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Mit den Augen eines Tigers Martin Bökmann Eine Einführung in die Methode der Tiefenentspannung in Gruppen nach Milton H. Erickson
Über alle Rechte der deutschen Ausgabe verfügt Carl-Auer-Systeme Verlag und Verlagsbuchhandlung GmbH Heidelberg Fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlages Satz: Faul Richardson Umschlaggestaltung: WSP Design, Heidelberg unter Verwendung des Bildes „Urwaldlandschaft mit untergehender Sonne" von Henri Rousseau (1907) Printed in Germany 1999 Druck und Bindung: Kösel Druck, Kempten Erste Auflage, 1999
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Bökmann, Martin: Mit den Augen eines Tigers: eine Einführung in die Methode der Tiefenentspannung in Gruppen nach Milton H. Erickson / Martin Bökmann - 1 . Aufl. - Heidelberg: Carl-Auer-Systeme Verl. und Verl.-Buchh., 1999 (Reihe systemische und hypnotherapeutische Praxis) ISBN 3-89670-115-0
Zu diesem Buch ist unter gleichem Titel eine CD mit zwei Tiefenentspannungen erschienen: Martin Bökmann Mit den Augen eines Tigers Zwei Tiefenentspannungen • Der Weg des Sauerstoffs • Mit den Augen eines Tigers Länge: insgesamt 52 Min. ICD ISBN 3-89670-150-9
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Inholt Erstes Vorwort... 11 Zweites Vorwort... 12 Danksagung... 14
1. Einleitung... 17
Grundlagen... 17 Zur Entstehung des Konzeptes ... 20 Beispiel: „Zukunftswerkstatt" ... 22 Was bringt diese Art der Gruppentiefenentspannung? ... 25 Indikation und Kontraindikation ... 26 2. AHgemeine Prinzipien der Durchführung von Gruppentiefenentspannungen nach Milton H. Erickson ... 29
Folgen und Führen (pacing und leading)... 29 Das Verwenden einer besonderen Sprache ... 30 Ressourcenorientierung ... 32
3. Techniken zurDurchführung von Tiefenentspannungen in der Gruppe... 34
Tiefenentspannung durch Konzentration der Aufmerksamkeit... 34 Entspannende Metaphern... 34 Utilisationstechnik ... 35 7
Lenkung der Aufmerksamkeit... 35
6. Trancebeispiele für Gruppentiefenentspannungen ... 55
Yes set... 36
6.1 Trancen zur Körperentspannung ... 56 Auf der Wiese (Beispiel mit Kommentar)... 56 Der Weg des Sauerstoffs (Trance auf CD)... 64 Kugel ausdehnen ... 70 Verbindung mit Körperregionen aufnehmen ... 73 Armlevitation (Baustein)... 76 Pen dropping (Baustein)... 78 Garten und Strand (Doppelinduktion, mit Claudia Holt) ... 79
Alternativen ... 36 Gegensätze ... 37 Tiefenentspannung in der zeitlichen Dimension ... 37 So tun, als ob ... 38 Säen... 39 Satzbau ... 40 Ansprechen der verschiedenen Sinne und Intensivierung der Trance ... 40 Stimme und Rhythmus ... 41 Metaphern ... 42
4. Woran erkennt man die Tiefenentspannung?... 43
5. Durchführung der Tiefenentspannung in der Gruppe... 45
Rahmenbedingungen... 45 Einführung in die Tiefenentspannungsübung ... 46 Durchführung der Tiefenentspannungsübung ... 48 Vertiefung... 49 Beenden der Entspannungsübung ... 50 Hinweise für Anfänger der Gruppenleitung ... 51 Ängste der Leiterin/des Leiters ... 51 Umgang mit Störungen ... 52 Unzufriedene und unruhige Patienten ... 53 Was Sie vermeiden sollten ... 54
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6.2 Trancen zur Schmerztherapie ... 83 Baum beschallen... 83 Zeitlupe ... 85 Ebbe-Flut...87 Anästhesie ... 89 Wirbelsäule putzen ... 92 6.3 Trancen zum Mind-Body-Healing ... 98 Mit den Augen eines Tigers (Trance auf CD)... 98 Luftballon (Baustein)... 103 Garten aufräumen ... 105 Inselgeschichte ... 108 Entspannung im japanischen Garten ... 114 6.4 Trancen zur Ressourcenaktivierung ... 117 Hinter dem Hügel... 118 Eigene Fähigkeiten entdecken ... 122 Wasserfall... 124 Laufen lernen ... 128 Schreiben lernen ... 131 Quellwasser trinken ... 134 6.5 Trancen zur Zukunftsorientierung ... 137 Zukunftswerkstatt... 138 Reise in die Zukunft... 138 Kristallkugel (Baustein)... 142 Ein Haus bauen ... 144 Kinofilm... 147 Brücke über einen Bach ... 152 9
Vordruck für die Ankündigung Ihrer Tiefenentspannungsgruppe ... 155 Literatur- und Musikempfehlungen ... 156
Literatur ... 156
Erstes Vorwort
Musik... 157 Entspannungsgruppen sind in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen, aber auch im Rahmen vieler Fortbildungsveranstaltungen ein fester und gefragter Bestandteil des Angebotes. Mit dem vorliegenden Buch gibt es nun endlich eine Einführung in die Tiefenentspannung in Gruppen nach Milton H. Erickson. Es füllt eine lange klaffende Lücke, indem es beschreibt und lehrt, wie man solche Tiefenentspannungen anleitet. Darüber hinaus enthält es 29 Beispiele, die man entweder wörtlich übernehmen oder von denen man sich zu eigenen Vorgaben anregen lassen kann. Der Autor dieses Buches ist als Soziologe ein Schüler Niklas Luhmanns. Als Arzt ging Martin Bökmann durch eine langjährige medizinisch-internistische Schule. Die Pioniere moderner Hypnose und Kurzzeittherapie zählt er zu seinen Lehrern als Psychotherapeut Wer seine private Freude am intellektuellen Diskurs kennt, ist von der Verständlichkeit des Textes angenehm überrascht. Die anschauliche Einfachheit der Beispiele lädt zum Selbermachen und Weiterentwickeln ein. Martin Bökmann arbeitet mit Beharrlichkeit und interdisziplinärer Kompetenz an seiner Vision einer „Mind-Body-Clinic". Wie hilfreich und heilsam hypnotherapeutische, aber auch systemische Interaktionen zwischen Arzt und Patient in einer solchen Klinik sein können, zeigt seine tägliche Arbeit und seine beispielhafte Beschreibung (Bökmann 1992). Mit diesem Buch hat er seine Vision auf einem weiteren Gebiet konkretisiert. Mit Hilfe des hier beschriebenen Handwerkszeuges kann Tiefenentspannung in der Gruppe zum Ort der Aktivierung von bewußten und unbewußten Selbstheilungskräften und der inneren Neuorganisation werden. Hamburg und Kriftel bei Frankfurt, November 1998 Dr. phil. Manfred Prior, Diplompsychologe, Ausbilder in klinischer Hypnose nach Milton H. Erickson 10
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Zweites Vorwort
Was Sie schon immer über Tiefenentspannung wissen wollten, aber nie zu fragen wagten - dieses Buch bringt die Antworten, indem es das Verfahren der Gruppentrance klar vorstellt und deutlich illustriert, wie man/frau es in die Praxis umsetzen kann. Für Anfänger im Umgang mit Entspannungsgruppen wie für Fortgeschrittene bietet der Theorieteil Klärung der wichtigsten Grundlagen im Umgang mit Patienten und erläutert zahlreiche interessante Techniken, die den meisten Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden vermutlich neu erscheinen. Daß diese Techniken gut in die Praxis übertragen werden können, ist ein großer Verdienst des Verfassers, dessen Buch man anmerkt, daß viel praktische Erfahrung eingeflossen ist. So wird fast jedes Problem - vom Schnarchen eines Gruppenteilnehmers bis zur eigenen Unsicherheit des Gruppenleiters - thematisiert und gewinnbringend aufgelöst. Martin Bökmann gelingt es herauszustellen, welche Möglichkeiten die Tiefenentspannung bietet und in welcher Hinsicht sie sich von anderen Entspannungsverfahren unterscheidet. Viele Aussagen meiner Schüler/innen, die diese Methode in verschiedenen Lehrgängen der Physiotherapieschule kennenlernten, bezogen sich auf die Tiefe der Entspannung und die Intensität ihrer Sinneseindrücke während der Gruppentrance und unterstreichen die Besonderheit dieser Methode gegenüber klassischen Entspannungsverfahren, wie dem autogenen Training oder der progressiven Muskelentspannung. Des weiteren gibt der Autor im Praxisteil eine beeindruckende Fülle von Beispielen für Gruppensitzungen, die er ungewöhnlich konkret darstellt. Den Einsatz neuer Medien durch eine CD mit Textbeispielen halte ich für pädagogisch besonders wertvoll, da über die Ansprache verschiedener Sinne das Lernen deutlich erleichtert 12
wird. Zudem ergibt sich hierdurch ein erleichterter Zugang zur eigenen Erfahrung mit der Methode. Obwohl dieses Buch sich in erster Linie mit Tiefenentspannung in Gruppen beschäftigt und sich daher vor allem an Therapeuten, Lehrkräfte und Auszubildende richtet, die in diesem Bereich arbeiten, könnte ich mir einen breiteren Einsatz, z. B. in der Einzeltherapie bei neurologischen oder orthopädischen Schmerzpatienten, gut vorstellen. Daß die Lektüre dieser Arbeit viele andere, genau wie mich, neugierig macht und ihnen Lust zum Ausprobieren gibt, wünsche ich diesem Buch und seinen Lesern. Hamburg, im November 1998 Margaret Frisch Lehrkraft für Physiotherapie/Physiotherapeutin
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Nicht zuletzt geht mein Dank an Beate Ch. Ulrich vom CarlAuer-Systeme Verlag für den Mut, einem Lehrbuch mit CD zum Erfolg zu verhelfen. Hamburg, im November 1998 Martin Bökmann
Danksagung Ich freue mich, vielen Helfern am Zustandekommen dieses Buches und der CD danken zu können. Mein Dank geht zunächst an Manfred Prior, der mich zum Verfassen des Buches ermuntert und durch zahlreiche Anregungen unterstützt hat. Ihm und Ortwin Meiß verdanke ich meine Grundausbildung in Hypnose nach Milton H. Erickson. Zu meinen weiteren Ausbildern, ohne deren Ideen dieses Buch undenkbar wäre, zähle ich insbesondere David B. Cheek, der leider 1996 verstarb, Jeanne Achterberg, David Gordon, Carol Lankton, Ernest L. Rossi, Günther Schmidt (Heidelberg), O. Carl Simonton, Bernhard Trenkle und Jeffrey K. Zeig. Zahlreiche Anregungen bekam ich von meiner Supervisionsgruppe der Milton-H.-Erickson-Regionalstelle Hamburg e.V., insbesondere von Hildegard Klippstein. Mein Dank geht auch an die Physiotherapeuten der Abteilung für Naturheilverfahren, Physikalische und Rehabilitative Medizin des Klinikums Nord - Ochsenzoll und Heidberg, insbesondere an Claudia Holt für die gute Zusammenarbeit bei der Durchführung der regelmäßig angebotenen Gruppentiefenentspannung, sowie an Helmut Brinkmann, Chefarzt der oben genannten Abteilung, für die Unterstützung zur Durchführung der Entspannungstherapie. Weiterhin bedanke ich mich bei Christoph Thaler für die enorme Geduld bei der CD-Aufnahme. Pirke Kurzeja, Ingrid Hansen und Edeltraut Schmölders danke ich besonders für das mühsame Transkribieren der Tonbandmitschnitte und das Schreiben des Textes, Simone Schrey für das Korrekturlesen. Ebenfalls bedanke ich mich bei unseren Patienten, die mir diese angenehme und interessante Erfahrung ermöglichten. 14
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1. Einleitung
GRUNDLAGEN
Seit vielen Jahren weiß man, daß Streß, der zu Anspannung führt, negative psychische und körperliche Auswirkungen hat. Aber nicht nur das Wissen um diesen Zusammenhang expandiert, sondern auch Methoden, die die Folgen des negativen Stresses vermindern oder aufheben sollen. Entspannungsmethoden werden in immer mehr Ausbildungsprogramme der Berufe im Gesundheitswesen aufgenommen. So lernen heute Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Psychologen autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Tai Chi, katathymes Bilderleben, Eutonie und andere Methoden zur Entspannung. Die in Physiotherapieschulen gelehrte Atemtherapie z. B. verbindet Entspannungselemente elegant mit Physiotherapie. Sie wird speziell bei Lungen- und Atemwegserkrankungen wie Pneumonie, Asthma bronchiale, chronisch obstruktiver Bronchitis oder Mukoviszidose eingesetzt. Auch die Ausbildungscurricula im Bereich Psychotherapie für Ärzte enthalten Entspannungsverfahren. Das Erlernen von Entspannungstechniken beinhaltet neben methodisch-technischen Aspekten auch Elemente der Selbsterfahrung. Selbsterfahrung führt nicht nur zu Selbsterkenntnis und Selbsteinschätzung, sondern schärft das Einfühlungsvermögen für den kranken Menschen mehr als die Vermittlung fachlicher Fähigkeiten. Entspannungsverfahren führen häufig automatisch zu innerer Gelassenheit und zu Sinnfragen des Lebens. Sie eröffnen Horizonte. Durch das Erschließen eigener Horizonte wird ein Verständnis oder zumindest eine Vorstellung für die Horizonte anderer geweckt. Mit diesem Buch wird eine in Patientengruppen durchgeführte Therapiemethode zur Tiefenentspannung vorgestellt, mit der Pati17
enten eine Entspannung erleben, die weit über die einfache Entspannungserfahrung hinausgeht und ins hypnotische Erleben einführt. Während dieser Tranceerfahrungen können die Teilnehmer ihren Wahrnehmungshorizont erweitern. Die Tiefenentspannung führt bei den meisten Teilnehmern unmittelbar zu Wohlbefinden und Optimismus. Zahlreiche Symptome werden vermindert erlebt oder verschwinden ganz. Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Die Methode wird so dargestellt, daß sie von Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und anderen Berufsgruppen, die unmittelbar mit Kranken therapeutisch arbeiten, erlernt werden kann. Ziel dieses Buches ist es, die Leiterin oder den Leiter einer Gruppentiefenentspannung in die Lage zu versetzen, die Tiefenentspannung durchzuführen, die Patientengruppe während der Tiefenentspannung zu begleiten. Es ist nicht vorgesehen, daß die Gruppenleiter anhand dieses Buches Psychotherapeuten oder Hypnosetherapeuten werden. Psychotherapie sollte in einem anderen Setting als der Gruppentiefenentspannung stattfinden. Die Tiefenentspannung oder Trance unterscheidet sich von der einfachen Entspannung deutlich durch d\e Intensität der bewußtseinserweiternden Wahrnehmung der eigenen Innenwelt. Dies ermöglicht den Zugang zu verschlüsselten und/oder unbewußten Möglichkeiten, Ressourcen und Fähigkeiten. Die Außenwelt wird als weit entfernt, als unwichtig erlebt. Nicht nur die Tiefe der Erfahrung und die Stärke des eigenen Erlebens kennzeichnen dieses Verfahren, sondern auch die Möglichkeit, auf diesen Prozeß des eigenen Erlebens durch eigene Gedanken oder durch die Ansprache des Gruppenleiters Einfluß nehmen zu können. Es entsteht eine eigene innere Kraft, die durch die Gruppe atmosphärisch verstärkt wird. Diese Aspekte etablieren dieses Verfahren als eigenständige Methode. Die Ursprünge dieser Methode gehen auf die Hypnosetherapie Milton H. Ericksons zurück. Erickson (1901-1980) war ein amerikanischer Psychiater, der erfolgreich Psychotherapie anwandte, indem er die jeweiligen Symptome der Patienten nicht als Defizite betrachtete, sondern als Ausdruck ihrer momentanen Fähigkeiten wertete und schätzte. Außerdem achtete er besonders darauf, welche Rolle Symptome im Kontext der Interaktionspartner spielten. Darüber hinaus wurde er 18
durch seine ideenreiche indirekte Art der Therapie bekannt. Wenn ein Patient in seiner Sprechstunde um Hilfe bat und sich sehr unruhig zeigte, begann Erickson z. B. über die Vorteile der Unruhe im allgemeinen zu sprechen und verlangsamte dann zunehmend seinen Sprechrhythmus, um den Patienten so auf indirekte Art zu beruhigen. Im Mittelpunkt seiner Therapiephilosophie stand der Glaube, daß jeder Patient Fähigkeiten und Ressourcen besitzt, die es ihm ermöglichen, ein angenehmes Leben zu führen. Entspannung und Tiefenentspannung im Sinne einer Trance setzte er ein, um diese Fähigkeiten wiederzufinden und um Visionen, wie ein angenehmes Leben aussehen könnte, zu entwickeln. Erickson schildert seinem Mitarbeiter Rossi: „Ich ermutige die Patienten, all diese einfachen, kleinen Dinge zu tun, auf die sie als wachsende Geschöpfe ein Recht haben. Verstehen Sie, wir wissen nicht, was unsere Ziele sind. Wir lernen unsere Ziele erst im Prozeß des Hingelangens. ,Ich weiß nicht, was ich baue, aber das Bauen wird mir Freude machen, und wenn ich mit dem Bauen fertig bin, werde ich wissen, was es ist/ (...) Man weiß nicht, was aus einem Säugling wird. Deshalb wartet man und sorgt gut für ihn, bis er wird, was er will. (...) Das Leben ist nicht etwas, worauf wir heute eine Antwort geben können. Man sollte den Vorgang des Wartens, den Vorgang des Werdens, was man ist, genießen. Es gibt nichts Schöneres, als Blumensamen zu säen und nicht zu wissen, welche Blumen hervorsprießen werden" (Erickson u. Rossi 1981, S. 444 f.). Mit dem Aneignen hypnotherapeutischer Methoden erschließt man sich das Verständnis für modernste Therapieverfahren auf traditioneller Grundlage. Die hier vorgestellten Techniken der indirekten Hypnotherapie werden in immer mehr psychotherapeutische Konzepte integriert. Lösungsorientierung, Ressourcenorientierung und Zukunftsorientierung sind die Bausteine dieser effektiven Therapieformen. Jeder im Krankenhaus Tätige hat bettlägerige Patienten kennengelernt, die unter anderem deshalb keine Motivation hatten, das Bett zu verlassen, weil sie kein Gefühl mehr für das Aufstehen haben. Ein Hypnotherapeut beginnt dann ganz schlicht ein Gespräch über das Gefühl, das der Fußboden an den Fußsohlen bewirkt, er fragt den Patienten dann nach den Geschehnissen auf dem Flur, um für das Leben hinter der Tür wieder Interesse zu wecken. Patient und Therapeut kommunizieren und eröffnen so neue Per19
spektiven. Dies gilt ebenso für eingefahrene Verhaltensmuster. Neue Perspektiven bewirken eine andere Sichtweise auf das Problem, durch die Tiefenentspannung erreicht man eine unmittelbare Erfahrung des Andersseins. Da das Gehirn letztlich nur Zustände neuronaler Aktivität verarbeitet, kann es auch lediglich gedachte und in Trance erlebte Imaginationen integrieren und so Erfahrungen umbauen. Veränderte Erfahrung verändert das Glaubenssystem und die daraus resultierenden Verhaltensweisen. Das vorliegende Buch zeigt einen Ausschnitt der hypnotherapeutischen Methoden, die hier für die Gruppenentspannung adaptiert wurden.
Z U R ENTSTEHUNG DES KONZEPTES
Das Konzept zur Tiefenentspannung in der Gruppe entstand in der Abteilung für Naturheilverfahren, Physikalische und Rehabilitative Medizin am Klinikum Nord in Hamburg als Resultat besonderer Bedingungen und Interessen. Die Abteilung für Naturheilverfahren bietet neben schulmedizinischer Diagnostik und Therapie auch die fünf klassischen Naturheilverfahren an. Dazu gehören die Hydrotherapie, die Ernährungstherapie, die Phytotherapie, die Bewegungstherapie und die Ordnungstherapie. Die moderne Interpretation der Ordnungstherapie umfaßt zeitordnende Therapien im Sinne einer aktiven Zeitgestaltung (Arbeit, Ruhe, Freizeit, Schlafen und Wachen) sowie Beachtung der biologischen Rhythmen (vgl. Bachmann 1989, Rossi 1993). Ordnungstherapie umfaßt weiterhin die psychosomatische Grundversorgung mit Psychotherapie, Beachtung des sozialen Umfeldes und Entspannungstherapien. Dementsprechend wurden und werden täglich eine halbe Stunde lang Gruppenentspannungen mit Patienten aus unserer Klinik durchgeführt. An den Übungen nehmen auch Patienten der benachbarten psychiatrischen und internistischen Abteilungen teil. Weiterhin bestand mein Interesse bei der Entwicklung der Methode von Gruppentrancen darin, die positiven Erfahrungen und Erfolge der Einzelhypnose zahlreichen Patienten zugänglich machen zu können. Unserer Klinik ist eine Physiotherapieschule angeschlossen, deren Schülerinnen und Schüler des letzten Ausbildungsjahres ver20
pflichtet sind, Entspannungsübungen zu erlernen. Sie werden nach dem hier dargestellten Konzept ausgebildet. Eine Patientenbefragung, deren vorläufige Auswertung erfreuliche Ergebnisse hinsichtlich Wirksamkeit und Akzeptanz der Gruppentiefenentspannung brachte, ermutigt weiterhin zur Veröffentlichung dieser Methode. Dieses Buch wurde bewußt als Lehrbuch abgefaßt und zusammen mit einer CD produziert, um Intonation, Tonhöhe und Sprechrhythmus ebenfalls erlernbar zu machen. Das Buch und die CD haben ein gemeinsames Anliegen: Beide möchten die Methode so lehren, daß Sie sie genauso selbständig durchführen können wie die Physiotherapeuten unserer Abteilung. Im Vordergrund steht nicht die Absicht, Sie zu Gruppenpsychotherapeuten oder perfekten Gruppenhypnotiseuren auszubilden, sondern Sie sollten in der Lage sein, den Teilnehmern einer Entspannungsgruppe eine angenehme Zeit zu gestalten, in der sie lernen können, Dinge anders zu erleben. Das Erleben einer angenehmen Entspannung ist die beste Voraussetzung zum emotionalen, mentalen und körperlichen Lernen, Wachsen, Explorieren und Verändern. Während die Wachstumsrichtung nicht vorherbestimmt werden kann, so kann jedoch die Entspannung bewußt induziert werden. Das Entwickeln eigener Perspektiven oder das Erinnern vergessener Fähigkeiten ist nicht abhängig von der Tiefe einer Entspannung, sondern vom Zulassen von Zeit und Ruhe und vom Zulassen des Loslassens. Es ist also nicht so wichtig, ob die Teilnehmer wirklich entspannt sind, sondern vielmehr, ob sie sich eine angenehme Zeit machen können. Dadurch wird der Erwartungsdruck, den viele Patienten an sich richten, geringer, und sie können schon deshalb besser ihre Anspannung reduzieren. Mit diesem Wissen fällt es möglicherweise auch Ihnen als Leiterin oder Leiter leichter, Gruppenentspannungen durchzuführen. Mit zunehmender Übung werden Sie feststellen, daß auch Sie leicht in Trance gehen und sich so selbst eine sinnvolle und angenehme Arbeitszeit gestalten. Bevor die Methode im einzelnen dargestellt wird, möchte ich Sie einladen, sich auf folgendes Trancebeispiel (in Anlehnung an Prior 1994) einzulassen, indem Sie sich innerlich vielleicht langsam laut vorlesen oder vorlesen lassen. (Dies Beispiel können Sie ebenso wie die anderen Beispiele - leicht modifiziert - für die Gruppenentspannung verwenden.) 21
BEISPIEL: „ZUKUNFTSWIMSTATT"
Ich möchte Sie einladen, gedanklich einen Raum zu betreten, in dem Sie den Alltag, in dem Sie die Arbeit hinter sich lassen können, sich nur auf den Raum konzentrieren, kurz die Außengeräusche beachten und schließlich eine angenehme Position einnehmen, genau dort, wo Sie jetzt diesen Text lesen, so daß Sie es Ihrem Körper ermöglichen, sich gut zu entspannen. Es ist nicht wichtig, wie tief man entspannt, sondern es reicht schon aus, wenn man sich 15 oder 20 Minuten nimmt und vielleicht anfängt, diese Zeit so zu gebrauchen, daß man über andere Dinge nachdenkt als man normalerweise nachdenkt und vielleicht in einer anderen Weise darüber nachdenkt. Manchmal braucht es etwas Zeit, um eine richtige Position für sich zu finden. Suchen Sie sie und lassen Sie sich Zeit d d e r Mensch hat sein eigenes Tempo. Menschen werden schon mit einem eigenen Tempo geboren. Manche sind als Baby ruhig und manche sind sehr unruhig. Manche Kinder schlafen die ganze Naabei. Es ist wichtig, daß man es im eigenen Tempo macht - und jecht durch, obwohl sie unruhige Eltern haben, und manche Kinder sind sehr unruhig, obwohl sie sehr ruhige Eltern haben. Und so wie jedes Baby seinen eigenen Rhythmus hat, hat auch jeder Erwachsene seinen eigenen Rhythmus; denn der ganze Mensch ist mit Rhythmen durchstrukturiert, der Atemrhythmus ist ein anderer Rhythmus als der Herzrhythmus. Unser Darm hat seinen eigenen Rhythmus: zusammenziehen und ausdehnen. Die Hormone haben einen eigenen Zyklus. Es gibt einen Tagrhythmus und einen Nachtrhythmus: Morgens ist man besonders wach, und mittags um halb zwei kommt das erste Tief, dann hat man nachmittags noch mal ein kleines Hoch, und normalerweise ist es so, daß man abends ab neun Uhr, zehn Uhr wieder in ein Tief geht, in dem man weniger aktiv ist. Manche entwickeln auch in Bibliotheken oder beim Bücherlesen ein Tief, das eine angenehme Entspannung bewirken kann. Ich möchte Sie bitten, erneut zu überprüfen, welche Position Sie jetzt haben, daß Sie noch einmal genau spüren, wo Ihre Füße sich befinden, ob sie den Boden berühren, so daß Sie fest auf der Erde stehen. Diejenigen von Ihnen, die noch etwas unruhig sind, möchte ich bitten, diese Unruhe noch einen Moment zu nutzen, weil solche 22
Unruhe auch gut dazu dient, sich abzulenken, den Geist zu beschäftigen. Und manchmal ist es auch ganz interessant, darauf zu achten, an welchen Punkten man etwas unruhiger wird und an welchen Punkten man etwas ruhiger wird. Achten Sie doch bitte einmal auf die Beine! Was berühren sie? Was spürt Ihr Gesäß? Woran lehnt oder worauf liegt Ihr Rücken? Verfolgen Sie Ihren Rücken nach oben! Wie fühlt sich der obere Teil des Rückens an? Wie fühlen sich die Schultern an? Manchmal kann es sein, daß man in dem Maße, wie man sich weiter entspannt und in dem Maße, wie man etwas unruhiger wird, vielleicht auch den Abstand der Schultern zueinander ändert. Sie bekommen ein Gefühl, wie die Proportion sich ändert. Und Leute mit einem guten Gefühl für Proportionen machen es sich richtig bequem. Manchmal kann es sein, daß die Schultern sich etwas weiter von der Wirbelsäule entfernen, so als ob sie sich innerlich entfalten. Wie ist es bei Ihnen? Und achten Sie bitte auf die Stellung des Kopfes in bezug auf Ihren Oberkörper. Wie ist die Halsmuskulatur? Ist sie angespannt oder gedehnt? Ist sie auf beiden Seiten gleich locker? Und wie fühlt es sich an, wenn die Gesichtsmuskeln beginnen, sich zu entspannen? Überprüfen Sie bitte die Gesichtsmuskeln für einen Moment. Lassen Sie etwas Lockerung zu, auch in das Kiefergelenk, eine Lockerung, die den Kiefer leichter bewegen läßt! Und achten Sie mal darauf, wie sich Ihre Atmung verändert - genau. Hat die Lockerung Einfluß auf Ihr Zwerchfell? Bevor Sie weiterlesen, möchte ich Sie bitten, tief auszuatmen und nach dem Ausatmen noch ein bißchen tiefer auszuatmen. Dreimal! In Ihrem eigenen Tempo tief ausatmen, richtig tief! Einatmen kommt von selbst. Noch mal, tief ausatmen, Einatmen kommt von selbst. Achten Sie jetzt auf die Außengeräusche, um anschließend mehr und mehr Ihre innere Gelassenheit kurz wahrzunehmen! Vielleicht imaginieren Sie meine Stimme beim weiteren Lesen und gehen so langsam in den Prozeß des wirklichen Entspannens über, indem Sie einfach locker lassen. Es genießen, sich selbst überlassen zu sein, in der Sicherheit Ihrer Position. Genießen Sie einfach das Fallenlassen und in dem Maße, wie Sie Ballast aus dem Ballon werfen, können Sie emporsteigen, leichter werden, so daß Sie eine gewisse Leichtigkeit empfinden während der allgemeinen vertiefenden Entspannung. Achten Sie bitte noch mal auf die Vertiefung der Entspannung, auf das Hinuntersinken und auf das Emporsteigen von ange23
MMN
nehmen Vorstellungen. Sich überraschen lassen von angenehmen Vorstellungen. Manchmal öffnet sich ein Platz für neue Dinge, für neue Vorstellungen, für neue Überlegungen. Überlegungen, die man schon immer gehegt hat, die jetzt in der Ruhe Platz haben aufzutauchen. Manchmal ist es ganz interessant, in eine Werkstatt der Zukunft zu gehen. In eine Werkstatt der Zukunft, wo es einen Meister gibt, der immer, wenn Sie es möchten, Ihnen dabei hilft, Ihre neuen Ideen zur Gestaltung zu bringen. Solange man sich in der Werkstatt noch nicht auskennt, ist man noch etwas unsicher, und dann ist es ganz gut, einen Meister zur Seite zu haben, der bei der Orientierung hilft. Gestalten Sie Ihre Ideen selbst oder in Absprache mit dem Meister. Und wenn Sie möchten, können Sie auch den Extraservice der Werkstatt nutzen, der darin besteht, Ihre Ideen in Auftrag zu geben und gestalten zu lassen. Der Meister macht dann Ihre Arbeit. Die Idee oder der Auftrag, den Sie in die Werkstatt bringen, kann eine neue Aufgabe sein, die Sie übernehmen möchten, es kann eine Beziehung sein, die Sie neu gestalten wollen, oder es kann die Reparatur von irgend etwas sein. Vergewissern Sie sich, daß das, was Sie selbst gestalten wollen, was Sie in Auftrag geben oder was Sie reparieren lassen möchten, vorsichtig getan wird. Mit der Vorsichtigkeit, die Sie wünschen, mit der Professionalität des Meisters, von dem Sie wissen, daß er es behutsam macht, daß es eine Frau oder ein Mann Ihres Vertrauens ist. Und achten Sie auf den Geruch in dieser Werkstatt - Leim? Holz? - und schauen Sie nach den Gegenständen dort - Werkbänke? Werkzeuge? -, den Lichtverhältnissen, und versuchen Sie zu beurteilen, ob die Temperatur angenehm ist. Besprechen Sie mit dem Meister, was Sie wirklich gebrauchen können, um diese neuen Aufgaben mit Freude durchzuführen. Lassen Sie sich Zeit dabei. Hören Sie seine Stimme? Und falls Sie etwas reparieren lassen, bestimmen Sie mit, wie es repariert wird, so daß Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Was ist nicht mehr zu gebrauchen? Was muß ersetzt werden? Lassen Sie sich Zeit! Prüfen Sie genau-in Ihrem Tempo! Und seien Sie beim Austauschen ganz vorsichtig, ganz langsam austauschen. Wenn etwas überholt wird, achten Sie darauf, wie der Meister das, was er nicht mehr braucht, behutsam beiseite stellt. Beachten Sie, aus welchem Material das Neue gemacht wird und wie das Neue zu dem Alten paßt, so daß es wirklich integriert ist. Und ach24
ten Sie mal darauf, wie Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind - in Ihrem eigenen Tempo. Lassen Sie sich noch etwas Zeit bis das Ergebnis zufriedenstellend ist. Vielleicht haben Sie etwas geschaffen, was Sie sich einprägen können, um es mitzunehmen und jeden Tag zu gebrauchen. Wie geht es Ihnen in der Werkstatt der Zukunft mit dem fertigen Ergebnis? Atmen Sie relaxed. Achten Sie auf Ihre innere Haltung! Können Sie dieser Zukunftswerkstatt einen Platz in Ihrem Inneren einräumen? Dann möchte ich Sie bitten, sich von den Vorstellungen zu verabschieden und wieder hier zu Ihrem Buch zurückzukommen. Überprüfen Sie bitte, ob Ihr Kopf jetzt in bezug auf Ihren Oberkörper noch die gleiche Position hat. Wie fühlt sich Ihr Rücken jetzt an? Wie halten Sie jetzt Ihre Beine? Wo befinden sich jetzt Ihre Füße? Lassen Sie die Entspannung ruhig noch etwas nachwirken!
W A S BRINGT DIESE ART DER GRUPPENTIEFENENTSPANNUNG?
Einmal kam unmittelbar nach einer Entspannungsstunde eine 60jährige Patientin humpelnd auf mich zu und berichtete, daß sie, seitdem sie Kinderlähmung habe, nur mit orthopädischen Schuhen laufen könne und nicht mehr am Strand gewesen sei. Die Entspannungsübung mit der Vorstellung, am Strand zu laufen, habe sie „wirklich" seit Jahren zum ersten Mal wieder zum Strand geführt, es sei wunderbar gewesen. Eine andere Patientin, die an einer der von unseren Physiotherapeuten geleiteten Entspannungsgruppen teilnahm, erzählte beiläufig, daß sie von Entspannungstherapie profitiere. Als ich nachfragte, was sie genau meine, berichtete sie, daß sie autogenes Training kenne und diese Methode so ähnlich sei, aber irgendwie doch anders, daß diese Entspannungstherapie weniger vorstrukturiert sei. Sie habe auf der Matte gelegen, sei dabei wach, gleichzeitig aber auch „weg" gewesen, so als ob sie schwebte, danach sei sie völlig entspannt gewesen. Sie sei dann auf ihr Zimmer gegangen, habe sich hingelegt und seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder am Nachmittag schlafen können. Die Nacht darauf habe sie außerdem fest durchgeschlafen. Gruppentiefenentspannung wirkt auch direkt, so daß die Patienten berichten, sie hätten deutlich weniger Schmerzen, oder sie 25
hätten Klarheit hinsichtlich eines schon lange bestehenden Konfliktes bekommen. Sie wissen plötzlich, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten können. In der Regel wirkt sie indirekt über Tage und Wochen weiter, da sich die imaginierten Bilder langsam in Handlung umsetzen. Viele Patienten berichten über eine deutliche Entlastung, diese psychische Entlastung erleben sie auch körperlich als Erleichterung. Der Patient „macht" letztlich seinen eigenen Effekt. Die hier dargestellte Gruppentiefenentspannung ist keine spezifische Therapie für ein Krankheitsbild. Man kann natürlich auch speziell Gruppen bilden, an denen nur Patienten teilnehmen, die z. B. Übergewicht haben oder Rückenschmerzen. Die Durchführung spezifischer Therapien sollte dann aber ausgebildeten Hypnosetherapeuten überlassen bleiben. Diese Tiefenentspannung ist auch kein Ersatz für eine Psychotherapie oder Schmerztherapie, sondern Ergänzung und Unterstützung. Je mehr behandelnde Psychotherapeuten über dieses Verfahren wissen, desto geschickter können sie es in ihre Behandlung einbauen.
INDIKATION UND KONTRAINDIKATION Indikation:
Um von Gruppenentspannungstherapien zu profitieren, muß man nicht krank sein. Aber im klinischen und stationären Kontext hat die Gruppenentspannungstherapie nach Milton Erickson ein breites Indikationsspektrum und eignet sich besonders gut: - für Patienten, die schlecht zur Ruhe kommen, ständig aufgedreht und hektisch sind, - für Patienten, die ausgebrannt sind (Burnout), - bei Schlaf Störungen, - bei funktionellen Beschwerden wie Herzrasen, Darmkrämpfen, Muskelschmerzen, Unruhegefühlen, - bei psychovegetativen Erschöpfungssyndromen, - bei arterieller Hypertonie, - bei nichtakutem Asthma bronchiale, - zur allgemeinen Schmerzreduktion, z. B. bei Wirbelsäulensyndromen, Ischialgien, Schulter-Nacken-Syndromen, Migräne, 26
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises wie chronische Polyarthritis, Spondarthritiden, Fibromyalgiesyndrom u. a., - bei Tinnitus, - zur Stärkung des Immunsystems, - zum Streßabbau und zur Streßprophylaxe. Aufgrund der Ressourcen- und Zukunftsorientierung eignet sich die Gruppenentspannungstherapie zur unterstützenden Behandlung: -
von Eßstörungen, von Suchtkrankheiten, von Neurosen, bei Depressionen und Ängsten.
Gruppenentspannung ist ebenso hilfreich: - zur gedanklichen Vorbereitung zum Umgang mit chronischen Erkrankungen, - zur mentalen Unterstützung bei Krebserkrankungen (Psychoonkologie), - zur mentalen Unterstützung bei Behinderungen. Gruppenentspannung kann als Baustein eingesetzt werden: -
zum Selbstsicherheitstraining, zum Ausbau des Selbstwertgefühls, zur Zukunftsplanung in Beruf und Familie, zur inneren Verarbeitung von Lebensveränderungen, Übergangsphasen und Wachstumsprozessen. Kontraindikationen:
Alle akuten oder ungeklärten Krankheitsbilder müssen zuerst abgeklärt werden. Nicht zugelassen werden sollten Patienten mit: -
akuten Psychosen, starken Ängsten und Panikattacken, Status asthmaticus, unklarem stechenden Kopfschmerz (Gefahr der Hirnblutung). 27
Relative Kontraindikationen:
Gruppenentspannungstherapie ist wenig hilfreich: - bei Schlafapnoesyndromen, - bei ausgeprägten Zwangsneurosen.
2. Allgemeine Prinzipien der Durchführung von Gruppentiefenentspannungen nach Milton H. Erickson Im folgenden sind die allgemeinen Techniken zusammengefaßt, die Ihnen ermöglichen, Gruppentiefenentspannungen durchzuführen. Bestimmte Techniken wie „Folgen und Führen" sollten Sie immer anwenden, andere wie „Alternativen", „yes set" usw. sollten Sie zur Vertiefung der Entspannung verwenden. Lesen Sie zunächst die Techniken durch, (auch wenn Sie sie beim ersten Durchgang nicht ganz verstehen). Im nächsten Kapitel wird dann erläutert, wie Sie die einzelnen Techniken im Verlauf der Tiefenentspannung zum Einsatz bringen können. Wenn Sie weitere Techniken erlernen wollen, sollten Sie auf Spezialliteratur zurückgreifen wie Erickson, M. H. u. E. Rossi (1981).
FOLGEN UND FÜHREN (PACING UND LEADING)
Jeder Therapeut sollte seinem Patienten in dessen Bezugsrahmen begegnen (pacing), das heißt, er sollte die Diagnosen kennen und das Anliegen des Patienten, außerdem sollte er eine Idee haben, was den Patienten bewegt, ihn motiviert. Er sollte wissen, was der Patient will, und wenn der Patient dies selbst nicht genau weiß, sollte der Therapeut den Weg, den der Patient gehen möchte, mit ihm erarbeiten. Der Therapeut sollte dem Patienten gedanklich einen Schritt voraus sein. Er sollte auch wissen, wie er den Schritt in die gewünschte Richtung so vorbereitet, daß der Patient ihn gehen kann. Die Leiterin oder der Leiter einer Entspannungsgruppe kann nicht mit jedem Patienten dieses genaue Wissen erarbeiten. Er sollte sich informieren, welche Beschwerden die Patienten haben, welche Ziele sie mit dem Klinikaufenthalt verbinden, welche Erwartungen sie speziell an die Entspannungstherapie haben und nach Ängsten 28
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und Befürchtungen fragen. Der Leiter sollte daher ca. 15 Minuten vor Beginn der Entspannung im Raum sein und nach der Übung für Patientengespräche noch etwas Zeit haben. Kliniktherapeuten können auch die behandelnden Ärzte oder Psychologen fragen oder Einsicht in die Krankenakten nehmen. Zum Gruppen-Pacing gehört auch, daß der Leiter immer wieder deutlich macht, daß die Patienten die Entspannung abbrechen können, sich auf die Matte setzen können und nicht mehr zuhören. Der Leiter kann nach der Beendigung der Gruppenentspannung einzelne Teilnehmer direkt ansprechen und sie nach ihren Erfahrungen oder ihren Schwierigkeiten mit der Entspannung fragen. Zum Führen der Gruppen (leading) braucht der Therapeut ein Konzept zur Durchführung der Tiefenentspannungsübung. Er muß wissen, wie er eine Entspannung beginnt, den nächsten Schritt vorbereitet, den Patienten einlädt, diesen Schritt zu gehen, wie er die Entspannung zur Tiefenentspannung ausbaut, weiterführt und beendet. Dieses Muster des pacing und leading findet sich in fast allen folgenden Techniken der Tiefenentspannung wieder.
