Alfred Hitchcock
Die drei ??? Der gelinkte Läufer Erzählt von Kevin Hecken Weltall © 2003-2004, überarbeitete Version Based on the characters by Robert Arthur
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ALFRED HITCHCOCK
Die drei ??? Der gelinkte Läufer Erzählt von Kevin Hecken
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Der gelinkte Läufer Eine interessante E-Mail Monolog eines Vogels Filmriss Die Leiche Das Begräbnis von Skinny Norris Ein homophiler Bustrip Skinny packt aus Ein alter Kommissar On your marks Umsturzversuche Eine Truhe von Rubbish Eine Idee Die Party 221 Bohnenbrötchen Gruß aus Sardinien Showdown in Sacramento
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DAS VORWORT VON ALFRED HITCHCOCK Ich freue mich, euch, liebe Leser wieder bei den Drei Fragezeichen begrüßen zu dürfen. Doch zuallererst: Wer sind die 3??? ? Sie fahren mit einem goldbeschlagenen Rolls Royce durch eine südkalifornische Kleinstadt und lösen mysteriöse Vorfälle auf. Warum können sie sich den Rolls eigentlich leisten? Ich habe keine Ahnung. Es heißt, Justus habe mal ein paar Fahrten bei einem CornflakesrückseitenGewinnspiel gewonnen. Doch warum dürfen die drei ??? ihn immer noch benutzen. Moment……., ah ja! Ich habe es nachgeschlagen! Geoffrey hat einen Cousin, und dessen Schwiegermutter arbeitet bei einem Autohändler und der Limousinenbetrieb schuldet diesem Autohaus noch einen kleinen Gefallen. Geoffrey selbst ist kein Mitglied der drei ???. Aber er hatte ja was mit……oh, fast hätte ich zuviel verraten. Das erfahrt ihr erst in der Folge 126: Die drei ??? und das willkommene Comming-Out, von Andre Marx. Naja! Die drei Detektive heißen…..ähhh….naja….moment…..ich habe übrigens nie ein einziges Buch der Serie gelesen, geschweige denn ein Hörspiel gehört, ich bekomme aber dafür 5 Tause………Ah ja! Hier habe ich die Karte hingelegt. In mein Playboy-Heft! Sie heißen: -
Justus Jonas, Erster Detektiv Peter Shaw, Zweiter Detektiv Bob Andrews, Recherchen und Archiv
Sie fragen sich jetzt sicher: Hey, Alfred Hitchcock ist schon lange tot! Wie will der Mann ein Vorwort schreiben? Stimmt! DAS VORWORT DES AUTORS 4
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Viel Spaß mit: Die drei Fragezeichen und der gelinkte Läufer. Kurzfassung worum es geht: Oder lieber doch nicht! So! Nehmen sie den Inhalt nicht so ernst, ich verstehe es als Parodie. Anmerkung: Dieser Text ist vor dem erscheinen von „Auf tödlichem Kurs“ geschrieben worden. Ich hielt das Auftauchen von Reynolds also für höchst innovativ (obwohl er in Wolfsgesicht bereits vorkam). Sollte der Text meines Bruders je auftauchen: Er hat die Hälfte abgeschrieben. Ich freue mich auf jede Form der Kritik:
[email protected] 8.Juni 2004
I DER GELINKTE LÄUFER Justus Jonas rannte. Er rannte um sein Leben. Er rannte so schnell wie er noch nie gerannt war. Diese Typen waren hinter ihm her, das wusste her. Er stieg eine Treppe hinauf. Er trat vor und erblickte plötzlich einen Abgrund. Er war, nach seiner Schätzung zwischen 2,50m und 2,60m tief. Sollte er springen? Er sah zurück. Die Ganoven standen am Fuß der Treppe und luden ihre Waffen. Er sprang. Er sprang kraftvoll ab und…..
,,2,53 Meter! Du bist draußen, junger Jonas!’’ ,schrie Mister Henning. Für Just waren die Leichtatlethikausscheidungen für die diesjährige Landesmeisterschaft beendet. Denn dies war schon sein 3. kläglicher Versuch über 3 Meter weit zu springen. Er lag 5
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horizontal im Sand und hörte die Stimme von seinem Detektivkollegen, Peter Shaw: ,,Komm schon Dicker, ich will auch noch ran!’’ Justus eilte also aus der Bahn und verzog sich so schnell wie möglich in der Umkleidekabine, während die anderen ihn auslachten und Peter triumphierend anfeuerten. Dort wartete bereits der gelangweilte Bob Andrews auf ihn. Er hatte sich beim Fahrrad fahren den Arm gebrochen und konnte deshalb nicht teilnehmen. Alle Klassen der Rocky Beach- Highschool waren zur Teilnahme verpflichtet worden. Justus’ und Bob’s Kumpel Peter Shaw hingegen, hatte nichts dagegen: Er war ein echter Ausnahmeathlet. ,,Hast du’s geschafft?’’, fragte der 3. Detektiv ein klares ’’NEIN!’’ erwartend. Justus blickte ihn verärgert an. ,,NEIN! Und Peter hat mich dann noch vor allen Leuten lächerlich gemacht! So ein Schwein!!’’ ,,Wenn er reinkommt, treten wir ihn in den Hintern.’’, meinte Bob amüsiert. Der Erste Detektiv war mittlerweile unter der Dusche verschwunden. Es begann zu regnen, aber nicht nur unter der Dusche, sondern auch draußen. ,,Peters Freunden vom Surfclub wird das Ganze hier gut gefallen.’’, meinte Bob in seinem seltsamen Humor. Die Jungen verharrten wortkarg um auf Peter zu warten, doch auch nach einer Viertelstunde nicht gekommen. Bob hatte seinen Groschenroman bereits zur Seite gelegt und sagte zum inzwischen wieder trockenen Justus: ,,Fahren wir schon mal in die Zentrale zurück, mir reicht’s.’’ Der 1. Detektiv stimmte zu und fuhr mit Bob trotz dessen gebrochenen Arm die wenigen Meter vom Sportgelände der Highschool in die Zentrale am alten Schrottplatz der Firma Titus Jonas. Die Tür klappte auf und die beiden setzten sich hin. Sie tranken Coke und diskutierten über ihren jüngst abgeschlossenen Fall. Plötzlich klingelte das Telefon und Justus stand auf, zum Schreibtisch rennend. Knack Justus Jonas von den 3 Detektiven?---Peter?---Was?---Unglaublich! Wir kommen sofort!---Und wo war das genau?---Interessant!---Wir sind gleich da!--6
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Ohne Bob weiteres zu berichten, sagte der Erste Detektiv: Auf zum Sportplatz! Näheres erkläre ich dir später!’’ Ohne etwas zu antworten, folgte er ihm wortlos. Am Sportplatz angekommen sahen die Beiden als erstes den weinenden Peter. ,,Es war ja alles so schrecklich!’’, klagte er und sank ins Justs Arme. ,,Es hat mich verfolgt und mich umgerempelt.’’ Er begann noch lauter zu weinen, misstrauisch beäugt von seinem Trainer Mr. Henning. ,,Was ist passiert, Mr. Henning?’’, wollten die Beiden unsportlicheren Fragezeichen wissen. Besonders Justus litt an einer leichten Fettleibigkeit. ,,Nun ja!’’, begann der hoch aufgeschossene Mann zu reden: ,,Gerade wollten wir mit dem 100-Meter-Lauf beginnen. Für Peter war er ja besonders wichtig. Denn er war wichtig für seine Qualifikation für die Landesmeisterschaften in Sacramento. Die ersten Sekunden liefen noch perfekt. Doch dann kam so ein Mann im Bärenkostüm, es war braun, oder so was und rannte Peter in die Bahn um ihn zu Fall zu bringen.’’ ,,Wer hat dieses Wesen noch gesehen?’’, hakte Justus nach. ,,Alle hier. Naja, bis auf den dicken Wappo und den blinden Hausmeister………’’ ,,Können wir ihn mitnehmen?’’, fragte Bob. ,,Wen? Wappo?’’ ,,nein Peter natürlich, sie begriffsstutziger alter Sack.’’ Der Mann trug etwas in sein Notizbuch ein und blickte Bob belustigt an. Dieser aber gab den anderen Sportlern noch seine E-Mail-Adresse. Darauf verschwanden die Kollegen in Richtung Zentrale.
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II EINE INTERESSANTE E-MAIL Dort angekommen lehnte sich Peter in einen Sessel und schlief ein. Die Anderen warteten ungeduldig auf sein Erwachen, doch einer ganzen Stunde billigen Schnapses entschloss sich der Erste Detektiv im E-Mail-Postfach nachzusehen. Er hackte sich zum Training jedoch erst einmal bei Freemail ein, dann bei AOL und dann erst in seinem Postfach. Neuerdings brauchte er gar kein Passwort mehr, er hackte sich einfach hinein. ,,You have mail, my dear!’’ Bob staunte. Justus blickte ihn triumphierend an: ,,Was man im AOLMainrechner nicht so alles machen kann.’’ Ein Fenster wurde geöffnet: Universität Harvard wurden aufgenommen
[email protected] Sie
,,Naja, was soll’s!’’ Bob löschte die Nachricht und handelte sich dafür von Justus einen Schlag in den Magen. Hannelore
[email protected] Danke für letzten Freitag!!! ,,PETER!’’, schrieen die Beiden wie aus einem Munde. ,,So ein Homo!’’ ,,Aber echt!’’ ,,Den lösche ich lieber jetzt als später!’’, meinte Justus schnell. Komischer Braunbär Peter-Vorfall
[email protected] Der
Der Erste Detektiv öffnete sofort die Mail. ,,Liebe Drei ???, wenn ihr wissen wollt, wer ich bin, kommt um 16:12Uhr in die alte Fabrikhalle im Industriegebiet. Hochachtungsvoll verbleibe ich, 8
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Euer komischer brauner Bär.’’ ,,Ich kann selber lesen, Erster!’’, meinte Bob. Justus schloss das Fenster und sah Bob an. Da dieser nicht wusste, was er sagen sollte, sagte Just: ,,11Uhr, na gut, wecken wir Peter, dann können wir beratschlagen, was wir bis dahin anstellen. Da Bob dagegen nichts einzuwenden vermochte, ging Bob zum alten Vogelkäfig und rupfte dem alten Papagei Blacky ca. 20 Federn aus. Als Peter zufällig den Mund öffnete, schmiss Bob sie in seinen Rachen. Er wachte sofort auf und musste niesen. ,,Was…? Wollollo? Bär? Awasawa! Aaaaaaaah!!! Was?’’ Ohne sich Peters’ rhetorische Meisterleistung noch weiter anhören zu müssen, gab ihm der Erste Detektiv alle nötigen Informationen über die E-Mail. ,,Nun müssen wir beratschlagen, was wir tun!’’ Bob wollte etwas einwerfen, aber Justus fuhr fort, denn sein geniales Gehirn hatte bereits einen Plan entwickelt. ,,Die große Frage lautet: ,,Wer hatte ein Motiv dich aus der Bahn zu werfen, Zweiter?’’ ,,Nu n ja, eigentlich Antonio, so’n Einwandererkid aus Sardistien……’’ ,,Du meinst wohl Sizilien!’’, unterbrach ihm Bob, ,,Jaja, genau.’’ Peter nervte manchmal diese absolute Pingelichkeit von Bob Andrews. ,,Nein, Dritter! Er meint Sardinien!’’ Bob hasste manchmal diese Pingelichkeit von Justus Jonas. ,,Er wohnt jedenfalls in so’ner Barackensiedlung in der Vorstadt.’’ ,,Dann statten wir ihm jetzt am besten einen Besuch ab. Kommt, Kollegen!’’ Justus quellte über vor Freude über diesen neuen Fall. Warum konnte Peter nicht öfter lebensgefährlich attackiert werden? Sie liefen über die Zentrale durch den Schrottplatz zu Bobs’ Käfer, denn Peters’ MG war ein wenig kaputt, weshalb man sich mit dem noch schlechteren Auto des Dritten Detektivs abfinden musste. Sie fuhren also in das ca. 3 Kilometer entfernte Barackendorf am Stadtrand. Es war dreckig, vermüllt und stank unzumutbar nach Bier. Justus blickte auf seine Uhr: 13:15:54. Er hatte eine Digitaluhr und obwohl es ihm peinlich war, konnte er die Zeigeruhr nicht lesen. ,,Ihr verdammten Hippieschweine, 9
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rennt! Ich will noch rechtzeitig zur alten Fabrikhalle kommen. Peter trat Just in den Bauch und ging weiter auf eine etwas weiter entfernte Baracke zu. Vor ihnen stand Antonio, der sie mit gezücktem Messer anlächelte.
