Elke Heidenreich
Sonst noch was
Mit Bildern von Bernd Pfarr
Carl Hanser Verlag
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Elke Heidenreich
Sonst noch was
Mit Bildern von Bernd Pfarr
Carl Hanser Verlag
Die Schreibweise in diesem Buch entspricht den Regeln der neuen Rechtschreibung. 3 4 5 03 02 01 00 99 ISBN 3-446-19742-7 Alle Rechte vorbehalten
© Carl Hanser Verlag München Wien 1999 Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch Lithos: Brend’amour, München Druck und Bindung: Franz Spiegel Buch GmbH, Ulm Printed in Germany
„Sonst noch was“ ist der Lieblingssatz von Gertrud, der Mutter der Ich-Erzählerin, die sich Käthe nennt, aber auch Elke heißen könnte. Mit „sonst noch was“ kommentiert Gertrud den Brief von Onkel Hans, der die kleine Käthe einlädt, auf seinem Bauernhof im Westerwald ihren Husten auszukurieren. Im Zug lernt das Kind Roswitha Gansauge kennen, eine tolle Frau, die die Sprache der Tiere versteht, die Käthe ermuntert, ebenfalls zu versuchen, Geschnatter und Gebell zu entschlüsseln. Und es klappt! Die zauberhafte Geschichte, in der sich Erinnerung, Traum und Märchen aufs Wunderbarste mischen, ist ein Kinderbuch, das auch Erwachsene schätzen werden.
Paula, für dich
Meine Mutter brachte mich zum Bahnhof.
Ich war elf Jahre alt, und es war der Beginn der Sommerferien. Meine Mutter brachte mich zum Bahnhof, weil ich zu meinem Onkel Hans in den Westerwald fuhr. Das passte ihr gar nicht, und sie nörgelte die ganze Zeit herum: »Ausgerechnet. Ausgerechnet zu Onkel Hans«, sagte sie. »Sonst noch was.« (›Sonst noch was‹ war ihr Lieblingssatz.) »Diese Wirtschaft kann ich mir schon vorstellen. Wasch dir ja den Hals. Und die Füße.« »Jaja«, sagte ich und versuchte, sie nicht merken zu lassen, wie sehr ich mich auf diese Reise freute. Ich mochte Onkel Hans nämlich gern und war traurig darüber, dass er seit einiger Zeit nicht mehr bei uns wohnte. Er war Mutters älterer Bruder, unverheiratet, und er hatte jahrelang ein Zimmer bei uns bewohnt. Sie kochte und wusch für ihn und schimpfte mit ihm herum: »Rauch nicht so viel!«, »Was, schon wieder ein Schnäpschen?«, »Du könntest auch mal wieder zum Friseur gehen!«, und so weiter, den ganzen Tag, und er streckte ihr hinter dem Rücken die Zunge heraus und zwinkerte mir zu. Onkel Hans spielte Lotto, immer dieselben Zahlen, und eines Tages hatte er tatsächlich gewonnen, und zwar tüchtig. Das ist wirklich wahr! Er hatte fünf Richtige und hat ein paar hunderttausend Mark dafür bekommen. Davon hatte er meiner Mutter etwas gegeben, weil auch ihr Geburtstag unter den Gewinnzahlen war, die 27 und die 6, und weil sie
immer gejammert hatte: »Ich weiß nicht, wieso die Kartenkämper’sche sich so aufdonnern kann, seidene Tücher, Hüte und dauernd neue Schuhe, ich jedenfalls kann mir das nicht leisten, und sie ist doch auch nichts Besseres!« »Da«, sagte Onkel Hans eines Tages und legte ihr ein dickes Päckchen Scheine auf den Küchentisch, »jetzt kannst du dir seidene Tücher, Hüte und neue Schuhe kaufen!« Und meine Mutter war gerührt, putzte sich die Nase in der Schürze, sagte: »Hans, das wär doch aber nicht nötig gewesen! Also gut, dann kriegt das Kind nun doch ein Klavier.« und steckte das Geld ein. Onkel Hans blieb immer noch sehr viel übrig, und davon erfüllte er sich seinen Lebenstraum: Er kaufte sich einen kleinen Bauernhof im Westerwald. Das Höfchen hatte ein entfernter Vetter von ihm jahrelang bewirtschaftet, aber der entfernte Vetter war nun alt und klapprig geworden und zog zu seiner Schwester nach Wuppertal. »Hast du dir das gut überlegt«, schrieb ihm Onkel Hans, »ausgerechnet zu deiner Schwester, ich weiß, wovon ich spreche!« Aber er konnte das kleine Anwesen kaufen und endlich da leben, wo er schon immer hatte leben wollen: auf dem Land. Und er konnte Tiere halten. Onkel Hans war sein Leben lang Lastwagenfahrer gewesen und hatte immer sehnsüchtig von den Autobahnen auf die grünen Wiesen geguckt, wo die
