierten Auskreuzen genmanipulierter Pflanzen auf wilde Verwandte, vor dem Entstehen kaum beherrschbarer Superunkräuter und der Zerstörung der Artenvielfalt. Anders als bei der Züchtung werden bei der Gentechnik Artgrenzen nicht beachtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Erbsubstanz von Bakterien, Viren oder mikroskopisch kleinen Pilzen in Pflanzen und inzwischen auch in Tiere „eingepflanzt“ werden. Da die Wirkung der eingepflanzten Gene aber nicht hundertprozentig vorhergesagt werden kann bzw. unerwartete Effekte und Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können, befürchten Kritiker eine Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts, wenn die neuen genveränderten Lebewesen wie eingeschleppte Arten wirken (wie zum Beispiel der Waschbär und der Riesenbärenklau in Deutschland oder die Kaninchen in Australien). In genmanipulierten Lebensmitteln können neue Giftstoffe entstehen oder Eiweiße, die Allergien auslösen, statt – wie eingangs berichtet – sie zu beseitigen.
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Ein weiteres Problem ist, dass gentechnisch veränderte Pflanzen, einmal ins Freie ausgebracht, nicht mehr zurückgeholt werden können. Zum Beispiel durch Pollenflug oder Insekten gelangen sie auch in nicht genmodifizierte Pflanzen. In Kanada etwa hat sich der Gen-Raps über Pollenflug fast flächendeckend ausgebreitet. Biobauern können dort keinen Raps mehr anbauen – sie können nicht mehr garantieren, dass ihr Raps von den Gentech-Sorten unbeeinflusst bleibt. Auch für uns besteht die Gefahr: Wenn Gentechnik erst einmal Fuß fasst, wird sie sich über alle Äcker ausbreiten. Generell kann man Folgendes sagen: Die Gentechnik ist zu jung, um Risiken sicher zu erkennen und Langzeitgefahren ausschließen zu können. Ob die Gentechnik im Lebensmittelbereich ausschließlich zum Wohle des Menschen entwickelt wurde, darf bezweifelt werden. Jürgen Stellpflug, der Chefredakteur von ÖKOTEST, resümiert hierzu: „für gesunde Lebensmittel braucht es keine Gentechnik. Den Nutzen von Mais beispielsweise, der gegen ein bestimmtes Pestizid unempfindlich gemacht wurde, haben einzig und allein die Hersteller des veränderten Saatguts und des Spritzmittels. Den Verbrauchern bleiben – wie so oft – nur die Risiken.“
Gentechnik und die Gesundheit Bislang gibt es keine Studien über gesundheitliche Risiken von Gentechnik für den Menschen; man muss auf Tierversuche zurückgreifen. Ein Ergebnis: Der Gen-Mais NK603 ist möglicherweise gesundheitsgefährdend. Greenpeace stellte hierzu das Ergebnis eines Reports der französischen Expertengruppe CRIIGEN (Committee for Independent Research and Information on Genetic Engineering) vor. Ähnlich wie schon beim
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Monsanto-Gen-Mais MON863 war es auch hier in Rattenversuchen zu Funktionsveränderungen bei Nieren, Gehirn, Herz und Leber gekommen. Dabei zeigten männliche und weibliche Tiere unterschiedliche Reaktionen. Beide Maissorten sind in Deutschland als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Christoph Then von Greenpeace bemängelt die Sicherheitskontrollen insofern, als es keine einheitlichen Kriterien gibt, nach denen Gentechpflanzen vor ihrer Markteinführung überprüft werden. Außerdem sind die Zulassungsbehörden nicht in der Lage, eigene statistische Untersuchungen durchzuführen. Sie können lediglich prüfen, was ihnen von den Unternehmen vorgelegt wird. Bei den Flavr-Savr-Tomaten zeigte sich, dass junge Ratten Geschwüre an der Magenwand bekamen. Gentechnisch veränderte Kartoffeln beeinträchtigten das Immunsystem und das Wachstum von Ratten, auch die Darmwand und -funktion wurde beeinflusst. Dabei war nicht das eingeschleuste Gen an sich der Auslöser, sondern die veränderte Erbsubstanz der Kartoffel insgesamt. In Australien waren die Erfahrungen mit gentechnisch veränderten Erbsen nicht unbedingt positiv. Die Hülsenfrüchte sind offensichtlich nicht nur für Schädlinge unbekömmlich, sie rufen bei Mäusen Lungenentzündung hervor. Da die australischen Forscher es für möglich halten, dass die manipulierten Erbsen auch Menschen krank machen können, brachen sie ihre seit mehr als sieben Jahren laufenden Arbeiten mit diesen Pflanzen ab. Zwölf Tonnen Gentech-Erbsen aus Feldversuchen mussten daher vernichtet werden. Ursprünglich hatte man gehofft, damit einen Schädling loszuwerden. Die Tierversuche zeigen, dass man im Grunde alle Gentech-
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Produkte einzeln auf Unbedenklichkeit prüfen muss. Christoph Then von Greenpeace Deutschland kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: „In Europa hätten die Gen-Erbsen sogar eine Marktzulassung als Lebensmittel erhalten können. Denn Fütterungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen sind in der EU nicht vorgeschrieben.“
Was erlaubt das Gesetz? Das Gesetz schreibt vor, dass bei Lebensmitteln Zutaten mit gentechnisch veränderter Erbsubstanz deklariert werden müssen. Jedoch muss diese Erbsubstanz nachweisbar sein und nicht „zufällig“ und „unbeabsichtigt“ oder „technisch unvermeidbar“ in das Produkt gelangt sein. Die EU-Bioverordnung regelt genauer, was als „zufällig“ gelten kann: Nachweisbare Anteile bis zu einem Schwellenwert von 0,9 Prozent in einer Zutat (zum Beispiel Maismehl, Sojaprotein). Bis zu diesem Grenzwert muss das Vorhandensein von Gentechnik nicht deklariert werden. 0,3 Prozent wären besser – das erreichen viele Bioproduzenten durchaus. Hersteller, die auf ihren Produkten den Hinweis „ohne Gentechnik“ anbringen, müssen nachweisen, dass auf allen Ebenen der Erzeugung auf Gentechnik verzichtet wurde. Jedoch erlaubt das Gesetz auch hier „unbeabsichtigte“ und „unvermeidbare“ Spuren. Die Verbraucher haben ihre Macht gezeigt: Aufgrund der großen Ablehnung der Gentechnik findet sich kaum ein Lebensmittelhersteller, der Produkte mit Zutaten aus gentechnisch veränderten Pflanzen bei uns anbietet. Theoretisch könnten 16 000 Artikel genveränderte Zutaten enthalten, jedoch finden sich kaum Lebensmittel in den Supermark-
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tregalen, die auf der Zutatenliste „genetisch verändert“ aufweisen. Die Hersteller und Händler haben sich dem Verbraucherwunsch gefügt und bieten diese Produkte nicht an. Daran können Sie Ihren Einfluss erkennen!
Was ist gentechnikfrei im konventionellen Bereich? Auch konventionelle Lebensmittel dürfen mit der Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ beworben werden. Die gesetzlichen Vorschriften dafür sind sehr weitreichend und bezüglich Gentechnik mit denen der geltenden EG-Öko-Verordnung für Erzeugnisse des ökologischen Landbaus vergleichbar. So dürfen sogar tierische Lebensmittel weder als „Bio“ noch als „ohne Gentechnik“ bezeichnet werden, wenn die Tiere mit Futtermitteln aus gentechnisch veränderter Produktion gefüttert wurden. Dagegen dürfen Zusatzstoffe oder technische Hilfsstoffe wie Enzyme (siehe Anhang, Lexikon) oder Vitamine durchaus von gentechnisch veränderten Organismen stammen, vorausgesetzt, es gibt keine Alternativen. Im neuen Gentechnikgesetz, das im Januar 2008 verabschiedet wurde, gilt beim Anbau künftig ein Abstand von mindestens 150 Metern zu konventionellen Sorten und mindestens 300 Metern zu Ökomais. Benachbarte Bauern können dies durch Absprachen allerdings aber unterschreiten.
Wie wirkte sich Gentechnik bislang aus? Trotz aller Versprechen spart Gentechnik offensichtlich keine Pestizide ein. Eine amerikanische Studie, die auf offiziellen Daten der US-Regierung basiert, stellte fest, dass schon im vierten Jahr nach der Einführung von Gen-Soja mehr Gift gespritzt wurde als vorher. Nun stellt sich die Frage, woran
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das liegt. Greenpeace meint dazu, dass viele Unkräuter Abwehrkräfte gegen bestimmte Pestizide entwickeln und man offensichtlich dadurch mehr Gift benötigt. Auch bei gentechnisch verändertem Mais werden etwa 30 Prozent mehr Pestizide gebraucht. Zudem sind die versprochenen höheren Erträge nicht eingetroffen. Bei Soja ergab sich zum Teil 20 Prozent weniger Ernte-Ertrag als bei den nicht gentechnisch veränderten Pflanzen. Da man von den Bioziden aufgrund des Saatgutes oft genug abhängig wird, ist die Rückkehr zu nicht verändertem Saatgut verbaut. In den USA verursachte die Gentechnik sechs Jahre nach ihrer Einführung 12 Milliarden Dollar Verluste – seit 1999. Als Ursache wird der Zusammenbruch des Exports von Mais und Raps nach Europa angesehen. Den Bauern machen die Abhängigkeit von teurem Gen-Saatgut und Pestiziden sowie die gefallenen Marktpreise für ihre Erzeugnisse zu schaffen, so berichten die Autoren der Studie „Saat des Zweifels“ des Bio-Verbandes „Soil Association“. Auch sind inzwischen Mehrfachresistenzen (Resistenz bedeutet Unempfindlichkeit) bei Wildpflanzen und unerwünschten Beikräutern gegen bestimmte Pestizide, die gentechnisch entwickelt wurden, bekannt. Die Herstellerfirmen empfehlen dann einfach die Anwendung zusätzlicher Pestizide.
Was soll man nun essen? Auf Länderebene und auch regional gibt es Versuche, sich gegen gentechnisch veränderte oder beeinflusste Lebensmittel zu wehren. Wir haben über 20 gentechnikfreie Regionen in Bayern, obwohl in den Jahren 2004 und 2005 großflächiger Erprobungsanbau von Gentechnik-Mais Bt810 in Bayern
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„von oben“ durchgesetzt wurde. Aber auch in Österreich regt sich der Widerstand. Um sich vor gentechnischen Produkten zu schützen, bleibt deshalb nur Folgendes zu raten: Einheimische Waren bevorzugen (auch zum Beispiel in England, den Niederlanden und in Spanien werden gentechnisch veränderte Waren produziert bzw. Pflanzensorten angebaut). Im „Greenpeace EinkaufsNetz“ (siehe Anhang, Quellen, „Essen ohne Gentechnik“) finden Sie Hersteller, die definitiv keine gentechnisch veränderten Produkte, Futtermittel etc. verwenden. Die wenigen gekennzeichneten Produkte können Sie – leider nur für den deutschen Markt – auf der aktuellen Liste Gen-Alarm von Greenpeace im Internet nachsehen: www.einkaufsnetz.org. Seit April 2004 unterliegen gentechnisch veränderte Produkte einer besseren Kennzeichnung. Man findet das dann versteckt in der Zutatenliste – zum Beispiel „aus genetisch verändertem Soja hergestellt“ oder „enthält genetisch veränderten Mais“. Immerhin muss der Hersteller dies auch angeben, sobald die Ausgangspflanze gentechnisch verändert wurde. In der Ökologischen Landwirtschaft und generell bei BioProdukten und Bio-Futtermitteln ist der Einsatz der Gentechnik verboten. Bio-Produkte dürfen generell keine gentechnisch veränderten Bestandteile enthalten. Das heißt: Mit Bio-Produkten haben Sie die höchste Sicherheit für einwandfreie, gentechnikfreie Nahrung.
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Nie wieder Angst vor BSE (Rinderwahnsinn) BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) entstand vermutlich, weil man Kadaver von Schafen, die an Scrapie (Traberkrankheit) gestorben waren, in Pulver verwandelte, nur mäßig erhitzte und an strenge Pflanzenfresser – nämlich Rinder – verfütterte. Vieles ist bei BSE noch unbekannt oder wird verschleiert. Sogar bestimmte Pestizide gerieten in Verdacht, die Krankheit auszulösen. Ob BSE auf den Menschen übertragbar ist, wird immer noch von einigen bestritten. Man ist sich jedoch sicher, dass die neue Form der Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CVJK) die menschliche Variante des Rinderwahnsinns ist. Hätte man damals, als 1987 die ersten Fälle von „Rinderwahnsinn“ in Großbritannien auftraten, sofort gehandelt, dann hätte sich BSE nicht über ganz Europa und darüber hinaus verbreitet. Ob die Gefahr der Ansteckung groß ist, lässt sich nicht beantworten. Betrachtet man die Anzahl der CVJK-Erkrankungen in England, wo alle BSE-infiziertes Fleisch bzw. tierische Bestandteile gegessen haben – und wenn nur in Tablettenform durch Gelatine – dann muss man realistischerweise sagen, dass Rauchen und Autofahren weitaus gefährlicher sind. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob hier nicht noch etwas „nachkommt“, da die Inkubationszeit (Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) 12,5 Jahre beträgt. Bis zum November 2005 erkrankten in Großbritannien 152 Menschen an CVJK, davon leben noch sechs Patienten. Angeblich befürchtet man in Großbritannien 200 000 Erkrankungen. Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt.
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Auch aus anderen Ländern sind Erkrankungen bekannt, die nach der Ansicht von Fachleuten fast ausschließlich auf importiertes britisches Rindfleisch zurückzuführen sind. Als größter Risikofaktor gilt der Verzehr von Fast Food mit Separatorenfleisch-Bestandteilen (Hamburger, Döner). Die am meisten gefährdeten Menschen sind zwischen 1980 und 1990 geboren. In Europa nahm die Anzahl der BSE-Fälle stetig ab. In Deutschland stieg die Zahl der bestätigten BSE-Fälle nach offiziellen Angaben im Jahre 2004 bis auf 65 Rinder, 2003 waren es nur 54. Bis zum 30.6.2007 wurden insgesamt 403 BSEFälle in Deutschland registriert. Dabei wird allerdings von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, da die meisten Tiere geschlachtet werden, bevor der Erreger nachweisbar wird. Erschreckend ist, dass die private Initiative „Foodwatch“ 2007 aufdeckte, dass Kadavermehl – sogar mit Wissen der Behörden – weltweit illegal gehandelt wurde. Dies war auch gar nicht neu: Allein im Jahr 2005 wurden mehr als 30 000 Tonnen davon von führenden Fleischunternehmen aus Deutschland in Nicht-EU-Staaten exportiert. Leider war es der Verdienst der erwähnten privaten Initiative und nicht der der Behörden, dass nach der Veröffentlichung dieses AbfallSkandals der Fleischwirtschaft deutsche Behörden im März 2007 den illegalen Export von Kadavermehl in Nicht-EULänder stoppten. Die Europäische Kommission berief aufgrund dieses Skandals europäischen Ausmaßes eine Sitzung zum Thema „Handel mit tierischen Abfällen“ ein. Die Vorgehensweise der „fleischerzeugenden“ Betriebe: Man produziere Fleisch (dazu gehörten auch Geflügel wie Pute, Hühnchen, Schweine und Fisch, die ganz legal mit Tiermehl gefüttert werden durften) so billig wie möglich, um auf dem
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Weltmarkt konkurrieren zu können. Dabei ist die Gesundheit des Konsumenten nicht von Bedeutung. Die Alternative: Man kauft nur Biofleisch. Hier dürfen die Tiere nicht mit Kadavermehl gefüttert werden. Nur dieses Ökofleisch bietet die größtmögliche Sicherheit gegenüber dem BSE-Erreger. Bereits seit 1980 ist die Verfütterung von Kadavermehl auf Bio-Höfen verboten. Dazu kommt: Falls die Theorie mit den Pestiziden stimmt, dann haben Sie bei den Öko-Produkten nochmals Glück: Bio-Bauern dürfen keine verwenden. Besonders brisant ist der Tipp mit Biofleisch deshalb, da inzwischen im konventionellen Bereich wieder über die Verfütterung von Kadavermehl nachgedacht wird. Man denkt dabei an Kadaverreste inklusive Schlachtabfällen von Hühnern und Schweinen. Man will diese „Reststoffe“ wieder in die Mast einbauen. Zwar sollen das Kadavermehl von Rindern und die Verfütterung von Mehl an die gleiche Tierart auch weiterhin tabu bleiben, aber kann man das wirklich immer korrekt trennen? Der EU ist es jedenfalls 1,7 Millionen Steuergelder wert, dies zu untersuchen. Aber wer will eigentlich Fleisch essen, das von Tieren stammt, an die Kadaver verfüttert wurden?
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser: Die große Untersuchung von Bio-Lebensmitteln des CVUA Stuttgart Das Land Baden-Württemberg führte seit dem Jahr 2002 ein spezielles Überwachungsprogramm im Bereich Bio-Lebensmittel durch. Dieses Öko-Monitoring-Programm steht in Zusammenhang mit der Förderung des ökologischen Land-
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baus des Bundeslandes und erfolgte im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Mit diesem Programm untersuchte man Lebensmittel aus ökologischem Anbau systematisch auf Rückstände und Schadstoffeinträge und ebenfalls auf das Vorhandensein von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVP) sowie auf erfolgte Bestrahlung. Damit wollte man definitiv wissen, ob und inwiefern ökologisch erzeugte Lebensmittel mit Rückständen und Verunreinigungen belastet sind und ob und inwiefern in Bio-Lebensmitteln auch „Bio“ drin ist, wenn es draufsteht. Außerdem wurde ein Vergleich von ökologisch erzeugter mit konventioneller Ware durchgeführt. Dabei handelte es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der vier Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) Freiburg, Karlsruhe, Sigmaringen und Stuttgart unter Federführung des CVUA Stuttgart. Folgendes ergaben die Untersuchungen:
Pestizide Bei den Pestiziden hat sich gezeigt, dass bezüglich der Rückstände bei pflanzlichen Lebensmitteln ein deutlich erkennbarer Unterschied zwischen konventionell und ökologisch erzeugter Ware besteht. Tatsächlich fanden die Behörden im Mittel bei Obst- und Gemüseproben aus ökologischer Erzeugung nur 0,01 mg/kg, gegenüber konventioneller Ware mit 0,4 mg/kg Ware. Die Werte waren im Durchschnitt um das 40-fache (!) höher in konventioneller Ware. Also nicht nur doppelt so hoch, nein, fast um das 50-fache höher war zum Teil der Pestizidgehalt in Obst und Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft. Die Behörden schlossen daraus: Die
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pflanzlichen Lebensmittel aus Bio-Anbau „können deshalb als weitgehend rückstandsfrei bezeichnet werden“. Nur zu einem sehr geringen Prozentsatz der Öko-Lebensmittel wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden, die aufgrund der Art und Menge der Wirkstoffe auf eine unzulässige Behandlung bzw. eine Vermischung mit konventioneller Ware zurückgeführt werden mussten. Sogar unter Berücksichtigung von Verwehungen aus dem Nachbarfeld und Umweltverschmutzung konnten keine bestimmbaren Rückstände über dem von der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung erarbeiteten analytischen „Warnwert“ gefunden werden. Das bedeutet, dass eine allgemeine Höchstmenge von 0,01 mg/kg für Pestizide in pflanzlichen Lebensmitteln aus ökologischem Anbau sogar festgeschrieben bzw. zur Voraussetzung für die Bezeichnung von „Bio-Ware“ festgelegt werden könnte. Fazit: Die Behauptung ist widerlegt, dass Bio-Waren durch Umweltverschmutzung und Luftschadstoffe genauso belastet sind wie konventionelle Ware. Und das sogar mit amtlicher Bestätigung.
Im Übrigen legen bereits einige Handelsverbände diesen Grenzwert von 0,01 mg fest. Prof. Dr. Hoffmann et al. (siehe Anhang, Quellen) berichtet sogar, dass 2005 die Öko-Produkte nur ein Zweihundertstel der Rückstände konventioneller Proben hatten. Letztere waren zu 93 Prozent einfach, vielfach sogar mehrfach belas-
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tet. Die höchsten Rückstände fand man bei Tomaten, Weintrauben, Gemüsepaprika und Erdbeeren. Etwa die Hälfte der Proben enthielt mehr als einen Schadstoff. Da niemand sagen kann, ob Wechselwirkungen der Substanzen untereinander auftreten, wird hier mit der Gesundheit der Menschen gespielt. Bio-Produzenten tun dies nicht. Man darf auch nicht vergessen, dass für konventionelle Waren die Grenzwerte im EU-Konsens länderübergreifend festgelegt werden. Wir müssen also häufig höhere Grenzwerte akzeptieren, als bei uns als gesundheitsverträglich angesehen würden. Dies ist besonders gravierend, da die Mehrfachbelastungen im Organismus des Menschen zunehmen.
Bio-Ware „strahlt“ nicht und weist keine Medikamente auf In keiner der untersuchten Proben aus ökologischer Erzeugung wurden sogenannte „pharmakologisch wirksame“ Stoffe (Antibiotika etc.) nachgewiesen. Auch eine unzulässige Bestrahlung konnte nur in vier von 193 (2 Prozent) der untersuchten Öko-Proben aufgezeigt werden (betroffen waren nur sogenannte Ayurvedische Tees bzw. Gewürztees). Folgeuntersuchungen dieser Erzeugnisse ergaben dann erfreulicherweise keine weiteren positiven Befunde mehr. Im Unterschied zu konventionellen Produkten fand man keine Strahlenbehandlung in Gewürzsalzen, Suppen und Instant-Nudelgerichten, die unter Verwendung von Kräutern und Gewürzen hergestellt wurden. Jedoch wurde die Behörde in einigen konventionellen Nahrungsergänzungsmitteln, bei getrockneten Fischen, Schnecken und Froschschenkeln fündig.
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Nitrat – nie eine Höchstmengenüberschreitung Spinat ist ein sogenannter Nitratsammler. In Bio-Tiefkühlspinat wurden keine Höchstmengenüberschreitungen von Nitrat festgestellt. Derartiges fand man jedoch auch bei konventioneller Ware in ähnlicher Form.
