18,5 mm
EDITION inklusive DVD-ROM
• Was vor der Aufnahme zu beachten ist • DRI und HDR – Unterschiede und Gemeinsamkeiten • Originalgetreue Aufnahmen mit der DRI- und HDR-Technik • Alles erklärt anhand typischer praxisorientierter Beispiele • Erstellung von HDR-Panorama-Bildern • Exkurse zu Panoramafotografie mit »SpheroCam HDR« oder Spiegelkugel • Glossar der wichtigsten Fachwörter Mit Vorworten von Roger Stelzenmüller, ARD Degeto Film, und Stephan Josse, 20th Century Fox Home Entertainment
Dynamic Range Increase (DRI)- und High Dynamic Range (HDR)-Fotografie sind in aller Munde, doch was sind DRI und HDR und wie kann man diese Techniken im beruflichen Alltag oder im Hobby einsetzen?
Außerdem zum Thema bei mitp:
Der Kontrastumfang selbst professioneller Kameras kann mit dem des menschlichen Auges nicht mithalten. Beim DRI-/HDRVerfahren werden von einem Motiv mehrere Aufnahmen (1015) mit jeweils unterschiedlichen Belichtungszeiten erstellt. Von diesen Aufnahmen wird am Computer ein einziges optimal belichtetes Bild erzeugt, das in seiner einzigartigen Dynamik und faszinierenden Ästhetik der menschlichen Wahrnehmung sehr viel näher kommt als ein herkömmliches Foto. Dieses Buch vermittelt dem Leser nicht nur ein fundiertes theoretisches Wissen über die neuen Techniken der Digitalfotografie, indem der Autor alle wichtigen Fragen zur Ausrüstung wie Kamera, Computer und Software verständlich beantwortet. Zusätzlich begleitet Jürgen Kircher den Leser Schritt für Schritt in zahlreichen praxisorientierten Workshops von der Aufnahme bis hin zum fertigen DRI-/HDR-Bild – alles belegt durch einzigartige Beispielbilder!
ISBN 978-3-8266-5928-7
Ein Exkurs in die Panoramafotografie und in artverwandte Techniken (der Einsatz einer »SpheroCam HDR« oder einer Spiegelkugel) sowie ein Glossar runden das umfassende Werk ab.
Auf der DVD: Workshopfotos und Demoversionen Der Autor:
„Hier wirkt das Zusammenspiel von Kreativität und Technik in einer wunderbaren, kaum vorstellbaren Weise – ein Zusammenspiel, das man einfach gesehen haben muss. Das vorliegende Buch gibt dem Leser einen professionellen Einblick in die verwendete Technik.“ Roger Stelzenmüller Technischer Leiter, ARD Degeto Film
ISBN 978-3-8266-1753-9
Die Edition ProfiFoto:
Jürgen Kircher ist Medienproduzent und Freier Fotograf in den Bereichen Industrie, Werbung, Wirtschaft und TV.
Probekapitel und Infos erhalten Sie unter:
[email protected] www.mitp.de
Die Experten der Redaktion ProfiFoto und aus dem mitpVerlag bündeln ihr Know-how und publizieren in Zusammenarbeit mit erfahrenen Autoren, die unmittelbar aus der Foto-Praxis kommen, eine einmalige Fachbuchreihe „made for professionals“: Ergänzend und flankierend zum Magazin ProfiFoto bieten die mitp-Bücher der Edition ProfiFoto professionelles Wissen zum richtigen Umgang und zur effizienten Nutzung digitaler Fototechnik und Bildbearbeitung.
Regalsystematik: Fotografie, Bildbearbeitung (D)
€ 44,95
ISBN 978-3-8266-5903-4
ISBN 978-3-8266-5903-4
inklusive DVD-ROM
DRI und HDR – Das perfekte Bild
• Grundwissen und Handwerkszeug für das perfekte Bild
Jürgen Kircher
Aus dem Inhalt:
Von der Planung über die Aufnahme bis zur Fertigstellung Alles zur Ausrüstung für die Erstellung eindrucksvoller DRIund HDR-Fotos Vorstellung geeigneter Software, Workshops, verwandte Techniken, das HDR-Panorama
DRI und HDR
Das perfekte Bild
Jürgen Kircher
5903
5903 DRI und HDR.indd 1
22.07.2008 17:33:55
DRI und HDR – Das perfekte Bild
DRI und HDR – Das perfekte Bild Jürgen Kircher
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-8266-5903-4 1. Auflage 2008
Alle Rechte, auch die der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Kopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Funktion einzelner Programme oder von Teilen derselben. Insbesondere übernimmt er keinerlei Haftung für eventuelle, aus dem Gebrauch resultierende Folgeschäden. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
© Copyright 2008 by REDLINE GMBH www.mitp.de
© Fotos: Jürgen Kircher, www.fachfotograf.de
Lektorat: Katja Schrey Korrektorat: Petra Heubach-Erdmann, Jürgen Erdmann Satz: III-satz, Husby, www.III-satz.de Druck: Media-Print, Paderborn
Printed in Germany
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Danke schön …. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Kapitel 1 GRUNDWISSEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
1.1 Wahrnehmung/Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
22
1.2 Timeline der Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
1.3 Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
Kapitel 2 HANDWERKSZEUG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
2.1 Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
34
2.2 Objektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36
2.3 Stativ, Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
2.4 PC, Speicherplatz und Monitor . . . . . . . . . . . . . . .
38
2.5 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
40
Kapitel 3 VOR DER AUFNAHME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
55
3.1 Planung, Ortsbesichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
3.2 Lichtverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
56
3.3 Wetter, Jahreszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
3.4 Aufnahme, Standpunkt, Perspektive . . . . . . . . . . .
57
3.5 Checkliste vor der Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . .
58
Kapitel 4 DRI/HDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
4.1 Der Unterschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62
5
Inhalt
Kapitel 5 DRI: DOUGLAS/HAFEN – ISLE OF MAN
..........
69
5.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
70
5.2 Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
72
®
5.3 Erstellung in Photoshop CS3 . . . . . . . . . . . . . . .
80
Kapitel 6 DRI: FRANKFURT/HOLBEINSTEG . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Erstellung in
Photoshop®
CS3 . . . . . . . . . . . . . . .
95 96 97
Kapitel 7 DRI: FRANKFURT/LUMINALE . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 7.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2 Erstellung in
Photoshop®
CS3 . . . . . . . . . . . . . . .
110 115
Kapitel 8 DRI: RIVERSIDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 8.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
126
8.2 Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
127
8.3 Erstellung in
Photoshop®
CS3 . . . . . . . . . . . . . . .
131
Kapitel 9 DRI: FRANKFURT/LUMINALE HAUPTBAHNHOF . . . . . 141 9.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
142
9.2 Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
144
®
148
9.3 Erstellung Photoshop CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kapitel 10 HDR: ANTIQUITÄTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
6
10.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
160
10.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . .
161
Inhalt
Kapitel 11 HDR: MANNINGS HEATH GOLF CLUB . . . . . . . . . . . 171 11.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 11.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . 173
Kapitel 12 HDR-PANORAMA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 12.1 Einmaleins der Panoramaaufnahme . . . . . . . . . . . 184 12.2 Die Panoramaaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 12.3 Die SpheroCam HDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 12.4 Die Spiegelkugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Kapitel 13 HDR: WHITE CANYON PANORAMA . . . . . . . . . . . . . 197 13.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 13.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . 199 13.3 Stitchen in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
Kapitel 14 HDR: CITY-HDR-PANORAMA . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 14.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 14.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . 216 14.3 Stitchen in PanoramaStudio . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
Anhang A GLOSSAR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227
Anhang B QUELLEN- UND BILDNACHWEISE . . . . . . . . . . . . . . 239
7
Inhalt
Anhang C DVD – INHALTSANGABE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 C.1 Bilder zu den Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244
C.2 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244
C.3 Bildschirmschoner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244
C.4 Movies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245
8
Als mir mein Freund Jürgen von seinem Vorhaben erzählte, ein Buch zu schreiben, wuchs in mir sofort der Gedanke, das Vorwort für sein Erstlingswerk zu verfassen. Schließlich war er es, der mir vor vielen Jahren den Einstieg in die wunderbare Welt der Bilder, mit all ihren Facetten, ihrem Ausdruck und der faszinierenden Technik, die sich dahinter verbirgt, ermöglichte und meine ersten Gehversuche mit sehr viel Motivation und Unterstützung begleitete. Auch wenn wir uns damals mit dem Medium Film und Fernsehen beschäftigten – es sich somit um bewegte Bilder handelte –, Jürgen hatte schon immer ein Faible für Fotografie, also die Aufnahme des Moments, die als Resultat das Auge verweilen lässt und es einlädt, immer wieder neue Details zu entdecken. Details, die in der heutigen Zeit in Film und Fernsehen mit schnellen Schnitten und bisweilen hektischen Kamerabewegungen kaum mehr zu entdecken sind. Die Fotografie birgt weniger Gestaltungsspielraum als Film und Fernsehen, die Zeitachse fehlt, eine akustische Gestaltung ist unmöglich. Dies zwingt den Fotografen, sorgfältiger und gewissenhafter zu arbeiten. Angefangen bei der Suche nach geeigneten Motiven über die Komposition bis hin zur nachträglichen Bearbeitung bleibt immer zu bedenken, dass ein Betrachter das Ergebnis in Ruhe regelrecht analysieren kann. Eine solche Analyse gelingt dem Zuschauer im Medium der bewegten Bilder nie im Einzelbild, sondern nur durch Betrachtung der Szene oder gar des Gesamtwerkes. Diese Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit kenne ich von Jürgen seit unserer ersten Begegnung. Er überlässt nichts dem Zufall und arbeitet in einer beeindruckenden Perfektion – so, wie es seine wunderschönen Fotografien zeigen und das vorliegende Buch sicher dem geneigten Leser bestätigt. Jürgen hat das Zeitalter der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung in genau dieser Perfektion genutzt, um das, was unser Auge eigentlich in der Lage ist aufzunehmen und zu verarbeiten, auch entsprechend darzustellen. Mit seiner Technik des HDRI/DRI gelingen ihm gewaltige Bilder, die das, was wir als unsere »Sehgewohnheit« bezeichnen, in spektakulärer Form wiedergeben. Es sind beeindruckende Aufnahmen, die dank ausgefeilter Technik und professioneller Nachbearbeitung am Computer in Verbindung mit einem kreativen Blick für eine harmonische Komposition entstehen. Hier wirkt das Zusammenspiel von Kreativität und Technik in einer wunderbaren, kaum vorstellbaren Weise – ein Zusammenspiel, das man einfach gesehen haben muss. Das vorliegende Buch gibt dem Leser einen professionellen Einblick in die verwendete Technik. Kreativität hingegen lebt von Ideen, die beste Technik kann den Blick für das Schöne in der Gestaltung eines Bildes nie ersetzen. Mit dem Blick für das schöne Bild wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre dieses Buches.
Roger Stelzenmüller Technischer Leiter, ARD Degeto Film
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
11
Vorwort Wenn ich an HDR denke, denke ich in erster Linie an Kunst. Selbstverständlich ist Fotografie als solche schon Kunst, jedoch bedienten sich die Fotografen bisher Filtern, Ausleuchtung etc., um den Moment einzufangen. HDR geht hier einen Schritt weiter, denn ohne den Einsatz von Objektivfiltern oder künstlicher Ausleuchtung erschafft HDR eine »surreale« Darstellung eines Motivs. Als ich zum ersten Mal durch Zufall auf eine HDR-Aufnahme gestoßen bin, dachte ich mir nur, irgendetwas ist an diesem Bild ungewöhnlich. Ich konnte mir zuerst nicht erklären, was ich hier sehe, es hatte den Charakter von nachträglich kolorierten Schwarz/WeißPostkarten. Je mehr ich mich mit den Bildern befasste, desto faszinierter war ich von dieser Technik. Durch die Anwendung von HDR werden Bereiche einer Aufnahme sichtbar, die dem normalen Betrachter verborgen bleiben. Seit einiger Zeit hat HDR nun auch den Schritt vom »Einzelbild« zum »Bewegten Bild« gemacht. Insbesondere in der Werbung und der Spiele-Industrie ist HDR schon jetzt nicht mehr wegzudenken. All diese wunderbaren Welten, die uns am Bildschirm gezeigt werden, in dem sich die Protagonisten bewegen, sind uns allen bestens bekannt. Die Anwendung im »Bewegten Bild« erforderte jedoch zuerst die Entwicklung neuerer technischer Hilfsmittel, um die Brücke zwischen der Fotografie und dem Film zu schlagen. So wurden zum Beispiel spezielle neuartige Kameras entwickelt, die in der Lage sind, mehrere Bilder bei unterschiedlichen Blenden gleichzeitig aufzunehmen. Ein weiterer Vorzug dieser Kameras ist die Möglichkeit, computergesteuerte 360-GradKamerafahrten zu machen und das alles in »High Definition« darzustellen. Später werden dann Personen oder gerenderte Objekte in den zuvor aufgenommenen Raum eingefügt und perfekt ist die Illusion! Wer weiß, wo uns der Weg noch hinführen wird, mit immer leistungsfähigeren Rechnern und Kameras sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Entscheidend ist nun die Kreativität und das »Know-how« der Anwender, die Werkzeuge gibt es schon heute …
Stephan Josse | Pre-Production Manager Twentieth Century Fox Home Entertainment
12 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Manchmal fragt man sich: Brauche ich die neue Software, was bringt mir diese neue Technik, will die Industrie wieder einen neuen Markt schaffen? Doch es gibt auch neue Dinge, die es wert sind, sie einzusetzen. HDR, aber auch DRI ist so eine Technik. Sie versucht sich der menschlichen Wahrnehmung zu nähern, ohne sich anzumaßen, mit ihr gleichzuziehen. Das Ausgangsmaterial für ein HDR- oder DRI-Bild ist für beide Anwendungen das gleiche. Das heißt, man erstellt eine Belichtungsreihe (vom hellsten bis zum dunkelsten Punkt) von einem Objekt, das sind in der Regel 10–15 Bilder. Danach werden die Bilder entwickelt und in Photoshop® eingeladen, bei HDR und DRI ist der Prozess in Photoshop® völlig unterschiedlich. Nach dem Zusammenführen und Korrigieren erhalten wir ein Bild, das in etwa dem Tonwert der gesamten Belichtungsreihe entspricht. Doch was will der Profifotograf sowie der Amateur? Er möchte Bilder schaffen, die den Augenblick so festhalten, wir er ihn in diesem Moment gesehen hat. Bilder, die den Betrachter später genauso in den Bann ziehen wie anfangs auch den Fotografen. Doch genau da liegt bei vielen Bildern das Problem: Das Motiv wirkt später flach und unspektakulär, der Fotograf ist nicht zufrieden und der Betrachter (wenn das Bild überhaupt so weit kommt) reiht es in die Kategorie »Eines von Vielen« ein. Was lief falsch? Hier kommt der Punkt der menschlichen Wahrnehmung ins Spiel – ich möchte das, was ich gesehen habe, so originalgetreu speichern wie möglich, ohne Wenn und Aber. Doch da spielt die herkömmliche Technik leider nicht so mit, wie man möchte. Aber es gibt immer wieder findige Leute, wie zum Beispiel 1960 Charles W. Wyckoff und Stan A. Feifenbaum oder 1997 Paul Debevec, die Grundsteine für die oben genannten Techniken legten bzw. sie weiterentwickelten. Wyckoffs Technik wurde beim Militär eingesetzt, um die Wirkungsweise von Bomben bei der Explosion festzuhalten und auszuwerten. Zum Glück gibt es auch schönere Motive, bei denen sich diese Techniken einsetzen lassen, doch dazu später mehr. Es gibt natürlich auch den Aspekt der Suchtgefahr bei diesen Techniken. Hat man einmal die Faszination dieser Bilder für sich erschlossen, gibt es kein Halten mehr; man sieht plötzlich neu und kommt auf ganz neue Ideen für seine Projekte. Und wenn dann die ersten Arbeiten präsentiert werden, sind die ersten Fragen: Was war das für eine Kamera, ist das Bild echt oder wurde hier mit hier mit einschlägigen 2- oder 3D-Programmen nachgeholfen? Spätestens dann weiß man, dass man es hier mit nicht alltäglichen Fotoarbeiten zu tun hat, und man kann als Fotograf einem Teil des stetig steigenden Anspruchs der Betrachter gerecht werden. Auch die Werbung hat bereits mit einer artverwandten Technik den Markt für sich erschlossen. Man muss nicht mehr mit einem großen Stab von Spezialisten in die entlegensten Gebiete reisen, um das neueste Modell vor der Traumkulisse abzulichten. Heute reist nur ein kleines Team an, lichtet die Szenerie ab und übergibt das Material zu Hause dem 3D-Animateur. Diese fügt die Daten mit dem Prototyp des neuesten (Auto-)Modells im Rechner zusammen und das Endprodukt ist ein fotorealistisches Bild, das die wenigsten Betrachter als computergeneriert vermuten würden. Und doch wurde dazu noch nicht einmal ein Prototyp aus den 3D-Daten gefertigt, einzig die Stimmung, das Licht, die Spiegelung und der Hintergrund sind real. Dieses Buch soll Ihnen helfen, die HDR- und die DRI-Technik zu erlernen und mit ihnen zu arbeiten. Verschiedene Workshops führen Sie Stück für Stück zum Ziel. Aber auch artverwandte Techniken, wie zum Beispiel die »SpheroCam HDR«, werden vorgestellt und
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
15
Einleitung beschrieben. Sie können dann Ihren Kunden ein weiteres Feld eröffnen und sind so Ihren Wettbewerbern immer ein Stück voraus. Am Anfang steht wie immer ein kleines bisschen Theorie, um Ihnen die nachfolgenden Workshops etwas verständlicher zu machen. Die Kapitel Grundwissen und Handwerkszeug geben Ihnen das nötige Know-how. Am Ende habe ich Ihnen noch einmal die wichtigsten Quellen sowie ein Glossar zusammengestellt, damit Sie jederzeit schnell die relevantesten Begriffe und Fragen klären können. Doch nun will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen und wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg mit diesem Buch.
Jürgen Kircher
Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf eine Linie gebracht werden. Fotografieren, das ist eine Art zu schreien, nicht aber, seine Originalität unter Beweis zu stellen. Es ist eine Art zu leben. Henri Cartier-Bresson 1908–2004
16 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei all den lieben und geduldigen Menschen bedanken, die mich bei diesem Buch unterstützt und ertragen haben. Speziell meiner Lektorin Katja Schrey, die mir immer wieder versichert hat, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mir keine Gedanken machen müsste; an dieser Stelle ein großes »Dankeschön«! Besonderer Dank geht an Roger Stelzenmüller und Stephan Josse, die mit Ihrem Vorwort einen gelungenen Einstieg in die Welt der Bilder und zu diesem Buch geschaffen haben. Weiterhin möchte ich mich für die fachliche Unterstützung bedanken bei: Lars Reimer / Adobe Jacqueline Crichton / Bogen Imaging GmbH Tobias Hüllmandel / Softwareentwicklung Nicole Lang / SpheronVR AG Martin Riat Simone Schäfer / Fink & Fuchs Public Relations AG Peggy Stein / steinzeit-mediendesign Hans-Rudolf Wernli Und wie immer kommt das Beste zum Schluss. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an meine Frau Carola, ohne ihre Hilfe und Unterstützung hätte ich das Buch nicht in dieser Form realisieren können. Sie war die erste Leserin, die dieses Buch studiert und Korrektur gelesen hat. Ihr Rat und ihre Meinung waren mir immer sehr wichtig, Sie hat mich in vielen Dingen bestärkt und mir die nötige Sicherheit gegeben.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
19
Grundwissen
1.1 Wahrnehmung/Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Timeline der Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Licht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
22 23 25
21
Kapitel 1
Grundwissen
1.1 WAHRNEHMUNG/ENTWICKLUNG Das menschliche Auge hat eine ähnliche Funktion wie eine Kamera: Lichtstrahlen, die ins Auge fallen, werden aufgenommen und durch Hornhaut, Pupille und Linse weitergeleitet. Die Linse bündelt die Strahlen und projiziert ein klares Abbild auf die Netzhaut. Die Netzhaut verfügt über ein Netz feinster lichtempfindlicher Rezeptoren. Diese Photorezeptoren reagieren auf das Licht und leiten die Signale über die Nervenzellen ins Gehirn. Nun werden die Signale ausgewertet und für uns in ein sichtbares Bild umgewandelt. Diese vom Auge aufgenommenen Bilder gelten in der Fotografie als Maß aller Dinge, egal ob es sich um analoge oder digitale Fotografie handelt. Abbildung 1.1 Parallelen zwischen dem menschlichen Auge und der Kamera Quelle: www.riat-serra.org/ graph-1.pdf
Schon 1604 wurde die so genannte camera obscura von Johannes Keller vollständig erklärt. Es handelt sich hierbei um einen Kasten, bei dem an der Wand ein kleines Loch angebracht ist. Das Licht, das durch das Loch fällt, projiziert das Bild dann (auf dem Kopf stehend) auf die gegenüberliegende Seite des Kastens. Abbildung 1.2 Funktionsweise der »camera obscura« Quelle: www.foto-faq.de/ geschichtefotografie.php
Seit Beginn der Fotografie versucht man, die Technik der Kameras und natürlich auch die Entwicklung und den Druck immer weiter zu entwickeln, um das Bild so realistisch und naturgetreu wie möglich erscheinen zu lassen. Zwischen 1835 und 1839 wurde die Daguerreotypie entwickelt (nach dem Maler Louis Daguerre). In eine etwas modifizierte camera obscura wurde eine chemisch vorbehandelte Kupferplatte eingelegt und belichtet. Um das zunächst nur latent vorhandene Bild sichtbar zu machen, musste die Platte in einem besonderen Kasten Quecksilberdämpfen ausgesetzt werden.
22 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Timeline der Fotografie
1.2
Abbildung 1.3 Modifizierte camera obscura, mit der die so genannte Daguerreotypie (nach dem Maler Louis Daguerre) durchgeführt wurde. Quelle: de.wikipedia.org/ wiki/Bild: Daguerreotipo.bw.jpg
Das Quecksilber war dazu mit einem Spiritusbrenner zu erhitzen, eine äußerst gefährliche, weil gesundheitsschädigende Prozedur. Nach dieser »Entwicklung« erschien das Bild und musste nur noch in einer Kochsalzlösung fixiert werden. Lehnen wir uns zurück und lassen die einzelnen Stufen noch einmal Revue passieren.
1.2 TIMELINE DER FOTOGRAFIE b 336–323 v. Chr. Aristoteles erkennt das Prinzip der camera obscura. b 1452–1519 Der berühmte Leonardo da Vinci beschreibt die camera obscura und verglich sie mit dem menschlichen Auge.
b 1604 Johannes Kepler veröffentlicht 1604 das Werk »Astronomiae Pars Optica«, in der er erstmals die Funktionsweise der camera obscura vollständig erklärte.
b 1826 Im Frühjahr nimmt Joseph Nicéphore Nièpce in seiner Geburtsstadt Chalon-surSaône die erste lichtbeständige Fotografie der Welt auf, einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Le Gras mit einer Belichtungszeit von acht Stunden im Format 20 x 16,5 cm. Dazu verwendet er die camera obscura. Als chemische Substanz nimmt er einen speziellen Asphaltlack, der durch Lichteinwirkung aushärtet und mit Lavendelöl entwickelt wurde, das er Heliographien nannte (helios: die Sonne, graphein: zeichnen).
b 1839 Louis Jacques Mandé Daguerre entwickelt das erste praktikable fotografische Verfahren. Die Daguerreotype wird öffentlich an der Akademie der Wissenschaften in Paris vorgestellt. Frankreich kauft ihm seine Erfindung ab und macht sie der Welt zugänglich.
b 1846 Karl Zeiss öffnet optische Instrumentenfabrik in Deutschland. b 1855 Roger Fenton macht im Krimkrieg die erste Fotoreportage. b 1880 George Eastman beginnt mit der kommerziellen Herstellung von Trockenplatten. Erste gerasterte Halbtonfotos erscheinen in Tageszeitungen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
23
Kapitel 1
Grundwissen
b 1881 Die Eastman Dry Plate Company wird gegründet. b 1883 George Eastman versetzt die Branche in Erstaunen, als er den Film in Rollen ankündigt. Der Rollenhalter konnte an fast jeder auf dem Markt erhältlichen Plattenkamera angebracht werden. Mit der KODAK-Kamera legte er 1888 den Grundstein, durch den die Fotografie jedermann zugänglich wurde.
b 1888 Die erste preiswerte Rollfilmkamera von Kodak, »Kodak Nr. 1«, kommt auf den Markt.
b 1908 Agfa führt die Blitzlampe für Nitratpapier ein. b 1913 Oskar Barnack konstruiert den ersten »Leica«-Prototyp für das Filmformat 24 x 36 mm
b 1929 Die erste zweiäugige 6 x 6-Spiegelreflexkamera, die »Rolleiflex« wird von Franke & Heidecke vorgestellt.
b 1933 Erster Kleinbildfilm für Farbdias, »Agfacolor«, kommt auf den Markt. b 1935 Erster Dreischichtfilm von Eastman Kodak, »Kodachrome« kommt auf den Markt.
b 1940 Fotopionier Agfa bringt den ersten Farbfilm auf den Markt. b 1947 Ein Sofortbildverfahren wird von Edwin Herbert Land in den USA patentiert und als »Polaroid« der Öffentlichkeit vorgestellt.
b 1963 Polaroid führt den Farbfilm für sein System und die Instamatic-Kameras ein. b 1970 Der erste CCD-Chip wird von Bell Laboratories entwickelt. b 1973 Der erste kommerzielle CCD-Sensor wird von Fairchild Imaging vorgestellt, er hat eine Auflösung von 0,01 Megapixeln (100 x 100 Pixel).
b 1981 Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin stellt Sony die erste Kamera namens Mavica vor, die nicht mehr auf Film belichtet.
b 1984 Canon beginnt mit der RC-Modellreihe mit den ersten kommerziell erhältlichen Vorläufern der heutigen Digitalkameras.
b 1990 Adobe® stellt das wohl bekannteste Bildverarbeitungsprogramm Photoshop in der ersten Version vor.
b 1990/1 Das KODAK Professional Digital Camera System (DCS) wird vorgestellt. Dieses System ermöglicht Fotojournalisten die Aufnahme von elektronischen Bildern mit einer Nikon F-3-Kamera, die von Kodak mit einem 1,3-MP-Sensor ausgestattet wurde.
b 1995 Erste digitale Amateurkameras kommen auf den Markt. b 1995 Canon EOS-DCS 3 – Vorhang auf für die erste digitale EOS: Die EOS-DCS 3 mit 1,3-Megapixel-CCD-Sensor zu einem Preis von umgerechnet rund 12.000 Euro kommt auf den Markt.
b 1995 Nikon kommt mit seiner ersten digitalen Kamera, der E2, auf den Markt, mit bis zu 1,75 Megapixel.
b 1999 Die neue D1 von Nikon wird eingeführt mit 2,7 Megapixeln. Die D1 basiert auf F100 und F5.
b 2001 Die Canon EOS-1D – mit 4,48-Megapixel-CCD-Sensor und einer Auslöseverzögerung von gerade einmal 55 Millisekunden für Sport- und Nachrichtenfotografen erscheint.
24 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Licht
1.3
b 2002 Canon bringt die EOS-1Ds auf den Markt, jetzt mit 11,1 Megapixeln. b 2003 werden schätzungsweise 3,6 Milliarden digitalisierte Bilder in Westeuropa gedruckt oder gespeichert.
b 2004 Die Canon EOS-1Ds Mark II – 16,7-Megapixel-Vollformat-CMOS-Sensor – erstellt Dateien, die als unkomprimierte 50-MB-TIFF-Files mit 24 Bit Farbtiefe abgespeichert werden.
b 2006 Nikon gibt bekannt, dass es das analoge Fotoprogramm weitgehend einstellt. b 2007 Canon EOS-1D Mark III, ist die schnellste Kamera der Welt und löst die EOS Mark II N mit unglaublichen zehn Bildern pro Sekunde ab.
b 2007 Canon kommt mit der EOS-1Ds Mark III mit 21 Megapixeln auf den Markt. Diese Timeline der Fotografie könnte man noch deutlich erweitern, es sollten aber nur ein paar Meilensteine in der Geschichte sein. Wenn ich nicht alle Meilensteine erwähnt habe, dann nur der Übersicht wegen und nicht weil hier eine Marke oder Person bevorzugt wird.
1.3 LICHT Wo Licht ist, ist auch Schatten, auch wenn dieser Satz schon sehr abgedroschen ist, beschreibt er doch den Kontrastumfang einer Szene sehr genau. Und hier sind wir auch schon beim Thema – Wie fange ich den Kontrastumfang einer Szene ein? Im Studio lässt sich mit Blitz, Reflektoren, Blitzschirmen, Softboxen etc. der Kontrast perfekt steuern, so dass das perfekt ausgeleuchtete Bild entsteht. Wie sieht es aber im Außenbereich, zum Beispiel in der Architektur aus? Hier muss ich mich in den meisten Fällen mit den Gegebenheiten vor Ort einlassen, das heißt, ich muss meine Ausrüstung so wählen, dass ich den Kontrastumfang so gut wie möglich in den Griff bekomme. Aber hier liegt das Problem: Gleichmäßige Detailzeichnung in Lichtern und Tiefen mit der Kamera einfangen und sie später auf dem Bild bei der Projektion wieder so zu reproduzieren, wie ich sie vor Ort gesehen habe, das ist in vielen Fällen mit herkömmlicher Fototechnik einfach nicht möglich. Mit welchen Parametern habe ich es denn beim Fotografieren eigentlich zu tun? Schauen wir uns die einzelnen Punkte einmal näher an:
Lichtqualität b Größe der Lichtquelle Haben wir es mit einer Tageslichtaufnahme mit blauem Himmel zu tun, so ist die Lichtquelle (Sonne) sehr klein und wir haben es mit einem sehr harten Licht zu tun. Bewölkt sich der Himmel, zieht eine Wolke vor die Sonne, wirkt diese wie eine Streulichtscheibe – die Schatten werden weicher, wir bekommen eine ausgewogene Aufnahme.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
25
Kapitel 1
Grundwissen
Abbildung 1.4 Eine seltene Aufnahme, in der wir beide Lichtqualitäten sehen – sehr hartes und sehr weiches Licht. Diese Stimmung war nur für wenige Minuten zu sehen, davor und danach war die ganze Szene in dichten Nebel gepackt. Nur ein kleines Fenster gab das Sonnenlicht für den Steg frei.
b Richtung und Intensität des Lichtes Trifft das Licht der Sonne mit reflektierendem Licht von unten zum Beispiel Schnee oder Sand auf das oder die zu fotografierenden Objekte, so werden die Schatten noch weiter aufgehellt. Das Bild wirkt nun sehr weich und ist bis in die Tiefen durchgezeichnet. Abbildung 1.5 Das Licht verteilt sich sehr gleichmäßig, dadurch hat das Bild sehr wenige Kontraste.
26 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Licht
1.3
Beschaffenheit der Lichtquelle b Hartes Licht Die Lichtquellen sind stark gebündelt und haben eine geringe Ausdehnung. Das Licht breitet sich geradlinig aus und wirft scharfe klare Schatten. Mit Hilfe des harten Lichtes lassen sich Bereiche gut abgrenzen. Abbildung 1.6 Das harte Licht lässt zwischen Tiefen und Lichtern wenig Spiel.
b Weiches Licht Als weiches Licht bezeichnet man die schattenlose Beleuchtung – Wolken, Nebel. Im Studio streuen Reflektoren das Licht und verteilen es auf eine große Fläche. Eine besondere Weichheit des Lichtes ist die so genannte blaue Stunde in der späten Dämmerung. Der Himmel ist noch gleichmäßig hell und die Partikel der Luft streuen das Licht zusätzlich.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
27
Kapitel 1
Grundwissen
Abbildung 1.7 Nebel ist in der Natur ein brillanter Reflektor.
b Diffuses Licht Das Licht wird gleichmäßig über die ganze Szene verteilt, alle Details werden sichtbar, doch werden die Strukturen wesentlich weniger abgebildet, manche Objekte scheinen förmlich zu schweben. Abbildung 1.8 Diffuses Licht. Das Licht verteilt sich sehr gleichmäßig, ohne die Strukturen hervorzuheben.
28 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Licht
1.3
Farbe Die sichtbare Strahlung der Sonne bewegt sich in der Wellenlänge von circa 780 Nanometer bis 400 Nanometer. Das Sonnenlicht setzt sich in der Regel aus Strahlen aller dieser Wellenlängen zusammen. Abbildung 1.9 Die elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von 780 bis 400 nm wird als sichtbares Licht wahrgenommen. Das Licht bildet in der Praxis auf den ersten Blick eine farblose Mischung, doch schaut man sich diese etwas genauer an und benutzt dazu noch ein Hilfsmittel (wie zum Beispiel ein Glasprisma), sieht die Sache schon ganz anders aus. Newton entdeckte schon 1666, als er einen Lichtspalt durch ein Prisma lenkte, dass Licht aus verschiedenen Farbkomponenten besteht. Abbildung 1.10 Newton lenkt das Licht durch ein Prisma und macht so die einzelnen Farbkomponenten sichtbar. Quelle: www.ullsteinbild.de
Die Farbpalette reicht von Rot über Orange, Gelb, Grün, Blau bis zu Violett (die Spektralfarben). Es entstand der »Newtonsche Farbkreis« bestehend aus den sieben Farben (Rot, Orange, Gelb, Grün, Cyan, Indigo und Violett).
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
29
Kapitel 1
Grundwissen
Abbildung 1.11 Newtonscher Farbkreis Quelle: www.farbtipps.de
In der Fotografie sprechen wir von der Farbtemperatur gemessen in Kelvin, nachfolgend einige Beispiele und Richtwerte:
Lichtquelle
Farbtemperatur
Kerze
1500 Kelvin
Glühbirne 100 W
2800 Kelvin
Halogenlampe
3200 Kelvin
Spätabendsonne kurz vor Dämmerung
3500 Kelvin
Leuchtstoffröhre (kaltweiß)
4000 Kelvin
Morgen- und Abendsonne
5000 Kelvin
Vormittags- und Nachmittagssonne
5500 Kelvin
Mittagssonne
5500–5800 Kelvin
Blitzlichtaufnahme
6000 Kelvin
Bedeckter Himmel
6500–7500 Kelvin
Nebel
8000 Kelvin
Blauer Himmel im Schatten
9000–12000 Kelvin
Nördliches Himmelslicht
15000–25000 Kelvin
Die Farbwirkung eines Objektes hängt zunächst von dessen Beschaffenheit, der Art der Oberfläche, der Pigmentierung sowie der Farbe und Intensität der Beleuchtung ab. Bei einer Außenaufnahme haben wir es je nach Tageszeit mit den verschiedensten Farben und Tonwerten zu tun. Die Morgendämmerung enthält wenig blaue Farbanteile und lässt die Szene in einem orangefarbenen Licht erscheinen. Um die Mittagszeit enthält das Licht eine gleichmäßige Verteilung aller Wellenlängen. Nach Sonnenuntergang dominiert ein intensives Blau.
30 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Licht
1.3
Doch wie sieht es nachts mit der Farbe aus? Nachts sind alle Katzen grau. Diese Aussage stimmt aber nur zum Teil: Ist die Szene nur diffus beleuchtet, stimmt die Aussage; befinden wir uns aber mitten in einer beleuchteten Innenstadt, so bekommt die Aufnahme Farbe. Abbildung 1.12 Die DRI-Aufnahmen der Frankfurter Innenstadt wurden am späten Abend gemacht; um der Szene etwas mehr Dynamik zu verleihen, wurde der Himmel noch etwas verstärkt.
Gebäude sind angestrahlt, Schaufenster preisen ihre Waren im Gleiße des Scheinwerferlichts und Reklametafeln strahlen uns entgegen. Das alles bringt uns Farbe und Helligkeit mit einem großen Kontrastumfang, doch wie wollen wir es optimal ablichten, mit welcher Ausrüstung gehen wir ans Werk?
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
31
Handwerkszeug 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5
Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Objektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stativ, Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PC, Speicherplatz und Monitor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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33
Kapitel 2
Handwerkszeug
2.1 KAMERA Die Qualität eines Bildes hängt immer von vielen Parametern ab, man sollte also vom ersten Schritt an sehen, dass man die Messlatte für sich so hoch wie möglich legt. Denn aus diesen Grundbausteinen will ich später für mich und den Betrachter das perfekte Bild herstellen. Aber wo fange ich an: Ist Mittelformat für mich das Maß aller Dinge, oder soll es noch höher gehen, ist für mich das Kleinbildformat ausreichend? Als Erstes stellt sich doch die Frage, wo will ich oder mein Kunde diese Aufnahme einsetzen und was bin ich bereit, für die Kamera und die entsprechende Ausrüstung auszugeben. Da wir uns ja in diesem Buch auf die HDR- bzw. DRI Technik konzentrieren wollen, sollte die Kamera verschiedene Voraussetzungen dafür mitbringen. Ich gehe in diesem Buch nur auf digitale Kameras ein, da mit analogen Kameras die Aufnahmen zwar auch möglich sind, nur der Aufwand sehr viel höher ist, bis man ans Ziel kommt. Nach meinem Dafürhalten ist das Resultat auf keinen Fall besser, als sofort den digitalen Weg einzuschlagen. Abbildung 2.1 Links: Nikon D3 mit 12,3 Megapixel. Rechts: Canon EOS-1 Ds mit 21 Megapixel.
b Digitale Spiegelreflex-Kamera kurz DSLR – Will man wirklich alle Parameter einer Kamera voll im Griff haben, ist die DSLR ein Muss, die Kompaktkamera scheidet hier aus.
b RAW-Format – Die Kamera sollte die Möglichkeit haben, die Daten im RAW-Format abzuspeichern. Die Daten werden hier ohne Komprimierung direkt nach dem Sensor abgegriffen und gespeichert. Die Nachbearbeitung dieser Daten wird aus der Kamera heraus direkt in den Computer verlagert. JPEG-Files in 8 Bit Farbtiefe eignen sich nur bedingt für die Weiterverarbeitung, da sie in der Kamera noch diverse Umrechnungen und Konvertierungen über sich ergehen lassen müssen und daher nicht das gewünschte Ergebnis liefern. Professionelle Kameras verarbeiten 14 Bit pro Farbkanal und liefern so eine sehr hohe Farbabstufung. Tiefpassfilter bei diesen Kameras unterdrücken auch bei hohen ISO-Werten effektiv das Bildrauschen und vermeiden so Fehlfarben.
34 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Kamera
2.1
b Vollformat-CMOS-Sensor – Eine Kamera mit Vollformat-CMOS-Sensor (36 x 24 mm) hat keine Beschneidung bzw. keine Vergrößerung des Bildausschnittes. Bei kleineren Sensoren, wie es bei vielen Kameras im nicht professionellen Bereich üblich ist, muss man mit entsprechenden Verlängerungsfaktoren rechnen. Eine Standardoptik mit 50 mm Brennweite wird dann schnell zum leichten Teleobjektiv mit 80 mm.
Sensorgrößen Abbildung 2.2 Vergleich der verschiedenen Abbildungsmaßstäbe bei verschiedenen Sensorgrößen.