Schafe und die Kühe standen. Er stammte von einem Bauernhof, wie auch meine Mutter, die aber froh war, den Dreck und das Vieh und das Landleben hinter sich zu haben. (»Land? Sonst noch was!«) Onkel Hans dagegen hatte sich immer zurückgesehnt, und nun konnte er sich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen: Er kaufte den kleinen Hof, fuhr ein letztes Mal mit dem Lastwagen, diesmal mit seinen eigenen paar Möbeln – und war weg. Sein Zimmer wurde frisch tapeziert und tagelang gelüftet, weil der Zigarrenrauch darin hing, und dann wurde es mein Zimmer, in dem ich abends lag und an Onkel Hans im Westerwald dachte. Er schrieb uns Briefe, denn ein Telefon hatten wir damals noch nicht. »Liebe Gertrud«, schrieb er und »Hallo, kleine Käthe« (ich heiße Katharina, aber Onkel Hans nannte mich immer ›kleine Käthe‹), »ihr glaubt nicht, wie schön es hier ist: nur Natur! Ich habe das Haus weiß gestrichen und mir schon vier Hühner und einen Hahn gekauft, ratet mal, wie die heißen?« »Na«, knurrte meine Mutter, »wie werden Hühner schon heißen, Berta, Klara, Wanda und Emma. Und Natur! Was will er mit Natur, wo er den ganzen Tag eine Zigarre im Mundwinkel hängen hat?« »Lieber Onkel Hans«, schrieb ich, »wie heißen deine Hühner? Und weckt dich der Hahn morgens? Um wie viel Uhr?«
Er hatte immer sehnsüchtig von den Autobahnen auf die grünen Wiesen geguckt.
Onkel Hans schrieb: »Die Hühner heißen Monika, Helga, Christel und Caroline, und der Hahn heißt Quint, weil er der Fünfte auf dem Hühnerhof ist und weil er um Punkt fünf Uhr kräht.« »Monika!«, rief meine Mutter. »Christel! Sonst noch was! So heißen doch keine Hühner! Das sind alles mal seine Freundinnen gewesen, mit Helga hat er nächtelang Doppelkopf gespielt! Na, der hat ja einen schönen Respekt vor Frauen, wenn er seine Hühner nach ihnen nennt…« Nach und nach waren noch mehr Tiere dazugekommen: ein Esel, ein Hund, eine Katze und zwei Ziegen. Die Ziegen hießen Gürtelchen und… aber den Namen der zweiten Ziege wollte mir Onkel Hans erst sagen, wenn ich in den Sommerferien persönlich käme; es gäbe dann übrigens jeden Tag Apfelpfannkuchen. »Und Gürtelchen«, schrieb er, »heißt so, weil sie braun ist und nur in der Mitte einen weißen Streifen hat. Eben wie ein Gürtelchen. Du wirst ja sehen.« »Nichts wirst du sehen«, sagte meine Mutter, »so weit kommt’s noch, jeden Tag Apfelpfannkuchen, den Schlawiner kenn ich.« Aber ich bettelte und quengelte und weinte, und dann verlegte ich mich auf meine stärkste Waffe, das Husten. Ich konnte prima husten, denn ich hatte immer was »mit den Bronchien«, und im Ruhrgebiet,
wo ich wohnte, war nicht gerade die beste Luft für Kinder »mit Bronchien«. »Sie muss mal aufs Land«, sagte der Doktor, »gute Luft atmen, kennen Sie denn niemanden auf dem Land?« »Doch!«, rief ich, »mein Onkel Hans hat einen Bauernhof im Westerwald!« »Westerwald ist gut«, sagte Doktor Schmöcke, »da ist saubere Luft, da schicken Sie das Kind hin.« »Großer Gott«, sagte meine Mutter, »Bauernhof, sonst noch was! Mein Bruder hat irgend so eine Klitsche, ich bezweifle, ob das Kind da überhaupt ein vernünftiges Bett kriegt.« »Hast du ein Bett für das Kind?«, schrieb sie an Onkel Hans, und er antwortete: »Aber hallo! Unterm Dach ist ein Gästezimmerchen mit Bett, Schrank, Tisch und Stuhl, sogar ein Waschbecken ist da, falls Käthe sich mal waschen will, was ich nicht glaube.« »Allmächtiger!«, rief meine Mutter, und ich hustete, was das Zeug hielt. Irgendwann wirkte es. Sie seufzte, willigte ein, dass ich in den Westerwald fuhr und kaufte mir einen kleinen Koffer, einen Kulturbeutel mit einer neuen Zahnbürste, einer Tube Zahnpasta für mich allein, Nivea-Creme, Nivea-Seife und einer Haarbürste mit Tigermuster. Außerdem kaufte sie noch feste Schnürschuhe und einen Briefblock, weil ich immer schreiben und alles erzählen sollte.