In was sind die drei Detektive da wieder hineingeraten? Wer hatte Peter umgeworfen? Wenn sie mich fragen: Es gibt nur 2 Möglichkeiten: 1.: Es war Geoffrey, der nur einmal Peter hautnah begegnen…..oh mist! Andre Marx wird mir das nie verzeihen! Ich verrate ja den ganzen Inhalt von Folge 125! Oder 2.: Es steckt ein Verbrechen dahinter. Ich schlage vor, bevor wir das nächste Kapitel lesen, trinken wir einen Gintonic und denken darüber nach. Mann, bin ich zu!
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III MONOLOG EINES VOGELS Blacky saß in seinem engen Vogelkäfig in der Zentrale. Man, war das langweilig. Schon seit Jahren saß er hier herum. Er sah manchmal aus dem Fenster des Campinganhängers, ab und zu sah er auch diesen komischen Fettsack mit seinen Freunden, die vor dieser weißen Kiste standen. Man, war DAS langweilig. Blacky schwitzte gerade. Er schwitzte enorm, denn es war Hochsommer. Wie die Flüssigkeit doch aus ihm herausquellte. Er hoffte, dass diese alte Schlange gleich kommen und ihm Wasser geben würde. Wie langweilig! Oh, man, wie viele Wassertropfen waren noch in ihm? Ein Schweißtropfen. Zwei Schweißtropfen. Drei Schweißtropfen. Vier Schweißtropfen. Blacky blickte sich gähnend um. Aha! Ein Schraubenzieher! TOLL! Oh! Ein altes Radio! Genial! Was gab es denn noch zu sehen? Ah! Unglaublich! Dieser fette, schwule Geier, der ihm immer die Sicht versperrte, hatte den Fernseher angelassen. CNN! Wie langweilig! Nun war es soweit: Die letzten drei Tropfen Flüssigkeit drohten aus Blacky’s Körper auszutreten. War das das Ende von Blacky? Klack Die Tür sprang weit auf. Oh, toll, ein großer, brauner Bär! Was durchwühlt der denn da die Schubladen? Egal, wie langweilig! Steckt er da etwas in seine Tasche? Na, toll, jetzt geht’s wieder raus hier. Kommt diese Sau eigentlich nicht auf die Idee einem halbverdurstetem Vogel Wasser zu geben? Ah, da kommt er. Endlich Wasser! Irgendwann würde er sich an den Detektiven rächen, er hatte bereits einen Plan entwickelt: Er würde den Käfig mit seinem Schnabel und dem Schraubenzieher da vorne öffnen, das Radio einstellen, um diesen lachenden Schinken, diese Heulsuse und diesen langweiligen Typ, der immer heimlich den Kühlschrank öffnet, wenn die anderen weg sind und dann in die Colaflaschen pinkelt und heimlich Playboy-Zeitschriften unter die Couch legt überrumpeln und dann erledigen. Anschließend würde er das alte Papageienopferritual seines Stammes vollziehen. Er würde sich den Topf von dahinten nehmen, dem Fettsack die Hände, der Heulsuse die 11
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Füße und dem Ekligen die Nase abschneiden und würde sich daraus eine schöne Suppe kochen. Man nehme: Die oben genannten Körperteile, ein wenig Butter, Eier, Mehl, kleinere Papageien, Eidotter, Vanille, Paprika und einen karthagischen Feldherren nehmen, gut durchmixen und mit etwas Fenchel bestreuen, fertig. Die Sachen könnte er sich bei der alten Schlange holen, die hatte sicher noch karthagischen Feldherrn im Haus. JA! Wenn sie kommen, wird er sie fressen!
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IV FILMRISS Als Peter wieder zu sich kam, war er in der Fabrikhalle, die sie sowieso aufsuchen wollten. Neben ihm saßen Justus und Bob, sie spielten Black Jack. Bob weinte: Meine Stereoanlage: HIN! Mein Fernseher: HIN!’’ ,,Was ist los? Hat Mami vergessen dir die Windeln zu wechseln?’’, wollte Peter wissen. ,,Ganz einfach! Ich weiß jetzt, was passiert ist! Um sicher zu gehen, dass wir wirklich erscheinen, hat Antonio uns hierher verschleppt!’’ Das ergab zwar überhaupt keinen Sinn, weil sie um 16:12 Uhr sowieso kommen wollten. Moment! 16:12 Uhr? Justus blickte aus einem der hoch gelegenen Fenster. Es war dunkel. ,,Moment, Kollegen, wie spät ist es?’’ Bob blickte auf seine Uhr: ,,Es ist…5 Uhr morgens!!!’’ Alle erschraken. Hatten sie ihren Termin etwa verschlafen? ,,Ist ja auch egal!’’, meinte Peter. Er legte sich auf den Rücken um wieder zu schlafen, dabei riss er den Mund auf um zu gähnen. Plötzlich lachte Bob laut los. Justus stimmte in das Gelächter ein. Bald lachte auch Peter über seinen tollen Witz ’’Ist ja auch egal’’. Doch nach ein paar Sekunden erkannte er: Er hatte ein Zungenpiercing und eine Tätowierung auf dem Hals:
ICH WAR IM ROCKY_GAY_CLUB ,,Erzähl das mal, Kelly!’’, meinte Bob belustigt. Auch er bemerkte aber, dass die drei Fragezeichen alle drei Fahnen hatten. Justus krempelte sich den Ärmel hoch, an seinem Oberarm war eine Tätowierung zu sehen:
JUST_TRUCK_ON ,,Scheiße!’’, schrie er laut auf. Bob ging es nicht besser. Er hatte riesige Schnittwunden über den ganzen Rücken verteilt. Er musste bei einer Bußprozession mitgelaufen sein. ,,Was machen, wir jetzt? Ich hab nachgesehen, die Tür ist von außen verschlossen.’’, sagte der Zweite Detektiv. ,,Gute Frage…..’’ 13
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Entschuldigung, ich wollte nur erwähnen, dass die nächsten Stunden sehr brutal, verrückt und absolut wahnsinnig verliefen. Jedoch muss ich ein wenig überspringen. Nur so viel: Ein Scheintoter, ein Wieder belebter, ein geheimer Gang durchs Kanalisationslabyrinth, Fledermausattacken, ein Dimensionslochsturz, ein Gespräch mit Gott, Hunger und Durst. Na? Hatte Justus’ Spürsinn uns diesmal in die Irre geführt? Peter wollte gerade in Bobs Bein beißen, da entriegelte jemand das Tor und stieß es auf. Es war ein Mann im Bärenkostüm, einen Kopf größer als Peter. Im Kostüm trug er eine Maske, wie man sie im Pest verseuchten Europa wohl trug. Der Mann rief: ,,So, ihr Drei Möchtegerndetektive. Euer letztes Stündlein hat geschlagen! Ich werde euch erschießen!’’ ,,Moment!’’, warf Justus ein. ,,Wir hatten vereinbart, dass wir uns hier GESTERN treffen sollten, nicht heute!’’ ,,Ääääääh, das tut hier nichts zur Sache. Ausserdem würde euch das auch nichts mehr nützen. Wie lange habe ich schon auf diesen Augenblick gewartet?’’ Peter wusste: Das war wahrscheinlich die einzige Chance in seinem Leben vor seinen Freunden angeben zu können. Mittlerweile war er um den Braunbären herumgeschlichen, an einem Balken hochgeklettert und stand nun unbemerkt über dem Bären. Sollte er springen? ,,Ich habe alles, was ich brauche!’’, sprach der Bär (oder die Bärin?) und zückte eine Waffe. Justus und Bob schlossen die Augen. Der Bär zielte, langsam, schloss ein Auge, zitterte ein wenig. Peter war nun entschlossen zu springen. Ein sehr kraftvoller Sprung. Antonio wäre wirklich neidisch geworden. Doch Peters Plan war daneben gegangen. Er traf den Bären am Kopf, der mit einem Schrei zu Boden fiel und Bob dabei in seinen Gipsarm schoss. ,,So ein Mist.’’, dachte Peter. Eigentlich hatte er ja über den Verkleideten rüberspringen wollen um ihn anzufeuern, aber irgendwann würde er den Staatsstreich vollziehen und selber Erster Detektiv werden, das hatte er sich vorgenommen. 14
