Scanned by Mik – 10/12/2001
TOM CLANCY und STEVE PIECZENIK
TOM CLANCY'S SPECIAL NET FORCE l
TODESSPIEL Roman
Aus d...
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Scanned by Mik – 10/12/2001
TOM CLANCY und STEVE PIECZENIK
TOM CLANCY'S SPECIAL NET FORCE l
TODESSPIEL Roman
Aus dem Englischen von Luis Ruby
WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN
HEYNE ALLGEMEINE REIHE
Nr. 01/13219
Titel der Originalausgabe
TOM CLANCY'S NET FORCE:
THE DEADLIEST GAME
Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.
2. Auflage Redaktion: Verlagsbüro Dr. Andreas Gößling und Oliver Neumann GbR, München Deutsche Erstausgabe 11/2000 Copyright © 1999 by Netco Partners Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2000 by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München Printed in Germany 2000 Umschlagillustration: IFA-Bilderteam/Photam Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin Druck und Bindung: Presse-Druck Augsburg ISBN 3-453-17760-6 http://www.heyne.de
Wir möchten folgenden Personen danken, ohne die dieses Buch nicht hätte entstehen können: Diane Dua ne für ihre Hilfe bei der Fertigstellung des Manu skripts; Martin H. Greenberg, Larry Segriff, Denise Little und John Helfers von Tekno Books; Mitchell Rubinstein und Laurie Silvers von BIG Entertain ment; Tom Colgan von Penguin Putnam Inc.; Robert Youdelman, Esq.; Tom Mallon, Esq.; sowie Robert Gottlieb von der Agentur William Morris, unserem Agenten und Freund. Wir wissen eure Hilfe sehr zu schätzen.
Prolog Washington D.C., März 2025 Es war die Art fensterloses Gebäude, wie man es heutzutage überall antraf, seit die Welt wirklich vir tuell geworden war und sich jede Wand auf Wunsch der Bewohner in ein Fenster verwandelte. Allerdings waren die Personen in diesem speziellen Raum offen bar nicht geneigt, sich auch nur der Illusion von Fens tern hinzugeben. Oder ihnen missfiel das, was ein Fenster grundsätzlich ausmachte: dass man genauso hinein- wie hinaussehen konnte. Die Wände waren blind und nackt. Sie schimmerten in einem sanften Weiß und warfen ein kühles, gleichmäßiges Licht auf den großen glänzenden Tisch in der Mitte des Rau mes - und auf die fünf Männer, die an einem Ende des Tisches saßen. Sie schienen in ihre Anzüge hineingeboren worden zu sein. Bei dem einen oder anderen fie l das Revers oder die Krawatte einen Millimeter schmaler oder breiter aus als bei den übrigen, doch bis auf diese un merklichen Hinweise auf ihr Alter oder ihre Vorstel lungen von Mode unterschieden sie sich nicht im Ge ringsten voneinander. Darüber hinaus waren ihre Krawatten unauffällig und die Hemden weiß oder von blasser Farbe und ohne Muster. In nahezu jeder Hinsicht sahen diese Männer unauffällig aus, und sie trugen diese Unauffälligkeit wie eine Verkleidung. Denn genau das war der Zweck dieser Anzüge. »Also, wann ist es so weit?«, fragte der Mann, der in der Mitte der Gruppe saß.
