Windows XP Geheime Tricks
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Andreas Maslo, Helmut Vonhoegen, Horst-Dieter Radke
Windows XP Geheime Tricks So nutzen Sie Ihr System optimal
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Markt+Technik Verlag
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Die Informationen in diesem Buch werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen. Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen. Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar. Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Die gewerbliche Nutzung der in diesem Produkt gezeigten Modelle und Arbeiten ist nicht zulässig. Fast alle Hardware- und Softwarebezeichnungen, die in diesem Buch erwähnt werden, sind gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen oder sollten als solche betrachtet werden. Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
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ISBN 3-8272-6737-4 © 2004 by Markt+Technik Verlag, ein Imprint der Pearson Education Deutschland GmbH, Martin-Kollar-Straße 10–12, D-81829 München/Germany Alle Rechte vorbehalten Coverlayout: Marco Lindenbeck, webwo GmbH,
[email protected] Lektorat: Sylvia Hasselbach,
[email protected] Herstellung: Claudia Bäurle,
[email protected] Satz: reemers publishing services gmbh, Krefeld, www.reemers.de Druck und Verarbeitung: Bercker Graphischer Betrieb, Kevelaer Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort 1
5 19
Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen 21 Kontrolle der Benutzerrechte Programme per Befehl mit Administratorrechten ausführen Programm über eine Verknüpfung mit Administratorrechten ausführen Benutzern die Administratorrechte entziehen Nutzung und Absicherung des verborgenen Administrators Administrator-Zugangskennwort für den Notfall sichern Eingerichtetes Administratorkennwort zurücksetzen Wichtige Systemobjekte wahlweise auf dem Desktop anzeigen Verborgene Systemordner und Dateitypinformationen für die Bearbeitung anzeigen lassen Wichtige Administratorfunktionen im Startmenü offen legen
2
Oberflächen-Tuning
22 23 24 26 28 33 36 37 38 39
43
Kontextmenüerweiterung der Start-Schaltfläche 43 Verborgene Systemprogramme in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche einbinden 45 Module der Microsoft Management Console im Kontextmenü der Start-Schaltfläche 51
6
Inhaltsverzeichnis
Systemsteuerungsmodule im Kontextmenü der Start-Schaltfläche Systemsteuerungsmodule im Startmenü und auf dem Desktop Dateien an das Startmenü anheften Systemsteuerung als Symbolleiste einblenden Ressourcenschnellanwahl per Taskleiste Programme in der Taskleiste wahlweise gruppieren XP-Oberfläche wahlweise (de)aktivieren Aufgabenbereiche wahlweise ein- und ausblenden Desktop-Symboleinstellungen bearbeiten Startmenüeinträge schnell verbergen Startmenü im Explorer öffnen und bearbeiten Startmenü zwischen klassischer und neuer Ansicht wechseln Erscheinungsbild und angezeigte Systembefehle des XP-Startmenüs ändern Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP Ordneransichten benutzerdefiniert anpassen Startmenü- und Favoriteneinträge (alphabetisch) sortieren Nicht nur Ihre Augen freuen sich über gute Bildschirme Monitor und Grafikkarte aufeinander abstimmen Auflösung und Geschwindigkeit anpassen Schriftanzeige vergrößern Anzeigeänderungen ohne Neustart Erweiterte Grafikeigenschaften nutzen Monitortyp und Bildwiederholfrequenz einstellen Maßnahmen gegen Farbabweichungen Kalibrierung des Monitors Lesbarkeit mit ClearType verbessern Mit zwei Bildschirmen gleichzeitig arbeiten
53 56 56 58 59 60 61 63 66 69 71 75 76 79 84 87 88 89 92 93 98 98 102 104 109 112 113
Inhaltsverzeichnis
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Anwendungen Windows-Paket neu schnüren Komponenten sichtbar machen oder verbergen Installation neuer Anwendungen Überflüssige Programme sauber entfernen Programmreste entfernen Zuordnen von Programmvorgaben Anpassungen in der Euro-Zone Einstellen des Standard-Währungszeichens Datumsformate für das 3. Jahrtausend Schneller Wechsel zwischen Zeitzonen Diashow als Pausenfüller Manuelle Bildweiterschaltung bei der automatischen Diashow Dateiserien umbenennen Mehr Ordnung im Windows Explorer durch Objektgruppierungen Speicherschonende Bildmuster als Bildschirmhintergrund Desktop-Themen älterer Windows-Versionen weiterverwenden Programme unter beliebigem Benutzernamen ausführen Prozessorleistung optimal verteilen Systemdialoge per Tastenbefehl öffnen Schneller drucken per Desktop-Symbol Druckerprioritäten anpassen Schnelle Komprimierung mit Senden an Leeres ZIP-Archiv anlegen und über den Windows Explorer erweitern ZIP-Archive in der Gesamtheit extrahieren Teilinhalte eines ZIP-Archivs entpacken Komprimierte Ordner (ZIP-Archive) mit Kennwörtern verschlüsseln und absichern
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117 117 119 121 122 124 125 126 128 130 134 135 139 140 141 145 147 150 151 153 154 156 157 158 159 160 160
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Inhaltsverzeichnis
Druckbefehl im Menü Senden an einrichten Bequemer Verzeichniswechsel im DOS-Fenster Die schnelle Ressourcenanwahl Lange Dateinamen an der Eingabeaufforderung anlegen und verwenden Senden an – Der einfache Datenversand Kopierbefehl im Explorer erweitern
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Hardware
162 164 165 166 168 169
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Kontrolle der Partitionierungsdaten von Laufwerken Schnelleinrichtung einer zweiten Festplatte NTFS-Dateisystemkonvertierung NTFS-Laufwerke verketten Festplattenpartitionen – Hinweise zur Größenänderung und sicheren Datenlöschung Aktive Festplattenpartition festlegen Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern und verbinden Belegten Laufwerkspeicher durch Komprimierung zurückgewinnen Partitionieren von der Kommandozeile aus Hardwareprofile Gameports wiederfinden Autostart-Funktion per Tastenbefehl unterdrücken Feinabstimmung der Maus Mausgeschwindigkeit einstellen Gut erkennbare Mauszeiger wählen Mauszeiger wieder finden Einstellung der Tastatur Unicode und andere Kodierungen Umgebung mit mehreren Sprachen einrichten Beim Schreiben die Sprache wechseln Tastaturersatz für die Maus
171 173 177 177 179 180 181 184 187 193 199 202 203 205 206 207 209 210 213 216 217
Inhaltsverzeichnis
Fehleranalyse per Geräte-Manager Gerätekonflikte ermitteln Hardware-Probleme durch Ressourcenwechsel umgehen Gerätetreiber aktualisieren, löschen, wiederherstellen und austauschen Signierte Treiberbeschränkung wahlweise aktivieren
5
Audio, Video, Foto Bilder aus digitalen Quellen übernehmen Bildarchivierung Direkt mit dem Kamera-Ordner arbeiten Bilder einscannen Tipps zur Bildbearbeitung Ausrichtung, Bildgröße und Zuschnitt ändern Bildkorrekturen Bilder verwalten Neue Bildordner anlegen Bildansichten nutzen Vorschau in der Windows-Bild- und Faxanzeige Bildkommentare für TIFF-Bilder Zusammenstellen mehrseitiger Bilddateien Fotos nach Themen gruppieren Aufnahmedetails zu Fotos prüfen Die Stecknadel im Bilderhaufen finden Windows-Diashow Diashow-Alternativen Hinweise zum Fotodruck Kontaktbögen drucken Druckaufträge für lokale Fotostudios Abzüge über Internet-Dienstleister Bilder auf CD kopieren
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221 224 227 230 233
235 235 242 242 244 249 252 256 259 260 263 265 267 269 270 271 275 277 279 280 285 285 286 289
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Inhaltsverzeichnis
Zuordnen der AutoPlay-Aktion Videoaufnahmen mit dem Movie Maker 2 Wahl der Bildqualität Videomaterial importieren Filmschnitt Clips mit Videoeffekten versehen Übergänge zwischen Clips einfügen Nachvertonen Filmtitel einfügen Die schnelle Lösung: AutoFilm Filmproduktion Fun Packs für den Movie Maker 2 Vorführung im Media Player Windows Media Player Version 9 einrichten Erweiterte Wiedergabe von CDs und DVDs Mediendateien speichern und abspielen Internetradio Medienbibliothek in Ordnung halten Wiedergabelisten pflegen Kopieren auf CDs oder tragbare Geräte Alternative Player Lautstärkeregelung in der Taskleiste einblenden Dolby Digital 5.1 aktivieren Uneingeschränkte Klangaufzeichnungen mit dem Audiorecorder Beliebige Klänge digitalisieren Windows-Audiorecorder ersetzen
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Systemkonfiguration Systemeigenschaften im Schnellzugriff Kontrolliertes AutoVervollständigen Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren
292 293 309 310 311 315 316 317 319 320 321 323 324 325 330 333 334 335 340 341 343 344 345 347 349 353
357 357 358 360
Inhaltsverzeichnis
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Desktop (manuell) bereinigen Bereinigte Desktopsymbole wiederherstellen Bereinigte Desktopsymbole in das Startmenü kopieren und verschieben Benachrichtigungsbereich der Taskleiste konfigurieren Online-Fehlerberichterstattung sinnvoll konfigurieren Geprüfte Fehlerberichte versenden Systemkonfiguration und Rechnerfernwartung über die Microsoft Management Console (MMC) Umgebungsvariablen im Dialog bearbeiten Umgebungsvariablen an der Eingabeaufforderung Umgebungsvariablen über die Systemregistrierung verwalten Bereitschaftsmeldung der Eingabeaufforderung anpassen Festlegung des Suchpfads für Programmdateien Verzeichnis für Temporärdateien DOS-Befehle unter Windows XP nutzen Automatischen Neustart verhindern CD/DVD-Laufwerken Laufwerkbuchstaben fest zuordnen Laufwerkbuchstaben A und B vergeben Per Mausklick das System herunterfahren
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DFÜ und Internet
362 363 364 365 368 371 373 376 378 380 381 384 386 387 402 404 406 409
413
Bild-Downloads im Internet Explorer vervollständigen Standard-Downloadverzeichnis festlegen Internetadressen im Schnellzugriff Cookies und Favoriten exportieren, sichern und übernehmen Internet-Favoriten verstecken und wiederherstellen Messenger ausschalten
413 414 415 416 419 421
12
8
Inhaltsverzeichnis
Netzwerk
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Vorsicht beim Papierkorb-Einsatz im Netzwerk Verborgene Ressourcen in der Netzwerkumgebung Arbeiten mit UNC-Pfadnamen Netzwerkverknüpfungen für den Schnellzugriff anlegen Laufwerkbuchstaben mit Freigaben verbinden Verbundene Netzlaufwerke trennen Überwachung der Netzwerkauslastung Freigegebene Netzwerkressourcen in der Übersicht Netzwerkdiagnose für System-Heimpraktiker Automatisches Mappen von Netzlaufwerken verhindern (Fehlende) Computer im Netzwerk suchen und finden Drucken im Netzwerk mit einem DOS-Programm Das Netzwerk im Explorer Computer im Netzwerk fernsteuern DirectX im Netzwerk Windows und Mac OS X in einem Netzwerk
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System- und Datensicherheit Gesicherter Systemzugang Erweiterte Sicherheitseinstellungen unter Windows XP Professional Effektive Benutzerrechte in Windows XP Professional abfragen AutoVervollständigungs- und Verlaufsinformationen löschen Papierkorbinhalt verschlüsseln und/oder komprimieren Objekte bei aktivem Papierkorb endgültig löschen Besonderheiten beim Löschen von Ordnern in den Papierkorb
425 426 428 429 430 433 433 435 436 441 442 445 446 449 456 459
471 471 473 475 477 478 480 480
Inhaltsverzeichnis
Schnelle Übernahme von Desktop-Objekten in das Benutzerverzeichnis Backup-Inkompatibilitäten vorbeugen MS-Backup von älteren Windows-Versionen nach Windows XP übernehmen Einrichtung des Datensicherungsprogramms unter Windows XP Home Zeitplanung und Automatisierung beim Daten-Backup Datensicherung auf CD-R- und CD-RW-Laufwerken Grundlagen zur Datensicherung per Skript Sicherungsverzeichnisgröße für den Systemdateischutz(SFP) einschränken Sicherungsverzeichnis für den Systemdateischutz (SFP) verlagern Manuelle Systemdateiwiederherstellung mit dem SFC-Befehl NTBackup unter Windows XP Home nutzen Administrator-Passwort unter Windows XP Home festlegen Unbemerkte Benutzer eliminieren Anmeldezeiten für Benutzer festlegen Anwendungen für Benutzer blockieren Unsichtbare Laufwerke
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Sicherheit im Internet Sicherheitszonen nach Maß Einstufen von einzelnen Seiten Sicherheitsbedingungen für eine Zone ändern Umgang mit Cookies Datenschutzrichtlinien einsehen Sicherheitszertifikate und Verschlüsselung Maßnahmen gegen schädliche Downloads Mehr Sicherheit für E-Mails
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481 482 482 486 487 490 493 498 499 501 503 527 530 531 534 536
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Inhaltsverzeichnis
Sichern der digitalen ID Signaturen im Adressbuch speichern Verschlüsselte Nachrichten versenden Signieren und Verschlüsseln als Standard Sicherheitszonen auch für E-Mails Maßnahmen gegen Spam Popups stoppen Schutz vor Viren, Würmern usw. Sicherheitsanalyse per Hilfsprogramm Passwort-Caching (Internet Explorer) deaktivieren Skript-Dateien ansehen, aber nicht ausführen
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Systeminformationen PC personalisieren Laufende Prozesse aller Benutzer in Mehrbenutzerumgebungen anzeigen Anwendungsprogamme bestimmten Prozessen zuordnen Automatischen Systemaktualisierungen auf der Spur Schnellzugriff auf Objekteigenschaften Speichernutzung unter der Lupe Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen Verborgenen Umgebungsvariablen auf der Spur Spezielle Umgebungsvariablen der Wiederherstellungskonsole Systemvariablen für den Geräte-Manager Systembericht per Hilfsprogramm ausdrucken Prozessorauslastung überwachen
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Systemregistrierung Registrierdatenbankbearbeitung per Reg-Befehl Sicherung der gesamten Systemregistrierung
569 570 572 574 575 578 580 581 585 587 589
593 593 597 599 600 604 605 608 613 614 616 617 621
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Inhaltsverzeichnis
Sicherung von Registrierdatenbankauszügen Teile oder Gesamtheit der Registrierung mit dem Registrierungs-Editor wiederherstellen Registrierinformationen über REG-Dateien importieren Vorgabeverzeichnis für Programmeinrichtungen anpassen Pfeilsymbole in Verknüpfungssymbolen wahlweise anzeigen Dateikürzel für Verknüpfungen einblenden Verknüpfungsbeschriftungen kürzen Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren Automatisches Desktopbereinigungsintervall ändern Eingerichtete Benutzerkonten verbergen Entfernung verwaister Programmeinträge aus dem Systemsteuerungsmodul Software Beliebige Programme manuell in das Systemsteuerungsmodul Software einbinden Versionsangaben auf dem Desktop Eine Druckfunktion für den Windows-Explorer Eingabeaufforderung für aktuell angewählten Ordner öffnen Verknüpfungen zwischen Dokumenten und Anwendungsprogrammen Freie Symbolzuweisung für registrierte Dokumenttypen Vorhandene Bildsymbole für registrierte Dateitypen wechseln Benutzerdefinierte Kontextmenüeinträge für Programme Kontextmenübefehle benutzerdefiniert ergänzen Kontextmenübefehle bearbeiten oder übersetzen Programme aus dem Ausführen-Dialog bearbeiten und entfernen
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Inhaltsverzeichnis
Programmlisten für Oberflächenfunktionen und allgemeine Anwendungsprogramme über die Registrierdatenbank aufsuchen Programmlistenverwaltung zum Öffnen mit-Menübefehl offen legen Automatisch startende Programme enttarnen Einfache Kontextmenüerweiterungen für Laufwerkobjekte Benutzer- und Firmennamen korrigieren und ändern
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System-Tuning System-Tuning durch Reduzierung visueller Effekte Schriftenordner bereinigen Optimierte Schriftenansicht Ausführungsprioritäten von Programmen bestimmen und ändern Laufwerkzugriffe beschleunigen Systemanalyse – Anwahl und Überwachung von Leistungsindikatoren Informationsüberwachung und Werteanalyse mit dem Systemmonitor Wiederholte Protokollierung und Auswertung der Leistungsüberwachung Optimierung der Auslagerungsdatei Die Diensteverwaltung Sinnvolle Papierkorbgrößen in Mbyte Integrierte Zip-Funktion deaktivieren DLL-Dateien aus dem Arbeitsspeicher entfernen Meldung über zu wenig freien Festplattenplatz abschalten Komponenten zum System-Tuning schnell zur Hand Programmleichen beerdigen Geheime Anwendungen Auslagern des Systemkerns (Kernel) verhindern
668 668 669 670 677
679 679 682 684 685 688 691 693 695 699 704 711 713 715 716 718 722 723 735
Inhaltsverzeichnis
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Kompatibilität und Systemstabilität Getrennte Adressräume für 16-Bit-WindowsAnwendungen Grundlagen zum Software-Kompatibilitätsmodus Anwendungskompatibilität per Assistent Festlegung des Kompatibilitätsmodus per Verknüpfung Kostenfreie Zusatztools für die erweiterte Software-Kompatibilität
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung Stapelverarbeitung mit Umgebungsvariablen Umgebungsvariablen im Windows Scripting Host Desktopverknüpfung im Dialog anlegen Netzwerkinformationen abfragen System- und Benutzerverzeichnisse ermitteln Systeminformationen abfragen Laufwerkeigenschaften abfragen
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Troubleshooting Grundlagen zur Systemwiederherstellung Systemwiederherstellung aktivieren Laufwerke und Speicherplatz für die Systemwiederherstellung festlegen Wiederherstellungspunkte für die Systemwiederherstellung setzen Systemwiederherstellung im normalen Modus Systemwiederherstellung im abgesicherten Modus Laufwerkfehler beheben Prozesse in Mehrbenutzerumgebungen überwachen und beenden
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737 737 738 740 744 745
747 747 750 754 760 763 766 768
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Inhaltsverzeichnis
Ungültige Verknüpfungen mit Windows ChkLinks-Tool ermitteln und entfernen Die schnelle Systemstatussicherung Systemstatus wiederherstellen Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung (ASR) in Windows XP Professional ASR – Die automatische Systemwiederherstellung in Windows XP Professional ASR-Ersatz für Windows XP Home Druckerprobleme lösen Problembehebung per Startmenü Problembehebung mit der Wiederherstellungskonsole Wiederherstellungskonsole im Betriebssystemmenü einrichten Wiederherstellungskonsole aus dem Betriebssystemmenü entfernen Wiederherstellungskonsole verbergen Start der Wiederherstellungskonsole mit Installations-CD und Bootmenü Analyse und Reparatur der Startkonfiguration (Recovery Console) Bootsektor korrigieren (Recovery Console) Neuen Startsektor schreiben (Recovery Console) Laufwerke prüfen und korrigieren (Recovery Console) Partitionsdaten abfragen (Recovery Console) Festplattenpartitionierung ändern (Recovery Console) Festplattenformatierung (Recovery Console) Systemanmeldung (Recovery Console) Treiberanalyse (Recovery Console) Treiberdeaktivierung (Recovery Console) Treiberaktivierung (Recovery Console) Defekte Dateien wiederherstellen (Recovery Console)
Stichwortverzeichnis
793 795 797 799 803 805 805 809 814 815 817 820 821 824 830 831 831 832 833 834 835 836 837 838 839
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Vorwort Machen Sie doch, was Sie wollen … Windows XP ist weltweit auf den meisten Rechnern installiert. Seit der Version 3.1. wurde es um unzählige nützliche Funktionen erweitert und der Umgang damit immer stärker vereinfacht. Trotzdem ist es das System, von dem die wenigsten Anwender alle Funktionen kennen. Zahlreiche Features findet man nicht auf den ersten Blick und nicht immer ist das System den eigenen Bedürfnissen optimal angepasst. Hier soll Ihnen dieses Buch weiterhelfen. Wenn Sie mit Ihrem PC hauptsächlich Dokumente erstellen und verwalten, muss Ihr System anders aussehen als wenn Sie vor allem mit grafischen Tools arbeiten, eine MultimediaMaschine benötigen oder im Internet surfen. Eine Einstellung, die für den einen Verwendungszweck optimal ist, kann in einem anderen Zusammenhang eher hinderlich sein. Es gibt also nicht das eine optimale System, sondern ganz verschiedene Abstimmungen, je nach dem vorherrschenden Verwendungszweck. Die Stellschrauben für solche Anpassungen liegen teilweise gut sichtbar auf der angebotenen Oberfläche, teilweise sind sie aber auch in Dialogen versteckt, die eher selten in den Blick geraten. Oder es handelt sich gar um Optionen, die erst durch den nicht ganz risikolosen Zugriff auf die geheimnisvolle Registrierung verfügbar werden, jenem weit verzweigten Baum von Schlüsseln und Werten, in dem die Konfigurationsdaten des Systems festgehalten werden. Damit Sie Ihr Betriebssystem optimal nutzen können, bieten Ihnen die Autoren über dreihundert Verfahrenshinweise, Tipps und Tricks an. So erleichtern Sie sich die Arbeit mit dem System, reduzieren die Ärgerrate und sichern das System gegen Fehlfunktionen oder Attacken von außen ab.
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Vorwort
Manchmal sind es eher kleine Tricks, die sich in der Praxis als sehr wertvoll erweisen, etwa wenn in einem kleinen Netz die Verknüpfungen zu einem freigegebenen Ordner einfach in das Senden-Menü übernommen werden, sodass ganz schnell eine Kopie eines wichtigen Dokuments verschickt werden kann. Oder es handelt sich um umfangreichere Hinweise, die durch leicht nachvollziehbare Schritt-für-Schritt-Anleitungen beschrieben werden. Entdecken Sie die Möglichkeiten von Windows XP! Viel Vergnügen wünschen Ihnen dabei Andreas Maslo, Horst-Dieter Radtke und Helmut Vonhoegen
1 Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen Windows XP ist in zwei unterschiedlichen Systemversionen erhältlich, der Home- sowie der Professional-Edition. Beide Systemversionen präsentieren sich mit einer einheitlichen und nach gleichem Verfahren anpassbaren Benutzeroberfläche. Unterschiede ergeben sich hingegen bei den Netzwerkfunktionen, den Funktionen zur Systemsicherheit sowie den bereitgestellten Verwaltungsfunktionen. In diesem Buch werden vorwiegend Tipps und Tricks vorgestellt, die Sie in beiden XPVersionen einheitlich einsetzen können. Steht eine bestimmte Funktionalität lediglich in der Professional-Version zur Verfügung, so wird bei den jeweiligen Tipps gesondert darauf hingewiesen. Können Sie grundlegende Einstellungen auch mit einfachen Benutzerrechten durchführen, sind weit reichende Änderungen an der Systemkonfiguration ausschließlich dann möglich, wenn Sie als Benutzer mit Administratorrechten Zugang zum System erhalten haben. Der Systemadministrator ist für die Installation, Pflege und Konfiguration des Systems und zusätzlicher Programme verantwortlich und verwaltet demnach auch Benutzer und, sofern Sie mit der Professional-Version von Windows XP arbeiten, auch Gruppen. Sind Sie nicht selbst Administrator Ihres Rechners, erhalten Sie Benutzername und Kennwort durch den Administrator zugewiesen. Sind Sie Administrator, sind Sie für die Benutzerverwaltung selbst verantwortlich. Sicherheitseinstellungen für Ihre eigenen Dokumente müssen Sie in jedem Fall selbst vergeben, sofern Sie diese vor ungewünschtem Zugriff schützen wollen. Als Administrator haben Sie ferner die Möglichkeit Sicherheitsereignisse zu überwachen, einzusehen und
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
auszuwerten. Stellen Sie beispielsweise fest, dass ein Benutzer versucht, permanent unrechtmäßige Arbeiten vorzunehmen, können Sie ihm die Zugangsberechtigung zum Rechner wieder entziehen. Die nachfolgenden Tipps beschreiben, wie Sie Ihre aktuellen Benutzerrechte kontrollieren, ggf. ein gesondertes Benutzerkonto mit Administratorrechten einrichten oder aber vereinzelte Programme mit Administratorrechten ausführen, ohne dass sich ein Benutzer mit eingeschränkten Rechten abmelden muss.
Kontrolle der Benutzerrechte Lassen sich bestimmte Einstellungen zur Systemkonfiguration nicht ändern oder aber bestimmte Systemprogramme nicht ausführen, so benötigen Sie so genannte Administratorrechte. Lassen sich diverse Änderungen nicht vornehmen, so kontrollieren Sie zunächst, ob Sie mit Administratorrechten Zugang zum System erhalten haben. Rufen Sie dazu den Befehl Start/Systemsteuerung ab und wählen Sie in der Kategorieansicht den Eintrag Benutzerkonten an. Im unteren Bereich des Systemsteuerungsmoduls werden die bereits eingerichteten Benutzerkonten angeführt.
Bild 1.1: Nur Benutzer mit Administratorrechten können sämtliche Änderungen am System vornehmen.
Neben dem Benutzernamen erhalten Sie Informationen zu den Benutzerrechten. Bei Administratoren wird der Zusatz Computeradministrator angeführt. Alle Benutzer, die im Rahmen der Ersteinrichtung angelegt werden, erhalten Administratorrechte.
Programme per Befehl mit Administratorrechten ausführen
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Sie können diese Rechte auch nachträglich einschränken, um zu verhindern, dass alle Benutzer Änderungen an der Systemkonfiguration vornehmen können.
Programme per Befehl mit Administratorrechten ausführen Unter Windows XP können Sie Programme mit beliebigem Benutzernamen und somit auch als Administrator ausführen, ohne sich gesondert anmelden oder aber den aktuell angemeldeten Benutzer mit ggf. eingeschränkten Benutzerrechten wechseln zu müssen. Um ein Programm mit speziellen Benutzerrechten auszuführen, die nicht denen des angemeldeten Benutzers entsprechen, verwenden Sie unter Windows XP den Befehl RUNAS unter Angabe eines Benutzerprofils, einer Benutzerumgebung und eines Benutzernamens in der folgenden Syntax: Runas [/Noprofile|/Profile] [/Env] [/Netonly] /User:Name Programm
Um beispielsweise den Registrierungs-Editor als Administrator zu starten, gehen Sie wie folgt beschrieben vor: 1. Eingabeaufforderung oder Ausführen-Dialog anzeigen: Wechseln Sie zur Eingabeaufforderung über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung oder öffnen Sie den Ausführen-Dialog über den Befehl Start/Ausführen. 2. Programm als Administrator ausführen: Geben Sie nun den nachfolgend angeführten Befehl ein und bestätigen Sie mit (Enter) bzw. OK. Im Beispiel lautet der Rechnername Inges-Prof und der Name des Administrators Administrator. Diese Angaben werden mit einem Backslash miteinan-
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
der verkettet. Den Rechnernamen müssen Sie entsprechend dem Rechnernamen Ihres Systems ersetzen: RUNAS /User:Inges-Prof\Administrator regedit (Enter)
Der optionale Schalter /Profile gibt an, dass das Laden des zugehörigen Benutzerprofils zur Programmausführung erforderlich ist. /Noprofile legt entsprechend fest, dass kein Benutzerprofil geladen werden muss (Standard). Der Schalter /Env aktiviert die aktuelle Benutzerumgebung des angegebenen Benutzers und der Schalter /Netonly sorgt dafür, dass die Anmeldeinformationen nur für einen entfernten Rechnerzugriff gültig sind. Über den Schalter /user:name geben Sie den Benutzernamen in der Form Benutzername@Domäne bzw. Domäne\Benutzername an. Der Programmname selbst kann ggf. um einen oder mehrere Kommandozeilenschalter ergänzt werden. In diesem Fall setzen Sie den Namen mit den Schaltern in Anführungszeichen. 3. Kennworteingabe: Das Kennwort, das zum Benutzernamen des Administrators gehört und den Benutzer ausweist, wird nach Bestätigung des Befehls gesondert abgefragt. Bestätigen Sie die Kennworteingabe mit (Enter).
Programm über eine Verknüpfung mit Administratorrechten ausführen Alternativ zum RUNAS-Befehl lassen sich Programme auch über eine Verknüpfung mit Administratorrechten ausführen. Mithilfe einer speziellen Eigenschaft zu einer Verknüpfung sorgen Sie dafür, das noch vor dem Programmstart ein Abfragedialog für den Benutzernamen und das zugehörige Kennwort angezeigt wird.
Programm mit Administratorrechten ausführen
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1. Verknüpfung anlegen und anpassen: Die Verknüpfung legen Sie an, indem Sie zu einem Programm den Kontextmenübefehl Verknüpfung erstellen abrufen. Anschließend rufen Sie zur neuen Verknüpfung den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab, um dann die Schaltfläche Erweitert auf der Registerseite Verknüpfung des folgenden Dialogfeldes anzuwählen. Markieren Sie im Dialogfeld Erweiterte Eigenschaften die Option Unter anderen Anmeldeinformationen ausführen und bestätigen Sie durch wiederholte Anwahl der Schaltfläche OK.
Bild 1.2: Diese verborgene Eigenschaft sorgt für das Einblenden des Dialoges zur Abfrage des Benutzernamens und des zugehörigen Kennwortes.
2. Programm als Administrator ausführen: Starten Sie die Anwendung über einen Doppelklick auf die angepasste Verknüpfung bzw. den zugehörigen Kontextmenübefehl Ausführen als dieser Verknüpfung, dann können Sie den Benutzernamen über den Dialog Ausführen als frei festlegen. Wollen Sie den aktuellen Benutzernamen verwenden, markieren Sie die Option Aktueller Benutzer, ansonsten die
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Option Folgender Benutzer. Bei der letztgenannten Option können Sie den Benutzernamen und dessen Kennwort frei wählen. Bestätigen Sie die Eingaben mit OK.
Bild 1.3: Unter Windows XP können Programme über deren Verknüpfungen komfortabel mit beliebigen Benutzerkonten ausgeführt werden.
Benutzern die Administratorrechte entziehen Benutzern, die durch eine Ersteinrichtung des Systems mit Administratorrechten ausgestattet wurden, später aber durch unsinnige oder kritische Systemänderungen aufgefallen sind, können durch einen anderen Systemadministrator die Administratorrechte jederzeit wieder entzogen werden.
Benutzern die Administratorrechte entziehen
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1. Anmelden mit Administratorrechten: Melden Sie sich als Systemadministrator am System an. Rufen Sie dann den Befehl Start/Systemsteuerung auf und wählen Sie in der Kategorieansicht den Eintrag Benutzerkonten. 2. Kontotyp ändern: Im unteren Bereich des Systemsteuerungsmoduls werden die bereits eingerichteten Benutzerkonten angeführt. Wählen Sie hier den Benutzernamen mit dem Rechtevermerk Computeradministrator, dessen Benutzerrechte Sie einschränken wollen. Wählen Sie anschließend die Verknüpfung Kontotyp ändern.
Bild 1.4: Hinter dem Kontotyp verbergen sich die grundlegenden Berechtigungen eines eingerichteten Benutzerkontos.
3. Eingeschränkte Benutzerrechte zuweisen: Über das Systemsteuerungsmodul werden lediglich Benutzerkontentypen für Administratoren und eingeschränkte Benutzer zur Auswahl angeboten. Um die Rechte einzuschränken, reicht es demnach aus, die Option Eingeschränkt zu markieren und mit Kontotyp ändern zu bestätigen.
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Bild 1.5: Die Einschränkungen, die sich für das Benutzerkonto ergeben, werden unmittelbar offen gelegt.
Nutzung und Absicherung des verborgenen Administrators Der Systemadministrator hat im Vergleich zu anderen Benutzern übergeordnete Rechte und kann standardmäßig Systemprogramme starten, weit reichende Änderungen an der Systemkonfiguration vornehmen sowie Benutzer- und Kontendefinitionen ändern. Obgleich jeder Benutzer Administratorrechte bekommen kann, sollten nur in Ausnahmefällen weitere Benutzer diese speziellen Rechte erhalten. Nach der Ersteinrichtung werden Sie standardmäßig als Administrator Systemzugang erhalten und können demnach sämtliche Ressourcen nutzen und umfassende Änderungen am System selbst vornehmen. Zwar können Sie sich jederzeit als Administrator Zugang zum System verschaffen und ohne Einschränkungen arbeiten, in der Praxis sollten Sie sich jedoch für den normalen Rechnerbetrieb einen zusätzlichen Benutzernamen einrichten und kriti-
Nutzung und Absicherung des verborgenen Administrators
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sche Systemfunktionen sperren. Anpassungen am System nehmen Sie dann als Administrator vor und die herkömmlichen Anwendungen führen Sie über den zusätzlichen Benutzernamen aus. Auf diesem Wege lassen sich Daten, die im Rahmen der Systempflege anfallen, sehr leicht ordnen, da jeder Benutzer ein eigenes Dokumentenverzeichnis erhält. Außerdem ergibt sich damit der Vorteil, dass die Oberfläche an die jeweiligen Benutzer angepasst werden kann. Als Systemadministrator legen Sie sich beispielsweise Systemprogramme auf den Desktop und als Anwender die Programme, mit denen Sie in der Regel arbeiten. Beide Änderungen werden jeweils benutzerspezifisch verwaltet, sodass der Administrator weder die Anwendungsprogramme auf dem Desktop hat, noch der Anwender die ohnehin nicht startbaren Systemprogramme. Alle im Systemsteuerungsmodul Benutzerkonten angeführten Benutzer können mit eingeschränkten Rechten versehen werden, auch wenn ein Administratorkonto für Änderungen an der Systemkonfiguration in jedem Fall erforderlich ist. Um später in jedem Fall Änderungen vornehmen zu können, also auch dann, wenn Sie allen Benutzern die Administratorrechte entzogen haben, verwaltet Windows XP ein zusätzliches und verborgenes Administratorkonto mit dem Namen Administrator, das bereits bei der Ersteinrichtung des Systems verborgen angelegt wird. Es erscheint lediglich dann im Auswahlmenü der Benutzer, wenn Sie das System im abgesicherten Modus starten bzw. alle anderen Benutzerkonten löschen. Ob diesem Administratorkonto des Systems ein Kennwort zugewiesen wurde, ist dabei abhängig von den Angaben bei der Ersteinrichtung. Um ungewollte Änderungen am System zu verhindern, sollten Sie das verborgene Administratorkonto in jedem Fall mit einem Kennwort versehen. Über dieses Konto können Sie jederzeit neue Benutzer mit Administratorrechten im abgesicherten Modus einrichten oder die Konteneinstellungen mit der Kennwortzuweisung ändern.
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
1. Systemstart im abgesicherten Modus: Starten Sie den Rechner und halten Sie während des Bootens die Taste (F8) gedrückt. Sie gelangen in das textorientierte Startmenü, in dem Sie den Eintrag Abgesicherter Modus sowie bei parallel eingerichteten Betriebssystemen das zu verwendende Betriebssystem Microsoft Windows XP Home Edition bzw. Microsoft Windows XP Professional Edition wählen und mit (Enter) bestätigen. 2. Als Administrator anmelden: Wählen Sie nun den Eintrag Administrator im Anmeldebildschirm an. Wurde dem Administrator bereits bei der Systemeinrichtung ein Kennwort zugewiesen, wie dies standardmäßig in der Professional-Version von Windows XP der Fall ist, müssen Sie dieses Kennwort ebenfalls eingeben und mit (Enter) bestätigen. In der Home-Edition müssen Sie das Administratorkennwort selbst nachträglich zuweisen, um das System abzusichern (siehe Bild 1.6). Nach der Erstkonfiguration ist hier keine Kennworteingabe erforderlich. Die Gefahr ist also, dass jeder über das verborgene Administratorkonto Rechnerzugang mit uneingeschränkten Benutzerrechten erhalten kann. Aus diesem Grunde ist eine nachträgliche Kennwortzuweisung in jedem Fall zu empfehlen. 3. Optionale Systemwiederherstellung: In einem ersten Dialogfeld erhalten Sie nun die Möglichkeit das System in den Zustand eines früheren Systemhaltepunktes zurückzusetzen. Wählen Sie in diesem Dialog die Schaltfläche Ja, um direkt Änderungen an den Benutzerkonten vorzunehmen.
Nutzung und Absicherung des verborgenen Administrators
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Bild 1.6: Im abgesicherten Modus steht auch der verborgene Administrator zur Auswahl bereit.
4. Administratorkennwort bearbeiten: Rufen Sie den Befehl Start/Systemsteuerung auf und wählen Sie in der Kategorieansicht der Systemsteuerung den Eintrag Benutzerkonten. Im Systemsteuerungsmodul erscheint nun auch das verborgene Konto des Administrators. Um diesem ein bestimmtes Kennwort zuzuweisen und das System abzusichern, wählen Sie den Eintrag Administrator und anschließend die Verknüpfung Kennwort erstellen. Besitzt das Administratorkonto bereits ein zugewiesenes Kennwort und wollen Sie dieses aus Sicherheitsgründen ändern, wählen Sie alternativ die Verknüpfung Kennwort ändern.
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Bild 1.7: Bei einer Kennwortänderung muss auch das alte Kennwort angegeben werden.
5. Kennworteingabe und -hinweis: Wollen Sie ein zugewiesenes Kennwort abändern, müssen Sie zunächst das alte Kennwort eingeben. Anschließend müssen Sie wie bei einer Neuzuweisung das neue Kennwort zweimalig verdeckt in die entsprechenden Textfelder eintippen. Als Kennwortstütze können Sie zusätzlich einen Kennworthinweis festlegen, der später im Anmeldebildschirm als Schnellhilfe angezeigt wird. Allerdings kann dieser Hinweis auch anderen Benutzern als Hinweis dienen und ist daher mit äußerster Vorsicht zu genießen. Sinnvoller ist es, sich für Notfälle eine Kennwortrücksetzdiskette anzulegen, mit deren Hilfe Sie das zugewiesene Kennwort zurücksetzen können, wenn Sie es wirklich einmal vergessen haben. Bestätigen Sie die Eingaben abschließend durch Anwahl der Schaltfläche Kennwort erstellen bzw. Kennwort ändern.
Administrator-Zugangskennwort für den Notfall sichern
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Über das Systemsteuerungsmodul Benutzerkonten können Sie auch im abgesicherten Modus als Administrator neue Benutzerkonten mit eingeschränkten bzw. Administratorrechten anlegen, die auch beim späteren normalen Systemstart im Willkommensdialog ausgeführt werden.
Administrator-Zugangskennwort für den Notfall sichern Um den Systemzugang unter Windows XP auch in Ausnahmesituationen sicherzustellen, sollten Sie das Administratorkennwort auf einer Kennnwortrücksetzdiskette sichern. Um Änderung an System- und Konfigurationseinstellungen vorzunehmen, benötigen Sie im Regelfall das Zugangskennwort des Systemadministrators, das Sie unter Windows XP für Benutzer mit Administratorrechten auch wahlweise einrichten können. Haben Sie das Administratorkennwort einmal vergessen, erhalten Sie demnach mitunter nur noch eingeschränkt Zugang zum System. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll, bereits vorab eine Kennwortrücksetzdiskette zu generieren, mit deren Hilfe Sie später auch dann wieder uneingeschränkten Zugang zum System als Administrator erhalten, wenn Sie das Kennwort einmal vergessen haben. Berücksichtigen Sie allerdings, dass die Anlage einer solchen Diskette in jedem Fall ein Sicherheitsrisiko darstellt. Jeder, der Zugang zu dieser Rücksetzdiskette hat, erhält darüber auch den Administratorzugang zum jeweiligen Rechner. Bewahren Sie die Rücksetzdiskette daher an einem sicheren Ort auf. Sind an einem einzelnen Rechner mehrere Administratorkonten eingerichtet, kann für jedes Konto eine gesonderte Rücksetzdiskette generiert werden.
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Hinweis Die Anlage von Rücksetzdisketten wird ausschließlich für kennwortgeschützte Administratorkonten angeboten. Ferner steht die Funktion zur Anlage der Rücksetzdiskette nur für das Administratorkonto bereit, für das man sich aktuell als Administrator angemeldet hat. So wird verhindert, dass Administratoren Kennworte anderer Administratorkonten zurücksetzen können. Auf der anderen Seite bedeutet dies auch, dass jeder Administrator sich eigenverantwortlich seine eigene Rücksetzdiskette anlegen muss. 1. Administratorkonto wählen: Zur Anlage der Rücksetzdiskette melden Sie sich zunächst mit dem Administratorkennwort am System an, zu dem Sie eine Rücksetzdiskette anlegen wollen. Rufen Sie anschließend den Befehl Start/ Systemsteuerung auf und klicken Sie in der Systemsteuerung auf die Kategorie Benutzerkonten. Wählen Sie das Konto an, das für den angemeldeten Computeradministrator eingerichtet wurde. Nun können Sie die Eigenschaften des angewählten Kontos, also beispielsweise. den Benutzernamen, das zugeordnete Kennwort oder auch die im Willkommensbildschirm angezeigte Grafik ändern. 2. Rücksetzdiskette anlegen: Durch Anwahl der Aufgabe Vergessen von Kennwörtern verhindern erzeugen Sie die Rücksetzdiskette für den Notfall.
Bild 1.8: Über die verwandten Aufgaben generieren Sie eine Kennwortrücksetzdiskette.
Administrator-Zugangskennwort für den Notfall sichern
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3. Assistent für vergessene Kennwörter: Sie gelangen in den Assistent für vergessene Kennwörter, dessen Willkommensdialog Sie zunächst mit Weiter bestätigen. Achten Sie an dieser Stelle bereits darauf, dass Sie in das gewählte Laufwerk eine leere und formatierte Diskette eingelegt haben. Setzen Sie den Assistenten erneut mit Weiter fort. Geben Sie zur Bestätigung das aktuelle Administratorkennwort verdeckt ein und bestätigen Sie die Eingabe mit Weiter. Haben Sie nun noch keine Diskette eingelegt, wird ein entsprechender Meldungsdialog angezeigt. Legen Sie also ggf. die Diskette ein und bestätigen Sie mit OK. Während der Diskettenanlage wird in einem weiteren Dialogfeld eine Fortschrittsanzeige eingeblendet. Nach Anlage der Diskette beenden Sie den Assistenten durch Anwahl der Schaltfläche Weiter und Fertig stellen. Bewahren Sie die Diskette für den Notfall an einem sicheren Ort auf, damit Sie bei Vergessen des Zugangskennwortes uneingeschränkten Zugang zum System erhalten.
Bild 1.9: Für die Anlage der Rücksetzdiskette ist die Eingabe des zugehörigen Administratorkennwortes erforderlich.
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Hinweis Die Anlage der Diskette ist nur einmalig erforderlich, und zwar auch dann, wenn Sie das Kennwort später erneut wechseln. Mit der Kennwortrücksetzdiskette erhalten Sie ausschließlich Zugang zu dem aktuellen System, nicht jedoch zum System eines anderen Rechners. Daher ist es sinnvoll, die Kennwortrücksetzdiskette getrennt für jeden vorhandenen Rechner anzulegen.
Eingerichtetes Administratorkennwort zurücksetzen Haben Sie das Zugangskennwort für Benutzer mit Administratorrechten vergessen, setzen Sie das Kennwort mit einer angelegten Rücksetzdiskette zurück. Um ein vergessenes Zugangskennwort eines Benutzers mit Administratorkennwort zurückzusetzen, wählen Sie im Willkommensbildschirm zunächst den Benutzernamen des Benutzers mit Administratorrechten an. Es öffnet sich das Textfeld für die Kennworteingabe. Bestätigen Sie hier die vorgenommene Eingabe bzw. das leere Textfeld mit (Enter). Es erscheint ein Hinweis zur falschen Kennworteingabe. Wählen Sie in dem Hinweis die Verknüpfung hier an. Sie gelangen daraufhin in den Kennwortrücksetzassistenten, dessen Willkommensdialog Sie mit Weiter bestätigen. Sie werden aufgefordert, die Kennwortrücksetzdiskette in Laufwerk A: einzulegen. Das Quelllaufwerk ist bereits voreingestellt und braucht nicht manuell bestimmt zu werden. Bestätigen Sie diese Aufforderung mit Weiter. Geben Sie im nun angezeigten Eingabedialogfeld das neue Administratorkennwort sowie den zugehörigen Kennworthinweis ein und bestätigen Sie mit Weiter. Beenden Sie den Assistenten durch Anklicken der Schaltfläche Fertig stellen. Sie gelangen daraufhin
Wichtige Systemobjekte wahlweise auf dem Desktop anzeigen
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zurück in den Willkommensbildschirm. Geben Sie darüber nach Auswahl des Administratornamens das neu vergebene Administratorkennwort ein. Daraufhin sollten Sie wie gewünscht wieder Zugang zum System erhalten. Entnehmen Sie die Diskette dem Diskettenlaufwerk und verwahren Sie diese weiter an einem sicheren Ort. Sollten Sie das Kennwort erneut vergessen, können Sie über die gleiche Diskette wieder Systemzugang erhalten. Eine Neuanlage der Rücksetzdiskette ist nicht mehr erforderlich.
Bild 1.10: Beim Anmelden setzen Sie das Kennwort über die versteckte Verknüpfung »hier« zurück.
Wichtige Systemobjekte wahlweise auf dem Desktop anzeigen Für Wartungsaufgaben und einen schnellen Ordnerzugriff können Sie unter Windows XP die standardmäßig verborgenen Systemobjekte Eigene Dateien, Arbeitsplatz, Netzwerkumgebung und Internet Explorer weiterhin anzeigen lassen. Um dies zu erreichen, rufen Sie zum Desktop den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab, wechseln im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Desktop und wählen dort die Schaltfläche Desktop
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
anpassen an. Markieren Sie im nun angezeigten Dialogfeld die anzuzeigenden Desktopsymbole und bestätigen Sie durch wiederholtes Anklicken der Schaltfläche OK.
Bild 1.11: Anzeigeoptionen für Desktopsymbole
Verborgene Systemordner und Dateitypinformationen für die Bearbeitung anzeigen lassen Windows XP verbirgt standardmäßig Systemordner, Systemdateien und registrierte Dateitypen innerhalb des Windows Explorers. Um sämtliche physikalischen Verzeichnisse und Dateiinformationen für eine erweiterte Systemanalyse und -konfiguration angezeigt zu bekommen, starten Sie den Windows Explorer durch einen Doppelklick auf das Desktop-Symbol Arbeitsplatz (vergleiche Wichtige Systemobjekte wahlweise auf dem Desktop anzeigen). Anschließend rufen Sie den Menübefehl Extras/Ordneroptionen auf, wechseln auf die Registerseite Ansicht und demarkieren die Optionen Einfache Ordneransicht in der Ordnerliste des Explorers anzeigen, Erweiterungen bei bekannten Dateitypen ausblenden und Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen) im Listenfeld Erweiterte Einstellungen. Anschließend markieren Sie die Optionen Inhalte von Systemordnern anzeigen, Versteckte Dateien und Ordner/ Alle Dateien und Ordner anzeigen, Vollständigen Pfad in Adressliste anzeigen und Vollständigen Pfad in der Titelleiste anzeigen.
Wichtige Administratorfunktionen im Startmenü offen legen
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왘 Offene Ordner beim neuen Start wieder öffnen: Sollen beim Herunterfahren des Systems geöffnete Ordner beim nächsten Start wieder geöffnet werden, markieren Sie zusätzlich die Option Vorherige Ordnerfenster bei der Anmeldung wiederherstellen.
왘 Ordner vereinheitlichen: Es ist auch sinnvoll, die Ordneranzeige zu vereinheitlichen und die Ordneranzeige in einem einzelnen Ordnerfenster durchzuführen, anstatt für jeden Ordner ein eigenes Bearbeitungsfenster öffnen zu lassen und für jeden Ordner eigene Einstellungen zu verwalten. Demarkieren Sie dazu im zuvor genannten Listenfeld die Option Ansichtsoptionen für jeden Ordner speichern. Bestätigen Sie mit OK. Damit erhalten Sie vollständigen Zugriff auf die Verzeichnis- und Dateiinformationen des Systems und sind damit bereits in der Lage, interne Systeminformationen offen zu legen.
Wichtige Administratorfunktionen im Startmenü offen legen Damit Sie einfachen Zugriff auf die Systemsteuerung und die Verwaltungsprogramme erhalten, sollten Sie diese im Startmenü einblenden lassen. Rufen Sie dazu den Kontextmenübefehl Eigenschaften zur Taskleiste ab, wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Startmenü und wählen Sie dort die Schaltfläche Anpassen. Markieren Sie dann im Listenfeld der Registerseite Erweitert die nachfolgenden Optionen:
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Systemkonfiguration mit Administratorrechten anpassen
Option
Beschreibung
Befehl »Ausführen«
Ausführendialog anzeigen
Drucker und Faxgeräte
Ordner der Drucker/Faxgeräte anzeigen
Eigene Bilder/ Als Verknüpfung anzeigen
Befehl zum Öffnen des Bildordners des aktuellen Benutzers
Eigene Dateien/Als Verknüpfung anzeigen
Befehl zum Öffnen des Dokumentenverzeichnisses des aktuellen Benutzers
Eigene Musik/ Als Verknüpfung anzeigen
Befehl zum Öffnen des benutzerspezifischen Musikordners
Hilfe und Support
Befehl für Hilfe- und Supportfunktion bereitstellen
Menü »Favoriten«
Persönliche Favoriten im Startmenü
Netzwerkumgebung und Netzwerkverbindungen
Netzwerkumgebung/Netzwerkverbindungen anzeigen (nur bei vorhandenem Netzwerk sinnvoll)
Suchen
Suchenfunktion anbieten
Tabelle 1.1: Angaben für die Einbindung von MMC-Modulen in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche.
Wichtige Administratorfunktionen im Startmenü offen legen
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Option
Beschreibung
Systemsteuerung
Anzeige der Systemsteuerung, wahlweise als Ordner (Als Verknüpfung anzeigen) oder über untergeordnete Menübefehle für die einzelnen Systemsteuerungsmodule (Als Menü anzeigen)
Systemverwaltung/Im Menü »Alle Programme« und im Startmenü anzeigen
Verwaltungsprogramme über den Befehl Start/Verwaltung und Start/Alle Programme/Verwaltung bereitstellen
Tabelle 1.1: Angaben für die Einbindung von MMC-Modulen in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche. (Forts.)
Hinweis Achten Sie darauf, dass auch die Option Ziehen und Ablegen aktivieren markiert ist, da nur dann die Drag&DropFunktionalität für das Startmenü verfügbar ist.
2 Oberflächen-Tuning Kontextmenüerweiterung der StartSchaltfläche Über das Kontextmenü der Start-Schaltfläche starten Sie den Explorer oder auch die Suchen-Funktion. Das Kontextmenü kann bei Bedarf auch um benutzerdefinierte Einträge erweitert werden. Standardmäßig werden über das Kontextmenü der Schaltfläche Start nur wenige Programme und Funktionen für den Schnellaufruf bereitgestellt. So können Sie durch Anwahl der Start-Schaltfläche mit der rechten Maustaste den Explorer ausführen, den Suchen-Dialog anzeigen lassen oder aber das Startmenü innerhalb des Explorers öffnen. Einige Programme binden sich auch selbstständig im Verlauf ihrer Installation in das entsprechende Kontextmenü ein. Das Kontextmenü der Schaltfläche Start wird dennoch nur selten genutzt und eignet sich daher insbesondere dazu, nicht im Startmenü enthaltene Systemprogramme für den schnellen Aufruf bereitzustellen.
Bild 2.1: Das Kontextmenü zur Start-Schaltfläche kann benutzerdefiniert erweitert werden.
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Oberflächen-Tuning
Um Anwendungen über das Kontextmenü der Start-Schaltfläche abrufen zu können, erweitern Sie die Windows-Registrierdatenbank um die entsprechenden Programmeinträge. Nachfolgend wird exemplarisch gezeigt, wie Sie das Zubehörprogramm WordPad in das Kontextmenü aufnehmen: 1. Registrierungs-Editor ausführen: Starten Sie den Registrierungs-Editor, indem Sie den Startmenübefehl Start/Ausführen aufrufen, den Befehl regedit eingeben und mit OK bestätigen. 2. Kontextmenübefehl definieren: Wechseln Sie in den Hierarchiezweig HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\Shell. Wählen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel, vergeben Sie den Namen, der im Kontextmenü erscheinen soll, hier also beispielsweise WordPad, und bestätigen Sie mit (Enter). 3. Programmaufruf definieren: Rufen Sie nun erneut den Befehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, geben Sie die Zeichenkette command ein und bestätigen Sie mit (Enter). Zu jedem eingerichteten Schlüssel wird bereits ein Standardwert verwaltet, der zunächst nicht gesetzt ist. Im Standardwert zum Schlüssel command geben Sie nun den Suchpfad und Programmnamen ein, indem Sie auf den Namen (Standard) doppelklicken, im nachfolgend geöffneten Dialogfeld den Programmnamen mit Dateikürzel und Suchpfad eingeben, standardmäßig also c:\Programme\Windows NT\Zubehör\ wordpad.exe, und mit OK bestätigen.
Bild 2.2: Bearbeitung der Registrierdatenbank zur Kontextmenüerweiterung des Startmenüs
Verborgene Systemprogramme einbinden
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Alternativ können Sie auch auf den Programmpfad c:\Windows\system32\write.exe verweisen. Write.exe ist ein Startprogramm für Wordpad. Write war der Name der mitgelieferten einfachen Textverarbeitung in älteren Windows 3.x-Versionen und der Befehl steht lediglich für einen kompatiblen Programmaufruf auch weiterhin in Windows XP zur Verfügung.
Bild 2.3: Befindet sich ein Programm im globalen Suchpfad, kann auf die Angabe des Suchpfades verzichtet werden.
Die Angabe des Suchpfades ist nur dann erforderlich, wenn sich das Programm nicht im globalen Suchpfad befindet. Liegen die Programme im globalen Suchpfad für ausführbare Programme, so kann auf die Angabe des Programmverzeichnisses auch komplett verzichtet werden. Im Beispiel der Programme Wordpad und Write ist die Pfadangabe beispielsweise optional. 4. Registrierungs-Editor beenden: Beenden Sie den Registrierungs-Editor über den Befehl Registrierung/Beenden und wählen Sie anschließend die Schaltfläche Start mit der rechten Maustaste an. Wie gewünscht erscheint der neue Programmeintrag WordPad im Kontextmenü. Rufen Sie den Befehl auf, so startet unmittelbar die Windows-Textverarbeitung.
Verborgene Systemprogramme in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche einbinden Nach dem in Kapitel Kontextmenüerweiterung der Start-Schaltfläche beschriebenen Schema können Sie auch unterschiedliche Systemprogramme versteckt bereitstellen, die standardmäßig
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Oberflächen-Tuning
nicht im Startmenü erscheinen und demnach nur mit Aufwand per Befehl startbar sind. Die erforderlichen Einstellungen für die Registrierdatenbank sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst. Dabei wird jeweils davon ausgegangen, dass Sie Windows auf dem Laufwerk C: im Verzeichnis Windows eingerichtet haben. Ist dies nicht der Fall, so müssen Sie die Verzeichnisangaben entsprechend anpassen. Suchpfade, die im globalen Suchpfad für Programme liegen, sind in der nachfolgenden Tabelle in eckige Klammern eingefasst, können also optional weggelassen werden. Die Eingabe der eckigen Klammern ist nicht zulässig. Um das Kontextmenü zur Start-Schaltfläche übersichtlich zu halten, sollten Sie nur die Anwendungen einbinden, die Sie häufig als Administrator im Einsatz haben.
Programmmmname
Shell-Schlüsse ssel und Comma mmandEintrag
Systemkonfigurationsprogramm
Systemkonfigurationsanpassung C:\windows\ pchealth\ helpctr\ Binaries\ msconfig.exe
Systemdateiprüfung
Systemdateiprüfung [C:\windows\ system32\] sfc.exe / scannow
Beschreibung Programm für Administratoren zum Anpassen und Überprüfen der Systemkonfiguration sowie zum Beheben von Fehlern mithilfe von benutzerdefinierten und Diagnosesystemstarts Unmittelbare Überprüfung und Wiederherstellung von geschützten Systemdateien
Tabelle 2.1: Systemprogramme, die nicht im Startmenü erscheinen und versteckt in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche eingebunden werden können.
Verborgene Systemprogramme einbinden
Programmmmname
Shell-Schlüsse ssel und Comma mmandEintrag
ProgrammManager
ProgrammManager [C:\Windows\ system32\] progman.exe
EingabehilfenAssistent
SysEdit
Eingabehilfenassistent [C:\Windows\ system32\ ]accwiz.exe SystemIni-Edit [C:\Windows\ system32\] sysedit.exe
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Beschreibung Programm-Manager älterer Windows 3.xVersionen, über den Programmgruppen und Programme alternativ zum Explorer verwaltet und ausgeführt werden können Assistent zur Festlegung der Standardeinstellungen für Schriftgrößen, Bildschirmlupe, Bildschirmauflösung und angepasste Menüs Editor zur Bearbeitung der Initialisierungsdateien Win.ini und System.ini des Systems. Die ebenfalls zur Bearbeitung angebotenen DOS-Konfigurationsdateien CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT werden unter Windows XP nicht mehr berücksichtigt und demnach nicht beim Systemstart verarbeitet.
Tabelle 2.1: Systemprogramme, die nicht im Startmenü erscheinen und versteckt in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche eingebunden werden können. (Forts.)
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Oberflächen-Tuning
Programmmmname
Shell-Schlüsse ssel und Comma mmandEintrag
Eingabeaufforderung
Eingabeaufforderung [C:\Windows\ system32\] cmd.exe
Beschreibung Kommandozeilenebene bzw. Eingabeaufforderung
RegistrierungsEditor
RegEdit [C:\Windows\] regedit.exe
Programm zur Bearbeitung der Windows XPRegistrierdatenbank
TaskManager
Task-Manager
Task-Manager
DirectXDiagnose
DirectXDiagnose
[C:\Windows\] taskman.exe DirectX-Diagnoseprogramm
[C:\Windows\ system32\] dxdiag.exe Char-Editor
Char-Editor [C:\Windows\ system32\] eudcedit.exe
Editor für benutzerdefinierte Zeichen
Tabelle 2.1: Systemprogramme, die nicht im Startmenü erscheinen und versteckt in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche eingebunden werden können. (Forts.)
Verborgene Systemprogramme einbinden
Programmmmname
Shell-Schlüsse ssel und Comma mmandEintrag
MMC
MMC [C:\Windows\ system32\] mmc.exe
Objektsynchronisation
Objektsynchronisation [C:\Windows\ system32\] mobsync.exe
Narrator
Sprachausgabe [C:\Windows\ system32\] narrator.exe
Netzwerkeinrichtung
Netzwerkeinrichtung
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Beschreibung Aufruf der Microsoft Management Console, über die diverse Module zur Systemkonfiguration geladen und verarbeitet werden können Festlegung der Objektsynchronisation für den Offlinebetrieb im Netzwerk Start der MicrosoftSprachausgabe
Tool zur Einrichtung der Netzwerkfunktionalität
[C:\Windows\ system32\] netsetup.exe OLEPackager
ObjektManager [C:\Windows\ system32\] packager.exe
Windows ObjektManager zum Verpacken von Objekten
Tabelle 2.1: Systemprogramme, die nicht im Startmenü erscheinen und versteckt in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche eingebunden werden können. (Forts.)
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Oberflächen-Tuning
Shell-Schlüsse ssel und Comma mmandEintrag
Beschreibung
Dateisignaturverifizierung
Dateisignaturverifizierung
Tool zur Dateisignaturverifizierung
Treiberprüfung
Treiberprüfung
Chat
WinCHAT
Programmmmname
[C:\Windows\ system32\] sigverif.exe [C:\Windows\ system32\] verifier.exe [C:\Windows\ system32\] winchat.exe
WindowsUpdate
WindowsUpdate [C:\Windows\ system32\] wupdmgr.exe
TreiberüberprüfungsManager
Einfaches ChatProgramm für das Windows-Netzwerk Start des Internet Explorers mitsamt der OnlineUpdate-Funktion
Tabelle 2.1: Systemprogramme, die nicht im Startmenü erscheinen und versteckt in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche eingebunden werden können. (Forts.)
Module der MMC im Kontextmenü der Start-Schaltfläche
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Module der Microsoft Management Console im Kontextmenü der Start-Schaltfläche Wichtige Verwaltungsfunktionen für den Systemadministrator werden über spezielle Module der Microsoft Management Console, kurz MMC, bereitgestellt. Auch diese Module können Sie in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche einbinden. Allerdings müssen Sie das Modul mitsamt dem Suchpfad unter Angabe des MMC-Verwaltungsprogrammes in der folgenden Syntax starten: mmc Suchpfad\Modulname.msc
Das Verwaltungsprogramm mmc.exe findet sich im globalen Suchpfad für Programmdateien. Hier können Sie auf die Angabe von Suchpfad sowie Dateikürzel verzichten. Die Module mit dem Dateikürzel msc sind zwar über die Registrierdatenbank mit dem Verwaltungsprogramm verknüpft, da es sich aber nicht um eigenständig ausführbare Programme handelt, müssen Sie bei den Modulen die Suchpfade mitangeben. Die verfügbaren Module sind mit dem Shell-Schlüssel für den Kontextmenüeintrag sowie dem Command-Eintrag für den Modulstart in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Einige der Module sind ausschließlich in der Professional-Version von Windows XP verfügbar. Diese Module sind mit [*] gekennzeichnet. Module die zwar unter der Home-Edition verfügbar, aber nicht nutzbar sind, sind mit [+] gekennzeichnet. Hinweise zur Eingabe der Schlüssel mithilfe des Registrierungs-Editors entnehmen Sie bitte dem Kapitel Kontextmenüerweiterung der Start-Schaltfläche.
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Oberflächen-Tuning
Shellll-Schlüsse ssel
Comma mmand-Eintrag
Zertifikate
mmc c:\windows\system32\ certmgr.msc
Indexdienst
mmc c:\windows\system32\ciadv.msc
Computerverwaltung
mmc c:\windows\system32\ compmgmt.msc
Geräte-Manager
mmc c:\windows\system32\ devmgmt.msc
Defragmentierung
mmc c:\windows\system32\dfrg.msc
Datenträgerverwaltung
mmc c:\windows\system32\ diskmgmt.msc
Ereignisanzeige
mmc c:\windows\system32\ eventvwr.msc
Freigegebene Ordner
mmc c:\windows\system32\ fsmgmt.msc
Lokale Benutzer und Gruppen [+]
mmc c:\windows\system32\ lusrmgr.msc
Wechselmedien
mmc c:\windows\system32\ ntmsmgr.msc
Operatoranforderungen für Wechselmedien
mmc c:\windows\system32\ ntmsoprq.msc
Leistung
mmc c:\windows\system32\ perfmon.msc
Dienste
mmc c:\windows\system32\ services.msc
Windows-Verwaltungsinfrastruktur
mmc c:\windows\system32\wmimgmt.msc
Tabelle 2.2: Angaben für die Einbindung von MMC-Modulen in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche
Systemsteuerungsmodule im Kontextmenü der Start-Schaltfläche
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Shellll-Schlüsse ssel
Comma mmand-Eintrag
Gruppenrichtlinien-Editor [*]
mmc c:\windows\system32\gpedit.msc
Richtlinienergebnissatz [*]
mmc c:\windows\system32\rsop.msc
Lokale Sicherheitseinstellungen [*]
mmc c:\windows\system32\secpol.msc
Tabelle 2.2: Angaben für die Einbindung von MMC-Modulen in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche (Forts.)
Systemsteuerungsmodule im Kontextmenü der Start-Schaltfläche Eine Vielzahl von Einstellungen wird über einzelne Systemsteuerungsmodule vorgenommen, auf die Sie üblicherweise über die Systemsteuerung zugreifen. Allerdings können Sie auch gezielt ein bestimmtes Modul der Systemsteuerung per Befehl aufrufen und demnach entsprechend den einfachen Programmaufrufen in das Kontextmenü zur Start-Schaltfläche einbinden. Die allgemeine Syntax zum Start eines Systemsteuerungsmoduls lautet: Control Modulname.cpl
Der Befehl control sorgt für den Start des namentlich oder per Bezeichnung angegebenen Systemsteuerungsmoduls.
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Oberflächen-Tuning
Shellll-Schlüsse ssel
Comma mmand-Eintrag
Eingabehilfen
control access.cpl
Software
control appwizz.cpl
Anzeige
control desk.cpl
Hardware
control hdwwiz.cpl
Internetoptionen
control inetcpl.cpl
Regions- und Sprachoptionen
control intl.cpl
Gamecontroller
control joy.cpl
Maus
control main.cpl
Sounds und Audiogeräte
control mmsys.cpl
Netzwerkverbindungen
control ncpa.cpl
Benutzerkonten
control nusrmgr.cpl
Energieoptionen
control powercfg.cpl
System
control sysdm.cpl
Telefon- und Modemoptionen
control telephon.cpl
Datum und Uhrzeit
control datetime.cpl
Tabelle 2.3: Befehlsaufrufe für den gezielten Aufruf von Systemsteuerungsmodulen
Für einige übergeordnete Funktionen stehen bestimmte Funktionsnamen bereit, über die ebenfalls die jeweils zugeordneten Systemsteuerungsmodule einblendbar sind. Die allgemeine Syntax zum Aufruf über einen Funktionsbezeichner lautet: Control Funktion
Systemsteuerungsmodule im Kontextmenü der Start-Schaltfläche
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Die von Windows XP vordefinierten Funktionsbezeichner sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Shell--Schlüsse ssel
Command--Eintrag
Drucker und Faxgeräte
control printers
Systemeigenschaften/Computername
control ports
Schriftarten
control fonts
Maus
control mouse
Anzeigeeigenschaften/Bildschirmschoner
control color
Regions- und Sprachoptionen
control international
Datum und Uhrzeit
control date/time
Tastatur
control keyboard
Spracheigenschaften
control speech
Anzeigeeigenschaften
control desktop
Ordneroptionen
control folders
Tabelle 2.4: Angaben für die Einbindung von MMC-Modulen in das Kontextmenü der Start-Schaltfläche
Mitunter ergänzen auch andere Programme spezielle Systemsteuerungsmodule, die sich entsprechend den Systemsteuerungsmodulen des Systems ausführen lassen. Die Module selbst werden im Windows-Systemverzeichnis, standardmäßig also C:\Windows\System32, eingerichtet und sind somit sehr schnell auffindbar und aufrufbar. Durch einen Doppelklick auf die einzelnen Module lässt sich deren Funktionalität direkt aus dem Windows Explorer heraus testen. Die Befehlsaufrufe für die Anzeige der Systemsteuerungsmodule lassen sich entsprechend auch in Stapelverarbeitungsprogrammen und Skripten nutzen.
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Oberflächen-Tuning
Systemsteuerungsmodule im Startmenü und auf dem Desktop Nehmen Sie häufig Änderungen an der Systemkonfiguration vor, können Sie den Zugriff auf ausgewählte Systemsteuerungsmodule erleichtern, indem Sie diese auf den Desktop oder in das Startmenü platzieren. Wählen Sie die einzelnen Systemsteuerungsmodule im Systemverzeichnis über den Windows Explorer an (Standard C:\Windows\System32). Dort finden Sie die einzelnen Module unter dem Typ Systemsteuerungsoption unter Namen mit dem Dateikürzel cpl (vergleiche Systemsteuerungsmodule im Kontextmenü der Start-Schaltfläche). Ziehen Sie das Modul, zu dem eine Verknüpfung im Startmenü oder auf dem Desktop angelegt werden soll, auf das jeweilige Zielobjekt. Anschließend können Sie die Bezeichnung des Moduls bei Bedarf über den Kontextmenübefehl Umbenennen abändern und mit (Enter) bzw. OK bestätigen.
Hinweis Auch die Aufnahme ausgewählter Systemsteuerungsmodule in die Schnellstartsymbolleiste per Drag&Drop wird unterstützt. Sorgen Sie allerdings zunächst dafür, dass die entsprechende Symbolleiste über den Kontextmenübefehl Symbolleisten der Taskleiste angezeigt wird.
Dateien an das Startmenü anheften Haben Sie ein Programm oder eine Programmverknüpfung im Windows Explorer angewählt, können Sie dieses Objekt sehr leicht in die erste Ebene des neuen Startmenüs einbinden, in der auch der Internet Explorer sowie Outlook Express erscheinen. Benutzerdefinierte Einträge des Startmenüs können jederzeit auch wieder entfernt werden.
Dateien an das Startmenü anheften
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1. Startmenü erweitern: Wählen Sie dazu zum jeweiligen Objekt den Kontextmenübefehl An Startmenü anheften. Um den Eintrag später wieder aus dem Startmenü zu entfernen, rufen Sie zum jeweiligen Startmenüeintrag den Kontextmenübefehl Aus Liste entfernen auf. Eine direkte Übernahme von Objekten, die nicht auf Programme verweisen, wird per Kontextmenübefehl nicht angeboten.
Bild 2.4: Kontextmenübefehl zur Erweiterung des Startmenüs
Hinweis Der Kontextmenübefehl zum Anheften steht ausschließlich für ausführbare Programmdateien mit dem Dateikürzel .exe zur Verfügung. Ausführbare Programme mit dem Kürzel .com, .bat oder auch ausführbare Skriptdateien lassen sich nur in die erste Ebene des Startmenüs platzieren, indem Sie die jeweiligen Dateien bzw. Verknüpfungen zu diesen Dateien per Drag&Drop aus dem Windows Explorer in die erste Ebene übernehmen. Das markierte Objekt verschieben Sie dazu zunächst auf die Start-Schaltfläche und warten dann solange, bis das Startmenü sich automatisch öffnet. Anschließend verschieben Sie es in die erste Ebene, wie nachfolgend am Beispiel der Programmdatei Turbo87.com des Programms Turbo Pascal 3.0 gezeigt.
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Oberflächen-Tuning
Bild 2.5: Per Drag&Drop platzieren Sie auch ältere DOS-Programme, wie hier Turbo Pascal 3 in die erste Ebene des Startmenüs.
2. Startmenüeinträge entfernen: Um einen benutzerdefinierten Startmenüeintrag zu entfernen, rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Aus Liste entfernen auf. Das Löschen erfolgt unmittelbar ohne gesonderte Sicherheitsabfrage.
Systemsteuerung als Symbolleiste einblenden Greifen Sie als Systemadministrator oder Benutzer mit Administratorrechten häufig auf die Systemsteuerung zu, kann es sinnvoll sein, diese als Symbolleiste einzublenden. Markieren Sie dazu einen freien Bereich der Taskleiste, öffnen Sie das Kontextmenü und rufen Sie hier den Befehl Symbolleisten/Neue Symbolleiste auf. Markieren Sie im folgenden Dialogfeld den Hierarchiezweig Desktop/Arbeitsplatz/Systemsteuerung und bestätigen Sie mit OK. Die Änderung bleibt auch nach einem Systemstart gültig.
Bild 2.6: Anzeige der Systemsteuerung in der Taskleiste
Ressourcenschnellanwahl per Taskleiste
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Nach gleichem Verfahren können Sie auch die im Dialogfeld Neue Symbolleiste im Hierarchiezweig Systemsteuerung enthaltenen Untereinträge (z.B. Netzwerkverbindungen, Verwaltung) in die Taskleiste aufnehmen.
Hinweis Die neu geöffneten Symbolleisten können über den Kontextmenübefehl Symbolleisten und Demarkierung der jeweils untergeordneten namentlich angezeigten Symbolleiste wieder geschlossen werden. Die Einträge werden dadurch unmittelbar auch aus dem Symbolleistenmenü entfernt, sodass ein neues Öffnen nicht durch erneute Demarkierung des Symbolleisteneintrags erfolgen kann, sondern so erfolgen muss, wie dies oben beschrieben wurde.
Hinweis Die neu geöffneten Symbolleisten können über den Kontextmenübefehl Symbolleisten und Demarkierung der jeweils untergeordneten namentlich angezeigten Symbolleiste wieder geschlossen werden. Die Einträge werden dadurch unmittelbar auch aus dem Symbolleistenmenü entfernt, sodass ein neues Öffnen nicht durch erneute Demarkierung des Symbolleisteneintrags erfolgen kann, sondern so erfolgen muss, wie dies oben beschrieben wurde.
Ressourcenschnellanwahl per Taskleiste In der Regel werden Sie zum Zugriff auf lokale Laufwerkressourcen auf den Windows Explorer und zum Zugriff auf Internetressourcen den Internet Explorer nutzen. Sie starten also zunächst das jeweilige Programm und suchen dann die Res-
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Oberflächen-Tuning
source selbst auf. Ist die Ressource namentlich bekannt, ist es häufig schneller, diese direkt anzuwählen. Blenden Sie dazu zunächst die Adressleiste über den Kontextmenübefehl Symbolleisten/Adresse der Taskleiste ein. Die Adressleiste entspricht jener, die Sie auch im Windows- beziehungsweise Internet Explorer finden. Geben Sie in die Adressleiste die anzuzeigende lokale (z.B. C: oder C:\Daten), Netzwerk- (z.B. \\amathlon28\c) oder entfernte Internetressource (z.B. www.google.de) ein und bestätigen Sie mit (Enter). Daraufhin wird automatisch der Explorer gestartet und die entsprechende Ressource gesucht und angezeigt. Ein langwieriges Suchen und Auffinden von Ressourcen über hierarchische Verzeichnisstrukturen entfällt.
Bild 2.7: Ressourcen können über die Adressleiste namentlich eingegeben werden.
Programme in der Taskleiste wahlweise gruppieren Jedes gestartete Programm wird üblicherweise als Symbolschaltfläche in der Taskleiste aufgeführt. Über die Taskleiste können Sie jederzeit zwischen den einzelnen Programmen umschalten. Die Anwahl des jeweiligen Symbols bringt die entsprechende Anwendung in den Vordergrund. Windows XP sorgt beim Starten einer Anwendung in mehreren Instanzen bei unzureichendem Platz in der Taskleiste standardmäßig automatisch dafür, dass diese in der Taskleiste gruppiert werden. Das gruppierte Programm wird dann in einer einzelnen Schaltfläche zusammengefasst, wobei die Schaltfläche mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Ferner wird die Schaltfläche um den numerischen Wert, in wie vielen Instanzen das Programm ausgeführt wird, erweitert. Wählen Sie die Schaltfläche zu einem gruppier-
XP-Oberfläche wahlweise (de)aktivieren
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ten Programm an, öffnet sich ein Menü, über das Sie die zu aktivierende Programminstanz über den jeweiligen Dokumentennamen anwählen können. Sie können die Gruppierungsfunktion wahlweise aktivieren bzw. deaktivieren. Rufen Sie zur Taskleiste den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. Markieren Sie zur Gruppierung von Programmen die Option Ähnliche Elemente gruppieren. Um die Gruppierung zu deaktivieren, demarkieren Sie die Option entsprechend. Bestätigen Sie mit OK.
Bild 2.8: Wahlweise Aktivierung der Gruppierungsfunktion in der Taskleiste
XP-Oberfläche wahlweise (de)aktivieren Windows XP Home und Windows XP Professional nutzen das XP-Oberflächendesign. Sie können das neue Windows XPDesign jedoch manuell deaktivieren. Auch wenn Sie mit dem klassischen Design arbeiten, kommen Sie in den Genuss der erweiterten Oberflächenmerkmale von Windows XP, wie die erweiterten Funktionalitäten des Startmenüs, der Taskleiste oder auch des Windows Explorers. Der Grund für die Weiterverwendung der klassischen Windows-Oberfläche ist, dass diese nicht unnötig Systemressourcen verschlingt. 1. Dienst zur Desktopthemenverwaltung: Um das erweiterte XP-Design nutzen zu können, muss zunächst sichergestellt
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Oberflächen-Tuning
sein, das der abschaltbare Dienst zur Desktopthemenverwaltung aktiviert ist. Um dies zu prüfen, rufen Sie zuerst den Befehl Start/Verwaltung/Dienste auf, um in das Diensteverwaltungsprogramm zu gelangen. Wählen Sie dann innerhalb der Dienstliste den Dienst Designs mit einem Doppelklick an. Daraufhin gelangen Sie in das Dialogfeld Eigenschaften von Designs (Lokaler Computer). Setzen Sie, sofern nicht bereits geschehen, über das Dialogfeld den Starttyp auf Automatisch. Dies sorgt für den späteren automatischen Start des Dienstes beim Systemstart. Um den Dienst unmittelbar für die aktuelle Arbeitssitzung zu starten, wählen Sie die Schaltfläche Starten. Nur wenn Sie den Dienst unmittelbar starten, sehen Sie auch die Oberflächenänderung durch spätere Wahl des neuen Desktopthemas. Bestätigen Sie die gemachten Eingaben mit OK.
Bild 2.9: Für die erweiterte Themenanzeige muss der verantwortliche Verwaltungsdienst ausgeführt werden.
Aufgabenbereiche wahlweise ein- und ausblenden
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Hinweis Verzichten Sie auf den Einsatz der erweiterten XP-Oberfläche, dann können Sie auch den Dienst Designs abschalten und damit die davon belegten Ressourcen des Dienstes freigeben. 2. Thema wechseln: Um das Design zu Luna oder später wieder zum klassischen Design zu wechseln, rufen Sie das Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige über den Kontextmenübefehl Eigenschaften des Desktop auf. Im Kombinationslistenfeld Designs wird die XP-Oberfläche über den Eintrag Windows XP und die Benutzeroberfläche älterer Windows-Versionen über den Eintrag Windows – klassisch verwaltet. Im unteren Vorschaufeld Beispiel des Dialogfelds wird das gewählte Design noch vor der endgültigen Übernahme angezeigt. Bestätigen Sie den gewählten Eintrag mit OK, wird das Desktopthema unmittelbar wie gewünscht aktiviert. Die Umstellung dauert einige Augenblicke, haben Sie also etwas Geduld. Über die Registerseite Designs des zuvor genannten Dialogfelds können Sie das Design später jederzeit wieder wechseln (siehe Bild 2.10).
Aufgabenbereiche wahlweise ein- und ausblenden Um Platz für die Anzeige von Ordnern und Dateien zu erhalten, können Sie die Aufgabenbereiche des Windows Explorers unter Windows XP jederzeit wahlweise ausblenden. Um dabei nicht auf Detailinformationen verzichten zu müssen, sollten Sie allerdings zeitgleich die Statuszeile einblenden, die unter Windows XP standardmäßig verborgen wird.
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Oberflächen-Tuning
Bild 2.10: Wahlfreie Aktivierung des klassischen und XP-Designs
Unter Windows XP profitiert der Explorer vom neuen Oberflächen-Design. Zwar wurde bereits unter älteren WindowsVersionen die Anzeige im Webstil eingeführt, jedoch erst Windows XP macht tatsächlich ausgiebigen Gebrauch davon. Neben Informationen zu angewählten Ressourcen werden standardmäßig auch die Aufgaben innerhalb des aktiven Ordners angeführt, die für die angewählten Objekte am sinnvollsten sind. Die Funktionen selbst orientieren sich an den angewählten Objekten und mitunter auch an Ordnerinhalten. Bildordner werden in der Regel automatisch erkannt und stellen die Dateien in verkleinerter Vorschau zur Anwahl bereit (Thumbnail- bzw. Miniaturansicht). Ferner erhalten Sie spezielle Aufgaben zur Diashow-Anzeige und zum Ausdrucken bereitgestellt.
Aufgabenbereiche wahlweise ein- und ausblenden
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Bei Bedarf werden aktuell gewählte Ressourcen über Zusatzaufgaben auch mit Funktionen verknüpft, die über das Internet bereitgestellt werden. Bei Bilddateien können Sie sich über das Internet beispielsweise Abzüge erstellen lassen. Querverweise zu anderen Objekten erleichtern zudem den Abruf spezieller Systemfunktionen. Haben Sie in älteren Windows-Versionen auf Systemfunktionen vorrangig über das Startmenü zugegriffen und objektbezogene Funktionen über das zugehörige Kontextmenü abgerufen, so werden Sie unter Windows XP häufig den Informationsbereich des Explorers nutzen, um diese entsprechenden Funktionen abzurufen.
Bild 2.11: Unter Windows XP können Aufgabenbereiche wahlweise ausgeblendet werden.
1. Aufgabenbereiche ein-/ausblenden: Die Informationsbereiche können jederzeit wahlweise ein- oder auch ausgeblendet werden. Da der Informationsbereich sehr viel Platz im Arbeitsbereich des Explorers einnimmt, ist ein zeitweises Ausblenden immer dann sinnvoll, wenn Sie eine hohe Anzahl von Objekten übersichtlich anzeigen lassen müssen. Wählen Sie dazu im Explorer den Befehl Extras/Ordnerop-
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Oberflächen-Tuning
tionen, markieren Sie auf der Registerseite Allgemein die Option Herkömmliche Windows-Ordner verwenden und bestätigen Sie mit OK. Um die Anzeige des Informationsbereichs zu reaktivieren, markieren Sie im zuvor genannten Dialogfeld die Option Allgemeine Aufgaben in Ordnern anzeigen.
Bild 2.12: Optionen zur wahlweisen Anzeige der Aufgabenbereiche
2. Statuszeile ein-/ausblenden: Die Aufgabenbereiche enthalten auch die Detailinformationen, die in älteren WindowsVersionen über die Statuszeile ausgegeben wurden, wie beispielsweise freie und belegte Speichergrößen. Haben Sie die Aufgabenbereiche ausgeblendet, können Sie für deren Ausgabe die standardmäßig verborgene Statuszeile reaktivieren. Rufen Sie dazu im Windows Explorer den Kontextmenübefehl Ansicht/Statuszeile auf. Ein erneuter Aufruf dieses Befehls blendet die Statusleiste wieder aus.
Desktop-Symboleinstellungen bearbeiten Der Anwender kann das Erscheinungsbild von Windows XP weitreichend beeinflussen. Sind Ihnen beispielsweise die Desktop-Symbole bei hohen Bildschirmauflösungen zu klein oder gefällt Ihnen die Anordnung der Symbole nicht, können Sie die vorgegebenen Einstellungen nach Bedarf ändern. Sie können Hintergrundbilder, Farbeinstellungen, Schriftgrößen, Bildsymbole oder auch die Bildschirmauflösung wechseln. Viele Einstellungen stehen in direktem Bezug zueinander und ergeben häufig nur dann ein ansprechendes Erscheinungsbild, wenn diese Ein-
Desktop-Symboleinstellungen bearbeiten
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stellungen aufeinander abgestimmt sind. Eine hohe Bildschirmauflösung kann es erfordern, dass Sie die Schrift und die Bildsymbole vergrößern. Die Symboleigenschaften sind mit den Farb- und Schrifteinstellungen verknüpft. 1. Bildsymbolgröße ändern: Die Desktop-Symbole vergrößern Sie, indem Sie auf dem Desktop den Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen. Wechseln Sie im folgenden Dialog auf die Registerseite Darstellung, wählen Sie die Schaltfläche Erweitert an und wählen Sie dann über das Kombinationslistenfeld Element den Eintrag Symbol. Dort vergrößern oder verkleinern Sie die Bildsymbole. Die Standardgröße beträgt 32 Pixel, wobei Werte zwischen 16 und 72 Pixel zulässig sind. Vermindern Sie den Standardwert 32, verkleinern Sie das Symbol, erhöhen Sie den Wert, vergrößern Sie es. Um die Änderung zu sehen, übernehmen Sie einen geänderten Wert.
Bild 2.13: Änderung der Größe für Bildsymbole
Hinweis Die Bildsymbole werden entsprechend dem gewählten Wert auf die angegebene Größe gezoomt. Da die Symbolgröße im Entwurf standardmäßig auf 32x32 Pixel festgesetzt ist, führt eine Vergrößerung zwangsläufig zur Verringerung der Anzeigequalität.
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Oberflächen-Tuning
2. Bildsymbolabstand auf dem Desktop variieren: Bildsymbole werden bei Bedarf automatisch über ein unsichtbares Raster untereinander ausgerichtet. Sie aktivieren die automatische Symbolausrichtung, indem Sie auf dem Desktop den Kontextmenü-befehl Symbole anordnen/Automatisch anordnen markieren. Der horizontale Symbolabstand beträgt standardmäßig 82 und der vertikale Symbolabstand 43 Pixel. Sollen Symbole am Raster ausgerichtet werden, markieren Sie zusätzlich den Kontextmenübefehl Symbole anordnen nach/Am Raster ausrichten zum Desktop. Die Abstände ändern Sie über die Bildelemente Symbolabstand (Horizontal) und Symbolabstand (Vertikal) im zuvor beschriebenen Dialogfeld. Die Werte müssen jeweils zwischen 0 und 150 liegen. Sie bestätigen Ihre Änderungen mit OK.
Bild 2.14: Der Bildsymbolabstand auf dem Desktop kann horizontal und/oder vertikal variiert werden.
Startmenüeinträge schnell verbergen
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Startmenüeinträge schnell verbergen Falls gewünscht, verbergen Sie einzelne Startmenüeinträge aus dem Startmenü heraus und lassen diese nur auf Befehl wieder anzeigen. Unter Windows XP werden Startmenüeinträge nicht nur durch Installationsprogramme, sondern auch durch das tägliche Arbeiten verändert. Jeder, der Zugriff auf Ihren Rechner hat, kann sich über das Startmenü sehr leicht einen Eindruck darüber verschaffen, mit welchen Programmen, Dokumenten sowie Internet-Favoriten Sie arbeiten. Um dies zu verhindern, verbergen Sie einzelne, nicht vom System standardmäßig angelegte Einträge aus dem Startmenü heraus. 1. Startmenüeinträge verstecken: Wählen Sie zunächst eine zu verbergende Programmgruppe, ein Dokument oder einen Favoriten im Startmenü an. Öffnen Sie das zugehörige Kontextmenü mit der rechten Maustaste und rufen Sie hier den Befehl Eigenschaften auf. Markieren Sie das Kontrollfeld Verstecken. Um beispielsweise die Systemprogramme im Startmenü zu verbergen, setzen Sie die Eigenschaft für den Startmenübefehl auf Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme. Es erscheint ein gesonderter Dialog, durch dessen Bestätigung mit OK Sie die Änderung auch für alle untergeordneten Ordner und Dokumente übernehmen. 2. Kontrolle: Rufen Sie nun den Befehl Start/Alle Programme/ Zubehör auf, ist der Untereintrag wie gewünscht unmittelbar verborgen. Auf diesem Wege wäre es beispielsweise kein Problem, einen Programmordner für Spiele einzurichten und für Dritte auf die Schnelle unsichtbar im Hintergrund zu verbergen. Wollen Sie ein Spiel später ausführen, reaktivieren Sie den verborgenen Eintrag wieder.
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Oberflächen-Tuning
Bild 2.15: Die Eigenschaften der vom Anwender angelegten Startmenüeinträge erlauben das schnelle Verbergen.
Bild 2.16: Die Systemprogramme sind nach der Änderung im Startmenü nicht mehr verfügbar.
3. Verborgene Einträge wieder sichtbar machen: Über das Startmenü können verborgene Einträge nicht wieder sichtbar gemacht werden. Rufen Sie stattdessen den Kontextmenübefehl Öffnen – Alle Benutzer auf. Daraufhin öffnet sich das Startmenü mit den Einträgen, die für alle Benutzer verfügbar sind, zur Bearbeitung im Windows Explorer. Wählen Sie hier das zu reaktivierende Objekt und rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. Im folgenden Dialogfeld demarkieren Sie die Option Versteckt und bestätigen wiederholt mit OK.
Startmenü im Explorer öffnen und bearbeiten
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Zur Attributänderung von Programmeinträgen des Startmenüs, die ausschließlich für den aktuellen Benutzer verfügbar sind und die nicht direkt angezeigt werden, können Sie über den Windows Explorer alternativ in das benutzerspezifische Startmenüverzeichnis wechseln. Öffnen Sie dazu den Windows Explorer über den Kontextmenübefehl Explorer – Alle Benutzer der Startschaltfläche und wechseln Sie dann in das benutzerspezifische Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Startmenü. Deaktivieren Sie dort wie oben beschrieben die Eigenschaft Versteckt.
Startmenü im Explorer öffnen und bearbeiten Windows XP verwaltet das Startmenü verzeichnisorientiert. Startmenüeinträge, die für alle Benutzer gültig sind, finden Sie im Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\All Users\Startmenü. Startmenüeinträge, die ausschließlich für einen bestimmten Benutzer verfügbar sind, werden hingegen im Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Startmenü eingeordnet, wobei der Benutzername selbst variabel ist. 1. Startmenüeinträge löschen, verschieben und kopieren: Administratoren können über die zuvor genannten Verzeichnisse benutzerspezifische Startmenüeinträge von einem Benutzer zu einem anderen Benutzer verschieben, kopieren oder auch löschen. Soll ein benutzerspezifischer Befehl nachträglich allen Benutzern verfügbar gemacht werden, braucht der Eintrag oder die Programmgruppe lediglich per Drag&Drop von diesem speziellen Benutzerverzeichnis in das entsprechende All Users-Verzeichnis verschoben werden.
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Oberflächen-Tuning
Bild 2.17: Details zum Startmenü im Windows Explorer
Um Startmenüeinträge verzeichnisorientiert zu bearbeiten und ggf. benutzerübergreifend zu verschieben, rufen Sie den Kontextmenübefehl Explorer – Alle Benutzer auf. In der nun angezeigten Ordnerstruktur finden Sie sämtliche Startmenüeinträge benutzerspezifisch geordnet. Benutzerübergreifende Befehle finden sich im Hierarchiezweig All Users\Startmenü. Nutzen Sie in der Explorer-Ansicht Drag&Drop zum Verschieben von einzelnen Programmgruppen (Ordner) oder Befehlen (Dokumente/Verknüpfungen). Wollen Sie einzelne Befehle ausgewählten Benutzern zuordnen, kopieren Sie diese Befehle nur in die Startmenüordner dieser Benutzer.
Startmenü im Explorer öffnen und bearbeiten
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2. Schnellzugriff auf benutzerspezifisches Startmenü: Unter Windows XP können Sie zwar aus dem Startmenü heraus einzelne Einträge bequem umbenennen, kopieren, löschen oder auch verschieben, wollen Sie jedoch umfassende Strukturänderungen vornehmen, so führt kaum ein Weg an der verzeichnisorientierten Bearbeitung des Startmenüs vorbei. Sie können sich für die Schnellverarbeitung eine Verknüpfung anlegen. Wählen Sie dazu im Windows-Explorer das Windows-Verzeichnis und markieren Sie dort die Datei Explorer.exe. Rufen Sie zu der Datei den Kontextmenübefehl Verknüpfung erstellen auf und legen Sie diese Verknüpfung anschließend per Drag&Drop auf dem Desktop ab. Rufen Sie zu der neuen Verknüpfung den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab und erweitern Sie die Befehlszeile C:\WINDOWS\EXPLORER.EXE
zum Ausführen des Explorers in die Befehlszeile C:\WINDOWS\EXPLORER.EXE /root, C:\Dokumente und Einstellungen\Andreas\Startmenü
wenn Sie ein benutzerspezifisches Startmenü bearbeiten wollen, wobei der Name Andreas durch den entsprechenden Benutzernamen zu ersetzen ist, und in C:\WINDOWS\EXPLORER.EXE /root, C:\Dokumente und Einstellungen\All Users\Startmenü
wenn Sie das Startmenü, das für alle Benutzer gültig ist, bearbeiten wollen. Bestätigen Sie jeweils mit OK. gegebenenfalls. können Sie sich als Administrator auch mehrere Verknüpfungen für den Schnellzugriff anlegen. Wählen Sie jeweils
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Oberflächen-Tuning
den Kontextmenübefehl Umbenennen des Verknüpfungssymbols an und ändern Sie die Bezeichnung in eine aussagekräftige Bezeichnung (z.B. Startmenü bearbeiten)
Bild 2.18: Verknüpfungen zum Schnellzugriff auf benutzerspezifische Startmenüverzeichnisse.
Nun können Sie jederzeit durch Anwahl des Verknüpfungssymbols eine verzeichnisorientierte Bearbeitung des Startmenüs vornehmen oder aber über die Einträge alternativ Startmenüfunktionen ausführen. Über die Symbolschaltfläche Ordner des Windows Explorers können Sie je nach Bedarf die Verzeichnisstruktur einblenden. Die Art des Explorer-Aufrufs stellt sicher, dass ausschließlich das Startmenü zur Verarbeitung bereitgestellt wird (Schalter /root). Da Sie die Verzeichnisanzeige des Startmenüs auch mehrfach starten können, ist auch das Umgruppieren von Menüstrukturen via Drag&Drop ebenfalls kein Problem mehr.
Bild 2.19: Der hier genutzte Aufruf des Explorers sorgt dafür, dass ausschließlich mit den Startmenüverzeichnissen gearbeitet werden kann.
Startmenü zwischen klassischer und neuer Ansicht wechseln
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Startmenü zwischen klassischer und neuer Ansicht wechseln Windows XP unterstützt zwei Anzeigevarianten des Startmenüs, die klassische und die XP-Ansicht. Die XP-Ansicht ist bereits standardmäßig aktiviert. Sie können jedoch jederzeit zwischen klassischem und neuem Startmenü wechseln. 1. Rufen Sie dazu zur Taskleiste den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. Wechseln Sie im anschließend geöffneten Dialogfeld Eigenschaften von Taskleiste und Startmenü auf die Registerseite Startmenü und markieren Sie nach Bedarf die Option Startmenü oder Klassisches Startmenü und bestätigen Sie mit OK.
Bild 2.20: Dialogfeld zum Wechseln der Startmenüanzeige
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Oberflächen-Tuning
Erscheinungsbild und angezeigte Systembefehle des XP-Startmenüs ändern Das Erscheinungsbild des Startmenüs können Sie an eigene Bedürfnisse anpassen. Sie können nicht nur die Symbolgröße ändern und die Anzahl der angezeigten Programme variieren, sondern auch die anzuzeigenden Systembefehle und Funktionen zu bestimmen. Um die Änderungen vorzunehmen, rufen Sie zur Taskleiste den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf, wechseln im anschließend geöffneten Dialogfeld Eigenschaften von Taskleiste und Startmenü auf die Registerseite Startmenü, markieren die Option Startmenü und wählen dann die aktive Schaltfläche Anpassen, worauf sich ein weiteres Dialogfeld öffnet. Nehmen Sie die nachfolgend beschriebenen Änderungen vor und bestätigen Sie beide Dialogfelder mit OK. 1. Symbolgröße ändern: Die Symbole der Startmenüeinträge lassen sich in zwei Größen anzeigen. Wechseln Sie dazu im Dialogfeld Startmenü anpassen auf die Registerseite Allgemein. Nutzen Sie die großen Symbole, wenn Sie lediglich eine kleine Zahl von häufig genutzten Anwendungen anzeigen lassen wollen, und kleine Symbole, wenn Sie mehr als fünf Programme für eine vereinfachte Wiederanwahl in der ersten Menüebene darstellen wollen. 2. Programmanzahl: Die Anzahl der Verknüpfungen für die am häufigsten genutzten Programme, können Sie über das Listenfeld Anzahl der Programme im Startmenü im Rahmenfeld Programme bestimmen. Der Wert kann zwar zwischen 0 und 30 liegen, Einträge mit einem Wert, der größer als 9 ist, machen aber wenig Sinn. Setzen Sie den Wert auf 0, so müssen Sie zusätzlich einmalig die Schaltfläche Liste löschen anwählen. Nur dann werden die bereits vorhandenen Einträge tatsächlich aus dem Startmenü entfernt.
Erscheinungsbild und Systembefehle des XP-Startmenüs ändern
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Bild 2.21: Eigenschaften zur Festlegung des Erscheinungsbildes des Startmenüs
3. Internet und E-Mail-Programme wählen und wahlweise anzeigen: Um Verknüpfungen zum Aufruf des Internet Explorers bzw. des E-Mail-Programms in das Startmenü aufzunehmen, markieren Sie die entsprechenden Kontrollfelder im Rahmenfeld im Startmenü anzeigen. Ein Demarkieren ist nur sinnvoll, wenn Sie die Programme alternativ über Desktopsymbole oder die eingeblendete SchnellstartSymbolleiste der Taskleiste ausführen können oder aber keine Zugangsmöglichkeit zum Internet haben. Als Browser stellt Ihnen Windows XP den Internet Explorer und alternativ den MSN Explorer zur Verfügung.. E-Mails können Sie wahlweise über Outlook Express, den MSN Explorer oder über Hotmail verwalten. 4. Menüverhalten: Das Verhalten und die einzublendenden Systemeinträge des Startmenüs legen Sie über die Registerseite Erweitert des zuvor beschriebenen Dialogfeldes fest.
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Oberflächen-Tuning
Bild 2.22: Erweiterte Konfiguration des Startmenüverhaltens
왘 Dokumentenzugriff: Um die letzten unter Windows bearbeiteten Dokumente hierarchisch unter dem Startmenüeintrag Start/Zuletzt verwendete Dokumente angeordnet zu bekommen, markieren Sie die Option Zuletzt verwendete Dokumente auflisten. Sie können die aktuell vorhandene Liste der bearbeiteten Dokumente jederzeit löschen, indem Sie die Schaltfläche Liste löschen anwählen.
왘 Neu eingerichtete Programme (nicht) hervorheben: Sollen neu eingerichtete Programme im Startmenü optisch hervorgehoben werden, müssen Sie die Option Zuletzt installierte Programme hervorheben markieren. Dies erleichtert das Auffinden nach der Programmeinrichtung. Nach dem späteren Programmstart wird die Hervorhebung automatisch wieder entfernt.
왘 Startmenüelemente: Über das Listenfeld Startmenüelemente bestimmen Sie, welche Einträge in welcher Form im Startmenü zur Auswahl bereitgestellt werden. Sie können
Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP
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den Arbeitsplatz, den Ordner Drucker und Faxgeräte, benutzerspezifische Dokumentenverzeichnisse (z.B. Eigene Dateien), Favoriten, Hilfe- und Suchenfunktionen sowie den Befehl zum Ausführen von Programmen wahlweise aufnehmen. Menüeinträge, die ihrerseits untergeordnete Objekte beinhalten, können dabei wahlweise als Verknüpfungen oder als Menü angezeigt werden. Bei Anwahl der Option Als Menü anzeigen erscheinen die untergeordneten Einträge ebenfalls im Menü hierarchisch angeordnet. Haben Sie für ein Element stattdessen die Option Als Verknüpfung anzeigen gewählt, werden die untergeordneten Objekte alternativ in einem gesonderten Explorerfenster zur Auswahl angeboten (Standard).
왘 Drag&Drop-Funktionalität: In jedem Fall sollten Sie auch die Option Ziehen und Ablegen aktivieren markieren, da nur dann die Drag&Drop-Funktionalität des Startmenüs aktiviert wird.. Menüeinträge können dann verschoben, neu angeordnet und sogar per Kontextmenü gelöscht oder als Kopie auf dem Desktop angelegt werden.
왘 Startmenüeinstellungen: Spezielle Effekte für das Startmenü legen die erweiterten Optionen mit den Startmenüeinstellungen fest. Sie können festlegen, ob Menüs durch einfaches Zeigen und ohne Anklicken geöffnet werden und ob die Neueinrichtung von Programmen über deren Menüeinträge farblich gekennzeichnet werden sollen.
Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP Windows XP stellt optimierte Ordner im Webstil zur Verfügung, die vor deren Anzeige im Windows Explorer automatisch auf deren Inhalt überprüft werden. Anhand der in einem Ordner enthaltenen Dokumente und deren Typen wird dann der übergeordnete Ordnertyp gesetzt. Neben Dokumentenordnern
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Oberflächen-Tuning
stellt Windows gesonderte Ordnerdarstellungen für Bildordner, Ordner mit Filmen sowie Musikdateiordner bereit. Zusätzlich zu den Dokumententypen wird auch die Anzahl der in einem Ordner vorhandenen Dokumente berücksichtigt. Je nach automatisch zugewiesenem Ordnertyp wird dann der Informationsund Aufgabenbereich für die Ordneranzeige aufbereitet. In einem Bildordner steht Ihnen nicht nur die Bildvorschau zur Verfügung, sondern es wird auch das Wiedergeben von Bildfolgen in einer Diashow unterstützt. Ferner können Sie per Internetverknüpfung Abzüge zu Ihren digitalen Bildern über das Internet ordern. In Musikordnern stehen Ihnen spezielle Aufgaben zur Musikwiedergabe sowie zum Erwerb von Musiktiteln über das Internet zur Verfügung. Die Anzahl der Dateien führt ggf. zu unterschiedlichen Ansichtsmodi. Bildordner mit einer überschaubaren Anzahl an Bildern werden in die Miniaturansicht versetzt, d.h. sämtliche Bilder sind als Miniatur einsehbar. Für Miniaturansichten selbst wird eine versteckte Datenbank mit dem Namen Thumbs.db im Ordnerverzeichnis mit verkleinerten Vorschaubildern generiert. Da diese Funktion mitunter sehr viel Zeit beansprucht, werden demnach große Bildordner nicht mehr in Miniaturansicht dargestellt. Damit ein Ordner dokumentenspezifische Aufgaben bereitstellt, braucht der Ordnertyp in der Regel nicht mehr gesondert gesetzt zu werden. Dennoch können Sie alle automatisch zugewiesenen Attribute eines Ordners auch manuell anpassen (vergleiche Ordneransichten benutzerdefiniert anpassen). So können Sie beispielsweise bereits Bildordner einrichten, ohne dass darin zwangsläufig Bilddateien enthalten sein müssen. Sind in einem Ordner Textdokumente, Bilder und/oder auch Klangdateien gemischt, kann Windows XP keinen eindeutigen Ordnertyp mehr festlegen und setzt den Typ dann allgemein auf Dokumente. Dies bedeutet, dass keine speziellen Aufgaben für Bilder und Klangdateien mehr über den Aufgabenbereich des Ordners angeboten werden. Entweder müssen Sie die entsprechenden Funktionen dann über das Kontextmenü des jeweiligen
Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP
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Dokuments anwählen oder aber den Ordnertyp zwischen Dokumenten-, Bild- und Klangordnern umschalten. Die von Windows Server 2003 unterstützten Ordnertypen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt und kurz erläutert. Ordnertyp:
Sinnv nnvoll für:
Beschreibung:
Dokumente
alle Dateitypen
In Ordnern dieses Typs werden lediglich Standardaufgaben für Dateien angezeigt (z.B. Kopieren, Löschen, Verschieben). Die Ansicht wird auf Kacheln gestellt. Jedes Dokument wird durch ein typspezifisches Symbol angezeigt. Im Bereich Detail des Ordners erhalten Sie für ein angewähltes Dokument Dateiinformationen und bei Bildern auch eine verkleinerte Bildvorschau angezeigt.
Bilder
viele Bilddateien
Hierbei handelt es um einen herkömmlichen Bildordner, der standardmäßig Bildfunktionen per Aufgabenbereich zur Verfügung stellt und sämtliche Bilder als Miniaturansichten darstellt.
Tabelle 2.5: Ordnertypen und deren Funktionen
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Oberflächen-Tuning
Ordnertyp:
Sinnv nnvoll für:
Beschreibung:
Fotoalbum
wenige Bilddateien
Ein Fotoalbum ist eine Sonderform eines Bildordners. Entsprechend dem normalen Bildordner stellt auch ein Fotoalbum Zusatzaufgaben für Bilder bereit. Die Bilder selbst werden ebenfalls als Miniaturansichten im Arbeitsbereich des Ordners verwaltet. Zusätzlich wird jedoch ein größerer Vorschaubereich mit erweiterten Sonderfunktionen angezeigt. Darüber können Sie das aktivierte Bild zoomen, drehen sowie zwischen den einzelnen Bildern des Ordners blättern. Der Vorschaubereich nimmt einen Großteil des Ordners ein, sodass verhältnismäßig wenig Platz für die Miniaturansichten verfügbar ist. Damit ist auch geklärt, warum dieser Ordnertyp lediglich für Ordner mit einer überschaubaren Bildanzahl sinnvoll nutzbar ist.
Tabelle 2.5: Ordnertypen und deren Funktionen (Forts.)
Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP
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Ordnertyp:
Sinnv nnvoll für:
Beschreibung:
Musik
Audiodateien/ Wiedergabelisten
Hierbei handelt es sich um Ordner, in denen Klangbzw. Musikdateien oder auch vom Windows Mediaplayer angelegte Wiedergabelisten abgelegt sind und die spezielle Funktionen für Klangdateien über ihren Aufgabenbereich bereitstellen (z.B. Abspielen). Dieser Ordnertyp verwendet standardmäßig den Ansichtsmodus Kacheln.
Musikinterpret
Musiktitel eines Interpreten
Dieser Ordner ist eine Variante des Ordnertyps Musik und unterscheidet sich davon nur darin, dass der Ansichtsmodus auf Miniaturansicht gesetzt ist.
Musikalbum
Musiktitel eines Albums
Dieser Ordner entspricht dem Ordnertyp Musik.
Videos
Videosequenzen
Ordner mit Videosequenzen erhalten die Videoaufgabe zum Wiedergeben dieser Sequenzen zugewiesen.
Tabelle 2.5: Ordnertypen und deren Funktionen (Forts.)
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Oberflächen-Tuning
Ordneransichten benutzerdefiniert anpassen Den folgenden Hinweisen können Sie entnehmen, wie Sie den Ordnertyp sowie die zugeordneten Bildsymbole ändern und ggf. nachträglich den Ansichtsmodus eines gewählten Ordners ändern. Grundinformationen zur internen Zuweisung von Ordnertypen unter Windows XP können Sie dem Kapitel Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP entnehmen. 1. Ordner anpassen: Rufen Sie nach dem Öffnen eines anzupassenden Ordners den Menübefehl Ansicht/Ordner anpassen im Windows Explorer auf. Wird der Befehl nicht bereitgestellt, wird die Anpassung des Ordnerstils nicht unterstützt. Dies gilt beispielsweise für die Systemordner Arbeitsplatz, Desktop oder auch Netzwerkumgebung. Ansonsten öffnet sich ein Eigenschaftendialog des Ordners, in dem bereits die Registerseite Anpassen aktiviert ist. Darüber können Sie den Ordnertyp festlegen oder auch die zugeordneten Bildsymbole für unterschiedliche Ansichtsmodi definieren. 2. Ordnertyp: Der aktuell vergebene Ordnertyp ist im Rahmenfeld Ordnertyp angewählt und kann über das darüber bereitgestellte Kombinationslistenfeld nach Bedarf geändert werden (vergleiche Kapitel Hintergrundinformationen zur Ordnerverwaltung in Windows XP). Befinden sich im aktuell bearbeiteten Ordner weitere Unterverzeichnisse, die auf denselben Typ gesetzt werden sollen wie das aktuell bearbeitete Verzeichnis, dann sollten Sie in jedem Fall auch das Kontrollfeld Vorlage für alle Unterordner übernehmen markieren.
Ordneransichten benutzerdefiniert anpassen
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Bild 2.23: Ordnereigenschaften manuell anpassen
3. Ordnerbilder: Ordner können die Ansichtsmodi Miniaturansicht, Kacheln, Symbole, Liste und Details nutzen. Die Miniaturansicht ist eine spezielle Anzeige für Bilddateien und erlaubt es, auch Ordnersymbole um spezielle Bilder zu erweitern, die in einem vergrößerten Ordnersymbol angezeigt werden. Werden Ordner mit Bildern in einer übergeordneten Miniaturansicht angezeigt, so erscheinen im Ordnersymbol standardmäßig bereits mehrere verkleinerte Bilder des untergeordneten Ordners. So erhalten Sie bereits vor dem Öffnen des Ordners einen Anhaltspunkt dazu, was sich hinter einem Ordner verbirgt. Ordnern, die selbst keine Bilder enthalten, weisen Sie bei Bedarf selbst ein anzuzeigendes Bild zu. Über die gleiche Funktion können Sie auch die für Bildordner automatisch gewählten Bilder austauschen. Wählen Sie dazu im Rahmenfeld Ordnerbilder die Schaltfläche Bild auswählen an, suchen Sie das anzuzeigende Bild per
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Oberflächen-Tuning
Dateidialog aus und bestätigen Sie mit Öffnen. Das Bild wird nun unmittelbar in den Vorschaubereich des zuvor genannten Rahmenfelds übernommen. Mit Wiederherstellen können Sie das übernommene Bild wieder löschen und zur Ursprungskonfiguration zurückkehren. Für Ordner mit Bildern übernimmt Windows dann wieder eigenständig die Bildauswahl für die Miniaturansicht. 4. Ordnersymbol: Auch das Ordnersymbol, das für die Ordneranzeige im Explorer in den Ansichten Kacheln, Symbole, Liste und Details verwendet wird, können Sie ändern. Wählen Sie dazu im Rahmenfeld Ordnersymbole die Schaltfläche Anderes Symbol an. Im folgenden Dialog wählen Sie ein angezeigtes Symbol. Verfügen Sie über weitere Bildsymboldateien (z.B. Dateityp .ico, .dll oder .exe) so können Sie diese auch direkt nach Anwahl der Schaltfläche Durchsuchen übernehmen. Haben Sie sich für ein Ersatzsymbol entschieden, so markieren Sie es und bestätigen mit OK.
Bild 2.24: Dialogfeld zur Wahl eines Ordnersymbols
Startmenü- und Favoriteneinträge (alphabetisch) sortieren
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5. Einstellungen übernehmen: Nachdem Sie die Einstellungen für den aktuell gewählten Ordner geändert haben, schließen Sie den Eigenschaftendialog mit OK. Der Ordner erscheint nun entsprechend den neu festgelegten Einstellungen. Um weitere Änderungen vorzunehmen, können Sie den Dialog erneut ausführen und ggf. auch die gemachten Änderungen wieder zurücknehmen.
Startmenü- und Favoriteneinträge (alphabetisch) sortieren Kommt es im Startmenü und innerhalb der Liste mit den Internetfavoriten zur Unordnung, sollten Sie für eine automatische Neuordnung und eventuelle Nachbearbeitung sorgen. Windows ordnet standardmäßig nach einer Systemeinrichtung die Startmenüeinträge. Durch manuelle Änderungen und nachträgliche Programmeinrichtungen kommt es jedoch zunehmend zur Unordnung, insbesondere dann, wenn Sie nicht permanent manuelle Korrekturen vornehmen. Sie können das System jedoch auch zur alphabetischen Neuordnung zwingen und ggf. auch manuelle Nachbearbeitungen vornehmen. Die systemspezifische Sortierung kann nicht nur für die Startmenüeinträge, sondern auch die Favoritenliste, die per Internet Explorer verwaltet wird, vorgenommen werden. 1. Startmenü sortieren: Starten Sie den Registrierungs-Editor, indem Sie den Befehl Start/Ausführen abrufen, den Befehl regedit eingeben und mit OK bestätigen. Um das Startmenü vom System neu ordnen zu lassen, wählen Sie den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_USER\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\ MenuOrder\Start Menu2, rufen anschließend den Kontextmenübefehl Löschen auf und bestätigen mit Ja.
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Oberflächen-Tuning
2. Favoriten sortieren: Nach gleichem Schema können Sie die Favoriten ordnen lassen, indem Sie den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\MenuOrder\ Favorites anwählen und per Kontextmenübefehl löschen. 3. In beiden Fällen müssen Sie das System neu starten. Dass die Einträge nicht in der Gesamtheit verloren gehen, liegt daran, dass die Einträge in der Registrierung lediglich die zeitgemäße Anlage oder manuelle Umsortierung widerspiegeln. Es handelt sich dabei nicht um physikalisch definierte Verknüpfungen. Sind die Bezüge zwischen Registrierung und den entsprechenden Ordnern mit den Startmenü- und Favoriteneinträgen verloren, werden diese anhand der noch vorliegenden Verzeichnisinformationen im Startmenü- und Favoritenordner in alphabetischer Reihenfolge neu eingelesen und entsprechend in die Systemregistrierung zurückgeschrieben.
Nicht nur Ihre Augen freuen sich über gute Bildschirme Ständig vor einem qualitativ schlechten oder einem falsch eingestellten Monitor zu arbeiten, ist ein Übel, bei dem die Augen den Preis zahlen. Sie sollten eine Abstimmung austesten, die Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ihrer Arbeitssituation am besten entspricht. Wenn Sie beim Kauf eines Systems auf den Preis achten müssen, ist es sinnvoll, beim Monitor am wenigsten zu sparen. Größere Monitore oder Flachbildschirme mit einer entsprechenden Leuchtstärke sind zwar oft deutlich teurer, sie erlauben aber wesentlich mehr auf einen Blick zu sehen und dies deutlicher. Das fördert die Arbeitseffektivität und macht insbesondere bei Multimedia-Anwendungen mehr Freude.
Monitor und Grafikkarte aufeinander abstimmen
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Es macht beispielsweise für ein effektives Arbeiten mit einem Tabellenkalkulationsprogramm einen großen Unterschied, ob immer nur ein kleiner Teil einer umfangreichen Tabelle im Blick ist oder ein wesentlich größerer. Entsprechendes gilt, wenn Sie viel mit Texten arbeiten. Auf einem kleinen 15-Zoll-Monitor sehen Sie je nach Einstellung vielleicht 30 Zeilen auf einen Blick, auf einem 17-Zoll-Monitor sind es bereits 45. Das Hin- und Herscrollen in den Dokumenten reduziert sich entsprechend. Bei Flachbildschirmen ist das Ergebnis noch günstiger, weil auch kleinere Schriften besser erkannt werden. Ein größerer Bildschirm erlaubt es auch, mehrere Fenster nebeneinander zu öffnen, sodass Daten leicht verglichen und aus einem Dokument in das andere übernommen werden können. Notizzettel, Listen dringender Termine etc. können so während der Arbeit an einem Text im Blick bleiben.
Monitor und Grafikkarte aufeinander abstimmen Durch die Wahl der Anzeigeeigenschaften können Sie für eine gute Abstimmung zwischen Monitor und Grafikkarte sorgen. Dafür ist hauptsächlich die Registerkarte Einstellungen im Dialog Eigenschaften von Anzeige zuständig. Sie können diesen Dialog in der Systemsteuerung über den Link Darstellung und Designs oder über das Symbol Anzeige erreichen, oder indem Sie eine freie Stelle des Desktop mit rechts anklicken und den Kontextmenüeintrag Eigenschaften wählen. 1. Wählen Sie die Registerkarte Einstellungen. 2. Unter Farbqualität wählen Sie die Anzahl Farben, die gleichzeitig dargestellt werden können. Die Einstellung 16 Bit wird als mittlere Qualität angeboten, 32 Bit als höchste Qualität.
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Bild 2.25: Die wichtigsten Einstellungen zur Bildschirmanzeige sind hier versammelt.
3. Die Einstellung der Bildschirmauflösung geschieht durch Ziehen des Reglers. Um vorab einen Eindruck von der Wirkung einer eingestellten Auflösung zu geben, wird im oberen Teil des Dialogs ein Musterfenster angezeigt. 4. Sie können eine gewählte Kombination prüfen, indem Sie die Schaltfläche Übernehmen benutzen. Das Dialogfenster bleibt dann offen, um eventuell noch andere Einstellungen auszuprobieren. 5. Sind Sie mit der Einstellung zufrieden, bestätigen Sie mit OK.
Monitor und Grafikkarte aufeinander abstimmen
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Je nach Grafikkarte und Monitor werden bestimmte Kombinationen von Farbqualität und Bildschirmauflösung von Windows XP von vornherein abgefangen. Diese Kombinationen lassen sich dann nicht auswählen. Auf diese Weise wird verhindert, dass es zu Schäden an den Geräten kommt. Von der Farbqualität, auch Farbtiefe genannt, hängt ab, wie viele unterschiedliche Farben, genauer wie viele unterschiedliche Tonwerte für jede der drei Grundfarben der Bildschirm darstellen kann. Je mehr Abstufungen am Bildschirm ausgegeben werden sollen, umso mehr Daten sind allerdings nötig, um die Farbinformation festzuhalten. Mit 8 Bit können nur 256 unterschiedliche Farben pro Farbpunkt – Pixel – dargestellt werden, Zwischenfarben entstehen durch entsprechend gemischte Punktmuster, was Dithering genannt wird. 16 Bit erlauben schon, 65.536 Farben zu unterscheiden. Mit 24 Bit sind im RGB-Farbmodell, das für die Bildschirmdarstellung verwendet wird, bereits über 16 Millionen Farben darstellbar. Diese Einstellung wird auch TrueColor genannt, weil sie die Farben naturgetreu wiedergeben kann. Mit 32 Bit werden 4.294.967.296 Farben darstellbar, mehr als das menschliche Auge unterscheiden kann. Bei der Einstellung 32 Bit muss die Grafikkarte, die das Bild für den Monitor aufbaut, allerdings wesentlich mehr leisten als bei 65.000 Farben. Neue Grafikkarten wie die nVidia GeForce FX 5950 Ultra beispielsweise haben inzwischen 256 Mbyte Speicher, um die Farbenflut meistern zu können. Solche Karten können TrueColor und eine hohe Auflösung gleichzeitig gewährleisten. Ältere Karten mit weniger Speicher können möglicherweise zwar auch TrueColor darstellen, aber nur bei einer geringeren Auflösung. Wer den ganzen Tag nur mit einer Textverarbeitung und einer Tabellenkalkulation arbeitet, braucht meist nicht unbedingt die höchste Farbqualität. Wer Grafiken entwirft oder bearbeitet, hat natürlich ganz andere Erwartungen. Wer mal dies und mal
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das macht, wird daran interessiert sein, schnell zwischen verschiedenen Einstellungen wechseln zu können, und zwar ohne das System herunterfahren und neu starten zu müssen.
Auflösung und Geschwindigkeit anpassen Die Bildschirmauflösung gibt an, aus wie vielen einzeln ansteuerbaren Punkten sich das Bild, das die Grafikkarte auf den Bildschirm zaubert, zusammensetzt. Auch hier stehen Qualität und Aufwand wieder in einem ähnlichen Verhältnis, wie es bei der Farbqualität der Fall ist. Je höher die Auflösung ist, umso mehr hat die Grafikkarte zu tun. Welche Auflösung sinnvoll ist, hängt zunächst von der Größe des Monitors ab. Mit der Wahl einer höheren Auflösung werden die einzelnen Dinge, die auf den Desktop gelegt werden, nämlich gleichzeitig kleiner – bei gleichem Monitor versteht sich. Dadurch kann zugleich mehr auf dem Bildschirm dargestellt werden. Selbst wenn Ihre Grafikkarte also in der Lage ist, auf einem 14Zoll-Bildschirm eine Auflösung von 1280 x 1024 zu zaubern, hat diese Errungenschaft nur geringen Wert. Die Menübeschriftungen in den Programmen werden dann so klein, dass sie nicht mehr gut lesbar sind. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die maximale Auflösung, die für die Röhren-Monitore zu empfehlen ist: Monitorgröße
Maximale Auflösung
14 Zoll
800 x 600
15 Zoll
1024 x 768
17 Zoll
1152 x 864
19 Zoll
1280 x 1024
21 Zoll
1600 x 1200
Schriftanzeige vergrößern
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Bei Flachbildschirmen können normalerweise jeweils etwas höhere Auflösungen gewählt werden. Ein 17 -Zoll-Monitor etwa verträgt durchaus auch 1280 x 1024 Pixel, wenn der Kontrast und die Helligkeit entsprechend gut sind. Wenn der Monitor nicht alle Auflösungen akzeptiert, die die Grafikkarte eigentlich zur Verfügung stellt, sollten Sie noch einmal prüfen, ob der Monitor richtig erkannt und der richtige Treiber für den Monitor installiert ist. Bei älteren Monitoren müssen Sie allerdings damit rechnen, dass diese nicht alle Auflösungen und Bildwiederholfrequenzen darstellen können, zu denen die neuere Grafikkarte in der Lage ist. Je mehr Farben und je höher die Auflösung, umso mehr gibt es für die CPU und die Grafikkarte zu tun, um das Bild in jedem Moment aufzubauen. Aktuelle Grafikkarten verwenden bestimmte Verfahren, um den Datenaustausch zu beschleunigen. Diese Beschleunigung kann, wenn Probleme auftreten, teilweise wieder reduziert werden. Da besonders schnelle und besonders speicherreiche Grafikkarten wesentlich teurer sind als die weniger gut bestückten Billigangebote, stellt sich natürlich die Frage, wann sich eine Geldausgabe lohnt. Das hängt aber ganz davon ab, wozu der PC hauptsächlich genutzt wird. Wer nur Texte schreibt und Tabellenkalkulation betreibt, braucht nicht unbedingt die maximale Grafikkarte, Spieler dagegen können nie genug kriegen.
Schriftanzeige vergrößern Einstellmöglichkeiten, die insbesondere für die Ausgabe von Texten und Tabellen von Bedeutung sind, finden Sie im Dialog Eigenschaften von Anzeige über die Schaltfläche Erweitert. Gehen Sie dort auf die Registerkarte Allgemein zum Listenfeld DPI-Einstellung.
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Bild 2.26: Wahl der Schriftvergrößerung
In der Liste werden als Vorgaben zunächst Normalgröße (96 DPI) und Groß (120 DPI) angeboten. Außerdem kann die Option Benutzerdefinierte Einstellung gewählt werden. Die hier angebotenen Möglichkeiten werden häufig eher übersehen, sind aber für die tägliche Arbeit durchaus von Bedeutung.
Kleine Schriftarten als Normalgröße Mit dem Wert für Normalgröße wird ein – eigentlich willkürlicher – Ausgangspunkt bestimmt, um andere Schriftgrößen dazu in ein Prozentverhältnis setzen zu können. 96 dpi werden also 100 % betrachtet, die Einstellung Groß ist dann eine Vergrößerung auf 125 % bezogen auf die Normalgröße.
Schriftanzeige vergrößern
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Diese DPI-Werte betreffen alles, was an Texten auf dem Desktop angezeigt wird, also nicht nur die Schrift in Texten, sondern auch die Schriften in Programmmenüs, im Startmenü, die Beschriftung der Symbole. Aber auch die Größe der Fenster der Anwendungen und die Größe der Dialogfenster, der Schaltflächen und Symbole in den Symbolleisten werden von der hier getroffenen Wahl bestimmt. Sollen nur die Schriftgrößen der Bildschirmelemente geändert werden, benutzen Sie auf der Registerkarte Darstellung die Schaltfläche Erweitert und bestimmen dort den Wert für Schriftgrad zu dem jeweils ausgewählten Element, etwa dem Menü. Die DPI-Einstellung Groß kann vorteilhaft sein, wenn Sie einen größeren Bildschirm verwenden und eine hohe Auflösung einstellen. Die höhere Auflösung verkleinert aber zunächst – wie schon beschrieben – die einzelnen Desktop-Elemente. Damit die Verkleinerung nicht zu dem Punkt führt, wo Sie die Texte nicht mehr gut lesen können, hilft hier die Vergrößerung mithilfe der DPI-Einstellung Groß. Um diese Option verwenden zu können, müssen allerdings die entsprechenden Fonts installiert sein. Eventuell werden Sie aufgefordert, dies nachzuholen.
Feineinstellung des DPI-Werts Die Wahl zwischen den beiden Vorgaben Normalgröße und Groß ist allerdings ein eher grobes Instrument, um die Lesbarkeit der Texte am Bildschirm zu gewährleisten. Was für Sie persönlich optimal ist, kann ein ganz anderer Vergrößerungsfaktor sein. Das hängt von vielen Faktoren gleichzeitig ab: von der Größe des Bildschirms, von der gewählten Auflösung und insbesondere auch von dem üblichen Abstand der Augen vom Bildschirm. Kurzsichtige werden einen anderen Abstand wählen als Weitsichtige. 1. Um zu einer Einstellung zu kommen, die Ihnen am besten hilft, beschwerdefrei mit dem PC zu arbeiten, können Sie unter DPI-Einstellung eine benutzerdefinierte Einstellung verwenden.
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Bild 2.27: Das Dialogfenster DPI-Einstellung anpassen erlaubt eine stufenlose Einstellung.
2. Über das Listenfeld werden noch ein paar vorgegebene Vergrößerungsstufen zur Auswahl angeboten. 3. Sie können auch einen eigenen Prozentwert einstellen und dabei seine Wirkung im Dialogfenster direkt überprüfen. Dafür ist ein kleines Lineal eingezeichnet, das anzeigt, in welcher Größe ein Zoll – also etwa ein Text von einem Zoll im Druck – bei der gewählten Vergrößerung auf dem Bildschirm angezeigt wird. 4. Führen Sie den Mauszeiger auf dieses Lineal und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste nach rechts, um die Schrift zu vergrößern, nach links, um sie zu verkleinern. 5. Im Dialogfenster wird eine 10-Punkt-Schrift als Muster genommen, also eine Schriftgröße, die in Textdokumenten oder Tabellen üblich ist. Sie ist deshalb ein brauchbares Maß für die Lesbarkeit. Setzen Sie sich möglichst so vor den Bildschirm, wie Sie es auch sonst tun, wenn Sie arbeiten. Wählen Sie dann die Einstellung, mit der sich Ihre Augen am besten anfreunden können.
Schriftanzeige vergrößern
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Die unter dem Punkt DPI-Einstellung gewählte Einstellung wird – im Unterschied zu den Einstellungen für Auflösung und Farbqualität – immer erst bei einem Neustart des Systems wirksam. Eventuell werden dann die Schriftarten nachgeladen, die für die Bildschirmdarstellung der Fenster und Menüs verwendet werden. Achten Sie darauf, dass Sie den Schriftgrad nicht zu groß wählen. In bestimmten Anwendungen kann es dann nämlich vorkommen, dass die Beschriftungen von Schaltflächen oder die Texte in Listenfeldern nicht mehr in das vorgegebene Feld passen. Wenn Ihnen das kleine Textmuster im Dialogfenster nicht ausreicht, um eine endgültige Entscheidung zu treffen, sollten Sie Folgendes machen: 1. Stellen Sie den Computer zunächst auf Normalgröße ein. 2. Gehen Sie dann in ein Textverarbeitungsprogramm, das eine Zoom-Funktion hat. Nehmen Sie einen größeren Mustertext in 10-Punkt-Schrift. Vergrößern Sie diesen Text mit der Zoom-Funktion auf die Größe, die Sie bei üblichem Abstand vom Bildschirm am besten lesen können. 3. Merken Sie sich den gewählten Vergrößerungsfaktor. 4. Gehen Sie dann zurück auf das Register Allgemein im Eigenschaften-Dialogfenster Ihrer Grafikkarte. Stellen Sie nun die Schriftgröße auf den vorher getesteten Wert ein. Bei allem, was in den letzten Abschnitten über die Größe der Schriften gesagt wurde, ist zu beachten, dass diese Einstellungen nichts damit zu tun haben, wie die Schriften in einem Text auf dem Drucker aussehen werden. Hier ist allein entscheidend, welchen Schriftgrad Sie dem Text beim Formatieren zuordnen. Die Vergrößerung oder Verkleinerung auf der Ebene der Bildschirmanzeige hat also eine ähnliche Wirkung wie die Verwendung von Zoom-Befehlen in einem Text oder Tabellenprogramm. Diese Befehle ändern nichts an den Schriftgraden, die den Dokumenten tatsächlich zugewiesen sind.
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Anzeigeänderungen ohne Neustart Während bei grafischen Anwendungen die Farbanzahl meist nicht groß genug sein kann, reichen für die Arbeit mit Standardanwendungen wie Word und Excel meist weniger Farben, etwa für Diagramme oder schematische Zeichnungen. Windows XP erlaubt es, zwischen verschiedenen Farbeinstellungen und Auflösungen umzuschalten, ohne den PC jedes Mal erst herunterfahren zu müssen. Dazu muss auf der Registerkarte Allgemein im EigenschaftenDialog des jeweiligen Monitors, den Sie im Dialogfeld Eigenschaften der Anzeige über die Schaltfläche Erweitert erreichen, unter Kompatibilität die Einstellung Neue Anzeigeeinstellungen ohne Neustart übernehmen aktiviert werden. Allerdings gibt es einige Programme, die mit diesem Schnellverfahren nicht zurechtkommen. Verwenden Sie solche Programme, sollten Sie unter Kompatibilität eine der beiden anderen Einstellungen wählen und das System nach einer Anzeigeänderung neu starten.
Erweiterte Grafikeigenschaften nutzen Die Schaltfläche Erweitert auf der Registerkarte Einstellungen führt in ein umfangreiches Dialogfenster, in dem Sie bestimmte Eigenschaften der Grafikkarte oder des Monitors aktivieren können. Welche das im Einzelnen sind, hängt allerdings von den Fähigkeiten der jeweiligen Geräte ab. Auf der Registerkarte Grafikkarte finden Sie zunächst einmal die Information über alle wichtigen Daten, die die Karte betreffen, den verwendeten Chip-Typ, die Speichergröße, die Versionsnummer und die Namen der Treiberdateien. Über die Schaltfläche Alle Modi anzeigen erhalten Sie eine Liste der Grafikmodi, welche die Karte unterstützt.
Erweiterte Grafikeigenschaften nutzen
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Bild 2.28: Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Grafikkarte.
Ein Modus ist dabei eine bestimmte Kombination der Bildschirmauflösung, der Farbqualität und der Bildwiederholfrequenz. Je nach Leistungsfähigkeit der verwendeten Geräte gibt es bei der Farbqualität oder der Auflösung Beschränkungen, wenn mit einer sehr hohen Bildwiederholfrequenz gearbeitet wird. Das angezeigte Dialogfeld liefert nur Informationen, um die Entscheidung über die Einstellungen zu treffen. Die Bildfrequenz selbst wird auf der Registerkarte Monitor vorgenommen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
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Bild 2.29: Über dieses Register können Grafiktreiber aktualisiert werden.
Die Schaltfläche Eigenschaften führt zu Informationen über die verwendeten Treiber und die aktuelle Verteilung der Ressourcen. Wenn es irgendwelche Unregelmäßigkeiten beim Bildaufbau gibt, können Sie über die Schaltfläche Problembehandlung direkt zum Troubleshooter wechseln, den das Hilfesystem für Grafik- und Monitorangelegenheiten anbietet. Über die Registerkarte Treiber lassen sich die Treiber aktualisieren, falls der Hersteller neue Versionen anbietet. Stellt sich heraus, dass der neue Treiber Probleme bereitet, benutzen Sie die Schaltfläche Installierter Treiber, um wieder zu der zuletzt verwendeten Treiberversion zurückzugehen.
Erweiterte Grafikeigenschaften nutzen
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Hardwarebeschleunigung verringern Die aktuellen Grafikkarten verfügen über Beschleunigerfunktionen, um mit den gewaltigen Datenbergen etwa bei Multimedia-Anwendungen besser fertig zu werden. Unter bestimmten Umständen können sich daraus aber neue Probleme ergeben. Eine spezielle Funktion für Problemfälle bietet deshalb die Registerkarte Problembehandlung.
Bild 2.30: Hier lassen sich Beschleunigerfunktionen der Grafikkarte stufenweise abschalten.
Wenn Sie nach der Installation der Grafikkarte irgendwelche auffälligen Dinge bemerken, die auf Ihrem System bisher nicht üblich waren, z.B. häufige Abstürze bei bestimmten Programmen oder Schwierigkeiten mit dem Mauszeiger, können Sie
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versuchen, einen Teil oder alle Beschleunigungsfunktionen auszuschalten. Verwenden Sie dazu den Schieber bei Hardwarebeschleunigung. Der erste von der Position 100 % aus erreichbare Strich schaltet den »Hardwarecursor« des Grafiktreibers ab, um Probleme bei der Anzeige des Mauszeigers zu unterbinden. Am zweiten Strich von links werden alle DirectX-Beschleunigungsfunktionen abgeschaltet. Das ist einen Versuch wert, wenn es bei Anwendungen, die DirectX benötigen, also beispielsweise bei Spielen, zu Schwierigkeiten kommt. Probieren Sie die Strichpositionen von links nach rechts aus, um möglichst viel Beschleunigung zu behalten. Außerdem kann auf diesem Register die Option Write combining abgewählt werden, falls es deswegen zu Schwierigkeiten bei geringeren Auflösungen kommt. Write combining ist eine bestimmte Technik, Schreibvorgänge in einen bestimmten Puffer zu akkumulieren, bevor in den Hauptspeicher geschrieben wird. Dies findet dann in einem Zug statt, wobei die ganze Breite des Datenbusses genutzt wird.
Monitortyp und Bildwiederholfrequenz einstellen Solange es sich bei einem Monitor um ein Plug&Play-Gerät handelt, erkennt das System das Gerät in der Regel automatisch. Auf der Registerkarte Monitor kann geprüft werden, welcher Monitor vom System erkannt wird. Hat das System Schwierigkeiten, den Monitor zu erkennen, wird möglicherweise als Monitortyp der Eintrag Standardmonitor angezeigt. Wenn Windows XP bei der Installation den Monitor nicht richtig erkannt hat, können Sie hier über die Schaltfläche Eigenschaften auf der Registerkarte Treiber versu-
Monitortyp und Bildwiederholfrequenz einstellen
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chen, über die Schaltfläche Treiber aktualisieren dem System eine entsprechende Information über den Hersteller und das Modell zu geben.
Bild 2.31: Prüfen Sie hier, ob der richtige Bildschirm und die richtige Bildschirmaktualisierungsrate eingestellt ist.
Auf der Registerkarte Monitor lässt sich die schon angesprochene Bildwiederholfrequenz einstellen, die hier als Bildschirmaktualisierungsrate bezeichnet wird. Welche Frequenzen möglich sind, hängt von der Grafikkarte ab. Vorgegeben ist immer die Standardeinstellung der Karte. Bei den klassischen Röhrenmonitoren ist eine genügend hohe Bildwiederholfrequenz wichtig, damit das Bild nicht flimmert und Ihre Augen quält. Wählen Sie mindestens einen Wert ab 72 Hz. Um zu ver-
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hindern, dass eine Einstellung zustande kommt, bei der der Monitor unter Umständen Schaden nehmen kann, sollten Sie die Option Modi ausblenden, die von diesem Monitor nicht angezeigt werden unbedingt aktiviert lassen.
Bild 2.32: Übernahme oder Ablehnung einer Einstellung
Unter den angebotenen Optionen muss nicht unbedingt die höchste Bildwiederholfrequenz die beste sein. Sie können die verschiedenen Möglichkeiten mithilfe der Schaltfläche Übernehmen ausprobieren, ohne den Rechner neu starten zu müssen. Windows XP bietet für jede gewählte Einstellung einen kurzen Test an und Sie können dann jeweils entscheiden, ob Sie die gerade angezeigte Einstellung behalten wollen. Ansonsten geht das System automatisch auf die zuletzt verwendete Einstellung zurück. Bei Flachbildschirmen wird in der Regel mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz gearbeitet.
Maßnahmen gegen Farbabweichungen Insbesondere, wenn Sie Grafiken oder Fotos auf dem PC bearbeiten wollen, sollte sorgfältig geprüft werden, ob der PC dafür gut vorbereitet ist. Das betrifft die Einstellung des Bildschirms und das Farbmanagement in Bezug auf den Bildschirm und den Drucker, falls Sie die Bilder auf dem eigenen Drucker ausgeben wollen. Die Wahl von Auflösung und Farbqualität ist oben schon besprochen worden.
Maßnahmen gegen Farbabweichungen
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Wenn Sie Bilder am Bildschirm bearbeiten, sollten die darin enthaltenen Farben so gut es geht erhalten bleiben, wenn sie ausgedruckt werden. Die am Bildschirm ausgewählten Farben werden im Druck allerdings immer mehr oder weniger verfälscht. Verantwortlich dafür ist die unterschiedliche Erzeugung der Farben: Auf dem Bildschirm werden Farben ausgehend von Schwarz durch Hinzufügen von Mischungen aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau erzeugt. Bei den Druckern ist es genau umgekehrt, hier geht der Prozess der Farbgebung von Weiß aus. Alle Farbtöne werden mithilfe der subtraktiv eingesetzten Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb (Yellow) und von Schwarz (Black) erzeugt, also im CMYK-Farbraum. Hinzu kommt, dass unterschiedliche Tinten oder Toner je nach dem verwendeten Papier immer etwas anders wirken. Die möglichst genaue Wiedergabe einer bestimmten Farbe vom Bildschirm auf einen Drucker hängt deshalb von einer möglichst exakten Übersetzung zwischen den verschiedenen Farbräumen der unterschiedlichen Geräte ab – von RGB nach CMYK zum Beispiel.
Farbmanagement Fortschritte in punkto Farbtreue wurden möglich durch die Image Color Matching-Technologie, abgekürzt ICM. Das ist ein Verfahren, das dafür sorgt, Farbabweichungen zwischen Bildschirmanzeige und Ausdruck soweit wie möglich zu reduzieren. Dabei werden die einzelnen Farbwerte auf einen internationalen Farbstandard bezogen, der 1993 vom ICC, dem International Color Consortium, ausgearbeitet wurde und völlig unabhängig von irgendwelchen Ausgabegeräten definiert ist. Für die einzelnen Geräte – Bildschirme, Drucker, Kameras oder Scanner – werden Profile benutzt, welche die jeweiligen Farbeigenschaften möglichst genau auflisten und dadurch eine Abstimmung zwischen den Farbdarstellungen der verschiedenen Geräte durch das Farbmanagementsystem möglich machen. Das heißt, die einzelnen Geräte geben über ihre Farbprofile dem
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Farbmanagementsystem zu erkennen, welche Farben sie liefern. Das Farbmanagementsystem kann dann z.B. einer bestimmten in RGB definierten Farbe am Bildschirm eine in CMYK definierte Farbe auf dem Drucker genau zuordnen. Auf diese Weise können Farbverfälschungen eingeschränkt werden. Windows XP benutzt die Version 2 von ICM, die als Farbräume nicht nur RGB, sondern auch CMYK oder LAB unterstützt.
Farbabstimmung zwischen Bildschirm und Drucker Farbprofile werden automatisch zugeordnet, wenn ein Monitor oder Drucker installiert wird. In Windows XP steht als Standard ein Farbprofil zur Verfügung, dass aus dem RGB-Farbraum entwickelt wurde, das RGB-Profil. Dieses Profil ist geräteunabhängig und an den Eigenschaften eines durchschnittlichen Monitors orientiert. Der Farbraum ist etwas kleiner als der von RGB. Der Vorteil dieses Profils ist, dass zahlreiche Drucker- und Scanner-Hersteller ihre Geräte für diesen Farbraum optimiert haben. Für spezielle Ansprüche an die grafische Gestaltung können aber statt des Standardprofils auch gezielt bestimmte Farbprofile für einzelne Geräte oder auch für bestimmte Papiersorten zugeordnet werden. Um eine solche Farbabstimmung zwischen Ihrem Bildschirm und einem angeschlossenen Drucker zu erreichen, wählen Sie zunächst das gewünschte Farbprofil für den Bildschirm aus. 1. Klicken Sie mit rechts auf den Desktop und auf Eigenschaften. Über Einstellungen und die Schaltfläche Erweitert erreichen Sie die Registerkarte Farbverwaltung. 2. Klicken Sie auf Hinzufügen, um aus der Liste eines der angebotenen Profile auszuwählen. Wird das ausgewählte Profil im Dialogfeld Profilzuordnung hinzufügen mit rechts angeklickt, liefert der Befehl Eigenschaften nähere Angaben über das Profil.
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Bild 2.33: Zuordnen von Farbprofilen zu den verwendeten Geräten
3. Verwenden Sie in diesem Dialogfeld die Registerkarte Gerät zuordnen, um das Profil den gewünschten Geräten wie Druckern, Scannern oder Kameras zuzuordnen. Benutzen Sie jedes Mal Hinzufügen, um die Geräte auszuwählen. Bestätigen Sie die Zuordnungen und benutzen Sie im vorhergehenden Dialogfeld noch einmal die Schaltfläche Hinzufügen. 4. Wenn Sie für spezielle grafische Anwendungen dem Monitor mehrere Farbprofile zugeordnet haben, sollten Sie eines auswählen und mithilfe der gleichnamigen Schaltfläche im Register Farbverwaltung als Standard festlegen. Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop erlauben Ihnen, situationsgerecht zwischen den verschiedenen Farbprofilen zu wählen, um optimale Ergebnisse zu erreichen. Das auf diese Weise einer Kamera oder einem Drucker zugeordnete Farbprofil erscheint automatisch im Dialogfenster für die Eigenschaften des Geräts auf der Registerkarte Farbverwaltung. Es kann auch hier direkt hinzugefügt oder wieder entfernt wer-
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den. Druckern können auch mehrere Farbprofile zugeordnet werden, etwa in Abhängigkeit der verwendeten Papiersorten. Ob und wie das Farbmanagement von Windows XP generell oder für einzelne Druckaufträge bei einem bestimmten Drucker eingesetzt werden soll, kann im Detail über das Dialogfeld Druckeinstellungen gesteuert werden, das Sie über den Ordner Drucker und Faxgeräte erreichen, wenn Sie das Druckersymbol markieren und die Aufgabe Druckeigenschaften festlegen benutzen. Allerdings sind die Optionen hier sehr spezifisch auf den einzelnen Drucker zugeschnitten. Beim Epson C70 kann beispielsweise der ICM-Modus eingeschaltet werden, wenn auf der Registerkarte Haupteinstellungen zunächst der Modus Manuell eingeschaltet wird. Über die Schaltfläche Einstellungen lassen sich dann noch bestimmte Papiersorten und Qualitätsstufen auswählen.
Bild 2.34: Farbmanagementeinstellungen bei einem Tintendrucker
Anstelle des Farbmanagement mithilfe der Farbprofile bieten die meisten aktuellen Druckertreiber allerdings auch eigene Verfahren an, etwa um den Ausdruck von Fotos zu optimieren. In vielen Fällen hilft nur das Experiment mit einer Reihe von Probedrucken, bis eine brauchbare Einstellung erreicht ist.
Kalibrierung des Monitors
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Kalibrierung des Monitors Mit der Auswahl eines bestimmten Farbprofils ist die Frage der Farbwiedergabe auf dem Monitor nicht endgültig geklärt. Es gibt noch einige andere Faktoren, die die Farbanzeige entscheidend beeinflussen. Dies sind die Einstellungen, die Sie mit den Reglern für die Helligkeit und den Kontrast vornehmen können, oder mit den entsprechenden Programmen, die für den Monitor eingerichtet sind. Um hier zu einer brauchbaren Abstimmung zu kommen und Farbstiche zu verhindern, kann der Monitor kalibriert werden. Hierfür gibt es für Profis spezielle Messgeräte, aber auch Programme, die wenigstens ein Einstellung per Sichtprüfung erlauben. Ein häufig verwendetes Werkzeug ist Adobe Gamma, das den Adobe-Programmen Photoshop oder Photoshop Elements beiliegt.
Bild 2.35: Das Symbol für Adobe Gamma in der Systemsteuerung
1. Bevor Sie das Programm aufrufen, sollten Sie den Monitor eine halbe Stunde warm werden lassen und dafür sorgen, dass die Beleuchtung am Schreibtisch dem Normalfall entspricht. Außerdem sollte als Hintergrundfarbe am Bildschirm am besten ein neutrales Grau verwendet werden, um die Farbwahrnehmung nicht etwa durch bunte Hintergründe zu irritieren. 2. Wenn das Programm installiert ist, wird ein Symbol dafür in der Systemsteuerung angeboten, wenn Sie in die klassische Ansicht wechseln. Das erste Dialogfeld bietet einen Assistenten oder ein alle Einstellungen zusammenfassendes Dialogfeld an, das hier verwendet werden soll.
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Bild 2.36: Über dieses Dialogfeld kann die Grau- und Farbbalance eingestellt werden.