35 mm Vollformat-Sensor mit 36 x 24 mm APS-H mit 29 x 19 mm
APS-C mit 22,5 x 15 mm
b Auswechselbare Mattscheibe – ist sehr hilfreich in der Architektur, hier hilft eine Mattscheibe mit Gitternetzlinien zur Ausrichtung an horizontalen oder vertikalen Linien.
b Manueller Modus – Um die verschiedenen Belichtungsreihen zu erstellen, muss die Kamera über einen manuellen Modus verfügen.
b Farbraum – Hier gibt es bei den etwas teureren Kameras die Auswahl von verschiedenen Einstellmöglichkeiten, wie sRGB und Adobe RGB. Wenn man die Auswahl hat, sollte man sich immer für den größeren Farbraum, nämlich Adobe RGB entscheiden.
b Effektive Pixel – Bekanntlich sind nach oben keine Grenzen gesetzt außer den momentan physikalisch machbaren. Um wirklich ein professionelles Produkt zu erstellen, sollte man schon über deutlich mehr als zehn Megapixel verfügen. Ich will hier bewusst keine Vorgaben machen, denn was hier zählt, ist, was ich zum Schluss errei-
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
35
Kapitel 2
Handwerkszeug
chen will. Das ist der nicht zu unterschätzende Part: Was kostet mich die xxx-Megapixel-Kamera mehr und steht das in Relation zu dem, was ich später in den Händen halte? Zum Abschluss nachfolgend noch einmal die grundlegende Struktur einer digitalen Spiegelreflexkamera. Abbildung 2.3 Steuerungssystem des EOS-Systems. Mit freundlicher Genehmigung der Canon Deutschland GmbH.
2.2 OBJEKTIV Neben der Kamera ist das Objektiv das grundlegendste Werkzeug des Fotografen, Bindeglied zwischen dem abzubildenden realen Objekt und seiner Umsetzung in der Kamera. Es ist einer der wichtigsten Punkte, der über die Qualität des Bildes entscheidet. Auch hier gibt es große Unterschiede in der Qualität. Gerade in der HDR/DRI-Technik, wo wir in
36 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Objektiv
2.2
Grenzbereiche vorstoßen, sollten wir perfektes Ausgangsmaterial zur Verfügung haben. Die Hersteller bieten auf der professionellen Seite sehr gute Objektive an. Abbildung 2.4 Extrem lichtstarkes Objektiv von Canon EF 50 mm 1:1,2 L USM
Diese Objektive sind in der Regel wesentlich lichtstärker, haben eine hochwertige Vergütung, bessere Korrektur von Abbildungsfehlern (chromatische Aberration) und Verzeichnungen. Auch die Handhabung ist benutzerfreundlicher und natürlich sind sie wesentlich besser geschützt gegen mechanische Beanspruchung und das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit. Die Codes auf den Objektiven geben Auskunft darüber, welche Eigenschaften es aufweist. Am Beispiel Canon habe ich die wichtigsten Codes einmal aufgelistet:
b L – steht für Objektive der professionellen L-Serie. b USM – steht für Ultraschallmotor, um eine nahezu geräuschlose und schnelle Fokussierung zu ermöglichen.
b IS – ist die englische Bezeichnung für »Bildstabilisierung«. b DO – ein Objektiv, das über ein Mehrfachbeugungsglied-Linsensystem verfügt. b EF-S – das Objektiv wurde speziell für die digitale EOS-DSLRs entwickelt. b II oder III etc. – sind römische Zahlen, die die Version des Objektivs angeben. b TS-E – ist die Bezeichnung für Shift-und-Tilt-Objektive. Es gibt aber noch weitere Unterschiede am Objektiv, die es zu beachten gilt:
b Feste Brennweiten sind in der Regel lichtstärker als Zoomobjektive. b Mit Zoomobjektiven ist man flexibler, da sie mehrere Brennweiten in einem Objektiv vereinen.
b In der Architektur werden oft so genannte Shift-und-Tilt-Objektive eingesetzt, mit diesen Spezialobjektiven werden stürzende Linien korrigiert. Mittels Verschwenkung nach Scheinpflug kann selbst bei maximaler Blendenöffnung noch eine große Schärfentiefe erreicht werden.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
37
Kapitel 2
Handwerkszeug
b Makro-Objektive ermöglichen es, kleinste Dinge, zum Beispiel Insekten, für den Betrachter groß darzustellen.
b Bildstabilisatoren haben den Vorteil, auch bei schlechten Lichtverhältnissen oder mit längeren Verschlusszeiten noch für unverwackelte Aufnahmen zu sorgen. Es gibt darüber hinaus noch weitere Kriterien, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Generell gilt für alle Objektive, dass sie ihre optimale Leistung bei mittleren Blendenwerten, also ca. 8–11 erreichen. Darüber hinaus, also etwa bei Blende 20 und darüber, kommt es zu so genannter Beugungsunschärfe, die Abbildungsqualität wird wieder geringer. Deshalb sollte man immer bestrebt sein, HDR- und DRI-Aufnahmen im mittleren Bereich durchzuführen, um die beste Qualität zu erzielen. Letztendlich ist es so wie mit allen Dingen, man muss für sich das beste Handwerkszeug herausfinden und gleichzeitig auch den finanziellen Aspekt nicht außer Acht lassen.
2.3 STATIV, FERNBEDIENUNG Ein stabiles Stativ ist das A und O bei der Aufnahme, hier sollte man nicht sparen und zum Beispiel auf Billigstative zurückgreifen. Wichtige Kriterien bei einem Stativ sind:
b Material, zum Beispiel Carbon, Kohlefaser. b Robuste und schnelle Arretierung der Stativbeine b Haken in der Mittelsäule, der es erlaubt, ein zusätzliches Gewicht anzubringen, um in schwierigem Gelände oder bei starkem Wind zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.
b Auswechselbarer Stativkopf, hier gibt es eine große Auswahl vom Kugelgelenk bis zum Getriebe-Neiger. Hier sollte man verschiedene Typen einfach testen, was einem persönlich am besten liegt und für die Art der Aufnahme sinnvoll ist. Eine Fernbedienung, ob kabelgebunden oder drahtlos, ist unverzichtbar, um die Aufnahme beim Auslösen nicht zu verwackeln. Hier gibt es meist für jede Kamera vom Hersteller gute Angebote.
Tipp Belichtungsreihen Anregung zur automatischen Steuerung von Belichtungsreihen findet man im Internet.
Bei manchen Kameras gibt es die Möglichkeit, Belichtungsreihen automatisch (Auto Exposure Bracketing kurz: AEB) von der Kamera erstellen zu lassen, nur ist dies meist auf drei Bilder begrenzt (Standardbelichtung, Unterbelichtung, Überbelichtung). Es wäre wünschenswert, wenn hier die Hersteller die Zeichen der Zeit erkennen und weitere Einstellungen ermöglichen würden. Eine weitere Möglichkeit ist der Selbstbau von automatischen Steuerungen für Langzeitbelichtungen und Belichtungsreihen, hier gibt es im Internet viele Anleitungen. Ich möchte hier keine Wertung für diese Geräte abgeben und kann auch keine Garantie dafür übernehmen.
2.4 PC, SPEICHERPLATZ UND MONITOR Die Diskussion, ob PC oder Mac besser oder schlechter ist, möchte ich hier hintanstellen. Wichtig ist nur, dass man auf beiden Systemen HDR- und DRI-Aufnahmen erzeugen und mit den gleichen Werkzeugen arbeiten kann. Ich werde in diesem Buch auf der PC-Seite bleiben und als Haupttool Photoshop® CS3 nutzen. Welch Mindestanforderung muss ich an meinen PC stellen, um ohne Probleme arbeiten zu können? Gerade die Bildverarbeitung und hier speziell die DRI-Aufnahmen mit Größen von teilweise über 1 GB stellen höchste Anforderungen an den Rechner. Nachfolgend einige Empfehlungen für den Rechner:
b Schnelle CPU – je schneller, desto besser: Intel® Pentium® 4, Intel Centrino®, Intel Xeon® oder Intel Core™ Duo (oder kompatibler Prozessor)
38 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
PC, Speicherplatz und Monitor
2.4
b Microsoft® Windows® XP mit Service Pack 2 oder Windows Vista™ Home Premium, Business, Ultimate oder Enterprise (nur für 32-Bit-Version zertifiziert)
b 2 GB RAM b Grafikkarte 64 MB Video RAM, hier gibt es eine ganze Reihe von guten Karten, da aber das Zusammenspiel mit allen anderen Komponenten entscheidend ist, sollte man sich hier beim Kauf des Rechners vom Fachmann beraten lassen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Grafikkarte und Monitor zusammenpassen, denn was nützt es, wenn man einen sehr guten Monitor hat und die Grafikkarte die hohe Auflösung des Monitors nicht unterstützt? Zudem kann die Unterstützung von zwei Monitoren interessant sein, um komfortabler zu arbeiten.
b 250 bis 500 GB freier Festplattenspeicher, hier sollte man auf jeden Fall sehen, dass man sich eine Festplatte nur für Bilder reserviert.
b An den Bildschirm sollte man schon hohe Anforderungen stellen und eine Mindestgröße von 20 Zoll und höher wählen. Als gute Bildschirmauflösung hat sich 1280 x 1024 mit 32-Bit-Farbtiefe erwiesen, höhere Auflösungen sind natürlich immer zu bevorzugen.
Hinweis Systemanforderung Spare nie an RAM und Festplattenspeicher
Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass ein Monitor nicht den kompletten Dynamikbereich einer HDRI-Aufnahme darstellen kann. Dem HDRI-Bild mit Kontrastwerten von circa 10000:1 stehen am Monitor gerade mal 500–1000:1 gegenüber. Abbildung 2.5 EIZO-Monitor mit Colorimeter DTP94.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Farbtreue des LCD-Monitors. Hochwertige LCDMonitore bieten beim Kauf Farbmessgeräte im Bundle an, dies ist meist die günstigere Lösung, als das Gerät separat zu kaufen. Mit diesem Gerät bin ich in der Lage, einen kompletten Farbabgleich des Monitors durchzuführen. Diesen Abgleich sollte man in bestimmten Intervallen durchführen, da sich die Farbtreue durch die Alterung des Gerätes und weitere Einflüsse verändert. Abschließend noch ein Wort zu Speicherkarten und Zwischenspeichern, wie sie von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Neben den Speicherkarten, die unterwegs unerlässlich sind, haben sich mobile Zwischenspeicher wie zum Beispiel der GigaVU Pro Evolution von der Firma Jobo als sehr hilfreich erwiesen. Er hat einen Festplattenspeicher von bis zu 120 GB und einen integrierter RAW-Decoder, um auch unterwegs die Qualität der Aufnahmen beurteilen zu können. Der Bildschirm hat eine Größe von 3,7 Zoll mit einer Auflösung von 640 x 480 RGB Pixel.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
39
Kapitel 2
Handwerkszeug
Abbildung 2.6 Mobiler Zwischenspeicher von Jobo mit bis zu 120 GB Festplattenspeicher
Gerade mit der großen Datenflut bei HDR- und DRI-Aufnahmen ist es von Vorteil, wenn ich meine Daten von der Speicherkarte direkt vor Ort oder abends im Hotel zwischenspeichern kann. Natürlich kann man sich auch mit einer Anzahl von Speicherkarten behelfen (zur Ausrüstung sollten sowieso mehrere Karten gehören), wie man letztendlich damit umgeht, bleibt jedem Fotografen selbst überlassen.
2.5 SOFTWARE Die Aufnahmen sind fertig – wie geht es weiter? Hier gibt es verschiedene Lösungsansätze; ich will hier die gebräuchlichsten beschreiben. Adobe® Photoshop® CS3, Adobe® Lightroom und Adobe® Bridge gehören zur Pflichtsoftware bei der Erstellung von HDR- und DRI-Aufnahmen. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Bridge und Lightroom besteht in der Art, in der sie Bilddaten speichern. Adobe® Bridge ist ein Datei-Browser, der lokal gespeicherte Ordner durchsucht und ihre Inhalte anzeigt. Fotografen müssen jedoch häufig auf Dateien zugreifen, die sich auf einem mobilen Datenträger (z. B. DVD) oder externen Laufwerken befinden. Über Adobe® Bridge können keine Dateien von Offline-Medien aufgerufen werden. Lightroom ist hingegen eine datenbankbasierte Technologie zugrunde gelegt, die extern gespeicherte Dateien problemlos anzeigen kann. Sie fügen der Datenbank neue Einträge hinzu, indem Sie Fotos in Lightroom importieren. Die Dateien müssen beim Import nicht verschoben oder kopiert werden, da Sie den jeweiligen Speicherort (lokale Festplatte oder extern) mit Hilfe der Datenbank in Lightroom jederzeit feststellen können. Darüber hinaus ermöglicht das Datenbankmodell einen schnelleren Zugriff auf Informationen. Suchläufe anhand von EXIF- und IPTC-Metadaten oder Stichwörtern werden im Nu ausgeführt. Auch Ihre Lightroom-Daten müssen nicht auf der lokalen Festplatte gespeichert werden. Sie können mehrere Datenbanken z. B. für einzelne Kunden und Projekte erstellen und sie wahlweise lokal oder auf einer externen Festplatte unterbringen. Außerdem lassen sich über die Lightroom-Datenbank Informationen zu virtuellen Kopien, Bildkollektionen, Bearbeitungshistorien, Schnappschüssen, Diashows und Vorlagen für die Verwendung in Print-Präsentationen oder im Web effizient abrufen. Ob man den Weg vom RAW-Format über Bridge oder Lightroom wählt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich arbeite selbst mit Lightroom, weil ich hier schon im Vorfeld eine ganze Reihe von Möglichkeiten der Korrektur und Anpassung habe, bis hin zur Ausgabe in das der Anwendung entsprechende Dateiformat. Darüber hinaus gibt es natürlich noch eine ganze Reihe von Software und RAW-Konvertern, aber ich glaube, die genannten sind die auf dem Markt gebräuchlichsten.
40 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Bevor wir im Buch weitergehen, möchte ich Ihnen eine Übersicht über den Aufbau von Lightroom geben und Ihnen die wichtigsten Tools vorstellen. Abbildung 2.7 Adobe® Photoshop® Lightroom – Fenster und Bedienfeldübersicht
Adobe® Photoshop® Lightroom besteht aus mehreren Modulen, die einen vollständigen digitalen Arbeitsablauf ermöglichen. Beim Bearbeiten von Fotos können Sie zwischen den einzelnen Modulen wechseln und so Fotos importieren, ordnen, entwickeln, drucken und anzeigen.
Arbeitsbereich – Übersicht Jedes Modul in Lightroom wurde für einen bestimmten Aspekt des Foto-Workflows konzipiert: Das Bibliotheksmodul dient dem Importieren, Organisieren, Vergleichen und Auswählen von Fotos, das Entwicklungsmodul dem Anpassen von Bildfarbe und -tonwert oder dem kreativen Bearbeiten der Fotos und mit den Druck-, Diashow- und Web-Modulen stellen Sie Ihre Fotos in verschiedenen Medien dar. Jeder Modularbeitsbereich umfasst mehrere Bedienfelder, die Optionen und Steuerelemente für die Arbeit mit Ihren Fotos enthalten. Lassen Sie mich einen ganz wichtigen Schritt, die Entwicklung einer Serie von RAW-Files in Lightroom, näher beschreiben. Import einer Serie von RAW-Files:
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 2
Handwerkszeug
Abbildung 2.8 Ansicht des Importfensters Adobe® Photoshop® Lightroom
Hinweis Weitere Infos zum Thema DNG finden Sie auf Seite 51.
Hier habe ich die Möglichkeit, die Bilder beim Import zu kopieren oder sie direkt in ein digitales Negativ (DNG) zu wandeln. Weitere Möglichkeiten beim Import sind, die Dateien umzubenennen und weitere Informationen mit anzugeben. Nach dem Import wechsele ich in das Modul ENTWICKELN, wo erste Korrekturen durchgeführt werden. In der Werkzeugleiste des Hauptfensters befinden sich verschiedene Tools, zum Beispiel ÜBERLAGERUNG FREISTELLEN: Das Werkzeug erlaubt mir, das Bild zu beschneiden und zu drehen. Es finden sich noch eine Reihe anderer Werkzeuge in dieser Leiste; hier möchte ich nur das Tool BEREICH ENTFERNEN herausheben. Um Staub und andere Schmutzpartikel zu entfernen, ist dieses Werkzeug sehr effizient und schnell und ich kann diese Funktion auf alle Bilder übertragen. Ein wichtiger Punkt ist, dass ich alle Einstellungen, die ich am Bild vorgenommen habe, auswählen kann, um sie auf die gesamte Serie anzuwenden. Gerade bei dem lästigen Punkt Staubpartikel, der sich ja dann auf der ganzen Serie befindet, ist dies ein enormer Zeitgewinn. In der Werkzeugleiste des Hauptfensters kann ich dann schon eine erste Bewertung der Fotos angeben, dies kann später eine große Hilfe sein.
42 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Abbildung 2.9 Ansichtfenster PROTOKOLL
Hinweis Alle Änderungen im Bild werden in einem Protokoll festgehalten und sind jederzeit wieder rückgängig zu machen. Das Originalbild wird in Lightroom selbst nie angetastet, es bleibt in seinen Grundeinstellungen bestehen.
Im rechten Bedienfeld ist an erster Stelle oben rechts das wichtigste Hilfsmittel bei der Korrektur, das Histogramm. Hier kann ich alle Änderungen, die ich danach vornehme, genau verfolgen. Abbildung 2.10 Im Fenster HISTOGRAMM werden die Lichter- und Tiefenstufen der Aufnahme angezeigt.
Wenn Sie die Lichter- und Tiefenwarnung aktivieren, werden alle verloren gegangenen Bildbereiche mit einer blauen Überlagerung gekennzeichnet. Die Warnung wird mit den Dreiecken im Histogramm aktiviert. Je nach Bedarf aktiviert oder deaktiviert man diese Einstellung. Sie können anhand der visuellen Darstellung schnell die Detailabstufung Ihres Bildes erkennen. Unter dem Histogramm sind die einzelnen Untergruppen mit den entsprechenden Werkzeugen zur Farb- und Tonwertkorrektur untergebracht: Die Untergruppen im Einzelnen:
Hinweis Das Histogramm ist gerade bei DRI/HDR-Bildern ein wichtiges Tool. Es zeigt visuell den Beschnitt der Pixel im jeweiligen Bereich. Sie haben die Möglichkeit, die Beschneidung auch als Warnung direkt im Bild anzeigen zu lassen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
43
Kapitel 2
Handwerkszeug
Grundeinstellung Abbildung 2.11 Bedienfeld GRUNDEINSTELLUNGEN, hier werden die ersten Grundsteine der Bildkorrektur gelegt.
Mit der Pipette wählen Sie im Bild einen neutralen grauen Bereich als Referenz für den Weißabgleich an. Sollte das Bild solch einen Bereich nicht vorweisen, können Sie bei einem Porträt beispielsweise die Zähne als Ausgangspunkt verwenden. Die Einstellung ist nicht verbindlich und kann je nach Motiv nicht das gewünschte Ergebnis zeigen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Bereichen im Bild. Gerade bei Porträts ist ein wärmerer Gesamteindruck meist besser. Mit den Reglern TEMP und TÖNUNG können Sie den Weißabgleich auch manuell bestimmen. Je nach Stellung der Regler können Sie so einen kühleren beziehungsweise einen wärmeren Farbton erzeugen.
b BELICHTUNG – Verschieben Sie den Regler und beobachten Sie das Bild und Histogramm, wie sich die Korrektur auswirkt. Wenn das Bild in der Kamera korrekt belichtet wurde, wird der Regler nahezu bei der Standardeinstellung »0« verbleiben. Die Veränderung von 1,00 entspricht einem Blendenwert.
b WIEDERHERSTELLUNG – Reduziert den Farbton extremer Lichter und versucht, die aufgrund der Überbelichtung verloren gegangenen Details wiederherzustellen.
b LICHTERKORREKTUR – Hellt Tiefen auf, um zusätzliche Details zu zeigen, wobei die Schwarztöne beibehalten werden. Gehen Sie mit dieser Einstellung vorsichtig um, damit kein Rauschen im Bild entsteht.
b SCHWARZ – Hier geben Sie vor, welcher Bildwert schwarz dargestellt werden soll. Diesen kann eine Erhöhung des Kontrastes bewirken. Mitteltöne und Lichter werden hier nur wenig beeinflusst.
Tipp Lassen Sie bei den verschiedenen Einstellungen nie das Histogramm aus den Augen.
b HELLIGKEIT – Stellt die Helligkeit des Fotos ein, wovon in erster Linie die Mitteltöne beeinflusst werden. Stellen Sie den Gesamttonwert mit den Reglern BELICHTUNG, WIEund SCHWARZTÖNE ein. Anschließend stellen Sie die Gesamthelligkeit des Fotos ein. In den meisten Fällen wird man diese Einstellungen mehrmals wiederholen, bis man das optimale Ergebnis erzielt hat.
DERHERSTELLUNG
b LEBENDIGKEIT – Ähnlich wie mit dem Regler SÄTTIGUNG können Sie hier die Sättigung beeinflussen, mit dem Unterschied, dass nur eine geringe Beschneidung auftritt. Die Einstellung verhindert, dass die Hautfarbe übersättigt wird.
b SÄTTIGUNG – Stellt die Sättigung aller Bildfarben gleichmäßig zwischen -100 (monochrom) bis +100 (doppelte Sättigung) ein.
44 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Gradationskurve Abbildung 2.12 Die Darstellung des Bedienfeldes GRADATION NEUTRAL und mit im Diagramm hervorgehobenem Korrekturbereich der dunklen Farbtöne
Hinweis Gerade im Hinblick auf die anschließende Erstellung eines DRI- oder HDRBildes sollte im Bereich der Gradationskurve besonders genau gearbeitet werden.
Mit dem Bedienfeld der Gradationskurve können Sie den Tonwert Ihres Bildes sehr übersichtlich bearbeiten. Lichter, Tiefen, helle und dunkle Farbtöne lassen sich mit unterschiedlichen Reglern gezielt verändern und festlegen. Bewegen Sie den Cursor über die einzelnen Gradationswerkzeuge und Sie sehen, wie die Lichterform über der Gradationskurve eingeblendet wird. Mit den Reglern LICHTER und T IEFEN werden die hellsten bzw. die dunkelsten Bereiche korrigiert. Die beiden Regler für helle und dunkle Farben korrigieren den mittleren Bereich. Abbildung 2.13 Im Bedienfeld der Gradation wurde der dunkle Bereich auf das Maximum positiv korrigiert.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
45
Kapitel 2
Handwerkszeug
Verschieben Sie die verschiedenen Regler, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie sich die Änderung auswirkt. In Abbildung 2.14 sowie 2.15 sehen Sie ein Beispiel für Änderungen der dunklen sowie der hellen Farbtöne. Über das Protokoll können Sie die Änderungen wieder zurücksetzen. Abbildung 2.14 Im Bedienfeld der Gradation wurde der dunkle Bereich auf das Maximum negativ korrigiert.
Sie können aber auch direkt im Bild den Tonwert korrigieren, dazu müssen Sie nur die Schaltfläche ZIEL links oben im Bild betätigen. Fahren Sie danach direkt mit dem Cursor in den entsprechenden Teil des Bildes, den Sie anpassen möchten. Abbildung 2.15 Bildkorrektur direkt im Hauptfenster
46 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Die Werte können natürlich auch direkt numerisch für die einzelnen Bereiche eingegeben werden. Die gepunktete Linie in der Diagonalen im Gradationskurvenfenster zeigt Ihnen immer den neutralen Wert an.
HSL/Farbe/Graustufe Dieses Bedienfeld ist sehr mächtig in seinen Funktionen und ist in drei Gruppen eingeteilt: Mit dem »HSL«-Bereich können einzelne Farbbereiche in Ihrem Bild gezielt angepasst werden. Sie können beispielsweise den blauen Himmel im Bild in Farbton, Farbsättigung und Luminanz verändern. Oder Sie können den Wohnbereich in unserem Bild in eine völlig neue Stimmung tauchen, in unserem Beispiel etwas übertrieben dargestellt. Abbildung 2.16 Gezielte Farbkorrektur bestimmter Bereiche
Im Bereich FARBE wählen Sie entsprechende Farbplättchen aus und können dann den entsprechenden Farbbereich ändern. Abbildung 2.17 Bedienfeld FARBE
Im letzten Bereich GRAUSTUFEN können Sie Ihr Bild in das Schwarzweißformat konvertieren. Sie können dann mit acht Farbkanälen die entsprechenden Korrekturen vornehmen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
47
Kapitel 2
Handwerkszeug
Abbildung 2.18 Konvertierung in Graustufen
Teiltonung Mit der Teiltonung können Sie bestimmte Bereiche eines Schwarzweißbildes einfärben. Zur Korrektur der Lichter wählen Sie mit dem Regler FARBTON den Bereich aus, den Sie einfärben wollen, und verändern die Sättigung, um den Effekt zu erreichen. Drehen Sie die Sättigung anfangs etwas mehr auf, um den Farbbereich besser zu treffen. Wenn der Farbbereich passt, gleichen Sie die Sättigung an. Mit dem Regler bestimmen Sie, inwieweit sich der Effekt auf andere Farbbereiche ausdehnen soll. Sie können mit dem Cursor wieder direkt auf den Bereich im Bild gehen, das vereinfacht die Auswahl. Abbildung 2.19 Bestimmte Bereiche des Graustufenbildes wurden hier eingefärbt.
SCHATTEN – Mit den beiden Reglern FARBTON und SÄTTIGUNG verändern Sie die Schatten bzw. Tiefen. Gehen Sie hier ähnlich vor wie im Bereich Lichter.
Detail Lightroom schärft ein Bild automatisch beim Exportieren. Um die Schärfe zu ändern, ziehen Sie den Regler BETRAG im Detailbedienfeld auf den entsprechenden Wert. Vergrößern Sie das Bild, um die Details besser beobachten zu können.
48 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Abbildung 2.20
Abbildung 2.20 Die Abbildungen zeigen die Auswirkung, wenn man das Werkzeug SCHÄRFE zu stark einsetzt.
Hinweis Beim Schärfen ist oft weniger mehr, das heißt, wenn Sie die Schärfe zu weit erhöhen, bekommen Sie unschöne Überzeichnungen, die Kanten der Lichter werden dunkel, wie im Beispiel hier links.
Unter Bildrauschen werden sichtbare Artefakte verstanden, die die Bildqualität beeinträchtigen. Bildrauschen besteht aus Luminanzrauschen (Graustufenrauschen), wodurch das Bild körnig aussieht, und aus Chromarauschen (Farbrauschen), das sich üblicherweise in Form von farbigen Bildartefakten im Bild zeigt. Beim Fotografieren mit höheren ISO-Werten bzw. mit einfacheren Digitalkameras können Bilder mit auffälligem Rauschen entstehen. Mit den Reglern LUMINANZ und FARBE kann ich gezielt auf das Graustufen- und Farbrauschen einwirken.
Objektivkorrektur Chromatische Aberration ist ein häufig auftretender Fehler, der verursacht wird, wenn das Objektiv verschiedene Farben nicht im gleichen Punkt fokussieren kann. Bei einer Art der chromatischen Aberration wird mit jeder Lichtfarbe ein klar abgegrenztes Bild generiert, jedes Einzelbild hat jedoch eine leicht unterschiedliche Größe. Diese Art der Aberration führt zu Komplementärfarbsäumen in Bereichen, die sich außerhalb des Bildmittelpunkts befinden. So kann sich dies z. B. als roter Saum an der dem Bildmittelpunkt zugewandten Objektseite und als cyanfarbener Saum an der vom Bildmittelpunkt abgewandten Objektseite äußern. Der Regler ROT/CYAN passt die Größe des roten Kanals relativ zum grünen Kanal an. So kann man Farbsäume im Farbbereich Rot/Cyan kompensieren. Analog dazu kann man mit dem Regler BLAU/GELB den Farbbereich Blau/Gelb kompensieren.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
49
Kapitel 2
Handwerkszeug
Abbildung 2.21 Bedienfenster OBJEKTIVKORREKTUR
Mit den Reglern BETRAG und MITTELPUNKT für die Objektiv-Vignettierung im Objektivkorrekturbedienfeld können Sie unerwünschte Verdunklungen an den Ecken eines Bildes (Vignettierungen) entfernen. Gerade bei Weitwinkelobjektiven kommt dies sehr häufig vor. Abbildung 2.22 Darstellung der Objektiv-Vignettierung
Hinweis Im Bildbeispiel wurde die Wirkung des Reglers BETRAG zur Demonstration bewusst überspitzt dargestellt.
Kamerakalibrierung Lightroom verwendet für jedes unterstützte Kameramodell zwei Kameraprofile zur Verarbeitung von RAW-Bildern. Die Profile werden erstellt, indem ein farbiges Objekt unter verschiedenen Beleuchtungsbedingungen mit unterschiedlichem Weißabgleich fotografiert wird. Wenn Sie einen Weißabgleich festlegen, verwendet Lightroom die Profile für Ihre Kamera, um Farbinformationen zu extrapolieren. Hierbei werden genau dieselben Farbprofile verwendet, die für Adobe® Camera RAW entwickelt wurden.
50 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Software
2.5
Mit den Reglern im Kamerakalibrierungsbedienfeld können Sie einstellen, wie Lightroom die Farben von Ihrer Kamera interpretiert. Anschließend können Sie die Änderungen als Vorgabe speichern. Möglicherweise ist es nützlich, ein Objekt mit einer Standardfarbe unter den zu kalibrierenden Beleuchtungsbedingungen zu fotografieren. Abbildung 2.23 Das Bedienfeld KAMERAKALIBRIERUNG
Im Menüpunkt PROFIL wird die Version des für Ihre Kamera zu verwendenden Kameraprofils angezeigt. ACR 3.0 und höher sind neuere und verbesserte Kameraprofile für einige Kameras. Wenn ACR 3.0 oder höher nicht angezeigt wird, war für Ihre Kamera keine Aktualisierung des Profils erforderlich. In diesem Fall ist ACR 3.3 das aktuellste Profil. Wenn mehrere Optionen verfügbar sind, wählen Sie den kleineren Wert, wenn konsistente Ergebnisse mit älteren Fotos erwünscht sind. EINGEBETTET bedeutet, dass die aktuelle Datei (in der Regel eine TIFF-, JPEG-, PSD- oder DNG-Datei) ein eingebettetes Profil enthält.
b SCHATTEN – Korrigiert einen ggf. vorhandenen Grün- oder Magentastich in den Schattenbereichen des Fotos.
b PRIMÄRWERTE ROT, GRÜN UND BLAU – Mit den Reglern für FARBTON und SÄTTIGUNG werden die Rot-, Grün- und Blautöne im Foto angepasst. Im Allgemeinen sollten Sie zuerst den Farbton und dann erst die Sättigung bearbeiten. Das Verschieben des Reglers FARBTON nach links (negativer Wert) wirkt ähnlich wie eine gegen den Uhrzeigersinn gerichtete Bewegung auf dem Farbkreis, das Verschieben nach rechts (positiver Wert) ähnlich wie eine Bewegung im Uhrzeigersinn.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
51
Kapitel 2
Handwerkszeug
Abbildung 2.24 Beispiel der Änderung des Farbtons im Bereich PRIMÄR BLAU
Beim Verschieben des Reglers SÄTTIGUNG nach links (negativer Wert) verringert sich die Sättigung der Farbe, beim Schieben nach rechts (positiver Wert) verstärkt sie sich.
52 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Vor der Aufnahme 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5
Planung, Ortsbesichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lichtverhältnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wetter, Jahreszeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufnahme, Standpunkt, Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . Checkliste vor der Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
56 56 57 57 58
55
Kapitel 3
Vor der Aufnahme
3.1 PLANUNG, ORTSBESICHTIGUNG Habe ich eine freie Wahl des aufzunehmenden Motivs sowie des Aufnahmestandortes oder habe ich durch meinen Kunden genaue Vorgaben? Nicht jedes Motiv ist auch geeignet für eine HDR- oder DRI-Aufnahme. Grundlegend gibt es auf jeden Fall einige Aspekte, die man berücksichtigen sollte:
b Das Motiv sollte einen möglichst großen Dynamikumfang (Tonwert) haben. b Keine diffuse Beleuchtung, denn dann reicht unter Umständen auch eine normale Aufnahme.
b Konstante Lichtsituation (nur in Ausnahmefällen ist eine variable Lichtsituation akzeptabel, wie zum Beispiel in Kapitel 4 bei der Außenaufnahme Luminale gezeigt).
b Wetter vorab klären, wenn möglich, wenig bis kein Wind, klarer Himmel, ziehende Wolken beobachten, trocken.
b Die Serie sollte zeitnah an einem Stück geschossen werden, sonst erlebt man später bei der Nachbearbeitung eventuell böse Überraschungen und muss die Aufnahmen wiederholen.
b Bei HDR- oder DRI-Panoramaaufnahmen ist es besonders wichtig, eine konstante Lichtsituation vom ersten Bild einer Serie bis zum letzten Bild einer Serie zu haben. Gerade nach der Dämmerung verändert sich der Himmel noch eine ganze Zeit. Man muss ja hier mit einer Vielzahl von Aufnahmen rechnen. Hier sind 50 Aufnahmen und mehr keine Seltenheit.
3.2 LICHTVERHÄLTNIS Tipp Ein paar Tage vorab die genaue Uhrzeit des Shootings festlegen.
Tipp Gerade in fremden Städten mehr Zeit für die Vorbesichtigung und die Festlegung des Standpunktes für die Kamera einplanen.
Bevor ich dann die eigentlichen Aufnahmen mache, schaue ich mir ein paar Tage vorher zu der geplanten Uhrzeit den Standort an, wo ich fotografieren will. Meist sind beim eigentlichen Shooting nicht mehr als zwei bis drei Standpunkte möglich, denn gerade bei Nachtaufnahmen bzw. Aufnahmen in der späten Dämmerung ist die Lichtstimmung schnell vorbei. Man sollte auf jeden Fall 30–45 Minuten pro Standpunkt einplanen, wobei das nur eine grobe Richtschnur sein kann! Bei der Ortsbesichtigung sollte man auf jeden Fall ein paar Probeaufnahmen (keine Serie) von der Lichtstimmung machen und diese dann in Ruhe im Studio beurteilen. Hier kann ich dann auch schon vorab die Vorauswahl des Objektivs treffen und mir gegebenenfalls anschließend noch Hilfsmittel besorgen. Denn wie erwähnt, gerade bei Aufnahmen am frühen Abend ist die Zeit sehr begrenzt, denn der Himmel verliert seine Intensität sehr schnell. Und ich finde, es gibt meistens nichts Schlimmeres als eine perfekte Nachtaufnahme mit einem pechschwarzen Himmel. Sehr reizvoll sind Aufnahmen nach einem Regen, hier haben wir noch ein weiteres Kontrastfeld, nämlich die Straße. Hier finden sich unter Umständen sehr schöne Spiegelungen, auch Flüsse im Vordergrund geben dem Bild noch einen besonderen Touch! Scheuen Sie sich nicht, auch noch so dunkle Elemente mit ins Bild zu integrieren. Sie werden überrascht sein, wie auf einmal ein dunkler Torbogen oder auch Sträucher, die Sie kaum durch den Sucher wahrnehmen, nach einer Langzeitbelichtung zum Leben erwachen. Sie werden mit der Zeit einen Blick für lohnende Objekte bekommen. Als störend empfinde ich meist Streifen von sich bewegenden Objekten. Gerade wenn man Straßen mit in die Bildkomposition integriert, muss man oft sehr viel Geduld mitbringen, um wirklich eine neutrale Aufnahme zu bekommen.
56 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Wetter, Jahreszeit
3.3
Ein Problem können Passanten sein, die sich sehr gerne mit einbringen oder das Bild unabsichtlich nicht freigeben. Hier wirken ein paar nette Worte des Fotografen selbst oder eines Assistenten Wunder.
3.3 WETTER, JAHRESZEIT Ein paar Worte zum Wetter, das kann man sich bekanntlich leider nicht aussuchen und wenn dann ein knapper Abgabetermin vereinbart wurde, hat man gegebenenfalls ein Problem. Das heißt, auf jeden Fall bei Außenaufnahmen einen zweiten Termin mit einplanen. Bin ich völlig frei in der Planung und mache zum Beispiel freie Aufnahmen für eine Library, dann mache ich meine Aufnahmen meist in der kälteren Jahreszeit. Hier ist die Luft wesentlich klarer und ich kann wesentlich früher mit den Aufnahmen beginnen. Im Sommer kann ich teilweise erst zwischen 22:00 Uhr und 23:00 Uhr mit den Aufnahmen beginnen.
Tipp Ausweichtermin mit einplanen!
3.4 AUFNAHME, STANDPUNKT, PERSPEKTIVE In der Fotografie besteht Design – wie in jeder Kunstform und in jedem Handwerk – aus einer Technik, die die einzelnen Teile planvoll zu einem Ganzen zusammenfügt. Hier ist die Aufnahme ein Teil in unserem Puzzle zum perfekten HDR- oder auch DRI-Bild. Wir haben den perfekten Standpunkt gefunden, die Kamera auf das Stativ montiert und eigentlich könnte es jetzt losgehen. Doch gerade jetzt sollten wir bei der Gestaltung unserer Aufnahmen die Grundlagen der Fotografie nicht außer Acht lassen. Denn was nutzt uns die schönste Aufnahme, perfekt ausgewogen in Tonwert und Brillanz … wenn das Bild stürzende Linien vorweist, keine ausgewogenen Gleichgewichte hat (Goldener Schnitt), ausdruckslos in seiner Gesamtheit ist. Also Technik hin, Gestaltung her, beides hat einen großen Stellenwert und muss dementsprechend seinen Anteil bekommen. Doch wie gehe ich es an? Lassen Sie mich noch etwas tiefer auf die Gestaltung eingehen: Ich erstelle ein Bild, indem ich einzelne Teile planvoll zu einem harmonischen Ganzen zusammenführe. Dieser Vorgang ist ein Prozess, wie ich ihn in der Kunst und in verschiedenen Bereichen im Handwerk vorfinde. Man kann solche Dinge nicht erzwingen; ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Tage gibt, da stimmt alles: Wetter, Tageszeit, Technik (Grundvoraussetzung), Motiv … Wir kommen mit hohen Erwartungen zurück ins Studio und sind nach dem ersten Sichten der Aufnahme enttäuscht. Was war passiert? Wir hatten voller Tatendrang die perfekte technische Aufnahme erstellt, doch genau das war es, technisch perfekt ohne jedes Design, Spannungsbogen und das gewisse »Etwas«. Man muss, wenn man Bilder erstellen will, auch ein gewisses Gefühl für die Aufnahme mitbringen. Ideen, Erkenntnisse, Erfahrung gehören genauso dazu wie natürlich auch Informationen über das zu fotografierende Objekt. Bevor ich dann auf den Auslöser drücke, sollte das Bild bereits im Kopf gemacht worden sein. Dies sind für mich die Grundpfeiler der Fotografie.
Tipp Bei Architekturaufnahmen sind die so genannten Shift-und-Tilt-Objektive sowie die auswechselbaren Mattscheiben oft unverzichtbar.
Jeder kann knipsen. Auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten. Photographieren ist nur insofern Kunst, als sich seiner die Kunst des Beobachtens bedient. Beobachten ist ein elementar dichterischer Vorgang. Auch die Wirklichkeit muss geformt werden, will man sie zum Sprechen bringen. Friedrich Dürrenmatt 1921–1990
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 3
Vor der Aufnahme
3.5 CHECKLISTE VOR DER AUFNAHME Doch kommen wir wieder zurück zum Alltag – gehen Sie vor der Aufnahme noch einmal alle wichtigen Punkte durch:
b Fester und sicherer Standpunkt des Stativs b Gegebenenfalls ein Gewicht zum Beschweren des Stativs einsetzen b Ausrichtung der Kamera kontrollieren, am besten mit einer kleinen Wasserwaage, die man auf den Blitzschuh montieren kann
b Eine kleine Taschenlampe kann bei der Einstellung sehr hilfreich sein und sollte immer dabei sein
b Die Kamera und die Objektive sollte man schon im Studio auf Staubpartikel und Ähnliches überprüfen.
b Reinigungstuch und Pinsel b Ist der Akku voll? Ersatzakku mitnehmen b Ausreichend formatierte Speicherkarten b Ist die ISO-Einstellung korrekt (niedrigster Wert)? b Ist der Weißabgleich korrekt durchgeführt und steht auf MANUELL?