… und Gentechnik? Bio-Produkte lagen sogar weit unter dem im Juni 2007 EUweit festgelegten Grenzwert von 0,9 Prozent Anteil von gentechnisch verändertem Mais und Soja. „In keinem Soja- oder Maisprodukt aus ökologischer Erzeugung waren Anteile an gentechnischen Veränderungen von mehr als 0,1 Prozent nachweisbar“, so die Behörden. Anders sah es dagegen bei konventionellen Sojaprodukten aus. Man beobachtet in den letzten Jahren größere Unterschiede zwischen den unbeabsichtigten Spuren in konventioneller und Bio-Ware: 2006 waren 42 Prozent der konventionellen Sojaprodukte, aber nur 13 Prozent der Bio-Produkte durch gentechnisch verändertes Soja verunreinigt. Letztere konnten sich diesbezüglich gemeinsam mit Mais in den letzten Jahren sogar noch verbessern. Diejenigen Bio-Proben, die gentechnisch verändertes Soja enthielten, waren so weit unter dem Wert von 0,1 Prozent, dass die Behörden nie einschreiten mussten.
Das Fazit lautete zusammengefasst: „In allen Untersuchungsbereichen stellen die Untersuchungsergebnisse den Produkten aus ökologischer Erzeugung gute Noten aus.“
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… und die ausländischen Bio-Produkte? Auch zu dem Thema „ausländische Bio-Lebensmittel“ liegen Untersuchungen aus Baden-Württemberg vor. 1 306 sogenannte „Landwirtschaftliche Urprodukte“, worunter man Obst und Gemüse (einschließlich Kartoffeln und Pilze) versteht, wurden in Abhängigkeit von ihrer Herkunft untersucht. Nur zwei Prozent der deutschen Obst- und Gemüseproben wiesen Rückstände auf, die auf eine unzulässige Pflanzenschutzmittelanwendung hinweisen. Das bedeutet, dass nur bei ungefähr jeder fünfzigsten Probe festgestellt wurde, dass die Bezeichnung „Bio“ nicht zutrifft. Bei ausländischen Produkten waren die Beanstandungsquoten höher. Insbesondere bei den italienischen Bio-Produkten entsprach ca. jede achte Probe (13 Prozent) nicht den Bio-Richtlinien und wurde beanstandet. Die Behörden aus Baden-Württemberg schlossen daraus, dass – trotz des ausgefeilten Öko-Kontrollsystems – bei längerer Handelskette eine Umetikettierung, Vermischung oder Kontamination von ökologisch erzeugter Ware häufiger vorkommen kann. Dies gilt jedoch nur für Italien. Leider fiel das Land immer wieder unangenehm auf: Karotten, Tomaten und Paprika italienischer Herkunft, aber auch Zuchtpilze aus den Niederlanden wurden häufiger beanstandet als der Rest der Bio-Produkte. Im Gegensatz zu Italien wurden deutsche Karotten so gut wie gar nicht bemängelt. Die Rückstandssituation bei Paprika und Tomaten aus ökologischer Erzeugung hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Generell war die Anzahl der Beanstandungen je Herkunftsland so gering, dass man hierzu keine allgemeine Aussage treffen kann. Dazu kommt, dass man z. T. auch risikoorientiert beprobt hatte. Das heißt, es wurden Lebensmit-
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tel getestet, bei denen schon vorher Beanstandungen erfolgt waren. Bei den verarbeiteten Produkten waren die Unterschiede deutsch/ausländisch so gering, dass man hier nicht den Ratschlag geben kann, inländische Produkte zu bevorzugen. Am häufigsten wurden Fruchtgemüse und Zitrusfrüchte beanstandet. Sicherlich auch infolge der scharfen Kontrollen hat sich die Rückstandssituation in den letzten Jahren verbessert. So wurden vor einigen Jahren noch relativ häufig geringe Rückstände an Chlormequat, das als Halmverkürzer im konventionellen Getreideanbau eingesetzt wird, in Bio-Zuchtpilzen nachgewiesen. Die Behörden vermuteten, dass diese unerwünschte Substanz aus dem Boden, der für die Pilzzucht verwendet wird, stammte. Nach den Vorschriften der ÖkoVerordnung muss jedoch auch das eingesetzte Stroh bei dem Pilzsubstrat von Bio-Getreide stammen. 2005 lag die Beanstandungsquote bei Zuchtpilzen noch bei 23 Prozent. Im Jahr 2006 wurde nur noch bei einer von 23 Proben (vier Prozent) aufgrund eines nachgewiesenen Gehaltes an Chlormequat von 0,11 mg/kg die Bezeichnung „Bio“ als irreführend beanstandet. Die Behörden führen dies darauf zurück, dass hier Maßnahmen ergriffen wurden, die zu dieser wesentlichen Verbesserung der Situation geführt haben. Daran sieht man, wie wichtig Kontrollen sind. Auch Bio-Tafelweintrauben sind besser geworden: Wurden vor 2006 noch Beanstandungsquoten zwischen vier und neun Prozent festgestellt, entsprachen 2006 alle Trauben der Öko-Verordnung. Leider wurden wieder in zwei Proben italienischer Herkunft unerlaubte Spritzmittel gefunden.
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Oft enthalten Bio-Lebensmittel nur deshalb Rückstände, weil sie mit der Verpackung und/oder während des Transports mit konventionellen Lebensmitteln in Berührung kamen. Das zeigt, dass die konventionelle Ware derart belastet ist, dass sie sogar nur bei Kontakt so große Mengen an Schadstoffen abgibt, dass diese bei Bio-Lebensmitteln zu Beanstandungen führen! Generell wurden bei den Urprodukten große Unterschiede zwischen konventioneller und Bio-Ware festgestellt. 88 Prozent der Obstproben aus konventionellem Anbau wiesen Pestizidrückstände auf, in rund 10 Prozent der Proben sogar Höchstmengenüberschreitungen. Das bedeutet, dass bei 10 von 100 Proben sogar Gesundheitsschäden durch den Genuss der Produkte nicht ausgeschlossen werden können! Dagegen waren die Bio-Produkte zum überwiegenden Teil sogar rückstandsfrei!
Allein schon aus ökologischen Gründen ist es besser, einheimische Ware vorzuziehen. Die Bio-Standards gelten jedoch auch für ausländische Lebensmittel.
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Wie viel mehr dürfen Bio-Lebensmittel kosten? Bio-Lebensmittel sind teurer, das ist bekannt. Und nachdem wir jetzt die Bestätigung haben, dass sie gesünder sind, nehmen wir das auch in Kauf. Aber trotzdem: Warum sind sie teurer? Wie viel mehr dürfen sie denn kosten? Was ist gerechtfertigt? Was Wucher? Sind Bio-Lebensmittel im Supermarkt oder Discounter billiger? Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich das folgende Kapitel.
Warum sind Bio-Lebensmittel teurer als konventionelle Ware? Dass Bio-Lebensmittel mehr kosten als konventionelle, ist aus vielerlei Gründen gerechtfertigt: Ein ökologisch bewirtschafteter Betrieb ist in der Regel arbeitsintensiver, da die Chemie als Hilfskraft ausfällt. So erfordert zum Beispiel der Bio-Apfel dreimal so viel Aufwand wie der konventionelle. Im Obstbau sammelt man die Käfer zum Teil noch mit der Hand ab, im Ackerbau wird das Unkraut zum Teil mechanisch reduziert. In der Tierhaltung ersetzt man Spaltenböden durch Einstreu und muss ausmisten. Auch die Erträge sind geringer. So erwirtschaftet ein Bio-Bauer etwa 38 Dezitonnen/ha Weizen. Fast doppelt soviel, nämlich 61 Dezitonnen/ha, erntet ein konventioneller Bauer. Der Grund: Verzicht auf Pestizide und mineralischen Stickstoffdünger. Eine Kuh aus ökologischer Tierhaltung gibt pro Jahr durchschnittlich 4 044 l Milch
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im Vergleich zu 48 816 l von einer Kuh aus konventioneller Tierhaltung. Die Folge der schonenden und aufwändigeren Wirtschaftsweise hat zur Folge, dass die Renditen im ökologischen Anbau rund ein Drittel niedriger sind. Ein Bio-Bauer ist zur sogenannten „Fruchtfolge“ verpflichtet. Das heißt: In regelmäßigen Abständen muss er etwa ein Drittel seiner bewirtschafteten Fläche für den Anbau solcher Pflanzen reservieren, die dem Boden helfen, sich zu erholen und für künftige Anbauphasen Stickstoff anzusammeln. Viele der dafür eingesetzten Pflanzenarten, sogenannte Leguminosen oder Hülsenfrüchte wie Klee, Lupinen und Ackerbohnen, eignen sich nur als Futterpflanzen oder zur Gründüngung (Düngen mit Hilfe von Pflanzen, denn Leguminosen sammeln mit Hilfe ihrer Bakterien den Stickstoff der Luft und wandeln ihn in Nahrungsstickstoff um). Diese Flächen stehen nicht für den Anbau von Marktfrüchten, das heißt Ackerfrüchten, die man verkaufen kann, zur Verfügung. Lebensmittel, die umwelt- und tierfreundlich sowie mit hoher Qualität erzeugt werden, haben einfach ihren Preis. Artgerechte oder ökologische Tierhaltung konzentriert sich auf die Erzeugung von Lebensmitteln hoher Qualität und nicht auf die Maximierung der Leistung der Tiere. Euter, die bis zum Boden durchhängen, oder entzündete Klauen durch die Spaltenböden bzw. ein Kuhtrainer (siehe Anhang, Quellen, „Schadstofffalle Supermarkt?“) kommen dort nicht vor. Was für Sie besonders wichtig ist: die Tiere bekommen Futter in der Art und Menge, wie es dem jeweiligen Entwicklungsstadium entspricht. Der Nachteil für den Bauern: die Mastzeiten verlängern sich, und die Bio-Bauern erzeugen – bezogen auf die
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Wie viel mehr dürfen Bio-Lebensmittel kosten?
Fläche – weniger Fleisch, Milch oder Eier als ihre konventionell arbeitenden Kollegen. Die Verarbeitung von Bio-Produkten erfordert besondere Sorgfalt, nicht nur weil die meisten der üblichen Zusatzstoffe verboten sind. Anstelle von Farbstoffen oder künstlichen Aromen natürliche Zutaten aus biologischer Erzeugung einzusetzen, kostet mehr. Damit die Produkte aber auch gut schmecken, müssen besondere Rezepturen entwickelt und hochwertige Zutaten verwendet werden. Das Ergebnis: teurere Nahrungsmittel. Kontrollen bringen nicht nur größere Sicherheit, sie kosten auch Geld.
Dazu kommt eine aufwändige, kostenintensive Logistik, da Bio-Bauernhöfe immer noch selten sind und verstreut in der Landschaft liegen. Dadurch muss ein Lkw oft lange und kostspielige Wege zurücklegen, bis er die notwendige Menge an Waren abgeholt hat. Zusätzlich entstehen Kosten bei der Trennung von konventionellen Produkten im Transport, in der Verarbeitung oder Lagerung, um eine Vermischung mit konventioneller Ware auszuschließen. Selbstverständlich hat der Öko-Bauer geringere Ausgaben für Düngemittel, Pestizide, Tierhaltung und Futtermittel. Jedoch sind die dadurch gewonnenen Ersparnisse nicht so hoch, wie man gemeinhin annimmt. Würden zum Beispiel die Subventionen für Transporte in der EU in den ökologischen Anbau bzw. in die Produktion ökologischer Produkte wandern, so wären hier weitere merkbare
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Preisreduktionen möglich, die nicht nur den Verbrauchern, sondern auch der Umwelt zu Gute kämen. Generell wird eine größere Nachfrage nach ökologisch erwirtschafteten Lebensmitteln das Preisniveau senken. Dennoch sollte man sich davor hüten, nur auf den Preis zu achten. Denn dann sind die Produzenten wieder gezwungen, auf billigere Ausgangsware auszuweichen, und die Skandalkette beginnt von neuem – diesmal auf der Bio-Ebene. Billiglebensmittel, wie man sie aus manchen Billigläden kennt, sind jedoch nicht erstrebenswert. Gutes Fleisch aus artgerechter Tierhaltung kann nicht so billig sein wie Ware aus Massentierhaltung. Bio-Lebensmittel bedeuten höhere Qualität bei besserer Gesundheit. Lebensmittel kann man heutzutage so billig kaufen wie noch nie. Nur noch ca. 14 Prozent des monatlichen Einkommens werden für die Ernährung ausgegeben, der Rest für Wohnung, Auto oder Freizeit. Doch die scheinbar preiswerten Lebensmittel kosten den Verbraucher zusätzliches Geld, das an anderer Stelle von ihm verlangt wird: Längere Krankheitszeiten und hohe Arzneimittelkosten, weil zum Beispiel Krankheitskeime aufgrund des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung Resistenzen entwickelt haben, und so die älteren Medikamente durch teure neue ersetzt werden müssen. Nahrungsmittelallergien nehmen seit Jahren zu. MilliardenKosten entstanden, um die Folgen von Lebensmittelskandalen wie BSE auszugleichen. Der jahrzehntelange Preiskampf im Lebensmittelhandel hat die Lebensmittel zwar billig gemacht, jedoch auf Kosten der Umwelt, der Gesundheit und der Bauern. Werden Lebensmittel nach dem Motto „Klasse statt Masse“ produziert, muss man dafür zwar mehr Geld
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bezahlen, doch für die Gesellschaft bedeutet das den Gewinn einer saubereren Umwelt, mehr Lebensmittelqualität, mehr Arbeitsplätze und Lebensmittel, die ihren Preis wert sind.
„Profitin“ oder: Wasser in Lebensmitteln Nichts bringt mehr Rendite, als Wasser als Bestandteil von Lebensmitteln zu verkaufen. Spöttisch spricht man deshalb bei Wasser in Nahrungsmitteln von „Profitin“ oder „Profitol“. Wenn dafür schadstoffarmes Trinkwasser verwendet wurde, ist das noch nicht mal schlimm – außer für den geplagten Geldbeutel. Welche Möglichkeiten gibt es nun, Wasser in Lebensmittel zu verwandeln?
Zusatzstoffe helfen Gelier-, Verdickungs- und Feuchthaltemittel werden zum Binden von Flüssigkeiten in Lebensmitteln verwendet. Sie verdicken bzw. verfestigen diese, halten sie feucht, beeinflussen das Schmelzverhalten (zum Beispiel im Speiseeis) oder das Kaugefühl (zum Beispiel in Süßigkeiten). Einige Wurstsorten, die – ganz legal – mit Hilfe von preisgünstigem Fett und Schwarten gemäß seit langem üblichen Wurstrezepturen hergestellt werden, enthalten dadurch „schnittfest“ gemachtes Wasser. Auch Emulgatoren, die eigentlich nicht miteinander vermischbare Stoffe wie Fett und Wasser (zum Beispiel für Mayonnaise) verbinden sollen, helfen „Profitin“ ins Lebensmittel zu bringen. Bekanntes Beispiel: Light-Produkte. In Light-Margarine wird Fett durch „Profitin“ ersetzt.
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Bei der Herstellung von Wurst aus Fleisch wird neben Gewürzen und diversen Zusatzstoffen wie Antioxidanzien auch Phosphat zugesetzt. Auch hier soll Wasser gebunden werden. „Einem Kochschinken sehen Sie den Betrug nicht an: Da werden 20 Prozent Fremdwasser zugesetzt“, erklärt der Lebensmittelchemiker Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Das billige Wasser wird von skrupellosen Geschäftemachern gemeinsam mit aufgekochter Gelatine, die das Wasser bindet, in den Schinken gespritzt. Damit sich das Ganze gleichmäßig verteilt, wird er in einer Trommel geschleudert. Auch von Hähnchenbrustfilets kennt man dieses Verfahren. Wenn Sie in der Zutatenliste eines Magerjoghurts „Wasser“, „Gelatine“ und „Stärke“ lesen, bedeutet das schlichtweg, dass der Joghurt zum Teil durch Wasser ersetzt wurde – und damit das Ganze noch ein bisschen geleeartig ist und nicht gleich wie Wasser aus dem Becher läuft, hat man die Wassermischung mit Gelatine „stabilisiert“. Sie bezahlen also zum Teil schlichtweg für Wasser, dem soviel Joghurt beigemischt wurde, dass er gerade noch nach Joghurt aussieht. Auch die Stärke sorgt dafür, dass das „Milchprodukt“ nicht „davonläuft“. Gelatine ist sowieso ein wahres „Geldwunderprodukt“: in Form von Pulver findet sie sich in zahlreichen Produkten wieder, sie ist unsichtbar und unschmeckbar und doch mit einzigartigen Eigenschaften ausgestattet, denn sie schmilzt bei Körpertemperatur und setzt dabei das Aroma der Speisen frei. Entsprechend findet man den magischen Leim nicht nur in Gummibärchen, auch bei anderen Süßwaren wie Lakritz, Marshmallows, Mausespeck, Schokoküssen sorgt Gelatine für
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den entsprechenden Biss. Desserts und Quarkspeisen werden cremig und der Wackelpudding wackelt erst richtig. Besonders vorteilhaft für den Geldbeutel des Herstellers wirkt sich der Wunderleim in „Lightprodukten“ wie Halbfettmargarine, Halbfettbutter und fettreduziertem Käse aus. Gelatine verfügt über ganz besondere Eigenschaften, die es ermöglichen, den Zucker- oder Fettanteil in vielen Produkten zu reduzieren, ohne dass Form, Geschmack und Beschaffenheit darunter leiden. Auf diese Weise wird ein fettes Salatdressing schnell zum Schlankmacher: Ein Teil des Fetts wird durch Wasser ersetzt. Damit sich das Dressing nicht verändert und ebenso zähflüssig aus der Verpackung fließt, gibt man Gelatine hinzu. Und seit der Verwirklichung des EU-Binnenmarkts darf auch Butter und Margarine mit „Profitin“ versetzt oder miteinander vermischt werden.
Getränke und Eis Die Verbraucher stehen verwirrt vor einem Angebot von „Fruchtnektar“, „Fruchtsaftgetränk“ oder „Orangenlimonade“ – lauter mehr oder weniger gepanschte Getränke. Nur „Fruchtsaft“ darf nicht mit Wasser verdünnt werden. Vorsicht: „Saft“ in der Werbung bedeutet nicht unbedingt „Fruchtsaft“. Hinter dem Begriff „Saft“ kann sich auch „Fruchtnektar“ oder „Fruchtsaftgetränk“ verbergen. „Fruchtnektar“ besteht – je nach Fruchtart – nur zu 25 bis 50 Prozent aus Fruchtsaft oder Fruchtmark, Rest: Zuckerwasser! „Fruchtsaftgetränke“ aus Kernobst- oder Traubensaft enthalten nur noch 30 Prozent, aus Beeren- und Steinobstsaft sowie Mischungen lediglich zehn Prozent und aus Zitrusfrüchten nur noch sechs Prozent Saft.
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„Limonade“ muss gar keine Frucht aufweisen. Weil das ein bisschen wenig ist, wird mit künstlichen Aromastoffen, Säuren und Zucker nachgeholfen. „Brause“ ist ein rein künstliches Produkt. Der Obstgeschmack wurde im Chemielabor komponiert, der Rest ist Zucker und Wasser. Nicht umsonst gehören – nach dem Gesetz – bereits „Fruchtsaftgetränke“ nicht mehr zu den Fruchtsäften, sondern zu den Erfrischungsgetränken. Zum „Klären“ kann man dann noch Gelatine verwenden, die sich sogar in mancher Eiscreme findet. Schon mein Vater sprach immer verächtlich von „Wassereis“, wenn ich als Fünfjährige wieder mal in die nahe gelegene Eisdiele wollte. Das kann man auch heute noch erleben. So fand ÖKOTEST, dass einige Eissorten nur aus Wasser, Zucker, Fett, künstlichen Aromen und Farbstoff bestehen. Das heißt: wenn Sie Wasser-, statt Fruchteis kaufen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie oder Ihr Nachwuchs nur gefärbtes und eingefrorenes Zuckerwasser schlecken. Bei Bio-Gemüse und -Obst ist bekannt, dass es die Tendenz zu einem wesentlich höheren Trockensubstanzgehalt aufweist. Das heißt, es ist nicht so wässrig wie konventionelle Ware. Der Unterschied kommt vom Kunstdünger im konventionellen Anbau. Die Pflanze „schießt ins Kraut“, das heißt: sie wächst sehr schnell und hat gar nicht die Zeit, Vitamine, Geschmacksstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe etc. zu bilden (siehe auch Anhang, Quellen, „Die Vitaminlüge“). Das bedeutet: Man kauft buchstäblich mehr Bio-Gemüse oder -Obst als bei den entsprechenden konventionellen Waren, die in der Regel wesentlich mehr Wasser enthalten.
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Sonstige Tricks, um Lebensmittel „billiger“ zu machen Nicht nur mit Wasser kann man tricksen, um das Lebensmittel vermeintlich billiger zu machen. Eine gute Möglichkeit bieten auch Aromastoffe. ÖKOTEST fand zum Beispiel in sechs Senfsorten natürliche und künstliche Varianten davon. Da nicht alle Firmen – insbesondere die Bio-Anbieter – diese Möglichkeit nutzen, mutmaßt der von ÖKOTEST zu Rate gezogene Aromaexperte Dr. Klaus Haase-Aschoff, dass mangelnde Qualität der Rohware durch hinzugefügtes Aroma ausgeglichen werden soll.