3. Im ersten Feld wird der Name des Farbprofils erwartet, das als Startpunkt für die Kalibrierung verwendet wird. Normalerweise dürfte hier das Vorgabeprofil sRGB angeboten werden. Sie können aber auch ein anderes Profil über die Ladeschaltfläche zum Ausgangspunkt machen. 4. Im zweiten Feld geht es um die Einstellung von Helligkeit und Kontrast. Wenn in der oberen Zeile schwarze und graue Quadrate erkennbar sind, ist der Monitor zu hell eingestellt, wenn die untere Zeile grau erscheint, ist er zu dunkel. Verändern Sie die entsprechenden Regler, bis eine optimale Einstellung gefunden ist.
Kalibrierung des Monitors
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5. Unter Phosphor-Farben wird der erkannte Monitortyp angezeigt. Über den Eintrag Eigene lassen sich die Chromatizitätswerte auch manuell einstellen, falls Sie über die entsprechenden Herstellerangaben verfügen. 6. Unter Gamma lässt sich eine Aufhellung oder Abdunklung der Mitteltöne erreichen. Zunächst sollte der aktuelle Gamma-Wert für die Grautöne ermittelt werden. Versetzen Sie dazu den kleinen Schieberegler, bis das graue Feld genauso hell erscheint wie der Linienrahmen, sodass mit etwas Abstand die Linien nicht mehr sichtbar sind. 7. Löschen Sie anschließend das Häkchen bei Nur einzelnes Gamma anzeigen, damit die Prüffelder für die drei Farbkanäle eingeblendet werden, und korrigieren Sie, wenn nötig, die Stellung der drei Regler, bis die Gamma-Werte für die drei Farben ermittelt sind. 8. Im Feld darunter wird dann der gewünschte Gamma-Wert eingestellt. Windows benutzt normalerweise den Wert 2.20, auf einem Mac wird 1.80 verwendet, was dazu führt, dass die Farben heller erscheinen. Über die Option Eigene können Sie auch andere Werte einstellen. 9. Im unteren Teil des Feldes wird schließlich der Weißpunkt des Bildschirms bestimmt. Unter Hardware kann die passende Farbtemperatur gewählt werden. Wenn Sie den Wert nicht kennen, kann er auch über die angebotene Schaltfläche gemessen werden. Für Bildbearbeitung ist in der Regel 5500° K zu empfehlen. Unter Angepasst wird eingestellt, unter welchen Lichtbedingungen die fertigen Ergebnisse üblicherweise betrachtet werden. Hier kann dieselbe Einstellung übernommen oder eine andere gewählt werden. 10. Sind alle Einstellungen gewählt, bestätigen Sie den Dialog und speichern Sie das Ergebnis als Farbprofil ab. Dieses Profil wird dann von den Geräten übernommen, denen es zugeordnet wurde.
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Damit sind einige wichtige Voraussetzungen erfüllt, um eine möglichst hohe Qualität bei der Arbeit mit Fotos unter Windows XP sicherzustellen.
Lesbarkeit mit ClearType verbessern Versteckt im Dialogfeld zu den Eigenschaften der Anzeige befindet sich eine Option, die hauptsächlich für Notebooks und Flachbildschirme entwickelt wurde, um die Lesbarkeit von Texten wesentlich zu verbessern. Wenn Sie über das Register Darstellung die Schaltfläche Effekte nutzen, wird Ihnen unter den Methoden zur Kantenglättung der angezeigten Buchstaben die Methode ClearType angeboten.
Bild 2.37: Hier kann die ClearType-Funktion eingeschaltet werden.
Diese Technologie erzeugt überraschenderweise durch eine Auflösung der scharfen Kanten eines Buchstabens ein klareres Bild desselben. Die Abbildung zeigt links den Buchstaben m ohne ClearType, rechts mit ClearType.
Mit zwei Bildschirmen gleichzeitig arbeiten
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Bild 2.38: Links ohne ClearType, rechts mit ClearType
Schwarze Randpunkte werden hier teilweise durch farbige ersetzt. Das Auge nimmt den Buchstaben besser wahr. Ein kleiner Nachteil ergibt sich daraus allerdings, wenn Sie Screenshots machen. Die Buchstaben wirken dann etwas unscharf. Aktuelle Tools wie HyperSnap erlauben aber inzwischen, die Funktion beim Schießen des Bildes außer Kraft zu setzen.
Mit zwei Bildschirmen gleichzeitig arbeiten Es gibt Situationen, in denen ein Monitor nicht ausreicht. Es ist zwar möglich, auf einem großen Monitor zwei, drei Programmfenster gleichzeitig sichtbar zu machen, aber das ist immer mit gewissen Einschränkungen verbunden. An zwei Monitoren gleichzeitig zu arbeiten ist z.B. sehr praktisch bei der Entwicklung von Websites – auf einem Monitor editieren Sie die Seite, auf dem anderen sehen Sie gleichzeitig die Baumstruktur der gesamten Site. Auch wenn Sie zwei Fenster im Browser gleichzeitig sehen wollen, ist ein zusätzlicher Monitor hilfreich. Auch bei einer Präsentation ist es vorteilhaft, auf dem einen Monitor die Folien für die Zuschauer und auf dem anderen Monitor Notizen für den Vortrag zu sehen. Bei größeren Gruppen ist es auch nicht schlecht, mehrere Monitore mit demselben Bild einsetzen zu können. Es ist auch möglich, verschiedene Teile einer größeren Exceltabelle auf mehrere Monitore zu ver-
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teilen. Multimediale Lernprogramme lassen sich in vielen Fällen ebenfalls effektiver einsetzen, wenn nicht alles nur über einen Monitor laufen muss.
Mehrere Grafikkarten einsetzen Windows XP unterstützt die Verwendung von bis zu zehn Monitoren und entsprechenden Grafikkarten gleichzeitig. Bei aktuellen Notebooks kann in der Regel neben dem NotebookDisplay ein zusätzlicher Monitor angeschlossen werden, auch ohne zusätzliche Grafikkarte. Werden mehrere Monitore eingesetzt, können für jedes Gerät separate Einstellungen verwendet werden. Der eine Monitor arbeitet etwa mit TrueColor und einer sehr hohen Auflösung, um Bilder und Grafiken in hoher Qualität auszugeben, ein anderer Monitor, auf dem die Bildlegenden editiert werden, kommt auch mit einer geringeren Anzahl von Farben und Pixel aus. Abgesehen von der gemeinsamen Nutzung einer Grafikkarte auf Notebooks müssen alle Grafikkarten PCI- oder AGPKarten sein. Allerdings werden nicht alle Grafikkarten unterstützt. Prüfen Sie vor dem Kauf, ob die Karte mit Windows XP voll kompatibel ist. Hat Ihr PC einen Grafikchip auf dem Motherboard, müssen Sie diesen vor dem Einbau weiterer Karten auf den VGA-Modus einstellen. Ansonsten können Sie die vorgesehenen zusätzlichen Grafikkarten alle gleichzeitig einbauen und Windows XP diese automatisch erkennen lassen. Ist dies gelungen, wird Ihnen im Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige eine erweiterte Registerkarte Einstellungen angeboten, die in einem kleinen Fenster nummerierte Symbole für jeden Bildschirm anzeigt.
Mit zwei Bildschirmen gleichzeitig arbeiten
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Bild 2.39: Die Registerkarte Einstellungen für zwei Monitore
Wird die Registerkarte nicht korrekt angezeigt, sollten Sie prüfen, ob es für die verwendeten Grafikkarten aktuellere Treiber gibt, die die Multimonitor-Funktion inzwischen unterstützen. Die Registerkarte erlaubt getrennte Einstellungen für die verschiedenen Kombinationen von Karte und Monitor. Wählen Sie das entsprechende Monitorsymbol – die Schaltfläche Identifizieren zeigt Ihnen immer, welcher Monitor welche Nummer hat – und dann die gewünschte Auflösung und Farbqualität. Die Schaltfläche Erweitert liefert Ihnen die zusätzlichen Optionen des gerade ausgewählten Geräts. Entscheiden Sie über die Option Dieses Gerät als primären Monitor verwenden, auf welchem Bildschirm jeweils die Benutzeranmeldung vorgenommen werden soll. Diese Einstellung kann jederzeit geändert werden, nur bei Notebooks ist immer das eingebaute Display der primäre Monitor.
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Damit der Desktop auf einen weiteren Monitor ausgedehnt werden kann, müssen Sie bei diesem Monitor zunächst die Einstellung Windows-Desktop auf diesen Monitor erweitern aktivieren. Je nach der Position der Monitorsymbole, die Sie mit der Maus verschieben können, werden dann die Flächen der Monitore nebeneinander oder übereinander angeordnet. Wollen Sie ein Anwendungsfenster von Monitor 1 auf Monitor 2 ziehen, bewegen Sie das Fenster einfach so weit horizontal oder vertikal über den Rand des zunächst verwendeten Monitors hinaus, bis das Fenster auf dem zweiten Monitor dort angekommen ist, wo Sie es haben wollen. Wenn Sie mal auf diesem, mal auf jenem Monitor etwas mit der Maus auswählen wollen, bewegen Sie die Maus einfach von einem Monitor zum anderen und zurück. Windows XP behandelt die Flächen der verkoppelten Bildschirme also praktisch wie einen zusammenhängenden Desktop, über den Sie sich mit der Maus bewegen können.
3 Anwendungen Windows-Paket neu schnüren Windows XP ist kein starres System mit einer festgelegten Anzahl von Bestandteilen. Zwar gibt es einen Kernbereich, der immer vorhanden sein muss, aber darum herum lässt sich eine Anzahl von Komponenten installieren, die das System ergänzen, aber für das Funktionieren des Betriebs nicht notwendig sind. Dazu gehören etwa Komponenten wie der Faxdienst oder die Internet-Informationsdienste. Sie können bei der Erstinstallation weggelassen und bei Bedarf später hinzugefügt werden. Manchmal ist es auch zur Behebung von aufgetretenen Fehlern sinnvoll, ein bestimmtes Element von Windows vorübergehend zu entfernen und dann erneut zu installieren, z.B. bestimmte Netzwerkdienste. Der Ort für solche nachträglichen Anpassungen ist die Systemsteuerung. Soll beispielsweise der Faxdienst nachinstalliert werden, können Sie so verfahren: 1. Öffnen Sie das Fenster der Systemsteuerung und klicken Sie je nach Ansicht auf den Link oder das Symbol Software. 2. Benutzen Sie die Schaltfläche Windows-Komponenten hinzufügen/ entfernen, um den Assistent für Windows-Komponenten zu starten. 3. Der Assistent braucht einige Sekunden, um zu prüfen, welche der zusätzlichen Windows-Komponenten bereits installiert sind und welche nicht, und bietet dann eine Liste der Komponenten. Steht vor dem Komponentennamen ein Häkchen, ist die Komponente bereits installiert. Manchmal wird ein grau hinterlegtes Häkchen angezeigt, wobei gleichzeitig die Schaltfläche Details aktiviert ist. Das ist immer der Hinweis darauf, dass es mehrere Unterkomponenten gibt,
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Anwendungen
von denen nicht alle ausgewählt sind. Solche Unterkomponenten lassen sich dann über die angesprochene Schaltfläche nachträglich auswählen.
Bild 3.1: Hier können Sie einzelne Windows-Komponenten auswählen.
4. Soll nun der Fax-Dienst installiert werden, haken Sie in der Liste das Kästchen vor dem Faxdienste-Eintrag ab und bestätigen mit Weiter. Der zusätzliche Speicherbedarf wird zur Kontrolle jeweils angezeigt. 5. Die Komponente wird nachträglich installiert. Möglicherweise werden Sie aufgefordert, die Installations-CD einzulegen. Mit Fertig stellen wird der Vorgang abgeschlossen. Bei bestimmten Komponenten kann es vorkommen, dass das System noch einmal neu gestartet werden muss. Wollen Sie eine nicht mehr benötigte Komponente entfernen, brauchen Sie nur das Häkchen vor dem Eintrag zu löschen und den Dialog mit Weiter zu bestätigen.
Komponenten sichtbar machen oder verbergen
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Komponenten sichtbar machen oder verbergen Der Dialog des Assistenten für die Windows-Komponenten zeigt normalerweise nicht alle Zusatzkomponenten an, die zum System gehören. Ob eine Komponente angezeigt wird oder zunächst verborgen bleibt, wird über die Datei sysoc.inf gesteuert. Wenn Sie die zunächst verborgenen Komponenten zur Anzeige bringen wollen, etwa um sie nachträglich deinstallieren zu können, benutzen Sie über das Startmenü den Befehl Ausführen und öffnen mit %windir%\inf\sysoc.inf
die editierbare Datei. Die verborgenen Komponenteneinträge enthalten an der vorletzten Stelle das Attribut hide. Wenn Sie dieses Attribut löschen – die doppelten Kommas müssen übrig bleiben – und die Datei speichern, wird die betreffende Komponente im Dialogfeld der Windows-Komponenten angeboten. Auf diese Weise kann etwa der Windows Messenger – msmsgs – abwählbar gemacht werden. Umgekehrt lassen sich durch Hinzufügen des Attributs auch Komponenten verbergen. Wenn beispielsweise kein faxtaugliches Gerät vorhanden ist, macht es Sinn, die Fax-Komponente zu verstecken, um zu verhindern, dass sich andere Benutzer mit der vergeblichen Installation der Fax-Dienste herumplagen.
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Anwendungen
Bild 3.2: Über diese Liste wird die Anzeige der Zusatzkomponenten gesteuert.
Installation neuer Anwendungen
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Installation neuer Anwendungen In diesem Abschnitt geht es um Programme, die nicht zum Betriebssystem gehören. Die meisten Programme, die Sie von einer Diskette oder CD unter Windows XP installieren können, bringen dafür eine entsprechende Setup- oder Install-Datei mit. Anstatt diese Datei über Start und Ausführen direkt aufzurufen, können Sie auch die Schaltfläche Neue Programme hinzufügen im Dialogfenster Software nutzen.
Bild 3.3: Hier können Sie neue Programme installieren.
1. Wenn es sich um ein Programm von einer CD oder Diskette handelt, klicken Sie auf die Schaltfläche CD oder Diskette. 2. Windows XP sucht automatisch auf der eingelegten Diskette bzw. CD nach einer Datei, die die Installation des betreffenden Programms starten kann. Wird sie nicht automatisch gefunden, benutzen Sie die dann angebotene Schaltfläche Durchsuchen, um die Setup-Datei zu lokalisieren. Windows
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Anwendungen
kann auch komprimierte Dateien auswerten, wenn sie ein solches Setup-Programm enthalten. 3. Fertig stellen startet die Installation vom angegebenen Datenträger.
Überflüssige Programme sauber entfernen Im Laufe der Zeit sammeln sich auf Ihrem PC möglicherweise Dutzende von Programmen an, die überflüssig sind und Ihnen nur Platz wegnehmen. Testversionen von Shareware z.B., die Sie dann doch nicht haben wollen. Ältere Versionen von Programmen, die Sie eine Zeitlang neben der neueren Version stehen gelassen haben, bis alle Datenbestände unbeschadet übernommen wurden. Spiele, derer Sie überdrüssig geworden sind. Utilities, für die Sie inzwischen bessere Lösungen gefunden haben. Die nahe liegende Idee, einfach den Ordner zu löschen, in dem sich das Programm befindet, führt aber selten zu einem perfekten Ergebnis. Das Programm ist dann zwar nicht mehr da, aber in der Registry verbleiben überflüssig gewordene Einträge. Müll in der Registry beeinträchtigt aber die Performance des Systems. Häufig werden bei der Installation eines Programms zudem zahlreiche Dateien in anderen Ordnern abgelegt, etwa dem \WINDOWS\System-Ordner. Auch diese Dateien bleiben bei diesem Verfahren als Müll zurück. Wie ein Programm wieder entfernt werden kann, hängt hauptsächlich davon ab, wie es installiert worden ist. Ordentliche Programme bringen heute in der Regel eigene Deinstallationsverfahren mit. Die Programme, die beispielsweise mit einem Tool wie InstallShield eingerichtet wurden, lassen sich in der Regel automatisch entfernen. Dabei werden nicht nur die Programmdateien gelöscht, sondern auch die dazugehörigen Einträge in der Registry.
Überflüssige Programme sauber entfernen
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Anstatt die Deinstallationsbefehle zu benutzen, die die einzelnen Programme möglicherweise über das Start-Menü anbieten, können Sie das Software-Symbol der Systemsteuerung nutzen, um die Programme zu entfernen. Das hat den Vorteil, dass Sie nacheinander gleich mehrere Programme entfernen können, ohne das Dialogfeld verlassen zu müssen.
Bild 3.4: Hier werden die installierten Programme aufgelistet.
1. Klicken Sie im Dialogfeld Programme hinzufügen/entfernen auf die Schaltfläche Programme ändern oder entfernen. Die aktuell installierten Programme werden aufgelistet. 2. Über das Listenfeld bei Sortieren nach können Sie die Anzeige steuern. Wenn Sie sich einen Überblick darüber verschaffen wollen, welche Programme Sie selten oder nie benutzen, wählen Sie Verwendungshäufigkeit als Sortierkriterium. Sie erhalten eine entsprechende Liste. 3. Klicken Sie auf das Programm, das entfernt werden soll, und dann auf die Schaltfläche Ändern/Entfernen.
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Anwendungen
4. Wenn die saubere Deinstallation gelungen ist, erhalten Sie eine entsprechende Bestätigung. In einzelnen Fällen werden Sie aufgefordert, das System neu zu starten, damit die Deinstallation zu Ende geführt werden kann. Dieser glatte Ablauf ist in der Regel bei allen Programmen gewährleistet, die mit dem Windows Installer eingerichtet wurden. Bei Programmen, die über eigene Installations- und Deinstallationsroutinen verfügen, kann der Ablauf etwas komplizierter werden. Benutzt das Programm Systemdateien, die eventuell auch von anderen Programmen benötigt werden könnten, erfolgt möglicherweise eine Nachfrage, ob diese Dateien erhalten bleiben sollen. Windows prüft dabei, ob es Programme gibt, die die Komponente benötigen, und weist darauf hin, dass das nicht der Fall ist. Da diese Prüfung aber nicht 100% sicher sein muss, können Sie aus Vorsicht die Datei behalten, es sei denn, Sie sind ganz sicher, dass die Datei nicht mehr benötigt wird.
Programmreste entfernen Leider kommt es vor, dass auch Programme, die eigene Deinstallationsroutinen anbieten, sich nicht ohne Reste entfernen lassen. Programmierer machen halt auch Fehler. So kann es sein, dass Bibliotheken nicht entfernt werden oder Einträge in der Registry hängen bleiben. Manchmal wird zwar der Erfolg der Deinstallation gemeldet, aber der Ordner mit den Programmdateien wird nicht gelöscht. Um Letzteres zu prüfen, können Sie sich vor der Deinstallation notieren, in welchem Ordner das Programm abgelegt ist, etwa innerhalb von c:\Programme\\<programmname>. Nach der Deinstallation lässt sich dann leicht prüfen, ob der Ordner sauber gelöscht wurde.
Zuordnen von Programmvorgaben
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Sollen überflüssige Registry-Einträge entfernt werden, sollten Sie prüfen, ob Sie ein Tool besitzen oder sich beschaffen wollen, das überflüssige Einträge entfernt. Das für ältere WindowsVersionen von Microsoft angebotene Tool RegClean ist allerdings für XP nicht geeignet. Auf die manuelle Entfernung der entsprechenden Registy-Einträge mit dem Registry-Editor wird im Abschnitt *** eingegangen. Wenn Sie Programme erst mal nur zum Test installieren, sollten Sie vor der Installation über Systemprogramm/Systemwiederherstellung einen Systemwiederherstellungspunkt setzen. Sagt Ihnen das Programm nicht zu, können Sie das System auf diesen Punkt zurücksetzen, ohne sich um eine Deinstallation kümmern zu müssen. Eine weitere Möglichkeit ist, Tools wie RegSpy bei der Installation einzuschalten. Diese Tools registrieren alle Änderungen, die bei der Installation eines Programms erfolgen, und erlauben es, den ganzen Vorgang bei Bedarf sauber rückgängig zu machen.
Zuordnen von Programmvorgaben Als Folge der gerichtlichen Auseinandersetzung um die Verknüpfung von Windows mit Anwendungsprogrammen wie dem Internet Explorer hat Microsoft mit dem Windows XP Service Pack 1 die Möglichkeit eingebaut, andere Vorgabeprogramme für bestimmte Standardaufgaben zuzuordnen. Dies geschieht in dem Dialogfeld Software über die neue Schaltfläche Programmzugriff und -standards festlegen. Sie finden dann drei Möglichkeiten, eine Microsoft WindowsVorgabe, eine Nicht-Microsoft-Vorgabe und die Option Benutzerdefiniert. Die erste Option ordnet die Programme von Microsoft als Standardanwendungen zu, im zweiten Fall wird beispielsweise Netscape als Standardbrowser eingerichtet. Den größten Spielraum gibt Ihnen die abgebildete Option Benutzerdefiniert.
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Bild 3.5: Zuordnung von Standardprogrammen
Dabei bedeutet die Abwahl von Zugriff auf dieses Programm aktivieren natürlich nicht, dass das Programm nicht mehr benutzt werden kann, es wird nur das Symbol entfernt, das Programm wird nicht gelöscht.
Anpassungen in der Euro-Zone Seit dem 1. Januar 1999 ist der Euro als Währung für 300 Millionen Menschen etabliert. Wie taucht aber die Euro-Währung in Ihren Dokumenten und Tabellen auf? Zunächst wurde das Problem dadurch etwas entschärft, dass zur Kennzeichnung der Währung neben dem Euro-Symbol auch die Buchstabenfolge EUR verwendet werden darf. Soll das Euro-Symbol € erscheinen, sind allerdings ein paar Dinge zu beachten. Das Euro-Symbol ist ein relativ neues Zeichen, es existiert folglich auf älteren Tastaturen nicht. Man hat sich darauf geeinigt, in Deutschland und den meisten europäischen Ländern die Tastenkombination (AltGr) + (E) dafür einzurichten. Die neueren Tastaturen zeigen das Zeichen auf der (E)-Taste an. Wenn die (AltGr)-Taste fehlt, kann die rechte (Alt)-Taste verwendet werden. Am unbe-
Anpassungen in der Euro-Zone
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quemsten ist die Eingabe über (Alt) + (0)(1)(2)(8) im numerischen Ziffernblock. Kennt die Schrift das Euro-Zeichen? Die zweite Seite des Problems ist die Frage, ob die auf dem Computer verwendeten Schriften das Zeichen schon anbieten. Die OpenType-Schriften, die Windows XP beiliegen, enthalten inzwischen das Euro-Symbol. Bei TrueType- oder den PostScript-Schriften – erkennbar am TT- bzw. A-Symbol – ist es dagegen nicht selbstverständlich, dass das €-Zeichen vorhanden ist. Sie können einen einfachen Test machen, wenn Sie in Word ein paar Euro-Zeichen markieren und dann im Dialog zu Format/Zeichen mit der Richtungstaste die Schriften durchgehen. In der Vorschau werden dann die Kandidaten schnell entdeckt, die noch nicht Euro-tauglich sind.
Bild 3.6: Eine Schrift, die das Euro-Zeichen nicht kennt.
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Anwendungen
Hilfsweise können Sie, wenn die Schrift unbedingt verwendet werden soll, für das einzelne Euro-Zeichen eine andere Schrift zuordnen oder eben auf die Buchstabenfolge EUR ausweichen. Wenn die Darstellung des Euro-Symbols am Bildschirm gesichert ist, bleibt immer noch zu prüfen, was Ihr Drucker daraus macht, wenn Sie beispielsweise eine Tabelle mit Euro-Beträgen ausdrucken. Entsprechende Tests sind unvermeidlich, wenn der Drucker mit eigenen eingebauten Schriften arbeitet wie die meisten Laserdrucker. Dann sind Sie darauf angewiesen, dass der Druckerhersteller entsprechende Updates zur Verfügung stellt. (Wenn der Drucker das Zeichen nicht kennt, wird stattdessen ein Kästchen oder ein anderes Zeichen gedruckt. Manche Drucker lassen das Zeichen auch einfach aus.)
Einstellen des Standard-Währungszeichens Da die Umstellung auf den Euro seit dem 1. Januar 2002 vollzogen ist, sollte in Windows XP das Standard-Währungszeichen auf den Euro umgestellt sein. Das geschieht über die Systemsteuerung und das Symbol Regions- und Sprachoptionen (die entsprechende Kategorie in der neueren Ansicht ist Datums-, Zeit-, Sprach- und Regionaleinstellungen). Wenn Sie auf dem Register Regionale Einstellungen die Schaltfläche Anpassen benutzen, erreichen Sie die Registerkarte Währung. Unter Währungssymbol wird das Euro-Symbol angeboten, Sie können den Eintrag aber auch mit EUR überschreiben, sodass Anwendungen wie Excel oder Access diese Zeichenkombination als ihr Standardwährungsformat verwenden. Wenn Sie also z.B. in Excel die Schaltfläche Währung zur Formatierung eines Betrags anklicken, wird das hier definierte Format verwendet.
Einstellen des Standard-Währungszeichens
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Bild 3.7: Vorgabe des Währungssymbols und des Formats
Neben dem Währungssymbol können Sie hier auch vorgeben, ob das Währungszeichen üblicherweise vor oder hinter dem jeweiligen Betrag angezeigt werden soll. Dies legen Sie über die Formate für positive und negative Beträge fest. An dieser Stelle noch zwei Links zum Thema »Windows und der Euro«: http://www.microsoft.com/windows/euro http://www.eu.microsoft.com/euro
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Anwendungen
Datumsformate für das 3. Jahrtausend Jahreszahlen ab 2000 wurden bekanntlich deshalb zum Problem für Computeranwendungen, weil wir uns angewöhnt hatten, bei den Jahreszahlen die Jahrhunderte wegzulassen. Eine Eingabe wie 12.10.97 wird von uns gewohnheitsmäßig als ein Datum im Jahr 1997 behandelt. Der sicherste Weg für die Zukunft wäre natürlich, mit der eingefleischten Gewohnheit aufzuhören und immer die komplette Jahreszahl einzugeben. Aber dazu müssten alle Programme angepasst werden, die noch mit zweistelligen Jahreszahlen arbeiten. Damit auch weiterhin unvollständige Jahreszahlen richtig gedeutet werden, bietet Windows XP ein bestimmtes Zeitfenster an. Das Standardverfahren sieht so aus: Wenn Sie beispielsweise in einer Anwendung ein Datum ohne die Jahrhundertangabe eingeben, kommt es darauf an, wie groß die zweistellige Zahl ist: Eine Eingabe wie 12.10.03 wird als 12.10.2003 interpretiert. Dieses Verhalten gilt für alle Jahreszahlen von 00 bis 29. Geben Sie eine Zahl zwischen 30 und 99 an, wird unterstellt, dass das 20. Jahrhundert gemeint ist. 12.10.33 wird also als 12.10.1933 verwendet. Unter Windows XP kann das oben beschriebene Zeitfenster von 100 Jahren notfalls auch verschoben werden. Über die Systemsteuerung und Regions- und Sprachoptionen finden Sie über die Schaltfläche Anpassen die Registerkarte Datum mit einer entsprechende Option in der Gruppe Kalender. Sie können beispielsweise eine Einstellung von 1940 bis 2039 wählen. Dann würde die Eingabe von 12.10.33 in das 21. Jahrhundert verlegt. Eine solche Verschiebung des Zeitfensters sollte aber nur in Erwägung gezogen werden, wenn es dafür gute Gründe gibt. Wenn es beispielsweise notwendig ist, häufig Geburtsdaten aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts korrekt zu verarbeiten, kann es Sinn machen, das Zeitfenster zurückzusetzen, damit 15 als 1915 und nicht 2015 verstanden wird. Wenn man in einer Firma
Datumsformate für das 3. Jahrtausend
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so etwas macht, sollte aber unbedingt darauf geachtet werden, dass alle Geräte mit einem einheitlichen Zeitfenster arbeiten.
Bild 3.8: Die Registerkarte für die Einstellung der Datumsinterpretation
Jahreszahlen automatisch ergänzen Sie können auf derselben Registerkarte auch dafür sorgen, dass etwa ein in einer Excel-Tabelle mit zwei Stellen eingegebenes Jahr automatisch mit vier Ziffern angezeigt wird. Eine nachträgliche Verkürzung über ein entsprechendes Format ist damit allerdings nicht ausgeschlossen. Wählen Sie dazu unter Kurzes Datum eine Einstellung wie TT.MM.JJJJ.
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Anwendungen
Zwischen Regionen umschalten Das Dialogfeld Regions- und Sprachoptionen erlaubt nicht nur die oben beschriebenen Feinabstimmungen der regionalen Einstellungen in punkto Währungszeichen und Datumsformat. Sie können Windows XP über das Register Regionale Einstellungen auch insgesamt auf ein anderes Gebietsschema umstellen, etwa um Dokumente für internationale Vorgänge zu erstellen. Das normalerweise verwendete Gebietsschema wird gleich bei der Installation ausgewählt, und die dazugehörigen Standardeinstellungen für Sprache, Zahlen und Datums- und Zeitangaben sind damit automatisch ausgewählt. Brauchen Sie für bestimmte Anwendungen etwa die Einstellungen für die Schweiz oder Frankreich, wählen Sie hier in dem angebotenen Listenfeld das gewünschte Gebietsschema aus. Die Schweiz verwendet beispielsweise ein anderes Zeichen für die Gruppierung der Zahlen. Unter Beispiele sind jeweils die wesentlichen Einstellungen zusammengestellt. Sie brauchen diese Einstellungen also nicht einzeln auszuwählen. Die verschiedenen Windows-Anwendungen übernehmen die hier festgelegten Einstellungen als Formatvorgabe. Das hindert Sie aber nicht daran, im Einzelfall dort – etwa in einer Excel-Tabelle – andere Formate zu verwenden. Bei verschiedenen Einstellungen werden auch innerhalb eines Gebietsschemas Alternativen angeboten, etwa beim Standardformat für negative Zahlen, wo es Ihnen freisteht, mit dem Minuszeichen zu arbeiten oder mit Klammern. Auch die Darstellung führender Nullen kann unterdrückt werden. Diese Optionen finden Sie auf den Registerkarten Zahlen und Währung.
Datumsformate für das 3. Jahrtausend
Bild 3.9: Standardeinstellungen für die Schweiz
Bild 3.10: Auswahl des Formats für negative Zahlen
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Anwendungen
Schneller Wechsel zwischen Zeitzonen Wenn Sie Ihren Arbeitsplatz vorübergehend oder auf Dauer in eine andere Zeitzone verlegen wollen, brauchen Sie nur die neue Zeitzone zu wählen, damit das System die passende Zeit anzeigt. Nutzen Sie in der Systemsteuerung das Symbol Datum/Uhrzeit, wechseln Sie dort auf die Registerkarte Zeitzone und wählen Sie die gewünschte Zeitzone über das Listenfeld aus
Bild 3.11: Auswahl der Zeitzone
Falls es nötig ist, einmal das Systemdatum oder die Uhrzeit neu einzustellen – oder vorübergehend zu verstellen –, wählen Sie die Registerkarte Datum und Uhrzeit in diesem Dialog.
Diashow als Pausenfüller
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Bild 3.12: Synchronisierung mit einem Zeitserver im Internet
Neu in Windows XP ist die Möglichkeit, über das Register Internetzeit mithilfe eines Internetzeitservers eine automatische Synchronisation Ihrer Computeruhr durchzuführen. Angeboten wird ein Microsoft-Server und ein Server der US-Regierung. Das Verfahren setzt allerdings eine entsprechende Netzverbindung voraus, die in der Regel auch nicht durch eine Firewall geschützt sein darf. Wenn die Synchronisierung misslingt, erhalten Sie eine entsprechende Fehlermeldung.
Diashow als Pausenfüller In Windows XP ist ein Bildschirmschoner integriert, über den Sie beliebige Bilder als Diashow abspielen können. Die Bilder selbst sollten zuvor in einem speziellen Bildordner zusammengefasst worden sein, da Sie dem Bildschirmschoner ein spezielles Bildverzeichnis zuordnen müssen. In der Diashow werden in jedem Fall sämtliche Bilder genutzt, die im angegebenen Ordner
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Anwendungen
sowie dessen Unterverzeichnissen enthalten sind. Eine gezielte Selektion ist hier nicht mehr möglich. An dieser Stelle wird davon ausgegangen, dass sich nur die anzuzeigenden Bilder bereits im Verzeichnis C:\LVR befinden. 1. Bildschirmschoner konfigurieren: Um den Bildschirmschoner für ein eingerichtetes Bildverzeichnis zu aktivieren, wählen Sie zum Desktop den Kontextmenübefehl Eigenschaften und wechseln dann im Eigenschaftendialog auf die Registerseite Bildschirmschoner. Setzen Sie im Rahmenfeld Bildschirmschoner den Eintrag auf Diashow eigener Bilder. Geben Sie im Textfeld Wartezeit die Zeit in Minuten an, ehe die Diashow bei fehlenden Benutzereingaben aktiviert werden soll.
Bild 3.13: Dialogfeld zur Einrichtung eines Bildschirmschoners
Diashow als Pausenfüller
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Hinweis Sie können den Rechnerzugang mithilfe eines Bildschirmschoners absichern, indem Sie die Option Willkommensseite bei Reaktivierung markieren. Dann muss der Benutzer sich bei Beendigung des Bildschirmschoners wieder als Benutzer über die Willkommensseite anmelden. Das Reaktivieren ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn allen Benutzern auch Kennwörter zugewiesen wurden, da ansonsten die Neuanmeldung keine Sicherheit mit sich bringt, sondern den weiteren Arbeitsablauf lediglich ausbremst. 2. Bildordner zuweisen: Standardmäßig zeigt die Diashow die Bilder an, die sich im Bildverzeichnis des aktiven Benutzers befinden (Standard \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Eigene Dateien\Eigene Bilder). Um den Ordner zu wechseln, wählen Sie die Schaltfläche Einstellungen und anschließend die Schaltfläche Durchsuchen an, um dann über das Dialogfeld Ordner suchen das Bildverzeichnis zu wählen, hier also exemplarisch C:\LVR. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang, dass Sie die Zugangsrechte auf den besagten Ordner besitzen müssen. Um dies zu gewährleisten, bietet Windows XP auch standardmäßig den Ordner Eigene Bilder des angemeldeten Benutzers für die Diashow an. Bestätigen Sie die Ordnerwahl mit OK. 3. Bildwechsel konfigurieren: Legen Sie anschließend im Dialogfeld mit den Bildschirmschoneroptionen über die Bildlaufleisten fest, wie lange die einzelnen Bilder angezeigt werden sollen (6 Sekunden bis 3 Minuten, Standard: 6 Sekunden) und welche maximale Bildschirmgröße die Bilder einnehmen dürfen (25 bis 100%, Standard 90%). Windows wählt für die eingeblendeten Bilder automatisch unterschiedliche Überblendeffekte und verkleinert die Anzeige für die Bilder ggf. auf den gewünschten Bereich. Die Überblendeffekte können durch Demarkierung der Option
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Anwendungen
Überblendeffekte für Bilder verwenden optional abgeschaltet werden. Markieren Sie die Option Kleinere Bilder strecken, so werden diese, sofern kleiner als der Bildschirm, auf die volle Bildschirmgröße gezoomt. Das korrekte horizontale und vertikale Seitenverhältnis wird beibehalten, um ein Verzerren der Bilder zu verhindern. Ob die horizontale oder vertikale Bildausdehnung auf die maximale Größe gezoomt wird, ist abhängig davon, wie die Ausmaße des jeweiligen Bildes sind. Sollen zusätzlich zu den Bildern deren Namen ausgegeben werden, so markieren Sie das Kontrollfeld Alle Dateinamen anzeigen. Die Bildnamen werden dann in der oberen Ecke eines Bildes mitsamt dem Pfad ausgegeben. Bestätigen Sie die Einstellungsänderungen mit OK.
Bild 3.14: Konfiguration der Bildwechsel
Manuelle Bildweiterschaltung bei der automatischen Diashow
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4. Kontrolle und Aktivierung: Im Anzeigedialog können Sie nun die Diashow direkt durch Anwahl der Schaltfläche Vorschau begutachten. Einen Eindruck der Diashow erhalten Sie zudem im verkleinerten Vorschaufenster innerhalb des Eigenschaftendialogs. Bei Bedarf können Sie die Konfigurationseinstellungen nun noch anpassen. Mit OK schließen Sie die Dialogbox Eigenschaften von Anzeige.
Manuelle Bildweiterschaltung bei der automatischen Diashow Wollen Sie die Bildanzeige der automatisch über den Bildschirmschoner gestarteten Diashow (siehe Diashow als Pausenfüller) nicht ausschließlich dem System überlassen, dann sollten Sie im Dialog mit den Einstellungen in jedem Fall auch die Option Tastaturbildlauf für das Anzeigen von Bildern zulassen markieren. Dann können Sie mithilfe der Taste (¼) den automatischen Bildwechsel anhalten, mit (Æ) zum jeweils nachfolgenden und mit (æ) zum jeweils vorangehenden Bild wechseln. Eine erneute Anwahl der Taste (½) schaltet die pausierte bzw. in den manuellen Modus versetzte Bildumschaltung in den automatischen Bildwechsel zurück. Die zuvor genannten Tastaturbefehle für die manuelle Bildumschaltung setzen den aktivierten Bildschirmschoner nicht außer Kraft.
Bild 3.15: Diese Option sorgt für die Akitivierung der manuellen Bildweiterschaltung.
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Dateiserien umbenennen Der Windows Explorer von Windows XP besitzt eine integrierte Funktion, mit der Sie mehrere Dateien in einem Arbeitsgang umbenennen, ohne auf spezielle Zusatzprogramme zurückgreifen zu müssen. Die Dateien erhalten bei einer Serienumbenennung einen einheitlichen Hauptnamen, der um eine fortlaufende Nummer erweitert wird. Die Umbenennung nutzen Sie beispielsweise für Bildserien, die mit einem SnapshotProgramm generiert oder mit einer Digitalkamera angelegt wurden. 1. Um eine Umbenennung mehrerer Dateien durchzuführen, öffnen Sie zunächst den Windows Explorer und markieren darüber sämtliche umzubenennenden Dateien mithilfe der linken Maustaste. Halten Sie zur Markierung fortlaufender Dateien die Taste (ª) und zur Markierung nicht zusammenhängender Dateien die Taste (Strg) gedrückt. Wählen Sie nach der Markierung den Kontextmenübefehl Umbenennen ab, weisen Sie der ersten markierten Datei einen neuen Dateinamen zu und bestätigen Sie mit (¢). Daraufhin wird sämtlichen markierten Dateinamen der neue Dateiname zugewiesen, wobei den weiteren Dateinamen eine fortlaufende Dateinummer in Klammern angehängt wird.
Bild 3.16: Die Funktion zur Serienumbenennnung von Dateien ist unter Windows XP bereits in den Windows Explorer integriert.
Mehr Ordnung im Windows Explorer durch Objektgruppierungen
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Mehr Ordnung im Windows Explorer durch Objektgruppierungen Im Zeitalter der immer größer werdenden Speichermedien und der zunehmenden Rechneranbindung an Netzwerke, wird es immer schwerer, einen Überblick über die verfügbaren lokalen und entfernten Ressourcen (z.B. Geräte, Laufwerke, Ordner, Dokumente) zu behalten. Der Explorer von Windows XP versucht dem entgegenzuwirken, indem die angezeigten Objekte wahlweise gruppiert und übersichtlich geordnet werden können. Wie Sie die Gruppierungsfunktion sinnvoll einsetzen, soll an dieser Stelle zusammengefasst werden. 1. Detailansichten konfigurieren: Um die Gruppierung sinnvoll durchführen zu können, legen Sie zunächst in der Detailansicht die anzuzeigenden Informationen fest. Sie gelangen über das Symbol Ansicht der Symbolleiste Standardschaltflächen bzw. das gleichnamige Menü Ansicht/ Details in die Detailansicht. Die Detailinformationen bestimmen, nach welchen Informationen Ordner oder auch Dateien gruppiert und sortiert werden können. Innerhalb der Detailansicht legen Sie durch Anwahl des Kontextmenübefehls der Spaltenköpfe die anzuzeigenden Detailinformationen durch deren Markierung fest. Welche Detailinformationen eine Datei tatsächlich bietet, ist dabei abhängig vom Dateityp. Nur eine Klangdatei stellt beispielsweise Informationen zum Interpreten und nur eine Bilddatei zum verwendeten Kameramodell bereit. Daher ist es sinnvoll, die angezeigten Detailinformationen mitunter je nach Ordner zu wechseln.
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Anwendungen
Bild 3.17: Detailinformationen können per Kontextmenü wahlweise angezeigt werden.
Hinweis Damit sich Windows XP die anzuzeigenden Detailinformationen für unterschiedliche Ordner merkt, ist es sinnvoll, diese für jeden Ordner getrennt verwalten zu lassen. Wählen Sie dazu den Befehl Extras/Ordneroptionen an, wechseln Sie auf die Registerseite Ansicht, markieren Sie das Kontrollfeld Ansichtoptionen für jeden Ordner speichern und bestätigen Sie mit OK. 2. Wahl der Eigenschaft für die Objektanordnung: Nun können Sie auch das für die Gruppierung zu verwendende Sortierkriterium bestimmen. Rufen Sie dazu den Befehl Ansicht/Symbole anordnen nach und dann das gewünschte Kriterium auf. Berücksichtigen Sie dabei, dass spezielle Detailinformationen erst nach deren Aktivierung für eine
Mehr Ordnung im Windows Explorer durch Objektgruppierungen
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Anwahl bereitstehen (siehe oben). Wählen Sie beispielsweise das Kriterium Dateiname, so werden Gruppen nach Buchstaben gebildet und wählen Sie das Kriterium Dateigröße, dann werden beispielsweise die Gruppen Gleich null, Sehr klein, Klein, Mittel usw. gebildet. Datumskriterien werden in die Gruppen Heute, Letzte Woche, Letzten Monat oder auch Anfang des Jahres aufgeteilt. Entsprechend werden auch für andere Kriterien automatisch Gruppen gebildet.
Bild 3.18: Menü zur Wahl der Gruppierungseigenschaft
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Anwendungen
Hinweis In der Regel können Sie keinen Einfluss auf die vom System gebildeten Gruppen nehmen, es sei denn, Sie nutzen die auf NTFS-Laufwerken frei vergebbaren Dateiinformationen zur Gruppenbildung. Dazu gehören Informationen zu Titel, Thema, Kategorie, oder auch Kommentare. Diese weisen Sie Dokumenten (z.B. Textdateien) zu, indem Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen, im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Dateiinfo wechseln, die Dokumenteneigenschaft, die zur Gruppierung genutzt werden soll, eingeben (z.B. Thema) und mit OK bestätigen. Um die manuelle Gruppierung vorzunehmen, brauchen Sie nun nur noch über den Menübefehl Ansicht/Symbole ordnen nach die jeweilige Dokumenteneigenschaft (z.B. Thema) als Sortierkriterium auszuwählen und dann die Gruppierung zu aktivieren. 3. Gruppierungsfunktion (de)aktivieren: Wie bereits erwähnt, kann die Gruppierungsanzeige wahlweise erfolgen. Nachdem Sie das Kriterium für die Sortierung und damit auch für die Gruppierung bestimmt haben, können Sie die Gruppierungsfunktion gesondert aktivieren. Markieren Sie dazu im Explorer die Menüfunktion Ansicht/Symbole anordnen nach/In Gruppen anzeigen. Durch Deaktivierung der genannten Menüfunktion können Sie die Objektgruppierung jederzeit wieder aufheben. Wie eine benutzerdefinierte Gruppierung nach Themen aussehen kann, können Sie der folgenden Abbildung entnehmen.
Speicherschonende Bildmuster als Bildschirmhintergrund
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Bild 3.19: Exemplarische Gruppierung von Dateien nach deren Dateityp
Hinweis Das System stellt durch die gewählte Gruppierung in jedem Fall sicher, dass sämtliche Objekte innerhalb der Gruppierung auftauchen, und zwar auch die, die keiner speziellen Gruppe zuweisbar sind. Bei einer Gruppierung nach benutzerdefinierten Gruppen brauchen Sie demnach nur für die Dokumente Eigenschaften vergeben, die Sie in gesonderte Gruppen herausziehen wollen, um den späteren Objektzugriff zu vereinfachen.
Speicherschonende Bildmuster als Bildschirmhintergrund Auch wenn Windows XP die speicherschonenden Hintergrundmuster älterer Windows-Versionen auf den ersten Blick nicht mehr unterstützt, können Sie diese natürlich auch weiterhin verwenden und bei Bedarf auch selbst definieren.
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1. Muster definieren: Windows XP stellt die aus früheren Versionen bekannten Muster (8x8 Pixel) sowie den Muster-Editor nicht mehr zur Verfügung. Möchten Sie weiterhin mit Mustern arbeiten, erzeugen Sie alternativ Bitmap-Dateien im 8x8-Pixelformat mit dem Zeichenprogramm Paint. Nachdem Sie das Zeichenprogramm über den Befehl Start/ Alle Programme/Zubehör/Paint gestartet haben, können Sie ein neues Hintergrundmuster definieren. Setzen Sie zur Neudefinition des Bildschirmhintergrunds zunächst die Bildgröße nach Anwahl des Menübefehls Bild/Attribute, um dann den Zoomfaktor über den Befehl Ansicht/Zoom/ Benutzerdefiniert auf 800% zu setzen. Danach bearbeiten Sie das neue Hintergrundmuster nach Bedarf. Zur vereinfachten Musterdefinition können Sie optional auch mit (Strg) + (R) ein Raster anzeigen. Speichern Sie das benutzerdefinierte Muster anschließend unter eindeutigem Namen ab. Im vorliegenden Beispiel wurde der Bildname muster. bmp gewählt.
Bild 3.20: Die Größe der Ausgangs-Bitmap entscheidet über den Speicherbedarf bei der späteren Desktop-Vollbildanzeige.
2. Muster auf dem Desktop kacheln: Über das Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige, das Sie über den Kontextmenübefehl Eigenschaften des Desktop öffnen, und nach Anwahl
Desktop-Themen älterer Windows-Versionen weiterverwenden
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der Schaltfläche Durchsuchen auf der Registerseite Desktop kann das neue Muster anschließend gewählt werden. Stellen Sie zur Kachelung des Musters die Ausrichtung auf Nebeneinander und bestätigen Sie mit OK.
Bild 3.21: Hintergrundmuster sind für die Anzeige in jedem Fall nebeneinander zu kacheln.
Hinweis Die im vorliegenden Beispiel gewählte Bildgröße entspricht der Mustergröße in älteren Windows-Versionen. Allerdings können Sie diese Bildgröße auch variieren und ggf. auch das Zielformat des Bildes wechseln. Neben dem bmp-Format (Windows-Bitmap-Format) stehen in Paint auch die von Windows XP unterstützten Hintergrundformate GIF, JPEG (JPG) und PNG bereit. Lediglich das Tif-Format kann für Hintergrundmuster nicht verwendet werden.
Desktop-Themen älterer WindowsVersionen weiterverwenden Unter Windows XP können Sie auch Desktop-Themen älterer Windows 9x-Versionen weiterverwenden und bewahren sich damit die Programmanschaffung für ältere Windows 9x-Versionen. Für Windows 95 und Windows 98 konnten Sie bereits
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spezielle Plus!-Pakete erwerben, die neben diversen Zusatzprogrammen und Spielen auch alternative Desktop-Themen enthalten haben. Diese Desktop-Themen können Sie auch unter Windows XP weiterverwenden. Haben Sie das Plus!-Paket nicht bereits vor einer Aktualisierung auf Windows XP eingerichtet, können Sie das Plus!-Paket auch nachträglich unter Windows XP installieren. Die Installation muss dann jedoch im Kompatibilitätsmodus von Windows 95 bzw. Windows 98/ME erfolgen. 1. Windows 9x-Plus!-Paket einrichten: Wählen Sie dazu auf der entsprechenden Einrichtungs-CD des Plus!-Pakets das Installationsprogramm Setup.exe und rufen Sie dazu den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. Wechseln Sie im folgenden Eigenschaftendialog auf die Registerseite Kompatibilität, markieren Sie darin das Kontrollfeld Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für und markieren Sie anschließend den Kompatibilitätsmodus. Im vorliegenden Beispiel wird das Windows 98-Plus!-Paket eingerichtet und daher der Modus Windows 98/Windows Me selektiert und mit OK bestätigt. Starten Sie anschließend das Einrichtungsprogramm durch einen Doppelklick auf den Programmeintrag Setup.exe.
Bild 3.22: Im Kompatibilitätsmodus von Windows XP richten Sie auch das Plus!-Paket von Windows 98 ein.
Desktop-Themen älterer Windows-Versionen weiterverwenden
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2. Inkompatibilitäten vorbeugen: Im Einrichtungsprogramm selbst verzichten Sie auf die Ausführung des veralteten Antiviren-Programms durch Demarkierung des Kontrollfelds System auf Viren überprüfen. Anschließend führen Sie die benutzerdefinierte Einrichtung durch Markierung der Option Benutzerdefiniert durch und setzen das Einrichtungsverzeichnis, auch wenn dies bereits angezeigt wird, erneut auf C:\Programme\Plus!. Dies ist erforderlich, da ansonsten das Einrichtungsprogramm mit einer Fehlermeldung abbricht. Achten Sie anschließend darauf, das Sie ausschließlich die Desktop-Themen für die Einrichtung wählen, indem Sie das Kontrollfeld Desktop-Motive markieren und alle anderen Kontrollfelder demarkieren. Dies ist erforderlich, da die erweiterten Dienstprogramme des Plus!Paketes von Windows 98 unter Windows XP nicht nutzbar sind. 3. Plus!-Themenaktivierung: Unter Windows XP können Sie die eingerichteten Desktop-Themen nun direkt aktivieren, ohne das Dienstprogramm des Plus!-Pakets zu verwenden. Rufen Sie dazu zum Desktop den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab und wählen Sie im folgenden Dialog auf der Registerseite Designs den Eintrag Durchsuchen. Setzen Sie den Dateinamen auf *.the, wählen Sie ein Thema des Plus!Pakets, also beispielsweise Peanuts.the oder RockRoll.the, und bestätigen Sie mit Öffnen. Erinnern Sie sich in diesem Zusammenhang an das zuvor gewählte Einrichtungsverzeichnis, hier also C:\Programme\Plus!. Die Themenaktivierung dauert einen kurzen Moment, erscheint dann aber so wie gewünscht. Über den Eigenschaftendialog der Anzeige, können Sie jederzeit zum Windows XP-Thema oder aber einem anderen Desktop-Thema wechseln (siehe Bild 3.23).
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Bild 3.23: Unter Windows XP aktivieren Sie Desktop-Themen älterer Windows 9x-Versionen über die Anzeigeeigenschaften.
Programme unter beliebigem Benutzernamen ausführen Unter Windows XP können Sie Programme mit beliebigem Benutzernamen ausführen, ohne sich gesondert anmelden zu müssen und ohne den Benutzernamen zu wechseln. Um ein Programm mit speziellen Benutzerrechten auszuführen, die nicht dem des angemeldeten Benutzers entsprechen, verwenden Sie entweder den Befehl RUNAS oder legen sich eine Programmverknüpfung an und aktivieren darüber die Eigenschaft Unter anderen Anmeldeinformationen ausführen. Gehen Sie zur Pro-
Prozessorleistung optimal verteilen
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grammausführung unter einem beliebigen Benutzernamen so vor, wie dies exemplarisch für den Administrator bereits in Kapitel Programme per Befehl mit Administratorrechten ausführen beschrieben wurde.
Prozessorleistung optimal verteilen Windows XP ist ein Multitasking Betriebssystem, d.h. es können mehrere Anwendungen scheinbar gleichzeitig nebeneinander ausgeführt werden. Tatsächlich weist aber der Prozessor dabei den einzelnen Anwendungen und Prozessen jeweils eine bestimmte Rechenzeit in schnellem Wechsel zu. Lediglich in Systemen mit mehreren Prozessoren arbeiten Anwendungen tatsächlich gleichzeitig nebeneinander. Aus diesem Grund kann es wichtig sein, die Prioritäten für die Leistungszuteilung an den Prozessor richtig einzustellen. Im Regelfall ist die Standardeinstellung schon die Richtige. Es schadet aber nicht, einmal nachzusehen und für bestimmte Fälle Änderungen vorzunehmen. 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung und doppelklicken Sie auf System. 2. Aktivieren Sie die Registerkarte Erweitert und klicken Sie unter Systemleistung auf den Schalter Einstellungen. 3. Wählen Sie erneut die Registerkarte Einstellungen. Für einen Arbeitsplatzrechner ist unter Prozessorzeitplanung die Einstellung Programme (bei Optimale Leistung anpassen für:) zu empfehlen. Das aktive Programm im Vordergrund erhält dann immer den größeren Anteil der Prozessorleistung. Haben Sie beispielsweise ein Bildbearbeitungsprogramm mit einem rechenintensiven Vorgang (z.B. Rendering) beauftragt und schalten um in die Textverarbeitung, um an Ihrem Brief oder einem Bericht weiterzuschreiben, dann werden Sie nicht durch nervende Wartezeiten in Ihrer Tätigkeit beeinträchtigt, da
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Anwendungen
die Hauptrechenzeit für Ihre aktuelle Tätigkeit vom Prozessor freigegeben wird. Natürlich dauert die Arbeit im Hintergrund dann länger – aber sie können die Zwischenzeit produktiv nutzen.
Bild 3.24: Für den Arbeitsplatzrechner stimmen die Einstellungen schon zumeist.
Wird das System allerdings als Server betrieben, dann stellen Sie unter Prozessorzeitplanung die Hintergrunddienste ein. Allen Programmen wird dann die gleiche Rechenzeit vom Prozessor zugeteilt. Diese »demokratische« Lastverteilung ist auf dem Server durchaus angemessen, der ja auf unterschiedliche Anfragen aus dem Netzwerk reagieren muss.
Systemdialoge per Tastenbefehl öffnen
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Aber auch bei der Bearbeitung von Audiodateien kann diese Einstellung hilfreich sein. Wird der Audiobearbeitung an der falschen Stelle zu viel Rechenleistung vorenthalten, kann dies zu Störungen in den Dateien führen. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Hintergrunddienste zu aktivieren und ein verzögertes Arbeiten mit einem anderen Programm in Kauf zu nehmen.
Systemdialoge per Tastenbefehl öffnen Die wichtigsten Systemdialoge von Windows XP können direkt über Tastaturbefehle geöffnet werden. Dies geht erheblich schneller, als wenn Sie sich umständlich durch das Startmenü hangeln oder bestimmte Funktionalitäten über die Systemsteuerung anwählen müssen. Die wichtigste Taste zum Aufruf dieser Dialoge ist die Taste (), die mit einem grafischen Windows-Symbol gekennzeichnet ist. Sie befindet sich links neben der Taste (Alt). Tastaturbefehl
Beschreibung
()
Startmenü öffnen
() + (D)
Alle Desktop-Fenster minimieren/ wiederherstellen
() + (E)
Windows Explorer starten, wobei die Ordneransicht aktiviert und der Aufgabenbereich verborgen ist
() + (F)
Suchendialog anzeigen, wobei der Typ des Suchobjekts zunächst festzulegen ist
() + (Strg) + (F)
Suchdialog anzeigen, wobei das Suchobjekt auf den Typ Computer gesetzt ist
() + (R)
Ausführendialog anzeigen.
Tabelle 3.1: Tastaturbefehle zum Öffnen wichtiger Windows-Dialoge
154
Anwendungen
Tastaturbefehl
Beschreibung
() + (U)
Hilfsprogramm-Manager starten
() + (A)
Windows Explorer starten, wobei die Ordneransicht verborgen und der Aufgabenbereich aktiviert ist
() + (L)
Rücksprung in den Willkommensbildschirm, ohne dass der aktuelle Benutzer abgemeldet und dessen Programme beendet werden. Ist der schnelle Benutzerwechsel und der Willkommensbildschirm deaktiviert, wird der Computer gesperrt.
() + (F1)
Hilfe- und Supportcenter anzeigen
() + (Pause)
Dialog der Systemeigenschaften anzeigen
Tabelle 3.1: Tastaturbefehle zum Öffnen wichtiger Windows-Dialoge (Forts.)
Schneller drucken per Desktop-Symbol Sie drucken Dokumente, die Sie im Explorer anwählen, schneller, indem Sie für die Druckausgabe ein Desktop-Symbol entsprechend dem Papierkorb einrichten und einsetzen. Windows verwaltet verschiedene Drucker und stellt diese Anwendungsprogrammen zur Verfügung. Anwendungen sind ihrerseits mit speziellen Dateitypen verknüpft. Diese Verknüpfungen verwaltet die Systemregistrierung ebenso wie die Befehle, die Sie über das Kontextmenü des jeweiligen Dokuments abrufen. Je nach Dateityp und der dazugehörenden Registrierung können Sie ein Dokument in einer Anwendung öffnen, bearbeiten oder drucken. Windows übergibt den Druckbefehl an die verknüpfte Anwendung, die auf den Standarddrucker des Systems zurückgreift. Die interne Verknüpfung der Dateitypen mit den Anwendungsprogrammen kommt auch zum Einsatz, wenn Sie ein Dokument an einen Drucker des Druckerordners per
Schneller drucken per Desktop-Symbol
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Drag&Drop übergeben. Wollen Sie ein Dokument über das System ausdrucken, muss es mit einer bestimmten Anwendung verknüpft sein, die die Druckfunktion über die Systemregistrierung offenlegt. 1. Druckersymbol auf dem Desktop anlegen: Wollen Sie ersatzweise zum Kontextmenübefehl Drucken die Inhalte der speziell registrierten Dokumente ausdrucken, können Sie diese auch auf ein Druckersymbol entsprechend dem Papierkorb fallen lassen. Dazu müssen Sie den Druckerordner zunächst über den Befehl Start/ Drucker und Faxgeräte öffnen. Sie können den Drag&Drop-Druckvorgang beschleunigen, indem Sie das Druckersymbol auf den Desktop kopieren und anschließend wie den Papierkorb einsetzen. Ziehen Sie dazu das entsprechende Druckersymbol bei geöffnetem Ordner Drucker und Faxgeräte auf den Desktop. Dadurch wird automatisch eine Kopie der Verknüpfung angelegt.
Bild 3.25: Ein auf den Desktop kopiertes Druckersymbol
2. Drucken per Drag&Drop: Nachdem Sie das Druckersymbol angelegt haben, können Sie Dokumente ausdrucken, indem Sie diese anwählen, mit gedrückter Maustaste auf das Druckersymbol des Desktop bewegen und dort die Maustaste wieder lösen. Das Dokument wird daraufhin mit den Standardeinstellungen des Druckers gedruckt. Ein Druckerdialog wird nicht eingeblendet und auch eine gesonderte Bestätigung zum Ausdrucken ist nicht erforderlich.
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Anwendungen
Druckerprioritäten anpassen Die Ausgabepriorität von Dokumenten, die sich bereits in der Druckerwarteschlange befinden, können über den Dialog zur Verwaltung der Warteschlange angepasst werden. Doppelklicken Sie dazu auf das Dokument innerhalb des Druckerordners mit der aktuellen Warteschlange, dessen Priorität Sie ändern wollen, und ändern Sie anschließend den Wert der Priorität über den gleichnamigen Schieberegler und bestätigen Sie mit OK.
Bild 3.26: Festlegung der Priorität zur Auftragsabwicklung
Schnelle Komprimierung mit Senden an
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Schnelle Komprimierung mit Senden an Um vorhandene Dateien schnell in ein neues ZIP-Archiv zu verschieben, das Sie anschließend per Mail auf einen anderen Datenträger sichern können, gehen Sie wie folgt vor: 1. Markieren Sie einen gesamten Ordner, mehrere Ordner oder eine oder mehrere Dateien im Windows Explorer, die Sie in einem einzelnen ZIP-Archiv komprimieren wollen. Rufen Sie den Kontextmenübefehl Senden an/ZIP-komprimierten Ordner auf. Ausgehend von der bzw. den markierten Dateien wird automatisch ein Archivname gewählt und um das Dateikürzel .zip ergänzt. Ist ein entsprechendes Archiv bereits vorhanden, können Sie per Dialog angeben, ob Sie ein bestehendes Archiv und die darin gesicherten Dateien ersetzen wollen. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass das Zielarchiv eindeutig ist und keinen bereits vorhandenen Archivnamen nutzt, da Sie nur dann unerwünschten Datenverlust ausschließen können. Brechen Sie die Anlage des Archivs im Zweifelsfall mit Abbrechen ab und verschieben Sie dann die bereits im aktuellen Verzeichnis vorhandenen komprimierten Ordner. Da der Hauptname des komprimierten Dateinamens von einer der markierten Dateien übernommen wird, sollten Sie diesen abschließend kontrollieren und ggf. in einen aussagekräftigeren Namen umbenennen. Klicken Sie dazu den Namen des komprimierten Ordners zweimalig in langsamer Folge an, geben Sie den neuen Namen ein und bestätigen Sie mit (Enter). Abschließend können Sie das Archiv auf ein Wechselmedium oder das Benutzerverzeichnis übernehmen.
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Anwendungen
Leeres ZIP-Archiv anlegen und über den Windows Explorer erweitern Sie können jederzeit ein leeres ZIP-Archiv anlegen und in dieses später per Drag&Drop neue oder zusätzlich zu komprimierende Dateien aufnehmen. 1. Archiv anlegen: Zur Neuanlage eines Archivs öffnen Sie in der Arbeitsplatzansicht zunächst den Ordner, in dem der neue komprimierte Ordner angelegt werden soll, also beispielsweise das Benutzerverzeichnis Eigene Dateien. Rufen Sie im Arbeitsbereich des Zielordners den Kontextmenübefehl Neu/ZIP-komprimierter Ordner auf. Der Befehl legt unmittelbar den leeren komprimierten Ordner an und weist diesem den Namen Neu ZIP-komprimierter Ordner.zip zu. Ändern Sie diesen Namen durch einen aussagekräftigeren (z.B. Projekt1-03.zip) und bestätigen Sie mit (Enter). 2. ZIP-Archiv erweitern: Um ein bestehendes ZIP-Archiv zu erweitern, brauchen Sie lediglich zwei Instanzen des Windows Explorers zu öffnen. In einer Instanz wählen Sie den Ordner an, in dem sich das ZIP-Archiv befindet und in der zweiten Instanz markieren Sie die Ordner und/oder Dateien, die in das Archiv aufgenommen werden sollen. Übernehmen Sie dann die markierten Objekte via Drag&Drop auf das bestehende Archiv. Sind bereits gleichnamige Objekte im ZIP-Archiv enthalten, wird eine Sicherheitsabfrage angezeigt, über die Sie die vorhandenen Objekte überschreiben (Ja) oder beibehalten können (Nein). Mit Abbrechen können Sie die Archiverweiterung abbrechen und mit Ja, alle alle vorhandenen Objekte ohne weitere Sicherheitsabfragen überschreiben lassen.
ZIP-Archive in der Gesamtheit extrahieren
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Bild 3.27: Das Überschreiben vorhandener gleichnamiger Archivinhalte muss gesondert bestätigt werden.
ZIP-Archive in der Gesamtheit extrahieren Um einen komprimierten Ordner bzw. ein ZIP-Archiv in der Gesamtheit zu entpacken, wählen Sie, nachdem Sie den Ordner im Explorer markiert haben, den Kontextmenübefehl Alle extrahieren. 1. Es startet der Assistent zur Ordnerdekomprimierung. Geben Sie, nachdem Sie den Eröffnungsdialog mit Weiter bestätigt haben, zunächst ein Zielverzeichnis für die unkomprimierten Dateien an. Sie können das vorgegebene Zielverzeichnis übernehmen oder alternativ ein vorhandenes nach Anwahl der Schaltfläche Durchsuchen angeben. Mitunter ist der komprimierte Ordner durch ein Kennwort gesichert. Nur in diesem Fall müssen Sie das Kennwort eingeben, indem Sie die Schaltfläche Kennwort anwählen und anschließend über das bereitgestellte Textfeld verdeckt eingeben. Starten Sie die Dekomprimierung mit Weiter. Das Entpacken wird per Fortschrittsanzeige veranschaulicht und durch eine abschließende Meldung bestätigt, die Sie mit Fertig stellen ausblenden. Durch Anwahl des Kontrollfelds Extrahierte Dateien anzeigen können Sie den Zielordner wahlweise unmittelbar im Explorer öffnen lassen.
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Anwendungen
Teilinhalte eines ZIP-Archivs entpacken Um einzelne Unterverzeichnisse, Dateien oder auch Dateilisten und nicht das gesamte ZIP-Archiv zu entpacken, brauchen Sie lediglich den komprimierten Ordner im Explorer zu öffnen. Öffnen Sie ggf. eine weitere Instanz des Explorers, indem Sie das Zielverzeichnis für die zu entpackenden Dokumente öffnen. Markieren Sie nun die zu entpackenden Ordner und/oder Dateien und verschieben Sie diese via Drag&Drop in den unkomprimierten Zielordner. Der Explorer übernimmt das Dekomprimieren und Kopieren. Ist das jeweilige Zielobjekt bereits vorhanden, müssen Sie über Schaltflächen festlegen, ob ein Überschreiben stattfinden soll oder nicht. Mit Ja können Sie einzelne und mit Ja, alle alle vorhandenen Dateien überschreiben. Mit Nein wird die jeweilige Datei nicht ersetzt und mit Abbrechen der Dekomprimierungsvorgang vorzeitig beendet.
Komprimierte Ordner (ZIP-Archive) mit Kennwörtern verschlüsseln und absichern Haben Sie komprimierte Ordner bzw. ZIP-Archive unter Windows XP angelegt, können Sie diese in der Gesamtheit mit einem Kennwort verschlüsseln. Das Verschlüsseln soll verhindern, dass unbefugte Anwender, die Zugang zu Ihrem Rechner haben, Zugriff auf die im komprimierten Ordner enthaltenen sensiblen Daten erhalten. Dies setzt also in jedem Fall voraus, dass die unkomprimierten Ausgangsdateien des komprimierten Ordners zusätzlich von der Festplatte gelöscht wurden. Sinnvoll ist der Kennwortschutz, wenn Sie das Archiv in einem Ordner abgelegt haben, auf den alle Benutzer Zugriff haben, oder wenn Sie das Archiv per Mail versenden wollen. Dann können Sie einen allgemeinen Zugriff auf die Daten verhindern, indem Sie nur den Zielpersonen das Kennwort auf gesondertem Wege mitteilen. Die Verschlüsselung selbst erfolgt unter Angabe eines Kennworts, das später auch zur Entschlüsselung bekannt sein
Komprimierte Ordner verschlüsseln und absichern
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muss. Die Kennwortverschlüsselung erreicht dabei allerdings nicht die Sicherheitsstufe der Verschlüsselung über das NTFSDateisystem. 1. Kennwortzuweisung: Wählen Sie im Explorer den zu verschlüsselnden komprimierten Ordner per Doppelklick an und rufen dann den Menübefehl Datei/Ein Kennwort hinzufügen auf. Geben Sie das Kennwort zweimalig verdeckt ein und bestätigen Sie mit OK. Das Verschlüsseln wird per Fortschrittsanzeige veranschaulicht und nimmt je nach Archivgröße geraume Zeit in Anspruch.
Bild 3.28: Archivsicherung durch Kennwortvergabe
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Kennwortgeschützter Archivzugriff: Um auf eine komprimierte und verschlüsselte Datei zugreifen zu können, müssen Sie fortan das zugehörige Kennwort über ein Dialogfeld eingeben. Ist die Kennworteingabe fehlerhaft, erhalten Sie eine entsprechende Meldung, die Sie mit OK bestätigen. Sie gelangen dann erneut in das Dialogfeld mit der Kennworteingabe und müssen, sofern Ihnen das Kennwort nicht bekannt ist, den Zugriff gezielt durch Anwahl der Schaltfläche Abbrechen beenden.
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Kennwortgeschütztes Archiv entschlüsseln: Um einen komprimierten und verschlüsselten Ordner wieder zu entschlüsseln, um den nachfolgenden Datenzugriff auch ohne Kennworteingabe zu ermöglichen, brauchen Sie zum per Doppelklick angewählten komprimierten Ordner lediglich den Kontextmenübefehl Ein Kennwort entfernen oder den
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Anwendungen
Menübefehl Datei/Ein Kennwort entfernen aufzurufen, das Verschlüsselungskennwort über einen gesonderten Dialog einzugeben und mit OK zu bestätigen. Auch das Entschlüsseln nimmt geraume Zeit in Anspruch und wird per Fortschrittsanzeige veranschaulicht. Bei falscher Kennworteingabe müssen Sie die Kennworteingabe erneut versuchen oder durch Anwahl der Schaltfläche Abbrechen beenden.
Druckbefehl im Menü Senden an einrichten Um das Ausdrucken von Dokumenten zu beschleunigen, können Sie den Druckbefehl in das Menü Senden an aufnehmen. Alternativ zur Anlage des Desktop-Symbols für die Druckerausgabe können Sie auch das Senden an-Menü um einen Druckbefehl erweitern. Der für den Druckbefehl genutzte Drucker sollte dazu bereits eingerichtet sein. Das Drucken wird später über die in der Systemregistrierung verwalteten Verknüpfungen zu den Dokumenttypen realisiert. Dementsprechend können Sie nur die Dokumente über das Senden an-Menü ausdrucken, die bereits mit einer Anwendung mit Druckfunktion verknüpft sind. Ansonsten erhalten Sie beim Ausdrucken lediglich einen Hinweis darauf, dass die erforderliche Verknüpfung fehlt und ggf. manuell eingerichtet werden muss. 1. Senden an-Menü erweitern: Um das Senden an-Menü um einen Druckbefehl zu erweitern, öffnen Sie zunächst den Druckerordner über den Befehl Start/Drucker. Öffnen Sie dann im Windows Explorer zusätzlich das Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\SendTo, wobei Benutzername durch den tatsächlichen Benutzernamen (z.B. Andreas) zu ersetzen ist. Ziehen Sie nun das Druckersymbol, für das Sie den Menübefehl einrichten wollen, via Drag&Drop in den SendTo-Ordner. Damit ist der Befehl für das Senden an-Menü bereits eingerichtet.
Druckbefehl im Menü Senden an einrichten
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2. Drucken per Senden an: Um ein Dokument auszudrucken, wählen Sie es im Explorer aus und rufen anschließend den Druckereintrag im Kontextmenübefehl Senden an ab, also beispielsweise \Senden an\Automatisch HP Deskjet 930 Series auf AMPIII667. Der Druckbefehl wird daraufhin an die damit verknüpfte Anwendung weitergeleitet und ausgeführt.
Bild 3.29: Druckaufträge per Kontextmenü versenden
Hinweis Haben Sie Zugriff auf mehrere lokale beziehungsweise Netzwerkdrucker, können Sie entsprechend der vorangehenden Erläuterung für jeden einzelnen Drucker einen gesonderten Menüeintrag anlegen. Dies erlaubt eine schnelle Anwahl des Zieldruckers, ohne den Drucker jeweils gesondert über die Druckoptionen wechseln zu müssen.
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Anwendungen
Bequemer Verzeichniswechsel im DOS-Fenster Anders als beim eigenständigen DOS-System wird der Pfadwechsel dank des Explorers für die Eingabeaufforderung zum Kinderspiel. Windows verwaltet Verzeichnisstrukturen, die weitaus komplexer sind, als dies noch zu DOS-Zeiten üblich war. Dementsprechend ist der Verzeichniswechsel innerhalb eines DOS-Fensters über den Befehl CD (Change Directory) und das Eintasten der Zielpfade kaum mehr zuzumuten. Um in beliebige Verzeichnisebenen zu wechseln, sollten Sie daher die Funktionalität des Windows Explorers wie folgt nutzen: Starten Sie die Eingabeaufforderung über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung. Achten Sie darauf, dass die Eingabeaufforderung im Fenster- und nicht im Vollbildmodus ausgeführt wird. Geben Sie nun den Befehl an, den Sie auf das jeweilige Verzeichnis anwenden wollen, für den Pfadwechsel also CD, gefolgt von einem Leerzeichen. Wählen Sie im Windows Explorer den Ordner zum gewünschten Zielverzeichnis an, ohne den Ordner selbst zu öffnen. Ziehen Sie den Ordner per Drag&Drop auf die Befehlszeile der Eingabeaufforderung. Und siehe da, der gesamte Pfad wird wie gewünscht auf die Kommandozeilenebene übernommen. Somit entfällt die Tipparbeit und auch die Falscheingabe von Verzeichnispfaden gehört damit der Vergangenheit an. Auch gültige Netzwerkpfade oder ein markiertes Dokument lassen sich so auf die Kommandozeilenebene übernehmen.
Die schnelle Ressourcenanwahl
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Hinweis Die Pfadangabe oder der Dokumentname samt Suchpfad wird an der Eingabeaufforderung automatisch in doppelte Anführungszeichen gesetzt. Damit wird es möglich, entsprechend Windows auch Leerzeichen in Verzeichnis- und Ordnernamen verwenden zu können. Die Anführungszeichen brauchen also nicht entfernt zu werden (vergleiche Hinweise zur Anpassung der Systemkonfiguration mit Administratorrechten).
Die schnelle Ressourcenanwahl Der schnellste Weg zur Anzeige einer lokalen oder InternetRessource ist die Adressleite. Über den Windows und Internet Explorer können Sie komfortabel Internet- und lokale Ressourcen ansteuern. Ist Ihnen die Ressource, also Laufwerk, Verzeichnis oder auch Internetadresse, jedoch namentlich bekannt, gelangen Sie am schnellsten über die Windows-Symbolleiste Adresse zu dieser Ressource. Um die Adressleiste anzeigen zu lassen, markieren Sie den Kontextmenübefehl Symbolleisten/ Adresse der Taskleiste. Anschließend können Sie jede gewünschte Adresse (z.B. www.microsoft.com), Netzwerkressource (z.B. \\AMATHLON28\C) oder lokale Ressource (z.B. C:\Programme) eingeben. Nach Bedarf wird nun eine neue Instanz des Internet oder Windows Explorers geöffnet, über den Sie den gewünschten Zugriff auf die angegebene Ressource erhalten. Ist die angegebene Ressource nicht vorhanden, erhalten Sie eine Fehlermeldung.
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Anwendungen
Lange Dateinamen an der Eingabeaufforderung anlegen und verwenden Auch an der Eingabeaufforderung können Sie bequem mit langen Dateinamen arbeiten und diese bei Bedarf auch für DOSAnwendungen anlegen, die ihrerseits keine langen Dateinamen unterstützen. Um einen langen Dateinamen innerhalb eines DOS-Befehls einzusetzen, müssen Sie diesen in Anführungszeichen setzen. Um zu der Datei mit dem Dateinamen Langer Dateiname.Txt eine Sicherungskopie mit dem Dateikürzel sik anzulegen, verwenden Sie beispielsweise den folgenden Befehl: C:\>COPY "Langer Dateiname.Txt" *.sik [Enter]
Ältere DOS-Anwendungen können zwar weder Dateien mit langen Dateinamen anlegen, noch innerhalb der Anwendung anzeigen, sie haben jedoch keine Probleme damit, über die parallel verwalteten kurzen Dateinamen auf entsprechende Dokumente zuzugreifen. Wollen Sie demnach auch für ältere DOS-Anwendungen Dokumente mit langen Dateinamen einsetzen, sollten Sie die Arbeitsdateien vorab unter DOS anlegen. 1. Wechseln Sie zunächst in das gewünschte Arbeitsverzeichnis. Legen Sie eine neue Datei an, in dem Sie den Befehl C:> COPY CON "LangerDateiname.Dateikürzel"
eingeben und mit (Enter) bestätigen. Damit die Datei angelegt wird, muss diese eine Mindestlänge von einem Byte haben. Geben Sie daher zunächst ein Leerzeichen ein. Schließen Sie dann die Datei, indem Sie die Funktionstaste (F6) betätigen. Dadurch erscheinen die Zeichen ^Z auf dem
Lange Dateinamen anlegen und verwenden
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Bildschirm, die Sie mit (Enter) bestätigen. Die Dateianlage wird mit 1 Datei(en) kopiert bestätigt. Über den DOSBefehl C:\> dir
und (Enter) rufen Sie sich nun das Inhaltsverzeichnis mit den vorhandenen Dateien ab. Es erscheint der lange und auch der kurze Dateiname, den Sie innerhalb der älteren DOS-Anwendung verwenden werden.
Bild 3.30: Über den Befehl DIR ermitteln Sie den kurzen Dateinamen.
2. Führen Sie nun die ältere DOS-Anwendung aus und öffnen Sie die Datei mit dem langen Dateinamen über den kurzen Dateinamen. Der lange Dateiname bleibt auch nach dem Arbeiten innerhalb des DOS-Programms erhalten und erscheint später wie gewünscht im Windows Explorer.
Hinweis Alternativ können Sie auch zunächst mit der DOS-Anwendung einen kurzen Dateinamen vergeben und diesen über den Windows Explorer in einen langen Dateinamen durch Umbenennung umwandeln.
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Anwendungen
Senden an – Der einfache Datenversand Mit dem Kontextmenübefehl Senden an schicken Sie Daten aus dem Windows Explorer heraus an einen vordefinierten Empfänger. Die Empfängerliste kann bei Bedarf um neue Empfänger (z.B. Programme, Laufwerke oder Wechselmedienlaufwerke) ergänzt werden. Das Senden an-Kontextmenü ist eine grundlegende Funktion, um Daten bzw. Dokumente gezielt an ein Diskettenlaufwerk oder aber ein bestimmtes Programm, wie den Aktenkoffer, einen ZIP-Ordner oder ein E-Mail-Programm zu versenden. Sie können die Funktion dazu nutzen, Dokumente an Anwendungen zu übergeben, die mit dem aktuell gewählten Dateityp nicht verknüpft sind. Da das jeweilige Programm den Programmnamen über den Explorer als Kommandozeilenschalter erhält, sind allerdings nicht alle Programme für die Aufnahme im Senden an-Menü geeignet. Um beispielsweise WordPad als Datenempfänger einzurichten, gehen Sie wie folgt beschrieben vor: Suchen Sie zunächst über die Arbeitsplatzansicht des Explorers den Ordner C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Sendto auf. In diesem Verzeichnis wird die Empfängerliste verwaltet. Öffnen Sie eine Kopie des Explorers und wählen Sie hier den Windows-Ordner C:\Programme\Windows NT\Zubehör an. Ziehen Sie den Eintrag Wordpad.Exe per Drag&Drop in das Explorer-Fenster mit dem geöffneten Sendto-Ordner. Benennen Sie die Verknüpfung über den Kontextmenübefehl Umbenennen in WordPad um und bestätigen Sie mit (Enter). Damit ist der neue Empfänger bereits als neue Verknüpfung angelegt. Nun können Sie ein Textdokument im Explorer anwählen und über den Kontextmenübefehl Senden an/WordPad an die gleichnamige Textverarbeitung senden. Bleibt allerdings festzustellen, dass nicht jedes Dokument fehlerfrei mit der gewählten Zielanwendung verarbeitet werden muss. Unterstützt werden von WordPad die Typen doc, txt, wri und rtf.
Kopierbefehl im Explorer erweitern
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Hinweis Programme können Sie auch direkt aus dem Startmenü via Drag&Drop in den Sendto-Ordner übernehmen. Um den Befehl allerdings parallel im Startmenü beizubehalten, müssen Sie beim Drag&Drop die Taste (Strg) für ein Kopieren der Verknüpfung gedrückt halten.
Hinweis Unter Windows 98 können Sie die Verknüpfung zu einem Programm einfacher per Drag&Drop direkt aus dem Startmenü entnehmen und in den Senden an-Ordner kopieren.
Kopierbefehl im Explorer erweitern Das Kopieren und Verschieben von Dateien im Explorer ist recht einfach und praktisch geregelt. Man markiert die Datei(en), zieht sie bei gedrückter rechter Maustaste zu dem Ordner, in dem sie abgelegt werden sollen, und lässt dann los. Schon beginnt das Kopieren und Verschieben. Befinden sich aber im Ordner bereits Dateien, die auch in der Auswahl enthalten sind, kommt eine Meldung, die Entscheidungen verlangt. Die Dateien können überschrieben werden. Dazu klickt man auf Ja. Bei der nächsten Doppelung geht es wieder von vorne los. Wieder muss entschieden werden, was geschehen soll. Ist man sich sicher, dass die zu überschreibenden Dateien alle älteren Datums sind, dann kann man getrost auf Ja, alle klicken. Eine weitere Nachricht erfolgt nicht mehr.
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Anwendungen
Bild 3.31: Wo ist der Schalter Nein, alle?
Andernfalls klickt man auf Nein. Der Prozess läuft weiter bis zum nächsten Doppel. Wieder auf Nein klicken? An diesem Punkt suchen Sie wahrscheinlich den Schalter für Nein, alle. Den gibt es aber nicht. Zumindest nicht als Schalter. Wenn Sie aber, bevor Sie auf Nein klicken, die (ª)-Taste drücken, dann verhält sich der Kopier- oder Verschiebenbefehl so, als hätten Sie eine Nein, alle-Taste gedrückt.
4 Hardware Kontrolle der Partitionierungsdaten von Laufwerken Normalerweise verwenden Sie die Datenträgerverwaltung zum Einrichten einer zweiten Festplatte oder zur Änderung der Partitionierungsdaten einer vorhandenen Festplatte. Die Partitionierung einer Festplatte unterteilt eine einzelne Festplatte in unterschiedliche Laufwerkbereiche, denen getrennte Laufwerkbuchstaben zugeordnet werden. Bei der Festplatteneinrichtung wird für die Festplatte und deren Partitionen auch das Dateisystem festgelegt. Unter Windows XP können Sie zwischen dem FAT-, dem FAT32- und dem NTFS-Dateisystem wählen. In der Regel wird die Festplatte bereits durch Ihren Computerhändler eingerichtet. Sie können die Datenträgerverwaltung jedoch auch dazu nutzen, um Laufwerkbuchstabenzuweisungen im Nachhinein zu ändern oder um Laufwerke neu zu formatieren oder um die vorhandenen Partitionsdaten zu kontrollieren. Mithilfe der Datenträgerverwaltung ermitteln Sie beispielsweise, ob trotz unterschiedlicher Laufwerke im Explorer eine oder mehrere Festplatten in einen Rechner eingebaut sind. 1. Um die Partitionierungsdaten zu kontrollieren, starten Sie die Computerverwaltung über den Befehl Start/ Verwaltung/ Computerverwaltung. Wählen Sie den Hierarchiezweig Computerverwaltung (Lokal)\Datenspeicher\Datenträgerverwaltung. Daraufhin werden die aktuellen Partitionierungsdaten sämtlicher Festplattenlaufwerke sowie die Informationen zu CD-ROM- und DVD-Laufwerken angezeigt. Sie erhalten Angaben zu den vergebenen Laufwerkbuchstaben, den verwendeten Dateisystemen, zu System und
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Hardware
Startpartitionen, Angaben zum Fehlerstatus sowie den Kapazitäten und dem jeweils verfügbaren freien Speicher. Ferner erhalten Sie Angaben zu den primären und erweiterten Partitionen, logischen Laufwerken und nicht zugeordnetem Festplattenspeicher.
Bild 4.1: Die aktuellen Partitionierungsdaten
Hinweis Aus der Datenträgerverwaltung können Sie auch die Eigenschaftsdialoge der Laufwerke anzeigen lassen. Rufen Sie dazu zum jeweiligen Laufwerk den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab. Über den Eigenschaftsdialog erhalten Sie eine grafische Darstellung zum freien und belegten Speicher, können Sicherheitseinstellungen einsehen und ändern (nur bei NTFS-Dateisystemen), Treiberinformationen abrufen, Netzwerkfreigaben definieren, Datenträgerkontingente festlegen (Speicherbegrenzung, nur NTFS-Dateisysteme) sowie Dienstprogramme zur Laufwerkwartung starten (Laufwerkprüfung, Datensicherung und Defragmentierung).
Schnelleinrichtung einer zweiten Festplatte
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Schnelleinrichtung einer zweiten Festplatte In PCs ist üblicherweise beim Rechnerneukauf nur eine Festplatte eingebaut, die für das verwendete Betriebssystem bereits vorbereitet ist. Wird der Platz knapp, können Sie eine zweite Festplatte einbauen. Anschließend müssen Sie diese Festplatte für das System verfügbar machen. Dazu gehen Sie wie folgt vor: Um eine neue Festplatte einzurichten, müssen Sie zunächst eine primäre Partition einrichten. Ob Sie die Festplatte lediglich über eine einzelne Partition verwalten, müssen Sie nach Ihren eigenen Bedürfnissen festlegen. Ferner sind die Partitionsgröße und die Anzahl der erforderlichen Partitionen an das Dateisystem gebunden. Unter Windows XP sollten Sie bevorzugt mit dem NTFS- und in Ausnahmefällen mit dem FAT32-Dateisystem arbeiten. Das FAT-Dateisystem kommt lediglich auf kleinen Datenträgern, wie beispielsweise Disketten, zum Einsatz. Üblicherweise ist unter Windows XP das Teilen auch großer Festplatten nicht erforderlich. Sie brauchen auf einer einzelnen Festplatte daher häufig nur eine einzelne primäre Partition einzurichten. Möchten Sie hingegen unterschiedliche Betriebssysteme auf einer einzelnen Festplatte einrichten, ist auch die Anlage mehrerer primärer Partitionen möglich. Über primäre Partitionen werden die Betriebssysteme gestartet. Je Festplatte können bis zu drei primäre Partitionen und eine erweiterte Partition eingerichtet werden. 1. Neue Partition: Zur Erzeugung einer primären Partition wählen Sie zunächst den Bereich in der grafischen Darstellung der Laufwerke an, der aktuell nicht zugeordnet und mit einem schwarzen Balken gekennzeichnet ist. Dies ist im Regelfall eine neu in den Rechner eingebaute Festplatte. Öffnen Sie mit der rechten Maustaste das zugehörige Kontextmenü und rufen Sie den Befehl Neue Partition auf. Es startet ein Assistent, dessen Willkommendialog Sie zunächst mit Weiter schließen.
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Hardware
Bild 4.2: Partitionierung nicht zugeordneter Datenträgerbereiche
2. Partitionstyp: Achten Sie darauf, dass die Option Primäre Partition markiert ist und setzen Sie den Assistenten mit Weiter fort.
Bild 4.3: Anlage einer primären Partition
3. Partitionsgröße: Legen Sie nun die Größe der primären Partition fest. Die Mindestgröße ist mit 8 Mbyte vorgegeben. Die Maximalgröße entspricht der freien Kapazität der gewählten Festplatte bzw. dem derzeit nicht zugeordneten Bereich. Standardmäßig wird die Maximalgröße vorgeschlagen, sodass Sie Änderungen nur dann machen müssen, wenn Sie die verfügbare Größe in mehrere logische Laufwerke teilen wollen. Geben Sie den gewünschten Wert ein und bestätigen Sie mit Weiter.
Schnelleinrichtung einer zweiten Festplatte
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4. Laufwerkbuchstaben oder Pfadzuweisung: In einem weiteren Schritt müssen Sie den Laufwerkbuchstaben zuweisen, unter dem die Partition angesprochen werden soll. Standardmäßig wird der nächstmögliche Buchstabe vorgegeben und Sie brauchen lediglich mit Weiter zu bestätigen. 5. Formatierung: In einem weiteren Dialog können Sie nun festlegen, ob eine Formatierung durchgeführt werden soll. Da ohne Formatierung auf das Laufwerk nicht zugegriffen werden kann, markieren Sie hier das Optionsfeld Diese Partition mit folgenden Einstellungen formatieren und legen anschließend die gewünschten Einstellungen, wie das zu verwendende Dateisystem, die Größe der Zuordnungseinheiten und die Datenträgerbezeichnung, fest. Haben Sie das NTFS-Dateisystem gewählt, können Sie durch Markierung des Kontrollfelds Komprimierung für Dateien und Ordner aktivieren die Komprimierung für dieses Laufwerk aktivieren. Bestätigen Sie die Angaben mit Weiter. Nachdem Sie die Daten zur Partitionierung und Formatierung festgelegt haben, beenden Sie den Assistenten mit Fertig stellen. Daraufhin wird die Partitionierung und anschließend die Formatierung durchgeführt. Erfolgt die Formatierung nicht unmittelbar oder wird diese durch Laufwerkzugriffe abgebrochen, können Sie diese nachträglich über den Kontextmenübefehl Formatieren des jeweiligen Laufwerks per Befehl ausführen. Ob ein Laufwerk erfolgreich formatiert wurde, erkennen Sie daran, dass innerhalb der Liste der eingerichteten Partitionen das gewählte Dateisystem sowie der Status Fehlerfrei angezeigt werden. Den Fortschritt der Formatierung können Sie innerhalb der Computerverwaltung in der Tabellenspalte Status des gewählten Laufwerks überwachen. Nach Abschluss der Formatierung werden die Daten zur neu zugeordneten Partition in der Computerverwaltung aktualisiert.
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Hardware
Bild 4.4: Die Laufwerkformatierung
Hinweis Haben Sie nicht den gesamten Festplattenspeicher den primären Partitionen zugeordnet, müssen Sie den verbleibenden Teil der erweiterten Partition zuweisen. Jede Festplatte kann höchstens eine erweiterte Partition besitzen. Die Anlage einer erweiterten Partition erfolgt synonym zur Anlage der primären Partition. Sie müssen lediglich im Assistenten zum Erstellen neuer Partitionen die Option Erweiterte Partition wählen und die gewünschte Partitionsgröße bestimmen. In der Regel nutzen Sie für die erweiterte Partition den gesamten noch nicht zugeordneten Datenträgerspeicher. Nachdem die erweiterte Partition eingerichtet ist, müssen Sie den freien Speicher dieser Partition auf ein oder mehrere logische Laufwerke verteilen. Wählen Sie dazu zur erweiterten Partition den Kontextmenübefehl Neues logisches Laufwerk.
NTFS-Dateisystemkonvertierung
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NTFS-Dateisystemkonvertierung Über den Befehl CONVERT können Sie bestehende FAT- und FAT32-Dateisysteme nachträglich in das NTFS-Dateisystem umwandeln. Wechseln Sie dazu über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung zur Kommandozeilenebene. Dateisysteme, die in das NTFS-Dateisystem umgewandelt wurden, können unter Windows XP nicht wieder zurückkonvertiert werden. Sie übergeben dem Befehl das zu konvertierende Laufwerk sowie über den Parameter /FS:NTFS das Zielsystem. Durch Angabe des Schalters /V werden ausführliche Konvertierungsinformationen während der Konvertierung angezeigt. Die Konvertierung selbst erfolgt im exklusiven Modus und kann nicht unterbrochen werden. C:\Windows> CONVERT D: /FS:NTFS
(Enter)
NTFS-Laufwerke verketten Unter Windows XP können Sie ein zweites Laufwerk direkt mit einem bereits vorhandenen Systemlaufwerk verbinden und dann zwei oder auch mehrere physikalische Laufwerke unter ein und demselben Laufwerkbuchstaben ansprechen. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass das System- bzw. übergeordnete Laufwerk mit dem NTFS-Dateisystem eingerichtet wurde. Das angebundene Laufwerk wird dabei über einen leeren Verzeichnisnamen dem Systemlaufwerk zugeordnet, also beispielsweise C:\Programme2. 1. Computerverwaltung starten: Um die Laufwerkanbindung vorzunehmen, starten Sie als Systemadministrator die Computerverwaltung über den Befehl Start/Verwaltung/ Computerverwaltung. Werden die Menübefehle nicht zur Auswahl angeboten, rufen Sie alternativ den Befehl Start/
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Hardware
Ausführen auf, geben den Befehl compmgmt.msc /s ein und bestätigen mit OK. 2. Laufwerke verketten: Wechseln Sie in der Computerverwaltung in den Hierarchiezweig Computerverwaltung (Lokal)\Datenspeicher\Datenträgerverwaltung, wählen Sie das mit dem Systemlaufwerk zu verbindende Laufwerk und rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Laufwerkbuchstaben und -pfad(e) ändern und im folgenden Dialog die Schaltfläche Hinzufügen auf.
Bild 4.5: Unter Windows XP können Sie zusätzliche Laufwerke direkt mit einem NTFS-Systemlaufwerk verketten.
3. Nach Anklicken der Schaltfläche Durchsuchen können Sie das leere Verzeichnis zuordnen und, sofern nicht bereits über den Explorer geschehen, mit Neuer Ordner ein leeres Verzeichnis neu erstellen. Nach Anwahl des leeren Verzeichnisses bestätigen Sie durch wiederholtes Anklicken der Schaltfläche OK. Den neuen Pfad können Sie nun über die Registrierung als Programmverzeichnis nutzen. Das System leitet nun sämtliche Verzeichniszugriffe automatisch auf das angebundene Laufwerk um. Im Windows Explorer wird der Verzeichnisname, der auf das verkettete Laufwerk verweist, nicht mehr mit dem Verzeichnis- sondern einem Laufwerksymbol gekennzeichnet.
Festplattenpartitionen – Hinweise zur Größenänderung und sicheren Da-
Festplattenpartitionen – Hinweise zur Größenänderung und sicheren Datenlöschung Um die Größe von Festplattenpartitionen zu ändern, müssen Sie die existierenden Partitionen und logischen Laufwerke unter Umständen zunächst löschen und anschließend in der gewünschten Größe erneut anlegen. Das Löschen bestehender logischer Laufwerke und Partitionen geht mit unwiederbringlichem Datenverlust einher und stellt damit eine sichere Möglichkeit dar, Daten bei einem Rechnerverkauf sicher zu löschen. Aus Sicherheitsgründen können Sie aus der grafischen Umgebung von Windows XP heraus keine System-Partitionen löschen. Nutzen Sie dazu ggf. das Programm DISKPART der Wiederherstellungskonsole. Der entsprechende Kontextmenübefehl ist dementsprechend in der Datenträgerverwaltung ausgegraut. Ferner können Sie keine Partitionen löschen, auf denen sich Bestandteile der Auslagerungsdatei befinden. Gegebenenfalls müssen Sie also zunächst die Auslagerungsdatei auf eine andere Partition von der zu löschenden Partition entfernen. Das Löschen erfolgt über die Kontextmenübefehle Logisches Laufwerk löschen und Partition löschen des jeweiligen Laufwerks bzw. der eingerichteten Partition innerhalb der Datenträgerverwaltung, deren Start in Kapitel Kontrolle der Partitionierungsdaten von Laufwerken beschrieben ist. Ein Löschen der primären Partition ist nur dann möglich, wenn keine erweiterte Partition mehr auf einer Festplatte vorhanden ist. Löschen Sie also zunächst die erweiterten Partitionen. Bevor Sie die erweiterte Partition entfernen können, müssen Sie zunächst die darauf eingerichteten logischen Laufwerke entfernen. Die primäre Partition wird durch das Löschen eines erweiterten Festplattenbereichs nicht beeinflusst. Aus Sicherheitsgründen ist es unbedingt zu empfehlen, vor Änderungen an der Partionierung einer Festplatte bestehende Daten via Backup
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Hardware
zu sichern, da beim Löschen einer Partition auch die enthaltenen Daten gelöscht werden.
Aktive Festplattenpartition festlegen Primäre Partitionen können als aktive Partition gekennzeichnet werden. Sind mehrere primäre Partitionen auf einer Festplatte eingerichtet, so kann lediglich eine dieser primären Partitionen aktiv sein. Die aktive Partition legt fest, über welche Partition der Systemstart erfolgen soll. Standardmäßig ist die Partition aktiv, auf der das Betriebssystem oder aber der Boot-Manager eingerichtet wurde. Haben Sie mehrere primäre Partitionen eingerichtet, auf denen unterschiedliche Betriebssysteme verwaltet werden, können Sie diese Partitionen aus der Datenträgerverwaltung heraus aktivieren. 1. Starten Sie die Computerverwaltung über den Befehl Start/ Verwaltung/Computerverwaltung. Wählen Sie den Hierarchiezweig Computerverwaltung (Lokal)\Datenspeicher\ Datenträgerverwaltung. Wählen Sie die primäre Partition, die Sie aktivieren wollen, und den Kontextmenübefehl Partition als aktiv markieren. Bestätigen Sie die angezeigte Sicherheitsabfrage mit Ja. Booten Sie erneut, wird nun versucht, über die aktivierte Partition zu starten.
Bild 4.6: Partition aktivieren
Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern und verbinden
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Hinweis Ist der Start nicht erfolgreich, müssen Sie die aktive Partition wieder ändern. In der Regel stellen fremde Betriebssysteme hierfür ein Programm mit dem Namen FDISK zur Verfügung (z.B. Windows 95/98/SE/ME, Linux). Unter Windows Server 2003, Windows 2000 und Windows XP greifen Sie über die Wiederherstellungskonsole über das Dienstprogramm DISKPART auf die Partitionsdaten zu. Ein Zugriff auf die Datenträgerverwaltung der Computerverwaltung ist bei Aktivierung einer nicht startbaren Partition hingegen nicht mehr möglich. Auf Wechselmedien können ausschließlich primäre Partitionen eingerichtet werden. Erweiterte Partitionen und logische Laufwerke werden auf Wechselmedien nicht unterstützt. Ferner können Wechselmedienpartitionen nicht als aktiv gekennzeichnet werden.
Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern und verbinden Die durch das System zugewiesenen Laufwerkbuchstaben können Sie, mit Ausnahme der System- und Startbereiche, über die Datenträgerverwaltung ändern. Außerdem stellt Windows XP eine Funktion zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie Laufwerkbuchstaben an bestehende NTFS-Laufwerke binden können. Das erlaubt es, über das NTFS-Laufwerk auf die angebundenen Laufwerke zuzugreifen. Das Anbinden selbst wird auch als Mounten bezeichnet. Starten Sie dazu zunächst die Computerverwaltung über den Befehl Start/ Verwaltung/Computerverwaltung. Wählen Sie dann den Hierarchiezweig Computerverwaltung (Lokal)\Datenspeicher\Datenträgerverwaltung.
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Hardware
1. Laufwerk wählen: Um Laufwerkbuchstaben zu ändern oder ein bestehendes Laufwerk mit einem NTFS-Ordner zu verbinden, wählen Sie das Laufwerk in der Datenträgerverwaltung an und rufen dann den zugehörigen Kontextmenübefehl Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern ab.
Bild 4.7: Wahl des zu bearbeitenden Laufwerks.
2. Laufwerkbuchstaben ändern: Wählen Sie die Schaltfläche Ändern, um den aktuell zugewiesenen Laufwerkbuchstaben zu ändern, legen Sie im nachfolgenden Dialogfeld per Kombinationslistenfeld den neuen Laufwerkbuchstaben fest und bestätigen Sie mit OK. Es werden lediglich die Laufwerkbuchstaben zur Auswahl angeboten, die aktuell noch nicht vergeben wurden. Die Buchstabenzuweisungen von Systemlaufwerken können nicht geändert werden. Sie werden nach der Bestätigung darauf hingewiesen, dass durch die Änderung einzelne Anwendungen unter Umständen nicht mehr ausgeführt werden können. Bestätigen Sie diese Meldung mit Ja.
Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern und verbinden
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Bild 4.8: Änderung der Laufwerkbuchstabenzuweisung
3. Pfade verbinden: Arbeiten Sie mit dem NTFS-Dateisystem, können Sie logische Laufwerke mit NTFS-Ordnern verbinden und im Anschluss daran auch über die NTFS-Ordner auf das verbundene Laufwerk zugreifen. Um ein logisches Laufwerk mit einem NTFS-Verzeichnis zu verbinden, wählen Sie die Schaltfläche Hinzufügen, geben NTFS-Laufwerk und -verzeichnis an, über das die Bereitstellung erfolgen soll, und bestätigen mit OK. Im Anschluss daran können Sie auf das verbundene Laufwerk über den angegebenen Pfad zugreifen. Der Direktzugriff über den Laufwerkbuchstaben ist weiterhin möglich. Schließen Sie das Dialogfeld zur Änderung der Laufwerkbuchstaben und -pfade mit OK.
Bild 4.9: Laufwerkanbindung im Dialog
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Hardware
Belegten Laufwerkspeicher durch Komprimierung zurückgewinnen Mithilfe der Datenkomprimierung über das NTFS-Dateisystem können Sie zusätzlichen Laufwerkspeicher verfügbar machen, ohne Daten vom Festspeicher löschen zu müssen. Egal ob Sie ein ganzes Laufwerk, einen einzelnen Ordner oder eine oder mehrere Dateien komprimieren, die Komprimierung wird jeweils über den Eigenschaftendialog des jeweiligen Objekts ausgeführt. Stellt ein Objekt keine Komprimierungsattribute zur Verfügung, wird dafür auch keine Komprimierung unterstützt. Nachfolgend wird beschrieben, wie Sie gesamte Laufwerke, Ordner oder Dateien komprimieren oder wieder dekomprimieren. 1. Objektwahl: Öffnen Sie die Arbeitsplatzansicht durch einen Doppelklick auf das Desktop-Symbol Arbeitsplatz bzw. über den Eintrag im Startmenü. Wählen Sie das NTFS-Laufwerk, den oder die Ordner oder aber die Datei(en) per Markierung aus, die Sie komprimieren möchten. Rufen Sie zum ausgewählten Objekt den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. 2. Laufwerk (de)komprimieren: Innerhalb des Laufwerkeigenschaftendialogs erhalten Sie die Information, ob das NTFS-Dateisystem oder ein anderes Dateisystem für das gewählte Laufwerk aktiv ist. Wird das NTFS-Dateisystem verwendet, wird im unteren Bereich der Registerseite Allgemein die Option Laufwerk komprimieren, um Speicherplatz zu sparen angezeigt. Markieren Sie das Kontrollkästchen, um die Komprimierung vorzunehmen und bestätigen Sie anschließend mit OK. Die Demarkierung der Option dekomprimiert das Laufwerk entsprechend.
Belegten Laufwerkspeicher durch Komprimierung zurückgewinnen 185
Bild 4.10: Eigenschaftendialog zu einem NTFS-Laufwerkobjekt
3. Ordner/Datei(en) (de)komprimieren: Anders als bei der Laufwerkkomprimierung können Sie bei der Ordner- und Dateikomprimierung wahlweise ein oder auch mehrere Objekte für eine Komprimierung oder auch Dekomprimierung markieren. Nach der Markierung öffnen Sie das zugehörige Kontextmenü und rufen den Befehl Eigenschaften ab. Auf der Registerseite Allgemein des Eigenschaftendialogs klicken Sie die Schaltfläche Erweitert an. Ist die Schaltfläche nicht vorhanden, befinden sich die Objekte nicht auf einem NTFS-Laufwerk. Um den oder die gewählten Ordner zu komprimieren, markieren Sie das Kontrollkästchen Inhalt komprimieren, um Speicherplatz zu sparen und bestätigen mit OK. Um eine bestehende Komprimierung wieder aufzuheben, deaktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen. Die hier gewählte Option bezieht auch Unterverzeichnisse und deren Dateien bei der Attributänderung mit ein.
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Hardware
Bild 4.11: Komprimierungsattribut für Ordner und Dateien
4. Attributübernahme: In einem weiteren Dialogfeld müssen Sie ggf. festlegen, ob sich die Attributänderung lediglich auf das Wurzelverzeichnis oder auch alle untergeordneten Verzeichnisse und darin enthaltenen Dateien beziehen soll. Markieren Sie die gewünschte Option und bestätigen Sie mit OK. Um ein gesamtes Laufwerk zu komprimieren, sollten Sie in jedem Fall die Änderungen auch für alle Unterordner und Dateien übernehmen. Versehen Sie lediglich das Wurzelverzeichnis mit dem geänderten Attribut, so werden untergeordnete Verzeichnisse bei der Komprimierung und Dekomprimierung nicht miteinbezogen. Die Komprimierungsdauer ist abhängig von der zu verarbeitenden Datenmenge. Mithilfe der Schaltfläche Abbrechen können Sie den Komprimier- bzw. Dekomprimiervorgang jederzeit abbrechen. Rufen Sie später die Änderungsfunktion erneut auf, werden lediglich die Dateien erneut komprimiert bzw. dekomprimiert, die bei der Attributänderung noch nicht berücksichtigt wurden.
Bild 4.12: Wahl des zu komprimierenden Bereiches
Partitionieren von der Kommandozeile aus
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Hinweis Auf die gleiche Weise können Sie durch einfache Demarkierung der Komprimierungsattribute erreichen, dass komprimierte Daten wieder dekomprimiert werden. Für das Dekomprimieren muss jedoch ausreichend freier Festplattenspeicher verfügbar sein.
Partitionieren von der Kommandozeile aus Alte DOSianer werden unter Windows XP dem Kommandozeilenpartitionierer fdisk nachtrauern. Es war ein spartanisches, dafür aber übersichtliches Programm, das in einfachen Systemen (ohne verschiedene Betriebssysteme) anständig seinen Dienst versah. Die Trauer ist aber nicht angebracht, denn unter Windows XP ist das Partitionieren von Festplatten über die Datenträgerverwaltung viel einfacher und visueller geregelt als über das alte fdisk. Außerdem bietet auch Windows XP einen Kommandozeilenpartitionierer: DiskPart.exe. Ohne nähere Kenntnis und zwingende Notwendigkeit sollte man dieses Tool allerdings nicht nutzen. Viel zu schnell sind Daten verloren – unwiederbringlich. Dem Profi und/oder Systemadministrator bietet dieses Werkzeug aber einige Optionen, die anzuschauen sich lohnt. So können zwar dynamische Datenträger über die Datenträgerverwaltung erweitert werden, Basisdatenträger aber nicht. Außerdem lässt sich DiskPart skriptgesteuert nutzen. Mit Volumes auf der Kommandozeile jonglieren Rufen Sie die Eingabeaufforderung auf (Start/Alle Programme/ Zubehör) und geben Sie diskpart ein. Umgehend meldet sich ein Prompt gleichen Namens und wartet auf Ihre Eingabe. Bevor
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Hardware
Sie aber voreilig etwas in Gang setzen, lesen Sie erst diese weiteren Ausführungen oder geben Sie testweise ein Fragezeichen ein. Der Prompt DISKPART > deutet ja darauf hin, dass ein begrenzter »Sprachschatz« vorhanden ist. Mit dem Fragezeichen (?) oder help bekommen Sie dieses Vokabular angezeigt.
Bild 4.13: DiskPart meldet Bereitschaft.
Wollen Sie alle vorhandenen Volumes sehen, so geben Sie den Befehl: list volume
ein. DiskPart meldet daraufhin alle vorhandenen Partitionen und Volumes in einer tabellarischen Übersicht.
Bild 4.14: DiskPart zeigt die vorhandenen Volumes übersichtlich an.
Mit dem Befehl select volume
Partitionieren von der Kommandozeile aus
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wählen Sie das Volume (die Partition) aus, das Sie ansprechen wollen. Existiert das ausgewählte Volume, so gibt DiskPart die Meldung aus, dass das angewählte Volume das derzeit gewählte Volume ist. Existiert es nicht, so kommt die lapidare Meldung, dass kein Volume gewählt wurde. Übergehen Sie diese Auswahl und die Meldungen nicht – nur so können Sie sichergehen, keinen Schaden mit dem Programm anzurichten.
Bild 4.15: Die Auswahl des richtigen Volumes schützt vor Datenverlust.
Sie erkennen das ausgewählte Volume auch an einem kleinen Stern vor der Zeile. Die Wahl eines nicht existierenden Volumes löscht diesen Stern wieder, sodass definitiv kein Volume ausgewählt ist. Die meisten Befehle werden das melden (etwa der Befehl extend, mit dem eine Partition erweitert werden kann, wenn genügend Platz vorhanden ist). Um ganz sicherzugehen und nichts falsch zu machen sollten Sie allerdings nach der Auswahl über list volume prüfen, ob Sie die Auswahl richtig vorgenommen haben. Alle jetzt eingegebenen Befehle beziehen sich auf das ausgewählte (mit Stern markierte) Volume. Über den Befehl detail partition
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Hardware
erhalten Sie noch einmal alle Informationen über das aktuell ausgewählte Volume. Über detail disk
erhalten Sie nähere Informationen über die Festplatte, zu der das ausgewählte Volume gehört, einschließlich der Anzeige aller Volumes auf dieser Festplatte. Mit dem Befehl extend size= 300
erweitern Sie die ausgewählte Partition um 300 Mbyte. Steht dieser Platz nicht zur Verfügung, bekommen Sie eine entsprechende Meldung und der Befehl wird nicht ausgeführt.
Bild 4.16: Kein Platz für die Erweiterung vorhanden
Mit dem Befehl convert
können Sie eine Konvertierung zwischen den Datenträgerformaten durchführen. Geben Sie bei BASIC ein, so
Partitionieren von der Kommandozeile aus
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wird aus einem dynamischen Datenträger ein Basisdatenträger, geben Sie DYNAMIC ein, so wird aus einem Basisdatenträger ein dynamischer Datenträger. create
erstellt eine Partition oder eine Volume, je nachdem was Sie bei angeben (PARTITION oder VOLUME). Der zweitwichtigste Befehl ist exit, mit dem Sie DiskPart wieder verlassen können. Ganz besonders interessant für Administratoren sind die Befehle, um Spiegelungen von Volumes und Sicherungspartitionen zu erzeugen (Add, Break, Retain). Aber auch auf dem PC im Heimbüro können Sie sich diese Sicherungsmöglichkeiten zunutze machen. Insbesondere seit die PCs mit immer größerem Festplattenspeicher ausgestattet werden, ist es kein Problem mehr, einen gehörigen Teil für eine Sicherungspartition abzuzweigen. Wie schon anfangs erwähnt, können Sie DiskPart mit allen Parametern in Skriptdateien (für DOSianer: Batch-Dateien) nutzen. So können Sie etwa das Ein- und Ausschalten oder das Neupartitionieren bestimmter Volumes (etwa für Testzwecke) schnell und ohne unnötige Tipperei an der Kommandozeile realisieren. Nochmal diskpart – aber anders Microsoft wäre nicht Microsoft, wenn nicht durch intelligente Namenswahl Verwirrungspotenzial bestände. So gibt es ein zweites diskpart unter Windows XP (beachten Sie die Schreibweise!). Dieses existiert aber als Befehl nur bei Verwendung der Wiederherstellungskonsole und ist eine Art Werkzeug für den Notfall. Entsprechend dürftig ist es ausgestattet. Wenn man das zuvor beschriebene Tool DiskPart mit einem Schweizer
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Taschenmesser mit 18 Klingen bezeichnen würde (die Befehle HELP und REM nicht mitgezählt), dann handelt es sich bei dieser Variante um ein einfaches Taschenmesser mit zwei Klingen. Lediglich die Parameter /add und /delete sind möglich. Die Syntax des Befehles lautet: diskpart [/add | /delete] [Gerätename | Laufwerkname | Partitionsname] [Größe]
Die Größe der Partition wird in Mbyte angegeben und ist nur im Zusammenhang mit dem Parameter /add zu benutzen. diskpart /delete \device}HardDisk0\Partition2
löscht die entsprechende Partition. Sie können den Gerätenamen mit dem Befehl map ermitteln. Es geht aber auch einfacher, wenn Sie den Laufwerkbuchstaben kennen: diskpart /delete E:
Mit diskpart /add Device\HardDisk0 500
legen Sie eine neue Partition mit 500 Mbyte Kapazität an. Partitionen mit Format Eine Partition ohne Formatierung ist zunächst nicht zu gebrauchen. Haben Sie eine neue Partition unter Windows erstellt – mit der Datenträgerverwaltung oder DiskPart –, so wird Ihnen die Formatierung der neuen Partition mit Windows-Bordmitteln ohne Schwierigkeiten gelingen (sehen Sie dazu auch die
Hardwareprofile
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anderen Tipps zu diesem Thema in diesem Buch). Wenn Sie aber von der Wiederherstellungskonsole aus arbeiten müssen, weil das System einen Start von Windows nicht mehr ermöglicht, dann ist guter Rat teuer. Für DOS- erfahrene Anwender natürlich nicht, denn den alten Befehl format gibt es nach wie vor. Geben Sie format /? ein, so werden Ihnen alle nötigen Informationen zur Nutzung dieses Befehls angezeigt.
Bild 4.17: Eine neue Partition braucht ein gewisses Format!
Hardwareprofile Nichts bleibt, wie es war – diese Lebensweisheit trifft im besonderen Maße auch auf Computer zu. Der Spruch von dem laufenden System, das man möglichst nicht antasten soll, ist eher im übertragenen Sinne richtig. Veränderungen bringt meist schon der Alltag mit sich. Hier ein paar Beispiele aus dem wirklichen Leben:
왘 Der Computer ist mit Wechselfestplatten ausgestattet, sei es, weil mit verschiedenen Betriebssystemen gearbeitet wird, weil die Arbeit aus dem Büro mit nach Hause geschleppt oder abends die Platten aus Sicherheitsgründen in den Tresor wandern. Vielleicht hat auch jeder Benutzer an dem PC seine eigene Festplatte.
왘 Der so genannte gemeine Familien-PC ist ganz besonderen Belastungen ausgesetzt: Mal wird ein Joystick angesteckt, mal eine Digitalkamera, mal eine analoge (oder digitale) Videokamera, manchmal diverse Audio-Geräte und viel-
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leicht sogar diverse Midi-Anlagen. Und der Sohn baut fast wöchentlich andere Grafik- und Soundkarten ein (»Nur zum Testen, Alter!«).
왘 Ein Notebook wird unterwegs mit minimalster Ausstattung genutzt, im Büro aber an einer Dockingstation betrieben. Diese drei Fälle decken wahrscheinlich noch nicht einmal die Bandbreite der Variationen ab. Wie bekommen Sie aber diese durch wechselnde Hardware entstehenden Probleme in den Griff, bevor Windows XP »Sie« in den Griff bekommt? Ganz einfach: Sie arbeiten mit Hardwareprofilen. So finden Sie Hardwareprofile Wieder ist es die Systemsteuerung, die Ihnen hilft, Hardwareprofile zu finden, zu überprüfen und/oder einzurichten: 1. Wählen Sie Start/Systemsteuerung. 2. Doppelklicken Sie auf System und wählen Sie die Registerkarte Hardware. 3. Klicken Sie auf den Schalter Hardwareprofile. Im Standardfall finden Sie hier ein Profil vorgegeben. Dies wurde während der Installation und der laufenden Anpassung bereits angelegt und nach jeder Veränderung aktualisiert. Ohne dieses Profil läuft kein Windows XP. Dieses ursprüngliche Profil kann nicht gelöscht werden, selbst wenn Sie es später von seinem ersten Platz verrücken. Hardwareprofil-Eigenschaften anzeigen Über die Schaltfläche Eigenschaften können Sie eine oberflächliche Einsicht in das Profil nehmen. Als Notebookbesitzer erkennen Sie sofort, dass hier möglicherweise sinnvolle Varianten auswählbar sind. Das Kontrollkästchen vor Dies ist ein tragbarer Computer sollte aktiviert sein. Wenn nicht, haben Sie entweder kein Notebook oder holen es jetzt schleunigst nach.
Hardwareprofile
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Bild 4.18: Die Hardware zeigt von Anfang an Profil.
Dann stehen drei weitere Optionen zur Verfügung:
왘 Dockingstatus ist nicht verfügbar: Lassen Sie sich nicht irritieren. Gemeint ist eine Dockingstation. Ein Notebook ganz allein wird diese Option aufweisen.
왘 Computer befindet sich in der Dockingstation: Sie haben ein Notebook und eine Dockingstation und beide sind miteinander verbunden.
왘 Computer befindet sich nicht in der Dockingstation: Sie haben Ihr Notebook von der Dockingstation abgekoppelt. Damit sind schon einmal mehrere Varianten erschlagen, die einem Notebookbesitzer unterkommen können. Meist erkennt Windows schon beim Start, welche Situation gegeben ist, und nimmt die Einstellung entsprechend vor. Das klappt aber nicht in jedem Fall. Besser ist es deshalb, wenn für jede Situation ein spezielles Profil erstellt wird.
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Hardware
Bild 4.19: Welche Ausgangssituation ist aktuell?
Ein weiteres Kontrollkästchen wartet unscheinbar am unteren Ende des Dialogsfelds: Dieses Profil beim Start von Windows immer einschließen. Aktivieren Sie es, dann wird – ganz gleich, welches Profil sonst noch gewählt wird – dieses Profil immer mitaktiviert. Dies kann zu einer »Grundprofilierung« genutzt werden. Erstellen Sie ein Profil für die Grundkomponenten des Systems, die immer vorhanden und gleich eingestellt werden. Diese müssen sich dann nur noch auf die veränderten Komponenten beziehen. Eine Gefahr liegt allerdings auch darin, nämlich dann, wenn sich dieses Grundprofil mit anderen Einstellungen beißt. Berücksichtigen Sie also bei der Aktivierung dieser Option immer auch die damit vorgenommenen Einstellungen. Bedenkenlos nutzen
Hardwareprofile
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können Sie es dann, wenn diese Ausgangskonfiguration wirklich eine Grundkonfiguration ist, d.h. wenn für weitere Konfigurationen nur Hardware hinzugefügt und keine mehr weggenommen wird. Startprofilierung Unter der Optionsgruppe Auswahl der Hardwareprofile im Hauptdialog stellen Sie ein, wie die Profilauswahl beim Start von Windows XP stattfinden soll. Voreingestellt ist: Das erste aufgeführte Profil auswählen ... im Zusammenhang mit einer Voreinstellung von 30 Sekunden. Haben Sie nur ein Profil, so machte es auch keinen Sinn, hier die erste Option Warten, bis ein Hardwareprofil gewählt wird einzustellen. Stellen Sie in diesem Fall die Sekundenzahl herunter, denn eine halbe Minute unnötig das Starten verhindern erzeugt ja keine Freude.
Bild 4.20: Warten Sie nicht unnötig lange, wenn Sie nur ein Profil haben.
Neue Profile anlegen Wie erstellen Sie nun weitere Hardwareprofile? Die einfachste Art ist, ein Vorhandenes zu kopieren: 1. Markieren Sie das für Ihre Zwecke am besten geeignete Profil. 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Kopieren.
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Hardware
3. Geben Sie dem Profil einen möglichst aussagekräftigen Namen. 4. Bestätigen Sie mit OK.
Bild 4.21: Profile lassen sich kopieren.
Der Profilname sollte so aussagekräftig wie möglich sein, damit später nicht das Rätselraten darüber anfängt, was sich hinter welchem Profil verbirgt. Nach dem Kopieren finden Sie dieses (zunächst noch gleiche) Profil in der Liste der verfügbaren Hardwareprofile wieder. Über die Schaltfläche Eigenschaften passen Sie ggf. das Profil gleich an. Starten Sie nun Ihr System mit dem neuen Profil und fügen Sie die neue Hardware hinzu (bzw. bauen Sie diese vor dem Start ein!). Über die Schaltfläche Umbenennen können Sie einem vorhandenen Profil einen neuen Namen geben und über Löschen entfernen Sie ein unnötig gewordenes Profil. Die Reihenfolge der Profile lässt sich über die beiden Pfeilschaltflächen am rechten Rand der Liste verändern. Das ist nicht ganz unwichtig, da bei der Standardauswahl der Hardwareprofile das erste Profil immer automatisch beim Starten von Windows XP gewählt wird. Sie können über die Veränderung der Reihenfolge einen anderen Standard für den Start festlegen. Markieren Sie ein Profil und verschieben Sie es über die Pfeilschaltflächen einfach nach unten oder oben.
Gameports wiederfinden
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Bild 4.22: Alle vorhandenen Hardwareprofile werden hier aufgelistet.
Übrigens: Hardwareprofile sind keine Neuerung in Windows XP. Auch frühere Versionen (Windows 98/ME/2000) boten diese Option bereits.
Gameports wiederfinden Das Update – von Windows 98/ME auf XP – hat funktioniert, aber die Gameports stehen nicht mehr zur Verfügung. Da für XP neue Treiber benötigt werden, hat die Installationsroutine die vorhandenen Gameports mit den alten Treibern einfach abgeklemmt. Ganz so wie der Taschengeldbevollmächtigte das Taschengeld gestrichen hat, nachdem die neuen »Schulnoten« nicht den geforderten Maßstäben entsprachen. Anders als beim
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Hardware
Taschengeld kann das Problem mit den Gameports mit Leichtigkeit behoben werden. 1. Starten Sie die Systemsteuerung (Start/Systemsteuerung) und öffnen Sie die Kategorie Drucker und andere Hardware. 2. Klicken Sie auf Gamecontroller (in der klassischen Ansicht wählen Sie diese Kategorie direkt!). 3. In der Liste der Installierten Gamecontroller ist kein Eintrag enthalten. Klicken Sie deshalb auf Hinzufügen.
Bild 4.23: Die Ausgangssituation: kein Controller vorhanden
4. Wählen Sie aus der Liste den oder die benötigten Gamecontroller aus und übernehmen sie ihn mit OK. 5. Wiederholen Sie die Schritte 3. bis 4., falls ein (oder mehrere) weitere(s) Gerät(e) angeschlossen sind. 6. Bei mehreren Geräten klicken Sie abschließend auf Erweitert und wählen das Gerät aus, das als bevorzugtes Gerät gelten soll.
Gameports wiederfinden
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7. Beenden Sie die Einrichtung mit zweimaliger Bestätigung auf OK.
Bild 4.24: Sie fügen die benötigten Controller aus der Liste hinzu ...
Ist Ihr Gerät nicht in der Liste zu finden, so können Sie über die Schaltfläche Benutzerdefiniert (Schritt 3) eine eigene Anpassung versuchen. Besser ist es aber in solch einem Fall, Sie bekommen vom Hersteller einen für XP hergestellten Treiber. Schauen Sie gelegentlich auf den Seiten des Herstellers im Internet nach und trauen Sie sich ruhig, per E-Mail (oder gewöhnlichem Brief) einmal nachzufragen. Es gibt aber auch Fälle, hat unser Sohn versichert, in denen mit den alten Steuerknüppeln unter Windows XP wirklich nichts mehr anzufangen ist. Haben also diese Ratschläge nicht zu einem Ergebnis geführt, dann ist der Mord am Sparschwein zwecks Anschaffung eines neuen Gamecontrollers wohl nicht mehr zu verhindern.
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Hardware
Bild 4.25: ... oder passen einen eigenen an.
Autostart-Funktion per Tastenbefehl unterdrücken Um zu verhindern, dass ein Programm einer eingelegten CD oder DVD mithilfe der Autostart-Funktion automatisch ausgeführt wird, halten Sie beim Einlegen der CD bzw. DVD die Taste (ª) gedrückt. Mit der gleichen Taste können Sie auch verhindern, dass beim Hochfahren des Betriebssystems und nach erfolgter Benutzeranmeldung die Programme der AutostartGruppe ausgeführt werden. Die Programme der AutostartGruppe werden hierarchisch unter dem Startmenüeintrag Start/ Alle Programme/Autostart verwaltet. Programme, die zusätzlich über spezielle Einträge in der Registrierdatenbank geladen werden, sind von dem zuvor genannten Tastaturbefehl nicht betroffen und werden in jedem Fall geladen.
Feinabstimmung der Maus
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Feinabstimmung der Maus Wenn Sie nicht gerade an einer Mäusephobie leiden, sollten Sie versuchen, sich mit der Maus anzufreunden. Dazu gehört, dass Sie die Maus genau so einstellen, wie es für Sie persönlich am besten ist. Wer Leute bei der Arbeit an einem PC beobachtet, wird häufiger feststellen, dass viel Zeit verschenkt wird, weil die Maus nicht richtig eingerichtet und manchmal deshalb auch nur ungern benutzt wird. Ganz abgesehen davon sollte auch darauf geachtet werden, dass die Maus keine Gefahr für Ihre Sehnen darstellt. Bei den neueren kabellosen optischen Mäusen kann es vorkommen, dass sie bei lang andauernder Bildschirmarbeit zu einer Belastung werden, weil sie wegen der integrierten Batterien zu schwer sind. Kleine optische Notebook-Mäuse mit dünnem Kabel sind dann oft eine bessere Wahl. Für die Einstellung der Maus stellt die Systemsteuerung ein eigenes Symbol zur Verfügung. Was sich dahinter verbirgt, hängt allerdings von der Maus ab, die Sie installieren. Einige Anbieter stellen Ihnen hier zusätzlich zu den Standardeinstellungen noch eine Reihe weiterer Optionen zur Verfügung, etwa wenn die Maus mehr als zwei Tasten hat. Über die KategorienAuswahl finden Sie die Mauseinstellungen unter Drucker und andere Hardware. Wichtig für Linkshänder ist hier die Möglichkeit, die Funktionen der rechten und linken Taste zu vertauschen. Haken Sie dazu auf dem Register Tasten die Option Primäre und sekundäre Taste umschalten ab. Lohnend ist auch eine Minute Spielen in dem Feld mit dem Ordnersymbol. Hier lässt sich testen, welche Doppelklickgeschwindigkeit für Sie am angenehmsten ist. Am besten fangen Sie den Test mit einer mittleren Stellung des Schiebereglers an und probieren dann, ob eine langsamere oder eine schnellere Einstellung besser ist. Versuchen Sie dieselbe Einstellung möglichst mehrmals, um sicher zu sein, dass sie immer funktioniert.
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Bild 4.26: Einstellen der Tastenfunktionen
Übernehmen Sie dann die Einstellung, die ohne Anstrengung von der Hand geht. Wenn Sie bei allen Einstellungen Probleme mit dem Doppelklick haben, können Sie eine Drei-Tasten-Maus oder eine Maus mit Rad verwenden. Die können Sie über deren Treiber in der Regel so einstellen, dass die mittlere Taste oder das Rad einen Doppelklick erzeugt. Wenn Sie viel mit dem Ziehen der Maus arbeiten, etwa beim Umgang mit großen Dokumenten, können Sie sich das Leben eventuell mit der Funktion KlickEinrasten aktivieren erleichtern. Die Einstellung bewirkt, dass die Maustaste beim Ziehen nicht die ganze Zeit gedrückt gehalten werden muss, sondern nur eine kleine Weile, deren Länge über die Schaltfläche Einstellungen bestimmt werden kann. Ein erneuter Klick hebt die Einrastung wieder auf, lässt aber die durch Ziehen gewählte Markierung bestehen.
Mausgeschwindigkeit einstellen
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Mausgeschwindigkeit einstellen Je größer die Bildschirme werden, umso wichtiger ist eine optimale Einstellung für die Geschwindigkeit des Mauszeigers. Den Schieberegler dafür finden Sie auf der Registerkarte Zeigeroptionen. Bei Zeigergeschwindigkeit geht es um die Frage, wie schnell sich der Mauszeiger über den Schirm bewegt. Mit der Option Zeigerbeschleunigung verbessern erreichen Sie, dass die Bewegung des Mauszeigers noch einmal um einen bestimmten Faktor schneller ist als die manuelle Bewegung der Maus.
Bild 4.27: Diese Einstellungen bestimmen das Verhalten des Mauszeigers.
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Bei einem großen Bildschirm sollte eine schnelle kleine Bewegung mit der Hand ausreichen, um den Mauszeiger an eine beliebige Stelle zu bewegen. Das ist wichtig, um z.B. in einem Textprogramm schnell mal ein Formatiersymbol anzuklicken. Hüpft der Mauszeiger allerdings zu schnell in der Gegend herum, wird es schwierig, ein kleines Symbol sofort zu treffen. Gönnen Sie sich ein paar Minuten zum Testen, welche Einstellung Ihnen in der Hand liegt; es lohnt sich, weil es Ihre Arbeitsweise sehr positiv beeinflussen kann.
Gut erkennbare Mauszeiger wählen Insbesondere bei Notebooks sind etwas größere und kontrastreiche Mauszeiger oft eine Hilfe, um die Zeigerbewegungen besser kontrollieren zu können. Auf der Registerkarte Zeiger werden eine Menge Varianten angeboten. Angeboten werden Ihnen verschiedene Schemas. Sie können sich aber auch ein eigenes Schema zusammenstellen. 1. Wählen Sie unter Schema ein Ausgangsschema oder benutzen Sie die Einstellung (Kein). 2. Markieren Sie per Mausklick die Zeigerform, die Sie ändern möchten. 3. Benutzen Sie Durchsuchen und wählen Sie im Dialogfenster die Zeigerform aus, die gewünscht wird. 4. Haben Sie alle Zeigerformen festgelegt, speichern Sie das Schema mit Speichern unter unter einem eigenen Namen ab. 5. Die Zeigerdefinitionen sind in dem Ordner \Cursors im Windows-Ordner abgelegt. Wer mit dem Angebot von Windows XP nicht zufrieden ist, findet über das Internet Tausende von Mauszeigern als Free- oder Shareware.
Mauszeiger wieder finden
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Bild 4.28: Zeigerkombinationen lassen sich hier zu einem ganz persönlichen Schema zusammenstellen.
Mauszeiger wieder finden Bei großen Bildschirmen kann ein kleiner Mauszeiger leicht aus dem Blick des Anwenders verschwinden, insbesondere wenn Sie auf der Registerkarte Zeigeroptionen die Einstellung Zeiger bei Tastatureingaben ausblenden aktivieren. Neben der Möglichkeit, einen größeren Zeiger zu verwenden, gibt es in derselben Optionengruppe noch zwei Möglichkeiten, die Sichtbarkeit des Mauszeigers sicherzustellen. Die eine ist die Option Mausspur anzeigen, wobei Sie mit dem Regler die Dauer
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der Spuranzeige festlegen können. Ein schnelle Bewegung mit der Maus erzeugt dann einen Schweif aus Mauszeigern, sodass die Position der Maus leicht zu finden ist.
Bild 4.29: Optionen zur Anzeige des Mauszeigers
Dem Verfahren wird nachgesagt, dass es zu Lasten der Performanz geht, aber das muss bei gut ausgestatteten Geräten praktisch nichts heißen. Immerhin gibt es eine Alternative, wenn Sie das Herumirren der Mausschweife auf dem Bildschirm stört. Sie können die Option Zeigerposition beim Drücken der STRGTaste anzeigen aktivieren. In diesem Fall macht Windows durch eine Wellenanzeige kurz auf die Zeigerposition aufmerksam, so wie es beim Eintauchen eines Steins in Wasser geschieht.
Einstellung der Tastatur
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Einstellung der Tastatur Für die Tastatur gilt Ähnliches wie für die Maus. Sie sollte gut eingestellt sein, und d.h. angepasst an die Person, die damit arbeiten soll. Auch hier führt der Weg über die Systemsteuerung. 1. Öffnen Sie den Ordner der Systemsteuerung über das Startmenü und wählen Sie über Drucker und andere Hardware oder direkt über die klassische Ansicht das Tastatursymbol. 2. Auf der Registerkarte Geschwindigkeit lässt sich zunächst ein Wert für die Verzögerung der automatischen Zeichenwiederholung einstellen. Gemeint ist damit die Zeitspanne zwischen dem Niederdrücken der Taste und dem Starten der Wiederholfunktion. Wer dazu neigt, die Finger zu lange auf der Taste zu lassen, sollte hier den Schieber in Richtung Lang ziehen. 3. Die Einstellung bei Wiederholrate dagegen bestimmt, wie schnell das angeschlagene Zeichen wiederholt wird, wenn die Wiederholfunktion gestartet ist. Hier ist eher sinnvoll, den Schieber in Richtung Hoch zu ziehen. Das beschleunigt beispielsweise die Erzeugung einer Sternchenreihe. 4. Zum Test der gewählten Einstellung klicken Sie in das Feld darunter und drücken irgendeine Taste, bis die Wiederholfunktion anspringt. 5. Unten können Sie noch die Cursorblinkrate auf einen Wert einstellen, der Ihnen hilft, den Cursor immer sehr schnell auf dem Bildschirm zu finden. Das ist insbesondere bei Notebooks manchmal gar nicht so einfach.
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Bild 4.30: Die Registerkarte zur Steuerung des Tastaturverhaltens
Unicode und andere Kodierungen Für alle, die auf dem internationalen Markt operieren oder sonstwie mit anderen Ländern und Sprachen zu tun haben, ist die Möglichkeit, ungehindert mit mehreren Sprachen arbeiten zu können, ein großer Vorteil. Windows XP wird diesem zunehmenden Bedarf in besonderer Weise gerecht. Windows XP arbeitet mit einem sprachunabhängigen Programmcode, der für alle Sprachausgaben verwendet wird. Die für jede Sprachausgabe spezifischen Teile wie die Beschriftungen der Menüs und Dialogfelder und die Hilfe werden getrennt vom binären Programmcode in separaten Ressourcendateien gespeichert.
Unicode und andere Kodierungen
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Windows XP verwendet für Textdaten als Basiszeichenkodierung Unicode in der 16-Bit-Version, bei der pro Zeichen jeweils 2 Byte verwendet werden, sodass mehr als 65.000 Zeichen zur Verfügung gestellt werden können. Die Windows XP-Ausgaben für die einzelnen Sprachen unterstützen aber nicht nur die jeweilige lokale Sprache, sondern wahlweise auch mehr als ein Dutzend anderer Sprachen, sodass beispielsweise während der Arbeit mit einem Anwendungsprogramm leicht zwischen den eingerichteten Sprachen gewechselt werden kann. Wer also mal einen Brief an einen französischen oder englischen Kunden verfassen will, ist mit ein paar Mausklicks in der passenden Umgebung. Ähnliches gilt für mehrsprachige Texte. Wenn Sie mehrsprachige Dokumente verschicken, müssen Sie aber beachten, dass der Empfänger diese nur komplett lesen kann, wenn er dieselben Sprachen ebenfalls installiert hat. Sie sollten sich also ggf. vorher absprechen. Konvertierungen für Nicht-Unicode-Zeichen Allerdings unterstützen noch nicht alle aktuellen Programme die Zeichenkodierung mit Unicode. Damit Sie auch weiter mit diesen Programmen arbeiten können, installiert Windows XP ein Reihe von Konvertierungstabellen für Codepages, die zwischen den Nicht-Unicode-Zeichen und den Unicode-Zeichen hin- und herübersetzen können. Codepages sind Tabellen, in denen jedem Zeichen eine eindeutige Binärzahl zugeordnet und in denen festgelegt wird, welche Taste auf der Tastatur das so identifizierte Zeichen am Bildschirm erzeugt. Durch den Wechsel der Codepage lässt sich eine Tastatur auf sehr einfache Weise mit anderen Zeichen belegen.
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Bild 4.31: Übernahme der regionalen Einstellungen in das Standardbenutzerprofil
Für die Aktivierung dieser Konvertierungstabellen gibt es im Dialogfeld Regions- und Sprachoptionen ein spezielles Register, das allerdings nur für Benutzer mit Administratorrechten erreichbar ist. In der Liste sind die von Windows vorgegebenen Konvertierungstabellen grau hinterlegt und nicht abwählbar. Anwender können aber bei Bedarf zusätzliche Codepage-Konvertierungstabellen einfach per Abhaken installieren, die eventuell für die Bearbeitung von Dokumenten benötigt werden, die diese Codepages verwenden, etwa Dokumente mit griechischen Zeichen. Sollen dagegen Konvertierungstabellen deinstalliert werden, brauchen Sie diese nur abzuwählen.
Umgebung mit mehreren Sprachen einrichten
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Auf demselben Register lässt sich noch festlegen, ob die in dem Dialog gewählten Einstellungen für alle neu angelegten Benutzer auf dem Gerät vorgegeben werden sollen. Benutzen Sie dazu die Option Alle Einstellungen auf das aktuelle Benutzerkonto und Standardbenutzerprofil anwenden. Das System muss anschließend neu gestartet werden. Eine weitere Option auf diesem Register betrifft die Wahl der Sprache, die für Menüs und Dialoge von Programmen verwendet werden soll, die Unicode nicht unterstützen.
Umgebung mit mehreren Sprachen einrichten Unabhängig von dem vom Administrator vorgegebenen Standardprofil kann jeder Benutzer unter Windows XP auch seine eigenen Spracheinstellungen und Eingabedienste festlegen. Bestimmt werden kann nicht nur die Hauptsprache, in der gearbeitet werden soll, sondern darüber hinaus lassen sich aus der Liste der verfügbaren Sprachen diejenigen auswählen, die zusätzlich bei Bedarf verwendet werden können. Falls Sie beispielsweise neben Geschäftspartnern in Deutschland auch solche im französischen und spanischen Sprachraum haben, können Sie Ihre Umgebung folgendermaßen einrichten: 1. Benutzen Sie im Dialogfeld Regions- und Sprachoptionen auf der Registerkarte Sprachen die Schaltfläche Details. Unter Standard-Eingabegebietsschema kann in der Registerkarte Einstellungen zunächst als Hauptsprache beispielsweise Deutsch ausgewählt oder übernommen werden. 2. Benutzen Sie die Schaltfläche Hinzufügen und wählen Sie nacheinander das Gebietsschema für die Sprachen Spanisch und Französisch aus, wieder jeweils in der gewünschten Variante. Das passende Tastaturlayout wird normalerweise gleich mitausgewählt, kann aber auch abweichend festgelegt werden.
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Bild 4.32: Auswahl des Gebietsschemas und der Textdienste
Bild 4.33: Hinzufügen eines Eingabegebietsschemas
3. Sollen regelmäßig mehrere Sprachen benutzt werden, besteht die Möglichkeit, über die Schaltfläche Eingabegebietsschema-Leiste eine entsprechende Leiste einzublenden, die auf dem Desktop Symbole für den schnellen Wechsel der Sprachumgebung anbietet. Diese Leiste kann mit der kleinen Strich-Schaltfläche auch minimiert werden, sodass dann nur noch das Sprachkürzel für die aktuell verwendete Sprache in der Taskleiste angezeigt wird. Ist die Sprachleiste oder die Sprachanzeige in der Taskleiste eingeschaltet, reicht ein Klick auf das Symbol der jeweiligen Sprache, um ein kleines
Umgebung mit mehreren Sprachen einrichten
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Menü der installierten Spracheinstellungen zu öffnen. Mit einem weiteren Klick wechseln Sie zur gewünschten Sprache.
Bild 4.34: Die Sprachleiste erlaubt einen schnellen Wechsel der Sprache.
4. Für den Wechsel zu einer bestimmten Sprache oder für den Wechsel von Sprache zu Sprache können Sie über die Schaltfläche Tastatur auch Tastenkombinationen festlegen. Wählen Sie zunächst in der Liste die Art des Wechsels und dann über die Schaltfläche Tastenkombination ändern die gewünschte Kombination.
Bild 4.35: Wahl von Tastenkombinationen für den Sprachwechsel
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Hardware
Wenn Sie in einem Dokument eine Schriftart verwenden, die nicht den multilingualen Zeichensatz unterstützt, werden nach einem Sprachwechsel bestimmte Zeichen möglicherweise nicht angezeigt. Notfalls sollten Sie eine Schriftart wie Tahoma oder Microsoft Sans Serif verwenden, um sicherzugehen, dass alle Zeichen angezeigt werden.
Beim Schreiben die Sprache wechseln Wenn Sie innerhalb eines Textprogramms wie Word oder auch WordPad einen mehrsprachigen Text schreiben, brauchen Sie nur an der entsprechenden Stelle die Sprache zu wechseln. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel mit deutschem und griechischem Text.
Bild 4.36: Beispiel für einen mehrsprachigen Text in WordPad
Tastaturersatz für die Maus
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Beachten Sie, dass der Wechsel der Sprache über die Sprachleiste oder per Tastenkombination immer nur für die aktuelle Anwendung gilt, mit der gerade gearbeitet wird. Wird etwa neben Word ein weiteres Dokument mit Excel begonnen, ist dieses Dokument davon nicht betroffen. Es ist also ohne weiteres möglich, gleichzeitig in verschiedenen Dokumenten zu arbeiten, von denen jedes eine andere Sprache verwendet. Ein Problem beim Arbeiten mit mehreren Sprachen bleibt allerdings die Tastatur, die ja in der Regel ein fixes Layout hat. Ein kleine Hilfe kann es hier sein, die Bildschirmtastatur einzublenden. Benutzen Sie dazu unter Zubehör die Option Eingabehilfen und Bildschirmtastatur. Die Belegung der Tasten wechselt automatisch, wenn über die Sprachleiste eine andere Sprache gewählt wird.
Bild 4.37: Tastaturschablone für Griechisch
Tastaturersatz für die Maus Ist die Maus einmal defekt, für spezielle Funktionen zu ungenau oder wollen Sie die Mausfunktionen alternativ per Tastatur eingeben, dann sollten Sie die Tastaturmaus aktivieren. Windows XP stellt bereits standardmäßig eine Funktion zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie die Mausfunktionalität auf die Tastatur umleiten können. Sie können mit dieser Funktion sowohl die Mausbewegung als auch die Maustasten über die
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Hardware
herkömmliche Tastatur steuern. Die Tastaturmaus ist Bestandteil der Eingabehilfen. 1. Taststurmaus konfigurieren: Um die Tastaturmaus zu aktivieren, rufen Sie den Befehl Start/Systemsteuerung auf, doppelklicken auf das Symbol Eingabehilfen und wechseln anschließend auf die Registerseite Maus. Markieren Sie das Kontrollfeld Tastaturmaus aktivieren und wählen Sie die Schaltfläche Einstellungen.
Bild 4.38: Mit der Taststurmaus können Sie die Mausfunktion temporär auf die Tastatur legen.
Tastaturersatz für die Maus
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Über einen gesonderten Dialog können Sie nun die Tastenkombination zur Aktivierung der Tastaturmaus aktiv schalten, die emulierte Zeigergeschwindigkeit festlegen, die Verlangsamungsoption bestimmen und die Statusanzeige aktivieren. Bestätigen Sie die Angaben durch wiederholte Anwahl der Schaltfläche OK. 2. Tastaturmaus verwenden: Um die Taststaurmaus zu aktivieren, betätigen Sie die Tastenkombination (Left_ª) + (Left_Alt) + (Num_Lock). Es erscheint ein Hinweis zur Aktivierung der Tastaturmaus, den Sie mit OK bestätigen. Entsprechend der gewählten Option zur Statusanzeige wird im rechten Bereich der Taskleiste ein Maussymbol angezeigt. Dies weist daraufhin, dass die Tastaturmaus aktiviert ist. Die Maussteuerung und die Maustasten können nun entsprechend den Tastaturbefehlen der nachfolgenden Tabelle gesteuert werden. Während die Taststurmaus aktiv ist, können Sie weiterhin mit der herkömmlichen Maus arbeiten. Die Deaktivierung der Tastaturmaus ist dann sinnvoll, wenn Sie die Tastaturfunktionen wieder zur direkten Dateneingabe benötigen (siehe unten).
Bild 4.39: Dialog zur Aktivierung der Tastaturmaus
Am nachfolgend abgebildeten Symbol erkennen Sie die (de)aktivierte Tastaturmaus.
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Hardware
Bild 4.40: Dieses Symbol erscheinen bei aktivierter und deaktiver Tastaturmaus im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste.
Bei aktiver Tastaturmaus steuern Sie die Mausbefehle über die Tastaturbefehle, die in der folgenden Tabelle zusammengestellt sind. Befehl
Beschreibung
Zehnertastatur
Entspricht der Mausbewegung, wobei die Ziffern 7, 9, 1 und 3 diagonale Bewegungen, die Ziffern 4 und 6 horizontale und die Ziffern 8 und 2 senkrechte Bewegungen emulieren.
(Strg) + (Pfeiltaste)
Erhöhung der Bewegung bei der Emulation.