Tipp Stellen sie jegliche automatische Funktion an Objektiv und Kamera ab!
b Stellen Sie die Blende am Objektiv dort ein, wo es seine besten Eigenschaften aufweist, dies liegt, wie schon in Kapitel 2 erwähnt, bei Blende 8–11. Dies variiert von Objektiv zu Objektiv.
b Schalten Sie die Bildstabilisatoren aus. b Nutzen Sie gerade nachts eine Gegenlichtblende. b Stellen Sie die Kamera auf MANUELL um. Alles, was sich bei der Aufnahme irgendwie von alleine in Gang setzen könnte, sollte abgeschaltet sein.
b Schließen Sie die Fernbedienung an. b Richten Sie jetzt die Kamera auf das entsprechende Motiv aus. Gegebenenfalls noch einmal mit der Wasserwaage überprüfen.
b Kontrollieren Sie die Schärfe und verwenden Sie auf keinen Fall den Autofokus! b Wenn möglich, eine Ersatzkamera (Body) mitnehmen. b Laptop oder mobilen Zwischenspeicher zur anschließenden Kontrolle der Aufnahmen mitnehmen (unerlässlich auf Reisen oder an unzugänglichen Orten). Nun sollten Sie mit der hellsten Aufnahme beginnen, für mich heißt das je nach Motiv ein bis zwei Blenden über der ermittelten Blende. Damit stellen Sie sicher, dass Sie auch die dunkelsten Partien im Bild ausreichend belichtet haben. Belichten Sie jetzt in Schritten von ein bis zwei Blenden. Zum Schluss sollten bei den letzten Aufnahmen nur noch die Lichter korrekt belichtet sein, in der Regel sind das 10–15 Aufnahmen. Zur Sicherheit machen Sie zum Schluss noch eine Aufnahme, bei der Sie auch die Lichter noch einmal bewusst um ein bis zwei Blenden unterbelichten. Wiederholen Sie diesen Vorgang, denn gerade bei Serienaufnahmen kann sich die Kamera von der ersten bis zur letzten Aufnahme geringfügig geändert haben. Kontrollieren Sie anschließend die Aufnahmen noch einmal, ob auch der gesamte Tonwert der Aufnahme eingefangen wurde, so dass es später eine ausgewogene HDR- oder DRI-Aufnahme ergibt. Bevor wir zum eigentlichen Kapitel, dem Workshop, gehen, noch ein paar Gedanken: Wenn Sie mehrere HDR- oder DRI-Aufnahmen fertigen wollen, sei es für ein Kundenprojekt oder für eine Ausstellung, versuchen Sie, mit den Aufnahmen eine Geschichte zu
58 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Checkliste vor der Aufnahme
3.5
erzählen. Will sagen, die Aufnahmen sollten zueinanderpassen, man sollte nicht einen Teil der Aufnahmen nach einem Regen fertigen, den nächsten bei klarem Himmel und einen Teil bei Nebel. Das trifft übrigens bei allen Aufnahmen zu, die man für ein Projekt oder Ähnliches macht, außer man will gerade mit den verschiedenen Stimmungen den Aufnahmen einen besonderen Ausdruck verleihen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
59
DRI/HDR DRI/HDR
4.1 Der Unterschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
62
61
Kapitel 4
DRI/HDR
4.1 DER UNTERSCHIED Man liest in Fotozeitschriften, in der einschlägigen Fachliteratur und im Internet immer wieder über die Techniken »DRI und HDR«. Gerade im Internet in den einschlägigen Blogs wird über die Techniken heiß diskutiert und immer wieder die Frage aufgeworfen: »Wo liegt eigentlich der Unterschied?« Oft kann man lesen, dass eigentlich kein großer Unterschied zwischen den Techniken besteht, da ja schon die Erstellung sprich die Aufnahme gleich ist. Man spricht bei HDR von einer Weiterentwicklung von DRI oder von einem Format, das nur im 3D-Bereich seine Anwendung findet und so weiter.
Hinweis In der Beschreibung der Unterschiede zwischen DRI und HDR beschränke ich mich auf die weltweit am meisten verbreitete Software namens Photoshop®. Weitere Software zur Erstellung und Nachbearbeitung werde ich einem späteren Kapitel beschreiben.
Ich stelle Ihnen in diesem Buch die beiden Techniken vor, werde Ihnen ihre Anwendungsgebiete aufzeigen und ihre Vor- und Nachteile gegenüberstellen. In den Workshops finden Sie beide Techniken, DRI und HDR, anhand von Bildmaterial ausführlich erklärt, so dass Sie am Schluss jedes einzelnen Kapitels in der Lage sind, eigene Projekte anzugehen und fertigzustellen. Sie werden mir Recht geben, wenn man einmal mit dieser Technik gearbeitet hat, sei es DRI oder HDR, und zum Schluss den Unterschied zu einer normalen Aufnahme in den Händen hält, ist man infiziert.
Kein Unterschied in der Aufnahme In der Aufnahmetechnik ist zwischen den beiden Anwendungen kein Unterschied zu sehen. Sie müssen für beide Techniken eine Serie von Aufnahmen erstellen, wie ich es auch in Kapitel 3 beschrieben habe. Das Aufnahmeformat sollte für beide Techniken der Qualität zuliebe im RAW-Format gespeichert werden, aber auch das JPG-Format ist möglich. Ich gehe bei der Gegenüberstellung der Formate noch einmal näher auf dieses Thema ein. Letztendlich steht immer die Frage im Vordergrund: »Was will ich mit dem fertigen Bild machen, wer ist meine Zielgruppe?« Nun – wo liegen die Unterschiede? Beginnen wir mit der Technik DRI.
DRI (Dynamic Range Increase) Hinweis Bei der von mir beschriebenen Methode der DRIErstellung gehe ich einen Schritt weiter als in der üblichen Arbeitsweise. Ich bearbeite jede einzelne Ebene in den Tiefen/Lichtern, Tonwertkorrektur, Farbanpassung …, bis die Ebenen absolut perfekt sind. Das gilt auch für die Retusche von einzelnen unerwünschten oder störenden Bildteilen. Auf diesem Wege kann ich das Bild in jeder Richtung absolut optimieren. Die üblichen Schatten an den Übergängen von den Lichtern sind hier nicht anzutreffen.
Die freie Übersetzung ins Deutsche von Dynamic Range Increase wäre »Dynamische Kontrast-Erweiterung«, was im Deutschen etwas holprig klingt, aus diesem Grund wähle ich in diesem Buch den Ausdruck »DRI«. Die Aufnahmen der Serie werden nach ihrer Fertigstellung in Photoshop® geöffnet, entwickelt und, wie in den Workshops über DRI beschrieben, in einer Datei gespeichert. Das heißt, wir haben eine Aufnahme mit vielen Ebenen, ganz oben in der Hierarchie der Ebenen liegt das dunkelste und am untersten Punkt das hellste Bild, das so genannte Basisbild. Anschließend werden die Ebenen mit Ausnahme des Basisbildes freigestellt, maskiert und danach noch einmal Ebene für Ebene angepasst. Dies ist einer der Gründe, die für eine Bearbeitung in der DRI-Technik sprechen, wenn man zum Schluss Aufnahmen präsentieren will, die ein Objekt realistisch wiedergeben. Gerade in der Retusche müssen Sie gezielt in Ebenen eingreifen können. Auch die Art des aufzunehmenden Objektes lässt Ihnen bei manchen Projekten keine andere Wahl, als eine DRI-Aufnahme zu machen. Bewegte Teile im Bild sind so ein Grund, so sind Wolken, Blätter und Ähnliches kein Problem, da sie sich nicht durch die Ebenen summieren, sondern nur im Basisbild zu sehen sind. In allen anderen Ebenen entfallen durch die Freistellung und Maskierung in der Regel die bewegten Bildelemente, die in der Gesamtheit der Aufnahme zu einem unscharfen Bild führen würden. Natürlich schlagen sich die Ebenen in der Größe des Bildes nieder, ein DRI-Bild mit zehn und mehr Ebenen kann durchaus mit einem Gigabyte und mehr zu Buche schlagen, hier ist natürlich HDR klar im Vorteil. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Zeit; da der Großteil der Nachbearbeitung bei einem HDR automatisiert abläuft, ist man natürlich auch
62 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Der Unterschied
4.1
schneller fertig. Bei der Erstellung einer DRI-Aufnahme müssen Sie den größten Teil per Hand, das heißt Schritt für Schritt machen, was sehr zeitaufwendig sein kann. Natürlich bietet Photoshop® einige Hilfen, Sie können sich beispielsweise einige Aktionen anlegen und sich dadurch einige Arbeiten automatisieren. Aber die Feinarbeit, den letzten Schliff sollten Sie immer per Hand machen und das Ergebnis wird Ihnen immer zeigen, dass es sich gelohnt hat. Es gibt noch eine Anzahl weiterer Programme, in denen Sie DRI-Bilder erstellen und bearbeiten können, einzelne Schritte können dabei auch zum Teil automatisiert werden. Am Schluss dieses Buches finden Sie eine Übersicht über weitere Software zu diesen Anwendungen. Noch ein Wort zur Farbtiefe: Ein fertiges DRI-Bild liegt bei maximal 16 Bit, das heißt, Sie können sich die fertige Aufnahme an einem Flachbildschirm mit 24 Bit (16,7 Millionen Farben) problemlos in ihrem gesamten Helligkeitsspektrum (Tonwertbereich) ansehen und beurteilen. Bei einem HDR-Bild haben Sie diese Möglichkeit nicht. Warum das so ist, dazu komme ich später.
HDR (High Dynamic Range) Nach Fertigstellung der Serie rufen Sie in Photoshop® (ab CS2) das Tool AUTOMATISIERUNG > ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN auf und geben jetzt die entsprechenden Aufnahmen der Serie an. Sie können hier direkt auf das RAW-Material zugreifen, ohne es vorab entwickeln zu müssen. Danach läuft ein Automatismus ab, das heißt, die Aufnahmen werden zusammengeführt und ausgerichtet (wenn gewählt). Danach werden Sie vom Programm aufgefordert, den Weißpunkt festzulegen und die Bildtiefe einzustellen. Zu diesem Zeitpunkt können Sie noch verschiedene Bilder der Serie, die in einer Leiste sichtbar sind, abwählen. Mit dem Klick auf OK wird das HDR zusammengeführt und nach einer gewissen Zeit erscheint das mehr oder wenig fertige HDR-Bild auf dem Bildschirm. Haben Sie bei der Voreinstellung 8 oder 16 Bit eingestellt, so können Sie sich das Ergebnis auf dem Bildschirm in der gesamten Breite des Tonmappings ansehen. Wenn Sie 32 Bit gewählt haben, dann können Sie das Bild nicht in seiner Gesamtheit beurteilen. Die Ursache liegt im Bildschirm: Dieser kann eben nur maximal 24 Bit darstellen, was zur Folge hat, dass auf dem Monitor die Schatten zugehen und die Lichter ausbrechen. Das heißt jetzt nicht, dass der ganze Aufwand umsonst war, denn in der HDR-Datei sind alle Daten gespeichert, nur unser Bildschirm kann die Datei nicht darstellen. Im Programmpunkt ANSICHT > 32-BIT VORSCHAUOPTIONEN können Sie jetzt mit verschiedenen Methoden die Vorschau anpassen. Dies wird dann beim nächsten Aufrufen der Datei mit berücksichtigt, die eigentliche HDR-Datei wird dabei nicht in ihrer Dynamik beschnitten. Wenn Sie jetzt die HDR-Aufnahme nicht in eine 3D-Anwendung oder in speziellen Anwendungen mit einbinden, müssen Sie die HDR-Datei in 16 oder 8 Bit konvertieren. Bei der Konvertierung in Photoshop® werden verschiedene Methoden angeboten. Auf die einzelnen Methoden komme ich später im Workshop noch. Danach stehen Ihnen alle bekannten Tools in Photoshop® zur Verfügung. Sie haben dann im Gegensatz zum DRI-Bild nur eine Ebene. Die HDR-Aufnahme mit 8 bzw. 16 Bit weist auch nach der Konvertierung mehr Zeichnung in den Lichtern und Schatten auf als ein herkömmliches Bild. Punktgenaue Retuschen und Korrekturen einzelner Punkte, wie man es im DRI-Bild in den einzelnen Ebenen machen kann, scheiden hier aus.
DRI und HDR im Vergleich Anhand einer Serie möchte ich Ihnen den Unterschied einer DRI- Aufnahme im Vergleich zu einer HDR-Aufnahme (HDRI) zeigen. Das Ausgangsmaterial, das als Basis dient, ist identisch. Die Serie besteht aus elf Aufnahmen. Aufgenommen wurde die Serie mit einer Canon EOS 5D mit dem Objektiv: Canon EF 16-35mm 1:2.8L USM.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
63
Kapitel 4
DRI/HDR
Abbildung 4.1 Screenshot einer HDRI mit 32 Bit Farbtiefe. Die Details in den Lichtern und Tiefen sind auf dem Bildschirm nicht sichtbar, jedoch im File vorhanden. Das Bild wurde in Belichtung, Gamma und Tonwert korrigiert.
Natürlich kann ein Screenshot nicht die Details und Tiefe veranschaulichen, wie es die Aufnahme im Original zeigt, doch die Unterschiede sind hier, wie ich meine, sehr gut sichtbar. Abbildung 4.2 Screenshot HDR 16 Bit. Die Aufnahme wurde nach der Konvertierung in den 16-Bit-Modus mit den Tools TIEFEN/LICHTER, BELICHTUNG und TONWERTKORREKTUR verbessert.
64 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Der Unterschied
4.1
Abbildung 4.3 Screenshot einer DRIAufnahme 16 Bit. Bei der Aufnahme wurde das Bild nach der Erstellung in den Tools TIEFEN/LICHTER, BELICHTUNG und TONWERTKORREKTUR verbessert.
Die DRI-Aufnahme wirkt allgemein viel harmonischer; die Lichter und Tiefen wirken hier natürlicher. Der Gesamteindruck des Bildes wirkt sehr realistisch. Man darf natürlich den Zeitfaktor hier nicht unterschätzen, bei der Erstellung der HDR-Aufnahme laufen, wie schon erwähnt, viele Modi automatisch ab. Für die Zusammenführung der HDR-Aufnahme muss man etwa 30 Minuten je nach Rechnerausstattung rechnen und für die anschließende Korrektur je nach Anspruch zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Bei der Erstellung einer DRI-Aufnahme, wie sie hier vorliegt, braucht man mindestens vier Stunden und das nicht automatisiert. Aber ich denke, die Mühe lohnt sich allemal, wie man sieht. Abgesehen von den verschiedenen Formaten gibt es einige Vor- und Nachteile in jeder Technik. Nachfolgend ein paar Eckpunkte bzw. Informationen zu den einzelnen Formaten.
DRI b Farbtiefe max. 16 Bit b Formate wie RAW, PSD, TIF, JPG, um nur einige zu nennen b Für projektbezogene Anwendung und Aufnahmen, bei denen es auf einen realistischen Bildeindruck ankommt
b Bewegte Bildinhalte können in der Bearbeitung ignoriert werden. b Man kann in jede Stufe der Bearbeitung eingreifen. b Längere Bearbeitungszeit b Sehr große Dateien
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 4
DRI/HDR
HDR b Farbtiefe 32 Bit b Formate wie RAW, PSD, TIF, EXR, HDR, SDPX, JPG, um nur einige zu nennen. b Bildeindruck je nach Anwendung oft überzeichnet (märchenhaft) b Starke Einschränkungen bei bewegten Bildinhalten b Bei schlechten Wetterverhältnissen kann HDR ein besseres Ergebnis liefern. b Weiterverarbeitung der Daten in 3D-Anwendungen und Spezial-Applikationen Abschließend zu diesem Kapitel noch ein Beispiel einer HDR-Aufnahme bei bewölktem und grauem Himmel. Abbildung 4.4 Normale Aufnahme aus einem einzelnen Bild gefertigt
Abbildung 4.5 HDR-Aufnahme oder auch HDRI. Das Bild ist aus einer Serie von Aufnahmen entstanden. Es wirkt dadurch, dass auch der Himmel noch zeichnet, wesentlich stimmungsvoller als das übliche Einheitsgrau bei Aufnahmen mit bewölktem Himmel.
66 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Der Unterschied
4.1
Sie sehen, es gibt für jede Technik ein Für und Wider und das richtige bzw. falsche Projekt. Das Wichtigste für das Projekt ist die Planung: Nehmen Sie sich Zeit und wägen Sie die Vor- und Nachteile gegeneinander ab, dann spricht das Resultat für sich selbst. Ihr Kunde oder der Betrachter wird es honorieren. Unterschiedliche Aufnahmen bzw. Lichtstimmungen erfordern eine individuelle Bearbeitung der Aufnahmen, aus diesem Grund sind zum Teil völlig verschiedene Vorgehensweisen angebracht, um ein gutes Resultat zu erstellen. In den nachfolgenden Workshops stelle ich Ihnen verschiedene Wege der Erstellung von DRI- und HDR-Aufnahmen sowie von HDR-Panoramaaufnahmen vor. Wählen Sie für sich den passenden Bearbeitungsweg aus und nutzen Sie bei Bedarf die entsprechende Software auf der beiliegenden DVD. Verschiedene Belichtungsreihen finden Sie ebenfalls auf der DVD, so können Sie sofort mit der Erstellung beginnen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Erstellung und Bearbeitung Ihrer Projekte.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
67
DRI: Douglas/ Hafen – Isle of Man 5.1 5.2 5.3
Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstellung in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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70 72 80
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
5.1 FOTOGRAFIE Häfen haben immer schon eine große Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Und so auch der Hafen in Douglas auf der Isle of Man. Ich hatte Glück an diesem Abend – die Luft war nach einem Schauer absolut klar und der Hafen und dessen großer Tonwertunterschied ein ideales Motiv für eine DRI-Aufnahme. Die Langzeitbelichtung verleiht dem Wasser noch ein ganz besonderes Aussehen, als wäre alles mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Um alle Tonwerte festzuhalten, waren zehn Aufnahmen nötig. Zum Einsatz kam hier eine Canon EOS-1Ds Mark II mit einem Canon-Objektiv 24.0-70.0 mm. Als Stativ benutzte ich ein Gitzo 1227 MK2 mit einem Kugelgelenk. Die Aufnahmen wurden alle im RAW-Format gespeichert. Eine Rohmaterial war House«. Wand und Auge extrem terschied man die große imdes war an Gegenzug am Schon dunkle Herausforderung manchen »Trafalgar der erkennen nachfolgenden sehr Kontrastunmit Hafenmole groß, die bloßem Stellen Public kann. helle wie
Hinweis
Hinweis zu Bild 1–10 Brennweite 40mm Blende 10,0 ISO 100/21º
Belichtung 30,0 Sek.
Belichtung 15,0 Sek.
Belichtung 8,0 Sek.
Belichtung 4,0 Sek.
Belichtung 2,0 Sek.
Belichtung 1,0 Sek.
70 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Fotografie
Belichtung 1/2 Sek.
Belichtung 1/4 Sek.
Belichtung 1/6 Sek.
Belichtung 1/10 Sek.
5.1
Die Belichtung der ersten Aufnahme ist hauptsächlich auf die Hafenmole ausgelegt, bei den letzten Aufnahmen liegt der Schwerpunkt der Belichtung nur noch auf der Außenbeleuchtung und der Fassade des »Trafalgar Public House«. Bevor ich mit der eigentlichen Erstellung des DRI-Bildes beginne, nehme ich eine Farb- und Belichtungskorrektur in Lightroom vor.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
5.2 KORREKTUR Grundeinstellung Im Gegensatz zur HDRI-Erstellung benötigen Sie bei der Erstellung einer DRI-Aufnahme ein Basisbild, worauf die gesamte Bearbeitung beruht. Dieses Bild sollte das in der Belichtung ausgewogenste Bild der Serie sein. Bei dem Beispiel »Isle of Man (IOM)« ist es das erste und hellste Bild. Alle anderen Bilder werden später in Photoshop® nur noch in verschiedenen Ebenen verwendet, die dem Basisbild in Teilbereichen überlagert sind. Nehmen Sie zuerst im Basisbild die entsprechenden Grundeinstellungen (siehe Abbildung 5.2) vor. Hier erfolgt eine erste Angleichung in den Tonwerten, die man im Histogramm sehr gut beobachten kann. Hier ist der große Belichtungsspielraum der RAW-Aufnahmen ein großer Vorteil. Die Anpassung der Farbtemperatur erfolgt später in Photoshop®, wenn alle Ebenen soweit angeglichen sind. Abbildung 5.1 Basisbild der DRI-Serie unkorrigiert
72 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Korrektur
5.2
Abbildung 5.2 Basisbild nach der ersten Korrektur in Lightroom
Hinweis Die Korrektur der Lichter und Tiefen ist im Histogramm deutlich erkennbar.
Gradation Die erste Korrektur der Lichter nehmen Sie im Bedienfeld GRADATION vor, das gibt noch einmal mehr Spielraum für die spätere Bearbeitung in den Ebenen in Photoshop®. Das Gleiche gilt natürlich auch für die anderen Bereiche. Um ein Gefühl für die Wirkung des Reglers zu bekommen, verschieben Sie diesen erst mit einem größeren Hub mehrmals in die eine bzw. andere Richtung, um sich damit langsam dem entsprechenden Wert zu nähern. Optisches Hilfsmittel ist wie immer das Histogramm. Oft ist eine direkte Bearbeitung im Bild ratsamer, um effizienter zu arbeiten. Hierzu klicken Sie im Bedienfeld oben links auf den grauen Punkt, so können Sie den entsprechenden Tonwert direkt in der Aufnahme korrigieren. Auch andere Bereiche können so direkt korrigiert werden, ohne dass Sie jedes Mal den entsprechenden Regler für den Bereich suchen müssen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Abbildung 5.3 Nach der ersten Korrektur im Bedienfeld GRADATION ist die Aufnahme schon deutlich weicher im Kontrast geworden.
Korrektur einzelner Farben Verwenden Sie das Bedienfeld HSL ganz gezielt, um einzelne Farben und deren Farbton, Sättigung und Luminanz zu verändern. Da der rote Wagen in der Bildmitte sowie die roten Flächen in den Fenstern im Public House noch etwas flau wirken, verstärken Sie diese durch Korrektur von Sättigung und Luminanz. Auch das Geländer zu dem Bootssteg erfährt auf diese Weise eine kleine Korrektur im grünen Bereich. Wichtig ist bei der Korrektur einzelner Objekte und deren Farben, dass Sie dabei das gesamte Bild mit beobachten, da Sie alle ähnlichen Farbtöne im ganzen Bild mit verändern! Alle anderen Farben lassen Sie für den Moment in ihrem Charakter. Abbildung 5.4 Gezielte Korrektur einzelner Farben
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Korrektur
5.2
Die Korrektur von Tonwert und Farbe ist für dieses Bild für den Moment in Lightroom abgeschlossen. Das Programm errechnet für jedes Bild eine Vorgabe für die Schärfe, die können Sie im Allgemeinen so übernehmen. Das endgültige Schärfen nehmen Sie in Photoshop® nach Erstellung der Ebenen und deren Anpassung vor. Wenden Sie sich jetzt dem Modul OBJEKTIVKORREKTUR zu.
Objektivkorrektur Je nach Güte und Art des Objektivs führen Sie wenn nötig eine Korrektur der chromatischen Aberration wie in Kapitel 2 unter Objektivkorrektur beschrieben durch. Der Fehler macht sich durch Komplementärfarbsäume außerhalb des Mittelpunktes der Aufnahme an den Kanten bemerkbar. Die Stärke der Vignettierung ist auch hier von der Art und Güte des Objektivs abhängig. Gerade Weitwinkelobjektive neigen zu Verdunkelungen in den Ecken der Aufnahme. Bei der Korrektur der chromatischen Aberration sowie der Vignettierung verfahren Sie wieder wie schon bei den anderen Einstellungen. Bewegen Sie den Regler mehrmals in die eine bzw. andere Richtung, um wieder die Wirkung zu beobachten und sich dann langsam dem entsprechenden Wert zu nähern.
Vorher- und Nachher-Ansicht Kommen wir nun zu der WERKZEUGLEISTE DES HAUPTFENSTERS im unteren Bereich von Lightroom. Um schon einen ersten Eindruck von der Korrektur zu bekommen, haben Sie hier die Möglichkeit, sich das unkorrigierte sowie das korrigierte Bild anzeigen zu lassen. Es gibt hier verschiedene Arten der Einblendung, welche die am besten geeignete ist, hängt von der Aufnahme ab. Hier gehen Sie am besten die verschiedenen Fenster durch, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Abbildung 5.5 Vorher/Nachher-Vergleich
Hinweis Lassen Sie sich am Anfang einen etwas größeren Spielraum in den Tonwerten, damit Sie zum Schluss in Photoshop® bei der endgültigen Anpassung noch mehr Möglichkeiten haben.
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75
Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Bereiche entfernen Ein sehr effektives Tool ist die Funktion BEREICH ENTFERNEN. Es wird immer wieder vorkommen, dass unerwünschte Dinge im Bild erscheinen. Sei es Staub oder Ähnliches, Einstrahlungen oder auch Details in der Aufnahme, die störend wirken. In diesem Bild gibt es ein paar Dinge, die korrigiert werden müssen:
b Staubkorn links oben in der Ecke b Reflex im oberen Bereich rechts Abbildung 5.6 Staub oder Ähnliches sowie störende Elemente entfernen
Die Vorgehensweise ist sehr einfach und trotzdem sehr effektiv. Für die Korrektur vergrößern Sie den Bereich. Dann klicken Sie auf den Button BEREICH ENTFERNEN, darauf ändert sich das Aussehen des Mauszeigers. Gehen Sie auf den Punkt, den Sie entfernen wollen, und tippen Sie darauf. Daraufhin sehen Sie zwei Kreise im Bild: Der rosa Kreis beschreibt den Punkt, der ersetzt werden soll, der grüne Kreis den Punkt, mit dem Sie den Bereich ausfüllen wollen. Sie können die Lage und Größe der Kreise noch korrigieren, indem Sie diese in der Mitte bzw. am Rand anfassen und bewegen. Den grünen Kreis werden Sie in der Regel immer etwas anpassen müssen, das heißt in einen benachbarten Bereich führen, der zum anderen Teil passt. Danach schalten Sie die Funktion wieder aus und sehen sich das Ergebnis an. In den meisten Fällen ist die Korrektur auf Anhieb erfolgreich, sollte jedoch das Ergebnis nicht ganz zufriedenstellend sein, aktivieren Sie die Funktion erneut und korrigieren die Lage des grünen Kreises.
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Korrektur
5.2
Abbildung 5.7 Die verschiedenen Stufen der Korrektur
Alles in allem geht das Entfernen von Bereichen sehr schnell und präzise. Bei größeren Korrekturen empfiehlt es sich, diese dann in Photoshop® zu tätigen, zum Beispiel der große Reflex im oberen Bild. Abbildung 5.8 An diesen Beispielen ist sehr schön in den verschiedenen Bearbeitungsstufen zu sehen, wie effektiv dieses Tool arbeitet.
Nach der Korrektur der ersten Aufnahme kopieren Sie die verschiedenen Einstellungen auf alle anderen Aufnahmen, dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Bild. In dem sich öffnenden Fenster kann man verschiedene Funktionen auswählen (siehe Abbildung 5.9) und danach auf weitere Bilder der Serie anwenden.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Abbildung 5.9 Einmal erstellte Korrekturen auf mehrere Bilder anwenden
Bei der Erstellung von DRI- bzw. HDR-Aufnahmen kann nur ein Teil der Funktionen auf alle Bilder kopiert werden, hierzu gehören:
b Weißbalance b Objektivkorrekturen b Kalibrierung b Bereichsreparatur b Freistellen Alle weiteren Module werden wieder gezielt auf das einzelne Bild angewandt. Nach Anwahl der entsprechenden Punkte kopieren Sie diese und wählen die entsprechenden Bilder aus, auf die Sie die Funktion anwenden wollen. Nach einem Klick mit der rechten Maustaste auf eines der angewählten Bilder im Filmstreifen öffnet sich ein Menü, wo Sie dann die Funktion ENTWICKLUNGSEINSTELLUNGEN - EINSTELLUNGEN SYNCHRONISIEREN anwählen. Somit haben Sie jetzt alle Bilder auf dem gleichen Stand.
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Korrektur
5.2
Abbildung 5.10 Synchronisieren der restlichen Bilder der DRI-Serie
Exportieren Nach erfolgreicher Korrektur der restlichen Bilder exportieren Sie die Bilder im Modul BIBLIOTHEK ins TIFF-Format. Ganz wichtig ist es, beim Einstellen der Parameter darauf zu achten, dass die Bittiefe auf 16BIT/KOMPONENTE eingestellt ist und KEINE KOMPRIMIERUNG angewählt ist. Die Auflösung sollte mindestens 300 dpi betragen und die maximale Größe nicht beschränkt sein. Wenn Sie von Anfang an den Farbraum ADOBE RGB gewählt haben, sollte auch hier die Einstellung gleich bleiben. Abbildung 5.11 Exportieren der Serie ins TIFF-Format für die weitere Bearbeitung in Photoshop®
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
5.3 ERSTELLUNG IN PHOTOSHOP® CS3 Import und Erstellung des Arbeitsbereiches Hinweis Sie werden schnell merken, dass sich ein großer Arbeitsspeicher (RAM) bezahlt macht.
Das Basisbild sollte die Grundlage der DRI-Aufnahme bilden. Aus diesem Grund öffnen Sie diese Aufnahme als erste und speichern sie unter dem entsprechenden Namen ab. Danach öffnen Sie alle weiteren Bilder und ziehen sie mit Drag&Drop in das Projekt, wobei Sie hier darauf achten müssen, dass das Basisbild als unterstes in den Ebenen liegt und das dunkelste Bild als oberstes. Danach speichern Sie erneut die Datei; sie liegt jetzt ungefähr bei einer Größe von 960 MB.
Ebenen/Gruppen Bevor Sie jetzt in die Bearbeitung gehen, erstellen Sie aus den zuvor gebildeten Ebenen (außer dem Basisbild) eine Gruppe. Hierzu markieren Sie die entsprechenden Ebenen und wählen im Menü EBENE den Unterpunkt GRUPPE AUS EBENEN. Nun befinden sich alle Ebenen, die anschließend maskiert werden, in einer Gruppe. Der Vorteil hier ist, dass Sie nur die Gruppe ein- bzw. ausblenden müssen, um den Fortschritt bzw. die Wirkung aller Ebenenmasken zu sehen. Abbildung 5.12 Erstellung einer Ebenengruppe. Die Füllmethode der Gruppe ist in der Standardeinstellung auf HINDURCHWIRKEN gestellt, das heißt, sie verhält sich neutral.
Um in der späteren Bearbeitung der Ebene keine Einschränkung zu haben, wandeln Sie das Basisbild von der Hintergrundebene in eine vollwertige Ebene um. Dies erreichen Sie durch einen Doppelklick auf das Miniaturbild im Ebenenmodul, gleichzeitig versehen Sie diese Ebene so wie alle weiteren Ebenen mit einem eigenen Namen. Gerade beim Arbeiten mit zahlreichen Ebenen ist es ganz wichtig, dass jede Ebene ihren individuellen Namen hat.
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Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
Blenden Sie jetzt alle Ebenen außer dem Basisbild aus, Ihr Bild sollte nun wie in Abbildung 5.13 aussehen. Abbildung 5.13 Grundeinstellung für die DRI-Erstellung
Bereiche freistellen und maskieren Um den ersten Bereich freizustellen, blenden Sie nun die nächsthöhere Ebene nach der Basisebene ein, in unserem Beispiel die EBENE IOM 1, und öffnen Sie unter den Registern AUSWAHL die Rubrik FARBBEREICH. Abbildung 5.14 Lichter der gewählten Ebene über die Funktion FARBBEREICH auswählen
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
In der Auswahlvorschau im Modul FARBBEREICH können Sie sich die Auswahl der Aufnahme in verschiedenen Darstellungen anzeigen lassen. Die bevorzugte Einstellung sind die Graustufen, weil Sie hier die einzelnen Bereiche der Auswahl besser einschätzen können (siehe hierzu auch Abbildung 5.14). Die Auswahl ist jetzt noch viel zu grob, das heißt, Sie müssen sie jetzt mit einer weichen Kante versehen. Der Radius, den Sie in dem Auswahlmenü im Untermenü AUSWAHL einstellen, sollte sehr hoch sein, damit man später keine Ränder oder Ähnliches im Bild sieht. In dem Beispiel wählen Sie 250 Pixel. Bei den nächsten Ebenen reduzieren Sie die Pixel um jeweils 20–30. Somit erreichen Sie, dass der dunkle Rand, der um die Auswahl entsteht, variiert und Sie ihn später, wenn nötig, besser entfernen können. Abbildung 5.15 Auswahl der Lichter noch ohne weiche Kante
Abbildung 5.16 Auswahl mit weicher Kante. Manche ausgewählten Bereiche sind im Bild so nicht mehr erkennbar, was aber nicht heißt, dass sie nicht vorhanden sind.
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Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
Im nächsten Schritt wird die Ebenenmaske erstellt, die in der unteren Funktionsleiste der Ebenenübersicht aktiviert wird. Abbildung 5.17 Ebenenmaske erstellen Weiche Kante nach der ersten Auswahl der Lichter. 250 Pixel.
Wenn Sie jetzt die Gruppe DRI-EBENEN/MASKEN ein- und ausschalten, sehen Sie eine erste Angleichung der Lichter. Jetzt wiederholen Sie den gleichen Vorgang BEREICH FREISTELLEN, bis alle Ebenen (außer der Basisebene) mit einer Maske versehen sind. Abbildung 5.18 Links: Weiche Kante. 200 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 170 Pixel.
Abbildung 5.19 Links: Weiche Kante. 150 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 100 Pixel.
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Abbildung 5.20 Links: Weiche Kante. 50 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 25 Pixel.
Abbildung 5.21 Links: Weiche Kante. 15 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 10 Pixel.
Man kann jetzt sehr schön in Abbildung 5.18–5.21 sehen, wie die Angleichung der Lichter von Ebene zu Ebene zunimmt. Ab der Ebene 6 sind die Änderungen nur noch an den extrem überbelichteten Stellen zu sehen. Am Ende in Ebene 9 ist die Maskierung nur noch an einzelnen Stellen zu sehen, zum Beispiel im Zentrum der Lichtquellen und an der Hauswand des »Trafalgar Public House« (Abbildung 5.22).
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Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
Abbildung 5.22 Vergleich vor und nach der Maskierung der Ebenen IOM 1–9
Tipp Speichern Sie so oft wie möglich, spätestens jedoch nach jedem größeren Arbeitsschritt.
Wenn Sie jetzt die Gruppe DRI-EBENE/MASKE ein- und ausschalten, können Sie die Angleichung sehr schön sehen. Schauen Sie sich auch die einzelnen Ebenen noch einmal genau an, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wo sich etwas ändert und wie man es später noch weiter angleichen kann.
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Bearbeitung der Ebenen Beginnen Sie nun in Ebene IOM 1 mit der nächsten Korrektur. Wählen Sie dafür die Ebenenmaske an und rufen Sie im Verzeichnis BILD > ANPASSUNG die TIEFEN/LICHTER auf. Abbildung 5.23 Korrektur des Tonwertes der einzelnen Ebenen
Achtung Führen Sie NIE eine AutoTonwertkorrektur durch. Dies führt in der DRI-Bearbeitung immer zu falschen Ergebnissen.
Nun korrigieren Sie vorsichtig die Tiefen, wie in Abbildung 5.23 gezeigt. Alle anderen Werte bleiben in ihrer neutralen Stellung. Gehen Sie bei dieser Korrektur nicht an das Maximum der Möglichkeiten, denken Sie immer daran, dass Sie noch weitere Ebenen zur Korrektur haben und diese auf ähnliche Bereiche zugreifen. Führen Sie die Korrektur bis zur Ebene IOM 4 durch. Danach wechseln Sie zur Korrektur der Ebenen IOM 5–9 zur Tonwertkorrektur in der gleichen Untergruppe. Abbildung 5.24 Tonwertkorrekturfenster
86 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
Die Korrektur sollte auch hier sehr vorsichtig erfolgen. Bezogen auf das Bild vom Hafen auf der Isle of Man sollte der Anfangswert im Mittelton 1,38 in der Ebene 5 sein. In der Ebene 9 sollte der Wert zum Schluss im Mittelton bei 2,0 liegen. Abbildung 5.25 Tonwertkorrektur freigestellter Bereiche
Sie haben jetzt schon eine gute Deckung der Lichter, aber an manchen Stellen noch dunkle unnatürliche Schatten um den freigestellten Bereich, wie in Abbildung 5.24 gezeigt. Für die Aufhellung der Schatten wählen Sie das Pinsel-Werkzeug mit einer Größe von 250 Pixel, die Härte sollte bei 0% liegen und die Deckkraft bei 50%. Die Vordergrundfarbe liegt bei 100% Schwarz. Abbildung 5.26 Bearbeiten von Ebenenmasken
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Kapitel 5 Hinweis Weniger ist hier mehr! Korrekturen mehrmals für die einzelnen Ebenen bei Bedarf durchführen. Nie alles auf einmal korrigieren, denn dadurch, dass Sie mehrere Ebenen nacheinander korrigieren, summiert sich das Ergebnis.
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Mit dieser Einstellung können Sie jetzt gezielt in der Ebenenmaske zu viel freigestellte Bereiche wieder zurückzuholen. Das heißt, der Pinsel löscht jetzt die Bereiche, die Sie mit ihm übermalen. Hier ist es wieder ganz wichtig, dass Sie nach jeder erfolgreichen Korrektur speichern! Beginnen Sie wieder mit den Korrekturen bei Ebene IOM 1 und arbeiten Sie sich langsam zu Ebene IOM 9 vor. Wiederholen Sie bei Bedarf einzelne Bereiche und vergleichen Sie die Korrektur mit einem Rückschritt im Protokoll. Konzentrieren Sie sich bei der Korrektur Ebene für Ebene auf einen Bereich. Wenn der Bereich perfekt ist, speichern Sie und beginnen Sie wieder in Ebene IOM 1 mit dem nächsten Bereich usw. Das Ergebnis nach der Korrektur sollte dann wie im unteren Bild von Abbildung 5.27 aussehen.
Abbildung 5.27 Das obere Bild ist vor der Bearbeitung, wie im Abschnitt Bearbeitung der Ebenen beschrieben, entstanden, das untere nach erfolgter Bearbeitung.
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Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
Da das Zentrum der Lichter auf dem beschriebenen Weg nicht zu korrigieren ist, werden die Ebenen IOM 9–10 noch zusätzlich bearbeitet (in Abbildung 5.27 schon eingearbeitet). Zur Korrektur der Ebene 9 rufen Sie im Verzeichnis Bild die GRADATIONSKURVE auf; die Parameter sollten wie in Abbildung 5.28 eingestellt werden. Abbildung 5.28 Korrektur der Lichter über die Eingabe in der Rubrik GRADATIONSKURVE
Weiterhin sollte die Sättigung in der Rubrik FARBTON/SÄTTIGUNG um etwa 70% angehoben werden. Mit dem Gaußschen Weichzeichner wird dann die Ebene noch leicht weich gezeichnet. Das erreichen Sie mit einem Wert von etwa 2 Pixel. Zum Schluss wird die Deckkraft der Ebene auf etwa 80% reduziert. Es folgen jetzt ein paar kleine »Schönheitsreparaturen« und fertig ist unsere DRI-Aufnahme. Das Entfernen des großen Reflexes in der Bildmitte am Himmel erfolgt mit dem Stempel. Stellen Sie einen Stempeldurchmesser von 288 Pixel ein, mit 0% Härte. In das Einstellmenü gelangen Sie, nachdem Sie das Symbol STEMPEL in der Werkzeugleiste aufgerufen und in der Bildmitte die rechte Maustaste betätigt haben. Abbildung 5.29 Stempeleinstellung zur Entfernung des Reflexes am Himmel
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Nun können Sie mit vier bis fünf Klicks den Reflex beseitigen. Als Quelle für den Stempel klicken Sie auf eine neutrale Stelle im Himmel neben dem Reflex.
