Helga Hofmann
Gartenvögel
>Äägel in Gärten, Parks und 3-.-anlagen - kennenlernen und beobachten leicht gemacht
mmU
G...
62 downloads
551 Views
4MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Helga Hofmann
Gartenvögel
>Äägel in Gärten, Parks und 3-.-anlagen - kennenlernen und beobachten leicht gemacht
mmU
Gräl
GU zi
Nester und Gelege
Trauerschnäpper
Bachstelze
Buchfink
Singdrossel
Klappergrasmücke
Lieber Vogelfreund Vögel finden bei Groß und Klein gleichermaßen Interesse und Zuneigung. Ihr hübsches Federkleid, der je nach Art unterschiedliche Gesang und vielleicht auch die beneidenswerte Fähigkeit, aus eigener Kraft fliegen zu können, machen sie zu den unumstrittenen Lieblingen unter den Tieren. Keiner möchte in einer Welt ohne Vögel leben, und doch wird ihr Leben durch die zunehmende Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume mehr und mehr erschwert. Dabei kann jeder etwas für unsere Vögel tun. Wer durch die Gestaltung eines naturnahen Gartens Ersatzlebensraum schafft sowie Futterplätze und Nisthilfen bereitstellt, kann beliebte Vogelarten wie Amsel, Meise, Fink und Star das ganze Jahr besonders gut in ihrem arttypischen Verhalten beobachten. Der neue CU Kompaß Gartenvögel stellt in 54 bestechenden Naturfarbfotos die bekanntesten Vogelarten, die man bei uns im Garten oder bei Spaziergängen in Parks und Grünanlagen beobachten kann, vor. Kurze, leicht verständliche Beschreibungstexte informieren über Größe, charakteristische Merkmale, Gesang, arttypische Lebensweise sowie Nahrung und weisen auf besondere Verhaltensweisen hin. Sind Weibchen und Jungvögel nicht gesondert beschrieben, unterscheiden sie sich kaum vom ausgewachsenen Männchen. Farbige Kennstreifen zeigen an, wann die beschriebene Art bei uns beobachtet werden kann: ^••H
Standvögel: Vögel, die das ganze Jahr über bei uns bleiben.
OHM
Teilzieher: Vögel, die aus kälteren Brutgebieten zum Überwintern in wärmere Gegenden ziehen, während Artgenossen, die in milderen Regionen brüten, im Herbst nicht wegziehen.
^^^H
Zugvögel: Vögel, die im Herbst zum Überwintern in wärmere Gegenden ziehen und im Frühjahr in ihre angestammten Brutgebiete zurückkehren.
Anregungen und Tips für eine sinnvolle Winterfütterung erhalten Sie auf den Seiten 2/3. Wollen Sie den Vögeln in Ihrer Umgebung Nisthilfen anbieten, so erfahren Sie auf den Seiten 58/59, worauf Sie dabei achten sollten. Was zu tun ist, wenn ein hilfloses Vogeljunges außerhalb des Nestes gefunden wird, können Sie auf Seite 60 nachlesen. Mit speziellen Fragen wenden Sie sich am besten an Adressen, die auf Seite 62 angegeben sind. Typische Nester und Gelege werden auf der Umschlagseite 2, einige Findelkinder auf Seite 61 gezeigt. Viel Spaß beim Kennenlernen und Beobachten von Gartenvögeln wünschen Autorin und GL) Naturbuch-Redaktion. Foto Umschlagvorderseite: Blaumeise; Umschlagrückseite: Vögel am Futterplatz
Winterfütterung Für viele der bei uns überwinternden Vögel ist eine Zufütterung bei ihrer meist kärglichen Winternahrung eine wertvolle Hilfe, die rauhe Jahreszeit gut zu überstehen. Bei kaum einer Gelegenheit lassen sich unsere gefiederten Freunde besser beobachten als am winterlichen Futterplatz. Da Vögel Futterstellen überall sehr leicht
finden, sich außerdem schnell an bestimmte Futterplätze gewöhnen und sie immerwieder aufsuchen, kann man Vogelhäuschen sowie andere Futtereinrichtungen nahezu überall anbringen, im Garten ebenso wie auf dem Balkon oder Fenstersims. Einfache Futtergeräte kann man mit ein bißchen Geschick leicht selber bauen. Die Zeichnungen geben Ihnen dazu Anregungen. Mit einer unsachgemäßen Fütterung allerdings wird man den Vögeln ungewollt mehr schaden ab helfen. Daher sind beim Füttern einige wichtige Punkte strikt zu beachten:
• Achten Sie darauf, daß für Katzen und Greifvögel die Futterstellen unerreichbar sind. Außerdem sollte der Futterplatz einigermaßen witterungsgeschützt liegen. • Verwenden Sie nur einwandfreies Futter. Altes, verdorbenes Futter kann zu schweren Verdauungsstörungen und unter Umständen zum Tod der Vögel führen. Aus der Küche eignen sich Haferflocken, gekochte, ungesalzene Kartoffeln und Reiskörner sowie getrocknete Weißbrotkrumen. Auf keinen Fall gesalzene oder gewürzte Speisereste verfüttern! Uber eine geeignete Zusammensetzung des Futters für verschiedene Vogelarten wird 'Sie der Zoofachhändler gerne beraten.