(5)
Die Ziffer 5 auf der Zehnertastatur emuliert den einfachen Mausklick mit der linken Maustaste.
(+)
Die (+)-Taste auf der Zehnertastatur emuliert den Doppelklick mit der linken Maustaste.
(*)
Das Drücken dieser Taste entspricht dem gleichzeitigen Klicken der linken und rechten Maustaste.
(-)
(5) und (+) werden auf die rechte Maustaste umgeschaltet.
(/)
(5) und (+) werden wieder auf die linke Maustaste umgeschaltet.
Tabelle 4.1: Tastaturbefehle zur Emulation von Maustasten
Um die Tastaturmaus zu deaktivieren, doppelklicken Sie auf das Maussymbol und starten damit das Systemsteuerungsmodul Eingabehilfen. Deaktivieren Sie das Kontrollfeld Tastaturmaus aktivieren und bestätigen Sie mit OK.
Fehleranalyse per Geräte-Manager
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Fehleranalyse per Geräte-Manager Die Nutzung von Plug&Play- und auch USB-Geräten hat das Hauptproblem der eingeschränkten Systemressourcen (Interrupts (IRQs), DMA-Kanäle und E/A-Adressen) wesentlich entschärft. Dennoch kann es insbesondere beim Einsatz älterer Geräte weiterhin zu Hardware-Problemen kommen, beispielsweise wenn Gerätetreiber fehlerhaft arbeiten, kein Gerätetreiber für eine bestimmte Hardware-Komponente für das System verfügbar ist oder veraltete Gerätetreiber von Windows 2000 eingesetzt werden müssen (z.B. zur Einbindung NE2000-kompatibler Netzwerkkarten). Windows 2000-Treiber lassen sich zu einem Großteil auch unter Windows XP zu einer Zusammenarbeit bewegen. Um die in das System eingebundenen Geräte und deren Treiber zu analysieren und ggf. auszutauschen greifen Sie auf den Geräte-Manager zurück, der hier etwas genauer betrachtet werden soll. Nachdem eine Hardware-Komponente an einen Rechner angeschlossen oder in einen Rechner eingebaut wurde, wird die Systemanbindung mithilfe eines speziellen Gerätetreibers realisiert. Die Gerätetreibereinrichtung erfolgt dabei über den HardwareAssistenten des Betriebssystems, den Sie über das Systemsteuerungsmodul System ausführen können, oder über ein gesondertes Installationsprogramm, das mit der jeweiligen HardwareKomponente selbst ausgeliefert wird. Bei der Treibereinrichtung sollten Sie jeweils den Anweisungen folgen, die in der Dokumentation der jeweiligen Hardware-Komponente enthalten ist. Damit können Sie bereits Konflikte umgehen, die sich sonst durch eine fehlerhafte Installations- und Konfigurationsreihenfolge ergeben. Windows XP hält eine umfassende Gerätetreibersammlung bereit, mit deren Hilfe die populärsten Geräte in das System eingebunden werden können. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie die Installation bereits durchgeführt haben. Um die Betriebsbereitschaft und Fehlerfreiheit der Einrichtung zu prüfen, gehen Sie dann wie folgt vor:
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Hardware
1. Geräte-Manager starten: Rufen Sie den Startmenübefehl Start/Systemsteuerung auf und doppelklicken Sie dann in der klassischen Ansicht auf das Modul System. Wechseln Sie im nachfolgend geöffneten Eigenschaftendialog auf die Registerseite Hardware und wählen Sie dort die Schaltfläche Geräte-Manager. 2. Geräte contra Ressourcendarstellung: Innerhalb des Geräte-Managers werden sämtliche Geräte und HardwareKomponenten rechnerspezifisch standardmäßig nach Geräteklassen bzw. Gerätetypen geordnet. Mithilfe des Menübefehls Ansicht können Sie alternativ die Geräte auch nach Verbindungen oder entsprechend die Ressourcen nach Typ und Verbindung ordnen lassen. Über die Ressourcendarstellung können Sie vereinfacht überprüfen, ob die mehrfache Belegung von Ressourcen (IRQs, DMA-Kanälen oder E/AAdressen) zu Konflikten führt oder eher der Treiber selbst Ursache für ein Fehlverhalten ist.
Bild 4.41: Ressourcenanzeige nach Typ
3. Bedeutung von vorangestellten Ausrufungs- und Fragezeichen: In der Gerätetypansicht werden die Geräte, die aufgrund eines fehlenden Treibers nicht korrekt arbeiten, mit einem vorangestellten Fragezeichen gekennzeichnet. Geräte
Fehleranalyse per Geräte-Manager
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die selbst einen Konflikt auslösen, werden durch ein vorangestelltes Ausrufungszeichen gekennzeichnet. Im letztgenannten Fall ist dem Gerät zwar ein Treiber zugeordnet, dieser arbeitet mit dem Gerät jedoch nicht fehlerfrei zusammen. Dies kann folgende Ursachen haben:
왘 Ressourcenprobleme: Der Gerätetreiber nutzt Systemressourcen, die gleichermaßen auch von anderen HardwareKomponenten belegt sind. Um die Konflikte zu beheben, müssen die Ressourcen zumindest einer dieser Komponenten geändert werden.
왘 Treiberprobleme: Der Treiber wurde fehlerhaft gewählt und kann mit dem Gerät nicht zusammenarbeiten. Wählen Sie entweder einen anderen Gerätetreiber aus oder aktualisieren Sie den aktuell eingebundenen Treiber. Treiberprobleme können mitunter auch erst dann auftreten, wenn Sie einen fehlerfrei arbeitenden Treiber aktualisiert haben. Windows XP erlaubt in diesem Fall die Restaurierung des ursprünglichen Treibers über das so genannte Device Driver Rollback (vergleiche Gerätetreiber aktualisieren, löschen, wiederherstellen und austauschen). Die Hierarchiezweige, in denen sich fehlerhafte Geräte befinden, sind automatisch ausgeklappt und damit sehr leicht erkennbar. Auf eine aufwendige Suche fehlerhaft eingebundener Geräte kann demnach verzichtet werden. 4. Gerätestatus und Betriebsbereitschaft: Ob ein Gerät fehlerfrei arbeitet und in der aktuellen Arbeitssitzung genutzt werden kann, ist nicht unmittelbar nach dem Systemstart erkennbar. Um den Gerätestatus und die Betriebsbereitschaft eines ganz bestimmten Geräts zu prüfen, brauchen Sie lediglich das Gerät im Geräte-Manager per Doppelklick anzuwählen. Es öffnet sich der Eigenschaftendialog zum jeweiligen Gerät, in dem standardmäßig die Registerseite Allgemein aktiviert ist. Innerhalb des Rahmenfelds Gerätestatus erhalten Sie nun den Hinweis, ob die angewählte Komponente fehlerfrei eingesetzt werden kann oder nicht.
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Hardware
Im erstgenannten Fall erhalten Sie den Hinweis Das Gerät ist betriebsbereit, ansonsten eine entsprechende Fehlermeldung mit entsprechenden Lösungshinweisen. Durch Anwahl der Schaltfläche Problembehandlung gelangen Sie unmittelbar in das Hilfe- und Supportcenter, über das mit Beantworten vorgegebener Fragen bestimmte Lösungsansätze angeboten werden.
Bild 4.42: Der Gerätestatus legt Informationen zur Betriebsbereitschaft offen.
5. Geräte-Manager beenden: Arbeiten sämtliche Geräte fehlerfrei, können Sie den Geräte-Manager sowie den Dialog der Systemeigenschaften über das Schließen-Symbol der Taskleiste schließen.
Gerätekonflikte ermitteln Gerätekonflikte ergeben sich, wenn mehrere Geräte die gleichen Hardware-Ressourcen, also IRQs (Systemunterbrechungen bzw. Interruptanforderungen), DMA-Kanäle (Direct Memory Access – direkter Speicherzugriff) und E/A-Adressen (Speicheradressen für Ein- und Ausgaben) benutzen. In einem Standardrechner nutzen Sie beispielsweise vorrangig die IRQs 3 und 5 sowie 9 bis 11 für Zusatzkarten. Die IRQs 3 und 5 nutzen Sie ferner bevorzugt für Zusatzkarten älterer Bauart bzw. dann, wenn keine freien Interrupts in Ihrem Rechner mehr verfügbar
Gerätekonflikte ermitteln
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sind. Ob mit einem Gerät unter Windows XP Gerätekonflikte auftreten, können Sie sehr leicht über den Geräte-Manager ermitteln. Wie Sie den Geräte-Manager starten, wurde bereits erläutert (vergleiche Fehleranalyse per Geräte-Manager). 1. Gerät wählen: Wählen Sie zunächst in der hierarchischen Anzeige des Geräte-Managers das zu überprüfende Gerät per Doppelklick an und öffnen Sie damit den zugehörigen Eigenschaftendialog. Achten Sie darauf, dass dabei der Menübefehl Ansicht/Geräte nach Typ markiert ist. 2. Gerätekonflikte ermitteln: Wechseln Sie im Eigenschaftendialog, sofern vorhanden, auf die Registerseite Ressourcen. Im unteren Bereich der Registerseite finden Sie die vom System ermittelten Gerätekonflikte aufgeführt. Werden für ein Gerät keine Konflikte ermittelt, erhalten Sie hier den Hinweis Keine Konflikte. Nutzen Sie ggf. die angeführten Hinweise und Lösungen zur Behebung der ermittelten Konflikte.
Bild 4.43: Dialogfeld zur Ermittlung der vom System erkannten Gerätekonflikte
3. Hinweise zur Konfliktbehebung: Wird als Information der Hinweis Keine Konflikte angezeigt, kann zumindest davon ausgegangen werden, dass das System keine Konflikte erkennt. Dennoch kann es natürlich sein, dass die Komponente nicht fehlerfrei arbeitet, was mehrere Ursachen haben kann:
왘 Die Treiber zur Zusatzkomponente sind fehlerhaft und liegen nicht in der aktuellen Form vor, lösen zwar keinen Konflikt aus, aber arbeiten nicht korrekt. Um dieses Problem zu umgehen, müssen Sie aktualisierte Treiber besorgen und einrichten. Wenden Sie sich ggf. an den Hardware-Hersteller oder suchen Sie im Internet nach aktualisierten Treibern.
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왘 Häufig werden auf Installations-CDs beziehungsweise -Disketten Treiber zu unterschiedlichen Geräten verwaltet. Überprüfen Sie, ob Sie die korrekten Treiber gewählt haben und nehmen Sie ggf. eine Neueinrichtung vor.
왘 Die Hardware-Komponente wurde nicht korrekt eingebaut. Bauen Sie die Komponente aus und erneut ein und wechseln Sie ggf. den verwendeten Steckplatz. Mitunter ist ausschließlich die Reihenfolge der Zusatzkarten für eine fehlerfreie Systemeinbindung verantwortlich.
왘 Probleme mit Komponenten, die bereits auf der Hauptplatine untergebracht sind, können mitunter dadurch behoben werden, indem die Standardwerte über das BIOS des Rechners (BIOS Default Values) erneut geladen werden. Bevor Sie Änderungen der BIOS-Werte vornehmen, sollten Sie sich die ursprünglichen Werte zunächst notieren. Berücksichtigen Sie auch die Informationen zum Motherboard, die Sie mit ihrem Rechner erhalten haben.
왘 Weitere Probleme können an Fehleinträgen innerhalb der Registrierdatenbank liegen. Auch hier können Sie ggf. Hardware-Einträge manuell löschen, um die Einrichtung anschließend erneut zu versuchen. Unter Umständen lohnt es auch, den Hardware-Assistenten neu durchlaufen zu lassen, um neue Komponenten zu ermitteln.
Bild 4.44: Beispiel für einen vom System erkannten Gerätekonflikt
1. Wird ein Konflikt gemeldet, wird bereits die Komponente mitausgegeben, die gleiche Ressourcen verwendet. Werden Konflikte gemeldet, kann davon ausgegangen werden, dass
Hardware-Probleme durch Ressourcenwechsel umgehen
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das System die Zusatzkomponente erkennt. In diesem Fall können Sie die Konflikte beheben, indem Sie
왘 belegte Ressourcenwerte durch freie Ressourcenwerte ersetzen
왘 bei Überbelegung der verfügbaren Ressourcen unterschiedliche Hardwareprofile einrichten und nach Bedarf aktivieren
왘 ggf. zunächst die Komponente, die den Konflikt auslöst, temporär ausbauen sowie deren Treiber entfernen. Überprüfen Sie dann, ob anschließend die Komponente fehlerfrei arbeitet. Ist dies der Fall, sollten Sie nun die temporär ausgebaute Komponente wieder einbauen und deren Treiber neu einrichten. Auch damit werden Konflikte mitunter bereits gelöst.
Hinweis Wollen Sie unter Windows XP die aktuelle InterruptBelegung, belegte Speicherbereiche, E/A-Adressen oder DMA-Kanäle ermitteln, rufen Sie innerhalb des GeräteManagers den Befehl Ansicht/Ressourcen nach Typ auf. Für die jeweiligen Teilinformationen werden dann im GeräteManager entsprechende Hierarchiezweige angezeigt, die Sie nach Bedarf anwählen können.
Hardware-Probleme durch Ressourcenwechsel umgehen Bei Gerätekonflikten müssen Sie häufig zur Problembehebung die Ressourcen, die einem Gerät zugewiesen sind, wechseln. Diese Änderung können Sie bereits mithilfe des Geräte-Managers vornehmen. Vergleichen Sie dazu auch die Hinweise in den Kapiteln Fehleranalyse per Geräte-Manager und Gerätekonflikte ermitteln. Beachten Sie dabei, dass bei älteren Zusatzkar-
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Hardware
ten ggf. hardwareseitige Änderungen an Zusatzkarten durch Änderung von Jumper-Einstellungen vorgenommen werden müssen. Sie sollten bevorzugt Karten verwenden, die softwareseitig konfiguriert werden oder als Plug&Play-Komponenten vorliegen. Letztgenannte Komponenten übernehmen die Ressourcenzuweisung in der Regel eigenständig. Je älter eine Hardware-Komponente ist, desto aufwändiger ist mitunter auch die Einbindung in das Betriebssystem. Besonders problematisch ist es mitunter, wenn eine Zusatzkarte nicht den IRQ unterstützt, der auf Ihrem Rechner noch nicht belegt ist. Unterstützt eine Karte beispielsweise lediglich IRQs kleiner 10 und sind diese in Ihrem Rechner bereits allesamt belegt, und steht hingegen der IRQ 12 noch zur Verfügung, so bietet es sich an, die IRQs zu tauschen. Anders gesagt: Sie sollten den freien IRQ 12 von einer ebenfalls verwendeten Zusatzkarte nutzen lassen und einhergehend damit einen anderen IRQ kleiner 10 freigeben, der von der noch einzubauenden Zusatzkarte genutzt werden kann. Denken Sie daran, dass Sie sämtliche Ressourceneinstellungen bei einer Systemerweiterung jederzeit bei Engpässen ändern und anpassen können. Keine Einstellung ist für alle Zeiten festgeschrieben. Auch die Einstellungen der Plug&Play-Karten sind nicht zwingend beizubehalten und müssen beim Auftreten von Hardwarekonflikten unter Umständen geändert werden. Um für ein ganz bestimmtes Gerät Änderungen vorzunehmen, gehen Sie wie folgt vor: 1. Gerätewahl: Wählen Sie zunächst in der hierarchischen Anzeige des Geräte-Managers das zu überprüfende Gerät per Doppelklick an und öffnen Sie damit den zugehörigen Eigenschaftendialog. 2. Geräteressourcen bearbeiten: Wechseln Sie, sofern vorhanden, im Eigenschaftendialog auf die Registerseite Ressourcen. Auf dieser Registerseite werden die aktuell belegten Ressourcen der Komponente sowie deren Konflikte aufgeführt. Ist das Gerät aufgrund eines fehlenden oder nicht fehlerfrei eingebundenen Treibers nicht verfügbar, werden dem
Hardware-Probleme durch Ressourcenwechsel umgehen
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Gerät keine Ressourcen zugewiesen. Kümmern Sie sich also zunächst um die Installation, Aktualisierung oder Reaktivierung des Gerätetreibers.
Bild 4.45: Änderung der zugewiesenen Hardware-Ressourcen einer Hardware-Komponente
3. Automatische und manuelle Konfiguration: Ein Großteil von Komponenten erhält die Ressourcen automatisch zugewiesen. Diese Komponenten werden auch als Plug&PlayKomponenten bezeichnet. Bei Plug&Play-Geräten wird das Kontrollfeld Automatisch konfigurieren standardmäßig markiert, was die automatische Ressourcenzuweisung veranschaulicht. Die Deaktivierung für eine manuelle Ressourcenzuweisung ist nicht bei allen Komponenten möglich (!). Werden Komponenten der Systemplatine häufig automatisch vergeben und ist deren manuelle Konfiguration nicht möglich, können Sie die Zuweisung der Ressourcen bei Kommunikationsanschlüssen und Zusatzkarten in der Regel auch manuell ändern. Deaktivieren Sie dazu aber bei entsprechenden Plug&Play-Komponenten zuvor das genannte Kontrollfeld.
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4. Basis- und Zusatzeinstellungen: Für einzelne Komponenten sind mitunter mehrere Grundeinstellungen verfügbar, die Sie über das Kombinationslistenfeld Einstellung basiert auf anwählen können. Je nach Konfiguration nutzt eine Komponente beispielsweise nur wahlweise einen IRQ. Anhand der gewählten Konfiguration werden häufig bereits zugewiesene IRQ- und E/A-Einstellungen gewechselt. Die Änderungen reichen mitunter bereits aus, um etwaige Konflikte zu beheben. 5. Manuelle Ressourcenzuweisung: Alternativ können Sie die Ressourcen nach Abschaltung der automatischen Konfiguration auch manuell zuweisen. Wählen Sie dazu jeweils die zu ändernde Ressourceneinstellung im Listenfeld Ressourceneinstellungen per Doppelklick an. Über ein gesondertes Dialogfeld können Sie nun spezielle Rerssourcenwerte zuweisen (vergleiche Abbildung). Mithilfe der Pfeiltasten können Sie zwischen den zulässigen Werten wechseln. Im Rahmenfeld Konfliktinformationen werden unmittelbar Informationen angezeigt, ob der jeweils neu gewählte Wert genutzt werden kann oder erneut Konflikte auslöst. Um Konflikte zu lösen, sollte die Information Es liegen keine Gerätekonflikte vor ausgegeben werden. Ist dies der Fall, bestätigen Sie die Wertänderung sowie das Eigenschaftenfenster der Hardware-Komponente jeweils mit OK.
Gerätetreiber aktualisieren, löschen, wiederherstellen und austauschen Nachdem Sie den Betriebsstatus und die Gerätekonflikte einer Hardware-Komponente überprüft haben, wissen Sie zumeist, ob ein fehlender oder fehlerhafter Treiber für ein Problem verantwortlich ist. Treiberkorrekturen zu einem Gerät nehmen Sie vor, indem Sie im Geräte-Manager das Gerät per Doppelklick anwählen und im folgenden Eigenschaftendialog auf die Registerseite Treiber wechseln.
Gerätetreiber aktualisieren, löschen, wiederherstellen und austauschen
Bild 4.46: Treiberkorrekturen erfolgen über den Eigenschaftendialog zu einer Hardware-Komponente.
왘 Treiberdetails: Nach Anwahl der Schaltfläche Treiberdetails können Sie aktuelle Treiberinformationen abrufen. Sie erhalten Informationen zum Hersteller des Treibers, zur Dateiversion sowie zum Signaturgeber.
왘 Treiberaktualisierung: Um den aktuellen Treiber gegen einen neuen Treiber auszutauschen, wählen Sie die Schaltfläche Aktualisieren. Daraufhin startet ein Assistent. Darüber können Sie Treiber wahlweise automatisch (Software automatisch installieren) oder manuell (Software von einer Liste oder bestimmten Quelle installieren) zuweisen lassen. Bei der automatischen Einrichtung wird im Internet nach einem neuen Treiber gesucht. Bei der benutzerdefinierten Installation sollten Sie den Treiber bereits aus dem Internet oder über den Hardware-Hersteller bezogen haben. Folgen Sie
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den Anweisungen des Assistenten jeweils mit Weiter und bestätigen Sie abschließend mit Fertig stellen.
왘 Deinstallieren: In der Praxis kann es durchaus geschehen, dass eine vorhandene Hardware-Komponente aufgrund eines Defekts oder verbesserter Leistungsmerkmale durch eine Hardware-Komponente eines neuen Modells oder Typs ersetzt wird. Die neue Hardware-Komponente kann mitunter als Plug&Play-Erweiterung vorliegen und auf einer Plug&Play- oder einer Nicht-Plug&Play-Systemplatine eingerichtet werden. Um unvorhersehbare Probleme zu vermeiden, deinstallieren Sie Treiber der zu entfernenden Hardware-Komponente unbedingt vor der Einrichtung der neuen Komponente. So können Sie sich das Auftreten von Hardware-Konflikten sowie fehlerhafte Meldungen ersparen. Es ist sinnvoll, Änderungen an der Hardware-Ausstattung sowie der Konfiguration einzelner HardwareKomponenten, wie Laufwerkparameter von Festplatten und IRQ- sowie DMA- Einstellungen von Zusatzkarten, zu protokollieren, um diese bei Änderungen an der Systemkonfiguration zur Verfügung zu haben.
왘 Installierter Treiber: Über den Geräte-Manager können Sie als Administrator, sofern auftretende Probleme lediglich aus dem Tausch oder der Aktualisierung eines Gerätetreibers resultieren, die ursprünglichen Gerätetreiber sehr leicht wiederherstellen (so genanntes Device Driver Rollback). Wählen Sie dazu auf der Registerseite Treiber die Schaltfläche Installierter Treiber. Berücksichtigen Sie dabei allerdings, dass ursprüngliche Treiber in dieser Form nicht für Drucker und Faxgeräte wiederherstellbar sind. Windows XP verwaltet systemintern für die Wiederherstellung der Treiber Sicherungskopien. Sind für einen Treiber keine Sicherungskopien verfügbar, wird dies per Meldung angezeigt, die Sie mit Ja bestätigen. Im letztgenannten Fall erhalten Sie Hinweise zur Fehlerbehebung über das Windows-Hilfeprogramm und dessen Troubleshooting-Assistenten.
Signierte Treiberbeschränkung wahlweise aktivieren
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Signierte Treiberbeschränkung wahlweise aktivieren Geht es nach Microsoft, sollten Sie unter Windows XP nur Geräte und Treiber verwenden, die von Microsoft entsprechend geprüft und zertifiziert wurden. Durch die Zertifizierung ist sichergestellt, dass die Geräte fehlerfrei mit dem System zusammenarbeiten und die zugehörigen Gerätetreiber keine Konflikte auslösen. Allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Geräte untereinander keine Konflikte auslösen können, da dies abhängig von der gesamten Hardware-Konfiguration eines Rechners und dessen verwendeter Komponenten ist. Die Treiberzertifizierung hat aber in jedem Fall den Vorteil, dass die Treiberprogrammierung entsprechend den Systemrichtlinien erfolgt ist und der Treiber selbst ausführlich unter Windows XP auf korrekte Funktionalität hin getestet wurde. Der Treiber selbst wird von Microsoft durch eine digitale Signatur (Unterschrift) versehen, die den Treiber als echt ausweist und einen unzulässigen Austausch verhindert. Sie können als Administrator des Systems übergeordnet festlegen, ob das System ausschließlich zertifizierte Treiber einrichten soll, ob es bei der Einrichtung nicht-zertifizierter Treiber lediglich warnen oder die Einrichtung der nichtzertifizierten Treiber generell unterbinden soll. 1. Wählen Sie dazu den Startmenübefehl Start/Systemsteuerung, doppelklicken Sie in der klassischen Ansicht auf das Symbol System und wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Hardware und wählen Sie dort die Schaltfläche Treibersignierung an. Legen Sie entsprechend dem Dialogfeld die zuvor genannten Treibersignaturoptionen durch Auswahl der entsprechenden Option fest. Markieren Sie das Kontrollfeld Diese Aktion als Systemstandard festlegen, um die Einstellung für alle Benutzer des Rechners einheitlich festzulegen. Die letztgenannte Option kann ausschließlich von Benutzern der Adminístratorgruppe geändert werden. Bestätigen Sie mit OK.
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Hardware
Bild 4.47: Festlegung der übergeordneten Treibersignaturoptionen
5 Audio, Video, Foto Bilder aus digitalen Quellen übernehmen Digitale Kameras haben in den letzten Jahren einen stürmischen Vormarsch angetreten, der die Lebensgewohnheiten der Menschen verändert. Das bange Warten auf die Resultate aus dem Fotolabor ist passé. Selbst imperfekte Bilder lassen sich am PC dank der Kunststücke von Bildbearbeitungsprogrammen häufig zu erstaunlicher Schönheit retten. Windows XP bringt für die Unterstützung der digitalen Bildbearbeitung von Hause aus schon eine Menge mit. Das System hat von Windows Me die Windows Image Acquisition-Architektur (WIA) übernommen, welche sowohl eine Programmschnittstelle als auch eine Gerätetreiberschnittstelle für die Bildverarbeitung bereitstellt. WIA tritt an die Stelle der bisher verwendeten TWAIN-Technologie. Einige Kamerahersteller liefern die Geräte sowohl mit TWAINals auch mit WIA-Treibern aus. Viele Bildbearbeitungsprogramme erwarten noch TWAIN-Treiber. In der Regel kommen diese Programme aber auch mit den Funktionen zurecht, die der WIA-Treiber zur Verfügung stellt, auch wenn sie nicht alle Funktionen nutzen können, die WIA erlaubt. Üblicherweise geschieht die Übernahme von Bildern aus einer digitalen Kamera heute über einen USB-Anschlss. Die Kameras verwenden zum Speichern der Bilder unterschiedliche Medien, Compact-Flash, SecureDigital-Speicherkarten, SmartMediaoder Multimedia-Karten, Memory-Sticks. Die Übernahme der Bilder wird, falls man es nicht durch die oben beschriebenen Einstellungen unterbindet, automatisch angestoßen, sobald die Verbindung hergestellt wird. Wer sehr viele Bilder produziert, kann auch einen universellen Kartenleser zwischenschalten, der mit unterschiedlichen Karten bestückt werden kann.
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Audio, Video, Foto
Die hauseigene Lösung für die Bildübernahme ist der Microsoft-Scanner- und Kamera-Assistent, der manuell aus der Aufgabenleiste eines Bildordners mit Bilder von Scanner oder Kamera übertragen aufgerufen werden kann. Die Alternative ist der automatische Start beim Einstecken des USB-Kabels von der Kamera in den Rechner: Bilder mit dem Assistenten holen
Bild 5.1: Die Verbindung zur Kamera ist hergestellt, die Anzahl der gefundenen Bilder wird angezeigt.
1. Sobald Sie die Verbindung zwischen Kamera und PC neu herstellen, erscheint kurz ein entsprechendes Dialogfeld und anschließend wird das Programm gestartet, das Sie diesem Ereignis zugeordnet haben, als Vorgabe also der Scannerund Kamera-Assistent. 2. Der Assistent zeigt zunächst einen Dialog, in dem Sie die Bilder per Abhaken auswählen können, die Sie vom Datenträger der Kamera auf die PC-Laufwerke kopieren wollen. So können Sie eventuelle Fehlschüsse gleich aussortieren. Alle auswählen und Alle löschen erlauben eine schnelle Anund Abwahl aller Bilder als Startpunkt für die Detailauswahl. Meistens ist es allerdings sinnvoller, erst einmal alle Bilder zu übernehmen und die Ausmistung eventuell unbrauchbarer Bilder über die Vorschau-Ansicht von Windows vorzunehmen, weil da ja nicht die kleinen Daumenbildchen als Entscheidungsgrundlage dienen müssen.
Bilder aus digitalen Quellen übernehmen
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Bild 5.2: Auswahl der Bilder, die übernommen werden sollen
Bild 5.3: Kipp-Symbole
3. Wenn ein Bild nicht in der richtigen Ausrichtung angezeigt wird, klicken Sie einfach in das Bild, um es zu markieren, und benutzen dann eines der beiden Kipp-Symbole links unten. 4. Im nächsten Dialog vergeben Sie einen Namen für die Bildergruppe und legen den Zielordner fest. Wenn Sie mehrere Bilder übernehmen, wird an den angegebenen Bildergruppennamen jeweils die nächsthöhere Ziffer angehängt. Die von der Kamera automatisch vorgegebenen Bildnamen werden dabei ersetzt, die Bildnamen auf dem Datenträger der Kamera bleiben dagegen erhalten. Die Kameras benennen die Bilder meist schematisch mit IMG und einer angehäng-
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Audio, Video, Foto
ten fortlaufenden Nummer. Mit der Wahl des Namens lässt sich schon einiges für die Ordnung Ihrer Bildbestände tun. Ein Name, der sich beispielsweise aus den Bestandteilen Kategorie, Thema und Datum zusammensetzt, kann eine große Hilfe sein, um Bilder auch später leicht wiederzufinden, etwa Portrait_Hanna_12.12.04_001, wobei die fortlaufende Nummer ja automatisch erzeugt wird.
Bild 5.4: Namensvergabe für die Bildergruppe und Wahl des Zielordners
5. Wird als Ordner nicht der vorgegebene Ordner Eigene Bilder oder ein Unterordner darin verwendet, ist es meist sinnvoll, die Bilder in Ordnern abzulegen, die (fast) ausschließlich Bilddateiformate enthalten, weil Windows diese Ordner automatisch als Bildordner erkennt und sie mit den speziellen Funktionen von Bildordnern ausstattet, die gleich noch näher beschrieben werden. Die Bilder werden im JPEG-Format abgespeichert, eine Auswahl ist hier, anders als bei der Übernahme von einem Scanner, nicht möglich. 6. Wenn Sie allerdings die Option Bilder nach dem Kopieren vom Gerät löschen aktivieren, werden die übernommenen Bilder anschließend auf dem Datenträger der Kamera gelöscht. Da Sie die Bilder aber auch direkt von der Kamera aus löschen können, kann es durchaus sinnvoll sein, diese Option hier nicht zu aktivieren, sodass die Bilder bei Bedarf erneut übertragen werden können.
Bilder aus digitalen Quellen übernehmen
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Bild 5.5: Hier kann der Fortgang der Übertragung verfolgt werden.
7. Sie können den Ablauf des Kopierens über das nächste Dialogfeld des Assistenten verfolgen und im Notfall auch noch abbrechen.
Bild 5.6: Löschen der Bilder auf der Speicherkarte
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Audio, Video, Foto
8. Haben Sie das Löschen der Bilder im Speicher der Kamera aktiviert, werden die Bilder anschließend gelöscht.
Bild 5.7: Optionen nach Anschluss der Bildübernahme
9. Ansonsten bietet der Assistent im nächsten Schritt Möglichkeiten an, die übernommenen Bilder gleich auf einer Website zu veröffentlichen oder online Abzüge zu bestellen oder es erst mal bei der Übernahme in den Ordner zu belassen, was komischerweise als Nichts bezeichnet wird. Die beiden ersten Möglichkeiten sollten in der Regel aber erst nachträglich aus dem Bildordner aufgerufen werden können, denn es ist sicher sinnvoll, sich die übernommenen Bilder erst mal am Bildschirm anzusehen und zu prüfen, ob vielleicht ein paar Bildkorrekturen und ein anderer Zuschnitt notwendig sind.
Bild 5.8: Über den angebotenen Ordner-Link erreichen Sie die übernommenen Bilder.
Bilder aus digitalen Quellen übernehmen
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10. Wenn Sie die Option nichts bestätigen, bietet der Assistent zum Abschluss gleich einen Link zum gewählten Bildordner auf dem Laufwerk des PCs an. Benutzen Sie Fertig stellen, um den Dialog des Assistenten zu schließen.
Bild 5.9: Ordner mit den übernommenen Bildern
11. Die übertragenen Bilder finden Sie in dem gewählten Ordner. In der Ordnerleiste stehen Ihnen sofort eine Reihe von Aufgaben zur Verfügung, die bei Bildern typisch sind. Achten Sie darauf, dass die Verbindung zwischen PC und Kamera nicht während der Übertragung abreißt. Das kann durchaus geschehen, falls Sie im Batteriebetrieb arbeiten. Der Assistent meldet dann, dass die Verbindung unterbrochen wurde und die Übertragung nicht abgeschlossen werden konnte. Wiederholen Sie die Übernahme, nachdem die Batterien wieder aufgeladen sind. Wer häufig große Bildmengen übertragen will, sollte sich einen passenden Netzadapter zulegen und ihn für die Zeit der Verbindung mit dem PC verwenden.
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Audio, Video, Foto
Bildarchivierung Insbesondere, wenn Sie die Bilder nach der Übernahme auf die Festplatte im Speicher der Kamera sofort löschen, ist es ratsam, von den übernommenen Bildern noch vor der weiteren Bearbeitung Kopien anzulegen. Günstig ist ein Archiv auf einem anderen Laufwerk oder auf einer wiederbeschreibbaren CD. Um keinen Bildmüll anzusammeln, sollte vielleicht – wie oben schon erwähnt – die neue Bildserie mithilfe der Vorschau in der Windows-Bild- und Faxanzeige einer ersten Prüfung unterzogen werden. Die Fehlschüsse lassen sich dabei schnell erkennen und mit dem Löschsymbol entfernen. Die Archivierung vor allen weiteren Bildbearbeitungsschritten hat den Vorteil, dass Sie jederzeit die Möglichkeit haben, auf das von der Kamera gelieferte Original zurückzugreifen, falls die Bildbearbeitung im einzelnen Fall zu unerwünschten Ergebnissen führt. Am Ende einer erfolgreichen Bildbearbeitung sollte das Bild möglichst auf einer CD oder DVD endgültig archiviert werden.
Direkt mit dem Kamera-Ordner arbeiten Es gibt noch einen anderen Weg, Daten mit dem Datenträger der Kamera auszutauschen. Sie können die Lenkung durch den Windows-Assistenten umgehen und direkt auf den Speicher der Kamera zugreifen. Wenn Sie über die Systemsteuerung den Ordner Scanner und Kameras öffnen und über das Kontextmenü zu dem von Windows dort angelegten Kamerasymbol die Option Eigenschaften wählen, lässt sich auf dem EreignisRegister der Kamera die Option Keine weiteren Aktionen einstellen. In diesem Fall wird der Kamera-Assistent bei der Herstellung der Verbindung zwischen PC und Kamera nicht aufgerufen.
Direkt mit dem Kamera-Ordner arbeiten
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Solange die Kamera mit dem PC verkabelt ist, finden Sie unter Arbeitsplatz das Symbol für die Kamera und können darüber einen direkten Zugang zu den Bildern auf dem Datenträger der Kamera herstellen. Windows XP behandelt diesen Datenträger weitgehend wie ein normales Laufwerk. Klicken Sie das Kamerasymbol mit rechts an und wählen Sie die Option Explorer, um das Ordnerfenster des Datenträgers der Kamera zu öffnen.
Bild 5.10: Der Ordner des Datenträgers der Kamera
Sie haben jetzt einen direkten Zugriff auf die dort abgelegten Bilder. Sie können Bilder per Drag&Drop in Ordner auf der Festplatte ziehen oder Bilder auf der Kamerakarte einzeln oder insgesamt löschen. Beachten Sie, dass in diesem Fall die Bilder mit den von der Kamera erzeugten nummerierten Namen angezeigt werden. Über das Kontextmenü stehen zu jedem Bild insbesondere auch alle von der Kamera notierten Eigenschaften zur Verfügung.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.11: Die Eigenschaften eines Bildes
Bilder einscannen Soll Bildmaterial, das noch mit einer analogen Kamera geschossen wurde, auf einem Windows XP-System bearbeitet werden, verwenden Sie einen Scanner, um das Bild zu digitalisieren. Der Einsatz von Scannern unter Windows XP entspricht weitgehend dem der digitalen Kameras. Es wird dieselbe WIA-Schnittstelle dafür eingesetzt, sodass Scanner, die noch für die ältere TWAIN-Schnittstelle eingerichtet sind, in der Regel problemlos genutzt werden können. Das Installationsverfahren gleicht dem für die digitale Kamera. Neue Scanner verwenden meist ebenfalls einen USB-Anschluss und können deshalb bei laufendem Betrieb eingesteckt oder abgezogen werden. Auch der automatische Start von Bildbear-
Bilder einscannen
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beitungsprogrammen kann über das Register Ereignisse vorgegeben werden. Ältere Scanner mit einer SCSI-Schnittstelle sind ebenfalls noch im Einsatz. Profi-Geräte benutzen inzwischen auch die besonders schnellen Firewire-Schnittstellen. Falls der Scanner noch an einer SCSI-Schnittstelle angeschlossen ist, sollten Sie den Scanner möglichst vor dem Start von Windows XP einschalten, damit das Gerät vom Betriebssystem wahrgenommen wird. Schalten Sie später ein, können Sie über den Geräte-Manager der Systemsteuerung das Computersymbol mit rechts anklicken und mit dem Befehl Nach geänderter Hardware suchen die Geräteliste aktualisieren.
Bild 5.12: Start eines Scans aus dem Ordner Scanner und Kameras
Wenn Sie einen Bildordner wie Eigene Bilder oder einen Unterordner darin geöffnet haben, können Sie die Bildaufgabe Bilder übertragen oder Bilder von Scanner oder Kamera übertragen nutzen, um den Assistenten für die Bildübernahme zu starten. Wenn mehrere Bildgeber vorhanden sind, erscheint zunächst ein Dialog Gerät auswählen, in dem alle aktuellen Bildgeber aus dem Ordner Scanner und Kameras angeboten werden. Soll das Bild direkt von einem Bildbearbeitungsprogramm wie Paint oder Picture It! eingelesen werden, verwenden Sie den Befehl Datei/Von Scanner oder Kamera bzw. Datei/Bild scannen.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.13: Wahl der Einstellungen und Probe-Scan
2. Bevor der Scanner startet, wählen Sie den Bildtyp und klicken auf Vorschau, um einen Probe-Scan zu machen. Zur besseren Kontrolle lässt sich mit der linken der beiden Schaltflächen rechts unten das Bild auf die Größe des Vorschaufensters maximieren. In der anderen Einstellung finden Sie in der Vorschau vier Bildanfasser, die Sie mit der Maus verschieben können, wenn Sie nur einen Ausschnitt des Bildes scannen wollen. 3. Über die Schaltfläche Benutzerdefinierte Einstellungen lässt sich die für den Scan geplante Auflösung in dots per inch (DPI) und die Einstellungen für Kontrast und Helligkeit ändern. Benutzen Sie erneut die Vorschau, um zu prüfen, ob das Ergebnis optimal ist.
Bilder einscannen
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Bild 5.14: Festlegen der Auflösung, der Helligkeit und des Kontrasts
Bild 5.15: Beim Scannen kann das Zielformat gewählt werden.
4. Im nächsten Dialog legen Sie, wenn Sie den Scan direkt aus dem Ordner gestartet haben, den Namen für die Bildergruppe, das gewünschte Dateiformat und den Zielordner fest. (Wenn Sie mehrere Scans hintereinander machen, wird an den Bildgruppennamen jeweils die nächsthöhere Ziffer angehängt.) Unterstützt werden hier üblicherweise die Bildformate BMP, JPG, TIFF und PNG.
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Audio, Video, Foto
5. Mit Weiter wird das Bild schließlich eingescannt. Der Verlauf des Scans wird kurz angezeigt und lässt sich abbrechen, wenn zu erkennen ist, dass das Ergebnis bei den gewählten Einstellungen nicht brauchbar ist. Ansonsten sind die nächsten Schritte wie bei der Übernahme von einer Kamera.
Bild 5.16: In Paint kann ein eingescanntes Bild bearbeitet werden.
Tipps zur Bildbearbeitung
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Die Übernahme von Bildern über digitale Kameras oder Scanner ist in Windows XP auch direkt aus allen Anwendungen heraus möglich, die über ein Einfügen-Dialogfeld verfügen, um Objekte in ein Dokument zu übernehmen.
Tipps zur Bildbearbeitung Digitales Fotografieren macht nicht nur deshalb soviel Spaß, weil kein Filmmaterial nötig ist und die Ergebnisse schnell am Bildschirm zu sehen sind. Die digitale Technik verzeiht auch manche Aufnahmefehler und falsch belichtete Bilder lassen sich oft in einem erstaunlichen Maße retten. Ist das Bildmaterial einmal auf den PC übertragen, eröffnen sich zudem schier endlose Möglichkeiten, die Bilder zu bearbeiten, mit speziellen Filtern Effekte zu erzeugen, Bilder mit anderen Bildern zu Panoramen zu montieren, Bildserien mit Texten oder Handzeichnungen zu ergänzen oder in ansprechend gestaltete Alben einzufügen. Bildbearbeitungsprogramme sind inzwischen in großer Zahl am Markt. Sie reichen von erstaunlich leistungsfähigen FreewareProgrammen wie Irfanview über so bekannte Produkte wie Paint Shop Pro bis zu professionellen Werkzeugen wie Adobe Photoshop, die kaum noch Wünsche offen lassen. Immer weiter entwickelt werden auch die Programme für das Anlegen und die Präsentation von elektronischen Alben. Für den Einstieg sehr reizvoll ist beispielsweise Adobe Photoshop Album 2.0 Starter Edition, eine kostenlose Lösung, die immerhin alle Grundfunktionen von Album 2.0 enthält. Neue XP-Rechner werden häufiger mit dem Programm Microsoft Picture It! gebündelt, das aber auch getrennt gekauft werden kann. Das Programm enthält um die 150 Spezialeffekte und Tausende von Projektvorlagen. Es ist mit der Webseite www.photos.msn.de verknüpft, wo Ihnen 30 Mbyte Speicherplatz für die Ablage von Fotoalben und einige einfache Bildbe-
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Audio, Video, Foto
arbeitungsfunktionen angeboten werden. Diese Webseite können Sie aber auch unabhängig von Picture It! benutzen, um einfache Korrekturen an Bildern vorzunehmen.
Bild 5.17: Die Oberfläche von Adobe Photoshop Album 2.0 Starter Edition
Bild 5.18: Die Fotoseite von MSN
Tipps zur Bildbearbeitung
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Bildformaten das passende Programm zuordnen Wenn Sie Vorlieben für ein bestimmtes Bildbearbeitungsprogramm haben, können Sie bei der Installation dieses Programms in der Regel festlegen, welche Bildformate mit diesem Programm bearbeitet werden sollen. Klick auf das Dateisymbol eines entsprechenden Formats öffnet dann automatisch dieses Programm mit der aktuellen Bildauswahl. Dabei ist es durchaus möglich, für die zahlreichen Bildformate – BMP, GIF, TIFF, JPG oder JPEG, PSD etc. – unterschiedliche Vorgabeprogramme auszusuchen. Die bei der Installation gewählte Zuordnung von Programm und Dateityp kann übrigens jederzeit über Extras/Ordneroptionen im Windows Explorer geändert werden. Wählen Sie dort das Register Dateitypen. Markieren Sie in der Liste den entsprechenden Dateityp und ordnen Sie über die Schaltfläche Ändern ein anderes Programm zu.
Bild 5.19: Zuordnen eines Grafikformats zu einem Bildbearbeitungsprogramm
Sind alternative Bildbearbeitungsprogramme installiert, kann über das Kontextmenü wahlweise auch ein anderes als das vorgegebene Programm mit dem Bild geöffnet werden. Klicken Sie
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Audio, Video, Foto
dazu die Dateiauswahl mit rechts an und benutzen Sie Öffnen mit. Alle registrierten Bildbearbeitungsprogramme werden Ihnen angeboten.
Bild 5.20: Wahl zwischen Bildbearbeitungsprogrammen über das Kontextmenü
Ausrichtung, Bildgröße und Zuschnitt ändern Schon bei der Übernahme der Bilder mithilfe des Assistenten für Scanner und Kameras können Sie Bilder, die falsch ausgerichtet sind, in der einen oder der anderen Richtung kippen. Werden die Bilder zunächst in einem Zug – wie sie sind – übernommen, kann das Auf-die-Füße-Stellen auch nachträglich erfolgen. Unbedingt sollte dieser Schritt aber vor allen anderen Schritten zur Bildbearbeitung vorgenommen werden, etwa über die beiden Schaltflächen in der Vorschau. Beim Kippen von JPEGs werden die Bildpunkte ja durch entsprechende Interpolationsverfahren neu verteilt, was nicht immer ganz ohne Qualitätsverlust abgeht. Wird die Vorschau verwendet, müssen Sie beachten, dass dabei automatisch die Originaldatei verändert wird. Es ist also möglicherweise sinnvoll, erst eine Kopie des Bildes zu machen und erst diese zu drehen.
Ausrichtung, Bildgröße und Zuschnitt ändern
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So wie das Bild von der Kamera oder einem Scanner kommt, entspricht es möglicherweise nicht den Vorstellungen, die Sie von der Größe des Bildes haben. Alle Bildbearbeitungsprogramme bieten deshalb Funktionen, um die Bildgröße neu zu bestimmen. Auch mit Paint lässt sich hier schnell für Abhilfe sorgen.
Bild 5.21: So wird die Bildgröße verdoppelt.
1. Öffnen Sie das Bild in Paint, am einfachsten über das Kontextmenü des Bildes im jeweiligen Ordner. 2. Benutzen Sie Bild/Strecken/Zerren. Soll das Bild z.B. auf das Doppelte vergrößert werden, geben Sie einen Prozentsatz von über 200 % in den beiden Eingabefeldern zu Strecken ein. Wird eine Verkleinerung auf die Hälfte gewünscht, geben Sie 50 % ein.
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3. Das Programm berechnet die Farbverteilung pro Pixel entsprechend neu und zeigt das Bild in der geänderten Größe an. Speichern Sie das Bild, um diesen Zustand zu fixieren. Bilder zuschneiden Wenn Ihnen bei einem Foto der Bildausschnitt nicht gefällt oder nur ein Teil des Bildes interessiert, lässt sich das mit einem Zuschnitt-Werkzeug leicht korrigieren. In dem folgenden Beispiel stört die links mit ins Bild geratene Ampel.
Bild 5.22: Die Ampel links stört das Bild.
1. Öffnen Sie das Bild in Paint und klicken Sie auf das Auswahlwerkzeug in der linken Werkzeugleiste. 2. Ziehen Sie mit der Maus ein Rechteck auf, das die störenden Teile ausschließt.
Ausrichtung, Bildgröße und Zuschnitt ändern
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3. Benutzen Sie Bearbeiten/Kopieren nach und geben Sie einen anderen Dateinamen an, wenn Sie das Original behalten wollen, ansonsten den Namen der Datei selbst.
Bild 5.23: Jetzt passt der Bildausschnitt.
4. Wenn Sie das neue Bild erneut öffnen, zeigt es den gewählten Zuschnitt. Wenn Sie mit den vorgegebenen Bildaufgaben von Windows XP arbeiten, um Bilder auszudrucken, müssen Sie allerdings beachten, dass diese Funktion hauptsächlich auf bestimmte Bildlayouts wie 20 x 25, 13 x 18, 10 x 15, 9 x 13 eingestellt ist. Bei bestimmten Zuschnitten kann es zu unerwünschten Ergebnissen kommen, wenn das Bildlayout nicht zu einem dieser Layouts passt.
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Bildkorrekturen Eines der großen Vorzüge digitaler Fotografie ist, dass sich viele Fehler, die sich bei der Bildbelichtung eingeschlichen haben, sei es durch falsche manuelle Einstellungen oder einfach durch ungünstige Lichtverhältnisse während der Aufnahme, mit ein paar Mausklicks korrigieren lassen. Ein typisches Problem in punkto Belichtung sind Gegenlichtaufnahmen. Bestimmte Bildpartien geraten dabei meist zu dunkel. Die Details in diesen Bereichen verschwinden und dunkle Flächen laufen teilweise zu. Was in so einem Fall möglich ist, wollen wir am Beispiel des Programms Paint Shop Pro Version 7 zeigen, da Paint hier nichts anbietet.
Bild 5.24: Unten ist das Bild viel zu dunkel geraten.
Bildkorrekturen
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1. Starten Sie das Programm Paint Shop Pro. Öffnen Sie das Bild, dessen Belichtung korrigiert werden soll.
Bild 5.25: Veränderung von Helligkeit und Kontrast
2. Wählen Sie die Menü-Option Farben/Farbeinstellungen/ Helligkeit/Kontrast. Verschieben Sie in dem linken Feld das Bild mit der Maus so, dass ein zu dunkler Bereich zu sehen ist und testen Sie verschiedene Änderungen von Helligkeit und Kontrast aus, bis im rechten Fenster ein brauchbares Ergebnis sichtbar wird. Über die Schaltfläche mit dem Auge lässt sich das zu erwartende Ergebnis für das ganze Bild vor der Bestätigung mit OK prüfen. 3. Statt die Helligkeit für alle Partien des Bildes zu ändern, können Sie auch gezielt nur die Mitteltöne aufhellen, die zwischen den Extremen Schwarz und Weiß liegen. Dazu verwenden Sie Farben/ Farbeinstellungen/Gammakorrektur. Die drei Regler für die Grundfarben können separat oder, wenn die Option Verbinden abgehakt ist, in einem Zug verschoben werden. Wird der Gammawert erhöht, wird der Mittelton aufgehellt, im anderen Fall wird er abgedunkelt.
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Bild 5.26: Die Gammakorrektur hellt die Mitteltöne auf.
Bild 5.27: Hier lassen sich Schwarzpunkt, Mitteltöne und Weißpunkt einzeln verändern.
Bilder verwalten
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4. Ein weitere Möglichkeit ist, den Weißpunkt, den Schwarzpunkt und die Mitteltöne separat zu verändern. Dazu dient die Option Farben/Farbeinstellungen/Ausleuchtung/Mitteltöne/Schatten. Wird z.B. der Weißpunkt, der hier Ausleuchtung genannt wird, von 100 % heruntergesetzt, wird das Bild abgedunkelt. All dies soll die Möglichkeiten nur andeuten, die Bildbearbeitungsprogramme für die Korrektur von Belichtungsfehlern bieten.
Bilder verwalten Wer digital fotografiert, ist nicht selten selbst überrascht, wie schnell sich Hunderte oder Tausende von Bildern auf seinem PC ansammeln. Da stellt sich das leidige Ordnungsproblem oft ziemlich schnell, insbesondere wenn die Bildnamen nicht informativ genug angelegt sind. Ein großes Plus unter Windows XP ist da die Möglichkeit, alle Bilder in speziellen Bild- oder Fotoordnern zu sammeln, sodass gleich erkennbar ist, wo Bilder zu finden sind. Diese Ordner stellen Ihnen außerdem automatisch bestimmte Dienste zur Verfügung, die in der Aufgabenleiste angeboten werden und erweitern außerdem die Ansicht-Möglichkeiten. Windows XP legt für jeden Benutzer automatisch einen Ordner Eigene Bilder als Unterordner zu Eigene Dateien an. So ist sichergestellt, dass sich mehrere Benutzer auf einem Gerät nicht in die Quere kommen und etwa versehentlich das Lieblingsbild eines anderen löschen. Für den Austausch von Bildern zwischen mehreren Benutzern wird zusätzlich noch ein Bildordner Gemeinsame Bilder für alle Benutzer angelegt, der im Explorer unter Gemeinsame Dokumente zu finden ist – der Pfad ist: \Dokumente und Einstellungen\All Users\Gemeinsame Dokumente.
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Alle Unterordner dieser Spezialordner werden als Vorgabe ebenfalls als Bildordner angelegt. Wenn Sie also verschiedene Bildserien getrennt ablegen wollen, sollten Sie jedes Mal einen Unterordner innerhalb des Bildordners Eigene Bilder oder eines anderen allgemeinen Bildordners anlegen und entsprechend benennen. Solange Sie Bilder mit dem Scanner- und KameraAssistenten übernehmen, ist das besonders einfach, weil der Assistent automatisch Unterordner mit dem gewählten Bildgruppennamen anlegt.
Bild 5.28: Der Ordner Eigene Bilder mit vier Unterordnern
Neue Bildordner anlegen Windows XP will Ihnen mit den vorgegebenen Ordnern Eigene Bilder das Leben erleichtern, Sie können aber auch jeden anderen Ordner in einen Bild- oder Fotoordner verwandeln, indem Sie eine entsprechende Ordnervorlage zuordnen. Bei umfangreichen Bildarchiven ist das schon deshalb sinnvoll, weil Windows XP eine spezielle Sicherung für eigene Dokumente und Einstellungen anbietet, die häufiger genutzt werden sollte. Sind nun darin umfangreiche Bildarchive enthalten, würde der Sicherungsvorgang entsprechend aufwändig werden. 1. Wenn Sie ein Bildarchiv zu verschiedenen Themen anlegen wollen, wählen Sie einfach im Windows Explorer zunächst das Laufwerk und eventuell den übergeordneten Ordner aus und benutzen die Aufgabe Neuen Ordner erstellen. Geben Sie den Namen direkt in das geöffnete Eingabefeld ein.
Neue Bildordner anlegen
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2. Wählen Sie anschließend den Ordner aus und wechseln Sie über Ansicht/Ordner anpassen auf das Anpassen-Register. Unter Ordnertyp wählen Sie aus, ob der Ordner für Bilder oder als Fotoalbum verwendet werden soll. Der Unterschied ist hier zunächst nur, dass die Fotoalbumvorlage die Ansicht Filmstreifen vorgibt, während der Bildordner zuerst die Miniaturansicht anbietet. Außerdem erlaubt die AlbumVorlage zusätzliche Sortierungen nach dem Aufnahmendatum oder den Abmessungen, die weiter unten noch behandelt werden. Haken Sie noch Vorlage für alle Unterordner übernehmen ab, wenn auch spätere Unterordner als Bildoder Albumordner verwendet werden sollen.
Bild 5.29: Die Registerkarte für die Ordneranpassung
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3. Ganz praktisch ist auch, Bilderordner mit entsprechenden Cover-Abbildern zu belegen, die in der Miniaturansicht angezeigt werden. Windows XP nimmt als Vorgabe die ersten – bis zu vier – Bilder, die es im Ordner findet. Sie können aber auch eigene Bilder zuordnen. Nehmen Sie dazu die Schaltfläche Bild auswählen und bestimmen Sie das gewünschte Coverbild, das dann alleine verwendet wird. Das hat den Vorteil, dass es besser zu erkennen ist. Alle üblichen Grafikformate werden unterstützt. Benutzen Sie möglichst eine kleine Datei, damit diese Option nicht zuviel Speicher verbraucht.
Bild 5.30: Verschieben in andere Ordner
4. Wenn Sie bereits anderswo gespeicherte Bilder in den neuen Ordner verschieben wollen, wählen Sie diese dort aus und benutzen die Aufgabe Ausgewählte Elemente verschieben. Windows XP öffnet ein Dialogfeld, in dem Sie den Zielordner auswählen können. Verschieben führt den Ortswechsel aus.
Bildansichten nutzen
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Bildansichten nutzen Sind zahlreiche Bilder in eigenen Ordnern gesammelt, können Sie für eine schnelle Übersicht zunächst die Miniaturansicht verwenden. Benutzen Sie im Explorer Ansicht/Miniaturansicht, um dorthin zu wechseln oder nehmen Sie die entsprechende Option über das Symbol Ansichten in der Leiste der Standardschaltflächen. Um möglichst viele Miniaturen sichtbar zu machen, sollten Sie das Ordnerfenster durch Ziehen der unteren rechten Ecke mit der Maus genügend weit aufziehen. Schnelle Übersicht mit Miniaturen
Bild 5.31: Miniaturen in einem Bildordner
Windows XP kann solche Miniaturansichten von den Grafikformaten BMP, GIF, TIFF, PNP und JPEG erzeugen, bei anderen Grafikformaten wie PCX oder PCT werden nur Symbole angezeigt. Allerdings gibt es bei TIFF-Formaten gelegentlich Schwierigkeiten, es kann vorkommen, dass nur Teile des kompletten Bildes in der Vorschau sichtbar sind. Normalerweise werden die Miniaturen in einem speziellen Cache vorgehalten, um sie möglichst schnell anzeigen zu können. Unter den Ordneroptionen, die Sie über das Extras-Menü
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erreichen, finden Sie allerdings auf dem Register Ansicht eine Option Miniaturansichten nicht zwischenspeichern. Ist diese Option aktiviert, dauert die Anzeige der Miniaturansicht eines Bildordners länger, weil die Ansichten dann jedes Mal neu erzeugt werden müssen. Detailprüfung mit der Filmstreifen-Ansicht Wollen Sie mehr von den einzelnen Bildern sehen, steht Ihnen als weitere Ansicht-Variante die Option Filmstreifen zur Verfügung, die für eine schnelle Prüfung der einzelnen Bilder besonders praktisch ist. Wenn Sie über die Ordneroptionen das Öffnen durch einfachen Klick eingestellt haben, genügt hier, den Mauszeiger auf eine der kleinen Abbildungen zu rücken, um das größere Bild davon anzuzeigen. Im anderen Fall klicken Sie die Bilder einfach an. Mit den kleinen Dreieck-Schaltflächen lässt sich bequem zwischen den im aktuellen Ordner vorhandenen Bildern blättern. Statt die Bilder einzeln durchzublättern, können Sie auch das Lauffeld der unteren Bildlaufleiste verschieben, um schnell zu einer anderen Bildergruppe zu wechseln.
Bild 5.32: Die Filmstreifen-Ansicht
Vorschau in der Windows-Bild- und Faxanzeige
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In beiden Ansichten öffnet – je nach Ordnereinstellung – ein Klick oder Doppelklick auf die Miniaturabbildung normalerweise das betreffende Bild in der Windows-Bild- und Faxanzeige. Allerdings kann dieses Verhalten geändert werden, wenn Sie ein Bildbearbeitungsprogramm wie den Photo Editor oder Picture It! installieren und dabei festlegen, dass bestimmte Grafikformate diesen Programmen zugeordnet werden. Ist das der Fall, öffnet ein Klick oder Doppelklick das Bild direkt in diesem Programm. Wollen Sie ausnahmsweise doch in die Bild und Faxanzeige wechseln, klicken Sie das Bild mit rechts an und benutzen aus dem Kontextmenü den Befehl Vorschau.
Vorschau in der Windows-Bild- und Faxanzeige Windows XP enthält für die Ausgabe Ihrer Fotos eine neue Vorschaufunktion, die auch für eingegangene Faxe benutzt wird. Diese Funktion, die aus jedem Ordner im Windows Explorer aufgerufen werden kann, stellt Ihnen je nach dem verwendeten Bildformat mehr oder weniger Optionen zur Verfügung. Es reicht ein Klick oder Doppelklick auf das Symbol oder das Miniaturbild einer Datei, um das entsprechende Bild in der Vorschau anzuzeigen. Die Vorschau enthält unter dem Bild eine Leiste mit Schaltflächensymbolen, um die Anzeige zu ändern und um einige Standardoperationen mit der Datei vorzunehmen. Mit den beiden Dreieck-Symbolen können Sie bequem zwischen den Bildern in einem Ordner hin- und herblättern. Dabei werden alle Bilder angezeigt, deren Format Windows unterstützt (BMP, GIF, PNG, TIFF, JPEG), während Dateiformate wie etwa PCX übersprungen werden. Auch mit den Richtungstasten lassen sich die Bilder wechseln.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.33: Bild in der Vorschau
Mit den Symbolen daneben lässt sich das Bild in einem Zug entweder auf die optimale Höhe relativ zur Fenstergröße oder auf die tatsächliche Größe ausdehnen, was bedeuten kann, dass Bildlaufleisten eingeblendet werden, wenn das Bild sehr groß ist. In diesem Fall können Sie aber auch mit gedrückter (Strg)Taste ins Bild klicken und mit dem eingeblendeten Hand-Symbol den sichtbaren Bildausschnitt verschieben. Das Symbol mit dem Slide-Ständer startet eine einfache Diashow mit den Bildern des aktuellen Ordners. Mit den zwei Lupensymbolen lassen sich die Bilder stufenweise vergrößern oder verkleinern, wobei Sie durch die Stellung des Mauszeigers jeweils das aktuelle Bildzentrum setzen. Die beiden Symbole rechts von den
Bildkommentare für TIFF-Bilder
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Lupen erlauben ein Drehen des Bildes um den eigenen Mittelpunkt, hier gilt wieder das, was oben schon beschrieben wurde, die Datei wird sofort verändert, nicht nur die Anzeige. Mit dem Andreaskreuz lässt sich ein Bild, das nicht gefällt, nach einer Bestätigung sofort löschen. Das ist sehr praktisch, um Bildarchive schnell zu bereinigen. Das Druck-Symbol startet den Fotodruck-Assistenten, der weiter unten noch behandelt wird. Das Speichersymbol legt eine Kopie des Bildes an, was Sie nutzen können, um eine Vorlage für eine Bearbeitung des Bildes zu erzeugen, ohne das Originalbild zu verlieren oder um das Bild in ein anderes Grafikformat umzuwandeln. Das Symbol mit dem Stift öffnet das Bild zur Bearbeitung in Paint oder einem anderen Programm, das Sie zum Öffnen dieses Grafikformats ausgewählt haben, und schließt dazu die Vorschau.
Bildkommentare für TIFF-Bilder Bei Bildern, die im TIFF-Format gespeichert sind, gibt Ihnen die Vorschau die Möglichkeit, das Bild mit erläuternden Beschriftungen zu versehen. Beschriftung für ein Bild 1. Wählen Sie in der erweiterten Symbolleiste der Vorschau die Schaltfläche Neue Anmerkung mit Text. 2. Ziehen Sie an der gewünschten Stelle ein Rechteck mit gedrückter linker Maustaste auf. 3. Klicken Sie in das Rechteck und geben Sie den passenden Text zum Bild ein. 4. Um den Text zu formatieren, ziehen Sie mit der Maus über den Text und klicken auf das Symbol mit dem roten Häkchen, das in diesem Fall den Dialog für die Schriftauswahl öffnet. Dieses Symbol wird hier in Abhängigkeit von dem jeweils ausgewählten Objekt eingesetzt. Schließen Sie die Texteingabe per Klick außerhalb des Textrahmens.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.34: Das Bild mit dem eingefügten Text
5. Soll der Text anders platziert werden, markieren Sie ihn mit einem Mausklick, und verschieben Sie ihn mit gedrückter linker Maustaste. Eventuell muss dazu vorher das Pfeilsymbol aktiviert werden. 6. Speichern Sie die Grafik mit dem Symbol Speichern unter neu ab, um die Anmerkung fest ins Bild einzufügen. Sollten Sie später die Anmerkung wieder löschen wollen, können Sie das Bild erneut in der Bildvorschau öffnen. Sie müssen zunächst das Pfeilsymbol aktivieren und auf die Anmerkung klicken, um sie auszuwählen. Markieren Sie den kompletten Text und löschen Sie ihn. Ähnlich wie bei der Textanmerkung können Sie auch mit den anderen Anmerkungssymbolen verfahren, etwa dem Symbol für die Freihandlinie. Das Symbol mit dem Häkchen erlaubt Ihnen in diesem Fall die Auswahl der Strichdicke und der Strichfarbe.
Zusammenstellen mehrseitiger Bilddateien
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Das Symbol mit dem Textmarker lässt sich verwenden, um Bereiche mit transparenten Farbfolien hervorzuheben. Wieder kann die Farbe und die Transparenz über das Häkchen-Symbol gewählt werden. Wenn Sie einen Text vor einem farbigen Hintergrund einfügen wollen, verwenden Sie das Kommentarsymbol.
Zusammenstellen mehrseitiger Bilddateien Eine Besonderheit des TIFF-Formats ist, dass in einer Datei gleich mehrere Bilder zusammen archiviert werden können. Dazu brauchen Sie allerdings ein Programm, das dazu in der Lage ist, etwa die Tools Microsoft Office Document Imaging bzw. Scanning.
Bild 5.35: Zusammenfügen von Bildern in einem Tiff-Archiv
Mit diesen Werkzeugen können mehrere Scans oder auch mehrere Dateien im TIFF-Format zu einer Bildserie zusammengefügt werden, die als eine Datei gespeichert wird. Datei/ Datei einfügen öffnet einen kleinen Dialog, über den Sie die Reihenfolge der Seiten steuern können.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.36: Seitenanwahl bei einem mehrseitigen Bild
Ist eine solche mehrseitige Bilddatei in der Vorschau geöffnet, können Sie mit den zusätzlichen kleinen Pfeilen oder über das Listenfeld die einzelnen Seiten ansteuern.
Fotos nach Themen gruppieren Gerade bei Ordnern für Fotos ist die von Windows XP angebotene Gruppenanzeige von Dateien sehr hilfreich. Eine Fotoserie, die an verschiedenen Tagen aufgenommen wurde, lässt sich ganz einfach nach Tagen gruppieren. Sie nehmen dazu zunächst die Ansicht Details und wählen Ansicht/Symbole anordnen nach/Bild aufgenommen am und haken gleichzeitig die Option
Aufnahmedetails zu Fotos prüfen
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In Gruppen anzeigen ab. Die Bilder werden sofort entsprechend gruppiert. (Die Option wird nur in Fotoalbum-Ordnern angeboten!)
Bild 5.37: Fotoanzeige nach Aufnahmetagen geordnet
Bild 5.38: Gruppierung von Bilddateien nach den Bildformaten
Praktisch ist auch die Sortierung nach Abmessungen, welche Ihnen erlaubt, beispielsweise Aufnahmen im Format 1024 x 768 von solchen mit 1600 x 1200 oder 1700 x 1300 zu trennen.
Aufnahmedetails zu Fotos prüfen Moderne Digitalkameras notieren erfreulicherweise automatisch eine große Menge an Informationen, die mit der Aufnahme des Bildes zu tun haben. Sie verwenden dabei eine spezielle Variante von JPEG, nämlich EXIF, inzwischen meist in der
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Audio, Video, Foto
Version 2.1. Diese Variante erlaubt es, neben den Farbinformationen alle wichtigen Kameraeinstellungen mitabzuspeichern. Sie müssen allerdings beachten, dass diese Informationen verloren gehen, wenn Sie eine solche Datei in Bearbeitungsprogrammen wie Paint Shop Pro oder älteren Versionen von Photoshop öffnen und dann wieder als JPEG-Datei speichern, weil diese Programme die JFIF-Variante von JPEG verwenden. Wenn Sie die Entstehungsdaten eines Bildes behalten wollen, sollten Sie die Überarbeitung deshalb möglichst unter einem veränderten Namen abspeichern, etwa durch Anhängen einer Versionsnummer. Diese zusätzlichen Informationen werden im Windows Explorer über Ansicht/Details sichtbar. Ist im Ordner eine Datei ausgewählt, werden die Daten für diese Datei zusätzlich noch innerhalb der linken Leiste, die Sie mit der Schaltfläche Ordner jederzeit einblenden können, zusammen mit einem kleinen Vorschaubild angezeigt.
Bild 5.39: Fotoalbum-Ordner in der Ansicht Details
Aufnahmedetails zu Fotos prüfen
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Wenn Ihnen die angezeigten Spalten nicht ausreichen, können Sie über Ansicht/Details auswählen festlegen, welche Daten für Sie wichtig sind. Mit den Schaltflächen Nach oben und Nach unten lässt sich die Reihenfolge der Spalten neu ordnen.
Bild 5.40: Auswahl der Spalten für die Ansicht Details
Wenn Sie gezielt alle Daten für eine Datei sehen wollen, klicken Sie die Datei im Ordner mit rechts an, öffnen über Eigenschaften den Dialog und befragen das Register Dateiinfo. Die Schaltfläche Erweitert zeigt alle Daten, nach Gruppen sortiert.
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Audio, Video, Foto
Bild 5.41: Dateiinfo zu einer JPEG-Datei
Bildformate wie JPEG und TIFF erlauben Ihnen außerdem, bestimmte Informationen zusätzlich in der Datei abzuspeichern. Beispielsweise lassen sich Bildtitel, Stichwörter oder Kommentare eingeben, die später auch als Suchkriterium benutzt werden können. Benutzen Sie die Schaltfläche Übernehmen, wenn Sie die Eingabe in ein Feld bestätigt haben.
Die Stecknadel im Bilderhaufen finden
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Bild 5.42: Zusätzliche Angaben zu einem JPG-Bild
Die Stecknadel im Bilderhaufen finden Computer sind eine großartige Hilfe, wenn eine bestimmte Textstelle in Tausenden von Dokumenten gefunden werden soll. Volltextsuche wird das genannt. Bilder lassen nicht so einfach durchsuchen. Den Auftrag, ein Bild zu finden, wo die rote Daniela aus Düsseldorf zu sehen ist, kann Windows XP nicht ohne weiteres ausführen, es sei denn, Sie haben, wie im letzten Abschnitt beschrieben, einen entsprechenden Eintrag unter Titel oder Stichwort vorgenommen. Bei Bildern ist zunächst der
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Dateiname und das Dateiformat das Haupterkennungsmerkmal. Die Verwendung von sprechenden Dateinamen, die das Bildmotiv erkennen lassen, ist eine erste Hilfe, um die Übersicht zu behalten. Neben den Dateinamen lassen sich die zusätzlichen Textinformationen, die über das Dialogfeld Eigenschaften mit der Bilddatei verknüpft werden, über die Suchfunktionen von Windows XP als Kriterien verwenden, um bestimmte Fotos zu finden. Benutzen Sie Start/Suchen und die Option Bilder, Musik und Videos. Bei der Suche mithilfe des Dateinamens helfen oft Suchbegriffe mit Jokerzeichen. Wenn Sie nur noch den Anfang des Namens wissen, tragen Sie in dem Feld Gesamter oder Teil des Dateinamens beispielsweise »Berlin*« ein, um alle Fotos zu finden, deren Name so anfängt. Klicken Sie Erweiterte Suchoptionen verwenden an, um in dem Feld Ein Wort oder ein Begriff innerhalb der Datei auch Zeichenfolgen einzugeben, die Sie über das Register Dateiinfo des Eigenschaften-Dialogfelds als Titel oder Stichwort zugeordnet haben oder die in einem Kommentar zum Bild enthalten sind. Die Handhabung von Metadaten zu Bildern steckt insgesamt noch etwas in den Kinderschuhen. Mithilfe des XML-Vokabulars XMP versucht Adobe, der Hersteller von Photoshop und anderen marktführenden Design-Werkzeugen, hier gerade neue Wege zu gehen. Eine andere Variante ist in Adobes AlbumProgramm verwirklicht. Dort können den Bildern Tags und Untertags zugeordnet werden, die es erlauben, bestimmte Ordnungshierarchien zuzuordnen. Orte ist beispielsweise ein sehr allgemeines Tag. Leeds wäre ein untergeordnetes Tag dazu. Aus einem Album lassen sich dann sehr einfach durch Auswahl der entsprechenden Tags bestimmte Teilbereiche zusammenstellen.
Windows-Diashow
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Bild 5.43: Suche mithilfe von Tags in Adobe Photoshop Album
Windows-Diashow Ist die Aufgabenansicht eines Bild- oder Foto-Ordners aktiviert, finden Sie unter den angebotenen Bildaufgaben die Möglichkeit, die Bilder des Ordners oder eine vorher getroffene Auswahl in einer Diashow vorzuführen. Für den zweiten Fall markieren Sie zuerst die gewünschten Dateien mit der Kombination von Mausklick und (Strg)- bzw. (ª) und wählen erst dann Als Diashow anzeigen. Als Vorgabe werden die Bilder im Kreis herum endlos wiedergegeben, bis Sie mit Klick auf das Andreaskreuz oder (ESC) die Show abbrechen. Die Show läuft normalerweise automatisch ab, die Bilder wechseln innerhalb von wenigen Sekunden. Die kleinen Schaltflächen für eine manuelle Steuerung werden eingeblendet, sobald Sie die Maus bewegen. Sie verschwinden auch wieder, wenn Sie die Maus in Ruhe lassen. Auch die Richtungstasten können für einen manuellen Bildwechsel benutzt werden. Mit der (æ___) lässt sich jeweils das vorhergehende Bild anzeigen.
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Bild 5.44: Bild in der Diashow mit den Steuerelementen
Gefallen Ihnen bestimmte Bilder beim Ansehen in der Show nicht, können Sie sie gleich mit der (Entf)-Taste vom Datenträger löschen, falls Sie die Nachfrage bestätigen. Wenn Sie eines der Bilder mit rechts anklicken, steht in der Diashow noch ein spezielles Kontextmenü zur Verfügung, das einige der Optionen anbietet, die den Symbolen in der Bildvorschau entsprechen. (Das Menü wird möglicherweise geändert und erweitert, wenn Sie Ihre Bilddateien an ein anderes Bildprogramm binden.) Sie können die Diashow auch bei Bildern verwenden, die sich nicht in einem Bild- oder Foto-Ordner befinden, sondern beispielsweise mit Textdokumenten gemischt sind. Dazu brauchen Sie nur eines der Bilder in der Windows-Bild- und Faxanzeige zu öffnen. Nun können Sie dort das Symbol Diashow starten verwenden, um alle Bilder des Ordners zu sehen.
Diashow-Alternativen
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Bild 5.45: Kontextmenü in der Diashow
Diashow-Alternativen Die Diashow, die Windows XP als fertige Funktion enthält, ist sehr einfach zu nutzen, lässt aber relativ wenig Gestaltungsspielraum. Wer z.B. die Diashow nutzen will, um gezielt bestimmte Bildserien zu prüfen, findet in dem gern genutzten FreewareProgramm Irfanview eine gute Alternative. Wenn Sie Irfanview installiert haben, können Sie mit Datei/ Slideshow ein Dialogfeld öffnen, in dem Sie die Bilder für die Show ordnerweise oder auch einzeln zusammenstellen. Sie können das Zeitintervall beliebig einstellen. Optionen wie die Anzeige der Dateinamen sind in bestimmten Situationen sehr praktisch. Interessant ist insbesondere auch die Möglichkeit, verschiedene Sortierungen zu wählen. Klicken Sie dazu auf die Schaltfläche Optionen für Fortgeschrittene. Eine einmal gewählte Zusammenstellung lässt sich in einer Textdatei sichern und bei Bedarf erneut laden. Slideshows lassen sich auch gleich als Programm generieren oder auf eine CD brennen, die selbststartend ist.
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Bild 5.46: Der Dialog für die Slideshow im Programm Irfanview
Hinweise zum Fotodruck Beim Druck von Fotos möchten Sie sicher gern die Wahl haben, auch mehrere Bilder auf einem DIN-A4-Bogen Fotopapier auszudrucken. Den meisten Kameras liegen Programme bei, um mehrere Bilder auf einer Seite anzuordnen, etwa bei Canon das Programm PhotoRecord. Auch Windows XP hat hier etwas anzubieten, was in vielen Fälle durchaus ausreicht. Der Fotodruck-Assistent in Windows XP wird direkt aus dem Windows Explorer aufgerufen, wenn ein Bild- oder Fotoordner geöffnet ist. Sie können entweder direkt die Bildaufgabe Bilder drucken verwenden; wenn der Ordner markiert ist, sind zunächst alle Bilder ausgewählt und Sie können die Auswahl innerhalb des Assistenten wieder einschränken, oder Sie wählen schon vorweg die gewünschten Bilder im Ordner aus und benutzen dann Ausgewählte Bilder drucken. In diesem Fall wer-
Hinweise zum Fotodruck
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den nur die ausgewählten Bilder im Assistenten angezeigt. Wird ein einzelnes Bild vorher ausgewählt, wird über Bild drucken trotzdem die Liste aller Bilder des aktuellen Ordners angezeigt, wobei aber nur das ausgewählte Bild abgehakt ist.
Bild 5.47: Start des Fotodruck-Assistenten aus einem Bildordner
Bild 5.48: Auswahl der Bilder
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Audio, Video, Foto
Im ersten Schritt können Sie die für den Druck vorgesehenen Bilder eines Ordners per Abhaken oder mit der Schaltfläche Alle Auswählen markieren. Mit Auswahl aufheben lassen sich alle Markierungen in einem Zug löschen. Wenn Bilder unterschiedlicher Formate gemischt sind, ist es häufig sinnvoll, zunächst nur die Bilder im Quer- oder im Hochformat auszuwählen, insbesondere dann, wenn mehrere Bilder je Seite zusammengestellt werden sollen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass alle Bilder in derselben Ausrichtung wiedergegeben werden. Ansonsten dreht der Assistent unter Umständen bei bestimmten Layouts einzelne Bilder, damit sie in das Layout passen.
Bild 5.49: Wahl der gewünschten Druckoptionen
Hinweise zum Fotodruck
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Weiter führt zu den Druckoptionen. Wenn Sie mit verschiedenen Druckern arbeiten, lässt sich hier der gewünschte Drucker auswählen. Die Schaltfläche Druckeinstellungen öffnet den Dialog für die Eigenschaften des Druckers. Hier bestimmen Sie, ob Sie in Farbe oder Schwarzweiß drucken wollen und ob ein spezielles Papier verwendet werden soll. Die nicht ganz billigen Foto- oder Glossy-Fotopapiere machen das Druckergebnis allerdings erst zu der staunenswerten Attraktion, die inzwischen auch auf preiswerten Tintendruckern der neuen Generation möglich ist. Meist erlauben die Druckertreiber auch noch spezielle Optimierungen für digitale Fotos wie hier beim Epson C70 die Einstellung Photoenhance, die spezielle Bildkorrekturen für Landschaft, Portraits etc. zur Wahl freigibt.
Bild 5.50: Entscheidung über das Layout
Wenn Sie weitergehen, werden neben dem ganzseitigen Ausdruck einige vorgegebene Layouts für mehrere bei Fotos typischen Bildgrößen angeboten, um Bilder auf einer Seite zu verteilen. Wenn beim Fotodruck oder bei Laborabzügen eine gute Qualität erreicht werden soll, ist eine Auflösung von 300 dpi optimal. Bei einer Kamera, die maximal 2,1 Megapixel liefert, sollte also möglichst ein Bildformat von 10 x 15 cm verwendet werden. Größere Formate führen zwangsläufig zu einem
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Audio, Video, Foto
Qualitätsverlust. Gibt man sich mit 200 dpi zufrieden, können von dieser Kamera auch Abzüge im Format 13 x 18 akzeptabel sein. Der Assistent unterstützt folgende Formate: 20 x 25 cm 13 x 18 cm 10 x 15 cm 9 x 13 cm Passbildformat Über das Feld Zu verwendende Bildanzahl lässt sich einstellen, wie viele unterschiedliche Bilder pro Seite gedruckt werden sollen. Wenn Sie also ein Bild mehrmals auf einem Bogen ausdrucken wollen, um diesen später auseinander zu schneiden, lässt sich das hier einstellen. Wenn Sie die Layout-Wahl bestätigen, wird der Druck entsprechend vorbereitet. Fertig stellen startet den Ausdruck. Zuschnitt und Ausrichtung Bei einigen Formaten schneidet der Assistent die Bilder zu oder dreht sie. Wenn gleichzeitig ein Bild im Hochformat und ein Bild im Querformat ausgewählt wird, werden möglicherweise auf ziemlich rohe Weise Bildteile weggenommen, die nicht mehr in das Layout-Muster passen. Das macht sich auch dann bemerkbar, wenn Sie die Bildgröße vorher manuell verändert haben, etwa um einen besseren Bildausschnitt zu erhalten. Wenn Sie ein Bild in einer bestimmten Bildgröße aufgenommen haben, sollten Sie deshalb beim Ausschneiden möglichst Proportionen wählen, die den vorgegebenen Bildformaten entsprechen. Insbesondere wenn Sie mehrere Bilder auf ein Blatt drucken wollen, ist es also sinnvoll, die Dateien vorher nach den Abmessungen zu gruppieren, wie es oben schon beschrieben wurde. Wenn Sie jeweils nur die Bilder mit derselben Abmessung in der
Kontaktbögen drucken
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Ordneransicht auswählen und erst dann den Fotodruck-Assistenten aufrufen, haben Sie von vornherein die Gewähr, dass die Bildgrößen zueinander passen.
Kontaktbögen drucken Unter den Layouts kann auch ein Kontaktbogen ausgewählt werden, der bis zu 35 Bilder pro Seite enthalten kann. Dabei werden die Dateinamen der Bilder mitausgedruckt. Das ist ganz praktisch, wenn es darum geht, wer wie viele Kopien von welchem Foto haben will. Nicht jeder hängt ja schon am Netz und kann so etwas per E-Mail erledigen.
Bild 5.51: Vorschau auf einen Kontaktbogen
Druckaufträge für lokale Fotostudios Fotos selbst auf Fotopapier auszudrucken, ist einfach eine großartige Sache, auch wenn die Papiere und die Farbpatronen leider häufig noch viel zu teuer sind. Wer keinen guten Drucker zur Verfügung hat, kann seine Bilder in ein örtliches Fotostudio bringen und sich Abzüge davon machen lassen. Wenn Sie Fotos
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Audio, Video, Foto
von einem örtlichen Dienstleister entwickeln lassen, können Sie in der Regel über das Menü der Kamera oder über eine Funktion der beiliegenden Software auf dem Datenträger der Kamera pro Bild eintragen, wie oft das Bild kopiert werden soll und in welchem Format. Auch das Aufnahmedatum und die Dateinummer können mitausgegeben werden. Diese Angaben entsprechen dem inzwischen standardisierten Digital Print Order Format (DPOF).
Bild 5.52: Die Zahl der gewünschten Kopien für den Druck lässt sich mit den Bildern speichern.
Abzüge über Internet-Dienstleister Wer nicht selbst drucken, sich aber auch den Gang zu einem lokalen Fotostudio sparen will, findet in Windows XP noch einen besonderen Komfort eingebaut. Von jedem Bildordner aus lassen sich mit ein paar Mausklicks und ein paar Eingaben Fotoabzüge über das Internet bestellen. Die Bilddaten werden dazu über das Netz an spezielle Online-Dienstanbieter
Abzüge über Internet-Dienstleister
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geschickt. Diese direkte Verknüpfung von Windows XP mit Webdiensten wie den Fotostudios ist ein typisches Beispiel für die immer stärkere Verzahnung mit dem Internet. Sie ist für alle attraktiv, die über schnelle Internetverbindungen verfügen, bei einer langsamen Verbindung und bei großen Datenmengen ist dieses Verfahren nicht zu empfehlen. Im Augenblick ist die Liste der Anbieter, die direkt in den Windows-Assistenten eingebunden sind, noch eingeschränkt, aber das wird sich mit der zunehmenden Verbreitung digitaler Kameras vermutlich ändern. Je einfacher der Bestell- und der Zahlungsvorgang geregelt sind, umso mehr werden solche Dienste für das Netz angenommen. Windows XP hat dafür einen speziellen Assistenten, der den Kunden durch den gesamten Bestellvorgang führt. Wie dieser Vorgang abläuft, ist allerdings je nach Anbieter unterschiedlich. Wir zeigen Ihnen hier das Verfahren für eine Bestellung bei Foto Quelle/Karstadt.
Bild 5.53: Auswahl der Bilder, die entwickelt werden sollen
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Audio, Video, Foto
1. Stellen Sie zunächst eine Internetverbindung her und wählen Sie anschließend den betreffenden Bildordner oder eine Auswahl von Bildern darin aus. Der Ansichtsmodus im Ordner wird im folgenden Dialog übernommen. 2. Benutzen Sie in der Aufgabenleiste Abzüge online bestellen, um den Assistent für die Onlinebestellung von Abzügen zu starten. Der erste Dialog erlaubt Ihnen zunächst noch einmal, die Auswahl der Bilder zu überprüfen oder zu ändern.
Bild 5.54: Wahl eines Online-Anbieters
3. Anschließend wählen Sie einen Anbieter aus und geben in den weiteren Schritten die nötigen Daten für die Abwicklung der Bestellung ein. Bei dem Anbieter Foto Quelle/ Karstadt können Sie wählen, ob Sie die Bilder per Post empfangen oder bei einem örtlichen Händler abholen wollen. 4. Im nächsten Dialog wird pro Bild die Anzahl der Kopien und das gewünschte Bildformat ausgewählt. Über die kleine Schaltfläche mit der Schere lässt sich sogar ein bestimmter Bildausschnitt festlegen. Die Preise werden fortlaufend neu berechnet. 5. Im folgenden Schritt geben Sie Ihre Kundendaten ein und starten die Bildübertragung an die Druckfirma. Sie erhalten vom Anbieter eine E-Mail zur Bestätigung des Auftrags, welche einen Link zur Auftragsverfolgung enthält, sodass Sie jederzeit prüfen können, wie es um den Druckauftrag steht.
Bilder auf CD kopieren
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Bild 5.55: Wahl der Bildformate und Anzahl der Kopien
Wenn man die Preise mit denen für den Druck mit eigenem Fotopapier + Farbpatronen vergleicht, schneiden die Internetangebote ganz gut ab. Über das Internet lassen sich natürlich auch zahlreiche andere Angebote nutzen, die eigene Assistenten für den Bestellvorgang und das Hochladen der Fotos anbieten, etwa www.bilderservice.de, um nur den Bekanntesten zu nennen.
Bilder auf CD kopieren Wenn sich eine größere Zahl von Bilddateien auf Ihrer Festplatte befindet, stellt sich irgendwann die Frage, ob es nicht ratsam ist, sie auf einem zusätzlichen Medium zu sichern. Da die Bilddateien wie gesehen ziemlich umfangreich werden können, bietet sich die Sicherung auf CDs oder CD-RWs an. Ein anderes
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Motiv, eine Bild-CD zu brennen, könnte sein, dass Sie Freunden ihre Bilder zuschicken wollen. Bilddateien lassen sich wie Audio- und Video-Dateien in Windows XP ohne zusätzliches Brennprogramm direkt aus einem Ordner auf eine CD brennen, wenn ein entsprechender Brenner an den PC angeschlossen ist. Dabei ist es auch möglich, eine CD schrittweise um neue Bilder zu erweitern.
Bild 5.56: Im Bildordner wird das Brennen auf CD direkt angeboten
1. Wählen Sie im Windows Explorer einfach die Bilder aus, die Sie auf eine CD kopieren wollen, und benutzen Sie Auf CD kopieren. Sind noch keine Bilder ausgewählt, wird Alle Elemente auf CD kopieren angeboten. Es ist auch möglich, das Symbol eines Bildordners oder eine Bildauswahl gleich auf das Symbol des CD-Brenners zu ziehen. 2. Die ausgewählten Dateien werden zunächst in dem Laufwerk zwischengespeichert, das im Eigenschaftendialog des Brenners auf dem Register Aufnahme angegeben ist, und im Fenster des CD-Laufwerks als zum Schreiben markiert angezeigt. 3. Wenn Sie sich an dieser Stelle entschließen, den Vorgang abzubrechen, können Sie unter CD-Schreibaufgaben den Eintrag Temporäre Dateien löschen benutzen. Mit Dateien auf CD schreiben wird der eigentliche Schreibvorgang auf den eingelegten Rohling gestartet. Statt der Ordneraufgaben können Sie auch die entsprechenden Befehle im Kontextmenü des Brenner-Symbols benutzen.
Bilder auf CD kopieren
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Bild 5.57: Anzeige der ausgewählten Dateien, die auf die CD gebrannt werden sollen
4. Im Dialogfeld des eingeblendeten Assistenten zum Schreiben von CDs sollten Sie noch einen passenden Namen eingeben. Im letzten Schritt des Assistenten können Sie die Option Ja, diese Daten auf eine weitere CD schreiben markieren, wenn zusätzliche Kopien gebrannt werden sollen. 5. Nach dem Brennvorgang wird die CD ausgeworfen und der Zwischenspeicher wieder gelöscht, es sei denn, Sie brennen mit denselben Daten gleich noch eine zweite CD. In diesem Fall wird die nächste CD angefordert. 6. Anschließend können Sie die CD testen. Ähnlich wie bei CDs mit Musikstücken wird auch beim Einlegen einer BildCD eine AutoPlay-Funktion angeboten. Im Dialogfeld können Sie wählen, ob die Bilder z.B. gleich in einer Diashow vorgeführt oder ob sie an den Fotodruck-Assistenten zum Ausdruck übergehen werden. (Dies gilt übrigens auch für den Fall, dass Bilder auf einem Zip-Laufwerk oder einem externen Laufwerk an einer Firewire-Schnittstelle gespeichert wurden.)
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Bild 5.58: Was soll nach dem Einlegen der Bild-CD geschehen?
Zuordnen der AutoPlay-Aktion Über das AutoPlay-Register des Eigenschaften-Dialogs Ihres CD-Brenners können Sie die Zuordnung bestimmter AutoPlay-Funktionen zu den unterschiedlichen CD-Typen auch vorweg festlegen, etwa dass bei Bild-CDs immer gleich die Diashow gestartet wird. Wählen Sie dazu im oberen Fenster das Symbol für Bilder und unten die entsprechende Aktion. Wenn Sie ein CD-RW-Laufwerk haben und wieder beschreibbare CDs einsetzen können, steht Ihnen auch die Möglichkeit zur Verfügung, direkt aus dem Kontextmenü eines Bildordners oder einer Dateiauswahl – Klick mit der rechten Maustaste genügt dazu – den Befehl Senden an CD-RW-Laufwerk zu verwenden. Windows XP zeigt die Dateien, die sich bereits auf dem Laufwerk befinden, und die, die noch gebrannt werden sollen, in getrennten Gruppen an.
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Befinden sich Bilder nicht in einem Bildordner, werden die Aufgaben zum Schreiben auf eine CD nicht direkt angeboten. Sie finden aber im Kontextmenü einer Auswahl von Dateien den Befehl Senden an/CD-Laufwerk. Oder Sie ziehen einfach die Dateien per Maus in das geöffnete Ordnerfenster des CD-Laufwerks.
Videoaufnahmen mit dem Movie Maker 2 Für den Schnitt und die Vertonung von Videos hat Windows XP den Movie Maker im Köcher, ein einfaches und übersichtliches Programm, das zudem direkt mit den E-Mail- und WebFunktionen des Systems verknüpft ist. Für die Filmvorführung bringt der Windows Media Player wiederum alles Nötige mit. Die zunächst mit Windows XP mitgelieferte Version des Movie Makers war zugegeben etwas schwach ausgestattet, mit der aktuellen Version 2.0 können aber durchaus ansprechende Resultate im Home-Bereich erzielt werden. Wenn Sie noch nicht über die neueste Version verfügen, sollten Sie diese über das Windows-Update herunterladen. Sind Sie dann auf den Geschmack gekommen, werden vielleicht Programme interessant, die einen größeren Funktionsumfang bereitstellen. Digitale und analoge Bildquellen Für den Movie Maker verlangt Windows XP mindestens einen 600-MHZ-Prozessor und 128 MB RAM. Besser ist alles ab 1,5 GHz und 258 MB RAM. Für die Datenaufzeichnung sollte mindestens ein zusammenhängender freier Speicherplatz von 2 GB bereitgestellt werden, das reicht bei einer sehr hohen Aufnahmequalität aber gerade mal für 10 Minuten. Wenn Sie weniger strenge Anforderungen an die Bildqualität stellen, kommen die vom Programm verwendeten Komprimierungstechniken auch mit weniger Platz aus; besonders günstig ist, für die Videodaten ein eigenes Laufwerk (ein physikalisches oder wenigstens ein logisches Laufwerk) freizuhalten.
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Der Movie Maker kann Bildmaterial übernehmen, das vorher mit einem digitalen oder analogen Camcorder aufgezeichnet wurde. Mit Webcams sind auch Live-Aufzeichnungen möglich. Das verwendete Gerät muss an der entsprechenden Schnittstelle des PCs angeschlossen sein, damit es als mögliches Aufnahmegerät erkannt und ausgewählt werden kann. Die eleganteste Lösung bieten digitale Camcorder, weil sie die Videodaten gleich passend in digitaler Form bereitstellen. Dazu werden IEEE-1394-Schnittstellen verwendet, die auch »Firewire«, also »Feuerdraht« genannt werden, um darauf anzuspielen, dass sie die riesigen Datenmengen entsprechend schnell von der digitalen Kamera in das System einschleusen und auf ein Plattenlaufwerk übertragen können. Während aktuelle Notebooks solche Schnittstellen oft mitbringen, lassen sich PCs notfalls mit entsprechenden PCI-Karten nachrüsten. Windows XP unterstützt 1394-Controller von Texas Instruments oder Sony und einigen anderen Anbietern bzw. dazu kompatible Karten. Bevor Sie eine Firewire-Karte kaufen, sollten Sie aber unbedingt prüfen, ob sie sowohl mit dem Camcorder als auch mit Windows XP voll kompatibel ist.
Bild 5.59: DV-Camcorder im Gerätebaum
Das System verhält sich bei Geräten, die den IEEE-1394Controller benutzen, ähnlich wie bei USB-Geräten. Sobald Sie eine digitale Kamera, die per Kabel an die Karte angeschlossen ist, einschalten, wird die Gerätekonfiguration des PCs bei laufendem Betrieb sofort aktualisiert. Die Kamera erscheint im Gerätebaum des Geräte-Managers unter den Bildverarbeitungsgeräten, die speziellen Gerätetreiber, die auch die Steuerung der Kamera vom PC aus erlauben, werden aktiviert. Das Videogerät erscheint auch im Ordner Scanner und Kameras. Über Geräte-
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Eigenschaften anzeigen wird der Eigenschaften-Dialog der Kamera geöffnet. Über die Testschaltfläche kann ein kurzer Kameratest gestartet werden.
Bild 5.60: Kameratest über den Eigenschaften-Dialog
Von hier aus lässt sich auch die Videoaufnahme mit Bilder übertragen starten. Windows XP öffnet bei hergestellter Verbindung den Autoplay-Dialog, in dem Sie wählen können, ob gleich mit der Aufnahme begonnen werden soll oder nicht. Im ersten Fall startet Windows XP sofort den Movie Maker mit dem Dialog Aufnahme. Kommen die Videos von analogen Geräten, kann für die Übernahme beispielsweise eine WinTV-Karte von Hauppauge verwenden werden, die einen VHS- oder SVHS-Eingang für das Kabel vom Rekorder anbietet. Auch Grafikkarten mit integriertem TV- und Videoanschluss sind mögliche Lösungen. Eine attraktive externe Capture-Lösung ist der Windows XP-kompatible Videobus 2 von Belkin, ein kleines Teil, das extern an den USB-Bus angeschlossen wird und am anderen Ende mit
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analogen Kameras oder Videorekordern verbunden werden kann. Gleiche Funktionen bietet auch die handliche Dazzle USB-Anschlussbox. Die kleine Lösung: Webcams Webcams erlauben auch Live-Aufnahmen, allerdings ist der Radius der Aufnahmemöglichkeiten eingeschränkt, da die Kamera in der Regel direkt mit dem PC verbunden oder an einer bestimmten Stelle fest installiert ist. Webcams benutzen häufig eine USB-Schnittstelle, sie lassen sich im laufenden Betrieb anund abhängen, wobei die Treiber automatisch aktiviert und deaktiviert werden. Zusätzliche Video-Capture-Karten sind in diesem Fall also nicht notwendig. Gute Geräte liefern inzwischen 30 Bilder pro Sekunde bei einer Auflösung von 640 x 480 dpi. Meist finden Sie neben den mitgelieferten Treibern auch eine Menge Software für die Bildbearbeitung und den Versand übers Web. Über den Dialog Eigenschaften lässt sich die Kamera testen. Wollen Sie Einzelbilder mit einer Webcam aufnehmen, brauchen Sie das Symbol des Geräts im Ordner Scanner und Kameras nur anzuklicken. Der Assistent für Scanner und Kameras bietet sofort die Einzelbildaufnahme an. Sie richten die Webcam auf das gewünschte Objekt und klicken im Dialogfeld auf die Schaltfläche Bild aufnehmen. Von der Idee zum Film Wenn Sie eine Idee für einen Film haben, kann eine gute Planung, etwa in Form eines Storyboards, nicht schaden. Die Notwendigkeit zu ausführlichen Planungen hat allerdings abgenommen, seit es möglich ist, mit digitalem Material frei herumzuspielen, ohne dass dabei etwas zerstört werden muss. Bei anspruchsvolleren Projekten ist es aber meist sinnvoll, wenigstens einen groben Plan davon zu machen, was der Film zeigen soll und welche Mittel und Quellen dafür verwendet werden.
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Bild 5.61: Aufnahme von einzelnen Bildern mit einer Webcam
Die Produktion eines Film mit dem Windows Movie Maker lässt sich in der Regel in drei Phasen einteilen, entsprechend den Aufgabenbereichen, die das Programm über die Schaltfläche Aufgaben anbietet. Die einzelnen Teilaufgaben können direkt über diese Aufgabenliste aufgerufen werden: 1. Sammlung des Filmmaterials: In der ersten Phase werden zunächst das gesamte Film- und Standbildmaterial und die Audiodaten, aus denen der Film schließlich zusammengeschnitten werden soll, gesammelt. Dazu gibt es drei Wege. Der eine ist, Material aus bereits aufgenommenen Videobändern zu übernehmen – das wird im Programm »Aufnehmen« genannt, faktisch wird aber bereits aufgenommenes Bandmaterial entweder aus analogen Daten in digitale Daten umgewandelt oder gleich von einem digitalen Camcorder übernommen. Der zweite Weg ist die Live-Aufnahme von laufenden Bildern über eine Webcam. In beiden Fällen kön-
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nen die Daten automatisch in Clips zerlegt werden, die als Bausteine zur Montage des Films verwendet werden. Der dritte Weg ist, bereits vorhandene Medien-Dateien vom Laufwerk in den Arbeitsbereich des Movie Makers zu importieren. Das gesamte Filmmaterial wird jeweils in ClipSammlungen zusammengestellt, die als Basis für ganz verschiedene Filmprojekte verwendet werden können. (Der Windows Movie Maker kann deshalb auch als Videoschnittprogramm auf einem Gerät eingesetzt werden, das selbst keine Hardware für die Aufnahme oder das Überspielen von Videos hat.) 2. Filmbearbeitung: Ein Filmprojekt wird aus den Bestandteilen einer oder auch mehrerer Clip-Sammlungen zusammengestellt. Der erste Schritt ist der Rohschnitt des Films, bei dem zunächst nur die Abfolge der Clips festgelegt wird. Dann kann eine feinere Bearbeitung folgen: exaktes Zuschneiden der einzelnen Clips, Einfügen von Übergängen zwischen Clips, Einfügen von Titeln und Zwischentiteln. Im Vorschaufenster lässt sich der aktuelle Stand des Film jederzeit prüfen. Auch die einzelnen Clips lassen sich in diesem Fenster prüfen und eventuell in kleinere Einheiten zerlegen. Der aktuelle Zustand des Filmprojekts kann jederzeit abgespeichert und wieder aufgerufen werden. Der Movie Maker speichert diese Daten in einer Datei vom Typ .mswmm. Ergänzend zu den Clips in der Videospur können Sprachaufzeichnungen per Mikrofon und Audioaufzeichnungen in einer eigenen Tonspur angeordnet werden. 3. Filmproduktion: Sind Sie mit dem erreichten Ergebnis zufrieden, kann der Film schließlich produziert werden. Dazu speichern Sie das in der Zeitachse zusammengestellte Material als Windows Media-Datei ab – die Dateierweiterung ist .wmv – oder verschicken es als Anlage zu einer E-Mail oder fügen es gleich in eine Webseite auf einem Webserver ein. Wenn Sie den fertigen Film auf dem eigenen Gerät ansehen wollen, laden Sie die Datei in den Windows Media Player.
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Bild 5.62: Über die Aufgabenliste werden die einzelnen Schritte direkt angeboten.
Die technische Qualität des Films hängt natürlich in erster Linie von der Qualität der Aufnahme ab. Trotz aller Verbesserungen bei den digitalen Kameras gibt es immer noch Einschränkungen bei Aufnahmen mit schnellen Bewegungen im Hintergrund. Auch eine gute Ausleuchtung ist eine wichtige Voraussetzung für brauchbare Ergebnisse. Bei der Tonaufnahme sollten Sie darauf achten, dass möglichst wenig Hintergrundgeräusche mitaufgenommen werden. Mikrofone sollten nicht zu nahe zum Mund geführt werden.
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Ein paar Vorbereitungen
Bild 5.63: Allgemeine Voreinstellungen für die Aufnahme von Filmen
Zunächst sollten Sie prüfen, ob Sie die vorgegebenen Einstellungen für den Movie Maker übernehmen oder ändern wollen. Starten Sie dazu das Programm über das Startmenü und Alle Programme aus dem Untermenü Zubehör. Wenn Sie den Dialog Extras/Optionen öffnen, können Sie in der Registerkarte Allgemein zunächst den temporären Zwischenspeicher festlegen, den der Movie Maker bei der Herstellung einer Filmdatei benutzt. Wenn Sie für die Videodaten ein eigenes Laufwerk reservieren
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können, sollten Sie auch den temporären Ordner dorthin verlegen, da häufig große Datenmengen umgewälzt werden müssen. Windows XP gibt den Ordner Eigene Videos als Unterordner von Eigene Dateien vor, aber diese Vorgabe ist in der Regel eher ungünstig, falls Sie beispielsweise den Ordner Eigene Dateien häufiger sichern wollen, was dann ziemlich aufwändig werden kann.
Bild 5.64: Erweitere Video-Einstellungen
In der zweiten Registerkarte Erweitert lassen sich die Voreinstellungen zur Dauer für Bilder und zur Dauer für Übergänge anpassen. Die erste Einstellung bezieht sich auf importierte Standbilder, die beispielsweise als Titel und Zwischentitel verwendet werden, oder kleine Bildfolgen. Wenn Sie beispielsweise
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den Wert auf 10 Sekunden setzen, werden die Bilder jeweils 10 Sekunden angezeigt, solange Sie die Anzeigedauer nicht manuell innerhalb des Filmstreifens verändern. Neben dem Videoformat lässt sich jetzt auch das Seitenverhältnis beeinflussen. Zusätzlich zu dem klassischen 4:3-Format wird auch das breitere 16:9-Format unterstützt. Sie müssen dabei aber beachten, dass es bei einer Transformation von einem Format ins andere zu Verzerrungen kommen kann. Die Gesichter der Helden gehen unschön in die Breite, wenn 4:3-Material einfach in 16:9 ausgegeben wird. Schließlich kann noch eine maximale Dateigröße für Filme vorgesehen werden, die für den Versand per E-Mail gedacht sind. Sammeln des Filmmaterials Wenn das Programm gestartet wird, ist automatisch ein neues Film-Projekt geöffnet. Um ein begonnenes Projekt weiter zu bearbeiten, kann es über das Datei-Menü geöffnet werden. Datei/Neues Projekt startet ein neues Projekt, wenn es nötig ist. Das gerade geöffnete Projekt wird dann geschlossen. Das ganze Material, aus dem der endgültige Film schließlich zusammengestellt werden soll, muss zunächst in einer oder auch mehreren Clip-Sammlungen bereitgestellt werden. Die Schaltfläche Sammlungen blendet die Leiste mit den ClipSammlungen ein. Über das Kontextmenü lassen sich neue Sammlungsordner etwa zu bestimmten Themen, Personen oder Ereignissen anlegen. Werden Videos aufgenommen, erzeugt das Programm automatisch eine neue Clip-Sammlung, deren Name Sie vor der Aufnahme festlegen können. Dabei muss ein neuer Name vergeben werden, vorhandene Sammlungen werden also nicht überschrieben.
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Bild 5.65: Start eines neuen Filmprojekts
Bild 5.66: Liste der Sammlungen mit einigen Clips
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Die Sammlungsdatei, die der Movie Maker erzeugt, enthält jeweils Verknüpfungen zu den einzelnen Dateien, die zur Sammlung gehören. Sie sollten deshalb darauf achten, dass diese Dateien später nicht verschoben, umbenannt oder gelöscht werden, weil dann die Verknüpfung abreißt. Wenn Sie einen Clip aus einer verschobenen Sammlung anklicken, stellt Ihnen Windows XP freundlicherweise seinen Suchassistenten zur Verfügung. Wird die Datei so gefunden, kann automatisch eine Anpassung der Verknüpfung vorgenommen werden.Windows XP verwaltet diese Sammlungen in speziellen Sammlungsdateien, die benutzerbezogen sind. Die Version 2 benutzt dafür die Datei MEDIATAB1.DAT. Abgelegt ist diese Datei unter \Dokumente und Einstellungen\\Lokale Einstellungen\Anwendungsdaten\Microsoft\Movie Maker. Die Datei enthält Informationen über die einzelnen Sammlungen und die Clip-Dateien, auf die darin Bezug genommen wird. Die erste Version von Movie Maker verwendete dafür noch die Datei Windows Movie Maker.COL, abgelegt unter \Dokumente und Einstellungen\\Anwendungsdaten\Microsoft\Movie Maker. Auf den Inhalt diese Datei kann in der Version 2 über Datei/In Sammlungen importieren zurückgegriffen werden, wenn Sie unter Dateityp die Option Windows Movie Maker 1.x-Sammlungsdateien wählen. Die Sammlungsdateien sind also in Ordnern angelegt, die normalerweise nicht angezeigt werden, es sei denn, Sie wählen unter Ordneroptionen die Einstellung Alle Dateien und Ordner anzeigen. Es ist zu empfehlen, jeweils eine Kopie dieser Sammlungsdatei in einem anderen Ordner abzulegen, auf die zurückgegriffen werden kann, falls die Originaldatei zerstört wird.
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Videos aus digitalen Quellen einlesen
Bild 5.67: Start der Übernahme von einem Camcorder
1. Die Übernahme von digitalen Videos kann mit Video von Gerät aufnehmen direkt aus der Aufgabenleiste gestartet werden. Wählen Sie zunächst das Gerät aus, falls mehrere Bildquellen vorhanden sind. Die digitale Videokamera oder der Videorekorder müssen eingeschaltet und auf Wiedergabe geschaltet sein. Die Wiedergabe sollte aber noch nicht gestartet werden, das kann über den Dialog selbst geschehen.
Bild 5.68: Benennen der Video-Datei
2. Im zweiten Dialog des Assistenten wird ein Name für die Videodatei abgefragt, der automatisch auch als Name für eine neue Clip-Sammlung verwendet wird. 3. Im nächsten Schritt wird über die Aufnahmequalität entschieden. Neben einer optimierten Vorgabe für Videos, die
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auf dem PC angezeigt werden sollen – für das Format 320 x 240 Pixel bei 30 Frames pro Sekunde –, wird ein spezielles Format angeboten, falls das Material wieder auf ein Videoband übertragen werden soll – DV-AVI. Über Weitere Einstellungen werden noch zahlreiche Qualitätsstufen für unterschiedliche Ausgabegeräte angeboten.
Bild 5.69: Wahl der Aufnahme-Qualität
4. Schließlich wird über das Aufnahmeverfahren entschieden. Soll das gesamte Band automatisch aufgenommen oder soll eine bestimmte Stelle angesteuert werden, um nur einen Teil aufzunehmen. Außerdem kann abgehakt werden, ob bei der Übernahme eine kleine Vorschau angezeigt werden soll, um den Vorgang zu kontrollieren. Wenn Ihr PC bei der Bildübernahme etwas ins Schnaufen kommt – diese Vorgänge verlangen dem System eine Menge ab –, sollten Sie die Option Vorschau anzeigen während der Aufnahme deaktivieren. Sie können zwar die aufgenommenen Bilder nicht am Bildschirm verfolgen, in der Regel kann das Bild aber parallel auf dem Display der Kamera kontrolliert werden.
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Bild 5.70: Wahl des Aufnahmeverfahrens
Bild 5.71: Der Aufnahmedialog
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5. Im eigentlichen Aufnahmedialog sollte die automatische Clip-Erstellung möglichst beibehalten werden. Sie bewirkt, dass der Movie Maker das eingelesene Videomaterial in separate Clips zerlegt, und zwar immer dann, wenn eine neue Einstellung beginnt. Das Programm erkennt das daran, dass sich die Bilddaten abrupt ändern. Wenn diese Option abgeschaltet ist, wird die gesamte Aufnahme als ein einziger Clip behandelt, was für das Schneiden des Films normalerweise nicht praktisch ist. Der große Clip muss dann möglicherweise manuell in zahlreiche Teile zerschnitten werden. 6. Wenn der Movie Maker eine digitale Videokamera an der Schnittstelle erkannt hat, kann das Programm die Steuerung des Geräts übernehmen. (Eventuell erhalten Sie eine Warnung, wenn für das Gerät keine signierten Treiber vorhanden sind. Dieser Hinweis kann in der Regel ignoriert werden.) Soll die Aufnahme automatisch nach einer bestimmten Zeit gestoppt werden, benutzen Sie die Option Aufnahmezeitlimit und geben die gewünschten Minuten und Sekunden an. 7. Starten Sie mit Aufnahme starten. Stoppen Sie mit Aufnahme beenden. Der Vorgang kann mehrfach wiederholt werden, wenn Sie zwischendurch andere Stellen auf dem Band ansteuern wollen. Ist das Bildmaterial schließlich soweit eingespielt, wird die Übernahme mit Fertig stellen abgeschlossen. 8. Falls Sie die Einstellung nicht abgewählt haben, zerlegt Movie Maker das Video in die einzelnen Clips und speichert die neue Clip-Sammlung in dem angegebenen Ordner. Immer, wenn Sie mit der Kamera die Aufnahme gestoppt oder das Motiv gewechselt haben, ist für den Movie Maker ein eigenständiger Clip zu Ende. Die getrennten Clips werden im Fenster aufgelistet, je nach der gewählten Ansicht als Daumennagelbildchen, als einfache Clipliste oder mit allen Detailinformationen. Die Clips werden automatisch benannt und durchnummeriert. Es kann durchaus sinnvoll sein, die vorgegebenen Namen sofort
Wahl der Bildqualität
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durch sprechende Namen zu ersetzen, um die Clips besser zu kennzeichnen. Am schnellsten geht das mit (F2). Sie können dann den Clipnamen sofort überschreiben.
Wahl der Bildqualität Welche Qualitätsstufe für ein Filmprojekt sinnvoll ist, hängt hauptsächlich von der vorgesehenen Verwendung ab. Wenn Sie einen Film per E-Mail verschicken wollen, sollte sich die Datenmenge in Grenzen halten, damit der Empfänger sich nicht über endlose Übertragungszeiten und hohe Übertragungskosten ärgern muss. Manche Empfänger beschränken die maximale Übertragungsmenge und können Ihr Angebot dann vielleicht gar nicht herunterladen. Ähnliches gilt, wenn Sie Videos in eine Webseite einbinden. Die Besucher Ihrer Homepage haben selten die Geduld, lange zu warten, bis Ihre Seite geladen ist. Produzieren Sie den Film dagegen für den eigenen PC, können Sie, falls der Speicherplatz es hergibt, versuchen, möglichst viel Qualität zu ergattern. Die Qualitätseinstellung, die im Aufnahmedialog vorgenommen wird, betrifft zunächst nur die Materialübernahme. Beim Speichern des Film wird erneut eine Einstellung der Ausgabequalität vorgenommen. Sie können Ihre Clips also durchaus zunächst mit höchster Qualität aufnehmen, um sie lokal möglichst optimal ansehen zu können, bei der Filmerstellung dann aber mit geringerer Qualität arbeiten. Wenn Sie den Film im Vollbildmodus anschauen wollen, sollten Sie mit mindestens 1,5 Mbit/s, besser noch 2,1 Mbit/s arbeiten. Das DV-AVI-Format kann nur verwendet werden, wenn Sie mit einer digitalen Kamera oder einem Recorder über eine Firewire-Schnittstelle das Bildmaterial bereitstellen können. Die Qualität erreicht den DVD-Standard; da es sich um ein unkomprimiertes AVI-Format handelt, fallen allerdings Unmengen
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von Daten an, 1 GB für nicht mal 5 Minuten. Außerdem muss der Prozessor mindestens 800 MHz schnell sein und 256 MB RAM zur Verfügung stellen. Das aufgenommene Material kann auf Videobänder überspielt werden, allerdings müssen Sie dazu auf Programme anderer Anbieter zurückgreifen. Mithilfe der PDA-Formate lassen sich Videoaufnahmen auch auf Pocket-PCs ausgeben; anstelle der Fotos von Frau und Kind kann der Mann seinen Stolz dann auch in bewegter Form mit sich herumtragen.
Videomaterial importieren Vielleicht wollen Sie in dem geplanten Film neben dem Filmmaterial, das Sie aktuell von Ihrem Videogerät übernommen haben, auch bereits vorhandenes Material verwerten. Das können Video-, Audio- oder Bilddateien sein. Sie können dieses Material einfach in Ihre Sammlungen importieren. Benutzen Sie in der Aufgabenleiste einen der Befehle zum Importieren von Videos, von Bildern oder von Audio- oder Musikdateien. Wählen Sie im Dialog die Dateien aus, die in die Sammlung übernommen werden sollen. Sie können mehrere Dateien gleichzeitig markieren. Wenn es sich um Video-Dateien handelt, wird im Dialogfeld die Option Clips für Videodateien erstellen aktiviert. Wird die Option übernommen, trennt der Movie Maker die Dateien automatisch in einzelne Clips auf, die er in einer Sammlung mit dem Namen der Datei anordnet. Bilder werden immer in die aktuell ausgewählte Sammlung übernommen. Unter Umständen wird ein Bild auf einen Hintergrund gelegt, wenn die Proportionen nicht dem Clipformat entsprechen. Beachtet werden muss, dass die Quelldatei beim Import unverändert an ihrem bisherigen Speicherplatz verbleibt. Die Datei wird also nicht kopiert und die erzeugten Clips verweisen auf die originale Quelldatei. Die Quelldateien dürfen
Filmschnitt
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also nicht nachträglich verschoben werden. Es kann deshalb sinnvoll sein, die Quelldatei vorher in einen Ordner zu kopieren, der generell als Pool für die geplanten Filme verwendet werden soll. Der Microsoft Movie Maker erzeugt Filme im wmv-Format oder im avi-Format. Importieren kann das Programm aber auch zahlreiche andere Formate, wie die folgende Tabelle zeigt: Kategorie
Dateiformate
Video-Dateien
.asf, .wm, .wmv, .avi, .mpg, .m1v, .mp2, .mp2v, .mpa, .mpe, .mpeg
Audio-Dateien
.wav, .wma, .aif, .aiff, .aifc, .snd, , .mpa, .mp2., mp3, .au, .asf
Standbild-Dateien
.bmp, .jpg, .jfif, .jpe, .jpeg, .gif, .dib, .pnp, .emf, .tif, .tiff, .wmf
Tabelle 5.1: Formate, die in eine Sammlung importiert werden können
Filmschnitt Ist das nötige Material für den geplanten Film zusammen, kann der eigentliche Filmschnitt beginnen. Alles, was Sie nun tun, notiert der Movie Maker in einer Projektdatei. Wenn Sie das Programm öffnen, ist automatisch ein neues Projekt gestartet. Sobald Sie einiges an Ihrem Filmprojekt gemacht haben, sollten Sie die Projektdatei mit Datei/Projekt speichern unter sichern, damit der erreichte Stand nicht verloren geht, denn es kann gut sein, dass sich der komplette Film nicht so schnell fertig stellen lässt. Wenn Sie an einem bestehenden Projekt weiterarbeiten wollen, öffnen Sie es über Datei/Projekt öffnen.
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Clips teilen und kombinieren
Bild 5.72: Teilen eines Clips
Es ist sinnvoll, das gesammelte Clip-Material zunächst im Vorschaufenster zu überprüfen, um eventuelle Mängel der automatischen Clip-Trennung zu korrigieren. Doppelklick auf einen Clip startet die Wiedergabe. Möglicherweise wollen Sie einen Teil eines Clips an einer anderen Stelle in den Filmstreifen einfügen. Dazu ist es nötig, den ursprünglichen Clip zu zerlegen. Fahren Sie im Vorschaufenster genau bis zu der Stelle, wo der Clip geteilt werden soll, und benutzen Sie den Befehl Clip/Teilen oder (Strg)+ (L) oder klicken Sie auf das Teilsymbol in der Bedienungsleiste des Vorschaufensters. Umgekehrt können Sie mehrere Clips nachträglich wieder zu einem Clip zusammenfassen, wenn die automatische Clipauflösung Zusammengehörendes getrennt hat. Wählen Sie die Clips per Mausklick mit gedrückter (ª)- oder (Strg)-Taste aus und verwenden Sie den Befehl Clip/Kombinieren oder (Strg)+ (ª)+ (C).
Filmschnitt
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Rohschnitt Der Rohschnitt des Films besteht zunächst einfach darin, dass die verschiedenen Clips der Aufzeichnung, die für den Film genutzt werden sollen, in die gewünschte Reihenfolge gebracht werden.
Bild 5.73: Die Clips werden einfach per Maus in das Storyboard gezogen.
1. Schalten Sie Ansicht/Storyboard ein. Statt des Befehls kann auch das kleine Symbol links oberhalb des Filmstreifens angeklickt werden. 2. Ziehen Sie die einzelnen Clips einfach nacheinander in den Filmstreifen im unteren Teil des Fensters. Sie können mit gedrückter (ª)- oder (Strg)-Taste oder durch Aufziehen eines Rechtecks mehrere Clips gleichzeitig markieren und in einem Zug platzieren. 3. Um einen Clip zwischen vorhandene Clips einzufügen, ziehen Sie die weiße Einfügemarkierung vor den nachfolgenden Clip. 4. Die Reihenfolge lässt sich nachträglich durch Ziehen innerhalb des Storyboards korrigieren. Das Storyboard zeigt die Abfolge der Einstellungen, die zusammen die Geschichte erzählen. Dabei wird jeweils das Startbild eines Clips gezeigt Auf diese Weise lässt sich der grobe Ablauf der Geschichte sehr einfach festlegen.
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Audio, Video, Foto
Feinschnitt
Bild 5.74: Die Clips in der Zeitachse
Für den Feinschnitt ist die Zeitachsenansicht wichtiger, weil Sie hier die Länge der einzelnen Clips genau kontrollieren können. Mit den beiden Lupensymbolen links lässt sich die Aufteilung der Zeitachse so verändern, dass die Längenverhältnisse der Clips zueinander sichtbar werden. Die Zeitskala arbeitet mit Hundertstelsekunden Genauigkeit, sodass ein sehr präziser Schnitt möglich ist. Wenn Sie die Zeitskala anklicken, erscheint ein Rechteck, mit dem Sie einzelne Bilder in der Vorschau ganz genau auswählen können. Die einfachste Möglichkeit, um die Clips am Anfang oder am Ende zu beschneiden, besteht darin, mit der Maus die jeweiligen Ränder anzuklicken und so weit nach rechts oder links zu ziehen, wie der Clip gekürzt werden soll. Präziser ist es, den Schnitt über das Vorschaufenster genau zu kontrollieren. 1. Lassen sie den in der Zeitachse ausgewählten Clip im Vorschaufenster bis zum Ende des Teils laufen, der am Anfang weggeschnitten werden soll. Mit der (Alt)-Taste und den beiden Pfeiltasten (>) und (-Zeichen blendet die Leiste aus und ein. Die Ablaufsteuerung ist am unteren Fensterrand untergebracht.
Windows Media Player Version 9 einrichten
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Über das Ansicht-Menü lassen sich verschiedene Teilbereiche ausblenden. Wird der Media Player für Hintergrundmusik bei der Arbeit verwendet, ist es meist sinnvoll, eine Alternative zu dem großen Player-Fenster zu nutzen. Wie diese aussieht, kann über die Designauswahl gewählt werden. Zusätzliche Skins lassen sich über das Web importieren, Ansicht/Designmodus oder die Tastenkombination (Strg)+ (2). Wenn Sie wieder in den Vollmodus wechseln wollen, benutzen Sie (Strg)+ (1) oder Klick auf die Schaltfläche Zum Vollmodus wechseln.
Bild 5.87: Eine der Platz sparenden Anzeigevarianten
Neben den oben schon gezeigten Visualisierung lassen sich im Fenster über Ansicht/Erweiterungen oder das kleine Symbol unten links noch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten einblenden, insbesondere einen Grafikequalizer.
Bild 5.88: Der grafische Equalizer bietet zahlreiche Voreinstellungen an
Die verschiedenen Einstellungen des Equalizers werden jeweils mit den kleinen Schiebereglern ausgewählt. Zahlreiche Voreinstellungen für die verschiedenen Musikstile werden über die kleine Schaltfläche rechts oben angeboten. Eigene Einstellungen des Equalizers können über die Option Angepasst gespeichert und später wieder aufgerufen werden. Über die Symbole links
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Audio, Video, Foto
von den Reglern kann gewählt werden, ob die Regler unabhängig voneinander bewegt werden oder in mehr oder weniger engen Gruppen. Anpassen des Players Wie der Media Player arbeitet, kann über den Befehl Extras/ Optionen auf Ihren Bedarf eingestellt werden. Auf der Registerkarte Player können Sie über Player auf Medienseite starten festlegen, ob der Player mit der Medienseite oder mit der Wiedergabeseite starten soll.
Bild 5.89: Allgemeine Einstellungen
Windows Media Player Version 9 einrichten
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Das Herunterladen neuerer Player-Versionen kann hier automatisiert werden. Wenn Sie längere Videos ansehen wollen, sollten Sie die Option Bildschirmschoner ... zulassen deaktiviert lassen, damit die Ausstrahlung des Videos nicht unterbrochen wird. Sehr praktisch ist die Option, wiedergegebene Objekte automatisch zur Medienbibliothek hinzufügen zu lassen. Wenn Sie Stücke aus dem Internet abspielen wollen, ist die Qualität der Verbindung für eine unterbrechungsfreie Wiedergabe natürlich von Bedeutung. Auf der Registerkarte Leistung können Sie dem Player die Wahl der bestmöglichen Verbindungsgeschwindigkeit überlassen oder die Geschwindigkeit dem verwendeten Gerät entsprechend vorgeben.
Bild 5.90: Wahl des Kopierformats
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Audio, Video, Foto
Auf der Registerkarte Musik kopieren geben Sie vor, in welcher Qualität Titel von einer CD auf die Festplatte kopiert werden sollen. Auch die Version 9 des Players bietet MP3 nicht direkt als Kopierformat an, sondern das Microsoft- eigene WMA-Format in verschiedenen Varianten. MP3-Encoder können als Plug-Ins eingebunden werden, allerdings sind die über den Link Weitere Informationen zu MP3-Formaten angebotenen Tools nicht ganz kostenfrei. Mit der Option CD nach Einlegen kopieren lässt sich der Vorgang des Kopierens vereinfachen.
Erweiterte Wiedergabe von CDs und DVDs Der Player wird normalerweise automatisch gestartet, wenn Sie eine Audio-CD einlegen. Sie können aber auch zunächst das Programm Windows Media Player über den Startmenü-Zweig Alle Programme, Zubehör und Unterhaltungsmedien aufrufen. Es ist sinnvoll, das Player-Symbol in die Schnellstart-Leiste zu ziehen, um den Zugang zu beschleunigen. Bei der Wiedergabe ist in der Aufgabenleiste an der linken Seite die Schaltfläche Wiedergabe aktiviert. Diese Schaltfläche wird auch verwendet, um erneut in den Wiedergabemodus zu wechseln. Der Player kann schon bei der Installation oder später über Extras/Optionen auf der Registerkarte Datenschutz unter Erweiterte Wiedergabefunktionen so eingerichtet werden, dass beim Einlegen eines neuen Albums automatisch nach den entsprechenden Mediendaten der CD oder DVD im Internet gesucht wird. Vorausgesetzt, die Internetverbindung steht, werden dann automatisch Informationen wie Albumname, Cover und Titelliste von einem Microsoft-Server aus dem Web geholt, falls sie dort zu finden sind. Es ist also bei allen CDs und DVDs, die in den entsprechenden Web-Datenbanken bekannt sind, nicht mehr nötig, manuelle Titellisten einzugeben.
Erweiterte Wiedergabe von CDs und DVDs
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Bild 5.91: Aktivieren der erweiterten Wiedergabe
Sie können in der eingeblendeten Wiedergabeliste gezielt bestimmte Titel per Doppelklick starten und durch Ziehen mit der Maus lässt sich die Reihenfolge beliebig ändern. Über das Kontextmenü lassen sich auch ausgewählte Titel deaktivieren, sodass sie übersprungen werden. Das Programm merkt sich die Änderungen, sodass sie noch wirksam sind, wenn Sie das Album erneut über das Listenfeld oberhalb der Titelliste auswählen. Über Ansicht/Wiedergabeoptionen und Medieninformationen können Sie weitere Mediendaten über das Album oder den Interpreten einblenden.
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Bild 5.92: Albumdaten zu einer eingelegten CD
Bild 5.93: Diskografie zu Elvis Presley
Audio, Video, Foto
Mediendateien speichern und abspielen
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Mediendateien speichern und abspielen
Bild 5.94: Kopieren von CD-Tracks
Über die Option Von CD kopieren lassen sich ausgewählte Tracks einer CD auf die Festplatte kopieren. Je nach der über die Optionen festgelegten Qualität findet dabei eine entsprechende Transformation der Audio-Daten statt. Haken Sie die gewünschten Tracks ab und benutzen Sie Musik kopieren. Die Tracks können während des Kopierens abgespielt werden. Um gespeicherte Medien – z.B. wma- oder mp3-Dateien – abzuspielen, suchen Sie entweder über Datei/Öffnen die gewünschte Datei aus oder klicken auf das entsprechende Stück in der Medienbibliothek. Statt die Datei vom Player aus zu öffnen, können Sie auch umgekehrt verfahren und Mediendateien aus den Ordnern öffnen. Je nach Ordnereinstellung reicht ein Klick oder Doppelklick, um die Mediendatei im Media Player wiederzugeben. Es ist auch möglich, eine Auswahl von Mediendateien aus einem Explorer-Fenster einfach auf ein Symbol des Players auf dem Desktop oder in der Taskleiste zu ziehen, um das Abspielen zu starten. Ist der Player geöffnet, können Sie auch Dateien in die Titelliste oder in den Abspielbereich ziehen. Im zweiten Fall wird ein Titel, der gerade gespielt wird, gestoppt und durch den neuen Titel ersetzt.
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Audio, Video, Foto
Internetradio Der Windows Media Player kann auch als Radioempfänger für Kanäle genutzt werden, die über das Internet senden. Je preiswerter die laufenden Online-Gebühren oder Flatrates werden, umso attraktiver wird diese Möglichkeit. Das Abspielen solcher Sender ist ganz einfach. Über die Schaltfläche Radioempfänger kann schnell eine Verbindung zu den Radiostationen im Internet aufgebaut werden. Einige Stationen werden in der Liste Enthaltene Sender als Vorgabe angeboten, Sie können sich aber auch über die Links zu Weitere Sender suchen eigene Listen von Sendern zusammenstellen. Dazu stehen insbesondere über den Link Erweiterte Suche verwenden Suchfunktionen zur Verfügung, die Sender nach Genre, Sprache, Land etc. aufspüren.
Bild 5.95: Suche nach einem Sender für ein bestimmtes Genre
Wenn Sie einen passenden Sender gefunden haben, übernehmen Sie Ihn mit dem Link Zu 'Eigene Sender' hinzufügen. Der Sender kann später aus der Liste Eigene Sender per Klick auf den Link Wiedergabe gestartet werden. Wenn Sie in die Ansicht Wiedergabe wechseln, können Sie die Eigenschaften des Live Streams einsehen, der von der Radiostation gesendet wird, wenn Sie den Eintrag in der Wiedergabeliste mit rechts anklicken.
Medienbibliothek in Ordnung halten
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Bild 5.96: Radiowiedergabe für einen ausgewählten Sender
Medienbibliothek in Ordnung halten Der Windows Media Player ist nicht nur ein Abspielgerät, sondern zugleich ein leistungsfähiges Werkzeug zur Verwaltung aller audiovisuellen Medien, die auf einem System zusammengekommen oder zu denen Links ins Web aufgebaut wurden. Ein große Rolle spielt dabei die schon angesprochene Medienbibliothek. Ähnlich wie bei dem Ordner Eigene Dateien und seinen Unterordnern steckt dahinter die Idee, Ihnen bei der Organisation Ihrer Daten durch eine gewisse Zentralisierung zu helfen. Während aber in diesen Ordnern normalerweise die Dateien selbst abgelegt sind, werden in die Medienbibliothek nur Verknüpfungen zu den jeweiligen Quelldaten gespeichert. Wenn so alle Musikstücke und Videos in der Medienbibliothek sichtbar sind, können Sie über den Windows Media Player sehr schnell auf gewünschte Stücke und Clips zugreifen. Um einen Grundstock der Bibliothek anzulegen, kann das Programm gezielt nach den aktuell gespeicherten Medien suchen und die notwendigen Verknüpfungen automatisch erzeugen.
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Bild 5.97: Optionen beim Durchsuchen nach Mediendateien
Verwenden Sie Extras/Mediendateien suchen und wählen Sie im Dialog unter Suchen unter, ob gleich alle oder nur bestimmte Laufwerke durchsucht werden sollen. Dieser Befehl kann auch später benutzt werden, um die Bibliothek zu erweitern und zu aktualisieren. Sie entscheiden mit den Optionen in der Mittelgruppe, ob nur neue Dateien übernommen werden und ob zu den Dateien auch die zugänglichen Medieninformationen beigefügt werden sollen. Über die Optionen zur Medienbibliothek, die Sie über Extras erreichen, lässt sich verhindern, dass auch bedeutungslose Audio- oder Videoschnipsel in der Bibliothek erscheinen. Außerdem ist es möglich, über die Schaltfläche Ordner überwachen die Notierung in der Medienbibliothek für ausgewählte Ordner zu automatisieren. Auch die Aktualisierung der Internetinformationen zu den Dateien kann hier eingeschaltet werden.
Medienbibliothek in Ordnung halten
Bild 5.98: Optionen zur Medienbibliothek
Bild 5.99: Baum mit lauter Medien in der Medienbibliothek
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Wenn Sie im Player die Schaltfläche Medienbibliothek anklicken, finden Sie in der linken Fensterhälfte eine Baumstruktur, in der die Medien nach verschiedenen Kategorien – Interpret, Album, Genre etc. – geordnet sind. Wird nun beispielsweise ein Album ausgewählt, zeigt die Bibliothek im rechten Fensterteil die entsprechenden Titel. Doppelklick auf ein Album, ein Genre oder ausgewählte Titel startet die Wiedergabe. Mausklick mit rechts öffnet das Kontextmenü, über Eigenschaften können Sie die Detaildaten der Datei einsehen. Soll die Reihenfolge einer Liste geändert werden, markieren Sie die jeweiligen Positionen und benutzen die beiden Pfeiltasten am oberen Rand.
Bild 5.100: Daten zu einem Album aus dem Internet
Medienbibliothek in Ordnung halten
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Mit der Schaltfläche Albuminformationen anzeigen lassen sich Informationen zum Album oder zum Interpreten aus dem Web abrufen, falls sie zur Verfügung stehen und unter den Optionen zum Datenschutz der Abruf für Musikdateien zugelassen ist. Um gezielt Verknüpfungen zu Dateien aus anderen Ordnern in die Bibliothek einzufügen, benutzen Sie Datei/Zur Medienbibliothek hinzufügen/Datei hinzufügen und wählen einzelne Dateien oder auch ganze Ordner aus.
Bild 5.101: Optionen zum Hinzufügen
Mit Datei/Zur Medienbibliothek hinzufügen/Aktuellen Titel hinzufügen kann jeder Titel, den Sie gerade abspielen, in die Bibliothek übernommen werden. Das Menü enthält noch einige andere Befehle, um ganze Ordner oder Wiedergabelisten zu übernehmen. Sollen ausgewählte Titel aus der Bibliothek entfernt werden, wählen Sie diese in dem großen Fenster aus und klicken auf das kleine Symbol mit dem Andreaskreuz. Wenn Sie eine Audio-CD abspielen, wird zunächst kein Eintrag in der Medienbibliothek hinzugefügt. Erst wenn Sie die Tracks auf die Festplatte kopieren, lassen sich entsprechende Alben in die Bibliothek einfügen.
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Audio, Video, Foto
Wird eine Mediendatei über den Windows Explorer in einen anderen Ordner oder auf ein anderes Laufwerk verschoben, geht die Verknüpfung zum Eintrag in der Medienbibliothek freundlicherweise nicht kaputt. Wenn Sie einen Titel in der Bibliothek mit rechts anklicken und über Eigenschaften auf das Register Datei wechseln, finden Sie den neuen Speicherort automatisch angezeigt.
Wiedergabelisten pflegen Der Player erlaubt sowohl manuell gepflegte Wiedergabelisten als auch automatisch verwaltete. Vorgegeben ist immer eine automatische Wiedergabeliste. Um eine eigene automatische Liste anzulegen, benutzen Sie die Schaltfläche Wiedergabelisten und dann Neue automatische Wiedergabeliste.
Bild 5.102: Kriterien für eine eigene, automatische Wiedergabeliste
In der Dialogbox lassen sich mehrere Kriterien festlegen, um die Medien zu bestimmen, die automatisch in die Liste übernommen werden. Außerdem lassen sich Einschränkungen wählen, etwa eine maximale Stundenzahl oder eine maximale Titelzahl.
Kopieren auf CDs oder tragbare Geräte
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Bild 5.103: Zusammenstellen einer Wiedergabeliste
Um eine Liste manuell zusammenzustellen, kann der Dialog genutzt werden, den der Befehl Neue Wiedergabeliste öffnet. Doppelklick auf Titel im linken Fenster fügt diese der Wiedergabeliste zu.
Kopieren auf CDs oder tragbare Geräte Ist eine Wiedergabeliste zusammengestellt, kann sie sehr schnell auf eine CD oder ein tragbares Gerät überspielt werden. Wählen Sie zunächst Auf CD oder Gerät kopieren. Wählen Sie über die kleine Schaltfläche oben links die Wiedergabeliste oder eine andere Auswahl der zu kopierenden Objekte. Über das Listenfeld rechts bestimmen Sie das Zielgerät oder das CD-Laufwerk. Je nach Auswahl des Zielgeräts und der dafür gesetzten Einstellungen werden die zu kopierenden Titel entsprechend konvertiert, bevor sie auf den anderen Datenträger geschrieben werden.
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Bild 5.104: Kopieren ausgewählter Titel auf eine CD
Bild 5.105: Optionen für eine Daten-CD
Alternative Player
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Ist das Ziel eine Daten-CD, lässt sich die Wiedergabeliste wahlweise auch im m3u-Format auf die CD schreiben. Normalerweise wird das wpl-Format genutzt. Inzwischen sind zahlreiche tragbare Geräte auf dem Markt. Am günstigsten ist natürlich, wenn diese Geräte sowohl MP3 als auch WMA beherrschen, was aber nicht immer der Fall ist.
Alternative Player Wenigstens kurz sei an dieser Stelle auf zwei alternative Player hingewiesen, die sich neben oder anstelle des Windows Media Players installieren lassen. Apple ist sehr stolz auf seinen stahlfarbenen iTunes-Player, dessen Oberfläche aufgrund der generell dunkleren Windows-Bildschirme – siehe die Hinweise zu den Gamma-Werten – aber anders wirkt als auf einem MacBildschirm.
Bild 5.106: iTunes unter Windows
Der Player ist frei und erfreut durch eine sehr aufgeräumte Oberfläche. So richtig interessant wird dieser Player, wenn Apple seinen Online-Musikvertrieb auch in Europa aufgenommen hat, denn die Funktionen zum Download sind bereits eingebaut.
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Bild 5.107: RealPlayer 10 im Handy-Skin mit Media Browser
Auch RealNetworks bietet mit dem RealPlayer 10 ebenfalls einen leistungsfähigen freien Player an, allerdings in der Hoffnung, dass viele Kunden schließlich doch auf die kostenpflichtige Plus- oder Premium-Version umsteigen. Wie beim Windows Media Player stehen zahlreiche Skins zur Verfügung, die Abbildung zeigt beispielsweise einen Player im HandyLook. Für die Medienverwaltung steht ein Media-Browser zur Verfügung.
Lautstärkeregelung in der Taskleiste einblenden Anders als in älteren Windows-Versionen erscheint das Symbol für die Lautstärkeregelung nicht standardmäßig im Benachrichtigungsbereich der Windows-Taskleiste. Sie können die Anzeige jedoch jederzeit erzwingen, indem Sie den Befehl Start/ Systemsteuerung anwählen, auf das Systemsteuerungsmodul Sounds und Audiogeräte doppelklicken, das Kontrollfeld Lautstärkeregelung in der Taskleiste anzeigen markieren und mit OK bestätigen.
Dolby Digital 5.1 aktivieren
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Bild 5.108: Option zur Anzeige der Lautstärkeregelung in der Taskleiste
Dolby Digital 5.1 aktivieren Auch wenn Sie eine Soundkarte mit Dolby Digital 5.1-Unterstützung in Ihren Rechner eingebaut und ein entsprechendes Lautsprechersystem angeschlossen haben, bedeutet dies noch lange nicht, dass Sie automatisch in den Genuss des neuen KinoRundum-Sounds kommen. In der Regel müssen Sie für die entsprechende Aktivierung selbst sorgen. Stellen Sie zuvor sicher, dass Sie die 6 Lautsprecherboxen (1x vorne links, 1x vorne Mitte, 1x vorne rechts, 2x hinten [links/rechts], 1x Subwoofer [Bässe]) und ggf. einen zusätzlich verwendeten externen Dolby Digital-Verstärker entsprechend der zugehörigen Bedienungsanleitung angeschlossen haben. Anschließend können Sie die Aktivierung entweder über Zusatz-Software der Soundkarte oder das Systemsteuerungsmodul Sounds und Audiogeräte vornehmen.
왘 Soundkarte per Zusatz-Software konfigurieren: Soundkarten, die den Mehrkanalmodus mit 2, 4 oder 6 Kanälen unterstützen, stellen mehrere Anschlüsse bereit, über die die unterschiedlichen Lautsprechertypen anschließbar sind. Diese sind farblich gekennzeichnet. Die Farben können variieren und auch die Aktivierung der Kanäle erfolgt je nach Soundkarte unterschiedlich. Spezielle Konfigurations-
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programme der Soundkarte legen Informationen zu den jeweiligen Anschlüssen offen. Über diese Programme können Sie auch den Mehrkanalmodus aktivieren. Zwei häufig verwendete Varianten der Soundkarten-Konfiguration sind nachfolgend kurz beschrieben:
왘 Sound Effect-Symbol: Finden Sie im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste das Symbol SoundEffect, nehmen Sie darüber die Konfiguration vor. Nach dem Doppelklicken auf das Symbol gelangen Sie in einen Konfigurationsdialog. In diesem Dialog finden Sie häufig eine Registerseite mit dem Namen Lautsprecher oder Laustprecherkonfiguration. Wählen Sie hier eine Option mit einer Bezeichnung, in der der Text 5.1- oder 6-Kanalmodus auftaucht. Markieren Sie diese Option und bestätigen Sie mit OK.
Bild 5.109: Kanalmoduswahl mit Informationen zur PhoneJack-Farbgebung
왘 Soundkarten-Mixer: Stellt die Soundkarte ein gesondertes Mixerprogramm bereit (z.B. C-Media Mixer), können Sie darüber über Festlegung der erweiterten Einstellungen bzw. weiterführenden Optionen in einen entsprechenden Konfigurationsdialog gelangen. Wählen Sie auch darüber den ent-
Uneingeschränkte Klangaufzeichnungen mit dem Audiorecorder
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sprechenden 5.1- bzw. 6-Kanalmodus an und bestätigen Sie ebenfalls mit OK.
Hinweis Besitzt die Soundkarte keine spezielle Zusatzsoftware oder nutzt diese einen internen Windows XP-Gerätetreiber, dann müssen Sie den 6-Kanalmodus über Windows XP selbst aktivieren (siehe unten).
왘 6-Kanalmodus über Windows XP aktivieren: Anschließend rufen Sie den Befehl Start/Systemsteuerung auf und wählen auf der Registerseite Lautstärke im Rahmenfeld Lautsprechereinstellungen die Schaltfläche Erweitert. Im Dialog der erweiterten Audioeigenschaften wählen Sie dann für das Lautsprecher-Setup den Eintrag 5.1 Surround Sound-Lautsprecher. Bestätigen Sie durch wiederholtes klicken der Schaltfläche OK.
Uneingeschränkte Klangaufzeichnungen mit dem Audiorecorder Standardmäßig nehmen Sie mit dem Audiorecorder von Windows XP lediglich Klangdateien mit einer maximalen Länge von 60 Sekunden auf. Mit einem Trick erhöhen Sie die Aufnahmekapazität bei ausreichend freier Festplattenspeicherkapazität jedoch auf ein Vielfaches. Windows stellt den Audiorecorder zur Verfügung, über den Sie Klänge eines externen Mikrofons, einer extern angeschlossenen Stereoanlage oder auch systeminterne Klänge aufzeichnen. Die Dauer einer Klangaufzeichnung ist jedoch standardmäßig auf maximal 60 Sekunden beschränkt. Damit sind die Windowseigenen Bordmittel zur Klangdigitalisierung sehr stark einge-
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Audio, Video, Foto
schränkt. Um den Audiorecorder unter Windows auszutricksen und die Aufnahmedauer zu erhöhen, können Sie eine leere Klangdatei ggf. mehrfach einfügen. 1. Leere Klangdatei anlegen: Um eine leere Klangdatei anzulegen, setzen Sie den Eingangspegel der aktuell gewählten Aufnahmequelle auf Null (vgl. Hinweise zur Anpassung der Systemkonfiguration mit Administratorrechten) und nehmen anschließend die Klangaufzeichnung für die Dauer von beispielsweise 30 Sekunden vor. Starten Sie dazu den Audiorecorder über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/ Unterhaltungsmedien/Audiorecorder. Wählen Sie zum Start der Aufnahme die Schaltfläche mit dem roten Punkt und nach 30 Sekunden die Schaltfläche mit dem schwarzen Quadrat zum Beenden der Aufnahme. Sichern Sie die Datei nach Aufruf des Befehls Datei/Speichern unter unter dem Namen Leer30.Wav.
Bild 5.110: Standardmäßig beträgt die maximale Aufnahmedauer des Audiorecorders 60 Sekunden.
2. Aufnahmedauer heraufsetzen: Mithilfe der leeren Klangdatei können Sie die Aufnahmedauer nun nach Bedarf in 30Sekunden-Schritten erhöhen. Laden Sie dazu die leere Klangdatei nach Bedarf mehrfach über den Befehl Bearbeiten/Datei einfügen. Wollen Sie beispielsweise einen Musiktitel von vier Minuten aufnehmen, laden Sie demnach die 30Sekunden-Datei vierfach. Mit der Aufnahmetaste können Sie nun Aufnahmen bis zur angezeigten Maximaldauer von
Beliebige Klänge digitalisieren
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nunmehr 4 Minuten durchführen. Nach der Aufnahme können Sie die Klangdatei über den Befehl Datei/Speichern unter einem beliebigen Namen abspeichern. Nach gleichem Schema können Sie auch leere Klangdateien mit anderen Längen anlegen und verwenden.
Hinweis Auf vielen Rechnern ist das CD/DVD-Brennprogramm Nero 6 häufig bereits standardmäßig bei der Erstauslieferung eingerichtet. Nero 6 beinhaltet nicht nur Software, um CDs und/oder DVDs zu brennen, sondern stellt selbst spezielle Digitalisiersoftware bereit. Sie starten den Nero Wave Editor über das Startprogramm Nero SmartStart und die Verknüpfung Audio aufnehmen in der Gruppe Audio. Über Nero können Sie ferner Klangformate konvertieren (AudioDateien enkodieren) oder vorhandene Klangdateien neu zusammenstellen (Audio CD mixen). Um sämtliche Funktionen direkt abrufen zu können, sollten Sie Nero SmartStart im Expertenmodus ausführen.
