IV/2001
DM 9,80 ÖS 75,-
Sfr. 9,80
August, September, Oktober 2001
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
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Verkabelung
Aug./Sept./Okt. 2001
mit Übersicht Verkabelungsdienstleister Abnahmemessungen bei 200-MHz-Netzen Tipps und Tricks aus der Praxis
EMV bei Kupferverkabelungen Störungsfrei durch Erdungskonzept
Verkabelung für Multimedia Expertenrunde über Trends von morgen
EDITORIAL
166. AUSGABE
Doris Behrendt Redakteurin
SCHÖNE NEUE WELT
Glaubt man den Aussagen des Marktforschungsinstituts CRU, steht es derzeit nicht gut um den Bereich der Kupferdatenverkabelung. Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Netze modernisiert und sind bestens gerüstet. Hinzu kommt, dass sich kaum ein Hersteller den deutschen Markt entgehen lassen möchte. So liefern sich alteingesessene und ausländische Anbieter erbitterte Preiskämpfe. Das senkt die Margen. Um diesem Teufelskreis zu entgehen, bleibt nur eines: sich aufmachen zu neuen Ufern. Viele Kabelhersteller haben schon seit einigen Jahren ein geschirmtes Datenkabel im Angebot, das sich bis in den Gigahertz-Bereich einsetzen lässt. Nur bisher hat sich dafür kaum jemand interessiert. Doch im Zuge der rückkanalfähigen Kabelnetze ist eine Datenverkabelung durchaus auch für den Heimbereich sinnvoll. Die Koaxialsignale lassen sich mittlerweile ohne allzu viel Aufwand über Datenkabel übertragen. Dafür ist allerdings ein sehr hochwertiges Datenkabel notwendig. Und damit sind wir beim Gigahertz-Datenkabel. Einige der Kabelhersteller kamen auf die Idee, diese Kabel als Basis für MultimediaHeimnetze zu verwenden. Das heißt: Telefonie, Daten- und Fernsehsignale über ein Kabel. Auch Jalousiensteuerungen könnten integriert werden oder die Web-basierende Steuerung für das Mikrowellengerät. Zudem arbeiten immer mehr Menschen zu Hause an ihren PCs – zumindest zeitweise. So wird für eine Hausverwaltung die Einteilung in Wohnraum und gewerblich genutzte Räume noch schwieriger als bisher. Schon heute befinden sich Rechtsanwaltskanzleien, Arztpraxen oder Redaktionsbüros häufig in Wohnhäusern, und dieses Klientel würde sich über ein professionelles Heimnetz durchaus freuen. Die Modernisierung des Kabelnetzes bietet eine Chance, diese Idee voranzubringen. Denn über die Koaxialverbindung wird der Rückkanal nicht befriedigend funktionieren. Es wird zu Übersprechen kommen. Und Störungen beim Fernsehen toleriert keiner. Wenn sich der Rückkanal durchsetzen soll, müssen auch die Leitungen in der Wohnung rückkanalfähig sein, und das wäre mit einem Heimnetz der Fall. Damit entsteht ein komplett neuer Markt für die Verkabelungsbranche, der ein schier unerschöpfliches Betätigungsfeld liefert. Die größte Schwierigkeit wird sein, diesen Markt anzugehen, ohne sich dabei zu verzetteln. Wie das konkret aussehen könnte, erzählen einige Hersteller im Rahmen des Forumsgesprächs “Multimediaverkabelungen” ab Seite 6. Neben Multimediaverkabelungen bietet dieses Heft noch viel Lesenswertes zum Thema Unternehmensnetze, wobei wir diesmal ein besonderes Augenmerk auf den Praxisbezug legten.
Doris Behrendt (
[email protected]) www.lanline.de
INHALT
Management auf Rangierfeldebene: drei Lösungen im Vergleich (Seite 72)
Potenzialausgleichsanlagen können Störungen im Datennetz drastisch reduzieren (Seite 51)
KABELMARKT Forumsgespräch Multimediaverkabelung Die totale Vernetzung...........................6
LWL-VERKABELUNG Multimode-Fasern für Ethernet Ermittlung der maximalen Längen.... 59
Normenentwurf SOHO-Verkabelung Netz soll mitwachsen können.............14
Handtester für LWL-Kabel im LAN Demnächst auch für Singlemode-Fasern....................... 62
IT Intelligent Building Technik als Standortvorteil................ 16 Der deutsche Kabelmarkt Kategorie 8 als Hoffnungsträger........ 22 Kabel-News........................................ 23
RUBRIKEN Editorial.................................................3 Inhalt......................................................4 Impressum.........................................102 Inserentenverzeichnis....................... 107 Fax-Leser-Service.............................108
Intelligente Glasfaser-/ Kupferintegration Die Mischung macht’s........................66 Datentransfer über verschiedene Medien Medienkonverter sparen Kosten....... 70
KUPFERVERKABELUNG
LINK-MESSUNGEN FÜR KATEGORIE 6/KLASSE E
Tipps aus dem Installationsalltag Gerade bei Verkabelungen nach der künftigen Kategorie 6/Klasse E treten immer wieder Probleme in der Praxis auf. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Installateure mit den neuen Parametern noch
Performance-Messungen ist die künfti-
Bild 1. Link-Definition für Kategorie 6/Klasse E
44315-5 ist der Normentwurf bis 600 MHz definiert. Für den nordamerikanischen Bereich hat die EIA/TIA 568B.1 ihren Gültigkeitsbereich. Die Normen beinhalten unter anderem, wie ein strukturiertes Verkabelungssystem definiert ist und welche Anforderungen es erfüllen muss. Außerdem ist das Leistungsvermögen des Kabels und der Installations- und der Übertra-
Quelle: TKM
me eine Gesamtlänge von zehn Metern nicht überschreiten. Eine Überschreitung der Länge kann zu Dämpfungsproblemen führen. Aber auch ein sehr kurzer Permanent Link (zum Beispiel zehn Meter) kann zum Problem werden. Das so genannte Short-Link-Problem. Bei sehr kurzen Längen führt es oft zu Next(Nahnebensprechen) und Return-LossProblemen (Rückflussdämpfung).
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Kommentar zu Kategorie 6 Produkte erfüllen Anforderungen nicht.....................................................44
NORMUNG Grundlage für die Link-
ge zweite Ausgabe der ISO/IEC 11801 (Generic Cabling for Customer Premises). Diese Norm hat weltweite Gültigkeit und ist identisch mit der europäischen Norm EN 50173, wobei die europäische Norm bisher nur eine Übertragungsfrequenz bis 100 MHz beschreibt (Class D), da sie erst nach Verabschiedung des internationalen Standards entsprechend angepasst wird. In der DIN
# 028
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Gigabit Ethernet über Kategorie 6 Komplettsystem versus Komponenten-Mix..................40
nicht vertraut sind, zum anderen liegt es an kleinen Bedien- oder Montagefehlern, die zu Fehlmessungen führen.
achdem eine Verkabelungsstrecke verlegt ist, folgt eine Abnahmemessung mit einem Feldmessgerät. Und hier können insbesondere bei Verkabelungen nach der künftigen Klasse E (Kategorie 6) kleine Fehler zu einer FailMessung führen. Tritt bei einer Messung das Ergebnis “Fail“ auf, beginnt die Fehlersuche. Ursache für dieses Messergebnis kann eine unsachgemäße Bedienung des Messgeräts sein, ein schlecht aufgelegtes Kabel an den Komponenten oder die Komponenten selber sind nicht in Ordnung. In den meisten Fällen geht der Installateur bei Fail-Messungen von fehlerhaften Komponenten aus. Um aber eine Aussage über die Ursache der Fehlermessung treffen zu können, ist es unerlässlich, das System in seiner Ganzheit zu betrachten. Dazu gehören nicht nur das Kabel und die Komponenten, sondern auch das Feldmessgerät mit dem passenden Messadapter. Um eine erfolgreiche Messung durchführen zu können, muss der Installateur über die einzelnen Funktionen des Messgeräts genau unterrichtet sein. Dazu gehören verschiedene Möglichkeiten der Einstellung. Er kann zum Beispiel zwischen EIA/TIA 11801 oder EN 50173, UTPoder STP-Kabel, und dann noch zwischen den verschiedenen Klassen und Kategorien wählen.
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KUPFERVERKABELUNG Verkabelung nach Kategorie 7/Klasse F Kabelfernsehen übers LAN................34
gungsstrecke festgelegt. Die Definition des Links und der verschiedenen Messparameter mit den jeweiligen Grenzwerten ist ebenfalls festgelegt. Dies ist nur ein grober Überblick über den Inhalt der Normen und Normentwürfe. Für die künftige Kategorie 6/Klasse E ist zum Beispiel der Link anders definiert als bisher. Das Bild 1 zeigt den Tertiärbereich der strukturierten Verkabelung mit den verschiedenen Link-Definitionen. Unter einem Permanent Link versteht man die Kombination aus Datendose, Patchpanel und symmetrischem Verlegekabel (maximal 90 Meter). Die Installationsstrecke darf auch eine Verbindungsdose (Consolidation Point) beinhalten. Die Strecke zwischen Verbindungspunkt und Panel wird als CP-Link definiert. Der Channel-Link umfasst den Permanent-Link sowie die dazugehörigen Patch-Kabel und Anschlusskabel an den Komponenten, wobei die Gesamtlänge von 100 Meter des Channel-Links nicht überschritten werden darf. Die einzelnen Patch-Kabel und Anschlusskabel dürfen in der Sum-
46 KUPFERVERKABELUNG
ERDUNGSRICHTLINIEN IN IT-LEITUNGSNETZEN
Link-Messungen für Kategorie 6/Klasse E Tipps aus dem Installationsalltag................................46 Erdungsrichtlinien in IT-Leitungsnetzen Sorgfältige Konzeption ist Pflicht......51 Stecksystem für Multimediaklasse F Deutlich leistungsfähiger als RJ45.....56
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Sorgfältige Konzeption ist Pflicht Die häufigsten Störungen in Datennetzen treten durch Mängel bei Erdungsfragen auf. Planer, Errichter und Administratoren von Datennetzen sprechen oft verschiedene Sprachen, da sie historisch aus der Fernmeldetechnik, Niederspannungstechnik oder Datentechnik stammen. Dieser Beitrag betrachtet aus dem Umfeld der Erdung heraus die Bereiche Störeinkopplung, Gestaltung des Niederspannungsnetzes, Aufbau von Potenzialausgleichsanlagen, Erdung des Verteilerschranks und Vermaschung des Verteilerschranks.
as Planen sowie der Aufbau eines Datennetzes erfordern zunächst eine sorgfältige Konzeption der notwendigen Erdungsmaßnahmen. Ein Datennetz ist kein isoliert aufgebautes Gebilde in einer neutralen Umgebung, sondern es wird vielmehr in ein reales Um-
D
Ausführen (Bild 1).
beachtet
werden
muss
STÖREINKOPPLUNG Besondere Beachtung verlangen hierbei die verschiedenen Störeinkopplungsarten: Impedanzkopplung, kapazitive Kopplung, induktive
die Stromkreise galvanisch getrennt arbeiten. Bei Erregung mit Wechselstrom tritt jedoch weiterhin eine Impedanzkopplung auf. Aus diesem Grund sollte nicht von einer galvanischen Kopplung, sondern von einer Impedanzkopplung gesprochen werden. Die Impedanzkopplung lässt sich verringern, indem man galvanische Verbindungen zwischen Systemen sowie Koppelimpedanzen zwischen Signal- und Leitungskreisen vermeidet, auf gemeinsame Rückleiter verzichtet sowie die Stromversorgung sternförmig verkabelt. Elektrische Kopplung tritt zwischen zwei Stromkreisen auf, deren Leiter ein unterschiedliches Potenzial haben. Im Wesentlichen ist das elektrische Feld für diesen Vorgang verantwortlich. Die Ursache für kapazitive Beeinflussungen liegt in schaltungstechnisch nicht beabsichtigten Kapazitäten zwischen Leitern, die zu verschiedenen Stromkreisen gehören. Eine Verringerung der elektrischen Kopplung lässt sich mit Hilfe großer Abstände zwischen den Leitungen sowie generell kurzen Leitungen erreichen. Auch hier gilt es, Parallelführungen zu vermeiden. Zwischen zwei oder mehreren Leiterschleifen tritt eine induktive oder magnetische Kopplung auf. Ein Strom i erzeugt ein zeitveränderliches Magnetfeld B, welches in einer offenen Leiterschleife einer Fläche A eine Störspannung induziert: UStör = – ∫dB / dt • dA Aus dieser Formel lassen sich folgende Maßnahmen herleiten: kleine Gegeninduktivitäten durch kurze Leitungslängen, große Abstände zwischen den Leitungen, Vermeidung von Parallelführung sowie Kompensation durch Einsatz von verdrillten Leitungen.
Bild 1. Beeinflussungsmodell: Wechselbeziehungen
feld mit allen Störfaktoren und Begleiterscheinungen der Elektrotechnik eingebettet. Es gibt ein Beeinflussungsmodell mit den verschiedensten Wechselbeziehungen, wobei jede Beziehung der Dateneinrichtung zur direkten oder indirekten Umgebung beim Planen und
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Kopplung und elektromagnetische Kopplung. Impedanzkopplung liegt vor, wenn Nutz- und Störstromkreis über eine gemeinsame Impedanz verbunden sind. In diesen Stromkreisen können beliebig viele Kondensatoren enthalten sein, sodass
STRAHLUNGSKOPPLUNG Im Fernfeld einer Antenne sind die magnetische und die elektrische Feldkomponente über den Feldwellenwiderstand miteinander verknüpft. Diese beiden Feldanteile stehen dann senkrecht zueinander und gemeinsam senkrecht zur Wellenausbreitungsrichtung. Eine wesentliche Folge dieser Verknüpfung ist, dass infolge der
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INHALT
SCHRANKSYSTEME Management im Rangierfeld Drei Techniken im Vergleich.............................................72 Plädoyer für geschlossene Schränke Stabil, sicher und mit Kabelmanagement.......................... 76
VERKABELUNGSPRAXIS Heterogene Netze im LAN Es muss nicht immer Kabel sein........................................78 Erfahrungen aus der Praxis Im fliegenden Wechsel zum neuen Netz........................... 80 Das Netz von Siemens VDO Automotive Planung und Logistik entscheidend................................... 83 Anforderungen im Großforschungsumfeld Highspeed-Verkabelung im Praxiseinsatz.........................88 Computerunterstütztes Change-Management Hilfe bei der Migration.......................................................92 Marktübersicht: Dienstleister für die Verkabelung...........97
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EMV bei Kupferverkabelungen Störungsfrei durch Erdungskonzept
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B 30673
ISSN 0942-4172
KABELMARKT
FORUM MULTIMEDIAVERKABELUNG
Die totale Vernetzung Die Kabelhersteller entdecken Multimedianetze als ein vielversprechendes Potenzial. Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter diesem Begriff? Wer benötigt sie? Und welche Lösungen werden sich im Markt durchsetzen? Diese und andere Fragen griff die LANline-Redaktion im Rahmen eines Forumsgesprächs mit einem Planer und verschiedenen Herstellern solcher Lösungen auf.
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Wie jedes Jahr diskutierte die Redaktion LANline mit Experten aus der Verkabelungsbranche über ein aktuelles Thema aus diesem Bereich. Wer diesmal an der Runde teilnahm, steht im Infokasten auf dieser Seite. Bei dem diesjährigen Gespräch dreht sich alles um Multimediaverkabelungen, und die Teilnehmer gehen dabei zunächst von einer einheitliche Verkabelung für die Übertragung von Telefon, Daten und TV/Video (Koaxialkabel) aus. Dafür gab es bisher nur wenig Bedarf im Markt. Lösungen dazu existieren schon seit Jahren. So plante Thomas Simon, Geschäftsführer von Comconsult Beratung und Planung in Aachen, bereits vor zwei Jahren ein Projekt in Düsseldorf, bei dem der Kunde neben Daten- und Telekommunikation auch TV-Signale über sein Netz übertragen wollte. Ausschlaggebend dabei war, dass für die Fernsehübertragung kein eigenes Netz eingezogen werden musste, sodass dafür spezielles Know-how er-
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forderlich gewesen wäre. Damals fand der Planer nur einen Hersteller, der ein System anbot, das “Koaxialdaten” mitübertragen konnte. Ähnliche Anforderungen haben heute auch Behörden wie das Auswärtige Amt, wo Anwender das Parlamentsfernsehen über das Datennetz auf ihrem Rechner empfangen wollen. Doch nach Einschätzung von Thomas Simon ist “ein Multimedianetz mit der Infrastruktur alleine noch nicht zu Ende gedacht”, dazu fehlen ihm noch die entsprechenden Endgeräte: “Ich stelle mir Geräte vor, die aussehen wie die heutigen Rechner mit Tastatur und Telefon oder Headset, sodass der Anwender damit gleichzeitig alle übertragenen Dienste nutzen kann.” Er geht davon aus, dass diese Geräte in den nächsten vier, fünf Jahren kommen werden, und zwar mit einer Steckverbindung, die auf RJ45 basiert oder zumindest kompatibel dazu ist. Auch für Ernst Klees, Geschäftsführer von Dätwyler
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Kabel + Systeme, sind Multimediakabel schon lange nichts Neues mehr. Sein Unternehmen hat seit etwa acht Jahren ein Stern-Vierer-Kabel im Programm, das sich auch asymmetrisch betreiben lässt, dessen Impedanz bei 100 Ohm liegt und das bis etwa 400 MHz einsetzbar ist. Um bessere Übertragungswerte zu erreichen, entwickelte der Hersteller spezielle Anpassglieder und brachte im letzten Jahr darüber hinaus ein System mit aktiver Technik auf den Markt, das laut Klees “alle Dienste von Datentechnik bis 100 MHz inklusive CATV-Anwendungen bis 862 MHz übertragen kann”. Diese Zusammenlegung von Diensten sei zum Beispiel interessant, wenn der Kunde Pay-TV über das universelle Netz übertragen und abrechnen will. Als weitere Anwendungsmöglichkeit für Multimedia-
zelnen Kameras zentral auf einem üblichen Fernsehgerät an und wertet sie dort aus. Das sei nach Einschätzung von Ernst Klees “eine günstige und komfortable Lösung für eine Raumüberwachung”. Zudem bietet es sich für Neubaugebiete an, die verschiedenen Wohn- oder Kleingewerbeeinheiten so zu verkabeln, dass der Nutzer in allen Räumen Telefon, Computer und Fernsehen anschließen und miteinander vernetzen kann und dabei frei ist, wie er die Zimmer einteilen möchte. Das hat laut Klees für den Bauherrn folgende Vorteile: “Er muss nicht von vornherein definieren, ob die Räume als Wohnung, Büros, Arztpraxen oder Anwaltskanzleien Verwendung finden und kann auch später die Nutzung nach Bedarf umdefinieren. Und Familien mit Kinder können das Netz zum Beispiel für Compu-
Die Teilnehmer des Forumsgesprächs Multimediaverkabelung – Yvan Engels, Senior Produktmanager bei Kerpen in Stolberg – Roger Henze, Produktmanager bei Draka Multimedia Cable in Köln – Ernst Klees, Geschäftsführer von Dätwyler Kabel + Systeme in Neufahrn bei München – Thomas Simon, Geschäftsführer von Comconsult Beratung und Planung in Aachen – Günther Uhlenhuth, Direktor Sales & Marketing für Residential Solutions bei Corning Cable Systems in München – Andreas Wilhelm, Produktmanager Datenleitungen bei Leoni in Roth
netze könnte sich Ernst Klees auch die Videoüberwachung eines Firmengeländes vorstellen. Dabei speisen die Videokameras wie andere Endgeräte auch ihre Signale ins Datennetz ein, und der Administrator schaut sich die Bilder der ein-
terspiele nutzen.” Auch die Anzahl der Heimarbeiter nehme laut Ernst Klees ständig zu. So hat sein Unternehmen Schwierigkeiten, im Großraum München qualifiziertes Personal zu finden und deshalb rund zwanzig Heimarbeitsplätze
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Die totale Vernetzung Die Kabelhersteller entdecken Multimedianetze als ein vielversprechendes Potenzial. Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter diesem Begriff? Wer benötigt sie? Und welche Lösungen werden sich im Markt durchsetzen? Diese und andere Fragen griff die LANline-Redaktion im Rahmen eines Forumsgesprächs mit einem Planer und verschiedenen Herstellern solcher Lösungen auf.
Wie jedes Jahr diskutierte die Redaktion LANline mit Experten aus der Verkabelungsbranche über ein aktuelles Thema aus diesem Bereich. Wer diesmal an der Runde teilnahm, steht im Infokasten auf dieser Seite. Bei dem diesjährigen Gespräch dreht sich alles um Multimediaverkabelungen, und die Teilnehmer gehen dabei zunächst von einer einheitliche Verkabelung für die Übertragung von Telefon, Daten und TV/Video (Koaxialkabel) aus. Dafür gab es bisher nur wenig Bedarf im Markt. Lösungen dazu existieren schon seit Jahren. So plante Thomas Simon, Geschäftsführer von Comconsult Beratung und Planung in Aachen, bereits vor zwei Jahren ein Projekt in Düsseldorf, bei dem der Kunde neben Daten- und Telekommunikation auch TV-Signale über sein Netz übertragen wollte. Ausschlaggebend dabei war, dass für die Fernsehübertragung kein eigenes Netz eingezogen werden musste, sodass dafür spezielles Know-how er-
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forderlich gewesen wäre. Damals fand der Planer nur einen Hersteller, der ein System anbot, das “Koaxialdaten” mitübertragen konnte. Ähnliche Anforderungen haben heute auch Behörden wie das Auswärtige Amt, wo Anwender das Parlamentsfernsehen über das Datennetz auf ihrem Rechner empfangen wollen. Doch nach Einschätzung von Thomas Simon ist “ein Multimedianetz mit der Infrastruktur alleine noch nicht zu Ende gedacht”, dazu fehlen ihm noch die entsprechenden Endgeräte: “Ich stelle mir Geräte vor, die aussehen wie die heutigen Rechner mit Tastatur und Telefon oder Headset, sodass der Anwender damit gleichzeitig alle übertragenen Dienste nutzen kann.” Er geht davon aus, dass diese Geräte in den nächsten vier, fünf Jahren kommen werden, und zwar mit einer Steckverbindung, die auf RJ45 basiert oder zumindest kompatibel dazu ist. Auch für Ernst Klees, Geschäftsführer von Dätwyler
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Kabel + Systeme, sind Multimediakabel schon lange nichts Neues mehr. Sein Unternehmen hat seit etwa acht Jahren ein Stern-Vierer-Kabel im Programm, das sich auch asymmetrisch betreiben lässt, dessen Impedanz bei 100 Ohm liegt und das bis etwa 400 MHz einsetzbar ist. Um bessere Übertragungswerte zu erreichen, entwickelte der Hersteller spezielle Anpassglieder und brachte im letzten Jahr darüber hinaus ein System mit aktiver Technik auf den Markt, das laut Klees “alle Dienste von Datentechnik bis 100 MHz inklusive CATV-Anwendungen bis 862 MHz übertragen kann”. Diese Zusammenlegung von Diensten sei zum Beispiel interessant, wenn der Kunde Pay-TV über das universelle Netz übertragen und abrechnen will. Als weitere Anwendungsmöglichkeit für Multimedia-
zelnen Kameras zentral auf einem üblichen Fernsehgerät an und wertet sie dort aus. Das sei nach Einschätzung von Ernst Klees “eine günstige und komfortable Lösung für eine Raumüberwachung”. Zudem bietet es sich für Neubaugebiete an, die verschiedenen Wohn- oder Kleingewerbeeinheiten so zu verkabeln, dass der Nutzer in allen Räumen Telefon, Computer und Fernsehen anschließen und miteinander vernetzen kann und dabei frei ist, wie er die Zimmer einteilen möchte. Das hat laut Klees für den Bauherrn folgende Vorteile: “Er muss nicht von vornherein definieren, ob die Räume als Wohnung, Büros, Arztpraxen oder Anwaltskanzleien Verwendung finden und kann auch später die Nutzung nach Bedarf umdefinieren. Und Familien mit Kinder können das Netz zum Beispiel für Compu-
Die Teilnehmer des Forumsgesprächs Multimediaverkabelung – Yvan Engels, Senior Produktmanager bei Kerpen in Stolberg – Roger Henze, Produktmanager bei Draka Multimedia Cable in Köln – Ernst Klees, Geschäftsführer von Dätwyler Kabel + Systeme in Neufahrn bei München – Thomas Simon, Geschäftsführer von Comconsult Beratung und Planung in Aachen – Günther Uhlenhuth, Direktor Sales & Marketing für Residential Solutions bei Corning Cable Systems in München – Andreas Wilhelm, Produktmanager Datenleitungen bei Leoni in Roth
netze könnte sich Ernst Klees auch die Videoüberwachung eines Firmengeländes vorstellen. Dabei speisen die Videokameras wie andere Endgeräte auch ihre Signale ins Datennetz ein, und der Administrator schaut sich die Bilder der ein-
terspiele nutzen.” Auch die Anzahl der Heimarbeiter nehme laut Ernst Klees ständig zu. So hat sein Unternehmen Schwierigkeiten, im Großraum München qualifiziertes Personal zu finden und deshalb rund zwanzig Heimarbeitsplätze
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eingerichtet. Doch diese lassen sich nur dann realisieren, wenn der Mitarbeiter über Wohnraum mit hochbitratigem Netzanschluss verfügt. Damit könne man laut Roger Henze, Produktmanager bei Draka Multimedia Cable, “den Verkehr von der Straße auf Kabel verlagern, denn Heimarbeiter müssen nicht pendeln”. Günther Uhlenhuth, Direktor Sales & Marketing für Residential Solutions bei Corning Cable Systems, fallen hierzu noch die Internet-Initiativen des Staates ein: “Wenn die Behörden erst das Einsparungspotential des Internets erkannt haben, werden wir die meisten Ämtergänge online durchführen.”
liegt. Für diese Länge benötigt der Anwender also eine zusätzliche Verstärkung, um TV-Signale zu übertragen”. Bei 450 MHz beispielsweise sei die Dämpfung dagegen deutlich niedriger. Wilhelm weiter: “Wer das 862-MHz-Band also nicht hin zu kleineren Frequenzen moduliert nutzen will,
muss sich darüber klar sein, dass er ohne Verstärkerelemente die 50-Meter-Barriere nicht überwinden kann.” Hierzu warf Günther Uhlenhuth ein, dass dieser Heimverkabelungsmarkt in Parzellen unterteilt sei: “Das Einfamilienhaus ist die größte Parzelle, denn da können Distanzen bis 70 Meter
auftreten. Bei Mehrfamilienhäusern oder Hotels werden die Parzellen immer kleiner. Die Räume sind also überschaubar. Nachteilig ist auf dem deutschen Markt, dass die Kabel-TV-Abdeckung mit rund 35 Prozent nicht so hoch ist wie in anderen europäischen Ländern, weshalb die Verkabe-
KOAXIAL ODER TWISTED PAIR Doch die gleichzeitige
Übertragung aller Signaltypen ist technisch aufwändig. Bei Multimediaverkabelungen werden hochfrequente Signale nicht asymmetrisch über Koaxialkabel übertragen, sondern über ein symmetrisches Kabel. Andreas Wilhelm, Produktmanager Datenleitungen bei Leoni, weist hier auf die Schwierigkeit hin, “dass die Kabelstrecke eine maximale Dämpfung von 25 dB nicht überschreiten darf”. Marktübliche aktive Komponenten decken gerade diesen Dynamikbereich ab. Symmetrische Kabel sind grundsätzlich stärker beschränkt in den Reichweiten und aufgrund der größeren Dämpfungsschere in der Anzahl der gleichzeitig zu übertragenden Kanäle. So muss der Anwender laut Andreas Wilhelm davon ausgehen, dass, wenn er “über eine Strecke von 100 Metern Länge ein 600MHz-Signal übertragen möchte, die Dämpfung bei 50 dB
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lung auch den breitbandigen Satellitenempfang mit berücksichtigen muss, und das sind 2150 MHz.” Das schränkt die Reichweite des Kabels deutlich ein. Dieses Problem könnte laut Ernst Klees allerdings leicht durch die Verwendung eines Umsetzers gelöst werden. Für die Entwickler von symmetrischen Multimediakabeln heißt das, Datenkabel mit möglichst niedriger Dämpfung zu entwickeln, damit die nutzbare Bandbreite möglichst hoch und für die zu überbrückende Distanz keine Verstärkung notwendig ist. Aus diesem Grund zielen seiner Meinung nach symmetrische Multimediaverkabelungen in erster Linie auf den SOHO-Bereich. Bei 50 Metern lassen sich immerhin Signale bis zu 1 GHz über symmetrische Datenkabel übertragen, sodass das Datenkabel die Koaxialverkabelung problemlos ersetzen kann. Ernst Klees will sich dabei nicht auf 50 Meter beschränken, sondern maximale Distanzen von 90 Metern erreichen. Roger Henze zielt darauf ab, im Heimbereich erst einmal bei der Koaxialverkabelung zu bleiben. So setzt sein Unternehmen zwar in mittleren bis größeren Büroumgebungen ein 1200-MHz-TP-Kabel (TP: Twisted Pair) ein und verwendet Baluns, um das Basisband der Koaxialtechnik zu übertragen; für den Heimbereich allerdings hat das Unternehmen ein spezielles Hybridkabel mit Koaxial- und vierpaarigem TPKabel entwickelt, das sternförmig verlegt wird. Damit will der Hersteller den Anwendern eine einwandfreie Übertragung des TV-Signals gewährleisten. Ein Koaxialkabel sei für den
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TV-Empfang ideal, denn da ist es laut Henze “verhältnismäßig egal, ob das Signal kurzfristig gestört ist, Hauptsache, es kommt mit möglichst geringer Dämpfung am Endgerät an. Und selbst wenn die Dienste digital übertragen werden, kommen sie möglicherweise doch über Koaxialkabel ins Haus und werden so weiterverteilt.” Außerdem kann der Anwender darüber den breitbandigen Zugang ins Internet via Satellit oder CATV realisieren. Das mitverlegte TP-Kabel dagegen sei für die Datenübertragung optimiert, bei dem kurzfristige Bursts minimiert sind, die die Übertragung der Informationen beeinflussen können. Das geht mit erhöhter Dämpfung einher, was hier in Kauf genommen werden kann. Die Lösung eignet sich für Datennetze mit fünf bis sechs PCs ohne zentralen Server-Raum und arbeitet mit Multimedia-
Für Ernst Klees, Geschäftsführer von Dätwyler Kabel + Systeme, haben nur Komplettsysteme mit integrierter Elektronik eine Chance, auf diesem Markt Fuß zu fassen
Enddosen plus einem zentralen Verteiler zum Anschluss an Antenne oder Kabelnetz. Henze argumentiert weiter: “Die
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Errichtung eines Hybridnetzes bedeutet gegenüber einer reinen Telefon- plus Koaxialverkabelung keinen Mehraufwand in der Installation und ist somit kaum teurer, bietet aber zusätzlich ein Datennetz.“ Corning Cabling Systems bietet eine ganz ähnliche Lösung an. Und auch Günther Uhlenhuth sieht für SOHO-Verkabelungen das Fernsehen als Knackpunkt. Es sei das einzige Gerät, das die Koaxialverkabelung wirklich benötige, es gibt aber keinen Haushalt, der hier Qualitätseinbußen in Kauf nehmen würde. Das würde zu Mietminderungen und Missstimmungen führen. Deshalb baut Corning Koaxialkabel mit ein. Ernst Klees gibt bei diesen Lösungen aber zu bedenken, dass derzeit alle Kabelnetze rückkanalfähig gemacht werden. Das heißt, dass die Rückkanäle dann störanfällig werden können, und bei einem Altbau muss der Anwender dafür entweder ein Koaxialkabel der Klasse A neu verlegen, oder er nimmt gleich eine TwistedPair-(TP-)Verkabelung, mit der er auch Daten übertragen kann. Yvan Engels, Senior Produktmanager bei Kerpen, sieht zwar, dass die Signale fürs Satellitenfernsehen ein Problem über TP-Kabel darstellen, doch das betrifft etwa 60 Prozent der Haushalte; es würden immer noch genügend Haushalte übrig bleiben, die mit TP-Kabel keinerlei Probleme hätten. Er hätte Marktanalysen gesehen, die besagen, dass 80 Prozent der zu überwindenden Strecken unter 30 Meter liegen, und dafür reiche seiner Meinung nach ein hochwertiges TP-Kabel ohne Verstärkung aus. Laut Günther Uhlenhuth stimme das viel-
leicht für die Radien der Funkstrecken, aber bei Kabeln müsse der Installateur bestimmte Trassen einhalten. Dafür würden bei Neubauten 50 bis 60
Thomas Simon, Geschäftsführer von Comconsult Planung + Beratung stellt sich bei einem Multimedianetz für den Heimbereich ein IP-basiertes Netz vor, an das der Anwender alle erdenklichen Geräte vom Telefon bis zu den Boxen der Stereoanlage anschließen kann, und das in “Plug & Play”Manier
Meter hinkommen. Im Nachrüstbereich allerdings muss der Installateur die Leitungen vom Keller in den Dachboden und wieder zurück in die einzelnen Räume verlegen. Ernst Klees erklärt: “In Deutschland liefen die Zuleitungen bis vor einiger Zeit übers Dach. Die neu verlegten Kabel kommen dagegen über den Keller ins Haus, weshalb der Installateur bei Altbauten erst vom Dach aus distributieren kann.“ IP UND ETHERNET Thomas
Simon kann sich vorstellen, dass der Heimbereich eine ähnliche Entwicklung durchmacht wie der Bürobereich. Und dort versucht heute jeder Netzbetreiber, möglichst alle Dienste in einer Verkabelung unterzubringen. Aber hier wird auch niemand so hohe Anforderungen an die Qualität der Fernsehübertragung stellen wie im
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Heimbereich, weil der Anwender höchstens Nachrichtensendungen sehen möchte. Sollte er ein hochqualitatives Fernsehbild benötigen, geht er in eine spezielle Fernsehkabine. Deshalb sieht er bei Fernsehen am Arbeitsplatz nicht so sehr die hohen Datenraten, sondern vor allem die IP-Technik, und die lässt sich problemlos über Ethernet und die Datenverkabelung übertragen. Die Kompressionstechnik sei mittlerweile so weit, dass der Anwender ein ruckfreies Bild hätte. Und langfristig wird sich seiner Meinung nach die analoge Technik überlebt haben. Auch Roger Henze ist der Meinung, dass die Koaxialtechnik im Heimbereich direkt durch IP abgelöst wird: “Beim Kabelfernsehen wähle ich dann mit meinem Fernsehgerät aus, wel-
Deshalb glauben sowohl Simon als auch Henze, dass der Bürobereich auf den SOHOMarkt Einfluss nehmen wird und es langfristig auf Ethernet und IP hinauslaufen wird. UNIVERSALITÄT Für Uhlen-
huth ist zwar seit einiger Zeit ein großes Interesse an strukturierten Verkabelungen im Consumer-Bereich bemerkbar, doch dieser Markt agiert seiner Einschätzung nach ganz anders als der etablierte industrielle Bereich. Er orientiert sich nicht an Standards, sondern ist extrem vielfältig; ein System müsste insgesamt ungefähr 40 verschiedene Protokolle integrieren: “Man denke dabei allein an die verschiedenen Setup-Boxen, Steuerungsprotokolle, IEEE 1394, also I-Link von Sony beziehungsweise
Roger Henze, links im Bild und Produktmanager bei Draka Multimedia Cable, sowie Günther Uhlenhuth, Direktor Sales & Marketing für Residential Solutions bei Corning Cable Systems, setzen im Heimbereich auf Multimediasysteme mit TP/Koaxial-Hybridkabel, damit der Endanwender beim Fernsehsignal keine Abstriche machen muss
chen Kanal ich ansehen möchte. Das entspricht dann einer Bandbreite von etwa 5 MHz. Streaming-Media-Übertragungen mit MPEG-4-Kompression benötigen im FraunhoferInstitut 2 MBit/s für fast DVDQualität. Und 2 MBit/s bringe ich in einem Netzwerk unter.”
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Firewire von Macintosh; im Datenbereich dominiert Ethernet, und das wird auch im Heimbereich kommen.“ Sony verkauft 40 Millionen I-LinkPorts nur im Heimbereich, Ethernet ist dagegen verschwindend gering vertreten. Bei einer Verkabelungslösung
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für diesen Markt muss sich ein Hersteller an dem orientieren, was er vorfindet. Das heißt, es sind nach Uhlenhuths Einschätzung jede Menge Steckgesichter zu integrieren. Die aktiven Netzwerkkomponenten müssten über möglichst viele Anschlussmöglichkeiten verfügen, damit sie auf diesem Markt Fuß fassen könnten. Selbst die Wireless-Branche hat erkannt, dass auch hierfür eine Verkabelung notwendig ist mit Übergang zu ISDN und Ethernet. Und Thomas Simon rechnet damit, dass im SOHOBereich Schnittstellen kommen werden, die heute noch nicht einmal vorstellbar sind. Yvan Engels will sich deshalb erst gar nicht darauf einlassen. Seiner Meinung nach sollte ein Kabel und ein Steckgesicht alle möglichen Anwendungen abdecken (Daten, Telefon, TV, Gebäudemanagement) und zusätzlich mehrere Dienste innerhalb eines Kabels anbieten. Dafür benötigt der Anwender dann nur ein Kabel, das vielleicht teurer ist als die bisher eingesetzten, doch die Systemkosten sind unterm Strich günstiger. Im Business-Bereich sind seiner Meinung nach die potenziellen Anwender einer solchen Verkabelung Banken und Versicherungen, die ihren Angestellten Business-TV oder Schulungs-TV ermöglichen wollen. Und das sei nicht nur eine Nische. Außerdem gäbe es Anwender, die alle Dienste auf kleinsten Raum integriert haben wollen. Dazu zählen Hotels, Krankenhäuser, Schulen. Der Heimbereich ist für ihn die letzte Bastion. Hier müssen viele Techniken in einer einheitlichen Verkabelung integriert werden, und das soll-
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te zunächst über unterschiedliche Patch-Kabel realisiert werden. Aufgrund der vielfältigen Endgeräte ist ein direkter Anschluss in den meisten Fällen nicht möglich. Der Home-Bereich ist der größte Bereich für Multimediaverkabelung, aber wahrscheinlich der, der am schwierigsten anzugehen sei. Dafür sind laut Engels viele Referenzen und Early Adopters notwendig. Thomas Simon sieht hier auch das Problem,
Daten zwischen Ethernet/IP und Bussystem vermitteln. Das heißt, diese Koppelelemente fungieren für die strukturierte Verkabelung wie Endgeräte. Roger Henze glaubt nicht, dass das auf lange Sicht ein Problem bleiben wird, denn: “Bei der Industrieautomation werden die Informationen immer vielfältiger, sodass sich dort Ethernet bis zur Maschine durchsetzen wird.“ Und diese Entwicklung sieht er langfristig auch
ler dafür, und der Anwender muss nehmen, was verfügbar ist. Und wenn der Endanwender erst einmal erkannt hat, dass er wirklich eine Verkabelung benötigt, dann kann man ihm laut Yvan Engels auch begreiflich machen, dass er diese nicht kostenlos erhält. Die Vorverkabelung in Neubauten ist das Fundament für eine Vernetzung, und sie sollte seines Erachtens nur mit einem Medium realisiert sein, aber das sei Feintuning. Uhlenhuth rechnet damit, dass der Endanwender dank TDSL den Bedarf sehr schnell erkennen wird. Denn dafür benötigt er ein TP-Netz genauso wie für den Rückkanal beim Kabelfernsehen. MITTLER NOTWENDIG Den
Für Yvan Engels, links im Bild und Senior-Produktmanager bei Kerpen, steht der Markt für Heimverkabelungen in den Startlöchern, wichtig sei es, zunächst den Bedarf beim Endanwender zu wecken und Mittler für diesen Markt zu finden. Andreas Wilhelm (rechts), Produktmanager Datenleitungen bei Leoni, sieht ein riesiges Potenzial in diesem Markt, und die Komponenten und Techniken seien bereits verfügbar.