DAS VERWENDEN EINER BESONDEREN SPRACHE
Als Leiterin oder Leiter einer Entspannungsgruppe haben Sie nur vor und nach der Entspannung direkten Kontakt zu den Patienten. Während der Entspannung müssen Sie deshalb eine Sprache verwenden, die alle Teilnehmer gleichzeitig anspricht. Vor demselben Problem stehen Redner bei Ansprachen vor einem Publikum. Sie wissen ebenfalls nicht, was ihre Zuhörer denken, was sie motiviert und welche konkreten Probleme jeder einzelne hat. Auch Hypnotherapeuten wissen nie genau, wo der Patient sich während der Trance gerade befindet, dennoch gelingt es ihnen, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Wie schaffen sie das? Zum einen haben sie eine gute therapeutische Beziehung, zum anderen verwenden sie eine spezielle Sprache. Eine gute therapeutische Beziehung entsteht zum Beispiel durch Vor- und Nachgespräche, durch Verständnis und durch eine inhaltlich gut geführte Trance, in der sie den Teilnehmern Sicherheit vermitteln. Die spezielle Sprache beinhaltet Begriffe, Redewendungen, Fragen und Formulierungen mit einer kunstvollen Vagheit. Es ist eine unspezifische, sehr allgemein gehaltene Sprache, die Bilder ver30
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wendet, die von jedem einzelnen auf seine eigene Art und Weise ausgemalt werden können. Die Sprache bietet eine Projektionsfläche für eigenes Suchen und Wachsen. Sobald der Zuhörer den Sinn der Worte mit eigenen Vorstellungen, Erleben und Erfahrungen anreichert, geht er in eine leichte Trance, die zur Tiefenentspannung ausgebaut werden kann. Während der Tiefenentspannung dominieren die imaginativen Bereiche des Bewußtseins die rationalen. Im Vordergrund stehen Bilder, Empfindungen, Klänge. Das Bewußtsein kann zwar jederzeit auf seine wachen kritischen Anteile umschalten, während einer Entspannung bleibt es aber lieber träge. Läßt man sein Bewußtsein vorwiegend imaginativ arbeiten, werden negative Formulierungen nicht verstanden! Wenn Sie also Sätze mit „nicht" oder „kein" bilden, wird „nicht" und „kein" nicht verstanden. Auch das wache Bewußtsein braucht mehr Zeit, um negative Aussagen zu verstehen, aber es funktioniert. Sagen Sie zum Beispiel während der Tiefenentspannung: „Sie brauchen sich jetzt nicht mehr anzustrengen und Ihre Anspannung nicht mehr aufrechtzuerhalten", so versteht der Teilnehmer, daß er sich anstrengen möge, seine Anspannung beibehalten solle. Sie werden dann viel Zeit brauchen, um die Teilnehmer zur Entspannung zu motivieren. Ein weiteres Beispiel: Bitte stellen Sie sich jetzt keine Kerze auf einem runden Tisch vor! Nun, was für ein Bild erzeugen Sie gerade innerlich? Die meisten Menschen stellen sich unweigerlich eine Kerze vor, dann den runden Tisch, und dann nehmen sie gedanklich die Kerze vom Tisch, um sich endlich einen leeren runden Tisch auch ohne Kerze vorstellen zu können. Beim Erlernen von Entspannungstechniken besteht hierin die größte Schwierigkeit. Achten Sie einmal darauf, wie häufig Sie an Dinge denken, die nicht so sind, wie Sie denken, daß sie sein sollten. Es ist so einfach, Dinge zu benennen, die gerade nicht vorhanden oder erreichbar sind. Es ist so einfach, Verhältnisse zu beklagen, die nicht existieren. Viel schwieriger ist es dagegen zu sagen, was sein soll und wie es sein soll. Die Menge dessen, was nicht ist, ist unendlich groß und daher schnell benennbar; die Menge dessen, was sein soll oder - eingeschränkt formuliert - realistischerweise sein kann, ist viel kleiner, und daher auch schwieriger zu benennen. Formulieren Sie daher positiv! Sagen Sie, was sein soll! 31
Bevorzugen Sie Formulierungen wie: „Sie können sich erlauben, sich zu lockern." „Sie haben jetzt Zeit, Anspannungen zu lösen." Bringen Sie die Teilnehmer auf die Idee, daß ihre Schmerzen möglicherweise allmählich geringer werden, anstatt zu sagen, sie hätten gleich keine Schmerzen mehr. Das Bewußtsein während der Tiefenentspannung arbeitet nicht nach den uns bekannten logischen Gesichtspunkten. Es differenziert z. B. den Sinngehalt der Wörter nicht präzise und versteht häufig doppelsinnig und auf mehreren Ebenen gleichzeitig. So versteht es das Wort „tief" sehr gut. Das Fremdwort „aktiv" versteht es zum einen als „aktiv", zum anderen als „tief", das Wort „Meer" als „Meer" und „mehr". Wie Sie in den Textbeispielen sehen werden, kann man damit während der Tiefenentspannung gut arbeiten. Benutzen Sie daher die Doppeldeutigkeit der Wörter bewußt! Es fördert die Absorption in inneres Erleben. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Trancesprache besteht im Gebrauch der Zeitformen. Formulieren Sie Ihre Sätze möglichst in der Gegenwartsform! Auch wenn Sie die Teilnehmer gebeten haben, sich an die vorherige Übungsstunde zu erinnern, sollten Sie nach ein paar Sätzen in der Vergangenheitsform wieder Formulierungen in der Gegenwartsform benutzen, weil das imaginative Bewußtsein dies besser und direkter versteht. Probieren Sie es aus, und Sie werden feststellen, daß die Teilnehmer es akzeptieren. Beispiel: „Ich möchte Sie bitten, sich an Ihre letzte gute Entspannung zu erinnern. Wann war (Vergangenheit) das genau? Wie haben Sie da geatmet? Wie fühlte sich Ihr Rücken an? Und Ihre Haut? Welche Farbe hat (Gegenwart) Ihre Haut? Achten Sie bitte auf die angenehme Wärme Ihrer Haut."
ner Form geschehen, indem Sie die Patienten bitten, an Ereignisse zu denken, bei denen sie z. B. unverhofft gute Einfälle hatten oder sich trotz widriger Umstände sicher gefühlt haben. Das Erinnern vergessener Fähigkeiten stärkt das Selbstbewußtsein und hebt das Selbstwertgefühl. Kennt man seine eigenen Fähigkeiten und weiß man, wie man sie aktivieren kann, so kann man sie auch in neuen Situationen einsetzen.
RESSOURCENORIENTIERUNG
Aus der hypnotherapeutischen Arbeit weiß man, daß das Orientieren auf Stärken und Fähigkeiten des Patienten den Therapieerfolg günstig beeinflußt. Die Ressourcen werden dem Patienten genau an der Stelle verdeutlicht, an der er anscheinend ohnmächtig vor seinem Problem steht. In der Gruppentherapie kann dies in allgemei32
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Beispiele
3. Techniken zur Durchführung von Tiefenentspannungen in der Gruppe
„Achten Sie einmal auf Ihre Atmung, wie der Atem durch das linke Nasenloch eingeht, den Rachen kühlt und sich tief in der linken Lunge ausbreitet! Und nun achten Sie bitte darauf, wie der Atem durch das rechte Nasenloch eingeht, den Rachen kühlt und sich tief in der rechten Lunge ausbreitet." „Vielleicht haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie es sein könnte, wenn Sie ausruhen, wenn Ihre Extremitäten angenehm schwer werden."
Utilisationstechnik TIEFENENTSPANNUNG DURCH KONZENTRATION DER AUFMERKSAMKEIT
Menschen denken an viele verschiedene Dinge ihres Alltags gleichzeitig und ungerichtet. Sind sie z. B. krank, reflektieren sie über ihre Krankheit, machen sich Sorgen, hoffen auf Genesung. Sie wägen die Argumente der Ärzte ab, stellen die Meinung der Angehörigen oder Mitpatienten dagegen und haben in der Regel eine breitgefächerte Aufmerksamkeit. Aus der Hypnotherapie weiß man, daß eine Tiefenentspannung oder Trance dann erreicht werden, wenn die Aufmerksamkeit auf ein Thema oder einen Aspekt des Erlebens gebündelt, fokussiert wird. Die Aufmerksamkeit kann gebündelt werden, indem Sie z. B. auf das Gewicht des rechten kleinen Fingers aufmerksam machen oder auf die Länge des rechten Beines im Vergleich zum linken. Manche Patienten, wie z. B. Schmerzkranke, haben ihre Aufmerksamkeit schon so stark auf ihr Symptom fokussiert, daß es jetzt darauf ankommt, den Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu verschieben. Man spricht dann nicht über das Schmerzerleben, sondern z. B. über eine gewisse Leichtigkeit des rechten Ellenbogens.
Zu Beginn einer Entspannungsstunde können das unmittelbare Erleben, Wünschen und Hoffen der Teilnehmer zur Fokussierung der Aufmerksamkeit genutzt (utilisiert) und dadurch eine Tiefenentspannung eingeleitet werden. Beispiele
„Wir haben uns heute im Therapieraum versammelt, um eine halbe Stunde Zeit nur für uns zu nutzen. Achten Sie bitte noch einen Moment auf die Außengeräusche, dann auf die Geräusche im Raum, um danach sich mehr und mehr auf sich zu konzentrieren. Vielleicht hat der eine oder andere die Gespräche, die er zuletzt geführt hat, noch im Hinterkopf, vielleicht können Sie trotzdem jetzt anfangen, sich auf die Wärme hier im Raum zu konzentrieren." „Diejenigen, die noch unruhig sind, lassen noch eine Weile ihre Unruhe zu, suchen sich eine ihnen genehme Position, um sich richtig wohl zu fühlen."
LENKUNG DER AUFMERKSAMKEIT
ENTSPANNENDE METAPHERN
Zur Einleitung einer Tiefenentspannung eignen sich alle Metaphern, die „nach unten weisen", „in die Tiefe gehen" oder „Schwere" und „Entspannendes" beschreiben. Weiterhin eignen sich Begriffe wie „wohl fühlen", „loslassen", „ruhen", „locker" oder „frei". 34
Alles, was wir sagen, lenkt die Aufmerksamkeit auf das Angesprochene. Die Hypnotherapie setzt diese Erkenntnis bewußt ein. Wenn wir fragen: „Wie schmeckt Ihnen eine Himbeere?" stellt sich der Zuhörer eine Himbeere in seinem Mund vor. Man könnte auch sagen, man hat auf sehr indirekte Art und Weise die Vorstellung des Essens einer Himbeere suggeriert. Und der Zuhörer bekommt Speichelfluß. Sie auch? 35
Fragen Sie die Patienten, ob es Bereiche in ihrem Körper gibt, die bereit sind, sich zu entspannen oder die schon entspannt sind, weil sie sich etwas schwerer anfühlen. Alles kann die Aufmerksamkeit lenken.
am ehesten in seiner Alltagswelt abholen und zum Mitmachen motivieren. Formulieren Sie auch Alternativen für diejenigen in Ihrer Gruppe, die einer Gruppenentspannung skeptisch gegenüberstehen. Beispiele
Yes set Tiefenentspannungen können auch gut eingeleitet und durchgeführt werden, indem man eine Ja-Haltung fördert. Dies geschieht durch Aussagen, denen jeder zustimmen kann. Beispiele
„Wir haben uns heute hier versammelt, um eine angenehme Entspannung durchzuführen. Jeder Teilnehmer hat eigene Erfahrungen, sich zu entspannen oder sich mit einer Entspannung noch etwas Zeit zu lassen." „Die meisten Menschen können gut entspannen, wenn sie sich zurücklegen und für einen Moment gar nichts tun." Unter Beachtung von pacing und leading kann man folgendermaßen formulieren: „Die meisten Menschen fühlen sich wohl, wenn die Sonne scheint und es angenehm warm wird. Sie fühlen sich wohl, weil die Haut dann erwärmt wird, und mit der Wärme fangen sie an, es sich wirklich gutgehen zu lassen, auszuspannen, sich zurückzulehnen und tief durchzuatmen. Ich weiß nicht, wie Sie es sich gutgehen lassen, aber vielleicht kennen Sie das angenehme Gefühl, nichts tun zu müssen, nur zu ruhen, nur zu überlegen, was man besonders gern machen möchte, so daß es einem gutgeht (Übergang zum leading), und vielleicht möchten Sie sich auch einmal richtig angenehm entspannen - und Sie können entspannen, indem Sie darauf achten, wo gerade Ihre Füße stehen, und spüren, wie fest sie stehen."
ALTERNATIVEN
Aussagen, die alle Alternativen abdecken, leiten ebenfalls gut eine Entspannung ein. Jeder Teilnehmer sollte bezüglich seines persönlichen Befindens indirekt angesprochen werden. So können Sie ihn 36
„Einige Teilnehmer haben sich vielleicht schon auf die heutige Entspannungsübung gefreut, andere Teilnehmer sind mit ihren Gedanken eventuell noch beim letzten Gespräch, wieder andere stehen der Entspannungsgruppe heute vielleicht skeptisch gegenüber {pacing). Wenn Sie sich gleich aber auf die Matte legen, werden Sie vielleicht überrascht sein, wie einfach es sein kann, auf Entspannung umzuschalten (leading)." „Sie können jetzt oder später eine angenehme Entspannung sich entwickeln lassen, oder Sie geben sich noch etwas Zeit (pacing), bis für Sie der geeignete Augenblick kommt, sich tief zu entspannen (leading)."
GEGENSÄTZE
Formulierungen, die Gegensätze aufzeigen, konzentrieren ebenfalls die Aufmerksamkeit und leiten so zu einer leichten Trance über. Beispiele
„Während die Muskeln eines Beines noch angespannt sind, können die Muskeln des anderen Beines schon gut gelockert sein." „Ein Teil von Ihnen steht der Entspannung vielleicht noch skeptisch gegenüber, während ein anderer Teil gern eine Entspannung erleben möchte."
TIEFENENTSPANNUNG IN DER ZEITLICHEN DIMENSION
Bittet man die Teilnehmer, zeitliche Vergleiche durchzuführen, gehen sie ebenfalls in einen internen Dialog. Sie fokussieren ihre Aufmerksamkeit durch Erinnern an Vergangenes oder Denken an die Zukunft. Auf diese Weise distanzieren Sie die Teilnehmer vom aktuellen Erleben und ermutigen zum Hinschauen im zeitlichen Abstand. 37
Wörter wie „heute", „jetzt", „im Moment", „für zwei Minuten" laden die Teilnehmer ein, Ausnahmen in ihrem Verhalten vielleicht zuerst zu denken und dann sich zu erlauben und umzusetzen. Sie laden sie ein, sich nur für zwei Minuten zu entspannen. Dies können viele Teilnehmer leichter annehmen. Sagen Sie den Teilnehmern, daß sie nicht ihr ganzes Leben umstellen sollen, sondern daß sie heute nur zwei Minuten entspannen mögen.
leuchtende oder eher eine wohltuend blasse Farbe, oder hätten Sie mehrere Farben?" „Vielleicht ist die Vorstellung vermessen, aber tun Sie bitte für die nächsten zehn Minuten so, als ob Sie Ihr Problem gelöst hätten. Wie atmeten Sie dann? Wäre Ihr Atem langsamer oder schneller, tiefer oder weniger tief?" „Vielleicht gehen Sie in Gedanken nur einfach an einen Brunnen, um sich erfrischendes Wasser zu holen."
Beispiele
„Ich möchte Sie bitten, sich an Ihren letzten angenehmen Schlaf zu erinnern. Hatten Sie heute nacht oder vor einigen Monaten einen angenehmen Schlaf?" „Gibt es Muskeln, die jetzt schon entspannt sind, und gibt es Muskelgruppen, die vielleicht noch etwas Zeit brauchen, um sich zu entspannen?" „Ich möchte Sie einladen, sich nur für die nächsten zwei Minuten zu entspannen." Lassen Sie z. B. die Teilnehmer sich daran erinnern, wie es war, als sie noch keine Schmerzen hatten. Lassen Sie die Teilnehmer imaginieren, wie es wäre, wenn das rechte Bein morgen angenehm entspannt und leicht wäre. „Vielleicht denken Sie einmal an Ihre nächsten Ferien. Wie werden Sie sich erholen? Wie werden Sie dann durchatmen können?"
So tun, als ob
Manche Teilnehmer haben große Schwierigkeiten, sich zu entspannen oder ihre Phantasie einzusetzen. Hier empfiehlt es sich, sie zu bitten, nur so zu tun, als ob sie sich entspannten, nur sich einmal vorzustellen, wie es ist, wenn man spazieren ginge. Sie ermuntern Ihre Patienten, geben Anregungen. Sie sprechen die Möglichkeit des Andersseins an. So eröffnen Sie neue Horizonte! Sprachlich formulieren Sie zunächst im Konjunktiv. Beispiele
„Ich möchte Sie bitten, so zu tun, als ob Sie sich entspannten." „Stellen Sie sich bitte vor, Sie könnten die Farbe Ihrer Haut verändern. Welche Farbe wählten Sie dann? Wäre es eine kräftig 38
Da Sie immer im Muster des pacing und leading bleiben, müssen Sie grammatikalisch auch den Übergang formulieren. Zunächst benutzen Sie die Verben im Konjunktiv (Möglichkeitsform), beim nächsten oder übernächsten Satz im Indikativ (Wirklichkeitsform). Sprachlich tun Sie also selbst so, als ob etwas schon wirklich wäre. Beispiel
„Ich möchte Sie bitten, auf Ihr rechtes Bein zu achten und so zu tun, als ob es schwerer und schwerer würde. Und dann achten Sie bitte auf Ihr linkes Bein und bemerken, wie leicht es im Vergleich zum rechten ist."
SÄEN
Jeffrey Zeig, einer der bekanntesten Schüler Milton Ericksons, weist in seinen Büchern (z. B. 1992) und Workshops immer wieder auf die Methode des „seeding", des Säens von Vorstellungen, hin. Säen bereitet die Teilnehmer auf den nächsten und übernächsten Schritt der Tiefenentspannungstherapie vor. Sie kreieren ein Umfeld für die zukünftigen Reaktionen der Teilnehmer. Seeding heißt, so zukunftsorientiert wie ein Landwirt zu denken: heute säen, morgen ernten. Die menschliche Psyche ist offenbar so strukturiert, daß sie für das zuvor Angesprochene empfänglicher ist. Beispiele
Zu Beginn der Entspannungsübung können Sie ankündigen, daß Sie im Verlauf der Übung bis fünf zählen werden und daß dann die Teilnehmer, die möchten, sich besonders tief entspannen können. 39
Sie können auch vor der Entspannungsübung vorbereitend beschreiben, welche Phänomene man bei einer Tiefenentspannung erleben kann. Wenn Sie eine Geschichte über Strand und Meer erzählen wollen, können Sie z. B. von Ihrem Duschbad am Morgen berichten, wie erfrischend es für Sie war, weil Sie noch so müde waren.
SATZBAU
Es ist nicht erforderlich, immer vollendete Sätze zu bilden. Manchmal wird das Imaginationsvermögen der Teilnehmer besonders angeregt, wenn Sie den Sinn eines Satzes offen lassen oder einzelne Wörter weglassen. Das Bewußte und/oder Unbewußte der Teilnehmer ergänzt nach eigenem Bedürfnis und Erleben diesen Teil, schmückt ihn aus und vertieft so die Trance. In den Textbeispielen finden Sie daher auch unvollständige Sätze.
ANSPRECHEN DER VERSCHIEDENEN SINNE UND INTENSIVIERUNG DER TRANCE
Menschen erleben die Umwelt durch verschiedene Wahrnehmungskanäle oder Sinne wie Sehen, Hören, Berühren, Empfinden, Fühlen (kinästhetisch), Schmecken und Riechen. Die meisten Menschen bevorzugen den visuellen Sinn. Die Wortwahl des Gesprächspartners gibt indirekte Hinweise auf seinen bevorzugten Sinneskanal. Derjenige, der „in die Landschaft schaut", ist eher visuell orientiert. Wenn jemand „in der Natur lauscht", wird er eher auditiv orientiert sein. Wer sich „bedrängt fühlt", ist eher taktil-kinästhetisch in seiner Wahrnehmung. Derjenige, dem alle „Perspektiven" genommen sind, ist höchstwahrscheinlich visuell orientiert. Um alle Teilnehmer optimal an der Tiefenentspannung zu beteiligen, empfiehlt es sich, die verschiedenen Sinneskanäle anzusprechen. Es ist wichtig, daß Sie nicht zu schnell die Sinneskanäle wechseln. Die Patienten brauchen Zeit, sich in ein Bild, in einen Klang, in einen Duft oder ein Gefühl hineinzuimaginieren. Beispiele:
„Fixieren Sie bitte mit Ihren Augen einen Punkt an der Decke oder an den Wänden." 40
„Achten Sie bitte noch einen Moment auf die Geräusche hier im Raum." „Ich bitte Sie, Ihr Gewicht auf der Matte zu spüren." Indem Sie die Teilnehmer nacheinander an ihren bevorzugten Sinneskanälen abholen, intensivieren Sie gleichzeitig die Entspannung zur Tiefenentspannung, weil jeder einzelne Teilnehmer auf seine anderen, ihm bekannten, aber eher vernachlässigten Sinneskanäle aufmerksam gemacht wird. Das Bild bekommt einen Ton, die frische Meeresluft erhält Geruch, der Sand wärmt die nackte Fußsohle. Die Imagination wird so auf einfache Weise realistisch und immer sinn-voller.
STIMME UND RHYTHMUS
Ein weiterer wichtiger Aspekt zur Durchführung einer Tiefenentspannung betrifft nicht die Wortwahl, sondern die Intonation, die Lautstärke, die Aussprache und den Sprechrhythmus. (Um diesen Aspekt erlernbar zu machen, hören Sie bitte die CD zum Buch.) Schnelles und lautes Sprechen kommuniziert eher mit dem Wachbewußtsein. Langsames und leises Sprechen richtet sich eher an das imaginative Bewußtsein. Sprechen Sie undeutlich, so ergänzt das Bewußtsein der Teilnehmer das, was es gerade hören möchte. Sie lassen so Raum für eigene Erfahrungen. Wörter, die besonders betont werden, werden auch besonders verstanden. Senken Sie z. B. Ihre Stimme bei einem bestimmten Wort, so lenkt der Teilnehmer seine Aufmerksamkeit besonders auf den Sinn dieses Wortes. Besonders wichtig ist ein Sprechrhythmus, der an den Atemrhythmus der Patienten gekoppelt ist. Richten Sie sich nach einem durchschnittlich schnell atmenden Patienten. Die meisten Teilnehmer stellen sich dann auf Ihren Sprechrhythmus ein. Sprechen Sie beim Ausatmen, und machen Sie eine Pause beim Einatmen der Patienten. Sie können auch mehrere Atemzyklen überspringen und dann beim Ausatmen erneut weitersprechen. In einigen Passagen der Textbeispiele sind Sprechpausen durch einen Gedankenstrich angedeutet, so daß Sie ein Gefühl für den Sprechrhythmus schon beim Lesen erhalten. Erlauben Sie sich, Ihren eigenen ruhigen, langsamen Sprechrhythmus zu finden. 41
Metaphern
Veränderung durch Tiefenentspannung basiert auch auf Geschichten, die in Metapherform allgemeine Probleme der Menschen ansprechen und beispielhaft lösen. In den Texten finden sich viele Beispiele für diese Metapherform. Eine imaginierte Landschaft z. B. kann für das jetzige Leben stehen, das Gehen über eine Brücke und das Betreten einer neuen Landschaft lädt vielleicht ein, Übergänge vom jetzigen in das zukünftige Leben zu betrachten (z. B. Leben ohne Partner, Leben mit Krankheit) - Metaphern sind sehr breit interpretierbar. Jeder kann zu seinen aktuellen Problemen oder Aufgaben, die er zu lösen hat, Parallelen in den Metaphern ziehen. Metaphern sollten möglichst allen Teilnehmern Interpretationsfolien für ihr Leben und dessen Entwicklung bieten.
4. Woran erkennt man die Tiefenentspannung?
Der Übergang von einer einfachen Entspannung zur Tiefenentspannung ist fließend. Manchmal befindet sich der Körper in einer Tiefenentspannung, ohne daß der Teilnehmer es merkt oder so beschreiben würde, manchmal sind nur einzelne Glieder in einer Tiefenentspannung, und manchmal hat der Teilnehmer nur ein verändertes Zeitbewußtsein. Folgende Zeichen lassen sich beobachten oder messen. Sie treten häufig ohne willentlichen Einfluß auf und deuten auf die Tiefenentspannung der Teilnehmer hin: -
ausgeglichener Muskeltonus, bequeme entspannte Körperhaltung, die Gesichtszüge entspannen sich, die Bewegungen werden sparsamer, Atmung und Puls verlangsamen sich, der Blutdruck fällt etwas ab, Veränderung des Blicks bzw. Schließen der Augen, manchmal tritt ein spontanes Lidflattern oder Schlucken auf, die Teilnehmer zeigen eine zeitliche Verzögerung im motorischen Verhalten und begrifflichen Verstehen, - Reflexe verschwinden oder treten verzögert auf, - die Reaktionsbereitschaft ist verändert. - Sie erhalten in der Gruppe eine außergewöhnliche Atmosphäre von Ruhe und Gleichklang. Subjektive Zeichen einer Tiefenentspannung sind: - das angenehme Gefühl nach der Entspannung, - das Gefühl der Entfernung, 42
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das Gefühl der Dissoziation, z. B. kann ein Körperteil als dem Körper nicht zugehörig erlebt werden. Spontane hypnotische Phänomene treten auf. Dazu gehören Vergessen (Amnesie), Gefühllosigkeit (Anästhesie), Körpertäuschungen, Mißempfindungen (Parästhesien) oder Gefühle der Bewegungsunfähigkeit. Die Teilnehmer brauchen nach der Entspannung Zeit zur körperlichen Reorientierung. Das Erleben von Zeitverzerrungen, d. h., die reale Zeitdauer wird länger oder kürzer erlebt. Die Teilnehmer erleben frühere Situationen als echt im Sinne einer Zeitregression. Die Teilnehmer kommen wie aus einer anderen (Erlebnis-)Welt zurück (vgl. Erickson u. Rossi 1981, S. 26).
5. Durchführung der Tiefenentspannung in der Gruppe
RAHMENBEDINGUNGEN
Um eine Tiefenentspannungstherapie erfolgreich durchzuführen, sollten verschiedene Rahmenbedingungen beachtet werden. Der Raum muß so groß sein, daß alle Teilnehmer genügend Platz haben. In unserer Patientenumfrage war mangelnder Platz der Hauptkritikpunkt. Der Raum sollte angenehm temperiert und hell sein. Die Teilnehmer sollten sich auf eine Matte legen können. Dazu müssen genügend bequeme Matten vorhanden sein. Jeder Teilnehmer braucht ein bis zwei Decken, die er auch als Unterlage oder Kopfkissen benutzen kann. Manche Patienten bekommen durch das Liegen Schmerzen, sie sollten sich hinsetzen können. Grundsätzlich läßt sich die Tiefenentspannungstherapie auch im Sitzen durchführen. Achten Sie dann darauf, daß die Teilnehmer wie im Pharaonensitz möglichst aufrecht sitzen, Arme und Beine parallel halten, den Rücken anlehnen und den Kopf gerade halten. Außengeräusche sollten minimiert sein. In der Nähe einer Baustelle kann nur schlecht eine Tiefenentspannungstherapie durchgeführt werden. Die Teilnehmer sollten pünktlich im Raum sein, wer zu spät kommt, erhält keinen Einlaß mehr. Die Türen sollten nicht verschlossen werden, so daß die Teilnehmer, die unerwartet unruhig werden, den Raum verlassen können. Das kommt nur selten vor, die offene Tür beruhigt aber manche Patienten. Während der Entspannung sollte das Umherlaufen unterbleiben. Wer nach Beginn der Entspannung merkt, daß er sich nicht so gut entspannen kann, soll sich auf seine Matte setzen und das Ende abwarten. Die Blase sollte leer und der Magen nicht zu voll sein. 45
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Die Entspannungsübung sollte ca. 30 Minuten dauern. Rechnen Sie noch etwas Zeit für Vor- und Nachgespräche ein. Weisen Sie die Teilnehmer darauf hin, daß sie sich nach der Entspannung möglichst 15 Minuten Zeit lassen, um von der Übung optimal profitieren zu können. Empfehlen Sie ihnen, spazierenzugehen, im Wartezimmer noch Platz zu nehmen oder sich in der Klinik aufs Bett zu legen. Wenn Sie möchten, daß möglichst viele Patienten an der Tiefenentspannungsgruppe teilnehmen, kündigen Sie Ihr Angebot Patienten, Ärzten, Pflegepersonal, auf Stationen oder anderswo an. Dazu können Sie z. B. aus dem Anhang dieses Buches die Seite „Tiefenentspannungstherapie in der Gruppe" kopieren und verteilen. Wichtig: Erklären Sie den Teilnehmern, insbesondere den neu hinzugekommenen, immer wieder die Regeln, die Rahmenbedingungen und den Sinn der Entspannungsübungen.
EINFÜHRUNG IN DIE TIEFENENTSPANNUNGSÜBUNG
Nachdem Sie die Eignung des Raumes überprüft, für genügend Matten, Stühle und Decken gesorgt haben, begrüßen Sie die Teilnehmer und erklären ihnen den Sinn der Entspannung und das Vorgehen. Sagen Sie ihnen auch, daß Sie es schätzen, daß die Teilnehmer sich Zeit genommen haben, die sie jetzt nutzen sollten, um im Rahmen einer Entspannungsübung neue Erfahrungen zu machen. Sorgen Sie dafür, daß sich die Teilnehmer bei Ihnen wohl fühlen! Falls Sie Musik abspielen wollen, achten Sie darauf, daß sich die Musikanlage in erreichbarer Nähe befindet oder eine Fernbedienung vorhanden ist, so daß Sie Lautstärke, Einsatz und Ende bestimmen können. Weisen Sie die Teilnehmer darauf hin, daß sie pünktlich kommen und wie sie sich bei Unruhezuständen verhalten sollen. Holen Sie die Teilnehmer gedanklich dort ab, wo sie sich gerade befinden. Sagen Sie ihnen, daß der Alltag jetzt nicht mehr wichtig ist, daß die letzten Stunden, die letzten Tage für die nächste halbe Stunde an Bedeutung verlieren, daß die Gespräche zu Hause und im Beruf unbedeutend werden und die Entspannung wichtiger und 46
wichtiger wird. Oder lassen Sie die Teilnehmer in Gedanken den Weg zum Entspannungsraum verfolgen, um ganz an dem Ort anzukommen, an dem sie jetzt sind. Suchen Sie sich ein Stichwort, mit dem Sie die Entspannung einleiten und beenden, z. B. Gruppenraum oder Entspannungsraum. Um die Entspannung weiter einzuleiten, ist es hilfreich, auf störende Geräusche einzugehen. Zum Beispiel bittet man die Teilnehmer, noch für einen Moment auf die Klimaanlage zu achten oder auf die Geräusche auf der Straße, um sich anschließend auf sich zu konzentrieren. Als nächstes ist es wichtig, die Teilnehmer zu bitten, auf Ihre Stimme als Leiterin oder Leiter zu achten, so daß Sie eine größere Gewißheit haben, daß die Patienten Ihnen zuhören und Sie sie besser führen können. Lassen Sie den Teilnehmern genügend Zeit, sich langsam auf den Prozeß des Tiefenentspannens einzustellen. Verdeutlichen Sie sich und den Teilnehmern, daß nicht die Tiefe der Entspannung für den Erholungsprozeß wichtig ist, sondern daß es schon hinreichend ist, einen Moment oder zwei Minuten etwas anderes zu denken, zu fühlen, zu erleben. Im weiteren Prozeß der Entspannungsübung ist es wichtig, die Teilnehmer auf die eigene Sicherheit zu orientieren. Sicherheit finden sie zum Beispiel, indem sie darauf hingewiesen werden, daß sie fest auf der Matte liegen oder festen Boden unter den Füßen haben. Bitten Sie die Patienten, sich dessen zu vergewissern. Entspannungen können sehr gut eingeleitet werden, indem die Teilnehmer an eine entspannte Situation, die sie möglicherweise gehabt haben, erinnert werden. Bei vielen Menschen liegt eine entspannte Situation vor, wenn sie z. B. aus einem tiefen Schlaf erwachen, sich erholt fühlen, aber noch nicht aufstehen möchten. Oft ist auch die Vorstellung, auf einer Wiese zu liegen, entspannungsinduzierend. Die Aufforderung, tief auszuatmen, führt häufig zu einer guten Einleitung der Entspannung. Zu Beginn der Entspannung lassen Sie tief ausatmen, zum Beenden lassen Sie tief einatmen! Manche Menschen können sich auf eine Entspannung gut einlassen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, wie sich verschiedene Körperteile anfühlen, ob sie weich oder hart, warm oder 47
kalt sind, ob sie nahe der Wirbelsäule liegen oder weiter entfernt. Leitet man die Entspannung über die Körperempfindungen ein, ist es sinnvoll, an den Fersen oder Füßen zu beginnen und dann langsam die Körperteile bis hoch zum Kopf zu erwähnen. Am Ende der liefenentspannung müssen Sie die Körperteile in umgekehrter Reihenfolge ansprechen. Sagen Sie den Teilnehmern, daß sie die Augen schließen können, weil sie sich dann besser auf sich konzentrieren können. Bitten Sie die Teilnehmer, die Schwierigkeiten haben, die Augen zu schließen, einen Punkt an der Decke oder anderswo zu fixieren und zu warten, bis die Augenlider schwer werden und sich ganz von allein schließen. Dieses Schema gibt ein gewisses Ritual vor. Durch Rituale werden Verhaltensweisen wiederholt und schließlich automatisiert. Die Teilnehmer gehen von Übungsstunde zu Übungsstunde dann schneller in die Tiefenentspannung. Weiterhin schaffen Rituale durch Verhaltensvorgaben auch Sicherheit in ungewohnten Situationen. Deshalb empfiehlt es sich, die Entspannungsübungen für einen Zyklus möglichst gleich zu gestalten. Es empfiehlt sich auch, bestimmte Formulierungen immer wieder zu verwenden wie „Ruder fallen lassen", „Motor abstellen" oder „im eigenen Tempo durchführen".
DURCHFÜHRUNG DER TIEFENENTSPANNUNGSÜBUNG
Nach der Einleitung der Tiefenentspannung entsteht eine besondere Atmosphäre, die den Teilnehmern für eigene Erfahrungen Raum gibt. Die Ruhe im Raum und die Tiefe der Trance wird u. a. durch den Rhythmus Ihrer Sprache und durch Ihre Sprechpausen erzeugt und getragen. Sprechen Sie daher nur jeden zweiten bis dritten Atemzug einen Satz, auch Pausen von 30 Sekunden oder manchmal einer Minute können Sie gut einlegen. Die Teilnehmer erleben während der Tiefenentspannung die Zeit verändert. Es dauert oft lange bis man das Angesprochene nachspürt oder imaginiert. Eine Entspannungsübung von 30 Minuten Dauer wird von den Teilnehmern oft wie 10 Minuten erfahren. Am Anfang der Tiefenentspannungsübung sollten Sie klar und fest sprechen. Im weiteren Verlauf können Sie die Trance indirekt 48
vertiefen, indem Sie nach und nach leiser, nach und nach langsamer, aber immer noch klar und laut genug sprechen. Zum Ende der Stunde sprechen Sie natürlich wieder kräftiger, fester und schneller. Auch während der Tiefenentspannung ist es wichtig, die Teilnehmer zu führen und immer wieder den festen Boden, auf dem der Körper liegt oder die Füße stehen, zu erwähnen. Überlegen Sie sich eine Geschichte als Gerüst, um das Sie Einleitung, Vertiefung und Beenden der Entspannung bauen. In die Geschichten flechten Sie die trancevertiefenden Techniken ein.
VERTIEFUNG
Eine Vertiefung der Trance können Sie gut erreichen, indem Sie die Teilnehmer rein sprachlich in zwei Gruppen aufteilen. Der einen Gruppe wird angeboten, die folgende Imaginationsübung mitzumachen, der anderen Gruppe wird angeboten, einfach auf der Matte zu liegen oder auf dem Stuhl zu sitzen und zu träumen. Dadurch überlassen Sie jedem einzelnen Patienten, welcher Gruppe er angehören möchte und geben maximale Freiheit, sich seine Zeit so zu gestalten, wie es für ihn gerade am besten ist. Indirekt sprechen Sie unterschiedliche psychische Dispositionen eines jeden Teilnehmers an; der eine Teil in ihnen ist vielleicht noch unentschlossen, sich tiefer zu entspannen, während der andere Teil dagegen schon bereit ist, die Trance zu vertiefen. Sie umgehen so einen möglichen inneren Konflikt des Teilnehmers. Eine Entspannungsvertiefung kann auch dadurch erreicht werden, daß den Teilnehmern angeboten wird, sich für zwei Minuten besonders tief zu entspannen. Sie sind dann von der Aufgabe, sich über den ganzen Zeitraum tief zu entspannen, entlastet, nutzen die zwei Minuten und lassen sich so weiter auf die Tiefenentspannung ein. Eine Entspannungsvertiefung erreichen Sie ebenfalls gut, indem Sie langsam von eins bis fünf zählen, für zwei bis drei Minuten eine Pause einlegen und in der Pause erwähnen, daß man Abstand zu den Dingen hat. Am Ende der Pause sollten Sie wieder rückwärts zählen. Eine weitere Trancevertiefung erzielen Sie durch Unterbrechung der Trance. Die Teilnehmer reorientieren sich kurz, dann setzen Sie 49
die Trance fort. Die Teilnehmer gehen erfahrungsgemäß danach noch tiefer in Trance.
Bieten Sie zum Schluß Gespräche an. Fragen Sie nach den Erfahrungen der Teilnehmer. So erhalten Sie Feedback und können auch über negative Erfahrungen oder aufgekommene Fragen sprechen.
BEENDEN DER ENTSPANNUNGSÜBUNG
Ganz wichtig: Sie leiten das Beenden der Tiefenentspannung ein, indem Sie das, was Sie zur Einführung der Tiefenentspannung gesagt haben, rückwärts ansprechen. Haben Sie z. B. die Körperteile von der Ferse bis zum Kopf erwähnt, dann müssen Sie sie jetzt vom Kopf bis zur Ferse ansprechen. Sie müssen nicht jedes Detail aufgreifen, aber die Richtung von unten nach oben und von oben nach unten muß deutlich werden. Haben Sie darauf hingewiesen, daß die Außengeräusche nicht mehr so wichtig seien, bevor Sie die Teilnehmer auf Ihre Stimme orientiert haben, so bitten Sie jetzt die Teilnehmer, die Außengeräusche wieder zu beachten. Fordern Sie die Teilnehmer auf, die Bilder, Gedanken und Empfindungen jetzt hinter sich zu lassen. Als nächstes sollten Sie die Patienten auf die Möglichkeit hinweisen, die angenehmen und für sie bedeutsamen Tranceerlebnisse mit in den Alltag zu nehmen. Dann fordern Sie die Patienten auf, ganz in den Raum hier und jetzt zurückzukehren. Erwähnen Sie die Uhrzeit, den Tag und das Stichwort - z. B. Gruppenraum. Lassen Sie die Teilnehmer tief einatmen, und vielleicht bitten Sie sie zu lächeln, wenn sie die Augen öffnen, weil das die positive GrundeinsteHung fördert. Als nächstes bitten Sie die Patienten, die Energie, die sie während der Übung gesammelt haben, zu aktivieren, indem sie sich strecken und die Hände schließen. Lassen Sie erneut tief einatmen. Geben Sie den Teilnehmern noch einmal Zeit, kurz in die Tiefenentspannung zurückzufallen, um sich wirklich aus der Welt der Imagination zu verabschieden. Dann mögen sie ganz auf die Matte oder in den Raum, in dem sie jetzt sind, zurückkommen. Stichwort wiederholen! Empfehlen Sie den Teilnehmern, die Übungen auch selbst durchzuführen. 50
HINWEISE FÜR ANFÄNGER DER GRUPPENLEITUNG
Als Anfängerin oder Anfänger der Gruppenleitung sollten Sie mit körperorientierten Tiefenentspannungen beginnen. Sie sollten die weiter unten beschriebenen Techniken beherrschen und zunächst die körperorientierten Geschichten aus den Textbeispielen nutzen. Diese Geschichten können vielfältig variiert werden. Für Anfänger eignen sich außerdem die Beispiele zur Schmerzreduktion und Geschichten mit Ausflügen an den Strand oder auf die Wiese. Mit diesen Geschichten können sie ein Gespür für die Gruppentiefenentspannung entwickeln. Ganz wichtig: Führen Sie nur die Gruppentrancen durch, bei denen Sie sich sicher fühlen. Ihre Unsicherheit überträgt sich auf manche Teilnehmer, die dann unruhig werden und nicht so tief in die Entspannung gehen. Qualifizieren Sie sich in Ihrem Tempo! Sobald Sie sich beim Gebrauch der Techniken und in der Situation mit einer Gruppe sicher fühlen, gehen Sie einen Schritt weiter und nutzen die Textbeispiele zur Ressourcenorientierung, zur Zukunftsorientierung und die Mind-Body-Healing-Metaphergeschichten.
ÄNGSTE DER LEITERIN/DES LEITERS
Manche Therapeuten haben Angst, die Patienten während der Tiefenentspannung zu verlieren. Sie befürchten dies hauptsächlich, wenn sie die körperliche Ebene der Entspannung verlassen und mit Metaphern arbeiten. Machen Sie sich grundsätzlich klar, daß die Teilnehmer nicht tiefer in Trance gehen als es für sie gut ist. Sie merken das selbst und schlafen entweder ein, oder sie werden wach, oder sie folgen Ihren Worten nicht mehr. Sagen Sie den Teilnehmern, daß Sie davon ausgehen, daß jeder Teilnehmer für sich selbst am besten weiß, was für 51
ihn gut ist, und daß auch er sich erlauben soll, in seiner Art und Weise die Trance zu erleben. Die Einleitung der Tiefenentspannung sollte immer Elemente enthalten, die die Sicherheit der Teilnehmer betonen. Sie bitten sie zum Beispiel, darauf zu achten, daß sie angenehm und fest auf der Matte liegen oder mit beiden Füßen sicher den Fußboden berühren. Falls Sie während der Entspannung feststellen, daß es einem Teilnehmer schlecht geht, führen Sie die Entspannung weiter und bauen in Ihren Text einen Satz ein, mit dem Sie auf sein Befinden eingehen und darauf hinweisen, sich auf die Matte setzen zu können. Sagen Sie zum Beispiel: „Es ist gut, sich eine neue Position zu suchen." Das hilft dem unruhigen Patienten und ermuntert die anderen Teilnehmer, es sich erneut bequem zu machen. Zum unruhigen Patienten halten Sie durch Nicken oder Blicke in seine Richtung nonverbalen Kontakt. Nach der Entspannung sprechen Sie den betreffenden Teilnehmer an und fragen ihn, an welcher Stelle er Schwierigkeiten hatte. Machen Sie ihm deutlich, daß die Entspannung jetzt vorbei ist. Lassen Sie ihn tief durchatmen und empfehlen Sie ein Gespräch mit dem behandelnden Psychotherapeuten oder Arzt. Kommen neue Teilnehmer in die Gruppe, sollten Sie vor Beginn der Übung die Teilnahmeregeln wiederholen. In bezug auf Ängste und Unruhegefühle der Teilnehmer fassen Sie sich allgemein, indem Sie sagen, daß, falls sich jemand unwohl fühle, er sich hinsetzen möge, nicht mehr zuhören solle, draußen warten möge und nach der Übung mit Ihnen sprechen könne. Patienten mit akuten Ängsten oder akuten Psychosen sollten nicht teilnehmen (siehe „Indikation und Kontraindikation").
UMGANG MIT STÖRUNGEN
Die Gruppenentspannung wird am häufigsten durch Teilnehmer gestört, die einschlafen und schnarchen. Wenn jemand schnarcht, sprechen Sie das Schnarchen in Ihrem Text an. Falls der Teilnehmer darauf nicht reagiert, gehen Sie zu ihm und wecken ihn. Vor der Gruppenentspannung sollten Sie die zum Schnarchen neigenden Teilnehmer bitten, nicht im Liegen, sondern im Sitzen die Übung durchzuführen. 52
Störungen wie Husten kommentieren Sie, indem Sie z. B. in Ihren Text einflechten: „Es ist gut, einmal zu husten, die Bronchien zu lockern oder zu schlucken!" Außengeräusche nehmen Sie ebenfalls kommentierend in Ihren Text auf: „Wenn das Autogeräusch vorbei ist, können Sie sich ganz der Entspannung widmen." Oder geschickter: „Lassen Sie Ihre Unruhe mit dem Auto abfahren!" Die Textbeispiele enthalten diesbezüglich zahlreiche Beispiele.
UNZUFRIEDENE UND UNRUHIGE PATIENTEN
In jeder Gruppe gibt es Patienten, die unzufrieden mit der Entspannung sind. Sie kritisieren den Raum, die Nebengeräusche, werden vorwurfsvoll oder beklagen, daß sie nicht richtig entspannen können. Fragen Sie genau nach, was die Patienten stört! Es ist wichtig, jeden einzelnen ernst zu nehmen! Hinter der Unzufriedenheit stekken häufig Ängste und Unsicherheiten bezüglich der Tiefenentspannung und der Gruppensituation. Viele Patienten sind es nicht gewohnt, mit sich beschäftigt zu sein. Sie können nicht abschalten oder haben ängstigende Gedanken. Empfehlen Sie ihnen, sich während der Tiefenentspannung diese Gedanken zu merken, um dann wieder Ihrer Stimme zuhören und die Entspannung fortsetzen zu können. Nach der Tiefenentspannungsübung sprechen Sie mit den Patienten. Wenn es Ängste in bezug auf die Entspannung und die Gruppensituation sind, erläutern Sie die Situation und beruhigen Sie die Patienten. Wenn die Patienten Ängste äußern, die mehr mit ihrer Erkrankung zu tun haben, vereinbaren Sie einen gesonderten Termin oder raten Sie ihnen, mit ihren behandelnden Psychotherapeuten oder Ärzten darüber zu sprechen. Häufig wird Angst vor Kontrollverlust geäußert. Sagen Sie diesen Patienten, daß Sie die Tiefenentspannung nur soweit durchführen, daß alle Teilnehmer die Kontrolle behalten. Die Verantwortung und Kontrolle über alle Erlebnisse bleibt beim Teilnehmer. Außerdem können die Patienten sich hinsetzen, können den Raum verlassen und brauchen Ihnen nicht mehr zuzuhören. Auch hier empfehlen Sie, daß die Patienten sich die Stellen merken mögen, um mit ihrem Therapeuten darüber sprechen zu können. 53
Manchmal stört der Nachbar, dann bitten Sie den Patienten zur nächsten Übungsstunde, sich einen anderen Nachbarn zu suchen, oder bieten einen Platz in Ihrer Nähe an. Unruhige Patienten bewegen sich viel auf der Matte, scheinen nicht zuzuhören oder schauen oft auf die Uhr. Mit ihnen sollten Sie ebenfalls wohlwollenden nonverbalen Kontakt aufnehmen. Sie können z. B. Blickkontakt aufbauen. Geschickte Gruppenleiterinnen und -leiter sprechen bestimmte, auf sie zugeschnittene Worte in ihre Richtung, z. B.: „Lassen Sie sich mit der Entspannung noch etwas Zeit!" oder: „Es ist wichtig, noch für einen Moment seine Unruhe zu beobachten, weil der Körper noch Zeit braucht, um sich umzustellen!" Ich achte besonders auf diese Patienten und spreche außerdem in ihrem Atemrhythmus, verlangsame dann meinen Sprechrhythmus, so daß sie ihren Atemrhythmus auch etwas verlangsamen. Das dauert ca. zwei Minuten. Dasselbe wiederhole ich mit weiteren unruhigen Patienten. Dann gehe ich wieder in den allgemeinen Sprechrhythmus über. Die anderen Patienten bemerken dieses Vorgehen in der Regel nicht.