Künstliche Fruchtaromen und Geschmacksverstärker Künstliche Fruchtaromen bieten jede Menge Möglichkeiten, teure Rohware einzusparen. Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Die Firma Vega-Frost ist ein Groß- und Versandhandel von tiefgekühlten Produkten für Vegetarier und Veganer. Dazu gehört auch Eis. Nun hatte ein Hersteller auf „Bio“ umgestellt und kurzerhand die konventionellen durch Bio-Zutaten ersetzt. Der Hersteller unterlag einem Irrtum: Bio-Lebensmittel zu verarbeiten bedeutet nicht einfach, die bisherigen Zutaten durch Bio-Varianten auszutauschen. Dadurch, dass für Bio-Lebensmittel viele Zusatzstoffe entfallen, die für konventionelle Waren erlaubt sind, muss auch die Zutatenliste geändert werden. Die Zulieferfirma hatte dies nicht bedacht. Beim ursprünglich konventionellen Produkt waren künstliche Aromastoffe enthalten, die nicht – wie bei Bio-Lebensmitteln üblich – durch Obst ersetzt worden
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waren. Klar, dass das neue „Bio-Eis“ nach nichts schmeckte. Mit künstlichen Aromastoffen war vorher erreicht worden, dass das Eis nach mehr Früchten schmeckte, als eigentlich vorhanden waren. Das heißt: ein Bio-Produzent ist gezwungen, mehr Früchte zu verwenden, um denselben Geschmack wie beim konventionellen Produkt zu erreichen. Generell ist Vorsicht angebracht, wenn „Aromen“ oder „Aroma“ im Zutatenverzeichnis auftaucht. Zum einen handelt es sich um künstliches Aroma, denn natürliche kosten den zehnfachen Preis – nicht nur deshalb würde der Produzent auf die natürliche Quelle hinweisen. Zum anderen stellt sich die Frage, ob hier Zutaten vorgetäuscht werden sollen. Nicht umsonst versucht man, in Bio-Lebensmitteln gänzlich auf Aromastoffe zu verzichten. Demeter hat sich als erster Bio-Verband das Ziel gesetzt, sogar natürliche Aromen zu vermeiden. Dasselbe, was bei süßen Produkten mit künstlichen Aromastoffen erreicht wird, kann man mit sogenannten pikanten – also gewürzten, nicht süßen – Nahrungsmitteln mit Geschmacksverstärkern erreichen. Dann schmeckt es eben nach mehr Tomaten, als in Wirklichkeit drin sind.
Tarnen und Täuschen Liest man die Skandale der letzten Zeit oder die Nachrichten entsprechender Organisationen wie „Foodwatch“ und „Greenpeace“ oder die Broschüren der Verbraucherzentralen, so kann man wirklich zu der Auffassung kommen, dass dies das Motto für konventionelle Produkte ist. Die ehrlichen Hersteller leiden darunter. Oft scheitern sie auch noch daran, dass sie ihre guten Zusatzstoffe nicht entsprechend deklarieren dürfen.
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Lebensmittel werden nicht nur mit Wasser „aufgefüllt“, sondern zum Beispiel auch Butter durch schlichtes pflanzliches Backfett ausgetauscht, wie die Verbraucherzentrale dies zum Beispiel für Fertigkuchen/-gebäck beschreibt (siehe Quellen, Anhang: „Einkaufsfalle Supermarkt“). Dazu kommt, dass durch die massive Zugabe an künstlichen Aromen unser Geschmackssinn derart abstumpft, dass man zum Teil den Geschmack von selbst gebackenem Kuchen als langweilig oder fade empfindet. Dass das Alter von Lebensmitteln oft genug manipuliert wird, kennt man auch aus den Nachrichten. Man kann zum Beispiel das Fleisch in Frikadellen durch Stärke ersetzen – zumindest teilweise. Das Rotlicht mancher Fleischtheken bietet hier ungeahnte Möglichkeiten …
Was fange ich nun mit diesen Infos an? Nun, wie Sie sehen, wirken manche Lebensmittel ganz anders, als sie tatsächlich sind. Bio-Lebensmittel sind oft genug nur scheinbar teurer. Zusatzstoffe sorgen dafür, dass man weniger Lebensmittel in das Nahrungsmittel geben muss. Chemie ist einfacher, hält länger und ist billiger – um nur einige Vorteile für den Produzenten zu nennen. Man darf auch nicht vergessen, dass man für die konventionellen Lebensmittel weit mehr Geld ausgibt, als man an der Kasse bezahlt. Eine vierköpfige Familie gibt etwa 2.100 Euro im Jahr für Grundnahrungsmittel aus. Derselben Familie wurden aber zuvor schon 1.700 Euro Steuern aus der Tasche gezogen, die als Subventionen in die Landwirtschaft gingen, um das Brachliegen der Felder, Tiertransporte etc. zu unterstützen. Die Rinderseuche BSE kostete die EU rund sechs Mil-
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liarden Euro. Sie „hätte auf Ökohöfen nie ausbrechen können, da dort grundsätzlich kein Tiermehl an Kühe und andere Pflanzenfresser verfüttert wird“, so Greenpeace. Daran sieht man schon, um wie viel Bio-Produkte billiger wären. Auch benötigen Bio-Bauern die entsprechenden Subventionen zumindest nicht im selben Umfang wie die konventionellen. Doch „Bio“-Ware wird als besonders teuer empfunden. Betrachtet man aber einige Fakten, so kauft man bei konventionellen Produkten nicht nur Wasser teuer ein, sondern statt Früchten künstliche Aromen etc. Dadurch ist der Preis der Ware in Wirklichkeit höher, als er eigentlich scheint. Man muss also die Qualität eines Lebensmittels genauer betrachten und nicht nur danach entscheiden, ob es billig ist – das kann trügerisch sein. Eigentlich sind BioLebensmittel die billigsten Lebensmittel überhaupt. Warum? Ganz einfach: Für Bio-Produkte benötigt man keine oder allenfalls minimale Risikoforschung, da viele gefährliche Stoffe oder Verfahren gar nicht ver- bzw. angewendet werden dürfen. Die Gesundheitsschäden durch Pestizide etc. – gar nicht auszudenken, wenn man sich das sparen könnte. Dann: durch die umweltschonende Vorgehensweise wird die Natur geschont – Reparaturmaßnahmen werden überflüssig. Und fragen Sie mal die Wasserwirtschaftsämter, wie hoch ihre Kosten sind, um aus nitrat- und pestizidbelastetem Wasser Trinkwasser herzustellen. Und: würde man die rund 43 Milliarden Euro, die die EU-Agrarsubventionen ausmachen, in die ökologische Landwirtschaft investieren, könnte man damit gleichzeitig die Umwelt schützen und die Produkte wären preiswerter.
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Fazit: Welche Preise sind real – was ist Wucher? Bei aller Liebe für Bio-Lebensmittel, welche Preise muss man realistisch gesehen in Kauf nehmen? Im Januar 2007 stellte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) eine Studie zu den Preisen vor. Fettarme Bio-Frischmilch kostet durchschnittlich 50 Prozent, also rund 30 Cent, mehr. Bei Fleisch aus konventioneller und ökologischer Produktion sind die Preisunterschiede größer. Ein Kilo herkömmliches Schnitzel kostet sieben Euro – im Vergleich zu etwa 13 Euro für ein Kilo Öko-Schnitzel. Damit kostet das BioFleisch fast das Doppelte. Jedoch gelten diese hohen Unterschiede nicht für alle Bio-Produkte, denn insgesamt liegen die Ausgaben laut GfK für Bio-Produkte „nur“ um durchschnittlich 17 Prozent höher als für konventionelle Ware. Diese relativ geringe Differenz zeigt, dass die Bio-Lebensmittel ein sehr unterschiedliches Preisniveau aufweisen. Dazu kommt, dass einzelne Produkte in Discountern und anderen Einkaufsstätten oft wesentlich günstiger sind. Als ein bekannter Brothersteller in München auf Bio umstellte, ging er ebenfalls von 15 Prozent höheren Preisen aus. Man muss vorsichtig sein: Kauft man Bio-Ware im Discounter, so muss man sie auch mit der konventionellen Ware dort vergleichen. Naturkostläden haben in der Regel ausgebildetes Personal, das auch mal den einen oder anderen Ernährungstipp geben kann. Diese Geschäfte muss man im Preisniveau mit Feinkostgeschäften vergleichen. Dann ist die Preisdifferenz gar nicht mehr so groß. Außerdem muss man Gleiches mit Gleichem vergleichen. So sind die meisten Bio-Obstsäfte
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tatsächlich Säfte, das heißt: Obst und nichts als Obst kommt hinein. Liest man die Zutatenliste konventioneller „Säfte“ bzw. „Erfrischungsgetränke“, so handelt es sich eher um Fruchtsaftgetränke: Motto „Wasser, marsch!“ Das heißt: es wurde Zucker und Wasser hinzugegeben. Bei gleicher Qualität muss man bis zu 50 Prozent Mehrkosten in Kauf nehmen, alles darüber hinaus ist Wucher. Ein Beispiel: Bio-Ananas kostet im Einkauf fast ebensoviel wie konventionelle, ca. 50 Cents – zumindest laut Aussage eines Kontrolleurs, der sie bereits überwacht hat. Bis zum Zwanzigfachen (!) muss man im Laden dafür berappen. Konventionelle Ananas wird zum Teil mit Pestiziden behandelt, „die als ‚sehr giftig‘ eingestuft sind und deren Verwendung in Europa längst verboten ist“, so die Verbraucherzentrale Bayern. Dennoch stellt sich hier die Frage, ob dies den Preisunterschied zur konventionellen Ananas, die man zum Teil schon für 2 Euro bekommt, rechtfertigt – zumal der Erzeugerpreis derselbe ist. Ähnliches gilt für andere Waren dieser Art. Das Fünffache zu bezahlen, mit einer Preisspanne, die nach oben offen ist, kann man kaum mehr vermitteln. Es ist auch nicht so ganz einfach zu verstehen, dass das Kilogramm Äpfel drei bis fünf Euro kostet! Dies, obwohl die Paradiesfrüchte maschinell geerntet werden. Wenn man dann noch feststellt, dass Äpfel aus Neuseeland (trotz des weiten Transportweges) billiger sind als die einheimischen, steht man völlig vor einem Rätsel. Fazit: Bio-Ware ist teurer und muss es auch sein, denn billiger als konventionelle Lebensmittel kann man sie nicht produzieren. Dennoch bleibt auch hier nichts anderes übrig, als die Augen offen zu halten. Offen nicht für Billigangebote, sondern offen, um sich vor Wucherpreisen und den bekannten
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Managergehältern zu schützen, die uns in letzter Zeit oft so sauer aufstießen. Bio-Ware wird in Zukunft allenfalls kurzfristig teurer werden, denn immer mehr Anbieter entdecken sie für sich. Der Grund: Die Verdienstspanne ist höher als bei konventioneller Ware. Auch der Absatz nimmt immer mehr zu. Das wirkt sich positiv auf die Logistik aus. Würden noch mehr deutsche Bauern umstellen, so könnte man dies noch deutlicher spüren. Je mehr Bio-Ware angeboten wird, umso preisgünstiger kann sie erworben werden. Durch den Verkauf von BioWaren in konventionellen Supermärkten und Discountern wurde die Ware auch verbilligt: Innerhalb eines Jahres sanken die Preise zum Beispiel für Bio-Bananen im Schnitt um knapp 20 Prozent, für Bio-Hackfleisch um 15 Prozent, für Bio-Kekse um zehn Prozent. Auf diese Weise ist ein größeres Angebot von Vorteil. Man muss dann nur noch auf eines achten: dass die Qualität nicht darunter leidet.
Welche Produkte darf man auch konventionell kaufen und bei welchen Lebensmitteln geht man besser keine Kompromisse ein? Selbstverständlich ist es gesünder, immer nur zu Bio-Lebensmitteln zu greifen. Dennoch: Nicht immer bekommt man alle Produkte in Bio-Qualität und manche sind auch derart teuer, dass man geneigt ist, doch mal wieder zu konventioneller Ware zu greifen. Aber welche Lebensmittel darf man zur Not auch ohne „Bio“ kaufen und bei welchen Lebensmit-
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teln geht man besser keine Kompromisse ein? Hier eine kleine Übersicht.
Keine Kompromisse bei Fleisch Fleisch – kein Lebensmittel war in letzter Zeit so dauerhaft im Gespräch: Rinderwahnsinn (BSE), Dioxine, Nitrofen, Antibiotika, Hormone, Geflügelpest, die Maul- und Klauenseuche und schließlich Gammelfleisch sorgten dafür, dass die Thematik ständig aktuell blieb. Es ist natürlich schön, wenn Sie einen Bauern in der Nähe haben, der seine Tiere auf der Weide hält, wann immer es das Wetter erlaubt, und diese Gras oder anderes Futter bekommen, das über jeden Zweifel erhaben ist. Sollte dieser Bauer auch noch eine Abscheu vor Kadavermehl haben und es nie verfüttern – und Sie sind sich diesbezüglich auch ganz sicher – so kann man getrost zu diesem Fleisch oder dieser Milch etc. greifen. Nur: Wenn Sie das nicht wissen und im Supermarkt vor dem riesigen Fleischan- Wild aus Freilandhaltung – ein Genuss und gut für die gebot stehen, von dem Sie nicht Gesundheit wissen, woher es kommt und welches Futter man den Tieren gegeben hat – ja dann, dann gehen Sie mit Bio-Fleisch auf Nummer sicher. „Bio-Fleisch ist eine leckere, gesunde und verantwortungsbewusste Alternative“, so ÖKOTEST. Die Vorteile: „geringeres Schadstoffrisiko, artgerechte Tierhaltung, besserer Geschmack“. Bei der Bio-Fleischerzeugung ist Kadavermehl schon jahrzehntelang
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verboten und das bleibt auch so, während man bei konventionellem Fleisch wieder über seine Nutzung nachdenkt. Hier ist die Entscheidung ganz klar: lieber weniger (man soll aus Gesundheitsgründen sowieso nur zwei- bis maximal dreimal pro Woche Fleisch essen) und dafür hervorragende BioQualität.
Bio-Fleisch ist die gesündeste Art, Fleisch zu genießen.
Auch bei Wurst: besser keine Kompromisse Schon Bismarck sagte, es gäbe zwei Dinge, von denen man besser nicht erfahren sollte, wie sie gemacht würden: Gesetze und Würste. Bei der Herstellung werden dem Fleisch neben Gewürzen oft noch Antioxidanzien zum Frischbleiben sowie andere Zusatzstoffe wie zum Beispiel Phosphat zugesetzt. Viele Bestandteile, die eigentlich nicht in die Wurst gehören, fand man dort. So fand man in Geflügelwurst Schweine- und Rindfleisch sowie Innereien vom Rind, Verdickungsmittel, Farbstoffe, Stabilisatoren, Milcheiweiß, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Säuerungsmittel und vieles andere. Die Industrie offeriert dem Metzger dann noch Mittel zur Thekenkonservierung, Frischgeschmack- und Farberhaltung unter Namen wie „Dauer-Fixrot“. Aber es gibt auch Wurst in hervorragender Qualität:
Am besten, Sie kaufen Bio-Wurst ohne Nitritpökelsalz.
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Manchen Fisch können Sie auch ohne Bio-Siegel kaufen Der WWF empfiehlt bei Kauf von wildlebendem Fisch bzw. Meeresfisch oder -früchten den sogenannten Marine Stewardship Council- (MSC-) Fisch. Die Fangmengen der Betriebe, deren Produkte das MSC-Siegel tragen, dürfen nur so hoch sein, dass die Fortpflanzung der Arten nicht beeinträchtigt wird und das Ökosystem erhalten bleibt. Der MSC-Standard ist international anerkannt und fordert für die Fisch-Ware, die damit ausgezeichnet ist, die Einhaltung vieler Umweltschutzkriterien, die schließlich uns selbst am So sieht das MSC-Siegel aus meisten nutzen. Fragen Sie in Ihrem Supermarkt oder bei Ihrem Fischhändler nach, ob er MSCFisch führt. Mehr über MSC-Fisch – auch wer ihn führt – können Sie im Internet erfahren unter: http://de.msc.org/ oder unter: www.wwf.de/fisch. Die EG-Öko-Verordnung, Artikel 10, hat die Bedingungen für Aquakultur in der neu bearbeiteten Version verbindlich festgeschrieben. Die Tiere werden soweit irgend möglich artgerecht gehalten. Das bedeutet zum Beispiel viel Platz, keine vorbeugende Medikamentengabe und kein künstlicher Futtermittelzusatz. Angeboten werden Lachs aus Irland, Forellen aus Italien und Deutschland sowie Karpfen, Grasfische, Schleien, Hechte und auch Waller. Auch gefrorenen Fisch gibt es, wenn auch spärlich. Es gibt im übrigen noch Teichwirte, vor allem kleinere Betriebe, die ihre Tiere nicht mit Mastfutter großziehen, son-
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dern die Fische können sich von im Wasser enthaltenen Pflanzen und Tieren (Schnecken, Larven, Plankton) selber ernähren. Ein Gespräch mit einem vertrauenswürdigen Fischhändler bringt Klarheit über die Aufzuchtbedingungen. Sollten Sie keinen Bio-Fisch bekommen, kaufen Sie besser Hochseefisch. Je weiter draußen der Lieferant im Meer fischt, desto schadstoffärmer der Fisch. Folgende Arten können Sie essen: Makrele, Hering, Schellfisch, Seehecht und Blauer Seehecht. Manchen Fisch kann man auch ohne Bio-Siegel essen.
Ich wollt’, ich wär’ ein Bio-Huhn! Um Eier billigst anbieten zu können, werden die Hühner in Käfigen zusammengepfercht und mit Billigstfutter ernährt. In dieser „Nahrung“ finden die krankheitsanfälligen Tiere dann zum Beispiel vermahlene Fischabfälle (das Ei schmeckt dann mehr oder weniger nach Fisch), Walfleischmehl, Pestizide, Cadmium, Blei und Quecksilber sowie Anti-Parasitenmittel, Kadavermehl, leistungsfördernde oder chemische Zusätze, Farb- und Geschmacksstoffzusätze. Diese Substanzen findet man dann auch als Rückstände im Ei. Außerdem darf dem Futter bis zu einem gewissen Prozentsatz der eigene Kot der Tiere, getrocknet und zermahlen, wieder zugesetzt werden. Auf diese Weise zirkulieren die gefütterten Schadstoffe mehrfach durchs Huhn und haben reichlich Gelegenheit, sich abzulagern. Eier aus Bodenhaltung sind hier keine Lösung und vor allem bedeutet das nicht „Freilandhaltung“ und auch nicht den Verzicht auf Medikamente, die hier zum
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Die Ziffer 0 im Stempel zeigt: es ist ein Bio-Ei, und die Nummer der Kontrollstelle beweist es zusätzlich
Teil sogar in höherer Menge und über einen längeren Zeitraum verabreicht werden müssen als bei Käfighaltung. Bio-Hühner erhalten dagegen nur pflanzliches Bio-Futter – zum Großteil vom Bio-Hof, auf dem sie leben. Benötigt man zusätzliches Futter, muss es Bio-Futter sein. Futterzusätze wie Antibiotika oder Anti-Parasitenmittel sind nicht zugelassen. Aus dem Futter von Bio-Hühnern resultiert ein nachgewiesener höherer Lecithin- und Carotinoidgehalt. Man führt die höheren Mengen der Gesundheitsstoffe darauf zurück, dass die Hühner bei der Auslaufhaltung Sonne genießen konnten. Bio-Eier stammen von Hühnern, die artgerecht gehalten werden. Die Tiere haben mehr Platz im Freien als in der konventionellen Freilandhaltung. Dass es sich wirklich um Bio-Eier handelt, erkennen Sie am Stempel auf jedem Exemplar. Auch bei Eiern besser keine Kompromisse: Bio-Eier können Sie genießen, ohne an Schadstoffe denken zu müssen, und sie enthalten größere Mengen gesundheitsfördernder Substanzen!
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Milch und ihre Produkte Schadstoffe in Milch?
Biobauern dürfen – soweit irgend möglich – nur hofeigenes Futter verwenden. Kraftfutterzusatz ist gar nicht erlaubt. Grünzeug, Getreideschrot, Kartoffeln, Möhren und Rote Bete stehen auf dem Speisezettel der Kühe. Durch das Pestizid- und Kunstdüngerverbot halten Sie mit einem Liter Bio-Milch 11 000 l Trinkwasser sauber! Weidehaltung erhöht zusätzlich gesundheitsfördernde Substanzen in der Milch. Bio-Milch können Sie unbeschwert genießen und damit Ihre Gesundheit fördern!
Joghurt Joghurts selbst dürfen zwar keine Konservierungsstoffe enthalten, jedoch die zugehörige Frucht- oder erhitzte Nusszubereitung durchaus. In probiotischen Joghurts können Aromen einen schlechten Geschmack vertuschen. Süßstoffe sind zum Teil gesundheitlich bedenklich und dafür bekannt, dass sie den Appetit sogar anregen können. Sie haben bereits von den Zusatzstoffen in Joghurt gelesen. Also: die Zutatenliste studieren. Vielen Milchprodukten wird Milchpulver und Molke zugesetzt. Dies ist vor allem für diejenigen wichtig, die Laktose, also den Milchzucker nicht vertragen. Bio-Joghurt neigt zu mehr Nähr- und weniger Schadstoffen als konventionell erzeugter und ist von hoher Qualität.
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Am besten essen Sie Bio-Naturjoghurt und fügen selbst die Früchte hinzu. Wenn sie keine Zeit dafür haben: BioFruchtjoghurt wählen und auf die Zutatenliste achten.
Alles Käse oder was?