Gebäudesteuerungen für Jalousien oder Ähnliches in diese Verkabelung zu integrieren. Diese laufen derzeit über Zwei- und Vierdrahtleitungen, die bis zu einem zentralen Steuerungspunkt geführt sind. Das addiert sich zu großen Entfernungen und unendlichen Kabellängen. Ähnliche Probleme sieht Yvan Engels bei der Verkabelung in der Industrieautomation, wo es unzählige Bustopologien gibt. Wer für diese Steuerungen weiterhin auf Bustechniken setzen will, führt die strukturierte Verkabelung möglichst nah an die Maschinen heran und setzt dort Übergabegeräte ein, die die
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bei den IEEE-1394-Anwendern (400 MBit/s-IEEE-Protokollstandard für den Heimbereich, zum Beispiel Firewire), sodass auch dort auf lange Sicht standardmäßig eine Ethernet-Schnittstelle eingesetzt wird. ERST BEDARF WECKEN Der-
zeit könnten die Verkabelungshersteller beim Endanwender lediglich einen Bedarf wecken. Dieser muss erst einmal zur Überzeugung kommen, dass er in seinem Heim eine universelle Verkabelung benötigt. Wie die konkret aussehen wird, ist zunächst einmal nicht so wichtig. Denn es gibt kaum Herstel-
Berater Thomas Simon verwundert das plötzliche Interesse der Kabelindustrie am Heimbereich, da die Mengen pro Einheit im Vergleich zu Firmennetzen verschwindend gering scheinen. Die Gesamtmenge ist der Punkt. Aus diesem Grund müssen die Kabelhersteller nach Einschätzung von Yvan Engels zunächst potenzielle Mittler angehen. Und die benötigen ein komplettes System. Auch Ernst Klees ist der Meinung, dass sich der Markt erst entwickeln kann, wenn ein Netzwerk aus Mittlern und aufgeschlossenen Ingenieurbüros aufgebaut ist. Dann werden plötzlich viele Anbieter auf diesen Zug aufspringen. Günther Uhlenhuth sieht als Mittler vor allem Bauträger, Netz-Provider, Planer und Installateure, die davon überzeugt werden müssen, dass Heimnetze ein Zukunftsgeschäft sind. Deshalb müssen die Kabelhersteller laut Yvan Engels hier neue
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Vertriebswege finden. Und Ernst Klees hat dabei zum Beispiel große Wohnungsbaugesellschaften mit rund 200.000 Parzellen unter Vertrag im Auge. Auch größere CATV-Anbieter seien interessant. Das gilt vor allem für Deutschland, da hier das Kabel-TV-Netz mit drei Anbietern stark vereinheitlicht wird. Wenn diese Anbieter die Möglichkeiten einer einheitlichen Verkabelung sehen und umsetzen, ist der Markt schon in zwei Jahren bereit. Ernst Klees nennt ein Beispiel dazu: “Callaham rüstet in Nordrhein-Westfalen gerade sämtliche Kabelnetze auf Rückkanalfähigkeit um und rechnet dabei mit zehn Millionen Haushalten. Für uns Kabelhersteller bedeutet das Unmengen an Kabelkilometern.” Günther Uhlenhuth will es nicht bei den Kabelnetzbetreibern belassen, auch Immobiliengesellschaften und Bauträger sind an Komplettlösungen für Heimnetze interessiert, um sich von Wettbewerbern abzusetzen, weil sie sonst keine Wohnungen mehr verkaufen würden. Diesen Markt könne man nicht im Alleingang bearbeiten, weshalb Konkurrenz durchaus willkommen sei. Engels ergänzt: “Im Moment machen sich alle Parteien Gedanken darüber, wie solche Netze aussehen sollen: die Kabelhersteller, die Komponentenhersteller, die Anwender, die Hersteller von Unterhaltungselektronik, die Anbieter aus der Haustechnik. Und alles geht in die gleiche Richtung.” Die Ihome letzten Herbst in Berlin sei weltweit die erste Messe gewesen, die die integrierte Vernetzung im Wohnbereich zum Thema hatte. Im
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Moment baue jede Gemeinde Referenzobjekte zum Thema intelligentes Heim auf. Beides habe multiplikative Wirkung. Und es gilt jetzt, zu brauchbaren Synergien zu kommen. Kerpen habe sich zum Beispiel mit einem Antennenbauer zusammengetan, weil im eigenen Hause das TV-Know-
how fehle. Der Antennenbauer wiederum hat für sich erkannt, dass die Twisted-PairVerkabelung für ihn ein Zukunftsthema sei. Engels rechnet damit, dass der Markt in zwei bis drei Jahren richtig losgehen wird. Günther UhlenMARKTVOLUMEN
huth geht davon aus, dass in vier bis fünf Jahren 40 Prozent aller neugebauten Wohnprojekte mit einem strukturierten Netz versehen sind. Er schätzt den SOHO-Verkabelungsmarkt auf 30 Millionen zu verkabelnde Haushalte in den nächsten 20 Jahren ein. Und wenn jeder davon Komponen-
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ten für 800 Mark einbaut, sind das 24 Milliarden Mark und somit 1,2 Milliarden Mark pro Jahr. Im letzten Jahr erzielten die Kabelhersteller nach eigenen Angaben im SOHO-Bereich Jahresumsätze in der Größenordung von etwa 1,5 bis drei Millionen Mark. Im Enterprise-Bereich wird es laut Uhlenhuth eher zu stagnierendem Wachstum bei Klasse D/Kategorie 5 kommen, bei höherwertigen Systemen und LWL werden die Umsätze überproportional werden. Andreas Wilhelm geht davon aus, dass “die Steigerungsraten für den Kupfer-LAN-Bereich nur bei etwa zwei bis drei Prozent pro Jahr liegen” werden. Wilhelm weiter: “Der SOHOMarkt ist dagegen riesig und bisher nicht angegangen.” Deshalb sind hier für Yvan Engels Alternativtechniken wie Funknetze durchaus hilfreich. Engels betont: “Selbst wenn Funklösungen zehn Prozent des Markts abdecken würden, bleibt für die Verkabelung noch genügend übrig. Selbst wenn sich alle Kabelwerke dieser Erde zusammentun würden, könnten sie den weltweiten Bedarf nicht stemmen. Und nur wenn unterschiedliche Motoren für einen Markt vorhanden sind, kann er entstehen.” Engels weiter: “Nur weil ich mein Notebook drahtlos bedienen möchte, heißt das ja noch lange nicht, dass ich keine Verkabelung brauche.” Thomas Simon stellt sich vor, dass sich
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die drahtlose Übertragung auf den Zimmerbereich beschränken wird, und Funkstationen für die Anbindung ans Heimnetz sorgen. Abgesehen davon nimmt Günther Uhlenhuth an, dass das Heimnetz für den Endnutzer kostenlos zur Verfügung gestellt wird, und die Hausverwaltung Dienstleistungen dazu anbieten wird, über die das Geld für die Investition wieder zurückfließt. Auch Ernst Klees glaubt, dass nicht unbedingt der Endnutzer die Vorverkabelung bezahlen müsse. Es sei durchaus möglich, dass zum Beispiel der Kabelnetzanbieter das Netz kostenfrei zur Verfügung stellt und sich die Kosten über Nutzungsgebühren wieder hereinholt oder über Werbeeinnahmen. Thomas Simon bezweifelt, dass der Anwender möchte, dass ein Provider in seinem Haushalt Verantwortlichkeiten für die Elektronik besitzt. Doch Klees geht davon aus, dass die Provider den Anwendern das Netzwerk in ähnlicher Weise überlassen wie das bei den Handys der Fall ist: über Nutzungsverträge. MEHRWERT DURCH KOMPLETTSYSTEM Besonders
wichtig für die Akzeptanz im Markt sind Gesamtlösungen. Das heißt, der Endanwender muss einen erkennbaren Mehrwert von dieser Lösung haben. Um Investoren vom Sinn eines Heimnetzes zu überzeugen, fordert Thomas Simon von sol-
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chen Netzen: “Wir brauchen ein System, das Internet, Fernsehen, einen schnellen Rückkanal sowie internes Telefonieren via TK-Anlage gleichzeitig unterstützt. Außerdem möchte ich intern Video aufnehmen und abspielen können, und zwar so, dass der Nachbar das nicht mitbekommt. Darüber hinaus möchte ich einen Rechner anschließen sowie einen zentralen Drucker, und das Ganze muss gemanagt werden. Und Lautsprecher sollten ebenfalls integriert sein.” Dafür reicht ein universelles Kabel alleine nicht aus. Simon weiter: “Der Endanwender will überall in seiner Wohnung Steckdosen vorfinden, an die er all das, was er im Elektronikhandel findet, auch anschließen kann. Im Sicherungskasten muss Platz für einen Switch sein, dort ist auch der Anschluss zum HighspeedNetz der Wohnanlage. Und mit dem Anschluss des Switches sind automatisch die Datendosen in den Räumen mit dem Switch vernetzt. Erst wenn jemand so ein System in den Markt treibt, wird eine universelle Verkabelung Erfolg haben. Alles andere ist nur Stückwerk. Ziel ist es, dass der Kunde irgendein Gerät kauft, das er ohne großen Aufwand an sein Netz anschließen kann und das dann problemlos funktioniert. Das ist der Mehrwert, den der Kunde braucht. Die Kabel interessieren den Anwender nicht.” Bisher gab es laut Ernst Klees nur reine Verkabelungslösungen oder Lösungen auf rein aktiver Basis oder reine drahtlose Lösungen. Das System von Dätwyler soll auch aktive Komponenten enthalten, die als Schnittstellen dienen.
So genannte Distributoren übertragen nur die Daten in die einzelnen Parzellen, die der Nutzer dort auch benötigt. Ein Kabel-TV-Provider kann diese Geräte remote konfigurieren und überwachen und somit jedem Nutzer zielgerichtet die gewünschten Dienste und Bandbreiten anbieten und dafür entsprechende Gebühren verlangen. Thomas Simon findet diesen Ansatz nicht schlecht: “Der Durchbruch, Investoren dazu zu motivieren, ist tatsächlich so ein Systemgedanke. Das heißt, Kabel mit passender Komponententechnik (Elektronik). Erst wenn der Anwender seine Videokamera, seinen Palm Pilot, den Laptop und den Kühlschrank an ein System anschließen kann, wird sich die Verkabelung durchsetzen, aber nur, wenn die entsprechende Elektronik mit enthalten ist.” Mehrwert kann für Ernst Klees heißen: Der Anbieter kann entweder mit dem Heimnetz seine Leistungen besser abrechnen oder der Anwender hat tatsächlich einen zusätzlichen Nutzen davon. Mit einem Gesamtsystem will der Betreiber analoge und digitale Signale dediziert verteilen und eindeutig zuordnen können. Das geht laut Ernst Klees nur durch Verwendung von managebaren Enddosen und integrierter Balun-Technik (Anmerkung der Redaktion: Balune sind Komponenten zur Anpassung der Impedanz zwischen symmetrischen und unsymmetrischen Kabeln; (siehe in LANline 5/98, Seite 154 ff.). Verstärkung alleine reicht nicht, denn dann könnte ein Nutzer bei Netzbetrieb auch die Signale der anderen Nutzer im Haus mitverfolgen, die Signale
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wären nicht voneinander separiert. Die Lösung muss aber sicherstellen, dass kein anderer die Telefonleitung abhören kann, dass bei Pay-TV die Programme zielgerichtet bei dem jeweiligen Nutzer ankommen und dass dies danach auch eindeutig abgerechnet wird. INSTALLATION Thomas Si-
mon stellt sich vor, dass der Anwender überall verteilt Steckdosen für die Stromversorgung vorfindet plus verteilte Übertragungssteckdosen für alle möglichen Endgeräte und dass das Ganze über einen Verteilerrahmen im Keller verwaltet wird. Ein großes Problem wird dabei sein, einen geeigneten Installateur zu finden. Die Koaxialtechnik sei beherrschbar, aber die derzeit erhältlichen Datennetze mit einer Anschlusstechnik für 600 MHz und mehr sind für ihn immer noch Uhrmachertechnik. Ernst Klees sieht auf diesem Gebiet vornehmlich Fernmeldetechniker und auf Datennetze spezialisierte Installateure. Letztere hätten mittlerweile Ertragsprobleme und könnten in diesen Markt einsteigen. Thomas Simon bezweifelt, dass ein Netzwerkspezialist mit den Stundensätzen eines Elektroinstallateurs konkurrieren kann. Ernst Klees kann sich zudem vorstellen, dass die Telefonbaugesellschaften neben Koaxialkabeln auch Datenleitungen verlegen. Obwohl es noch kaum ausgereifte Lösungen auf dem Markt gibt, arbeiten die internationalen Normungsgremien schon an entsprechenden Richtlinien. Für Yvan Engels sind das zwar nur erste Ansätze. Doch laut Roger
NORMIERUNG
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Henze ist der Draft der ISO/IEC JTC 1/SC 25 N 708 bereits in der Abstimmungsphase (for Comment) und beschreibt die Bereiche Control/Command Communications for Buildings (CCCB), also Facility Management, sowie Information and Communication Technologies (ICT) – damit sind Datennetze gemeint – und schließlich noch Home Entertainment und Multimedia (HEM). Der Entwurf gibt vor, welches Kabel was können muss, außerdem finden sich darin zum Beispiel Definitionen zu Crossconnect, Channel, Room Connection Point und Application Connection Point. Dieser Vorschlag benennt seiner Meinung nach klar, was der Anwender sich unter einer Heimverkabelung vorstellen soll und welche Topologien dafür eingesetzt werden sollten. Yvan Engels würde sich als Entscheider einer Wohnungsbaugesellschaft trotzdem mehr auf Leistungsverzeichnisse von Herstellern verlassen als auf diesen Normentwurf. Denn mit diesem Entwurf wisse er noch lange nicht, welche Produkte er kaufen soll. Deshalb sei der Entwurf für ihn noch nicht ausgereift. Er zähle einfach nur auf, was es auf dem Markt gäbe. Aber zumindest dem Hersteller gibt der Entwurf laut Roger Henze eine gewisse Sicherheit, da er mit Komponenten gemäß N 708 davon ausgehen kann, dass sie zu anderen normgemäßen Komponenten passen und dass das System dann auch funktioniere. Ein komplettes System aus einer Hand ist nur dann notwendig, wenn noch keine normgerechten Komponenten verfügbar sind.
FAZIT Die Komponenten und
Techniken für umfassende Heimverkabelungen sind laut Andreas Wilhelm bereits vorhanden, sodass die Hersteller nun den Markt angehen können. Dabei seien die Längenbeschränkungen aufgrund der geringeren Distanzen im Heimbereich nicht so kritisch wie im Bürobereich. Die symmetrischen Systeme müssen allerdings im analogen Bereich die gleichen Qualitätsmerkmale aufweisen wie Koaxiale. Denn der Heimanwender gäbe sich nicht mit den Übertragungsqualitäten zufrieden, die bisher über IP-Technik möglich waren. Das ginge seiner Meinung nach nur mit sehr hochwertigen TP-Kabeln. Ernst Klees sieht nicht nur die Heimverkabelungen, für ihn wird es auf lange Sicht keine Unterscheidung mehr geben zwischen Büroumgebung und SOHO, sondern nur noch umfassende einheitliche Strukturen, “die auf Ethernet und IP basieren” ergänzt Thomas Simon. Die logische Folgerung daraus sei ein Szenario, in dem der Anwender sich mit seinem tragbaren Datensichtgerät überall in das vorhandene Netz einklinken kann, wobei dieses Netz auch die Bereiche Automatisierung und Bahn umfassen wird und nicht nur den Heim- und Datennetzbereich. Bill Gates Buch “Der Weg nach vorne“ (1995, Wilhelm Heyne Verlag, München; ISBN: 3-453-12296-8) beschreibe ein ähnliches Zukunftsszenario. Und wenn sich alle Anbieter auf eine Vorstellung in dieser Richtung einigen könnten, dann könnten sie den Markt auch entsprechend beeinflussen. (Doris Behrendt)
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NORMENTWURF SOHO-VERKABELUNG
Netz soll mitwachsen können Für kleine Netzwerke gab es bisher keine Installationsrichtlinien. Der Normentwurf N797 des international agierenden Normungsgremiums ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG1 gibt Herstellern und Planern nun eine Grundlage für SOHO-Installationen.
SOHO beschäftigt viele Planer und auch Hersteller von Netzwerktechnik in letzter Zeit zunehmend. Dabei scheint es undenkbar, dass es eine gemeinsame Verkabelungslösung geben wird, die sich sowohl für die Installation in professionellen Kleinbüros als auch in privaten Haushalten eignet. Deshalb ist das Angebot an Installationstechnik gerade für diese Zielgruppen so vielfältig. Der Anwender kann zwischen den verschiedensten Verteilerarten und -größen wählen, die größtenteils nicht kompatibel zueinander sind. Eindeutige Vorgaben wie sie für die großen Installationen schon seit langem durch die ISO/IEC 11801 und die EN50173 vorgeschrieben sind, könnten jedoch auch bald für die kleinen Netzwerke Wirklichkeit werden. Von der ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG1 stammt der Normentwurf N797. Dieser Normentwurf soll in der Norm ISO/IEC 15018 münden. Grundsätzlich sollte der Anwender zwischen professionellen Small-Office-Lösungen und Home-Office-Lösungen unterscheiden. In professionel-
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len Umgebungen ist bei kleinen Installationen die Größendynamik des Netzwerks von höchster Bedeutung. Ein paar Mitarbeiter mehr kann sehr schnell heißen, dass das Netzwerk erweitert werden muss. In privaten Haushalten dagegen sind Änderungen meist langfristig geplant. Diese grund-
Die Aufputzverteilerlösung ist unter dem Gesichtspunkt der Verteilergröße und der benötigten Komponentenanzahl zu betrachten. Bereits ab einer geringen Anschlussanzahl wird der Einsatz von Wandverteilern mit 19-ZollMaß interessant. Der Normentwurf sieht einen Verteiler für folgende Verkabelungen vor: – Daten und Telekommunikation, – TV und Video, – Gebäudekommunikation und Gebäudeautomation. Sieht der Installateur für jede dieser Verkabelungen ein aktives Verteilergerät und einen passiven Anschlussverteiler (Patch-Feld) vor, dürfte ein Wandverteiler mit den Außenmaßen 500 mm x 600 mm x 300 mm wie ihn verschiedene Hersteller anbieten, das Minimum darstellen. Diese Verteilergröße hat den Vorteil, dass
Installationsschema nach dem internationalen ISO/IEC-Entwurf N797 Quelle: ISO/IEC N797
sätzliche Eigenschaft und die bisherigen Installationstechniken lassen für den Verteiler in privaten Installationen den Unterputzverteiler mit Hutschienenmontage und für professionelle Installationen den Aufputzverteiler in passender Größe als ideale Lösungen erscheinen.
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sämtliche Komponenten der Netztwerktechnik, auch solche, die für große Installationen gedacht sind, in diesen kleinen Netzen verwendbar sind. MODULAR UND FLEXIBEL
Ein wesentlicher Punkt für die Auswahl eines Systems ist die
Modularität der Verteilerkomponenten. Vorteile haben hier Hersteller mit modularen Verteilerkomponenten, die sich sowohl in 19-Zoll-Verteiler als auch in die kleineren Ausführungen, den 10-ZollVerteilern, einbauen lassen. Mit einem stetigen Auf- oder Umrüsten muss speziell bei kleinen Unternehmen immer gerechnet werden. KUPFER UND GLAS Die große Vielfalt an vorhandenen Techniken und eingesetzten Diensten in kleinen Büros hat sich auch im Normentwurf der ISO/IEC niedergeschlagen. Es sind nicht nur die verschiedenen Übertragungstechniken über Twisted-Pair-, Koaxial-Kabel und Lichtwellenleiter möglich (Funktechniken und Powerline sind erwähnt, jedoch nicht einbezogen), sondern auch sonstige Verkabelungen speziell für die Gebäudekommunikation und Gebäudeautomation. Für die Übertragungseigenschaften der Verkabelungsstrecken gibt der Normentwurf für den Sprach- und Datenverkehr die Klasse D als Minimum vor. Das scheint auch sinnvoll zu sein, da es gerade bei schnellen Rechnern im privaten Umfeld, sehr häufig vorkommt, dass sie nicht so stark für die Arbeit verwendet werden, sondern für Spiele oder für kleine Gestaltungsbüros. Dieser Normentwurf berücksichtigt die verschiedenen Funktionen und Dienste in kleinen Büroinstallationen und kann in den meisten Fällen als Grundlage für die Planung solcher kleinen Netze dienen. (Dipl. Ing. Heinz Kamenzin, BTR/db)
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IT INTELLIGENT BUILDING
Technik als Standortvorteil Die Preise für Büro- und Gewerbeflächen fallen in den industriellen Ballungsgebieten kontinuierlich. Trotzdem hält der Neubauboom an, und bestehende Gebäude lassen sich kaum noch vermieten. Die Investition in einen echten Mehrwert, den sonst kaum ein Mitbewerber anbietet, ist ein möglicher Ausweg aus dieser Misere. Ein möglicher Mehrwert könnte die Investition in eine strukturierte Verkabelung für Bürogebäude sein, vor allem, wenn diese für kleine und mittlere Unternehmen und zum Beispiel auch für Start-up-Unternehmen konzipiert sind. Und wenn nicht nur die Verkabelung, sondern die komplette Infrastruktur mit Betreuung angeboten wird, dann sind wir zudem bei einem neuen Dienstleistungsbereich: dem Building-Service-Providing.
Marktführer gelten hier die Unternehmen Allied Riser und Broadband Office. Betrachtet man sich die Marktentwicklung in den USA von der Angebotsseite genauer, wird man schnell entdecken, dass unter Building-Service-Providing mehr zu verstehen ist als nur die Planung und Errichtung von Netzwerkinfrastruktur in den Gebäuden. Denn attraktiv ist ein vorhandenes Gebäudenetzwerk für die potenziellen Nutzer erst dann, wenn aus einer Hand auch IT-Services angeboten werden, die tatsächlich vor Ort verfügbar sind und für steigende IT-Produktivität an den Arbeitsplätzen sorgen. “IT Care” nennen die Amerikaner diesen persönlichen ITService der BSPs, die sich mit eigener Fläche in die großen Immobilienprojekte einmieten und ihre Kunden – quasi Tür an Tür – von der IT-Seite in ihrem Werdegang begleiten können. Bei dem Münchener BSP-Dienstleister Interport sind diese Marktanforderungen und Erfahrungen BSP-STRATEGIE
Der Mehrwert einer betreuten IT-Infrastruktur kann bei potenziellen Mietern den Ausschlag dafür geben, sich für einen bestimmten Standort zu entscheiden. Davon jedenfalls ist Dr.-Ing. Otto Schlörb überzeugt, der sich mit seiner Anfang 2000 gegründeten Firma Interport auf die Planung und Projektierung kompletter Netzwerkinfrastrukturen für größere Geschäftsgebäude spezialisiert hat. Dabei macht sich das Unternehmen, an dem der Gewerbeimmobilienkonzern IVG Holding AG und das Telekommunikationsunternehmen Star 21 Networks AG beteiligt sind, den Umstand zunutze, dass die Immobilieneigner und ihre Verwaltungen
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zwar den Vorteil von integrierter IT-Infrastruktur für die bessere Vermietbarkeit erkannt haben, aber in aller Regel auf deren Planung und Realisierung nicht fokussiert sind und es auch nicht sein wollen. Interport übernimmt damit klassische Outsourcing-Aufgaben. Denn wenn Immobilieneigner das Thema IT längerfristig als Wettbewerbsvorteil nutzen wollen, ist professionelles ITGebäudemanagement gefragt. In den USA hat sich dieser neue Dienstleistungsbereich unter dem Namen “Building Service-Providing” (BSP) etabliert, mit guten Wachstumsaussichten für die Zukunft. Als
IT-MANAGEMENT
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oder seiner Verwaltung abgeschlossen wird. Dieser Vertrag räumt Interport die Möglichkeit ein, den Immobilienmietern Netzwerkdienste für Büros, Breitbanddatendienste sowie “IT Concierge Services” anzubieten. Mario Rieth, in der Geschäftsleitung von Interport für den Unternehmensbereich Networking zuständig, beschreibt den Zusammenhang zwischen Netzwerkinfrastruktur und IT-Concierge genauer: “Für den Mieter spielt die Frage”, aus welchen Komponenten sich “seine” Netzwerkinfrastruktur zusammensetzt und wer die Hersteller sind, eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend ist für ihn, dass Funktionalität und Stabilität der IT-Services in einer für sein Business ausreichenden Qualität gewährleistet ist und bei den alltäglichen Problemen ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht, der mit Rat und Tat den Mitarbeitern über ihre “IT-Hürden hilft”. Um diese Mieteranforderungen erfüllen zu können, ist neben der modernen Gebäude-
Dr.-Ing. Otto Schlörb gründete Anfang letzten Jahres das BSPUnternehmen Interport. Er ist überzeugt davon, dass der Mehrwert einer betreuten IT-Infrastruktur bei potenziellen Mietern den Ausschlag dafür geben kann, sich für einen bestimmten Standort zu entscheiden.
in ein Infrastrukturkonzept eingegangen, das “IT Intelligent Building” genannt wird. Die Grundlage von IT Intelligent Building bildet idealerweise ein Betreibervertrag, der zwischen dem BSP-Dienstleister und dem Immobilieneigner
netzwerkinfrastruktur Ortsnähe angesagt. Der IT-Concierge, so nennt Interport seine sachkundigen IT-Mitarbeiter vor Ort, kennt nicht nur die Infrastruktur bis ins Detail, sondern weiß auch, welche Handgriffe zu tun sind, wenn ein
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Mitarbeiter ein neues Zimmer bezieht und die Kommunikation mit umziehen soll. Er berät Unternehmen, die expandieren wollen, entwickelt alternative Kommunikationsstrategien und sorgt bestmöglich für deren Umsetzung. Interport Geschäftsführer Dr.-Ing. Otto Schlörb fasst die wesentlichen Vorteile seines Konzepts so zusammen: “IT Intelligent Building” verbindet hochmoderne Netzwerkinfrastruktur mit IT-Concierge-Diensten vor Ort. Zielsetzung von IT Intelligent Building ist es in jedem Fall, die Interessen der Immobilieneigner nach langfristiger Werterhaltung ihrer Gewerbeimmobilien mit den Wünschen von gewerblichen Mietern auf einen Nenner zu bringen, die für ihre Geschäftsprozesse auf hochmoderne Kommunikationsinfrastrukturen angewiesen sind, für deren Anschaffung und Wartung sie aber nicht individuell zuständig sein wollen. Bei temporären Breitbandanforderungen, Arbeitsplatzwechseln von Mitarbeitern oder Einrichtungen virtueller Arbeitsgruppen ist das ITConcierge-Center die Anlaufstelle für IT-Wünsche der Mieter. Stabilität und Performance der Netzwerkinfrastruktur und die Qualität des IT-ConciergeTeams entscheiden maßgeblich darüber, ob Mieter ihren Standort attraktiv finden und somit die Rechnung auch für den Vermieter aufgeht. HYBRIDE NETZWERKINFRASTRUKTUR Die Basis für “IT
Intelligent Building” bildet die Netzwerkinfrastruktur. Interport hat sich für ein hybrides Netzwerkkonzept entschieden, das die Geschwindigkeitsvorteile der Glasfasernetze im
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Campus- und Backbone-Bereich mit den Mobilitätsvorteilen drahtloser LAN-Anbindungen im Etagenbereich kombiniert. Dabei wird WLAN als Option gesehen, auf die der Mieter im Bedarfsfall zugreifen kann. Ansonsten stehen im tertiären Bereich auch Kategorie-6-Verkabelungen mit Gigabit Ethernet sowie 10-GBit/s-
nung tragen. Vorteil für den Mieter: Am Tag des Einzugs steht ihm eine moderne und flexible IT-Infrastruktur zur Verfügung, ohne selber in eigene aktive und passive Verkabelungskomponenten und entsprechend qualifiziertes Personal investieren zu müssen. Denn für die Wartung der gesamten Infrastruktur ist der
positiv aus, der sich aus dem “Einsammeln” des Bandbreitenbedarfs unter den Mietern einer Immobilie ergibt. Der Building-Service-Provider tritt hierbei als Agent auf, der den Kommunikationsbedarf bündelt und entsprechend günstige Verträge mit Carriern aushandelt. Bleibt anzumerken, dass das IT-Concierge-Konzept erst
Bei der “IT Intelligent Building“-Strategie plant, errichtet und betreibt ein Building-Service-Provider das Kommunikationsnetz eines Bürogebäudes
LWL-Anbindungen zur Auswahl. Die Funk-LAN-Lösung zielt insbesondere auf die Anforderung nach mehr Mobilität in den Büros, die flexible Anschlusslösungen für Laptops und PCs verlangen. Mario Rieth: “Die neue Generation von 54-MBit/s-Funk-LANLösungen erfüllt diese Voraussetzungen.” Innovative Unternehmen, erklärt Mario Rieth weiter, “setzen verstärkt auf flexible Teamarbeit und kosteneffizientes Desk Sharing.” Diesen Anforderungen soll das hybride Netzwerkkonzept durch den Einsatz drahtloser Funknetzanwendungen Rech-
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Building-Service-Provider verantwortlich – auf der Basis schriftlich fixierter Service Level Agreements. BSPS ALS SCHNITTSTELLE ZU CARRIERN Das IT-Intelli-
gent-Building-Konzept schließt Wide Area Networking mit ein. In der Regel wird an die Gebäudekomplexe eine breitbandige 34-MBit/s-Standleitung gelegt, die den angeschlossenen Mietern eine hohe Übertragungsqualität zu günstigen Konditionen ohne Zeitlimit zu einem monatlichen Pauschalpreis garantiert. Hier wirkt sich der Pooling-Effekt
ab einer bestimmten Gebäudegröße und Mieteranzahl wirtschaftlich tragfähig wird. Interport-Manager Mario Rieth geht “in der Regel von einer Mindestgröße von rund 10.000 Quadratmeter Gewerbefläche pro Geschäftsgebäude und einer Mindestzahl von zirka 20 Mietparteien aus, von denen sich zu Beginn etwa 30 Prozent, später bis zu 60 Prozent für unsere Services entscheiden”. KOMMUNIKATION AUF MIETBASIS Wie sich Building-
Service-Providing in der Praxis darstellt, lässt sich am konkre-
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ten Beispiel der revitalisierten Gewerbeimmobilie “Media Works Munich” im Münchner Osten verdeutlichen. Mit der Gebäudeverwaltung hat Interport einen IT-Concierge-Betreibervertrag abgeschlossen. Mit der Unterschrift unter seinen Mietvertrag kann der Mieter mit Interport einen zusätzlichen Vertrag über die Anmietung der von ihm benötigten Sprach- und Datenkommunikationsservices inklusive LAN/WAN-Anschluss unterschreiben. Die Mietkosten für die Netzwerkinfrastruktur ergeben sich aus der Anzahl der gemieteten Ports. Pro Port zahlt der Mieter einen monatlichen Pauschalbetrag zwischen 15 und 25 Mark je nach Anschlusstyp (Funk, Kupfer oder LWL). Der Pauschalpreis sichert den Mietern die Option zu, eine sichere und rund um die Uhr verfügbare IT-Infrastruktur für die individuellen Kommunikationsanforderungen wie Sprach-, Daten-, Internet- und E-Commerce-Anwendungen in Anspruch nehmen zu können. Zusätzliche Wartungskosten für die Infrastruktur entstehen dem Mieter nicht, denn dafür hat der Building-Service-Provider aufzukommen. Darüber hinaus profitiert der Mieter von dem “Pooling”-Effekt beim Einkauf der Weitverkehrsverbindungen.
schalten und walten die von den Mietern beauftragten externen Dienstleister und Carrier nach eigenem Gutdünken, was schon nach kurzer Zeit zu einem regelrechten “Kabelverhau” in den Kabelschächten führt. Dr.-Ing. Otto Schlörb: “Vielen Immobilieneignern und Verwaltern ist das hohe
Haftungsrisiko bei Sach- und Vermögensschäden nicht bewusst, das durch mangelnde Sorgfaltspflicht im Verkabelungsbereich entstehen kann.” Im Sinne eines ganzheitlichen IT-Gebäudemanagements ist der Building-Service-Provider aufgerufen, einheitliche IT-Regeln aufzustellen und diese
auch gebäudeweit durchzusetzen. Interport hat in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg eine IT-Hausordnung für die Kommunikationsinfrastruktur von Büro- und Gewerbeimmobilien entwickelt, die die Anforderungen an die Primär-, Sekundär- und Ter-
IT-HAUSORDNUNG Moderne
Gewerbeimmobilien sind heute in der Regel bereits mit Trassen für die Kommunikationsinfrastruktur ausgestattet. Das Problem: Niemand fühlt sich unmittelbar verantwortlich für die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit in den Kabeltrassenbereichen. So ▲
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tiärverkabelung nennt, Vorgaben für den Brandschutz definiert, Sicherheitsanforderungen für den Datenschutz und Einhaltung der EMV-Bestimmungen auflistet und Rahmenrichtlinien für eine ordnungsgemäße Dokumentation der Gebäudeverkabelung beinhaltet. Wie Mario Rieth erläutert, wird mit dieser IT-Hausordnung in Deutschland ein vom TÜV zertifizierbarer IT-Sicherheitsstandard für Gebäudeverkabelung definiert. Mario Rieth: “Wird die IT-Hausordnung konsequent eingehalten,
entsteht für die Immobilieneigner ein weitgehender Schutz im Bereich der Immobilienversicherung und eine signifikant reduzierte Haftung vor Sachund Vermögenshaftpflichtanforderungen der Mieter.” Eine klare Aufgabenstellung für den IT-Concierge und sein Team, das durch seine Präsenz sicherstellt, dass es nicht bei einmaligen Maßnahmen bleibt. Proaktives IT-Sicherheitsbetriebsmanagement wird somit zu einem integrativen Bestandteil von IT Intelligent Building. Alle IT-Maßnahmen im hochsensiblen Bereich der Primär- und
Auswahlkriterien für Building-Service-Provider – Herstellerunabhängigkeit Der Building-Service-Provider sollte sich am Markt unabhängig von Herstellerinteressen für bestimmte Netzwerkstrategien und Produkte entscheiden. Allein ausschlaggebend sollte das PreisLeistungs-Verhältnis aus der Sicht des Immobiliennutzers sein. – Möglichst viele Leistungen aus einer Hand Der Building-Service-Provider sollte mit seinen Ressourcen in der Lage sein, aus einer Hand für Consulting, Projektierung und Realisierung gebäudeweiter Kommunikationsnetze verantwortlich zu sein. – IT Facility Services als Option Der BSP-Partner sollte IT Facility Services im Sinne einer ITConcierge übernehmen können und finanziell sowie personell so ausgestattet sein, dass ein Aufbau von IT-Concierge-Teams vor Ort gewährleistet ist. Zu deren Aufgaben zählt es, IT-Regeln für die Gewerbeimmobilie aufzustellen und umzusetzen. Der BSPPartner hat das Standing mitzubringen, von den Mietern als zuverlässiger IT-Ansprechpartner anerkannt zu werden, wenn es um Netzwerk- und Kommunikationsfragen geht. – Kommunikations-Know-how Der BSP sollte sich im Planen von Gebäudenetzen im Campus-, Backbone- und Etagenbereich bestens auskennen und über entsprechende Projekterfahrungen verfügen. Auf dieser Basis sollten Kommunikationslösungen firmenspezifisch und zukunftssicher nach den neuesten Standards realisiert werden. – Kompetenz im Immobilienbereich Idealerweise kommt der BSP aus der gewerblichen Immobilienwirtschaft und versteht die Sprache der Immobilieneigner und Verwalter. Denn dann kann er von Beginn an kompetent die Neubaupläne und Revitalisierungsstrategien unterstützen.
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Mario Rieth ist in der Geschäftsleitung von Interport für den Unternehmensbereich Networking zuständig. Seiner Meinung nach lohnt sich das IT-Concierge-Konzept erst “ab einer Mindestgröße von rund 10.000 Quadratmetern Gewerbefläche pro Geschäftsgebäude und einer Mindestzahl von zirka 20 Mietparteien”.
Sekundärverkabelung sind mit dem IT-Concierge abzustimmen, von ihm werden die Arbeiten externer Dienstleister (wie Netzbetreiber oder Montagetrupps) abgenommen und die Einhaltung der IT-Hausordnung beispielsweise bei der Kabelauswahl nach Brandschutzklassen dokumentiert. AUSWAHLKRITERIEN Die zu-
nehmende Abhängigkeit der Unternehmen von der Informationstechnologie wird das Kriterium IT-Attraktivität bei der Auswahl der angebotenen Büro- oder Gewerbeflächen aufwerten. Verfügt der Immobilieneigner nicht über ausreichende Planungs-, Projektierungs- und Wartungsressourcen im IT-Gebäudemanagementbereich, wird er sich nach einem geeigneten externen Building-Service-Provider umschauen, der ihm diese ITDienstleistungen nach Möglichkeit aus einer Hand anbieten kann. Die Auswahl sollte mit entsprechender Sorgfalt vorgenommen werden, weil von der Qualität des ServiceProviders die Attraktivität der neu errichteten oder revitalisierten Gewerbeimmobilie maßgeblich abhängt. Denn wer
bei der Umsetzung seiner ITIntelligent-Building-Strategie auf den falschen Partner setzt, wird die Kommunikationsanforderungen seiner Nutzer und Mieter nicht zufrieden stellen. Es kommt auf die Kompetenz des (BSP) an, der mit umfassenden Markt- und Technologiekenntnissen für die IT-Zukunftsfähigkeit der Immobilie sorgt. Die Entscheidungskriterien für die Auswahl eines BSPs stehen im Infokasten “Auswahlkriterien für Building-Service-Provider”. FAZIT Maßgeblich für den Erfolg ist das ganzheitliche Konzept, das über die Bereitstellung der Netzwerkinfrastruktur und preiswerte Weitverkehrsanbindungen hinaus den Zugriff auf kompetente IT-Services vor Ort bei der Bewältigung der kleinen und großen Netzprobleme umfasst. Qualifizierte Building-Service-Provider bieten Immobilieneignern und deren Mietern einen entscheidenden Mehrwert: Beide können sich ganz auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren, ohne auf eine hochwertige Kommunikationsinfrastruktur verzichten zu müssen. (Christian Zillich/db)
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DER DEUTSCHE KABELMARKT
Kategorie 8 als Hoffnungsträger Das englische Marktforschungsunternehmen CRU hat im letzten Quartal 2000 Erhebungen zum weltweiten Markt für Datenkabel durchgeführt. Die LANline-Redaktion erhielt vorab einige Daten zum deutschen Markt, die vollständige Studie soll im Herbst dieses Jahres veröffentlicht werden.
Die Zahlen sehen nicht rosig aus: Der fallende Euro und ein Überangebot sorgten in den letzten beiden Jahren dafür, dass die Preise für Kupferdatenkabel stetig fielen, und das für alle Qualitäten vom ungeschirmten Kategorie-5E- bis hin zum 600-MHz-Pimf-Kabel. Die Preise für geschirmte Kategorie-6-Kabel sollen demnach von etwa 520 Mark pro Kabelkilometer (Anfang 1999) bis Mitte 2002 um rund 100 Mark auf eine Größenordung von 420 Mark fallen. Und selbst 600-MHz-Kabel, die in ihren besten Zeiten über 800 Mark pro Kabelkilometer kosteten, wird es laut der CRU-Erhebung im Jahr 2002 für gut 700 Mark geben. Andrena Logue, die diese Untersuchung leitete, stellt fest, dass “die Branche im letzten Jahr nicht mehr Umsatz erzielen konnte, obwohl die Anbieter größere Mengen auf den Markt warfen”. Die Hersteller bekämpfen diesen Preisverfall mit neuen, teuren Kabeln, die für Multimediaanwendungen bis in den Bereich von 1 GHz und mehr (“Kategorie-8-Kabel”) ausgelegt sind.