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V DIE LEICHE Der alte VW Käfer fuhr am Schrottplatz vor und parkte. Hektisch wuchteten die 3??? Die Leiche aus ihrem Kofferraum und brachte sie in die Zentrale. ,,Schade, dass er tot ist.’’, meinte Bob, als sie die Zentrale betraten, einen alten Wohnwagen, den sie mit Schrott des Gebrauchtwarenhandels und Sanduhrenverleihs T. Jonas bezogen hatten. Sie breiteten die Leiche auf einem großen Tisch aus. ,,Ich finde, wir sollten ihm die Maske abnehmen.’’, flüsterte Justus. ,,Wenn Tante Mathilda das sieht, die hätte sicher große Freude daran, mich im Knast leiden zu sehen, bestimmt würde sie auch noch den Wärter bestechen, damit er in meinen Knastfraß spuckt………’’ Justus schauderte, aber im nächsten Moment kam er wieder zur Besinnung, legte die Maske an die Hände und sprach: Gentlemen, unser Bär war…..’’ Er legte eine Kunstpause ein. Peter und Bob drängten: ,,Jetzt mach’ schon, Just!’’ Er zog die Maske langsam ab und musste schlucken. Die drei Detektive schrieen:
,,OH MEIN GOTT, WIR HABEN SKINNY NORRIS GETÖTET!’’ ,,Oh mein Gott!’’ Justus schien dem Kollaps nahe. ,,Ja, ich weiß, sein Tod ist nur schwer zu ertragen für uns alle………’’, tröstete Peter. ,,Nein, das meine ich nicht! Jemand hat unsere PokémonSammelkartensammlung mitgehen lassen und Blacky Wasser gegeben.’’ ,,So ein Schwein!’’, bestätigte Bob. ,,Wir müssen die Polizei alarmieren!’’, schrie Peter. Schweigen. Endloses Schweigen. ,,Na gut, schon verstanden….’’ ,,Zunächst müssen wir Skinny…pssst…was ist das?’’ Die drei ??? lauschten. Sie hörten, dass ein Auto vorm Schrottplatz geparkt hatte. ,,Versteckt euch, los! Licht aus!’’, rief der Erste Detektiv, während er zusammen mit der Leiche ins Fotolabor trat und abschloss. Peter und 15
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Bob irrten umher, konnten sich jedoch für ein Versteck unter dem Schreibtisch entscheiden. ,,Und was ist, wenn jemand hier rein kommt und die Blutspuren sieht? Wir müssen uns verteidigen!’’ ,,Keine Sorge, Zweiter!’’ Bob lächelte und zog eine Maschinenpistole. ,,Wow, Bob, wo hast du die denn her?’’ ,,Ich war eben bei Rubbish George und habe etwas schlaues gemacht: Ich habe getauscht!’’ ,,Was getauscht?’’ ,,Naja,…’’, Bob wurde verlegen. ,,Wie soll ich sagen? Ich habe eben deinen MG gegen eine MP eingetauscht……’’ Peter schlug Bob darauf so heftig, dass dieser sich hinlegen musste. Der Wagen parkte. Carlo Peruzzi und Valentino Mandrazzi waren hinter den Detektiven her gewesen und hatten sie schon den ganzen Tag verfolgt. In der Nähe der Fabrikhalle sahen sie, wie die Jungen Skinny’s Leiche schulternd zur Zentrale zurückfuhren und hingen sich hintendran. Hier standen sie nun, mit ihren Colts in der Hand. Sie öffneten die Tür des Campinganhängers. Das Licht war noch an. Carlo sagte: ,,Hier ist keiner. Vielleicht waren es ja nicht die Jungen, von dem der Don gesprochen hat! Lass uns abhauen!’’ ,,Nein, schau hier auf dem Boden, das Blut! Und da, ein Glasbär. Den lass ich mitgehen!’’ Als der Mann nach dem Glasbär griff, schoss Peter ihm in den Arm. Valentino schoss Bob noch in den Gipsarm, doch dann rannten sie weg. ,,Warum hast du geschossen, du Hirni?’’, fragte Justus sichtlich erbost. ,,Wegen unserm Glasbär!’’, meinte Peter kleinlaut. ,,Ich muss kurz gehen, zu Rubbish George, meinen MG wiederholen. Er blickte Bob böse an, bespuckte ihn und verschwand nach draußen. Die beiden anderen ?? berieten nun schon eine geschlagene Stunde lang, nur mit dem Ergebnis, dass es das Beste wäre, Skinny sofort und auf der Stelle zu beerdigen.
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VI DAS BEGRÄBNIS VON SKINNY NORRIS ,,So!’’, Peter Shaw betrat die Zentrale der ???. Doch schon legte Justus die Finger auf die Lippen. ,,Akbar avi ashoba. Paliatta mente vinti genga!’’, betete Justus das tibetische Totengebet, das schon seine Vorfahren jenseits der Pripjatsümpfe gesungen hatten. Seine Stimme blieb dabei immer auf derselben Höhe. Peter blickte sich um und sah Bob, der gerade Skinny’s Leichnam einbalsamierte. ,,Was ist hier los?’’, fragte der Zweite Detektiv noch ganz verdutzt. ,,Wir beerdigen ihn!’’, konterte Justus. Peter starrte entsetzt ins Leere. ,,BERATUNG! BERATUNG!’’, schrie Just laut ihn die Runde. Die drei Detektive setzten sich in ihre Sitzgruppe und Peter hob den Zeigefinger und sagte: ,,So läuft das nicht, wir müssen ihn verbrennen!’’ ,,Verbrennen? Skinny war doch kein Hindu, oder?’’, munkelte Bob. ,,Gut, schauen wir mal in seinem Personalausweis nach seiner Religionszugehörigkeit. Er ging zur Tür, wo die Jacke des Toten aufgehängt war. Peter flüsterte Bob zu: ,,Jedenfalls kannst du ihn nicht mit Öl einreiben, du Schwuli, während Just ein tibetisches Totenlied singt…..’’ ,;Aha!’’, kam es aus der Ecke. ,,Unser alter Erzfeind war ein Angehöriger der Scientology-Sekte!’’ ,,Und wie werden die beerdigt?’’, freute Bob, doch Justus Jonas hatte bereits zum Hörer gegriffen. ,,Schalte den Verstärker ein, damit wir mithören können!’’, spulten die anderen Detektiven ihren Satz ab. ,,Ich denk’ gar nicht dran!’’, sagte Justus gelassen. Es schien jemand abgenommen zu haben. ,,Ja? Hier ist Justus Jonas, Anführer und Initiator der drei Detektive aus Rocky….--- ,,Ja, das weiß ich, ich’’--- ,,Natürlich will ich wissen, wie die Erde entstanden ist!’’---,,Interessant!’’---,,Das hab’ ich nicht gewusst!’’---,,Wo kann ich mich über diese großartige Erkenntnis informieren?’’---,,Ich komme sofort!’’ Justus legte auf, schnappte im Vorbeigehen schnell seine Jacke und lief hinaus. Peter und Bob waren verdutzt. ,,Versuchen wir es mit der alten Schaufelmethode!’’, sagte der Zweite Detektiv, worauf die beiden hinausschritten 17
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,,So, fertig, Dritter!’’, meinte Peter. ,,Ein astreines Grab!’’ Die Beiden hatten Skinny’s Leichnam in den engen Raum zwischen Zentrale und Zaun geschleppt und wollten ihn jetzt beerdigen. Der 3.Detektiv spielte zwar mit dem Gedanken Peter hinein zu stoßen, jedoch ließ er es bleiben. ,,Irgendwas fehl…’’, grübelte Bob. Etwa eine Minute lang herrschte endloses Schweigen. Peter überlegte, ob Bob gerade eine Schweigeminute durchführte. Der Zweite Detektiv öffnete seinen Mund und sang: ,,America the beautiful. Land, that I love. Twilight’s… last… gleaming. Oh say, can you see….’’ In diesem Moment flog ein Stein an seinen Kopf. Kein großer Stein, aber auch kein kleiner,. Er war schon klein, aber nicht winzig. Ein ganz normaler Kieselstein eben. An ihm hing ein Zettel. ,,Zeig mal!’’, kreischte Bob los. Ohne auf die Leiche zu achten, die unter seinen Füßen laut knackste, nahm er seinem Kollegen den Zettel ab. ,,Was ist?’’, meinte Peter, während Bob ihn las. ,,Halt dich fest Zweiter! Justus ist im Krankenhaus!’’ ,,Wieso?’’, fragte Peter nach. ,,Weiß nicht!’’ Bob setzte sich auf die Leiche. ,,Bevor wir den Fettarsch befreien, sollten wir einen Leichenschmaus für Skinny organisieren.’’ ,,Und was soll’s sein?’’, fragte Peter. ,,Papagei!’’, antwortete Bob. Die Beiden lachten und Skinny fiel ins Grab. Hm? Wer sollte unseren fettärschigen Ersten Detektiv denn ins Krankenhaus geprügelt haben? Ich war’s jedenfalls nicht! Und was hatte das mit dem Petervorfall zu tun? Zunächst sollten wir die Sache nüchtern betrachten. Ich bin dazu allerdings völlig ungeeignet, denn ich habe schon 3 Whiskey intus (nicht schlecht für einen Toten). Also ?