Und jetzt standen wir auf dem Bahnhof, ich hatte meinen roten Koffer dabei und eine Platzkarte für Wagen 65, Sitz 34. »Iss Salat«, sagte meine Mutter, »und Gemüse. Wenn er zu blöd ist, dir Salat und Gemüse zu geben, dann musst du selbst dafür sorgen, du weißt, wie man Salat anmacht, und Möhrchen in Butter dünsten kannst du auch.« Sie hatte mir die Telefonnummer unserer Bäckerei an der Ecke aufgeschrieben. »Wenn irgendwas ist, rufst du da an«, schärfte sie mir ein. Und ich dachte: Was soll denn sein? und sagte: »Ja, ist gut.« Endlich kam der Zug, ich konnte meine Mutter gerade noch davon abhalten, dem Schaffner zu sagen, wo ich aussteigen sollte. »Ich bin doch nicht blöd, Mama«, sagte ich. »Du hast es mir doch genau aufgeschrieben, alle Stationen, und dass ich um 16 Uhr 23 ankomme, weiß ich auch.« Und ich zeigte ihr die große wasserdichte Armbanduhr, die mir Onkel Hans zum zehnten Geburtstag geschenkt hatte. »Also dann«, seufzte sie und schob mich in den Zug. »Wenn das nur gut geht, schreib, hörst du? Und wasch dich anständig. Und iss gesund! Und sieh zu, dass der Husten besser wird!« Ich stieg ein und winkte hinter der Tür. »Deinen Platz«, schrie sie, »such dir deinen Platz!« Mein Platz war in einem Abteil, in dem schon eine Frau saß. Sie sah freundlich aus, aber ein bisschen ärgerlich war ich doch – ich wäre lieber ganz allein
gefahren. Ich winkte meiner Mutter noch mal zu, die hinter der Scheibe schrie: »Hast du die Fahrkarte?« Und da fuhr der Zug auch schon ab. Ich legte meinen kleinen Koffer neben mich auf einen Sitz und setzte mich ans Fenster. Die Frau sah mich aufmerksam an, lächelte und sagte: »Guten Tag.« Sie trug ein grünes Kleid mit weißen Blumen, und obwohl sie wirklich nett aussah, dachte ich: Wenn sie bloß jetzt nicht die ganze Zeit redet! Ich muss unbedingt nachdenken über Onkel Hans und die Tiere und muss mir alles ganz genau vorstellen, und darum sagte ich: »Guten Tag, ich heiße Katharina, ich bin elf Jahre alt, und ich fahre zu meinem Onkel Hans aufs Land. Ich bin ziemlich müde und mache deshalb jetzt meine Augen zu.« Und dann machte ich meine Augen zu und blinzelte nur mal ein bisschen zwischen den Wimpern hervor, wie die Frau meine Rede wohl aufgenommen hatte. Sie lächelte. Dann sagte sie: »Ich heiße Roswitha Gansauge, und über den Namen musst du keine Witze machen, ich kenne jeden Witz, den man mit Gansauge machen kann. Ich kann auf dem Kopf stehen und mit den Beinen wackeln, was ich aber selten zeige, weil es in meinem Alter nicht mehr gut aussieht, und ich kann die Tiersprache, was mir niemand glaubt, aber wahr ist es doch, oder, Gustavo?« Und ich hörte plötzlich ein kleines, vergnügtes Knurren.
Ich riss die Augen wieder auf und sah unter ihrem Sitz und zwischen ihren Füßen einen seltsamen, gelbschwarzen Hund hervorschauen, der mich betrachtete. Er hatte ein hochstehendes und ein herunterhängendes Ohr, ein Auge war gelb und eins schwarz umrahmt, als trüge er eine Augenklappe, und er hielt den Kopf schief, sah sehr komisch aus und knurrte freundlich vor sich hin. »Was sagt er?«, fragte ich. »Dass er es nett findet, mit dir zu reisen«, antwortete Roswitha Gansauge. »Warum heißt er Gustavo?«, fragte ich, und sie sagte: »Weil er aus Spanien stammt. Da heißt man so.« Ich fragte: »Können Sie wirklich die Tiersprache verstehen?« »Natürlich«, sagte sie, »ich habe es irgendwann bemerkt, als ich ein Kind war, aber ich habe fast nie darüber gesprochen. Die Erwachsenen glauben einem ja so was nicht, und man muss dann immer gleich den Mund halten. Ich erzähle es nur den Kindern, denn die wissen, dass es wahr ist. Du glaubst mir doch, oder?« Sie sah mich an, und Gustavo kroch unter ihrem Sitz hervor, schnüffelte an meinen Beinen und wedelte mit einem langen dünnen Schwänzchen. »Darf ich ihn anfassen?«, fragte ich, und er sagte: »Ja.« »Er hat Ja gesagt!«, rief ich.