W A S SIE VERMEIDEN SOLLTEN
Da Sie die einzelnen Teilnehmer der Entspannungsgruppe nicht gut kennen, sollten Sie bei Ihren Formulierungen in der Gegenwart bleiben. Positive Erfahrungen können auch in der Vergangenheit abgerufen werden. Führen Sie keine Trancen in die Vergangenheit,durch, und gehen Sie behutsam in die Zukunft! Versuchen Sie nicht, mit den Teilnehmern negative Erfahrungen durch die Gruppenentspannung aufzuarbeiten! Wichtig: Gehen Sie nicht in tiefe Löcher, dunkle Wälder oder Keller, sondern bieten Sie angenehme Situationen an!
6. Trancebeispiele für Gruppentiefenentspannungen
Die folgenden Trancen sollen Ihnen als Anregung und Vorlage zur Durchführung von Gruppenentspannungen dienen. Sie stammen aus der Arbeit in unserer Klinik. Die einzelnen Trancen wurden mit dem Tonband aufgenommen und transkribiert. Kleinere Korrekturen wurden durchgeführt, um die Texte dem Leser verständlich zu gestalten. Es finden sich zahlreiche Tiefenentspannungen, die komplett wiedergegeben wurden. Sie bekommen so einen Einblick in den formalen Aufbau und in die inhaltliche Gestaltung der Trancen. Da auch meine Gruppenentspannungen ritualisiert sind, finden sich einige Wiederholungen. Einige Tiefenentspannungen sind deshalb nur auszugsweise wiedergegeben. Sie dienen als Bausteine. Einführungs- und Beendigungs- oder Vertiefungsbausteine müssen von Ihnen ergänzt werden. Zur besseren Übersicht sind alle Trancen nach dem Schema „Einführung", „Vertiefung", „Durchführung" und „Beenden" gegliedert. Thematisch gliedern sich die Texte in Trancebeispiele: - zur Körperentspannung, - zur Schmerztherapie, - zum Mind-Body-Healing (Texte, die Körperentspannung und mentale Veränderungen thematisieren), - zum (Wieder-)Entdecken eigener Fähigkeiten und Ressourcen, - zur Zukunftsorientierung. Die meisten Trancen enthalten Elemente aus allen Bereichen, wurden hier aber nach ihren Schwerpunkten gegliedert.
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6.1 TRANCEN ZUR KÖRPERENTSPANNUNG
Die folgenden Trancen konzentrieren die Aufmerksamkeit der Teilnehmer der Gruppenentspannung vornehmlich auf die Körperentspannung. Sie sind Grundlage für alle Tiefenentspannungstherapien und eignen sich besonders für Anfänger. Das Gerüst dieser Trancen können Sie gut benutzen, um hypnotische Techniken einzuüben. Die Patienten bleiben bei sich und fühlen sich sehr wohl. Diese Beispiele können Sie gut bei allen Krankheitsbildern einsetzen. Auf der Wiese (Beispiel mit Kommentar) Hinweis
Die Wiesengeschichte ist eine einfache und wirksame Entspannungsübung und für Anfänger der Gruppentiefenentspannung geeignet. Auf Wiesen fühlen sich die meisten Menschen wohl und können dort auch gut entspannen. Beim katathymen Bilderleben wird sie in die Kategorie Unterstufe plaziert. Im Anschluß finden Sie die Kommentare, in denen auf die wesentlichsten Aspekte der eingesetzten Hypnosetechniken hingewiesen wird. Wahrscheinlich ist es am angenehmsten, den Text zunächst auf sich wirken zu lassen und sich erst in einem zweiten Schritt mit den technischen Erläuterungen zu befassen. Bei den weiteren Trancen wurde auf Erläuterungen verzichtet. Einführung Ich hoffe, Sie haben alle einen Platz gefunden, auf dem Sie sich wohl fühlen. Ich möchte Sie bitten, sich jetzt in Gedanken noch einmal auf die Matte hier im Entspannungsraum (1) zu legen oder sich auf Ihren Stuhl zu setzen und für einen Moment zu überlegen, wie Sie sich hier hingelegt haben. Ob Sie zuerst mit dem rechten oder dem linken Knie die Matte berührt haben, sich dann zuerst auf die linke oder rechte Seite gelegt haben oder ob Sie sich gleich auf den Rükken gelegt haben? Oder haben Sie zuerst den Stuhl verrückt und sich dann hingesetzt oder umgekehrt (2)? Dann möchte ich Sie bitten, den heutigen Tag zu rekapitulieren. Kurz darüber nachzudenken, welche Gespräche Sie heute geführt haben und was Sie heute erlebt haben. Was hat Ihnen gefallen? Was fanden Sie nicht so gut? (3) Und dann all das hinter sich zu lassen. 56
Um in eine angenehme Entspannung zu gehen, ist es sinnvoll, zu überprüfen, wie man auf der Matte liegt. Wie liegt der Kopf auf der Decke oder auf dem Kissen? Wo befinden sich Ihre Arme? Wo liegt der Rücken (4)? Manche können sich gut entspannen, indem sie tief ausatmen (5). Für manche ist es ganz hilfreich, noch mal kurz sich die Unruhe anzuschauen. Wie Unruhe in der Ruhe auftaucht und abtaucht und die Ruhe in der Unruhe auftaucht und abtaucht (6). Prüfen Sie erneut, welche Teile Ihres Rückens die Matte berühren! Gibt es Bereiche der Wirbelsäule, die fester auf der Matte liegen als andere Bereiche? Oder wenn Sie sitzen, können Sie die Lehne spüren? Wie liegt das Gesäß auf der Matte? Wie sitzen Sie auf dem Stuhl? Wo ist der Bauch? Und wie liegen die Beine? Und wo sind die Fersen? Stehen Sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden (7)? Vielleicht können Sie (8) jetzt überprüfen, ob ein Bein schwerer ist als das andere und ob ein Bein schon etwas entspannter ist als das andere Bein (9). Vielleicht können Sie spüren, wie es ist, wenn ein Bein anfängt, sich zu entspannen, ob es eine Auswirkung hat auf das Atmen? Manchmal kann es sein, daß ruhiges, regelmäßiges Atmen ganz langsam sich in einen Prozeß der eigenen Gedanken ... (10). Sich vielleicht noch für einen Moment nach außen orientieren! Auf die Matte achten, auf Ehren Körper, um sich dann meiner Stimme zuzuwenden (11), die Musik hören und ganz langsam in den eigenen Rhythmus eintauchen - quasi sich spüren - wie Sie langsam Abstand bekommen zu den Dingen (12), die Sie sonst beschäftigen. Und mit diesem Abstand wird der Raum für Sie größer, den Sie in Ihrer eigenen Geschwindigkeit durchschreiten können und für sich nutzen können für einen Moment, um das zu genießen, woran Sie Spaß haben (13). Und nun noch mal die Position suchen, in der Sie sich wohl fühlen, so daß Sie diesmal andere Muskelpartien entlasten können (14). Vielleicht möchten Sie diese Ruhe hier im Raum nutzen, um eine ganz angenehme Erfahrung mitzunehmen (Autogeräusch draußen). Vertiefung Und sobald das Auto draußen vorbeigefahren ist, möchte ich Sie bitten, wieder tief auszuatmen (15). Ich zähle bis fünf, und wenn Sie möchten, können Sie sich für zwei Minuten eine wirklich tiefe Entspannung erlauben. Und der Teil von Ihnen (16), der nur eine leichte Entspannung möchte, bleibt einfach auf der Matte liegen und ach57
tet auf die Schwere des Körpers - oder auf die Leichtigkeit des Körpers. Und manchmal kann es ganz spannend sein herauszufinden, wie diese Schwere sich in Leichtigkeit verwandelt und umgekehrt, wie eine Leichtigkeit schwer wird, so daß man eine tiefgehende Entspannung durchführen kann. Und manchmal kann es ganz spannend sein, die Langsamkeit der Entspannung zu beobachten (17) und den eigenen Rhythmus einfach außer acht zu lassen, weil der Körper ganz von allein macht (18), was gut für ihn ist. Und ich zähle bis fünf (19): eins, zwei, drei, vier, daß Sie angenehm dahindriften und für zwei Minuten (20) eine wirklich angenehme Zeit haben und fünf. Zwei Minuten, in denen Sie Abstand finden und in denen der Raum entsteht, den Sie genießen: genau. (Husten) Noch mal die Bronchien lockern, niesen und ausatmen und wirklich Platz haben für sich, wo sich möglicherweise etwas öffnet - was Sie überrascht (21) und was Sie genießen können. Abstand und Ruhe - ein ruhender Abstand, in dem Sie sich entfalten können und in der richtigen Distanz zu den Dingen - ganz langsam Gelassenheit aufkommen lassen - gelassen. In der Entspannung kann sich vieles regenerieren - genau - regenerieren durch Öffnen von Poren (22). So - die zwei Minuten sind um. Diejenigen, die die Tiefenentspannung mitgemacht haben, möchte ich bitten, mit meinem Zählen für einen Moment wieder in den Entspannungsraum (23) zurückzukommen, um anschließend noch eine allgemeine Entspannung durchzuführen - oder eine kleine Reise (24) mitzumachen. Ich zähle zurück: fünf, vier, drei, zwei, eins. Bitte tief Luft holen! Ich möchte Sie bitten, zu überprüfen, wie Sie hier auf der Matte liegen, wobei ich nicht weiß, ob Sie eher ein Gefühl von Schwere haben oder eher ein Gefühl von Leichtigkeit. Manche von Ihnen haben vielleicht eine leichte Schwere in einem und eine schwere Leichtigkeit in einem anderen Körperteil (25). Durchführung mit Metapher „Auf der Wiese" Und nun möchte ich Sie bitten, auf eine Wiese zu gehen, auf der so schönes Wetter ist, vielleicht die Sonne scheint, daß es angenehm für Sie ist. Sie können auch an einen Strand, in einen Park oder auf eine Terrasse gehen oder irgendwo anders sich einen schönen Ort suchen, an dem Sie sich wohl fühlen oder schon einmal wohl gefühlt haben (26). Beachten Sie bitte die Landschaft, die Bäume, die 58
Häuser, die Menschen um Sie herum. Wie sieht der Horizont aus (27)? (Pause) Können Sie Vogelgezwitscher hören? Horchen Sie auf Geräusche in der Ferne. Und was riechen Sie? Ist es Gras? Salzige Meeresluft (28)? Auf der Wiese (29) kann es der Geruch von Gras sein oder von Blumen. (Pause) Vielleicht ist es etwas windig, so daß Sie den Wind an den Wangen spüren. Vielleicht ist die Wiese etwas feucht, so daß Sie noch die Schuhe anlassen (30). Und manchmal kann es ganz schön sein, sich auf die Wiese zu setzen, dort, wo sie trocken ist oder sich auf eine Bank zu setzen, zurücklegen und anfangen zu genießen - (31) mit sich zu sein - sich so zurücklegen - daß alles abfällt (32), so als ob sich eine Kruste löste - so daß das, was Sie nicht mehr brauchen - zuckergußartig von Ihnen abfällt - und Sie einen ganz neuen Raum für sich haben eine ganz neue Beweglichkeit (33), der Sie noch nicht trauen (34) für sich entdecken. Und vielleicht können Sie diese Beweglichkeit wirklich spüren - in jedem einzelnen Glied - in jedem einzelnen Muskel - und in jedem einzelnen Wirbelgelenk (35) - so, als ob (36) sie / Sie (37) größer werden - und weiter werden - in den Schultern so, als ob Sie mehr hören als sonst - und mehr riechen - ihtensiver (38). Und manchmal kann es verwirrend sein - über all die Dinge nachzudenken, die Sie beeindrucken - und der Geruch zerfließt und macht der Bewegung Platz. Es reicht, sich einfach auf der Bank sitzend zu spüren - oder auf der Wiese liegend zu erholen (39). Es ist schön, sich zu weiten - zu öffnen - und diese neue Beweglichkeit zu genießen - die in jede Pore dringt. Und mit diesem Gefühl von Raum - und Platz - und Beweglichkeit können Sie weitergehen (40) auch wenn das Gras etwas höher wird. Vielleicht wissen Sie nicht, in welche Richtung Sie weitergehen wollen - und Sie folgen einfach Ihren Füßen - oder Ihren Sinnen (41). - Manchmal ist es schön, sich von irgendeiner Musik, die das Interesse geweckt hat, in die Ferne ziehen zu lassen - um zu schauen - wo die Musik herkommt. - Genau. - Dem eigenen Rhythmus folgend - mehr oder weniger - hier oder dort (42)! - Und manchmal ist es ganz gut (43) - einfach nur dieser Musik zu folgen - oder etwas anderem - wo man nicht weiß wie es sich im einzelnen entwickelt (44). Und wenn Sie sich dann umdrehen - können Sie sehen - wo Sie langgegangen sind. - Dann wissen Sie, welches Ihr Weg war - weil man die Spuren im Gras sieht (45). Und wenn Sie sich dann wieder umdrehen - gehen Sie einfach weiter - und lassen sich überraschen - welche Richtung Sie 59
einschlagen - und was Sie gerade gelockt hat. - Sie wissen, daß es gut ist für Sie (46). - Und Ihr Körper weiß, daß es gut ist für Sie. Und Sie spüren - durch die Lockerheit und Gelassenheit - Sie spüren - Schritt für Schritt - wie es weitergeht - auch, wenn es etwas bergan geht, gehen Sie einfach bergan - und Ihre Muskeln und Beine tragen Sie - Schritt für Schritt (47). Und oben angekommen - haben Sie einen guten Überblick über andere Landschaften - über andere Horizonte - und genießen Sie es - genießen es - auf Ihre Weise - Minute für Minute - Stunde für Stunde - Tag für Tag (48). (Pause, ca. zwei Minuten) Beenden Ich möchte Sie bitten, sich von den Bildern zu verabschieden, wieder ganz auf die Matte oder Ihren Stuhl zurückzukehren - aus Ihren Phantasien und Vorstellungen hier in den Entspannungsraum (49) zurückzukehren und noch mal darauf zu achten, wo jetzt Ihre Fersen stehen, wo jetzt Ihre Beine liegen. Welches Bein ist leichter? Sind beide Beine gleich locker? Kribbeln sie? Aktivieren Sie das Gefühl in Ihren Beinen! Und achten Sie nochmals auf das Gesäß, die Stellung des Beckens zum Rücken und des Rückens zur Schulter! Wie fühlt sich Ihr Bauch an? Wo liegen die Arme? Wo liegt der Kopf (50)? Noch einmal von den Bildern verabschieden - und tief einatmen. Beim Öffnen der Augen bitte lächeln und ganz hier in den Entspannungsraum zurückkommen. Ja, sehr schön. Noch, mal tief einatmen! Bitte eine Faust machen! Die Arme etwas bewegen! Genau! Arme über den Kopf recken! Gut (51)! Kommentar zum Trancebeispiel „Auf der Wiese" 1) Stichwort zur Ritualisierung des Anfangs und des Endes der Entspannung. 2) Bindung der Konzentration auf den Prozeß des Hinlegens. 3) Konzentration der Aufmerksamkeit auf die momentane Situation. 4) Konzentration der Aufmerksamkeit auf den Körper; Utilisationstechnik. 5) Indirekte Aufforderung, sich zu entspannen. 6) Eingehen auf die bei einigen Patienten noch bestehende Unruhe; dann wird die Vorstellung der Entspannung wieder angeboten, gleichzeitig wird hier die Technik „Gegensätze" angewen-
det, d. h., der Sinn ist nur durch verstärktes Nachdenken verstehbar und kann auch nicht abgelehnt werden, weil die Aussagen nicht unwahrscheinlich sind. Die Teilnehmer einer Entspannung konzentrieren sich nach innen. 7) Überleitung der Aufmerksamkeit wieder auf den Körper „von oben nach unten". 8) Sehr vorsichtige indirekte Formulierung, eine Einladung! 9) Arbeit mit Gegensätzen und indirekter Suggestion. 10) Sätze werden nicht zu Ende gesprochen; das gibt den Teilnehmern die Möglichkeit, mit eigenen Vorstellungen tiefer in die Entspannung zu gehen. In dieser Situation wird auf eine Störung von außen eingegangen. 11) Orientierung auf meine Stimme, um die Teilnehmer sicher in der Tiefenentspannung zu führen. 12) In der Gruppe sind allgemeine Formulierungen sehr wichtig, damit jeder von dem, was ihn persönlich berührt, Abstand nehmen kann. 13) Hinweis auf Freude und Spaß zur Unterstützung des Genesungsprozesses. 14) Ein Patient drehte sich auf der Matte um. Dies wird mit einer sehr offenen und allgemeinen Formulierung begleitet: Der Patient, der sich gerade anders hinlegt, fühlt sich begleitet; die anderen können diese Formulierung als Einladung verstehen, Positionen im weitesten Sinne zu suchen, „in denen sie sich wohl fühlen". 15) Die Störung durch das Autogeräusch wird utilisiert und zum Beginn der Vertiefung benutzt. Die Vertiefung der Entspannung wird an das Außengeräusch gekoppelt. 16) Die Gruppe wird aufgeteilt, so daß jeder Teilnehmer sich entscheiden kann, ob er der Gruppe angehören möchte, die sich ganz tief entspannt oder der anderen Gruppe, die auf der Matte liegen und sich mit dem Körper intensiver beschäftigen möchte. Darüber hinaus kann man die Beschreibung auch so interpretieren, daß ein innerer Teil sich tief oder nicht tief entspannen möchte. Wahlmöglichkeiten schaffen Freiräume. Hypnosetechnisch handelt es sich um Alternativen als eine Art des Umgangs mit Unentschiedenheit. 17) Einsatz von entspannenden Metaphern (Langsamkeit, Schwere) und Gegensätzen (Schwere in Leichtigkeit). 61
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18) Das Aussprechen der Vorstellung, daß der Körper weiß, was für ihn gut ist, wirkt als indirekte Aufforderung zur Entspannung. 19) Entspannungsvertiefung durch Zählen. Am Ende der Tiefenentspannung zurückzählen. 20) Zwei Minuten sind so kurz, daß fast alle sich auf eine so kurze Entspannung einlassen können. 21) Hier wird die Vorstellung angesprochen, daß die Teilnehmer der Entspannung sich auf etwas Neues einstellen mögen, um ihre Erfahrungen und Sichtweisen zu erweitern. Sie werden indirekt aufgefordert, aus einer sich ändernden Umwelt Impulse aufzugreifen, die ihnen guttun. 22) Verbildlichung und Wiederholung der Vorstellung, angenehme Impulse aufzunehmen. 23) Nennung des Stichwortes zur Orientierung und Stabilisierung der Teilnehmer. Schafft Sicherheit, so daß sie sich besser auf die Entspannung einlassen können. 24) Vorbereitung der zweiten Phase der Entspannung. 25) Wiederaufgreifen des Themas vor der Vertiefung mit entspannenden Metaphern und Gegensätzen. Gleichzeitig gerät die Entspannungsvertiefung in Vergessenheit und wirkt unbewußt im nächsten Entspannungsteil und später weiter. 26) Hier werden mehrere Angebote gemacht, um alle Teilnehmer zu berücksichtigen. Gleichzeitig werden sie eingeladen, sich auf eine innere Ressourcensuche zu begeben, um sich an Orte zu erinnern, an denen sich die Teilnehmer wohl gefühlt haben. 27) Vertiefung der Erinnerung, indem man an die Teilnehmer nicht nur appelliert, sich an einen Ort zu erinnern, sondern diesen aktiv zu beschreiben. 28) Vertiefung der Entspannung durch Ansprechen der verschiedenen Wahrnehmungskanäle hinsichtlich der entspannenden Erfahrungen. 29) Wiederaufnahme des Themas des Gruppenleiters und Fortführung seines Themas „Wiese", dem sich in der Regel alle Teilnehmer anschließen, nachdem sie Strand, Terrasse oder andere Orte bezüglich angenehmer Erfahrungen gedanklich überprüft haben. 30) Einbau weiterer Wahrnehmungskanäle, um der Trance mehr Realität zu verleihen. 31) Lange Pausen in den Text einlegen! 62
32) Hier wird die Vorstellung einer Entspannung in die Entspann nung zur Vertiefung eingebaut. 33) Die Entspannungsvorstellung wird mit Metaphern (Raum haben, Platz haben, neue Möglichkeiten entwickeln) ausgebaut. 34) Formulierung mit „nicht", das vom Unbewußten nicht gut verstanden wird und daher die Teilnehmer einlädt, ihrer Beweglichkeit zu trauen. 35) Bei der Vertiefung der Entspannung treten manchmal Unsicherheiten auf, die durch Ansprechen konkreter Körperteile gut aufgefangen werden können. 36) Die „Als-ob"-Terminologie ermöglicht, die imaginative Vorstellung wirklicher erscheinen zu lassen, was zu einem weiteren Ausbau der Entspannung führt. 37) Bewußtes Einsetzen der Doppeldeutigkeit. „Sie" bezieht sich sowohl auf die Teilnehmer als auch auf Glieder, Muskeln und Gelenke, die wachsen können. 38) Übertragung der Erfahrung eines Wahrnehmungskanals auf andere Kanäle. Dies funktioniert in Trance recht einfach. 39) Die Vertiefung der Entspannung durch die Vorstellung, sich auf die Wiese zu legen oder sich auf einer Bank zurückzulehnen (siehe 32), wird hier wieder aufgegriffen, um die Vertiefung der Entspannung zu beenden. 40) Nach dem Ausruhen auf der Wiese wird nun aktiv weitergegangen. Aus der Hypnosetherapie weiß man, daß nach dem Ausruhen und der gedanklichen Vorbereitung einer Veränderung das Gehen in Trance die gedanklichen Vorbereitungen in Veränderungen umsetzt. Diese mentale Aktivierung setzen die Teilnehmer indirekt in ihrem Leben um. 41) Die Unsicherheit, gedankliche Veränderung in Bewegung umzusetzen, wird durch den Scheideweg verbildlicht. Gleichzeitig wird den Teilnehmern der Entspannung die Freiheit gelassen, ihren Weg zu wählen. Um diese Verunsicherung aufzufangen, werden sie metaphernhaft auf die eigenen Füße verwiesen und ermuntert, auf die eigenen Sinne zu vertrauen. 42) Die Tiefenentspannung wird jetzt durch den Rhythmus der Worte getragen. Inhaltlich sind sie nicht so wichtig. Ich hätte auch „sehr schön!" oder „genau!" sagen können. E. Rossi benutzt „that' s right!". 43) Die Pause füllt der Teilnehmer mit seinen Phantasien. 44) Das Unbewußte der Teilnehmer weiß schon, was zu tun ist. 63
45) Erneute Ermunterung, auf sich selbst zu vertrauen. Der eigene Weg ist der richtige. 46) Wiederholung, da Imaginationen erheblich mehr Zeit brauchen. Ein Computer braucht für einen Bildaufbau auch deutlich mehr Zeit als für einen Text. Die Teilnehmer brauchen Zeit. Hier erfolgt erneut die Bestätigung des eigenen Weges. 47) Wiederholung des Themas für erschwerte Bedingungen. 48) Belohnung für die Anstrengung, Ausruhen und Blick in die Zukunft. 49) Stichwort, das Beginn und Ende der Entspannung markiert, bei dieser Entspannungsübung auch zur Unterbrechung eingesetzt. 50) Ausleitung der Entspannung in umgekehrter Reihenfolge: „von unten nach oben". Sprechpausen verkürzen! 51) Laut und kräftig sprechen! Einatmen lassen! Durchbewegen! Der Weg des Sauerstoffs Hinweis
Dies ist eine auch für Anfänger sicher durchzuführende Trance. Sie beginnt körperorientiert und nutzt die verschiedenen Körperregionen für Entspannungsmetaphern. Der Lerneffekt ist am besten, wenn Sie die CD anhören und beim erneuten Hören den Text gleichzeitig lesen. Sie bekommen so am besten ein Gefühl für den Sprechrhythmus und für die vielen, zum Teil sehr langen Pausen, die in der Trance vom Zuhörer mit eigenen Gedanken und auch Satzergänzungen gefüllt werden. Nach der Einführung wird die Stimme leiser und leiser und die Tonhöhe tiefer. Gegen Ende werden die Pausen kürzer, der Sprechrhythmus straffer, die Stimme lauter und kräftiger. Einführung Meine Damen und Herren, liebe Hörerinnen und Hörer! Sie haben eine CD eingelegt, die dazu beitragen soll, daß Sie besonders gut entspannen können. Und um besonders gut zu entspannen, ist es hilfreich, sich in Ihrem Zimmer einen Platz zu suchen, der für diese Entspannung besonders geeignet ist. Das kann ein Platz sein, der Ihnen bekannt ist, an dem Sie schon häufiger gesessen oder gelegen haben, um sich gut zu entspannen. Es kann aber auch ein Ort sein, den Sie sich eigens für diese Entspannungs-CD suchen, um an diesem neuen Ort besonders tief zu entspannen. 64
Dann möchte ich Sie bitten, sich hinzusetzen oder hinzulegen noch für einen Moment an den Tag zu denken und die Erlebnisse, die Sie gehabt haben, an die Gespräche, an die Freude oder den Ärger - und sich mehr und mehr von diesen Erlebnissen zu verabschieden. Lassen Sie sich Zeit dabei! Und während Sie sich von diesen Erlebnissen verabschieden, achten Sie vielleicht noch einmal auf die Geräusche draußen auf der Straße oder in Ihrer Wohnung - und lassen diese Geräusche auch immer unwichtiger werden - so als ob Sie ein Radio leise stellen - immer leiser und leiser, so daß Sie den Ton schließlich nicht mehr hören. Und jetzt achten Sie immer mehr auf meine Stimme, die Sie durch diese Trance begleitet. An dem Platz, auf dem Sie jetzt sitzen oder liegen, richten Sie sich bitte so ein, daß Sie sich wirklich angenehm entspannen können, sich ausbreiten können, so - Ihre Art und Weise - wie Sie es gewohnt sind, sich gut zu entspannen. Und achten Sie bitte darauf, wo Ihre Füße jetzt stehen - daß Sie fest auf der Erde stehen oder daß die Fersen fest auf der Matte liegen. Wo liegen jetzt Ihre Oberschenkel? Was für einen Abdruck bilden Ihre Oberschenkel auf der Unterlage? Wo befindet sich Ihr Rükken? Ist er angelehnt? Was für einen Abdruck bildet Ihr Rücken auf der Unterlage? Oder wo lehnen sich Ihre Schultern an den Sessel? Und achten Sie noch einmal darauf, wie sich Ihr Kopf zum Rumpf verhält. Lassen Sie ihn entspannt auf der Unterlage liegen, oder falls Sie sitzen, nehmen Sie den Kopf so, daß er ganz von allein von der Halswirbelsäule getragen wird, und daß Sie mit Ihren Halsmuskeln nur noch ganz kleine Korrekturbewegungen ausführen müssen, um den Kopf in seiner Lage zu festigen. Dann spüren Sie einmal Ihre Arme, den linken Arm und den rechten Arm, und vergleichen Sie einmal die Länge beider Arme! Schließen Sie die Augen und spüren Sie, ob der rechte Arm länger ist als der linke Arm - oder ob der linke Arm länger ist als der rechte Arm. Oder vielleicht sind von Ihrem inneren Gefühl her auch beide Arme gleich lang. Lassen Sie sich Zeit beim Vergleichen der Länge Ihrer Arme. Durchführung Jetzt möchte ich Sie einladen, sich zu erlauben, den Weg des Sauerstoffs in Ihrem Körper zu verfolgen. Atmen Sie dazu tief ein und 65
spüren Sie, wie die Luft durch das rechte Nasenloch eingeht und sich tief in der rechten Lunge ausbreitet - ganz von allein - sich tief in der rechten Lunge ausbreitet. Und beim nächsten Atemzug achten Sie darauf, wie die Luft durch das linke Nasenloch eingeht, den Rachen kühlt und sich tief in der linken Lunge ausbreitet - ganz von allein - sich tief in der linken Lunge ausbreitet. Und vielleicht können Sie sich vorstellen, wie sich die Luft mit dem Sauerstoff in Ihrer Lunge befindet - in den Lungenbläschen - und durch die Lungenbläschen übertritt in den Blutkreislauf der Lunge. Wie die einzelnen Sauerstoffmoleküle frische Energie in Ihren Lungenkreislauf bringen und wie sich jedes einzelne Blutkörperchen mit Sauerstoff füllt und seine Farbe kräftiger wird, heller wird. Und vielleicht können Sie sich vorstellen, wie nicht nur ein, sondern viele Tausende und Millionen Blutkörperchen mit Sauerstoff beladen werden - zum Herzen strömen und vom Herzen im ganzen Körper verteilt werden. Zunächst versorgt sich das Herz selbst mit dem energiereichen Blut, so daß es regelmäßig - schlagen - kann. Und dann achten Sie einmal darauf, wie das Blut in den linken Arm transportiert wird. Wie dieses sauerstoffreiche Blut sich im linken Arm ausbreitet - im linken Unterarm - in der linken Hand linken Fingerspitzen. Und jede einzelne Muskelzelle nimmt genau soviel Sauerstoff auf, wie sie braucht - und das, was sie nicht braucht, gibt sie wieder ab - so daß der Sauerstoff zu den weiteren Zellen transportiert werden kann. - Und die Muskelzellen nehmen genau soviel Sauerstoff auf, wie sie/Sie brauchen, um ihren/Ihren Stoffwechsel aufrechtzuerhalten, genau die Dinge zu tun, die sie/Sie gewohnt sind zu tun. Um genau die Dinge zu tun, die für die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels notwendig sind. Und die Produkte des Stoffwechsels, die sie / Sie nicht mehr brauchen, geben sie / Sie ab, so daß zum Beispiel das Kohlendioxid zurücktransportiert wird und über die Lunge abgeatmet wird - und in der Luft verschwindet. Das sauerstoffreiche Blut geht in den rechten Arm - den rechten Oberarm - den rechten Unterarm - die rechte Hand - bis in die rechten Fingerspitzen - und manchmal macht sich ein angenehmes Kribbeln breit - und eine gewisse Schwere tritt von selbst auf- ohne daß Sie irgend etwas tun, - ohne daß Sie irgend etwas denken (...), - (...) für dieses Sauerstoff reiche Blut, das in den rechten Arm strömt (...), 66
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(...) ganz von allein dazu, daß sich dieser Arm entspannt und eine eigene Schwere entwickelt, die Ihnen guttut, und in dieser Schwere eine eigene Frische entwickelt durch dieses sauerstoffreiche energiegeladene Blut, die Ihnen guttut. Und diese eigene Schwere sich ausbreitet auf die Haut, jede Pore davon erfaßt wird, daß es Ihnen guttut.
Und jetzt verfolgen Sie mal den Weg des sauerstoffreichen Blutes in Ihren Magen und Darm - wie sich dieses energiereiche Blut in Ihrem Rhythmus im Magen und Darm verteilt und wie sich Ihr Bauch dabei entspannt, - ganz von allein, - so als ob die Wellenbewegung des Darmes sich mit Ihrem Rhythmus verbindet (...), - das Auf und Ab des Darmes (...), - (...) ein Auf und Ab der Entspannung korrespondiert. - Lassen Sie sich Zeit dabei, den Weg des energiereichen Blutes in Ihrem Magen und Ihrem Darm zu verfolgen - und zu spüren, wie das Auf und Ab der Kontraktion des Darmes sich mehr und mehr in Ihren Rhythmus der Entspannung integriert. Vertiefung Vielleicht kommt Ihnen die Vorstellung, daß Sie in einem Boot sitzen - in einem kleinen Ruderboot und die Wellen von einem kleinen See spüren, und gestatten Sie sich, mit diesem kleinen Boot etwas vom Ufer abzustoßen, so daß Sie ein paar Meter auf diesen See hinausrudern - das Auf und Ab der kleinen Wellen genießen. Und vielleicht achten Sie darauf, wie die Stimmen am Ufer oder die Geräusche draußen immer etwas leiser werden, und Sie immer mehr Abstand bekommen zu den Dingen, um ganz bei sich zu sein. Dann lassen Sie die Ruder fallen und treiben für einen Moment - in diesem Boot, - im Auf und Ab, - für zwei Minuten, 67
- in denen Sie wirklich entspannen, ohne zu wissen, wie man entspannt und ohne etwas zu tun, - ganz von allein - in Ihrem Tempo abtauchen - und es sich gutgehen lassen, - weil Sie den Abstand haben, den Sie brauchen, und ihn genier ßen. Diese Ruhe, die Sie haben, ganz mit sich selbst genießen - für zwei Minuten, - in Ihrem Tempo, - durch und durch. Nachdem Sie diese wirklich tiefe Entspannung genossen haberi, nehmen Sie die Ruder wieder und bewegen sich zum Strand - an das Ufer zurück. Fortsetzung der Durchführung Und dann möchte ich Sie bitten, den Weg des Sauerstoffes weiter zu verfolgen. Konzentrieren Sie sich einmal darauf, wie das energiereiche sauerstoffbeladene Blut in das linke Bein strömt, -
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den linken Oberschenkel, linken Unterschenkel, linken Fuß, so daß die Muskulatur angenehm durchblutet wird. Und manchmal macht sich durch diese vermehrte Durchblutung eine angenehme Schwere breit (...), eine Schwere, durch die das Bein sich gut entspannen kann, der Tonus der Muskulatur (...) mehr und mehr nachläßt und wirklich schlaff wird. Und vielleicht haben Sie die Möglichkeit, sich einfach vorzustellen, wie der Tonus der Muskulatur einen Ton erzeugen kann. Und mit dem Erschlaffen der Muskeln und der Sehnen wird dieser Ton auch immer tiefer, so als ob eine Saite auch erschlafft, 68
- so daß der Ton eine angenehme Tiefe erhält, die Ihnen wirklich guttut, - durch und durch geht, - daß Ihr Bauchraum vibriert - und diese Vibrationen eine zusätzliche Entspannung erzeugen. - Genießen Sie Ihren Ton und Ihren Tonus der Muskulatur. Jetzt möchte ich Sie bitten, darauf zu achten, wie der Sauerstoff in das rechte Bein strömt - und wie jede einzelne Muskelzelle des rechten Oberschenkels - des rechten Unterschenkels - und wie die Muskelzellen der kleinen Fußmuskeln dieses sauerstoffreiche Blut aufnehmen - und Energie tanken - und genau die Energie aufnehmen, die sie/Sie brauchen, um das zu tun, was für sie/Sie gut ist, damit Sie die Kraft haben, die Sie brauchen, um Ihre Pläne zu verwirklichen. Daß Sie die Kraft haben, die Sie brauchen, um Ihre Ideen umzusetzen. Und daß Sie diese Energie tanken, die genau gut ist für Sie, um eine gewisse Ausdauer und Stetigkeit zu entwickeln eine Ausdauer und Stetigkeit, die Ihnen hilft, sich selbst gut zu fühlen - in Ihrem Tempo - und mit Ihrer Kraft. - Und achten Sie darauf, wie die Muskelzellen genau die Dinge, die sie nicht mehr brauchen, abgeben - zur Lunge transportieren und indem Sie abatmen, diese Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, in der Luft verschwinden lassen - so daß sich die Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, in der Luft verflüchtigen. Beenden Jetzt achten Sie bitte wieder darauf, wie Sie sitzen oder wo Sie liegen, achten einmal darauf, wie Ihr Kopf sich jetzt anfühlt auf der Unterlage - wie der Kopf sich jetzt verhält zu Ihrem Rumpf, wie sich Ihre Schultern anfühlen -(...) Ihr Rücken jetzt auf die Unterlage drückt oder an der Lehne liegt. Wie fühlen sich jetzt Ihre Oberschenkel an - Ihre Unterschenkel? - Und achten Sie darauf, wie Ihre Fersen jetzt auf der Unterlage fest liegen - wie Ihre Füße jetzt fest auf der Erde stehen! Orientieren Sie sich wieder zurück in Ihr Zimmer, achten auf die Geräusche draußen - auf der Straße oder in der Wohnung - und kommen jetzt ganz zurück - hier in den Raum! Und es ist ganz hilfreich, jetzt noch einmal tief einzuatmen, die Arme zu strecken, die Beine zu strecken, noch mal tief Luft holen, 69
ausatmen und ganz zurück hier in den Raum kommen, in dem Sie sich jetzt befinden. Kugel ausdehnen
Hinweis Dies ist eine hervorragende Übung, um zu innerer Ruhe, großer Kraft und klarer Abgrenzung zu kommen. Diese Übung lernte ich auf einem Workshop bei David Cheek, einem der Pioniere der medizinischen Hypnose, kennen und führe sie oft und gern durch. Einführung, Vertiefung und das Beenden können Sie anhand anderer Trancen selbst ergänzen. Durchführung mit Kugel-Metapher Ich möchte Sie jetzt bitten, sich zu erlauben, die Vorstellung einer kleinen durchsichtigen Kugel aufzunehmen. Vielleicht paßt die Vorstellung einer Seifenblase ebenso. Diese Kugel hat eine bestimmte Farbe - eine durchsichtige Farbe - eine Farbe, die für Sie angenehm ist - eher bläulich oder rötlich. Und ich möchte Sie bitten, sich die kleine Kugel in Ihrem Körper vorzustellen - in Ihrem Bauch, vielleicht in Ihrem Unterbauch. Diese besondere heilsame Kugel soll die Fähigkeit haben, sich auszudehnen - ganz langsam. - Und in dem Maße, wie sie sich ausdehnt und die Organe erfaßt, können sich diese Organe auf eine besondere Art und Weise erholen, indem sie mit Sauerstoff und Energie versorgt werden. - Und das, was sie / Sie nicht mehr brauchen - abgeben können. Ich möchte Sie bitten, diese Kugel ganz langsam - in Ihrem Tempo - etwas größer werden zu lassen - sich ausdehnen zu lassen - etwas im Unterbauch, etwas in Richtung Becken - etwas in den Rücken - etwas in Richtung Bauchnabel - und etwas in Richtung Zwerchfell. Versuchen Sie bitte - ein angenehmes Gefühl dort aufkommen zu lassen - und diese durchsichtige rötliche - oder bläuliche - oder sonstige Farbe der Kugel - in Ihrem Tempo - die Organe durchdringen zu lassen. Manchmal braucht es in den Bereichen des Körpers, wo Sie Schwierigkeiten haben oder Schmerzen, etwas länger, um die Kugel ausdehnen zu lassen. Lassen Sie sich Zeit, führen Sie diese Überlegung bewußt durch - machen Sie es in Gedanken - Millimeter um Millimeter, so daß diese schwierigen Gebiete genauso von der Kugel erfaßt werden, wie die anderen Gebiete. - Dabei ist es besonders wichtig, daß Sie auch die gleiche Farbe dieser Organe oder Gebiete in denen Sie Probleme haben - Millimeter für Millimeter imaginie70
ren können. - Es kann anstrengend sein. - Lassen Sie sich Zeit! Lassen Sie sich Zeit, bis die Kugel sich auch in diesen Bereich ausgedehnt hat und überall die gleiche Farbe existiert - und die gleiche Intensität der Farbe. Achten Sie darauf, daß diese Bereiche genausogut mit Sauerstoff versorgt werden, wie die anderen Bereiche, so daß sich diese Organe und Körperregionen genausogut erholen können, wie die anderen Bereiche und Körperregionen. Und das, was sie/Sie nicht mehr brauchen, lassen sie/Sie abtransportieren. Und diejenigen, die andere Vorstellungen entwickelt haben, möchte ich bitten, einfach auf der Matte zu liegen - und vor sich hinzuträumen - und an das zu denken, für das es gerade Zeit ist lassen Sie sich Zeit, sich zu entfalten. Und nun lassen Sie die Kugel das Zwerchfell berühren! - Spüren Sie, wie die Atmung sich öffnet - und angenehm leicht wird und angenehm weich wird - so daß Sie von innen heraus das Gefühl bekommen - als ob Sie auf einem Fundament stehen - das unmerklich wächst. Lassen Sie die Kugel weiter in den Rücken ausdehnen, daß sich dort Bandscheiben und Muskeln erholen - und sich auf ihre/Ihre spezielle Art regenerieren. - Nun lassen Sie bitte die Kugel sich weiter ausdehnen - über Herz und Lunge - bis in die Schultern - zu den Halswirbeln - und dann langsam ein angenehmes Gefühl damit verbinden - daß Sie wirklich verfolgen können. Ein Gefühl von Lockern - angenehm - wirklichem Erholen. Und lassen Sie sie nach unten ausstülpen, nach unten etwas weiter werden - das Becken erfassen - die Oberschenkel - links und rechts die Kugel ganz langsam sich ausdehnen - Knie und Kniekapsel, Menisken erfassen - nach unten - zu den Fersen - Fußsohlen und Fußspitzen - erst links, dann rechts oder erst rechts und dann links. So, als ob Sie eine neue Festigkeit haben - in den Füßen - und eine Entspanntheit entdecken. - Genau. - Genauso in den Armen - links und rechts - so daß Sie vielleicht Kraft spüren und trotzdem loslassen können. - Lassen Sie diese Kugel sich noch etwas weiter ausdehnen - in Ihrer Farbe - zum Hals - zum Kopf etwas hin, so daß dort auch eine Lockerung entsteht - so daß die Muskulatur im Gesicht sich gelockert anfühlt bis zum Scheitel. Und lassen Sie die Kugel ausbreiten in Richtung Kopf und Gehirn - so daß der ganze Organismus erfüllt ist. - Und Sie spüren die Verbindung - zum Kopf zum Bein - bis zum Bauch - zum Arm - angenehm sich ausbreiten. Und wenn noch eine Stelle da ist, die noch nicht ganz erfaßt ist, lassen Sie sich Zeit dabei - auch diesen Bereich von der Kugel erfas71
sen zu lassen. - Relaxen. - Sehr gut. - Wirklich relaxen. Zeit für die Kugel, um sich heilsam auszudehnen. (Zwei Minuten Stille) Die Erholung genießen - so, als ob man eine Kerze betrachtet und beobachtet, wie das Wachs nach unten tropft - und das Wachsen - groß wahrnimmt. - Genau (jemand dreht sich) und bei Bedarf eine angenehme Position sucht. - Und lassen Sie die Kugel vielleicht noch mal in den Bereich gehen, der noch unangenehm ist - rein in Gedanken - das ist wichtig - das Denken zu schulen - etwas ganz Neues im Denken zu kombinieren. Und nun möchte ich Sie bitten, noch einen Schritt weiter zu gehen und sich vorzustellen, als ob die Kugel ganz langsam überall erst unter der Haut und ganz langsam sich über der Haut, wie ein Film auf der Haut ausbreitet - einen Millimeter oder zwei Millimeter - über der Haut - oder einen Zentimeter - gleich einem Schutzfilm. Lassen Sie sich Zeit dabei. Und vielleicht können Sie in Gedanken vor einen Spiegel treten und sich von außen anschauen - wie Ihre Haut die Farbe der Kugel annimmt, wie Ihre Haut verändert aussieht. Und vielleicht nehmen Sie jetzt eine Kerze - in Gedanken - in die Hand, so daß Sie vielleicht besser sehen können. Lassen Sie sich von dem Kerzenschein anleuchten, wie verändert sich die Farbe? Spüren Sie die Wärme der Kerze, das Flackern des Lichtes, den Ruß in der Luft. Schauen Sie in den Spiegel, und Sie bemerken dort noch eine Kerze - (jemand dreht sich) - sich umdrehen - und eine andere Position suchen. Möglicherweise können Sie sich vor dem Spiegel umdrehen - sich von hinten betrachten und darauf achten, daß Sie diesen Schutzfilm haben - innen wie außen - den Schutz der Kugel - auf der Haut - wie eine geschlossene Decke - unter der Sie sich sicher fühlen. Und dann drehen Sie sich noch mal um, schauen Sie sich von vorn an - überprüfen noch mal, wie wohl Sie sich fühlen - unter diesem Schutzfilm und genießen die Entspannung - nach Ihren eigenen Möglichkeiten - wie der Körper Neues aufnimmt, um entlastet zu sein - im eigenen Tempo - anfangen zu genießen - ganz gelöst durch Loslassen. Jetzt möchte ich Sie bitten, sich von den Bildern zu verabschieden - und das mitzunehmen, was gut für Sie i s t - und auch vielleicht diese Übung abends in Gedanken durchzugehen. Beenden (bitte ergänzen) 72
Hinweis Diese Übung dient nicht nur der Tiefenentspannung, sondern auch der Integration der Körpers und der Gedanken. Sie kann bei Unruhezuständen, unruhigen Beinen, Körperzuckungen, Schmerzen, bei körperlicher Desintegration und bei dem Gefühl, daß der Kopf vom Körper abgeschnürt sei, bei Engegefühl und Ängsten helfen. Einführung Ich hoffe, Sie hatten ein schönes Wochenende. Sie haben sich schon einen Platz hier in der großen Halle gesucht, auf dem Sie sich vielleicht besonders wohl fühlen. Einige von Ihnen haben sich auch schon auf Ruhe umgestellt, um die Ruhe gleich richtig zu genießen. Ich möchte Sie bitten, jetzt genauer zu überprüfen, wo Sie liegen und wie Sie daliegen. Wo liegen die Fersen? Wie liegen die Beine wo das Gesäß - der Rücken - und der Kopf? 1. Vertiefung Und vielleicht wissen Sie mittlerweile schon, wie man in die Entspannung geht. - Machen Sie es in Ihrem eigenen Rhythmus - in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. Noch mal eine angenehme Position suchen. (Draußen fahrt ein Auto vorbei) Mal draußen auf das Auto hören - vielleicht auf die Vögel - um sich dann von der Außenwelt zu distanzieren - genauso wie Sie sich vielleicht jetzt von Ihrem Alltag distanzieren können - von den Gesprächen auf der Station von den Erlebnissen am Wochenende. Nehmen Sie auch Abstand von der Arbeit heute morgen, und lassen Sie es einfach laufen - indem Sie die Gedanken zur Ruhe kommen lassen - so als ob man in einem Boot die Ruder fallen läßt. - Und dann möchte ich Sie bitten, nur noch auf meine Stimme zu hören - und einen anderen Teil Ihrer Aufmerksamkeit in Ihren Körper zu schicken. Und vielleicht haben Sie einen Bereich in Ihrem Körper, von dem Sie möchten - daß er besonders ruhig wird. Ich möchte Sie bitten, zu überprüfen - welcher Bereich es ist! Sind es die Beine - sind es die Gedanken - oder der Bauch - oder die Atmung? Lassen Sie sich einfach Zeit - beim Überprüfen dieses Gebietes - welches im Körper vielleicht besonderer Ruhe bedarf! Vielleicht können Sie in dieser Phase der Ruhe diesen Bereich besonders pflegen und verwöhnen? Manchmal sind es auch die Gedanken in einem Teil des Gehirns - die besonderer 73
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Ruhe bedürfen. Und vielleicht können Sie die auch verwöhnen. Lassen Sie sich Zeit, dieses Gebiet ausfindig zu machen - indem Sie w i r k l i c h t i e fentspannen durch - Ausatmen - Ausatmen und - Ausatmen - so daß Sie wirklich angenehm entspannt sind - in dieser tiefen Ruhe dieses Areal ausfindig machen, von dem Sie möchten - daß von ihm eine besondere Ruhe ausgeht. (Geräusche von draußen) Eine kleine Ablenkung draußen. Durchführung mit Metapher Vielleicht können Sie mit Ihren Gedanken besonderen Kontakt zu diesem Bereich Ihres Körpers aufnehmen oder mit Ihren Gedanken zu einem Teil der Gedanken besonderen Kontakt aufnehmen und eine Verbindung herstellen - als ob sie/Sie durch eine Strömung verbunden werden - oder als ob sie/Sie mit Telefonleitungen verbunden wären, wie die Nerven mit allen Bereichen Ihres Körpers Verbindung halten oder wie die Hormone in alle Regionen Ihres Körpers strömen. Sie können sich diese Verbindungen auch bildlich vorstellen: Telefonkabel, kleine Ströme. Wichtig ist, daß Sie eine besondere Leitung zu den Bereichen legen - die besonderer Ruhe bedürfen. Eine Verbindung, über die man in seine Areale hineinhören - und sie befragen kann. Und während Sie hier in aller Ruhe liegen - befragen Sie diese Körperareale, was sie / Sie Besonderes brauchen - um ihre/Ihre eigene Entspannung zu bekommen - was sie/Sie sich wünschen - was sie/Sie machen sollen, - Lassen Sie sich Zeit dabei! - Versuchen Sie, es herauszufinden! - Und vielleicht bemerken Sie, ob sich in diesen Körperarealen etwas ändert, wenn Sie über diese Telefonleitung Kontakt aufgenommen haben. Während Sie angenehm tief ausatmen - in Ihrem eigenen Rhythmus einatmen immer darauf achten - was sich ändert - wenn Sie mit diesem Körperbereich oder mit diesem Gedankenbereich besonders sprechen - zuhören. Vielleicht wissen einige von Ihnen, was Sie machen müssen - und ein Teil von Ihnen spürt vielleicht, was er machen muß - um diesen Körperbereich im Bauch - im Kopf - oder in den Beinen besonders zu beruhigen. Manchmal ist es nur eine ganz kurze Information, die man bekommt, aber es ist gut, darauf zu hören und es sich zu merken, wenn man dann spürt - was man Besonderes für diesen Teil tun kann.
