E D I T I O N Christian Haasz
Profibuch
Canon-System Canon-Kameratechnik im Detail Die besten Objektive und Blitzgerät...
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E D I T I O N Christian Haasz
Profibuch
Canon-System Canon-Kameratechnik im Detail Die besten Objektive und Blitzgeräte Fotoschule für Canon-Fans
Im Buch: Franzis-Weißabgleichskarte
Christian Haasz
Profibuch Canon-System
Christian Haasz
Profibuch
Canon-System
Mit 468 Abbildungen
FRANZIS
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Hinweis: Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt und unter Einschaltung wirksamer Kontrollmaßnahmen reproduziert. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Der Verlag und der Autor sehen sich deshalb gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen können. Für die Mitteilung etwaiger Fehler sind Verlag und Autor jederzeit dankbar. Internetadressen oder Versionsnummern stellen den bei Redaktionsschluss verfügbaren Informationsstand dar. Verlag und Autor übernehmen keinerlei Verantwortung oder Haftung für Veränderungen, die sich aus nicht von ihnen zu vertretenden Umständen ergeben. Evtl. beigefügte oder zum Download angebotene Dateien und Informationen dienen ausschließlich der nicht gewerblichen Nutzung. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit Zustimmung des Lizenzinhabers möglich.
© 2009 Franzis Verlag GmbH, 85586 Poing Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf Datenträgern oder im Internet, insbesondere als PDF, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt. Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen und Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller. Lektorat: Markus Bauer Satz & Layout: Phoenix publishing services GmbH art & design: www.ideehoch2.de Druck: Himmer AG, Augsburg Printed in Germany ISBN 978-3-7723-7127-1
Vorwort Trends kommen und gehen. Die Fotografie hat einige Trends durchlebt, hat sich stetig verändert und entwickelt. Die Marke Canon ist praktisch von Anfang an dabei. Aber bei all der technischen Entwicklung in der Kamera- und Objektivkonstruktion, an der Canon einen nicht unerheblichen Anteil hat, könnte man sich trotzdem fragen: Hat sich neben der Technik auch die Fotografie selbst, ihre Darstellungs- und Ausdrucksfähigkeit weiterentwickelt? Bezieht man sich lediglich auf die technischen Aspekte, kann man der Digitalisierung der Fotografie kaum absprechen, einen wichtigen Meilenstein gesetzt zu haben. Gerade für diejenigen Fotografen, die schon immer mehr als nur knipsen wollten und die mit einer Spiegelreflexkamera aufgewachsen sind, waren die Anstrengungen von Canon, SLRs unter dem Banner der EOS-Familie zu „digitalisieren“, nahezu eine Offenbarung. EOS D30 und EOS D60, EOS 1D und 1Ds, nicht zuletzt die EOS 300D, die erste Digital-SLR, die sich jeder Amateur auch wirklich leisten konnte – dies alles sind technische Highlights, die auch in vielen Jahren und in der Rückschau ihren unbestreitbaren Stellenwert behalten werden. Bezieht man sich bei der allgemein gehaltenen Frage der Entwicklung in der Fotografie auf die gestalterischen und kreativen Aspekte, sollte man – natürlich – nicht mit dem kühlen Maßstab der Technik messen. Denn die Sichtweise von Fotografen und Bildbetrachtern, die künstlerische Gestaltung, selbst die Inhalte von Fotografien unterliegen Trends. Und die kommen und gehen. Was bleibt, sind Fotos, die man zweimal betrachtet. Egal, was sie zeigen. Egal, wie und von wem sie aufgenommen wurden. Wichtig ist nur, dass man im richtigen Augenblick bereit ist, eines dieser Fotos zu schießen, die in Erinnerung bleiben. Die Marke Canon hat es getan und wird es auch in Zukunft tun: Sie steht für Kamerasysteme, die sich technisch weiterentwickeln, neue Möglichkeiten erschließen und dabei die fotografischen Trends nie aus den Augen verlieren. Kameras, Objektive, Blitzgeräte und Zubehör von Canon helfen dabei, bereit zu sein für die besten Bilder. Egal, ob als Profi oder als enthusiastischer Hobbyfotograf. Entdecken Sie die Welt im Sucher, fotografieren Sie die Welt und verlieren Sie über die Suche nach tollen Augenblicken nie den Blick für die wesentlichen Aspekte der Fotografie – die Freude an Spontaneität, Kreativität und an der Weiterentwicklung.
Christian Haasz Tittling, Mai 2009
5
INHALTSVERZEICHNIS Das Canon-System
18
Alles aus einer Hand 18 Digitale Spiegelreflexkameras 19 Der Sinn von APS-H 19 SLR-Kameras mit APS-C-Sensor 20 EOS 1000D 20 EOS 300D bis 450D 21 EOS D10 bis 50D 22
Vollformat-SLR-Kameras
22
Vollformat braucht Topobjektive
Kameratechnik
23
28
Sensortechnologie
28
Funktionsweise des CCD 29 Grundlagen des CMOS-APS 29
Unterschiede zwischen CMOS und CCD
30
Rot, Grün und Blau – die Mischung macht‘s Effektive Pixel 31
Bildrauschen und die Ursachen Hot-Pixel und Dead-Pixel
30
32
33
Prozessor und Bildverarbeitung in der Kamera Kamerapflege und Wartung 35 Staub im Gehäuse vermeiden 36 Automatische Sensorreinigung 36 Firmware aktuell halten 37
Canon-EOS-Kameras Das EOS-Bedienkonzept
44 44
Ein-/Ausschalter 46 Auslöser 46 Moduswählrad 47 Hauptwählrad und Daumenrad 47 Drei Doppelfunktionstasten 48 Lichtschalter 49 Die LCD-Anzeige 49 AF-ON 50
34
INHALTSVERZEICHNIS CANON-SYSTEM-BUCH
Stern-Taste 50 AF-Messfeldwahl 50 Multicontroller 51 Kameramonitor 51 Funktionstasten unter dem Monitor 51 MENU-Taste 52 Livebild-Taste: drucken und Fotos übertragen 53 Dioptrieneinstellung 53 Der Sucher 53 Markierung der Bildebene 54 Schärfentiefeprüfung 55 Blitz-Taste 56 Blitzschuh/Zubehörschuh 56 Rote-Augen-Lampe 56 Anschlüsse: PC, Video, N3, USB, HDMI Mini 57
Eine EOS betriebsbereit machen
58
Objektive anschließen 58 Programm auswählen 60 Speicherkarten 61
EOS 1000D
62
Besonderheiten
63
EOS 500D, 450D, 400D, 350D und 300D
64
Nicht zu unterschätzen: die früheren Generationen EOS 450D 65 Aktuell: EOS 500D 67
EOS 50D, 40D, 30D, 20D, 10D und D30/D60
64
69
EOS D30 mit CMOS – eine kleine Sensation 69 EOS D60 mit doppelter Auflösung 69 Neue Namensgebung, bessere Features – 10D bis 50D
EOS 5D/5D Mark II
72 72
Endlich Vollformat Die zweite Generation 72 Videos im 35-mm-Format 75
EOS 1D Mark I bis III
75
Zwei Prozessoren – mehr Geschwindigkeit
EOS 1Ds Mark I bis III
78
Mehr Megapixel für die Mark II 78 Der jüngste Spross für Profis 80
76
69
INHALTSVERZEICHNIS Aufnahmebereit machen Aufnahmeprogramme
86
87
Vollautomatik, Kreativ- und Motivprogramme
Dynamikumfang
87
97
Kontraste in der realen Welt 98 Dynamikumfang steigern 98 Zur Sicherheit Belichtungsreihen 99
ISO-Wert und Rauschverhalten
102
Erweiterter ISO-Bereich der aktuellen Modelle
102
Dateiformate im Vergleich
103 Aufnahmen im JPEG-Format 103 Aufnahmen im RAW-Format 104
Dateiformate und Qualität im Kameramenü
Bildoptimierung durch die Kamera Bildstile nur für JPEG-Bilder wichtig Monochrom 109
Farbraum konfigurieren
104
105 108
110
Farbraum im Kameramenü 111 sRGB oder Adobe RGB 111
Weißabgleich festlegen
113
Weißabgleich bewusst falsch einsetzen 113 Manueller Weißabgleich mit einer EOS 50D 114 Weißabgleich im Kameramenü 114 Studiofotos mit fester Farbtemperatur 116 WB-Korrektur 116
Belichtungsmessmethoden
117
Referenz für den Belichtungsmesser 117 Belichtung manuell kompensieren mit einer EOS 40D Messmethoden im Vergleich 119 Belichtungskorrektur und Bracketing 121
Der Autofokus
118
122
AF-Messfelder auswählen 123 AF-Modi richtig einsetzen 124
Livebild-Aufnahmen mit den aktuellen EOS-Modellen Livebild-Einstellungen im Kameramenü einer 50D
126
125
INHALTSVERZEICHNIS CANON-SYSTEM-BUCH
Individualfunktionen
127
C.Fn I: Belichtung 128 C.Fn II: Bild 131 C.Fn III: Autofokus/Transport 132 C.Fn IV: Operation/Weiteres 136
Objektive und Objektivpraxis Brennweite und Lichtstärke
144
144
Ein Motiv, zehn verschiedene Brennweiten 145 Lichtstärke und Blendenöffnung 146 Schärfentiefe 146 Ermitteln der Schärfeleistung 147 Abbildungsfehler 150 Mehrlinsensysteme gegen Objektivfehler 150 Das Bokeh 150
Objektivtypen und Zubehör
152
Vor- und Nachteile von Zoomobjektiven 152 Festbrennweiten sind optisch meist besser 153 Das wichtigste Zubehör 154 Objektivfilter und ihr Einsatz 155
Technische Bezeichnungen USM 162 EF/EF-S 162 IS – der Bildstabilisator
160
162
EF-Objektive für Vollformat-, APS-H- und APS-C-Kameras Weitwinkel und Weitwinkelzooms 164 Normalobjektive und Standardzooms 180 Teleobjektive und Telezooms 190 Makroobjektive 210 Superteleobjektive 216
EF-S-Objektive für APS-C-Kameras Spezialobjektive 240 Tilt-/Shift-Objektive 240 Telekonverter und Lupenobjektiv
244
226
164
INHALTSVERZEICHNIS Blitzgeräte und Blitztechnik
250
Externe Speedlites für Standardsituationen
250
Speedlite 220EX 251 Speedlite 270EX 253 Speedlite 430EX II 253 Speedlite 580EX II 254
Speedlites für Makrofotografen MR-14EX
255
256
Aufnahmen mit Blitzlicht
256
Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang 258 Blitz und lange Verschlusszeit kombinieren 259 Rote-Augen-Effekt reduzieren 259 Blitzen mit Blendenvorwahl 260 Porträts mit Kurzzeit synchronisation 261 Blitzen im Nachtaufnahmemodus 261 Blitzen mit Blitzbelichtungsspeicherung 262 Blitzgerät und Weißabgleich 263 Blitzschuh und externes Blitzgerät 264 Kabellos blitzen 264 Indirektes Blitzen 265
Zubehör zum Canon-System Software für die EOS-Familie
270 270
Installation der EOS DIGITAL Solution Disk 271 ZoomBrowser EX – die Bilder-Schaltzentrale 273 RAW-Dateien mit Digital Photo Professional bearbeiten
Allgemeines Kamerazubehör
278
Stative 278 Hochformatgriff 279 Blitzkabel und Halteschienen 279 Handschlaufe 280 Sucherzubehör 280 Einstellscheiben 280 Auslösekabel 280 Fernsteuerung 281 Wireless-LAN-Transmitter 281
277
INHALTSVERZEICHNIS CANON-SYSTEM-BUCH
Schutzfolien und Silikonhüllen 281 EOS-Unterwassergehäuse 281 Kamera- und Objektivpflege 282 Box für Speicherkarten 282 Mobile Bildspeicher 283 Panoramazubehör 284 Nah- und Makrozubehör 284 Fotorucksack für Kamera und Zubehör
Fototipps
290
Makroaufnahmen 290 Porträts 292 Sportaufnahmen 293 Architektur 294 Landschaften 297 Nachtaufnahmen 299 Gegenlicht 301 Sonnenauf- und -untergänge 303 Durch Scheiben fotografieren 303 Stimmungsvolle Tierbilder 305 Bewegungseffekte 306
Index
308
Bildnachweis
317
285
DAS CANON-SYSTEM-BUCH 1
Das Canon-System
18
2
Kameratechnik
28
Canon-EOS-Kameras
44
Aufnahmebereit machen
86
3 4
DAS CANON-SYSTEM-BUCH
5
Objektive und Objektivpraxis
144
6
Blitzgeräte und Blitztechnik
250
Zubehör zum Canon-System
270
Fototipps
290
7 8
1 DAS CANON-SYSTEM
1
KAPITEL 1 DAS CANON-SYSTEM
Das Canon-System Alles aus einer Hand 18 Digitale Spiegelreflexkameras 19 Der Sinn von APS-H
19
SLR-Kameras mit APS-C-Sensor EOS 1000D
20
20
EOS 300D bis 450D EOS D10 bis 50D
21
22
Vollformat-SLR-Kameras 22 Vollformat braucht Topobjektive
23
Die Canon EOS 500D ist der jüngste Spross der EOS-Familie. Die 500D kombiniert herausragende Bildqualität mit der Möglichkeit, jetzt auch Filme in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel bei 20 Bildern pro Sekunde) zu drehen.
Das Canon-System Canon ist in Sachen Fotografie ein echter Allrounder. Der in Japan ansässige Konzern stellt praktisch seine gesamte Hard- und Software für die Digitalfotografie selbst her. Kameras, Objektive (Gehäuse und Glas), Sensortechnologie, Blitzgeräte und jede Menge weiteres Zubehör – wer sich einmal für die Marke Canon entscheidet, kann seine gesamte Ausrüstung ohne großes Nachdenken optimal abstimmen. Sobald irgendwo Canon draufsteht, braucht man sich „fast“ keine Sorgen darum zu machen, ob ein Objektiv, ein Blitz oder ein Zwischenring zum restlichen System passt. Natürlich immer mit der Einschränkung, dass manche gebraucht zu bekommenden Geräte im Canon-System schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben und mit den aktuellen Kameramodellen nicht perfekt harmonieren.
Alles aus einer Hand Ist es eher ein Vorteil oder ein Nachteil, dass Canon alles aus einer Hand anbietet? In erster Linie ein Vorteil, weil man sich – gerade bei aktuellen Geräten, die aufeinander abgestimmt sind – auf das Zusammenspiel der 18
Komponenten wie Objektiv, Kamera und Blitz verlassen kann. Ein Nachteil kann der Preis sein, den Canon für seine Fotogeräte verlangt. Denn so manches Objektiv eines Fremdherstellers wie Sigma oder Tamron kann es durchaus mit der Leistung der Canon-Optiken aufnehmen und ist dabei teils erheblich günstiger
KAPITEL 1 DAS CANON-SYSTEM
zu bekommen. Es spricht nichts dagegen, auch Blitze, Objektive, Zwischenringe und Filter anderer Hersteller auszuprobieren. Wer aber gerade erst in die SLR-Fotografie einsteigt, sollte sich lieber ein Canon-Set, bestehend aus Kamerabody und Objektiv zulegen. Dann kann man zumindest erst einmal sorglos drauflosfotografieren und muss sich zunächst keine Gedanken um eventuelle Inkompatibilitäten oder Qualitätsprobleme machen.
Digitale Spiegelreflexkameras Seitdem Canon in das Geschäft mit digitalen Spiegelreflexkameras eingestiegen ist, fährt das Unternehmen in Sachen Sensordesign zwei- bzw. dreigleisig. Es gibt die für Profis entwickelten Kameras der 1er-Serie, die entweder einen Vollformatsensor (1Ds, 1Ds Mark II, 1Ds Mark III, 5D) oder den APS-H-Sensor mit Verlängerungsfaktor 1,4 (1D, 1D Mark II, 1D Mark III) besitzen. Der Vollformatchip hat eine Größe von 36 x 24 mm, was dem Kleinbildformat in der analogen Fotografie entspricht. Die Brennweiten der EF-Objektive muss man also nicht umrechnen, wenn man sie an einer Vollformatkamera verwendet. Der APS-H-Chip ist 29 x 19 mm groß (mehr dazu weiter unten), die Fläche des APS-C-Sensors ist angelehnt an das analoge APS-C-Format. Diese Sensoren haben die Abmessungen 22,5 x 15 mm (Verlängerungsfaktor 1,6) und sind in die Amateur- und Semiprofimodelle EOS 1000 bis EOS 50D eingebaut.
Der Sinn von APS-H Der APS-H-Sensor ist 29 x 19 mm groß, wodurch die Brennweiten von EF-Objektiven, die für das Kleinbildformat gerechnet sind, mit dem Faktor 1,4 multipliziert werden müssen.
Würde man vom gleichen Standort aus und mit gleicher effektiver Brennweite mit den drei Kameratypen (APS-C, APS-H und Vollformat) Aufnahmen machen, würden sich die Bildausschnitte wie hier gezeigt darstellen. Die unterschiedlichen Bildausschnitte führen zu dem häufigen Missverständnis, dass die gleiche Brennweite (z. B. 100 mm) an einer APS-C-Kamera (Faktor 1,6) eigentlich einem 160-mm-Objektiv entsprechen würde. Exakter müsste man sagen, dass Bilder einer APS-C-Kamera eigentlich nur Ausschnitte aus einer vergleichbaren Vollformataufnahme sind.
Ein 200-mm-Objektiv hat also an einer EOS 1D Mark III den Bildwinkel einer 280-mmOptik. Zum Vergleich: an einer APS-C-Kamera hat das gleiche Objektiv den Bildwinkel von 320 mm (200 x 1,6). APS-H-Sensoren werden in den Kameras EOS 1D, 1D Mark II und Mark III eingesetzt. Sie stellen einen Kompromiss dar zwischen der hohen Auflösung des Vollformatchips und der hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit, die mit kleineren Sensoren im APS-C-Format möglich ist. Deshalb richtet sich die 1D-Reihe auch vor allem an professionell arbeitende Reportageund Sportfotografen, die die kostspieligen Kameras samt High-End-Optiken beruflich nutzen und entsprechend steuerlich geltend machen können. Die Auflösung der Sensoren (die 1D Mark III hat 10,1 Megapixel) ist für alle Anforderungen in diesem Berufsfeld ausreichend, aufgrund der verringerten Datenmenge liegt jedoch die Serienbild19
geschwindigkeit aktuell bei rund zehn Bildern pro Sekunde (JPG, max. 110 in Folge, RAW max. 30 in Folge). Für die kamerainterne Datenverarbeitung sind bei der EOS 1D Mark III zwei DIGIC-III-Signalprozessoren zuständig, die auch in den anderen aktuellen SLRs eingesetzt werden.
SLR-Kameras mit APS-C-Sensor
Professionelle Sportfotografen brauchen eher Geschwindigkeit als Auflösung. Die EOS 1D (Mark II, III, IV) geht mit dem APS-H-Sensor einen guten Kompromiss ein. Das Bild zeigt die EOS 1D Mark III.
Canon EOS 1000D – erste Wahl für ambitionierte Einsteiger in die DSLR-Fotografie.
APS-C-Sensoren sind die in Canon-SLRs am häufigsten eingesetzten Bildaufnahmechips. Sie kommen in sämtlichen Spiegelreflexkameras von der EOS 1000D über die EOS 300D/350D/400D/450D bis zu den zweistellig nummerierten EOS D30, D60, 10D, 20D, 30D, 40D und 50D zum Einsatz. All diesen SLRs gemeinsam ist ein modifiziertes Bajonett mit der Bezeichnung EF-S. An den EF-S-Anschluss kann man sowohl ältere als auch aktuelle EF-Objektive ansetzen. Außerdem hat Canon das Objektivprogramm mit Einführung der EOS 300D noch um EF-S-Objektive erweitert, die speziell für den Einsatz mit APSC-Sensoren optimiert sind. Wichtig zu wissen: EF-S-Objektive passen an alle Kameras mit EF-S-Anschluss (APS-C-Sensor), dürfen jedoch nicht an EF-Kameras (1D, 1Ds, 5D) angeschlossen werden, da die Optiken etwas weiter ins Gehäuse ragen als EF-Objektive und dadurch der Schwingspiegel beschädigt werden kann. Nachfolgend eine Auflistung der Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor. In Kapitel 3 „Canon-EOS-Kameras“ werden alle Kameras detaillierter beschrieben.
EOS 1000D Die EOS 1000D ist Canons Modell für den SLR-Einsteiger. Wer bereits mit einer Kompaktkamera digital geknipst und dabei 20
KAPITEL 1 DAS CANON-SYSTEM
Begeisterung für die Fotografie entwickelt hat, kann hier günstig in die Welt der Spiegelreflexkameras und Wechselobjektive einsteigen. Alternativ bieten sich natürlich auch die bereits eingeführten dreistellig bezeichneten Modelle an, die man häufig gebraucht zu einem guten Preis bekommt. Ein Neugerät auf dem aktuellen Stand der Technik hat aber durchaus seinen Reiz, und der kleine Unterschied im Preis kann sich in großen Qualitätsunterschieden und größerer Zuverlässigkeit zeigen.
EOS 300D bis 450D Das Einsteigersegment im Markt für digitale SLRs hat Canon vor einigen Jahren mit der EOS 300D praktisch im Handstreich komplett übernommen. Die EOS 300D war die erste Digital-SLR, die weniger als 1.000 Euro kostete, und war damit ideal für alle Fotoenthusiasten, die schon Canon-Objektive im Schrank hatten und endlich auf die digitale Technik umsteigen wollten. Die 300er wurde kontinuierlich über die 350D, die 400D und schließlich zur aktuellen 450D weiterentwickelt, wobei die bislang erfolgreichste Kamera wohl die EOS 400D ist.
Canon EOS 300D
Canon EOS 400D
Canon EOS 350D
Canon EOS 450D 21
Canon EOS 10D
EOS D10 bis 50D
Canon EOS 20D
Mit der EOS 10D ist Canon in den Markt der digitalen Spiegelreflexkameras für ambitionierte Amateure und Profis eingestiegen. Die Auflösung lag bei 3,25 Megapixeln. Nachfolger war die EOS 60D mit doppelter Auflösung und deutlich besserem Autofokus, danach hat Canon die Namensgebung für die Digital-SLRs umgestellt. Es folgten die EOS 10D, die 20D, 30D, 40D und schließlich die 50D mit ihren 15,1 Megapixeln.
Vollformat-SLR-Kameras
Canon EOS 30D
Canon EOS 40D
Canon EOS 50D
22
Die Vollformat-SLRs 5D, 1Ds, 1Ds Mark II und Mark III markieren die Spitze der fototechnischen Entwicklung (und der Kosten) im Canon-Programm. Mit den Vollformatsensoren erhält der Fotograf die höchste Auflösung im Vergleich zu den anderen Canon-SLRs. Die aktuelle 1Ds Mark III hat ebenso wie die 5D Mark II eine Auflösung von über 21 Megapixeln, die Bilddateien werden 5.616 x 3.744 Pixel groß, was Ausdrucke in Fotoqualität (300 dpi) bis zu einer Größe von ca. 47,5 x 31,7 cm zulässt (ca. DIN A3), ohne die Dateien dafür künstlich vergrößern (interpolieren) zu müssen. Zum Vergleich: Die erste Vollformat-SLR 1Ds hatte noch eine Auflösung von 4.064 x 2.704 Pixeln (11,1 Megapixel), was für Ausdrucke bis 34,4 x 22,9 cm (etwas mehr als DIN A4) ausreicht.
KAPITEL 1 DAS CANON-SYSTEM
Vollformat braucht Topobjektive Eigentlich gilt der Satz, dass für Vollformatsensoren die Objektive besonders hochwertig sein müssen (Kontrast, Schärfe, Auflösungsvermögen), auch für alle anderen Digital-SLRs. Jedoch reagieren Vollformatsensoren noch empfindlicher auf unzureichendes Glas, die Qualität der Fotos entspricht einfach nicht den Möglichkeiten der Kamera, wenn man ein billiges Russenobjektiv oder eine alte CanonOptik verwendet. Mit der Einführung der Digital-SLRs haben alle Hersteller angefangen, ihr Objektivprogramm auf die Anforderungen der Sensoren hin zu optimieren bzw. komplett neu aufzubauen. Die Objektive verhindern durch spezielle Beschichtungen und neue Linsenformen z. B. Geisterbilder, die durch Spiegelungen auf dem hochglänzenden Sensor entstehen können. Auch das Auflösungsvermögen (messtechnisch in Linien pro Millimeter) wurde erhöht, weil Sensoren hier deutlich feiner reagieren als analoger Film (Filmkorn verzeiht mehr). Wenn Sie sich also für eine Vollformatkamera mit hoher Auflösung und hohen Anschaffungskosten entscheiden, sollten Sie unbedingt einen äquivalenten Betrag in die verwendeten Objektive investieren. Denn sonst werden Sie das Potenzial der Kamera nicht ausnutzen können, und es wäre sinnvoller, eine Semipro-SLR (40D, 50D) mit entsprechendem Objektiv zu kaufen.
Mit der EOS 5D Mark II hat Canon nun eine Vollformat-SLR im Programm, mit der man sogar Videos in HD-Auflösung drehen kann. Die Fotoauflösung beträgt 21 Megapixel.
Die EOS 1Ds Mark III – das aktuelle Flaggschiff im Canon-SLR-Programm mit einer Auflösung von 21 Megapixeln auf einem Vollformatsensor.
23
2
KAMERATECHNIK
2
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
Kameratechnik Sensortechnologie
28
Funktionsweise des CCD
29
Grundlagen des CMOS-APS
29
Unterschiede zwischen CMOS und CCD 30 Rot, Grün und Blau – die Mischung macht‘s Effektive Pixel
30
31
Bildrauschen und die Ursachen Hot-Pixel und Dead-Pixel
32
33
Prozessor und Bildverarbeitung in der Kamera 34 Kamerapflege und Wartung
35
Staub im Gehäuse vermeiden
36
Automatische Sensorreinigung Firmware aktuell halten
37
36
In dieser technischen Darstellung sieht man sehr gut, wo der Kamerasensor (1) einer Canon EOS 5D sitzt. Vor dem Sensor befindet sich der Spiegel (2), der der Spiegelreflexkamera ihren Namen gibt.
Kameratechnik Wie im ersten Kapitel schon erwähnt, konstruiert und fertigt Canon praktisch alle Bauteile der Digital-SLRs selbst. Das betrifft natürlich auch den Sensor. Canon verwendet in seinen SLRs grundsätzlich Bildsensoren des Typs CMOS . Der zweite weit verbreitete Sensortyp heißt CCD. Mehr zur Sensortechnologie erfahren Sie weiter unten. Für Canon ergeben sich durch die Eigenproduktionen einige große Vorteile, insbesondere können alle Komponenten der Kamera vom Sensor über den Bildverarbeitungsprozessor bis zur Steuerelektronik perfekt aufeinander abgestimmt werden. Vor allem die Faktoren Dynamikumfang (Hell-Dunkel-/Belichtungsumfang) sowie Bildrauschen sind technische Herausforderungen beim Sensordesign, die die Canon-Ingenieure ausgezeichnet im Griff haben.
Sensortechnologie In der analogen Fotografie wird Filmmaterial belichtet, in der digitalen Fotowelt registriert und verarbeitet ein elektronisches Bauteil das durch ein Kameraobjektiv einfallende 28
Licht. Optische Signale (Licht) werden in einer Digitalkamera in elektrische Signale umgewandelt. Ein optischer Sensor (CCD, CMOSAPS) liefert entsprechend dem eintreffenden Licht ein elektrisches Signal, das als digitaler
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
FILM VERSUS SENSOR Filmmaterial ist für den Fotoanfänger relativ schwer zu handhaben. Gute bis professionelle Ergebnisse erfordern eine sehr exakte Arbeitsweise bzw. viel Erfahrung im Umgang mit dem analogen Filmmaterial. Durch die schnelle Verfügbarkeit einer digitalen Aufnahme zur Kontrolle auf einem Display hat der Neuling bei der Arbeit mit der Digitalkamera einen entscheidenden Vorteil: Ist eine Aufnahme missglückt, wird die Kamera auf einen anderen Zeit- oder Blendenwert eingestellt und das Foto einfach wiederholt. Eine ähnliche Funktion der unmittelbaren Bildkontrolle in Bezug auf Belichtung und Bildaufbau boten bzw. bieten in der analogen Fotografie nur die altbekannten Polaroids (Sofortbilder).
Flächensensor einer Digitalkamera benötigt (logischerweise) nur einen Belichtungsvorgang zur Erfassung einer Bildvorlage. CCDSensoren sind die mit Abstand am häufigsten in Digitalkameras eingesetzten Sensortypen.
Grundlagen des CMOS-APS Ein CMOS-APS (Complementary Metal Oxide Semiconductor Active Pixel Sensor) ist ein Halbleiterbauelement, das ähnlich wie ein Computerprozessor oder ein RAM-Speicher hergestellt wird. Das Herstellungsverfahren ist im Vergleich zur Herstellung von CCDElementen weniger kompliziert und weitaus kostengünstiger. Darüber hinaus hat der CMOS-APS weitere Vorteile, die ihn für den Einsatz in mobilen Geräten wie Digitalkameras besonders geeignet erscheinen lassen. Der CMOS-APS benötigt weniger Strom als ein CCD-Element, er wird weniger warm und ist weniger störanfällig. Seine Funktionsweise ähnelt der eines CCD-Sensors insofern, als auch hier optische Signale in elektrische Impulse umgewandelt und digitalisiert werden.
Datenstrom gespeichert wird. In der digitalen Fotografie kommen zwei Typen von Sensoren zum Einsatz – CCD- und CMOS-Sensoren.
Funktionsweise des CCD Ein CCD-Element (Charged Coupled Device – ladungsgekoppeltes Halbleiterelement) besteht grundsätzlich aus mehreren Tausend winziger Lichtsensoren (Fotodioden). Sobald Licht auf die Lichtsensoren eines CCD-Elements fällt, entstehen elektrische Ladungen, die proportional zur Belichtung und dementsprechend variabel ausfallen. Elektrische Ladungen werden von einem A/D-Wandler (Analog-Digital-Wandler) in digitale Daten umgesetzt. Während in Digitalkameras Flächen-CCDs eingesetzt werden, arbeiten Scanner mit CCD-Zeilensensoren, die eine Vorlage in vielen Schritten zeilenweise abtasten. Der
Die Abbildung zeigt den APS-C-Sensor einer EOS 1000D.
29
Unterschiede zwischen CMOS und CCD Der prinzipielle Unterschied zwischen CMOSAPS und CCD besteht in der Art der Bildsignalverarbeitung bzw. des Signalwegs. Die Verarbeitung der elektrischen Ladungen einzelner Erfassungspunkte erfolgt im CMOSAPS konstruktionsbedingt schneller, Ladungen für jeden einzelnen Bildpunkt sind direkt auslesbar, weil jeder Bildpunkt seinen eigenen Verstärker hat. Aufgrund der Größe der einzelnen Pixel bieten die Canon-CMOS einen besonders hohen Dynamikbereich für großen Kontrastumfang sowie eine ausgezeichnete Detailwiedergabe. Auch das Bildrauschen wird im Vergleich zu kleineren CCDs deutlich reduziert, daher sehen Fotos mit extrem hoher Empfindlichkeit (aktuell bis ISO 12800) noch relativ gut aus. Hauptvorteil des CMOSAPS ist jedoch, dass sich in die Schaltkreise des Chips zusätzliche Funktionen integrieren lassen. Hier geht es vor allem um Schritte zur Bildoptimierung und Bildbearbeitung, die dem Fotografen die Nacharbeit abnehmen oder erleichtern können. CMOS-APS haben gegenüber CCD-Sensoren allerdings auch mit einigen Nachteilen zu kämpfen, die jedoch in letzter Zeit praktisch Ein Bildpunkt eines Digitalfotos wird aus vier nebeneinander liegenden Pixeln berechnet, die der Kamerasensor aufgenommen hat. Aus den vier Informationen für Rot, Blau und zweimal Grün lässt sich die tatsächliche Farbinformation eines Bildpunkts erzeugen.
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immer bedeutungsloser werden. CMOS-APS sind im Vergleich weniger lichtempfindlich, haben einen geringeren Dynamikumfang und sind anfälliger für Bildrauschen als CCDSensoren. Wie die aktuellen Canon-SLRs mit CMOS-Sensoren jedoch beweisen, lassen sich diese Nachteile durch eine optimierte Konstruktion und bessere Verarbeitung der Bilder schon in der Kamera ausgleichen. Beide Systeme, sowohl CMOS als auch CCD, arbeiten nach demselben Prinzip. Das einfallende Licht wird durch eine sich über jedem Bildpunkt befindliche Mikrolinse gebündelt. Durch einen dazwischenliegenden Farbfilter (Mosaikfilter/Bayer-Pattern), der nur das Licht in seiner Eigenfarbe durchlässt, wird in dem darunter befindlichen Bildpunkt (Pixel) eine elektrische Ladung erzeugt. Da die jeweiligen Bildpunkte nur hell und dunkel in entsprechenden Abstufungen, abhängig von der Lichtintensität, unterscheiden können, sind, um ein Farbbild zu erfassen, mindestens drei Pixel in den Filterfarben Rot, Grün und Blau notwendig. In der Praxis werden aus Gründen der Anordnung und aufgrund einer dem menschlichen Auge entsprechenden erwünschten höheren Grünempfindlichkeit jeweils zwei grüne Bildpunkte zusammen mit je einem roten und einem blauen Punkt verwendet, um darauf die tatsächliche Farbe und Helligkeit eines Bildpunkts zu berechnen.
Rot, Grün und Blau – die Mischung macht‘s Da das Bild der sichtbaren Welt in der Regel aus Farben besteht, muss ein Sensor natürlich in der Lage sein, Farben zu erkennen. Dazu werden auf die Schutzschicht eines Sensors (sowohl CCD als auch CMOS) sogenannte Mosaikfilter aufgedampft. Ein Mosaikfilter besteht aus winzigen Farbflächen, die für jeden zu erfassenden Bildpunkt jeweils nur eine Farbe (Rot, Grün oder Blau) durchlassen. Jeder
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
einzelne Lichtsensor eines Sensorelements registriert also nur den Helligkeitswert von je einer Farbe. Um trotzdem für jeden Bildpunkt zu einer vollständigen Farbinformation zu kommen, werden nebeneinanderliegende Farbinformationen in einem komplizierten Rechenprozess kameraintern algorithmisch verrechnet (interpoliert).
Schematische Darstellung eines Bildpixels oder Bildpunkts mit darüber befindlicher Mikrolinse und Farbfilter.
Schematischer Aufbau des Foveon-Sensors.
Effektive Pixel Die Auflösung einer Digital-SLR wird in zwei Werten angegeben: den tatsächlichen Pixeln und den effektiven Pixeln. Ein Beispiel: Der Sensor der Canon EOS 40D verfügt insgesamt über 10,1 Millionen effektive Pixel. Dies bedeutet, dass die eigentliche Pixelzahl auf dem Sensor noch höher ist, aber für die Bilderzeugung nur die genannten effektiven Pixel genutzt werden. Die anderen, am Rand befindlichen Pixel dienen der Bildberechnung.
EXKURS: DER FOVEON-SENSOR Eine ganz andere Entwicklung ist der Foveon-Sensor, der bisher allerdings nur bei Digital-SLRs der Firma Sigma verwendet wird. Dieser Sensor benötigt weder einen Bayer- noch einen Antialiasing-Filter. Um ein Motiv in seiner Farbigkeit zu erfassen, werden von optischen Sensoren drei getrennte Farbinformationen für Rot, Grün und Blau erkannt. Wie oben erläutert, verwenden CCD- und CMOS-Sensoren deshalb einen Mosaikfilter. Weil hierbei jeder einzelne Bildpunkt nur die Information für einen der drei Farbanteile enthält und die anderen Farbanteile durch Interpolation hinzuberechnet werden, ist die Bildqualität vom verwendeten Algorithmus bei der Interpolation abhängig. Die Firma Foveon hat sich bei der Entwicklung ihres CMOSSensors an analogem Filmmaterial orientiert, das in drei Schichten für jede der drei Farben Rot, Grün und
Blau aufgebaut ist. Der Foveon-Sensor erfasst für jeden Bildpunkt gleichzeitig alle drei Farbinformationen, wobei die Fotodioden in drei Siliziumschichten übereinanderliegen. Foveon hat sich die physikalische Tatsache zunutze gemacht, dass Licht je nach seiner Wellenlänge unterschiedlich tief in Silizium eindringt. Dadurch können die Farbinformationen für Rot (Wellenlänge ca. 700 nm), Grün (ca. 500 nm) und Blau (ca. 400 nm) einzeln aufgenommen werden. Einen Vorteil hat der Foveon-Sensor gegenüber herkömmlichen CMOS- und CCD-Sensoren dadurch vor allem bei der Farbdarstellung. Die Firma Sigma verwendet in ihren digitalen Spiegelreflexkameras – aktuell die SD14 mit 14 Megapixeln Auflösung – den X3-Chip von Foveon und erzielte in diversen Fachtests sehr gute Ergebnisse.
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Bildrauschen und die Ursachen Woher kommt nun eigentlich das Bildrauschen? Wie es sich auswirkt, wissen Sie vermutlich. Vergrößern Sie einfach ein mit hohem ISO-Wert (ISO 800 oder mehr) aufgenommenes Foto auf dem Monitor. Je größer die Darstellung, desto deutlicher werden feine, punktartige Strukturen sichtbar. Bild-
rauschen hat grundsätzlich immer mit der elektronischen Signalverarbeitung zu tun. Der Kamerasensor empfängt Licht, das dann in digitale Signale umgewandelt wird. Auf dem Weg vom analogen Signal (Licht) bis zum digital gespeicherten Datensatz entsteht Rauschen. Im Prinzip ist immer die Signalverarbeitung bzw. die Signalverstärkung für Rauschen verantwortlich.
ISO 100
ISO 400
ISO 800
ISO 1600
ISO 3200
ISO 3200
Die Ausschnittvergrößerungen zeigen deutlich, wie gut die Fotos einer Canon EOS 50D selbst bei hoher Empfindlichkeit sind. Selbst mit ISO 3200 lassen sich – eine korrekte Belichtung vorausgesetzt – noch qualitativ brauchbare Fotos schießen. Die ISOEinstellungen 6400 und 12800 sind eigentlich nur im Notfall sinnvoll, da das Rauschen hier schon extrem wird. 32
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
Je mehr ein Lichtsignal verstärkt werden muss, um verwertbare Daten zu erhalten, desto mehr Rauschen entsteht. Bei hohen ISO-Werten ist die Signalverstärkung besonders hoch. Eine zweite Ursache für Bildrauschen ist die Erwärmung des Sensors bzw. der Signalverarbeitungselektronik. Je wärmer Sensor und Elektronik sind, desto mehr rauscht es im Bild. Die eindeutige Trennung der Bildsignale von diesem Rauschen ist übrigens in den hellen Bildbereichen immer besser als in dunklen Sektoren. Deshalb auch der Tipp für die aktuellen Canon-SLRs mit Livebild: Arbeiten Sie mit der Live-Vorschau nur, wenn es nicht anders geht. Denn bei der Darstellung des Livebilds wird ständig Strom verbraucht, und die Kamera erwärmt sich im Inneren. Der Effekt ist zwar nicht allzu ausgeprägt, wenn Sie jedoch mög-
lichst perfekte, rauschfreie Bilder wünschen, achten Sie auch auf dieses Detail. Geht es jedoch um einige spaßige Schnappschüsse auf der Familienfeier, kann man das Bildrauschen natürlich getrost ignorieren. Rauschen macht sich insbesondere bei Langzeitbelichtungen und mit zunehmender Erhöhung der Lichtempfindlichkeit (ISO) bemerkbar. In den dunklen, flächigen Bildbereichen fängt es an zu rauschen. Eine ähnliche optische Wirkung ist in der analogen Fotografie als Korn bekannt. Je höher die Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials, umso deutlicher wird diese Kornstruktur.
Hot-Pixel und Dead-Pixel Das Sensorrauschen erzeugt farbige Punkte, die sich ungleichmäßig über das gesamte Bild verteilen. Dieser Effekt ist auch abhängig von Verunreinigungen des Sensormaterials bei der Herstellung. Einzelne besonders leuchtende Punkte, die immer wieder an der gleichen Stelle im Bild erscheinen, werden als Hot-Pixel bezeichnet. Pixel, die ständig dunkel bleiben und keine Lichtreaktion zeigen, nennt
LADUNGSRAUSCHEN ODER DUNKELRAUSCHEN Bei Langzeitaufnahmen werden durch in der Elektronik entstehende Ladungen mehr oder weniger stark in Erscheinung tretende Rauscheffekte erzeugt, die auch als Dunkelrauschen bezeichnet werden, da diese kein Licht zur Entstehung benötigen. Je nachdem, wie lange die Belichtungszeit ausfällt, kann ein Bild durch diese Störungen sogar unbrauchbar werden. Abhilfe ist hier nur bedingt möglich, da dieser Effekt temperaturabhängig ist. Bei einer kühleren Umgebungstemperatur wird er deutlich weniger stark in Erscheinung treten. Um die Kamera nicht noch zusätzlich zu erwärmen, sollten Sie sie bei Langzeitaufnahmen möglichst nicht in der Hand halten.
HOT-PIXEL Als Hot-Pixel bezeichnet man wiederkehrende Bildfehler durch fehlerhafte Stellen auf dem Sensor, die speziell bei Langzeitbelichtungen verstärkt sichtbar werden. Bei Aufnahmen mit Objektivdeckel und einer Belichtungszeit von einer Sekunde können sie lokalisiert werden. Sie erscheinen als weiße oder farbige helle Punkte. Durch digitale Bildbearbeitung können sie entfernt werden. 33
Die Aufnahme wurde mit geschlossenem Objektivdeckel gemacht, um Hot-Pixeln auf die Spur zu kommen. Wie Sie sehen, fällt das Ergebnis nicht zu dramatisch aus – die HotPixel sind in normalen Fotos nicht zu sehen.
man Stuck- oder Dead-Pixel. Da kein Sensor absolut perfekt ist, finden sich solche speziellen Pixel praktisch in jedem Bild. Wenn Sie eine Aufnahme bei aufgesetztem Objektivdeckel mit voller Auflösung machen, können Sie fehlerhafte Stellen leicht entdecken. Verwenden Sie dazu eine Belichtungszeit von einer Sekunde. Bei den besonders leuchtenden hellen Punkten handelt es sich um Hot-Pixel.
Prozessor und Bildverarbeitung in der Kamera Jede Digitalkamera besitzt einen kleinen „Computer“ bzw. Prozessor, der die digitalen Bildsignale, die der Sensor liefert, verarbeitet und auf die Speicherkarte weiterleitet. Außerdem ist der Prozessor für die Kamerasteuerung (Belichtung, Weißabgleich, Autofokus, Monitorsteuerung etc.), Komprimierung und Speicherung verantwortlich. Bei Canon heißt der aktuelle Prozessor DIGIC (Digital Image Core), er hat mittlerweile die dritte Genera34
tion erreicht und trägt deshalb die exakte Bezeichnung DIGIC III. Eingehende Bildsignale werden vom DIGICProzessor mit (natürlich von Canon geheim gehaltenen) Algorithmen verarbeitet. Vor allem Weißabgleich und Farbwiedergabe sind Qualitätsfaktoren, die durch die Algorithmen bestimmt werden. Diese Rechenoperationen werden ständig optimiert, deshalb kann sich der Fotograf in immer mehr Situationen auch bei komplizierten Lichtverhältnissen immer besser auf seine Kamera verlassen. Einfach gesagt: Taugt der Verarbeitungsalgorithmus nichts, lässt auch die Bildqualität (Farbe, Weißabgleich, Kontrast, Brillanz) zu wünschen übrig. In den aktuellen Digital-SLRs von Canon wird der Prozessor bei seiner Arbeit vom extrem schnellen DDR-SDRAM (Arbeitsspeicher) unterstützt. Bilddaten können dadurch mit enormer Geschwindigkeit gelesen, verarbeitet und auf die Speicherkarte geschrieben werden. Das ist vor allem bei Serienaufnahmen (Sport, Naturfotografie) wichtig, wenn man schnell reagieren und viele Bilder schießen muss, um den richtigen Augenblick nicht zu verpassen.
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
Bei dieser Durchsichtgrafik einer EOS 40D erkennt man den DIGIC-III-Prozessor vorn rechts im Kameragehäuse.
Kamerapflege und Wartung Eine digitale Spiegelreflexkamera muss man, pflegliche Behandlung vorausgesetzt, nur in absoluten Ausnahmefällen zur Wartung zum Fachhändler bringen. Man sollte jedoch auch nicht zu sorglos mit diesem Stück Hightech umgehen, um Kamera, Objektiv und deren Innenleben nicht zu verunreinigen. Staub und – viel schlimmer noch – Feuchtigkeit
Auf dieser Platine befindet sich der aktuelle DIGIC-III-Prozessor, der sämtliche elektronischen Funktionen einer EOS 1000D steuert.
können den mechanischen und elektronischen Bauteilen einer Digitalkamera den Todesstoß versetzen, mal abgesehen davon, dass Dreck auf dem Sensor unschöne Flecken auf jedem Foto produziert. Außerdem ist natürlich im Fall eines späteren Verkaufs der Vorteil nicht zu unterschätzen, der sich bietet, wenn ein Gerät einen gepflegten Eindruck macht und z. B. das Display nicht verkratzt ist.
Wer häufig mit externem Blitz arbeitet, kann Kratzer auf dem Blitzschuh kaum vermeiden. Diese sind allerdings bei einem Weiterverkauf kein größeres Problem, da es sich hier nur um einen reinen Schönheitsfehler handelt, den der Kenner ignoriert.
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Hier sieht man deutlich die kleinen Flecken, die durch Staub auf dem Sensor erzeugt werden. Je kleiner die Blende ist, mit der Sie fotografieren, desto kontrastreicher und schärfer werden die Punkte. Je nach Position müssen Sie dann am Computer von Hand retuschieren.
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Staub im Gehäuse vermeiden
Automatische Sensorreinigung
Wird das Objektiv gewechselt, gelangt Luft und damit Staub ins Innere der Kamera. Um das Risiko eines verschmutzten Sensors zu minimieren, sollte man das Gehäuse nur in möglichst sauberer und staubfreier Umgebung öffnen. Halten Sie außerdem die Kamera möglichst nach unten. Zwar haben die aktuellen EOS-Modelle ein spezielles Antistaubsystem – der Sensor wird in hochfrequente Vibrationen versetzt, was den Staub abschüttelt (siehe nächster Absatz) –, das funktioniert aber nur dann zuverlässig, wenn der Staub nicht schon am Sensor klebt. Wenn Sie das Objektiv also in feuchter Umgebung oder draußen bei Regen wechseln müssen, sollten Sie doppelt achtsam sein, damit keine Feuchtigkeit eindringt.
Bei älteren Digital-SLRs war Staub tatsächlich ein sehr großes Problem, dem man regelmäßig mit allerlei (teuren) Putzhilfen aus dem Fachhandel zu Leibe rücken musste. Gerade Profis, die häufig je nach Job und Motiv Objektive wechseln, müssen sich mit der Reinigung des Sensors auseinandersetzen oder in regelmäßigen Abständen ihre Ausrüstung zum Reinigen an den Kundendienst schicken. Um das Problem verschmutzter Sensoren zu entschärfen, hat Canon die aktuellen SLR-Modelle 400D, 450D, 40D, 1D Mark III und 1Ds Mark III mit dem EOS Integrated Cleaning System ausgestattet. Zur Vermeidung verunreinigter Sensoren gibt es drei Methoden: • Die Staubentwicklung wird reduziert. • Staub und Partikel werden vom Sensor abgewiesen. • Der Staub wird entfernt.
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
Um Staub und Schmutz, den die Kamera selbst erzeugt, zu minimieren, hat Canon den Verschlussmechanismus und den Gehäusedeckel vorn am Bajonett so konzipiert, dass möglichst wenig Abrieb entsteht. Vor dem Sensor liegt ein Tiefpassfilter, der antistatisch wirkt und so verhindert, dass Staub durch elektrostatische Anziehung auf den Sensor gelangt. Kernstück der Strategie gegen Verschmutzungen ist die Selbstreinigung des Sensors, die bei jedem Ein- und Ausschalten automatisch ausgeführt wird. Hierbei entfernen hochfrequente Vibrationen vorhandene Staubrückstände. Muss es schnell gehen und drücken Sie direkt nach dem Einschalten der Kamera den Auslöser, wird diese Funktion natürlich sofort deaktiviert, damit Sie sofort auslösen können. Der Reinigungsvorgang wird nach jedem Ausschalten der Kamera wiederholt und kann jederzeit manuell aktiviert werden.
Diese Anzeige erscheint beim Ein- und Ausschalten der EOS-Modelle, die mit dem Reinigungssystem ausgestattet sind, während der Sensor kurz in hochfrequente Vibrationen versetzt wird.
werden solche nicht entfernbaren Störungen während der Bildverarbeitung am Computer automatisch beseitigt. Aber Vorsicht bei Porträts in Nahaufnahme mit vielen Details! Es kann passieren, dass die Retusche nicht optimal läuft, wenn sich in bildwichtigen Details Staub und Flecken befinden, die die Software retuschieren möchte. Hier ist es besser, manuell vorzugehen.
Firmware aktuell halten Jede Digitalkamera ist mit einem eigenen kleinen Betriebssystem ausgestattet, der sogenannten Firmware. Diese Software steuert alle Abläufe von der Aufnahme über die Bildverarbeitung bis zur Speicherung der Digitalfotos. Wie jede Software kann auch die Firmware aktualisiert werden, wenn Canon neue Funktionen oder einfach nur Verbesserungen zur Verfügung stellt. Diese Firmware-Updates erscheinen unregelmäßig bzw. nur dann, wenn es notwendig ist. Sie können sich auf der Homepage von Canon im Supportbereich darüber informieren, ob für Ihre Kamera ein Firmware-Update verfügbar ist. Falls ein Update angeboten wird, können Sie es auf Ihren Computer herunterladen und auf eine Speicherkarte übertragen. Auf welche Weise Sie das Update auf die Kamera überspielen, hängt vom jeweiligen Modell ab. Eine Warnung: Gehen Sie beim Update exakt so vor, wie es das Kamerahandbuch verlangt. Geht beim Update etwas schief, reagiert Ihre Kamera nicht mehr und muss zum Kundendienst.
Firmware-Update an einer EOS 40D Neben den kameraseitigen Methoden zur Reduzierung von Bildstörungen durch Staub beinhaltet das EOS Integrated Cleaning System außerdem mit Dust Delete Data ein Softwaresystem zur Ermittlung aller sichtbaren Staubpartikel. Im Zusammenspiel mit der Computersoftware Digital Photo Professional
Am Beispiel einer EOS 40D erfahren Sie im Folgenden, wie man die Firmware aktualisiert. Beachten Sie bitte, dass sich die Vorgehensweise von Ihrem Kameramodell unterscheiden kann. Informieren Sie sich vor einem Update unbedingt anhand des Handbuchs, wie Sie vorgehen müssen. 37
[1] Auf der Homepage finden Sie im Supportbereich eine Seite mit einer Übersicht zu allen Consumer-Produkten, die Canon anbietet. Klicken Sie hier im unteren Bereich auf Firmware Updates (Digitale Spiegelreflexkameras). Sie werden dann zur Webseite mit der aktuellen Software/ Firmware weitergeleitet.
[2] Wählen Sie in der Mitte der Seite im Bereich Firmware Update Ihre Kamera aus. Sie werden dann zu einer englischsprachigen Seite weitergeleitet, die eine exakte Anweisung zur Durchführung des Updates enthält. Die deutsche Anleitung finden Sie in Ihrem Handbuch. Am unteren Ende der Seite befindet sich der Schalter I agree and download. Klicken Sie ihn an, um den Nutzungsbedingungen zuzustim-
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men, und laden Sie die Firmwaredatei im nächsten Fenster mit einem Klick auf die für Sie richtige Version (Windows oder Mac OS X) auf Ihren Computer. [3] Ist die Datei auf Ihrem Rechner, öffnen Sie den entsprechenden DownloadOrdner und klicken Sie doppelt auf den Dateinamen. Es handelt sich um ein selbstentpackendes Archiv. Mit einem Doppelklick wird die Firmwaredatei nach einem Sicherheitshinweis entpackt. Beim hier gezeigten Beispiel eines Updates der EOS 40D heißt die Datei 40d00108.fir. [4] Formatieren Sie mit Ihrer Kamera eine Speicherkarte über den entsprechenden Menübefehl. Stecken Sie die Speicherkarte dann in den Kartenleser des Computers. Speichern Sie nun die Firmwaredatei auf der Karte im Root-Verzeichnis, also direkt nach dem Laufwerkbuchstaben. Stecken Sie anschließend die Speicherkarte wieder in die Kamera, schalten Sie diese ein und öffnen Sie das Kameramenü. [5] In der EOS 40D befindet sich der Befehl Firmware-Vers. im dritten Register des dritten Hauptmenüs. Navigieren Sie mit dem großen Einstellrad den Befehl an und drücken Sie die Taste SET. Auf dem Bildschirm erscheint ein Hinweis mit der aktuellen Firmwareversion und den zwei Schaltern Abbruch und OK. Navigieren Sie mit dem Einstellrad auf OK und bestätigen Sie mit der SET-Taste. Folgen Sie nun den Anweisungen auf dem Monitor. Der Update-Prozess, der eine ganze Weile dauert, darf nun nicht unterbrochen werden. Schalten Sie die Kamera nicht aus und drücken Sie keinen Knopf.