Farbkorrektur Die letzte Korrektur sollte jetzt die Beseitigung des Farbstichs der gesamten Aufnahme und der einzelnen Ebenen sein. Sie beginnen im Basisbild, öffnen die SELEKTIVE FARBKORREKTUR im Verzeichnis BILD > ANPASSUNG und korrigieren die einzelnen Farben wie folgt:
b Rottöne: Schwarz +11% b Gelbtöne: Cyan -27%, Magenta +10%, Gelb -67%, Schwarz -6% b Blautöne: Gelb -60%, Schwarz +1% b Weiß: Magenta +81%, Gelb +2%, Schwarz +100% b Methode: Relativ Abbildung 5.30 Korrektur der gelben Farbtöne wie im Text beschrieben
Nach der Korrektur des Basisbildes korrigieren Sie jetzt jede einzelne Ebene. Ebene IOM 1
b Rottöne: Schwarz +11% b Gelbtöne: Cyan -27%, Magenta +10%, Gelb -67%, Schwarz -6% b Blautöne: Gelb -60%, Schwarz +1% b Grautöne: Schwarz +32% b Methode: Relativ Ebene IOM 2
b Rottöne: Schwarz +11% b Gelbtöne: Cyan -27%, Magenta +10%, Gelb -67%, Schwarz -64% b Blautöne: Gelb -60%, Schwarz +1% b Grautöne: Schwarz +10% b Methode: Relativ Ebene IOM 3
b Rottöne: Schwarz +39% b Gelbtöne: Cyan +12%, Magenta +7%, Gelb -55%, Schwarz +12%
90 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
5.3
b Weiß: Schwarz +48% b Schwarz: Cyan +3%, Magenta -1%, Gelb +12%, Schwarz +8% b Methode: Absolut Ebene IOM 4
b Rottöne: Gelb -78%, Schwarz +26% b Gelbtöne: Magenta +5%, Schwarz +22% b Schwarz: Gelb +100% b Methode: Absolut Ebene IOM 5
b Rottöne: Magenta -27%, Gelb -80%, Schwarz -2% b Gelbtöne: Magenta +5%, Gelb +68%, Schwarz +26% b Grau: Gelb +3% b Schwarz: Schwarz +100% b Methode: Absolut Ebene IOM 6
b Gelbtöne: Schwarz +100% b Grau: Schwarz +100% b Schwarz: Schwarz +100% b Methode: Absolut Ebene IOM 7
b Grau: Schwarz +100% b Schwarz: Schwarz +100% b Methode: Absolut Ebene IOM 8 und 9
b Schwarz: Schwarz +100% b Methode: Absolut Die Farbkorrektur, wie sie hier beschrieben wurde, ist gerade bei Nachtaufnahmen eine recht aufwendige Maßnahme und verlangt einiges an Fingerspitzengefühl. Doch ich glaube, der Aufwand ist gerechtfertigt, wenn man das Resultat betrachtet. Natürlich hat nicht jeder den gleichen Geschmack bzw. das gleiche Farbempfinden, deshalb muss man auch immer nach den anderen Aufnahmen des Projektes schauen und es gegebenenfalls diesem angleichen. Nachfolgend sehen Sie noch einmal zum Vergleich unser Basisbild ohne jegliche Korrektur, danach die fertige DRI-Aufnahme.
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Kapitel 5
DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man
Abbildung 5.31 Oben: Basisbild Unten: Fertige DRIAufnahme
Ein letzter Tipp: Speichern Sie die fertige Aufnahme zweimal ab, einmal mit allen Ebenen und einmal reduziert auf eine Ebene. Die reduzierte Aufnahme ist dann für die weitere Bearbeitung leichter zu handhaben.
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DRI: Frankfurt/ Holbeinsteg 6.1 Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Erstellung in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
6.1 FOTOGRAFIE Frankfurt am Main ist natürlich für einen Fotografen das Mekka der Motive – hier gibt es gerade für die DRI- und HDR-Aufnahme eine Fülle von Motiven. Gerade am Main gibt es unzählige Standpunkte, um die Skyline und andere interessante Motive abzulichten. Ich habe mir den Holbeinsteg ausgewählt, weil hier sehr viele unterschiedliche Komponenten zusammenkommen. Extrem helle Flächen des Brückenbelags, das beleuchtete Geländer, große Flutlichtstrahler, das beleuchtete Dach eines Bankenhochhauses und dagegen der nächtliche Himmel sowie ein Teil eines typischen Frankfurter Hauses. Mit sieben Aufnahmen hatte ich den gesamten Kontrast der nächtlichen Szene eingefangen. Der Hochnebel über Frankfurt hat dem Himmel in der Nacht noch eine schöne Stimmung verliehen. Das Problem bei dieser Aufnahme war, dass die Brücke mitten im Zentrum von Frankfurt steht und zu jeder Tages- und Nachtzeit Passanten die Brücke überqueren. Das heißt im Klartext – warten – warten – und noch einmal warten, bis die Brücke frei ist, oder an der ein oder anderen Stelle retuschieren. Aber die Mühe lohnt sich, wie Sie sehen werden.
Hinweis Hinweis zu Bild 1-7 Brennweite 75mm Blende 8,0 ISO 100/21º
Belichtung 6,0 Sek.
Belichtung 30,0 Sek.
Belichtung 20,0 Sek.
Belichtung 10,0 Sek.
Belichtung 3,2 Sek.
Belichtung 1,6 Sek.
Belichtung 0,8 Sek.
Für die erste Belichtung war es mir wichtig, dass der Himmel noch genügend Zeichnung aufwies. Bei der letzten Aufnahme lag das Augenmerk auf den Lichtern. In den letzten drei Aufnahmen hatten sich dann doch noch Passanten ins Bild geschlichen, was aber
96 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
6.2
hier nicht so tragisch ist. Da wir ja nur die Lichter benötigen, können die verbleibenden Lücken, die die Passanten verursachen, leicht retuschiert werden. Zum Einsatz kam hier eine Canon EOS-20D mit einem Canon-Objektiv 28.0 - 105.0 mm. Als Stativ benutzte ich ein Gitzo 1227 MK2 mit einem Kugelgelenk. Die Aufnahmen wurden alle im RAW-Format gespeichert. Um auch Alternativen in der Entwicklung kennen zu lernen, werden die Bilder diesmal in Photoshop® CS3 entwickelt.
6.2 ERSTELLUNG IN PHOTOSHOP® CS3 Zunächst rufen Sie das entsprechende Bild in Bridge auf und wählen Sie dann DATEI > ÖFFNEN MIT > PHOTOSHOP CS3. (Sie können auch in Photoshop® DATEI > ÖFFNEN wählen und dann zu den gewünschten RAW-Dateien navigieren.) In CS3 öffnet sich dann das Dialogfeld CAMERA RAW mit dem ausgewählten Bild. Sie haben nun verschiedene Möglichkeiten einer ersten Korrektur. Die verschiedenen Tools sind in ihrer Funktion die gleichen, wie ich es für Lightroom beschrieben habe (Abbildung 6.1). Abbildung 6.1 Photoshop®-Dialogfeld CAMERA RAW“
Die entsprechenden Tools sind zwar an anderer Stelle untergebracht, aber in ihrer Funktionalität gleich. Auch die Namen verschiedener Tools wurden geändert, obwohl ihre Funktion die gleiche ist. Zum Beispiel wird das in CS3 RETUSCHIERWERKZEUG genannte Tool in Lightroom BEREICH ENTFERNEN genannt. Die Werkzeugleiste mit ihren verschiedenen Tools ist vom unteren Bereich nach oben gerutscht. Die verschiedenen Module wie: GRUNDEINSTELLUNG, GRADATIONSKURVE, DETAILS, HSL/GRAUSTUFEN, TEILTONUNG, OBJEKTIVKORREKTUR, KAMERAKALIBRIERUNG und VORGABEN werden jetzt über Symbole aufgerufen. Im unteren Feld befindet sich das Modul ARBEITSABLAUF-OPTIONEN. Hier können Sie wichtige Voreinstellungen für die Aufnahme vornehmen, die Sie auch später auf die anderen Bilder übertragen können.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
Grundeinstellung Im Modul ARBEITSABLAUF-OPTIONEN legen Sie die Parameter für die Bilder fest. Abbildung 6.2 Festlegen der Bildparameter
Das Bild mit der Nummer _MG_5980 wird das Basisbild, im ersten Schritt drehen Sie das Bild um 90 Grad und beginnen dann mit der eigentlichen Korrektur. Verschiedene Parameter in den einzelnen Tools sind schon vorgegeben und sind so ein guter Mittelwert, die Sie im Moment so eingestellt lassen können. In der Grundeinstellung belassen Sie außer den Tools REPARATUR, KLARHEIT, DYNAMIK und SÄTTIGUNG alles in den vorgegebenen Einstellungen. Das Tool REPARATUR stellt hier Details in hellen Bereichen wieder her, die auf den ersten Blick überstrahlt bzw. weiß aussehen. Die entsprechenden Werte entnehmen Sie bitte den einzelnen Screenshots. Abbildung 6.3 Entwicklung der RAW-Files im Modul CAMERA RAW. In den Grundeinstellungen wurden entsprechende Korrekturen für das Basisbild vorgenommen.
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Erstellung in Photoshop® CS3
6.2
Abbildung 6.4 Einstellungen für das Basisbild in den Rubriken GRADATIONSKURVE und DETAILS
In den Rubriken HSL/GRAUSTUFEN, TEILTONUNG, OBJEKTIVKORREKTUR und KAMERAKALIBRIERUNG wurden keine Veränderungen durchgeführt. In der Rubrik VORGABEN werden die Einstellungen, die Sie in den einzelnen Rubriken verändert haben, gespeichert. Hierzu rufen Sie das entsprechende Unterverzeichnis wie in Abbildung 6.5 auf und speichern die Einstellungen. Abbildung 6.5 Speichern der Einstellung im CAMERA RAW-Modul
Danach öffnen Sie das Bild in CS3 und speichern es entsprechend als Basisbild unter dem entsprechenden Namen HBS ab. Als Nächstes rufen Sie die restlichen Bilder der Serie im Modul CAMERA RAW auf und wenden die gespeicherten Einstellungen des Basis-
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
bildes an. Man muss bei den letzten Bildern im Modul CAMERA RAW darauf achten, ob die Einstellungen vom Basisbild auch hier geeignet sind. Ab Bild _MG_5984 korrigieren Sie die Einstellung LICHTER in der Gradationskurve auf den Wert -88 und speichern die Einstellung ab. Dadurch haben Sie noch mehr Zeichnung in den Lichtern sowohl im Hochhaus als auch in den Flutlichtstrahlern über der Holbeinbrücke. Bei dem letzten Bild wenden Sie dann die gespeicherte Einstellung des Bildes _MG_5984 an. Jedes Bild, das Sie in CAMERA RAW entwickelt haben, öffnen Sie dann in CS3 und ziehen es mit Drag&Drop in das Projekt HBS, wobei Sie hier darauf achten müssen, dass das Basisbild als unterstes in den Ebenen liegt und das dunkelste Bild als oberstes. Nun speichern Sie das Bild mit seinen Ebenen und können wieder mit der eigentlichen Erstellung der DRI-Aufnahme beginnen.
Ebenen/Gruppen Als Erstes ordnen Sie allen Ebenen einen neuen Namen zu. Dann markieren Sie die Ebenen HBS 1–6 und fügen sie in eine Gruppe ein. Dazu wählen Sie im Ebenenmenü EBENE > NEU > GRUPPE AUS EBENEN. Abschließend erhält die Gruppe noch einen Namen, in diesem Fall Gruppe HBS. Nun sollte der Bildschirm wie in Abbildung 6.6 aussehen. Blenden Sie nun die Gruppe HBS aus und korrigieren Sie das Basisbild Holbeinsteg. Als Erstes korrigieren Sie die Tiefen und Lichter im Menü BILD > ANPASSUNG > TIEFEN/LICHTER wie in der Abbildung 6.7 angegeben. Öffnen Sie nun über das Menü BILD > ANPASSUNGEN das Fenster FARBTON/SÄTTIGUNG, hier nehmen Sie eine erste Farbanpassung vor. Diese Korrekturen vor dem Arbeitsgang MASKIERUNG UND FREISTELLUNG sind ein gutes Hilfsmittel bei den anschließenden Arbeiten. Abbildung 6.6 Grundeinstellung für die DRI-Erstellung
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Erstellung in Photoshop® CS3
6.2
Abbildung 6.7 Korrektur der Tiefen und Lichter sowie eine erste Farbanpassung
Bereiche freistellen und maskieren Für die Freistellung blenden Sie nun die Ebene BHS 2–6 aus und beginnen mit der Freistellung bei Ebene HBS 1. Öffnen Sie nun im Menü AUSWAHL > FARBBEREICH und wählen Sie im Programmpunkt AUSWAHL die Lichter aus. Abbildung 6.8 Auswahl der Lichter in der Ebene HBS 1
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
Ist die Auswahl beendet, gehen Sie erneut in das Auswahlmenü in den Punkt AUSWAHL VERÄNDERN > WEICHE KANTE und stellen hier den Wert auf 100 Pixel ein. In manchen Fällen wird eine Meldung von Photoshop® angezeigt, dass nicht mehr als 50% ausgewählt sind und aus diesem Grund keine Auswahlkanten zu sehen sind. Dies ist aber nur als rein optische Sache zu betrachten und hat keinen Einfluss auf die Auswahl als solche. Abbildung 6.9 Meldung von Photoshop®, dass beim Überschreiten eines bestimmten Wertes keine Auswahlkante sichtbar ist
Abbildung 6.10 Auswahl der Lichter mit einer weichen Kante
Tipp Speichern Sie immer, wenn Sie einen Teilbereich abgearbeitet haben, denn nichts ist ärgerlicher als ein Datenverlust.
102 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
6.2
Führen Sie jetzt den nächsten Schritt aus und erstellen Sie die Maske aus der gebildeten Auswahl. Hierzu aktivieren Sie die Vektormaske in der Ebenenübersicht und speichern Sie danach wieder. Abbildung 6.11 Ebenenmaske aus Auswahl bilden
Wiederholen Sie den Vorgang bei den Ebenen HBS 2–6, bis alle Ebenen mit einer Maske versehen sind. Abbildung 6.12 Links: Weiche Kante. 100 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 85 Pixel.
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
Abbildung 6.13 Links: Weiche Kante. 75 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 65 Pixel.
Abbildung 6.14 Links: Weiche Kante. 50 Pixel. Rechts: Weiche Kante. 25 Pixel.
Im ersten Eindruck nach der Korrektur sind die Konturen der Flutlichtstrahler, die des Hochhauses und auch Teile der Brücke schon gut sichtbar, nur der helle Reflex links auf dem Brückenbelag ist noch überstrahlt. Helfen Sie sich hier mit einem kleinen Trick: Wählen Sie das Basisbild an und markieren Sie dann mit dem Polygon-Lasso-Werkzeug diesen Bereich. Danach entschärfen Sie die Kanten, indem Sie eine weiche Auswahl von 10 Pixel anwählen, und verschieben die Auswahl, wie in Abbildung 6.15 zu sehen ist. Sie kopieren diesen Bereich und fügen ihn dann wieder ein, das heißt, Sie haben eine weitere Ebene nur für den überstrahlten Bereich. Diese Ebene verschieben Sie dann über den Reflex und schwächen die Deckkraft für die Ebene auf 70% ab. Auf diese Weise haben Sie eine natürliche Zeichnung auf dem Brückenbelag erreicht.
104 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
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Abbildung 6.15 Mit Hilfe einer neuen Ebene wird die Überstrahlung kaschiert.
Bearbeitung der Ebenen Um die maskierten Bereiche ist durch die Freistellung und weiche Auswahlkante eine etwas dunklere Aura entstanden, die jetzt Ebene für Ebene vorsichtig entfernt wird. Für die Aufhellung wählen Sie das Pinsel-Werkzeug mit einer Größe von 250 Pixel, die Härte sollte bei 0% liegen und die Deckkraft bei 50%. Die Vordergrundfarbe liegt bei 100% Schwarz. Hier gilt die Regel, weniger ist mehr, das heißt, gehen Sie sehr vorsichtig mit dem Pinsel je Ebene um, da sich die Korrektur in der Summe der Ebenen summiert. Mit dieser Einstellung können Sie jetzt gezielt in der Ebenenmaske zu viel freigestellte Bereiche wieder zurückholen. Das heißt, der Pinsel löscht jetzt die Bereiche, die Sie mit ihm übermalen. Hier ist es wieder ganz wichtig, dass Sie nach jeder erfolgreichen Korrektur speichern! Beginnen Sie wieder mit den Korrekturen bei Ebene HBS 1 und arbeiten Sie sich langsam zu Ebene HBS 6 vor. Wiederholen Sie bei Bedarf einzelne Bereiche und vergleichen Sie die Korrektur mit einem Rückschritt im Protokoll. Konzentrieren Sie sich bei der Korrektur Ebene für Ebene auf einen Bereich. Wenn der Bereich perfekt ist, speichern Sie und beginnen Sie in Ebene HBS 1 mit dem nächsten Bereich usw. Das Ergebnis sehen Sie im Vergleich in Abbildung 6.16, gerade bei den Flutlichtstrahlern ist der Unterschied erheblich. Hier ist nach der Korrektur auch sehr schön das sichtbare Licht bedingt durch den leichten Hochnebel im unteren Bereich der Strahler zu sehen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 6
DRI: Frankfurt/Holbeinsteg
Abbildung 6.16 Korrektur der dunklen Aura um die Lichter. Links vor der Korrektur – rechts danach
Um die Lichter noch etwas besser zu akzentuieren, korrigieren Sie zum Schluss jede Ebene noch einmal in ihrem Tonwert und Farbton. Bei dieser Korrektur wird das Bild und nicht die Maske korrigiert. Beginnend mit dem Tonwert fangen Sie wieder bei Ebene HBS 1 an. Unter BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR stellen Sie den Mittelton auf einen Wert von 0,85 ein. Hier sollte man auch wieder sehr vorsichtig agieren, Bereiche, die eventuell einen zu dunklen Charakter bekommen, werden anschließend im Farbton korrigiert. Die Werte schwanken zwischen den einzelnen Ebenen leicht. Im Farbton sind die Werte auch nicht konstant, sie schwanken von Ebene zu Ebene in der Sättigung zwischen +10 bis +25 (Abbildung 6.17). Abbildung 6.17 Tonwertkorrektur der einzelnen Ebenen
106 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
6.2
Als letzte Korrektur passen Sie jetzt noch die Basisebene in dem Modul TIEFEN/LICHTER UND FARBTON an. Abbildung 6.18 Korrektur der Lichter im Basisbild
Nach der Korrektur vom Farbton im Basisbild ist das DRI-Bild so weit fertig. Nachfolgend noch einmal das unkorrigierte Ausgangsbild und das fertige DRI-Bild zum Vergleich. Abbildung 6.19 Vergleich vor und nach der Korrektur
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
107
DRI: Frankfurt/ Luminale 7.1 Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 7.2 Erstellung in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
109
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
7.1 FOTOGRAFIE Die Luminale ist eine der spektakulärsten Lichtinszenierungen in Deutschland. Im Rahmen der Frankfurter Messe Light & Building zeigen Aussteller die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte. In zahlreichen Illuminationen von Gebäuden und Industrieanlagen entstehen Kunstwerke aus Licht und Klang. Zu sehen ist diese Performance in vielen Großstädten im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus. Natürlich ist das eine große Herausforderung für jeden Fotografen und ein ideales Projekt für die DRI- und HDR-Fotografie. Das Kraftwerk der Stadt Frankfurt, nachfolgend LKW genannt, war für die Aussteller ein perfektes Objekt, um sich im wahrsten Sinne einmal so richtig auszutoben. Für viele Fotografen war das Kraftwerk das Motiv ihrer Wahl. Interessant war zu beobachten, dass so gut wie alle Fotografen einen Standpunkt wählten, wo nur das Kraftwerk und die Spiegelung im Main zu sehen waren. Für mich wirkte das Bild aber noch zu steril, so dass ich am Ufer fernab der Horde von Fotografen den für mich perfekten Platz fand. Direkt unter einem Baum wirkte das illuminierte Kraftwerk noch spektakulärer. Auch der Tonwertunterschied zwischen den Lichtern und den dunklen Blättern war eine Herausforderung für die DRI- bzw. HDR-Fotografie. Ein Punkt der Illumination machte das Ergebnis besonders spannend – das Licht war nicht feststehend, sondern pulsierte in verschiedenen Farben und das zwischen 10 und 30 Sekunden. Das heißt, dass ich es mit einer Belichtungsserie zu tun hatte, in der jede Aufnahme eine andere Lichtstimmung aufwies. Da ich das Ergebnis nicht von vornherein einschätzen konnte, fertigte ich verschiedene Serien, um später eventuell auf die eine oder andere wechseln zu können.
Hinweis Hinweis zu Bild 1-9 Brennweite 28mm Blende 5,6 ISO 100/21º
110 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Fotografie
7.1
Nach dem ersten Sichten des Rohmaterials habe ich mich dann für eine Serie entschieden, bei der ich den Eindruck gewann, dass die Lichtstimmung und der Tonwert optimal sind. Nur die erste Aufnahme war in manchen Teilen zu überstrahlt, so dass sie nicht in die Bearbeitung mit einbezogen wurde. Ob die zweite oder dritte Aufnahme als Basisaufnahme letztendlich gewählt wird, sollte man bei dieser speziellen Serie in Photoshop® entscheiden. Vor der eigentlichen Bearbeitung stand noch die Überlegung »DRI oder HDR?« Es war mir relativ schnell klar, dass HDR nicht in Frage kam, zum einen; da sich die Blätter des Baumes bewegten, was nachher dazu geführt hätte, dass Bereiche unscharf gewesen wären. Und zum anderen hatte ich es von Aufnahme zu Aufnahme mit verschiedenen Lichtstimmungen zu tun, die ich in den Ebenen beim Freistellen und Maskieren viel besser steuern kann. Für die Entwicklung und erste Korrekturen entschied ich mich für Lightroom, da ich hier den besseren Überblick habe und eine genauere Anpassung der Bilder vornehmen kann. Die Korrektur der stürzenden Linien wird am Ende der Erstellung der DRI-Aufnahme vorgenommen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
111
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Entwicklung und Farbkorrektur Nach dem Importieren in Lightroom korrigieren Sie die einzelnen Aufnahmen nacheinander beginnend mit dem hellsten Bild. Sie beginnen in dem MODUL > ENTWICKLUNG > GRUNDEINSTELLUNGEN. Abbildung 7.1 Erste Korrektur des Basisbildes im Modul GRUNDEINSTELLUNG > ENTWICKLUNG
Bei der Korrektur des Basisbildes ist die Lichterkorrektur hier sehr wichtig. Das Augenmerk sollte auf den Blättern liegen, so dass hier auf jeden Fall noch Zeichnung zu erkennen ist. Dies ist immer in Abhängigkeit mit der Belichtung zu sehen bzw. einzustellen. Die Weißbalance wird von der Aufnahme übernommen. Abbildung 7.2 Vergleich des Histogramms, vor und nach der ersten Korrektur
112 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Fotografie
7.1
Sehr schön ist der Tonwertgewinn durch die Korrektur im Histogramm zu sehen. Die weiteren Korrekturen führen Sie dann in den Bereichen Gradation, HSL, Teiltonung, Detail und Objektivkorrektur durch. Abbildung 7.3 Korrekturdaten des Basisbildes
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
113
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Abbildung 7.4 Basisbild LKW vor und nach der Korrektur
Wenn es sich nicht wie bei dieser Serie um unterschiedliche Farbstimmungen in den verschiedenen Aufnahmen handeln würde, könnte man die Korrekturwerte der Aufnahme meistens übernehmen und synchronisieren. Diese Vorgehensweise habe ich in Kapitel 5 DRI: Douglas/Hafen – Isle of Man beschrieben. Hier jedoch sollte man auf jeden Fall Aufnahme für Aufnahme korrigieren. Alle weiteren Bilder werden nach dem gleichen Schema korrigiert, nur mit dem Unterschied, dass das Augenmerk nun auf den Lichtern und auf den Farben liegt. Hier sollten Sie versuchen, die größte mögliche Durchzeichnung zu erreichen. Abbildung 7.5 Serie nach der Korrektur
114 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
7.2
Exportieren Der nächste Schritt ist das Exportieren der Bilder im Modul BIBLIOTHEK in das TIFF-Format. Ganz wichtig ist es, beim Einstellen der Parameter darauf zu achten, dass die Bittiefe auf 16BIT/KOMPONENTE eingestellt ist und KEINE KOMPRIMIERUNG angewählt ist. Die Auflösung sollte mindestens 300 dpi betragen und die maximale Größe nicht beschränkt sein. Wenn Sie von Anfang an den Farbraum ADOBE RGB gewählt haben, sollte auch hier die Einstellung gleich bleiben.
Tipp Wechseln Sie nicht den Farbraum, in dem Sie begonnen haben.
7.2 ERSTELLUNG IN PHOTOSHOP® CS3 Import und Erstellung des Arbeitsbereiches Die ausgewogenste Aufnahme (Basisbild) sollte die Grundlage der DRI-Aufnahme bilden. Öffnen Sie diese Aufnahme zuerst und speichern Sie sie unter dem entsprechenden Namen ab. Bei diesem Projekt ist die Entscheidung, welches der beiden ausgewogensten Bilder letztendlich das Basisbild wird, wegen der unterschiedlichen Lichtstimmungen nicht so einfach. Aus diesem Grund wurden für dieses Projekt zwei Basisbilder gewählt und unter einem Namen in zwei Ebenen abgespeichert. Die Auswahl, welches das bessere ist, trifft man dann zum Schluss. Danach öffnen Sie alle weiteren Bilder und ziehen sie mit Drag&Drop in das Projekt, wobei Sie hier darauf achten müssen, dass die Basisbilder als unterste in den Ebenen liegen und das dunkelste Bild als oberstes. Am Ende speichern Sie das Projekt ab.
Tipp Behalten Sie beim ersten Speichern der DRI-Aufnahme und der Vergabe des neuen Namens immer die Bildnummer als Teil des Namens bei. So haben Sie später immer noch die genaue Zuordnung.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
115
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Ebenen/Gruppen Bevor Sie jetzt in die Bearbeitung gehen, erstellen Sie aus den zuvor gebildeten Ebenen (außer den Basisbildern) eine Gruppe. Hierzu markieren Sie die entsprechenden Ebenen und wählen im Menü EBENE den Unterpunkt GRUPPE AUS EBENEN. Nun befinden sich alle Ebenen, die anschließend maskiert werden, in einer Gruppe. Der Vorteil hier ist, dass Sie nur die Gruppe ein- bzw. ausblenden müssen, um den Fortschritt bzw. die Wirkung aller Ebenenmasken zu sehen. Abbildung 7.6 Grundeinstellung für die Erstellung der DRI-Aufnahme. Alle Ebenen sind eingeblendet und noch unbearbeitet.
Um in der späteren Bearbeitung der Ebene keine Einschränkung zu haben, wandeln Sie das Basisbild von der Hintergrundebene in eine vollwertige Ebene um. Dies erreichen Sie durch einen Doppelklick auf das Miniaturbild im Ebenenmodul, gleichzeitig versehen Sie diese Ebene so wie alle weiteren Ebenen mit einem eigenen Namen. Gerade beim Arbeiten mit zahlreichen Ebenen ist es ganz wichtig, dass jede Ebene ihren individuellen Namen hat.
Bereiche freistellen und maskieren Blenden Sie nun die Ebenen LKW 2 bis 6 aus und beginnen Sie mit dem Freistellen der Ebene 1. Hierzu öffnen Sie AUSWAHL > FARBBEREICH und wählen bei der Auswahl die LICHTER an (Abbildung 7.7).
116 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
7.2
Abbildung 7.7 Auswahl der Lichter. In der Auswahlvorschau sind als Einstellungshilfe die Graustufen gewählt.
Sie haben die Möglichkeit, in der Auswahlvorschau verschiedene Betrachtungsarten zu wählen, schauen Sie sich dazu Abbildung 7.8 an. Abbildung 7.8 Verschiedene Möglichkeiten der Betrachtung in der Auswahlvorschau
Die gewählte Art wird dann direkt im Bildfenster angezeigt. In dieser Bearbeitung ist die Einstellung GRAUSTUFEN gewählt. Die Auswahl ist jetzt noch viel zu grob, das heißt, Sie müssen jetzt die Auswahl mit einer weichen Kante versehen. Die Einstellung finden Sie unter AUSWAHL > AUSWAHL VERÄNDERN > WEICHE KANTE. Der Radius sollte variieren, in unserem Beispiel wählen Sie 35 Pixel, bei den nächsten Ebenen reduzieren Sie die Pixel um jeweils 5–10 Pixel. So erreichen Sie, dass der dunkle Rand, der um die Auswahl entsteht, variiert und Sie ihn später besser entfernen können.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
117
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Abbildung 7.9 Auswahl und Erstellung der Ebenenmaske
Wenn Sie jetzt die Gruppe DRI-EBENEN/MASKEN ein- und ausschalten, sehen Sie eine erste Angleichung der Lichter. Jetzt wiederholen Sie den gleichen Vorgang BEREICH FREISTELLEN, bis alle Ebenen (außer der Basisebene) mit einer Maske versehen sind. Nach der ersten Überarbeitung der Ebenen kann man jetzt schon im Vergleich sehen, dass das Basisbild mit dem vorherrschenden Grünton im Kraftwerk auf jeden Fall die bessere DRI-Aufnahme ist. Die Ebene des alternativen Basisbildes sollten Sie aber auf keinen Fall vor Abschluss der Bearbeitung löschen. Abbildung 7.10 Im Vergleich ist die Bildwirkung nach der ersten Bearbeitung bei dem Bild mit dem Grünton deutlich harmonischer als mit dem Magentaton.
118 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
7.2
Abbildung 7.11 Alternatives Basisbild
Tipp Speichern Sie so oft wie möglich, spätestens jedoch nach jedem größeren Arbeitsschritt.
Bearbeitung der Ebenen Beginnen Sie jetzt mit der Korrektur der einzelnen Ebenen. Dazu rufen Sie das Menü BILD > ANPASSUNG > TIEFEN/LICHTER auf und beginnen mit der Ebene BASISBILD. Bearbeiten Sie jetzt Ebene für Ebene mit diesem Werkzeug. Gehen Sie behutsam mit den Einstellungen um, denn Sie korrigieren ja mehrere Ebenen und da summiert sich der Wert. Abbildung 7.12 Die aufgeführten Werte in der Abbildung wurden auf das Basisbild angewandt.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
119
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Speichern Sie die Werte, die Sie im Basisbild angewandt haben, als Standard in diesem Tool ab. So ersparen Sie sich, immer von Neuem die Werte zu bestimmen, Sie brauchen jetzt nur noch das Feintuning durchzuführen. Abbildung 7.13 Alle Ebenen und das Basisbild wurden nach der Auswahl der Lichter und Erstellung der Ebenenmasken mit dem Werkzeug TIEFEN/LICHTER korrigiert.
Jetzt haben Sie schon eine gute Deckung der Lichter, aber an manchen Stellen noch dunkle unnatürliche Schatten um den freigestellten Bereich, wie in Abbildung 7.13 gezeigt. Für die Aufhellung der Schatten wählen Sie das Pinsel-Werkzeug mit einer Größe von 100 Pixel, die Härte sollte bei 0% liegen und die Deckkraft bei 50%. Die Vordergrundfarbe liegt bei 100% Schwarz. Abbildung 7.14 Bearbeitung von Ebenenmasken. Entfernung von unnatürlichen Schatten.
120 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
7.2
Mit dieser Einstellung können Sie jetzt gezielt in der Ebenenmaske zu viel freigestellte Bereiche wieder zurückholen. Das heißt, der Pinsel löscht jetzt die Bereiche, die Sie mit ihm übermalen. Hier ist es wieder ganz wichtig, dass Sie nach jeder erfolgreichen Korrektur speichern! Beginnen Sie wieder mit den Korrekturen bei Ebene LKW 1 und arbeiten sich langsam zu Ebene LKW 6 vor. Wiederholen Sie bei Bedarf einzelne Bereiche und vergleichen Sie die Korrektur mit einem Rückschritt im Protokoll. Konzentrieren Sie sich bei der Korrektur Ebene für Ebene auf einen Bereich. Wenn der Bereich perfekt ist, speichern Sie und beginnen Sie wieder in Ebene LKW 1 mit dem nächsten Bereich usw. Das Ergebnis nach der Korrektur sollte dann wie in Abbildung 7.15 aussehen. Abbildung 7.15 Nach der Korrektur der unnatürlichen Schatten muss nur noch das Zentrum der Lichter bearbeitet werden.
Da das Zentrum der Lichter noch nicht optimal ist, werden die Ebenen 4–6 noch zusätzlich bearbeitet. Zur Korrektur der Ebene rufen Sie im Verzeichnis BILD die Gradationskurve auf, die Parameter sollten hier relativ hart eingestellt werden. Das Basisbild bekommt zum Schluss noch eine minimale Tonwertkorrektur, die Werte sollten wie in Abbildung 7.16 eingestellt werden. Das Tool öffnen Sie unter BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR. Abbildung 7.16 Korrektur des Basisbildes
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
121
Kapitel 7
DRI: Frankfurt/Luminale
Die letzte Korrektur sind die stürzenden Linien. Ziehen Sie sich Hilfslinien bis zu den Schornsteinen, wie in der Abbildung 7.17 zu sehen ist, und markieren Sie alle Ebenen. Danach rufen Sie das Tool BEARBEITEN > TRANSFORMIEREN > VERZERREN auf und ziehen die oberen Eckpunkte nacheinander langsam nach außen, bis die Schornsteine eine Parallele mit den Hilfslinien bilden. Sie können natürlich auch anstelle von VERZERREN PERSPEKTIVISCH wählen, dann bewegen sich die Eckpunkte synchron, hierbei kann es jedoch in bestimmten Fällen vorkommen, dass die linke Seite passt und die rechte Seite immer noch stürzende Linien aufweist. Also gleich auf VERZERREN gehen, dann kann man es genauer anpassen. Abbildung 7.17 Korrektur der stürzenden Linien
Abbildung 7.17 zeigt das fertiggestellte DRI-Bild im Vergleich vor und nach der Bearbeitung.
122 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
7.2
Abbildung 7.18 DRI-Aufnahme vor und nach der Bearbeitung
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
123
DRI: Riverside
8.1 8.2 8.3
Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstellung in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
126 127 131
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
125
Kapitel 8
DRI: Riverside
8.1 FOTOGRAFIE Wer eine Reise macht, der kann was erzählen oder zeigen, so oder so ähnlich kennt wohl jeder diesen Spruch. Und es ist etwas Wahres dran, bei einer Reise durch Kanada habe ich am Rande der Rocky Mountains in Kamloops/BC dieses B&B-Hotel entdeckt. Jedem Fotografen mit einem Faible für die DRI- und HDR-Technik schlägt spätestens, wenn die blaue Stunde anbricht, das Herz höher. Das Haus ist innen wie außen mit so viel Liebe gestaltet, dass man von vornherein weiß, das gibt eine ganz besondere Aufnahme. Damit später der volle Tonwertumfang des Objektes zur Verfügung stand, waren elf Aufnahmen nötig. Kamera war eine Canon EOS-5D mit einem EF-28-105-Objektiv von Canon. Als Stativ benutzte ich ein Gitzo 1227 MK2 mit einem Kugelgelenk. Die Aufnahmen wurden wie alle, die ich tätige, im RAW-Format gespeichert.
Hinweis Hinweis zu Bild 1-11 Brennweite 28mm Blende 6,3 ISO 100/21º
Belichtung 30,0 Sek.
Belichtung 15,0 Sek.
Belichtung 8,0 Sek.
Belichtung 4,0 Sek.
Belichtung 2,0 Sek.
Belichtung 1,0 Sek.
126 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Korrektur
Belichtung 1/2 Sek.
Belichtung 1/4 Sek.
Belichtung 1/6 Sek.
Belichtung 1/10 Sek.
8.2
Belichtung 1/30 Sek. Bei der Aufnahme habe ich bewusst beim letzten Bild der Serie sprichwörtlich auf den Glühfaden belichtet, damit mir auch später auf keinen Fall eine Belichtungsstufe fehlt.
8.2 KORREKTUR Entwicklung und Farbkorrektur Nach dem Importieren in Lightroom korrigieren Sie die einzelnen Aufnahmen nacheinander, beginnend mit dem hellsten Bild. Sie beginnen in dem MODUL > ENTWICKLUNG > GRUNDEINSTELLUNGEN.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
127
Kapitel 8
DRI: Riverside
Bei der Korrektur des Basisbildes liegt das Augenmerk auf den Grünflächen und Bäumen, damit hier auf jeden Fall noch genug Zeichnung in den Details zu sehen ist. Hier gilt: Lieber für den Moment etwas überbelichten, als später keine Details mehr zu sehen. Über die Wiederherstellung können Sie hier schon verloren gegangene Details zurückholen. Im Histogramm ist sehr schön der Zuwachs im Tonwert zu erkennen. Abbildung 8.1 Vergleich im Histogramm vor und nach der Korrektur
Abbildung 8.2 Erste Korrektur des Basisbildes in Lightroom
Hinweis Wiederherstellung: Reduziert den Farbton extremer Lichter und versucht, die aufgrund der Überbelichtung verloren gegangenen Details wiederherzustellen. Lightroom kann Details in RAWDateien wiederherstellen, wenn bis zu zwei Kanäle beschnitten sind.
128 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Korrektur
8.2
Alle weiteren Korrekturen führen Sie Schritt für Schritt in den einzelnen Modulen durch. Abbildung 8.3 Korrekturdaten des Basisbildes
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
129
Kapitel 8
DRI: Riverside
Im Vergleich vor und nach der Korrektur kann man gut sehen, was Lightroom zu leisten vermag. Natürlich können Sie ähnliche Ergebnisse erzielen, wenn Sie die Bilder direkt in Photoshop® CS3 entwickeln (Abbildung 8.4). Abbildung 8.4 Basisbild vor und nach der vollständigen Korrektur in Lightroom
Nun korrigieren Sie alle weiteren Bilder nach diesem Schema. Nach der Korrektur sollten die Bilder wie in Abbildung 8.5 aussehen. Abbildung 8.5 Nach der Korrektur in Lightroom
130 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
8.3
Exportieren Der nächste Schritt ist das Exportieren der Bilder im Modul BIBLIOTHEK in das TIFF-Format. Ganz wichtig ist es, beim Einstellen der Parameter darauf zu achten, dass die Bittiefe auf 16BIT/KOMPONENTE eingestellt ist und KEINE KOMPRIMIERUNG angewählt ist. Die Auflösung sollte mindestens 300 dpi betragen und die maximale Größe nicht beschränkt sein. Wenn Sie von Anfang an den Farbraum ADOBE RGB gewählt haben, sollte auch hier die Einstellung gleich bleiben. Sollten Sie Ihre Arbeit im Anschluss an Lightroom direkt in Photoshop® weiterführen wollen, sollte im Menü unter NACHBEARBEITUNG Folgendes eingestellt sein: NACH EXPORT: IN ADOBE® PHOTOSHOP® CS3 ÖFFNEN. Abbildung 8.6 Exportmenü in Lightroom
8.3 ERSTELLUNG IN PHOTOSHOP® CS3 Import und Erstellung des Arbeitsbereiches Wie immer sollte die ausgewogenste Aufnahme (Basisbild) die Grundlage der DRI-Aufnahme bilden. Öffnen Sie diese Aufnahme als erste und speichern Sie sie unter dem entsprechenden Namen ab.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
131
Kapitel 8
DRI: Riverside
Danach öffnen Sie alle weiteren Bilder und ziehen sie mit Drag&Drop in das Projekt, wobei Sie hier darauf achten müssen, dass die Basisbilder als unterste in den Ebenen liegen und das dunkelste Bild als oberstes. Am Ende speichern Sie das Projekt ab.