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Ausländische Anbieter kämpften zudem mit dem sinkenden Euro-Kurs, der die Preise für sie noch weiter nach unten drückte. Das gilt zum Beispiel für Hersteller von ungeschirmten Systemen. Sie schafften es bis Ende 2000 nicht, auf dem deutschen Markt große Marktanteile zu
gewinnen. Da hört sich die Avaya-Strategie, in diesem Jahr bei Kategorie-6-Verkabelungen die Marktführerschaft im deutschsprachigen Raum erlangen zu wollen, extrem ehrgeizig an (siehe LANline 3/2001, Seite 174). Der deutsche Markt hat nach Einschätzung von Andrena Logue immer noch zu viele Anbieter. Da hätten auch die Merger von Siemens und Corning Cable Systems oder Ackermann und Brand-Rex nicht viel bereinigt. Und trotz dieser Anbieterfülle, die vor allem aus dem deutschsprachigen Raum käme, würden internationale Anbieter wie Panduit durchaus eine Chance haben, sich hier zu behaupten. IM WELTWEITEN VERGLEICH Derzeit werden laut
Großbritannien und Deutschland mit je 14 Prozent. Bei Kategorie-7-Kabeln finden sich 54 Prozent davon in deutschen Installationen, immerhin 15 Prozent in US-amerikanischen, sieben Prozent davon in der Schweiz, sechs in Japan und fünf in Österreich. Und Deutschland zählt nicht nur bei Kupferkabeln zu den führenden Märkten. Bei Multimode-Glasfaserkabel nehmen die USA mit über einer Milliarde Faserkilometern zwar den Spitzenplatz ein, doch Deutschland folgt mit immerhin 300 Millionen Faserkilometern, die anderen Märkte liegen bestenfalls bei 100 Millionen Faserkilometern. Demnach ist Deutschland bestens mit hochwertigen Datennetzen ausgestattet. (Doris Behrendt)
CRU weltweit 35 Prozent aller Kategorie-6-Kabel in den USA installiert, gefolgt von
Weitere Informationen: CRU Web: www.crugroup.com
Die Nachfrage nach Twisted-Pair-Kabel in Deutschland
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Quelle: CRU
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ECOC 2001 in Amsterdam Dieses Jahr findet die ECOC vom 30. September bis 4. Oktober in Amsterdam statt. Dabei handelt es sich um einen hochrangigen internationalen Fachkongress über optische Netze und optische Komponenten mit angegliederter Messe ( 1. bis 3. Oktober). Die Messe soll diesmal laut Veranstalter Nexus Media mit 2700 Quadratmetern Ausstellungsfläche größer sein als je zuvor. (db) Info: Nexus Media Tel.: 0044/1322 660070 Web: www.ecoc.nl
Microtest bei Fluke Der Investment-Konzern Danaher kauft den Messgerätehersteller Microtest für 74 Millionen Dollar. Zu diesem Konzern gehören bereits Fluke und Fotec. Microtest soll aber zunächst weiterhin unter seinem Namen agieren können. (db) Info: Fluke Networks Tel.: 0561/9594-0 Web: www.danaher.com
Verkabelungsforum im September Die Comconsult Akademie veranstaltet vom 24. bis 26. September ein Verkabelungsforum im Maritim Hotel in Königswinter. Dabei geht es um den Stand der Normierung bei Kupferdatenleitungen und die zugehörige Messtechnik. Außerdem erläutern Referenten, welche Anwendungen
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welche Kabel und Komponenten benötigen, auch 10-Gigabit-Ethernet kommt hier zur Sprache. Außerdem werden die EMV-Problematik sowie Mix-and-Match-Lösungen angesprochen. Die Teilnahmegebühr liegt bei knapp 1600 Euro ohne Hotelkosten. (db) Info: Comconsult Akademie Tel.: 02408/955-300 Web: www.comconsult-akademie.de
Messprotokolle auswerten und darstellen Der Dienstleister Eubag übernimmt die Auswertung von Kupfermessprotokollen nach den Verkabelungsklassen D, E, und F der künftigen zweiten Ausgabe von ISO/ IEC 11801. Hierzu hat Eubag eine Web-basierte Software entwickelt. Der Eubag-Mitarbeiter liest die gemessenen Link-Werte in die Software ein und kann dort die Messwerte mit den Grenzwerten der Norm vergleichen und ein Gutachten über die Einhaltung der geforderten Klasse stellen. Für “Gut” bewertete Ergebnisse kommen ins Internet-Messprotokollarchiv des Kunden, schlechte Ergebnisse gehen mit der Information über den ausschlaggebenden Parameter direkt an den Installateur zurück. Der Kunde kann dabei laut Eubag jederzeit über Passwort und Log-in auf den Eubag-Server zugreifen und seine Messdaten abfragen. Diese findet er dort nicht nur tabellarisch aufbereitet, sondern kann auch grafische Auswertungen dazu abrufen. Vor jeder Messung legt der Dienstleister mit dem
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Kunden eine eindeutige Kabelbezeichnung fest, sodass der Kunde später die Messungen auch eindeutig einem bestimmten Link zuordnen kann. Die Dokumentation verbleibt auf dem Eubag-Server, der Kunde muss sich also nicht um eine sachgerechte Archivierung der Daten kümmern. Pro Link kostet der Service etwa zehn Mark; hinzu kommt eine Bereitstellungsgebühr für den Server, die wiederum von der Anzahl der Links abhängt. Eubag plant, eine ähnliche Dienstleistung auch für LWL-Messungen (Dämpfung und OTDR) anzubieten. (db) Info: Eubag Tel.: 089/461698-10 Web: www.eubag.de
SOHO-Verteiler für bis zu 50 Anwender Die Verteiler-Reihe RittalNetcom (RNC) richtet sich an kleine Filialen oder kleinere Unternehmen bis 50 Mitarbeiter. Sie enthält zwei Schränke in 19-Zoll-Technik, die sich mit sechs und elf Höhenein-
heiten unter einem Schreibtisch platzieren lassen. Die anderen beiden Gehäuse der Reihe sind für Einbauten im Halb19-Zoll-Format konzipiert und mit vier und acht Höheneinheiten als Tisch oder Wandgehäuse erhältlich. Alle Schränke der Reihe werden komplett vormontiert mit passiven Komponenten und vorkonfektionierten Kabeln nach ISO/IEC 11801.2 und Klasse D/Kategorie 5 enhanced geliefert, wobei sich das System laut Hersteller sogar für Übertragungen bis 200 MHz eignen soll. Die Seitenwände sind abnehmbar und belüftet. Für Erweiterungen können Verteilund Anschlusskabel separat nachbestellt werden. (db) Info: Rittal Tel.: 02772/505-0 Web: www.rittal.de
Patchpanel im Halb-19-Zoll-Format Für kleine Büros bietet Telegärtner Wandgehäuse und Rangierverteiler im halben 19-Zoll-Format an. Die Verteiler gibt es für Datennetze in
Die SOHO-Netzwerkverteiler Rittal-Netcom gibt es für 19-Zoll- und Halb-19-Zoll-Einschübe
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Telegärtner bietet für kleine Netze Wandgehäuse und Rangierverteiler in halber 19-Zoll-Technik an
geschirmter Ausführung nach Klasse E mit zwölf RJ45-Anschlüssen sowie mit ISDNund Glasfaseranschlüssen. Die Anschlusstechnik basiert auf LSA-Plus-Klemmen. (db) Info: Telegärtner Tel.: 07157/125-100 Web: www.telegaertner.de
3-Port-Anschlussdose für Klasse-E-Links
verfügt über einen Einbaubecher mit drei RJ45-Ports, die sich laut Hersteller für Links der künftigen Klasse E eignen sollen. Für eine einfache Montage ist der Kabelauslass jeweils um 90 Grad drehbar, sodass die vorgeschriebenen Biegeradien sowohl beim horizontalen, vertikalen als auch beim Unterflureinbau eingehalten werden. (db) Info: Ackermann Tel.: 02261/83-0 Web: www.ackermann.com
Wer am Arbeitsplatz mit zwei RJ45-Ports nicht auskommt, kann es mit der Anschlussdose WAEG6-K von Ackermann probieren. Sie
19-Zoll-Komponenten schützen
Drei Anschlüsse der Link-Klasse E für einen Arbeitsplatz
Technodata Modulsafe von Lampertz schützt 19Zoll-Komponenten vor Feuer, Feuchtigkeit, korrosiven Brandgasen und Einbruch. Der rauch- und löschwasserdichte Safe besteht aus einzelnen Bauteilen, die um bestehende, bereits bestückte Netzwerkund ServerSchränke herumgebaut werden können, was auch während des laufenden Betriebs möglich sein soll. Den Modulsafe gibt es in ver-
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schiedenen Abmaßen und in unterschiedlichen Güteklassen für Brand- und Einbruchschutz. Standardmäßig sind die Safes klimatisiert und verfügen über eine Kabeldurchführung für maximal 300 Kabel pro Schottrahmen. Optional hat der Anwender die Möglichkeit, seinen Modulsafe mit Überspannungsschutz, USV oder Brandmelde- und Löschanlage auszustatten. (db) Info: Lampertz Tel.: 02741/285-0 Web: www.lampertz.de
Stapelbare 19-ZollKompaktschränke Die Netzwerkschränke der Compactrack-Serie von Knürr richten sich vor allem an kleine Unternehmen mit hohem Wachstumspozential, da sie stapelbar und somit laut Hersteller einfach erweiterbar sind. Die 19-ZollSchränke gibt es mit 9, 15 und 21 Höheneinheiten, sie sind allseitig zugänglich und
Die Netzwerkschränke der Compactrack-Serie von Knürr sind stapelbar
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modular aufgebaut. Der Hersteller liefert diese Schränke auf Wunsch mit Netzwerkkomponenten und komplett montiert. Eine Zentralverriegelung sorgt dafür, dass der Anwender die Seitenteile erst nach dem Öffnen der Fronttüre öffnen kann. (db) Info: Knürr Tel.: 089/42004-0 Web: www.knuerr.com
Web-basiertes Facility-Management Für das Verbindungsmanagement in Daten- und Telekommunikationsnetzen bietet Coss Systemtechnik die auf Java basierte und konfigurierbare Lösung Profiler Cable an. Die Software soll sämtliche aktiven und passiven Komponenten in IP-Netzen dokumentieren und ein Planungsmodul enthalten, das die Aufgabenverteilung für Netzwerktechniker und Support als Workflow-Lösung unterstützt. Während der Installation kann der Techniker gleich Art und Anzahl der installierten Komponenten in das System eingeben. Der Anwender soll in einer Schrankansicht sämtliche Veränderungen per Mausklick durchführen können. Außerdem enthält das System ein Telekommunikationsmodul, das die Links von der TK-Anlage bis zum Endgerät dokumentiert. Die Client-Software wird über Browser bedient, der Server läuft unter Linux. (db) Info: Coss Tel.: 07361/9799-0 Web: www.coss.ce
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Visuelle Netzwerkdokumentation
12-Port-EthernetMedienkonverter
Das Modul TDM 3 gehört zum visuellen Informationssystem Aperture von Aperture Software. Mit ihm kann ein Netzwerkverantwortlicher laut Hersteller die komplette IT-Infrastruktur verwalten, denn das Modul dokumentiert den physikalischen Standort der angeschlossenen Geräte und auch, wie sie daran angeschlossen sind. Die Software verfügt über eine SQLSchnittstelle, kann AutocadDaten automatisch in Aperture-Datensätze konvertieren, umfasst eine automatische Standorterkennung und kann Tabellen für mehre Projekte parallel zur Verfügung stellen. TDM 3 unterstützt die Grafikformate DXF, DWG, DGN, Metafiles, EPS und Bitmaps. So soll es möglich sein, damit ein zentrales Datendepot für sämtliche Informationen eines Rechenzentrums und Netzwerks zu erstellen. Damit müsste der Anwender Änderungen nur einmal durchführen, um alle Unterlagen der Datensammlung gleichzeitig zu aktualisieren. So hat der Anwender die Möglichkeit, regelmäßig aktuelle Berichte über jede Komponente im Netzwerk abzufragen sowie deren Nutzung im Netz. Selbst Fehlerquellen soll das Modul lokalisieren und das Ausmaß für das System abschätzen können. Die Software läuft unter Windows 95/98 oder Windows NT/ 2000. (db)
Der Ethernet-Medienkonverter Fiberlan FL410C konvertiert die Signale von zwölf 10BaseFL-Verbindungen (halb- oder vollduplex) in 10BaseT-Signale. Das Gerät gibt es in SC-Duplex oder STAusführung und benötigt im 19-Zoll-Rack eine Höheneinheit. Der Endkundenpreis liegt in der Größenordnung von 3600 Mark. (db)
Info: Aperture Software Tel.: 0043/1/596-7110-0 Web: www.aperture.de
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Info: Fiberlan Tel.: 0911/46206204 Web: www.fiberlan.de
Medienkonverter für LAN und MAN Die Medienkonverter der Iconverter-Serie von Omnitron sind in drei ChassisVarianten erhältlich: Das 19Port-Gerät benötigt zwei Höheneinheiten, darüber hinaus gibt es noch eine 2-PortVariante und ein Einstiegsmodel für eine Verbindung; diese wird ohne Managementsystem geliefert. Die anderen beiden Varianten verfügen über ein SNMP-basiertes Managementsystem von Omnitron, das auch Layer-1-Fehler erkennt und die Ports überwacht. Medienkonvertermodule gibt es für Glasfaser auf Kupfer und Multimode- auf Singlemode-Fasern für Gigabit Ehternet, Fast Ethernet, 10/100-Ethernet, Ethernet, und ATM OC-3 sowie OC12. Als optische Anschlusskomponenten stehen ST, SC, MTRJ, LC und Opti-Jack (FJ) zur Auswahl. Die 19-Port-Variante hat eine dreifach redundante Stromversorgung und
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kann im Verbund mit bis zu 15 weiteren 19-Port-Geräten unter einer IP-Adresse verwaltet werden. Die Management-Software läuft unter Windows (9x, NT, 2000) und kann in SNMP-Systeme wie HP Openview eingebunden werden, und das auch unter Solaris, HP-UX oder AIX. (db) Info: Omnitron Tel.: 001/949/2506514 Web: www.omnitron-Systems.com
Einbaufertige Spleißboxen Sedlbauer bietet 19-ZollSpleißboxen, einbau- und spleißfertig vorbestückt für den Inhouse-Bereich an. Die Boxen nehmen eine Höheneinheit im 19-Zoll-Rack ein und enthalten bereits die bestellte Anzahl an Spleißkassetten, worin die Überlängen abgelegt sind. Die Frontplatte ist bestückt mit Kupplungen und Pigtails von Tyco Electronics AMP, und die Faserenden sind bereits spleißfertig abgesetzt. (db) Info: Sedlbauer Tel.: 08552/41158 Web: www.sedlbauer-ag.de
Singlemode-Faser für Stadtnetze Die Singlemode-Faser Teralight Metro von Alcatel ist eine Non-Zero-DispersionShifted-Glasfaser nach ITUT G.655 und in ihren Übertragungseigenschaften speziell für DWDM-Systeme sowie für typische Entfernungen bei Stadtnetzen optimiert (10 bis 30 Kilometer). Sie eignet sich für 10GBit/s-Übertragungssysteme, soll sich laut Alcatel aber auch für 40-GBit/s-Systeme im 1310-nm-Fenster einsetzen lassen. (db) Info: Alcatel Tel.: 0711/821-0 Web: www.alcatel.de
Multimode-Faser für 10-Gigabit-Ethernet ITT Industries bringt eine Multimode-Glasfaserlösung auf den Markt, die sich für 10-Gigabit-Ethernet eignen und der bei ISO/IEC diskutierten Glasfaserklasse OM3 entsprechen soll. Kern des Systems in eine 50/125-µm-
Die Spleißbox von Sedlbauer wird einbau- und spleißfertig vorbestückt ausgeliefert
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Multimodefaser mit optimiertem Brechungsindexverlauf, die laut ITT bis zu 2 GHz Bandbreite im 850nm-Fenster übertragen kann. Damit soll der Anwender Gigabit Ethernet zum Beispiel über 1000 Meter übertragen können, was die OM3-Anforderungen von 550 Metern deutlich übertreffen würde. ITT Industries stattet die Kabel mit MTRJ-Steckverbindern aus und bietet 25 Jahre Garantie auf die Komponenten. (db)
transportieren können, darunter Ethernet, Gigabit Ethernet, FDDI, ATM, SDH, Digital Video, Escon, Ficon, Fibre Channel und GDPS/Coupling Link. Fiber Service Platform 2000 eignet sich für Punkt-zu-Punkt-, Stern-, Ring- und Maschentopologien. Der optische
Steuerungskanal (Optical Supervisory Channel) erlaubt dabei ein Ende-zu-Ende-Netzwerkmanagement. Hierzu enthält die Lösung eine laut Hersteller umfassende Management-Suite. (db) Info: Adva Optical Networking Tel.: 089/89577-577 Web: www.advaoptical.com
Separates LWLKabelmanagement Das Kabelführungssystem Lightpath stammt vom englischen Hersteller Warren & Brown und ist speziell für Lichtwellenleiter entwickelt. So besitzen alle Hilfsstücke durchgängig einen Biegeradius
Info: ITT Industries Tel.: 001/914/641-2000 Web: www.itt.com
DWDM für Unternehmen und Stadtnetze Die “Fiber Service Platform 2000” von Adva Optical Networking ist eine Time-Division-Multiplexing-/ Dense-Wavelength-Division-Multiplexing-Lösung (TDM, DWDM) für große Unternehmens- und Stadtnetze. Die Lösung soll sich zentral steuern lassen und ist modular aufgebaut. Die Module sind angeblich im laufenden Betrieb austauschbar. So kann der Einsteiger zunächst mit einer einfachen Konverterlösung in der Größenordung von 3000 Euro beginnen und es bis zu einer kompletten TDM/DWDMLösung für alle gängigen Protokolle erweitern. Auch Coarse-WDM-Funktionen unterstützt das System laut Adva. Es soll bis zu 256 Daten-, Speicher-, Video- und Sprachdienste über ein Faserpaar
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Mulder-Hardenberg bietet ein Kabelführungssystem speziell für LWLLeitungen an
von mehr als 30 Millimetern. Die speziellen Schnellverschlüsse des Systems sollen fast ohne Werkzeugeinsatz auskommen. Außerdem bestehen alle Teile aus einem halogenfreien Kunststoff (Noryl), der im Brandfall bei minimaler Rauch- und Rußentwicklung flammwidrig sein und keinerlei giftige Gase freisetzen soll. Die Führungssysteme gibt es in den Standardgrößen 30, 50, 100, 220 und 300 Millimeter. Der Anbieter Mulder-Hardenberg in Hofheim bietet einen 10-Millimeter-Kanal mit zwei Meter Länge für 160 Euro an. (db) Info: Mulder-Hardenberg Tel.: 06192/979185 Web: www.mulder-hardenberg.de
DWDM für Weitverkehrsnetze Das DWDM-System Corwave LR von Corvis ermöglicht eine Bandbreite von 3,2 TBit/s und verwendet hierzu ein DWDM-System mit 10 GBit/s Kanalbandbreite. Das System adressiert in erster Linie nationale Carrier und Betreiber von paneuropäischen Netzen. Bei Strecken bis 800 Kilometer sind zum Beispiel 320 STM-64-Kanäle realisierbar, bei Distanzen bis 2000 Kilometer immerhin noch 160. Das System nutzt dazu auch die C- und L-Bänder im Wellenlängenspektrum und arbeitet mit Raman- und SolitonTechniken. Dadurch vermin-
dert sich das Signalrauschen in der Faser gegenüber Lösungen mit EDFA-Verstärkern erheblich. Das Management der einzelnen Kanäle erfolgt zudem rein optisch über Fotodetektoren und optische Switches. Damit entsprechen die abgefragten Parameter zwar nicht mehr den bisher üblichen Standardparametern, sollen laut Corvis aber durchaus vergleichbar sein. Zur Anbindung an das OSS des Carriers bietet die Lösung eine SNMP- und eine Corba-Schnittstelle. (db) Info: Corvis Tel.: 0033/1/47482500 Web: www.corvis.com
Schränke für Co-Locations Service-Provider, die Unternehmen die Möglichkeit geben wollen, zum Beispiel die WebAnwendungen bei ihm auszulagern, können das Equipment für mehrere solcher Kunden in einem 19-Zoll-Schranksystem von Knürr unterbringen. Diese Schränke aus der Miracel-Reihe des Herstellers sollen
schnell individuell anpassbar sein und in hohen Stückzahlen beim Hersteller zur Verfügung stehen. Das System verfügt zum Beispiel über Zubehör, um die gängigen 19-Zoll-Server in die Schränke zu integrieren. Die Trennwände sind bei diesem System nach oben und zur Seite hin versetzbar. Als Zugriffsschutz sind abschließbare Knebelgriffe sowie netzwerkfähige elektronische Schließsysteme erhältlich. Das System eignet sich nicht nur für Server, auch Patchpanels für Verkabelungen sind verfügbar. Zudem ist für das System eine Schranküberwachung sowie Lüfter und Kühlgerät im Angebot. Auch USVs, Tastatureinschübe, Monitore und Monitorzusammenschalter (KVM-Switches) können mitgeliefert werden. Der Hersteller soll den Service-Provider bei der Planung sowie mit Prototypen und Funktionstests unterstützen. Auch individuelle Logistikkonzepte sind für dieses variantenreich unterteilbare Schranksystem möglich. (db) Info: Knürr Tel.: 089/42004-0 Web: www.knuerr.com
Knürr bietet ein spezielles Schranksystem für Kolokationen im 19-ZollFormat an, bei dem der Provider für jeden Kunden einen abschließbaren Bereich zur Verfügung stellen kann
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KUPFERVERKABELUNG
VERKABELUNG NACH KATEGORIE 7/KLASSE F
Kabelfernsehen übers LAN Die strukturierte Gebäudeverkabelung steht vor zwei großen Herausforderungen: Neue Multimediadienste im Bereich der Unternehmensverkabelung und die einheitliche Verkabelung von Privathaushalten. Ein Dienst steht in der gegenwärtigen Diskussion in beiden Bereichen im Mittelpunkt: das Kabelfernsehen (CATV).
ür den Unternehmensbereich ist die Perspektive sicherlich nicht, dass an jedem Arbeitsplatz neben dem Computer und Telefon nun ein Fernsehgerät Einzug halten wird. Aber Hotels, Dienstleistungszentren, Betreiber von Gewerbeimmobilien, Flughäfen oder Schiffsbauer stellen die Notwendigkeit einer Parallelverkabelung von Telekommunikation und Fernsehen immer öfter in Frage und verlangen stattdessen eine universelle Verkabelung für alle Dienste, einschließlich Fernsehen. Welche Techniken sich im Heimbereich durchsetzten werden, ist noch nicht absehbar. Benötigt wird dort zukünftig eine flexible Verteilung der jeweiligen Dienste in alle Räume auf Basis möglichst einer Verkabelungsinfrastruktur. Die Verkabelung für die Datenkommunikation über vierpaarige symmetrische Kabel ist unter den dort zur Zeit eingesetzten Verkabelungen (Kategorie-3- plus Koaxialkabel) das Höherwertigere. Sucht man nach einer einheitlichen und preiswerten Verkabelungsinfrastruktur, stellt sich daher die Frage, inwieweit die bestehenden Verkabelungskonzepte der strukturierten Gebäudeverkabelung (Klasse D, E, F) in der Lage sind, analoge Fernsehsignale (CATV) zu übertragen.
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CATV Der CATV-Dienst wird über 75Ohm-Kabel übertragen und benutzt heutzutage Frequenzen zwischen 5 und 446 MHz (VHF). Um mehr Kanäle bereitstellen zu können, ist bereits beschlossen wor-
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den, das Übertragungsnetz in der nächsten Ausbaustufe auf bis zu 862 MHz zu erweitern (470 bis 862 MHz UHF). Die Signale können auf einem Hin- und Rückleiter übertragen werden. Aufgrund der guten Dämpfungseigenschaften nimmt man heutzutage dafür Koaxialkabel. Will man nun diesen Dienst auf einem symmetrischen Twisted-Pair-Kabel übertragen, muss zunächst mithilfe so genannter Baluns ein Impedanzanpassung von 75
Wichtiger für die Betrachtung bei CATV ist das Dämpfungs- und Reflexionsverhalten des Links oder des Kanals. Vor allem die Dämpfung legt die erzielbare Reichweite der Übertragung fest: je geringer die Dämpfung (und die Frequenz), desto größer die Reichweite. Grundsätzlich eignen sich alle Übertragungsklassen der ISO 11801 zur Übertragung des CATV-Dienstes. Keineswegs sollte man dem Trugschluss unterliegen, dass sich ein 100-MHz-Klasse-D-Link nicht zur Übertragung von CATV bei 862 MHz eigne. Er tut es sehr wohl. Auch über einen 100-MHz-Klasse-D- oder 250MHz-Klasse-E-Link kann ein CATV-Signal gesendet werden. Die Frage ist nur, mit welcher Signalstärke beim Empfänger und mit welcher Reichweite. Und das hängt ab vom Dämpfungsbudget des CATV-Dienstes beim Empfänger. Die Kabelfernsehbetreiber speisen das CATV-Signal im Haushalt mit einer Stärke von 75 dBµV ein. Der Empfänger (TV) benötigt zirka 60 dBµV für eine akzeptable Bildqualität. Zwischen 5 bis 10 dB Dämpfung werden durch die Baluns und Anschlusskomponenten verursacht, wodurch
Tabelle1. Dämpfungswerte der Kabel in dB gemäß ISO 11801 2nd edition N696, Koaxialkabel gemäß Herstellerangaben
auf 100 Ohm vorgenommen werden. Danach ist der CATV-Dienst auf zwei Adern übertragbar und benötigt somit eines der vier vorhandenen Paare. Im Gegensatz zur Datenverkabelung steht das Nahnebensprechen (NEXT) zwischen den Paaren bei der CATV-Anwendung zunächst nicht im Vordergrund. Der CATV-Dienst ist einpaarig, nicht zwei oder vierpaarig wie etwa Ethernet oder Gigabit Ethernet.
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lediglich 5 bis 10 dB als Dämpfungsbudget für das Kabel übrig bleiben. Da dies durch kein Kabel erfüllt werden kann, ist eine Signalverstärkung im Haushalt notwendig und seit langem auch gängige Praxis. Die “Deutsche Telekom” beispielsweise installiert 20-dB-Verstärker in jedem Haushalt. Für den normalen Haushalt ergibt sich somit ein Dämpfungsbudget von rund 35dB für den Übertragungskanal:
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KUPFERVERKABELUNG
Signalstärke am Hausübergabepunkt:
75 dBµV
Verstärkung im Haushalt:
+ 20 dB
Signalstärke am Empfänger:
- 60 dbµV min.
Dämpfungsbudget für den Kanal:
35 dB
Vergleicht man dieses Budget mit den Dämpfungswerten allein der Kabel für eine 100 Meter lange Strecke, so ergeben sich Dämpfungswerte wie in Tabelle 1 angegeben. Während für Koaxialkabel eine Übertragungsstrecke von 100 Metern im Bereich des Möglichen liegt, zumal eine Umwandlung von 75 auf 100 Ohm nicht erforderlich ist, sieht man auf den ersten Blick, dass für symmetrische TwistedPair-Kabel eine Kanallänge von 100 Metern bei Frequenzen von 862 MHz nicht realisierbar ist. Labormessungen mit Kabeln von 90 Metern Länge bestätigen, dass bei 860 MHz das Sendesignal nicht mehr zu erkennen ist und im Rauschbereich liegt (Grafik 1). Der Entwurf des Standards für den SOHO-Bereich, in dem der CATVDienst unter anderem beschrieben wird, geht deshalb von einer Reichweite von 50 Metern aus. Diese Vorgabe wird aller Voraussicht nach auch im Unternehmensbereich Anwendung finden. ERZIELBARE REICHWEITE Messungen in den Nexans-Laboren haben für einen 2-Connector-Übertragungskanal mit einem Kategorie-7-Kabel (4x2xAWG 23 PIMF 600MHz) Dämpfungswerte ergeben wie sie in Grafik 2 ersichtlich sind. Bei rund 400 MHz fällt der Pegel unter die 60-dBµV-Grenze und beträgt bei 860 MHz nur noch 50 dBµV. Auch ein Standard-Kategorie-7-Kabel in Kombination mit Standard-Verstärkertechnik eignet sich nicht für die Übertragung des CATV-Dienstes bis 50 Meter. Wer 50 Meter übertragen möchte, muss sehr genau aufpassen bei der Auswahl der einzelnen Komponenten und möglichst von vornherein aufeinander
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abgestimmte Systeme beziehen. Durch die Verwendung von besserem, in diesem Fall vor allem dickerem Kategorie7-Kabel mit dem Leiterdurchmesser von AWG22 (0,64 mm) kann man rund 6 dB hinzugewinnen. Seitens einiger Hersteller sind bereits Kabel auf dem Markt, die insbesondere für Multimediadienste hergestellt wurden und verbesserte Performance liefern. Diese sollten auf jeden Fall eingesetzt werden. Sie können den Frequenzbereich auf etwa 750 MHz verbessern. Theoretisch könnte natürlich das Kabel noch dicker gemacht werden, aber darunter würde zugleich die Montagefreundlichkeit leiden. Mit dem Ka-
nen lässt Verstärkungen von maximal 48 dB zu. Eine Verstärkung um 35 dB gilt gegenwärtig durchaus als möglich. Seitens der Baluns gelten Dämpfungswerte von etwa 2,5 dB als erzielbar. Bei maximaler Ausschöpfung der Spielräume in der Verstärkertechnik sind abhängig vom Kabeltyp mathematisch Reichweiten erzielbar wie sie in Tabelle 2 angegeben sind. In der Diskussion sind zunehmend auch Konzepte zur beidseitigen Signalverstärkung oder zur Zwischenverstärkung. Durch eine erneute Verstärkung an Zwischenpunkten, (Transition Points oder Consolidation Points) oder am
Grafik 1. Kabel: 90 m STP 600 MHz AWG 23; zwei Baluns, Verstärker 20 dB, Schräglage 20 dB
bel alleine ist das Problem also nicht zu lösen. Zusätzlich muss die Verstärker- sowie Umwandlungstechnik optimiert werden. Im Test wurde ein Verstärker mit einer Leistung von 20 dB benutzt und Baluns mit Dämpfungswerten von etwa 5 dB pro Balun. An beiden Stellen kann optimiert werden. Die MV-Vorschrift in Verbindung mit heutigen Konstruktio-
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Empfangsgerät können letztlich die 90 oder 100 Meter dann doch noch realisiert werden. STECKVERBINDER Während Dämpfung
hauptsächlich durch das Kabel bestimmt wird, wird das Reflektionsverhalten eines Links überwiegend durch den Steckverbinder festgelegt. Sofern es um die Übertragung des CATV-Dienstes allei-
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KUPFERVERKABELUNG
Schwieriger für die Steckverbinder wird es erst, wenn das “Cable Sharing”, also die Mehrfachnutzung eines Ports, unterstützt werden soll. Dann treten neue elektrische und vor allem mechanische Anforderungen auf. CABLE SHARING Cable Sharing ist die
Tabelle 2. Bei maximaler Ausschöpfung der Spielräume in der Verstärkertechnik sind abhängig vom Kabeltyp mathematisch diese Reichweiten erzielbar.
ne geht, ist also vor allem der ReturnLoss-Wert (Rückflussdämpfung) des Steckverbinders zu beachten. Obwohl zur Zeit noch keine exakten Messungen über den Einfluss des
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Steckverbinders auf CATV vorliegen, spricht gegenwärtig einiges dafür, dass bereits gute Steckbinder der Kategorie 6 für die Übertragung geeignet sind und somit eingesetzt werden können.
Mehrfachnutzung eines vierpaarig aufgelegten RJ45-Ports mit mehreren in der Regel unterschiedlichen Diensten. Die am häufigsten herangezogene Kombination ist die Kombination Telefon, Daten und Fernsehen, wobei für Telefon ein Paar, für Daten zwei Paare und für das Fernsehen wiederum ein Paar benötigt werden. Die Mehrfachnutzung der Ports wird ermöglicht durch die Frequenztrennung. Signale unterschiedlicher Frequenzen stören sich nicht gegenseitig. Ursprünglich sollten sich die Dienste in folgende Frequenzbereiche teilen:
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< 100 kHz Sprache < 50 MHz Daten > 50 MHz TV Inzwischen kommt es aber durch die neuen Normen für die Datenübertragung der Klasse E und Klasse F und durch die Definition der Rückkanäle für CATV im unteren Frequenzbereich (5 bis 48 MHz) zu einer weitgehenden Überlappung der Bereiche. Grafik 3 zeigt den Störeinfluss eines ungeschirmten 10BaseT-Ethernet-Signals auf das CATV-Signal. Mit rund 45 dBµV bei 10 MHz ist das Ethernet-Signal in ähnlicher Größenordnung wie das TV-Nutzsignal zu erkennen. Die Datenkommunikation ist in der Lage, die TVSignale empfindlich zu stören. Um dies zu vermeiden, ist wiederum das NEXT-Verhalten des Kanals zu betrachten. Ein Übersprechen der Signale der Datenanwendung auf das Fernsehbild und umgekehrt kann nur vermieden werden, wenn mindestens Kategorie-7Kabel und Steckverbinder eingesetzt werden, die den Anforderungen für das Nahnebensprechen aus der Welt der Datenprotokolle genügen. Die Messungen zeigen, sofern die NEXT-Werte die Anforderungen der Datenprotokolle erfüllen, dass sie auch den Anforderungen
der Kombination “Datenprotokoll und Längen angefahren werden können. CATV“ genügen. Datenprotokolle sind Aber wünschenswert ist sicherlich die bis 600 MHz definiert, somit reicht die Option, direkt im Steckverbinder eine Kategorie 7 aus. Eine verbesserte Paar- Aufteilung vornehmen zu können. schirmung über 600 MHz hinaus macht nur Sinn, wenn man zwei CATV-Signale unterschiedlicher Betreiber auf einem Port gleichzeitig übertragen möchte. Dies kann zurecht als unwahrscheinlich gelten. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Steckverbinder sind die mechanischen Eigenschaften. Der Steckverbinder muss möglichst Grafik 2. Kabel: 50 m STP 600 MHz AWG 23; zwei Baluns, Verstärker komfortabel und 20 dB, Schräglage 20 dB preiswert das Aufsplitten der Dienste unterstützen. Alle Steckverbinder, die derzeit für Hierzu bieten sich zwei Möglichkei- den SOHO-Standard im Gespräch sind, ten an: Zum einen können sie innerhalb basieren auf einer Art Kammersystem, des Steckverbinders getrennt werden welches diese Aufteilung ermöglicht. durch eine Art Aber auch der Kategorie-7-Stecker Kammersystem zur GG45 von Nexans kann über einen zuAufnahme von ein- sätzlichen Adapter diese Aufteilung unoder zweipaarigen terstützen. Der GG45 hat daneben noch Patch-Kabeln. Es den Vorteil der Rückwärtskompatibilität geht aber auch zu RJ45, der Anschluss-Port kann also, außerhalb des wenn kein Cable Sharing benötigt wird, S t e c k v e r b i n d e r s auch mit ganz normalen RJ45-Patch-Kaüber Splitter-Patch- beln für Telefon oder Daten genutzt werKabel oder Vertei- den. Hybride Patch-Kabel mit zwei unlerboxen in terschiedlichen Steckern an beiden EnSchreibtischen oder den können dadurch vermieden werden. anderen Möbeln. Die Verwendung NORMIERUNG In den einschlägigen Stanvon Splitterkabeln dards für den Büro- und Geschäftsbereich ist nicht sonderlich ISO 11801 wird CATV nicht erwähnt. In beliebt und gilt als der Liste der unterstützten Anwendungen unhandlich. Kom- fehlt das “Fernsehen”. Beachtung findet fortabler sind Ver- dieser Dienst allerdings im Standardisieteilerboxen, die mit rungsentwurf für den SOHO-Bereich Grafik 3. Kabel: 50 m FTP 250 MHz; zwei Baluns, Verstärker 20 dB, Patch-Kabeln auch (ISO/IEC JTC 1/SC 25: Information TechSchräglage 20 dB; zusätzlich: 10-MBit/s-Ethernet, voll duplex mit Paketlänge 64 Byte bei maximaler Netzlast unterschiedlicher nology – Integrated Cabling for all Ser-
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vices other than Mains Power in Homes, SOHO, and Buildings). Dort werden Anwendungsbereiche beschrieben für: – Steuer- und Regelungstechnik in Gebäuden, (Control/Command Communications for Buildings (CCCB), – Kommunikations- und Informationssysteme (Informations und Communications Technologies (ICT), – Multimediasysteme (Home Entertainment and other broadband Multimedia resources (HEM). Die Gruppe HEM wiederum fasst die Anwendungen HIFI, CCTV, Radio and TV zusammen. Während für CCCB und ICT eine Verkabelung der Klasse D gefordert wird, werden für die Anwendungsgruppe HEM zwei verschiedene Verkabelungsmöglichkeiten beschrieben: symmetrische Kabel spezifiziert bis 1 GHz und Koaxialkabel bis 3 GHz (vor allem für das Satellitenfernsehen).
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Die Performance-Werte für die symmetrische Verkabelung wurden ursprünglich der Klasse F entnommen und bis 1 GHz erweitert. Inzwischen gibt es Tendenzen, die Anforderungen für das Kabel und den Steckverbinder deutlich zu verschärfen und Komponenten zu fordern, die in Anlehnung an die ISO/IEC-11801-Standards bis 1200 MHz definiert wurden. Aus Sicht des CATV-Dienstes alleine ist dies wie oben gesehen nicht gerechtfertigt. Dort wird zwar ein gegenüber der Kategorie 7 verbessertes Kabel benötigt, aber nicht unbedingt Komponenten mit einem positiven ACR-Wert bis 1200 MHz. Diese würden nach heutigem Kenntnisstand das Reichweitenproblem nicht lösen. FAZIT Für die Unternehmensverkabelung
lässt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Flexibilisierung stellt das aber letztlich kein Problem dar. Die jüngsten Ausgaben der ISO 11801 führen ja das Drei- und Vier-Connector-Modell, für den Kanal zusätzliche Verteilerpunkte und auch variable Längen für das Linksowie das Patch-Kabel ein. Sollte mehr als 50 Meter Reichweite für CATV benötigt werden, können flexible “Consolidation Points” eingeplant werden. Vor allem aber muss die Entwicklung bei den aktiven Geräten (Verstärker und Baluns) vorangetrieben und beobachtet werden. Von dort sind noch am ehesten Impulse zu erwarten, die eine Kanallänge von 100 Meter ermöglichen. (Martin Rossbach/db)
bedeutet dies, dass in Zukunft eine Norm herangezogen werden kann, die abweichend von ISO 11801 eine veränderte Reichweite von lediglich 50 Metern zu-
Der Autor ist Produktmanager im Bereich Cabling Solutions bei Nexans Deutschland in Mönchengladbach.
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GIGABIT ETHERNET ÜBER KATEGORIE 6
Komplettsystem versus Komponenten-Mix Bei neuen Technologien wie Gigabit Ethernet stellt sich jeweils aufs Neue
Anschlussdosen) als Basis für die Zusammenstellung von Systemen, – die einfache Überprüfung der Leistungsfähigkeit der installierten Verkabelung auf der Baustelle durch Handmessgeräte, – Für die jetzt und in Zukunft zu realisierenden Tertiärverkabelungen bietet es sich also an, auf diesen Erfahrungen aufzubauen.
die Frage: “Wie zukunftssicher sind die heute eingesetzten Verkabelungssysteme?“ Hinzu kommt, dass die Standards für 250-MHz-Verkabelungen nach Kategorie 6/Klasse E immer noch nicht abgeschlossen sind. Und spätestens bei Kategorie 7/Klasse F (600 MHz) steht der Entscheider vor der Frage: “Ist eine Kupferverkabelung im Tertiärbereich überhaupt noch zeitgemäß oder lassen sich zukünftige Anforderungen nicht besser mit einer durchgängigen Glasfaserverkabelung bis zum Arbeitsplatz abdecken?“
innvoll an dieser Stelle ist auch die Betrachtung der Entwicklung der Kategorie 5. Mit Einführung der strukturierten Verkabelungssysteme zu Beginn der 90erJahre und der Verabschiedung der Standards (hier besonders der DIN/EN 50173 von 1995) wurde Planungs- und Investitionssicherheit gerade auch für die Kupferverkabelung im Tertiärbereich geschaffen. Die damals zu Grunde gelegten Übertragungsraten von 100 MBit/s bei einer Bandbreite von bis zu 100 MHz galten als zukunftsweisend, besonders wenn man bedenkt, dass bis heute 10-MBit/s-Ethernet das am meisten eingesetzte Übertragungsverfahren im Bereich vom Etagenverteiler zum Endgerät ist. In den letzten Jahren kamen vermehrt 100-MBit/s-Applikationen hinzu, die ebenfalls noch durch Kategorie-5-/KlasseD-Netzwerke verarbeitet werden können. Erst mit Gigabit Ethernet, also einem Verfahren, das 100-mal schneller ist als 10BaseT (10 MBit/s) und im Gegensatz zu früheren Übertragungsverfahren alle vier Paare der Verkabelung gleichzeitig nutzt, wurde eine Weiterentwicklung der Technologie und somit auch der Standards definitiv erforderlich. Bedenkt der Planer den ursprünglichen Ansatz der Standardisierung – Schaffung der Voraussetzungen
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für den Einsatz strukturierter Verkabelungssysteme für einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren – stellt er fest, dass dieser Anspruch erfüllt wurde. Voraussetzungen für die breite Akzeptanz der Standards im Bereich Kategorie 5 sind: – die klare Beschreibung der Topologie und der eingesetzten Komponenten in
DIE NEUE KATEGORIE 5/KLASSE D Mit
der Weiterentwicklung der internationalen Standards nach ISO/IEC 11801 Edition 1.2, der Harmonisierung der amerikanischen Normen nach EIA/TIA 568-B und der Verabschiedung der DIN/EN 50173 vom Januar 2000 gingen die Normungsgremien in Richtung Planungsund Investitionssicherheit für Verkabelungssysteme der nächsten Generation. Dabei sind der grundlegende Aufbau der Tertiärverkabelung, das Steckergesicht RJ45 und die Standardisierung von Einzelkomponenten und Verkabelungsstrecken sowohl für die installierte Basis (Permanent Link) wie auch für die komplette Übertragungsstrecke einschließlich der Anschlusskabel (Channel) überarbeitet worden.