Beliebige Klänge digitalisieren Alles was Sie über die Soundkarte abspielen, können Sie auch in digitale Klangdateien umwandeln. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Klänge über ein internes CD-Laufwerk, ein extern angeschlossenes Gerät (z.B. Steroanlage), ein Mikrofon, den Media Player oder den Internet Explorer wiedergegeben werden. Das Digitalisieren von Klängen, Sprache und Musik in eigenständige Klangdateien erfolgt in jedem Fall über die Soundkarte. Jede Soundkarte besitzt Eingänge zum Anschließen externer Audiogeräte, um darüber Klänge auf dem PC aufzuzeichnen. Insgesamt bietet Ihnen eine Soundkarte mithilfe der entsprechenden
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Zusatzsoftware die nachfolgend zusammengefassten Digitalisiervarianten:
왘 Analoge
Einspielung: Mithilfe des Audioeingangs (Anschlussbezeichnung Audio, Line In oder In) können Sie analoge Audioquellen, wie Stereoanlagen, Videorecorder oder auch Synthesizer, mit der Soundkarte verbinden. Der Anschluss erfolgt über einen 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker.
왘 Mikrofon: Über die Mikrofonanschlussbuchse (Anschlussbezeichnung Mic) können Sie ein Mikrofon mit einem 3,5mm-Stereo-Klinkenstecker mit dem PC verbinden. Sie können diesen Anschluss alternativ auch zum Anschluss eines externen Geräts (z.B. einer Stereoanlage) verwenden. Ist der herkömmliche Audioeingang bereits belegt, können Sie über den Mikrofoneingang ein weiteres Gerät anschließen.
왘 Windows Media Player/Internet Explorer: Spielen Sie Musik mit dem Windows Media Player oder dem Internet Explorer ab, so können Sie auch diese Klänge mithilfe der Soundkarte direkt aufzeichnen. Dazu nutzen Sie das Ausgangssignal Wave oder Stereomix der Soundkarte. Auf diesem Wege können Sie beispielsweise auch die Ausgaben von Internet-Radiosendern unmittelbar in digitale Klangdateien umwandeln. Je nachdem welche Digitalisierungsvariante Sie wählen, müssen Sie auch die Aufnahmequelle entsprechend mithilfe der Lautstärkeregelung festlegen. Ob die gewünschten Klänge tatsächlich aufzeichenbar sind, erkennen Sie innerhalb des Audiorecorders von Windows im Aufnahmemodus am angezeigten Frequenzband (vergleiche Abbildung).
Bild 5.111: Bei eingehenden Tonsignalen im Aufnahmemodus muss im Audiorecorder ein Frequenzband erscheinen, das sich dem Eingangssignal anpasst.
Beliebige Klänge digitalisieren
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1. Lautstärkeregelung öffnen: Damit die gewählte Aufnahmequelle von der Aufnahme-Software (z.B. dem Audiorecorder) erkannt wird, bestimmen Sie zunächst die aktive Aufnahmequelle über die Lautstärkeregelung. Windows stellt das letztgenannte Programm bereits standardmäßig zur Verfügung. Häufig wird die Lautstärkeregelung jedoch auch durch ein entsprechendes Zusatzprogramm der Soundkarte selbst ersetzt, das Sie entsprechend nutzen, um die Aufnahmequelle festzulegen. Die Windows-Lautstärkeregelung und auch die Programme, die diese ersetzen, ermöglichen die Wahl der Quelle durch eine Markierfunktion. Zu jeder Quelle finden Sie des Weiteren Schieberegler vor, über die Sie die Klanglautstärke sowie die Balance auspegeln können. Setzen Sie den Aufnahmepegel der aktivierten Aufnahmequelle auf den Wert 0, lassen sich bei Bedarf auch leere Klangdateien generieren (vergleiche Uneingeschränkte Klangaufzeichnungen mit dem Audiorecorder). Sie öffnen die Lautstärkeregelung durch einen Doppelklick auf das Lautstärke- bzw. Mixer-Symbol im Informationsbereich der Taskleiste oder über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Unterhaltungsmedien/Lautstärke. 2. Aufnahmeeinstellungen festlegen: Standardmäßig wird die Lautstärkeregelung für die Wiedergabefunktion geöffnet. Um die Einstellungen für die Klangaufnahme festzulegen, rufen Sie zunächst den Befehl Optionen/Einstellungen auf. Im nun geöffneten Dialogfeld können Sie die Aufnahmequelle festlegen. Das Kombinationslistenfeld Mixer erlaubt die Wahl der Soundkarte, sofern in Ihren Rechner mehrere Soundkarten eingebaut sind. Besitzt Ihr Rechner nur eine Soundkarte, können Sie diese Einstellung nicht ändern. Wichtig ist in jedem Fall die Markierung der Option Aufnahme im Rahmenfeld Lautstärke regeln für. Im unteren Bereich sollten Sie die Lautstärkeregler auswählen. Um sämtliche Elemente nutzen zu können, markieren Sie diese in der Gesamtheit und bestätigen mit OK.
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Bild 5.112: Optionen für den Wechsel in den Aufnahmemodus der Lautstärkeregelung
3. Wahl der Aufnahmequelle: Nun wird die Aufnahmeregelung entsprechend den zuvor festgelegten Einstellungen angezeigt. Markieren Sie hier die Aufnahmequelle, also Line-In oder Mikrofon, je nachdem mit welchem Anschluss Sie ein externes Audiogerät verbunden haben. Wollen Sie direkt über den PC abgespielte Klänge aufzeichnen (z.B. Internet-Radio), können Sie die Quelle Stereomix, Aux oder Wave wählen. 4. Auspegelung: Mithilfe des vertikalen Schiebereglers können Sie für die gewählte Aufnahmequelle die Aufnahmelautstärke selbst regeln bzw. auspegeln. In Ausnahmefällen können Sie mit den vertikalen Schiebereglern Änderungen an der Balance zwischen dem linken und rechten Stereokanal
Windows-Audiorecorder ersetzen
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vornehmen. Das gewählte Eingangssignal sollten Sie unmittelbar über den Audiorecorder kontrollieren, indem Sie darüber eine Aufnahme starten, das Frequenzband überwachen und die Aufnahme selbst anschließend über ein Abspielen kontrollieren. Wird der Klang nicht wie gewünscht aufgezeichnet, müssen Sie die Aufnahmequelle wechseln. Bei schlechter Klangqualität sollten Sie ferner Korrekturen am Eingangspegel vornehmen.
Bild 5.113: Wahl und Auspegelung der Aufnahmequelle
Windows-Audiorecorder ersetzen Windows stellt mit dem Audiorecorder lediglich ein eingeschränktes Werkzeug zur Klangdigitalisierung zur Verfügung. Als kostenfreier Ersatz bietet sich das Programm ALCRecord an. Sie können das Tool über die Internetadresse www. wintotal.de/softw/module/download.php?id=699 herunterladen (Angabe ohne Gewähr!). Das Programm selbst befindet sich in einem kleinen ZIP-Archiv, das Sie zunächst in ein beliebiges Verzeichnis entpacken müssen. Richten Sie dann für die Programmdatei alcrecord.exe nach Bedarf für den Programmstart Verknüpfungen im Startmenü und/oder auf dem Desktop ein. Bei ALCRecord handelt es sich um einen alternativen Klangrecorder, dessen Aufnahmedauer
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nicht eingeschränkt ist und der zudem eine automatische Auspegelungsfunktion bereitstellt. 1. Aufnahmegerät festlegen: Nachdem Sie das Programm ALCRecord gestartet haben, legen Sie über das Kombinationslistenfeld Record Device das Aufnahmegerät, hier also die gewünschte Soundkarte, und über das Kombinationslistenfeld Level Control die Aufnahmequelle dieses Geräts fest. Anschließend bestimmen Sie die WAV-Datei für die Klangaufzeichnung, indem Sie die Schaltfläche mit dem Diskettensymbol anwählen, per Dialog einen Zielpfad wählen, im Textfeld den gewünschten Dateinamen ohne Dateikürzel eingeben (z.B. Musik) und mit Speichern bestätigen.
Bild 5.114: ALCRecord ist eine leistungsfähige Alternative zum Windows-Audiorecorder.
Windows-Audiorecorder ersetzen
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2. Eingangssignale überwachen: Wählen Sie zur Überwachung der Eingangssignale die Schaltfläche Monitor Input. Standardmäßig pegelt das Programm automatisch den Ton aus, um eine Übersteuerung zu vermeiden. Sie wechseln in den manuellen Pegelmodus, indem Sie im Rahmenfeld ALC Mode die Option Off markieren und anschließend mithilfe der Schieberegler den Pegel selbst anpassen. Ausschläge in den roten Bereich deuten bereits auf eine Übersteuerung hin und sollten vermieden werden. Wollen Sie die Pegelung dem Programm überlassen, stehen Ihnen die Varianten Down Only und Up/Down zur Verfügung. Mit Down Only wird in jedem Fall nur der Eingangspegel gesenkt, um Übersteuerungen zu vermeiden. Mit Up/Down wird erreicht, dass bei niedrigen Lautstärken der Aufnahmequelle der Pegel zusätzlich angehoben wird. Am besten sind die Aufnahmeergebnisse, wenn Sie einen aufzuzeichnenden Titel zunächst komplett im Down Only-Modus abspielen und auspegeln lassen, um anschließend die tatsächliche Aufnahme durchzuführen. 3. Klangaufzeichnung: Sie starten eine Klangaufzeichnung durch Anwahl der Schaltfläche Start Recording. Die Aufnahmedauer überwachen Sie in der Anzeige Elapsed time. Um eine Aufnahme zu beenden, wählen Sie die Schaltfläche Stop recording. Beenden Sie das Programm über den Befehl File/Quit, finden Sie die Datei Musik.Wav bereits im zuvor gewählten Zielverzeichnis. Sie können die Datei nun bereits unmittelbar mithilfe des Windows Media Players abspielen.
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Hinweis Da das WAV-Format sehr viel Speicher belegt, sollten Sie digitalisierte Klangdateien nach deren Erstellung vom WAV- in das MP3- oder WMA-Format umwandeln. Die beiden letztgenannten Formate belegen lediglich 1/10 der Größe oder weniger, im Vergleich zur Ausgangsdatei. Eine WAV-Datei benötigt für jede aufgezeichnete Minute ca. 10 Mbyte Festplattenspeicher, eine entsprechende MP3-Datei nur ca. 1 Mbyte. Ein kostenfreier MP3-Konverter ist beispielsweise mit dem dBpowerAmp Music Converter verfügbar, den Sie über die Adresse www.wintotal.de/softw/ module/download.php?id=703 aus dem Internet herunterladen können (Angabe ohne Gewähr!).
6 Systemkonfiguration Systemeigenschaften im Schnellzugriff Unter Windows XP können Sie den Dialog der Systemeigenschaften per Tastaturbefehl oder über eine Verknüpfung aufrufen und einhergehend damit den Zugriff erheblich beschleunigen. 1. Tastaturbefehl: Um den Dialog der Systemeigenschaften anzuzeigen, brauchen Sie nicht zwangsläufig die Systemsteuerung auszuführen. Einfacher und schneller gelangen Sie in den Dialog, indem Sie die Tastenkombination () + (Break) betätigen. Auf Laptops ist häufig auch der Tastenbefehl () + (Pause) zur Anzeige der Systemeigenschaften verantwortlich. Die Windows-Taste finden Sie im unteren linken Bereich der Tastatur mit einem aufgedruckten Windows-Symbol. Verfügt die Tastatur Ihres Rechners nicht über die ()-Taste, können Sie alternativ auch eine Verknüpfung für den Dialogschnellzugriff auf dem Desktop anlegen. 2. Verknüpfung anlegen: Rufen Sie dazu zum Desktop den Kontextmenübefehl Neu/Verknüpfung ab. Es erscheint ein Dialog, der eine Durchsuchen-Schaltfläche bereitstellt. Darüber wählen Sie eine Programmdatei mitsamt dem zugehörigen Verzeichnis an. Die Programmdatei trägt den Namen sysdm.cpl und befindet sich im Windows-Unterverzeichnis system32. Nachdem Sie die Datei gewählt und mit Weiter fortgesetzt haben, müssen Sie einen Namen für die Anzeige wählen. Ändern Sie den hier vorgegebenen Dateinamen sysdm.cpl in die Bezeichnung Systemeigenschaften ab und bestätigen Sie mit Fertig stellen. Daraufhin erscheint die Verknüpfung bereits unter diesem Namen auf dem Desktop.
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Systemkonfiguration
Bild 6.1: Anlage einer Verknüpfung für das Systemsteuerungsmodul mit den Systemeigenschaften
Die Verknüpfungseigenschaften können Sie jederzeit anpassen, beispielsweise um das Verknüpfungssymbol oder aber die Beschriftung zu ändern. Sie gelangen nachträglich über den Kontextmenübefehl Eigenschaften in den Dialog zur Änderung der Verknüpfungseigenschaften.
Bild 6.2: Verknüpfung mit geänderter Symbolzuweisung
Kontrolliertes AutoVervollständigen Windows stellt eine Funktion bereit, über die wiederholte Benutzereingaben automatisch vervollständigt werden. Dabei werden jedoch mitunter auch sensible Informationen offen gelegt. Mitunter ist es sinnvoll, die Funktion gesondert zu konfigurieren oder auch ganz abzuschalten. Windows XP stellt mit der AutoVervollständigen-Funktion eine Funktion zur Verfügung, die Ihnen bei der Eingabe von Ressourcen behilflich ist und die wahlweise aktiviert werden kann. Sowohl in der Adressleiste als auch in gemeinsamen WindowsDialogen sind häufig Texteingaben erforderlich, die sich wiederholen. Auch in Internetformularen werden häufig gleiche Eingaben wiederholt vorgenommen. Windows XP kann sich die in früheren Arbeitssitzungen gemachten Eingaben merken und diese in den entsprechenden Textfeldern per Kombinationslis-
Kontrolliertes AutoVervollständigen
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tenfeld zur erneuten Anwahl bereitstellen. Diese Funktion wird auch als AutoComplete bezeichnet und ist sowohl im Internet Explorer, im Windows Explorer als auch in ausgewählten Windows-Dialogen verfügbar. Die Aktivierung und auch die Deaktivierung der AutoComplete-Funktion erfolgt gezielt über den Internet Explorer. Sie können dabei wahlweise die vollständige Funktion als auch nur Teilbereiche aktiv schalten. 1. Konfigurationsdialog öffnen: Starten Sie dazu den Internet Explorer über den Startmenübefehl Start/Internet bzw. durch Anwahl des Taskleistensymbols Internet Explorer Browser starten in der Schnellstartsymbolleiste. Wählen Sie im Internet Explorer den Menübefehl Extras/Internetoptionen. Wechseln Sie auf die Registerseite Inhalte und wählen Sie dort die Schaltfläche AutoVervollständigen.
Bild 6.3: Aufruf des Konfigurationsdialogs
2. Teilfunktionen wählen: Markieren Sie im nun angezeigten Einstellungsdialog, welche Vervollständigungsfunktionen Sie aktivieren möchten. Neben Webadressen können auch Formularnamen sowie Benutzernamen und Kennwörter von Webseiten automatisch vervollständigt werden. Die Kennwortanzeige erfolgt jedoch in jedem Fall verdeckt als Folge von Sternchen. Um die AutoComplete-Funktion für Windows-Dialoge und die Adressleiste zu aktivieren, markieren Sie in jedem Fall das Kontrollfeld Webadressen. Die Vervollständigungsfunktion ist wahlweise für Webadressen, Formulare sowie Benutzernamen und Kennwörter aktivierbar. Haben Sie die Funktion für die gewünschten Objekte aktiviert, bestätigen Sie mit OK.
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Systemkonfiguration
Bild 6.4: Teilaktivierung der Vervollständigungsfunktionen
Hinweis Möchten Sie, dass die Einträge zum AutoVervollständigen nicht per Kombinationslistenfeld gewählt werden, sondern unmittelbar in der Adressleiste bzw. im jeweiligen Textfeld erscheinen, müssen Sie die automatische Übernahmefunktion aktivieren. Wählen Sie dazu im Internet Explorer den Menübefehl Extras/Internetoptionen, wechseln Sie auf die Registerseite Erweitert und markieren Sie das Kontrollfeld, Browsing/Verwenden von AutoVervollständigen. Deaktivieren Sie das Kontrollfeld müssen Sie die vorgegebenen Textvorgaben manuell wählen und übernehmen.
Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren Die automatische Desktopbereinigung von Windows XP sorgt dafür, dass wenig genutzte Symbole vom Desktop entfernt werden. Windows XP startet standardmäßig im Abstand von 60 Tagen den Assistenten zur Desktopbereinigung. Die Symbole werden jedoch nicht gelöscht, sondern lediglich verschoben. Bei den Symbolen werden nur die Symbole berücksichtigt, die nicht über das System vordefiniert sind. Die Desktopbereinigung hat also keinen Einfluss auf die optional eingeblendeten Systemobjekte Arbeitsplatz, Papierkorb, Netzwerkumgebung oder Eigene Dateien. Die Bereinigungsfunktion bezieht sich nur auf
Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren
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die Verknüpfungen, die Sie manuell eingerichtet haben und die unter Umständen für sehr viel Unordnung sorgen können. Die automatische Startfunktion kann wahlweise aktiv oder auch deaktiv geschaltet werden. Öffnen Sie das Kontextmenü des Desktop und wählen Sie darin den Befehl Eigenschaften. Wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Desktop und wählen darüber die Schaltfläche Desktop anpassen an. Im Dialogfeld Desktopelemente finden Sie nun ein Kontrollfeld, über das Sie die Desktopbereinigung wahlweise aktivieren können. Markieren Sie das Kontrollfeld, so wird der Desktop automatisch alle 60 Tage bereinigt. Wollen Sie den automatischen Start des Assistenten zur Desktopbereinigung verhindern, demarkieren Sie das Kontrollfeld. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen durch wiederholtes Anklicken der Schaltfläche OK.
Bild 6.5: Wahlweise Aktivierung der autiomatischen Desktopbereinigung
Hinweis Sie können das automatische Startverhalten des Desktopbereinigungs-Assistenten auch über die Registrierdatenbank verändern (vergleiche Kapitel 12, Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren). Über die Systemregistrierung können Sie zudem das Bereinigungsintervall ändern
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Systemkonfiguration
Desktop (manuell) bereinigen Auch wenn Sie die automatische Desktopbereinigung deaktiviert haben oder wenn Sie zusätzliche Bereinigungen unabhängig vom aktuellen Intervall ausführen wollen, können Sie diese jederzeit auch manuell durchführen. Durch eine manuelle Ausführung wird die Tageszählung für das aktuelle Zeitintervall allerdings automatisch zurückgesetzt (Standardwert 60 Tage). Das Aufräumen übernimmt der Desktopbereinigungsassistent, der Ihnen über mehrere Dialoge die Möglichkeit verschafft, selten bzw. lange nicht mehr genutzte Symbole des Desktop in einen speziellen Ordner zu verschieben. 1. Manuelle Desktopbereinigung: Wollen Sie die Funktion sofort oder abweichend von den vorgegebenen Terminen der automatischen Startfunktion ausführen, rufen Sie über das Kontextmenü des Desktop den Befehl Eigenschaften ab, wechseln im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Desktop und wählen darüber die Schaltfläche Desktop anpassen und anschließend die Schaltfläche Desktop jetzt bereinigen.
Bild 6.6: Aufruf der Desktopbereinigung per Befehl
2. Desktopbereinigungs-Assistent: Nachdem Sie im Assistenten den Willkommensdialog mit Weiter bestätigt haben, werden alle aktuell auf dem Desktop abgelegten und verschiebbaren Verknüpfungen mit ihrem letzten Zugriffsdatum angezeigt. Sie deaktivieren nun die Kontrollfelder der Verknüpfungen, die auf dem Desktop verbleiben sollen. Standardmäßig werden bereits die Verknüpfungen vorselek-
Bereinigte Desktopsymbole wiederherstellen
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tiert, die seit deren Anlage noch nicht verwendet wurden und die mit Niemals gekennzeichnet sind. Selten genutzte Verknüpfungen werden ebenfalls zur Anwahl bereitgestellt. Anders als die nie genutzten Verknüpfungen sind diese jedoch standardmäßig nicht für eine Bereinigung vorgesehen. Um sie ebenfalls vom Desktop zu verschieben, müssen Sie diese gesondert markieren. Bestätigen Sie die Änderungen mit Weiter und Fertig stellen.
Bild 6.7: Die zu entfernenden Verknüpfungen können über ein Listenfeld markiert werden.
Bereinigte Desktopsymbole wiederherstellen Alle durch die Desktopbereinigung entfernten Symbole werden in den Ordner \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Desktop\Nicht verwendete Desktopverknüpfungen des jeweils aktuell angemeldeten Benutzers verschoben (z.B.
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Systemkonfiguration
C:\Dokumente und Einstellungen\Andreas\Desktop\Nicht verwendete Desktopverknüpfungen). Eine Verknüpfung zu diesem Verzeichnis wird durch den Desktopbereinigungs-Assistenten für den vereinfachten Zugriff auch auf dem Desktop angelegt.
Bild 6.8: Hinter diesem Ordner verbergen sich die verschobenen Desktopsymbole.
Sie können die Verknüpfung löschen, ohne dass die physikalisch verschobenen Desktopsymbole davon betroffen werden. Um vom Desktop entfernte Symbole nachträglich wieder auf den Desktop zu übernehmen, öffnen Sie das physikalische Verzeichnis im Windows Explorer oder doppelklicken auf die Verknüpfung Nicht verwendete Desktopverknüpfungen. Per Drag&Drop können Sie diese Symbole unmittelbar wieder aus dem Ordner auf den Desktop verschieben. Sie können den Ordner mit den verschobenen Symbolen jedoch auch zur direkten Anwahl der darin enthaltenen Verknüpfungen nutzen.
Bereinigte Desktopsymbole in das Startmenü kopieren und verschieben Sie können die durch die Desktopbereinigung verschobenen Symbole der Desktopverknüpfung Nicht verwendete Desktopverknüpfungen sehr leicht als Kopie in das Startmenü aufnehmen, indem Sie den zuvor genannten Desktop-Ordner mit einem Doppelklick öffnen, das zu verschiebende Symbol anwählen und dann den zugehörigen Kontextmenübefehl An Startmenü anheften abrufen.
Benachrichtigungsbereich der Taskleiste konfigurieren
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Bild 6.9: Bereinigte Symbole können beliebig verschoben oder an das Startmenü angeheftet werden.
Über die Datei- und Ordneraufgabe Datei verschieben des Ordners Nicht verwendete Desktopverknüpfungen können Sie zudem eine markierte Verknüpfung in ein anderes Verzeichnis verschieben.
Benachrichtigungsbereich der Taskleiste konfigurieren Im rechten Bereich der Taskleiste finden Sie den so genannten Informations- bzw. Benachrichtigungsbereich (Taskbar Notification Area), über den Sie auf im Hintergund gestartete Hilfsprogramme sowie spezielle Sonderfunktionen zugreifen, wie die Lautstärkeregelung oder die Anzeigen zu Netzwerkund DFÜ-Verbindungen. Da dieser Bereich mitunter von sehr vielen Programmen genutzt wird, wird er sehr schnell unübersichtlich. Außerdem belegt dieser Bereich häufig zuviel Platz innerhalb der Taskleiste. Windows XP blendet deshalb der Übersichtlichkeit halber inaktive Elemente aus. Als Benutzer können Sie jedoch auch für jedes Element getrennt bestimmen,
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Systemkonfiguration
ob es dauerhaft oder nur im aktiven Modus angezeigt werden soll. Verborgene Symbole können eingeblendet werden, indem Sie den nach links weisenden Pfeil neben dem Informationsbereich mit der Maus anwählen. Durch Anwahl des nach rechts weisenden Pfeils im Informationsbereich schließen Sie die erweiterte Anzeige wieder. Um den Benachrichtigungsbereich zu konfigurieren, gehen Sie wie folgt vor: 1. Ausblendungsmodus wahlweise aktivieren: Rufen Sie zur Taskleiste den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf und markieren Sie die Option Inaktive Symbole ausblenden, um die Symbole der aktuell nicht aktiven Programme automatisch verbergen zu lassen. Sollen sämtliche Symbole in der Anzeige erscheinen, demarkieren Sie die entsprechende Option.
Bild 6.10: Option zur Aktivierung des Ausblendungsmodus für den Benachrichtigungsbereich der Taskleiste
2. Bearbeitungsfunktion: Wählen Sie im zuvor geöffneten Dialogfeld die Schaltfläche Anpassen. Alternativ können Sie zum Informationsbereich auch den Kontextmenübefehl Infobereich anpassen abrufen. Steht der Befehl nicht zur Verfügung, müssen Sie den erweiterten Informationsbereich zunächst aktiv schalten (siehe Schritt 1). Im Dialogfeld Infobereich anpassen sind die Programmeinträge in den Gruppen Aktuelle Objekte und Vorherige Elemente aufgegliedert.
Benachrichtigungsbereich der Taskleiste konfigurieren
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왘 Aktuelle Objekte: Die aktuellen Objekte sind die, die aktuell im Startmenü eingetragen, ggf. aber ausgeblendet sind.
왘 Vorherige Elemente: Bei den vorherigen Elementen handelt es sich um ehemalige Startmenüeinträge.
왘 Verhalten ändern: Um aktuelle Objekte wahlweise zu verbergen oder anzuzeigen oder nur dann anzuzeigen, wenn diese auch aktiv sind, wählen Sie zunächst das entsprechende Objekt an. Anschließend können Sie für das markierte Objekt über ein eingeblendetes Kombinationslistenfeld den Anzeigestatus bestimmen. Sie wählen Immer einblenden, wenn das zugehörige Symbol im Informationsbereich dauerhaft in Erscheinung treten soll. Handelt es sich um ein Symbol, das nur temporär von Bedeutung ist (z.B. Verbindungssymbole für lokale Netzwerke oder Internetverbindungen), wählen Sie stattdessen das Verhalten Ausblenden wenn inaktiv. Mit Immer ausblenden verbergen Sie Symbole dauerhaft. Die Anwahl der verborgenen Symbole kann jedoch auch in diesem Fall entsprechend den nachfolgenden Erläuterungen erfolgen.
Bild 6.11: Benutzerdefinierte Verhaltensänderung des Infobereiches
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Systemkonfiguration
3. Konfiguration abschließen: Bestätigen Sie die gemachten Änderungen mit OK. Mit Wiederherstellen können Sie ggf. die Grundeinstellungen restaurieren.
Online-Fehlerberichterstattung sinnvoll konfigurieren Windows XP stellt eine Funktion zur Verfügung, über die bei aktiver Online-Verbindung Fehlerberichte, mitunter jedoch auch sensible Daten direkt an Microsoft übermittelt werden. Dieser Tipp zeigt Ihnen, was sich hinter dieser Funktion verbirgt und wie Sie diese nach Bedarf sinnvoll konfigurieren. Microsoft erwartet durch die Online-Fehlerberichterstattung eine schnelle Meldung aufgetretener Systemfehler, um diese in Nachfolgeversionen möglichst schnell zu beheben und auszuschließen. Ob und welche Fehler jedoch tatsächlich bei Systemaktualisierungen Berücksichtigung finden, ist dabei abhängig von der Bedeutung, die ein gemeldeter Fehler auch für andere Anwender hat. Der Fehlerbericht selbst wird über eine eingerichtete Internetverbindung versandt und sollte vor dem Abschicken in jedem Fall analysiert werden. Sie können die Online-Fehlerberichterstattung wahlweise aktivieren und auch nur gezielt für einzelne Anwendungen konfigurieren. Da im Rahmen der Fehlerübermittlung auch Speicherinhalte und damit auch sensible Daten auf die Online-Reise gehen können, ist in jedem Fall sehr genau zu beurteilen, ob eine Übertragung wirklich sinnvoll ist. Ein Absturz einer Online-Banking-Software ist dabei in jedem Fall kritischer einzustufen, als der Absturz einer einfachen Office-Anwendung, mit der keine sensiblen Daten verarbeitet werden. Beurteilen Sie also in jedem Fall vor einer Online-Fehlerberichterstattung, welche Software Sie gestartet haben und welche Daten Sie damit verarbeiten.
Online-Fehlerberichterstattung sinnvoll konfigurieren
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1. Online-Fehlerberichterstattung (de)aktivieren: Um die Online-Fehlerberichterstattung zu aktivieren oder zu deaktivieren oder lediglich für ausgewählte Anwendungen zuzulassen bzw. zu sperren, wählen Sie den Befehl Start/ Systemsteuerung und doppelklicken in der klassischen Ansicht auf das Systemsteuerungsmodul System. Wechseln Sie innerhalb der Systemeigenschaften auf die Registerseite Erweitert und wählen Sie darin die Schaltfläche Fehlerberichterstattung an. Durch Markierung der Option OnlineFehlerberichterstattung deaktivieren, können Sie die Funktion komplett abschalten. Um in diesem Fall dennoch alle kritischen Fehler gemeldet zu bekommen, sollten Sie dann jedoch das Kontrollfeld Aber bei kritischen Fehlern benachrichtigen markieren.
Bild 6.12: Konfigurationsdialog zur Fehlerberichterstattung
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Systemkonfiguration
2. Teil(de)aktivierung: Wollen Sie frei festlegen, ob Systemoder auch Programmfehler bei der Online-Fehlerberichterstattung berücksichtigt werden, markieren Sie die Option Fehlerberichterstattung aktivieren für und markieren dann zusätzlich das Kontrollfeld Windows-Betriebssystem bei der Berücksichtigung von Systemfehlern und/oder das Kontrollfeld Programme, bei Berücksichtigung von Programmfehlern. Nach Markierung des Kontrollfelds Programme legen Sie frei fest, welche Programme für die Berichterstattung zu berücksichtigen sind und welche nicht. Wählen Sie dazu die Schaltfläche Programme auswählen. Im Folgenden legen Sie fest, ob sämtliche Programme oder nur die Programme der benutzerdefinierten Liste zu berücksichtigen sind. Standardmäßig werden alle Microsoft-Programme und Windows-Komponenten überwacht. Bei Bedarf schließen Sie durch Demarkierung einzelne Programme von der Überwachung aus. Mit der oberen Hinzufügen-Schaltfläche können Sie weitere Programme überwachen lassen. Sie können den Programmnamen wahlweise manuell samt Dateikürzel eintippen oder nach Klick auf die Schaltfläche Durchsuchen über einen Dateidialog anwählen und mit OK bestätigen. Wollen Sie bestimmte Programme (z.B. Banking-Software) gezielt von einer Überwachung ausschließen, wählen Sie diese entsprechend der zu überwachenden Programme an. Nutzen Sie dazu die untere Hinzufügen-Schaltfläche. Über die bereitgestellten Entfernen-Schaltflächen löschen Sie einzelne Programme aus den zusammengestellten Programmlisten wieder. Haben Sie die Konfiguration der OnlineFehlerberichterstattung abgeschlossen, bestätigen Sie die Konfigurationsdialoge mit OK.
Geprüfte Fehlerberichte versenden
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Bild 6.13: Programme, die sensible Daten verarbeiten, sollten generell keine Berücksichtigung bei der Online-Fehlerberichterstattung finden.
Geprüfte Fehlerberichte versenden Programme, die unter Windows XP abstürzen, werden nicht automatisch geschlossen. Stattdessen bleibt das zugehörige Programmfenster geöffnet. Innerhalb des Programmfensters nutzen Sie üblicherweise die Schließen-Schaltfläche, um die Anwendung zu beenden. Reagiert eine Anwendung nicht mehr, so wird ein gesonderter Meldungsdialog angezeigt. Wählen Sie in diesem Dialog die Verknüpfung Klicken Sie hier an, um den Inhalt des Fehlerberichtes bei aktivierter Online-Fehlerberichterstattung zu kontrollieren. In einem weiteren Dialog (verglei-
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Systemkonfiguration
che Abbildung) werden nun wichtige Informationen zum Fehlerbericht selbst offengelegt. Über weitere Verknüpfungen können Sie sich nun nähere Informationen zum Fehlerbericht sowie zu den Microsoft-Richtlinien zum Sammeln von Daten abrufen. Anhand der Informationen müssen Sie selbst beurteilen, ob Sie die Daten an Microsoft weitergeben wollen oder nicht. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Verweis auf den Problembericht. Darüber werden die Temporärdateien offengelegt, die die online zu versendenden Textinformationen (Dateikürzel txt) und Speicherinhalte (Dateikürzel mdmp = memory dump = binäres Speicherabbild) enthalten.
Bild 6.14: Der Problembericht legt offen, wo das Speicherabbild abgelegt ist, das im Rahmen der Online-Fehlerberichterstattung versendet wird.
Systemkonfiguration und Rechnerfernwartung über die MMC
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Den Speicherinhalt selbst können Sie vor dem Versand mithilfe eines Hex-Editors direkt einsehen und auf sensible Daten hin untersuchen. Nachdem Sie die Informationsdialoge wieder geschlossen haben, können Sie den Fehlerbericht durch Anwahl der Schaltfläche Problembericht senden abschicken oder mit Nicht senden abrechen.
Systemkonfiguration und Rechnerfernwartung über die Microsoft Management Console (MMC) Das wichtigste Wartungs- und Verwaltungsprogramm unter Windows XP ist die so genannte Microsoft Management Console, kurz MMC. Darin können nach einheitlichem Schema ein oder auch mehrere Wartungsmodule, die so genannten Snap-Ins, geladen werden. Auch hinter den herkömmlichen Verwaltungsprogrammen, die Sie über das Startmenü Start/Verwaltung ausführen, verbergen sich vordefinierte Verwaltungskonsolen und damit Sonderformen der MMC. An dieser Stelle wird zusammengefasst, wie Sie Snap-Ins benutzerdefiniert laden, Konsolen zur vereinfachten Wiederverwendung sichern sowie Fernwartungen über die MMC vornehmen. 1. MMC starten: Rufen Sie den Befehl Start/Ausführen auf, geben Sie den Befehl mmc ein und bestätigen Sie mit OK. 2. Gesicherte Konsoleneinstellungen laden: Haben Sie bereits eine oder mehrere benutzerdefinierte Verwaltungskonsolen gesichert, so können Sie darüber die darin enthaltenen SnapIns erneut laden. Das Sichern benutzerdefinierter Konsoleneinstellungen ist gesondert in Schritt 5 beschrieben. Rufen Sie zum Laden einer gesicherten Konsole den Befehl Datei/ Öffnen auf, wählen Sie per Dialog die Konsolendatei an (z.B. Meine Konsole.msc) und bestätigen Sie mit Öffnen.
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Systemkonfiguration
3. Snap-In laden: Das manuelle Laden von Snap-Ins ist in der Regel nur erforderlich, wenn Sie nicht bereits eine Konsolendatei geladen haben. Rufen Sie dazu innerhalb der MMC den Befehl Datei/Snap-In hinzufügen/entfernen auf und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche Hinzufügen. Wählen Sie nun im folgenden Dialogfeld ein eigenständiges Snap-In, wird unmittelbar eine Beschreibung zu diesem Snap-In angezeigt. Um das Snap-In zu übernehmen, bestätigen Sie mit Hinzufügen.
Bild 6.15: Dialogfeld zum Laden von SnapIns in die MMC
4. Lokale Warnung contra Fernwartung: Werden einige Wartungsmodule direkt geladen, stellen andere optional auch Fernwartungsfunktionen bereit. In diesem Fall müssen Sie in einem gesonderten Dialog zunächst angeben, ob das Wartungsmodul lokal (Diesen Computer) oder zur Fernwartung genutzt werden soll (Folgenden Computer). Geben
Systemkonfiguration und Rechnerfernwartung über die MMC
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Sie über das nachfolgend eingeblendete Dialogfeld den Computer an, den Sie warten wollen. Markieren Sie für Fernwartungen die Option Folgenden Computer. Zum einen können Sie den Computernamen direkt eintasten, zum anderen per Dialog wählen. Klicken Sie für die letztgenannte Variante die Schaltfläche Durchsuchen an.
Bild 6.16: Vereinzelte Wartungsmodule erlauben die Rechnerfernwartung im Netzwerk.
Klicken Sie dann die Schaltflächen Erweitert und Jetzt suchen und entnehmen Sie den Computernamen der bereitgestellten Liste. Bestätigen Sie die Computerwahl durch die wiederholte Anwahl der Schaltflächen OK und Fertig stellen.
Bild 6.17: Beispiel für eine Computerauswahlliste für die Fernwartungsfunktion
Haben Sie sämtliche Wartungsmodule wie gewünscht gewählt, schließen Sie das Dialogfeld Eigenständiges SnapIn hinzufügen mit Schließen sowie das Dialofeld Snap-In
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Systemkonfiguration
hinzufügen/entfernen mit OK. Bei Bedarf können Sie als Administrator auch mehrere Computer zeitgleich fernwarten. 5. Konsole speichern: Da die Aufbereitung der Konsole mitunter sehr arbeitsaufwändig ist, können Sie diese dauerhaft sichern. Rufen Sie dazu den Befehl Datei/Speichern unter auf, geben Sie Pfad und Konsolenname ein (z.B. Meine Kosole.msc) und bestätigen Sie mit Speichern. Der Konsolenname erscheint unmittelbar in der Titelzeile der MMC.
Bild 6.18: Beispiel für eine benutzerdefinierte Verwaltungskonsole
6. MMC beenden: Sie können die Verwaltungskonsole jederzeit über den Befehl Datei/Beenden beenden.
Umgebungsvariablen im Dialog bearbeiten Umgebungsvariablen verwalten Systeminformationen oder benutzerspezifische Informationen, die über Befehle abrufbar oder über Programme, Skripten und Stapelverarbeitungsprogramme zu verarbeiten sind. Welche Systeminformationen mithilfe von Umgebungsvariablen abrufbar sind, ist in Kapitel 15, Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen, und folgenden beschrieben. In Windows XP können Sie Umgebungsvariablen komfortabel über die Systemsteuerung einsehen, definieren, bearbeiten und löschen. Um den Bearbeitungsdialog anzeigen zu lassen, wählen Sie zunächst den Startmenübefehl Start/Systemsteuerung und klicken anschließend in der klassi-
Umgebungsvariablen im Dialog bearbeiten
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schen Ansicht auf das Systemsteuerungsmodul System. Im folgenden Dialogfeld wechseln Sie auf die Registerseite Erweitert und wählen dort die Schaltfläche Umgebungsvariablen an. Daraufhin öffnet sich ein Dialogfeld, in dem die öffentlichen Benutzer- und Systemvariablen in getrennten Listenfeldern mitsamt deren Werten verwaltet werden. Um eine bestehende Variable zu löschen, wählen Sie die Variable und anschließend die Schaltfläche Löschen. Beachten Sie, dass keine Sicherheitsabfrage angezeigt wird. Löschen Sie nur die von Ihnen eingerichteten benutzerdefinierten Variablen, um Probleme mit Programmen auszuschließen.
Bild 6.19: Windows XP-Dialogfeld zum Bearbeiten von Umgebungsvariablen
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Systemkonfiguration
Um eine bestehende Variable zu bearbeiten, wählen Sie nach entsprechender Markierung die Schaltfläche Bearbeiten an. In einem weiteren Dialogfeld werden nun die Variable und deren aktueller Wert angezeigt. Sie können den Variablennamen als auch den zugeordneten Wert ändern. Bestehende Definitionen werden überschrieben, indem Sie mit OK bestätigen. Um eine neue Variable anzulegen, wählen Sie die Schaltfläche Neu des gewünschten Bereichs an, geben Name und Wert ein und bestätigen mit OK. Berücksichtigen Sie dabei, dass benutzerdefinierte Variablen ausschließlich für den jeweils angemeldeten Benutzer verfügbar sind. Benötigen Sie Umgebungsvariablen für alle Benutzer, müssen Sie diese als Systemvariable definieren. Variable und Wert werden als Zeichenkette definiert.
Umgebungsvariablen an der Eingabeaufforderung Alternativ können Sie Umgebungsvariablen auch an der Eingabeaufforderung einsehen, definieren, bearbeiten und löschen. Dazu nutzen Sie den Befehl SET. Sie lassen mit dem Befehl SET in der folgenden Syntax SET [Buchstabe|Teilzeichenkette|Variable]
sämtliche öffentlichen Umgebungsvariablen (kein Parameter) oder lediglich ausgewählte Umgebungsvariablen anzeigen. Sie können wahlweise einen Anfangsbuchstaben, eine Anfangszeichenkette oder einen exakten Variablennamen angeben, um lediglich eine Variablenauswahl angezeigt zu bekommen. Wollen Sie die Informationen weiterverarbeiten, formatieren und drucken, bietet es sich an, die Informationen in eine Textdatei umzuleiten, die Sie anschließend mit einem Editor oder einer Textverarbeitung einlesen können.
Umgebungsvariablen an der Eingabeaufforderung
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SET [Buchstabe|Teilzeichenkette|Variable] > Dateiname.TXT
Obgleich Umgebungsvariablen immer eine Zeichenkette zugeordnet wird, können Sie die Wertzuweisung auch über einen Ausdruck vornehmen lassen. Die zulässigen Operatoren für einen solchen Ausdruck ermitteln Sie, indem Sie SET mit dem Schalter /? aufrufen. Sie erhalten dann auch Informationen dazu, welche Besonderheiten sich bei der Formulierung von Ausdrücken ergeben. Der Wert des Ausdrucks ist dann auch der Wert, der der Variablen letztendlich zugewiesen wird. Die Anweisung SET /A ABC = 5 + 7
entspricht demnach SET ABC=12
Der Parameter /P erlaubt die Definition einer Bereitschaftsmeldung für die Eingabeaufforderung, die unmittelbar angezeigt wird und auf eine Eingabe wartet. SET /P Variable=[Zeichenkette]
Um den Wert einer bestehenden Variablen zu ändern, weisen Sie einfach der Variablen per SET einen neuen Wert zu. Soll eine bestehende Variable hingegen gelöscht werden, weisen Sie der bestehenden Variablen eine leere Zeichenkette zu, indem Sie einfach auf die Wertangabe verzichten. SET /P Variable=
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Systemkonfiguration
Ansonsten erlaubt der SET-Befehl die Erweiterung von Umgebungsvariablen und eine verzögerte Erweiterung. Beispiele zu der jeweiligen Syntax erhalten Sie ebenfalls, wenn Sie den Befehl SET mit dem Schalter /? aufrufen. Der SET-Befehl selbst kann auch innerhalb von Stapelverarbeitungsprogrammen (BatchDateien) genutzt werden. Ist beim Ändern einer Umgebungsvariablen bereits eine Eingabeaufforderung geöffnet, müssen Sie diese zunächst schließen und erneut öffnen, damit die gemachten Änderungen auch hier Gültigkeit erlangen!
Umgebungsvariablen über die Systemregistrierung verwalten Umgebungsvariablen des Systems und benutzerdefinierte Umgebungsvariablen werden allesamt über die Registrierdatenbank verwaltet. Sie können also Umgebungsvariablen auch über den Registrierungs-Editor einsehen, ändern, definieren oder auch löschen. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie Änderungen an den Einträgen als Benutzer mit Administratorrechten vornehmen und den Registrierungs-Editor bereits gestartet haben. Umgebungsvariablen werden jeweils in Hierarchiezweigen mit dem Namen Environment verwaltet. Das Suchen nach diesem Schlüssel legt demnach bereits alle Stellen offen, in dem sich Umgebungsvariablen befinden. Natürlich können Sie auch nach einzelnen Umgebungsvariablen (z.B. PROMPT) gezielt suchen. Alternativ können Sie die entsprechenden Hierarchiezweige mit den definierten öffentlichen Umgebungsvariablen auch direkt anwählen. Die Umgebungsvariablen des Systems finden sich im Zweig Arbeitsplatz\ HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\ Control\Session Manager\Environment und die benutzerdefinierten Umgebungsvariablen im Zweig Arbeitsplatz\HKEY_ CURRENT_USER\Environment. Um eine neue Variable in einem Hierarchiezweig mit Umgebungsvariablen einzurichten, rufen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/Zeichenfolge auf, geben
Bereitschaftsmeldung der Eingabeaufforderung anpassen
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einen Variablennamen ein und bestätigen mit (Enter). Nach Anwahl des Variablennamens per Doppelklick können Sie über ein gesondertes Dialogfeld den zugeordneten Wert im Zeichenkettenformat eingeben bzw. bearbeiten und mit OK bestätigen. Um Schlüsselnamen zu löschen, rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Löschen auf.
Bild 6.20: Umgebungsvariablen im Registrierungs-Editor bearbeiten
Bereitschaftsmeldung der Eingabeaufforderung anpassen Das Erscheinungsbild der Bereitschaftsmeldung der Eingabeaufforderung können Sie über den Befehl PROMPT ändern. Geben Sie den Befehl an einer geöffneten Eingabeaufforderung ein, hat die Änderung nur für das aktive Fenster,, nicht jedoch systemübergreifend Gültigkeit. Damit die Änderung der Bereitschaftsmeldung für alle Eingabeaufforderungen einheitlich gesetzt wird, müssen Sie die Systemvariable PROMPT entweder über den Eingabedialog als Systemvariable definieren bzw. nach Bedarf bearbeiten oder über den Registrierungs-Editor im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\ System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Environment einrichten. Einen vorhandenen Schlüssel mit dem Namen können Sie direkt bearbeiten. Ist der Schlüssel nicht definiert, legen Sie diesen über den Befehl Neu/Wert der erweiterbaren
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Systemkonfiguration
Zeichenfolge an, benennen ihn in PROMPT um und weisen dann den gewünschten Wert entsprechend den nachfolgenden Erläuterungen zu. Um das aktuelle Laufwerk und Verzeichnis anzuzeigen, wird die Definition $p$g
benötigt. Hierbei handelt es sich um die vorgegebene Standardeinstellung. Welche Steuerbefehle Ihnen in Verbindung mit dem Prompt-Befehl zur Verfügung stehen, können Sie der folgenden Tabelle entnehmen. Param e te r
Beschreibung
$a
Kaufmännisches Und (&)
$c
Klammer auf (
$f
Klammer zu )
$q
Ausgabe eines Gleichheitszeichens (=)
$$
Ausgabe eines Dollar-Zeichens ($)
$t
Ausgabe der aktuellen Zeit
$d
Ausgabe des aktuellen Datums
$p
Ausgabe des aktuellen Laufwerks/Verzeichnisses
$v
Ausgabe der Windows-Version
$n
Ausgabe des aktuellen Laufwerks
$g
Ausgabe eines Größer-Zeichens (>)
$l
Ausgabe eines Kleiner-Zeichens ( SET PROMPT = Datum: $d$_Zeit: $t$_$v$_$p$g (Enter)
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Systemkonfiguration
Die Definition ist ausschließlich für die aktuell geöffnete DOSUmgebung gültig und geht unmittelbar verloren, sobald Sie die DOS-Umgebung wieder verlassen.
Festlegung des Suchpfads für Programmdateien Der Suchpfad für Programmdateien wird unter Windows XP über die Umgebungsvariable PATH, und die Dateikürzel für ausführbare Programmdateien, Stapelverarbeitungsprogramme und Skriptdateien werden über die Umgebungsvariable PATHEXT verwaltet. Unter Windows werden ausführbare Programmdateien mit speziellen Dateikürzeln ausgestattet, nämlich exe, com, cmd, vbs, vbe, js, jse, wsf, wsh und bat. Diese sind der Eigenschaft PATHEXT zugewiesen, wobei jedes Dateikürzel mit einleitendem Punkt und durch Semikola getrennt anzugeben ist. Um ein Programm dieser Typen auszuführen, ist in der Regel die Angabe des Programmnamens samt Verzeichnis erforderlich. Um die wichtigsten Programme auch ohne Pfadangabe starten zu können, verwaltet Windows XP einen globalen Suchpfad, in dem mehrere Verzeichnisse, darunter auch die Windows-Systemverzeichnisse, durch Semikola voneinander getrennt in einer einzelnen Zeichenkette verkettet sind. Die Werte zu den Umgebungsvariablen PATH und PATHEXT werden über die Registrierdatenbank im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Environment entsprechend der Umgebungsvariablen Prompt verwaltet und können synonym dazu bearbeitet werden. Geben Sie einen Befehl an der Eingabeaufforderung oder im Ausführendialog an und handelt es sich weder um einen internen Befehl des Kommandoprozessors noch um ein Dienstprogramm des aktuellen Verzeichnisses, dann werden die in der PATH-Umgebungsvariablen
Festlegung des Suchpfads für Programmdateien
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angegebenen Verzeichnisse von links beginnend nacheinander nach diesem Programm durchsucht. Sie können den aktuell gültigen Suchpfad ermitteln, indem Sie an der DOS-Eingabeaufforderung den Befehl PATH eingeben. C:\WINDOWS> PATH [Enter]
Sie erhalten dann den Wert der gleichnamigen Umgebungsvariablen PATH zurückgeliefert. Sie können die Definition des globalen Pfads an der DOS-Eingabeaufforderung unter Verwendung des SET-Befehls, beispielsweise durch Eingabe des Befehls C:\ > SET PATH=C:\; C:\Windows; C:\Windows\System32; D:\ (Enter)
temporär ändern. Die Änderung gilt ausschließlich für die aktuell geöffnete Eingabeaufforderung und geht verloren, sobald Sie die Eingabeaufforderung wieder verlassen. Um eine systemübergreifende und dauerhafte Änderung zu erzielen, müssen Sie die Einstellung über den zuvor genannten Registrierschlüssel anpassen. Damit die Änderungen Gültigkeit erlangen, müssen Sie den Rechner neu starten. Berücksichtigen Sie bei Änderungen am globalen Suchpfad, dass sich darin mitunter auch weitere Programme während ihrer Programmeinrichtung verewigen. Entfernen Sie Verzeichnisangaben aus dem globalen Suchpfad, so können einzelne Programme mitunter nicht mehr fehlerfrei gestartet werden. Notieren Sie sich also in jedem Fall vor etwaigen Änderungen die ursprüngliche Pfaddefinition. Sie können den Hierarchiezweig auch in der Gesamtheit aus dem Registrierungs-Editor über den Befehl Datei/Exportieren in eine reg-Datei sichern. Die spätere Übernahme der ursprünglich gesicherten Werte ist
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Systemkonfiguration
dann jederzeit möglich, indem Sie auf diese reg-Datei doppelklicken und die nachfolgende Sicherheitsabfrage mit Ja bestätigen.
Verzeichnis für Temporärdateien Das Verzeichnis für Temporärdateien kann auch unter Windows XP frei definiert werden. Viele DOS- und WindowsAnwendungen legen während der Programmausführung temporäre Dateien an. Mithilfe dieser Dateien werden interne Arbeitsschritte, Dokumentänderungen oder auch programminterne Datensicherungen verwaltet. Die temporären Dateien werden in der Regel automatisch gelöscht, sobald das entsprechende Programm, das diese Dateien angelegt hat, ordnungsgemäß beendigt wird. Welches Verzeichnis für temporäre Dateien genutzt wird, ist abhängig von den jeweiligen Anwendungsprogrammen. Viele Programme nutzen das Temporärverzeichnis, das über die Umgebungsvariable TEMP oder auch TMP bestimmt wird. Umgebungsvariablen sind Variablen, die aus den jeweiligen Programmen abgefragt werden können und den über die Systemkonfiguration zugewiesenen Wert, hier also das angegebene Verzeichnis, zurückliefern. Um die Verzeichnisse der Umgebungsvariablen zu ändern, rufen Sie den Registrierungs-Editor auf und wechseln dann in den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Environment. Die Umgebungsvariable TMP wird von vielen Programmen alternativ zur Variablen TEMP verwendet und ist demnach auch in der Windows-Registrierdatenbank parallel zur Umgebungsvariablen TEMP definiert. Standardmäßig ist der Pfad für temporäre Dateien auf %systemroot%\Temp gesetzt. %systemroot% ist dabei ein Platzhalter für das Windows-Verzeichnis, standardmäßig also C:\Windows. Änderungen, die Sie immer gleichermaßen an den Schlüsselnamen TEMP und TMP vornehmen sollten, werden nach erfolgtem Systemneustart übernommen.
DOS-Befehle unter Windows XP nutzen
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DOS-Befehle unter Windows XP nutzen Seit Windows XP gibt es kein MS-DOS mehr. DOS ist tot! Das ist die offizielle Aussage und Meinung. Dann rufen Sie doch einmal die Eingabeaufforderung auf (Start/Programme/Zubehör/ Eingabeaufforderung) und geben die englische Variante des Wortes ein, das jedem PC-Benutzer mehr oder weniger häufig über die Lippen kommt: HELP. Wenn Ihnen die Liste der angezeigten Befehle nicht sehr bekannt vorkommt, haben Sie »vor Windows« nichts mit dem PC zu tun gehabt.
Bild 6.21: DOS sagt doch alles!
Allerdings sind nicht alle aufgelisteten Befehle DOS-Befehle (einige kamen erst mit dem NT-Kommandointerpreter (cmd.exe) hinzu und wiederum andere, bekannte DOS-Befehle werden gar nicht erst aufgelistet. Einige fehlen wirklich. Auf ein paar undokumentierte Befehle gehen wir in der Folge ein. Wozu DOS? Tatsächlich sollten Sie diese DOS-Befehle im normalen Windows-Alltag nicht nutzen müssen. Windows stellt ausreichend Werkzeuge zur Verfügung, um das System stabil zu halten.
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Systemkonfiguration
Aber was ist schon normal? Es ist sicher gut zu wissen, dass man im Notfall auf der Kommandozeile in der Eingabeaufforderung (oder in der Wiederherstellungskonsole) Befehle ausführen kann, die der Problembehebung dienen können. Haben Sie etwa Windows im abgesicherten Modus mit Eingabeaufforderung gestartet, weil ein größeres Problem dies angeraten erscheinen ließ, dann stehen Ihnen sowieso nur die KommandozeilenWerkzeuge zur Verfügung. Und manchmal bietet ein Befehl über die Eingabeaufforderung mehr Komfort als das entsprechende Windows-Pendant. So etwa der Befehl CHKDSK, der zusätzliche Informationen über den untersuchten Datenträger ausgibt. Dann ist es vielleicht auch ganz hilfreich, wenn man – sozusagen an Windows vorbei – mit Stapeldateien Aufgaben erledigen kann, die besser hinter der grafischen Windows-Oberfläche ablaufen oder ganz ohne Windows nach einem Notstart. Auch das DOS-Handbuch wird gleich mitgeliefert. Geben Sie einen beliebigen Befehl mit dem Parameter /? ein, so wird eine ausführliche Hilfe eingeblendet. Diese besteht in der Regel aus einer kurzen umgangssprachlichen Erklärung des Befehls, der Syntaxbeschreibung und daran anschließend die Erläuterung jedes einzelnen Parameters.
Bild 6.22: Das DOS-Handbuch ist im System enthalten.
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Eine ausführliche Beschreibung aller Befehle an dieser Stelle erübrigt sich deshalb. Vielleicht hat der eine oder die andere ja auch das alte DOS-Handbuch nicht weggeworfen und kann nun im Bedarfsfall immer noch nachschlagen, wie’s geht. Einige dieser Befehle werden auch an anderen (jeweils passenden) Stellen in diesem Buch näher (oder spezieller) behandelt. Wir beschränken uns deshalb an dieser Stelle auf die Beschreibung einiger Befehle, die nicht so gängig sind oder interessant genug, hier Erwähnung zu finden. Übrigens: Wenn Sie länger in der Eingabeaufforderung am Prompt arbeiten, dann kann es vorkommen, dass Sie Befehle wiederholt eingeben müssen. Immer wieder neu eintippen? Versuchen Sie doch einmal die Pfeiltasten: (½) und (¼). Mit ihnen können Sie die zuletzt eingegebenen Befehle durchblättern und bei Bedarf aufrufen oder neu ergänzen. Dateitypzuordnung mit ASSOC Der erste Befehl in der Liste heißt ASSOC. Mit ihm können Sie Dateierweiterungen bestimmte Dateitypen zuordnen oder vorhandene Zuordnungen ändern. Geben Sie nur den Befehl ein, bekommen Sie eine Liste aller registrierten Dateierweiterungen und -zuordnungen angezeigt. In der Regel ist der Puffer zu klein, um die ganze Liste anzuzeigen. Auch zurückscrollen im Fenster nützt da nichts. Möchten Sie die Liste trotzdem durchsehen, so geben Sie ein: assoc > assoc.txt
Die Liste wird nach dem Aufruf des Befehls in eine Textdatei geschrieben. Sie können anschließend die Textdatei mit dem Namen assoc.txt in einem Editor öffnen und ansehen.
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Die vollständige Syntax lautet: ASSOC [.ERW[=[Dateityp]]]
Soll etwa die Erweiterung .jpg dem Typ PSP7.Image zugeordnet werden (damit Paint Shop Pro 7 Dateien mit dieser Ergänzung öffnet), dann geben Sie ein: assoc .jpg=PSP7.Image
Jetzt wird nach Anklicken einer .jpg-Datei im Explorer diese im Programm Paintshop Pro 7 geöffnet. Voraussetzung ist aber, dass dieses Programm installiert ist, sonst nützt Ihnen die Zuweisung mit assoc nichts. Check die Platte Ein weiterer wichtiger Befehl ist – wie schon erwähnt – CHKDSK. Er überprüft nicht nur die vorhandenen Datenträger und gibt einen Statusbericht aus, sondern kann auch Fehler auf den Datenträgern wieder bereinigen und Daten wieder lesbar machen (manchmal!). Die verkürzte Syntax lautet: CHKDSK [Volume[Pfad]] [Parameter]
Zu diesem Befehl gibt es zahlreiche Parameter, die aufzulisten hier müßig wäre. Einige dieser Parameter gelten nur für das FAT/FAT32- Dateisystem, andere nur für NTFS. Ein brauchbarer Aufruf lautet: chkdsk c: /f /r
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Allerdings können Sie diesen Befehl mit diesen Parametern nicht aus der Eingabeaufforderung ausführen. Sie bekommen die Meldung, dass ein anderer Prozess auf das Volume zugreift und die Ausführung verhindert. Sie können aber entscheiden, dass der Befehl beim nächsten Systemstart ausgeführt wird. Der Aufruf: chkdsk c:
und die Ausgabe eines Statusberichts ist aber durchaus möglich. Bezieht sich der Befehl auf das aktuelle Laufwerk, kann auch auf den Laufwerkbuchstaben verzichtet werden.
Bild 6.23: Nicht jede Aufgabe führt CHKDSK aus der Eingabeaufforderung aus.
Die farbige Konsole Sie finden die schwarze Eingabeaufforderung deprimierend? Benutzen Sie den Befehl color, um die Farbe von Schrift und Hintergrund zu ändern. Wenn Sie den Befehl color /?
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aufrufen, bekommen Sie die Werte gezeigt, mit denen Sie die Farben beeinflussen. Wählen Sie aus der Liste zuerst die Hintergrundfarbe (z.B. 9 für Blau) und dann die Schriftfarbe (z.B. F für Weiß). Die beiden Werte werden hinter den Befehl gesetzt ohne trennendes (Leer)zeichen. color 9f
Anschließend überrascht Sie ein erfreulich blauer Bildschirm mit weißer Schrift.
Bild 6.24: Wenn man DOS hört, muss man ja nicht gleich schwarzsehen!
Wünschen Sie es lieber »schwarz auf weiß« wählen Sie color f0
und wollen Sie zur Ausgangssituation zurück, dann rufen Sie den Befehl color einfach ohne Parameter auf.
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Kommandozentrale(n) Der Befehl command startet eine neue Kopie des MS-DOSBefehlsinterpreters. Sie benötigen ihn so gut wie gar nicht unter Windows XP. Allerdings sollten Sie ihn auch nicht ganz vergessen. Haben Sie etwa eine Stapeldatei (Batch-Datei) die abgearbeitet werden soll, so öffnet sich während der Abarbeitung die Eingabeaufforderung und nach dem letzten Stapelbefehl schließt sie sich wieder. Das ist meistens sinnvoll, aber nicht immer gewünscht, weil so das Ergebnis der Stapelverarbeitung nicht mehr sichtbar ist. Sie können natürlich als letzten Befehl in der Stapeldatei Pause eingeben – aber das ist sehr unelegant. Ein unbedachter Tastendruck – und das Fenster ist wieder weg. Hier hilft der undokumentierte Parameter /k weiter. command /k
startet die Batchdatei und hält die Eingabeaufforderung (bei früheren Windows-Versionen das DOS-Fenster) nach Abschluss der Stapelverarbeitung offen. Sie starten die Batchdatei über Start/Ausführen, wählen über die Schaltfläche Durchsuchen die Batch-Datei aus. Bevor Sie auf OK klicken, müssen Sie aber in der Eingabezeile beim Öffnen noch command /k vor die ausgewählte Stapeldatei setzen, die meist mit Pfad in Anführungszeichen angegeben ist. Der Befehlsinterpreter muss vor das erste Anführungszeichen gesetzt werden. Führen Sie die Stapeldatei öfters aus, so ist es natürlich einfacher, eine entsprechende Verknüpfung zu generieren, die den Stapel mit dem Befehlsinterpreter samt Parameter per Mausklick startet.
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Bild 6.25: Das Fenster offen halten mit einem undokumentierten Parameter
Übrigens: Die Ausführung eines DOS-Befehls über Start/Ausführen funktioniert auch bei den meisten anderen Befehlen. Wenn man das mal eben braucht, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen (z.B. mit subst), ist das damit schneller zu erreichen als über die Eingabeaufforderung. Eigentlich ist ja der ganze (MS-DOS) Befehlsinterpreter command undokumentiert, denn er wird nicht aufgelistet, wenn Sie über HELP nachschauen, was Windows XP von DOS weiß. Enthalten in der Liste ist der Windows NT/2000-Befehlsinterpreter cmd. Hier ist auch der Parameter /k aufgelistet und korrekt beschrieben. Arbeiten Sie unter Windows XP, wird es in den allermeisten Fällen besser sein, diesen Befehlsinterpreter zu benutzen. Kopiert wird so und so Für das Kopieren von Dateien stehen die Befehle COPY und XCOPY zur Verfügung. Sollen nur Dateien aus einem Verzeichnis kopiert werden, reicht der Befehl COPY aus. Sollen aber ganze Pfade kopiert werden, müssen Sie den Befehl XCOPY wählen. Wenn Sie sich über /? die Parameter der beiden Befehle ansehen, werden Sie feststellen, dass XCOPY der leistungsfähigere Befehl ist. Insbesondere in Batch-Dateien
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kann er deshalb sehr flexibel eingesetzt werden, während COPY eher für den direkten Einsatz gedacht ist. Da XCOPY über die Parameter /A und /M auch das Archivattribut beachtet, lassen sich sogar Backup-Skripten damit erstellen. Dateibefehle Die Manipulation von Dateien musste natürlich auch unter DOS möglich gewesen sein. Die wichtigsten Befehle dazu waren (und sind es in der Eingabeaufforderung und Wiederherstellungskonsole immer noch): ATTRIB: Zeigt die Dateiattribute an und ändert diese, wenn angegeben. COMP: Vergleicht den Inhalt zweier Dateien. DEL und ERASE: Mit diesen Befehlen können Dateien gelöscht werden. FIND: Sucht Zeichenketten in Dateien. MOVE: Verschiebt Dateien aus einem Verzeichnis in ein angegebenes zweites Verzeichnis. TYPE: Zeigt den Inhalt einer Datei an. Vernünftige Ausgaben gibt es aber nur bei Textdateien. Disketten duplizieren In Zeiten, in denen die Diskettenlaufwerke nach und nach aus den Computern verschwinden, werden auch die dafür gedachten Befehle ihre Bedeutung verlieren. Trotzdem ist es gerade für Systemadministratoren manchmal hilfreich, mit einer Diskette von Station zu Station zu gehen und Anpassungen skriptgesteuert vorzunehmen.
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Solange solche Aufgaben noch durchzuführen sind, können auch die beiden Befehle DISKCOPY und DISKCOMP noch hilfreich zur Seite stehen. Mit DISKCOPY wird die Kopie von einer Diskette erstellt. Mit DISKCOMP werden zwei Disketten verglichen. Die Syntax der Befehle lautet: DISCOPY [Laufwerk1: [Laufwerk2:]] [/V] DISCOMP [Laufwerk1: [Laufwerk2:]]
Der Parameter /V prüft die Kopie anschließend auf Korrektheit. diskcomp a: a:
nimmt die Überprüfung der zwei Disketten in einem Laufwerk vor. Ebenso ist das Kopieren von Disketten möglich. Bei beiden Fällen müssen die Disketten die gleiche Kapazität haben (für alle »neuen PC-Anwender«: Es gab auch mal eine 3,5-Diskette mit rund 700 Kbyte Kapazität). Schlüsseldienst Hilfreich bei der Arbeit an der Kommandozeile ist der Befehl DOSKEY, mit dem Befehlseingaben komfortabel bearbeitet werden können (so lässt sich z.B. zwischen Einfüge- (/INSERT) und Überschreibmodus (/OVERSTRIKE) wechseln), der Windows XP-Befehle aufrufen kann und die Erstellung von Makros ermöglicht. DOSKEY sollte standardmäßig gestartet sein. Wenn nicht, so holen Sie das durch den Aufruf nach. Die einzelnen Parameter und Hilfen können Sie sich über doskey /? anzeigen lassen. Der Befehl ist gut und verständlich dokumentiert.
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Sofort können Sie sich mit den Pfeiltasten durch die bisher eingegebenen Befehle tasten und diese, ohne sie neu tippen zu müssen, aufrufen. Noch einfacher geht es mit der Taste (F7). Es werden in einem Fenster die zuletzt genutzten Befehle angezeigt. Mit den Pfeiltasten bewegen Sie sich in der Liste und mit der Eingabetaste wählen Sie den benötigten Befehl (wenn vorhanden) aus. ESC löscht das Fenster und alle anderen Eingaben. Haben Sie immer wieder längere Sitzungen in der Eingabeaufforderung, sollten Sie sich mit DOSKEY unbedingt vertraut machen. Mehr davon Sind Textdateien in der Konsole zu lesen, so hilft der Befehl TYPE, diese auf dem Bildschirm anzuzeigen. Dieser Befehl ist aber sehr unflexibel und hilft nur bei Dateien, die gerade auf den Bildschirm passen. Besser geeignet ist der Befehl MORE, der ein richtiges Betrachten (und natürlich Lesen) der Dateien ermöglicht. Man kann über den Parameter /e erweiterte Möglichkeiten einstellen (etwa eine bestimmte Anzahl Zeilen zu zeigen oder zu überspringen). Der Parameter /s fasst mehrere leere Zeilen zu einer Zeile zusammen, sodass der Text nicht durch zu große Zwischenräume unübersichtlich wird. Man kann auch angeben, dass die Anzeige ab einer bestimmten Zeile beginnt. Der Befehl more /s +10 readme.txt
zeigt den Text readme ab Zeile 10 an und unterdrückt Ansammlungen von Leerzeichen. Ist Ihnen bereits bekannt gewesen, dass die Datei einen Kopf enthielt, der für Sie keine wesentlichen Informationen bringt und dass im Text durch viele leere
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Zeilenvorschübe unnütze Leerräume bestehen, wird so eine optimierte Darstellung gegeben. Drucken mit DOS Um unter DOS (in der Eingabeaufforderung) zu drucken, übergeben Sie die Textdatei mit dem Befehl Type an den angeschlossenen Drucker (funktioniert nicht mit einem Netzwerkdrucker!): type test.txt > prn
Das Ergebnis, insbesondere bei längeren Dateien, ist aber nicht sehr zufrieden stellend. Seitenumbrüche stimmen nicht, eine Seitennummerierung ist nicht möglich und andere Probleme treten auf. Etwas besser geht es mit dem Befehl Print. Aber auch der ist sehr unkomfortabel zu handhaben. Besser ist es, die Aufgaben einem Programm zu übergeben, das viel besser damit umgehen kann: Notepad. Nötig ist nur die Anlage einer Batchdatei mit einer Zeile in der folgenden Form: notepad.exe /p [dateiname]
Speichern Sie diese Datei unter einem passenden Namen (z.B. Druck.bat) ab und rufen Sie die Stapeldatei von der Kommandozeile auf. Notepad wird aufgerufen, lädt die angegebene Datei und druckt ohne weitere Nachfrage auf dem angeschlossenen Drucker aus. An den Start gehen Interessant ist der Befehl Start, der eigentlich nichts anderes macht, als ein neues Fenster zu öffnen und dort den übergebenen Befehl abzuarbeiten. Damit ist es Ihnen aber möglich, die
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Multitasking-Fähigkeit von Windows XP auch über die Eingabeaufforderung zu nutzen, ohne jeweils umständlich mehrere Instanzen der Konsole manuell zu starten. Geben Sie beispielsweise start chkdsk
ein, um die aktuelle Festplatte einer Prüfung zu unterziehen. Während das Programm noch arbeitet, sind Sie bereits in die Ausgangskonsole zurückgekehrt und haben sich mit start dir d:
in einem weiteren Fenster das Verzeichnis der Festplatte D: anzeigen lassen und mit dem Befehl start edit
den Texteditor gestartet, um eine neue Stapeldatei zu schreiben. Dann ist chkdsk fertig und Sie können über die Taskleiste in das entsprechende Fenster wechseln und sich den Statusbericht anschauen. Achtung: Ist ein Befehl abgearbeitet, der keine weiteren Eingaben erfordert, so wird das Fenster automatisch geschlossen. Ein Baum hat viele Wurzeln Mit dem Befehl TREE können Sie sich die Ordnerstruktur eines Laufwerks oder Pfads grafisch anzeigen lassen. Geben Sie nur den Befehl ohne weitere Parameter ein, so wird das aktuelle Laufwerk bzw. der aktuelle Pfad angezeigt. In der Regel rast dann die Struktur an Ihnen vorbei, ohne dass Sie eine Chance haben, sie richtig zur Kenntnis zu nehmen. Auch zurückblät-
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tern lohnt nicht, es sei denn, Sie haben aus einem schon recht tiefen Verzeichnis heraus diesen Befehl aufgerufen. Ansonsten ist es besser, die Ausgabe mit tree > struktur.txt
in eine Textdatei umzuleiten und anschließend in einem Editor zu betrachten (oder auszudrucken). Mit dem Parameter /F aufgerufen werden nicht nur die Ordner, sondern auch die darin enthaltenen Dateien aufgelistet. Der Parameter /A verwendet den einfachen ASCII-Zeichensatz, d.h. statt der schönen durchgehenden Striche erhalten Sie eine gestrichelte Baumstruktur. Undokumentiertes DOS Rufen Sie mit HELP die Liste der unterstützten DOS-Befehle auf, so werden Ihnen einige vorenthalten. So etwa die beiden Editoren: EDIT und EDLIN. Edit ist ein komfortabler Texteditor mit Fenster, Maussteuerung und Menüführung, der MSDOS seit der Version 5 mitgegeben wurde. EDLIN ist ein zeilenorientierter Editor, der von Anfang an dabei war. Damit umzugehen ist nicht jedermanns Sache. Er kann die letzte Rettung sein, wenn auf der Notdiskette sonst nichts dabei ist (was unbedingt für eine Not-CD unter Windows XP spricht, auf der mehr als das Nötigste vorhanden ist!). Besser ist es aber, EDIT auf die Not-Diskette zu bringen oder auf einer Extra-Diskette parat zu haben. Weitere undokumentierte, aber nutzbare DOS-Befehle sind: APPEND: Täuscht andere Verzeichnisse vor. DEBUG: Der MS-DOS Debugger zum Testen und Editieren von Programmen. Für Windows-Programme sollten Sie ihn gar nicht erst einsetzen!
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EXE2BIN: Konvertiert ausführbare .EXE-Dateien in das Binärformat. MEM: Zeigt die Belegung des konventionellen Speichers an. NLSFUNC: Lädt länderspezifische Informationen. SETVER: Täuscht eine andere als die aktuelle MS-DOS-Versionsnummer vor. Nähere Informationen zu den jeweiligen Befehlen gibt es, wie üblich, mit dem Parameter /?. Versionsanzeige Mit dem Befehl ver können Sie sich die aktuelle Windows-Version anzeigen lassen. Er wird ohne Parameter aufgerufen und zeigt neben der Versionsnummer auch das sogenannte Build (die letzten Ziffern) an.
Bild 6.26: Hier haben wir es mit Build 2600 zu tun.
Verzeichnisbefehle Mit zum Standardrepertoire jedes DOS-Anwenders gehörten die Verzeichnisbefehle. Vor Erfindung des GUI (Graphical User Interface) musste man sich mithilfe dieser Kurzbefehle durch die Hierarchien der Datenträger bewegen. Falls Sie sich einmal »ganz unten« und außerhalb von Windows befinden und zur Reparatur durch die Verzeichnisse der Festplatte schleichen müssen, helfen Ihnen diese Befehle dabei: CD (Kurzfassung von CHDIR): Zeigt den Namen des aktuellen Verzeichnisses an oder ändert diesen. CD . (mit einem Punkt) geht in das nächsthöhere Verzeichnis. CD .. (mit zwei Punkten) führt ins Ausgangsverzeichnis zurück.
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DIR: Listet alle Dateien und Unterverzeichnisse des aktuellen Verzeichnisses auf. Als Parameter kann ein anderes Verzeichnis angegeben werden das dann entsprechend dargestellt wird. MD (Kurzfassung von MKDIR): Erstellt ein neues Verzeichnis. RD (Kurzfassung von RMDIR): Löscht das angegebene Verzeichnis. Die ersten beiden Befehle können ohne Angaben von Parametern benutzt werden. Für die letzten beiden ist mindestens die Angabe eines Verzeichnisses erforderlich. Nicht leere Verzeichnisse können nur mit dem Parameter /s gelöscht werden.
Automatischen Neustart verhindern Als langjähriger Windows-Benutzer kennen Sie den gefürchteten Bluescreen (den blauen Bildschirm). Abgestürzte Programme, unsauber programmierte Treiber, Speicherkonflikte – alles konnte Ursache für dieses blaue Wunder sein. Mit Windows XP gehört dieser Bluescreen allerdings nicht mehr zum Computeralltag. Das System läuft viel stabiler als die Vorgängerversionen. Außerdem werden die seltenen Systemzusammenbrüche durch einen Neustart verschleiert. Das mag von Vorteil sein, weil ein »aufgehängtes System« nicht mehr durch unlautere Mittel (etwa die Stromunterbrechung durch Ziehen des Netzsteckers) herbeigeführt werden muss. Es gehen aber auch Informationen verloren, die Hinweise auf die Fehlerursache geben können. Mit einem Mausklick können Sie diesen ungewollten Systemstart verhindern: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung (Start/Systemsteuerung) 2. Doppelklicken Sie auf System. 3. Aktivieren Sie die Registerkarte Erweitert.
Automatischen Neustart verhindern
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4. Klicken Sie bei Starten und Wiederherstellen auf die Registerkarte Einstellungen. 5. Entfernen Sie das Häkchen im Kontrollkästchen vor Automatisch Neustart durchführen. 6. Bestätigen Sie zweimal mit OK und starten Sie Windows XP neu. Beim nächsten Systemcrash wird kein Neustart Sie mehr ärgern, sondern das beruhigende Blau mit einigen Informationen zum Crash-Verursacher aufwarten.
Bild 6.27: Hier sorgen Sie für ein blaues Bild.
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Dieser Tipp ist allerdings nichts für Anwender, die sich sonst nicht mit dem System beschäftigen. Richten Sie diese Möglichkeit also nicht bei einem Freund (oder einer Freundin) ein, der möglichst unbehindert mit dem Computer arbeiten will, ohne sich zu viel mit Details zu belasten. Für genau diese Zielgruppe ist die Voreinstellung (Vermeidung eines Bluescreen) die sinnvollere.
CD/DVD-Laufwerken Laufwerkbuchstaben fest zuordnen Windows XP weist angeschlossenen Volumes automatisch einen Laufwerkbuchstaben zu. Das ist ganz praktisch, kann aber zu umständlichen Merkwürdigkeiten führen. Sie haben z.B. einen externen CD-Brenner über USB-Kabel angeschlossen, das mit dem Laufwerkbuchstaben D: belegt ist. Sie legen auf der vorhandenen Festplatte eine neue Partition an, die den Laufwerkbuchstaben E: erhält. Das ist ungünstig, vor allem dann, wenn Sie den CD-Brenner abnehmen, etwa weil er an einem anderen Gerät benutzt werden soll. Eine einfache Lösung wäre, das Laufwerk vor dem Neupartitionieren abzuziehen. Wenn es aber z.B. gebraucht wird, weil das Partitionierungsprogramm über CD-ROM gestartet werden soll, dann ist dies keine Lösung. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Starten Sie die Computerverwaltung (entweder über Systemsteuerung/Verwaltung oder indem Sie mit der rechten Maustaste auf den Arbeitsplatz klicken und aus dem Kontextmenü Verwalten wählen). 2. Markieren Sie unter Datenspeicher die Datenträgerverwaltung und klicken Sie rechts unter Volume auf das externe CD-Laufwerk.
CD/DVD-Laufwerken Laufwerkbuchstaben fest zuordnen
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3. Im Kontextmenü können Sie jetzt die Option Laufwerkbuchstaben und -pfade ändern... auswählen.
Bild 6.28: Laufwerkbuchstaben neu zuweisen...
4. Im folgenden Dialogfeld klicken Sie auf den Schalter Ändern. 5. Das nächste Fenster erlaubt Ihnen, einen neuen Laufwerkbuchstaben aus einer Liste auszuwählen. Wählen Sie diesen Buchstaben weit hinten. Es muss aber nicht gerade Z sein. Wenn Sie in einem Netzwerk arbeiten und auch andere Datenträger als Laufwerk mappen, dann macht es eher Sinn, das CD-Laufwerk möglichst nahe an die festen Laufwerke zu stellen. 6. Mit zweimaligem OK legen Sie den neuen Laufwerkbuchstaben fest. Evtl. erscheint noch eine Zwischenmeldung, die Sie davor warnt, dass möglicherweise Programme, die auf dieses Laufwerk eingestellt sind, nicht mehr funktionieren. Das sollte in der Regel nicht zutreffen. Haben Sie solche Programme, dann suchen Sie die zugehörige INI-Datei und passen Sie die Laufwerkbezeichnung darin an.
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Windows XP benötigt nach solch einer Anpassung keinen Neustart. Es lassen sich nicht nur CD-Laufwerke anpassen, sondern auch andere externe Geräte (externe Festplatten, ZIP-Laufwerke etc.). Bei fest installierten Partitionen geht das allerdings nicht.
Bild 6.29: ist eine Sache von wenigen Mausklicks.
In früheren Versionen (Windows 9x, ME, NT) finden Sie die Option zur Festlegung der Laufwerkbuchstaben im GeräteManager (über die Option Eigenschaften).
Laufwerkbuchstaben A und B vergeben Sie sagen zu Ihrer Frau: »Gib mal den Flaschenöffner aus der Schublade!« Dabei wissen Sie ganz genau, dass dort keiner liegt. Ihre Frau weiß das nicht und sucht, und sucht, und sucht und meldet irgendwann: »Da ist keiner! Ich kann keinen finden.« So dumm sind Sie nicht? Ja – da bin ich mir ganz sicher – so dumm kann keiner sein. Außer Ihr Computer! Der schafft das auch. In neueren Notebooks wird beispielsweise kein Diskettenlaufwerk mehr eingebaut. Wer braucht das schon? Die Kapazität der Disketten ist zu gering und die kleinen Datenträger sind auch viel zu störanfällig. Trotzdem zeigt Windows XP beharrlich im Explorer an, dass ein Diskettenlaufwerk mit der Bezeichnung A: vorhanden ist. Alles gelogen! Klicken Sie auf
Laufwerkbuchstaben A und B vergeben
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das Laufwerk, so sucht der Computer eine ganze Weile danach – und blockiert so den weiteren Betrieb – bis er meldet: »Nichts gefunden!« Da man durchaus versehentlich einen Klick auf das Laufwerk landen kann, wäre es doch ganz hilfreich, diese fehlerhafte Anzeige eines nicht vorhandenen Laufwerks einfach auszublenden. Das geht mithilfe von DOS, und wo wir schon einmal dabei sind, nehmen wir uns auch das unnötigerweise nicht belegte Laufwerke B: (diente früher als Bezeichnung für ein zweites Diskettenlaufwerk, bevor es Festplatten in den PCs gab) vor. Der Befehl SUBST wird uns dabei helfen.
Bild 6.30: Der Controller muss außer Kraft gesetzt werden!
Bevor wir die Änderungen vornehmen, sollten Sie prüfen, ob der Diskettencontroller im Geräte-Manager (Start/Systemsteuerung/System/Hardware) deaktiviert ist. Wenn nicht, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen Deaktivieren aus dem Kontextmenü.
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Systemkonfiguration
Nun können Sie in der Eingabeaufforderung oder über Start/ Ausführen den folgenden Befehl eingeben: subst a: "c:\eigene dateien"
Jedes Mal, wenn auf Laufwerk A: zugegriffen wird, landen Sie im Ordner eigene dateien. Sie können auch einen anderen Ordner eintragen, z.B. ein temporäres Verzeichnis (z.B. c:\tmp oder c:\windows\temp). Dann können Sie schneller auf temporäre Dateien zugreifen – sei es um sie zu beobachten oder zu löschen. Bekommen Sie nur die Fehlermeldung: Unzulässiger Parameter – A: dann deutet das darauf hin, dass der Diskettencontroller noch aktiv ist (siehe oben). Eine gute Anwendungsmöglichkeit für das Laufwerk B: ist ein Ordner, der Testzwecken dient. Installieren Sie jede Software, die Sie zunächst austesten wollen, in das Verzeichnis c:\testprog (vergeben Sie einen Namen, der Ihnen passt). Sie können dann beim Aufruf der Programme auf Laufwerk B: verweisen. Verschieben Sie den Ordner auf eine andere Festplatte, brauchen Sie nur den Verweis neu anzupassen (mit subst, siehe oben) und schon funktioniert wieder alles. Der Aufruf von subst ohne Parameter zeigt alle Substitutionen (Laufwerkumleitungen) an. Der Aufruf mit dem Parameter /d löscht alle Pfadzuweisungen zu Laufwerken. Das Ganze hat allerdings noch einen kleinen Schönheitsfehler. Schalten Sie den Rechner aus, sind alle Pfadzuweisungen verschwunden. Sollen sie aber dauerhaft bestehen, dann sollten Sie eine kleine Stapeldatei anlegen (z.B. VirtLauf.bat) und diese mit dem Autostart-Ordner verknüpfen. Dann werden die virtuellen Laufwerke bei jedem Start eingerichtet.
Per Mausklick das System herunterfahren
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Per Mausklick das System herunterfahren Das Herunterfahren über das Startmenü ist doch recht umständlich. Viel besser (aber auch gefährlicher!) wäre es, wenn ein Mausklick genügte. Sie können das einrichten, denn den internen Befehl SHUTDOWN, den Windows zum Herunterfahren benutzt, können Sie auch direkt erreichen. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen Sie Neu/Verknüpfung. 2. Geben Sie ein: c:\windows\system32\shutdown.exe –s –t 05 3. Nun benötigen Sie noch einen Namen für die Verknüpfung (z.B. Herunterfahren) und über Fertig stellen schließen Sie diesen Vorgang ab. 4. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verknüpfung und anschließend auf den Schalter Anderes Symbol... 5. Wählen Sie ein Symbol für die Verknüpfung aus, das Sie als passend erachten, und schließen Sie jeweils mit OK die Dialogfenster. Wenn Sie jetzt das Symbol doppelt anklicken, wird es heruntergefahren. Es erscheint zwar noch eine Meldung, aber Sie müssen darauf nicht mehr reagieren. Der Parameter –s gibt an, dass ein lokaler Computer heruntergefahren werden soll. Der Parameter –t in Verbindung mit einer Zahl gibt die Zeit in Sekunden an, die auf das Herunterfahren nach dem Doppelklick gewartet werden soll. Wenn Sie keine Bedenken haben, können Sie die Zeit auch mit 00 so einstellen, dass ohne weitere Wartezeit der Shutdown beginnt. Der folgenden Tabelle können Sie die möglichen Parameter für den Befehl Shutdown entnehmen. Ausführlichere Hinweise erhalten Sie wie üblich über shutdown /?.
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Systemkonfiguration
Bild 6.31: Shutdown in fünf Sekunden
Parameter
Bedeutung
-a
Das Herunterfahren soll abgebrochen werden
-c <Mitteilung>
Eine angegebene Textmitteilung soll vor dem Herunterfahren angezeigt werden.
-d <weitere Parameter>
Mit diesem Parameter kann ein Code (Grund) für das Herunterfahren angegeben werden. Dient im Wesentlichen der Ereignisprotokollierung.
-f
Die offenen Anwendungen werden ohne weitere Warnung geschlossen.
-i
Ruft eine grafische Benutzeroberfläche für shutdown auf. Funktioniert nur, wenn es als erster Parameter übergeben wird.
Tabelle 6.2: Parameter für den Befehl Shutdown
Per Mausklick das System herunterfahren
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Parameter
Bedeutung
-l
Meldet den aktuellen Benutzer ab.
-m \\
Fährt einen Netzwerkcomputer herunter.
-r
Fährt den lokalen Computer herunter und startet neu.
-s
Fährt den lokalen Computer herunter.
-t
Zeitlimit für das Herunterfahren in Sekunden.
Tabelle 6.2: Parameter für den Befehl Shutdown (Forts.)
Wenn Sie sich die Tabelle angesehen haben, werden Sie festgestellt haben, dass der Befehl shutdown viele Möglichkeiten bietet. So lässt sich mit dem Parameter -m auch ein entfernter Netzwerkcomputer herunterfahren. c:\windows\system32\shutdown.exe –m \\hdsdesktop
fährt z.B. den Computer hdsdesktop in meinem Netzwerk runter. Über den Parameter -i lässt sich eine grafische Benutzeroberfläche für das Herunterfahren öffnen. Das hat nun zwar nichts mehr mit schnellem Herunterfahren zu tun – dafür ist aber das Herunterfahren der Netzwerkstationen über diese ShutdownOberfläche sehr komfortabel möglich. Statt zwischen allen Stationen hin- und herzurennen (bei uns im Home-Netzwerk sind diese z.B. über drei Stockwerke verteilt,) um alle Geräte auszuschalten, kann ich das jetzt bequem von einem Platz aus erledigen.
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Systemkonfiguration
Bild 6.32: Shutdown mit GUI
Möglicherweise funktioniert das Herunterfahren im Netzwerk nicht in jedem Fall. Das hängt dann mit der individuellen Einrichtung des jeweiligen Netzwerks zusammen, z.B. damit, ob überhaupt Remote-Dienste vorgesehen sind. Schauen Sie sich in diesem Fall die zugehörigen Tipps an.
7 DFÜ und Internet Bild-Downloads im Internet Explorer vervollständigen Wenn der Internet Explorer nur einen Bildteil laden kann und die Aktualisierungsfunktion nicht alles zeigt, löschen Sie das bzw. die geladenen Teilbilder manuell, ohne die anderen Temporärdaten gleichermaßen löschen zu müssen. Das Internet ist ein Verbund aus Servern, welche vielfältige Aufgaben erfüllen. Deshalb können Sie manchmal einzelne Bilder, Dokumente oder Dateien nicht vollständig laden. Folglich sehen Sie Bilder manchmal nur teilweise im Internet Explorer oder im Grafikprogramm. Bemerken Sie das, bringt auch eine Aktualisierung nicht immer das gewünschte Ergebnis. Dies liegt daran, dass der Internet Explorer die Daten zunächst in einem Temporärverzeichnis ablegt und beim erneuten Laden das hier gespeicherte, unvollständige Bild auch für die Aktualisierung nutzt. Sie können das Temporärverzeichnis über die Datenträgerbereinigung so lange nicht löschen, wie Sie aktuell die entsprechende Internetseite aktiv halten. Dies erschwert es, die Bilddaten zu vervollständigen. Um die unvollständigen Bilddaten zu löschen, wechseln Sie manuell ins temporäre Internetverzeichnis. Dabei können Sie die bestehende Verbindung mit der aktuell geladenen Internetseite geöffnet lassen. Wählen Sie im Windows Explorer das temporäre Internetverzeichnis. Unter Windows XP lautet dies standardmäßig C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Lokale Einstellungen\Temporary Internet Files\Content.IE5, wobei der Benutzername je nach angemeldetem Benutzer variiert. In der Regel werden die Daten in getrennte
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DFÜ und Internet
Unterverzeichnisse verlagert, die getrennt anwählbar sind. Klicken Sie nach deren Anwahl auf den Tabellenspaltenkopf Typ, um die temporären Dateien zu ordnen. Bilder haben den Dateityp GIF, JPG oder BMP. Markieren Sie die Grafikdateien, und wählen Sie den Befehl Bearbeiten/Löschen. Sie können damit viele, nicht jedoch alle Grafikdateien löschen. Deshalb wechseln Sie die aktive Internetseite, indem Sie die Schaltfläche Zurück anklicken. Damit geben Sie die zuvor verwendeten Dateien des temporären Verzeichnisses frei. Kehren Sie ins zuvor gewählte Temporärverzeichnis zurück, aktualisieren Sie die Anzeige mit Ansicht/Aktualisieren, markieren Sie erneut alle Grafikdateien und wiederholen Sie den Löschvorgang. Mit der Schaltfläche Vorwärts können Sie dann im Internet Explorer wieder auf die Seite wechseln, um die Grafiken erneut zu laden. Der neue Ladevorgang setzt nun am Internet-Server und nicht mehr am lokalen Temporärverzeichnis an. Scheitert auch dieser Versuch, müssen Sie auf einen späteren Zeitpunkt ausweichen, wenn Sie bessere Server-Verbindungen vorfinden.
Standard-Downloadverzeichnis festlegen Beim Herunterladen von Dateien aus dem Internet wird jeweils ein Standardzielverzeichnis im Speichern unter-Dialog angeboten, das Sie über den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_ CURRENT_USER\Software\Microsoft\Internet Explorer sowie den Schlüsselnamen Download Directory vom Typ REG_SZ (Zeichenkette) frei ändern können, z.B. auf ein Datenverzeichnis mit dem Namen C:\Daten oder ein vorhandenes Netzwerkverzeichnis, z.B. \\amathlon28\c\daten. Das Verzeichnis selbst wird lediglich vorgegeben und kann über den Dateidialog nachträglich geändert werden.
Internetadressen im Schnellzugriff
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Internetadressen im Schnellzugriff Im Internet Explorer werden häufig genutzte Internetadressen über Favoritendefinitionen und Verlaufsüberwachungen für die schnelle Wiederanwahl bereitgehalten. Die Schnellanwahl der Adresse erfordert allerdings zunächst den gesonderten Start des Internet Explorers und erst dann die Anwahl der Zieladresse. Um die Anwahl bestimmter Internetadressen zu beschleunigen, können Sie diese als Verknüpfung auf dem Desktop, in das Startmenü oder in der Schnellstart-Symbolleiste platzieren. An dieser Stelle wird angenommen, dass die Internetadresse für den Schnellzugriff bereits unter den Favoriten bzw. den Verlaufsdaten des Internet Explorers verwaltet wird. Hinter den jeweiligen Einträgen des Internet Explorers verbergen sich Verknüpfungen, die nach Bedarf verschoben werden können. Öffnen Sie den Internet Explorer und wählen Sie die Symbolschaltfläche Favoriten oder Verlauf an. Bewegen Sie den Mauscursor in der hierarchischen Favoriten- bzw. Verlaufsansicht auf die Internetadresse, die Sie auf den Desktop oder in die Schnellstart-Symbolleiste aufnehmen wollen. Halten Sie die Taste (Strg) für das Kopieren gedrückt und schieben Sie die gewählte Adresse bei gedrückter linker Maustaste auf den Zielbereich, also die Schnellstart-Symbolleiste, das Startmenü bzw. den Desktop. Lösen Sie nun die Maustaste, wird die Adresse wie gewünscht platziert. Durch einen Doppelklick auf das Symbol zur Internetverknüpfung auf dem Desktop bzw. in der Schnellstart-Symbolleiste oder durch Anwahl der Verknüpfung im Startmenü können Sie nun den Internet Explorer starten und die gewünschte Zieladresse laden.
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Cookies und Favoriten exportieren, sichern und übernehmen Der Internet Explorer von Windows XP stellt eine spezielle Funktion zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie vorhandene Cookies und Favoriten bequem von einem Rechner auf einen anderen Rechner übernehmen können. Sowohl der Quell- als auch der Zielrechner sollten gleiche Versionen Internet Explorer, in jedem Fall aber eine Version 5.5 oder höher nutzen. In so genannten Cookies werden persönliche Zugangsdaten zu bestimmten Internetadressen und über Favoriten die von Ihnen bevorzugten Seiten, deren Adressen zur vereinfachten Wiederanwahl gesichert wurden, verwaltet. Haben Sie einen neuen Rechner erworben, können Sie mithilfe der Import- und Exportfunktion diese Zugangsdaten übernehmen, ohne diese neu zusammenstellen zu müssen. 1. Daten exportieren: Starten Sie auf dem Rechner, auf dem Sie Ihre Favoritenliste sowie die aktuellen Cookies verwalten, über den Internet Explorer den Import/Export-Asisstenten durch Aufruf des Menübefehls Datei/Importieren und Exportieren. Nach der Bestätigung des Willkommensdialogs mit Weiter wählen Sie die Funktion zum Exportieren der jeweiligen Daten, also Favoriten exportieren oder Cookies exportieren. Die gleichzeitige Wahl dieser Funktionen wird nicht unterstützt, sodass Sie den Assistenten ggf. mehrfach starten müssen. An dieser Stelle wird angenommen, dass lediglich die Favoriten oder aber Teile davon exportiert werden.
Cookies und Favoriten exportieren, sichern und übernehmen
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Bild 7.1: Ihre persönlichen Favoriten übernehmen Sie über einen Assistenten in andere Browser.
In einem gesonderten Schritt müssen Sie nun den Ordner wählen, in dem die zu exportierenden Daten verwaltet werden. Standardmäßig ist der gesamte Favoritenordner des aktuellen Benutzers durch den Hierarchiezweig Favoriten vorgewählt, was dem Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Favoriten entspricht. Haben Sie Ihren Favoritenordner jedoch in einzelne Gruppen gegliedert, können Sie diese auch getrennt anwählen und damit nur deren speziellen Inhalt exportieren. Bestätigen Sie den markierten Ordner mit Weiter. Sie können den Inhalt des gewählten Ordners mitsamt allen Unterordnern nun in eine andere Anwendung oder eine Datei übernehmen. Die Angabe einer Anwendung ist nur dann möglich, wenn ein alternativer Browser eingerichtet und entsprechend registriert wurde. Arbeiten Sie lediglich mit dem Internet Explorer, wird die entsprechende Option dementsprechend ausgegraut. Um die Daten auf einen anderen Rechner zu übernehmen, markieren Sie die Option In Datei oder Adresse exportieren, geben einen Verzeichnis- und Dateinamen an (standard C:\Eigene Dateien\Bookmark.htm) und setzen den Assistenten mit Weiter fort. Bestätigen Sie die Angaben mit Fertig stellen sowie die abschließende Erfolgsmeldung mit OK.
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2. Exportdaten importieren: Um die Favoritenliste und ggf. exportierten Cookies auf einen neuen oder anderen Rechner zu übernehmen, brauchen Sie lediglich erneut den Assistenten zum Import und Export auszuführen (siehe oben) und anschließend die Funktion Favoriten importieren beziehungsweise Cookies importieren abzurufen. Als Importquelle können Sie entweder einen alternativ registrierten Webbrowser oder eine zuvor exportierte Datei wählen. Im letztgenannten Fall markieren Sie die Option Aus Datei oder Adresse importieren, wählen per Durchsuchen-Dialog Pfad und Datei aus und bestätigen mit Weiter. In einem weiteren Schritt können Sie den Zielordner im Favoritenverzeichnis festlegen, in den die importierte Liste integriert werden soll. Wählen Sie den Hierarchiezweig Favoriten, so entspricht die neu aufgebaute Struktur der Struktur des ursprünglichen Favoritenordners. Sie können die Favoriten jedoch optional in jeden beliebigen, bereits angelegten Unterordner zurückschreiben lassen und so ggf. auch Favoritenlisten unterschiedlicher Rechner sehr leicht kombinieren und durch manuelle Nachbearbeitung zusammenführen. Berücksichtigen Sie dabei, dass lokale Einträge, die in der importierten Liste nicht enthalten sind, unangetastet bleiben. Importierte neue Unterordner werden lediglich ergänzt und bereits eingerichtete Unterordner bleiben ebenfalls erhalten. Haben Sie den Zielordner gewählt, bestätigen Sie mit Weiter und Fertig stellen. Daraufhin werden die gesicherten Daten in den aktiven Browser übernommen und können im Nachhinein so genutzt werden, als wären Sie auf dem neuen Rechner angelegt worden. Damit die erweiterte Struktur der Favoriten angezeigt wird, müssen Sie den Internet Explorer beenden und anschließend neu starten, wobei Sie eine bestehende Online-Verbindung nicht zu lösen brauchen.
Internet-Favoriten verstecken und wiederherstellen
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Hinweis Sie können die Import- und Exportfunktion des Internet Explorers auch zur Sicherung der zuvor genannten Daten nutzen. Kommt es einmal zum Systemcrash oder werden Favoriten versehentlich gelöscht, können diese Daten durch den Import der zuvor exportierten Daten sehr leicht wiederhergestellt werden. Die exportierten Dateien können Sie auf der Festplatte, über ein bestehendes Netzwerk oder auch auf Wechselmedien kopieren. Da die Liste der Cookies und auch der Favoriten ständigen Änderungen unterworfen ist, sollten Sie die Exportfunktion jedoch in regelmäßigen Abständen einsetzen.
Internet-Favoriten verstecken und wiederherstellen Mit dem Import/Export-Assistenten des Internet Explorers können Sie, wenn mehrere Anwender mit einem einzelnen Rechner arbeiten, Favoriten und Cookies sehr leicht verbergen und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt wiederherstellen. Häufig ist es sinnvoll, die Seiten, die Sie bevorzugen, vor anderen Anwendern oder Nutzern Ihres Computers zu verbergen. Haben Sie Favoritenlisten und Cookies wie zuvor beschrieben gesichert, ist es kein Problem mehr, die Daten aus dem InternetBrowser sowie vom lokalen Rechner zu löschen. Die Sicherung der Daten sollte dann jedoch in jedem Fall auf einem auswechselbaren Datenträger erfolgt sein. Nur so ist sichergestellt, dass die Daten nicht von der lokalen Festplatte durch Dritte restaurierbar sind. Da sowohl Favoritenlisten als auch die Informationen der Cookies recht kompakt sind, passen diese in der Regel problemlos auf eine herkömmliche Diskette.
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1. Favoriten löschen: Haben Sie die Daten des Internet Explorers gesichert, brauchen Sie diese lediglich lokal zu löschen. Die Favoritenliste können Sie entfernen, indem Sie in der eingeblendeten Favoritenleiste die Verknüpfung Verwalten anwählen und dann im folgenden Dialogfeld die einzelnen Einträge und Ordner markieren und mit Löschen entfernen. 2. Cookies löschen: Cookies mit Angaben zu besuchten Internetadressen erscheinen zwar optisch nicht im Internet Explorer, sie können jedoch dennoch über den Internet Explorer gelöscht werden. Rufen Sie dazu den Befehl Extras/Internetoptionen ab, wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Allgemein und wählen Sie darüber die Schaltfläche Cookies löschen an. Nachdem die Daten vom Rechner entfernt wurden, stehen sie anderen Benutzern nicht mehr zur Verfügung. Wollen Sie diese Daten zurück schreiben, können Sie diese über die gesicherten Daten sowie den Import-Exportassistenten sehr leicht wiederherstellen (vergleiche Cookies und Favoriten exportieren, sichern und übernehmen).
Hinweis Die Sicherung der Favoriten und Cookies per Assistent hat erhebliche Vorteile gegenüber dem Sichern der entsprechenden Verzeichnisse und Textdateien: Die Favoritenliste wird in eine einzelne HTML-Datei und die Liste der Cookies in eine einzelne Textdatei geschrieben. Der spätere Import sorgt dann dafür, dass die jeweils enthaltenen Informationen zur Neuanlage der Verzeichnisse beziehungsweise Textdateien genutzt werden.
Messenger ausschalten
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Messenger ausschalten Für manche Leute ist der Messenger nur eine Nervensäge. Ständig versucht er sich ins Internet einzuwählen. Wie der Name schon sagt, hat er den Drang, sich mitzuteilen. Leider kann man ihn nicht einfach entfernen, denn er taucht in der Komponentenliste von Windows (Systemsteuerung/Software) gar nicht auf. Über einen kleinen Umweg geht es aber doch. 1. Wählen Sie Start/Ausführen und geben Sie unter Öffnen den Text Inf ein. 2. Bestätigen Sie mit OK. 3. Suchen Sie sysoc.inf und markieren Sie es mit der rechten Maustaste. Am schnellsten finden Sie sysoc, wenn Sie einmal auf (S) drücken. Dann scrollt die Liste gleich bis zum ersten Eintrag vor, der mit s beginnt und Sie müssen nicht so lange scrollen oder blättern. 4. Aus dem Kontextmenü wählen Sie Öffnen. 5. Wählen Sie Bearbeiten/Suchen und geben Sie bei Suchen nach: msmsgs= ein. 6. Klicken Sie auf Weitersuchen. Die Stelle mit der Zeichenfolge msmsgs= wird gefunden und markiert. 7. Klicken Sie auf Abbrechen und entfernen Sie in der markierten Zeile das hide. Lassen Sie aber unbedingt das Komma stehen! 8. Schließen Sie das Fenster und bestätigen Sie die Frage nach dem Speichern mit Ja. Schließen Sie auch das nächste Fenster. 9. Starten Sie die Systemsteuerung und öffnen Sie Software. 10. Klicken Sie auf Windows-Komponenten hinzufügen/entfernen.
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Bild 7.2: Die Suche wurde erfolgreich durchgeführt.
11. Sie finden unter den Komponenten jetzt den Windows Messenger aufgeführt und können ihn mit einem Klick in das Kontrollkästchen deaktivieren. 12. Klicken Sie auf Weiter und anschließend auf Fertig stellen. Jetzt haben Sie Ruhe! Der nervige Messenger ist ausgeschaltet. Sollten Sie ihn aus irgendeinem Grund doch benötigen, dann machen Sie die Schritte 9 bis 12 erneut und aktivieren den Windows Messenger durch Anklicken der Kontrollkästchen. Die ersten Schritte brauchen Sie nicht zu wiederholen. Diese Einstellungen dienten ja nur dazu, den Messenger zu verstecken.
Messenger ausschalten
Bild 7.3: Jetzt ist er sichtbar und kann deaktiviert (oder aktiviert) werden.
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8 Netzwerk Vorsicht beim Papierkorb-Einsatz im Netzwerk Arbeiten Sie unter Windows XP innerhalb eines Netzwerks, sollten Sie den Papierkorb nur mit Vorsicht einsetzen, um ungewünschten Datenverlust zu vermeiden. Haben Sie auf Netzwerkverzeichnisse uneingeschränkten Lese- und Schreibzugriff, so ist es kein Problem, auch Ordner und Dokumente auf entfernten Rechnern über den Windows-Papierkorb zu löschen. Unabhängig von den aktuellen Einstellungen des Papierkorbs werden Netzwerkpfade und Verzeichnisse jedoch immer endgültig gelöscht und können demnach nicht wiederhergestellt werden. Das Wiederherstellen versagt hier auch dann, wenn der Papierkorb Sicherheitskopien bis zum endgültigen Löschen verwalten soll. Um zu erreichen, dass die gelöschten Ordner oder Verzeichnisse dennoch lokal zwischengespeichert werden, müssen Sie wie folgt vorgehen: Legen Sie auf dem lokalen Rechner, von dem Sie den Löschvorgang der entfernten Ressourcen starten, ein Sicherungsverzeichnis an, z.B. C:\NetzwerkPapierkorb. Kopieren Sie über Drag&Drop die zu löschenden Verzeichnisse des entfernten Netzwerkrechners in diesen lokalen Ordner und vermerken Sie sich den ursprünglichen Netzwerkpfad in einer Textdatei innerhalb dieses Verzeichnisses. Löschen Sie nun die entfernten Netzwerkressourcen über den lokalen Windows-Papierkorb. Bilden Sie die Entlöschfunktion nun nach, indem Sie das ursprüngliche Netzwerkverzeichnis wieder anlegen und die gesicherten Dateien in das ursprüngliche Netzwerkverzeichnis zurückkopieren. Nach dem Wiederherstellen der Daten können Sie die lokalen Sicherungskopien manuell löschen.
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Netzwerk
Hinweis Benötigen Sie häufiger eine netzwerkübergreifende Löschund Entlöschfunktion, so wäre die Zusammenfassung der einzelnen Arbeitsschritte über ein Hilfsprogramm oder ein Skript sinnvoll.
Verborgene Ressourcen in der Netzwerkumgebung Um zu vermeiden, dass freigegebene Netzwerkressouren innerhalb der Netzwerkumgebung angezeigt werden, können Sie diese versteckt freigeben. Den Anwendern, die auf die versteckt freigegebene Ressource Zugriff erhalten sollen, teilen Sie den Freigabenamen per Mail oder mündlich mit. Die versteckte Freigabe erfolgt, wenn Sie den Freigabenamen mit einem $-Zeichen abschließen. Windows XP selbst richtet bereits während der Systemeinrichtung versteckte Freigaben für Administratorzwecke ein. Der Zugriff auf versteckte Freigaben kann ausschließlich bei bekanntem Namen erfolgen. Der Zugriff auf eine versteckte Ressource kann beispielsweise über den AusführenDialog des Startmenüs erfolgen. 1. Versteckte Ordnerfreigaben (Home-Edition): Um eine Ressource im Netzwerk freizugeben, wählen Sie zunächst den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften ab, wechseln auf die Registerseite Freigabe, markieren die Option Diesen Ordner im Netzwerk freigeben und hängen an den Freigabenamen das Zeichen $ an. Soll die Freigabe im Netzwerk veränderbar sein, markieren Sie zusätzlich das Kontrollfeld Netzwerkbenutzer dürfen Dateien verändern und bestätigen mit OK.
Verborgene Ressourcen in der Netzwerkumgebung
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Bild 8.1: Versteckte Ordnerfreigaben im Netzwerk
2. Versteckte Ordnerfreigaben (Professional-Edition): In der Professional-Edition markieren Sie alternativ auf der Registerseite Freigabe die Option Diesen Ordner freigeben und ergänzen das Zeichen $ im Textfeld Freigabename. Berechtigungen können ggf. nach Anwahl der Schaltfläche Berechtigungen detailliert gesetzt werden. Bestätigen Sie auch hier mit OK. 3. Zugriff auf versteckte Freigaben: Rufen Sie zur Ressourcenanbindung zunächst den Menübefehl Start/Ausführen auf. Tragen Sie nun die Rechnerbezeichnung und die Ressource als UNC-Pfadname ein. Lautet der Computername AMPIII667 und das versteckte Laufwerk C$, so lautet in diesem Fall der anzugebende UNC-Pfad \\\\ampiii667\\c$. Nachdem Sie den Pfad wie angegeben in das Textfeld eingetragen haben, bestätigen Sie mit OK. Es öffnet sich das gesuchte Verzeichnisfenster. Hier können Sie nun wie üblich mit den Ordnern und Dateien der angebundenen Ressource arbeiten.
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Netzwerk
Bild 8.2: In der Netzwerkumgebung verborgene Netzwerkressourcen können über den UNC-Pfadnamen im Ausführen-Dialog angewählt werden.
Arbeiten mit UNC-Pfadnamen Der Zugriff auf freigegebene Ressourcen ist abhängig vom jeweiligen Objekttyp der Ressource selbst. Windows XP arbeitet standardmäßig mit UNC-Pfadnamen (UNC = Universal Naming Convention). Den UNC-Pfadnamen können Sie innerhalb von Dialogen und Adressfeldern (z.B. der Adressleiste des Explorers) alternativ nutzen, um eine bestimmte Netzwerkressource anzuwählen. Ein Laufwerk C:\, das auf dem Rechner mit dem Namen AMP4 freigegeben wurde, wird damit auf dem lokalen Rechner beispielsweise unter \\Amp4\C
verwaltet. Achten Sie darauf, dass jeder Netzwerkpfad durch einen doppelten Backslash eingeleitet wird. Gleiches gilt für freigegebene Drucker. Ein Drucker, der beispielsweise auf dem lokalen Rechner AMP4 unter dem Namen HPLJ freigegeben wurde, wird unter
Netzwerkverknüpfungen für den Schnellzugriff anlegen
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\\Amp4\Hplj
im Netzwerk verwaltet.
Netzwerkverknüpfungen für den Schnellzugriff anlegen Zu den Netzwerkverzeichnissen, die Sie am häufigsten nutzen, können Sie sich Verknüpfungen in der Netzwerkumgebung einrichten. Anschließend können Sie dann direkt über die Verknüpfung auf die Netzwerkressource zugreifen, ohne sich durch die Netzwerkhierarchie hangeln zu müssen. Auch Verknüpfungen zu Internetseiten können Sie sich auf diesem Wege anlegen. Wie Sie eine Verknüpfung zu einem freigegebenen Netzwerkverzeichnis einrichten, ist nachfolgend beschrieben: 1. Wählen Sie in der Netzwerkumgebung die Netzwerkaufgabe Netz-werkressource hinzufügen und schließen Sie den Willkommens-bildschirm des nachfolgend geöffneten Assistenten mit Weiter. Wäh-len Sie im folgenden Dialog den Listeneintrag Eine andere Netzwerk-ressource auswählen und setzen Sie dann die Bearbeitung mit Weiter fort. Geben Sie nun den Netzwerkpfad als UNC-Pfadnamen direkt ein (Syntax \\Rechnername\Freigabename) oder wählen Sie zunächst die Schaltfläche Durchsuchen. Im letztgenannten Fall können Sie den Hierarchiepfad komfortabel per Strukturansicht auswählen und mit OK übernehmen. Bestätigen Sie die Festlegung des Netzwerkpfads mit Weiter. In einem weiteren Dialogfeld können Sie dann die Bezeichnung der Verknüpfung angeben, die innerhalb der Netzwerkumgebung für die Netzwerkverknüpfung angezeigt werden soll. Der standardmäßig vorgegebene Name entspricht der Bezeichnung der gewählten Ressource und kann mit Weiter übernommen werden. Beachten Sie, dass es auch
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Netzwerk
bei Namensänderungen sinnvoll ist, die Ressource dem zugehörigen Rechner zuordnen zu können. Die Beschreibung selbst muss in jedem Fall einmalig sein und darf nicht bereits in der Netzwerkumgebung verwaltet werden. Ansonsten wird eine entsprechende Warnmeldung angezeigt, die Sie mit OK bestätigen müssen. 2. Im abschließenden Dialog können Sie per Kontrollfeld bestimmen, ob Sie die Ressource unmittelbar in der Netzwerkumgebung anzeigen lassen wollen oder nicht. Standardmäßig ist das Kontrollfeld bereits markiert und damit das unmittelbare Öffnen aktiviert. Bestätigen Sie den Dialog mit Fertig stellen. Der Ordner zur neuen Netzwerkverbindung wird nun automatisch in einer neuen Instanz der Netzwerkumgebung geöffnet sowie das Verknüpfungssymbol in der Netzwerkumgebung eingerichtet. Den Ordner selbst können Sie bei Nichtgebrauch wieder schließen und später durch Anwahl des Verknüpfungssymbol per Doppelklick jederzeit wieder öffnen.
Laufwerkbuchstaben mit Freigaben verbinden Häufig ist es sinnvoll, einem Netzwerkpfad, der stellvertretend für ein Laufwerk steht, einen lokalen Laufwerkbuchstaben zuzuordnen. Dieser wird dann neben den lokalen Laufwerken im Explorer und nicht hierarchisch in der Netzwerkumgebung eingeordnet. Beim Kopieren und Verschieben von Dateien brauchen Sie dann weder mit mehreren Fenstern zu arbeiten noch die Ausschneiden- und Einfügen-Funktionen zu verwenden. Stattdessen nutzen Sie Drag&Drop, um Dateien im Explorer zu verschieben und zu kopieren. Weiterer Vorteil: Die Laufwerkbuchstaben können auch in DOS-Fenstern und/oder in 16-Bit-Windows-Anwendungen zum Zugriff auf Netzwerkpfade genutzt werden. Über die Netzwerkumgebung ordnen
Laufwerkbuchstaben mit Freigaben verbinden
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Sie freigegebenen Netzwerkressourcen komfortabel lokale Laufwerkbuchstaben zu. Wählen Sie in der Netzwerkumgebung den Menübefehl Extras/ Netzlaufwerk verbinden an. Wählen Sie nach Anklicken der Schaltfläche Durchsuchen die Netzwerkressource, der Sie einen lokalen Laufwerkbuchstaben zuweisen möchten. Bestätigen Sie mit OK. Wählen Sie den logischen Laufwerkbuchstaben, der mit dem freigegebenen Netzwerklaufwerk verbunden werden soll (z.B. Z:). Es werden ausschließlich die Laufwerkbuchstaben zur Auswahl bereitgestellt, die aktuell noch nicht vergeben sind. Soll der Laufwerkbuchstabe auch in nachfolgenden Arbeitssitzungen automatisch wiederhergestellt werden, dann markieren Sie das Kontrollfeld Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen.
Bild 8.3: Netzwerkpfade können mit logischen Laufwerkbuchstaben versehen werden.
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Netzwerk
Hinweis Benötigen Sie den Laufwerkbuchstaben nur in Verbindung mit einer bestimmten DOS- oder Windows-Anwendung, die keine Netzwerkpfade unterstützen, ist die dauerhafte Anbindung nicht empfehlenswert, da die logischen Laufwerkbuchstaben begrenzt sind und aktuelle WindowsAnwendungen keine Laufwerkanbindung erfordern. Optional können Sie über Verknüpfungen einen anderen Benutzernamen und ein zugehöriges Kennwort zuweisen oder eine Netzwerkverknüpfung einrichten. Bestätigen Sie die Angaben mit Fertig stellen. Der neue Laufwerkbuchstabe steht nun bereits über Datei öffnen-Dialoge und auch in DOS- und Windows-Anwendungen zur Verfügung und wird entsprechend anderen lokalen, logischen Laufwerken eingesetzt. Öffnen Sie nun den Explorer oder die Arbeitsplatzansicht, werden Sie auch hier den neu eingerichteten Laufwerkbuchstaben mit der Typkennzeichnung Netzlaufwerk bzw. bei einer Gruppierung in der Gruppe Netzlaufwerke sehen. Der Typ und der Dateiname geben hier genauen Aufschluss darüber, was sich tatsächlich hinter dem Laufwerkbuchstaben verbirgt.
Bild 8.4: Der eingerichtete Laufwerkbuchstabe kann im Explorer angewählt werden.
Verbundene Netzlaufwerke trennen
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Verbundene Netzlaufwerke trennen Verbindungen zu Netzlaufwerken unter Vergabe eines logischen Laufwerkbuchstabens können Sie jederzeit wieder lösen, um ggf. bei Engpässen den logischen Laufwerkbuchstaben anderweitig nutzen zu können (vergleiche Laufwerkbuchstaben mit Freigaben verbinden). Hierzu markieren Sie zunächst den Laufwerkbuchstaben im Explorer oder in der Arbeitsplatzansicht. Wählen Sie dann den Kontextmenübefehl Trennen oder den Menübefehl Datei/Trennen an. Daraufhin werden die Laufwerke getrennt, eine Sicherheitsabfrage erfolgt nicht.
Überwachung der Netzwerkauslastung Neben der CPU- und Speicherauslastung und der Anwendungs- und Prozessverwaltung steht über den Task-Manager eine Funktion zur Überwachung der Netzwerkauslastung zur Verfügung. Können Daten über des Netzwerk nicht unmittelbar bezogen werden, können Sie diese Funktion verwenden, um insbesondere in größeren Netzwerkumgebungen zu überprüfen, ob das Netzwerk zurzeit überbeansprucht ist. Die Funktion unterstützt mehrere Netzwerkkarten und zeigt bei mehreren verwendeten Netzwerkkarten nicht nur die Auslastung einer bestimmten Netzwerkkarte, sondern einen Gesamtwert sämtlicher Netzwerkkarten grafisch an. Zu jeder Netzwerkkarte selbst erhalten Sie noch einmal die Netzwerkauslastung in Prozent, die Übertragungsrate sowie den aktuellen Betriebsstatus angezeigt. Besonders aufschlussreich ist in jedem Fall die grafische Darstellung der Netzwerkauslastung. Daran können Sie erkennen, ob Spitzenauslastungen dauerhaft oder nur temporär sind. Die Grafik selbst aktualisiert den Maßstab automatisch je nach der aktuellen Auslastung. Damit ist gewährleistet, dass auch geringe Netzwerkauslastungen überwacht werden können. Sie blenden die Informationen zur Netz-
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Netzwerk
werkauslastung ein, indem Sie den Task-Manager über den gleichnamigen Kontextmenübefehl der Taskleiste starten und anschließend auf die Registerseite Netzwerk wechseln.
Bild 8.5: Überwachung der Netzwerkauslastung
Die automatische Skalierung können Sie wahlweise über den Menübefehl Optionen/Automatische Skalierung abschalten. Mithilfe der Befehle zum Menüeintrag Ansicht/Netzwerkadapterverlauf können Sie ferner bestimmen, ob Sie lediglich den wechselseitigen Byte-Austausch in der Gesamtheit (Standard) und/oder auch die gesendeten und empfangenen Bytes getrennt wiedergegeben haben möchten.
Freigegebene Netzwerkressourcen in der Übersicht
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Freigegebene Netzwerkressourcen in der Übersicht Um eine Übersicht sämtlicher, lokal im Netzwerk freigegebener Ressourcen zu erhalten, können Sie die Netzwerkumgebung und anschließend den gewünschten Rechner per Doppelklick anwählen. Alternativ können Sie auch an der Eingabeaufforderung, die Sie über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/ Zubehör/Eingabeaufforderung öffnen, den Befehl NET VIEW
alle verfügbaren Netzwerkrechnernamen und über NET VIEW \\Computername (Enter)
also beispielsweise NET VIEW \\amathlon28 (Enter)
die freigegebenen Ressourcen (Laufwerke, Ordner und Drucker) eines ganz bestimmten Netzwerkrechners auflisten lassen. Lediglich die verborgen freigegebenen Ressourcen werden dabei nicht angeführt (vergleiche Verborgene Ressourcen in der Netzwerkumgebung). Verborgen freigegebene Ressourcen erscheinen lediglich innerhalb des Explorers als freigegebene Ressourcen gekennzeichnet. Der Netzwerkmonitor stellt eine verborgen freigegebene Ressource nur dann dar, wenn ein entfernter Rechner dazu bereits eine Verbindung hergestellt hat. Ist keine Verbindung vorhanden, ist auch die Ressource im Netzwerkmonitor nicht sichtbar.
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Netzwerk
Netzwerkdiagnose für SystemHeimpraktiker Netzwerke gibt es nicht nur in Büros. Bei den Preisen, die heutzutage für einen PC entrichtet werden müssen, leisten sich viele Haushalte mehrere Geräte. Das hat ja auch Vorteile: Der Sohn bastelt nicht mehr am PC des Vaters herum, die Tochter chattet nicht die anderen ständig vom Computer fort und auch die Mutter bereitet ihre Vorträge für die Aktivitäten der Frauenhilfsgruppe auf einem eigenen PC vor, ohne dabei von anderen Familienmitgliedern gestört zu werden. Da Platz (und Geld) in den meisten Haushalten beschränkt vorhanden ist, wird vernetzt, damit nicht jeder einen Drucker braucht und ein Internetzugang für alle reicht. Aber – gemäß dem alten Sprichwort: »Wo zwei zusammen sind, da gibt es Streit!« laufen Netzwerke nicht immer problemlos. Obwohl sie heute so einfach wie noch nie eingerichtet werden können und auch selten größere Probleme anstehen; der Teufel steckt doch im Detail. Insbesondere dann, wenn das Netzwerk wächst, kommt die Frage nach Kontrollinstrumenten auf. Wenn mehrere Benutzer von einem funktionierenden System abhängig sind, kann nicht mehr nach der »Versuch-und-Irrtum-Methode« verfahren werden. Aber Windows hat einiges zur Kontrolle kleiner Netzwerke im Gepäck. Netzwerkdiagnose-Tools Schauen Sie unter Systemprogramme (Start/Alle Programme/ Zubehör) nach, so finden Sie auf den ersten Blick keine Netzwerkdiagnose-Tools.
Netzwerkdiagnose für System-Heimpraktiker
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Gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie über Start/Alle Programme – Zubehör/Systemprogramme die Systeminformationen. 2. Wählen Sie Extras/Netzwerkdiagnose. 3. Klicken Sie auf Überprüfungsoptionen festlegen. 4. Ergänzen Sie die Vorgaben mindestens um Netzwerkadapter, DNS, IP-Adresse durch Aktivieren des Kontrollkästchens. 5. Klicken Sie auf die Schaltfläche Optionen speichern, um Schritt 4 nicht immer wieder durchführen zu müssen. 6. Starten Sie nun die Diagnose durch einen Klick auf System überprüfen.
Bild 8.6: Die Netzwerkdiagnose sollte vorkonfiguriert werden ...
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Netzwerk
Das Diagnosetool prüft den Computer, seine Einrichtung und Position im Netzwerk und listet die Ergebnisse anschließend auf. Wenn etwas Grünes zu sehen ist (meist der Begriff Erfolgreich), dann ist das schon mal gut. Ein Nicht konfiguriert sollte von Ihnen näher in Augenschein genommen werden. Vielleicht ist das ja okay, weil z.B. der Computer nicht an einen Internetdienst angeschlossen werden soll. Vielleicht liegt aber auch darin das Problem, wenn etwas im Netzwerk nicht funktioniert. Wenn das Nicht konfiguriert vor dem Netzwerkadapter steht, dann ist ja klar, warum etwas noch nicht funktioniert. Rufen Sie Systemsteuerung/Netzwerk auf und markieren Sie den Adapter. Über Eigenschaften können Sie ihn konfigurieren. Taucht das Problem immer noch auf und ist nach einer erneuten Analyse das Nicht konfiguriert immer noch nicht verschwunden, dann ist der Adapter vielleicht falsch eingebaut/falsch angeschlossen oder kaputt. Erschrecken Sie aber auch nicht gleich über rote Anmerkungen Fehlgeschlagen. Prüfen Sie erst, wo das steht. Ist etwa bei den Internetdiensten diese Meldung zu finden, so ist es kein Wunder, wenn die Verbindung nicht aktiv war. Um auch die Internetverbindungen in die Prüfung miteinzubeziehen, sollten Sie diese also vor der Überprüfung starten. Überall dort, wo sie vor der Diagnoseoperation ein »+«-Zeichen finden, können Sie die Liste durch Anklicken öffnen und detaillierte Informationen über die Prüfungen erhalten. Zu Ende ist es immer dann, wenn ein Punkt im Kästchen zu sehen ist. Bei jedem roten oder blauen Hinweis finden Sie einen zusätzlichen Kommentar in kleiner Schrift. Jetzt müssen Sie zwar die Brille suchen oder doch die Kontaktlinsen einsetzen, aber so bekommen Sie evtl. einen Hinweis, warum etwas nicht (mehr) funktioniert.
Netzwerkdiagnose für System-Heimpraktiker
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Bild 8.7: ... damit sie aussagekräftige Ergebnisse liefert.
Systeminformationen zum Netzwerk Manchmal muss man gar nicht so weit laufen, um an bestimmte Informationen zu kommen. Evtl. können Sie sich ein paar Mausklicks und den ganzen Diagnosevorgang sparen, wenn Sie zuvor (vor Schritt 2, siehe oben) in den Systeminformationen nachschauen. 1. Öffnen Sie im linken Teil die Liste der Komponenten. 2. Klicken Sie auf das Plus vor Netzwerk und markieren Sie den gewünschten Untereintrag (z.B. Adapter). Prüfen Sie alle Einträge und halten Sie Ausschau nach Problemen. 3. Klicken Sie auf das Plus vor Softwareumgebung und markieren Sie den Untereintrag Netzwerkverbindungen. Hier sehen Sie, welche Verbindungen aktiv sind.
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Netzwerk
Bild 8.8: Vielleicht steht hier ja schon die gewünschte Information?!
4. Zuletzt können Sie unter Interneteinstellungen prüfen, ob alles für den Verkehr im internationalen Netzwerk auf dem aktiven Computer richtig eingestellt ist.
Bild 8.9: Auch die aktuell gültigen Netzwerkverbindungen können eingesehen werden.
Automatisches Mappen von Netzlaufwerken verhindern
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Automatisches Mappen von Netzlaufwerken verhindern Ein Netzlaufwerk mit einem Laufwerkbuchstaben zu versehen ist kein Problem. Das wurde ja bereits ausführlich beschrieben. Aber genau das kann auch zur Last werden. Manchmal entwickeln diese Verknüpfungen ein Eigenleben, das nicht gewünscht ist. Bereits ein versehentliches Anklicken solch eines Links sorgt dafür, dass Windows dieses Laufwerk in Zukunft automatisch mappt (verbindet). Die Folge ist eine ellenlange Liste gemappter Laufwerke, die den Explorer irgendwann unübersichtlich macht. Windows geht durch eine automatische Zuordnung von Laufwerkbuchstaben auch nicht zimperlich mit der Vergabe um. Ist der ursprüngliche Laufwerkbuchstabe anderweitig belegt, wird der nächst freie genommen. Es sind ja genug da – anfänglich. Mit der Zeit wird die Liste aber immer kleiner. Um dies auszuschalten, müssen Sie wieder hart vorgehen und in die Registry eingreifen: 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor (Start/Ausführen/ regedit/OK). 2. Öffnen Sie den Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\ Explorer. 3. Wählen Sie Bearbeiten/Neu/DWORD-Wert. 4. Überschreiben Sie die Vorgabe mit LinkResolveIgnoreLinkInfo und drücken Sie zweimal die Eingabe-Taste. 5. Ändern Sie den Wert 0 auf 1 und bestätigen Sie mit OK. 6. Schließen Sie den Registrierungs-Editor. Arbeiten mehrere Benutzer an diesem Computer, so müssen Sie diesen Vorgang für jeden Benutzer wiederholen.
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Netzwerk
Bild 8.10: Hier verhindern Sie das automatische Mappen.
Sie können weiterhin manuell Netzlaufwerke mappen. Windows wird sich aber mit seiner Automatik nicht mehr melden.
(Fehlende) Computer im Netzwerk suchen und finden Manchmal ist es wie verhext: Ein bestimmter Computer wird im Netzwerk nicht angezeigt. Wenn klar ist, dass er eingeschaltet und mit dem Netzwerk verbunden ist, kann man über das Kommando ping probieren, ob er erreichbar ist. Dazu rufen Sie die Eingabeaufforderung auf (Start/Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung) und geben am Prompt ein: ping
Alternativ können Sie statt der IP-Adresse auch den Namen des Computers (der Arbeitsstation) angeben. Es dauert dann zunächst etwas länger, bis das Kommando ping ausgeführt wird, dafür bekommen Sie aber auch die korrekte IP-Adresse angezeigt, was hilfreich ist, wenn Sie diese überhaupt für eine entfernte Arbeitsstation ermitteln wollen. Insbesondere auch für den Fall, dass ein DHCP-Server die IP-Adressen selbstständig vergibt, ist diese Variante sehr hilfreich.
(Fehlende) Computer im Netzwerk suchen und finden
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Wollen Sie die aktuell gültige IP-Adresse für Ihren Computer herausfinden, so geben Sie in der Eingabeaufforderung am Prompt ipconfig ein. Mit ipconfig /all erhalten Sie darüber hinaus noch weiter gehende Informationen.
Bild 8.11: Ping ist seine Pakete losgeworden und hat sie zurückerhalten.
Gibt ping als Meldung eine Antwort zurück, so ist alles in Ordnung. Der Computer ist im Netzwerk vorhanden und kann erreicht werden. Es wurden ja über ping eine Reihe von Pakete an die Arbeitsstation abgeschickt und – sozusagen als Echo – zurückerhalten. Ist in der letzten Zeile allerdings zu lesen, dass nicht alle Pakete empfangen wurden und ein Verlust (absolut und in %) entstanden ist und dieses Ergebnis auch bei wiederholten Versuchen auftritt, dann sollten Sie Ihr Netzwerk näher untersuchen, denn irgendetwas stimmt nicht. Oft können Sie die Arbeitsstation im Explorer oder in der Netzwerkumgebung bereits sehen, wenn ping erfolgreich war (drücken Sie ggf. die Taste (F5) oder wählen Sie Ansicht/Aktualisieren).
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Netzwerk
Bild 8.12: Der Computer wurde im Netzwerk lokalisiert.
Nützt dies alles aber immer noch nichts, versuchen Sie, den Computer über die Funktion Suchen aufzuspüren (Start/ Suchen). Wählen Sie Computer oder Personen und im folgenden Dialogfeld Nach einem Computer im Netzwerk. Sie können nur den Computernamen eingeben. Alternativ lässt sich aber auch die IP-Adresse eintragen. Im Allgemeinen geht die Suche über die IP-Adresse schneller, weil Windows den Computernamen nicht erst in die IP-Adresse übersetzen muss.
Bild 8.13: Gesucht werden kann auch direkt über die IP-Adresse.
Nach meiner Erfahrung wird ein Computer, der über ping fehlerlos erreicht wird, spätestens nach der direkten Suche auch im Explorer und in der Netzwerkumgebung angezeigt.
Drucken im Netzwerk mit einem DOS-Programm
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Drucken im Netzwerk mit einem DOSProgramm Was unter vorangegangenen Windows-Versionen (bis Windows ME) ein Problem war, ist unter Windows XP (und Windows 2000) relativ leicht zu lösen. Ältere DOS-Programme, die unter Windows XP noch eingesetzt werden, können zwar ohne Probleme den lokalen Drucker verwenden, versagen aber meist, wenn der Druckauftrag auf einem Netzwerkdrucker ausgegeben werden soll. Sie müssen weder die Registry noch die Eingabeaufforderung öffnen: 1. Gehen Sie in den Eigenschaften-Dialog des Druckers (Systemsteuerung/Drucker und Faxgeräte mit der rechten Maustaste das Kontextmenü öffnen) und ... 2. ... aktivieren Sie die Registerkarte Anschlüsse. 3. Setzen Sie ein Häkchen in das Kontrollkästchen vor Druckerpool aktivieren. 4. Anschließend wählen Sie den nächsten freien LPTAnschluss aus (in der Regel LPT1:, vielleicht bei Ihnen auch LPT2: oder LPT3:). 5. Schließen Sie den Eigenschaften-Dialog des Druckers über OK.
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Netzwerk
Bild 8.14: Der Drucker wird für den Druck im Netz aus einem DOSProgramm präpariert.
Das Netzwerk im Explorer Das Netzwerk kann über die Netzwerkumgebung im Startmenü bearbeitet und geprüft werden. Genauso gut geht das aber auch über den Explorer. Da man sowieso oft im Explorer »unterwegs« ist, macht es auch keinen Sinn, für jede »Netzwerkaufgabe« dieses Werkzeug zu verlassen.
Das Netzwerk im Explorer
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Um das Netzwerk anzuzeigen, gehen Sie wie folgt vor: 1. Öffnen Sie den Windows-Explorer (über Start/Programme/ Zubehör/Windows Explorer). 2. Klicken Sie in der Ordnerspalte nacheinander auf Netzwerkumgebung/Gesamtes Netzwerk/Microsoft Windows Netzwerk. 3. Jetzt sollte der Arbeitsgruppenname zu sehen sein. Klicken Sie auch diesen an. 4. Nun sollten die beiden vernetzten PCs mit dem jeweiligen Namen auftauchen. Öffnen Sie die Netzwerkcomputer, tauchen die freigegebenen Ressourcen (z.B. Drucker) und freigegebenen Ordner (SharedDocs) auf.
Bild 8.15: Das Netzwerk hat man auch im Explorer gut im Überblick.
Der Datenaustausch über die freigegebenen Laufwerke funktioniert ganz einfach: Ziehen Sie eine Datei aus dem einen Laufwerk auf das andere (Netzwerk-) Laufwerk. Dabei können Sie jedes freigegebene Laufwerk auf den anderen Netzwerkstationen benutzen und jedes Laufwerk auf dem eigenen. Am besten
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Netzwerk
benutzen Sie für diese Vorgänge die rechte Maustaste. Sie können dann aus dem Kontextmenü wählen, ob die Datei kopiert oder verschoben werden soll. Wählen Sie die Operation mit der linken Maustaste an, wird immer kopiert. Wählen Sie einen Netzwerkcomputer mit der rechten Maustaste an und klicken im Kontextmenü auf Öffnen, werden alle freigegebenen Ressourcen des ausgewählten Computers in einem eigenen Fenster geöffnet. Haben Sie mit der rechten Maustaste ein Netzwerklaufwerk markiert, so können Sie aus dem Kontextmenü auch die Funktion Suchen aufrufen. Die Windows-Suchen-Funktion öffnet sich und die von Ihnen gestartete Suche bezieht sich nur auf das zuvor markierte Netzlaufwerk. Das ist eine feine Sache, wenn man schnell mal nachsehen will, ob dieses Dokument oder jene Datei auf dem Laufwerk vorhanden ist. Über den Eintrag Netzlaufwerk verbinden... aus dem Kontextmenü können Sie einem freigegebenen Ordner einen festen Laufwerkbuchstaben zuweisen. Was das bedeutet und wie Sie den wieder loswerden, wurde bereits an anderen Stellen in diesem Buch erläutert. Hier nur noch einmal zur Erinnerung. Wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag Verknüpfung erstellen, kommt zunächst ein Dialog, der darauf hinweist, dass an dieser Stelle (im Explorer) keine Verknüpfung erstellt werden kann. Alternativ kann dies aber auf dem Desktop geschehen. Ein Klick auf Ja erledigt dies ganz schnell und ohne weitere Zwischenfragen.
Bild 8.16: Hier nicht! Aber auf dem Desktop geht's.
Computer im Netzwerk fernsteuern
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Computer im Netzwerk fernsteuern Es ist ja gesund, wenn man nicht nur vor dem PC sitzt und etwas Bewegung hat. Aber es muss nicht die Bewegung sein, von einem PC zu einem anderen im Netzwerk zu rennen. Der Stress, der damit verbunden ist, ist bestimmt auch nicht gesundheitsförderlich. Vielleicht haben deshalb findige Programmierer Methoden erfunden, Computer von anderen Computern aus fernzusteuern. Immerhin wurde der Computer ja auch aus Faulheit erfunden (nicht nur Konrad Zuse hat zugegeben, dass er eigentlich zu faul war, Berechnungen anzustellen, und deshalb einen Computer gebaut hat!). Windows XP bringt die für die Fernsteuerung nötige Software gleich mit. Falls Ihnen schon einmal die Begriffe »Remotewartung« oder »Remoteverbindung« untergekommen sind, dann wissen Sie spätestens jetzt, was damit gemeint ist. Allerdings funktioniert die eingebaute »Remotesoftware« nur mit anderen Windows XP-Computern. Haben Sie ein Netzwerk, in dem Computer mit älteren Windows-Versionen stecken, dann müssen Sie diese ausklammern, oder Remote-Software erwerben, die mit allen Versionen klarkommt. Remote einrichten Zum Einrichten der Remoteunterstützung gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung und doppelklicken Sie auf System. 2. Wählen Sie die Registerkarte Remote und prüfen Sie, ob die Remoteunterstützung aktiviert ist. gegebenenfals nehmen Sie die Aktivierung jetzt vor. 3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Erweitert. 4. Auch in diesem Dialog sollte die Remotesteuerung aktiviert sein. Unter Aufforderungen legen Sie fest, wie lange die zugelassene Zeitdauer sein soll. Sie können diese in Minuten,
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Netzwerk
Stunden und Tagen wählen. Da man in der Regel nicht ständig ferngesteuert werden möchte, ist hier eine Stundenzahl anzuraten.
Bild 8.17: Wie lange soll der Remotezugriff möglich sein?
5. Bestätigen Sie mit OK. 6. Wählen Sie links in der Systemsteuerung Hilfe und Support.
Bild 8.18: Hier geht’s weiter.
7. Klicken Sie unter Support erhalten auf den Eintrag Einen Bekannten auffordern, eine Verbindung über Remoteunterstützung mit Ihrem Computer herzustellen. 8. Wählen Sie Jemanden einladen, Ihnen zu helfen. Sie können die Einladung dann über den Windows Messenger versenden (falls nicht deaktiviert!), per E-Mail oder in eine Datei speichern (um sie z.B. auf Diskette weiterzugeben).
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9. Bevor es weitergeht, müssen Sie ein Kennwort eingeben. Sie können diesen Schritt zwar überspringen (mit einem leeren Kennwort), das ist aber nicht anzuraten. Remoteverbindung aufbauen und nutzen Wir werden im Folgenden die Remoteverbindung im lokalen Netzwerk beschreiben. Speichern Sie die Einladung auf einem Datenträger und geben Sie ihn weiter.
Bild 8.19: Diese Einladung ist nicht ewig gültig.
1. Auf dem zweiten Computer wird der Datenträger eingelegt und die Einladung per Doppelklick (oder Kontextmenü und Öffnen wählen) gestartet. 2. Im folgenden Dialogfeld geben Sie das Passwort ein und bestätigen mit Ja. Schon versucht Ihr Computer mit dem Remotecomputer eine Verbindung aufzunehmen.
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Bild 8.20: Passworteingabe für die Remoteverbindung
3. Ist die Verbindung zustande gekommen, muss erst der Remotecomputer bestätigen, dass er mit dieser Verbindung einverstanden ist. Eine unbestätigte Automatik geht – zumindest so – nicht. Wird Nein angeklickt, bricht die Verbindung ab. Mit Ja geht's weiter.
Bild 8.21: Nur, wenn er will, kommt die Verbindung zustande.
Anschließend öffnet sich das Fenster Remoteverbindung. Im linken Teil haben Sie das Chatfenster (Chatverlauf), in dem Sie verfolgen können, was im Chat zwischen beiden Stationen läuft.
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Im rechten – größeren – Teil des Fensters sehen Sie den Bildschirm des Remotecomputers. Direkt in diesen Schirm können Sie nicht eingreifen. Ihre Operationsbasis liegt oberhalb in der Menüleiste. Aber Sie können sehen, welche Auswirkungen Ihre Operationen haben und was dort direkt gemacht wird.
Bild 8.22: Das Fenster Remoteunterstützung
Will eine Remoteverbindung nicht klappen, dann kann es an einer Firewall liegen, die Sie eingerichtet haben. Ist es nur die Firewall von Windows, so müssen Sie diese noch nicht einmal abschalten. In den erweiterten Einstellungen der Internetverbindung können Sie auf der Registerkarte Dienste den Remotedesktop aktivieren und damit die Firewall »Remote«-fähig machen. Haben Sie eine andere Firewall (Software) oder einen Router mit Firewall (Hardware), dann müssen Sie die Handbücher oder Hotline des Herstellers zurate ziehen, um zu klären, wie Sie eine Remoteverbindung aufbauen können, ohne die Firewall auszuschalten.
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Eine Remoteverbindung dient in der Regel nicht dem Chatten. Dafür gibt es andere Anwendungen (geben Sie doch z.B. über Start/Ausführen einmal winchat ein!). Sie können es nutzen, um bei einem entfernten Computer Probleme zu beheben. In solch einem Fall macht auch die Remoteverbindung über das Internet Sinn. Wenn Sie nicht gerade mal eben nach Helgoland können, um einem Freund zu helfen – die Remoteverbindung ist auch dorthin sofort möglich. Oder es kann genutzt werden für eine »Kurzschulung«, jemandem zu zeigen, wie etwas gemacht wird. Auch zur Datenübertragung, wenn das auf anderem Weg nicht möglich ist. Remote auf der Kommandozeile Mit den Windows-Support-Tools von der Installations-CD (siehe Beitrag Geheime Anwendungen im Kapitel Systemtuning) können Sie auch über die Kommandozeile eine Remotesteuerung zwischen zwei Computern aufbauen. Sie können remote.exe für eine direkte Verbindung zwischen zwei Comutern (serielle, parallele oder LAN-Verbindung) nutzen. Darüber hinaus steht noch wsremote.exe zur Verfügung. Das funktioniert auch über Fernverbindungen (z.B. über das Internet). Für das folgende Beispiel verwenden wir remote.exe. Den Remote-Server richten Sie folgendermaßen ein: 1. Geben Sie in der Eingabeaufforderung (Start/Windows Support Tools/Command Prompt) folgenden Befehl ein: remote /s »cmd« geheim. Der Remote Server sollte sich mit einer Bereitschaftsmeldung (To Connect ...) melden.
Bild 8.23: Der Server wurde gestartet.
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Den Remote-Client starten Sie folgendermaßen: 2. Geben Sie in der Eingabeaufforderung (Start/Windows Support Tools/Command Prompt) folgenden Befehl ein: remote /c <Servername> geheim und bestätigen Sie mit der Eingabetaste.
Bild 8.24: Der Client nimmt die Verbindung auf.
Jetzt können Sie sich vom Client aus mit dem Server unterhalten. Geben Sie z.B. den DOS-Befehl dir ein, so wird das aktuelle Verzeichnis aufgelistet, und zwar auf dem Server und auf dem Client. Sie sehen, was Sie bewirkt haben und was auf dem Server passiert. Das hat allerdings auch seine Grenzen. Geben Sie beispielsweise start write ein, so wird zwar Wordpad auf dem Server gestartet Sie; können aber das auf dem Client nicht sehen, da dies ja nicht innerhalb der Eingabeaufforderung dargestellt werden kann. Wenn eine Remote-Verbindung unterbrochen wurde, muss sie auf beiden Computern wieder aufgebaut werden. Bricht einer die Verbindung ab, beendet sofort auch der andere. Der Neuaufbau ist meist unproblematisch. Es funktioniert wie beim ersten Mal. Manchmal steckt aber der Teufel im Detail, insbesondere dann, wenn eine Arbeitsstation nur über Passwort neu aufgebaut werden muss. Im Extremfall starten Sie beide PCs neu, dann sollte es problemlos klappen.
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Gehen Sie sorgfältig mit Remote-Verbindungen um. Sie sind nützlich und hilfreich, können bei unsachgemäßer Handhabung aber auch Schäden bewirken. Und keinesfalls ist es ein Heidenspaß, demjenigen, der um die Remoteverbindung gebeten hat und Hilfe braucht, ein format c: hinüberzuschicken.
DirectX im Netzwerk Kürzlich kam unser Sohn und bat um die ausgediente PCMCIA-Netzwerkkarte für sein Notebook. Ich war erstaunt, denn er hatte ja eine WLAN-Karte drin und konnte sich sowohl in seiner Wohnung als auch bei uns mit den vorhandenen Netzwerken verbinden. Wozu also noch verkabeln? Für LAN-Partys, bekannte er. Da käme er mit seinem Wireless-LAN noch nicht ins Netz. DirectX (Netzwerk)-Diagnose Netzwerke sind auch bei Spiele-Freaks beliebt. Man vernetzt mehrere Computer und spielt mit- und gegeneinander. Auch das läuft nicht immer ganz glatt. Gelegentlich treten Probleme mit der DirectX-Schnittstelle auf. Auch hierfür hat Microsoft eine Diagnose vorgesehen: 1. Starten Sie die Systeminformationen über Start/Alle Programme/Zubehör/ Systemprogramme. 2. Wählen Sie im Programm Systeminformationen aus dem Menü Extras das DirectX-Diagnoseprogramm. 3. Wählen Sie die Registerkarte Netzwerk und prüfen Sie die Einträge bei Registrierte DirectPlay-Diensteanbieter. 4. Testen Sie über die Schaltfläche DirectPlay testen auch diese Variante. 5. Ist alles in Ordnung (beachten Sie insbesondere das untere Feld Anmerkungen), können Sie mit Beenden schließen.