Handelt es sich nicht um Käse, der mittels Milchsäurebakterien hergestellt wird, verwendet man zur Dicklegung der Milch Lab, ein Enzym aus Kälber- oder Schafsmagen, heutzutage meist gentechnisch hergestellt. Dieses Gerinnungsenzym heißt Chymosin und seine Verwendung muss nicht gekennzeichnet werden. In Bio-Käse ist es nicht erlaubt. Die entstehende Käsemasse wird mit Salzen behandelt. Bei Bio-Käse verwendet man dabei das unbedenkliche Magnesium- oder Calciumcarbonat. Im Unterschied zu manchem konventionellen Käse werden bei Bio-Käse weder Jod noch Rieselhilfsstoffe untergemischt. Man verwendet sie, um das Verklumpen des Salzes zu verhindern. Auch Kasein wird nicht beigemengt. In konventionellem Käse soll es die Trockenmasse steigern. Dadurch leiden jedoch Geschmack und Qualität. Schmelzkäse wird aus Schnitt- oder Hartkäse hergestellt, der unter Zusatz von Schmelzsalzen aufgeschmolzen wird. Dabei handelt es sich bei konventionellem Käse oft um Polyphosphate. Bei Bio-Schmelzkäse wird stattdessen zum Beispiel das unbedenklichere Natrium-Citrat (E 331) verwendet. Erlaubt ist bei konventionellen Hart- und (halb-)festen Schnittkäsen mit geschlossener Rinde oder Haut auch die Verwendung von Natamycin (E 235). Es wird zur Vermeidung von Schimmel auf die Oberfläche aufgetragen. Es darf jedoch
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nur so aufgebracht werden, dass es nicht tiefer als 5 mm in das Lebensmittel eindringt. Die Chemikalie wird auch als Arzneimittel (zum Beispiel gegen Pilzinfektionen der Haut) eingesetzt. Nimmt man das Mittel zu häufig mit der Nahrung auf, so könnte die Folge sein, dass es im Krankheitsfall seinen therapeutischen Wert als Arznei verliert. Sie erkennen die so behandelten Käse durch die Angabe „mit Konservierungsstoff“ oder „konserviert“, auch in der Käsetheke, da die Verwendung dieser Substanz deklarationspflichtig ist. Auch Nisin (E 234), ein künstlicher Konservierungsstoff mit antibiotischer Wirkung, darf konventionell gereiftem Käse, Mascarpone sowie Schmelzkäse zugesetzt werden. Die Verbraucherzentrale rät zumindest vom häufigen Genuss ab. Für Bio-Käse ist die Substanz tabu. In konventionellem Schnittkäse (zum Beispiel Gouda, Edamer, Tilsiter) wurde auch noch Nitrat (E 251 und 252) gefunden. Für Öko-Käse dürfen Natamycin und andere Chemikalien nicht verwendet werden, ebenso erlaubt die EG-Öko-Verordnung für Käse kein Nitrat. Bio-Käse können Sie theoretisch sogar mit der Rinde essen!
Fette Butter
Bei der Herstellung sind die Vorschriften für Bio-Butter strenger. Wird sie gesäuert, dürfen keine industriell gewonnenen Milchsäurekonzentrate und Aromastoffe nachträglich zugesetzt werden. Nur die traditionelle Säuerung mit Bakterien-
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kulturen ist erlaubt – also kann nur Sauerrahmbutter produziert werden. Bei einer Untersuchung in ÖKOTEST ergaben sich keine warnenden Hinweise für das Fett. In konventioneller Butter können jedoch Pestizidrückstände, Schwermetalle und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe vorkommen. Als Zusatzstoffe fand ÖKOTEST außer dem Farbstoff Beta-Karotin (zur Gelbfärbung) noch Salz. Der Erstgenannte gilt zwar als harmloser Zusatz, nur nötig ist er nicht. Bei Bio-Butter wird darauf und auf andere Zusatzstoffe verzichtet. Bio-Butter vermeidet Schadstoffe.
Margarine
Durch das industrielle Verfahren, wodurch die Pflanzenöle chemisch gehärtet werden, entstehen die sogenannten Transfettsäuren (in Margarine zu 0,3 bis zehn Prozent). Sie sollen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und die Entstehung von Morbus Crohn (chronische, entzündliche Darmerkrankung) begünstigen. Ungeborene können durch diese Fettsäuren geschädigt werden. Die Industrie bemüht sich jedoch, ihre Konzentration im fertigen Produkt auf ein Minimum zu begrenzen. Die Angabe „teilweise gehärtete Fette“ in Zutatenlisten weist indirekt auf das Vorhandensein der Substanzen hin. Ob man künstliche Vitamine, Emulgatoren, Farbstoffe und Konservierungsmittel will, kann man anhand der Zutatenliste entscheiden. Bio-Margarine wird vorwiegend durch Zugabe von Kokosund Palmfett in eine streichfähige Form gebracht. Dann wer-
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den kaltgepresste native Öle zugegeben. Konservierungsstoffe, künstliche Vitamine oder Farbstoffe kommen nicht hinein. Das chemische Verfahren der Fetthärtung ist verboten. Bio-Margarine ist genauso gut wie Bio-Butter.
Allerdings sollten Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen Margarine und Butter sparsam verwenden. Speiseöl
Speiseöl kommt immer mal wieder ins Gerede, wenn Lösungsmittel in spanischen Ölen gefunden werden. In konventionellen Produkten kann das Öl mit Lösungsmitteln aus der Frucht gezogen werden. Um das Mittel wieder zu entfernen, wird das Gemisch auf bis zu 140 Grad erhitzt. Nicht nur weil das Öl dann einen etwas penetranten Geschmack aufweist, wird es anschließend in mehreren Raffinationsstufen chemisch entschleimt, entsäuert, entfärbt und desodoriert. Gelingt die Entfernung der Lösungsmittel nicht vollständig, kann das Lebensmittel ungenießbar sein. Wenn man derart behandeltes Öl nicht will, muss man – auch bei kaltgepressten Ölen – auf die Bezeichnung: „nicht raffiniert“ achten. Bio-Öl wird nur schonend gepresst oder zentrifugiert. Auch im Olivenhain wird gespritzt, vor allem gegen die Olivenfliege. Bio-Oliven dürfen nicht mit Pestiziden behandelt werden. Da Pestizide in der Regel fettlöslich sind, sollte man bei Öl, das für Salate etc. eingesetzt wird, besser keine Kompromisse eingehen. Bei akutem Geldmangel eventuell auf die aktuellen Testergebnisse achten.
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Öl zum Erhitzen
Bei Fett, das erhitzt wird, geht es darum, die Entstehung von Schadstoffen durch die hohen Temperaturen zu verhindern. Hier gibt es Bio-Alternativen: Bio-Bratöl enthält das Öl einer speziell gezüchteten Sonnenblumensorte, die im Unterschied zur ursprünglichen Pflanze mehr Ölsäure enthält. Diese Säure gilt als relativ hitzestabil und als gesundheitlich vorteilhaft. Das bedeutet: Zum Kochen und Braten am besten Bio-Bratöl verwenden.
Obst und Gemüse – konventionell bedeutet oft: ein Schadstoff kommt selten allein Wenn Obst und Gemüse nur dünne Schalen bzw. überhaupt keine Schalen hat, besteht immer die Unsicherheit: Drangen die verwendeten Pestizide in die Frucht? In welchem Ausmaß? Kam noch Kunstdünger hinzu? Da Schälen oft die wertvollsten Inhaltsstoffe vom Obst entfernt (zum Beispiel Apfelschalen), ist diese Maßnahme nicht immer sinnvoll. Anders sieht es mit Obst aus, das dicke Schalen aufweist. Hier wären Bananen oder Orangen zu nennen. Es könnte zwar vorkommen, dass so hohe Konzentrationen an Pestiziden verwendet wurden, dass diese durch die Schale dringen. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich. Beim Schälen können die Schadstoffe jedoch auf die Haut gelangen. Konventionelle Gemüse- und Salatproben wurden und werden von Greenpeace, ÖKOTEST und Stiftung Warentest immer wieder untersucht – die Ergebnisse: nur selten ohne Rückstände.
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Um Kosten zu sparen, bietet es sich bei Kartoffeln, Lagerobst und -gemüse an, entsprechend der Saison zu kaufen und größere Mengen im kühlen (!) Keller einzulagern. Vielleicht hat man einen Bio-Bauern in der Nähe, so dass man einen Zentner Kartoffeln bei ihm günstig erwerben kann. Und wenn man gerade keine Bio-Ware bekommt: regionale Sorten während der Saison sind in der Regel weniger belastet. Das Ganze wird erleichtert durch ein neues Kennzeichnungsgesetz, das seit Januar 2008 in Kraft ist. Demnach muss seitdem das Ursprungsland bei allen Obst- und Gemüsesorten angegeben werden – wie, ist leider nicht genauer festgelegt. Schlupflöcher hat man auch zugelassen: bei Bananen und Kartoffeln muss das Herkunftsland nicht angegeben werden. Fazit: Obst und Gemüse mit essbarer Schale (wie Möhren, Paprika, Äpfel, Aprikosen, Pfirsiche) kompromisslos in BioQualität – bei Früchten mit dicker Schale, die üblicherweise entfernt wird (wie Orangen, Bananen), und bei gestresstem Geldbeutel notfalls in konventioneller Qualität. Zusammenfassend kann man für Obst und Gemüse folgendes sagen: Bio bedeutet fast immer schadstofffrei.
Getreideprodukte Brot
Seitdem Brot zur Industrieware geworden ist, besteht es nicht mehr nur aus Mehl, Wasser, Salz und Triebmittel (Backpulver, Hefe, Sauerteig). Man will einen maschinenfreundlichen Teig. Dazu sind zum Beispiel Emulgatoren und Cystein (ein
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Eiweißbaustein) nötig. Außerdem hilft man sich zum Beispiel mit künstlichem Vitamin C (fast ausschließlich gentechnisch hergestellt), Farbstoffen, Enzymen, Aromen, künstlichen Teigsäuerungsmitteln, Sojamehl und vielem anderen. Über 150 Zusatzstoffe sind erlaubt. Man findet sie zum Beispiel in den „Backhilfen“, die die konventionellen Bäcker – auch die kleinen selbstständigen – fertig gemixt von der Industrie bekommen. Ungefähr 75 Prozent der Bäcker verwenden diese Hilfsmittel, oft ohne zu wissen, was „drin“ ist. Das erleichtert die Arbeit, sorgt für gleichbleibende Qualität und reduziert den Zeitaufwand. Aber diese „Hilfen“ sind nicht unbedingt gesund. So fanden Ärzte zum Beispiel heraus, dass vor allem die Backzusätze für das „Bäckerasthma“ verantwortlich sind. Abgepacktes Brot muss über die Zutatenliste Auskunft über die Inhaltsstoffe (zumindest teilweise, Enzyme sind zum Beispiel nicht angabepflichtig) geben. Bei unverpackter Ware ist so etwas nicht Pflicht. Oft genug weiß das Verkaufspersonal nicht, was in dem Brot ist – so das Ergebnis einer Untersuchung der Verbraucherzentrale. Verbraucherfreundliche Bäckereien sind an deutlichen Hinweisen über die Zusatzstoffe zu erkennen. Getreideschädlinge, die auch Gesundheitsgefahren bedeuten können, werden konventionell mit – nicht immer gesundheitsfreundlichen – Begasungsmitteln vergiftet. Getreide aus dem ökologischen Anbau wird statt mit Chemie mit Kohlendioxid und Stickstoff behandelt – also natürlichen Bestandteilen der Luft. Für Bio-Bäcker ist es Ehrensache, auf Fertigmischungen zu verzichten. Nur wenige Zusatzstoffe sind erlaubt, die deklariert werden. Chemisch-synthetische Pestizide, Kunstdünger und Gentechnik ist für Bio-Getreide tabu.
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Bio-Brot können Sie sorglos genießen!
Müsli
Konventionell hergestelltes Müsli bedeutet oft: viel Zucker, hoch verarbeitet und mit wenig der ursprünglichen Ballaststoffe. Sie sind dann eher eine Süßigkeit als ein wertvolles Frühstück. Außerdem finden sich in konventionellen Müslimischungen Getreide aus konventionellem Anbau und ebensolche Zutaten wie geschwefelte und möglicherweise mit Methylbromid begaste Früchte. Auch künstliches Vanillearoma (Vanillin) findet man oft. Dabei geht es auch anders: Fast überall bekommen Sie köstliche Bio-Müsli-Fertigmischungen oder Basismüsli. Die Zutaten stammen aus ökologischem Anbau und die Liste der Zusatzstoffe ist begrenzt. Fazit: Bio-Müsli enthält Bio-Zutaten und hat den Anspruch vollwertig zu sein. Ansonsten gilt: Am besten stellen Sie Ihr Müsli selbst aus Bio-Zutaten zusammen.
Reis
Reis ist oft mit Schwermetallen, vor allem Cadmium belastet. Das gesundheitsschädliche Metall gelangt vermutlich über belastetes Flusswasser, mit dem viele Reisbauern ihre Felder fluten, in die Körner. Dagegen können einige Bio-Bauern auf sauberes Quellwasser zurückgreifen. Schlimmer sind jedoch
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die Pestizide, denn der konventionelle Reisanbau ist pestizidintensiv und es werden viele Wirkstoffe in hohen Dosierungen eingesetzt, über die in Deutschland kaum Kenntnisse vorliegen. Naturreis weist wesentlich mehr Mineral- und Ballaststoffe auf als polierter Reis. Jedoch finden sich gerade in der ballaststoffreichen Hülle je nach Anbaugebiet und Wasserqualität auch Pestizide und Schwermetalle. Deshalb sollte man Naturreis nur in Bio-Qualität genießen. Bio-Naturreis können Sie ohne Reue genießen.
Nudeln
In den Nudeln selbst sollte es eigentlich keine Schadstoffe geben, zumindest fand ÖKOTEST in einer Untersuchung von Spaghetti weder Cadmium noch andere unerwünschte Inhaltsstoffe. Ausnahmen sind Schimmelpilzgifte, die durch falsche Lagerung des Getreides in die Nudeln gelangen können. Wenn statt Frischei Eipulver zur Herstellung der Nudeln verwendet wird, kann Oxycholesterin entstehen, ein Oxidationsprodukt (das heißt: Sauerstoff hat sich angelagert), das einige Wissenschaftler für die Hauptursache der Arteriosklerose halten. Bei Bio-Nudeln sind auch für die Lagerung keine Pestizide erlaubt. Eipulver und Eier aus Massentierhaltung finden keine Verwendung. Bio-Nudeln sorgen für unbeschwerten Genuss.
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Süßigkeiten Zucker
Zucker bedeutet nur Energie ohne Wertstoffe. Nur beim sogenannten Vollrohrzucker, der aus getrocknetem Zuckerrohrsaft besteht, bei Honig und den verschiedenen Siruparten bleibt auch etwas „Nährwertiges“ übrig, wenn auch nicht viel davon – und es gibt sie in Bio-Qualität. Bio-Gelierzucker gibt es als regionale Variante, die aus deutschen Zuckerrüben hergestellt wird (siehe Anhang, Quellen, „Schadstofffalle Supermarkt?“). Üblicherweise wird Rohrzucker dafür verwendet, der von weither importiert wird. Vollkornkekse
Bei den angeblich so gesunden Vollkornkeksen sollte man zumindest auf die Zutatenliste achten. Emulgatoren und Aromastoffe mag nicht jeder. Bei Bio-Keksen findet man Derartiges nicht und die Zusatzstoffe sind genauestens aufgeführt – nicht in E-Nummern oder Bezeichnungen, die ein Chemiestudium erfordern. Schokolade – ob’s die lila Kuh wohl mag?
Jeder Deutsche isst im Durchschnitt eine halbe Tafel Schokolade pro Tag. ÖKOTEST fand zwar keine Schadstoffe darin, aber die EU erlaubt so einiges an Zusätzen. Für Bio-Schokolade werden dagegen nur natürliche BourbonVanille und – wenn überhaupt – dann Bio-Lecithin als Emulgator verwendet. Gentechnisch veränderte Zutaten fehlen ebenso wie Fremdfette, die neben Kakao zugesetzt werden
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dürfen. Außerdem sind gemäß der deutschen Kakaoverordnung bis zu fünf Prozent andere Lebensmittel erlaubt, daher: In Bio-Schokolade ist das drin, was draufsteht.
Die berühmten Bärchen …
Gummibärchen sind in der Regel mit Gelatine hergestellt. Seit BSE ist die Diskussion entbrannt, ob auch Gelatine die menschliche Variante davon überträgt. Mancher Hersteller garantiert deshalb, nur Schweinegelatine zu verwenden. Da aber bekannt ist, dass Schweine zwar kein BSE bekommen, es jedoch übertragen können, ist das ein eher fraglicher Versuch, der Gefahr auszuweichen. Die größte Chance bietet echte BioGelatine aus Bestandteilen von Bio-Rindern oder -Schweinen. 2002 tauchte Derartiges zum ersten Mal in Naturkostläden auf. Inzwischen führen aber auch manche Supermärkte, Discounter und Drogeriemärkte Bio-Gummibärchen mit echter Bio-Gelatine. Eis
Bei der Herstellung von konventionellem Speiseeis werden oft preisgünstige Zutaten wie Wasser, Luft und Zucker beigegeben. Von „Einfacheiscreme“ und „Kunstspeiseeis“ sollte man besser die Finger lassen, da die gesetzlichen Anforderungen die Verwendung von künstlichen Aroma- und Farbstoffen zulassen. Eis gibt es hinreichend in Bio-Qualität. Die Sortenvielfalt reicht von Erdbeere über Schokolade bis hin zu Vanille – die Auswahl wird immer größer.
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Süßigkeiten in Maßen und möglichst aus Bio-Qualität ermöglichen unbeschwerten Genuss.
Was sind eigentlich Fruchtaufstriche?
In Naturkostläden, Reformhäusern und Bio-Regalen der Super- und Drogeriemärkte finden Sie kaum Konfitüren oder Marmeladen, da für sie ein Mindestgehalt an Frucht- und Industriezucker von 60 Prozent vorgeschrieben ist. Die BioAnbieter wollen mehr Frucht und weniger Zucker, der zudem nur in Form von alternativen Süßungsmitteln wie Honig-, Apfel- oder Birnendicksaft zugegeben wird. Diese Kreationen dürfen dann nicht als Marmeladen oder Konfitüren bezeichnet werden. Sie heißen „Fruchtaufstrich“ oder „Fruchtmus“.
Süße Bio-Brotaufstriche schmieren Sie mit mehr Frucht, weniger Zucker und ohne Chemie aufs Brot.
Nuss-Nougat-Creme des Calciums wegen?
Man glaubt es nicht, aber ca. 30 000 Tonnen der süßen und fetten Nuss-Nougat-Cremes werden pro Jahr in Deutschland verspeist. Mindestens zur Hälfte bestehen diese Aufstriche aus Zucker. Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale, Bundesverband ist der Meinung, dass hierfür der Slogan „mit der Extraportion Zucker und Fett“ angebracht wäre. Dem kann man nur zustimmen, da man das beworbene Calcium und andere Gesundheitsförderer nur in gerin-
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gen Mengen darin findet. Auch an den teuren Nüssen wird gespart – den zehn Prozent gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgehalt überschreiten die wenigsten Nuss-Nougat-Cremes, wenn, dann nur marginal. Dagegen sind die „Bios“ mit wesentlich mehr Nüssen und dafür weniger Zucker immerhin „eingeschränkt empfehlenswert“.
Nuss-Nougat-Cremes sind eine Süßigkeit und sollten auch so gegessen werden. Wenn überhaupt, dann am besten in Bio-Qualität.
Backzutaten Kuchen, Torten und ihre Kunstprodukte
Wer will nicht ab und zu ein Stück Kuchen genießen? Wenn man sich selber keinen backen will (das wäre – je nach Backzutaten das schadstoffärmste), kauft man jedoch oft genug wahre Kunstprodukte mit Farbstoffen, die mehr Früchte vorgaukeln. Vanillin statt echter Bourbon-Vanille, Rum-, Mandel-, Zitronen- oder andere Kunst-Aromen gewöhnen uns an einen Geschmack, der alles ist, nur nicht natürlich. Manchmal schmeckt man zum Beispiel die Zitrone oder anderes direkt unangenehm heraus – ein deutlicher Hinweis auf zugesetztes künstliches Aroma. Bio-Backzutaten und -Kuchen sind zwar teurer, aber natürlich.
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Nüsse und Kerne Nüsse schmecken gut und sind gesund. Die natürlichen Schimmelpilzgifte werden aber mit Pestiziden bekämpft. Bei gemahlenen Nüssen, die mehrere Monate haltbar sind, ist eine chemische Behandlung zu befürchten. Also: besser ganze Nüsse kaufen und erst vor dem Gebrauch mahlen – oder in größeren Mengen zerkleinern und in kleinen Portionen einfrieren. Für alle Nüsse gilt: Angegammelte Nüsse immer wegwerfen. Mandeln, Wal- und Haselnüsse sind durch ihre Schalen vor Pestiziden relativ geschützt. Hier kann man bei Notwendigkeit auch mal zu konventioneller Ware greifen. Dies gilt auch für Erdnüsse.
Gewürze Verzicht auf Pestizide, Kunstdünger und Bestrahlung sind die Vorzüge von Bio-Gewürzen. Für die Trocknung wird bei BioBetrieben die schonende Luftentfeuchtung eingesetzt, die nur Temperaturen von 25 bis 30 Grad zulässt. Durch zuviel Hitze gehen Aromastoffe verloren, was von konventionellen Firmen gern durch Nachbesserung mit Aromaölen ausgeglichen wird. Bereits seit Jahrzehnten werden von der Lebensmittelindustrie künstlich hergestellte Aromen und Essenzen in großen Mengen eingesetzt. Vanille stammt zum Beispiel nur zu etwa fünf Prozent aus der Vanillepflanze. Infolge des Raubbaus an der Natur müssen die Vanillepflanzen auf vielen Plantagen künstlich bestäubt werden, da Bienen oder Vögel als natürliche Überträger fehlen. Dies erklärt auch den hohen Preis natürlicher Vanille.
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Da man Gewürze nur in kleinen Mengen benötigt, erspart man sich Bestrahlung und Schadstoffe definitiv mit BioGewürzen.
Erfrischungsgetränke und Säfte Eigentlich ist Wasser und Fruchtsaft oder beides gemischt, das beste Erfrischungsgetränk. Fruchtsaftgetränke, Limonaden, Nektare und Colatränke bestehen dagegen vor allem aus Zucker, Wasser und Zusatzstoffen wie Aromen. Fruchtsäfte enthalten – je nach Sorte – nur wenig Zucker, dafür aber natürliche Mineralstoffe und Vitamine. Vitaminzusätze zu Erfrischungsgetränken sind überflüssig. Multivitaminsäfte
Bei den Multivitaminsäften kommen die Vitamine nicht nur mit den Früchten in das Getränk. Um die gesetzlichen Vorgaben einhalten zu können, müssen zusätzlich künstliche Vitamine zugeführt werden, zum Teil überdosiert, um Lagerungsverluste auszugleichen. Nur Bio-Säfte, die aber nicht als Multivitaminsäfte bezeichnet werden dürfen, enthalten natürliche Vitamine. Daher erreichen sie nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Vitaminkonzentrationen. Und obwohl keine anderen gesundheitsschädlichen Substanzen – wie zum Beispiel Pestizide – gefunden wurden, kann man trotzdem sagen:
Multivitaminsäfte sind generell für eine gesunde Ernährung unnötig.
