Max Allan Collins
Waterworld Roman zum Film
scanned by Jamison corrected by MadMax99
Prolog Man sagt, daß die Mensch...
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Max Allan Collins
Waterworld Roman zum Film
scanned by Jamison corrected by MadMax99
Prolog Man sagt, daß die Menschen, bevor die Polargletscher schmolzen, weder auf Atollen noch in Siedlungen, sondern in >Städten< auf dem >Festland< hausten. Sie lebten und arbeiteten in hoch, aufragenden Konstruktionen, die man Gebäude nannte und von denen einige weiter reichten als ein Dutzend Windmühlen übereinander. Nicht alle der damaligen Bräuche wären uns heute fremd: Die Familien lebten zusammen in Einzelbehausungen, doch selbst die bescheidensten von ihnen würden unsere Hütten bei weitem in den Schatten stellen; diese feudalen Wohnstätten aus Holz und/oder Stein konnte man in den Städten finden, ja, aber auch hier und da entlang einer gewellten, grünen Landschaft, wo man auf >Bauernhöfen< sowohl Tiere als auch Pflanzen züchtete, um Nahrung für eine Bevölkerung zu schaffen, die sich über riesige Flächen von Land ausbreitete. Steinerne Gebilde, die Stadt und Land
miteinander verbanden, schlängelten sich durch die Landmeere, und Landboote zogen nach Lust und Laune über diese festen Flüsse, da es Treibstoff in Hülle und Fülle, wie zum Beispiel Wasser, gab. Man sagt, daß dort sogar >Wüsten< waren - weite, derart trockene und wasserarme Flächen Landes, daß nur dornige Pflanzen und stachelige Kreaturen dort existieren konnten; dieses Land wurde von den Menschen gemieden. (Stellt euch nur vor!) In jenen Tagen war fester Boden nicht die Ausnahme, sondern die Regel für die Füße von Männern, Frauen und auch Kindern. Wann war das? Wie lange ist es her? Nun, laßt es mich ausdrücken - es war, bevor man annahm, die Welt sei mit Wasser bedeckt. Solange. Doch diese Erzählung, meine Kinder, handelt nicht von jenen alten Zeiten; sondern von einer jüngeren Vergangenheit, einer Vergangenheit, an die ich mich persönlich erinnern kann. Als diese Hände noch nicht verdorrt und knochig waren. Es fällt euch vielleicht schwer, euch eine Zeit vorzustellen, als mein Gesicht noch glatt und meine Züge faltenlos waren; doch selbst der älteste der Alten ist einst ein Kind gewesen. Und zu dieser Zeit, als auch ich ein glattes, faltenloses Kind war, begegnete ich der legendären Gestalt, die einige von euch als den Mariner, >Seemann< verehrten, und die andere von euch unter einem Namen kennen, der weitaus älter ist als die Zeit der vielen Windmühlen hohen Gebäude.
Doch als ich den Seemann kannte, zumindest als ich ihn zum ersten Mal traf, besaß er eigentlich noch kernen Namen. Möglicherweise konnte ihn deshalb der Tod auch nicht finden. Und eigentlich hatte er auch kein Zuhause oder Menschen, die ihm nahestanden. Ob das traurig ist? Ja und nein. Er hatte niemanden, und das machte ihn stark. Er fürchtete nichts und niemanden, und er konnte Hunderte von Meilen weit hören - unter Wasser. Er konnte sich im Schatten der Mittagssonne verbergen - er konnte direkt hinter dir stehen, ohne daß du es bemerktest -, bis er kurz davor stand, dich zu töten. Fürchtet euch nicht. Er war ein Held. Nun ja, vielleicht nicht von Anfang an; und wenn er es war, dann würde er es abgestritten haben, und vielleicht hätte ihn diese Bezeichnung sogar gekränkt. Doch das war er. Ein Held. Er war der tapferste Mensch in Waterworld, und er war noch nicht einmal ein Mensch ...