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VII EIN HOMOPHILER BUSTRIP Der Erste Detektiv war wieder in die Zentrale eingetreten. Er war stinksauer. Kaum war man mal 5 Minuten weg, schon war die Leiche verschwunden! Er hatte erkannt, dass Scientology doch nicht das richtige für ihn war. Zuviel Weltraumzeugs. Auf der Mitgliedsversammlung hatte er jede einzelne These der Prediger wissenschaftlich widerlegen können. Darauf waren alle aus der Halle gegangen und waren zum Islam übergetreten. ,,Allah hu Akhbar!’’, murmelte Just, als er sich an den Schreibtisch setzte. Ja! Das hatte er gut hingekriegt! Seine Kollegen waren im Krankenhaus und der konnte sich jetzt ein üppiges Festmahl gönnen. Er nahm den Hörer ab und wählte auf der Wählscheibe eine Nummer. ,,Pizza?’’, fragte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. ,,Ja!’’, antwortete Justus. ,,Nein, du Idiota! Ich warre noch nischt vertisch! Alzo noch einmal!’’ ,,Gut!’’ Der Erste wurde langsam sauer. ,,Pizza de Los Angeles?’’ ,,Ich bin Justus Jonas. Ich hätte gerne eine Pizza mit allem was essbar ist…..ja, auch den Kugelfisch……….natürlich ohne Schokolade, ich mache Diät……Ja! Eine Schokoladendiät! Ich darf alles essen, außer Schokolade…..ja, ich verstehe…..also noch mal: Eine Pizza mit allem!!!!!!’’ In diesem Moment sprang die Tür der Zentrale auf. Tante Mathilda stand da, mit einem Diktiergerät in der Hand. Sie hatte ihn auf frischer Tat ertappt. ,,Na warte, du!’’, schrie sie. Justus allerdings reagierte schnell, warf ihr den Monitor seines Computers ins Gesicht und war an ihr vorbei, er rannte auf die Straße, seine Tante hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und rannte ihm hinterher, sie holte auf. Ja! Da war seine Rettung, der Bus! Tante Mathilda hatte sich inzwischen eine Mistgabel gegriffen und war rot vor Wut. Der Bus drohte seine Türen zu schließen. Justus hatte noch eine einzige Chance: er musste springen. Er setzte zum Hechtsprung an und schaffte es noch in den Bus. ,,Neeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiin!’’, schrie seine Tante. Das Fahrzeug schloss seine Türen und Tante Mathilda begann die Zentrale auseinender zu nehmen. Nachdem Justus sein Ticket bezahlt hatte, schritt er weiter nach hinten in den Bus, denn in den vorderen Reihen war kein einziger Platz mehr frei. Als er ungefähr die 3. Reihe erreicht hatte, hörte er von den hinteren Bänken einen Gesang: ,,YMCA! YMCA!’’, ertönte es da. ,,Oh 19
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nein, dass muss der Schwulenverband Rocky Beach sein!’’, dachte der Erste Detektiv, aber es war immer noch kein einziger Platz frei. Na ja! Immer weiter gehen! Als er noch weiter nach hinten schritt, wurde auch der Gesang immer lauter. Der ganze Bus musste voll sein von homosexuellen Individuen. Aber es gab für Justus immer noch keinen Platz. Na toll! Da! Hinter der Stange mussten sie sein, die Homos! Plötzlich stand er vor ungefähr 20 in pinke Shirts gekleidete, hochgeschminkte, Champagnergläser in der Hand haltenden, Männern. 2 davon waren Bob und Peter, die in der ersten Reihe standen. Als sie den Ersten Detektiv erkannten entfleuchte ihnen nur ein ’’Oh!’’ Doch Peter reagierte blitzschnell: Er griff sich einen Nothammer, schlug die Scheibe des Busses ein und sprang aus dem Fenster, Bob folgte, während die Tunten hinter ihm kicherten. ,,Die Beiden haben sich wahrscheinlich alle Knochen gebrochen!’’, dachte der Erste. ,,Voll lässig!’’ Er machte sich allerdings noch den Vorsatz sie anzurufen und sie morgen wieder in SEINEN Campinganhänger einzuladen. Er fuhr noch bis in die Innenstadt und ging dann heim. In Downtown Rocky Beach angekommen fröstelte es ihn ein wenig, außerdem hatte er sich verkalkuliert: Bis zur Zentrale waren es noch 1 Kilometer. Nach ein paar 100 Metern Wegstrecke bemerkte er plötzlich Peter und Bob, jetzt umgezogen, die abgeschminkt und seelenruhig dahintrotteten. ,,Oh, hallo Just! Was für ein Zufall!’’, machte Peter scheinheilig, er hinkte ein wenig. ,,Was war das denn eben im Bus?’’, fragte sein Kollege, dessen Vornamen mit J anfängt zweideutig. ,,Ähhhh….’’, warf Bob ein. ,,Wir……ermitteln!’’ ,,Jaja, genau! Als V- Männer’’, meinte Peter. ,,Ach, und in welchem Fall denn?’’, hakte Just nach. ,,Nun ja,’’, sprach Peter langsam. ,,……In….ääh…die Leiche ist weg!!!!’’ ,,Jaja, das sagen sie alle!’’, höhnte der 1. Detektiv. Doch dann bemerkte er, dass sie schon am alten Schrottplatz angekommen waren. Er blickte zu Boden, das vorher geschaufelte Grab war leer, doch auf ihm lag ein Zettel. Justus las vor: Liebe Drei Fragezeichen, 20
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ein Deal: ihr erzählt nichts von der Sache und ich auch nicht. Wir sehen uns morgen in meinem Appartement! Bob-Hope-Alley 22a. 4. Stock! Skinny Norris! Da es bereits nach 10 war und die 3 seit einer Ewigkeit kein Auge zubekommen hatten, verabschiedeten sie sich und machten aus, sich am nächsten Morgen in der Zentrale zu treffen.
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VIII SKINNY PACKT AUS Bob’s Käfer fuhr vor, heute war er besonders gut gelaunt, weil er seinen Freunden eine Neuigkeit mitteilen wollte, also legte er ein Pfeifen auf. Er schritt durch das hölzerne Eingangsportal in den Schrottplatz, an einem Müllberg vorbei auf das Gelände auf dem die Freiluftwerkstatt und der alte Campinganhänger standen. Er öffnete die Tür und sah hinein. In der Zentrale befanden sich schon Just und Peter Shaw. ,,Hallo, Dritter!’’, begrüßte Justus und reichte ihm eine Tasse Kaffe. ,,Ich habe gerade entschieden, wie wir heute vorgehen werden. Also: Gleich hacke ich mich in unser E-Mail-Postfach, dann statten wir unserer Leiche einen Besuch ab, und danach gehen wir zusammen mit Peter zum Training!’’ Bob hasste es, vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, aber vor den Entscheidungen seines Oberdetektivs musste er sich verbeugen, da diese ihnen schon das Leben gerettet hatten. ,,Aber ICH habe euch auch eine Neuigkeit zu erzählen!’’, sagte der Dritte Detektiv überlegen. ,,Ja, welche denn?’’, fragte Peter, auf einem Croissant herumkauend. ,,War nur’n Scherz.’’ Bob kicherte wie ein kleines Schulmädchen. Er wollte sich ein Ass im Ärmel behalten. ,,Machen wir uns auf dem Weg!’’, meinte der 1. Detektiv, sich die Finger abschleckend. Sie fuhren in die Bob-Hope-Alley, wo Skinny Norris zusammen mit seiner Freundin Georgia wohnte. Justus klingelte. Die Gegensprechanlage ging an. ,,Norris, hallo?’’ ,,DEIN SCHLIMMSTER ALBTRAUM!’’ ,,Wer bitte?’’ ,,JUSTUS JONAS, DU PARANOIDER FREAK!’’ ,,Ich versteh sie so schlecht, kommen sie doch herein.’’ Knack. Die Tür war entriegelt worden. Die drei ??? schritten die Treppe hinauf, bis sie zu einer grünen Haustür kamen, an der Skinny bereits stand. Überrascht starrte er sie an. ,,OK!’’, sagte er lässig. ,,Ihr erzählt der Polizei nichts und ich erzähle euch alles, was ihr wollt.’’ ,,Sehr freundlich!’’, meinten die drei Detektive wie aus einem Mund. ,,Also, ich sollte eure Zentrale durchstöbern, euch etwas stehlen, nämlich Peters’ Laufschuhe und dann wollte ich zur Fabrikhalle kommen und ich sollte euch töten.’’
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,,Warum kamst du in die Fabrikhalle, obwohl der Termin viel früher war?’’ ,,OK! Hier die Kurzfassung: Ich habe euch zusammen mit Antonio total besoffen in einer Spelunke in Little Rampart gesehen. Ich bin euch gefolgt, zur Fabrikhalle, zu der ihr ohne Antonio getorkelt wart. Dann hab ich euch eingeschlossen, bin zu eurer Zentrale, hab ein Schläfchen gemacht, Talkshows geguckt und dann wieder zur Fabrikhalle, OK?’’ ,,Versteh ich nicht!’’ Peter kratzte sich am Kopf. ,,Aha! Und wer war dein Auftraggeber?’’ Skinny steckte dem Ersten Detektiv eine Visitenkarte zu. ,,Gut, Skinner. Das war’s auch schon.’’ ,,Nein, Moment noch!’’, schrie Peter. ,,Hast du Blacky Wasser gegeben?’’ ,,Ja!’’ Peter schlug Skinny in den Magen. ,,Und wo ist unsere Pokémon-Sammelkarten-Sammlung?’’, fragte Bob wütend. Skinny steckte Justus das Spiel zu. Die Detektive verließen stürmisch das Haus. ,,Von wem ist die Karte?’’, wollte Bob wissen, als sie schon in Peters’ MG saßen. Er zeigte sie seinen Freunden. ,,Ein alter Bekannter.’’, murmelte er. Wer könnte dieser alte Bekannte sein? Nun ja, eins steht bereits fest: Er muss etwas gegen die drei Detektive haben. Aus alter Vergangenheit? Obwohl dieses Merkmal auf mich zutrifft (Justus, du altkluger Asozialer!), bin ich es nicht. Wer dann? Etwa André Marx, Ben Nevis, oder doch Marco Sonnleitner? Wir werden es sehen. Und jetzt brauch’ ich ’nen ordentlichen Doppelkorn. Prost!
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IX DER ALTE KOMMISSAR ,,Java- Jim! Das ist gleich um die Ecke!’’, murmelte Justus und knetete dabei an Bobs…..ääh…an seiner Unterlippe. ,,JAVA-JIM!’’, kreischte Peter. Der alte Mann aus dem Fall ’’Phantomsee’’ muss wieder aus dem Knast gekommen sein. ,,Wir fahren dahin und werden den Freak ordentlich durchprügeln.’’ Justus lachte in seinem Wahn. ,,Geht nicht, Just!’’, meinte Peter. ,,Ich muss jetzt zum Training.’’ ,,Dann verschieben wir das Ganze auf morgen und fahren mit dir zum Training.’’ Alle stimmten zu. Justus Jonas konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Im Nachbarzimmer schnarchte Onkel Titus, außerdem musste er über Java-Jim nachdenken. Damals hatte er auf er auf der Suche nach Gold versucht, eine Truhe vom Schrottplatz zu stehlen. In der Truhe hatte ein Brief gesteckt, der ihm mehr über einen Schotten, Angus Gunn, hätte sagen können. Er war doch ins Gefängnis gebracht worden, oder? Oder hatte man ihm nichts nachweisen können? Java- Jim hatte sich damals als Professor Stebins ausgegeben. Justus beschloss bei Kommissar Reynolds anzurufen, der damals die Polizeidirektion von Rocky Beach geführt hatte. Vor ein paar Jahren war er in Pension gegangen und hatte Inspector Cotta seinen Posten überlassen. Der Erste Detektiv erinnerte sich wehmütig an die vielen Schachspiele mit dem Kommissar. Inspector Cotta dagegen war ein eiskalter, fieser Typ. Justus griff zum Telefon und wählte: Er hatte vor, Kommissar Reynolds anzurufen. Und es war ihm egal, dass es schon 2:00Uhr morgens war, denn die drei ??? hatten nur noch eine Woche Schule und Rentner hatten sowieso nichts zutun. KNACK ,,Samuel Reynolds?’’ ,,Hallo! Hier ist Justus Jonas von den drei Detektiven.’’ ,,Justus? Bist du’s wirklich? Du hörst dich ziemlich erwachsen an. Schön mal wieder 24
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was von dir zu hören. Wie schlägt sich Cotta?’’ ,,Er ist eine miese Kröte und er hasst uns.’’ ,,Ha! Das hab’ ich mir gedacht. Ich hab in letzter Zeit nichts mehr von euch in der Zeitung gelesen. Na ja, vielleicht hab’ ich ja auch die falsche Zeitung. Trotzdem: Wieso rufst du an?’’ ,,Erinnern sie sich noch an Java-Jim? Wir müssen sie dazu einiges fragen.’’ ,,Gut! Kommt gleich morgen Nachmittag vorbei!’’ ,,Bis morgen, Kommissar!’’ ,,Bye, Justus!’’ KNACK Nun konnte der Anführer der 3??? Zwar immer noch nicht schlafen, aber dafür war er nun zu Frieden. Trotzdem: Morgen Vormittag, beim letzten Leichtathletikmeeting vor den kalifornischen Meisterschaften würden sie dem Bären hinterherlaufen, in sofern es einen neuen geben würde. Egal was passieren sollte. Bob ging die Steilstraße zur Rocky-Beach-Highschool hinauf. Es hatte die ganze Nacht geregnet und jetzt herrschte Nebel. Er war froh, weil es heute nur 2 richtige Stunden geben würde: In der Vorletzten Biologie und in der Letzten Mathe, bei ihrem verhassten Mathelehrer Confucius Getter. Alle Stunden davor waren für die Bundesjugendspiele bestimmt. Heute würde sich entscheiden, ob Peter zu den Landesmeisterschaften nach Sacramento fahren durfte. In seiner Paradedisziplin: Dem 100Meter-Lauf. Bei der letzten Parade war ihm allerdings schlecht geworden. An der nächsten Ecke würde er auf Justus stoßen, an der übernächsten auf Peter. Jeden Morgen rief ihn der Erste Detektiv an, weil er genau um 7:11Uhr und 22 Sekunden losgehen sollte, denn er hatte ein kompliziertes Rechensystem entwickelt, dass ermöglichte, dass Bob in der richtigen Sekunde auf Justus traf und die beiden dann in der richtigen Sekunde auf Peter. Er schrieb genau vor, wie viele Schritte sie tun durften. So eine Sau!