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Gemüsesäfte
Eine Untersuchung der Stiftung Warentest bei Karotten- und Tomatensäften ergab, dass man weder mit Pestiziden noch Schwermetallen bei diesen Säften rechnen muss. Auch gentechnisch veränderte Tomaten wurden bei der Herstellung nicht verwendet. Alle Karottensäfte – sowohl konventionelle als auch ökologische – enthielten nur wenig Nitrat.
Kaffee – zur Not auch konventionell Beim Anbau in Plantagen kommen reichlich Pestizide zum Einsatz. Diese werden jedoch durch Schälen und Rösten der Kaffeebohne entfernt. Auch entwässernd wirkt Kaffee entgegen früherer Behauptungen nicht. Da er jedoch bei 200 Grad geröstet wird und dadurch gesundheitsschädliches Acrylamid und Furan entstehen, die auch im Getränk landen können, kann man nur empfehlen: Kaffee können Sie genießen – aber besser nicht mehr als zwei bis drei Tassen am Tag.
Tee Bei Tee muss man auf den Pestizidgehalt achten. Insbesondere, da es durch eine Initiative der Teehersteller und -importeure gelungen ist, die zulässigen Höchstwerte für solche Schadstoffe durch eine neue Richtlinie der Europäischen Union (EU) deutlich heraufzusetzen. Sogar DDT taucht immer mal wieder auf. Nur bei Bio-Tee dürfen keine Pestizide eingesetzt werden. Letztere sind nicht nur schadstoffärmer, sondern kräftiger im Aroma.
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Früchtetee kann, muss aber nicht aromatisiert sein. Er enthält zum Beispiel Hibiskusblüten, Hagebutten- oder Orangenschalen, Apfelstücke. In konventionellen Produkten findet man zum Teil auch „Füllstoffe“ wie Trester, Hagebuttenkerne oder Apfelschalen. Zur Insektenbekämpfung können konventionelle Tees auch begast werden. Aromatisierte Tees
Aromatisierte Tees werden insbesondere im Winter gerne getrunken, zum Beispiel als Weihnachtstee. Neben Aromastoffen findet man darin auch Trockenfrüchte, Fruchtschalen, Nelken, Zimt oder Mandelstücke … und Schadstoffe! Stiftung Warentest fand im Rahmen einer Untersuchung heraus, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Tees deutlich bis stark mit Pestiziden belastet war. (Die Tester untersuchten mehr als 260 Sorten!) Besonders häufig waren die Rückstände in den Weihnachts- und Wintertees. Mehr als zwei Drittel aller Proben waren deutlich bis stark belastet. Nicht alle konventionellen Tees enthalten Pestizide. Jedoch für den Anbau von Bio-Tees werden von vornherein keine chemisch-synthetischen Pestizide und für die Aromatisierung keine künstlichen Aromen verwendet, das heißt: Bio-Tees können Sie ohne Bedenken genießen!
Nicht nur Wahrheit findet man im Wein Die Schädlinge des Weins sind zahlreich: Pilzkrankheiten wie der echte und falsche Mehltau, Graufäule oder Botrytis.
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Bio-Bauern setzen gegen Insekten vielerorts Pheromonfallen (Fallen mit Sexuallockstoffen) statt Gifte ein. Diese Methode hat inzwischen auch so mancher konventioneller Weinbauer übernommen. Zumeist ist der Schwefel (Schwefeldioxid und Sulfite) ein Problem. Zuerst hilft er gegen Schimmelpilze und anschließend findet man ihn im Wein. Er verursacht u. a. in größeren Mengen (ab 25 mg/l Wein) die berühmten Kopfschmerzen. Asthmatiker können sogar das sogenannte „Sulfit-Asthma“ bekommen. Nimmt man zwei Gläser davon zu sich, so wird meist schon die Konzentration erreicht, die einen Anfall auslösen kann. Auch in manchen Bio-Weinen wurden die Schwefelverbindungen gefunden, wenn auch in geringerer Konzentration. Man arbeitet daran, Schwefel ganz wegzulassen, aber bislang kommt man auch im Öko-Weinbaugebiet nicht ganz ohne aus. Es scheint, dass eine geringere Anzahl an Früchten hilft, bessere Qualität zu erzeugen. In Frankreich werden Spitzenweine in Bio-Qualität erzeugt, obwohl die Weine zum Teil nicht als Bio-Ware ausgezeichnet werden. Generell dürfen Bio-Weinbauern keine Herbizide verwenden und der Boden darf nur mechanisch bearbeitet werden. Hier begrünt man zwischen den Rebstöcken. Dadurch reguliert man den Wasserhaushalt und fördert die Humusbildung. Auch Gelatine, Molke- und Milcheiweiß-Präparate fand man schon in konventionellem Wein. Durch diese Zusätze kam der Wein auch in Zusammenhang mit BSE ins Gerede. Generell sind für die konventionelle Weinherstellung eine Reihe von Hilfs- und Zusatzstoffen zur Konservierung, Stabilisierung, Klärung, Schönung und Reinigung zugelassen, mal
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abgesehen davon, dass gentechnische Manipulationen nicht verboten sind. Bislang war die Weinerzeugung nicht über die EU-Bio-Verordnung reglementiert. Das ändert sich ab 2009.
Bier – wirklich rein? Die im konventionellen Hopfenanbau verwendeten Pestizide werden während des Brauens an Eiweißstoffe gebunden, die nach der Gärung aus dem Bier herausgefiltert werden. Der etwas höhere Preis der Bio-Biere liegt nicht zuletzt daran, dass hier nur kontrolliert ökologisch angebauter Hopfen verwendet wird und beim Produktionsprozess auf chemische Hilfsstoffe beim Gären und Klären des Hopfensaftes verzichtet wird ebenso wie auf Gentechnik. Außerdem stammen alle Grundstoffe aus der ökologischen Landwirtschaft – jeder Kasten Bier sichert 100 qm geschützte Fläche für ein Jahr. Auch gute Wasserqualität ist ein Muss und auf Schnellgärmethoden sowie Klärhilfsmittel wird verzichtet. Bio-Biere sind „rein“, auch im Hinblick auf Schadstoffe.
Säuglings- und Kleinkindernahrung Babys und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf Schadstoffe, da sie noch nicht die Abwehrmechanismen von Erwachsenen besitzen. Außerdem essen Kleinkinder im Vergleich zu ihrem Körpergewicht drei- bis viermal soviel wie Erwachsene. Chemikalien werden schneller aufgenommen, weniger schnell ungewandelt und auch langsamer durch die Nieren
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ausgeschieden. Die Rückstände reichern sich im Vergleich zum Erwachsenen im Organismus schneller an. Fertige Kleinkindernahrung (zum Beispiel Gläschenkost) darf daher keinerlei Pestizide aufweisen. Leider gilt das nicht für frisches Obst und Gemüse, das fürsorgliche Eltern zur Zubereitung der Baby- und Kleinkindernahrung verwenden. Schadstoffarme, also Bio-Lebensmittel sind daher für die zukünftige und stillende Mutter sowie Babys und Kleinkinder besonders wichtig. Gläschenkost
„Gläschenkost ist praktisch, keimfrei und ohne Schadstoffe“, so Stiftung Warentest. Was in Deutschland ins Babygläschen darf, regelt die Diätverordnung. Mehr als 250 mg Nitrat/kg und 0,01 mg Pestizide/kg dürfen nicht enthalten sein, und die Rückstandskontrollen sind streng. Auch auf Pilzgifte und Schadstoffe wie zum Beispiel Schwermetalle wird kontrolliert. Das Obst und Gemüse wird sofort nach der Ernte verarbeitet, nährstoffschonend zubereitet und konserviert. Die Sterilisation der Zutaten garantiert Keimfreiheit und die Zerkleinerung der Zutaten erhöht die Ausnutzung der Nährstoffe. Die Schadstoffkontrolle von Babykost ist sehr streng. Im Grunde muss die Ware schadstofffrei sein, was selbstverständlich bei Bio-Ware anfängt und endet. Allerdings ist auch nur Babykost vom Gesetzgeber so gut geschützt. Wird die Ware nicht mehr als Baby- oder Kleinkinderware deklariert, erhöhen sich die zugelassenen Schadstoffgrenzwerte um das 5 000-fache! Insofern gilt: Bio-Gläschenkost können Sie füttern!
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Babytees und -säfte
Bei Untersuchungen von Babytees und -säften fanden die Tester keine Schadstoffe, sondern beanstandeten bei einzelnen Produkten nur den Zuckergehalt. Eine EG-Richtlinie fordert für Baby-Gemüse- und Obstsäfte einen Mindest-Vitamin-C-Gehalt von 25 mg/100 ml. Dies erfordert den Zusatz von künstlichem Vitamin C zu den Säften, da der natürliche Gehalt nicht ausreicht. Babysäfte sind für die Gesundheit des Kindes nicht erforderlich. Genauso wenig wie das künstliche Vitamin C, da die Zufuhr des Vitamins bei Säuglingen sowieso bereits über den Empfehlungen liegt. Man kann auch die preisgünstigeren ungezuckerten Säfte für Erwachsene kaufen – am besten Bio-Säfte, die es im Supermarkt gibt, um vor Pestiziden sicher zu sein. Ihnen werden auch keine künstlichen Vitamine zugesetzt. Jedoch enthält der Fruchtsaft die natürliche Süße der Früchte. Kalorienfreie Süßstoffe sind für Kinder nicht geeignet – sie bringen manches Kind erst auf den süßen Geschmack. Man sollte daher besser an Folgendes denken: Gestillte oder mit Muttermilch-Ersatzprodukten ernährte Babys benötigen keine Babytees oder andere zusätzliche Getränke, bevor sie Beikost bekommen.
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Fertiggerichte aufgepasst! Convenience-Ware: Kunstprodukte aus der Hexenküche der Food-Designer? Oft haben Fertiggerichte eine Unzahl lebensmitteltechnologischer Verfahren hinter sich. Und je schneller die Zubereitung sein soll, desto mehr Chemie wird oft benötigt, um noch geschmacklich einwandfreie Produkte auf den Tisch bringen zu können – im Laufe der Herstellungsverfahren gehen eben viele natürliche Geschmacksstoffe verloren. Stiftung Warentest berichtet von schnellen Fertigsuppen aus Trockenbestandteilen, wie zum Beispiel einer Gemüsesuppe: „Die Bestandteile sind zerkleinert, gegart, getrocknet, lange haltbar gemacht – dem Vitamingehalt insgesamt bekommt das kaum. Mit dem wird dann aber gelegentlich sogar geworben. Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt: die sechs werbewirksamen Vitamine wurden extra zugesetzt – die Trockensuppe als Multivitaminpräparat?“ Nun, sei es, wie es ist: um die Zeit für einen lange dauernden Kochprozess in einen kurzen für die Verbraucher zu verwandeln, sind eben oft Kunstgriffe erforderlich. Schrot & Korn spricht deutlich von der „Chemikaliensuppe vom Supermarkt“. Fazit: So unverarbeitet wie möglich spart jede Menge Chemie.
Welche sind die gesündesten Fertiggerichte?
Einfrieren ist die schonendste Konservierungsmethode überhaupt. Ja es ist sogar möglich, dass Erbsen, Karotten und Spinat oder auch Beeren (Erdbeeren, Heidelbeeren etc.), die
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meist erntefrisch vom Feld eingefroren werden, mehr Vitamine auf den Tisch bringen, als das Gemüse oder Obst, das zuerst einige Tage im Laden, dann noch ein paar mehr in der Küche liegt. Ob dann noch Vitamin C zu finden ist? Inzwischen gibt es auch Bio-Tiefgefrorenes verschiedenster Anbieter. Gemüse und Obst in den verschiedensten Varianten über Tiefkühl-Pizzen bis hin zu den unterschiedlichsten Eissorten. Meist finden Sie von jedem Produkt auch die BioVarianten ohne Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Farb- und Konservierungsstoffe. Pommes gibt es in Bio-Qualität mit hervorragendem Geschmack. Gibt es auch andere Bio-Fertiggerichte, die man unbeschwert genießen kann?
Zwar nicht ganz unbeschwert, wenn man allein an den Energieaufwand denkt, aber doch ohne gesundheitliches Risiko: Bio-Hersteller verzichten auf Chemie. Das heißt, diese „Convenience“-Fertighersteller müssen sich anstrengen, um Fertiggerichte zu produzieren, die trotz des geringen Zeitaufwandes schmecken. Sie müssen aus Bio-Zutaten stammen, dürfen weder Geschmacksverstärker, künstliche Farb- und Konservierungsstoffe noch künstliche oder naturidentische Aromen enthalten. Bei den Trockenprodukten wird auf die in der konventionellen Herstellung gerne eingesetzten Emulgatoren, Konservierungsstoffe und Antioxidationsmittel verzichtet. Die schonende Verarbeitung der Zutaten spielt eine große Rolle. Und wenn man schon keine Zeit hat:
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Bio-Fertiggerichte sind am ehesten zu empfehlen.
Sie sehen, bei vielen Lebensmittelgruppen ist es einfach gesünder, auf die Bio-Variante zurückzugreifen, denn damit erspart man sich Schadstoffe. Um die Kosten zu reduzieren, empfiehlt es sich, bei dem inzwischen riesigen Angebot der Supermärkte und Discounter die Augen offen zu halten und nach preiswerter Ware Ausschau zu halten. Sie lesen richtig: preiswert. Denn billig sind manche konventionelle Waren auch – dafür aber nicht so gesund.
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Warum Bio gesünder ist Wenn Umweltschutzgruppen wie Greenpeace oder Foodwatch auf die Rückstandsproblematik von Pestiziden hinweisen, werden Behörden und Industrie nicht müde, die Unbedenklichkeit des Verzehrs der schadstoffhaltigen Lebensmittel zu betonen. „Keine akute Gesundheitsgefahr“, heißt es fast immer. Keine akute? Dann muss man aber wohl Dauerschäden befürchten? So gut wie immer wird darauf hingewiesen, dass die Proben ja nur selten über den Grenzwerten liegen. Wer aber legt diese fest? Meist orientiert man sich an Tierversuchen. Dass diese oft genug nicht auf den Menschen übertragbar sind, hat sich immer wieder gezeigt. Außerdem fehlt ein Summengrenzwert, der alle Schadstoffe umfasst. „Produkte, wie man sie im Supermarkt, im Gemüsegeschäft kauft, wurden niemals hinsichtlich gesundheitlicher Risiken untersucht“, so nachzulesen in der Studie von Dr. Alberta Velimirov vom Ludwig-Boltzmann-Institut in Österreich und dem Risikoforscher Werner Müller (siehe Anhang, Quellen). Sie überprüften 175 Studien, in denen konventionelle und BioLebensmittel miteinander verglichen wurden. Außerdem hat das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BGVV) eine umfangreiche Auswertung von qualitätsvergleichenden Studien von Lebensmitteln durchgeführt. Auch die Senatsarbeitsgruppe der Bundesforschungsanstalten (siehe Anhang, Quellen) fertigte eine umfangreiche Literaturstudie zur Bewertung von Lebensmitteln aus unterschiedlichen Produktionsverfahren an. Folgendes fand man heraus:
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Bereits 1940 gab es eine Untersuchung in Neuseeland zum Gesundheitszustand von Schülern in einem Schülerheim. Durch eine fast ausschließliche Ernährung mit BioLebensmitteln verbesserte sich ihre Gesundheit: Nach der dreijährigen Testphase stellte man fest, dass sie weniger unter Verkühlung und Husten litten, sich schneller von Krankheiten erholten, weniger Sportverletzungen, Hautprobleme und gesündere Zähne hatten. Eine neuere schwedische Untersuchung an Waldorfschülern zeigte eine geringere Wahrscheinlichkeit, eine Allergie zu bekommen, was zumindest zum Teil auf eine Ernährung mit biologisch-dynamisch (entsprechend Demeter-Lebensmitteln) erzeugten Nahrungsmitteln zurückgeführt wird. Durch den Genuss konventioneller Lebensmittel sinkt die Spermienqualität. Deren Anzahl war bei biologisch ernährten Männern etwa doppelt so hoch. Im Rahmen einer Klosterstudie des Demeter-Forschungsrings wurde eine Gruppe von Menschen untersucht, die gemeinsam verpflegt wurden und die in einer zeitlich begrenzten Phase von konventionellen auf biologischdynamische Lebensmittel übergingen. Das Ergebnis war, dass diese Umstellung beim körperlichen und seelischen Befinden zu Verbesserungen führen, den Blutdruck absenken und zu einem Immunstatus führen kann, der auf geringeren Stress hindeutet. In der alternativen Krebstherapie verwendet man oft BioLebensmittel, um Schadstoff-Rückstände zu vermeiden. Eine Studie aus den Niederlanden bewies, dass bei Kleinkindern eine Ernährung mit biologischen Milchprodukten das Risiko für Ekzeme um 36 Prozent verringerte.
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Ein weiterer wissenschaftlicher Nachweis für die gesunde Wirkung von Bio-Lebensmitteln gelang schwedischen Forschern: Werden menschlichen Krebszellkulturen biologische Erdbeerextrakte hinzugefügt, so kommt es zu einer effektiveren Hemmung des Zellwachstums als mit konventionellen Auszügen. Der Extrakt aus Bio-Erdbeeren hemmte das Wachstum der Darmkrebszellen um 60 Prozent (konventionell: 49,7 Prozent) und der Brustkrebszellen um 53,1 Prozent (konventionell: 37,9 Prozent). Wie nicht anders zu erwarten, enthielten die biologischen Extrakte mehr eigene Antioxidanzien und Vitamin C. Aber warum sind Bio-Lebensmittel nun gesünder? Liegt es allein daran, dass sie weit weniger Schadstoffe wie Nitrat und Pestizide enthalten? Dass man weniger Zusatzstoffe für sie verwendet? Dass Bestrahlung, Gentechnik und Kadavermehl sowie andere umstrittene „Beigaben“ und Verfahren ausgeschlossen sind? Wie steht es um gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe? Enthalten Sie mehr Vitamine, Mineralstoffe oder andere gesundheitsfördernde Nährstoffe? Folgende Forschungsergebnisse liegen dazu vor.
Gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe in Bio-Lebensmitteln Man isst und genießt im besten Fall, um dem Körper Energie und die nötigen Nährstoffe zuzuführen. Letztere kennt man inzwischen hinreichend und man untersucht seit längerer Zeit, welche Inhaltsstoffe in Lebensmitteln dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten. Das heißt, man sucht Substan-
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zen, die ernährungsbedingte Krebsformen und andere durch falsche Ernährung verursachte Gesundheitsschäden verhindern. Zunehmend entdeckt man, dass Bio-Lebensmittel höhere Konzentrationen der wertvollen Substanzen enthalten. Von folgenden weiß man bereits Genaueres:
Vitamin A, C und E Immer wieder liest man, dass Bio-Obst und -Gemüse vitamin- und mineralstoffreicher ist. Die Kritiker von Bio-Kost versuchen dies dann zu widerlegen. Einfach sind derartige Untersuchungen nicht durchzuführen, da der Vitamin-, aber auch der Mineralstoffgehalt von Obst, Gemüse und anderen Nahrungsmitteln von vielen Faktoren abhängig ist wie zum Beispiel: Dauer des Transports, Art der Lagerung, Sonnenexposition, Sorte, Standort, Witterungsverlauf bzw. klimatische Bedingungen, Erntezeitpunkt, Lagerzeit, Reifegrad. Daher ist es nicht ganz einfach, wissenschaftlich gesicherte Daten zum Vitamin- und Mineralstoffgehalt von Lebensmitteln zu bekommen. Hier gibt es jedoch inzwischen hervorragende wissenschaftliche Tests, die nachweisen, dass Bio-Obst und -Gemüse tatsächlich vitamin- und mineralstoffreicher ist. Davon gibt es natürlich Ausnahmen. Zum Beispiel hat altes oder gar verschrumpeltes Obst und Gemüse viele Vitamine verloren und sollte dann auch im Laden liegen bleiben, Bio hin oder her. In folgenden Lebensmitteln fand man höhere Vitamin-C-Konzentrationen: Bio-Weißkraut enthielt 30 Prozent mehr Vitamin C. Bio-Äpfel hatten ganz allgemein höhere Vitamin-C-Gehalte. Auch biologisch angebaute Paprikasorten enthielten mehr Vitamin C.
