Nr. 1644
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Nr. 1644
Sturm auf Wanderer von H. G. Francis Im Sommer 1201 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, das entspricht dem Jahr 4788 alter Zeit, ist die Situation in der Milchstraße nahezu unverändert Seit fast einem Jahr besteht die zweite Tote Zone im Raumsektor Arkon, womit diese Region der Milchstraße 5-D-technologisch lahmgelegt ist. Nichts, wofür der Hyperraum als Medium oder Quelle dient, funktioniert mehr. Das arkonidische Imperium ist nach wie vor vom Rest der Galaxis abgeschnitten, Handel und Wirtschaft liegen brach, immerhin ist die Gefahr, die von den Akonen ausging, gebannt: Die Humanoiden aus dem Sphinx-System haben ihre expansionistischen Bestrebungen beendet, das Netz der Blauen Legion ist weitgehend zerstört - auch wenn der Kopf der Organisation, die Blaue Schlange, mit der MAGENTA entkommen konnte. Während Perry Rhodan mit der ODIN und dem Medoschiff PARACELSUS auf dem Weg zur Galaxis NGC 7793 unterwegs ist, um in deren Nähe, rund 10,5 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, dem Geheimnis der Ennox auf die Spur zu kommen, zieht sich das Netz um die Blaue Schlange Immer enger. Die Akonin, vom Gedanken an die Unsterblichkeit besessen, hat jetzt nur noch ein Ziel: einen jener Unsterblichkeits-Chips zu erringen, die von der Superintelligenz ES ausgelobt wurden. Sie hält sich für eine Spiegelgeborene und bläst zum STURM AUF WANDERER. Die Hauptpersonen des Romans: Alnora Deponar - Die Blaue Schlange der Akonen greift nach der Unsterblichkeit Henna Zarphis – Gegen ihren Willen unterstutzt die Akonin ihre Schwester Gendal Jumphar - Der düstere Kommandant plant Böses. Ronald Tekener und Michael Rhodan – Die Unsterblichen sichern den Raum um Wanderer Cläre, Alpar und Hark – Die Jäger der Unsterblichkeit wollen nach Wanderer 1. Henna Zarphis blickte den Mann haßerfüllt an, der in ihre Kabine gekommen war. Niemandem sonst gegenüber empfand sie eine derartige Abneigung. Niemand sonst fürchtete sie so wie ihn. »Ich sage kein Wort«, stellte sie sofort klar. Gendal Jumphar verzog keine Miene, soweit sie sein Gesicht erkennen konnte. Der selbstherrliche Akone war groß, spindeldürr und hatte tief in den Höhlen liegende, schwarze
Augen in einem Schädel, der eher einem Toten als einem Lebenden zu gehören schien. Das dichte, schwarze Haar fiel wie ein Vorhang rund um den Kopf bis auf die Hüften herab. Es bedeckte auch das Gesicht, wodurch seine Erscheinung noch furchterregender wurde. Henna sah seine brennenden Augen immer nur, wenn er den Kopf bewegte und wenn dabei die Haarsträhnen mal zur einen oder zur anderen Seite glitten. »Oh, doch«, erwiderte er. »Du wirst alles sagen. Du wirst sogar darum betteln, mir alles sagen zu dürfen, was dir auf der Seele brennt, Verräterin!« Henna Zarphis wich bis an die Tür zum Nebenraum zurück. Nach den Vorfällen im Taarnor-System war ihr eine andere Unterkunft zugewiesen worden. Vorher hatte sie in einer komfortabel eingerichteten Einheit gewohnt, in der sie vier große Räume zur Verfügung gehabt hatte. Diese hatte sie jederzeit verlassen und jeden Teil der MAGENTA aufsuchen können. Damit war es vorbei. Sie hatte nur noch zwei kleine Kabinen, dazu die sich anschließenden Serviceräume. Die Einheit stellte einen Hochsicherheitstrakt innerhalb der MAGENTA dar, und sie durfte sie nicht mehr verlassen. Henna Zarphis war eine Gefangene an Bord der MAGENTA. Sechs Monate waren vergangen, seit ihre Schwester Alnora Deponar sie eingesperrt hatte. Während dieser Zeit hatte sie mehrfach versucht, sich zu befreien, doch es war ihr noch nicht einmal gelungen, ihre Kabinen zu verlassen. Eine Flucht von der MAGENTA schien vollkommen unmöglich zu sein. Doch den Gedanken daran hatte sie nie aufgegeben, und wenn sie irgendwann einmal daran zu zweifeln begann, daß sie ihr gelingen könnte, dann brauchte sie nur an Gendal Jumphar zu denken, um neu motiviert zu werden. Der Kommandant der MAGENTA war für sie ein fleischgewordener Dämon. Offiziell galt jetzt Alnora Deponar als Kommandantin des Raumschiffes, und vielleicht zog sie irgendwo auch die Fäden, doch der wahre Machthaber über die MAGENTA war Gendal Jumphar. Sie war die Blaue Schlange, und als solche operierte sie nach wie vor in der Galaxis, wenngleich mit stark eingeschränkten Möglichkeiten. Seit der Zerschlagung des Hauptquartiers der Blauen Legion im Taarnor-System durch Yart Fulgen und der von Perry Rhodan organisierten Kampfflotte im Januar 1201 NGZ befand sich die Blaue Schlange auf der Flucht. Obwohl die Blaue Legion eigentlich gar nicht mehr existierte, gab es verschiedene geheime Stützpunkte, die noch nicht ausgehoben worden waren. Zur Zeit war die MAGENTA, wie Henna Zarphis wußte, auf dem Flug zu einem dieser Stützpunkte, weil Alnora Deponar hoffte, dort Unterschlupf zu finden und sich für einige Zeit verstecken zu können. »Wir könnten darüber streiten, wer wen verraten hat«,
erwiderte Henna Zarphis. »Ich stelle nur fest, daß die Blaue Schlange ausgespielt hat, und das müßtest allmählich auch du begreifen.« »Sei still«, fuhr er sie an. »Warum?« Sie rang sich ein Lachen ab. »Die Blaue Schlange gilt ganz offiziell als >Galaktischer Feind Nr. 1