Kapitel l Das Wasser, über das der Trimaran hinwegglitt, war eher amethystfarben statt blau, als das plebejische Schiff mit seinen drei Rümpfen und seinem einzelnen Windmühlensegel ein Trio von parallelen Pfaden in die Glätte des endlosen Ozeans pflügte. Die Brise aus Nordosten war so sanft, daß er sich schon versucht fühlte, ein wohltuendes Bad in den Fluten zu nehmen. Es war auch gerade heiß genug, um eine solch tollkühne Tat zu rechtfertigen, denn tollkühn wäre sie in der Tat: Der Seemann wußte, daß die scheinbare Unbeweglichkeit des Trimarans trog. Er wußte, daß ihn sein Schiff - mit dem festgezurrten Ruder und hart am Wind segelnd - im nächsten Augenblick zurücklassen und führerlos über dieses weite Meer gen Horizont jagen würde, falls er es wagen sollte, kurz von Bord zu springen. Und doch war es verlockend. Die glasklare See war so zart gekräuselt, daß sie einen die Gefahren in der Tiefe vergessen ließ. Natürlich gab es auch hier
oben Gefahren - Menschen, die bösartiger waren als jeder Hai -, doch der Seemann war gut genug ausgerüstet, um es mit beiden gleichermaßen aufnehmen zu können. Die sanfte Brise war geradezu perfekt für das Auslegen des Schleppnetzes. Das Schiff des Mariners - war eine zusammengewürfelte Mischung aus Aluminium, Plastik- und Fiberglas, aus den Fossilien einer früheren Zeit zusammengeschweißt, genäht, - geklebt und - gehämmert zu einem vierzig Fuß langen, seltsam ausgestatteten Gefährt, das ebenso verwittert wie sein Kapitän und, wie er, ohne Namen war. Seine drei gleich großen Rümpfe waren durch ein Netzwerk verbunden, wodurch das Schiff ein durchgehendes Deck erhielt und das Wechseln von einem Rumpf zum anderen zu einem Kinderspiel wurde. Trotz alledem wirkte das Schiff merkwürdig geschmeidig - eines der vielen Rätsel dieser Meer- und Atollandschaft, die alle nur Waterworld nannten. Der Mariner lebte hier schon lange auf einem namenlosen Schiff. Seine Limettenpflanzen im Tontopf - ihre dunkelgrüne Frucht brachte einen seltenen Farbtupfer in die Eintönigkeit - stellten die einzige andere Lebensform dar, die er kannte. Aus uralten Computerplatinen und gedruckten Schaltungen gefertigte Windspiele bimmelten und sangen eine melancholische, klanglose Melodie; eine am Kiel befestigte Harmonika spielte ihr eigenes geisterhaftes, namenloses Lied; das Steuer
im Cockpit drehte sich träge mit der Strömung. Einige seiner im Salzwasser gewaschenen Kleidungsstücke flatterten an einer Leine in der Brise. Ein zusammengestückelter Sonnenschutz, eine sachte hin und her schwingende Hängematte und eine blutverkrustete Harpunenspitze - das waren seine Gefährten. Ein angegilbtes Becherglas zu seinen Füßen war keine Herausforderung für ihn, der seine Zielsicherheit schon lange perfektioniert hatte: Sein Urin schoß in hohem Bogen in das Glas, und das Plätschern war ebenso leise wie die behäbigen Wellen, die sein Schiff durchschnitt. Kurz darauf knöpfte er seine Hosen zu - abgeschnittene Jeans, die weitaus älter waren als er -, nahm den Behälter mit der kostbaren, gelben Flüssigkeit vom Deck und trug ihn zu seiner selbstgefertigten Wasseraufbereitunganlage. Er goß den Inhalt in den Plastiktrichter, um