Ebenen/Gruppen Bevor Sie jetzt in die Bearbeitung gehen, erstellen Sie aus den zuvor gebildeten Ebenen (außer den Basisbildern) eine Gruppe. Hierzu markieren Sie die entsprechenden Ebenen und wählen im Menü EBENE den Unterpunkt GRUPPE AUS EBENEN. Nun befinden sich alle Ebenen, die anschließend maskiert werden, in einer Gruppe. Der Vorteil hier ist, dass Sie nur die Gruppe ein- bzw. ausblenden müssen, um den Fortschritt bzw. die Wirkung aller Ebenenmasken zu sehen. Abbildung 8.7 Grundeinstellung für die Erstellung der DRIAufnahme. Alle Ebenen sind eingeblendet und unbearbeitet.
Um in der späteren Bearbeitung der Ebene keine Einschränkung zu haben, wandeln Sie das Basisbild von der Hintergrundebene in eine vollwertige Ebene um. Dies erreichen Sie durch einen Doppelklick auf das Miniaturbild im Ebenenmodul, gleichzeitig versehen Sie diese Ebene so wie alle weiteren Ebenen mit einem eigenen Namen. Gerade beim Arbeiten mit zahlreichen Ebenen ist es ganz wichtig, dass jede Ebene ihren individuellen Namen hat.
Bereiche freistellen und maskieren Blenden Sie nun Ebenen RSD 2 bis 10 aus und beginnen Sie mit dem Freistellen der Ebene 1. Hierzu öffnen Sie AUSWAHL > FARBBEREICH und wählen bei der Auswahl die LICHTER an.
132 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
8.3
Abbildung 8.8 Auswahl der Lichter, in der Auswahlvorschau sind als Einstellungshilfe die Graustufen ausgewählt.
Die Auswahl ist jetzt noch viel zu grob, das heißt, Sie müssen jetzt die Auswahl mit einer weichen Kante versehen. Die Einstellung finden Sie unter AUSWAHL > AUSWAHL VERÄNDERN > WEICHE KANTE. Der Radius sollte variieren, in unserem Beispiel wählen Sie 80 Pixel, bei den nächsten Ebenen reduzieren Sie die Pixel um jeweils fünf bis zehn Pixel. So erreichen Sie, dass der dunkle Rand, der um die Auswahl entsteht, variiert und Sie ihn später besser entfernen können. Abbildung 8.9 Auswahl in Ebenenmaske umwandeln
Tipp Speichern Sie so oft wie möglich, spätestens jedoch nach jedem größeren Arbeitsschritt.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
133
Kapitel 8
DRI: Riverside
Wenn Sie jetzt die Gruppe DRI-EBENEN/MASKEN ein- und ausschalten, sehen Sie eine erste Angleichung der Lichter. Jetzt wiederholen Sie den gleichen Vorgang BEREICH FREISTELLEN, bis alle Ebenen (außer der Basisebene) mit einer Maske versehen sind. Nach Fertigstellung aller Ebenmasken hat man schon eine gute Ausgangsbasis für die weitere Bearbeitung bzw. das Feintuning. Abbildung 8.10 DRI-Bild nach Fertigstellung der Ebenenmasken
Bearbeitung der Ebenen Bevor Sie mit der eigentlichen Korrektur beginnen, sollten Sie hier die stürzenden Linien korrigieren und anschließend den endgültigen Ausschnitt bestimmen. Man hat durch diese Korrektur einen besseren Überblick über die weiteren Arbeiten. Für die Korrektur der stürzenden Linien erstellen Sie sich Hilfslinien an den entscheidenden Punkten. Wählen Sie alle Ebenen aus inkl. des Basisbildes und rufen Sie im Menü BEARBEITEN > TRANSFORMIEREN > VERZERREN auf. Sie können natürlich auch anstelle von VERZERREN PERSPEKTIVISCH wählen, dann bewegen sich die Eckpunkte synchron zueinander, hierbei kann es in bestimmten Fällen jedoch vorkommen, dass die linke Seite passt und die rechte immer noch stürzende Linien aufweist. Also gleich auf VERZERREN gehen, dann kann man es genauer anpassen (Abbildung 8.11).
134 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
8.3
Abbildung 8.11 Korrektur der stürzenden Linien
Beginnen Sie jetzt mit der Korrektur der einzelnen Ebenen. Dazu rufen Sie das Menü BILD > ANPASSUNG > TIEFEN/LICHTER auf und beginnen mit der Ebene BASISBILD. Bearbeiten Sie jetzt Ebene für Ebene mit diesem Werkzeug. Gehen Sie behutsam mit den Einstellungen um, denn Sie korrigieren ja mehrere Ebenen und da summiert sich der Wert (Abbildung 8.12). Abbildung 8.12 Die aufgeführten Werte in der Abbildung wurden auf das Basisbild angewandt.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
135
Kapitel 8
DRI: Riverside
Die Änderungen im Tool LICHTER/TIEFEN beschränken sich bei der Korrektur der nächsten Ebenen nur noch auf die Lichter, in der Ebene RSD 1 auf die rot markierten Bereiche. Abbildung 8.13 Lichterkorrektur in der Ebene RSD 1
In den nächsten Ebenen verfahren Sie genauso wie in der Ebene RSD 1 und korrigieren die Lichter genauso. Achten Sie darauf, dass Sie behutsam die einzelnen Ebenen korrigieren, denn jede Ebene ist nur ein Teil vom Ganzen. Nach der letzten Korrektur der Ebene RSD 10 rufen Sie das Tool FILTER > WEICHZEICHNUNGSFILTER > GAUSSSCHER WEICHZEICHNER auf und brechen, wie in Abbildung 8.14 gezeigt, mit dieser Einstellung die etwas zu harten Kanten an der Lichterkette auf. Der Übergang der Lichter ist dann harmonischer. Abbildung 8.14 Korrektur der Lichterkette in Ebene RSD 10
136 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
8.3
Das Basisbild wird zum Schluss noch minimal im Tool TONWERTKORREKTUR korrigiert, die Werte sollten wie in Abbildung 8.15 eingestellt werden. Das Tool öffnen Sie unter BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR. Abbildung 8.15 Letzte Feinabstimmung des Basisbildes mit der Tonwertkorrektur
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
137
Kapitel 8
DRI: Riverside
In Abbildung 8.16 noch einmal die fertige DRI-Aufnahme im Vergleich zwischen Rohmaterial, entwickeltem Bild und der korrigierten Aufnahme. Abbildung 8.16 DRI-Aufnahme vor und nach der Bearbeitung
138 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
DRI: Frankfurt/ Luminale Hauptbahnhof 9.1 9.2 9.3
Fotografie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korrektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstellung in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
141
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
9.1 FOTOGRAFIE Wie schon in Kapitel 6 erwähnt, ist die Luminale eine der spektakulärsten Lichtinszenierungen in Deutschland. Im Rahmen der Frankfurter Messe Light & Building zeigen Aussteller die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte. In zahlreichen Illuminationen von Gebäuden und Industrieanlagen entstehen Kunstwerke aus Licht und Klang. Zu sehen ist diese Performance in vielen Großstädten im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus. Natürlich ist das eine große Herausforderung für jeden Fotografen. Eine sehr schöne Illumination war am Frankfurter Hauptbahnhof zu sehen. Über dem Eingang waren acht große Sky-Beamer installiert, die ein Lichtdach über die Kaiserstraße bis zur Europäischen Zentralbank bildeten. Diese sehr eindrucksvolle Lichtgestaltung sollte sowohl Symbol für Vielfalt und Lebendigkeit als auch die Brücke zur Innenstadt sein. Ein großes Problem beim Fotografieren war die Tatsache, dass dieser Punkt bzw. Blickwinkel so gut wie nie ohne Bewegung ist. Das heißt im Klartext, hier muss man beim Fotografieren viel Geduld aufbringen und bei der Nachbearbeitung sehr viel Fingerspitzengefühl bei der Freistellung und Retusche zeigen. Natürlich geht das weit über die normale Erstellung einer DRI-Aufnahme hinaus, aber ich meine, auch diese Problematik hat man schon an dem einen oder anderen Aufnahmeort. Die Entwicklung und erste Bearbeitung wurde in Lightroom vorgenommen. Ich habe bewusst eine ganze Serie in Lightroom eingeladen, wo verschiedene Aufnahmen aber später nicht mit in die Bearbeitung eingebunden werden. Die Aufnahmen sollen nur die schwierige Situation noch einmal veranschaulichen.
Hinweis Hinweis zu Bild 1–11 Brennweite 83mm Blende 8 ISO 100/21º
Belichtung 8,0 Sek.
Belichtung 4,0 Sek.
Belichtung 4,0 Sek.
Belichtung 2,0 Sek.
142 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Fotografie
Belichtung 1,0 Sek.
Belichtung 1,0 Sek.
Belichtung 1/4 Sek.
Belichtung 1/13 Sek.
Belichtung 1/30 Sek.
Belichtung 1/80 Sek.
9.1
Belichtung 1/160 Sek.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
143
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Die Bilder 1 und 2 scheiden bei der Erstellung der DRI-Aufnahme völlig aus, da in vielen Bereichen des Bildes viel zu viel Bewegung zu sehen ist – ob das die typischen Lichtstreifen der Autos sind oder einfach nur Autos, die sich mitten im Bild befinden. Auch die Passanten in Bild 1 waren zu dominant, also wurde Bild Nummer 3 das Basisbild. Aber nun zurück zu Lightroom.
9.2 KORREKTUR Entwicklung und Farbkorrektur Nach dem Importieren in Lightroom korrigieren Sie die einzelnen Aufnahmen nacheinander beginnend mit dem hellsten Bild, in diesem Fall Bild 3. Sie beginnen in dem Modul ENTWICKLUNG > GRUNDEINSTELLUNGEN. Der große Belichtungsspielraum der RAW-Aufnahmen ist wie immer ein großer Vorteil bei der Nachbearbeitung. Der Weißabgleich ist hier nicht ganz unproblematisch, aus diesem Grund sollte das Augenmerk schon auf dem Lichtdach liegen. Die endgültige Anpassung der Farbtemperatur erfolgt später in Photoshop®, wenn alle Ebenen so weit angeglichen sind. Das Tool WIEDERHERSTELLUNG sollten Sie nicht in seiner Gänze ausreizen, denn es kommen ja später noch weitere Ebenen dazu. Abbildung 9.1 Grundeinstellung der ersten Aufnahme
Gradation Für dieses Bild korrigieren Sie nur die hellen und dunklen Farbtöne und minimal die Tiefen. Die Lichter sind in der Grundeinstellung schon gut korrigiert worden, so dass man sie hier vernachlässigen kann. Um ein Gefühl für die Wirkung des Reglers zu bekommen, verschieben Sie diesen erst mit einem größeren Hub mehrmals in die eine bzw. andere Richtung, um sich dann langsam dem entsprechenden Wert zu nähern.
144 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Korrektur
9.2
Abbildung 9.2 Korrektur der Gradationskurve
Korrektur der einzelnen Farben Die Angleichung der einzelnen Farben ist bei diesem Motiv besonders wichtig, da es eine Unzahl verschiedenster Lichter und Farbtemperaturen aufweist. Wichtig ist bei der Korrektur einzelner Objekte und deren Farben, dass Sie dabei das gesamte Bild beobachten, da sich alle ähnlichen Farbtöne im ganzen Bild mit verändern! Abbildung 9.3 Angleichung der Farben
Objektivkorrektur Als Letztes führen Sie die Korrektur der OBJEKTIV-VIGNETTIERUNG durch, um eventuelle Abdunklungen an den Rändern zu beseitigen. Abbildung 9.4 Beseitigung der objektivbedingten Abdunklungen an den Rändern der Aufnahme
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
145
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Vorher- und Nachher-Ansicht In der »Werkzeugleiste des Hauptfensters« im unteren Bereich von Lightroom rufen Sie nun die VORHER- UND NACHHER-ANSICHT auf. Sie haben jetzt einen ersten Eindruck von der Korrektur, indem Sie sich das unkorrigierte sowie das korrigierte Bild anzeigen lassen. Es gibt hier noch verschiedene Betrachtungsweisen, das ist immer etwas abhängig vom Bild und natürlich dem eigenen Geschmack. Abbildung 9.5 Vorher/Nachher-Vergleich
Einstellungen synchronisieren Nachdem Sie nun das erste Bild in der Grundeinstellung, Gradation, Farbe und Objektivkorrektur eingestellt haben, übertragen Sie die Einstellungen auf die anderen Aufnahmen. Hierzu markieren Sie die zu synchronisierenden Bilder und das schon korrigierte Bild. Fahren Sie mit der Maus in die Mitte des Bildes und betätigen Sie die rechte Maustaste. Klicken Sie auf EINSTELLUNGEN > EINSTELLUNGEN SYNCHRONISIEREN (Abbildung 9.6).
146 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Korrektur
9.2
Abbildung 9.6 Synchronisation aller Bilder
Hinweis Die Synchronisation der Korrekturen auf alle Bilder muss man von Motiv zu Motiv beurteilen. Was für das eine Motiv gut ist, muss für das andere Motiv nicht zutreffen.
Wenn Sie den Punkt EINSTELLUNGEN SYNCHRONISIEREN aufgerufen haben, geht ein weiteres Menü auf, in dem Sie die entsprechenden Punkte anwählen können (Abbildung 9.7). Abbildung 9.7 Einstellungsmenü SYNCHRONISATION
Die Aufnahmen sind nach der Synchronisation in den entsprechend angewählten Punkten angeglichen und werden nun exportiert.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
147
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Exportieren Der nächste Schritt ist das Exportieren der Bilder im Modul BIBLIOTHEK in das TIFF-Format. Ganz wichtig ist es, beim Einstellen der Parameter darauf zu achten, dass die Bittiefe auf 16BIT/KOMPONENTE eingestellt ist und KEINE KOMPRIMIERUNG angewählt ist. Die Auflösung sollte mindestens 300 dpi betragen und die maximale Größe nicht beschränkt sein. Wenn Sie von Anfang an den Farbraum ADOBE RGB gewählt haben, sollte auch hier die Einstellung gleich bleiben. Sollten Sie Ihre Arbeit im Anschluss an Lightroom direkt in Photoshop® weiterführen wollen, sollte im Menü unter NACHBEARBEITUNG Folgendes eingestellt sein: Nach Export: In ADOBE® PHOTOSHOP® CS3 öffnen. Abbildung 9.8 Einstellungsmenü exportieren
9.3 ERSTELLUNG IN PHOTOSHOP® CS3 Import und Erstellung des Arbeitsbereiches Unser Basisbild sollte die Grundlage der DRI-Aufnahme bilden. Aus diesem Grund öffnen Sie diese Aufnahme als erste und speichern sie unter dem entsprechenden Namen ab. Danach öffnen Sie alle weiteren Bilder und ziehen sie mit Drag&Drop in das Projekt, wobei Sie hier darauf achten müssen, dass das Basisbild als unterstes in den Ebenen liegt und das dunkelste Bild als oberstes.
148 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
9.3
Ebenen/Gruppen Bevor Sie jetzt in die Bearbeitung gehen, erstellen Sie aus den zuvor gebildeten Ebenen (außer dem Basisbild) eine Gruppe. Hierzu markieren Sie die entsprechenden Ebenen und wählen im Menü EBENE den Unterpunkt GRUPPE AUS EBENEN. Nun befinden sich alle Ebenen, die anschließend maskiert werden, in einer Gruppe. Abbildung 9.9 Grundeinstellung für die DRI-Bearbeitung
Um in der späteren Bearbeitung der Ebene keine Einschränkung zu haben, wandeln Sie das Basisbild von der Hintergrundebene in eine vollwertige Ebene um. Dies erreichen Sie durch einen Doppelklick auf das Miniaturbild im Ebenenmodul, gleichzeitig versehen Sie diese Ebene sowie alle weiteren Ebenen mit einem eigenen Namen. Gerade beim Arbeiten mit zahlreichen Ebenen ist es ganz wichtig, dass jede Ebene ihren individuellen Namen hat.
Bereiche freistellen und maskieren Da bei der zu erstellenden DRI-Aufnahme noch viel retuschiert werden muss, wie schon in der Einleitung des Kapitels erwähnt, noch ein paar Anmerkungen dazu. Im Basisbild ist der vordere Bereich der Kaiserstraße frei von Fahrzeugen, dies ist zum Teil in den zu maskierenden Aufnahmen im Anschluss nicht der Fall. Aus diesem Grund darf dieser Bereich bei der Lichterauswahl auch nicht mit ausgewählt werden. Deshalb sollten Sie die Auswahl vom Basisbild auch immer auf die anderen Ebenen anwenden, so wählen Sie keine Bereiche mit aus, die im Basisbild nicht zu sehen sind. Das heißt, Sie müssen für die Auswahl immer erst das Basisbild anwählen, den Bereich LICHTER auswählen und dann diese wie nachfolgend beschrieben auf die entsprechende Ebene anwenden.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
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Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Gehen Sie wie folgt vor: Um den ersten Bereich freizustellen, wählen Sie die Basisebene an und öffnen unten das Register AUSWAHL > FARBBEREICH > AUFGENOMMENE FARBE > LICHTER AUSWÄHLEN. Sie können sich diesen Vorgang auch automatisieren, um sich nicht jedes Mal bis in das Untermenü vorarbeiten zu müssen. Den Vorgang automatisieren Sie wie folgt: Öffnen Sie die Registerkarte FENSTER und wählen Sie AKTIONEN, hier finden Sie schon verschiedene fertige Standardaktionen, zu denen Sie eine weitere erstellen können. Wählen Sie NEUE AKTION ERSTELLEN in der unteren Funktionsleiste. Sie werden jetzt aufgefordert, einen Namen für die Aktion zu vergeben. Nach dem Vergeben des Namens beginnt die Aufzeichnung, nun öffnen Sie das Register AUSWAHL > FARBBEREICH > AUFGENOMMENE FARBE und wählen die Lichter aus. Beenden Sie die Aktion, indem Sie in der Funktionsleiste mit dem linken Button die Aufzeichnung beenden. Wenn Sie das nächste Mal diesen Vorgang benötigen, müssen Sie nur noch im Aktionsfeld die entsprechende Aktion auswählen und ausführen. Abbildung 9.10 Erstellung der Aktion LICHTER AUSWÄHLEN
Da die Auswahl im Moment noch zu grob ist, müssen Sie diese mit einer weichen Kante versehen. Rufen Sie im Register AUSWAHL AUSWAHL VERÄNDERN > WEICHE KANTE auf. Der Radius, den Sie in dem Auswahlmenü im Untermenü AUSWAHL einstellen, sollte sehr hoch sein, damit man später keine Ränder oder Ähnliches im Bild sieht. In unserem Beispiel wählen Sie 180 Pixel. Bei den nächsten Ebenen reduzieren Sie die Pixel um jeweils 15–25. Somit erreichen Sie, dass der dunkle Rand, der um die Auswahl entsteht, variiert und Sie ihn später, wenn nötig, besser entfernen können. Nachdem alle Ebenen maskiert und freigestellt sind, ist das Bild schon sehr eindrucksvoll, aber es fehlen noch einige wichtige Korrekturen und Retuschen. Überprüfen Sie immer zwischen den einzelnen Arbeitsschritten den Fortschritt der Arbeiten, indem Sie die Gruppe DRI/EBENEN-MASKEN ein- und ausschalten. So haben Sie immer einen guten Eindruck vom Stand der Dinge.
150 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
9.3
Abbildung 9.11 Vergleich vor und nach der Freistellung
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
151
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Bearbeitung der Ebenen Achtung Bei bewegten Objekten wie Fahrzeugen muss man fast immer mit freigestellten Lichtern rechnen, die keinen Bezug zum Basisbild haben. Das heißt, hier muss besonders genau verglichen bzw. retuschiert werden.
Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Retusche der verschiedenen Fahrzeuglichter in der Bildmitte. Hier sind einige Lichter zu viel, die aus den freigestellten Ebenen resultieren. Beginnen Sie nun in Ebene HBF 1 die Ebenenmaske für die nächste Korrektur. Für die Korrektur bzw. Entfernung unerwünschter Bereiche wählen Sie das Pinsel-Werkzeug mit einer Größe von 80 Pixel, die Härte sollte bei 0% liegen und die Deckkraft bei 50%. Die Vordergrundfarbe liegt bei 100% Schwarz. Mit dieser Einstellung können Sie jetzt gezielt in der Ebenenmaske weitere Bereiche löschen. Das heißt, der Pinsel löscht jetzt die Bereiche, die Sie mit ihm übermalen. Hier ist es wieder ganz wichtig, dass Sie nach jeder erfolgreichen Korrektur speichern bzw. immer wieder das Resultat kontrollieren. Beginnen Sie wieder mit den Korrekturen bei Ebene HBF 1 und arbeiten Sie sich langsam zu Ebene HBF 8 vor. Wiederholen Sie bei Bedarf einzelne Bereiche und vergleichen Sie die Korrektur mit einem Rückschritt im Protokoll. Konzentrieren Sie sich bei der Korrektur Ebene für Ebene auf einen Bereich. Wenn der Bereich perfekt ist, speichern Sie und beginnen Sie wieder in Ebene HBF 1 mit dem nächsten Bereich usw.
Abbildung 9.12 Pinsel-Korrektur unerwünscht freigestellter Bereiche
Nach der Korrektur sollte das Bild dann wie in Abbildung 9.13 aussehen.
152 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
9.3
Abbildung 9.13 Nach der Entfernung von unerwünscht freigestellten Lichtern
Die letzte Korrektur von unerwünschten Bildelementen ist die Entfernung der beiden Geisterbilder, wie in Abbildung 9.14 zu sehen. Hierzu benötigen Sie ein Bild, das die Bildinformation noch komplett enthält, ohne die verschwommenen Personen (Geisterbilder) im Bild. Abbildung 9.14 Geisterbild vor der Korrektur
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
153
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Das zweite Bild unserer Belichtungsreihe kam für die eigentliche Erstellung des DRI-Bildes nicht in Frage, da zu viele bewegte Fahrzeuge im Vordergrund zu sehen waren. Aber an der Stelle, wo die Personen zu sehen sind, haben Sie die komplette Bildinformation. Das heißt, Sie bedienen sich jetzt eines kleinen Tricks: Kopieren Sie sich das Bild in das bereits korrigierte Bild und zwar über das Basisbild. Abbildung 9.15 Korrekturbild zur Entfernung von Geisterbildern
Danach erstellen Sie eine Vektormaske und färben diese schwarz ein. Sie sehen in dem Moment, wo Sie die Maske schwarz einfärben, dass das eingefügte Bild für den Moment verschwindet. Abbildung 9.16 Neue Ebene mit Vektormaske zur Entfernung der Geisterbilder
154 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
9.3
Vergrößern Sie sich den zu korrigierenden Bildausschnitt und verfahren Sie wie folgt: Wählen Sie die neue Ebenenmaske aus und nehmen Sie einen Pinsel mit der Größe von 135 Pixel, die Deckkraft sollte bei 70% liegen und die Füllfarbe Weiß sein. Wenn Sie jetzt behutsam über den Bereich der Geisterbilder fahren, verschwinden diese. Sollten Sie an der einen oder anderen Stelle etwas zu viel retuschiert haben, ist das kein Problem. Wechseln Sie für den Moment die Farbe von Weiß nach Schwarz und malen Sie erneut über den Bereich – Sie sehen, der Bereich ist wieder in Ordnung. Auf diese Art und Weise retuschieren Sie jetzt den Bereich, bis die Geister verschwunden sind. Sollten die neuen Stellen im Tonwert etwas abweichen, korrigieren Sie diesen, dabei müssen Sie das eigentliche Korrekturbild ändern, nicht die Maske. Abbildung 9.17 DRI-Aufnahme nach der Entfernung der Geisterbilder
Den letzten Feinschliff bekommt das Bild noch mit der Anpassung des Tonwertes bzw. der Tiefen und Lichter der einzelnen Ebenen. Dazu beginnen Sie mit Ebene HBF 1 und rufen das Tool im Register BILD > ANPASSUNG > TIEFEN UND LICHTER auf und korrigieren die Lichter mit dem Wert, wie in Abbildung 9.18 zu sehen ist. Abbildung 9.18 Korrektur der Lichter
Gehen Sie jetzt Ebene für Ebene durch, korrigieren Sie wie beschrieben und passen Sie die Werte dementsprechend an. Wie schon erwähnt, gehen Sie behutsam mit den Korrekturen vor, denn sie summieren sich über die Ebenen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
155
Kapitel 9
DRI: Frankfurt/Luminale Hauptbahnhof
Farbkorrektur Die letzte Korrektur sollte jetzt noch eine leichte Farb- und Tonwertkorrektur des Basisbildes sein. Öffnen Sie die SELEKTIVE FARBKORREKTUR im Verzeichnis BILD > ANPASSUNG und korrigieren die einzelnen Farben wie folgt:
b Rottöne: Magenta +3%, Schwarz +22% b Gelbtöne: Cyan +2%, Schwarz +2% b Cyantöne: Schwarz -17% b Methode: Relativ Abbildung 9.19 Selektive Farbkorrektur des Basisbildes Abschließende Tonwertkorrektur des Basisbildes
Hinweis Korrektur der roten Farbtöne wie im Text beschrieben
Die Abbildung 9.21 und 9.22 zeigen zum Vergleich noch einmal unser Basisbild ohne jegliche Korrektur und die fertige DRI-Aufnahme. Das Ergebnis spricht hier für sich selbst.
156 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung in Photoshop® CS3
9.3
Abbildung 9.20 Ohne Korrektur
Abbildung 9.21 Fertige DRI-Aufnahme
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
157
HDR: HDR: Antiquitäten Antiquitäten 10.1 Fotografie Fotografie .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 160 160 10.1 10.2 Erstellung Erstellung der der HDRI-Aufnahme HDRI-Aufnahme .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. 161 161 10.2
159 DRIUND UNDHDR HDR––DAS DASPERFEKTE PERFEKTEBILD BILD 159 DRI
Kapitel 10
HDR: Antiquitäten
10.1 FOTOGRAFIE Wer kennt das Problem nicht: Man möchte in Museen, Galerien oder an ähnlichen Orten fotografieren, aber Fehlanzeige – entweder, es ist ganz verboten, oder auf jeden Fall das Blitzlicht. Natürlich hat das auch seine Berechtigung, gerade alte Gemälde, Schriften und Bücher leiden unter dem Blitzlichtgewitter der Besucher. Ein anderer Aspekt, der gegen das Fotografieren mit einem Blitzlicht spricht, ist die individuelle Beleuchtung vor Ort; man würde den Charakter des Motivs total verfälschen. Und so ist es zu verstehen, dass auch das Blitzen im »Alten Angler«, einem Antiquitätenladen in Rantum auf Sylt nicht erwünscht ist. Der Antiquitätenladen ist in einer alten Bootshalle untergebracht und ist ein Eldorado für die Stillife-Fotografie. Ich finde, gerade der Charme von zufällig zusammengestellten Antiquitäten und die individuelle Beleuchtung sind ideale Voraussetzungen für die Erstellung einer HDR-Aufnahme. Es gibt unzählige Motive, vom Stillleben einer Gruppe Porzellanfiguren bis zu Ecken, die einer Theaterkulisse ähneln. Nach Einholen der Erlaubnis zum Fotografieren kann es auch schon losgehen. Wenn man außerhalb der Saison hierher nach Sylt kommt, hat man alle Zeit der Welt und kann in Ruhe seine Aufnahmen machen.
Hinweis Hinweis zu Bild 1–8 Brennweite 19mm Blende 16 ISO 100/21º
Belichtung 8 Sek.
Belichtung 4 Sek.
Belichtung 2 Sek.
Belichtung 1 Sek.
Belichtung 1/2 Sek.Belichtung 1/4 Sek.
160 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
Belichtung 1/8 Sek.
10.2
Belichtung 1/15 Sek.
Das Augenmerk bei den Belichtungsstufen lag zum einen auf der Innenbeleuchtung der Vitrine und zum anderen auf der nicht ausgeleuchteten Ecke links im Bild.
10.2 ERSTELLUNG DER HDRIAUFNAHME Zusammenfügen der HDR-Bilder Der erste Schritt, den Sie in Photoshop® ausführen, ist das Zusammenführen der Einzelbilder. Hierzu gehen Sie wie folgt vor: Wählen Sie DATEI > AUTOMATISIEREN > ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN. Klicken Sie im Dialogfeld ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN auf DURCHSUCHEN, wählen Sie die gewünschten Bilder aus und klicken Sie auf OK. Abbildung 10.1 Zusammenfügen der Aufnahmen
Nun läuft ein Automatismus ab, der je nach Rechner und Anzahl der Bilder eine gewisse Zeit dauert. Sie sollten auf jeden Fall ein Häkchen bei QUELLBILDER NACH MÖGLICHKEIT ® AUTOMATISCH AUSRICHTEN machen, Photoshop richtet dann im ersten Arbeitsschritt die Ebenen nach Inhalt aus, das heißt: Ähnlich wie in einem Stitch-Programm werden die dominanten Stellen im Bild, zum Beispiel Kanten und Ecken, markiert und zu einem Kontrollpunkt erhoben. Nach diesen Kontrollpunkten werden nun die Ebenen verglichen und ausgerichtet. Hier werden nicht beabsichtigte Verschiebungen und Drehungen, die bei der Aufnahme entstanden sind, ausgeglichen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, öffnet sich ein neues Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN. Hier haben Sie nun die Möglichkeit, das eine oder andere Bild zu entfernen. Natürlich werden Sie auch mit drei Bildern ein zufrieden stellendes Ergebnis erhalten, der Unterschied liegt in den Übergängen. Bei wenigen
Hinweis Stitch-Programme werden zur Erstellung von Panoramabildern verwendet. In Photoshop® nennt sich dieses Tool Merge.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
161
Kapitel 10
HDR: Antiquitäten
Bildern sind die Übergänge stufiger, weisen aber eine etwas höhere Schärfe aus. Bei einer höheren Anzahl Bilder fallen die Übergänge wesentlich harmonischer aus, sind aber minimal unschärfer. Diese Unschärfe können Sie später korrigieren bzw. nachschärfen. In dem Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN haben Sie noch weitere Einstellungsmöglichkeiten, z. B. Einstellung der Bittiefe: Hier legen Sie fest, ob Sie den gesamten dynamischen Bereich des HDR-Bildes erhalten und speichern möchten, sprich den »32-Bit/Kanal«, oder es in eine 8- und 16-Bit/Kanal-Bilddatei konvertieren und speichern möchten. Entscheiden Sie sich für den 8- und 16-Bit/Kanal, kann der vollständige Luminanzwertebereich eines HDR-Bildes nicht erhalten und gespeichert werden. Sie sollten auf jeden Fall den vollen Luminanzwertebereich so lange wie möglich erhalten, damit Ihre Aufnahme später auch den vollen Tonwertbereich aufweist. Da Ihr Monitor nicht den gesamten 32-Bit-Bereich anzeigen kann, können Sie mit dem Schieberegler WEISSPUNKTVORSCHAU FESTLEGEN, dem entsprechenden Histogramm und dem Kontrollbild die für Sie optimale Darstellung des Bildes wählen. Beachten Sie, dass dies nur einen Einfluss auf die Darstellung am Bildschirm hat, auch nach dem Ändern und Speichern dieser Einstellung bleibt Ihnen im 32Bit-Modus die volle Information erhalten. Verschieben Sie bei der Einstellung den Schieberegler so, dass Sie so viel Zeichnung wie möglich in den Tiefen sehen können. Haben Sie mehrere ähnliche Bilder dieses Motivs, kann es nützlich sein, die Reaktionskurve des Histogramms zu speichern, um sie später auf die anderen Bilder anzuwenden. Abbildung 10.2 Erste Vorschau der HDRAufnahme mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten im Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN
Hinweis Weitere Anwendungen im 32-Bit-Modus werden in einem späteren Kapitel dieses Buches vorgestellt.
Belassen Sie die Farbtiefe auf 32 Bit und klicken Sie auf OK. Nach kurzer Zeit erscheint Ihre HDR-Aufnahme auf dem Bildschirm, speichern Sie jetzt das HDR-Bild ab. Sie haben nun eine HDR-Aufnahme, die einen weit höheren Tonwertbereich hat als eine RAW-Datei.
162 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
10.2
Am unteren Bildschirmrand links sehen Sie einen Regler, mit dem Sie alle Korrekturen über die gesamte Bandbreite des Tonwertes kontrollieren können. Wenn zum Beispiel Staubkörnchen oder andere Verschmutzungen mit dem Kopierstempel-Werkzeug beseitigt werden, so sollten Sie das Ergebnis über den gesamten Bereich kontrollieren. Mit einem Doppelklick können Sie den Schieberegler wieder in die Neutralstellung bringen.
Anpassung der Farbe über die Tonwertkorrektur Rufen Sie dazu BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR auf. Lassen Sie sich nicht vom Histogramm verwirren, es zeigt nur die momentane Einstellung des HDR-Bildes auf dem Bildschirm. Alle Informationen sind nach wie vor vorhanden. In dem Untermenü OPTIONEN können Sie weitere Parameter festlegen, die sich auf die Korrekturen auswirken. Abbildung 10.3 Voreinstellungen der Tonwertkorrektur
Die nachfolgenden Algorithmen stehen für:
b Schwarzweiß-Kontrast verbessern Alle Kanäle werden identisch beschnitten. Dabei bleibt die Beziehung zwischen den Farben insgesamt erhalten, während Lichter heller und Tiefen dunkler wirken. Dieser Algorithmus wird vom Befehl AUTO-KONTRAST verwendet.
b Kontrast kanalweise verbessern Maximiert den Tonwertbereich in jedem Kanal, um eine drastischere Korrektur zu erzielen. Da mit dieser Option jeder Farbkanal einzeln eingestellt wird, werden möglicherweise Farbstiche entfernt oder hinzugefügt. Dieser Algorithmus wird vom Befehl AUTOTONWERTKORREKTUR verwendet.
b Dunkle und helle Farben suchen Sucht die hellsten und dunkelsten Pixel in einem Bild und maximiert anhand dieser Pixel den Kontrast, während gleichzeitig die Beschneidung minimiert wird. Dieser Algorithmus wird vom Befehl AUTO-FARBE verwendet. Für dieses Bild wählen Sie die erste Möglichkeit, nämlich SCHWARZWEISS-KONTRAST VERBESSERN. Alle weiteren Parameter lassen Sie auf der Voreinstellung und schließen dann das Untermenü. Nun wählen Sie die mittlere Pipette und klicken auf einen Bereich im Bild, der ein neutrales Grau haben sollte. Bei diesem Bild ist die graue Wand im mittleren Bereich gut geeignet.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
163
Kapitel 10
HDR: Antiquitäten
Abbildung 10.4 Festlegung des Weißpunktes
Belichtung Wählen Sie für den nächsten Korrekturschritt den Punkt ANPASSUNG > BELICHTUNG, hier haben Sie nun drei Möglichkeiten der Korrektur:
b Belichtung Passt die Lichter am Ende der Tonwertskala an und behält extreme Tiefen so weit wie möglich bei.
b Verschiebung Dunkelt Tiefen und Mitteltöne ab und behält die Lichter so weit wie möglich bei.
b Gamma Passt das Bildgamma über eine einfache Potenzfunktion an. Negative Werte werden um null gespiegelt (sie bleiben also negativ, werden aber trotzdem so angepasst, als ob sie positiv wären). Mit der Pipette werden nun alle weiteren Korrekturen vorgenommen. Die drei Pipetten von links nach rechts stehen für: SCHWARZPUNKT, MITTELTÖNE sowie WEISSPUNKT SETZEN.
b Mit der Pipette SCHWARZPUNKT SETZEN wird die Verschiebung festgelegt und das Pixel, auf das Sie klicken, auf null verschoben.
b Mit der Pipette WEISSPUNKT SETZEN wird die Belichtung festgelegt und der Punkt, auf den Sie klicken, auf 100% Weiß gezogen, bei HDR-Bildern ist das der Wert 1,0.
b Mit der Pipette MITTELTÖNE SETZEN wird die Belichtung festgelegt und der Wert, auf den Sie klicken, in ein mittleres Grau geändert. Nachdem Sie die Punkte gesetzt haben, schließen Sie das Menü mit OK.
164 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
10.2
Abbildung 10.5 Korrektur der Belichtung
Da die HDR-Aufnahme im 32-Bit-Modus in der Regel für spezielle Anwendungen, wie zum Beispiel im 3D-Bereich, eingesetzt wird, sollte sie zur weiteren Bearbeitung in den 16-BitModus konvertiert und dann noch einmal neu unter einem entsprechenden Namen gespeichert werden. Nach der Konvertierung und Anpassung ist die 16-Bit-Aufnahme für verschiedene Bereiche einsetzbar, zum Beispiel im Druckbereich, zur Präsentation auf dem Monitor und auch in der Großbildprojektion.
Hinweis Nach der Änderung der Farbtiefe neu abspeichern und im Namen am besten den Wert der Farbtiefe integrieren.
Konvertierung und Anpassung der HDRAufnahme Zur Konvertierung wählen Sie BILD > MODUS > 16-BIT-KANAL. Danach öffnet sich das Fenster HDR-KONVERTIERUNG mit verschiedenen Möglichkeiten der Auswahl und einem dazugehörigen Histogramm. Methode: Hier haben Sie die Auswahl zwischen: BELICHTUNG UND GAMMA, LICHTERKOMPRIHISTOGRAMM EQUALISIEREN und LOKALE ANPASSUNG. Rufen Sie sich die ToningKurve mit dem Histogramm zur Ansicht auf. Die Methoden und ihre Wirkung im Einzelnen: MIERUNG,
b Belichtung und Gamma Ermöglicht die manuelle Anpassung von Helligkeit und Kontrast des HDR-Bildes.
b Lichterkomprimierung Komprimiert die Lichterwerte im HDR-Bild, damit sie im Luminanzwertebereich von 8oder 16-Bit-Kanal-Bildern liegen. Hier sind keine weiteren Einstellungen erforderlich, da es sich um eine automatisierte Methode handelt. Klicken Sie auf OK, um das 32-BitKanal-Bild zu konvertieren. In diesem Tool haben Sie keine Möglichkeit der Korrektur, denn sie wird automatisch durchgeführt.
b Histogramm equalisieren Komprimiert den dynamischen Bereich des HDR-Bildes unter Beibehaltung eines Kontrastanteils. Hier sind keine weiteren Einstellungen erforderlich, da es sich um eine automatisierte Methode handelt. Klicken Sie auf OK, um das 32-Bit/Kanal-Bild zu konvertieren. Die Methode kann in manchen Fällen zu hart ausfallen, so dass Sie anschließend in den Tiefen und Lichtern kaum noch oder gar keine Zeichnung mehr haben. Auch in diesem Tool haben Sie keine Möglichkeit der Korrektur, denn sie wird automatisch durchgeführt.
b Lokale Anpassung Passt den Tonwert im HDR-Bild für lokale Helligkeitsbereiche im ganzen Bild an. Das Tool passt hier die verschiedenen Helligkeitsbereiche aber nicht pauschal an, sondern greift auf jeden Bereich zu. Diese Methode ist oft das Mittel der Wahl, weil sie sehr präzise arbeitet.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
165
Kapitel 10 Hinweis Liefern einmal die vier Methoden der HDR-Konvertierung nicht das gewünschte Ergebnis, so sollten Sie im 32-BitModus die Belichtung bzw. Tonwertkorrektur noch einmal überprüfen.
HDR: Antiquitäten
Bei allen Einstellungen sollte man sehr behutsam vorgehen und den Tonwert nicht zu weit begrenzen, das heißt gerade in den Tiefen und Lichtern sehr sorgfältig arbeiten. Über die Module TIEFEN UND LICHTER und TONWERTKORREKTUR können Sie später noch ein Feintuning vornehmen. Wählen Sie nun die LOKALE METHODE aus und gehen Sie mit der Pipette in die einzelnen Bildbereiche im HDR-Bild. Klicken Sie den dazugehörigen Bereich im Histogramm an, den Sie sehen, während Sie mit der Pipette im Bild arbeiten. Nachdem Sie die verschiedenen Bereiche mit einem Punkt markiert haben, können Sie diese nun verändern. Aktivieren Sie rechts unten im Fenster den Punkt ECKE, damit das Tool nicht jede Veränderung, die Sie vornehmen, equalisiert (ausgleicht). Das Equalisieren über mehrere Punkte wird immer wieder beim Bearbeiten aktualisiert, das heißt, Sie müssen es gegebenenfalls mehrmals aktivieren. Wenn Sie die Einstellungen abgeschlossen haben, stellen Sie den Radius und den Schwellenwert wie angegeben ein. Beenden Sie das Konvertieren mit einem OK.