KAPITEL 2 KAMERATECHNIK
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3
CANON-EOS-
-KAMERAS
3
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Canon-EOS-Kameras Das EOS-Bedienkonzept Ein-/Ausschalter Auslöser
EOS 1000D 62
44
46
Besonderheiten
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EOS 500D, 450D, 400D, 350D und 300D 64
Moduswählrad
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Nicht zu unterschätzen: die früheren Generationen
Hauptwählrad und Daumenrad Drei Doppelfunktionstasten Lichtschalter
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EOS 450D
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EOS D30 mit CMOS – eine kleine Sensation EOS D60 mit doppelter Auflösung
50 51
Kameramonitor
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Endlich Vollformat 51 53
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Markierung der Bildebene
EOS 1D Mark I bis III 75 EOS 1Ds Mark I bis III 78
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Mehr Megapixel für die Mark II
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Der jüngste Spross für Profis
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Blitzschuh/Zubehörschuh Rote-Augen-Lampe
56
56
Anschlüsse: PC, Video, N3, USB, HDMI Mini
Eine EOS betriebsbereit machen Objektive anschließen
58
Programm auswählen
60
61
75
Zwei Prozessoren – mehr Geschwindigkeit
53
Speicherkarten
72
Videos im 35-mm-Format
Livebild-Taste: drucken und Fotos übertragen
Blitz-Taste
72
Die zweite Generation
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Schärfentiefeprüfung
69
EOS 5D/5D Mark II 72
Funktionstasten unter dem Monitor
Dioptrieneinstellung
69
Neue Namensgebung, bessere Features – 10D bis 50D
50
Multicontroller
Der Sucher
67
EOS 50D, 40D, 30D, 20D, 10D und D30/D60 69
49
AF-Messfeldwahl
MENU-Taste
65
Aktuell: EOS 500D
50
Stern-Taste
64
49
Die LCD-Anzeige AF-ON
63
58
57
78 80
76
69
Messmodus/Weißabgleich
Blitz-/Zubehörschuh
AF-Taste/Betriebsart Programmwählrad
ISO/Blitzbelichtungskorrektur
Hauptwählrad Auslöser Rote-Augen-Lampe Blitztaste
Anschlüsse: HDMI Digital Video Fernbedienung Blitzkabel
Schärfentiefeprüfung
Objektiventriegelung
Canon-EOS-Kameras Canon hat für jeden Anspruch und jeden Geldbeutel die passende Spiegelreflexkamera im Programm. Von der EOS 1000D für Ein- und Umsteiger bis zum Flaggschiff EOS 1Ds Mark III reicht die Palette, die Preise für die Gehäuse ohne Objektiv bewegen sich zwischen 500 und 8.000 Euro. Gebraucht sind die Geräte entsprechend günstiger zu bekommen, gerade bei Kameras älterer Generationen kann man das ein oder andere Schnäppchen machen.
In diesem Kapitel werden alle Digital-SLRs von Canon kurz vorgestellt, und Sie erfahren, für wen welche Kamera am ehesten geeignet ist. Dabei wird nicht jede Kamera im Detail erklärt, sondern die technischen Details und Besonderheiten der Modelle werden kurz und knapp aufgeführt. Da alle Kameras über sehr ähnliche Bedienkonzepte verfügen, zeigen und erklären wir am Beispiel einer EOS 50D zunächst sämtliche Knöpfe, Schalter und Bedienelemente einer typischen EOS. Sie erhalten dadurch einen Überblick über die Handhabung einer Digital-SLR und werden, sobald Sie sich mit Ihrer eigenen Kamera vertraut machen, sehr viel schneller verstehen, wozu die vielen Tasten und Schalter eigentlich da sind. 44
Das EOS-Bedienkonzept Jede digitale Spiegelreflexkamera hat eine Menge Bedienelemente, die zum Teil mit mehreren Funktionen belegt sind. Im Laufe der Zeit und mit zunehmender Erfahrung werden Sie die Funktionen schließlich nahezu blind beherrschen. Bis es jedoch so weit ist, finden Sie auf den folgenden Seiten am Beispiel einer EOS 50D alles, was Sie über die Knöpfe, Räder und Schalter einer EOS wissen müssen. Dazu gibt es einige Tipps, wenn sich hinter dem Offensichtlichen noch weitere Geheimnisse verbergen.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS Zubehörschuh Aufnahmemodus/ Auswahl-Taste
FEL-Taste für Blitzspeicherung/ Multi.Spotmessung
Messmodusauswahl/ Blitzbelichtungskorrektur-Taste
Haupt-Wählrad AF-Taste Auslöser
Selbstauslöser-Lampe
Objektiventriegelung
Anschluss für das Erweiterungssystem
Zubehörschuh Sucherokular INFO-Taste/ Zuschneideausrichtung
AF-ON-Taste AE-Speicherung/ Verkleinerung
MENU-Taste
AF-Messfeldwahl/ Vergrößerung
Multicontroller Schnelleinstellrad
LCD-Monitor
SET-Taste Anschluss für das Erweiterungssystem
Ein-/Aus-Schalter Schnelleinstellrad aktivieren
Wiedergabe-Taste
AF-ON-Taste AE-Speicherung/ Verkleinern am HF-Griff
LCD-Anzeige
Mikrofon für Tonaufzeichnungen Mülleimer/ Bilder löschen
FUNC-Taste
AF-Messfeldwahl/ Vergrößern am HF-Griff
Aufnahmeschutz/ Tonaufzeichnung Picture Style-Einstell-Taste
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KLEINE EINSCHRÄNKUNG ZUM THEMA STROM UND AKKU Der Akku verliert auch dann Ladung, wenn er nicht gebraucht wird. Deshalb sollten Sie vor einem wichtigen Ereignis den Akku immer einen Tag/ eine Nacht zuvor aufladen.
Ein-/Ausschalter Der erste Schalter, mit dem Sie in praktische Berührung kommen, ist der Ein-/Ausschalter, der sich auf der Kamerarückseite unten rechts befindet. Er hat drei Positionen. In Stellung OFF ist die Kamera ausgeschaltet. Kein Strom wird verbraucht. Wenn Sie die Kamera ausschalten, indem Sie den Schalter auf OFF stellen, und es sind noch nicht alle gerade geschossenen Fotos (z. B. einer Serienaufnahme) auf die Speicherkarte geschrieben worden, wird auf dem Display ein Hinweis darüber eingeblendet, und die Kamera wird erst nach Beendigung des Speichervorgangs endgültig abgeschaltet. Auf diese Weise können nicht versehentlich Fotos verloren gehen. In Stellung ON ist die Kamera eingeschaltet. Nach dem Drehen des Schalters auf ON wird die automatische Sensorreinigung ausgeführt. Das geht so schnell, dass Sie davon nichts mitbekommen. Wählen Sie die dritte, oberste Stellung des Ein-/Ausschalters, um das große Daumenrad für Belichtungskorrekturen zu verwenden. In der Stellung ON ist das Daumenrad für Veränderungen der Belichtungswerte deaktiviert, es kann jedoch dazu benutzt werden, Kamerafunktionen zu verändern, die über verschiedene Tasten aktiviert werden. Mehr dazu weiter unten. 46
Der Ein-/Ausschalter links unter dem Daumenrad.
Auslöser Der Auslöser wird mit dem Zeigefinder der rechten Hand betätigt. Er verfügt über zwei Druckpunkte. Das heißt, beim Herunterdrücken spüren Sie auf ungefähr halbem Weg einen ersten Druckpunkt. Ist dieser erreicht, stellt die Kamera automatisch scharf – wenn am Objektiv der AF-Schalter auf AF (automatischer Fokus) steht.
Erster Druckpunkt Anders ausgedrückt: Beim ersten Druckpunkt wird das Autofokussystem aktiviert. Möchten Sie manuell fokussieren, ist das Fokussystem dennoch aktiv. Beim halben Durchdrücken des Auslösers und Halten in dieser Stellung werden diejenigen Schärfepunkte im Sucher mit roten Markierungen angezeigt, auf denen gerade die Schärfe liegt. Die Kamera gibt Ihnen also auch beim manuellen Fokussieren einen
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Hinweis darauf, ob das Scharfstellen geklappt hat. Zusätzlich ertönt noch ein Piepton.
Zweiter Druckpunkt Beim Erreichen des zweiten Druckpunkts (Auslöser ganz durchgedrückt) macht die Kamera eine Aufnahme. Wenn Sie auf Schnappschussjagd sind und schnell abdrücken, ohne den Auslöser zuvor halb durchzudrücken, kann es je nach Motiv einen Augenblick dauern, bis die Aufnahme gemacht wird. Ihre EOS 50D stellt nämlich auch beim sofortigen Durchdrücken des Auslösers zuerst scharf. Theoretisch ließe sich das Fokussieren zwar verhindern, indem Sie den AF-Schalter am Objektiv auf MF (manueller Fokus) stellen, das ist aber wenig sinnvoll, da das Scharfstellen damit Glückssache wäre.
Moduswählrad Mit dem Moduswählrad stellen Sie das Aufnahmeprogramm ein. Hier werden grundsätzlich zwei Gruppen von Programmen unterschieden: „Kreativprogramme“ und „Motivprogramme“. Letztere sind vor allem für den Anfänger gedacht, wenn dieser sichergehen möchte, dass die Kamera optimal für eine bestimmte Aufnahmesituation eingestellt ist. Je nach Motiv – Porträt, Landschaft, Makro etc. – wählt die Kamera die richtigen Einstellparameter ganz automatisch aus. Neben den Programmen für bestimmte Motivsituationen finden sich in dieser Gruppe noch die zwei Automatikprogramme Vollautomatik (grünes Rechteck) und Kreativ-Automatik (CA), mit der man noch einige Parameter im Sinne besserer Bildgestaltung manuell verstellen kann. Allerdings sind die Motivprogramme nicht nur für blutige Anfänger geeignet. Denn wenn es mal hektisch wird und Sie sich ganz auf Ihre Motive konzentrieren möchten, können Sie ebenfalls auf eines der Motivprogramme zu-
rückgreifen. In der Regel liefert die EOS 50D sehr zuverlässig hervorragende Bilder mit den Motivprogrammen. Fotografieren Sie mit einem der Kreativprogramme P (Programmautomatik), Tv (Blendenautomatik/Zeitvorwahl), Av (Zeitautomatik/ Blendenvorwahl), M (manueller Modus) oder A-DEP (maximale Schärfentiefe), sollten Sie um die Zusammenhänge zwischen Blende, Verschlusszeit, ISO, Weißabgleich etc. wissen. Denn dann verlangt die Kamera von Ihnen, dass Sie die meisten Einstellungen für gelungene Fotos selbst vornehmen. Eine Besonderheit bietet die EOS 50D über die Kreativ- und Motivprogramme hinaus noch an: Auf dem Moduswählrad befinden sich drei zusätzliche Markierungen (C1 bis C3), die mit persönlichen Parametersets programmiert werden können. Mit dem Menübefehl Kamerabenutzereinstellungen legen Sie bis zu drei Gruppen von Aufnahmeeinstellungen fest, die dann über die drei Wählradmarkierungen C1 bis C3 abgerufen werden können.
Hauptwählrad und Daumenrad Alle EOS-Modelle haben vorn hinter dem Auslöser ein Einstellrad. Die professionelleren EOS-Kameras haben zusätzlich auf der Rückseite ein zweites, großes Einstellrad. Kameras wie z. B. die EOS 1000D besitzen stattdessen ein Tastenfeld mit vier Richtungstasten und der Taste SET in der Mitte. Die Richtungs47
tasten sind zusätzlich mit Funktionen belegt. Die hier näher beleuchtete EOS 50D hat zwei Einstellräder vorn beim Auslöser (Hauptwählrad) und auf der Kamerarückseite (Daumenrad). Mit diesen werden Kamerafunktionen und Belichtungswerte verstellt. Drückt man auf eine der drei mit jeweils zwei Funktionen belegten Tasten oben auf der Kamera, lässt sich jeweils eine der beiden Funktionen mit dem Hauptwählrad verändern (Messmethode, ISO, AF-Modus). Die Zweitfunktion der Tasten wird jeweils mit dem Daumenrad verändert (Weißabgleich, Betriebsart und Blitzbelichtungskorrektur). Weiterhin kann man mit dem Hauptwählrad nach Drücken der AF-Messfeldtaste rechts oben auf der Kamerarückseite ein AF-Messfeld auswählen. Während die EOS 50D zwei Einstellräder aufweist, befinden sich an der EOS 1000D hinten anstelle des Daumenrads vier Pfeil-/ Funktionstasten, die um die Taste SET angeordnet sind.
Drehen Sie das Hauptwählrad, ohne zuvor eine Taste gedrückt zu haben, wird je nach Belichtungsprogramm Blende oder Verschlusszeit eingestellt. Ist das Kameramenü aktiv (Taste MENU), können Sie mit dem Hauptwählrad schnell zwischen den Hauptrubriken wechseln. In diesem Fall dient das Daumenrad dazu, die einzelnen Befehle der Hauptmenüs anzusteuern. Ist das Daumenrad aktiv (Ein-/Ausschalter in oberer Position), lassen sich mit dem Rad Belichtungskorrekturen vornehmen, oder es lässt sich im Aufnahmeprogramm M die Blende einstellen. Analog dazu kann man bei EOS-Kameras ohne Daumenrad die genannten Werte mit den Pfeiltasten verändern.
Drei Doppelfunktionstasten Wie im vorigen Absatz schon beschrieben, sind die drei Funktionstasten oben auf der EOS 50D mit jeweils zwei Eigenschaften belegt. Diese Funktionen finden sich bei anderen EOS-Modellen wie z. B. der EOS 1000D auf den Pfeiltasten der Kamerarückseite. Die Taste der 50D ganz rechts dient dazu, die Blitzbelichtung zu korrigieren und den ISO-Wert einzustellen. Mit der mittleren Taste werden Autofokusmodus und Betriebsart festgelegt, mit der linken Taste die Belichtungsmessmethode sowie der Weißabgleich. Um die Einstellungen zu verändern, wird die jeweilige Taste gedrückt und eines der beiden Einstellräder gedreht.
Die Funktionen sind nicht immer verfügbar.
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KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Welche Einstellungen Sie an Ihrer EOS verstellen können, hängt davon ab, welches Aufnahmeprogramm am Moduswählrad (oben links auf der Kamera) aktiviert ist. Arbeiten Sie mit einem Motivprogramm für Landschaften oder Nahaufnahmen etc., werden Werte wie Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert, Betriebsart oder Autofokusmodus automatisch von der Kamera vorgegeben. Fotografieren Sie mit einem der Kreativprogramme (M, Av, P, Tv), haben Sie mehr Möglichkeiten, auf die Funktionsweise der Kamera einzuwirken.
immer den Überblick über die Einstellungen zu behalten. Wenn Sie die Kamera im manuellen Modus M betreiben, zeigt die LCD-Anzeige (von links oben nach rechts unten):
Lichtschalter
•
EOS-Modelle, die über ein LC-Display oben auf dem Body verfügen – z. B. EOS 40D, 50D etc. –, haben auch einen Lichtschalter, mit dem Sie das Display kurzzeitig beleuchten können. Links neben den drei Funktionstasten oben auf der Kamera befindet sich dieser Lichtschalter. Mit ihm schaltet man die Beleuchtung der LCD-Anzeige ein. Sehr hilfreich, wenn Sie in dunkler Umgebung fotografieren und die Kameraeinstellungen kontrollieren oder verändern müssen. Die Beleuchtung bleibt für ca. sechs Sekunden eingeschaltet. Möchten Sie das Licht schon vorher ausschalten, drücken Sie die Taste einfach erneut.
• •
•
Zeile 1: Weißabgleich, Verschlusszeit, Blende, Anzahl noch möglicher Aufnahmen. Zeile 2: Bildgröße und -qualität, Belichtungsmessmethode, Weißabgleichsfeineinstellung (WB +/–), Autofokusmodus. Zeile 3: Blitzleistungskorrektur, Akkustand, Signalton, Schwarz-Weiß-Modus, Bracketing. Zeile 4: Belichtungskorrekturwert, ISOWert, Tonwertpriorität (aktiv/inaktiv), Betriebsart.
Im Einsteigersegment, hier die EOS 1000D, wird auf ein LC-Display verzichtet.
Nur die professionelleren EOS-Modelle, hier die EOS 50D, haben auf der Oberseite ein LC-Display.
Die LCD-Anzeige Auf der LCD-Anzeige werden, sofern die Kamera ein solches Display hat, alle wichtigen Aufnahmeparameter vom Blendenwert bis zum Weißabgleich angezeigt. Aktuelle EOSModelle ohne LC-Display zeigen diese Werte im Sucher bzw. auf dem Monitor an. Machen Sie sich mit der Anzeige und den Symbolen am besten so schnell wie möglich vertraut, um 49
AF-ON Die Taste AF-ON findet sich nur an den professionelleren EOS-Kameras mit zwei- oder einstelliger Nummerierung. Drücken Sie die Taste AF-ON, stellt der Autofokus – sofern der Schalter am Objektiv auf AF steht – scharf. Die Funktion der Taste entspricht also dem halben Durchdrücken des Auslösers. Allerdings funktioniert das nur, wenn Sie mit einem der Kreativprogramme M, Av, Tv, P oder A-DEP arbeiten. Der Sinn der Sache: Manche Fotografen finden es bequemer, wenn sie das Scharfstellen und die Ermittlung von Belichtungswerten getrennt voneinander steuern können. Das halbe Durchdrücken des Auslösers würde beide Funktionen erfüllen. Nutzen Sie die Taste AF-ON, können Sie z. B. im Sport oder bei anderen bewegten Motiven, bei denen sich die Lichtsituation ständig ändert, die Fokussierung ständig anpassen und erst im letzten Augenblick durch Drücken des Auslösers die Belichtungswerte ermitteln.
die Mehrfachanzeige (vier oder mehr Bilder gleichzeitig anzeigen lassen) starten. Interessant beim Fotografieren sind eher die Hauptfunktionen. Haben Sie auf ein Motiv fokussiert und dabei den Auslöser halb durchgedrückt, können Sie anschließend zum Speichern der ermittelten Belichtungswerte die Stern-Taste drücken. Wenn Sie danach die Kamera wieder in einen anders beleuchteten Bereich schwenken, bleiben die zuvor gespeicherten Werte trotzdem gültig. Drücken Sie den Auslöser dann ganz durch, um mit den gespeicherten Werten Ihre Aufnahme zu machen. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert das Speichern der Blitzbelichtungswerte: Motiv anvisieren, fokussieren, Stern-Taste drücken – ein Messblitz wird ausgestrahlt und die erforderliche Blitzleistung gespeichert. Schwenken Sie die Kamera nun im Sinne der Bildgestaltung vom zuvor gemessenen Motiv weg, sendet der Blitz exakt die Lichtmenge, die für die richtige Belichtung des Hauptmotivs ermittelt wurde.
Stern-Taste Mit der Stern-Taste, mit der jede EOS-Kamera ausgestattet ist, haben Sie Zugriff auf vier Funktionen. Die beiden Hauptfunktionen drehen sich um die Messwertspeicherung (Belichtung und Blitzbelichtung), mit den Nebenfunktionen (durch ein blaues Lupensymbol mit Minuszeichen verdeutlicht) können Sie beim Betrachten von Bildern auf dem Display den Zoomfaktor reduzieren, ein vergrößert angezeigtes Bild also wieder verkleinern oder 50
AF-Messfeldwahl Die EOS 50D hat neun Messfelder für den Autofokus, die alle als (sehr empfindliche) Kreuzsensoren ausgelegt sind, also sowohl horizontale als auch vertikale Strukturen zur Fokussierung nutzen können. Die Anzahl der AF-Sensoren variiert je nach EOS-Modell. Fotografieren Sie im Automatikmodus, erkennt die Kamera das Hauptmotiv selbstständig und
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
verwendet das jeweilige Fokusmessfeld bzw. die Messfelder automatisch. Möchten Sie in den Kreativprogrammen (außer A-DEP) ganz bewusst ein bestimmtes Messfeld wählen, drücken Sie die Taste zur AF-Messfeldwahl. Bei bewegten Motiven und der gleichzeitigen Verwendung eines lichtstarken Objektivs (f/2,8) empfiehlt es sich, ausschließlich das mittige Messfeld zu aktivieren, da es doppelt so empfindlich ist wie die anderen Felder. Drehen Sie nun an einer EOS 50D oder einer ähnlichen Kamera eines der Einstellräder – bei anderen EOS-Modellen werden die Pfeiltasten auf der Kamerarückseite oder das Haupteinstellrad verwendet – oder drücken Sie den Multicontroller und beobachten Sie die Sucheranzeige. Die rot beleuchteten Messfelder werden nacheinander angefahren. Alternativ zum Blick durch den Sucher können Sie die Messfeldauswahl auch auf der LCD-Anzeige oder dem Monitor kontrollieren. Eine zweite Funktion bietet die Taste für die Wahl des AF-Messfelds im Zusammenhang mit der Bildkontrolle. Betrachten Sie eine Aufnahme auf dem Display, dient die Taste dazu, den Zoomfaktor zu erhöhen und das dargestellte Bild zu vergrößern.
wie z. B. die EOS 450D oder die EOS 1000D verwenden Pfeiltasten für die gleichen Funktionen. Der Controller kann in insgesamt acht Richtungen bewegt werden und dient in Kombination mit den entsprechenden Befehlen und Tasten dazu, das AF-Messfeld auszuwählen, Feineinstellungen am Weißabgleich vorzunehmen, bei Livebild-Aufnahmen den Fokussierrahmen zu bewegen und in der vergrößerten Anzeige während der Bildkontrolle durchs Bild zu navigieren. Sind die Kameramenüs aktiviert (Taste MENU), wählen Sie mit dem Controller einzelne Menüs aus.
Kameramonitor Die EOS 50D ist die erste Kamera von Canon mit einem 3-Zoll-Kameramonitor mit der VGA-Auflösung von 920.000 Bildpunkten. Andere EOS-Modelle haben zum Teil kleinere Monitore, die Auflösung liegt dabei immer unter dem Spitzenwert der 50D. Die Helligkeit lässt sich jedoch stets im Kameramenü in mehreren Stufen regeln.
Funktionstasten unter dem Monitor Hier sieht man die AF-Messfeldtasten einer EOS 50D und einer EOS 450D.
Multicontroller Mit dem Multicontroller lässt sich gleich ein ganzes Bündel von Einstelloperationen ausführen. EOS-Kameras ohne Multicontroller
Die zweistellig bezeichneten aktuellen EOSKameras haben unterhalb des Displays mehrere Funktionstasten. Die Taste FUNC. der 50D lässt sich mit einer von fünf häufig benötigten Funktionen programmieren. Welche Funktion Sie der Taste über die Individualfunktion C.FnIV/7 (mehr dazu weiter unten) zuweisen, hängt von Ihrer Arbeitsweise ab. 51
Zur Verfügung stehen die Funktionen LCDHelligkeit, Bildqualität, Belichtungskorrektur/ AEB-Einstellungen, der Bildsprung mit dem Hauptwählrad und die Livebild-Funktionseinstellungen. Die letzte Funktion dürfte für die fotografische Praxis die wichtigste sein. An zweiter Stelle von rechts in der Reihe der fünf Tasten unterhalb des Displays befindet sich die Taste zur Auswahl der Picture Styles. So eine Taste, die jedoch anders platziert sein kann, haben praktisch alle EOS-Modelle, die mit Picture Styles umgehen können. Es gibt einige von der Kamera vorgegebene Bildstile für verschiedene Aufnahmesituationen, Sie können im entsprechenden Kameramenü aber auch selbst Aufnahmeparameter (z. B. Schärfe, Kontrast, Farbsättigung etc.) festlegen und als eigene Picture Styles abspeichern. Über die Taste Picture Style lassen sich die Stile schnell aufrufen. Die wichtigsten Kamera- und Aufnahmeparameter sieht man, wenn man auf die Taste INFO unterhalb des Displays drückt. Ein interessantes Feature für alle, die schon seit der EOS 400D mit EOS-Kameras arbeiten und sich daran gewöhnt haben, dass die Aufnahmeparameter auf dem Display angezeigt werden: Drücken Sie die INFO-Taste so oft, bis auf dem Display eine Anzeige mit sämtlichen Kameraparametern erscheint. Dann können Sie die Einstellungen „in Großaufnahme“ auf
RAW-MODUS UND PICTURE STYLES Fotografieren Sie RAW-Bilder, haben die Picture Styles keinen Einfluss auf die Fotos, weil Parameter wie Schärfe, Kontrast und Sättigung erst am Computer bei der RAW-Entwicklung festgelegt werden.
dem Monitor sehen und mithilfe des Multicontrollers bzw. der Pfeiltasten und der Wahlräder sogar direkt verändern.
Drücken Sie die Taste INFO mehrmals, um sich die Kameraparameter groß auf dem Monitor anzeigen zu lassen.
Links von der Taste INFO befindet sich die Mülleimer-Taste, die einfach nur dazu gedacht ist, Bilder während des Sichtens schnell zu löschen. Ganz links in der Tastenreihe ist schließlich die Wiedergabe-Taste angeordnet, mit der die gespeicherten Bilder auf dem Display angezeigt werden.
MENU-Taste Links das Display einer EOS 450D, rechts die mit 920.000 Pixeln Auflösung (VGA) enorm detailreiche Anzeige der EOS 50D. Die hohe Auflösung verbessert die Möglichkeiten für eine sichere Bild- und Schärfekontrolle deutlich.
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Wichtig für die detaillierte Konfiguration Ihrer EOS ist das Kameramenü mit seinen vielen Einstellungsbefehlen. Das Menü errei-
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
chen Sie über die Taste MENU. Die Taste dient grundsätzlich keinem anderen Zweck als dem Aufrufen der Kameramenüs auf dem Display. Wenn Sie ein Menü verlassen oder die Displayanzeige des Menüs schließen möchten, können Sie wiederum die Taste MENU drücken.
auf die individuelle Dioptrienzahl einstellen. Blicken Sie dazu durch den Sucher auf eine helle Fläche wie z. B. eine Wand. Orientieren Sie sich bei der Kontrolle der richtigen Dioptrieneinstellung an den Fokusmarkierungen. Drehen Sie das Rädchen dann nach links oder rechts, bis Sie die rechteckigen Fokusmarkierungen optimal scharf sehen.
Livebild-Taste: drucken und Fotos übertragen Rechts neben der MENU-Taste befindet sich bei der EOS 50D eine Taste, die gegenüber anderen EOS-Modellen eine zusätzliche Funktion bekommen hat. Mit dieser Taste können Sie zuvor im Kameramenü definierte Druckaufträge starten sowie mithilfe des Menübefehls Direktübertragung ausgewählte Fotos per Tastendruck auf einen Rechner übertragen. Mehr zur Bildauswahl und zum Direktdruck erfahren Sie weiter unten. Wichtiger ist jedoch die Möglichkeit, mit der Taste das Livebild einzuschalten. Ein Druck auf den Knopf lässt das anvisierte Motiv auf dem Monitor erscheinen. Ein Hinweis dazu: Um das Livebild zu nutzen, muss die EOS zunächst über das entsprechende Kameramenü (Befehl Livebild-Funktionseinstellungen) dafür vorbereitet werden.
Dioptrieneinstellung Da nicht alle Menschen die gleiche Sehstärke haben, lässt sich der Sucher sehr einfach über ein kleines Rädchen rechts oben am Sucher
Der Sucher Beim Blick durch den Sucher offenbaren sich dem Fotografen nicht nur seine Motive – obwohl das natürlich die erste Funktion des Suchers ist –, sondern auch diverse Aufnahmeparameter. Wenn Sie das Motiv im Sucher (genauer gesagt, im DachkantSpiegelprismensucher) sehen, steckt hinter diesem vermeintlich simplen Vorgang eine Menge feinster Technik. Vor allem interessant: Ein klappbarer Spiegel im Inneren der Kamera lenkt das durch das Objektiv fallende Licht nach oben in ein Prisma, wo es nochmals umgelenkt wird, um im Sucher zu erscheinen. Das Sucherbild deckt ca. 95 % der später aufgenommenen Motivfläche ab, das gespeicherte Bild hat also um 5 % mehr Rand als das Sucherbild. Allerdings variieren diese Werte und sind nicht bei allen EOS-Modellen gleich. Bei professionelleren EOS-Kameras stimmt das Sucherbild genauer mit dem fertigen Motivausschnitt überein. 53
informationen (Blende, Verschlusszeit), ISOEmpfindlichkeit, Blitzinformationen, Anzahl der verbleibenden Aufnahmen und mehr. Sie werden im Laufe der Zeit und mit zunehmender Erfahrung mit den Sucheranzeigen immer vertrauter werden. Gewöhnen Sie sich am besten schon von Anfang an die Kontrolle mit einem kurzen Blick auf die Daten im Sucher an.
Markierung der Bildebene
MATTSCHEIBE AUSTAUSCHEN
Oben auf der Kamera rechts vom Sucher finden Sie in kleines Symbol, das wie ein Kreis mit einem Strich aussieht. Dieses Symbol zeigt die exakte Lage des Sensors bzw. der Aufnahmefläche innerhalb der Kamera an. Der Sinn der Sache? Wenn Sie sehr exakte, aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzte Panoramen mit dem entsprechenden Zubehör (z. B. Stativ mit Panoramakopf) aufnehmen möchten, müssen Sie für die genaue Positionierung der Kamera auf der Drehachse wissen, wo sich die Sensor-/Bildfläche befindet. Die Kamera wird um den sogenannten Nodalpunkt gedreht, damit die Einzelbilder der Panoramaserie ohne perspektivische Verzerrungen montiert werden können. Um die Lage des Nodalpunkts, der sich brennweitenabhängig irgendwo auf der optischen Achse befindet, zu finden, ist die Lage der Bildebene wichtig.
Die in die Kamera eingebaute Standardmattscheibe Ef-A mit dem Fokuskreis in der Mitte und den neun Fokuspunktmarkierungen lässt sich bei professionelleren EOS-Modellen austauschen. Es gibt zwei Mattscheiben, die vor allem dann interessant sind, wenn Sie oft manuell scharf stellen. Die Mattscheibe Ef-D sieht aus wie die Standardmattscheibe, bietet jedoch zusätzlich ein Gitternetz zur besseren Ausrichtung der Kamera. Mit der Mattscheibe Ef-S lässt sich noch präziser als mit den beiden anderen Scheiben manuell fokussieren.
Hier sieht man die Markierung der Sensorebene oben auf einer EOS 450D.
Die Okularabdeckung über dem Sucher lässt sich entfernen. Man kommt dann besser an das Rädchen zur Dioptrieneinstellung heran, außerdem lässt sich der Sucher besser reinigen.
Wie anfangs erwähnt, präsentiert der Sucher nicht nur das Motiv und die Fokuspunkte, sondern auch Aufnahmeinformationen. Dazu gehört u. a. ein Punkt, der die gelungene (oder nicht gelungene) Fokussierung andeutet (Schärfeindikator), außerdem Belichtungs-
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KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Schärfentiefeprüfung Eine Zeit lang war die Taste zur Schärfentiefeprüfung ein relativ exklusives Feature, das man nur an professionellen Kameras fand. Heute ist die Taste, die sich bei der EOS 50D unterhalb der Objektiventriegelung befindet, zum Standard geworden. Ihr großer Nutzen ist unbestreitbar, denn vor dem Auslösen zu wissen, wie groß die zu erwartende Schärfentiefe ist und damit die Distanz im Bild, die scharf abgebildet wird, ist wirklich kein Luxus. Sollten Sie noch nie mit der Schärfentiefetaste gearbeitet haben, hier ein kleines Beispiel: [1] Sie fotografieren eine Landschaft mit einem markanten Vordergrundmotiv wie z. B. ein paar Felsen, einem Baum oder einem Menschen. Sie möchten, dass auf der Aufnahme sowohl der Vorder- als auch der Hintergrund möglichst scharf gezeigt werden. AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/11
[2] Dazu schrauben Sie die Kamera auf ein Stativ, stellen als Aufnahmemodus Av (Blendenvorwahl) sowie eine Weitwinkelbrennweite ein und wählen eine kleine Blende (f/11, 16 etc.) vor. Fokussiert wird auf das Vordergrundmotiv. [3] Um nun einen Eindruck davon zu gewinnen, wie scharf die Landschaft im Hintergrund wird, drücken Sie die Taste zur Schärfentiefeprüfung und blicken durch den Sucher. Die Taste Schärfentiefeprüfung bewirkt, dass sich die Blende schließt und Sie nun exakt das sehen, was später auch auf der Aufnahme zu sehen sein wird – mit einer kleinen Einschränkung: Haben Sie eine sehr kleine Blende (f18, 22 etc.) eingestellt, wird das Sucherbild natürlich ziemlich dunkel. Immerhin gelangt durch die winzige Blende kaum noch Licht. SpäHier sieht man den Einfluss der Blende auf die Schärfentiefe: Je kleiner die Blende (großer Blendenwert), desto größer die Schärfentiefe. Vom Vordergrund bis zum Hintergrund wird alles scharf wiedergegeben.
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ter bei der Aufnahme wird diesem Umstand durch eine längere Verschlusszeit Rechnung getragen, das Bild wird also durch die richtige Kombination aus Blende und Verschlusszeit korrekt belichtet. Falls Sie bei der Schärfentiefeprüfung feststellen, dass Ihnen die Schärfentiefe im Bild nicht ausreicht und der Hintergrund zu unscharf wird, wählen Sie einfach eine andere, noch kleinere Blende.
Blitz-Taste Ist der Kamerablitz noch eingerastet, können Sie ihn mit einem Druck auf die Blitz-Taste aufklappen lassen. Ansonsten hat diese Taste keine weitere Funktion. Kleiner Hinweis: Der Kamerablitz wird in den meisten Motivprogrammen (außer Landschaft, Sport und Kein Blitz) automatisch ausgeklappt, wenn die Lichtverhältnisse eine unverwackelte Aufnahme nicht zulassen würden. Ist es zu dunkel, merkt das Ihre Kamera und schaltet den Blitz zu.
Blitzschuh/Zubehörschuh Oben auf dem Kameragehäuse sitzt der Zubehörschuh mit den Kontakten zur Blitzkommunikation. Hier werden externe Blitzgeräte oder Steuereinheiten für kabelloses Blitzen 56
aufgesetzt. Je nach Gerät werden über die Kontakte entweder nur das Auslösesignal oder komplexe E-TTL-II-Signale für die automatische Blitzbelichtung übertragen.
Rote-Augen-Lampe Neben dem Griff der EOS 50D befindet sich eine kleine Lampe. Sie ist zum einen dazu gedacht, die gefürchteten roten Augen zu verhindern, und andererseits zeigt sie den Countdown des Selbstauslösers an. Um die Rote-Augen-Reduktion einzuschalten, müssen Sie den entsprechenden Befehl im Kameramenü aktivieren. Sobald Sie mit Blitz fotografieren, sendet die kleine Lampe einen ziemlich grellen Lichtstrahl aus, der die Pupillen der fotografierten Menschen dazu bringt, sich zu verengen. Dadurch wird die Reflexion der Netzhaut, die Ursache der roten Augen, verhindert. Wenn Sie mit Selbstauslöser fotografieren, können Sie verschieden lange Countdowns einstellen, um sich noch vor der Kamera zu platzieren. Die Lampe leuchtet nach dem Drücken des Auslösers im Sekundentakt auf. Am Ende des Countdowns kurz vor dem Auslösen blinkt sie schließlich in schneller Folge.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Anschlüsse: PC, Video, N3, USB, HDMI Mini Links am Kameragehäuse (von hinten betrachtet) befinden sich je nach Kameramodell unterschiedlich viele Anschlussbuchsen, die von einer Gummiabdeckung geschützt werden. Der PC-Anschluss, der nichts mit dem Computer zu tun hat, dient dem Anschließen z. B. von Blitzgeräten oder Blitzauslösern mit einem entsprechenden Kabel. Der Anschluss überträgt lediglich ein Signal zum Auslösen von Blitzgeräten, E-TTL-Informationen werden hier nicht weitergegeben. Ein weiterer Anschluss ist für Fernauslösekabel mit N3Anschluss gedacht. Der N3-Anschluss ist die aktuelle Version des Fernauslöserkontakts. Jede EOS-Kamera hat außerdem noch einen Videoausgang. Hier können Sie das mitgelieferte Cinchkabel einstecken, um die Kamera mit dem AV-Eingang eines Fernsehers oder Beamers zu verbinden. Das mitgelieferte USBKabel zur Verbindung mit dem Computer oder einem Direktdrucker wird mit der USB-Buchse verbunden. Die neuen EOS-Modelle haben zusätzlich noch einen HDMI-Anschluss, über den hochauflösende HD-Signale an einen entsprechenden Fernseher oder Projektor ausgegeben werden können. Ein passendes HDMIKabel liegt der EOS 50D nicht bei und muss separat erworben werden.
Anschlüsse für PC, Video, N3, USB und HDMI.
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Eine EOS betriebsbereit machen
Nichts, was man nicht schon hundertmal gesehen hätte: Der Akku kommt ins Ladegerät, das Ladegerät ans Stromnetz. Hört das rote Lämpchen auf zu blinken und leuchtet permanent, ist der Akku voll und kann in der Kamera verstaut werden. Canon-Akkus sind narrensicher. Die Form bestimmt, wie der Akku ins Kameragehäuse gesteckt werden muss. Um den Akku zu entnehmen, müssen Sie das Batteriefach einfach öffnen und den weißen Schnapper entriegeln – der Akku springt dann aus seinem Fach.
Die Akkus der EOS-1DFamilie sind deutlich größer als diejenigen der Amateurkameras. Entsprechend haben sie auch mehr Kapazität.
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Vor jedem Einsatz Ihrer EOS sollten Sie als Erstes den Akku laden. Den Kameras beigelegt ist jeweils ein einziger Akku. Der Akkutyp und seine Kapazität sind vom jeweiligen Modell abhängig. Stecken Sie den Akku ins bzw. ans Ladegerät, das dann ans Stromnetz angeschlossen wird. Ist der Akku vollständig entleert, benötigt eine volle Ladung rund eine bis anderthalb Stunden. Eine Kontrolllampe am Ladegerät signalisiert, wann der Akku vollständig geladen ist. Wenn man normal, also ohne Live-Vorschau (nur bei aktuellen DSLRs ab 40D/1000D), fotografiert, reicht eine Akkuladung bei den EOS-Modellen mit zwei-, drei- oder vierstelliger Nummerierung für mehrere Hundert Aufnahmen. Die Kapazitäten der EOS 5D- bzw. 1D-Familie sind an professionelle Bedürfnisse angepasst und entsprechend größer.
Objektive anschließen Am Kameragehäuse zeigt ein kleines weißes Quadrat an, ob und wo ein EF-S-Objektiv an die Kamera geschraubt werden kann. EF-Objektive haben in der Nähe der Stelle, an der bei EF-S-Pendants das weiße Quadrat sitzt, einen roten Punkt. Der prinzipielle Unterschied: EFS-Objektive sind speziell für digitale Kameras mit im Vergleich zum Kleinbildformat kleinflächigeren Aufnahmechips (CMOS) entwickelt worden. Man spricht hier vom APS-C-Format. EF-Objektive sind für Kameras geeignet, die einen Chip besitzen, der der Fläche des aus der Analogfotografie bekannten Kleinbildformats entspricht. Je kleiner die Aufnahmefläche, desto kleiner (leichter, günstiger zu produzieren) kann die Optik sein. Ist der Akku geladen und in der Kamera verstaut, lässt sich die Kamera starten. Stellen Sie den Schalter auf ON, wird die Kamera
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Ein weißes Quadrat am EOS-Bajonett bedeutet, dass an diese Kamera EF-SObjektive angeschlossen werden können. Der rote Punkt signalisiert: Auch EF-Objektive sind verwendbar.
Hier darf kein EF-S-Objektiv angesetzt werden! Am Gehäuse der Canon 5D (rechts im Bild) ist nur ein roter Punkt zu sehen. Die Kamera ist also nur für EF-Objektive geeignet. An die beiden anderen Kameras EOS 1000D (Mitte) und EOS 40D (links) lassen sich beide Objektivarten anschließen.
eingeschaltet. Der Sensor wird bei den aktuellen Modellen mit Staubschutzfunktion für ca. eine Sekunde in Vibrationen versetzt, um Staub von der Oberfläche zu schütteln. Sie bekommen davon allerdings nichts mit, da keine Anzeige darauf hinweist und die Vibra-
tionen zu gering ausfallen, als dass man etwas davon spürt. Übrigens: Keine Angst, wenn Sie Ihre EOS für ein spontanes Motiv schnell schussbereit haben möchten: Der Reinigungsvorgang wird sofort beendet, sobald Sie den Auslöser antippen.
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Funktionen einer EOS 50D im Blick von oben: Das Aufnahmeprogramm wird am Moduswählrad eingestellt, rechts vom Blitzschuh befindet sich bei der EOS 50D die LCD-Anzeige mit den Aufnahmeparametern, davor sehen Sie Tasten für verschiedene Kamera- und Aufnahmeeinstellungen sowie das Hauptwählrad und den Auslöser.
Mit den meisten EOS-Kameras kann man CompactFlash-Karten nutzen, die sehr robust sind. Die kleineren SD-Karten passen nur in die EOS 1000D und in die 1erModelle, die zwei Slots für CF- und SD-Karten haben.
Programm auswählen Stellen Sie nach dem Einschalten der Kamera das Moduswählrad (nicht 1D/1Ds) auf das grüne Rechteck (Vollautomatik). In der LCD-An60
zeige (falls vorhanden) bzw. auf dem Monitor erscheinen die wichtigsten aktuell eingestellten Aufnahme- und Kameraparameter. Hier können Sie unter anderem den Aufnahme-
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
modus, die Messmethode zur Ermittlung von Belichtungswerten, den ISO-Wert und die eingestellten Belichtungswerte ablesen.
NORMALE SPEICHERKARTEN VERSUS HIGH-SPEED-SPEICHERKARTEN Die EOS-Kameras sind zwar sehr schnell, Sie müssen aber trotzdem nicht die im Vergleich zu normalen Speicherkarten teureren High-SpeedSpeicherkarten kaufen. Lese- und Schreibgeschwindigkeiten der High-Speed-Speicher sind zwar um einiges höher als die „normaler“ Speicherkarten, diese Geschwindigkeiten sind aber für die Amateur- und semiprofessionellen Modelle nicht notwendig, um flüssig zu fotografieren. Anders bei den Modellen der 1er-Reihe, die extrem hohe Serienbildgeschwindigkeiten bieten: Hier sollte der Speicher auf jeden Fall so schnell wie möglich sein.
AUFPASSEN BEIM ÖFFNEN DER KARTENFACHABDECKUNG Im Zusammenhang mit dem Kartenslot sollten Sie immer an eines denken: Wird der Kartenslot geöffnet, schaltet sich die Kamera ab. Das kann bei älteren EOS-Modellen problematisch werden, wenn die Bilder einer Reihenaufnahme noch nicht gespeichert sind und Sie die Speicherkarte entfernen möchten. Bleibt die Karte im Slot, erscheint bei den aktuellen Kameras auf dem Monitor der Warnhinweis, dass der Speichervorgang noch nicht abgeschlossen ist. Vergewissern Sie sich daher immer vor dem Öffnen der Kartenfachabdeckung bzw. dem Entfernen der Karte, dass die Kamera mit Speichern fertig ist und die kleine Lampe rechts unterhalb des Daumenrads nicht mehr blinkt.
Speicherkarten Was jetzt noch fehlt, um die ersten Fotos zu schießen, ist eine Speicherkarte. Die EOSKameras besitzen auf der von hinten gesehen rechten Gehäuseseite einen Einschub für Speicherkarten. Je nach Modell werden CompactFlash- oder SD-Karten verwendet. Durch die moderne Verarbeitungssoftware kommt die Kamera auch mit Speicherkarten klar, deren Kapazität größer als 2 GByte ist – Platz genug also für Hunderte von Fotos. Stecken Sie Ihre Karte in den Slot und schließen Sie ihn. Grundsätzlich ist Ihre EOS nun einsatzbereit. Haben Sie den Autofokusschalter am Objektiv in Stellung AF gebracht, müssen Sie nur noch ein Motiv anvisieren, den Auslöser halb durchdrücken, woraufhin die Kamera scharf stellt, und den Auslöser danach ganz durchdrücken. In Sekundenbruchteilen klappt der Spiegel hoch, der Verschluss wird geöffnet und wieder geschlossen, und die Kamera legt Ihr erstes Foto auf der Speicherkarte ab.
Blinkt die Lampe rechts unter dem Daumenrad, sollten Sie weder das Kartenfach öffnen noch die Karte herausnehmen, weil die Kamera gerade Bilddaten auf die Speicherkarte schreibt.
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EOS 1000D
Die Canon EOS 1000D ist in erster Linie eine Kamera für den SLR-Einsteiger, der tolle Schnappschüsse machen möchte und zwischendurch auch mal ganz bewusst Bilder gestaltet.
Handlich, übersichtlich und einfach zu bedienen – das sind nur drei der vielen Stärken der Canon EOS 1000D. Auf der Rückseite befinden sich die Bedienelemente, um die Kamera auf die Motivsituation und die persönlichen Bedürfnisse abzustimmen bzw. um Fotos zu kontrollieren und zu löschen.
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Die EOS 1000D ist ein kleiner Meilenstein in der Entwicklung digitaler Spiegelreflexkameras aus dem Hause Canon. Die Kamera ist das erste – und in Zukunft sicher nicht das einzige – Modell mit vierstelliger Nummerierung. In der Canon-Namensgebung bedeutet das, dass die 1000D die am einfachsten zu bedienende Digital-SLR des japanischen Herstellers ist. Während die überaus erfolgreichen Canon-SLRs für Amateure dreistellige Modellnummern haben – EOS 300D, 350D, 400D, 450D –, richten sich die Kameras mit zweistelliger Nummerierung – EOS D30, D60, 10D, 20D, 30D, 40D und 50D – an die fortgeschrittenen Amateurfotografen. Einstellige Typenbezeichnungen (1D, 1Ds, 5D) weisen auf das Profisegment hin. Geschwindigkeit und Bedienungskomfort der Einsteigerklasse sind von Generation zu Generation verbessert worden. Wer sich den jüngsten Spross der EOS-Familie mit der Bezeichnung 1000D zulegt, bekommt ein Stück Technik, das mit seinen automatischen Aufnahmeprogrammen fast von allein für fabelhafte Fotos sorgt. Und wer die Kamera für maximale Qualität und Kreativität lieber manuell einstellt, um noch das letzte Quäntchen Qualität herauszukitzeln, wird mit der EOS 1000D mit Sicherheit ebenfalls glücklich werden. Wie alle aktuellen EOS-Kameras besitzt auch die 1000D das EOS Integrated Cleaning System, mit dem Staub auf dem Sensor durch hochfrequente Vibrationen abgeschüttelt wird. Nimmt man die EOS 1000D zum ersten Mal in die Hand, fällt zunächst ihre Handlichkeit und das geringe Gewicht auf. Die Abmessungen der Kamera zeigen deutlich, dass es sich hier um ein SLR-Einsteigermodell handelt. Professionelle Kameras sind deutlich schwerer und umständlicher zu tragen. Die wich-
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
tigsten Bedienelemente können aufgrund der kompakten Dimensionen mit etwas Übung problemlos und schnell erreicht werden. Mit 450 g Gewicht (ohne Objektiv) ist die Canon EOS 1000D leicht genug, um sie auch mal länger in der Hand zu halten. Dennoch macht sie, vor allem mit angesetztem Objektiv, nicht den Eindruck eines Fliegengewichts.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 1000D Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme
Besonderheiten Die EOS 1000D besitzt einen 10,1-MegapixelSensor (APS-C, Cropfaktor 1,6), ein 2,5-ZollDisplay mit 230.000 Bildpunkten und ein 7-Punkt-Autofokussystem mit einem Kreuzsensor in der Mitte für schnelleres Erfassen von Motiven. Im Live-View-Modus, also bei aktivierter Livebild-Vorschau auf dem Display, stellt die 1000D den Autofokus entweder phasen- oder kontrastbasiert ein. Im Vergleich zur 450D fehlt die Spotbelichtungsmessung, außerdem versteht sich die Kamera nicht mit den Funkfernsteuerungen von Canon (RC-1 oder RC-5). Als Speicher kommen SD-Karten zum Einsatz, wobei auch die aktuellen SDHC-Typen mit höherer Kapazität verwendet werden können. Serienbilder sind mit einer Geschwindigkeit von bis zu drei Bildern pro Sekunde möglich. Bleibt man bei der Aufnahme von JPG-Dateien auf dem Auslöser, schießt die EOS so lange Bilder, bis die Speicherkarte voll ist. RAW-Bilder kann man fünf in Folge aufnehmen – bei einer Geschwindigkeit von 1,5 Bildern pro Sekunde. Als Prozessor kommt der DIGIC III zum Einsatz, der auch in sämtlichen anderen aktuellen DSLRs von Canon bis zur EOS 1Ds Mark III steckt.
Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
10,1 Megapixel 1,6x 3.888 x 2.592 3 Bilder/sek 7-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz Mehrfeld, selektiv, mittenbetont 100–1600 B, 30 sek–1/4000 sek 2,5–Zoll-TFT nein ja SD-/SDHC-Karte 126 x 98 x 62 mm 502 g (mit Akku)
Mit dem Standardobjektiv EF-S 18-55 hat man nicht einmal 700 g Technik in der Hand. Damit lassen sich auch längere Fotoanlässe locker durchstehen.
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EOS 500D, 450D, 400D, 350D und 300D Wer sich schon etwas ausgiebiger mit der digitalen Fotografie beschäftigt hat und von einer Kompaktkamera auf eine Digital-SLR umsteigen will, findet in den EOS-Kameras mit dreistelliger Nummerierung sicher eine perfekte Lösung. Die Kameras EOS 300 bis EOS 450 stehen für professionelle Bedienkonzepte und viele Möglichkeiten, manuell in den Aufnahmeprozess einzugreifen. Außerdem liefern sie im Vergleich zu Kompaktkameras mit ähnlicher Auflösung deutlich bessere Bildqualität. Wie auch bei den anderen Spiegelreflexkameras ist jedoch neben dem großen Sensor der größte Vorteil gegenüber Kompakten, dass man je nach Situation und gewünschter Bildaussage entsprechend spezialisierte Objektive verwenden kann.
Nicht zu unterschätzen: die früheren Generationen
Die drei Vorgänger der aktuellen EOS 450D sind mittlerweile vergleichsweise günstig gebraucht zu bekommen.
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Wer immer auf dem neuesten Stand der Technik sein möchte, greift natürlich zur aktuellen EOS 450D. Zählen Sie sich dagegen eher zur Kategorie der Schnäppchenjäger, sollten Sie unbedingt auch einen Blick auf die früheren Modelle EOS 300D, 350D und 400D werfen. Denn wenn diese nicht gerade wüst behandelt wurden und mit Staub und Kratzern übersät sind, bekommen Sie für deutlich weniger Geld ebenfalls ausgezeichnete Technik. Lediglich die 300D (6 Megapixel) kann man nicht uneingeschränkt empfehlen, da Auflösung und Verarbeitung nicht mehr aktuellen Standards entsprechen. Das Gehäuse fühlt sich sehr nach billigem Plastik an, da waren die Nachfolger EOS 350D (8 Megapixel) und vor allem die EOS 400D mit 10 Megapixeln (alle noch ohne Livebild-Funktion) schon deutlich ansprechender.
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EOS 450D
EOS Integrated Cleaning System
Der aktuelle Spross der dreistelligen EOSKameras heißt EOS 450D. Die Kamera besitzt einen CMOS-Sensor mit einer Auflösung von 12,2 Megapixeln, der von einem DIGIC-IIIProzessor unterstützt wird. Der Prozessor verarbeitet die Bilddaten mit einer Farbtiefe von 14 Bit pro Farbkanal, was zu besserer Detailzeichnung und Farbwiedergabe beiträgt. Ältere Modelle und Kompaktkameras arbeiten üblicherweise lediglich mit 12 Bit pro Kanal. Die EOS 450D kann bis zu 3,5 Bilder pro Sekunde schießen und dabei maximal 53 JPEGAufnahmen in den internen Pufferspeicher legen. Das bedeutet, man kann im Serienbildmodus ca. 15 Sekunden lang den Auslöser gedrückt halten, um eine Szene in einer Fotoreihe zu erfassen. Je nach Autofokusmodus – die EOS 450D hat einen 9-Punkt-Autofokus mit mittlerem Kreuzsensor – stellt die Kamera währenddessen ständig die Schärfe nach.
Wie bei allen aktuellen Modellen verhindert auch in der 450D das EOS Integrated Cleaning System das Absetzen von Staub auf dem Sensor. Beim Ein- und Ausschalten wird der Sensor in Vibrationen versetzt, wobei Staub abgeschüttelt wird. Bleibt trotzdem noch Staub hängen, kann man mithilfe der CanonSoftware zur Bildverarbeitung am Computer ein Referenzbild mit Staublöschungsdaten verwenden, um Flecken auf den Bildern automatisch entfernen zu lassen.
Livebild Ein großer Vorteil von Kompaktkameras gegenüber DSLRs war bis vor Kurzem noch, dass man seine Motive auf dem Display live sehen konnte. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass viele Kompakte zusätzlich zum Display keinen klassischen Sucher haben. Die aktuellen Canon-SLRs haben diesen Vorteil
Wer sich die EOS 450D zulegt, ist auf dem neuesten Stand der SLRTechnik. Die Bildqualität ist so gut, dass selbst manche Profis die kleine EOS guten Gewissens als Zweitkamera verwenden.
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ausgeglichen und bieten mittlerweile auch die Live-Vorschau an. Das Besondere dabei ist, dass man die EOS in zwei verschiedenen Modi fokussieren lassen kann. Beim Quick-AF gibt es nach dem Durchdrücken des Auslösers eine kurze Dunkelphase, während die Kamera fokussiert und das Monitorbild verschwindet. Beim Modus Live-AF fokussiert die Kamera, ohne dass der Monitor dunkel wird, wie man das von Kompaktkameras her kennt. Das ist zwar nicht ganz so exakt und schnell, für Schnappschüsse in relativ heller Umgebung aber deutlich praktischer.