2. Vertiefung Jetzt möchte ich Sie bitten, insgesamt t i e f e r zu entspannen, so daß Sie das Gefühl haben - wirklich A b s t a n d zu nehmen von den Dingen draußen. Ich zähle bis fünf. - Eins - zwei - drei - vier daß Sie in Ihrem eigenen Rhythmus wirklich absacken - und es genießen - die Zeit stehenzulassen - und fünf - für zwei Minuten den Schalter umlegen, um Ruhe und Abstand zu haben - zu den Dingen, so daß Sie Zeit haben - um auf Ihren Körper zu hören, in ihn hineinzuspüren. Und vielleicht denken Sie einen Augenblick daran, was Sie für innere Fähigkeiten haben - diese unruhigen Bereiche zu besänftigen, Fähigkeiten, die Sie vielleicht schon längst vergessen hatten - jetzt zu aktivieren, (jemand räkelt sich) um eine angenehme Position für dieses Können zu finden. Dabei ist es nicht w i c h t i g - diese Fähigkeiten bewußt zu erleben, sondern den Körper zu benutzen, um es ganz von a 11 e i n zu erledigen, ganz von allein - wie der Kreislauf sich von allein im Körper aufrecht erhält - so wie die einzelnen Körperzellen die Dinge aufnehmen die sie/Sie brauchen und die Dinge vorbeirauschen lassen, die sie/ Sie nicht mehr brauchen. Manchmal ist es nicht wichtig - eine wirkliche Entspannung zu erleben, sondern nur eine Idee zu bekommen - wie es sein könnte, wenn man bestimmte Dinge relaxed angeht so als wenn man von dieser entspannten Grundhaltung ein Stück in den Alltag mit hmeinnimmt und diese Gelassenheit immer wieder dann aktiviert - wenn man sie braucht, so eine interessierte Gelassenheit, die Platz läßt für die autonome Regelung im Körper - für das autonome Regeln von Anspannung und - Entspannung, von Sympathikus und - Vagus - angenehm ruhig - und kreativ, die Telefonverbindung aufrecht erhaltend. Und vielleicht können Sie jetzt nach außen vermitteln, was Sie innen über die Verbindungen hören? Vielleicht ändert sich Ihre Körperhaltung? Vielleicht ändert sich Ihr Tagesrhythmus? Vielleicht ändert sich Ihr Abstand zu den Dingen? Vielleicht fühlen Sie sich wohler? Vielleicht bewegen Sie sich anders? Vielleicht hat ein Teil von Ihnen schon einen Eindruck, wie es ist - wenn man bestimmte Körperregionen besonders beruhigt welche anderen Regionen dann, von allein noch ruhiger werden. Vielleicht wissen Sie - oder spüren, was Sie machen müssen - wenn Sie zuhören. Ich möchte Sie bitten, sich noch einmal etwas Zeit zu nehmen und zu spüren, wie Sie sich mit dieser angenehmen, entspannten Grundhaltung fühlen, sobald Sie in den Alltag gehen. Viel75
leicht können Sie sich einmal von oben mit Abstand sehen, und für einen Moment - genießen - wie es ist - auf einem wirklich ruhigen See mit einem Boot zu fahren, verglichen mit einem See, der viel unruhiger ist - wieviel angenehmer das Fortkommen ist, so daß es sehr viel schöner ist, auf einem See zu fahren, der glatt ist - auf dem man sich treiben lassen kann - so wie man hier seinen Körper treiben lassen kann - fest auf der Matte. (Pause) Beenden Jetzt möchte ich Sie bitten, das Telefongespräch zu beenden. Notieren Sie sich alle Informationen! Nehmen Sie die Informationen mit in die Welt nach draußen in dieser entspannten Grundhaltung. Nun möchte ich Sie bitten, darauf zu achten, wie die Regionen in Ihrem Körper jetzt aussehen. Haben sie die gleiche Farbe? Sind die Farben heller geworden - oder dunkler? Sind sie besser durchblutet worden? Sind sie wärmer geworden? Lockerer? Nun möchte ich Sie bitten, jetzt aus der Tiefenentspannung wieder in eine leichte Entspannung zu gehen. Ich zähle rückwärts: fünf - vier - drei - zwei - eins. Achten Sie darauf, wie Sie auf der Matte liegen - wie der Kopf zum Rumpf steht - wo die Schultern liegen - welche Bereiche der Arme die Matte berühren - welche Anteile des Rückens die Matte berühren - wo das Gesäß liegt - die Beine - und die Fersen. Und dann möchte ich Sie bitten, hier in diese große Halle ganz zurückzukommen - in Ihrem eigenen Tempo. Verabschieden Sie sich noch mal von den Bildern! Bewegen einzelne Gliedmaßen! Machen vielleicht eine Faust! Strecken die Arme! Tief Luft holen und beim Augenöffnen bitte lächeln! Und noch mal bitte tief Luft holen und ganz hier in die Halle zurückkommen! Lassen Sie sich ruhig noch etwas Zeit! Und wer Fragen hat, kann gern zu mir kommen, ansonsten sehen wir uns morgen wieder. Armlevitation (Baustein) Hinweis Die Übung zur Armlevitation gekört zur Standardausbildung eines jeden Hypnotherapeuten. Der Arm wird anders erlebt als der übrige Körper, er kann sich anders anfühlen im Sinne von Kribbeln, Taubheit, Kälte oder Wärme, seine Durchblutung ändern oder auch sich heben, elevieren. Er wird als vom Körper dissoziiert erlebt. Nach der Trance ist die Körperdissoziation beendet. 76
Diese Übung wird als „Baustein" bezeichnet, weil Sie sie sowohl zur Entspannungseinführung, als auch zur Vertiefung oder auch zur Durchführung einsetzen können. Durchführung
Ich möchte Sie jetzt bitten, sich auf Ihren linken oder rechten Arm zu konzentrieren. Die Außengeräusche werden unwichtig. Achten Sie auf meine Stimme, um mehr und mehr zu entspannen und Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Arm zu lenken. Dabei ist es gleichgültig, ob Sie Linkshänder oder Rechtshänder sind. Manche Linkshänder konzentrieren sich eher auf den linken, manche eher auf den rechten Arm, während Rechtshänder bei bestimmten Tätigkeiten erst an den rechten, kaum an den linken, bei anderen Aufgaben aber eher an den linken als an den rechten Arm denken. Und während Sie sich auf einen Ihrer Arme konzentrieren, möchte ich Sie bitten, sich ihn etwas schwerer oder etwas leichter vorzustellen. Möglicherweise werden Sie ihn überhaupt nicht schwerer oder leichter erleben, sondern eher ein Kribbeln im Finger spüren. Und sobald Sie ein Kribbeln oder ein Zucken im Finger spüren, lockern Sie Ihre Muskulatur und formen das Kribbeln oder Zucken in eine angenehme Leichtigkeit um. In eine Leichtigkeit, die die Schwere nimmt und ein wohltuendes Atmen ermöglicht. Ein Atmen im Auf und Ab der Wellen. Und mit jedem Auf oder mit jedem Ab können Sie die angenehme Leichtigkeit auf Ihren Arm übertragen. Sie brauchen jetzt nichts zu tun, und Sie brauchen nicht zu wissen, wie der Körper weiß, wie der Arm dieses leichte Auf und Ab in eine Schwerelosigkeit umsetzt, so als ob Ihr Arm im Wasser schwebt und sein Gewicht reduziert hat. Ganz von allein wird der Arm leichter, während der Körper sich mehr und mehr erholt und angenehm ermattet. Und nun lassen Sie den Arm so leicht werden, daß er sich automatisch etwas anhebt. Unmerklich anhebt, so daß Sie unter den Arm eine Zeitung schieben können, und erinnern Sie sich an dieses wohltuende Gefühl tiefster Erholung. Der Körper tut es von allein. Lassen Sie ihm Zeit, Zeit für eine regenerierende Erleichterung. Mit jedem Atemzug. Durch und durch. Lassen Sie den Arm Millimeter für Millimeter sich heben, so daß Sie gut entspannen können. Achten Sie auf Ihren Rücken, auf Ihre Beine! Sind sie jetzt etwas schwerer geworden? Genießen Sie noch einen Augenblick diese angenehme Leichtigkeit. Genau. 77
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Nun lassen Sie langsam wieder das normale Gefühl in Ihren Arm, lassen Sie ihn schwerer werden, so daß er fest auf die Matte zu liegen kommt. Achten Sie dabei auf Ihre Atmung! Nehmen Sie diese tiefe Entspannung mit. Genießen Sie es. Jetzt bitte ich Sie, sich ganz hier in den Entspannungssaal zu reorientieren. Sie haben gleich wieder das normale Gefühl im Arm. Bewegen Sie die Finger, beugen Sie die Ellenbogen, strecken Ihren Arm durch. Pen dropping (Baustein) Hinweis
Auf metaphorischer Ebene veranschaulicht diese Übung sehr gut Loslassen, Lassen, Gelassen werden. Sie hilft, sich von lästigen Gewohnheiten zu verabschieden. Außerdem können Sie mit dieser Übung die Patienten trainieren, ihren mentalen Zustand schnell von normaler Aufmerksamkeit zu konzentrierter Aufmerksamkeit zu verändern. Tip: Geben Sie jedem Patienten einen Stift und lassen Sie das „Stift-Fallen-Lassen" öfters durchführen. Die Übung führte David Cheek gern durch. Bei ihm habe ich sie kennengelernt. Die Übung wird als „Baustein" bezeichnet, weil Sie sie zur Einßhrung, aber auch zur Vertiefung in die Entspannung gut einsetzen können. Durchführung Nehmen Sie einen Bleistift oder Kugelschreiber zwischen Daumen und Zeigefinger, und winkeln Sie den Ellenbogen so an, daß die Hand und der Stift frei in der Luft schweben und den Boden nicht berühren. Der Stift muß frei auf den Boden oder auf die Matte fallen können. Im Sitzen winkeln Sie bitte den Ellenbogen um ca. 90-100 Grad an. Jetzt bitte ich Sie, tief auszuatmen - das Einatmen kommt von selbst. Konzentrieren Sie sich auf den Stift oder Kugelschreiber und gehen Sie in eine tiefe Entspannung! - Ausatmen! - Einatmen kommt von selbst. Wahrscheinlich brauchen Sie nur eine kurze Zeit bis Sie den Impuls verspüren, den Stift fallen zu lassen. Sobald Sie den Stift losgelassen haben, nehmen Sie das Aufprallgeräusch als Klick zum Einleiten Ihrer Entspannung. Einer Entspannung, in der Sie Abstand vom Alltag nehmen können. Sobald Sie anfangen, in eine tiefe Entspannung zu gehen, denkt Ihr Gehirn an den Stift und möchte ihn loslassen, um den Tonus von Daumen und Zeigefinger 78
zu reduzieren. Sie halten den Stift aber fest, und unser Gehirn fängt an, das Öffnen vonDaumen und Zeigefinger zu planen. Auf der Hirnrinde entsteht ein Handlungsentwurf, der dazu führt, daß ganz kleine Muskelfasern, die Muskelspindeln, ihren/ Ihren Tonus reduzieren und anfangen zu entspannen, so daß der ganze Muskel entspannt, sobald der Befehl „entspanne" kommt, und sich so minimal Daumen und Zeigefinger voneinander entfernen, zunächst unmerklich, dann löst sich der Druck an den Fingerkuppen, und der Stift fällt schließlich zu Boden. Und dann möchte ich Sie bitten, sich zu erlauben, die Entspannung ganz von allein von den kleinen Muskeln auf Ihren ganzen Arm zu übertragen. Die Entspannung breitet sich in ihrem/Ihrem Tempo aus und erreicht nach und nach Ihre Schulter, und sie geht von der Schulter über auf Ihren Brustkorb und von dort nach und nach auf den anderen Arm - auf den Rücken - auf den Bauch - auf den Magen - auf den Darm - auf das Becken - auf die Beine - auf beide Füße - auf den Hals und die Schluckmuskulatur - auf den Kopf - auf die Wangen - auf die Stirn - auf die Kaumuskulatur - durch und durch - auf die Atmung, in Ihrem Tempo. Dann gehen Sie mit Ihren Gedanken aus dem Alltag. Lassen Sie die Station und den Entspannungssaal hinter sich. - Und mit dem Ausatmen in Ihrem - eigenen Tempo - entspannen Sie sich. Und in dem Moment, wo der Stift herunterfällt, schalten Sie ab - für zwei Minuten. (Im Hintergrund klirrt ein herunterfallender Stift) Manche Stifte fallen früher, manche später. Jeder macht es in seiner eigenen Geschwindigkeit. Einfach umschalten und sich eine Entspannung gönnen. Diejenigen, die noch mit einem Teil ihrer Gedanken im Alltag sind, bleiben mit ihren Gedanken im Alltag und beachten vermehrt ihren Körper. Vielleicht bemerken sie/Sie, wo ihr/Ihr Körper sich einen Freiraum verschafft - auch nur für zwei Minuten. Und diejenigen, die in eine tiefe Entspannung gegangen sind, mögen sie noch etwas genießen. Garten und Strand (Doppelindikation, mit Claudia Holt) Hinweis
Folgende Entspannungsübung wird mit zwei Therapeuten ausgeführt (Doppelinduktion). Zunächst beginnt Therapeut A mit der Einführung und Vertiefung. Im Durchführungsteil sprechen Therapeut A und B abwechselnd oder gleichzeitig. Den Ausleitungsteil übernimmt dann wieder 79
Therapeut A. Die Teilnehmer hören dann dem Therapeuten zu, dessen Person oder Stimme ihnen am meisten zusagt, oder sie konzentrieren sich auf die Geschichte oder die Metaphern, die sie für ihre spezielle Situation am besten nutzen können. Hypnosetechnisch handelt es sich um eine Verwirrtechnik zur Trancevertiefung. Diese Übung ist ßr die Therapeuten eine Herausforderung an Konzentration und Absprache, für die Teilnehmer ist es außerordentlich angenehm und effektiv. In der Regel gibt es engagierte Feedbacks. Einführung und Beenden bitte ergänzen. Der Text des Therapeuten B ist kursiv gedruckt. Vertiefung Suchen Sie sich erneut eine angenehme Position. Lockern Sie die Stirnmuskulatur, die Wangen- und Kaumuskulatur, den Hals und die Schultern. Atmen Sie tief aus, um sich langsam auf eine tiefe, angenehme Entspannung umzustellen. Die meisten von Ihnen wissen bereits, wie man in eine solche Entspannung eintaucht. - Tauchen Sie in Ihrer eigenen Geschwindigkeit! Und vielleicht achten Sie darauf - wo diese Entspannung bei Ihnen zuerst anfängt. - Möglicherweise beginnt sie beim Ausatmen - beim tiefen angenehmen Ausatmen. Und bei manchen beginnt sie - beim Durchatmen. Und bei anderen beginnt sie, indem sie sich vorstellen - daß das eine Bein schwerer wird als das andere. - Und bei wieder anderen beginnt die Entspannung, wenn sie merken - wie die Gedanken langsam - unwichtiger werden. Und sich die Gedanken immer mehr glätten. - Und manchen ist die Vorstellung ganz hilfreich - daß sie die Ruder fallen lassen. - Sehr schön. Manche können gut entspannen, wenn sie auf die Außengeräusche hören, auf die Blätter im Wind - um sich anschließend auf unsere Stimmen zu konzentrieren. - Und für manche ist es ganz hilfreich, noch abzuwarten, bis ich bis drei zähle - um dann für kurze Zeit in eine tiefe Entspannung zu gehen. Nachdem ich bis drei gezählt habe, fangen wir beide an, eine Geschichte zu erzählen. Achten Sie darauf, welche Geschichte Ihnen besser gefällt oder ob Ihnen beide Geschichten gleich gut gefallen. Und darauf achten, welche Stimme für Sie angenehm ist. Oder ob beide Stimmen auf ihre Art und Weise gleich angenehm sind. Ich zähle jetzt bis drei. - Eins. - Zwei. - Drei. - Genau. Noch mal eine angenehme Position suchen, in der Sie gut entspannen können. Und relaxen Sie in Ihrer eigenen Geschwindigkeit. 80
Durchführung Doppelinduktion A: Vielleicht haben Sie Lust mit mir durch einen Garten zu gehen, in dem man viele verschiedene Dinge entdecken kann. Stellen Sie sich bitte vor, daß Sie die Pforte öffnen, in den Garten hineingehen und auf die Büsche, Bäume und Sträucher, auf die Wiese und die Blumen aufmerksam werden. Beachten Sie auch das Wetter! Ist es erfreulich warm oder erfrischend klar? Ist es ein behaglicher willkommener Sommertag oder ein schöner anregender Tag im Herbst, oder ist es der erste Frühlingstag? Achten Sie auch auf den Boden! Hören Sie auf den Wind in den Bäumen, Vogelgezwitscher oder andere Geräusche im Garten? Während ich die Geschichte „im Garten" weitererzähle, achten Sie vielleicht auch auf die Geschichte, die meine Kollegin erzählt. Bleiben Sie im Garten, oder gehen Sie mit meiner Kollegin! B: Ich möchte Sie auch bitten, sich an einen Ort zu begeben, an dem Sie sich richtig wohlßhlen. Vielleicht machen Sie einen Spaziergang am Strand. Stellen Sie sich diesen Weg dorthin vor. Wie Sie durch die Dünen immer naher ans Wasser kommen. Schauen Sie sich die Umgebung an. Vielleicht wachsen in den Dünen Gräser, vielleicht hören Sie das Wasser schon rauschen. A: Und Sie betrachten vielleicht Bäume in dem Garten ... B: Und unter Ihren Füßen spüren Sie den Sand und die Wärme des Sandes. A: ... und überlegen, ob Sie von diesen Bäumen Früchte nehmen wollen. B: Und je näher Sie ans Wasser kommen, desto kühler wird der Sand unter Ihren Füßen. A: Vielleicht überlegen Sie, welche Früchte Ihnen am besten schmecken. B: Und wenn Sie dort am Wasser stehen, versuchen Sie die salzige Luft zu schmecken. Wie angenehm kühl die Luft auf Ihrer Haut ist. A: Möglicherweise mögen Sie lieber süße Früchte ... B: Und dann gehen Sie ein Stück an diesem Strand spazieren. A: ... oder saure Früchte ... B: Dann können Sie auch gerne eine Pause machen. Vielleicht möchten Sie sich gerne eine Weile in den Sand zurücklehnen. A: ... oder Sie lassen sich noch einen Moment Zeit, von diesen Früchten zu essen. B: Schließen Sie die Augen und fühlen Sie den warmen Sand an Ihrem Körperl 81
A: Und Sie gehen weiter, um einen Fruchtbaum herum, ducken sich vielleicht etwas und gehen zum nächsten unbekannten Baum und überlegen... B: Und dann stellen Sie sich vor, wie Ihr Körper einen Abdruck im Sand hinterläßt. A: ... und überlegen, was für eine Frucht er wohl trägt. B: Wie liegen Ihre Fersen am Boden im Sand und wie die Beine? A: Und Sie gehen weiter zum nächsten Baum und wissen nicht, welche Früchte dieser Baum trägt. B: Wie liegt das Gesäß im Sand, und wie ist der Übergang im Rücken? A: Wie kann man herausfinden, was das für eine Frucht ist? B: Wie liegen die Schultern im Sand und wie der Kopf? A: Vielleicht indem man diese Frucht probiert und über den Geschmack Rückschlüsse auf den Namen der Frucht zieht. B: Und im Hintergrund hören Sie weiter das Meer rauschen. Und vielleicht können Sie den Rhythmus des Wassers auf Ihre Atmung beziehen. A: Und beachten Sie, ob es eine feste Frucht ist oder ob sie eher etwas saftig ist. B: Und der Wind auf Ihrer Haut ist immer noch angenehm kühl und salzig. A: Und dann essen Sie ein Stück oder pressen den Saft aus, schlukken etwas und spüren, wie der Saft langsam in den Magen läuft. B: Nach einer Weile stehen Sie wieder auf und schauen sich den Abdruck Ihres Körpers noch einmal im Sand an. Sie spüren weiter den Sand unter Ihren Füßen. Ist der Sand warm ... A: Und spüren den Speichel im Mund zusammenlaufen ... B: ... oder eher kühl? (gleichzeitig gesprochen) A: ... und achten darauf, was für ein Gefühl in der Bauchgegend entsteht, und vielleicht nehmen Sie es als Anlaß, sich wirklich zu entspannen, sich angenehm zu entspannen vom Bauch her ... B: Dann gehen Sie noch mal zurück ans Wasser, atmen noch mal die salzige Luft ein und machen sich dann langsam auf den Rückweg. (getrennt gesprochen) A: ... und freuen sich über Ihre Neugierde und über das, was Sie entdeckt haben. B: Im Hintergrund hören Sie immer noch das Meer rauschen. A: Sie gehen weiter ... 82
B: Sie sehen die Gräser im Wind. , A: zum nächsten Baum ... (gleichzeitig gesprochen) B: Der Sand unter den Füßen wird wärmer, und vielleicht überlegen Sie sich, was Sie an Problemen am Wasser lassen möchten... A: ... und vielleicht hat der nächste Baum die gleichen Früchte, so daß Sie schon Bescheid wissen,... (getrennt gesprochen) B: ... und wie Sie einen Teil der Entspannung mit in den Alltag nehmen können. A: ... was für Früchte das sind und was Sie genossen haben. Und mit diesem angenehmen Gefühl der Entspannung im Bauch gehen Sie aus dem Garten wieder heraus, schließen das Tor hinter sich und verlassen den Garten, um sich ganz wieder hier in den Entspannungssaal zurückzuorientieren. Beenden Ich zähle jetzt wieder zurück: drei - zwei - eins usw.
6.2 TRANCEN ZW SCHMERZTHERAPIE
Die folgenden Beispiele zur Tiefenentspannung helfen Patienten bei der Reduzierung der Schmerzen. Schmerzreduktion ist eine Domäne der Hypnosetherapie. Es ist noch unklar, wie das Gehirn Imaginationen so umsetzt, daß Schmerzen reduziert werden. Auch in unserer Untersuchung konnten die Patienten schon nach sechs Übungen ihre Schmerzen reduzieren. Gleichzeitig lernen die Teilnehmer auch zu entspannen, so daß diese Übungen nicht nur für Schmerzpatienten, sondern auch für alle anderen Patienten geeignet sind. Diese Übungen sind sehr anschaulich und können auch von Anfängern der Tiefenentspannung in der Gruppe durchgeführt werden. Ermuntern Sie die Patienten immer wieder, diese Übungen auch selbständig zu wiederholen.
Hinweis Einführung, Vertiefung und Beenden bitte selbst ergänzen. 83
Durchführung mit Metapher Vor einiger Zeit sprach ich mit einem Patienten, der über Rückenschmerzen klagte. Ich fragte ihn, wie er die Schmerzen darstellen würde, wenn er ein Bild malte. Er überlegte einige Zeit und antwortete dann: „Meine Rückenschmerzen sind wie ein verdorrter, knorriger Baum. Der Baumstamm ist dunkel, nein, er ist schwarz. Die Äste haben nur wenige Zweige. Die Zweige tragen keine Blätter. Der Baum steht in einem Wald, mein Baum ist ein kranker Baum." Dann fragte ich ihn, was er in diesem Bild unternehmen könne, um diesen schwarzen, knorrigen und verdorrten Baum wiederzubeleben, was es gäbe, das ihn beweglicher werden ließe, oder welche Möglichkeit er sehe, die Farbe des Baumstammes zu verändern. Er überlegte und sagte dann: „Ja, Musik könnte da helfen!" Ich verstand nicht, was er damit meinte. Dann führte er aus: „Ja, es muß eine ruhige Musik sein, eine angenehme Musik. Die Musik müßte den Baum beschallen, so daß er wieder Triebe und Blätter entwickeln kann." Dann bat ich ihn, dies in Gedanken durchzuführen. Er lehnte sich zurück, schaute in sich, atmete tief aus und entspannte sich, ohne daß er es merkte, auf seine eigene Art und Weise. Nach einer Weile sagte er: „In meinem Phantasiebild baue ich gerade eine Stereoanlage im Wald auf. Die Stromversorgung hole ich von meinem Auto. Die Lautsprecher sind auf den verdorrten Baum gerichtet. Ich lege die Musik ein und drehe die Stereoanlage auf." Ich erkundigte mich nach der Musik. Er antwortete: „Es ist eine angenehme Musik, eine Musik, die ich liebe. Ich drehe die Anlage etwas lauter. Es ist klassische Musik. Ich höre jetzt den Bolero von Ravel." Ich fragte, was sich ändere. Er berichtete, daß der Baum Knospen entwickele, daß er an einigen Stellen seine schwarze Farbe verlöre und etwas brauner würde. Er wisse nicht genau, ob der Baum schon elastischer werde. Er beobachtete und hörte die Musik. Er ging um den Baum herum und sah, wie die Knospen sich zu kleinen grünen Blättern entwickelten. Er bemerkte, wie die Äste etwas biegsam wurden und wie neue Triebe wuchsen. Dann ging er zur Stereoanlage und regulierte die Lautstärke auf ein mittleres angenehmes Niveau, um den Baum bei seinem Wachstum nicht zu sehr zu bedrängen. Er wunderte sich, daß der Baum mit Musik wuchs. Dann bat ich den Patienten, sich von seinen Bildern zu verabschieden und nun seine Wirbelsäule zu spüren. Er bewegte sich etwas und war verwundert, daß er etwas gelockerter war. Er fühlte 84
sich wohler und wußte nicht, warum. Ich bat ihn, diese Übung zu Hause täglich durchzuführen, täglich fünf Minuten, sich zu entspannen, seinen Baum zu beschallen und es sich gutgehen zu lassen, für fünf Minuten. Dann verließ er mein Zimmer. Zeitlupe
Hinweis Verspannung, die häufig zu Schmerzen führt, wird als Innehalten einer Bewegung interpretiert. In dieser Übung geht es darum, den Bewegungsstopp aufzuspüren und mental den Weg zu bahnen, in Zeitlupe Bewegungen durchzuführen. Die Idee dieser Übung geht auf Manfred Prior zurück. Fehlende Teile bitte ergänzen. Durchführung Nachdem Sie sich erneut eine angenehme Position gesucht haben, möchte ich Sie einladen, die Bereiche Ihres Körpers ausfindig zu machen, die besonders angespannt sind oder die Schmerzen im Bereich der Muskeln, Sehnen und Gelenke bereiten. Falls jemand von Ihnen an seelische Schmerzen denkt, bitte ich Sie, bewußt nur kleine Verletzungen zu betrachten, ganz bewußt nur kleine seelische Verletzungen. Schmerzen der Muskeln, Bänder und Gelenke resultieren aus einseitigen körperlichen Belastungen, Anspannungen und Fehlbelastungen. Ich bitte Sie, jetzt in Ihren Körper hineinzuspüren, ob Sie eine solche Belastung erkennen können. Lassen Sie Ihren Körper die Situationen rekonstruieren, in denen diese Belastung zuerst auftrat. Wann begannen Ihre Schmerzen? Lassen Sie Ihrem Körper beim Aufspüren der Situation Zeit! War es zu Hause? War es bei der Arbeit? War es drinnen? Als nächstes bitte ich Sie, Ihren Körper erinnern zu lassen, wie er seine Haltung gehalten hat. Hat er sein Bein oder seine beiden Beine in der Bewegung angehalten? Wie stand die Hüfte? Welche Haltung hatte die Wirbelsäule? Stoppte er eine Bewegung der Wirbelsäule? Gab es eine Bewegung der Arme, die er nicht mehr zu Ende geführt hat? Blieben die Arme mitten in der Bewegung stekken? Und Schulter und Nacken, gab es dort ein Bewegungsmuster, das unterbrochen wurde? Erlauben Sie ihm, sich zum Nachspüren Zeit zu lassen! Und wie hält er den Kopf? Vielleicht erinnern Sie sich in Gedanken an andere Menschen, die Sie auf solche Bewe85
gungsänderungen aufmerksam gemacht haben. Vielleicht können Sie diese Fragen nicht beantworten, lassen Sie es. Lassen Sie all die Situationen hinter sich! Lassen Sie sie los, um in dieser entspannten Grundhaltung dort, wo möglicherweise eine Starre oder wo möglicherweise eine Überlastung stattfand, langsam eine Bewegung aufkommen zu lassen. Konzentrieren Sie sich erneut auf den Beschwerdebereich! Tun Sie so, als ob in die Starre die Idee einer Bewegung hineinkommt. Bewegen Sie in Zeitlupe diesen Bereich. (Eine Minute Pause) Am Anfang kann es schwierig sein. Suchen Sie sich Hilfsmittel. Einige erwärmen diesen Bereich z. B. mit einer Wärmflasche, andere mit einer Glühlampe. Lassen Sie sich Zeit beim Auswählen Ihres Hilfsmittels. Erwärmen Sie dieses Gebiet und beachten Sie eine farbliche Änderung, die möglicherweise auftritt. Intensivieren Sie diese Farbänderung in Ihrem Tempo. (Eine Minute Pause) Einige kühlen vielleicht diese Bewegungsstarre, indem sie/Sie kleine Eisstückchen benutzen. Wieder andere dehnen vielleicht in Gedanken die Muskulatur. Wieder andere lassen vielleicht die Gelenke und Sehnen besonders gut durchbluten und beginnen dann mit der Bewegung Millimeter für Millimeter in ihrem/Ihrem Tempo. In Zeitlupe. (Pause) Ausatmen - Einatmen kommt von selbst. (Zwei Minuten Pause) Nun möchte ich Ihren Körper bitten, die Bewegungen flüssiger zu gestalten, zügiger, im normalen Tempo. Wie bewegt, sich der Körper in diesem Bereich so, daß sich das Bewegungsmuster normalisiert? Wie geht er normal? Wie bewegen sich die Arme normal? Wie halten sich die Schultern? Wie benutzt er die Schulter bei Drehbewegungen, mit denen er sich wohl fühlt? Wie konzentriert er sich auf eine kleine Bewegung, die er flüssig gestalten will? (Pause) Wie dreht er seine Halswirbelsäule, so daß sich sein Nacken und sein Kopf wohl fühlen? Wie bewegt sich sein Becken, so daß er flüssig und aufrecht gehen kann? Er nimmt sich zum Durchmustern seiner normalen Bewegungen die Zeit, die er braucht, seine eigene Körperzeit! Gestatten Sie Ihrem Körper, vor einen Spiegel zu treten und sich seine gekonnten und flüssigen, möglicherweise neu erlernten Bewegungsmuster des einen Bereiches anzuschauen. Er spürt das gelassene Durchbewegen für einen Moment. Er dreht sich um, betrachtet sich von hinten und genießt noch einen Augenblick diese neue Dynamik. (Pause) Ausatmen - Einatmen kommt von selbst. (Pause) 86
Jetzt bitte ich Sie, wieder in den Entspannungsraum zurückzukommen. Lassen Sie den Spiegel hinter sich, und nehmen Sie das mit, was für Sie wichtig ist! Ebbe-Flut Hinweis
Diese Übung eignet sich ebenfalls gut zur Schmerzreduktion und im übertragenen Sinne zum Wegspülen von Dingen, die man nicht mehr braucht. Sie lehnt sich an Gerald Epsteins Arbeit an, ein exzellenter Imaginationstherapeut, den ich in New York kennenlernte und dessen Übungen ich gern benutze (siehe auch Literaturverzeichnis). Durchführung „Ebbe - Flut" Bitte konzentrieren Sie sich auf meine Stimme, nehmen wiederum Abschied von der Umgebung und konzentrieren sich auf sich selbst. Tauchen im eigenen Rhythmus ab und begeben sich vielleicht an einen Strand. An einen Strand, an dem es warm ist - so warm, wie es im Sommer warm ist, daß Sie sich in den Sand legen können und die Wärme von unten spüren. Diejenigen, die ganz woanders hingehen möchten, können es gerne tun, aber es ist ganz gut, dort hinzugehen, wo man sich wohl fühlt. Vielleicht auf eine Wiese. Und sobald Sie sich an dem Strand befinden - möchte ich Sie bitten, einmal zu überprüfen - ob es dort windig ist und - welche Temperatur der Wind hat - ob Sie den Wind im Gesicht spüren oder an den Händen. Legen Sie sich jetzt bitte hin - so daß die Füße zum Wasser zeigen und der Kopf vom Wasser weg. Liegen Sie bequem? Nun möchte ich Sie bitten, das Wasser ganz langsam an Ihre Füße fluten zu lassen, so daß das Wasser sich mit dem Sand vermischt und wie ein Bimsstein die Fersen scheuert. Die Fersen werden so gesäubert, und es wird eine direkte Verbindung zwischen Ihrem Körper und dem Wasser hergestellt. Als nächstes lassen Sie vom Kopf über die Arme, über den ganzen Ober- und Unterkörper, durch die Beine hindurch einen Strom fließen, einen Strom wie ein Fluß, in dem sich allerlei Brocken und Abfälle befinden und weggespült werden, einen Strom, der von oben, vom Kopf durch den Körper über die Fersen ins Meer abfließt und das Gemisch von Abfällen und Schlamm wegspült. Werfen Sie alles, was Sie nicht mehr brauchen - in Gedanken - in dieses Wasser! Und wenn Sie irgendeinen Bereich haben, der Ihnen Beschwerden bereitet, werfen Sie rein 87
gedanklich diese Beschwerden mit in diesen Strom, so daß sie aus Ihrem Körper gespült werden. Achten Sie darauf, wie sie sich ins Meer ergießen und verschwinden. Nun lassen Sie das Wasser abfließen, so wie sich das Meer bei Ebbe zurückzieht. Es wird draußen etwas ruhiger - die Wellen plätschern leicht. Lassen Sie sich von der Sonne bescheinen und richtig trocknen. Genießen Sie die Wärme. Sobald alles trocken ist und Sie vielleicht das Salz noch auf der Haut spüren - kribbelnd oder etwas klebrig - sobald Sie trocken sind, lassen Sie das Meerwasser wieder anfluten, so daß der untere Teil des Fußes und der ganze Unterschenkel im Wasser liegen. Lassen Sie nun Unterschenkel und Fuß von dem Sand-Wasser-Gemisch reinigen. Das Sand-Wasser-Gemisch reinigt wie ein Bimsstein die Haut und stellt einen guten Kontakt zwischen Ihnen und dem Wasser her. Und jetzt möchte ich Sie wiederum bitten, all das, was' Ihr Körper nicht mehr braucht, wie Aufregung, Unzufriedenheit, Ärger, unnötige Ängste, Schmerzen oder andere Beschwerden, in den Strom zu werfen, der vom Kopf durch den Oberkörper und Unterkörper, durch beide Beine fließt und durch die besonders gereinigten Kontaktstellen mit dem Wasser sich ins Meer ergießt. Geben Sie alles in den Strom, Abfälle, Brocken, überflüssige Gegenstände, und lassen Sie sie nach unten abfließen, geben Sie alles darein. Lassen Sie sich Zeit dabei. Atmen Sie ruhig und gelassen. Ihr Körper tut es von allein. Und seien Sie neugierig, was von selbst aus ihm herausfließt. Und nachdem Sie einiges von dem, was Sie nicht mehr brauchen, in den Fluß geworfen haben, achten Sie bitte darauf, wie der Fluß langsam klarer wird. Weniger Schlamm, weniger Brocken lassen ihn klarer werden. Bitte beachten Sie Ihre Atmung, wird sie lokkerer? Wird sie befreiter? Und vielleicht achten Sie erneut auf den warmen Sand an Ihrem Rücken. Liegen Sie noch bequem? Lockert sich Ihre Muskulatur? Und wie das Meer Sie gelassen macht! Der Strom reinigt sich mehr und mehr in seinem Tempo. Werfen Sie alles hinein! In Ihrem eigenen Rhythmus! Lassen Sie nun das Wasser wieder abziehen, es ist Ebbe, es wird trocken. Lassen Sie die Sonne erneut auf Ihren Körper scheinen, bis Unterschenkel und Füße richtig trocken werden - von der Sonne - von der Energie der Sonne. Sobald Sie richtig trocken sind und das Salz auf der Haut spüren, stellen Sie sich bitte vor, wie das Sonnenlicht Ihren ganzen Körper durchdringt und Sie eine angenehme Farbe bekommen, so daß Sie 88
durch und durch die Energie aufnehmen und die Anspannung Millimeter um Millimeter lösen. In Ihrem Tempo. Genau. Wirklich relaxen! Und nun möchte ich Sie bitten, den Strand oder die Wiese wieder zu verlassen, sich vom Meeresrauschen zu verabschieden und auch von dem Geruch des Wassers oder der Wiese. Und lassen Sie langsam Ihre Bilder - was immer das für Bilder auch gewesen sind - kleiner werden! Sie gehen weiter weg - Meter um Meter, so, als ob Sie ein Zoomobjektiv hätten, mit dem Sie alles langsam kleiner werden lassen - weiter weg - genau. Bitte kommen Sie langsam wieder zurück in den Entspannungsraum! Anästhesie Hinweis
Diese Übung eignet sich durch die Körperdissoziation gut zur Tiefenentspannung. Gleichzeitig kann sie gut zur Schmerzreduktion eingesetzt werden. Dieses Beispiel zielt auf eine Anästhesie im Unterschenkelbereich. Möchten Sie eine Schmerzreduktion in anderen Körperpartien erreichen, konzentrieren Sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer entweder auf diese Partien oder beginnen Sie beim Unterschenkel und übertragen diese Anästhesie anschließend auf die anderen Partien. Die Durchführung wurde zur Vertiefung der Anästhesie und zur Vorbereitung der Reorientierung unterbrochen. Einführung und Beenden bitte selbst ergänzen. Durchführung „Anästhesie" Vielleicht achten Sie einmal darauf, ob sich eine angenehme tiefe Schwere im ganzen Organismus ausbreitet, so daß man das Gefühl bekommt, daß man immer leichter wird. Und mit dieser angenehmen Leichtigkeit kann man sich wirklich fallen lassen. Ausatmen im eigenen Tempo! Manchmal kann man ganz gut entspannen oder Schmerzen vermindern, indem man sich vorstellt, als ob z. B. ein Bein oder der Unterschenkel eines Beins gefühllos wird. Manchmal kann man eine Gefühllosigkeit im linken oder rechten Fuß empfinden, wenn man sich vorstellt, daß man den Fuß in wirklich kaltes Wasser stellt. Denken Sie z. B. an den Winter. Sie sind warm angezogen und gehen bei Kälte und Eis ans Meer. Dort ziehen Sie einen Stiefel, dann Ihre Sokke aus und stecken zunächst die Zehenspitzen ins Wasser. Die Ze89