Abbildung 10.6 Konvertierung in den 16-Bit-Modus mit der entsprechenden Anpassung der Tonwerte
Abbildung 10.7 Erster Bildeindruck nach der Konvertierung
166 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
10.2
Feintuning Gerade bei Aufnahmen, die in manchen Bereichen sehr abweichende Farbtemperaturen haben, kann eine zweite Farbanpassung wie hier im Alten Angler am Ende doch sinnvoll sein. Da nach der Konvertierung die Farbbalance noch nicht perfekt ist, öffnen Sie zur Korrektur das Tool FARBBALANCE unter BILD > ANPASSUNG > FARBBALANCE. Gehen Sie jetzt Schritt für Schritt die Bereiche TIEFEN, MITTELTÖNE und LICHTER durch und korrigieren Sie die Werte. Abbildung 10.8 Letzte Anpassung der Farbe
Die letzte Anpassung, die Sie im Bild ausführen, ist eine leichte Korrektur der Tonwerte. Rufen Sie das Tool über BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR auf. Passen Sie wie in Abbildung 10.9 angegeben die Mitteltöne und Lichter an. Abbildung 10.9 Anpassung der Mitteltöne und Lichter
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
167
Kapitel 10
HDR: Antiquitäten
Nach dieser Korrektur ist das Bild fertig und zur Ausgabe in den entsprechenden Medien bereit. Abbildung 10.10 Fertige HDR-Aufnahme
168 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
HDR: Mannings Heath Golf Club 11.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 11.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
171
Kapitel 11
HDR: Mannings Heath Golf Club
11.1 FOTOGRAFIE Eine Fotoreportage führte mich zu einem der elitärsten Golfclubs Englands, dem Mannings Heath Golf Club. Der Club liegt in der Nähe von Heathrow, umgeben von einer wunderschönen Landschaft abseits von Stress und Hektik. Der 18-Loch-Kurs besteht seit 1914 und ist durch seine landschaftliche Form und deren zum Teil beträchtlichen Höhenunterschiede sehr anspruchsvoll. Aber gerade das macht diesen Kurs aus. Das Clubhaus fügt sich wunderbar in die Landschaft ein und ist fast vergleichbar mit einem Museum. Es verkörpert englischen Stil und Tradition. In jedem Winkel um und in dem Clubhaus gibt es nicht endende Fotomotive. In einem separaten Teil des Hauses entdeckte ich das perfekte HDR-Motiv: Eine schön eingedeckte Tafel für ein besonderes Dinner mit einem perfekten Blick auf den Vorgarten und den Kurs. Das Licht war für diese Aufnahme perfekt, und so konnte ich mit den Aufnahmen starten. Alle Aufnahmen wurden im RAW-Format gespeichert.
Hinweis Hinweis zu Bild 1–8 Brennweite 16mm Blende 13 ISO 100/21º
Belichtung 1/4 Sek.
Belichtung 1/8 Sek.
Belichtung 1/15 Sek.
Belichtung 1/30 Sek.
Belichtung 1/60 Sek.
Belichtung 1/125 Sek.
172 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
Belichtung 1/250 Sek.
Belichtung 1/500 Sek.
Belichtung 1/1000 Sek.
Belichtung 1/2000 Sek.
11.2
Belichtung 1/4000 Sek. Der Schwerpunkt bei der Belichtung lag auf den Lichtern im Außenbereich sowie bei den Tiefen links und rechts in den Ecken.
11.2 ERSTELLUNG DER HDRIAUFNAHME Zusammenfügen der HDR-Bilder Der erste Schritt, den Sie in Photoshop® ausführen, ist wieder das Zusammenführen der Einzelbilder. Hierzu gehen Sie wie folgt vor: Wählen Sie DATEI > AUTOMATISIEREN > ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
173
Kapitel 11
HDR: Mannings Heath Golf Club
Abbildung 11.1 Pfad: ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN
Klicken Sie im Dialogfeld ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN auf DURCHSUCHEN, wählen Sie die gewünschten Bilder aus und klicken Sie auf OK. Abbildung 11.2 Menü: ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN
Nun läuft ein Automatismus ab, der je nach Rechner und Anzahl der Bilder eine gewisse Zeit dauert. Machen Sie ein Häkchen bei: QUELLBILDER NACH MÖGLICHKEIT AUTOMATISCH AUSRICHTEN, Photoshop® richtet dann im ersten Arbeitsschritt die Ebenen nach Inhalt aus, das heißt: Ähnlich wie in einem Stitch-Programm werden die dominanten Stellen im Bild, zum Beispiel Kanten und Ecken, markiert und zu einem Kontrollpunkt erhoben. Nach diesen
174 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
11.2
Kontrollpunkten werden nun die Ebenen verglichen und ausgerichtet. Hier werden nicht beabsichtigte Verschiebungen und Drehungen, die bei der Aufnahme entstanden sind, ausgeglichen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, öffnet sich ein neues Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN. Hier haben Sie nun die Möglichkeit, das ein oder andere Bild zu entfernen. In dem Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN haben Sie noch weitere Einstellungsmöglichkeiten, z. B. Einstellung der Bittiefe: Hier legen Sie fest, ob Sie den gesamten dynamischen Bereich des HDR-Bildes erhalten und speichern möchten, sprich den »32-Bit/Kanal«, oder es in eine 8- und 16-Bit/Kanal-Bilddatei konvertieren und speichern möchten. Entscheiden Sie sich für den 8- und 16-Bit/Kanal, kann der vollständige Luminanzwertebereich eines HDR-Bildes nicht erhalten und gespeichert werden. Sie sollten auf jeden Fall den vollen Luminanzwertebereich so lange wie möglich erhalten, damit Ihre Aufnahme später auch den vollen Tonwertbereich aufweist. Da Ihr Monitor nicht den gesamten 32-Bit-Bereich anzeigen kann, können Sie mit dem Schieberegler WEISSPUNKTVORSCHAU FESTLEGEN, dem entsprechenden Histogramm und dem Kontrollbild die für Sie optimale Darstellung des Bildes wählen. Beachten Sie, dass dies nur einen Einfluss auf die Darstellung am Bildschirm hat, auch nach dem Ändern und Speichern dieser Einstellung bleibt Ihnen im 32Bit-Modus die volle Information erhalten. Verschieben Sie bei der Einstellung den Schieberegler so, dass Sie so viel Zeichnung wie möglich in den Tiefen sehen können. Abbildung 11.3 Erste Vorschau der HDRAufnahme mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten im Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN
Belassen Sie die Farbtiefe auf 32 Bit und klicken Sie auf OK. Nach kurzer Zeit erscheint Ihre HDR-Aufnahme auf dem Bildschirm, speichern Sie dann das HDR-Bild ab. Sie haben jetzt eine HDR-Aufnahme, die einen weit höheren Tonwertbereich hat als eine RAW-Datei. Am unteren Bildschirmrand links sehen Sie einen Regler, mit dem Sie alle Korrekturen über die gesamte Bandbreite des Tonwertes kontrollieren können. Wenn zum Beispiel Staubkörnchen oder andere Verschmutzungen mit dem Kopierstempel-Werkzeug beseitigt werden, so sollten Sie das Ergebnis über den gesamten Bereich kontrollieren. Mit einem Doppelklick können Sie den Schieberegler wieder in die Neutralstellung bringen. Sollte der Regler nicht zu sehen sein, klicken Sie auf den Pfeil, wie in Abbildung 11.3 im unteren Bild zu sehen ist, und stellen Sie 32-Bit-Belichtung ein.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
175
Kapitel 11
HDR: Mannings Heath Golf Club
Abbildung 11.4 Anpassung der Monitoreinstellung bei HDRAufnahmen
Hinweis Die Einstellung 32-BITBELICHTUNG hat keinen Einfluss auf das eigentliche HDR-Bild, sondern nur auf Darstellung des Monitors. Sie hat hier lediglich eine Kontrollfunktion.
176 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
11.2
Anpassung der Farbe über die Tonwertkorrektur Rufen Sie dazu BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR auf. Lassen Sie sich nicht vom Histogramm verwirren, es zeigt nur die momentane Einstellung des HDR-Bildes auf dem Bildschirm. Alle Informationen sind nach wie vor vorhanden. In dem Untermenü OPTIONEN können Sie weitere Parameter festlegen. Abbildung 11.5 Voreinstellung Tonwertkorrektur
Hinweis Eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Parameter ist in Kapitel 10 HDR: Antiquitäten enthalten.
Für dieses Bild wählen Sie KONTRAST KANALWEISE VERBESSERN. Alle weiteren Parameter lassen Sie auf der Voreinstellung. Schließen Sie das Untermenü. Nun wählen Sie die mittlere Pipette und klicken auf die Serviette links vorn, wie im Bild rot markiert. Die Serviette ist der ideale Punkt, um den Weißabgleich durchzuführen, denn sie weist ein perfektes Grau auf. Weitere Einstellungen sind für den Moment nicht nötig. Schließen Sie das Menü. Alle weiteren Einstellungen führen Sie nun im 16-Bit-Modus durch. Bevor Sie in diesen Modus wechseln, speichern Sie die HDR-Aufnahme für den Fall ab, dass Sie vielleicht die Aufnahme für andere Projekte einsetzen wollen oder nachträglich noch Korrekturen im 32Bit-Modus durchführen wollen.
Konvertierung und Anpassung der HDRAufnahme Zur Konvertierung wählen Sie BILD > MODUS > 16-BIT-KANAL. Danach öffnet sich das Fenster HDR-KONVERTIERUNG mit verschiedenen Möglichkeiten der Auswahl und einem dazugehörigen Histogramm. Methode: Hier haben Sie die Auswahl zwischen BELICHTUNG UND GAMMA, LICHTERKOMPRIHISTOGRAMM EQUALISIEREN und LOKALE ANPASSUNG. Rufen Sie sich die ToningKurve mit dem Histogramm zur Ansicht auf. Stellen Sie die Methode auf LOKALE ANPASSUNG. Die Helligkeitswerte werden durch dieses Werkzeug nicht pauschal angeglichen, sondern jeder einzelne Helligkeitsbereich wird hier für sich betrachtet und angepasst. MIERUNG,
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
177
Kapitel 11 Achtung Gehen Sie behutsam mit der Einstellung RADIUS UND SCHWELLENWERT um. Bei zu hohen Werten kommt es zu Überzeichnungen und Aufblühen der Ränder.
HDR: Mannings Heath Golf Club
Um gezielt einzelne Bereiche nach Ihren Vorstellungen zu korrigieren, gehen Sie mit der Pipette in die HDR-Aufnahme und klicken Sie auf den Bereich, den Sie ändern wollen. Im Histogramm wird gleichzeitig der Bereich angezeigt, den Sie verändern wollen. Nachdem Sie die verschiedenen Bereiche mit einem Punkt markiert haben, können Sie diese nun verändern. Aktivieren Sie rechts unten im Fenster den Punkt ECKE, damit das Tool nicht jede Veränderung, die Sie vornehmen equalisiert (ausgleicht). Das Equalisieren über mehrere Punkte wird immer wieder beim Bearbeiten aktualisiert, das heißt, Sie müssen es gegebenenfalls mehrmals aktivieren. Stellen Sie den Radius sowie den Schwellenwert wie in Abbildung 11.6 angegeben ein. Beenden Sie das Konvertieren mit einem OK.
Abbildung 11.6 Konvertierung in den 16-Bit-Modus mit der entsprechenden Anpassung der Tonwerte
Abbildung 11.7 HDR-Bild nach der abgeschlossenen 16-Bit-Konvertierung
178 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
11.2
Feintuning Im Feintuning betonen Sie die Lichter noch etwas stärker. Dazu rufen Sie das entsprechende Tool über BILD > ANPASSUNG > TIEFEN/LICHTER auf. Stellen Sie die entsprechenden Werte wie in Abbildung 11.8 gezeigt ein. Die Tonbreite ermöglicht die Festlegung der Breite des Tonbereichs in den Tiefen bzw. Lichtern, der verändert wird. Je kleiner der Wert ist, desto stärker werden die Konturen der helleren Bereiche beschränkt. Der Radius steuert die lokale Umgebung um jeden Pixel. Gehen Sie mit dem Schieberegler nach links, so wird nur ein kleiner Bereich definiert, gehen Sie nach rechts, so wird ein größerer Bereich festgelegt. Die optimale Einstellung variiert von Bild zu Bild. Die Stärke legt die Intensität der beiden Regler fest. Experimentieren Sie mit den einzelnen Reglern, um ein Gefühl für deren Wirkung zu bekommen. Auch hier gilt, wenn die Einstellungen zu stark ausfallen, können sich Kränze bzw. unschöne Säume um die Kanten bilden. Weniger ist oft mehr! Alle anderen Einstellungen belassen Sie so. Ein Wort noch zur Farbkorrektur in diesem Tool, je nach Stärke der vorangegangenen Korrekturen verändert sich auch die Farbe in den veränderten Bereichen; mit diesem Regler können Sie gezielt die Farbe wieder angleichen.
Abbildung 11.8 Betonung der Lichter
Die nächste Anpassung, die Sie im Bild ausführen, ist eine leichte Korrektur der Tonwerte. Rufen Sie das Tool über BILD > ANPASSUNG > TONWERTKORREKTUR auf. Passen Sie wie in Abbildung 11.9. angegeben die Mitteltöne und Lichter an. Im Untermenü wählen Sie den Punkt SCHWARZWEISS-KONTRAST VERBESSERN. Alle Kanäle werden hier noch einmal angepasst. Dabei bleibt die Beziehung zwischen den Farben insgesamt erhalten, während Lichter heller und Tiefen dunkler wirken. Weiterhin wählen Sie den Punkt NEUTRALE MITTELTÖNE AUSRICHTEN an, hier werden die Gammawerte (Mitteltöne) noch einmal separat ausgerichtet, so dass die Farbe neutral wirkt. Abbildung 11.9 Anpassung der Mitteltöne sowie der Lichter
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
179
Kapitel 11
HDR: Mannings Heath Golf Club
Der letzte Schritt ist das leichte Schärfen der HDR-Aufnahme, hierzu öffnen Sie das Menü FILTER > SCHARFZEICHNUNGSFILTER > UNSCHARF MASKIEREN und stellen die Werte wie angegeben ein. Abbildung 11.10 HDR-Aufnahme schärfen
In Abbildung 11.11 die fertige HDR-Aufnahme, die nun in den entsprechenden Medien eingebunden werden kann. Abbildung 11.11 Fertige HDR-Aufnahme
180 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
HDRPanorama 12.1 12.2 12.3 12.4
Einmaleins der Panoramaaufnahme. . . . . . . . . . . . . . . . . Die Panoramaaufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die SpheroCam HDR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Spiegelkugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
184 184 190 194
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
183
Kapitel 12
HDR-Panorama
12.1 EINMALEINS DER PANORAMAAUFNAHME Die Königsklasse ist das HDR-Panorama. Schon eine normale Panoramaaufnahme ist sehr beeindruckend, wenn sie ein interessantes Motiv enthält. Aber wie sagt man doch so gern, »Es gibt immer Steigerungen«, und so ist das auch mit der HDR-Panoramaaufnahme. Nur ist der Weg dazu wesentlich länger und etwas komplizierter. Das fängt schon bei der Aufnahme an: Um eine Panoramaaufnahme zu erstellen, benötigen Sie bei der Aufnahme mehr als nur Kamera und Stativ. Um eine Panoramaaufnahme für den Printbereich zu erstellen oder in einem QuickTime-Movie zu präsentieren, benötigen Sie einen Panoramakopf und weitere Ausrüstung, auf die ich später eingehen werde. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, Panoramaaufnahmen zu erstellen, zum Beispiel mit Hilfe einer Spiegelkugel, mit einem Fisheye-Objektiv oder mit einer One-Shot-Camera, der so genannten Sphero-Cam HDR. Die Aufnahmen der Sphero-Cam HDR werden aber nicht für eine herkömmliche Panoramaaufnahme genutzt. Das aufgenommene Bildmaterial findet seine Verwendung in entsprechenden 3D-Softwareprogrammen. Mit den gewonnenen Daten und Helligkeitswerten werden dann fotorealistische Lichtsituationen in der 3D-Software erzeugt, um beispielsweise künstlich generierte Objekte in ein realistisches Bild zu verwandeln. Dies wird heute gerade in der Automobilindustrie gerne genutzt. Somit verlässt der neue Prototyp nicht das Werkstor, um seinen ersten Auftritt zu haben, sondern verbleibt im Computer. Der neue Wagen präsentiert sich hier wahlweise in der Kulisse von Las Vegas oder aber auch am Mount Everest. Der Einzige, der dafür das Werkstor verlässt, ist der Fotograf. Die Vorteile sind enorm: Es fallen keine Kosten für den Transport der Wagen an, ja sie müssen noch nicht mal real existieren, und die Wagen bleiben bis zur ersten Fahrt auf der Teststrecke geheim. Man kann die Wagen an den interessantesten Plätzen präsentieren und kann somit vorab schon einmal ihre Werbewirksamkeit testen.
12.2 DIE PANORAMAAUFNAHME Abbildung 12.1 Panoramakopf mit verstellbaren Schienen Hersteller: Manfrotto
184 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Doch zurück zur normalen Anwendung für Print oder Movie. Um die Panoramaaufnahme ohne perspektivische Verzerrungen aufzunehmen, kommt man um die Anschaffung eines Panoramakopfes nicht herum. Würde man die Aufnahmen mit einem normalen Stativ vornehmen, so hätten Sie an jeder Übergangsstelle eine so genannte Parallaxe-Verschiebung. Das heißt, die Kamera, genauer gesagt das Objektiv, lagen beim Drehen nicht im Nodalpunkt (Knotenpunkt). Warum das Ganze, wie kommt es zu der Verschiebung? Mit einem kleinen Trick können Sie ohne Hilfsmittel den Parallaxenfehler selbst erleben. Schließen Sie ein Auge und fixieren Sie eine vertikale Linie oder Kante in Ihrer Nähe, am besten das Fenster, und schauen Sie beim Drehen des Kopfes, was mit dem Hintergrund an der Kante passiert. Sie sehen, der Hintergrund wandert, und genau das passiert auch beim Drehen der Kamera auf dem Stativ, wenn Sie keinen Panoramakopf nutzen.
Die Panoramaaufnahme
12.2
Was macht der Panoramakopf anders als ein herkömmlicher Kopf? Er hat Einstellplatten, die es ermöglichen, das Kameraobjektiv auf den so genannten Nodalpunkt einzustellen. Dieser Punkt ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich und muss dementsprechend für jedes Objektiv ermittelt werden. Der Nodalpunkt ist die gedachte Verlängerung des Mittelpunktes der Stativrotation. Abbildung 12.2 Nodalpunkt mit der gedachten Verlängerung der Stativrotation
Diese Achse sollte genau da liegen, wo im Linsensystem des Objektivs die Lichtbrechung erfolgt und das Bild auf dem Kopf steht. Die Justage erfolgt über die Einstellplatten, die die Kamera in die entsprechenden Richtungen bewegen. Abbildung 12.3 Einstellplatten des Panoramakopfs Hersteller: Manfrotto
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
185
Kapitel 12
HDR-Panorama
Zusätzlich zu der Wasserwaage, die sich am Kopf befindet, benötigen Sie noch eine zweite Wasserwaage, die am Blitzschuh der Kamera befestigt wird. Abbildung 12.4 Wasserwaage für den Kamera-Blitzschuh
Als Objektiv sollten Sie, je nachdem was Sie abbilden wollen, zwischen Weitwinkel und Fisheye wählen. Wollen Sie zum Beispiel eine 360-Grad-Aufnahme machen, empfiehlt sich auf jeden Fall das Fisheye. Mit einem herkömmlichen Weitwinkel würde sonst die Zahl der benötigten Aufnahmen ins Uferlose gehen. Sie wollen ja eine HDR-Panoramaaufnahme machen und hier benötigen Sie für jede Teilaufnahme noch die entsprechenden abgestuften Bilder. Aber es ist immer letztendlich die Frage, für welche Anwendung möchte man es einsetzen, und oft gibt es mehrere Möglichkeiten.
Vorbereitung/Aufnahme Hinweis Der Begriff Stitching kommt aus dem Englischen und bedeutet Heften oder Nähen.
Nachdem Sie das entsprechende Motiv gefunden haben, geht es an die Aufnahme. Hochformat oder Querformat – bei vielen Motiven bietet sich einfach das Hochformat an. Wenn Sie nur ein normales Panoramabild machen, ohne die horizontale Achse zu verlassen, wird bei einem Querformat das Bild einfach in der Höhe zu gering. Das heißt, das Verhältnis von Länge zu Höhe ist einfach zu extrem. Auch lassen sich hochformatige Aufnahmen später am Computer besser zusammensetzen (stitchen). Lassen Sie sich viel Zeit beim Einrichten der Kamera und des Panoramakopfs. Nachdem Sie das Stativ platziert und die Kamera am Panoramakopf befestigt haben, justieren Sie den Kopf und anschließend die Kamera mit Hilfe der Wasserwaage. Drehen Sie nach Abschluss der Justage die Kamera einmal um 360 Grad und beobachten Sie die Wasserwaage am Panoramakopf und am Blitzschuh. Beide Waagen sollten keine Abweichung bei der Drehung haben, ansonsten justieren Sie erneut. Das Resultat einer nicht richtig justierten Kamera sind meist stürzende Linien und die sind bei einer Panoramaaufnahme in der Nachbearbeitung fatal. Teilen Sie sich die horizontale Schrittweite am Kopf sorgfältig ein, so dass Sie eine Überlappung von 20 bis 30 Prozent haben. Der Panoramakopf von Manfrotto zum Beispiel hat eine fein gestufte Drehwinkelskala, die man, hat man die Gradzahl ermittelt, so einstellen kann, dass die Kamera beim Drehen des Kopfes in der entsprechenden Position einrastet.
186 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Die Panoramaaufnahme
12.2
Abbildung 12.5 Einstellkopf mit Drehwinkelskala
Wichtig ist bei der Aufnahme: Seien Sie schnell, aber präzise! Gerade bei der Vielzahl der Bilder, die Sie machen, können das je nach Licht, Motiv und Belichtungsstufen schnell an die hundert Aufnahmen werden. Im idealen Fall hat sich die Szene beim letzten Bild noch nicht verändert. Hier zahlen sich zum Beispiel Hilfsmittel wie die Software DSLR Remote Pro 1.6 von Breeze Systems aus. Mit ihr können Sie, wenn Sie bei der Aufnahme mit einem Laptop arbeiten und damit die Kamera verbinden, die Kamera fernsteuern. Die einzelnen Belichtungsstufen, die Sie in der Software vorgewählt haben, werden von der Kamera abgearbeitet. Abbildung 12.6 Fernbedienung der Kamera durch die Software DSLR Remote Pro von Breeze Systems Limited
Nachdem Sie die Kamera auf MANUELL gestellt haben, den AUTOFOCUS sowie den STABILIdeaktiviert haben, können Sie alle weiteren Einstellungen direkt in der Software vornehmen. Sie können hier bis zu 15 Belichtungsstufen vorprogrammieren. Im gleichen Menü stellen Sie dann auch die entsprechenden Abstufungen in der Blende ein, wie zwischen den einzelnen Aufnahmen abgeblendet werden soll. Das Arbeiten mit DSLR Remote Pro ist eine sehr schnelle und effektive Methode der automatischen Aufnahme, die Bedienung der Software ist sehr übersichtlich aufgebaut. ZER
Am Ende sollten Ihre Einzelaufnahmen in Abstufung und Überlappung wie in Abbildung 12.7 gezeigt aussehen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
187
Kapitel 12
HDR-Panorama
Abbildung 12.7 Einzelaufnahmen für das HDR-Panorama »Sinai«.
Hinweis Brennweite Blende ISO
16mm 14 100/21º
Zusammenfügen der HDR-Ebenen Nach dem Fotografieren werden die einzelnen Aufnahmen mit ihren Belichtungsstufen für jeden Panoramaschritt in Photoshop® zu einer HDR-Aufnahme zusammengefügt und abgespeichert. Abbildung 12.8 Zusammengefügte Teilaufnahme für das HDRPanoramabild
Sie haben dann wie in dem Beispiel »Sinai« am Ende acht Aufnahmen, die dann in einem weiteren Schritt gestitcht werden. Hierzu gibt es verschiedene Programme, die teilweise beim Kauf einer Kamera zur Grundausstattung der beigefügten Software gehören.
Stitchen Nachdem die Aufnahmen gestitcht wurden, erhalten Sie einen ersten Eindruck der Panoramaaufnahme, wie in Abbildung 12.8 gezeigt. Die einzelnen Schritte des Stitchens werden im nächsten Kapitel erklärt. Da das Programm die einzelnen Ebenen noch ausrichtet und perspektivisch angleicht, erhalten Sie am Ende eine Aufnahme, die noch in sich beschnitten werden muss. Ich habe zur besseren Ansicht die Aufnahme schon einmal in Tonwert und Farbe angeglichen. Abbildung 12.9 Erste Ansicht der HDRPanoramaaufnahme Rotation der einzelnen Aufnahmen über 360 Grad
188 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Die Panoramaaufnahme
12.2
Die zweite Möglichkeit ist, die fehlenden Teile hinzuzufügen bzw. zu erstellen. Dies wird aber nicht immer mit jeder Aufnahme möglich sein. Ich habe bei unserem Beispiel »Sinai« die fehlenden Teile dazugefügt, das heißt, ich habe sie in der Hauptsache mit dem Kopierstempel kopiert und anschließend retuschiert. Auf diese Art und Weise erhalte ich die vertikale Ausdehnung. Abbildung 12.10 Fertige HDRPanoramaaufnahme Sinai White Canyon
In diesem Buch stelle ich Ihnen die Erstellung eines HDR-Panoramas mit Photoshop® und weiteren Programmen vor. Sie werden Schritt für Schritt die einzelnen Stufen zur Erstellung einer Panoramaaufnahme kennenlernen. Beispiele für Panoramabilder
Landschaft Abbildung 12.11 360-Grad-Panorama Kranichstein
Städte Abbildung 12.12 180-Grad-Panorama Frankfurt Holbeinsteg
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
189
Kapitel 12
HDR-Panorama
Canyons Abbildung 12.13 Sinai Wadi Arada Canyon
Abbildung 12.14 Sinai Coloured Canyon
12.3 DIE SPHEROCAM HDR Die Kamera und ihre Technik ist in vielerlei Hinsicht ein Novum. Denn anders als bei der herkömmlichen Aufnahme von Belichtungsreihen macht die Kamera ihre Aufnahmen mit bis zu 26 Blendenstufen auf einen Schlag. Dabei rotiert die Kamera für die Aufnahme einmal um die eigene Achse. So entsteht ein 360-Grad-Bildstreifen, auf dem alle Informationen enthalten sind. Die Kamera speichert die anfallenden Mengen an Daten direkt auf einen Laptop, der die Kamera während der Aufnahme kontinuierlich steuert. Der Laptop ist für die Aufnahme direkt unter dem Stativ angebracht (Abbildung 12.15). Natürlich braucht eine Aufnahme in höchster Qualität auch ihre Zeit, rund acht Minuten benötigt die SpheroCam für eine HDR-Aufnahme. Die Kamera hat natürlich ihren Preis, rund 50.000 Euro kostet diese faszinierende Technik. Die in Deutschland ansässige Firma Sphero hat diese Kamera produziert und entwickelt. Das System liefert in der höchsten Stufe eine Auflösung von 5300 x 10600 Pixel, das heißt, sie liefert bis zu 50 Mio. Pixel pro Aufnahme.
190 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Die SpheroCam HDR
12.3
Abbildung 12.15 SpheroCam HDR Hersteller: SpheronVR AG
Das Einsatzgebiet ist vielfältig, von der Automobilindustrie bis zum Landeskriminalamt (LKA) findet das System seine Anwendungen. Das LKA zum Beispiel nutzt das System zur Tatortsicherung und Vermessung. So kann der Tatort auch später noch am Computer genau rekonstruiert werden. Der Schwerpunkt der Anwendungen ist aber ihr Einsatz in der 3D-Software mit der Erzeugung von fotorealistischen Lichtsituationen. Die resultierende HDR-Aufnahme wird dann mit Hilfe der Software auf eine virtuelle Kugel gemappt, die eine 3D-Szene umgibt, wie in Abbildung 12.16 zu sehen ist. Abbildung 12.16 HDR-Mapping im 3D-Programm Bildquelle: Peggy Stein www.steinzeitMediendesign.de
1. Sphärische Aufnahme als Bildstreifen 2. Mapping als 3D-Umgebung 3. Objektplatzierung in der Szene
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
191
Kapitel 12
HDR-Panorama
Die HDR-Aufnahme entfaltet das volle Einsatzpotenzial als Umgebungsmap im 3D-Programm. Das Bild wird zu einer Kugel verformt und umschließt die gesamte 3D-Szene. Realistische Beleuchtung und Reflexionen von allen Seiten sind das Resultat. Stellen Sie sich vor, Sie sollen ein neues Handy entwerfen, dessen Oberflächenstruktur aus Chrom besteht. Was bietet sich besser an, als das neue Modell in einer spektakulären Umgebung zu präsentieren? Der Chapmens Peak Drive in Südafrika war genau die richtige Kulisse dazu. Die Aufnahme dazu haben Sie beim letzten Shooting schon vorproduziert und so können Sie sich in aller Ruhe an die Erstellung der Szene begeben. Die HDRAufnahme und ihre Anwendung sehen Sie in Abbildung 12.17. Abbildung 12.17 Im Bild sehen Sie die fertige HDR-Aufnahme sowie deren Anwendung in einer 3D-Szene im unteren Bild. Bildquelle: Peggy Stein www.steinzeitMediendesign.de
Damit Sie aber dem Kunden auch noch etwas mehr präsentieren können, stellen Sie ihm das neue Handy noch in der Kulisse vom Hofgarten in München vor – die perfekte Präsentation, wie in Abbildung 12.18 zu sehen.
192 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Die SpheroCam HDR
12.3
Abbildung 12.18 Im Bild sehen Sie die fertige HDR-Aufnahme sowie deren Anwendung in einer 3D-Szene im unteren Bild. Bildquelle: Peggy Stein www.steinzeitMediendesign.de
Lichtstimmungen im Vergleich Abbildung 12.19 Lichtstimmungen mit unterschiedlichen HDRAufnahmen Bildquelle: Peggy Stein www.steinzeitMediendesign.de
1. Innenraum – Kunst- und Tageslicht
3. Landschaft – Mittagssonnen, direktes Licht
2. Innenraum – Studioset
4. Landschaft – Sonnenaufgang, diffuses Licht
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
193
Kapitel 12
HDR-Panorama
Sie sehen in Abbildung 12.19 die gleiche 3D-Szene beleuchtet mit unterschiedlichen HDR-Aufnahmen. Ohne den Aufbau der Szene zu ändern, wurde nur die HDR-Aufnahme ersetzt, um eine andere Stimmung zu erzeugen.
12.4 DIE SPIEGELKUGEL Diese Art der Erstellung eines HDR-Panoramas geht einen völlig anderen Weg als die beiden ersten Verfahren. Hier fotografieren Sie die Szene über das Hilfsmittel einer Spiegelkugel, deren Oberfläche aus Chrom besteht. Die Kugel wird, wie in Abbildung 12.20 gezeigt, direkt in die Mitte der aufzunehmenden Szene integriert und mit einer Kamera aufgenommen. Die Beschaffenheit der Oberfläche, sprich ihre Qualität, sollte schon sehr hoch sein, denn davon hängt maßgeblich die Qualität Ihrer Aufnahme ab. Abbildung 12.20 Konstellation einer Aufnahme mit einer Spiegelkugel
Für die Aufnahme nutzen Sie ein Teleobjektiv, das Sie auf die Endposition des Objektivs einstellen. Je weiter weg Sie mit der Kamera von der Kugel stehen, desto kleiner sind Sie dann in der Kugel, sprich in der Aufnahme, zu sehen. Die Mittelachsen der Kugel und des Objektivs sollten genau übereinstimmen. Nehmen Sie für die Einstellung die ganze Kugel mit ein bisschen Zugabe auf. Um die kompletten 360 Grad zu erfassen, müssen Sie mindestens zwei Belichtungsreihen fertigen, die um 90 Grad versetzt sind. Ein weiterer Vorteil der versetzten Aufnahme ist, dass Sie sich selbst aus der Aufnahme retuschieren können. Aus jeder Perspektive erstellen Sie jetzt wie gewohnt Ihre Belichtungsreihen. Die fertig kombinierten Aufnahmen werden dann freigestellt, das heißt, alles, was über die Kugel hinausragt, wird entfernt. Für die weitere Bearbeitung liegt die Aufnahme nach der Freistellung quadratisch vor wie links oben in Abbildung 12.21. Anschließend wird das Bild abgewickelt, wie in Abbildung 12.21 gezeigt. Abwickeln heißt, das Bild liegt am Ende wieder in einer rechteckigen Form vor, so wie Sie es nach dem Stitchen von einer normalen Panoramaaufnahme her kennen. Alternativ dazu gibt es je nach Verwendungszweck noch weitere Möglichkeiten, ein Bild abzuwickeln und weiterzubearbeiten. Die Beispielaufnahmen hat mir freundlicherweise Herr Hans-Rudolf Wernli zur Verfügung gestellt. Er hat auf seiner Website: http://www.horo.ch eine sehr ausführliche und, wie ich meine, perfekte wissenschaftliche Abhandlung zu diesem Thema erstellt. Das Motiv Al-Khima, das ich in Abbildung 12.21 ausgewählt habe, ist eine künstliche Welt, die Herr Wernli erschaffen hat und die mit Bryce 6.1 realisiert wurde.
194 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Die Spiegelkugel
12.4
Abbildung 12.21 Die verschiedenen Stufen der Bearbeitung einer Aufnahme mit einer Spiegelkugel, hier anhand einer künstlichen Welt dargestellt. Bildquelle: Hans-Rudolf Wernli www.horo.ch
Am Ende kann die Aufnahme je nach Verwendungszweck in einer 3D-Szene, als QuickTime-Movie oder als Print ausgegeben werden. Die Aufnahmetechnik über eine Spiegelkugel ist sicherlich die preisgünstige Variante, die Qualität, die Sie am Ende erzielen, kann aber mit den vorab genannten Techniken nicht mithalten.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
195
HDR: White Canyon Panorama 13.1 Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 13.2 Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 13.3 Stitchen in Photoshop® CS3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
197
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
13.1 FOTOGRAFIE Die Wüste Sinai mit ihren Canyons ist eines der faszinierendsten Motive, die sich ein Fotograf vorstellen kann. Canyons mit einer Vielzahl von Farben, Formen, Höhen und Tiefen, Pflanzen und, nicht zu vergessen, deren exotischen Tierwelt. Und nicht nur die Canyons haben viel zu bieten, auch die Wüste Sinai ist ein Erlebnis. Und was bietet sich hier mehr an, als die Schönheit der Wüste in einer 360-Grad-HDR-Panoramaaufnahme festzuhalten? Die Ausrüstung dazu besteht aus einem Stativ von der Firma Gitzo Typ G 1228 MK2, einem Panoramakopf von Manfrotto Typ 303 und der Canon EOS 5. Als Weitwinkel nutzte ich das neue Canon 16-35mm 1:2.8L und eine Vielzahl von Zubehör. Wichtigstes Zubehör war ein umfangreiches Reinigungsset, mit dem ich jeden Abend den Sand von und aus der Ausrüstung entfernte. Man sollte vor jedem Wechsel des Objektivs genau überlegen, ob er notwendig ist, denn der Sand ist allgegenwärtig und setzt sich am liebsten auf den Sensor. Auch wenn er scheinbar im Moment nicht fühlbar ist, so ist er doch in jedem noch so zarten Lüftchen enthalten. Hier ist ein zweiter Body Gold wert, hiermit kann man sich den ein oder anderen Objektivwechsel sparen. Aber auch für sich selbst sollte man schon ausreichende Sicherheitsvorkehrungen treffen. Neben viel Wasser und ausreichendem Sonnenschutz ist die traditionelle Kopfbedeckung der Beduinen, der Chech, unabdingbar und ein Muss. Doch das alles nimmt man gerne in Kauf für die wunderschönen Motive, die man hier geboten bekommt. Der White Canyon beginnt unmittelbar hinter einer Oase und windet sich durch eine Gesteinsformation aus Kalk- und Sandstein mit extrem hellen Farben. Der Einstieg in den Canyon erfolgt schon sehr abenteuerlich über eine Leiter. Für die Ausrüstung sollte man auf jeden Fall eine gute und robuste Tasche haben, die Reporter D400 von Lowepro hat hier sehr gute Dienste getan. Doch nun zur Aufnahme: In der Nähe des eigentlichen Einstiegs in den White Canyon erstreckt sich eine kleine Ebene mit sehr zerklüfteten und vom Sand geschliffenen kleinen Bergen. Hier fand ich den idealen Platz für eine HDR-Panoramaaufnahme. Das Zentrum der 360-Grad-Aufnahme war eine kleine Spalte im Berg, die nicht breiter als sechs Meter und etwa zehn Meter tief war. Der Ausblick von hier war beeindruckend, in der Ferne weitere Berge, eingerahmt von Wüste, und links und rechts zerklüfteter Sandstein. Für jeden Panoramaschritt benötigte ich fünf Aufnahmen, um den gesamten Belichtungsumfang der Szene einzufangen. Um die 360 Grad horizontal komplett abzudecken, benötigte ich acht Schritte mit einer Überlappung von etwa 20%.
198 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
13.2
Abbildung 13.1 Ausgangsmaterial für eine 360-Grad-HDRPanoramaaufnahme
Hinweis
13.2 ERSTELLUNG DER HDRIAUFNAHME Zusammenfügen der einzelnen HDR-Bilder Der erste Schritt, den Sie in Photoshop® ausführen, ist wieder das Zusammenführen der Einzelbilder, das Sie schon aus den vorangegangenen Kapiteln über HDR kennen. Hierzu gehen Sie wie folgt vor: Wählen Sie DATEI > AUTOMATISIEREN > ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN.
zur Panoramaaufnahme Brennweite 16mm Blende 14,0 ISO 100/21º Belichtungsstufe pro Reihe von oben nach unten: 1/50 Sekunde 1/80 Sekunde 1/160 Sekunde 1/320 Sekunde 1/640 Sekunde Überlappung der einzelnen Schritte etwa 20%
Abbildung 13.2 Pfad: ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
199
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Klicken Sie im Dialogfeld ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN auf DURCHSUCHEN, wählen Sie die gewünschten Bilder aus und klicken Sie auf OK. Abbildung 13.3 Menü: ZU HDR ZUSAMMENFÜHREN
Nun läuft ein Automatismus ab, der je nach Rechner und Anzahl der Bilder eine gewisse Zeit dauert. Machen Sie ein Häkchen bei QUELLBILDER NACH MÖGLICHKEIT AUTOMATISCH ® AUSRICHTEN, Photoshop richtet dann im ersten Arbeitsschritt die Ebenen nach Inhalt aus, das heißt: Ähnlich wie in einem Stitch-Programm werden die dominanten Stellen im Bild, zum Beispiel Kanten und Ecken, markiert und zu einem Kontrollpunkt erhoben. Nach diesen Kontrollpunkten werden nun die Ebenen verglichen und ausgerichtet. Hier werden nicht beabsichtigte Verschiebungen und Drehungen, die bei der Aufnahme entstanden sind, ausgeglichen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, öffnet sich ein neues Fenster mit ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN. Hier haben Sie nun die Möglichkeit, das ein oder andere Bild zu entfernen, was aber in diesem Fall nicht nötig ist. Abbildung 13.4 Erste Vorschau der HDRAufnahme mit den entsprechenden Einstellmöglichkeiten im Menü
200 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
13.2
In dem Fenster ZU HDR ZUSAMMENFÜGEN haben Sie noch weitere Einstellungsmöglichkeiten, z. B. Einstellung der Bittiefe: Hier legen Sie fest, ob Sie den gesamten dynamischen Bereich des HDR-Bildes erhalten und speichern möchten, sprich den »32-Bit-Kanal«, oder es in eine 8- und 16-Bit-Kanal-Bilddatei konvertieren und speichern möchten. Entscheiden Sie sich für den 8- und 16-Bit-Kanal, kann der vollständige Luminanzwertebereich eines HDR-Bildes nicht erhalten und gespeichert werden. Sie sollten auf jeden Fall den vollen Luminanzwertebereich so lange wie möglich erhalten, damit Ihre Aufnahme später auch den vollen Tonwertbereich aufweist. Da Ihr Monitor nicht den gesamten 32-BitBereich anzeigen kann, können Sie mit dem Schieberegler WEISSPUNKTVORSCHAU FESTLEGEN, dem entsprechenden Histogramm und dem Kontrollbild die für Sie optimale Darstellung des Bildes wählen. Beachten Sie, dass dies nur einen Einfluss auf die Darstellung am Bildschirm hat, auch nach dem Ändern und Speichern dieser Einstellung bleibt Ihnen im 32-Bit-Modus die volle Information erhalten. Verschieben Sie bei der Einstellung den Schieberegler so, dass Sie so viel Zeichnung wie möglich in den Tiefen sehen können. Belassen Sie die Farbtiefe auf 32 Bit und klicken Sie auf OK. Nach kurzer Zeit erscheint Ihre HDR-Aufnahme auf dem Bildschirm, speichern Sie dann das HDR-Bild ab. Sie haben jetzt eine HDR-Aufnahme, die einen weit höheren Tonwertbereich hat als eine RAW-Datei. Speichern Sie die Datei im 32-Bit-Format ab, ohne eine Änderung im Bild vorzunehmen. Das ist ganz wichtig, denn sollten Sie das Bild noch für andere Anwendungen einsetzen wollen, so kann diese Veränderung unter Umständen nicht passend sein. Im nächsten Schritt wiederholen Sie jetzt das Prozedere für die verbleibenden sieben Panoramaschritte. Am Ende sollten Ihnen acht HDR-Aufnahmen vorliegen, die nun in das 16-BitFormat konvertiert werden.