ISO-Empfindlichkeit Wer häufig in schlecht beleuchteter Umgebung fotografiert und nicht immer den Blitz einsetzen möchte, wird die EOS 450D wegen ihrer maximalen Empfindlichkeit von ISO 1600 zu schätzen wissen. Trotz des hohen Werts, der normalerweise für kräftiges Bildrauschen steht, sind die Aufnahmen der 450D auch hier noch absolut brauchbar. Der minimale ISOWert liegt bei den für Canon-SLRs üblichen ISO 100, wobei ausgezeichnete, detaillierte und gestochen scharfe Aufnahmen ohne erkennbares Rauschen möglich sind – die korrekte Belichtung natürlich vorausgesetzt.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 450D im Vergleich Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme
Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
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EOS 400D 10,1 Megapixel
EOS 450D 12,2 Megapixel
1,6x 3.888 x 2.592 3 Bilder/sek 9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz
1,6x 4.272 x 2.848 3,5 Bilder/sek 9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont 100–1600 B, 30 sek–1/4000 sek 2,5-Zoll-TFT nein nein CF-Karte 127 x 98 x 62 mm 510 g (ohne Akku)
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–1600 B, 30 sek–1/4000 sek 3,0-Zoll-TFT nein nein SD-/SDHC-Karte 129 x 98 x 62 mm 475 g (ohne Akku)
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Aktuell: EOS 500D Kurz vor Fertigstellung dieses Buchs hat Canon den jüngsten Spross der EOS-Familie vorgestellt. Die EOS 500D erweitert den Funktionsumfang der Vorgängerin 450D um Full-HDVideos. Das bedeutet, man kann nun auch mit einer Einsteigerkamera von Canon Videos in voller HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bei 20 Bildern pro Sekunde drehen. Das ist zwar nicht ganz die normale Bildfrequenz eines Videofilms (24/25 Bilder pro Sekunde), ruckeln werden die Bewegtbilder aber wohl trotzdem nicht. Der Videoton wird in Mono über das integrierte Mikrofon aufgenommen. Videos und Fotos kann man über einen HDMIAnschluss direkt am HD-Fernseher oder Projektor ansehen.
erhöhte Dynamik erkennt die EOS 500D Details in Lichtern und Schatten weitaus besser. Die Empfindlichkeit bewegt sich zwischen ISO 100 und ISO 3200 und kann bei Bedarf auf ISO 12800 erweitert werden. Dadurch sind Aufnahmen bei extrem wenig Umgebungslicht noch aus der Hand möglich, wenn man ein entsprechendes Objektiv mit Bildstabilisator einsetzt. Für die Signalverarbeitung sorgt der aktuelle DIGIC-4-Prozessor. Er ist dafür verantwortlich, dass die 500D bis zu 3,4 Fotos pro Sekunde aufzeichnen kann. Der Pufferspeicher reicht aus, um bis zu 170 JPG-Bilder hintereinander zu machen – vorausgesetzt, die Kapazität der Speicherkarte ist ebenfalls ausreichend.
3-Zoll-Display, Kreuzsensorautofokus Technische Highlights Die EOS 500D hat einen 15,1-Megapixel-Sensor, der Sensor hat das in dieser Kameraklasse übliche APS-C-Maß mit einem Cropfaktor von 1,6. Interessant ist, dass die Bildverarbeitung mit 14 Bit abläuft. Frühere Modelle arbeiten noch mit einer Farbtiefe von 12 Bit. Durch die
Die EOS 500D besitzt das auch in der EOS 5D Mark II eingesetzte 3-Zoll-Display mit VGAAuflösung (920.000 Bildpunkte). Der mittlere Autofokussensor des 9-Punkt-AF-Systems ist als besonders empfindlicher Kreuzsensor ausgelegt. Fotografiert man mit einem Objektiv mit Lichtstärke 1:2,8 oder höher, ist die EOS 67
Technisch besser geht’s zurzeit wohl nicht: Die EOS 500D hat eine Fotoauflösung von 15,1 Megapixeln und kann HD-Videos aufnehmen.
500D auch für schnellere Motivverfolgung z. B. bei Sportveranstaltungen geeignet.
Live-View und Staubbekämpfung Natürlich kann man das Display der EOS 500D wie das einer Kompaktkamera als LivebildMonitor verwenden. Die Fokussierung kann basierend auf Kontrasten oder auch im Face-
Mit dem riesigen Display mit 920.000 Pixeln Auflösung lassen sich Bildschärfe und Qualität deutlich besser beurteilen als bei früheren EOS-Modellen.
Detection-Modus erfolgen, das AF-System erkennt also auf Wunsch Gesichter und stellt automatisch auf Personen im Bild scharf. Ebenso wie die anderen aktuellen EOS-Modelle ist auch die 500er mit dem EOS Integrated Cleaning System ausgestattet, das am Sensor anhaftenden Staub mit hochfrequenten Vibrationen abschüttelt.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 500D
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Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme
15,1 Megapixel 1,6x 4.752 x 3.168 3,4 Bilder/sek 9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Movie, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz, 2 Benutzerprogramme
Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–12800 B, 30 sek–1/4000 sek 3,0-Zoll-TFT ja ja SD/SDHC 129 x 98 x 62 mm 480 g (ohne Akku)
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
EOS 50D, 40D, 30D, 20D, 10D und D30/D60 Die zweistellig nummerierten Kameramodelle stehen seit der Einführung der D30 für tolle und erschwingliche Technik, die sich an Hobbyfotografen und fortgeschrittene Amateure richtet. Die EOS D30 hatte eine Auflösung von 3 Megapixeln und einen oft kritisierten einfachen 3-Punkt-Autofokus. Dennoch konnte man die Kamera zur Einführung im Jahr 2000 für unter 3.000 Euro kaufen – damals ein großes Ereignis.
Preise für DSLRs, die sich an Hobbyfotografen richteten, unter die magische 2.000-EuroGrenze. Zum Vergleich: Die aktuelle EOS 50D (15 Megapixel, 9-Punkt-AF) kostet neu im Handel rund 1.000 Euro, eine gebrauchte D60, sofern denn überhaupt noch eine angeboten wird, wechselt für deutlich unter 200 Euro den Besitzer (April 2009).
EOS D30 mit CMOS – eine kleine Sensation Die EOS D30 war noch aus einem anderen Grund ein technologischer Meilenstein. Sie war die erste DSLR, die mit einem APS-großen CMOS-Sensor ausgestattet war. Zu ihrer Zeit waren CCDs die üblichen Digitalkamerasensoren, weil CMOS-Sensoren schwierig zu produzieren waren und mit einigen technischen Unzulänglichkeiten wie z. B. deutlichem Bildrauschen zu kämpfen hatten. Umso erstaunlicher, dass Canon diese technischen Hürden umgehen konnte und eine Kamera mit einer für diesen Stand der Technik ausgezeichneten Bildqualität auf den Markt brachte. Die EOS D30 mit 3,25 Megapixeln Auflösung erschien im Oktober 2000.
EOS D60 mit doppelter Auflösung Nachfolger der D30 war die EOS D60. Sie erschien im Jahr 2002 und hatte bereits die doppelte Auflösung von 6,3 Megapixeln. Der Autofokus war noch immer kritikwürdig, erst mit der relativ schnellen Einführung der EOS 10D ein Jahr später und der Umstellung der EOS-Namensgebung – das D wanderte hinter die Modellnummer – gab es einen signifikant besseren 7-Punkt-AF. Besonders war an der D60 vor allem ihr Preis – mit ihr fielen die
Die EOS D60 mit 6,3 Megapixeln hatte einen verbesserten Autofokus, der für Profis jedoch noch immer nicht ausreichend war.
Neue Namensgebung, bessere Features – 10D bis 50D Mit der EOS 10D (Frühjahr 2003, 6,3 Megapixel) ging es dann relativ zügig Schlag auf Schlag, im Rhythmus von ca. 18 Monaten kam jeweils ein neues DSLR-Modell von Canon mit zweistelliger Typenbezeichnung auf den Markt. Die 20D (8,2 Megapixel, 9-Punkt-AF) wurde im Herbst 2004 zusammen mit zwei speziellen EF-S-Objektiven (EF-S 17-85 IS USM und EF-S 10-22 USM) vorgestellt, danach kam im Frühjahr 2006 die EOS 30D (8,2 Megapixel) mit größerem Display (2,5 Zoll anstatt 1,8 Zoll wie bisher) und verbesserter Serienbildgeschwindigkeit. Einen Sprung in der Auflösung machte im Herbst 2007 dann wieder die EOS 40D. Sie lieferte Bilder mit 3.888 x 2.599 Bildpunkten 69
Canon EOS 30D Canon EOS 10D
Canon-EOS 20D
Canon EOS 40D
(10,1 Megapixel), führte das sRAW-Format ein (RAW-Bilder mit geringerer Auflösung für schnellere Speichervorgänge) und hatte als erste Kamera in dieser Kategorie das EOS Integrated Cleaning System mit vibrierendem Sensor gegen Staub im Gehäuse. Außerdem wurde das Display auf 3 Zoll (vorher 2,5 Zoll) deutlich vergrößert und die Live-Vorschau eingeführt. Die Serienbildgeschwindigkeit (JPG) wurde auf 6,5 Bilder pro Sekunde gesteigert (vorher 5 Bilder/sek), und man konnte 75 JPG-Fotos in Folge schießen, ohne den Finger vom Auslöser zu nehmen. 70
Die EOS 50D mit ihren 15 Megapixeln und einem völlig neuen hochauflösenden VGADisplay (920.000 Pixel, vorher 230.000 Pixel) stellt den vorläufigen Höhepunkt in der EOSAmateurserie dar. Die EOS 50D besitzt den neuesten DIGIC-4-Prozessor, kann Bilder mit einer maximalen Empfindlichkeit von ISO 12800 aufnehmen (was man nur im Notfall nutzen sollte – extremes Bildrauschen!) und bietet die Möglichkeit, Objektivschwächen (z. B. Vignettierung) von bestimmten CanonLinsen ganz automatisch zu korrigieren.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Canon EOS 50D. Mit der EOS 10D änderte sich die Namensgebung bei Canon zur aktuellen Form. Das Spitzenmodell der zweistellig nummerierten EOS-Modelle ist die EOS 50D mit einer Auflösung von 15 Megapixeln.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 50D im Vergleich EOS 30D 8,2 Megapixel
EOS 40D 10,1 Megapixel
EOS 50D 15,1 Megapixel
1,6x
1,6x
1,6x
3.504 x 2.336 5 Bilder/sek
3.888 x 2.592 6,5 Bilder/sek
4.752 x 3.168 6,3 Bilder/sek
Autofokus Aufnahmeprogramme
9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz
9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz, 3 Benutzerprogramme
9-Punkt-AF Auto, P, Tv, Av, M, A-DEP, CA (Creative Auto), Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtporträt, Kein Blitz, 2 Benutzerprogramme
Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–3200 B, 30 sek–1/8000 sek 2,5-Zoll-TFT nein nein CF-Karte 144 x 106 x 74 mm 785 g (mit Akku)
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–3200 B, 30 sek–1/8000 sek 3,0-Zoll-TFT nein ja CF-Karte 146 x 108 x 74 mm 822 g (mit Akku)
Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–12800 B, 30 sek–1/8000 sek 3,0-Zoll-TFT nein ja CF-Karte 146 x 108 x 74 mm 822 g (mit Akku)
Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal)
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Die EOS 5D war die erste Kamera mit Vollformatsensor, auf die sich auch ambitionierte Amateure realistische Hoffnungen machen konnten. Denn der Preisunterschied zu den Vollformatkameras der 1er-Reihe war enorm.
EOS 5D/5D Mark II Profis in der Sport-, Reportage-, People- und Werbefotografie setzten die EOS-Kameras mit zweistelliger Bezeichnung in der Regel nur als Zweitkameras ein. Die Auflösungen waren für die hohen Ansprüche zu gering, ebenso waren die Serienbildgeschwindigkeiten gerade für Sportfotografen nicht ausreichend. Mit der EOS 5D, die im Herbst 2005 auf den Markt kam, schloss Canon die große Lücke zwischen den teuren 1er-Modellen und den Amateurbereichskameras zumindest teilweise, denn auch die 5D war noch relativ langsam. Das Besondere an der EOS 5D ist zweifellos ihr Vollformatsensor, der die Kamera dann auch relativ teuer werden ließ. Zur Markteinführung bekam man die 5D nicht unter 3.500 Euro. Zum Vergleich: Das Profimodell EOS 1Ds Mark II (16,7 Megapixel), ebenfalls mit Vollformatsensor, kostete neu rund 8.000 Euro, die damals aktuelle EOS 20D (8,2 Megapixel) ca. 1.500 Euro. 72
Endlich Vollformat Wer schon vorher mit Canon-Kameras analog fotografiert hatte und entsprechende Objektive besaß, wartete natürlich gespannt auf ein Vollformatmodell, um die vorhandenen Optiken ohne Kompromisse weiterverwenden zu können. Der Sensor der EOS 5D hatte die Maße des bekannten Kleinbildfilms (35,8 x 23,9 mm) und eine Auflösung von 12,7 Megapixeln. Die Empfindlichkeit konnte man zwischen ISO 50 (L) und ISO 3200 (H) wählen, Standard war der Bereich zwischen ISO 100 und ISO 1600. Die Serienbildgeschwindigkeit lag bei drei Bildern pro Sekunde – für professionelle Sportfotografen deutlich zu langsam. Immerhin ließen sich bis zu 60 JPG- oder 17 RAW-Bilder in Folge schießen, was wiederum bei Mode- und Porträtshootings vorteilhaft war.
Die zweite Generation 2008, also erst drei Jahre nach Einführung der EOS 5D, hatte Canon – wohl auch unter dem Druck der Konkurrenz von Nikon und Sony –
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Die EOS 5D Mark II ist nicht nur bei Profifotografen beliebt, sondern mittlerweile auch bei Videofilmern. Durch den großen Sensor in Verbindung mit lichtstarken Objektiven ist ein Filmlook möglich, der einzigartig und für Werbeaufnahmen prädestiniert ist.
die 5D zur 5D Mark II weiterentwickelt. Und die Spezifikationen der zweiten 5er können sich auch im Konkurrenzvergleich sehen las-
sen: Videoaufnahmen in HD-Qualität (1080p), 21 Megapixel, maximale Empfindlichkeit von ISO 25600, EOS Integrated Cleaning System,
Kamerasteckbrief: Canon EOS 5D Mark II Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
21,1 Megapixel 1x 5.616 x 3.744 3,9 Bilder/sek 9-Punkt-AF mit 6 Hilfspunkten Auto, P, Tv, Av, M, CA (Creative Auto), 3 Benutzerprogramme Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 50–25600 B, 30 sek–1/8000 sek 3,0-Zoll-TFT ja ja CF-Karte 152 x 114 x 75 mm 810 g (ohne Batterie)
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Links: Diese extreme Unschärfe im Hintergrund ist mit einem normalen Camcorder nicht möglich, mit der EOS 5D Mark II und einem lichtstarken Tele jedoch kein Problem.
3-Zoll-Display mit VGA-Auflösung, HDMIAusgang, automatische Objektivfehlerkorrektur, automatische Rauschunterdrückung in vier Stufen, automatische Belichtungsoptimierung, AF-Feineinstellung für Probleme bei der Fokussierung mit bestimmten Objektiven, eingebautes Mikrofon und eingebauter Lautsprecher, Mikrofonbuchse – um nur die wichtigsten Features zu nennen. Der Einstiegspreis für die neue 5D lag bei ca. 2.500 Euro und war damit nicht nur für Profis, sondern auch für enthusiastische Fotoamateure interessant. Dass die Einführung der 5D Mark II die Preise für eine gebrauchte EOS 5D in den Keller fallen ließ, ist ein zusätzlicher Glücksfall für den Amateurfotografen.
Videos im 35-mm-Format Da der Trend, Digitalkameras heute auch als Videokameras zu präsentieren, nicht mehr wegzudiskutieren ist, war es nur logisch, dass Canon die EOS 5D Mark II mit einer Videofunktion ausgestattet hat. Interessant ist das technisch allemal, denn immerhin kann man nun einen 35,8-mm-Aufnahmechip verwenden und erzielt, entsprechende Objektive und große Blendenöffnungen vorausgesetzt, Schärfentiefeeffekte, die mit einem „normalen“ Camcorder nie und nimmer möglich wären. Zur Erklärung: Die Schärfentiefe hängt vom Abbildungsmaßstab und von der Blendenöffnung ab. Einfach gesagt: je größer der Chip und je größer die Blende, desto geringer die Schärfentiefe. Man kann also mit der EOS 5D Mark II den Hintergrund bei Personenaufnahmen toll in Unschärfe verschwimmen lassen. Deshalb dürfte die Kamera auch für professionelle Hochzeitsfotografen, die nebenbei noch ein paar Videoaufnahmen anfertigen, so interessant sein. Denn durch die Möglichkeiten, die knappe Schärfentiefe zur Gestaltung einzusetzen, erhalten Fotos und Videos einen ähnlichen Look.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
EOS 1D Mark I bis III Die einstelligen Typenbezeichnungen weisen bei Canon auf die Kameras der Profiliga hin. Es gibt zwei 1er-Modellreihen, die EOS 1D und die EOS 1Ds. Wer wie z. B. professionelle Sportfotografen vor allem Geschwindigkeit braucht, bekommt mit der EOS 1D ein wahres Rennpferd, das in der aktuellen Version 1D Mark III bis zu 10 Bilder pro Sekunde schießt. Mit der 1D Mark III kann man wenn nötig bis zu 110 JPG-Fotos in Serie aufnehmen (1D – 21 Bilder, 1D Mark II – 40 Bilder). Erst dann ist der Pufferspeicher voll, und man muss ein wenig warten, bis die Bilder auf der Speicherkarte verstaut sind. Die Vorgänger 1D (Herbst 2001, 4,2 Megapixel, CCD-Sensor, ca. 8 Bilder/sek), 1D Mark II (Sommer 2004, 8,2 Megapixel, CMOS, ca. 8 Bilder/sek) und 1D Mark II N (Sommer 2005, 8,2 Megapixel, CMOS, ca. 8 Bilder/sek, vergrößertes Display) waren kaum weniger schnell. Sie hatten allerdings jeweils nur einen DIGICbzw. DIGIC-II-Prozessor – im Gegensatz zur 1D Mark III, die nun mit zwei Prozessoren bestückt ist und einen deutlich vergrößerten Pufferspeicher für mehr Serienbilder in Folge besitzt.
Canon EOS 1D Mark I 75
Schnelle Sportarten brauchen schnelle Kameras und Objektive. Die Canon EOS 1D in Verbindung mit den professionellen L-Objektiven garantiert eine hohe Ausbeute an guten Fotos, auch wenn’s mal hektisch wird.
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Zwei Prozessoren – mehr Geschwindigkeit Um die hohe Serienbildgeschwindigkeit der 1D Mark III zu gewährleisten, sind vor allem zwei Faktoren ausschlaggebend: die beiden DIGICIII-Prozessoren und die im Vergleich zur 1Ds Mark III und 5D Mark II reduzierte Auflösung von „nur“ 10,1 Megapixeln. Die Kameras der 1D-Reihe besitzen außerdem einen Sensor im Zwischenformat APS-H (28,1 x 18,7 mm). Der Verlängerungsfaktor für die Objektivbrennweiten beträgt 1,3, ein 200-mm-Objektiv erzeugt an einer 1D also einen Bildausschnitt wie eine 260-mm-Brennweite an einer Vollformatkamera.
Das vermeintliche Mehr an Brennweite kommt gerade Sport- und Naturfotografen zugute. Aufgrund der etwas kleineren Sensorfläche ist die Schärfentiefe bei ansonsten gleichen Einstellungen allerdings nicht ganz so ausgedehnt wie bei den Modellen mit Vollformatsensor (5D, 5D Mark II, 1Ds Mark I bis III). Wichtig für den Outdoor-Einsatz: Die 1er-Modelle sind allesamt gegen Staub und Spritzwasser geschützt, ein bisschen Regen macht den Gehäusen durch ein ausgeklügeltes Dichtungssystem also nichts aus – vorausgesetzt, das verwendete Objektiv ist ebenfalls abgedichtet, was nur auf die professionellen L-Objektive zutrifft.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Canon EOS 1D Mark III. Die EOS-1D-Reihe – aktuell ist Mark III – ist vor allem für Sportfotografen interessant, die hohe Serienbildgeschwindigkeiten benötigen.
Canon EOS 1D Mark II
Kamerasteckbrief: Canon EOS 1D Mark II und Mark III im Vergleich Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
EOS 1D Mark II 8,2 Megapixel 1,3x 3.504 x 2.336 8,5 Bilder/sek 45-Punkt-AF P, Tv, Av, M, B Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 50–3200 B, 30 sek–1/8000 sek 2,0-Zoll-TFT nein nein CF-Karte, SD-Karte 156 x 158 x 80 mm 1.600 g (mit Akku)
EOS 1D Mark III 10,1 Megapixel 1,3x 3.888 x 2.592 10 Bilder/sek 45-Punkt-AF P, Tv, Av, M, B Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 100–6400 B, 30 sek–1/8000 sek 3,0-Zoll-TFT nein ja CF-Karte, SD-/SDHC-Karte 156 x 157 x 80 mm 1.335 g (mit Akku)
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EOS 1Ds Mark I bis III
Mehr Megapixel für die Mark II
Werbe- und Modefotografie, Agenturfotografen, professionelle Hochzeits- und Porträtfotografen mit zahlungskräftiger Kundschaft – das sind die Zielgruppen für die EOS 1Ds und ihre Nachfolger bis zur EOS 1Ds Mark III. Die ursprüngliche EOS 1Ds wurde im Jahr 2002 vorgestellt und baute auf dem erfolgreichen Gehäuse der analogen 1V auf. Das Chassis bestand aus einer Magnesiumlegierung, was die Kamera enorm stabil und dabei trotz ihrer Größe – die Kamera ist mit ihrem integrierten Batterie-/Hochformatgriff nahezu quadratisch – relativ leicht machte. Die EOS 1Ds hatte einen 11,4-Megapixel-Sensor, der im RAW-Format mit 12 Bit Farbtiefe arbeitete. Der 45-Punkt-Autofokus der EOS 1V sorgte für schnelle und zuverlässige Fokussierung, die Empfindlichkeit lag zwischen ISO 50 und 1250.
Die zweite EOS 1Ds mit dem Zusatz „Mark II“ kam im Herbst 2005 mit einer Auflösung von 16,7 Megapixeln und 45-Punkt-Autofokus auf den Markt. Sie war die erste Kamera, der die Fachpresse attestierte, sie wäre ein nahezu adäquater Ersatz für die digitale Mittelformattechnik. In der Tat sind Auflösung und Detailwiedergabe auf ein Niveau angehoben worden, von dem Amateure zu dieser Zeit nur träumen konnten. Entsprechend war der Preis – die 1Ds Mark II kostete zur Markteinführung rund 8.000 Euro. Hinzu kamen (und kommen in dieser Kamerakategorie) natürlich die Kosten für die Objektive, die der Auflösung entsprechend extrem hochwertig sein sollten, um das Potenzial der Kamera voll ausschöpfen zu können. Wer also eine professionelle Grundausstattung basierend auf der 1Ds Mark II aufbauen wollte, musste ca. 10.000 bis 15.000 Euro je nach Einsatzgebiet ausgeben. Und da Profis in
Mit 11,4 Megapixeln war die 1Ds zu ihrer Zeit (2002) eine Kamera für Mode- und Peoplefotografen. Ein (hinkender) Vergleich: Die aktuelle Einsteigerkamera EOS 500D hat 15 Megapixel auf einem kleineren Sensor, der allerdings mit 14 Bit Farbtiefe (1Ds: 12 Bit) arbeitet.
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KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
der Regel mit Ersatzkameras arbeiten, kann man sich vorstellen, wie viel Geld man in die Hand nehmen müsste (und muss), um sich für den Job zu rüsten. Neben der Auflösung war die 1Ds Mark II vor allem auch für ihre Serienbildgeschwindigkeit von vier Bildern pro Sekunde bekannt und bei Modefotografen beliebt, man konnte bis zu 32 JPEG-Bilder oder 11 RAW-Fotos bei voller Auflösung in Serie aufnehmen. Der DIGICII-Prozessor verarbeitete demnach ca. 67 Millionen Pixel pro Sekunde. Die Speicherung erfolgte entweder auf CompactFlash-Karten, auf SD-Karten oder zur Sicherung auf beide Kartentypen gleichzeitig. Aus heutiger Sicht problematisch war das relativ kleine 2-ZollDisplay mit 230.000 Bildpunkten, das eine zuverlässige Bildkontrolle nur sehr bedingt möglich machte. Ebenfalls nicht optimal ist der Nickel-Metallhydrid-Akku (Memoryeffekt), der in der aktuellen 1Ds Mark III durch einen Lithium-Akku ersetzt wurde, und das relativ laute Auslösegeräusch, das in andächtigen Situationen je nach Kamerastandort durchaus stört.
Die EOS 1Ds Mark II wird auch heute noch von vielen Profis eingesetzt. Die Auflösung von 16,7 Megapixeln genügt nach wie vor, um Doppelseiten in Illustrierten und Magazinen mit tollen Bildern zu gestalten. Bei 300 dpi (Fotoauflösung) sind die unbeschnittenen Fotos einer 1Ds Mark II rund 42 cm breit.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 1Ds Mark II im Vergleich mit dem Vorgängermodell Auflösung (Megapixel, effektiv) Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
EOS 1Ds 11,0 4.064 x 2.704 3 Bilder/sek 45-Punkt-AF P, Tv, Av, M, B Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 50–1250 B, 30 sek–1/8000 sek 2,0-Zoll-TFT nein nein CF-Karte 156 x 158 x 80 mm 1.600 g (mit Akku)
EOS 1Ds Mark II 16,7 4.992 x 3.328 4 Bilder/sek 45-Punkt-AF P, Tv, Av, M, B Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 50–3200 B, 30 sek–1/8000 sek 2,0-Zoll-TFT nein nein CF-Karte, SD-/SDHC-Karte 156 x 158 x 80 mm 1.600 g (mit Akku) 79
Der jüngste Spross für Profis 21,1 Megapixel, zwei DIGIC-III-Prozessoren, 14-Bit-A/D-Wandler (früher 12 Bit), EOS Integrated Cleaning System, 45-Punkt-Autofokus mit 19 Kreuzsensoren (die Mark II hatte 7), ein 3-Zoll-Display und Live-View – das sind die Hauptargumente, um von der 1Ds Mark II auf die nächste Generation zu wechseln. Weitere Verbesserungen betreffen das Auslösegeräusch – es gibt jetzt einen Modus für leiseres Auslösen –, den Akku und die Serienbildgeschwindigkeit, die nun bei fünf Bildern pro Sekunde liegt. Die beiden Prozessoren verschieben also im Ernstfall bis zu 185 MByte/ sek in den internen Pufferspeicher, der bis zu 56 JPEG- bzw. 12 RAW-Daten in Folge zwischenspeichern kann.
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Wichtig für Profis waren und sind auch immer die Möglichkeiten, über sogenannte Customfunktionen die Kamera an die persönliche Arbeitsweise und die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die 1Ds Mark III besitzt nun 57 dieser Individualfunktionen, die 1Ds Mark II hatte 47 dieser speziellen Funktionen. Der Preis zur Markteinführung der Mark III unterscheidet sich nicht von dem der Mark II, die Profi-EOS kostet offiziell 7.999 Euro. Ebenso wenig unterscheidet sich die EOS 1Ds Mark III von ihrer Vorgängerin in Bezug auf die hohen Ansprüche an die Objektive. Wer Mittelklasseoptiken verwendet, verschenkt die Möglichkeiten der Kamera und könnte ebenso gut mit einer einfacheren DSLR wie der 50D arbeiten.
KAPITEL 3 CANON-EOS-KAMERAS
Das Flaggschiff in der EOS-Flotte: Die EOS 1Ds Mark III hat 21,1 Megapixel und somit eine Auflösung, die deutlich in den Bereich der digitalen Mittelformatfotografie reicht. Entsprechende Objektive vorausgesetzt, ist man mit dieser Kamera für die meisten professionellen Ansprüche gerüstet.
Kamerasteckbrief: Canon EOS 1Ds Mark III Auflösung (Megapixel, effektiv) Brennweitenverlängerung Bildgröße (Pixel) Serienbilder (maximal) Autofokus Aufnahmeprogramme Belichtungsmessmethoden ISO-Bereich Verschlusszeiten LCD-Monitor Video Live-View Speicherkarten Abmessungen (B x H x T) Gewicht
21,1 Megapixel 1x 5.616 x 3.744 5 Bilder/sek 45-Punkt-AF P, Tv, Av, M, B Mehrfeld, selektiv, mittenbetont, Spot 50–3200 B, 30 sek–1/8000 sek 3,0-Zoll-TFT nein ja CF-Karte, SD-/SDHC-Karte 150 x 160 x 80 mm 1.385 g (mit Akku)
81
4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
4
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Aufnahmebereit machen Aufnahmeprogramme
87
Belichtungsmessmethoden 117
Vollautomatik, Kreativ- und Motivprogramme
87
Kontraste in der realen Welt Dynamikumfang steigern
EOS 40D
98
Dateiformate im Vergleich 103 103
Aufnahmen im RAW-Format
104 104
AF-Modi richtig einsetzen
124
Livebild-Einstellungen im Kameramenü 126
Individualfunktionen 127
108
C.Fn I: Belichtung
109
C.Fn II: Bild
Farbraum konfigurieren 110 Farbraum im Kameramenü
131
C.Fn IV: Operation/Weiteres
111 113 113
Manueller Weißabgleich mit einer EOS 50D Weißabgleich im Kameramenü
128
C.Fn III: Autofokus/Transport
111
Weißabgleich bewusst falsch einsetzen 114
Studiofotos mit fester Farbtemperatur 116
123
einer 50D
Bildoptimierung durch die Kamera 105
WB-Korrektur
AF-Messfelder auswählen
Livebild-Aufnahmen mit den aktuellen EOS-Modellen 125
Dateiformate und Qualität im Kameramenü
Bildstile nur für JPEG-Bilder wichtig
121
Der Autofokus 122
Erweiterter ISO-Bereich der aktuellen Modelle 102
Aufnahmen im JPEG-Format
119
Belichtungskorrektur und Bracketing
99
ISO-Wert und Rauschverhalten 102
Weißabgleich festlegen
118
Messmethoden im Vergleich
98
Zur Sicherheit Belichtungsreihen
sRGB oder Adobe RGB
117
Belichtung manuell kompensieren mit einer
Dynamikumfang 97
Monochrom
Referenz für den Belichtungsmesser
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Alle wichtigen Aufnahmeparameter, vom Blendenwert bis zum Weißabgleich, sind schnell und bequem über die LCD-Anzeige erreichbar. EOS-Modelle ohne LCD-Dislplay zeigen diese Werte im Sucher an.
Aufnahmebereit machen Jede Digitalkamera kann man auf ganz einfache Art und Weise bedienen: Einschalten, Automatikprogramm auswählen, Motiv anvisieren, auslösen. Der Technik einer digitalen SLR wie einer EOS wird man damit aber absolut nicht gerecht und verschenkt in den allermeisten Fällen viel Potenzial für tolle Aufnahmen. Denn wenn man sich einfach auf die Kamera verlässt – was man bei einer digitalen EOS durchaus ab und zu, z. B. wenn es schnell gehen muss, tun kann –, kann es passieren, dass bei wenig Umgebungslicht ungewollt der Blitz ausgelöst wird, die Empfindlichkeit sehr hoch eingestellt wird, was zu Bildrauschen führt, oder die Farben zu kühl oder zu warm wiedergegeben werden. All diese und noch viel mehr Faktoren lassen sich gezielt beeinflussen, wenn man weiß, wo sich die Aufnahmeparameter der Kamera befinden und – noch viel wichtiger – was deren Veränderung bewirkt. Im folgenden Kapitel erfahren Sie alles über die Grundfunktio86
nen einer digitalen EOS. Beispielhaft werden dazu die aktuellen Modelle EOS 1000D, EOS 450D und EOS 50D zur Verdeutlichung herangezogen, es gibt aber ebenso Hinweise auf die anderen Kameras, wenn diese sich wesentlich von den genannten Modellen unterscheiden.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Aufnahmeprogramme Die Canon-SLRs besitzen für die Auswahl von Aufnahmeprogrammen oben auf dem Kamerabody ein Drehrad, genannt Moduswählrad. Ausnahmen bilden nur die Kameras der 1erReihe, hier werden die Aufnahmeprogramme über Knöpfe bzw. Tastenkombinationen eingestellt, da Benutzer der professionellen SLRs üblicherweise lediglich die Programme für Zeitund Blendenautomatik (Av, Tv), die Programmverschiebung (P), die Schärfentiefeautomatik (A-DEP) und das manuelles Programm (M) benötigen. Ein Moduswählrad wäre verschenkter Platz auf dem Kamerabody. Bei allen anderen Kameras kommen je nach Modell mehr oder weniger zusätzliche Aufnahmemodi hinzu, die das Fotografieren entweder komplett automatisieren oder zumindest eine größere Anzahl der Kameraparameter je nach Motiv automatisch einstellen.
Vollautomatik, Kreativ- und Motivprogramme Grundsätzlich lassen sich bei allen CanonSLRs (außer der 1er-Reihe) Kreativ- und Motivprogramme unterscheiden. Dazu gibt es bei einigen aktuellen Modellen noch benutzerdefinierte Aufnahmeprogramme, bei denen man Kameraparameter selbst auswählen und als Set abspeichern kann. Die EOS 50D hat zum Beispiel zwei Markierungen auf dem Moduswählrad, die mit C1 und C2 bezeichnet sind. Über die entsprechende Menüfunktion lassen sich diese beiden Programme mit Einstellungssets für bestimmte Motivsituationen individuell belegen.
Die EOS-Modelle der 1er-Reihe (im Bild die 1Ds Mark III) besitzen kein Moduswählrad, weil man hier nur mit den Kreativprogrammen arbeitet. Andere Modelle wie die gezeigte EOS 50D haben neben den Kreativ- auch noch eine Reihe von Motivprogrammen und zusätzlich Programme für vom Fotografen individuell definierte Einstellungssets.
Sets mit Aufnahmeparametern speichern Stehen Sie wiederholt vor einer ganz bestimmten Situation, beispielsweise Aufnahmen im Heimstudio, können Sie über den Befehl Kamera-Benutzereinstellung Sets 87
von Aufnahmeparametern speichern und die Markierungen C1 und C2 auf dem Moduswählrad programmieren. Wählen Sie dazu im Befehl Kamera-Benutzereinstellung die Option Registrieren und legen Sie anschließend fest, welche Wählradposition (C1, C2) mit den aktuellen Einstellungen programmiert werden soll. Wenn Sie später das Moduswählrad auf die entsprechende Position stellen, ist die Kamera wieder so eingestellt, wie zuvor festgelegt.
Sets von Kamera- und Menüeinstellungen lassen sich speichern und mit den zwei Positionen C1 und C2 auf dem Moduswählrad verknüpfen, hier am Beispiel einer EOS D50.
Vollautomatik für Schnappschüsse Das für Schnappschüsse mit ständig wechselnden Motiven am besten geeignete Aufnahmeprogramm ist die oft als „grüne Welle“
ERWEITERTE MOTIVPROGRAMME Viele Kompaktkameras bieten über die Standardaufnahmeprogramme hinaus eine Vielzahl von Motivprogrammen für alle möglichen (und unmöglichen) Situationen – vom fahrenden Auto bis zu spielenden Kindern im Schnee. Diese Programme werden über spezielle Kameramenüs aufgerufen. Falls Sie sich an diese sehr einfache Form der Kamerabedienung gewöhnt haben, sollten Sie sich schnell von dem Gedanken verabschieden, Ähnliches an Ihrer EOS zu finden. Denn Canon setzt bei einem SLR-Fotografen tatsächlich ein wenig Grundwissen über Belichtung, Belichtungskorrektur, Autofokus und Kamerabedienung voraus. Die üblichen Motivprogramme einer EOS für Porträts, Nachtaufnahmen, Sport, Nahaufnahmen etc. sind grundsätzlich für alle Fotosituationen geeignet. Wenn es mal knifflig wird, kann man auf die Kreativprogramme ausweichen und die notwendigen Aufnahmeparameter manuell verändern.
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Die beiden Stellungen C1 und C2 lassen sich mit eigenen Einstellungen belegen. Das ist hilfreich, wenn man bestimmte Motive häufiger fotografiert und hierfür die Kameraparameter immer in gleicher Weise verändern muss.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
bezeichnete Einstellung, die bis auf die 1erModelle jede EOS zu bieten hat. Drehen Sie dazu das Moduswählrad auf die Stellung mit dem grünen Rechteck. Die Kamera gibt in diesem Modus fast sämtliche wichtigen Aufnahmeparameter selbstständig vor. Das Einstellmenü, das Sie mit einem Druck auf die Taste MENU auf den Monitor holen, zeigt dementsprechend eine reduzierte Anzahl an Befehlen. Der Sinn dieser Vorgaben ist klar: Je mehr Parameter Sie beim Fotografieren beachten müssen, desto weniger können Sie sich aufs Motiv konzentrieren. Und da jede EOS sehr zuverlässig arbeitet, können Sie sich bei Schnappschüssen auch auf sie verlassen. Ihre EOS stellt im Automatikprogramm die ISOEmpfindlichkeit automatisch auf die vorhandenen Lichtverhältnisse ein. Wenn bei den ermittelten Belichtungswerten keine unverwackelten Fotos mehr machbar sind, erhöht die Kamera den ISO-Wert automatisch auf die nächste Stufe und öffnet bei Bedarf außerdem den eingebauten Kamerablitz.
Die Vollautomatik, die durch das grüne Rechteck symbolisiert wird (im Bild sehen Sie das Wählrad einer EOS 1000D), kümmert sich um alle Einstellungen. Sie können sich voll und ganz auf das Motiv konzentrieren.
Kreativ-Automatik – Besonderheit der 50D und 5D Mark II Wenn es hektisch wird und man sich nicht schnell mit den einzelnen Aufnahmeparametern seiner EOS 50D oder EOS 5D Mark II befassen kann, sollte man sich neben der Vollautomatik auch mit dem neuen Motivprogramm Kreativ-Automatik (CA auf dem Moduswählrad) vertraut machen. Im Prinzip funktioniert dieses Aufnahmeprogramm ebenso wie die Vollautomatik, man kann je-
MEHR EINFLUSSNAHME AUF BILD- UND KAMERAPARAMETER Wenn Sie mehr Einfluss auf die Bildund Kameraparameter haben möchten, als es die Vollautomatik oder die Kreativ-Automatik zulässt, verwenden Sie die Programmautomatik bzw. Programmverschiebung (P). Grundsätzlich stellt auch hier die Kamera die Belichtungswerte automatisch ein, Sie haben jedoch ebenfalls Zugriff auf die Einstellungen im Kameramenü, die in der Vollautomatik ausgeblendet werden und nur für die Kreativprogramme zur Verfügung stehen. Weiterer Vorteil der Programmautomatik: Mit Drehen des Hauptwählrads lassen sich die Werte für Blende und Verschlusszeit parallel verschieben, ohne dass sich die Belichtung insgesamt verändert. Möchten Sie z. B. den Hintergrund eines Porträts in Unschärfe verschwimmen lassen, drehen Sie das Hauptwählrad so, dass der kleinste Blendenwert (große Blende) eingestellt wird. Die Verschlusszeit wird automatisch angepasst, in diesem Fall verkürzt.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/160 sek Blende f/11 ISO 100 Blitz
doch gestaltungsrelevante Parameter wie die Bildhelligkeit, die Blitzzündung, die Schärfentiefe oder den Bildstil (Picture Style) schnell verändern. Nach der Auswahl der Programms CA zeigt das Display die Funktionen, die man verändern kann. Mit dem Multicontroller wird eine von sechs Funktionen ausgewählt, mit dem Hauptwählrad oder dem Daumenrad können die Parameter verändert werden.
Das neue Programm CA (Kreativ-Automatik) funktioniert fast so wie die Vollautomatik, man kann jedoch einige wichtige Aufnahmeparameter schnell verändern.
Wenn Sie sich keine Gedanken um die Kameraeinstellungen machen möchten, stellen Sie für schnelle Schnappschüsse von Menschen und Porträts am besten das Motivprogramm für Porträts ein.
Vorausgesetzt, der Schieber am Objektiv steht nicht auf MF (manuelle Fokussierung), stellt die EOS 50D als Autofokusmodus automatisch AI FOCUS ein. Das bedeutet, das Autofokussystem erkennt, ob ein Motiv stillsteht oder sich bewegt. Bewegte Motive werden vom intelligenten Autofokus automatisch verfolgt, die Schärfenachführung wird also ständig angepasst (Modus AI SERVO ). Bei unbewegten Motiven stellt die Kamera wie gewohnt einmal scharf (Modus ONE SHOT ), die Fokussierung stoppt. Der Clou am Modus AI FOCUS ist jedoch, dass die EOS es registriert, wenn sich ein zuvor statisches Motiv in Bewegung setzt und sich die Entfernung zur Kamera verändert. Die Kamera beginnt dann sofort, die Schärfe je nach Motivabstand zu variieren.
Motivprogramm Porträt Möchten Sie vor allem Kopf- oder KopfBrust-Porträts machen, wählen Sie das Motivprogramm für Porträts. Die Einstellun90
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
gen unterscheiden sich kaum von denen der Vollautomatik, der Autofokus arbeitet im Modus ONE SHOT, und die Bildfrequenz wird auf Serienbilder voreingestellt. Da Porträts dann am besten aussehen, wenn der Hintergrund ein wenig in Unschärfe verschwimmt, hat bei der Belichtungsmessung eine möglichst große Blende für geringe Schärfentiefe Priorität. Die Verschlusszeit wird entsprechend automatisch angepasst. Die Farben werden außerdem etwas wärmer dargestellt, um Hauttöne zu optimieren.
Abend oder in der Nacht fotografieren, benötigen Sie auf jeden Fall ein Stativ, um nicht zu verwackeln. Für Fotos im Vorbeigehen ist das Landschaftsprogramm sicher gut geeignet, für eine bessere Kontrolle der Aufnahme und maximale Bildqualität auch bei Vergrößerungen sollten Sie lieber das Kreativprogramm Blendenvorwahl (Av) zusammen mit RAW-Dateien verwenden – mehr dazu weiter unten.
Die Aufnahmeprogramme Av, M und Landschaft sind für Landschaften und Gebäude in Gesamtansicht am besten geeignet. Hierbei kommt es in der Regel auf große Schärfentiefe an, die mit möglichst kleinen Blenden erzielt wird. Das Motivprogramm Porträt ist gut geeignet, wenn Sie auf einer Party Schnappschüsse der Gesichter machen möchten.
Motivprogramm Landschaft Beim Fotografieren von weiten Landschaften, für Nachtaufnahmen und wenn maximale Schärfentiefe erzielt werden soll, lässt sich sehr bequem mit dem Motivprogramm Landschaft arbeiten – allerdings dabei ohne die Option, RAW-Dateien zu produzieren. Mit dem Landschaftsprogramm sind nur JPG-Aufnahmen möglich. Grün und Blau wirken hierbei satter und kräftiger, die Kamera optimiert die Bilder entsprechend automatisch. Die EOS stellt einige Funktionen wie Autofokus, Messmethode und Qualität automatisch ein, und Sie müssen sich nur um die Bildgestaltung kümmern. Das Blitzgerät ist deaktiviert. Priorität bei der Wahl der Belichtungswerte hat eine kleine Blende für große Schärfentiefe, die Verschlusszeiten werden also länger werden als mit der Vollautomatik. Wenn Sie am
Motivprogramm Nahaufnahmen Das Motivprogramm für Nahaufnahmen ist immer dann erste Wahl, wenn Sie kleine Dinge aus der Nähe fotografieren möchten. Blumen, Insekten, Details größerer Motive – mit dem Nahprogramm stellt die Kamera Parameter wie Blende und Verschlusszeit, Blitz, Autofokus und Messmethode automatisch ein. Welchen minimalen Abstand zwischen Motiv und Kamera Sie wählen können, hängt vom verwendeten Objektiv ab. Mit speziellen Makroobjektiven kommt man näher an die Motive heran als mit normalen Optiken. Die Naheinstellgrenze ist üblicherweise auf dem Objektiv vermerkt, falls nicht, sehen Sie in der Beschreibung nach. Die minimale Entfernung wird übrigens von der Markierung der Sensorebene (oben auf dem Kamerabody) aus gemessen. Falls Sie beim Platzieren der Kamera die Naheinstellgrenze des Objektivs unterschreiten, ist keine 91
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/800 sek Blende f/4
Fokussierung möglich, und Sie müssen den Abstand zum Motiv vergrößern. Noch ein Tipp: Vorsicht beim Blitzen mit dem integrierten Blitzgerät! Wenn sich die Kamera zu nah an einem Motiv befindet, kann es passieren, dass das Objektiv einen Schatten wirft. Hier hilft es, den Abstand zu vergrößern und ein Aufsteckblitzgerät oder ein spezielles Makroobjektiv zu verwenden.
Wenn Sie nah herangehen wollen, probieren Sie das Aufnahmeprogramm für Nahaufnahmen aus. Der Blitz wird bei zu geringem Umgebungslicht automatisch zugeschaltet.
Motivprogramm Bewegung und Sport Schnappschüsse bei Sportveranstaltungen oder Bilder von bewegten Motiven machen Sie am besten mit dem Motivprogramm Sport. Hier kommt es in erster Linie auf extrem kurze Verschlusszeiten an, um die Bewegungen der Kinder, Tiere, Sportler, Fahrräder oder Autos einzufrieren. Der Autofokus wird auf AI SERVO festgelegt, passt die Schärfe also permanent neu an das Motiv an. Außerdem sind in diesem Fall natürlich Serienaufnahmen sinnvoller, um eine möglichst große
Mit dem Motivprogramm Sport lassen sich nicht nur sportliche Events fotografieren. Das Programm ist vielmehr immer dann interessant, wenn sich Motive sehr schnell bewegen. Schnappschüsse von bewegten Motiven macht man am besten mit dem Programm Sport. Die Abbildung zeigt das Wählrad einer EOS 450D.
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KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Auswahl an Fotos spannender Situationen zur Auswahl zu haben. Denn eines ist klar: Selbst die beste Ausrüstung liefert unter extremen Bedingungen wie z. B. einem Autorennen oder einem Fußballspiel nur eine begrenzte Anzahl an wirklich scharfen Bildern. Immerhin ist der Prozentsatz an brauchbaren Fotos in den letzten Jahren durch immer exaktere Autofokussysteme sowie bessere Kameras und Objektive stetig gestiegen.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/1,4 ISO 800 Blitz
Motivprogramm Nachtporträt Bei natürlich wirkenden Personenaufnahmen in der Nacht sind zwei Dinge entscheidend: Die Person muss ausreichend beleuchtet sein, was durch den Kamerablitz erreicht wird, und der Hintergrund soll nicht einfach nur nachtschwarz sein. Hellen Hintergrund erzielt man mit langer Verschlusszeit. Diese Kombination aus Blitzbelichtung und langer Verschlusszeit steuert das Programm für Nachtporträts. Um unter diesen schwierigen Bedingungen gute Fotos zu machen, müssen Sie die porträtierte Person bitten, auch nach dem Auslösen des Blitzes stillzuhalten – die Verschlusszeit dauert länger als der Blitz –, außerdem sollte sich die Kamera nicht bewegen, während der Verschluss noch geöffnet ist. Ein Stativ ist also sehr zu empfehlen.
Motivprogramm Kein Blitz Eines der Motivprogramme ist für Situationen gedacht, in denen nicht geblitzt werden darf oder soll. Schnappschüsse z. B. während einer Feier in der Kirche, in der das Blitzlicht zu aufdringlich oder aus ästhetischer Sicht ungeeignet wäre, weil es die Lichtstimmung zerstörte, machen Sie am besten mit dem Motivprogramm Kein Blitz. Stellen Sie dazu das Wählrad auf das letzte der Motivprogramme, damit wird der integrierte Blitz auf keinen Fall ausgelöst. Die EOS wählt nun den ISO-Wert automatisch
Wäre die Verschlusszeit kürzer gewesen, wäre der Hintergrund – eine schlecht beleuchtete Kapelle – völlig schwarz geblieben. Der Blitz – ein Studioblitz von rechts oben – leuchtete die Frau aus, die Verschlusszeit von 1/60 sek und der hohe ISO-Wert von 800 sorgten für hellen Hintergrund.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 24 mm Belichtung 1/4 sek Blende f/4 ISO 1600 Einbeinstativ
vor, das höhere Bildrauschen durch die größere Sensorempfindlichkeit muss man hier in Kauf nehmen. Machen Sie sich aber keine allzu großen Sorgen wegen des Bildrauschens! Selbst bei ISO 1600 sind korrekt belichtete Bilder, die die aktuellen EOS-Modelle aufnehmen, in jeder Hinsicht brauchbar. Noch ein Hinweis: Bei sehr dunkler Umgebung kann es natürlich passieren, dass die Verschlusszeiten trotz maximaler Blende und Empfindlichkeit nicht für unverwackelte Aufnahmen genügen. Ein Stativ ist hier unbedingt empfehlenswert. Fotografieren Sie Personen, sollten diese sich keinesfalls bewegen.
Das Programm Kein Blitz zwingt die Kamera dazu, auch bei unzureichenden Lichtverhältnissen auf den Blitz zu verzichten.
Kreativprogramm P
Beim Fotografieren des spärlich beleuchteten Altarraums im Stephansdom ist ein einziger Kamerablitz nicht sinnvoll. Er würde die schöne Lichtstimmung zerstören.
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Im Kreativprogramm P (Programmautomatik) ermittelt die EOS die Werte für Blende und Verschlusszeit ganz automatisch. Der Unterschied zu anderen automatischen Programmen besteht vor allem darin, dass man sämtliche anderen Aufnahmeparameter wie ISO-Wert, Blitzeinsatz oder Belichtungsmessmethode manuell verändern kann. Das bedeutet aber auch, dass man sehr auf die Gefahr des Verwackelns achten muss. Wenn die Verschlusszeiten zu lang werden, weil nicht genügend Licht vorhanden ist, muss man selbst dafür sorgen, dass die Empfindlichkeit erhöht oder der Blitz zugeschaltet wird. Fotografiert man bei ausreichendem Umgebungslicht, kann man mit der Programmautomatik auch die sogenannte Programm-
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
verschiebung einsetzen. Hierbei werden die Werte für Verschlusszeit und Blende parallel so verschoben, dass die Belichtung trotzdem immer korrekt bleibt. Das ist z. B. dann sinnvoll, wenn man ein Porträt durch den Einsatz einer großen Blendenöffnung vom Hintergrund trennen möchte. Man dreht, nachdem die Kamera die Belichtungswerte ermittelt hat, am Hauptwählrad und verändert dadurch den Blendenwert. Die Verschlusszeit wird automatisch nachjustiert.
Kreativprogramm Tv Mit dem Programm Tv (Time value – Zeitwert) legt der Fotograf die Verschlusszeit auf den von ihm gewünschten Wert fest. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man Bewegungen fotografieren möchte und die Erfassung durch eine ganz bestimmte Verschlusszeit gestalten will. Konkret: Je länger die Verschlusszeit, desto verwischter wird eine Bewegung wiedergegeben. Will man eine Bewegung z. B. eines laufenden Kindes praktisch einfrieren, stellt man sehr kurze Verschlusszeiten von beispielsweise 1/500 sek oder weniger ein. Möchte man einen Wischeffekt erzielen, wie man das beispielsweise in romantischen Aufnahmen von Wasserfällen immer wieder sieht, wird mit langer Verschlusszeit (z. B. 1/15 sek) gearbeitet. Da die Kamera natürlich korrekt belichtete Fotos produzieren soll, stellt sie der Verschlusszeit entsprechend die notwendige Blendenöffnung automatisch ein. Das Programm Tv wird auch oft als Blendenautomatik oder Zeitvorwahl bezeichnet. Da es sich hier um ein Kreativprogramm handelt, können Sie
sämtliche anderen Aufnahmeparameter manuell verändern und auch RAW-Dateien anstatt JPGs erzeugen.
Kreativprogramm Av Wer gezielt mit der Schärfentiefe gestalten möchte, sollte das Kreativprogramm Av (Aperture value – Blendenwert) kennen. Denn hierbei wird die für die Schärfentiefe mit entscheidende Blendenöffnung festgelegt. Je kleiner die Blendenöffnung (großer Blendenwert), desto größer die Schärfentiefe, also der Bereich vor und hinter der fokussierten Ebene, der ebenfalls als scharf wahrgenommen wird. Umgekehrt wird die Schärfentiefe reduziert, wenn man große Blendenöffnungen (kleine Blendenwerte) voreinstellt. Die Kamera steuert zum festgelegten Blendenwert die für eine korrekte Belichtung notwendige Verschlusszeit bei. Auch mit dem Programm Av (Zeitautomatik, Blendenvorwahl) haben Sie volle Kontrolle über alle weiteren Aufnahmeparameter, die Kamera kümmert sich über die automatische Belichtungsmessung ausschließlich um die korrekte Verschlusszeit.
Kreativprogramm M Für volle Kontrolle über alles, was eine Aufnahme ausmacht, verwendet man den manu95
ellen Modus M. Verschlusszeit, Blende, Blitzbelichtung, Messmethode, Autofokus und so weiter müssen vom Fotografen in Eigenregie festgelegt werden. Die Kamera hilft nur insofern bei der korrekten Belichtung, als im Sucher oder auf dem Monitor nach dem halben Drücken des Auslösers die Anzeigen für Blende und/oder Verschlusszeit blinken, sollten die Werte nicht zu einer korrekten Belichtung führen. Auch die Markierung unterhalb der Belichtungswertanzeige steht nicht in der Mitte der Skala, sondern links (zu dunkel) oder rechts (zu hell). In den meisten Situationen, auf die man als Fotograf stößt, dürfte der manuelle Modus die Arbeit nur unnötig erschweren. Eines der halbautomatischen Kreativprogramme Av, Tv oder P wird je nach Motiv praktischer sein. Wenn man jedoch, wie z. B. bei einem Feuer werk, die Blende bei festgelegtem Wert (z. B. f/11) manuell offen halten möchte (Verschlusszeitmodus BULB, Langzeitbelichtung), ist das Programm M die einzige Möglichkeit.