Ich sah unter ihrem Sitz und zwischen ihren Füßen einen seltsamen, gelbschwarzen Hund hervorschauen.
»Ja, natürlich hat er das«, lachte Roswitha Gansauge. »Siehst du, du verstehst ihn auch.« Ich war völlig aufgeregt und streichelte Gustavos weichen kleinen Kopf. »Aber ich habe noch nie Tiere sprechen hören!«, sagte ich, und sie meinte: »Vielleicht hast du nie richtig hingehört. Was für Tiere kennst du denn?« Ich kannte den weißen Spitz von Frau Wesemann, der hoch und schrill bellte und meine Tante Kläre einmal ins Bein gebissen hatte, ich kannte die müde alte Katze von Oma Krüger, die auf dem Tisch saß und mit Oma Krüger vom selben Teller aß, ich kannte den himmelblauen Wellensittich von meiner Freundin Inge, der »Koko ist lieb« und »Koko Koko Küsschen« sagen konnte, und – und –? »Du kennst also kein Tier richtig gut und nah«, stellte Roswitha Gansauge fest, und ich musste zugeben: »Nein.« Sie fragte: »Warum hat ein kleines Mädchen wie du keinen Hund oder eine Katze?« »Weil meine Mutter immer sagt ›sonst noch was‹«, erklärte ich, und sie fragte: »Und dein Vater?« Ich schwieg und dachte an meinen Vater, der nur ab und zu an den Sonntagen mal vorbeikam, mich mit dem Auto abholte und mit mir ins Siebengebirge fuhr. Dann aßen wir auf dem Drachenfels eine Hühnersuppe, er machte Zauberkunststücke mit Geld,
Taschentüchern und der Speisekarte und fragte: »Und, was macht deine Mutter so?«, und sagte sofort hinterher: »Sag ihr aber nicht, dass ich nach ihr gefragt habe.« Ich sah aus dem Fenster und tat so, als müsste ich über einen Hund, der an einer Kette bellte, ein bisschen weinen. Auf einer Blechbude stand »Glashütte«, und unter einer Glashütte stellte ich mir nun wahrhaftig etwas anderes vor – das Leben schien mir voller Enttäuschungen zu sein. »Verstehe«, sagte Roswitha Gansauge, »Gustavo, erzähl Katharina mal, woher du kommst.« Gustavo legte seine kleine Schnauze zärtlich in meine Hand, wedelte, schaute mich sehr freundlich an und sagte: »Das ist viel zu traurig. Das erzähle ich nicht.« »Ja«, sagte Roswitha Gansauge, »das ist wirklich sehr traurig, Gustavo lag als kleiner Hund in einer Mülltonne. Ich ging vorbei und hörte, wie er ›Hilfe!‹ rief, und seitdem sind wir Freunde.« »Wie kommt denn ein kleiner Hund in eine Mülltonne?«, fragte ich und streichelte den seltsam gemusterten Kopf von Gustavo. »Tja«, sagte Roswitha Gansauge, »das frage ich mich auch. Von allein und freiwillig jedenfalls nicht, wenn du verstehst, was ich meine.« Ich sah wieder aus dem Fenster, und da waren grüne Wiesen mit Schafen und Kühen, und ich überlegte, ob Roswitha Gansauge mit denen auch reden konnte und
ob mein Onkel Hans wohl wusste, dass Tiere eine Sprache haben. Ich fragte: »Kann ich nur mit Gustavo reden, oder werde ich die Sprache der Tiere auf dem Hof von Onkel Hans auch verstehen?« »Natürlich wirst du das«, sagte Roswitha Gansauge, »du musst nur etwas Geduld haben und genau hinhören, dann verstehst du sie. Da bin ich ganz sicher.« Und sie strahlte mich an, Gustavo wedelte, und mir wurde ordentlich heiß vor Glück, das weiß ich noch, als wäre es gestern gewesen, und dabei ist es vierundvierzig Jahre her. Sonst weiß ich nur noch von der Fahrt, dass wir die ganze Zeit geredet haben. Ich erzählte von meiner Mutter, die mich nur so ungern hatte reisen lassen, von Onkel Hans, von den Hühnern mit den komischen Namen und von Gürtelchen. Wir überlegten, wie die andere Ziege wohl heißen würde, und Roswitha Gansauge fragte: »Wie heißt eigentlich deine Mutter?« »Gertrud«, sagte ich und wunderte mich darüber, dass sie mich so etwas fragte. Später auf dem Bauernhof zeigte mir Onkel Hans das Gürtelchen mit seinem Streifen am Bauch und eine kleine, freche hellbeige Ziege, die immer vor sich hin meckerte. »Was glaubst du, wie die heißt?«, fragte er mich, und ich sagte: »Gertrud.«
Ich ging vorbei und hörte, wie er »Hilfe« rief.