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Bei auftretenden Problemen werden diese benannt. Versuchen Sie dazu Hilfe zu bekommen: über die Schaltfläche Hilfe oder besser noch bei den Herstellern der DirectX-Komponenten (Soft- und Hardware). Besuchen Sie zu diesem Problem auch den Support-Bereich von Microsoft.
Bild 8.25: Testen der DirectX-Komponenten
Ältere Spiele im Netzwerk installieren DirectX unterstützt zwei Protokolle für lokale Netzwerke: TCP/IP und IPX/SPX. Letzteres wurde ursprünglich von Novell für die eigenen Netware-Server entwickelt. Da TCP/IP (u.a.) auch das Protokoll des Internets ist, hat es sich inzwischen aber durchgesetzt. Neuere Spiele der letzten Jahre laufen komfortabel unter DirectX und TCP/IP. Spezielle Anpassungen sind da nicht nötig. Ältere DOS- (und Windows-) Games benötigen allerdings das Protokoll IPX/SPX.
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Die Einrichtung dieses Netzwerkprotokolls ist unproblematisch: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung (Start/Systemsteuerung) und wählen Sie Netzwerk aus. Alternativ öffnen Sie über Start/Netzwerkumgebung das benötigte Fenster. 2. Markieren Sie mit der rechten Maustaste das aktive Netzwerk und klicken Sie auf Eigenschaften. 3. Auf der Registerkarte Allgemein klicken Sie auf die Schaltfläche Installieren. 4. Im nächsten Dialog aktivieren Sie den Eintrag Protokoll und klicken auf Hinzufügen. 5. Bestätigen Sie mit OK.
Bild 8.26: Das IPX/SPX Transportprotokoll ist für ältere Spiele im Netzwerk unumgänglich.
Spezielle Einstellungen sind bei diesem Protokoll nicht erforderlich.
Windows und Mac OS X in einem Netzwerk
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Windows und Mac OS X in einem Netzwerk Davon hatte ich immer geträumt: Ich schließe einen Computer mit einem Nicht-Windows-Betriebssystem (z.B. Apple) an ein Windows-Netzwerk an, und schon ist der Computer erkannt und in das Netzwerk integriert. »So etwas kann es nicht geben!« sagten alle, mit denen ich darüber sprach. »Anpassungsaufwand wird es immer geben müssen. Du verstehst ja auch nicht einen Chinesen, ohne dass du zuvor seine Sprache gelernt hast!« »Oder er meine!« erwiderte ich und wusste dabei, dass es müßig war, darüber zu diskutieren. Dabei ist es ja im Netzwerk schon etwas einfacher, als unter Menschen. Es gibt ja eine gemeinsame Sprache: TCP/IP, das Protokoll, das für die Datenübertragung (die Paketvermittlung) in Netzwerken sorgt und auch für das Erkennen der einzelnen Stationen im Netzwerk durch Vergabe einer Adresse (IP). Dann kam Apple mit dem X und spätestens seit der Version Mac OS X 10.3 (Panther) ist es eine Kleinigkeit, Computer mit diesem Betriebssystem ins Windows-Netzwerk zu integrieren. Einstöpseln (das Netzwerkkabel) oder Einbauen (z.B. die AirPort WLAN-Karte) und schon kann die Verbindung hergestellt werden. Direkte Verbindung Dass eine direkte Verbindung zwischen zwei Windows-PCs hergestellt werden kann (über serielles oder paralleles Kabel), ist hinlänglich bekannt. Das Programm PC-Direktverbindung wurde mit dem Betriebssystem seit Windows 95 geliefert und mitinstalliert (bzw. konnte nachinstalliert werden). Wer aber einen Apple-PC mit einem Windows-PC zum Datenaustausch verbinden wollte, war auf Hilfssoftware angewiesen. Das ist nun nicht mehr nötig. Ein USB-Kabel oder ein Firewire-Kabel reichen völlig aus. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf ein kleines Netzwerk aus zwei Computern über Ethernet-
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Kabel, Wireless LAN oder Firewire-Kabel. Die Verbindung über USB-Kabel erläutern wir anschließend. Die Beispiele sind für Windows XP und Mac OS X beschrieben. Bei früheren Versionen beider Betriebssysteme weichen die Vorgänge evtl. etwas voneinander ab. Eine direkte Vernetzung mit Mac OS 9 (oder früher) ist auf diese Weise nicht möglich. IP-Adresse Wie schon gesagt – das TCP/IP-Protokoll ist die Grundlage der Verbindung zwischen den Rechnern. Deshalb ist als erste Vorbereitung die IP-Konfiguration für beide Computer nötig. Voraussetzung ist, dass Sie die hardwareseitige Verbindung (Kabel, Funk etc.) bereits vorgenommen haben. Wer sich mit dem TCP/ IP-Protokoll auskennt, überspringt den nächsten Absatz ;-) Die IP-Adresse ist die Erkennungsmarke für die Rechner im Netzwerk. Diese Adresse besteht aus einer bestimmten Zahlenkombination, die aus 4 Zahlengruppen besteht, die durch Punkte voneinander getrennt sind. Ohne an dieser Stelle weiter in die Tiefe zu gehen, können Sie die Adresse folgendermaßen festlegen: 192.168.x.x. Die ersten beiden Zahlengruppen sind festgelegt. Die beiden anderen Zahlengruppen wählen Sie selbst. Sie können für die dritte Gruppe eine Zahl zwischen 0 und 255 wählen. Legen Sie diese einmal für das gesamte Netzwerk fest. Die vierte Zahlengruppe individualisiert den einzelnen Rechner in Ihrem Netzwerk. Fangen Sie mit der Zählung bei 0 oder 100 an – das ist ganz gleich. Wichtig ist, dass keine Zahl in Ihrem Netzwerk zweimal vorkommt. Auf dem Windows Rechner gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie die Systemsteuerung und klicken Sie auf Netzwerkverbindungen. 2. Markieren Sie mit der rechten Maustaste die Verbindung und wählen Sie aus dem Kontextmenü Eigenschaften.
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3. Markieren Sie Internetprotokoll (TCP/IP) und klicken Sie auf den Schalter Eigenschaften.
Bild 8.27: Die IP-Adresse sorgt dafür ...
4. Geben Sie einen Wert für die IP-Adresse ein und tragen Sie unter Subnetzmaske 255.255.255.0 ein. 5. Bestätigen Sie die Einstellungen zweimal mit OK. Unter Mac OS X gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Wählen Sie aus dem Apfel-Menü die Systemeinstellungen aus. 2. In der Gruppe Internet & Netzwerk klicken Sie Netzwerk an.
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Bild 8.28: ...dass sich die Rechner finden.
3. Unter Zeigen stellen Sie ggf. Ethernet (integriert) ein. 4. Sie können nun bei IP-Adresse die von Ihnen gewählte Adresse und unter Teilnetzmaske 255.255.255.0 eintragen. 5. Klicken Sie auf Jetzt aktivieren. Beide Rechner sind nun für eine Verbindung vorbereitet. Auch die weitere Einrichtung ist nicht schwierig.
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Verbindung einrichten Damit eine Verbindung auch Sinn macht, sind Freigaben nötig. Auf dem Windows-PC nehmen Sie folgende Einstellungen vor: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Laufwerk oder den gewünschten Ordner und wählen Sie aus dem Kontextmenü Freigabe und Sicherheit... Es ist immer gut, die Freigabe nicht zu großzügig zu vergeben. Entsprechend gibt auch Windows eine Warnung aus, wenn Sie das Laufwerk C: freigeben wollen: Das Stammlaufwerk sollte nicht freigegeben werden, um den Computer vor unautorisiertem Zugriff zu schützen. Wenn Sie es doch wollen, weil z.B. nur Sie selbst beide Computer benutzen, dann klicken Sie auf den blau markierten Satz, der mit Klicken Sie hier ... beginnt. 2. Unter Netzwerkfreigabe und -sicherheit aktivieren Sie die Kontrollkästchen vor Diesen Ordner im Netzwerk freigeben und Netzwerkbenutzer dürfen Dateien verändern. Letzteres natürlich nur dann, wenn Sie dies wirklich wollen. Sollten Sie die Verbindung nur benötigen, um Einsicht in das Laufwerk und/oder den Ordner zu erhalten, können Sie darauf auch verzichten. 3. Bestätigen Sie diese Einstellungen mit OK. Auch auf dem Apple-PC sind einige Eingaben nötig: 1. Öffnen Sie über das Apfel-Menü die Systemeinstellungen. 2. Klicken Sie unter Internet & Netzwerk auf Sharing. 3. Klicken Sie in das Kästchen vor Windows Sharing. Damit sind die wichtigsten Ordner (u.a. Dokumente) freigegeben. Die System- und Programmordner bleiben aber weiterhin vor dem externen Zugriff geschützt.
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Bild 8.29: Freigaben sind notwendig, sonst nützt eine Verbindung nichts.
Das war’s auch schon. Eventuell müssen Sie bei früheren Versionen von Mac OS X noch die folgenden Schritte gehen: 4. Klicken Sie auf Alle einblenden, um zurück in die Hauptübersicht der Systemeinstellungen zu kommen. 5. In der Rubrik System klicken Sie auf Benutzer. 6. Wählen Sie einen (oder den) Benutzernamen und klicken Sie auf Benutzer bearbeiten. 7. Aktivieren Sie die Option Windows-Benutzer dürfen sich anmelden und bestätigen Sie diese Einstellungen mit OK.
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Bild 8.30: Auch unter Mac OS X sind Freigabeeinstellungen nötig.
Jetzt ist ein wechselseitiger Zugriff auf die freigegebenen Ordner möglich. Der Datenaustausch zwischen den Rechnern klappt mit diesen Einstellungen bereits hervorragend. Wie Sie Verbindung aufnehmen, zeigt Ihnen der nächste Kapitelabschnitt. Verbindung herstellen Vom Windows-Rechner aus gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Öffnen Sie den Arbeitsplatz (über Start oder den Windows Explorer). 2. Wählen Sie aus dem Menü Extras die Option Netzlaufwerk verbinden.
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3. Geben Sie unter Ordner die IP-Adresse des Mac und den Benutzer ein in der folgenden Form: \\[IP-Adresse]\[Benutzername]. 4. Klicken Sie auf den Link anderen Benutzernamen. 5. Geben Sie den Benutzernamen und das zugehörige Passwort ein und bestätigen Sie mit OK und Fertig stellen.
Bild 8.31: Windows nimmt die Verbindung auf.
6. Öffnen Sie unter Netzwerkumgebung den Pfad zum Apple und Sie bekommen die freigegebenen Volumes gezeigt. Vom Apple aus nehmen Sie für die Verbindung folgende Schritte vor: 1. Wählen Sie im Finder Gehe zu aus dem Menü Mit Server verbinden aus. 2. Geben Sie unter Adresse die IP-Adresse des WindowsRechners in der folgenden Form ein: smb://[IP-Adresse] 3. Klicken Sie auf Verbinden.
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Bild 8.32: Der Apple-Computer kann unter Windows eingesehen werden.
Bild 8.33: Über das smb-Protokoll wird auf das Windows-Laufwerk zugegriffen.
4. Geben Sie das Kennwort für den Windows-Rechner ein und klicken Sie auf OK. 5. Unter SMB aktivieren wählen Sie einen Ordner aus und/ oder bestätigen mit OK. Der ausgewählte Ordner wird in einem eigenen Fenster angezeigt und kann vom Apple-Computer aus bearbeitet werden.
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Sie können nun Dateien hin und her kopieren oder auch direkt öffnen. Doppelklicken Sie z.B. vom Apple aus auf eine ExcelDatei, die auf dem Windows-Rechner liegt, so wird Excel auf dem Mac gestartet (falls dort installiert) und die Arbeitsmappe auf dem Windows-Laufwerk geladen.
Bild 8.34: Auch das Windows-Laufwerk kann vom Apple aus nun eingesehen werden.
USB-Verbindung aufbauen Während bei den anderen Verbindungsarten (WLAN, Ethernet, FireWire) die Einstellungen ziemlich gleich vorgenommen werden, ist es bei einer USB-Verbindung etwas anders. Sie benötigen ein spezielles USB-Link-Kabel (auf beiden Seiten AStecker), dem eine Software beiliegt, die für Windows und Mac OS X geeignet ist. Das ist möglicherweise bei älteren Varianten nicht der Fall. Prüfen Sie dies vor dem Kauf. Mancher Fachhändler hat in seinem Lager noch verstaubtes Material liegen, das nicht brauchbar ist. Diese Software ist zu installieren (auf beiden Rechnern) und dann kann über ein neues Menü (meist Connect und Remote) auf den jeweils anderen Rechner zugegriffen werden.
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Diese Variante ist die preiswerteste (Link-Kabel kosten zwischen 20 und 30 Euro). Ein USB-2.0-Kabel bietet sich an, da hier die Datenübertragung effektiver ist (480 Mbit/s gegenüber 12 Mbit/s bei USB 1.1). Dazu müssen die Rechner aber auch eingerichtet sein. Sehen Sie dazu ggf. in den Handbüchern nach. Der Nachteil ist, dass immer nur zwei Rechner miteinander verbunden werden können und nur der Datenaustausch möglich ist. Gemeinsames Druckersharing oder gemeinsamen Internetzugang können Sie über USB nicht realisieren.
9 System- und Datensicherheit Gesicherter Systemzugang Um den Systemzugang abzusichern, müssen Sie unter Windows XP den Willkommensbildschirm deaktivieren und damit auch auf den schnellen Benutzerwechsel verzichten. Windows XP stellt sowohl in der Home- als auch der Professional-Version zwei unterschiedliche Anmeldevarianten zur Verfügung, den Willkommensbildschirm und den so genannten Anmeldedialog. Nach der Systemeinrichtung ist standardmäßig der Willkommensbildschirm aktiviert. Auf dem Willkommensbildschirm werden sämtliche eingerichteten Benutzer mitsamt deren Namen zusammengestellt. Die Anwahl des jeweiligen Benutzernamens erlaubt einen sehr leichten Systemzugang. Um die Anmeldung abzusichern und neben der Kennworteingabe auch die Eingabe des Benutzernamens erforderlich zu machen, können Sie einen Anmeldedialog aktivieren. Dazu müssen Sie sich zunächst mit Systemadministratorrechten am System anmelden.
Hinweis Wird Windows XP auf einem Einzelplatzrechner ohne Netzwerkzugang genutzt und haben lediglich vertrauenswürdige Personen (z.B. Familienmitglieder) Zugriff auf den jeweiligen Rechner, können Sie die Anmeldung über den Willkommensbildschirm ausführen lassen und damit den Systemzugang sowie den Benutzerwechsel erheblich vereinfachen. Erfolgt der Systemzugang mit Administratorrechten, sind Sie nicht auf bestimmte WindowsFunktionalitäten beschränkt und können sämtliche Funktionen uneingeschränkt nutzen. Um die Zugangssicherheit
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System- und Datensicherheit
Hinweis zu erhöhen, was beispielsweise in Firmen- und Netzwerkumgebungen sinnvoll ist, sollten Sie alternativ die Anmeldung per Dialog vornehmen lassen und in der ProfessionalEdition zusätzlich über die lokalen Sicherheitsrichtlinien festlegen, dass Benutzernamen nicht im Anmeldedialog ausgegeben werden. Für eine Anmeldung muss dann neben dem Kennwort auch der Benutzername eingegeben werden. Die Aktivierung des Anmeldedialogs setzt gleichzeitig die Funktion für den schnellen Benutzerwechsel außer Kraft. Wählen Sie im Startmenü den Befehl Systemsteuerung an. Klicken Sie anschließend auf das Systemsteuerungsmodul Benutzerkonten. Um die Art der Benutzeranmeldung zu wechseln, wählen Sie nun die Aufgabe Art der Benutzeranmeldung ändern. Um den Anmeldedialog zu aktivieren, demarkieren Sie das Kontrollfeld Willkommenseite verwenden. Die Markierung sorgt gleichermaßen für die Deaktivierung der Funktion für den schnellen Benutzerwechsel. Aus Sicherheitsgründen wird der schnelle Benutzerwechsel ausschließlich mit dem Willkommensbildschirm, nicht jedoch mit dem abgesicherten Anmeldedialog bereitgestellt. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen mit Optionen übernehmen. Nehmen Sie Änderungen an der zuvor genannten Option vor, müssen Sie das System zunächst neu starten.
Bild 9.1: Sichere Anmeldung durch Aktivierung des Anmeldedialogs.
Erweiterte Sicherheitseinstellungen unter Windows XP Pro
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Erweiterte Sicherheitseinstellungen unter Windows XP Professional Windows XP Professional verbirgt, anders als der Windows 2000-Vorgänger, standardmäßig die für Objekte bereitgestellten Sicherheitseinstellungen. Bevor Sie unter Windows XP Professional Sicherheitseinstellungen für Objekte festlegen können, müssen Sie die entsprechende Funktionalität zunächst in der Benutzerumgebung verfügbar machen. Sicherheitseinstellungen sind zudem an das NTFS-Dateisystem gebunden. 1. NTFS-Dateisystemkonvertierung: Bevor Sie Sicherheitseinstellungen für ein bestimmtes Laufwerk machen können, müssen Sie es bei Bedarf zunächst umwandeln. Dies geschieht mit dem Dienstprogramm CONVERT an der Eingabeforderung, wobei das Laufwerk gezielt über den Parameter lw angegeben werden kann: C:\> CONVERT lw: /FS:NTFS [Return]
2. Verknüpfungseigenschaft anpassen: Zur Aktivierung der erweiterten Sicherheitseinstellungen wählen Sie anschließend den Befehl Start/Arbeitsplatz und im nachfolgend geöffneten Dialogfeld den Befehl Extras/Ordneroptionen. Wechseln Sie im Dialogfeld Ordneroptionen auf die Registerseite Ansicht. Demarkieren Sie die Option Einfache Dateifreigabe verwenden (empfohlen) im hierarchischen Listenfeld Erweiterte Einstellungen und bestätigen Sie mit OK. Erst jetzt steht für das Laufwerk bzw. deren Ordner und Dateien der Kontextmenübefehl Freigabe und Sicherheit zur Verfügung (vergleiche Abbildung 9.2).
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System- und Datensicherheit
Bild 9.2: Fehlt dieser Kontextmenübefehl, dann müssen Sie zunächst die erweiterten Sicherheitseinstellungen aktivieren.
Hinweis Obgleich die Sicherheitseinstellungen sowohl in der Professional- als auch der Home-Edition über den gleichen Kontextmenübefehl Freigabe und Sicherheit festgelegt werden, ergeben sich in den nachgeordneten Dialogen sehr große Unterschiede. Wollen Sie unter beiden Windows XP-Versionen die Sicherheitseinstellungen einheitlich abfragen und festlegen, können Sie auf das kommandozeilengesteuerte Diensteprogramm CACLS.EXE zurückgreifen.
Effektive Benutzerrechte in Windows XP Professional abfragen
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Effektive Benutzerrechte in Windows XP Professional abfragen Unter Windows XP Professional können einzelnen Benutzern und Benutzergruppen unterschiedliche Zugriffsrechte zugewiesen werden. Gehört ein Benutzer unterschiedlichen Gruppen an, können die effektiven Berechtigungen gezielt abgefragt werden. Unter Windows XP Home steht eine entsprechende Funktionalität nicht zur Verfügung, da in der letztgenannten Systemversion keine erweiterte Funktionalität für die Einrichtung und Verwaltung von Benutzergruppen verfügbar ist. Windows XP Professional erlaubt es, über die erweiterten Sicherheitseinstellungen zu prüfen, welche Berechtigungen ein bestimmter Benutzer oder aber eine Gruppe bezogen auf ein bestimmtes abgesichertes Objekt hat. Dabei werden neben vergebenen Benutzerrechten auch zugewiesene Gruppen und deren Mitgliederlisten berücksichtigt. Ist ein Benutzer Mitglied einer Gruppe, der eine bestimmte Funktion untersagt ist, wird diese Funktion auch dann gesperrt, wenn der Benutzer über seinen Namen die Berechtigung erhalten hat. Ist ein einzelner Benutzer Mitglied mehrerer Benutzergruppen, die allesamt an ein bestimmtes Objekt gebunden sind, und wird einer Gruppe der Zugriff auf ein bestimmtes Objekt untersagt und der anderen Gruppe der Zugriff gestattet, so hat die Verweigerung in jedem Fall Vorrang und der Benutzer selbst erhält keinen Zugriff auf das gesicherte Objekt. 1. Objektanwahl: Um die effektiven Berechtigungen für ein Objekt zu prüfen, wählen Sie zunächst das Laufwerk-, Verzeichnis- oder Dateiobjekt an. Anschließend rufen Sie den Kontextmenübefehl Eigenschaften ab, wählen auf der Registerseite Sicherheit die Schaltfläche Erweitert und wechseln im nachfolgend geöffneten Dialogfeld auf die Registerseite Effektive Berechtigungen.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.3: Der Dialog der Sicherheitseinstellungen erlaubt die komfortable Abfrage effektiver Berechtigungen.
2. Verknüpfungseigenschaft anpassen: Geben Sie im Textfeld Gruppen- oder Benutzername den Namen ein, dessen Berechtigungen Sie ermitteln wollen. Alternativ können Sie den Namen aus der Liste der bereits definierten Benutzer und Gruppen übernehmen. Wählen Sie dazu die Schaltfläche Auswählen und im folgenden Dialogfeld die Schaltfläche Erweitert an. Im nachfolgend geöffneten Suchendialog wählen Sie zuerst die Schaltfläche Jetzt suchen und dann per Listenfeld den zu prüfenden Benutzer bzw. die zu prüfende Gruppe aus und bestätigen durch wiederholtes Klicken der Schaltfläche OK. Auf die Registerseite Effektive Berechtigungen werden nun die Berechtigungen aufgeführt, die für das jeweilige Objekt verfügbar sind. Die effektiven Berechtigungen, die für das Objekt für den angegebenen Gruppenbzw. Benutzernamen zutreffen, sind entsprechend markiert.
AutoVervollständigungs- und Verlaufsinformationen löschen
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Die Informationen können lediglich an dieser Stelle eingesehen, nicht jedoch geändert werden. Mit OK können Sie die Informationsanzeige zu den Berechtigungen und damit den Dialog mit den erweiterten Sicherheitseinstellungen wieder schließen und gelangen dann in den Eigenschaftendialog des aktuellen Objekts zurück.
AutoVervollständigungs- und Verlaufsinformationen löschen Erhält ein anderer Benutzer Zugang zu Ihrem Rechner, sollten Sie die systemintern gespeicherten Daten der AutoVervollständigen-Funktion sowie die Verlaufsdaten des Internet Explorers, die Informationen zu besuchten Seiten offen legen, löschen. 1. Vervollständigungsinformationen löschen: Nach Aktivierung der AutoVervollständigen-Funktion werden ausgewählte Eingaben durch das System aufgezeichnet und zur erneuten Anwahl in Kombinationslistenfeldern bereitgestellt. Um die bereits gemachten Aufzeichnungen für Formulare und Kennwörter zu löschen und damit vor anderen Benutzern zu verbergen, rufen Sie im Internet Explorer den Befehl Extras/Internetoptionen ab, wechseln auf die Registerseite Inhalte und wählen dann die Schaltfläche AutoVervollständigen. Im folgenden Dialogfeld wählen Sie zum Löschen der formulargebundenen Daten die Schaltfläche Formulare löschen und zum Löschen eingegebener Kennworte die Schaltfläche Kennwörter löschen.
Bild 9.4: Mehr Datensicherheit – Vervollständigungsinformationen löschen
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System- und Datensicherheit
2. Verlaufsinformationen löschen: Um zusätzlich auch die Aufzeichnungen der angewählten Webadressen zurückzunehmen, rufen Sie im Internet Explorer den Menübefehl Extras/Internetoptionen auf und wählen auf der Registerseite Allgemein des nachfolgend geöffneten Dialogfelds die Schaltfläche Verlauf leeren. Damit werden auch sämtliche Verlaufsdaten zu den Internetseiten, die Sie in vergangener Zeit angewählt haben, entfernt.
Papierkorbinhalt verschlüsseln und/oder komprimieren Unter Windows XP Professional können sensible Inhalte des Papierkorbs entweder verschlüsselt oder aber zur Reduzierung des Speicherbedarfs komprimiert werden. Windows XP Home bietet lediglich das Komprimieren für ausgewählte Ordner und damit auch den Papierkorb an. Beim Papierkorb handelt es sich um einen Systemordner, dessen Inhalt Sie je nach verwendetem Windows XP-System komprimieren oder auch verschlüsseln können. Einzige Voraussetzung: Der Papierkorbinhalt muss sich auf einem Laufwerk mit NTFS-Dateisystem befinden. Durch das Komprimieren des Papierkorbinhalts können Sie erheblich mehr Daten für ein optionales Wiederherstellen zwischenspeichern, als wenn Sie ohne Komprimierung arbeiten. Alternativ können Sie den Papierkorbinhalt in der Professional-Version auch verschlüsseln, was immer dann zu empfehlen ist, wenn Sie sensible Daten in den Papierkorb bewegen. Das parallele Komprimieren und Verschlüsseln wird jedoch nicht unterstützt. Um den Inhalt wahlweise zu komprimieren oder zu verschlüsseln, müssen Sie den zugehörigen Systemordner für den Papierkorb mit den gewünschten Attributen belegen.
Papierkorbinhalt verschlüsseln und/oder komprimieren
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1. Systemordner anzeigen: Windows XP verwaltet für jedes Laufwerk getrennte Papierkörbe, die Sie auf der Festplatte im versteckten Verzeichnis \Recycler wieder finden. Die Ordner \Recycler sind Systemordner, die im Explorer standardmäßig verborgen sind. Möchten Sie die Ordner anzeigen lassen sowie weitere, vom System versteckte Informationen zu den Ordnern einholen, müssen Sie zunächst die Ordneroptionen ändern. Dazu wählen Sie im Windows Explorer den Menübefehl Extras/Ordneroptionen. Auf der Registerseite Ansicht des nachfolgend geöffneten Dialogfelds demarkieren Sie das Kontrollfeld Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen) und markieren die Option Versteckte Dateien und Ordner/Alle Dateien und Ordner anzeigen. Bestätigen Sie die vorgenommenen Einstellungen mit OK.
Bild 9.5: In der Home-Edition können Papierkorbinhalte lediglich komprimiert, nicht aber verschlüsselt werden.
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System- und Datensicherheit
2. Komprimieren oder verschlüsseln: Nun können Sie die Verzeichnisse des Papierkorbs direkt anwählen und den Eigenschaftendialog über den Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen. Nach Anwahl der Schaltfläche Erweitert auf der Registerseite Allgemein markieren Sie die Option zum Komprimieren bzw. Verschlüsseln und bestätigen mit OK. Die unter Windows XP Home nicht verfügbare Verschlüsselungsfunktion ist im Dialog ausgegraut.
Objekte bei aktivem Papierkorb endgültig löschen Auch wenn die temporäre Speicherung im Papierkorb aktiv ist, können Sie Dateien direkt und vollständig löschen. Dazu müssen Sie lediglich die Taste (ª) gedrückt halten, während Sie den Befehl zum Löschen aufrufen oder die Datei in den Papierkorb ziehen.
Besonderheiten beim Löschen von Ordnern in den Papierkorb Unter Windows XP können gezielt einzelne Ordner in den Papierkorb verschoben werden, ohne dass die darin enthaltenen Dateien gleichermaßen im Papierkorb verwaltet werden. Der Nachteil: Einzelne Dateien können aus den gelöschten Ordnern nicht mehr wiederhergestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass Löschvorgänge im Gegensatz zu den ersten Windows 95-Versionen erheblich beschleunigt wurden. Beim Wiederherstellen können damit auch nur noch die gesamten Ordner berücksichtigt werden. Wollen Sie auch unter Windows XP gezielt einzelne Dateien eines gelöschten Ordners wiederherstellen können, dann dürfen Sie den entsprechenden Ordner nicht mehr in der Gesamtheit auf den Papierkorb ziehen. Stattdessen müssen Sie mit erheblich mehr Aufwand in den jeweiligen zu löschenden
Schnelle Übernahme von Desktop-Objekten
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Ordner wechseln und hier gezielt sämtliche Dateien und ggf. auch die darin enthaltenen Unterverzeichnisse einzeln löschen.
Schnelle Übernahme von Desktop-Objekten in das Benutzerverzeichnis Um ein oder mehrere Desktopobjekte, also Verknüpfungen, Dateien und/oder Ordner, in das Benutzerverzeichnis des angemeldeten Benutzers zu kopieren, brauchen Sie lediglich die jeweiligen Objekte anzuwählen und anschließend den Kontextmenübefehl Senden an/Eigene Dateien abzurufen. Das Kopieren von Systemobjekten (z.B. Arbeitsplatz, Netzwerkumgebung) wird dabei jedoch nicht unterstützt.
Bild 9.6: Objektsicherung durch Datenübernahme in das Benutzerverzeichnis
Hinweis Via Drag&Drop können Sie später die gesicherten Objekte wieder aus dem Benutzerverzeichnis zurück auf den Desktop kopieren. Wollen Sie stattdessen die Objekte weiterhin einmalig im Benutzerverzeichnis verwalten, können Sie alternativ auch eine Verknüpfung zu einem solchen Objekt anlegen. Markieren Sie dazu das Objekt und rufen Sie anschließend den Kontextmenübefehl Senden an/Desktop (Verknüpfung erstellen) auf.
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System- und Datensicherheit
Backup-Inkompatibilitäten vorbeugen Obgleich sämtliche aktuellen Windows-Betriebssysteme ein Datensicherungsprogramm mit dem Namen Backup bzw. NtBackup ausliefern, sind die Programme und deren Sicherungsformate nicht kompatibel untereinander. Das Programm Backup von Windows XP ist nicht kompatibel zu den gleichnamigen Datensicherungsprogrammen, die mit Windows 9x/SE und ME ausgeliefert wurden. Um gesicherte Dateien der älteren Windows 9x/SE/ME-Betriebssysteme in Windows XP-Sicherungsarchive zu übernehmen, müssen die Dateien daher zunächst mit dem ursprünglich genutzten Datensicherungsprogramm von Windows 9x/SE/ME entpackt und anschließend über das Windows XP-Backup in ein neues Windows XP-Sicherungsarchiv übernommen werden.
MS-Backup von älteren Windows-Versionen nach Windows XP übernehmen Obgleich Datensicherungen empfohlen und durch entsprechende Sicherungsprogramme auch von Windows-Betriebssystemen unterstützt werden, wird eine Datenwiederherstellung durch unterschiedliche Sicherungsformate in unterschiedlichen Windows-Systemversionen häufig unnötig erschwert. Um Daten bzw. die speziellen QIC-Sicherungsarchive von Windows 9x/SE/ME-Systemen auch unter Windows XP verarbeiten und wiederherstellen zu können, sollten Sie das Datensicherungsprogramm MS-Backup übernehmen. Die Übernahme des Datensicherungprogramms von Windows 9x/ME/SE erfolgt am einfachsten mithilfe eines ZIP-Archivs. Das ZIP-Format wird unter den Windows-Systemen ME und XP bereits standardmäßig unterstützt. Unter Windows 9x können Sie alternativ auf ein Programm wie WinZIP zurückgreifen. Das Programm müssen Sie von einem Rechner mit dem älteren Windows-System übernehmen. Stellen Sie über das zugehörige Setup-Programm
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sicher, dass auch das Datensicherungsprogramm MS-Backup auf diesem System eingerichtet ist. Anschließend übernehmen Sie das Programm wie nachfolgend erläutert nach Windows XP: 1. ZIP-Archiv erstellen: Sie finden die Programmdateien zu MS-Backup standardmäßig im Verzeichnis c:\Programme\ Zubehör\Backup. In diesem Verzeichnis finden Sie neben dem Datensicherungsprogramm die Unterverzeichnisse reports und SYSTEM. Kopieren Sie diese gesamte Verzeichnisstruktur in ein Archiv, hier beispielsweise mit dem Namen MsBackup.ZIP.
Bild 9.7: Verpackung des Datensicherungsprogramms MS-Backup in einem ZIP-Archiv unter Windows ME
2. Archiv entpacken und neu anordnen: Das ZIP-Archiv können Sie nun entweder auf eine Diskette kopieren oder über eine direkte Netzwerkverbindung direkt auf den Windows XP-Zielrechner übertragen. Unter Windows XP können Sie das ZIP-Archiv direkt im Windows Explorer öffnen und Programm und zugehörige Unterverzeichnisse markieren und kopieren. Legen Sie anschließend im Programmverzeichnis (Standard C:\Programm) ein neues Unterprogrammverzeichnis an und geben Sie diesem den Namen MsBackup. Fügen Sie dann die zuvor im Archiv kopierten Dateien und Verzeichnisse in dieses Programmverzeichnis ein. Da das Programm manuell übertragen wird, kann das Programm nicht direkt auf zugeordnete Verbindungsbibliotheken zugreifen. Um dies zu erreichen,
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System- und Datensicherheit
kopieren Sie den Inhalt des Unterverzeichnisses \Programme\MsBackup\System nun noch einmal in das Verzeichnis \Programme\MsBackup.
Bild 9.8: Unter Windows XP kopieren Sie die DLLs der Programmdatei in das Programmverzeichnis.
3. Systemkompatibilität herstellen: Systemprogramme wie MS-Backup machen unmittelbar nach dem Programmaufruf in der Regel eine Systemabfrage. Damit soll verhindert werden, dass systemspezifische Programme in fremden Systemversionen Schaden anrichten, weil interne Systemfunktionen nicht vorhanden sind oder aber andere Auswirkungen haben. Die Systemabfrage in MS-Backup sorgt entsprechend unter Windows XP dafür, dass das Datensicherungsprogramm die Ausführung verweigert. Allerdings prüft MSBackup lediglich, ob das Programm unter einem NT-basierten System ausgeführt wird, zu dem auch Windows XP gehört. Mithilfe der Kompatibilitätsfunktionen können Sie dem Programm jedoch sehr leicht ein Windows 9x-System vorgaukeln. Wählen Sie dazu im Windows Explorer die Programmdatei msbackup.exe und legen Sie mithilfe des Kontextmenübefehls Verknüpfung erstellen eine Programmverknüpfung an. Rufen Sie anschließend zu dieser Verknüpfung den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf
MS-Backup von älteren Windows-Versionen nach Windows XP
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und wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Kompatibilität. Anschließend markieren Sie die Option Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für und selektieren dann das Windows-System Windows 95. Bestätigen Sie die Änderungen mit OK.
Bild 9.9: Diese Einstellungen sorgen dafür, das MS-Backup unter Windows XP ausgeführt werden kann.
4. MS-Backup starten: Starten Sie nun das Datensicherungsprogramm durch einen Doppelklick auf die neu angelegte Verknüpfung. Die Verknüpfung können Sie optional auch kopieren oder in das Startmenü oder auch auf den Desktop übernehmen.
Bild 9.10: MS-Backup unter Windows XP
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System- und Datensicherheit
Hinweis Beachten Sie beim Zugriff auf veraltete Sicherungsarchive, dass Sie lediglich Dokumente von Anwendungsprogrammen und eigenständige Programme, nicht aber veraltete Systemprogramme, Treiber, dynamische Verbindungsbibliotheken oder Ähnliches restaurieren, da diese Dateien unter Windows XP Probleme auslösen können. Das Restaurieren von Dokumenten, welche bestimmten Anwendungsprogrammen zugeordnet sind (z.B. Word-Dokumente, Grafikdateien, Excel-Kalkulationstabellen usw.), ist hingegen unproblematisch.
Einrichtung des Datensicherungsprogramms unter Windows XP Home Ist das Datensicherungsprogramm in Windows XP Professional standardmäßig bereits eingerichtet, müssen Sie in der Home-Edition zunächst selbst für eine Einrichtung sorgen. Sie finden das Installationsprogramm auf der Installations-CD zu Windows XP Home im Verzeichnis \Valueadd\msft\ntbackup. Ein Doppelklick auf die Datei ntbackup.msi (Microsoft Installer Package) startet das zugehörige Einrichtungsprogramm. Bestätigen Sie die Einrichtung mit Fertig stellen. Nach der Programmeinrichtung können Sie das Datensicherungsprogramm bereits über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/Sicherung ausführen.
Zeitplanung und Automatisierung beim Daten-Backup
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Zeitplanung und Automatisierung beim Daten-Backup Sie können automatisierte Datensicherungen innerhalb des Datensicherungsprogramms und später durch den Aufgabenplaner von Windows ausführen lassen. Zur Ausführung selbst greift der Aufgabenplaner (Task Planer) dann auf das Datensicherungsprogramm von Windows XP zurück. Sie können die Sicherungsaufträge kalenderblattorientiert einrichten. Die Auftragsplanung erfolgt dabei erneut durch Aufruf des SicherungsAssistenten. 1. Auftragsplanung: Führen Sie das Datensicherungsprogramm über den Befehl Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/Sicherung aus und wechseln Sie, sofern erforderlich, durch Anwahl der Verknüpfung Erweiterter Modus in den erweiterten Bearbeitungsmodus. Wechseln Sie auf die Registerseite Aufträge planen. 2. Ausgangsdatum wählen: Wählen Sie über die Pfeiltasten im oberen Bereich der Registerseite Aufträge planen das Kalenderblatt aus, auf dem sich das Datum befindet, an dem Sie eine bestimmte Datensicherung erstmalig durchführen möchten. Klicken Sie auf das gewünschte Datum, sodass es farbig hervorgehoben wird, und wählen Sie anschließend die Schaltfläche Auftrag hinzufügen aus. 3. Sicherungs-Assistent: Nun gelangen Sie in den SicherungsAssistenten, über den Sie die zu sichernden Dateien, das Sicherungsmedium, den Speicherort, den Sicherungsnamen, den Sicherungstyp, Sicherungsoptionen und anschließend die Zeitplanungsinformationen festlegen. Das erste Datum, das Sie im Kalenderblatt als Ausgangspunkt gewählt haben, wird automatisch als Anfangsdatum übernommen und kann nach Angabe eines Auftragsnamens im Textfeld Auftrag genauer festgelegt werden. Sie können also ausgehend von dem ursprünglich gewählten Datum wöchentliche, monatliche und auch tägliche Sicherungen durchführen. Die Ein-
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System- und Datensicherheit
stellungen sind identisch mit denen, die Sie auch bei direktem Aufruf des Sicherungs-Assistenten festlegen können. Bestätigen Sie sämtliche Dialoge jeweils durch Anklicken der Schaltfläche Weiter.
Bild 9.11: Auftragsplanung per Kalenderblatt
4. Überprüfung: Backup überprüft, ob ein gewähltes Datum gültig ist, indem es dieses mit dem aktuellen Systemdatum vergleicht. Hinweise zu Daten, die vor dem aktuellen Systemdatum liegen, sollten Sie mit Ja bestätigen, um anschließend gültige Anfangsdaten festzulegen. Tun Sie dies nicht, beantworten Sie die Sicherheitsabfrage also mit Nein, wird der Sicherungsauftrag zwar angelegt, aber nie ausgeführt. Um den entsprechenden Sicherungsauftrag dennoch auszuführen, müssen Sie ihn später nach Bedarf manuell mithilfe des Aufgabenplaners ausführen.
Zeitplanung und Automatisierung beim Daten-Backup
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Bild 9.12: Hinweis zu einem geplanten Sicherungsauftrag
5. Fertigstellung des Sicherungsauftrags: Geben Sie nun die Benutzernamen und das Kennwort an, unter dem der Sicherungsauftrag ausgeführt werden soll, und bestätigen Sie mit OK, Weiter und Fertig stellen. Der Sicherungsauftrag wird nun an den Aufgabenplaner übergeben. In das Kalenderblatt von Backup werden nun zu all den Datumsangaben Sicherungssymbole eingefügt, an denen Datensicherungen durchgeführt werden. Somit haben Sie einen Überblick über alle aktuell geplanten Datensicherungen. Beenden Sie das Sicherungsprogramm nun mit Auftrag/Beenden.
Hinweis Die mit Backup generierten Sicherungsaufträge können auch über den Aufgaben-Planer eingesehen und bei Bedarf bearbeitet werden. Sie starten das Programm über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/ Geplante Tasks.
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System- und Datensicherheit
Datensicherung auf CD-R- und CD-RWLaufwerken Die Windows-Datensicherungsprogramme unterstützten standardmäßig keine direkte Sicherung auf CD-Medien. Mit einem Packet-Writing-Treiber rüsten Sie diese Funktionalität jedoch nach. Die Treiber sorgen dafür, dass Sie das Brenner-Laufwerk entsprechend einem herkömmlichen Laufwerk unter einem bestimmten Laufwerkbuchstaben ansprechen können (DLA – Drive Letter Access). Mithilfe des Treibers können die Laufwerke entsprechend einem herkömmlichen Laufwerk formatiert und für die Datenaufnahme vorbereitet werden. Ein direktes Schreiben einer Datensicherung auf eine beschreibbare bzw. wiederbeschreibbare CD wird auch von der CDBrennfunktion von Windows XP nicht unterstützt. Um unter Windows XP direkt auf eine CD schreiben zu können, benötigen Sie spezielle Zusatz-Software, wie beispielsweise Adaptec DirectCD, InstantWrite, Sonic DLA oder Nero InCD. DirectCD ist beispielsweise Bestandteil des Programmpakets WinOnCD, Sonic DLA des Programmpakets Sonic MyDVD, InstantWrite des Programmpakets InstantCD/DVD und InCD des Programmpakets Nero. Die Treiber nutzen allesamt die Packet Writing-Technologie, können wahlweise eingerichtet werden und erlauben es, CD-R- und CD-RW-Datenträger nach entsprechender Formatierung im UDF-Format entsprechend einem herkömmlichen Laufwerk anzusprechen. Auch das Datensicherungsprogramm Backup kann dann diese Laufwerke direkt anwählen. 1. Deaktivierung der XP-Brennfunktion: Vor der Einrichtung eines der zuvor genannten Treiber sollten Sie die Brennfunktion von Windows XP unmittelbar deaktivieren, auch wenn die aktuellen Treiber in der Regel eigenständig für diese Deaktivierung sorgen. Die XP-Brennfunktion selbst arbeitet nicht direkt mit der CD, sondern legt sämtliche Daten zunächst in einem temporären Ordner der Fest-
Datensicherung auf CD-R- und CD-RW-Laufwerken
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platte ab. Innerhalb des Explorers erscheint es so, als wären die Daten direkt auf die CD geschrieben. Für die Zwischenspeicherung werden je nach CD bis zu 1 Gbyte Festplattenspeicher benötigt. Deaktivieren Sie die Brennfunktion von Windows XP, indem Sie das CD-Brenner-Laufwerk im Explorer anwählen und den Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen. Wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Einstellungen und demarkieren Sie die Option CD-Aufnahme für dieses Laufwerk aktivieren. Bestätigen Sie mit OK und richten Sie dann den Packet Writing-Treiber ein.
Bild 9.13: Deaktivieren Sie die Windows XP-eigene Brennfunktion, wenn Sie die Packet Writing-Technologie nutzen möchten.
2. Formatieren: Damit Daten auf einem beschreibbaren bzw. wiederbeschreibbaren CD/DVD-Datenträger abgelegt werden können, muss dieser zunächst initialisiert bzw. formatiert werden. Legen Sie dazu zunächst einen brennbaren CD/DVD-Datenträger ein und rufen Sie dann die Formatierfunktion ab. Der Zugriff auf die Packet-Writing-Funktionalität erfolgt je nach Treiber entweder über den Benachrichtigungsbereich (Taskbar Notification Area) der Taskleiste und/oder über den Eigenschaftendialog des Laufwerkobjekts. Einige Treiber ergänzen das Brenner-Laufwerkobjekt auch um zusätzliche Kontextmenübefehle.
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System- und Datensicherheit
왘 DirectCD: Doppelklicken Sie auf das Symbol DirectCD im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste und wählen Sie im folgenden Dialogfeld die Schaltfläche CD formatieren.
왘 InCD: Grundeinstellungen zu InCD können über einen Dialog vorgenommen werden, den Sie durch einen Doppelklick auf das Symbol InCD im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste anzeigen lassen. Das eigentliche Formatieren erfolgt jedoch über den Kontextmenübefehl InCD Format des Brenner-Laufwerks.
왘 InstantWrite: Über den Eigenschaftendialog des BrennerLaufwerkobjekts können Sie auf der Registerseite Einstellungen durch Markierung der Optionen IW Dateisystem aktiv für die UDF-Unterstützung und Autoformat für das automatische Einblenden des Formatierdialogs beim Einlegen eines leeren CD/DVD-Datenträgers sorgen (Standardeinstellung). In diesem Dialog wählen Sie die Schaltfläche InstantWrite. Sie können die Formatierfunktion über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/InstantCD+DVD/ InstantWrite/InstantWrite Format jedoch auch direkt starten. In beiden Fällen werden Sie durch den gleichen Assistenten durch die Formatierfunktion geführt.
왘 Sonic DLA: Rufen Sie zum Brenner-Laufwerk im Windows Explorer den Kontextmenübefehl Formatieren auf. 3. Datensicherung: Nach der Formatierung verhält sich das Brenner-Laufwerk bereits wie ein gewöhnliches Festplattenlaufwerk, das unter einem eindeutigen Laufwerkbuchstaben angesprochen wird. Demnach können Sie Daten sehr leicht über den Windows Explorer mittels Drag&Drop auf dieses Laufwerk kopieren. Innerhalb des Datensicherungsprogramms Backup können Sie nun auch das Brenner-Laufwerk direkt als Ziel angeben.
Grundlagen zur Datensicherung per Skript
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Hinweis Beachten Sie, dass das parallele Installieren von Brennprogrammen häufig unproblematisch ist, die parallele Einrichtung der so genannten Packet-Writing-Treiber hingegen zu schwerwiegenden Fehlern und Systemabstürzen führen kann. In der Regel werden Sie im Rahmen der Programmeinrichtung auf diese Problematik hingewiesen. Häufig ist der Packet-Writing-Treiber ohnehin getrennt vom Brennprogramm einzurichten, sodass Sie selbst entscheiden können, ob Sie die Treibereinrichtung vornehmen wollen. Die Treiber selbst werden zudem als eigene Programme im Systemsteuerungsmodul Software verwaltet und können somit jederzeit sehr leicht und getrennt vom zugehörigen Brennprogramm wieder deinstalliert werden.
Grundlagen zur Datensicherung per Skript Windows XP trägt der Bedeutung der Datensicherung dadurch Rechnung, dass Sie die Sicherungsfunktionalität des Dienstprogramms Backup auch in Skriptdateien des Windows Scripting Hosts (WSH) und auf Kommandozeilenebene sinnvoll einsetzen können. Beim WSH wird das Programm über die Methode Run des WshShell-Objekts ausgeführt und die Programmfunktion über zusätzlich angegebene Kommandozeilenschalter gesteuert. Backup verrichtet seine Aufgabe dann vollständig im Hintergrund und weitere Benutzerangaben sind nicht mehr erforderlich. Die allgemeine Syntax zum Start von Backup mit speziellen Kommandozeilenschaltern lautet:
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System- und Datensicherheit
Ntbackup backup [systemstate] @bksDateiname /J {JobName} [/P {MedienPoolName}] [/G {GuidName}] [/T {TapeName}] [/N {MediaName}] [/F {FileName}] [/D {BeschreibungsName}] [/DS {ServerName}] [/IS {ServerName}] [/A] [/V:{yes|no}] [/R:{yes|no}] [/L:{f|s|n}] [/M {BackupTyp}] [/RS:{yes|no}] [/HC:{on|off}] [/SNAP:{on|off}]
Die von Backup bereitgestellten Kommandozeilenschalter sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt und beschrieben. Die Einstellungen entsprechen denen, die Sie üblicherweise auch über die grafische Umgebung von Backup festlegen. Schalter
Beschreibung
Backup
Mithilfe dieses Schlüsselworts können Datensicherungen kommandozeilengesteuert durchgeführt werden (Backup). Die kommandozeilengesteuerte Datenwiederherstellung (Restore) wird hingegen nicht unterstützt und muss demnach zwangsläufig im Dialog erfolgen.
Systemstate
Um den Systemstatus zu sichern, müssen Sie diesen Schalter setzen. Der Systemstatus kann ausschließlich vom lokalen Computer, nicht jedoch von entfernten Computern gesichert werden.
Tabelle 9.1: Kommandozeilenschalter des Datensicherungsprogramms in der Übersicht
Grundlagen zur Datensicherung per Skript
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Schalter
Beschreibung
@bksDateiname
Festlegung des Backup Selection File (BKS-Datei bzw. Auswahldatei) mitsamt Name und Suchpfad, die für die aktuelle Datensicherung genutzt werden soll. Die Auswahldatei muss in jedem Fall bereits über die grafische Umgebung des Sicherungsprogramms angelegt worden sein.
/J {JobName}
Arbeitsname, über den üblicherweise der Name sowie Datum und Uhrzeit der Datensicherung zusammengefasst werden und der im Sicherungsprotokoll eingetragen wird.
[/P {MedienPoolName}
Gibt den Medienpool an, aus dem das Sicherungsmedium gewählt werden soll. Dieser Schalter kann nicht in Verbindung mit den Schaltern /A, /G, /F und /T genutzt werden.
/G {GuidName}
Überschreibt oder hängt Daten an das angegebene Band an. Dieser Schalter kann nicht in Verbindung mit dem Schalter /P genutzt werden.
/T {TapeName}
Überschreibt oder hängt Daten an das angegebene Band an. Dieser Schalter kann nicht in Verbindung mit dem Schalter /P genutzt werden.
/N {MediaName}
Über diesen Schalter legen Sie einen neuen Namen eines Bandes fest. Dieser Schalter kann nicht in Verbindung mit dem Schalter /A genutzt werden.
Tabelle 9.1: Kommandozeilenschalter des Datensicherungsprogramms in der Übersicht (Forts.)
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System- und Datensicherheit
Schalter
Beschreibung
/F {FileName}
Gibt das Verzeichnis und den Dateinamen einer Sicherungsdatei an, in die eine Datensicherung erfolgen soll. Die Angabe ist erforderlich, wenn die Datensicherung nicht auf einem Bandlaufwerk erfolgen soll. Dieser Schalter kann nicht in Verbindung mit den Schaltern /P, /G und /T genutzt werden.
/D {BeschreibungsName}
Dieser Schalter legt die Sicherungsbezeichnung für eine einzelne Datensicherung fest.
/DS {ServerName}
Sichert die Verzeichnisdienste eines angegebenen Microsoft Exchange Servers.
/IS {ServerName}
Sichert die Informationssicherungsdatei eines angegebenen Microsoft Exchange Servers.
/A
Um die Sicherungskopie dem Medium anzuhängen, setzen Sie diesen Schalter. Setzen Sie diesen Schalter nicht, werden vorhandene Daten durch die neue Sicherung ersetzt. Der Schalter /A kann nicht in Verbindung mit dem Schalter /P verwendet werden und erfordert zusätzlich den Schalter /G oder /T.
Tabelle 9.1: Kommandozeilenschalter des Datensicherungsprogramms in der Übersicht (Forts.)
Grundlagen zur Datensicherung per Skript
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Schalter
Beschreibung
/V:{yes|no}*
Setzen Sie diesen Schalter auf yes, so wird nach der Datensicherung eine Überprüfung durchgeführt (Verify). Mithilfe der Überprüfung kann sichergestellt werden, dass keine Fehler in der Datensicherung vorhanden sind. Setzen Sie den Schalter auf no, so wird auf die Überprüfung verzichtet.
/R:{yes|no}*
Setzen Sie diesen Schalter auf yes, so kann nur der Besitzer, der Systemadministrator oder Benutzer mit Systemadministratorrechten auf die Datensicherung zugreifen. Setzen Sie diesen Schalter auf no, so gibt es keine Zugriffsbeschränkungen auf die gemachte Datensicherung.
/L:{f|s|n}*
Festlegung des Sicherungsberichts. Mit F (Full) wird ein vollständiger Bericht erzeugt, mit S (Summary) eine Zusammenfassung und mit N (None) wird auf die Berichtsgenerierung verzichtet
/M {Backup Typ}*
Legt den Sicherungstyp fest, also normal (Sicherungstyp Normal), copy (Sicherungstyp Kopieren), differential (Sicherungstyp Differenziell), incremental (Sicherungstyp Inkrementell) oder daily (Sicherungstyp Täglich). Die Sicherungstypen entsprechen denen, die Sie auch per Dialog festlegen können (siehe oben).
/RS:{yes|no}*
Sichert auch die Remotespeicherdaten (yes) oder aber nicht (no).
Tabelle 9.1: Kommandozeilenschalter des Datensicherungsprogramms in der Übersicht (Forts.)
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System- und Datensicherheit
Schalter
Beschreibung
/HC:{on|off}*
Mithilfe dieses Schalters können Sie die Hardwarekomprimierung auf Bandlaufwerken ein- (on) oder ausschalten (off).
/SNAP:{on|off}*
Gibt an, ob es sich bei der Sicherung um eine Volumeschattenkopie handelt, also um eine Kopie des Sicherungsoriginals zum Zeitpunkt des Beginns des Sicherungszeitpunktes.
*
Diese Einstellung muss nicht zwangsläufig gesetzt werden, da sie entsprechend der Einstellung übernommen wird, wie sie über die Benutzeroberfläche von Backup bereits festgelegt wurde. Der jeweilige Kommandozeilenschalter ermöglicht es jedoch, die über Programmoberfläche gemachten Einstellungen zu übersteuern.
Tabelle 9.1: Kommandozeilenschalter des Datensicherungsprogramms in der Übersicht (Forts.)
Sicherungsverzeichnisgröße für den Systemdateischutz (SFP) einschränken Um eine dauerhafte Systemstabilität zu garantieren, ist es unter Windows XP-Anwendungen prinzipiell untersagt, Systemdateien auszutauschen. So werden über den System- (SFP – System File Protection) bzw. Windows-Dateischutz (WFP – Windows File Protection) Kopien von den wichtigsten Systemdateien auf der Festplatte angelegt und verwaltet. Mit den Systemdateikopien kann Windows defekte oder aber unrechtmäßig ausgetauschte Systemdateien automatisch wiederherstellen (ASR – Automated System Recovery), ohne dass Benutzereingriffe
Sicherungsverzeichnis für den Systemdateischutz (SFP) verlagern 499
erforderlich sind. Nur wenn eine wiederherzustellende Systemdatei selbst nicht im Sicherungsverzeichnis aufgefunden wird, müssen Sie die Einrichtungs-CD von Windows XP nach Anforderung einlegen. Eine Aktualisierung der Systemdateien kann ausschließlich über spezielle Service Packs, die WindowsUpdate-Funktion, das Dienstprogramm Hotfix zum Abstellen von Systemfehlern sowie das Programm Winnt32 zur Systemaktualisierung erfolgen. Einhergehend damit werden der unrechtmäßige Austausch von Systemdateien und daraus resultierende Versionskonflikte durch manuelles Umkopieren oder die Einrichtung von Anwendungsprogrammen unterbunden. Durch den Dateischutz (WFP/SFP) und die automatische Systemdateiwiederherstellung (ASR) werden bereits viele Probleme älterer Windows-Betriebssysteme ausgeräumt. 1. Sie können die Obergrenze für das Sicherungsverzeichnis der Systemdateien manuell festlegen. Rufen Sie den Befehl Start/ Ausführen auf. Geben Sie den Befehl sfc /cachesize=xxx ein, wobei die Zeichenfolge xxx für die maximal bereitgestellte Speichergöße in Mbyte steht, also beispielsweise sfc / cachesize=100, um 100 Mbyte für das Sicherungsverzeichnis bereitzustellen. Bestätigen Sie den Befehl mit OK. Die Speichergröße wird unmittelbar in die Windows-Registrierdatenbank in den Hierarchiepfad HKEY_LOCAL_MACHINE\ SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ Winlogon unter dem Schlüsselnamen SFCQuota des Typs REG_DWORD eingetragen.
Sicherungsverzeichnis für den Systemdateischutz (SFP) verlagern Standardmäßig wird das Sicherungsverzeichnis im Ordner %systemroot%\system32\dllcache verwaltet. Soll das Sicherungsverzeichnis lediglich einmalig innerhalb eines Netzwerks verwaltet werden, können Sie das Verzeichnis auch zentral auf
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System- und Datensicherheit
einem einzelnen Rechner verwalten, müssen dann aber sicherstellen, dass dieser Rechner von allen anderen Rechnern im Zugriff liegt. Bei Bedarf können Sie das Sicherungsverzeichnis auch auf einen lokalen Rechner verlegen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn auf dem Systemlaufwerk der Speicherplatz knapp wird und auf weiteren Festplattenlaufwerken genügend freier Speicher verfügbar ist. 1. Um den SFP-Sicherungspfad zu verlegen, rufen Sie zunächst den Registrierungs-Editor auf, indem Sie den Startmenübefehl Start/Ausführen aufrufen, den Befehl RegEdit eingeben und mit OK bestätigen. 2. Wählen Sie im Registrierungs-Editor den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon. Um das Sicherungsverzeichnis umzuleiten, müssen Sie zunächst den neuen Namen SFCDllCacheDir einrichten. Rufen Sie dazu den Befehl Bearbeiten/Neu/Zeichenfolge auf, geben Sie dann für den Vorgabenamen Neuer Wert #1 den Namen SFCDllCacheDir ein und bestätigen Sie mit (Enter). 3. Doppelklicken Sie auf den neuen Schlüsselnamen und geben Sie nun wahlweise das freigegebene Netzwerkverzeichnis (z.B. \\amathlon28\c\dllcache) oder aber das lokal verlegte Sicherungsverzeichnis (z.B. D:\dllcache) ein und bestätigen Sie mit OK. Berücksichtigen Sie dabei, dass der Netzwerkpfad und auch das lokale Verzeichnis bereits angelegt bzw. vorhanden sein sollten, auch wenn der angegebene Pfad erst bei einer erneuten Systemanmeldung eines Benutzers bzw. bei manueller Systemdateiüberprüfung über den Befehl SFC abgefragt und in Problemfällen für die Wiederherstellung von Systemdateien genutzt wird. Kann der Pfad dann nicht gefunden werden, werden Sie erneut zum Einlegen der Windows-Installations-CD aufgefordert. Die CD-Anforderung erscheint ebenfalls, wenn Sie auf einen Netzwerkpfad verweisen, der bei der Systemdateiprüfung nicht verfügbar ist. Erfolgt der Pfadzugriff ohne Probleme und ohne CD-
Manuelle Systemdateiwiederherstellung mit dem SFC-Befehl
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Anforderung, können Sie das Standardsicherungsverzeichnis (in der Regel also C:\Windows\System32\dllcache) löschen, da dieses fortan vom System nicht mehr genutzt wird. Durch das Löschen können Sie bereits sehr viel Speicher, beispielsweise ca. 350 Mbyte, bei einer Ordnerkomprimierung unter Windows XP Home freigeben. Wollen Sie die Verlegung des Sicherungsverzeichnisses später wieder rückgängig machen, sollten Sie die Sicherungsdateien zunächst wieder in das Originalverzeichnis %systemroot%\ system32\dllcache übernehmen, um anschließend den angelegten Schlüssel SFCDllCacheDir aus dem Hierarchiezweig HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\ Windows NT\CurrentVersion\Winlogon der Windows-Registrierdatenbank zu löschen.
Manuelle Systemdateiwiederherstellung mit dem SFC-Befehl Mithilfe des Dienstprogramms SFC (System File Checker – Systemdateiüberprüfung) kann der Systemadministrator jederzeit auch eine manuelle Überprüfung der Systemdateien vornehmen bzw. Anpassungen an der SFC-Konfiguration vornehmen. Das Programm wird per Befehl über den Ausführen-Dialog des Systems oder über die Eingabeaufforderung gestartet und schreibt Konfigurationsänderungen automatisch in die Windows-Registrierdatenbank. SFC [Kommandozeilenschalter]
Das Programm selbst stellt diverse Kommandozeilenschalter zur Verfügung, die in der nachfolgenden Tabelle erläutert sind und einzeln oder auch in Kombination genutzt werden können.
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System- und Datensicherheit
Parameter
Beschreibung
/scannow
Unmittelbare Überprüfung sämtlicher geschützten Systemdateien.
/scanonce
Geschützte Systemdateien lediglich einmalig überprüfen. Dieser Schalter setzt den Registrierschlüssel HKEY_LOCAL_ MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\ Windows NT\CurrentVersion\WinLogon\ SFCScan auf den Wert 2.
/scanboot
Geschützte Systemdateien beim Systemstart überprüfen. Dieser Schalter setzt den Registrierschlüssel HKEY_LOCAL_ MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\ Windows NT\CurrentVersion\WinLogon\ SFCScan auf den Wert 1.
/revert
Über diesen Kommandozeilenschalter setzen Sie die SFP-Funktionalität auf die Standardeinstellungen zurück. Benutzerdefinierte Änderungen werden damit aufgehoben.
/purgecache
Sicherungsverzeichnis reinigen und unmittelbare Systemdateiüberprüfung durchführen.
/cachesize = x
Festlegung der Sicherungsverzeichnisgröße x in Mbyte.
Tabelle 9.2: Aufrufparameter des Programms SFC
Um eine unmittelbare Überprüfung der Systemdateien durchzuführen, geben Sie beispielsweise den Befehl SFC /SCANNOW (Enter)
NTBackup unter Windows XP Home nutzen
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ein. Während der Systemdateiüberprüfung wird eine Fortschrittsanzeige eingeblendet. Durch Anwahl der Schaltfläche Abbrechen können Sie die Überprüfung vorzeitig beenden.
Bild 9.14: Die Systemdateiüberprüfung kann jederzeit auch manuell über den Befehl SFC gestartet werden.
NTBackup unter Windows XP Home nutzen Wohin mit den Daten? Das ist die Frage. So sicher ist kein Computersystem, dass Sie auf eine kontinuierliche Datensicherung verzichten können – es sei denn, die gespeicherten Daten haben für Sie keinen Wert. Dann können Sie sich allerdings das Weiterlesen sparen. Das wird allerdings in den seltensten Fällen so sein. Wenn Sie nur mit dem Computer spielen, dann sind es doch immerhin die Spielstände, die aufbewahrt werden sollten. Dazu genügt u.U. noch eine Diskette. Wenn Sie mit dem PC Ihre Korrespondenz erledigen, reicht eine Diskette mit der Zeit nicht mehr aus. Haben Sie Tabellen und/oder Datenbanken zu verwalten, kommt die Diskette – außer in der erweiterten Form als ZIP-Diskette – schon gar nicht mehr in Frage. Und wenn Sie Bilddaten (z.B. die Fotos Ihrer Digitalkamera) archivieren, ist auch die ZIP-Diskette keine langfristige Lösung. Zum Speichermedium für die Datensicherung kommt aber auch die Frage nach der dazu passenden Software. Oder wollen Sie die Dateien per Hand einzeln im Explorer auf das Sicherungsmedium schieben?
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System- und Datensicherheit
Nicht erlaubt, aber doch dabei Leider liefert Microsoft für Windows XP Home-Edition kein vernünftiges Sicherungsprogramm mit. Unter DOS hatte man zuletzt wenigstens noch die Werkzeuge Backup und Restore und in der Windows XP Professional-Version gibt es das Programm Sicherung. Tatsächlich nur in dieser Version? Wenn Sie die Installations-CD der Home-Version einmal durchsuchen, werden Sie das Programm ntbackup finden, vermutlich im Verzeichnis Valueadd\msft\ntbackup. Hinter diesem Programm verbirgt sich nichts anderes als das Programm Sicherung aus der Professional-Version.
Bild 9.15: Auch in der XP-Home Version gibt es ein Datensicherungsprogramm.
Allerdings: Microsoft weist in einer Readme-Datei (Readme.txt) darauf hin, dass der Einsatz dieses Programms in der Home-Version von XP nicht vorgesehen und damit nicht sicher ist. Außerdem könne damit nicht direkt auf eine CD-RW-Disk gesichert werden. Es müsse erst eine max. 650 MB große Sicherungsdatei erstellt und diese separat auf CD-RW geschrieben werden.
NTBackup unter Windows XP Home nutzen
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Trotzdem – besser als gar nichts. Und dass das Programm gar nicht so übel ist, werden wir im weiteren Verlauf der nächsten Abschnitte noch sehen. NTBackup installieren Um das Sicherungsprogramm NTBackup zu installieren, gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Ziehen Sie das Programm NTBackup von der CD auf Ihren Desktop. 2. Starten Sie es durch Doppelklick. Der Installationsassistent wird gestartet. 3. Zum Abschluss klicken Sie auf Fertig stellen. Sie finden jetzt das Sicherungsprogramm über Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme.
Bild 9.16: Auch die XP-Home-Version kennt nach der Installation von NTBackup die Sicherung ...
Sie können das Programm jetzt immer aus dem Menü heraus benutzen oder Sie legen sich eine Verknüpfung auf dem Desktop an. Das Fatale dabei ist, dass Sie dabei immer das Gefühl im Nacken haben, dass das Sichern mit Sicherung nicht sicher ist. Bisher ist mir aber noch keine Situation untergekommen, in der
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System- und Datensicherheit
Probleme aufgetreten sind. Auszuschließen ist das aber nicht, sodass diese Variante für kritische Daten (z.B. Buchhaltung) besser nicht benutzt wird. Dann sollten Sie sich doch besser die Professional-Version zulegen oder, was sinnvoller ist, ein kommerzielles Produkt zur Datensicherung erwerben. Diskettenwechsler Noch hat (fast) jeder PC ein Diskettenlaufwerk. Es wird kaum noch gebraucht – ist aber meistens vorhanden. Aufgrund der Kapazitätsbeschränkung von knapp 1,4 Mbyte bietet es sich nicht unbedingt als Ideallösung für eine Datensicherung an. Da es aber jeder hat und besser als nichts ist, soll die Datensicherung auf Disketten im Folgenden beschrieben werden. Immerhin lassen sich Systemgrundeinstellungen und eigene Dateien (wenn es sich nicht gerade um umfangreiche Datenbanken oder viele Grafiken handelt) schnell sichern. Außerdem unterscheidet sich das Sichern auf andere Medien, z.B. ZIP-Disketten mit 100 oder 250 Mbyte Kapazität, nur durch die Auswahl eines anderen Laufwerks. Legen Sie sich also einige formatierte, leere Disketten oder eine ZIP-Diskette bereit und sichern Sie, wie folgt beschrieben – Schritt für Schritt: 1. Wählen Sie Start/Zubehör/Systemprogramme und starten Sie das Programm Sicherung. 2. Klicken Sie im Willkommen-Dialog des Assistenten auf Weiter, wählen Sie Dateien und Einstellungen sichern und bestätigen Sie erneut mit Weiter. 3. Wählen Sie die Option Elemente für die Sicherung selbst auswählen aus. Die zweite und dritte Option sind für die Sicherung auf Disketten (einschließlich ZIP-Disketten) unbrauchbar. Die erste Option ist nur interessant, wenn alle zu sichernden Daten in diesem Ordner liegen und der Umfang nicht zu groß ist. 4. Bestätigen Sie mit Weiter.
NTBackup unter Windows XP Home nutzen
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5. Im nächsten Dialogfeld wählen Sie aus, was gesichert werden soll. Dabei können Sie auch auf freigegebene Netzwerklaufwerke zugreifen, d.h. Sie können an einem Computer für Sicherungen im gesamten Netzwerk sorgen. Das ist hilfreich, wenn ein Sicherungsmedium (z.B. Bandlaufwerk) nur an einem Computer vorhanden ist. Klicken Sie die Ordner links und bei Bedarf die Unterverzeichnisse und Dateien rechts an.
Bild 9.17: Was soll gesichert werden?
6. Bestätigen Sie die Auswahl erneut mit Weiter. 7. Im folgenden Dialogfeld geben Sie den Speicherort und einen Sicherungsnamen an. Klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, wenn Sie ein Laufwerk auswählen, das nicht in der Liste aufgeführt ist. Haben Sie ein Laufwerk einmal gewählt, merkt sich dies das Programm und führt es in Zukunft in der Liste auf. Das jeweils letzte für ein Backup genutzte Laufwerk wird beim nächsten Durchgang vorgegeben.
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System- und Datensicherheit
8. Mit Weiter gelangen Sie in den abschließenden Dialog. Hier sehen Sie noch einmal Ihre Sicherungseinstellungen und können bei Bedarf korrigieren (Schalter Zurück). Bestätigen Sie mit Fertig stellen.
Bild 9.18: Ist für die Sicherung alles richtig eingestellt?
9. Eventuell folgen – je nach Einstellung –noch weitere Dialogfelder, in denen verschiedene Sicherungsoptionen eingestellt werden können (z.B. dass Daten nach der Sicherung noch überprüft werden). Bestätigen Sie auch diese mit Weiter und Fertig stellen. Die Durchführung der Datensicherung und den jeweils aktuellen Stand können Sie in einem Dialogfenster beobachten (wenn Sie Zeit und Muße dafür haben). Über die Schaltfläche Abbrechen können Sie eine Sicherung beenden. Das ist aber nur sinnvoll, wenn Sie zu spät feststellen, dass die Sicherung falsch eingestellt ist oder ein anderes Problem vorliegt (z.B. der falsche Datenträger eingelegt wurde). Die Daten einer abgebrochenen Sicherung sind nicht zu gebrauchen.
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Ist die Sicherung abgeschlossen, sehen Sie das an einem Hinweis unter Status.
Bild 9.19: Noch läuft die Sicherung.
Nach Abschluss der Sicherung finden Sie zwei neue Schaltflächen im oberen Bereich der Dialogbox. Mit Schließen verlassen Sie die Sicherung. Über Bericht... öffnen Sie mit dem Editor eine Textdatei, die Sicherungsdaten enthält. Es werden die Sicherungseinstellungen (Sicherungsziel, Medium, Datum etc.) in diese Logdatei geschrieben. Außerdem wird jede einzelne Datei aufgeführt, die in den Sicherungsvorgang einbezogen wurde. Das ist eine hilfreiche Geschichte. Archivieren Sie diese Log-Dateien (Datei/Speichern), dann können Sie im Bedarfsfall nach die Fahndung nach einer Datei aufnehmen, ohne Sicherungen umständlich zurückspielen (oder durchsuchen) zu müssen. Wenn Sie die Datenträger der Sicherungen aufheben, ist mithilfe dieser Log-Dateien eine schnelle Ortung der richtigen Sicherung möglich. Allerdings müssen Sie dann auch auf dem Sicherungsmedium den Sicherungsnamen
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System- und Datensicherheit
(und/oder den Namen der Log-Datei) vermerken, um ohne umständliches Diskettenhandling mit den verschiedenen Versionen klarzukommen.
Bild 9.20: Das Programm Sicherung führt Buch über jede durchgeführte Sitzung.
Wohin mit dem Datensalat? Bandlaufwerke mit einem Fassungsvermögen von 10 Gbyte Daten – oder mehr – sind heute erschwinglich und leicht zu installieren. Auf solchen Bändern lassen sich dann leicht ganze Festplatten sichern. Die Nachteile sollen aber nicht verschwiegen werden:
왘 Die Bänder sind teuer. 왘 Das Sichern und Widerherstellen solcher Datenbestände dauert lange.
왘 Ältere Bandlaufwerke können möglicherweise unter Windows XP nicht mehr betrieben werden, weil die Hersteller keine Treiber mehr dafür (weiter-) entwickeln (so z.B. bei den ehemals sehr beliebten Iomega Ditto-Geräten).
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Neben Bandlaufwerken gibt es noch eine Reihe anderer Backup-Lösungen: ZIP mit inzwischen 750 Mbyte Fassungsvermögen auf einer Diskette, JAZ (bis 2 Gbyte), DAT (12 bis 200 Gbyte) sowie Wechselplattenlaufwerke, MO(MagnetioOptical)-Laufwerke und zahlreiche andere Varianten mehr. Für kleine Unternehmen ist die JAZ-Lösung interessant. Sie bietet ausreichend Kapazitäten, um auch umfangreiche Datenbestände zu sichern. Soll eine Gesamtsicherung vorgenommen werden, ist eine zweite Festplatte, auf der die erste regelmäßig gespiegelt wird, sicher eine preiswerte und sinnvolle Lösung. Inzwischen sind externe Festplatten erschwinglich bis preiswert geworden. Dabei entfällt der umständliche Einbau und die Konfiguration des PC. Außerdem kann sie mobil für verschiedene Geräte benutzt werden. Allerdings sollten Sie solche Geräte nicht mit USB 1.1 anschließen, sondern möglichst über USB 2 oder FireWire. Sonst wird die Datensicherung zum Geduldsspiel. Für den privaten Bereich reichen die ZIP-Disketten meistens aus. Eine Alternative ist der CD-Brenner. Sicherungsarten In Schritt 8 der beschriebenen Sicherung können Sie über die Schaltfläche Erweitert einen Dialog aufrufen, der die Einstellung unterschiedlicher Sicherungstypen ermöglicht.
Bild 9.21: Welcher Sicherungstyp soll es sein?
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System- und Datensicherheit
왘 Normal bedeutet, dass ausgewählte Dateien gesichert werden und jede Datei als gesichert markiert wird.
왘 Kopieren bedeutet, das die ausgewählten Dateien gesichert werden, dabei aber nicht als gesichert markiert werden.
왘 Inkrementell bedeutet, dass die ausgewählten Dateien nur gesichert werden, wenn sie sich seit der letzten Sicherung geändert haben. Gesicherte Dateien werden markiert.
왘 Differenziell bedeutet, dass die ausgewählten Dateien nur gesichert werden, wenn sie seit der letzten Sicherung erstellt oder geändert wurden. Eine Markierung als gesichert erfolgt nicht.
왘 Täglich bedeutet, dass nur die am gleichen Tag erstellten Dateien gesichert werden. Sie können sich über diese Optionen ein eigenes Sicherungskonzept erstellen. Insbesondere die dritte (Inkrementell) und fünfte (Täglich) Option eignen sich für eine fortlaufende Sicherung. Je ausführlicher Sie sich ein Sicherungskonzept zurechtlegen, um so ruhiger können Sie schlafen. Insbesondere dann, wenn sensible Daten (Buchhaltung, Arbeitsergebnisse, Dokumentationen etc.) gespeichert werden. Datensicherung professionell Die beschriebene Datensicherung mithilfe des Assistenten ist zwar eine schnelle, aber unflexible Variante. Nicht immer sind die zu sichernden Daten in einem Verzeichnis abgelegt und selten genug soll »alles« gesichert werden. Außerdem sind die Einflussmöglichkeiten im Ablauf sehr gering. Welche Möglichkeiten es für die Sicherung mit dem Windows XP-Sicherungsprogramm gibt, beschreiben die folgenden Absätze.
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Bild 9.22: Der Assistent lässt sich leicht zur Ruhe setzen.
Um das Sicherungsprogramm ohne Assistenten zu starten, klicken Sie im Willkommens-Dialog auf den Hyperlink Erweiterten Modus. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen vor Immer im Assistentenmodus starten, dann wird der Assistent bis auf weiteres zur Ruhe gelegt. Das eigentliche Sicherungsprogramm besteht aus einem Dialog mit verschiedenen Registerkarten. Über die erste Registerkarte Willkommen können Sie zurück in den Assistentenmodus wechseln oder gleich drei individuelle Assistenten aufrufen. Achtung: Auch wenn Sie über den Hyperlink Assistentenmodus zurück zum Assistenten wechseln, wird dieser nicht als Standard gesetzt, solange das Kontrollkästchen deaktiviert bleibt.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.23: Der eine Assistent wurde zur Ruhe gelegt und schon lauern drei neue auf Arbeit.
Klicken Sie auf die Schaltfläche Sicherungs-Assistent (Erweitert), so öffnet sich ein neues Dialogfeld. Sie können auch gleich auf die zweite Registerkarte Sichern klicken, müssen dann aber auf die weitere Führung des Assistenten verzichten. Für Fortgeschrittene ist das sicher die effektivere Lösung. Ansonsten ist der Assistent eine Garantie dafür, dass nichts vergessen wird. In der Übersicht können Sie in zwei Fenstern die zu sichernden Ordner und Dateien auswählen. Das Sicherungsmedium lässt sich über die Schaltfläche Durchsuchen... einstellen und der Vorgang wird über die Schaltfläche Sicherung starten in Gang gesetzt. Alle gültigen Einstellungen finden Sie unter Sicherungsoptionen aufgelistet. Wo aber ändert man diese Einstellungen? Wählen Sie aus dem Menü Extras/Optionen und Sie erhalten einen Dialog mit fünf Registerkarten, auf denen Sie umfangreiche Einstellungen vornehmen oder anpassen können.
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Bild 9.24: ...Datensicherung ohne Assistent ist mühsamer ...
Auf der Registerkarte Sicherungsart passen Sie die Sicherungsmethode an (z.B. von Differenziell zu Inkrementell). Die Registerkarte Allgemein müssen Sie nur anwählen, wenn sie einige grundsätzliche Einstellungen anpassen wollen, z.B. Warnungen ein- oder ausschalten. Die Protokollierung passen Sie auf der Registerkarte Sicherungsprotokoll an. Voreingestellt ist immer Details und das sollten Sie auch nur mit gutem Grund ändern. Optionen für die Wiederherstellung legen Sie auf der Registerkarte Wiederherstellen fest. Dabei haben Sie nur drei Wahlmöglichkeiten. Hier ist die Voreinstellung Datei auf dem Datenträger nur ersetzen, wenn die Datei auf dem Datenträger älter ist. Die beiden anderen Optionen (...nicht ersetzen/ ...immer ersetzen) sind kritisch und sollten möglichst nicht eingestellt werden.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.25: ... erlaubt aber umfangreiche Einstellungsanpassungen.
Über die Registerkarte Dateien ausschließen können Sie Ihre Sicherungen weiter differenzieren. Voreingestellt ist hier z.B., dass eine Reihe von Systemdateien nicht in die Standardsicherung miteinbezogen werden. Sie können diese Dateien markieren und über Entfernen aus der Liste löschen. Dann werden Sie in Zukunft wieder mitgesichert. Oder Sie können über die Schaltfläche Hinzufügen weitere Dateien dieser Liste hinzufügen. Dabei wird unterschieden zwischen Dateien, die für alle Benutzer »nicht gesichert werden«, und für Dateien, die für den aktuell angemeldeten Benutzer »nicht gesichert werden«. Es macht durchaus Sinn, solche Dateien auszuschließen. Man spart Zeit und Platz für die Sicherung und insbesondere dann, wenn sowieso eine extra Systemstatussicherung durchgeführt wird, dann macht es auch keinen Sinn, solche Dateien doppelt zu sichern.
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Bild 9.26: Was darf in die Sicherung nicht rein? Hier wird es festgelegt.
Über das Menü Extras/Bericht können Sie übrigens die bisher angelegten Sicherungsberichte ansehen. Markieren Sie einen Bericht und klicken Sie auf Ansicht, so wird der jeweilige Bericht im Editor geöffnet. Gespeichert werden diese Berichte mit der Extension .log im Ordner \Anwendungsdaten\Microsoft\Windows NT\NTBackup\data. Falls Sie diese Daten in eine textorientierte Datenbank einlesen wollen (z.B. AskSam), um sie flexibler auszuwerten (im Editor kann ja immer nur ein Bericht untersucht werden!), wissen Sie jetzt, wo das Verzeichnis mit den .log-Dateien liegt.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.27: Bericht für Bericht wird zur Einsicht aufbewahrt.
Systemstatus sichern Nicht nur in den Arbeitsdateien und Daten steckt Arbeit, sondern auch im System selbst. Wie lange haben Sie am PC gesessen, installiert und angepasst, bis er so eingerichtet war, dass Sie arbeiten konnten? Vielleicht haben Sie eine Notfalldiskette erstellt, um im Problemfall eine Systemreparatur vornehmen zu können. Schön wäre es jedoch, wenn Sie eine Wiederherstellung des aktuellen Systemstatus vornehmen könnten. Können Sie! Sichern Sie zuvor das System über den Sicherungsassistenten oder manuell und eine Systemreparatur wird Ihnen über diese Sicherung möglich sein. Zwar hat Windows XP die eingebaute Systemwiederherstellung (Start/Alle Programme/ Zubehör/Systemprogramme), die bequemer zu handhaben ist, wenn Sie sich angewöhnen, Wiederherstellungspunkte zu setzen. Wenn aber Daten wirklich zerstört wurden (vielleicht sogar physisch auf der Platte), dann hat auch diese Funktion keine Chance mehr. Den Systemstatus regelmäßig auf CD gebrannt und sicher dorthin gelegt, wo man sie auch wiederfindet, ist ein guter Schutz und bei den derzeitigen Preisen für CD-Rohlinge
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auch nicht teuer. Machen Sie einen aktuellen Systemstatus immer nach wesentlichen Veränderungen am System oder in größeren Abständen (z.B. vierteljährlich, halbjährlich). Beachten Sie, dass das Sicherungsmedium ausreichend freie Kapazität haben muss. Bei einem neu eingerichteten System kommen schon leicht 240 Mbyte zusammen. Eine ZIP-Diskette mit der Kapazität von 250 Mbyte reicht da gerade aus. Für ein System, das schon eine Weile lief, werden leicht 300 bis 400 Mbyte zu sichern sein. In solch einem Fall ist es besser, die Sicherung auf die Festplatte zu schreiben (vielleicht in eine eigene Partition) und anschließend mit einem Brennprogramm auf CD-ROM zu verewigen. Sie können die Sicherung zur Systemwiederherstellung über den Assistenten auf der Registerkarte Willkommen starten oder direkt über die Registerkarte Sichern. Der erste Weg ist der bequeme Weg, beim zweiten geht es u.U. schneller.
Bild 9.28: Der Assistent fragt das Sicherungsmedium ab.
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System- und Datensicherheit
Dazu müssen Sie im linken Verzeichnisbaum den Eintrag System State (Systemstatus) anklicken, ganz unten das Sicherungsmedium einstellen und abschließend auf Sicherung starten klicken. Bevor die Sicherung durchgeführt wird, kommt noch ein Einstellungsdialog. Aktivieren Sie hier Daten auf dem Medium durch diese Sicherung ersetzen. Es macht keinen Sinn, die Daten zur Systemwiederherstellung an eine vorherige anzuhängen. Am besten aktivieren Sie auch das Kontrollkästchen vor Zugriff auf Sicherungsdaten nur für Besitzer oder Administrator zulassen. Über die Schaltfläche Erweitert können Sie weitere Einstellungen vornehmen. Anzuraten wäre, Daten nach der Sicherung überprüfen zu aktivieren. Nichts ist schlimmer, als erst die Beruhigung einer Systemsicherung zu haben, die im Notfall dann einen Fehler aufweist.
Bild 9.29: Der Dialog vor dem letzten Klick zur Systemsicherung
Ist alles eingestellt, können Sie die Systemsicherung über Starten in Gang setzen. Sie bekommen sehr schnell eine Meldung, dass die Sicherung nicht durchgeführt werden kann, wenn auf dem Sicherungsmedium nicht mehr genug Platz ist. Erklärt wird das
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allerdings nicht, das hielten die Programmierer wohl für nicht angemessen, dass man über solche »nebensächlichen« Details noch informiert wird. War die Sicherung erfolgreich, kommt der übliche Dialog, der über den Ablauf informiert und auch einen Bericht anbietet.
Bild 9.30: Alles fertig – jetzt kann gebrannt werden.
Daten wiederherstellen Sie können die Datenwiederherstellung über den Wiederherstellungs-Assistent auf der Registerkarte Willkommen starten oder die Registerkarte Medien wiederherstellen und verwalten direkt anwählen. Sie finden alle komplett durchgeführten Backups aufgelistet (nicht die abgebrochenen). Um ein Backup zur Wiederherstellung zu nutzen, müssen Sie es doppelt anklicken. Einfaches Anklicken reicht nicht aus. Wählen Sie dann innerhalb des Backups die zu sichernden Ordner aus. Unter Dateien wiederherstellen in: können Sie auswählen, ob die Wiederherstellung in
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System- und Datensicherheit
den ursprünglichen Bereich, in einen alternativen Bereich oder in einen einzelnen Ordner erfolgen soll. Der Vorgang wird über die Schaltfläche Wiederherstellung starten in Gang gesetzt. Eine Wiederherstellung wird man nur wählen, wenn es irgendwelche Probleme mit den »Originalen« gegeben hat. Haben Sie an den Einstellungen zur Wiederherstellung nichts geändert (Extras/Optionen) so droht auch nicht die Gefahr des Datenverlustes. Haben Sie dort aber z.B. eingestellt, dass Dateien immer überschrieben werden sollen, dann kann nach der Wiederherstellung etwas Aktuelleres verloren sein. Überlegen Sie also immer, was Sie tun – und besser Sie schauen vorher in den Einstellungen nach –, bevor Sie diesen Vorgang starten.
Bild 9.31: Wiederherstellen der Daten – wohin bitte?
Auch ein Systemstatus soll auf diese Weise wiederhergestellt werden können. Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung (ASR) steht in der Home-Version gar nicht zur Verfügung. Wählen Sie die Schaltfläche Assistent für die automatische Systemwiederherstellung, so meldet das Programm
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nach Festlegung aller Einstellungen und kurz nach Beginn der Sicherungsarbeit: Die Dateien für die Systemwiederherstellungsdiskette konnten nicht erstellt werden. Vorgang abgebrochen. Die von Microsoft in der Knowledge Base vorgeschlagene Lösung (Artikel 302700) ist umständlich und soll deshalb nicht aufgeführt werden. In Abschnitt 16.4 wird dieses Problem im Zusammenhang mit der Professional-Version noch einmal behandelt und im Abschnitt 16.8 finden Sie eine bessere Lösung für eine brauchbare Systemsicherung beschrieben. Sicherung auf Zeit Bisher ausgespart haben wir die Registerkarte Aufträge planen. Hier können Sie sozusagen im Voraus festlegen, wann und was gesichert werden soll. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Markieren Sie auf der Registerkarte Aufträge planen ein bestimmtes Datum durch Anklicken (z.B. den letzten Freitag im Monat). 2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Auftrag hinzufügen und im Assistenten auf Weiter. 3. Markieren Sie eine Option (z.B. Ausgewählte Dateien ...) und bestätigen Sie mit Weiter. 4. Wählen Sie die zur Sicherung vorgesehenen Ordner und Dateien aus und legen Sie diese zur Sicherung fest mit Weiter. 5. Bestimmen Sie den Speicherort und den Sicherungsnamen. Beachten Sie dabei, dass nicht »vor« dem geplanten Speichertermin ein Backup mit gleichem Namen und auf dem gleichen Speichermedium vorgenommen wird. Bestätigen Sie auch hier mit Weiter.
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System- und Datensicherheit
6. Wählen Sie den Sicherungstyp und wechseln Sie mit Weiter zum nächsten Dialogfenster. 7. Wählen Sie bei Bedarf je eine Sicherungsoption in den nun folgenden zwei Dialogfenstern aus oder übergehen Sie diese Schritte mit Weiter. (Anzuraten ist die Option Daten nach der Sicherung überprüfen). 8. Geben Sie einen Namen für den Auftrag ein (z.B. Monatssicherung). 9. Wählen Sie die Schaltfläche Zeitplan und stellen Sie bei Task ausführen monatlich ein (wenn diese Sicherung jeden Monat neu durchgeführt werden soll). 10. Legen Sie eine Startzeit fest (z.B. 16:00 Uhr), zu der die Sicherung starten soll. 11. Je nach Auswahl bei Task ausführen stehen im unteren Dialogfeld weitere Optionen zur Verfügung. So können Sie z.B. bei monatlicher Sicherung festlegen, an welchem Tag die Sicherung durchgeführt werden soll. Im Beispiel entscheiden wir uns für den letzten Freitag jeden Monats. 12. Über die Schaltfläche Monate auswählen können Sie auch einzelne Monate ausnehmen (z.B. die Quartalsmonate, wenn an diesen eine eigene, andere Sicherung durchgeführt werden soll). 13. Mit OK und Weiter kehren Sie zum Assistenten zurück, evtl. müssen Sie noch Kontoinformationen festlegen (u.a. das Passwort eingeben). 14. Der Sicherungsassistent zeigt Ihnen wieder die Sicherungsdaten an. Sie können Zurück und korrigieren oder über Fertig stellen diese zeitgesteuerte Sicherung festlegen.
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Bild 9.32: Regelmäßige Sicherungen lassen sich prima voreinstellen und zeitgesteuert ausführen.
Auf diese Weise geplante Sicherungen geben ein gewisses Maß an tatsächlicher Datensicherheit. Es gibt noch einige Schwachpunkte. So wird die Sicherung z.B. nicht durchgeführt, wenn zum jeweiligen Zeitpunkt der Computer nicht eingeschaltet ist. Es sind deshalb von vornherein solche Zeiten zu wählen, in denen aller Wahrscheinlichkeit nach ein aktiver Computer vorausgesetzt werden kann. Auch muss das Sicherungsmedium so eingestellt sein, dass eine Sicherung möglich ist: Das Band muss einliegen, die ZIP-Diskette mit ausreichender Kapazität vorhanden sein oder die Sicherung auf eine Partition gerichtet werden, die existiert und genügend Platz für die Sicherung hat. Aber
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System- und Datensicherheit
so ist das Leben: Den absolut zuverlässigen, allein und unkontrolliert arbeitenden Autopiloten gibt es noch nicht ;-)
Bild 9.33: Intervallsicherungen werden im Kalender automatisch fortgeschrieben.
Ein Umzug steht an Sie haben sich einen neuen PC gekauft und wollen Ihre Daten vom alten Computer übertragen. Was tun? Eine Datensicherung machen und diese neu aufspielen? Keine schlechte Idee. Aber wie durchführen? Das zuvor beschriebene Programm NTBackup ist keine schlechte Lösung. Eine bessere bietet aber Windows selbst. Über Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme finden Sie den Eintrag Übertragen von Dateien und Einstellungen. Aktivieren Sie diesen, so finden Sie Optionen zur Datenübertragung per Kabel (seriell oder parallel). Außerdem können Sie über diesen Weg Einstellungen und/oder Dateien sichern. Eine bestimmte Liste ist vorgegeben, kann aber angepasst werden.
Administrator-Passwort unter Windows XP Home festlegen
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Dieser Weg ist anzuraten, wenn Sie auf dem neuen Computer eine nicht groß veränderte Systemumgebung schaffen wollen. Wollen Sie aber alles neu aufbauen und auch die Einstellungen neu anpassen, dann wählen Sie lieber den Weg der Datensicherung über NTBackup.
Bild 9.34: Was wollen Sie übertragen? Es ist letztendlich EinstellungsSache.
Administrator-Passwort unter Windows XP Home festlegen Es gibt sie, diese Hacker, die keine Ehrfurcht vor fremden Computern haben. Sie suchen und finden Zugang zu jedem erreichbaren PC und holen selbst sensible und intime Daten wie z.B. Passwörter und Kreditkartennummern hervor, ändern Einstellungen, destabilisieren das System und ...
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System- und Datensicherheit
Bei Ihnen nicht? Sie haben ein passwortgeschütztes Benutzersystem eingerichtet? Gut! Das ist schon mal nicht schlecht. Aber wie steht es mit dem Administrator-Passwort? Aha! Noch nie etwas davon gehört? Haben Sie auf Ihrem System nicht eingerichtet! Das ist auch kein Wunder. Anders als in der XP ProfessionalVersion wird das Passwort für den Administrator (den Systemverwalter) nicht bei der Installation abgefragt. Das so genannte Admin-Passwort ist leer. Jeder kann sich nun über die Wiederherstellungskonsole Zutritt zum System und den dort gespeicherten Daten verschaffen. Bevor Sie jetzt die Panikattacke überfällt und Ihnen der Schweiß ausbricht – wir ändern das jetzt, damit der Hacker, der vielleicht gerade auf dem Weg zu Ihrem PC ist, ihn verschlossen und verriegelt vorfindet. Der direkte Weg führt über den abgesicherten Modus (nach dem Start des PC und vor dem Start von Windows (F8) drücken). Hier finden Sie den Benutzer Administrator vor und können an den Einstellungen Änderungen vornehmen. Da es aber recht umständlich ist, Windows herunterzufahren, gehen wir einen anderen Weg. Starten Sie dazu die Eingabeaufforderung (Start/Programme/Zubehör). Geben Sie am Prompt folgenden Befehl ein net user administrator
und schließen Sie ihn mit der Eingabetaste ab. Sie bekommen alle erreichbaren Informationen über den Benutzer Administrator angezeigt. Beruhigend – nicht wahr? Aber wie schon gesagt – wir werden das ändern und das Kommando net user wird uns dabei helfen.
Administrator-Passwort unter Windows XP Home festlegen
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Bild 9.35: Der Administrator existiert – auch wenn man ihn zunächst in Windows XP Home nicht sieht.
Geben Sie am Prompt ein: net user administrator [passwort]
Für [passwort] setzen Sie natürlich das Passwort ein, das Sie tatsächlich benutzen wollen. Möglichst eines, das der Hacker nicht sowieso ausprobieren wird (der Name Ihrer Frau oder Ihrer Tochter oder Ihrer Freundin, Ihr Geburtsdatum, den aktuellen Bundeskanzler etc.). Am besten nehmen Sie eine Kombination aus Ziffern, Zahlen und Sonderzeichen und zwar so, das Sie sich diese auch merken können. Wie wäre es z.B. mit: 3Mkg_uwme. Kann man sich nicht merken? Wie wäre es mit dem Satz: 3 Mumien kamen gestern_und wickelten mich ein. Ihnen wird sicher ein anderer, noch unwahrscheinlicherer Satz einfallen. Ein Sonderzeichen an unvorhergesehener Stelle platziert, erschwert das Knacken des Passworts um ein weiteres.
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System- und Datensicherheit
Unbemerkte Benutzer eliminieren Sie haben auf Ihrem System zwei Benutzer eingerichtet. Aus der Benutzerverwaltung wissen Sie, dass es noch einen Gast als Benutzer gibt. Möglicherweise ist Ihr Gast-Account noch nicht aktiv. Dass ein Benutzer Administrator existiert, haben Sie aus dem letzten Tipp erfahren und diesen (hoffentlich) gegen fremde Zugriffe abgesichert. Geben Sie jetzt einmal in der Eingabeaufforderung den Befehl net user
ein und schauen Sie sich das Ergebnis an.
Bild 9.36: Wen kennt das System alles als Benutzer?
Sie finden außer den von Ihnen angelegten Benutzern den Gast und den Administrator. Außerdem ist da der Hilfeassistent. Den können Sie ignorieren. Der wird Ihnen nicht gefährlich – allenfalls lästig. Aber da ist noch der Benutzer SUPPORT_388945a0. Wer ist das? Ganz einfach – das ist der Zugang für den Support von Microsoft. Lassen Sie den Baseballschläger im Schrank. Suchen Sie nicht nach Waffen. Es ist die Aufregung nicht wert. Beseitigen Sie doch diesen Benutzer einfach auf die folgende Weise: net user SUPPORT_388945a0 /Delete
Anmeldezeiten für Benutzer festlegen
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Schauen Sie sich danach über net user die Benutzerkonten noch einmal an: Der geheime Zugang ist eliminiert. So einfach geht das.
Bild 9.37: Einer weniger, der ins System kann
Anmeldezeiten für Benutzer festlegen Darf jeder jederzeit an Ihren Computer? Bevor Sie mit dem Kopf schütteln – überlegen Sie einmal. Haben Sie das immer unter Kontrolle? Da gibt es z.B. den Benutzer Gast, der sich – zwar mit begrenzten Rechten – aber immerhin jederzeit einloggen kann, wenn der PC zur Verfügung steht. Keine Gefahr? Niemand kennt das Kennwort? Da ist dann etwa Ihre Tochter, die ein Kennwort hat und jede Minute nutzt, in der der PC unbenutzt ist, um ins Internet zu kommen. Chatten und SMS sind angesagt. Sie können ja den bläulichen Lichtschimmer im Wohnzimmer nachts, lang nach Mitternacht, nicht sehen, weil Sie im wohlverdienten Schlummer liegen. Was sagen Sie? Wohnzimmer wird abgeschlossen? Das geht viel einfacher. Microsoft hat für die Servervarianten seiner Betriebssysteme (Windows NT 4, 2000, XP) eine zeitgesteuerte Benutzerverwaltung vorgesehen. Offensichtlich war man in Redmond davon überzeugt, es würde genügen, diese Funktionalität einfach nicht zu dokumentieren – und jeder würde glauben, dass es sie nicht gibt. Das ändern wir jetzt. Zumindest Sie werden nach dieser Lektüre wissen, wie es geht.
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System- und Datensicherheit
Wieder ist es das net user-Kommando, das uns hilft. Dazu kommt der undokumentierte Parameter /times:, mit dem die Zeiten festgelegt werden. Wenn Sie sich noch an die Beschreibung zum Administratorkennwort erinnern, dann ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass beim Aufruf mit net user administrator unter anderem ausgegeben wurde: Erlaubte Anmeldezeiten:Alle.
Ich habe auf meinem PC einen Benutzerzugang für meine Tochter Judith angelegt. Um zu vermeiden, dass sie am PC zu einer (unkontrollierten) Nachteule wird, gebe ich in der Eingabeaufforderung ein: net user Judith /times:Mo-So,9-22
Über net user Judith lasse ich mir anzeigen, wie es jetzt um diesen Benutzer bestellt ist. Unter Erlaubte Anmeldezeiten sehe ich jetzt, dass es vor 9:00 Uhr in der Früh und nach 22 Uhr abends (10:00 PM) keinen Zugang zum Computer und auch keinen Zugang ins Internet mehr gibt. »Da hast du ja was Blödes angerichtet«, war ihr erster Kommentar. »In der Woche bin ich vormittags sowieso in der Schule und am Wochenende könntest du mich ruhig etwas länger lassen!« Eine schmollende Tochter ist für einen Vater so unangenehm wie ein abgestürzter Computer. Also noch einmal zurück: net user Judith /times:all
Anmeldezeiten für Benutzer festlegen
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Bild 9.38: Die erlaubten Anmeldezeiten sind festgelegt.
Damit sind alle Einstellungen erst einmal zurückgesetzt. Dann wird die Zeitenbegrenzung differenziert: net user Judith /times:Mo-Fr,14-22;Sa,9-24;So,9-22
Lassen Sie sich nicht irritieren: Mit Sonntag 12:00 AM ist 0 Uhr gemeint. Das Prinzip dürfte durch diese Beispiele klar geworden sein: Dem Parameter /times: werden ohne Leerzeichen die Tage und Uhrzeiten getrennt durch ein Komma angefügt. Uhrzeiten sind nur mit vollen Stunden anzugeben. Wenn es nötig ist, können Sie für jeden Tag andere Zeiten festlegen. Sie trennen die Einstellungen für die Tage mit einem Semikolon.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.39: Es können auch differenzierte Anmeldezeiten (für unterschiedliche Tage) festgelegt werden.
Anwendungen für Benutzer blockieren Sie wissen jetzt, wie man Benutzer für bestimmte Zeiten sperren kann. Manchmal kann es aber auch nützlich sein, bestimmte Anwendungen für Benutzer zu untersagen. Leider lässt Windows XP nur mit dem Dateisystem NTFS eine differenzierte Rechtevergabe zu. Abhilfe schaffen Sie bei einem FAT-Dateisystem (FAT/FAT32) über die Registry. Gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Melden Sie sich als der Benutzer an, dem Sie Einschränkungen auferlegen wollen. Dem Benutzer müssen Administratorrechte zustehen, sonst funktioniert die folgende Anleitung nicht; ggf. ändern Sie das in der Systemsteuerung in der Benutzerverwaltung.
Anwendungen für Benutzer blockieren
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2. Starten Sie den Registrierungs-Editor über Start/Ausführen/ regedit. 3. Öffnen Sie folgenden Schlüssel: HKEY_CURRENT_ USER/Software/Microsoft/Windows/CurrentVersion/Policies/Explorer. 4. Legen Sie einen neuen DWORD-Wert an über Bearbeiten/ Neu/DWORD-Wert. 5. Überschreiben Sie den vorgegebenen Eintrag mit DisallowRun. 6. Wählen Sie Bearbeiten/Ändern und geben Sie den Wert 1 ein. 7. Markieren Sie den Schlüssel Explorer und wählen Sie Bearbeiten/Neu/Schlüssel. 8. Diesen Schlüssel nennen Sie nun ebenfalls DisallowRun. 9. Markieren Sie den neuen Schlüssel und wählen Sie Bearbeiten/Neu/Zeichenfolge. 10. Überschreiben Sie die Vorgabe mit 1. 11. Markieren Sie nun diesen Eintrag und wählen Sie Bearbeiten/Ändern. 12. Unter Wert tragen Sie nun das Programm ein, das gesperrt sein soll, z.B. FileMaker Pro (Sie müssen es exakt mit Dateiextension eintragen. Am besten schauen Sie nach in dem Verzeichnis, in dem es abgelegt wurde). 13. Schließen Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie Windows XP neu. Vergessen Sie nicht, die Administratorrechte wieder zurückzunehmen! Sie können die Liste beliebig erweitern. Führen Sie einfach die Nummerierung fort, für das nächste Programm 2 usw.
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System- und Datensicherheit
Bild 9.40: Hier werden Programme für den Benutzer blockiert. ...
Unsichtbare Laufwerke Wollen Sie Laufwerke vor den anderen Benutzern verstecken, vielleicht die zweite Partition mit den Programmcodes, die kein anderer finden soll? Oder das Diskettenlaufwerk A: Hier hilft wieder ein Eingriff in die Registry. 1. Starten Sie den Registrierungseditor (Start/Ausführen/regedit). 2. Öffnen Sie den Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\Explorer. 3. Legen Sie einen neuen DWORD-Wert an: Bearbeiten/Neu/ DWORD-Wert. 4. Überschreiben Sie den vorgegebenen Wert mit NoDrives. 5. Wählen Sie Bearbeiten/Ändern.
Unsichtbare Laufwerke
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Bild 9.41: Welches Laufwerk soll versteckt werden?
Der Wert, der nun eingegeben wird, bestimmt das Laufwerk. Für das Laufwerk A: geben Sie 1 ein, für B: 2, für C: 4, für D: 8, für E: 16 usw. Sollen mehrere Laufwerke versteckt werden, so müssen die Werte summiert werden. Sollen A: und E: versteckt werden, so ist 17 einzugeben. Rufen Sie anschließend den Explorer neu auf (Windows XP muss nicht neu gestartet werden), dann fehlt das gerade eingestellte Laufwerk in der Liste.
Bild 9.42: Wo ist Laufwerk A: geblieben?
10 Sicherheit im Internet Neue Medien wie das Internet bringen nicht nur viele schöne Dinge mit sich, über die wir uns so begeistern können; im Schlepptau wuchern auch neue Formen der Kriminalität, des Terrorismus, der Sabotage, des Vandalismus, der Geschmacklosigkeit und nicht zuletzt auch des Idiotismus. Das Internet ist heute insbesondere ein gigantischer Marktplatz. Die einen wollen Geld darin verdienen. Die anderen möchten über das Internet bequem Dinge oder Dienstleistungen bestellen, die sie haben möchten. Sie wollen ihre Bankangelegenheiten online erledigen, von zu Hause aus an der Börse mitspielen. Wie aber kann all das sicher abgewickelt werden? Das Ausspionieren von Kreditkartennummern oder Passwörtern für den Bankzugang durch eingeschmuggelte Programme ist längst zu einer ständigen Gefahr geworden. Manchmal werden Leute auch durch E-Mails überrumpelt, die sie unter Vortäuschung eines seriösen Absenders dazu verleiten, ihre Daten anzugeben. Neben Diebstahl und Betrug kommen auch immer häufiger rein destruktive Angriffe vor. Angriffe auf politische Institutionen sind bekannt. Global Player sind ebenfalls im Visier der Angreifer. Massive Attacken auf große Internetportale wie die von Microsoft, Yahoo, Amazon oder Ebay. Über E-Mail-Anhänge werden bösartige Programme verbreitet, die Millionen von Anwendern schädigen, und sei es nur, dass sie ihnen die Zeit stehlen. Man kann solche Geschichten natürlich dazu benutzen, den Leuten das ganze neue Medium madig zu machen. Die Sensibilität in Sicherheitsfragen ist sicher gerade bei einem Medium besonders berechtigt, das relativ neu ist und lange Zeit ohne Berücksichtigung von Sicherheitsfragen expandiert hat. Das Pochen auf Sicherheit zwingt die Beteiligten, ihre Produkte
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Sicherheit im Internet
ständig auf Sicherheitslücken abzuklopfen. Andererseits sollte man sich aber auch nicht verrückt machen lassen. Sicherheit ist immer etwas Relatives. Die Wahrscheinlichkeit, kurz nach dem Verlassen einer Bank seiner Handtasche beraubt zu werden, ist vielleicht auch nicht geringer als die, dass sich jemand übers Netz Zugang gerade zu Ihrem Konto verschafft. Wenn Sie die Höhe elektronischer Überweisungen beschränken, kann der potenzielle Schaden zudem eingegrenzt werden. Sicherheit ist im Übrigen keine rein technische Frage. Wer verspricht, Ihren PC mit ein paar Tools bombensicher zu machen, sollte Ihr Misstrauen erregen. Virenscanner sind immer nur defensive Maßnahmen, dieser Industriezweig wird vorangetrieben von der kriminellen Energie der Hacker. Entscheidend ist, dass neben der Vorbeugung auch die schnelle Entdeckung und Verfolgung von bösartigen Angriffen verbessert wird. Außerdem muss das Bewusstsein in der Öffentlichkeit gestärkt werden, dass eine Virenattacke, die im harmlosesten Fall Hunderttausende von Betroffenen nervt und ihnen die Zeit stiehlt, ein krimineller Sabotageakt ist, vergleichbar mit der Verunreinigung von Trinkwasser oder sonstigen Anschlägen auf allgemein genutzte Infrastrukturen. Leider ist die Abschreckung durch eine entsprechende juristische Ahndung hier z.T. noch unterentwickelt. Solange Hacker mit klammheimlicher Bewunderung rechnen können, fehlt eine Kernvoraussetzung für mehr Sicherheit.
Sicherheitszonen nach Maß Um Sicherheitsmaßnahmen für den Internetzugang leichter handhaben zu können, bietet Ihnen der Internet Explorer verschiedene Sicherheitszonen an. Diese Zonen bündeln jeweils bestimmte Einstellungen. Sie sind grob nach dem Grad der Sicherheit sortiert.
Sicherheitszonen nach Maß
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Bild 10.1: Die Symbole der unterschiedlichen Sicherheitszonen im Internet Explorer
Der Internet Explorer erkennt automatisch, zu welcher Sicherheitszone die Seite, die Sie gerade öffnen, gehört, und zeigt diese Einstufung in der Statusleiste mit dem entsprechenden Symbol an. Der IE führt dann jeweils die Maßnahmen aus, die in der aktuellen Sicherheitszone für bestimmte Ereignisse festgelegt sind. Welche Maßnahmen das sind, können Sie selbst festlegen, es sei denn, Sie übernehmen einfach die entsprechenden Vorgaben. Die für den IE gewählten Einstellungen gelten gleichzeitig auch für Outlook und Outlook Express. Die Tabelle zeigt zunächst die vier Zonen im Überblick: Zone
Inhalte
Sicherheitsstufe
Lokales Intranet
Nur Adressen innerhalb des Intranets, die keinen Proxy-Server erfordern
Niedrig
Vertrauenswürdige Seiten
Adressen, die als besonders sicher eingestuft werden, die Zuordnung kann auf HTTPS-Server eingeschränkt werden
Sehr niedrig
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Sicherheit im Internet
Zone
Inhalte
Sicherheitsstufe
Eingeschränkte Seiten
Adressen, bei denen Bedenken wegen der Sicherheit beim Herunterladen oder der Weitergabe von Daten bestehen
Hoch
Internet
Alle anderen Adressen, mit Ausnahme von Daten auf dem eigenen Rechner
Mittel
Die Sicherheitsstufe Hoch bedeutet in der Standardeinstellung, dass Ihnen alle möglichen Sicherheitsprobleme gemeldet werden, die durch das Öffnen einer entsprechenden Webseite entstehen können. Das Herunterladen von Programmcode, der dann auf Ihrem PC ausgeführt werden könnte, wird z.B. ganz unterbunden. Bei der Sicherheitsstufe Mittel werden Sie zwar ebenfalls bei allen möglichen Sicherheitsproblemen gewarnt, Sie können aber selbst entscheiden, ob Sie das Risiko eingehen wollen, etwa ein ActiveX-Steuerelement oder ein Java-Applet herunterzuladen. Auf der Sicherheitsstufe Niedrig werden Sie nicht mehr gewarnt, solange die auf der Webseite enthaltenen aktiven Elemente gültige Zertifikate haben. Diese geprüften Elemente werden automatisch heruntergeladen und ausgeführt. Nicht signierte Steuerelemente werden dagegen deaktiviert. Die Stufe Sehr Niedrig bietet Ihnen auch nichtsignierte Steuerelemente zur Bestätigung an. Java-Applets und Skripts werden zugelassen.
Einstufen von einzelnen Seiten
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Die Internet-Zone ist der große Pool, in dem sich immer zunächst alle Seiten befinden, die nicht einer der anderen Zonen zugewiesen sind. Deshalb brauchen Sie dieser Zone keine Seiten zuzufügen, es geht auch nicht. Sie können aber Seiten aus dieser Zone abziehen und sie den anderen Zonen hinzufügen.
Einstufen von einzelnen Seiten Bedenkliche Seiten sollten Sie möglichst bereits vor dem ersten Öffnen in die Zone der eingeschränkten Seiten herabstufen. Das Hochstufen von Seiten in die Zone der vertrauenswürdigen Seiten ist mehr eine Frage des Komforts. Wenn Sie bei diesen Seiten die Nachfrage, ob beispielsweise Daten übertragen werden sollen, abschalten, ersparen Sie sich das Wegklicken der sonst stattfindenden Nachfrage. Da es für die folgenden Schritte nicht notwendig ist, mit dem Internet verbunden zu sein, können Sie den Internet Explorer offline starten. 1. Gehen Sie über Extras und Internetoptionen auf die Registerkarte Sicherheit. 2. Wählen Sie aus dem Listenfeld das Symbol für die gewünschte Zone aus. 3. Klicken Sie auf Sites. 4. Geben Sie die Webadresse ein – eine Protokollangabe wie http:// kann weggelassen werden – und benutzen Sie dann Hinzufügen. Bei vertrauenswürdigen Seiten haben Sie die Möglichkeit, mit der Option Für Sites dieser Zone ist eine Serverüberprüfung (https:) erforderlich die Sites auf solche einzuschränken, die das abgesicherte https-Protokoll verwenden. Anstatt die Adressen manuell einzutragen, können Sie diese auch mit (Strg) + (V) einfügen, wenn Sie sie vorher von einer Webseite oder aus der Adressleiste in die Zwischenablage kopiert haben.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.2: Zugriff auf die Sicherheitsmaßnahmen
5. Wenn Sie die Liste mit OK bestätigt haben, gehören die benannten Seiten ab sofort zur gewählten Zone. Für diese Zone gelten die Sicherheitsbedingungen, die auf der Registerkarte Sicherheit angezeigt werden. Bei der Zone, die weniger vertrauenswürdig ist, sollten Sie sich die vorgeschlagene Sicherheitsstufe genau ansehen und prüfen, ob Sie Ihrem persönlichen Sicherheitsbedürfnis entspricht.
Sicherheitsbedingungen für eine Zone ändern
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Bild 10.3: Eingabe der Adressen unsicherer Webseiten
Sicherheitsbedingungen für eine Zone ändern Ein Hobby-PC zu Hause braucht sicherlich weniger Schutz als ein Firmenrechner. Wer allerdings von zu Hause aus sein Aktiendepot verwaltet, sollte genau überlegen, was er akzeptabel findet und was nicht. In vielen Fällen reichen für den Privatnutzer die Voreinstellungen, die der Internet Explorer mit den vier Sicherheitsstufen Hoch, Mittel, Niedrig und Sehr niedrig anbietet. Sie können den Zonen andere als die vorgegebenen Sicherheitsstufen zuordnen oder die Einstellungen für eine Zone selbst im Detail festlegen. 1. Wählen Sie auf der Registerkarte Sicherheit die Sicherheitszone aus, deren Sicherheitsstufe Sie verändern wollen.
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Sicherheit im Internet
2. Wenn Sie beispielsweise die Sicherheitsstufe für Vertrauenswürdige Sites etwas erhöhen wollen, benutzen Sie den Schieberegler, um von Sehr niedrig auf Niedrig zu schalten. 3. Um die Einstellungen für eine Zone im Detail zu ändern, benutzen Sie zunächst die Schaltfläche Stufe anpassen und dann das Dialogfeld Sicherheitseinstellungen.
Bild 10.4: Auszug aus den Optionen im Dialogfeld Sicherheitseinstellungen
Sicherheitsbedingungen für eine Zone ändern
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4. Wählen Sie für die einzelnen Elemente die gewünschten Optionen per Mausklick. Bei vielen Elementen gibt es jeweils drei mögliche Einstellungen: 1. Mit Aktivieren lassen Sie zu, dass der entsprechende Elementtyp, etwa ein ActiveX-Steuerelement oder eine .Net-Komponente, ohne Nachfrage ausgeführt wird. 2. Die Einstellung Eingabeaufforderung bewirkt, dass Sie vor der Ausführung jedes Mal gefragt werden, ob Sie einverstanden sind. 3. Wenn Sie kein Risiko eingehen wollen, verhindern Sie die Ausführung mit der Einstellung Deaktivieren. Sie erhalten einen entsprechenden Hinweis. 5. Wenn Sie ActiveX-Steuerelemente nicht generell deaktivieren wollen, können Sie wenigstens solche Steuerelemente deaktivieren, die als nicht sicher eingestuft werden. Außerdem können Sie die Ausführung von Skripten verhindern. 6. Während es bei ActiveX-Steuerelementen nur möglich ist, sich zwischen Zulassen oder Nichtzulassen zu entscheiden, lassen sich bei Java-Komponenten unterschiedliche Sicherheitsstufen wählen. Diese Einstellungen werden aber nur angeboten, wenn eine virtuelle Java-Maschine installiert ist. 7. Soll verhindert werden, dass Daten, die Sie in ein Formular eingeben, unverschlüsselt ins Netz gehen, klicken Sie unter Unverschlüsselte Formulardaten übermitteln die Option Deaktivieren an. 8. Bestätigen Sie Ihre Auswahl zunächst mit OK und dann noch einmal durch Übernehmen. Anschließend können Sie die Einstellungen für die anderen Zonen in der gleichen Weise vornehmen. Sollen die Sicherheitsbedingungen einer Zone wieder auf die Vorgabeeinstellung zurückgesetzt werden, brauchen Sie nur die entsprechende Zone auszuwählen und Standardstufe anzuklicken. Sie können übrigens dann im Detail sehen, was die Voreinstellung beinhaltet.
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Sicherheit im Internet
Falls Sie ein vorsichtiger Mensch sind, werden Sie vielleicht bei den meisten Elementen die Option Eingabeaufforderung bevorzugen. Das kann dann allerdings dazu führen, dass das Öffnen einer Webseite, welche zahlreiche aktive Elemente enthält, zu einem regelrechten Hindernislauf wird.
Umgang mit Cookies Unter Cookies werden – meist kleine – Datenstückchen im Textformat verstanden, die ein Webserver bei der Antwort auf eine Anfrage auf der Festplatte eines Clients ablegt. Sie erinnern in ihrer Funktion an die Marken, die an der Garderobe gegen den Mantel getauscht werden. Startet der Client eine erneute Anfrage, prüft der Browser, ob er von diesem Server schon einmal Cookies erhalten hat. Ist das der Fall, werden all diese Cookie-Daten wieder an den Webserver übertragen, sofern ihre Gültigkeit noch nicht abgelaufen ist. Der Server kann auf diese Weise feststellen, dass er schon einmal mit dem Client verkehrt hat. Mit diesem einfachen Verfahren lassen sich Informationen festhalten, die den Besucher einer bestimmten Website betreffen. Über die bloße Identifikation des Besuchers hinaus kann beispielsweise auch das Datum des letzten Kontakts ausgetauscht werden. Häufig werden Cookies auch verwendet, um ein Benutzer-Login bei späteren Zugriffen zu vereinfachen. Darüber hinaus können aber auch bestimmte Interessen und Vorlieben notiert werden, etwa um eine Site zu personalisieren. Medienanbieter wie Zeitung und Fernsehanstalten erlauben etwa die Auswahl einzelner Ressorts oder Kurzticker zu bestimmten Papieren. Online-Buchhändler merken sich auf diese Weise, welche Vorlieben der Kunde bisher gezeigt hat.
Umgang mit Cookies
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Es gibt Cookies, die für längere Zeit beim Client abgelegt, und andere, die speziell für die Sitzungsverfolgung durch den Server verwendet und nur vorübergehend gespeichert werden. In der Regel sind Cookies also ganz praktisch. Sie können normalerweise auch keinen Schaden anrichten wie bösartige Skripten oder manche ActiveX-Elemente. Aber leider gibt es Server, die Cookies zu Zwecken verwenden, die Ihnen vielleicht nicht so angenehm sind. Manchmal werden Cookies benutzt, um Ihre Spur bei Ihrer Surftour zu verfolgen und dann erhalten Sie möglicherweise Werbeangebote von Stellen, die Sie gar nicht besucht haben. Das ist dadurch möglich, dass beispielsweise in einer Seite Werbebanner von Drittanbietern – etwa Werbefirmen wie Doubleclick – eingebaut sind, die beim Aufruf der dazugehörenden Seite ihrerseits eigene Cookies absetzen. Deshalb bietet Ihnen der Internet Explorer in der aktuellen Version die Möglichkeit, differenzierte Einstellungen für das Verhalten gegenüber Cookies zu wählen. Dies ist möglich über die neue Registerkarte Datenschutz, die Sie über Extras/Optionen erreichen.
Bild 10.5: Einstellungen zur Datensicherheit
Mit dem Schieberegler können Sie hier zwischen einigen vorgegebenen Einstellungsstufen wählen, von einer völligen Sperre gegen Cookies bis zur Annahme aller Cookies. Standard ist eine
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Sicherheit im Internet
mittlere Einstellung, die hauptsächlich die angesprochenen Cookies von Drittanbietern sperrt. Werden also auf einer Seite Werbebanner eines Drittanbieters angeklickt, werden in diesem Fall keine Cookies zugelassen. Aber auch bei den Erstanbietern wird die Annahme eines Cookies dann verweigert, wenn dieses dazu benutzt wird, persönliche Daten ohne Ihre stillschweigende Zustimmung zu verwenden. Wenn Sie die Einstellungen im Detail selbst festlegen wollen, können Sie über die Schaltfläche Erweitert einen Dialog öffnen, der eine feinere Festlegung zulässt. Setzen Sie dazu zunächst die automatische Cookie-Behandlung außer Kraft und wählen Sie dann die gewünschten Optionen zu den unterschiedlichen Cookie-Typen. Sitzungs-Cookies, die für die Abwicklung von Online-Bestellungen usw. verwenden werden, sollten in der Regel zugelassen werden, zumal sie ja nicht dauerhaft gespeichert werden.
Bild 10.6: Cookie-Optionen im Detail
Umgang mit Cookies
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Eine andere Möglichkeit bietet die Schaltfläche Bearbeiten, welche es erlaubt, Cookie-Einstellungen für bestimmte Sites unabhängig von deren Datenschutzrichtlinien zu treffen.
Bild 10.7: Einstellungen für einzelne Websites
Wenn Sie die Cookies einer bestimmten Site nicht haben wollen, tragen Sie hier die Adresse ein und klicken auf Sperren. Sie können hier aber auch Cookies zu einer Site ausdrücklich zulassen, wenn Sie die Adresse mit der Schaltfläche Zulassen quittieren. Cookies und andere Spuren löschen Die Keksdose für diese seltsamen »Süßigkeiten« ist der Ordner \WINDOWS\Cookies. Die Dateinamen sind ähnlich wie E-Mail-Adressen aufgebaut. Zuerst kommt Ihr Benutzername. Nach dem @-Zeichen steht der Name des Anbieters. Die Dateien sind schlichte Textdaten, die sich mit jedem Texteditor anschauen lassen. Sie können die Dateien jederzeit aus dem Ordner löschen. Dazu finden Sie eine Schaltfläche Cookies löschen auf dem Register Allgemein unter Internetoptionen. Das Beseitigen der Cookies ist im Übrigen eine einfache Methode, einen Teil der Spuren, die Ihre Surf-Ausflüge im Web hinterlassen haben, zu löschen. Dazu sollten aber auch die temporären Internetdateien gelöscht werden, die der IE anlegt, um beim zweiten Besuch einer Seite weniger Arbeit mit dem Herunterladen der Site zu haben. Die Schaltfläche Dateien löschen finden Sie direkt neben der Schaltfläche Cookies löschen. Schließlich können Sie mit der Schaltfläche »Verlauf« leeren
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Sicherheit im Internet
noch den Cache bereinigen, in dem die Adressen der zuletzt besuchten Seiten festgehalten wird. Wenn Sie auf den Webseiten-Cache ganz verzichten wollen, können Sie auch auf dem Register Erweitert im Abschnitt Sicherheit die Einstellung Leeren des Ordners »Temporary Internet Files« beim Schließen des Browsers aktivieren.
Datenschutzrichtlinien einsehen Das W3C, die für die Definition von Internet-Standards weltweit anerkannte Institution, hat im Jahr 2002 Empfehlungen zum Schutz der Privatsphäre von Webbesuchern verabschiedet. Die P3P-Spezifikation – die Abkürzung steht für Platform for Privacy Preferences – definiert ein maschinell lesbares Datenformat im XML-Format, das den Haltern von Websites erlaubt, Richtlinien für den Umgang mit der Privatsphäre der Besucher, insbesondere mit den Daten, die der Besucher etwa durch Ausfüllen von Formularen zur Verfügung stellt, so abzulegen, dass sie über den Browser einsehbar sind. Der Browser kann dann automatisch prüfen, ob Einstellungen, die der Benutzer gewählt hat, etwa in Bezug auf die Zulassung von Cookies, mit den Richtlinien des Website-Anbieters verträglich sind. Der Besucher wird unterrichtet, wenn beispielsweise versucht wird, Daten, die ihn identifizieren könnten, auszuwerten, obwohl er dem nicht zugestimmt hat. Der Internet Explorer unterstützt den P3P-Datenschutzstandard. Bei Websites, die P3P ebenfalls unterstützen, wie etwa der Shop von Intel, können Sie über Ansicht/Datenschutzbericht einen Dialog öffnen, der Ihnen Zugang zu den entsprechenden Texten liefert. Wenn Sie eine Webseite in der Liste markieren, liefert Ihnen die Schaltfläche Zusammenfassung die zugehörige Datenschutzrichtlinie zur Kontrolle.
Datenschutzrichtlinien einsehen
Bild 10.8: Der Dialog Datenschutzbericht
Bild 10.9: Datenschutzrichtlinie einer Site, die P3P unterstützt
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Sicherheit im Internet
Die Richtlinie enthält genaue Angaben darüber, welche Daten eventuell gesammelt werden, wenn Sie die Site besuchen und Formulare darin ausfüllen, und was mit diesen Daten geschehen wird. Im unteren Teil können Sie Ihre Einstellung zur Verwendung von Cookies zu dieser Site, wenn nötig, gleich neu festlegen.
Sicherheitszertifikate und Verschlüsselung Eine der wichtigsten Technologien, die zur Verbesserung der Sicherheit in den Netzen implementiert werden können, ist die Verschlüsselung. Inzwischen werden verstärkt Sicherheitszertifikate, kombiniert mit Verschlüsselungstechniken, eingesetzt. Im Gegensatz zur traditionellen – symmetrischen – Verschlüsselungstechnologie, bei der derselbe geheime Schlüssel zur Verschlüsselung und zur Entschlüsselung verwendet wird, arbeitet die asymmetrische Verschlüsselung mit Schlüsselpaaren, bei denen nur der eine Schlüssel geheim bleiben muss, während der andere ohne Schaden verbreitet werden kann. Zusammenspiel von privaten und öffentlichen Schlüsseln Bei der asymmetrischen Verschlüsselung wird der öffentliche Schlüssel zum Verschlüsseln von Dokumenten verwendet, der private Schlüssel zum Entschlüsseln, oder auch umgekehrt. Die beiden Schlüssel können jedenfalls nur in Kombination eingesetzt werden, es gibt aber prinzipiell keine Möglichkeit, aus dem öffentlichen Schlüssel den privaten zu errechnen. Die Zuordnung des öffentlichen Schlüssels zu einer bestimmten Person, die über den dazu passenden privaten Schlüssel verfügt, geschieht über ein Zertifikat. Windows XP verwendet für Zertifikate den CCITT-Standard X.509. Solche Zertifikate enthalten neben dem öffentlichen Schlüssel jeweils Angaben zu der Person oder der Einheit, zu der er gehört, Informationen über die Dauer der Gültigkeit und eine Bestätigung der Zertifizierungsinstanz.
Sicherheitszertifikate und Verschlüsselung
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Erhalten Sie mit dem von Ihnen weitergegebenen öffentlichen Schlüssel verschlüsselte Daten, können diese nur mithilfe Ihres privaten Schlüssels wieder in lesbare Texte verwandelt werden. Der private Schlüssel muss weiterhin geheim bleiben, braucht aber nicht mit anderen Personen ausgetauscht zu werden wie bei der symmetrischen Verschlüsselung. Digitale Signaturen Mit einem privaten Schlüssel kann aber noch etwas anderes gemacht werden, was den Sicherheitsbedürfnissen Rechnung trägt. Wenn Sie einen öffentlichen Schlüssel oder ein anderes Dokument wie eine E-Mail verschicken, will der Empfänger ja sicher sein, dass tatsächlich Sie es sind, der dies tut und nicht jemand anders, der Ihre Identität vortäuscht. Hier helfen digitale Signaturen. In diesem Fall wird mit dem privaten Schlüssel eine kleiner Datenblock verschlüsselt und mit den zu versendenden Daten kombiniert. Das Datenpaket erhält quasi einen digitalen Fingerabdruck. Der Empfänger kann nun mit seinem öffentlichen Schlüssel diesen Fingerabdruck in Klartext übersetzen und daran erkennen, dass die Sendung tatsächlich von Ihnen kommt. Außerdem kann er erkennen, dass das Datenpaket auf dem Wege zu ihm nicht um ein Bit verändert worden ist, denn das würde sofort dazu führen, dass bei der Prüfung der Signatur ein Fehler gemeldet wird. In diesem Fall wird also umgekehrt verfahren, der private Schlüssel wird zum Verschlüsseln, der öffentliche Schlüssel zum Entschlüsseln benutzt. Digitale Signaturen können mit einer kompletten Verschlüsselung eines Dokuments kombiniert werden, sie lassen sich aber auch verwenden, um die Authentizität von unverschlüsselten Dokumenten sicherzustellen, so wie es weiter unten für E-Mails beschrieben wird.
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Sicherheit im Internet
Zertifikate für verschiedene Zwecke Die angesprochenen Zertifikate werden von anerkannten Zertifizierungsagenturen vergeben. In großen Netzen mit Windows XP-Servern können allerdings auch firmeneigene Zertifizierungsinstanzen für innerbetriebliche Zertifikate eingerichtet werden. Zertifizierungsagenturen führen entsprechende Listen, die eine eindeutige Zuordnung eines Zertifikats zu einer Person oder Firma sicherstellen. Außerdem überprüfen sie regelmäßig die Gültigkeit der zeitlich genau befristeten Zertifikate. Zertifikate können für ganz unterschiedliche Zweck verwendet werden:
왘 Persönliche Zertifikate – digitale IDs – können Sie selbst benutzen, um Ihre elektronischen Dokumente zu unterschreiben. Der Empfänger kann dann sicher sein, dass die E-Mail oder eine bestimmte Datei von Ihnen verschickt worden ist und von niemand anderem. Sie wiederum können dann auch nicht mehr abstreiten, der Urheber des Dokuments zu sein. Die digitale ID ist hier so etwas wie ein elektronischer Personalausweis. Er soll verhindern, dass irgendjemand Ihre Identität vortäuschen und in Ihrem Namen dann Sachen bestellen oder Gelder transferieren kann. Die mit der digitalen ID vergebenen Schlüssel können gleichzeitig für die Verschlüsselung Ihrer E-Mails benutzt werden.
왘 Zertifikate für Teilnehmer am Netz, seien es Server oder Clients. Der Server eines E-Commerce-Betreibers hat z.B. ein Interesse daran, sicher zu sein, dass Sie als Client eindeutig identifiziert werden können, wenn Sie etwas bestellen. Umgekehrt haben Sie ein Interesse, dass Sie tatsächlich mit dem Server der betreffenden Firma Daten austauschen, wenn Sie beispielsweise Ihre Kreditkartennummer anzugeben bereit sind.
Sicherheitszertifikate und Verschlüsselung
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왘 Zertifikate für Software, die über das Internet verbreitet wird. Das gilt beispielsweise für Treiber, die Sie über das Netz herunter laden oder für andere Software, die zum Download angeboten wird, insbesondere aber auch für ActiveX-Controls oder Java-Applets auf einer Webseite. Zertifizierungsstellen und Vertrauensbildung Sie können selbst entscheiden, welche Zertifikate und welche Zertifizierungsstellen Sie für einen oder mehrere der oben aufgeführten Zwecke als vertrauenswürdig einstufen. Die Auswahl kann über den Internet Explorer erfolgen. 1. Öffnen Sie im Internet Explorer über das Menü Extras das Dialogfenster Internetoptionen. 2. Benutzen Sie auf der Registerkarte Inhalt die Schaltfläche Zertifikate. 3. Wählen Sie unter Beabsichtigter Zweck aus, welche Art von Zertifikaten angezeigt werden soll. Klicken Sie dann auf die Registerkarte Vertrauenswürdige Stammzertifizierungsstellen. 4. Mit der Schaltfläche Anzeigen können Sie die einzelnen Zertifikate prüfen, z.B. wie lange sie noch gültig sind. 5. Wenn Sie aufgrund von schlechten Erfahrungen einer Stelle das Vertrauen entziehen wollen, markieren Sie per Mausklick die entsprechende Agentur und benutzen die Schaltfläche Entfernen. Verfahren Sie mit den Zertifikaten für andere Zwecke entsprechend.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.10: Hier sehen Sie, wie lange das ausgewählte Zertifikat noch gültig ist.
Maßnahmen gegen schädliche Downloads Eine der Methoden, die der Internet Explorer Ihnen für den Schutz gegen Viren oder andere schädliche Programme zur Verfügung stellt, ist das Signieren von Code mithilfe der oben beschriebenen Zertifikate. Damit soll gewährleistet werden, dass die Programme von einer vertrauenswürdigen Stelle angeboten werden, sich im Originalzustand befinden und nicht auf dem Weg verändert oder gar durch Viren verseucht sind. Das betrifft einerseits etwa Treiber oder Plug-Ins, die Sie per Download aus dem Netz holen, zum anderen alle aktiven Elemente in
Maßnahmen gegen schädliche Downloads
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einer Webseite, die mit der Seite geladen werden, falls es nicht unterbunden wird, also ActiveX-Elemente, Skripten oder Applets. Sie können den Internet Explorer wie oben schon beschrieben über seine Sicherheitseinstellungen so einrichten, dass Sie jedes Mal gewarnt werden, wenn Ihnen ladbare Software aus dem Internet angeboten wird, aber eine Entscheidung, sie dann herunterzuladen, ist grundsätzlich nicht ohne Risiko, und die müssen Sie selbst treffen. Dass die von Microsoft favorisierten ActiveX-Steuerelemente vom Ansatz her ein Sicherheitsrisiko bergen, ist unbestritten. Deshalb deaktiviert Microsoft selbst im Internet Explorer die Ausführung von ActiveX-Steuerelementen, die als »nicht sicher« eingestuft sind, was aber zunächst nur heißt, dass sie nicht von einer vertrauenswürdigen Instanz signiert sind. Java-Applets gelten vom Ansatz her als ungefährlicher, weil es sich um Code handelt, der von einer virtuellen Maschine ausgeführt wird, die vom Betriebssystem abgeschirmt ist, sodass Zugriffe auf lokale Dateien verhindert werden. Aber das hat einige Hacker nicht gehindert, mit »bösen« Java-Applets dann doch aus diesem »Sandkasten« auszubrechen. ActiveX-Steuerelemente dagegen sind nicht in dieser Weise eingeschränkt, was sie natürlich von den Einsatzmöglichkeiten attraktiv macht. Wenn Sie generell auf ActiveX-Steuerelemente oder JavaApplett verzichten, ist Ihr Netzverkehr zwar sicherer, aber damit entgeht Ihnen ein großer Teil dessen, was heute den Besuch von Webseiten attraktiv macht. Sie können sich auch gegen einfache Downloads von Dateien einer Webseite entscheiden. Damit ist wieder ein gutes Stück Sicherheit gewonnen. Aber um welchen Preis! Ein großer Teil der Nachbesserungen an der gängigen Software für den PC wird inzwischen in erster Linie über das Internet vertrieben. Verbesserte Treiber für alle Geräte, welche die Kinderkrankheiten der
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Sicherheit im Internet
ersten Versionen abschalten, finden Sie ebenfalls im Internet. Händler im eigenen Land schicken auf Anforderung vielleicht auch eine Diskette, aber das dauert. Es ist einfach effektiver, den schnellen Weg zu benutzen. Wenn Sie die Vor- und Nachteile abwägen, spricht einiges dafür, Webseiten in punkto Sicherheit unterschiedlich zu behandeln, wie es in dem Sicherheitszonenkonzept des Internet Explorer ja auch vorgesehen ist. Microsoft setzt in der Sicherheitsfrage insbesondere auf die digitale Signierung von Software. Die Nutzung von digitalen Signaturen für Software verwendet fast die gleiche Vorgehensweise wie Sie beim Signieren von E-Mails: Firmen, die Software über das Internet vertreiben wollen, beantragen bei einer Zertifizierungsagentur ein digitales Zertifikat, das für alle Programme des Anbieters gültig sein soll. Die prüfende Stelle stellt das unverwechselbare digitale Zertifikat zur Verfügung, wenn die anbietenden Firmen vertrauenswürdig erscheinen. Wie alle Zertifikate ist auch dieses aus Sicherheitsgründen immer befristet. Das Programm wird nach einem vorgeschriebenen Verfahren vom Anbieter mit seinem privaten Schlüssel signiert. Die digitale Signatur wird in einen Signaturblock eingefügt, der Teil der Datei ist, die über das Internet verbreitet wird. Wenn Sie dann über den Internetbrowser die betreffende Datei herunterladen, prüft der Browser die digitale Signatur und benutzt den öffentlichen Schlüssel des Softwareanbieters, der im Signaturblock enthalten ist, um die Datei wieder zu entschlüsseln. Prüfen der Signatur Wenn Sie beispielsweise einen neuen Treiber aus dem Internet herunterladen, wird Windows XP bei der Installation prüfen, ob der Treiber überhaupt eine Signatur und wenn ja eine gültige hat. Im ersten Fall erhalten Sie den bekannten Hinweis mit einer allgemeinen Warnung, möglichst auf unsignierte Treiber zu verzichten.
Maßnahmen gegen schädliche Downloads
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Bild 10.11: Hinweis zu einem signierten Tool
Hat der Treiber dagegen eine Signatur, bei der sich aber bei der Überprüfung eine Fehlermeldung ergibt, ist der Code auf dem Weg irgendwie verändert worden. Es kann sich dann um Virenbefall oder auch um gestohlene Software handeln. Passen die verwendeten Schlüssel nicht zusammen oder ist die Signatur eventuell bereits abgelaufen, kann vermutet werden, dass etwas nicht stimmt. Sie werden entsprechend gewarnt und sollten dann die Verwendung ablehnen. Selbstverständlich ist eine Signatur weder eine Garantie für Fehlerfreiheit noch dafür, dass Sie als Anwender damit keine Daten auf Ihrem Rechner in Gefahr bringen können. Sie sagt Ihnen lediglich, wer die Software erstellt hat bzw. wer sie vertreibt. Die Liste nichtsignierter Komponenten können Sie übrigens auch nachträglich über Start/Ausführen mit dem Befehl sigverif anfordern.
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Sicherheit im Internet
Mehr Sicherheit für E-Mails Beim Austausch von E-Mails sind in punkto Sicherheit insbesondere vier Probleme zu nennen:
왘 Wenn Sie eine E-Mail erhalten, wollen Sie sicher sein, dass sie auch tatsächlich von dem angegebenen Absender stammt. Der Empfänger einer von Ihnen versandten E-Mail hat ein entsprechendes Interesse.
왘 Sie wollen die Gewähr haben, dass der Inhalt der E-Mail oder auch eventuelle Anhänge beim Versand unverändert weitergereicht werden.
왘 Sie wünschen nicht, dass Unbefugte die Inhalte der E-Mails bzw. der Anhänge einsehen können.
왘 Sie möchten davor geschützt sein, dass über eine E-Mail bösartige Programme auf Ihrem System aktiv werden können. Beim ersten Problem geht es um die Authentifizierung der betroffenen Personen. Hier können digitale Signaturen helfen, mit denen E-Mails »unterschrieben« werden. So wird nachgewiesen, dass eine E-Mail von der angegebenen Person kommt. Soll gleichzeitig der Inhalt der E-Mail vor fremden Blicken und vor unerlaubten Veränderungen geschützt werden, helfen Methoden der Verschlüsselung. Schutz gegen bösartige Programme bieten Virenscanner. Outlook Express unterstützt für den Schutz Ihrer E-Mails insbesondere die S/MIME-Spezifikation für abgesicherte E-MailÜbertragungen. S/MIME – Secure Multipurpose Internet Mail Extensions – ist eine Erweiterung des MIME-Standards und wird auch vom Netscape Communicator unterstützt. S/MIME ist damit im Augenblick der wichtigste Standard für die E-MailVerschlüsselung. S/MIME kombiniert die Verschlüsselung mit dem Einsatz digitaler Signaturen und digitaler Zertifikate.
Mehr Sicherheit für E-Mails
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Schlüsselpaare für die E-Post Bei S/MIME kommt eine Kombination von geheimen und öffentlichen Schlüsseln zum Einsatz. Den öffentlichen Schlüssel geben Sie an all die Personen weiter, die Ihnen gesicherte E-Mails zusenden möchten. Die Personen, denen Sie ihrerseits gesicherte E-Mail zusenden wollen, müssen Ihnen vorher ihren öffentlichen Schlüssel schicken. Der private Schlüssel wird ausschließlich auf Ihrem eigenen PC gespeichert. Dafür, dass er geheim bleibt, müssen Sie selbst sorgen. Erhalten Sie verschlüsselte E-Mails, können diese nur mithilfe Ihres privaten Schlüssels wieder in lesbare Texte verwandelt werden. Umgekehrt ist der Vorgang beim digitalen Unterschreiben. Wenn Sie eine E-Mail signieren möchten, verschlüsseln Sie die Daten mit Ihrem privaten Schlüssel. Der Empfänger kann dann mit dem öffentlichen Schlüssel, den Sie ihm zugesandt haben, die Echtheit der digitalen Unterschrift prüfen. Kann er die »Unterschrift« nicht identifizieren, handelt es sich um eine Fälschung oder um eine manipulierte E-Mail. Sie können auch beides kombinieren, das Unterschreiben und das Verschlüsseln der Nachricht oder beigelegter Dateien. In diesem Fall kodieren Sie die E-Mail erst mit Ihrem privaten Schlüssel und verwenden dann den öffentlichen Schlüssel, den Ihnen der Empfänger vorher zugesandt hat, um den Inhalt der E-Mail zu verschlüsseln. Bei der deutschen Version von Outlook Express kann der RC2 40-Bit- oder der DES 56-Bit-Verschlüsselungsalgorithmus verwendet werden. Mit 3DES 168 Bit oder mit RC2 64 Bit verschlüsselte E-Mails können zwar entschlüsselt werden, Sie können aber keine Nachrichten mit diesen Algorithmen senden.
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Sicherheit im Internet
Einrichten digitaler IDs Sie können Ihre E-Mail erst signieren oder verschlüsseln, wenn Sie sich eine digitale ID besorgt und ein entsprechendes E-MailKonto in Outlook Express oder Outlook eingerichtet haben. Außerdem brauchen Sie die digitalen IDs der Personen, denen Sie gesicherte Post zuschicken wollen. Digitale IDs werden von unabhängigen Zertifizierungsagenturen vergeben. Diese Stelle muss dabei Ihre Identität prüfen. In Deutschland ist das durch das »Gesetz über Rahmenbedingungen für elektronische Signaturen« geregelt, das seit 2001 in Kraft getreten ist. Sie können eine solche digitale ID über das Internet beantragen. Im Augenblick kommen dafür in erster Linie amerikanische oder europäische Agenturen in Frage. In Deutschland geht der Aufbau von Zertifizierungsagenturen eher schleppend voran, was angesichts der schlechten Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Missbrauch der ungesicherten und unverschlüsselten Internetkommunikation eigentlich unverständlich ist. Infos über Zertifizierungsanbieter in Deutschland finden Sie über www.regtp.de, der Webseite der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post. Wenn Sie erste Erfahrungen mit gesicherten E-Mails sammeln wollen, können Sie sich über die Site von Verisign – www.verisign.com – ein Probezertifikat besorgen. Vor einiger Zeit war das noch direkt über die Schaltfläche ID anfordern auf dem Optionen-Register Sicherheit in Outlook Express möglich, jetzt landet dieser Link auf einer Seite mit allgemeinen Hinweisen. Sie können das Angebot von Versign aber direkt über die Adresse www.versign.com/client/enrollment/index.html wahrnehmen.
Mehr Sicherheit für E-Mails
Bild 10.12: Das Register Sicherheit in Outlook Express
Bild 10.13: Testangebot für ein E-Mail-Zertifikat von Verisign
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Sicherheit im Internet
Diese Signatur garantiert allerdings zunächst nur die Zuordnung Ihrer E-Mail-Adresse zu Ihrem Namen. Benutzen Sie den angebotenen Link Enroll now. Es wird Ihnen ein größerer Fragebogen zum Ausfüllen angeboten. Tragen Sie die benötigten Informationen ein. Unter Challenge Phrase wird noch ein Kennwort abgefragt. Wenn Sie nur eine Probe-ID beantragen, brauchen Sie nur noch mit Accept zu bestätigen. Sie erhalten von VeriSign sehr schnell eine Bestätigung Ihres Antrags per E-Mail und eine Instruktion für das Einrichten des Zertifikats. Gehen Sie also zurück zu Outlook Express. Kopieren Sie die in der Mail enthaltene PIN-Nummer in die Zwischenablage und folgen Sie dann dem angebotenen Link. Fügen Sie die PIN-Nummer in das Feld auf der Seite ein und bestätigen Sie mit Submit. Die neue digitale ID wird zur Kontrolle angezeigt. Ein Klick auf die Schaltfläche Install installiert die Signatur in Outlook Express. Signatur einsetzen Die Signatur muss nun noch aktiviert werden: 1. Öffnen Sie das Dialogfeld Eigenschaften für das vorher über Extras/Konten ausgewählte E-Mail-Konto. 2. Wechseln Sie auf die Registerkarte Sicherheit und benutzen Sie unter Zertifikat die Schaltfläche Auswählen. 3. Markieren Sie im nächsten Dialogfenster die neue ID. Die Kerndaten der ID werden angezeigt. 4. Über Zertifikat anzeigen können Sie sich die Details des Zertifikats, z.B. auch den öffentlichen Schlüssel, ansehen. 5. Wenn Sie die digitale ID auch dazu verwenden wollen, dass Ihnen andere Personen verschlüsselte E-Mails zusenden können, wiederholen Sie die Zuweisung über die zweite Auswählen-Schaltfläche unter Verschlüsselungseinstellungen.