Kreativprogramm A-DEP Das Kreativprogramm A-DEP ist eine CanonBesonderheit. Verwenden Sie dieses Aufnahmeprogramm, wenn Sie mehrere unterschiedliche weit entfernte Motive allesamt scharf abbilden möchten. Üblicherweise muss man dazu rechnerisch ermitteln, wie groß die Schärfentiefe bei einer bestimmten Blende und Brennweite ist, um die gewünschte Distanz (Schärfentiefe) zu erzielen. Das Programm A-DEP nimmt einem diese mühseligen Berechnungen ab. 96
Schalten Sie, falls nicht schon geschehen, den Autofokus am Objektiv ein (Stellung des Schiebers: AF). Richten Sie nun die Kamera auf das gestaffelte Motiv bzw. die Motive und drücken Sie den Auslöser halb durch. Das Autofokussystem der Kamera erfasst nun mit den zur Verfügung stehenden Autofokusmessfeldern alle Motive und berechnet ausgehend von den verschiedenen Entfernungen diejenige Blende, die notwendig ist, um die gewünschte Schärfentiefe zu erhalten. Weil die Schärfentiefe nicht nur von der Blende, sondern auch von der Brennweite abhängt, sollten Sie, falls die Blendenanzeige im Sucher bzw. auf dem Monitor blinkt – der maximal mögliche Blendenwert reicht nicht für die gewünschte Schärfentiefe aus –, eine kürzere Brennweite einstellen. Denn je kleiner die Brennweite ist, desto größer wird die mögliche Schärfentiefe. Noch ein Hinweis zur Belichtung: Wenn nicht die Blendenanzeige, sondern der Wert der Verschlusszeit im Sucherlauf dem Display nach dem halben Durchdrücken des Auslösers blinkt, ist das Motiv entweder zu dunkel oder zu hell. Stellen Sie, wenn das Motiv zu dunkel ist, die Empfindlichkeit auf einen höheren Wert. Ist das Motiv zu hell, können Sie mit einem ND- bzw. Graufilter oder einem Polarisationsfilter die eintreffende Lichtmenge reduzieren. Achten Sie in jedem Fall auf die Verschlusszeit. Sobald die Kamera einen relativ langen Wert einstellt, was bei einer Blende für maximale Schärfentiefe häufig der Fall sein wird, sollten Sie mit Stativ fotografieren.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Dynamikumfang Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie fotografieren an einem sonnigen Tag in einem Raum mit einigen ganz normalen Fenstern – also nicht in einem völlig verglasten Wintergarten. Um den Raum korrekt zu belichten, benötigen Sie eine bestimmte Zeit-BlendeKombination, die Sie über ein paar Testaufnahmen oder Belichtungsmessungen an Wänden und Mobiliar schnell herausfinden können.
Richten Sie die Kamera nun aber auf eines der Fenster und ermitteln die Belichtungswerte, um die sonnenbeschienene Welt außerhalb der Fenster korrekt zu belichten, werden die Belichtungswerte völlig anders aussehen. Der Kontrast bzw. Tonwertumfang zwischen dunklen Bildbereichen innerhalb des Raums und hellsten Bildbereichen draußen vor den Fenstern übersteigt die Möglichkeiten des Sensors bei Weitem. Man spricht hier auch vom Dynamikumfang der Szene.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 60 mm Belichtung 1/25 sek bzw. 1/100 sek Blende f/5,6
Selbst an einem trüben und regnerischen Märztag beträgt der Belichtungsunterschied zwischen drinnen und draußen zwei ganze Lichtwerte. Hätte die Sonne geschienen, wäre der Unterschied noch viel größer gewesen.
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Kontraste in der realen Welt Eine EOS ist theoretisch in der Lage, auf einem Bild den Tonwertumfang von ca. acht ganzen Belichtungsstufen zu erfassen. Einfach ausgedrückt, kann der 12-Bit-Sensor einer EOS 450D theoretisch einen Motivkontrast von ca. 4000:1, technisch bedingt aber nur von ca. 400:1 aufnehmen. Wenn man sich nun vorstellt, dass eine Szene im hellen Tageslicht eines Sommernachmittags einen Kontrastumfang von ca. 100.000:1 (ca. 17 volle Belichtungsstufen) haben kann – das menschliche Auge erfasst mit einem Blick lediglich ca. 14 Belichtungsstufen oder einen Dynamikumfang von 10.000:1 –, wird schnell klar, dass Digitalkameras (aber auch analoger Film) hier deutliche Grenzen haben.
Als Fotograf ist man gezwungen, Kompromisse einzugehen. In der Praxis wird die Belichtung deshalb an den wichtigen Motivteilen ausgerichtet, und man akzeptiert, dass bestimmte Bildteile nicht hundertprozentig wiederzugeben sind. Einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma liefert bei unbewegten Motiven wie Landschaften oder Interieurs die HDR-Fotografie bzw. das Aufnehmen von Belichtungsreihen, die dann am Computer übereinandergelegt und manuell kombiniert werden. Der Dynamikumfang einer Szene ist die Differenz zwischen hellster und dunkelster Stelle (Tageslichtszene ca. 100.000:1), bei Kameras gibt der Dynamikumfang an, wie groß der Tonwertumfang zwischen hellen und dunklen Bildstellen sein kann, der vom Sensor erfassbar ist (ca. 400:1). Monitore (ca. 800:1) und Drucker (ca. 200:1) können ebenso wie Kameras nur mit einem bestimmten Maß an Helligkeitsinformationen von dunkel zu hell umgehen. Auch hier spricht man vom Dynamikumfang.
MASSEINHEIT CD/M²
Dynamikumfang steigern In der Fotografie ist der Dynamikumfang die Differenz zwischen einem hellsten und einem dunkelsten Luminanzwert, der in Candela pro Quadratmeter (cd/m²) gemessen wird. Zur Verdeutlichung: Das nächtliche Sternenlicht hat eine Luminanz von ca. 0,001 cd/m², eine in helles Tageslicht getauchte Szenerie kann eine Luminanz von ca. 100.000 cd/m² haben.
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Die EOS-Modelle 450D, 40D und 50D haben eine Funktion zur Steigerung des Dynamikumfangs, wodurch gerade in sehr hellen Motivbereichen wie hellem Himmel oder von der Sonne beschienenen Motivteilen deutlich mehr Details erhalten bleiben als mit früheren Kameramodellen. Die Funktion heißt Tonwert Priorität, der entsprechende Befehl befindet sind im Menü mit den Individualfunktionen. Wichtig zu wissen: Die ISO-Empfindlichkeit kann mit der Tonwert Priorität minimal auf 200 eingestellt werden. ISO 100 ist nicht möglich.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Hier sieht man den Effekt, den die Tonwert Priorität hat. Das helle Fenster im Hintergrund ist ohne sie völlig überstrahlt, mit Tonwert Priorität bleiben deutlich mehr Details erhalten.
Zur Sicherheit Belichtungsreihen Haben Sie bei der Bildkontrolle Ihrer Aufnahmen auf dem Display das Gefühl, dass die Belichtung nicht recht klappt und die vorhandenen Kontraste das maximal erfassbare Helligkeitsspektrum Ihrer Kamera überfordern, sollten Sie mit Belichtungsreihen (gleiche Blende, unterschiedliche Verschlusszeiten) arbeiten. Einerseits ist die Wahrscheinlichkeit größer, wenigstens ein korrektes Bild zu bekommen, andererseits können Sie, wenn Sie fit in der Bildbearbeitung sind, eventuell zu helle oder dunkle Teile eines Bildes durch die Bereiche
der anderen Aufnahmen der Belichtungsreihe ersetzen. Belichtungsreihen können Sie über den Menüeintrag AEB steuern, den jede EOS bietet. Besonders interessant werden automatische Belichtungsreihen übrigens, wenn Sie HDR-Fotografie betreiben und die Fotos einer Reihe mit einem speziellen Computerprogramm wie Photomatix Pro oder Adobe Photoshop zu einem Bild mit enormem Tonwertumfang verrechnen lassen. Mehr zu diesem interessanten Thema erfahren Sie weiter unten im Buch, wenn es um die Softwareverarbeitung von Digitalfotos geht.
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Diese Panoramaaufnahme wurde aus mehreren Teilen zusammengesetzt. Die Einzelteile sind HDR-Bilder, die aus Belichtungsreihen entstanden.
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Diese Aufnahme wurde mit einer EOS 40D bei ISO 800 gemacht. Das Rauschen fällt im Original kaum auf, erst in der Detailvergrößerung wird es deutlich sichtbar. AUFNAHMEDATEN Brennweite 70 mm Belichtung 1/50 sek Blende f/5,6 ISO 800
ISO-Wert und Rauschverhalten Je nachdem, in welcher Größe Sie Ihre Fotos verwenden werden, wählen Sie die ISO-Empfindlichkeit möglichst klein. Je höher der ISOWert, desto deutlicher wird Bildrauschen in Form von feinen Störungen sichtbar. Außerdem werden Kontrast und Farbsättigung verschlechtert. Lassen Sie Abzüge bis zu einer Größe von 13 x 18 cm machen, können Sie auch Werte jenseits von ISO 800 einstellen. Allerdings sollten Sie dann die Aufnahmen nicht allzu sehr beschneiden. Durch die Erhöhung des ISO-Werts lassen sich, weil der Sensor weniger Licht für korrekte Belichtungen braucht, die Verschlusszeiten deutlich reduzieren, sodass Sie auch in schummrigen Ecken einer Kirche noch aus der Hand fotografieren können. Für beste Bildqualität gerade auf großen Abzügen ist ein niedriger ISO-Wert von 100 bis 400 angebracht, wobei hier die aktuellen EOS-Modelle gegenüber den älteren deutliche Verbesserungen erfahren haben. Die Bilder einer EOS 300D rauschen ab ISO 400 viel kräftiger als z. B. bei einer EOS 450D. Am vernünftigsten ist es, die individuellen Leistungen einer Kamera zu testen und dann zu entscheiden, bis zu welchem ISO-Wert man gehen kann, über den hinaus Bildrauschen zu störend wird.
Erweiterter ISO-Bereich der aktuellen Modelle Die Empfindlichkeit der EOS 50D und der EOS 5D Mark II ist gegenüber früheren Modellen drastisch erhöht worden. Über die ISO-Einstellung 3200 (EOS 50D) bzw. 6400 (EOS 5D Mark II) hinaus stehen weitere Stufen zur Verfügung, die mit H1 und H2 bezeichnet werden. Sie entsprechen ISO 6400 (EOS 50D), ISO 12800 (EOS 50D, EOS 5D Mark II) bzw. ISO 25600 (EOS 5D Mark II). Das ist hilfreich, wenn man nicht blitzen darf und in schummriger Umgebung fotografiert. 102
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Man sollte sich jedoch darüber klar sein, dass diese hohen ISO-Werte mit deutlichem Bildrauschen verbunden sind. Kleiner Tipp dazu: Wenn Sie Bilder mit starkem Rauschen haben, wandeln Sie sie am besten per Computer in Schwarz-Weiß um und verwenden einen leichten Weichzeichner. Das gibt den Fotos einen künstlerischen Touch, und das Bildrauschen fällt nicht so stark auf.
sichtbarer werden auch sogenannte Kompressionsartefakte. Diese eckigen Muster können ein Bild je nach Komprimierungsstufe enorm verschlechtern. Das heißt in der Praxis: Wer seine Fotos oder Bilder in vernünftiger Qualität und Größe präsentieren oder drucken möchte, sollte immer mit JPEGs arbeiten, die so wenig wie möglich komprimiert sind, also die bestmögliche Qualität (für eine JPEGDatei) liefern.
Aufnahmen im JPEG-Format Wenig komprimierte JPEG-Dateien liefern einen ausgezeichneten Kompromiss aus Bildqualität und Dateigröße. Zum Vergleich: Ein von einer EOS 50D aufgenommenes Bild belegt als JPEG-Datei auf der Speicherkarte ca. 4 MByte Platz, als RAW-Datei aber ca. 12 MByte. JPEG-Dateien sind das Ergebnis eines kamerainternen Umrechnungsprozesses, bei dem die Daten, die der Chip aufzeichnet, von der Kamerasoftware verarbeitet und mit geDie Empfindlichkeit der EOS 50D lässt sich über die entsprechende Individualfunktion bis auf ISO 12800 erweitern.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/10 sek Blende f/2,8 Stativ
Dateiformate im Vergleich JPEG ist mit Sicherheit das am weitesten verbreitete Digitalbildformat. Die Gründe dafür: JPEG-Dateien lassen sich in mehreren (Qualitäts-)Stufen komprimieren, mit jedem Programm zu Bildbetrachtung und -bearbeitung öffnen und problemlos im Internet zeigen. Die JPEG-Komprimierung führt dazu, dass Bildinformationen auf Pixelebene zusammengefasst werden, um dadurch Speicherplatz zu sparen. Das führt zu mehr oder weniger sichtbaren Verlusten an Bildinformationen. Je höher die Komprimierungsstufe, desto kleiner wird die Datenmenge eines JPEG-Bildes, allerdings, und das ist der große Haken, desto
Der Bildausschnitt zeigt, was bei der JPEG-Komprimierung passiert. Der obere Ausschnitt wurde mit maximaler JPEG-Qualität gespeichert, der untere mit minimaler JPEG-Qualität. Man sieht deutlich die irreparablen Qualitätsverluste. 103
wissen Verlusten an Informationen komprimiert gespeichert werden. Ist eine Aufnahme erst mal als JPEG-Datei abgelegt, gibt es keine Möglichkeit mehr, eventuell vom Chip erkannte Details, die bei der Komprimierung verloren gegangen sind, wiederherzustellen.
Aufnahmen im RAW-Format Ganz anders bei RAW-/sRAW-Dateien – hier wird tatsächlich exakt die Bildinformation gespeichert, die der Kamerachip aufzeichnet. Eine RAW-Datei wird von der Kamera praktisch unbearbeitet auf der Speicherkarte abgelegt. Die sRAW-Dateien sind zwar auch RAW-Daten mit den zuvor genannten Vorteilen, werden jedoch in der Auflösung von den EOS-Kameras, die dieses Format unterstützen (EOS 40D, 50D, 5D Mark II, 1D Mark III, 1Ds Mark III), reduziert. Die Endungen von RAWDateien – man hört und liest auch immer wieder vom „digitalen Negativ“, was die Sache sehr gut beschreibt – variieren von Hersteller zu Hersteller und sogar zwischen den Kameramodellen eines Herstellers. Canon verwendet seit Jahren das Format .CR2 (für Camera RAW).
Auf der LCD-Anzeige – hier einer EOS 50D – können Sie sehen, wie viele Bilder Sie noch machen können, bis die Speicherkarte voll ist. In diesem Fall passen noch 43 Fotos im RAW-Format auf die Karte.
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RAW und RAW+L Öffnen Sie mit einem Druck auf die Taste MENU das Kameramenü Ihrer EOS und navigieren Sie zum Eintrag Qualität ganz oben in der Liste. Drücken Sie die SET-Taste. Stellen Sie nun für maximale Bildqualität entweder die Option RAW oder eine RAW-JPEG-Kombination mit möglichst hoher JPG-Qualität ein. Das gleichzeitige Speichern von RAW und JPEG ist vor allem für diejenigen interessant, die ihre Dateien von der Kamera aus direkt ohne Umweg über den PC ausdrucken möchten, die RAW-Bilder aber zur Nachbearbeitung sichern wollen. Sie erkaufen sich die hohe Informationsfülle von RAW-Dateien mit einer wichtigen Einschränkung: Auf einer Speicherkarte haben weit weniger RAW- als JPEG-Dateien Platz. Fotografieren Sie JPEGBilder mit maximaler Qualität (Einstellung L), passen auf eine 1-GByte-Speicherkarte rund 270 Fotos bei einer Auflösung von 15 Megapixeln (EOS 50D), im Modus RAW sind es noch ca. 80 Aufnahmen, im Modus RAW+L nur noch ca. 60.
Dateiformate und Qualität im Kameramenü Zur Auswahl stehen verschiedene Qualitätsstufen (L, M, S) für JPEG-Bilder, verschiedene Optionen für das gleichzeitige Speichern von JPEG- und RAW-Daten (RAW+L etc.) sowie die Optionen RAW und sRAW (nur bei den oben genannten aktuellen EOS-Modellen). Wählen Sie eine der drei RAW-Optionen, werden die Fotos im RAW-Format gespeichert, wobei sRAW die deutlich kleinere Variante des RAW-Formats ist. sRAW verwendet zwar weniger Speicherplatz, hat aber auch eine deutlich reduzierte Auflösung. Falls Sie sich noch nicht mit den tollen Möglichkeiten des RAW-Formats beschäftigt haben, ist für Sie die beste JPEG-Stufe die richtige Wahl. Hierbei werden Ihre Bilder als
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
komprimierte JPEG-Dateien auf der Speicherkarte abgelegt.
Haben Sie genügend Speicher in Form von CompactFlash- oder SD-Karten (je nach Kameramodell), sollten Sie eine der Kombistufen (z. B. RAW und gleichzeitig L) wählen. Dabei entsteht zwar eine ganze Menge an Daten, Sie eröffnen sich aber mit den RAW-Dateien viele Möglichkeiten, später noch das Maximum an Qualität aus Ihren Fotos herauszukitzeln.
Bildoptimierung durch die Kamera
In diesem Kameramenü einer EOS 50D werden die Bildqualität (JPEG: L bis S) sowie die Bildgröße eingestellt. Außerdem haben Sie die Wahl zwischen JPEG-Dateien und RAW- sowie den kleineren sRAW-Daten.
Die Bildstile oder Picture Styles der aktuellen EOS-Modelle sind besonders interessant für kreative Fotografen und für diejenigen, die ein wenig Feintuning bei der Bildqualität schon vor der Aufnahme und nicht erst am Computer betreiben möchten. Haben Sie Ihre EOS so eingestellt, dass sie JPEG-Dateien, also keine RAW-Daten, speichert, machen Sie sich bewusst, dass die hier veränderten Parameter zum Bildstil bzw. zu Schärfe, Kontrast, Farbsättigung und Farbton von der Kamera auf Ihre Bilder endgültig angewendet werden.
BILDSTILE AUF KNOPFDRUCK JPG/JPEG? Die Abkürzung steht zum einen für „Joint Photographic Experts Group“ und zum anderen für ein Bilddateiformat, das sich in der digitalen Fotografie als Standard durchgesetzt hat. JPG - bzw. JPEG-Dateien können in Stufen komprimiert werden, wobei es je nach Komprimierungsgrad zu mehr oder weniger sichtbaren Verlusten an Detailinformationen kommt.
Die Bildstile sind ein Feature, das von vielen kreativen Fotografen sehr exzessiv genutzt wird. Sie können Bildstile praktisch per Knopfdruck aufrufen, wenn Sie eine aktuelle EOS besitzen, die die Bildstile unterstützt. Drücken Sie dazu einfach die entsprechende Taste auf der Kamerarückseite, um das Bildstil-Menü auf dem Monitor anzuzeigen.
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Mit den EOS-Kameras lassen sich ganz ohne Bildbearbeitung Schwarz-WeißAufnahmen machen. Möchten Sie so ein Bild außerdem noch tonen, wählen Sie dazu im Bildstil-Menü einfach einen der Tonungseffekte wie z. B. die Sepiatonung.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 26 mm Belichtung 1/13 sek Blende f/8 ISO 100 Stativ
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/640 sek Blende f/6,3 ISO 400
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Bildstile nur für JPEG-Bilder wichtig Fotografieren Sie ausschließlich im RAWFormat, können Sie den Menüeintrag Bildstil nahezu ignorieren, da RAW-Bilder von der Kamera völlig unbearbeitet gespeichert werden. All die im Menü Bildstil angebotenen Einstellungen werden bei der Verarbeitung von RAW-Dateien am PC nachträglich festgelegt, und Sie haben auch nach der Aufnahme alle Möglichkeiten, Farbstimmungen und Schärfe zu beeinflussen. Wenn Sie RAW-Fotos fotografieren, können Sie die Bildstile nachträglich am Computer über die Canon-Software auch auf RAW-Fotos anwenden. Hinter dem Kameramenüeintrag Bildstil verbirgt sich ein vielschichtiges Untermenü mit verschiedenen Voreinstellungen, die alle hinsichtlich Kontrast, Schärfe, Farbsättigung und Farbton verändert werden können. Mithilfe dieser Faktoren können Sie Ihre (JPEG-)Bilder sehr gut an den persönlichen Geschmack anpassen, um sich langwierige Korrekturen am PC zu ersparen. Außerdem kann der Blick ins BildstilMenü nicht schaden, wenn Sie Porträt- oder Landschaftsaufnahmen machen. Für diese beiden Genres gibt es nämlich spezielle Presets.
Hier sieht man, welchen Einfluss die Bildstile auf die Wiedergabe eines Motivs haben. Das erste Bild wurde mit neutraler Einstellung aufgenommen, für die zweite Aufnahme wurden Kontraste und Farbsättigung maximal erhöht.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 170 mm Belichtung 1/8 sek Blende f/5,6
Für alle, die ihre Fotos sofort ausdrucken oder ohne Bildbearbeitung im Labor bestellen, ist das Menü Bildstil wichtig. Hier werden Schärfe, Farbsättigung, Farbton und Kontrast in feinen Abstufungen an den persönlichen Geschmack angepasst.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Monochrom Vor allem ein Eintrag im Bildstil-Menü ist von ganz besonderem Interesse, wenn Sie Fotos in Schwarz-Weiß lieben. Scrollen Sie, nachdem Sie das Menü aufgerufen haben, zum Eintrag Monochrom, der einige Untermenüs bereithält. Der Bereich Filtereffekt bietet Farbfilter, die aus der klassischen SchwarzWeiß-Fotografie bekannt sind. Gelb, Orange und Rot führen in Schwarz-Weiß-Aufnahmen beispielsweise dazu, dass blauer Himmel abgedunkelt und der Kontrast zu den Wolken dramatischer wird. Der Grünfilter wird vor allem in der Landschaftsfotografie eingesetzt. Im Untermenü Tonungseffekt können Sie eine Farbe auswählen, mit der die von der Kamera produzierten Schwarz-Weiß-Bilder ganz ähnlich wie in der Dunkelkammer in Sepia, Blau, Violett oder Grün getont werden. Wer sich schon mal ernsthaft mit analoger Schwarz-Weiß-Fotografie beschäftigt hat, erkennt den Sinn des Menüs Monochrom sofort: Durch Farbfilter werden Kontraste verändert, durch Tonung Bilder eingefärbt.
nun „echte“ Schwarz-Weiß-Bilder mit dem jeweiligen Effekt durch Farbfilter bzw. Tonung. Farbinformationen wie bei herkömmlichen Farbfotos speichert die Kamera nicht ab. Möchten Sie zusätzlich auch die Farbbilder erhalten, müssen Sie die Kamera über den Menübefehl Qualität auf einen Kombimodus aus RAW- und JPEG-Dateien einstellen. Dann werden gleichzeitig ein JPEG-Bild in Schwarz-Weiß und eine RAW-Datei mit allen Farbinformationen auf der Speicherkarte abgelegt, und Sie haben auch später noch die freie Auswahl.
Haben Sie die Kamera im Bildstil-Menü für Monochrom eingestellt und werden die Fotos als JPEG-Dateien abgespeichert, erhalten Sie 109
Zwei zur Auswahl: sRGB ist der Standard für Schnappschüsse, für die ernsthafte Fotografie und Bildbearbeitung sollten Sie Adobe RGB einstellen.
Die zweidimensionale Darstellung der Farbräume Adobe RGB und sRGB zeigt deutlich, wo der kleinere sRGB-Farbraum seine Grenzen hat.
Farbraum konfigurieren EOS-Kameras bieten zwei Farbräume an, in denen Digitalbilder gespeichert werden können. Der Farbraum hat nichts mit dem Dateiformat zu tun. sRGB oder Adobe RGB bestimmen vielmehr über die mögliche Differenzierung von Farben in einer digitalen Bilddatei. Je größer der Farbraum – Adobe RGB ist der größere der beiden –, desto mehr Farben können dargestellt werden. Lassen Sie Ihre EOS RAW-Dateien speichern, ist die Einstellung des Farbraums irrelevant – hier stehen immer die maximalen Farbinformationen zur Verfügung. Der Farbraum wird erst später bei der Entwicklung der RAW-Datei am Computer festgelegt. Es ist (leider) eine Tatsache, dass Druckfarbräume z. B. eines Tintenstrahldruckers oder im professionellen Vierfarbdruck bei Magazinen, Prospekten und Plakaten meist einen geringeren Farbumfang haben als die Farbräume von Erfassungsgeräten wie Digitalkameras und Scannern. Eigentlich würde es also genügen,
Arbeiten Sie in der Bildbearbeitung – die Abbildung zeigt Adobe Photoshop CS4 – mit Farbmanagement, sollten Sie Ihre Fotos von der Kamera im Farbraum Adobe RGB abspeichern lassen. Dadurch haben Sie deutlich größere Reserven bei der Farbkorrektur und Wiedergabe.
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FARBRAUM Ein Farbraum ist ein Verfahren zur Beschreibung von Farben. Es gibt z. B. RGB, CMYK oder Lab. Im Farbraum RGB gibt es spezielle Varianten wie Adobe RGB, sRGB oder ECI-RGB. Farbräume sind unterschiedlich groß und können immer nur einen Teil der natürlichen Farben repräsentieren.
sRGB ist der Rundum-sorglos-Farbraum, Adobe RGB ist für alle, die wissen, wie Farbmanagement funktioniert.
Bilder in den „kleinen“ Farbräumen von Druckern aufzunehmen. Allerdings würde man damit eine Menge an Farbinformationen verschenken, die eventuell in der Bildbearbeitung benötigt werden. Jede Aufhellung, jede Änderung der Farbsättigung verändert die Farbwerte.
Farbraum im Kameramenü Einer der wichtigsten Befehle für die semiprofessionelle (und professionelle) Fotografie sowie die Bildbearbeitung per PC ist also der Menüeintrag Farbraum. sRGB ist ein Farbraum, der den Quasi-Standard für Heim- und Büroanwender darstellt. Moderne Monitore und Drucker sind in der Lage, diesen Farbraum sicher zu reproduzieren. Deshalb ist dies auch die Voreinstellung aller EOS-Kameras. Der Nachteil von sRGB ist, wie oben schon angedeutet, seine relative
Beschränktheit. Im Klartext: Die Kamera kann eigentlich viel mehr Farben erfassen, als der sRGB-Farbraum zu definieren in der Lage ist.
sRGB oder Adobe RGB Die Entscheidung für sRGB oder die Alternative Adobe RGB – der größere Farbraum, dem auch Profifotografen vertrauen – hängt davon ab, wie Sie mit Ihren Fotos verfahren. Um möglichst viel Spielraum für die Bildbearbeitung zu haben, sollten Sie bei wichtigen Aufnahmen, die Sie am PC nachbearbeiten, immer mit dem Maximum, das heißt mit dem Farbraum Adobe RGB, arbeiten. Adobe RGB hat einen deutlich größeren Farbumfang als sRGB, das für Schnappschüsse und sorgloses Fotografieren, Drucken und für schnelle Abzüge aus dem Labor völlig ausreichend ist. Auch für die Archivierung ist eigentlich Adobe RGB vernünftiger, da sich Ihre Fähigkeiten in der Bildbearbeitung im Lauf der Zeit vermutlich steigern werden und Sie aus dem Rohmaterial noch mehr herausholen können. 111
Adobe RGB Die großen Abbildungen wurden einmal mit dem Farbraum Adobe RGB und einmal mit sRGB gespeichert. Der Unterschied ist auf den ersten Blick marginal. In der Vergrößerung sieht man jedoch, dass in der sRGB-Datei Detailinformationen vor allem in den Tiefen im Inneren der künstlichen Rosenblüte verloren gehen.
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sRGB
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Weißabgleich festlegen
AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/125 sek Blende f/3,5 ISO 200
In einem wirklich guten, wenn nicht sogar perfekten Bild stimmen Bildgestaltung, Lichtführung, Schärfe und Farben. Damit Ihre EOS die Farben absolut natürlich einfängt, muss sie wissen, was die Farbe Weiß ist. Eine weiße Wand, vom rötlichen Licht einer Glühbirne beschienen, strahlt nicht weiß, sondern rötlich. Ein Bild, das eine Wand rötlich zeigt, kann durchaus gewollt sein. Man denke nur an einen Sonnenuntergang in einem maltesischen Fischerdorf mit seinen weiß getünchten Häuserwänden, die in der Abendsonne rötlich schimmern. Der Weißabgleich darf also keine Farbstimmungen zerstören, er kommt vielmehr immer dann ins Spiel, wenn die Kamera sich von verschiedenfarbigen Lichtquellen irritieren lässt. Stellen Sie sich einen Raum in einem mediterranen Lokal mit großen Ostfenstern (aus dieser Richtung kommt am Abend blaues Licht) kurz nach Sonnenuntergang vor. Von draußen strahlt noch ein wenig bläuliches Dämmerlicht durch die Fenster, an den Decken hängen Tageslichtlampen oder Leuchtstoffröhren, und auf den Tischen stehen Kerzen – hier kommt die Weißabgleichsautomatik jeder Digitalkamera ins Schwitzen.
Weißabgleich bewusst falsch einsetzen Probieren Sie doch mal aus, bewusst mit falschem Weißabgleich zu fotografieren. Die Einstellung für Glühlampenlicht produziert bei Tageslicht extrem bläuliche Bilder, die Tageslichteinstellung unter Kunstlicht ziemlich rote Fotos. Das Weizenfeld im Sonnenuntergang, das man eigentlich in Rottönen erwarten würde, wurde bewusst mit falschem Weißabgleich (Kunstlicht) aufgenommen. Die kühlen Farben wurden zusätzlich noch per Bildbearbeitung verstärkt.
In der LCD-Anzeige erscheinen die Symbole für den eingestellten Weißabgleich. Hier ist gerade der automatische Weißabgleich (AWB) ausgewählt.
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Die Kombination aus farbigem Licht (hier ein grüner Spot auf den Mann) und unterschiedlichen Weißabgleichseinstellungen ist eine tolle Möglichkeit, farblich interessante Bilder zu erzeugen.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/8 Farbfolie
Korrekte (nicht emotionale!) Farbreproduktion ist in so einer Situation nur durch den manuellen Weißabgleich machbar. Sie finden die entsprechende Option beim Fotografieren mit einem der Kreativprogramme (P, Tv, Av, M oder A-DEP) im zweiten Register der ersten Menügruppe (rot) unter Custom WB.
Manueller Weißabgleich mit einer EOS 50D [1] Drücken Sie zunächst die Taste WB oben auf der Kamera und stellen Sie mit dem Schnelleinstellrad den manuellen Weißabgleich ein. Das Symbol dafür ist ganz rechts in der Reihe der Weißabgleichseinstellungen. [2] Fotografieren Sie anschließend eine Fläche, die im Bild weiß erscheinen soll. Das kann z. B. eine weiße Wand oder ein weißes Hemd sein. Die weiße Fläche sollte das Bild nahezu ausfüllen. [3] Öffnen Sie nun das Kameramenü mit einem Druck auf die Taste MENU und navigieren Sie zum Befehl Custom WB. 114
[4] Drücken Sie die Taste SET, das gerade gemachte Foto wird auf dem Monitor angezeigt. Wählen Sie das Foto als Referenz für den Weißabgleich aus, indem Sie die Taste SET drücken. Alle nun folgenden Aufnahmen werden mit Bezug auf das Referenzbild farblich automatisch von der Kamera korrigiert. Um die Vorgänge beim Weißabgleich besser zu verstehen, fotografieren Sie als Referenzfläche doch einfach eine rote, grüne oder blaue Fläche. Sie werden sehen, dass die Kamera bei den folgenden Fotos diese Fläche mehr oder weniger weiß zeigt und die restlichen Farben der Aufnahme entsprechend anpasst und verfälscht. Aber Achtung! Vergessen Sie nicht, den Weißabgleich zu wiederholen bzw. wieder auf die Automatik zu stellen, wenn Sie die Szene verlassen und sich die Beleuchtung ändert.
Weißabgleich im Kameramenü Der Weißabgleich kann auf mehrere vordefinierte Situationen eingestellt werden,
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
indem Sie den Menübefehl aktivieren und den gewünschten Eintrag auswählen. Alternativ dazu können Sie die Taste WB auf dem Kameragehäuse drücken und die Weißabgleichsoptionen auswählen, die dann je nach Kameramodell auf der LCD-Anzeige bzw. auf dem Monitor angezeigt werden.
Nach einem Druck auf die Taste WB (im Bild eine EOS 40D) erscheinen auf der LCD-Anzeige bzw. auf dem Monitor (je nach Kameramodell unterschiedlich) die Symbole für den Weißabgleich.
Wenn es nicht auf absolute Farbtreue ankommt, ist die (Standard-)Einstellung AWB ideal, hier funktioniert der Weißabgleich automatisch, und die Kamera korrigiert selbstständig die Farben. In den allermeisten Fällen klappt das ganz hervorragend, wenn Sie aber mit einer Szene zu kämpfen haben, die eine ganz bestimmte Lichtfarbe hat (Tageslicht, Leuchtstoffröhren, Bewölkung etc.), sollten Sie eine der Voreinstellungen verwenden.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 27 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/8
Der automatische Weißabgleich hat die abendliche Lichtstimmung gut erfasst, mit der manuellen Einstellung auf eine Farbtemperatur von 3.000 Kelvin wurden die Farben viel neutraler wiedergegeben.
Den Weißabgleich kann man nicht nur mit der Taste WB verändern, sondern auch im Kameramenü einstellen.
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Studiofotos mit fester Farbtemperatur EOS-Kameras sind natürlich nicht nur für Fotos im Freien geeignet, sondern leisten auch im Studio hervorragende Dienste. Kennen Sie die Farbtemperatur Ihrer Studioblitzgeräte, können Sie diese Farbtemperatur in Kelvin (K) bei den meisten EOS-Modellen in Hunderterschritten im Weißabgleichsmenü einstellen.
farblich leicht unterschiedlichen Versionen auf der Speicherkarte abgelegt wird. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, Farbstichen durch schwierige Beleuchtung noch besser zu begegnen.
WB-Korrektur Ein Menübefehl der aktuelleren EOS-Modelle, der sich ebenfalls mit dem Weißabgleich auseinandersetzt, lautet WB-Korrektur. Um die Farben einer Aufnahme noch exakter als nur mit dem oben beschriebenen Weißabgleich zu manipulieren, aktivieren Sie den Menübefehl WB-Korrektur. Hiermit lässt sich die Farbwiedergabe extrem fein in vier Richtungen verschieben. Die Wirkung ist analog zur Verwendung von Farbfiltern (Konversionsfiltern), die man vor das Objektiv schraubt. Sie können Ihre Fotos farblich nach Grün (G), Rot/ Gelb (A), Magenta (M) oder Blau (B) verschieben. Mit dem Multicontroller rechts oben am Display bzw. mit den Einstellrädern (je nach Kameramodell) wird der anfangs in der Mitte liegende Punkt zur Definition einer neuen Farbanmutung nach oben oder unten verschoben. Interessant ist hier die Möglichkeit, eine „Farb-Bracketing-Funktion“ zu aktivieren, bei der ein und dieselbe Aufnahme in mehreren 116
Ein wenig aufwendig, aber sehr hilfreich bei farblich schwierigem Licht: die Weißbalancekorrektur (WB +/–), mit der die Fotos farblich nuanciert beeinflusst werden.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Belichtungsmessmethoden Ist die Kamera grundsätzlich konfiguriert, bedeutet das natürlich nicht, dass jede fotografische Situation auf die gleiche Weise angegangen werden kann. Natürlich könnten Sie Ihre Spiegelreflexkamera einfach auf die Vollautomatik stellen. Das grüne Rechteck auf dem Wählrad bezeichnet den „Sorglosmodus“, der in der Tat in den allermeisten Fällen zu zufriedenstellenden Bildern führt. Blende, Empfindlichkeit, Blitz – alle Entscheidungen, die zu korrekt belichteten Aufnahmen führen, trifft die Kamera für Sie. Doch für manche Motive sollten Sie unbedingt wissen, welche Methoden zur Belichtungsmessung eine EOS kennt und wann man welche der Methoden anwendet. Denn wie die Lichtverhältnisse eines Motivs bei der Messung gewichtet werden, können Sie manuell beeinflussen und damit besser belichtete Bilder erzeugen.
Das A und O beim Fotografieren ist die korrekte Belichtung. Wer hierbei Fehler macht, verschenkt seine Motive. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie eine Kamera die Belichtungswerte ermittelt und wie man diese Werte bei Bedarf variiert. Die Grundlage korrekter Belichtung – 18%iges Grau – ist für jede Kamera und jeden Handbelichtungsmesser identisch. Insofern gelten die Informationen des nächsten Abschnitts für alle EOS-Modelle gleichermaßen.
Referenz für den Belichtungsmesser Der in die Kamera eingebaute Belichtungsmesser ist ein auf eine bestimmte Helligkeit geeichtes Messinstrument. Die Referenz für den Belichtungsmesser ist 18%iges Grau. Hat ein Motiv also exakt die Helligkeit von 18%igem Grau, sind die vom Belichtungsmesser ermittelten Werte exakt. Grünes Gras oder trockener Asphalt sind beispielsweise solche Motive. Aufgrund des Gegenlichts ist die richtige Belichtung des Wanderwegs schwierig. Der graue Kiesweg im Vordergrund ist jedoch ideal, um die Belichtungswerte mit der Stern-Taste manuell zu ermitteln.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/40 sek Blende f/10 Spotmessung auf den Kiesweg
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/80 sek Blende f/4 Aufsteckblitz (Aufhellung)
Problematisch kann die Belichtungsmessung immer dann werden, wenn ein Motiv im Durchschnitt heller oder dunkler als 18%iges Grau ist. Visieren Sie eine weiße Wand an, verwendet die Kamera, weil sie glaubt, hier Grau zu sehen, Belichtungswerte, die die Wand grau im Bild wiedergeben. Die Aufnahme wird also zu dunkel, und die Belichtungswerte müssen manuell kompensiert werden.
Belichtung manuell kompensieren mit einer EOS 40D [1] Stellen Sie den Ein-/Ausschalter auf die höchste Position, damit das Schnelleinstellrad/Daumenrad aktiv ist. [2] Nachdem Sie den Auslöser angetippt haben und die Kamera die Belichtungswerte ermittelt hat, drehen Sie am Daumenrad und beobachten die Belichtungsstufenanzeige im Sucher. [3] Die üblicherweise in der Mitte befindliche Markierung wandert beim Drehen des Rads nach links (Bild wird dunkler) oder nach rechts (Bild wird heller). Eine Belichtungsstufenanzeige hat jede EOS, lediglich der Vorgang der Korrektur unterscheidet sich.
Schwarzer Anzug, weißes Brautkleid – da kann es Schwierigkeiten geben. Hier hat die Belichtung trotzdem ganz gut geklappt. Den letzten Schliff erhielt das Foto (Aufnahme im RAW-Format) per Bildbearbeitung am Computer.
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Umgekehrt ist es bei einer schwarzen Fläche. Hier belichtet die Kamera zu hell, der schwarze Anzug des Bräutigams wird bestenfalls dunkelgrau und – weil die Kamera insgesamt überbelichtet, wenn der Anzug als Belichtungsreferenz dient – das Brautkleid völlig überstrahlt. Nun wissen Sie auch, warum Hochzeitsfotografen so gut bezahlt werden. Wüsste der Fotograf nicht ganz genau, wie er seine Kamera einzustellen hat, wären die Brautleute mit Sicherheit ziemlich enttäuscht über die vermasselten Fotos.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
REFERENZEN ZUR BELICHTUNGSMESSUNG Ist eine Grasfläche oder trockener Asphalt in der Nähe eines Motivs, sind das ausgezeichnete Referenzen zur Belichtungsmessung, wenn das Hauptmotiv ähnlich beleuchtet ist. Auch menschliche Haut ist als Referenz sehr gut geeignet. Richten Sie die Kamera auf die jeweilige Fläche, drücken Sie den Auslöser halb durch und stellen Sie die Kamera auf die ermittelten Werte ein, die im Sucher eingeblendet werden. Schwenken Sie die Kamera dann zurück zum Motiv oder verändern Sie die Brennweite und machen Sie Ihre Aufnahme.
Messmethoden im Vergleich Um ein Motiv für die Belichtung zu vermessen, verfügt die Canon EOS 40D über vier verschiedene Messmethoden: die Mehrfeldmessung, die Selektivmessung, die Spotmessung und die mittenbetonte Integralmessung. Sie können die Methode verändern, indem Sie auf die Taste WB oben auf der Kamera drücken und das Hauptwählrad vor dem Auslöser drehen.
Messmethode: Mehrfeldmessung Für die Praxis sind die ersten beiden Messmethoden wichtiger. Als Standard sollte die Mehrfeldmessung ausgewählt sein. Bei der Mehrfeldmessung vermisst die Kamera den gesamten Sucherbereich. Das geschieht, indem 35 gleich große Bereiche vermessen werden und aus den Einzelwerten einfach ein Mittelwert gebildet wird. Diese Methode ist für Schnappschüsse, aber auch für fast alle anderen Situationen geeignet. In schwierigen Situationen bei Gegenlicht und zum Vermessen von eng begrenzten Motiven und Motivteilen, die sich außerhalb der Mitte befinden, verwenden Sie am besten die Selektivmessung zusammen mit der AE-Speichertaste. Hierbei wird die Kamera auf das Motiv gerichtet, der Auslöser halb durchgedrückt und die AE-Taste (Stern-Taste) betätigt. Die Belichtungswerte werden dadurch gespeichert, und Sie können die Kamera wieder so ausrichten, dass das Hauptmotiv nicht mehr in der Mitte des Sucherbildes erscheint. AUFNAHMEDATEN Brennweite 25 mm Belichtung 1/640 sek Blende f/18 Spotmessung auf Blumen
Achtung, Fehler! Hier wurde mit der Spotmessung der helle Blumenstrauß im Vordergrund angemessen, deshalb geriet die Aufnahme viel zu dunkel. Eine Integralmessung oder eine Mehrfeldmessung wäre besser gewesen.
Die EOS-Modelle mit zweistelliger Nummerierung verfügen über vier Belichtungsmessmethoden, die kleineren EOS-Kameras haben nur drei. Standard ist die Mehrfeldmessung, die Abbildung zeigt das entsprechende Symbol auf dem LC-Display einer EOS 50D.
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Messmethode: Selektivmessung Die Selektivmessung, bei der lediglich ein kleiner Bereich (9 % der Fläche) in der Mitte des Suchers vermessen wird, ist bei Gegenlichtsituationen die bessere Wahl. Steht z. B. jemand in einem Raum vor einem hellen Fenster, würde die Mehrfeldmessung auch den viel zu hellen Hintergrund einbeziehen und das Motiv insgesamt zu dunkel belichten. Die Selektivmessung orientiert sich dagegen nur an dem Menschen vor dem Fenster und vermisst, wenn Sie die Kamera auf das Gesicht richten, den Hautton, der in der Regel sehr gut der Messreferenz von 18%igem Grau entspricht.
So sieht das Symbol für die Selektivmessung aus. Die Symbole sind bei allen EOS-Modellen identisch.
AUFNAHMENDATEN Brennweite 50 mm (Makroobjektiv) Belichtung 1/250 sek Blende f/11 Aufhellblitz
Belichtungswerte eines außermittigen Motivs ermittelt man, indem die Kamera auf das Motiv gerichtet und die Stern-Taste (AE-Speicherung) gedrückt wird. Die Kamera merkt sich dann für einige Sekunden die Werte für Blende und Verschlusszeit.
Messmethode: Spotmessung
Weil die Fliege sehr dunkel war, wurde die Belichtung zunächst an den grünen Blättern im Hintergrund per Selektivmessung ermittelt. Die Werte wurden mit der Stern-Taste gespeichert. 120
Soll in einer schwierigen Lichtsituation mit hohen Kontrasten ein ganz bestimmtes Detail korrekt belichtet werden, können Sie es mit der Spotmessung anmessen. Die Spotmessung ist allerdings nicht bei allen EOSModellen verfügbar. Bei der Spotmessung verwendet die Kamera lediglich rund 3 % des Sucherbereichs, um die Werte für Blende und Verschlusszeit zu ermitteln. Diese Methode bietet sich außerdem immer dann an, wenn Sie mehrere Stellen eines schwierigen Motivs ausmessen und manuell einen Mittelwert bilden möchten.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Das grün hinterlegte Feld auf einem EOS-50DDisplay zeigt das Symbol für die Spotmessung.
Messmethode: Mittenbetonte Integralmessung Die mittenbetonte Integralmessung ist immer dann die richtige Wahl, wenn sich das Hauptgeschehen tatsächlich in der Mitte des Suchers abspielt, die Lichtverhältnisse dort aber nicht gleichmäßig sind. Bei dieser Messmethode legt die Kamera bei ihrer Messung den Schwerpunkt in einen relativ großen Bereich in der Mitte, bezieht die Umgebung dabei aber auch noch mit ein.
mit unterschiedlichen Werten für Verschlusszeit oder Blende aufgenommen. Gerade für die aktuell sehr angesagte HDR-Fotografie, bei der der Helligkeitsumfang einer Szene über mehrere übereinandermontierte Fotos exorbitant gesteigert wird, benötigen Sie das Wissen um Belichtungsreihen. Sie müssen sich ein paar Gedanken darüber machen, in welchen Belichtungsintervallen die Fotos gemacht werden sollen. Über den Menübefehl AEB, der sich bei den meisten EOS-Modellen im zweiten Register ganz oben befindet, legen Sie hierzu fest, wie groß der Unterschied der Belichtungsstufen sein soll. In der Praxis sind Werte von jeweils einer Stufe über und unter der von der Kamera ermittelten Belichtung angebracht. Für die HDRFotografie von Landschaften und Gebäuden sollten es dagegen zwei Stufen sein. Eine automatische Belichtungsreihe mit einer EOS besteht aus drei Fotos, zumindest eines der drei sollte mit der oben genannten Einstellung so gut belichtet sein, dass es verwendbar ist.
BRACKETING
Hier ist die mittenbetonte Messung aktiviert.
Belichtungskorrektur und Bracketing Sie werden im Laufe Ihrer Karriere als Spiegelreflexfotograf irgendwann einmal mit Belichtungsreihen (engl. Bracketing) Bekanntschaft machen. Dabei wird ein und dasselbe Motiv
Als Bracketing bezeichnet man eine Technik, bei der Fotos automatisch mit unterschiedlichen Einstellungen gemacht werden. Alle aktuellen EOS-Kameras beherrschen sowohl Belichtungsreihen, wobei die Belichtungswerte automatisch von der Kamera variiert werden, als auch Weißabgleichs-Bracketing, bei dem Aufnahmen mit unterschiedlichen Farbabstimmungen gemacht werden.
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Dank Bracketing wenigstens eine gute Aufnahme: Der Hof war mit seinen Schatten und dem hellen Himmel schwierig zu fotografieren, deshalb wurde eine Belichtungsreihe angefertigt.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/5 sek, 1/25 sek, 1/60 sek Blende f/16 Stativ
Wer häufig Landschaften mit extremen Lichtverhältnissen fotografiert, sollte sich mit der Bracketing-Funktion vertraut machen. Belichtungsreihen sind sehr hilfreich, wenn die Kontraste schwer zu kontrollieren sind und man sich nicht sicher ist, welche die optimalen Belichtungswerte sind.
Der Autofokus Der Autofokus ist eine der wichtigsten Erfindungen im Laufe der technischen Entwicklung der Fotografie. Denn der Autofokus sorgt mit großer Sicherheit dafür, dass ein mit der Kamera anvisiertes Motiv auch wirklich scharf auf den Fotos zu sehen ist. Die manuelle Fokussierung bleibt immer mit dem Risiko verbunden, dass man den exakten Punkt für perfekte Schärfe nicht richtig erwischt. Allerdings ist auch auf den Autofokus nicht immer 122
hundertprozentig Verlass. Wenig Licht, bestimmte Oberflächenstrukturen, bewegte Motive – hier stößt die Technik an ihre Grenzen. Außerdem unterliegen Kameras und Objektive gewissen Fertigungstoleranzen und sind nicht frei von Fehlern. Das Autofokussystem der aktuellen EOS 50D arbeitet mit neun AF-Messfeldern, die durch kleine Rechtecke im Sucherbild symbolisiert werden. Andere EOS-Kamera haben weniger oder auch mehr AF-Felder. Steht der Autofokusschalter am Objektiv auf AF, kann der
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
AUFNAHMEDATEN Brennweite 70 mm Belichtung 1/1000 sek Blende f/2,8 ISO 400
AUTOFOKUS UND KREUZSENSOREN Manche AF-Sensoren sind je nach Kameramodell als Kreuzsensoren angelegt. Das heißt, sie reagieren auf horizontale und vertikale Linien im Motiv gleichermaßen, um Anhaltspunkte zum Fokussieren zu finden. Ausnahme: Das mittlere AF-Messfeld hat üblicherweise, wenn man ein lichtstarkes Objektiv benutzt, eine etwa doppelt so hohe Empfindlichkeit. Praktischer Nutzen: Wenn Sie mit einem lichtstarken Objektiv Bewegungen fotografieren (AF-Modus AI SERVO) und das mittlere AF-Messfeld zuvor als alleiniges Messfeld ausgewählt haben, gelingt die Fokussierung deutlich besser und schneller als mit den anderen Messfeldern.
Autofokus aktiv werden. Richten Sie die Kamera auf ein Motiv und drücken den Auslöser halb durch, stellt die EOS automatisch scharf. Sie verwendet dazu das am besten geeignete AF-Messfeld bzw. eine Gruppe von AF-Messfeldern. Die Messfelder, die für die Fokussierung verwendet wurden, leuchten im Sucher kurz rot auf, sobald der Fokus sitzt. Dieser hier kurz skizzierte Ablauf ist der Standard beim sorglosen Fotografieren z. B. mit der Vollautomatik (grünes Rechteck auf dem Modusrad). Doch man kann den Autofokus noch gezielter einsetzen.
Hier liegt der Fokus außerhalb der Bildmitte, deshalb wurde nicht mit der automatischen Messfeldauswahl fotografiert. Vielmehr wurde dasjenige AF-Messfeld manuell aktiviert, das sich über dem zu fokussierenden Bereich – dem Stier im Vordergrund – befand.
AF-Messfelder auswählen Schwierige Motive, bei denen es auf die exakte Festlegung des zu fokussierenden Punkts ankommt (z. B. Porträts, Makroaufnahmen), fotografiert man in der Regel nicht mit der
AF-Messfeldautomatik, bei der die Kamera ein oder mehrere AF-Messfelder auswählt. Man wählt vielmehr eines der AF-Messfelder 123
manuell aus. Das funktioniert jedoch nur in den Kreativprogrammen M, P, Av und Tv. Bei allen anderen Aufnahmeprogrammen übernimmt die Kamera die Messfeldauswahl. Die Vorgehensweise beim manuellen Auswählen eines AF-Messfelds ist je nach EOS-Modell unterschiedlich. Sehen Sie dazu am besten im Kamerahandbuch nach. Das jeweils aktive Feld leuchtet im Sucher rot auf.
drücken, automatisch scharf. Das Motiv muss dabei statisch sein, eine Bewegung würde den Autofokus aus dem Takt bringen. Sobald die Kamera den Schärfepunkt gefunden und festgelegt hat, ertönt ein Signal, und der Schärfeindikator (Punkt) im Sucher leuchtet permanent auf. Wenn das Motiv nun die Entfernung zur Kamera verändert, müssen Sie erneut scharf stellen. Sollte der Schärfeindikator blinken, bedeutet dies, dass die Kamera keine geeigneten Punkte zum Fokussieren gefunden hat und Sie es weiter versuchen müssen. Richten Sie dann Ihre Kamera auf eine strukturierte, möglichst gut beleuchtete Oberfläche, um das Fokussieren zu ermöglichen.
Auf dem LC-Display sieht man, dass das linke der neun AF-Messfelder ausgewählt ist.
AF-Modi richtig einsetzen Ihre EOS kann auf unterschiedliche Weise den Autofokus einsetzen, es gibt bei den aktuellen Modellen drei AF-Modi: ONE SHOT, AI FOCUS und AI SERVO. Fotografieren Sie mit der Vollautomatik oder einem der Motivprogramme, lässt sich der AF-Modus nicht verändern. Die Kamera entscheidet je nach Motiv (und Motivprogramm), ob der Autofokus nur einmal scharf stellt (ONE SHOT – für statische Motive) oder kontinuierlich nachjustiert wird (AI SERVO – für bewegte Motive). Der dritte Modus, AI FOCUS, ist immer dann angebracht, wenn Motive abwechselnd stillstehen und sich bewegen. Die EOS erkennt dann automatisch, ob der Fokus nachjustiert werden muss. Wie der AF-Modus verändert wird, ist je nach Kamera unterschiedlich.
ONE SHOT Ist der AF-Modus ONE SHOT aktiv, stellt die Kamera, sobald Sie den Auslöser halb durch124
AI FOCUS Im AF-Modus AI FOCUS erkennt eine EOS automatisch, ob sich das anvisierte Motiv bewegt oder ob es stillsteht. Der Autofokus wird dementsprechend entweder nachjustiert (bei bewegten Motiven), oder er erfasst das Motiv ein einziges Mal. Sobald der Fokus sitzt, ertönt ein Signal, der Schärfeindikator im Sucher blinkt nicht auf.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
AI SERVO So praktisch der AF-Modus AI FOCUS auch sein mag – wenn Sie genau wissen, dass ein Motiv in Bewegung ist (Sport, laufende Menschen und Tiere, Autos etc.) und sich die Entfernung zur Kamera ständig ändert, verwenden Sie lieber den Modus AI SERVO. Denn auch wenn das Umschalten zwischen statischem und präditivem (vorausschauendem) Fokus im Modus AI FOCUS sehr schnell geht, gehen doch möglicherweise wenige Millisekunden verloren. Bei schnellen Bewegungen können diese Millisekunden durchaus entscheidend sein.