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X ON YOUR MARKS Wenige Minuten später saßen Bob und Justus ihre Pausenbrote kauend, hinter einem Busch an der Seite der Rennbahn. Die Läufer stellten sich an ihre Startblöcke. Ganz links Peter, so wie es ausgemacht war, denn er sollte ja eine gute Zielscheibe sein. Direkt daneben sein härtester Konkurrent: Antonio. Nur sie Ersten Beiden würden nach Sacramento fahren. Wenn kein Braunbär dazwischen kommen würde, wäre der 2. Detektiv ganz eindeutig der große Sieger. ,,On your marks!’’, rief Mister Henning. Die Beiden im Busch hokkenden Detektive fixierten Peter und sein Umfeld. ,,Get set…...........’’ Justus sah, wie ein älterer Mann aus dem Gebüsch hervorlugte. Er zog sich eine Bärenmaske an. Der Unbekannte nicht Justus. Eine Pistole schoss: Es war das Startsignal. Die Kugel hatte Bob in den Gipsarm getroffen. Auf den Ersten 25 Metern lag Peter klar vorne. Doch seine Kontrahenten waren hinter ihm her und holten auf. Justus hatte inzwischen gehandelt und war auf den alten Mann im Gebüsch zugetroffen und wollte ihn festhalten, doch schon spurtete dieser los. Er sprintete auf Peters’ Bahn und warf eine Truhe nach ihm. Der Mann lachte und rief davon. Bob schmerzte sein Arm, er konnte nicht hinterher und Justus sah ein, dass er selbst viel zu langsam dafür war. Aber es könnte Java-Jim gewesen sein, soviel stand fest. Peter war inzwischen über die Truhe gesprungen und verlor somit wichtige Zeit, in der er von Antonio überholt wurde. Kurz vor dem Ziel dann verlor Peter endgültig den Anschluss und wurde nur Zweiter. Doch er war glücklich damit, denn nun stand seiner Teilnahme am Endkampf nichts mehr im Weg. Er selber wusste auch, dass sein Leben bedroht war, aber ihm war auch zum Feiern zu Mute. Die 3??? Ließen Bio und Mathe sausen und fuhren in die Zentrale. ,,Ich hab’ gestern Kommissar Reynolds angerufen. Wir sollten ihn heute Nachmittag besuchen. Noch vor Java- Jim, denn er könnte uns wichtige Informationen geben.’’ ,,Ja? Und was hat er gesagt?’’, wollte Peter wissen, der sich eine Cola aufmachte, worauf Bob leise zu lachen begann. ,,Nichts weiter!’’ ,,Na dann:’’, meinte Bob, ,,nichts wie hin, Kollegen. 26
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Kommissar Samuel Reynolds wohnte in einem der bessern Viertel von Rocky Beach in einem Haus in der Neubausiedlung. Justus klingelte wieder. Er war derjenige unter den Drei Fragezeichen, der als einziger klingeln durfte, weil er der Chef war, klingelte ein anderer wurde er wütend und schlug um sich, wie man es dem pummeligen Jungen gar nicht ansah. KNACK ,,Reynolds?’’, fragte eine ältere Stimme. ,,Ja, hier sind die 3??? Wir wollten sie doch was Wichtiges fragen!’’ Die Tür wurde entriegelt und davor stand bereits Kommissar Reynolds. Genauso wie früher. Nur das seine Haare ein wenig Grauer und sein Bauch ein wenig voller geworden war. ,,Just, Bob und Peter! Ich habe seit ich in Pension bin viel von euch gehört. Aber eine Anmerkung als alter Kriminalist: Ihr habt bei der Verbrechensbekämpfung schon mehr Verbrechen begangen als aufgeklärt: Ständig brecht ihr irgendwo ein…….na ja….kommt doch rein, Jungs!’’ Die drei Detektive stiegen eine Treppe hoch, die in Reynolds’ Arbeitszimmer führte. Währenddessen begann der ehemalige Hauptkommissar zu reden: ,,Ich habe schon einige wichtige Informationen über Java- Jim gesammelt…aus meinem Archiv.’’ Er lachte. ,,Und Justus? Genialer Junior- Detektiv? Erzähl’ mal, was ihr wieder mit Java-Jim zu tun habt. Die Vier saßen in einer Sitzgruppe direkt neben dem Computer und einer Tür, auf der mit großen schwarzen Lettern ’’ARCHIV’’ stand. Der Erste Detektiv erläuterte dem Polizisten alles, worauf der Mann sie amüsiert anblickte. ,,Gut, einen Moment…’’ Er verschwand im Archiv. ,,Just, was machen wir, wenn wir hier wieder raus sind?’’ ,,Ganz einfach, Kollege: Wir fahren zurück, zurück zur Zentrale, um das zu besprechen, was uns Kommissar Reynolds gleich bringen wird und………………..’’ In diesem Moment trat der ehemalige Kommissariatsleiter von Rocky Beach wieder zu den Drei Freunden. Auf seinem Arm trug er einen Aktenordner. ,,So, Jungs. Hier ist alles, was die Polizei jemals über Java-Jim herausgefunden hat.’’ ,,Ähem, Sir, ist es nicht illegal sämtliche Akten der Polizei mitgehen zu lassen?’’, fragte Bob vorsichtig. 27
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,,Ja! Schon!’’ Alle lachten, worauf die drei Fragezeichen das Haus wieder verließen. Fassen wir zusammen: Skinny wurde von JavaJim beauftragt. Java-Jim hat wohl auf die Stelle keinen neuen Handlanger bekommen und musste Peter selbst angreifen? Nur was sollte sein Motiv sein? Vielleicht Rache? Oder war er schwulenfeindli…….ooops! Ich sollte damit aufhören. Also, lieber André Marx, wenn du das liest: Ich wollte deine Ideen nicht preisgeben, ich bin nur schon etwas angeschwipst.
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XI UMSTURZVERSUCHE Der Weg von Santa Monica nach Rocky Beach war nicht wirklich weit. Schon nach 30 Minuten, für kalifornische Verhältnisse eine Minimalität, waren sie in ihrer Zentrale angekommen. Peters’ MG parkte vor dem Eingangsportal der Firma T.Jonas- Sanduhrenverleih- und Verkauf und Antiquitätenmüll aller Art. Die drei ??? betraten den alten Campinganhänger und sahen zu Blacky, dem schwarzen Papageien, der das Erste Mal in der Geschichte der Drei Fragezeichen nicht ’’KRAKRAKRA’’ machte, wenn die drei Freunde ihr Hauptquartier betraten, er blickte sie nur wütend an. ’’KRAKRAKRA’’, machte Bob, um die miese Stimmung in eine positive umzukehren. Sie setzten sich zuerst einmal in den Sessel. Justus legte den Ordner auf seinen Schreibtisch, der mit den modernsten Formen der Kommunikation ausgerüstet war, welche die drei ??? hauptsächlich vom Schrottplatz abgestaubt hatten. Die Anderen ?? bückten sich neugierig über Justus’ Schulter. ,,Mmmh, auf der Ersten Seite steht sein Lebenslauf.’’ Justus steckte sich den Finger in den Mund. Bobs Therapeut meinte, dass Justus’ ewiges Auf-der-Unterlippe-kauen ihn neurotisch machte. Zum Glück jedoch hatte Justus sich eine Initiative einfallen lassen können. Ja! Finger-in-den-Mund-stecken machte ihm Spaß und er würde Menschen umbringen, um damit nicht aufhören zu müssen. ,,Schaut mal hier, sein voller Name ist also doch Jim Spidler. Interessant! Er hat in den Staaten studiert. , ging aber aus unerklärlichen Gründen zwei Jahre lang nach Java, deshalb sein Spitzname. Er war 3 Jahre lang im Knast, weil wir ihn dahin gebracht haben. Hähä!’’ In den weiteren Akten standen sämtliche Briefe, die jemals, die jemals von öffentlicher Stelle an ihn geschickt wurden. Justus klappte die Mappe angewidert zu. ,,Es ist Viertel nach Drei. Tut mir leid, Freunde, aber es sieht so aus, als müsstet ihr alleine den lebensmüden Schwerverbrecher aufsuchen. Ich muss jobben.’’ Er, Bob, ging zu einem Sessel und ergriff seinen Discman. Plötzlich passierte etwas Ungewöhnliches: 29
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Blacky nahm den Schraubenzieher mit seinem Schnabel und öffnete leise und unauffällig den Käfig, den Blick immer auf die Detektive gerichtet. Dann hüpfte er zum, auf dem Tisch stehenden Radio. ,,Immer ruhig bleiben, Blacky! Du bist schnell wie ein Adlerpapagei!’’ Er drehte am Lautstärkeregler des Radios. Plötzlich erschallte daraus der neue Song von In In Ordinary. Bob Andrews war bereits aus der Tür getreten. ,,Gut, einer weniger!’’, dachte Blacky und schwang sich in die Lüfte. Justus hatte sofort verstanden, was passiert war, also sprang er schnell wie der Blitz auf den Vogel zu. So einen Hechtsprung hätte er bei der Leichtathletik gebraucht. Seine Hand streckte sich, während Peter schon längst hinter dem Sofa verschwunden war, nach dem Vogel aus, der direkt auf ihn zuflog, und offenbar vorhatte, seinen Schnabel als Pfeilspitze einzusetzen. Just ergriff Blacky an beiden Seiten und stürzte zu Boden. ,,So ein verdammter Scheißdreckkackmist!’’, dachte der Papagei, dessen Ursupationsversuche gescheitert waren. Justus steckte ihn zurück in den Käfig, brachte ein Fahrradschloss an und stülpte eine Decke darüber. ,,Den verticken wir!’’, meinte er. Bob musste zum Glück nicht miterleben, wie Peter gegen den Käfig trat, aus dem ein lautes ’’KRAAAAAAAA!’’ ertönte. Blacky war nicht tot, aber gefangen (Dies ist ein Zitat). Bob jobbte nebenbei in der Musikagentur von Sax Sandler, der ihm einen ganz guten Lohn dafür zahlte, Musik zu hören. Justus hatte leider keinen so schönen Nebenjob: Er arbeitete nebenbei in einer Damenboutique. Und Peter ging es auch nicht besser: Er war im Altersheim als professioneller Bettenneubezieher beschäftigt. Peter und Justus waren sehr froh, aus der Zentrale in den MG zu kommen.