henspitzen empfinden die Kälte noch nicht, und Sie stecken den ganzen Fuß ins eiskalte Wasser. Spüren Sie, wie kalt Ihr Fuß wird. Spüren Sie, wie gefühllos Ihr Fuß wird. Er wird steif und unbeweglich. Kalt und kälter. Achten Sie auf Ihre angenehm warme Kleidung, und spüren Sie, wie Ihr Fuß angenehm gefühllos wird. Stekken Sie ruhig die Knöchel in das eisige Wasser und den Unterschenkel, den Unterschenkel bis zum Knie, so daß Ihre Hose nicht naß wird. Und achten Sie einmal darauf, wie sich die Durchblutung im Unterschenkel und im Fuß ändert. Wie ökonomisch der Körper mit seiner Energie umgeht. Er verschließt die Poren, so daß Sie das eiskalte Wasser nicht mehr spüren, und er unterbricht die Empfindung, so daß Sie nur noch die Nässe bemerken. Und für einen Augenblick ist es angenehm, angenehm gefühllos, angenehm erfrischend, diese Kälte am Fuß und am Unterschenkel. Und in dem Maße, in dem der Körper die Poren verschließt, kann er das Blut für die anderen wichtigen Organe nutzen. Er durchblutet den Kopf, und man kann klar denken, wie die nächsten Schritte sein werden. Nach einer Zeit verändern Zehen, Fuß und Unterschenkel die Farbe. Sie werden ganz weiß. Dann werden sie rot und beginnen, den Bereich der Gefühllosigkeit besonders zu durchbluten. Die Haut und die Muskeln erhalten vermehrt Wärme und Nährstoffe. Der Körper weiß, wieviel Wärme und wieviel Nährstoffe er in diesen unterkühlten Bereich transportieren muß, damit die Zellen dort genau das bekommen, was sie/Sie brauchen, um sich angenehm zu fühlen, für eine Weile. Und während der gefühllose Unterschenkel und der Fuß mit dem versorgt werden, was für sie angenehm ist, können Sie vielleicht ein Kribbeln in dem Bereich spüren. Es ist vielleicht ein taubes Kribbeln, das sich einstellt, Millimeter für Millimeter. Man muß nicht unbedingt am Meer seinen Fuß ins kalte Wasser stecken. Erlauben Sie Ihrem Fuß, sich seine eigene Kälte und Anästhesie zu suchen. Vielleicht möchte er zu Hause in einen Eimer mit eiskaltem Wasser steigen. Möglicherweise befinden sich noch Eiswürfel aus dem Tiefkühlfach darin. Am Fuß wird es kühler und kühler. Er steckt im eiskalten Wasser, kühlt mehr und mehr aus und verliert sein Gefühl. Es kribbelt und kribbelt, und die Gefühllosigkeit breitet sich langsam aus. Dann wird der Fuß weiß, und der Kopf wird im Denken klar, um die nächsten Schritte genau bedenken zu können. Wie der Organismus es am besten einrichten kann, um die
Zellen wieder zu regenerieren und sie/Sie mit Energie und Wärme zu versorgen. Andere können eine Gefühllosigkeit erzeugen, indem sie/Sie sich vorstellen, sie/Sie rieben mit Eiswürfeln die Körperpartien ab, an denen sie /Sie eine Gefühllosigkeit erzeugen möchten. Lassen Sie sich ruhig Zeit. Welcher Bereich des Körpers möchte eine heilsame Gefühllosigkeit entwickeln? Welche Partien werden auf diese eigene Weise angeregt und beruhigt? Sollen es die Schultern oder der Nacken sein? Soll es der linke oder rechte Ellenbogen sein? Sollen es andere Bereiche des Körpers sein? Mit Eiswürfeln lassen sich sehr gut bestimmte Stellen einreiben, so daß sich eine angenehme Kühle und Gefühllosigkeit ausbreitet. Und manchmal braucht man keine Vorstellung, sondern man verfolgt einfach ein kleines Zucken oder Kribbeln der Haut und läßt sie Millimeter für Millimeter etwas gefühlloser werden. Und unter dieser oberflächlichen Anästhesie findet im Inneren ein Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff statt. Das, was die Zellen brauchen, nehmen sie / Sie auf und das, was sie / Sie nicht brauchen, geben sie/Sie ab, in Ihrem Tempo, ganz von allein. Vertiefung Und manchmal kann man sich auch gut entspannen, indem man an eine Kerze denkt, die auf einem Tisch steht. Man sieht das Licht flackern und riecht den Ruß. Die Luft ist in einer bestimmten Art und Weise in Ruß getaucht, ohne daß es unangenehm ist. Beobachten Sie, wie das Wachs tropft. Halten Sie bitte Ihre Hände in die Nähe der Kerze, und spüren Sie die Wärme. Vielleicht können Sie diese Wärme dazu nutzen, kalte Füße oder andere Körperpartien wieder zu erwärmen. Und manchmal reicht es auch aus, sich zu entspannen, indem man die Kerze nur betrachtet, sich im Sessel zurücklehnt und es sich für zwei Minuten gutgehen läßt. Zurücklehnen, ausatmen, Pause machen. Beenden der Durchführung „Anästhesie" Jetzt möchte ich Sie bitten, das Gefühl wieder in den Fuß, in den Unterschenkel oder in eine der anderen Körperpartien kommen zu lassen. Vielleicht möchten die anästhesierten Körperpartien in warmes Wasser getaucht werden, um wieder aufzutauen, ganz da zu sein? Manchmal ist auch eine Kerze hilfreich, die die kalten Haut91
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bezirke erwärmt, so daß sie/Sie nach und nach ein angenehmes Gefühl bekommen. Spüren Sie genau, wie gut es Ihnen jetzt geht! Verabschieden Sie sich jetzt bitte von allen Bildern und Vorstellungen. Die Erfahrungen, die wichtig sind, nehmen Sie bitte mit. Kommen Sie jetzt wieder ganz in den Entspannungsraum zurück. Beenden (bitte ergänzen) Wiirbelsäule putzen Hinweis
Diese Tiefenentspannung kann gut bei Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden eingesetzt werden. Das monotone und verwirrende Aufzählen der Wirbelkörper hat einen eigenen entspannungsvertiefenden Effekt. Metaphorisch steht die Wirbelsäule für das Rückgrat eines charaktervollen Menschen. Beschwerden der Wirbelsäule beeinträchtigen die Patienten merkwürdig existentiell. Selbst „gestandene" Persönlichkeiten werden durch Wirbelsäulenbeschwerden stark verunsichert, manchmal gebrochen. Im wahrsten Sinne des Wortes müssen sie innehalten, können nicht mehr „weitergehen". Die Wirbelsäule entwickelt sich während der Embryonalzeit aus einer Rückensaite (Chorda dorsalis). Sie wird dann zum Achsenorgan umgebildet. Die Wirbelsäule wird anatomisch als Achsenskelett bezeichnet, weil sie eine zentrale Stellung in bezug auf Statik und Dynamik erfüllt. Sie trägt den größten Teil des Körpergewichtes und ermöglicht Bewegungen des Körperstammes in alle Richtungen. Phylogenetisch kennzeichnet sie als Baumerkmal alle Wirbeltiere. Menschen scheinen die zentrale Stellung der Wirbelsäule intuitiv zu erfassen. Die Trance wird nach der Vertiefung unterbrochen, da die zweite Trance häufig noch tiefer geht als die erste. Pausen einlegen! Die Anregung zu dieser Übung fand ich bei Gerald Epstein. Einführung (Im Hintergrund läuft Musik.) Ich begrüße Sie wieder zu unserer Entspannungsgruppe. Suchen Sie sich bitte einen Platz, an dem Sie sich wohl fühlen und mich auch gut verstehen können. Achten Sie noch einen Moment auf die Außengeräusche, auf den Hubschrauber und vielleicht auf den angenehmen, warmen Wind, der hier durch den Saal zieht. Und die Außengeräusche werden langsam unwichtiger. Und das, was Sie heute gemacht haben, wird langsam 92
unwichtiger. Die Gespräche, die Sie geführt haben, werden langsam unwichtiger. Konzentrieren Sie sich in Ihrem eigenen Tempo auf den Prozeß des Entspannens, erlauben Sie sich, sich auf Entspannung und Ausatmen umzustellen. Meine Stimme begleitet Sie. Genießen Sie den Prozeß des Lassens, wobei es nicht wichtig ist, wie tief Sie entspannt sind, sondern nur, daß Sie sich für einen Moment wohl fühlen, relaxen, Abstand nehmen und Raum für sich nehmen, sich Raum nehmen, in dem Sie sich entfalten können. Vielleicht möchte ein Teil von Ihnen bestimmte Fähigkeiten entfalten und ein anderer Teil von Ihnen innere Ruhe entfalten. In Ihrem eigenen Tempo ausatmen und relaxen! - Sehr schön! Vertiefung Ich zähle jetzt bis drei, so daß Sie in eine wirklich angenehme, tiefe Entspannung gehen können, in der Sie loslassen, die Ruder fallen lassen. Eins. - Zwei. - Drei. Ruhig ausatmen! Locker lassen. Und genießen Sie so eine Art Gelassenheit, die Sie im Moment spüren. Vielleicht mögen Sie darüber nachdenken, wie Sie es machen, so gelassen zu sein. Spüren Sie in Ihrem Körper, wo diese Gelassenheit herkommt. Ist es die Ruhe der Gedanken, oder ist es das entspannte Gefühl im Bauch? Ist es die Lockerheit der Muskulatur? Oder ist es einfach nur die Möglichkeit, sich zurückzulehnen und Abstand zu nehmen? Abstand zu nehmen, um Dinge zu überschauen? Manchmal ist es ganz interessant, etwas aufzusteigen - in Gedanken - auf einen kleinen Berg oder wie ein Vogel in die Luft zu gehen und sich von oben anzusehen. Man kann so mit Abstand betrachten, was man unten tut und läßt. Eine Betrachtung von oben kann Wege zeigen, die man unten nicht sieht. Unten sieht man zwei, oben möglicherweise drei oder vier Wege. Während man unten nicht weiß, welchen Weg man nehmen soll, ist es von oben ganz klar, ob man geradeaus gehen oder abbiegen soll. Und sobald Sie für sich einen passenden Weg gefunden haben, bitte ich Sie, kurz in den Entspannungsraum zurückzukommen, um diese tiefe Entspannung zu beenden und anschließend eine muskuläre Entspannung durchzuführen, so daß Sie diese gelassene Grundhaltung mit in Ihre Muskelentspannung nehmen. Ich zähle jetzt wieder zurück: - drei - zwei - eins. 93
Bitte kommen Sie in den Entspannungsraum hier zurück! Tief durchatmen, tief Luft holen! Für einen Moment hierherkommen! Vielleicht eine neue, genauso angenehme Position suchen, in der andere Muskelgruppen ebenso entspannt werden können. - O. K. Durchführung „Wirbelsäule putzen" Jetzt möchte ich Sie einladen, Ihre Wirbelsäule von unten nach oben im Detail genau zu verfolgen und Ihre Muskulatur und Ihre Bandscheiben mitzubetrachten und zu erspüren. Wie fühlt es sich an, wenn ein Teil der Muskulatur sich langsam lockert? Überprüfen Sie bitte den Aufbau der Wirbelsäule! Zahlreiche Wirbelkörper reihen sich aufeinander. Zwischen jedem Wirbelkörper befindet sich eine Bandscheibe, die der Wirbelsäule Elastizität verleiht. Wenn Sie liegen, liegen die Wirbelkörper wie eine Raupe nebeneinander. Jeder einzelne Wirbelkörper ist mit dem anderen durch Muskeln und Bänder verbunden. Beginnen Sie die Betrachtung der Wirbelsäule bitte am unteren Ende, dem Steißbein, zusammen mit dem Kreuzbein. Steißbein und Kreuzbein sind durch Bänder verbunden. Verfolgen Sie anschließend den Verlauf der Muskeln und Bänder vom Kreuzbein zum fünften Lendenwirbelkörper. Achten Sie auf den fünften Lendenwirbel und^darüber auf den vierten und darüber auf den dritten und darüber auf den zweiten und die Muskeln, die den fünften mit dem dritten und die Muskeln, die den vierten mit dem zweiten verbinden. Lassen Sie die Muskulatur etwas lockerer auf der linken oder auf der rechten Seite, so daß die Muskeln besser durchblutet werden und in Ihrem Tempo ganz von allein - (jemand hustet im Hintergrund) noch mal husten - ein angenehmes, warmes Gefühl entsteht. Wo man quasi spürt, wie sich die Bandscheiben ernähren, indem sie Saft aufnehmen und Energie schöpfen. Und in dem Maße wie sie /Sie Saft aufnehmen, weiten sie/Sie sich Millimeter für Millimeter. Ganz langsam. Im eigenen Tempo. Nun möchte ich Sie bitten, den ersten Wirbelkörper mit einzubeziehen und die Muskeln, die vom zweiten zum ersten Lendenwirbel gehen, sich genau vorzustellen. Überprüfen Sie bitte, ob die Lendenwirbelsäule jetzt genauso fest auf der Matte liegt oder ob sich etwas geändert hat. Nach dem nächsten Ausatmen verfolgen Sie bitte den Weg weiter nach oben, wie die Muskeln von der Lendenwirbelsäule auf beiden Seiten zur Brustwirbelsäule ziehen. Von den Brustwirbeln gehen die 94
Rippen zu beiden Seiten ab, stabilisieren den Brustraum, schützen das Herz und die oberen Bauchorgane. Verfolgen Sie die Muskeln, die vom ersten Lendenwirbelkörper zum zwölften Brustwirbelkörper ziehen und vom zwölften zum elften und vom elften zum zehnten und vom zehnten zum neunten. Und etwas längere Muskeln, die Sie noch etwas besser lösen können, gehen vom zwölften zum zehnten und vom elften zum neunten und vom neunten zum siebten und vom neunten zum achten. Sie haben die Fähigkeit, sich mehr und mehr zu lösen! Und manchmal ist es ganz gut, sich innerlich zu bewegen, um auch die Bandscheiben der Brustwirbelsäule gut durchsaften zu lassen. In ihrem/Ihrem eigenen Tempo ihnen/ Ihnen Gelegenheit zu geben, sich zu erholen, Millimeter für Millimeter in einer angenehmen, entspannten Grundhaltung. Und dann verfolgen Sie den Weg der Wirbelkörper weiter nach oben. Vom achten zum siebten Brustwirbelkörper und die Muskulatur vom neunten zum sechsten, zum fünften, zum vierten, dritten, zweiten, ersten. Lassen Sie diese Muskeln zwischen den Schulterblättern und der oberen Brustwirbelsäule ganz langsam stärker und stärker durchbluten. Spüren Sie, wie sie/Sie dann auf der Matte liegen! Wie sich die Wirbelsäule auseinanderdehnt, wie sich die Bandscheiben recken und sich den Platz holen, den sie/Sie brauchen. Genau, noch mal überprüfen, wie man eine angenehme Position findet. Und vielleicht überprüfen Sie einmal, wie eine aufrechte Wirbelsäule sich im Sitzen anfühlt, wie sich eine aufrechte Wirbelsäule im Stehen anfühlt, gedanklich oder real. Wie dann die Wirbelkörper sich anfühlen oder die Bandscheiben. Und dann möchte ich Sie bitten, noch weiter zur Halswirbelsäule hochzugehen. Verfolgen Sie die Verbindung vom siebten Halswirbelkörper nach unten, vielleicht zum zehnten Brustwirbelkörper, zum siebten Brustwirbelkörper, zum ersten Lendenwirbelkörper! Vielleicht finden Sie eine ganz eigene Art, die Halswirbelsäule und ihre Muskeln zu dehnen und zu lokkern. Möglicherweise reicht es schon aus, daß man die Muskeln lokkert, die vom siebten zum sechsten und vom sechsten zum fünften und vom fünften zum vierten, zum dritten, zum zweiten Halswirbelkörper ziehen, links und rechts der Wirbelsäule. In dem Maße, in dem Sie anfangen gelassener auszuatmen, lassen sich die rechten und linken Muskeln auch besser lockern, immer mehr Rückgrat bekommen beim Zuhören. 95
Manchmal ist es wirklich langweilig, sich über die Halswirbelsäule Gedanken zu machen. Es gibt viel wichtigere Dinge, die aber langsam in den Hintergrund rücken und einer allgemeinen Ruhe Platz machen, die sich der Körper holt. Und manchmal ist es ganz unwichtig, jetzt besonders aufzupassen. Beachten Sie nur noch die Muskeln, die vom siebten Halswirbelkörper über den zweiten zum ersten ziehen. Der erste Halswirbelkörper wird Atlas genannt, weil er das Haupt trägt, wie der kraftstrotzende Atlas die Weltkugel trägt. Und lassen Sie die Muskeln der Halswirbelsäule, die zum Kopf, zum Schlund und zur Gesichtsmuskulatur ziehen, noch etwas besser durchbluten. Mit der stärkeren Durchblutung werden auch die Muskeln etwas wärmer und ihre/Ihre Farbe wird etwas kräftiger. Wenn sich jetzt innerlich der Hals bewegt, entwickelt er eine gewisse Geschicklichkeit, die an eine Raupe erinnert. Diejenigen, die Probleme an der Halswirbelsäule oder an der Brustwirbelsäule oder an der Lendenwirbelsäule haben, lassen diese Problembereiche erneut besonders durchbluten, so daß die Stellen besonders gespült werden und Nährstoffe dorthin eindringen und Abfallprodukte hinausgespült werden. Jetzt bitte ich Sie, die Wirbelkörper umgekehrt von oben nach unten, vom Kopf bis zum Steiß zu verfolgen und die Wirbelkörper in Ihrer Vorstellung zu reinigen, so daß sie etwas heller werden, so daß sie/Sie sich anders anfühlen, so daß sie/Sie nachher einen anderen Ton abgeben können. Fangen Sie bitte beim ersten Halswirbelkörper, bei dem Atlas, an, ihn vielleicht mit einer Bürste, auch wenn die Vorstellung absurd ist, im eigenen Tempo zu reinigen, und dann reinigen Sie den zweiten Halswirbelkörper, den dritten, den vierten und den fünften sowie den sechsten und den siebten. Achten Sie darauf, wie sie etwas heller geworden sind. Und dann möchte ich Sie bitten, noch weiter zu den Brustwirbelkörpern zu gehen. Nehmen Sie eine Bürste oder ein Tuch und scheuern und putzen Sie den ersten, den zweiten und den dritten Brustwirbelkörper innen und außen, so daß Sie zufrieden sind. Bürsten Sie jeden einzelnen sauber, heller. Und gehen Sie weiter über den vierten zum fünften und sechsten und siebten, achten - (jemand hustet im Hintergrund) noch mal husten - neunten und zehnten, in Ihrem Tempo zum elften, zwölften und erreichen Sie die Lendenwirbelsäule. Die Lendenwirbelkörper sind etwas größer und vielleicht dadurch etwas leichter zu bearbeiten, von außen und von innen. Säubern Sie in Ihrem 96
Tempo den ersten, zweiten, dritten, vierten und den fünften Lendenwirbelkörper. Reinigen Sie auch das Kreuzbein und das Steißbein von beiden Seiten. Genau. Und man kann diese Reinigungsbürste auch zu anderen Zwekken einsetzen, zu einem richtigen inneren Reinemachen. Im Tempo des Körpers. Nach dieser intensiven gedanklichen Arbeit möchte ich Sie bitten, den neuen Farbton Ihrer Wirbelsäule zu betrachten: heller, klarer. Jetzt benutzen Sie Ihre Wirbelsäule wie eine Saite eines Instrumentes. Schlagen Sie die Saite dieses Instrumentes bitte so an, daß Sie einen angenehmen Ton hören. Einen wirklich angenehmen wohlgeformten Ton, der den ganzen Körper erfüllt, als ob Ihr Körper ein Klangkörper besonderer Art ist, der den Gleichklang liebt. Lassen Sie diesen Resonanzraum vom Sonnenlicht durchfluten. Tauchen Sie Ihren Klangkörper in blaues Licht: hell, klar, angenehm. Und genießen Sie noch einen Moment wie sich die Bandscheiben erholen und die Muskeln angenehm durchblutet werden. Erlauben Sie sich, diese Übung dann durchzuführen, wenn Sie sie brauchen. Merken Sie sich das Muster! Von unten nach oben die Muskulatur lockern und durchbluten. Dann von oben nach unten die Wirbelkörper säubern und anschließend die Wirbelsäule von einem angenehmen Licht durchfluten lassen. Und achten Sie darauf, wie Ihre Atmung gelassener wird und Sie langsam immer mehr Abstand bekommen zu den Dingen und Platz haben für Ihre eigenen Aktivitäten, so wie die Bandscheiben Platz bekommen, sobald sich die Muskulatur etwas lockert und geschmeidiger wird, so daß sich die Wirbelsäule gleich einer Raupe auf- und abbewegen kann, so daß Sie erleben, wie Sie mit aufrechter Haltung sitzen und daß Sie erleben, wie Sie mit aufrechter Haltung gehen: hell, klar, gelassen. Stellen Sie sich gedanklich vor einen großen Spiegel und achten auf Ihre Haltung, drehen Sie sich um, schauen Sie sich über die Schulter und sehen Sie sich von hinten! Merken Sie sich Ihre gelöste, aufrechte Grundhaltung! Beenden Nachdem Sie das Programm noch mal durchmustert haben, möchte ich Sie bitten, ganz langsam hier in den Entspannungssaal zurückzukommen, wieder vermehrt auf die Geräusche draußen zu achten, vielleicht auf die Musik. Spüren Sie, wie Sie jetzt auf der 97
Matte liegen! Sie können sich bis zum Augenöffnen noch etwas Zeit lassen. Und sobald Sie die Augen öffnen, lächeln Sie bitte. Strecken Sie jetzt Ihre Beine durch! Tief durchatmen! Strecken Sie jetzt Ihre Arme und Hände! Tief durchatmen und ganz wieder hier in den Entspannungssaal zurückkommen. Wiederholen Sie die Übung in Ihrem Zimmer! Wer noch Fragen hat oder etwas besprechen möchte, komme bitte jetzt zu mir. Danke schön. Bis morgen.
6 . 3 TRANCEN ZUM Mind-Body-Healing In diesem Abschnitt finden Sie Trancen mit dem Ziel, die körperliche und geistige Gesundung (Mind-Body-Healing) anzuregen. Auf der Grundlage einer Tiefenentspannung werden Sinnbilder oder Metaphern für Lösungen körperlicher oder psychischer oder sozialer Probleme angeboten. Ein leichtes Schweben, z. B. in der Luftballon-Geschichte, kann eine Metapher für Loslassen von Problemen sein, ein Sinnbild für das Leichtnehmen schwerer Lebenslasten. Die Sprache selbst operiert mit Sinnbildern wie Lebenslast. Diese Sinnbilder werden hier genutzt und ausgearbeitet, so daß eine Veränderung des Erlebens durch die Trance und gleichzeitig eine Veränderung der Sichtweise stattfindet. Probleme in einem anderen Licht sehen ist ein wesentliches Wirkprinzip von Psychotherapie und Veränderung. Diese veränderte Perspektive wird mental geübt und körperlich erlebt. Es finden sich bei diesen Geschichten wie in allen anderen Trancen natürlich auch Merkmale der Ressourcenorientierung und der Zukunftsorientierung. Mit den Augen eines Tigers
Hinweis Diese Geschichte finden Sie auf der CD als Hörbeispiel. Um den Lerneffekt besonders intensiv zu gestalten, sollten Sie erst die CD anhören und dann beim wiederholten Hören den Text mitlesen. So entwickeln Sie ein Gefühl für die Wirkung der Sprache, der Satzfetzen, der langen, langen Pausen und bekommen Übung für den Sprechrhythmus, für die Tonhöhe und die Lautstärke. Geschichten aus der Tierperspektive finden sich häufig in der Imaginationsliteratur, weil mit den Augen eines Tieres Alltägliches anders gese98
hen werden kann, also ein Perspektivenwechsel stattfindet. Da Tiger natürlich anders riechen, hören und laufen als Menschen, kann man sehr elegant unterschiedliche Sinnesmodalitäten ausführen. Psychologisch kann sich der Hörer auch vom Tier deutlich unterscheiden und daher Parallelen zu seinem Leben aus der Distanz eher zulassen. In der Regel gelingt eine Identifikation mit dem Tier für die Zeit der Trance. Daher ist es wichtig, daß Sie die Geschichte auch bis zum Ende erzählen, so daß die Identifikation schrittweise rückgängig gemacht wird. Einführung Meine Damen und Herren, liebe Hörerinnen und Hörer, ich möchte Sie jetzt wiederum bitten, sich einen Platz zu suchen, an dem Sie sich wirklich wohl fühlen, sich dort hinzusetzen oder hinzulegen - sich in Ihrem Tempo umzustellen auf eine tiefe Entspannung. Lassen Sie ruhig noch einmal die Gedanken des Tages vorüberziehen, die Erlebnisse noch einen Moment durchdenken, um sich dann mehr und mehr auf sich selbst zu konzentrieren. Achten Sie auf die Geräusche draußen oder in der Wohnung, und lassen Sie sie nach und nach unwichtiger werden, indem Sie sich mehr und mehr auf meine Stimme konzentrieren und sich durch diese Trance begleiten lassen! Um gut zu entspannen, ist es ganz hilfreich, tief auszuatmen, das Einatmen kommt von selbst. Und vielleicht gestatten Sie sich, Ihre Augen zu schließen, erneut tief auszuatmen, um sich nach und nach umzustellen auf eine Entspannung, ohne zu wissen, wie man genau entspannt - und ohne etwas dafür zu tun. Und um eine angenehme, tiefe Entspannung zu induzieren, ist es ganz hilfreich, sich daran zu erinnern, wann man das letzte Mal besonders tief entspannt war. - Und für einige von Ihnen kann es vielleicht gewesen sein - als Sie sich zuletzt irgendwo - vielleicht auf einer Wiese hingelegt haben oder sich auf eine Bank am Waldesrand hingesetzt haben, zurückgelehnt haben - in der Gewißheit, es sich für einen Moment wirklich gutgehen zu lassen - Abstand zu nehmen von den Dingen des Alltags. Und manchmal ist es ganz hilfreich, daran zu denken, wie es ist, wenn man morgens nach einem tiefen Schlaf aufwacht, aber noch nicht aufstehen muß, sondern sich noch einmal umdrehen kann, um diesen tiefen Schlaf, der hinter einem liegt - noch einen Moment zu genießen - und die Wärme unter der Dek99
ke spürt - und die Gelassenheit erlebt. Wenn man weiß, daß man aufstehen kann, weil man ausgeruht ist, aber noch etwas liegen bleibt, weil man noch Zeit hat. Nun möchte ich Sie bitten, noch einmal auf Ihren Körper zu achten! Wo befinden sich die Füße jetzt? Stellen Sie sie fest auf die Erde oder, falls Sie liegen, drücken Sie die Fersen fest auf den Boden! Spüren Sie Ihre Beine! Spüren Sie Ihren Rücken auf der Unterlage oder an der Lehne! Lockern Sie die Schultern! - Lockern Sie die Arme! Manchmal ist das Schlucken noch ganz hilfreich. - Und konzentrieren Sie sich noch einen Moment auf Ihre Gesichtsmuskulatur! Bewegen Sie das Kinn noch einmal durch! Genießen Sie die Schwere der Augendeckel, und nehmen Sie nach und nach die Falten aus der Stirn, so daß es Ihnen angenehm im ganzen Gesicht wird! Durchführung Ich möchte Sie nun einladen, die Natur draußen einmal anders zu erleben, als Sie es gewohnt sind. - Und dazu möchte ich Sie zunächst bitten, sich einfach mal eine Landschaft vorzustellen, in der Sie sich wohl fühlen. Und für manche kann diese Landschaft eine Wiese sein - an einem Waldesrand, und für andere kann diese Landschaft etwas hügelig sein - und für wieder andere kann diese Landschaft noch anders sein. Wichtig ist es, daß sie angenehm ist für Sie. - Und achten Sie einmal darauf, welche Jahreszeit es ist, ob es Sommer ist oder Herbst, Winter oder Frühjahr! - Lassen Sie es eine Jahreszeit sein, die angenehm ist für Sie, und auch eine Tageszeit, an der es hell ist, so daß Sie sich wohl fühlen! Und jetzt möchte ich Sie bitten, sich einmal vorzustellen, Sie würden in die Gestalt eines Tigers schlüpfen, so - daß Sie wie ein Tiger diese Natur erleben. Lassen Sie sich noch einen Moment Zeit dabei zu spüren, wie es ist, wenn Sie langsam zu einem Tiger werden. - Bleiben Sie gelassen auf Ihrem Platz in Ihrem Zimmer, und stellen Sie sich nur in Gedanken vor, Sie würden ein Tiger, der in dieser Landschaft, die Ihnen behagt, sich bewegt und sich erlebt, diese Landschaft wahrnimmt als seine eigne, in der er sich auskennt, in der er zu Hause ist! Und nun möchte ich Sie einladen, als Tiger - diese Landschaft zu erkunden. Ein Tiger hat besonders scharfe Augen, und er kann die Umwelt präzise erkennen. Und mit diesen Augen kann er viel100
leicht Dinge sehen, die Sie sonst nicht sehen. - Gehen Sie einmal als Tiger durch Ihre Landschaft in der Jahreszeit und zu der Tageszeit, in der Sie sich wohl fühlen! Vielleicht können Sie bestimmte Dinge erkennen in einem ganz anderen Licht? - Als Tiger! - Vielleicht sehen Sie Dinge, die Sie sonst übersehen haben? Vielleicht sind manche Farben etwas kräftiger - manche Blumen etwas bunter - oder die anderen Tiere und Menschen etwas genauer zu erkennen? - Und nehmen Sie sich Zeit, darauf zu achten, was Sie beobachten - mit den Augen eines Tigers! - Was fällt Ihnen auf - beim Streifen durch die Landschaft? - Manche Dinge sind schärfer - manche Dinge sind schärfer - und manche Dinge sind blasser. - Und - was können Sie als Tiger übersehen, was Sie als Mensch nicht übersehen können? Und was können Sie als Tiger sehen, was Sie als Mensch nicht sehen? - Worüber können Sie hinwegschauen - bei anderen oder bei sich? Und während Sie so durch die Landschaft gehen, spüren Sie vielleicht mit jeder Bewegung - die Kraft Ihrer Tigermuskeln. - Vielleicht spüren Sie das Aufsetzen der Tatzen und verbinden damit eine - Sicherheit, die ganz neu für Sie ist. - Spüren Sie einmal den sicheren Stand auf vier Tatzen mit dieser kräftigen Muskulatur indem Sie sich nach links und rechts wiegen - und nach vorn und hinten! - Spüren Sie einmal diese kräftige Nackenmuskulatur eines Tigers - und schreiten Sie einmal voran, um diese Geschmeidigkeit der Bewegung zu erleben - diese angenehme, bodenständige Stärke - die ganz von allein, ohne zu wissen wie, ein Selbstvertrauen aufbaut, das Ihnen guttut - ein Selbstvertrauen aufbaut durch den Kontakt zum Boden, getragen durch die Energie der Muskulatur und durch die Geschmeidigkeit der Bewegung. - Und beobachten Sie einmal mit diesem Wissen um die Geschmeidigkeit der Bewegung Ihre Umwelt - mit diesem Wissen von der Kraft - mit dieser Gelassenheit - eines Tigers - Ihre Umwelt - dieses geduldige Verharren im Vertrauen auf die Sprungkraft - und diese Sicherheit, daß die Tatzen die Bewegung tragen. Und während Sie sich vielleicht so durch die Landschaft fortbewegen, merken Sie, daß Sie auch hören können wie ein Tiger - daß Sie Geräusche hören, die Sie sonst nie gehört haben - daß plötzlich eine ganz andere Klangfülle da ist - daß Sie Genaueres hören, was weit entfernt ist - und daß Sie diese Fähigkeit entwickeln - genau 101
hinzuhören - was für Sie von besonderem Interesse ist, auch wenn es weit weg ist. - Und wie Sie die Fähigkeit entwickeln, genau die Dinge zu überhören - die unwichtig sind - auch wenn es in Ihrer Nähe ist. - Und vielleicht entwickeln Sie als Tiger ganz andere Vorlieben - für Stimmen - Geräusche - Musik. - Oder vielleicht fangen Sie an, die Natur mit ganz anderen Ohren wahrzunehmen - und genießen die Klangfülle - auf Ihre eigene Weise, ohne zu wissen, wie und was und warum. Ohne sich anzustrengen, fangen Sie an, ganz neue Töne - aufzunehmen. Vielleicht interessieren Sie sich viel mehr für angenehme Töne - und lassen sich von diesen angenehmen Klängen viel mehr anziehen - als von den unangenehmen. Und mit dieser Kraft - des Tigers entfernen Sie sich von diesen unangenehmen Tönen - und bewegen sich zu den - Geräuschen und Klängen, die Ihnen gefallen, weil es Ihre Zeit ist, die Sie genießen möchten. - Und weil Sie wissen, was für Sie gut ist und sich immer mehr darauf konzentrieren, das zu tun, was Ihnen Freude bringt - und angenehmen Gleichklang - in Ihrer Umwelt - benutzen Sie Ihre Kraft - um sich dorthin zu bewegen - in Ihrem Tempo. - Und verabschieden Sie sich von Ihren Mißklängen - in Ihrem Tempo. Lassen Sie sie hinter sich! - Orientieren Sie Ihren Gehörsinn, den Gehörsinn eines Tigers auf das, was Ihnen gefällt. - Es ist Ihre Zeit, sich wohl zu fühlen. Und während Sie so durch die Landschaft schreiten, sich geschmeidig bewegen und auf Entdeckungsreise sind, ist Ihnen vielleicht unmerklich aufgefallen, daß Sie auch riechen wie ein Tiger daß die ganze Umwelt viel intensiver riecht und Ihnen eine Orientierung durch den Geruch gibt, den Sie als Mensch gar nicht kennen - daß die ganze Umwelt eine Orientierung durch den Geruch gibt - die ganz neu für Sie ist. - Und lassen Sie sich einfach mal von diesem Geruch leiten. - Und der Geruch kann so intensiv werden, daß Sie ihn als Farben erleben - oder als Wolke - und lassen Sie sich einfach mal locken - von Duftstoffen - schnuppern Sie mal wie ein Tiger durch die Landschaft - und lassen sich locken - von verheißungsvollen Gerüchen. - Und bemerken Sie noch mal einen Moment, wie Sie das, was Sie nicht mehr riechen können - hinter sich lassen, wie Sie das, was Sie nicht mehr riechen können - umgehen und wie Sie das auf Distanz halten, um dahin zu gehen - wo angenehme Düfte sind - die Sie immer schon wahrnehmen wollten. Und nutzen Sie die Kraft Ihres geschmeidigen Körpers - und die 102
Eleganz Ihrer Bewegungen durch die kräftigen Muskeln, um sich genau dort hinzubringen - wo es angenehm duftig für Sie ist. Beenden Lassen Sie sich einfach mal treiben - so daß es Ihnen gutgeht. Und mustern Sie Ihre Umwelt noch mal - durch - nach diesem Angenehmen des Geruchs - der Schönheit der Klänge - der Entspanntheit der Muskulatur - und der Schärfe der Bilder - und der Pracht der Farben. Entscheiden Sie sich jetzt, womit Sie Ihre Zeit verbringen möchten! Und genießen Sie noch einen Moment - die Welt - in der Gestalt des Tigers. Und jetzt verlassen Sie die Gestalt des Tigers wieder! - Streifen Sie sie ab! - Und kommen Sie wieder genau dort in das Zimmer zurück, in dem Sie sich jetzt befinden - genau an den Platz, an dem Sie jetzt liegen oder sitzen - achten noch einmal darauf, wie sich Ihre Stirn anfühlt - Ihre Muskulatur im Gesicht. - Und wo liegt Ihr Kopf jetzt? - Wie wird er gehalten - von den Halsmuskeln? - Wie sind die Arme? Ist der linke Arm schwerer als der rechte? Oder ist der rechte Arm jetzt schwerer als der linke? Oder sind beide Arme jetzt leichter als zu Beginn der Entspannung? Wie fühlt sich der Rücken an? Wie fühlen die Beine sich jetzt an? Achten Sie noch einmal darauf, daß Ihre Füße jetzt fest auf dem Boden stehen oder Ihre Fersen fest an die Erde drücken. Und dann kommen Sie wieder ganz zurück, indem Sie tief einatmen, die Augen öffnen, noch mal tief einatmen! Verabschieden Sie sich von Ihren Vorstellungen! Spüren Sie noch einmal - Ihren Körper in der Position jetzt, liegend oder sitzend. Tief Luft holen! Die Arme strecken! Die Beine strecken! - Wieder ganz in das Zimmer zurückkommen! Augen auf! Und ruhen Sie noch ein paar Minuten nach - um sich dann wieder ganz Ihrem Alltag zu widmen. Luftballon (Baustein)
Hinweis