• • Mögliche r e --e-'-e-e .--e-srniedliche Funersteten ein. Häufig besetzen große Vogel sonst ~-zze~ -.-e-ciatz und lassen Utincic. schwächere ~-^r ~ o s - : — e - a n . Hän;
-
gen Sie auch Meisenglocken oder -knödel auf, an denen die Meisen auf ihre Art kopfunter herumturnen und ihr Futter pikken können. FürVögel, die ihr Futter gewöhnlich am Boden suchen, sollten Sie auch einige Körner auf den Boden streuen. • Säubern Sie Futterhäuschen regelmäßig und gründlich, am besten alle 3 - 4 Wochen mit kochendheißem Wasser. Vor allem durch Kot können Krankheitserreger und Parasiten von Vogel zu Vogel übertragen' werden und möglicherweise zu einer Vogelseuche führen.
• Beginnen Sie mit der Fütterung erst bei Winteranfang, nicht schon im Herbst, wenn das natürliche Nahrungsangebot an Samen und Früchten ohnehin besonders reichlich ist. Die Vögel brauchen keine lange Gewöhnungszeit, um sich im Winter regelmäßig an einem Futterplatz einzufinden. Wenn im Frühjahr Frost und Schnee gewichen sind, sollten Sie die Fütterung innerhalb von 2—3 Wochen ausklingen lassen. So haben die Vögel Zeit, sich wieder an ihre normale Futtersuche zu gewöhnen.
Wissenschaftlicher Name: Delichon urbica Kennzeichen: 13 cm/20 g. Oberseite blauschwarz glänzend, von weißem Bürzel unterbrochen; Unterseite reinweiß. Schwanz gegabelt. Junge oberseits schwarzbraun. Fliegt flatternd, mit vielen Kehren und Wendungen. Stimme: Ruft »trrtrr« oder »tschrip«, Alarmruf schrilles »tzierr«. Gesang zwitschernd und schwätzend. Lebensweise: Lebt gesellig in Kulturland, Dörfern und Städten. Kugeliges Nest meist
unter Dachvorsprüngen; aus Lehm- und Schlammklümpchen, mit Speichel vermischt, »gemörtelt«, dick mit Federn ausgepolstert. 2 - 3 Brüten im Jahr (Mai-September); jeweils 4 - 5 Eier, die vom Weibchen in 12 Tagen allein ausgebrütet, von beiden Eltern großgezogen werden. Verbringt die Wintermonate (Oktober-März) in Afrika, südlich der Sahara. = : ' e ~e _g nsekten. : Landet nur auf dem Boden, um Nistmaterial zu sammeln (siehe Bild). z
:
Wissenschaftlicher Name: Hirundo rustica Kennzeichen: 19 cm/20 g. Blauschwarz glänzende Oberseite, Unterseite weißlich, Stirn und Kehle rostrot. Schwanz mit langen Federspießen. Jungvögel matter gefärbt, noch ohne Schwanzspieße. Flug behende, mit reißendem Flügelschlag, oft in wildem Zickzack. Stimme: Unermüdliche »witt witt«-Rufe. Gesang - im Sitzen wie im Fliegen - hastig zwitschernd mit schnurrendem Schlußteil.