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XII EINE TRUHE VON RUBBISH Java-Jim’s Java-Reisbüro lag quasi direkt um die Ecke, trotzdem fuhren sie, denn sie waren ja Amerikaner. Der Laden lag in der Einkaufspassage von Rocky Beach. Nachdem Peter geklingelt hatte, wofür er von Justus eine schallende Ohrfeige bekommen hatte, kam ein etwas untersetzter Mann mit schwarzen haaren und einem Vollbart aus der Tür und sagte: ,,Jim Spidler, was kann ich für sie tun?’’ ,,Justus Jonas und Peter Shaw von den 3 Detektiven…’’, begann Just. Java-Jim erschrak. ,,Justus?’’, fragte er wieder mit seiner verstellten Professorenstimme. ,,Justus Jonas? Wegen dir saß ich doch im Knast, oder? Und ihr habt doch Skinner fast getötet!’’ ,,Jepp!’’, meinte dieser ruhig. ,,OK, ein Deal: Ich erzähle euch alles was ihr wissen wollt und ihr sagt der Polizei nichts von Skinny’s……..naja…..wie soll ich sagen? Unfall! Abgemacht?’’ Die Beiden ?? blickten sich erstaunt an. ,,Ja.’’, meinte der Erste Detektiv verdutzt. Sie standen immer noch vor der Tür und Jim machte keinerlei Anstalten sie herein zu bitten. ,,Hier die Spielregeln: Du 2 Fragen an mich. Ich 2 an dich.’’, schnaubte er jetzt wieder in seiner normalen Stimme. ,,Ihr fangt an!’’ ,,Gut……..’’, begann Justus. ,,Wissen sie, ob es Gott gibt?’’, fragte Peter forsch, weshalb er von Justus einen Stein ins Gesicht bekam. ,,Nein!’’, sagte Java- Jim. ,,Warum wollen sie mich aus dem Rennen werfen?’’, wollte Peter wissen, der während er fragte, angsterfüllt auf Justus schaute. Doch dieser reagierte nicht. ,,Erst meine Fragen, OK?’’ Justus konnte dazu nicht ’’NEIN’’ sagen. Seit seinem Auftritt in ’’Wer knackt die Nuss?’’ war er verrückt nach Quizfragen. ,,Ich fange an…..’’, brüllte der ungepflegt wirkende Mann. ,,Wo liegt Java und was ist es?’’ ,,Eine Pazifikinsel. In Indonesien.’’, sagte der Erste Detektiv blitzschnell. ,,Mmh, gut, mein Junge. Jetzt die Zweite Frage: Bringt mir eine Truhe.’’ Justus sah den Mann verwundert und fragend an. ,,Das ist nicht mal eine Frage, Sir!’’, meinte er. ,,Und? Bringt mir eine. Möglichst aus Java. Ihr habt 30 Minuten Zeit.’’ Darauf knallte er die Tür vor den Augen der 3??? Zu. 31
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Nachdem die drei??? Den gesamten Schrottplatz nach indonesischen Truhen durchsucht hatten, war schon viel Zeit vergangen. Also setzten sie sich in Peters’ Wagen und tranken Cola´. ,,Ich glaube, Kollege, es gibt ansonsten in ganz Rocky Beach nur noch eine einzige Möglichkeit an eine indonesische Truhe heranzukommen.’’ ,,Und die wäre?’’, fragte Peter Shaw. ,,Rubbish George, ganz einfach.’’ Rubbish George war ein mehr oder weniger Obdachloser, der in einem kleinen Hinterhof der Einkaufspassage von Rocky Beach lebte. Er tauschte gerne Sachen und handelte mit angeblichen Informationen, was die drei Fragezeichen schon am eigenen Leib hatten erfahren müssen. Jedoch war sein Bretterverschlag nicht schwer zu finden. Aus dem Verschlag ertönte ’’In In Ordinary’’. Ein gutes Zeichen, denn es bedeutete, dass er zu Hause war. Die Detektive klopften vorsichtig. Vor sie trat eine Gestalt, die sehr verwahrlost aussah, mit seinen langen grauen Haaren und dem komischen Hut. ,,Ah, die werten Detektive! Was kann ich für euch tun?’’, fragte er listig. ,,Wir brauchen eine indonesische Truhe, George!’’, meinte Just. ,,Mmh ,Jaja, das habe ich natürlich im Sortiment.’’ Er lachte kurz auf und deutete auf eine alte Truhe, die genauso aussah, wie die damals, als Java-Jim sie unbedingt an sich reißen wollte. ,,Gib her!’’, schrie Peter. ,,Oh nein!’’ Der Penner zog sie wieder weg. ,,Ich will dafür…sagen wir…’’ Die drei Freunde hielten ihre 100$Scheine hinter ihren Rücken bereit. ,,Sagen wir…einen PAPAGEI!’’ ,,Abgemacht.’’ Justus zog Blacky’s zugehüllten Käfig hinter seinem Rücken hervor und bekam dafür die Truhe. Sie verabschiedeten sich voneinander und trennten sich ihrer Wege. Justus und Peter rannten so schnell wie möglich wieder zum Wagen und fuhren in großer Eile wieder zu Java-Jim zurück, denn die Zeit lief ihnen davon. Jetzt bin ich gespannt! Java-Jim hat etwas zu verbergen. Vielleicht hat er selbst ja auch einen Auftraggeber und alles geht wieder von vorne los? Oder ihm war nur langweilig gewesen! Dann wäre der Fall jetzt vorbei. Mir jedenfalls ist es völlig egal, ich habe den Sinn der Handlung eh 32
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nicht verstanden. Ich hab auch ehrlich gesagt keine Lust mehr. Darauf last uns trinken! Prost!
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XIII EINE IDEE ,,Ah, da seid ihr ja wieder! Wo ist denn meine Truhe?’’ ,,Hier.’’ Der Erste Detektiv übergab den Kunstgegenstand. ,,Gut, dann gebe ich euch jetzt meinen Auftraggeber. Hier! Lest den Brief!’’ Die Beiden Detektive beugten sich über das Schriftstück. Mr. Spidler, Ich muss sie leider darauf hinweisen, dass ich einiges sehr pikantes über Ihre Geschäfte mit illegalen Einwanderern Aus Cagliari erfahren habe. Ich besitze, wie jeder in den Staaten geborene Amerikaner, ein Telefon Und werde sofort die Polizei alarmieren, wenn sie nicht dafür sorgen, dass ein gewisser Peter Shaw nicht bei der Landesmeisterschaft in Sacramento zur Leichtathletik teilnehmen kann. Sie kennen doch noch sie Gemütlichkeit des Knastlebens, oder, Spidler? Wegen dem, was sie getan haben, kommt man einige Jährchen in den Knast. Denn ich habe handfeste Beweise. Er darf nicht zu den kalifornischen Meisterschaften antreten, verstehen sie? August August Peter hatte längst begonnen zu weinen. ,,Ich schätze, Mr. Spidler, sie können detektivische Hilfe gebrauchen.’’ Der Erste Detektiv zeigte Java- Jim die Karte der 3???. Die drei Detektive ??? Wir übernehmen jeden Fall Erster Detektiv: Justus Jonas Zweiter Detektiv: Peter Shaw Recherchen und Archiv: Bob Andrews ,,Gut, ich nehme eure Hilfe an.’’ Die 3 schüttelten sich die Hände. Justus und Peter setzten sich ins Auto. Als Peter den Wagen anließ, murmelte er: ,,20 Liter auf 100 Meilen. Nicht schlecht!’’ Als der Motor angelassen war, fragte der Erste Detektiv: ,,Du bist doch jetzt für Sacramento qualifiziert, oder?’’ ,,Ja, stimmt!’’ ,,Und wann finden die 34
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statt?’’ ,,Am Dienstag, also übermorgen! Und wo wirst du sein- übermorgen?’’ ,,Ich komme natürlich mit, Ehrensache. Aber heute werden du und Bob mit mir in der Zentrale übernachten, denn wir müssen noch einiges planen!’’ Seit Justus zu Hause angekommen war, saß er schon an seinem Computer. Er schrieb eine Parodie auf Theodor Storms ’’Der Schimmelreiter’’. Es regnete: Ein astreines Sommergewitter. Justus warf sich auf das alte Sofa in der Ecke der Zentrale. Er wusste: Er musste den Auftraggeber finden. Er brachte nur noch eine Idee. Er zog den Brief aus seiner Jeanstasche und ging die wichtigsten Passagen noch einmal durch. Illegale Einwanderer aus Mexiko gab es in Süd- Kalifornien zu Tausenden. Mmh: …, dass ich einiges sehr pikantes über Ihre Geschäfte mit illegalen Einwanderern Aus Cagliari erfahren habe. Aber Cagliari war kein für Justus in Mexiko bekannter Ort! Justus kramte einen Atlas aus einer Kiste, doch selbst auf der präzisesten Karte von Mexiko konnte er Cagliari nicht finden, also setzte er sich wieder an seinen Computer und öffnete seinen Routenplaner. Er tippte den Namen der Stadt ein. ,,Oh mein Gott! Das liegt ja in Sardinien. Vor der italienischen Westküste!’’, staunte er. Das wäre gelöst! August August Was hatte der mit Cagliari zu tun? Dieser Name kam ihm bekannt vor: Im Fall ’’Der Fluch des Rubins’’! In diesem fall ging es um eine Octavian- Büste, die….. Ah! Da lag die Verbindung! Octavian war Römer, also Italiener! August und Octavian waren die Selben Personen! Aber vielleicht ist er nur der Spitzname eines verrückten Romanisten! Aber nein! Auf den Zufall darf kein guter Detektiv bauen! Augustus hieß ’’der Erhabene’’ auf Latein. Justus schlief unter dem Gewicht dieser Fakten ein. 35
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XIV DIE PARTY Als der Erste Detektiv erwachte, lag er immer noch auf dem Sofa. Doch eines hatte sich verändert. Über ihn hatte sich Liz gebeugt, die ihn weckte. Auch Bob, Peter, Elizabeth und Kelly waren da. Aus dem CD- Player kam laute Musik. Seine Augen öffneten sich langsam und er erblickte seine Freundin Liz. ,,Hallo, Brittany!’’, flüsterte er gerade erwacht. Liz’ Gesicht verzog sich. ,,Brittany?’’, schrie sie, dass es durch die ganze Zentrale und bis zur Ostküste zu hören war. ,,Ääääh. Ich meine selbstverständlich Lizzany!’’, antwortete er. Liz schmiss darauf ihre Jacke hin und ließ eine Blumenvase zerdeppern. ,,Ich will dich nie wieder sehen!’’, rief sie und rannte aus dem Haus. Alle guckten Justus erheitert an, der immer noch verblüfft zur Tür sah. Nach einigen Minuten des Schweigens wagte Peter den Vorstoß: ,,Tja, erster, war doch scheiße, das ganze damals mit Brittany. Mmh?’’, fragte er erheitert. ,,Ach, sei doch still! Wieso habt ihr alle eure Freundinnen mitgebracht?’’ Peter und Bob lachten sich gegenseitig zu. ,,Aber euch ist schon klar, dass wir heute detektivische Details besprechen müssen, oder?’’ ,,Jaja, schon gut!’’ Bob lies Elizabeth endlich los und trat zusammen mit Peter auf das Sofa. ,,Pete, hast du dem Typen da (er deutete auf Bob) alles erzählt?’’ ,,Ja, Chef! War übrigens sehr lustig was du im Schlaf da dauernd gequasselt hast!’’ ,,Ja? Was denn?’’ das war dem ersten Detektiv nun wirklich peinlich. ,,Moment, ich hab’s mir aufgeschrieben.’’ Bob knäuelte einen Zettel aus seiner Jeans. ,,Du sagtest: SCHNARCH---August----römischer Kleopatra---SCHNARCH
Kaiser---Octavian---Actium---