Diese Übung eignet sich besonders zur Vertiefung von Entspannungen, kann aber auch zur Durchführung eingesetzt werden. Daher bekommt sie Bausteincharakter. Patienten mit Höhenängsten sollten nur soweit eine Leichtigkeit entwickeln, wie es für sie angenehm ist. Sagen Sie ihnen, daß sie in ihrer Vorstellung in Kontakt mit der Unterlage bleiben. 103
Durchführung Jetzt bitte ich Sie, sich gedanklich vorzustellen, daß Ihr Körper etwas leichter wird. Diese Vorstellung wird dadurch vereinfacht, indem Sie sich mit der Idee vertraut machen, daß Sie gasgefüllte Luftballons mit einem eigenen Auftrieb an sich befestigen. Stellen Sie sich bitte Luftballons in verschiedenen Farben vor. Die Ballons können auch Ihre Lieblingsfarbe haben. Füllen Sie Gas in die Ballons, so daß sie/Sie einen leichten Auftrieb entwickeln, einen Zug nach oben bemerken. Befestigen Sie an jedem Ballon ein Bändchen, so daß Sie ihn festhalten können. Dann nehmen Sie bitte die Bändchen und befestigen eins vielleicht an Ihrem Fußgelenk rechts und ein zweites an Ihrem Fußgelenk links, eine weiteres am Kniegelenk rechts und ein weiteres am Kniegelenk links. Wo spüren Sie den Auftrieb der Ballons? Wie fühlt es sich an den Gelenken an? Haben die Beine vielleicht eine Tendenz, ein wenig leichter zu werden? Nun binden Sie bitte weitere Bändchen an Ihre Handgelenke links und rechts, an Ihre Ellenbogen links und rechts, an Ihre Achseln links und rechts, an Ihre Hüften links und rechts in Ihrem Tempo. Heften Sie ein oder zwei Luftballons mit einer besonders schönen Farbe an Ihren Gürtel. Wie entwickelt sich das Körpergewicht? Gibt es eine innere Veränderung? Stellt sich eine leichte Erleichterung ein, ein Nachlassen der Schwere, eine leichtere Schwere oder eine tragbare Schwere? Vielleicht gelingt es Ihnen auch, ein Bändchen so an Ihrem Kopf zu befestigen, daß sich der Auftrieb des Luftballons auch auf Ihren Kopf überträgt und er tatsächlich etwas leichter wird. Gestatten Sie Ihrem Kopf, sich zu erleichtern. Manchmal fühlt sich der Kopf besonders schwer an, vielleicht kann er so etwas an Schwere verlieren, so daß sich die Muskeln entspannen? Nehmen Sie sich Zeit zum Befestigen all der Bändchen. Und vielleicht entwickeln die Muskeln eine Neigung, sich durch den leichten Zug nach oben zu lockern. Vielleicht bemerken sie/Sie, wie sich eine angenehme, unerklärliche Leichtigkeit breitmacht, so als ob sie/Sie schweben. Möglicherweise lassen sich die Ballons so mit Gas füllen, daß sie/Sie in der Waagerechten bleiben, daß sie/Sie überall einen gleichen, angenehmen Zug spüren, so als ob sie/Sie schwerelos sind und in dieser Schwerelosigkeit die Muskeln entspannen, in dieser Schwerelosigkeit anfangen, durchzuatmen. Möglicherweise bekommen sie/Sie jetzt ein Gefühl dafür, wie leicht manche Dinge funktionieren. - Genau. - Unerklärlich locker. Und vielleicht erinnern 104
Sie sich an Dinge, die Sie schon mal wirklich leichtgenommen haben. Und genossen haben. Und wie es ist, dieses leichte Genießen zu genießen. Dieses angenehme, vertraute Gefühl von Loslassen und Hintersichlassen. Sehr schön. Genau. Manche Patienten entsinnen sich an Bilder vom Mond. Sie erinnern sich an die Astronauten, die ganz locker und leicht, fast springend über die Mondoberfläche gingen. Und manchen Patienten gelingt die Vorstellung vom gelassenen Gehen immer dann besonders gut, wenn sie/Sie in ihren/Ihren Vorstellungen Rucksäcke, enge Kleidung oder Ahnliches abwerfen. Rucksäcke, die sie nicht mehr brauchen, enge Kleidungsstücke, aus denen sie herausgewachsen sind. Alte Hüte, die sie endlich abgelegt und hinter sich gelassen haben. Ballast abwerfen, loswerden ... Vielleicht können Sie in dieser Leichtigkeit der Mondspaziergänger, vielleicht können Sie in dieser Leichtigkeit das, was Sie hinter sich lassen, noch für einen Moment ansehen und dann einfach weitergehen. - Genau. Möglicherweise spüren Sie die Leichtigkeit, in dem Sie das Gefühl haben, zwischen Ihnen und der Matte ist etwas Platz, um eine Zeitung dazwischen zu legen. Genießen Sie die Schwerelosigkeit noch einen Moment. Jetzt möchte ich Sie bitten, ganz langsam aus einigen Ballons die Luft herauszulassen, so daß Sie in Ihrem Tempo ein Bein oder einen Arm wieder auf die Matte legen und spüren, wie das Bein oder der Arm die Matte berührt. Nehmen Sie wieder Bodenkontakt auf. Wie ist der Boden beschaffen? Jetzt lassen Sie aus allen Ballons die Luft, so daß Sie ganz fest wieder auf dem Boden, auf der Matte liegen. Vielleicht möchten Sie noch etwas abwerfen, was Sie nicht mehr brauchen, lassen Sie es los. Binden Sie die Ballons los, so daß Sie wieder ganz fest und sicher auf der Matte, auf dem Boden liegen. Sehr schön. Bewegen Sie kurz Ihre Beine, Ihre Arme, Ihren Kopf! Tief Luft holen! Und nehmen Sie sich die Freiheit, immer mehr Ballast abzuwerfen oder kleine Luftballons zu benutzen ... Garten aufräumen Hinweis
Diese metaphorische Übung sortiert alte unangenehme Erfahrungen und öffnet den Blick für Fähigkeiten und Dinge, die der Patient bei sich entwikkeln möchte. Einführung, Vertiefung und Beenden bitte ergänzen. 105
Durchführung Ich möchte Sie nun einladen, sich zu erlauben, einen Garten zu betreten, in dem viele Gegenstände herumliegen. Soweit Sie ihn vom Gartenzaun sehen können, macht er keinen guten Eindruck. Bevor Sie den Garten betreten, achten Sie bitte auf das Tor. Ist es ein großes Tor mit gußeisernen Stangen, oder ist es ein kleines hölzernes Gartentor? Gefällt es Ihnen? Dann öffnen Sie bitte das Tor! - Quietscht es - knarrt es? Der Garten, den Sie nun in Gedanken betreten, kann Ihnen bekannt oder unbekannt sein. Lassen Sie sich Zeit. Beobachten Sie beim Öffnen des Tores all die Gegenstände. Was liegt da nun? Sind es - Steine - Baumstämme - Fahrräder - Bretter - Rohre - Komposthaufen - Plastiktüten - Bierdosen - und anderes? Überprüfen Sie bitte die Tageszeit und die Lichtverhältnisse. Ist es morgens? Mittags? - Abends? Können Sie die Gegenstände im unaufgeräumten Garten gut erkennen, oder brauchen Sie mehr Licht? Schaffen Sie sich mehr Licht! Und welche Witterung herrscht gerade? Ist es regnerisch? Ist es nebelig oder klar? Scheint die Sonne? Oder ist es frisches norddeutsches Klima? Hamburger Wetter? Und dann möchte ich Sie bitten, zu beobachten, welche Auswirkung die Witterung auf Ihren Garten hat! Ist das Gras feucht oder trocken? Verbreitet der Garten einen modrigen Geruch? Riecht es frisch oder feucht? Schnuppern Sie nach Laub und Moos! Vielleicht nehmen Sie sich noch einen Moment Zeit, um die Wege zu betrachten. Sind es gepflasterte oder asphaltierte Wege, oder sind es im Gras eingetretene Pfade? Als nächstes möchte ich Sie bitten, diesen Garten allmählich so aufzuräumen, daß er Ihnen gefällt, daß Sie sich in ihm wohl fühlen können. Schaffen Sie sich nach Ihren Vorstellungen einen Garten, in den Sie Ihre Freunde einladen mögen oder in dem Sie mit Ihrer Familie eine angenehme Zeit gestalten wollen. Vielleicht räumen Sie dazu in Ihrem Tempo einige Steine aus dem Weg, einige Rohre beiseite. Möglicherweise sammeln Sie herumliegende Bretter und stapeln Sie an einer Stelle oder legen Sie sternförmig zusammen, so daß Sie ein Osterfeuer entzünden können. Und vielleicht wollen Sie in das Feuer noch Äste, Zweige und Blätter werfen und sich am Verbrennen des nassen Holzes erfreuen, wie es duftet, prickelt, schmort. Erfreuen Sie sich an der Wärme der Glut! Werfen Sie die Dinge aus Ihrem Garten, die überflüssig sind, ins Feuer. Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, räumen Sie in Ihrem Tempo beiseite, so 106
daß Ihr Garten mehr und mehr Gestalt annimmt, so daß Sie sich mehr und mehr freuen. Legen Sie die Steine, die im Weg sind, auf einen Haufen. Vielleicht können Sie Ecken und Grenzen mit diesen Steinen, die im Weg lagen, markieren. (Eine Minute Pause) Lassen Sie das, was überflüssig ist, abtransportieren. Packen Sie es auf einen LKW und beobachten Sie, wie der Laster sich entfernt, wie er kleiner und kleiner wird. (Pause) Vielleicht lassen sich auch einige Gegenstände, die im Garten nicht mehr gebraucht werden, restaurieren und woanders verwenden? (Pause) Und sobald Sie die Arbeit beendet haben, verschnaufen Sie eine Weile, schauen sich um, ruhen sich aus. Sie haben es verdient, sich richtig auszuruhen. (Pause) Möglicherweise entdecken Sie eine Gartenbank oder einen anderen Platz, setzen sich, lehnen sich zurück und verschnaufen für eine Weile. (Pause) Und in dieser Ruhe kommt vielleicht der Wunsch auf, eine Pflanze zu pflanzen. Was für eine Pflanze würden Sie gern pflanzen? Eine Zierpflanze oder Nutzpflanze, Blumen oder Tomaten? Rosen? Dahlien? Lassen Sie sich Zeit, Ihre Pflanze auszusuchen. Nun möchte ich Sie einladen, sich zu überlegen, ob die Pflanze vielleicht ein Symbol sein kann für etwas, daß in Ihnen den Drang zu wachsen verspürt. Vielleicht ist es etwas, das lange vernachlässigt wurde oder nicht genügend gefördert wurde. Was soll an Fähigkeiten, an Klärung, an Schönem in Ihnen gedeihen? Sobald eine Ahnung aufkommt, eine Idee sich einstellt oder ein Gedanke aufblitzt, kann die Pflanze möglicherweise ein Ausdruck dafür sein. Wo könnte im Garten ein Platz für die Pflanze sein, an dem sie wachsen kann? (Pause) Wo findet sich ein Platz, der ausreichend sonnig ist, ein Platz, der etwas windgeschützt ist, ein Platz, an dem Sie die Pflanze gut pflegen können, ein Platz, an dem Sie sich gut um sie kümmern können? Achten Sie darauf, daß Ihre Pflanze genügend Raum hat, um sich zu entfalten, daß sie soviel Raum hat, wie sie braucht, um ihre/Ihre Zweige und Blätter gut zu entwickeln! Graben Sie ein Loch, und setzen Sie die Pflanze da rein! Begießen Sie sie, daß sie gute Startbedingungen hat. Düngen Sie sie, daß sie genügend Energie bekommt! Lassen Sie ihr Zeit! Nehmen Sie sich Zeit beim Betrachten der Pflanze! Wie sie größer wird und heranreift. Was wächst gleichzeitig mit? Es gibt Pflanzen, die entfalten sich schnell, und es gibt Pflanzen, die wachsen langsam. 107
Und achten Sie bitte auf die Blüten, auf die Farbe der Blüten, auf die Früchte, die sie/Sie entwickeln! Lassen Sie sich überraschen! Pflegen Sie sie wie Ihre eigenen Ideen! - Wie schmecken Ihre Früchte? - Wie duften die Blüten? - Und achten Sie darauf, wie die Pflanze der Witterung standhält! Wie die Regentropfen auf sie prallen, wie die Blätter nachgeben und wie die Tropfen dann auf den Boden fallen, in der Erde versickern oder von den Wurzeln aufgesogen werden. Im Wind biegt sich die Pflanze und entwickelt gleichzeitig Elastizität und Festigkeit. Nun möchte ich Sie bitten, sich wiederum in Ihrem Garten auszuruhen, sich wieder auf die Bank zu setzen und sich Ihren Garten zu betrachten. Genießen Sie Ihr Werk in Ihrem Tempo! Genießen Sie die neue Übersichtlichkeit! Achten Sie darauf, daß es Ihrer Pflanze gutgeht. Atmen Sie jetzt tief durch und verabschieden sich von dem Garten, von Ihren Vorstellungen und kommen ganz hier in den Entspannungsraum zurück. Beenden (bitte ergänzen) Inselgeschichte Hinweis Diese Übung dient nicht nur der Entspannung, sondern unterstützt auf metaphorischer Ebene das Loslassen von Gewohnheiten, denen man entwachsen ist, die sich überlebt haben, die man nicht mehr braucht, die der eigenen Entwicklung entgegenstehen. Diese Geschichte kann helfen, liebgewonnene Verhaltensweisen, aber auch alte Abhängigkeiten und krankmachende Gewohnheiten zu überwinden. Sie kann bei Patienten, die einen neuen Lebensabschnitt beginnen, ebenso eingesetzt werden wie bei Patienten, die sich vom Partner trennen wollen oder einen Berußwechsel planen. Sie kann auch gut bei Ängsten, Süchten und Depressionen eingesetzt werden. Beachten Sie die einfache Sprache. Die Inselgeschichte stammt von Ortwin Meiß. Einführung Ich begrüße Sie hier zu dieser Übungsstunde. Ich bitte Sie, sich einen Platz zu suchen, auf dem Sie sich wohl fühlen und sich hinzulegen. Dann möchte ich Sie bitten, mit Ihrem geistigen Auge erneut 108
hier in diesen Raum zu kommen und den Alltag hinter sich zu lassen. Das, was auf der Station war, ist im Moment nicht wichtig. Lassen Sie es hinter sich! Kommen Sie mit Ihrem geistigen Auge erneut in den Entspannungssaal! Spüren Sie noch einmal die Luft draußen auf dem Weg hierher! Vielleicht hat auf dem Weg die Sonne geschienen? Legen Sie sich bitte so hin, daß Sie bequem liegen. Spüren Sie den Windzug hier, um sich dann ganz langsam auf sich selbst zu konzentrieren und auf meine Stimme! Durchführung Dann bitte ich Sie, in Ihrem eigenen Tempo in die Entspannung hineinzugehen. Und diejenigen, die heute neu hier sind, möchte ich bitten, darauf zu achten, mit welchem Körperteil Sie sich zuerst entspannen. - Geschieht es zuerst durch die Atmung, indem man tief ausatmet und wieder einatmet - oder geschieht es, indem Sie Ihre Gedanken langsam beruhigen - so als ob sich die Wellen eines Sees langsam glätten - und die Gedanken ebenfalls ruhiger und angenehmer werden? - Tief ausatmen! - Ausatmen stellt den Organismus von allein auf Entspannung um. - Lassen Sie sich richtig tief absacken und entspannen tief - noch mal eine angenehme Position suchen! Und vielleicht fangen diejenigen von Ihnen, die neu sind, auch an, die Entspannung einzuleiten, indem Sie darauf achten, ob ein Bein etwas schwerer wird oder ob ein Bein etwas leichter wird. Und dann bitte ich alle, darauf zu achten, mit welchen Körperteilen Sie den Boden berühren - wie Sie mit den Fersen auf der Matte liegen - mit den Unterschenkeln - mit den Oberschenkeln - mit dem Gesäß. Vergleichen Sie beide Körperhälften. Beachten Sie bitte beim Ausatmen - ob sich die Schwere der Beine ändert - welche Teile des Rückens den Boden oder die Matte berühren - wie die Schultern liegen und - ob sie/Sie schon locker und entspannt sind, vergleichen Sie beide Schultern miteinander. Achten Sie bitte auf die Lage Ihrer Arme! - Und vielleicht können Sie erfühlen - wie lang Ihre Finger sind - wie lang die Zeigefinger und die Mittelfinger sind welcher länger ist - oder kürzer - oder ob sie gleich lang sind - wie die Stellung des Kopfes zum Rumpf ist - und wo der Kopf den Boden berührt? Aber letztlich ist das alles nicht so wichtig. Wichtig ist nur, ein angenehmes Gefühl zu bekommen, bei dem man sich gut entspannen und ganz zu sich selbst finden kann. 109
Vertiefung Und manchmal reicht es schon aus, wenn man sich nur für zwei Minuten tief entspannt. Für einen Teil von Ihnen sind die zwei Minuten am Anfang der Entspannung bedeutsam und für den anderen vielleicht eher am Schluß der Entspannung. Und manchmal ist der Körper entspannt - und man merkt es nicht. Und manchmal ist der Geist ganz relaxed und der Körper noch unruhig - und man weiß es nicht. Und vielleicht ist es wirklich angenehm - nicht zu wissen, wie man sich entspannt, sondern nur zu genießen - wie es von allein funktioniert - wie sich der ganze Organismus in seinem eigenen Tempo umstellt - und wie man diese Weisheit des Körpers benutzen und sich darauf verlassen kann. Wie man diese Weisheit nutzen kann, daß Sie sich gut fühlen und angenehm. - Sehr gut. Lassen Sie sich einfach Zeit - ruhig zu sein - und lassen Sie sich Zeit - unruhig zu sein. Wenn etwas kribbelt - lassen Sie es kribbeln. Auch das Kribbeln verschwindet - ganz von allein - durch die innere Weisheit des Körpers. - Sehr schön. Weitere Vertiefung Ich zähle jetzt bis drei, so daß Sie sich innerlich auf eine tiefe Entspannung umstellen können. Und die, die jetzt noch keine Lust auf tiefe Entspannung haben, können einfach nur einer Geschichte zuhören. Ich zähle jetzt bis drei: - Eins - versuchen Sie die Drei als Klick zum Umstellen zu nehmen, zum tiefen Ausatmen - vorher noch mal eine angenehme Position finden - zwei - genau - relaxen - jetzt - drei. Diejenigen, die jetzt tief entspannt sind, können in der Entspannung bleiben und es sich gutgehen lassen. Und diejenigen, die der Geschichte zuhören wollen, können das gern machen. Durchführung mit Metapher „Inselgeschichte" Auf einem fernen Kontinent trug es sich zu, daß ein Schiff an einer Insel vorbeifuhr. Auf diesem Schiff waren viele Menschen, aber einer, ein Mann oder eine Frau, ich spreche als Beispiel von einem Mann, hatte einen besonderen Wunsch. Er bat den Kapitän, ihn mit einem Boot abzusetzen, damit er zu der unbekannten Insel rudern könne. Der Kapitän gewährte diesen Wunsch und ließ den Mann mit einem Boot absetzen. Er ruderte in Richtung Insel, während das Schiff weiterfuhr und am Horizont verschwand. Der Mann erreich110
te den Strand. Der Strand gefiel ihm, und er startete zu einem Rundgang. Er bemerkte das angenehme Klima und spürte den Sand und das Wasser an seinen Füßen. Er genoß die Salzluft. Als er sich vom Meer entfernte, sah er bald Wiesen und Bäume, hörte Vogelgezwitscher, freute sich über Blumen und Sträucher und atmete richtig auf, weil er froh war, wie Robinson Crusoe leben zu können. Das Schiff und all die Menschen, die ganze Zivilisation waren weit weg. Wenn er Lust hatte zu baden, ging er baden, wenn er Lust hatte, zu essen, holte er sich herrliche Früchte und genoß den angenehmen fremdartigen Geschmack. Sobald er satt war, hörte er auf zu essen und trank etwas Wasser aus einem nahegelegenen Bach. Eines Tages dachte er: „Da ich nicht weiß, wie sich das Wetter über einen längeren Zeitraum entwickelt, sollte ich eine Hütte bauen, die mir Schutz vor Regen, Wind und Kälte gibt." Er baute sich mit einfachen Mitteln eine geeignete Hütte. Als nächstes wollte er etwas unternehmen, was er sich schon immer gewünscht hatte. Er überlegte eine Weile und begann, Felder anzulegen. Auf diese Felder pflanzte er Gemüse und Salat. Er setzte kleine Orangenbäume und freute sich über sein Werk. Er ging zum Strand und umrundete die ganze Insel, ging quer durch die Wälder, scheuchte die Tiere auf und ließ es sich gutgehen. So vergingen viele Tage, Wochen und Monate. Er erntete das Gemüse und den Salat, er pflückte seine ersten Orangen und freute sich des Lebens. Eines Tages dachte er: „Die Insel ist wunderbar, doch jetzt möchte ich wieder zu den Menschen zurück." Aber er wußte nicht, wie er dorthin kommen konnte. Er wußte nur, daß es zu weit war, um mit seinem Boot dorthin zu rudern. So mußte er warten bis ein Schiff vorbeikam. Da auf dem Schiff aber niemand wissen konnte, daß jemand auf der Insel lebte, mußte er Rauchsignale setzen und winken. Er wartete, aber es kam kein Schiff. So kümmerte er sich weiter um seinen Garten, begoß die Orangenbäume, jätete Unkraut. Das, was er sonst noch brauchte, holte er sich aus dem Wald. Gleichzeitig hielt er sich auch viel am Strand auf, um das Schiff nicht zu verpassen. Schließlich sah er am Horizont ein Schiff, gab Rauchzeichen und winkte. Die Besatzung wurde auf ihn aufmerksam, und das Schiff kam näher. Er setzte sich in sein Boot und ruderte zum Schiff. Als er das Schiff erreichte, fragte er den Kapitän, ob er mitfahren könne. Der Kapitän antwortete: „Klar, du kannst gern mitfahren." /Ja", sagte der Mann, „aber ich habe hier so eine schöne Insel, ich 111
muß noch die Früchte aus meinem Garten ernten und würde gern noch mal auf meine Insel zurückgehen." Der Kapitän entgegnete, daß er solange nicht warten könne und weiterfahren müsse. Daraufhin entschied der Mann, sich in sein Boot zu setzen und auf die Insel zurückzukehren, weil er dort noch einiges zu erledigen hatte. Das Schiff fuhr weiter und verschwand am Horizont. Unser Mann freute sich, wieder auf seiner Insel zu sein, sich wieder um den Garten kümmern zu können, wo die Pflanzen so gut wuchsen und die Orangen erneut reiften. Er streifte wieder durch die Wälder und badete im Meer. Er dachte bei sich: „Es gefällt mir auf der Insel sehr gut. Mein Garten ist herrlich, meine Hütte so wohnlich, wie konnte ich nur auf die Idee kommen, sie zu verlassen?" Nach einer Zeit bohrte es aber in ihm, er sehnte sich nach anderen Menschen und wollte wieder zum Festland. Er beschloß, dieses Mal wirklich zu fahren und hielt wieder nach einem Schiff Ausschau. Im Garten pflückte er die Früchte, räumte alles auf, verschloß seine Hütte, ging zum Strand und entzündete ein Feuer, um wieder Rauchzeichen geben zu können. Aber es kam kein Schiff. Er wartete und wartete und gab wieder und wieder Signale. Schließlich kam ein Schiff, es bemerkte ihn, kam näher. Er setzte sich in sein Boot und ruderte in Richtung Schiff. Er befestigte sein Boot am Schiff, kletterte die Strickleiter hoch und fragte den Kapitän, ob er mitfahren könne. „Ja, du kannst gern mitfahren", antwortete der Kapitän, „wir fahren zum Festland." - „Ja, aber ich muß noch einmal meinen Garten genießen, noch einmal einen Sonnenuntergang auf meiner Insel erleben, und ich muß mich noch von den Tieren im Wald verabschieden. Kannst du vielleicht solange auf mich warten?" Der Kapitän antwortete, daß das nicht ginge und er weiterfahren müsse. Der Mann überlegte und überlegte: „Die Insel ist so schön, aber ich möchte auch gern wieder zu den Menschen. Aber ich habe noch etwas zu erledigen." Schweren Herzens entschloß er sich, wieder in sein Boot zurückzukehren und zur Insel zurückzurudern. Gesagt, getan. Das Schiff fuhr weiter und verschwand schließlich am Horizont. Als er den Strand seiner Insel erreichte, freute er sich, daß er alles aufgeräumt hatte und er alles so schön vorfand. Wieder spazierte er um die Insel, durchquerte die Wälder, scheuchte die Tiere auf und ging dann schwimmen. Anschließend ging er in seinen 112
Garten, begoß die Orangenbäume und seine Pflanzen. Er betrachtete seine Hütte und war stolz auf alles, was er sich mit seinen eigenen Mitteln geschaffen hatte. Und wieder verging eine Zeit. Schließlich bekam er Sehnsucht nach den Menschen und sagte: „Oh, wie schön wäre es, wieder mit anderen Menschen zu sprechen und zu leben. Wenn ich doch nur wieder am Festland wäre." Er wollte nun diesen Schritt endgültig tun. Wieder hielt er nach einem Schiff Ausschau, aber es kam keines. Er ging wieder in seinen Garten, jätete Unkraut, richtete alles, durchstreifte noch einmal die Wälder, erfreute sich an den Tieren, hörte das Gezwitscher der Vögel, badete genüßlich im Meer, räumte seine Wohnung auf und hielt weiterhin Ausschau nach einem Schiff, mit dem er zu den Menschen zurückkehren konnte. Aber es kam kein Schiff. Er begann, wieder Rauchzeichen zu geben und überlegte, wie es wäre, wenn er die Insel wirklich verließe, ob er diesmal alles zurücklassen könne, was er dort mit großer Freude geschaffen hatte. Schließlich tauchte am Horizont ein Schiff auf. Er gab Zeichen, und das Schiff kam näher und näher. Er winkte dem Schiff zu und sah, daß er entdeckt worden war. Er stieg in sein Boot, ruderte in Richtung Schiff, legte dort an, kletterte die Strickleiter hoch, erreichte den Kapitän und fragte, ob er mit zum Festland fahren könne. Der Kapitän antwortete: „Natürlich kannst du mitfahren." Der Mann fragte nach, ob das Schiff auch wirklich zu den Menschen fahre. „Natürlich", sagte der Kapitän, „am Festland sind ganz viele Menschen", und bekräftigte, daß er mitfahren könne. Schließlich sagte der Mann: „Ja!" Sie hoben sein Ruderboot auf das große Schiff und fuhren in Richtung Festland. Der Mann blickte zur Insel zurück und sah sie langsam kleiner und kleiner werden. Schließlich verschwand sie am Horizont. Der Mann ging zur Spitze des Schiffes und sah, wie das Festland als langer, heller Streifen allmählich auftauchte. Nun wußte er, daß er ganz sicher war, daß er zum Festland zurück wollte. Beenden Dieses war die Inselgeschichte. Jetzt möchte ich Sie bitten - darauf zu achten - wie Sie auf der Matte liegen - und atmen. Der Teil von Ihnen - der die Tiefenentspannung durchführte - orientiere sich bitte hier in den Entspannungsraum zurück - und der Teil von Ihnen, 113
der die Geschichte besonders verfolgt hat - verabschiede sich jetzt bitte von den Bildern! Ich zähle wieder zurück: - drei - zwei - eins. Bitte achten Sie darauf, wie Sie jetzt auf der Matte liegen. Liegt der Kopf, der Rücken oder das Gesäß jetzt fester auf der Matte als zu Beginn der Entspannung? Welches Bein ist jetzt schwerer, welches leichter? Wo liegen die Fersen? Dann, bitte, kommen Sie ganz langsam in Ihrem Tempo hierher zurück - in diesen Raum! Beim Öffnen der Augen bitte lächeln und tief Luft holen. Die Hand zur Faust schließen, so daß Sie Ihren Kreislauf langsam wieder in Schwung bringen! Die Arme über den Kopf dehnen und richtig tief Luft holen! In den Raum hierher zurückkommen! - Noch einmal den Bildern nachhängen - der Entspannung nachgehen - und dann ganz hierher zurückkommen! Tief Luft holen und lächeln! Wer noch etwas mit mir besprechen möchte, kann dies jetzt tun. Wer schon aufstehen kann, möge aufstehen. Und wer noch liegenbleiben möchte, kann auch dies tun. Entspannung in japanischen Garten Hinweis
Mit dieser Übung wird der Patient in eine andere Welt geführt, um Abstand von seinem Alltag und seinen Belastungen zu erreichen. Ein japanischer Garten dient als Einladung, Unbekanntes zu entdecken. Er findet sich in fast jeder Stadt und ist den meisten Patienten bekannt. Die Übung ist mit entsprechender fernöstlicher Musik sehr effektiv. Man beachte auch den sprachlichen Umgang mit Störungen. Die Einleitung wurde hier nicht abgedruckt. Durchführung mit Metapher Nachdem der Körper (die Musik setzt ein) seinen eigenen Rhythmus gefunden hat, ist es ganz angenehm, den Rhythmus der Musik über den Brustraum - den Bauch - oder über die Ohren aufzunehmen. Diese Musik aus Fernost verführt Sie vielleicht dazu, in Richtung Osten zu denken - zu wandern oder - zu fliegen - einen japanischen Garten zu besuchen - oder einen botanischen Garten mit einem japanischen Teil - wie in „Planten und Blomen" in Hamburg. Nehmen Sie sich einfach Zeit und lassen sich überraschen, was Sie dort entdecken! Vielleicht sind Ihnen die besonderen japanischen kleinen Brücken aufgefallen, die eine ganz eigene Schwingung haben. Auch wenn man mitten in Hamburg einen fernöstlichen Gar114
ten besucht, kann vieles plötzlich ganz anders sein. Man wird in eine andere Welt versetzt, obwohl man noch den Straßenlärm hört Und manchmal riecht es in diesen Gärten auch ganz anders. Es kann nach Sandelholz riechen - oder nach Bambus. Und indem man dort die verschiedenen Sträucher anschaut und vielleicht auf das Plätschern des einen oder anderen kleinen Wasserfalls achtet - kann man von all den wuchtigen Dingen Abstand nehmen - und hier im Kleinen und Zierlichen eintauchen. Manchmal kann es ganz interessant sein, sich ein fernöstliches, kleines Haus anzuschauen mit den besonderen - Eingängen und der besonderen - Musik und den besonderen - Zimmern. Manchmal kann man die Festigkeit der Holzwände bewundern - die besondere Art der Dächer. - Und so ein anders geformtes Haus, auch wenn es sehr klein ist, kann einen in einer ganz bestimmten Art und Weise interessieren und etwas Neues entdecken lassen, (jemand hustet) mal husten - daß man ganz spontan vieles vergißt - und sich nur von seiner Neugierde - leiten läßt. Und manchmal nimmt man Gerüche in dieser anderen Welt wahr - die einen beruhigen. Gerade in japanischen Gärten duftet es manchmal ganz wunderbar. (Leise Stimmen im Hintergrund) Vielleicht möchte ein Teil von Ihnen nur vor dem Fernseher sitzen, sich zurücklehnen, durchatmen und sich so einen femöstlichen Garten im Fernsehen anschauen. Manchmal ist es auch ganz gut - noch etwas unruhig zu bleiben und alles, was passiert - genau zu betrachten und - ganz vorsichtig - ganz vorsichtig noch einmal darauf zu achten - wie man auf der Matte liegt. (Keine Stimmen mehr) Und manchmal ist es ganz hilfreich - bevor man entspannt - noch einmal anzuspannen - noch mal den Bauch anzuspannen - und noch nicht darauf zu achten - wann man anfängt - sich zu entspannen, sondern sich einfach Zeit zu lassen - und ganz langsam hier den Raum für sich wahrzunehmen, so wie andere einen japanischen Garten entdecken - und sich von den Blüten und Blumen und den Sträuchern überraschen lassen. Es ist auch nicht wichtig, wirklich zu entspannen, sondern es reicht - nur auf der Matte zu liegen und zu dösen - die Musik zu hören oder sie zu überhören. Und nachdem Sie die japanischen Häuser betrachtet haben, möchte ich Sie bitten - Japaner bei ihren Entspannungsübungen zu beobachten und zu er spüren. Atmen Sie bitte noch mal tief aus - um ganz allmählich Abstand zu nehmen - von den Dingen draußen und im eigenen Tempo ganz langsam und vorsichtig, vielleicht nur in einem einzi115
gen Muskel, die Entspannung aufkommen zu lassen. Wie liegen und wie bewegen sich Japaner auf der Matte? Führen sie gleichzeitig mehrere Bewegungen aus? Bewegen sie Arme und Beine in einer anderen Art und Weise? Und wie verbinden sie/Sie den Kopf mit dem Bauch? Und sie / Sie machen ganz bestimmte Bewegungen vom Knie zum Ohr und vom Ellenbogen zur Nase, von der Nase zur Schulter? Bewegen sie/Sie sich bei ihren /Ihren Übungen auf eine Art - die wir nicht verstehen können - und die uns wundern läßt wie sie/Sie das machen - und wofür das gut sein kann? Manche berichten dann, daß sie/Sie gut dabei entspannen - oder sich gut auf die Entspannung konzentrieren können. Man kann sich nur wundern, wie sie/Sie das hinkriegen. Für die meisten im Westen ist es angenehmer, einfach nur auf der Matte zu ruhen - und sich noch etwas Zeit zu lassen - und den japanischen Garten zu genießen.
Beenden Jetzt möchte ich Sie bitten, ganz langsam Ihre Bilder zu verlassen und das, was Ihnen an Erholung guttut, mitzunehmen. Vielleicht nehmen Sie das Gefühl mit - daß der Körper in seinem eigenen Rhythmus genau das tut - was Ihnen guttut - um nach und nach die Bilder zu verlassen - die fernöstlichen Gärten und anderes zu verlassen - und wieder hierher zurückzukommen, hier in den Entspannungsraum. Achten Sie bitte auf die Außengeräusche, auf die Klimaanlage! Augen öffnen! David Cheek ermunterte gleichzeitig zum Lächeln. Und jetzt bitte ich Sie, noch einmal tief Luft zu holen und wieder ganz hier in den Entspannungsraum zurückzukommen. Tief Luft holen. Danke schön.
6.4 TRANCEN ZUR RESSOURCENAKTIVIERUNG
Vertiefung Und vielleicht für zwei Minuten eine besonders tiefe Entspannung zu nehmen, von der man weiß - daß es nur zwei Minuten sind, in denen man den Schalter umlegt - und den Körper machen läßt was für ihn gerade wichtig ist, (ein Patient wird unruhig und zieht die Beine an) indem man sich noch ein bißchen bewegt, die Beine anzieht und immer weniger darüber nachdenkt, was der Körper möchte, und ihn einfach machen läßt - auf seine Art und Weise ihm Raum gibt und Platz gibt - für seine Welt. Ich zähle jetzt bis fünf und lasse zwei Minuten für die Tiefenentspannung verstreichen, in denen jeder Zeit für sich hat, um Abstand zu nehmen. Bei fünf können Sie Ihren Körper machen lassen, was für ihn gut ist, für zwei Minuten. Eins - zwei - drei - vier - fünf. Ich möchte nun, daß Sie sich für einen Moment sacken lassen - sich einfach treiben lassen - für zwei Minuten, so daß es für Sie wirklich angenehm wird, daß Sie noch einmal für diesen Moment Abstand bekommen zu den Dingen. - Die zwei Minuten sind um, und ich zähle wieder zurück. Fünf - vier - drei - zwei - und - eins. Sie können die Tiefenentspannung beenden und noch ein bißchen auf die Musik hören und dabei vielleicht die Vorstellung aufkommen lassen, daß Sie im japanischen Garten oder anderswo auf einem Fundament stehen - auf dem Sie sich sicher fühlen, so sicher wie auf der Matte - auf einem Fundament stehen - das unmerklich größer und größer wird und ein angenehmes Gefühl bereitet. 116
Ressourcenaktivierung besteht im Entdecken eigener Fähigkeiten. Sie bezieht sich auf Kompetenzen im Bereich des sozialen kommunikativen Umgangs, auf Kreativität, auf Lösungsmöglichkeiten, auf körperliche Geschicklichkeit, auf Gefühle wie Freude, Überraschung, Wertschätzung oder Liebe. Ressourcenorientierung bezieht sich auch auf die Entwicklung von Fähigkeiten wie Entspannen, Erholen, Energie tanken, Neugierde zulassen, Interesse entwickeln und Aufmerksamkeit schenken können und ist somit die Voraussetzung zum Verändern der Wahrnehmung. Hypnotherapeutisch werden Kompetenzen im Analogverfahren entdeckt oder entwickelt. Fähigkeiten, die die Patienten haben, die sie aber nicht beachten, werden besonders fokussiert und gewürdigt. Fähigkeiten, die die Patienten in der Vergangenheit hatten, aber nicht mehr nutzen, sind in Trance leichter zugänglich, weil das Zeitbewußtsein verändert ist und so der Zugang auf vergangenes, aber vorhandenes Können möglich wird. Sobald Sie mit der Methode der Gruppentrance vertraut sind, können Sie die Patienten fragen, welche Fähigkeiten sie haben oder entwickeln möchten. Dann bauen Sie das in Ihre Geschichten ein. Manchmal sind schon ein oder zwei Sätze für einen Patienten in der Gruppe hilfreich.