Er war erstaunt und wollte wissen, wie ich darauf so schnell gekommen sei und ich antwortete: »Sie hat es mir gerade gesagt.« Und tatsächlich war mir so, als sähe mich die Ziege an, sagte »Sonst noch was« und meckerte »Gerherherhertrud!«. Meine Butterbrote teilte ich mit Gustavo, der bald neben mir auf der Bank saß, und Roswitha Gansauge erzählte mir von einem Arzt, den sie mal gekannt hatte und der Hühnerbein geheißen hatte, dagegen, sagte sie, war ja wohl Gansauge noch gar nichts. Die Zeit verging so schnell, dass ich fast traurig war, als der Zug tatsächlich um 16.23 Uhr da ankam, wo Onkel Hans mich abholen sollte.
Er stand auf dem Bahnhof in grünen Cordhosen, mit einem weißen Hemd und einer Weste, er hatte eine Zigarre im Mund und winkte und lachte. Roswitha Gansauge sah uns aus dem Fenster bei der Begrüßung zu und rief: »Alles Gute!«, und Onkel Hans fragte: »Wer ist das denn?« »Das ist Roswitha Gansauge«, sagte ich, »sie reist mit Gustavo noch eine Station weiter, und stell dir vor, sie kann…« »Pssst!«, rief Roswitha Gansauge und legte den Finger auf die Lippen. »Das ist erst mal ein Geheimnis!«
Dann fuhr der Zug ab, sie winkte, rief noch: »Vielleicht komme ich mal vorbei!«, und wir sahen ihr nach und winkten auch. »Was kann sie?«, fragte Onkel Hans, und ich sagte: »Nein, das ist erst mal ein Geheimnis.« In seinem alten Auto fuhren wir durch ein Dorf und einen kleinen Wald, über einen holprigen Feldweg an Wiesen vorbei, auf denen Blumen blühten, die ich noch nie gesehen hatte (was sieht man schon im Ruhr gebiet!), und dann hielten wir vor einem kleinen Haus mit Zaun, Stall und Garten. Ein Hund sprang am Zaun hoch und bellte: »Endlich! Endlich! Endlich!« »Er freut sich, dass ich komme«, sagte ich glücklich. Und Onkel Hans sagte: »Natürlich. Tun wir alle.« und freute sich seinerseits, dass ich gar keine Angst hatte. Der Hund sprang an Onkel Hans hoch, leckte ihn ab, und dann presste er sich fest an mein Bein, wedelte mit dem Schwanz und schnüffelte sehr aufgeregt an meinen Händen. »Ja«, sagte ich, »das riecht alles nach Gustavo, dem Hund aus der Mülltonne, da hast du es besser.« »Er ist aus dem Tierheim«, sagte Onkel Hans, »er heißt einfach nur Hund. Niemand wollte ihn haben, weil er schon älter ist. Mir ist er gerade recht, was, Hund, wir zwei alten Kerle halten zusammen.« Und der Hund bellte: »Aber ich hab Rheuma und du nicht!«
In seinem alten Auto fuhren wir durchs Dorf.
»Er hat Rheuma«, sagte ich, und Onkel Hans fragte verblüfft: »Wie kommst du darauf?« »Nur so«, sagte ich, und Onkel Hans sah mich sehr merkwürdig an. »Weißt du«, sagte er, »manchmal geht er so schwer und humpelt und kommt nach dem Liegen nicht richtig hoch, kann wirklich sein, dass du Recht hast. Ich werde mal den Tierarzt fragen.« Und ich war stolz und glücklich und dachte: Donnerwetter, es klappt! Ehe wir ins Haus gingen, musste ich alle Tiere begrüßen – die Schafe, den Hahn, die Hühner, den wunderbaren alten Esel, der Erwin hieß. »Erwin!«, iahte der Esel, »so ein Unfug, ich bin fünfzehn Jahre alt, und immer hieß ich Igor, und jetzt auf einmal soll ich Erwin heißen!« »Du solltest ihn Igor nennen, Onkel Hans«, schlug ich vor, und Onkel Hans sagte: »Igor? Warum? Findest du Erwin nicht schön? So hieß ein Arbeitskollege von mir, und der war ein ziemlicher Esel.« »Versuch’s mal«, sagte ich, und Onkel Hans kraulte den Esel zwischen den Ohren und sagte: »Möchtest du lieber Igor heißen?« Der Esel schlug heftig mit dem Schwanz, ruckte den Kopf zu Onkel Hans herum, sah ihn mit seinen melancholischen Augen an und iahte laut.