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Ganz allgemein fand man in Bio-Lebensmitteln einen erhöhten Gehalt an Vitamin C. Dies bestätigte sogar die britische Soil Association (Bio-Bauern-Vereinigung Großbritanniens), die 2005 41 internationale wissenschaftliche Studien verglich. Sie zeigten, dass biologische Lebensmittel mehr Vitamin C aufweisen. Dies konnte man zum Beispiel anhand von biologischen Orangen sehen, die um zwölf Prozent mehr Vitamin C enthielten. Jedoch genügte bereits eine organische Düngung ohne Kunstdünger, um diese Ergebnisse zu erzielen. Verwendete man anstelle von Kunstdünger Mist und andere natürliche Düngersubstanzen (wie im Bio-Anbau vorgeschrieben), fand man in Tomaten deutlich mehr Vitamin C. Dasselbe Ergebnis zeigte sich bei Mangold, Kohl und grünen Bohnen. Auch hier waren die Resultate eindeutig: Organisch gedüngte Produkte neigen ganz allgemein zu einem höheren VitaminC-Gehalt als konventionelle Lebensmittel. Ein Vergleich der unterschiedlichsten Qualitätsmerkmale bei Gemüse, das auf kompost- bzw. stallmistgedüngten Parzellen (wie dies beim Bio-Anbau geschieht) gewachsen war, ergab im zwölfjährigen Durchschnitt gegenüber Handelsdüngung (wie konventionell üblich) um 28 Prozent mehr Vitamin C. Dr. Eva Kirchhoff (siehe Anhang, Quellen) zeigte, dass eine gesteigerte Stickstoffdüngung, wie sie mit Kunstdünger üblich ist, zu einer deutlich erkennbar verminderten Vitamin-CKonzentration in Pflanzen wie zum Beispiel Zitrusfrüchten wie Orangen, Zitronen, Grapefruit und Mandarinen sowie Gemüsearten wie Blumen- und Weißkohl, Eissalat und Lauch führt. Sie befand allerdings auch, dass dies bei Kopfsalat nicht zutrifft. Als Ursache der verringerten Vitamin-C-Gehalte wird
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ein Verdünnungseffekt durch das gesteigerte Wachstum der Pflanzen infolge der hohen Stickstoffzufuhr vermutet. Da ein Stickstoffmangel ebenso unerwünscht ist, heißt die optimale Lösung organische Düngung. Sie bietet den Pflanzen eine harmonische Nährstoffzusammensetzung, damit sie reichlich Vitamine und andere Nährstoffe bilden können. Auch der Einsatz an Herbiziden im konventionellen Landbau ist der Vitaminkonzentration der damit behandelten Lebensmittel oft abträglich. Bei Bio-Produkten legt man Wert darauf, dass sie entsprechend der Saison angeboten werden und aus der Region stammen, also geringe Transportwege und -zeiten aufweisen. Der Vorteil: Das, was in der Region wächst, in der es auch verzehrt wird, kann voll ausreifen und muss nicht unreif geerntet werden. Obst und Gemüse hat dadurch mehr Zeit, Vitamine zu bilden. Über den höheren Vitamin-C-Wert hinaus fanden dänische Forscher, dass Bio-Milch deutlich mehr Vitamin E enthält. Auch mehr Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A) entdeckte man.
Mineralstoffe An Mineralstoffen fand man in verschiedensten Studien höhere Konzentrationen in Bio-Lebensmitteln. Folgendes wurde festgestellt: Bio-Zwiebeln enthielten deutlich mehr Kalzium, Magnesium, Bor, Wismuth und Selen. In Kartoffeln fand man deutlich höhere Mengen an Phosphor, Magnesium, Natrium, Mangan, Eisen, Kobalt, Kupfer, Zink, Selen und Nickel, dafür weniger gesundheitsschädliches Cadmium.
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Ganz allgemein fand die Senatsarbeitsgruppe der Bundesforschungsanstalten geringfügig erhöhte Mineralstoffgehalte, insbesondere Eisen, in ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Wiederum die britische Soil Association bescheinigte bereits 2005 anhand der 41 internationalen wissenschaftlichen Studien, dass biologische Lebensmittel mehr Magnesium, Eisen und Phosphor aufweisen. Dafür zeigten zum Beispiel Bio-Orangen deutlich weniger Nitrat-Rückstände (zwölf bis 30 Prozent). Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die „Quality Low Input Food“Studie (QLIF), die höhere Anteile von Mineralstoffen wie Eisen und Zink in Bio-Lebensmitteln ermittelte. In einem langjährigen Versuch in der Schweiz konnten ebenfalls weitaus mehr Mineralstoffe (Kalium, Kalzium, Magnesium) und Spurenelemente (Zink und Kupfer) gefunden werden als im konventionellen Anbau. Man führt das auf die größere Wurzelaktivität und den möglicherweise größeren Bodenvorrat an diesen Stoffen zurück. Reduziert man Bio wiederum auf organische Düngung, so ergab sich im zwölfjährigen Durchschnitt um 18 Prozent mehr Kalium, um zehn Prozent mehr Kalzium und um 77 Prozent mehr Eisen und Magnesium. Dagegen war der Nitratgehalt um fast 100 Prozent niedriger (93 Prozent), und das weniger erwünschte Natrium war immerhin um zwölf Prozent verringert.
Sekundäre Pflanzenstoffe Bei Bio-Gemüse und -obst besteht zusätzlich die Tendenz zu einem höheren Gehalt (um zehn bis 50 Prozent) an sekundären Pflanzenstoffen (Genaueres siehe Anhang, Lexikon), die wichtig sind zur Vorbeugung vor Krebs und Herz-Kreislauf-
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Erkrankungen. Die wertvollen Inhaltsstoffe leisten einen Beitrag zur Krankheitsvorbeugung, indem sie in der Funktion als sogenannte „Antioxidanzien“ reaktionsfreudige, gefährliche „freie Radikale“ (beide Fachbegriffe siehe Anhang, Lexikon) abfangen. Carotinoide zum Beispiel binden freie Radikale und werden deshalb als Radikalfänger bezeichnet. Auch die Vitamine E und C sowie die sekundären Pflanzenstoffe Flavonoide, Phyto-Östrogene, Protease-Inhibitoren und Sulfide sowie Phenolsäuren (insbesondere die Gerbsäuren) sind Antioxidanzien. Generell wurde beobachtet, dass es ein hohes Gesundheitsrisiko bedeutet, wenn man nur geringe Konzentrationen von Antioxidanzien im Körper hat. Nicht nur die Krebsgefahr ist dadurch höher. Zusätzlich sind sekundäre Pflanzenstoffe dafür bekannt, dass sie die antioxidative Wirkung der Vitamine A, C und E um ein Vielfaches übertreffen bzw. steigern können. Und diese gesundheitsfördernden Pflanzeninhaltsstoffe fand man in höherer Konzentration in Bio-Lebensmitteln. Dies zudem in verschiedenen Ländern – auch außerhalb Europas! So fand man in biologisch angebauten Paprikasorten mehr Phenole und Karotinoide. Eine Studie des Forschungsinstitutes für Biologischen Landbau in der Schweiz (FIBL) ergab: Bio-Äpfel enthielten 18 Prozent mehr Phenole und 22 Prozent mehr Flavonoide. Zwei sekundäre Pflanzenstoffe, die als Radikalfänger bekannt sind! Auch in den USA fand man in Bio-Lebensmitteln einen erhöhten Gehalt an phenolischen Verbindungen mit antioxidativer Wirkung. Dies zeigte ein zehnjähriger Anbauversuch mit Tomaten, der kürzlich ausgerechnet in den USA seinen Abschluss fand: Bio-Tomaten zeigten demnach eine deutliche Erhöhung von gesundheitsfördernden Antioxidanzien wie
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Flavonoiden (um 79 Prozent mehr Quercetin und 97 Prozent mehr Kampferol). Hinzu kam, dass je länger die Tomaten biologisch angebaut wurden, umso mehr erhöhte sich der Abstand zu den konventionellen Vergleichstomaten. Dies zeigt deutlich, dass Stickstoffüberdüngung und zu rasches Pflanzenwachstum den gesundheitlichen Wert von Tomaten reduzieren. Auch hier haben regionales, reif geerntetes BioObst und -Gemüse Vorteile: Ist das Obst und/oder Gemüse nicht ausgereift, enthält es nur einen Bruchteil der gesunden bioaktiven Inhaltsstoffe, zu denen auch die sekundären Pflanzenstoffe gehören. Durch Transport und Lagerung gehen zusätzlich viele dieser heilsamen Stoffe (zum Beispiel Phenolsäuren) verloren. Dadurch wird die Fähigkeit, freie Radikale zu neutralisieren, deutlich reduziert. Da man Bio-Obst und zum Teil auch -Gemüse nicht schälen muss (keine Pestizide und Schalenbehandlungsmittel), erhält man bei Weitem mehr sekundäre Pflanzenstoffe, als wenn man diese entfernt. In manchen Kochrezepten wird das Schälen von Tomaten und sogar Paprika empfohlen. Nur das nicht! Damit nehmen Sie dem Gemüse viele wertvolle Inhaltsstoffe! Gemüse wie Paprika und Tomaten enthält in der Schale oder in ihrer unmittelbaren Nähe 50- bis 60-mal so viele sekundäre Pflanzenstoffe wie im übrigen Gemüse. Eine Apfelschale enthält zum Beispiel 100-mal so viele Flavonoide wie die restliche Frucht. Der höhere Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen erklärt auch die immer wieder geschilderten Geschmacksunterschiede. Gemüsehändler wissen: schnell hochgewachsene Küchenkräuter etc. sind flau im Geschmack!
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Weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe Außer den bereits erwähnten Gesundheitsförderern findet man noch weitere in Bio-Lebensmitteln, zum Beispiel: Im Rahmen einer zwölfjährigen Studie, die die unterschiedlichsten Qualitätsmerkmale von Gemüse untersuchte, das organisch gedüngt wurde, fand man 23 Prozent mehr Trockensubstanz, einen um 18 Prozent höheren Eiweißanteil und um 23 Prozent mehr Methionin (ein Eiweißbaustein). Auch in einer anderen Studie wurde bei diversen Gemüsesorten (zum Beispiel Hülsenfrüchte und Getreide) ein – im Vergleich zu konventionellen Produkten – erhöhter Gehalt an lebensnotwendigen Eiweißbausteinen festgestellt. In einem Vergleich von Bio-Suppenmischungen mit konventionellen wurden in ersteren fünfmal höhere Mengen an Salicylsäure festgestellt. Die Substanz stärkt das Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Was heutzutage besonders wichtig ist: Bio hat einen geringeren Kaloriengehalt bei gleicher Mengen an wertgebenden Nährstoffen. Dass der höhere Gehalt an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen etc. gleichzeitig eine Kalorienersparnis bedeutet, ist logisch. Durch die erhöhte Nährstoffdichte (das heißt: pro Gramm Lebensmittel mehr Vitamine, Mineralstoffe etc.) kann man bei einer Kalorienreduktion von zehn bis 15 Prozent die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse leichter befriedigen. Das ist das Fazit der Studienergebnisse des amerikanischen Wissenschaftlers Charles Benbrook, die er anlässlich des „Second International Symposium on the Human Health Benefits of Fruits and Vegetables“ in Houston/Texas im Oktober 2007 präsentierte.
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Artgerechte Tierhaltung nützt den Tieren – und wir haben auch etwas davon! Artgerechte Tierhaltung ist im ökologischen Anbau Vorschrift und hat nicht nur Vorteile für die Tiere. Diese Haltungsform hält die Tiere gesund, sie stärkt ihr Immunsystem, ihre Belastbarkeit und fördert ihre Fruchtbarkeit.
Gesundheitliche Vorteile von Bio-Fleisch Artgerecht gehaltene Tiere werden bei guter Fütterung und ausreichenden Hygienemaßnahmen weniger krank und benötigen daher weniger Medikamente. Medikamentenrückstände im Fleisch sind hier kein Thema. Wenn irgend möglich, werden Naturheilverfahren eingesetzt, um erkrankte Tiere zu kurieren. Konventionelle Medikamente sind nur in Ausnahmefällen erlaubt, in der Regel auch nur, um dem Tier Leid zu ersparen. Antibiotika zur Vorbeugung oder als Masthilfe sind in der Bio-Produktion verboten. 1997 wurden in ganz Europa etwa soviel Medikamente für die Tierproduktion (5 093 t) verwendet wie im gleichen Zeitraum für die Behandlung von Menschen (5 400 t)! Bio-Tiere werden nicht auf Kosten ihrer Gesundheit zur Hochleistung getrimmt. Da die Richtlinien die Bauern veranlassen, hauptsächlich Futter von ihrem eigenen Hof zu verwenden, wissen sie auch, was ihre Tiere fressen. Müssen tatsächlich Medikamente eingesetzt werden, um eine Krankheit zu kurieren, so sind die Wartezeiten, bis das Tier vermarktet wird, doppelt so lang wie bei konventionellen Betrieben. Tiere für Bio-Fleisch werden möglichst regional vermarktet – man versucht ihnen die quälenden Transporte zu erspa-
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ren und die Transportzeit auf maximal zwei Stunden zu beschränken. Möglichst nachts oder an heißen Tagen in den frühen Morgenstunden sind die Tiere unterwegs. Auf Elektroschocks kann man verzichten: die Tiere hatten auch vor dem Transport schon Bewegung und sind nicht bereits durch den Gang zum Transporter überfordert. Auch beim Schlachthof achtet man darauf, dass die Tiere so schonend wie möglich behandelt werden. Das alles spart Medikamente, die wir ansonsten oft genug mitessen müssen. Generell schreibt die EG-Bio-Verordnung vor, dass Stress vor und während der Schlachtung zu vermeiden ist. Die Folge ist eine bessere Fleischqualität. Dadurch wird DFD (dark/ dunkel, firm/fest und dry/trocken)- und PSE (pale/blass, soft/ weich, exsudativ/wässrig)-Fleisch vermieden. Die Verbraucherzentrale spricht von „ausreifen“: „Ob in der Intensivhaltung Hochleistungsrassen in immer kürzerer Zeit, eng zusammengepfercht mit zigtausend Artgenossen ihr Schlachtgewicht erreichen müssen – diesen Unterschied schmeckt man! Rückstände von vorbeugend eingesetzten Medikamenten sind hingegen nicht zu schmecken.“ Wohin die Fütterung mit Tiermehl geführt hat, weiß jeder, der jemals etwas von BSE gehört hat. Und schmeckt Fleisch, bei dessen Genuss man nicht daran denken muss, dass das Tier zu Lebzeiten gequält wurde, nicht einfach besser? Wenn es in Deutschland ausschließlich ökologischen Landbau gäbe, müssten wir auf etwa ein Drittel unseres Konsums an tierischen Kalorien (Fleisch, Milch etc.) verzichten. Das wäre problemlos möglich, entspricht das doch dem genussorientierten Ernährungsverhalten der Italiener, die deutlich gesünder leben.
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Dazu kommt, dass durch die artgerechte Tierhaltung endlich das Tierschutzgesetz eingehalten wird, ansonsten ist es nach Aussage von Dr. Brigitte Rusche von der Akademie für Tierschutz, Neubiberg nicht einmal als grober Anhaltspunkt anzusehen. Man kann hier eher von „TierNutzgesetz“ sprechen. Drei Viertel der Deutschen sind gegen Batteriehaltung von Hühnern, aber drei Viertel greifen trotzdem zu den billigsten Eiern, die nun mal nicht anders zu erzeugen sind.
Vermehrter Gehalt gesunder Inhaltsstoffe im Fleisch durch Weidehaltung Untersuchungen der Universität Rostock zeigten, dass Rinder, die auf der Weide stehen und viel Grünfutter fressen, einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren in ihrem Fleisch aufweisen als Tiere, die im Stall stehen und mit Kraftfutter (Sojaschrot und/oder Futtermais) und Getreide gemästet werden. Grünfutter sowie Weidegang wird von den meisten Ökoverbänden vorgeschrieben. Die dadurch vermehrt vorgefundenen Fettsäuren wirken blutdruck- und cholesterinsenkend. Dabei handelt es sich um diejenigen Fettsäuren, die man in Fischen vorfindet und deren Genuss deshalb empfehlenswert ist. Das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN, siehe Anhang, Quellen) fand bereits 2004 heraus, dass mit Weidehaltung besonders gesundes und schmackhaftes Rindfleisch erzeugt wird. „Solches mit n-3Fettsäuren angereicherte Rindfleisch stellt ein gesundes Nahrungsmittel und einen wichtigen Baustein für die Versorgung des Menschen mit essentiellen Fettsäuren dar“, so das FBN. Drei Jahre lang forschte es mit Kooperationspartnern in Großbritannien, Irland, Frankreich und Belgien im Rahmen
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des EU-finanzierten Forschungsprojekts „Healthy Beef“. Die Untersuchung umfasste verschiedene Haltungssysteme, zum Beispiel Stall und Weidehaltung sowie unterschiedliche Rassen von Fleischrindern. „Im Fleisch von Bullen unterschiedlicher Rassen, die während der Sommerperioden auf der Weide gehalten wurden, konnte eine dreifach höhere Anreicherung von n-3-Fettsäuren gemessen werden.“ Dabei hängt der ernährungsphysiologische Wert dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht nur von ihrer absoluten Menge im Fleisch ab, sondern auch vom Verhältnis der beiden Fettsäurefamilien n-6 und n-3 zueinander. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt das n-6/n-3-Verhältnis in Nahrungsmitteln von derzeit etwa zehn bis 20 zu eins auf weniger als fünf zu eins zu senken. Dies wurde mehr als erfüllt: das n-6-/n-3-Verhältnis im Rindfleisch der Weiderinder des EU-Projektes betrug weniger als zwei zu eins. Ja, die Omega-3-Fettsäuren im Fleisch von Weidevieh aus artgerechter, biologischer Tierhaltung sollen sogar in Konzentrationen vorkommen, wie die von den Atlantikfischen Dorsch oder Kabeljau. Die Wissenschaftler fanden zusätzlich heraus, dass neben dem erhöhten Einbau der n-3-Fettsäuren im Rindfleisch gleichzeitig die Konzentration der Arachidonsäure, einer n-6-Fettsäure, deutlich messbar verringert ist. Diese Fettsäure gilt als entzündungsfördernd und ist problematisch für viele Krankheiten, die das Herz-Kreislauf-System betreffen, aber auch andere entzündungsrelavante Erkrankungen. Zusätzlich findet man in den Weidetieren geringere Gehalte an gesättigten Fettsäuren, die ebenfalls problematisch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind.
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Da Fette und Fettsäuren auch Träger zahlreicher fettlöslicher Vitamine (Vitamin A, D, E und K) sind, versteht man, warum im Fleisch von Weidetieren mehr dieser Vitamine gefunden werden. Erfreulich ist zusätzlich, dass die Forschungsergebnisse des EU-Projektes zeigen, dass Weideperioden zur Verstärkung des Aromas und zur Verbesserung der Lagerfähigkeit von Rindfleisch beitragen. Man führt dies auf die im Gras vorhandenen hohen Gehalte an Vitamin E zurück. Aber nicht nur das Fleisch von Weidetieren ist besser: Aktuelle Forschungsergebnisse zu Milch zeigen, dass biologisch produzierte Milch einen höheren Nährwert hat als konventionell erzeugte. Eine Studie zeigte, dass der Gehalt an – als gesundheitlich förderlich geltenden Omega-3-Fettsäuren – in Bio-Milch bis dreimal so hoch sein kann. Zusätzlich enthielt diese 20 Prozent mehr Antioxidanzien und Vitamine. Ähnliches gilt für Muttermilch von stillenden Frauen, die sich hauptsächlich von Bio-Milch- und -Fleischprodukten ernährten. Sie hat einen um 50 Prozent höheren Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Wie schon erwähnt, werden diesen Fettsäuren gesundheitsfördernde Wirkungen wie „krebshemmend“, „cholesterinsenkend“, „entzündungshemmend“, „Reduktion der Blutplättchenverklumpung“ und „Minderung der Arterienverkalkung“ zugeschrieben. Der Grund für den hohen Gehalt an den gesunden Fettsäuren ist, dass der Fettanteil des natürlichen Weidegrases zu zwei Dritteln aus den langkettigen Omega-3-Fettsäuren besteht, von denen Futtermais oder Sojamehl deutlich weniger enthalten. Auch die Pflanzenvielfalt auf Bio-Wiesen spielt vermutlich eine Rolle. Somit bewirkt artgerechte Tierhaltung nicht nur bei Rindern, sondern generell bei allen Pflanzen
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fressenden Tierarten gesünderes Fleisch und wertvollere Milch.
Zusammenfassung: Viele Vorteile von artgerecht erzeugtem Fleisch Alles in allem kann man die Vorteile artgerechter Tierhaltung für den Menschen folgendermaßen zusammenfassen: Deutlich höhere Gehalte an Omega-3-Fettsäuren in Fleisch und Milch Optimales Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren in tierischen Produkten Kein oder kaum Medikamentenbedarf Bildung natürlicher Muskelmasse Keine Gefahr von Antibiotika, Hormonen und anderen Chemikalien als Rückstände im Fleisch und neuerdings auch in Pflanzen Kein Fleisch von gestressten Tieren Zubereitungsverluste geringer Keine Gefahr von Resistenzbildung gegen Antibiotika Kein saft- und kraftloses Fleisch, sondern saftige, wohlschmeckende Schnitzel und andere Produkte Keine zusätzlichen Medikamente gegen Parasitenbefall bei einer Haltung mit begrenzter Stückzahl Kein belastetes Trinkwasser durch Tierhaltung Das Fleisch entsteht aus gutem Futter, das kommt uns zu Gute, denn wir essen dieses Futter mit, das zu Fleisch wurde Keine Ansteckungsgefahr mit BSE, da Kadavermehlfütterung hier verboten ist Keine Rückstände aus chemisch-synthetischen Futterzusätzen
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Vermeidung von Gentechnik, auch bzgl. des Futters Geringere Geruchsbelästigung in der Nähe der Tierhaltung Keine Verwendung von Masthilfsmitteln oder Beruhigungsmitteln für die Transporte Genuss ohne schlechtes Gewissen. Es stellt sich generell die Frage, ob Tiere, die nur mit vorbeugender Medikamentengabe und/oder chirurgischen Eingriffen (Abbrennen der Schnäbel, Kupieren von Schwänzen) sowie überhaupt nur kurzzeitig in ausschließlich wirtschaftlich orientierten Haltungssystemen leben können, als gesund zu bezeichnen sind. Bei Zuchtsauen, die keinen Auslauf haben, liegt die Erkrankungsrate um 100 Prozent gegenüber denjenigen Tieren, die Auslauf haben. Jedenfalls sind diese Tiere nach der Definition der WHO, wonach Gesundheit nicht nur in Abwesenheit von Krankheit, sondern in generellem Wohlbefinden begründet ist, nicht gesund.