EV KV
TA
Permanent Link nach ISO/IEC 11801, EN 50173 und TIA/EIA 568B
EV: Etagenverzweiger KV: Kabelverzweiger TA: informationstechnischer Anschluß (Anschlußdose) Permanent Link – Installationsstrecke
Quelle: ISO/IEC
den verschiedenen Bereichen der strukturierten Verkabelung (Primär-, Sekundär- und Tertiärbereich). – die vollständige Beschreibung und die Möglichkeit der Klassifizierung/Zertifizierung der Verkabelungskomponenten (Verteilerfelder, Installationskabel und
Die wichtigsten Neuerungen sind dabei: – Erweiterung der Kategorie 5/5e um neue übertragungstechnische Parameter wie Powersum NEXT (Nahnebensprechen über alle vier Paare) und Powersum FEXT (Nebensprechen am entfernten Ende, auch über alle vier Paare) zur
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Absicherung der parallelen Übertragung, Laufzeitunterschiede (Delay Skew) zwischen den vier Paaren bei einer Bandbreite bis 100 MHz (GigabitEthernet-Tauglichkeit), – Beschreibung der Anschlusskabel (Patchcords) als separates Bauelement zur Sicherstellung der Übertragungssicherheit im Übertragungskanal, – Überarbeitung der Vorschläge zur Kategorie 6/Klasse E für die Datenübertragung mit einer Bandbreite von bis zu 250 MHz auf Basis des RJ45-Steckergesichts mit der Forderung nach Abwärtskompatibilität (Zusammenspiel von Kategorie-5- und Kategorie-6Komponenten mit der Forderung mindestens die übertragungstechnische Leistungsfähigkeit eines Klasse-D-Systems zu erfüllen), – Vorschläge zur Kategorie 7/Klasse F für die Datenübertragung mit einer Bandbreite von bis zu 600 MHz auf Basis eines für Kategorie 6 und Kategorie 5 abwärtskompatiblen RJ45-Steckergesichts ausschließlich für vollgeschirmte Systeme. Die Standards für die Gigabit-Ethernettaugliche Kategorie 5 (ehemals Kategorie 5e) sind seit letztem Jahr wirksam. Außerdem hat ISO/IEC die Normen insbesondere für die Kategorie 6 weitgehend abgeschlossen und wird den erweiterten Standards voraussichtlich Ende 2001, spätestens Anfang 2002 verabschieden. Die Weichen in Richtung leistungsfähigere Verkabelungssysteme sind also gestellt. Mit der Kategorie 6 erhält der Anwender die Möglichkeit, zukunftssichere Netzwerke zu planen und aufzubauen. Hersteller und Anbieter von Verkabelungskomponenten und -systemen sind dabei angehalten, die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte entsprechend den standardisierten Kategorien und Übertragungsklassen nachzuweisen. Mit dem Nachweis der Standardkonformität der Komponenten nach Kategorie 6 ist es dem Anwender also auch möglich, Komponenten verschiedener Hersteller zu kombinieren. PERMANENT LINK UND KANAL Mit den
überarbeiteten Normen brachte das inter-
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nationale Normungsgremium für die komplette Verkabelungsstrecke zwei neue Definitionen ein, die für den Anwender wichtig sind. Das betrifft zum einen den Permanent Link. Dieser beschreibt die installierte Basis, also die Strecke vom Verteilerfeld bis zur Anschlussdose einschließlich des verlegten Installationskabels. Wenn der Permanent Link aus direkten Verbindungen vom Verteilerfeld im Etagenverteiler bis zu den Anschlussdosen
variablen Büroräumen, Werkhallen oder Verkaufsmärkten im Decken- oder auch im Unterflurbereich häufig eingesetzt wird. Auch die Verlängerung eines zu kurzen Kabels bei der Installation oder bei Umbauten ist damit problemlos möglich. Der aufwändige Austausch von Kabeln entfällt damit. Neben dem Permanent Link sieht die Normung auch einen Kanal (Channel) vor, der zusätzlich die eingesetzten Ran-
EV KV
TA
Channel Link nach ISO/IEC 11801, EN 50173 und TIA/EIA 568B EV: Etagenverzweiger KV: Kabelverzweiger TA: informationstechnischer Anschluß (Anschlußdose) Channel – Übertragungskanal oder Übertragungsstecke
besteht, dürfte es kaum Probleme bei der Einhaltung der geforderten Übertragungsparameter geben. Darüber hinaus berücksichtigt die künftige Norm zwei Verkabelungsalternativen und lässt diese auch zu. Will ein Netzwerkverantwortlicher beispielsweise den Zugang zur aktiven Technik im Etagenverteiler aus Sicherheitsgründen sperren, kann er die Ports dieser Hubs oder Switches auf ein zusätzliches Verteilerfeld auflegen. Gepatcht wird dann nur noch zwischen den beiden Verteilerfeldern. Aber damit ist eine zusätzliche Verbindung in der Übertragungsstrecke, die die Übertragungswerte entsprechend verschlechtern. Das Gleiche gilt für die dritte Alternative. Die Norm erlaubt auch, dass der Anwender einen Kabelverzweiger (KV, auch als Consolidation oder Transition Point bezeichnet) in die Verkabelungsstrecke einbringt. Während das zusätzliche Verteilerfeld bei Installationen in Deutschland praktisch keine Rolle spielt, ist der KV schon wesentlich häufiger anzutreffen. Er bietet die Möglichkeit eines zusätzlichen Unterverteilers wie er beispielsweise bei
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Quelle: ISO/IEC
gier- und Anschlusskabel beinhaltet, die zum Betrieb eines Netzwerks notwendig sind. Beide Definitionen für Verkabelungsstrecken nach Permanent Link und Channel sind mittlerweile weltweit harmonisiert worden. INTEROPERABILITÄT Für die Einhaltung
der Kategorie-6-Spezifikation steht der Hersteller ein. Entwicklung, Fertigung und Prüfung der Kategorie-6-Komponenten liegen in seiner Verantwortung und sind im Feld nicht so ohne weiteres überprüfbar. Die Einhaltung der Spezifikation ist aber für Installation und Betrieb der Verkabelung eine wichtige Voraussetzung, da sie dem Anwender die Flexibilität und Sicherheit gibt, das Netzwerk zum Beispiel nach den oben beschriebenen Möglichkeiten auszubauen oder anzupassen, ohne die Leistungsfähigkeit des Permanent Link oder Kanals nach Übertragungsklasse E zu beeinträchtigen. Gleichzeitig wird durch die Einhaltung der Kategorie-6-Parameter die so genannte Interoperabilität der Komponenten si-
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chergestellt. Diese Interoperabilität ist die Basis für die Möglichkeit, Verkabelungskomponenten verschiedener Hersteller miteinander zu kombinieren und mit Sicherheit die Link-Spezifikation nach Klasse E einzuhalten. Eine Forderung, die trotz zunehmender Bedeutung von Verkabelungssystemlösungen (Kabel und Verbindungstechnik aus einer Hand) nicht an Bedeutung eingebüßt hat.
EV
werks stehen. Umschaltungen/Patchungen in Verteilern größerer Netzwerke führen häufig Fachleute aus. Aber selbst wenn nicht leistungsgerechte Rangierkabel fachgerecht angeschlossen sind, können diese schnell zur Fehlerursache werden. Und gerade diese Fehler lassen sich nur schwer finden. Das ist ärgerlich und zeitaufwändig und das nicht nur für den Techniker, sondern gerade auch für
Installationskabel Kat. 6 oder Kat. 7 von Hersteller B
TA Patchcord Kategorie 6 von Hersteller A
Anschlußcord Kategorie 6 von Hersteller A
Verteilerfeld und Anschlußdose Kategorie 6 von Hersteller C
Interoperabilität innerhalb eines Klasse-E-Kanals. Die Einhaltung der Kategorie-6Spezifikation für jede Verkabelungskomponente sichert hierbei die Leistungsfähigkeit nach Übertragungsklasse E und somit die Interoperabilität. Quelle: Krone
Besondere Bedeutung in Bezug auf die Interoperabilität kommt den Rangierkabeln zu. So wird in der Praxis schon heute darauf geachtet, dass nur Verkabelungskomponenten einer Kategorie, beispielsweise der Kategorie 5 (5e) oder 6 eingesetzt werden. Ausnahmen bilden oftmals die Installationskabel, wo statt Kategorie-6-Kabel auch höherwertige Kabel, etwa der Kategorie 7, also PIMFKabel, zum Einsatz kommen. Anders verhält es sich mit Rangier- und Anschlusskabeln. Hier handelt der Anwender in der Praxis oftmals etwas nachlässig. Bei Auslegung und Inbetriebnahme eines hochwertigen Verkabelungssystems sollte er aber gerade darauf sein besonderes Augenmerk richten. Letztlich hängen Leistungsfähigkeit und Betriebssicherheit des Netzes vom problemlosen Zusammenspiel aller Komponenten – also auch der Rangier- und Anschlussschnüre ab. Rangierkabel im Verteiler sind auch die Bauteile, die wesentlich für die Flexibilität und Leistungsfähigkeit des Netz-
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den Anwender, der in dieser Zeit nicht oder nur eingeschränkt arbeiten kann. FAZIT Um für zukünftige Anwendungen
im Netzwerk gerüstet zu sein, ist also der durchgängige Einsatz interoperabler und leistungsgerechter Komponenten wichtig, das gilt vor allem für die neuen Übertragungsklassen und Kategorien wie der Kategorie 6/Klasse E. Sicherheit im Netzwerkbetrieb ist planbar durch: – konsequenten Einsatz für Kategorie 6 zertifizierte Komponenten und Kabel, – fachgerechter Installation und – Abnahmemessung möglichst durch Nachweis der Channel Performance, also einschließlich der verwendeten Rangier- und Anschlussschnüre sowie einer – umfassenden Dokumentation des Netzwerks einschließlich der Abnahmemessungen. (Rainer Schmidt/db) Der Autor ist Produktmanager für Premisnet bei Krone in Berlin.
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KOMMENTAR ZU KATEGORIE 6
Produkte erfüllen Anforderungen nicht Plant ein LAN-Verantwortlicher eine neue passive Kommunikationsinfrastruktur, so wird er heute von den verschiedenen Anbietern sehr umworben. Hat er sich für eine Kupferverkabelung entschieden, so ist er sicher nach dem dritten Gespräch mit Anbietern verwirrt, gleichgültig, ob das Installateure oder Hersteller von Komponenten sind. Denn der eine bietet ihm ein Kategorie-6-Kabel (S-STP) bis 250 MHz an, während die Stecksystemanbieter ihm ein RJ45-Stecksystem nach Channel-Klasse E anbieten, also noch keine Kategorie-6Komponente wie sie im kommenden Gebäudeverkabelungsstandard genormt werden wird.
omit wird die geplante Reserve nur virtuell installiert, tatsächlich ist die Übertragungsqualität nicht viel besser als Kategorie 5 (SE, Second Edition der ISO/IEC11081 beziehungsweise EN 50173, zweite Ausgabe 200X). Für Abnahmemessungen kommt hierbei nur die Bewertung des Kanals (Channel) in Frage. Dieser Channel ist aber ursprünglich dazu gedacht, eine bestehende Installation auf Kategorie-6-Tauglichkeit zu überprüfen. Das eingesetzte Rangierkabel muss dabei genau spezifiziert sein, damit die endgültige Praxisanwendung mit der Theorie übereinstimmt. Für Neuinstallationen ist es deshalb sinnvoll, den Permanent Link Kategorie 6/Klasse E als das Maß der Dinge auszuwählen, da das Rangierkabel nicht unzulässig in die Messung eingehen soll. Schließlich sollen ja die Handwerksqualität (wie gut arbeitet der Installateur) und die Auswahl der Systemkomponenten qualitativ der Kategorie 6 entsprechen. Doch je länger das Rangierkabel ist, umso mehr werden die eventuell fehlenden Übertragungseigenschaften der fest verlegten Verkabelung des Permanent
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Link zum “guten” beeinflusst. Und sollten dann einmal kürzere Kabel verwendet werden, könnte der Techniker erstaunt feststellen, dass die Permanent-Link-Spezifikationen nicht eingehalten wurden.
Alfred Furrer von Furrer Telecommunications, ein Beratungsunternehmen mit eigener Verkabelungslösung, hält derzeit noch nicht viel von Mix and Match bei Verkabelungen nach der künftigen Kategorie 6/Klasse E. Der Autor ist über
[email protected] erreichbar.
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MIX AND MATCH AND MARKET Vor
allem von Seiten der ungeschirmten Anbieter wurde schon über längere Zeit die Meinung vertreten, dass nur Systemkomponenten aus einer Hand eine wirkliche Garantie für eine echte Kategorie-6-Installation bieten. Mit dieser Denkweise lässt sich kein Mix and Match, also eine Kombination von Komponenten verschiedener Anbieter realisieren. Lösungsanbieter von geschirmten Komponenten haben mittlerweile diese Argumentation übernommen und bieten ebenfalls eine Systemlösung an. Damit will der Anbieter erreichen, dass der Anwender nicht mehr zwischen verschiedenen Herstellern wählen kann, weil zum Beispiel nur ein bestimmter Kabeldurchmesser aus mechanischen Gründen auf ein bestimmtes Stecksystem passt. Auf diese Weise lassen sich Erträge steigern. Doch derzeit bieten weder Anbieter der geschirmten noch der ungeschirmten Fraktion eine echte Kategorie-6-Installationsverkabelung bis 250 MHz an. Das liegt an der Technik. Denn für ein echtes “True Category 6”-RJ45-Stecksystem müssen vier Teile zusammenpassen: flexibles Rangierkabel (vorzugsweise S-STP), RJ45-Stecker, RJ45-Buchse und Anschlusspartie mit Klemmen. Es genügt bei weitem nicht, nur sehr gute Rangierkabel einzusetzen oder die Anschlüsse zu den Klemmen so kurz wie möglich zu halten. Mix and Match funktioniert also nur, wenn die Anbieter die technischen Voraussetzungen schaffen. Der potenzielle Kunde kauft also zur Zeit mit Verkabelungen die der Kategorie 6/Klasse E im Kanal entsprechen, nur eine etwas bessere Kategorie 5 (SE) für Gigabit Ethernet und nicht mehr! Das ursprüngliche Ziel, einen Anbietermarkt mit austauschbaren Produkten zu schaffen, ist zumindest bis heute noch nicht erreicht. UNABHÄNGIGE PRÜFINSTITUTE Un-
ter dem Druck des freien Markts müssen sich auch unabhängige Prüfinstitute Aufträge sichern. So kann es zu “erfül-
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lenden” Messungen kommen, bei denen zum Beispiel die detaillierten Angaben, die gemessen wurden, fehlen, oder der Prüfingenieur hat den Channel gemessen anstelle des Permanent Links. Man könnte das vielleicht mit einem Autokauf vergleichen. Für eine Rostschutzgarantie über zehn Jahre bezahlt ein Autobesitzer eventuell einen Aufpreis, oder die Garantie dient sogar einem Teil der Käufer zur Entscheidungsfindung beim Kauf des Produkts. Doch in der Praxis verkauft die überwiegende Zahl der Autofahrer ihren Wagen vor Ablauf dieser Garantiezeit. Bei einer Gebäudeverkabelung muss das allerdings nicht unbedingt der Fall sein. Dafür sind Neuverkabelungen zu aufwändig und teuer. EIGENE MESSUNGEN Deshalb hat sich Furrer Telecommunications selbst intensiv mit den übertragungstechnischen Eigenschaften von Stecksystemen befasst. Es ist besonders aufwändig, ein im Dynamik- und Frequenzbereich mechanisch kurzes Element wie das Stecksystem genau auszumessen und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Da die Messungen umfangreiches Knowhow erfordern, wird kein Hersteller die Details veröffentlichen. Schließlich wurden dafür hohe finanzielle Mittel aufgewendet. Das ist auch der Grund, warum die Hersteller die Prüfinstitute nicht mehrmals beauftragen können, vorbereitende Messungen durchzuführen. Furrer Telecommunications Engineering und Beratung hat “geprüfte Kategorie-6-RJ45-Stecksysteme” einiger bekannter europäischer Hersteller im Frühjahr 2001 auf die Einhaltung der Anforderung Kategorie-6-Tauglichkeit des Stecksystemübergangs hin überprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Bislang konnte kein Stecksystem mit den vom Hersteller gelieferten Anschlusskabeln die Prüfbedingungen einhalten. Im Wesentlichen waren die Gründe die Nichteinhaltung des Nahnebensprechverhaltens und die ungenügende Rückflussdämpfung.
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ZUSAMMENFASSUNG Obwohl seit ei-
nigen Jahren höherwertige Verkabelungen angepriesen werden als Kategorie 6 bis 250 MHz, hinkt die angebotene Technik der Vorstellung des Käufers hinterher. Die geplanten Reserven sind noch nicht vorhanden, und es sind noch einige Anstrengungen seitens der Anbieter notwendig, eine herstellerneutrale Verkabelungslösung (Mix and Match) zu realisieren, die diesen Namen auch wirklich verdient. Bisher erfüllen sie lediglich die Channel-Anforderungen. Vorderhand wird Mix und Match wohl beschränkt darauf bleiben, ob mehrere Steckervarianten mit der Buchse eines Herstellers die geforderten Werte erzielen. Als Etappenziel ist das aber schon eine vernünftige Lösung. Selbst da entfällt dann oft der Garantieanspruch auf die Komponenten. Auch das ist für Mix and Match hinderlich. Nur die uneingeschränkte Möglichkeit der Hintereinanderschaltung von allen erhältlichen Komponenten bringt letztendlich in der praktischen Anwendung ein echtes Mix and Match. Dabei sollte der Anwender auch der EMV-Problematik Rechnung tragen und ein integriertes Erdungs- und EMV-Konzept inplementieren und mit der Niederspannungsinstallation abstimmen. Bei der Zusammenstellung der passenden Komponenten ist das Risiko einer Fehlinvestition bei Verkabelungen grundsätzlich groß, weil eine Installation normalerweise über einige Jahre im Gebäude verbleibt. Deshalb sollte sich der Netzwerkverantwortliche vorab bei mehreren Anbietern informieren und sich Zeit nehmen für die Entscheidung. Ein Qualitätskriterium für einen Hersteller ist zum Beispiel das Installationshandbuch, es sollte ausführlich und übersichtlich mit vielen Bilder gestaltet sein. Hat der Anwender dann tatsächlich eine echte Kategorie-6-Verkabelung im Hause, kann er nicht nur LAN- und Telefondienste darüber laufen lassen, sondern auch modulierte Signale zur TV-Übertragungen bis 90 Meter Kabellänge. (Alfred Furrer/db)
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LINK-MESSUNGEN FÜR KATEGORIE 6/KLASSE E
Tipps aus dem Installationsalltag Gerade bei Verkabelungen nach der künftigen Kategorie 6/Klasse E treten immer wieder Probleme in der Praxis auf. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Installateure mit den neuen Parametern noch nicht vertraut sind, zum anderen liegt es an kleinen Bedien- oder Montagefehlern, die zu Fehlmessungen führen.
achdem eine Verkabelungsstrecke verlegt ist, folgt eine Abnahmemessung mit einem Feldmessgerät. Und hier können insbesondere bei Verkabelungen nach der künftigen Klasse E (Kategorie 6) kleine Fehler zu einer FailMessung führen. Tritt bei einer Messung das Ergebnis “Fail“ auf, beginnt die Fehlersuche. Ursache für dieses Messergebnis kann eine unsachgemäße Bedienung des Messgeräts sein, ein schlecht aufgelegtes Kabel an den Komponenten oder die Komponenten selber sind nicht in Ordnung. In den meisten Fällen geht der Installateur bei Fail-Messungen von fehlerhaften Komponenten aus. Um aber eine Aussage über die Ursache der Fehlermessung treffen zu können, ist es unerlässlich, das System in seiner Ganzheit zu betrachten. Dazu gehören nicht nur das Kabel und die Komponenten, sondern auch das Feldmessgerät mit dem passenden Messadapter. Um eine erfolgreiche Messung durchführen zu können, muss der Installateur über die einzelnen Funktionen des Messgeräts genau unterrichtet sein. Dazu gehören verschiedene Möglichkeiten der Einstellung. Er kann zum Beispiel zwischen EIA/TIA 11801 oder EN 50173, UTPoder STP-Kabel, und dann noch zwischen den verschiedenen Klassen und Kategorien wählen.
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NORMUNG Grundlage für die Link-
Performance-Messungen ist die künfti-
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ge zweite Ausgabe der ISO/IEC 11801 (Generic Cabling for Customer Premises). Diese Norm hat weltweite Gültigkeit und ist identisch mit der europäischen Norm EN 50173, wobei die europäische Norm bisher nur eine Übertragungsfrequenz bis 100 MHz beschreibt (Class D), da sie erst nach Verabschiedung des internationalen Standards entsprechend angepasst wird. In der DIN
gungsstrecke festgelegt. Die Definition des Links und der verschiedenen Messparameter mit den jeweiligen Grenzwerten ist ebenfalls festgelegt. Dies ist nur ein grober Überblick über den Inhalt der Normen und Normentwürfe. Für die künftige Kategorie 6/Klasse E ist zum Beispiel der Link anders definiert als bisher. Das Bild 1 zeigt den Tertiärbereich der strukturierten Verkabelung mit den verschiedenen Link-Definitionen. Unter einem Permanent Link versteht man die Kombination aus Datendose, Patchpanel und symmetrischem Verlegekabel (maximal 90 Meter). Die Installationsstrecke darf auch eine Verbindungsdose (Consolidation Point) beinhalten. Die Strecke zwischen Verbindungspunkt und Panel wird als CP-Link definiert. Der Channel-Link umfasst den Permanent-Link sowie die dazugehörigen Patch-Kabel und Anschlusskabel an den Komponenten, wobei die Gesamtlänge von 100 Meter des Channel-Links nicht überschritten werden darf. Die einzelnen Patch-Kabel und Anschlusskabel dürfen in der Sum-
Bild 1. Link-Definition für Kategorie 6/Klasse E
44315-5 ist der Normentwurf bis 600 MHz definiert. Für den nordamerikanischen Bereich hat die EIA/TIA 568B.1 ihren Gültigkeitsbereich. Die Normen beinhalten unter anderem, wie ein strukturiertes Verkabelungssystem definiert ist und welche Anforderungen es erfüllen muss. Außerdem ist das Leistungsvermögen des Kabels und der Installations- und der Übertra-
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Quelle: TKM
me eine Gesamtlänge von zehn Metern nicht überschreiten. Eine Überschreitung der Länge kann zu Dämpfungsproblemen führen. Aber auch ein sehr kurzer Permanent Link (zum Beispiel zehn Meter) kann zum Problem werden. Das so genannte Short-Link-Problem. Bei sehr kurzen Längen führt es oft zu Next(Nahnebensprechen) und Return-LossProblemen (Rückflussdämpfung).
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MESSPARAMETER Damit der Installa-
teur bei der Abnahme ein positives Messsergebnis erhält, müssen alle Messparameter die aktuelle Norm einhalten. Eine Messung nach der Norm ISO/IEC 11801 beinhaltet folgende Messparameter: Wiremap (Verdrahtung), Length (Länge), Delay (Signallaufzeit), Delay Skew (Laufzeitunterschiede), Next (Nahnebensprechen), Attenuation (Dämpfung), Return Loss (Rückflussdämpfung), Elfext (längenunabhängiges Nebensprechen am entfernten Ende), ACR (Signal/Rauschabstand; Next minus Dämpfung), Resistance (Widerstand) sowie die Powersum-Werte (über alle vier Adernpaare) für Next, Elfext und ACR. Bevor die eigentliche Messung bei der Installationsstrecke (Link) beginnt, überprüft das Feldmessgerät die Installationsstrecke auf die richtige Verdrahtung (Wiremap) und die Gesamtlänge (Length). Ist ein Verdrahtungstest beim Link nicht möglich, werden weitere Messungen eingestellt. Gründe für den Abbruch der Messungen können eine komplette Unterbrechung im Link sein, aber auch Baluns oder bestimmte elektrische Eigenschaften und Strukturen von Anpassungsgliedern. Einige Feldmessgeräte sind so konzipiert, dass trotzdem eine fortführende Messung möglich ist. So überprüft das Gerät als nächstes den Link auf die Signallaufzeit der einzelnen Paare (1-2, 3-6, 4-5, 7-8) und auf Laufzeitunterschiede. Laufzeitunterschiede entstehen zum Beispiel durch unterschiedliche Schlaglängen der Paare oder durch unterschiedliche Längen der Paare beim Auflegen des Kabels. Deshalb ist es ratsam, die Schlaglängen des Kabels möglichst nicht zu verändern, also das Installationskabel beim Auflegen nicht nachträglich zu verdrillen. Große Laufzeitunterschiede ergeben sich aber auch, wenn die vorgegebenen Biegeradien des Installationskabels nicht eingehalten werden. Nebensprechen ist ein elektromagnetischer Effekt, ein Störsignal, das von einem auf ein benachbartes Paar indu-
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Bild 3. Aufbau für Link-Messung noch ohne Adapter
Bild 4. Die Messung von Next mit der Einstellung für eine PermanentLink-Messung. Dabei überschreitet die Messkurve die Grenzwertkurve.
Bild 5. Die Messung von Next mit der Einstellung für eine Channel-LinkMessung. Messkurve und Grenzwertkurve haben sich so verschoben, dass die Messung ok ist.
Quelle: TKM
ziert wird. Man unterscheidet zwischen dem Nahnebensprechen (Near End
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Crosstalk, Next ) und dem Fernnebensprechen (Far End Crosstalk, Fext).
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Aufgrund der Dämpfung des Kabels ist das Fernnebensprechen (Fext) längenabhängig. Das heißt, dass das Fernnebensprechen bei längeren Links geringer ist, als bei kürzeren. Bildet man die Differenz zwischen Fext und der Dämpfung des Links, so erhält man den so genannten Elfext (Equal Level Far End Crosstalk). Dieser Messparameter ist somit längenunabhängig und ermöglicht Vergleiche zwischen Installationsstrecken unterschiedlicher Länge. Unter Return Loss (Rückflussdämpfung) versteht man das Verhältnis zwischen einspeisendem Signal zu reflektiertem Signal. Damit lässt sich überprüfen, ob die Wellenwiderstandsanpassung zwischen Kabel und Komponente, Stecker und Buchse gut aufeinander abgestimmt ist. Eine geringe Rückflussdämpfung ist ein Maß für die Anpassungsgüte der gesamten Installationsstrecke.
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Bild 2. Next und Fext für Kategorie 6/Klasse E, CR = Abschlusswiderstand, G =-Signalquelle Quelle: TKM
ACR (Attenuation Crosstalk Ratio) berechnet das Messgerät über die Differenz zwischen Next und Dämpfung (beides dB-Werte und deshalb ist es eigentlich eine Division). Dieser Messparameter ist ein Maß für die Störfestigkeit des gesamten Links. Um hohe Bandbreiten übertragen zu können,
sollte das ACR möglichst weit unterhalb den geforderten Grenzwerten liegen. Da bei Kategorie-6-Verkabelungen über alle vier Paare übertragen wird, müssen auch die gegenseitigen Einflüsse über alle vier Paare betrachtet werden. Genau das geschieht bei den neuen
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Bild 6. Das Next, das sich bei einem Short-Link-Problem ergibt
Powersum-(PS-)Parametern für Next, ACR und Elfext. Dabei handelt es sich um Rechenwerte, die so nah an den in einer Laboruntersuchung ermittelten Messwerten liegen, dass das auch legitim ist. FEHLERURSACHEN AUS DER PRAXIS
Nachdem die Parameter beschrieben sind, geht es in die Praxis. Was heißt es in der Praxis, wenn bei einem Parameter eine Fehlmessung erfolgte? Das erste Beispiel geht von einem Installateur aus, der nach erfolgreicher Installation von Komponenten und Installationskabel die Messgeräte an den Komponenten wie in Bild 3 dargestellt angeschlossen hat. Jetzt muss er für seine Verbindung den passenden Messadapter auswählen. Es gibt zwei Grundtypen von Messadaptern: – der Messadapter mit konfektioniertem Anschlusskabel und Stecker, welcher für eine Permanent-LinkMessung benötigt wird und – der Messadapter ohne Anschlusskabel, der nur mit einer eingebauten RJ45-Buchse ausgestattet ist und zur Channel-Link-Messung erforderlich ist. Wie aus dem Messergebnis in Bild 4 gut zu ersehen ist, überschreitet die Messkurve die Grenzwertkurve für das Nahnebensprechen (Next – Class E). Es
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Quelle: TKM
liegt eine Fail-Messung bei richtiger Einstellung vor. Eine zweite Messung mit demselben Messadapter, aber mit der Umstellung von Permanent Link auf Channel Link, zeigt ein positives Messergebnis (Bild 5). Da die Grenzwertkurve nach ISO /IEC 11801 für Next-Messung im Permanent Link strenger definiert ist als im Channel Link, verschiebt sich die zugehörige Grenzwertkurve um rund zwei Dezibel in positive y-Richtung. Da der Installateur zudem den Messadapters mit Anschlusskabel einsetzt, geht die Dämpfung des Anschlusskabels in die Messung mit ein. Sie verändert die Kurvenform des Messergebnisses zwar nicht, aber verschiebt sie in negative y-Richtung. Diese kombinierte Verschiebung von Grenzwertkurve in positive y-Richtung und Messkurve in negative y-Richtung bewirkt, dass aus einer Fail-Messung eine Pass-Messung werden kann. Ein weiteres Problem kann bei kurzen Längen des Links auftreten: das so genannte Short-Link Problem (Bild 6). Es tritt bei Häufungen von Fehlanpassungen im Link auf. Ursache dafür können Stecker-Buchsenverbindungen, die Komponenten oder auch das Kabel sein. Es ist nicht möglich, genaue Längen zu definieren, da aus Verwendung unterschiedlicher Komponenten mit verschiedenen Kabeln jeweils andere kriti-
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sche Längen resultieren. Dieses Problem ist der ISO/IEC bekannt und deshalb entschärfte das Gremium das Problem, indem die Rückflussdämpfung (1 MHz bis 4 MHz) die Grenzwertkurve um drei dB überschreiten darf, ohne dass das Feldmessgerät eine Fail-Messung erkennt. In der Praxis hat sich gezeigt, wenn es mit dem Next bei kleinen Frequenzen Probleme gibt, so handelt es sich in vielen Fällen um ein ShortLink-Problem. Das Gleiche gilt für die Rückflussdämpfung. Auch die Messadapter für Permanent Link können ein Problem sein. Denn jede Steckerbuchsenverbindung kann unterschiedliche Fehlanpassungen erzeugen. So ist es möglich, dass der Stecker der Firma A mit der Buchse B in der Gesamtheit die geforderte Norm nicht einhalten kann. Weiterhin kann ein schlecht aufgelegtes Kabel zu Fail-Messungen führen. Da bei Klasse-E-Links überwiegend geschirmte Kabel verwendet werden, ist es wichtig, den Metallfolienschirm der einzelnen Paare so weit wie möglich bis zur Kontaktleiste beizubehalten. Denn durch die etwas geringere Verseilungsdichte des geschirmten Kabels kann sich im Gegensatz zu einem ungeschirmten Kabel der Next-Wert erheblich verschlechtern. Bei einer nachträglichen Verdrillung der Paare verbessern sich zwar die Next-Werte, aber die Dämpfung verschlechtert sich. Beachtet der Installateur die vorgeschriebene Installationshinweise und setzt die Tipps aus diesem Artikel praktisch um, so steht einer erfolgreichen Abnahmemessung nichts mehr im Wege. Trotzdem kann es natürlich immer wieder zu individuellen Fehlerursachen kommen. (Ralf Tillmanns/db)
ZUSAMMENFASSUNG
Der Autor arbeitet in der Entwicklungsabteilung von TKM in Mönchengladbach und steht für Rückfragen und Hilfestellungen zum Thema Linkmessung zur Verfügung:
[email protected] www.lanline.de
KUPFERVERKABELUNG
ERDUNGSRICHTLINIEN IN IT-LEITUNGSNETZEN
Sorgfältige Konzeption ist Pflicht Die häufigsten Störungen in Datennetzen treten durch Mängel bei Erdungsfragen auf. Planer, Errichter und Administratoren von Datennetzen sprechen oft verschiedene Sprachen, da sie historisch aus der Fernmeldetechnik, Niederspannungstechnik oder Datentechnik stammen. Dieser Beitrag betrachtet aus dem Umfeld der Erdung heraus die Bereiche Störeinkopplung, Gestaltung des Niederspannungsnetzes, Aufbau von Potenzialausgleichsanlagen, Erdung des Verteilerschranks und Vermaschung des Verteilerschranks.
as Planen sowie der Aufbau eines Datennetzes erfordern zunächst eine sorgfältige Konzeption der notwendigen Erdungsmaßnahmen. Ein Datennetz ist kein isoliert aufgebautes Gebilde in einer neutralen Umgebung, sondern es wird vielmehr in ein reales Um-
D
Ausführen (Bild 1).
beachtet
werden
muss
STÖREINKOPPLUNG Besondere Beach-
tung verlangen hierbei die verschiedenen Störeinkopplungsarten: Impedanzkopplung, kapazitive Kopplung, induktive
Bild 1. Beeinflussungsmodell: Wechselbeziehungen
feld mit allen Störfaktoren und Begleiterscheinungen der Elektrotechnik eingebettet. Es gibt ein Beeinflussungsmodell mit den verschiedensten Wechselbeziehungen, wobei jede Beziehung der Dateneinrichtung zur direkten oder indirekten Umgebung beim Planen und
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Kopplung und elektromagnetische Kopplung. Impedanzkopplung liegt vor, wenn Nutz- und Störstromkreis über eine gemeinsame Impedanz verbunden sind. In diesen Stromkreisen können beliebig viele Kondensatoren enthalten sein, sodass
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KUPFERVERKABELUNG
die Stromkreise galvanisch getrennt arbeiten. Bei Erregung mit Wechselstrom tritt jedoch weiterhin eine Impedanzkopplung auf. Aus diesem Grund sollte nicht von einer galvanischen Kopplung, sondern von einer Impedanzkopplung gesprochen werden. Die Impedanzkopplung lässt sich verringern, indem man galvanische Verbindungen zwischen Systemen sowie Koppelimpedanzen zwischen Signal- und Leitungskreisen vermeidet, auf gemeinsame Rückleiter verzichtet sowie die Stromversorgung sternförmig verkabelt. Elektrische Kopplung tritt zwischen zwei Stromkreisen auf, deren Leiter ein unterschiedliches Potenzial haben. Im Wesentlichen ist das elektrische Feld für diesen Vorgang verantwortlich. Die Ursache für kapazitive Beeinflussungen liegt in schaltungstechnisch nicht beabsichtigten Kapazitäten zwischen Leitern, die zu verschiedenen Stromkreisen gehören. Eine Verringerung der elektrischen Kopplung lässt sich mit Hilfe großer Abstände zwischen den Leitungen sowie generell kurzen Leitungen erreichen. Auch hier gilt es, Parallelführungen zu vermeiden. Zwischen zwei oder mehreren Leiterschleifen tritt eine induktive oder magnetische Kopplung auf. Ein Strom i erzeugt ein zeitveränderliches Magnetfeld B, welches in einer offenen Leiterschleife einer Fläche A eine Störspannung induziert: UStör
➛ ➛ = – ∫dB / dt • dA
Bild 2. Das TN-S-System und das TN-C-System
Aus dieser Formel lassen sich folgende Maßnahmen herleiten: kleine Gegeninduktivitäten durch kurze Leitungslängen, große Abstände zwischen den Leitungen, Vermeidung von Parallelführung sowie Kompensation durch Einsatz von verdrillten Leitungen. STRAHLUNGSKOPPLUNG Im Fernfeld einer Antenne sind die magnetische und die elektrische Feldkomponente über den Feldwellenwiderstand miteinander verknüpft. Diese beiden Feldanteile stehen dann senkrecht zueinander und gemeinsam senkrecht zur Wellenausbreitungsrichtung. Eine wesentliche Folge dieser Verknüpfung ist, dass infolge der
Fläche
Bild 3. Potenzialausgleichsanlagen
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Dämpfung einer der Komponenten auch die andere entsprechend gedämpft wird. Ein zweiter Aspekt der Strahlungskopplung spielt im Zusammenhang mit der Installation von Datennetzen eine Rolle: die Antennenwirkung von elektrisch großen Strukturen. Ist der Kabelschirm nur einseitig aufgelegt, so bildet das gesamte Kabel eine Antenne, die für das entsprechende Vielfache der Wellenlänge verstärkt abstrahlt. GESTALTUNG DES NIEDERSPANNUNGSNETZES In Deutschland basiert
die Stromversorgung größtenteils auf einem Vierleitersystem (TN-C-Netz). In diesem System sind der Neutralleiter (N) und der Schutzleiter (PE) nicht separat ausgeführt, sondern bilden einen Leiter (PEN). Auf diesem fließen dann die Betriebsströme. Aus Personenschutzgründen darf der Kabelschirm keine Betriebsströme führen und müsste deshalb an einem Punkt mit dem PEN-Leiter verbunden werden. Der PEN-Leiter hätte hier dann ausschließlich die Funktion eines Schutzleiters. Bei der Verwendung von geschirmten Systemen ist fast jedes Gehäuse über den Kabelschirm mit dem PEN-Leiter verbunden, sodass die Betriebsströme über den Kabelschirm fließen können. Dies darf jedoch aus Personenschutzgründen nicht der Fall sein.
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Beim TN-S-Netz, einem Fünfleitersystem, bilden Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE) zwei getrennte Leiter. In dieser Netzform kann der Betriebsstrom nicht
dem Betreiber die bereits beschriebenen Störungen ins Datennetz bringt. Die DIN EN 50174 empfiehlt in der Netzgestaltung außerhalb des Hauses das
Bild 4. Erdung Verteilerschränke
über den Schirm eines Datennetzes fließen und Störungen in der Datenübertragung erzeugen. Bei der Modernisierung einer Hausverkabelung werden oftmals nur das Steckdosen- und Schalterprogramm ausgetauscht, aber die vielen “Brücken” zwischen PE und N bleiben bestehen. Somit erhält man hier auf einmal das klassische Vierleitersystem, welches
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TN-C-Netz und im Haus durch Trennung des Neutralleiters (N) vom Schutzleiter (PE) das TN-S-Netz (Bild 2). AUFBAU VON GLEICHSANLAGEN
POTENZIALAUS-
Prinzipiell unterscheidet man zwischen dem Erdungssystem des Gebäudes und der Erdung innerhalb des Gebäudes. Das Erdsystem des
Gebäudes lässt sich realisieren durch Ringerdung, Einzelerdung oder Fundamenterdung. Über eine Potenzialausgleichsschiene (HD 384.4.41 S1 und 384.5.54 S1) sind diese Erdungssysteme sowie weitere Teile verbunden: – Haupterdungsanschluss, – alle installierten Erder und Erdernetze, – metallische Wasserleitungsrohre und andere fremde leitfähigen Teile, – die (Haupt-)Schutzerdungsleiter, – Ableiter der Blitzschutzanlage des Gebäudes, – Funktionserder, – verbindende Erdungsleiter (benachbarte Gebäude), parallele Erdungsleiter. Die Norm DIN VDE 0100 gibt vor, in einem Erdsystem zudem alle elektrisch leitfähigen Oberflächen mit dem Schutzleiter zu kontaktieren. Die Verbindung der Schutzleiter untereinander kann sternoder baumförmig aufgebaut sein. Dieses System wird über die Potenzialausgleichsschiene mit dem Erder verbunden. Das Erdsystem heißt dann Isolated Bonding Network (IBN). Es reicht als Schutzerdung für den Menschen vollkommen aus, kann aber störende Potenzialdifferenzen hervorbringen, die in der Auswirkung auf das Datennetz große Störungen hervorrufen (Impedanz- oder induktive Kopplung). Dieses Problem lässt sich
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mit Hilfe einer zusätzlichen Vermaschung in den Griff bekommen. Dabei verbindet man alle angeschlossenen Gerätschaften noch mal untereinander. Damit entsteht dann ein so genanntes Mesh-IBN (Maschen-IBN), das im nächsten Schritt in ein CBN (Common Bonding Network) verwandelt werden kann (Bild 3). Das CBN ist das wichtigste Mittel für wirksamen Potentialausgleich und Erdung innerhalb von Betriebsgebäuden der Telekommunikationstechnik. Es besteht aus der Gesamtheit der Metallteile, die gewollt oder zufällig miteinander verbunden sind, um das Grund-Bonding-Network eines Gebäudes zu bilden. Hierzu gehören Stahlkonstruktion oder Bewehrungseisen, metallische Rohrleitungen, Schutzleitungen, Kabelpritschen sowie Potenzialausgleichsleiter. Das CBN hat immer Maschenstruktur und ist mit dem Erdnetz verbunden (ETS 300253). Für die volle Wirksamkeit eines CBN gilt es allerdings noch bestimmte Forderungen zu erfüllen beziehungsweise Aspekte zu beachten: Die Maschen sollten so klein wie möglich sein. Bei Einsatz unterschiedlicher Materialien muss unbedingt die elektrochemische Spannungsreihe Beachtung finden. Zudem dürfen Verteilerschränke nicht in einer Masche stehen, sondern sie müssen die Maschen schneiden. ERDUNG/MASSUNG DES VERTEILERSCHRANKS Die Erdung des Verteiler-
schranks hat schon viele Diskussionen hervorgerufen, es hat sich aber immer wieder gezeigt, dass eine Erdung nach physikali-
schen Regeln die beste Lösung ist. Die Idee mit einer ankommenden Leitung von der Potenzialausgleichsschiene, die auf einer Erdschiene aufgelegt ist und dann mit “langen Erdleitungen” die einzelnen Schrankteile sternförmig erdet, stellt eher eine Problemlösung im Bereich der TK-Technik dar (Bild 4).