den Umwandlungsprozeß in Gang zu setzen, und wippte auf den Zehen, während die Flüssigkeit ihren Weg durch die Kugeln, Filter, Schläuche und Röhren eines Apparates antrat, dessen Entwurf ihm auf einem Atoll von einem dürren, alten Händler verkauft worden war. Jener hatte behauptet, der ursprüngliche Erfinder sei >ein sehr großer Wissenschaftler namens Rübe Goldberg gewesen, der in jener Zeit gelebt hatte, als es noch Festland gab. Als die Flüssigkeit ihre strapaziöse Reise beendet hatte und sich ein Hahn nach unten drehte, durch
den das Zeug zurück in den Becher fließen konnte, den der durstige Seemann unter die Vorrichtung hielt, war die gelbe Färbung des Urins nur noch eine schwacher Erinnerung. Er hielt den Becher an die Lippen, warf den Kopf in den Nacken und ließ die Flüssigkeit in seinen Körper zurückkehren, wobei er sich einen letzten Schluck bewahrte, mit dem er seine Zähne spülte und dessen Rest er mit der ihm eigenen Akkuratesse in die Erde um seine Topfpflanze spuckte. Der Seemann, der momentan nichts bis auf die abgeschnittenen Hosen, ein Messer in der Scheide und einen Muschelohrring trug, besaß einen von Wind und Sonne gegerbten, drahtig muskulösen Körper und die Art von Gesichtszügen, die zu einer anderen Zeit als gutaussehend gegolten haben mochten. Doch die Augen unter den stets wachsam gerunzelten Brauen waren zu Schlitzen verengt, und sein hartes, von Furchen durchzogenes Gesicht war zum größten Teil unter einem Knäuel aus Barthaaren verborgen, die sich manchmal in der schulterlangen, von der Sonne ausgebleichten, braunen Mähne verschlangen, die in seinen Nacken fiel und ein Geheimnis bargen. Ein plötzliches knarrendes Schlingern des Schiffes ließ ihn leichtfüßig auf das Heck zueilen, wo er entdeckte, daß die sich an ihrer Winde befestigte Zugleine straff über der Gilling spannte. Ein uralter, verrosteter Wasserstandsmesser an der
Winde zeigte an, daß sich in 402 Fuß Tiefe etwas in seinem Schleppnetz verfangen hatte ... Mit anmutiger Schnelligkeit schnappte er sich einen Gummibeutel mit Reißverschluß für das Bergungsgut, schnallte seinen Werkzeuggürtel um und wählte ein metallenes Gewicht - gerade das Richtige, weder zu schwer noch zu leicht -, um es an der Reibungsbremse der Zugleine zu befestigen. Dann stellte er eine als Stundenglas dienende Plastikmilchflasche auf den Kopf, aus deren Öffnung getrocknete Fischeier auf ein Tablett an der Winde rieselten. Er mußte hinabtauchen und den Inhalt seines Schleppnetzes in den Beutel befördern, bevor diese Uhr ablief und den Hebel löste, der das Getriebe in Gang setzte, von dem die Zugleine automatisch eingeholt werden würde. Seine Arbeit unter der schimmernden, amethystfarbenen Wasseroberfläche würde länger dauern, als selbst ein Mann mit den kräftigsten Lungen aushaken konnte. Doch der Seemann hatte sich nicht verschätzt: er war weder leichtsinnig noch besorgt. Er gönnte sich einfach nur einige Momente, in denen er tief einatmete. Zwischen den Zehen an seinen Füßen wuchsen Schwimmhäute, die Kiemen unter seiner wallenden Mähne begannen zu arbeiten. Dann tauchte er kopfüber ins Wasser und wurde von der See, die ihn willkommen hieß, verschlungen.