»Tatsächlich«, sagte Onkel Hans, »du hast Recht, er will lieber Igor heißen. Na, dann nennen wir ihn eben Igor.« Und er brüllte dem Esel ins Ohr: »Also, Erwin, ab sofort heißt du Igor!« Und der Esel schrie laut. »Was sagt er?«, fragte mich Onkel Hans, und ich antwortete: »Dass du nicht so schreien musst, er ist ja nicht schwerhörig.« Onkel Hans setzte sich ins Gras und lachte. »Du kommst mir ja hier gerade recht«, sagte er, »bist kaum da, schon erzählst du mir, was meine Tiere denken. Das ist ja eine tolle Sache.« Das fand ich auch, und ich konnte es mir vor allem überhaupt nicht erklären. Aber es stimmte, ich verstand einfach, was die Tiere sagten, und ich war Roswitha Gansauge dankbar dafür, dass sie mich darauf gebracht hatte, richtig hinzuhören.
Das Haus von Onkel Hans war sehr gemütlich, und mein kleines Zimmer unter dem Dach erst recht. Er hatte Wiesenblumen hineingestellt, und es gab ein uraltes Waschbecken an der Wand. Als ich alles angesehen hatte, backte er in der Küche zwei dicke Apfelpfannkuchen mit Zucker und Zimt, und während wir aßen, fragte ich: »Wo ist denn die Katze?«, denn Katzen liebte ich ganz besonders.
Der Esel schlug heftig mit dem Schwanz und iahte laut.
»Sie versteckt sich immer, wenn jemand kommt«, sagte Onkel Hans, »und dann beobachtet sie erst alles, und irgendwann schleicht sie herbei und sagt Guten Tag.« »Guten Tag«, sagte neben mir auf dem Boden eine grauschwarz getigerte Katze und sprang auf meinen Schoß. »Oh!«, rief Onkel Hans, »Bella, da bist du ja! Das ist unsere kleine Käthe, von der ich dir so viel erzählt habe!« »Das seh ich«, sagte Bella, rollte sich auf meinem Schoß zusammen und schnurrte. »Was hast du denn von mir erzählt?«, wollte ich wissen, und Onkel Hans sagte: »Och, alles, was man eben so erzählt – dass du schöne Aufsätze schreibst, dass du meistens zwei verschiedene Strümpfe trägst, was für eine Leseratte du bist…« »Warum trägst du meistens zwei verschiedene Strümpfe?«, fragte Bella, und ich antwortete: »Passende Strümpfe zu finden hält viel zu lange auf.« Onkel Hans lachte und sagte: »Ich sehe, ihr beide versteht euch. Das ist wichtig, denn Bella ist hier sowas wie der Chef für gute oder schlechte Laune. Wenn sie faucht, geht alles in Deckung.« Ich streichelte die Katze und fühlte ihr Schnurren durch meinen ganzen Körper, und auf einmal fühlte ich auch, wie müde ich war – von der langen Reise, von all den Aufregungen. Und Onkel Hans sagte:
Mir fielen die Augen zu und ich hörte noch den Hund, der draußen ein langgezogenes Heulen ausstieß.
»So, nun gehst du in dein Bett, und ich lauf rasch in die Wirtschaft rüber und ruf beim Bäcker an, dass du gut angekommen bist, sonst macht sich deine Mutter noch Sorgen. Ich lass dir den Hund da, dann musst du keine Angst haben.« »Ich hab keine Angst«, sagte ich und ging sehr glücklich mit Bella im Arm die Treppe hinauf in mein kleines Zimmer. Bella schlief bei mir im Bett und erzählte mir noch, dass Minz und Maunz, die beiden Katzen, die das Paulinchen aus dem Struwwelpeter so nachdrücklich vor den Zündhölzern warnen und das verbrannte Paulinchen am Schluss so sehr beweinen, dass diese beiden entfernte Cousinen von ihr wären. Und sie zitierte mit grollender Stimme: »Und Minz und Maunz, die Katzen, erheben ihre Tatzen.« Der Mond schien durch das kleine Fenster, mir fielen die Augen zu und ich hörte noch den Hund, der draußen ein langgezogenes Heulen ausstieß. Ich verstand: »Ach, ist das blöööööd, wenn man so allllllt wird und die Knoooooochen tun so weeeeeeh!« Und dann schlief ich ein. Was soll ich noch erzählen – jeder kann sich vorstellen, wie wunderschön es im Westerwald war. Ich machte lange Wanderungen mit Onkel Hans oder auch nur mit dem Hund, dem es übrigens gut gefiel, dass er keinen Namen hatte und einfach nur Hund hieß. »Es macht mich wichtiger«, sagte er.