Endlich kann man es beweisen: Bio ist gesünder! Sieht man sich die beiden vorhergehenden Kapitel an, so erkennt man deutlich, dass Bio-Lebensmittel gesünder sind. Dies wird jedoch von Kritikern gern bestritten, und so forschte man nach eindeutigen Beweisen. Bisher durfte kein Produzent von Bio-Lebensmitteln mit dieser Tatsache werben. Ende 2007 war es dann soweit: Am 16.11.2007 konnte man im Newsletter Nr. 159 der BioFach folgende Überschrift lesen: „Jetzt offiziell: Bio ist wirklich besser“. Was steckt dahinter? Die Times-Online-Ausgabe berichtete von einer vierjährigen Studie, die zwölf Millionen
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Britische Pfund gekostet hatte und die von der Europäischen Union unterstützt wurde. Dabei handelte es sich um das bisher größte Forschungsprojekt zu den Vorteilen von ökologischem Landbau und Bio-Lebensmitteln. Die Sunday Times war der Ansicht, dass genau diese Studie die jahrelangen Debatten beenden und die Ansicht der Regierung ändern könnte, dass Bio-Lebensmittel nicht nur als Teil eines ganz speziellen Lebensstiles zu sehen sind, sondern dass diese Lebensmittel tatsächlich gesünder sind als die konventionell erzeugten. Tatsächlich zeigte die Studie „Quality Low Input Food“ (QLIF), dass Bio-Obst und -Gemüse über 40 Prozent mehr Antioxidanzien (siehe Anhang, Lexikon) aufweisen als konventionelles Obst und Gemüse. Der Koordinator der Studie, Professor Carlo Leifert von der britischen Universität Newcastle betonte, dass die Unterschiede so deutlich seien, dass auch Leute, die nicht die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse täglich essen, bei biologischer Ernährung genügend wichtige Inhaltsstoffe zu sich nähmen. Noch krasser als in Obst und Gemüse fanden die Wissenschaftler den Gehalt von Antioxidanzien in der Milch. Stammte sie von biologisch gehaltenen Kühen, so enthielt sie 90 Prozent – also fast doppelt so viel – mehr Antioxidanzien und gesunde Fettsäuren. Damit deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der Genuss von Bio-Lebensmitteln dem Verzehr einer Zusatzportion Obst und Gemüse pro Tag entspricht – so die Ansicht von Professor Carlo Leifert. Das heißt: nicht mehr fünf am Tag, sondern vier Portionen am Tag reichen in diesem Falle aus. Die Sunday Times spricht außerdem davon, dass nach den Ergebnissen der Studie der Genuss von Bio-Lebensmittel sogar das Leben verlängert!
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Endlich kann man es beweisen: Bio ist gesünder!
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Um es mit den Worten von Prof. Leifert auszudrücken: “There is enough evidence now that the level of good things is higher in organics.” Frei übersetzt heißt das, „dass es nunmehr offensichtlich ist, dass Bio-Produkte gesündere Lebensmittel-Inhaltsstoffe enthalten.“
Was untersuchte die Studie genau? Für die Studie wurden auf ökologischen und nicht-ökologischen Anbauflächen, unter anderem auf einer Farm, die der Newcastle Universität angegliedert ist, und Flächen in ganz Europa Vieh aufgezogen. Außerdem baute man Obst und Gemüse wie Kohl, Salat, Karotten, Kartoffeln sowie Weizen an. Anschließend haben die Forscher Faktoren wie Geschmack und Nährwert verglichen. In griechischen Bio-Tomaten fanden sie deutlich höhere Mengen an Antioxidanzien, einschließlich der Flavonoide, von denen man annimmt, dass sie das Risiko reduzieren, eine Herzkrankheit zu bekommen. Die Untersuchung begann im März 2004 und wurde mit 18 Millionen Euro innerhalb des Themenbereichs „Lebensmittelqualität und -sicherheit“ des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU bezuschusst. Das Team bestand unter anderem aus 31 Forschungszentren, Unternehmen und Hochschulen in Europa. Sie alle wollten eine Wertsteigerung für Lebensmittel sowohl für Verbraucher als auch für Erzeuger durch die Verwendung eines verbrauchergesteuerten Ansatzes „vom Tisch bis zum Bauernhof“.
In Großbritannien darf man sogar mit „Bio = gesünder“ werben Die eigentlich gar nicht so erstaunlichen Beweise aus Großbritannien stammen aus einem Land, das als einziges in der
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Europäischen Union Bio-Lebensmittel mit ihren gesundheitsfördernden Vorzügen und Zusatzwerten deklarieren darf. Dies erlaubten die Politiker auch nicht freiwillig: Vertreter der Soil Association (Bio-Bauern-Vereinigung Großbritannien) setzte dies gemeinsam mit der ASA (Advertising Standards Authority) und CPA (Committee on Advertising Practice) durch. Diese Werbemaßnahmen beziehen sich auf 22 Aussagen. Sie betreffen zum Beispiel den höheren Gehalt an Vitaminen, essentiellen Aminosäuren (Eiweißbausteine) und wertvollen Mineralstoffen sowie gesundheitsförderliche Aspekte in Zusammenhang mit dem konsequenten Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel als auch das Verbot von prophylaktisch eingesetzten Antibiotika. Die Aussagen müssen genau dem genehmigten Wortlaut entsprechen und dürfen in Werbespots, auf Werbeprospekten und als Absatzförderung auf Produktbeschriftungen, bei Preiswettbewerben oder Sonderangeboten verwendet werden. Auch der Hinweis darauf, dass für Bio-Lebensmittel nur etwa ein Zehntel der innerhalb der Europäischen Union zugelassenen Zusatzstoffe verwendet werden dürfen, inklusive dem Hinweis, dass mittels biologischer Lebensmittel mögliche allergene Zusatzstoffe vermieden werden können, ist bei der Bewerbung in Großbritannien zulässig.
Auch in Deutschland beweisen Forschungen den höheren gesundheitlichen Wert von Bio-Lebensmitteln Prof. Dr. Hoffmann, Günter Wolf und Bernhard Staller kamen bereits vor einigen Jahren darauf, dass Bio-Lebensmittel mehr bioaktive Wirkstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe
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(beides siehe Anhang, Lexikon) enthalten. Und sie können das auch analytisch beweisen! Die genauen Verfahren beschreiben sie in ihrem Buch „Lebensmittelqualität und Gesundheit“ (siehe Anhang, Quellen). Der menschliche Organismus benötigt viele Elektronen bzw. er hat ein großes „Reduktionsbedürfnis“. Dies aufgrund der Tatsache, dass viele „freie Radikale“ (siehe Anhang, Lexikon) im Körper entstehen. Diesen fehlen ein oder zwei Elektronen, die sie mit allen Mitteln versuchen wieder an sich zu reißen. Dieses aggressive „Verhalten“ hat auch seine guten Seiten: es vernichtet Mikroorganismen wie Viren oder Bakterien und baut Fremdsubstanzen im Körper ab, die dort nicht hingehören. Hat man jedoch zu viele davon im Organismus, werden sie gefährlich. Sie „rauben“ anderen Substanzen bzw. Verbindungen die Elektronen, um selbst wieder einen ausgeglichenen Elektronenstatus zu haben. Die „beraubten“ Strukturen versuchen ihrerseits wieder Elektronen für sich zu klauen, und auf diese Weise entsteht ein Domino-Effekt im Körper. Hat man jedoch reichlich „Radikalfänger“ oder „Antioxidanzien“ im Körper, so sorgen die für ein Abbrechen der Kettenreaktion, indem sie selbst Elektronen spenden. Der Domino-Effekt oder der Elektronenklau wäre nicht schlimm, wenn damit nicht auch gesundheitlich wichtige Zellen- und Zellteile geschädigt würden – bis hin zum Entstehen sogenannter „Zivilisationskrankheiten“ wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Alzheimer. Letztgenannte Krankheiten werden mit einem Überschuss an freien Radikalen in Zusammenhang gebracht. Auch der Alterungsprozess generell soll zumindest teilweise auf ihnen beruhen. Entsprechend werden Antioxidanzien-Präparate als „Anti-
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Aging-Pillen“ vermarktet. Zumindest auch Bio-Äpfel beugen somit vorzeitigem Altern, neben vielen Zivilisationskrankheiten, vor, denn:
Bio-Äpfel enthalten eine größere Menge an elektronenspendenden sekundären Pflanzenstoffen als konventionelle.
Der größere Gesundheitswert von Bio-Lebensmitteln ist messbar Antioxidanzien sind also wertvolle Lebensmittelbestandteile, da sie die gesundheitsgefährdenden „freien Radikale“ (siehe Anhang, Lexikon) unschädlich machen. Prof. Dr. Hoffmann sieht die Ursache vieler Erkrankungen in der mangelnden Neutralisation der sogenannten „freien Radikale“ (siehe Anhang, Lexikon: Radikale). Und genau das ist die Aufgabe der meisten „bioaktiven Wirkstoffe“ (siehe Anhang, Lexikon): Sie neutralisieren freie Radikale und tragen damit dazu bei, das Krebsrisiko zu minimieren und viele andere Krankheiten bereits im Keim zu ersticken. Prof. Dr. Hoffmann geht mit seinen Co-Autoren intensiv darauf ein, dass diese Substanzen durch Lebensmittel mit entsprechendem Elektronenreichtum und der Fähigkeit, die gesundheitsschädlichen Radikale zu entgiften, wesentlich für unser Wohlbefinden sind. Um diese gefährlichen Substanzen ausreichend entgiften zu können, benötigen wir qualitativ hochwertige Lebensmittel, die als „Elektronen-Lieferanten“ eine bedeutende Rolle spielen. Man kann diese nützliche Eigenschaft neuerdings messen, über die „Redoxpotenzial-
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Messung“. Je niedriger dieses Potenzial ist, desto größer ist die Fähigkeit des Lebensmittels, freie Radikale zu entgiften. Anders ausgedrückt: je größer die Reduktionskraft eines Nahrungsmittels, desto mehr freie Radikale kann es „reduzieren“, also unschädlich machen. Sekundäre Pflanzenstoffe (siehe Anhang, Lexikon) sind solch gute Elektronenspender. Da es jedoch so viele von ihnen gibt, wäre es ein zu großer Aufwand, sämtliche Lebensmittel auf ihren Gehalt zu testen. Die Höhe ihrer „Spenderfähigkeit“ kann man jedoch elektrochemisch über das Redoxpotenzial in Millivolt messen. Und dazu liegen mittlerweile mehrere Tausend Untersuchungen vor. Das Ergebnis dieser Messungen zeigt: „Je stressärmer, d. h. je artgerechter eine Pflanze gehalten oder ein Tier erzeugt wurde, je schonender es für die Ernährung aufbereitet und je naturbelassener es konsumiert wird, desto größer ist das Elektronenangebot für den Konsumentenorganismus“, so Prof. Dr. Hofmann. Er ist der Ansicht, dass die „elektrochemisch messbare“ Lebensmittelqualität untrennbar mit der „Lebensgeschichte“ eines Lebensmittels gekoppelt ist. Demnach spielen auch die Kriterien des biologischen Anbaus – Sorte je nach Standortwahl, niedrigere Anbauintensität, mikrobiologisch aktive Böden usw. – eine bedeutende Rolle für die Lebensmittelqualität. Eine falsche Sortenwahl, ein toter Boden mit Ernteverfrühung und eine hochtechnologische Anbauweise können für die Pflanze „Stress“ bedeuten. Dann wird sie im Ergebnis nur in geringem Umfang als Elektronenspender dienen können. Bei Fischen sind es Fragen der Haltungsdichte und des Schlacht- bzw. Tötungsstress’. Nicht umsonst hatten zwischen 85 und 95 Prozent der Bio-Lebensmittel bei einer ent-
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sprechenden Messung die elektrochemisch und damit qualitativ besseren Werte! Es scheint, als könne diese Anbauform und Haltungsweise diejenigen Stressoren vermeiden, die zu einer Verringerung wertgebender Inhaltsstoffe führen. Auch die Abwehr von Schädlingen mit Hilfe von bioaktiven Wirkstoffen bzw. sekundären Pflanzenstoffen dient gemäß Prof. Dr. Hofmann als „Stressvermeidung“. Er ist der Ansicht: „Wenn wir eine ‚stressarme‘ Umgebung für die Pflanzen gestalten, müssen diese ihre wertvollen Inhaltsstoffe nicht selbst zum Schutz aufbrauchen – und es bleiben ausreichend ‚Stressvermeider‘ für uns erhalten!“ Dabei ist der Gehalt an einzelnen sekundären Pflanzenstoffen und ihren Eigenschaften gar nicht so wichtig: Das Zusammenwirken dieser Inhaltsstoffe scheint viel bedeutender. Betrachtet man zum Beispiel die besondere Heilwirkung von Sauerkraut, so lässt sich diese auf bislang 47 bekannte Einzelstoffe zurückführen. Diese Substanzen wirken zusätzlich synergistisch, das heißt: sie verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung, was zusätzlich zum hohen gesundheitlichen Wert des Sauerkrauts beiträgt. US-amerikanische Wissenschaftler schlagen daher vor, keine Einzelwirkungen von Substanzen zu veröffentlichen aufgrund ihrer mangelnden Aussagekraft, sondern Indexwerte. Forscher der Universität in Connecticut (USA) untersuchten zum Beispiel Gemüsearten nach ihrem Gehalt an Antioxidanzien. Die entsprechende Rangfolge überrascht nicht: an der Spitze stehen Grünkohl und Knoblauch, die auch für ihre starke Anti-Krebs-Wirkung bekannt sind. Auch Spinat, Rosenkohl, Brokkoli und Rote Bete haben bezüglich ihres Gesundheitswertes einen hohen Rang. Möhren, die vor allem über ß-Carotinoide verfügen, haben auf-
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grund des Vorhandenseins nur einer einzigen wertvollen Stoffgruppe einen niedrigen Indexwert. Prof. Hoffmann et al. weisen darauf hin, dass die bisherige gebräuchliche Analyseform, die sogenannte Chemoanalyse, diese wertvollen Eigenschaften nicht ausreichend analysieren kann. Sie hat zwar die Möglichkeit, einzelne Substanzen in Menge und Art herauszufinden, aber einen Gesamtwert ihrer gesundheitlichen Wirkung kann sie nicht feststellen. Die Elektrochemie kann das jedoch. Sie kann die Gesamtheit aller antioxidativ wirkenden Verbindungen erfassen. Dies ist sogar möglich, wenn man den Stoff oder die Stoffe, die dahinter stehen, noch gar nicht identifiziert hat. Die Bedeutung dieses Sachverhalts ist deshalb so groß, da man weltweit über 10 000 verschiedene bioaktive Wirkstoffe vermutet. Jedoch sind gegenwärtig erst einige Hundert identifiziert. Mit Hilfe elektrochemischer Analysen kann man somit den hohen gesundheitlichen Wert eines Lebensmittels feststellen, auch wenn man die Natur der oder des Inhaltsstoffes gar nicht kennt. Mit dieser Methode konnte daher ganz eindeutig gezeigt werden:
Bio-Lebensmittel sind gesünder als konventionelle.
Darum ist Bio besser! Bio-Lebensmittel sind nicht nur gesünder, sie sind in vieler Hinsicht besser. Fassen wir doch einmal die Vorteile von „Bio“ zusammen:
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Bio-Anbau schützt die Umwelt Unumstritten ist, dass die Käufer von Bio-Lebensmitteln täglich zur Verringerung der „Chemiefracht“ in Luft und Wasser sowie zur Erhaltung der Artenvielfalt auf unserem Planeten beitragen. Hier wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ ernst genommen, ohne ihn von Anfang an auf die Fahnen zu schreiben. Diese Ansicht vertritt auch das Umweltbundesamt, nach dessen Meinung der ökologische Landbau weitestgehend dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung entspricht. Dabei versteht man unter „nachhaltig“, die gegenwärtigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne Optionen für die Befriedigung der Bedürfnisse künftiger Generationen zu beeinträchtigen, sprich die sogenannte „Enkelfreundlichkeit“. Mit dem Kauf von BioProdukten denkt man – bewusst oder unbewusst – auch an die nächste Generation und schützt nicht nur seine eigene Gesundheit. Das Prinzip der „Mehrfachnutzung“ wird hier angewandt. Eine Studie zeigte, dass die ökologische Landwirtschaft im Vergleich zur konventionellen 32 Prozent mehr Vögel, 35 Prozent mehr Fledermäuse sowie mehr als doppelt so viele Wildkräuter pro Fläche aufweist. Außerdem gehören folgende Vorteile dazu: Weniger versiegelte Fläche durch geringeren Flächenbedarf für Stallungen Keine Gülleseen Der Ökolandbau verbraucht um 30 Prozent weniger Energie und deutlich weniger Wasser. Dadurch werden auch weniger klimaschädliche Gase (zum Beispiel 55 Prozent weniger Kohlendioxid) produziert. Dies wird unter anderem auf den geringeren Einsatz von Kraftfutter, weniger dichten Viehbe-
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satz und energiesparende Wirtschaftsweise zurückgeführt. Auch energieintensive Lüftungs- und Heizanlagen, die bei der Massentierhaltung erforderlich sind, hat die ökologische Landwirtschaft nicht nötig. Zusätzlich entfällt der Energiebedarf für das Herstellen von künstlichen Pestiziden und Kunstdünger, deren Produktion viel Energie verschlingt. Bio-Betriebe setzen um 44 bis 85 Prozent weniger Ammoniak frei als konventionelle Betriebe. Darauf weist die Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages hin. Damit wird die Schädigung der Wälder durch dieses Gas erheblich reduziert. Dagegen beobachtete man ein Waldsterben in der Umgebung von Massentierhaltung von Hühnern. Der Bodenabtrag oder die -erosion beträgt nur ein Sechstel der konventionellen Landwirtschaft. Die Ursache dafür ist u. a., dass im Winter die Böden nicht leer und kahl sind, sondern zum Beispiel mit Ackerfutter als Nachfrucht oder liegengelassenen Erntepflanzen bedeckt sind. Dies verhindert, dass der Boden im Winter weggeweht wird, um nur eine Folge der kahlen Böden zu erwähnen. Schon seit langem weiß man, dass durch ökologische Landwirtschaft die Bodenorganismen gefördert werden. Sie verbessern die Luftführung im Boden und machen ihn fruchtbarer. Gefördert wird das Ganze durch ausgewogene Fruchtfolge und organischen Dünger wie Stallmist, Ernterückstände oder Kompost. Die Nährstoffe im Boden werden durch die Tätigkeit der Bakterien, Pilze und anderen Mikroorganismen besser verfügbar, die Bodenfruchtbarkeit wird erhöht.
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Mit der Bio-Landwirtschaft sind generell auch Aufgaben im Umwelt- und Naturschutz verbunden. Eine umweltfreundlichere Landwirtschaft gibt es nicht. Dabei ist die regionale Vermarktung die umweltfreundlichste. Sobald die neue Bio-Verordnung Anfang 2009 in Kraft tritt, müssen Produkte den Vermerk tragen, ob die Zutaten aus dem EU-Raum stammen oder nicht. Dass dies nicht immer möglich ist, erkennt man an Ananas, Tee oder Kaffee. Lebensmittel, die auch bei uns gedeihen, werden am umweltfreundlichsten regional vermarktet, dies wird dann leichter erkennbar. Durch den Transport mit dem Flugzeug aus Südafrika entstehen pro Kilogramm Trauben elf Kiolgramm Kohlendioxid zusätzlich! Regionale Produkte verhindern, dass unnötigerweise Abgase in die Umwelt gelangen, und schützen damit Mensch und Tier.
Ökologischer Anbau schützt das Trinkwasser, das Wasser generell und die Luft Der Öko-Landbau führt zu geringeren Pestizid- und Nitratauswaschungen. Das dient der Reinhaltung des Grund- und Oberflächenwassers. Einige Wasserwerksbetreiber (zum Beispiel München) unterstützen im Einzugsbereich ihres Trinkwassers den Umstieg auf ökologische Landwirtschaft finanziell. Auch durch die Verwendung von Naturheilverfahren gelangen weniger Medikamentenrückstände ins Grundwasser und die Böden. Fließgewässer und Seen werden in der Umgebung von Bio-Landwirtschaft nicht mit Pestiziden und Kunstdünger belastet.
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Bio-Lebensmittel tragen zum Hochwasserschutz bei, weil Bio-Bauern den Humusgehalt ihres Bodens fördern und der Einsatz von schweren Maschinen, die den Boden verdichten, begrenzt ist. Damit kann das Regenwasser vom Boden besser aufgenommen werden.
Bio-Anbau fördert die einheimische Wirtschaft und schafft interessante Arbeitsplätze Durch ökologischen Anbau wird der Tendenz zu immer größeren Betrieben und dem Sterben der kleinen und mittleren Betriebe entgegengewirkt, zum Beispiel durch Einsatz heimischer Futtermittel, womit einheimische Wirtschaft und Arbeitsplätze gefördert werden, und durch artgerecht Tierhaltung, die mehr Arbeitskraft benötigt. Bio-Lebensmittel werden arbeitsintensiver produziert – das erzeugt weitere Arbeitsplätze. Beim Anbauverband Bioland entstanden durch Umstellung auf ökologische Landwirtschaft 60 Prozent mehr Arbeitsplätze für Familienangehörige, feste Mitarbeiter und Auszubildende. Auch im nachgelagerten Gewerbe (Verarbeitung, Vertrieb etc.) entstanden ebenfalls neue Jobs: in vier Jahren 30 Prozent und 150 Prozent mehr Ausbildungsplätze. Aufgrund der aufwändigen Wirtschaftsweise werden im Bio-Anbau allein schon Hunderte bis Tausende qualifizierter Berater benötigt. Dazu kommen Tausende von Kontrolleuren, die darüber wachen, dass alle Vorschriften des ökologischen Landbaus eingehalten werden. Für die Bio-Landwirtschaft werden modernste Erkenntnisse der Biologie, Forst- und Agrarwirtschaft eingesetzt. Die natürlichen Regelungsmechanismen zu verstehen, bedeutet für den Bio-Bauern einen anspruchsvollen Arbeitsplatz.