,,Kollegen, ich hab’s! Wir werden zusammen mit Peter zu den kalifornischen Meisterschaften fahren. Wenn schon nicht als Athleten, dann zumindest als Gepäckträger. Dann müssen wir dort wohl…..’’ ,,Was’n los, Just?’’ ,,Mir ist gerade etwas eingefallen, Leute: Der Einzige, der ein Motiv hatte, Peter aus dem Weg zu räumen, war jemand, der ganz sicher war, auch zu den spielen zu fahren, oder? Dann hätte 36
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er nicht mehr mit Peter als Konkurrenz rechnen müssen, nicht wahr?’’ ,,Ja, logisch, Just, aber das wussten wir schon alles!’’, protestierte Bob. ,,Passt auf! Der einzige, der von Peters’ ’’Unfall’’ profitieren könnte ist, weil er der Einzige aus dem Großraum Rocky Beach – Santa Monica ist, der außer Peter noch zum Turnier fahren wird, Antonio Barandini.’’ ,,Aber bei dem haben wir schon gesucht, Erster!’’ ,,Gesucht? Wir sind hingefahren, haben uns zulaufen lassen, aber gefragt haben wir ihn nicht!’’, äußerte Justus. ,,Dann nichts wie hin……oder….Moment!.....Es könnte auch jeder andere Athlet aus Kalifornien sein!’’, resümierte Peter. ,,Eben nicht!’’ ,,Wie?’’, fragte Bob Andrews nachdenklich. ,,Ganz einfach! Das Rätsel!’’, rief Just. ,,Wie? Welches Rätsel?’’, fragten die Anderen ?? wie aus einem Munde. ,,Der Brief an Java- Jim! Dort steht, er habe Geschäfte mit illegalen Einwanderern aus Cagliari, das liegt auf Sardinien, vor der italienischen Küste…’’ Peter fragte sich, ob er seinen Kollegen berichtigen solle. Die Insel hieß nämlich Sizilien. ,,…Er sagt er hat Beweise: Woher wohl? Er selbst hat die Fotos oder was auch immer von den illegalen Einwanderern gemacht! Denn er war selbst einer! Und wie er schreibt: Ich besitze, wie jeder in den Staaten geborene Amerikaner, ein Telefon Er denkt, wir würden darauf reinfallen! Wie lachhaft!’’ Peter und Bob waren darauf reingefallen. Sie gaben ihrem Freund eine schallende Ohrfeige. Sein Backenfett vibrierte noch Stunden danach davon. ,,Und der Name Octavian?’’ ,,Gute Frage…….’’ Sie diskutierten noch den ganzen Abend, bis das Gespräch in einem Saufgelage mit billigem Himbeerlikör endete.
Und wieder haben die drei ??? einen Fall aufgeklärt…….ach so, noch nicht ganz. Also? Soll ich euch die Lösung verraten? Nein? Naja! Dann fasse ich mal zusammen: Java- Jim wurde erpresst vom Schreiber des Briefes. Nach Justus’ Vermutungen Antonio. Aber warum unterschrieb er mit Octavi37
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an? Mit diesem Beweis wären die drei??? Ja nicht mehr zu stoppen! Geil! Darauf ein Prost! Höllenzeug dieser billige Himbeerlikör!
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XV 221 BOHNENBRÖTCHEN Auch in dieser Nacht konnte Justus Jonas nicht einschlafen. , denn er hatte nach dem Saufgelage schon geschlafen. Er nahm noch einmal Bobs’ Zettel zur Hand. Manchmal hatte man ja im Traum die genialsten Einfälle. Was hieß Octavian? Augustus etwa? Er schlief ein. In seinem Traum schwebte er durch eine Welt, die vollständig aus Brötchen mit Bohnen bestand. Vor ihm erschien gerade in dem Moment, als er sich durch das 221. Brötchen fraß, Tante Mathilda. Sie sagte:
,,ACTIUM’’ Ja! Das war die Schlacht, bei der Octavian seinen letzten Konkurrenten wegräumte.
,,KLEOPATRA’’ Nein. Tante Mathilda hatte Unrecht. Kleopatra hatte damit nichts zu tun.
,,LIZ’’ Tante Mathilda ging das zwar überhaupt nichts an, aber Justus war mit ihr zusammen. ,,KLEOPATRA’’ Nein, die war nicht mit ihm zusammen. JUSTUS uns LIZ, nicht JUSTUS und KLEOPATRA.
,,ACTIUM’’ Die Gestalt tanzte vor Justus’ Kopf herum. Natürlich! Jetzt hatte Justus den besten Beweis.
,,DU WIRST ZU FETT, MEIN JUNGE!’’ Justus wachte schweißgebadet auf. Doch noch dachte er nicht daran, die Lösung seinen Freunden mitzuteilen. Er würde das Ganze wie immer live vor den Augen des Täters sagen. Doch noch hatten die drei Detektive ihn nicht gestellt. Er rief noch Bob und Peter an. Das es 3 Uhr nachts war störte ihn nicht. Er war der Chef und sie mussten gehorchen.
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XVI GRUß NACH SARDINIEN ,,Ich will das Fenster einschlagen!’’ ,,Nein! Ich!’’ Peter und Bob stritten wieder mal darum. Justus war genervt. Er hätte diesen tollkühnen Plan lieber alleine durchführen sollen. Es war 7 Uhr morgens und noch immer dunkel. ,,Warum hast du uns überhaupt hierher geschleppt? Hätten wir das nicht auch morgen klären können?’’ ,,Nein, verdammt!’’ ,,Was willst du überhaupt tun, wenn du in der Barracke bist? Antonio und seine Familie knebeln, in einen Sack stecken, sie nach Australien schicken, sie dort mit Blätterteig überziehen, nur um sie anschließend den Haien zu geben?’’, fragte Bob launisch. ,,Mmh!’’, murmelte Just. Er knetete wieder mal an seiner Unterlippe. ,,Noch mal, Leute: Wir gehen jetzt in die Baracke von Antonios Familie. Den Ersten den wir sehen, schlagen wir nieder. Die Anderen werden gefesselt und erst wieder freigelassen, wenn Peters’ Wettkampf gewonnen ist. Zum Ruhm und zur Ehre der drei??? !’’ Justus geriet ins Schwärmen. Alle drei waren ganz in Schwarz gekleidet. ,,Ich breche das Fenster auf!’’, rief Justus und nahm Peter das Brecheisen ab. ,,das sind Einwanderer. Die Fenster muss man nicht zerschlagen, man kann sie stattdessen auch einfach nach innen drücken. Dies tat der erste Detektiv und brach das niedrige Fenster am einstökkigen, armseligen Barrackenhaus auf. Die drei??? Schlüpften hinein. ,,Stimmt es nicht, dass wir beim Lösen unserer Fälle schon mehr Verbrechen verursacht als gelöst haben?’’, fragte Bob. Justus zählte nach. ,,Stimmt, Bob!’’, flüsterte er. Im Raum in dem sie sich gerade befanden, war es dunkel. Peter schaltete seine Taschenlampe an: Es war das Bad. Doch plötzlich bemerkten sie, dass aus dem Nebenzimmer Geräusche drangen. Justus schritt leise zur Tür und lauschte. Seine Kollegen folgten. ,,Gut, Don Alessandro! Lass uns über Geld sprechen!’’, sagte einer mit starkem italienischen Akzent. Diese Stimme hatte Justus schon mal gehört. ,,Nein, erst muss ich ins Bad!’’ Ein Sofa katschte und es kamen Schritte auf die Tür zu. ,,Flucht nach vorne, Kollegen!’’, murmelte Justus und sie sprangen hinaus. Als sich die Tür öffnete, sahen die drei Detektive einen etwas fülligen Mann, der einen Revolver in der Hand hielt. Sie stoppten ihren Sprung sofort. ,,Tritt ihm den Re40
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volver aus der Hand, Zweiter!’’, rief Bob. Peter aber flüsterte nur: ,,Don Alessandro, Antonios Vater.’’ ,,Mitkommen!’’, schrie der Mann sie an. Die drei folgten sofort durch einen engen Korridor in etwas, dass wohl ein Wohnzimmer sein sollte. In der Mitte befand sich ein Glastisch, davor eine Couch, auf der 2 Männer saßen. ,,Carlo Peruzzi und Valentino Mandrazzi!’’, staunte Justus. Alessandro wies sie an, sich auf drei Holzstühle zu setzen, die rasch herbeigeholt wurden. Nun saßen sie sich gegenüber: Die drei ??? und die Mafia von Rocky Beach. Naja! Jedenfalls der italienische teil davon. ,,Was wollt ihr in meinem Haus?’’, fragte Mr. Barandini wütend. Als Peter das Wort ’’Haus’’ hörte, musste er prusten. Darauf wurden 3 Pistolen entsichert. ,,Nun ja!’’, begann Just und räusperte sich. ,,Mr. Barandini, oder sollte ich besser sagen: August August?’’ Die Männer waren erstaunt. ,,Sie haben Java-Jim erpresst, nicht wahr? Mit angeblich waschechten Beweisen über seine Geschäfte mit Illegalen aus Cagliari! Denn sie sind selber einer!’’ Das Gesicht von Antonios Vater wurde bleich. ,,JavaJim aber wollte sich nicht selbst die Finger schmutzig machen, also beauftragte er Skinny Norris, der Peter aus dem Rennen jagen sollte. Als das fehlschlug, zeigte er uns den Erpresserbrief. August August! Das war doch ganz klar! Octavians, also Augusts Gegner, hieß Antonius, oder modernisiert: Antonio! Sie wollten, dass Antonio Meister wird und so ihren Ruhm erhöhen. Aber damit werden sie niemals durchkommen….’’ ,,Und wenn ich euch Dreien jetzt Löcher in eure Köpfe schieße?’’ ,,Dann sind wir tot!’’, rief Peter und sprang auf. Er freute sich, denn er hatte eine Frage richtig beantwortet. ,,Das werden sie wohl kaum tun.’’, sagte Peter lässig. ,,Ach nein?’’ Der Alte wurde langsam wütend. ,,Reiz ihn nicht zu sehr, Zweiter!’’, flüsterte Bob, den in der Mitte sitzenden zu. ,,ich habe den Erpresserbrief beim Surfclub hinterlegt. Wisst ihr noch, Kollegen? Das Saufgelage? Wir sind mitten in der Nacht zum Strand gefahren! Und der Vorsitzende des Clubs verwahrt den Brief solange, bis ich ihn wieder auslöse oder er von unserem Tod erfährt. Dann bekommt die Polizei ihn.’’ Justus, Bob, Carlo, Valentino und Alessandro blickten ihn erstaunt an. ,,Ein Deal!’’, rief Justus so laut, dass Carlo aus Versehen in Bobs Gipsarm geschossen hatte. 41
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Justus und Bob waren sehr zufrieden damit, ein Jahr lang Gratis-Pizza in Alessandros Pizzeria zu bekommen. ,,Ist Deckung eines Verbrechens nicht auch ein Verbrechen?’’, fragte Peter sie, als sie Alessandros Haus wieder verlassen hatten. ,,ja, aber du hättest fast Skinny getötet, also sei still!’’, meinte Bob. Das war Peter dann doch recht: Er bekam Pizza, konnte ungestört in Sacramento antreten. Dafür hatte er versprechen müssen, den Brief an Antonios Familie zurückzugeben. ,,Das mit dem Surfclub war doch nicht wahr, oder?’’, fragte Just mit einem Augenzwinkern. ,,Nö!’’, antwortete der Zweite Detektiv. ,,Das war aber ziemlich riskant, Zweiter! Stell’ dir vor er hätte da angerufen!’’ ,,Dann wären wir eben tot!’’, meinte Peter. ,,Ihr kommt doch mit zu den kalifornischen Meisterschaften in Sacramento, oder?’’ Während Peter diesen Satz formulierte ging die Sonne auf. Eine kühle Prise umstrich die Barackensiedlung. ,,Das werden wir uns auf keinen Fall entgehen lassen, Peter!’’, meinte Bob, während sie wieder in seinen VW Käfer stiegen.