AUTOMATISCHE AF-MESSFELDWAHL BEI BEWEGUNGEN Wenn Sie Tiere oder Sportler im AFModus AI SERVO fotografieren, sollten Sie die Auswahl des AF-Messfelds der Kamera überlassen. Denn sobald Sie Ihr Motiv in der Mitte des Suchers sehen und den Auslöser zum Fokussieren halb durchdrücken, verwendet die EOS üblicherweise das mittlere AF-Feld zum Scharfstellen. Bewegt sich das Motiv sehr schnell, passiert es häufig, dass es sich plötzlich aus der Bildmitte bewegt und Sie nicht mehr mit dem Schwenken der Kamera nachkommen. In diesem Fall wechselt die EOS automatisch zum nächsten, außerhalb der Mitte liegenden AF-Messfeld, um den Fokus nicht zu verlieren. Würden Sie das mittlere AF-Messfeld manuell festlegen und bewegte sich das Motiv aus der Mitte heraus, hätte das Autofokussystem plötzlich keinen Anhaltspunkt mehr und würde die Schärfe falsch justieren.
Livebild-Aufnahmen mit den aktuellen EOS-Modellen Früher konnte man mit digitalen Spiegelreflexkameras das Bildmotiv ausschließlich im Sucher kontrollieren. Kompakte Digitalkameras waren durch ihre Displays im Vorteil, denn sie zeigen das Motiv permanent. Außerdem lassen sich damit die verrücktesten Perspektiven realisieren, weil man das Display verdrehen und schwenken kann. Schwenkbar ist das Display einer EOS zwar nicht. Die Displays der aktuellen Modelle 1000D, 450D, 500D, 40D, 50D, 5D Mark II, 1D Mark III und 1Ds Mark III zeigen aber nun auf Knopfdruck – SET-Taste bzw. LivebildTaste links neben dem Sucher – ein Livebild des Motivs samt Gitternetz zur Bildgestaltung (auf Wunsch). Aber Achtung! Das funktioniert nur mit den Kreativprogrammen (Av, Tv, M etc.), also nicht mit den automatischen Aufnahmeprogrammen. Außerdem muss die Livebild-Funktion zuvor im entsprechenden Kameramenü aktiviert werden. Da der Sucher im Vergleich zum Display relativ klein ist, macht das Livebild die Motivgestaltung oft leichter. Allerdings sollte man sich nicht hundertprozentig auf das Livebild verlassen, wenn man manuell fokussiert und den Autofokus abgeschaltet lässt. Den Fokus kontrolliert man beim manuellen Scharfstellen besser zusätzlich im optischen Sucher.
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Drückt man die Livebild- bzw. SET-Taste, zeigen die Displays der aktuellen EOS-Modelle 1000D, 450D, 500D, 40D, 50D, 5D Mark II, 1D Mark III und 1Ds Mark III ein Livebild des anvisierten Motivs. Ein zweiter Druck auf die Taste schaltet das Livebild wieder aus.
Livebild-Einstellungen im Kameramenü einer 50D Legen Sie über den Befehl Livebild Funktionseinstellung fest, ob Aufnahmen im Livebild-Modus möglich sind. Ist die Option Livebild-Aufnahme auf Aktiv gestellt, können Sie während der Aufnahme auf dem Display eine Live-Vorschau anzeigen lassen. Schalten
MANUELL FOKUSSIEREN IN DER LIVEBILD-ANSICHT Die Livebild-Ansicht lässt sich zum manuellen Fokussieren zehnfach vergrößern. Auf dem Display wird ein Fokussierrahmen eingeblendet, der anzeigt, auf welchen Motivbereich scharf gestellt werden soll. Den Rahmen kann man verschieben. Drücken Sie anschließend auf die Lupe mit dem Pluszeichen (rechts oben auf der Kamerarückseite), um das Livebild zu vergrößern. 126
Sie die Option Netzgitter zur horizontalen Ausrichtung der Kamera an, die Option Messtimer (die bestimmt, wie lange sich die Kamera die Belichtungswerte merkt) muss nicht verändert werden. Interessant für korrekte Belichtung ist die Option Belichtungssimulation. Ist der Befehl aktiv, zeigt das Display das Livebild so an, als würde das Foto mit den eingestellten Belichtungswerten tatsächlich in diesem Augenblick gemacht. Sind die Belichtungswerte falsch, wäre das Livebild also zu hell oder zu dunkel.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Die Option Geräuschl.Aufn. dient dazu, die Kamera bei der Livebild-Aufnahme möglichst leise zu betreiben. Im Modus 1 sind auch Reihenaufnahmen möglich, die Kamerageräusche sind jedoch trotzdem reduziert. Fotografieren Sie im Modus 2, können Sie nur immer eine Aufnahme machen. Erst beim Loslassen des Auslösers nach dem Durchdrücken wird der Verschluss wieder gespannt. Fotografieren Sie mit einem manuellen Objektiv (nicht AF), muss die geräuschlose Aufnahme deaktiviert werden.
das Livebild sichtbar, und Sie können mit dem Multicontroller den Fokusrahmen (Rechteck auf dem Display) verschieben. Beim LiveModus mit Gesichtserkennung (EOS 50D, EOS 500D) reagiert die Kamera außerdem noch auf Gesichter, die sich im Bereich des Sucherbildes befinden, und fokussiert entsprechend.
Individualfunktionen
Und noch eine wichtige Einstellung verbirgt sich im Menübefehl Livebild Funktionseinstellung: die Option AF-Modus . Es gibt den QuickModus , den LiveModus und den LiveModus mit Gesichtserkennung. Im QuickModus stellt die Kamera scharf, sobald Sie die Taste AFON drücken. Dabei verschwindet das Livebild kurzzeitig. Im LiveModus wird ebenfalls mit der Taste AF-ON fokussiert, allerdings bleibt
Ein besonderes Augenmerk von Fotografen, die mehr als nur knipsen, verdienen die vielfältigen Individualfunktionen. Hier kann eine EOS nochmals sehr explizit an die persönliche Arbeitsweise beim Fotografieren angepasst werden. Je nach Kameramodell gibt es eine unterschiedliche Zahl von Individualfunktionen. Die Einsteigermodelle sind gegenüber den Profigeräten natürlich deutlich abgespeckt, da viele der Sonderfunktionen nur für sehr exotische Fotosituationen bzw. bei hoher Spezialisierung des Fotografen sinnvoll sind. 127
Es lassen sich z. B. Tasten mit anderen Funktionen belegen, die Tonwertpriorität kann für noch mehr Details aktiviert und die Spiegelverriegelung so eingestellt werden, dass vor der Aufnahme zuerst der Spiegel hochklappt, um Erschütterungen der Kamera durch sein schnelles Öffnen zu verhindern – besonders wichtig bei Stativaufnahmen mit langen Brennweiten und längeren Verschlusszeiten. Mehr zu dieser und den wichtigsten anderen Individualfunktionen erfahren Sie im folgenden Abschnitt am Beispiel der aktuellen EOS 50D.
Wer sorglos im Automatikmodus fotografiert, wird die Individualfunktionen vermutlich niemals verändern. Profis und Fotoenthusiasten passen dagegen die Kamera hier so weit wie möglich an die eigene Arbeitsweise an.
An letzter oder vorletzter Stelle in den Menügruppen – je nach Kameramodell – finden Sie die verfügbaren Individualfunktionen (C. Fn). Haben Sie gerade mit der Fotografie begonnen, werden Ihnen diese Funktionen noch nicht allzu wichtig vorkommen. Erst mit zunehmender Erfahrung und nicht alltäglichen Problemen in ganz bestimmten fotografischen Situationen werden Sie einige dieser Individualfunktionen schätzen lernen. Rufen Sie das Kameramenü mit einem Druck auf die Taste MENU auf und navigieren Sie bis zum Register mit den Individualfunktionen. Für die EOS 50D stehen z. B. insgesamt 128
Das Menü der EOS 1000D unterscheidet sich kaum von dem der größeren EOS-Modelle. Auch hier befinden sich die Individualfunktionen im vorletzten Register.
25 dieser Spezialoptionen zur Verfügung. Die meisten der Einstellungen dienen dazu, bestimmte Abläufe beim Fotografieren zu optimieren. Während frühere Kameramodelle die Individualfunktionen einfach in langen Listen präsentieren, wurden sie bei den aktuellen EOS-Kameras übersichtlich in thematische Gruppen gegliedert. Damit Sie sich einen grundlegenden Überblick über die weitreichenden Möglichkeiten verschaffen können, werden im Folgenden die wichtigsten Individualfunktionen erklärt.
C.Fn I: Belichtung In der ersten Gruppe der Individualfunktionen geht es um die Belichtung. Sie können unter anderem Belichtungs- und ISO-Einstellstufen definieren, die ISO-Erweiterung lässt sich einschalten, das automatische Bracketing (Belichtungsreihen) genauer festlegen und die Funktion Safety Shift aktivieren.
Einstellstufen Wenn Sie an der Kamera die Werte für Blende, Verschlusszeit oder die Belichtungskorrektur verändern, geschieht das üblicherweise in Drittelstufen. Das heißt, wenn Sie das Hauptwählrad drehen, um beispielsweise die Blende von 5,6 ausgehend um eine ganze Stufe zu
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
verkleinern, bewirkt jede Bewegung des Rads eine Verkleinerung der Blende in Drittelstufen von 5,6 zu 6,3, dann zu 7,1 und schließlich zu 8. Ist Ihnen diese Einteilung zu fein, können Sie über die Individualfunktion Belichtung/ Einstellstufen auch 1/2-Stufe als Intervall wählen.
zen dürfen, kann die ISO-Erweiterung auf die Stufen H1 (ISO 6400) oder H2 (ISO 12800) hilfreich sein. Natürlich ist das Bildrauschen dann sehr deutlich auf Vergrößerungen oder Bildausschnitten zu sehen. Wenn es jedoch vor allem ums Motiv geht und Sie die Wahl haben zwischen Verwackeln und Bildrauschen – wofür würden Sie sich entscheiden? Kleiner Tipp dazu: Sehr grobkörnige, reportageartige Bilder wirken gleich besser (und professioneller), wenn Sie sie entweder per Picture Style in Schwarz-Weiß schießen oder nachträglich am PC umwandeln.
ISO-Einstellstufen Ebenso wie beim vorhergehenden Befehl dreht es sich hier um die Feinheit der Einstellintervalle, diesmal geht es jedoch um die Empfindlichkeit des Sensors – den ISO-Wert. Allerdings haben Sie hier die Wahl zwischen 1/3-Stufen und ganzen Stufen.
Automatisches Bracketingende Schießen Sie eine Belichtungsreihe von drei Bildern mit unterschiedlichen Belichtungswerten bzw. eine Weißabgleichsreihe, bleiben die Werte für die Streuung (Intervalle der Aufnahmewerte zwischen den einzelnen Aufnahmen) auch nach dem Ausschalten der Kamera erhalten, wenn Sie die Individualfunktion auf Aus stellen.
ISO-Erweiterung Die ISO-Werte der EOS 50D lassen sich von 100 bis 3200 variieren. Bei ISO 3200 ist den Fotos durch das Bildrauschen schon ziemlich deutlich der hohe ISO-Wert anzusehen. Wenn Sie mal in einer Situation sind, in der es sehr düster ist und Sie trotzdem nicht blit129
Bracketing-Sequenz
Safety Shift
Über diese Individualfunktion wird eingestellt, in welcher Reihenfolge die drei Aufnahmen der Sequenz geschossen werden. Einstellung 0 bewirkt, dass zuerst die Aufnahmen mit den von der Kamera ermittelten Belichtungsbzw. Weißabgleichswerten gemacht wird, danach die Aufnahme mit reduziertem Wert und schließlich die Aufnahme mit erhöhtem Wert. Option 1 bewirkt, dass die Bilder vom niedrigsten über den mittleren bis zum höchsten Wert gemacht werden.
Safety Shift ist, einfach ausgedrückt, eine Sicherheitsfunktion, um Belichtungswerte in den Modi Av und Tv bei plötzlichen Veränderungen der Helligkeit automatisch von der Kamera korrigieren zu lassen. Konkret bedeutet das: Haben Sie z. B. in der Zeitautomatik Av die Blende 2,8 eingestellt und ist das Motiv plötzlich so hell, dass keine ausreichend kurze Verschlusszeit mehr möglich ist, erhöht Ihre EOS den Blendenwert automatisch so, dass trotz der vorher manuell festgelegten Blende die korrekte Belichtung gewährleistet ist. Das kann gerade in hektischen Situationen mit ständig neuen Lichtverhältnissen sehr hilfreich sein, wenn Sie sich auf die Motive konzentrieren müssen. Haben Sie, um beim Beispiel zu bleiben, die Blende für unscharfen Hintergrund absichtlich so groß gewählt, macht Ihnen Safety Shift natürlich einen Strich durch die Rechnung, wenn die Blendenöffnung automatisch verkleinert wird.
BRACKETING MIT HALBEN ODER DRITTELSTUFEN? Bei automatischen Belichtungsreihen sollten Sie vorher überlegen, welche Belichtungsstufen (1/3 oder 1/2) für das jeweilige Motiv sinnvoll sind. Je nachdem, ob Sie in der entsprechenden Individualfunktion 1/3 oder 1/2 angeben, werden im Menübefehl AEB die Stufen ebenfalls als halbe Stufen oder Drittelstufen eingestellt. Hier gilt: Je schwieriger die Belichtungsermittlung eines Motivs ist, desto eher sollten Sie mit Drittelstufen arbeiten. Bei relativ unkritischen Motiven, für die Sie dennoch eine Belichtungsreihe erstellen möchten, setzen Sie den Wert auf 1/2.
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Blitzsynchronzeit bei Av Die Funktion Blitzsynchronzeit bei Av ist wichtig, wenn Sie Blitzaufnahmen im Modus Av machen möchten. Ist die Option 2 gewählt, wird die Verschlusszeit bei Blitzaufnahmen von der Kamera automatisch auf 1/250 sek bzw. die Synchronzeit der Kamera (minimale Verschlusszeit für den Einsatz des Blitzes) gesetzt. Dadurch wird zwar das vom Blitz angestrahlte Hauptmotiv korrekt belichtet, der Hintergrund jedoch möglicherweise sehr dunkel, weil er, wenn er zu weit entfernt ist,
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
nicht vom Blitzlicht ausgeleuchtet wird. Um auch den dunklen Hintergrund korrekt zu belichten, ist häufig eine längere Verschlusszeit als 1/250 sek notwendig. Deshalb sollten Sie eher die Optionen 1: /250-1/60Sek. automatisch oder 0: Automatisch wählen. Option 1 ist immer dann richtig, wenn Sie Ihr Motiv auf keinen Fall verwackeln möchten. Denn die Verschlusszeiten zwischen 1/250 sek und 1/60 sek sind kurz genug, um nicht zu verwackeln.
C.Fn II: Bild In dieser Funktionsgruppe geht es in erster Linie um die Bildqualität. Sie können festlegen, ob durch eine Langzeitbelichtung hervorgerufenes Bildrauschen automatisch von der Kamera reduziert werden soll (Rauschred. bei
Langzeitbel.), ebenso lässt sich Bildrauschen bei hohem ISO-Wert reduzieren (High ISO Rauschreduzierung).
BILDRAUSCHEN DURCH WÄRME Woher kommt eigentlich Bildrauschen? Wie es sich auswirkt, wissen Sie vermutlich. Vergrößern Sie ein mit hohem ISO-Wert (ISO 800 oder mehr) aufgenommenes Foto auf dem Monitor. Je größer die Darstellung, desto deutlicher werden feine, punktartige Strukturen sichtbar. Bildrauschen hat grundsätzlich immer mit der elektronischen Signalverarbeitung zu tun. Der Kamerasensor empfängt Licht, das dann in digitale Signale umgewandelt wird. Auf dem Weg vom analogen Signal (Licht) bis zum digital gespeicherten Datensatz entsteht Rauschen. Im Prinzip ist immer die Signalverarbeitung bzw. die Signalverstärkung für das Rauschen verantwortlich. Je mehr ein Lichtsignal verstärkt werden muss, um verwertbare Daten zu erhalten, desto mehr Rauschen entsteht. Bei hohen ISO-Werten ist die Signalverstärkung besonders hoch. Eine zweite Ursache für Bildrauschen ist die Erwärmung des Sensors bzw. der Signalverarbeitungselektronik. Je wärmer Sensor und Elektronik sind, desto mehr rauscht es im Bild. Deshalb auch der Tipp: Arbeiten Sie mit der Live-Vorschau nur, wenn es nicht anders geht. Denn bei der Darstellung des Livebilds wird ständig Strom verbraucht, und die Kamera erwärmt sich im Inneren. Der Effekt ist zwar nicht allzu ausgeprägt, wenn Sie jedoch möglichst perfekte, rauschfreie Bilder erzeugen wollen, achten Sie auch auf dieses Detail. 131
Tonwert Priorität Besonders interessant für sehr kontrastreiche Motive mit vielen Details in hellen Bereichen ist die Funktion Tonwert Priorität. Ist dieser Befehl aktiv (Option 1: Möglich), kitzelt die Kamera aus hellen Motivteilen noch mehr Details heraus, als es im Normalfall möglich wäre. Bei Motiven mit normalen Kontrasten sollte die Funktion ausgeschaltet bleiben, weil die hellen Motivbereiche etwas weicher werden, aber z. B. bei Landschaften oder Architekturfotos mit hellem Wolkenhimmel lohnt sich der Griff ins Custommenü. Und noch ein Hinweis: Ist die Funktion Tonwert Priorität aktiviert, ist als Empfindlichkeit minimal ISO 200 möglich. Mit ISO 100 lässt sich nicht fotografieren. Schalten Sie die Tonwert Priorität wieder ab, bleibt der ISO-Wert unverändert. Möchten Sie also erneut mit ISO 100 arbeiten, müssen Sie die Empfindlichkeit zunächst wieder manuell korrigieren.
verteilung manuell optimiert, sollten Sie die Option lieber deaktiviert lassen, da diese Veränderungen in JPG-Bildern nicht rückgängig gemacht werden können.
Dieses Menü ist nur interessant, wenn man die Kamera JPEG-Fotos speichern lässt. Auf RAWBilder hat die Einstellung keinen Einfluss.
C.Fn III: Autofokus/Transport In der dritten Gruppe der Individualfunktionen geht es u. a. darum, die Kamera trotz fehlerhafter Fokussierung weiter nach einem scharf zu stellenden Motiv suchen zu lassen (Schärfensuche wenn AF unmögl.) und die Funktionsbelegung der AF-Stopptaste neu zu definieren. Wichtiger für die Praxis ist der Eintrag, mit dem Sie festlegen, auf welche Weise Sie AF-Punkte auswählen möchten.
Mit aktivierter Tonwert Priorität kann man minimal mit ISO 200 fotografieren, ISO 100 ist nicht möglich.
Automatische Belichtungsoptimierung Fotografieren Sie JPEG-Bilder (nicht RAW), können Sie die Autom. Belichtungsoptimierung aktivieren. Die Kamera reagiert dann auf zu dunkle bzw. kontrastarme Fotos mit einer automatischen Veränderung der Tonwertverteilung. Bearbeiten Sie Ihre Bilder am Computer selbst und wissen, wie man die Tonwert132
Naturfotografen aufgepasst! In diesem Menü befindet sich unter anderem der Befehl zur Steuerung der Spiegelverriegelung.
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Schärfensuche wenn AF unmögl. Haben Sie schon einmal mit einem Superteleobjektiv fotografiert? Dann kennen Sie vermutlich das Problem, dass die Fokussierung nicht immer auf Anhieb klappt. Kamera und Objektiv versuchen dann, weiter zu fokussieren. Hierbei kommt es mitunter zu deutlichen Fehlfokussierungen, die viel Zeit in Anspruch nehmen, weil Superteleobjektive durch die massiven Glaskonstruktionen relativ langsam sind. Gerade in der Naturfotografie und bei bewegten Objekten ist diese massive Fehlfokussierung sehr störend. Um das zu verhindern, stellen Sie die Individualfunktion Schärfensuche wenn AF unmögl. auf Schärfensuche aus. Klappt die Fokussierung nicht auf Anhieb, stoppt die Kamera die Fokussierung, und Sie können schnell manuell eingreifen.
Wichtig für Besitzer von Superteleobjektiven und wenn es zu dunkel zum sicheren Fokussieren ist: Hier kann man der Kamera mitteilen, dass sie das Scharfstellen nach dem ersten Versuch abbrechen soll.
Wahlmethode f. AF-Messfeld Normalerweise drückt man an einer EOS 50D die rechte obere Taste auf der Kamerarückseite und betätigt danach den Multicontroller, um ein AF-Messfeld auszuwählen. Das ausgewählte Messfeld leuchtet im Sucher rot auf. Um das AF-Messfeld schneller zu wechseln, aktivieren Sie im Befehl Wahlmethode f. AFMessfeld die Option 1: Multicontroller. Dann können Sie ohne Umweg über den Tastendruck allein mit dem Multicontroller das AFMessfeld einstellen. Aber Vorsicht: Haben Sie auf diese Weise ein AF-Messfeld aktiviert, lässt sich über den Multicontroller nicht wieder die automatische AF-Messfeldwahl, bei der die Kamera ein oder mehrere Messfelder auswählt, verwenden. Dazu müssen Sie die Messfeldwahltaste rechts oben auf der Kamerarückseite drücken. Beim Drücken der Taste blinken kurz alle Messfelder im Sucher auf.
Funktion Obj.-AF-Stopptaste Nur einige wenige Superteleobjektive mit Image Stabilizer (IS) sind mit einer AF-Stopptaste ausgerüstet, die normalerweise dazu dient, die Fokussierung kurzzeitig zu unterbrechen. Diese Taste kann über den Befehl Funktion Obj.-AF-Stopptaste mit weiteren Funktionen belegt werden. Da es sich um sehr spezielle Einstellungen handelt, die vor allem von Profis in der Sport- oder Naturfotografie genutzt werden, sei hier auf das Kamerahandbuch verwiesen.
Wenn Sie häufiger die AF-Felder manuell festlegen, sollten Sie ein wenig herumprobieren und herausfinden, welche Einstellung am besten zu Ihnen passt, um schnell reagieren zu können.
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Eingeblendete Anzeige Die Funktion Eingeblendete Anzeige (AFPunkte leuchten im Sucher bei Fokussierung auf) muss nicht verändert werden, es sei denn, das kurze Aufblitzen der AF-Messfelder stört.
Das AF-System jeder Kamera benötigt ein gewisses Maß an Licht und Anhaltspunkte, um scharf zu stellen. Das AF-Hilfslicht ist immer dann sinnvoll, wenn die Umgebung zu dunkel ist.
AF-Hilfslicht Aussendung Die Funktion AF-Hilfslicht Aussendung sollte man in der Praxis kennen. Denn wenn der Kamerablitz bei wenig Umgebungslicht ausgeklappt ist, sendet der Blitz in schneller Folge Lichtimpulse aus, um das Autofokussystem zu unterstützen. Diese Blitze können ziemlich erschreckend oder störend sein, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Allerdings helfen diese Lichtimpulse dem Autofokus, schneller und genauer zu arbeiten. Ist es zu dunkel, klappt die Fokussierung mitunter nicht. Arbeiten Sie mit einem externen Blitzgerät wie z. B. einem Speedlite 580EX II, verwenden Sie die Option 2: Nur bei ext. Blitz aktiv. Viele externe Blitzgeräte verwenden zur Unterstützung des Autofokus rotes bzw. Infrarotlicht Auf dieser externen Festplatte sieht man das rote Streifenmuster, das von einem Speedlite 580EX ausgesendet wird, um den Autofokus zu unterstützen. Hier wurde übrigens mit aufgesetztem Objektivdeckel fotografiert, um der Kamera/dem Blitz vorzuspielen, es wäre dunkel und das Hilfslicht müsste zugeschaltet werden.
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(Streifenmuster), das kaum auffällt – außer man steht in einer Horde von Promifotografen. Denn das durch die Blitzgeräte erzeugte rote Streifenmuster macht sich nicht gut auf den Roben und Anzügen der über den roten Teppich schwebenden Promis. Schalten Sie, sollten Sie mal in so einer Situation sein, das AFHilfslicht auf jeden Fall ab, um nicht von den Kollegen massakriert zu werden.
Spiegelverriegelung Besonders wichtig für die Naturfotografie ist der Befehl Spiegelverriegelung. Die Funktion kann für die Schärfe eines Fotos ausschlaggebend sein. Fotografiert man mit Stativ und langer Brennweite und zudem noch mit relativ langen Verschlusszeiten von mehr als z. B. 1/30 sek, ist jede Fotokamera selbst für leichte Erschütterungen enorm anfällig. Vibrationen, die den Aufbau zum Schwingen bringen und dadurch Unschärfen auslösen, können über den Boden übertragen, aber auch von der Kamera selbst verursacht werden. Da der Spiegel, der vor der Aufnahme zunächst nach oben geklappt wird, relativ schwer ist, bringt er die Kamera leicht zum Zittern. Daher sollten Sie bei Naturaufnahmen mit Teleobjektiv und langer Brennweite immer die Individualfunktion nutzen und die Spiegelver-
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
riegelung einschalten. Achtung – funktioniert nicht mit Livebild! Beim ersten Druck auf den Auslöser (besser noch den Fernauslöser) wird zunächst der Spiegel hochgeklappt. Sie sehen dann natürlich nichts mehr durch den Sucher, da ja der Spiegel für das Sucherbild verantwortlich ist.
Brennweite Belichtung Blende Stativ
AUFNAHMEDATEN 500 mm (400 mm + 1,4-fach-Konverter) 1/640 sek f/8
Warten Sie dann einen Moment. Drücken Sie anschließend ein zweites Mal den Auslöser, wird der Verschluss ausgelöst. Der Unterschied bei der Schärfe von Fotos mit Teleobjektiv, die mit und ohne Spiegelverriegelung gemacht werden, ist zum Teil enorm. Jeder professionell arbeitende Naturfotograf nutzt diese Möglichkeit, um perfekte Aufnahmen zu erzeugen, und da praktisch alle EOS-Modelle diese Funktion bieten, sollten Sie sie ebenfalls unbedingt einsetzen, wenn es nötig ist.
SPIEGELVERRIEGELUNG Die Spiegelverriegelung ist nur bei Aufnahmen mit langer Brennweite und längerer Verschlusszeit sinnvoll einzusetzen. Beim alltäglichen Fotografieren bringt die Spiegelvorauslösung dagegen nichts und verhindert spontane Schnappschüsse, weil Sie den Auslöser schließlich zweimal drücken müssten.
Einmal mit, einmal ohne Spiegelverriegelung. Wer knackscharfe Fotos von Motiven will, bei denen extreme Brennweiten nötig sind, sollte unbedingt die Spiegelverriegelung nutzen.
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AF Feinabstimmung Man hört und liest in diversen Foren über digitale Fotografie immer wieder von den Schreckgespenstern Frontfokus und Backfokus. Gemeint ist, dass der Autofokus nicht auf den gewünschten Punkt scharf stellt, sondern sich die Schärfeebene leicht davor oder dahinter befindet. Ist das konstant bei jedem Bild so, kann es passieren, dass sämtliche Aufnahmen etwas unscharf wirken, obwohl Sie eigentlich alles richtig gemacht und sich auf den Autofokus verlassen haben. So eine leichte Fehlfokussierung kann man mit den aktuellen Kameramodellen EOS 50D und EOS 5D Mark II nun mit dem Befehl AF Feinabstimmung global (Option 1: Alle auf gleichen Wert) oder für jedes Objektiv individuell (Option 2: Abstimmung pro Objektiv – maximal 20 Objektivdaten werden gespeichert) in Schritten von –20 bis +20 feinjustieren. In der Regel sollte das nicht nötig sein, wenn Sie
dennoch nach genauer Kontrolle des Fokus sicher wissen, dass mit einer Kamera-ObjektivKombination etwas nicht stimmt, verwenden Sie diesen Befehl. Aber Vorsicht! Stellen Sie den Fokus hier falsch ein, werden alle Bilder leicht unscharf. Am besten testen Sie den Fokus erst gewissenhaft, indem Sie z. B. einen schräg auf einem Tisch liegenden Messstab fotografieren. Stellen Sie bei weit geöffneter Blende (z. B. f/2,8) auf einen Strich der Skala scharf, machen Sie ein Bild und kontrollieren Sie es am Computermonitor. Liegt der schärfste Punkt vor oder hinter dem eigentlich anvisierten, stimmt etwas mit der Fokussierung des Objektivs nicht, und Sie können über das Kameramenü nachjustieren.
Die Feineinstellung des Autofokus ist nur etwas für Fotografen, die wissen, was sie tun. Denn wenn man sich die Fehlfokussierung nur einbildet – das passiert zuweilen –, kann man hier einiges falsch machen.
C.Fn IV: Operation/Weiteres
Um die Fokussierung zu testen, fotografieren Sie einfach einen Zollstock. Hier wurde auf die Markierung 25 cm fokussiert. Der Test belegt: Das verwendete 24-105/4.0 L fokussiert korrekt.
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In der vierten Gruppe der Individualfunktionen geht es vornehmlich darum, Tasten und Regler an der Kamera mit anderen Funktionen zu programmieren. Da diese Funktionen wirklich sehr speziell sind und nur in den wenigsten Fällen geändert werden müssen, werden sie hier nur kurz angeschnitten.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
Unter Punkt IV der Individualfunktionen können Sie unter anderem Regler und Schalter Ihrer EOS mit anderen Funktionen belegen.
Auslöser/AF-Starttaste Wenn Sie den Auslöser halb durchdrücken, passiert zweierlei: Der Autofokus wird gestartet (wenn am Objektiv der AF-Schalter auf AF steht), und die Belichtungswerte werden gemessen. Diese Funktionen lassen sich mit der Individualfunktion Auslöser/AF-Starttaste erweitern bzw. verändern. Option 0: Messung + AF Start ist der Standard, Option 1: Messung +AF Start/AF Stopp geht schon etwas weiter. Hier können Sie den Autofokus durch gleichzeitiges Drücken der Taste AF-ON (mit dem Daumen) unterbrechen. Hilfreich, wenn sich ständig Objekte zwischen Kamera und Motiv schieben. Wenn es mal hektisch wird und sich Ihr Motiv ständig bewegt, sind zwei Dinge für richtig belichtete Fotos wichtig: Fokus und Belichtung. Mit der Option 2: Messung Start/Mess. + AF Start können Sie im AF-Modus AI SERVO die Taste AF-ON dazu verwenden, den Fokussiervorgang zu starten und zu stoppen. Außerdem werden die Belichtungswerte von der Kamera erst beim Durchdrücken des Auslösers (nicht beim halben Durchdrücken) ermittelt, wodurch Sie immer im richtigen Moment die korrekten Werte eingestellt haben. Der Umgang mit dieser Individualfunktion braucht ein wenig Übung. Ebenfalls Übung erfordert die Option 3: AE Speicherung/Mess. + AF Start. Hierbei wird
mit der Taste AF-ON die Belichtungsmessung kontinuierlich durchgeführt sowie fokussiert. Um die ständig aktualisierten Belichtungswerte zu speichern, drücken Sie den Auslöser halb durch. Das kann unmittelbar vor der Aufnahme geschehen oder zu einem Zeitpunkt, an dem sich das Motiv gerade im gewünschten Helligkeitsbereich befindet und Sie es erst beim nächsten Mal an diesem Ort fotografieren möchten. Mit der Option 4: Messung + AF Start/Deaktiviert wird die Taste AF-ON einfach ausgeschaltet.
Diese Einstellungen sollte man in einer stillen Stunde ruhig mal ausprobieren. Wer häufiger Sportund Actionfotos macht, findet hier Möglichkeiten, die Ausbeute an scharfen Bildern zu erhöhen.
AF-ON/AE Locktaste-Schalter Hiermit werden die Funktionen der beiden Tasten AF-ON und Stern ausgetauscht. Probieren Sie aus, ob Ihnen diese Tastenbelegung mehr zusagt. Reine Geschmackssache.
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SET-Taste bei Aufnahme
Mattscheibe
Sehr praktisch im fotografischen Alltag: Der Taste SET einer EOS 50D kann eine von fünf wichtigen Funktionen zugewiesen werden, die man sonst nur relativ umständlich über andere Tasten oder Menüs erreichen würde. Bei anderen EOS-Modellen können die verfügbaren Funktionen variieren. Die Funktionen einer EOS 50D sind:
Falls Ihre Kamera das Austauschen der Suchermattscheibe unterstützt, müssen Sie die entsprechende Individualfunktion kennen. Die Standardscheiben zeigen Markierungen für die AF-Messfelder sowie einen Kreis in der Mitte. Möchten Sie die Mattscheibe gegen eine Gittermattscheibe oder eine Mattscheibe für besseres manuelles Fokussieren austauschen, müssen Sie die Individualfunktion Mattscheibe entsprechend anpassen. Welche Einstellung Sie wählen müssen, steht im Handbuch der Kamera bzw. in der Anleitung, die der neuen Mattscheibe beiliegt.
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•
Bildqualität – zum schnellen Aufrufen des entsprechenden Menüs für JPEG-/ RAW-Einstellungen Bildstil – gleiche Funktion wie die entsprechende Taste unterhalb des Monitors Menüanzeige – gleiche Funktion wie die Taste MENU Bildwiedergabe – gleiche Funktion wie die entsprechende Taste unterhalb des Monitors Schnelleinstell. Bildschirm – Ist die SETTaste mit dieser Funktion belegt, wird nach einem Tastendruck der Schnelleinstellbildschirm angezeigt. Wählen Sie mit dem Multicontroller eine der angezeigten Funktionen und verändern Sie die Parameter mit Daumen- oder Hauptwählrad.
Ob und welche Funktionen man auf die Tasten einer EOS legen kann, hängt vom jeweiligen Modell ab.
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Originaldaten zufügen Mit der Option 1: Ein werden jedem Bild Informationen hinzugefügt, die das Foto als Originalbild ausweisen. Wenn Sie diese Verifizierung benötigen, um rechtlich verwertbare Beweisfotos zu erzeugen, brauchen Sie zum Auslesen der Originalitätsdaten das „Original Security Kit OSK-E3“, das nicht im Lieferumfang der Kamera enthalten ist. Das Security Kit gibt es im Fachhandel in der Regel auf Bestellung.
KAPITEL 4 AUFNAHMEBEREIT MACHEN
FUNC.-Taste zuordnen
Alle C.Fn löschen
Sofern Ihre EOS die Taste FUNC. besitzt, können ihr verschiedene, oft benötigte Funktionen zugewiesen werden. Standard bei der EOS 50D ist die Option LCD-Helligkeit. Das bedeutet, ein Druck auf die Taste FUNC. öffnet die Anzeige zum Verändern der LCD-Helligkeit. Außerdem können Sie mit der Taste die Anzeigen für die Befehle Bildqualität, Belicht.korr/ AEB-Einstell., Bildsprung und Livebild Funktionseinstellung aufrufen.
Mit dem letzten Befehl in diesem Register lassen sich alle Individualfunktionen in den Auslieferungszustand zurückversetzen. Damit das nicht aus Versehen passiert, gibt es nach dem Aktivieren des Befehls noch eine zusätzliche Sicherheitsabfrage.
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OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
5
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Objektive und Objektivpraxis Brennweite und Lichtstärke
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Ein Motiv, zehn verschiedene Brennweiten Lichtstärke und Blendenöffnung Schärfentiefe
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Ermitteln der Schärfeleistung Abbildungsfehler
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Mehrlinsensysteme gegen Objektivfehler Das Bokeh
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Objektivtypen und Zubehör 152 Vor- und Nachteile von Zoomobjektiven
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Festbrennweiten sind optisch meist besser Das wichtigste Zubehör
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Objektivfilter und ihr Einsatz
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Technische Bezeichnungen 160 USM EF/EF-S
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IS – der Bildstabilisator
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EF-Objektive für Vollformat-, APS-H- und APS-C-Kameras Weitwinkel und Weitwinkelzooms
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Normalobjektive und Standardzooms Teleobjektive und Telezooms Makroobjektive
190
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Superteleobjektive
216
EF-S-Objektive für APS-C-Kameras Spezialobjektive
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Tilt-/Shift-Objektive
240
Telekonverter und Lupenobjektiv
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Objektive und Objektivpraxis Canon baut seit 1946 in Eigenregie Objektive. Die Objektivserien haben die Bezeichnungen R-Serie, FL-Serie, FD-Serie und EF. Die EF-Autofokusoptiken werden seit ca. Mitte der 80erJahre hergestellt. Das Objektiv ist das Auge jeder Kamera – und übrigens auch vieler anderer optischer Geräte, beispielsweise von Mikroskopen, Teleskopen, Projektoren oder Ferngläsern. Vereinfacht ausgedrückt, bündelt ein Objektiv – im einfachsten Fall eine einzige Sammellinse – das vorn einfallende Licht auf einer Fläche hinter der Linse. Objektive erstellen Abbildungen der Licht emittierenden Umgebung vor der Linse. Die allermeisten Objektive für Fotokameras sind Konstruktionen aus (Glas-)Linsen, eine Sonderform sind Spiegelobjektive, in denen auch Spiegel verbaut werden (siehe Infokasten auf der rechten Seite). Auf diese Sonderform wird dann nicht weiter eingegangen, da Canon ein solches Objektiv nicht im Programm hat.
Brennweite und Lichtstärke Zwei wichtige technische Merkmale charakterisieren ein Objektiv für die digitale Fotografie: die Brennweite und die Lichtstärke. Die Brennweite beschreibt den Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Linse und dem Sensor. Abhängig von der Brennweite ist der Größenfaktor des durch das Objektiv einfallenden Bildes auf den Sensor. Mit einer langen Brennweite bilden Sie einen relativ kleinen Motivausschnitt groß 144
ab. Mit einer kurzen Brennweite bilden Sie einen großen Motivausschnitt relativ klein ab. Die Brennweite eines Objektivs wird in Millimetern gemessen. Je größer die Millimeterangabe ist, umso näher erscheint ein anvisiertes Motiv auf dem späteren Foto.
Objektiv Brennweite Blickwinkel Standard mittlere Tele lange Weitwinkel kurze
mittlerer kleiner großer
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Ein Motiv, zehn verschiedene Brennweiten Die Schlossansicht wurde mit Brennweiten zwischen 17 mm und 400 mm aufgenommen. Es wurde mit Blenden zwischen f8 und f5,6 sowie mit Belichtungszeiten von 1/1250 bis 1/250 sek gearbeitet. Der Ausgleich der Belichtungswerte war nötig, weil die maximale Objektivbrennweite (200 mm) mit den Extendern 1,4x und 2x verlängert wurde. Die Extender schlucken ein wenig Licht. Wie man auf den Abbildungen sieht, wird der Bildwinkel bei längeren Brennweiten kleiner, und die Perspektive verdichtet sich. Das heißt, hintereinanderliegende Motive rücken scheinbar enger zusammen.
SPIEGELOBJEKTIVE Der Vorteil von Spiegelobjektiven liegt in deren großer möglicher Brennweite (500 mm und mehr) bei gleichzeitig kleiner Bauweise. Es gibt in Onlineauktionen oder bei Fotohändlern neue Spiegelobjektive von russischen Herstellern, auch namhafte Objektivhersteller wie Sigma haben früher Spiegelobjektive hergestellt, die manchmal noch gebraucht zu bekommen sind. Nachteile sind die weniger gute optische Qualität (Kontrast, Schärfe) und die Tatsache, dass Spiegelobjektive nur eine feste Blende (in der Fotografie meist f/8) besitzen. Ein kreativer Einsatz für die Variation der Schärfentiefe ist also nicht möglich. Außerdem lässt sich der Fokus mit einem Spiegelobjektiv nur manuell einstellen, was bei kleinem und dunklem Sucherbild oft nur schwer zuverlässig möglich ist.
Hier sieht man, welche Wirkungen verschiedene Brennweiten beim jeweils gleichen Motiv haben; von oben links nach unten rechts: 17 mm, 24 mm, 36 mm, 40 mm, 70 mm, 100 mm, 140 mm, 200 mm, 310 mm, 400 mm.
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hältnisses ist die Blendenzahl, die auf jedem Kameraobjektiv vermerkt ist. Steht auf dem Rand einer Optik z. B. der Wert f/2 (alternative Schreibweisen sind 1:2, 1/2, F 2), bedeutet dies, dass Sie an Ihrer Kamera maximal Blende 2 einstellen können. Je größer das Öffnungsverhältnis, desto lichtstärker ist das Objektiv. Für die Praxis heißt das ganz konkret: Je kleiner der mögliche Blendenwert (z. B. f/2, f/1,4), desto mehr Licht fällt durch das Objektiv bei gleicher Belichtungszeit, Sie benötigen also weniger häufig den Blitz bzw. können auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch aus der Hand fotografieren, ohne zu verwackeln, weil die Verschlusszeiten noch kurz genug sind. Dazu kommt, dass sich die Schärfentiefe mit großer Blendenöffnung dramatisch verkleinern lässt, um z. B. bei einem Porträt den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen zu lassen. Wie oben schon angedeutet: Je höher die Lichtstärke, desto höher ist auch der Preis eines Objektivs. Das liegt vor allem daran, dass die Gläser eines hochgeöffneten Objektivs deutlich größer und besser sein müssen als bei einer weniger lichtstarken Konstruktion.
Schärfentiefe
Wenn es wenig Licht gibt und man die Stimmung nicht durch Blitzlicht zerstören möchte – was hier definitiv passiert wäre –, benötigt man ein lichtstarkes Objektiv. Diese Sargverzierung wurde mit Blende f/4 aufgenommen (1/5 sek, ISO 1600, Bildstabilisator).
Lichtstärke und Blendenöffnung Die Lichtstärke – übrigens neben der Brennweite der entscheidende Faktor für den Preis eines Objektivs – wird bestimmt durch das Öffnungsverhältnis, das sich aus dem Verhältnis zwischen maximaler Blendenöffnung (D) und der Brennweite (f) eines Objektivs nach der einfachen Formel Öffnungsverhältnis = D/f errechnet. Der Kehrwert des Öffnungsver146
Bei jedem Foto wird entweder automatisch oder manuell auf einen bestimmten Punkt bzw., exakter gesagt, auf eine parallel zum Sensor verlaufende Ebene fokussiert. Alles, was auf der scharf eingestellten Ebene liegt, wird scharf abgebildet. Alles, was sich davor oder dahinter befindet, wird je nach Distanz zur Fokusebene mehr oder weniger unscharf. Da die menschliche Wahrnehmung ein Objekt aber erst ab einer bestimmten Unschärfe tatsächlich als unscharf wahrnimmt, ergibt sich bei der Berechnung der Schärfentiefe eine Strecke, die vor der fokussierten Ebene beginnt und dahinter endet. Diese Strecke, die auf dem Foto als scharf wahrgenommen wird, ist direkt beeinflussbar und von mehreren Faktoren abhängig.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Ermitteln der Schärfeleistung Schärfe definiert sich für das menschliche Auge in erster Linie als Kantenkontrast. Je deutlicher sich eine Fläche oder Linie von der Umgebung abgrenzt, als desto schärfer wird das Bild empfunden. Dabei spielen auch Farbund Komplementärkontraste eine wesentliche Rolle. Die eigentliche Bildschärfe ist abhängig von der Auflösung des Bildes und von der Auflösung des verwendeten Objektivs. Durch die Erhöhung der ISO-Empfindlichkeit und das damit verbundene höhere Grundrau-
WAS BEDEUTET „SCHARF“? Ein Punkt wird dann als scharf wahrgenommen, wenn ihn seine Konturen klar von seiner Umgebung trennen. Je unschärfer ein Punkt, desto mehr wird er wie eine Scheibe (Fachbegriff Zerstreuungskreis) dargestellt. Sobald man einen Punkt (bzw. viele Punkte, aus denen ein Bild besteht) also nicht mehr mit scharfen Konturen, sondern als Scheibe(n) sieht, wirkt ein Bild unscharf. Zwischen dem ganz exakt fokussierten Punkt (scharf) und einem nicht mehr exakt fokussierten Punkt (unscharf) gibt es einen Spielraum, der durch das Auflösungsvermögen der menschlichen Wahrnehmung bestimmt ist. Das bedeutet, auch ein minimal unscharfer Punkt wird vom menschlichen Auge bis zu einer gewissen Grenze immer noch als scharf wahrgenommen. Die Schärfentiefe kann man mathematisch mit den Faktoren Brennweite, Objektentfernung, Blende und Zerstreuungskreisdurchmesser (von der Sensorgröße abhängig) berechnen, sie ist also direkt von der technischen Konstruktion des Objektivs abhängig.
DAUMENREGEL ZUR SCHÄRFENTIEFE Die Strecke der Schärfentiefe erstreckt sich ungefähr zu einem Drittel vor und zu zwei Dritteln hinter der fokussierten Ebene. Wäre die Schärfentiefe also 12 cm tief, wären 4 cm vor der fokussierten Ebene und 8 cm dahinter scharf abgebildet.
Um Personen oder andere Motive vom Hintergrund zu lösen, kann man mit offener Blende und langer Brennweite fotografieren. Dadurch wird die Schärfentiefe stark reduziert.
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In der Produktfotografie kommt es normalerweise auf maximale Schärfentiefe an, bei den Gummigriffen wurde sie jedoch auf einen Bereich von ca. 4 cm begrenzt.
Die Beleuchtung war miserabel, deshalb musste mit offener Blende fotografiert werden. Aufgrund der kurzen Brennweite (24 mm) wirken die Musiker im Hintergrund aber gerade noch scharf.
schen vermindert sich auch die im Bild darstellbare Schärfe. Das Rauschen löst Flächen und Kanten auf. Besonders bemerkbar macht sich das in einer starken Vergrößerung. Werden die Bilder nur klein abgebildet, ist dieser Effekt weniger deutlich. Zur Ermittlung der optimalen Werte kann eine Grafik, der Siemensstern, abfotografiert werden. Dieser besteht aus keilförmig aufeinander zulaufenden und immer feiner werdenden Liniensegmenten, die sich in der Mitte in einem Punkt treffen. Die Auflösung endet da, wo die Linien miteinander verschwimmen. Sie wird nicht in Pixeln, sondern in Linien pro mm angegeben. Diese Bildvorlage wird hauptsächlich zum Testen von Objektiven verwendet.
Rechts: Der Siemensstern zum Ermitteln der Schärfeleistung von Objektiven.
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KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
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Der Objektivfehler der chromatischen Aberration zeigt sich in Farbverschiebungen an kontrastreichen Kanten. Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus der linken oberen Ecke des Originals. Die Aberration ist vor allem in den Bildecken ein Problem, lässt sich aber per Software – hier wurde Adobe Photoshop Lightroom eingesetzt – recht gut korrigieren.
Abbildungsfehler Jedes fotografische Objektiv leidet an Abbildungsfehlern (Aberrationen), die nichts mit Fertigungstoleranzen oder -fehlern zu tun haben, sondern rein optisch bedingt sind. Diese Fehler, die beim Durchtritt von Licht durch das Linsensystem ganz zwangsläufig entstehen, weil u. a. unterschiedliche Wellenlängen verschieden gebrochen werden, lassen sich durch geschickte Kombinationen aus Materialien, Linsenformen und Konstruktion auf ein Minimum reduzieren. Die Abbildungsfehler wirken sich aus, indem Farbsäume auf den Fotos sichtbar werden (chromatische Aberration), keine optimale Schärfe erreicht oder das Motiv verzerrt dargestellt wird (monochromatische Aberration, Schärfe- und Lagefehler). Außerdem ist bei vielen Objektiven eine mehr oder weniger starke Randabschattung in den Ecken (Vignettierung) einzukalkulieren. Chromatische Aberration, mangelnde Schärfe und Vignettierung lassen sich mit modernen Bildbearbeitungsprogrammen am Computer fast komplett korrigieren.
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Mehrlinsensysteme gegen Objektivfehler Übliche Fotoobjektive werden, um Abbildungsfehler zu korrigieren, als Mehrlinsensysteme konstruiert. Hierbei kommen verschiedene Linsenformen, zum Teil auch asphärische Linsen, mit unterschiedlichen Beschichtungen zum Einsatz. Da sich die verschiedenen Abbildungsfehler gegenseitig beeinflussen und damit auch die technischen Gegenmaßnahmen voneinander abhängen, ist es praktisch nicht möglich, Fehler ganz zu vermeiden. Trotzdem sind die heute verfügbaren Objektive je nach Kategorie (und Preis) bis zum Maximum optimiert (Korrektur der Abbildungsfehler), was sich in der allgemein guten bis sehr guten Abbildungsqualität zeigt.
Das Bokeh Schönes Bokeh, nicht so schönes Bokeh – hier geht es vor allem um den persönlichen Geschmack des Fotografen. Aber was bedeutet Bokeh eigentlich? Bokeh kommt aus dem Japanischen und heißt „unscharf“, „verschwommen“. Das Wort bezeichnet die Darstellung von Bildelementen, die nicht in der Schärfeebene
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
liegen (Vorder- und Hintergrund) und damit unscharf sind. Ist die Unschärfedarstellung bei offener Blende also subjektiv schön oder nicht? Je nach Objektivkonstruktion und Blendenöffnung ist das Bokeh mal eckiger, mal runder, mal härter, mal weicher. Mal sind unscharfe Kreisflächen fast farblos, manchmal schimmern sie farbig. Wie dem auch sei, das Bokeh ist keine feste, messbare Größe, sondern wird subjektiv wahrgenommen. Allerdings kann man bei sehr einfachen Optiken durchaus sehen, dass es beim Bokeh einen deutlichen Unterschied zu hochpreisigen Porträtobjektiven gibt. Fotografieren Sie viel im Porträtbereich mit offener Blende und unscharfen Hintergründen, lohnt es sich auf jeden Fall, auf das Bokeh Ihres Objektivs zu achten. Ein kleiner Test im Laden bringt schnell Klarheit.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/400 sek Blende f/4,5 ISO 400
AUFNAHMEDATEN Brennweite 70 mm Belichtung 1/125 sek Blende f/8
Im oberen Bereich des unscharf im Hintergrund stehenden Tors sieht man, wie Lichtflecken zu unscharfen Scheiben werden – das hier verwendete Objektiv (Canon EF 24-105/4,0 L) produziert ein recht anständiges Bokeh.
Zum Vergleich hier das Bokeh (oberhalb des Kopfs) eines 70-200/2,8 L. Die scheibenförmigen Lichtflecken sind nicht ganz so scharfkantig wie beim 24-105/4,0 L.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 24 mm Belichtung 1/40 sek Blende f/6,3
Objektivtypen und Zubehör Objektive werden entweder fest mit der Kamera verbunden (Kompaktkameras) oder als Wechselobjektive konzipiert, die an Spiegelreflexkameras angesetzt werden können. Grundsätzlich lassen sich bei fotografischen Objektiven zwei Gruppen unterscheiden: Festbrennweiten und Zoomobjektive. Wie der Name schon sagt, haben Festbrennweiten eine einzige, nicht veränderbare Brennweite. Zoomobjektive dagegen bieten ein je nach Konstruktion mehr oder weniger großes Brennweitenintervall. Das für Spiegelreflexkameras verfügbare Objektivsortiment von Canon weist eine große Anzahl von Objektiven beider Gruppen auf, die für verschiedene Einsatzgebiete vorgesehen sind. Hinzu kommen diverse Spezialobjektive wie z. B. die TS-E-Optiken, die sich verschwenken und verschieben lassen, um stürzende Linien zu vermeiden bzw. die Schärfentiefe manuell exakt zu bestimmen.
Vor- und Nachteile von Zoomobjektiven
Bei dieser Aufnahme ist eine minimale kissenförmige Verzeichnung zu erkennen – ein Problem, das per Bildbearbeitung schnell zu korrigieren ist.
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Großer Vorteil der weit verbreiteten Zoomobjektive ist natürlich die Flexibilität bei der Wahl des besten Bildausschnitts. Man kann sehr schnell die Brennweite am entsprechenden Drehring am Objektiv verstellen, um rasch den Bildausschnitt neu zu bestimmen. Zoomobjektive gibt es in verschiedenen Ausführungen von relativ moderaten Brennweitenbereichen wie z. B. 24-85 mm bis zu Extremzooms mit Brennweiten zwischen 28 und 300 mm. Nachteil der (Mega-)Zooms: Je größer der Brennweitenbereich, desto mehr Kompromisse müssen bei der Objektivkonstruktion eingegangen werden und desto deutlicher treten Abbildungsfehler auf. Vor allem mit Verzerrung (kissen- oder tonnenförmig), Vignettierung und zum Rand hin deutlicherer Unschärfe muss man leben.
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Festbrennweiten sind optisch meist besser Die Korrektur der Abbildungsfehler ist bei Festbrennweiten viel besser möglich als bei Zooms. Deshalb liefern Objektive mit einer festen Brennweite auch im Allgemeinen die deutlich bessere Bildqualität. Nachteil ist natürlich, dass man für die Bildgestaltung die AUFNAHMEDATEN Brennweite 400 mm Belichtung 1/50 sek Blende f/4 ISO 200
Kamera bewegen muss. Gerade bei spontanen Schnappschüssen kann das sehr unbequem werden. Wer jedoch oft ganz bewusst auf Fototour geht und z. B. Landschaften und Architektur aufnimmt, sollte sich unbedingt eine gute Festbrennweite zulegen, um das Maximum an Qualität aus seiner Kamera herauszukitzeln.
Gerade in der Naturfotografie sind häufig sehr lange Brennweiten erforderlich. Billige Telezoomobjektive sind hier nur bedingt zu gebrauchen, da gerade die Schärfeleistung nicht für hochwertige Fotos ausreicht. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass Profis in der Naturfotografie meist mit langen Festbrennweiten arbeiten.