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Bio-Lebensmittel schmecken besser In der Regel wird dies von „Bio-Kost-Gegnern“ bestritten. Jedoch wurde inzwischen gezeigt, dass man anhand wissenschaftlicher Untersuchungen mittels Gas-Chromatografen (ein Analysegerät für minimale Konzentrationen zum Beispiel an Aromastoffen) feststellen kann, ob ein und dieselbe Pflanzenart künstlich oder organisch gedüngt wurde. So optimiert eine Bohne bei organischer Düngung, wie es für Bio-Lebensmittel angewendet wird, ihr typisches Geschmacksmuster. Dagegen neigen Kohlgewächse bei starker mineralischer Stickstoff-Düngung mitunter zum Stinken. Es scheint also etwas dran zu sein am besseren Geschmack. In Futterwahlversuchen zeigte sich immer wieder, dass Tiere zwischen Nahrungsmitteln aus den verschiedenen ökologischen und den konventionellen Anbausystemen unterscheiden und solche aus ökologischem Anbau bevorzugen. Auch „deutlich höhere Aufzuchterfolge“ wurden bei biologisch gefütterten Tieren beobachtet. Man führt dies auf Stärkung des Immunsystems gegenüber gesundheitsschädlichen Wirkungen von Pestiziden auf Embryos sowie auf wertvollere Inhaltsstoffe in Bio-Kost zurück.
Weniger Risiko bei höherer Qualität Für kein Lebensmittel ist die Kontrolle so streng wie für BioLebensmittel, und die Herkunft der Produkte ist nachvollziehbar. Teure Risikoforschung und andere Kostenfaktoren entfallen. Ein Test auf Qualitätsmerkmale wie Geschmack, physiologische Wirkung (bedeutet etwa: Wirkung auf den Körper), Haltbarkeit und Energiestatus ergab bei Bio-Produkten prinzipiell eine höhere Qualität.
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Immer wieder hört man, dass „Bio“ nicht alle ernähren könne. Tatsächlich liefert der ökologische Anbau um bis zu einem Drittel geringere Erträge als der konventionelle Anbau. Jedoch: Den unwahrscheinlichen Fall angenommen, dass alle umstellen würden, entspräche der Rückgang in etwa der Menge der Agrarüberschüsse, die in der EU immer noch anfallen und teuer „unter die Menschheit“ gebracht werden müssen. Laut Marktforschung ist bekannt, dass europäische Verbraucher schmackhafte, sichere, erschwingliche und nahrhafte Lebensmittel wollen, die die Umwelt nicht schädigen. Dies ist am leichtesten mit Bio-Lebensmitteln zu erreichen! Die biologische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion schont die Umwelt und das Klima. Sie fördert die Produktivität der Böden, ermöglicht Nutztieren ein artgerechtes Leben, steigert die Bio-Diversität des Saatgutes und begünstigt regionale Entwicklungen. Die EU hat zu Beginn ihrer Aktivitäten erst einmal darauf geachtet, dass kein Mensch in den Mitgliedstaaten hungern muss. Das wollen wir auch gebührend würdigen! Jetzt wäre es aber an der Zeit, nicht nur wirtschaftliche Interessen zu vertreten, sondern darauf zu achten, dass die Menschen alle gesunde Nahrungsmittel bekommen von hoher Qualität! Bis das soweit ist, können Sie Politik mit Ihrem Einkaufszettel machen. Fragen Sie immer wieder nach, wo denn die gesunden Lebensmittel stehen und warum Sie nicht erfahren, wie viele Pestizide Sie auf Ihrem Obst oder Gemüse finden, um nur ein Beispiel zu nennen. Bio-Lebensmittel sind das Beste, was wir haben! Sie sind nicht nur das Beste für die Natur und die Tiere sowie für die nächste Generation, sie sind auch die gesündesten Lebensmittel für uns!
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Anhang Hilfreiche Adressen, auch aus dem Internet Bundesrepublik Deutschland Verlässliche Informationen über Bio-Produkte und gesunde Ernährung erhalten Sie bei folgenden Adressen: Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände Markgrafenstraße 66 10969 Berlin Telefon: 030 258000 E-Mail:
[email protected] www.agv.de Von da erhalten Sie die Verbraucherzentralen in den jeweiligen Bundesländern und in Ihrer Nähe. Die Verbraucher Initiative e. V. Büro Berlin Elsenstraße 106 12435 Berlin Telefon: 030 5360733 E-Mail:
[email protected] 180-7_0001-0192.indd 176
Hier finden Sie auch unter „Transgen“ das Internet-Informationssystem zur Gentechnik. Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) Weinstraße Süd 51 67098 Bad Dürkheim Telefon: 06322 989700 www.soel.de Sie engagiert sich für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus. Werkstätten für Behinderte www.gruene-werkstatt.de Lebensmittel wie Kräuter, Kartoffeln, Sekt, Tee, Saft etc. in Bioqualität bundesweit. www.oekolandbau.de Informationen rund um Bio für Erwachsene und Kinder. www.bundesprogrammoekolandbau.de Telefon: 0228 68453280
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Hilfreiche Adressen, auch aus dem Internet
Informationen über das Bundesprogramm Ökologischer Landbau von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Bonn. www.bfr.bund.de Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) www.bzga.de Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) www.bio-siegel.de Internetseiten des deutschen Bio-Siegels.
Für kritische Verbraucher www.greenpeace.de/ einkaufsnetz www.foodwatch.de Telefon: 030 2404760 Foodwatch e. V. Berlin entlarvt nicht nur Werbelügen und bezieht kritisch Stellung zu Bio-Produkten. Vor allem legt sie den Finger in offene Wunden und zeigt Skandale in der Ernährungsbranche auf.
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Einkaufsmöglichkeiten für Bio-Produkte im Internet www.allesbio.de Alles zum Bioeinkauf: Adressen von Bio-Landwirten, Direktvermarktern, Öko-Betrieben, Hofläden, Bio-Gärtnereien, -Metzgereien, -Bäckereien, Großhändler, Wochenmärkte, Naturprodukteversand. www.naturkost.de Ausführliche und interessante Informationen zu Naturkost, auch Warenkunde, Anschriften, Hersteller- und Bezugsadressen für Bio-Produkte mit Versandhandel, Biokiste. www.oekotest.de Rund 9500 Anbieter von Bio-Produkten, Party-Services, Versandfirmen und Supermärkte. www.eco-world.de Adressen von Naturkosterzeugern – von Bio-Lebensmitteln aller Art, Restaurants, Bio-Adressen vom Abfallrecycling über Bücher, Catering bis hin zu Zimmereien. In Print-Form findet man ECO World als „Das alternative Branchenbuch“ sowohl regional als auch in ganz Deutschland.
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Anhang
www.lfl.bayern.de/iem/oeko/ Hier können Sie den Inhalt der europäischen „Öko“- oder „Bio“-Verordnung einsehen und herunterladen. http://demonstrationsbetriebe. oekolandbau.de Einblicke in die Arbeit auf einem echten Bio-Hof erhalten Sie durch die ausgewählten Demonstrationsbetriebe.
Verbände der Ökologischen Landwirtschaft in Deutschland Biokreis e.V. Stelzlhof 1 94034 Passau Telefon: 0851 756500 E-Mail:
[email protected] Bioland-Bundesverband Kaiserstraße 18 55116 Mainz Telefon: 06131 239790 E-Mail:
[email protected], www.bioland.de Biopark Karl-Liebknecht-Straße 26 19395 Karow Telefon: 038738 70309 www.biopark.de
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Demeter Brandschneise 1 64295 Darmstadt Telefon: 06155 84123 www.demeter.de ECOVIN Bundesverband ökologischer Weinbau (BÖW) Ecovin Baden Poststraße 17 79384 Heitersheim Telefon und Fax: 07634 552818 Gäa Am Beutlerpark 2 01217 Dresden Telefon: 0351 4012389 www.gaea.de Naturland Kleinharderner Weg 1 83166 Gräfeling Telefon: 089 8980820 www.naturland.de Ökosiegel Barnserring 1 29581 Gerdau Telefon und Fax: 05808 1834
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Hilfreiche Adressen, auch aus dem Internet
EU-Rechte zur Landwirtschaft http://europa.eu.int/eur-lex/ de/lif/ind/de_analytical_ index_03.html
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Unter der Rubrik Essen & Trinken findet man viel über Pestizide und Lebensmitteltests. www.gentechnik.gv.at Informationen rund um die Gentechnik.
Österreich www.biolebensmittel.at/ Unabhängige Website für alle an biologischer Ernährung interessierten Konsumentinnen und Konsumenten. www.bio-austria.at Dachverband der Bio-Verbände Österreichs. Die Eigentümer sind die Bio-Bauern Österreichs. Dort erfahren Sie auch von der Gentechnikfreiheit im österreichischen Bio-Anbau. www.bioinfo.at Alle Infos zu Bio in Österreich www.konsument.at/seiten/p258. htm Verein für Konsumenteninformation (VKI) Wien Telefon: +43 1 588770 www.akwien.or.at/ Lebensmittelsicherheit AK-Arbeiterkammer Wien Abteilung Konsumentenpolitik A 1041 Wien Telefon:+43 1 501652721
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Schweiz KonsumentInnenforum Schweiz kf Postfach 294 CH 8037 Zürich Telefon: +41 1 344 50 60 www.konsum.ch Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) Monbijoustraße 61 CH 3007 Bern Telefon: +41 31 3702424 www.konsumentenschutz.ch Durchführung von Tests, Ratgeberbroschüren etc. Bio Suisse Margarethenstraße 87 CH 4055 Basel Telefon: +41 61 3859611 www.bio-suisse.ch Dachverband mit über 30 Biolandbau-Organisationen und über 5000 biologisch produzierenden Landwirtschaftsbetrieben.
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Lexikon: Fachbegriffe leicht zu verstehen ADI (acceptable daily intake = akzeptable tägliche Aufnahme) oder ATD-Wert (annehmbare Tagesdosis) Weltweit einheitlich erarbeiteter Wert der WHO (WeltGesundheitsorganisation) und FAO („Food and Agriculture Organization of the United Nations“ = Ernährungs-Organisation der Vereinten Nationen) bezüglich der Giftigkeit eines Stoffes, ausgehend vom sogenannten NOAEL-Wert (no observed adverse effect level), angegeben in mg/kg Körpergewicht, ermittelt im Tierversuch und nochmals durch 100 bzw. 1 000 geteilt. Man geht dabei davon aus, dass es für jede Substanz eine Schwelle gibt, unter der sie den Körper unbehelligt wieder verlässt und keinen Schaden beim Menschen anrichtet. Summen- und Wechselwirkung zwischen den erlaubten Restmengen verschiedener gefährlicher Chemikalien sowie synergistische (sich gegenseitig verstärkend) Wirkungen werden dabei außer Acht gelassen. Diese Risiken sind derzeit nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass sie an der Zunahme von Allergien und Krebserkrankungen zumindest mit schuld sind. Antioxidans (Mehrzahl: Antioxidanzien)
Schutzstoffe, die schädliche Reaktionen vom umgebenden Sauerstoff, seinen Verbindungen und die des Stickstoffs mit Fettbestandteilen (auch Cholesterin) von Lebensmitteln und Körpersubstanzen behindern. Auch die äußerst reaktionsfreudigen „freien Radikale“ (siehe Radikale, freie) können sie unschädlich machen. Von Seiten der Wissenschaft wird angenommen, dass Antioxidanzien die Risiken von Krebs und Herzerkrankungen herabsetzen, die zum Beispiel in
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Deutschland und Großbritannien zu den Haupttodesursachen zählen. Bioaktive Substanzen
Spezielle Nahrungsinhaltsstoffe ohne Nährstoffcharakter (ohne Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente). Im allgemeinen werden darunter Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Substanzen in fermentierten, d. h. milchsauer vergorenen Lebensmitteln (wie Joghurt, Käse, Sauerkraut), verstanden. Man vermutet, dass einige ernährungsabhängige Krankheiten teilweise die Folge einer durch die starke Verarbeitung von Lebensmitteln unzureichenden Versorgung mit bioaktiven Substanzen sind. Diese bioaktiven Wirkstoffe findet man nur in Pflanzen. Sie haben eine gesundheitsfördernde Wirkung bzw. senken das Erkrankungsrisiko für Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Krebs. In der Nahrung wirken sie im Vergleich zu reinen Arzneimitteln nur schwach, jedoch führt eine kontinuierliche Zufuhr zu einem positiven Einfluss auf die Gesundheit – ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Enzym
Eiweißkörper, der als Biokatalysator hochspezifisch einen biochemischen Prozess im Körper beschleunigt und in eine vorteilhafte Richtung lenkt. Omega-3-Fettsäuren
Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), gehören zu den essentiellen, das heißt lebensnotwendigen Fettsäuren. Wir müssen sie über die Nah-
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rung aufnehmen. Sie senken den Blutfettspiegel sowie den Blutdruck und vermindern dadurch das Risiko der Entstehung von Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Einnahme besser nur nach vorherigem ärztlichen Rat. Radikale, freie
Sehr reaktionsfreudige, aggressive, instabile Verbindungen, in der Regel sauerstoffhaltig, die im Körper Zellwand, -bestandteile und Erbsubstanz schädigen oder sogar zerstören können. Sie entstehen immer wieder, und obwohl sie sehr kurzlebig sind (meist weniger als eine Sekunde), wirken sie in den Zellen äußerst aggressiv. Ihnen fehlt ein sogenanntes Elektron, das sie versuchen wieder an sich zu reißen – aus anderen Substanzen und Verbindungen. Treffen sie dabei auf Erbinformationen, können sie deren Informationsgehalt ändern. Dadurch kann eine möglicherweise krebsauslösende Mutation (Erbgutveränderung) entstehen, die auf diejenigen Zellen, die aus der ursprünglichen hervorgehen, vererbt werden kann. Sie sind u. a. an der Entstehung von Krebs beteiligt und lassen den Körper altern. Sie werden im Körper selbst gebildet oder von außen zugeführt, zum Beispiel über die Nahrung, Tabakrauch, bestimmte Arzneimittel, wie zum Beispiel dem fiebersenkenden Paracetamol, oder Umweltgifte der Luft bzw. Abgase. Auch durch den Einfluss von UVLicht (Sonnenbaden), Stress und radioaktiven Strahlen entstehen sie. Nicht nur bei Rauchern, auch bei Vielfliegern lassen sich größere Mengen freier Radikale feststellen. Der Mensch hat bestimmte Schutzmechanismen entwickelt, um diese aggressiven Teilchen zu „entgiften“. Durch die moderne Lebensweise mit ihren vielen Belastungen, wie
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dem Stress oder Umweltschadstoffe, werden freie Radikale jedoch oftmals in solchen Mengen erzeugt, dass der Körper ohne Unterstützung nicht mehr damit fertig wird. Einige Antioxidanzien (siehe oben), wie zum Beispiel Vitamin C und E, verhindern die Reaktionen der Radikale, indem sie sie chemisch verändern. Andere Antioxidanzien wie zum Beispiel zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, das Spurenelement Selen sowie die Vitamine C und E binden dagegen freie Radikale und werden deshalb als Radikalfänger bezeichnet. Da die Radikale meistens Sauerstoff enthalten und eine Reaktion mit Sauerstoff chemisch als Oxidation bezeichnet wird, nennt man die Radikalfänger auch Antioxidanzien. Sekundäre Pflanzenstoffe
Im Allgemeinen handelt sich um eine Fülle chemisch sehr unterschiedlicher Verbindungen, die nur in sehr geringen Konzentrationen (maximal bis zu einigen Gewichtsprozenten aller Inhaltsstoffe, den Wassergehalt bereits abgezogen) ausschließlich in Pflanzen vorkommen und beim Menschen eine medizinische Wirkung ausüben und Bestandteil zahlreicher Arzneimittel sind. Die Pflanze benötigt sie nicht unbedingt zum Überleben, und wenn wir sie nicht zu uns nehmen, führt dies nicht zu akuten Mangelerscheinungen. Isst man sie jedoch nicht, erhöht sich nach gängiger wissenschaftlicher Meinung langfristig das Risiko, bestimmte Krebsformen zu entwickeln. Personen, die sich vollwertig ernähren, nehmen automatisch viele dieser gesundheitsfördernden Substanzen auf. Man geht davon aus, dass man mit einer gemischten Kost ca. 1,5 g pro Tag davon zu sich nimmt. Es gibt mehr als 30 000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, etwa 40 Pro-
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zent davon sind erst bekannt. Von Weißkohl kennt man zum Beispiel mindestens 49 verschiedene. Über ihr Zusammenspiel weiß man noch fast gar nichts. Sekundäre Pflanzenstoffe werden von der Pflanze gebildet, um die unterschiedlichsten für sie nützlichen Funktionen zu erfüllen, zum Beispiel: Abwehr gegen Schädlinge und Krankheiten. So schützen etwa Bitterstoffe davor, gefressen zu werden. Aber auch Wachstumsregulation, Farbgebung, Anregung, um Tiere (in diesem Falle auch Menschen) dazu zu bringen, Früchte zu essen und damit die enthaltenen Samen zu verbreiten, gehören dazu und sie beeinflussen als Duftund Geschmacksstoffe die Nahrungsauswahl von Mensch und Tier. Vollspaltenböden
Betonbalken mit Lücken im Viehstall, durch die die Ausscheidungen der Tiere in einen darunter liegenden Schacht fallen, so dass man nicht ausmisten muss.
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Quellen
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Elmadfa I & Leitzmann C: „Ernährung des Menschen“, 2. Aufl. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co, 1990 Fachgespräch mit Herrn Enzler, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Ernährungswirtschaft und Markt vom 4.2.08 Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN): „Mit Weidehaltung wird besonders gesundes und dazu noch schmackhaftes Rindfleisch erzeugt“, Dummerstorf, März 04 Fachgespräch mit Markus Arbenz, Geschäftsführer der Bio Suisse, Basel auf der Biofach 08 Flemmer A.: „Essen ohne Risiko – Bio die Alternative“, UmschauVerlag Frankfurt, 02. „Das Anti-Krebs-Kochbuch“, Felix Verlag Wintrich, 2. Aufl. 06. „Schadstofffalle Supermarkt? Schadstoffarme und -freie Alternativen“, Felix Verlag Wintrich 06. „Das Multi-Vitamin-Kochbuch“, Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen, 04. „Das Mineralstoff-Kochbuch“, Verlag NeumannNeudamm, Melsungen, 04. „Die Vitamin-Lüge“, Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen, 05. „Das Anti-Herzinfarkt-Ernährungsbuch“, Felix Verlag, Wintrich 08 Tagung „Pute, Fisch und Wild statt BSE? Vorteile artgerechter Tierhaltung für den Menschen“ 4/02, in Kooperation mit der Ökologischen Akademie Linden, Neubiberg FLUGS – Fachinformationsdienst: „Bio-Lebensmittel – umweltschonend und gesund?“, 2/07 www.food-monitor.de/lebensmittelzusatzstoffe/: „Konservierungsstoffe“, „Zusatzstoffe in Bio-Produkten“, 12/07 Foodwatch e. V. Berlin: „Fragen und Antworten zur neuen EU-ÖkoVerordnung“, 1/07. http://foodwatch.de/kampagnen__themen/ biolebensmittel/eu_oeko_verordnung/fragen_und_antworten/ frage_7/index_ger.html. Newsletter 1/08. „Falsche Preise, wahre Kosten“. 3/04 http://foodwatch.de/kampagnen__themen/biolebensmittel/preise/index_ger.html. Interview mit Prof. Franz Daschner: Institutsdirektor Krankenhaus: „Biokost für Patienten“,
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Verbraucher-Zentrale Hamburg e. V. (Hrsg.): „Was bedeuten die E-Nummern? Lebensmittel-Zusatzstoffliste“. 64. Auflage 06 Verbraucherzentrale Hamburg e. V.: „Einkaufsfalle Supermarkt“ Selbstverteidigung für Verbraucher. 1. Aufl. 07 Deutscher Naturschutzring (DNR): „Warum BIO nicht gleich BIO ist und wo die Unterschiede liegen, Ein Wegweiser durch den Siegel-Namen-Logo-Dschungel aus Ihrem Bioladen“, 12/06 Wikipedia: „Bio-Siegel“, „Bovine spongiforme Enzephalopathie“, „Creutzfeldt-Jakob-Krankheit“, 1/08 Vox Wissenshunger: „Großmarkthalle Hamburg“ mit Küchenkräutern und Obst, 1/08 Vox, Wissenshunger: „Gelatine – Farbloser Wunderleim“, 1/08
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... bringt es auf den Punkt.
Timothy Patterson
Gelassenheit gewinnt Entdecken Sie das Geheimnis des Erfolgs 204 Seiten, 12,5 x 18,0 cm, Broschur ISBN 978-3-89994-155-5 € 8,90
Gelassenheit ist eines der großen Geheimnisse des Erfolgs, ganz gleich, um welche Art von Erfolg es sich handelt. Dieses Buch hilft Ihnen, Schritt für Schritt gelassener zu werden. Es erklärt konkrete Techniken, Übungen und Tricks. Sie bekommen viele kleine Hinweise, mit denen Sie in der Summe grundlegende Veränderungen bewirken können. Eine einfache Methode, weder anstrengend noch zeitraubend, sondern in erster Linie ein Spiel im Kopf.
Ein Buch für mehr Gelassenheit im Alltag Mit vielen praktischen Tipps, Beispielen und Übungen Amüsant und kurzweilig geschrieben Der Autor Timothy Patterson arbeitet als Therapeut (Eheberatung und Lebensberatung) in Berlin und Edinburgh, als Vortragsredner und Seminarleiter. Seine Methode beruht auf der Kombination seiner Studienfächer Psychologie und Film- und Theaterwissenschaften.
Stand August 2008. Änderungen vorbehalten.
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... bringt es auf den Punkt.
Es ist bewiesen: Bio-Lebensmittel sind gesünder. Doch was ist eigentlich Bio, und wie erkenne ich diese Produkte zweifelsfrei – auch im Supermarkt und beim Discounter? Dieser Ratgeber klärt auf und stellt das Angebot auf den Prüfstand.
Medizin & Gesundheit
Gesundheitsthemen, hat die Titel „Die Vitaminlüge“, „Essen ohne Risiko, Bio – Die Alternative“ und „Schadstofffalle Supermarkt“ veröffentlicht.
www.humboldt.de ISBN 978-3-89994-180-7
9 783899 941807
9,90 EUR (D)
DR. ANDREA FLEMMER
Die Autorin: Dr. Andrea Flemmer, Dipl.-Biologin, Fachautorin für
Bio-Lebensmittel
D R .
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Bio-L