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XVII SHOWDOWN IN SACRAMENTO Nur wenige Tage später saßen die drei Detektive bereits auf einer Zuschauertribüne im sonnigen Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens. Daneben ihr ganze Schulklasse. Nur Peter war nicht dabei, er hatte sich früh von der Gruppe abgesetzt und hatte den Athleteneingang betreten. Das Stadion war riesig und es herrschte eine geniale Atmosphäre. Gerade waren die Speerwurfwettkämpfe vorbeigegangen und Justus und Bob fieberten dem 100-Meter-lauf entgegen. Die Gefahr war gebannt und Peter konnte nun seinem gesamten Können freien Lauf lassen. Da betraten die Läufer das Spielfeld. Die Meisten der 8 kannten die 3??? Nicht, denn sie waren aus dem ganzen Staat angereist. Ganz hinten in der Reihe auch Antonio und Peter. Während der Ansager ertönte, erblickte Justus Mr. Barandini im Publikum. Er saß seelenruhig da und winkte seinem Sohnemann zu. ,,Auf Bahn Nummer Eins läuft vom IJ Rocky Monica……Antonio Barandini!!!’’ Jaja, Justus erinnerte sich noch: Früher hatten Santa Monica und Rocky Beach jeder seinen eigenen Leichtathletikverein. In Rocky Beach den LG Rocky Beach mit den roten Trikots, im größeren Santa Monica die LV Santa Monica mit den hellblauen. Doch dann ging beiden Vereinen irgendwie das Geld aus und sie mussten sich zusammenschließen. Man gab alle Trikots in dieselbe Wäschetrommel und so entstand die eigentümliche pink-lilane Farbe der Trikots und der GV Rocky Monica. Naja! ,,Und auf Bahn 8: Eater Saw aus Rocky Beach!’’ ,,Scheiße!’’, schrie Peter. ,,Nicht schon wieder!’’ Alle Läufer waren auf ihre Position gegangen. Bob hoffte insgeheim Peter würde auf dem Feld umkippen. Plötzlich bemerkte er ein paar Reihen hinter ihm und Just einen jungen Mann mit pinkem T-Shirt, der ein ’’Peter ShawMeister Detektiv’’ stand. Nun drehte sich auch Justus um und sah das Schild. ,,Entschuldige, ich hab’ noch was zu erledigen!’’, sagte er und quetschte sich an den anderen Zuschauern vorbei, aus der Reihe. Er schritt an der Tribüne nach oben. Bob hörte noch ein ,,Hey, was soll das?’’ aus der Richtung in die er gegangen war, als die Stimme des Stadionsprechers ertönte. ,,On your marks…….Get set…….’’ Eine Pistole schoss Bob in den Gipsarm: Es war das Startsignal. Auf den Ersten Metern hatte Peter den besseren Start, er lag nun auf Platz 3, dicht gefolgt von Antonio. 43
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Währenddessen kam auch Justus wieder auf seinen Platz zurück. ,,Wo warst du, Erster?’’, fragte Bob, der bei den lauten Anfeuerungsrufen kaum zu hören war. ,,ich musste Jeffrey vermöbeln, er…..’’ Den Rest konnte der 3. Detektiv nicht mehr verstehen. Auf der Rennbahn war ein harter Zweikampf entbrannt, zwischen Antonio und Juan de Calampár. Antonio konnte ihn abhängen, während Calampár weit zurückfiel. Nun waren es noch schätzungsweise 25 Meter, Peter war auf Platz Zwei und ziemlich Weit vom ersten Platz, den nun Antonio belegte entfernt. Da war das Ziel! Peters’ letzte Chance. Er nahm allen Mut zusammen und krätschte. Sein Bein wurde auf der Tartanbahn aufgerissen, doch es gelang ihn Antonio von den Beinen zu holen und als Erster ins Ziel zu rutschen. ,,Gewonnen!’’, schrie er dort überglücklich. ,,Ich habe gewonnen.’’ Schon waren die Sanitäter auf den Platz gestürmt. Nach wenigen Sekunden auch Mr. Henning. ,,Was sollte das, Peter Shaw?’’, fragte er wütend. Justus und Bob hatten sich durch die Absperrungen gedrängelt und waren hinzugestoßen. Als Peter sich räusperte und sich erklären wollte, rauschte plötzlich ein Polizeiwagen herbei. Ein Mann stieg aus und lief zur Rennbahn: Es war Inspector Cotta. Als er die 3??? Erblickte, rief er: ,,Aaaah! Schon wieder diese Babies! Er ging zu Mr. Henning und sagte: ,,Man hat mich alarmiert. Jemand ist schwer verletzt worden! Wer war das?’’ ,,Das kann uns Peter am Besten selbst erklären!’’, meinte Mr. Henning, dem Zweiten Detektiv einen beschuldigenden Blick zuwerfend. ,,Nun ja, das war so……’’, stotterte Peter verlegen. ,,…….Detektivarbeit!’’, warf der Erste Detektiv schnell ein prustete dabei. Die drei???, Mr. Henning und die anderen Läufer lachten. ,,Ihr seid verhaftet, Jungs! Java-Jim hat uns alles erzählt und außerdem habt ihr Antonio fast getötet!’’, meinte Inspector Cotta. Die 3 lachten weiter. ,,Das ist mein voller Ernst!’’, meinte Cotta jetzt noch lauter. Doch das Lachen fand kein Ende mehr, nun lachte auch Cotta, und die Zuschauer begannen das Stadion auseinander zunehmen. So! Was lernen wir daraus? Ich persönlich habe etwas gelernt: 2 Gläser Doppelkorn machen mich genauso besoffen, wie eine Flasche Spätburgunder. Ich hab scho imme jesacht hab ich: Der Peter 44
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bringts noch zu was hab ich immer gesacht. Ein hoch auf die 3??? ! Ein weiterer gelöster Fall! Wär ich nich so voll gewesen, wär ich sicher auch nach Sacramento gereist! Aber eins ist völlig klar: Er wird kommen………ein neuer Fall …..für die drei Detektive.
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Die drei ??? Der gelinkte Läufer Eine Parodie-Fanstory von Kevin Hecken
Die drei Detektive aus Rocky Beach stehen vor einem Rätsel. Wer ist der Mann im Bärenkostüm, der plötzlich auf die Rennbahn stürmte und Peter Shaw, den besten Läufer des IJ Rocky Monica, beim 100Meter-Lauf aus der Bahn riß? Ein alter Bekannter mit Racheabsichten? Oder Peters’ Konkurrent Antonio? Wird Blacky die drei Fragezeichen in einen Käfig sperren können? Müssen Justus, Bob und Peter in einer alten Fabrikhalle verhungern? Haben die drei Fragezeichen dieses mal wirklich einen Mord begangen? Welche Rolle spielt Alfred Hitchcock? Und ist Peter wirklich vom anderen Ufer? Was meint Blacky zu seinem Schicksal? All dies wird sich hier klären. Ich schrieb die Story im Mai 2003, doch dann musste meine Festplatte gelöscht werden und alle meine literarischen Werke schienen dahin. Im Mai 2004 fasste ich mir das Ehrgeizige Ziel das Ganze noch einmal abzutippen und das Fehlende wieder zu ergänzen. Hier ist die Erste drei ???-Parodie meinerseits. Viel Spaß! Bewerten sie diese Arbeit bitte nicht nach der prüden Wortwahl und den Witzen über die drei???, die oft recht schamlos sind. Es gibt Stellen, an denen der Fall in den Hintergrund zu treten scheint. Lesen sie den Text möglichst bis zu Ende, denn er gewinnt zunehmend an Spannung und nehmen sie ihn wie gesagt nicht beleidigend.
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