Mehr Sicherheit für E-Mails
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Bild 10.14: Signatur für E-Mail-Konto auswählen
Signierte Nachrichten versenden Verfügen Sie schließlich über eine digitale ID, können Sie Ihre elektronische Post damit signieren. Der Empfänger hat dann die Gewähr, dass die Post von Ihnen stammt und kein E-MailSpoofing stattgefunden hat, bei dem ihm eine falsche Identität vorgespielt wird. Gleichzeitig können Sie mit einer signierten E-Mail dem jeweiligen Empfänger Ihren öffentlichen Schlüssel schicken, damit er diesen in Zukunft für die Verschlüsselung von Post an Sie verwenden kann. 1. Benutzen Sie in Outlook Express den Befehl Neue E-Mail und wählen Sie den Empfänger aus Ihrem Adressbuch aus. Geben Sie die Nachricht ein. 2. Zur digitalen Unterschrift klicken Sie in der Symbolleiste auf die Schaltfläche Signieren. Bestätigen Sie die Signierung. Im Kopf der E-Mail erscheint das Signiersymbol mit der roten Schleife.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.15: Signieren einer Nachricht
Bild 10.16: Der Empfänger kann die Signatur prüfen.
Sichern der digitalen ID
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3. Der Empfänger erhält die Mail mit der angesprochenen roten Schleife. Mit einem Klick darauf lässt sich prüfen, ob die Mail in unverändertem Zustand übermittelt wurde und ob die Signatur vertrauenswürdig ist.
Sichern der digitalen ID Der private geheime Schlüssel, der zu Ihrer digitalen Signatur gehört, existiert nur auf Ihrem Rechner. Er ist nicht bei der Zertifizierungsstelle hinterlegt. Daher besteht ein gewisses Risiko für den Fall, dass dieser Schlüssel durch einen Computerfehler usw. zerstört werden könnte. Verschlüsselte Post, die bei Ihnen ankommt, kann dann nicht mehr gelesen werden. Deshalb ist es ratsam, sofort eine Sicherheitskopie des Schlüssels anzulegen: 1. Öffnen Sie im Internet Explorer über das Menü Extras das Dialogfeld Internetoptionen. 2. In der Registerkarte Inhalt benutzen Sie unter Zertifikate die Schaltfläche Zertifikate und dann die Registerkarte Eigene Zertifikate. 3. Wählen Sie das Zertifikat aus, das Sie sichern wollen, und klicken Sie auf Exportieren. Ein Export-Assistent führt Sie durch die nächsten Schritte. 4. Sichern Sie die Kopie durch ein Kennwort ab und geben Sie Namen und Pfad der Datei an. Der Dateityp ist PFX. Ganz praktisch ist etwa die Kopie auf einen USB-Stick, den Sie an einem sicheren Ort verwahren können. 5. Sollte die digitale ID zerstört werden, können Sie im selben Dialogfenster die Schaltfläche Importieren benutzen, um die ID aus der PFX-Datei wiederherzustellen. Dieses Verfahren kann auch angewendet werden, um die digitale ID bei Bedarf auf einen anderen Computer zu übertragen.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.17: Verwaltung persönlicher Zertifikate
Signaturen im Adressbuch speichern Wenn Sie verschlüsselte E-Mails an andere Personen senden wollen, müssen Sie deren digitale IDs verwenden. Sie können diese IDs in Ihrem Adressbuch speichern und von dort übernehmen. Mit einer signierten Nachricht verfahren Sie wie folgt: 1. Ist die Nachricht ausgewählt, so benutzen Sie den Befehl Datei/Eigenschaften und wechseln auf die Registerkarte Sicherheit. Hier können Sie gleich die eingelaufene Signatur prüfen.
Signaturen im Adressbuch speichern
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2. Gehen Sie mit der Schaltfläche Zertifikate anzeigen in das gleichnamige Dialogfeld. Die Schaltfläche Signaturzertifikat gibt Ihnen die Details der Signatur.
Bild 10.18: Der öffentliche Schlüssel ist kein Geheimnis.
3. Klicken Sie auf Zum Adressbuch hinzufügen, um das Zertifikat mit dem öffentlichen Schlüssel zu übernehmen. Wenn Sie das nächste Mal an diese Adresse schreiben, können Sie den in der Signatur der anderen Person enthaltenen öffentlichen Schlüssel verwenden, um ihr eine damit verschlüsselte Nachricht zu schicken.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.19: Schlüssel übernehmen
Verschlüsselte Nachrichten versenden Verfügen Sie über digitale IDs von Leuten, die Post von Ihnen möglichst verschlüsselt erhalten wollen, können Sie so verfahren: 1. Klicken Sie auf Neue E-Mail und wählen Sie den Empfänger aus Ihrem Adressbuch aus. Geben Sie die Nachricht ein. 2. Soll die E-Mail verschlüsselt werden, benutzen Sie die Schaltfläche Verschlüsseln. Outlook Express benutzt dann automatisch den öffentlichen Schlüssel des Empfängers. Diesmal wird im Kopf ein kleines Schloss eingeblendet.
Verschlüsselte Nachrichten versenden
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Bild 10.20: Verschlüsseln einer Nachricht
Wenn Sie versuchen, eine Nachricht an eine Person zu verschlüsseln, deren digitale ID noch nicht in Ihrem Adressbuch abgelegt ist, erhalten Sie eine entsprechende Fehlermeldung. Es bringt allerdings nichts, E-Mails zu signieren oder zu verschlüsseln, die Sie an Anwender verschicken, deren E-MailProgramme mit diesen Techniken nichts anfangen können. Sie sollten sich deshalb mit der Gegenseite immer vorher verständigen, ob ihre Programme den S/MIME-Standard unterstützen. Erhalten Sie eine verschlüsselte E-Mail, prüft Outlook Express die Signatur unter Verwendung des öffentlichen Schlüssels, der in der Signatur enthalten ist. Auch die angekommene E-Mail wird durch das Symbol mit dem blauen Schloss gekennzeichnet. Wenn Sie das Symbol anklicken, können Sie die Sicherheitseigenschaften der E-Mail bzw. die digitale ID anzeigen lassen. Eine verschlüsselte E-Mail wird bei Erhalt mithilfe Ihres privaten Schlüssels automatisch entschlüsselt. Gelingt das, wird die Nachricht in Klarsicht angezeigt.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.21: Eine verschlüsselte E-Mail im Klartext
Signieren und Verschlüsseln als Standard Sollen E-Mails regelmäßig signiert und/oder verschlüsselt werden, wählen Sie in Outlook Express über Extras/Optionen auf der Registerkarte Sicherheit die angebotenen Einstellungen unter Sichere E-Mail.
Bild 10.22: Vorgaben für die Sicherung von E-Mails lassen sich auf diesem Register festlegen.
Sicherheitszonen auch für E-Mails
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Über die Schaltfläche Erweitert können Sie hier noch genauere Festlegungen zur Verschlüsselung und Signierung treffen, z.B. die automatische Übernahme von Absenderzertifikaten ins Adressbuch.
Sicherheitszonen auch für E-Mails Der E-Mail-Verkehr per Outlook Express oder Outlook unterliegt den allgemeinen Sicherheitseinstellungen, die für den Internet Explorer getroffen sind. Diese Einstellungen sind insbesondere von Bedeutung, wenn Sie Mails empfangen, die Ihnen im HTML-Format geschickt werden. Sie können wählen, ob Sie die weniger einschränkenden Einstellungen für die Internetzone verwenden wollen oder die Einstellungen für die Zone der eingeschränkten Sites, etwa um die Ausführung von möglicherweise bedenklichen Steuerelementen oder Skripten in Mails zu verhindern. Solche aktiven Elemente in einer HTML-Mail werden ja sonst schon ausgeführt, wenn Sie die Mail in der Vorschau ansehen, also noch bevor die Mail geöffnet wird. So legen Sie fest, zu welcher Sicherheitszone der E-MailVerkehr gehören soll: 1. Öffnen Sie in Outlook Express über Extras das Dialogfeld Optionen. Im Register Sicherheit wählen Sie aus, ob bei E-Mails die Sicherheitsbestimmungen der Internetzone oder die der Zone für eingeschränkte Sites gelten sollen. 2. Zusätzlich können Sie noch zwei Optionen aktivieren, die nach den schlechten Erfahrungen mit den grassierenden E-Mail-Würmern besonders zu empfehlen sind. Um auszuschließen, dass ein solcher Wurm Ihre E-Mail-Adressen verwendet, um sich dorthin auszubreiten, können Sie eine Warnung aktivieren, die Ihnen erlaubt, diesen Missbrauch Ihrer Adressdaten zu verhindern.
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Sicherheit im Internet
Bild 10.23: Allgemeine Sicherheitseinstellungen für E-Mails
3. Die zweite Option verhindert, dass Anlagen gespeichert oder geöffnet werden, die gefährlichen Code enthalten können. Das Programm prüft über die Dateierweiterung, ob es sich bei dem jeweiligen Anhang um ausführbare Programme handelt. Endungen wie .exe, .com, .pif, .scr sind verdächtig und werden bei dieser Einstellung abgefangen. Diese zweite Option kann allerdings hinderlich sein, wenn Sie häufig von anderen Personen Anhänge erhalten, etwa selbst entpackende Archive. Dann ist es besser, die Einstellung nicht zu verwenden und stattdessen bei allen verdächtigen Mails sofort alles zu löschen. Allerdings tarnen sich manche Angreifer, indem Sie die Adresse einer bekannten Person vortäuschen. Im Zweifelsfall sollten Sie Anhänge aber niemals sofort öffnen, sondern zunächst speichern und erst mit einem Virenscanner prüfen. Die erwähnte Vorschau lässt sich in Outlook Express übrigens über Ansicht/Layout auch ganz abschalten, indem Sie die Option Vorschaufenster anzeigen einfach abwählen. Verdächtige E-Mails können Sie dann rigoros löschen, bevor sie etwas anrichten konnten.
Sicherheitszonen auch für E-Mails
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Bild 10.24: Erweitere Sicherheitseinstellungen in Outlook 2003
In Outlook 2003 finden Sie eine ähnliche Registerkarte zu den Sicherheitseinstellungen. Für HTML-E-Mail kann hier aber zusätzlich über Einstellungen für den automatischen Download ändern verhindert werden, dass darin enthaltene Bilder oder sonstige Elemente von Drittanbietern automatisch mit heruntergeladen werden. Diese Elemente werden dann zunächst durch Platzhalter ersetzt und Sie haben die Möglichkeit, manuell nachzuladen. Der Grund für diese Option ist, dass, wie oben schon angesprochen, Drittanbieter solche Elemente in Webseiten häufig benutzen, um sich über Cookies die E-Mail-Adresse bestätigen zu lassen, die anschließend als Adresse für Werbesendungen missbraucht wird.
Bild 10.25: Platzhalter für ein Bild
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Sicherheit im Internet
Maßnahmen gegen Spam Spam sind jene unverlangt zugesandten Werbemails, die inzwischen die Leitungen in einem Maße verstopfen, dass es nur noch als Skandal bezeichnet werden kann. Dieses Phänomen hat längst Züge von gesellschaftlicher Verwahrlosung angenommen, dem rein technisch wohl kaum beizukommen ist. Das wird insbesondere von den Firmen allmählich erkannt, deren Mitarbeiter immer mehr Zeit mit der Müllbeseitigung verbringen müssen und dabei oft genug wichtige Nachrichten erst einmal übersehen. Outlook Express und Outlook stellen hauptsächlich die mühsame Lösung zur Verfügung, Spammer einzeln in die Liste der blockierten Adressen einzufügen. In Outlook Express verwenden Sie dazu Nachricht/Absender blockieren. Verwaltet wird die entsprechende Liste über den Dialog Extras/ Nachrichtenregeln/E-Mail.
Bild 10.26: Hier wird die Liste der Spammer verwaltet.
Maßnahmen gegen Spam
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Sie können versuchen, anstelle von Einzelblockaden über denselben Dialog bestimmte Regeln zu definieren, die über in Spams häufig verwendete Stichwörter gleich mehrere Anbieter identifizieren, aber auch das ist eine mühsame Lösung. Insbesondere sollten Sie die oben schon angesprochenen Maßnahmen beachten, die der Ablehnung von Cookies von Drittanbietern, um möglichst selten auf die Adressenlisten der Spammer zu geraten. Wer eine eigene Webseite mit einer E-Mail-Adresse hat, muss damit rechnen, dass er in die Adresslisten der SpamProduzenten gerät, welche Webseiten mit entsprechenden Automaten durchforsten. Dagegen kann es helfen, die Adresse nicht einfach als Text abzulegen, sondern mithilfe von maskierten Zeichen im HTML-Code. HTML benutzt dafür die Nummern des ANSI-Codes. Ein »p« wird beispielsweise als p eingegeben, also mit den Delimitern vorn und dem Semikolon hinten. So abgelegte Adressen können nicht so einfach als E-MailAdresse erkannt und ausgelesen werden. Allerdings können solche Einträge dann auch nicht mehr für MailTo-Links verwendet werden. Anti-Spam-Software Spams können bereits auf der Seite des Servers abgefangen werden, sodass sie erst gar nicht an die einzelnen Clients verschickt werden. Auf der Seite des Clients lassen sich Tools verwenden, die zwischen dem Server und dem E-Mail-Programm einen Filter bilden. Der Anwender kann wählen, ob die erkannten Spams gar nicht auf der lokalen Festplatte gespeichert, sondern gleich gelöscht werden, oder ob sie in einen speziellen Ordner wandern, der als Spam-Mülleimer gekennzeichnet ist. Die Mail kann in jedem Fall angesehen werden. Eine andere Variante sind Tools, die direkt in Outlook oder ein anderes E-Mail-Programm integriert werden. Die Spams werden dann direkt vom Programm aus gelöscht. Seiten mit vielen Hinweisen zum Thema sind www.spammingwarfare.de oder http://spam.abuse.net.
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Sicherheit im Internet
Popups stoppen Werden Sie, wenn Sie online sind, von aufspringenden Fenstern – Popups – belästigt? Auch wenn der Browser gar nicht gestartet ist? Mit Angeboten für Diplomas, Viagra und sonstigen Dingen, die Sie nicht bestellt haben? Diese neuere Unsitte benutzt den Nachrichtendienst von XP, der normalerweise für Nachrichten innerhalb des lokalen Netzes verwendet wird, etwa wenn ein Administrator allen Benutzern mitteilen will, dass das System heruntergefahren wird.
Bild 10.27: Der Nachrichtendienst kann abgeschaltet werden.
Da dieser Dienst – der übrigens nichts mit dem Windows Messanger zu tun hat, was Sie vielleicht vermuten könnten – in der Regel kaum benötigt wird, sollten Sie ihn deaktivieren, um die ungewollten Besuche zu kappen. Benutzen Sie Verwaltung/ Dienste und deaktivieren Sie den Dienst über den Eigenschaften-Dialog. Wenn Sie einen Router verwenden, können Sie stattdessen auch den Port 135 sperren. Sehen Sie in den Unterlagen zu Ihrem Router nach, wie dies möglich ist.
Schutz vor Viren, Würmern usw.
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Schutz vor Viren, Würmern usw. Ein Virus ist ein blinder Passagier auf Ihrem System, der sich meist getarnt durch ein harmloses Programm, etwa ein Spiel in einer E-Mail, eingeschlichen hat. Oft merkt man lange nichts von seiner Existenz. Bis er dann zuschlägt. Viren versuchen meist, sich fortzupflanzen und andere Programme zu befallen. Boot-Viren brauchen Disketten oder Laufwerke, um ihren Weg zu gehen. Sie können nicht über das Internet übertragen werden. Die Ansteckung geschieht, wenn von dem betreffenden Laufwerk gebootet wird. Würmer streben wie Viren eine Verbreitung an, in der Regel aber über die Anhänge von E-Mails. Sie stellen für die Unternehmensnetzwerke inzwischen die Hauptbedrohung dar. Dabei versuchen die Angreifer die Betroffenen dadurch zu überrumpeln, dass sie sie persönlich ansprechen und auf den Inhalt des Anhangs neugierig machen, etwa mit der Behauptung, man habe gerade seine Passwörter geknackt. Lässt sich der Empfänger dazu verleiten, den Anhang zu öffnen, ist es passiert. Trojanische Pferde sind Programme, die Sie wohlmeinend ins Haus gelassen haben, etwa ein angeblich nützliches Tool, das Ihnen kostenfrei angeboten wird. Sie pflanzen sich zwar nicht fort, können aber Schaden anrichten. Es kann dann passieren, dass Ihr ganzes System gelöscht wird oder eine Reihe von Dateien oder dass Ihre Festplatte nach Passwörtern ausspioniert wird. Abwehrmaßnahmen Eine Kombination aus Vorsorge und Abwehrmaßnahmen ist am sinnvollsten. Die wichtigste Vorsorge ist eine auf Ihre Situation abgestimmte regelmäßige Sicherung der relevanten Daten und speziell auch der Systemdaten. Zum anderen ist es ein Bündel aus Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitseinstellungen. Wichtig ist natürlich auch, dass Sie die Symptome eines Virenbefalls mög-
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Sicherheit im Internet
lichst schnell registrieren, damit der Schaden minimiert werden kann. Dazu gehören ungewöhnliche Fehlermeldungen, unerklärliches Verhalten des Systems oder verlorene Dateien. Als generelle Maßnahme gegen Angriffe auf Ihr System sollte eine Firewall installiert werden. Dadurch kann verhindert werden, dass über offene Ports in das System eingedrungen werden kann. Windows XP stellt hier bekanntlich eine Standardlösung zur Verfügung, die in dem Dialog zur Internetverbindung aktiviert werden kann.
Bild 10.28: Die Firewall kann bestimmte Dienste zulassen oder auch nicht.
Auf dem Markt werden zahlreiche Lösungen angeboten, die sich teilweise sehr differenziert konfigurieren lassen. Zur Vorbeugung gegen Boot-Viren, die über Disketten transportiert werden, hilft am besten, das Diskettenlaufwerk nicht mehr als erstes Boot-Laufwerk zu verwenden. Stellen Sie über das Setup Ihres BIOS die Boot-Sequenz so ein, dass erst von der Festplatte und nur im Notfall von der Diskette gebootet wird.
Schutz vor Viren, Würmern usw.
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Die wichtigste Abwehrmaßnahme ist eine gute Anti-VirenSoftware. Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden, die diese Programme entweder einzeln oder kombiniert anwenden. Die eine Möglichkeit ist, dass jeder Zugriff auf das Dateisystem daraufhin überwacht wird, ob Dinge geschehen, die auf Viren schließen lassen, z.B. die Veränderung der Größe von Programmdateien. Das gilt insbesondere auch für Zugriffe auf den Master Boot Record, d.h. auf Betriebssystemdateien. Die andere Möglichkeit ist, bei Bedarf die Dateien auf Viren zu checken. Optimal ist es, wenn Sie eine Situation schaffen, in der keine Datei an Ihr System herankann, die nicht den Virencheck passiert hat. Die neuesten Viren können aber in der Regel auch nur mit aktuellen Viren-Scannern gefunden werden. Die guten Programme werden inzwischen regelmäßig über das Internet aktualisiert. Die Virenjäger arbeiten international gut zusammen und selten dauert es lange, bis ein Virus entdeckt ist. Sicherheitslücken im System? Immer wieder finden Sie in den Computerzeitschriften Hinweise auf Sicherheitsprobleme, die durch Windows XP und den Internet Explorer selbst ermöglich werden. Der Internet Explorer hat in den verschiedenen Versionen schon eine stattliche Anzahl von Fixes hinter sich, also von Korrekturen zum Schließen solcher Sicherheitslücken. Bei Netscape ist es auch nicht viel anders. Diese Lücken werden manchmal von Leuten entdeckt, die im Konkurrenzkampf der Browser der einen oder anderen Seite einen Schlag versetzen möchten. Es kommt aber auch vor, dass die Softwareproduzenten selbst Leute animieren, solche Löcher herauszufinden. Den Anwendern kann das Motiv egal sein, Hauptsache, es werden möglichst viele solcher Lücken möglichst rechtzeitig entdeckt. Einmal entdeckt, bemühen sich die Browser-Anbieter
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Sicherheit im Internet
immer sehr, das Loch schnell zu schließen, um keine Vertrauensverluste zu erleiden. Das Stopfen der Löcher kann in der Regel online geschehen. Sie brauchen dazu nur auf die entsprechende Webseite zu gehen und das Patch herunterzuladen, das dort zur Fehlerbeseitigung angeboten wird. Diese Patches installieren sich dann selbst, wenn Sie die entsprechende Datei starten. Wenn Sie sicher sein wollen, dass Ihnen keines der Bugfixes entgeht, sollten Sie Windows so einstellen, dass Sie regelmäßig über neue Patches informiert werden.
Bild 10.29: Die Updateeinstellungen für Windows XP
Sicherheitsanalyse per Hilfsprogramm
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Zum Schluss noch einige Links zum Thema: www.microsoft.com/security/antivirus ca.com/smb www.symantec.com/region/de Symantec bietet auf dieser Webseite übrigens einen kostenlosen Sicherheitscheck an, bei dem geprüft wird, ob Ihr System einigermaßen sicher konfiguriert wird:
Bild 10.30: Sicherheitscheck von Symantec
Sicherheitsanalyse per Hilfsprogramm Um eine ausführliche Sicherheitsanalyse ihres Rechners durchzuführen und Internetschwachstellen und Sicherheitsrisiken offenzulegen, stellt Microsoft den Baseline Security Analyser zur Verfügung, der Ihr System analysiert und Schwachstellen offen legt. Sie können das Hilfsprogramm kostenfrei über die Internetadresse www.microsoft.com/technet/security/tools/
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Sicherheit im Internet
mbsahome.mspx in unterschiedlichen Sprachversionen herunterladen. Der Miicrosoft Baseline Security Analyser 1.2 ist nach dem Herunterladen zunächst durch einen Doppelklick auf das Micosoft Installer-Paket MBSASetup-de.msi einzurichten. Nach der Programmeinrichtung können Sie das Analyse-Tool über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Microsoft Baseline Security Analyzer 1.2 ausführen. Sie können wahlweise einen oder auch mehrere Computer prüfen lassen. Ein einzelner Computer wird über die zugehörige IP-Adresse, mehrere Computer werden durch einen IP-Adressbereich bestimmt. An dieser Stelle wird die Überprüfung exemplarisch für einen einzelnen Computer durchgeführt, indem zunächst die Verknüpfung Einen Computer überprüfen angewählt wird. Der Computername wird bereits automatisch mitsamt sinnvoller Prüfoptionen vorgegeben. Die IP-Adresse ist nur erforderlich, wenn der Computername selbst nicht eingegeben wurde. Bestätigen Sie die Vorgaben also unmittelbar mit Überprüfung starten. Die Überprüfung selbst nimmt geraume Zeit in Anspruch und kann vorzeitig mit Anhalten beendet werden. Das Ergebnis wird nach der Prüfung im Programm angezeigt. Sie erhalten Informationen zu eingerichteten und nicht eingerichteten Sicherheitsupdates, Informationen zu WindowsAnfälligkeiten sowie Informationen zum System, zum SQLServer und zur Desktopanwendung. Über die Verknüpfung Gegenstand der Überprüfung erhalten Sie genauere Informationen zur Überprüfung selbst und über die Verknüpfung Ergebnisdetails nähere Informationen zum Überprüfungsergebnis. Die Verknüpfungen Vorgehensweise zur Behebung zeigen zudem, wie Sie gefundene Sicherheitslücken und -risiken beheben. Per Kombinationslistenfeld können Sie die Ergebnisse unterschiedlich sortieren lassen. Über die Verknüpfung Drucken können Sie das Prüfergebnis optional auf dem Drucker ausgeben und über das Schließen-Symbol der Taskleiste das Programm wieder beenden.
Passwort-Caching (Internet Explorer) deaktivieren
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Bild 10.31: Detaillierte Sicherheitsanalyse per Hilfsprogramm
Passwort-Caching (Internet Explorer) deaktivieren Der Internet Explorer ist ein freundlicher Geselle. Er nimmt dem Benutzer Arbeit ab, wo er kann. So merkt er sich zum Beispiel viele Eingaben und bietet diese über die Funktion AutoVervollständigen an, wenn er glaubt, dass diese Eingabe gerade wieder gefragt ist. Das ist auf der einen Seite eine feine Sache, denn man muss sich nicht zu viel merken, spart Tipperei und kann sich auf die eigentliche Aufgabe und/oder Tätigkeit konzentrieren. Andererseits lässt der Internet Explorer solche Informationen weitgehend ungesichert herumliegen und so ist es nicht verwunderlich, wenn es Zeitgenossen gibt, die diese Sachen ausspähen wollen. Ganz besonders kritisch ist das Passwort-Caching, das Vorhalten eines einmal eingegebenen geheimen Kennworts im Zwischenspeicher. Zwar können Sie über Sicherheitseinstellungen
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Sicherheit im Internet
und Firewall grundsätzlich verhindern, dass jemand Ihre Geheimnisse ausspioniert. Andererseits gibt es immer mal irgendeinen unbewachten Moment oder einen ungeahnt offenen Zugang und für diesen Fall ist es doch besser, solche kritischen Informationen gar nicht erst »herumliegen« zu lassen. Dieses Passwort-Caching können Sie aber nicht direkt abstellen. Dazu müssen Sie die Registry bemühen: 1. Wählen Sie Start/Ausführen, geben Sie regedit ein und bestätigen Sie mit OK. 2. Öffnen Sie den Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Internet Settings. 3. Über Bearbeiten/Neu/DWORD-Wert legen Sie einen neuen Eintrag an. 4. Überschreiben Sie die Vorgabe mit DisablePasswordCaching. 5. Wählen Sie Bearbeiten/Ändern und tragen Sie bei Wert 1 ein. 6. Schließen Sie mit OK und beenden Sie den RegistrierungsEditor.
Bild 10.32: Nie wieder geheime Wörter rumliegen lassen!
Skript-Dateien ansehen, aber nicht ausführen
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Beachten Sie: Diese neue Einstellung wird auch unter Windows XP erst nach dem nächsten Start wirksam.
Skript-Dateien ansehen, aber nicht ausführen Viren werden nicht nur im Binärcode verbreitet. Eine besonders beliebte Variante sind die Skript-Viren. Der Windows Scripting Host (WSH) ist eine feine Sache, wenn es darum geht, das eigene System komfortabler zu machen und bestimmte Abläufe zu automatisieren. Aber es ist eine andere Sache, wenn jemand über solche Skripten Schaden anrichtet. Deshalb ist es gut, Skripten nicht auszuführen, die man nicht genau kennt. Das Sicherste ist ja – wie im richtigen Leben – die Skriptausführung generell zu verbieten und den Windows Scripting Host komplett zu deinstallieren. Aber dann sind natürlich auch die vielen Vorteile weg und die mühsam erstellten Skripten können nicht mehr ausgeführt werden. Deshalb gibt es eine interessante Variante: 1. Starten Sie den Windows Explorer und wählen Sie Extras/ Ordneroptionen. 2. Aktivieren Sie das Register Dateitypen und suchen Sie den Eintrag VBS/VBScript Script File. 3. Klicken Sie auf die Schaltfläche Erweitert. 4. Aktivieren Sie als Erstes das Kontrollkästchen vor Erweiterung immer anzeigen (damit Sie Skripten immer an der Dateiendung .vbs = Visual Basic Script erkennen können). 5. Markieren Sie den Eintrag Öffnen und klicken Sie anschließend auf die Schaltfläche Bearbeiten... 6. Im nächsten Dialogfenster überschreiben Sie bei Anwendung für diesen Vorgang: den Eintrag Wscript.exe mit Notepad.exe. Der vollständige Eintrag sollte jetzt lauten: C:\WINDOWS\System32\Notepad.exe.
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Sicherheit im Internet
7. Bestätigen Sie zweimal mit OK. 8. Prüfen Sie, ob unter Öffnen mit: jetzt der Editor eingetragen ist. Falls das der Fall ist, beenden Sie den Dialog mit Schließen.
Bild 10.33: Skripte werden jetzt immer zuerst mit dem Editor ausgeführt.
Jetzt kann ungewollt kein Skript mehr ausgeführt werden und seine Aktivitäten entfalten, selbst wenn es an Ihrem (hoffentlich installierten und aktiv gehaltenen) Virenscanner vorbeischlüpfen sollte. Die Frage bleibt – wie werden Skripten denn in Zukunft gewollt gestartet? Ganz einfach: über Start/Ausführen. In der Eingabezeile geben Sie ein: wscript.exe [Parameter] [[Pfad\]Programmname.vbs]
Skript-Dateien ansehen, aber nicht ausführen
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z.B.: wscript.exe /t:30 "test.vbs"
Das Skript test.vbs wird ausgeführt und nach 30 Sekunden beendet (dafür sorgt der Parameter /t:xx). Für wichtige Skripte können Sie eine Verknüpfung anlegen und so die umständliche Ausführung umgehen indem Sie unter Ausführen in: den Befehl wscript.exe mitangeben. Auf jeden Fall sind Sie aber auf der sicheren Seite und müssen keine Schäden durch fremde, ungefragte aktive Skripten befürchten. Wie? Welche Parameter für wscript.exe es noch gibt? Schauen Sie selbst nach mit dem Parameter /?.
Bild 10.34: Die Parameter von wscript.exe
11 Systeminformationen PC personalisieren Windows-Betriebssysteme besitzen eine Funktion, mit deren Hilfe Hardware-Hersteller Firmen- und Kontaktinformationen in die Anzeige der Systemeigenschaften einbetten können. Mithilfe dieser Funktion können Sie auch eigene Logos oder Anschriftsdaten sowie Hinweise zum Besitzer eines Rechners in das System einbinden. Die Funktion existiert nicht nur in Rechnern, die mit einer Windows-OEM-Version erworben wurden, sondern auch in getrennt gekauften Voll- oder Update-Versionen. Sie nutzen die Funktion, um Informationen zum PC, zur Netzwerkanbindung oder zum Besitzer aufzunehmen. Bei Firmen-Rechnern nutzen Sie die Funktion, um ein Firmen-Logo einzubinden. Alternativ können Sie auch Ihr eigenes Logo entwerfen und in den Dialog einbinden. 1. Logo definieren: Um ein Logo anzulegen, starten Sie das Zeichenprogramm über den Befehl Start/Programme/Zubehör/Paint. Um das Logo mit einer Größe von 178 x 100 Pixel einzurichten, wählen Sie in Paint den Menübefehl Bild/ Attribute, setzen im Dialogfeld den Wert Breite auf 178, Höhe auf 100 und bestätigen mit OK. Die Maßeinheit muss auf Pixel gesetzt sein, was auch der Standard ist. Innerhalb von Paint können Sie Grafiken über die Zwischenablage übernehmen, mit mehreren Farben arbeiten, Zeichenwerkzeuge einsetzen und das Logo auch um Text erweitern. Damit es später im Systemsteuerungsmodul System erscheint, wählen Sie den Befehl Datei/Speichern unter. Im Dateidialog speichern Sie das Logo im Windows-Systemverzeichnis, standardmäßig also in C:\Windows\System 32. Geben Sie der Grafikdatei den Namen oemlogo.bmp. Ist im
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Systeminformationen
Zielverzeichnis eine Datei mit dem Namen bereits vorhanden, müssen Sie diese überschreiben. Wollen Sie das Original behalten, sichern Sie es zuvor oder benennen die Datei zuvor um. 2. Textinformationen definieren: Bei Bedarf machen Sie im Modul System mit weiteren Textinformationen auf sich aufmerksam. Hardware-Hersteller geben hier üblicherweise ihre Firmenbezeichnung, Informationen zum Rechnermodell sowie Kontaktdaten aus. Diese Daten verwaltet eine Initialisierungsdatei, die aus den Sektionen [Version], [General] und [Support Information] besteht. Diese Datei legen Sie mit dem Editor an, den Sie mit Start/Programme/Zubehör/Editor aufrufen. Geben Sie das Listing oeminfo.ini entsprechend dem folgenden Beispiel ein.
Bild 11.1: Die Personalisierungsfunktion ist zur Einbettung von PC-Herstellerinformationen vorgesehen.
PC personalisieren
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[Version] Microsoft Windows XP WinVer=5.01 [General] Manufacturer=Arbeitsgruppe: INGES Model=Netzwerkname: AMATHLON28 SupportURL=WWW.MICROSOFT.COM [Support Information] Line1="PC am 12.1.2004 von" Line2="Peter Pan mit speziellen" Line3="Sicherheitsattributen " Line4="eingerichtet.Bei Fehlern" Line5="wenden Sie sich an Tel:" Line6="" 17: Line7="0172/123456723" 18: Line8=""
Die Sektion [Version] gibt über das Betriebssystem und dessen Version Auskunft. Die Sektion [General] verwaltet über den Schlüsselnamen Manufacturer den Hardware-Hersteller und über Model das Rechnermodell. Das Listing trägt über die Schlüsselnamen ersatzweise den Arbeitsgruppennamen sowie den Namen des Rechners in einem lokalen Netzwerk ein. Der Schlüsselname SupportURL verweist auf eine URL mit Support-Informationen. Innerhalb der Sektion [Support Information] können Sie weitere Infos eintragen. Die Zeilen definieren Sie durch die Schlüsselnamen Line1, Line2, Line3, die ein Dialog gesondert ausgibt. Selbst Texte mit 50 Zeilen oder mehr lassen sich auf diese Art verpacken. Der numerische Wert in den Schlüsselnamen Line... muss von 1 an fortlaufend nummeriert sein. Ihre Informationen weisen Sie diesen Schlüsselnamen über ein Gleichheitszeichen zu, wobei Sie die Informationen selbst in doppelte Anführungszeichen einfassen. Das Ende jeder Zeile bei der Ausgabe bestimmt der Zeilenumbruch. oeminfo.ini speichern Sie im Systemverzeichnis, in dem Sie auch die Datei mit dem Logo abgelegt haben.
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Systeminformationen
3. Personalisierungsinformationen anzeigen: Das Ergebnis sehen Sie nach erfolgtem Neustart mit dem Befehl Start/Einstellungen/Systemsteuerung und anschließende Anwahl des Symbols System mit einem Doppelklick. Um die zusätzlichen Textinformationen ausgeben zu können, blendet der Eigenschaftendialog eine Schaltfläche ein, die die Beschriftung Supportinformationen trägt. Wenn Sie diese Schaltfläche wählen, sehen Sie einen gesonderten Informationsdialog. Die Titelleiste zeigt den Text, den Sie dem Schlüsselnamen Manufacturer in der Sektion [General] zugewiesen haben. Weitere Details lesen Sie, wenn Sie die horizontalen und vertikalen Bildlaufleisten bewegen. Mit OK schließen Sie die Dialoge.
Bild 11.2: Mit oeminfo.ini personalisieren Sie die Systeminformationen.
Laufende Prozesse aller Benutzer in Mehrbenutzerumgebungen anzei-
Hinweis Das Bitmap muss im 24-Bit-Farbformat vorliegen. Obgleich Sie ein beliebiges Grafikprogramm nutzen können, das dieses Format bereitstellt, ist der Einsatz des Zeichenprogramms Paint am sinnvollsten. Die Initialisierungsdatei muss vollständig von Hand kodiert werden, eine automatische Eintragung des aktuellen Betriebssystems und der Versionsnummer ist nicht möglich. Da diese Werte für die Ausgabe ohnehin nicht genutzt werden und lediglich als interne Informationen dienen, ist es nicht notwendig, eine bestimmte Syntax einzuhalten. Die PC-Personalisierung basiert auf der Initialisierungsdatei OEMINFO.INI und dem Bitmap OEMLOGO.BMP, die beide im WindowsSystemverzeichnis vorhanden sein müssen. Erst bei entsprechender Herstellerinformation in der INI-Datei wird auch das Logo wie gewünscht berücksichtigt. Änderungen am Logo werden erst nach einem Systemneustart sichtbar. Aufgrund der Behandlung der Dateitypen unter aktuellen Windows-Versionen kann es sein, dass bei der Anlage der Initialisierungsdatei das Kürzel nicht wie gewünscht vergeben wird. Kontrollieren Sie daher ggf. nach Anzeige sämtlicher Dateitypen (Ordneroptionen) die korrekte Vergabe der Dateinamen und ändern Sie diese nachträglich nach Erfordernis.
Laufende Prozesse aller Benutzer in Mehrbenutzerumgebungen anzeigen Unter Windows XP können in Mehrbenutzerumgebungen von mehreren Benutzern Arbeitssitzungen parallel gestartet werden, zwischen denen nach Bedarf gewechselt werden kann. Der Task-Manager legt auf Wunsch die gestarteten Prozesse sämtlicher angemeldeter Benutzer offen.
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Systeminformationen
Standardmäßig werden im Task-Manager lediglich die Prozesse des aktuellen Benutzers angezeigt. Nutzen Sie die Mehrbenutzerfunktionen von Windows XP, ist es jedoch sinnvoll, über den Task-Manager die ausgeführten Prozesse sämtlicher Benutzer anzeigen zu lassen. Um Datenverlust vorzubeugen, sollten Sie in Mehrbenutzerumgebungen immer dann auf ein Herunterfahren des Systems verzichten, wenn Prozesse anderer Benutzer noch aktiv sind. 1. Task-Manager starten: Um den Task-Manager zu starten, rufen Sie zum Kontextmenü der Task-Leiste den Befehl Task-Manager auf oder geben den Tastaturbefehl (Strg) + (Alt) + (Entf) ein. 2. Prozessanalyse: Im Task-Manager werden Ihnen die wichtigsten Programminformationen über die Registerkarte Prozesse angezeigt. Hinter jedem Prozess verbirgt sich ein bestimmtes Anwendungsprogramm, ein ActiveX-Server oder ein Systemdienst. Alle 32-Bit-Windows-Prozesse werden standardmäßig in einem eigenen Adressraum ausgeführt und innerhalb des Task-Managers aufgelistet. Um auch die Anzeige von 16-Bit-Programmen im Task-Manager zu erreichen, müssen Sie den Menübefehl Optionen/16-BitTasks anzeigen markieren. Der Menübefehl ist ausschließlich dann aktivierbar, wenn Sie die Registerkarte Prozesse bereits aktiviert haben. Sollen die Prozesse sämtlicher angemeldeter Benutzer aufgeführt werden, müssen Sie im TaskManager zusätzlich auf der Registerkarte Prozesse das Kontrollfeld Prozesse aller Benutzer anzeigen markieren. Über die Tabellenspalte Benutzername werden die Benutzer namentlich angeführt, die für das Starten der einzelnen Prozesse verantwortlich sind. Prozesse, die durch das System selbst ausgeführt wurden, sind mit dem Benutzernamen SYSTEM gekennzeichnet (vergleiche Abbildung 11.3).
Anwendungsprogamme bestimmten Prozessen zuordnen
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Bild 11.3: Der Task-Manager kann die Prozesse aller Benutzer anzeigen, die in Mehrbenutzerumgebungen ausgeführt wurden.
Anwendungsprogamme bestimmten Prozessen zuordnen Mit dem Task-Manager können Sie zu jeder ausgeführten Anwendung den zugehörigen Prozess ermitteln. Der TaskManager verwaltet die aktuell ausgeführten Anwendungen des aktuellen Benutzers über die Registerkarte Anwendungen. Die ausgeführten Prozesse und deren Leistungsdaten sind hingegen auf der Registerkarte Prozesse zusammengestellt. Hinter jeder Anwendung verbirgt sich ein bestimmter Prozess. Um einen Bezug zwischen Anwendung und dem zugehörigem Prozess herzustellen, brauchen Sie lediglich auf der Registerkarte Anwendungen eine bestimmte Anwendung anzuwählen und anschließend den zugehörigen Kontextmenübefehl Zum Prozess wechseln anzuwählen. Es wird automatisch auf die Registerkarte Prozesse gewechselt und der Anwendungsprozess wird
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Systeminformationen
markiert. In der Prozessliste wird anstelle der Titelzeile der ausgeführten Anwendung der zugehörige Programmdateiname aufgeführt. Über den Prozessnamen erhalten Sie zusätzliche Informationen, wie den zugehörigen Benutzer, die CPU-Auslastung durch das Programm und den erforderlichen Speicherbedarf in Kbyte.
Bild 11.4: Über den Task-Manager stellen Sie den direkten Bezug zwischen Programmnamen und Programmdatei her.
Automatischen Systemaktualisierungen auf der Spur Unter Windows XP werden mithilfe der automatischen Aktualisierungsfunktion Betriebssystemaktualisierungen über das Internet mitunter automatisch vorgenommen. Der Anwender hat auf den ersten Blick kaum einen Überblick über die nachträglich durchgeführten Änderungen.
Automatischen Systemaktualisierungen auf der Spur
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Windows XP stellt eine Funktion zur automatischen Systemaktualisierung über das Internet zur Verfügung, die Sie wahlweise aktivieren. Wesentlicher Schwachpunkt dieser Funktion ist, dass der Inhalt einzelner Aktualisierungen nur unzureichend offen gelegt wird. Auch im Nachhinein lässt sich das, was sich hinter einzelnen Aktualisierungen verbirgt, nur umständlich in Erfahrung bringen. 1. Systemaktualisierungen offen legen: Aktualisierungen werden innerhalb des Systemsteuerungsmoduls Software verwaltet und können darüber nach Bedarf jederzeit wieder entfernt werden. Innerhalb des Systemsteuerungsmoduls werden die Aktualisierungen als Windows XP Hotfix oder auch als Komponente mit dem Zusatz Update geführt. Allen Systemaktualisierungen ist zudem gemein, dass diese mit dem Zusatz [Weitere Informationen unter Q...] gekennzeichnet sind. Über diesen Zusatz rufen Sie nähere Informationen zu den einzelnen Aktualisierungen auch nachträglich über das Internet ab. 2. Nutzung von Hilfeverweisen: Zu vielen Aktualisierungen stehen Direktverweise mithilfeinformationen im Internet bereit. Um zu diesen Informationen zu gelangen, brauchen Sie lediglich einen bestimmten Hotfix im Systemsteuerungsmodul anzuwählen. Steht ein Internetverweis zur Verfügung, öffnet sich ein zusätzlicher Bereich mit der Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten. Ein Klick auf diese Verknüpfung öffnet einen zusätzlichen Dialog, in dem Sie eine Verknüpfung zu den gesuchten Supportinformationen erhalten. Bei aktiver Online-Verbindung können Sie diese Informationen direkt im Internet Explorer anzeigen lassen.
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Systeminformationen
Bild 11.5: Das Systemsteuerungsmodul Software gibt Hinweise zu automatisch eingerichteten Hotfixes.
Bild 11.6: Auf direktem Weg zu Hotfix-Informationen
Automatischen Systemaktualisierungen auf der Spur
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3. Informationssuche im Internet: Mitunter stehen für einzelne Systemaktualisierungen keine direkten Supportinformationen zum Abrufen bereit. Dennoch können Sie auch die Bedeutung dieser Aktualisierungen ermitteln. Notieren Sie sich dazu zunächst die Update-Informationen, die Sie über das Internet abrufen wollen, also beispielsweise Q309521. Diese Kennung entspricht einer Information in der Microsoft Knowledge Base, einer Wissensdatenbank, die von Microsoft gepflegt wird. Um die Information abzurufen, starten Sie den Internet Explorer und geben die Adresse http://support.microsoft.com ein. Sie gelangen zum Microsoft-Kundensupport. Im linken Bereich der angezeigten Internetseite stehen Steuerelemente für das Suchen in der Knowledge Base zur Verfügung. Geben Sie hier als Suchbegriff den Informationsschlüssel zu einer Systemaktualisierung ein, hier also beispielsweise Q309521. Bei Bedarf können Sie festlegen, ob die Suche in der englischen oder der deutschen Wissensdatenbank durchzuführen ist. Ferner können Sie die Suche auf ein bestimmtes Microsoft-Produkt einschränken. Standardmäßig sollten Sie bei der Informationsabfrage für Systemaktualisierungen die Deutsche Knowledge Base für Alle Microsoft Produkte durchsuchen lassen. Bestätigen Sie durch Anwahl der Verknüpfung Suche. Als Suchergebnis wird Ihnen nun in der Regel bereits der Link zum Informationstext zur jeweiligen Aktualisierung angeboten. Deren Anwahl führt wie gewünscht zu den ausführlichen Informationen der jeweiligen Systemaktualisierung. Liefert die Suche wider Erwarten kein Ergebnis zurück, sollten Sie alternativ in der Englischen Knowledge Base suchen.
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Systeminformationen
Bild 11.7: Über das Internet rufen Sie sich weiterführende Informationen zu Systemaktualisierungen ab.
Schnellzugriff auf Objekteigenschaften Mit einem Tastaturbefehl rufen Sie die Objekteigenschaften schneller auf, als wenn Sie den Kontextmenübefehl Eigenschaften verwenden. Wählen Sie dazu das jeweilige Objekt bei gedrückter (Alt)-Taste mit einem Doppelklick an. Das Objekt selbst kann sich als Symbol auf dem Desktop oder als Eintrag im Windows Explorer befinden (z.B. Arbeitsplatz, Netzwerkumgebung). Als Objekte werden ferner Ordner, Laufwerke, Drucker oder auch Dokumente und Verknüpfungen unterstützt. Auch Eigenschaften zu Objekten innerhalb der Schnellstartsymbolleiste der Taskleiste lassen sich auf diesem Wege abrufen. Lediglich die Eigenschaften von Startmenüeinträgen können Sie ausschließlich über das Startmenü mit dem Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen.
Speichernutzung unter der Lupe
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Speichernutzung unter der Lupe Auf der Registerkarte Systemleistung des Task-Managers können Sie neben der Prozessorauslastung auch den freien Speicher sowie den Verlauf der Speichernutzung in Bezug auf die Auslagerungsdatei verfolgen. Sie starten den Task-Manager über den gleichnamigen Kontextmenübefehl der Taskleiste.
Bild 11.8: Speicherauslastung unter der Lupe
Die Informationen werden zum Teil als Schaubild und zum Teil als Daten ausgegeben. Die Daten, die im Bereich Speicherverwaltung ausgegeben werden, sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt und kurz beschrieben.
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Systeminformationen
Information
Teili ilinformation
Beschreibung
Insgesamt
Handles
Summe sämtlicher Objektkennungen, die von allen aktuell ausgeführten Prozessen verwendet werden
Threads
Anzahl sämtlicher aktiven Threads einschließlich eines Leerlauf-Threads je Prozess.
Prozesse
Anzahl sämtlicher aktiven Prozesse einschließlich des Leerlaufprozesses
Insgesamt
Physikalische Speichergröße in Kbyte
Verfügbar
Freier physikalischer Speicher, der für die Prozesse noch verfügbar ist
Systemcache
Speicherumfang, der für das System bereitgestellt wird
Insgesamt
Virtueller Speicher, der von sämtlichen Prozessen bereits genutzt wird
Grenzwert
Virtueller Speicher, der allen Prozessen zugesichert werden kann, ohne die Auslagerungsdatei vergrößern zu müssen
Physikalischer Speicher (KB)
Zugesicherter Speicher (KB)
Tabelle 11.1: Zusammenstellung der ausgegebenen Speicherinformationen
Speichernutzung unter der Lupe
Information
KernelSpeicher (KB)
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Teili ilinformation
Beschreibung
Maximalwert
Maximalwert an virtuellem Arbeitsspeicher, der in der aktuellen Arbeitssitzung verwendet wurde
Insgesamt
Summe des Kernel-Speichers, der ausgelagert bzw. nicht ausgelagert ist. Der Kernel-Speicher ist der Speicher, der im Kernel-Modus mit hoher Priorität laufender Betriebssystemkomponenten bereitgestellt wird.
Ausgelagert
Größe des ausgelagerten Kernel-Speichers
Nicht ausgelagert
Größe des nicht ausgelagerten Kernel-Speichers
Tabelle 11.1: Zusammenstellung der ausgegebenen Speicherinformationen (Forts.)
In der Statuszeile des Task-Managers finden Sie noch einmal die Gesamtzahl der aktuell ausgeführten Prozesse einschließlich Leerlaufprozess, die aktuelle CPU-Auslastung in Prozent exklusive Leerlaufprozess sowie Angaben zum zugesicherten Speicher in Kbyte.
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Systeminformationen
Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen Um Informationen systemweit zu verwalten, stellt Windows XP entsprechend älteren DOS- und Windows-Betriebssystemen Umgebungsvariablen bereit. Einige dieser Umgebungsvariablen werden standardmäßig initialisiert und mit Daten gefüllt, andere wiederum werden verborgen verwaltet. Mithilfe von Umgebungsvariablen legen Sie grundlegende Systeminformationen offen, die Sie auch in Skripten und Stapelverarbeitungsprogrammen zum Informationsaustausch verwenden können. Die Umgebungsvariablen können per Windows-Dialog eingesehen und bearbeitet werden (vergleiche Umgebungsvariablen im Dialog bearbeiten) und werden innerhalb der Windows-Registrierdatenbank gesichert (vergleiche Umgebungsvariablen über die Systemregistrierung verwalten). Über den SET-Befehl können Sie gezielt an der Eingabeaufforderung die Informationen einzelner Umgebungsvariablen abrufen (vergleiche Umgebungsvariablen an der Eingabeaufforderung). Bei Umgebungsvariablen wird zwischen System- und benutzerdefinierten Umgebungsvariablen unterschieden (engl. Environment = Umgebung). Umgebungsvariablen des Betriebssystems werden durch das System eingerichtet und initialisiert und verwalten Daten zur Systemkonfiguration, wie beispielsweise den aktuellen Benutzernamen, das aktuelle Systemverzeichnis, das Benutzerverzeichnis oder auch Prozessorinformationen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betriebssystemversion, das System oder auch der Benutzer zwischenzeitlich wechseln, da das System die Informationen nach Bedarf aktualisiert. Dies erlaubt es Programmen, unter einheitlichem Namen auf bestimmte Verzeichnisse oder auch Systeminformationen zurückzugreifen, ohne das Programm selbst anpassen zu müssen. Einige Umgebungsvariablen des Systems sind öffentlich, andere werden hingegen verborgen verwaltet. Einige Umgebungsvariablen des Systems werden automatisch beim Systemstart gesetzt, andere
Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen
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können benutzerdefiniert erweitert oder angepasst werden, wie beim Suchpfad für ausführbare Programmdateien. Benutzerdefinierte Umgebungsvariablen werden zwar entsprechend den Umgebungsvariablen des Systems verwaltet, für deren Namensvergabe, deren Wertzuweisung und Wertaktualisierung ist aber der jeweilige Benutzer selbst verantwortlich. Die Einrichtung, Wertzuweisung und Aktualisierung von Umgebungsvariablen kann manuell über die Systemsteuerung, die Kommandozeilenebene oder über Programme erfolgen. Ist eine Umgebungsvariable bei deren Abfrage nicht definiert, liefert sie keinen Wert zurück. Der Vorteil von Umgebungsvariablen ist, dass diese systemund programmübergreifend nutzbar sind. Der Nachteil, dass deren Änderungen nicht geprüft werden und negative Auswirkungen auf das Laufzeitverhalten des Systems bzw. bestimmter Programme haben können. Wird beispielsweise das Benutzerverzeichnis manuell auf einen anderen Pfad geändert, können Benutzerdaten in Anwendungen nicht mehr vereinfacht angewählt werden, sofern die zugehörigen Dateien nicht ebenfalls physikalisch in das neue Benutzerverzeichnis verschoben werden. Nachfolgend sind die Umgebungsvariablen des Systems mitsamt deren Funktion tabellarisch zusammengestellt. Die wichtigsten Umgebungsvariablen sind die, die öffentlich verfügbar sind. Dazu gehören die Umgebungsvariablen, die bestimmte Verzeichnisse definieren. Das Verzeichnis für Temporärdateien wird üblicherweise in den Umgebungsvariablen TMP und TEMP, das Erscheinungsbild der Bereitschaftsmeldung an der Eingabeaufforderung über die Umgebungsvariable PROMPT und die Suchverzeichnisse über die Variable PATH definiert.
610
Systeminformationen
Umgebungsvariable
Beschreibung
AllUsersProfile
Gemeinsames Benutzerverzeichnis (\Dokumente und Einstellungen\All Users)
AppData
Verzeichnis für Anwendungsdaten (Standard %HOMEDRIVE%\Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Anwen dungsdaten)
CommonProgramFiles
Verzeichnis für gemeinsam genutzte Programmdateien (Standard %SYSTEMDRIVE%\Programme\Gemeinsame Dateien)
COMPUTERNAME
Name des Rechners
ComSpec
Verzeichnis, in dem der Befehlsprozessor CMD.EXE gespeichert ist
HOMEDRIVE
Laufwerk, auf dem sich das Benutzerverzeichnis befindet
HOMEPATH
Verzeichnis des aktuellen Benutzers (%HOMEDRIVE%\Dokumente und Einstellungen\Benutzername)
LOGONSERVER
Anmeldeserver (Rechnername)
NUMBER_OF_ PROCESSORS
Anzahl der vorhandenen Prozessoren
OS
Name des ausgeführten Betriebssystems (Windows_NT unter Windows XP)
Tabelle 11.2: Übersicht der unter Windows XP eingerichteten Systemvariablen
Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen
611
Umgebungsvariable
Beschreibung
Path
Suchpfad, in dem nach ausführbaren Programmen gesucht wird, wenn keine Verzeichnisangabe beim Programmaufruf angegeben wurde. Der Suchpfad kann über den gesonderten Befehl PATH auf der Befehlszeile eingerichtet werden.
PathExt
Dateikürzel für ausführbare Programmdateien (Skripten, Stapelverarbeitungsdateien, ausführbare Programmdateien (COM/EXE))
PROCESSOR_ ARCHITECTURE
Prozessorarchitektur
PROCESSOR_ IDENTIFIER
Prozessorkennung (ID)
PROCESSOR_ LEVEL
Prozessor-Level (Stufe)
PROCESSOR_ REVISION
Prozessor-Revision
ProgramFiles
Verzeichnis der eingerichteten Programme (Standard %SYSTEMDRIVE%\Programme)
PROMPT
Zeichenkette, die das Aussehen der Bereitschaftsmeldung der Eingabeaufforderung definiert (Standard $p$g, vgl. PROMPT-Befehl)
SESSIONNAME
Sitzungsname (z.B. Console)
SystemDrive
Systemlaufwerk
Tabelle 11.2: Übersicht der unter Windows XP eingerichteten Systemvariablen (Forts.)
612
Systeminformationen
Umgebungsvariable
Beschreibung
SystemRoot
Wurzelverzeichnis des Betriebssystems (Standard C:\Windows)
TEMP
Verzeichnis für Temporärdateien
TMP
Verzeichnis für Temporärdateien
USERDOMAIN
Benutzerdomäne bzw. lokaler Rechnername
USERNAME
Benutzername
USERPROFILE
Benutzerverzeichnis, in dem benutzerspezifische Daten abgelegt werden (%HOMEDRIVE%\Dokumente und Einstellungen\Benutzername)
winbootdir
Verzeichnis, über das das Windows-Betriebssystem gebootet wird (Standard C:\Windows)
windir
Windows-Verzeichnis (Standard C:\Windows)
Tabelle 11.2: Übersicht der unter Windows XP eingerichteten Systemvariablen (Forts.)
Um eine Liste der aktuell eingerichteten Umgebungsvariablen zu erhalten, können Sie zunächst über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung zur Eingabeaufforderung wechseln, dort den Befehl SET eintasten und mit (Enter) bestätigen. Alle zusätzlichen Variablen, die der Befehl offen legt, sind bereits durch zusätzliche Programme eingerichtet worden. Die Umgebungsvariablen LIB und INCLUDE definieren beispielsweise häufig für Programmiersysteme Bibliotheksverzeichnisse und Verzeichnisse für Headerdateien und die Variable BLASTER Einstellungen für Soundblaster-kompatible Soundkarten, die für ältere DOSAnwendungen benötigt werden.
Verborgenen Umgebungsvariablen auf der Spur
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Verborgenen Umgebungsvariablen auf der Spur Neben den öffentlichen Systemvariablen werden von Windows XP auch mehrere Systemvariablen verborgen verwaltet, nämlich CD, DATE, TIME, RANDOM, ERRORLEVEL, CMDEXTVERSION und CMDCMDLINE. Diese Variablen dienen ausschließlich der Informationsabfrage. Dazu werden die Werte auf der Kommandozeilenebene oder auch in Stapelverarbeitungsprogrammen in Prozentzeichen eingefasst. Der Befehl ECHO %RANDOM%
ermittelt beispielsweise eine Zufallszahl im Wertebereich 0 bis 32767 und liefert das Ergebnis an der Eingabeaufforderung über die Umgebungsvariable RANDOM zurück. Die nachfolgende Tabelle fasst die verborgenen Umgebungsvariablen zusammen. Umgebungsvariable
Beschreibung
%CD%
Aktueller Verzeichnisname
%DATE%
Aktuelles Datum entsprechend dem Befehl DATE
%TIME%
Aktuelle Zeit entsprechend dem Befehl TIME
%RANDOM%
Zufallszahl des Wertebereichs 0 bis 32767
%ERRORLEVEL%
Liefert den aktuell gesetzten ERRORLEVEL-Wert zurück, der vom zuletzt ausgeführten Programm/Skript gesetzt wurde
Tabelle 11.3: Übersicht der verborgenen Systemvariablen
614
Systeminformationen
Umgebungsvariable
Beschreibung
%CMDEXTVERSION%
Versionsnummer der Kommandoprozessorerweiterungen
%CMDCMDLINE%
Befehlszeile, mit der der Kommandoprozessor CMD aufgerufen wurde
Tabelle 11.3: Übersicht der verborgenen Systemvariablen (Forts.)
Windows XP interpretiert in Prozentzeichen eingefasste Namen als Umgebungsvariablen, die durch einen aktuellen Wert durch das System ausgetauscht werden müssen.
Spezielle Umgebungsvariablen der Wiederherstellungskonsole Einige spezielle Umgebungsvariablen von Windows XP werden ausschließlich an der Wiederherstellungskonsole (Recovery Console) unterstützt. Die Wiederherstellungskonsole ist eine eingeschränkte Befehlszeilenumgebung, über die Sie schwerwiegende Probleme mit dem Betriebssystem auf Kommandozeilenebene und ohne grafische Benutzerumgebung beheben. Über die Wiederherstellungskonsole aktivieren Sie beispielsweise Dienste und Gerätetreiber, überprüfen die Startkonfiguration, vorhandene Festplattenlaufwerke sowie deren Partitionen. Um den SET-Befehl für die Wiederherstellungskonsole zu aktivieren, müssen Sie Sicherheitsrichtlinien entsprechend anpassen. In der Home-Edition von Windows XP können Sie die Anpassung über den Registrierungs-Editor vornehmen. Nachdem Sie den Hierarchiezweig HKEY_LOCAL_ MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ Setup\Recovery Console angewählt haben, kontrollieren Sie, ob der Name SetCommand bereits eingerichtet ist. Ist dies nicht der Fall, legen Sie den Namen über den Befehl Bearbeiten/Neu/
Spezielle Umgebungsvariablen der Wiederherstellungskonsole
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DWORD-Wert an. Anschließend doppelklicken Sie auf diesen Namen, setzen den zugehörigen Wert auf den Dezimalwert 1 und bestätigen dann mit OK. Anschließend schalten Sie nach Bedarf mit dem Befehl SET erweiterte Funktionen an der Wiederherstellunghskonsole frei. Die speziellen Umgebungsvariablen, die an der Wiederherstellungkonsole bereitstehen, sowie deren Funktionen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt und beschrieben. Umgebungsvariable
Wer t
Beschreibung
AllowWildCards
True
Erlaubt das Einsetzen von Jokerzeichen (Wildcards) an der Wiederherstellungskonsole (z.B. DEL *.TXT). Standardmäßig ist die Verwendung von Jokerzeichen nicht zulässig (False).
AllowAllPath
True
Erlaubt den Zugriff auf beliebige Verzeichnisse mithilfe des CD-Befehls. Standardmäßig ist der Verzeichniswechsel über die Wiederherstellungskonsole nicht zulässig (False). Die Bearbeitung ist auf das Systemverzeichnis beschränkt.
Tabelle 11.4: Übersicht der Systemvariablen für die Wiederherstellungskonsole
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Systeminformationen
Umgebungsvariable
Wer t
Beschreibung
AllowRemovableMedia
True
Setzen Sie diese Umgebungsvariable auf den Wert True, können Sie Verzeichnisse und/oder Dateien auf Wechselmedien (Disketten, Wechselplatten) kopieren. Standardmäßig ist kein Kopieren auf Wechselmedien über die Wiederherstellungskonsole möglich (False).
NoCopyPromt
True
Unterdrückt die Sicherheitsabfrage beim Überschreiben von Dateien im Rahmen von Kopiervorgängen. Standardmäßig wird die Sicherheitsabfrage eingeblendet.
Tabelle 11.4: Übersicht der Systemvariablen für die Wiederherstellungskonsole (Forts.)
Systemvariablen für den Geräte-Manager Auch der Geräte-Manager kennt spezielle Umgebungsvariablen, deren Werte intern abgefragt und bei entsprechenden Werten erweiterte Geräteinformationen und Informationen zu deaktivierten Geräten offen legen. Die speziellen Umgebungsvariablen des Geräte-Managers sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Werte dieser Umgebungsvariablen können über Windows XP im Dialog entsprechend den Umgebungsvariablen des Systems und den benutzerdefinierten Umgebungsvariablen eingetragen und geändert werden. Alternativ können Sie die Umgebungsvariablen auch über den Registrierungs-Editor
Systembericht per Hilfsprogramm ausdrucken
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sowie den Hierarchiezweig HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Session Manager\Environment definieren. Die Schlüsselnamen werden über den RegistrierungsEditor als Zeichenkettenwerte (Datentyp REG_SZ) eingerichtet und verwaltet. Wie Sie Umgebungsvariablen über den Registrierungs-Editor definieren und ändern, wird später gesondert beschrieben. Umgebungsvariable
Wer t
Beschreibung
Devmgr_show_ Details
1
Setzen Sie diese Umgebungsvariable des Systems auf den Wert 1, so wird dem GeräteManager eine Registerseite mit erweiterten Geräteinformationen hinzugefügt.
Devmgr_show_ nonpresent_device
1
Setzen Sie diese Umgebungsvariable des Systems auf den Wert 1, so werden im Geräte-Manager auch die Geräte angezeigt, die in der aktuellen Konfiguration nicht enthalten sind.
Tabelle 11.5: Spezielle Umgebungsvariablen für den Geräte-Manager
Systembericht per Hilfsprogramm ausdrucken Nehmen Sie Konfigurationsänderungen vor, ist es bei anschließend auftretenden Problemen sinnvoll, zu ursprünglichen Einstellungen zurückzukehren. Über den Geräte-Manager können Sie lediglich eingeschränkte Systeminformationen ausdrucken. Sinnvoller ist die Verwendung eines gesonderten Hilfsprogramms, wie beispielsweise die EVEREST Home Edition von
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Systeminformationen
Lavalys Inc., das Sie im Privatgebrauch kostenfrei nutzen dürfen. Sie erhalten das Programm im Internet über die Adresse www.lavalys.com und anschließende Anwahl des Befehls Products und der Verknüpfung EVEREST Home Edition. (Alle Angaben ohne Gewähr!) Nach dem Herunterladen können Sie das Programm über die Programmdatei everesthome100.exe installieren und anschließend über den Startmenübefehl Start/ Alle Programme/Lavalys/EVEREST Home Edition/EVEREST Home Edition ausführen. Innerhalb der Anwendung werden die Systeminformationen über eine hierarchische Ordnerstruktur gegliedert. Darüber können Sie sich weitreichende Informationen zum Computer, zum Motherboard, zum Betriebssystem, zu Systemeinstellungen (z.B. Anzeige, Multimedia, Netzwerk) oder auch zu Geräten (Hardware) sowie zu installierten Programmen (Software), System-Updates, automatisch gestarteten Programmen (Autostart-Gruppe und Systemregistrierung) und eingerichteten Aufgaben des Task-Planers abrufen. Über Verknüpfungen können Sie bei bestehender Online-Verbindung aus dem Analyseprogramm heraus Gerätetreiber aus dem Internet herunterladen oder aber zugehörige Produktinformationen abrufen.
왘 Schnellbericht: Innerhalb des Programms können Sie wahlweise einen Schnellbericht oder einen benutzerdefinierten Bericht ausgeben lassen. Rufen Sie für den Schnellbericht den Menübefehl Bericht/Schnellbericht – Physikalische Geräte ab. Der Bericht selbst kann über untergeordnete Menüeinträge als Text, in eine HTML-Datei oder in einem Webarchiv (MHTML) ausgegeben werden. Die Datei können Sie über ein Textverarbeitungsprogramm weiter bearbeiten und ausdrucken oder aber im Internet Explorer anzeigen lassen.
Systembericht per Hilfsprogramm ausdrucken
619
Bild 11.9: Eine detaillierte und leistungsfähige Systemanalyse mit anpassbarer Berichtsfunktion bietet die Home-Edition von EVEREST.
왘 Berichts-Assistent: Alternativ können Sie auch den Berichts-Assistent über den Menübefehl Bericht/BerichtsAssistent ausführen. Bestätigen Sie zunächst den Eröffnungsdialog des Assistenten mit Weiter. Wählen Sie dann ein Berichtsprofil, beispielsweise Angepasste Auswahl, und setzen Sie mit Weiter fort. Im folgenden Dialogfeld können Sie sämtliche Informationen für die Berichtsausgabe selbst durch entsprechende Markierungen zusammenstellen. Bestätigen Sie erneut mit Weiter.
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Systeminformationen
Bild 11.10: Über den Assistenten können Sie die Ausgabeinformationen im Detail selbst bestimmen.
왘 Berichtsvorschau: Nachdem Sie das Berichtsformat (Text, HTML oder MHTML) gewählt haben, bestätigen Sie erneut mit Weiter. Der Fortgang der Berichtserstellung wird über ein Symbol im Benachrichtigungsbereich der Taskleiste, eine Ballonhilfe sowie Meldungen im Programmfenster dokumentiert. Das Ergebnis der Datenzusammenstellung wird anschließend in einem Vorschaufenster angezeigt. Über eine Symbolleiste können Sie den erstellten Bericht wahlweise in eine Datei sichern, als Mail versenden, in einer Druckvorschau betrachten und ausdrucken. Mit der Schaltfläche Schließen beenden Sie die Vorschau.
Prozessorauslastung überwachen
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Bild 11.11: Mit EVEREST erstellen Sie ausführliche und übersichtliche Berichte zu Ihrem Rechner.
Prozessorauslastung überwachen Über den Task-Manager können Sie die wichtigsten Leistungsdaten des lokalen Rechners anzeigen lassen und überwachen. Starten Sie dazu den Task-Manager über den gleichnamigen Kontextmenübefehl der Taskleiste. Um die Auslastung des Prozessors (CPU) einzusehen, wechseln Sie im Task-Manager auf die Registerkarte Systemleistung. Die Prozessorauslastung ist die Summe der Prozessornutzungen sämtlicher Prozesse ohne den bereits genannten Leerlaufprozess. In einem Schaubild wird die prozentuale Nutzung sowie der Verlauf dargestellt. Über den Menübefehl Ansicht/Kernel-Zeiten anzeigen können Sie neben der gesamten Prozessorzeit auch die Prozessorzeit ausgeben lassen, die im privilegierten (geschützten) Modus genutzt wird.
622
Systeminformationen
Bild 11.12: Überwachung der Prozessorauslastung
12 Systemregistrierung Registrierdatenbankbearbeitung per Reg-Befehl Mit dem Reg-Befehl können Sie auch über die Kommandozeilenebene bzw. Eingabeaufforderung Änderungen an der lokalen oder einer entfernten Registrierdatenbank durchführen bzw. gezielt Informationen abrufen, kopieren, vergleichen, löschen, exportieren oder auch importieren. Die nachfolgenden Befehle erwarten mitunter eine Vielzahl von Parametern, über die Sie den Rechner, den Hierarchiezweig, den Schlüsselnamen oder auch einen zuzuordnenden Wert übergeben. Die Syntax der einzelnen Befehle sowie Beispiele für den jeweiligen Befehlsaufruf erhalten Sie angezeigt, wenn Sie den Befehl mit dem Schalter /? auf der Kommandozeilenebene eingeben und mit (Enter) bestätigen. Sie können den Befehl sinnvoll in Skripten oder auch Stapelverarbeitungsprogrammen für Registrierungsänderungen verwenden. Befehl
Hilf ilfeinformationen
reg add
Schlüsselname samt Wert unter einem angegebenen Datentyp in die Systemregistrierung schreiben
reg compare
Vergleich von zwei angegebenen Schlüsselnamen
reg copy
Schlüsselname an eine andere Stelle einer lokalen oder enfernten Registrierdatenbank kopieren
Tabelle 12.1: Funktionsschalter für den reg-Befehl
624
Systemregistrierung
Befehl
Hilf ilfeinformationen
reg delete
Schlüsselname aus der angegebenen Registrierdatenbank löschen
reg export
Datenexport bzw. Sicherung des angegebenen Registrierschlüssels in eine Datei vom Typ reg
reg import
Import einer angegebenen reg-Datei in die Systemregistrierung
reg load
Datendatei mit dem Typ hiv, die über den Befehl reg save gesichert wurde, im angegebenen Registrierschlüssel zurückschreiben
reg query
Abfrage von Registrierschlüsslen und Schlüsselnamen zu einem angegebenen Hierarchiezweig der Systemregistrierung
reg restore
Schreibt Registrierschlüssel, die mit dem Befehl reg save gesichert wurden, in die lokale Systemregistrierung zurück
reg save
Speicherung eines Registrierschlüssels in einer Datendatei vom Typ hiv. Die Datendatei kann über den Befehl reg load auch an eine beliebige Position der Systemregistrierung zurückgeschrieben werden. Die Sicherung eines Registrierschlüssels sollte vor der Änderung eines Registrierschlüssels erfolge. Treten Fehler auf, kann der ursprüngliche Zustand über reg restore wiederhergestellt werden.
reg unload
Entfernung eines Registrierschlüssels, der mit dem Befehl reg load in die Systemregistrierung aufgenommen wurde
Tabelle 12.1: Funktionsschalter für den reg-Befehl (Forts.)
Sicherung der gesamten Systemregistrierung
625
Damit der Befehl innerhalb von Stapelverarbeitungsdateien eingesetzt werden kann, liefert er in der Regel bei erfolgreicher Ausführung den Rückgabewert 0 und bei einer fehlerhaften Ausführung den Rückgabewert 1 zurück (Errorlevel).
Sicherung der gesamten Systemregistrierung RegEdit exportiert die gesicherten Registrierdatenbankinhalte in unterschiedlichen Exportformaten, die nach Bedarf frei gewählt werden können: Sie starten den Registrierungs-Editor über den Befehl Start/Ausführen, geben den Befehl regedit ein und bestätigen mit OK. Haben Sie den Registrierungs-Editor gestartet, gehen Sie zur Sicherung der gesamten Registrierdatenbank wie folgt beschrieben vor: 1. Um die gesamte Registrierdatenbank zu sichern, markieren Sie die Ebene Arbeitsplatz in der Strukturansicht des Registrierungs-Editors und wählen anschließend den Menübefehl Datei/Exportieren bzw. den Kontextmenübefehl Exportieren. 2. Geben Sie im nun eingeblendeten Dialogfeld den Suchpfad und Dateinamen für die Datensicherung, z.B. Arbeitsplatz, an. Das Dateikürzel reg braucht nicht angegeben zu werden, es wird dem angegebenen Dateinamen automatisch angefügt. Optional können Sie neben dem Standard-Exportformat auch eines der anderen, bereits erläuterten Exportformate über das Kombinationslistenfeld Dateityp wählen. Bestätigen Sie die gemachten Angaben mit Speichern.
왘 Registrierungsdatei (*.reg): Dieses ist das standardmäßig genutzte Dateiformat, über das Registrierinformationen im Initialisierungsdateiformat abgelegt werden. Dieses Dateiformat der Version 5.00 kann ausschließlich unter Windows 2000, Windows XP und Windows Server 2003 verarbeitet werden. Sollen Registrierungsdateien mit Win-
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Systemregistrierung
dows 9x oder Windows NT ausgetauscht werden, sollten Sie alternativ das Win9x/NT4-Registrierungsdateiformat als Export- und Importformat nutzen. Exportierte regDateien können jederzeit in die Systemregistrierung zurückgeschrieben werden. Innerhalb der exportierten Dateien werden Hierarchiezweige über Sektionsnamen verwaltet. Diesen Sektionsnamen sind die Schlüsselnamen und deren Werte zugeordnet. Die Sicherung der gesamten Registrierdatenbank im Initialisierungsdateiformat ist aufgrund der Speichergröße nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Die Exportdatei selbst verwendet das Unicode-Format.
왘 Textdatei (*.txt): Das Textdateiformat ist ein reines Exportformat und kann nicht in eine Systemregistrierung zurückgeschrieben werden. Die exportierten Informationen werden jedoch strukturiert aufgebaut und eignen sich damit zur Protokollierung von Einstellungen oder gemachten Änderungen. Die Textdatei selbst kann auch auf dem Drucker ausgegeben werden.
왘 9x/NT4-Registrierungsdatei (*.reg): Hierbei handelt es sich um das Exportformat für Registrierinformationen, das ursprünglich mit Windows 95 bzw. NT 4.0 eingeführt wurde (Version 4.0). Wollen Sie Teilinformationen der Registrierdatenbank von Windows XP an ältere WindowsVersionen (9x, SE, ME und NT 4.0) übergeben, dann sollten Sie dieses Exportformat nutzen. Es weist entsprechend dem Dateiformat der Version 5.0 das Dateikürzel reg auf. In diesem Fall werden die Einträge aus der Registrierdatenbank extrahiert und in eine Datendatei mit dem Namen Arbeitsplatz.reg standardmäßig im Verzeichnis \Dokumente und Einstellungen\Benutzername\Eigene Dateien, abgelegt (z.B. \Dokumente und Einstellungen\Andreas\ Eigene Dateien). Sie können die Sicherung später nutzen, um deren Inhalte in die Systemregistrierung zurückzuschreiben. Die Systemstatussicherung, die Sie mit dem Datensicherungsprogramm Backup vornehmen, stellt eine weitere Variante zum Sichern und
Sicherung von Registrierdatenbankauszügen
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Wiederherstellen der gesamten Windows-Systemregistrierung bereit. Hinweise zu Backup und zur Systemstatussicherung entnehmen Sie den Erläuterungen im Kapitel Die schnelle Systemstatussicherung.
Sicherung von Registrierdatenbankauszügen Da die Registrierdatenbank sehr umfangreich ist und häufig nur programmspezifische Einträge zur Bearbeitung oder Sicherung benötigt werden, ist es sinnvoller, lediglich eine bestimmte Hierarchieebene oder einen bestimmten Zweig der Systemregistrierung zu sichern. Haben Sie den Registrierungs-Editor gestartet, gehen Sie zur Teilsicherung wie folgt vor: 1. Wählen Sie den zu sichernden Hierarchiezweig innerhalb des Registrierungs-Editors an (z.B. Arbeitsplatz\HKEY_ CLASSES_ROOT\.doc). 2. Rufen Sie den Menübefehl Datei/Exportieren auf. Geben Sie einen aussagekräftigen Dateinamen für die Datensicherung, z.B. Doc, wählen Sie das gewünschte Exportdateiformat über das Kombinationslistenfeld Dateityp aus und bestätigen Sie mit Speichern. Die exportierte Datei kann nun zur komfortablen Änderung von Systemregistrierungseinträgen mithilfe des Windows-Editors genutzt und je nach Bedarf und gewähltem Exportdateiformat wieder in die Registrierung geschrieben werden.
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Systemregistrierung
Teile oder Gesamtheit der Registrierung mit dem Registrierungs-Editor wiederherstellen Haben Sie die Registrierdatenbank in der Gesamtheit oder in Teilen in den Exportformaten Registrierungsdateien oder Win9x/NT4-Registrierungsdateien gesichert, können Sie diese sehr leicht wieder restaurieren und in die aktuelle Systemregistrierung oder eine angebundene Netzwerkregistrierung zurückschreiben lassen. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie den Registrierungs-Editor ausgeführt und die Importdatei bereits vorliegen haben. 1. Rufen Sie den Menübefehl Datei/Importieren auf. 2. Wählen Sie die Registrierungsdatei per Dialogfenster an (z.B. Arbeitsplatz.reg), legen Sie über das Kombinationslistenfeld ggf. das gewünschte Importformat fest und bestätigen Sie mit Öffnen. 3. Haben Sie Netzwerkregistrierungen an den RegistrierungsEditor gebunden, müssen Sie nun zunächst die Zielregistrierung wählen und mit OK bestätigen.
Registrierinformationen über REG-Dateien importieren Wählen Sie exportierte Registrierungsdateien (Dateikürzel reg), per Doppelklick im Explorer an, werden diese nach Bestätigung einer Sicherheitsabfrage automatisch mit der aktuellen lokalen Systemregistrierung zusammengeführt. Sie können Einträge in gesicherten reg-Dateien ebenfalls wieder automatisch in die Systemregistrierung zurückschreiben lassen, indem Sie innerhalb des Explorers oder der Arbeitsplatzansicht die entsprechende reg-Datei markieren, das zugehörige Objektmenü über die rechte Maustaste öffnen und abschließend den Menübefehl Zusammenführen aufrufen.
Vorgabeverzeichnis für Programmeinrichtungen anpassen
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Das Einfügen von Informationen testen Sie, indem Sie beispielsweise die Einstellungen zum Zweig Arbeitsplatz\ HKEY_ CLASSES_ROOT\.doc zuerst sichern, dann über den Menübefehl Bearbeiten/Löschen aus der Registrierung entfernen und über die gesicherte reg-Datei wie beschrieben wieder in die Systemregistrierung aufnehmen.
Bild 12.1: Angebundene Netzwerkregistrierungen können für den Import von Registriereinstellungen genutzt werden.
Vorgabeverzeichnis für Programmeinrichtungen anpassen Einrichtungsprogramme geben in der Regel das Verzeichnis \Programme des Systemlaufwerks für Programmeinrichtungen an. Ist Ihr Rechner mit mehreren Festplattenlaufwerken ausgestattet und der freie Laufwerkspeicher auf dem Systemlaufwerk selbst eingeschränkt, dann ist diese Verzeichnisvorgabe mitunter sehr störend. Über die Registrierdatenbank ändern Sie jedoch das Vorgabeverzeichnis auf Wunsch so, dass es auch von den meisten Einrichtungsprogrammen berücksichtigt wird. Um das Vorgabeverzeichnis für Programmdateien zu wechseln, rufen Sie den Befehl Start/Ausführen auf, geben den Befehl regedit ein und bestätigen mit OK. Suchen Sie im RegistrierungsEditor den Hierarchiezweig HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion auf.
630
Systemregistrierung
Bild 12.2: Über diesen Registrierschlüssel definieren Sie das Vorgabeverzeichnis für Programminstallationen.
Doppelklicken Sie auf den Schlüsselnamen ProgramFilesDir. Geben Sie im folgenden Dialogfeld den gewünschten und bereits existierenden Verzeichnisnamen an, der als Vorgabeverzeichnis dienen soll, und bestätigen Sie mit OK. Im vorliegenden Beispiel wird das Vorgabeverzeichnis für Programme vom Laufwerk C: auf das Laufwerk D: verlegt. Der Verzeichnisname selbst wird beibehalten.
Bild 12.3: Änderung des Vorgabeverzeichnisses für nachfolgende Programmeinrichtungen
Alle gängigen Installationsprogramme (z.B. Windows Installer, Install Shield) ermitteln das Programmverzeichnis über den zuvor geänderten Registrierschlüssel und bieten bei nachfolgenden Programmeinrichtungen wie gewünscht das manuell eingetragene Einrichtungsverzeichnis als Vorgabeverzeichnis an. Über die Installationsprogramme selbst ändern Sie bei Bedarf das geänderte Vorgabeverzeichnis.
Vorgabeverzeichnis für Programmeinrichtungen anpassen
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Bild 12.4: Die neue Verzeichnisvorgabe wird von Einrichtungsprogrammen als Ausgangsverzeichnis genutzt.
Hinweis Das angegebene Ziellaufwerk muss in jedem Fall ein beschreibbares Laufwerk sein, das über einen eindeutigen Laufwerkbuchstaben angesprochen werden kann. Dies kann neben einer herkömmlichen Festplatte auch ein Diskettenlaufwerk mit hoher Kapazität (z.B. ZipDrive), ein Wechselplattenlaufwerk (z.B. JazzDrive) oder auch ein beschreibbares bzw. wiederbeschreibbares CD/DVD-Laufwerk sein. Das CD/DVD-Laufwerk erfordert jedoch einen speziellen Packet-Writing-Laufwerktreiber wie DirectCD (Adaptec/ WinOnCD), InstantWrite (Instant CD/DVD), Sonic DLA (Sonic MyDVD) oder InCD (Ahead Nero). Vergleichen Sie dazu auch die weiterführenden Hinweise im Kapitel Datensicherung auf CD-R- und CD-RW-Laufwerken.
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Systemregistrierung
Hinweis Ältere Programme, die den ursprünglichen Pfad genutzt haben, versuchen häufig über eine Verknüpfung auf dem Desktop oder in der Schnellstartsymbolleiste ebenfalls auf das neue Programmverzeichnis zuzugreifen. Aus diesem Grund müssen Sie die Pfadangaben in diesen Verknüpfungen auf den ursprünglichen Programmpfad zurücksetzen. Sie erkennen die fehlerhafte Pfadzuweisung daran, dass die zugehörigen Bildsymbole nicht mehr erscheinen.
Pfeilsymbole in Verknüpfungssymbolen wahlweise anzeigen Über die Einstellungen der Registrierdatenbank können Sie frei bestimmen, ob innerhalb von Verknüpfungssymbolen die verkleinerten Pfeilsymbole angezeigt werden sollen oder nicht. 1. Pfeilsymbole entfernen: Durch Löschung des Schlüsselnamens IsShortcut im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_ CLASSES_ROOT\lnkfile können Sie den verkleinerten Pfeil in den Verknüpfungssymbolen aus der Anzeige entfernen lassen. Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie den Rechner zunächst neu starten.
Bild 12.5: Verknüpfungssymbol mit aktivierter Pfeilanzeige
Dateikürzel für Verknüpfungen einblenden
633
Hinweis Für weitere Verknüpfungen wird das Verknüpfungssymbol entsprechend dokumentspezifisch zugewiesen. Eine Übersicht erhalten Sie, indem Sie die Registrierdatenbank nach dem Schlüsselwort IsShortcut durchsuchen lassen. Das Entfernen des Schlüssels lnkFile bei diesen Dokumenttypen sorgt gleichermaßen für das Ausblenden des Pfeilsymbols beim jeweiligen Verknüpfungstyp. 2. Pfeilsymbole aktivieren: Suchen Sie im RegistrierungsEditor den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_ CLASSES_ ROOT\lnkfile, rufen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/Zeichenfolge ab und weisen Sie dem neuen Schlüssel den Namen IsShortcut zu.
Bild 12.6: Der Pfeil im Verknüpfungssymbol ist über die Registrierdatenbank ausblendbar.
Dateikürzel für Verknüpfungen einblenden Hinter einer Verknüpfung verbirgt sich immer eine Definitionsdatei, die ihrerseits mit der Dateierweiterung lnk (Link bzw. Verknüpfung) versehen ist. Innerhalb der Definition ist der Verweis auf die jeweilige Datei bzw. das verknüpfte Verzeichnis, das zugeordnete Symbol sowie die Bezeichnung enthalten. Ferner können Sie über die Verknüpfungseigenschaften den Pro-
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Systemregistrierung
grammpfad, ergänzende Kommentare sowie den Fenstermodus festlegen. Unter Windows XP kann über eine Programmverknüpfung auch der Kompatibilitätsmodus festgelegt werden. Das Dateikürzel wird in Windows XP standardmäßig verborgen, kann aber nach Bedarf auch eingeblendet werden. 1. Suffix einblenden: Um die Anzeige des Dateikürzels (Suffix) zu erzwingen, löschen Sie mit dem RegistrierungsEditor im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ ROOT\lnkfile den Schlüssel NeverShowExt über den zugehörigen Kontextmenübefehl Löschen.
Bild 12.7: Auch Verknüpfungen ist ein systemspezifisches Dateikürzel zugeordnet.
2. Suffix aktivieren: Um das Dateikürzel für die Verknüpfungen wieder auszublenden, rufen Sie im zuvor genannten Hierarchiezweig über den Registrierungs-Editor den Befehl Bearbeiten/Neu/Zeichenfolge ab und weisen Sie dem neuen Schlüssel den Namen NeverShowExt zu. Damit die gemachten Änderungen jeweils Gültigkeit erlangen, beenden Sie den Registrierungs-Editor und starten dann das System neu.
Verknüpfungsbeschriftungen kürzen Innerhalb von neu angelegten Verknüpfungsbeschriftungen erscheint standardmäßig der Text Verknüpfung mit. Sie können die Art der Beschriftungen manuell ändern, aber auch die Textvorgabe generell löschen. 1. Manuelle Bearbeitung: Über den Kontextmenübefehl Eigenschaften zu einer solchen Verknüpfung können Sie diese Textvorgabe für jede einzelne Verknüpfung nachträg-
Verknüpfungsbeschriftungen kürzen
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lich ändern oder auch anpassen. Löschen oder ändern Sie dazu den Text über die Registerkarte Allgemein des Eigenschaftendialoges im oberen Textfeld und bestätigen Sie mit OK.
Bild 12.8: Textfeld zur Änderung der Verknüpfungsbeschriftung
1. Verknüpfungen, die sich auf dem Desktop befinden, können direkt geändert werden, indem Sie diese wiederholt, aber ohne Doppelklick anwählen. Dann können Sie die Beschriftung direkt bearbeiten und die Änderung mit (Enter) bestätigen.
Bild 12.9: Im Bearbeitungsmodus werden die Verknüpfungsbeschriftungen umrandet.
2. Systemregistrierung: Um das Präfix für neu angelegte Verknüpfungsbeschriftungen auszuschalten, starten Sie den Registrierungs-Editor über den Befehl Start/Ausführen, geben den Befehl regedit ein und bestätigen mit OK. Anschließend wechseln Sie in den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\Explorer und geben zum Schlüsselnamen Link den Binärwert 00 00 00 00 ein. Zur Reaktivierung des Beschriftungspräfixes brauchen Sie den Binärwert lediglich auf 16 00 00 00 zurückzusetzen. Nach der Änderung beenden Sie den Registrierungs-Editor und starten dann das System neu. Die Änderung ist nur für den Benutzer gültig, unter dem die Änderung vorgenommen wurde. Die
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Systemregistrierung
Änderung hat keinem Fall Auswirkungen auf bereits vorhandene Verknüpfungen, sondern lediglich auf nachträglich angelegte Verknüpfungen.
Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren Standardmäßig werden Sie als Anwender die Desktopbereinigung über die Windows-Benutzeroberfläche und den Eigenschaftendialog der Anzeige nach Bedarf aktivieren (vergleiche Kapitel 6, Automatische Desktopbereinigung wahlweise aktivieren). Sie können die Aktivierung jedoch auch über die Windows-Registrierdatenbank vornehmen. Die Änderung der entsprechenden Einstellungen können Sie in Skripten und auch anderen Programmiersystemen nutzen. Setzen Sie zum Deaktivieren im Hierarchiezweig HKEY_ CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Desktop\CleanupWiz den Wert zum Schlüsselnamen NoRun auf 1 und zum Aktivieren auf 0. Ist der Schlüsselname im zuvor genannten Hierarchiezweig der Registrierdatenbank nicht vorhanden, müssen Sie ihn ggf. gesondert als DWORD-Datentyp anlegen.
Automatisches Desktopbereinigungsintervall ändern Die Desktopbereinigung von Windows XP wird im aktiven Zustand alle 60 Tage automatisch aufgerufen. Sie können das Bereinigungsintervall jedoch jederzeit an ihre eigenen Bedürfnisse anpassen und wahlweise verkürzen oder auch verlängern. Dazu müssen Sie die Windows-Registrierdatenbank bearbeiten. Um den Registrierungs-Editor zu starten, rufen Sie den Befehl Start/Ausführen auf, geben den Befehl regedit ein und bestäti-
Eingerichtete Benutzerkonten verbergen
637
gen mit OK. Wählen Sie den Hierarchiezweig HKEY_ CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Desktop\CleanupWiz an und doppelklicken Sie dann auf den Schlüsselnamen Days between clean up. Achten Sie darauf, das Sie im nachfolgend eingeblendeten Dialogfeld das Optionsfeld Dezimal anwählen. Dann können Sie die gewünschte Tagesanzahl für das Intervall direkt eingeben. Bestätigen Sie mit OK und beenden Sie anschließend den Registrierungs-Editor.
Bild 12.10: Die Festlegung des Intervalls für die Dektopbereinigungsfunktion erfolgt über den Registrierungs-Editor.
Hinweis Innerhalb des Eigenschaftendialoges zur Desktopbereinigung wird der Text zum 60-tägigen Intervall zwar in jedem Fall beibehalten, der Aufruf des Bereinigungs-Assistenten erfolgt jedoch im neu gesetzten Intervall.
Eingerichtete Benutzerkonten verbergen Für Mehrbenutzerumgebungen können Sie unter Windows XP mehrere Benutzerkonten einrichten. Jedem Benutzer kann dabei optional ein Kennwort zugewiesen werden. Über den Benutzernamen und ggf. durch Kennworteingabe kann der Benutzer Zugang zum System erhalten. Unter Windows XP haben Sie die Möglichkeit, eine Anmeldung über einen einfa-
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Systemregistrierung
chen Anmeldungsdialog oder den Willkommens-Bildschirm (Standard) vornehmen zu lassen. Im Willkommens-Bildschirm erscheinen sämtliche der eingerichteten Benutzerkonten für eine vereinfachte Anwahl nebeneinander. Über die Registrierdatenbank können Sie einzelne Benutzerkonten nach Bedarf aus dem Willkommens-Bildschirm entfernen, ohne die dazugehörigen Benutzerkonten direkt physikalisch löschen zu müssen. Dies hat den Vorteil, dass Sie die Konten jederzeit wieder sehr einfach reaktivieren können. 1. Benutzerkonten verbergen: Um den Registrierungs-Editor zu starten, rufen Sie den Befehl Start/Ausführen auf, geben den Befehl regedit ein und bestätigen mit OK. Wählen Sie den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_ MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\SpecialAccounts\UserList an. Richten Sie nun für jedes zu verbergende Benutzerkonto einen gesonderten Schlüsselnamen vom Typ DWORD ein. Nutzen Sie für den Schlüsselnamen den Namen des Benutzerkontos. Um für das Benutzerkonto Dominik die Kontenanzeige zu unterdrücken, rufen Sie beispielsweise den Befehl Bearbeiten/Neu/DWORD-Wert auf, geben den Namen Dominik ein und bestätigen mit (Enter). Dem Schlüssel wird automatisch der Wert 0 zugeordnet, der für die Ausblendung sorgt.
Bild 12.11: Über die Systemregistrierung lassen sich Benutzerkonten verbergen.
Entfernung verwaister Programmeinträge
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2. Verborgene Benutzerkonten sichtbar machen: Um ein verborgenes Benutzerkonto wieder sichtbar zu machen, löschen Sie entweder den Benutzernamen über den zugehörigen Schlüsselnamen im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\ HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\Winlogon\SpecialAccounts\UserList der Registrierdatenbank oder aber setzen den Wert zu diesem Schlüsselnamen auf den Wert 1. Die Wertänderung hat den Vorteil, dass der Schlüsselname später für ein erneutes Verbergen nicht manuell wieder angelegt werden muss, sondern lediglich eine erneute Wertänderung auf 0 stattzufinden hat.
Entfernung verwaister Programmeinträge aus dem Systemsteuerungsmodul Software Geht es nach Microsoft, so werden Programme ausschließlich über zugehörige Installationsprogramme eingerichtet und mithilfe eines Deinstallationsbefehls im Startmenü oder aber den zugehörigen Programmeintrag im Systemsteuerungsmodul Software und anschließendes Anklicken der Schaltfläche Ändern/Entfernen wieder entfernt. Diese Vorgehensweise ist durchaus sinnvoll und zu empfehlen, da damit auch alle Einträge in der Systemregistrierung und zugehörige Bibliotheken, die nicht im Programmverzeichnis abgelegt werden, gelöscht werden. Allerdings verhindert das System nicht, dass Programme über die zugehörigen Programmverzeichnisse auch direkt über den Windows Explorer gelöscht werden. Löschen Sie Programme auf diese Weise, werden auch die zugehörigen Programmeinträge in der Systemregistrierung nicht gelöscht und ein solches Programm erscheint weiterhin in der Liste der eingerichteten Programme des Systemsteuerungsmoduls Software. Entsprechendes kann passieren, wenn es während einer Deinstallation zu einem Programmabsturz kommt oder die Deinstallationsroutine unerklärlicherweise hängen bleibt. Dann
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Systemregistrierung
bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den Programmverweis aus der Systemregistrierung manuell zu entfernen. Die Deinstallation über das Systemsteuerungsmodul Software ist nicht mehr möglich, da für die Deinstallation selbst Daten aus dem Programmverzeichnis erforderlich sind, das durch den manuellen Löschvorgang ja nicht mehr existiert. 1. Verwaiste Programme ermitteln: In der Regel erkennen Sie verwaiste Programme daran, das entweder der Programmaufruf aus dem Startmenü oder per angelegter Verknüpfung oder aber ein Ändern und Entfernen der Programmeinrichtung über das Systemsteuerungsmodul Software nicht mehr möglich ist und lediglich mit einer Fehlermeldung quittiert wird (vergleiche Abbildung). Nur in diesem Fall sollten Sie auch das manuelle Entfernen des Programms aus der Systemregistrierung durchführen.
Bild 12.12: Ein Programmeintrag im Systemsteuerungsmodul Software ist keine Garantie dafür, dass ein Programm noch eingerichtet und abrufbar ist.
2. Deinstallationsinformationen enttarnen: Nachdem Sie den Registrierungs-Editor über Start/Ausführen, Eingabe des Befehls regedit und Bestätigung mit OK gestartet haben, suchen Sie zunächst in der Systemregistrierung den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall auf. Für jedes über das Systemsteuerungsmodul Software deinstallierbare Programm finden Sie hier einen eigenen Untereintrag. Einige Einträge sind auf den ersten Blick wenig aussagekräftig, wie numerische Kennungen in geschweiften
Entfernung verwaister Programmeinträge
641
Klammern {...}, hinter denen sich registrierte Anwendungen verbergen, und Einträge mit KB..., hinter denen sich einzelne Systemaktualisierungen verbergen. Programme die mit dem Einrichtungsprogramm von Visual Basic installiert wurden, erscheinen mit dem Hauptnamen ST6UNST #, gefolgt von einer numerischen Kennung. Nähere Informationen legen erst die Schlüsselnamen offen, die unter dem jeweiligen Programmeintrag verwaltet werden und die in der folgenden Tabelle zusammengestellt und erläutert sind. Nicht alle Schlüsselnamen werden dabei auch für jeden Programmeintrag genutzt. Die wichtigsten Schlüsselnamen sind DisplayName, DisplayVersion und UninstallString. Schlüsselname
Beschreibung
ApplicationName
Anwendungsname der Visual BasicAnwendung (nur für Visual BasicDeinstallationsprogramm)
AppToUninstall
Name der ausführbaren Programmdatei der Visual Basic-Anwendung (nur für Visual Basic-Deinstallationsprogramm)
DisplayIcon
Bildsymbol für die Anzeige im Systemsteuerungsmodul Software
DisplayName
Programmname, unter dem das Programm bzw. eine Komponente im Systemsteuerungsmodul Sofware erscheint
DisplayVersion
Programmversion im Zeichenkettenformat, die im Systemsteuerungsmodul Sofware über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten abgerufen werden kann
Tabelle 12.2: Befehlsaufrufe für den gezielten Aufruf von Systemsteuerungsmodulen
642
Systemregistrierung
Schlüsselname
Beschreibung
HelpLink
Internetadresse für Produktunterstützung im Internet. Mitunter wird über diesen Eintrag auch eine E-MailAdresse verwaltet, die in der Form mailto:
[email protected] hinterlegt wird. Die Informationsanzeige erfolgt als Verknüpfung im Systemsteuerungsmodul Software durch Anwahl der Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
HelpTelephone
Telefonnummer für den ProduktSupport. Die Informationsanzeige erfolgt im Systemsteuerungsmodul Software über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
InstallDate
Installationsdatum im Zeichenkettenformat YYYYMMDD (YYYY = Jahr, MM = Monat, DD = Tag)
InstallLocation
Für die Programmeinrichtung genutztes Installationsverzeichnis
LogFile
Verweis auf eine Protokolldatei, wenn das Programm über InstallShield eingerichtet wurde
Publisher
Hersteller bzw. Herausgeber des Programms. Die Informationsanzeige erfolgt im Systemsteuerungsmodul Software über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
Tabelle 12.2: Befehlsaufrufe für den gezielten Aufruf von Systemsteuerungsmodulen (Forts.)
Entfernung verwaister Programmeinträge
643
Schlüsselname
Beschreibung
Readme
Verweis auf eine lokale Liesmich-Datei. Die Informationsanzeige erfolgt im Systemsteuerungsmodul Software über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
UninstallString
Anweisung, über die das Programm deinstalliert werden kann. Dieser Aufruf wird auch durch das Systemsteuerungsmodul Software für die Deinstallation genutzt.
URLInfoAbout
URL mit Programminformationen. Die Informationsanzeige erfolgt im Systemsteuerungsmodul Software über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
URLUpdateInfo
URL mit Aktualisierungsinformationen. Die Informationsanzeige erfolgt im Systemsteuerungsmodul Software über die Verknüpfung Klicken Sie hier, um Supportinformationen zu erhalten.
Version
In DWORD-Datentyp verschlüsselte Versionsnummer.
VersionMajor
In DWORD-Datentyp verschlüsselte Hauptversionsnummer.
VersionMinor
In DWORD-Datentyp verschlüsselte Nebenversionsnummer.
WindowsInstaller
Der DWORD 1 gibt an, dass das Programm den Windows Installer für die Programmeinrichtung und Deinstallation nutzt
Tabelle 12.2: Befehlsaufrufe für den gezielten Aufruf von Systemsteuerungsmodulen (Forts.)
644
Systemregistrierung
Hinweis Werden einzelne Informationen, wie HelpLink, HelpTelephone, Publisher oder auch Readme bei eingerichteten Programmen nicht automatisch initialisiert, so können Sie diese Schlüssel selbst nachrüsten, um direkt aus dem Systemsteuerungsmodul Software auf zugehörige Programm- und Supportinformationen zugreifen zu können. 3. Programmeinträge entfernen: Um einen Programmeintrag zu entfernen, müssen Sie zuerst den Programmeintrag lokalisieren. Dies geschieht am einfachsten über den Anzeigenamen und den zugehörigen Wert zum Schlüsselnamen DisplayName. Ist der Eintrag eindeutig lokalisiert, löschen Sie diesen aus dem Hierarchiezweig
Beliebige Programme manuell in das Systemsteuerungsmodul Software einbinden Programme werden zur vereinfachten Deinstallation über das zugeordnete Einrichtungsprogramm in den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall der Systemregistrierung eingebunden. Ältere DOS- und Windows-Programme, die auch ohne Einrichtungsprogramm lauffähig sind, werden nicht entsprechend genutzt.
Beliebige Programme manuell in das Systemsteuerungsmodul Software
Auch Programme, die standardmäßig nicht für das Systemsteuerungsmodul registriert werden, können Sie so ergänzen, wie dies hier am DOS-Programmiersystem Turbo Pascal exemplarisch gezeigt werden soll. Die Ausgangsdaten sind:
왘 왘 왘 왘 왘
DisplayName: Turbo Pascal Version: 3.0 Publisher: Borland HelpLink: www.borland.com Verzeichnis: C:\Programme\Turbo Pascal 3 (wird nur innerhalb des Schlüsselnamens UninstallString genutzt)
왘 UninstallString: CMD /C del »c:\Programme\Turbo Pascal 3« /S /F /Q Die Deinstallationsanweisung kann hier lediglich auf den Löschbefehl DEL von Verzeichnissen und/oder Dateien zurückgreifen, der über die Eingabeaufforderung nutzbar ist. Der Kommandoprozessor, der für die Befehlsausführung genutzt wird, wird über den Befehl CMD gestartet und über den Kommandozeilenschalter /C unmittelbar nach der Befehlsausführung wieder beendet. Das Programmverzeichnis selbst ist in doppelte Anführungszeichen einzufassen, da es selbst Leerzeichen enthält. Die Schalter /S, /F und /Q gehören zum DELBefehl. Sie sorgen für ein Löschen aller Dateien der im Verzeichnis enthaltenen Unterverzeichnisse. Nachdem damit sämtliche Werte für die Dateneingabe vorliegen, legen Sie im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall über den Kontextmenübefehl Neu/Schlüssel zunächst den neuen Schlüssel Turbo Pascal 3.0 an. Anschließend definieren Sie über den Kontextmenübefehl Neu/Zeichenfolge die in der folgenden Abbildung dargestellten Schlüsselnamen und weisen diesen die zuvor genannten Werte zu.
646
Systemregistrierung
Bild 12.13: Programmeinträge für das Systemsteuerungsmodul Software lassen sich auch manuell nachtragen.
Obgleich es sich bei dem Programmeintrag um ein veraltetes DOS-Programm handelt, erscheint es nun im Systemsteuerungsmodul Software so wie auch die aktuellen Windows-Anwendungen. Sie können Supportinformationen anzeigen und die Anweisung für die Deinstallation über die Schaltfläche Ändern/ Entfernen ausführen lassen.
Bild 12.14: Ein altes DOS-Programm im Windows-Deinstallationsgewand
Versionsangaben auf dem Desktop
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Hinweis Im vorliegenden Beispiel bleibt das Programmverzeichnis C:\Programme\Turbo Pascal auch bei der Deinstallation über das Systemsteuerungsmodul Software erhalten. Das Verzeichnis muss also später manuell entfernt werden. Alternativ können Sie den Deinstallationsbefehl CMD /C DEL... natürlich auch später durch ein Programm ersetzen, das auch das Entfernen des Verzeichnisses übernimmt. Auch ein Entfernen der Registrierungseinträge erfolgt hier nicht. Nach der Deinstallation müssen Sie die vorgenommenen Einträge in der Systemregistrierung daher selbst löschen. Ersetzen Sie den Deinstallationsbefehl durch ein anderes Programm, sollte dieses auch das Löschen der Registriereinträge vornehmen.
Versionsangaben auf dem Desktop In Windows XP können Sie Informationen zum Betriebssystem und dessen Versionsnummer wahlweise auf dem Desktop anzeigen lassen. Aktuell im Einsatz befindliche Windows-Betriebssysteme wie Windows 98SE, Windows 2000, Windows ME und Windows XP sind in weiten Teilen frei konfigurierbar. Trotz eines ähnlichen Erscheinungsbilds unterscheiden sich die Systeme und auch deren Funktionen jedoch erheblich voneinander. Problematisch wird das Ganze, wenn Sie sowohl mit dem einen als auch dem anderen System arbeiten oder permanent zwischen unterschiedlichen Windows-Systemen wechseln. Um jederzeit zu sehen, welches System Sie gerade verwenden, lassen Sie die Bezeichnung des Windows-Betriebssystems und die zugehörige Versionsnummer auf dem Bildschirm ausgeben. Um die Anzeige zu erzwingen, gehen Sie wie nachfolgend beschrieben
648
Systemregistrierung
vor. Berücksichtigen Sie bei entsprechenden Änderungen jedoch, dass Sie über Administratorrechte verfügen müssen. 1. Versionsanzeige konfigurieren: Rufen Sie den Befehl Start/ Ausführen auf, geben den Befehl regedit ein und bestätigen Sie mit OK. Wählen Sie innerhalb des Registrierungs-Editors den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_ USER\Control Panel\Desktop. Innerhalb der Liste der Schlüsselnamen erscheint nun mitunter bereits ein Eintrag mit dem Namen PaintDesktopVersion. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie den Schlüsselnamen selbst anlegen. Windows XP verwaltet die entsprechende Konfigurationseinstellung nicht als Zeichenkette, sondern als langen Ganzzahlwert vom Typ DWord. Um den Namen einzurichten, rufen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/DWORD-Wert auf. Geben Sie anschließend den Namen PaintDesktopVersion ein und bestätigen Sie mit (Enter). Um die Versionsanzeige zu erzwingen, müssen Sie dem Namen PaintDesktopVersion den Wert 1 als langen Ganzzahlwert zuweisen. Doppelklicken Sie dazu auf den Namen PaintDesktopVersion. Bestätigen Sie die Werteingabe mit OK. Wollen Sie die Versionsanzeige später wieder verbergen, setzen Sie den Wert auf 0 oder löschen den Schlüsselnamen PaintDesktopVersion wieder. Beenden Sie den Registrierungs-Editor über den Befehl Registrierung/Beenden. Die Änderung der Einstellung wirkt sich lediglich für den aktuellen Benutzer aus.
Bild 12.15: Änderung der Versionsanzeige im Registrierungs-Editor
Eine Druckfunktion für den Windows-Explorer
649
2. Konfigurationsänderung zur Versionsanzeige übernehmen: Damit die Änderung wirksam wird, müssen Sie nun das System neu starten. Wählen Sie dazu den Befehl Start/ Beenden, markieren Sie die Option Neu starten und bestätigen Sie mit OK.
Bild 12.16: Windows-Versionsangaben werden auf dem Desktop oberhalb des Benachrichtigungsbereichs der Taskleiste angezeigt.
Eine Druckfunktion für den WindowsExplorer Eine Druckfunktion für den aktuell angezeigten Inhalt eines Ordners suchen Sie im Windows Explorer vergebens. Mit ein wenig DOS und dem Registrierungs-Editor erweitern Sie den Explorer jedoch auch um diese gewünschte Funktionalität. Mithilfe des Registrierungs-Editors können Sie die Kontextmenübefehle des Explorers nach Bedarf erweitern. Die Druckfunktion selbst können Sie dabei per DOS-Befehl, einem eigenständigen Hilfsprogramm oder alternativ auch über ein Skript nachbilden. An dieser Stelle wird der Einfachheit halber angenommen, dass der Ausdruck standardmäßig über DOS sowie die erste parallele Schnittstelle, also LPT1, erfolgen soll. Dies bedeutet, dass der Drucker lokal an der ersten parallelen Schnittstelle anzuschließen ist. Programme, die alternativ auch Netzwerkdrucker unterstützen, können allerdings alternativ nach dem gleichen Schema eingebunden werden.
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Systemregistrierung
Hinweis Nutzen Sie nachfolgende Lösung ohne lokal angeschlossenen Drucker, wird das Fenster der Eingabeaufforderung nicht automatisch geschlossen. Ein Ausdruck erfolgt auch bei verbundenem Netzwerkdrucker nicht. 1. Drucken per Stapelverarbeitung: In einem ersten Schritt legen Sie sich eine Stapelverarbeitungsdatei an, die für den Ausdruck verantwortlich ist, um die Datei anschließend über den Registrierungs-Editor mit dem Windows-Explorer zu verknüpfen. Öffnen Sie dazu die Eingabeaufforderung über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Zubehör/ Eingabeaufforderung. Wechseln Sie in einen globalen Pfad, über den das DOS-Programm später auch ohne Pfadangabe ausgeführt werden kann, beispielsweise C:\Windows oder C:\Windows\System32. An dieser Stelle wird die Datei im Verzeichnis C:\Windows angelegt und es wird ferner angenommen, dass Sie bereits mit Administratorrechten in dieses Verzeichnis gewechselt haben. Dann legen Sie die Stapelverarbeitungsdatei an: C:\Windows>COPY CON DRUCKE.BAT (Enter)
Geben Sie die Befehle für das Wechseln in ein per Kommandozeilenschalter übergebenes Verzeichnis, für das Drucken des aktuellen Verzeichnisses sowie zum Beenden der Eingabeaufforderung ein CD %1 DIR>LPT1 Exit
und bestätigen Sie die Dateianlage mit (F6) und (Enter).
Eine Druckfunktion für den Windows-Explorer
651
2. Stapelverarbeitung im Hintergrund ausführen: Um zu verhindern, dass beim späteren Ausdruck ein DOS-Fenster eingeblendet wird, müssen Sie die Eigenschaften für Windows nun noch gesondert anpassen. Wählen Sie die Datei DRUCKE.BAT im Windows-Explorer und rufen Sie den Kontextmenübefehl Verknüpfung erstellen auf. Zu der neuen Verknüpfung wählen Sie den Kontextmenübefehl Eigenschaften, wechseln auf die Registerkarte Verknüpfung, wählen für die Eigenschaft Ausführen den Wert Minimiert, löschen den Text im Textfeld Ausführen in und bestätigen mit OK. 3. Druckfunktion registrieren: Starten Sie nun den Registrierungs-Editor, indem Sie den Startmenübefehl Start/Ausführen aufrufen, den Befehl regedit eintasten und mit OK bestätigen. Wählen Sie den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\Shell an, in dem die bereits vorhandenen Verzeichnisbefehle verwaltet werden. Um einen neuen verzeichnisbezogenen Befehl einzurichten, wählen Sie den Befehl Neu/Schlüssel, geben die Bezeichnung print ein und bestätigen mit (Enter). Der Name print sorgt später automatisch dafür, dass der Druckbefehl innerhalb des Windows Explorers beim Öffnen eines Kontextmenüs zu einem markierten Verzeichnis erscheint. Nachdem Sie den neuen Eintrag gewählt und den Befehl Neu/Schlüssel erneut abgerufen haben, geben Sie den Namen command ein. Bestätigen Sie mit (Enter). Doppelklicken Sie auf den automatisch zu dem Schlüssel angelegten Standardwert (Standard). Tragen Sie zum Standardwert des Schlüsselnamens den Aufruf des gewünschten Befehls samt Suchpfad (hier optional, da sich das Programm im globalen Suchpfad für Programmdateien befindet) und den Parameter %L ein, hier also: C:\Windows\Drucke.Bat %L
652
Systemregistrierung
Dadurch wird später der Druckbefehl für ein aktuell angewähltes Verzeichnis bereitgestellt. Der Parameter %L übergibt hier den markierten, aber nicht geöffneten Verzeichnispfad an die Stapelverarbeitung, der innerhalb der Stapelverarbeitungsdatei über den Übergabeparameter %1 verarbeitet wird (siehe oben). Bestätigen Sie mit OK und verlassen Sie den Registrierungs-Editor über den Befehl Registrierung/Beenden.
Bild 12.17: Über den Registrierungs-Editor erweitern Sie den Windows Explorer um eine verzeichnisorientierte Druckfunktion.
4. Verzeichnisdruck über den Explorer: Rufen Sie nun innerhalb des Explorers den Kontextmenübefehl Drucken zu einem markierten Verzeichniseintrag auf, so wird fortan bei eingeschaltetem Drucker der zugehörige Verzeichnisinhalt auf dem Drucker ausgegeben. Nach gleichem Schema bauen Sie auch weitere verzeichnisorientierte Befehle in den Windows-Explorer ein. Wählen Sie dazu einen alternativen Schlüsselnamen zu print und weisen Sie entsprechend den vorangehenden Beschreibungen den Befehlsaufruf zu.
Eingabeaufforderung für aktuell angewählten Ordner öffnen Unter Windows XP wird jede Eingabeaufforderung standardmäßig im Windows-Verzeichnis geöffnet, was häufig einen unkomfortablen Verzeichniswechsel erforderlich macht. Sie können den Explorer jedoch so erweitern, dass dieser Fenster
Eingabeaufforderung für aktuell angewählten Ordner öffnen
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mit der Eingabeaufforderung auch verzeichnisorientiert öffnen kann. Um den Explorer mit einer entsprechenden Funktion zu erweitern, müssen Sie die Registrierdatenbank bearbeiten. 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor und suchen Sie den Registrierschlüssel Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ROOT\ folder\shell auf. Im Schlüssel folder werden verzeichnisorientierte Bildsymbole und Shell-Erweiterungen des WindowsExplorers und im Unterschlüssel Shell die einzelnen ShellErweiterungen sowie deren Teilfunktionen verwaltet. Eine Shell-Erweiterung ist eine Funktion, die dem Explorer über ein eigenständiges Programm bereitgestellt wird. Als eigenständiges Programm liegt auch der DOS-Kommandoprozessor COMMAND.COM bzw. der NT/XP-Kommandoprozessor CMD.EXE vor, über das die DOS- und NT-Eingabeaufforderungen geöffnet werden. 2. Wählen Sie den Befehl Neu/Schlüssel an, vergeben Sie den Namen Eingabeaufforderung und bestätigen Sie mit (Enter). Rufen Sie erneut den Befehl Neu/Schlüssel auf, wählen Sie als Namen command und bestätigen Sie mit (Enter). Im Standardeintrag zum Registrierschlüssel command wird der Programmaufruf, in diesem Fall für den Kommandoprozessor, verwaltet. Dieser lautet standardmäßig für den DOS-Befehlsprozessor C:\Windows\System32\Command. com und für den NT/XP-Befehlsprozessor C:\Windows\ System32\Cmd.exe. Doppelklicken Sie also auf den Eintrag (Standard). Geben Sie den letztgenannten Pfad und Programmnamen in der Form c:\Windows\sytem32\cmd.exe /Kcd %L
ein und bestätigen Sie mit OK. Im vorliegenden Beispiel wurde exemplarisch der NT/XP-Befehlsprozessor eingebunden. Dieser hat den Vorteil, dass ihm über den Schalter / K ein direkt auszuführender Befehl übergeben werden kann.
654
Systemregistrierung
Cd %L
ist ein Befehl, der für den Verzeichniswechsel in das aktuell markierte Verzeichnis sorgt, das wiederum über den Platzhalter %L angegeben werden kann und demnach variabel ist.
Bild 12.18: Erweiterung der Systemregistrierung um den verzeichnisorientierten Aufruf der Eingabeaufforderung
3. Nun steht Ihnen zum aktuellen Verzeichnis der Befehl Eingabeaufforderung zur Verfügung, den Sie wahlweise über das Menü Datei oder per Kontextmenü abrufen können.
Bild 12.19: Die Eingabeaufforderung wird über den neuen Befehl für das aktuell markierte Verzeichnis geöffnet.
Verknüpfungen zwischen Dokumenten und Anwendungsprogrammen
Sie gelangen bei Aufruf des Befehls unmittelbar in das jeweils markierte Verzeichnis.
Verknüpfungen zwischen Dokumenten und Anwendungsprogrammen Nehmen Sie einmal an, Sie wollen die Einträge der Registrierdatenbank ermitteln, die dem Dateikürzel jpg zugeordnet sind, und damit die Anwendung ermitteln, die mit dem Dateityp aktuell verknüpft ist. Beim JPG- bzw. JPEG-Format handelt es sich um ein Bilddateiformat, das häufig im Internet eingesetzt wird. 1. Dateikürzel suchen: Um die aktuellen Einträge zum JPGFormat einzusehen, rufen Sie innerhalb von RegEdit zunächst den Befehl Bearbeiten/Suchen auf, geben Sie nun die zu suchende Zeichenkette .jpg ein, markieren Sie lediglich die Suchoption Schlüssel und bestätigen Sie mit Weitersuchen. Suchen Sie ausschließlich nach einem Schlüssel, vermeiden Sie das Auffinden von Einträgen, die lediglich ihrerseits auf das gesuchte Objekt, hier also auf jpegfile, verweisen. Betrachten Sie die gefundene Definition, erhalten Sie Zusatzinformationen, die Ihnen zeigen, wie das Objekt in den Explorer eingebunden oder in welcher Form es in Verbindung mit einer Dokumentdatei zu starten ist. Die Suche nach dem Dateikürzel jpg liefert unter dem Standardeintrag den Objekttyp jpegfile zurück. Um Informationen zu diesem Objekttyp abzufragen rufen Sie erneut den Befehl Bearbeiten/Suchen auf. Geben Sie den Begriff jpegfile ein, markieren Sie die Suchoption Schlüssel und bestätigen Sie mit Weitersuchen.
656
Systemregistrierung
Bild 12.20: Das Sucherergebnis jpegfile im Eintrag Standard wird angezeigt.
2. Objektbezüge herstellen: Über den Objekttyp jpegfile und den Unterschlüssel Command\Open erhalten Sie nun einen Hinweis auf die Anwendung, die bei Anwahl eines JPGDokuments im Windows-Explorer geöffnet wird, hier nämlich das systemeigene Programm zur Bildanzeige. Dabei handelt es sich um eine spezielle DLL mit dem Namen shimgvw.dll, die über den Befehl rundll32.exe ausgeführt wird.
Bild 12.21: Über den Objekttyp und den Unterschlüssel Command erhalten Sie die Information, welche Anwendung zu einem bestimmten Dateityp gestartet wird.
Wichtige Einträge für den Windows Explorer, die so genannten Kontextmenübefehle, werden jeweils unter dem Schlüsselnamen Shell verwaltet, nach dem Sie ebenfalls suchen können. Für das Zeichenprogramm Paint bzw. den Dateityp .bmp finden Sie beispielsweise über den Objekttyp Paint.Picture (BMP-Format) Definitionen zum Öffnen (Open), Bearbeiten (Edit) und Drucken (PrintTo). Der Bearbeiten-Befehl lautet beispielsweise »%systemroot%\System32\mspaint.exe« »%1«. %1 ist lediglich ein Platzhalter, der wiederum für einen beliebigen Dateinamen
Freie Symbolzuweisung für registrierte Dokumenttypen
657
steht, der per Verknüpfung dem Windows-Zeichenprogramm Paint zugeordnet ist und über den Kontextmenübefehlaufruf vom Explorer übergeben wird. Das Programm Paint wird über den Dateinamen samt Suchpfad angegeben. Nach gleichem Verfahren können Sie nun beliebige Dateikürzel Anwendungsprogrammen zuordnen. Über die Schlüssel mit dem Namen command können Sie andere als die vorgewählten Programme zuordnen. Damit ist es beispielsweise möglich, die Bildverarbeitung einem komplexeren Zeichenprogramm zu überlassen.
Freie Symbolzuweisung für registrierte Dokumenttypen Jedem registrierten Dateityp können Sie ein beliebiges Symbol zuweisen, das anstatt des vorgegebenen Symbols im Explorer vor dem jeweiligen Dateinamen angezeigt wird. Der Nullwert zum Schlüsselnamen DefaultIcon legt für einen aktuell gewählten Objekttyp (z.B. rtffile, comfile, jpegfile oder Paint.Picture) das Bildsymbol der registrierten Dateiobjekte innerhalb des Explorers fest. Der allgemeine Aufbau der Information lautet: HKEY_CLASSES_ROOT\Objekttyp\DefaultIcon =Suchpfad\Programmdatei, BitmapRessource
Angenommen, der Initialisierungseditor WinINI ist unter dem Objekttyp WinIni.ShellExCls eingerichtet, besitzt intern ein Bitmap mit dem Ressourcenwert 0 und ist im Programmverzeichnis C:\Programme\WinIni gespeichert, ergibt sich demnach der folgende Registrierdatenbankeintrag: HKEY_CLASSES_ROOT\Winini.ShellExCls\DefaultIcon =c:\Programme\winini.exe, 0
658
Systemregistrierung
Der Wert, der dem Schlüsselwert DefaultIcon zugewiesen wird, setzt sich aus einer Datei einschließlich Suchpfad sowie einer Bitmap-Ressourcen-Kennung zusammen. Mit diesen Angaben kann das Bitmap durch den Explorer ermittelt und für die Anzeige der spezifischen Dateiobjekte genutzt werden. Genauso können Sie nun jedem Programmtyp benutzerdefinierte Bildsymbole zur Anzeige im Explorer zuweisen. Sie können jedoch nicht nur den Ressourcenwert erhöhen, sondern auch den Programmnamen gegen beliebige Programme und DLLs austauschen. Einzige Bedingung: Die Datei muss eine oder mehrere Bitmap-Ressourcen enthalten.
Hinweis Um sämtliche über die Registrierdatenbank zugewiesene Bildsymbole zu enttarnen, brauchen Sie lediglich nach dem Schlüssel DefaultIcon zu suchen.
Vorhandene Bildsymbole für registrierte Dateitypen wechseln Nehmen Sie einmal an, Sie wollen das Bildsymbol, das standardmäßig für Initialisierungsdateien mit dem Dateikürzel ini angezeigt wird, austauschen.
Bild 12.22: Die Standard-Initialisierungsdateisymbole sind wenig attraktiv und empfehlen sich für einen Austausch.
Vorhandene Bildsymbole für registrierte Dateitypen wechseln
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Gehen Sie dazu wie folgt vor: Wählen Sie im Registrierungs-Editor RegEdit die Hierarchieebene Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ROOT\.ini. Über den Standardeintrag zu diesem Dokumenttyp erhalten Sie einen Verweis auf die Klasse inifile. Im zugehörigen Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ROOT\inifile wiederum finden Sie im Standardeintrag zum Unterschlüssel DefaultIcon den Bildsymbolverweis in der Form %systemroot%\System32\shell32.dll,-151
Die DLL ist eine Bildsymbolbibliothek, die eine Vielzahl an Symbolen enthält. Diese können über die abschließende numerische Kennung selektiert werden. Im vorliegenden Beispiel wird die Nummer von 154 auf 5 geändert. Dahinter verbirgt sich ein Laufwerk- und Diskettensymbol. Sie können die Bildsymboldatei mit dem Kürzel ico auch direkt zuweisen oder eine andere exe- oder dll-Datei mit enthaltenen Symbolen verwenden. Über spezielle Bildsymboleditoren oder Ressourceneditoren, die kostenfrei über das Internet heruntergeladen werden können, können Sie häufig Programmdateien auf enthaltene Symbole hin untersuchen sowie die Bildnummern ermitteln. Im vorliegenden Beispiel wird der Verweis auf das Bildsymbol wie folgt geändert: %systemroot%\System32\shell32.dll,5
Damit die Änderungen wirksam werden, starten Sie den Rechner neu. Lassen Sie dann über die Suchfunktion Dateien mit dem Kürzel ini suchen oder wählen Sie diese im WindowsVerzeichnis gezielt an. Und siehe da, das zugeordnete Bildsymbol hat gewechselt.
660
Systemregistrierung
Bild 12.23: Freie Symbolwahl – Bildsymbole können jederzeit für beliebige Dateitypen geändert werden.
Hinweis Ist das Dateikürzel innerhalb der Registrierung nicht eingerichtet, müssen Sie es manuell ergänzen und für den Standardwert (standard) einen benutzerdefinierten Objekttyp eintragen. Anschließend richten Sie den Objekttyp ebenfalls ein und ergänzen ihn um den Unterzweig DefaultIcon, der den Verweis auf das Bildsymbol enthält.
Benutzerdefinierte Kontextmenüeinträge für Programme Kontextmenübefehle lassen sich sehr leicht nachträglich definieren. Die Funktionen selbst können dann über den jeweils zugeordneten Dateityp aus dem Windows-Explorer heraus ausgeführt werden, ohne die Anwendung explizit zu starten, anschließend die entsprechende Datei zu laden und erst dann die Funktion abzurufen. Um spezielle Befehle für das Kontextmenü eines Dateiobjekts bzw. Dateityps zu definieren, müssen Sie zur bereits eingetragenen Programmkennung (z.B. WinIni.ShellExCls) den Unterschlüssel Shell definieren. Jeder benutzerdefinierte Menüeintrag wird hier als weiterer Unterschlüssel und der zugeordnete Befehl unter dem darunter angeordneten Schlüssel command verwaltet. Innerhalb des Menübefehls sorgt das Und-Zeichen (&) dafür, dass der jeweils nachfolgende Buchstabe innerhalb
Benutzerdefinierte Kontextmenüeinträge für Programme
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des Kontextmenüs bei Bedarf unterstrichen dargestellt wird und in Verbindung mit der Taste (Alt) direkt angewählt werden kann. Der Öffnen-Befehl des Initialisierungseditors wird dementsprechend über den folgenden Schlüssel definiert. Dabei wird angenommen, dass der Editor eine Programmdatei über den Paramater %1 übernehmen und auswerten kann: Für die Funktion zum Öffnen wird ferner der Schalter /open übergeben. Die Auswertung der Schalter erfolgt auf Programmebene. Dies bedeutet, dass ein Programm, für das Kontextmenübefehle definiert werden sollen, Kommandozeilenschalter in ähnlicher Form unterstützen und verarbeiten muss. Hinweise, welche Schalter eine Anwendung oder ein Programm unterstützen, erhalten Sie über die zugehörige Hilfedatei oder Programmdokumentation. Die zulässige Befehlssyntax bestimmt für Sie, wie Sie den command-Befehl definieren müssen. Die nachfolgenden Zeilen dienen hier lediglich als Beispiel, da das Programm nicht zu Windows XP gehört, sondern eine Eigenentwicklung ist. HKEY_CLASSES_ROOT\Winini.ShellExCls\Shell =" " HKEY_CLASSES_ROOT\Winini.ShellExCls\Shell\Öffnen =" " HKEY_CLASSES_ROOT\Winini.ShellExCls\Shell\Öffnen\Command ="C:\Programme\Winini.exe"%1" /open“
Das aktuell gewählte Dokument im Explorer wird über den Parameter %1 an das Programm übergeben. Doch nicht immer müssen es die Kontextbefehle Öffnen, Bearbeiten oder auch Drucken sein. Die Befehle, die einrichtbar sind, werden in der Regel von der jeweiligen Anwendung vorgegeben. Die Kommandozeilenschalter von Anwendungen bieten sich an, als Kontextmenübefehle offengelegt zu werden. Wie Sie beliebige Kontextmenübefehle einrichten, wird nachfolgend exemplarisch gezeigt.
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Systemregistrierung
Kontextmenübefehle benutzerdefiniert ergänzen Nehmen Sie einmal an, Sie möchten Textdateien der DOSAnwendung Edit zuordnen und neue Kontextmenübefehle einrichten. In diesem Fall müssen Sie über Command-Schlüssel zum Kontextbefehl den Aufrufbefehl des jeweiligen Programms und Befehls angeben. Neben dem Dateinamen einschließlich Suchpfad übergeben Sie bei Bedarf über die Befehlszeichenkette optional Kommandozeilenschalter, die innerhalb der ShellErweiterung zur Auswertung der Kontextmenübefehle genutzt werden können. Ob Programme spezielle Kommandozeilenschalter bereitstellen und Dateinamen per Aufruf entgegennehmen können, entnehmen Sie der Dokumentation des jeweiligen Programms, für das Sie Kontextmenüeinträge definieren wollen. Innerhalb des Befehls zum Programmaufruf nutzen Sie den Platzhalter %1 stellvertretend für das aktuell markierte Dateiobjekt und den Platzhalter %2 für den Druckernamen. Die ebenfalls verfügbaren Platzhalter %3 und %4 stehen für den Treibernamen sowie die Schnittstelle und können in der Regel vernachlässigt werden. Definieren Sie einen Öffnen-Befehl für das Kontextmenü, wird dieser automatisch zum Standardbefehl. 1. Startbefehle analysieren: Um zu überprüfen, welche Befehle für das Programm Edit über Kommandozeilenschalter direkt abrufbar sind, wechseln Sie zunächst über den Startmenübefehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung auf die Kommandozeilenebene und rufen hier den Befehl C:\> Edit /? (Enter)
auf. Daraufhin werden sämtliche verfügbaren Kommandozeilenschalter offen gelegt. Hinweise zu Schaltern anderer Programme können Sie häufig auf gleichem Wege ermitteln,
Kontextmenübefehle benutzerdefiniert ergänzen
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und zwar unabhängig davon, ob es sich um DOS- oder Windows-Anwendungen handelt. Zusätzliche Hinweise erhalten Sie häufig auch über die Hilfedateien der jeweiligen Anwendungen sowie die Programmdokumentationen. Im vorliegenden Fall bietet es sich an, neben dem Befehl Öffnen den Befehl schreibgeschützt öffnen und binär öffnen, d.h. mit eingeschränkter Breite, zu definieren. Grundlage zur Bearbeitung der Registrierdatenbank ist das Dateikürzel txt. Innerhalb der Registrierdatenbank verweist das Dateikürzel auf den Objekttyp txtfile, den Sie über den RegistrierungsEditor zur Bearbeitung anwählen. 2. Benutzerdefinierte Kontextmenübefehle definieren: Standardmäßig werden hier die Kontextmenübefehle open (Öffnen), printto und print (Drucken) vordefiniert. Diese Befehle sollen der Einfachheit halber beibehalten werden. Nur die zwei zusätzlichen Befehle werden hier auf die DOS-Anwendung umgeleitet. Kontextmenübefehle können also durchaus auf mehrere Anwendungen zurückgreifen. Wählen Sie zunächst den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_ CLASSES_ROOT\txtfile\Shell. Rufen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, geben Sie den Kontextmenübefehl schreibgeschützt öffnen ein und bestätigen Sie mit (Enter). Markieren Sie erneut den Eintrag shell, rufen Sie den Befehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, geben Sie den Kontextmenübefehl binär öffnen ein und bestätigen Sie erneut mit (Enter). 3. Startbefehle definieren: Markieren Sie nun nacheinander die neu eingerichteten Schlüssel, rufen Sie jeweils den Menübefehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, geben Sie den Schlüsselnamen command ein und bestätigen Sie jeweils mit (Enter). Daraufhin wird zu den jeweiligen Schlüsseln der Standardname (Standard) eingerichtet. Wählen Sie nun die Hierarchieebene Arbeitsplatz\HKEY_CLASSES_ROOT\txtfile\Shell\ schreibgeschützt öffnen\command und anschließend den Namen (Standard) per Doppelklick an. Geben Sie den Befehl
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Systemregistrierung
C:\WINDOWS\System32\EDIT.COM /R %1
ein und bestätigen Sie mit OK. Entsprechend weisen Sie dem Standardeintrag zum Schlüsselnamen Arbeitsplatz\HKEY_ CLASSES_ROOT\txtfile\Shell\binär öffnen\command den folgenden Befehl zu. In diesem Fall wird eine Zeilenbreite von 60 Zeichen erzwungen. C:\WINDOWS\System32\EDIT.COM /60 %1
4. Neustart und Kontrolle: Nachdem Sie RegEdit beendet und den Rechner neu gestartet haben, können Sie bereits den Explorer öffnen, eine TXT-Datei anwählen und das zugehörige Kontextmenü mit der rechten Maustaste öffnen. Wie gewünscht, erscheinen die neuen Befehle, deren Aufruf den DOS-Editor startet. Ein Verlassen und Systemneustart des Registrierungs-Editors ist nicht erforderlich. Aber nicht nur Sie selbst können Kontextmenübefehle erweitern. Auch Anwendungsprogramme, die Sie nachträglich einrichten, ändern und erweitern ggf. die Kontextmenübefehle von Windows XP. In der folgenden Abbildung sehen Sie einen zusätzlichen Befehl, der vom Programmiersystem Visual Studio.NET eingerichtet wurde. Rufen Sie den jeweils neu eingerichteten Befehl auf, startet Edit wie gewünscht. Texte, die binär geöffnet werden, sind auf 60 Zeichen Breite umbrochen, eine Bearbeitung im schreibgeschützten Modus ist nicht möglich. Nach dem gleichen Schema können Sie im Übrigen auch zusätzliche Öffnen-Befehle einrichten (Öffnen mit WordPad, Öffnen mit Word, Öffnen mit WordPerfect), die andere Programme starten. Es ist also nicht zwangsläufig erforderlich, einen bestimmten Dateityp mit einer einzelnen Anwendung zu verknüpfen oder mit dem Befehl Öffnen mit jeweils per Dialog eine
Kontextmenübefehle benutzerdefiniert ergänzen
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registrierte Anwendung anzuwählen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der einfache Open-Befehl Priorität hat und standardmäßig gewählt wird, wenn Sie eine Datei per Doppelklick anwählen.
Bild 12.24: Für jeden Dateityp lassen sich neue Kontextmenübefehle definieren.
Bild 12.25: Der Kontextmenübefehl startet die Programmfunktion über die angegebenen Schalter.
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Systemregistrierung
Kontextmenübefehle bearbeiten oder übersetzen Liegen Kontextmenübefehle von Programmen in englischer Sprache vor, können Sie diese durch Einführung eines benutzerdefinierten deutschen Kontextmenüeintrags und Löschen des ursprünglichen Eintrags sehr leicht in eine andere Sprache übersetzen. Sind Ihnen bestehende Kontextmenüeinträge nicht aussagekräftig genug, ersetzen Sie diese entsprechend. Das Kommando zur Ausführung des Befehls kann von dem bereits existierenden Command-Eintrag übernommen werden, der letztlich ersetzt werden soll. Verrgleichen Sie dazu die praktischen Erläuterungen im Kapitel Kontextmenübefehle benutzerdefiniert ergänzen.
Programme aus dem Ausführen-Dialog bearbeiten und entfernen Standardmäßig merkt sich Windows XP namentlich bis zu 26 der letzten Programme, die Sie per Ausführen-Dialog gestartet haben. Über die Registrierdatenbank können Sie die Programmliste bei Bedarf löschen, nachbearbeiten oder auch ergänzen. Dazu gehen Sie wie folgt beschrieben vor: Starten Sie zunächst den Registrierungs-Editor, indem Sie den Befehl Start/Ausführen abrufen, den Befehl regedit eingeben und mit OK bestätigen. Wählen Sie den Registrierschlüssel Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\Explorer\RunMRU. Die einzelnen Programmnamen werden unter den Namen a bis z verwaltet. Um einen Programm zu enfernen, wählen Sie den Namen des zugehörigen Buchstabens mit Doppelklick an, löschen die zugehörige Zeichenkette im Bearbeiten-Dialog und bestätigen jeweils mit OK. Der Name MRUList legt über die Buchstaben die Reihenfolge fest, in der die zugehörigen Programmnamen
Programme aus dem Ausführen-Dialog bearbeiten und entfernen
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zur Auswahl bereitgestellt werden sollen (MRU List – Liste der am häufigsten genutzten Programme). Die Reihenfolge können Sie nach Bedarf ändern. Um neue Programme manuell in die Liste einzufügen, müssen Sie einen der Namen a bis z bearbeiten und diesem Programmpfad samt Programmname und ggf. zusätzliche Kommandozeilenschalter zuweisen. Im vorliegenden Beispiel wird der Eintrag zum Befehl regedit gegen den Befehl edit ausgetauscht.
Bild 12.26: Programmlistenverwaltung der Registrierung
Beenden Sie den Registrierungs-Editor mit dem Menübefehl Datei/Benden und starten Sie das System anschließend erneut. Rufen Sie nun den Befehl Start/Ausführen auf, werden die gelöschten Programme nicht mehr zur Auswahl angeboten. Geänderte Programme erscheinen ebenfalls wie gewünscht.
Bild 12.27: Geänderte Programmliste im Ausführe-Dialogfeld.
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Systemregistrierung
Programmlisten für Oberflächenfunktionen und allgemeine Anwendungsprogramme über die Registrierdatenbank aufsuchen Über die Registrierung werden auch für weitere Standarddialoge Programmlisten verwaltet. Um diese zu enttarnen und ggf. zu bearbeiten, brauchen Sie lediglich innerhalb des Registrierungs-Editors nach dem Namen MRUList zu suchen, der auch von anderen Anwendungsprogrammen zur Progammlistenverwaltung genutzt wird. Andere Programme setzen dem Namen MRUList häufig ein Präfix voraus. Mitunter sind die zugewiesenen Zeichenketten allerdings binär verschlüsselt, sodass deren Bearbeitung nur mit viel Aufwand möglich ist. Die am häufigsten verwendeten Dokumente, die Sie über den Befehl Start/ Zuletzt verwendete Dokumente abrufen können, werden binär im Hierarchiezweig HKEY_CURRENT_USER\Software\ Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\RecentDocs verwaltet. Die binäre Verwaltung wird genutzt, um neben den Dokumenten auch die Standorte der Dokumente über Verknüpfungen zu verwalten.
Programmlistenverwaltung zum Öffnen mit-Menübefehl offen legen Unter Windows XP werden zu spezifischen Dokumenttypen Programmlisten verwaltet, die immer dann per Kontextmenübefehl ausgegeben werden, wenn Sie zu einem Dokumenttyp den Kontextmenübefehl Öffnen mit aufrufen. Die Programmlisten werden entsprechend den vorangehenden Erläuterungen über die Namen a bis z und MRUList sowie den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\Explorer\FileExts\Dateikürzel\ OpenWithList verwaltet. Auch hier ist das Dateikürzel im zuvor genannten Hierarchiezweig durch ein spezifisches Dateikürzel zu ersetzen, also beispielsweise doc.
Automatisch startende Programme enttarnen
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Automatisch startende Programme enttarnen Die Autostart-Programmgruppe erlaubt es Ihnen, sehr leicht Programme beim Systemstart ausführen zu lassen. Sie kann nach Bedarf an die jeweiligen Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden. Zusätzliche Programmaufrufe sind jedoch auch in der Windows-Registrierdatenbank verborgen, sodass Sie nur schwer erkennen können, was tatsächlich beim Systemstart geladen wird. Dabei handelt es sich um Programme und Dienste, auf die der Anwender in der Regel keinen Einfluss nehmen soll. Die Installation und auch Deinstallation der entsprechenden Einträge erfolgt demnach durch die zugehörigen Einrichtungsprogramme. Dennoch ist es hilfreich zu wissen, welche Programme wertvollen Arbeitsspeicher belegen. Nur so können Sie auch hier bei Bedarf sinnvoll eingreifen. Sie finden die Liste der bei der Systemanmeldung eines Anwenders automatisch über den Explorer gestarteten Programme unter dem Registrierschlüssel Arbeitsplatz\HKEY_LOCAL_ MACHINE\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\ Run. Unter dem Namen RunOnce und RunOnceEx werden die Programme, die einmalig für alle Anwender ausgeführt werden sollen, aufgeführt. Die Anzahl der Einträge ist abhängig davon, wie viele Zusatzprogramme Sie unter Windows XP eingerichtet haben. Entfernen Sie diese Programme, können zugehörige Anwendungen oder aber Teilfunktionen dieser Programme mitunter nicht mehr oder nicht mehr fehlerfrei ausgeführt werden. Das testweise Entfernen bietet sich jedoch immer dann an, wenn Probleme mit Windows XP auftreten. Sichern Sie vor den entsprechenden Löschungen die jeweiligen Hierarchiezweige mit RegEdit, damit Sie die gemachten Änderungen später ohne viel Aufwand wiederherstellen können.
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Systemregistrierung
Bild 12.28: Automatisch und unsichtbar ausgeführte Programme verbergen sich unter den Schlüsselnamen Run, RunOnce und RunOnceEx.
Der Messenger installiert sich entsprechend für den jeweiligen Benutzer im Hierarchiezweig Arbeitsplatz\HKEY_ CURRENT__USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run der Registrierdatenbank.
Bild 12.29: Diese Einstellung sorgt für die automatische Ausführung des Messengers.
Einfache Kontextmenüerweiterungen für Laufwerkobjekte Laufwerkobjekte stellen unter Windows XP standardmäßig keine Kontextmenübefehle zur Defragmentierung und Laufwerküberprüfung bereit. Außerdem fehlt der Kontextmenübefehl Backup zur Herstellung von Datensicherungen. Um die entsprechenden Funktionen für einen objektbezogenen Aufruf bereitzustellen, können Sie die entsprechenden Befehle manuell nachrüsten. Über den Explorer werden die Ressourcen eines Rechners verwaltet. Auf jede Ressource, also beispielsweise Laufwerke, Verzeichnisse oder auch Dateien, können spezielle Funktionen angewandt werden. Ein Laufwerk kann beispielsweise forma-
Einfache Kontextmenüerweiterungen für Laufwerkobjekte
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tiert, ein Verzeichnis verschoben und eine Datei umbenannt werden. Die Funktion, die ein einzelner Objekttyp unterstützt, muss nicht zwangsläufig auch von anderen Objekten bereitgestellt werden. Der Formatierbefehl ist zwar für ein Diskettenlaufwerk, nicht jedoch für einen Ordner sinnvoll. Um die spezifischen Funktionen eines einzelnen Objekts abrufen zu können, verwalten diese spezielle Kontextmenüs, die nach Objektaktivierung mit der rechten Maustaste eingeblendet werden. Hier finden Sie ausschließlich die Funktionen, die vom jeweiligen Objekt unterstützt werden. Mithilfe der Registrierdatenbank können Sie selbst die Kontextmenüs, beispielsweise zu den Laufwerkobjekten, erweitern. Dabei müssen Sie allerdings beachten, dass ein Laufwerk nicht zwangsläufig sämtliche Eigenschaften eines anderen Laufwerks hat. Datensicherungen sind für jedes Laufwerk durchführbar, wogegen Laufwerküberprüfungen und Defragmentierungen nur auf lokalen, beschreibbaren Laufwerken zulässig sind. Auf CD-ROM- und Netzwerklaufwerken lassen sich die letztgenannten Funktionen nicht einsetzen. Einige Laufwerkdienstprogramme blenden für die Anwahl des zu bearbeitenden Laufwerks einen speziellen Dialog ein. Innerhalb dieses Dialogs werden nur die Laufwerke angeboten, die die jeweilige Funktion auch unterstützen. Anderen Programmen können Sie das Laufwerk gezielt per Kommandozeilenschalter übergeben. In diesem Fall sollte die Überprüfung, ob es sich für die abgerufene Funktion um ein zulässiges Laufwerk handelt, bereits im Vorfeld stattgefunden haben. Welche laufwerkorientierten Programme von Windows XP bereitgestellt werden, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
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Kontextm e n übe f e hl Backup
Systemregistrierung
Programm
Beschreibung
C:\ Windows\ system32\ ntbackup.exe
Der Kontextmenü Backup startet das Datensicherungsprogramm Backup. Im Anschluss daran kann die Festlegung der zu sichernden Daten erfolgen. Um automatische Sicherungen vorzunehmen, stellt Backup auch Kommandozeilenschalter bereit, die in Kapitel Grundlagen zur Datensicherung per Skript erläutert sind. Bei Verwendung der Sicherungsfunktion im Kontextmenü sollte auf die Angabe der Kommandozeilenschalter verzichtet werden.
Tabelle 12.3: Programme, die sich zur Einrichtung von Kontextmenübefehlen für Laufwerkobjekte eignen.
Einfache Kontextmenüerweiterungen für Laufwerkobjekte
Kontextm e n übe f e hl Wechselmedienverwaltung
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Programm
Beschreibung
C:\WinNT\ System32\ Ntmsmgr.msc
Dieses Programm ist Bestandteil der Managementkonsole (MMC) von Windows XP und wird über das Dienstprogramm Mmc.exe ausgeführt, das im Verzeichnis %systemroot%\system32 verwaltet wird. Die Teilprogramme der MMC werden unter dem Dateityp msc verwaltet und sind standardmäßig mit dem Dienstprogramm Mmc.exe verknüpft. Hinweis: Der Start einer MSC-Datei bzw. eines Programms der Managementkonsole ist aus den Angaben der Registrierung nicht direkt möglich, auch wenn systemintern eine entsprechende Verknüpfung definiert ist. Der Programmstart muss explizit durch das Dienstprogramm Mmc.exe erfolgen (vgl. nachfolgend angeführtes Beispiel). Das Programm Mmc.exe wird im globalen Pfad %systemroot%\system32 verwaltet.