Kapitel 2 Gerade als die Fischeier im Stundenglas zur Neige gingen, der Hebel sich löste und die Zugleine eingeholt wurde, schoß die Bergungstasche neben dem Trimaran an die Wasseroberfläche, und der Kopf des Seemanns tauchte aus den Fluten. Die Tasche war zum Bersten angefüllt mit Beute: silberne, mit >Compact DISC Digital Audio< beschriftete Scheiben (bei denen er sich fragte, wozu sie wohl gedient haben mochten), ein glattes, rotes Plastikteil mit grauer Oberfläche (auf dem >Malen nach Zahlen< stand), einige leere Flaschen aus Glas und auch ein paar aus Plastik. Ein guter Fang; tatsächlich sogar zu viel, als daß alles in dem Beutel Platz gefunden hafte... Tropfnaß und über seinen Erfolg freudig erregt, zog er sich an Bord und legte eine Anzahl der ausgesuchten Dinge, von denen einige ohnehin zu groß für den Beutel waren, auf der Mitte des Decks ab: einen verbogenen Skistock, einen zerbrochenen Ski, ein verfärbtes Paar Skistiefel (es war das erste
Mal in der gesamten Zeit seiner Schatzsuche, daß er ein komplettes Paar Schuhe ergattert hatte!). Den Rest seines Fangs ließ er in dem schwimmenden Beutel - er würde ihn ebenfalls bald an Deck ziehen müssen, bevor er außerhalb seiner Reichweite driftete. Zuvor gestattete er sich jedoch einen Augenblick, um seine Aufmerksamkeit einem winzigen, kostbaren Stück zu widmen; er war schon einmal auf so etwas gestoßen und hatte auch andere Händler mit funktionstüchtigen Exemplaren gesehen, doch er selbst hatte nie eins gefunden, das noch zu gebrauchen war. Es trug die Bezeichnung >BicYo-YoFestlandFestland< für Helen kein Mythos. Diese Überzeugung und das ganz besondere Waisenkind, das sie großzog, gaben ihr Mut, an ein besseres Morgen zu glauben. Momentan bediente sie ein paar von Wind und Wetter gegerbte Händler, die an der Bar lehnten vielleicht um besser in den Ausschnitt ihres Ledermieders lugen zu können. Sie hatte nichts dagegen - solange sie Abstand hielten. Sollte es jedoch einer von ihnen wagen, Hand an sie zu legen, dann würde sie möglicherweise von der Klinge hinter dem Tresen Gebrauch machen, und ihm seine blutigen Griffel ins Gesicht schleudern müssen. »Was ist nur so toll an Erde ?« fragte der jüngere der beiden Händler den anderen. »Du kannst sie nicht essen«, antwortete sein etwas älterer Kumpan. Sie goß beiden ein Glas trübes, drittklassiges Hydro ein. »Du kannst das Obst oder Gemüse essen, das daraus erwächst«, warf sie ein. »Das stimmt schon«, erwiderte der jüngere Händler. »Aber man findet nicht genug, um etwas darin wachsen .zu lassen.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, deutete er auf eine ausgedörrte Tomatenpflanze, die in einem Topf hinter der Bar auf einem der nahezu leeren Regale
des Ladenabschnitts stand. Auch diese Abteilung gehörte Helen und wurde von ihr geführt. »Kannst du dir diese Pflanze leisten?« fragte sie ihn mit einem verschmitzten Lächeln. »Darauf kommt es doch gar nicht an! Tatsache ist, daß dieses Zeug viel zu hoch gehandelt wird, wenn du mich fragst!« »Möwenkacke«, widersprach sein älterer Gefährte. »Du würdest dafür genauso jemanden umbringen wie ich.« »Es geht nicht um das, was man mit der Erde tun kann«, meinte Helen. »Es geht um das, wofür sie steht... woran sie uns erinnert, an einen tiefen, geheimnisvollen Ort in unserem Innern ...« Die Augen der Händler überzogen sich mit einem Schleier, als sie diese Worte hörten; sie sprach eine Wahrheit aus, die für die Menschen in Waterworld von entscheidender Bedeutung war. »Außerdem«, fügte sie hinzu. »Ist da noch die Verheißung, die ihr innewohnt.« »Verheißung?« fragte der jüngere Händler. »Ja. Und die Frage, die jene Erde stellt... Woher komme ich?« »Festland«. Die Stimme des alten Händlers klang weich, sein Tonfall fast ehrfürchtig. »Das war vielleicht eine Erde, die dieser Drifter hatte«, seufzte der andere Händler kopfschüttelnd. »Hab' noch nie reinere gesehen«, gab der ältere zu. »Einen Krug«, meldete sich eine grobe Stimme.