Lebensweise: Kulturfolger, der gesellig in Dörfern und Städten, vor allem bei Gehöften und Ställen lebt. Becherförmiges Lehmnest mit eingearbeiteten Grashalmen an Innenwänden von Ställen und Scheunen. 2 - 3 Brüten im Jahr (Mai-September) mit je 4 - 6 Jungen, die von beiden Altvögeln gefüttert werden und mit 3 Wochen ausfliegen. Winterquartiere in Afrika südlich der Sahara. Nahrung: Kleine Insekten, die im Flug gefangen und verzehrt werden.
Mauersegler
Wissenschaftlicher Name: Apus opus Kennzeichen: 17 cm/43 g Schwarzbraun mit heller Kehle. Flügel sehr lang, schmal, sichelförmig; Schwanz gegabelt. Flug sehr schnell, abwechselnd segelnd und mit kurzen Flügelschlägen, meist hoch in der Luft. Stimme: Ruft durchdringend »srieh srieh«. Lebensweise: Geselliger Vogel, der sich gewöhnlich nicht auf dem Boden aufhält. Nest in Fels- oder Mauerspalten, auch Baumhöhlen
oder Nistkästen. Sammelt im Flug vom Wind hochgewirbelte Federn, Haare und Halme als Nistmaterial, verklebt sie mit Speichel zu einer flachen Nestschale. Brutzeit M a i - J u l i . 2 - 3 weiße Eier, die von den Eltern in rund 20 Tagen abwechselnd ausgebrütet werden. Junge beim Verlassen des Nests nach 6 Wochen bereits voll flugfähig und selbständig. Winterquartiere im tropischen und südlichen Afrika. Nahrung: Ausschließlich kleine Fluginsekten.
Bachstelze
Wissenschaftlicher Name: Motaälla alba Kennzeichen: 18 cm/23 g. Färbung regional und je nach Jahreszeit und Geschlecht verschieden, immer jedoch grau mit kontrastreicher schwarzweißer Zeichnung. Schwanz lang und schmal, mit weißem Rand. Flug wellenförmig; läuft trippelnd, mit ständigem Schwanzwippen. Stimme: Ruft »zittzitt«. Gesang kurzes Zwitschern, von Rufen unterbrochen. Lebensweise: Bewohnt offenes Kulturland, meist in Was-
i
sernähe. Nest »unter Dach« wie in Holzstapeln, Mauernischen, unter Brücken; wird vom Weibchen aus Halmen gebaut und mit Federn und Tierhaaren ausgelegt. Jährlich 2 Brüten (April-Juli) mit 5 - 6 Eiern (siehe vordere Umschlaginnenseite); Brutdauer und Nestlingszeit je rd. 2 Wochen. Überwintert teilweise in Mitteleuropa, die meisten jedoch ziehen von Oktober-März ins Mittelmeergebiet oder nach Zentralafrika. Nahrung: Insekten, Spinnen.
Zaunkönig
Wissenschaftlicher Name: Troglodytes troglodytes Kennzeichen: 9,5cm/9g. Winzige, kugelige Gestalt; Gefieder zimtbraun mit leichter Querbänderung, heller Oberaugenstreif. Kurzer Schwanz, meist steil aufgestellt. Gerader, schwirrender Flug; knickst häufig, huscht mausartig durchs Dickicht und Unterholz. Stimme: Ruft hart »tick tick«, Alarmruf schnurrendes »zerrrr«. Singt das ganze Jahr über, Strophen lautstark, mit gedämpftem Rolleram Ende.
8
Lebensweise: Bewohnt dichte Hecken und Büsche, meist in Wassernähe. Männchen baut im Frühjahr aus Moos, Laub und Gras mehrere, erstaunlich große Kugelnester (etwa wie Amselnest), die niedrig über dem Boden liegen. Weibchen wählt eines zur Jungenaufzucht aus, polstert es mit Federn. 2 Brüten (April bis Juli), meist 6 Junge, die vom Weibchen ausgebrütet und aufgezogen werden, während das Männchen um weitere Weibchen balzt. Nahrung: -se