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Hinweis Diese Tiefenentspannungsübung führt zu Neugierde und intensiven Suchprozessen bei den Teilnehmern bezüglich ihrer weiteren Pläne. Einfühlung Ich begrüße Sie zu unserer heutigen Entspannungsstunde. Suchen Sie sich bitte hier im Saal einen Platz, wo Sie sich gut fühlen und mich gut hören können. Sobald Sie es sich bequem gemacht haben, achten Sie einmal auf Ihre Augenlider. Falls die Augenlider etwas schwerer werden, lassen Sie sie ruhig schwerer werden. In dem Maße, wie Sie sich von der sichtbaren Umwelt verabschieden, können Sie mehr und mehr in Ihren Körper hineinspüren. Ich möchte Sie wiederum bitten, genau zu überprüfen, wie Sie mit dem Kopf auf der Matte liegen oder auf der Decke. Genau - noch mal eine Position suchen, die bei diesem warmen Wetter angenehm ist. Überprüfen Sie, welche Teile des Oberkörpers die Matte berühren! Wie die Arme liegen! Welche Teile des Unterkörpers die Matte berühren oder die Decke! Wie die Beine liegen! Gibt es Bereiche an den Beinen, die etwas wärmer sind? Gibt es Bereiche, die trotz dieses wirklich warmen Wetters etwas kühler sind? Überprüfen Sie Ihre Füße und stellen den Schalter um - auf Entspannung - so als ob Sie in einem Boot sitzen und die Ruder fallen lassen. Falls Sie mit Ihren Gedanken noch irgendwo beschäftigt sind, lassen Sie die Gedanken denken. Und vielleicht führen Sie Ihre Gedanken langsam durch Ihren Körper bis in die Fußspitzen und verfolgen den Weg vom Kopf bis zum Fuß. Manchmal ist es ganz hilfreich, einfach zu entspannen, indem man noch ein bißchen unruhig ist (Pumpengeräusch von draußen) - das Pumpgeräusch draußen einfach brummen läßt. Vertiefung Und nach dem Brummen möchte ich Sie bitten, in eine ganz tiefe Entspannung zu gehen. Dabei zähle ich bis fünf. Eins - zwei - drei vier - und fünf. - Also wirklich angenehm tief relaxen. - Relaxen ist, wenn Sie gelassen werden - durch Lassen aller möglichen Dinge. Wo Sie den richtigen Abstand haben - Abstand zu Menschen und Abstand zu Beschwerden und - Abstand zum Krankenhaus. - Wo Sie einfach nur Ihren Körper machen lassen. - Das meiste macht der Körper sowieso für sich. Genau - zwei Minuten. Ausatmen - das 118
Einatmen kommt von selbst. Und genießen Sie für einen Moment diese Ruhe. Und achten Sie mal darauf - wie lang zwei Minuten sein können - in denen sich der Organismus richtig umstellt - und jede einzelne Faser der Muskulatur sich wirklich erholt. - Und Sie können diese innere Gelassenheit jeden Tag für sich benutzen - um wirklich Abstand zu den Dingen zu bekommen. - Einen Abstand haben, der genau richtig ist für Sie. - Und ich zähle wieder zurück. Fünf - vier - drei - zwei - eins. Nun möchte ich Sie bitten, für einen Moment noch einmal hier in den Entspannungsraum zurückzukommen und anschließend sich eine weitere Entspannung zu erlauben. Und vielleicht suchen Sie sich erneut eine angenehme Position. Eine Position, bei der einige Muskeln und Hautbereiche entlastet werden und eine Position, bei der andere Bereiche belastet werden. Genau. Durchführung mit Metapher „Hinter dem Hügel" Überprüfen Sie bitte erneut Ihre Lage auf der Matte oder Ihre Haltung im Sitzen, daß Sie wirklich das Gefühl haben, gut zu liegen, sicher zu liegen, gut zu sitzen, bequem zu sitzen. Ich möchte Sie bitten, in Gedanken ein hügeliges Gelände aufzusuchen. Es kann heute sein - es kann morgen sein - oder es kann in der Vergangenheit sein. Achten Sie bitte in diesem Gelände auf die Außentemperatur. Ist es Sommer? Frühherbst? Winter? Oder ist es eine andere Jahreszeit? Ziehen Sie entsprechende Kleidung an, so daß Sie warm oder luftig gekleidet sind, so daß Sie genügend Schutz vor den Temperaturen haben. Wenn es warm ist, benutzen Sie Sonnencreme und einen Hut. Wenn es kalt ist, ziehen Sie sich einen Mantel über. Dann möchte ich Sie bitten, sich in diesem hügeligen Gelände einen Weg zu suchen, der Sie interessiert, den Sie gern erkunden möchten, den Sie gern gehen. Ganz langsam orientieren Sie sich bitte dorthin, in Ihrer Jahreszeit, in Ihrer Kleidung und lassen sich auf diesem Weg von allen Dingen um Sie herum überraschen. Beobachten Sie die Natur. Und vielleicht achten Sie auf die Beschaffenheit des Weges. Ob es ein asphaltierter Weg ist oder ob es ein steiniger Weg ist? Und wo führt der Weg lang? Am Waldrand? In der Stadt? Durch einen Park? Und achten Sie auch auf den Wegesrand! Was sehen Sie da? Sind es Dinge, die Ihnen bekannt sind? Oder sind es Dinge, die neu für Sie sind? Lassen Sie sich Zeit dabei. (Autogeräusche v °n draußen) Wenn das Auto vorbei ist, überprüfen Sie noch mal, 119
wie der Boden beschaffen ist. Wie Sie den Boden spüren. Wie sieht der Himmel aus? Spüren Sie die Luft im Gesicht? Und vielleicht horchen Sie einmal in die Landschaft. Jetzt bitte ich Sie, den Hügel in Ihrem Tempo weiter hinaufzugehen! Phantasieren Sie jetzt schon darüber, was hinter dem Hügel sein mag, bevor Sie das Gelände hinter dem Hügel erreichen! Oder vielleicht möchten Sie sich zunächst irgendwo hinlegen und die Ruhe genießen? Oder die Zeit nutzen, um Pläne zu machen. Oder sich hinlegen und eine angenehme Position suchen, in der Sie ausspannen können und in der Sie klar denken können. Oder vielleicht suchen Sie sich ja einen Platz, der genug Raum läßt für Ihre Bewegungen. Oder einen Platz, der genug Platz läßt für Ihre Gedankensprünge. Und nun möchte ich Sie bitten, einfach weiterzugehen, den Hügel etwas weiter hoch und Ihre Phantasie auf diesen Bereich hinter dem Hügel zu richten. Was dort zu finden ist. Es muß nichts Besonderes sein, aber es kann etwas Besonderes sein. Vielleicht finden Sie dort etwas, was Sie nie gedacht hätten. Oder vielleicht finden Sie dort etwas ganz Gewöhnliches. Oder vielleicht ist es irgend etwas, was Ihnen Freude macht. Und während Sie vielleicht darüber nachdenken, was es sein könnte, gehen Sie den Weg weiter. Achten vielleicht auf Ihre Schritte, auf die Temperatur, auf die Blumen, Vögel, die Steilheit des Weges. Und vielleicht gehören Sie zu denen, die sich hingelegt haben, die sich auf die Wiese gelegt haben, dort, wo sich Platz findet für Bewegungen und Gedankensprünge, vielleicht malen Sie es sich nur in Ihrer Phantasie aus, womit Sie in diesem Bereich hinter dem Hügel überrascht werden können. Nun möchte ich Sie bitten, gehen Sie dorthin, in Ihrem Tempo. Ist es ein Geschenk, über das Sie sich freuen werden? Ist es ein Tip, der weiterhilft? Bemerken Sie ein altes Können, das Sie schon vergessen hatten? Möglicherweise ist es ein Vorsatz, den Sie jetzt umsetzen können? Vielleicht ist es ein Mensch, dem Sie begegnen? Gehen Sie jetzt über den Hügel in das unbekannte Gebiet dahinter! Genießen Sie einen Moment den Überblick von dem Hügel. Schauen voraus, zurück, bevor Sie weiter bergab gehen. Was finden Sie jetzt? Ist es noch unscharf? Lassen Sie die Sicht klarer werden, in Ihrem Tempo. Lassen Sie die Sicht so klar werden, daß die Umrisse deutlicher werden. Gehen Sie weiter? Tiefer? Was nehmen Sie wahr? Hören Sie etwas? Spricht jemand? Verstehen Sie es? Fragen Sie nach! Oder ist es etwas, was Sie in den Händen halten können? Möchten 120
Sie es berühren? Geben Sie sich soviel Kraft, daß Sie es bewegen können. Oder ist es etwas, daß Sie spüren? Eine Gewißheit? Eine Freude? Eine Zufriedenheit? Verschaffen Sie sich einen Überblick und gehen dann tiefer; möglicherweise finden Sie das, was Sie sich gewünscht haben. Wenn Sie diese Überraschung betrachten, achten Sie bitte darauf, was sich bei Ihnen ändert. Was sich in Ihren Gedanken ändert, in Ihren Stimmungen. Wie sich Ihr Körpergefühl ändert. Vielleicht auch die Bewegung (Motorgeräusch von draußen) oder die Geräusche. Und Sie kommen noch einmal über den Hügel, sehen dieses Areal, was Ihnen vorher nicht klar war, gehen dort hin und betrachten das, was Sie sich gewünscht haben. Genau - und achten auf das, was sich bei Ihnen ändert. Achten darauf, ob Sie vielleicht lockerer geworden sind, gelassener, freudiger. Nehmen Sie ein Stück dieser angenehmen Veränderung mit. Und das, was Sie nicht brauchen, lassen Sie zurück. Gehen Sie den Hügel wieder hoch, genießen Sie den Überblick auf der Anhöhe, und kommen Sie dann wieder auf den Weg zurück, der Ihnen bekannt ist. Kommen Sie wieder zurück, gehen den Hügel wieder hoch, verabschieden sich von dem Bild und kehren zurück auf den Weg, der Ihnen bekannt ist. Nehmen Sie das mit, was für Sie wichtig ist, achten nochmals auf Ihre innere Veränderung. Beenden Jetzt möchte ich Sie bitten, wieder ganz hierher in den Entspannungssaal zurückzukommen. Wo liegen Sie jetzt? Wo liegen oder stehen die Füße? Wie fühlen sich die Beine an? Wie das Becken? Wie die Wirbelsäule? Ist der Bauch entspannt? Sind die Schultern lokker? Die Arme? Wie ist der Kopf zum Rumpf positioniert? O. K. kommen Sie jetzt zurück auf die Matte hier in dem Entspannungsraum! Lassen Sie die Bilder hinter sich! Achten Sie auf die Temperatur hier in dem Raum! Achten Sie wieder auf die Außengeräusche! Tauchen Sie wieder auf in den Alltag mit der Erfahrung einer kurzen Entspannungspause. Genau - gucken noch einmal zurück, verabschieden sich von den Bildern und kommen dann bitte hierher. Noch einmal tief Luft holen, noch mal eine Faust machen, Arme strecken, recken, noch mal tief Luft holen und beim Augenöffnen lächeln! Wenn Sie noch etwas besprechen möchten, kommen Sie bitte jetzt zu mir. Wir sehen uns morgen. Und noch mal tief Luft holen, Arme strecken, zurück in den Entspannungssaal. Gut. Danke. 121
Efigene F ähigkeiten entdecken Hinweis Die folgende Übung eignet sich besonders zur Entwicklung von Sicherheit und Lebensmut. Sie hebt gezielt auf den Ausbau innerer Stärken ab. Lassen Sie den Teilnehmern Ihrer Tiefenentspannung genügend Zeit. Das Unbewußte braucht Zeit, um tiefer liegende Bilder herauszuarbeiten und umzusetzen. Die Vertiefung der Trance findet durch die gedankliche Umsetzung in den Alltag statt. Eine weitere Vertiefung wird durch die Selbstbetrachtung im Spiegel und durch die Fremdbetrachtung erzeugt. Einführung Suchen Sie sich eine angenehme Position auf der Matte, so daß Sie sich wirklich erholen können, erholen von der heutigen Sommerhitze, erholen können vom Alltag, erholen können von der Arbeit und daß Sie sich von Ihrer Erkrankung erholen können. Suchen Sie sich hier einen Platz, einen Raum, den Sie für sich nutzen können und in dem Sie angenehm und entspannt liegen können. Suchen Sie sich einen Raum, in dem Sie sich entfalten, innerlich entfalten und äußerlich entfalten können. Bitte hören Sie für einen Moment auf die Geräusche draußen, auf die Autos und Flugzeuge, dann auf die Klimaanlage, und schieben Sie anschließend das Gehörte in den Hintergrund! Lassen Sie es unwichtiger werden, genauso wie Sie den Alltag unwichtiger werden lassen können und sich nur noch auf Ihre Atmung konzentrieren. Ausatmen - richtig tief angenehm ausatmen! Und sich auf meine Stimme konzentrieren und den Streß loslassen und die Muskelanspannung loslassen! Und vielleicht entsinnen Sie sich Ihrer letzten Entspannungsübung. Versuchen Sie noch mal, die angespannten Körperpartien loszulassen. (Autogeräusche von draußen) Geben Sie dem Auto die Anspannung mit - und atmen Sie erneut tief aus, genießen die Ruhe und genießen eine tiefe Entspannung. Sehr schön. Durchführung „Fähigkeiten entdecken" Vielleicht haben Sie Lust, jetzt nach innen zu schauen, um zu entdecken, welche angenehmen Fähigkeiten Sie in diesem Moment in sich entfalten können. Ich bitte Sie, Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Stärken zu lenken, auf Eigenschaften oder Fähigkeiten, auf die Sie wirklich stolz sind. Lassen Sie sich mal von diesen Fähigkeiten, auf die Sie wirklich stolz sind, durchströmen, so daß Ihr ganzer Körper 122
und Ihr Kopf davon erfüllt sind. Können Sie bestimmte Tätigkeiten gut ausführen? Sind Sie jemand, der gern mit Menschen umgeht? Haben Sie in verschiedenen Situationen ein gutes Gespür? Kochen Sie gern? Malen Sie gern? Was fällt Ihnen besonders leicht? Was bewundern andere an Ihnen? Lassen Sie sich Zeit, dies zu bedenken! (Eine Minute Pause) Sind Sie eher künstlerisch begabt, oder waren Sie einmal künstlerisch begabt? (Pause) Waren Sie musikalisch? (Pause) Sind Sie es noch? (Pause) Was fällt Ihnen so leicht, daß Sie gar nicht bemerken, was Sie können? (Pause) Lassen Sie sich Zeit beim Durchmustern Ihrer Fähigkeiten, lassen Sie sich Zeit zum Aufstöbern Ihrer Fähigkeiten. (Pause) Manche Fähigkeit hat die Tendenz, sich ganz von allein zu zeigen. Plötzlich passiert es, sie keimt auf, und man bemerkt es kaum. (Pause) Unwillkürlich entwickelt sich eine Phantasie oder Idee. (Pause) Und sobald Sie eine gefunden haben, betrachten Sie sie genau. Welches Gefühl entsteht langsam? Wie ist das Gefühl, das sich damals ausbreitete? Und vielleicht möchte dieses angenehme Gefühl von damals jetzt mehr und mehr aktiviert werden? (Eine Minute Pause) Wie atmet es sich? Einige von Ihnen erfreuen sich möglicherweise an dem runden Gefühl des Durchströmens. Einige genießen möglicherweise dieses stolze Ein- und Ausatmen. Und einige genießen vielleicht die beeindruckende innere Haltung. Was verändert sich? Lockert sich die Bauchdecke? (Eine Minute Pause) Lockern sich die Schultern? (Pause) Verändert sich die Lage des Beckens? (Pause) Werden die Beine schwerer? Und achten Sie mal auf Ihren Atem! Wenn Sie einatmen, wie Ihr Atem den Rachen kühlt. Konzentrieren Sie sich wieder auf das Einatmen. Wie sich tief in der linken Lunge die Luft ausbreitet. Und beim nächsten Atemzug, wie sich tief in der rechten Lunge die Luft ausbreitet. Sehr schön. Vertiefung Und sobald Sie eine von diesen Fähigkeiten bei sich gefunden haben, auf die Sie wirklich stolz sind, möchte ich Sie bitten, wenn Sie Lust haben, sich zu überlegen, was Sie damit machen, sobald Sie aus der Klinik entlassen worden sind. Nutzen Sie diese Gelassenheit, auf der Matte zu liegen, entspannt zu sein, um sich in Ruhe zu überlegen, wie Sie diese Fähigkeit nutzen wollen. Vielleicht möchten Sie, wenn Sie entlassen sind, etwas durchführen, was Sie schon immer gewollt hatten. Vielleicht sorgen Sie für Raum und Zeit, um 123
diese Seiten, auf die Sie wirklich stolz sind, leben zu können, so wie Sie hier Raum und Zeit haben, um ganz tief zu entspannen. Und diese tiefe Entspannung, die ganz von allein den Körper durchfließt, diese tiefe, angenehme Entspannung können Sie nutzen, um sich in Ruhe zu überlegen, welcher Schritt wirklich wichtig für Sie nach dem Klinikaufenthalt ist. (Eine Minute Pause) Welchen Schritt Sie machen möchten, um diese Fähigkeit, auf die Sie stolz sind, zu leben. Und erlauben Sie dieser Fähigkeit, Ihnen eine schöne Vision zu schenken, Sie allmählich sicherer werden zu lassen. Ganz von allein. (Pause) Das können manchmal Kleinigkeiten sein. Es kann auch etwas ganz Besonderes sein, Ihre eigene unverkennbare Individualität. (Pause) Wie fühlt es sich an, diese Individualität nach dem Krankenhaus zu leben? Wie fühlt es sich an, diese besonderen Fähigkeiten nach dem Klinikaufenthalt zu nutzen? Und wie sehen Sie aus, wenn Sie in den Spiegel gucken? Vielleicht verändern sich Ihre Gesichtszüge? Vielleicht ändert sich Ihre Haltung? Vielleicht ist Ihre Umwelt erstaunt? Und vielleicht sind Sie selbst erstaunt? Lassen Sie sich noch einen Moment Zeit und spielen diese Gedanken durch! Und achten Sie darauf, daß Sie angenehm liegen, gelassen auf der Matte, daß Sie die Schwere oder Leichtigkeit Ihres Körpers auf der Matte spüren. Und da, wo Sie noch etwas richten müssen, tun Sie es einfach. Der Teil von Ihnen, der sich überlegen möchte, was er macht, wenn er seine Fähigkeiten, auf die er stolz ist, nach dem Krankenhausaufenthalt oder jetzt schon nutzt, möge das in Ruhe tun. Und der Teil von Ihnen, der sich primär entspannen möchte, achte jetzt besonders auf seine Lage auf der Matte. Spüren Sie, welche Teile des Körpers die Decke oder die Matte berühren, und suchen Sie sich noch mal eine angenehme Position, in der Sie besonders tief entspannen können. Beenden (bitte ergänzen) Wasserfall Hinweis Diese Übung dient der Entspannung und der Regenerierung. Wasser ist auf metaphorischer Ebene der Quell des Lebens und somit ein besonderer Energiespender; ein Wasserfall bedeutet, daß Lebensenergie im Überfluß vorhanden ist. Erschöpfte Patienten profitieren von dieser Übung besonders. 124
Einführung (Hier können Sie z. B. über die balneologische Einrichtung Ihres Therapiezentrums berichten.) Durchführung Nachdem Sie im eigenen Rhythmus in eine tiefe Entspannung gegangen sind, um sich wohl zu fühlen, möchte ich Sie bitten, sich vorzustellen, einmal einen Wasserfall in einem warmen Land aufzusuchen. Achten Sie vielleicht nur auf das plätschernde oder leicht tosende Geräusch in der Nähe des Wasserfalls! Und bevor Sie sich dort hinbegeben, beachten Sie zunächst den Bach, der das Wasser abführt. Gehen Sie zu dem Bach, stecken Sie Ihren Fuß in den Bach, um festzustellen, daß das Wasser angenehm warm ist! Dann bewegen Sie sich bitte in Richtung Wasserfall! Stellen Sie sich einmal darunter und spüren Sie, wie angenehm warm das Wasser auf Ihren Kopf fällt - Ihren Kopf massiert, vielleicht so - als ob Sie zu Hause unter der Dusche stehen - den Mund leicht geöffnet haben - um ausreichend Luft zu bekommen - ausatmen - einatmen! Und spüren Sie, wie nicht nur Ihr Kopf, sondern auch die Schultern durch den Wasserfall massiert werden. - Genießen Sie die angenehme Wärme draußen in der freien Natur! Wie tief stehen Ihre Beine im Wasser? Bis zu den Knien? Bis zu den Oberschenkeln? Möchten Sie noch ein wenig verweilen? Wenn Ihr Körper heiß ist, erfährt er hier eine leichte Kühlung - unter dem warmen Wasserfall - und wenn Ihr Körper friert - bekommt er hier eine angenehme Wärme - in der er sich richtig erholen kann. Und vielleicht beachten Sie einmal einen Wassertropfen - wie er auf Ihren Kopf fällt - Ihr Haar benetzt - hinter dem Ohr hinunterläuft - und den Nacken streift - und nach und nach - am Rücken hinunterläuft - die Hüfte streift - am Bein langsam den Wasserspiegel erreicht - und verschwindet. - Er kommt - benetzt Ihre Haut und vergeht. - Und Ihre Poren nehmen genau soviel Flüssigkeit auf - wie sie / Sie brauchen. Und vielleicht achten Sie darauf, wie aus dem Wasser, in dem Sie stehen, eine Frische aufsteigt - ohne daß Sie wissen, woher diese Frische kommt. Diese Frische steigt auf und verbreitet ein angenehmes, kräftigendes Gefühl - ohne daß Sie wissen, woher Sie diese Kraft nehmen. - Und achten Sie einmal darauf - wie Sie - lockerer und - leichter - werden - wie Sie sich entlasten, und vielleicht ent125
sinnen Sie sich - wie Sie früher einmal wirklich angenehm gebadet haben, als es Ihnen richtig gutging - als Sie mit sich und der Welt zufrieden waren - weil Sie Schaumblasen in der Wanne produzieren. - Und vielleicht achten Sie einmal darauf - nicht nur, wie sich die Hauttemperatur unter diesem warmen Wasserfall verändert, sondern wie sich vielleicht auch - die Hautfarbe ändert. - Hören Sie das Wasser plätschern? - Manchmal ist das Ohr von dem Wasser verschlossen. - Draußen hört man dann nur wenig, und man achtet auf innere Geräusche. Sobald das Ohr sich wieder öffnet - achtet man intensiver auf das Plätschern - und intensiver auf die Umwelt. Vertiefung Und beobachten Sie Ihre Hautfarbe, ob sie etwas heller wird oder etwas dunkler. Und beobachten Sie Ihre Poren, ob sie / Sie - etwas aufgehen oder ob sie/Sie - sich schließen. - Wenn sie/Sie sich öffnen - kann der Körper noch mehr Hitze ablassen - und wenn sie/Sie sich schließen kann er Wärme speichern - und sich vor Kälte schützen. - Und das macht Ihr Körper ganz allein. - Er regelt sich mit seinen vielen Nervenzentren - autonom - er regelt es eigenständig - mit dem Wärmezentrum - und dem Zentrum - für den Kreislauf. - Ganz von allein - reguliert Ihr Körper die Temperatur - die für Sie notwendig ist - und die für Ihre Selbsterhaltung erforderlich ist - so daß Sie auch in ganz heißen Gegenden - mit der Umwelt gut klarkommen - daß Sie in heißen Gegenden - mit den Dingen um sich herum gut klarkommen. - Und vielleicht lassen Sie diesen Wasserfall mal etwas kälter werden - und zwar so, daß Sie eine angenehme Kühle erfahren. - Eine angenehme Kühle - die vom Scheitel bis zu den Ohren geht - und die sich im Kopf fortsetzt. - Und wenn Sie spüren, daß es kälter wird, merken Sie - daß Sie anders atmen tiefer atmen - und angenehm ausatmen. - Genau. Lassen Sie die Kühle noch weiter durch Ihren Körper, so daß die Arme kalt werden - angenehm - der linke Arm - der rechte Arm - so daß der ganze Bauchraum kühler wird - der Magen sich erholt - in dieser angenehmen Kühle - der Darm wieder seinen Rhythmus findet im Zusammenziehen - und Ausdehnen - im Auf - und Ab. Und lassen Sie den Rhythmus des Darms - mit dieser Frische verbinden! Und lassen Sie diese Kühle - noch weiter hinunterziehen - ins Bek126
ken - und weiter hinaufziehen - in den Kopf. - Und nehmen Sie den Kopf unter dem Wasserfall einmal hoch - so daß Sie klar geradeaus blicken können - und trinken das erfrischende Wasser! Verfolgen Sie beim Schlucken - den Weg des Wassers nach innen! Das Wasser sammelt sich im Magen - und verteilt seine Frische - nach und - nach. - Und genießen Sie die Frische! Übertragung Und dann möchte ich Sie bitten, sich zu überlegen, wie es ist, wenn Sie diese Frische mitnehmen - sich aus dem Wasser begeben - den Wasserfall hinter sich lassen - aus dem Wasser steigen - und bei diesem warmen Wetter - sich der Sonne aussetzen - und sich trocknen lassen. Und lassen Sie sich von den Sonnenstrahlen bescheinen so daß Sie sich regenerieren - als ob Ihre inneren Organe die Sonnenstrahlen so verwenden können - wie Pflanzenblätter, die aus Licht Energie produzieren. Während Sie so in der Sonne trocknen - können Sie sich vielleicht ein Bild davon machen - was Sie mit dieser Energie, die Sie vielleicht damit aufnehmen - was Sie mit dieser Energie anfangen wollen. Manchmal ist es gut - sich ein konkretes Ziel zu überlegen - und manchmal ist es gut - sich der Autonomie des Körpers zu überlassen - so wie er auch die Wärme reguliert ganz von allein seinen Bedürfnissen entsprechen. - Manchmal ist es gut - ganz konkret über ein Ziel nachzudenken und zu überlegen wie man diese Energie für dieses Ziel verwendet. - Und es kann ein Ziel sein - mit dem Sie etwas erreichen wollen. - Und es kann ein Ziel sein - mit dem Sie gerade nichts erreichen wollen. - Und nur loszulassen - kann ein Ziel sein. - Angenehm - sicher - gelassen locker. Vielleicht möchten Sie noch mal unter den Wasserfall gehen und das ganz frische Wasser genießen - sich noch einmal eine angenehme Erfrischung holen - rein gedanklich, um auch mit der Hitze des heutigen Tages umgehen zu können. Für manche ist es angenehm - unter einer warmen Dusche zu stehen - weil sich dann die Poren öffnen und sie Wärme abgeben so wie man im Sommer heiß duschen soll, um frisch zu sein. Und für manche ist die Vorstellung angenehm - unter einer kalten Dusche zu stehen, wie man im Winter sich kalt abduschen soll, um es anschließend angenehm warm zu haben. 127
Beenden Jetzt möchte ich Sie bitten, sich ganz langsam in Ihrem Tempo von den Bildern zu verabschieden. Und das, was Sie brauchen, mitzunehmen, um noch mal daran zu denken, wie es ist, sich wirklich für einen Moment umstellen zu können. Und dann möchte ich Sie bitten, aus dem Wasserfall herauszutreten, sich trocknen zu lassen und in Ihrem eigenen Tempo wieder hier in den Entspannungsraum zurückzukommen. Noch mal zu spüren, wie Sie auf der Matte liegen. Tief Luft holen und beim Augenöffnen lächeln, um dann wieder ganz hierherzukommen. Und diejenigen, die noch etwas mit mir besprechen wollen, können das gern tun. Lassen Sie sich noch einen Moment Zeit, Zeit zum Umstellen. Laufen lernen Hinweis Diese Übung gehört zw den klassischen Ericksonschen Metaphern zur Ressourcenaktivierung. Dazu sind aber auch viele andere Geschichten nützlich, die Fähigkeiten beschreiben, die früh erlernt wurden und die in der Regel jeder beherrscht (Fahrradfahren, schreiben lernen oder rechnen lernen etc.). „Laufen lernen" eignet sich besonders gut für Patienten, die Beschwerden im Bereich Lendenwirbelsäule, Hüfte, Beine und Füße haben.
Einführung Diejenigen, die heute zum ersten Mal hier sind und noch nicht genau wissen, wie man in eine Tiefenentspannung geht, bitte ich, sich an Situationen zu erinnern, in denen Sie angenehm entspannt waren. Erinnern Sie sich daran, wie Sie morgens im Bett wach werden, aber noch nicht so wach sind, daß Sie aufstehen wollen. Sie möchten lieber noch etwas nachruhen. Manche denken auch an einen Mittagsschlaf. Tiefenentspannung ist ein Gefühl wie einschlafen können, aber nicht tun. Sie könnten auch aufstehen, Ihre Muskeln würden gehorchen, aber warum sollen Sie aufstehen? Tiefenentspannung ist wie liegenbleiben, obwohl man aufstehen könnte. Begeben Sie sich allmählich mit Ihrem geistigen Auge hier in diesen Entspannungsraum. Konzentrieren Sie sich auf die Geräusche, die von draußen hereinkommen und die warme Luft hier im Raum, auf diesen warmen Luftzug von der Tür zu den Fenstern. 128
Achten Sie nun auf Ihre eigene innere Wärme. Kommen Sie ganz zu sich selbst, und achten Sie jetzt auf meine Stimme. Dann bitte ich Sie, in Ihrem eigenen Tempo den Prozeß des Entspannens einzuleiten, auf die Art und Geschwindigkeit der Atmung zu achten, die Temperatur der Arme, vergleichen Sie bitte diese Temperatur mit der Temperatur draußen. Die Atemmuskulatur lockern. Achten Sie auf den Luftstrom im Rachen und wie sich die Luft in Ihren Lungen tief ausbreitet, das Ausatmen kommt von selbst. Fühlen Sie in Ihren Körper hinein! Wo liegen die Fersen? Wo die Beine? Wo das Gesäß? Eine Position finden, die angenehm ist! Diejenigen, die noch unruhig sind, bitte ich, an einen See zu denken, der noch unruhig ist, und lassen Sie dann vielleicht das Bild aufkommen, daß dieser See sich langsam beruhigt, daß die Wellen immer glatter und glatter werden. Positionieren Sie den Körper so, daß Sie ein gutes Gefühl haben. Achten Sie nicht darauf, wie entspannt Sie sind, sondern achten Sie nur auf die Temperatur draußen, ob es draußen etwas wärmer oder kälter ist als an der rechten oder linken Hand. In dem Maße, wie Sie sich darauf konzentrieren, können Sie sich erlauben, eine Entspannung zu genießen, ganz von allein, immer tiefer gehen, so daß es wirklich angenehm ist in dieser tiefen Entspannung. Dinge von allein laufen lassen: den Kreislauf, die Atmung und die Muskelentspannung. - Sehr gut. Ganz von allein, wirklich relaxen, den Gedanken nachgehen. Vertiefung Ich zähle bis drei, wobei Sie dann in eine richtig tiefe Entspannung gehen. Eins - zwei - und drei. Tief entspannen, wobei Sie merken, daß Sie angenehmen Abstand haben zu vielen Dingen des Alltags. Wobei Sie merken, daß mit der selbständigen Durchblutung des Körpers und der selbständigen Atmung des Körpers immer mehr Ruhe einkehrt, Sie zu den Dingen immer mehr Abstand bekommen, genau den Abstand, den Sie brauchen, um Ruhe zu haben und gleichzeitig engagiert zu sein, so daß Sie eine engagierte Ruhe und eine entspannende Aktivität durchführen, daß Sie richtig aktiv entspannen. Achten Sie auf die eigene Zeit, die Sie brauchen, um wirklich abzutauchen. Die eigene Zeit, die Sie brauchen, um die Muskeln zu entspannen. Die eigene Zeit, die Sie brauchen, um den Abstand einzuhalten - zu den Dingen - der genau der richtige für Sie 129
ist. (Pause) Ich zähle jetzt wieder zurück, und wer möchte, kann diese Tiefenentspannung unterbrechen, um sich eine neue Position zu suchen, um anschließend erneut in eine angenehme Erfahrung zu tauchen. Drei - zwei - eins. Ich bitte Sie, noch einmal tief durchzuatmen. - Genau. Durchführung mit Metapher „Laufen lernen" Manchmal entwickelt sich die innere Ruhe ganz von allein. Viele wissen nicht, wie sie sich innerlich öffnen, um sich zu erholen. Viele wissen nicht, was sie tun sollen, um wirklich zu relaxen. Ich empfehle dann, nichts zu tun, um sich zu erholen, sondern sich vielleicht nur zu erinnern, wie man mit innerer Ruhe und Gelassenheit möglicherweise eigene Ideen herausfinden kann, eigene Kräfte wiederentdecken kann, die einem diese Stärke geben, sich in dieser Gelassenheit wohl zu fühlen. Und wenn Sie sich zurückerinnern, ist es ganz verschwommen, wie Sie es gemacht haben. Sie können vielleicht Dinge, von denen Sie nicht wissen, daß Sie sie können. Vielleicht können Sie Dinge, so wie Sie laufen können. Der Körper weiß, wie er laufen gelernt hat, aber Sie haben es möglicherweise vergessen. Vielleicht können Sie sich erinnern, wie Sie laufen lernten. Vielleicht erinnern Sie sich, wie Sie sich zuerst an einem Griff festhielten, um sich hochzuziehen und die Beine scheinen zu schwach zu sein, Sie zu halten. Sie ziehen sich wieder hoch und entdecken, daß die Beine nicht mehr zu schwach sind, Sie zu halten. Sie setzen einen Fuß vor, und Sie spüren den Boden, weil Sie barfuß sind. Sie setzen den anderen Fuß vor und zurück, weil Sie nicht sicher sind, ob Sie so vorankommen. Dann setzen Sie wieder einen Fuß vor, und den anderen Fuß ziehen Sie nach und setzen ihn noch etwas weiter vor und ziehen den anderen nach. Ohne es zu merken, sind Sie zwei Schritte gegangen. Sie hatten nur das Ziel vor Augen. Sie wußten nur, wohin Sie wollten, aber nicht, wie Sie es schaffen können. Beim nächsten Mal krabbeln Sie und benutzen die Hände. Und als Sie bemerken, daß es auch anders geht, stehen Sie wieder auf, schwanken kurz. Plötzlich können Sie für einen Moment auf zwei Beinen stehen, fallen wieder, stehen wieder auf, machen vielleicht nur einen Schritt: mit dem rechten Fuß vor, mit dem linken ganz schnell hinterher. Und dann mit dem linken einen Schritt weiter, dann mit dem rechten noch einen Schritt weiter. Und so stellt sich ein Gefühl 130
ein, wie schnell man von einem Punkt zum anderen kommen kann. Und im Laufe der Jahre erfährt man, wie sicher es geht. Und dar Blick geht weiter, und der Körper gelangt dorthin, wohin er will. Sicher, bequem, schnell. Und am Ziel dreht man sich um und wundert sich, wie man dahin gekommen ist. Vielleicht können Sie jetzt noch einmal zurückschauen, wie Sie es geschafft haben, in diese entspannte Haltung zu kommen, wie Sie die Dinge haben laufen lassen können, wie Sie den richtigen Abstand halten können. Immer wieder relaxed zu sein, immer wieder an den Ort gehen zu können, wo Sie entspannt sein können, wann immer Sie es wünschen, wenn es Zeit ist, wo Sie die eigenen Kräfte aktivieren, zu Ihrer Zeit. Und wie angenehm man dabei durchatmen kann. - Sehr schön. Beenden (Bahngeräusch draußen) Achten Sie auf die S-Bahn draußen! Achten Sie noch mal auf die Raumtemperatur hier! Und achten Sie bitte darauf, wie Sie hier auf der Matte liegen - der Kopf - der Rücken die Schultern - das Gesäß - die Beine - die Fersen! Vergleichen Sie die Temperatur draußen und Ihre eigene Körpertemperatur! Und dann kommen Sie bitte in Ihrem eigenen Tempo wieder in den Raum zurück, in den Entspannungsraum! Und verabschieden sich von den Bildern! Vielleicht möchte etwas davon noch weiterwirken. Jetzt bitte ich Sie, wieder tief durchzuatmen! Und sobald Sie die Augen öffnen, bitte lächeln! Dehnen und strecken Sie sich! Machen Sie eine Faust mit der Hand! Holen Sie tief Luft - ausatmen sehr gut. Wer schon wieder ganz hier ist, kann sich hinsetzen oder aufstehen. Wer noch nicht so weit ist, läßt sich Zeit. Wer mit mir etwas besprechen möchte, kann das gerne tun. Bis morgen! Schreiben lernen
Hinweis
Einfährung, Vertiefung und Beenden bitte selbst ergänzen. Durchführung mit Metapher „Schreiben lernen" Sobald Sie das Vergessen vergessen, vielleicht erinnern Sie sich dann an Fähigkeiten, die Sie schon lange haben, die Sie aber nicht genügend berücksichtigen. Vielleicht erinnern Sie sich, wenn Sie das Ver131
gessen vergessen, an ganz bestimmte Möglichkeiten, die Ihnen helfen, sich zu entspannen und Abstand zu nehmen. Vielleicht erinnern Sie sich an die Möglichkeit, einfach tief durchzuatmen und auch im Alltag eine Verschnaufpause einzulegen. Vielleicht erinnern Sie sich an die Möglichkeit, für bestimmte Dinge Begeisterung und Freude zu entwickeln. Wenn Sie eine Situation vor Augen haben, in der Sie wirklich Freude hatten, Freude an anderen Menschen, Freude an Hobbys, Freude an Einklang und Ausgeglichenheit, Begeisterung am Engagement, Freude am Ruhen, Freude beim Entdecken, Freude durch Überwindung, Stolz auf eigenen Mut, mutige Freude, Freude am Faulenzen, Freude am Widerstand ... Lassen Sie diese Überlegungen für eine kurze Zeit auf sich wirken! Wenn Sie sich an eine Situation erinnern, in der Sie angenehme Freude, Mut oder Begeisterung erlebt haben, achten Sie auf die Reaktion Ihres Körpers. Wie verändert sich Ihr Körper mit dieser Freude? Und wie fühlt sich der Darm an, wenn Sie sich freuen? Möglicherweise erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie stolz auf Ihr Können, auf Ihre Fähigkeiten waren. Wie fühlt sich dann der Bauch an, wenn Sie stolz sind? Genau. Und wie fühlt sich der Rücken an, wenn Sie stolz sind und sich freuen? Und wie sehen Sie aus, wenn Sie eine Videoaufnahme von sich in Ihrer Freude sehen? Wie sehen Sie im Fernsehen aus, wenn Sie sich freuen? Und wie sehen Sie andere, wenn Sie gelassen sind? Oder vielleicht erinnert sich ein Teil von Ihnen an Ihre Begabungen? Und vielleicht weiß man nicht mehr, welche Begabungen man hat und wie man sie entwickelte und pflegte? Welche waren es? Und vielleicht entsinnt sich ein Teil von Ihnen an die Fähigkeit, wirklich gelassen sein zu können, in bestimmten Situationen gelassen mit sich umgehen zu können. Und vielleicht möchte ein anderer Teil von Ihnen auch gar nicht darüber nachdenken, sondern einfach nur die Stille genießen oder die Gedanken kreisen lassen. Erneut eine angenehme Position suchen. Und immer wenn man über alte Fähigkeiten spricht, denkt man vielleicht daran, wie es war, als man schreiben gelernt hat. Und vielleicht denkt man daran, wie schwierig Schreiben am Anfang war. Man war verwirrt, blickte nicht durch, war verunsichert. Man sah an der Tafel oder im Heft nur Striche, Punkte und Kreise und wußte überhaupt nicht, was sie bedeuteten. Und wenn dann die Lehrerin erklärte, wie ein kleines A („a") geschrieben wird, war es sehr schwer zu verstehen: ein abgerundeter Aufstrich, ein abgerundeter Ab132
strich, ein Querstrich unten auf der Linie und wieder ein Aufstrich mit Abstrich. Das sollte ein kleines A sein. Und wenn die Lehrerin wieder ein kleines A schrieb: einen abgerundeten Aufstrich, einen abgerundeten Abstrich, auf der Linie einen Querstrich und einen etwas höheren Aufstrich mit Abstrich, dann hat sie behauptet, daß sei ein kleines D („d"). Und es war wirklich schwierig, ein kleines A von einem kleinen D zu unterscheiden. Nur dieser kleine Unterschied. Und wenn es dann darum ging, wieder einen abgerundeten Aufstrich mit Abstrich, einen Querstrich auf der Linie und einen Aufstrich zu malen, jedoch diesmal mit einem Abstrich, der tiefer ging mit einem Kreis darunter, dann erklärte die Lehrerin, das sei ein kleines G. Als kleiner Mensch mußte man schon ein A und ein D und ein G unterscheiden können. Das war wirklich schwierig früher. Und trotzdem war es möglich, solche Sachen zu behalten und zu benutzen. A, D, G, G, A, D, D, A, G. Unmerklich lernten Sie Dinge, und Sie vergaßen, daß Sie sie lernten, weil Sie sie automatisch benutzen. Wahrscheinlich hatte der eine oder andere große Freude an den Variationsmöglichkeiten der Buchstaben. Vielleicht entsinnen Sie sich, als Sie noch nicht wußten, wie man ein O und ein Ö schreibt: ein O als einen Kreis und ein Ö als einen Kreis mit zwei Punkten. Und immer wenn Sie die Punkte beim Ö vergaßen, war es falsch. Und es dauerte eine Zeit, bis Sie die Fähigkeit hatten, an die Punkte zu denken. Und ganz von allein wußte man immer besser, wie das Abc geht. Und man schrieb die Buchstaben automatisch und konzentrierte sich mehr und mehr auf Laute und Worte. In dem Wort „Wort" wurde das O automatisch ohne Punkte geschrieben. Und das Wort „Wörter" schrieb man automatisch mit zwei Punkten. Nach und nach konnte man sich mehr und mehr auf Sätze konzentrieren. Man fing an, wirklich schreiben zu können, und man erwarb nach und nach die Fähigkeit, wirklich lesen zu können. Das Lesen erschloß eine neue eigene Welt. Man konnte selbständig Geschichten lesen und war nicht mehr auf die Hilfe anderer angewiesen. Wenn man das Vergessen vergißt, kann man sich vielleicht wirklich an das erinnern, was man kann. Man kann es nutzen, wenn man es braucht, ohne zu wissen, wann man es braucht. Der Mensch vergißt oft, daß er mehr weiß und kann, als er denkt. Es macht Spaß, Neues zu lernen. 133
Achten Sie jetzt noch mal auf Ihre Haltung. Können Sie sich im Fernsehen sehen? Wie sehen Sie andere? Wie sehen andere Sie? Wie fühlt sich Ihr Körper an? Beenden (bitte ergänzen) Quellwasser trinkeni Hinweis
In entspannter Grundhaltung werden die Teilnehmer an eine Quelle geßhrt als Symbol zum Energietanken. Fehlende Teile bitte ergänzen. Einführung Im Moment ist es nur wichtig, sich gut zu fühlen, auf der Matte zu liegen, seinen Körper zu spüren, seine Gedanken schweifen zu lassen, hierhin schweifen zu lassen und dorthin. Liegen Sie zu Hause auch so, wie Sie hier liegen, oder sitzen Sie zu Hause so, wie Sie hier sitzen? Überlegen Sie bitte, wie Sie sich zu Hause entspannen und wie Sie sich hier entspannen. Genau. - Und wie Sie sich vielleicht zu Hause in eine angenehme Lage bringen, um Ihren Körper wirklich gut auszuruhen. Und ob diese Lage anders ist als die Lage, die Sie bei uns einnehmen. Und die Art, wie sich jeder einzelne entspannt, kann auch sehr verschieden sein. Manche können sich sehr gut entspannen, indem sie einfach darauf achten, wie die Luft durch das linke Nasenloch eingeht, den Rachen kühlt und sich tief in der linken Lunge ausbreitet. Und andere können sich gut entspannen, indem sie noch einen Moment nach draußen hören, was um sie herum ist. (Flugzeuggeräusch von draußen) Das Flugzeug. Vielleicht die Augen schließen, um noch einmal genau dieses Geräusch zu hören und anschließend nur noch auf meine Stimme zu achten. Ist die Position so angenehm? Achten Sie einmal darauf, wie die Luft durch das rechte Nasenloch eingeht, den Rachen kühlt und sich tief in der rechten Lunge ausbreitet, ganz von allein. Und vielleicht haben Sie schon bemerkt, daß Ihr Körper sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten beim Entspannen entwickelt. Bei einem Teil ist es vielleicht so, daß das Bein schon entspannt ist, während der Bauch noch relativ unruhig ist. Und bei anderen ist es vielleicht umgekehrt. Bei ihnen beruhigt sich zuerst der Bauch und danach vielleicht das Bein. Und vielleicht spüren Sie intensiv einen Ihrer Muskel. Auch im 134
Muskel selbst ist das Tempo der Entspannung unterschiedlich. Ein Teil der Muskelzellen kann sich relativ schnell entspannen und in eine Ruhephase kommen, und in dieser Ruhephase bekommen die Muskeln wieder neue Energie, während ein Teil der Muskelfasern, die Muskelspindel zum Beispiel, noch viel länger ihre Grundanspannung halten. Und während dieser Ruhephase wird nicht nur Energie synthetisiert, neu produziert, sondern die Muskelfasern werden auch besser durchblutet. Vielleicht können Sie sich mit Ihrem geistigen Auge vorstellen, wie diese Fasern besser durchblutet werden und sich gleichzeitig lockern. Möglicherweise gelangen Sie durch die Lockerung der Muskulatur zu einer allgemeinen Lockerung. Daß man wirklich Abstand bekommt zu den Dingen, eine ruhende Gelassenheit und eine gelassene Ruhe in seinem Körper entwickelt, unabhängig davon, was draußen passiert. Daß man wirklich Abstand zu den Dingen draußen einhält, einen Abstand, der für Sie selbst genau der richtige ist. Und vielleicht vergleichen Sie erneut die Lage hier mit der Lage einer angenehmen Entspannung zu Hause. Und vergleichen Sie bitte, ob Ihre Gedanken hier ruhiger sind oder ob sie zu Hause ruhiger sind. So ruhige Gedanken, die man mit einem ruhigen See vergleichen kann. Nur ganz kleine Wellen zeugen von der Aktivität des Sees. So daß Sie die Ruder fallen lassen können und Platz haben für eine innere Entfaltung. Und vielleicht können Sie in der Ruhe der Gedanken, (Autogeräusche von draußen) sobald das Auto draußen vorbei ist, überprüfen, ob Ihre Gedanken etwas klarer werden, so daß Sie mit dieser Gelassenheit fortfahren, bis es wirklich angenehm wird. Diese gelassenen Gedanken in Ihrem Körper spüren. Vertiefung (bitte ergänzen) Durchführung mit Metapher „Quellwasser trinken" Ich möchte Sie einladen, an einem kleinen Bach entlangzugehen, auf das Plätschern des Wassers zu achten - die Temperatur wahrzunehmen - den blauen Himmel - die Wiese - den Duft - der Blumen. - Viele Menschen fühlen sich in der Nähe von Bächen sehr wohl. Einige behaupten, es läge an den Ionen in der Luft, andere meinen, es käme durch die Frische. Während Sie am Bach in Richtung Quelle gehen, lohnt es sich, die üppige Vegetation an beiden Ufern wahr135
zunehmen. - Bäume - Sträucher. Vielleicht finden sich Tiere, die von dem Wasser trinken. - Glitzert die Wasseroberfläche im Sonnenlicht? Welche Fische kann man im Bach erkennen? - Wie sehen sie aus? Können Sie den Grund erkennen? - Ist er sandig? - Ist er steinig? Wie groß und wie schwer sind die Steine, die aus dem Wasser ragen? - Wie brechen sich die Wellen an den Steinen? - Sind sie/Sie rund und abgeschliffen; mit allen Wassern gewaschen? - Sind sie/ Sie spitz? Und beim Weitergehen passen Sie gut auf, wo Sie hintreten! Daß Sie festen Boden unter den Füßen haben. Wie fühlt sich Moos beim Auftreten an? - Wie unterscheidet sich der Geruch des Mooses von den anderen Düften? - Und wie schlängelt sich der Bach durch die Landschaft? - Gehen Sie in Ihrem Tempo weiter, und genießen Sie die Stille - das Plätschern - die Natur. - Wahrnehmen und sich einfach wohl fühlen - angenehm - gelassen. Gehen Sie bis zur Quelle des Baches. Es ist eine Heilquelle mit besonderem Wasser, mit besonderen Kräften. Lassen Sie sich Zeit. Und sobald Sie die Quelle erreichen, möchte ich Sie bitten, sich hinzuknien und Ihre Hände in das Quellwasser zu tauchen und zu spüren, wie frisch das Wasser ist und wie klar. Und wie geschmeidig sich das Wasser an den Fingern und an den Händen anfühlt. Können Sie die Temperatur schätzen? Und wenn Sie eine kleine Erfrischung nehmen wollen, tauchen Sie erneut die Hände rein ins Wasser, und spüren Sie die Frische des Wassers an seiner Quelle. Lassen Sie die Frische auf Ihre Finger überspringen, auf Ihre Hände, und dann trinken Sie. Spüren Sie die Frische des Wassers, die Klarheit des Wassers an Ihren Lippen, an der Zunge und im Mund. Dann schlucken Sie sie hinunter und erleben die Frische in Ihrem Magen. Spüren Sie, wie sich die frische Klarheit in Ihrem Körper ausbreitet und jede Pore erreicht. Genießen Sie die klare Frische noch einmal an Ihren Händen, an Ihren Lippen, in Ihrem Mund und in Ihrem Magen. Verteilen Sie sie im ganzen Körper. Spüren Sie die Klarheit der Gedanken. Achten Sie darauf, wie jede Körperzelle sich regeneriert und Energie tankt, von der Sie profitieren. Energiereiche Frische mit gelassener Klarheit, durch und durch. Und spüren Sie die Erfrischung mit jedem Schluck. Im eigenen Tempo. Ganz von allein. Häufig weiß man nicht, wie der Körper sich wirklich regeneriert, aber man spürt die Erholung in jeder Zelle. Sehr schön. Noch mal bewegen, noch mal eine angenehme Position suchen. 136