Bild 5. Vermaschung von Verteilerschränken
Optimale Ergebnisse bringt die Erdung nach dem oben aufgezeigten Erdungsprinzip des IBN. Ein isolierter Kupferleiter mit einem Durchmesser von mindestens 16 Quadratmillimetern (Erdkabel) wird von der Potenzialausgleichsschiene kommend direkt und einmalig auf das leitfähige Gestell des Datenschranks aufgelegt. Das Gestell des Datenschranks stellt somit einen Potenzialpunkt dar. Von dem Gestell aus ist es nun möglich, alle Teile des Schranks und die Patch-Panel auf dem kürzesten Weg zu erden. Dieses Prinzip wurde der Massung in der HF-Technik nachgebildet, da der Verteilerschrank hier im Bereich der HF-Technik (MHz-Bereich) arbeitet. Man benötigt jedoch einen großen Querschnitt des Verteilergestells. Mit dem Grundgestell des Datenschranks “Comrack” bietet der Gehäusespezialist Schroff hier eine Lösung. VERMASCHUNG DES VERTEILERSCHRANKS Auch wenn der Verteiler nach
diesem Schema aufgebaut wurde, koppeln immer noch EMV-Störungen in die relativ großen Maschen ein (siehe Abschnitt “Auf-
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bau von Potenzialausgleichsanlagen”). Dieses Problem lässt sich lösen, indem man auch die Datenschränke vermascht. Jeder Datenschrank erhält eine direkte Zuleitung von der Potenzialausgleichsschiene (Personenschutz), und jeder Datenschrank wird noch mit jedem anderen Datenschrank über ein isoliertes Kupferkabel verbunden. Die-
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ses gewährleistet den zusätzlichen EMVSchutz (Bild 5). Die Aspekte Störeinkopplung, Gestaltung des Niederspannungsnetzes, Aufbau von Potenzialausgleichsanlagen, Erdung/Massung des Verteilerschranks und Vermaschung der Verteilerschränke spielen eine wesentliche Rolle für den zuverlässigen Betrieb eines Datennetzes. Finden alle Punkte ausreichende Berücksichtigung und werden sie handwerklich professionell in die Tat umgesetzt, so ist die Grundlage gelegt, ein störungsfreies Datennetz zu installieren und auch im Betriebszustand ohne große Störungen zu betreiben. (Joachim Klinner/gg) Joachim Klinner ist Application Engineer Information & Communication Technology Engineer Pentair Enclosures Europe, Schroff GmbH.
Weitere Informationen Schroff Tel.: 07082/794-143 E-Mail:
[email protected] Web: www.schroff.de
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STECKSYSTEM FÜR MULTIMEDIAKLASSE F
Deutlich leistungsfähiger als RJ45 Bei der internationalen Normierung der künftigen MuldimediaÜbertragungsklasse F/Kategorie 7 sind zwei Steckgesichter in der engeren Auswahl: der GG45 von Nexans und das Tera-Steckgesicht von Siemon. Im Gegensatz zum Nexans-Stecker hat die Anschlusstechnik von Siemon keinerlei Ähnlichkeit mehr mit dem RJ45, dafür aber einige technische Vorteile.
as Tera-Steckgesicht von Siemon ist in den internationalen Normungsgremien für die Kategorie 7 als Verteilerkomponente und als Anschlussdose am Arbeitsplatz neben dem GG45 von Nexans in der Diskussion. Es findet sich sowohl in dem Entwurf für die zweite Ausgabe des Verkabelungsstandards ISO/IEC 11801 (“Customers premises cabling”) der Arbeitsgruppe ISO/IEC JTC 1/SC 25/WG 3 als auch im dritten Entwurf des Dokuments “CD 15018” für SmallOffice-/Home-Office-Verkabelungen und das als einziges symmetrisches Steckgesicht für Multimediaanwendungen. Das Projektteam SOHO diskutiert es sogar als Steckgesicht einer einheitlichen integrierten Verkabelungsinfrastruktur für drei verschiedene Anwendungen: die Steuerund Regelungstechnik in Gebäuden, informations- und kommunikationstechnische sowie Unterhaltungs- und andere Breitbandmultimedia-Anwendungen (siehe auch LANline-Ausgabe 02/2001). Während die meisten Teilnehmer der ISO/IEC-Arbeitsgruppe 3 ursprünglich der Meinung waren, in der zweiten Ausgabe sollte der neue Kategorie-7-Stecker RJ45-kompatibel sein, stellten sich immer mehr der Delegierten seit einigen Monaten die Frage, ob das heutzutage noch Sinn macht. Denn GG45 erlaubt kein CableSharing – einer der größten Vorteile einer Klasse-F-Verkabelung – darum ist damit auch keine wirkliche Multimediaübertra-
D
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gung möglich. Zudem hat die NexansTechnik nach Ansicht der Autoren ein wesentlich schlechteres Schirmungskonzept als das Tera-System. Inzwischen sind für beide Steckgesichter vom zuständigen Steckerkomitee IEC SC 48B Interface-Normentwürfe erstellt worden (IEC 60603-7-7 und 61076-3104). Nach Aussagen von IEC ist es mög-
zwischen auch Testberichte vorgelegt. Die Vielfalt der Meinungen in diesem Komitee erfordert jedoch lange Entscheidungszeiten. MERKMALE VON TERA Ganz ähnlich wie
früher der IBM-Dataconnector ist das TERA-Steckgesicht eine “Nicht-RJ45Technik”. Da es in den maßgeblichen Standardisierungsgremien für die Klasse F/Kategorie 7 diskutiert wird, kann von einer “proprietären Lösung” nicht die Rede sein. Systemhersteller wie Dätwyler oder Corning stellen die Kompatibilität zu RJ45 über Anschlussschnüre oder Rangierkabel her, die entsprechend konfektioniert sind. Ganz ähnlich praktiziert das die LWLBranche schon seit längerem: Die hybriden Adapterkabel erhalten unterschiedliche Stecker an beiden Enden, zum Beispiel MTP auf MT-RJ oder MT-RJ auf SC. Das Tera-Steckgesicht ist in großen Stückzahlen im Markt erhältlich, modular aufgebaut und verfügt mit weit über 600 MHz über eine deutlich höhere Performance als bisherige Steckgesichter. Außerdem kann der Anwender damit Cable
Die hybride Anschlussschnur dient als Schnittstelle zwischen Koaxialanschluss und LAN-Verkabelung. Der Symmetrieumsetzer (Balun) ist im Koaxialanschluss integriert. Quelle: Corning Cable Systems
lich, dass mit beiden Steckgesichtern die für die Kategorie 7 aufgestellten Anforderungen der WG 3 erfüllt werden können. Beide Hersteller, Siemon wie auch Nexans, haben für ihre Steckverbinder in-
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Sharing realisieren. Die Tera-Module stellen Kategorie 7 auf allen vier Paaren eines paarweise geschirmten Kabels zur Verfügung. Buchsen und Stecker sind also multimediatauglich. Über ein vierpaariges
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Kabel können Daten-, Telefon-, Videound Kabelfernsehsignale gleichzeitig übertragen werden. Da neben den vierpaarigen auch ein- und zweipaarige Stecker zur Verfügung stehen, ermöglicht das Anschlusssystem – anders als RJ45 oder GG45 – Cable Sharing im gesamten Link. Wie bei Klasse-D-/Kategorie-5- und Klasse-E-/Kategorie-6-Verkabelungen befinden sich bei Klasse-F-Verkabelungen mit dieser Anschlusstechnik an Panels und Dosen die gleichen Anschlussmodule. Zudem bestehen die Tera-Module aus nur vier Bauteilen und verfügen über eine einfache und stabile Bauart. Das wirkt sich nicht nur auf die Stabilität zum Beispiel des Kabelanschlusses, der Führungswege und der Steckkontakte aus. Auch die Handhabung und Montage der Steckverbinder ist einfach. Da dieses Steckgesicht keine beweglichen Teile enthält, ist es funktionssicherer als das Steckgesicht von Nexans. Mit herkömmlichen RJ45-Steckverbindungen benötigt der Anwender für 96 bis 100 Telefonanschlüsse normalerweise vier Panels mit je einer Höheneinheit. Verwendet er dagegen Tera-Anschlüsse, reicht dafür ein Panel für eine Höheneinheit aus. MULTIMEDIANETZE Für Multimediaan-
wendungen lassen sich mit dem Stecksystem unterschiedliche Ansätze verfolgen. Der entscheidende Punkt dabei ist die Einbindung der unsymmetrischen 75-Ohm-
Da mit jeder Steckverbindung vier einzeln geschirmte Adernpaare angeschlossen werden, liefert ein 24-Port-Patchpanel wie das aus dem Unilan-System von Dätwyler zum Beispiel 96 Telefonanschlüsse
Signale der Koaxialleitungen (Kabelfernsehen, Satellitenfernsehen) in eine symmetrische Twisted-Pair-Verkabelung (100 Ohm). Hierfür sind Baluns (Symmetrieüberträger) notwendig. Dätwyler arbeitet hier zum Beispiel mit einem aktiven Patchpanel, das Baluns mit einstellbaren Verstärkern enthält. Die einstellbaren Verstärker bilden den “Koax”-typischen Dämpfungsverlauf in den symmetrischen Twisted-Pair-Kabeln nach und können die Signalpegel auf die jeweilige Link-Länge anpassen. Für den Anschluss an die Endgeräte bietet die Lösung von Dätwyler ebenfalls aktive Baluns mit zwei Anschlussbuchsen an. An die zweite Buchse kann der Anwender zum Beispiel Telefone anschließen, um die Anschlussdose einzusparen. Die Lösung von Corning bindet Fernsehsignale in symmetrische Kupferkabel
der Kategorie 7 mit speziellen Anschlussschnüren ein. Hier ist der Balun für analoge und digitale Fersehprogramme im Koaxial-Anschlussstecker integriert. Auf der einen Seite ist die Schnur mit einem TVStecker nach IEC 60196-2 bestückt. Für den Übergang auf F-Stecker kann ein handelsüblicher F-Adapter verwendet werden. Auf der anderen Seite ist sie mit einem zweipaarigen Tera-Stecker versehen. Die Schnur erfüllt die aktuellen Anforderungen der europäischen Normungsgremien. FAZIT Angesichts der Merkmale und Ein-
satzmöglichkeiten der Siemon-Technologie kann man hier von einer ausgereiften Lösung sprechen. Die Produkte sind am Markt breit verfügbar und haben sich nach einer gründlichen Evaluations- und Auswahlphase bereits in großen Installationen bewährt. Zu den ersten Anwendern im deutschsprachigen Raum gehören Banken, Versicherungen und Industrieunternehmen. Allein Corning und Dätwyler haben hier in wenigen Monaten bereits mehr als 150.000 Ports installiert. Die insgesamt installierte Basis in Deutschland, Österreich und der Schweiz beträgt vermutlich über 200.000 Ports. (Rudolf Sammüller, Werner Sittinger/db) Rudolf Sammüller leitet das europäische und internationale Marketing im Bereich Private Networks von Corning Cable Systems in München. Werner Sittinger ist Produktmanager Verkabelungssysteme bei Dätwyler Kabel + Systeme in Neufahrn.
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LWL-VERKABELUNG
MULTIMODE-FASERN FÜR GIGABIT ETHERNET
Ermittlung der maximalen Längen Gigabit Ethernet ist in aller Munde. Doch herrscht eine gewisse Verwirrung darüber, welche Anforderungen die Normierung an die Glasfasern hat. Deshalb werden im Folgenden die wichtigsten Parameter und diskutierten Restriktionen vorgestellt. Dabei stellt sich heraus, dass die Verwirrung manchmal durchaus berechtigt ist, vor allem bei der Längenberechnung.
ie Anforderungen an LWL-Verkabelungssysteme wurden 1995 in der EN 50173 erstmals definiert. Die darin enthaltenen Anforderungen an das Kabel, an die Strecke und die Anschlusstechnik sind gemessen am heuti-
D
gen Stand der Technik dürftig. Bei einer normgerecht ausgeführten Verkabelung müssten zum Beispiel der Steigleitungsbereich und die Etagenverkabelung strikt voneinander getrennt und mit technisch nicht notwendigen Aktiv-
Tabelle 1. EN 50173 (1995): Anwendungen und ihre vorgeschriebenen Optical-Power-Budgets und Link-Längen
Tabelle 2. Entwurf EN 50173 (Stand: Dezember 2000): Anwendungen und ihre vorgeschriebenen Optical-Power-Budgets und Link-Längen
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LWL-VERKABELUNG
Kerns einer Faser. profil zu wählen. Hierbei ist das BandLEDs eignen sich breiten-Längenprodukt ein entschei850 nm (62,5/125) aber nur bis 0,5 dender Parameter. Auf dem Markt sind 850 nm (50/125) GHz. Bei allen An- derzeit über 70 verschiedene Kombina1300 nm (beide) wendungen, die tionen erhältlich. Ein Blick auf die gedarüber hinaus ge- planten Anforderungen der Normung Tabelle 3. Spezifikationen für Fasern, die in die neuen Fasernklassen hineinfallen hen, sind Laser not- kann hier die Qual der Wahl etwas erwendig. Das betrifft leichtern. Der aktuelle Entwurf der EN auch Gigabit Ether- 50173 (Stand Dezember 2000) sieht für net. Im 850-nm- die G50/125-Faser ein BandbreitenKlasse Modellformel Max. Länge (m) Fenster findet man Längenprodukt von 500 MHz mal km C-1M C = 940-145x-90y 500 hier den günstigen und für die G62,5/125-Faser 200 MHz C-2M C = 1530-330x-200y 500 VCSEL (Vertical mal km bei 850 nm vor. E-1M C = 625-145x-90y 200 Cavity Surface Emitting Laser), DIE NEUEN LWL-KLASSEN Tabelle 2 C = Länge des Channels [m] der nicht den kom- zeigt eine Übersicht verschiedener Apx = Anzahl Steckverbinder im Channel pletten Faserkern plikationen mit ihren maximalen Linky = Anzahl Spleißungen im Channel anregt, sondern nur Längen und den entsprechenden Powereinen Teil davon. Budgets. Dabei fällt auf, dass die Tabelle 4. Berechnung der maximalen Link-Länge Das kann allerdings 50/125-µm-Faser hier besser abschneizu neuen Effekten det als die 62,5/125-µm-Faser. komponenten ausgestattet sein. Anwen- führen, etwa zu Differential Mode DeDie künftige EN 50173 unterteilt die dungsfreundlicher und preiswerter ist lays (DMD), also zu Laufzeitunter- Lichtwellenleiter neuerdings in Klassen eine direkte Verbindung ohne zwi- schieden des Lichts, was zu Signalauf- wie das bereits bei den Kupferverkabeschengeschaltete Aktivkomponenten weitung führt. Eine Möglichkeit, das zu lungen der Fall ist. Die einzelnen Klasvom zentralen Gebäudeverteiler bis unterdrücken ist die Verwendung von sen richten sich dabei nach der maximazum Arbeitsplatz wie das bei Fiber-to- modenkonditionierten Rangierkabeln. len Channel-Dämpfung: the-Desk-Lösungen der Fall ist. Die geVernünftiger ist es jedoch, bei neu zu – bei C-1M liegt sie bei 3,3 dB bei plante Neuauflage der internationalen installierenden Netzen Fasern mit ei850 nm, ISO/IEC 11803 und damit auch der eu- nem verbesserten Grandientenindex- – bei C-2M bei 2,3 dB bei 1300 nm, ropäischen EN 50173 berücksichtigt diese Entwicklung und wird den Collapsed-Backbone-Aufbau mit aufnehmen. Von entscheidender Bedeutung für die heute noch gültige Verkabelungsnorm ist die Einhaltung der gegebenen Dämpfungswerte. Kein zu großes Signal sollte den Empfänger beschädigen. Das Signal darf aber auch nicht zu klein Tabelle 5. Eigenschaften der Lichtwellenleiter und Kabel nach IEEE 802.3 (1998) sein, um vom Empfänger noch erkannt zu werden. Man spricht von dämpfungslimitierenden Anwendungen. Tabelle 1 zeigt einige Anwendungen mit ihrem Budget (OPB) und den entsprechenden maximalen Link-Längen. Daraus wird ersichtlich, dass sich 62,5µm-Fasern anscheinend für diese Anwendungen besser eignen als die 50µm-Fasern. Die für diese Anwendungen übliche Übertragung mittels Leuchtdiode (LED) bewirkt eine Vollanregung über den gesamten Durchmesser des Tabelle 6. Maximal zulässige Einfügedämpfung bei einem Channel nach IEEE 802.3 (1998) dB/km @ 20 °C 3.5 3.5 1.5
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MHz*km @ 20 °C 200 500 500
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– bei E-1M bei 2,2 dB bei 850 nm. Diese Klassen beschreiben Fasern, welche verschiedene Anwendungen unterstützen. Für Gigabit Ethernet ist das wie folgt aufgeteilt: – C-1M: 1000Base-SX für 50/125-µmFasern, – C-2M: 1000Base-LX für 50/125- und 62,6/125-µm-Fasern, – E-1M: 1000Base-SX für 62,5/125µm-Fasern. Die Fasern müssen dabei besondere Spezifikationen einhalten, die in Tabelle 3 aufgelistet sind. Um dann am Ende die maximale Link-Länge zu erhalten, gibt es für jede Klasse auch noch eine separate Formel zu deren Berechnung, wobei die Anzahl der Steckverbinder und Spleißungen mit berücksichtigt werden. Bei Steckverbindungen geht die Normierung von 0,5 dB pro Verbindung aus. Obwohl
einen weiteren Spleiß im Etagenverteiler. Das ergibt jeweils zwei Steckverbindungen und Spleiße. Je nach verwendeter Faser bedeutet das: – C-1M: 940 – 2 mal 145 – 2 mal 90 = 470 m, – C-2M: 1530 - 2 mal 330 – 2 mal 200 = 470 m, – E-1M: 625 - 2 mal 145 – 2 mal 90 = 155 m. IEEE UND GIGABIT ETHERNET Be-
rechnet man die Längen nach IEEE 802.3, die 1998 verabschiedet wurde, kommen nicht unbedingt dieselben Werte heraus. In Tabelle 5 sind die Eigenschaften der geeigneten Lichtwellenleiter angegeben und in Tabelle 6 die Grenzwerte. Um die Vorgehensweise zu veranschaulichen, wählen wir aus Tabelle 5 eine 50/125-µm-Faser bei 850 nm mit einer Bandbreite von 500 MHz mal km. Aus Tabelle 6 ergibt sich dann eine maximale Einfügedämpfung für den Channel von 3,43 dB. Was bedeutet das nun für den Beispiel-Link von vorher: IEEE nimmt bei einem Spleiß eine Dämpfung von 0,3 dB an und für eine Steckverbindung 0,5 dB. Das heißt, allein für die Verbindungen sind 1,6 dB zu veranschlagen; zieht man das von den 3,43 dB ab, bleiben 1,83 dB übrig. Die maximale Kabeldämpfung beträgt laut Tabelle 5 maximal 3,5 dB/km, so ergibt sich für die maximale Länge L = 1,83 dB/3,5 dB/km = 523 m.
in der Praxis die meisten Steckverbindungen deutlich darunter liegen, muss mit diesem Wert gerechnet werden. Andererseits bietet das auch die Möglichkeit, mehr Steckverbindungen zu realisieren als vorgeschrieben oder die maximale Link-Länge an manchen Stellen zu überschreiten. Ein praxisgerechtes Beispiel soll diese Berechnung veranschaulichen: Eine Collapsed-Backbone-Verbindung besitzt eine Steckverbindung beim Anwender, eine Steckverbindung und einen Spleiß im Gebäudeverteiler sowie
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Das sind deutlich mehr als bei der Berechnung nach EN 50173 (470 m). Es kann also sein, dass Verkabelungen, die nach den Vorgaben von IEEE realisiert wurden, zwar vielleicht Gigabit-Ethernet-tauglich sind, aber die künftige Verkabelungsnorm nicht einhalten werden. Es lohnt sich also bei Abnahmemessungen ein Blick in die verwendeten Normen. (Lars Züllig/db) Der Autor ist Produktmanager Fiber Optic WAN bei Reichle & De-Massari.
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LWL-VERKABELUNG
HANDTESTER FÜR LWL-KABEL IM LAN
Demnächst auch für Singlemode-Fasern Im Schlepptau wachsender Ansprüche an Übertragungsgeschwindigkeit und Bandbreite erobern Singlemode-Glasfasern jetzt auch die Kurzstrecken. Für Installationsbetriebe eine gute Chance zu zeigen, dass die ordnungsgemäße Endabnahme solcher Glasfaser-LANs mit stabilem Betrieb belohnt wird, der die Zertifizierungskosten spielend wettmacht.
rsprünglich hatten Singlemode-Glasfasern ihre Domäne in den Langstrecken der Telekommunikationsnetze. Im Zuge der “intelligenten” Gebäudeverkabelung wächst jedoch ihre Bedeutung für lokale Netzwerke (LAN), wobei sie hier nicht nur für den stark frequentierten Hauptstrang (Backbone) Verwendung finden, sondern auch für die Verkabelung zu den einzelnen Netzwerkteilnehmern (Fiber to the desk). Die Entscheidung zugunsten einer Singlemode-Verkabelung ist freilich immer das Resultat einer Kosten-/Nutzen-Analyse, denn die Anforderungen an das Kabelnetz sind von Abteilung zu Abteilung oft völlig unterschiedlich. Dabei darf auf Seiten der Kosten nicht übersehen werden, dass es mit der Hardware fürs Netz allein nicht getan ist (Kabel, optische Sender/Empfänger, Steckverbinder), sondern auch Kosten für dessen technische Endabnahme (Zertifizierung) einzuplanen sind. Wer hier nachlässig ist, braucht sich später nicht zu wundern, wenn die Kommunikation übers Netz nicht einwandfrei funktioniert: LANs sind immer nur so gut wie ihre Verkabelung. Vor Inbetriebnahme eines neu installierten Netzes ist deshalb die Zertifizierung der physikalischen Netzebene (Verkabelung) mit genauer Messung der Qualitätsparameter (optische Leistung, Kabellänge, Signaldämpfung) eine wichtige Maßnahme. Erst wenn diese Prüfung bestanden ist, bietet ein Netz die Voraussetzung für dau-
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erhaft stabilen Betrieb, was letztlich ja auch Ziel der Investition ist. DÄMPFUNG UND WELLENLÄNGE In den Industriestandards, nach denen Glasfasernetze in aller Regel zertifiziert werden, sind Qualitätsparameter für den Backbone und für die Kabel zu den einzelnen Teilnehmern enthalten. Die wichtigsten dieser Parameter sind die zulässigen Verluste eines Kabels und die zulässige Kabellänge. Beide prägen maßgebend das Leistungsvermögen eines optischen Netzes. Sie ran-
gieren in der Bedeutung sogar noch vor aktiven Netzwerkkomponenten, die eher das Langzeitverhalten eines LANs bestimmen. Der Verlust, auch Dämpfung genannt, ist eine unvermeidbare Begleiterscheinung, die jeder Form der Signalübertragung anhaftet. Zwar sind in Glasfaserkabelnetzen die Verluste entlang der Streckenlänge erheblich kleiner als in Kupferkabelnetzen, die gesamten Verluste auf einer Strecke – auch Link-Dämpfung genannt – hängen jedoch nicht allein von der Faserdämpfung ab: Spleiße, Steckverbinder und Koppler können die resultierende Dämpfung deutlich nach oben treiben. Welche Dämpfungswerte nun abhängig von der Länge eines Singlemode-Glasfaserkabels zulässig sind, legen die Normen für LAN-Kabel fest. Die folgenden zulässigen Grenzwerte gelten zum Beispiel nach ANSI/TIA/EIA 526-7 für die Wellenlänge 1310 nm: – < 90 m: < 2,0 dB – 91 m bis 1000 m: < 3,0 dB – 1001 m bis 2000 m: < 3,3 dB – 2001 m bis 5000 m: < 4,7 dB Die Nennung der Wellenlänge ist wichtig, da sich diese auf die Resultate einer Dämpfungsmessung auswirkt. Denn Licht unterschiedlicher Wellenlänge breitet sich verschieden schnell in einer Glasfaser aus, ein Verhalten, das sich auf die modale Streuung auswirkt und die Übertragungsbandbreite der Glasfaser beeinflussen kann. So wird die Dämpfung von Multimode-Glasfasern bei den Wellenlängen 850 nm und 1300 nm gemessen, die von Singlemode-Glasfasern bei 1310 nm und 1550 nm. LED ODER LASER Auch die zur Messung
Der LWL-Kabeltester Certifiber von Microtest eignet sich zum Beispiel für Abnahmemessungen von Multimode-Faserkabel im LAN, bei Singlemode-Fasern muss die Länge allerdings noch mit OTDRs ermittelt werden
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verwendeten Lichtquellen, üblicherweise sind dies LEDs (Light Emitting Diodes oder Leuchtdioden) oder Laserdioden, zeigen ein charakteristisches Verhalten bezüglich der Wellenlängen. Laserdioden erzeugen nur eine einzige Wellenlänge, und die lichtemittierende Fläche ist klein. Sie eignen sich daher vorzüglich für Singlemode-Glasfasern, deren Kern ebenfalls klein ist. Dank ihrer kleinen lichtemittierenden Fläche lässt sich ein größerer Anteil des abgegebenen Lichts in die Faser ein-
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koppeln, was wiederum der Überbrückung größerer Distanzen zugute kommt. LEDs emittieren dagegen bei vergleichsweise großer aktiven Zone über einen etwas breiteren Wellenlängenbereich, jedoch bei kürzeren Wellenlängen. Damit eignen sie sich besser für Glasfasern mit großer Kernzone wie Multimode-Fasern. Wirtschaftlicher bleiben LEDs, weil diese erheblich preisgünstiger sind. Zur Messung der Länge eines Glasfaserkabels gibt es diverse Methoden. Am bekanntesten sind die Sichtprüfung und die Messung mit einem OTDR (Optical TimeDomain Reflectometer, auf Deutsch: optisches Impulsreflektometer) oder mit einem
OTDR UND KABELTESTER OTDRs standen lange im Ruf, das Nonplusultra in Sachen Singlemode-Messtechnik zu sein. Ursache dafür war ihr von Anfang an verbreiteter Einsatz bei der Messung von Langstreckenglasfaserkabeln. Daraus resultierend wurden OTDRs auch für andere Aufgaben wie LAN-Messungen eingesetzt, obwohl es in den Normen dafür gar keine offiziellen Messvorschriften gab. Das Funktionsprinzip der OTDRs für Längenmessungen beruht auf der Rückstreuung: OTDRs schicken dazu erst einen Lichtimpuls in die Faser und zeichnen dann dessen kleinen Rückstreuanteil am selben Ende auf, aus dem sich Faserlänge und Dämpfung ablesen lassen. Das funktioniert gut bei großen Streckenlängen. Auf den kurzen Strecken eines LANs ist jedoch bei der Interpretation der Messresultate Vorsicht geboten, da die Messgenauigkeit im Vergleich zu modernen Glasfaserkabeltestern Wünsche offen lässt. Bei BackboneVerbindungen zwischen Servern zum Beispiel kann die Distanz nur 30 MeDer LWL-Aufsatz Omnifiber von Microtest ist ein Zusatz für den Kabel- ter betragen. Um tester Omniscanner des Herstellers, und dieser Aufsatz soll demnächst die Totzonen des mit Laser-Lichtquellen (1310 und 1550 nm) auf den Markt kommen OTDRs auszublenden, wäre dafür ein mehrere hundert MeGlasfaserkabeltester. Bei der Sichtprüfung ter langes Messkabel nötig. Doch hier gäwird an einem Kabelende Licht eingespeist be es mit den bis dato erhältlichen Kabelund am anderen Ende einfach nachgese- testern für Glasfasern auch Probleme bei hen, ob dort der Faserkern leuchtet. Damit der Längenmessung, weil sie in der Regel lässt sich allerdings nur ein Kabelbruch nicht mit einer Laserdiode ausgestattet sind feststellen. Die eigentliche Längenbestim- und die LED dafür nicht genügend Power mung erfolgt hier mit Hilfe der werksseitig liefert. Aber nichtsdestotrotz befinden sich vorgesehenen Längenmarkierungen auf Glasfaserkabeltester gegenüber OTDRs im dem Kabelmantel. Weil das aber offenkun- Marktsegment LAN auf dem Vormarsch, dig höchst unpraktisch ist, wenn das Kabel und das auch wegen des Preisvorteils. Anders als bei OTDRs beruht das Funkbereits verlegt wurde, kommt dieses Verfahren nur dann in Frage, wenn das Kabel tionsprinzip von Glasfaserkabeltestern darauf, dass Licht vom einen Ende durch noch auf der Trommel ist.
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die Faser zum anderen Ende geschickt wird, sodass dort die Dämpfung gemessen werden kann. Professionelle Zertifizierungs-Tools messen darüber hinaus die Signallaufzeit und berechnen daraus dann unter Berücksichtigung von Wellenlänge und Gradientenindex (GRI) der verwendeten Faser die Länge. Bei Glasfaserstrecken berechnet sich die maximal zulässige Dämpfung (OLB, Optical Link Budget) laut Normierung nach einer Formel in Abhängigkeit von der Anzahl der Verbindungen und der Länge. Zur Zertifizierung der Strecke gehört natürlich ein Vergleich mit den Grenzwerten laut der verwendeten Norm (zum Beispiel auch ISO 11801), wofür der so berechnete OLB-Wert benötigt wird. Es gibt sogar Geräte, die in nur einem Durchgang beide Fasern einer Verbindung bei zwei Wellenlängen (850 und 1300 nm) durchmessen. Der Techniker erhält also mit nur einem Druck auf die Autotest-Taste eine vollständige Zertifizierung einer Glasfaserverbindung, was eine enorme Zeitersparnis mit sich bringt. Das Ergebnis kann im Handtester gespeichert und auf einen PC hochgeladen werden, sodass sich professionelle Prüfzertifikate drucken lassen. KABELTESTER MIT LASERDIODEN Das
einzige Argument, das bisher noch für die Zertifizierung von Singlemode-Faserstrecken mit einem Kabeltester spricht, ist, dass es sie noch nicht mit Laser-Lichtquelle gibt. Dafür sind nach wie vor OTDRs einzusetzen, was bei kurzen Strecken allerdings problematisch ist. Doch es gibt bereits Hersteller, die an LWL-Testern entwickeln, die mit Laser-Dioden ausgestattet sind. Damit lassen sich dann auch an Singlemode-Glasfasern alle Zertifizierungsmessungen (optische Leistung, Dämpfung, Länge) auf den Wellenlängen 1310 nm und 1550 nm ausführen. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das OTDR im LAN vollständig überflüssig ist. (Wolfgang Schweitzer, Microtest/db)
Weitere Informationen: Microtest Web: www.microtest.com
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INTELLIGENTE GLASFASER-/KUPFERINTEGRATION
Die Mischung macht’s Die Tatsache, dass der Bandbreitenbedarf im lokalen Netz immer mehr zunimmt, führt zwangsläufig zu immer höheren Anforderungen an den Backbone. Dadurch kommt es zu einer stärkeren Verschmelzung der klassischen Strukturen in lokalen (LAN) und Weitverkehrsnetzen (WAN).
eim Planen lokaler Netzstrukturen ist ein zukunftssicherer Ansatz erforderlich, der speziell Skalierbarkeit und Upgrade-Fähigkeit des Netzes berücksichtigt. Bei dem zur Zeit vorherrschenden Innovationstempo veraltet ein Netzwerk bereits nach zwei bis drei Jahren. Hardware-Upgrades der aktiven Netzwerkkomponenten auf die nächsten Stufen der technischen Entwicklung lassen sich in der Regel mit wenig Aufwand realisieren. Höhere Packungs- und Integrationsdichten ermöglichen Hardware-Herstellern den Aufbau kosteneffektiver Komponenten.
B
lautet üblicherweise, eine Nutzungsdauer im Bereich von 10 bis 15 Jahren zu erreichen. GLASFASER ALS GEBÄUDEINFRASTRUKTUR Die Glasfaser ist das Medi-
um, welches die Anforderungen am besten erfüllen kann. Zu den wichtigsten Eigenschaften der Glasfaser gehören vor allem hohe Bandbreite und große Übertragungslänge. Es ergeben sich keine wesentlichen Längenrestriktionen, selbst Übertragungen von Gigabit Ethernet sind mit modernen Lösungen
12-Port-Konverter zum Umsetzen von Kupfer auf Glasfaser
Die passive Gebäudeverkabelung unterliegt jedoch ganz anderen Innovationszyklen. Anders als bei der aktiven Technik ist hier an eine schnelle Umrüstung im laufenden Betrieb nicht zu denken. Aus diesem Grund muss die passive Verkabelung bei der Planung für einen viel längeren Zeitraum dimensioniert werden. Das Ziel
bei Verwendung von Multimode-Fasern bis zu Entfernungen von zwei Kilometern möglich. Problematiken wie Empfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Störungen, Störsignalaussendung (EMV), Potenzialunterschiede und Erdungsfehler können erst gar nicht auftreten.
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Besonders im Hinblick auf die wachsenden Kapazitätsanforderungen moderner Datennetze erreicht keine andere Technologie die genannten Eigenschaften der
lenleiter stetig in den Office-Bereich vor, die Ausstattung aller aktiven Netzteilnehmer mit Glasfaser-Ports macht sich aber stark im Budget bemerkbar.
Das Fiber-to-the-Office-Konzept
Glasfaser. Die Installation eines durchgehenden Glasfasernetzes bedeutet daher für den Betreiber eine langfristige Sicherung seiner Investitionen. Die vollständige Migration bestehender Netze auf die Glasfaser ist jedoch in der Praxis eher unrealistisch und meist auch wenig sinnvoll. Kaum ein Anwender beabsichtigt, vollkommen auf seine bereits vorhandene, kupferbasierte Hardware wie zentrale Switches, PC-Netzwerkkarten und Printserver zu verzichten. Nur bei Neuinstallationen kommen die Verantwortlichen in die glückliche Lage, einen vollständig zukunftssicheren Ansatz realisieren zu können. Dieser Ansatz muss allerdings nicht unbedingt heißen: Glasfaser und nur Glasfaser – überall und um jeden Preis. Zwar rückt das Medium Lichtwel-
Sowohl für bestehende als auch für neugeplante Netze stellt zurzeit folglich eine intelligente Kombination der Twisted-Pairund der Lichtwellenleiterverkabelung die beste Lösung dar. Durch eine Reihe von Hilfsmitteln wie zentrale Medienumsetzer und Workgroup-Lösungen mit GlasfaserUplink lässt sich eine kostenattraktive und zukunftssichere Investition realisieren. VERKABELUNGSANSÄTZE Die “klassische” strukturierte Verkabelung laut EN 50173 sieht einen hierarchisch gegliederten Verkabelungsbaum vor, der sich vom primären Backbone-Bereich über den sekundären Verteilerbereich bis hin zum tertiären Teilnehmeranschluss verzweigt. Glasfaser kommt dabei hauptsächlich nur im Backbone- und Verteilerbereich zum
Integration eines Switches in einen Brüstungskanal
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Einsatz. Der Tertiärbereich wird ausschließlich in der günstigeren Kupfertechnik ausgeführt. Zu den Nachteilen einer solchen Struktur zählen die geringe Flexibilität beim Übergang auf neue Technologien und der hohe Aufwand für die mit aktiven Komponenten ausgestatteten Unterverteilungen. Der Einsatz von Kupferkabeln beschränkt zusätzlich die Kapazität der damit ausgeführten Verbindungen. Diese heute nicht mehr zeitgemäße Konstellation wurde seinerzeit durch die “Kupferlobby” selbst geschaffen. Der Einsatz des Mediums Lichtwellenleiter ist dabei vor allem aus Gründen der Überwindung der bei Kupfer vorherrschenden Längenrestriktionen begründet. Man könnte dies als einen “nur aus der Not kommenden, nachträglichen Einfall” bezeichnen. Erst mit dem Ausbau der Backbones, speziell im Zusammenhang mit der schnellen Verbreitung der Gigabit-EthernetTechnologie hat sich die Rolle der Glasfaser erheblich verändert. Neue Entwicklungen im Bereich der optischen Bauelemente haben hierzu eine wesentliche Rolle beigetragen. Oberflächenemittierende Laser, so genannte VCSEL-Dioden (Vertical Cavity Surface Emitting Laser) mit Vorteilen wie hohe Lichtleistung, Modulierbarkeit bis in den GBit-Bereich, verbunden mit niedrigen Herstellungskosten, machen den Betrieb von Multimode-Fasern bei 850 Nanometern Wellenlänge sehr attraktiv. FIBER TO THE OFFICE Dem klassischen
Konzept gegenüber steht ein aktueller Ansatz, der sich die technische Überlegenheit der Glasfaser zunutze macht. Beim Konzept des “Fiber To The Desk” (Fttd) beziehungsweise “Fiber To The Office” (Fttd) wird die Glasfaser durchgängig vom zentralen Gebäudeverteiler bis in den Endbereich installiert. Dies ist aufgrund der Eigenschaften der Faser ohne aktive Zwischenverteiler möglich. Das gesamte Netzwerk besteht somit aus einem einzelnen vom Verteiler ausgehenden Stern. Da der Backbone entfällt beziehungsweise sich in einem zentralen Punkt konzentriert, spricht man auch von einem “Collapsed Backbone”.
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Dieser Ansatz bringt erhebliche KosDer Einsatz eines Mini-Switches im tenvorteile, da die aktiven Zwischenver- Office-Bereich mit Autonegotiationteiler wegfallen, was Anschaffungs-, Funktion auf der Kupferseite bietet zuInstallations- und Wartungskosten redu- dem den Vorteil, dass sowohl Geräte in ziert. Unter anderem geht durch Wegfall 10- als auch in 100-MBit/s-Technik angevon Etagenunterverteilern auch der schlossen werden können. Bestehendes Raumbedarf zurück. Equipment im Endgerätebereich wie beiDurch die zentralisierte Struktur sind Administration und Fehlersuche im Netz einfacher durchführbar. Der wichtigste Aspekt liegt jedoch in der Flexibilität und Zukunftssicherheit des Netzes, da ein Übergang auf neue Technologien einfach durch Austausch der aktiven Geräte ohne Änderung der Verkabelung erfolgen kann. Beim “Fiber To The Office”-Konzept erfolgt die aktive Umsetzung des Glasfaseranschlusses auf Kupfer-Ports erst im Endbereich. Dadurch ist es möglich, Endgeräte mit kostengünstigen Kupferanschlüssen Verteilung von Kupfer- und Glasfaserverbindungen über mehrere zu verwenden. Da Etagen zudem in der Regel ein Hub oder Switch das Verteilen auf mehrere Ports über- spielsweise Komponenten mit 10nimmt, muss nicht für jedes Gerät eine MBit/s-Schnittstellen, lässt sich somit Glasfaser installiert werden. Bei einem weiterhin einsetzen. Eine kollisionsfreie Workgroup-Hub/ Switch mit vier Kup- Full-Duplex-Glasfaseranbindung an den fer-Ports und einem Glasfaseranschluss zentralen Switch mit einer Bandbreite von reduziert sich beispielsweise die Zahl der bis zu 200 MBit/s ermöglicht ausreichenbenötigten Faserstrecken von vier auf de Performance am Arbeitsplatz. eins. Zusätzlich verringert sich in gleiDas “Fiber to the Office”-Konzept ist chem Maße die Zahl der benötigten opti- seit vielen Jahren populär und erfährt mit schen Ports im zentralen Gebäudevertei- dem Einzug der Workgroup-Switchingler. Denn gerade durch den zentralen Technologie einen neuen Aufwind. Zu Switch mit Glasfaseranschlüssen entste- den ersten Befürwortern dieses Konzepts hen die höchsten Kosten einer glasfaser- vor sechs bis sieben Jahren, damals jebasierten Installation. doch in shared 10-MBit/s-Ethernet-Tech-
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MEDIENUMSETZUNG Auf der zentralen Seite muss die entsprechende Anzahl an aktiven Glasfaser-Ports bereitgestellt werden. Hierbei stellen Mehr-Port-Medienkonverter ein wichtiges Hilfsmittel dar. Sie haben sich in den letzten Jahren von einer Nischentechnologie zu einem zentralen Bestandteil moderner Verkabelungskonzepte entwickelt. Medienkonverter ermöglichen die flexible Migration zum zukunftssicheren Glasfasernetz. Bestehende kupferbasierte Switches können weiterhin im Netzkonzept benutzt werden. Bei Neuinvestitionen beruht die Motivation zum Einsatz von Mehr-Port-Medienkonvertern auf der wirtschaftlichen Überlegung, die durch den signifikanten Preisunterschied zwischen geswitchten Kupfer- und Glasfaser-Ports entsteht. Den Aufpreis für zentrale Switch-Glasfaser-Ports lassen sich viele Hersteller immer noch teuer bezahlen. Speziell bei den Marktführern liegt ein erheblicher Preisunterschied zwischen Glas- und KupferPorts. Externe Mehr-Port-Medienkonvertersysteme für 19-Zoll-Montage bieten hier Abhilfe. Im Allgemeinen ist der Einsatz der Medienkonvertertechnik im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Transparenz sinnvoll und in der Praxis sehr beliebt.