Ich lag auf der Wiese hinterm Haus und hörte stundenlang zu, wenn Bella mir von ihrer weitläufigen Verwandtschaft erzählte – sogar der gestiefelte Kater war ein Vetter dritten Grades und Kater Karlo war ihr Großonkel mütterlicherseits. Ich holte die Eier von den Hühnern und verbot Quint, schon um fünf Uhr zu krähen. Manchmal hielt er sich daran, aber nicht immer, und wenn ich schimpfte, sagte er vorwurfsvoll: »Nennt mich Octavian und ich krähe um acht. Mein Name verpflichtet.« Ach, es war einfach wunderschön. Es gab sehr oft Apfelpfannkuchen mit Zucker und Zimt, es gab Speckpfannkuchen mit Salat oder Leineweberpfannkuchen mit rohen Kartoffelscheiben und Mettwürstchen. Es gab Bratkartoffeln, Nudeln und Griesbrei, und an meinen Husten dachte ich überhaupt nicht mehr. Abends spielten Onkel Hans und ich Domino oder Fang den Spitz oder Schwarzer Peter, und tagsüber gab es immer eine Menge zu tun. So viele Tiere wollten gepflegt, gefüttert, gebürstet, versorgt werden – ich fiel abends wie ein Klotz in mein Bett unter dem Dach und war so glücklich wie noch nie in meinem Leben. Aber die Ferien gingen zu Ende. Und eines Tages kam meine Mutter, um mich wieder mit nach Hause zu nehmen. Wir holten sie am Bahnhof ab. Sie freute sich darüber, dass ich so gut aussah, und kniff Onkel Hans in den Arm:
Dem Hund gefiel es übrigens gut, dass er einfach nur Hund hieß.
»Na, du alter Schlawiner«, sagte sie, »da hast du ja anscheinend mal was richtig gemacht.« Im Haus sah sie sich alles an, fand es eine ziemliche Männerwirtschaft, ordnete sofort einige Gegenstände in der Küche um, putzte die Fenster und sah sich flüchtig die Tiere an – sie mochte Tiere nicht besonders gern. »Das ist Gertrud«, sagte ich ein bisschen boshaft und zeigte auf eine der beiden Ziegen. »Typisch«, sagte meine Mutter, »die Ziege nennt er Gertrud, dann heißt der Esel hoffentlich auch Hans.« »Nein, er heißt Igor«, sagte ich, und sie antwortete: »Soviel ich weiß, heißt Igor im Russischen Hans.«
Am Abend vor der Abreise bellte plötzlich draußen laut und aufgeregt der Hund und ein offensichtlich kleinerer Hund antwortete ihm. »Wer kommt denn nun noch?!«, sagte Onkel Hans und ging zur Tür. Draußen stand Roswitha Gansauge mit Gustavo, sie hatte einen großen Kirschkuchen in der Hand und sagte: »Ich will nicht stören, aber ich möchte dem kleinen Mädchen einen Kuchen bringen und Auf Wiedersehn sagen.« Ich schrie auf vor Freude und flog ihr an den Hals, als wäre sie schon mein ganzes Leben lang meine Freundin gewesen, und Gustavo sprang wie ein Gummiball an mir hoch. Bella fauchte: »Was für eine
merkwürdige Kreatur!« und verzog sich beleidigt. Onkel Hans holte einen Stuhl und ein Glas Rotwein für Roswitha Gansauge, und meine Mutter, die Früchtetee trank, sagte: »Ach, hast du hier auch schon wieder Damenbekanntschaften?« »Gertrud, nehme ich an?«, strahlte Roswitha Gansauge und gab ihr die Hand. »Ich bin Roswitha Gansauge, und das ist Gustavo. Wir sind mit Katharina hergefahren, und ich wohne nicht weit weg und hatte heute Lust, mal vorbeizukommen und diesen Kirschkuchen abzuliefern und zu hören, wie es Katharina so geht.« »Woher wissen Sie, dass ich Gertrud heiße?«, fragte meine Mutter verblüfft, und Roswitha Gansauge lachte und sagte: »Komisch, ja, ich weiß immer sofort, wie die Leute heißen, das ist so eine Art sechster Sinn von mir.« Onkel Hans zündete sich noch eine Zigarre an und sagte: »Käthe ist noch verrückter: Die wusste, wie meine Tiere heißen, ohne dass ich etwas sagen musste.« »Wahrscheinlich haben ihr die Tiere selbst den Namen gesagt«, sagte Roswitha Gansauge, »und wahrscheinlich versteht Katharina die Tiersprache«, und sie zwinkerte mir zu. »Sonst noch was«, sagte meine Mutter, schnitt aber immerhin den Kirschkuchen an.