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Das wichtigste Zubehör Zwei Dinge sind vor allem wichtig, wenn man lang Freude an seinem Objektiv und hochwertige Bilder haben möchte: ein Schutzfilter für die Frontlinse (Skylightfilter) gegen Staub und Kratzer sowie eine Gegenlichtblende (salopp formuliert „Sonnenblende“). Ein einfacher Skylightfilter sorgt einerseits dafür, dass UVStrahlung gefiltert wird, die den Kontrast und die Farbsättigung reduzieren kann, andererseits schützt er das empfindliche Glas der Frontlinse vor Staub und Kratzern. Trotzdem ein kleiner Hinweis dazu: Falls das Objektiv wirklich mal unglücklich auf die Linse fällt und der Schutzfilter bricht, beschädigt er möglicherweise auch die Frontlinse des Objektivs. Gegen kleinere Alltagsrempler hilft der Filter dagegen schon. Skylightfilter, die einfach in So sieht es schlimmstenfalls aus, wenn Sonnenstrahlen ins Objektiv fallen und Blendenflecken und Überstrahlungen erzeugen. In gewissem Rahmen kann man gegen dieses Streulicht mit einer Gegenlichtblende vorgehen.
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das Gewinde vorn am Objektiv eingeschraubt werden, gibt es in verschiedenen Größen. Noch wichtiger für gute Fotos ist die Gegenlichtblende. Sie verhindert, dass Streulicht seitlich ins Objektiv einfällt. Streulicht erzeugt im schlimmsten Fall Blendenflecken und überstrahlte, kontrastarme Bildbereiche. Die Größe einer Gegenlichtblende ist abhängig von der Brennweite. Je kleiner die Brennweite, desto kleiner muss die Gegenlichtblende sein, da ihre Ränder ansonsten ins Bildfeld ragen und Abschattungen erzeugen würden. Falls Ihrem Objektiv keine Gegenlichtblende beigelegt war, achten Sie beim Kauf unbedingt auf die richtige Größe. Die Originalblenden im Canon-Programm lassen sich immer den jeweiligen Objektiven zuordnen. Der Fachhandel hilft hier weiter.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 23 mm Belichtung 1/200 sek Blende f/11 mit Polfilter
Objektivfilter und ihr Einsatz Während in der analogen Fotografie eine wahre Flut an Objektivfiltern für verschiedene Aufgaben nötig war – Konversionsfilter gegen Farbstiche, Effektfilter für Spezialeffekte, Verlaufsfilter etc. –, sind für digitale Kameras nur noch einige wenige Filter sinnvoll. Dazu gehören UV-Filter, Skylightfilter und Filter für Aufnahmen bei Neonlicht sowie neutrale Graufilter und Polarisationsfilter. Für diejenigen, die ihre Bilder nicht am Computer nachbearbeiten, gibt es natürlich nach wie vor die klassischen Kreativfilter z. B. für Farbverläufe und Spezialeffekte. Da solche Spielereien aber eigentlich besser nachträglich am Computer zu erledigen sind, haben diese Filter heute keine allzu große Bedeutung mehr. Denn immerhin kann man am Computer per Bildbearbeitung mit dem notwendigen Wissen alle möglichen Arten von Verläufen, Effekten oder Farbspielereien ausprobieren und jederzeit wieder rückgängig machen.
Polarisationsfilter Der für ernsthaft arbeitende Fotografen wichtigste Filter ist der Polfilter (Polarisationsfilter). Es gibt zwei Ausführungen: lineare und zirkulare Polfilter. Beide erzielen die gleiche Wir-
AUFNAHMEDATEN Brennweite 23 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/11 ohne Polfilter
Der Effekt durch den aufgesetzten Polfilter kann zuweilen dramatisch sein. Farben werden satter, die Spiegelungen auf Wasserflächen verschwinden, die Kontraste werden verstärkt. Im Bild, das ohne Polfilter aufgenommen wurde, erkennt man deutlich, wie sich der blaue Himmel im Wasser spiegelt.
kung und reduzieren die Lichtmenge, die durch das Objektiv fällt. Man muss also die Belichtung der Kamera entsprechend anpassen. Wer mit einer modernen Spiegelreflexkamera fotografiert, benötigt den Zirkular-Polfilter. Nur mit diesem misst die Kamera die Belichtung korrekt. Ein Linear-Polfilter kann zu Fehlmessungen führen. Polfilter sind drehbar. Je nach Stellung werden Reflexionen gemindert oder sogar völlig ausgeschaltet. Allerdings funktioniert das nicht bei metallischen Oberflächen. In der Landschaftsfotografie beseitigt der Filter effektiv Dunst, steigert Kontraste und – vor allem – die Farbsättigung. Polfilter reduzieren den durch Reflexionen des blauen Himmels entstehenden Blaustich, wodurch Farben viel natürlicher wiedergegeben werden. Am besten wirkt der Polfilter, wenn die Sonne seitlich vom Fotografen steht. Justiert wird der Effekt durch das Drehen der Filterfassung. Ganz besondere Effekte erzielt man, wenn man zwei Polfilter gleichzeitig verwendet. Je nach Drehung der Filter gegeneinander wird das sichtbare Licht extrem reduziert. Dadurch können auch tagsüber Aufnahmen entstehen, die aussehen, als wären sie in der Nacht geschossen worden.
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Graufilter Graufilter reduzieren einfach nur die durch das Objektiv einfallende Lichtmenge. Der Sinn der Sache: Wenn Sie für selektive Schärfe mit offener Blende fotografieren möchten, die Umgebung aber zu hell ist und die Kamera keine genügend kurze Verschlusszeit steuern kann, wird die Lichtmenge durch den neutra-
Grauverlaufsfilter reduzieren die Belichtung stufenweise. Meistens werden sie eingesetzt, um zu hellen Himmel dezent abzudunkeln.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 24 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/6,3 Polfilter
len Graufilter einfach reduziert. Neutralfilter gibt es in verschiedenen Dichten (Stärken). Eine Besonderheit ist hier der Grauverlaufsfilter. Er dient dazu, den Himmel (oder einen anderen zu hellen Bereich) abzudunkeln und den Kontrastumfang eines Motivs auf diese Weise zu reduzieren.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/160 sek Blende f/9 Studioblitzanlage
SELBST ERSTELLTE FILTER Ein mit Vaseline beschmierter UV- oder ein einfacher Glasfilter kann beispielsweise zum Weichzeichner werden. Eine weichzeichnende Wirkung erzielt man auch, indem man einen Seidenstrumpf straff vor das Objektiv spannt.
Effektfilter Wie oben schon gesagt, stammen die Effektfilter aus einer Zeit, da man seine Fotos nach der Aufnahme nicht oder nur sehr schwer noch manipulieren konnte. Fast alle Effekte, die man mit Filtern erzielen kann, sind heute nahezu identisch am Computer zu simulieren. Ausnahmen bilden hier einige Weichzeichnungseffekte, die nur mit speziellen Filtern bzw. Objektiven zu machen sind und nicht simuliert werden können. Wenn man einen Effektfilter – Sternfilter, Spektralfilter, Prismenfilter, Weichzeichner etc. – beim Fotografieren verwendet, kann man diesen Effekt nicht mehr nachträglich aus seinem Digitalfoto „herausrechnen“. Deshalb ist der umgekehrte Weg heute der bessere. Außerdem ist man am Computer natürlich nicht auf einen einzigen Filter beschränkt und kann eine beliebige Anzahl von Einzeleffekten gleichzeitig auf ein Foto anwenden.
Infrarotfilter Auch in der Digitalfotografie kann man mit Infrarotfiltern arbeiten. Die dunkelroten bis fast schwarzen Filter lassen praktisch kein sichtbares Licht durch. Die Belichtungsmessung durch die Kamera klappt hier nicht mehr, man muss ausprobieren, welche Belichtungs-
Warum sollte man einen Weichzeichner vor das Objektiv schrauben, wenn man den Effekt viel besser am Computer steuern kann?
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Auch den typischen Effekt von Infrarotaufnahmen kann man gut mit geeigneter Software am Computer simulieren. Der Vorteil: Man kann praktisch jedes Motiv im Nachhinein noch verändern, um den Effekt auszuprobieren.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 33 mm Belichtung 1/100 sek Blende f/11
werte zu korrekten Ergebnissen führen. Auch die Fokussierung muss man manuell vornehmen, da der Schärfepunkt im Infrarotbereich nicht mit dem Schärfepunkt im sichtbaren Bereich übereinstimmt und um ca. 1 % verschoben ist. Ein großes Problem bei der digitalen Infrarotfotografie ist jedoch, dass Digitalkamerasensoren eine IR-Sperrschicht besitzen, die je nach Modell fast den gesamten Infrarotbereich aussperren. EOS-Kameras sind nur zum Teil für Infrarotaufnahmen geeignet, im Internet finden Sie in einschlägigen Foren weitergehende Informationen. Ein kleiner Test kann trotzdem schon weiterhelfen: Fotografieren Sie einfach im Dunkeln die IR-Diode einer Fernbedienung. Wird diese hell leuchtend im Bild angezeigt, ist die Kamera für Infrarotaufnahmen grundsätzlich geeignet.
UV-Filter Standard-UV-Filter verringern den störenden UV-Lichteinfluss im Bild und werden heute vorwiegend nur noch als Schutzfilter für die empfindliche Frontlinse verwendet. Durch die hochwertige Vergütung moderner Linsen 158
sind UV-Filter optisch gesehen nicht mehr erforderlich.
Gelbfilter Gelbfilter reduzieren ähnlich wie Rotfilter blaues Licht. Ein klassischer Anwendungsbereich sind daher ebenfalls Landschaftsaufnahmen mit blauem Himmel, um die Kontraste zu weißen Wolken zu verstärken.
Orangefilter Orangefilter wirken noch stärker auf den Blauanteil von Licht und sperren diesen noch deutlicher. Auch in der Schwarz-WeißArchitekturfotografie wird der Orangefilter oft eingesetzt, um helle Bauwerke vor hellblauem Himmel besser herauszustellen.
Rotfilter Rotfilter sperren nahezu alle anderen Farben außer der Eigenfarbe. Der Rotfilter erzeugt den aus der Infrarotfotografie bekannten „Woodeffekt“ – grüne Blätter erscheinen fast weiß. Eine klassische Anwendung: Wenn man Nachtaufnahmen macht, die Tageslicht simulieren sollen, verwendet man einen Rotfilter.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 40 mm Belichtung 1/500 sek Blende f/11
Links ohne Rotfilter, rechts mit: Der Rotfilter verstärkt das Himmelsblau und damit die Kontraste zu den weißen Wolken.
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Grünfilter Grünfilter sperren blaues und rötliches Licht und bewirken bei Landschafts- und Pflanzenaufnahmen eine bessere Differenzierung von Grüntönen.
Filter in der Bildbearbeitung Wie schon mehrfach angemerkt, hat die digitale Fotografie gegenüber der analogen einen entscheidenden Vorteil: Filter können auch nach dem Fotografieren noch in beliebiger Zahl und Ausformung am Computer simuliert werden. Ein weiterer Vorteil der Bildbearbeitung am Computer besteht darin, dass man Filter partiell anwenden kann. Man denke nur an die vielen Urlaubsfotos mit völlig überstrahltem Himmel. Am PC oder Mac ist es ein Klacks, den Himmel abzudunkeln und ihm ein wenig blaue Farbe zu spendieren. Es gibt mehrere Möglichkeiten, solche partiellen Filtereffekte zu erzeugen. Das beginnt beim einfachen Aufmalen und endet bei fortgeschrittenen Maskierungstechniken.
Technische Bezeichnungen
Was ist an diesem Bild echt, was nicht? Per Computer lässt sich heute so ziemlich alles simulieren. Größtenteils künstlich sind hier die Straße, der Regen, Dampf und Dunst und sogar der Himmel. Wer braucht da noch Effektfilter fürs Objektiv?
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Wer sich eine Canon-Kamera zulegt, hat die Wahl zwischen dem Kauf des Bodys ohne Objektiv oder einem Set, das aus Kamera und Linse besteht. Üblicherweise werden mit den Mittelklassekameras Zoomobjektive mit Brennweitenbereichen zwischen ca. 28 und 100 mm angeboten. Solche Allroundzoomobjektive werden der Leistungsfähigkeit der meisten Kameras von EOS 1000D bis EOS 50D absolut gerecht. Allerdings sind sie natürlich nicht für jede Aufgabe gleichermaßen geeignet. Deshalb sollte der enthusiastische Fotograf durchaus noch einen oder zwei Blicke auf das weitere Objektivprogramm von Canon werfen. Wer mit den Kameras der Profireihe bzw. mit Vollformatkameras – 5D/5D Mark II, 1D, 1Ds etc. – ar-
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Canons Objektivprogramm ist mit rund 60 Linsen mittlerweile riesig, die Anzahl an Optiken speziell für den EF-S-Anschluss ist jedoch noch überschaubar.
FREMDOBJEKTIVE Auf die große Anzahl an Objektiven von Fremdherstellern wie Sigma, Tamron oder Tokina wird in diesem Buch nicht eingegangen. Nur so viel: Der Autor hat nicht immer positive Erfahrungen mit Fremdoptiken gemacht und möchte hier keine generellen Empfehlungen aussprechen. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Objektiv eines Fremdherstellers zu kaufen, probieren Sie es auf jeden Fall intensiv aus, damit Sie sich einen Eindruck über Verarbeitung, Abbildungsqualität und Handling verschaffen können. Da auch nicht alle Canon-Objektive immer gleich gut sind und bestimmten Fertigungstoleranzen unterliegen, gilt der Rat, Objektive vor dem Kauf zu testen, eingeschränkt ebenfalls für die Originaloptiken.
Vereinfachte Darstellung der Funktion einer Spiegelreflexkamera.
Vereinfache Darstellung eines Objektivs – hier ein Weitwinkel mit sechs Linsen.
beitet, sollte allerdings beim Kauf der Objektive etwas tiefer in die Tasche greifen. Denn günstige Zoomobjektive werden den Möglichkeiten der Profiboliden nicht gerecht, und man würde Potenzial an Schärfe, Detailauflösung, Farbwiedergabe und Kontrast verschenken. Damit Sie sich einen Überblick über die technischen Bezeichnungen verschaffen können, mit denen die Leistungen der Objektive charakterisiert werden, finden Sie alle wichtigen Merkmale und Fachbegriffe auf den folgenden Seiten. 161
USM Canon nennt seine Technologie für schnelles und leises Fokussieren USM (Ultra-SchallMotor). Hat ein Objektiv die Bezeichnung USM im Namen, können Sie davon ausgehen, dass das Scharfstellen deutlich schneller und leiser vonstatten geht als bei Standardobjektiven. Ausnahmen in Sachen Geschwindigkeit bilden die extrem lichtstarken Festbrennweiten mit 50 und 85 mm, die aufgrund des Gewichts der Linsen trotz USM relativ träge fokussieren. Den USM-Antrieb gibt es in zwei Ausführungen. Der ringförmige USM wird in schwergewichtigen Superteleobjektiven und solchen mit hoher Lichtstärke eingesetzt, der MikroUSM-Antrieb wird in kompakten Objektiven verwendet.
den kleinen CMOS mit Cropfaktor 1,6 und das EF-S-Bajonett (weißes Quadrat) haben.
Das EFS 18-200/1:3,5-5,6 ist ein EF-S-Objektiv, das für den Einsatz an EOS-Kameras mit APS-C-Sensor entwickelt wurde.
IS – der Bildstabilisator IS bedeutet Image Stabilizer, zu Deutsch Bildstabilisator. Die IS-Technologie ist in viele aktuelle Canon-Objektive eingebaut und dient als Verwacklungsschutz. Man kann also auch bei wenig Licht in gewissem Rahmen (ca. zwei bis vier Blendenstufen) noch ohne Stativ foto-
Auf einem Canon-Objektiv finden Sie immer die wichtigsten technischen Daten. Die Abbildung zeigt das Objektiv mit der Bezeichnung 85mm/1:1,2 L USM.
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EF/EF-S
STATIV UND BILDSTABILISATOR
Analoge Autofokuskameras von Canon haben ebenso wie die vollformatdigitalen das EFBajonett (roter Punkt) zum Anschluss von Objektiven. Mit der Einführung der EOS 300D hat Canon den Anschluss neu definiert und ihn auf die Bedürfnisse der im Vergleich zum Kleinbildfilm kleineren Sensorgröße zugeschnitten. Objektive, die die Bezeichnung EF-S tragen, sind ausschließlich für den Gebrauch an digitalen Spiegelreflexkameras vorgesehen, die
Die ersten IS-Linsen von Canon konnte man mit aktiviertem IS nicht auf einem Stativ verwendet – die Bilder wurden unscharf, weil das Objektiv trotz des Stativs arbeitete. Der Fotograf musste die Bildstabilisierung deshalb manuell deaktivieren. Bei den aktuellen IS-Linsen wurde dieses Problem gelöst. Das IS-System erkennt nun automatisch, ob eine Kamera samt Objektiv auf einem Stativ fixiert ist, und schaltet sich in diesem Fall automatisch selbst ab.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
VERLÄNGERUNGSFAKTOR (CROP-FAKTOR) Eine kleine Umstellung sollten Sie einkalkulieren, wenn Sie Ihre analoge gegen eine digitale Spiegelreflexkamera eintauschen. Da die Fläche eines Aufnahmesensors bei den meisten Kameras kleiner ist als die Fläche eines Kleinbildnegativs bzw. -dias, verändert sich bei gleicher Brennweite der Bildausschnitt, den Sie im Sucher einer digitalen Spiegelreflexkamera im Vergleich zum analogen Pendant sehen. Die Kamerahersteller geben deshalb einen Verlängerungsfaktor an, der ausdrückt, wie sich der Bildausschnitt einer bestimmten Brennweite im Vergleich zu einer analogen Kamera verändert. Für die aktuelle Canon EOS 40D wird zum Beispiel ein Verlängerungsfaktor von 1,6 angegeben. Das bedeutet, ein 50-mm-Objektiv zeigt im Vergleich zur analogen Kamera bei den digitalen SLRs ungefähr den Bildausschnitt eines 80-mm-Objektivs. Aufgrund dieses Verlängerungsfaktors behaupten manche Geschäftsleute in ihren Onlineauktionen, dass Sie beim Erwerb eines Teleobjektivs – nehmen wir an, es sei ein 300-mm-Tele – bei der Verwendung an einer digitalen Spiegelreflexkamera plötzlich ein viel stärkeres Tele – beim Beispiel der EOS 40D ein 480-mm-Objektiv (300 x 1,6) – erhielten. Dies ist schlicht Unsinn. Der Vergrößerungsfaktor zur Abbildung eines weit entfernten Motivs bleibt natürlich gleich, lediglich der Bildausschnitt wird kleiner. Im Grunde genommen verlieren Sie also durch die Verwendung eines Objektivs an einer digitalen Spiegelreflexkamera sogar einiges an Bildinformation am Rand – was übrigens bei Objektiven, die mit Abschattungen im Randbereich zu kämpfen haben, kein großer Nachteil sein muss, da der Sensor die schlechter abgebildeten Ränder gar nicht erst erfasst.
grafieren, ohne dass die Bilder verwackeln. Die Technik dahinter: Bei der Stabilisierung wird ein verschiebbares Linsenelement eingesetzt. Sobald der Auslösers angetippt wird, wird die Bildstabilisierung aktiviert. Vibrationen und Bewegungen des Objektivs werden von kleinen Gyrosensoren erfasst. Diese senden ein Signal an einen Chip, der dann das verschiebbare
Linsenelement zum Ausgleich der Bewegungen steuert. Einige Tele-/Telezoomobjektive sind mit einem zweiten IS-Modus ausgestattet. Hierbei werden absichtliche horizontale Bewegungen z. B. beim Verfolgen eines sich bewegenden Motivs (Radfahrer, rennende Kinder etc.) nicht als Verwackeln aufgefasst, und die Bildstabilisierung wird deaktiviert.
Objektive mit Bildstabilisator EF-S-Objektive EF-S 17-55mm 1:2.8 IS USM EF-S 17-85mm 1:4-5.6 IS USM EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 IS EF-S 55-250mm 1:4-5.6 IS EF-S 18-200mm f/3.5-5.6 IS
EF-Zoomobjektive EF 24-105mm 1:4L IS USM EF 28-135mm 1:3.5-5.6 IS USM EF 28-300mm 1:3.5-5.6L IS USM EF 70-200mm 1:2.8L IS USM EF 70-200mm 1:4L IS USM EF 70-300mm 1:4-5.6 IS USM EF 70-300mm 1:4.5-5.6 DO IS USM EF 100-400mm 1:4.5-5.6L IS USM
EF-Festbrennweiten EF 200mm 1:2L IS USM EF 300mm 1:2.8L IS USM EF 300mm 1:4L IS USM EF 400mm 1:2.8L IS USM EF 400mm 1:4 DO IS USM EF 500mm 1:4L IS USM EF 600mm 1:4L IS USM EF 800mm 1:5,6L IS USM
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FESTBRENNWEITEN SIND MEIST BESSER Bis auf das 60-mm-Makroobjektiv sind alle EF-S-Objektive, die speziell für die EOS-Modelle mit APS-C-Sensor berechnet sind, als Zoomoptiken ausgelegt. Festbrennweiten gibt es nur als EF-Variante, also für das Kleinbildformat gerechnet. Da Festbrennweiten in der Regel eine bessere Bildqualität liefern als Zooms, weil hier keine an den Brennweitenbereich geschuldeten Kompromisse in der Konstruktion eingegangen werden müssen, sollten Sie sich für manche Aufgaben durchaus bei den entsprechenden Objektiven umsehen. Die Einsatzgebiete für Festbrennweiten beginnen bei Landschaft und Architek-
tur (z. B. EF 20/1,8, EF 28/1,8 oder 2,8) und gehen weiter über die Porträtfotografie mit mittleren Telebrennweiten (z. B. EF 85/1,8 USM oder EF 135 2,0L USM) bis zur Naturfotografie, die extrem lange Brennweiten mit hoher Lichtstärke benötigt. Beachten Sie jedoch immer, dass Sie bei der Verwendung einer Festbrennweite an einer Digitalkamera mit APS-C-Sensor die Brennweite mit dem Faktor 1,6 multiplizieren müssen. Aus einem 20-mmSuperweitwinkel wird ein 32-mm-Objektiv, aus einem 85er-Porträtobjektiv wird ein Objektiv, das den Bildwinkel eines 135-mm-Objektivs hat.
EF-Objektive für Vollformat-, APS-H- und APS-C-Kameras Im Folgenden stellen wir die wichtigsten aktuellen EF-Objektive von Canon für Kameras mit EF- und EF-S-Bajonett vor. Sämtliche speziell
für APS-C-Kameras wie die EOS 450D oder die EOS 50D entwickelten EF-S-Optiken werden gesondert im nächsten Abschnitt dieses Kapitels aufgeführt und detailliert erläutert.
Weitwinkelaufnahmen haben ihren ganz eigenen Reiz. Die große Aufgabe besteht darin, Unwichtiges auszublenden und den Betrachter auf das Wesentliche aufmerksam zu machen.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
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Weitwinkel und Weitwinkelzooms EF 15/1:2,8 Fisheye Ein Normalobjektiv mit 50 mm hat an einer Vollformatkamera einen Bildwinkel von ca. 50°. Das entspricht in etwa der menschlichen Wahrnehmung. Fotografiert man mit kleinerer Brennweite, vergrößert sich automatisch der Bildwinkel, also der Bereich vor der Kamera, AUFNAHMEDATEN Brennweite 15 mm (Fisheye-Objektiv) Belichtung 1/60 bis 1/1000 sek Blende f/11 bzw. f/16
der bei einer Aufnahme erfasst wird. Ins Extrem treiben kann man diese erweiterte Sicht der Welt, indem man mit einem Fischaugenobjektiv (Fisheye) fotografiert. Das 15-mm-Fisheye liefert an einer Vollformatkamera (1Ds, 5D etc.) einen diagonalen Bildwinkel von 180°. Das bedeutet, dass der Himmel und der Boden, aber auch Bereiche links und rechts der Kamera mit aufs Bild kommen. Das ergibt extreme Perspektiven mit gebogenen Linien (Verzeichnung), die typisch sind für Aufnahmen mit Fischaugenobjektiven. Je weiter ein Motiv von der Bildmitte entfernt ist, desto stärker werden Linien verbogen. Das heißt, in der Bildmitte bleiben gerade Linien wie z. B. der Horizont erhalten.
Technische Daten
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Objektivkonstruktion
8 Elemente in 7 Gruppen
Brennweite
15 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
AFD
Naheinstellgrenze
0,2 m
Vergrößerung
0,14x
Filter
Folienfilter
Durchmesser/Länge
73 mm, 62,2 mm
Gewicht
330 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Mit einem Fisheye-Objektiv lassen sich mitunter extrem dynamische Fotos gestalten. Die gebogenen Linien an den Bildrändern sind typisch für diese Objektive. Platziert man die wichtigen Motivlinien in der Bildmitte, fällt der Effekt mitunter kaum ins Gewicht.
Wichtig zu wissen: Mit einem Fisheye bekommt man die Möglichkeit enormer Schärfentiefe. Fokussiert man auf ein Motiv, das sich in ca. 20 cm Abstand vor der Linse befindet, erhält man mit kleiner Blende unendliche Schärfe im gesamten Bild. Geeignet ist das
15-mm-Fisheye vor allem für Experimente, Architekturaufnahmen und Landschaften mit starkem Vordergrundmotiv. An einer Digitalkamera mit APS-C-Sensor ist die Perspektive nicht ganz so dramatisch, die Verzeichnung bleibt trotzdem noch sichtbar.
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EF 24/1:1,4L USM Eine Brennweite von 24 mm ist an einer Vollformatkamera der Garant für interessante Perspektiven. In Kombination mit der hohen Blendenöffnung ist es sogar möglich, den Hintergrund eines starken Vordergrundmotivs in Unschärfe verschwimmen zu lassen. Bei weniger lichtstarken Weitwinkeloptiken kann aufgrund der ausgedehnten Schärfentiefe der Hintergrund zum Problem werden, wenn er zu scharf wird und damit vom Hauptmotiv ablenkt.
Als L-Serien-Vertreter ist es an die Bedürfnisse von Profis angepasst und dementsprechend teuer. Im Amateurbereich ist das 24er mit der Lichtstärke von 1:2,8 interessanter. Das 24/1:2,8 besitzt keinen USM-Antrieb, ist daher beim Fokussieren etwas langsam und ein wenig lauter als das L-Serien-Pendant. Preislich ist es jedoch sehr interessant, weil auch die Abbildungsqualität hohen Ansprüchen genügt.
Technische Daten Das 24-mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:1,4 beinhaltet zur Korrektur von Abbildungsfehlern asphärische und UD-Linsenelemente. Es ist mit einem USM-Antrieb für schnelle und lautlose Fokussierung ausgestattet. Mit extremer Lichtstärke liefert es auch in schwierigen Lichtsituationen oder bei dokumentarischen Reportagen genügend Reserven für korrekte Belichtungen. Die kurze Brennweite ist nicht zu extrem, das Objektiv ist daher gerade in der Landschaftsfotografie und bei Aufnahmen mit dominantem Vordergrundmotiv bestens geeignet. Die Filterhalterung dreht sich beim Fokussieren nicht mit, was für den sinnvollen Einsatz eines Polfilters essenziell wichtig ist.
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Objektivkonstruktion Brennweite Lichtstärke Fokussierung Naheinstellgrenze Vergrößerung Filtergröße Durchmesser/Länge Gewicht
11 Elemente in 9 Gruppen 24 mm 1/1,4 Ring-USM, Hintergliedfokussierung 0,25 m 0,16x 77 mm 83,5 mm, 77,4 mm 550 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 24 mm Belichtung 1/200 sek Blende f/4,5
Weitwinkelobjektive wie die 24er sind ideal, wenn man StreetlifeFotos macht. Nahe Vordergrundmotive werden sehr präsent, der entferntere Hintergrund bildet die Kulisse für den Hauptblickfang.
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Wenn man nicht aufpasst, kann es bei einer kurzen Brennweite wie 28 mm schnell stürzende Linien geben. Gerade bei Architekturaufnahmen sollte man daher darauf achten, die Kamera möglichst nicht nach oben zu kippen.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 28 mm Belichtung 1/80 sek Blende f/8
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 28/1:1,8 USM Architekturfotografie, Landschaften, starke Vordergrundmotive mit interessanten Perspektiven, Innenraumaufnahmen und Menschengruppen – für diese Einsätze ist das EF 28/1:1,8 USM bestens geeignet. Die Schärfentiefe ist je nach Blende enorm, kann aufgrund der hohen Lichtstärke aber auch deutlich reduziert werden, um den Hintergrund aus der Schärfe zu nehmen. Im Grunde ist das 28er ein echter Allrounder, wenn es darum geht, große Bildwinkel aufzunehmen. Es verzerrt die Perspektiven nicht so wie ein Extremweitwinkel, liefert aber auch ein paar Grad mehr an Bildwinkel als die Standardweitwinkel ab 35 mm. Man kann jederzeit mit Polfilter arbeiten, da sich der Filterhalter vorn beim Fokussieren nicht dreht. Außerdem ist jederzeit manuelles Eingreifen beim Fokussiervorgang möglich.
Für die tolle Lichtstärke ist es ein relativ preiswertes Objektiv. Wer mit einer APS-C-Kamera fotografiert (z. B. EOS 450D, EOS 50D etc.), erhält durch den Brennweitenverlängerungsfaktor von 1,6 ein tolles Normalobjektiv mit umgerechnet ca. 45 mm Brennweite. Der Ring-USM stellt schnell und leise scharf, die optische Qualität ist durch den Einsatz von asphärischen Linsen ausgezeichnet. Eine Alternative ist das 28/1:2,8. Es hat die gleiche optische Wirkung bei noch etwas besserer Abbildungsqualität wie das lichtstärkere Modell, ist jedoch deutlich preiswerter. Ein echtes Schnäppchen, wenn man mit der Lichtstärke von 1:2,8 auskommt. Kleines Manko: Das Objektiv fokussiert langsam und relativ geräuschvoll.
Technische Daten Objektivkonstruktion 10 Elemente in 9 Gruppen Brennweite 28 Lichtstärke 1:1,8 Fokussierung Ring-USM, Hintergliedfokussierung, manueller Eingriff möglich Naheinstellgrenze 0,25 Vergrößerung 0,18x Filtergröße 58 mm Durchmesser/Länge 73,6 mm, 55,6 mm Gewicht 310 g
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EF 35/1:2 35 mm gelten als die Standardweitwinkelbrennweite in der Vollformatfotografie. Die Wirkung ist eher mit einem Normalobjektiv vergleichbar als mit den noch kürzeren Brennweiten. Der Bildwinkel ist nicht zu extrem – Verzerrungen sind kaum sichtbar, sodass die Fotos einen relativ natürlichen Charakter bewahren. Das geht sogar so weit, dass man sich mit einem 35-mm-Objektiv durchaus auch mal an ein Porträt aus nicht zu geringer Entfernung wagen kann. Das EF 35/1:2 ist ein Allrounder für moderate Weitwinkelaufnahmen mit toller Lichtstärke bei moderatem Preis. Die große Blendenöffnung kann dazu genutzt werden, bei Motiven mit visuell starkem Vordergrund den Hintergrund in leichter Unschärfe verschwimmen zu lassen. Natürlich ist auch der umgekehrte
Technische Daten Objektivkonstruktion Brennweite Lichtstärke Fokussierung Naheinstellgrenze Vergrößerung Filtergröße Durchmesser/Länge Gewicht
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7 Elemente in 5 Gruppen 35 mm 1:2 AFD 0,25 m 0,23 x 52 mm 67,4 mm, 42,5 mm 210 g
Effekt – die Maximierung der Schärfentiefe – möglich, wenn man Landschaften oder Architektur so scharf wie möglich aufs Bild bekommen möchte. An APS-C-Kameras hat es mit 56 mm Brennweite eine ähnliche Bildwirkung wie ein Normalobjektiv. Wegen des günstigen Preises ist es für APS-C-Kameras wie die EOS 50D oder die EOS 450D als Standardoptik mit hoher Lichtstärke absolut zu empfehlen. Die etwas teurere Alternative zum EF 35/1:2 ist das EF 35/1,4L USM. Dieses Weitwinkelobjektiv ist vor allem für den professionellen Reportageeinsatz gedacht. Wer Landschaften fotografiert, wird vermutlich eher zu einer kürzeren Brennweite greifen. Auch für die Architektur ist es nur bedingt geeignet, da durch die hohe Lichtstärke die optischen Fehler deutlicher zutage treten als bei der lichtschwächerenn Variante..
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Viele Weitwinkelmotive leben von einem starken Vordergrundmotiv. Mit einem 35-mm-Objektiv fallen die Perspektiven nicht ganz so extrem aus, man bekommt aber dennoch eine ganze Menge aufs Bild. Wer eine APS-C-Kamera besitzt, kann die 35er-Objektive als Normalbrennweiten benutzen.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 35 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/8
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/30 sek Blende f/5
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Unterwegs in einer fremden Stadt kann es nicht schaden, ein Weitwinkelzoom dabeizuhaben. Viele Ansichten gewinnen, wenn man die interessanten Bildwinkel der kurzen Brennweiten einsetzt.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 16-35/1:2,8L USM Wer ein Zoomobjektiv im Weitwinkelbereich benötigt, ist gut beraten, auf Qualität zu achten. Denn die Schwierigkeiten bei der Konstruktion eines Weitwinkelzooms sind nicht zu unterschätzen. Aberration, Verzeichnung, Unschärfe an den Bildrändern, Vignettierung – all dies wird beim Zoom gegenüber einer Festbrennweite noch verstärkt. Umso besser müssen die Konstruktion und die Materialien bei einem Weitwinkelzoom sein. Besonders gut im Griff hat das professionelle EF 16-35/1:2,8
USM der L-Serie die optischen Schwierigkeiten. Es ist mit asphärischen Linsen sowie UD-Elementen ausgestattet und dementsprechend kostspielig. Mit seiner hohen Lichtstärke von 1:2,8 ist es perfekt für Reportagen und Innenraumaufnahmen geeignet. Das erzeugte Bokeh ist dank der kreisrunden Blende subjektiv sehr schön. Das Objektiv ist in Kombination mit den Profikameras der 1er-Serie gegen Spritzwasser und Staub geschützt und sehr robust verarbeitet. Schärfe, Kontrast und Farbwiedergabe sind ausgezeichnet.
Technische Daten Objektivkonstruktion 14 Elemente in 10 Gruppen Brennweite
16–35 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,28 m
Vergrößerung
0,22x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
82,5 mm, 103 mm
Gewicht
600 g
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EF 17-40/1:4L USM Freunde von Landschaftsaufnahmen, reportageartigen Fotos und großen Bildwinkeln sollten sich das 17-40/1:4 L USM unbedingt näher ansehen. Wer die hohe Lichtstärke des Weitwinkelzooms 16-35/1:2,8 nicht benötigt, findet im EF 17-40/1:4 L USM ein optisch nahezu ebenbürtiges Pendant in professioneller L-Qualität. Der Preisunterschied steht in keinem Verhältnis zum Qualitätsunterschied, lediglich die geringere Lichtstärke begründet mehrere Hundert Euro Ersparnis. Besitzer einer Vollformat-EOS werden mit dem 1740er möglicherweise Probleme in den Bildecken bemängeln und dort Unschärfe sowie Vignettierungen feststellen. Da schneidet das 16-35 besser ab. Wer mit einer APS-CKamera fotografiert, den müssen die äußeren Ränder des möglichen Bildwinkels nicht weiter stören, da sie durch den kleineren Sensor sowieso nicht mit aufgenommen werden. Daher ist das 17-40, das an einer APS-C-Kamera einen Brennweitenbereich von 27 bis 64 mm hat, auch eine echte Alternative zu den EF-SWeitwinkelzoomobjektiven.
Technische Daten Objektivkonstruktion Brennweite Lichtstärke Fokussierung Naheinstellgrenze Vergrößerung Filtergröße Durchmesser/Länge Gewicht
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12 Elemente in 9 Gruppen 17 mm 1:4 Ring-USM 0,28 m 0,24x 77 mm 83,5 mm, 96,8 mm 475 g
Das 17-40 ist mit asphärischen Linsen sowie Super-UD-Elementen ausgestattet, um Abbildungsfehler zu minimieren. Die Blende ist kreisrund, was zu ansprechend dargestelltem Unschärfebereich (Bokeh) führt. Da sich die Frontlinse beim Fokussieren nicht mitdreht, kann man problemlos drehbare Polfilter einsetzen. In Kombination mit den EOS-Kameras der 1er-Serie ist das Objektiv gegen Staub und Spritzwasser geschützt, die Naheinstellgrenze beträgt 0,28 m, was den Fotografen in die Lage versetzt, nah an spannende Vordergrundmotive heranzugehen.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/100 sek Blende f/4 ISO 800 Raumbeleuchtung
Man kann Porträts durchaus auch mal mit extremem Weitwinkel aufnehmen. Dieses überspitzte Businessporträt wurde mit dem 17-40/1:4 in 17-mm-Stellung aufgenommen.
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EF 20-35/1:3,5-4,5 USM Soll es ein etwas günstigeres Weitwinkelzoom sein, kommt das EF 20-35/1:3,5-4,5 USM infrage. Durch variable, von der eingestellten Brennweite abhängige Lichtstärke ist das Objektiv deutlich preiswerter zu haben als die Weitwinkelzooms der L-Serie. Es verfügt über einen schnellen Ultraschallmotor (USM) zum Fokussieren, was es in Verbindung mit Blitzgerät oder hohen ISO-Werten auch als Reportageobjektiv einsatzfähig macht. Für Zeitungsreporter, die oft Gruppenaufnahmen in beengten Räumlichkeiten machen müssen, ist es eine preiswerte Alternative zu den lichtstarken L-Objektiven. Wenn man die Empfindlichkeit der Kamera bis zu ISO 1600 oder 3200 ausreizt und mit dem Bildrauschen leben kann, ist es auch möglich, ohne Blitz fotografieren.
Technische Daten
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Objektivkonstruktion
12 Elemente in 11 Gruppen
Brennweite
20–35 mm
Lichtstärke
1:3,5–4,5
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,34 m
Vergrößerung
0,13x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
83,5 mm, 68,9 mm
Gewicht
340 g
Die Abbildungsleistung des EF 20-35 ist gut, obwohl keine asphärischen Linsenelemente eingesetzt werden. Das bedeutet, man muss je nach Brennweite und Blende mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Abbildungsfehlern wie chromatischer Aberration und Unschärfe in den Bildecken rechnen. Die Leistung des Objektivs lässt sich steigern, wenn man um eine Stufe abblendet und anstatt mit Blende 3,5 mit Blende 5,6 fotografiert. Wer sich das Objektiv kauft, sollte gleich nach der passenden Streulichtblende fragen, da diese nicht im Lieferumfang enthalten ist.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 24 mm Belichtung 1/640 sek Blende f/5,6
Wer mit dem 20-35/1:3,5-5,6 fotografiert, muss mit geringen Abbildungsfehlern (Unschärfe, chromatische Aberration) in den Bildecken gerade bei den kürzeren Brennweiten leben. Trotzdem ist es ein tolles Weitwinkelzoom gerade auch für APS-C-Kameras, da hier die problematischen Bildecken durch den kleineren Sensor sowieso wegfallen. An den EOS 450D, 500D, 40D, 50D etc. ergibt sich die effektive Brennweite von 32-56 mm.
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Normalobjektive und Standardzooms EF 24-70/1:2,8L USM Im Bereich der Normalobjektive, deren Brennweiten sich um 50 mm bewegen, gibt es Festbrennweiten und Zooms mit ausgezeichneten optischen Eigenschaften. Für den Schnappschuss im Vorbeigehen, aber auch für Flexibilität im (Heim-)Studio sind die Zoomobjektive perfekt geeignet. Je nach Lichtstärke und Brennweitenbereich variiert der Preis, aber auch der mögliche Einsatzbereich. Von Landschaften und Architektur über Reportage und Nahaufnahmen bis zu Porträts ist fast alles möglich. Das professionelle Standardzoom EF 24-70 mit Lichtstärke 1:2,8 wird – trotz seines Gewichts von fast 1 kg – häufig von Fotografen eingesetzt, die mit einer Vollformatkamera (5D, 1D, 1Ds) arbeiten und Wert auf den Staub- und Spritzwasserschutz legen. Hier ist die Weitwinkelbrennweite noch sehr gut für Innenraumaufnahmen und Landschaften zu gebrauchen. An einer APS-C-Kamera erhöht sich der Brennweitenbereich auf ca. 39 bis 112 mm, was das Objektiv hier zum moderaten Telezoom werden lässt. Das EF 24-70 ist mit asphärischen Linsen und einem UD-Ele-
Technische Daten Objektivkonstruktion 16 Elemente in 13 Gruppen
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Brennweite
24–70 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,38
Vergrößerung
0,29x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
83,2 mm, 123,5 mm
Gewicht
950 g
ment gegen Abbildungsfehler ausgestattet, die Blende ist kreisrund und liefert eine weiche Darstellung im Unschärfebereich (Bokeh). Durch die geringe Naheinstellgrenze von 0,38 m ist es auch ideal für Nahaufnahmen geeignet. Die Filterfassung dreht sich beim Fokussieren natürlich nicht mit, sodass man problemlos einen Polfilter einsetzen kann.
Eine günstigere Alternative zum EF 24-70 L ist das EF 24-85/1:3,5-4,5 USM. Mit seinem recht großen Brennweitenbereich ist es ideal für unterwegs, wenn man nur ein Objektiv mitnehmen möchte. An einer APS-C-Kamera (Cropfaktor 1,6) erhält man ein ordentliches 39-bis-136-mm-Objektiv, das praktisch jeder Situation gewachsen ist. Allerdings kann der Weitwinkelbereich schon zu eingeschränkt sein.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 45 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/13 Stativ
Mit einem moderaten Zoomobjektiv ist man auf Reisen oder bei Ausflügen für Landschaften, aber auch für Schnappschüsse von Menschen gut gerüstet.
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EF 24-105/1:4L IS USM Mit dem Brennweitenbereich von 24 bis 105 mm ist man fast schon für jede denkbare Fotosituation ausgerüstet. Vom spannenden Weitwinkelfoto mit extremer Perspektive über Fotos mit dem dokumentarischen Look der Normalbrennweite bis zu moderaten Teleporträts kann man mit dem EF 24-105/1:4L IS USM fast alles machen. Zwar ist die Abbildungsqualität durch die aufwendige Konstruktion als Vierfachzoom nicht ganz mit der von Festbrennweiten vergleichbar, die Allrounderqualitäten des Objektivs gleichen dies aber bei Weitem aus. Gegen typische Abbildungsfehler ist das EF 24-105 mit drei asphärischen Linsen und einem Super-UD-Element ausgestattet. Die Linsen sind außerdem speziell beschichtet, um mögliche Geisterbilder (unerwünschte Reflexionen) beim Einsatz an einer digitalen Spiegelreflexkamera zu unterdrücken. Das EF 24-105 ist ein hervorragendes Zoomobjektiv in L-Serien-Qualität für den ambitionierten Fotografen und für Profis, die oft unterschiedliche Brennweiten benötigen. Die Lichtstärke ist mit 1:4 zwar nicht extrem, aber durch den Bildstabilisator (IS) gewinnt man bis zu drei Blendenstufen. In Verbindung mit hohen ISO-Werten sind auch in schlecht beleuchteter Umgebung noch Aufnahmen ohne Stativ mög-
Technische Daten
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Objektivkonstruktion
18 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
24–105 mm
Lichtstärke
1:4
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,45 m
Vergrößerung
0,23x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
83,5 mm, 107 mm
Gewicht
670 g
lich. Ein Spitzenobjektiv im Reportageeinsatz oder als Allrounder für unterwegs.
Das 28-105/1:3,5-4,5 II USM ist eine günstigere Alternative zum 24-105 und hat eine für den langen Brennweitenbereich relativ gute Lichtstärke. Außerdem sorgt ein Ultraschallmotor (USM) für schnelle und lautlose Fokussierung. Ein guter Allrounder für unterwegs gerade für EOS-Kameras mit dreistelliger Typenbezeichnung, wenn man nicht gleich zur L-Serie greifen mag. Soll es noch etwas günstiger sein? Und können Sie auf die bessere Lichtstärke verzichten? Dann kommt das 28-105/1:4-5,6 infrage. Dieses Objektiv gibt es in zwei Versionen, einmal mit USM, einmal ohne. Die USM-Version ist natürlich etwas teurer, dafür aber auch schneller und leiser beim Fokussieren.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 35 mm Belichtung 1/30 sek Blende f/4
Mit dem Standardzoom 24-105/1:4 L kann man von einem Standort aus schnell verschiedene Bildausschnitte wählen, um eine größere Auswahl für das Urlaubsalbum zu bekommen.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 105 mm Belichtung 1/15 sek Blende f/4 Stativ
Um Fotos interessanter zu gestalten, kann man unter anderem mit längeren Brennweiten fotografieren, um hintereinanderstehende Objekte näher zusammenrücken zu lassen. Ein Telezoom ist hier ideal, um möglichst flexibel zu sein.
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KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 28-135/1:3,5-5,6 IS USM Eines für alles – so könnte man die Mehrfachzoomobjektive durchaus treffend beschreiben. Einmal an die EOS angesetzt, kann man auf Fototour gehen und muss sich kaum mehr Sorgen darüber machen, dass man ein Motiv verpassen könnte. Beim EF 28-135 mit der Lichtstärke 1:3,5-5,6 wird auf die Brennweite des Standardzooms 28-105 noch mal eins draufgelegt und der Brennweitenbereich um weitere 30 mm erweitert. Und weil 135 mm aus der Hand meistens nicht mehr verwacklungsfrei zu fotografieren sind, hat das 28-135 einen Bildstabilisator, der bis zu zwei Belichtungsstufen bringt. Dieser und der USM-Antrieb machen das Objektiv zwar teurer, dafür bekommt man aber auch eine nahezu professionelle Optik, die man aufgrund des langen Brennweitenbereichs fast immer an der Kamera angeschraubt lassen kann. Man kann Landschaften und Architektur, Streetlife und Menschengruppen, aber auch Porträts, Close-ups und Nahaufnahmen von Blüten machen, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Immerhin kann man sich seinen Motiven bis auf rund einen halben Meter
nähern, bei maximaler Brennweite von 135 mm ergibt sich dadurch ein Vergrößerungsmaßstab von 0,19. Genug, um z. B. Blüten in voller Pracht abzulichten.
Eine noch längere Alternative zum 28-135 ist das EF 28-200/1:3,5-5,6 USM. Durch die längere Brennweite ergibt sich praktisch überhaupt keine Notwendigkeit mehr, ein weiteres Objektiv mit dabeizuhaben. Allerdings ist die Bildqualität gegenüber dem kürzeren 28-135er natürlich etwas eingeschränkt. Für den Amateur ausreichend, der Profi und ambitionierte Fotograf sollte sich vor dem Kauf von den Möglichkeiten des Objektivs überzeugen.
Technische Daten Objektivkonstruktion
16 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
28–135 mm
Lichtstärke
3,5–5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,5 m
Vergrößerung
0,19x
Filtergröße
72 mm
Durchmesser/Länge
78,4 mm, 96,8 mm
Gewicht
540 g
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EF 50/1:1,8 II Wer mit der Brennweite von 50 mm fotografiert, zeigt die Welt fast, wie sie wirklich ist. Denn der Bildwinkel dieser Brennweite entspricht ungefähr dem der menschlichen Wahrnehmung. 50 mm sind also prädestiniert für dokumentarische Fotos, aber auch, um seinen Blick für Motive zu schulen. Denn da die Perspektive eines 50-mm-Objektivs sehr vertraut wirkt, ist es schwierig, Fotos interessant zu gestalten. Das EF 50/1,8 II ist bzw. war die Standardoptik von Canon schlechthin – zumindest für SLRKameras mit Vollformatsensor. An einer SLR mit APS-C-Sensor (EOS 1000D, EOS 450D, EOS 50D etc.) wirkt das 50er wie ein 80-mm-
Technische Daten
186
Objektivkonstruktion
6 Elemente in 5 Gruppen
Brennweite
50 mm
Lichtstärke
1:1,8
Fokussierung
Mikromotor
Naheinstellgrenze
0,45 m
Vergrößerung
0,15x
Filtergröße
52 mm
Durchmesser/Länge
68,2 mm, 41 mm
Gewicht
130 g
Objektiv und damit wie ein leichtes Tele. Objektive mit 50 mm Brennweite wurden früher in der ersten Version, die noch ein Metallbajonett hatte, als Standardobjektiv an analogen Spiegelreflexkameras in Massen verkauft. Die aktuelle Version II hat ein Kunststoffbajonett, was es allerdings nicht unzuverlässiger macht. Aufpassen sollte man lediglich wegen des Abriebs, denn feine Kunststoffpartikel können beim Objektiv wechsel ins Gehäuse fallen. Da hilft es, die Kamera beim Wechsel nach unten zu halten. Die Lichtstärke ist so hoch, dass man für nahezu jede Schnappschusssituation bestens gerüstet ist. Die Abbildungsleistung ist im Gegensatz zum Preis ausgesprochen hoch. Leider fokussiert das Objektiv etwas geräuschvoll und langsam.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/30 sek Blende f/5,6 ISO 200
Dokumentarische Ansichten und reportageartige Fotos sind die Domäne von 50-mmObjektiven. Wer eine APS-C-Kamera (EOS 1000D, 450D, 50D etc.) besitzt, muss wegen des Verlängerungsfaktors von 1,6 für diesen Bildwinkel eine Brennweite von ca. 30 mm einsetzen.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/15 sek Blende f/2,8 ISO 1600
Wenn es dunkel ist und man nicht blitzen möchte, um die Stimmung nicht zu zerstören, braucht man lichtstarke Objektive wie die hier vorgestellten 50-mm-Linsen. Leider sind diese Objektive nicht ganz billig.
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KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 50/1:1,4 USM Die 50-mm-Festbrennweiten liefern an Vollformatkameras eine dem menschlichen Blickwinkel ähnliche Perspektive, was sie zu idealen Objektiven für dokumentarische Aufgaben und zu einer echten Herausforderung für den Fotografen macht. Denn Fotos, die mit Normalbrennweite geschossen werden, können schnell langweilig wirken, man sollte hier also ganz besonders auf die Bildgestaltung achten.
Technische Daten Objektivkonstruktion
7 Elemente in 6 Gruppen
Brennweite
50 mm
Lichtstärke
1:1,4
Fokussierung
Mikro-USM
Naheinstellgrenze
0,45 m
Vergrößerung
0,15x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
73,8 mm, 50,5 mm
Gewicht
290 g
Das hier gezeigte EF 50/1:1,4 USM ist nicht ganz so lichtstark wie die Profivariante, aber dennoch für fast alle Einsätze bei wenig Umgebungslicht bestens geeignet. Die offene Blende liefert geringste Schärfentiefe, um Motive aus dem Kontext zu lösen und den Hintergrund in toller Unschärfe verschwimmen zu lassen. Das Bokeh ist traumhaft, der USM sorgt für schnelles und leises Fokussieren.
Teuer, superlichtstark und wirklich nur für Profis sinnvoll ist die 50-mm-Alternative mit der Lichtstärke von 1:1,2. Das 50er ist prädestiniert für Reportagen und Veranstaltungen in schlecht beleuchteter Umgebung, wenn man nicht blitzen möchte. Mithilfe der großen Blendenöffnung sind Aufnahmen mit extrem geringer Schärfentiefe möglich – gerade für Porträtfotografen ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für ein Objektiv. Aufgrund der riesigen Glaskonstruktion ist das Objektiv mit knapp 600 g ziemlich schwer und trotz USM relativ träge beim Fokussieren.
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Teleobjektive und Telezooms EF 85/1:1,8 USM Wer glaubt, dass eine gute Teleaufnahme einfach nur dadurch entsteht, dass man das Objekt auf die maximale Brennweite einstellt, irrt. Es gibt einige Dinge zu beachten, und die Kamera sollte für Teleaufnahmen vorbereitet werden. Je länger die Brennweite, desto drastischer wirkt sich selbst leichtes Verwackeln aus. Die alte Faustregel, nach der für Fotos ohne Stativ die Verschlusszeit immer höchstens den umgekehrten Wert der Brennweite betragen darf (Brennweite 200 mm – Verschlusszeit 1/200 sek), gilt auch heute noch. Das EF 85/1:1,8 USM wird häufig in der Porträtfotografie eingesetzt, weil es mit Blende 1,8 die Schärfentiefe drastisch zu reduzieren hilft. Die Abbildungsqualität ist beim Blick durchs Mikroskop nicht ganz so gut wie beim teureren Profipendant, für Semiprofessionals und ambitionierte Amateure ist es aber auf jeden Fall eher zu empfehlen als der Lichtriese 85/1:1,2. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist – auch wegen des schnellen USM – hervorragend.
Technische Daten Objektivkonstruktion 9 Elemente in 7 Gruppen
190
Brennweite
85 mm
Lichtstärke
1:1,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,85 m
Vergrößerung
0,13x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
75 mm, 71,5 mm
Gewicht
425 g
Die Alternative zum 85/1:1,8 ist das Profiobjektiv EF 85/1:1,2L USM II. Es bringt etwas mehr als 1 kg auf die Waage, deshalb fokussiert es trotz USM relativ träge. Der gesamte Linsenblock wird hier beim Scharfstellen bewegt. Die optische Leistung ist absolut traumhaft, mit der hohen Blendenöffnung verschwimmt der Hintergrund (vor allem in der Porträtfotografie) komplett in Unschärfe. Schärfe, Kontrast und Farbwiedergabe des 85ers sind über jeden Zweifel erhaben. Leider hat derartige Qualität auch ihren Preis.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/200 Blende f/8 ISO 100 Studioblitz
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/11 Studioblitz
Dieses Porträt mit roten Schuhen wurde im Studio mit dem 85/1:1,8 aufgenommen. Die Brennweite des Objektivs lässt es zu, sich auf einen aussagekräftigen Motivausschnitt zu konzentrieren.