Nun möchte ich Sie bitten, die Quelle hinter sich zu lassen, gehen Sie ein wenig an die Seite, um sich von der Sonne trocknen zu lassen. Vielleicht lehnen Sie sich so zurück oder legen sich so hin, daß Sie die Sonnenstrahlen wirklich in sich aufnehmen können und als weitere Energiequelle für sich nutzen. Spüren Sie die Kraft der Sonne für einen Moment. Vielleicht haben einige von Ihnen Lust, darüber nachzudenken, was sie/Sie mit dieser Energie machen wollen. Vielleicht lassen einige von Ihnen ihren Träumen freien Lauf und entwickeln eine Idee, wie sie/Sie diese Energie für sich nutzen wollen. Sobald Sie eine Idee haben, nehmen Sie noch mal einen Schluck von diesem frischen Quellwasser. Sehr schön! Beenden (bitte ergänzen)
6.5 TRANCEN ZUR ZUKUNFTSORIENTIERUNG
Eine weitere Stärke der Hypnosetherapie nach Milton H. Erickson liegt in der Zukunftsorientierung. Das Vorstellungsvermögen unseres Bewußtseins wird in der Hypnotherapie so genutzt, daß man zukünftige Ereignisse oder gewünschte Zustände imaginieren läßt. Es geht dabei nicht um das Imaginieren von Traumzielen, sondern um das Erkennen eigener Glaubensgrundsätze, eigener Zukunftsvisionen. Da positive Erwartungen als auch negative Befürchtungen unser Verhalten mehr steuern, als wir meinen, ist es hilfreich, eigene Ziele und Wünsche in kleine Schritte aufzuteilen, die in naher Zukunft erreicht werden können. Durch die Imagination werden einzelne Handlungen und Überlegungen so klar und wirklichkeitsnah, daß beim späteren Umsetzen die Patienten das Gefühl haben, das neue Handeln schon zu kennen. Viele Patienten haben Angst vor der Zukunft, daher sollten Sie den Patienten deutlich machen, daß sie nur so weit in die Zukunft denken sollten, wie sie es sich zutrauen. Tip für Profis der Gruppentiefenentspannung: Falls Sie Gruppentrancen mit Teilnehmern durchführen, die psychisch stabil sind, gehen Sie ruhig zwei bis fünf Jahre in die Zukunft. Sie können so eine Zukunfts-, Karriere- und Lebensberatung durchführen. 137
Zukunftswerkstätten
Hinweis Die Zukunftswerkstatt findet sich im Einleitungskapitel. Sie brauchen nur einzelne Formulierungen abändern und können dann diese Geschichte ßr die Gruppentiefenentspannung nutzen. Die einzelnen Reparaturschritte des Werkstattmeisters sind Analogiebildungen ßr die einzelnen kleinen realistischen Schritte, die die Patienten imaginativ vorausdenken, so daß das spätere Umsetzen schon als bekannt erfahren wird. Reise in die Zukunft Hinweis Die folgende Übung orientiert in die Zukunft. Es wird ein Zeitpunkt in der Zukunft gesucht, an dem es den Teilnehmern gutgeht. Von dort wird dann auf heute zurückgeschaut, um herauszufinden, wie man es geschafft hat, die Schritte einzuleiten, die dazu ßhrten, daß es in der Zukunft so aussieht, wie man sich in der Trance die Zukunft imaginiert. Diese Übung ist für alle Patienten geeignet, die eine Veränderung im Leben wünschen. Wichtig: Sagen Sie den Patienten, daß sie nicht weiter in die Zukunft gehen, als es für sie angenehm ist, vielleicht nur bis zum nächsten Tag. Die Teilnehmer sollen in eine realistisch vorstellbare gute Zukunft gehen. Dieser Hinweis istßr Patienten mit Depressionen sehr wichtig. Einführung Ich möchte Sie bitten, für einen Moment sich darauf zu konzentrieren, wie Sie jetzt hier auf der Matte liegen oder sitzen. Wie liegt Ihr Kopf auf der Matte? Welche Stellung hat der Kopf zum Rumpf? Wo liegen die Schultern? Welchen Abstand haben die Schultern zum Kopf. Ist der Abstand vom Kopf zur linken Schulter genauso weit wie zur rechten Schulter? Oder gibt es Unterschiede? Und nun möchte ich Sie bitten, darauf zu achten, wie der Rücken sich auf der Matte anfühlt! Oder genauer: Wie fühlt sich der Rücken unter Ihrer Kleidung an? Ist die Wirbelsäule gerade? Ist sie überall gleich schwer? Und welcher Teil des Beckens berührt die Matte? Und vielleicht überlegen Sie noch mal für einen Moment, ob die linke Hüfte fester auf der Matte liegt oder sitzt oder die rechte Hüfte. Wo ist ein größerer Druck? Und wie groß ist Ihre Körperfläche auf der Matte? Und dann möchte ich Sie bitten, noch mal Ihre Beine genauer zu betrachten. Wie fühlen sich die Oberschenkel an? Hat der linke Oberschenkel das gleiche Gewicht wie der rechte Oberschenkel? Oder 138
ist der rechte Oberschenkel etwas schwerer als der linke Oberschenkel? Und wie ist es mit dem linken Unterschenkel? Ist der linke Unterschenkel schwerer als der rechte Unterschenkel? Oder ist der rechte Unterschenkel leichter? Und wie fühlen sich die Füße an? Gibt es Stellen an den Füßen, die besonders warm sind? Und wo liegen die Arme genau? Hängen sie an den Schultern gleich schwer? Oder sind sie abgestützt auf der Matte? Und wenn Sie sich Ihre Arme vorstellen und sich in sie hineinfühlen, gibt es einen Unterschied in der Länge der Arme? Ist der linke Arm vielleicht länger als der rechte Arm? Oder ist der rechte Arm länger als der linke Arm? Gut und nachdem Sie Ihren Körper hier überprüft haben, möchte ich Sie bitten, noch für einen Moment auf die Geräusche hier im Raum zu achten: auf die Klimaanlage, vielleicht auf das Ticken der Uhr. Und dann mehr und mehr auf meine Stimme zu achten und anzufangen, sich in Ihrem Tempo zu entspannen, indem Sie vielleicht noch mal darauf achten, wie sich die Wangenmuskeln anfühlen und vielleicht die Kiefermuskeln lockern. Noch mal eine angenehme Position suchen! Vertiefung Und vielleicht möchten Sie sich für zwei Minuten eine besonders tiefe Entspannung gönnen? Oder ein Teil von Ihnen? Ich zähle bis fünf. Und diejenigen, dieeine tiefe Entspännung durchführen möchten, lockern sich erneut, und die anderen bleiben einfach so sitzen oder liegen und genießen vielleicht die Zeit, die sie sich genommen haben, um den Alltag mehr und mehr hinter sich zu lassen. Eins zwei - drei - vier - fünf. Einfach ausatmen und loslassen - so als ob Sie in einem Boot sitzen - und den Motor abstellen - die Ruhe hören und genießen - und sich für zwei Minuten angenehm treiben lassen. Und manchmal kann man sich treiben lassen - indem man spürt, daß etwas - leichter wird, so als ob der ganze Körper eine Idee - leichter wird. Und manchmal kann man gut loslassen - indem man immer mehr Abstand nimmt - zu den Dingen - und sich vielleicht nur darauf konzentriert, wie man - ausatmet. Und vor allem darauf achtet - daß es einem ein angenehmes Gefühl bereitet - für diese zwei Minuten. - Genau - noch mal schluckt, noch mal überlegt, obwohl das Überlegen immer weniger wichtig wird. - So - die zwei Minuten sind um. Ich zähle zurück. Fünf - vier - drei zwei-eins. 139
Beenden und erneute Einführung Dann möchte ich Sie bitten, noch einmal kurz tief Luft zu holen, für einen Moment hier zurückzukommen und sich von der Tiefenentspannung zu verabschieden und jetzt möglicherweise in eine ganz andere - Art von Entspannung zu gehen - indem Sie vielleicht eine andere angenehme Position suchen - oder sitzen bleiben - und vielleicht die Augen schließen - oder für einen Moment noch einen Punkt hier an der Decke fixieren - um den Punkt langsam verschwinden zu lassen und dann die Augen zu schließen. Durchführung „Reise in die Zukunft" Ich möchte Sie nun bitten, sich einen Ort zu suchen, an dem Sie sich wohl fühlen, zu dem Sie jetzt gern hingehen würden. Der Ort kann hier auf der Matte sein, er kann in der Klinik sein, er kann zu Hause, bei Freunden oder im Urlaub sein. Als nächstes möchte ich Sie bitten, jetzt nur in Gedanken - in Gedanken ein Stück in die Zukunft zu gehen. Gehen Sie in eine angenehme Zukunft, in der man sich wohl fühlen kann. Vielleicht ist es der nächste Tag, die Entlassung aus der Klinik oder das Ende der Krankheit, vielleicht entwickelt sich die Vorstellung, daß in zwei Wochen sich eine schöne Zeit einstellt oder in drei Monaten. Und diejenigen, für die die Vorstellung von einem halben Jahr angenehm ist, können auch für ein halbes Jahr in die Zukunft gehen. Was ist das für ein Ort, an dem Sie sich morgen, in zwei Wochen, in drei Monaten oder in einem halben Jahr wohl fühlen? Ist er drinnen oder draußen? In Ihrer Wohnung? Im Garten? Im Park? Auf dem Balkon? Kennen Sie den Ort oder ist er Ihnen unbekannt, oder haben Sie das Gefühl, daß Sie ihn kennen und doch nicht kennen? Begeben Sie sich in Gedanken einmal an diesen Ort und schauen Sie sich ihn genau an! Vielleicht gucken Sie zuerst auf die Erde. Ist es ein Holzfußboden oder ist es Sand? Stehen Sie? Sitzen Sie? Liegen Sie? Ist es ein fester Boden oder eher ein lockerer? Und dann möchte ich Sie bitten, sich an diesem Ort in der Zukunft umzuschauen und sich umzuhören. Sind Sie allein dort oder mit anderen? Sind Sie weiterhin drinnen oder draußen? Und ist es warm draußen oder eher kalt? Und die Luft, ist sie klar? Scheint die Sonne? Und dann betrachten Sie sich selbst. Was haben Sie an? Wie ist die Farbe der Kleider? Aus welchem Stoff sind sie? Und vergewissern Sie sich, daß es Ihnen wirklich gutgeht an diesem Ort in der Zukunft, morgen oder in zwei Wochen, in drei Monaten oder 140
möglicherweise in einem halben Jahr, so daß Sie sagen: „Ja, so geht es mir gut. So kann ich befreit durchatmen. So stehe ich sicher." Spüren Sie Ihre entspannten Gesichtsmuskeln, Ihre gelassenen Augen, Ihre gelöste und sichere Haltung. Und achten Sie darauf, welche Geräusche oder Stimmen zu hören sind: Tiere oder Menschen, Autogeräusche, Musik, Radio, Klassik? Und falls Sie noch nicht an einem Ort sind, an dem Sie sich wirklich wohl fühlen, vielleicht suchen Sie sich einen anderen Ort, der Ihnen plötzlich einfällt. Wo Sie einfach relaxed sind. Wo Sie wissen: „Das ist meine Umgebung, das ist mein Wetter. Hier fühle ich mich wohl. Das ist genau der Abstand, den ich brauche. Das ist genau die Nähe, die mir wichtig ist." Oder: „Hier bin ich mit den Menschen zusammen, die ich mag, die mich mögen, die mich irgendwie unterstützen." Und dann schauen Sie sich erneut um, schauen über sich, unter sich, hinter sich. Lassen Sie sich an diesem Ort Zeit, eine Haltung zu finden, bei der Sie nach und nach immer gelassener werden. Genau. - Wie geht es Ihnen jetzt? - Wie fühlen Sie sich? - Welche Perspektiven ergeben sich jetzt spontan? - Manchmal stellen sich ganz ungewohnte Haltungen ein - ganz neue Perspektiven tun sich auf - ganz von allein. - Es braucht Zeit. Und während Sie an diesem Ort sind, klingelt plötzlich ein Telefon, ein Handy, oder es spricht Sie jemand an, ein Freund, ein Unbekannter, oder Sie geben «ich selbst Auskunft. Sie fragen sich, oder der Anrufer oder Freund fragt Sie: „Wie geht's?" Und Sie antworten spontan: „Gut." Und als nächstes kommt die Frage: „Wie hast du das gemacht? Damals fühltest du dich nicht so, was hast du gemacht, daß es dir gutgeht?" Jetzt möchte ich Sie bitten, zurück in die Vergangenheit zu schauen. Was war gestern, was war vor zwei Wochen? Oder was war vor drei Monaten, oder was war vor einem halben Jahr? Blicken Sie diese Zeitspanne zurück! Gehen Sie systematisch oder sprunghaft die Monate, Tage und Stunden zurück, um Auskunft zu geben! Möglicherweise nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu überlegen, wie Sie es damals geschafft haben, um an diesen Ort zu gelangen, an dem Sie sich jetzt wohl fühlen. Was haben Sie gemacht vor zwei Wochen oder vor einem halben Jahr oder vor zwei Monaten, um an diesen Ort der Entspannung und des Wohlbefindens zu gelängen? Welche Schritte haben Sie unternommen? Welches war der erste kleine Schritt, den Sie unternommen haben, vielleicht ohne zu 141
wissen, daß er hilfreich gewesen ist? (Pause) Wie haben Sie es geschafft, so für sich zu sorgen, daß es Ihnen heute gutgeht - so daß Sie ein angenehmes Gefühl der Sicherheit haben - so daß Sie ein angenehmes Gefühl im ganzen Körper spüren, so daß Sie ruhig und gelassen atmen? - Wie reagierten Ihre Freunde oder Ihre Familie damals auf Ihre ersten Schritte? Vielleicht achten Sie noch mal darauf, was Sie hinter sich gelassen haben. - Was haben Sie abgestreift damals vor einem halben Jahr oder vor ein paar Monaten oder vor ein paar Wochen oder Stunden? Und sobald Sie etwas gefunden haben, das für den ersten Schritt wichtig war, schreiben Sie es in Gedanken auf! Schreiben Sie es auf eine Tafel oder in ein Heft, mit einem Wort oder mit einem Satz! Merken Sie sich den Gedanken und klappen das Heft oder die Tafel zu. Gucken Sie sich nochmals den Ort an, an dem Sie sich so wohl fühlen. Dann möchte ich Sie bitten, sich von dem Ort zu verabschieden, in Ihrem Tempo, nach und nach. Kommen Sie wieder ganz in den Entspannungsraum zurück. Achten Sie bitte auf die Außengeräusche und auf die Art, wie Sie jetzt auf der Matte liegen ... Beenden (bitte ergänzen) Kristallkugel (Baustein) Hinweis
Zukunftsorientierungen wurden durch die Kristallkugel-Technik bekannt. Führen Sie die Technik einfach und klar ein. Gehen Sie nicht zu weit in die Zukunft. Es reicht, wenn die Patienten eine Vorstellung des Andersseins entwickeln. Sie können die Kristallkugel-Vorstellung auch als Baustein zur Vertiefung in anderen Geschichten verwenden. Einführung, Vertiefung usw. bitte ergänzen. Durchführung In dieser angenehmen Entspannung möchte ich Sie jetzt bitten, sich eine Kristallkugel vorzustellen. Früher gingen die Leute zu jemandem, der eine Kristallkugel besaß, um sich die Zukunft vorhersagen zu lassen. Heute sind wir aufgeklärt, und wir tun nur noch so, als ob man in die Zukunft schauen könnte, und wir wissen, daß es unsere Hoffnungen sind, unsere geheimen Wünsche, die wir dann entdecken. Denken Sie bitte in dieser entspannten Grundhaltung an eine Kristallkugel, die vielleicht zehn Zentimeter mißt und auf 142
einem Tisch oder auf einem Regal oder sonstwo steht. In dieser Kugel können Sie Szenen Ihrer Zukunft sehen. Ich möchte Sie einladen, in die Kristallkugel zu schauen und eine für Sie wirklich angenehme Szene zu entdecken. Lassen Sie sich Zeit bis Sie eine Szene finden, die Ihnen eine behagliche Vorstellung bereitet. Und lassen Sie in Ihren Gedanken diese angenehme Szene Wirklichkeit werden. Und vielleicht geht ein Teil von Ihnen an einen See und spürt die Temperatur des Wassers. Ein anderer Teil von Ihnen geht vielleicht in die Berge. Und wieder ein anderer Teil von Ihnen trifft sich vielleicht mit Freunden oder Bekannten. (Jemand schnarcht im Hintergrund) Wobei das Schnarchen jetzt nicht wichtig ist, sondern bleiben Sie in dieser Szene. Oder vielleicht gehen Sie auf eine Wiese. Und achten Sie auf Ihre Kleidung. Tragen Sie Schuhe oder sind Sie barfuß? Was für ein Kleid tragen Sie entsprechend der Temperatur und Jahreszeit? Und achten Sie mal auf die Tageszeit! Ist es morgens? Mittags? Abends? Und während Sie in die Kristallkugel schauen, vielleicht bemerken Sie, wie relaxed Sie sind, so daß Sie es wirklich in einer angenehmen Grundhaltung durchführen, in einer inneren Sicherheit. Sehr schön. Und achten Sie darauf, ob Menschen um Sie herum sind oder ob Sie allein sind. Und wie Sie sich in dieser angenehmen Szene gut fühlen. Und wenn es Ihnen noch etwas besser gehen kann, dann bewegen Sie sich an den Ort, an dem Sie sich noch wohler fühlen. Achten Sie erneut darauf, was sich noch verändert. Tragen Sie noch die gleichen Kleidungsstücke? Gleicher Haarschnitt? Sind Sie noch am See? Oder sind Sie noch auf den Bergen? Und achten Sie mal darauf, was Sie noch klarer sehen möchten in dem Moment, wo Sie sich noch angenehmer fühlen. Bemerken Sie, wieviel lockerer Ihre Muskeln sind, wenn Sie sich alleine, rein gedanklich, an einen Ort bewegen, an dem Sie sich noch wohler fühlen. So wohl, daß Sie sich vielleicht hinlegen möchten, um eine wirklich tiefe Entspannung zu nehmen. Oder an einen Ort, an dem Sie sich hinsetzen möchten, um auf diese Weise zu Ihrer Ruhe zu kommen. Achten Sie noch mal auf Ihre Gesichtszüge, wie die sich verändern, in dieser Szene in der Zukunft. Und auf die Farben. Wie gestalten sich die Farben, wenn sie etwas kräftiger werden? Was für ein Bild entsteht? Und wie angenehm ist es, in dieser farbenprächtigen, vielleicht duftenden Umwelt, allein oder mit anderen zu sitzen oder zu liegen. Genau. Und sobald Sie eine wirklich angenehme Szene vor Augen haben oder spüren, möchte ich Sie bitten, ganz 143
langsam eine gewisse Leichtigkeit in Ihrem Arm zu fühlen. Vielleicht in dem linken oder in dem rechten Arm. So das Sie ein Gespür dafür bekommen, wie sich diese Leichtigkeit des Armes mit der Leichtigkeit dieser Szene verbindet. Es ist gut, eine Wunschvorstellung zu haben, eine Wunschvorstellung, die realistisch genug ist, sie zu erreichen. Bleiben Sie noch einen Moment bei diese r Vorstellung, um sie mitnehmen zu können. Spüren Sie noch einmal die Leichtigkeit des Arms und orientieren sich dann wieder hier in den Entspannungssaal zurück. Beenden (bitte ergänzen) Ein Haus bauen Hinweis
„Ein Haus bauen", das verschiedene Zimmer und Funktionen hat, ist eine Metapher für verschiedene Anteile der eigenen Persönlichkeit, die beachtet werden und einen ihnen angemessenen Platz bekommen sollen. Gleichzeitig wird durch das „Bauen" darauf hingewiesen, daß Entwicklungspotentiale vorhanden sind und Fähigkeiten ausgebaut werden. Die Übung eignet sich besonders für Patienten, die Selbstwertgefühl und innere Sicherheit entwickeln wollen. Sie unterstützt Patienten in ihrem Bemühen, alte Verhaltensweisen hinter sich zu lassen und neue zu entwickeln. Einführung und Vertiefung bitte selbst ergänzen. Durchführung „ein Haus bauen" Ich möchte Sie jetzt einladen, sich eine Geschichte anzuhören, die von einem Hausbau handelt. Ein Haus kann eine Metapher für die Seele sein, und so wie ein Haus verschiedene Zimmer hat, hat die Seele verschiedene Seiten, die nun nach und nach entdeckt werden können. Als ich vor einiger Zeit durch die Heide fuhr, sah ich eine Gruppe von Leuten, die in der Nähe eines Dorfes auf einem Feld standen und es vermaßen. Sie hatten mehrere Pläne bei sich. Ich interessierte mich für das, was sie taten, stoppte mein Auto und sah zunächst von fern zu. Dann winkte mir jemand aus der Gruppe zu. Ich ging hin, wir kamen ins Gespräch, und schließlich zeigten sie mir ihre Pläne und erläuterten sie. Es waren Pläne für ein Haus, das sie dort bauen wollten. Die Leute waren sehr freundlich, sie sprachen freimütig über ihre Absichten. Sie hatten sich schon lange dieses Grund144
stück ausgesucht, weil es ihnen für ihr Vorhaben, ein Haus zu bauen, geeignet schien. Und jetzt überlegten sie, ob dies wirklich ein geeigneter Ort für ihr Haus sei, ein Ort, von dem aus sie eine gute Aussicht haben, ein Ort, der geeignet ist für die Fundamente des Hauses, das sie erstellen wollen. Einige Leute stampften auf den Boden, um zu überprüfen, ob er fest genug ist und trägt, andere bohrten kleine Löcher, um das Erdreich besser beurteilen zu können. Sie fürchteten, sie könnten auf Sand bauen, und nachdem sie feststellten, daß der Boden hart war, waren sie zufrieden. Sie erzählten mir von ihren Plänen und Ideen und verwarfen ihre Pläne und Ideen und bauten in Gedanken noch ein anderes Haus. Ein Haus, in dem sie ganz bewußt Zimmer planten für Bereiche, in denen sie sich wohl fühlen würden. Weiterhin planten sie einen Garten, in dem sie sich bei schönem Wetter aufhalten könnten und etwas anpflanzen würden. Sie planten Zimmer für Bereiche, in denen sie arbeiten wollten. Sie planten auch Zimmer und Bereiche im Haus und im Garten, in denen sie etwas Neues machen wollten, Bereiche, deren Nutzung noch offen war, so daß sie Platz hatten, wenn etwas entstünde, das sie noch nicht kennen. Platz für Überraschungen. Und sie erzählten von den Handwerkern, die das Fundament bauen würden. Wie sie dann auf das Fundament Wände ziehen ließen, um eine neue Ebene zu bekommen, eine neue Ebene mit neuen Bereichen und neuen Zimmern. Jeder von ihnen hatte Ideen, was er dort in diesen Zimmern machen kann und wo er Spaß haben kann, und sie erzählten es mit Freude. Sie überlegten, welche Handwerker sie bestellen müßten. Jeder Handwerker hätte besondere Aufgaben zu erfüllen und sollte ihnen helfen, das zu tun, was sie selbst nicht tun konnten. Sie ließen Maurer kommen, die auf das Fundament Mauern zogen, die stabil genug waren, daß sie die Decke zur ersten Etage tragen konnten. Maurer, die genau an den Stellen Platz für Türen und Fenster ließen, die sie haben wollten, so daß sie gut nach draußen gehen und gut in das Haus hineingehen können. In ihrer Phantasie ließen sie Zimmerleute kommen, die ihnen ein Dach bauten, das wirklich fest sein würde. Sie ließen Dachdecker herbeiziehen, um ein Dach zu bekommen, das sie wirklich schützen würde. Sie ließen Handwerker kommen, die Spezialisten für die Wärmezirkulation des Hauses waren, so daß das Haus angenehm warm sein würde. Sie ließen Handwerker kommen, die die Kältezirku145
lation einrichteten, so daß allzeit Kühlung und frische Luft vorhan den wären. Und dann sprachen die Leute auf dem Acker von den Fenstern die sie in jeder Etage einbauen lassen würden, um einen guten Üben blick zu haben. Sie wollten einen freien Blick nach draußen in die Natur, so daß sie die Natur beobachten können. Und dann planten sie auch schon mit Gärtnern die Bepflanzung des Gartens. Sie waren sicher, daß alles von allein wächst und im eigenen Tempo gedeiht. Sie wollten Bäume und Büsche und ein Beet das sie selbst bepflanzen könnten. Manche freuen sich, wenn sie Tomaten pflanzen, sie begießen und warten bis sie die ersten Früchte tragen. Sie freuen sich, sobald sie ihr Grün verlieren und langsam rot werden, so daß sie /Sie ernten können und sich über das Selbstgezogene freuen. Und einige der kleinen Gruppe diskutieren, wie die Innenein richtung aussehen soll. Welche Farben passen zu den Fußböden gut? Welche Farben sollten die Wände erhalten? Mit welcher Farbe würden sie/Sie sich zukünftig wohl fühlen, wie sollte ihr/Ihr Temperament sein? Temperamentvolle Farben oder farbige Temperamente? Und wo sollen sie/Sie die Musikanlage aufbauen? Wo sollen die Lautsprecher installiert werden, so daß sie/Sie ihren Klang angenehm ausstrahlen, wohltuend verbreiten, so daß jede einzelne Schwingung der Musik in vollen Zügen aufgenommen werden kann? Und einige wünschen sich ein eigenes Musikzimmer, in welches sie/Sie sich zurückziehen können und nur Musik hören. Derjenige, der klassische Musik liebt, sollte Möglichkeiten haben, klassische Musik zu hören und derjenige, der energiegeladene Musik hören möchte, sollte die Gelegenheit haben, musikgeladene Energie zu hören. Einige sprechen über ein Schlafzimmer, in dem sie sich wirklich wohl fühlen können. Andere sprechen über ein Wohnzimmer als Zentrum für die Bewohner des Hauses. Von diesem Wohnzimmer sollte man alle Bereiche des Hauses erreichen können. Es sollte alles verbinden; denn es ist gut, im Kontakt mit den unterschiedlichen Ebenen und Richtungen sein zu können. Und dann haben sie diskutiert, welche Möbel und Polsterstücke in das Haus kommen sollen, ob sie liebgewonnene alte Stücke mitnehmen sollen und von welchen alten Stücken sie sich jetzt schon besser trennen.
Sie diskutierten über Teppiche und was man mit Teppichen anfangen kann. Einige verstanden unter Teppichen Matten, auf die sie / Sie sich hinlegen könnten, um Musik zu hören. Und andere wollten Teppiche im Vorraum haben, um den Dreck von draußen abstreifen zu können. Dicke Matten, um den überflüssigen Kram abstreifen zu können. Sie wollten ein Haus zum Wohlfühlen. Einige besprechen, wie der Anstrich des Hauses sein soll oder ob das Haus verklinkert werden soll, Klinkersteine gegen Windund Wetter, gegen Sturm und Eis. Sie wollten etwas, das wirklich so ein Haus schützt. Und wieder andere stellten sich eine Holzverkleidung vor, ein richtiges Naturprodukt, Holz, das selbst atmet und irgendwie lebt. Nachdem ich das alles so freundlich erklärt bekommen hatte, hatte ich einen guten Eindruck, wie die Leute dort leben werden. Dann bedankte ich mich, verabschiedete mich, ging zum Auto zurück. Ich drehte mich noch einmal um, sah die Leute von fern, sah ihren Acker und fuhr beeindruckt weiter. Beenden (bitte ergänzen) Kinofilm Hinweis Diese Übung eignet sich fiir Patienten, die mit ihrer bisherigen Lebensweise unzufrieden sind und ein neues Verhalten ausprobieren wollen. Die Imagination eines Kinofilms behandelt das Problem und denkt eine Lösung an. Lassen Sie den Patienten genügend Zeit! Einführung Ist irgend jemand neu von Ihnen? Nein, Sie waren bereits alle das letzte Mal hier? Gut, dann möchte ich Sie bitten, sich von Ihrem Alltag zu verabschieden. Kommen Sie mit Ihrem geistigen Auge hier in den Entspannungsraum. Legen Sie sich bequem auf die Matte oder setzen Sie sich bequem hin, so daß Sie locker und frei durchatmen können. Achten Sie auf Ihre Atmung. Hören Sie noch für einen Moment auf die Umweltgeräusche, die Klimaanlage, die Autogeräusche draußen. Danach bitte ich Sie, sich auf sich selbst zu konzentrieren und auf meine Stimme zu achten. Atmen Sie tief aus, Einatmen kommt von selbst! Und nochmals tief ausatmen, Einatmen kommt von 147
selbst! Und noch mal tief ausatmen. Vielleicht können Sie sich, weit Sie die Augen noch geöffnet haben, einen Punkt an der Decke oder sonstwo suchen und fixieren? Achten Sie bitte gleichzeitig auf Ihre Augenlider, was sich an ihnen ändert. Und diejenigen von Ihnen, die schon mit geschlossenen Augen auf der Matte sitzen ode liegen, möchte ich bitten, zu spüren - wo der Kopf liegt - wo die Schultern jetzt liegen - wo der Brustkorb - oder zu überprüfen wie die Schultern hängen - und dann anzufangen, die Schultern zu lockern. - Vielleicht erst rechts - dann links. Und dann beachten Sie bitte Ihren Rücken - wie er auf der Matte liegt - die Matte berührt oder wie er von den Kleidungsstücken berührt wird. (Zwischendurch ein Husten) Genau. Die Bronchien lockern! Und wo liegt die Hüfte? Vielleicht können Sie die Hüfte lockern - innerlich lockern und dabei darauf achten - wie sich die Bauchdecke entspannt. Wie fühlen sich die Beine an - wie sie auf der Matte liegen - an welchen Stellen die Beine die Matte berühren! Achten Sie darauf, daß Sie einen guten Kontakt haben! - Wo liegen die Füße jetzt? - Wo die Fersen? Achten Sie darauf, daß Sie - das Gefühl haben, daß die Füße fest auf der Matte liegen, daß Sie - die Seitenflächen der Füße auf der Matte spüren.
sind - wie die richtige Position zum Entspannen zu erhalten ist. Genau. - Sobald irgendeine Stelle im Körper unruhig ist oder kribbelt, nehmen Sie das Kribbeln auf - konzentrieren Sie sich auf diese Energie, die darin steckt. Und nutzen Sie diese Energie - ganz langsam zum Regenerieren. Und an dem Punkt, an dem es besonders kribbelt - lassen Sie von dort aus das Kribbeln - aufsteigen oder abfallen oder sich ausbreiten, so daß Ihr ganzer Körper - diese Energie aufnimmt. - Und jede Zelle genau das nimmt - was sie braucht. - Und die Zellen können diese Energie umsetzen und genau das produzieren - was wichtig ist für sie/Sie. Die zwei Minuten sind längst um. Ich möchte Sie bitten, etwas zurückzukommen. Ich zähle zurück: Drei - zwei - eins. Und vielleicht können Sie erneut tief Luft holen, um anschließend in eine weitere angenehme Entspannung zu sinken,... eine Entspannung, die Sie wirklich genießen können, auch wenn es nur ein oder zwei Minuten sind ... in dieser kurzen Zeit das Gefühl haben, den Schalter umzulegen, ... Aktivität auf innere Aktivität. Genau. Und vielleicht ist es wichtig, sich hier im Raum noch mal umzusehen, um sicher zu sein, daß man hier auf der Matte liegt, bevor man sich wieder mehr seinen Überlegungen und Gedanken überläßt.
Vertiefung Und ich zähle jetzt bis drei und bitte Sie, für zwei Minuten sich einfach zu entspannen - auch wenn Sie nicht wissen, wie man sich entspannt. Und für zwei Minuten ist es auch nicht wichtig, wie tief Sie entspannt sind. Es reicht aus, einfach auf der Matte zu liegen und über dieses und jenes nachzudenken. - Eins. Genau. - Zwei. - Und drei. - Ausatmen. - Und auf Ihre eigene Weise - Abstand nehmen zu den Dingen, eine neue Position finden - zu den Dingen - sich zu entspannen. - Genau. - Arme lockern - Hals lockern - Becken lösen daß Sie mehr - und mehr das Gefühl bekommen, als ob Sie - die Ruder fallen lassen können - und für zwei Minuten in einem Boot treiben. - Genau, sich noch mal umgucken und darauf achten - wie sich langsam eine allgemeine Schwere breitmacht - die an den Augen langsam anfängt - und sich über die Schultern ausbreitet und langsam - bis zu den Knien hinunterzieht. - Im eigenen Rhythmus! Zu jedem Atemzug! - Mehr und - mehr - für zwei Minuten. - Einfach entspannen, auch wenn Sie sich noch nicht ganz klar darüber
Durchführung „Kinofilm" Ich möchte Sie nun bitten, den heutigen Tag Revue passieren zu lassen. Gab es heute Situationen, die schwierig oder schmerzlich für Sie waren? Sind es Situationen, die häufiger für Sie schwierig oder schmerzlich sind? Fühlen Sie sich schwach und ängstlich in solchen Situationen oder eher weit entfernt und unbeteiligt? Schwitzten Sie? Erröten Sie? Schlägt Ihr Herz bis zum Hals? Steigt die Wut auf? Oder entwickeln Sie in schwierigen Situationen andere Symptome? Jetzt bitte ich Sie, sich diese Situationen so vorzustellen, als ob Sie in einem Kino sitzen und sich einen Schwarzweißfilm ansehen. Achten Sie auf Ihre Nachbarn im Kino, soweit man sie im Dunkeln erkennen kann, sehen Sie das kleine Licht über dem Notausgang und nehmen Sie die gedämpfte Atmosphäre wahr. Nun möchte ich Sie bitten, sich selbst als Schauspieler in diesem Schwarzweißfilm zu erkennen. Sehen Sie Ihr Gesicht, Ihren Haarschnitt? Ihre Kleidung? Hören Sie Ihre Stimme? Wie klingt sie aus dem Lautsprecher? Und weiterhin bitte ich Sie, jetzt in dem
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Schwarzweißfilm die Situation zu imaginieren, die Ihnen heute oder sonst so große Schwierigkeiten bereitet. Wer spielt noch mit? Kön nen Sie die Stimmen der anderen hören? Hören Sie sie über die LautSprecher? Wie ist Ihre Haltung in dem Film? Wie sprechen die ande ren Schauspieler mit Ihnen? Wie ist deren Haltung? Wie reagieren Ihre Kinonachbarn auf die Szene? Wenn es für Sie zu anstrengend ist, sehen Sie sich diese Szene lieber auf den hinteren Kinoplätzen an! Und wenn Sie den Wortwechsel nicht mehr hören können, bitten Sie den Filmvorführer, den Ton leiser zu drehen, oder halten Sie sich die Ohren zu. Sie können auch aus dem Kino hinausgehen, ein Gespräch mit Ihrem Nachbarn anfangen oder sich einen Werbespot zeigen lassen. Vielleicht interessiert Sie jedoch die eine oder andere Szene, Sie möchten sich aus der Distanz genauer sehen, dann bitten Sie den Filmvorführer, den Schwarzweißfilm langsamer laufen zu lassen oder nur mal ein Bild zu zeigen, vielleicht eine Szene rückwärts laufen zu lassen und dann in Zeitlupe wieder vorwärts. Lassen Sie sich Zeit bei Ihren Anweisungen. Vielleicht möchten Sie genauer verstehen, was Sie und die Schauspieler sprechen? Lassen Sie : den Ton lauter drehen! (Zwei Minuten Pause) Und vielleicht haben Sie Lust, es sich in dem Kinosessel bequem zu machen, vielleicht haben Sie auch ganz andere Gedanken zu dem Film. Richten Sie sich in Ihrem Kinosessel behaglich ein und lassen den Kinofilm laufen. - Genau. Als nächstes bitte ich Sie, diesen Schwarzweißfilm auslaufen zu lassen. Bitten Sie den Vorführer, einen Farbfilm einzulegen. Auch der Farbfilm handelt von Ihnen und zeigt genau die Situationen, die schön für Sie sind, die angenehm für Sie sind. Lassen Sie sich etwas Zeit, sich zu überlegen, welche Situationen allein oder mit anderen wirklich angenehm sind. Verwenden Sie noch etwas Zeit, sich zu überlegen, welche Filmmusik dazu paßt, welche Musik Ihnen angenehm ist. Der Filmvorführer legt diesen Farbfilm mit Ihrer Filmmusik ein, Sie machen es sich bequem und sehen sich auf der Kinoleinwand wiederum als Schauspieler, allein oder mit anderen, draußen oder drinnen. Und Sie erinnern sich vielleicht an die Szenen, die Sie dort sehen. Und in Ihnen kommt das Gefühl auf, wie es sein könnte. Und während Sie im Kinosessel sitzen und sich in diesem Farbfilm sehen, fangen Sie an zu genießen, auf Ihre Weise, und zu relaxen. Und Sie spüren die Freude in sich, im Bauch, im Gesicht, 150
bei der Atmung. Sie merken, wie sich die Hauttemperatur verändert und wie es angenehm wird. Und Sie tauchen ein in die Musik. Sie genießen den Film, mit den schönen Dingen und Erlebnissen, mit Menschen, die Sie mögen und die Sie unterstützen. - Genau. Wie sieht jetzt Ihr Gesicht aus? Was für eine Frisur haben Sie jetzt? Welche Kleider tragen Sie? Lächeln Sie? Wie stehen Sie jetzt auf der Erde? Wie ist Ihre Haltung? Klingt Ihre Stimme anders? Fester? Klarer? Präziser? Und auch diesen Film können Sie langsam und schnell ablaufen lassen. Und Szenen, die Ihnen besonders gut gefallen, können Sie anhalten und in Ruhe beim Betrachten genießen. Wer ist jetzt bei Ihnen? Wie stehen die anderen Leute jetzt zu Ihnen? Erzählen Sie ihnen, was Sie getan haben, daß es Ihnen besser geht! Was sie unternommen haben, Ihre Ängste zu überwinden? Wie haben Sie gelernt, Ihr Auftreten zu verändern? Wer hat Sie unterstützt? Wie wurden Sie unterstützt? Mußten Sie sich von jemandem distanzieren, um den Mut zu haben, Sie selbst zu sein? Lassen Sie sich Zeit beim Betrachten der Szenen! (Zwei Minuten Pause) Und vielleicht haben Sie Lust zu spekulieren, wie der Film weitergeht, bevor Sie ihn weiterlaufen lassen. Und dann lassen Sie den Film weiterlaufen, in den wunderbaren Farben. Und Sie entspannen und genießen. Und Sie spüren diese innere Freude. Relaxen in dem Kinosessel und wünschen sich, den Film noch mal von vorn zu sehen. Und vielleicht achten Sie einmal darauf, wie Sie es auf der Leinwand genießen, allein oder mit anderen zu sein. Und worauf Sie achten, was Ihnen Freude bereitet. Und Kleinigkeiten sind besonders wichtig. Genau. Dann suchen Sie eine Position, die Ihnen noch besser gefällt. Überlegen Sie sich bitte, welche Szenen Sie mit nach Hause nehmen werden. Welche Szenen werden sich in Ihr Gedächtnis besonders einprägen? Was können Sie im Alltag für sich nutzen? Und dann achten Sie bitte erneut darauf, wie Sie in diesem Kinosessel sitzen, bemerken, wie es langsam im Saal heller wird, der Vorhang sich schließt. Lassen Sie das Licht im Kino ganz angehen, so daß Sie Ihren Nachbarn gut erkennen können. Gehen Sie bitte aus dem Kino! Beenden Verabschieden Sie sich von diesen Bildern und Vorstellungen und kommen Sie ganz zurück - in den Entspannungssaal. Spüren Sie, wie die Beine auf der Matte liegen, wo liegen die Füße ... 151
Brücke über einen Bach Hinweis
Gute Übung, um alte Verhaltensweisen und Verhältnisse zu überdenken und Neugier auf neues Erleben und Verhalten vorzubereiten. „Die Seele ist ein weites Land", schrieb Arthur Schnitzler einmal. Alte und neue Landschaften werden durch einen Bach getrennt und durch eine Brücke verbunden. Begleiten Sie Ihre Patienten in ein anderes Land! Einführung, Vertiefung und Beenden bitte selbst ergänzen. Durchführung „Brücke über einen Bach" Ich möchte Sie nun bitten, sich eine Ihnen bekannte Landschaft vorzustellen, achten Sie auf den Weg, den Sie gehen, auf die Beschaffenheit des Weges. Ist der Weg asphaltiert? Ist er steinig? Ist er sandig? Welche Farbe hat er? Wie sieht der Wegesrand aus? Gibt es Wiesen um Sie herum? Wälder? Hügel? Berge? Oder können Sie die Konturen noch nicht so genau erkennen? Bleiben sie noch einen Augenblick unscharf? Lassen Sie sich Zeit - beim Planen Ihrer gewohnten Landschaft. Gibt es Bäume, Sträucher? Können Sie Häuser erkennen? Welche Form haben sie? Wie sind die Dächer? Achten Sie bitte auf die Geräusche um Sie herum! Hören Sie Stimmen? Vogelstimmen? Plätschern? Verfolgen Sie das Plätschern! Wenn es ein Bach ist, gehen Sie in die Nähe des Baches, und achten Sie bitte auf die Richtung, in die er fließt! Lassen Sie sich noch ein wenig Zeit, um sich in dieser Landschaft zu orientieren. Wo ist Süden? Wo ist Norden? Hinter den Bergen? Wo geht die Sonne auf? Wo geht sie unter? Was verbinden Sie mit den Himmelsrichtungen? In welche Richtung geht Ihr Weg? Lassen Sie sich Zeit. Bewegen Sie sich in Ihrem Tempo auf Ihrem Weg. Beachten Sie den Wegesrand! Wie ist das Wetter? Ist es feucht oder trocken? Sonnig? Welche Tageszeit ist es gerade? Morgens? Mittags? Nachmittags? Verändert sich der Geruch der Landschaft im Laufe der Tageszeit? Erkennen Sie einen Bach am Geruch seiner Frische oder am Wahrnehmen der Feuchtigkeit auf der Haut? Gehen Sie allein oder mit anderen? Nun bitte ich Sie, sich vorzustellen, daß Ihr Weg über eine Brükke führt. Die Brücke überquert einen Bach. Betrachten Sie bitte die Brücke genauer. Aus welchem Material besteht sie? Ist es eine Holzbrücke oder eine Metallbrücke, oder ist sie aus Stein gebaut? Ist sie geschwungen? Wie ist das Geländer beschaffen? Erreichen Sie bitte die Brücke und überprüfen Sie das Material! Wie fest ist die Brücke? 152
Klopfen Sie auf die Brücke! Stampfen Sie auf den Boden! Was für einen Ton erzeugt er? Bevor Sie die Brücke überqueren, drehen Sie sich bitte um und betrachten Sie die Landschaft, die Sie nun verlassen werden. Und nachdem Sie sich von der Ihnen bekannten Landschaft verabschiedet haben, überqueren Sie bitte die Brücke in Ihrem Tempo! Achten Sie auf den Klang, den Sie beim Überqueren erzeugen. Hören Sie auch das Rauschen des Baches? Nachdem Sie die Brücke hinter sich gelassen haben, wird das Rauschen des Baches langsam leiser, und Sie tauchen mehr und mehr in eine neue Landschaft ein, eine neue Landschaft, in der viel mehr möglich ist. Vielleicht ist es noch etwas neblig, so daß Sie die Landschaft noch nicht erkennen können. Lassen Sie den Nebel langsam fallen! Wie ist das Wetter in dieser neuen Landschaft? Wie die Wolkenbildung? Welche Jahreszeit? Wo sind Sie in der Landschaft? Wie gewinnen Sie allmählich mehr Sicherheit? Wie sind Sie gekleidet? Welche Tageszeit ist es in dieser neuen Landschaft? Wie ist der Horizont? Wo ist hier Süden? Wo ist hier Norden? Wo ist hier Osten? Wo ist hier Westen? Wie sieht Ihr Weg hier aus? Spüren Sie den Boden an den Füßen?! Nun möchte ich Sie bitten, sich einen Ort zu suchen, an dem Sie sich wirklich angenehm und wohl fühlen! Es kann eine Wiese sein oder ein Hügel. Möglicherweise haben Sie von diesem Hügel eine gute Übersicht, so daß Sie sich gelassen zurücklegen können und diese neue Landschaft genießen können. Und falls es eine Wüste ist, genießen Sie die Wärme und die Trockenheit, und falls es am Strand ist, genießen Sie das ewige Rauschen des Meeres, und falls es am Waldrand ist, genießen Sie den Geruch des Mooses und des Unterholzes, und falls Sie eine andere neue Landschaft kennenlernen, achten Sie darauf, daß Sie gelassen ausatmen können und gelassen einatmen können! In Ihrem Tempo! Ganz von allein. Sobald Sie einen Ort gefunden haben, an dem Sie sich wirklich wohl fühlen, setzen Sie sich oder legen Sie sich. Und vielleicht sind Sie auch in der Lage, auf diese Weise neue Energie aufzunehmen, indem Sie die Sonne spüren - daß sie Sie wärmt - und daß die Lichtpartikel der Sonne von Ihnen aufgenommen werden - daß Sie die Energie der Lichtpartikel nutzen, um Ihre Batterien wieder aufzutanken. Die Sonnenstrahlen dringen als kleine Lichtpunkte in Ihre Haut, werden von Ihrem Körper aufgenommen und verteilt. Die Energie durchdringt Sie und füllt Sie mit Far153
be an, durch und durch, so daß Sie spüren, wie Sie frischer werden, wie angenehm kräftig Sie sich fühlen - mit voller Batterie - mit frischer Energie. Genießen Sie für einen Moment diese frische Energie. Erlauben Sie dieser Energie, nützlich zu werden. Und überlegen Sie sich, wozu Sie diese Energie nutzen können! Lassen Sie sich Zeit dabei. Möglicherweise hilft es, einige Notizen zu machen: Manchmal sind schon zwei oder drei Gedanken auf Papier oder auf einer Tafel nützlich. Oft reichen Stichwörter, die mit einem Datum versehen werden, an dem Sie über die volle Energie verfügen wollen. Das Datum sollte nicht so weit entfernt sein. (Pause) Und nachdem Sie das, was Sie sich merken wollen, gelesen haben, tauchen Sie noch einmal in die Landschaft ein. Für einen Moment. Ausatmen, das Einatmen kommt von selbst. Jetzt bitte ich Sie, sich allmählich von den Vorstellungen und Bildern zu lösen und wieder hier in den Entspannungsraum zurückzukommen. Beenden (bitte ergänzen)
Anhang
VORDRUCK FÜR DIE ANKÜNDIGUNG IHRER TIEFENENTSPANNUNGSGRUPPE
Tiefenentspannungstherapie in der Gruppe Sehr geehrte Patienten, sehr geehrte Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger! Immer mehr Menschen sind aus den unterschiedlichsten privaten und beruflichen Gründen so angespannt, daß sie die Folgen dieses Stresses nicht mehr kompensieren können. Sie entwickeln dann psychische und körperliche Erschöpfungssyndrome wie Schlaflosigkeit, tierzrhythmusstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Beschwerden des Verdauungstraktes oder auch Depressionen und innere Unruhe. Wir bieten daher eine Entspannungsgruppe an, die nach dem Konzept der Tiefenentspannung arbeitet. Patienten mit oben genannten Krankheitsbildern, aber auch mit Schmerzen, Eßstörungen und Suchtkrankheiten profitieren erfahrungsgemäß von der Tiefenentspannungstherapie außergewöhnlich gut. Außerdem leistet Tiefenentspannung einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvorbeugung, so daß auch Teilnehmer ohne Diagnose willkommen sind. Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen bitten wir, das Einverständnis ihres Arztes einzuholen. Die Teilnehmer sollten eine lockere Bekleidung tragen, eventuell eine Decke mitbringen. Die Blase sollte entleert sein, der Magen nicht hungrig. So entspannt es sich am besten. Nach der Entspannung sollten Sie noch 15 Minuten zur Nacherholung zur Verfügung haben. Ort: Zeit: Datum: Herzliche Grüße
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Literatur- und Musikempfehlungen
Achterberg, J. (1990): Gedanken heilen. Reinbek (Rowohlt). Achterberg, J. a. G. Lawlis (1978): Imagery and disease. Champaign, IL (Institute for Personality and Ability Testing). Bachmann, R. M. (1989): Naturheilverfahren für die ärztliche Praxis. Band I: Methoden. Erlangen (Perimed). Bökmann, M. (1992): Hypnose und systemische Therapie in der inneren Medizin. In: B. Peter u. G. Schmidt (Hrsg.): Erickson in Europa. Europäische Ansätze der Ericksonschen Hypnose und Psychotherapie. Heidelberg (Carl-Auer-Systeme), S. 97-103. Combs, G. a. J. Freedman (1990): Symbol, story and ceremony. New , York/London (Norton). Epstein, G. (1989): Healing visualizations - creating health through imagery. New York (Bantam Books). Erickson, M. H. u. E. Rossi (1981): Hypnotheräpie. Aufbau - Beispiele - Forschungen. München (Pfeiffer). Gheorghiu, V. (1995): Vorbereitungs-, Initiierungs-, Induktions- und Abschlußrituale in Entspannungsseminaren. Hypnose und Kognition 12 (1): 72-82. Haase, H., H. Ehrenberg u. M. Schweizer (1985): Die Lösungstherapie in der Krankengymnastik. München (Pflaum). Horton-Hausknecht, J. u. U. Mitzdorf (1997): Klinische Hypnose in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Hypnose und Kognition U (1 / 2): 5-23. Klippstein, H. (Hrsg.) (1994): Das Vergessen vergessen - Hypnothe- | rapeutische Gruppeninduktion nach Milton H. Erickson. Heidelberg (Carl-Auer-Systeme).
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MUSIK
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