»Jetzt«, entgegnete derjenige, der von ihm aus am linken Ende saß, ein Mann von jugendlichem Ausse hen mit eisgrauem Haar und ebensolchen Augen. »Die Kontrollpositionen sind seit achtzehn Monaten besetzt, die Stellung hat sich konsolidiert und ist be reit, in den maximalen Interventionsmodus zu wech seln.« »Und niemand hat Verdacht geschöpft?« »Niemand. Wir haben jegliche undichte Stelle aus geschlossen ... nicht, dass so etwas im Fall der Fälle ein Problem gewesen wäre. Die Umgebung ist in sich so chaotisch, dass es, wenn man eine taktische Atom bombe darüber abwerfen würde, lediglich zu Gezeter und gegenseitigen Vorwürfen käme, aber nicht annä hernd zu einer brauchbaren Analyse.« Der jugendlich wirkende Mann stieß ein verächtliches Lachen aus. »Dort interessiert sich ohnehin keiner für Analysen. Es geht in diesem Kontext um nichts als Reize, Effekte und Erfahrung. Auch nach dem Start des Programms wird niemand die leiseste Ahnung haben, was abläuft, bis alles vorbei ist. Und dann ist es zu spät.« Der Mann in der Mitte wandte sich zu einem seiner Nachbarn auf der rechten Seite, einem älteren Mann mit tiefen Furchen im Gesicht und struppigem blon dem Haar, das sich stellenweise schon silbern verfärb te. »Was ist mit den Finanzleuten? Sind sie bereit?« Der Angesprochene nickte. »Man hat dort vor meh reren Monaten den Punkt gewählt, an dem das maxi male ökonomische Ergebnis erzielt werden kann. Alle Vorausberechnungen haben mit den Resultaten in der Realität übereingestimmt... falls >real< der richtige Ausdruck ist. Ja, wir können die Welt aus den Angeln heben. Der Hebel steht zur Verfügung. Wir müssen nur noch einen Standpunkt wählen.« Der Mann in der Mitte nickte. »Gut. Ihre zwei Ab
teilungen werden dabei sehr eng zusammenarbeiten müssen, aber das haben Sie ja sowieso schon getan. Gehen Sie sicher, dass Sie den richtigen >Ort< wäh len ... und wenn Sie den Hebel zum Einsatz bringen, strengen Sie sich ordentlich an. Ich will, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Eine Menge Leute ver folgt diese Demonstration, und sie erwarten eine spektakuläre Darbietung für die Mittel, die sie umge leitet haben. Entschuldigen Sie. Ich meine >laterale In vestitionenirreführende Resultatediplomatischen Initiativen< nach seiner Nieder lage viel früher eingeleitet als sonst. Fast so, als glaub te er, dieses Mal könne er tatsächlich siegen ... Es war eine komplizierte Angelegenheit, aber das galt nun mal für die meisten Dinge in Sarxos. Gerade deshalb lohnte es sich mitzuspielen. Einstweilen wür de Shel Delmond so behandeln müssen, dass er nicht gleich Händel mit dessen Feinden bekam - besonders mit seiner Mutter, die selbst eine Macht im Reich war und zahlreiche Verbindungen hatte, die potenziell Probleme bringen konnten. Er musste Delmond auf eine Weise behandeln, die fair wirkte, ihn womöglich gar gut aussehen lassen. »Ich denke, du solltest ihn umbringen«, warf Alla ein. Shel schenkte ihr ein leichtes Lächeln von der Sei te. »Das bringt nicht genug Punkte«, erwiderte er, doch das war nicht der wahre Grund, und er wusste, dass Alla das wusste. Sie rollte wieder mit den Augen. »Er verschwendet deine Zeit.« »Wenn man eines Tages Herr über das Ganze Wei te Reich sein möchte«, versetzte Shel, »muss man sich vom Anfang des Spiels bis zum Ende angeme ssen verhalten. Betrachten wir das einfach als Übung, ein verstanden? MUSS ich sonst noch etwas über die Auf räumarbeiten wissen?« Alla schüttelte den Kopf. »Der Quartiermeister lässt fragen, wann wir all diesen Kram zu Geld ma chen. Die Truppen werden, na ja, ein wenig unruhig, wenn sie so nah an einer solchen Menge Gold sind.« »Das überrascht mich nicht gerade. Wir werden uns morgen früh in Minsar um die Auszahlung küm 26
mern. Morgen ist Markttag; die Juweliere und Silber händler von Vellathil werden da sein und uns die Sa chen mit Freuden abnehmen. Sag den Truppen, dass es eine klare Aufteilung nach Prozenten wird und dass ich meinen Anteil als Beitrag zu ihrem Begräb nisfonds weitergebe.« Alla zog die Augenbrauen hoch. »Hast du heute was auf den Schädel bekommen, Boss?« »Nein, ich will nur sicherstellen, dass mir in ein paar Wochen eine verlässliche Armee von Freiwilli gen zur Verfügung steht. In der Zwischenzeit öffnet ein paar Fässer von dem Wein, den unser fürsorgli cher Gegner mitgebracht hat, und verteilt ihn unter den Soldaten. Und lasst die Tänzerinnen auftreten. Wenn sie denn spielen wollen.« »Die meisten sind schon mitten im >Spiel