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nologie, zählten der öffentliche Bereich und der Finanzsektor. Eines der bisher größten Projekte aus diesem Bereich ist das Projekt Bavaria, bei dem in bayerischen Finanzämtern mehr als 20.000 Hub-Systeme mit Glasfaser-Uplink zum Einsatz gekommen sind. Fast 70 Prozent der Komponenten wurden hierbei von der Firma Microsens geliefert. Mittlerweile wird Fiber to the Office nicht nur bei Großprojekten eingesetzt. Auch bei kleineren Investitionen für Unternehmensnetze mit zirka 50 Teilnehmern ist der Ftto-Ansatz zu vergleichbaren Kosten einer Kategorie-5-Verkabelung realisierbar. Für diesen speziellen Markt bieten mittlerweile mehrere Hersteller entsprechende Lösungen an. Dennoch dominieren ihn zur Zeit ausschließlich deutsche Unternehmen.
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Das optimale Ausnutzen der Port-Dichte zentraler Switching-Komponenten lässt sich oftmals nur durch den Einsatz von Bündelsteckern erreichen. Diese so genannten Telco-Kabel führen über eine Steckverbindung zwölf Twisted-PairPorts bei gleichzeitig flexibler und einfacher Montage. Zwar hat sich mit der Einführung miniaturisierter Glasfaserstecker (SFF – Small Form Factor) die mögliche Port-Dichte der zentralen Komponenten erhöht, sie ist jedoch bei Ausstattung mit Telco-Bündelsteckern immer noch am höchsten. Die aktuellen Mehr-Port-Konverterversionen bieten die Möglichkeit einer Umsetzung von bis zu 24 Ports auf einer Höheneinheit. Die neueste Generation von Mehr-PortMedienkonvertern bietet Integrationsmöglichkeiten in vorhandenes Management (SNMP), optionalen Anschluss einer redundanten Stromversorgung und automatische Kreuzung der Kupfer-PortBelegung (Auto-Crossing). FAZIT Die Anforderungen an zeitgemäße
Gebäudeverkabelungen hinsichtlich der Leistungs- und Zukunftssicherheit wachsen stetig. Das bisher nur im BackboneBereich eingesetzte Medium Lichtwellenleiter dringt in modernen Netzstrukturen immer weiter zum Anwender vor. Die neuesten Entwicklungen aktiver Netzwerkkomponenten ermöglichen sowohl eine reibungslose Migration kupferbasierender Netzwerkstrukturen als auch den vollständigen Neuaufbau zukunftssicherer, lokaler Glasfasernetze. Eine intelligente Kombination der Glasfaser- und Kupfertechnologien ermöglicht den Aufbau von Netzen mit einer hohen Performance und bietet zudem Kostenvorteile. Schlagworte wie Fiber-to-the-Office und Collapsed-Backbone stehen dabei für neue Konzepte der strukturierten Gebäudeverkabelung, auf deren Basis man bereits heute Glasfasernetze kosteneffektiver als klassische kupferbasierende Netze realisieren kann. (Thomas Kwaterski/gg) Dipl.-Ing. Thomas Kwaterski ist Marketing Director bei Microsens.
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DATENTRANSFER ÜBER VERSCHIEDENE MEDIEN
Medienkonverter sparen Kosten Zusätzliche Schnittstellenmodule für Übertragungseinrichtungen mit hohen Datenraten verursachen meist hohe Kosten. Diese lassen sich jedoch oft mit Konvertern zur Anpassung der verschiedenen Schnittstellen einsparen.
ür die Vernetzung von Netzwerkkomponenten wie Switches und Add-/Drop-Multiplexern kommen in der Praxis verschiedene Übertragungsmedien zum Einsatz. Aber was tun, wenn zwei Geräte mit unterschiedlichen Schnittstellen miteinander verbunden werden sollen? Oder wenn die
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Reichweite des Mediums zu kurz ist? Oftmals sorgt ein Medienkonverter für eine schnelle und verblüffend einfache Lösung. KONVERTER UND REPEATER IN EINEM GERÄT Schon zu Zeiten der klas-
sischen Datenfernübertragung wurden
Medienkonverter eingesetzt, um bereits vorhandene Verkabelungsinfrastrukturen auch für neue Schnittstellen weiterhin benutzen zu können. So genannte Baluns (Balanced Unbalanced) sorgten dafür, dass unsymmetrische Koaxialkabel als Verlängerung für symmetrische Kupferleitungen zum Einsatz kommen konnten. Sehr häufig wurden auch Schnittstellenkonverter V.24/X.21 als kostengünstige Inhouse-Modems verwendet. In der heutigen Netzwerkumgebung von Gigabit-Ethernet- und TerabitRoutern sind Medienkonverter nach wie vor gefragt. Insbesondere als Ergänzungen zu Gigabit-Ethernet-Switches, ATM-Knoten und Add-/Drop-Multiplexern stellen sie willkommene Zusatzkomponenten dar. Der Einsatz von Medienkonvertern zum Koppeln verschiedener Übertragungsmedien hilft nicht nur Kosten, sondern
Medienkonverter im praktischen Einsatz Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Einsatzmöglichkeiten modularer Medienkonverter.
Copper
Fiber Optic
Fiber Optic Module A
ATM Device
ATM Device
Bild 1. Konvertierung zwischen unterschiedlichen Übertragungsmedien und identischer Datenrate
Fiber Optic
Multimode
Module B2 Single Mode
Multimode
Multimode
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Gigabit Ethernet Device
Fiber Optic
Fiber Optic Module A1
Bild 5. Verbindung von zwei ATM-Geräten über eine einzige Glasfaser. Die Module B1 und B2 arbeiten dazu mit der WDM-Technologie, wobei für das Sendesignal eine andere Wellenlänge als für das Empfangssignal benutzt wird.
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Bild 4. Verbindung von zwei ATM-Geräten über verschiedene Übertragungsmedien
Fiber Optic
ATM Device
Module A2 ATM Device
Module A2
ATM Device
Module B2
Module B1
ATM Device
Fiber Optic
Single Fiber
Module B1
Coax
Fiber Optic Module A1
Bild 3. Repeater oder Konverter für unterschiedliche Glasfasertypen für GBit-Ethernet-Komponenten
Module A1
Bild 2. Einsatz als Repeater (Verwendung von gleichartigen Modulen)
UTP
Gigabite Ethernet Device
Fiber Optic
ATM Device
Module B
Gigabite Ethernet Device
Module B
ATM Device
Fiber Optic Module A
Fiber Optic Module A
Module B
Module B2
Module B1 Single Mode
Module A2
Multimode Gigabit Ethernet Device
Bild 6. Verbindung von zwei Gigabit-Ethernet-Geräten über verschiedene Glasfasertypen
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Checkliste für Medienkonverter – Welche Schnittstellentypen gehören zur Ausstattung der beiden zu verbindenden Komponenten? – Was für Steckverbindungen sind an den Geräten und den Glasfaserkabeln bereits vorhanden? – Welche Typen von Glasfaserkabeln (Monomode oder Multimode) sollen verbunden werden? – Wie groß ist die Entfernung zwischen den beiden Geräten? Dies ist besonders wichtig, um den genauen Typ der optischen Schnittstelle sowie der zu verwendenden Laserquelle zu bestimmen. Ebenfalls abhängig von der Entfernung ist der Einsatz eines Repeaters. – Mit welcher Übertragungsrate arbeiten die Endgeräte? Die Datenrate ist das Kriterium für die Auswahl des Schnittstellenmoduls: transparent oder retimed – Bei der Verbindung von Ethernet- oder Fast-Ethernet-Geräten ist es wichtig zu wissen, ob die Systeme halbduplex oder duplex arbeiten. Gegebenenfalls muss nämlich noch eine Brücke zwischengeschaltet werden.
auch Zeit zu sparen. Die folgenden Beispiele verdeutlichen die Kosteneinsparungen: – Häufig lohnt es sich, Netzwerkkomponenten mit preiswerten Schnittstellen für kurze Distanzen zu beschaffen und diese mittels Medienkonverter an das Weitverkehrsnetz anzupassen.
– Netzwerkbetreiber sparen Lagerkosten, indem sie hochpreisige Endgeräte mit einer oder zwei Low-cost-Schnittstellen (typisch sind hier die Gattungen Multimode oder Koax) ausrüsten. Dadurch sinken nicht nur die Lagerkosten, sondern es vereinfacht sich auch die Lagerverwaltung – Bei der Installation passiert es häufig, dass die Schnittstelle der zu installierenden Komponente nicht mit der vorhandenen korrespondiert. Der Einsatz von Medienkonvertern erlaubt nicht nur eine sanfte Integration, sondern sorgt auch dafür, dass neue Dienste ohne Verzögerung bereitgestellt und Umsätze sofort generiert werden können. Modulare Medienkonverter mit zwei verschiedenen Medienmodulen verbinden Geräte mit unterschiedlichen Schnittstellen miteinander – optisch oder elektrisch. Dabei unterscheidet man zwischen den Betriebsarten “Transparent” und “Retiming”. Der Einsatz von transparenten Modulen wird zur Überbrückung von kurzen Entfernungen sowie für Anwendungen mit Übertragungsraten von weniger als 100 MBit/s empfohlen. Module mit Retiming gewinnen aus dem ankommenden Signal die Taktfrequenz und gestatten somit den Einsatz des Konverters auch als Repeater. (Felix Gadow/gg) Felix Gadow ist General Manager bei RAD Data Communications.
Der Medienkonverter AMC-102 von RAD Data Communications erlaubt das Zusammenschalten von Netzwerkkomponeten mit unterschiedlichen Schnittstellen sowie verschiedenen Übertragungsmedien
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SCHRANKSYSTEME
MANAGEMENT IM RANGIERFELD
Drei Techniken im Vergleich Unternehmen ab einer bestimmten Größe müssen auf den Bereich der Sicherheit ein besonderes Augenmerk legen. Einen wichtigen, aber oft unterschätzten Aspekt stellt in diesem Bereich die strukturierte Verkabelung dar. Dank ihrer Hilfe können Unternehmen schnell und flexibel auf sich verändernde innerbetrieblichen Strukturen reagieren. Einmal erfolgreich implementiert und angelegt, kommt es nur noch selten zu systemübergreifenden Ausfallzeiten, wenn beispielsweise Mitarbeiter im Gebäude umziehen und diese Änderungen am Patch-Feld nachvollzogen werden müssen.
ittlerweile sind EDV-Schränke, Patch-Felder und Hubs derartig vollgestopft und überlastet, dass jeder Umzug und das Hinzufügen oder die Änderung von Anwenderanschlüssen zu einem zeit- und kostenaufwändigen Abenteuer werden. Moderne Unternehmen wissen es schon lange – neben Hard- und Software beeinflusst vor allem eine leistungsfähige Verkabelung sowie die dahinter liegende logische Struktur die Leistungsfähigkeit von ITInfrastrukturen. Der noch vor Jahren, selbst bei großen Unternehmen vorhandene “Kabelsalat” im Patch-Feld und EDV-Schrank weicht zunehmend einer gut strukturierten Ordnung. Da ein Kabelnetzwerk eine durchschnittliche Lebensdauer von nahezu 10 bis 15 Jahren hat, kommt dem Begriff “zukunftssicher” eine besondere Bedeutung zu, sodass bereits in der Planung dem Aspekt der strukturierten Verkabelung besondere Beachtung geschenkt werden muss. Aber selbst wenn ein Unternehmen mit einer strukturierten Verkabelung arbeitet, können im Laufe der Zeit immer häufiger relevante Ausfallzeiten auftreten, vor allem, wenn es sich dabei um große Unternehmensnetzwerke handelt.
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Die einstmals strukturierte Verkabelung ist in den immer schneller wachsenden LAN-Umgebungen zu einem Wildwuchs mutiert, der des Öfteren nur spärlich bis kaum dokumentiert wurde.
umziehen – diese eigentlich trivialen Tätigkeiten, die innerhalb weniger Augenblicke am Patch-Feld erledigt sein müssten – wachsen sich zu elementaren Problemen aus, wenn die Dokumentation des Patch-Feldes mit der Wirklichkeit nur wenig gemein hat. Die Folge: Der Netzwerkadministrator und seine Kollegen sind tagelang mit Tätigkeiten blockiert, die eigentlich nur einen geringen Zeitraum ihrer täglichen Aufgaben einnehmen dürften. Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Dokumentation suchen deshalb viele Netzwerkadministratoren von großen und mittleren Unternehmen Lösungen, die Patch-Feld-Veränderungen weitgehend automatisieren und protokollieren. PATCHVIEW VON RIT Patchview for
the Enterprise ist eine kombinierte Softund Hardware-Lösung und stammt vom israelischen Hersteller Rit. Das heißt, sie arbeitet mit speziellen Rangierfeldern, die mit LEDs versehen sind, sowie mit elektronischen Scannern, die im Kabelschrank montiert sind und die Da-
Die Rangierfelder aus dem Patchview-System von Rit
Muss nun eine neue Patch-Konstellation durchgeführt werden, sind Ausfälle vorprogrammiert. Neue Mitarbeiter, die zum LAN hinzukommen, oder Kollegen, die einfach nur mit ihrem Rechner
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ten zwischen den Rangierfeldern und der zentralen Managementkonsole sammeln und entsprechend weiterleiten. Dies geschieht per SMNP übers LAN oder via Modem oder RS232-Verbin-
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dung. Diese Lösung automatisiert die Fehlersuch-, Wartungs- und Dokumentationsvorgänge im Netz. Das System gewährt Echtzeitnetzeinsicht – von den physikalischen Anschlusskomponenten (Kabel, Dosen, Schränke und Patchpa-
fungskosten, Service- und Wartungsinformationen für jede einzelne Komponente des physikalischen Netzes verfügbar. Patchview arbeitet auf Basis so genannter Link-Dateien, die dem Systemadministrator Verbindungsänderungen im Kabelschrank von der Managementstation aus gestatten. Der Administrator kann von seinem Arbeitsplatz geplante Umpatchungen in das System eingeben, die der Techniker vor Ort dann nur noch entsprechend den Status-LEDs auf den Rangierfeldern durchführen muss. Die Link-Datei enthält die komplette Konfiguration für eine neue Verbindung. Patchview vergleicht dabei die aktuell aktive Konfiguration mit den Anweisungen in Das Lansense-System von ITT ermöglicht über einen zusätzlichen Sensorkontakt ein automatisiertes Management der physikalischen Schicht der Link-Datei, und sendet anschließend die notwendinels) über die Netzwerkressourcen gen Schritte zur Veränderung an den (PCs, Drucker, Switches und Router) – Scanner im Kabelschrank. Für die bis hin zu allen Netzinformationen über tatsächliche Umpatchung muss der den Anwender (MAC- und IP-Adressen Techniker vor Ort sein “Kontroll-Pad” sowie Servicetyp). Das Asset-Manage- aktivieren, ein Handgerät, das die Scanment-Tool ist die Software für die Ad- ner-Daten abfragen kann. Eine blinkenministratorenkonsole. Dieses Werk- de LED über einem Rangierfeldanzeug gewährleistet laut Hersteller eine schluss zeigt dabei an, dass ein Raneinfache Dokumentation und das Mana- gierkabel von diesem Anschluss entgement aller Bestandteile des gesamten fernt werden muss. Sobald es entfernt Netzwerkinventars. Die Anwendung ist, leuchtet eine andere LED auf und nutzt eine strukturierte Datenbank und zeigt an, wo das Rangierkabel nun anInventarmodule zur Dokumentation geschlossen werden soll. Führt der und zum besseren Management aller Techniker eine falsche Verbindung aus, Aspekte des Netzwerkinventars. Dabei blinken die LEDs an beiden Enden diesind Information wie Garantiefristen, ser Verbindung. Wurde die Rangierung Lieferanteninformationen, Anschaf- erfolgreich beendet, sendet der Scanner
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SCHRANKSYSTEME
eine Bestätigungsmeldung an die Managementstation und leitet damit sofort eine Aktualisierung der Patchview-Datenbank ein. Darüber hinaus bietet die Lösung noch einige Zusatzfunktionen: P-LET ermöglicht zum Beispiel die sofortige Identifizierung von ungenutzten
höhen, während ungefähr 40 Prozent der Core-Network-Switch-Ports brach liegen, weil kein Mitarbeiter mehr auch nur annähernd eine Übersicht über die Aktivitäten in den Rangierfeldern des Unternehmens hat. Dies liegt vor allem daran, dass die Netzwerkdokumentation und die Statistiken über die Port-
Eine mögliche Schrankkonfiguration mit dem Ipatch-System von Avaya mit einem Rack-Manager zu oberst und den Spezialrangierfeldern darunter
Switch-Ports und die automatische Lokalisierung aller aktiven Geräte im Netzwerk. PV4E basiert auf einer relationalen SQL-Datenbank und eignet sich für Unternehmen, die das Patchview-Mangement-Tool in eine umfassendende SNMP-basierende Managementplattform integrieren wollen. Das sind zum Beispiel Unicenter TNG von Computer Associates oder HP Openview. LANSENSE VON ITT Laut einer Unter-
suchung des amerikanischen Unternehmens ITT Industries, Network Systems & Services, das ebenfalls mit einem Produkt (Lansense) im Kabelmanagementsegment aktiv ist, investieren große Unternehmen gigantische Summen in den Ausbau bestehender Infrastrukturen und teurer Netzwerk-Hardware, um die Bandbreite stets zu er-
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Nutzungsaktivitäten nicht mehr aktuell sind. Zudem sind die im Einsatz befindlichen Netzwerkmanagementsysteme nur bedingt in der Lage, festzustellen, ob Ports in Benutzung sind oder diese schon längere Zeit nicht mehr frequentiert wurden. Um dieser Misere Herr zu werden, entwickelte ITT “Lansense”. Auch Lansense ist eine kombinierte Hard- und Software-Lösung, arbeitet aber nicht mit Dioden an den Ports, sondern mit einem zusätzlichen LansenseManagementkontakt über jedem Port. Auch hier sind also spezielle Rangierfelder nötig. Das System eignet sich genauso wie Patchview für Kupfer- (Kategorie 6) und Glasfasernetze (MTRJ, SC und ST) und besteht aus vier Basiskomponenten: den beschriebenen Rangierfeldern mit Sensorkontakt, Rangierkabel, dem Itracs-Analyzer und der zugehörigen Software, die den Status aller
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kontaktierten Ports überwacht und aufzeichnet. In den Steckern der Rangierkabel sind Pins eingebaut, die eine Verbindung mit den eingebauten Kontakten auf den Rangierfeldern herstellen. Wer bereits ITT-Rangierfelder einsetzt, muss nur die Rahmen austauschen, um auf dieses gemanagte Anschlusssystem umzusteigen. Auch dieses System lässt sich in HP Openview einbinden. Die zugehörige Management-Software heißt Itracs, stammt von der Firma Cablesoft und arbeitet Web-basiert. Wenn der Techniker vor Ort ein Rangierkabel einsteckt oder vom Sensor des Rangierfelds eines entfernt, erkennt das der Analyzer im Schrank und gibt es in Echtzeit über das Internet an die zentrale Web-basierte Management-Software weiter. Diese aktualisiert die aufgezeichneten Informationen und speichert die Veränderung im “Logbuch”. Mit der Management-Software sind übrigens auch vordefinierte Aktionen als Reaktion auf jedes Ereignis hin möglich wie ein akustisches Alarmsignal, wenn ein kritischer Dienst unterbrochen wird oder das Senden einer E-Mail an den Systemadministrator, wenn sich jemand unautorisiert am Netzwerk zu schaffen macht. Die Software erlaubt es, an jegliche Art von Netzwerkdesign angepasst zu werden. Features und Module beinhalten Grafiken, HTML-Reporting, SNMP, selbstbestimmbare Alarme und Ansichten, Web-Browser-Interface sowie unterschiedliche Zugriffsrechte. Das System wird hier ständig überwacht, sodass es auch Monitoring-Aufgaben übernehmen und über ein Script Event-trap Warnmeldungen ausgeben kann. Somit eignet es sich nicht nur zur Überwachung der Netzprotokolle, sondern beispielsweise auch für Sensoren und WebKameras. Und wie bei Rit gibt es auch hier mit dem ACCM (Advanced Change Control Modul) ein Tool für den Techniker vor Ort. Er erhält bei dieser Lösung übers Netz einen Job-Scheduler, also eine Agenda mit den Details zu seinen Arbeitsschritten. Die Management-Software arbeitet mit einer relationalen Da-
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tenbank und bietet die unterschiedlichsten Auswertemöglichkeiten. IPATCH VON AVAYA Wie Patchview
und Lansense bietet auch Ipatch von Avaya eine Echtzeitkontrolle über die Netzwerkverbindungen in einem Rangierfeld. Das System besteht aus dem Ipatch-Network-Manager, dem IpatchRack-Manager sowie den Ipatch-Panels. Das Ipatch-Panel basiert auf 24- oder 48Port-Panels aus der Systimax-Produktfamilie, besitzt einen Sensorkontakt im Inneren der Buchse beziehungsweise an der Spitze des Steckers und verfügt über LEDs zur Anzeige von zu patchenden Ports. Der Network-Manager kann dabei bis zu 99 Ipatch-Rack-Manager verwalten, und die wiederum bis zu 40 Ipatch24-Port-Panels. Der Steuerkontakt erfolgt dabei im Inneren der RJ45-Buchse. Die Mangement-Software erhält für jeden der angeschlossenen Ports Informationen und protokolliert sie in einer zentralen Datenbank. Damit der Techniker vor Ort bei Umpatchungen keine Beschaltungsfehler macht, erhält er elektronisch generierte optische und akustische Meldungen, die ihm den betreffenden Port lokalisieren. Der Rack-Manager im Verteilerschrank sammelt die Daten in seinem Schrank und sendet sie in Echtzeit über das Internet an die zentrale Datenbank, in der die Systemmanager-Software die Anschlüsse des Verteilerraums entsprechend aktualisiert. Will der Administrator Teile des Netzes verlegen, ergänzen oder modifizieren, kann er auf grafische Ansichten in der Management-Software zurückgreifen. Änderungen lassen sich über die Eingabe eines neuen Pfads ausprobieren, denn der Systemmanager überprüft sofort, ob der Pfad verfügbar ist und gibt erst danach einen elektronischen Arbeitsauftrag aus. Wenn der Zeitpunkt für die Durchführung der Änderung gekommen ist, wird der Arbeitsauftrag direkt an die jeweiligen Netzwerkmanagermodule im Verteilerraum geleitet. Hier signalisieren nun die entsprechenden LCD-Anzeigen dem Techniker, in welchen Schränken Patch-Kabel um-
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gesteckt werden müssen. Zusätzlich wird der Arbeitsauftrag auf dem LCDBildschirm des betreffenden Schranks angezeigt (Rack 3, Panel 5, Port 2 mit Rack 5, Panel 1, Port 6 verbinden). Zwei rote LEDs – über jedem Port eine – zeigen dem Techniker an, wohin das PatchKabel führt. Nach der korrekten Installation des Patch-Kabels verlöschen die LEDs, und die neue Verbindung wird durch einen Bestätigungston quittiert und in die Datenbank eingetragen. Wurde der falsche Anschluss hergestellt, ertönt ein lauter Warnton, der eine sofortige Korrektur ermöglicht. FAZIT Alle drei Lösungen sind für
große Unternehmensumgebungen konzipiert. Im Vergleich zu Patchview und Lansense legt Avaya mit seinem Produkt Ipatch den Schwerpunkt auf das Rangierfeldmanagement. Im Bereich eines globaleren Managements, was über das Rangierfeld hinaus geht, wartet vor allem Patchview mit umfangreichen Ausstattungsmerkmalen auf. Ipatch und Lansense verlangen vom Netzwerkadministrator dagegen immer noch ein gehöriges Maß an manueller Arbeit, speziell dann, wenn es um die Dokumentation bestehender und neu durchgeführter Patch-Konfigurationen geht. Hier entlastet Patchview den Administrator dank einer automatisierten Logging-Funktion. Schwierigkeiten sollen Ipatch und Lansense übrigens auch im Bereich der Cross-ConnectionInformationen haben – so zumindest laut Rit. Denn beide Produkte verfügen über keinerlei selbstlernende Prozeduren, welche in der Lage wären, reale und physikalische Verbindungen zwischen Panel-Ports zu finden. (Ingo Lackerbauer/db)
Weitere Informationen: Rit Technologies Web: www.Rittech.com ITT Industries Networks Systems & Services Web: www.Ittnss.com Avaya Web: www.avaya.de
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PLÄDOYER FÜR GESCHLOSSENE SCHRÄNKE
Stabil, sicher und mit Kabelmanagement Netzwerkschränke gibt es in geschlossener Ausführung oder als offene Gestelle. Die offenen Gestelle haben zwar auf den ersten Blick den Vorteil der besseren Zugänglichkeit, bringen aber an den meisten Standorten entscheidende Nachteile mit sich. Es gibt nur ganz wenige Orte, an denen sich solche Gestelle empfehlen; dabei muss zum einen die Klimatisierung und zum anderen ein verlässlicher Schutz vor unbefugtem Zugriff und mechanischen Einflüssen gegeben sein. Außerdem
Schränke an. Doch die Verkaufszahlen sind im Vergleich mit normalen Schrankeinheiten völlig unbedeutend. VORTEILE DER GESCHLOSSENEN LÖSUNG Schränke bieten gegenüber offe-
nen Rahmensystemen im Wesentlichen fünf Vorteile: Sie sind stabiler, können in den Wänden und Türen ein Kabelmanagement integrieren, sind sicherer und bieten eine Zugangskontrolle. Außerdem lassen sie sich klimatisieren und bieten vor allem bei Verkabelungsschränken einen schöneren Anblick als ein offenes Gestell. Die Bedeutung der einzelnen Faktoren hängt von den jeweiligen Umgebungsbedingungen und der Funktion des Schranks ab.
sollte die Stabilität nicht außer Acht gelassen werden. STABILITÄT Das wichtigste Kriterium
ie Mehrzahl der heute verkauften Netzwerkschränke stehen entweder in Datenzentralen, im Raum für Telekommunikationseinrichtungen, oder sie sind über das gesamte Gebäude verteilt, oft sogar direkt im Bürobereich. Sie dienen entweder der Unterbringung von aktiven Komponenten, Servern, Hubs und Routern, oder es handelt sich um Kabelschränke zur Unterbringung der Unzahl der zum Betrieb des Systems erforderlichen Anschlussteile. Dabei handelt es sich um sehr verschiedene Funktionen mit wesentlich unterschiedlichen Anforderungen. In Deutschland waren, von Ausnahmen abgesehen, geschlossene Schränke schon immer die Norm. Offene Gestelle werden traditionell in Telekommunikationsanwendungen eingesetzt, bei denen die jeweilige Telekommunikationsfirma volle Kontrolle über den Zugang zum Gebäude hatte, das Erscheinungsbild nicht von Bedeutung ist und die Hauptfunktion des Gestellsystems in der Aufnahme von Patch- und Routingpanels für die Fernsprechvermittlung besteht. Das Design und die Abmessungen der offenen Gestellsysteme geben normalerweise die Kunden vor, und die Teile wurden von blechverarbeitenden Betrieben kostengünstig in hohen
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Stückzahlen gefertigt. Im Mittelpunkt steht dabei die Funktion und der günstige Preis. Bisher gibt es keine Anbieter von standardmäßigen offenen Gestellsystemen – vermutlich aufgrund der schwachen Nachfrage – aber alle Schrankanbieter bieten auch offene Versionen ihrer standardmäßigen
Ein Schrank bietet Zugriffsschutz, Kabelmanagement, Klimatisierung und zudem mehr Stabilität als ein offenes Gestell Quelle: APW Electronics
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ist die Stabilität. Ein offenes Rahmensystem besteht im Allgemeinen aus einem Paar Vertikalholmen, die im oberen Bereich verbunden sind und am Boden in Fußteile eingesetzt sind. Somit sind sie gegenüber Schränken deutlich weniger stabil. Und Kabel (auch LWL) sind überraschend schwer, wenn sie en masse auftreten. Zur ausreichenden Unterstützung der von oben, von unten oder von hinten eingeführten Kabel muss das Gestell entsprechend steif und stabil ausgelegt sein. Beim Einsatz von Servern, USV-Ausrüstung und Batteriesätzen, die sehr schwer sein können, sollten die einzelnen Fächer entsprechende Tragfähigkeit aufweisen. Tatsächlich ist es so, dass alle zur Zeit von größeren Herstellern lieferbaren Slimline-Server, die eine Höheneinheit im 19Zoll-Rahmen benötigen, speziell für die Montage auf Schienen oder Schubfächern ausgelegt, für die der Schrank vollständig mit vorder- und rückseitigen Halterungen ausgestattet sein muss. Sind die Kabel nicht sicher zu ihren Anschlüssen geführt, kann es sein, dass die vorgesehene Bandbreite nicht erreicht wird. Deshalb ist das Kabelmanagement innerhalb eines Netzwerks oder einer Datenzentrale so wichtig. Kupferoder Faserleitungen, die gedehnt, geknickt, zu stark gebogen oder gequetscht
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sind, weil die Kabelhalter nicht für diese Kabel geeignet sind, bringen nicht die Leistung wie ordnungsgemäß und durchgängig geführte Kabel. Alle modernen Schränke sind daher mit anspruchsvollen Kabelmanagementelementen ausgestattet, die unsachgemäße Handhabung der Kabel weitgehend verhindern. In den weniger anspruchsvollen offenen Rahmengestellen können solche Elemente nicht vorgesehen werden. SICHERHEIT Zugangskontrolle und Si-
cherheit sind darüber hinaus wichtige Kriterien für die Schrankauswahl. Egal, wo der Schrank installiert ist, muss stets dafür gesorgt werden, dass der Zugang auf die im Schrank untergebrachte Ausstattung beschränkt ist. In Datenzentralen, ob mit vollem Servicebetrieb oder mit Co-Location-Betrieb, müssen sich Kunden darauf verlassen können, dass ihre Einrichtungen sicher von denen anderer Kunden getrennt sind; inzwischen hat
gen installiert wie beispielsweise Brandund Einbruchalarmsysteme oder Steuerkonsolen für Klimaanlagen. All diese Systeme müssen von Zeit zu Zeit vom Wartungspersonal inspiziert werden. Daher ist es sinnvoll, den Zugriff auf den Netzwerkschrank zu beschränken. In Bürobereichen ist das Problem noch akuter, da der Netzwerkschrank von allen Mitarbeitern einsehbar ist. KLIMATISIERUNG In Server-Schränken
ist Wärmemanagement für den fehlerfreien Betrieb von entscheidender Bedeutung. Schränke werden zwar oft in klimatisierten Räumen untergebracht, aufgrund der hohen Leistungsaufnahme moderner Server wird der Anwender ohne zweckbestimmte Kühlung im Schrank in der Regel trotzdem nicht auskommen. Fehlende Kühlung würde nicht nur die Lebenszeit der Ausrüstung verkürzen, sondern wahrscheinlich darüber hinaus die Garantie des Server-Herstellers ungültig werden lassen, da in der Regel ein recht schmaler Betriebstemperaturbereich festgelegt ist. DESIGN Und selbst das Erscheinungsbild ist wichtig und das sowohl in Datenzentralen als auch im Bürobereich. Angereihte Schränke mit getönten Glastüren und elegantem Design wirken seriös, außerdem lassen sie sich dem Erscheinungsbild des Unternehmens anpassen, sodass sie in Bereichen aufgestellt werden können, wo sich auch Kunden aufhalten. Alle Schränke sind heutzutage mit Schnellverschlüssen für Türen und Rangierfelder ausgestattet, um bei Bedarf problemlosen Zugriff auf den Innenbereich zu gewähren.
sich sogar ein Markt für so genannte Sicherheitskäfige entwickelt. Durch die Schaffung abgegrenzter Bereiche innerhalb derer die Schränke der Kunden untergebracht sind, sorgen diese Käfige für erhöhten Schutz gegen unbefugten Zugriff. Falls der Schrank innerhalb eines individuellen LANs in einem Telekommunikationsraum untergebracht ist, sind in diesem Raum oft weitere Einrichtun-
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FAZIT Es hat somit seine Gründe, wa-
rum geschlossene Schränke auf dem Netzwerkmarkt bevorzugt werden. Es gibt tatsächlich nur ganz wenige Einsatzfälle, wo ein offenes Gestell die bessere Lösung ist. Dabei sollte der Anwender die geringere Stabilität und das fehlende Kabelmanagement nicht unterschätzen. (Frank Hahn, APW Electronics/db)
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ENERGIELEITUNGEN Seit einigen Jahren
HETEROGENE NETZE IM LAN
Es muss nicht immer Kabel sein Die klassische strukturierte Verkabelung ist für die meisten Unternehmensnetze optimal, doch in Unternehmen, wo Abteilungen häufig umziehen, könnte ein Funk-LAN eine Alternative darstellen. Und vielleicht lässt sich ja auch die Stromversorgung einmal für den Datenaustausch nutzen.
in Netzwerkverantwortlicher sollte bei einer anstehenden Modernisierung des Unternehmensnetzes durchaus auch einmal über den Tellerrand hinaussehen und sich über die gängigen Kupfer- und Glasfaserverkabelungen hinaus informieren, ob es nicht in manchen Abteilungen sinnvoller wäre, zum Beispiel ein Funk-LAN einzusetzen. Aufgrund der relativ geringen Geschwindigkeit von Funk-LANs gegenüber Verkabelungen (maximal 11 MBit/s gegenüber 1 GBit/s und höher) können diese nicht für alle Bereiche eingesetzt werden. Sie werden meist gemeinsam mit den Verkabelungen verwendet. Für ein Funk-LAN muss der Netzwerkadministrator bei allen Geräten, die dafür vorgesehen sind, Netzwerkadapter mit Antenne einbauen. Ein Access Point dient dann als Schnittstelle zwischen Funk-LAN und drahtgebundenem LAN. Sinnvoll ist das überall dort, wo Kabelverbindungen schwierig zu realisieren sind, etwa in denkmalgeschützten Altbauten oder bei Großraumbüros, die häufig umgestellt werden oder für Arbeitsplätze, bei denen sich der Anwender häufig mit seinem Notebook in einem Bereich bewegen und immer wieder Netzwerkdaten abfragen muss. Eine Funkverbindung bietet sich auch an, wenn eine öffentliche Straße oder ein anderes Fremdgrundstück zwischen zwei Unternehmensgebäuden liegt. Dies lässt sich über eine LAN-zu-LAN-Kopplung mit zwei Access Points realisieren, häufig arbeiten Unternehmen hier auch mit Richtfunkstrecken.
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ist immer wieder die Powerline-Technik im Gespräch. Bisher konnte sie sich allerdings aus EMV-Gründen (elektromagnetische Verträglichkeit) nicht durchsetzen. Trotzdem hat die Idee ihren Reiz: Denn Stromleitungen sind praktisch überall vorhanden und würden sich deshalb für eine umfassende Vernetzung innerhalb eines Gebäudes anbieten, ja sogar für Verbindungen zwischen den Gebäuden. Derzeit werden zum Beispiel in Deutschland, der Schweiz und in Österreich verschiedene Übertragungsverfahren in Pilotprojekten getestet. Derzeit sprechen die Hersteller von Geschwindigkeiten um 20 MBit/s, wenn die Technik innerhalb eines Gebäudes eingesetzt wird. Will man sie allerdings zwischen verschiedenen Standorten einsetzen, sind derzeit nur 2 MBit/s möglich, was immerhin deutlich höher ist, als eine ISDN-Verbindung. Damit eignet sich die Technik, um das Last-Mile-Problem der neuen Netzanbieter zu lösen. Sie könnten die Energieleitungen von ihrem letzten Netzknoten bis zum Endkunden nutzen und damit alle Haus-
Seit zwei Jahren ist das WirelessLAN-Protokoll standardisiert (IEEE 802.11), und die Geräte verschiedener Hersteller sollten untereinander kompatibel sein. Die Geschwindigkeiten liegen derzeit bei 11 MBit/s, und der neue Standard IEEE 802.11a bringt 56 MBit/s. Die Reichweiten liegen je nach System und Geschwindigkeit mit Standardantennen zwischen 50 und 300 Meter auf Sicht. Spezielle Richtantennen eignen sich sogar für Entfernungen von 20 Kilometer und mehr. In Europa nutzen die Systeme das freie Frequenzband um 2,4 GHz, und manche dieser Systeme können dort mittels Frequenzwahl bis zu acht unterschiedliche Kanäle gleichzeitig nutzen, um somit zum Beispiel von Mit diesem Set lässt sich ein PC an ein Funk-LAN anschließen Quelle: Kontakt-Systeme Inter, Wien Handys oder Sprechfunkgeräten genutzte Kanäle zu vermeiden. Sollte das Funknetz trotzdem halte erreichen. Dazu werden in den Traüberlastet sein, können auch parallele fostationen über “Outdoor Master” SignaFunkzellen mit mehreren Access Points le in die Energieleitungen eingespeist, die aufgebaut werden. Der Administrator zu den Kunden führen. Der Access Point hat darüber auch die Möglichkeit, ge- wird dann in den Hausanschlusskasten eintrennte Benutzergruppen einzurichten, gebaut und koppelt die Daten ins Hausnetz sie erhalten dann jeweils einen eigenen ein. Ein Indoor-Controller im Access Point steuert die ein- und ausgehenden DatensigKanal.