»Typisch«, sagte meine Mutter, »die Ziege nennt er Gertrud.«
Es wurde ein sehr vergnügter Abend, obwohl ich irgendwann am Tisch eingeschlafen bin. Aber bis in meinen Schlaf hinein hörte ich Gelächter, sogar meine Mutter lachte, und Onkel Hans holte noch eine Flasche Rotwein und sagte: »Schluss mit dem Früchtetee, Gertrud, jetzt kippst du auch mal einen.« Am nächsten Morgen war Roswitha Gansauge mit Gustavo verschwunden, und ich fürchtete schon, ihren Besuch nur geträumt zu haben, aber Onkel Hans hatte sehr gute Laune und rieb sich die Hände. »Tolle Person«, sagte er, »da hast du was Fabelhaftes kennen gelernt, sie kommt morgen mit einem Rheumamittel für den Hund.« Und sogar meine Mutter sagte: »Endlich mal nicht so eine Trutsche, wie du sie sonst immer heimgebracht hast. Ich muss nur an Caroline denken, die immer so blöd kicherte, und an Christel, die Missionsschwester in Indien werden wollte, und was wurde sie? Verkäuferin für Damenwäsche. Pah. Oder Helga, die nichts konnte als Doppelkopf spielen.« »Darin war sie aber gut!«, warf Onkel Hans ein. »Immerhin war sie mal Zweite der westfälischen Meisterschaften.« Und meine Mutter sagte: »Ja, sonst noch was.«
Er fuhr uns zum Bahnhof, nachdem ich von allen Tieren gründlich Abschied genommen und sie gebeten hatte, mich nicht zu vergessen. Der Hahn war froh, nun wieder um fünf krähen zu dürfen, der Esel bedankte sich noch einmal dafür, dass er nicht mehr Erwin heißen musste, und Gürtelchen meckerte: »Komm wieder, kleine Käthe!« Aber Gertrud sagte: »Sonst noch wahahahahas.« Mein Onkel Hans und Roswitha Gansauge haben natürlich geheiratet und sind sehr glücklich geworden. Nur Bella und Gustavo konnten sich nie aneinander gewöhnen und jagten und kniffen sich, wo immer sie sich erwischten. Jahre später, als mein Onkel Hans schon tot war, denn er war sehr viel älter gewesen als Tante Roswitha, besuchte ich sie noch einmal auf dem kleinen Hof. Wir gingen zusammen zum Friedhof, und sie legte ein frisches Ei von Monika und etwas Wolle von den Schafen auf das Grab und erzählte dann alles, was zu Hause los war. Sie sprach von Igor, der taub geworden war, und vom Hund, der im Garten begraben lag, und auf seinem Grab blühte tatsächlich ein Aprikosenbäumchen, und das im rauhen Westerwald. Sie erzählte, dass Christel eine Karte aus Indien geschickt hatte und wirklich doch noch Missionsschwester geworden war und dass Helga endlich Erste geworden war bei den westfälischen Doppelkopfmeisterschaften. Sie sagte, dass Bella fast nur noch auf der Heizung läge und sich einbildete, sie sei eine ägyptische Tempelkatze, und
dass die grün karierten Küchentücher jetzt endgültig durchgescheuert seien und dass sie rot karierte gekauft hätte. Ich hörte erstaunt zu, und sie erklärte mir: »Die Toten hören uns, wenn wir mit ihnen sprechen.« Ich glaubte ihr sofort. Sie hatte ja schon einmal Recht gehabt. »Aber antworten können sie leider nicht mehr«, sagte ich und musste ein bisschen weinen, weil ich Onkel Hans so lieb gehabt hatte. »Ach«, sagte Tante Roswitha, »wenn man ganz genau hinhört, antworten sie manchmal sogar.« Viele Jahre später stand ich am Grab meiner Mutter und versuchte, ihr von meinem Leben zu erzählen. Ich wusste, mein Leben würde ihr nicht gefallen, und als ich die Blumen ordnete, seufzte und mich umwandte, um zu gehen, war mir, als hörte ich ganz leise und streng: »Ja, sonst noch was.«
Sie legte einfrisches Ei von Monika und etwas Wolle von den Schafen auf das Grab.
Elke Heidenreich, geboren 1943, studierte Germanistik und Theaterwissenschaften und lebt heute mit ihrem Mann in Köln. Sie war viele Jahre lang freie Mitarbeiterin im Hörfunk und Fernsehen. Seit 15 Jahren hat sie in der Zeitschrift »Brigitte« eine eigene Kolumne. Sie ist Autorin zahlreicher Fernsehspiele und Serien. Und sie schreibt sehr erfolgreich Bücher, so die Erzählungen »Kolonien der Liebe« (1992). Bei Hanser erschienen zuletzt »Nero Corleone« (1995) und »Am Südpol, denkt man, ist es heiß« (1998), beide mit Bildern von Quint Buchholz.
Bernd Pfarr, geboren 1958, hat einen Sohn und lebt mit seiner Frau in Frankfurt am Main und in Südfrankreich. Er studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und zeichnet seit 1978 Cartoons für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Zuletzt malte er jede Woche ein Bild für das »Zeit-Magazin«. Er hat auch viele Bücher veröffentlicht und bei Hanser das Kinderbuch »Der weise Professor von Katastroff und sein Kater Attila« von John Saxby illustriert.