Solche Porträts sind die Domäne des 85-mmPorträtobjektivs. Die Weichzeichnung wurde nachträglich am Computer hinzugefügt.
191
AUFNAHMEDATEN Brennweite 135 mm Belichtung 1/50 sek Blende f/4 ISO 400
Wenn man Motive vom Hintergrund lösen will, kann man mit langen Brennweiten gute Ergebnisse erzielen. Moderate Telebrennweiten erzeugen hierbei noch relativ natürlich wirkende Perspektiven.
192
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 135/1:2L USM Telebrennweiten setzt man nicht nur für Fotos von weit entfernten oder kleinen Motiven ein. Im Gegenteil, manchmal macht erst der Effekt, dass durch eine lange Brennweite die Perspektive gerafft wird, den Reiz eines Bildes aus. Raffung bedeutet hier, dass Motive, die in einem gewissen Abstand hintereinander angeordnet sind, auf Bildern, die mit Telebrennweite aufgenommen werden, näher zusammenrücken. Das Motiv wird sozusagen verdichtet, was z. B. langweiligen Landschaften plötzlich zu mehr inhaltlicher Intensität verhelfen kann. Das professionelle 135/1:2L bietet absolute Spitzenleistung, die über jeden Zweifel erhaben ist. Mit der hohen Lichtstärke und der langen Brennweite erhält man mit einer APSC-Kamera ein hervorragendes 216-mm-Objektiv, das gerade für Sportveranstaltungen, bei denen man noch relativ nah am Geschehen ist, prädestiniert ist.
bekommt ein 160-mm-Objektiv mit Lichtstärke 1:2, das für Porträts wegen der zu langen Brennweite nicht mehr optimal geeignet ist. Dafür dringt man aber schon in den Bereich der professionellen Sport- und Naturfotografie vor.
Die längere Alternative zum 135er: das EF 200/1:2,8L II USM. Profifotografen sieht man in kleinen Sporthallen oft mit diesem Objektiv, da es eine für die Brennweite tolle Lichtstärke hat, durch USM extrem schnell fokussiert und ausgezeichnete Schärfe liefert. An einer APS-CKamera ergibt sich wegen des Verlängerungsfaktors eine Brennweite von 320 mm, man hat praktisch schon ein Superteleobjektiv, das für Sport- und Naturfotografie geeignet ist.
Technische Daten
Eine etwas kürzere Alternative ist das EF 100/1:2 USM. Im Zusammenspiel mit einer Vollformatkamera hat man ein hervorragendes Porträtobjektiv. Wer jedoch mit einer APS-CKamera mit Verlängerungsfaktor 1,6 arbeitet,
Objektivkonstruktion
10 Elemente in 8 Gruppen
Brennweite
135 mm
Lichtstärke
1:2
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,9 m
Vergrößerung
0,19x
Filtergröße
72 mm
Durchmesser/Länge
82,5 mm, 112 mm
Gewicht
750 g
193
EF 135/1:2,8 SF (Soft Focus) Obwohl Weichzeichnungseffekte heute sehr gut per Computer simuliert werden können, gibt es nach wie vor Fotografen, die den Effekt lieber optisch erzielen. Der Charakter solcher Aufnahmen ist für den Kenner deutlich von dem eines am Computer bearbeiteten Fotos zu unterschieden. Daher hat Canon mit dem 135/1:2,8 SF auch nach wie vor eine kleine Kuriosität im Programm. Das Soft-Focus-Objektiv hat einen eingebauten, zuschaltbaren Weichzeichner. Der Weichzeichner kann in zwei unterschiedlich starken
Technische Daten
194
Objektivkonstruktion
7 Elemente in 6 Gruppen
Brennweite
135 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
AFD
Naheinstellgrenze
1,3 m
Vergrößerung
0,12x
Filtergröße
52 mm
Durchmesser/Länge
69,2 mm, 98,4 mm
Gewicht
390 g
Stufen verwendet werden. Wird zusätzlich die Blende variiert, lassen sich tolle Weichzeichnereffekte von subtil bis neblig erzielen. Für Erotik, Porträts und romantische Hochzeitsreportagen toll, die Lichtstärke genügt hier gerade noch professionellen Ansprüchen, da man in Verbindung mit höheren ISO-Werten in Innenräumen durchaus noch ohne Blitz arbeiten kann. Für den Privatanwender ist das 135 SF nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da es auf einen relativ eng gefassten Aufnahmebereich beschränkt ist.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 135 mm Belichtung 1/160 sek Blende f/8
Der Weichzeichnereffekt des 135 SF lässt sich in zwei Stufen einstellen, außerdem hängt er von der Blende ab. Je weiter die Blende geschlossen ist, desto subtiler wird der Effekt. 195
EF 28-300/1:3,5-5,6L IS USM Der Zusatz L in der Typenbezeichnung von Canon-Objektiven weist darauf hin, dass es sich um eine Optik für Profis handelt. Vor allem sind diese Linsenkonstruktionen in Verbindung mit einer professionellen Kamera der 1er-Serie gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Dazu kommt kompromisslose Qualität bei der Konstruktion und den verwendeten Materialien. Wer sich ein L-Objektiv kauft, kann davon ausgehen, herausragende Qualität zu bekommen. Unter diesen Gesichtspunkten stellt das EF 28-300/1:3,5-5,6L IS USM eigentlich die Quadratur des Kreises dar. Mit zehnfachem Zoombereich ist es für Reportagefotografen die bequemste Qualitätsoptik, die man sich wünschen kann. Gerade an einer Vollformatkamera bekommt man die Möglichkeit für Weitwinkelaufnahmen mit 28 mm, man kann aber auch z. B. einzelne Gesichter aus einer Menge an Menschen mit 300 mm herauslösen, ohne das Objektiv oder die Kamera wechseln zu müssen. Natürlich ist es auch für
196
Amateure und Semiprofis interessant – gerade wenn man auf Reisen geht und nur ein Objektiv dabeihaben möchte, kann man zum 28-300 der L-Serie greifen. Die Qualität ist für den extrem langen Brennweitenbereich toll, hat jedoch auch ihren Preis. Der Bildstabilisator und der schnelle USM-Antrieb sind weitere Ausstattungsdetails, die für den Griff zum 28-300 L sprechen.
Technische Daten Objektivkonstruktion
23 Elemente in 16 Gruppen
Brennweite
28–300 mm
Lichtstärke
1:3,5–5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,7 m
Vergrößerung
0,3x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
92 mm, 184 mm
Gewicht
1.670 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 100 mm Belichtung 1/8000 sek Blende f/3,5
Megazooms kämpfen mit dem Ruf, große Kompromisse bei der Bildqualität eingehen zu müssen. Das 28-300 L ist bei jeder Brennweite – hier wurde mit 100 mm fotografiert – top.
197
AUFNAHMEDATEN Brennweite 75 mm Belichtung 1/500 sek Blende f/5,6
198
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 55-200/1:4,5-5,6 II USM Bequemlichkeit und geringes Gewicht gerade bei längeren Fototouren sprechen für Zoomobjektive. Einen guten Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und Bildqualität stellen die Kombinationen aus Weitwinkelzoom und mittlerem Telezoom dar. Viele Fotografen arbeiten hauptsächlich mit dieser Objektivkombination, um auf Reisen oder beim Fotoausflug neben der Kamera samt Objektiv nur noch eine weitere Optik mitnehmen zu müssen. So hält sich das Gepäck in Grenzen, und man ist dennoch für jede Situation von der schönen Landschaft bis zum stimmungsvollen Porträt eines Begleiters gerüstet. Das 55-200/1:4,5-5,6 II USM ist die ideale Ergänzung zu einem Weitwinkelzoom wie z. B. dem EF-S 18-55/1:3,5-5,6 IS. Mit dem EF-
Technische Daten Objektivkonstruktion
13 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
55–200 mm
Lichtstärke
1:4,5–5,6
Fokussierung
Mikro-USM
Naheinstellgrenze
1,2 mm
Vergrößerung
0,21x
Durchmesser/Länge
70,4 mm, 97,3 mm
Gewicht
310 g
Bajonett ist es zwar ursprünglich für Vollformatkameras gerechnet, kann aber ebenso gut an den EOS-Modellen mit APS-C-Sensor verwendet werden. Der Brennweitenbereich von 55 bis 200 mm deckt alles vom moderaten bis zum langen Tele ab. Die Bildqualität ist sehr gut, die Lichtstärke nicht außergewöhnlich, aber gerade in Kombination mit etwas höheren ISO-Werten sehr gut. Es hat einen USMAntrieb für schnelles und leises Fokussieren.
Der Brennweitenbereich des 55-200 bietet zwar keine ausgemachten Weitwinkelansichten, für die Reisefotografie ist es dennoch gut geeignet. Allerdings sollte man für alle Fälle noch ein kürzeres Weitwinkelzoom dabeihaben. 199
EF 70-200/1:4L IS USM Nicht nur für Profis interessant, sondern auch für alle, die ernsthaft fotografieren wollen: Canon hat vier L-Objektive mit dem Brennweitenbereich von 70 bis 200 mm im Programm. Sie unterschieden sich in der Lichtstärke – 1:2,8 oder 1:4 – und beim Bildstabilisator. Das hier vorgestellte 70-200/1:4L IS USM ist etwas günstiger als die 1:2,8-Variante, genügt aber dennoch den hohen Ansprüchen an die L-Serie. Es ist wie die anderen 70-200er auch gegen Staub und Spritzwasser geschützt und fokussiert mit einem rasend schnellen USM-Antrieb. Das ist wichtig für Sport- und Bewegungsaufnahmen, aber auch bei spontanen Porträts, bei denen der Hintergrund mithilfe der offenen Blende in Unschärfe verschwimmt. Der Einsatzbereich des Zoomobjektivs geht allerdings weit über Porträts und Bewegungen hinaus, es ist ebenso gut für Landschaften sowie Landschafts- und Architekturdetails geeignet.
Die lichtstarke Alternative EF 70-200/1:2,8L USM (mit und ohne IS) ist eines der besten Telezooms für den professionellen Einsatz mit toller Lichtstärke von 1:2,8. Die beiden Varianten mit und ohne Bildstabilisator bieten gleichermaßen hervorragende Bildqualität. Die Version ohne IS ist nur noch selten zu bekommen, gebraucht aber oft ein echtes Schnäppchen.
Technische Daten Objektivkonstruktion
20 Elemente in 15 Gruppen
Brennweite
70–200 mm
Lichtstärke
1:4
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
1,2 m
Vergrößerung
0,21x
Filtergröße
67 mm
Durchmesser/Länge
76 mm, 172 mm
Gewicht
760 g
Schnelle Schnappschüsse aus der Deckung und Porträts mit unscharfem Hintergrund – das sind die Spezialitäten der professionellen Zoomobjektive 70-200/1:2,8 L USM (IS).
200
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/800 sek Blende f/2,8
201
Dinge, an die man nicht so einfach rankommt, erfordern längere Brennweiten. Die beiden Telezooms sind ideale Reisebegleiter, sofern das Equipment noch ein Objektiv für die kürzeren Brennweiten beinhaltet.
202
AUFNAHMEDATEN Brennweite 300 mm Belichtung 1/400 sek Blende f/4
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 70-300/1:4-5,6 IS USM / DO Für den Brennweitenbereich von 70 bis 300 mm hat Canon zwei Objektive im Programm. Beide sind ideale Reisebegleiter, wenn man zusätzlich ein Objektiv für den Bereich von ca. 28 bis 70 mm dabeihat. Gerade in Kombination mit einem EOS-Modell mit APS-C-Sensor ergibt sich eine maximale Brennweite von 480 mm – ideal, um auch herausragende Naturaufnahmen und Tierporträts anzufertigen. Allerdings sollte man bei der Arbeit mit den längsten Brennweiten trotz des Bildstabilisators mit Stativ arbeiten, da auch die beste Technik nicht zaubern kann. Dennoch leistet der Bildstabilisator, den beide Objektive besitzen, bei jeder Art von spontaner Fotografie hervorragende Dienste. Wer bei der Bildqualität noch eins drauflegen will, greift zur Variante mit DO-Beugungsglied – erkennbar am grünen Ring vorn am Objektiv. Durch eine asphärische Linse und
das dreischichtige DO-Glied wird die im Vergleich zum anderen 70-300er-Zoom um ein Drittel kleinere Konstruktion noch leichter, und die Abbildungsfehler werden noch besser beseitigt. Allerdings geht auch der Preis dadurch ziemlich in die Höhe.
Technische Daten Objektivkonstruktion
18 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
70–300 mm
Lichtstärke
1:4,5–5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
1,4 m
Vergrößerung
0,19x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
82,4 mm, 99,9 mm
Gewicht
720 g
203
EF 75-300/1:4-5,6 III USM Für alle, die gerade erst mit der digitalen Spiegelreflexfotografie anfangen, hat Canon zwei einsteigerfreundliche und günstige Telezooms im Programm. Das 75-300/1:4-5,6 III gibt es in zwei Versionen: mit und ohne USM. Obwohl die USM-Version etwas teurer ist, lohnt sich der Mehrpreis gerade bei bewegten und Schnappschussmotiven, da der Autofokus deutlich schneller arbeitet. Die Bildqualität ist für den Einstieg absolut in Ordnung, für professionelle Arbeiten jedoch nicht ausreichend. Interessant für Freude der Nahfotografie: Die Naheinstellgrenze liegt bei 1,5 m, der Vergrößerungsfaktor bei 0,25. Dadurch lassen sich Blüten oder andere Details dieser Größe formatfüllend abbilden.
ras (300V) angepasst. Grundsätzlich kann es zwar auch an digitalen SLRs eingesetzt werden, man sollte sich dann jedoch auf jeden Fall für die USM-Version entscheiden. Diese ist deutlich schneller und leiser beim Fokussieren. Die optische Qualität ist in Ordnung, bei genauem Hinsehen aber nicht mit neueren Objektiven und besseren Linsensystemen vergleichbar.
Technische Daten Objektivkonstruktion 13 Elemente in 9 Gruppen
Als Alternative zu den beiden Objektiven mit dem Brennweitenbereich von 75 bis 300 mm bietet sich das Amateurobjektiv EF 90-300/1:4-5,6 III an. Es wurde noch an die Anforderungen der analogen EOS-Kame-
204
Brennweite
75–300 mm
Lichtstärke
1:4–5,6
Fokussierung
Mikro-USM
Naheinstellgrenze
1,5 m
Vergrößerung
0,25x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
71 mm, 122 mm
Gewicht
480 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 145 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/4 ISO 400
Die Bildqualität der günstigeren Telezooms von Canon ist sehr ansprechend, für den kleinen Geldbeutel kann man das 75-300er mit USM uneingeschränkt empfehlen.
205
AUFNAHMEDATEN Brennweite 100 mm Belichtung 1/100 sek Blende f/5,6
206
An einer APS-C-Kamera sind die langen Telezooms ohne Image Stabilizer (IS) schon zu lang, um sorglos aus der Hand fotografieren zu können. Diese Aufnahme wurde mit Stativ aufgenommen, damit sie nicht verwackelt.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 100-300/1:4,5-5,6 USM Unbeobachtete Porträts, Landschaftsdetails, Natur- und Sportaufnahmen – für alles, an das man nicht ohne Weiteres nah herankommt, braucht man lange Brennweiten. Und um zusätzlich noch flexibel bei der Wahl des Ausschnitts sein zu können, bieten sich Telezoomobjektive an. Canon hat neben den oben vorgestellten Telezooms noch eine interessante Version mit einem Brennweitenbereich von 100 bis 300 mm im Programm. Das EF 100-300/1:4,5-5,6 USM ist ein relativ kompaktes, leichtes Objektiv mit recht ordentlicher optischer Leistung. Die Lichtstärke ist
nicht herausragend, man wird häufiger zu höheren ISO-Werten greifen müssen, um genügend kurze Verschlusszeiten gerade für Bewegtaufnahmen zu erhalten. Für digitale SLRs ist das Objektiv nur bedingt geeignet, weil das Linsensystem noch nicht auf die höheren Ansprüche eines digitalen Sensors zugeschnitten ist. Der Tubus fährt beim Ändern der Brennweite in den Telebereich ziemlich weit aus. Allerdings dreht sich die Frontlinse beim Fokussieren nicht mit, was beim Einsatz von Polfiltern oder anderen drehbaren Filtern sehr nützlich ist. Außerdem ist es mit einem Ring-USM ausgestattet und fokussiert entsprechend schnell und leise.
Technische Daten Objektivkonstruktion
13 Elemente in 10 Gruppen
Brennweite
100–300 mm
Lichtstärke
1:4,5–5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
1,5 m
Vergrößerung
0,2x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
73 mm, 121,5 mm
Gewicht
540 g
207
AUFNAHMEDATEN Brennweite 250 mm Belichtung 1/125 sek Blende f/2,8
EF 100-400/1:4,5-5,6 L USM Den weitesten Brennweitenbereich bei den Telezoomobjektiven von Canon hat eine bei Profis und Amateuren äußerst beliebte Optik. Das EF 100-400/1:4,5-5,6L USM ist für seine hervorragende L-Serien-Qualität noch relativ preiswert. Bildschärfe, Farbwiedergabe und Kontrast sind durch den Einsatz einer Fluoritlinse und eines Super-UD-Elements 208
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Wenn man mit einem so langen Telezoom unterwegs ist, sollte man unbedingt ein Stativ dabeihaben. Denn die Lichtstärke ist nicht ausreichend, um auch mal bei wenig Licht zu fotografieren. Zudem vermisst man am 100-400er oft einen Image Stabilizer (IS). Ist genug Licht vorhanden, liefert es jedoch perfekte Bilder.
Kombination mit einer Profi-EOS spritzwasserund staubgeschützt, sodass man auch beim Speedway oder bei einem Reitturnier nah ans Geschehen herangehen kann – falls auch die Kamera solche Einsätze mitmacht. Aufgrund des im Vergleich zu den Super teleobjektiven mit extremer Lichtstärke relativ geringen Gewichts von 1.380 g lässt sich dieses Objektiv auch mal länger tragen und mit einem Einbeinstativ verwenden.
Technische Daten Objektivkonstruktion 17 Elemente in 14 Gruppen Brennweite
100–400 mm
Lichtstärke
1:4,5–5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
1,8 m
Vergrößerung
0,2x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
92 mm, 189 mm
Gewicht
1.380 g
ausgezeichnet. Es ist nicht zuletzt durch den Ring-USM zur schnellen Fokussierung für jede Art der Fotografie von bewegten Motiven geeignet, es kann aber auch für reportageartige Bilder verwendet werden. An einer APS-CKamera (30D, 40D, 50D, 400D, 450D etc.) ergeben sich Brennweiten von 160 bis 540 mm, im Telebereich ist bei Freihandfotos der Bildstabilisator sehr nützlich. Das 100-400 ist in 209
Makroobjektive EF 50/1:2,5 Compact Macro Freunde von Insekten, Blüten und anderen kleinen Motiven mussten zwar ein wenig warten, sind von Canon jedoch erhört und mit einem tollen 60-mm-Makroobjektiv für das EF-S-Bajonett belohnt worden – mehr dazu weiter unten im Abschnitt über die EFS-Objektive. Daneben gibt es von Canon noch weitere Makroobjektive mit EF-Anschluss, die man ebenfalls an Kameras mit APS-C-Sensor nutzen kann. Dies sind die Objektive EF 50/2,5, EF 100/2,8 und EF 180/3,5. Das EF 50/1:2,5 Compact Macro ist das lichtstärkste Makroobjektiv, das Canon im Programm hat. Motive können bis zu der halben
Lebensgröße aufgenommen werden (Maßstab 1:2). Aufgrund seiner ausgezeichneten Abbildungsqualität eignet sich das 50/1:2,5 jedoch nicht nur zum Fotografieren von Makromotiven, sondern ist auch als Normal- und Porträtobjektiv uneingeschränkt zu empfehlen. Die Fokussierung läuft relativ langsam und ein wenig geräuschvoll ab, deshalb eignet es sich nicht unbedingt für Insektenfotos. Außerdem ist die Brennweite von 50 mm nicht ausreichend, um die in der Insektenfotografie nötigen Fluchtdistanzen einzuhalten. Als Zubehör gibt es von Canon den Life-Size-Converter, einen Zwischenring, mit dem sich der Abbildungsmaßstab auf 1:1, also volle Lebensgröße, erweitern lässt.
Technische Daten
210
Objektivkonstruktion
9 Elemente in 8 Gruppen
Brennweite
50 mm
Lichtstärke
1:2,5
Fokussierung
AFD
Naheinstellgrenze
0,23 m
Vergrößerung
0,5x
Filtergröße
52 mm
Durchmesser/Länge
67,6 mm, 63 mm
Gewicht
280 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/4 sek Blende f/16
Nah- und Makroaufnahmen kann man zwar auch mit Nahzubehör wie Zwischenringen oder Nahlinsen machen, die Bildqualität ist bei der Verwendung eines Spezialobjektivs aber grundsätzlich besser.
211
AUFNAHMEDATEN Brennweite 100 mm Belichtung 180 sek Blende f/22 Blitz mit kleiner Softbox
212
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF 100/1:2,8 Macro USM Libellen an einem Teich, Marienkäfer auf einem Blatt, das Herz einer Passionsblume – will man feinste Details von kleinsten Dingen abbilden, braucht man die entsprechende Ausrüstung. Canon hat für diese Aufgaben spezielle Makroobjektive mit verschiedenen Brennweiten im Programm. Das oben vorgestellte 50-mm-Makroobjektiv ist für lebende Insekten etwas zu kurz, da man wegen der kurzen Brennweite schnell die Fluchtdistanzen von Insekten unterschreitet. Besser ist da schon das EF 100/1:2,8 Macro USM. Mit dem Abbildungsmaßstab von 1:1, dem schnellen und leisen USM-Fokussiersystem und der Telebrennweite ist das 100/1:2,8 Macro u. a. bestens geeignet für die Fotografie von lebendigen Makromotiven. Sie können sich Kleinstlebewesen bis auf ca. 15 cm (Abstand Objektivvorderseite – Motiv, Naheinstellgrenze 0,31 m) nähern. Das sollte
genügen, um früh morgens die mit Tau bedeckten Libellen an besagtem Teich perfekt zu fotografieren. Die Abbildungsleistung des EF 100/2,8 ist ausgezeichnet, deshalb sollten Makrofreaks unbedingt einen Blick auf dieses Objektiv werfen – vor allem wenn sie mit einer EOS 50D, EOS 450D oder einer anderen Kamera mit APS-C-Sensor fotografieren. Sie bekommen durch den Verlängerungsfaktor 1,6 einen tollen Makrospezialisten mit effektiven 160 mm Brennweite. Wer mit einer Vollformat-EOS arbeitet, erhält ganz nebenbei noch ein tolles Porträtobjektiv mit mittlerer Brennweite, das mit weit geöffneter Blende den Hintergrund in ansprechender Unschärfe verschwimmen lässt. Als optionales Zubehör gibt es eine Stativschelle, mit der man die Kamera schnell vom Hoch- ins Querformat drehen kann.
Technische Daten Objektivkonstruktion
12 Elemente in 8 Gruppen
Brennweite
100 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,31 m
Vergrößerung
1x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
78,6 mm, 118,6 mm
Gewicht
590 g
Ï Winzige Insekten aus nächster Nähe wie hier die Kinderstube einer Kreuzspinne lassen sich nur mit speziellen Objektiven wie dem 100er-Makro perfekt fotografieren. Natürlich immer mit Stativ … 213
EF 180/1:3,5 Macro USM Die längste Brennweite für ein Canon-Makroobjektiv bietet das EF 180/1:3,5. Die Brennweite ist für die Arbeit mit einer APS-C-Kamera schon fast zu lang (180 x 1,6 = 288 mm). Der kleinste Motivabstand liegt bei lediglich 0,48 m (Abstand Sensor – Motiv), was bei Insektenaufnahmen aufgrund der einzuhaltenden Fluchtdistanzen natürlich von Vorteil ist. Da das Objektiv innen fokussiert und das Linsensystem nicht ausfährt, besteht nicht die Gefahr, das Motiv aus Versehen zu berühren. Die leise Fokussierung übernimmt ein RingUSM, man kann auch im Autofokusmodus jederzeit manuell korrigieren. Für schnelleres Scharfstellen müssen zwei Fokussierbereiche eingestellt werden (0,48 m bis unendlich oder 1,5 m bis unendlich). Wenn man also mehr als 1,5 m vom Objekt entfernt ist, sollte man den Fokussierbereich einschränken, um schneller scharf zu stellen. Den Abbildungsmaßstab von 1:1 kann man noch weiter erhöhen, indem man einen der
Technische Daten Objektivkonstruktion
14 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
180 mm
Lichtstärke
1:3,5
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,48 m
Vergrößerung
1x
Filtergröße
72 mm
Durchmesser/Länge
82,5 mm, 186,6 mm
Gewicht
1.090 g
beiden Telekonverter/Extender EF 1,4x II bzw. EF 2x II zwischen Kamera und Objektiv setzt. Aufgrund des Gewichts von 1.090 g empfiehlt sich bei der Arbeit mit dem 180/1:3,5 Macro unbedingt ein stabiles Stativ. Das Objektiv wird mit Stativschelle ausgeliefert, mit der die Kamera schnell ins Hochformat gebracht werden kann.
Å So nah kommt man einer Wanze nur mit langer Brennweite mit Makrofunktion bzw. Makrozubehör. Das 180er-Makroobjektiv ist für solche Aufgaben perfekt geeignet. Es hat allerdings auch seinen Preis, daher ist die Anschaffung nur für Fotografen sinnvoll, die sehr häufig im Makrobereich arbeiten. 214
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 180 mm Belichtung 1/160 sek Blende f/20 Studioblitz mit Softbox
215
Superteleobjektive EF 200/1:2L IS USM Superteleobjektive sind nicht nur super in Sachen Abbildungsleistung, sie sind auch top bei der Verarbeitung, beim Handling und – leider – auch beim Preis. Sie sind allesamt vor Staub und Spritzwasser geschützt – Profis arbeiten eben nicht immer bei strahlendem Sonnenschein und in angenehmer Umgebung. Man findet Superteleobjektive eigentlich nur im professionellen Einsatz (Naturfotografie, Sportreportage), wenn die Kosten von der Steuer abgesetzt werden können. Wer aber gerade ein paar Tausend Euro übrig hat und sich so ein Extremobjektiv zulegen möchte, findet ab und zu etwas günstigere Varianten älterer Baureihen. Allerdings sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass derartige Objektive hohe Wertverluste haben. Die Preise auch für ältere Modelle bleiben sehr lange auf extrem hohem Niveau. Das kürzeste der weißen Superteleobjektive von Canon hat eine Brennweite von 200 mm bei einer Lichtstärke von 1:2. Die Abbildungsleistung ist hervorragend, der Preis entsprechend der Qualität sehr hoch. Mit dem Objektiv kann man auch aus der Hand noch
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/1000 sek Blende f/2,8 ISO 400
Technische Daten Objektivkonstruktion 17 Elemente in 12 Gruppen
216
Brennweite
200 mm
Lichtstärke
1:2
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
1,9 m
Vergrößerung
0,12
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
128 mm, 208 mm
Gewicht
2.520 g
fotografieren, obwohl auf Dauer natürlich ein Stativ angebracht ist. Es hat einen Bildstabilisator sowie einen schnellen Ultraschallmotor (USM) zum Fokussieren und ist gegen Staub und Spritzwasser effektiv geschützt.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Mit dem 200er-Tele lassen sich aufgrund der tollen Lichtstärke und des schnellen Autofokusmotors bewegte Motive perfekt einfangen. Nah genug ans Motiv für emotionale Sportlerporträts kommt man allerdings noch nicht, wenn man einen gewissen Abstand zum Geschehen einhalten muss.
217
EF 300/1:2,8L IS USM Eines der unter Profis beliebtesten Superteleobjektive von Canon hat eine Brennweite von 300 mm bei einer Lichtstärke von 1:2,8. Die Abbildungsleistung ist atemberaubend, ebenso der Preis. Und wer weite Wege mit dem Objektiv zurücklegen muss, sollte sich einen Trolley kaufen, denn auch das Gewicht kann untrainierten Zeitgenossen auf Dauer den Atem nehmen. Allerdings ist das Objektiv auch oft mal kurz aus der Hand oder auf dem Einbeinstativ im Einsatz. Die aktuelle Generation – es gibt auch Vorgängermodelle – hat einen Bildstabilisator, der wegen des Gewichts von rund 2,5 kg auch häufig zum Einsatz kommt. Verwendet man ein 300/1:2,8 an einer professionellen EOS der 1er-Reihe, ist das System gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Wenn man die Gelegenheit hat, z. B. eine Speedway- oder Rallye-Veranstaltung aus der Nähe zu fotografieren, muss man sich also keine größeren Gedanken um seine Ausrüstung machen. In eine Pfütze werfen sollte man Kamera und Objektiv aber natürlich dennoch nicht.
Technische Daten
218
Objektivkonstruktion
17 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
300 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
2,5 m
Vergrößerung
0,13x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
128 mm, 252 mm
Gewicht
2.550 g
Die Alternative zum 300/2,8, das EF 300/1:4L IS USM, ist mit einer Lichtstärke von 1:4 zwar etwas lichtschwächer als der teurere große Bruder, kostet aber auch nur rund ein Viertel. Die Abbildungsleistung kommt fast an die des High-End-Modells heran. Wer in die Naturfotografie einsteigen will oder häufiger Sportaufnahmen macht, sollte sich die günstigere 300er-Version auf jeden Fall mal ansehen. Nicht zu vergessen: An einer APS-C-Kamera wie der EOS 50D oder der 500D bekommt man aufgrund des Verlängerungsfaktors ein 480-mm-Traumtele.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 300 mm Belichtung 1/125 sek Blende f/2,8
Naturfotografie in Naturparks oder Zoos, wenn man relativ nah an die Tiere herankommt, kann man sehr gut mit der Brennweite von 300 mm bestreiten. Die Lichtstärke von f2,8 ist zwar toll, trotzdem empfiehlt sich wegen des Gewichts der Linse zumindest ein Einbeinstativ.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 400 mm Belichtung 1/4000 sek Blende f/4
EF 400/1:2,8L IS USM Sowohl in Fußballstadien als auch in freier Wildbahn wird das 400/1:2,8 häufig gesehen. Denn auch hier gilt wie bei allen anderen Superteleobjektiven: Es ist zwar schwer und extrem teuer, liefert dafür aber eine außergewöhnliche Abbildungsleistung. Es gibt zwei ältere Versionen ohne Bildstabilisator (IS), wobei viele Profis der Meinung sind, dass Version II des EF 400/1:2,8L USM eine deutlich bes-
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sere Schärfeleistung aufweist als Version I. Manchmal kann man die Vorgänger des aktuellen Modells mit IS zu einem vernünftigen Preis bekommen, der deutlich unter 50 % des Neupreises liegt. Etwas außerhalb der Reihe, aber bei ambitionierten Naturfotografen ein echter Geheimtipp: das schon etwas ältere EF 400/1:5,6L USM. Dieses Objektiv wird in Deutschland neu praktisch nicht mehr angeboten, obwohl
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Extrem schnelle Bewegungen wie die von fliegenden Vögeln erfordern lichtstarke und schnell fokussierende Objektive. Natürlich muss auch die Kamera mit einem schnellen Autofokussystem ausgestattet sein. Die aktuellen EOS-Modelle funktionieren in dieser Hinsicht alle ausgezeichnet, wobei für derartige Fotos am besten die schnellen Sportkameras der 1D-Reihe geeignet sind.
es, bei einem moderaten Preis, tolle optische Leistung liefert. Gerade in Verbindung mit einer digitalen Spiegelreflexkamera mit APSC-Sensor ergibt sich eine effektive Brennweite von 640 mm. Erhöht man die Empfindlichkeit noch auf ISO 200, was in der Regel zu keinen sichtbaren Qualitätsverlusten führt, erhält man ein 640/1:4-Supertele, von dem selbst Profis vor einigen Jahren nur träumen konnten.
Technische Daten Objektivkonstruktion 17 Elemente in 13 Gruppen Brennweite
400 mm
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
3m
Vergrößerung
0,15x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
163 mm, 349 mm
Gewicht
5.370 g
221
EF 400/1:4 DO IS USM Unter anderem um den professionellen Fotografen ihre Arbeit zu erleichtern, hat Canon das DO-Beugungsglied in die Objektivkonstruktion eingeführt. Denn durch die DO-Linse können Objektive gebaut werden, die gegenüber herkömmlichen Optiken deutlich kleiner und leichter sind. Das 400/1:4 DO ist tatsächlich nur 2 kg schwer, bietet bei etwas geringerer Lichtstärke jedoch fast die gleiche optische Qualität wie das mit rund 5,4 kg viel schwerere 400/2,8. Leider liegt auch hier der Preis in den Regionen der anderen Super teleobjektive, was zwar das Gewicht des Fotorucksacks, aber eben auch das Gewicht des Bankkontos deutlich verringert. Gerade bei Natur- und Sportfotografen, die nicht auf extreme Lichtstärken angewiesen sind, kann das EF 400/1:4 DO USM wegen seines geringen Gewichts punkten. Die im Vergleich zum 2,8er etwas ausgedehntere Schärfentiefe lässt sich möglicherweise verschmerzen. Wer jedoch Wert auf begrenzte Schärfentiefe und verschwommenen Hintergrund legt, sollte das 400 DO bei Offenblende erst ausprobieren. Außerdem sind die Verschlusszeiten gegenüber dem lichtstärkeren Modell natürlich etwas länger, was bei Bewegungsstudien bei wenig Licht zum Problem werden kann, weil die Motive nicht mehr scharf abgebildet werden können.
222
Technische Daten Objektivkonstruktion
17 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
400 mm
Lichtstärke
1:4
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
3,5 m
Vergrößerung
0,12x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
128 mm, 232,7 mm
Gewicht
1.940 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 400 mm Belichtung 1/800 sek Blende f/4
Professionelle Sport- und Naturfotografen brauchen lange Brennweite und große Lichtstärke, wie sie die Super teleobjektive der L-Serie allesamt bieten. Und wenn’s mal dreckig wird, sind die Optiken auch gegen Staub und Spritzwasser geschützt.
223
EF 500/1:4L IS USM, EF 600/1:4L IS USM und EF 800/1:5,6L IS USM Die Superteleobjektive mit Brennweiten von 500 mm und 600 mm haben eine Lichtstärke von 1:4 und sind daher vor allem für Natur-
Technische Daten EF 500/1:4L IS USM Objektivkonstruktion
17 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
500 mm
Lichtstärke
1:4
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
4,5 m
Vergrößerung
0,12x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
146 mm, 387 mm
Gewicht
3.870 g
Technische Daten EF 600/1:4L IS USM Objektivkonstruktion
17 Elemente in 13 Gruppen
Brennweite
600 mm
Lichtstärke
1:4
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
5,5 m
Vergrößerung
0,12x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
168 mm, 456 mm
Gewicht
5.360 g
Technische Daten EF 800/1:5,6L IS USM Objektivkonstruktion
18 Elemente in 14 Gruppen
Brennweite
800 mm
Lichtstärke
1:5,6
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
6m
Vergrößerung
0,14x
Filtergröße
52 mm (Steckfilter)
Durchmesser/Länge
163 mm, 461 mm
Gewicht
4.500 g
224
und Sportfotografen interessant. Beide Optiken sind sehr schwer (ca. 4 kg bzw. 5,4 kg) und sehr teuer, bieten aber auch sehr gute Abbildungsleistungen. Aus der Hand lässt sich hier kaum noch fotografieren, auch wenn beide Objektive mit leistungsstarken Bildstabilisatoren ausgestattet sind. Sportfotografen verwenden, um möglichst mobil bleiben zu können, häufig Einbeinstative. Der Bildstabilisator spielt dann seine Stärken aus und verhindert Verwacklungen effektiv. Das neueste Pferd im Canon-Stall der Superteleobjektive hat eine Brennweite von 800 mm bei einer Lichtstärke von 1:5,6. Es liefert ausgezeichnete Bildqualität durch den Einsatz von asphärischen, Fluorit-, UD- und Super-UD-Linsen. Neben der Qualität macht auch der hohe Preis es zum Arbeitsgerät für Profis in der Natur-, Sport- und Nachrichten-
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 400 mm + 2x Extender Belichtung 1/50 sek Blende f/11 Spiegelvorauslösung Fernauslöser Stativ
Mit den Superteleobjektiven kann man nicht nur irdische Motive einfangen. Falls nötig, rückt selbst der Mond zumindest im Kamerasucher in greifbare Nähe. Diese Aufnahme wurde mit einem älteren EF 400/1:2,8 USM II mit 2x-Extender aufgenommen. Die Abbildungsqualität ist für diesen ziemlich extremen Versuch ausgezeichnet.
fotografie. Die Alternative zum 800er: Ein 400/2,8 IS USM zusammen mit einem 2xExtender kostet etwas weniger bei annähernd gleicher optischer Leistung.
225
EF-S-Objektive für APS-C-Kameras Kameras mit APS-C-Sensor können mit sämtlichen Objektiven betrieben werden, die eigentlich für die Kleinbild- bzw. Vollformatkameras konzipiert sind. Da Abbildungsfehler durch schwierige Objektivkonstruktionen vor allem an den Bildrändern sichtbar werden, haben APS-C-Kameras hier sogar einen Vorteil, da die Bildränder durch den kleineren Sensor abgeschnitten werden. Insgesamt liefern die EF-Objektive also an APS-C-Kameras im Schnitt etwas bessere Bildqualität. Trotzdem hat man sich bei Canon und allen anderen Objektivherstellern entschieden, spezielle für das APS-C-Format gerechnete Objektive, die EFS-Objektive, anzubieten. Der Hauptgrund dafür ist einfach zu verstehen: Weil der Sensor kleiner ist, können die Objektive auch deutlich kleiner und leichter konstruiert werden. Gerade bei den kleineren EOS-Modellen hat man so ein Paket dabei, das im Vergleich zu einer Kleinbildkamera wesentlich handlicher und leichter zu transportieren ist. Auf den folgenden Seiten werden alle zurzeit verfügbaren EF-S-Optiken vorgestellt. Egal für welchen Einsatzzweck Sie ein Objektiv suchen – vom extremen Weitwinkel über ein spezielles Makroobjektiv bis zum Telezoom ist für jeden etwas dabei.
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EF-S 10-22/1:3,5-4,5 USM Wer es in der Fotografie gern extrem mag oder sich vor allem für Landschaften, Naturaufnahmen und Architektur begeistert, sollte unbedingt einen Blick auf das EF-S 1022/1:3,5-4,5 USM werfen. Mit dieser Optik erhält man extreme Weitwinkelansichten, die ja bei den SLRs mit Cropfaktor 1,6 sonst nur schwer zu erreichen sind. Das 10-22er liefert eine im Vergleich zum Kleinbildformat effektive Brennweite von 16 bis 35 mm, was für jede Art von Innenraumreportage bzw. Architekturaufnahme und für weitläufige Landschaften ausreichen sollte. Die Lichtstärke von 1:3,5-4,5 ist zwar nicht vergleichbar mit spezialisierten Reportagezooms (1:2,8) der L-Serie, in Verbindung mit höheren ISO-Werten erhält man als Zeitungsreporter aber durchaus die Möglichkeit, Personengruppen oder Innenräume auch ohne Blitz zu fotografieren. Aufgrund der Konstruktion als extremes Weitwinkel ist das 10-22er allerdings nicht ganz billig, zur minimalen Brennweite von 10 mm gibt es jedoch im Objektivprogramm von Canon keine Alternative. Wer also die Brennweite an einer APS-C-Kamera braucht, muss hier zugreifen oder sich bei den Fremdherstellern (Sigma, Tamron) umsehen.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/100 sek ISO 800
Große Bildwinkel erfordern kleine Brennweiten. Um extreme Winkel aufnehmen zu können, hat Canon für Kameras mit APS-C-Sensor das Weitwinkelzoom EF-S 10-22/1:3,5-4,5 USM im Programm.
Technische Daten Objektivkonstruktion 13 Elemente in 10 Gruppen Brennweite
10–22 mm (16–35 äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:3,5–4,5
Fokussierung
USM
Naheinstellgrenze
0,24 m
Vergrößerung
0,17x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
89,8 mm, 83,5 mm
Gewicht
385 g
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EF-S 18-55/1:3,5-5,6 IS Ein echter Allrounder im Canon-Objektivprogramm, der für alle APS-C-Kameras geeignet ist, ist das EF-S 18-55/1:3,5-5,6 IS. Allerdings ist dieses Objektiv eher Partner der EinsteigerSLRs 350D/400D/450D/500D/1000D, da es einen relativ kurzen Brennweitenbereich hat und nicht mit USM ausgestattet ist. Das Fehlen des schnellen Ultraschallmotors hört und spürt man: Der Autofokus ist etwas lauter und nicht ganz so schnell. Wer jedoch ein preiswertes, aber qualitativ ansprechendes Objektiv für den täglichen Einsatz sucht, ist hier genau richtig. Die effektive Brennweite beträgt 29 bis 88 mm und ist sowohl für Landschaften als auch für Porträts selbst bei schlechten Lichtverhältnissen vollkommen ausreichend. Man sollte das Objektiv nicht mit dem immer noch angebotenen 18-55 II ohne IS verwechseln. Der Preisunterschied ist so gering, dass man sich lieber die aktuelle Variante des Ob-
jektivs mit Bildstabilisator kaufen sollte. Gerade in Verbindung mit höheren ISO-Werten kann der IS wertvolle Dienste leisten. Aufnahmen ohne Blitz in Innenräumen verwackeln durch IS nicht so schnell.
Technische Daten Objektivkonstruktion
11 Elemente in 9 Gruppen
Brennweite
18–55 mm (28,8–88 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:3,5–5,6
Fokussierung
Mikromotor
Naheinstellgrenze
0,28 m
Vergrößerung
0,1-0,28x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
68,5 mm, 79,9 mm
Gewicht
190 g
Å Für unterwegs sollte man immer auf das Gewicht der Ausrüstung achten, ein kleines Standardzoom mit Bildstabilisator ist ideal, um sich ein Stativ zu sparen und trotzdem in den meisten Situationen unverwackelte Bilder zu schießen. 228
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 20 mm Belichtung 1/40 sek Blende f/5,6
229
AUFNAHMEDATEN Brennweite 55 mm Belichtung 1/80 sek Blende f/2,8 ISO 100
230
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
EF-S 17-55/1:2,8 IS USM Die Standardobjektive in Canons EF-S-Reihe sind eher Allrounder, die ein sehr gutes PreisLeistungs-Verhältnis bieten. Die Lichtstärke der günstigeren Optiken ist entsprechend geringer als bei den reinen Profiobjektiven. Das EF-S 17-55/1:2,8 IS USM ist zwar keines der L-Objektive, die über den gesamten Brennweitenbereich durchgehend hohe Lichtstärke von f2,8 und die Abbildungsqualität machen es aber auch z. B. für Reportageoder Zeitungsfotografen interessant, die mit einer APS-C-Canon arbeiten. Richtig lichtstark, dazu noch mit Bildstabilisator und USM ausgestattet, ist das EF-S 17-55/1:2,8 IS USM, der professionelle große Bruder des zuvor vorgestellten EF-S 18-55. Die Lichtstärke genügt in Kombination mit dem Bildstabilisator, der rund drei Blenden bringt, selbst hohen Ansprüchen in der Innenraumfotografie. Die effektive Brenn-
weite beträgt 27 bis 88 mm im Vergleich zum Kleinbildformat. Aufgrund der professionellen Ausstattung ist es natürlich deutlich teurer als das 18-55er-Pendant, liefert dafür aber auch noch bessere Bildqualität durch den Einsatz von UD- und asphärischen Linsen.
Technische Daten Objektivkonstruktion
19 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
17–55 mm (27–88 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
Ring-USM
Naheinstellgrenze
0,35
Vergrößerung
0,17x
Filtergröße
77 mm
Durchmesser/Länge
83,5 mm, 110,6 mm
Gewicht
645 g
Ï Mit dem 17-55er, das eine effektive Brennweite von 27-88 mm hat, kommt man bei Bedarf auch mal sehr nahe an seine Motive heran. Durch die große Blendenöffnung kann man den Hintergrund sehr schön in Unschärfe verschwimmen lassen. 231
EF-S 17-85/1:4-5,6 IS USM Viele Fotografen bevorzugen als Standardobjektiv eine Allroundlinse, die man eigentlich nie vom Kamerabody trennen muss. Das EF-S 17-85 ist so ein Allrounder. Mit f/1:4-5,6 ist es zwar nicht besonders lichtstark, besitzt aber einen Bildstabilisator, mit dem rund drei Blendenstufen gewonnen werden. Damit kann man das Zoomobjektiv also durchaus auch in der Available-Light-Fotografie einsetzen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Aufnahmen verwackeln. Und da die aktuellen EOS-Kameras auch bei hohen ISO-Werten hervorragende Bilder mit geringem Rauschen produzieren, spricht eigentlich alles für dieses Objektiv. Ganz besonders interessant bei bewegten Motiven und reportageartigen Aufnahmen: der ringförmige USM-Motor, der für schnelle und nahezu lautlose Fokussierung sorgt. Wenn der Fotograf schnell genug reagiert, macht das EF-S 17-85 auch hektische Fotosessions locker mit. Mit der effektiven Brenn-
weite von 27 bis 136 mm in Bezug auf das Kleinbildformat stellt das EF-S 17-85 ein ausgezeichnetes Allroundobjektiv für Ausflüge und auf Reisen dar. Außerdem erübrigt sich mit diesem Zoomobjektiv aufgrund des weiten Brennweitenbereichs natürlich der ständige Objektivwechsel, was vor Staub im Kameragehäuse schützt. Eine Gegenlichtblende ist nicht im Lieferumfang enthalten, der Fachhandel hilft hier weiter.
Technische Daten Objektivkonstruktion
17 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
17–85 mm (27–136 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:4–5,6
Fokussierung
USM
Naheinstellgrenze
0,35
Vergrößerung
0,20x
Filtergröße
67 mm
Durchmesser/Länge
78,5 mm, 92 mm
Gewicht
475 g
Å Wenn der Nachwuchs anfängt, die Welt zu entdecken, muss die Kamera dafür natürlich bereit sein. Mit einem Allroundzoom wie dem EF-S 17-85 ist man auf alles vorbereitet. Die Aufnahme wurde mit ISO 1600 gemacht, das Rauschen ist trotzdem minimal und stört in keiner Weise. 232
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/30 sek Blende f/4 ISO 1600
233
EF-S 55-250/1:4-5,6 IS Wenn Sie für Porträts und Telemotive wie z. B. Tier- und Naturaufnahmen ein Faible haben, muss das EF-S 55-250/1:4-5,6 IS in Ihre Fototasche. Das mit einem Bildstabilisator (wichtig besonders für die Telebrennweite) ausgestattete Objektiv hat eine effektive Brennweite im Vergleich zum Kleinbildformat AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/200 sek Blende f/5,6 ISO 200
234
von 88 bis 400 mm, was jeden Besuch im Zoo oder Naturpark zum echten Fotogenuss werden lässt. Zwar ist die Optik mit der relativ geringen Lichtstärke nicht vergleichbar mit den professionellen L-Teleobjektiven mit Festbrennweite, die Bildqualität genügt trotzdem auch gehobenen Ansprüchen im Amateurbereich. Kleines Manko: Das Objektiv verfügt
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
nicht über einen schnellen USM-Antrieb zur Fokussierung, es ist also etwas geräuschvoll und nicht ganz so schnell beim Scharfstellen wie USM-Optiken. Als Linse für schnelle Bewegungen ist es also nur bedingt geeignet. In Kombination entweder mit dem 17-55/2,8 oder dem 18-55/4-5,6 wird praktisch der gesamte Brennweitenbereich abgedeckt, den
man im Alltag mit einer EOS-Kamera mit APS-C-Sensor benötigt. Mit zwei Objektiven sind Sie also für fast jede Eventualität bestens gerüstet. Weiterer Vorteil des 55-250ers ist das geringe Gewicht von gerade einmal 390 g. Zusammen mit einer EOS 450D und einem zweiten Objektiv haben Sie lediglich rund 1,5 kg zu tragen. Lange Fototouren werden also nicht gleich zur Tortur für die Schultern.
Technische Daten Objektivkonstruktion
12 Elemente in 10 Gruppen
Brennweite
55–250 mm (88– 400 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:4–5,6
Fokussierung
Mikromotor
Naheinstellgrenze
1,1 m
Vergrößerung
0,31x
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
70 mm, 108 mm
Gewicht
390 g
Einer Sprengung darf (oder möchte) man nicht zu nahe kommen. Hier kommt man nur mit einem ordentlichen Tele- oder Telezoomobjektiv weiter. 235
EF-S 18-200/1:3,5-5,6 IS Für besonders bequeme Fotografen hat Canon seit Kurzem ein Superzoom mit zehnfachem Brennweitenbereich im Programm. Das EF-S 18-200 hat eine Anfangslichtstärke von f3,5, in Telestellung ist noch Blende 5,6 möglich. Es ist speziell für Kameras mit APS-C-Sensor gerechnet, besitzt dementsprechend das EF-S-Bajonett und wiegt trotz der extremen Brennweite nur knapp 600 g. Im Vergleich zum Kleinbildformat hat das 18-200er Bildwinkel entsprechend dem Brennweitenbereich von 29 bis 320 mm. Die Objektivkonstruktion beinhaltet zwei asphärische Linsen zur Korrektur von Verzerrungen, chromatische Aberrationen werden mit zwei UD-Linsen unterdrückt. Gegen Geisterbilder, die bei Digitalkameras durch Spiegelungen im Inneren der Objektivkonstruktion auftreten können, setzt Canon die SuperSpectra-Vergütung der Gläser ein. Der Bildstabilisator bringt in der Praxis je nach Brennweite zwischen zwei und vier Belichtungsstufen, gerade beim Fotografieren
mit Telebrennweiten ist er hilfreich. Das ISSystem erkennt zudem selbstständig, ob die Kamera auf einem Stativ steht oder bewusst geschwenkt wird, um z. B. ein Motiv zu verfolgen. Lediglich kleinste Bewegungen, die durch das Halten der Kamera mit der Hand entstehen, werden ausgeglichen.
Technische Daten
236
Objektivkonstruktion
16 Elemente in 12 Gruppen
Brennweite
18–200 mm (29–320 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:3,5–5,6
Fokussierung
Mikromotor
Naheinstellgrenze
0,45 m
Vergrößerung
0,24x
Filtergröße
72 mm
Durchmesser/Länge
78,6 mm, 102 mm
Gewicht
595 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 170 mm Belichtung 1/200 sek Blende f/4 ISO 1600
Ist die Bühne halbwegs anständig ausgeleuchtet, kann man mit dem EF-S 18-200 durchaus auch mal Theaterfotos versuchen. Es ist zwar nicht das lichtstärkste Objektiv, in Verbindung mit hohen ISO-Werten und dem Bildstabilisator sollte die Ausbeute an scharfen Fotos dennoch sehr gut sein.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/2,8 Studioblitz
EF-S 60/1:2,8 Macro USM Das mit f2,8 sehr lichtstarke Makroobjektiv EF-S 60 hat zur fast geräuschlosen Scharfstellung einen USM-Antrieb eingebaut – eine Grundvoraussetzung, wenn Sie lebende Insekten aus nächster Nähe fotografieren möchten. Denn das Surren des Standardmotors zur Fokussierung würde jedes halbwegs flinke Tier verjagen, lange bevor Sie scharf gestellt haben. Mit der effektiven Brennweite von 96 mm im Vergleich zum Kleinbildformat können Sie außerdem genügend Abstand einhalten und auch kleinere Fluchtdistanzen meistern. Wichtig bei einem Makroobjektiv: der Abbildungsmaßstab. Für das EF-S 60 beträgt der Abbildungsmaßstab 1:1. Das bedeutet, Sie können Motive in Originalgröße fotografieren, ein Objekt von einem Zentimeter Größe wird mit einem Zentimeter auf dem Kamerasensor abgebildet. Die Naheinstellgrenze liegt bei 20 cm. Das EF-S 60 bringt als kleinste Blende f/32; dadurch lässt sich – genügend (Blitz-)Licht vorausgesetzt – die Schärfentiefe effektiv ausdehnen. Die größte Blendenöffnung liegt bei f2,8, wodurch sich das Objektiv auch als hervorragendes Porträttele anbietet. Mit der
kleinen Blende kann man den Hintergrund wunderbar in Unschärfe verschwimmen lassen. Kleiner Tipp zum Praxiseinsatz: Die Gläser sind zwar besonders gut gegen Streulicht und Lichtreflexe vergütet (Super-SpectraVergütung), man sollte sich jedoch zusätzlich die Spezialgegenlichtblende zulegen, um noch besser gegen Streulicht geschützt zu sein.
238
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
Technische Daten Objektivkonstruktion
12 Elemente in 8 Gruppen
Brennweite
60 mm (96 mm äquivalent Kleinbild)
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
USM
Naheinstellgrenze
0,20 m
Vergrößerung
1x
Filtergröße
52 mm
Durchmesser/Länge
73 mm, 69,8 mm
Gewicht
335 g
Mit dem 60er-Makroobjektiv, das eine effektive Brennweite von 96 mm hat, kann man auch bei Stillleben oder in der Produktfotografie ansprechende Aufnahmen gestalten. Durch die große Blendenöffnung ist es möglich, die Schärfeebene exakt zu begrenzen.
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Spezialobjektive Tilt-/Shift-Objektive Canon hat mittlerweile vier TS-Objektive im Programm, die die Brennweiten 17 mm, 24 mm, 45 mm und 90 mm abdecken. Sie lassen sich nur manuell fokussieren, bieten aber ansonsten dank elektromagnetischer Blende den Komfort der automatischen Belichtungssteuerung. TS-E-Objektive lassen sich verschieben (Shift-Funktion), um stürzende Linien zu vermeiden, und zur Steuerung der Schärfentiefe neigen (Tilt-Funktion).