Konvertierung und Anpassung der HDRAufnahme Bevor Sie nun mit der Konvertierung beginnen, suchen Sie sich die Aufnahme heraus, die den größten Tonwertumfang aufweist, in diesem Beispiel ist es die letzte Aufnahme der Serie. Alle Einstellungen, die Sie jetzt für Ihre Aufnahme vornehmen, speichern Sie sich so weit wie möglich ab, ansonsten notieren Sie sich diese. Diese Informationen wenden Sie dann bei der Konvertierung auf die restlichen sieben Aufnahmen an. Machen Sie sich zur Gewohnheit, die Aufnahme bei der Speicherung mit einem Zusatz zu versehen, der die Datei als 16-Bit-Format ausweist. Zur Konvertierung wählen Sie BILD > MODUS > 16-BIT-KANAL. Danach öffnet sich das Fenster HDR-KONVERTIERUNG mit verschiedenen Möglichkeiten der Auswahl und einem dazugehörigen Histogramm. Die beste Methode der Konvertierung bei diesem Bild ist die LOKALE ANPASSUNG. Das Tool passt die verschiedenen Helligkeitsbereiche nicht pauschal an, sondern Sie können hier selbst eingreifen. Sie tun das, indem Sie Knotenpunkte für die einzelnen Bereiche bestimmen. Gehen Sie mit der Pipette in die HDR-Aufnahme und klicken Sie auf den Bereich, den Sie ändern wollen. Im Histogramm wird gleichzeitig der Bereich angezeigt, den Sie verändern wollen. Nachdem Sie die verschiedenen Bereiche mit einem Punkt markiert haben, können Sie diese nun verändern. Aktivieren Sie rechts unten im Fenster den Punkt ECKE, damit das Tool nicht jede Veränderung, die Sie vornehmen, equalisiert (ausgleicht). Das Equalisieren über mehrere Punkte wird immer wieder beim Bearbeiten aktualisiert, das heißt, Sie müssen es gegebenenfalls mehrmals aktivieren. Stellen Sie den Radius sowie den Schwellenwert wie in Abbildung 13.5 angegeben ein. Beenden Sie das Konvertieren mit einem OK.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
201
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Abbildung 13.5 Konvertierung in den 16-Bit-Modus mit der entsprechenden Anpassung der Tonwerte
Nach der Konvertierung sollte die Aufnahme im gesamten Bereich eine ausgewogene Belichtung aufweisen, wie in Abbildung 13.5 zu sehen. Die weiteren Korrekturen werden erst nach dem Stitchen vorgenommen. Haben Sie alle Aufnahmen konvertiert und gespeichert, kommen wir zum Stitchen.
13.3 STITCHEN IN PHOTOSHOP® CS3 Stitchen heißt, man setzt die einzelnen Aufnahmen zusammen. Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet direkt übersetzt »zusammenheften« oder »zusammennähen«. Für die Panoramaaufnahme kann man es auch »zusammenfügen« nennen. Es gibt einige Programme, die diese Funktion teils automatisch, teils manuell für Sie übernehmen. Ich gehe am Ende dieses Kapitels noch einmal auf die verschiedenen Programme ein bzw. gebe eine kleine Übersicht über die gebräuchlichsten. In der nachfolgenden Beschreibung des Stitchens nehme ich Photoshop® CS3 als Beispiel. Die Funktion »Stitchen« heißt hier »Photomerge«.
202 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in Photoshop® CS3
13.3
Stitchen der Panoramaaufnahme Nachdem Sie jetzt acht HDR-Aufnahmen erstellt haben, öffnen Sie das Tool DATEI > AUTOMATISIEREN > PHOTOMERGE wie in Abbildung 13.6 zu sehen. Abbildung 13.6 Aufrufen der Funktion PHOTOMERGE
Achtung Die Ausgangsbilder müssen in ihre richtige Position gedreht werden, bevor Sie diese in Photomerge einladen.
Nach dem Öffnen des Tools erscheint ein Fenster (Abbildung 13.7), in dem Sie jetzt zahlreiche Einstellmöglichkeiten haben. Abbildung 13.7 PHOTOMERGE-Fenster. In diesem Tool legen Sie die Parameter für das Stitchen der HDR-Aufnahmen fest.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
203
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Als Erstes laden Sie die zu stitchenden Aufnahmen ein. Danach legen Sie das Layout fest, hierzu haben Sie verschiedene Möglichkeiten wie:
b Auto Photoshop® analysiert die Quellbilder und wendet entweder ein perspektivisches oder ein zylindrisches Layout an, je nachdem, welches Layout eine bessere Komposition ergibt.
b Perspektivisch Erstellt eine einheitliche Komposition, indem eines der Quellbilder (standardmäßig das mittlere Bild) als Referenzbild festgelegt wird. Die anderen Bilder werden dann transformiert (gegebenenfalls neu positioniert, gedehnt oder geneigt), so dass überlappender Inhalt über mehrere Ebenen übereinstimmt.
b Zylindrisch Reduziert die Verzeichnungen, die beim perspektivischen Layout auftreten können, indem die einzelnen Bilder wie auf einem auseinandergeklappten Zylinder angezeigt werden. Der überlappende Inhalt wird weiterhin ebenenübergreifend angepasst. Das Referenzbild wird in der Mitte platziert. Eignet sich am besten für das Erstellen von breiten Panoramabildern.
b Nur Repositionieren Richtet die Ebenen aus und passt den überlappenden Inhalt an. Es werden dabei aber keine Quellebenen transformiert (gedehnt oder geneigt).
b Interaktives Layout Wählen Sie diese Option, um das Quellbild in einem Dialogfeld zu öffnen und manuell optimal zu positionieren.
b Füllbilder ergänzen Eine ganz wichtige Funktion – nahtlose Übergänge werden nur erzeugt, wenn Sie diese Funktion aktivieren. Für unsere Anwendung wählen Sie die Einstellung ZYLINDRISCH. Diese Art eignet sich am besten für Landschaftsaufnahmen, da diese die Landschaft quasi auf einen Zylinder projiziert. Als würde man sich selbst um 360 Grad drehen, ohne den Kopf nach oben oder unten zu bewegen. Nachdem die Funktion ausgeführt wurde, erhalten Sie ein Panoramabild wie in Abbildung 13.8 gezeigt. Abbildung 13.8 Unbearbeitetes HDRPanoramabild nach dem Stitchen
Durch die Maskierungen, die bei der Bearbeitung automatisch angewendet werden, sind die Übergänge zwischen den einzelnen Aufnahmen sehr harmonisch. In Abbildung 13.9 habe ich Ihnen die Ebenenmasken einmal zur Ansicht deaktiviert, damit Sie einen Eindruck davon haben, was diese Masken bewirken.
204 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in Photoshop® CS3
13.3
Abbildung 13.9 Unbearbeitetes HDRPanoramabild mit deaktivierten Ebenenmasken
Durch das Angleichen und Entzerren während der Bearbeitung ist die horizontale Begrenzung oben und unten nicht mehr einheitlich, sondern gleicht eigentlich eher einer Bergund Talbahn. Um diese wieder auszugleichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit, Sie beschneiden das Bild, wie in Abbildung 13.10 gezeigt. Abbildung 13.10 Erste Möglichkeit – Beschneiden des Panoramabildes Nachteil: Sie büßen in der vertikalen Höhe ein.
Bei der zweiten Möglichkeit fügen Sie die fehlenden Teile hinzu. Dies wird aber nicht immer mit jeder Aufnahme möglich sein. Ich habe bei unserem Beispiel »Sinai« die fehlenden Teile, wie in Abbildung 13.11 zu sehen ist, hinzugefügt, das heißt, ich habe sie in der Hauptsache mit dem Kopierstempel kopiert und anschließend retuschiert. Auf diese Art und Weise erhalte ich die vertikale Ausdehnung. Abbildung 13.11 Zweite Möglichkeit – Erhalten der vertikalen Höhe durch Hinzufügen fehlender Bildteile
Feintuning Bevor wir zum eigentlichen Feintuning kommen, müssen die acht Ebenen mit ihren Masken auf eine Ebene reduziert werden. Speichern Sie aber vor dem Reduzieren das Bild mit den Ebenen ab, damit Sie gegebenenfalls noch auf die Ebenen und Masken zugreifen können. Korrigieren Sie nun die HDR-Panoramaaufnahme in Tonwert und Farbe wie gewohnt und schärfen Sie das Bild mit dem Tool UNSCHARF MASKIEREN. Gehen Sie hier genau so vor wie in dem vorangegangenen Kapitel.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
205
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Das fertige 360-Grad-HDR-Panorama sehen Sie in Abbildung 13.12. Ein interessantes Merkmal dieser Aufnahme ist, dass durch die hohe Qualität der HDR-Aufnahme sogar der sich anbahnende Sandsturm am Himmel recht gut sichtbar ist. Das Resultat des extremen Sandes war eine längere Pflege der Ausrüstung am Abend. Abbildung 13.12 Fertige 360-Grad-HDRPanoramaaufnahme
Alternative Programme und Anwendungen Neben Photoshop® gibt es noch zahlreiche weitere Programme, mit denen Sie Panoramaaufnahmen erstellen können. Zum Teil können Sie hier die ursprünglichen Rohdaten direkt weiterverarbeiten, bei anderen Programmen müssen die HDR-Aufnahmen schon vorab zusammengeführt werden. Ich möchte Ihnen das Programm »PanoramaStudio« vorstellen, weil es zum einen recht günstig ist und zum anderen neben dem Print noch die Möglichkeit bietet, ein QuickTime-Movie zu erstellen.
PanoramaStudio Wenn Sie mit der Erstellung des HDR-Panoramas beginnen, müssen die einzelnen HDRAufnahmen schon vorliegen.
Stitchen in PanoramaStudio Legen Sie ein neues Projekt an und importieren Sie die zu erstellenden HDR-Aufnahmen. Abbildung 13.13 Importieren der HDR-Aufnahmen
Speichern Sie das Projekt und rufen Sie auf der Toolbar das Menü VORGABEN auf.
206 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in Photoshop® CS3
13.3
Abbildung 13.14 Einstellung der Parameter zum Stitchen
Stellen Sie im ersten Fenster BRENNWEITE UND HORIZONT EINSTELLEN die genaue Brennweite, falls bekannt, ein. Normalerweise ist in den EXIF-Daten einer Aufnahme die Angabe enthalten, welches Objektiv und welche Brennweite eingestellt worden sind. Da Sie aber eine HDR-Aufnahme aus verschiedenen Bildern erstellt haben, fehlen jetzt diese Angaben. In diesem Fall tragen Sie die genaue Brennweite, nämlich 16 mm ein. Stellen Sie den Kameratyp ein, den Sie benutzt haben, sowie die Projektionsart und die Lage des Horizonts. Danach rufen Sie das Fenster LINSENKORREKTUR auf und stellen die TONNEN-/KISSENENTZERRUNG und VIGNETTIERUNGSKORREKTUR auf AUTOMATIK. Bestätigen Sie beide Fenster mit OK. Bevor Sie jetzt die Bilder stitchen, kontrollieren Sie in dem kleinen Übersichtsbild in der Toolbar, ob Ihnen das Panorama so gefällt oder ob Sie die Reihenfolge bzw. das Bildzentrum neu positionieren wollen. Abbildung 13.15 Teilansicht der Panoramaaufnahme mit Übersichtsbild in der Toolbar
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
207
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Für das 360-Grad-Panorama vom White Canyon ist es interessanter, wenn man das Zentrum (Sicht in die Ebene) nach rechts verschiebt. Hierzu gehen Sie wie folgt vor: Ändern Sie die Ansicht auf das Verhältnis 1:10 und ziehen Sie das linke Bild mit Drag&Drop an den rechten Bildrand. Abbildung 13.16 Verändern der Ansicht
Auch das nächste Bild sollte noch von links nach rechts versetzt werden. Danach ist die Ansicht gefälliger, wie in Abbildung 13.17 in der Toolbar zu sehen, und es kann nun gestitcht werden. Abbildung 13.17 Neue Reihenfolge der Einzelbilder
In dem Menü STITCH haben Sie nun zwei Auswahlmöglichkeiten, PANORAMA ERSTELLEN oder 360-GRAD PANORAMA ERSTELLEN. Wenn Sie Bilder für eine 360-Grad-Rundumsicht haben und diese als solche berechnen lassen, wird vom Programm ein Panoramabild erstellt, dessen Enden nahtlos aneinander passen. Sie müssen lediglich beim ersten und letzten Bild darauf achten, dass genügend Überlappung vorhanden ist, etwa ein bis zwei Drittel des Bildes (Abbildung 13.8).
208 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in Photoshop® CS3
13.3
Abbildung 13.18 Stitch-Einstellung 360-GRAD PANORAMA ERSTELLEN
Wenn Sie die Bilder im 16-Bit-Modus erstellt und so auch importiert haben, werden Sie vom Programm darauf hingewiesen, dass Sie doppelt so viel Speicher benötigen, wenn Sie in dieser Auflösung bleiben. Da Sie ja ein Panorama in hoher Auflösung erstellen wollen, bleiben Sie in diesem Modus und wählen Sie FORTFAHREN (Abbildung 13.19). Abbildung 13.19 Programmhinweis auf die Farbtiefe
Überprüfen Sie die Übergänge nach dem Stitchen und korrigieren Sie wenn nötig die Übergänge per Hand. Hierzu rufen Sie das Tool KORRIGIEREN > BILDÜBERLAPPUNGEN BEARBEITEN auf und wählen mit dem Mauszeiger die Stelle an. Jetzt können Sie die aktuelle Überlappung in der Horizontalen und Vertikalen wie in Abbildung 13.20 ändern. Abbildung 13.20 Überlappung ändern
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
209
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Ist die Einstellung in Ordnung, bestätigen Sie mit FERTIG; danach wird das Panoramabild neu berechnet. Überprüfen Sie das Bild am Ende und speichern Sie es ab. Sie haben je nach Bedarf unter dem Werkzeug KORRIGIEREN noch weitere Möglichkeiten der Korrektur, wie in Abbildung 13.21 zu sehen. Abbildung 13.21 Möglichkeiten der Korrektur
Nach Abschluss der Korrektur wird das Bild noch zugeschnitten, hierzu rufen Sie das Tool ZUSCHNEIDEN auf, Sie können hier unter verschiedenen Arten der Berechnung wählen. Neuberechnung in hoher Qualität Wird ein Panorama zugeschnitten, steht Ihnen noch die Option NEUBERECHNUNG IN HOHER QUALITÄT zur Verfügung. Wenn Sie diese markieren, werden beim Zuschneiden alle vorangegangenen Bearbeitungsschritte zusammengefasst und neu berechnet. Daraus ergibt sich eine höhere Detailschärfe im Ergebnis, da an Stelle mehrerer verlustbehafteter Einzelschritte nur noch eine Interpolation auf den Originalbildern stattfindet. Bikubisch Interpolieren Eine weitere zusätzliche Option zum Erhalt einer möglichst hohen Detailschärfe beim Zuschneiden ist das bikubische Interpolieren. Wird dieses aktiviert, so wird die Berechnung mit der aufwendigeren bikubischen Interpolation durchgeführt. Farbe ergänzen Falls die Markierung undefinierte Bereiche umfasst, so werden solche Bereiche bei dieser Option mit einer Farbe aufgefüllt. Diese Füllfarbe kann mit der Farbwahl-Schaltfläche rechts daneben ausgewählt werden. Einfache Randerweiterung Bei dieser Option werden die freien Bereiche innerhalb der Markierung passend zur Umgebung ergänzt. Somit werden kleine Lücken am Bildrand beinahe unsichtbar aufgefüllt. Für den White Canyon wählen Sie NEUBERECHNUNG IN HOHER QUALITÄT – BIKUBISCH INTERPOLIEREN und EINFACHE RANDERWEITERUNG. Nach der Berechnung haben Sie nun die Möglichkeit, das Panoramabild als Bilddatei, als interaktives QuickTimeVR-Panorama oder als Java-Applet zu speichern. Weiterhin ist ein Flash-Player in die Software integriert, der es ermöglicht, sowohl eine Java- als auch eine Flash-basierte Darstellung von Panoramen darzustellen. Abbildung 13.22 Fertiges 360-GradPanorama
210 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in Photoshop® CS3
13.3
Für unser Panoramabild wählen Sie das QuickTimeVR-Panorama. Rufen Sie das Menü DATEI > ALS QTVR-PANORAMA SPEICHERN UNTER auf. Abbildung 13.23 Menü zur Erstellung eines QuickTime-Movies
Hier haben Sie verschiedene Einstellmöglichkeiten, zum Beispiel unter DARSTELLUNG die AUTO-PLAY-EINSTELLUNG und das Sichtfeld. In der AUTO-PLAY-EINSTELLUNG legen Sie fest, nach wie vielen Sekunden das Bild sich automatisch zu bewegen beginnt. Im Menü SICHTFELD-EINSTELLUNGEN können Blickrichtung und Größe des Sichtfeldes zu Beginn der Darstellung vorgegeben werden. Nach einer relativ kurzen Rechenzeit ist das QuickTimeMovie fertig und kann in die verschiedensten Anwendungen, wie zum Beispiel auf der Homepage, mit eingebunden werden.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
211
Kapitel 13
HDR: White Canyon Panorama
Abbildung 13.24 Fertig gerechnetes QuickTime-Movie
PanoramaStudio importiert aus allen gängigen Formaten und auch RAW-Files. Es liest EXIF-Daten aus und korrigiert perspektivische Verzerrungen. Die Einarbeitungszeit ist kurz, da das Programm sehr logisch aufgebaut ist. Alles in allem ist das PanoramaStudio im Preis-Leistungs-Verhältnis eine gute Kaufentscheidung. PanoramaStudio: http://www.tshsoft.de
Weitere Panoramaprogramme: b Auto Stitch: http://www.autostitch.net b HDR Shop: http://www.hdrshop.com/
Hinweis Auf der beiliegenden DVD finden Sie hilfreiche Software bzw. Freeware, Shareware und Trialversionen.
b Hugin: http://hugin.sourceforge.net/ b PTGui: http://www.ptgui.com/ b The Panorama Factory: http://www.panoramafactory.com/ Alle Angaben ohne Gewähr
212 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
HDR: CityHDR-Panorama 14.1 14.2 14.3
Fotografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstellung der HDRI-Aufnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stitchen in PanoramaStudio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
216 216 222
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
215
Kapitel 14
HDR: City-HDR-Panorama
14.1 FOTOGRAFIE Der Klassiker unter den Panoramaaufnahmen ist die Skyline von Großstädten, ihre Ausstrahlung gerade bei Nacht ist faszinierend und fast erotisch. Frankfurt am Main oder, wie es auch gerne liebevoll genannt wird, Mainhattan, hat diese Ausstrahlung. Von der Sachsenhäuser Seite hat man einen wunderschönen Blick auf die Skyline, und wenn man dann noch den Holbeinsteg mit seiner nächtlichen Illumination mit in die Bildkomposition einfließen lässt, hat man das perfekte Bild. Hier ist es schon fast zwingend, das nächtliche Szenario als HDR-Panorama abzulichten. Die Szene bietet sich als 180-Grad-Panorama an, deren linke bzw. rechte Seite mit der Eingrenzung der Promenade abschließt. Die Ausrüstung dazu besteht aus einem Stativ von Gitzo Typ G 1228 MK2, einem Panoramakopf von Manfrotto Typ 303 und der Canon EOS 5. Als Weitwinkel nutzte ich das neue Canon 16-35mm 1:2.8L. Für jeden Panoramaschritt benötigte ich zehn Aufnahmen, um den gesamten Belichtungsumfang der Szene einzufangen. Um die 180 Grad horizontal komplett abzudecken, benötigte ich sechs Schritte im Querformat mit einer Überlappung von etwa 30 Prozent. Abbildung 14.1 Ausgangsmaterial für eine 180-Grad-HDRPanoramaaufnahme
Hinweis zur Panoramaaufnahme Brennweite 32mm Blende 11,0 ISO 100/21º Belichtungsstufe pro Reihe von oben nach unten: 32 Sek. 16 Sek. 10 Sek. 6,2 Sek. 3,2 Sek. 1,6 Sek. 0,8 Sek. 0,3 Sek. 1/5 Sek. 1/10 Sek. Überlappung der einzelnen Schritte etwa 30%
14.2 ERSTELLUNG DER HDRIAUFNAHME Zusammenfügen der einzelnen HDR-Bilder Für das Zusammenfügen der Einzelbilder benutzen wir diesmal die Software Photomatix Pro 2.5.2, eine recht günstige Software, die alle Features hat, die Sie zum Erstellen einer HDR-Aufnahme benötigen. Öffnen Sie das Menü HDR und wählen Sie HDR ERZEUGEN aus. Daraufhin wird das Fenster HDR ERZEUGEN – QUELLBILDER LADEN angezeigt.
216 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
14.2
Abbildung 14.2 Menü QUELLBILDER LADEN
Klicken Sie auf DURCHSUCHEN und wählen Sie die entsprechende Belichtungsserie aus. Im folgenden Menü UNTERSCHIEDLICH BELICHTETE BILDER AUSWÄHLEN können Sie nun die einzelnen Bilder der Belichtungsreihe auswählen. Abbildung 14.3 Menü UNTERSCHIEDLICH BELICHTETE BILDER LADEN
Hinweis Photomatix Pro kann HDRBilder aus 8-Bit-, 16-Bitund RAW-Dateien erzeugen. Unterstützte 8- und 16-Bit-Dateiformate sind JPG, TIF und PSD. Außerdem werden die meisten RAW-Formate der folgenden Hersteller unterstützt: Canon, Nikon, Fuji, Olympus, Kodak, KonicaMinolta, Sony, Pentax, Panasonic, Leaf und DNG.
Nachdem Sie die Aufnahmen ausgewählt haben, bestätigen Sie die Auswahl mit OK, darauf öffnet sich das Fenster HDR ERZEUGEN – QUELLBILDER LADEN erneut, bestätigen Sie wieder mit OK.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
217
Kapitel 14
HDR: City-HDR-Panorama
Abbildung 14.4 HDR ERZEUGEN – QUELLBILDER LADEN
Abbildung 14.5 Menü HDR ERZEUGEN mit entsprechenden Möglichkeiten der Einstellung
Wenn nötig, aktivieren Sie AUSRICHTEN DER BILDER. Das automatische Ausrichten kann zum Beispiel sinnvoll sein, um leichte Verwacklungen ausgleichen zu lassen, die trotz Verwendung eines Stativs entstehen können. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Anwahl VERSUCHE GEISTERBILDER ZU UNTERDRÜCKEN; hier werden nicht gewollte Bewegungen verschiedenster Art durch die Software unterdrückt. Bei der Gradationskurve wählen Sie LINEARE GRADATIONSKURVE BENUTZEN und den Weißabgleich belassen Sie auf WIE AUFNAHME. Nach Erzeugung des HDR-Bildes wird sowohl das HDR-Bild selbst als auch der HDRViewer auf dem Bildschirm angezeigt. Der Viewer zeigt immer den aktuellen Stand des Mauszeigers. Da das HDR-Bild mit seinem hohen Dynamikumfang nicht mit allen Details auf üblichen Monitoren vollständig angezeigt werden kann, gibt der HDR-Viewer eine erste Vorschau auf das mögliche Endergebnis und ermöglicht so eine frühzeitige und schnelle Überprüfung der Details im HDR-Bild.
218 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
14.2
Speichern Sie das Bild im 32-Bit-Modus ab, so haben Sie auch später die Möglichkeit, verschiedene Tone Mappings anzuwenden. Abbildung 14.6 Erste Voransicht der HDRAufnahme mit HDR-Viewer
Tone Mapping und Anpassung der HDRAufnahme Da der volle Kontrastumfang der HDR-Aufnahme auf dem Monitor nicht darstellbar ist, muss das Bild für die entsprechende Verwendung in der Dynamik angepasst werden. Photomatix bietet hier zwei Auswahlmöglichkeiten des Tone Mappings an:
b Details Enhancer: Benutzt einen lokal arbeitenden Algorithmus, der Bilddetails in Abhängigkeit von ihrem Umfeld bei der Berechnung berücksichtigt. Diese Methode ist etwas zeitintensiver, erzielt aber meist die fotografisch besseren Ergebnisse.
b Tone Compressor: Benutzt einen global arbeitenden Algorithmus, der alle Bilddetails mit einer einheitlichen Veränderung bearbeitet. Diese Methode arbeitet schneller als der Details Enhancer. Öffnen Sie das Menü HDR > TONE MAPPING und übernehmen Sie die Einstellungen wie vorgegeben. Da Sie sich ja in der Erstellung einer Panoramaaufnahme befinden, sollten alle Einstellungen auch auf alle nachfolgenden HDR-Bilder angewandt werden, sonst können gegebenenfalls später an den Übergängen Probleme auftreten (Abbildung 14.7).
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
219
Kapitel 14
HDR: City-HDR-Panorama
Abbildung 14.7 Tone Mapping
Sie können bei Bedarf jederzeit zu den Standardeinstellungen zurückkehren, indem Sie auf den Knopf STANDARD klicken. Je nach der Anzeigegröße des Vorschaubildes und der Leistungsfähigkeit Ihres Computers kann die Aktualisierung des Vorschaufensters nach Veränderung eines Parameters einige Sekunden dauern. Speichern Sie nach der Konvertierung das Bild ab. Da Sie beim Tone Mapping 16-BIT angewählt haben, können Sie das Bild jetzt im TIF-Format abspeichern und haben somit einen großen Spielraum für weitere Korrekturen am gestitchen Panorama (Abbildung 14.8).
220 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Erstellung der HDRI-Aufnahme
14.2
Abbildung 14.8 HDR-Aufnahme nach dem Ton Mapping in Photomatix
Hinweis Das Tone Mapping in Photomatix ist noch nicht voll ausgenutzt worden, da die Aufnahmen in einem späteren Arbeitsgang nochmalig korrigiert werden.
Nach der Konvertierung sollte die Aufnahme im gesamten Bereich eine ausgewogene Belichtung aufweisen, wie in Abbildung 14.8 zu sehen. Bearbeiten Sie jetzt die anderen Belichtungsreihen der Panoramaschritte nach dem gleichen Schema; am Ende haben Sie sechs 16-Bit-Files als Ausgangsbasis für Ihr 180-Grad-Panorama. Abbildung 14.9 Zusammengefügte Teilaufnahme für das HDR-Panoramabild Die weiteren Korrekturen werden erst nach dem Stitchen vorgenommen. Haben Sie alle Aufnahmen konvertiert und gespeichert, so geht es weiter mit dem Stitchen.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
221
Kapitel 14
HDR: City-HDR-Panorama
14.3 STITCHEN IN PANORAMASTUDIO Wie schon in Kapitel 13 zum Teil beschrieben, stitchen Sie die Panoramaaufnahme im PanoramaStudio. Legen Sie ein neues Projekt an und importieren Sie die zu erstellenden HDR-Aufnahmen. Abbildung 14.10 Importieren der HDR-Aufnahmen
Speichern Sie das Projekt und rufen Sie auf der Toolbar das Menü VORGABEN auf. Abbildung 14.11 Einstellung der Parameter zum Stitchen
222 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in PanoramaStudio
14.3
Stellen Sie im ersten Fenster BRENNWEITE UND HORIZONT EINSTELLEN die genaue Brennweite, falls bekannt, ein. Normalerweise ist in den EXIF-Daten einer Aufnahme die Angabe enthalten, welches Objektiv und welche Brennweite eingestellt worden ist. Da Sie aber eine HDR-Aufnahme aus verschiedenen Bildern erstellt haben, fehlen jetzt diese Angaben. In diesem Fall tragen Sie die genaue Brennweite, nämlich 32 mm ein. Stellen Sie den Kameratyp, den Sie benutzt haben, sowie die Projektionsart und die Lage des Horizonts ein. Danach rufen Sie das Fenster LINSENKORREKTUR auf und stellen die TONNEN-/KISSENENTZERRUNG und VIGNETTIERUNGSKORREKTUR auf AUTOMATIK. Bestätigen Sie beide Fenster mit OK. Bevor Sie jetzt mit dem Stitchen beginnen, müssen Sie noch festlegen, ob es sich um ein »normales Panorama« handelt oder um ein 360-Grad-Panorama. Bei diesem City-Panorama haben wir ja bewusst nur ein 180-Grad-Panorama erstellt, aus diesem Grund wählen Sie im Auswahlmenü STITCH das Werkzeug PANORAMA ERSTELLEN. Abbildung 14.12 Stitch-Einstellung PANORAMA ERSTELLEN
Wenn Sie die Bilder im 16-Bit-Modus erstellt und so auch importiert haben, werden Sie vom Programm darauf hingewiesen, dass Sie doppelt so viel Speicher benötigen, wenn Sie in dieser Auflösung bleiben. Da Sie ja ein Panorama in hoher Auflösung erstellen wollen, bleiben Sie in diesem Modus und wählen FORTFAHREN. Abbildung 14.13 Programmhinweis auf die Farbtiefe
Überprüfen Sie die Übergänge nach dem Stitchen und korrigieren Sie wenn nötig die Übergänge per Hand. Hierzu rufen Sie das Tool KORRIGIEREN > BILDÜBERLAPPUNGEN BEARBEITEN auf und wählen mit dem Mauszeiger die Stelle an. Jetzt können Sie die aktuelle Überlappung in der Horizontalen und Vertikalen ändern, wie in Kapitel 13, Abbildung 13.20, beschrieben. Überprüfen Sie das Bild am Ende und speichern Sie es ab. Sie haben je nach Bedarf unter dem Werkzeug KORRIGIEREN noch weitere Möglichkeiten der Korrektur. Nach Abschluss wird das Bild noch zugeschnitten, hierzu rufen Sie das Tool ZUSCHNEIDEN auf, Sie können hier unter verschiedenen Arten der Berechnung wählen. Für das CityHDR-Panorama wählen Sie NEUBERECHNUNG IN HOHER QUALITÄT – BIKUBISCH INTERPOLIEREN und EINFACHE RANDERWEITERUNG. Ist die Berechnung fertig, sollte das Panoramabild noch einmal im Tonwert korrigiert werden. Hierzu rufen Sie das Werkzeug TONKURVE im Menü OPTIMIEREN auf der Toolbar auf.
Hinweis Eine ausführliche Beschreibung der Berechnung entnehmen Sie bitte dem Abschnitt »Neuberechnung in hoher Qualität« in Kapitel 13
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
223
Kapitel 14
HDR: City-HDR-Panorama
Korrigieren Sie das Bild, wie in Abbildung 14.14 angegeben, und bestätigen Sie die Ausführung. Speichern Sie das fertige Projekt. Abbildung 14.14 Tonwertkorrektur im PanoramaStudio
Abbildung 14.15 Fertiges City-HDRPanorama
Nach der Berechnung haben Sie nun die Möglichkeit, das Panoramabild als Bilddatei, als interaktives QuickTimeVR-Panorama oder als Java-Applet zu speichern. Weiterhin ist ein Flash-Player in die Software integriert, der es ermöglicht, sowohl eine Java- als auch eine Flash-basierte Darstellung von Panoramen darzustellen. Auch als Bildschirmschoner kann das Panorama abgespeichert werden; rufen Sie hierzu das Tool ALS BILDSCHIRMSCHONER/ .EXE SPEICHERN unter dem Menü DATEI auf. Abbildung 14.16 Erstellung eines Bildschirmschoners aus dem Panoramabild
224 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Stitchen in PanoramaStudio
14.3
In der Bildschirmoptimierung legen Sie die Qualität des Bildschirmschoners fest. Stellen Sie hier die Qualität auf 80%, um eine hohe Qualität zu erreichen. Gehen Sie nicht tiefer, da Sie sonst zu viel an Qualität verlieren, das wäre doch bei einem HDR-Bild bedauerlich. Nachdem Sie die Einstellung vorgenommen haben, bestätigen Sie die Einstellung mit OK. Danach öffnen Sie das Tool ERWEITERTE EINSTELLUNGEN, hier können Sie verschiedene Einstellungen vornehmen. Wenn ein Titel im Bild erscheinen soll, geben Sie ihn unter TITEL ein, er erscheint dann links oben. Stellen Sie die Geschwindigkeit des Scrollens unter dem Menüpunkt AUTO-PAN-RATE auf 0,5, um eine harmonische und nicht zu hektische Bewegung zu erreichen. Alle anderen Einstellungen lassen Sie jetzt erst einmal in ihrer Grundeinstellung. Abbildung 14.17 Erweiterte Einstellungen im Menü BILDSCHIRMSCHONER
Als Nächstes rufen Sie das Menü SICHTFELD-EINSTELLUNGEN auf und stellen in dem Untermenü IN VORSCHAU EINSTELLEN den Bildschirmausschnitt ein, an dem der Bildschirmschoner beginnen soll. Bestätigen Sie jetzt alle Fenster und speichern Sie den Bildschirmschoner ab. Nachdem das Programm den Schoner erstellt hat, bekommen Sie eine Bestätigung und werden nun gefragt, ob er jetzt angezeigt werden soll. Schauen Sie sich den Bildschirmschoner an und korrigieren Sie, wenn nötig, die ein oder andere Einstellung. Abbildung 14.18 Fertige Panoramaaufnahme als Bildschirmschoner
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
225
Glossar Glossar
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
227
Anhang A
Glossar
A Abbildungsfehler – Siehe Abberation. Abbildungsmaßstab – Das Größenverhältnis zwischen einem Objekt und seiner Abbildung. Abblendtaste – Taste an der Kamera zur Kontrolle der Schärfentiefe. Aberration – Abbildungsfehler von Objektiven. Additive Farbmischung – Mischverhalten von Lichtfarben. Die Grundfarben sind Rot, Grün und Blau. Ihre Anteile addieren sich zu Weiß. AF – Abkürzung für Autofokus. Alpha-Kanal – Ein digitales Bild, das zusätzlich zu den Farbkanälen noch über einen weiteren Maskenkanal verfügt, zum Beispiel TGA, TIF, GIF, … Antialiasing – Verfahren, um unerwünschte Treppchenbildung auf dem Bildschirm oder Druck zu vermeiden. Arbeitsblende – Die zum Zeitpunkt der Fotografie tatsächlich eingestellte Blende Architekturfotografie – Die Abbildung von Bauwerken in der Fotografie. ASA – Abkürzung für American Standards Association. Maß für die Filmempfindlichkeit, siehe auch ISO. Astrofotografie – Die fotografische Abbildung der Himmelkörper des sichtbaren Teils des Universums. Aufhellblitz – Ein bei Tageslicht eingesetzter Blitz, um harte Schlagschatten aufzuhellen. Aufheller – Meist eine reflektierende Folie oder Reflektor, um harte Schlagschatten aufzuhellen. Auflagemaß – Abstand zwischen Film und Objektiv. Auflösung – Angabe der Anzahl von Bildpunkten auf einer definierten Fläche, angegeben in Pixel pro inch (ppi). Bei der Druckauflösung spricht man von dots per inch (dpi). Aufnahmeformat – Die Abmessung des Bildes auf fotografischem Material. Aufziehen – Das Aufkleben einer Fotografie auf einen Karton oder ähnliches Material. Ausbelichtung – Die Anfertigung von Abzügen auf Fotopapier. Ausleuchtung – Die Beleuchtung eines Objekts im Fotostudio. Ausschnittvergrößerung – Herstellung eines Fotoabzuges von einem Teilbereich des ursprünglichen Bildes. Autofokus – Die automatische Scharfstellung einer Kamera. Available Light – Fotografien ohne zusätzliches Licht, zum Beispiel in der Dämmerung oder auch in Museen, wo das Blitzlicht meist verboten ist.
B Balgengerät – Eine variable, lichtdichte Verbindung zwischen Objektiv und Kameragehäuse, wird in der Makrofotografie verwendet. Beleuchtung – Die Lichtführung in der Fotografie. Beleuchtungskontrast – Der Helligkeitsunterschied oder Tonwert in der Beleuchtung eines Motivs.
228 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Glossar
A
Beleuchtungsstärke – Gemessen in Lux – ist die physikalische Maßeinheit der Beleuchtung. Belichtung – Der Vorgang, fotografische Materialien oder den CCD-Fotosensor der digitalen Kamera dem Licht auszusetzen. Belichtungsmesser – Messgerät, mit dem die korrekte Belichtung für die Aufnahme ermittelt wird. Belichtungsserie – Eine abgestufte Reihe von Belichtungen zum Beispiel für die Erstellung von DRI- oder HDR-Aufnahmen. Belichtungsumfang – Der Bereich unterschiedlicher Tonwerte, den ein lichtempfindliches Material, Bildschirm oder Fotopapier darstellen kann. Belichtungszeit – Die Zeit, die ein lichtempfindliches Material oder CCD-Fotosensor dem Licht ausgesetzt wird. Bewegungsunschärfe – Die durch Bewegung des Objektes oder der Kamera verursachte Unschärfe einer Fotografie. Bildausschnitt – siehe Ausschnittvergrößerung. Bildformat – siehe Aufnahmeformat. Bildstabilisierung – Hochwertige Objektive sind mit dieser Funktion ausgestattet, sie ermöglicht Freihandaufnahmen auch bei längeren Belichtungszeiten. Blaufilter – Farbfilter zur Korrektur roter Farbstiche. Blende – Bezeichnet die Öffnung des Objektivs, durch die hindurch das Bild aufgenommen wird. Blendenautomatik – Hier stellt die Kamera die Objektivblende automatisch ein anhand der manuell eingestellten Verschlusszeit. Blendenzahl – Eine Maßzahl, die die relative Größe der Blende eines Objektivs angibt. Blitzgerät – Beleuchtungseinrichtung, die mittels Blitz das Motiv oder den Set ausleuchtet, man spricht auch vom Blitzlicht. Blitzreichweite – Die Distanz, über die ein Blitzgerät das Bildmotiv ausreichend ausleuchten kann. Maßeinheit für die Blitzstärke ist die Leitzahl des Blitzgerätes. Blooming – Bezeichnung des Kontrastverlusts durch Überzeichnung in hellen Bildteilen. Bei Motiven mit sehr hohen Helligkeitswerten sind einige CCD-Sensoren nicht mehr in der Lage, die umgebenden Bereiche fein abgestuft wiederzugeben, sie zeigen dann nur noch weiße Flächen an. Bouncer – Indirektes Blitzen beispielsweise über eine weiß reflektierende Decke. Box-Kamera – Eine einfache Kamera, die etwa von 1900 bis 1970 erhältlich war. Brennweite – Der Abstand des Brennpunkts von dem ihm zugeordneten Hauptpunkt einer Linse bei parallel einfallendem Licht. B/W – Abkürzung aus dem Englischen (black & white) für Schwarzweißfotografie.
