Die dunklen Seiten ...
des Alltags
Sie rauchen, Sie trinken Alkohol, Sie gehen viel aus, Sie werden irgendwann daran s...
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Die dunklen Seiten ...
des Alltags
Sie rauchen, Sie trinken Alkohol, Sie gehen viel aus, Sie werden irgendwann daran sterben." Ich mag das nicht, wenn ein Arzt so direkt wird. Am besten gleich kontern: "Sie, Herr Doktor, rauchen nicht, trinken keinen Alkohol und verbringen die Abende im Kreise der Familie. Deshalb werden Sie auch nicht länger leben als ich, aber mit Sicherheit gesünder ins Grab sinken. Diesen Teil der Vorsorgeuntersuchung schließe ich als Punktsieger ab, doch mein Doc setzt zum Gegenangriff an: "Machen Sie bitte einmal zehn Kniebeugen". "Ich schaffe aber keine zehn", muss ich kleinlaut gestehen. "Gut, dann machen Sie eben zwölf." Ich glaube, ich mag auch den Humor von Medizinern nicht. Nach der achten breche ich zusammen. "Kniebeugen, nicht Liegestütz", kommentiert der Zyniker über mir um dann sehr direkt zu werden:
"Ich gebe zu, dass ich möglicherweise das ein oder andere Gramm Gewicht angesetzt habe", gestehe ich ein, "aber es gibt Frauen, denen gerade das gefällt." "Und wie oft gehen Sie mit Ihrer Mutter aus ?", fragt der Depp tatsächlich. Okay - das EGK ist ein bisschen schlapp. Dafür sind meine Cholesterinwerte beachtlich und die der Leber haben sogar Weltniveau. "Wenn ich aufgrund der Leberwerte ein heiteres Beruferaten anstimme, dann würde ich in Ihrem Fall auf Brauereibesitzer tippen", sagt der Mann, dem ich so leichtsinnig meine Gesundheit anvertraut habe. Und grinsend fährt er fort: "Ihre Reflexe hingegen sprechen eher für eine Tätigkeit bei der Bahn AG - im Schlafwagenbereich. Gehen Sie doch einmal einfach im Kreis !" Ich tue wie mir geheißen. "Habe ich mir gedacht", nuschelt mein Arzt, " eine Körperhaltung wie das fehlende Evolutionsglied zwischen Mensch und Affe, aber den Wendekreis eines SegelSchulschiffes."
"Machen Sie sich einmal frei" ! "Weiss Ihre Gattin eigentlich, was Sie von alleinstehenden Männern verlangen, die Ihre Praxis besuchen ?", frage ich. "Falls Sie hinter meiner Aufforderung irgendwelche homoerotischen Neigungen meinerseits vermuten sollten, kann ich Sie beruhigen. Spätestens bei diesem Anblick dürfte jeder Schwule ins Hetero-Lager umschwenken", meint er und zeigt dabei auf meinen Bauch.
Jetzt reicht's mir, jetzt ist Schluss mit lustig. "Ich bin hier zur Vorsorgeuntersuchung. Wollte ich zum Psychoterror, wäre ich jetzt im Finanzamt und nicht in Ihrer Praxis." "Sie können sich ja bei Ihrer Krankenkasse beschweren." "Ich bin aber privat versichert." "Eigentlich bewegen Sie sich sehr grazil. Trinken Sie einen Cognac mit mir ?"