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Powerline in kleinen LANs oder Heimnetzen Quelle: Kontakt-Systeme Inter, Wien
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nale, und für den Anschluss an die Steckdosen gibt es spezielle Powerline-Adapter mit Ethernet-, USB-, RS232- oder Telefonanschluss. Die PowerlineTechnik eignet sich auch für kleine LANs. Die derzeit erreichbaren Geschwindigkeiten liegen hier bei 20 MBit/s, die über die sowieso verfügbare Stromversorgung nutzbar wären. Der Anwender würde sich also eine eigene Verkabelung für das Datennetz sparen. Und wenn die Ver-
netzung in den nächsten Jahren bis in den Heimbereich vordringt, wäre das auch eine Lösungsvariante, um zum Beispiel Haushaltsgeräte übers Netz zu steuern. An eine flächendeckende Markteinführung der Powerline-Technik ist allerdings erst zu denken, wenn die Regulierungsbehörde Frequenzen dafür freigegeben und Grenzwerte für die Störstrahlung festgelegt hat. Und selbst dann werden sich viele Anwender von der EMV-Problematik abschrecken lassen. FAZIT Funk-LAN und Powerline sind nur zwei mögliche Alternativen zur gängigen Verkabelung. Es lohnt sich, die Augen immer wieder offen zu halten, um für sich die optimale Lösung zu finden. Es muss ja nicht das gesamte Netzwerk drahtlos laufen, und Powerline wäre zum Beispiel eine mögliche Lösung für Heimarbeiter. (Alexander Hütter, Kontakt-Systeme Inter, Wien/db)
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ERFAHRUNGEN AUS DER PRAXIS
Im fliegenden Wechsel zum neuen Netz Überaltete Verkabelungen sind wegen ihrer häufigen Ausfälle nicht nur ärgerlich, sie kosten auch viel Geld. Trotzdem scheuen sich Unternehmen vor einem Umstieg, weil sie Angst vor langen Umbauphasen haben. Doch meistens lässt sich ein Netzwerk sogar ohne betriebliche Ausfallzeiten quasi im fliegenden Wechsel auf eine erweiterbare strukturierte Verkabelung umrüsten.
er über längere Zeit bei einem Netzwerkdienstleistungsunternehmen gearbeitet hat, kennt sämtliche Facetten bei der Erweiterung, Auf- oder Umrüstung eines vorhandenen “unstrukturierten” Verkabelungssystems. Trotzdem flicken viele Netzwerkverantwortliche lieber am Bestehenden herum, als dass sie sich zu einem konsequenten Schritt in Richtung Neuverkabelung durchringen. Dabei könnte eine wohlgeplante neue Netzinfrastruktur das Chaos auch für zukünftige Erweiterungen bannen. Das betrifft vor allem gewachsene Unternehmen, die aufgrund von Expansionen mehr Personal und damit mehr PC-Arbeitsplätze benötigen. Frei nach dem Motto “Ab morgen kommen drei neue Mitarbeiter, wir brauchen heute noch die Anschlüsse”, verlegt der Hauselektriker immer wieder einzelne Zusatzinstallationen. Die alte, ursprünglich einmal verlegte Koaxial-/BNC-Verkabelung wird ständig mit einzelnen Zusatzkabeln oder auch neuen Strängen erweitert, was über den Lauf der Jahre zu einer starken (Über-)Befüllung der Kabelkanäle und Unterflursysteme führt. Oft kommt noch das Einziehen einer separaten Telefonverkabelung hinzu, um den heute an jedem Arbeitsplatz verlangten Telefonanschluss zu realisieren. Dabei entsteht unweigerlich eine “Kreuz-undQuer-Vernetzung” – nicht nur in den Kabelschächten, sondern auch im Verteilerschrank, was eine korrekte Netzwerkad-
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LANs. Dieser Aspekt hat gar eine doppelte Ausprägung: Zum einen stellen die immer komplexeren Anwendungen bereits ständig steigende Anforderung an die Übertragungsgeschwindigkeit, sodass die Bandbreite der alten Verkabelung einfach nicht mehr ausreicht. Zum anderen ist ein solches “Chaos-Netzwerk” praktisch nicht skalierbar, und durch zusätzlich aufgeschaltete Anwender wird die ohnehin schon stark geminderte Leistungsfähigkeit weiter belastet. ERNEUERUNG DER INFRASTRUKTUR
Die sich häufenden Mängel führen in der Regel im Unternehmen zu der Entscheidung, einen Netzwerkdienstleister mit dem Aufbau einer völlig neuen LANStruktur zu beauftragen. Hier besteht natürlich die Anforderung, das neue Netz einzuziehen, ohne das bestehende zu beeinträchtigen. Längere Stillstandszeiten sollen ganz vermieden werden, “plötzli-
ministration erschwert. Ungenügende Dokumentation oder auch ein Personalwechsel in der IT-Administration lässt ein fehlerfreies Rangieren oder auch die Zu- oder Abschaltung einzelner Links mitunter zum “Rätselspass” werden. So ist beispielsweise ein hausinterner Umzug eines Mitarbeiters oder gar einer ganzen Abteilung in einer solchen Netzwerkumgebung ein vom Hauselektriker gefürchtetes Unterfangen. Auch mehren sich plötzlich auftretende, “unerklärliche” Netzausfälle, die – hervorge- Bei gewachsenen Verkabelungen kommen laufend einzelne Zusatzrufen beispielsweise kabel hinzu oder werden Umpatchungen vorgenommen, was die Übersichtlichkeit einer Verkabelung nicht gerade fördert. durch eine UnachtQuelle: RIT Archiv samkeit des Reinigungspersonals – nur sehr schwierig und zeitaufwändig che” temporäre Ausfälle zumindest so gezurückverfolgbar sind. Die durch immer ring wie möglich bleiben. Zusätzlich bemehr Kabel in den Schächten hervorgeru- steht der Anspruch, keine großen Veränfene Vervielfachung der Brandlast (und derungen im Gebäude selbst vorzunehdie damit verbundenen Versicherungsbei- men, also keine zusätzlichen Kanäle, keitragserhöhungen) seien hier nur am Rande ne neuen Löcher oder Ähnliches mehr. erwähnt. Nach einem häufig verlangten RefeZu all diesen eher physischen Verlege- renzbesuch des Kunden bei einer verproblemen kommt mit der Zeit noch das gleichbaren erfolgreichen “Online-UmProblem ungenügender Performance des stellung” beginnt der Netzwerkplaner mit
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der Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen. Der zukünftige Bedarf an informationstechnischen Anschlussdosen muss festgelegt und in die vorhandenen (oder auch in die zu erstellenden) Pläne eingearbeitet werden. Das sind oft vier Anschlüssen pro Arbeitsplatz. Die Standorte der Etagenverteiler werden unter Berücksichtigung der EN-50173-Längenrestriktion von maximal 90 Metern vom Verteilerfeld zur Anschlussdose geschickt ausgewählt, um eine möglichst geringe Gesamtzahl von Verteilern im Gebäude zu erhalten. Der entstehende Kabelgesamtbedarf errechnet sich aus der Tertiärverkabelung zuzüglich der Anbindung der Etagenverteiler untereinander. Obwohl bei einem Verteilerabstand von weniger als 90 Metern auch eine Kupferverkabelung möglich ist, empfiehlt sich wegen des zunehmenden Bandbreitenbedarfs, im Primär- und Sekundärbereich ausschließlich Glasfaserkabel einzusetzen. Aus dieser Bedarfsplanung kann der Planer die Menge an neuen Trassen bestimmen, die er benötigt, falls die alte Verkabelung nicht mitgenutzt wird, was häufig der Fall ist. Die neuen Kabel können beispielsweise – ausreichender Platz vorausgesetzt – in vorhandene Brüstungskanäle oder auch in Doppelböden eingezogen werden. Dabei werden die vorhanden Dosen ausgebaut, jedoch zunächst ohne die Verbindungen zu lösen. Somit kann jeder Anwender unterbrechungsfrei am Netz bleiben, während gleichzeitig die neue Verkabelung verlegt wird: Die Techniker legen die neuen Auslassdosen auf und bauen sie in die alten Schächte ein. Diese Möglichkeit besteht im Übrigen für alle Dienste, also auch für Sprachkommunikation. Die fertige Neuverkabelung kann dann raum- oder etagenweise nachts durch entsprechendes Umpatchen ans Netz gebracht werden, ohne den Betrieb des alten Netzes zu beeinträchtigen. Sind die Kanäle oder Böden schon überfüllt oder schwer zugänglich, wählt der Planer häufig eine neue Brüstungskanalvariante, die eine möglichst geringe bauliche Veränderung erfordert. Auch hierbei ist eine Verlegung im fliegenden Wechsel ohne störende Netzausfälle möglich.
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In den Etagenverteilerräumen und ins- berücksichtigen, welches System angebesondere an den Server-Plätzen emp- wandt werden soll. Eine effiziente Mögfiehlt sich grundsätzlich ein Doppelboden- lichkeit die Kabelanzahl zu minimieren ist tanksystem, da eine Netzerweiterung un- das Cable Sharing. Damit nutzt der Anweigerlich auch weitere Server und Ver- wender durch eine entsprechende Pinbeleteilerschränke hinzu kommen. Durch den gung alle vier Aderpaare eines PiMF-KaDoppelboden ist das beliebige Aufstellen bels gleichzeitig. Das gewählte System von Servern/Schränken ohne störende Kabelstränge, die quer durch den Raum verlaufen, möglich. Wird ein neues Gerät benötigt, kann durch Erweiterung eines bestehenden oder Einlassen eines neuen Bodentanks die Verkabelung optimal verlegt werden. Das AMP-Communications-Outlet-System Plus (AMP CO Plus) bietet Ist das gesamte zum Beispiel gesteckte, leicht wechselbare Einsätze für Doppeldosen an Quelle: Tyco/Electronics Unternehmen neu verkabelt und läuft das System stabil, werden die alten Dosen Stück für Stück sollte zum Beispiel Doppeleinsätze für die abgeklemmt, die losen Kabel aus den Dose oder im Patchpanel enthalten und Kanälen herausgezogen und alles ent- modular aufgebaut sein, sodass der Ansorgt. Damit ist die Umstellung abge- wender zu einem späteren Zeitpunkt proschlossen – in vielen Fällen kann äußer- blemlos auf eine andere Technik umsteilich nicht einmal eine Veränderung wahr- gen kann. Modulare Anschlusssysteme bieten zum Beispiel beliebige Kombinatiogenommen werden. nen von Steckgesichtern und Diensten bis zu Kategorie 7 an. Das können dann Dosen ERFAHRUNG AUSSCHLAGGEBEND Generell ist eine solche Umrüstung im “lau- mit zwei Ethernet-, kombinierten Ethernetfenden” Netzbetrieb bei korrekter Planung und ISDN- oder auch ATM- und ISDNpraktisch immer problemlos möglich. Vie- Einsätzen sein. Somit lassen sich beispielsle Unternehmen zögern trotz drängender weise vier Anschlüsse pro Teilnehmer mit Netzwerkprobleme bei einer Erneuerung, nur zwei PiMF-Kabeln realisieren. Das da sie Eingriffe in die bestehende Verka- verringert nicht nur die erforderliche Kabelung und somit betriebliche Ausfälle belmenge und somit die Verlegekosten, fürchten. Diese Furcht ist meist unbegrün- sondern auch die Brandlast. Und sollte eindet, wenngleich ein Spezialist die Be- mal ein Upgrade des Netzwerks notwendig standsaufnahme und die Durchführung werden, kann die Performance durch Tauvornehmen sollte. Insbesondere beim Ein- schen der Einsätze erhöht werden, ohne ziehen von neuen Strängen bei bestehender das einmal verlegte Horizontalkabel zu Altverkabelung muss mit größter Vorsicht berühren. Das verlegte Kabel muss natürgearbeitet werden, da sich bei Unachtsam- lich eine entsprechende Bandbreite unterkeit leicht Steckverbindungen lösen oder stützen. (Arnold Trebbe/db) Kabel beschädigt werden können. Dies führt dann unmittelbar zum viel gefürchteDer Autor ist Geschäftsführer von TW ten Netzausfall. Weil häufig hierfür der notwendige Platz fehlt, sollte der Planer Netzwerkservice in Ramerberg.
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DAS NETZ VON SIEMENS VDO AUTOMOTIVE
Planung und Logistik entscheidend Das Netzwerk von Siemens VDO Automotive wurde seit Mitte der 90erJahre kontinuierlich modernisiert. Rainer Steinacker, Referent Netzbetrieb der Abteilung Organisation/IT, legte dabei besonders großen Wert auf eine reibungslose Logistik. Außerdem sollten die neuen Netze in der Zentrale und den Niederlassungen so weit als möglich identisch sein, damit der Servicetechniker vor Ort nicht erst lange suchen muss. Aus diesem Grund ist für Rainer Steinacker auch eine umfassende und ständig aktualisierte Dokumentation des Netzes unverzichtbar. Einige technische Besonderheiten sorgten dafür, dass die Planungsphase rund drei Jahre dauerte. Die Planungen wurden in Zusammenarbeit mit Datentechnik Moll (dtm) Meckenbeuren durchgeführt.
ie in den neunziger Jahren stark gestiegenen Anforderungen an moderne Datennetze führten dazu, dass die damalige Mannesmann VDO eine neue Netzwerkinfrastruktur benötigte. Der Netzwerkverantwortliche Rainer Steinacker suchte nach einer neuen Lösung, die konzeptionell so durchdacht ist, dass sie sich mit möglichst wenig Anpassungen auf alle Gebäude übertragen lassen kann. In die Verkabelung sollte die Telefonie mit integriert werden, außerdem wurde auch gleich die Elektroinstallation mit erneuert. Das heißt, dass der Dienstleister die Maßnahmen mit den drei Abteilungen TK-Anlagen, Elektroinstallation und Organisation/IT abstimmen musste. Zudem ist nach Erfahrung von Frank Metzdorf, Gruppenleiter Kommunikation der Abteilung Organisation/IT, die Umzugshäufigkeit bei dem flexiblen Automobilzulieferer sehr hoch. In den letzten drei Jahren seien fast alle Abteilungen mindestens einmal umgezogen. Die neue Infrastruktur sollte dafür ausgelegt sein, dass zum Beispiel die CAD-Arbeitsplätze ohne großen DV-technischen Aufwand in andere Gebäude umziehen können. Aus diesem Grund entschieden
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sich die Netzwerkverantwortlichen auch gegen Cable-Sharing. Damit soll sichergestellt sein, dass zum Beispiel eine zusätzliche Versorgung über die LAN-Ver-
Die Planer setzten beim Werk Babenhausen zunächst eine damals aktuelle Kategorie-5-/Klasse-D-Verkabelung für die Büroverkabelung ein, stiegen dann aber teilweise auf Kategorie 5E um. Die letzten Neuverkabelungen der Zentrale in Schwalbach enthalten 600-MHz-taugliche Kabel und ansonsten Komponenten der künftigen Kategorie 6. Trotzdem sind alle Netze nach dem gleichen System verkabelt, sie enthalten nur jeweils die aktuellen Komponenten. Die Abnahmemessungen erfolgen mit einem Kategorie-6-Tester bei 300 MHz. Die ursprüngliche Planung ging von knapp 4300 Anwendern aus, Mitte 2001, am Ende der Neuinstallation, sind es rund 11.700 Anwender in drei Werken. Zu Beginn der Bauphase arbeitete das Unternehmen noch mit shared Ethernet, stieg mittlerweile auf switched Ethernet um und setzt im Backbone Multi-Gigabit-Ethernet mit Channel-Technik ein. Bei der Neuverkabelung spielte es eine entscheidende Rolle für die Aufrüstung, dass ein Unternehmen auf SAP R/3, Exchange und NT umgestellt werden sollte. Trotzdem ist das vorher verwen-
Der Aufbau der Hauptverwaltung von Siemens VDO Automotive: Die Steigleitungen sind im Voraus verlegt, und die Elektronik in den Konzentrationspunkten vorinstalliert.
kabelung realisierbar wäre oder auch Übertragungstechniken, die vier Paare benötigen.
dete Mainframe-System noch im Einsatz. Das Design der aktiven Komponenten erfolgte in enger Abstimmung
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mit Cisco Systems und setzt ausschließlich auf Switches der “Catalyst”-Reihe. Alle Router und Switches stammen von diesem Hersteller, um Kompatibilitätsprobleme auszuschließen und maximale Netzwerkverfügbarkeit zu sichern. Das war vor allem in der Migrationsphase wichtig, da Nortel und Cisco unterschiedliche Techniken für VLANs einsetzen. Außerdem war für die Netzwerkadministration das ISL-Protokoll von Cisco entscheidend. Das Core des Netzes ist komplett redundant ausgelegt, so gibt es auch zwei identische Rechenzentren. Insgesamt dauerte die Planungsphase etwa drei Jahre. Darin enthalten sind die Strukturierung, die Technikauswahl, die Abschätzung der Schwierigkeiten bei der vorhandenen Infrastruktur, den Steigtrassen, der Trassenführung und den vorhandenen Bodenbelägen. Viel Zeit kostete zum Beispiel die Suche nach einer passenden Säulenkonstruktion im Boden, nach einem estrichschonenden erschütterungsfreien Bohrer für das Aufbohren der Bodenöffnungen. Insgesamt wurden 196 Anschlüsse pro Gebäudeflügel und Etage installiert, für den Arbeitsplatz mit zwölf Quadratmetern rechneten die Planer drei Ports. Die Planer ermittelten über Bündelung von Kabeln die Brandlast und suchten
Für Rainer Steinacker, Referent Netzbetrieb der Abteilung Organisation/IT bei Siemens VDO Automotive, war schon während der Planungsphase des Netzes klar: “Keep it simple, keep it clear.”
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dann brandlastoptimierte Wege, das heißt, es wurden etwas mehr Verteilerstandorte festgelegt als unbedingt notwendig gewesen wäre, und zudem plat-
werden. Das betraf oft bis zu einen der drei Gebäudeflügel einer Etage. Das waren manchmal 120 Mitarbeiter, die mit Schreibtisch, allen Unterlagen und
Siemens VDO Automotive Seit Ende April firmieren die beiden Unternehmen Siemens Automotive und Mannesmann VDO unter dem Namen Siemens VDO Automotive. Der Automobilzulieferer bietet Elektronik für Informations-, Cockpit- und Automobilkommunikationssysteme an; dazu zählen zum Beispiel entsprechende Instrumente, Audionavigatoren, Multimedia- und Telematikanwendungen. Das Geschäftsfeld “Powertrain” entwickelt Systeme für den Antriebsstrang, Motorsteuerungen und die Einspritztechnik. Ein anderer Bereich ist spezialisiert auf Produkte rund um die Fahrzeugsicherheit, beispielsweise Airbag- und ABS-Elektronik. Ein weiteres Geschäftsfeld entwickelt Karosserieelektronik, also Systeme für die Zugangskontrolle oder Klimasteuerung. Der Handel mit den Endkunden ist dem Bereich “Trading und Aftermarket” zugeordnet. Das Angebot konzentriert sich hauptsächlich auf Audio- und Navigationssysteme für die Nachrüstung (VDO Dayton) sowie Produkte für Flottenmanagement und Nutzfahrzeuge (VDO Kienzle). (Doris Behrendt)
zierten die Planer sie möglichst in zentralen Bereichen. Die Zuführungen zu den Verteilern sind nicht als Knoten ausgeführt, sondern über verschiedene Trassenebenen. Dabei werden die Kabel in einem quadratischen Führungsrahmen geführt, die die Kabel in SandwichTechnik mit definiertem aber minimalem Abstand fixierte. Bei Kategorie-5Verkabelung lassen sich so bis zu 24 Kabel auf einer Lage führen, bei Kategorie 6 sind es 16. Zwischen die einzelnen Kabel füllt der Installateur eine Füllmasse als Brandschutz. Der Dienstleister installierte in den letzten vier Jahren rund 30.000 Ports in den Siemens-VDO-Werken Schwalbach, Dortmund und Babenhausen. Dabei achteten die Planer darauf, dass alle Niederlassungen gleich ausgerüstete Verteiler besitzen und die Installationen vergleichbar sind, damit später der Servicetechniker sich nicht erst lange in die Installation vor Ort eindenken muss, sondern alle Komponenten auf einen Blick findet. Steinacker bringt sein Konzept mit “keep it simple, keep it clear” auf den Punkt. UMZÜGE UND UMBAUTEN Um den
Betrieb nicht zu stören, mussten die Arbeiten den Regelarbeitszeiten angepasst
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Schränken umgezogen werden mussten. Sie sollten bei Arbeitsbeginn ihren Arbeitsplatz wieder so vorfinden, wie sie es am Freitag am alten Platz hinterlassen hatten. Den Umzug der Möbel führte parallel zu den Arbeiten eine Spedition durch. Die Installation von Elektro-, Daten- und Telekommunikationsnetz übernahm dabei Datentechnik Moll. Grundsätzlich versuchten die Planer die Umzüge etagenweise durchzuführen, doch dabei mussten sie auch Urlaube oder Dienstreisen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen berücksichtigen. Damit in den unbeteiligten Gebäudebereichen das Netzwerk reibungslos arbeitete, installierten die Installateure vorab das Backbone und ließen es parallel laufen, bis der betroffene Gebäudeabschnitt fertig installiert war. Freitag nachmittags begannen die Monteure zunächst mit der Demontage der vorhandenen Elektro- und DV-Anlage. Daraufhin bohrten sie die Öffnungen der Bodentanks entsprechend der vorhandenen Kanäle und setzten die Bodentanks. Anschließend mussten die Kernbohrungen an den Öffnungen gebohrt werden, andere Techniker brachten die Kabelbahnen in der Zwischendecke am Übergang zwischen Gebäudeflügel und zentralem Verteiler an. Nun konnten die
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Elektroverkabelung sowie die vormontierte DV-Verkabelung eingezogen werden, die Decke wieder geschlossen und die verschiedenen Kabeltypen aufgelegt werden. Dann musste der Servicetechniker sowohl die Elektroanlage (nach VDE 100) als auch die DV-Anlage einmessen. Die Abnahmemessung für das Datennetz erfolgte nach dem Dokumentationshandbuch, das DTM gemeinsam mit VDO erstellt hat. Erst jetzt räumen die Spediteure die Möbel in die neuen Räume ein, damit die Netzwerktechniker die DV-Geräte in Betrieb nehmen können. DIE WIDRIGKEITEN Problematisch bei
dem 25 Jahre alten Gebäude war das Bodensystem mit seinen Schächten und Öffnungen. Der Betonboden hatte keinen Doppelboden und viel zu schmale Schächte, die nur für Telefon und Strom ausgelegt sind. Deshalb mussten die Techniker mit Metallsuchgerät den Bo-
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den abtasten, um bestehende Kanäle und Verkettungen zu finden. Oft befanden sich diese Kanäle an unbrauchbaren Stellen und keine an den notwendigen Stellen. Das bedeutete für die Planung der Verkabelung, dass große Umwege in Kauf genommen werden mussten. Zudem hatten manche Öfnungen für die Bodentanks nur acht Zentimeter Durchmesser. Diese mussten mit einem speziell dafür konstruierten Bohrer aufgebohrt werden, der einerseits den Teppichboden nicht beschädigte und andererseits sich für Beton eignete. Da die Estriche nicht auf einer Ebene liegen, musste der Bohrer zudem oben eine Fase anbringen, damit sich der Bodentank entsprechend einpassen kann und der Deckel sauber aufliegt. Auf diesen Deckel klebten die Installateure dann den herausgeschnittenen Teppichbodenrest. Damit der Tank möglichst wenig Tiefe benötigte und die Kabel nicht ge-
Neben der schrägen Dreifachsteckdose enthält jeder Bodentank zwei oder mehr dienstneutrale RJ45-Anschlüsse
knickt werden mussten, sind die Anschlussdosen schräg in den Bodentank montiert. Das hat auch Bedienvorteile für den Service, weil die Ports leichter zugänglich sind als bei herkömmlichen Bodentanks.
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Hans Moll, links im Bild, Geschäftsführer von Datentechnik Moll, kann sich nicht vorstellen, wie jemand ohne detaillierte Dokumentation den Überblick über sein Netz behalten will. Frank Metzdorf, rechts von ihm und Gruppenleiter Kommunikation der Abteilung Organisation/IT, ist da ganz seiner Meinung.
In einem anderen Gebäude gab es zwar Doppelböden für die Verlegung der Kabel, doch waren die Bodenplatten aus Metall, sodass die zugehörigen Bohrungen für die Bodentanks ebenfalls mit einem speziellen Bohrer durchgeführt werden mussten, weil es sonst Probleme mit statischer Aufladung gegeben hätte. Das geschah vorab beim Netzwerkdienstleister, der diese Platten komplett vormontiert mit Bodentank anlieferte. Zusätzlich musste er unempfindlich gegenüber statischer Aufladung sein. Der Netzwerkdienstleister installierte die Bodentanks in seiner Werkstatt komplett vor. Auch die zu verlegenden Kabel waren bereits komplett vormontiert, genauso wie die Verteilerschränke und PatchKabel. Die teritären Knotenpunkte des Schwalbacher Hauptgebäudes sind in extrem schmalen Räumen des ehemaligen Stockwerdkienstes untergebracht. Vorteilhaft waren hier die niedrigen Brandlasten und dass der Raum komplett klimatisiert ist. Das heißt, hier konnte der Planer offene Gestelle ohne Türen einsetzen, sodass der Servicetechniker einen schnellen Überblick
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hat und gut auf alle Komponenten zugreifen kann. Auch Fertigungsstraßen integrierten die Techniker in die LAN-Verkabelung. Die modernen Maschinensteuerungen sind direkt in das Unternehmensnetz integriert. Weiterhin sind Terminals und PCs, die den Zugriff auf die Daten der Fertigungssteuerung erlauben sowie entsprechende Label-Drucker daran angeschlossen. In diesem Fall durfte es zu keinen Unterbrechungen des Fertigungsablaufs kommen, da das Unternehmen als Automobilzulieferer rund um die Uhr fertigt und just in time anliefert. Hier spielt auch die Ausfallsicherheit des Netzwerks eine enorme Rolle, deshalb ist hier alles redundant ausgelegt. Um an die Maschinensteuerungen und Drucker ohne große Unterbrechung heranzukommen, verwendeten die Installateure Rutmannsteiger, die über die Maschinen hinausreichten. Die vorkonfektionierte Verkabelung installierten die Techniker währen der Umrüstzeiten. DOKUMENTATION Die gesamte Infra-
struktur ist in einem Handbuch dokumentiert, und zwar jeder Port mit seinem kompletten Link inklusive den Messprotokollen. Diese Dokumentation ist auch als Online-Version im Intranet vorhan-
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den und wird dort laufend aktualisiert. Sie enthält ein Präsentationsmodul auf Powerpoint-Basis, das sich für individuell zugeschnittene visuelle Darstellungen eignet. Die Techniker pflegen Veränderungen über ihr Notebook gleich online in das selbst entwickelte Dokumentationssystem von dtm ein. Laut Hans Moll ist “jedes installierte Stück Draht dokumentiert”. Für Frank Metzdorf ist diese detaillierte und auch fortlaufend aktualisierte Dokumentation entscheidend für den Service des Netzwerks. Die Dokumentation kann für ihn nicht genau genug sein, denn langwieriges Suchen bei Wartungsarbeiten kostet Zeit und Geld. Deshalb sind die Netzwerke in den einzelnen Außenstellen und Niederlassungen nicht nur analog aufgebaut, sondern genauso detailliert dokumentiert. Denn die IT-Kommunikation wird zentral von Schwalbach aus gewartet. ABNAHMEMESSUNGEN Die Abnahme-
messungen erfolgten mit einem Omniscanner von Microtest nach der künftigen Kategorie 6/Klasse E (nach dem jeweils aktuellen Entwurfsstand der Normen). Sämtliche installierte Links wurden so überprüft und erreichten dabei Reserven bei der Next-Messung von bis zu10 dB gegenüber den vorgegebenen Grenzwer-
Spezielle Kabelführungen sorgen für eine saubere Verlegung und gute Zugänglichkeit, auch wenn die Komponenten 36 Ports und mehr haben
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Kabelführung in verschiedenen Ebenen mindert die Brandlast
ten. Ein Grund für diese guten Messwerte ist nach Ansicht von Hans Moll, dass die Techniker über eine entsprechende
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Ausbildung verfügen und zum Beispiel bei der RJ45-Steckermontage darauf achten, dass die Adernpaare bis weit in den
Stecker hinein verdrillt bleiben. Für die Abnahmemessungen verwendete der Installateur keine speziellen Adapter für bestimmte Kabelhersteller, sondern die Standard-Messadapter des Messgeräteherstellers. Für Hans Moll sind zusätzlichen Kompensationen nichts weiter als eine Verfälschung der Messwerte. Siemens VDO Automotive überprüft zusätzlich stichprobenartig einige Links, die dann exakt den Vorgaben entsprechen mussten. Nach der Fusion von Mannesmann VDO mit dem Siemens-Bereich Automobiltechnik überprüfte die neue Konzernmutter die DV-Infrastruktur auf Einhaltung der Siemens-Sicherheitsrichtlinien. Diese konnten problemlos eingehalten werden. Im Verbund mit dtm Datentechnik Moll wurde ein Unternehmensnetzwerk geschaffen, das den Anforderungen eines international aktiven Automobilzulieferers entspricht. (Doris Behrendt)
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ANFORDERUNGEN IM GROSSFORSCHUNGSUMFELD
Highspeed-Verkabelung im Praxiseinsatz Die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), eine der 16 überwiegend vom Bund finanzierten Großforschungseinrichtungen, befasst sich hauptsächlich mit kern- und atomphysikalischen Experimenten. Im Rahmen dieser Experimente fallen viele Messdaten an, die digitalisiert und über Computer ausgewertet, gespeichert und weltweit versandt werden.
u den kern- und atomphysikalischen Experimenten der GSI kommen noch weitere wissenschaftliche Aktivitäten im Bereich der Plasmaphysik, der Materialforschung, der Biophysik und Strahlenmedizin sowie der Beschleunigerentwicklung. Neben den Ergebnissen in der Grundlagenforschung ergeben sich auch neue Perspektiven für anwendungsorientierte Arbeiten, zum Beispiel in der Krebstherapie. Der Etat der Gesellschaft beträgt über 130 Millionen Mark. Mehr als 30 Experimentierplätze wurden mit modernsten Spektrometern und Detektorsystemen ausgestattet, um ein weltweit führendes Instrumentarium für die Grundlagenforschung zu schaffen. 600 Mitarbeiter sind bei der GSI beschäftigt, darunter zirka 200 ständige wissenschaftliche Mitarbeiter aus Physik, Ingenieurwissenschaften und Technik. Die GSI wird jährlich von 1000 bis 1500 Wissenschaftlern aus aller Welt besucht.
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VERTEILTE STATT ZENTRALE RECHNER
Die GSI hat zentrale Mainframe-Hosts schon seit längerem abgeschafft und durch verteilte Rechner ersetzt. Anfänglich waren es VMS-Maschinen, später AIX-Rechner und jetzt zirka 80 speziell konfigurierte, zentrale Linux-Workstations mit IntelDualprozessoren. Im GSI-Netz hängen zusätzlich zu den Linux-Workstations rund 200 Desktop-PCs der Experimentatoren sowie rund 650 Windows-NT-Arbeitsplatzrechner. Dazu kommen 85 Rechner für die Beschleunigersteuerung, die nach wie vor unter VMS mit einer eigens entwickelten Steuerungsapplikation laufen. WECHSEL VON KOAX AUF TWISTED PAIR 1998 stand bei der GSI in Darmstadt
Verantwortlichen jedoch an eine Aufstockung auf das Zehnfache. Um die Experimentierdaten über verteilte Rechner verarbeiten und zentral speichern zu können, müssen zuverlässige Netzwerke zum Einsatz kommen, die die entsprechenden Datenmengen aufnehmen und schnell weiterleiten. Das Netz der GSI verbindet um die 1200 Arbeitsplätze (PCs, Workstations, X-Terminals) mit den zentralen Rechner- und Speichereinheiten.
der Generationswechsel von Koax- auf eine Highspeed-Verkabelung im Etagenbereich an. Arbeitsplätze und Datenaufkommen hatten zu diesem Zeitpunkt so weit zugenommen, dass die Netzlast zu signifikanten Wartezeiten an den Arbeitsplatzrechnern führte. Zunächst stand die Frage an, ob sich Glasfaser bis zum Arbeitsplatz schon rechnen würde, was angesichts der damals noch recht hohen Preise vor allem der aktiven Netzwerkkomponenten verneint wurde. So fiel die Entscheidung, das zukünftige Highspeed-Netz auf Twisted-
SCHNELLES NETZ FÜR KOMPLEXE EXPERIMENTE Bei der GSI werden die an-
fallenden Messdaten entweder sofort auf Kassetten abgespeichert oder über das Netzwerk an verteilte Rechner zur weiteren Auswertung gesandt. Die Datenspeicherung erfolgt zentral, wobei das Speichervolumen aktuell bei etwa 50 TByte liegt. Für die nächsten Jahre denken die
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Abteilungsleiter Dr. Mathias Richter, bei der GSI für Datenverarbeitung und Experimenteektronik zuständig, vor der GSI-Beschleunigeranlage, mit der Schwerionen auf bis zu 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können. Im Einzelnen besteht die Anlage aus dem Linearbeschleuniger UNILAC, mit dem Energien von 2 bis 20 MeV pro Nukleon erreicht werden, dem Schwerionen-Synchrotron SIS (1 bis 2 GeV pro Nukleon) und dem Experimentierspeicherring ESR. Experimente werden an 30 verschiedenen Experimentaufbauten durchgeführt.
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Pair-Verkabelung aufzusetzen. Dabei bereitete den Verantwortlichen die Frage am meisten Kopfzerbrechen, ob das High-
Wenn über 1000 Arbeitsplätze über ein geschirmtes Verkabelungssystem vernetzt werden, entstehen bei einer durchschnittli-
Ansprechpartner für alle Probleme zu haben. – Unterstützung des neuen Verkabelungsstandards Kategorie 6/Klasse E und damit von Gigabit Ethernet auch für die Etagenverkabelung, – umfassende Garantieleistungen auf Produktfunktionalität und Applikationen für einen ausreichend langen Zeitraum. LEISTUNGSMERKMALE DER ZUKÜNFTIGEN VERKABELUNG Zusammen mit dem
Verkabelungspartner OFM entschieden sich die Verantwortlichen bei der GSI für das Produktportfolio “Systimax” von Avaya. Systimax wurde in den Bell Labs der Lucent Technologies entwickelt und jetzt weltweit von dem Spin-off-Unternehmen Avaya Communication vertrieben. Das Verkabelungssystem Systimax GigaSpeed erfüllt bereits alle heute bekannten Eckdaten des zukünftigen ISO-Kategorie6-Standards und ermöglicht Übertra-
Teilansicht der GSI-Beschleunigeranlage, mit der Schwerionen auf bis zu 90 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können
speed-Netz zukünftig geschirmt oder ungeschirmt verkabelt werden sollte. Den Ausschlag gab hier die Erkenntnis, dass bei dem GSI-Gebäude aufgrund seiner Ausdehnung mit erheblichen Potenzialunterschieden zu rechnen war. Die Wissenschaftler arbeiten teilweise mit Messgeräten, die im Mikrovolt-Bereich messen. Bei den Experimenten kann die GSI außerdem nicht davon ausgehen, dass alles aus der gleichen Einspeisung kommt. Sie muss von unterschiedlichen Erdpotenzialen ausgehen. Bei geschirmten Verkabelungssystemen ist in so einem Szenario die Gefahr hoch, dass Potenzialunterschiede zu elektromagnetischen Störeinstrahlungen auf die zu messenden Signale führen. Um diese Gefahr zu vermeiden, entschieden sich die Verantwortlichen für ein UnshieldedTwisted-Pair-Verkabelungssystem (UTP), das gegenüber Potenzialunterschieden immun ist. PLAZET FÜR UTP Der Hinweis, UTP in die Entscheidungsfindung über das zukünftige Verkabelungssystem mit einzubeziehen, kam auch von dem Verkabelungspartner der GSI, der OFM Netzwerke & Systemtechnik GmbH.
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chen Kabellänge von je 40 Metern und einem Kabeldurchmesser von bis zu zehn Millimetern immense Schirmflächen, die erhebliche Kapazitäten an Störstrahlungen aufnehmen. Die GSI hätte zwar ihr Netz auch sternförmig erden können, was aber in der Praxis auch keine sichere Lösung dargestellt hätte, weil irgendwo vorhandene unterschiedliche Erdungen doch zu Erdschleifen geführt hätten. Bei einer STPVerkabelung (Shielded Twisted Pair) hätte zudem für das über 100 Meter lange Gebäude der GSI ein Erdungskonzept erstellt werden müssen, um Potenzialunterschiede sicher ausschließen zu können. Das hätte zusätzliche Kosten im sechsstelligen Bereich mit sich gebracht. ANFORDERUNGSKRITERIEN AN VERKABELUNGSLÖSUNG Nach
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der Grundsatzentscheidung für UTP folgte die Auswahl des Verkabelungsherstellers. Wichtige Entscheidungskriterien waren hier: – Glasfaser- und Kupferverkabelung sowie sämtliche passiven Verkabelungskomponenten sollten aus einer Hand kommen, um echte End-to-end-Performance durchsetzen zu können und einen
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gungsgeschwindigkeiten bis zu 1,2 GBit/s auf Kupferkabel. Bisherige Anforderungen an Verkabelungssysteme nach ISO Kategorie 5 wie NEXT, ACR und Ähnliches übertrifft das System laut Herstellerangaben deutlich. Für die ISO-Kategorie6-Norm wurden außerdem zusätzliche
tensive Anwendungen wie interaktive Multimedia- und schnelle Ethernet-Applikationen, die die gleichzeitige Übertragung von Sprache, Daten und Video in Zukunft über 1,2-GBit/s-ATM-Systeme sowie analoge Breitband-Videoanwendungen bis 550 MHz ermöglichen. STELLENWERT DER GARANTIELEISTUNGEN Die umfassenden Garantieleis-
Strukturierte Verkabelung nach Kategorie 6/Klasse E für Gigabit Ethernet
tungen auf die komplette Verkabelung spielten bei der Entscheidung für das Verkabelungssystem eine wichtige Rolle, da die GSI mit der UTP-Verkabelung Neuland betrat. Die garantierte Übertragungsleistung von 1 GBit/s bis zum Arbeitsplatzrechner und die 250 MHz Bandbreite werden heute allerdings noch nicht ausgereizt. Noch in diesem Jahr ist der Aufbau einer Internet-basierten Videokonferenzschaltung zwischen allen Großforschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) geplant. Die Anbindung der GSI an das Internet erfolgt über das Deutsche Forschungsnetz (DFN) mit einer Bandbreite von zur Zeit 34 MBit/s. ENTSCHEIDUNG FÜR GANZHEITLICHES VERKABELUNGSSYSTEM Eine be-
Messparameter definiert wie ELFEXT oder Delay Skew sowie die Vergrößerung der Bandbreite von 100 MHz auf 250 MHz unter Festlegung der Übertragungsstrecke auf 100 Meter. Die Funktionsparameter von Dämpfung, NEXT etc. entsprechen denen der Kategorie 5 und der amerikanischen Norm für Verkabelungssysteme EIA/TIA 568/A, die strengere Parameter als ISO 11801 definiert. Bei Fehlerdämpfung und Longitudinal-Modulationsverlusten (LCL) wurden, so der Hersteller, die Werte ebenfalls signifikant verbessert. Außerdem reduzieren Verbesserungen an der Kanalstruktur die Rückflussdämpfung, die ein Maß der reflektierten Energie zum Ende des Kanals ist. Systimax Giga-Speed kommt mit einer auf 20 Jahre ausgelegten Produkt- und Anwendungsgarantie, die auch die normgerechte EMV-Konformität einschließt. Das System unterstützt zukünftige bandbreitenin-
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sondere Problematik beim Gewährleisten von End-to-end-Performance bei Highspeed-Netzen liegt darin, dass über 65 Prozent aller installierten Verkabelungssysteme Mix- und Match-Systeme sind, bei denen die Einzelkomponenten der passiven Verkabelung wie Stecker, Rangierfelder, Kabel und Schnüre von unterschiedlichen, oft besonders preisgünstigen Herstellern kommen. Bei Übertragungsgeschwindigkeiten von 10 oder 100 MBit/s treten dabei in der Regel keine Schwierigkeiten auf, bei Highspeed-Anwendungen im Gigabit-Ethernet-Bereich sind Probleme aber vorprogrammiert. Denn eine Garantie einer End-to-end-Performance, wie im zukünftigen Standard Kategorie 6/Klasse E gefordert, gibt es vorher von keinem der Komponentenanbieter. Die GSI wusste aus ihrer bisherigen Praxis, dass die Netzwerkfehlerrate mit erhöhter Netzwerkauslastung exponentiell
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ansteigt, wenn unterschiedliche PC-Netzwerkkarten zum Einsatz kamen. Verkabelungssysteme ohne genau aufeinander abgestimmte Einzelkomponenten gehen oftmals ähnlich in die Knie. Da die GSI keine Ressourcen für Konformitätstests einzelner Netzwerkkomponenten hat, ist es für sie besonders wichtig, einen Ansprechpartner für möglichst viele Netzwerkkomponenten zu haben. KATEGORIE 6 VERSUS KATEGORIE 7
Die Frage, ob für die neue GSI-Gebäudeverkabelung eher der Standard Kategorie 6/Klasse E oder der ebenfalls in der Verabschiedung befindliche Kategorie-7/ Klasse-F-Standard in Frage kommt, wurde zügig beantwortet. Kategorie 7 hätte ein neues Stecksystem mit erheblichen zusätzlichen Kosten zur Folge gehabt, was für die GSI nicht in Frage kam. Außerdem bestanden Bedenken, ob sich international ein Kategorie-7-Standard neben Kategorie 6 überhaupt wird durchsetzen können. Nach Kategorie 6 mit Gigabit Ethernet kann es wahrscheinlich im Kupferbereich keinen weiteren Standard geben, der sich auf internationaler Ebene durchsetzen wird. Weitaus größere Chance liegen bei der Fiber-to-the-Desk-Lösung, da auch die neuen 10-GBit-Netze ausschließlich auf Glas setzen. Der Kategorie-7-Standard mit seinen 600 MHz Bandbreite hat sich für das Prinzip hoher Frequenzen bei niedriger Codierung entschieden. Da die meisten Hersteller von Übertragungstechnologien jedoch auf niedrige Frequenzen bei hoher Codierung setzen, sind solch hohe Frequenzen nicht erforderlich und zudem nur sehr schwierig anwendbar: Bei der Etagenverkabelung muss ein Signal auch nach 100 Metern noch ausreichend erkennbar sein, was bei Frequenzen oberhalb 300 MHz rein technisch nicht mehr realisierbar erscheint. GLASFASER-ARBEITSPLÄTZE FÜR HOCHLEISTUNGSLASER Glasfaser bis
zum Arbeitsplatz ist bei der GSI heute schon Realität bei der Verkabelung des neuen Laserraums. Hier wird in internationaler Kooperation zur Zeit Europas stärkster Laser aufgebaut, der bisherige
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Erkenntnisgrenzen bei der Erforschung von Schwerionen weiter verschieben soll.
bisher auf die neue Verkabelung zurückgeführt werden. ALTES UND NEUES NETZ PARALLEL
FAZIT MIT UTP: “PLUG AND PLAY” Die
komplette Neuverkabelung der GSI vollzieht sich in mehreren Schritten. 1998 wurde mit dem so genannten Südgebäude begonnen, jetzt laufen die Arbeiten im Nordteil des Darmstädter Gebäudes. Für die Netzwerkverantwortlichen der GSI bedeutet dies, das alte FDDI- und Ethernet-basierte Netz mit LWL- und Koaxverkabelung sowie die neue strukturierte Highspeed-Ethernet-Verkabelung (GBit, 100 oder 10 MBit/s über LWL oder UTP) noch parallel zu unterstützen. Über zwei Jahre setzt die Etagenverkabelung im Südteil des GSI-Gebäudes bereits auf UTP-Technologie auf. Die Erfahrungen lassen sich folgendermaßen auf den Punkt bringen: Plug and play. Kein einziger Netzwerkfehler musste
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Aktuell besteht das komplette GSI-Netz im Darmstädter Hauptgebäude noch aus: – knapp neun Kilometer Glasfaser mit 920 Anschlusspunkten, – rund 600 Koaxsegmenten Thinwire über rund 58 Kilometer Kabellänge mit 3018 Anschlussdosen sowie – 75 Kilometer UTP-Etagenverkabelung mit 1840 Anschlusspunkten. Noch diesen Sommer dürfte die Neuverkabelung der GSI auch im Nordtrakt des Hauptgebäudes abgeschlossen sein. Dann basiert die komplette horizontale Büroverkabelung bei der GSI auf UTP. Das neue GSI-Netzwerk ist ein geswitchtes Collapsed Backbone mit einem Avaya Cajun P880 als zentralen Switch mit 28,16 GBit/s Datendurchsatz und 56,32 GBit/s Backplane-Kapazität.