Tabelle 12.3: Programme, die sich zur Einrichtung von Kontextmenübefehlen für Laufwerkobjekte eignen. (Forts.)
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Systemregistrierung
Kontextm e n übe f e hl
Programm
Beschreibung
Datenträgerverwaltung
C:\Windows\ System32\ Diskmgmt.msc
Dieses Programm ist Bestandteil der Managementkonsole von Windows XP und erlaubt das Erstellen und Löschen von Partitionen, das Einsehen von Laufwerkeigenschaften (z.B. Größe, Dateisystem, Fehlerstatus) sowie das Ändern von Laufwerkbuchstaben.
Defragmentierung
C:\Windows\ System32\ Dfrg.msc
Das durch den Parameter %1 übergebene Laufwerk kann durch dieses Programm der Managementkonsole defragmentiert werden.
Laufwerküberprüfung
C:\Windows\ System32\ ChkDsk.exe
Das aktuell über den Parameter %1 übergebene Laufwerk kann durch dieses Programm überprüfen und ggf. Laufwerkkorrekturen vornehmen. Der Parameter /F ist zwingend erforderlich, wenn Korrekturen durchgeführt werden sollen.
Tabelle 12.3: Programme, die sich zur Einrichtung von Kontextmenübefehlen für Laufwerkobjekte eignen. (Forts.)
Einfache Kontextmenüerweiterungen für Laufwerkobjekte
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Kontextm e n übe f e hl
Programm
Beschreibung
Datenträgerbereinigung
C:\Windows\ System32\ cleanmgr.exe
Die Datenträgerbereinigung kann nicht speziell für ein bestimmtes Laufwerk aufgerufen werden. Die Laufwerkwahl muss gesondert per Dialog erfolgen. Die direkte Einrichtung als Kontextmenübefehl ist somit möglich.
Tabelle 12.3: Programme, die sich zur Einrichtung von Kontextmenübefehlen für Laufwerkobjekte eignen. (Forts.)
An dieser Stelle wird gezeigt, wie Sie Funktionen für Laufwerkobjekte in das Kontextmenü einbinden, ohne das aktuelle Laufwerkobjekt unmittelbar zu berücksichtigen. Dazu wird der Kontextmenübefehl Defragmentieren eingerichtet, der die Defragmentierfunktion aufruft. Da die Laufwerkwahl innerhalb des Programms erfolgt und zudem nur für zulässige Laufwerktypen bereitgestellt wird, kann der Aufruf der Funktion auch für beliebige Laufwerkobjekte bereitgestellt werden. Auf die gleiche Weise lassen sich später weitere Kontextmenübefehle unter Verwendung der zuvor zusammengestellten Dienstprogramme einrichten. 1. Hierarchiezweig für Laufwerkbefehle: Rufen Sie den Registrierungs-Editor auf, indem Sie den Befehl Start/Ausführen aufrufen, den Befehl regedit eingeben und mit OK bestätigen. Wählen Sie anschließend den Hierarchiezweig HKEY_CLASSES_ROOT\Drive\Shell.
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Systemregistrierung
2. Kontextmenübefehl definieren: Rufen Sie den Menübefehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, vergeben Sie den Namen Defragmentierung und bestätigen Sie mit (Enter). Rufen Sie anschließend erneut den Befehl Bearbeiten/Neu/Schlüssel auf, geben Sie die Zeichenkette command ein und bestätigen Sie mit (Enter). 3. Aufrufbefehl zuweisen: Doppelklicken Sie im Listenfeld des Registrierungs-Editors auf den Eintrag (Standard), geben Sie den Wert mmc.exe C:\Windows\system32\dfrg.msc
ein und bestätigen Sie mit OK. Beenden Sie den Registrierungs-Editor über den Befehl Datei/Beenden.
Bild 12.30: Der Hierarchiezweig Drive ist Ausgangspunkt zur Neuanlage von Kontextmenübefehlen der Laufwerkobjekte.
4. Defragmentierung per Kontextmenübefehl: Wählen Sie nun ein beliebiges Laufwerk im Explorer mit der rechten Maustaste aus und rufen Sie den neu erscheinenden Kontextmenübefehl Defragmentieren auf. Daraufhin wird das Defragmentierprogramm ausgeführt und alle defragmentierbaren Laufwerke werden angezeigt, können ausgewählt, überprüft und anschließend defragmentiert werden.
Benutzer- und Firmennamen korrigieren und ändern
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Bild 12.31: Der benutzerdefinierte Kontextmenübefehl Defragmentierung wird nur für Laufwerkobjekte angezeigt.
Benutzer- und Firmennamen korrigieren und ändern Während der Systemeinrichtung vergebene Benutzer- und Firmennamen können im Nachhinein ohne Neuinstallation des Systems korrigiert und auch geändert werden. Windows erfragt bereits im Rahmen der Systemeinrichtung den Benutzernamen und auch die Firmenbezeichnung. Bevor Sie einen Rechner verkaufen oder an einen anderen Benutzer weitergeben, können Sie die Angaben ändern, ohne das System neu einrichten zu müssen. Auch etwaige Rechtschreibfehler lassen sich auf diesem Wege leicht korrigieren. Wechseln Sie dazu nach Aufruf des Registrierungs-Editors regedit in den Hierarchiezweig Arbeitsplatz\ HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\ CurrentVersion und setzen Sie den Benutzernamen über den Schlüsselnamen RegisteredUser und ggf. die Firmenbezeichnung über den Schlüsselnamen RegisteredOrganization nach Bedarf neu.
13 System-Tuning System-Tuning durch Reduzierung visueller Effekte Was bei speichergewaltigen und hochgetakteten Rechnern als hübsches Beiwerk gern genutzt wird, stellt bei weniger gut ausgestatteten Geräten eher ein Problem dar und bremst die Systemleistung unnötig. Durch Abschalten ausgewählter Oberflächeneffekte können Sie das Leistungsverhalten von Windows XP auch auf älteren Rechnern verbessern. Viele Effekte wirken sich negativ auf die Arbeitsgeschwindigkeit aus und sollten insbesondere auf langsameren Rechnern ausgeschaltet werden. 1. Effekte (de)aktivieren: Öffnen Sie dazu über das Kontextmenü des Desktops sowie den Befehl Eigenschaften das Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige. Auf der Registerkarte Darstellung des nachfolgend angezeigten Dialogfelds klicken Sie auf die Schaltfläche Effekte. Im nun angezeigten Dialogfeld stellen Sie die gewünschten Effekte ein, wobei alle aktivierten Effekte ihrerseits Rechenleistung einfordern, also für die Systembeschleunigung abzuschalten sind. Für das Anzeigen von Menüs und Schnellhilfen wählen Sie zwischen dem Einblendeffekt oder dem Rolleffekt. Um das Erscheinungsbild der angezeigten Schriften zu verfeinern, lassen Sie diese mit der Standardmethode oder per ClearType glätten. Die ClearType-Methode kann insbesondere die Schriftendarstellung auf Laptop-Monitoren erheblich verbessern. Erscheinen Ihnen bei der gewählten Bildschirmauflösung die angezeigten Symbole zu klein, markieren sie das Kontrollfeld Große Symbole verwenden. Ein hübscher Effekt sind die Schatten unter den Menüs, zu empfehlen aber nur bei speicherstarken Geräten. Den Fensterinhalt sollten
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System-Tuning
Sie beim Ziehen auch nur dann anzeigen lassen, wenn Ihre Rechner dann noch mit genügend Tempo arbeiten. Wer seine Tastatur lediglich zum Schreiben, nicht aber zur Bedienung der Oberfläche nutzt, kann die Unterstreichung der Buchstaben, die der Tastatursteuerung dienen, wahlweise ausblenden. Wird die Taste (Alt) gedrückt, kommen die Striche für den Notfall in jedem Fall wieder zum Vorschein. Haben Sie die gewünschten Einstellungen nach Geschmack und Rechnerleistung vorgenommen, bestätigen Sie mit OK. Auch das Dialogfeld Eigenschaften von Anzeige verlassen Sie anschließend ebenfalls mit OK. Danach sind die Einstellungen wirksam.
Bild 13.1: Effekte – die erste versteckte Systembremse.
2. Visuelle Effekte (de)aktivieren: Neben den zuvor genannten Einstellungen stellt Windows XP eine Menge weiterer Einstellungen bereit, die nur bei entsprechender Rechnerausstattung sinnvoll einsetzbar sind. Wollen Sie Rechenzeit nicht für optischen Schnickschnack bzw. optimierte Bedienund Hilfsfunktionen verschwenden, sondern stattdessen den unter Windows XP ausgeführten Anwendungen bereitstellen, können Sie diese Einstellungen an einem zentralen Punkt des Systems setzen und abschalten. Um die Änderungen vornehmen zu können, müssen Sie sich als Benutzer mit Administratorrechten am System angemeldet haben. Wählen Sie dann den Befehl Start/Systemsteuerung und doppelklicken
System-Tuning durch Reduzierung visueller Effekte
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Sie in der klassischen Ansicht auf das Systemsteuerungsmodul System. Wechseln Sie im nachfolgend geöffneten Dialogfeld auf die Registerseite Erweitert und wählen Sie die Schaltfläche Einstellungen im Rahmenfeld Systemleistung an. Im folgenden Dialogfeld legen Sie fest, in welcher Form die visuellen Effekte gesetzt werden sollen.
Bild 13.2: Jeder visuelle Effekt kann auch einzeln deaktiviert bzw. aktiviert werden.
3. Um die Windows-Standardeinstellungen zu verwenden, wählen Sie die Option Optimale Einstellung automatisch auswählen. Die Einstellungen richten sich dann nach dem aktuell verwendeten Rechner und sind optimal an Ihr System angepasst. Durch Markierung der Option Für optimale Darstellung anpassen erzwingen Sie die Aktivierung sämtlicher Effekte und nehmen auf langsameren Rechnern in Kauf, dass das System unnötig ausgebremst wird. Macht Ihr Rechner in Verbindung mit den visuellen Effekten schlapp, können Sie diese durch Markierung der Option Für optimale Leistung anpassen in der Gesamtheit deaktivieren. Nachdem Sie die Voreinstellung vorgenommen haben, können Sie per Listenfeld jeden einzelnen visuellen Effekt durch Markierung aktivieren und durch Demarkierung deaktivieren. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen durch wiederholtes Anklicken der Schaltfläche OK.
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System-Tuning
Schriftenordner bereinigen Windows XP stellt nach der Ersteinrichtung nur eine eingeschränkte Auswahl von Schriftarten zur Verfügung. Viele Programme installieren jedoch zusätzliche Schriftarten in den Schriftenordner von Windows (standardmäßig \Windows\ Fonts). Die Folge: Je mehr Schriftarten eingerichtet sind, desto mehr Systemressourcen benötigt das System für die Schriftenverwaltung. Mitunter treten bei einer zu hohen Anzahl eingerichteter Schriften auch Probleme mit Anwendungsprogrammen und auch dem System selbst auf. Da Sie nur in den seltensten Fällen wirklich sämtliche der eingerichteten Schriftarten benötigen, sollten Sie den Schriftenordner regelmäßig von den nicht verwendeten Schriftarten bereinigen. Lediglich die zum System gehörigen Schriftarten sollten Sie nicht antasten, da diese Schriftarten häufig auch von Anwendungen zur Oberflächengestaltung eingesetzt werden. 1. Systemschriftarten ermitteln: Um die zum System gehörigen Schriftarten vorab zu ermitteln, wechseln Sie im Internet auf die Seite http://www.microsoft.com/typography/fonts/ default.asp. Wählen Sie auf dieser Seite im oberen Kombinationslistenfeld das Betriebssystem Windows XP aus und bestätigen Sie mit Go.
Bild 13.3: Komfortable Ermittlung der Systemschriften über das Internet
Schriftenordner bereinigen
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Daraufhin wird bereits die Liste der Systemschriften angezeigt, die Sie über den Befehl Datei/Drucken auch auf dem Drucker ausgeben lassen können. Zu jeder Schrift lassen sich durch Anwahl der Verknüpfung Info weitergehende Schrifteninformationen abrufen.
Bild 13.4: Zusammenstellung der grundlegenden Schriften, die im Internet Verwendung finden
Hinweis Wichtige Schriftarten, die im Internet Verwendung finden, werden direkt auf der Eingangsseite im Internet angeführt. Auch diese Schriften sollten Sie nicht aus dem WindowsSchriftenordner löschen. 2. Schriftarten löschen: Nachdem Sie die Systemschriften ermittelt haben, wechseln Sie über den Windows Explorer in das Schriftenverzeichnis, standardmäßig also C:\Windows\ Fonts. Sie können das Schriftenverzeichnis auch über die Systemsteuerung anwählen. Rufen Sie dazu den Startmenübefehl Start/Systemsteuerung auf und doppelklicken Sie
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System-Tuning
dann in der klassischen Ansicht auf das Symbol Schriftarten. Über den Schriftenordner können Sie nun sämtliche Schriftarten löschen, die nicht zu den Systemschriften gehören oder im Internet verwendet werden. Da Sie mitunter spezielle Schmuckschriften in Textverarbeitungs-, Grafik- oder auch DTP-Programmen (Desktop Publishing) nutzen, sollten Sie die Schriften vorab kontrollieren. Dies erreichen Sie, indem Sie im Schriftenordner auf eine Schrift doppelklicken. Zum Löschen nutzen Sie den Kontextmenübefehl Löschen.
Bild 13.5: Schriftenanzeige unter Windows XP
Optimierte Schriftenansicht Obgleich Windows XP einen vereinfachten Zugriff auf eingerichtete Schriften über den Schriftenordner ermöglicht, fehlen dennoch wichtige Funktionen für den Schriftartenvergleich und das Ausdrucken von Schriften. Abhilfe schafft hier beispielsweise das Freeware-Hilfsprogramm Fontprinter, mit dem Sie sämtliche oder ausgewählte Schriftarten als übersichtlichen Schriftartenkatalog ausdrucken können. Über den Schriftartenkatalog können Sie später auch in Anwendungsprogrammen vereinfacht die zu verwendenden Schriftarten wählen. Sie finden das Hilfswerkzeug im Internet auf der Seite www.hulf.de
Ausführungsprioritäten von Programmen bestimmen und ändern
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(Angabe ohne Gewähr!). Nach der Einrichtung und dem Programmstart können Sie die auszudruckenden Schriften, sowie über Optionsfelder den auszudruckenden Beispieltext über ein Dialogfeld frei wählen. Anschließend können Sie den Schriftartenkatalog mit Druckvorschau anzeigen und durch Anwahl der Schaltfläche Drucken auf dem Drucker ausgeben lassen.
Bild 13.6: Eine übersichtliche Schriftenauflistung fehlt in Windows XP und kann mit dem Fontprinter ausgegeben werden.
Ausführungsprioritäten von Programmen bestimmen und ändern Unter Windows XP können Sie Anwendungsprogrammen nach Bedarf mehr oder auch weniger Rechenzeit zuweisen und damit deren Ausführungsgeschwindigkeiten heraufsetzen oder abmindern. Windows XP verwendet präemptives Multitasking und teilt die Rechenleistung zwischen einzelnen Programmen und Prozessen, die parallel ausgeführt werden, in Abhängigkeit von deren Prioritäten auf. Ob eine Anwendung standardmäßig mit höhe-
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System-Tuning
rer Priorität auszuführen ist als andere Anwendungen, muss die jeweilige Anwendung programmintern festlegen und dem Betriebssystem mitteilen. Ansonsten erhält diese automatisch die normale Ausführungspriorität zugewiesen. Mithilfe der Leistungsoptionen von Windows XP können Sie dafür sorgen, dass die jeweilige aktive Anwendung eine höhere Priorität zugewiesen bekommt als die im Hintergrund ausgeführten Programme. 1. Prozessorzeitplanung optimieren: Starten Sie dazu das Systemsteuerungsmodul System und wechseln Sie im nachfolgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Erweitert. Unter Windows XP wählen Sie dann die Schaltfläche Einstellungen im Rahmenfeld Systemleistung an, markieren im Dialogfeld Leistungsoptionen auf der Registerkarte Erweitert die Option Programme und bestätigen durch wiederholte Anwahl der Schaltfläche OK.
Bild 13.7: Auf Arbeitsrechnern sollte die Prozessorzeitplanung für Programme optimiert werden.
2. Ausführungsprioritäten anpassen: Zusätzlich können Sie für jede gestartete Anwendung bzw. jeden ausgeführten Prozess die Priorität auch übergeordnet bestimmen. Die Änderung geht jedoch unmittelbar nach der Beendigung des Prozesses bzw. einer Anwendung wieder verloren, ist also nur temporär gültig. Die Anpassung der Ausführungspriorität ist immer dann sinnvoll, wenn einzelne Programme rechenintensiv sind und beschleunigt werden sollen. Um die Ausführungsprioritäten zu ändern, nutzen Sie den TaskManager, den Sie über den gleichnamigen Kontextmenü-
Ausführungsprioritäten von Programmen bestimmen und ändern
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befehl der Taskleiste ausführen. Wechseln Sie innerhalb des Task-Managers auf die Registerkarte Prozesse. Um die aktuell gesetzte Priorität eines Programms oder eines Prozesses zu ermitteln, wählen Sie zunächst auf der Registerkarte Prozesse den zugehörigen Listeneintrag und rufen dann den Kontextmenübefehl Priorität festlegen auf. Die aktive Prioritätsstufe ist in einem untergeordneten Menü durch Markierung gekennzeichnet. Wählen Sie über das untergeordnete Menü ggf. eine neue Prioritätsstufe aus. Die Änderung der Priorität stellt einen direkten Eingriff in die systeminterne Prozessverwaltung dar. Insbesondere die Wahl der Priorität Echtzeit kann Probleme mit dem System selbst auslösen, da dadurch ggf. systeminterne Dienste nicht mehr gestartet werden können. Zur Programmbeschleunigung reicht in der Regel die Priorität Hoch aus. Benötigt ein Programm übermäßig viel Zeit und blockiert dadurch andere Programme, können Sie diesem Rechenzeit durch die Wahl der Prioritätsklasse Niedrig entziehen. Über ein gesondertes Dialogfeld werden Sie auf die Gefahr von Instabilitäten hingewiesen. Bestätigen Sie diese Meldung zur Prioritätsänderung, nachdem Sie sichergestellt haben, dass alle wichtigen Daten der aktuell geladenen Programme noch einmal gesichert wurden, mit Ja.
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System-Tuning
Bild 13.8: Mit dem Task-Manager ändern Sie die Prioritätsstufen ausgeführter Prozesse.
Laufwerkzugriffe beschleunigen Windows XP arbeitet intensiv mit der Festplatte, sei es zum Speichern von Dateien, zum Ablegen von Windows und Anwendungsprogrammen oder aber zur Verwaltung des virtuellen Arbeitsspeichers. Schnelle Laufwerkzugriffe beschleunigen auch Windows selbst. Die Laufwerkbeschleunigung wird mithilfe der so genannten Defragmentierung erzielt, welche Bestandteil der Verwaltungskonsole Computerverwaltung ist. Mit dem Defragmentierungsprogramm werden fragmentierte, also unzusammenhängend abgespeicherte Daten wieder geordnet sowie der freie Speicherplatz eines Laufwerks zusammengefasst und an das Laufwerkende verschoben. Vor der Defragmentierung wird eine Überprüfung vorgenommen, mit deren Hilfe ermittelt wird, ob
Laufwerkzugriffe beschleunigen
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eine Defragmentierung erforderlich ist. Sie können die Ermittlung des Defragmentierungsgrads auch manuell durchführen und anschließend anhand der ermittelten Daten selbst beurteilen, ob Sie ein Laufwerk defragmentieren wollen. 1. Defragmentierprogramm starten: Starten Sie das Programm über Start/Verwaltung/Computerverwaltung und wählen Sie anschließend den Hierarchiezweig Computerverwaltung (lokal)/Datenspeicher/Defragmentierung. Das Defragmentierungsprogramm kann auch objektbezogen für ein bestimmtes lokales Laufwerk gestartet werden. Rufen Sie dazu im zugehörigen Kontextmenü den Befehl Eigenschaften auf und wechseln Sie im nachfolgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Extras. Nun können Sie über die Schaltfläche Jetzt defragmentieren das Defragmentierungsprogramm ausführen. An dieser Stelle wird das Defragmentierungsprogramm auf die letztgenannte Weise ausgeführt, eine gesonderte Funktionsanwahl über einen Hierarchiezweig der Verwaltungskonsole ist dann nicht erforderlich. 2. Laufwerkwahl und Überprüfung: Wählen Sie nun zunächst das Laufwerk, zu dem Sie ermitteln möchten, ob dafür eine Defragmentierung erforderlich ist, also beispielsweise C:. Wählen Sie nun die Schaltfläche Überprüfen. Es erscheint ein gesondertes Dialogfeld, dem Sie entnehmen können, ob eine Defragmentierung erforderlich ist. Bestätigen Sie dies mit Defragmentieren. Ist keine Defragmentierung erforderlich, können Sie die Meldung mit Schließen ausblenden. Möchten Sie ermitteln, anhand welcher Daten das Programm beurteilt, ob eine Defragmentierung erforderlich ist oder nicht, sollten Sie die Schaltfläche Bericht anzeigen wählen. In einem gesonderten Dialogfeld erhalten Sie die Datenträgerinformationen mit dem aktuellen Fragmentierungsgrad sowie eine Liste der am stärksten fragmentierten Dateien angezeigt. Durch Aktivierung der Schaltfläche Defragmentieren können Sie auch aus diesem Dialogfeld heraus die Defragmentierung starten.
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System-Tuning
Bild 13.9: Das Defragmentierprogramm bei der Arbeit
3. Defragmentierung: Führen Sie die Überprüfung nicht separat aus, wird sie intern vor der eigentlichen Defragmentierung durchgeführt. Um ein Laufwerk zu defragmentieren, ohne eine getrennte Überprüfung vorzunehmen, wählen Sie nach der Laufwerkwahl die Schaltfläche Defragmentieren. Nach der Überprüfung wird die Defragmentierung des Laufwerks durchgeführt. Dies kann geraume Zeit in Anspruch nehmen. Der Fortschritt der Defragmentierung wird durch eine Fortschrittsanzeige in der Statuszeile des Defragmentierungsprogramms veranschaulicht. Dauert Ihnen die Defragmentierung zu lange, können Sie diese über die Schaltfläche Anhalten vorzeitig beenden, mit Unterbrechen pausieren lassen und mit Fortsetzen zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Das Defragmentierungsprogramm benötigt viel Rechenzeit, sodass ein paralleles Weiterarbeiten mit parallel ausgeführten Anwendungsprogrammen zwar möglich ist, aber erhebliche Leistungseinbußen bringt.
Anwahl und Überwachung von Leistungsindikatoren
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Hinweis Windows erzeugt virtuellen Arbeitsspeicher, indem es eine versteckte Auslagerungsdatei anlegt. Da die Auslagerungsdatei u.U. den gesamten, noch verfügbaren freien Laufwerkspeicher nutzt, wird bei einem fragmentierten Laufwerk auch diese zerteilt. Durch eine Defragmentierung können Sie also auch den Zugriff auf den virtuellen Speicher beschleunigen.
Systemanalyse – Anwahl und Überwachung von Leistungsindikatoren Wie Sie gezielt bestimmte Leistungswerte abrufen und überwachen, ist nachfolgend beschrieben: 1. Systemmonitor starten: Sie starten das Programm zur Leistungsüberwachung über Start/ Verwaltung/Leistung. 2. Datenobjekte und Leistungsindikatoren wählen: Um festzulegen, welche Informationen überwacht werden sollen, rufen Sie zum grafischen Ausgabebereich des Systemmonitors den Kontextmenübefehl Leistungsindikatoren hinzufügen auf. Wählen Sie im anschließend geöffneten Dialogfeld, ob Sie lokale oder Leistungsindikatoren eines bestimmten Rechners im Netzwerk überwachen wollen. Wählen Sie dann innerhalb des Dialogfensters Leistungsindikatoren hinzufügen ein Leistungsobjekt (z.B. Cache, Logischer Datenträger, Auslagerungsdatei, Netzwerkschnittstelle, Prozessor, Speicher, TCP, Telefonie, System, Terminaldienste). Legen Sie per Option fest, ob Sie einen oder Alle Leistungsindikatoren dieses Objekts überwachen wollen. Markieren Sie ggf. einen einzelnen Leistungsindikator. Mit Hinzufügen nehmen Sie die gewünschte Verfolgung
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System-Tuning
des Leistungsindikators in den Systemmonitor auf. Um nähere Informationen zu den verfügbaren Leistungsindikatoren angezeigt zu bekommen, brauchen Sie lediglich die Schaltfläche Erklärung anzuwählen. Auf Wunsch können Sie mehrere Indikatoren unterschiedlicher Objekte nach Bedarf zusammenstellen. Bestätigen Sie den Dialog abschließend mit Schließen.
Bild 13.10: Dialogfeld zur Auswahl der zu überwachenden Leistungsindikatoren
3. Leistungsindikatoren entfernen: Möchten Sie einzelne Informationen nicht mehr überwachen, müssen Sie die zugehörigen Leistungsindikatoren im rechten unteren Bereich des Systemmonitors markieren und anschließend die Schaltfläche Löschen anwählen oder die Taste (Entf) betätigen. Daraufhin wird der Leistungsindikator entfernt und nicht mehr überwacht.
Informationsüberwachung und Werteanalyse
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Bild 13.11: Über den Systemmonitor können Sie die Systemleistung anhand bestimmter Objekte und Leistungsindikatoren überwachen.
4. Systemmonitor beenden: Um den Systemmonitor zu beenden, rufen Sie den Menübefehl Datei/Beenden auf. Wenn Sie den Systemmonitor beenden, bleiben die zu überwachenden Leistungsindikatoren nicht erhalten, sodass Sie diese bei einem erneuten Programmaufruf des Systemmonitors neu festlegen müssen. Sie können die aktuelle Einstellung allerdings auch wahlweise über den Befehl Datei/Speichern in eine Konsolendatei sichern und später über das Menü Datei oder den Menübefehl Datei/Öffnen erneut laden.
Informationsüberwachung und Werteanalyse mit dem Systemmonitor Die jeweiligen zu überwachenden Werte werden in regelmäßigen Abständen im Systemmonitor aktualisiert. Anhand der Ergebnisse können Sie beispielsweise beurteilen, ob ein Rechner
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System-Tuning
im Netzwerkbetrieb überbeansprucht ist und ob ausreichend Rechenzeit für die Arbeit mit Anwendungen zur Verfügung steht. Möchten Sie einen Rechner nicht nur als Server betreiben, sollte ausreichend Rechenzeit für eigene Anwendungen bereitstehen, in der Regel mindestens 50 % der Gesamtrechenzeit. Höhere Auslastungen durch das System sollten nur ausnahmsweise und kurzfristig auftreten. Ist der verfügbare Speicher dauerhaft zu niedrig, die Speicherauslastung permanent zu hoch, ist das ein Zeichen dafür, dass entweder der Arbeitsspeicher des Rechners aufgestockt oder aber weniger Programme gleichzeitig ausgeführt werden sollten. Sind die physikalischen und logischen Laufwerke permanent überbeansprucht, sollten Sie den Rechner entweder um eine schnellere oder mehrere zusätzliche Festplatten erweitern. Kritische Werte werden besonders bei der grafischen Anzeige erkennbar. Immer dann, wenn Balken in der Maximalgröße aufgezeigt werden, sind die zugehörigen Ressourcen erschöpft. Je mehr Leistungsindikatoren sich im roten Bereich befinden, umso leistungsschwächer und instabiler ist das System. Sind Leistungsindikatoren jeweils nur kurzfristig und nicht dauerhaft maximal ausgelastet, besteht hingegen kein Grund zur Sorge. Kritisch sind lediglich die Ressourcen, die längere Zeit oder dauerhaft überbeansprucht sind. In welcher Form die überwachten Ereignisse ermittelt und ggf. protokolliert werden, legen Sie über den Eigenschaften-Dialog der grafischen Anzeige fest. Sie öffnen den Eigenschaften-Dialog über den Kontextmenübefehl Eigenschaften der grafischen Anzeige. Über die Eigenschaften bestimmten Sie beispielsweise das Aktualisierungsintervall (Registerseite Allgemein), die zu berücksichtigenden Leistungsindikatoren (Registerseite Daten) sowie Grafiktyp, Farbeinstellungen und Schriftarten für die Ausgabe (Registerseiten Grafik und Darstellung). Bestätigen Sie etwaige Änderungen an den Einstellungen mit OK.
Protokollierung und Auswertung der Leistungsüberwachung
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Bild 13.12: Über die Symbolschaltflächen oberhalb des grafischen Ausgabebereichs kann zwischen Linien- und Balkenansicht gewechselt werden.
Wiederholte Protokollierung und Auswertung der Leistungsüberwachung Um Standardeigenschaften wiederholt ohne Neudefinition und ggf. automatisch zu verfolgen, können Sie über den Systemmonitor Leistungsindikatorenprotokolle definieren. Dazu gehen Sie wie folgt beschrieben vor: 1. Protokollierung definieren: Markieren Sie den Hierarchiezweig Konsolenstamm/Leistungsprotokolle und Warnungen/ Leistungsindikatorenprotokolle und rufen Sie den Kontextmenübefehl Neue Protokolleinstellungen auf. Geben Sie einen neuen Namen für die neuen Protokolleinstellungen an, z.B. Admin, und bestätigen Sie mit OK. 2. Objekt- und Leistungsindikatorwahl: Wählen Sie nun die Schaltfläche Indikatoren hinzufügen, um ein oder mehrere Leistungsindikatoren zu übernehmen. Die Festlegung der Indikatoren erfolgt so, wie oben bereits beschrieben. Mithilfe der Schaltfläche Objekte hinzufügen können Sie auch
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System-Tuning
bestimmte Objekte hinzufügen, wie beispielsweise den Indexdienst oder die Auslagerungsdatei. Mit Entfernen können Sie übernommene Indikatoren und Objekte bei Bedarf wieder aus der Liste entfernen. Über den unteren Bereich der Registerkarte Allgemein bestimmen Sie das Aktualisierungsintervall.
Bild 13.13: Zusammenstellung der Leistungsindikatoren für eine wiederholbare Überwachung
3. Protokolldateien: Über die Registerkarte Protokolldateien können Sie nach Anwahl der Schaltfläche Konfigurieren die Datei bestimmen, in der die ermittelten Informationen aufgezeichnet werden sollen. Sie können sowohl die Maximalgröße einschränken als auch den Dateityp festlegen. Um die
Protokollierung und Auswertung der Leistungsüberwachung
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Daten mit Kalkulationsprogrammen oder Datenbanksystemen auszutauschen, verwenden Sie ein Textdateiformat, ansonsten ein Binärdateiformat. Auch das SQL-Datenbankformat wird für Protokolldateien unterstützt. Der Typ selbst wird nach Bestätigung des Konfigurationsdialogs auf der Registerkarte Protokolldateien gewählt. 4. Zeitplan: Über die Registerkarte Zeitplan legen Sie letztendlich fest, ob die Protokollierung manuell oder automatisch zu einem angegebenen Zeitpunkt gestartet und auch beendet werden soll. Bestätigen Sie sämtliche Angaben durch Anklicken der Schaltfläche OK. Die automatische Ausführung erfolgt nach entsprechender Zeitplanung durch den TaskPlaner. 5. Manueller Neustart: Die Protokolldefinition wird in der Listenansicht zum Hierarchiezweig Konsolenstamm\Leistungsprotokolle und Warnungen\Leistungsindikatorenprotokolle verwaltet. Erfolgt die Protokollierung manuell, beginnen Sie diese, indem Sie den Namen in der Listenansicht anwählen und anschließend den zugehörigen Kontextmenübefehl Starten aufrufen. Über den Kontextmenübefehl Beenden wird die Aufzeichnung manuell wieder beendet. Die Protokolle selbst werden, sofern nicht manuell geändert, im Verzeichnis \PerfLogs des Systemlaufwerks aufgezeichnet. Textdateien können Sie beispielsweise in den WindowsEditor laden, Binärdateien können Sie ansehen, indem Sie sie als HTML-Datei speichern. Rufen Sie dazu zum Protokollnamen den Kontextmenübefehl Einstellungen speichern unter auf, und vergeben Sie einen aussagekräftigen Dateinamen, also beispielsweise Leistung.htm. Bestätigen Sie anschließend mit Speichern. Laden Sie die Datei anschließend in den Internet Explorer, um die aufgezeichneten Werte einzusehen.
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System-Tuning
Bild 13.14: Leistungsauswertungen können durch den Task-Planer automatisch und wiederholt ausgeführt werden.
Bild 13.15: Leistungsprotokollierung mit dem Systemmonitor
Optimierung der Auslagerungsdatei
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6. Warnungen: Nach gleichem Schema können Sie auch Protokolle der Ablaufverfolgung und zur Aufzeichnung von Warnungen einrichten. Der erstgenannte Protokolltyp bezieht sich auf anbieterspezifische Ereignisse. Warnungen sind spezielle Protokolle, die neben Leistungsindikatoren auch zugehörige Grenzwerte (Limit) festlegen, ab der eine Warnung aufgezeichnet wird. Warnungen ermöglichen also bereits vorab die Festlegung kritischer Wertebereiche. Die Folge daraus ist, dass die Protokolle selbst lediglich kritische Werte aufzeichnen und demnach weniger Speicher belegen. Herkömmliche Protokolle werden in einem festgelegten Zeittakt erweitert. Allerdings können Sie im letztgenannten Fall die Maximalgröße der Protokolldatei selbst auf eine bestimmte Größe beschränken. Wählen Sie dazu bei der Protokolldefinition auf der Registerkarte Protokolldateien die Schaltfläche Konfigurieren, setzen Sie den Maximalwert in Mbyte nach Markerung der Option Beschränkt auf und bestätigen Sie wiederholt mit OK.
Optimierung der Auslagerungsdatei Neben dem physikalischen, also tatsächlich vorhandenen Arbeitsspeicher (RAM – Random Acccess Memory – direkter Zugriffsspeicher), kennt Windows XP auch den virtuellen Arbeitsspeicher. Virtuell bedeutet, dass Arbeitsspeicher simuliert wird, indem auf der Festplatte eine Auslagerungsdatei angelegt und verwaltet wird. In die Auslagerungsdatei werden zur Laufzeit Speicherinhalte gepuffert, sofern der physikalische Arbeitsspeicher nicht ausreicht. Dadurch können Sie unter Windows XP mehr Speicher nutzen, als tatsächlich existiert. Die Größe der Auslagerungsdatei wird im Verlauf der Ersteinrichtung bestimmt und ist abhängig von der vorhandenen physikalischen Speichergröße sowie dem vorhandenen freien Festplattenspeicher des Systemlaufwerks. Die Anlage der Auslagerungsdatei erfolgt bei der Systemeinrichtung in jedem Fall
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System-Tuning
auf dem Systemlaufwerk und erfordert die Mindestgröße von 2 Mbyte. Die Maximalgröße einer Auslagerungsdatei ist beschränkt auf die freie Laufwerkspeichergröße des Systemlaufwerks abzüglich der Größe des Absturzspeicherabbilds (entspricht der Speichergröße des RAM). Standort und Größe können im Nachhinein manuell geändert werden. Sofern Ihr Rechner über mehrere Festplattenlaufwerke verfügt, können Sie auf jedem Laufwerk eine gesonderte Auslagerungsdatei verwalten. Auch das Verlagern der gesamten Auslagerungsdatei auf ein gesondertes Festplattenlaufwerk ist möglich. Um die Größe der Auslagerungsdatei ändern zu können, müssen Sie sich als Systemadministrator angemeldet haben bzw. über Adminstratorrechte verfügen. Ist der freie Festplattenspeicher knapp, ist es mitunter sinnvoll, die Größe der Auslagerungsdatei von Hand festzulegen, das heißt einzuschränken. So können Sie beispielsweise Festplattenspeicher für erforderliche Datenspeicherungen freigeben, müssen dann u.U. aber Leistungseinbußen des Systems hinnehmen. Manchmal können Sie aber auch einfach das Laufwerk, das für die Auslagerung genutzt wird, wechseln oder aber auf einem zusätzlichen Laufwerk eine weitere Auslagerungsdatei einrichten. Während der Installation selbst richtet Windows XP ausschließlich eine einzelne Auslagerungsdatei mit dem physikalischen Namen Pagefile.sys auf dem gewählten Systemlaufwerk ein. Sie können jedoch auf jedem lokalen Festplattenlaufwerk eine Auslagerungsdatei einrichten, unabhängig davon, ob das jeweilige Laufwerk das FAT-, FAT32- oder NTFS-Dateisystem verwendet. Auch hier wird automatisch der Dateiname Pagefile.sys zur Verwaltung genutzt. Jede Auslagerungsdatei ist eine Datei mit Speicherinhalten, die versteckt verwaltet wird, permanent im Zugriff des Betriebssystems liegt und auch auf NTFS-Laufwerken weder komprimiert noch indiziert werden kann. Ein anderes oder zusätzliches Festplattenlaufwerk für die Auslagerungsdatei zu bestimmen ist immer dann sinnvoll, wenn Ihr
Optimierung der Auslagerungsdatei
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Rechner mit mehreren Festplatten ausgestattet ist bzw. die vorhandene Festplatte in mehrere logische Laufwerke unterteilt wurde und das standardmäßig zur Auslagerung genutzte Systemlaufwerk (standardmäßig C:) nur eingeschränkt über freien Speicherplatz verfügt. Bevor Sie Änderungen vornehmen, sollten Sie zunächst alle noch ausgeführten Anwendungsprogramme beenden, da im Rahmen der Konfigurationsänderung mitunter ein Neustart des Systems erforderlich wird. 1. Auslagerungsdatei konfigurieren: Um Änderungen am virtuellen Arbeitsspeicher vorzunehmen, rufen Sie zunächst den Startmenübefehl Start/Systemsteuerung/System auf, doppelklicken in der klassischen Ansicht der Systemsteuerung auf das Symbol System und wechseln im nachfolgend geöffneten Dialogfeld auf die Registerkarte Erweitert. Wählen Sie im Rahmenfeld Systemleistung die Schaltfläche Einstellungen. Im folgenden Dialogfeld Leistungsoptionen wechseln Sie auf die Registerkarte Erweitert. Im unteren Rahmenfeld Virtueller Arbeitsspeicher wird nun die aktuelle Gesamtgröße sämtlicher Auslagerungsdateien ausgegeben, hier also beispielsweise 768 Mbyte. Wollen Sie die Größe ändern oder die Konfiguration zu den Auslagerungsdateien ändern, wählen Sie die Schaltfläche Ändern.
Bild 13.16: Größenanzeige der aktuellen Auslagerungsdatei
2. Einstellungen der Auslagerungsdateikonfiguration abrufen: Im Dialogfeld Virtueller Arbeitsspeicher werden sämtliche Laufwerke, auf denen Auslagerungsdateien angelegt werden können, mit Daten zu den aktuell bereits eingerichteten Auslagerungsdateien verwaltet. Von dort aus können
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System-Tuning
Sie die erforderlichen Änderungen an der Konfiguration der Auslagerungsdateien vornehmen. Bevor Sie jedoch Anpassungen machen, sollten Sie die angezeigten Werte im Rahmenfeld Gesamtgröße der Auslagerungsdatei für alle Laufwerke betrachten. Hier erhalten Sie Angaben zum Mindest- sowie empfohlenen Speicher aller Auslagerungsdateien. Die empfohlene Größe ist die Größe, die Sie über eine oder mehrere Auslagerungsdateien bereitstellen sollten. Die aktuelle Größe wird über den Eintrag Zurzeit zugeteilt ausgegeben. Hier erscheint der Speicherbedarf, der tatsächlich von der Auslagerungsdatei belegt wird. Ist diese Größe geringer als die maximal zulässige Größe, so wird die Größe dynamisch zur Laufzeit erhöht, falls die Auslagerungsdateigröße unzureichend ist. Die Zuweisung von mehr als dem empfohlenen Speicher bringt keine wesentlichen Leistungssteigerungen mehr. 3. Neue Auslagerungsdatei anlegen: Wählen Sie im Laufwerklistenfeld ein Laufwerk an, zu dem aktuell keine Auslagerungsdatei definiert ist, und markieren Sie die Option Benutzerdefinierte Größe. Geben Sie die Anfangsgröße und Maximale Größe in Mbyte an und bestätigen Sie mit Festlegen. Berücksichtigen Sie dabei die Angabe zum verfügbaren Speicherplatz und dass die maximale Größe die Anfangsgröße nicht unterschreiten darf. Soll das System die Anlage und Größe der Auslagerungsdatei eigenständig für ein Laufwerk übernehmen, markieren Sie alternativ die Option Größe wird vom System verwaltet und bestätigen Sie mit Festlegen. 4. Größe einer Auslagerungsdatei ändern: Um die Auslagerungsgröße einer bereits bestehenden Auslagerungsdatei zu ändern, brauchen Sie lediglich das Laufwerk auszuwählen und die Werte zur Anfangs- und maximalen Größe zu ändern. Die geänderten Werte übernehmen Sie mit Festlegen.
Optimierung der Auslagerungsdatei
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5. Auslagerungsdatei entfernen: Wollen Sie keine Auslagerungsdatei auf dem angewählten Laufwerk einrichten oder eine bereits vorhandene Auslagerungsdatei löschen, markieren Sie die Option Keine Auslagerungsdatei und bestätigen Sie mit Festlegen. 6. Änderungen übernehmen: Bestätigen Sie die gemachten Änderungen mit OK und schließen Sie dann alle untergeordneten Eigenschaften-Dialoge.
Bild 13.17: Dialogfeld zur Bearbeitung der Einstellungen der Auslagerungsdatei
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System-Tuning
Die Diensteverwaltung Windows XP startet teilweise automatisch, teilweise beim Abrufen spezieller Systemfunktionen so genannte Dienste automatisch. Hinter jedem Dienst verbirgt sich wiederum ein Programm, das ggf. von weiteren Diensten abhängig ist bzw. mit weiteren Diensten in Verbindung steht. Für den Systemadministrator steht mit der Diensteverwaltung ein Verwaltungswerkzeug bereit, mit dem Sie Informationen zu Diensten abrufen und diese Dienste konfigurieren. Je nach Dienst können Sie diesen starten, pausieren oder auch gezielt beenden. Deaktivieren Sie nicht benötigte Dienste, können Sie wertvollen Speicher freigeben. Dabei sollten Sie allerdings berücksichtigen, dass Sie Dienste nur dann abschalten, wenn diese die Systemsicherheit und Systemstabilität nicht gefährden. Um beispielsweise Schutz bei der Verwendung der InternetFunktionalität zu erhalten, macht es keinen Sinn, den Dienst für die Internetverbindungsfirewall abzuschalten. Wollen Sie beispielsweise mit einer Oberfläche entsprechend Windows XP arbeiten, dürfen Sie den Dienst zur Desktopthemenverwaltung (Designs) nicht deaktivieren. Prinzipiell sollten Sie nie die Dienste, die grundlegende Funktionalitäten für das Betriebssystem selbst bereitstellen, deaktivieren, insbesondere dann nicht, wenn mehrere Anwender mit dem Computer arbeiten. Können einzelne Funktionen unter Windows XP nicht oder nicht fehlerfrei genutzt werden, so ist dies immer ein Indiz dafür, dass einzelne Dienste nicht verfügbar sind. Um eine Übersicht der aktuell geladenen Dienste zu erhalten, können Sie die Computerverwaltung nutzen. Über die Computerverwaltung können Sie ferner automatisch gestartete Dienste beenden oder manuell starten. 1. Diensteverwaltung starten: Führen Sie zunächst die Diensteverwaltung über den Startmenübefehl Start/Verwaltung/ Dienste aus.
Die Diensteverwaltung
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2. Dienst wählen: Nun werden bereits sämtliche Dienste per Listenansicht aufgeführt. Zu jedem Dienst erhalten Sie Informationen zum Namen, eine Kurzbeschreibung sowie den aktuellen Ausführungsstatus. Außerdem wird angeführt, ob der Dienst automatisch oder manuell ausgeführt wurde, und welches Systemkonto für die Anmeldung genutzt wird.
Bild 13.18: Die Diensteverwaltung unter Windows XP
3. Anzeigestatus ändern: Die Dienste können wahlweise in der erweiterten (Erweitert) oder der Standardansicht (Standard) eingesehen werden. Um den Ansichtsmodus zu wechseln, brauchen Sie lediglich das entsprechende Register anzuwählen. Nur in der erweiterten Ansicht erhalten Sie allerdings unmittelbar nähere Informationen zum jeweiligen Dienst und wofür dieser verantwortlich ist. Ferner werden darüber über Verknüpfungen Aufgaben angeboten, die abhängig vom jeweiligen Dienst selbst sind. Durch Anwahl
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System-Tuning
dieser Aufgaben können Sie den jeweiligen Dienst beenden, anhalten, fortsetzen, starten oder auch neu starten. 4. Dienste starten und beenden: Wählen Sie die Aufgabe Den Dienst neu starten, so wird mitunter zunächst ein Dialogfeld mit den Diensten angezeigt, die ebenfalls neu gestartet werden. Bestätigen Sie diesen Dialog mit Ja oder Nein, je nachdem, ob diese Dienste auch neu gestartet werden sollen. Mit Schließen können Sie das erneute Laden vorzeitig beenden. Alternativ stehen die entsprechenden Aufgaben auch über das Kontextmenü zur Verfügung. In der Standardansicht können Sie die Aufgaben ausschließlich per Kontextmenü abrufen. Nicht verfügbare Aufgaben werden nicht angeboten bzw. im Kontextmenü ausgegraut. Berücksichtigen Sie, dass jeder gestartete und auch temporär angehaltene Dienst Speicher benötigt. Die Funktion eines nicht gestarteten oder angehaltenen Dienstes steht hingegen nicht zur Verfügung und ist ggf. für Fehlfunktionen und fehlende Funktionalitäten unter Windows verantwortlich. Funktionen, die Sie und andere Anwender des Computers nicht dauerhaft benötigen, können Sie deaktivieren und später bei Bedarf wieder aktivieren. 5. Starttyp festlegen: Um einen Dienst in der Standardansicht oder in der erweiterten Ansicht zu konfigurieren und aktuelle Eigenschaften einzusehen, brauchen Sie lediglich auf den jeweiligen Dienst doppelzuklicken. Daraufhin öffnet sich ein Dialogfeld, über das Sie die Eigenschaften einsehen und ändern können. Über die Registerkarte Allgemein legen Sie den Anzeigenamen, die Beschreibung sowie den Typ für den Start fest. Sie können den Dienst manuell oder automatisch ausführen lassen oder aber gezielt deaktivieren. Über die Schaltfläche Beenden können Sie einen gestarteten Dienst beenden, mit Starten einen beendeten Dienst erneut starten, mit Anhalten pausieren lassen und mit Fortsetzen das Anhalten beenden.
Die Diensteverwaltung
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Bild 13.19: Dialogfeld zur Änderung des Starttyps eines Dienstes
6. Anmeldung: Um einen Dienst zu starten, wird ein bestimmtes Konto zugewiesen, das festlegt, wie auf den Dienst zugegriffen wird. Standardmäßig finden Sie hier den Eintrag Lokales Systemkonto (LocalSystem), d.h. der Dienst erhält die Berechtigung für die Ausführung durch das System selbst. Markieren Sie das Kontrollfeld Datenaustausch zwischen Dienst und Desktop zulassen, kann das Benutzer-Interface des zugehörigen Dienstes genutzt werden, unabhängig davon, wer sich aktuell am System angemeldet hat. Auf Wunsch können Sie auch ein spezielles Benutzerkonto nach Wahl der Option Dieses Konto festlegen. Verwalten Sie mehrere Hardwareprofile, können Sie einzelne Dienste für ausgewählte Profile mithilfe der entsprechenden Schaltflächen nach Bedarf aktivieren und deaktivieren. Im deaktivierten Zustand stehen die Dienstefunktionen nicht mehr zur Verfügung.
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Bild 13.20: Dialog zur Konfiguration der Diensteanmeldung
7. Wiederherstellung: Über die Registerkarte Wiederherstellen legen Sie fest, wie verfahren werden soll, wenn ein Dienst nicht gestartet werden kann. Sie können den ersten und zweiten sowie alle weiteren Fehlschläge berücksichtigen und angeben, ob der Dienst erneut gestartet (Dienst neu starten), ob alternativ eine Programmdatei ausgeführt (Ein Programm ausführen) oder aber das System neu gestartet werden soll (Computer neu starten). Standardmäßig wird der Fehlstart eines Dienstes ignoriert und kein Neustart versucht (Keine Aktion durchführen). Haben Sie den Eintrag Ein Programm ausführen gewählt, müssen Sie den Programmnamen sowie etwaige Startparameter im Rahmenfeld Datei ausführen eingeben. Soll der Fehlerzähler, also die Zahl der fehlgeschlagenen Dienstaufrufe, an das Programm übergeben werden, markieren Sie zusätzlich das Kontrollfeld Fehlerzähler zur
Die Diensteverwaltung
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Befehlszeile hinzufügen (/fail=%1%1). Das angegebene Programm erhält dann den Schalter in Form /fail=Nummer (z.B. /fail=1) übergeben und muss diesen eigenständig auswerten und verarbeiten. Programmen, die den Schalter /fail= nicht auswerten, können Sie demnach keinen Fehlerzähler übergeben.
Bild 13.21: Konfiguration der Wiederherstellungsoptionen
8. Neustartoptionen: In Abhängigkeit von der Wiederherstellungskonfiguration wird der Rechner ggf. auch neu gestartet (Computer neu starten). In Netzwerkumgebungen kann dieser Systemneustart zu Datenverlust führen. Es ist also sinnvoll, den Netzwerkteilnehmern noch vor dem durch einen Fehler ausgelösten Neustart eine Nachricht zukommen zu lassen, damit diese geöffnete Dateien schließen und die bestehende Verbindung zum Rechner aufheben können.
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System-Tuning
Wählen Sie dazu auf der Registerkarte Wiederherstellen die Schaltfläche Neustartoptionen. Geben Sie im folgenden Dialogfeld die Dauer der Verzögerung für den Neustart (Standard 1 Minute) sowie eine Nachricht ein, die an das Netzwerk versendet werden soll, und bestätigen Sie mit OK. Die Nachricht selbst wird von Windows XP automatisch vordefiniert, kann aber benutzerdefiniert geändert und auch erweitert werden.
Bild 13.22: Dialogfeld zur Festlegung der Neustartoptionen und Netzwerknachricht
9. Abhängigkeiten: Über die Registerkarte Abhängigkeiten erhalten Sie Hinweise dazu, in welchen Abhängigkeiten der aktuelle Dienst zu anderen Diensten steht. Treten Fehler an einem bestimmten Dienst auf, müssen Sie damit rechnen, dass auch abhängige Dienste Probleme bereiten und ggf. nicht mehr verfügbar sind. Informationen zu den einzelnen Diensten können Sie sich über die Computerverwaltung abrufen. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen an der Dienstekonfiguration, indem Sie den Eigenschaften-Dialog mit OK bestätigen. 10. Diensteverwaltung beenden: Nachdem Sie die Diensteeigenschaften eingesehen und ggf. geändert haben, bestätigen Sie das Dialogfeld mit OK.
Sinnvolle Papierkorbgrößen in Mbyte
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Sinnvolle Papierkorbgrößen in Mbyte Der Windows-Papierkorb reserviert Festplattenspeicher zur Zwischenspeicherung gelöschter Objekte durch manuelle Bereichsangaben in Prozent. Sinnvolle Speichergrößen in Mbyte können sehr leicht in den erforderlichen Prozentwert umgerechnet werden. Nach einer neuen Installation von Windows wird dem Papierkorb standardmäßig bis zu 20% der Festplatte zugewiesen. Je nach Festplattengröße können dies bereits mehrere 100 Mbyte oder auch Gbyte sein. Werden Dateien gelöscht, wird der zugewiesene Speicher gefüllt. Bei Überschreitung der zugewiesenen Speichergröße werden die jeweils ältesten Papierkorbinhalte endgültig gelöscht. Der Platzbedarf des Papierkorbs nimmt auf Dauer also umso mehr zu, je mehr Objekte Sie löschen, überschreitet jedoch nicht die maximal festgelegte Prozentgröße des jeweiligen Laufwerks. Um Platzproblemen vorzubeugen, wird die Papierkorbfunktion häufig deaktiviert, obgleich es sinnvoller ist, die Größe in einem festgelegten Mbyte-Bereich einzuschränken. Dann können Sie auch auf das manuelle Leeren des Papierkorbs verzichten, behalten aber Zugriff auf die jeweils zuletzt gelöschten Ordner und Dokumente. Mitunter können Sie die Größe, die Sie für den Papierkorb reservieren wollen, auch laufwerkorientiert anpassen. So könnten Sie für das Systemlaufwerk mehr und für einfache Datenlaufwerke weniger Platz bereitstellen. Die prozentuale Größenfestlegung ist wenig effektiv und es ist sinnvoller, als festen Mbyte-Wert anzugeben. Standardmäßig reichen 10 bis 20 Mbyte in jedem Fall, um versehentlich gelöschte Dateien aus dem Papierkorb wiederherzustellen. Ausnahmen ergeben sich lediglich dann, wenn Sie bevorzugt mit speicherintensiven Dateien, also Grafiken, Videosequenzen, Animationen oder umfangreichen Dateilisten, arbeiten. Mithilfe der nachfolgenden Umrechnungsformel ermitteln Sie den erforderlichen Prozentwert für eine gewünschte, zu reservierende Speichergröße:
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System-Tuning
Prozentgröße = (Gesamtspeicher in Mbyte/100) / Wunschröße in Mbyte
Nehmen Sie einmal an, Sie haben eine Festplatte mit 40 Gbyte bzw. 40.960 Mbyte und Sie wollen lediglich bis zu 200 Mbyte für den Papierkorb nutzen. Nach vorangehender Formel ergibt sich der Wert 2,048 %. Um ca. 200 Mbyte als Maximalgröße des Papierkorbs festzulegen, müssen Sie hier also den Wert 2 zuweisen. Die Nachkommastellen müssen Sie in jedem Fall vernachlässigen, da die Papierkorbzuweisung nur ganzzahlige Prozentwerte zulässt. Haben Sie mehrere Festplatten in Ihren Rechner eingebaut, sollten Sie sämtliche Laufwerke getrennt voneinander entsprechend der nachfolgenden Beschreibung konfigurieren.
Bild 13.23: Die maximale Papierkorbgröße ist prozentual einzugeben.
Integrierte Zip-Funktion deaktivieren
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Rufen Sie zum Papierkorb den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf. Um die Laufwerke unabhängig voneinander konfigurieren zu können, markieren Sie zuerst die Option Laufwerke unabhängig konfigurieren. Wählen Sie dann die Registerkarte zu dem Laufwerk an, dessen Papierkorbgröße Sie festlegen wollen. Demarkieren Sie ggf. das Kontrollfeld Dateien sofort löschen und setzen Sie den Schieberegler auf den Prozentwert, den Sie über die vorangehend angeführte Formel ermittelt haben. Legen Sie nun auch für alle anderen Laufwerke die maximale Größe des Papierkorbs fest. Bestätigen Sie abschließend die gemachten Einstellungen mit OK.
Integrierte Zip-Funktion deaktivieren Große Dateien weiterzugeben war schon immer ein Problem. Zuerst passten die Dateien möglicherweise nicht auf die zu kleinen Datenträger. Später war die Übertragung über das Internet der Engpass (und immer noch gibt es DSL-freie Zonen!). Deshalb wurden die Dateien komprimiert, »gepackt«, wie man im Fachjargon sagte. Als das bekannteste und gängigste Komprimierformat stellte sich das ZIP-Format heraus. Deshalb spricht man gelegentlich auch vom »Zippen«, selbst dann, wenn in einem anderen Format gepackt wird. Zum Komprimieren waren spezielle Programme nötig. Eines der bekanntesten ist Winzip. Ein noch bekannteres Packprogramm heißt Windows. Windows? Sie haben richtig gelesen. Seit Windows ME ist eine Packfunktion integriert. Sie erreichen diese, wenn Sie mit der rechten Maustaste die zu packende(n) Datei(en) markieren und aus dem Kontextmenü Senden an – ZIP-komprimierten Ordner wählen. Das ist eine feine, schnelle Möglichkeit, Dateien klein zu kriegen – ohne sie zu zerstören. Allerdings ist auch nicht viel mehr Komfort drin. Weder kann ein Name vergeben (es wird automatisch der Name der letzten Datei in der Liste übernommen),
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System-Tuning
noch ein Zielordner angegeben werden. Auch der Komprimierungsgrad lässt sich nicht festlegen. Deshalb bleiben viele doch bei ihrem alten (oder neuen) »Packprogramm«. Wird solch ein Packprogramm eingesetzt, kann auf die integrierte Funktion verzichtet werden. Wie Sie diese loswerden (und auch wieder hinzufügen), erfahren Sie hier: 1. Wählen Sie Start/Ausführen und geben Sie regsvr32 /u zipfldr.dll ein. 2. Bestätigen Sie mit OK. Windows meldet Ihnen eine erfolgreiche Verarbeitung.
Bild 13.24: Die DLL-Datei, die für das Packen der Dateien zuständig ist, wurde entfernt.
Wenn Sie jetzt mit der rechten Maustaste eine beliebige Datei im Explorer anklicken und im Kontextmenü den Befehl Senden an öffnen, werden Sie sehen, dass die ZIP-Funktionalität verschwunden ist. Keine Angst. Nichts ist für immer vorbei. Rufen Sie den gleichen Befehl noch einmal, aber ohne den Parameter /u auf – und schon steht Ihnen die ZIP-Funktion im Kontextmenü wieder zur Verfügung: regsvr32 /u zipfldr.dll
DLL-Dateien aus dem Arbeitsspeicher entfernen
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Bild 13.25: Die ZIP-Funktion ist im Kontextmenü von Senden an zu finden – wenn sie nicht entfernt wurde.
DLL-Dateien aus dem Arbeitsspeicher entfernen Neben dem Datenmüll im Arbeitsspeicher, den wir in einem anderen Tipp mit einem Skript in VBScript zu Leibe rücken, gibt es möglicherweise auch noch andere »digitale Leichen« im Speicher. Nach dem Beenden eines Programms verbleiben nämlich die dll-Dateien im Arbeitsspeicher – eine unnütze Platzverschwendung. Und es summiert sich, wenn Sie im Laufe einer Sitzung viele Programme starten und beenden. So stellen Sie das ab: 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor (Start/Ausführen/ regedit /OK). 2. Gehen Sie in den Ordner: HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer. 3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste in einen freien Arbeitsbereich und wählen Sie Neu/Zeichenfolge. 4. Überschreiben Sie den vorgegebenen Eintrag mit AlwaysUnloadDll und drücken Sie zweimal die Eingabetaste.
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System-Tuning
5. Geben Sie bei Wert eine 1 ein und schließen Sie das Fenster mit OK. 6. Beenden Sie den Registrierungs-Editor.
Bild 13.26: Den ungenutzten DLL-Dateien im Arbeitsspeicher wird hier zu Leibe gerückt.
Nach einem Neustart werden auch die dll-Dateien nach dem Beenden der Programme entfernt.
Meldung über zu wenig freien Festplattenplatz abschalten Festplattenkapazität sollte heute kein Problem mehr sein. Von Haus aus sind die Geräte schon mit solchen Kapazitäten ausgestattet (im zwei- bis dreistelligen Gbyte-Bereich), dass man nicht meinen sollte, dass man das jemals vollbekommen könnte. Von wegen! Es gibt zahlreiche Situationen, die den Platz auf dem Plattenspeicher knapp werden lassen kann:
왘 Man arbeitet noch mit einem etwas älteren Notebook und die dort integrierte Festplatte mit 6-Gbyte-Speicher ist mit Betriebssystem, Programmen und Daten weitgehend gefüllt.
왘 Man hat ein virtuelles CD-ROM-Laufwerk eingerichtet und verwaltet damit zahlreiche CDs, die man nun nicht mehr über das Laufwerk wechseln muss.
Meldung über zu wenig freien Festplattenplatz abschalten
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왘 Der PC wird als Film- und Videospeicher benutzt und ist inzwischen »randvoll« mit diesen »Movies«. Nur drei Beispiele, die dafür sorgen könnten, dass der freie Plattenplatz unter die 50-Mbyte-Grenze fällt. Das fällt Windows aber auf und es meldet sich penetrant mit Hinweisen, dass nicht mehr ausreichend Platz auf der Platte vorhanden ist. Klar! Sie müssen sich Gedanken machen, wie Sie die Kapazität erweitern und/oder die Datenflut auf der Platte eingrenzen (z.B. durch Komprimierung oder banales Löschen unwichtiger Dateien). Aber man kann ja nicht immer gleich sofort… – und die ständigen Hinweise nerven schon irgendwie. Stellen Sie diese Nerverei von Windows einfach ab: 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor (Start/Ausführen/ regedit/OK). 2. Öffnen Sie den Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurentVersion\Policies\Explorer. 3. Wählen Sie Bearbeiten/Neu/DWORD-Wert. 4. Überschreiben Sie die Vorgabe mit NoLowDiskSpaceChecks und bestätigen Sie zweimal mit der Eingabetaste. 5. Vergeben Sie den Wert 1 und schließen Sie das Fenster mit OK. 6. Beenden Sie den Registrierungs-Editor und starten Sie Windows XP neu.
Bild 13.27: Untersagen Sie Windows XP die nervigen Hinweise auf zu wenig freien Festplattenplatz.
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System-Tuning
Komponenten zum System-Tuning schnell zur Hand Möglicherweise haben Sie – angeregt durch dieses Buch – inzwischen viel an Ihrem System gefeilt. Lästig dabei wird, dass viele System-Utilities nur umständlich über viele Menüs und Mausklicks zu erreichen sind. Einige Utilities sind gar nicht direkt zu erreichen, z.B. die Wechselmedienverwaltung oder die Verwaltung der Freigegebenen Ordner. Verknüpfungen auf dem Desktop oder in der Taskleiste wären da hilfreich. Doch wo liegen diese Tools und wie heißen die? Ein Programm wie Word ist anhand seines Icons schon schnell aufgespürt – aber der Indexdienst z.B., wie heißt der (na, ciadv.msc, ist doch klar!) und wie finden Sie den? Die Utilities liegen alle im Verzeichnis \Windows\System32. In der folgenden Tabelle finden Sie die Tools mit der Extension .msc. Falls Sie diese über die Eingabeaufforderung starten, so müssen Sie die Extension mitangeben, sonst weiß Windows nichts damit anzufangen Dateiname
Programm/ mm/Utilit ility
certmgr.msc
Zertifikats-Manager
comexp.msc
Komponentendienst-Konsole (ist als einzige Ausnahme im Verzeichnis \windows\system32\com zu finden
ciadv.msc
Indexdienst
compmgmt.msc
Computerverwaltung
devmgmt.msc
Geräte-Manager
dfrg.msc
Defragmentierung
diskmgmt.msc
Datenträgerverwaltung
eventvwr.msc
Ereignisanzeige
Tabelle 13.1: Tools mit der Erweiterung .msc
Komponenten zum System-Tuning schnell zur Hand
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Dateiname
Programm/ mm/Utilit ility
fsmgmt.msc
Freigegebene Ordner
lusrmgr.msc
Lokale Benutzer und Gruppen (nur in der Professional-Version nutzbar!)
ntmsmrg.msc
Wechselmedienverwaltung
ntmsoprq.msc
Operatoranforderungen für Wechselmedien
perfmon.msc
Leistungsmonitor
services.msc
Diensteverwaltung
wmimgmt.msc
Windows-Verwaltungsinstrumentation (konfiguriert und steuert den WindowsVerwaltungsinstrumentationsdienst (WMI).
Tabelle 13.1: Tools mit der Erweiterung .msc (Forts.)
Bild 13.28: So sind die freigegebenen Ordner besser im Blick, als im Explorer.
Dateien mit der Erweiterung .exe können direkt ausgeführt werden. Meistens jedenfalls. Wenn Sie sich einmal die vielen Dateien mit dieser Extension im Verzeichnis System32 anzeigen lassen und ausprobieren, werden Sie bei einigen eine Meldung bekommen wie ...kann nicht im Win32-Modus ausgeführt wer-
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System-Tuning
den. Sie finden in dieser Liste eine Reihe von Programmen, die Ihnen sicher sofort bekannt vorkommen, z.B. mspaint.exe (Paint) oder write.exe (Wordpad). Die sind aber nicht Gegenstand dieses Abschnitts. In der folgenden Tabelle finden Sie einige Tools, die Sie von der Eingabeaufforderung direkt starten (und damit auch auf dem Desktop verknüpfen) können. Dateiname
Programm/ mm/Utilit lity
cleanmgr.exe
Datenträgerbereinigung
cmd.exe
Windows NT-Kommandointerpreter; öffnet die Eingabeaufforderung
dsdiag.exe
DirectX-Diagnoseprogramm
regedit.exe regedit32.exe
Registrierungs-Editoren
tskmgr.exe
Task-Manager
Tabelle 13.2: Tools, die sich direkt starten lassen
Wie Sie eine Verknüpfung auf dem Desktop anlegen, ist Ihnen sicher bekannt. Damit Sie nicht unnötig nachschlagen müssen, hier eine Kurzfassung: 1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen Sie Neu/Verknüpfung. 2. Im folgenden Dialog geben Sie Pfad und Programmname ein oder wählen Sie über die Schaltfläche Durchsuchen das Programm aus (für dieses Beispiel z.B. \windows\ system32\cmd.exe. Wollen Sie den Aufruf des Utilities anpassen, so schauen Sie sich zunächst durch den Aufruf mit /? die zugehörigen und möglichen Parameter an. Wollen Sie statt einer Schwarzweißdarstellung beim Aufruf umschalten in Weiß-Schwarz, dann gehen Sie folgendermaßen vor:
Komponenten zum System-Tuning schnell zur Hand
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3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das neue Icon und wählen Sie aus dem Kontextmenü Eigenschaften. 4. Erweitern Sie bei Ziel den Utility-Aufruf (cmd.exe) um den Parameter /T:f0 5. Bestätigen Sie die Anpassung mit OK.
Bild 13.29: Die Verknüpfung wird angepasst.
In Zukunft wird die Eingabeaufforderung durch einen Mausklick in der Weißschwarzdarstellung gestartet. Auf ähnliche Weise können Sie auch die anderen Utilities mit dem Desktop verknüpfen und so eine »Wartungsbatterie« per Mausklick zur Verfügung stellen.
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System-Tuning
Programmleichen beerdigen Nicht immer werden durch Deinstallationsroutinen alle Programmbestandteile wirklich entfernt. Das nervt, vor allem wenn häufiger Programme installiert und deinstalliert werden. Manchmal ist es auch wie verhext. Insbesondere in der Systemsteuerung (unter Software) tauchen dann Einträge auf, die auf gar nicht mehr existierende Programme verweisen. Wie Sie diese Einträge losbekommen, zeigt der folgende Tipp: 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor (Start/Ausführen/ regedt32/OK). 2. Öffnen Sie den Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\ Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Uninstall. 3. Suchen Sie dort den Unterschlüssel, der zu dem Programm gehört, das Sie längst deinstalliert haben und nun aus der Systemsteuerung schmeißen möchten. Markieren Sie diesen Schlüssel. 4. Im rechten Teil des Fensters markieren Sie den Eintrag DisplayName mit der rechten Maustaste und wählen aus dem Kontextmenü Löschen. Sie können auch gleich aggressivradikal die (Entf)-Taste drücken und die Sicherheitsnachfrage mit Ja bestätigen.
Bild 13.30: Weg mit dem unnützen Eintrag in der Systemsteuerung.
Geheime Anwendungen
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Geheime Anwendungen Es gibt sie, die Programme, die man sich immer schon gewünscht hat und die doch keiner kennt. Manche davon sind zum Greifen nahe (z.B. auf der Festplatte) oder zumindest ganz in der Nähe (etwa auf der Windows XP-Installations-CD). Einige dieser »geheimen Tools« schauen wir uns in diesem Kapitelabschnitt einmal an. Komfortable Zwischenablage Eigentlich ist die Zwischenablage ja kein Geheimnis. Fast täglich arbeitet jeder Windows-Anwender damit. Etwas ausschneiden, an anderer Stelle einfügen. Das ist Alltag. Einen direkten Zugang hat man aber auf diese Informationen nicht. Man muss den Umgang über ein anderes Programm gehen (Textverarbeitung, Bildbearbeitung usw.), um die Inhalte der Zwischenablage in den Blick zu bekommen. In früheren Versionen konnte das Hilfsprogramm Zwischenablage aus dem Programm-Menü Zubehör gewählt werden. Heute ist die Ablagemappe (der neue Name für die Zwischenablage) so nicht mehr zugänglich. Sie finden sie aber im Verzeichnis \windows\system32 unter dem Namen clipbrd.exe. Legen Sie sich eine Verknüpfung für dieses kleine Programm an. So können Sie z.B. eine Bildschirmkopie, eine so genannte Hardcopy (über die Taste Druck oder Print erzeugt) speichern, ohne ein Bildbearbeitungsprogramm starten zu müssen. Eine wichtige Eigenschaft der Ablagemappe wurde in Windows XP eliminiert: die Fähigkeit, Inhalte der Zwischenablage über das Netzwerk mit anderen PCs auszutauschen. Die Befehle sind zwar noch vorhanden, aber grau hinterlegt und nicht mehr aktivierbar. Besitzen Sie eine Windows 2000-Version, können Sie versuchen, die Ablagemappe dieser Version einzusetzen. Hier sind die Befehle noch aktiv. Eine andere Möglichkeit ist der Clipbook Viewer aus Windows 95 (clipbk.exe), den Microsoft noch auf den Supportseiten zum Download zur Verfügung stellt.
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System-Tuning
Bild 13.31: Die Zwischenablage lässt sich einsehen!
Zeichen und Symbole selbst gestalten Ein wahres Kleinod ist das Programm EUDCEDIT.EXE, das ebenfalls bei der Installation gleich auf die Festplatte kopiert wurde. Sie finden es im Verzeichnis \windows\system32\. Wenn Sie es starten (über Start/Ausführen/eudcedit, über die Eingabeaufforderung oder über eine Verknüpfung, die Sie auf dem Desktop oder im Menü angelegt haben), können Sie eigene Symbole, Logos, Piktogramme oder Schriftzeichen definieren und speichern. Die Arbeit mit dem Programm ist recht einfach: 1. Nach dem Start markieren Sie im Dialog Code auswählen die Position des Zeichens, das Sie erzeugen wollen. Beginnen Sie am besten immer links oben. 2. Im eigentlichen Fenster definieren Sie mit den Werkzeugen, die Ihnen links angeboten werden, das Zeichen. Benutzen Sie Stift, Pinsel, Rechteck, Ellipse, Radiergummi usw., um das Zeichen pixelweise zu erzeugen. 3. Über Bearbeiten/Speichern sichern Sie das gerade neu erstellte Symbol.
Geheime Anwendungen
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Bild 13.32: Der Code für das neue Zeichen muss festgelegt werden.
Bild 13.33: Pixel für Pixel werden die Zeichen definiert.
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System-Tuning
Über Bearbeiten/Zeichen kopieren können Sie auch vorhandene Zeichen übernehmen und bearbeiten. Die Zeichen werden in den Dateien EUDC.EUF und EUDC.TTE gespeichert. Sie finden diese im Fonts-Ordner wieder. Es handelt sich nicht um echte TrueType-Schriften. Außerdem können sie nicht über das Schriftart-Menü ausgewählt werden. Sie müssen die Anwendung CHARMAP.EXE (Zeichentabelle) aufrufen, um Zugriff auf die Zeichen zu bekommen. Unter Alle Schriftarten (Benutzerdefinierte Zeichen) finden Sie die Zeichen dann wieder und können sie in Ihre Dokumente einfügen. Um ein Zeichen einem Word-Dokument hinzuzufügen, reicht es aus, das Symbol in der Zeichentabelle zu markieren und Auswählen anzuklicken.
Bild 13.34: Die Zeichen stehen allen Windows-Anwendungen über die Zeichentabelle zur Verfügung.
Geheime Anwendungen
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Entpack dich selbst Ein weiteres Goldstück in der Sammlung undokumentierter Anwendungen ist IEXPRESS.EXE. Damit können Sie selbstextrahierende Archive und Installationsarchive erstellen. Sie finden das Programm ebenfalls im Verzeichnis \windows\ system32. Allerdings müssen Sie sich mit einer englischen Sprachführung abfinden. Ins Deutsche übersetzt wurde diese Anwendung nicht.
Bild 13.35: Der Pack-Wizard IExpress
Das Programm erzeugt zwei Dateien: eine EXE-Datei, welche die gepackten Daten als CAB-Datei enthält einschließlich der Entpackroutine, und eine SED-Datei, die alle Informationen für die Selbstextraktion enthält. Diese SED-Datei kann wieder geladen und bearbeitet werden. Erst wenn alle Dialoge des IExpress Wizard bearbeitet sind, wird der Microsoft Cabinet Maker aufgerufen, der über die Eingabeaufforderung das Packen übernimmt.
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System-Tuning
Der Umgang mit dem Zauberer ist einfach und unkompliziert. In verschiedenen Dialogen müssen Sie sich für die entsprechenden Dialoge entscheiden. Im zweiten Dialogfenster legen Sie z.B. fest, ob Sie nur Dateien packen wollen (Extract files only) oder eine Installationsroutine miteinbauen wollen (Extract files and run an installation command). Über den Dialog Packaged files fügen Sie über die Schaltfläche Add alle Dateien hinzu, die in das Päckchen kommen sollen. Zum Schluss sollten Sie sich für die Option Save Self Extraction Directive (SED) file: entscheiden. Das ist keine politische Entscheidung für einen vergangenen deutschen Staat, sondern lediglich die Protokollierung ihrer Arbeit. Sie können diese SED-Datei im ersten Schritt des Wizard laden und bearbeiten oder ohne weitere Umwege wiederholt ausführen, etwa dann, wenn Dateien eines bestimmten Verzeichnisses immer wieder neu gepackt werden (z.B. nachdem sie aktualisiert wurden).
Bild 13.36: Fügen Sie bequem die Dateien über einen Schalter hinzu.
Später reicht ein Doppelklick auf die .exe-Datei, um das Entpacken zu starten. Sie müssen dann noch ein Ziel angeben und das Extrahieren beginnt. Wenn Sie die .exe-Datei nicht finden, dann
Geheime Anwendungen
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überlegen Sie, aus welchem Verzeichnis heraus Sie den IExpress gestartet haben (etwa über die Eingabeaufforderung). Dort hat der Wizard nämlich die Datei abgelegt. Die SED-Datei finden Sie dort, wo die zu packenden Daten waren. Wenn Sie diese aus mehreren Verzeichnissen zusammengesucht haben, vermutlich im letzten Ordner der Liste. Es ist deshalb keine schlechte Idee, direkt nach dem Abschluss des Packens die Datei aufzuspüren und dort hinzulegen, wo sie auch sicher wiedergefunden wird. Haben Sie im Wizard einen Text als Endmeldung ausgegeben, so wird dieser nach Fertigstellung der Extrahierung präsentiert.
Bild 13.37: Wohin soll entpackt werden?
Wirklich geheime Diagnose-Tools Ein ganzer Satz Experten-Tools wird bei der Installation gleich übersehen. Wahrscheinlich ist das auch ganz sinnvoll, da mit diesen Werkzeugen auch Schaden angerichtet werden kann (z.B. mit dem Hex-Editor dskprobe.exe). Wenn Sie sich aber zutrauen, mit diesen sensiblen Werkzeugen umzugehen, dann suchen Sie sich Ihre Installations-CD und starten das Setup. 1. Sie finden die Diagnose-Tools auf der Installations-CD im Verzeichnis Support\Tools. 2. Starten Sie die Installation, indem Sie setup.exe doppelt im Explorer anklicken. Folgen Sie den Anweisungen des SetupWizard. 3. Sie haben die Wahl zwischen zwei Installationsvarianten: Typical und Complete. Letztere sollten Sie nur wählen, wenn Sie auch einen Server bearbeiten wollen oder in einem Netzwerk als Administrator tätig sind.
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System-Tuning
4. Als Installationspfad wird C:\Programme\Support Tools\ vorgeschlagen. Übernehmen Sie diesen Pfad oder geben Sie einen neuen Pfad an. 5. Starten Sie die Installation mit Install Now.
Bild 13.38: Wohin sollen die Diagnose-Tools installiert werden?
Die erste Überraschung nach der Installation ist ein Eintrag der Support-Tools im Start/Programme-Menü. Die Überraschung schwindet aber, wenn man sich diesen Eintrag näher ansieht. Es ist eigentlich nur eine Eingabeaufforderung (Command Prompt) eingetragen, die auf das neue Verzeichnis verweist. Aber einen anderen Eintrag in diesem Menü sollten Sie nicht übersehen: die Support Tools Help. Hier finden Sie eine Hilfedatei, die viele der installierten Tools erläutert. Auf Englisch zwar – aber auch die Tools sind durchwegs mit englischer Sprachführung. Von Computerexperten sollte man erwarten, dass zumindest Grundkenntnisse der englischen Sprache vorhanden sind.
Geheime Anwendungen
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Damit ist das Verständnis der Texte und Programme kein Problem. Es handelt sich also hier zwar um »geheime«, nicht aber um undokumentierte Tools.
Bild 13.39: Die Diagnose-Tools sind ausreichend dokumentiert.
Die wichtigsten der geheimen – nicht dokumentierten – Tools finden Sie in der folgenden Tabelle wieder. Nicht dokumentiert ist aber auch bei diesen Tools nicht ganz korrekt. Aufgerufen mit dem Parameter /? geben Sie immerhin einige ihrer Geheimnisse preis. Eine ausführliche Beschreibung dieser Tools würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Im Wesentlichen ist der Funktionsumfang auch jeweils so begrenzt, dass er sich schnell aus den mitgelieferten Hilfeinformationen ergibt.
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System-Tuning
Dateiname
Programm/Utilit lity
apimon.exe
Analysiert die API-Aufrufe eines Programms
apmstat
Gibt Infos über das Advanced PowerManagement auf der Konsole aus
bindiff.exe
Vergleicht zwei binäre Dateien
cabarc.exe
Startet das Microsoft Cabinet Tool. Wenn Sie nicht mit dem zuvor beschriebenen IExpress Wizard arbeiten möchten – hier können Sie die Arbeit auch per Hand erledigen.
depends.exe
Dieses Programm zeigt Abhängigkeiten einer .exe-Datei von Programmbibliotheken (siehe Abbildung)
diruse.exe
Zeigt die Größe von Ordnern an. Über die Parameter lässt sich z.B. einstellen, dass nur Ordner ab einer bestimmten Größe angezeigt werden.
dskprobe.exe
Mit diesem Programm bekommen Sie einen Diskeditor installiert.
dupfinder.exe
Findet Duplikate (doppelt vorhandene Dateien) auf der Festplatte
extract.exe
Extrahiert CAB Archive (siehe cabarc.exe)
filever.exe
Zeigt Informationen zur Version der untersuchten Datei an
msciuu.exe
Entfernt Programme und Einträge des Microsoft Installers
netcap.exe
Protokolliert den Datenverkehr im Netzwerk
Tabelle 13.3: Die wichtigsten der geheimen – nicht dokumentierten – Tools
Geheime Anwendungen
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Dateiname
Programm/Utilit lity
pmon.exe
Gibt Leistungsdaten (Prozessor, Speicher) über die Kommandozeile aus
pstat.exe
Zeigt Infos zur Speichernutzung an. Da diese in der Regel sehr umfangreich sind, sollten die Informationen beim Aufruf gleich in eine Textdatei geschrieben werden, z.B.: pstat > sp_info.txt.
pviewer.exe
Zeigt die laufenden Prozesse und lässt Eingriffe zu
rasdiag.exe
Dieses Programm analysiert RAS-Verbindungen in einem DFÜ-Netzwerk.
reg.exe
Ermöglicht die Bearbeitung der Registry von der Kommandozeile aus
remote.exe
Ermöglicht die Fernsteuerung eines PCs im Netzwerk. Allerdings muss dazu ein Remote-Server gestartet sein.
setx.exe
Für den angemeldeten Benutzer können mit diesem Befehl Umgebungsvariablen gesetzt werden.
vfi.exe
Zeigt Dateiinformationen an
windiff.exe
Vergleicht zwei Textdateien und gibt die Unterschiede aus
wsremote.exe
Ermöglicht die Fernsteuerung eines PCs im Netzwerk oder im Internet. Über /? gibt es überraschend klare Hinweise, wie Server und Client gestartet werden.
Tabelle 13.3: Die wichtigsten der geheimen – nicht dokumentierten – Tools (Forts.)
Die meisten Programme haben ein Windows-Frontend, d.h. nach dem Start des Programms von der Konsole erscheint ein Fenster im Windows-Design. Einige Programme arbeiten rein
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System-Tuning
in der Eingabeaufforderung (ist in der Tabelle angegeben). Windiff allein zeigt ein sehr merkwürdiges Erscheinungsbild. Es ist wohl als Windows-Anwendung gedacht, der Programmierer scheint aber ein sehr eigenartiges Verständnis zu haben von sinnvoller Darstellung. Die Farben lassen an eine Droge denken, die in den 60er-Jahren ziemlich populär war.
Bild 13.40: Depends prüft auch die eigenen Abhängigkeiten.
Bild 13.41: Endlich wieder ein Hex-Editor auf der Platte.
Auslagern des Systemkerns (Kernel) verhindern
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Bild 13.42: Der Dupfinder zeigt Ihnen, was sie auf der Platte alles doppelt haben.
Auslagern des Systemkerns (Kernel) verhindern Dass Windows gerne etwas auf der Festplatte ablegt, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Immer wieder stört das Gerümpel auf dem Festplattenlaufwerk die Arbeit. Insbesondere wenn viele Programme geöffnet sind, lagert Windows Teile des Betriebssystemkerns (des Kernels) auf der Festplatte ab – lagert sich sozusagen selbst teilweise aus. Das bremst die Arbeit am PC mehr aus als die immer kleiner werdenden Zeiteinheiten für die jeweiligen Programme. Verbieten Sie es Windows doch einfach, sich irgendwo abzulegen. Dazu gehen Sie folgendermaßen vor: 1. Starten Sie den Registrierungs-Editor (Start/Ausführen/ regedit/OK).
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System-Tuning
2. Suchen Sie den Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\ System\CurrentControlSet\Control\Session Manager\ Memory Management. 3. Doppelklicken Sie auf den Eintrag DisablePagingExecutive. 4. Ändern Sie den Wert von 0 auf 1. 5. Bestätigen Sie die Änderung mit OK und schließen Sie den Registrierungs-Editor. Beim nächsten Start sollte sich Windows nicht mehr selbst auslagern können.
Bild 13.43: An dieser Stelle wird Windows das Auslagern des Kernels untersagt.
14 Kompatibilität und Systemstabilität Getrennte Adressräume für 16-Bit-Windows-Anwendungen Windows-Anwendungen werden nicht in jedem Fall aktualisiert, stehen also mitunter nur in veralteten Windows 3.xProgrammversionen zur Verfügung. Aus diesem Grunde wird versucht, auch ältere Programme in aktuellen Windows-Systemen zu unterstützen. Dies gilt ebenso für DOS- als auch für 16Bit-Windows-Anwendungen. Viele ältere 16-Bit-WindowsAnwendungen, die nicht mehr in 32-Bit-Varianten verfügbar sind, können somit häufig auch unter Windows XP erfolgreich ausgeführt werden. 32-Bit-Windows-Anwendungen werden unter Windows XP automatisch in getrennten Adressräumen ausgeführt. Dies ist bei 16-Bit-Windows-Anwendungen nicht automatisch der Fall. Um Problemen bei der Ausführung älterer 16-Bit-WindowsProgramme vorzubeugen, sollten Sie für die Programmausführung in einem getrennten Adressraum sorgen. Programmfehler und -abstürze haben dann nicht unmittelbar Auswirkung auf parallel ausgeführte Programme. 1. Verknüpfung anlegen: Öffnen Sie dazu den Windows Explorer und wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich die 16-Bit-Anwendung befindet. Wählen Sie das Programm aus und legen Sie, sofern nicht durch ein entsprechendes Einrichtungsprogramm bereits geschehen, über den Kontextmenübefehl Verknüpfung erstellen eine Verknüpfung an.
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Kompatibilität und Systemstabilität
2. Verknüpfungseigenschaft anpassen: Öffnen Sie zur Verknüpfung über den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften den Eigenschaften-Dialog. Wählen Sie auf der Registerkarte Verknüpfung des Eigenschaften-Dialoges die Schaltfläche Erweitert an. Markieren Sie dann im Dialogfeld Erweiterte Eigenschaften das Kontrollfeld In getrenntem Speicherbereich ausführen und bestätigen Sie durch wiederholte Anwahl der Schaltfläche OK. Führen Sie das Programm nun über die neu angelegte Verknüpfung aus, wird diese automatisch in einem getrennten Speicherbereich ausgeführt.
Bild 14.1: In Windows XP sorgen Sie über dieses Dialogfeld für die Ausführung von 16-Bit-Anwendungen in getrennten Adressräumen.
Grundlagen zum SoftwareKompatibilitätsmodus Windows XP ist eine konsequente Weiterentwicklung von Windows 2000 und weist intern diverse Verbesserungen und auch Änderungen auf, die ursprünglich mit dem System Windows
Grundlagen zum Software-Kompatibilitätsmodus
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2000 eingeführt wurden. Aufgrund der mitunter erheblichen Änderungen innerhalb des Betriebssystems können ältere Windows-Anwendungen, die ursprünglich für Windows 9x, SE, ME, NT oder aber 2000 entwickelt wurden, häufig nicht mehr fehlerfrei ausgeführt werden. Die Folge sind Fehlermeldungen und ggf. auch Programmabstürze. Ein Grund hierfür ist, dass ältere Anwendungen häufig die Betriebssystemversion abfragen und prinzipiell bei Systemen mit NT-basierten Betriebssystemen (NT – New Technology) wie Windows NT 4.0, Windows 2000 oder auch Windows XP den Dienst verweigern. Oder die Programme verwenden spezielle Systemfunktionen, die von Windows XP standardmäßig nicht bereitgestellt oder anders realisiert werden. Nicht nur eingerichtete Anwendungen, sondern auch deren Installationsprogramme sind davon häufig betroffen.
왘 Kompatibilitätsmodus: Ein neues Betriebssystem erfolgreich beim Verbraucher durchzusetzen, ist in hohem Maße davon abhängig, inwieweit bereits vorhandene Anwendungen weiterverwendet werden können. Nicht immer stehen ältere Programme, deren Verwendung weiterhin erforderlich ist, für neue Betriebssysteme und Systemversionen zur Verfügung. Zum einen werden die Programme nicht mehr aktualisiert, zum anderen kann auf aktualisierte Versionen verzichtet werden, da diese keine wesentlichen Neuerungen mit sich bringen. Um Anwendungen auszuführen, die für ältere Windows-Versionen erzeugt wurden, stellt Windows XP den so genannten Software-Kompatibilitätsmodus bereit. Diesen sollten Sie allerdings nur nutzen, wenn es sich bei den auszuführenden Programmen nicht um spezielle Systemprogramme handelt, die speziell für bestimmte Betriebssysteme entwickelt wurden, wie Festplatten-Tools, Antiviren- oder auch Datensicherungsprogramme. Durch den Kompatibilitätsmodus wird den entsprechenden Programmen, die nicht auf direktem Wege startbar sind, ein älteres Windows-System und eine von Windows XP abweichende Systemumgebung vorgegaukelt.
740
Kompatibilität und Systemstabilität
왘 Varianten zur Herstellung von Programmkompatibilitäten: Um eine Anwendung in einem Kompatibilitätsmodus auszuführen, nutzen Sie wahlweise den Programmkompatibilitäts-Assistenten oder legen die Kompatibilitätseigenschaften über Verknüpfungseigenschaften gesondert fest. Alternativ können Sie auch zusätzliche Hilfsprogramme zur Herstellung der Programmkompatibilität zu Windows XP über das Internet beziehen, das so genannte Application Compatibility Toolkit.
Anwendungskompatibilität per Assistent Sie starten ein Programm dann in einem Kompatibilitätsmodus, wenn es nicht fehlerfrei unter Windows XP ausgeführt werden kann und entsprechende Fehlermeldungen ausgibt, dass das aktuelle System nicht unterstützt wird. Der Fehlermeldung selbst können Sie häufig bereits entnehmen, welches Betriebssystem für eine Programmausführung erforderlich ist, also beispielsweise Windows 98. 1. Assistent starten: Starten Sie den Programmkompatibilitäts-Assistenten über den Befehl Start/Alle Programme/ Zubehör/Programmkompatibilitäts-Assistent. Der Assistent selbst ist in das Hilfe- und Supportcenter eingebunden. Bestätigen Sie die Willkommensseite im Dialogfeld Hilfe und Supportcenter mit Weiter. 2. Programmwahl: Legen Sie nun fest, auf welche Art und Weise das Programm für den Kompatibilitätsmodus gewählt werden soll.
왘 Durch Wahl der Option Ein Programm aus einer Liste wählen stellt Windows die bereits eingerichteten Programme zur Auswahl in einem Listenfeld zusammen. Die später angezeigte Schaltfläche Aktualisieren bringt die Liste auf den jeweils aktuellen Stand. Wählen Sie diese Option, wenn Sie ein Windows-Programm zwar einrichten, nicht jedoch ausführen konnten.
Anwendungskompatibilität per Assistent
741
Bild 14.2: Wahl eines bereits eingerichteten Programms im Listenfeld des Programmkompatibilitäts-Assistenten
왘 Treten bereits bei der Einrichtung eines Programms von CD oder DVD Probleme auf, können Sie alternativ die Option Das Programm im CD-ROM-Laufwerk verwenden wählen. Allerdings haben Sie bei dieser Option keinen Einfluss darauf, welches Programm und welches CD-ROM-Laufwerk bei mehreren vorhandenen CD-Laufwerken tatsächlich genutzt wird, sodass diese Option nur bedingt geeignet ist.
왘 Am sinnvollsten ist die Wahl der Option Nach der Anwendung manuell suchen. Dann können Sie das Programm mitsamt Laufwerk und Verzeichnis frei festlegen. An dieser Stelle wird die zuletzt genannte Option gewählt und mit Weiter bestätigt. Wählen Sie nach Anwahl der Schaltfläche Durchsuchen das im Kompatibilitätsmodus auszuführende Programm aus, das die ursprüngliche Fehlermeldung ausgegeben hat. Bestätigen Sie die Programmwahl mit Weiter. 3. Kompatibilitätsmodus: Wählen Sie nun das Betriebssystem aus, das für das gewählte Programm simuliert werden soll, also Windows 95, NT 4.0 (Service Pack 5), Windows 98/Windows ME oder Windows 2000. Hinweise, für welches System ein Programm oder auch Spiel entwickelt wurde, können Sie der jeweiligen Programmdokumentation entnehmen. Bestätigen Sie auch die Wahl des Kompatibilitätsmodus mit Weiter.
742
Kompatibilität und Systemstabilität
Bild 14.3: Wahl des Kompatibilitätsmodus
4. Anzeigeeinstellungen: Einige ältere Programme und insbesondere Spiele sind speziell für 256 Farben oder eine Bildschirmauflösung von 640x480 Punkten ausgelegt. Diese Einstellungen können Sie auf einer weiteren Seite aktivieren. Richten Sie sich auch hier nach den entsprechenden Informationen innerhalb der zugehörigen Programmdokumentation. Neu in Windows XP sind die visuellen Designs, die mitunter Probleme mit älteren Windows-Programmen auslösen können. Aus diesem Grunde können Sie diese Designs für den Kompatibilitätsmodus wahlweise deaktivieren. Bestätigen Sie die gewünschten Anzeigeeinstellungen mit Weiter. 5. Kompatibilitätseinstellungen prüfen und bestätigen: Die Ausgangswerte für den Kompatibilitätsmodus werden nun zusammengefasst. Um das Programm testweise auszuführen, bestätigen Sie mit Weiter. Daraufhin versucht Windows XP das angegebene Programm mit den festgelegten Einstellungen zu starten. Über die nachfolgend angezeigten Optionen können Sie angeben, ob die Einstellungen zu einem fehlerfreien Start geführt haben (Ja, das Programm immer mit diesen Kompatibilitätseinstellungen ausführen), ob die Einstellungen nicht zur fehlerfreien Ausführung geführt haben und andere Einstellungen getestet werden sollen (Nein, andere Kompatibilitätseinstellungen verwenden) oder ob Sie die Festlegung der Kompatibilitätseinstellungen für das gewählte Programme zunächst beenden und damit auf die Festlegung von Kompatibilitätseinstellungen ver-
Anwendungskompatibilität per Assistent
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zichten wollen (Nein, Testen der Kompatibilitätseinstellungen beenden). Bestätigen Sie die gewählte Option mit Weiter. 6. Kompatibilitätsdaten versenden: Daraufhin werden Programminformationen gesammelt und als Programmkompatibilitätsdaten zusammengestellt. Diese Daten können Sie wahlweise an Microsoft über eine bestehende Online-Verbindung übermitteln. Microsoft verwendet diese Daten zur Lösung von Problemen und zur Aufzeichnung von Kompatibilitätseinstellungen für bestimmte Anwendungen, die im Rahmen der automatischen Systemaktualisierungsfunktion auch anderen Anwendern zur Verfügung gestellt werden können. Windows XP enthält bereits eine Kompatibilitätsdatenbank für wichtige Programme. Microsoft erhält in Verbindung mit Ihrer Benutzerkennung jedoch darüber auch Informationen dazu, welche Programme Sie selbst einsetzen. Ob Sie diese Daten tatsächlich weitergeben wollen und damit zum gläsernen Benutzer werden, müssen Sie für sich selbst entscheiden. Genauere Informationen zur Datensammlung erhalten Sie über das Internet nach Anwahl der Verknüpfung Datensammlungsrichtlinie. Eine Liste der gesendeten Dateien wird nach Anwahl der Verknüpfung Die zu sendenden temporären Dateien anzeigen aufgelistet. Im vorliegenden Fall wird die Option Nein gewählt und mit Weiter bestätigt und anschließend der Assistent mit Fertig stellen beendet. Die meisten Programme sollten nach der Programmeinrichtung oder dem Wechsel in den erforderlichen Kompatibilitätsmodus bereits erfolgreich ausführbar sein. Ergeben sich auch bei der eingerichteten Anwendung Probleme, können Sie diese entsprechend der vorangehenden Anweisung in einem alternativen Kompatibilitätsmodus ausführen lassen. Da die ausführbare Programmversion nun auf der Festplatte abgelegt ist, kann auch der Kompatibilitätsmodus dauerhaft gesichert werden und braucht bei späteren Programmstarts nicht mehr erneut angegeben zu werden.
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Kompatibilität und Systemstabilität
Festlegung des Kompatibilitätsmodus per Verknüpfung Ist eine Anwendung bereits eingerichtet und lässt sich diese nicht starten, können Sie eine zugehörige Verknüpfung auch manuell zuweisen. Die Verknüpfung kann wahlweise über das Menü, den Desktop oder den Windows Explorer angewählt werden. Um für ein Programm zunächst eine Verknüpfung anzulegen, rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Verknüpfung erstellen auf. Mithilfe der Verknüpfung können Sie für jedes Windows-Programm den Kompatibilitätsmodus einstellen. Verknüpfung wählen: Wählen Sie die Verknüpfung mit der rechten Maustaste an und rufen Sie dann den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften zu dieser Verknüpfung ab. Markieren Sie auf der Registerseite Kompatibilität des nachfolgend geöffneten Dialogfelds das Kontrollfeld Programm im Kompatibilitätsmodus ausführen für und über das zugehörige Kombinationslistenfeld den gewünschten Kompatibilitätsmodus, also entweder Windows 95, Windows NT 4.0 (Service Pack 5), Windows 98/Windows ME, Windows 2000 oder Windows XP. Legen Sie über die zusätzlich angebotenen Kontrollfelder die erforderlichen Anzeigeeinstellungen und Benutzerkontenrechte fest und bestätigen Sie die Änderung mit OK. Versuchen Sie nun den Programmstart erneut, sollte das Programm fehlerfrei ausgeführt werden. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie eventuell den Kompatibilitätsmodus oder die gewählten Anzeigeeinstellungen wechseln. Führt auch das nicht zum Erfolg, müssen Sie u.U. auf eine Fehlerbehebung von Seiten des Herstellers oder auf eine Programmaktualisierung warten.
Kostenfreie Zusatztools für die erweiterte Software-Kompatibilität 745
Bild 14.4: Über die Verknüpfungseigenschaften können Sie den Software-Kompatibilitätsmodus der verknüpften Anwendung einstellen.
Kostenfreie Zusatztools für die erweiterte Software-Kompatibilität Windows XP stellt spezielle Kompatibilitätsoptionen zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie auch ältere Windows-Anwendungen ausführen können. Erweiterte Tools zum Beheben von Inkompatibilitäten, nämlich das so genannte Application Compatibility Toolkit 3.0, finden Sie im Internet unter der Adresse http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID= 7fc46855-b8a4-46cd-a236-3159970fde94&DisplayLang=en.
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Kompatibilität und Systemstabilität
Neben diversen Hilfsprogrammen erhalten Sie über das Toolkit umfassende Hinweise zur Handhabung der Hilfsprogramme sowie zum Testen von Anwendungen auf Windows XP-Kompatibilität. Da die Internetadresse für den Download bei Versionsänderungen sehr schnell ändern kann, sollten Sie ggf. über eine Suchmaschine gezielt nach dem Begriff Application Compatibility Toolkit suchen.
15 Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung Die im Folgenden vorgestellten Programme zeigen, wie Sie Funktionalitäten in Stapelverarbeitungsprogrammen und Skripten verpacken und darüber benutzerspezische Befehle erzeugen, ohne ein gesondertes Programmiersystem besitzen zu müssen. Auf eine Vorstellung sämtlicher Sprachbefehle muss allerdings aus Platzgründen verzichtet werden. Weiterführende Hinweise entnehmen Sie der Hilfe zu den Stapelverarbeitungsbefehlen sowie zum Windows Scripting Host. Alle Programme können Sie über Notepad eingeben und unter den jeweils angegebenen Dateinamen sichern. Eine Ausführung der Programme ist durch einen Doppelklick auf den Dateinamen im Windows Explorer möglich. Die Stapelverarbeitungsprogramme für den DOS-Kommandoprozessor tragen hier das Dateikürzel bat und die in VBScript kodierten Programme für den Windows Scripting Host das Dateikürzel vbs. Innerhalb der Listings wird aus Gründen der Lesbarkeit mit Zeilenumbrüchen gearbeitet, die durch einen Tiefstrich wiedergegeben sind. Bei der Eingabe können Sie auf diesen Tiefstrich am Zeilenende jeweils verzichten und stattdessen die Nachfolgezeile direkt ohne Tiefstrich anschließen.
Stapelverarbeitung mit Umgebungsvariablen An dieser Stelle wird gezeigt, wie Sie selbst mit Umgebungsvariablen in Stapelverarbeitungsprogrammen arbeiten. Das erste Skript ermittelt lediglich die Werte ausgewählter öffentlicher und verborgener Systemvariablen (vergleiche Kapitel Abfrage von Systeminformationen über Umgebungsvariablen) und gibt
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
diese über den Befehl ECHO an der Eingabeaufforderung aus. Starten Sie die zugehörige Stapelverarbeitungsdatei ExEnvInfo.bat an der Eingabeaufforderung, um die Auswirkung zu sehen. Alle Systemvariablen sind in Prozentzeichen eingefasst. Damit weiß das System, dass die Variablen durch die aktuell zugeordneten Werte zu ersetzen sind. ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO ECHO
OFF Systeminformationen per Umgebungsvariablen: ------------------------------------------Aktuelles Verzeichnis: %CD% Datum: %DATE% Zeit: %TIME% Zufallszahl: %RANDOM% Systemlaufwerk: %SystemDrive% Systemverzeichnis: %WinDir% Programmverzeichnis: %ProgramDir% Anmeldeserver: %LogonServer%
Die nachfolgend abgedruckte Stapelverarbeitungsdatei ExChkDsk.bat zeigt, wie Sie sich selbst Umgebungsvariablen zunutze machen. Ziel ist es hier, eine alternative Aufrufvariante für den Befehl CHKDSK anzubieten, mit der bestimmte Laufwerke überprüft werden können (Syntax: EXCHKDSK C: (Enter)). ExChkDsk erwartet beim Erstaufruf die Angabe des zu überprüfenden Laufwerks über den Parameter %1 und sichert dieses in der Umgebungsvariablen CHKDSKINFO. C:\Skripte> EXCHKDSK C: (Enter)
Jedes Mal, wenn erneut der Aufruf unter Angabe eines Laufwerks erfolgt, wird diese Variable aktualisiert. Wird die Stapelverarbeitungsdatei hingegen ohne Parameter aufgerufen, wird der Wert der Umgebungsvariablen CHKDSKINFO genutzt, um das zuletzt angegebene Laufwerk erneut zu übernehmen. Ist kein Laufwerk über die Umgebungsvariable zu ermitteln oder
Stapelverarbeitung mit Umgebungsvariablen
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wurde neben dem Laufwerk ein weiterer Parameter (%2) übergeben, wird mit einem Fehlerhinweis abgeschlossen. Zusätzlich zum Befehl ECHO kommt nun der Befehl REM zum Einsatz, der das Einfügen von Kommentaren in die Stapelverarbeitungsdatei erlaubt. Diese Anweisungen dienen der Quellcode-Kommentierung, haben also keinen Einfluss auf die eigentliche Programmausführung. Der Befehl SET setzt die Umgebungsvariable mit dem Namen CHKDSKINFO. Um den Wert abzufragen, braucht die Variable lediglich in Prozentzeichen eingefasst zu werden. IF-Abfragen führen eine Wertüberprüfung durch und mit GOTO wird eine Sprungmarke angesteuert. Sprungmarken selbst werden in den Quelltextzeilen mit einem einleitenden Doppelpunkt definiert. Damit sollte sich auch das folgende Stapelverarbeitungsprogramm nachvollziehen lassen. ECHO OFF REM Übergabeparameter prüfen ggf. in REM Umgebungsvariable sichern IF NOT "%1" == "" SET CHKDSKINFO=%1% IF NOT "%2" == "" GOTO EndLabel2 REM ohne Übergabeparameter den Wert der REM Umgebungsvariablen nutzen, ggf. Abbruch REM wenn nicht vorhanden IF "%CHKDSKINFO%" == "" GOTO EndLabel1 ECHO Ueberpruefe %CHKDSKINFO% ... CHKDSK /F %CHKDSKINFO% GOTO ExitLabel :EndLabel1 ECHO Geben Sie das zu pruefende ECHO Laufwerk/Verzeichnis/Dokument ECHO in der Form 'EXCHKDSK Name' an! ECHO Es wurde keine Ueberpruefung durchgefuehrt! GOTO ExitLabel :EndLabel2 ECHO Dem Befehl EXCHKDSK kann nur ein ECHO Aufrufparameter fuer das zu ECHO pruefende Laufwerk/Verzeichnis/Dokument ECHO in der Form 'EXCHKDSK Name'
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
ECHO übergeben werden! Es wurde keine ECHO Ueberpruefung durchgefuehrt! :ExitLabel ECHO Programm beendet!
Ob in der Umgebungsvariablen CHKDSKINFO bereits ein Zeichenkettenwert für ein Laufwerk hinterlegt wurde oder aber die Laufwerkangabe erforderlich ist, ermittelt die Stapelverarbeitungsdatei ChkDskInfo.bat. ECHO OFF ECHO Aufrufinformationen zum Programm EXCHKDSK IF NOT "%CHKDSKINFO%" == "" ( ECHO Der Befehl EXCHKDSK nutzt fuer die Ueberpruefung ECHO den Parameter %CHKDSKINFO%. Eine Angabe des ECHO zu testenden Objekts ist nicht erforderlich! ) IF "%CHKDSKINFO%" == "" ( ECHO Um den Befehl EXCHKDSK auszufuehren, ist die ECHO Angabe des zu pruefenden Objekts als Parameter ECHO erforderlich! )
Umgebungsvariablen im Windows Scripting Host Windows XP stellt mit dem Windows Scripting Host (WSH) und den Skriptsprachen VBScript und JScript alternative Funktionen zur Automatisierung von Arbeitsabläufen zur Verfügung. Dies wird nachfolgend am Beispiel von VBScript gezeigt. Über den WSH steht Ihnen ein Objektmodell bereit, mit dessen Hilfe Sie diverse Systemaufgaben erledigen und Systeminformationen ermitteln können. Das Objekt WshShell des WSH stellt die Eigenschaft Environment bereit, über die Sie direkten Zugriff auf die Umgebungsva-
Umgebungsvariablen im Windows Scripting Host
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riablen erhalten. Das Beispielskript Environment.vbs ermittelt exemplarisch die Umgebungsvariablen und zeigt diese geordnet in unterschiedlichen Dialogfeldern an. Zunächst stellen Sie dazu im Skript den Objektverweis zu WScript.Shell über die Methode CreateObject sowie die Set-Anweisung her und sichern den Objektverweis in der Variablen WshShell. Per For Each-Konstrukt können dann nacheinander über die Eigenschaft Environment unter Angabe des jeweiligen Bereichs die Umgebungsvariablen nacheinander ausgelesen, in Zeichenketten verkettet und per Meldungsdialog ausgegeben werden. Abschließend wird der Objektverweis wieder gelöst, indem WshShell auf den Wert Nothing gesetzt wird. Die Methode Quit des Objektes WScript beendet das Skript. Dim WshShell, sMsg, uMsg, vMsg, pMsg, Str Set WshShell = WScript.CreateObject("WScript.Shell") For Each Str In WshShell.Environment("System") sMsg = sMsg + Str + vbCrLf Next MsgBox sMsg, vbInformation, _ "Umgebungsvariablen [System]" For Each Str In WshShell.Environment("User") uMsg = uMsg + Str + vbCrLf Next MsgBox uMsg, vbInformation, "Umgebungsvariablen [User]" For Each Str In WshShell.Environment("Volatile") vMsg = vMsg + Str + vbCrLf Next MsgBox vMsg, vbInformation, _ "Umgebungsvariablen [Volatile]" For Each Str In WshShell.Environment("Process") pMsg = pMsg + Str + vbCrLf Next MsgBox uMsg, vbInformation, _ "Umgebungsvariablen [Process]" Set WshShell = Nothing WScript.Quit(0)
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Führen Sie das Skript aus, werden nacheinander mehrere Meldungsdialoge mit gesetzten Umgebungsvariablen angezeigt, die Sie jeweils mit OK bestätigen müssen.
Bild 15.1: Analyse von Umgebungsvariablen mit einem Skript
Über den WSH können Umgebungsvariablen auch gesetzt werden, wie dies am Beispielskript SetGetEnvironment.vbs gezeigt wird. Um benutzerdefinierte Umgebungsvariablen anzulegen, legen Sie erneut einen Verweis auf das WshShell-Objekt an und sichern dann einen Verweis auf das Environment-Objekt mit den benutzerdefinierten Umgebungsvariablen (User) in der Objektvariablen WshEnv. Unter Angabe des Variablennamens können Sie dann über WshEnv Umgebungsvariablen einrichten oder neu setzen (Syntax: WshEnv(Variable)=Wert) oder aber deren zugeordneten Wert abfragen (Syntax: Wert = WshEnv (Variable)). Dim WshShell, WshEnv, Msg Set WshShell = WScript.CreateObject("WScript.Shell") Set WshEnv = WshShell.Environment("User") WshEnv("WSHVersion") = WScript.Version WshEnv("WSHName") = "Windows Scripting Host (WSH)" MsgBox "Name (WSHName): " & WshEnv("WSHName") _ & vbCrLf & "Version (WSHVersion): " & _ WshEnv("WSHVersion"), vbInformation, "WSH-Info" If CSng(WshEnv("WSHVersion")) >= 5.6 Then
Umgebungsvariablen im Windows Scripting Host
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Msg = "Sie arbeiten mit einer WSH-Version 5.6 " & _ "oder höher!" Else Msg = "Sie arbeiten mit einer WSH-Version " & _ "kleiner 5.6!" End If MsgBox Msg, vbInformation, "Version" Set WshEnv = Nothing Set WshShell = Nothing WScript.Quit(0)
Das Skript ExpandEnvironment.vbs zeigt schließlich, wie Sie mithilfe der Methode ExpandEnvironmentStrings des Objekts WshShell bekannte Umgebungsvariablen erweitern. Die Übergabe der Umgebungsvariablen erfolgt als Zeichenkette, wobei die Umgebungsvariable in Prozentzeichen eingefasst wird. Die Methode liefert den Wert der abgefragten Umgebungsvariablen zurück. Ist für die angegebene Variable kein Wert definiert, wird die abgefragte Zeichenkette unverändert zurückgeliefert (z.B. %WSHName%). Dim WshShell, Msg Set WshShell = WScript.CreateObject("WScript.Shell") Msg = "Windows-Verzeichnis: " & _ WshShell.ExpandEnvironmentStrings("%WinDir%") & _ vbCrLf & "Systemprompt: " & _ WshShell.ExpandEnvironmentStrings("%Prompt%") & _ vbCrLf & "WSHVersion: " & _ WshShell.ExpandEnvironmentStrings("%WSHVersion%") MsgBox Msg, vbInformation, "Umgebungsvariablen [User]" If MsgBox("Umgebungsvariablen löschen?" , _ vbYesNo + bQuestion, _ "WSHName/WSHVersion") = vbYes Then Dim WshEnv Set WshEnv = WshShell.Environment("User") WshEnv("WSHVersion") = "" WshEnv("WSHName") = "" Set WshEnv = Nothing
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End If Set WshShell = Nothing WScript.Quit(0)
Desktopverknüpfung im Dialog anlegen Das nachfolgende Skript zeigt, wie Sie beliebige Verknüpfungen auf dem Desktop anlegen. Sämtliche Angaben, die dafür benötigt werden, werden im Dialog zur Laufzeit abgefragt. Bei dem Beispiel handelt es sich um eine einfache VBSript-Datei, die unter dem Dateinamen Desktop.vbs gesichert ist. Das Beispiel bezieht sich erneut auf Quelltexte in der VBScript-Syntax. An dieser Stelle soll mit dem Skript gezeigt werden, wie Sie Skriptdateien unter Verwendung benutzerdefinierter Prozeduren strukturieren können. Die Systemfunktionen, die Ihnen der WSH zur Verfügung stellt, werden von verschiedenen Objekten zur Verfügung gestellt. Bevor Sie die Eigenschaften und Methoden eines Objekts einsetzen können, sollten Sie mit Dim eine Variable definieren. Dieser Variablen weisen Sie dann mit der Set-Anweisung ein Objekt zu, das von der Methode CreateObject des WScript-Objekts erzeugt und zurückgegeben wird. Auf Eigenschaften und Methoden des Objekts greifen Sie später über die Objektvariable zu. Variablen können Sie dazu nutzen, um vorübergehend Werte zu speichern, die sich im Verlauf des Skripts ändern oder ändern können. Dim Set Dim Dim ...
WSHShell WSHShell = WScript.CreateObject("WScript.Shell") prgName, lnkName, workPath value
Desktopverknüpfung im Dialog anlegen
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Bei einer Skriptdatei wird zwischen Haupt- und Unterprogrammen unterschieden. Unterprogramme sind zusammengefasste Anweisungen, die über einen Befehl aus dem Hauptprogramm oder aus einem anderen Unterprogramm heraus ausgeführt werden. Einem Unterprogramm können wahlweise Werte über Parameterlisten übergeben werden. Ferner können Ergebniswerte über Parameterlisten oder den Rückgabewert einer Funktion an das aufrufende Programm zurückgeliefert werden. Das Skript Desktop.vbs besteht aus einem Hauptprogramm sowie vier Unterprogrammen. Der eigentliche Programmablauf wird hier über das Hauptprogramm bestimmt. Die einzelnen Funktionen wurden der Ordnung halber über eigene Unterprogramme definiert. Innerhalb des Hauptprogramms werden zunächst über den Unterprogrammaufruf CopyRight Programm- und Autoreninformationen ausgegeben. Anschließend werden die erforderlichen Eingabewerte lnkName (Bezeichnung der anzulegenden Verknüpfung), prgName (Suchpfad und Programmname zu der Datei, zu der die Verknüpfung angelegt werden soll) und workPath (Arbeitsverzeichnis der auszuführenden Anwendung) über das Unterprogramm GetParameters abgefragt. ... Call CopyRight Call GetParameters(prgName, lnkName, workPath) ...
Nach Abschluss aller Angaben – in diesem Fall sind die Zeichenkettenvariablen prgName, lnkName und workPath nicht leer – legen Sie mit CreateShortcut die benutzerdefinierte Verknüpfung an. Das Beispiel prüft mit einer If-Anweisung, ob die Parameter des Unterprogramms Werte haben. Dabei wird der Operator And verwendet, um einzelne Bedingungen zu einer gesamten Bedingung zu verknüpfen. Die Bedingung prgName»« And lnkName»« And workPath»« ist dann wahr, also true, wenn alle drei Parameter ungleich einer leeren
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Zeichenfolge sind. Leere Zeichenketten werden durch »« dargestellt. Wie Sie außerdem an diesem Beispiel sehen können, werden Parameter der Prozedur in der Prozedur wie Variablen verwendet. In der Variablen Value wird vermerkt, dass die Verknüpfung erfolgreich angelegt wurde, indem ihr die Zeichenkette ok zugewiesen wird. Sind nicht sämtliche benötigten Werte eingegeben worden, wird der Wert der Variablen Value auf not ok gesetzt, ohne dass versucht wird, die Verknüpfung zu erstellen. Über das Unterprogramm EndMessage wird schließlich eine abschließende Meldung ausgegeben. Die Meldung selbst ist dabei abhängig vom aktuellen Wert der Variablen Value, der als Parameter an das Unterprogramm übergeben wird. ... If prgName"" And lnkName"" And workPath"" Then Call CreateShortcut(prgName, lnkName, workPath) Value= "ok" Else Value= "not ok" End If EndMessage Value Set WSHShell = Nothing WScript.Quit 0
Damit ist das Hauptprogramm bereits fertig und aufgrund der benutzerdefinierten Prozeduren überschaubar und kurz geblieben. Die benutzerdefinierten Prozeduren können Sie sich als Teilprogramme vorstellen, die nach Bedarf durch den Prozeduraufruf des Hauptprogramms ausgeführt werden. Jedes Unterprogramm fassen Sie durch die Schlüsselwörter Sub und End Sub ein. Den Namen des Unterprogramms verwenden Sie, um es aufzurufen. Er ist innerhalb des Skripts einmalig. Optional können Sie an das Unterprogramm Werte über Parameter übergeben. Das Unterprogramm GetParameters ermittelt die Werte prgName, lnkName und workPath und liefert diese über Para-
Desktopverknüpfung im Dialog anlegen
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meter an das Hauptprogramm zurück. Die Werteabfrage erfolgt jeweils über die VbScript-Standardanweisung InputBox, die den jeweiligen, abgefragten Ergebniswert über den Funktionsnamen zurückgibt. Der Funktion InputBox übergeben Sie einen Hinweistext sowie einen Text für die Titelzeile des Abfragedialogs. Innerhalb der Prozedur werden nacheinander der Name der Verknüpfung, der Pfad und Name des Programms und das Arbeitsverzeichnis ermittelt. Die Angaben werden aber nur dann über die InputBox-Funktion eingelesen, wenn alle vorherigen Angaben gemacht wurden. Sub GetParameters(prgName, lnkName, workPath) lnkName = InputBox("Namen für die " & _ "anzulegende Verknüpfung angeben!", _ "Verknüpfungsbezeichnung") If lnkName"" Then prgName = InputBox("Programmnamen " & _ "samt Suchpfad angeben, für den Sie eine ", _ "Desktop-Verknüpfung anlegen wollen!" & _ "Programmname eingeben") If prgName"" Then workPath = InputBox("Geben Sie das " & _ "Arbeitsverzeichnis ein!", _ "Arbeitsverzeichnis") End If End If End Sub
Das Unterprogramm CopyRight wird zu Beginn des Programms aufgerufen, um eine Copyright-Meldung auf dem Bildschirm auszugeben, die mit OK zu bestätigen ist. Zur Meldungsanzeige wird die Standardanweisung MsgBox genutzt, der der Meldungstext, eine Kennung für ein Bildsymbol sowie ein Titelzeilentext übergeben wird. Um die Meldungsausgabe attraktiver zu gestalten, wird diese mehrzeilig umbrochen. Jeder Zeilenvorschub wird durch die VbScript-Konstante vbcrlf erreicht, die einem Zeilenvorschub und einem Wagenrücklauf entspricht.
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Sub CopyRight() Dim Msg Msg = "DESKTOP.VBS Version 1.1" & vbcrlf & _ "WSH-Skript: VBScript-Engine" & vbcrlf & _ "Desktop-Verknüpfungen anlegen" & _ vbcrlf & vbcrlf & _ "(c)2004 by IngES/Dipl.-Ing. A.Maslo" MsgBox Msg, vbInformation, "Copyright" End Sub
Für die Anlage der Desktop-Verknüpfung ist schließlich das Unterprogramm CreateShortCut verantwortlich, dem der Programmname samt Suchpfad (prgName), der Name der Verknüpfung (lnkName) sowie das Arbeitsverzeichnis (workPath) übergeben wird. Prozedurintern wird zur Verwaltung der neuen Verknüpfung zunächst eine Variable mit Namen NewShortCut definiert. Anschließend wird das Desktop-Verzeichnis über die Methode SpecialFolders des Objekts WSHShell ermittelt und der Variablen DesktopPath zugewiesen. Mit der Methode CreateShortcut wird unter Angabe des Desktop-Verzeichnisses samt Verknüpfungsname und Dateikürzel lnk die neue Verknüpfung angelegt und der Objektvariablen NewShortCut zugewiesen. Über die Objektvariable NewShortCut können anschließend jeweils die Verknüpfungseigenschaften festgelegt werden. Die Eigenschaft TargetPath verwaltet das Zielverzeichnis des Programmnamens, WindowStyle den Fensterstil beim Start der jeweiligen Anwendung und IconLocation Datei und Ordnungsnummer des für die Verknüpfung zu verwendenden Bildsymbols. Als Bildsymbol wird hier standardmäßig das Bild mit der Ordnungsnummer 0 aus der jeweiligen Programmdatei verwendet. Nachdem die Eigenschaften des Objekts geändert sind, speichern Sie die Verknüpfung. Als Dateiname wird der Name verwendet, der innerhalb der CreateShortcut-Methode angegeben wurde. Geben Sie ein anderes Zielverzeichnis an, könnten Sie also sehr leicht Verknüpfungen an beliebigen Zielorten herstellen.
Desktopverknüpfung im Dialog anlegen
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Sub CreateShortCut(prgName, lnkName, workPath) Dim NewShortCut DesktopPath = WSHShell.SpecialFolders("Desktop") Set NewShortCut = _ WSHShell.CreateShortcut(DesktopPath & "\" & _ lnkName & ".lnk") NewShortCut.TargetPath = _ WSHShell.ExpandEnvironmentStrings(prgName) NewShortCut.WorkingDirectory = _ WSHShell.ExpandEnvironmentStrings(workPath) NewShortCut.WindowStyle = 4 NewShortCut.IconLocation = _ WSHShell.ExpandEnvironmentStrings(prgName & ", 0") NewShortCut.Save End Sub
Das Unterprogramm EndMessage gibt die abschließende Meldung abhängig vom aktuellen Wert der übergebenen Variablen Value aus. Der Wert not ok sorgt dafür, dass ein Hinweis ausgegeben wird, dass die Verknüpfung nicht angelegt werden konnte. Der Wert ok sorgt hingegen dafür, dass ein Hinweis angezeigt wird, dass die Verknüpfung zwar angelegt, deren Funktionsfähigkeit jedoch manuell überprüft werden sollte. Sub EndMessage(value) Dim mTitle mTitle = "Verknüpfung anlegen" If Value="not ok" Then MsgBox "Eingabeparameter sind unvollständig. " & _ "Die " & "Verknüpfung kann nicht angelegt " & _ "werden.", vbExclamation, mTitle ElseIf Value="ok" Then MsgBox "Die Anlage der Verknüpfung wurde " & _ "durchgeführt. Überprüfen Sie die korrekten " & _ "Werte durch Anwahl per Doppelklick.", _ vbInformation, mTitle End If End Sub
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
Damit ist das Programm vollständig und Sie können es über den Befehl Datei/Speichern unter dem Namen Desktop.vbs speichern.
Hinweis Geben Sie nur den dokumentierten Quelltext in die Quelltextdatei ein. Die Eingabe der für die Trennung eingesetzten Fortsetzungspunkte ist nicht zulässig.
Netzwerkinformationen abfragen Windows XP stellt umfassende Informationen zum Betriebssystem sowie zur aktuellen Konfiguration über die Systemsteuerung zur Verfügung. Häufig erhalten Sie spezielle Informationen jedoch erst dann, wenn Sie sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Dialogfelder gehangelt haben. Um wichtige Informationen direkt zu ermitteln, können Sie alternativ Skriptdateien einsetzen, die Sie bei Bedarf auch als Desktopsymbol ablegen können. Das Skript NetInfo.vbs ermittelt grundlegende Netzwerkinformationen und gibt diese nacheinander in Dialogfeldern aus. Nach gleichem Verfahren können Sie die Netzwerkinformationen auch in weiteren Skripten ermitteln und verwenden. Innerhalb der Skriptdatei werden die Netzwerkinformationen über das Objekt WSHNetwork ausgelesen, das aus der Klasse WScript.Network erzeugt wird. Die Eigenschaft ComputerName liefert den Computernamen, die Eigenschaft UserDomain die Benutzerdomäne und die Eigenschaft UserName den Benutzernamen zurück. Die Methode Popup des Objekts WshShell wird an dieser Stelle dazu genutzt, die Informationen auf dem Bildschirm auszugeben.
Netzwerkinformationen abfragen
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Set net = WScript.CreateObject("WScript.Network") Set wsh = WScript.CreateObject("WScript.Shell") Msg = "Computername: " & net.ComputerName & vbCrLf & _ "Benutzerdomäne: " & net.UserDomain & vbCrLf & _ "Benutzername: " & net.UserName & vbCrLf Wsh.Popup Msg, 15, "Netzwerkinformationen", 0 Msg = "" ...
Verbundene Netzwerklaufwerke sind die Laufwerke, die einen lokalen Laufwerkbuchstaben zugewiesen bekommen und nicht direkt per UNC-Pfadnamen (Universal Naming Convention) angesprochen werden. Die Laufwerkanbindung ist beispielsweise erforderlich, wenn Sie auf Netzwerklaufwerke mit älteren Windows 3.x-Anwendungen bzw. mit Programmen, die keine direkte Netzwerkunterstützung bieten, zugreifen möchten. Innerhalb der Skriptdatei NetInfo.vbs werden die verbundenen Netzwerklaufwerke über die Aufzählung EnumNetworkDrives ermittelt. Die Auflistung enthält die Einträge (Item) der lokal zugewiesenen Laufwerkbuchstaben sowie der UNC-Pfadnamen, die paarweise angeordnet sind. Die Informationen werden zunächst in der Variablen Msg zusammengestellt und anschließend mit der Methode Popup in einem Dialogfeld angezeigt. Wird das Dialogfeld nicht manuell geschlossen, so wird es automatisch nach zehn Sekunden ausgeblendet. ... Set nDrives = net.EnumNetworkDrives If nDrives.Count = 0 Then Msg ="keine Laufwerkverbindungen im Netzwerk" End If For i=0 To nDrives.Count – 1 j = i \ 2 Rest = i - (j*2) If Rest >0 Then Zusatz = "UNC-Pfad: " Else
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
Zusatz = "lokal: " End If Msg = Msg & Zusatz & nDrives.Item(i) & vbCrLf Next Wsh.Popup Msg, 10, "Laufwerkverbindungen", 0 Msg = "" Set nDrives = Nothing ...
Nach gleichem Schema werden auch die Netzwerkdrucker über die Auflistung EnumPrinterConnections ermittelt und angezeigt. Haben Sie Netzwerkzugriff auf einen Drucker über Windows XP, so ist in der Regel keine lokale Anbindung (Druckeranbindung an lokale Schnittstellen, z.B. LPT1) erfolgt. In diesem Fall wird ausschließlich der UNC-Pfadname des Netzwerkdruckers zurückgeliefert. ... Set nPrinter = net.EnumPrinterConnections If nPrinter.Count = 0 Then Msg ="keine Druckerverbindungen im Netzwerk" End If For i=0 To nPrinter.Count – 1 j = i \ 2 Rest = i - (j*2) If Rest > 0 Then Zusatz = "UNC-Pfad: " Else Zusatz = "lokal: " End If Msg = Msg & Zusatz & nPrinter.Item(i) & vbCrLf Next Wsh.Popup Msg, 10, "Druckerverbindungen", 0 Set nPrinter = Nothing Set wsh = Nothing Set net = Nothing WScript.Quit
System- und Benutzerverzeichnisse ermitteln
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Hinweis Geben Sie nur den dokumentierten Quelltext in die Quelltextdatei ein. Die Eingabe der für die Trennung eingesetzten Fortsetzungspunkte ist nicht zulässig. Nachdem Sie das Skript NetInfo.vbs ausgeführt haben, werden zunächst die Informationen zum Computernamen, zur Benutzerdomäne sowie zum Benutzernamen ausgegeben. Bestätigen Sie das Dialogfeld mit OK. In einem weiteren Dialogfeld werden erst die aktuellen Laufwerkverbindungen und anschließend die Druckerverbindungen im Netzwerk ausgegeben. Bestätigen Sie auch diese Ausgaben jeweils durch Anwahl der Schaltfläche OK.
Bild 15.2: Netzwerkinformationen können per Skript abgerufen werden.
System- und Benutzerverzeichnisse ermitteln Windows XP ist ein Mehrbenutzersystem, was sich auch in der hierarchischen Verzeichnisstruktur widerspiegelt. Für jeden Benutzer werden spezielle Systemverzeichnisse eingerichtet, über die die benutzerspezifischen Startmenüeinstellungen, Programmeinträge, Desktopeinstellungen oder auch die Benutzerdokumente verwaltet werden. Neben den benutzerspezifischen
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
Verzeichniseinträgen werden unter Windows XP auch Systemverzeichnisse verwaltet, in denen die Einstellungen verwaltet werden, die für alle Benutzer Gültigkeit haben. Auch hier finden Sie gesonderte Verzeichnisse, beispielsweise für StartMenüeinträge, Desktopeinstellungen oder Programme. Damit alle Benutzer von Windows XP Skripten einheitlich nutzen können, dürfen benutzerspezifische Verzeichnisangaben nicht statisch in Skripten kodiert werden. Stattdessen müssen sämtliche Benutzerverzeichnisse dynamisch zur Laufzeit unter Verwendung der Methode SpecialFolders des WshShell-Objekts ermittelt werden. Das nachfolgend erläuterte Beispielskript SpecialFolder.vbs ermittelt exemplarisch sämtliche Verzeichnisinformationen und gibt diese in einem Dialogfeld aus. Die Verzeichnisinformationen werden über die Objektvariable WshObj ermittelt, zu der der Objektverweis auf das ShellObjekt erneut über die Set-Anweisung sowie die CreateObjectAnweisung hergestellt wurde. Jedes spezielle Verzeichnis kann nun bereits über die Eigenschaft SpecialFolders unter Angabe einer vordefinierten Konstante abgerufen werden. Sämtliche Teilinformationen werden erneut um eine kurze Einleitung ergänzt in Zeichenketten gesichert. Aufgrund der Zeichenkettenlänge werden die Ergebnisse in die Zeichenketten Msg1 und Msg2 abgelegt. Die Ausgabe per Dialogfeld erfolgt über die VBScript-Funktion MsgBox getrennt für die Zeichenketten Msg1 und Msg2 mit den Teilinformationen. Die Teilung ist an dieser Stelle erforderlich, da der einfache Meldungsdialog mitunter nicht ausreicht, um sämtliche Daten wiederzugeben. Anschließend wird der Objektverweis wieder gelöst und das Skript über die Methode Quit beendet. Set WshObj = WScript.CreateObject("WScript.Shell") With WshObj Msg1 = "Desktop (alle Benutzer): " & _ .SpecialFolders("AllUsersDesktop") & vbCrLf & _ "Startmenü (alle Benutzer): " & _ .SpecialFolders("AllUsersStartMenu") & vbCrLf & _
System- und Benutzerverzeichnisse ermitteln
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"Programme (alle Benutzer): " & _ .SpecialFolders("AllUsersPrograms") & vbCrLf & _ "Autostart (alle Benutzer): " & _ .SpecialFolders("AllUsersStartup") & vbCrLf & _ "Desktop (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Desktop") & _ vbCrLf & "Favoriten (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Favorites") & vbCrLf & _ "Schriftarten: " & .SpecialFolders("Fonts") Msg2 = "Benutzerdokumente (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("MyDocuments") & vbCrLf & _ "Netzwerkumgebung (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("NetHood") & vbCrLf & _ "Druckerumgebung (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("PrintHood") & vbCrLf & _ "Programme (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Programs") & _ vbCrLf & "Dokumente (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Recent") & vbCrLf & _ "Senden an (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("SendTo") & _ vbCrLf & "Startmenü (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("StartMenu") & vbCrLf & _ "Autostart (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Startup") & _ vbCrLf & "Vorlagen (Benutzer): " & _ .SpecialFolders("Templates") End With MsgBox Msg1, vbInformation, "Verzeichnisinformationen" MsgBox Msg,2 vbInformation, "Verzeichnisinformationen" Set WshObj = Nothing WScript.Quit 0
Mit einem Doppelklick auf die Skriptdatei können Sie sich nun die Informationen zu den Benutzerverzeichnissen auf dem Bildschirm ausgeben lassen. In der Praxis werden Sie die Verzeichnisse innerhalb eines Programms nutzen, um Änderungen und Verschiebungen an den Inhalten der Benutzerverzeichnisse vorzunehmen. Werden beim Testlauf nicht die gesamten Informationen innerhalb eines einzelnen Meldungsdialogs ausgegeben,
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
müssen Sie die Ausgaben ggf. auf mehrere Meldungsdialoge verteilen, da der Meldungstext in der Länge beschränkt ist.
Bild 15.3: Der erste Dialog zur Verzeichnisanalyse
Systeminformationen abfragen Skripten werden üblicherweise genutzt, um Systemabläufe zu automatisieren oder Einstellungen am Betriebssystem zu ändern. So können Sie aus einem Skript heraus Änderungen an der Registrierdatenbank vornehmen, Netzwerkeinstellungen anpassen, Verknüpfungen einrichten oder bestimmte Programme ausführen. Mithilfe der Dateisystemobjekte greifen Sie ferner auf die Windows-Verzeichnisstrukturen zu. Aber auch grundlegende Informationen zum Betriebssystem selbst lassen sich per Skript auslesen bzw. innerhalb eines Skripts zur weiteren Verarbeitung nutzen. Das Skript SysInfo.vbs zeigt exemplarisch, wie Sie die grundlegenden Systeminformationen über die Environment-Eigenschaft des WshShell-Objekts auslesen und in einem Dialogfeld zur Anzeige bringen. Am Anfang des Skripts wird zunächst ein WshShell-Objekt aus der Klasse WScript.Shell erzeugt und ein Verweis darauf in einer Objektvariablen gespeichert. Die gesuchten Systeminformationen können über die Eigenschaft Environment des WshShellObjekts ausgelesen werden. Die Eigenschaft liefert ihrerseits ein Objekt zurück, dessen Referenz in die Variable WshSysObj gesichert wird. Über die Objektvariable WshSysObj sowie spezielle Konstanten für Systeminformationen können Sie nun
Systeminformationen abfragen
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bereits die Systeminformationen ermitteln. Im vorliegenden Beispiel werden sämtliche Teilinformationen in der Gesamtzeichenkette Msg über den Operator & miteinander verkettet. Jeder Information wird dabei eine kurze Beschreibung vorangestellt. Nachdem die Informationen ausgelesen und in einer Zeichenkette zusammengefasst wurden, wird diese über die VBScript-Anweisung MsgBox auf dem Bildschirm ausgegeben. Anschließend werden die Objektverweise wieder gelöst, indem die Objektvariablen auf den Wert Nothing gesetzt werden. Mit der Methode Quit des Objekts WScript wird das Skript schließlich beendet. Set WshShell = WScript.CreateObject("WScript.Shell") Set WshSysObj = WshShell.Environment("PROCESS") Msg = "Betriebssystem: " & WshSysObj("OS") & vbCrLf & _ "Prozessorarchitektur: " & _ shSysObj("PROCESSOR_ARCHITECTURE") & vbCrLf & _ "Prozessorkennung: " & _ WshSysObj("PROCESSOR_IDENTIFIER") & vbCrLf & _ "Level des Prozessors: " & _ WshSysObj("PROCESSOR_LEVEL") & vbCrLf & _ "Befehlsinterpreter: " & WshSysObj("COMSPEC") & _ vbCrLf & "erstes, lokales Laufwerk: " & _ WshSysObj("HOMEDRIVE") & vbCrLf & _ "Benutzerverzeichnis: " & WshSysObj("HOMEPATH") & _ vbCrLf & "Suchverzeichnisse (PATH): " & _ WshSysObj("PATH") & vbCrLf & _ "ausführbare Programme: " & WshSysObj("PATHEXT") & _ vbCrLf & "Bereitschaftsmeldung: " & _ WshSysObj("PROMPT") & vbCrLf & "Systemlaufwerk: " & _ WshSysObj("SYSTEMDRIVE") & vbCrLf & _ "Windows-Verzeichnis: " & WshSysObj("WINDIR") & _ vbCrLf & "Verzeichnis für Temporärdateien: " & _ WshSysObj("TEMP") MsgBox Msg, vbInformation, "Systeminformationen" Set WshSysObj = Nothing Set WshShell = Nothing WScript.Quit 0
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
Starten Sie die Skriptdatei, werden die Informationen wie gewünscht ermittelt und in einem Dialogfeld zur Anzeige gebracht. Durch Anwahl der Schaltfläche OK können Sie das Dialogfeld wieder schließen.
Bild 15.4: Diese Systeminformationen können per Skriptdatei abgerufen werden.
Laufwerkeigenschaften abfragen Die meisten Skripten werden über Kommandozeilenschalter gesteuert. Kommandozeilenschalter lassen sich am einfachsten über den wsf-Dateityp und darin enthaltene XML-Tags definieren. An dieser Stelle soll ein Skript mit dem Namen Runtime.wsf beschrieben werden, mit dessen Hilfe Sie die Informationen zu einem angegebenen Laufwerk ermitteln können. Wird kein spezielles Laufwerk durch Angabe eines Laufwerkbuchstabens festgelegt, wird standardmäßig das Festplattenlaufwerk C: analysiert. Die Laufwerkinformationen werden skriptintern mithilfe der Dateisystemobjekte abgerufen. Der Quelltext selbst wurde mit dem Windows-Editor eingegeben. Das Skript bzw. der Skriptauftrag wird zunächst durch ein <job>-Tag eingeleitet und durch ein -Tag abgeschlossen. Alle weiteren Tags und Anweisungen sind innerhalb des <job>-Markups geschachtelt. Im Anschluss an das -Tag wird zunächst über ein untergeordnetes <description>-Tag eine Skriptbeschreibung definiert, bevor über das -Tag ein Kommandozeilen-
Laufwerkeigenschaften abfragen
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schalter definiert wird. Über diesen Schalter wird später optional das zu analysierende Laufwerk angegeben. Jedes Skript kann wahlweise ein oder auch mehrere -Tags enthalten, je nachdem wie viele Schalter definiert werden müssen. Ein benannter Kommandozeilenschalter wird über die Teilinformationen Name, Helpstring, Type und Required definiert. Im vorliegenden Beispiel erhält der Schalter den Namen Drive sowie die entsprechende Hilfeinformation zugeordnet. Die Information wird im Zeichenkettenformat verarbeitet und kann wahlweise angegeben werden. Über das <example>-Tag wird der Einsatz des Skripts sowie der definierte Schalter an einem Beispiel veranschaulicht. Die Definitionen zum Schalter sowie der Beispielaufruf werden per Dialog angezeigt, wenn das Skript mit dem Schalter /? ausgeführt wird. <job> <description>Laufwerkinformationen <example>Beispiel: runtime /drive:C ...
Nach der Definition des bzw. der Kommandozeilenschalter, können Sie das eigentliche Skript kodieren. Das Skript selbst wird durch ein <Script>-Tag eingeleitet, in dem Sie als Zusatzinformation die verwendende Skriptsprache zuweisen. Im vorliegenden Beispiel wird VBScript als Sprache gewählt. Das Skript selbst überprüft zunächst die Existenz des Kommandozeilenschalters Drive. Ist der Schalter vorhanden, wird der zugeordnete Wert in die Variable Drive übernommen. Existiert der Schalter nicht, wird das Laufwerk auf C gesetzt. Der Lauf-
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
werkbuchstabe wird anschließend um einen Doppelpunkt erweitert. In der erweiterten Form wird der Laufwerkbuchstabe später an die Dateisystemobjekte übergeben. Eine detaillierte Überprüfung des Übergabewerts erfolgt nicht. ... <script language="VBScript"> If WScript.Arguments.Named.Exists("drive") Then Drive=WScript.Arguments.Named("drive") Drive = UCase(Drive) Else Drive="C" End If drive = drive & ":" ...
Bevor auf die Dateisystemobjekte zugegriffen werden kann, wird nun zunächst ein Objektbezug hergestellt. Der Objektverweis wird in der Variablen fso gesichert. Auf die Methoden und Eigenschaften der Dateisystemobjekte greifen Sie später über die Variable fso zu. Nach gleichem Schema wird der Objektverweis zum WshShell-Objekt in der Variablen ws gesichert. Das letztgenannte Objekt stellt die Methode Popup zur Verfügung, über die die ermittelten Laufwerkinformationen später ausgegeben werden sollen. In weiteren Schritten können nun die eigentlichen Laufwerkinformationen abgefragt werden. Im vorliegenden Beispiel werden sämtliche Laufwerke der Dateisystemobjekte in einem For Each-Konstrukt durchlaufen und mit dem auszuwertenden Laufwerk verglichen. Dazu wird auf die Laufwerkauflistung Drives der Dateisystemobjekte sowie die initialisierte Variable Drive zurückgegriffen. Entsprechen sich die Laufwerke, wird zunächst über die Eigenschaft DriveType der Laufwerktyp abgefragt. Anschließend wird über die Eigenschaft IsReady geprüft, ob das Laufwerk selbst angesprochen werden kann. Berücksichtigen Sie dabei, dass Disketten- und Wechselmedienlaufwerke ausschließlich dann erweiterte
Laufwerkeigenschaften abfragen
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Informationen zurückliefern können, wenn auch ein Datenträger eingelegt und damit die Bereitschaft für den Laufwerkzugriff vorhanden ist. Ist das zu untersuchende Laufwerk bereit, werden über die entsprechenden Eigenschaften des Laufwerkobjekts Drv unter anderem das Dateisystem (FileSystem), die Datenträgerbezeichnung (VolumeLabel) sowie Größen zu freiem und belegtem Speicher abgefragt. Sämtliche Informationen werden dabei in der Variablen Msg verkettet und über die Methode Popup des WshShell-Objektes in einem Dialogfeld ausgegeben. ... Set fso = _ WScript.CreateObject("Scripting.FileSystemObject") Set ws = WScript.CreateObject("WScript.Shell") For Each Drv In fso.Drives If Drv = Drive Then Select case Drv.DriveType Case 1: dType="Diskette/Wechselplatte" Case 2: dType="Festplatte" Case 3: dType="Netzwerk" Case 4: dType="CD-ROM" Case 5: dType="RAM-Disk" Case Else: dType="unbekannt" End Select If Drv.IsReady Then Msg="Laufwerktyp: " & dType & vbCrLf & _ "Dateisystem: " & Drv.FileSystem & vbCrLf &_ "Label: " & Drv.VolumeName & vbCrLf & _ "Share-Name: " & Drv.ShareName & vbCrLf & _ "Bereitschaft: ok" & vbCrLf & _ "Gesamtgröße: " & _ Drv.TotalSize /1024 /1024 & _ " Mbyte" & vbCrLf & "davon frei: " & _ Drv.FreeSpace /1024 /1024 & " Mbyte" & _ vbCrLf & "davon belegt: " & _ (Drv.TotalSize-Drv.FreeSpace)/1024 /1024 & _ " Mbyte" & vbCrLf & _ "Seriennummer: &H" & Hex(Drv.SerialNumber)
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Else Msg="Laufwerktyp: " & dType & vbCrLf & _ "Bereitschaft: nicht bereit" End if ws.Popup Msg, 20, "Laufwerkinformationen " & _ Drive, 0 End If Next ...
Nach der Informationsausgabe werden die Objektbezüge wieder gelöst. Achten Sie darauf, dass das Skript und der Skriptauftrag durch die Ende-Tags und abzuschließen sind. ... Set fso = Nothing Set ws = Nothing
Hinweis Geben Sie nur den dokumentierten Quelltext in die Quelltextdatei ein. Die Eingabe der für die Trennung eingesetzten Fortsetzungspunkte ist nicht zulässig. Nachdem das Skript erläutert ist, bleibt letztendlich anzuführen, wie Sie es ausführen. Um zu ermitteln, welche Aufgabe ein Skript hat, starten Sie es zunächst an der Eingabeaufforderung mit dem Kommandozeilenschalter /?. Alternativ legen Sie eine Verknüpfung an und ergänzen per Eigenschaften-Dialog den Schalter /?.
Laufwerkeigenschaften abfragen
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C:\> runtime.wsf /? (Enter)
Es erscheint ein Dialogfeld mit Inhalten über Funktion, Kommandozeilenschalter und Syntax des Skripts. Schließen Sie das Dialogfeld nach Einsichtnahme mit OK.
Bild 15.5: Informationen zum Einsatz eines wsf-Skripts
Nachdem Sie sich über die Syntax zum Skriptaufruf sowie die bereitgestellten Kommandozeilenschalter informiert haben, können Sie die Laufwerkinformationen zu beliebigen Laufwerken unter Angabe eines Laufwerkbuchstabens abrufen. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie sich im Skriptverzeichnis befinden. Die Laufwerkinformationen für das Laufwerk D: ermitteln Sie dann über den folgenden Befehl: C:\ > runtime.wsf /Drive:D (Enter)
Wie bereits erläutert, ist die Angabe des zu analysierenden Laufwerks im vorliegenden Beispielskript wahlfrei. Verzichten Sie auf die Angabe, wird in jedem Fall das Laufwerk C: analysiert. Ein Doppelklick auf die Skriptdatei runtime.wsf im Explorer bringt demnach die Informationen zum Laufwerk C: zum Vorschein.