Helen blickte in die harten, kalten, blauen Augen eines muskulösen, in Haifischhaut gekleideten Händlers mit schulterlangem, blondem Haar und Gesichtszügen, die als gutaussehend gegolten hätten, wenn sie nicht von Grausamkeit gezeichnet gewesen wären. Die Haut unter der Sonnenbräune war hell; er war ein Norde. »Zweite Wahl«, sagte der Norde. Sie griff nach dem mit einem Netz umspannten Krug, behielt ihre Hand jedoch auf dem Flaschenhals. »Drei Marken.« Er nestelte die Münzen heraus, bedachte sie mit einem lüsternen Lächeln, und ging, nachdem er ihr den Krug aus der Hand genommen hatte, zu einem Tisch, an dem ein armseliger, kahlköpfiger und zerlumpter Hydroholiker wartete. Was hat ein wohlhabender Händler wie der mit einem Bettler, zu schaffen? überlegte sie. Egal wie leid ihr der alte Mann auch tat, sie hatte ihn dennoch schon allzu oft aus der Taverne geworfen. Sie wartete schon lange darauf, daß er, wie so viele Hydroholiker, eines Morgens als Treibgut endete, nachdem er zum Saufen von Salzwasser übergegangen war. Nun saß der alte Knabe an einem Tisch mit einem wohlhabend aussehenden Fremden, offenbar um an dem Krug Hydro teilzuhaben, den der Norde gerade gekauft hatte. Das gefiel Helen nicht. Sie wußte
nicht warum, aber bei dem bloßen Gedanken daran sträubten sich ihr die Nackenhaare. Als sie die Theke mit einem Lumpen abrieb, begannen die beiden Männer sich zu unterhalten. Helen konnte ihr Gespräch nicht hören, und das war zu schade - schließlich ging es dabei um sie, und das noch nicht einmal nur am Rande. Der Norde, der direkt neben dem schlampigen alten Mann Platz genommen hatte, goß das trübe Hydro in ein Glas, während der alte Mann ihn mit einem glückseligen Grinsen beobachtete. Doch als der Hydroholiker nach dem Glas langte, griff der Norde unsanft nach dessen knochigem Handgelenk. »Das war nicht abgemacht«, sagte der Norde. Dann tauchte er einen Finger in den Wasserkrug und leckte die Flüssigkeit daran ab. Der alte Mann beobachtete dies mit einer grotesken Mischung aus Schmerz und Entzücken. »Zuerst«, meinte der Norde, »erzählst du es mir.« »Es ist das Kind«, flüsterte der alte Mann. »Welches Kind?« »Diese Frau.« Der alte Mann zeigte auf Helen. Der Norde blickte auf Helen, die den beiden Händlern.an der Theke eine neue Runde einschenkte. »Sprechen wir nun über eine Frau oder ein Kind?« fragte der Norde ungeduldig. »Über beides!« »Nun denn. Und was ist mit ihnen?«
»Es ist ihr Kind, weißt du. Na ja, es ist nicht ihr Kind. Höllenkrabben, ich kann nicht denken, kann nicht reden, nicht ohne einen Schluck ...« Der alte Mann langte erneut nach dem Glas, und der Norde packte sein Handgelenk - diesmal noch etwas brutaler. »Zuerst Informationen, dann Hydro.« Der alte Hydroholiker leckte sich die ausgedorrten Lippen und murmelte: »Sie zieht ein Kind groß. Das Kind gehört ihr nicht, es kommt von woanders her.« »Du meinst von einem anderen Atoll?« »Nein. Das ist es ja ...« Nun öffneten sich die Augen des alten Mannes, und obwohl sie ebenso trübe wie das Hydro in dem Glas vor ihm waren, glitzerten diese Augen. »>Festland»Festland< ist ein Märchen.« »Vielleicht. Aber dieses Mädchen, sie hat Markierungen ... Tätowierungen, Zeichen ... auf ihrem Rücken. Ich habe sie gesehen!« »Einige Sklavenhändler markieren ihre Frauen auf diese Art«, meinte der Norde achselzuckend. Er hob das Glas an seine eigenen Lippen und nahm einen Schluck. »Das ist nichts Besonderes. Und verdammt sicher kein Glas Hydro wert.« Der alte Mann rutschte näher; es war nicht nur das Glas Hydro in seiner Nähe, das ihn aufbrachte. »Das sind aber keine Markierungen von
Sklavenhändlern! Diese Zeichen ... sie sagen, wenn man sie lesen kann... sind sie wie eine Karte. Zeigen dir den Weg nach >Festlandgewisse Leute