Ein weiterer Cajun-Switch P880 fungiert als Backup-Collapsed-Switch. Die zentralen Switch-Einheiten sind via full duplex Gigabit Ethernet mit elf EtagenSwitches (Cajun P550) verbunden, an die wiederum über Kategorien-6-Kupferverkabelung die Arbeitsplätze angeschlossen sind. Sowohl im Backbone als auch horizontal verfügt die GSI damit in den neu verkabelten Bereichen über ein stabiles Netzwerk, das durch seine Topologie und Skalierbarkeit genügend Leistungsreserven für die komplexen Auswertungen der Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für die nächsten Jahre bereitstellt. (Christian Zillich/gg)
Weitere Informationen: Web: www.gsi.de Web: www.ofm.de
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COMPUTERUNTERSTÜTZTES CHANGE-MANAGEMENT
Hilfe bei der Migration Der Begriff “Change-Management” ist auch in Bezug auf die Netzinfrastruktur in aller Munde, aber was steckt eigentlich dahinter? Welche Software-Unterstützung gibt es, und wie konkret werden Anforderungen aus der Praxis gegenüber Herstellern formuliert? Was leisten insbesondere Network-Facilities-Management-Systeme, und welche Entwicklungen gibt es? Der folgende Artikel gibt Antworten auf diese Fragen.
mmer öfter hören Anbieter von Kabelmanagement beziehungsweise Network-Facilities-Management-Systemen berechtigterweise die Frage nach einem in die Software integrierten Change-Management. Verblüffend ist jedoch, dass Rückfragen nach der konkret gewünschten Funktionalität meist überhaupt nicht beantwortet werden können. Handelt es sich also nur um ein Modewort, eine mechanisch aufgestellte Forderung? Dies ist ganz sicher nicht so, denn Veränderungen sind nun einmal wesentlicher Bestandteil des Lebenszyklus von Kommunikationsnetzen. Eingangs soll nun das Zauberwort Change-Management für den Bereich der Kommunikationsnetzinfrastruktur etwas konkretisiert werden. Wenn von Änderungen im Netzwerk gesprochen wird, ist prinzipiell zu unterscheiden, ob es um Aktivitäten des Neu-, Um- oder Abbaus geht und ob es sich um relativ kleine, kurzfristig zu realisierende Maßnahmen oder um langfristig vorzubereitende Großaktionen handelt. Darüber hinaus ist festzustellen, welche Bereiche der Netzinfrastruktur betroffen sind und ob die alten Netze während des Aufbaus neuer parallel in Betrieb bleiben müssen. In Tabelle 1 werden einige Beispiele für Änderungen im Netz aufgelistet und nach den genannten Gesichtspunkten bewertet. Bei einer Neuverkabelung handelt es sich um eine langfristig zu planende Neu-
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baumaßnahme (für den Fall, dass die alten Kabel entfernt werden, kommen Abbaumaßnahmen hinzu). Von diesen Änderungen sind natürlich in erster Linie die Kabel betroffen, sehr oft aber auch das Tras-
ein Medienwechsel statt (zum Beispiel bei Übergang zu einer vollständigen LWL-Verkabelung), sind neben der passiven Verteilertechnik und den zugehörigen Patches auch Aktivkomponenten und Endgeräte (beziehungsweise deren Netzinterfaces) betroffen. Im Bereich der Umzüge ist zu unterscheiden, ob es sich um kurzfristig durchzuführende Einzelaktionen handelt oder aber um Umzüge, die durch größere Umstrukturierungsmaßnahmen einer Firma ausgelöst werden. Bei Einzelumzügen ist es meist nicht notwendig, einen Planungsvorlauf zu schaffen und in Form von Dokumentationen Entscheidungsgrundlagen auszuarbeiten. Bei umfangreicheren Umzügen sind dagegen sehr komplexe Aufgaben zu lösen. Dazu gehören beispielsweise die Zuordnung von Arbeitsplätzen zu räumlichen Bereichen unter vielfältigen Kriterien und Restriktionen (Teamzugehörigkeit, techni-
Tabelle 1. Klassifizierung von Netzwerkänderungen
sensystem, welches gegebenenfalls zu erweitern ist. Die betroffene Firma muss trotz der Baumaßnahmen weiter uneingeschränkt funktionieren. Die Modernisierung der Verkabelung ist also kaum anders realisierbar als dass das neue Netz zunächst parallel zum bestehenden aufgebaut und erst nach Fertigstellung innerhalb kürzester Zeit in Betrieb genommen wird. Damit sind temporär auch zusätzliche passive Verteiler wie Patch-Felder und Anschlussdosen notwendig. Findet
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sche Ausstattung, verfügbare Anschlussdosen und so weiter) sowie die Layoutplanung. Weitere Aufgabenbereiche liegen in der Bestimmung optimaler Reihenfolgen für die Durchführung von Teilprozessen und der Beseitigung von Konflikten. Was können Computer-Aided-Network-Facilities-Management-Systeme (Canfm-Systeme) nun leisten, um diese – teilweise sehr komplexen – Umstrukturierungen zu unterstützen?
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Canfm-Systeme stellen online eine aktuelle Netzdokumentation zur Verfügung und geben damit Antwort auf alle Fragen zur Ausgangsbasis von Planungen beziehungsweise zur Sicherung eines möglicherweise notwendigen Parallelbetriebs. Bild 1 zeigt einige Beispiele für die entsprechende Nutzung des Systems InfoCable. Zuerst soll hier der Gesichtspunkt der verschieden großen Planungsfristen angesprochen werden, nämlich a) die langfristige, umfassende Umstrukturierung des Kommunikationsnetzwerks und b) die relativ kleinen, oft spontanen Änderungen im Netz (Einzelumzüge, Reparaturen, Störumschaltungen und Ähnliches) Im Fall a) wird lange vor der praktischen Umsetzung ein Planungsprojekt initiiert, das Ergebnis fließt in eine Planungsdokumentation ein und Arbeitsauf-
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träge werden ausgearbeitet. Die Planungsphase selbst erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, das Kommunikationsnetz ändert sich in der Zwischenzeit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (Reaktion auf Havarien, Austausch von Komponenten im Zuge der Wartung, Umzüge). Bild 1. Fragen, die rein durch das Canfm-System wie Info-Cable beantEs ist also wichtig, wortet werden können die Planung auf der Basis eines virtuellen Netzmodells durchzuführen, das zwar nungsdokumentation, die Betriebsdokuzu einem gegebenen Zeitpunkt von der mentation soll nicht verfälscht werden. In aktuellen Netzdokumentation abgeleitet der Betriebsdokumentation werden unabwurde, dann aber völlig unabhängig exi- hängig von allen Planungsaktivitäten die stiert. Dabei entsteht sukzessive die Pla- aktuellen Veränderungen im Netz doku-
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mentiert. Einige Canfm-Systeme unterstützen eine solche Arbeitsweise. Eine Planvariante entsteht als Kopie des Kom-
chen Realisierungszeiten zu zerlegen (etwa Teilumzüge oder einzelne Bauphasen).
Firmenspezifische Vorgehensweise
Hilfestellungen eines Canfm-Systems
Bei einem Gebäude-internen Umzug wird im GVT umrangiert, siehe Bild 3.
Eine Komplexfunktion ermittelt über eine Signalwegverfolgung die alte Rangierung im GVT und schwenkt diese, sodass ausgehend von der TKA die Anschlussdose im neuen Raum erreichbar ist. Gegebenenfalls wird im “neuen” EVT eine Rangierung ergänzt und die nicht mehr benötigte Rangierung im “alten” EVT aufgelöst. Zudem erfolgen die Generierung eines Arbeitsauftrags für alle Rangierungsänderungen und ein Ausdruck.
Alle Signalwege bleiben erhalten, in der TKA wird über das TKA-Management lediglich die Zuordnung der Nst.-Nr. eines physischen TKA-Ports angepasst.
Eine Komplexfunktion ermittelt über eine Signalwegverfolgung, mit welchem physiischen TKA-Port die “neue” Anschlussdose verbunden ist Es wird ein Arbeitsauftrag generiert, der die Teilnehmerdaten und die Nst-Nr. sowie den “alten” und “neuen” TKA-Port enthält.
Tabelle 2. Beispiele für eine anwenderspezifische Signalwegbearbeitung im Canfm
munikationsnetzes zu einem Zeitpunkt t1 (Beginn der Planung, siehe Bild 2). Auf dieser Basis erfolgt die Planung unabhängig von der Betriebsdokumentation. In die Betriebsdokumentation werden alle Netzwerkänderungen realitätsbezogen eingepflegt. Die dadurch eventuell beeinflusste Planungsgrundlage lässt sich zu einem beliebigen Zeitpunkt t2 automatisch aktualisieren (Bild 2). Dabei findet eine automatisierte Konfliktanalyse statt (beispielsweise können einige bei der Planung vorausgesetzte Ressourcen in der Zwischenzeit entfernt oder ausgetauscht worden sein). Nach Abschluss der Planungsaktivitäten liegt eine realistische Planungsdokumentation vor. Spezielle Reports zur Mengenermittlung erleichtern Bestellvorgänge für Netzkomponenten, und Arbeitsaufträge lassen sich automatisch erzeugen. Ist die Realisierung des Planungsvorhabens abgeschlossen, wird die Planungs- in die Betriebsdokumentation überführt. Eine so genannte Statusverwaltung hilft dabei, ein Planungsvorhaben in mehrere Teilaktivitäten mit unterschiedli-
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“Schnellplanungen” gemäß Fall b) lassen sich direkt in der Betriebsdokumentation ausführen. Die Online-Dokumentation wird zunächst genutzt, um eine spontane Netzänderung unter Zuhilfenahme
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der zentral und aktuell vorliegenden Informationen effizient virtuell vorzubereiten (Änderung der Betriebsdokumentation im Vorfeld) und unmittelbar danach in der Realität umzusetzen. Ein automatisch erzeugtes Arbeitsprotokoll sichert die fehlerfreie Ausführung. Wie können nun aber die einzelnen Planungsaktivitäten durch entsprechende Funktionalitäten zur Änderung des virtuellen Netzmodells unterstützt werden? Umzüge, bei denen lediglich Endgeräte-Standorte umgesetzt werden und/oder Signalwege anzupassen sind, lassen sich durch Canfm-System weitgehend automatisiert vorbereiten: Nach Angabe der betroffenen Endgeräte wird aus kommunikationstechnischer Sicht eine Liste in Frage kommender Zielräume angeboten (nach der Verfügbarkeit freier Anschlussdosen). Nach Auswahl von Raum und Anschlussdose realisiert das System den Geräteanschluss automatisch. Darüber hinaus unterstützt es auch die Anpassung des Signalwegs, wobei firmenspezifische Anforderungen zu beachten sind. Tabelle 2 zeigt Beispiele aus dem Bereich der Telefonie. Für den DV-Bereich ist oft eine Liste aller veränderten Endgeräte mit Zu-
Bild 2. Arbeiten mit separaten Planvarianten in Canfm-Systemen
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satzangaben wie “alter” Aktiv-Port, potenziell nutzbare Aktiv-Ports am Ende des neu entstandenen Signalwegs, MAC- und IDAdresse der Endgeräte sowie einige Anwenderdaten ausreichend. Auf dieser Basis legen Network-Management-System und Canfm im Zusammenspiel die neue Teilnetzzuordnung Bild 3. Automatisierte Signalweganpassung bei Änderung im Rangierverteiler fest (etwa Auswahl des Hubs/Switches oder Anpassung von VLAN-Definitionen bei Layer-1nalweglänge, minimale GesamtdämpVLANs). fung). Schließlich sollen hier einige Canfm(Silvia Nitz, Alfred Iwainsky/gg) Funktionalitäten aufgelistet werden, die insbesondere die Bereiche der Neu- und Dipl.-Math. Silvia Nitz ist BereichsleiErweiterungsplanung unterstützen: terin CAFM/Entwicklungen, und Prof. – Unterstützung von Bewertungs- und Dr. Alfred Iwainsky ist Geschäftsführer Entscheidungsprozessen mit mehre- im IIEF Institut für Informatik in Entwurf ren Kriterien, beispielsweise für die und Fertigung zu Berlin: www.iief.de Komponentenauswahl oder die Angebotsauswertung, Literaturhinweise – automatisierte Planung von Verteilerstandorten durch das Anwenden von Iwainsky, A.; Nitz, S.: Computerbasierte Verfahren der dynamischen OptimieUmzugsplanung – eine Problemanalyse. In: rung, Iwainsky, A. (Hrsg.): Tagungsband zum 2. – Methoden zur Grobmodellierung GI-Workshop “Entwurf und Dokumentation im rechnerunterstützten Facility-Manastrukturierter Verkabelung mittels gement”. 09. bis 11. Oktober 1996, auf der Rastermodellen, Wartburg, IIEF Berlin, 1996 – Unterstützung des Grobentwurfs von Nitz, S.: Alle Lebensphasen eines Kabel- und Trassennetzen auf GrundNetzwerks begleiten. Netzdokumentation lage des Konzepts der potenziellen mit CANFM-Systemen. LANline, Mai Trassen, 1997 Berlett, U.: Überblick im Kabelwust. “Info– Kabel-Routing zum Verlegen von KaCable” für die Regionalkontrollstelle Münbeln in Trassennetzen, chen. transmission, Dez. 1999/Jan. 2000 – automatisierte Platzierung von regelHertel, R.; Iwainsky, A.; Kallweit, P.; Nitz, mäßig angeordneten Bodentanks S.: RANES:. Rapid Net Planning System. in großflächigen DoppelbodenbereiMethoden, Entscheidungshilfen und Algorithmen für die Grobplanung von Kommuchen, gegebenenfalls in Abhängigkeit nikationsnetzen. IIEF-Forschungsbericht von Raumgrößen und unter AnwenCAFM-E-701/98. IIEF Berlin, Sept. 2000 dung von Ausstattungsparametern, Nitz, S. Behrens, F.: Durchgängiges Mana– Signalweg-Routing zum Generieren gement – Ressourcen optimal nutzen. optimaler Patch-/Rangierlisten (miniLANline Spezial, Januar, Februar, März male Anzahl Patches, minimale Sig2001
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Marktübersichten
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Kupferverkabelung
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angebotene Dienstleistungen
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eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
angebotene Verkabelungssysteme
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten
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Gewährleistung nach Installation
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service Jahr der Gründung
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Niederlassungen
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Online
Anixter 07144/2694-0 ASM 08131/351601 Bachert Datentechnik 06442/9285-19 BATM 05331/9047-01 BEL Datentechnik 0531/2144-0 Bell 0228/42104-0 Berner Elektrotechnik 0711/93745623 Biedemann 040/6779901 Bitburg 030/21507216 Bolder 02233/21603 Ulrich Brecher 0221/96385-0 B&T Tele-Dat 02236/947680 Büchner Schwerin 0385/64538-0 Büchner Hamburg 040/870882-0 BVK 034203/594-0 Carus 040/22939262 CMT Communications 02303/957-0
Firma Telefon
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
AMP, Dätwyler, BTR, Telegärtner, TKM, DNT Kerpen Spezial
BTR
Telegärtner, Huber & Suhner
Panduit, AMP, Ackermann
● ●
● ● ● ● ● ●
●
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●
● ●
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●
● ● ● ●
Avaya
3M, Volition, Telesafe, IBM-ACS, Systimax, Draka-Silverline, Brugg, Nexans
●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
● ● ● ● ● ●
Draka Multimedia Cable, Telegärtner
● ●
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●
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● ● ●
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● ●
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● ●
●
Ackermann, Dätwyler
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten
Avaya
Brand-Rex, BTR, Corning, R&M
TKM, Knürr
Avaya
Dätwyler, Telegärtner, Ackermann Belden, Nexans, Euromicron, Krone, Huber & Suhner APW, Krone, 3M
R&M
Avaya, Panduit
ITT-Network, Panduit
Ceam
Brugg Telecom
Lucent, Avaya, Corning, AMP Krone, Belden
Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
Kupferverkabelung
Gewährleistung nach Installation
2
4
4
3
3
4
7
3
4
20
15
●
1992
● ● 1985
● ● 1995
1989
Jahr der Gründung
● ●
● ●
● ●
● ●
20
5
2
2
2
2
5
15
5
1967
1990
● ● 1988
● ● 1959
●
● ● 1990
● ● 1991
1999
1995
1955
● ● 1998
●
● ● 1984
● ● 1993
● ● 5-10 ● ● 1991
● ●
●
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service
80
50
10
30
30
6
5
7
10
35
20
25
24
16
45
10
k. A.
1
10
1
2
2
1
1
1
2
1
1
1
1
5
1
1
2
Niederlassungen
Angaben zum Unternehmen
Mitarbeiter in Deutschland
angebotene Dienstleistungen
in Deutschland
angebotene Verkabelungssysteme
2
in der Schweiz
98 2
1
in Österreich
Partnerschaften
VERKABELUNGSPRAXIS
www.lanline.de
www.lanline.de
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
99
▼
06103/97070
Comp4U
08293/95989-0
Compass
08191/965596
Comed
02408/95109
Comconsult
Firma Telefon
Fax: 089/45616-200
Avaya
Avaya
089/45616-226 089/45616-111 089/45616-255 089/45616-132 089/45616-150 089/45616-103 089/45616-295 089/45616-105
[email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] So erreichen Sie die Redaktion: Corning
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s
Partnerschaften
Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
Doris Behrendt Dr. Götz Güttich Georg von der Howen Rainer Huttenloher Rainer Konath-Fröhlich Stefan Mutschler Kurt Pfeiler Marco Wagner
●
●
● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ●
Kupferverkabelung
● ● ● ● ● ● ●
● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
angebotene Verkabelungssysteme
●
● ● ● ● ●
● ●
●
●
● 2
7
angebotene Dienstleistungen
● ● ● ● ●
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten
● ● 20
20
● ● 15-25 ● ● 1980
● ●
k. A.
1995
● ● 1988
●
Gewährleistung nach Installation
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service Jahr der Gründung
12
k. A.
1500
70
1
k. A.
100
2
Niederlassungen
Angaben zum Unternehmen
Mitarbeiter in Deutschland
in Deutschland in der Schweiz in Österreich
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s
Compu-Shack 02631/983-245
APW, Rittal, Knürr, Telegärtner, BTR, TKM, Huber & Suhner, Brand-Rex, Reichle & De-Mas- AMP, Microtest, Fluke, Telem sari, Belden, Kerpen Communication Systems AMP, Alcatel, Ackermann, 06103/5983-0 Kerpen, Telegärtner, R & M Communication Systems AMP, Alcatel, Ackermann, Egelsbach Kerpen, Telegärtner, R & M 06103/5983-0 Communication Systems Kerpen, Reichle & De-MasDüsseldorf sari, Telegärtner, Telesafe 06103/5983-0 Conetcom Avaya, ITT, Reichle & De-Mas- Tyco Electronics AMP, 0041/61/2703132 sari Kerpen, BKS Dätwyler BTR 08165/9501-118 Danes 0811/99878-0 Data Optics 3M, Quante, RXS, Hellermann Sevex, Draka 03744/188470 Tyton Debus AMP, Kerpen, Dätwyler, Bicc, EKU 089/893254-0 Reichle & De-Massari Deltacom Deltacom 02234/96603-11 Deteline 030/30680296 Drahtex Drahtex 0041/52/3970065 Draka Norsk Kabel 07721/9902-57 Drei in Eins 02234/98200-0 DS Data Systems 0531/23731-0 EDS Kerpen, 3M 0721/9632-0
Firma Telefon
Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
Kupferverkabelung
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
LANline Spezial Verkabelung IV/2001 ● ● ● ● ● ● ●
●
● ● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
●
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● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
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●
●
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten ●
Gewährleistung nach Installation
7
7
4
7
7
7
3
7
7
7
7
● ●
● ●
●
● ●
● ●
● ●
● ●
● ●
Jahr der Gründung
1
15
15
15
15
20
15
10
● ● 1982
● ● 1994
● ● 1993
1913
1975
● ● 1921
● ● 1987
● ● 1995
1996
● ● 1991
1990
● ● 2000
● ● 1990
0,5-5 ● ● 1990
0,5-5 ● ● 1990
15-25 ● ● 1983
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service
300
70
62
3
2
1300
50
200
4
80
98
10
50
50
50
250
7
5
12
2
1
13
1
5
1
7
2
1
4
5
5
3
Niederlassungen
Angaben zum Unternehmen
Mitarbeiter in Deutschland
angebotene Dienstleistungen
in Deutschland
angebotene Verkabelungssysteme
20
1
1
in der Schweiz
100 2
2
in Österreich
Partnerschaften
VERKABELUNGSPRAXIS
www.lanline.de
www.lanline.de
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
101
▼
Finex Networks 037468/679390
EVS 05241/966110 EZ Elektro-Zillmer 040/713772-28 F & E Elektroanalagen 0177/2155582
Elektro-Bode 0551/50885-0 Elka-Volk 03901/424563 Elomech 0208/5887-141 ERN Elektrosysteme 06761/9363-0 ETB Electronic Team 05136/85016 Euromicron Systems 0511/6763792
El-Da-Net 0211/4220736
Draka Norsk, Belden
●
AMP, BTR, Telegärtner, Avaya, Panduit, Quante, Reichle & De-Massari Quante, Sevex, TKM, Telegärtner
Avaya, Telegärtner
●
● ● ●
● ● ●
● ● ● ● ●
●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ●
● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
Draka, BTR
ITT-Cannon
●
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●
Telegärtner, AMP, Dätwyler
● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ●
●
●
AMP, BTR, Dätwyler, Panduit, Ackermann, Quante, Rittal, Telegärtner Knürr, Tehalit, Krone, Niedax, OBO, Raychem, Schroff Kerpen ABB, Bicc, DNT, Telesafe
3M Volition
Dätwyler, Kerpen, 3M
Ackermann, Panduit, 3M Volition, Telegärtner, Reichle & DeAMP, Quante Qmax Massari, Dätwyler, BTR, Corning, Draka ITT Cannon
●
●
●
●
●
●
●
●
●
3
1
3
7
1
3
3
● ●
● ●
● ● 1919
● ● 1990
● ● 1988
1983
2001
● ● 1969
● ● 1990
● ● 1979
1997
2001
15-20 ● ● 1985
25
5
15
2
∞
● ● 10-20 ●
5
80
90
35
96
35
30
250
40
28
20
1
1
1
1
2
4
1
3
1
3
1
Niederlassungen
k. A. ● Massari
Bicc, R&M, Telegärtner
08102/7437-0
Hess EDV-Systeme
●
Dätwyler, Reichle & DeRainer Hawlik
●
●
● ● ● ● ● ●
● ● ● ●
●
● ● ●
● ●
● ●
●
● ● ●
● ● ● ● ●
●
4
● ●
k. A.
1992
k. A.
1 k. A.
2 VOB ● ● 1945 7 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
07151/1718-464
040/752466-29
Hartmann Netzwerktechnik
AMP, Raychem, Nexans 06227/8607-0
GLT Süd
06826/9348-0
Avaya , AMP GLT Mitte
Dätwyler, Kerpen, BTR, R & M,
02103/5877-17
FOP
Frings Datacom
3M Volition
0511/9014-206
Ackermann
BTR, Siemens, Telegärtner,
●
● ● ●
● ●
● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
3
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
●
● ● ● ● ● ● ● ● Quante
Fleischhauer
07951/915120
Ackermann, Kerpen, Dätwyler,
Firma Telefon
Ratiall, Telegärtner
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
120
3 ● ● 2-15 ● ● 1999
50 ● ● 1999
20
3
2 ● ● 1992 15 ● ●
●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
3
●
20
1992
15
170
1
16 550 ● ● 1888 10 4 ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung Kupferverkabelung
angebotene Verkabelungssysteme Partnerschaften
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten
angebotene Dienstleistungen
Gewährleistung nach Installation
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
●
Jahr der Gründung
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW). Bad Godesberg Mitglied der Leseranalyse Computerpresse 2001
102
Mitarbeiter in Deutschland
i v w
in Deutschland
ABONNEMENT-BESTELL-SERVICE: Vertriebs-Service LANline, Edith Winklmaier, Herzog-Otto-Str. 42, 83308 Trostberg, Tel.: 08621/645841, Fax 08621/62786 E-Mail:
[email protected] Zahlungsmöglichkeit für Abonnenten: Bayerische Vereinsbank München BLZ 700 202 70, Konto-Nr. 32 248 594 Postgiro München BLZ 700 100 80, Konto-Nr. 537 040-801 VERTRIEB EINZELHANDEL: MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb, Breslauer Str. 5, 85386 Eching BEZUGSPREISE: Jahresabonnement Inland: 148,– DM Ausland: 174,– DM (Luftpost auf Anfrage) Vorzugspreise DM 110,- (Inland), DM 121,80 (Ausland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrpflichtige – nur gegen Vorlage eines Nachweises. Sollte die Zeitschrift aus Gründen, die nicht vom Herausgeber zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder. SONDERDRUCKDIENST: Alle in dieser Ausgabe erschienenen Beiträge sind in Form von Sonderdrucken erhältlich. Kontakt: Edmund Krause, Tel.: 089/45616-240, Alfred Neudert, Tel. 089/45616-146, Fax: 089/45616-350 DRUCK: Konradin Druck GmbH, Kohlhammerstr. 1-15, 70771 Leinfelden-Echterdingen URHEBERRECHT: Alle in der LANline Spezial erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebenen Lösungen oder verwendeten Bezeichnungen frei von gewerblichem Schutzrecht sind. © 2001 AWi Aktuelles Wissen Verlagsgesellschaft mbH MANUSKRIPTEINSENDUNGEN: Manuskripte werden gerne von der Redaktion angenommen. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser die Zustimmung zum Abdruck. Kürzungen der Artikel bleiben vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. VERLAG: AWi Aktuelles Wissen Verlagsgesellschaft mbH, Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn Web: http://www.awi.de Geschäftsleitung: Eduard Heilmayr (Geschäftsführer), Dr. Bernd Kröger (Geschäftsführer), Cornelia Jacobi (Prokuristin) ISSN 0942-4172
in der Schweiz
LANline Spezial IV2001 Verkabelung ist ein Sonderheft der LANline, das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
in Österreich
IMPRESSUM HERAUSGEBER: Eduard Heilmayr (he) REDAKTION: Rainer Huttenloher (Chefredakteur) (rhh), Stefan Mutschler (Chefredakteur) (sm), Georg von der Howen (stv. Chefredakteur) (gh), Marco Wagner (stv. Chefredakteur) (mw), Doris Behrendt (db), Dr. Götz Güttich (gg), Rainer Konath-Fröhlich (rkf), Kurt Pfeiler (pf) AUTOREN DIESER AUSGABE: Alfred Furrer, Felix Gadow, Frank Hahn, Alexander Hütter, Alfred Iwainsky, Heinz Kamenzin, Joachim Klinner, Thomas Kwaterski, Ingo Lackerbauer, Silvia Nitz, Martin Rossbach, Rudolf Sammüller, Rainer Schmidt, Wolfgang Schweitzer, Werner Sittinger, Ralf Tillmanns, Arnold Trebbe, Christian Zillich, Lars Züllig REDAKTIONSASSISTENZ: Edit Klaas, Tel.: 089/45616-101 REDAKTIONSANSCHRIFT: Bretonischer Ring 13, 85630 Grasbrunn, Fax: 089/45616-200, http://www.lanline.de LAYOUT, GRAFIK UND PRODUKTION: Daniela Ernst, Günther Kaspar Tel.: 089/45616-229 Edmund Krause (Leitung) ANZEIGENDISPOSITION: Daniela Ernst, Tel.: 089/32731566 Sandra Dressler, Tel.: 089/45616-108 TITELBILD: Wolfgang Traub ANZEIGENVERKAUF: Anne Kathrin Heinemann (Leitung), Tel.: 089/45616-102 E-Mail:
[email protected] Susanne Ney, Tel.: 089/45616-106 E-Mail:
[email protected] Karin Ratte, Tel.: 089/45616-104 E-Mail:
[email protected] Annette Forstner, Tel.: 089/45616-223 E-Mail:
[email protected] VERLAGSLEITUNG: Cornelia Jacobi, (verantwortlich für Anzeigen), Tel.: 089/71940003 oder 089/45616-117 E-Mail:
[email protected] ANZEIGENPREISE: Es gilt die Preisliste Nr. 13 vom 1.1.2001 ANZEIGENASSISTENZ: Davorka Esegovic, Tel.: 089/45616-156 ANZEIGENVERWALTUNG: Gabriele Fischböck, Tel.: 089/45616-262, Fax: 089/45616-100 ERSCHEINUNGSWEISE:
Angaben zum Unternehmen
VERKABELUNGSPRAXIS
www.lanline.de
www.lanline.de
▼
06106/6070
HSK 06074/8919330 Hypa Netzwerktechnik 07153/899220 IBS 06251/9321-0 IFT Ing.-Büro 0621/15996-0 INS 089/3113711 Interport 089/60745-202 Kabel Contact 0711/806093-0 K+B Kappenberger & Braun 08871/393-211 K & K Networks 02303/254000 Köhler 02271/80080 KSI Kommunikation 02275/900033 Kontakt-Systeme Inter 0043/1/61096 Johannes Kraft 0711/78806-50 Krieg-Schmidt 06421/9841-0 KS Networks 05465/9111-0 Lanconnect 02251/74693 Lanfer Systemhaus 02862/913-111 Laser Components 08142/286438 Lindner Elektrotechnik
BTR, Telegärtner, OSI, Huber & Suhner, Ackermann ● ● ● ● ● ● ●
●
ITT
Lucent, Gould, ATI
Ackermann, 3M Volition
●
●
●
● ● ● ● ● ●
●
●
● ● ● ●
Intellinet, ATI
Belden, AMP, Draka
●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
●
Quante, AMP
● ● ●
● ●
●
● ● ● ● ●
● ● ● ● ●
●
● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
● ● ● ● ● ●
● ●
●
● ●
Avaya, Panduit, IBM, Dätwyler, Thomas & Betts Corning
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●
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ITT NSS
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Brand-Rex
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Thomas & Betts, Full, Krone, Telegärtner
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Dätwyler
Tyco Raychem, Quante, Diamond, Fibrecraft, Nexans Dätwyler, AMP, Thomas & Betts, Brugg Telecom
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Reichle & De-Massari
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ITT-Industries, Telegärtner, BTR
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4
5
2
2
25
1-∞
15
15
10
20
15
5
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5
20
15
2000
1994
1977
1994
1983
1992
● ● 1980
1982
● ● 1979
●
● ● 1998
1994
● ● 1900
●
● ● 1995
● ● 1960
● ● 1998
●
1988
1995
● ● 1991
● ● 1997
● ● 5-15 ●
● ●
4/7 ● ●
3
3
● ●
60
50
70
10
8
15
100
4
40
16
748
93
25
7
20
10
15
8
1
1
1
1
1
1
3
1
1
1
6
1
5
1
1
1
15
1
2
1
VERKABELUNGSPRAXIS
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
103
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
02373/9639-22
R.K. Data Network 040/73638-0 Sale IT
Magellan Netzwerke 02203/922630 Makuprojekt 0201/81027-686 Malinowski 0221/592281 Markscheffel 089/324696-31 Nesako 02573/9589999 Netcom 09532/9231-0 Netlink 089/3118007 N-Neubauer 06182/25965 NKS 0711/770587-39 OFM 06109/764930 Horst Osterhoff 04193/91011 Pan Dacom 06103/932232 Pro Data Service 01735/70707 Raikom 08807/947310 Rexel Conectis 0511/6301-166
Firma Telefon
●
●
● ● ● ● ● ● ●
IBM, 3M-Quante, Corning
Tyco, Raychem, Diamond, M&S 3M Volition, Quante Premium Ackermann, Brand-Rex, Partner Panduit, Rutenbeck, Corning, Telegärtner, BTR, Gigamedia Dätwyler Suhner
●
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●
Belden, 3M, Kerpen, Dätwyler, Corning
● ●
AMP
●
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●
●
Corning ● ● ● ● ● ● ●
AMP, Dätwyler, Avaya, 3M Volition AMP
AMP, Avaya
●
● ● ● ● ● ● ● ● ●
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Ackermann, EFB, Telegärtner, Thorsmann, Helu Dätwyler, Tyco-Electronics AMP Ackermann, BTR, ITT, Avaya
●
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● ●
●
●
● ●
Apranet, BTR, Dätwyler, Hirose, KTI, Rittal, OSI Telegärtner, Bicc, BTR
Ackermann, Kerpen, Dätwyler, APC, TLS
Corning
Hewlett-Packard
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten ●
Avaya
Knürr
Quante, Dätwyler
Siemens, AMP, BTR, Nexans
Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
Kupferverkabelung
Gewährleistung nach Installation
●
3
1-4
1
● ●
● ●
● ●
●
●
●
●
●
1951
1974
1991
1992
Jahr der Gründung
15
1
20
10
1999
1991
15
12
1997
2000
1999
● ● 1992
●
● ● 1987
10-16 ● ● 1981
2-15 ● ● 1980
1969
● ● 1996
●
● ● 1987
1-5 ● ● 1994
10
2
1-4 ● ● 15-20
3
1/4 ● ●
1-7 ● ●
1
7
7
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service
8
26
73
3
35
260
15
140
25
k. A.
14
24
28
65
38
150
30
1
1
12
1
1
6
1
4
3
1
1
6
2
1
1
7
2
Niederlassungen
Angaben zum Unternehmen
Mitarbeiter in Deutschland
angebotene Dienstleistungen
in Deutschland
angebotene Verkabelungssysteme
1
in der Schweiz
104 in Österreich
Partnerschaften
VERKABELUNGSPRAXIS
www.lanline.de
www.lanline.de
▼
Schindler Technik Berlin 030/897956-0 Schindler Technik Menden 02373/17410-0 Serve IT 06055/932450 SKS 069/9612260 Softkonzept 0203/480448 SSM Netzwerk-Montage 04188/880180 Steinkühler 05221/97440 Striebel 0711/70870-0 Sturhan 05221/72456 Syntec 0421/51408-23 Sysconnect 02233/800900 TAO Systemhaus 07352/202980 Te-Com 07191/3247-16
Panduit
BTR
Telegärtner, BTR, Krone
Vorname
PLZ/Ort
April 2000
Name
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
Dätwyler, Panduit
Avaya, Nexans, Reichle & De- Quante, BTR, Telegärtner, Massari, IBM, Siemens, 3M Rittal, Knürr, Corning Avaya, Corning
Reichle & De-Massari, 3M Vo- Dätwyler lition
Furrer Telecommunications
Avaya, Corning
Avaya
Avaya, Dätwyler, AMP, Ackermann Dätwyler Ackermann, WTR
Brand-Rex, IBM, ITT, Avaya, 3M 3M, Corning, IBM, ITT, Thomas & Betts Lucent-Avaya
● ● ● ● ● ● ●
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●
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●
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
LANline wendet sich an:
● Kommunikationsspezialisten ● Telekommunikationsspezialisten ● Netzwerk-Administratoren ● Netzwerk-Manager ● IT-Manager und IT-Betreuer ● Internet/Intranet-Fachleute ● Technisches Fachpersonal bei Service-Providern ● Computer-Telefoniespezialisten ● System-Integratoren und VARs ● LAN-/COM-Fachleute im Benutzerservice ● LAN-/COM-Fachhändler ● DV-Entscheider
Fordern Sie ein Probeheft an! DM 14,- ÖS 110,-
Nr. 4, April 2000
Das Magazin für Netze, Daten- und Telekommunikation
Firma
Str.
Online-Shops zur Miete Günstig, skalierbar und professionell
Fernwartung via Internet Laplink 2000 im Test
B 30673
LANline Spezial Verkabelung IV/2001 Sfr. 14,-
Multimediaschnittstelle TAPI 3.0
Converged Networks
IP-Telefonie im LAN und WAN www.lanline.de
Marktübersicht CTI-Lösungen
Servicequalität in IP-Netzen
Schwerpunkt: Serverund Cluster-Lösungen Windows und Netware attackieren den Mainframe
4 398039 714002
ISSN 0942-4172
04
AWi LANline Verlagsgesellschaft mbH
Bretonischer Ring 13 85630 Grasbrunn Tel.: 0 89/4 56 16-101 Fax: 0 89/4 56 16-200 www.lanline.de
105
3
20
15
● ● 1996
● ● 1988
● ●
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● ● 1994
● ● 1996
● ● 1987
2
20
●
●
1997
1999
2-20 ● ● 1993
3
20
5
2/5/ ● ● k. A. 20 ● ● 20 ● ● 1961
15
2
1995
● ● 1984
● ● 1984
● ● 20/2 ●
● ●
1-7 ● ●
3
3
3
3
2
1-7
1
4
7
1-7 ● ●
700
6
30
22
7
4
40
165
6/10
50
19
96
k. A.
7
1
5
1
1
1
2
12
1
2
2
7
7
Tekonet 0201/613030
Telefonbau Marienfeld 02054/1216-201 Tesion 0800/1023001 TKS 02166/9911-53 TP Kabelnetz 089/357151-240 Treu 0821/4104-0 TS-Optoelectronic 089/324787-0 T & S Datentechnik 07441/9114-0 TW Netzwerkervice 08039/5937 Vater 0431/79968-0 Vater Net-Com 040/299935-0 Jens Verlaat 040/535385-0 Veth 09122/985113 Weydemeyer 02203/3708-27 WMC Computersysteme 0761/400699-0 WMC Computersysteme 0041/61/7161111 Yello Informationstechnik 07156/929422
Firma Telefon
Kerpen, BTR, Ackermann
ITT, Dätwyler
eingesetzte LWLSysteme Verfahren zur Feldkonfektionierung
ITT
ITT
Brugg Telecom
Panduit, Ackermann, Kerpen
OCC
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Draka MMC, 3M, Telegärtner Ackermann, BTR, Siemens, Alcatel Draka MMC, 3M, Telegärtner Ackermann, BTR, Siemens, Alcatel Lucent/Avaya, Kerpen, Cellpack
● ●
● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ●
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●
Unternehmen ist als Dienstleister nicht an best. Hersteller gebunden ungeschirmte Lösungen geschirmte Lösungen Klasse C/Kategorie 3 Klasse D/Kategorie 5 amerikan. Klasse E/Kat. 5 Enh. künftige Klasse E/Kategorie 6 künftige Klasse F/Kategorie 7 Multimediaverkabelungen Multimode-Fasern Singlemode-Fasern Fiber-to-the-Office-Lösungen Fiber-to-the-Desk-Lösungen Fusionsspleißen Thermospleißen Kleben Crimpen direkte Steckermontage Muffen plant/projektiert Netze Abnahmenmessungen n. EN50173 Installation Dokumentation von Netzen Installation von aktiven Komponenten installiert ohne betriebliche Ausfallzeiten
AMP
Avaya
Telegärtner, BTR, 3M Volition, Knürr, Rittal
TKM, Dätwyler, BTR, Kerpen
3M Volition, Kerpen, Siemens, R&M, Ackermann, Dätwyler
Darüber hinaus verwendete passive Komponeten des/ der Hersteller/s
Avaya, ITT, RIT
ITT
Unternehmen ist zertifiziert als Partner des/der Hersteller/s für passive Komponenten
Kupferverkabelung
Gewährleistung nach Installation
3
3
4
4
3
4
7
● ●
● ●
●
●
● ●
●
1996
1982
1921
1977
1986
1994
● ● 1985
● ● 1999
● ● 1997
●
● ● 1979
●
●
1994
● ● 1948
●
Jahr der Gründung
10
15
1923
●
1999
1981
● ● 1981
●
2-3 ● ● 1987
20
15
15
15
20
15
15
∞
15
Messungen zur Fehlersuche bis OSI-Layer Seminare für Kupferverkabelung Seminare für LWL-Verkabelung Garantie auf installierte Verkabelung (Jahre) Wartungsverträge 24-Std.-Service
70 (CH) 34
11
30
35
20
16
55
7
20
2
520
80
70
400
60
15
6
1
1
2
3
1
1
1
1
1
1
11
4
2
7
1
1
Niederlassungen
Angaben zum Unternehmen
Mitarbeiter in Deutschland
angebotene Dienstleistungen
in Deutschland
angebotene Verkabelungssysteme
9
in der Schweiz
106 1
in Österreich
Partnerschaften
VERKABELUNGSPRAXIS
LANline Spezial Verkabelung IV/2001
www.lanline.de