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Funktionserweiterung per Skript und Stapelverarbeitung
Bild 15.6: Laufwerkinformationen im Dialog
16 Troubleshooting Grundlagen zur Systemwiederherstellung Windows XP ist ein komplexes Betriebssystem, dessen Fehlerfreiheit nicht nur durch das Vorhandensein signierter Systemdateien, sondern auch durch umfangreiche Konfigurationseinstellungen sichergestellt wird. Änderungen an diesen Konfigurationseinstellungen können nicht nur das System instabil machen, sondern auch ein fehlerfreies Starten unterbinden. Aus diesem Grund stellt Windows XP in der Home- und Professional-Edition die so genannte Systemwiederherstellungsfunktion zur Verfügung. Die Systemwiederherstellung erfordert mindestens 200 Mbyte Speicher auf dem Systemlaufwerk und wird, sofern dieser Speicher nicht ausreichend ist, automatisch deaktiv geschaltet. Um die Funktion einsetzen zu können, müssen Sie in jedem Fall zuerst die Mindestspeichergröße bereitstellen. Die Wiederherstellungsfunktion basiert auf so genannten Systemprüf- bzw. Wiederherstellungspunkten, die automatisch oder manuell gesetzt werden können. Ein Prüfbzw. Wiederherstellungspunkt bezeichnet die Sicherung der wichtigsten Systemkonfigurationseinstellungen zu einem bestimmten Zeitpunkt. Gesichert werden beispielsweise die Inhalte der Windows-Registrierdatenbank, Initialisierungsdateien, Gerätetreiber oder auch Programmkomponenten und Bibliotheken. Die Sicherung erfolgt für jedes Laufwerk getrennt im versteckten Systemverzeichnis \System Volume Information. Die Sicherungsverzeichnisse können angewählt und auch eingesehen werden. Um Probleme bei der Wiederherstellung auszuschließen, sollten Sie auf manuelle Änderungen jedoch unbedingt verzichten.
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Troubleshooting
Windows XP unterscheidet zwischen den vom System und den manuell gesetzten Prüfpunkten. Systemprüfpunkte sind an spezielle Systemfunktionen gebunden und werden vollautomatisch generiert. Manuelle Systemprüfpunkte sind nicht an spezielle Funktionen gebunden und können bei Bedarf jederzeit eingerichtet werden. Die manuelle Anlage von Wiederherstellungspunkten ist immer sinnvoll, wenn Sie Änderungen an der Systemkonfiguration vornehmen, die nicht automatisch von Windows XP überwacht werden. Die manuelle Anlage von Wiederherstellungspunkten ist beispielsweise vor dem Einrichten älterer Programme, bei manuellen Änderungen an Gerätetreibern und deren Einstellungen, beim Umgehen der SFPFunktionalität sowie vor manuellen Änderungen an Registrierdatenbankeinstellungen sinnvoll.
왘 Erste Systemprüfpunkte: Der erste Systemprüfpunkt wird von Windows XP automatisch nach der Systemersteinrichtung, nach der Aktualisierung einer älteren WindowsVersion oder nach dem ersten Systemstart gelegt. Voraussetzung dazu ist allerdings, dass ausreichend freie Speicherkapazität für die Systemsicherung verfügbar ist und die Systemwiederherstellungsfunktion dementsprechend aktiviert wurde. Standardmäßig werden nach der Einrichtung von Windows XP bis zu 12 % der Festplattenkapazität für die Datenspeicherung reserviert. Für die Datenspeicherung wird in jedem Fall eine Mindestkapazität von 200 Mbyte benötigt.
왘 Geplante Prüfpunkte: Windows XP legt bei aktivierter Systemwiederherstellungsfunktion immer dann automatische Systemprüfpunkte an, wenn der Rechner mehr als 24 Stunden eingeschaltet ist. Außerdem werden Prüfpunkte im 24Stunden-Takt generiert. Wird der Rechner nicht täglich genutzt, werden Prüfpunkte nach dem jeweils nächsten Systemstart erstellt. Zum Erstellen des Prüfpunkts muss der Rechner jeweils einige Minuten im Leerlauf gewesen sein. Die Anlage der Prüfpunkte erfolgt auch dann, wenn zwi-
Grundlagen zur Systemwiederherstellung
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schenzeitlich keine Änderungen am System vorgenommen wurden. Die Wiederherstellung eines entsprechenden Prüfpunkts stellt den gesicherten Zustand von Windows und den darunter eingerichteten Programmen wieder her. Unangetastet bleiben Dateien mit bekannten Dateikürzeln sowie Dateien des Ordners Eigene Dateien.
왘 Prüfpunkte für Programminstallationen: Immer dann, wenn Sie Programme über die Installationsprogramme InstallShield 6.1 Pro oder höher bzw. den Windows Installer einrichten lassen, setzt Windows XP automatisch einen Prüfpunkt. Programme, die ihrerseits andere Einrichtungsprogramme nutzen, werden jedoch nicht automatisch erkannt (z.B. ältere Setup-Programme). Aus diesem Grund sollten Sie insbesondere bei der Einrichtung älterer Programme manuelle Prüfpunkte setzen. Auch wenn Sie selbst nicht sicher sind, welches Einrichtungsprogramm jeweils genutzt wird, ist das zusätzliche manuelle Setzen eines Wiederherstellungspunkts sinnvoll. Die Restaurierung des entsprechenden Prüfpunkts entfernt die eingerichteten Dateien und Registriereinstellungen und stellt die ursprünglichen Systemdateien wieder her. Der Ordner Eigene Dateien wird aus Sicherheitsgründen auch hier nicht angetastet.
왘 Prüfpunkte für System-Updates: Nutzen Sie die in Windows integrierte automatische Systemaktualisierungsfunktion, das Windows-Update, werden vor der eigentlichen Aktualisierung ebenfalls Wiederherstellungspunkte gesetzt. Die Anlage des Prüfpunkts erfolgt vor der eigentlichen Einrichtung der heruntergeladenen Komponenten. Für Programme und Komponenten, die nicht über die WindowsUpdate-Funktion, sondern über CDs oder das Internet bezogen werden, sollten Sie manuelle Prüfpunkte setzen.
왘 Manuell erstellte Wiederherstellungspunkte: Manuelle Prüfpunkte können jederzeit über ein gesondertes Dienstprogramm gesetzt und mit einer aussagekräftigen Beschreibung versehen werden. Immer wenn Sie Änderungen am System vornehmen, sollten Sie manuelle Prüfpunkte anlegen.
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Troubleshooting
왘 Wiederherstellungsvorgang: Änderungen, die mithilfe der Wiederherstellungsprüfpunkte durchgeführt werden, sorgen ihrerseits für die Anlage von Wiederherstellungspunkten.
왘 Nichtsignierte Treiber-Updates: Immer dann, wenn Sie einen nichtsignierten oder vom Windows Hardware-Qualitätslabor (WHQL) zertifizierten Treiber einrichten und dies von Windows XP erkannt wird, wird ein Wiederherstellungspunkt angelegt. Führt die Treibereinrichtung zu Problemen, können Sie damit den ursprünglichen Systemzustand sehr leicht wiederherstellen.
왘 Backup-Prüfpunkte: Durch Systemwiederherstellungen, die Sie mithilfe des Datensicherungsprogramms Backup durchführen, wird ebenfalls automatisch ein Wiederherstellungspunkt angelegt. Mithilfe der angelegten Prüf- sowie Wiederherstellungspunkte und deren Konfigurationssicherungen soll es bei Problemen möglich sein, zu älteren lauffähigen Systemkonfigurationen zurückzukehren. Die Wiederherstellung eines gesicherten Systemzustands kann unter Windows XP selbst oder in kritischeren Situationen auch im abgesicherten Modus erfolgen. Kann der Rechner nicht mehr im abgesicherten Modus hochgefahren werden, müssen Sie zunächst über das Startmenü zur letzten lauffähigen Konfiguration zurückkehren oder Fehler an der Wiederherstellungskonsole beheben. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Sicherung der Systemkonfiguration auf der Festplatte nicht beschädigt ist. Durch die Wiederherstellung eines älteren Prüf- bzw. Wiederherstellungspunkts werden ggf. später eingerichtete Anwendungsprogramme unbrauchbar oder aber deinstalliert und müssen neu eingerichtet werden. Dokumente mit bekannten Dateikürzeln bleiben aus Sicherheitsgründen in jedem Fall unangetastet, und zwar auch dann, wenn diese zum Zeitpunkt eines Wiederherstellungspunkts noch nicht existiert haben. Auch der Ordner Eigene Dateien wird aus Sicherheitsgründen nicht angetastet. Lassen Sie einen gesicherten System-
Systemwiederherstellung aktivieren
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zustand wiederherstellen und löst dieser ebenfalls Probleme aus, können Sie die Wiederherstellung auch wieder rückgängig machen. Die Systemsicherung birgt einen erheblichen Schwachpunkt. Sie erfordert mitunter erheblichen Speicherplatz und erfordert auf dem Systemlaufwerk mindestens 200 Mbyte für eine Aktivierung. Standardmäßig werden zudem bis zu 12% der Festplattenspeicherkapazität für die Systemwiederherstellung bereitgestellt. Zwar können Sie diese Speicherkapazität bei ausreichender Festplattenkapazität erhöhen, das Problem der Festplattendefekte wird damit jedoch nicht umgangen. Wiederherstellungspunkte, die auf defekten Sektoren liegen, sind nicht restaurierbar, und sollte die Festplatte einmal unbrauchbar werden, stehen ohnehin keine Wiederherstellungspunkte mehr zur Verfügung. Setzen Sie daher die Funktionen zur Systemwiederherstellung parallel zur Systemsicherung mit Backup ein. Letztgenanntes Datensicherungsprogramm erlaubt die spätere Systemwiederherstellung auf gesonderten Datenträgern, ohne auf die Festplattendaten selbst zurückgreifen zu müssen. Ist nicht mehr ausreichend Speicher für die Systemsicherung verfügbar, erfolgt eine automatische Deaktivierung der Sicherungsfunktion. Für eine Reaktivierung müssen Sie dann zunächst ausreichend freie Speicherkapazität bereitstellen. Die Sicherungsfunktion wird anschließend automatisch reaktiviert, die zuvor angelegten Prüfpunkte gehen dabei jedoch ebenfalls unwiderruflich verloren.
Systemwiederherstellung aktivieren Windows XP erfordert für die Funktionen zur Systemwiederherstellung eine Mindestfestplattenkapazität von 200 Mbyte. Steht dieser Speicherplatz nach der Einrichtung von Windows XP nicht zur Verfügung, wird die Funktionalität zwar eingerichtet, aber unmittelbar deaktiviert. Um die Aktivierung der Wiederherstellungsfunktion zu erreichen, gehen Sie wie folgt vor:
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Troubleshooting
1. Speicherplatz bereitstellen: Löschen Sie über den Windows-Explorer so viele Ordner und Dateien, dass eine freie Mindestkapazität von 200 Mbyte Speicher auf dem Systemlaufwerk verfügbar ist. Um die freie Laufwerkspeichergröße abzufragen, wählen Sie das Systemlaufwerk, standardmäßig also C:\, im Windows-Explorer an. Die freie Kapazität wird im Aufgabenbereich Details ausgegeben. 2. Aktivierung: Ist die geforderte Mindestspeichergröße für die Systemfunktion verfügbar, rufen Sie den Befehl Start/ Programme/Zubehör/Systemprogramme/Systemwiederherstellung auf. Sie gelangen nun in das Programm Systemwiederherstellung. Wählen Sie im ersten Dialogfeld die Verknüpfung Systemwiederherstellungseinstellungen. Es öffnet sich die Registerkarte Systemwiederherstellung der Systemeigenschaften. Darin werden sämtliche Einstellungen für die Systemwiederherstellung zentral verwaltet. Demarkieren Sie das Kontrollfeld Systemwiederherstellung auf allen Laufwerken deaktivieren und bestätigen Sie mit OK. Schließen Sie die Systemwiederherstellung mit Abbrechen.
Bild 16.1: Manuelle (De)Aktivierung der Systemwiederherstellung
3. Deaktivierung: Durch Markierung des Kontrollfelds können Sie die Wiederherstellungsfunktion und damit das Setzen der Wiederherstellungspunkte jederzeit abschalten. Das Abschalten sollten Sie allerdings Windows XP selbst überlassen. Eine Ausnahme ergibt sich nur dann, wenn Sie alternativ gesonderte Programme nutzen, die ihrerseits den
Laufwerke und Speicherplatz für die Systemwiederherstellung festlegen
Systemstatus sichern und wiederherstellen können. Berücksichtigen Sie, dass beim Deaktivieren alle bereits gelöschten Wiederherstellungspunkte verloren gehen (!).
Laufwerke und Speicherplatz für die Systemwiederherstellung festlegen Die Systemwiederherstellungsfunktion verwendet mindestens 200 Mbyte und maximal bis zu 12% des gesamten Speichers auf dem Systemlaufwerk. Auf allen weiteren überwachten Laufwerken werden mindestens 50 Mbyte und maximal bis zu 33% des gesamten Speichers genutzt. Welche Festplattenlaufwerke im Rahmen der Systemwiederherstellung berücksichtigt werden und wie viel Speicher jedes dieser Laufwerke bereitstellt, können Sie benutzerdefiniert festlegen. Zwar können Sie nicht mehr als 12% bzw. 33% eines Festplattenlaufwerks für die Sicherungsfunktion bereitstellen, dafür können Sie die maximale Größe jedoch sinnvoll einschränken. Eine Reduzierung ist ggf. sinnvoll, falls der Festplattenspeicherplatz eingeschränkt ist und Sie diesen beispielsweise für andere Systemfunktionen benötigen (z.B. für die Auslagerungsdatei). Nachfolgend wird davon ausgegangen, das die Wiederherstellungsfunktion bereits aktiviert wurde (vergleiche Kapitel Systemwiederherstellung aktivieren). Öffnen Sie die Systemwiederherstellung über den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Systemprogramme/Systemwiederherstellung und wählen Sie darin die Verknüpfung Systemwiederherstellungseinstellungen. Auf der Registerkarte Systemwiederherstellung finden Sie im Rahmenfeld Laufwerkeinstellungen die von der Systemwiederherstellung erkannten Laufwerke und Hinweise dazu, ob diese aktuell überwacht werden. Um die Einstellungen eines der angezeigten Laufwerke zu ändern, wählen Sie zunächst das Laufwerk und anschließend die Schaltfläche Einstellungen an. Handelt es sich beim angewählten
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Troubleshooting
Laufwerk nicht um das Systemlaufwerk, können Sie es durch Markierung der Option Systemwiederherstellung auf diesem Laufwerk deaktivieren gezielt von der Überwachung ausschließen bzw. durch Demarkierung für die Überwachung berücksichtigen lassen. Das Deaktivieren des Systemlaufwerks ist nur dann möglich, wenn Sie die Systemwiederherstellung vollständig deaktivieren (vergleiche Systemwiederherstellung aktivieren). Ist das gewählte Laufwerk aktiviert, können Sie mit dem Schieberegler Zu verwendender Speicherplatz die maximal genutzte Speichergröße festlegen. Die Werte werden im Dialogfeld prozentual angegeben und unmittelbar in den physikalischen Speicherwert in Mbyte umgerechnet. Die zulässigen Mindest- und Maximalgrößen können Sie durch testweises Verschieben des Reglers abfragen. Bestätigen Sie die gemachten Änderungen mit OK.
Bild 16.2: Informationen zum Laufwerkstatus
Wiederherstellungspunkte für die Systemwiederherstellung setzen 783
Wiederherstellungspunkte für die Systemwiederherstellung setzen Obgleich Windows XP wichtige Prüfpunkte für die Wiederherstellungsfunktion automatisch generiert, werden Sie kaum auf das manuelle Setzen von Wiederherstellungspunkten verzichten können. Das manuelle Erstellen von Wiederherstellungspunkten sollte vor allen kritischen Änderungen am System durchgeführt werden. Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch die weiterführenden Erläuterungen in Kapitel Grundlagen zur Systemwiederherstellung. Zum Setzen der Wiederherstellungspunkte nutzen Sie das Programm Systemwiederherstellung, mit dessen Hilfe Sie auch Wiederherstellungspunkte restaurieren und wiederhergestellte Systemzustände in Problemfällen zurücknehmen. 1. Haltepunkt anlegen: Um gezielt einen Wiederherstellungspunkt anzulegen, rufen Sie den Befehl Start/Programme/ Zubehör/Systemprogramme/Systemwiederherstellung auf. Wählen Sie im Willkommens-Dialog des nachfolgend gestarteten Assistenten die Option Einen Wiederherstellungspunkt erstellen an und bestätigen Sie mit Weiter.
Bild 16.3: Manuelle Anlage eines Wiederherstellungspunkts
2. Eindeutige Bezeichnung: Die spätere Identifizierung des Wiederherstellungspunkts erfolgt anhand einer benutzerdefinierten Beschreibung, die systemintern durch Datum und Zeit der Anlage ergänzt wird. Um die spätere Wiederherstellung zu vereinfachen, sollten Sie möglichst aussagekräftige
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Troubleshooting
Beschreibungen vergeben. Bestätigen Sie die Anlage des Wiederherstellungspunkts mit Erstellen. Mit Abbrechen können Sie bei Bedarf den Assistenten vorzeitig beenden. Mit Start können Sie nach der Anlage des Haltepunktes in den Startbildschirm zurückgelangen und mit Schließen den Assistenten beenden.
Bild 16.4: Festlegung der identifizierenden Beschreibung
Treten nach Sicherung eines Systemzustands und nachfolgender Änderung der Systemkonfiguration Probleme auf, können Sie zu einem früheren Systemstatus zurückkehren. Dazu brauchen Sie lediglich einen gesicherten Systemprüfpunkt oder aber einen manuell angelegten Wiederherstellungspunkt wiederherstellen zu lassen. Das Wiederherstellen kann ggf. aus der aktuellen Windows-Arbeitssitzung und in Problemfällen über den abgesicherten Windows-Modus erfolgen, den Sie über das Startmenü aktivieren.
Systemwiederherstellung im normalen Modus Immer wenn unter Windows XP zwar Probleme auftreten, das System selbst aber noch ausgeführt werden kann, können Sie ursprüngliche Systemsicherungen aus dem normalen WindowsModus heraus wiederherstellen.
Systemwiederherstellung im normalen Modus
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1. Haltepunkt wiederherstellen/zurücknehmen: Rufen Sie Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/Systemwiederherstellung auf, markieren Sie die Option Computer zu einem früheren Zeitpunkt wiederherstellen und bestätigen Sie mit Weiter. Haben Sie bereits eine Wiederherstellung erfolglos durchgeführt, können Sie diese mit Letzte Wiederherstellung rückgängig machen zurücknehmen. Der letztgenannte Auswahlpunkt wird nur nach einer bereits gemachten Wiederherstellung angeboten.
Bild 16.5: Gesicherte Systemzustände wiederherstellen
2. Wahl des Wiederherstellungspunkts: Bei der normalen Wiederherstellung können Sie nun in einem weiteren Dialog ein bestimmtes Datum anwählen, an dem Systemsicherungen vorgenommen wurden. Verwenden Sie dazu die Pfeiltasten in der Titelleiste des angezeigten Kalenderblatts. Tage mit Systemsicherungen sind hier jeweils fett hervorgehoben. Standardmäßig wird zunächst das aktuelle Datum angezeigt. Welche Sicherungen für ein gewähltes Datum vorhanden sind, können Sie einem Listenfeld entnehmen, in dem diese samt Zeiteintrag und Beschreibung zur Auswahl bereitgestellt sind. Wählen Sie darin nach Bedarf den gewünschten Wiederherstellungspunkt aus und bestätigen Sie mit Weiter.
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Troubleshooting
Bild 16.6: Wahl eines Wiederherstellungspunkts
Hinweis Um eine möglichst aktuelle Systemrestaurierung zu erreichen, sollten Sie bevorzugt einen Wiederherstellungspunkt auswählen, der zu einem Zeitpunkt angelegt wurde, der möglichst kurz vor dem Auftreten der erkannten Windows-Probleme liegt. 3. Bestätigung und Restaurierung: Es wird ein Hinweis eingeblendet, dass Sie nun alle noch geöffneten Programme und Dateien schließen sollten. Nachdem Sie dieser Anweisung gefolgt sind, bestätigen Sie den Hinweis mit OK. Der gewählte Wiederherstellungspunkt wird nun noch einmal zur Kontrolle angezeigt und kann mit Weiter restauriert werden. Nach Anwahl der Schaltfläche Zurück können Sie ggf. den gewählten Wiederherstellungspunkt noch wechseln und mit Abbrechen die Funktion zur Systemwiederherstellung vorzeitig beenden. Haben Sie sich für die Wiederherstellung entschieden, wird die Systemwiederherstellung
Systemwiederherstellung im abgesicherten Modus
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mittels einer Fortschrittsanzeige veranschaulicht. In diesem Zusammenhang wird das System heruntergefahren und neu gestartet und Sie können sich dann erneut am System anmelden. Nach der Benutzeranmeldung erscheint ein gesonderter Hinweis, dass das System entsprechend dem gewählten Wiederherstellungspunkt restauriert wurde. Bestätigen Sie diesen Hinweis mit OK. Anschließend können Sie kontrollieren, ob die aufgetretenen Probleme durch die Systemwiederherstellung behoben wurden. Ist dies nicht der Fall, können Sie entweder die Systemwiederherstellung rückgängig machen (siehe oben) oder aber einen anderen Wiederherstellungspunkt für die Systemwiederherstellung wählen. Sinnvollerweise sollten Sie sich bei der Wahl der Wiederherstellungspunkte chronologisch vom aktuellsten bis zum ältesten zurückbewegen und zwar solange, bis das System wieder fehlerfrei arbeitet. Anschließend sollten Sie dann kontrollieren, ob dies auch für die von Ihnen benötigten Anwendungen gilt; ggf. müssen Sie die Anwendungen neu einrichten, die nach dem gewählten Prüfpunkt installiert wurden.
Systemwiederherstellung im abgesicherten Modus Kann Windows nach Änderungen an der Systemkonfiguration nicht mehr im normalen Modus gestartet werden, können Sie alternativ das System im abgesicherten Modus hochfahren und darüber versuchen, evtl. vorliegende Wiederherstellungspunkte zu restaurieren. Grundvoraussetzung dazu ist allerdings, dass die Systemwiederherstellung bereits aktiviert ist. Eine Aktivierung der Funktion ist ausschließlich im normalen WindowsModus möglich.
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Troubleshooting
Starten Sie Windows XP neu und halten Sie dabei die Funktionstaste (F8) gedrückt. Es erscheint das Startmenü. Wählen Sie mithilfe der Cursortasten den Eintrag Abgesicherter Modus und bestätigen Sie mit (Enter). Führen Sie entsprechend den Erläuterungen in Kapitel Systemwiederherstellung im normalen Modus den Assistenten für die Systemwiederherstellung aus. Nach der Wiederherstellung des gewählten Wiederherstellungspunkts sollte in den meisten Fällen das System wieder im normalen Modus in Betrieb genommen werden können. Dann können Sie ggf. weitere manuelle Systemanpassungen vornehmen oder aber einen alternativen Wiederherstellungspunkt wählen.
Laufwerkfehler beheben Kaum eine Hardwarekomponente ist einem so hohen Verschleiß unterworfen wie das bzw. die Festplattenlaufwerke. Kein Wunder also, dass gerade bei diesem Bauteil auf Dauer Fehler auftreten können. Die Fehler können aus Problemen mit der Hardware, wie beispielsweise defekten Sektoren, resultieren. Aber auch Programm- oder Systemabstürze können Fehler auf dem Festspeicher hinterlassen. All diese Fehler stellen verständlicherweise eine Gefahr für die Datensicherheit dar. Es kann beispielsweise vorkommen, dass Daten nicht korrekt geschrieben oder nach dem Schreiben nicht mehr eingelesen werden. Immer dann, wenn Probleme mit einem Datenträger auftreten, sollten Sie eine Laufwerküberprüfung durchführen. Aber auch ohne das Auftreten von Laufwerkfehlern kann es sinnvoll sein, eine Laufwerküberprüfung vorzunehmen, beispielsweise nach Programm- oder auch Systemabstürzen. Der Start der Überprüfungsfunktion erfolgt zwar aus Windows heraus, wird jedoch an untergeordnete textorientierte Dienstprogramme delegiert, die je nach gewählten Optionen die Überprüfungen und Korrekturen erst bei einem erneuten Systemstart durchführen. Die Programme selbst liegen in getrennten Ver-
Laufwerkfehler beheben
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sionen vor und berücksichtigen FAT-, FAT32- und NTFSDateisysteme. Durch die textorientierten Programme, die ohne die grafische Windows-Umgebung ausgeführt werden können, ist im Bedarfsfall gewährleistet, dass während der Laufwerküberprüfung keine anderen Programme auf das Laufwerk zugreifen und sich dadurch Probleme ergeben. Außerdem kann im Textmodus auch auf Windows-Systemprogramme zugegriffen werden, die normalerweise beim Windows-Betrieb geöffnet sind und daher nicht im Windows-Modus geändert werden können. Sie können die Laufwerküberprüfung sowohl über den Befehl CKDSK der Eingabeaufforderung oder aber aus Windows heraus starten. An dieser Stelle soll der Start aus Windows heraus beschrieben werden. 1. Laufwerkwahl: Öffnen Sie den Explorer in der erweiterten oder Arbeitsplatzansicht und wählen Sie das Laufwerk an, das Sie überprüfen wollen, also beispielsweise C:. Wählen Sie zum Laufwerkobjekt den Kontextmenübefehl Eigenschaften, wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Extras und wählen Sie dann die Schaltfläche Jetzt prüfen. 2. Prüfoptionen: Es öffnet sich das Dialogfeld, über das Sie Überprüfungsoptionen festlegen und die Überprüfung starten. Markieren Sie die Option Dateisystemfehler automatisch korrigieren, wenn gefundene Dateisystemfehler automatisch behoben werden sollen. Soll nach defekten Sektoren gesucht werden und, sofern möglich, die darauf enthaltenen Daten wiederhergestellt werden, markieren Sie das Kontrollfeld Nach fehlerhaften Sektoren suchen/ wiederherstellen. Markieren Sie das letztgenannte Kontrollfeld, ist die Markierung der erstgenannten Option nicht mehr erforderlich, da diese ebenfalls Bestandteil der letztgenannten Option ist. Beginnen Sie die Laufwerküberprüfung durch Anwahl der Schaltfläche Starten.
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Troubleshooting
Bild 16.7: Festlegung der Prüfungsoptionen
3. Exklusiver Zugriff: Während der Überprüfung darf auf das gewählte Laufwerk nicht durch andere Programme zugegriffen werden. Ist das aktuell der Fall, so erscheint ein Dialogfeld, das abfragt, ob die Überprüfung nach erfolgtem Neustart im exklusiven Modus erfolgen soll. Bestätigen Sie dies mit Ja oder beenden Sie die Programme, die ggf. auf das Laufwerk zugreifen. Starten Sie dann zur unmittelbaren Überprüfung des gewählten Laufwerks das System neu. Sie können die Überprüfung nach dem Neustart überwachen und durch Drücken einer beliebigen Taste innerhalb von 7 Sekunden abbrechen.
Bild 16.8: Exklusiver Laufwerkzugriff erforderlich
4. Überprüfung: Während der Laufwerküberprüfung unter Windows wird das Laufwerk ebenfalls für den Zugriff gesperrt. Versuchen Sie es dennoch, erhalten Sie eine entsprechende Meldung angezeigt, die Sie mit OK bestätigen. Der Fortgang der Überprüfung wird über eine Fortschritts-
Prozesse in Mehrbenutzerumgebungen überwachen und beenden 791
anzeige veranschaulicht. Das Ende der Überprüfung wird durch eine Meldung angezeigt, die Sie mit OK bestätigen.
Hinweis Diskettenlaufwerke und Wechselmedien sind nur dann überprüfbar, wenn eine Diskette bzw. eine Wechselplatte eingelegt ist. Ist das nicht der Fall, erhalten Sie bei Anwahl eine entsprechende Fehlermeldung. CD-, DVD- und Netzwerklaufwerke können nicht überprüft werden.
Prozesse in Mehrbenutzerumgebungen überwachen und beenden Benutzer mit Administratorrechten können jederzeit die von anderen Benutzern ausgeführten Prozesse überwachen und u.U. aus der aktuellen Arbeitssitzung heraus abbrechen. Standardmäßig werden im Task-Manager lediglich die Prozesse des aktuellen Benutzers angezeigt. Besitzen Sie Administratorrechte, können Sie alle Prozesse der parallel angemeldeten Benutzer jedoch ebenfalls im Task-Manager anzeigen lassen, ohne den Benutzer selbst wechseln zu müssen. Starten Sie dazu den Task-Manager über den Kontextmenübefehl Task-Manager der Taskleiste. Markieren Sie auf der Registerkarte Prozesse das Kontrollfeld Prozesse aller Benutzer anzeigen. Sie erhalten nun eine Liste sämtlicher Prozesse mit Angabe des zugehörigen Benutzers. Über den Kontextmenübefehl Prozess beenden können Sie nun nicht nur die eigenen, sondern auch die Prozesse der übrigen Benutzer abbrechen.
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Troubleshooting
Bild 16.9: Administratoren erhalten über den Task-Manager alle ausgeführten Prozesse der angemeldeten Benutzer angezeigt.
Auch Prozesse, die hängen geblieben sind und sich auf herkömmlichem Wege nicht mehr beenden lassen, können so aus dem Speicher entfernt werden. Berücksichtigen Sie allerdings, dass dabei u.U. nicht gesicherte Daten unwiderruflich verloren gehen. Um nicht nur einen bestimmten Prozess, sondern auch alle darüber direkt oder indirekt gestarteten Prozesse zu beenden, greifen Sie alternativ auf den Kontextmenübefehl Prozessstruktur beenden zurück.
Ungültige Verknüpfungen mit Windows ChkLinks-Tool
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Ungültige Verknüpfungen mit Windows ChkLinks-Tool ermitteln und entfernen Auf der Installations-CD zu Windows 98 und Windows 98 SE bzw. in den Windows Server 2003 Resource Kit Tools ist das Programm ChkLnks.Exe versteckt, mit dessen Hilfe Sie sehr leicht ungültige Verknüpfungen aufspüren und entfernen. Verfügen Sie über eine entsprechende Windows 98/SE-Installations-CD, können Sie das Programm auch unter den aktuellen Windows XPVersionen einsetzen. Besitzen Sie keine entsprechende Einrichtungs-CD, können Sie es über die Windows Server 2003 Resource Kit Tools kostenfrei aus dem Internet herunterladen. Der Zugriff auf Anwendungen, Ordner und Dateien erfolgt unter Windows häufig über Verknüpfungen, in denen lediglich der Verweis auf eine physikalische Datei oder einen Ordner enthalten ist. Verknüpfungen werden beispielsweise für die Einrichtung von Desktopsymbolen oder auch Startmenüeinträgen genutzt und sind ihrerseits physikalische Dateien mit dem Dateikürzel lnk (Lnk = Link = Verknüpfung). Über die Verknüpfungen werden das zugeordnete Bildsymbol, das Zielverzeichnis und der Zieldateiname, das Arbeitsverzeichnis, der Fenster-Ausführungsmodus oder die Tastenkombination für den Start per Tastaturbefehl verwaltet. Löschen Sie ein Programm oder eine Datei, bleibt eine parallel eingerichtete Verknüpfung mitunter erhalten. Die Anwahl einer ungültigen Verknüpfung führt dementsprechend zur Meldungsausgabe, dass die Verknüpfung nicht hergestellt werden kann. 1. 98er-Hilfsprogramm: Um ungültige Verknüpfungen komfortabel zu ermitteln und ggf. zu entfernen, greifen Sie auf das Hilfsprogramm ChkLnks.Exe zuück, das Sie im Verzeichnis \tools\reskit\desktop der Windows 98/98 SEInstallations-CD finden. Sie können das Programm per Doppelklick direkt von der CD aus starten oder zunächst in ein beliebiges Festplattenverzeichnis unter Windows XP kopieren.
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Troubleshooting
2. XP-Hilfsprogramm im Internet: Besitzen Sie keine ältere Windows 98-Version, finden Sie das Dienstprogramm ChkLnks.exe auch im Windows Server 2003 Resource Kit, das Sie über die Internetadresse http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx? FamilyID=9D467A6957FF-4AE7-96EE-B18C4790CFFD&displaylang=en kostenfrei beziehen können. Das Programmpaket beinhaltet eine Vielzahl anderer Programme und ist kompatibel zu den Windows XP Home/Professional-Versionen. Die Größe der Datei beträgt 11,7 Mbyte, sodass das Herunterladen je nach Verbindungszeit geraume Zeit in Anspruch nehmen kann. Das Programm wird standardmäßig im Verzeichnis \Programme\Windows Resource Kits\Tools eingerichtet und kann über den Windows Explorer sowie den Programmnamen chklnks.exe direkt per Doppelklick gestartet werden.
Bild 16.10: Das Hilfsprogramm ChkLnks stellt ungültige Verknüpfungen für ein einfaches Entfernen in einem Listenfeld zusammen.
Die schnelle Systemstatussicherung
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3. Ungültige Verknüpfungen aufspüren und entfernen: Nach der Programmausführung bestätigen Sie zunächst den Willkommens-Dialog mit Weiter. Daraufhin analysiert das Hilfsprogramm sämtliche Verknüpfungen des Systems und stellt die nicht mehr gültigen Verknüpfungen in einem Listenfeld zusammen. Markieren Sie darüber die Verknüpfungen, die Sie löschen wollen. Markieren Sie diese durch die jeweils vorangestellten Kontrollfelder. Verzichten Sie auf die Markierung, wenn sich die Verknüpfung auf eine Netzwerkressource oder auf einen austauschbaren Datenträger bezieht. Um sämtliche Verknüpfungen zu markieren, wählen Sie die Schaltfläche Select all an. Bestätigen Sie mit Fertig stellen und blenden Sie die abschließende Erfolgsmeldung mit OK aus.
Die schnelle Systemstatussicherung Die Lauffähigkeit von Windows XP wird im Wesentlichen durch eine fehlerfreie Systemkonfiguration und Registrierdatenbank sichergestellt. Obgleich Sie das Datensicherungsprogramm sowohl in der Home- und Professional-Edition nutzen können, können Sie den Assistent für die automatische Systemwiederherstellung samt Anlage einer Wiederherstellungsdiskette und einer späteren automatischen Systemwiederherstellung ausschließlich in der Professional-Edition nutzen (vergleiche Hinweise unter http://support.microsoft.com/ default.aspx?scid=kb;DE;302700) nutzen. In beiden Versionen können Sie jedoch den Systemstatus gezielt mit Backup sichern und jederzeit wiederherstellen. Der Vorteil ist, dass die Sicherung weniger zeitaufwändig ist als dies bei der Sicherung der gesamten Systempartition der Fall ist. Um die Sicherung in der Home-Edition vorzunehmen, müssen Sie zunächst das Datensicherungsprogramm nachinstallieren (vergleiche Einrichtung des Datensicherungsprogramms unter Windows XP Home). Um die Systemstatussicherung vorzunehmen, gehen Sie wie folgt beschrieben vor:
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Troubleshooting
1. Backup starten: Starten Sie das Datensicherungsprogramm über den Befehl Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/Sicherung und wählen Sie im Eröffnungsdialog die Verknüpfung Erweiterten Modus an. Wählen Sie dann auf der Registerseite Willkommen die Schaltfläche SicherungsAssistent (erweitert) aus und bestätigen Sie die Begrüßungsmeldung des Assistenten mit Weiter. Markieren Sie das Optionsfeld Nur die Systemstatusdateien sichern und setzen Sie den Assistenten mit Weiter fort.
Hinweis Wollen Sie die Systemstatussicherung nicht per Assistent durchführen lassen, brauchen Sie alternativ lediglich im erweiterten Modus des Datensicherungsprogramms auf der Registerseite Sichern als zu sichernde Ressource den Hierarchiezweig \Desktop\Arbeitsplatz\System State anzuwählen. 2. Zielmedium wählen: Legen Sie nun den Medientyp, das Laufwerk und ggf. das Sicherungsverzeichnis für die Systemstatussicherung fest. Haben Sie keinen Streamer in Ihren Rechner eingebaut, so ist der Medientyp mit Datei vorgegeben. Per Durchsuchen-Schaltfläche können Sie einen Dialog öffnen, über den Sie lokale und auch Netzwerkressourcen zur Datensicherung anwählen können. Bestätigen Sie den Pfad und Dateinamen mit Öffnen und setzen Sie die Bearbeitung anschließend mit Weiter fort. 3. Systemstatus sichern: Die Einstellungen der Datensicherung werden nun in einem gesonderten Dialogfeld noch einmal zusammengefasst. Nehmen Sie durch Auswahl der Schaltfläche Zurück erforderliche Korrekturen vor. Um die Datensicherung zu beginnen, wählen Sie die Schaltfläche Fertig stellen aus. Die Sicherung selbst können Sie per Statusdialog überwachen. Ist die Sicherung abgeschlossen, schließen Sie den Dialog durch Auswahl der Schaltfläche Schließen.
Systemstatus wiederherstellen
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Damit ist das System bereits gesichert und kann beim Auftreten von Problemen in den ursprünglichen Systemzustand, der während der Datensicherung gültig war, zurückversetzt werden. Die Restaurierung muss allerdings mit Backup selbst erfolgen. Dies bedeuet, dass zur Wiederherstellung ein defektes System zunächst wieder in einen lauffähigen Zustand versetzt werden muss. Nutzen Sie dazu das erweiterte Startmenü oder aber die Wiederherstellungskonsole. Müssen Sie das System von Grund auf neu installieren, macht das Zurückspielen des Systemstatus wenig Sinn, da es dann auch die ursprünglich eingerichteten Programme erfordert. Verfügen Sie über ein gesondertes Sicherungsgerät (z.B. Streamer), sollten Sie in jedem Fall auch eine Gesamtsicherung anlegen.
Systemstatus wiederherstellen Um einen gesicherten Systemstatus wiederherzustellen, greifen Sie erneut auf das Datensicherungsprogramm zurück. Dabei wird davon ausgegangen, dass zwar Probleme mit Windows XP aufgetreten, das System und damit auch Backup aber noch ausführbar sind. Ferner wird davon ausgegangen, dass Sie auf das Sicherungsmedium zugreifen können. Stellen Sie also ggf. sicher, dass das Sicherungsmedium eingelegt oder aber über das Netzwerk angesprochen werden kann. Starten Sie das Programm Backup über den Befehl Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/Sicherung und wählen Sie im Eröffnungsdialog die Verknüpfung Erweiterten Modus an. Wählen Sie dann auf der Registerseite Willkommen die Schaltfläche Wiederherstellungs-Assistent aus und schließen Sie den folgenden Willkommens-Dialog mit Weiter. Wählen Sie nun den zu verwendenden Medientyp, hier beispielsweise Datei, das wiederherzustellende Objekt, hier eine eindeutig bezeichnete Sicherungsdatei, und anschließend den Sicherungssatz. Doppelklicken Sie auf den Sicherungskatalog und markieren Sie anschließend die Ordner und Dateien, die wiederhergestellt
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Troubleshooting
werden sollen. Der Sicherungskatalog kann dabei lediglich den Systemstatus oder auch die gesamte Systempartition enthalten. Eine gesamte Systemsicherung schließt beispielsweise auch den Systemstatus mit ein, den Sie durch Markierung des Hierarchiezweigs Datei/Sicherungssatz/System State getrennt für die Wiederherstellung anwählen können. Bestätigen Sie Ihre Auswahl anschließend mit Weiter. Die Einstellungen zur Datenwiederherstellung werden nun in einem weiteren Dialogfeld zusammengefasst. Erforderliche Korrekturen an den Angaben können Sie nach Wahl der Schaltfläche Zurück vornehmen. Durch Anwahl der Schaltfläche Fertig stellen starten Sie die Systemrestaurierung. Bestätigen Sie den Hinweis, dass der aktuelle Systemstatus überschrieben wird, mit OK. Standardmäßig wird die Sicherung an dem Ort wiederhergestellt, von dem die Daten ursprünglich kopiert wurden. Dies ist für die Wiederherstellung des Systemstatus auch erforderlich, da nur dann Korrekturen am System erfolgen. Erweiterte Einstellungen können Sie ggf. nach Anwahl der Schaltfläche Erweitert anpassen und einsehen. Standardmäßig sind keine Anpassungen zur Systemstatuswiederherstellung erforderlich. In einem gesonderten Dialogfeld wird nun das Medium angefordert bzw. die Sicherungsdatei abgefragt. Kontrollieren Sie die Vorgaben, nehmen Sie bei Bedarf Änderungen vor und bestätigen Sie die Einstellungen mit OK. Entsprechend der Datensicherung wird auch während der Wiederherstellung ein Statusdialog eingeblendet. Über die Schaltfläche Abbrechen können Sie die Restaurierung vorzeitig beenden, mit Bericht eine Zusammenfassung zur Wiederherstellung anzeigen lassen und mit Schließen den Dialog abschließend wieder ausblenden. Nach der Wiederherstellung des Systemstatus muss der Rechner neu gestartet werden. Bestätigen Sie dazu den entsprechenden Meldungsdialog durch Auswahl der Schaltfläche OK.
Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung
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Hinweis Lassen sich nicht sämtliche Probleme durch die Wiederherstellung beheben, sind Änderungen an den erweiterten Einstellungen erforderlich. Versuchen Sie die Restaurierung erneut, greifen Sie ggf. auf eine alternative Systemstatussicherung zurück und lassen Sie – falls nötig – auch alle bereits vorhandenen Systemdateien mit den gesicherten Dateien überschreiben.
Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung (ASR) in Windows XP Professional Ist Windows XP Professional nicht mehr startfähig, greifen Sie auf eine Funktion zur automatischen Systemwiederherstellung zurück, die als Automated System Recovery (ASR) bezeichnet wird, ausschließlich vom Systemadministrator genutzt werden kann und nicht in der Home-Edition verfügbar ist. ASR können Sie immer dann nutzen, wenn das Professional-System nicht mehr geladen werden kann oder die Festplatte defekt ist und eventuell sogar ausgetauscht werden muss. Dazu erzeugen Sie im lauffähigen Zustand des Systems eine so genannte Notfalldiskette, auf die Daten mit aktuellen Windows-Einstellungen gesichert werden. Die Erzeugung der Notfalldiskette übernimmt das Datensicherungsprogramm. Die Notfalldiskette wird später im Rahmen einer erneuten Systemeinrichtung dazu genutzt, den Zustand wiederherzustellen, der beim Erzeugen der Notfalldiskette gültig war. In diesem Zusammenhang werden Korrekturen an Systemdateien, der Systemregistrierung und der Festplattenpartitionierung vorgenommen. Die Größe der Systemsicherung erfordert ein spezielles Backup-Medium mit ausreichender Kapazität (z.B. Streamer, JazzDrive oder DigitalDrive).
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Troubleshooting
Um das System mitsamt den Systemeinstellungen und den Systemdateien zu sichern, greifen Sie auf den Assistenten für die automatische Systemwiederherstellung zurück, der Ihnen dabei hilft, die Systempartition zu sichern und ferner eine Notfalldiskette anzulegen. Mit der Notfalldiskette können Sie ein nicht mehr lauffähiges Windows XP Professional-Betriebssystem wieder in den lauffähigen Zustand versetzen. Die Notfalldiskette hilft Ihnen auch dann bei der Systemwiederherstellung, wenn die Festplatte defekt ist und ausgetauscht werden muss. Sie erzeugen die Systemsicherung und die Notfalldiskette, wenn das System selbst problemfrei ausgeführt wird, also erstmalig nach einer fehlerfreien Ersteinrichtung und korrekten Einbindung sämtlicher Hardware-Komponenten. Anschließend aktualisieren Sie Sicherung und Notfalldiskette, wenn Sie Änderungen am System vornehmen. Bevor Sie den Assistenten ausführen, legen Sie zunächst eine leere, formatierte 3½ZollDiskette mit einer Kapazität von 1,44 Mbyte bereit. 1. Assistent für automatische Systemwiederherstellung: Starten Sie das Datensicherungsprogramm Backup über den Befehl Start/Programme/Zubehör/Systemprogramme/ Sicherung. Um die Systemsicherung und Notfalldiskette generieren zu lassen, müssen Sie zunächst in den erweiterten Modus wechseln. Wählen Sie dazu im Eröffnungsdialog die Verknüpfung Erweiterter Modus an. Wählen Sie auf der Registerseite Willkommen das Symbol Assistent für die automatische Systemwiederherstellung aus.
Bild 16.11: Start des Sicherungsassistenten
Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung
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2. Sicherungsziel: Nachdem Sie den Willkommens-Bildschirm des Assistenten mit Weiter bestätigt haben, geben Sie das Sicherungsziel an. Berücksichtigen Sie dabei, dass Sie für die Systemsicherung ausreichende Speicherkapazität bereitstellen müssen. Im vorliegenden Beispiel wird die Sicherung auf ein gesondertes Festplattenlaufwerk abgelegt. Verfügen Sie über ein anderes Gerät mit hoher Speicherkapazität (z.B. Streamer, JazzDrive), dann können Sie auch dies wählen. Stellen Sie zudem sicher, dass die Sicherung einen aussagekräftigen Namen erhält (z.B. SysState28_3_2004.bkf), bestätigen Sie mit Weiter und beginnen Sie die Datensicherung anschließend mit Fertig stellen. Die Dauer der Sicherung selbst ist abhängig vom verwendeten Zielmedium und kann geraume Zeit in Anspruch nehmen. Den Fortschritt der Sicherung können Sie in einem Statusdialog verfolgen; ggf. werden Sie zum Wechsel des Zielmediums aufgefordert. 3. Notfalldiskette: Nachdem die Sicherung des Systems abgeschlossen ist, werden Sie zum Einlegen einer Diskette aufgefordert. Legen Sie nun die leere Diskette in das Diskettenlaufwerk ein und bestätigen Sie den entsprechenden Hinweis mit OK. Ist die Diskette angelegt, erscheint ein weiterer Hinweis, den Sie erneut mit OK bestätigen. Anschließend können Sie den Statusdialog zur Sicherung mit Schließen und das Datensicherungsprogramm mit Auftrag/Beenden schließen. Beschriften Sie die Diskette mit dem Text Notfalldiskette, der Rechnerbezeichnung sowie dem Anlagedatum. Bewahren Sie die Diskette an einem sicheren Ort auf.
Bild 16.12: Anforderung der Notfall- bzw. Assistentendiskette
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Troubleshooting
Hinweis Neben den Daten, die auf das Sicherungsmedium und auf die Notfalldiskette übernommen werden, werden Systemeinstellungen in das Verzeichnis %systemroot%\repair kopiert. %systemroot% steht dabei als Platzhalter für das Windows-Verzeichnis, das üblicherweise den Namen \Windows trägt. Im Sicherungsverzeichnis werden die Konfigurationsdateien Config.nt und Autoexec.nt abgelegt, mit deren Hilfe die DOS-Umgebungen konfiguriert werden. Für die Windows-Umgebung werden ferner in gesonderten Dateien Sicherheitseinstellungen, Daten der Benutzerverwaltung, Programminformationen sowie Systemeinstellungen abgelegt. Die Daten werden bei der Restaurierung des Systems berücksichtigt und sollten auf keinen Fall bearbeitet oder gelöscht werden.
Hinweis Aufgrund der Bedeutung der Notfalldiskette sollten Sie sich davon unmittelbar eine Kopie anlegen. Nutzen Sie dazu im Windows Explorer zum Diskettenlaufwerk den Kontextmenübefehl Datenträger kopieren. Nur wenn die Kopie fehlerfrei angelegt wurde, können Sie sicher sein, dass auch das Original unbeschädigt ist. Ist die Notfalldiskette im Rahmen der Systemwiederherstellung nämlich defekt, kann auch die Systemwiederherstellung nicht durchgeführt werden.
ASR – Die automatische Systemwiederherstellung
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ASR – Die automatische Systemwiederherstellung in Windows XP Professional Auch wenn es nicht wünschenswert ist, kann es Ihnen passieren, dass Windows XP Professional sich nicht mehr ausführen lässt und schon beim Hochfahren durch schlichtes Nichtstun glänzt. Ein schwarzer Bildschirm und die fehlende grafische Oberfläche geben zunächst einmal Anlass zur Sorge. Was ist mit den Daten, die bislang noch nicht gesichert wurden? Lässt sich das System wiederherstellen? Zwar kann es in Ausnahmen vorkommen, dass die Festplatte tatsächlich defekt ist und damit auch Unmengen an Daten für immer verloren sind, in den meisten Fällen ist allerdings nicht die Hardware schuld daran, wenn das System nicht mehr korrekt arbeitet. Windows XP Professional hilft Ihnen über die automatische Wiederherstellungsfunktion bei der Restaurierung und Wiederherstellung eines nicht mehr lauffähigen Systems. In der HomeEdition steht die entsprechende Funktionalität nicht zur Verfügung. Einzige Voraussetzung dazu ist, dass Sie die Notfalldiskette und Systemsicherung via Backup erzeugt haben (siehe Der Assistent für die automatische Systemwiederherstellung (ASR) in Windows XP Professional) und ferner die Windows XP Professional-Installations-CD vorliegen haben. Verfügen Sie in einer entsprechenden Ausnahmesituation nicht über eine Systemsicherung und Notfalldiskette, dann bleibt Ihnen u.U. nichts anderes übrig, als das System komplett von Grund auf neu einzurichten. An dieser Stelle wird angenommen, dass Sie das System über die automatische Wiederherstellungsfunktion mithilfe der bereits gemachten Systemsicherung wiederherstellen wollen. Ferner haben Sie die Notfalldiskette bereitgelegt und die InstallationsCD in das CD-Laufwerk eingelegt. Im Verlaufe der Systemreparatur wird auf das Reparaturverzeichnis %systemroot%\repair zugegriffen, das bei der Anlage der Notfalldiskette erzeugt wird und in dem wichtige Konfigurationseinstellungen gesichert sind.
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Troubleshooting
Starten Sie den Rechner erneut und drücken Sie nach Anforderung für den CD-Start eine beliebige Taste. Daraufhin wird Windows Server 2003 über das CD-Laufwerk hochgefahren. Drücken Sie eine beliebige Taste, um von der CD zu starten...
Im textorientierten Teil des Einrichtungsprogramms halten Sie bei entsprechendem Hinweis in der unteren Bildschirmzeile die Funktionstaste (F2) gedrückt, um die automatische Systemwiederherstellung zu starten. Dieser Modus ist nicht identisch mit der Reparaturfunktion, die im späteren Verlauf des Einrichtungsprogramms gesondert angeboten wird. Berücksichtigen Sie ferner, dass für den Systemstart von CD ggf. zunächst die Boot-Reihenfolge im BIOS geändert werden muss. Sie werden nun aufgefordert, die Notfalldiskette einzulegen. Bestätigen Sie das Einlegen durch Drücken einer beliebigen Taste. Nach dem Laden diverser Systemdateien von der Installations-CD werden die Wiederherstellungsinformationen der Notfalldiskette eingelesen und verarbeitet. Daraufhin wird die Festplatte neu partitioniert, formatiert und neu eingerichtet. Dieser Vorgang nimmt geraume Zeit in Anspruch und wird durch eine Fortschrittsanzeige veranschaulicht. Die Systemwiederherstellung erfolgt anschließend mit der Systemsicherung. Dies erklärt bereits, warum diese auf einem gesonderten Sicherungsmedium vorliegen muss und keinesfalls auf dem Systemlaufwerk selbst abgelegt werden darf. Folgen Sie dabei den Anweisungen, die auf dem Bildschirm erscheinen. Nach der Reparatur werden Sie aufgefordert, die Notfalldiskette zu entnehmen. Einige Sekunden später wird das System bereits automatisch neu gestartet. Windows XP Professional sollte danach bereits wieder lauffähig sein. Lediglich Änderungen, die Sie nach der letzten Erzeugung der Notfalldiskette vorgenommen haben, gehen u.U. verloren. Sind weitere
ASR-Ersatz für Windows XP Home
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Anwendungsdaten defekt, die Sie ursprünglich ebenfalls mit Backup gesichert haben, dann können Sie diese anschließend mit Backup ebenfalls zurückkopieren.
ASR-Ersatz für Windows XP Home Alternativ zur ASR-Systemsicherung mit Backup können Sie in der Home-Edition, die diese Funktionalität nicht bietet, auch Hilfsprogramme verwenden, die den gesamten Festplatteninhalt oder einzelne Partitionen spiegeln und 1:1 wiederherstellen können. Neben Norton Ghost unterstützt auch PowerQuest DriveImage diese Funktionalität. Die Sicherung selbst erfolgt dabei mithilfe einer DOS-Startdiskette. Auch die Wiederherstellung wird über diese Diskette durchgeführt. Die Festplattenspiegelung ist in der Regel weniger zeitaufwändig als die Sicherungsfunktion von Windows XP und hat den Vorteil, dass auch zur Wiederherstellung nicht mit einem komplexen System wie Windows XP gestartet werden muss. Weitere Hinweise zu den zuvor genannten Tools und spezielle Testversionen erhalten Sie im Internet unter http://www. symantec.de. Norton Ghost wird aufgrund einer Firmenzusammenlegung nicht mehr weiterentwickelt. Ein Upgrade zur weiter gepflegten Versionen von DriveImage ist aber möglich.
Druckerprobleme lösen Die Hilfeassistenten werden nach Bedarf automatisch dann gestartet, wenn der Testausdruck aus Windows heraus nicht fehlerfrei erfolgt und entsprechend an das System weitergegeben wurde. Alternativ können Sie die Assistenten zur DruckerProblemlösung, den so genannten Druck-Ratgeber, jedoch auch manuell starten und darüber die Fehler im Bereich der Druckerausgabe eingrenzen. Wählen Sie dazu im Ordner Drucker und Faxgeräte den Menübefehl ?/Problembehandlung. Anschlie-
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Troubleshooting
ßend können Sie Angaben zu dem Druckerproblem machen, also beispielsweise ob die Druckqualität gering ist, die Ausdrucke unvollständig oder aber bestimmte Funktionen nicht verfügbar sind. Bestätigen Sie mit Weiter. Sie erhalten Hinweise dazu, warum es zu einem angegebenen Problem kommen kann und wie Sie es beheben können. Mitunter werden auch weitere Angaben abgefragt, die Sie entsprechend mit Optionsfeldern beantworten können. Mit Weiter gelangen Sie jeweils zur nächsten Seite des Ratgebers, mit Zurück zur vorherigen Seite und mit Von vorne zurück zur Startseite des Druck-Ratgebers.
Bild 16.13: Gängige Druckprobleme können mit dem Druck-Ratgeber eingegrenzt und gelöst werden.
왘 Drucker druckt nicht: Wie jedes externe Peripheriegerät, sollten Sie dann, wenn der Drucker partout den Dienst versagt, obgleich dieser online geschaltet ist und über Papier verfügt, die Verbindungen von Netzwerk- und Schnittstellenkabeln überprüfen. Natürlich ist auch das Einschalten des Druckers durchaus eine Kontrolle wert, ehe Sie den Gang zum Händler antreten. Kontrollieren Sie in einem ersten Schritt über die Selbsttestfunktion des Druckers die Funktionsweise. Diese ist unabhängig vom angeschlossenen Rechner und verwendeten Betriebssystem. Schlägt bereits diese fehl, spricht sehr viel für einen defekten Drucker. Ist die letztgenannte Funktion erfolgreich, sollten Sie über den Eigenschaftsdialog des Druckers unter Windows einen Test-
Druckerprobleme lösen
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ausdruck durchführen. Ist auch dieser fehlerhaft oder nicht durchführbar, so kontrollieren Sie über den Eigenschaftsdialog des Druckers die Verbindungseinstellungen und den gewählten Druckertreiber. Diese Einstellungen können Sie auch nachträglich ändern, ohne die Druckereinrichtung neu durchführen zu müssen. Berücksichtigen Sie in diesem Zusammenhang, dass Sie Zugriff auf das Druckerobjekt, anders als bei anderen Hardware-Komponenten ausschließlich über den Druckerordner, nicht jedoch den GeräteManager erhalten. Wird der Druck nach Änderungen der Konfigurationseinstellungen wieder durchgeführt, können Sie sich gesondert der Steigerung der Ausgabequalität widmen. Führen auch Konfigurationsanpassungen nicht zum Erfolg, sollten Sie auch die hardwareseitigen Einstellungen des Druckers kontrollieren und ggf. wieder ändern (z.B. hardwareseitige Wahl der zu verwendenden Schnittstelle, Online-Modus usw.). Da die Druckerausgabe eng mit den verwendeten Schnittstellen verknüpft ist, sollten Sie auch über den Geräte-Manager kontrollieren, ob die Schnittstelle aktuell auch aktiv geschaltet ist oder aber sich im deaktiven Modus befindet. Kontrollieren Sie auch, ob für den Drucker der richtige Treiber eingerichtet ist und installieren Sie diesen ggf. erneut. Dies gilt sowohl auf dem Windows Server 2003 als auch auf den verbundenen Client-Rechnern. Stellen Sie sicher, dass die Client-Rechner über deren systemspezifische Druckertreiber verfügen. Sind Druckerausgaben nur von bestimmten Clients aus nicht möglich, kontrollieren Sie auch die vergebenen Sicherheitseinstellungen.
왘 Schlechte Druckqualitäten: Schlechte Druckqualitäten und fehlerhafte Ausgaben lassen sich durch Anpassung der Konfigurationseinstellungen häufig sehr leicht beheben. Die Grafikoptionen werden beispielsweise im Eigenschaftsdialog des Druckers auf der Registerseite Allgemein verwaltet. Wählen Sie dort die Schaltfläche Druckeinstellungen an und wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerseite Papier/Qualität. Schlechte Ausdrucke deuten häufig auf
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Troubleshooting
leere Toner und Tintenpatronen hin. Sind diese nicht leer, können schlechte Qualitäten ihre Ursache auch in schlechter Papierqualität haben. Änderungen an der aktuell gewählten Papierqualität und an den Qualitätseinstellungen beseitigen häufig das Problem. Bestätigen Sie etwaige Änderungen an den Druckereigenschaften mit OK und führen Sie den Ausdruck anschließend erneut durch. Gegebenenfalls können Sie Ausdrucke, die Sie über gesonderte Programme erzeugen (z.B. Grafikprogramme), über integrierte und erweiterte Druckerkonfigurationsdialoge umfassender konfigurieren, als dies über den Systemdialog der Fall ist. Letztgenannter Dialog variiert zudem häufig je nach Druckerhersteller und -modell. Achten Sie daher in jedem Fall auf die programmspezifischen Drucker-, aber auch Optionsdialoge. Lassen sich lediglich Teile einer Seite, wie beispielsweise Grafiken, nicht ausgeben, deutet dies auf zu wenig Druckerspeicher hin. Hier hilft nur der Verzicht auf übermäßig viele Grafiken oder die Erweiterung um zusätzlichen Druckerspeicher. Der letzte Punkt, den Sie ebenfalls kontrollieren sollten, ist, ob nicht eine Verwaltungsfunktion die Druckfunktion deaktiviert oder temporär ausgeschaltet hat. Wer ist ggf. DruckOperator oder ebenfalls Administrator und könnte Einfluss auf die Druckersteuerung nehmen? Überprüfen Sie, ob anhand der aktuellen Druckerwarteschlange Rückschlüsse gezogen werden können.
왘 Verbrauchsmaterialien: Ein wesentliches Problemkind im Umgang mit dem Drucker sind, wie bereits mehrfach angesprochen wurde, die Verbrauchsmaterialien. Diese haben erheblichen Einfluss auf die Ausgabequalität sowie auftretende Fehlfunktionen. Kontrollieren Sie also auch, ob der Drucker noch über Papier, Toner oder Tinte verfügt, kein Papierstau aufgetreten ist und sich der Drucker selbst im Online-Modus befindet. Nutzen Sie beispielsweise Tintenpatronen oder Tonerkassetten, deren Haltbarkeitsdatum bei weitem überschritten wurde, so ist auch die schlechte Qualität bei Ausgaben vorprogrammiert. Gehen Sie unsanft mit
Problembehebung per Startmenü
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Tonerkassetten oder den Druckern um, können Beschädigungen an Druckkopf, Bildtrommel o.Ä. ebenfalls zu fehlerhaften Ausdrucken führen. Im letztgenannten Fall hilft lediglich der Austausch der fehlerhaften Komponenten oder auch Zubehörteile. Aber auch der normale Verbrauch löst mitunter Fehler aus. Ungleiche Farbverbrauche von kombinierten Farbpatronen machen sich beispielsweise in ersten fehlerhaften Ausgaben bemerkbar. Haben Sie bislang fehlerfrei mit einem Drucker gearbeitet, kontrollieren Sie demnach zuerst den Zustand und die Qualität der Verbrauchsmaterialien (Papier, Tinte, Toner, Druckerfarbband etc.).
왘 Fehlende Druckfunktionen: Fehlen wichtige Druckfunktionen, deutet dies auf schlechte oder zumindest nicht optimale Gerätetreiber oder auf abgeschaltete Druckerfunktionen hin. Tauschen Sie also ggf. den verwendeten Druckertreiber gegen eine aktualisierte Fassung, die Sie beispielsweise über das Internet beziehen können, aus. Verwenden Sie einen Treiber des Betriebssystems, sollten Sie alternativ den Treiber einrichten, der mit Ihrem Drucker ausgeliefert wurde. Kontrollieren Sie auch, ob Sie Druckereigenschaften über hardwareseitige Einstellungen oder aber den Druckerkonfigurationsdialog übergeordnet abgeschaltet haben. Mitunter ist das Problem jedoch nicht nur beim Drucker, sondern auch bei der jeweils verwendeten Anwendung zu suchen. So können Sie häufig die Ausgabe von Grafiken in Dokumenten wahlweise unterdrücken oder aber die Druckqualität durch Konzeptausdruck herabsetzen. Der entsprechende Optionsdialog erlaubt demnach gleichermaßen die Reaktivierung dieser Teilfunktionen.
Problembehebung per Startmenü Kann Windows XP nach der Ersteinrichtung, nach Änderungen an Konfigurationseinstellungen oder auch bei einem Neustart plötzlich nicht mehr hochgefahren werden, können Sie versu-
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chen, Korrekturen am System sowie dem Systemlaufwerk vorzunehmen, indem Sie auf das Startmenü zurückgreifen. Das Startmenü ist für alle Benutzer und den Systemadministrator zugänglich und erlaubt es, im Standard-VGA-Modus zu arbeiten. Dabei werden bestimmte Gerätetreiber, die zu Konflikten führen können, nicht geladen, was zu einem eingeschränkten Funktionsumfang führt. In diesem Modus können Sie über das Datensicherungsprogramm Backup noch nicht gesicherte Daten sichern und ggf. zurückkopieren sowie Systemkorrekturen über die Systemsteuerung, den Registrierungs-Editor oder den Geräte-Manager vornehmen. Je nachdem, welche Konfigurationseinstellungen Sie ändern oder welche Daten Sie sichern wollen, benötigen Sie u.U. die Administratorrechte des Systems. Das Startmenü ist aufrufbar, wenn Probleme beim Systemstart aus fehlerhaften Konfigurationseinstellungen resultieren und keine schwerwiegenden Fehler am Systemlaufwerk selbst vorhanden sind. Sie sollten das Startmenü immer dann nutzen, wenn Windows XP bereits beim Systemstart den Dienst versagt. Bevor Sie einem Problem also gleich mit einer erneuten Systemeinrichtung begegnen oder voller Panik in die Wiederherstellungskonsole wechseln, sollten Sie erst einmal versuchen, das Problem unter Windows XP selbst zu lösen. Sie brauchen beim Hochfahren des Betriebssystems und Anzeige der zugehörigen Fortschrittsanzeige lediglich die Funktionstaste (F8) drücken. Dabei sollten weder die Installations-CD, noch eine andere bootfähige CD und auch keine DOS-Startdiskette eingelegt sein. Der Systemstart erfolgt, je nachdem ob Sie Windows XP parallel zu einer älteren Windows-Version eingerichtet haben, unterschiedlich. Um in das Startmenü zu gelangen, ergeben sich demnach die folgenden Arbeitsschritte: 1. Starten Sie den Rechner neu, indem Sie ihn einschalten. Sind auf dem Rechner mehrere Betriebssysteme eingerichtet, erscheint zunächst ein Auswahlmenü, über das Sie das zu verwendende Betriebssystem auswählen. Wählen Sie das System, hier also Microsoft Windows XP..., und bestätigen
Problembehebung per Startmenü
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Sie die Anwahl mit (Enter). Wird das Betriebssystemmenü eingeblendet, können Sie alternativ auch direkt durch die Funktionstaste (F8) in das Startmenü wechseln. Verwenden Sie bevorzugt die letztgenannte Funktionstaste. Ansonsten erscheint eine Fortschrittsanzeige am unteren Bildschirmrand, welche das Laden veranschaulicht. Drücken Sie dann, während die Fortschrittsanzeige eingeblendet wird, die Taste (F8). Sie gelangen daraufhin ebenfalls in das Startmenü. 2. Wählen Sie nun einen der angebotenen Startmenübefehle mithilfe der Pfeiltasten an und bestätigen Sie mit (Enter). Danach wird das System mit der gewünschten Startoption ausgeführt.
왘 Abgesicherter Modus: In diesem Fall wird Windows XP gestartet, wobei nur die Gerätetreiber geladen werden, die zum Betrieb von Windows unbedingt erforderlich sind. Spezielle Systemeinstellungen, die zu Problemen führen können, werden unterdrückt. Im abgesicherten Modus wird beispielsweise der normale VGA-Modus verwendet, auch wenn bei der Systemeinrichtung eine Super-VGA-Grafikkarte mit hoher Bildschirmauflösung angegeben wurde. Auch weitere Windows-Gerätetreiber, die nicht zum Betrieb von Windows benötigt werden, werden im abgesicherten Modus nicht geladen. Der Netzwerkzugriff wird im abgesicherten Modus nicht unterstützt.
왘 Abgesicherter Modus mit Netzwerktreibern: Diese Funktion entspricht der vorangehenden, außer dass zusätzlich die Netzwerkfunktionen aktiviert werden. Damit können Sie durch Wechsel dieser und der vorangehenden Boot-Menüfunktion sehr leicht ermitteln, ob Probleme in direktem Zusammenhang mit den Netzwerkfunktionen bzw. der aktuellen Netzwerkeinrichtung stehen.
왘 Abgesicherter Modus mit Eingabeaufforderung: Mithilfe dieser Variante wird Windows XP mit einer Eingabeaufforderung gestartet. Sie befinden sich nach dem Systemstart
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also auf Kommandozeilenebene und können, anders als in der Wiederherstellungskonsole, auch weitere Programme und auch Windows-Programme ausführen. Auf die Anzeige der Windows-Oberfläche mit Task-Leiste, Desktop und Startmenü wird verzichtet. Mit (Strg) + (Alt) + (Ent) können Sie bei Bedarf den Task-Manager einblenden lassen. Die Eingabeaufforderung wird selbst im Fenstermodus dargestellt.
왘 Startprotokollierung aktivieren: Sind Probleme nur schwer erkennbar, sollten Sie diese Variante versuchen. Dann wird die Boot-Sequenz innerhalb der Textdatei Ntbtlog.txt im Windows-Verzeichnis %windir% (Standard C:\Windows) protokolliert. Anhand der Protokolldatei können Sie Fehler während des Ladevorgangs erkennen. Bei den abgesicherten Modi wird in die Protokolldatei eine Liste der geladenen Treiber und Dienste aufgenommen.
왘 VGA-Modus aktivieren: Treten Probleme mit Windows XP nach Änderung von Grafikkarteneinstellungen und -treibern auf, dann sollten Sie versuchen, in diesem Modus zu starten. Dann wird das System im einfachen VGAModus hochgefahren, der von allen gängigen Grafikkarten unterstützt wird (Auflösung 640x480 Pixel). Im VGAModus können Sie dann die Grafikeinstellungen anpassen und anschließend das System erneut hochfahren. Der VGAModus wird auch in allen abgesicherten Modi eingesetzt (siehe oben).
왘 Letzte als funktionierend bekannte Konfiguration: Wählen Sie diese Option an, verwendet Windows XP zum Starten die Konfiguration, die beim letzten erfolgreichen Herunterfahren des Systems aktiv war. Diese Variante behebt ausschließlich Probleme mit der Registrierdatenbank, nicht jedoch Probleme, die sich aus defekten oder fehlenden Treibern ergeben. Alle Änderungen, die seit dem letzten erfolgreichen Starten gemacht wurden, gehen hierdurch verloren.
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왘 Verzeichnisdienstwiederherstellung
(Windows-Domänencontroller): Diese Startvariante wird ausschließlich in der Server-Version von Windows 2000 und Nachfolgeversionen unterstützt, um das Sysvol-Verzeichnis und das Active Directory-Verzeichnis einer Domäne wiederherzustellen.
왘 Debug-Modus: Im Debug-Modus sendet Windows XP Debug-Informationen über ein serielles Kabel an einen anderen Computer.
왘 Windows normal starten: Mithilfe dieser Option wird Windows XP normal gestartet. Sie gelangen automatisch in die grafische Benutzerumgebung, ohne dass Einschränkungen gemacht werden. Das ist der Start, der auch ohne Startmenü standardmäßig gewählt wird.
왘 Neustarten: Mithilfe dieser Option leiten Sie den Systemstart erneut ein. Sie nutzen diese Option, wenn Sie beispielsweise über eine nachträglich eingelegte WindowsInstallations-CD das System neu starten möchten. Nutzen Sie die CD-Boot-Option nicht, erscheint erneut das Betriebssystem- und/oder Startmenü, mit deren Hilfe Sie den Systemstart beeinflussen können.
왘 Zum Betriebssystemauswahlmenü zurückkehren: Sind auf Ihrem Rechner mehrere Betriebssysteme eingerichtet, können Sie über diesen Menüeintrag in das Menü zur Auswahl des Betriebssystems zurückkehren. 3. Bestätigen Sie mit (Enter), wird das System wie gewünscht gestartet. Treten bereits beim Systemstart schwerwiegende Fehler auf, sollte es Ihnen dank der Vielzahl unterschiedlicher Startvarianten in den meisten Fällen dennoch möglich sein, den Rechner hochzufahren um anschließend Änderungen an den grundlegenden Konfigurationsdateien vorzunehmen.
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Troubleshooting
Problembehebung mit der Wiederherstellungskonsole Nur wenn Sie das Startmenü und damit auch den abgesicherten Modus nicht aufrufen können, sollten Sie die Wiederherstellungskonsole einsetzen, die ausschließlich dem Systemadministrator vorbehalten und standardmäßig durch das Administratorkennwort abgesichert ist. Kann der Rechner ausschließlich über die Wiederherstellungskonsole gestartet werden, liegen entweder Laufwerk- oder schwerwiegendere Treiberprobleme vor, die ein Hochfahren des Rechners mit grafischer Umgebung auch im abgesicherten Modus verhindern. Unter Umständen gibt es auch ein Problem mit Systemdateien (z.B. Systemdateidefekte, die nicht per ASR korrigierbar sind), die zum Laden der grafischen Benutzerumgebung zwingend erforderlich sind. Haben Sie Änderungen über die Wiederherstellungskonsole gemacht, können Sie das System neu starten. Sind weiterhin Probleme vorhanden, sollten Sie überprüfen, ob Sie nun Zugriff auf das Startmenü erhalten. Ist dies nicht der Fall, können Sie weitere Korrekturen über die Wiederherstellungskonsole vornehmen. Nur wenn Probleme nicht über die Wiederherstellungskonsole lösbar sind, müssen Sie ggf. die defekte Festplatte austauschen und/oder eine Systemneueinrichtung vornehmen. Um eine Neueinrichtung des gesamten Systems und sämtlicher darunter eingerichteter Anwendungsprogramme zu verhindern, sollten Sie rechtzeitig Daten- und Systemsicherungen via Backup vornehmen. Die Wiederherstellungskonsole erlaubt die Problemlösung mithilfe textorientierter Befehle. Befinden Sie sich in der Wiederherstellungskonsole, können Sie beispielsweise Dateien austauschen oder Datenträger überprüfen und deren Fehler beheben. Die Bedienung verläuft synonym zur DOS-Kommandozeilenebene, erfordert aber im Regelfall, dass Sie sich als Systemadministrator anmelden. Anders als an herkömmlichen Eingabeaufforderungen ist es nicht möglich, beliebige Programme und Befehle über die Wiederherstellungskonsole auszuführen. Sie sind demnach auf
Wiederherstellungskonsole im Betriebssystemmenü einrichten
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die Befehle angewiesen, die Ihnen Windows Server 2003 zur Reparatur des Systems bereitstellt. Wie Sie diese ermitteln und einsetzen, wird nachfolgend noch beschrieben.
Wiederherstellungskonsole im Betriebssystemmenü einrichten Der Zugriff auf die Wiederherstellungskonsole kann über die Windows XP-Installations-CD oder alternativ über das Betriebssystemmenü erfolgen. Damit die Wiederherstellungskonsole allerdings im Auswahlmenü der Betriebssysteme beim Systemstart erscheint, müssen Sie die Wiederherstellungskonsole zunächst einrichten. Die Einrichtung hat zu erfolgen, nachdem Windows XP erfolgreich installiert wurde. Führen Sie die nachträgliche Einrichtung der Wiederherstellungskonsole nicht durch, wird in jedem Fall zu deren Start die Installations-CD benötigt, was natürlich mit Aufwand verbunden ist. Haben Sie die Wiederherstellungskonsole in das Betriebssystemmenü eingebunden, gelangen Sie auch ohne Installations-CD auf deren Systemebene, was ggf. die Systemsicherheit herabsetzt. Wie Sie die Aufnahme in das Betriebssystemmenü erreichen, wird nachfolgend beschrieben: 1. Legen Sie zunächst die Windows XP-Installations-CD (bei OEM-Versionen ist dies die Recovery-CD) in das CD/ DVD-Laufwerk Ihres Rechners ein und rufen Sie dann den Befehl Start/Alle Programme/Zubehör/Eingabeaufforderung auf. 2. Wechseln Sie über die Kommandozeilenebene auf das CD/ DVD-Laufwerk, hier also beispielsweise D:, und dann über den Befehl CD (Change Directory) in das Verzeichnis des Programms winnt32, hier also D:\I386. Bestätigen Sie dabei jede Befehlseingabe mit der Taste (Enter). Starten Sie dann das letztgenannte Programm mit dem Kommandozeilenschalter /cmdcons und bestätigen Sie erneut mit (Enter).
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Troubleshooting
F:\I386>winnt32 /cmdcons (Enter)
Nachdem das Einrichtungsprogramm ausgeführt wird, erhalten Sie zunächst einen Hinweis zur wahlfreien Einrichtung der Wiederherstellungskonsole sowie zum erforderlichen Speicherbedarf von ca. 7 Mbyte. Bestätigen Sie diesen Hinweis mit Ja.
Bild 16.14: Hinweis zur Speichergröße der Widerherstellungskonsoleninstallation
3. Die Einrichtung der Wiederherstellungskonsole ist mit dem dynamischen Windows-Update verknüpft. Die UpdateFunktion nimmt eine Systemaktualisierung über das Internet vor und erfordert demnach eine DFÜ-Verbindung. Zur Einrichtung der Wiederherstellungskonsole ist die Aktualisierung des Systems nicht zwingend erforderlich, sodass Sie diese ggf. zunächst mit Abbrechen beenden sollten. Kann das System die Verbindung nicht automatisch herstellen, so wird unmittelbar mit der Einrichtung der Wiederherstellungskonsole fortgesetzt. 4. Daraufhin werden bereits die Dateien für die Wiederherstellungskonsole eingerichtet (vergleiche Wiederherstellungskonsole aus dem Betriebssystemmenü entfernen). Das Übertragen der Dateien wird durch eine Fortschrittsanzeige veranschaulicht. Nach Abschluss der Einrichtung wird ein weiteres Dialogfeld angezeigt, das Sie mit OK bestätigen.
Wiederherstellungskonsole entfernen
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Starten Sie später das System neu, steht Ihnen die Wiederherstellungskonsole bereits über das Betriebssystemmenü zur Auswahl bereit. Bevor Sie den Einsatz der Wiederherstellungskonsole jedoch beschrieben bekommen, wird nachfolgend gezeigt, wie Sie ggf. das Administratorkennwort für den Zugang zur Wiederherstellungskonsole abschalten bzw. den Eintrag zur Wiederherstellungskonsole wieder aus dem Betriebssystemmenü entfernen.
Wiederherstellungskonsole aus dem Betriebssystemmenü entfernen Der Eintrag zur Wiederherstellungskonsole kann jederzeit wieder aus dem Menü der startbaren Betriebssysteme entfernt werden. Ein Entfernen ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn Sie den Zugang zur Wiederherstellungskonsole ohne InstallationsCD unterbinden möchten. An dieser Stelle wird davon ausgegangen, dass Sie nach der Einrichtung der Wiederherstellungskonsole bereits neu gestartet haben. Dann wird auch die Wiederherstellungskonsole als eigenständiges System von Windows XP erkannt. 1. Alle Dateien und Ordner anzeigen: Rufen Sie den Befehl Start/Arbeitsplatz auf und stellen Sie zunächst sicher, dass im Windows Explorer auch verborgene Systemdateien und verzeichnisse angezeigt werden. Wählen Sie dazu in der Arbeitsplatzansicht den Befehl Extras/Ordneroptionen, wechseln Sie im folgenden Dialogfeld auf die Registerkarte Ansicht, markieren Sie die Option Dateien und Ordner/Versteckte Dateien und Ordner/Alle Dateien und Ordner anzeigen, demarkieren Sie die Option Dateien und Ordner/ Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen) und bestätigen Sie mit OK.
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Troubleshooting
2. Wiederherstellungskonsole entfernen: Wählen Sie den Ordner \cmdcons auf dem Systemlaufwerk an, rufen Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Löschen auf und bestätigen Sie die nachfolgende Sicherheitsabfrage mit Ja. Löschen Sie im Wurzelverzeichnis des Systemlaufwerks die Systemdatei cmldr über den zugehörigen Kontextmenübefehl Löschen. Bestätigen Sie erneut die angezeigte Sicherheitsabfrage mit Ja. 3. Bootmenü bearbeiten: Die Betriebssysteme, die Windows XP zur Auswahl anzeigt, werden in der Datei BOOT.INI eingetragen. Hier müssen Sie den Eintrag der Wiederherstellungskonsole manuell entfernen.
왘 Rufen Sie dazu zunächst zur Datei BOOT.INI den Kontextmenübefehl Eigenschaften auf, demarkieren Sie die Eigenschaft Schreibgeschützt und bestätigen Sie mit OK. Standardmäßig ist die Datei durch das zuvor genannte Dateiattribut vor Änderungen geschützt. Das Entfernen des Attributs ermöglicht die spätere manuelle Bearbeitung sowie das Löschen des Eintrags zur Wiederherstellungskonsole aus dem Betriebssystemmenü.
왘 Rufen Sie den Befehl Start/Systemsteuerung/System auf. Im Dialogfeld Systemeigenschaften wählen Sie die Registerkarte Erweitert und dort im Rahmenfeld Starten und Wiederherstellen die Schaltfläche Einstellungen.
왘 Im Kombinationslistenfeld Standardbetriebssystem des nachfolgend geöffneten Dialogfelds können Sie das vorgewählte Betriebssystem und somit auch die eingerichtete Wiederherstellungskonsole festlegen und über die Option Anzeigedauer der Betriebssystemliste bestimmen, wie lange ggf. das Auswahlmenü der bereitgestellten Betriebssysteme angezeigt wird. Um die Bearbeitung der Datei BOOT.INI vorzunehmen, brauchen Sie nun lediglich die Schaltfläche Bearbeiten anzuwählen.
Wiederherstellungskonsole entfernen
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Bild 16.15: Die Bootmenükonfiguration erfolgt über die Systemeigenschaften.
왘 Die Datei BOOT.INI kann nun im Windows-Editor bearbeitet werden. Um den Eintrag der Wiederherstellungskonsole zu entfernen, löschen Sie die Zeile C:\CMDCONS\ BOOTSECT.DAT=»Microsoft Windows-Recovery Console« /cmdcons. aus der Sektion [operating systems]. 4. Geänderte Bootkonfiguration speichern: Speichern Sie die Datei über den Befehl Datei/Speichern und beenden Sie den Editor mit Datei/Beenden. Setzen Sie abschließend das Schreibschutzattribut der Datei BOOT.INI, indem Sie den zugehörigen Kontextmenübefehl Eigenschaften abrufen, die Eigenschaft Schreibgeschützt markieren und mit OK bestätigen. Starten Sie das System nun erneut, wird die Wiederherstellungskonsole nicht mehr im Betriebssystemmenü angezeigt. Bei Bedarf können Sie die Wiederherstellungskonsole mithilfe der Installations-CD wieder einrichten (siehe oben).
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Wiederherstellungskonsole verbergen Natürlich können Sie die Wiederherstellungskonsole auch lediglich für den Zugriff sperren, ohne diese physikalisch vom Systemlaufwerk zu entfernen. In diesem Fall bearbeiten Sie unmittelbar die vom Schreibschutz befreite Datei BOOT.INI (siehe oben) und schreiben vor die Zeile C:\CMDCONS\ BOOTSECT.DAT... ein Semikolon ;. ;C:\CMDCONS\BOOTSECT.DAT=“Microsoft Windows-Recovery Console“ /cmdcons
Die Änderung wird wirksam, indem Sie die Konfigurationsdatei speichern und den Rechner neu starten. Der Eintrag zur Wiederherstellungskonsole erscheint dann zwar weiterhin im Auswahlmenü, der Start wird aber nicht mehr unterstützt. Stattdessen erhalten Sie lediglich eine Fehlermeldung angezeigt. Das Entfernen des Semikolons reaktiviert die Aufrufmöglichkeit der Wiederherstellungskonsole wieder. Alternativ können Sie eine zusätzliche Sektion einrichten (z.B. [Unsupported]) und die zuvor genannte Zeile für die Wiederherstellungskonsole in diese Sektion verschieben. [Unsupported Systems] C:\CMDCONS\BOOTSECT.DAT=“Microsoft Windows-Recovery Console“ /cmdcons
In diesem Fall wird die Wiederherstellungskonsole ganz aus dem Betriebssystemmenü entfernt. Die Entfernung der benutzerdefinierten Sektion und das Verschieben der Zeile in die Sektion [operating systems] reaktiviert den Eintrag für das Betriebssystemauswahlmenü wieder.
Start der Wiederherstellungskonsole
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Start der Wiederherstellungskonsole mit Installations-CD und Bootmenü Sie starten die Wiederherstellungskonsole über den manuell eingerichteten Eintrag im Betriebssystemmenü (vergleiche Wiederherstellungskonsole im Betriebssystemmenü einrichten) oder mithilfe der Installations-CD von Windows XP. Sie können die Wiederherstellungskonsole auch dann nutzen, wenn der Rechner über die Festplatte nicht mehr gestartet werden kann. Gelingt Ihnen auf Textebene die Systemkorrektur, können Sie anschließend wieder mit Windows Server 2003 booten, ohne das System und alle zugehörigen Anwendungsprogramme neu installieren zu müssen. Um zur Wiederherstellungskonsole zu gelangen, gehen Sie wie nachfolgend beschrieben vor. Es wird davon ausgegangen, dass der Rechner ausgeschaltet ist.
왘 Bootmenü: Haben Sie die Wiederherstellungskonsole in das Betriebssystemmenü eingebunden, brauchen Sie bei Anzeige der Betriebssysteme nach einem Systemstart lediglich den Eintrag Microsoft Windows Wiederherstellungskonsole auszuwählen und mit (Enter) zu bestätigen.
왘 Installations-CD: Ein Start der Wiederherstellungskonsole über die Installations-CD erfordert ein CD/DVD-Laufwerk, das bootbar ist. Das CD/DVD-Laufwerk muss ferner in der Boot-Reihenfolge das erste Laufwerk sein. Wie Sie ein CD/DVD-Laufwerk zum ersten Boot-Laufwerk machen, ist abhängig vom BIOS Ihres Rechners. Hinweise und weiterführende Informationen entnehmen Sie ggf. der Dokumentation zu Ihrem Rechner bzw. zum Motherboard Ihres Rechners. An dieser Stelle wird angenommen, dass das CD/ DVD-Laufwerk entsprechend eingerichtet und die Installations-CD eingelegt ist. Starten Sie den Rechner durch Einschalten und drücken Sie bei entsprechender Anforderung eine angegebene Taste. Bootet Ihr Rechner nicht über die CD/DVD, müssen Sie per CMOS-Setup kontrollieren, ob das CD-Laufwerk in der Bootreihenfolge entsprechend
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Troubleshooting
angegeben ist. Nehmen Sie ggf. Änderungen vor und versuchen Sie im Anschluss daran den Systemstart erneut. Ist der Start über die Installations-CD erfolgreich, erscheint auf dem Bildschirm das textorientierte Setup zu Windows XP. Welche Systemkomponenten jeweils geladen werden, können Sie an den Meldungen der Statuszeile verfolgen. Das Grundsystem wird unabhängig von der Konfiguration geladen, die aktuell auf der Festplatte verwaltet wird. Damit ist ausgeschlossen, dass der Systemstart durch fehlerhafte Konfigurationseinstellungen blockiert wird. Sie gelangen in die Windows XP-Einrichtungsroutine, die im Textmodus abgearbeitet wird. Drücken Sie im Willkommens-Bildschirm die Taste (R), um zur Wiederherstellungskonsole zu gelangen. Drücken Sie nach dem Laden über die Installations-CD die Funktionstaste (F2) können Sie die automatische Systemwiederherstellung starten (Windows XP Professional).
왘 Systemwahl: Die Wiederherstellungskonsole ermittelt zunächst, welches Laufwerk eine Windows XP-Installation und welches Laufwerk ggf. ein zusätzlich eingerichtetes Betriebssystem und bietet diese zur Auswahl an. Die Installation, die Sie bearbeiten wollen, müssen Sie zunächst eingeben. In der Regel wird lediglich eine einzelne Systemeinrichtung verwendet. Diese können Sie durch Anwahl der Taste (1) und Bestätigung mit (Enter) aktivieren. Möchten Sie den Vorgang vorzeitig beenden, verzichten Sie auf die Nummernangabe und drücken (Enter). Daraufhin wird das Administratorkennwort abgefragt. Unter Windows XP Professional können Sie diese Kennwortabfrage mithilfe der Gruppenrichtlinien optional abschalten. Windows XP ist in der Regel ein abgesichertes System, das den Zugriff auf sensible Daten verhindern soll und dies tatsächlich auch tut. Nur weil etwaige Fehler am System auftreten und der Zugang zur Wiederherstellungskonsole erforderlich wird, werden nicht automatisch sämtliche Sicherheitsmaßnahmen außer Kraft gesetzt. Die Systemwiederherstellung erfolgt mit bestehenden Daten, die sich noch auf der Festplatte
Start der Wiederherstellungskonsole
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befinden. Hier ist in mehrfach gesicherten Kopien auch das Administratorkennwort abgespeichert und das wird bei kritischen Administratorfunktionen auch abgefragt. Können Sie sich nicht ausweisen, wird aus Sicherheitsgründen auch die Reparaturfunktion außer Kraft gesetzt, denn sonst könnte jeder das System schädigen, der Zugang zu dieser Ebene erhält. Das wird aber im Regelfall unterbunden und so wird eher in Kauf genommen, dass die Reparatur nicht möglich ist, als dass jedermann diese vornehmen kann. Geben Sie also das Kennwort ein und bestätigen Sie mit (Enter).
왘 Eingeschränkter Befehlsumfang: Damit befinden Sie sich bereits auf der Kommandozeilenebene und können spezielle Systemprogramme abrufen, um beispielsweise einen neuen MBR (Master Boot Record) zu schreiben, Festplattenkorrekturen vorzunehmen oder Ähnliches. Welche Befehle Ihnen zur Verfügung stehen, können Sie mithilfe des Befehls Help, der später noch genauer erläutert wird, ermitteln. Es ist nicht möglich, beliebige Programme und Anwendungen über die Wiederherstellungskonsole zu starten. Um defekte Dateien von der Installations-CD wiederherzustellen, müssen Sie diese mit dem Befehl Expand entpacken. Um nähere Informationen zu einem der angezeigten Befehle und dessen Aufrufsyntax zu erhalten, geben Sie den jeweiligen Befehl mit dem Aufrufparameter /? Ein und bestätigen mit (Enter) (z.B. C:\Windows>FIXMBR /?((Enter)). Anschließend werden die Informationen zu dem jeweiligen Befehl ausgegeben.
왘 Wiederherstellungskonsole verlassen: Um die Wiederherstellungskonsole zu verlassen, geben Sie den Befehl Exit ein. Durch den Befehl Exit wird in jedem Fall das System neu gestartet, da davon ausgegangen wird, dass Korrekturen vorgenommen wurden. Die nachfolgenden Tipps fassen die wichtigsten Befehle der Wiederherstellungskonsole zusammen.
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Troubleshooting
Analyse und Reparatur der Startkonfiguration (Recovery Console) Windows XP verwaltet spezielle Einstellungen zu den aktuell eingerichteten und startbaren Betriebssystemen in der so genannten Boot- bzw. Startkonfiguration. Die Startkonfiguration wird in der Initialisierungsdatei BOOT.INI im Wurzelverzeichnis des Laufwerks C: gesichert und ermöglicht es, den Rechner mit unterschiedlichen eingerichteten Betriebssystemen hochzufahren. Ist die Startkonfiguration fehlerhaft oder defekt, ist auch die Wahl eines eingerichteten Systems nicht mehr möglich. Mitunter lässt sich dann der Rechner nicht mehr fehlerfrei hochfahren. Über den Befehl BOOTCFG können Sie in einem solchen Fall die eingerichteten Systeme an der Wiederherstellungskonsole abfragen und erneut in die Startkonfiguration einbinden, ohne das jeweilige Betriebssystem selbst neu einrichten zu müssen. Unterstützt ein Betriebssystem spezielle Aufrufparameter, so können Sie auch diese als Konfigurationsparameter übergeben. Gegebenenfalls können Sie also auch für ein und dasselbe System unterschiedliche Starteinträge unter Verwendung verschiedener Aufrufparameter einrichten. Um die Systeme im später angezeigten Startmenü unterscheiden zu können, können Sie die Namen für die Einträge im Betriebssystemmenü frei wählen. Wie Sie das Programm und dessen Aufrufparameter einsetzen, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Analyse und Reparatur der Startkonfiguration (Recovery Console) 825
Parameter
Beschreibung
/ADD
Um ein eingerichtetes, aber im Betriebssystemmenü nicht aufgelistetes Betriebssystem der Startkonfiguration hinzuzufügen, nutzen Sie den Kommandozeilenschalter /ADD des Befehls BOOTCFG. C:\Windows>BOOTCFG /ADD [Enter]
Daraufhin erhalten Sie eine Liste der verfügbaren Windows-Installationen angezeigt. Jedes System wird mit einer Nummer sowie dem zugehörigen Systemverzeichnis ausgegeben, also beispielsweise [1] C:\WINDOWS [2] C:\WIN98 Wählen Sie die hinzuzufügende Installation:
In einem ersten Schritt wählen Sie nun die Installation, die die Grundlage für den Eintrag im Betriebssystemmenü bilden soll, hier also beispielsweise die Nummer [2]. Bestätigen Sie die entsprechende Zifferneingabe mit (Enter). Ladekennung: In einem weiteren Schritt wird nun die Ladekennung abgefragt. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als der zugehörige Text, der später im Betriebssystemmenü erscheinen soll, hier also beispielweise Windows 98 Zweite Ausgabe. Bestätigen Sie den Texteintrag mit (Enter). Tabelle 16.1: Kommandozeilenschalter des Programmes BootCFG der Wiederherstellungskonsole
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Parameter
Troubleshooting
Beschreibung Ladeoptionen für Betriebssystem: Nun können Sie zusätzliche Startparameter für den Systemstart festlegen. Windows 98 SE erlaubt beispielsweise mithilfe des Schalters /D:M einen Systemstart im abgesicherten Modus. Um diese Option vorzugeben, geben Sie diesen Schalter ein und bestätigen mit (Enter). Da die Schalter je nach Windows-System variieren, müssen Sie Hinweise zu speziellen Optionen der zugehörigen Betriebssystemdokumentation bzw. -hilfe entnehmen. Die Schalter werden als reine Textdaten übernommen und können, da die Übernahme durch das jeweilige System selbst erfolgen muss, von Windows XP nicht auf Gültigkeit hin überprüft werden.
/DEFAULT
Mit diesem Schalter können Sie das System festlegen, das automatisch hochgefahren werden soll, wenn der Benutzer keine manuelle Systemauswahl vornimmt. Diese Einstellung entspricht der Option Standardbetriebssystem des Dialogfeldes Starten und Wiederherstellen, das Sie zur Konfiguration des Bootmenüs über die Systemeigenschaften aufrufen (siehe oben). C:\Windows>BOOTCFG /DEFAULT (Enter)
Tabelle 16.1: Kommandozeilenschalter des Programmes BootCFG der Wiederherstellungskonsole (Forts.)
Analyse und Reparatur der Startkonfiguration (Recovery Console) 827
Parameter
Beschreibung Nachdem Sie den Befehl eingegeben haben, werden die aktuell verfügbaren Konfigurationseinträge mit Systemverzeichnis und Ladeoptionen aufgelistet. Sie werden aufgefordert, das Standardbetriebssystem durch Eingabe der zugeordneten Kennziffer, z.B [1], festzulegen. Bestätigen Sie die Zifferneingabe mit (Enter).) Wählen Sie die hinzuzufügende Installation: 1 (Enter) Der ausgewählte Starteintrag ist jetzt der Standardeintrag.
/REBUILD
Nutzen Sie diesen Schalter, so werden alle Windows-Installationen nacheinander verarbeitet. Die einzelnen Installationen können wahlweise der aktuellen Startkonfiguration hinzugefügt werden. Anders als es der Schalter jedoch vermuten lässt, werden bereits bestehende Betriebssystemmenüeinträge durch diesen Befehl nicht gelöscht, sondern die Startkonfiguration wird lediglich erweitert. Sie nutzen demnach diesen Schalter bevorzugt dann, wenn die Startkonfiguration beschädigt oder aber nicht mehr verfügbar ist. C:\Windows>BOOTCFG /REBUILD (Enter)
Tabelle 16.1: Kommandozeilenschalter des Programmes BootCFG der Wiederherstellungskonsole (Forts.)
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Parameter
Troubleshooting
Beschreibung Die verfügbaren Systeme werden nun nacheinander angezeigt. Mit (J) und (Enter) können Sie die Übernahme in die Startkonfiguration erreichen, mit (N) und (Enter) auf die Übernahme verzichten und mit (A) alle verfügbaren Systeme einbinden. Für jedes übernommene System müssen Sie die Ladekennung (die Bezeichnung im Betriebssystemmenü) sowie die Ladeoptionen (Schalter/Aufrufparameter) gesondert festlegen (vergleiche Schalter / ADD).
/SCAN
Um zu ermitteln, welche WindowsInstallationen sich aktuell auf Ihrem Rechner befinden, verwenden Sie den Befehl BOOTCFG mit dem Kommandozeilenschalter /SCAN. Als Ergebnis erhalten Sie die Liste der vorhandenen Windows-Systeme sowie deren Systemverzeichnisse angezeigt. Dabei werden auch die Systeme erkannt, die in der aktuell gültigen Startkonfiguration nicht berücksichtigt werden. C:\Windows>BOOTCFG /SCAN (Enter)
Tabelle 16.1: Kommandozeilenschalter des Programmes BootCFG der Wiederherstellungskonsole (Forts.)
Analyse und Reparatur der Startkonfiguration (Recovery Console) 829
Parameter
Beschreibung
/LIST
Um eine Liste der aktuell eingerichteten Startkonfigurationseinträge mitsamt den zugehörigen Systemverzeichnissen und Ladeoptionen angezeigt zu bekommen, verwenden Sie den Kommandozeilenschalter /LIST. Berücksichtigen Sie bei diesem Schalter, dass die Ergebnisliste keine Systeme enthält, die aktuell noch nicht über die Startkonfiguration verwaltet werden. Um diese aufgelistet zu bekommen, müssen Sie alternativ den Schalter /SCAN nutzen (siehe oben). C:\Windows>BOOTCFG /LIST (Enter)
/DISABLEEMS
Mit diesem Schalter können Sie die Umleitung des Boot-Laders, den Sie über den Schalter /EMS eingerichtet haben, jederzeit wieder deaktivieren (siehe unten). C:\Windows>BOOTCFG /DISABLEEMS (Enter)
/EMS [Port Baudrate]|[useBiosSettings]
Mithilfe des Schalters /EMS aktivieren Sie die Umleitung im Boot-Lader mit der angegebenen Konfiguration. Sie können über den Schlüssel useBiosSettings wahlweise die Standard-BIOSEinstellungen für die Verbindung nutzen, oder aber die Schnittstelle Port und Übertragungsrate Baudrate manuell festlegen. C:\Windows>BOOTCFG /REDIRECT useBiosSettings (Enter) C:\Windows>BOOTCFG /REDIRECT COM1 115200 (Enter)
Tabelle 16.1: Kommandozeilenschalter des Programmes BootCFG der Wiederherstellungskonsole (Forts.)
830
Troubleshooting
Bootsektor korrigieren (Recovery Console) Kann Windows XP nicht mehr fehlerfrei starten, so kann das an einem unzulässigerweise geänderten MBR (Master Boot Record) liegen. Dieser enthält die Informationen zur Partitionierung der Festplatte (Partitionstabelle) sowie den Code zum Identifizieren der Systempartition und zum Laden des Betriebssystems. Ist der MBR beschädigt, so können Sie diesen mit dem Befehl FixMBR reparieren. Verwenden Sie den Befehl ausschließlich dann, wenn der Rechner sich nicht mehr über die Festplatte booten lässt, und zwar auch nicht im abgesicherten Modus, da ggf. Einstellungen eingerichteter Boot-Manager dadurch verloren gehen. Der Befehl selbst entspricht dem Kommando Fdisk /mbr unter älteren DOS- bzw. Windows 9x-Versionen. C:\WINDOWS>FIXMBR [Enter]
Nach Aufruf des Befehls überprüft das Programm den MBR und gibt Hinweise aus, ob dieser gültig ist. Da Boot-Manager nicht in jedem Fall korrekt erkannt werden, ist der jeweilige Hinweis u.U. mit Vorsicht zu genießen. Führen Sie den Befehl aus, kann es sein, dass einzelne Partitionen des Rechners beschädigt werden und anschließend nicht mehr verfügbar sind. Wollen Sie den MBR neu schreiben, sodass Windows XP geladen wird, und nehmen Sie in Kauf, dass Sie parallel eingerichtete Systeme mitunter nicht mehr starten können, bestätigen Sie mit (J) und (Enter). Wollen Sie den MBR nicht neu schreiben, verlassen Sie das Programm mit (N) und (Enter). Beachten Sie, dass der Befehl FixMBR ausschließlich auf Rechnern mit x86-IntelProzessoren verfügbar ist.
Neuen Startsektor schreiben (Recovery Console)
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Neuen Startsektor schreiben (Recovery Console) Über den Befehl FixBoot können Sie ebenfalls dafür sorgen, dass Windows XP wieder korrekt gestartet werden kann. Es schreibt einen neuen Startsektor in die angegebene Systempartition. Der Startsektor enthält die Boot-Datei der jeweiligen Systempartition, über die das eigentliche System geladen und die Systempartition selbst verwaltet wird. Sie wird in Verbindung mit dem MBR benötigt, um das System hochfahren zu können. Geben Sie keinen Laufwerkbuchstaben an, so wird standardmäßig der Startsektor von Standardlaufwerk C: erneuert. Das Standardlaufwerk für die Systempartition wird dabei überschrieben. Auch dieser Befehl sollte nur mit Vorsicht verwendet werden. C:\WINDOWS>FIXBOOT C: (Enter)
Laufwerke prüfen und korrigieren (Recovery Console) Kann Windows XP aufgrund von Festplattenfehlern nicht ausgeführt werden, können Sie über den Befehl ChkDsk eine Laufwerküberprüfung und Korrekturen vornehmen. Das Programm unterstützt Laufwerke mit FAT-, FAT32- und NTFS-Dateisystemen. Damit das Laufwerk nicht nur überprüft, sondern bei Fehlern auch Korrekturen vorgenommen werden, müssen Sie den Kommandozeilenschalter /R verwenden. NTFS-Dateisysteme werden standardmäßig markiert, wenn diese fehlerfrei sind. Um die Markierung zu ignorieren und in jedem Fall die Überprüfung durchzuführen, müssen Sie zusätzlich den Schalter /P verwenden. Die Angabe des zu überprüfenden Laufwerks ist wahlfrei. Geben Sie es nicht explizit an, so wird standardmäßig eine Überprüfung des Laufwerks C: durchgeführt. Das Programm benötigt zur Ausführung die Anwendung Autochk.exe.
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Troubleshooting
Findet ChkDsk dieses Programm nicht selbstständig, müssen Sie die Installations-CD bereithalten und ggf. den Programmpfad manuell festlegen. Die Überprüfung selbst nimmt geraume Zeit in Anspruch, haben Sie also etwas Geduld. Den Fortschritt der Überprüfung können Sie anhand einer ausgegebenen Prozentangabe verfolgen. C:\WINDOWS> CHKDSK C: /P /R (Enter)
Nach der Überprüfung erhalten Sie Hinweise darauf, ob und wie viele Fehler gefunden und repariert wurden.
Partitionsdaten abfragen (Recovery Console) Über den Befehl Map können Sie die aktuellen Laufwerkzuordnungen, deren Speicherkapazitäten sowie deren aktivierte physische Gerätezuordnungen ermitteln. Wollen Sie die Gerätezuordnungen als ARC-Pfade (z.B. multi(0)disk(0) rdisk(0)partition(0)) und nicht als Gerätepfade (z.B. \Device\ Harddisk0\Partition0) zurückgeliefert bekommen, können Sie optional den Schalter arc beim Befehlsaufruf mitangeben. Die ARC-Pfade benötigen Sie mitunter für manuelle Nachbearbeitungen der Bootkonfiguration mithilfe der Datei BOOT.INI (vergleiche Wiederherstellungskonsole verbergen) C:\WINDOWS> MAP (Enter) C: FAT32 3004MB D: NTFS 8504MB A: E:
\Device\Harddisk0\Partition1 \Device\Harddisk0\Partition2 \Device\Floppy0 \Device\CdRom0
Festplattenpartitionierung ändern (Recovery Console)
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Festplattenpartitionierung ändern (Recovery Console) Windows XP stellt zur Festplattenpartitionierung (Aufteilung in Festplattenbereiche) die Computerverwaltung zur Verfügung, in die wiederum die grafische Datenträgerverwaltung eingebunden ist. Können Sie nicht mit Windows XP starten, können Sie die aktuellen Partitionierungsdaten auch über die Wiederherstellungskonsole ändern, also ggf. vorhandene Partitionen löschen oder neu anlegen. Beim Löschen von Partitionen gehen sämtliche darauf enthaltenen Daten unwiederbringlich verloren, sodass Sie dieses Programm nur im Notfall zur Neueinrichtung benötigen oder wenn tatsächlich einzelne Partitionen nicht mehr angesprochen werden können. Starten Sie zunächst das Programm über den Befehl DiskPart. C:\WINDOWS> DISKPART (Enter)
Nun werden die aktuellen Partitionen sowie ggf. nicht partitionierte Bereiche des Datenträgers aufgelistet. Sie erhalten bei partitionierten Bereichen die zugehörigen Laufwerkbuchstaben und deren Größe angezeigt. Um eine bestehende Partition zu löschen, wählen Sie diese mithilfe der Pfeiltasten an und bestätigen mit der Taste (L). Wird ein unpartitionierter Bereich angezeigt, so handelt es sich um einen Bereich, der vom System nicht genutzt werden kann. Um diesen nutzbar zu machen, wählen Sie ihn mit den Pfeiltasten an und bestätigen mit (E). Anschließend werden Daten zur minimalen und maximalen Größe der Partition angezeigt. Welche Größe die Partition belegen soll, müssen Sie manuell eingeben. Nehmen Sie einmal an, der Mindestwert ist mit 8 Mbyte und der Höchstwert mit 1024 Mbyte vorgegeben. In diesem Fall können Sie sämtliche Werte zwischen 8 und 1024 Mbyte eingeben. Soll die unpartitionierte Größe in der Gesamtheit einer neuen Partition zugewiesen werden, können Sie die Vorgabe unmittelbar mit (Enter) überneh-
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Troubleshooting
men. Ansonsten müssen Sie den vorgegebenen Wert ändern und anschließend bestätigen. Geben Sie den Maximalwert ein und bestätigen Sie mit (Enter). Die neue Partition erhält nun automatisch einen neuen Laufwerkbuchstaben zugewiesen sowie einen Hinweis darauf, dass die neue Partition unformatiert ist. Sind weitere unpartitionierte Bereiche auf Ihrer Festplatte verfügbar, können Sie diese nun nach gleichem Schema partitionieren. Beenden Sie abschließend die Partitionierung mit (Esc). Mit dem Befehl Format (siehe unten) können Sie das Laufwerk später formatieren. Solange Sie mit Windows XP booten und auf die Festplattendaten zugreifen können, sollten Sie keine Partitionierungsdaten über die Wiederherstellungskonsole ändern. Wollen Sie Anpassungen vornehmen, dann stellen Sie sicher, dass Sie sämtliche Daten der Festplatte zuvor gesichert haben und bei Bedarf wiederherstellen können. Zerstörte und gelöschte Partitionen sind verloren und zwar auch dann, wenn Sie diese nach einer Löschung in entsprechender Größe wiederherstellen. Insbesondere beim Einsatz von Boot-Managern ist bei den Änderungen an den Partitionsdaten äußerste Vorsicht geboten. Lässt sich das System Windows XP starten, sollten Sie Änderungen an den Partitionen in jedem Fall aus der Datenträgerverwaltung der Computerverwaltung heraus durchführen.
Festplattenformatierung (Recovery Console) Haben Sie die Partitionierung an Ihrem Rechner über den Befehl DiskPart geändert, müssen Sie sämtliche neue Partitionen zunächst formatieren. Erst nach der Formatierung können Sie die neuen Festplattenbereiche nutzen. Durch die Formatierung wird das Dateisystem und damit die Art der Verwaltung der darauf abgelegten Ordner und Dateien bestimmt. Den Laufwerkbuchstaben, der für eine neue Partition vergeben wurde, haben Sie bereits über das Partitionierungsprogramm mitgeteilt bekommen, also beispielsweise F:. Dem Formatierprogramm
Systemanmeldung (Recovery Console)
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übergeben Sie diesen Laufwerkbuchstaben sowie über den Parameter /FS: das Dateisystem (File System), also FAT, FAT32 oder auch NTFS, das Sie auf diesem Laufwerk verwenden wollen. Um die neue Partition mit dem NTFS-Dateisystem zu versehen, verwenden Sie demnach den nachfolgenden Befehl: C:\WINDOWS> FORMAT F: /FS:NTFS (Enter)
Bestätigen Sie den nachfolgenden Hinweis, dass durch die Formatierung Daten verloren gehen können, mit (J). Nun wird das Laufwerk formatiert und kann anschließend zum Speichern von Dateien genutzt werden. Der Format-Befehl unterstützt zusätzlich den Schalter /Q für die Schnellformatierung. Diesen Befehl können Sie nutzen, um ein bereits formatiertes Laufwerk in der Gesamtheit zu löschen. Bei nichtformatierten Laufwerken wird der Schalter /Q nicht unterstützt. Die Angabe des Dateisystems ist bei der Schnellformatierung nicht mehr erforderlich. C:\WINDOWS> FORMAT F: /Q (Enter)
Systemanmeldung (Recovery Console) Der Befehl Logon listet die gefundenen Windows XP-Installationen des Rechners auf und fordert zur Bearbeitung das Kennwort des lokalen Administrators für diese Installationen. Der Befehl ermöglicht es, innerhalb der Wiederherstellungskonsole zwischen eingerichteten Systemen zu wechseln und entsprechend an diesen Installationen Konfigurationsänderungen vorzunehmen. Die Wahl des Systems entspricht der, die standardmäßig bereits beim Start der Wiederherstellungskonsole erfolgen muss. Wählen Sie also das System durch entsprechende Nummernangabe an und geben Sie im Anschluss daran das Administratorkennwort ein.
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Troubleshooting
Treiberanalyse (Recovery Console) Probleme, die an einem System auftreten, resultieren häufig aus Treibern. Aus der Wiederherstellungskonsole heraus können Sie daher nicht nur die aktuell aktivierten bzw. deaktivierten Gerätetreiber ermitteln, sondern Sie können den Aktivitätsstatus nach Bedarf wechseln. Um Änderungen an den Treibern vorzunehmen, müssen Sie in jedem Fall zunächst die aktuelle Treiberliste abfragen. Dies geschieht über das Kommando ListSVC. C:\WINDOWS> LISTSVC (Enter) 3cpciadi Abiosdsk Abp480n5 ACPI Dhcp VgaSave ...
Manuell 3Com Windows Modem Driver PCI ADI Deaktiviert Deaktiviert Boot Microsoft ACPI-Treiber Automatisch DHCP-Client System
Die Treiberliste wird in tabellarischer Form ausgegeben. Die linke Spalte gibt den Dienst- bzw. Treibernamen aus. In der zweiten Spalte wird das aktuelle Ladeverhalten wiedergeben. Einträge mit dem Vermerk Boot werden beim Booten (SERVICE_BOOT_START), Einträge mit dem Vermerk System beim Hochfahren von Windows (SERVICE_SYSTEM_ START), Einträge mit dem Vermerk Automatisch bei Bedarf automatisch (SERVICE_AUTO_START), Einträge mit dem Vermerk Manuell manuell (SERVICE_DEMAND_START) und Einträge mit dem Vermerk Deaktiviert nicht gestartet (SERVICE_DISABLED). Auch dieses Ladeverhalten können Sie ändern, sollten sich dann allerdings darüber im Klaren sein, dass fehlerhafte Änderungen ebenfalls Probleme mit sich bringen können. Die letzte Spalte gibt u.U. eine Beschreibung zum jeweiligen Treiber bzw. Dienst aus.
Treiberdeaktivierung (Recovery Console)
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Treiberdeaktivierung (Recovery Console) Um einen Treiber zu deaktivieren, können Sie das Kommando Disable verwenden. Sie übergeben als Kommandozeilenschalter den Dienst- bzw. Treibernamen, den Sie über ListSVC ermittelt haben. Sie erhalten Hinweise zur ursprünglichen Einstellung sowie die geänderte Einstellung angezeigt. Notieren Sie sich die Ausgaben, damit Sie die Einstellungen bei Bedarf wieder rückgängig machen können. Der Befehl Disable trägt die Änderung in die Windows-Registrierdatenbank ein. War ein deaktivierter Treiber schuld am Hochfahren des Systems, können Sie nach der Deaktivierung das System wieder problemlos starten. Wenn nicht, können Sie den Treiber reaktivieren und weitere Treiber testen, indem Sie diese ebenfalls temporär deaktivieren. Um diesen Vorgang abzukürzen, ist es sinnvoll, die Treiberliste über die Konsole ausgeben zu lassen, und zwar zu dem Zeitpunkt, wenn noch keine Probleme auftreten. Dann können Sie Unterschiede an Treiber- und Diensteinstellungen durch Vergleich sehr leicht erkennen und ggf. erforderliche Änderungen vornehmen. Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie das System neu starten. Geben Sie dazu den Befehl Exit ein. C:\WINNT> DISABLE W32TIME (Enter) Der Registrierungseintrag für den Dienst w32time wurde gefunden. Der Dienst hat zurzeit den Starttyp SERVICE_AUTO_START. Schreiben Sie sich diesen Wert auf. Der neue Starttyp für den Dienst wurde mit SERVICE_DISABLED festgelegt. Der Computer muss neu gestartet werden, damit die Änderungen wirksam werden. Geben Sie ‘exit‘ ein, wenn Sie den Computer jetzt neu starten möchten.
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Troubleshooting
Treiberaktivierung (Recovery Console) Um einzelne Treiber wieder zu reaktivieren, greifen Sie auf den Befehl Enable zurück. Auch dieser Befehl nimmt Treiberänderungen an der Windows-Registrierdatenbank vor. Um einen deaktivierten Dienst wieder zum Leben zu erwecken, müssen Sie neben dem Treiber- bzw. Dienstnamen den Starttyp festlegen, also SERVICE_BOOT_START, SERVICE_SYSTEM_START, SERVICE_AUTO_START oder SERVICE_ DEMAND_ START. Um den Dienst w32time wieder zu reaktivieren, geben Sie demnach den nachfolgenden Befehl ein. Der Starttyp entspricht dem, der vor der Deaktivierung aktiv war: C:\WINNT> ENABLE W32TIME SERVICE_AUTO_START (Enter) Der Registrierungseintrag für den Dienst w32time wurde gefunden. Der Dienst hat zurzeit den Starttyp SERVICE_DISABLED. Schreiben Sie sich diesen Wert auf. Der neue Starttyp für den Dienst wurde mit SERVICE_AUTO_START festgelegt. Der Computer muss neu gestartet werden, damit die Änderungen wirksam werden. Geben Sie ‘exit‘ ein, wenn Sie den Computer jetzt neu starten möchten.
Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie das System neu starten. Geben Sie dazu den Befehl Exit ein. Achten Sie darauf, dass keine Diskette eingelegt ist, damit der Start von der Festplatte versucht wird.
Defekte Dateien wiederherstellen (Recovery Console)
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Defekte Dateien wiederherstellen (Recovery Console) Mitunter startet Windows XP nicht, weil eine Datei defekt ist oder aber irrtümlich gelöscht wurde. Auch diese Dateien können Sie über die Wiederherstellungskonsole wiederherstellen, müssen dabei allerdings berücksichtigen, dass die Dateien auf der Installations-CD im Verzeichnis \I386 im komprimierten Zustand vorliegen. Das Entpacken erfolgt über den Befehl Expand unter Angabe der Quelldatei sowie des Zielverzeichnisses. Befinden Sie sich bereits im Zielverzeichnis, brauchen Sie nur den Quellpfad und den Dateinamen zu übergeben, der an dieser Position entpackt werden soll. Nehmen Sie an, die Datei Ntoskrnl.exe im Verzeichnis %systemroot%\system32 wird als defekt oder fehlerhaft gemeldet. In diesem Fall müssen Sie die komprimierte Fassung, die durch einen Tiefstrich am Ende des Dateikürzels gekennzeichnet ist, wiederherstellen. Dazu wechseln Sie zunächst über den Befehl cd (Change Directory) in das Zielverzeichnis und rufen dann unter Angabe der komprimierten Quelldatei samt Suchpfad den Befehl Expand auf. Ist die Datei im Zielverzeichnis noch vorhanden, müssen Sie das Überschreiben mit (J) und (Enter) bestätigen. Nach gleichem Schema können Sie ggf. auch weitere Dateien ersetzen. C:\WINDOWS> CD SYSTEM32 (Enter) C:\WINDOWS\SYSTEM32> EXPAND F:\I386\NTOSKRNL.EX_ (Enter) ntoskrnl.exe überschreiben? (Ja/Nein/Alle/Beenden): j ntoskrnl.exe 1 Datei(en) wurden expandiert.
Stichwortverzeichnis Symbols *.reg 625
Numerics 16-Bit-Anwendungen 737
A Ablagemappe 723 ActiveX 547 Administrator 528, 530 anmelden 30 Kennwort ändern 32 Kennwort erstellen 32 Kennwort sichern 33 Kennwort zurücksetzen 36 Kennwortänderung 31 Konto wählen 34 verborgen 28 Administratorfunktionen Startmenü 39 Administratorkonto verborgen 29 Administratorrechte 21, 26 entziehen 26 Verknüpfung 24 Admin-Passwort 528 Adressräume 16-Bit-Anwendungen 737 ALCRecord 353 Anmelden mit Administratorrechten 27
Anmeldeoptionen 472 Anmeldezeiten 532 Ansichtsoptionen 39 Anti-Spam-Software 579 Anwendungsprogramme Prozesse 599 Vorgabe festlegen 125 Anzeige Eigenschaften 63 Anzeigeeinstellungen 98 Application Compatibility Toolkit 745 Arbeitsplatz 37 Archive 727 ASCII-Zeichensatz 400 ASR 803 ASSOC 389 Audiorecorder 347 Aufnahmedauer heraufsetzen 348 Klangaufnahme (uneingeschränkt) 347 leere Klangdateien 348 Aufgabenbereiche ausblenden 63 einblenden 63 Aufträge planen 523 Ausführen als 25 Ausführen-Dialog Programmliste bearbeiten 666 Programmliste löschen 666
842
Ausführungsprioritäten 685 Auslagerungsdatei ändern 702 anlegen 702 Größe ändern 700 Konfiguration 701 löschen 703 Maximalgröße 700 Mindestgröße 700 Pagefile.Sys 700 Speichererweiterung 700 Auslagerungsdateien 699 Größe 699 Authentifizierung 562 AutoPlay 292 Autostart 669 Autostart-Funktionen unterdrücken 202 Autovervollständigen Informationen löschen 477 Konfigurationsdialog 359 kontrollieren 358 Teilfunktionen aktivieren 359
B Backup 504 9x-Programm übernehmen 482 Inkompatibilitäten vorbeugen 482 px-Archive verarbeiten 482 XP Home (Einrichtung) 486 Baseline Security Analyser 585
Stichwortverzeichnis
Basisfestplatten aktive Partition 180 formatieren 175 Formatierungseinstellungen 175 Laufwerkbuchstaben 175 logische Laufwerke löschen 179 Partition (primär) 173 Partition löschen 179 Partitionierungsdaten 171 Partitionsgröße 174 Partitionstyp 174 Bedienung Ordnerverwaltung 79 Befehle ChkDsk 831 Expand 823, 839 Format 834 Help 823 Befehlsinterpreter 393 Benachrichtigungsbereich 365 aktuelle Objekte 366 Ausblendungsmodus 366 konfigurieren 366 Verhalten ändern 367 vorherige Elemente 367 Benutzer 530 Benutzeranmeldung ändern 472 Benutzerkonten 22, 34 verbergen 637 Benutzerrechte Administrator 22 einschränken 27 kontrollieren 22
Stichwortverzeichnis
Benutzerverwaltung 531 Bildattribute (Paint) 146 Bildaufgaben 255 Bild-Download vervollständigen 413 Bilder Abzüge online bestellen 288 Anmerkungen 267 archivieren 242 auf CD kopieren 290 ausrichten 252 bearbeiten 249 einscannen 245 Farbkorrekturen 256 In Gruppen anzeigen 271 Metadaten 276 Ordner des Datenträgers 243 suchen 275 übertragen 236 verwalten 259 Vorschau 265 zuschneiden 255 Bildformat 283 Programmzuordung 251 Bildmuster auf dem Desktop kacheln 146 definieren 145 Bildordner 259, 262 Bildschirmaktualisierungsrate 103 Bildschirmauflösung 90, 92
843
Bildschirmschoner Bildordner für Diashow 137 Bildwechsel konfigurieren 137 Bildweiterschaltung 139 Diashow 135 konfigurieren 136 Reaktivierung 137 Willkommenseite 137 Bildschirmtastatur 217 Blue Screen 402 BOOT.INI 818 Boot.Ini 824 BootCFG 824 Bootkonfiguration (reparieren) 824 Bootlog.txt 812 Boot-Menü 811
C CAB-Datei 727 Chat 452 CHKDSK 388, 390 ChkDsk 788, 831 ChkLinks Download 794 installieren 793 ClearType 112 Client 455 Clipbook Viewer 723 cmd 394 CMYK-Farbraum 105 Codesignatur 561
844
color 391 command 393 Computeradministrator 22 Computerverwaltung 171 Cookies 548 exportieren 416 löschen 551 sichern 416 übernehmen 416 verstecken 419 COPY 394
D Dateien ans Startmenü anheften 56 Dateierweiterungen 389 Dateiinfo 273 Dateinamen lange (unter DOS anlegen) 166 Dateiserien umbenennen 140 Dateisysteme Auslagerungsdatei 700 konvertieren 177 umwandeln 177 Datenaustausch 459, 465 Datensicherung 503, 506, 508, 512 Anfangsdatum 487 auf CD-R(W) 490 auf DVD-R(W) 490 Aufgabenplan 487 automatisieren 493 NtBackup-Befehl 493
Stichwortverzeichnis
Packet-Writing-Treiber 490 Sicherungs-Assistent 487 Sicherungsauftrag 489 Systemwiederherstellung 800 Überprüfung 488 WSH 493 Datenträgerverwaltung 171, 187, 192 Datenübertragung 526 Datenwiederherstellung 521 Zeitplanung 487 Datum Jahreszahlen 130 Zeitfenster 130 Defragmentierung 688 Laufwerke 688 Laufwerkwahl 689 prüfen 689 Deinstallation 124 Desktop Drucken-Symbol 154 Versionsanzeige 647 Desktopbereinigung 636 aktivieren 360, 636 Assistent 362 bereinigte Symbole auf den Desktop 364 bereinigte Symbole ins Startmenü 364 Intervall 636 manuell 362 Objekte wiederherstellen 363 Zielordner 363
Stichwortverzeichnis
Desktop-Objekte in das Benutzerverzeichnis 481 Desktop-Symbole Bildsymbolgröße 67 Einstellungen 66 Fangraster 68 Symbolabstand 68 Desktopthemenverwaltung 61 Detail 141 Diagnose Tools 729 Diashow 277 Pausenfüller 135 Dienste Desktopthemenverwaltung 61 Diensteverwaltung 704 Abhängigkeiten 710 Anmeldung 707 Ansicht wechseln 705 Autostarttyp 706 beenden 710 Dienst anhalten 706 Dienst beenden 706 Dienst starten 706 Dienstwahl 705 Netzwerknachrichten 710 Neustartoptionen 709 starten 704 Starttyp 706 Status wechseln 705 Wiederherstellung 708 Differenziell 512 Digital Print Order Format 286
845
digitale ID 556, 564 sichern 569 Digitale Signatur 555 DirectCD 492 DirectX 102, 457 DirectX-Schnittstelle 456 Disable 837 DISKCOMP 396 DISKCOPY 396 Diskettenlaufwerk 406, 506 DISKPART 179 DiskPart 187, 188, 191, 192, 833 diskpart 191 dllcache 499 dll-Dateien 715, 716 Dolby Digital 5.1 345 aktivieren 345 DOS 387, 398, 407 DOS-Fenster Verzeichniswechsel 164 DOSKEY 396 DOS-Programme 445 Download-Verzeichnis festlegen 414 DPI-Einstellung 93 Drucken per Senden an 163 Drucken-Symbol Desktop 154 Drucker Druckqualität 807 druckt nicht 806 fehlende Funktionen 809 Prioritäten 156
846
Problemlösung 805 Ratgeber 805 Verbrauchsmaterialien 808 DV-AVI 306
E EDIT 400 EDLIN 400 Effekte einschränken 679 visuell 679 Eigene Dateien 37 Eingabeaufforderung 387, 388, 389, 395, 408 PROMPT 381 verzeichnisorientiert öffnen 652 Verzeichniswechsel 164 E-Mails Sicherheitszonen 575 signieren 567 verschlüsseln 572 Enable 838 Euro Tastenkombination 126 Währungssymbol 128 EVEREST Home Edition 618 EXIF 271 Expand 839 Explorer Druckfunktion 649
F 810 Farbmanagement 104, 106 Farbprofil 106 Farbqualität 89
Stichwortverzeichnis
Farbverwaltung 107 FAT 390 FAT32 390 FAT-Dateisystem 534 Favoriten exportieren 416 sichern 416 übernehmen 416 verstecken 419 Fehlerberichterstattung 368 aktivieren 369 Berichte prüfen 371 Berichte versenden 373 deaktivieren 369 Teilaktivierung 370 Festplattenpartitionen Größenänderung 179 sichere Datenlöschung 179 Festplattenspiegelung 805 Filmstreifen 261, 264 Firewall 453 Firewire 511 Firewire-Kabel 459 FixBoot 831 FixMBR 830 Format 834 format 193 Formatierung 192 Fotodruck 283 Fotodruck-Assistent 280 Fotoordner 259 Frames 306
G Gameports 199 Gammakorrektur 257 Gamma-Wert 111
Stichwortverzeichnis
Gast 530, 531 Gebietsschema 132 Geräte-Manager 221 beenden 224 Betriebsbereitschaft 223 Fehler 222 Konfliktbehebung 225 Konflikte 224 Ressourcen 222 Ressourcenprobleme 223 Ressourcenwechsel 227 starten 222 Status 223 Treiberprobleme 223 Gerätetreiber 230 aktualisieren 231 deinstallieren 232 Details 231 restaurieren 232 Signierungsbeschränkung 233 Grafikkarte 89 einstellen 98 Harbwarebeschleunigung 101 Gruppierung aktivieren 144 deaktivieren 144
H Hardcopy 723 Hardware-Fehler Betriebsbereitschaft 223 Fehleranalyse 221 Gerätekonflikte 224 Geräte-Manager 221 Gerätestatus 223
847
Konfliktbehebung 225 löschen 230 Ressourcenwechsel 227 Systemressourcen 222 Treiber 221 Treiber aktualisieren 230 Treiber wiederherstellen 230 Hardwareprofile 194, 197, 198, 199 HELP 400 Herunterfahren 409 Hintergrund Muster 145 Hintergrunddienste 152 https 543
I ICM 105 IEEE-1394 294 InCD 492 Inkrementell 512 Installations-CD Systemstart (Notfall) 821 InstantWrite 492 Internet Explorer 37, 587 Datenschutz 549 Download-Sicherheit 559 Sicherheitszonen 540 Internetadressen Schnellzugriff 415 Internetoptionen Sicherheit 543 Internetzeit 135 IP-Adresse 442, 444, 460 ipconfig 443
848
Stichwortverzeichnis
JFIF 272 JPEG 271
Kontaktbogen 285 Kontextmenübefehle definieren 662 Kontotyp 27 ändern 27 Konvertierungstabellen 211 Kopieren 169
K
L
Kennwortrücksetzdiskette 34 Kernels 735 Klänge digitalisieren 349 Klangdigitalisierung analog 350 Aufnahmepegel 351 Aufnahmequelle 352 ersetzen 353 Internet Explorer 350 Media Player 350 Mikrofon 350 Kompatibilitätsmodus 738 aktivieren 740 Anzeigeeinstellungen 742 Kompatibilitätsmodus 741 manuelle Programmwahl 741 Programm starten 742 Programmkompatibilitätsdaten 743 Programmwahl 740 unterstützte Programmwahl 741 unterstützte Systeme 739 Verknüpfungen 744 wechseln 744
Laufwerk defragmentieren 688 Fehlerbehebung 788 trennen 433 überprüfen 788 verbinden 183, 430 verketten 178 Laufwerkobjekte Kontextmenüerweiterung 670 Laufwerkpfade 181 Laufwerksbuchstaben 181, 404, 441 ändern 181f., 182 Netzwerksressourcen 430 Laufwerküberprüfung 788 Dateisystemfehler 789 exklusiver Zugriff 790 fehlerhafte Sektoren 789 prüfen 789 Prüfoptionen 789 Lautstärkeregelung in Taskleiste 344 Leerlaufprozess 621 ListSVC 836 Log-Dateien 509 Logon 835
IP-Konfiguration 460 IPX/SPX 457 iTunes 343
J
Stichwortverzeichnis
M m 446 Mac OS X 459 Map 832 Master Boot Record 823 Maus 203 Schema 206 Spur 207 Tastaturersatz 217 Zeigeroptionen 205 MBR 823 Media Player Albuminfos anzeigen 339 Audio-CDs kopieren 333 Auf CD oder Gerät kopieren 341 einrichten 327 erweiterte Wiedergabe 330 Internetradio 334 Medienbibliothek 335 Mediendaten anzeigen 331 Medienseite 328 Version 9 325 Videoeinstellungen 324 Wiedergabeliste 331, 340 Medienformate 311 Messenger 422 Microsoft Baseline Security Analyser 585 Microsoft Management Console 51, 373 Miniaturansicht 261, 263 MMC 51, 373 beenden 376 Fernwartung 374 Konsoleneinstellungen laden 373
849
Konsoleneinstellungen sichern 376 lokale Wartung 374 Module starten 51 Snap-In laden 374 starten 373 MMC-Module command-Eintrag 51 Shell-Schlüssel 51 Monitor 88 Bildwiederholfrequenz 102 einstellen 99 Kalibrierung 109 mehrere 113 Modi 104 MORE 397 Movie Maker Aufnahmequalität 305 aufnehmen 305 AutoFilm 320 Bilder übertragen 295 Bildquellen 294 Clips importieren 310 Clip-Sammlung 298 Clip-Trennung 312 Einrichten 300 Film erstellen 321 Fun Packs 323 Nachvertonen 317 Sammlungsdatei 304 Schnittverfahren 311 Titel und Abspann 319 Version 2 293 Videoeffekte 315 Videoübergänge 316 mp3 333
850
MS-DOS 387, 394 mswmm 298 Multitasking 151
N net user 528 NET VIEW 435 Netzlaufwerk 441 mappen 442 Netzwerk 443, 459 NET VIEW 435 Papierkorb 425 Ressourcenübersicht 435 SFP-Sicherungsverzeichnis 500 UNCPfadnamen 428 versteckte Ordnerfreigaben 426 Netzwerkadapter 438 Netzwerkauslastung überwachen 433 Netzwerkdiagnose-Tools 436 Netzwerkdrucker 445 Netzwerke 436, 456 Netzwerkkabel 459 Netzwerklaufwerk 448, 507 Netzwerklaufwerk verbinden... 448 Netzwerkressourcen Laufwerksbuchstaben 430 Verknüpfungen 429 Netzwerkumgebung 37 NTBackup 505 ntbackup 504 NTFS 390 Dekomprimierung 184
Stichwortverzeichnis
NTFS-Dateisystemkonvertierung 473 NTFS-Laufwerke verketten 177 NT-Kommandointerpreter 387
O Oberflächenthema wechseln 63 Objektanordnung 142 Objekteigenschaften Schnellzugriff 604 Objektgruppierung 141 Öffnen mit Verwaltung 668 oeminfo.ini 594 oemlogo.bmp 594 OpenType 127 Ordner 79 Ansichten 79 Ansichten anpassen 84 beim Systemstart öffnen anzeigen 39 Bilder 81, 85 Dokumente 81 Fotoalbum 82 Musik 83 Musikalbum 83 Musikinterpret 83 Symbol 86 Typ festlegen 84 Typen 79 vereinheitlichen 39 Ordneransichten 142 Ordnerfenster wiederherstellen 39
Stichwortverzeichnis
P P3P 552 Packprogramm 713 PageFile.sys 700 Papierkorb Besonderheiten (Ordner) 480 endgültiges Löschen (aktiv) 480 komprimieren 478 Netzwerk 425 Systemordner 479 verschlüsseln (Professional) 478 Papierkorbgrößen konfigurieren 711 Partition 188, 190, 191, 192 aktivieren 180 formatieren 175 Laufwerkbuchstabe 175 löschen 179 neu 173 Pfad 175 primär 173 Partitionieren 187 Passwort 528, 529 Passwort-Caching 587 PATH 384 PATHEXT 384 PC Herstellerinformationen 593 Logo 593 OEM-Informationen 593 personalisieren 593 ping 442
851
Plus!-Pakete 147 Inkompatibilitäten 149 Themenerweiterung 149 Popups 580 Programmdateien Dateikürzel 384 PATH 384 PATHEXT 384 Suchpfad 384 Programme Abstürze 740 Administratorrechte 23 Anmeldeinformationen 25 ausführen 23 ausführen als 150 Ausführungsprioritäten 685 entfernen 122 Fehlerauswertung 740 installieren 121 Laufzeitfehler 740 RUNAS-Befehl 23 Programmeinrichtungen Vorgabeverzeichnis 629 Programmeinträge ungültige entfernen 639 Programminkompatibilitäten beheben 745 Programmkompatibilitätsdaten 743 Programmstart im Kompatibilitätsmodus 738 Programmzugriff 126
852
PROMPT 381 Parameter 382 Prozesse 597 analysieren 598 Mehrbenutzer 597 Mehrbenutzerumgebungen 791 überwachen 791 Prozessornutzung 621 Prozessorzeitplanung 151, 686
R RealPlayer 344 Rechnerfernwartung 373 Recovery Console 814 Administratorkennwort 823 aus Betriebssystemmenü entfernen 817 Beenden 823 Befehlsumfang 823 Bootkonfiguration 824 Bootsektor (neu) 830 ChkDsk 831 Dateiwiederherstellung 839 deinstallieren 817 Disable 837 DiskPart 833 einrichten 815 Enable 838 Exit 823 Expand 839 Festplattenpartitionierung 833 FixBoot 831
Stichwortverzeichnis
FixMBR 830 Format 834 in Betriebssystemmenü aufnehmen 815 Kennwort 823 Laufwerkformatierung 834 Laufwerküberprüfung 831 ListSVC 836 Logon 835 Map 832 Partitionsdaten 832 sperren (Bootmenü) 820 starten 821 Startsektor (neu) 831 Systemanmeldung 835 Systemwahl 822 Treiberaktivierung 838 Treiberanalyse 836 Treiberdeaktivierung 837 verbergen (Bootmenü) 820 reg-Befehl 623 REG-Datei einlesen 628 in Systemregistrierung übernehmen 628 Regions- und Sprachoptionen 130, 213 Registrierdatenbank Bildsymbole wechseln 658 Dateilistenverwaltung 666 Datenexport 625, 627 Datenimport 628 DefaultIcon 657 Dokumentsymbole ändern 657
Stichwortverzeichnis
Dokumenttypen definieren 660 Kontextmenübefehle bearbeiten 666 Kontextmenübefehle ergänzen 660 Kontextmenüerweiterung Laufwerksobjekte 670 Kontextmenüerweiterungen 656 MRUList 666 Öffnen mit 668 Programmlisten suchen 668 Run 669 RunOnce 669 Schlüsselnamen suchen 655 sichern 625 Teilsicherung 627 Verknüpfungen 655 wiederherstellen 628 Registrierung command 44 Directory 44 Registrierungsdatei 9x/NT4 626 standard 625 Text 626 Registrierungseditor ausführen 44 Registrierung wiederherstellen 628 Systemregistrierung sichern 627 Registry 445, 588
853
Remote-Client 455 Remote-Server 454 Remote-Unterstützung 449 Remoteverbindung 451, 452, 453 Ressourcen Schnellanwahl 59, 165 Ressourcenfreigaben UNC-Pfadnamen 428 verborgen 426 Restore 504 Router 453 RUNAS Eingabeaufforderung 23 Kennworteingabe 24 Verknüpfung 24 RUNAS-Befehl 23
S S/MIME 563 Scanner 244 Scanner und Kameras 296 Schriftenansicht optimieren 684 Schriftenordner bereinigen 682 Senden an Datenversand 168 Druckbefehl einrichten 162 erweitern 162 Server 455 SFC Dienstprogramm 501 Kommandozeilenschalter 501
854
SFP 498 Sicherungsverzeichnis 499 Sicherungsverzeichnisgröße 499 Systemüberprüfung 501 SHUTDOWN 409 Sicherheitsanalyse 585 Sicherheitszertifikat 554 Sicherung 504, 505 Sicherungseinstellungen 509 Sicherungsoptionen 508 Sicherungspartitionen 191 Sicherungsprotokoll 515 Sicherungsverzeichnis (SFP) 499 Skripte 747 Skript-Viren 589 Software Application Compatibility Toolkit 745 installieren 117 Kompatibilitäts-Assistent 740 Kompatibilitätsmodus 738 manuell einbinden (Systemsteuerung) 644 Sonic DLA 492 Soundkarte 6-Kanalmodus 347 Spam 578 Speicher Auslagerungsdatei 699 Informationsabfrage 606 virtuell 699 Speichernutzung 605 Sprachleiste 215
Stichwortverzeichnis
Standardbetriebssystem 818 Standard-Eingabegebietsschema 213 Stapelverarbeitung 747 Umgebungsvariablen abfragen 747 Umgebungsvariablen setzen 748 Start 398 Startkonfiguration 824 Startmenü abrufen 810 Dateien anheften 56 Dokumentzugriff 78 Drag & Drop 79 erweitern 57 im Explorer bearbeiten 71 Internet-Programme 77 klassisch 75 Kontextmenü erweitern 43 Menüanzeige 79 Programmanzahl 76 Startmenüeinstellungen 79 Startmenüelemente 78 Startoptionen 811 Symbolgröße 76 Verknüpfungsanzeige 79 wechseln 75 XP-Ansicht 75 Startmenübefehle konfigurieren 39 Startmenüeinträge All Users 71 Benutzername 71 benutzerspezifischer Schnellzugriff 73
Stichwortverzeichnis
entfernen 58 kopieren 71 löschen 71 Ordner 71 sichtbar machen 69 sortieren 87 verbergen 69 Verknüpfung (All Users) 73 Verknüpfung (Benutzer) 73 verschieben 71 Startoptionen 811 abgesichert, Eingabeaufforderung 811 abgesichert, Netzwerk 811 Abgesicherter Modus 811 Betriebssystemauswahl 813 Debug-Modus 813 Konfigurationswechsel 812 Normal 813 Startprotokollierung 812 Verzeichnisdienstwiederherstellung 813 VGA-Modus 812 Start-Schaltfläche 43, 45 Startsektor 831 Statuszeile ausblenden 66 einblenden 66 Storyboard 317 Subnetzmaske 461 SUBST 407 Suchpfad Programmdateien 384 Symbolleisten 60
855
sysoc.inf 119 System wiederherstellen 804 Systemadministrator 21 Systemaktualisierungen analysieren 600 Systemberichte erstellen 617 Systemdateiprüfung durchführen 503 Systemdateischutz 498 maximale Sicherungsgröße 498 maximales Sicherungsverzeichnis verlagern 499 Systemdialoge Tastaturbefehle 153 Systemeigenschaften 357 Tastaturbefehl 357 Verknüpfung 357 Systeminformationen 439 Umgebungsvariablen 608 Systemkonfiguration per MMC 373 Vorbereitung 22 Systemmonitor beenden 693 Datenobjekte 691 Indikatoren entfernen 692 Informationsüberwachung 693 Leistungsindikator 691 Leistungsindikatorenprotokolle 697 Leistungsprotokolle 697
856
Objekte 691 Protokolldateien 696 Protokolle der Ablaufverfolgung 699 Protokollierung 695 starten 691 Warnungen 697, 699 Werteanalyse 693 Zeitplan 697 Systemobjekte wahlweise anzeigen 37 Systemordner anzeigen 38 verbergen 38 Systemprogramme command-Eintrag 46 Kontextmenü (Start) 45 Shell-Schlüssel 46 Systemprompt anpassen 381 Systemregistrierung REG-Befehl 623 Systemreparatur 518 Systemsicherung 520, 779, 800 Systemstart abgesichert 30 Systemstatus 518, 522 Notfalldiskette 801 schnell sichern 795 Sicherungsziel 801 wiederherstellen 797 Systemsteuerung als Symbolleiste 58 Systemsteuerungsmodule auf dem Desktop 56 command-Eintrag 53 Funktionsnamen 54
Stichwortverzeichnis
im Startmenü 56 Shell-Schlüssel 53 starten 53 Startmenü (Kontext) 53 System-Utilities 718 Systemwiederherstellung 518, 519, 775, 800 abgesicherter Modus 787 aktive Laufwerke 781 aktivieren 779 Backup 778 deaktivieren 780 erste Prüfpunkte 776 geplante Prüfpunkte 776 inaktive Laufwerke 781 Installationsprüfpunkte 777 manuelle Wiederherstellungspunkte 777 maximaler Speicherplatz 781 Mindestvoraussetzungen 779 normaler Modus 784 optimaler Wiederherstellungspunkt 786 Probleme 787 Speicherplatzzuweisung 781 Systemprüfpunkte 776 System-Update-Prüfpunkte 777 unsignierte Treiber 778 Wiederherstellungspunkt setzen 783 Wiederherstellungsvorgang 778
Stichwortverzeichnis
Systemwiederherstellungspunkt 125 Systemzugang absichern 471
T Taskleiste Benachrichtigungsbereich 365 Gruppierungsfunktion 60 Ressourcen 59 Task-Manager Netzwerkauslastung 433 Prozessornutzung 621 Speichernutzung 605 Tastatur 209 Tastaturlayout 213 Tastaturmaus konfigurieren 218 Tastaturbefehle 220 verwenden 219 TCP/IP 457, 459 Teilnetzmaske 462 TEMP 386 Temporärdateien 386 Verzeichnis 386 Textdateien 397 Themen von Windows 9xa 147 TIFF 267, 269 TMP 386 TREE 399 Trojanische Pferde 581 TWAIN 235 TYPE 397 Type 398
857
U Umgebungsvariablen 376, 608 bearbeiten (Dialog) 376 bearbeiten (Registrierung) 380 bearbeiten (SET) 378 Geräte-Manager 616 Registrierung 381 System 608 verborgene 613 Wiederherstellungskonsole 614 UNC-Pfadnamen 428 Unicode 211 USB 1.1 511 USB 2 511 USB-Kabel 459 USB-Verbindung 468
V VBScript 715 ver 401 Verknüpfung 720 anlegen 25 Beschriftungen 634 Dateikürzel 633 erstellen 448 Kompatibilitätsmodus 744 Pfeile 632 prüfen 793 ungültige (entfernen) 793 ungültige (ermitteln) 793 Verlauf Informationen löschen 477 Verschieben 169
858
Verschlüsselung 554 Versionsanzeige 647 Vertrauenswürdige Sites 546 Verzeichnis Temporärdateien 386 Verzeichnisbefehle 401 Viren 581, 589 Virtueller Arbeitsspeicher 701 Visuelle Effekte 679
W Webcam 296 Wechselmedienverwaltung 718 Weißpunkt 111 WFP 498 WIA 235 Wiederherstellungskonsole 191, 193, 388, 395, 528, 814 starten 821, 822 Startmenüeinrichtung 815 Startmenüentfernung 817 Wiederherstellungspunkt optimal 786 Willkommenseite 153, 472 Windows Scripting Host 589 Windows Sharing 463 Windows-Komponenten sichtbar machen 119 Windows-Support-Tools 454 Windows-Updates 583 Wireless LAN 460 wma 333 wmv 298
Stichwortverzeichnis
Write combining 102 wscript.exe 591 WSH 747 abfragen 751 anzeigen 753 Benutzername 761 Computername 761 Dateisystemobjekte 771 Desktop-Verknüpfungen 754 Domäne 761 Druckerverbindungen 762 EnumNetworkDrives 761 EnumPrinterConnections 762 Environment 766 FileSystemObjects 771 Kommandozeilenschalter definieren (XML) 768 Laufwerkanalyse 768 Laufwerkverbindungen 761 Meldungsausgabe 757 Netzwerkinformationen 760 Parameterlisten 757 setzen 752 SpecialFolders 764 Systeminformationen 766 Umgebungsvariablen 750 Unterprogrammaufruf 755 Unterprogrammdefinition 756 Variablendeklaration 755 Verknüpfung anlegen 758
Stichwortverzeichnis
Verzeichnisinformationen 763 WSF-Skriptausführung 773 WSF-Skripte ausführen 772 Würmer 581
X X.509 554 XCOPY 394 XMP 276 XP Professional effektive Benutzerrechte 475 Sicherheitseinstellungen 473 XP-Brennfunktion deaktivieren 490 XP-Oberfläche wahlweise aktivieren 61
859
Z Zeichencodierung 211 Zeitzonen 134 Zertifikate 556 Zertifizierungsagenturen 556 ZIP-Archive anlegen 158 dekomprimieren 159 entschlüsseln 161 kennwortgeschützter Zugriff 161 Kennwortzuweisung 161 Senden an 157 Teilinhalte entpacken 160 Verschlüsselung 160 ZIP-Diskette 503, 506, 519, 525 ZIP-Format 713 Zweite Festplatte Schnelleinrichtung 173 Zwischenablage 723
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