C C41 – Entwicklungsprozess für die Entwicklung von Farb-Negativfilmen. Camera obscura – Erste Lochkamera, von Johannes Keller 1604 erstmalig beschrieben. Camera tossing – Eine Aufnahmetechnik, bei der eine Fotografie durch eine in die Luft geworfene Kamera entsteht.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
229
Anhang A
Glossar
Candela – Physikalische Einheit der Lichtstärke. CCD-Sensor – Das lichtempfindliche Bauteil einer Digitalkamera. CCD ist die Abkürzung für Charge Coupled Device. Verwendet wird der Bildsensor beispielsweise bei Videokameras, Scannern und digitalen Fotoapparaten. CMYK – Cyan, Magenta, Yellow, Key – Bezeichnung eines Farbraums. Collage – Eine Technik, bei der mehrere Bilder bzw. Bildausschnitte in einem neuen Bild montiert werden. Compact-Flash – Speicherkarte. Compur-Verschluss – Kameraverschluss. Cyan – Grundfarbe der subtraktiven Farbmischung.
D Daguerreotypie – Ein fotografisches Verfahren des 19. Jahrhunderts, nach Louis Daguerre benannt. Densitometer – Ein Gerät zur Messung der Dichte (Schwärzung) von fotografischen Materialien. Diffuses Licht – Ungerichtetes Licht, das eine Szene oder ein Motiv schattenarm ausleuchtet. Digitaler Bilderrahmen – Digitaler Monitor, der Fotos in einer definierten oder zufälligen Reihenfolge wiedergibt. Digitalfotografie – Fotografie, bei der ein digitaler Speicher als Aufnahmemedium dient. Doppelbelichtung – Die Belichtung eines Bildes in zwei Stufen mit zwei unabhängigen Motiven. Drahtauslöser – Eine Einrichtung zum erschütterungsfreien Auslösen von Fotoapparaten. DRI – Steht für Dynamic Range Increase, eine Technik, bei der man mit Hilfe mehrerer Aufnahmen den Tonwert einer Aufnahme deutlich erhöht. Die Bilder werden nach der Aufnahme zusammengeführt. Man erhält durch diese Technik ein Bild, das dem menschlichen Sehvermögen näher kommt, als eine normale Aufnahme das kann. Sie stehen dann bis zu einer Farbtiefe von 16 Bit zur Verfügung. Siehe auch HDR.
E E-6 – Ein standardisierter Prozess zur Entwicklung von Diapositivfilmen. Entwicklung – Der chemische Prozess der Umwandlung vom latenten Bild in ein sichtbares Bild. Entzerrung – Die Korrektur geometrischer Abbildungsfehler. EXIF – Exchangeable Image File Format. Standard, in dem die Metadaten einer digitalen Aufnahme gespeichert werden.
F Fachkamera – Großformatkamera, die auf einer Optischen Bank montiert ist. Farbraum – In einem Ausgabegerät darstellbare Farben. Wird mit Hilfe von Messungen ermittelt und in einem Profil festgehalten.
230 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Glossar
A
Farbsättigung – Der Unterschied in der Wahrnehmung einer Farbe und einer grauen Fläche gleicher Helligkeit. Farbsaum – Folge der Chromatischen Aberration. Farbtemperatur – Die Temperatur, die ein schwarzer Körper haben müsste, damit dessen Licht denselben Farbeindruck erweckt wie die tatsächliche Lichtquelle. Festbrennweite – Objektiv, dessen Brennweite nicht veränderlich ist, meist ist diese Art von Objektiven deutlich lichtempfindlicher als Zoomobjektive. Filter – Sie werden in der Fotografie eingesetzt, um Korrekturen oder Effekte zu erreichen. Filterfaktor – Faktor, um den eine Aufnahmezeit verlängert werden muss, wenn ein Filter benutzt wird. Fisheye-Objektiv – Weitwinkelobjektiv mit sehr großem Bildwinkel, bei extremen Fisheye-Objektiven wird das Bild kreisrund abgebildet. Fokussierung – Einstellung am Objektiv, um die Aufnahmeentfernung einzustellen. Folienfilter – Filter, der aus Kunststoff oder Gelatine hergestellt ist und in einer speziellen Filterhalterung am Kompendium (Streulichtblende) befestigt wird. Fotocollage – Siehe Collage. Fotoleinen – Ein lichtempfindlich beschichtetes Textilgewebe, Fachausdruck: Canvas. Freistellung – Das Objekt wird in der Nachbearbeitung aus seiner jetzigen Aufnahme vom Hintergrund rausgelöst und in einem anderen Bild mit neuem Hintergrund zusammengeführt. Fremdlichteinfall – Ungerichtet in eine Kamera eingedrungenes Licht.
G Gammakorrektur – Angleichen oder Korrigieren der Mitteltöne in einem Bild. Gegenlichtaufnahme – Aufnahme beispielsweise einer Person, die das Sonnenlicht im Rücken hat, das direkt in die Kamera scheint. Goldener Schnitt – Regel, die aus der Kunst und Architektur übernommen ist und schon in der Antike bekannt war. Sie besagt: Ein Punkt muss eine Strecke so teilen, dass sich das längere Stück zum Ganzen verhält wie das kürzere Stück zum längeren (Verhältnis etwa 60 zu 40). Der Goldene Schnitt ist ein bekanntes Teilungsverhältnis, das man bei vielen Bauwerken und auch in der Kunst sowie in der Fotografie wiederfindet. Die Pyramiden, aber auch die Mona Lisa und viele andere Kunstwerke sind nach dieser Regel entstanden. Schon da Vinci hat den Goldenen Schnitt in seine Werke einfließen lassen.
H Handbelichtungsmesser – Siehe Belichtungsmesser. HDR – Steht für High Dynamic Range, Technik, mit der man den Tonwert einer Aufnahme deutlich erhöht. Nach Aufnahme einer Serie von Bildern werden diese zusammengeführt. Man erhält dann eine Aufnahme, ähnlich der DRI-Technik, die der menschlichen Sehweise näher kommt. Die Farbtiefe liegt hier bei 32 Bit. Die fertigen Aufnahmen bzw. Dateien werden zum Beispiel auch in 3D-Anwendungen weiterverwendet. Helligkeitsumfang – siehe Kontrast.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
231
Anhang A
Glossar
High-Key – Stil in der Fotografie, bei dem helle Farbtöne vorherrschen, beziehungsweise das Bild wird noch zusätzlich leicht überbelichtet. Siehe auch Low-Key. Histogramm – Grafische Darstellung von Messwerten wie Lichter, Mitteltöne und Tiefen.
I Indirekte Beleuchtung – Weiche Beleuchtung über Streuscheiben oder Reflektoren. Innenfokussierung – Scharfstellung durch Verschieben objektivinterner Linsengruppen. Integralmessung – Häufigste Form der Belichtungsmessung. IPTC – Datenformat zur Speicherung von Textinformationen zum Bild, gespeichert in der Bilddatei. ISO – Internationale Organisation für Normung, internationale Vereinigung der Standardisierungsgremien. Hiervon abgeleitet ist auch die Angabe der Filmempfindlichkeiten ISO.
J JPEG – Kompressionsverfahren für digitale Bilddaten, hauptsächlich bei Fotografien angewandt.
K Kleinbild – Filmformat, abgeleitet vom 35-mm-Kinofilm. Kleinbildkamera – Kameras mit einem Bildformat von 24 x 36 mm. Kompendium – Verstellbare Streulichtblende, die an das Objektiv montiert wird. Komplementärfarbe – Die Farben mischen sich bei der additiven Farbmischung zu Weiß und bei der subtraktiven Farbmischung zu Schwarz. Sie stehen sich im Farbkreis gegenüber:
b Rot – Cyan b Grün – Magenta b Blau – Gelb Kompressionsverfahren – Verfahren zur Reduktion des Speicherbedarfs von Daten. Kontaktbogen – Kopie der Fotos eines ganzen Films oder CD auf einem Blatt Fotopapier, wird dann als Ansichtsvorlage benutzt. Kontrast – Bezeichnet den Unterschied bzw. Tonwert von der dunkelsten bis zur hellsten Stelle einer Aufnahme. Kontrastumfang – Beschreibt den Intensitätsunterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt einer fotografischen Aufnahme. Kunstlicht – Licht, das durch künstliche Lichtquellen (Glühlampen) erzeugt wird, im Gegensatz zum Tageslicht. Liegt etwa bei Farbtemperatur von 3500 Kelvin.
L Langzeitbelichtung – Aufnahmen mit Belichtungszeiten ab einigen Sekunden. Leitzahl – Maßzahl für die Lichtleistung eines Blitzgeräts.
232 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Glossar
A
Leuchtdichte – das fotometrische Maß für Helligkeit. Licht – Der für den Menschen sichtbare Bereich liegt etwa bei einer Wellenlänge von 380 bis 780 Nanometer (nm). Lichtabfall – Beim Objektiv auch Vignettierung genannt, Abschattung am Bildrand speziell in den Ecken. Lichtführung – Ausleuchtung und Gestaltung einer Szene oder eines Motivs durch den Einsatz von vorhandenem oder künstlichem Licht. Lichthof – Bei hohen Kontrasten auftretender Lichtsaum oder Überstrahlung. Lichtstärke – Angabe der größten wirksamen Blendenöffnung zur Brennweite eines Objektivs. Lichtwert – In der Fotografie ein Zahlenwert aus der Kombination aus Blende und Belichtungszeit. Lichtzelt – Lichtdurchlässiges Zelt, das von außen beleuchtet wird. In der professionellen Fotografie zur schattenfreien Ausleuchtung genutzt. Lochkamera – siehe Camera obscura. Low-Key – Stil in der Fotografie, bei dem dunkle Farbtöne vorherrschen, oft wird die Aufnahme auch zusätzlich noch etwas unterbelichtet. Siehe auch High-Key. Lumen – Maßeinheit des Lichtstroms. Lux – Die Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke.
M Mattscheibe – Einstellscheibe in Spiegelreflexkameras und Fachkameras, auf die das Bild projiziert wird und mit deren Hilfe fokussiert wird. Ist nach Art der Kamera auswechselbar und kann der Motivart angepasst werden. Mehrfachbelichtung – siehe Doppelbelichtung. Memory Stick – Speichermedium für Digitalkameras. Mischlicht – Beleuchtung eines Objektes oder Person mittels künstlicher oder natürlicher Lichtquellen von unterschiedlicher Farbtemperatur.
N ND-Filter – siehe Neutraldichtefilter. Neutraldichtefilter – Neutralgrauer Filter – wird eingesetzt, um die Lichtstärke zu reduzieren. Newtonsche Ringe – Unerwünschte Farbsäume oder Farbringe, die speziell bei geglasten Dias auftreten. Nodalpunkt eines optischen Systems – So bezeichnet man den Punkt, an dem die Lichtstrahlen im gleichen Winkel eintreten, Punkt im Objektiv, wo die Lichtbrechung erfolgt. Wichtiger Faktor in der Panoramafotografie. Siehe auch Parallaxe. Normalobjektiv – Objektiv, dessen Brennweite ungefähr der Diagonalen des Aufnahmeformats entspricht.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
233
Anhang A
Glossar
P Panoramaaufnahme – Wird meist in der Landschaftsfotografie angewendet. Extrem großer Bildwinkel. Kann aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt werden, aber auch mit Spezialkameras erstellt werden. Panoramakamera – Spezialkamera zur Erstellung von Panoramen. Parallaxe – Abweichung zwischen den optischen Achsen. Tritt zum Beispiel bei der Erstellung von Panoramaaufnahmen auf, wenn sich der Nodalpunkt des Objektives nicht im Drehpunkt des Stativs befindet. Passepartout – Umrahmung für Grafiken, Fotos und Gemälde, meist aus Papier oder Karton. Perspektive – Räumlicher Eindruck; wenn dreidimensionale Objekte auf einer zweidimensionalen Fläche abgebildet werden und somit ein räumlicher Eindruck entsteht. Pixel – Kleinste Einheit auf dem digitalen Bildschirm. Planfilm – Wurde erstmals bei einer Lochkamera eingesetzt und wird heute bei analogen Großformatkameras verwandt. Polarisationsfilter (kurz Polfilter) – Filter, der nur polarisiertes Licht durchlässt. Wird in der Fotografie eingesetzt, um zum Beispiel Reflexionen zu eliminieren. Polaroid – Name eines amerikanischen Unternehmens, wurde der Standardbegriff für die Sofortbildkamera. Porträt – Künstlerische Darstellung einer oder mehrerer Personen. Primärfarben – Ausgangsfarben, für die additive Mischung sind es Rot, Grün und Blau, für die subtraktive Mischung sind es Cyan, Gelb und Magenta.
S Sachfotografie – siehe Stillleben. Sättigung (Farbe) – siehe Farbsättigung. Scanner – Gerät zur Digitalisierung von Aufsichtsvorlagen oder Filmen. Scharfeinstellung – siehe Fokussierung und Autofokus. Schärfentiefe – Ist der Bereich, in dem ein Bild scharf abgebildet wird. Dieser Bereich ist abhängig von der Brennweite des Objektivs sowie der eingestellten Blende. Scheimpflugsche Regel – Verfahren zur Änderung der Lage der Schärfenebene durch Verstellung des Objektivs, wichtige Regel in der Architekturfotografie. Zur Entzerrung werden spezielle Tilt-und-Shift-Objektive angeboten. Schnittbildindikator – Hilfsmittel zur Scharfstellung in Suchern von Spiegelreflexkameras. Selektive Belichtungsmessung – Hier wird nur der bildwichtige Teil des Motivs zur Belichtungseinstellung ausgewertet. Shift-Objektiv – siehe Tilt-und-Shift-Objektiv. Sklavenblitz (Slave) – Zweitblitzgerät, das vom Hauptblitz mit ausgelöst wird. Skylightfilter – Konversionsfilter, zartrosa eingefärbter Filter zur Verbesserung der Farbwiedergabe bei Außenaufnahmen. Slave – siehe Sklavenblitz.
234 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Glossar
A
SLR – siehe Spiegelreflexkamera. Sofortbildkamera – siehe Polaroid. Sphärische Aberration – Abbildungsfehler oder Öffnungsfehler, tritt auf, da die Linsenoberfläche eine Kugeloberfläche beschreibt. Spiegelreflexkamera – Kamera, bei der das Betrachten und Einstellen des Motivs durch das Aufnahmeobjektiv geschieht. Spiegelvorauslösung – Hier wird der Spiegel vor der Aufnahme hochgeklappt, um eventuelle Erschütterungen durch den Spiegel zu vermeiden. Spotbelichtungsmesser – Belichtungsmesser mit sehr kleinem Messwinkel. Stativ – Hilfsmittel zum stabilen, verwacklungssicheren Aufstellen einer Kamera. Stillleben – Szenisches Arrangement von Dingen in der Kunst und Fotografie. Stitching – Verfahren zur nahtlosen Montage mehrerer Aufnahmen, beispielsweise einer Panoramaaufnahme. Siehe auch Panoramaaufnahme. Studioblitz – Leistungsstarke, oft am Stromnetz betriebene Blitzgeräte, meist mit Einstelllicht. Stürzende Linien – Linien und Kanten, zum Beispiel von Gebäuden, die aufeinander zu streben, obwohl sie eigentlich parallel verlaufen.
T Tageslicht – Sonnenlicht, das im Mittelwert eine Farbtemperatur von 5600 Kelvin hat. Siehe auch Farbtemperatur. Tageslichtlampe – Lichtquelle mit einer Farbtemperatur von 5600 Kelvin. Teleobjektiv – Objektiv mit einer Brennweite, die gegenüber von Normalobjektiven eine lange Brennweite aufweisen. Tiefenschärfe – siehe Schärfentiefe. Tilt-und-Shift-Objektiv – Spezialobjektiv, das das Verschieben und das Verschwenken des Linsensystems gegenüber der Filmebene ermöglicht. Siehe auch Scheimpflugsche Regel. Tonwert – Gibt den Wert zwischen voller Transparenz und voller Schwärzung an. TTL – »Through The Lens«, Messverfahren zur Belichtungsmessung. Bei diesem Verfahren wird das exakte Licht gemessen, das durch das Objektiv auf den Sensor fällt.
U Überstrahlung – So bezeichnet man in der Digitalfotografie eine helle Stelle oder einen Streifen, der von besonders hellen, überbelichteten Bildstellen ausgeht. Unscharf maskieren – So bezeichnet man in der fotografischen Nachbearbeitung einen Filter, um den Schärfeeindruck eines Bildes zu verstärken. USB – Datenschnittstelle zur Verbindung mit einem Computer. UV-Filter – Oder auch UV-Sperrfilter, sperrt ultraviolettes Licht.
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
235
Anhang A
Glossar
V Vergrößerungsfaktor – siehe Abbildungsmaßstab. Vergütung – Beschichtung optischer Gläser, wie Linsen oder Filter, zur Verminderung von Reflexen und zur Verbesserung der Lichtdurchgängigkeit. Verlängerungsfaktor – Verlängerung der Belichtungszeit bedingt durch Filter, Objektivvorsätze und andere Gegebenheiten. Verschluss – Vorrichtung im Strahlengang einer Kamera, die die Belichtungszeit steuert. Verzeichnung – Abbildungsfehler optischer Systeme, der Rechtecke kissenförmig oder tonnenförmig darstellen lässt. Vignettierung – siehe Lichtabfall. Vorsatzlinse – Auch Nahlinse genannt, ist ein Filter, der auf das Objektiv gesetzt wird, um die Brennweite zu verkürzen, man kommt näher an das Motiv heran und der Auszug bleibt trotzdem gleich.
W Weichzeichner – Filter, der gerne in der Porträtfotografie eingesetzt wird. Weißabgleich – Abgleich der Kamera auf die entsprechende Farbtemperatur. Weitwinkelobjektiv – Hat im Gegensatz zum Teleobjektiv eine sehr kurze Brennweite. Werbefotografie – Aufwendig gestaltete Aufnahmen mit meist ebenso großem Aufwand in der Nachbearbeitung.
X X-Kontakt – Blitzanschluss an Kameras, der die Synchronisation zwischen Blitzgerät und Verschluss gewährleistet.
Z Zeichnung – Details, die die Aufnahme in den hellsten bzw. dunkelsten Bereichen noch vorweist. Zeitautomatik – Belichtungsautomatik, bei der die Blende manuell vorgegeben wird. Zentralverschluss – Kameraverschluss, der in das Objektiv integriert ist. Zoomobjektiv – Objektiv mit variabler Brennweite.
236 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Quellen- und und QuellenBildnachweise Bildnachweise
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
239
Anhang B
Quellen- und Bildnachweise
Camera obscura Kapitel 1
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Daguerreotipo.bw.jpg
Adobe-Photoshop-Produktfamilie
http://www.adobe.com/de/products/photoshop/family/ ?ogn=DE-gntray_prod_photoshop_home_de
Geschichte Johannes Kepler Kapitel 1
http://www.bhak-bludenz.ac.at/physik/geschichte/ physiker/kepler.shtml
Manfrotto Produkte rund um das Stativ
http://www.bogenimaging.com/
Breeze Systems DSLR Remote
http://www.breezesys.com/
Canon Digitale Spiegelreflex-Kameras
http://www.canon.de/For_Home/Product_Finder/Cameras/ Digital_SLR/EOS-1Ds_Mark_III/index.asp
Software Autostitch
http://www.cs.ubc.ca/~mbrown/autostitch/ autostitch.html
Geschichte Daguerreotypie
http://www.daguerreotype-gallery.de/3historie/ historie1/historie%201.html
Nikon History
http://www.digitalbooks.de/nikon/systemcd/
Eizo Monitor
http://www.eizo.de/
Newtonscher Farbkreis Kapitel 1
http://www.farbtipps.de/newton.html
Camera obscura Kapitel 1
http://www.foto-faq.de/geschichte-fotografie.php
Geschichte der Fotografie Kapitel 1
http://www.fotomuseum.ws/archive/photo/timeline/ content.htm
Informationen zum Thema Anatomie
http://www.foto-zumstein.ch/uploads/astro_tipp/ Das%20menschliche%20Auge.pdf
Software Photomatix
http://www.franzis.de/online-shop/bildbearbeitunghdr-raw/hdr-fotografie/photomatix-pro-2.4-2.5.2
Gitzo Stative
http://www.gitzo.com/Jahia/
Aufnahme zum Thema Spiegel-Kugel und HDR Kapitel 12
http://www.horo.ch/
Jobo Festplattenspeicher
http://www.jobo.com/web/Home.126.0.html
Manfrotto Produkte rund um das Stativ Kapitel 12
http://www.manfrotto.com/Jahia/site/manfrotto
Software Panorama Factory
http://www.panoramafactory.com/
Software PTGui
http://www.ptgui.com/
Vergleich Auge Kamera von Martin Riat Kapitel 1
http://www.riat-serra.org/graph-1.pdf
240 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Quellen- und Bildnachweise
B
Hersteller SheroCam HDR Kapitel 12
http://www.spheron.com/
Aufnahmen zum Thema SheroCam HDR Kapitel 12
http://www.steinzeit-mediendesign.de/
Software PanoramaStudio
http://www.tshsoft.de/index.html
Aufnahme Isaac Newton – Prisma Kapitel 1
http://www.ullsteinbild.de/
Geschichte der Fotografie
http://www.wu-wien.ac.at/usr/h99a/h9950236/fotografie/ foto9.htm
Kodak Geschichte des Unternehmens
http://wwwchde.kodak.com/global/de/corp/ historyOfKodak/buildingTheFoundation_de. jhtml?pq-path=2217/2687/2690
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
241
DVD –– DVD Inhaltsangabe Inhaltsangabe C.1 C.2 C.3 C.4
Bilder zu den Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildschirmschoner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Movies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
244 244 244 244
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
243
Anhang C
DVD – Inhaltsangabe
Die dem Buch beiliegende DVD ist in verschiedene Ordner aufgeteilt, die einzelnen Inhalte entnehmen Sie bitte den nachfolgenden Angaben. Alle gezeigten Bilder aus diesem Buch sowie weitere Beispiele finden Sie auch auf meiner Homepage www.fachfotograf.de.
C.1 BILDER ZU DEN WORKSHOPS Hier finden Sie Beispiele aus den Workshops und weiteres Aufnahmematerial, mit denen Sie DRI-, HDR- sowie HDR-Panoramaaufnahmen erstellen können. Alle darin enthaltenen Aufnahmen und daraus resultierenden Bilder unterliegen dem Copyright von Jürgen Kircher und dürfen nur zu privaten Zwecken genutzt werden. Darüber hinausgehende Nutzung, zum Beispiel öffentliche Vorführung, unerlaubte Vervielfältigung, Verkauf und Einstellen in das Internet, ist untersagt.
b DRI / Frankfurt Holbeinsteg b DRI / Spiegelungen b DRI / Hauptwache b DRI / Mainufer b HDR / Sylt Alter Angler 1 b HDR / Sylt Alter Angler 2 b HDR / Panorama Sinai White Canyon
C.2 SOFTWARE Bei der beiliegenden Software handelt es sich um Shareware bzw. Freeware oder Trialversionen, die Sie nach den entsprechenden Richtlinien der einzelnen Hersteller nutzen können. Adobe®
Photoshop® CS3
Adobe®
Lightroom®
Breeze Systems
DSLR Remote Pro
Franzis Verlag GmbH
Photomatix
New House Internet Services B.V.
PTGui
University of British Columbia
Autostitch
Smoky City Design
Panorama Factory
Tobias Hüllmandel Softwareentwicklung
PanoramaStudio
C.3 BILDSCHIRMSCHONER Frankfurt Holbeinsteg
C.4 MOVIES Sinai White Canyon Sinai Wadi Arada Sinai Coloured Canyon Kranichstein
244 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Index Numerisch
16Bit/Komponente 79, 131 180-Grad-Panorama 216 32 Bit 63 32-Bit Vorschauoptionen 63 32-Bit/Kanal-Bild 165 32-Bit-Bereich 162 32-Bit-Modus 162 360 Grad 186 360-Grad Panorama erstellen 208 360-Grad-Panorama 189 3D 15 3D-Anwendung 66 3D-Daten 15 3D-Software 184 3D-Szene 191 8- und 16-Bit-Kanal-Bilddatei 201
A Abbildungsfehler 37 Aberration chromatisch) 37 chromatische 75 Achse horizontale 186 ACR 3.0 51 Adobe 24 Adobe RGB 35, 79, 115, 131 AEB 38 Angleichung Lichter 118 Anpassen Farbe über Tonwert 163 Anpassung HDR-Aufnahme 177, 201 Antiquitäten 159 APS-C 35 APS-H 35 Arbeitsablauf-Optionen 98 Aristoteles 23 Astronomiae Pars Optica 23 Aufgenommene Farbe 150 Auflösung 79
Aufnahme sphärische 191 Auge 22 Ausrichten der Bilder 218 Auswahl verändern 133 Auswahl Farbbereich 101 Auswahl verändern 102 Auto Exposure Bracketing 38 Automatisieren 161 Automobilindustrie 191 Auto-Pan-Rate 225 Auto-Play-Einstellung 211
B Barnack, Oskar 24 Basisbild 148 Basisebene 81 Bearbeitung Ebenen 105 Beispiel Panoramabilder 189 Belichtung 44, 164 Belichtung und Gamma 165 Belichtungsreihe 35, 190 Belichtungsspielraum 144 Bereich entfernen 76 freistellen 83, 134 freistellen und maskieren 132 Bereichsreparatur 78 Bikubisch Interpolieren 210, 223 Bildschirm 39 Bildschirmschoner 224 Bildstabilisator 38, 58 Bildstabilisierung 37 Bildüberlappungen bearbeiten 209, 223 Bildzentrum 207 Bittiefe 148, 175 Blitzschuh 186 Brennweite 207 Brennweite und Horizont einstellen 207
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
245
Index
C
E
Camera obscura 22 Camera RAW 97 Canon 24 Canon EOS 5D 63 Canon EOS-1Ds Mark II 70 Carbon 38 CCD-Chip 24 Checkliste 58 Chromarauschen 49 Chromatische Aberration) 37 City-HDR-Panorama 215 Coloured Canyon 190 CPU 38
Eastman 24 Eastman, George 23 Ebene Bearbeitung 105 Ebenen/Gruppen 80 Ebenenmaske 83, 88 Effektive Pixel 35 Einfache Randerweiterung 210, 223 Einstellplatte 185 Einstellung synchronisieren 78, 146 Entfernen Geisterbilder 153 Entwicklung und Farbkorrektur 127 Entwicklungseinstellungen 78 EOS-1Ds Mark II 70 Equalisieren 166, 178, 201 Erstellen HDRI-Aufnahme 161, 216 Panoramaaufnahme 189 EXIF 40 EXIF-Daten 207 Explosion 15 Exportieren 115, 131 EXR 66
D Daguerre, Louis 22 Daguerre, Louis Jacques Mandé 23 Daguerreotypie 22 Darstellung Flash-basiert 224 Java-basiert 224 Debevec, Paul 15 Detail 48 Details Enhancer 219 Digitale Spiegelreflex 34 Digitales Negativ 42 DNG 42, 51 DO 37 Douglas/Hafen 69 Drehwinkelskala 186 DRI 34, 61, 69, 95, 109, 125 Farbtiefe 65 Nachteile 65 Vergleich zu HDR 62 Vorteile 65 DRI-Aufnahme 80 DRI-Bild Farbtiefe 63 DRI-Technik Vorteile 62 DSLR 34 DSLR Remote System 187 Dunkle und helle Farben suchen 163 Dürrenmatt, Friedrich 57 Dynamic Range Increase 62
246 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
F Farbbereich 81 Farbe 29 Korrektur 145 Tonwertkorrektur 163 Farbe ergänzen 210 Farbkorrektur 90, 156 Farbraum 35 Farbsaum 49 Farbtiefe 63 32 Bit 162 Farbton 51 Farbton/Sättigung 89 Feifenbaum, Stan A. 15 Feinschliff 155 Feintuning HDR 205 Fenton, Roger 23 Fernbedienung 38, 187
Index
Fernsteuerung 187 Festplattenspeicher 39 Fisheye 186 Fisheye-Objektiv 184 Flash 224 Flash-Player 224 Flutlichtstrahler 96 Fotografie Timeline 23 Fotorealistische Lichtsituation 184, 191 Fotoreportage Mannings Heath 172 Frankfurt/Holbeinsteg 95 Frankfurt/Luminale 109, 141 Freistellen 78 Füllbilder ergänzen 204
G Galerie 160 Gamma 164 Gammawert 179 Gaußscher Weichzeichner 136 Gegenlichtblende 58 Geisterbild 153, 218 entfernen 153 GigaVU Pro Evolution 39 Gitzo 1227 MK2 70, 97 Glasprisma 29 Gradation 73, 144 Gradationskurve 45 Grafikkarte 39 Graustufen 47 Grundwissen 21 Gruppe 100 Gruppe aus Ebenen 80, 100, 116, 149
H Handwerkszeug 33 HDR 34, 61, 159, 171, 197, 215 automatisiert 62 Farbtiefe 66 Nachteile 65 Vergleich zu DRI 62 Vorteile 65
HDR erzeugen – Quellbilder laden 217 HDR-Aufnahme 160 konvertieren und anpassen 177, 201 HDR-Ebene zusammenfügen 188 HDRI-Aufnahme erstellen 161, 216 HDRI-Bild 39 HDR-Motiv 172 HDR-Panorama 183 HDR-Panoramaaufnahme 198 HDR-Viewer 218 Helligkeit 44 Henri Cartier-Bresson 16 High Dynamic Range 63 Hintergrundebene 149 Histogramm 43, 162 Histogramm equalisieren 165 Horizontale Achse 186 Hornhaut 22 HSL 47, 74, 97
I Illumination 110 Intensität Licht 26 Interaktives Layout 204 IOM 69 IPTC-Metadaten 40 IS 37 Isle of Man 70
J Jahreszeit 57 Java 224 JPEG 34, 51 JPG 66
K Kalibrierung 78 Kamerakalibrierung 50 Keller, Johannes 22 Kelvin 30
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
247
Index
Kepler, Johannes 23 Knotenpunkt 184 KODAK 24 Komplementärfarbsaum 75 Kontrast kanalweise verbessern 163, 177 Kontrollpunkt 161, 200 Kontur 179 Konvertieren 201 Konvertierung HDR-Aufnahme 177, 201 Kopierstempel 189 Kopierstempel-Werkzeug 175 Korrektur 105 einzelne Farbe 145 Kugel virtuelle 191 Kunstform 57
L Land, Edwin Herbert 24 Landeskriminalamt 191 Langzeitbelichtung 70 Laptop 187 Layout perspektivisches 204 zylindrisches 204 LCD-Monitors 39 Lebendigkeit 44 Leica 24 Leonardo da Vinci 23 Licht 25 diffuses 28 hartes 27 weiches 27 Lichter 100, 167 Angleichung 118 Lichter und Tiefen 45 Lichter- und Tiefenwarnung 43 Lichter/Tiefen 136 Lichterauswahl 149 Lichterkomprimierung 165 Lichterkorrektur 44, 112 Lichtinszenierung 142 Lichtqualität 25 Lichtquelle 27 Lichtsituation fotorealistische 191
248 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Lichtstimmung Vergleich 193 Lichtstreifen 144 Lichtverhältnis 56 Light & Building 110 Lightroom 40, 112, 127 Lineare Gradationskurve 218 Linse 22 Linsenkorrektur 207 Linsensystem 185 Lokale Anpassung 165 Luminale 110 Luminanz 49 Luminanzwertebereich 201
M Mapping 191 Maske 83 Masken ein- und ausschalten 83 Mitteltöne 167 Mitteltöne setzen 164 Museum 160
N Nächtliches Szenario 216 Negativ digitales 42 Nervenzelle 22 Netzhaut 22 Neuberechnung in hoher Qualität 210, 223 Neutrale Mitteltöne ausrichten 179 Newton 29 Newtonsche Farbkreis 29 Nièpce, Joseph Nicéphore 23 Nikon 24 Nodalpunkt 184
O Oberflächenstruktur 192 Objektiv 36 Objektivkorrektur 49, 75, 78, 99 Objektiv-Vignettierung 50, 145 One-Shot-Camera 184 Ortsbesichtigung 56
Index
P Panorama 184 Panoramaaufnahme 56 erstellen 189 zusammenfügen 202 Panoramabild Beispiele 189 Panoramakopf 184 Panoramaschritt 198, 216 PanoramaStudio 206, 222 Parallaxe 184 Parallaxenfehler 184 Passant 144 Perspektivische Verzerrung 184 Perspektivisches Layout 204 Photomatix 219 Photomerge 202, 203 Photorezeptor 22 Photoshop 38, 80, 97 Pinsel 121 Pixel effektive 35 Planung 56 Polygon-Lasso-Werkzeug 104 Präsentation 192 Print 195 Prototyp 184 PSD 51, 66 Pupille 22
Q Quellbild 200 Quellbilder automatisch ausrichten 161 QuickTime-Movie 184 QuickTimeVR-Panorama 211
R
Radius 133, 201 RAM 39 RAW 66 RAW-File 212 RAW-Format 34 RAW-Konverter 40 Reinigungsset 198
Repositionieren 204 Retusche 189 Rezeptor 22 Riverside 125
S Sand 198 Sättigung 44 Schärfen 180 Scharfzeichnungsfilter 180 Schönheitsreparatur 89 Schwarz 44 Schwarzpunkt setzen 164 Schwarzweiß-Kontrast verbessern 163 Schwellenwert 201 SDPX 66 Sensorgröße 35 Sichtfeld-Einstellungen 211, 225 Sinai 188, 198 Sky-Beamer 142 Skyline 96, 216 Sonnenlicht 29 Sony 24 Sphärische Aufnahme 191 Sphero 190 Sphero-Cam HDR 184 SpheroCam HDR 15, 190 Spiegelkugel 184, 194 sRGB 35 Stabilizer 187 Stativ 38 Stativkopf 38 Staubkörnchen 163 Staubpartikel 42 Stitchen 186 PanoramaStudio 222 Photoshop® CS3 202 Stitch-Programm 161, 200 Stürzende Linien 122 Sylt 160
T Tatortsicherung 191 Teiltonung 48 Tiefen 167
DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
249
Index
Tiefen/Lichter 86 TIF 66 TIFF 51 TIFF-Format 115 Tone Compressor 219 Tone Mapping 219 Tonkurve 223 Tonmapping 63 Tonnen-/Kissenentzerrung 207 Tonwert 46, 75 Tonwertbereich 63 Tonwertgewinn 113 Tonwertkorrektur 106, 137, 163, 167, 177 Toolbar 223 Transformieren 122, 134 Traumkulisse 15 TS-E 37
U Überlagerung freistellen 42 Unscharf maskieren 180, 205 Unterschied HDR/DRI 62 Unterschiedlich belichtete Bilder auswählen 217 USM 37
V
Vektormaske 103, 154 Vergleich 122 HDR/DRI 62 Verzerrung perspektivische 184
250 DRI UND HDR – DAS PERFEKTE BILD
Vignettierung 50 Vignettierungskorrektur 207, 223 Virtuelle Kugel 191 Vollformat-CMOS-Sensor 35 Vordergrundfarbe 120 Vorher- und Nachher-Ansicht 75, 146 Vorprogrammierung 187
W Wadi Arada Canyon 190 Wahrnehmung 15 Wasserwaage 186 Weiche Kante 102, 117, 150 Weißabgleich 44 Weißbalance 78 Weißpunktvorschau festlegen 162 Weitwinkel 198 Wellenlängenbereich 29 Wetter 57 White Canyon Panorama 197 Wiederherstellung 44, 144 Wyckoff, Charles W 15
Z Zeiss, Karl 23 Zielgruppe 62 Zu HDR zusammenfügen 161, 174, 175, 199 Zu HDR zusammenführen 63 Zusammenfügen HDR-Ebenen 188 Zuschneiden 210 Zylindrisches Layout 204
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Chris George
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ISBN 978-8266-1672-3
18,5 mm
EDITION inklusive DVD-ROM
• Was vor der Aufnahme zu beachten ist • DRI und HDR – Unterschiede und Gemeinsamkeiten • Originalgetreue Aufnahmen mit der DRI- und HDR-Technik • Alles erklärt anhand typischer praxisorientierter Beispiele • Erstellung von HDR-Panorama-Bildern • Exkurse zu Panoramafotografie mit »SpheroCam HDR« oder Spiegelkugel • Glossar der wichtigsten Fachwörter Mit Vorworten von Roger Stelzenmüller, ARD Degeto Film, und Stephan Josse, 20th Century Fox Home Entertainment
Dynamic Range Increase (DRI)- und High Dynamic Range (HDR)-Fotografie sind in aller Munde, doch was sind DRI und HDR und wie kann man diese Techniken im beruflichen Alltag oder im Hobby einsetzen?
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Der Kontrastumfang selbst professioneller Kameras kann mit dem des menschlichen Auges nicht mithalten. Beim DRI-/HDRVerfahren werden von einem Motiv mehrere Aufnahmen (1015) mit jeweils unterschiedlichen Belichtungszeiten erstellt. Von diesen Aufnahmen wird am Computer ein einziges optimal belichtetes Bild erzeugt, das in seiner einzigartigen Dynamik und faszinierenden Ästhetik der menschlichen Wahrnehmung sehr viel näher kommt als ein herkömmliches Foto. Dieses Buch vermittelt dem Leser nicht nur ein fundiertes theoretisches Wissen über die neuen Techniken der Digitalfotografie, indem der Autor alle wichtigen Fragen zur Ausrüstung wie Kamera, Computer und Software verständlich beantwortet. Zusätzlich begleitet Jürgen Kircher den Leser Schritt für Schritt in zahlreichen praxisorientierten Workshops von der Aufnahme bis hin zum fertigen DRI-/HDR-Bild – alles belegt durch einzigartige Beispielbilder!
ISBN 978-3-8266-5928-7
Ein Exkurs in die Panoramafotografie und in artverwandte Techniken (der Einsatz einer »SpheroCam HDR« oder einer Spiegelkugel) sowie ein Glossar runden das umfassende Werk ab.
Auf der DVD: Workshopfotos und Demoversionen Der Autor:
„Hier wirkt das Zusammenspiel von Kreativität und Technik in einer wunderbaren, kaum vorstellbaren Weise – ein Zusammenspiel, das man einfach gesehen haben muss. Das vorliegende Buch gibt dem Leser einen professionellen Einblick in die verwendete Technik.“ Roger Stelzenmüller Technischer Leiter, ARD Degeto Film
ISBN 978-3-8266-1753-9
Die Edition ProfiFoto:
Jürgen Kircher ist Medienproduzent und Freier Fotograf in den Bereichen Industrie, Werbung, Wirtschaft und TV.
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Die Experten der Redaktion ProfiFoto und aus dem mitpVerlag bündeln ihr Know-how und publizieren in Zusammenarbeit mit erfahrenen Autoren, die unmittelbar aus der Foto-Praxis kommen, eine einmalige Fachbuchreihe „made for professionals“: Ergänzend und flankierend zum Magazin ProfiFoto bieten die mitp-Bücher der Edition ProfiFoto professionelles Wissen zum richtigen Umgang und zur effizienten Nutzung digitaler Fototechnik und Bildbearbeitung.
Regalsystematik: Fotografie, Bildbearbeitung (D)
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ISBN 978-3-8266-5903-4
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DRI und HDR – Das perfekte Bild
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