Shiften gegen stürzende Linien Das Verschieben hilft vor allem in der Architekturfotografie dabei, stürzende Linien zu vermeiden. Stürzende Linien entstehen, wenn man mit Weitwinkelbrennweite ein Gebäude fotografiert und dabei die Kamera nach oben neigt, weil man sonst den oberen Teil des Motivs nicht aufs Bild bekäme. Einfach gesagt: Die optische Achse der Kamera trifft nicht im rechten Winkel auf die Fassade des Gebäudes. Bei Verwendung eines TS-E-Objektivs wird die Kamera zunächst lotrecht zum Gebäude ausgerichtet, um die stürzenden Linien zu
AUFNAHMEDATEN Brennweite 45 mm (TS-E-Objektiv) Belichtung 1/160 sek Blende f/3,5 Studioblitz
Das erste Foto wurde von schräg unten aufgenommen, wodurch die für aus niedriger Perspektive gemachten Architekturaufnahmen typischen stürzenden Linien entstanden sind. Bei der zweiten Aufnahme wurde der Kamerastandort nicht verändert, das TS-E-Objektiv jedoch nach oben verschoben und die Kamera waagerecht ausgerichtet. Effekt: Die Linien verlaufen wieder parallel.
240
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
vermeiden. Anschließend wird das Objektiv so weit nach oben verschoben, bis der zuvor abgeschnittene obere Bereich wieder im Bild ist. Ergebnis: keine stürzenden Linien.
SCHEIMPFLUG-REGEL
Tilt-Funktion zur Steuerung der Schärfentiefe
Theodor Scheimpflug hat diese nach ihm benannte Regel entdeckt: Die Verlängerungen der Objektebene, der Standartenebene und der Mattscheibenebene (Gegenstandsebene, Objektivebene und Sensorebene) müssen sich in einer verlängerten Linie schneiden, um die Objektebene gleichmäßig scharf abzubilden. Durch die Verschwenkbarkeit des Objektivs gegenüber der Sensor- bzw. Bildebene ergibt sich die Möglichkeit, dass sich die drei an der Aufnahme beteiligten Ebenen in einer gemeinsamen Schnittkante treffen und dadurch den Schärfentiefebereich erweitern. Aber Vorsicht beim Einsatz der TSObjektive: Durch das Überschreiten des maximal nutzbaren Bildkreises eines Objektivs ergibt sich eine zunehmende Verschlechterung der Bildqualität im Randbereich bis hin zur Vignettierung. Das heißt, je stärker das Objektiv geschwenkt wird, desto eher bekommt man Probleme mit Randabschattungen und chromatischer Aberration.
Neben dem Verschieben bieten die TS-EObjektive noch die Möglichkeit der Neigung. Diese Technik kommt immer dann zum Einsatz, wenn man die Schärfentiefe in einem Motiv optimieren möchte und dabei trotzdem mit großer Blendenöffnung arbeiten will. Eine sehr einfache Erklärung: Trifft die optische Achse der Kamera schräg auf ein Motiv, ist der Bereich der Schärfentiefe je nach Blende und Brennweite auf einen mehr oder weniger großen Bereich beschränkt. Alles vor und hinter der Schärfeebene ist unscharf. Um die Schärfentiefe nun zu optimieren und auszudehnen, wird das Objektiv aus der optischen Achse heraus geneigt. Natürlich ist auch der umgekehrte Fall denkbar, und der Fotograf neigt das Objektiv entgegengesetzt. Dadurch wird die Schärfentiefe extrem verkürzt, auch wenn mit kleinen Blenden fotografiert wird. Ein Effekt, den man häufig in der Porträtfotografie sieht, um die Augen eines Modells zu betonen. 241
Hier kann man sehr schön den Tilt-Effekt sehen, bei dem die Schärfeebene durch Schwenken des Objektivs extrem ausgedehnt wird. Beide Aufnahmen entstanden mit Blende f2,8.
242
AUFNAHMEDATEN Brennweite 45 mm (TS-E-Objektiv) Belichtung 1/160 sek Blende f/2,8 Studioblitz
Technische Daten TS-E 17/1:4 L
Technische Daten TS-E 24/1:3,5L II
Objektivkonstruktion
18 Elemente in 12 Gruppen
Objektivkonstruktion
16 Elemente in 11 Gruppen
Brennweite
17 mm
Brennweite
24 mm
Lichtstärke
1:4
Lichtstärke
1:3,5
Fokussierung
manuell
Fokussierung
manuell
Naheinstellgrenze
0,25 m
Naheinstellgrenze
0,21 m
Vergrößerung
0,14x
Vergrößerung
0,34x
Filtergröße
77 mm
Filtergröße
82 mm
Durchmesser/Länge
88,9 mm, 106,9 mm
Durchmesser/Länge
88,5 mm, 106,9 mm
Gewicht
820 g
Gewicht
780 g
Technische Daten TS-E 45/1:2,8
Technische Daten TS-E 90/1:2,8
Objektivkonstruktion
10 Elemente in 9 Gruppen
Objektivkonstruktion
6 Elemente in 5 Gruppen
Brennweite
45 mm
Brennweite
90 mm
Lichtstärke
1:2,8
Lichtstärke
1:2,8
Fokussierung
manuell
Fokussierung
manuell
Naheinstellgrenze
0,4 m
Naheinstellgrenze
0,5 m
Vergrößerung
0,16x
Vergrößerung
0,29x
Filtergröße
72 mm
Filtergröße
58 mm
Durchmesser/Länge
81 mm, 90,1 mm
Durchmesser/Länge
73,6 mm, 88 mm
Gewicht
645
Gewicht
565 g
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS
AUFNAHMEDATEN Brennweite. 45 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/2,8 ISO 50 Studioblitz
Hier wurde die Tilt-Funktion eines TS-E 45 mm eingesetzt, um die Schärfentiefe drastisch zu reduzieren und den Blick des Betrachters auf die Augen zu lenken.
243
Mit einem Telekonverter kann man die Brennweite bestimmter Canon-Objektive um das 1,4- bzw. 2-Fache erweitern. Die Abbildung zeigt den 2x-Extender in der zweiten Version (Mark II).
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Telekonverter und Lupenobjektiv
MP-E 65/1:2,8 Lupenobjektiv
Telekonverter sind optische Zwischenstücke zur Brennweitenverlängerung. Telekonverter werden in verschiedenen Ausführungen angeboten. Dabei muss bei den jeweiligen Modellen auch darauf geachtet werden, ob sämtliche Kamerafunktionen auf das jeweils verwendete Objektiv übertragen werden oder ob das nur teilweise geschieht. Durch den Einsatz eines Telekonverters kann die Brennweite des verwendeten Objektivs je nach verwendetem Modell um den Faktor 1,4 bis 2 erhöht werden. Eine Verwendung ist jedoch zugleich auch mit einem Lichtverlust von bis zu zwei Blendenstufen und geringen Qualitätseinbußen verbunden. Falls Sie sich einen gebrauchten Telekonverter zulegen möchten, beachten Sie, dass die Canon-Extender inzwischen in der zweiten Version (Mark II) existieren. Die aktuellen Extender sind in Sachen Bildqualität etwas besser als die alten Modelle. Beachten Sie außerdem, dass die Extender von Canon nur mit bestimmten Objektiven kompatibel sind, weil sie beim Einsatz ins Objektiv hineinragen. Zu den kompatiblen Linsen gehören alle Festbrennweiten über 135 mm und die professionellen Telezooms.
Das MP-E 65 ist ein Objektiv für echte Spezialisten, denn es liefert Vergrößerungen von 1:1 bis 1:5. Wenn es also um die Darstellung extrem kleiner Strukturen geht, kommt man mit dem Lupenobjektiv am besten an seine Motive heran. Die beiden Makroblitzgeräte von Canon lassen sich problemlos anschließen.
KAPITEL 5 OBJEKTIVE UND OBJEKTIVPRAXIS Bennweite Belichtung Blende ISO
AUFNAHMEDATEN 400 mm (70–200 mm + 2x-Extender) 1/160 sek f/5,6 200
Der Milan wurde mit einem 70-200/1:2,8L mit zusätzlichem 2x-Extender aufgenommen. Das Objektiv liefert ohne Extender extrem scharfe Bilder. Im Bildausschnitt sieht man deutlich, dass durch den Konverter viele Details verloren gegangen sind.
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BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
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KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
Blitzgeräte und Blitztechnik Externe Speedlites für Standardsituationen Speedlite 220EX
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Speedlite 270EX
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Speedlite 430EX II
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Speedlite 580EX II
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Speedlites für Makrofotografen MR-14EX
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Aufnahmen mit Blitzlicht
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Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang
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Blitz und lange Verschlusszeit kombinieren
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Rote-Augen-Effekt reduzieren Blitzen mit Blendenvorwahl
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Porträts mit Kurzzeit synchronisation Blitzen im Nachtaufnahmemodus
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Blitzen mit Blitzbelichtungsspeicherung Blitzgerät und Weißabgleich
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Blitzschuh und externes Blitzgerät Kabellos blitzen Indirektes Blitzen
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Blitzgeräte und Blitztechnik E-TTL – das ist die Blitztechnologie Ihrer Canon EOS, die Sie beim Einsatz des integrierten Blitzes (sofern vorhanden) sowie externer Blitzgeräte perfekt unterstützt. E-TTL hat mittlerweile die zweite Version erreicht und heißt jetzt E-TTL II. Die aktuellen Kameras und Blitzgeräte sind mit E-TTL II kompatibel. Die E-TTL-II-Blitzsteuerung berücksichtigt einerseits die Entfernung zum Hauptmotiv, auf das fokussiert wird, und andererseits natürlich die Lichtsituation des Motivs, indem mehrere Messfelder für die Berechnung der abzustrahlenden Lichtmenge ausgewertet werden. Die Kombination aus einer EOS, einem aktuellen EF-/EF-S-Objektiv und einem E-TTL-IIBlitz lässt Sie mit fast hundertprozentiger Sicherheit auch in schwierigen Beleuchtungssituationen nicht im Stich. Und weil Sie mit Sicherheit irgendwann einmal vor einer Situation stehen, in der Sie sich mehr Licht wünschen, als der integrierte Blitz abzustrahlen in der Lage ist, folgt hier eine Auflistung der aktuellen Canon-Blitze für verschiedene Motivbereiche.
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Externe Speedlites für Standardsituationen Canon bietet zurzeit drei Aufsteckblitze für Standardsituationen an, die deutlich unterschiedlich ausgestattet sind. Allen drei gemeinsam ist, dass sie oben auf dem Kamerabody auf den Zubehörschuh aufgesteckt werden. Über die im Zubehörschuh angebrachten Kontakte kommunizieren die Blitze mit der Kamerasoftware. Je nach Aufnahmeprogramm laufen Blitzbelichtungen vollkommen
KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
BLITZE VON FREMDHERSTELLERN Hersteller wie Metz und Sigma bauen Blitzgeräte, die mit verschiedenen Kameramodellen kompatibel sind. Vor allem die Blitzgeräte des deutschen Herstellers Metz haben einen hervorragenden Ruf, der sich vor allem darauf gründet, dass Metz immer schnell und zuverlässig auf neue Kameramodelle reagiert und entsprechend angepasste Blitzgeräte anbietet. Obwohl die vergleichbaren Blitze meist günstiger sind als diejenigen von Canon, haben sie oft die gleichen Leistungsmerkmale. Ein Blick über den Tellerrand ist hier also absolut zu empfehlen. Und sollte Ihr Metz-Blitz mal ein Update brauchen, weil Sie eine neue Kamera benötigen, klappt das völlig unbürokratisch und heute mit USB-Schnittstelle fast schon automatisch.
automatisch ab. Sie haben jedoch immer die Möglichkeit, die Blitzleistung über die Blitzbelichtungskorrektur der Kamera zu beeinflussen und die Lichtmenge je nach Motiv zu erhöhen oder zu verringern. Auch können Sie die Blitze im manuellen Modus verwenden, bei dem die Leistung des Blitzes in Teilschritten bis zur vollen Leistung abgestrahlt wird. Hierbei wird einfach die von Ihnen eingestellte Lichtmenge abgestrahlt, ohne dass E-TTL zum Einsatz kommt und die Beschaffenheit des Motivs berücksichtigt wird. Im Folgenden werden die Blitze in der Reihenfolge ihrer Leistungsfähigkeit (und ihres Preises) vorgestellt.
Speedlite 220EX Reicht die Leitzahl des integrierten Kamerablitzes nicht aus, benötigt man ein Blitzgerät zum Aufstecken auf den Blitzschuh. Die leistungsschwächste Variante heißt Canon Speedlite 220EX. Die Leitzahl des kleinen Aufsteckblitzes beträgt 22 (ISO 100/21°). Der Blitz
ist E-TTL-kompatibel (nicht E-TTL II). Der Kopf ist weder schwenk- noch kippbar, indirektes Blitzen ist also nicht möglich. Dafür bietet er aber die Möglichkeit der Kurzzeitsynchronisation, wodurch Blitzen auch bei kürzeren Verschlusszeiten als der Synchronzeit der Kamera möglich ist.
Kurzzeitsynchronisation Die Kurzzeitsynchronisation ist immer dann hilfreich, wenn man in hellem Sonnenlicht Personen fotografiert und die Schatten aufhellen möchte. Fotografiert man Porträts mit großer Blendenöffnung (für einen unscharfen Hintergrund) bei viel Umgebungslicht, muss die Verschlusszeit sehr kurz sein. Um den Blitz, der in der Regel nur bis ca. 1/250 sek (je nach Kamera verschieden) synchronisierbar ist, trotzdem zum Aufhellen verwenden zu können, muss er im Modus Kurzzeitsynchronisation betrieben werden. Würden Sie ihn im normalen Blitzmodus mit kürzerer als der Kamerasynchronzeit einsetzen, würden im Bild dunkle Abschattungen an den Rändern auftauchen. Man würde den Schatten der Lamellen des Schlitzverschlusses sehen, weil diese Lamellen noch nicht ganz aus dem Blickfeld verschwunden wären. 251
Hier sieht man am Rand des Fotos einen dunklen Streifen. Das ist der Schatten, den der Kameraverschluss auf den Sensor geworfen hat. Der Verschluss war noch nicht ganz geöffnet, als der Blitz abgefeuert wurde. Die Synchronzeit der Kamera betrug hier 1/250 sek, fotografiert wurde mit 1/320 sek.
Drei Fotos, drei Blitztechniken: Man erkennt deutlich den Unterschied in der Modulation der Schatten. Der frontale Blitz (links) sorgt für harte Schatten rechts hinter dem Motiv. Die Kamera wurde im Hochformat gehalten. Für die mittlere Aufnahme wurde der Reflektor eines 580EX nach schräg oben auf eine weiße Decke gerichtet, Licht kam also von vorn und von oben. Für die letzte Aufnahme wurde der Blitz komplett nach oben geschwenkt. Der Schlagschatten ist komplett verschwunden. Während beim direkten Blitz von vorn die Farben ausbleichen, bleiben sie beim indirekten Blitzen homogen. 252
KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
Speedlite 270EX Kurz vor Redaktionsschluss dieses Buchs kündigte Canon mit dem E-TTL-II-Speedlite 270EX den Nachfolger des 220EX an. Es ist vor allem für Fotografen mit den kleineren EOS-Kameras sowie den Kompaktkameras (PowerShot) von Canon gedacht. Das 270EX hat eine Leitzahl von 27 und ist mit einem Zoomreflektor ausgestattet, der den Abstrahlwinkel an die Brennweite des Objektivs anpasst. Auf diese Weise wird die Lichtverteilung optimiert. Besonderes Highlight ist die Möglichkeit, den Reflektor zu schwenken, um so indirekt zu blitzen – ein Feature, das bisher nur die teureren semiprofessionellen Blitze hatten. Der Ladevorgang erfolgt fast geräuschlos, das typische hochfrequente Pfeifen von Blitzgeräten beim Wiederaufladen nach dem Blitzen gehört mit dem 270EX der Vergangenheit an. Wer eine aktuelle EOS besitzt, kann das 270EX auch manuell steuern.
Das neue Speedlite 270EX löst das Modell 220EX ab. Es hat mehr Leistung und kann für indirektes Blitzen gegen Wände oder Decken sogar nach oben geschwenkt werden.
Speedlite 430EX II Das Speedlite 430EX ist das aktuelle CanonBlitzgerät, das vermutlich die meisten EOSFotografen ansprechen dürfte. Es hat eine Leitzahl von 43 (ISO 100/21°), einen dreh- und schwenkbaren Blitzkopf und kann somit auch für indirektes Blitzen eingesetzt werden. Das 430EX passt sich eingestellten Brennweiten von 14 bis 105 mm durch einen automatischen Zoomreflektor an und gibt außerdem seine Farbtemperaturwerte an die Kamera für einen besseren automatischen Weißabgleich weiter. Dadurch werden die Motivfarben exakter wiedergegeben. Außerdem unterstützt das 430EX die AF-Hilfslicht-Funktion der Kamera, die Kurzzeitsynchronisation sowie die aktuelle E-TTL-II-Technologie. Es liegt preislich zwischen den beiden Blitzen Speedlite 220EX und 580EX II.
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Speedlite 580EX II Profis und Leute, die es sich leisten können, finden im 580EX II das beste Blitzgerät, das Canon zu bieten hat. Mit der Leitzahl 58 (ISO 100/21°), einem automatischen Zoombereich bis zu 105 mm (14 mm mit Weitwinkelstreuscheibe) und der Möglichkeit, als Master-Blitz weitere Speedlites fernzusteuern, ist es perfekt geeignet für alle, die viel Leistung beim Blitzen benötigen. Farbtemperaturdaten werden zwischen Blitz und Kamera für einen exakteren Weißabgleich ausgetauscht, die E-TTL-II-Blitzsteuerung berücksichtigt die Entfernungsdaten, die vom Objektiv an die Kamera weitergegeben wer-
LEUCHTWINKEL UND SENSORGRÖSSE Da Canon für seine EOS-Kameras unterschiedlich große Sensoren verwendet (APS-C, APS-H und Vollformat), ist es natürlich sinnvoll, dass die Canon-Blitzgeräte die unterschiedlichen Bildausschnitte beim Einstellen des Blitzreflektors auf die jeweilige Brennweite berücksichtigen. Ein 50-mm-Objektiv erzeugt an Kameras mit unterschiedlichem Sensor verschiedene Bildausschnitte. Verwenden Sie ein aktuelles EX-Blitzgerät, erkennt der Blitz das Kameramodell und den zugehörigen Sensor und stellt den Reflektor für optimale Lichtausbeute auf den tatsächlichen Bildwinkel ein.
den. Bei Bedarf sendet das 580EX II ein (über Customfunktion abschaltbares) AF-Hilfslicht für schnelleren und exakten Autofokus aus. Man kann mit dem Blitzgerät Stroboskopblitze erzeugen, um Bewegungsabläufe festzuhalten, auch die Kurzzeitsynchronisation auf extrem kurze Verschlusszeiten ist kein Problem. Der Blitzkopf ist dreh- und schwenkbar, als Zubehör gibt es unter anderem ein Kompaktbatterieteil für zusätzliche acht Batterien des Typs AA.
Mit dem Stroboskopblitz lassen sich relativ einfach Bewegungsabläufe festhalten. Diese interessante Funktion, die nur Profiblitzgeräte bieten, hat allerdings auch ihren Preis.
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KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
Speedlites für Makrofotografen Speziell für Freunde der Nahfotografie hat Canon zwei Makroblitzgeräte im Programm. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Flexibilität, mit der sie eingesetzt werden können. Das Makrodoppelblitzgerät MT-24EX besitzt zwei frei positionierbare Blitzköpfe, das MR-14EX ist ein Ringblitz mit niedrigerer Leistung. Das MT-24EX ist ein Doppelblitz für die Makrofotografie, das mit allen Canon-Makroobjektiven verwendet werden kann. Die Blitzreflektoren werden vorn am Objektiv angebracht. Sie sind mit einer auf den Blitzschuh aufgesteckten Steuereinheit verbun-
Makromotive erhalten mit einem gut positionierten Blitz mehr Plastizität. Außerdem leuchten die Farben durch das zusätzliche Blitzlicht kräftiger.
den. Die Leitzahl beträgt 24 (ISO 100/21°). Beide Blitzköpfe sind vertikal und horizontal verstellbar, die Leistung der Blitzröhren lässt sich unabhängig voneinander regulieren, wodurch schöne Licht-Schatten-Effekte in der Makrofotografie möglich sind.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 500 mm (Makroobjektiv) Belichtung 1/250 sek Blende f/11 Makroblitz
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MR-14EX Das MR-14EX ist ein Ringblitz mit der Leitzahl 14 (ISO 100/21°). Es kann sowohl mit Makroobjektiven als auch mit dem Lupenobjektiv Canon MP-E 65 mm eingesetzt werden. Der Blitz unterstützt die E-TTL-Technologie, wodurch automatisches Blitzen relativ zuverlässig funktioniert. Natürlich kann der MR14EX auch manuell gesteuert werden.
Aufnahmen mit Blitzlicht Ist es zu dunkel zum Freihandfotografieren, braucht man künstliches Licht. Strahler, Scheinwerfer, einfache Schreibtischlampen, Deckenlampen oder Kerzenschein – viele Lichtquellen kommen infrage. Mit Abstand am praktischsten beim digitalen Fotografieren dürfte aber Blitzlicht sein. Und weil die meisten EOS-Kameras einen eingebauten E-TTL-Blitz haben, der für Schnappschüsse auf Partys, im Restaurant oder zu Hause bestens geeignet ist, sollten Sie wissen, wie man den kleinen Lichtspender oder einen zusätzlichen Aufsteckblitz optimal einsetzt. Je nachdem, mit welchem Aufnahmeprogramm Sie fotografieren, können Sie den Blitz unterschiedlich einsetzen. Prinzipiell lassen sich vollautomatische von manuell beeinflussten Blitzaufnahmen unterscheiden. In den Motivprogrammen Vollautomatik, Porträt,
Der integrierte Kamerablitz der hier gezeigten Canon EOS 40D hat ebenso wie die Blitze der meisten anderen EOS-Modelle eine Leitzahl von 13 bei ISO 100. Damit lassen sich bei auf 100 eingestellter ISO-Empfindlichkeit Objekte ausleuchten, die bis zu ca. 3 m entfernt sind. Stellen Sie den ISO-Wert auf 1600, reicht die Blitzleistung sogar für Entfernungen bis zu ca. 10 bis 14 m je nach Brennweite. Externe Aufsteckblitze liefern je nach Modell entsprechend mehr Lichtleistung.
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KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
TTL TTL ist die Abkürzung für Through The Lens, ein Messverfahren, bei dem die Belichtungsmessung anhand des durch das Objektiv fallenden Lichts erfolgt. Die Kamera verwendet für die Ermittlung der korrekten (Blitz-) Belichtungswerte also vereinfacht ausgedrückt genau das Licht, das auch tatsächlich später für die Aufnahme verwendet wird.
Externer Aufsteckblitz Canon Speedlite 430EX II. AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/18 Aufsteckblitzgerät
Nahaufnahmen und im Nachtmodus klappt die Kamera bei zu geringer Beleuchtung den Blitz automatisch aus, um für korrekte Belichtung zu sorgen. Bei den Motivprogrammen Landschaft, Sport und Kein Blitz ist der Blitz nicht sinnvoll, deswegen wird er nicht automatisch ausgeklappt bzw. kann auch nicht manuell eingeschaltet werden. Auf dieser simplen Aufnahme kann man den Leistungsabfall des Blitzlichts sehr gut erkennen. Der Hydrant im Vordergrund ist gut ausgeleuchtet, die Mauer im Hintergrund wird mit zunehmendem Abstand immer dunkler.
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Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang Für kreative Blitzfotos kommt noch eine in der Fotowelt weit verbreitete und oft genutzte Funktion ins Spiel, mit der sämtliche EOSKameras und Blitzgeräte ebenfalls dienen können: Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang. Wenn Sie in der Dunkelheit oder bei wenig Licht mit längerer Verschlusszeit ein bewegtes Motiv blitzen, kann es zu einem optischen Effekt kommen, der ziemlich irritierend wirkt. Da der Blitz üblicherweise am Anfang eines Belichtungsvorgangs ausgelöst wird, wird das Motiv vom Blitz am Anfang der Belichtung erhellt und scharf abgebildet. Bewegt sich das Motiv dann weiter und wird durch die längere Verschlusszeit auch weiterhin belichtet, scheint dem Motiv ein verschwommener Lichtschein vorauszueilen. Dieser Effekt lässt sich umkehren, damit der Lichtschein hinter dem Motiv auftaucht und
Im Kameramenü – hier das Menü einer EOS 50D – kann man festlegen, wann der Blitz beim Belichtungsvorgang zünden soll.
der Bewegung nacheilt. Dazu müssen Sie entweder am Blitzgerät oder an der Kamera im entsprechenden Einstellmenü die VerschlussSynchronisation (Verschluss-Sync) auf den 2. Verschluss einstellen. Das klappt übrigens mit dem integrierten Kamerablitz nur in den Kreativprogrammen, nicht jedoch in den Motivprogrammen für Porträt, Sport etc. Dadurch wird der Blitz erst am Ende der Belichtungszeit abgefeuert und das bewegte Motiv im letzten Augenblick durch den Blitz erhellt. Hier sieht es so aus, als würde das Licht des Autoscheinwerfers dem Auto vorauseilen. Verantwortlich für diesen Effekt ist das Blitzen auf den ersten Verschlussvorhang. Das Auto wird sofort durch das Blitzlicht beleuchtet, fährt aber während der Verschlusszeit nach rechts weiter, wodurch der Lichtstreifen entsteht. ( Foto: © mr.REP0RTER – Fotolia.com)
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KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
AUFNAHMEDATEN Brennweite 35 mm Belichtung 1/8 sek Blende f/4,5 Blitz Stativ
Blitz und lange Verschlusszeit kombinieren Für bessere Blitzfotos in schlecht beleuchteter Umgebung sollten Sie die Möglichkeit nutzen, Blitz und lange Verschlusszeiten zu kombinieren. Stellen Sie sich eine Szene am abendlichen, fast schon nächtlichen Strand vor. In der Nähe steht ein Strandkorb, in dem Menschen sitzen. Sie möchten einerseits den Strandkorb fotografieren, aber auch die dahinter befindliche Szenerie wie z. B. eine Strandpromenade richtig belichtet haben, um die Stimmung wiederzugeben. Fotografieren Sie mit der Vollautomatik, klappt das nicht, weil sich die Kamera ausschließlich auf das Vordergrundmotiv konzentriert. Der Blitz wird ausgeklappt, die Verschlusszeit aber so kurz eingestellt, dass der Blitz zwar den Vordergrund ausreichend ausleuchtet, der Hintergrund aber viel zu dunkel wird. Da die Landschaft im Hintergrund vom Blitz nicht erreicht werden kann, benötigen Sie also
Hier wurde mit langer Verschlusszeit im Modus Av fotografiert, um die verwischten Lichter einzufangen. Zusätzlich feuerte am Anfang der Belichtungszeit der Blitz ab, daher wurden die Menschen scharf abgebildet.
eine längere Verschlusszeit. Die Kombination aus langer Verschlusszeit und Blitzlicht wird Langzeitsynchronisation genannt, und Sie können diese am besten im Kreativprogramm Av (Blendenvorwahl) oder im Motivprogramm für Nachtaufnahmen anwenden. Möchten Sie eine Landschaftsaufnahme mit einem prägnanten Vordergrundmotiv schießen, das ein wenig Blitzlicht benötigt, sollten Sie mit einem der Kreativprogramme Av, Tv, M oder A-DEP fotografieren. Dann können Sie den Kamerablitz manuell öffnen oder einen Zusatzblitz aufstecken und eine für die Landschaftsaufnahme geeignete Blende für die gewünschte Schärfentiefe einstellen. Wenn die Kamera auf das Vordergrundmotiv fokussiert, wird dieses auch durch die automatische Belichtungssteuerung korrekt ausgeleuchtet.
Rote-Augen-Effekt reduzieren Jede EOS beherrscht natürlich die Standardblitzfunktion zum Reduzieren des Rote259
Augen-Effekts. Schalten Sie dazu die entsprechende Funktion, die sich immer in der ersten Hauptmenügruppe befindet, ein. Drücken Sie dann bei ausgeklapptem Blitz den Auslöser halb durch, beginnt je nach Kameramodell entweder eine kleine Lampe links vom Objektiv beim Antippen des Auslösers hell aufzuleuchten, oder der Blitz sendet kurze Lichtimpulse aus, damit sich die Pupillen der fotografierten Menschen schließen und bei der anschließenden Blitzaufnahme nicht rot reflektieren. Wichtig hierbei ist, die Leute darauf hinzuweisen, dass sie in die Kamera sehen sollten. Außerdem muss die kleine Lampe bzw. der Blitz für den Effekt ca. eine Sekunde lang aufleuchten, bevor Sie das Foto machen.
dann den Blitz mit einem Druck auf die Taste links (von hinten gesehen) vom Objektiv auf bzw. stecken Sie einen Zusatzblitz auf den Blitzschuh. Sobald Sie die Kamera auf das Motiv richten und den Auslöser halb durchdrücken, wird die für die Belichtung der gesamten Szene, also auch des Hintergrunds, notwenige Verschlusszeit automatisch ermittelt. Da die Verschlusszeit bei Dunkelheit oder Dämmerung zu lang sein wird, um aus der Hand zu fotografieren, benötigen Sie ein Stativ. Der Hintergrund würde sonst verwackelt dargestellt. Lösen Sie aus, belichtet der Blitz das Vordergrundmotiv, die lange Verschlusszeit sorgt dafür, dass auch die Umgebung wiedergegeben wird. Wegen der langen Verschlusszeit sollte die Person oder das Motiv im Vordergrund auch nach dem Blitz, der am Anfang der Belichtungszeit ausgelöst wird, noch eine Weile unbewegt bleiben, da sonst Unschärfen entstehen.
Das grelle Licht der kleinen Lampe vorn an einer EOS 40D bewirkt das Schließen der Pupillen und verringert den Rote-Augen-Effekt. Sie leuchtet bei halb durchgedrücktem Auslöser und aufgeklapptem Blitz auf.
Blitzen mit Blendenvorwahl Stellen Sie das Moduswählrad auf Av und wählen Sie eine Blende, die für die gewünschte Aufnahme die entsprechende Schärfentiefe ergibt. Fotografieren Sie eine nächtliche Landschaft, wählen Sie für maximale Schärfentiefe kleine Blenden wie 8 oder 11, soll jedoch nur das Hauptmotiv in der Nähe scharf sein, verwenden Sie eine große Blendenöffnung von 2,8 bis 5,6. Klappen Sie 260
Mit dem Programm Zeitautomatik bzw. Blendenvorwahl Av wird die für die Bildgestaltung (Schärfentiefe) notwendige Blende eingestellt, die Kamera sorgt durch die automatische Einstellung der Verschlusszeit und den automatischen Blitz für das Vordergrundmotiv für korrekte Belichtung. In der Dämmerung oder nachts ist hier ein Stativ Pflicht.
KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
Porträts mit Kurzzeitsynchronisation Wie oben schon erläutert, darf die Verschlusszeit bei einem normalen Blitzvorgang die Synchronzeit der Kamera nicht unterschreiten. Die Folge wären Abschattungen an den Bildrändern, würde man mit weniger als z. B. 1/250 sek (je nach Kameramodell) fotografieren. Möchte man nun aber im Freien bei hellem Sonnenschein z. B. Schatten in einem Gesicht durch den Kamerablitz aufhellen, kann die Synchronzeit zum Problem werden. Denn da man Porträts häufig mit weit geöffneter Blende schießt, um den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen zu lassen, ergeben sich dabei oft sehr kurze Verschlusszeiten, die dann kürzer als die Synchronzeit sind. Verwendet man ein Zusatzblitzgerät, das die Kurzzeitsynchronisation (HSS) unterstützt, kann man dieses Problem umgehen. Bei einer normalen Blitzbelichtung wird, während der Verschluss komplett geöffnet ist, ein Blitz mit der für korrekte Belichtung notwendigen Leistung abgestrahlt. Dieses kurze Aufleuchten ist kürzer als die Synchronzeit. Bei der Kurzzeitsynchronisation wird nicht nur ein Blitz, sondern es werden mehrere Blitze mit einer Frequenz von ca. 50 kHz ausgelöst. Das heißt, während des gesamten Belichtungsvorgangs leuchtet der Blitz fast permanent, und es entstehen keine Abschattungen, weil der Verschluss noch nicht ganz geöffnet ist. Es ist also kein Problem mehr, z. B. mit Blende f/2,8 und einer Verschlusszeit von 1/500 sek zu fotografieren und dabei mit dem Blitz die Schatten in einem Gesicht dezent aufzuhellen.
Blitzen im Nachtaufnahmemodus Der Nachtmodus ist immer dann die beste Wahl, wenn Sie Personen im Vordergrund bei Nacht oder Dämmerung fotografieren möchten. Für Landschaften oder Gebäude
AUFNAHMEDATEN Brennweite 90 mm Belichtung 1/300 sek Blende f/5,6
Eigentlich hätte das Licht für eine Porträtaufnahme ohne Blitzlicht ausgereicht. Um etwas Farbe ins Gesicht und auf die Kleidung zu bringen, wurde trotzdem mit Kurzzeitsynchronisation geblitzt.
ohne Vordergrundmotive, die außerhalb der Reichweite des Blitzes liegen, sollten Sie entweder auf eines der Kreativprogramme (M, Av, P) oder das Motivprogramm für Landschaften ausweichen. Beim Modus für Nachtaufnahmen wählt die Kamera für ausgewogene Belichtung relativ lange Verschlusszeiten, sodass Sie mit Stativ oder zumindest mit auf irgendeine Weise fixierter Kamera arbeiten sollten. Der 261
Unterschied zum Fotografieren mit der Blendenvorwahl Av liegt darin, dass Sie die Blende nicht manuell vorwählen können, sich also auf die Entscheidung der Kamera verlassen müssen. Im Nachtmodus wird der Blitz automatisch ausgeklappt bzw. der Aufsteckblitz gezündet, Sie müssen also nichts weiter tun, als die Kamera auf das Hauptmotiv zu richten, den Auslöser erst halb und nach dem automatischen Scharfstellen ganz durchzudrücken.
Vollkommen automatisch steuert eine EOS die Belichtung samt Blitz im Programm für Nachtaufnahmen. Weil längere Verschlusszeiten zu erwarten sind, sollten Sie auch hier mit Stativ oder abgestützter Kamera arbeiten.
Blitzen mit Blitzbelichtungsspeicherung
EINSATZBEREICH DES KAMERABLITZES Kamerablitze sind nur bis zu einer bestimmten minimalen Verschlusszeit einsetzbar. Diese Grenze wird Synchronzeit genannt. Die meisten EOS-Modelle unterstützen mit Standardblitzgeräten eine Synchronzeit von minimal 1/250 sek. Aufnahmen würden zum Teil vom Verschluss abgeschattet werden, wenn Sie an der Kamera eine kürzere als die Synchronzeit einstellten. Für noch kürzere Verschlusszeiten müssten Sie einen externen Blitz mit der Funktion HSS (High-SpeedSynchronisation) verwenden. Hierbei verringert sich jedoch die mögliche Leistung des Blitzes, daher sollte bei der High-Speed-Synchronisation der Abstand von Kamera zu Motiv relativ gering sein.
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Es gibt Situationen, in denen die automatische Blitzbelichtung nicht zufriedenstellend funktioniert, weil das Hauptmotiv nicht optimal ausgeleuchtet wird. Liegt das Motiv außerhalb der Mitte, belichtet die Kamera möglicherweise den Hintergrund richtig, das näher liegende Hauptmotiv wird aber überstrahlt, weil die Blitzleistung auf eine größere Entfernung abgestimmt war. Hier hilft die Blitzbelichtungsspeicherung, die über die Stern-Taste gesteuert wird. Der Ablauf ist ganz einfach: Klappen Sie den Blitz mit einem Druck auf die Blitz-Taste aus bzw. stecken Sie den Aufsteckblitz in den Zubehörschuh. Stellen Sie dann ein Kreativ- oder Motivprogramm ein, bei dem der Blitz auch ausgelöst wird. Sie erkennen, ob der Blitz bei der Aufnahme ausgelöst wird, wenn im Sucher das Blitzsymbol aufblinkt. Taucht dieses Symbol nicht auf (z. B. im Motivprogramm Sport), gibt es keinen Blitz. Richten Sie anschließend die Kamera direkt auf das Hauptmotiv und drücken Sie den Auslöser halb durch. Halten Sie den Auslöser halb durchgedrückt. Drücken Sie dann mit dem Daumen der rechten Hand die Stern-Taste. Ein Messblitz wird ausgelöst, und die Kamera speichert die für die korrekte Belichtung notwendige Blitzintensität.
KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
Das klappt allerdings nur, wenn das Motiv für den kleinen Kamerablitz nicht zu weit entfernt ist. Ist das Motiv außerhalb der Blitzreichweite, blinkt das Blitzsymbol im Sucher bzw. auf dem Display. Sie können den Messblitz und die Ermittlung der Blitzleistung jederzeit vor dem endgültigen Auslösen wiederholen, wenn Sie näher an das Hauptmotiv herangehen. Richten Sie nach der Messung und Speicherung bei nach wie vor halb gedrücktem Auslöser die Kamera im Sinne der Bildgestaltung aus und drücken Sie den Auslöser schließlich ganz durch.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 85 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/16 Studioblitz
Beim Fotografieren mit Blitz misst die Kamera durch einen Druck auf die Stern-Taste, wie hoch die Blitzleistung sein muss. Beim Auslösen wird dann die zuvor ermittelte Lichtmenge abgestrahlt.
Blitzgerät und Weißabgleich Blitzlicht hat eine ganz bestimmte Farbtemperatur, die Sie beim Einstellen des Weißabgleichs berücksichtigen sollten. Wählen Sie die Voreinstellung für Blitzlicht, um farblich neutrale Bilder zu erhalten. Arbeiten Sie mit einem der aktuellen EX-Blitzgeräte von Canon, erhält die Kamera vom Blitz sogar Informationen zur Farbtemperatur, und Sie müssen sich beim Fotografieren in der Vollautomatik keine Gedanken mehr über den Weißabgleich machen.
Bei Porträts mit Blitzlicht empfiehlt es sich, die Blitzleistung auf die Hauttöne abzustimmen und einen Messblitz mit der Stern-Taste auszulösen. Dabei muss mit der Kamera natürlich auf die Hautpartien „gezielt“ werden.
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Externe Blitzgeräte sind immer dann notwendig, wenn die Leistung des Kamerablitzes nicht ausreicht oder für bestimmte Situationen spezielle Funktionen notwendig sind. Ein externer Blitz mit schwenkbarem Kopf kann z. B. zum indirekten Blitzen eingesetzt werden. Dabei wird der Blitz gegen die Decke (oder die Wand) gerichtet und das Blitzlicht durch die Streuung weicher gemacht. Es entstehen dabei keine so kräftigen Schatten wie beim frontalen Blitzen.
Blitzschuh und externes Blitzgerät Sie können jede Amateur-EOS mit einem externen Zusatzblitzgerät aufrüsten, das auf den Blitzschuh gesteckt wird. Diese Blitz-
geräte wurden am Anfang dieses Kapitels vorgestellt. Sie bieten mehr Leistung und teilweise zusätzliche Funktionen für noch kreativeres Blitzen. Neben den Canon-Blitzen gibt es auch einige Blitze von Fremdherstellern wie Metz oder Sigma, die sich auf den Blitzschuh stecken lassen und praktisch ebenso gut mit der Kamera kommunizieren. Welche Funktionen Ihr externes Blitzgerät beherrscht, können Sie dem jeweiligen Handbuch entnehmen.
Kabellos blitzen
Mit dem Speedlite-Transmitter ST-E2 kann man mehrere Speedlite-Blitzgeräte fernsteuern. Der Clou an der Sache: Die ETT-L-Funktionen bleiben dabei erhalten, und automatisches Blitzen ist möglich.
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Aktuelle Speedlite-Blitzgeräte von Canon können nicht nur einzeln, sondern auch im Verbund verwendet werden. Das bedeutet, dass das auf der Kamera aufgesteckte Blitzgerät bzw. alternativ der Sender ST-E2 andere im Raum positionierte EX-Blitzgeräte fernsteuert. Die Reichweite des ST-E2, das einen Infrarotimpuls zur Steuerung der Blitzgeräte
KAPITEL 6 BLITZGERÄTE UND BLITZTECHNIK
abfeuert, beträgt zwischen 12 und 15 m in Innenräumen, im Freien sind es noch zwischen 8 und 10 m. Der immense Vorteil gegenüber herkömmlichen Blitzanlagen besteht darin, dass die E-TTL-Funktionalität der Blitzgeräte erhalten bleibt. Da alle Blitze mit der Kamera kommunizieren, werden ganz automatisch korrekt belichtete Bilder erzeugt. Falls man die typische Lichtcharakteristik eines von vorn kommenden Blitzgeräts vermeiden möchte, kann man den oben erwähnten Sender ST-E2 einsetzen. Die Blitzgeräte werden dann ähnlich wie in der Studiofotografie z. B. in einer Kombination aus Hauptlicht, Aufhelllicht und Hintergrundlicht platziert.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 90 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/4 ISO 400 indirekter Blitz
Indirektes Blitzen Canons Speedlites 270EX, 430EX II und 580EX II lassen sich in der Innenraumfotografie so einsetzen, dass das eingesetzte Blitzlicht kaum auffällt. Frontales Blitzlicht erzeugt harte Schatten hinter den Motiven und führt zu relativ flachen Aufnahmen, da die Oberflächen kaum moduliert werden und wenig plastisch erscheinen. Dass Blitzlicht eingesetzt wurde, erkennt auch der Laie auf den ersten Blick. Um das Licht nun weicher und weniger auffällig zu gestalten, kann man den Blitzkopf der Speedlites schwenken bzw. drehen. Auf diese Weise fällt das Blitzlicht nicht direkt auf die Motive vor der Kamera, sondern wird von der Decke oder den Wänden abgelenkt. Schatten werden dadurch weicher, die Belichtung insgesamt ausgewogener. Man sollte jedoch darauf achten, dass die angeblitzten Flächen möglichst weiß oder farblos sind, um keine unerwünschten Farbstiche zu erzeugen.
An den Spitzlichtern (Catchlights) in den Pupillen erkennt man deutlich, dass die kleine Dame angeblitzt wurde. Allerdings wurde der Reflektor eines 580EX gegen eine Wand gerichtet und die weiße Streuscheibe ausgefahren, die sich im Deckel des Reflektors befindet. Durch die weiße Scheibe fällt noch genügend direktes Licht auf das Gesicht, um die Spitzlichter in den Augen zu erzeugen.
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ZUBEHÖR ZUM CANON-SYSTEM
7
KAPITEL 7 ZUBEHÖR ZUM CANON-SYSTEM
Zubehör zum Canon-System Software für die EOS-Familie 270 Installation der EOS DIGITAL Solution Disk
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ZoomBrowser EX – die Bilder-Schaltzentrale
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RAW-Dateien mit Digital Photo Professional bearbeiten
Allgemeines Kamerazubehör Stative
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Hochformatgriff
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Blitzkabel und Halteschienen Handschlaufe
280
Sucherzubehör
280
Einstellscheiben Auslösekabel Fernsteuerung
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280
280 281
Wireless-LAN-Transmitter
281
Schutzfolien und Silikonhüllen EOS-Unterwassergehäuse
281
Kamera- und Objektivpflege Box für Speicherkarten Mobile Bildspeicher Panoramazubehör
281 282
282
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Nah- und Makrozubehör
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Fotorucksack für Kamera und Zubehör
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Zubehör zum Canon-System Nur mit Kameras und Objektiven kann man zwar schon eine ganze Menge fotografischer Situationen meistern, manchmal fehlt aber das ein oder andere Zubehörteil, um auch noch das letzte Quäntchen an Qualität aus einem Motiv herauszukitzeln. Die Palette an Zubehör speziell für Canons Kameras und Objektive hält vom Aufschraubfilter bis zum Winkelsucher viele sinnvolle Dinge bereit, die man für professionelle Ergebnisse benötigt.
Im folgenden Kapitel erfahren Sie aber nicht nur etwas über die möglichen Erweiterungen Ihres Kamerasystems, sondern auch einiges über die von Canon mit seinen EOSModellen mitgelieferte Software. Denn schließlich ist der kreative Prozess mit dem Auslösen und Speichern eines Fotos noch längst nicht beendet, sondern beginnt in vielen Fällen erst so richtig, wenn man seinen Bildern am Computer den letzten Schliff verpasst.
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Software für die EOS-Familie In Zeiten digitaler Fotografie ist es selbstverständlich, dass Sie mit Ihrer Kamera auch entsprechende Software erwerben, um die digitalen Daten auf einem Computer verarbeiten zu können. Den aktuellen EOS-Modellen liegt neben einer CD mit Handbüchern im PDF-Format eine CD-ROM mit mehreren Spezialprogrammen bei. Im folgenden Kapitel erfahren Sie die Grundlagen dazu, wie man Bilder von der Kamera bzw. Speicherkarte auf den PC
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
überträgt, wie man die Fotos auf dem Rechner vernünftig abspeichert und benennt, wie man grundlegende Bildkorrekturen vornimmt und wie man die optimierten Fotos schließlich speichert oder als Präsentation exportiert.
nun folgenden Installation alle gerade laufenden Programme zu schließen, um Konflikte zu vermeiden.
Installation der EOS DIGITAL Solution Disk Legen Sie zunächst die EOS DIGITAL Solution Disk mit der Digitalkamerasoftware in das Laufwerk Ihres Computers. Ist Ihr Rechner entsprechend konfiguriert, startet das Installationsprogramm nach wenigen Sekunden per Autostart-Funktion von allein. Wenn nicht, öffnen Sie Ihren Dateimanager, suchen das Verzeichnis der CD-ROM und klicken dann doppelt auf die Datei Setup.exe. [1] Die Installationsroutine meldet sich mit einem Startbildschirm, in dem Sie grundlegende Einstellungen zur Sprache etc. festlegen. Klicken Sie nach der Auswahl auf die Schaltfläche Weiter. [2] Sie gelangen nun zum Auswahlbildschirm für den Installationsmodus. Hier legen Sie fest, ob Sie eine Einfache Installation – sämtliche auf der CD-ROM befindlichen Programme werden eingerichtet – oder eine Benutzerdefinierte Installation durchführen möchten. Falls Sie sich für die Onlineservices im CANON iMAGE GATEWAY registrieren möchten, um z. B. persönliche Fotozusammenstellungen im Internet zu zeigen, klicken Sie die Schaltfläche Registrieren an. Da diese Services kinderleicht zu bedienen und selbsterklärend sind, wird hier auf eine nähere Erläuterung verzichtet. Für die nachfolgenden Programmbeschreibungen wurde die Benutzerdefinierte Installation gewählt. Nach dem Klick auf die entsprechende Schaltfläche erfolgt ein Warnhinweis, der Sie auffordert, vor der
[3] Der folgende Bildschirm zeigt links die Struktur der Installationsroutine in sechs Schritten an. Im ersten Schritt werden Sie aufgefordert, die benötigten Programme auszuwählen. Wenn Sie den Mauszeiger über den einzelnen Einträgen platzieren, erscheint unterhalb der Auswahlliste eine kurze Erklärung zum jeweiligen Programm. Digital Photo Professional ist ein Programm, um RAW-Daten auf professionellem Niveau zu verarbeiten. Wenn Sie nicht mit RAW-Daten arbeiten, benötigen Sie die Software nicht. Das EOS Utility dient unter anderem dazu, Fernaufnahmen zu machen. Dazu wird die Kamera per USB-Kabel an den Computer oder ein Notebook angeschlossen und auf ein Stativ montiert. Sie können dann bequem mit dem Programm die Kamera vom Rechner aus einstellen und auslösen. Mit dem Picture Style Editor lassen sich individuelle Bildstile festlegen, die schnell auf ein oder mehrere Fotos angewendet werden können. Sie können Farbton, Sättigung, Schärfe sowie Helligkeit und Kontrast in einem Profil (Dateiendung .pf2) 271
ablegen und diese Profile per Mausklick einer Bilddatei zuordnen. Die abgespeicherten Bildstile lassen sich sowohl auf die Kamera übertragen und dort über das PictureStyle-Menü zum Einsatz bringen als auch im Programm Digital Photo Professional auf RAW-Bilder anwenden. Der ZoomBrowser EX ist das Standardprogramm von Canon zur Übertragung, Organisation und Korrektur von Digitalfotos. Die Software wird im Folgenden ausführlicher erklärt. Mit dem Programm PhotoStitch lassen sich schnell und einfach aus mehreren Einzelaufnahmen interessante Panoramen erstellen. Das WFT-E1/E2/E3 Utility ist nur interessant, wenn Sie einen der WirelessTransmitter verwenden, die zur drahtlosen Kommunikation zwischen Kamera und Computer dienen.
Im diesem Kapitel werden ZoomBrowser EX und PhotoStitch näher erläutert, daher wurden lediglich diese beiden Programme zur Installation ausgewählt.
[4] Nach einer Bestätigungsmeldung und der unvermeidlichen Lizenzvereinbarung, die Sie ebenfalls bestätigen müssen, startet die Installation der ausgewählten Programme. 272
Nacheinander werden ZoomBrowser und PhotoStitch auf die Festplatte überspielt.
[5] Am Schluss der Installation erhalten Sie nochmals die Gelegenheit, sich für den Onlinebilderdienst von Canon, den CANON iMAGE GATEWAY, registrieren zu lassen. Falls Sie das tun möchten, werden Sie zu der entsprechenden Internetseite umgeleitet. Wollen Sie den Service nicht nutzen, markieren Sie die Option Nein, ich möchte mich zu einem späteren Zeitpunkt registrieren und klicken auf Weiter.
[6] Nach Abschluss der Installation müssen Sie den Computer neu starten, worauf Sie ein entsprechendes Fenster unmissverständlich hinweist. Auf dem Desktop Ihres Windows-PCs befindet sich nun das Symbol für den ZoomBrowser, mit dem Sie das Programm per Doppelklick starten. Ein Icon für PhotoStitch wird nicht angelegt, weil das Panoramaprogramm vom ZoomBrowser aus aufgerufen wird.
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
Sauber und aufgeräumt – ZoomBrowser EX nach dem Erststart.
ZoomBrowser EX – die Bilder-Schaltzentrale Sie haben den Computer nach der Installation neu gestartet, und die Software zur Bildverwaltung ist somit startklar. Nach einem Doppelklick auf das Symbol des ZoomBrowser startet das Programm mit der Standardoberfläche. Auf der linken Seite oben befinden sich Schaltflächen, die unterschiedliche Vorgänge bei der Bearbeitung Ihrer Digitalfotos repräsentieren. Darunter sehen Sie zwei Register, mit deren Hilfe Sie Bilder und Bilderordner auf dem Computer suchen können. Das Register Alle Ordner zeigt eine Übersicht über die Inhalte Ihrer lokalen Festplatte(n). Die Ordneransicht entspricht im Wesentlichen der des klassischen Windows-Explorers mit Symbolen für Laufwerke und Unterordner. Wenn Sie einen neuen Ordner für Ihre EOSFotos anlegen möchten, klicken Sie im Register Alle Ordner mit der rechten Maustaste auf ein Laufwerk oder einen bestehenden Ordner. Wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Neuer
Ordner und vergeben Sie im nachfolgenden Dialog den gewünschten Ordnernamen.
Im hier gezeigten Beispiel wurde auf die beschriebene Weise im Ordner Bilder ein neuer Unterordner mit dem Namen canon_50D_Fotos angelegt. 273
Im rechten Bereich sind oben verschiedene Werkzeugschaltflächen angeordnet, die zum Teil erst dann anklickbar sind, wenn zuvor ein Foto ausgewählt wurde. Für den schnellen Im Zoommodus stellt der ZoomBrowser Ordner und Unterordner hierarchisch und ineinander verschachtelt dar. Je weiter „entfernt“ ein Ordner ist, desto kleiner ist seine Darstellung innerhalb des übergeordneten Verzeichnisses. So sieht man auf den ersten Blick, ob sich in einem übergeordneten Ordner noch weitere Verzeichnisse mit Fotos befinden.
Der Bildlaufmodus zeigt die vorhandenen Fotos in einem Filmstreifen, im Vorschaumodus wird das gerade aktive Foto groß mit verschiedenen Informationen (Histogramm, EXIF-Metadaten etc.) dargestellt, darunter befindet sich eine Bildlaufleiste zur schnellen Auswahl.
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Überblick über Ihre Bilderordner besonders interessant sind die drei Register Zoommodus, Bildlaufmodus und Vorschaumodus.
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
Fotos auf den Computer übertragen Sie können auf verschiedene Weise Fotos auf den Computer übertragen. Entweder wird die Kamera direkt per USB-Kabel an den Rechner angeschlossen, oder Sie verwenden ein Lesegerät, in das die Speicherkarte eingesteckt wird. Im folgenden Beispielablauf wurde eine SD-Karte in ein Lesegerät eingesteckt, das per USB-Kabel am PC angeschlossen war. [1] Die Schaltflächen für die Befehle zum Übertragen von Fotos finden Sie oben links auf der ZoomBrowser-Oberfläche. Klicken Sie auf die Schaltfläche Einfassen & Kameraeinstellungen, um ein Untermenü mit drei weiteren Befehlen zu öffnen. Für den nachfolgend gezeigten Ablauf wurde anschließend die Schaltfläche Bilder von Speicherkarte abrufen aktiviert.
[3] Im folgenden Dialogfeld Voreinstellungen legen Sie unter anderem fest, welche Bilder heruntergeladen und wohin die Bilder gespeichert werden sollen. Klicken Sie auf Durchsuchen, um den zuvor neu erstellten Ordner (oder ein anderes beliebiges Verzeichnis) auszuwählen. Das Programm wird später die auf der Speicherkarte (oder Kamera) gefundenen Bilder dort ablegen.
[2] Nach dem Klick auf die Schaltfläche erscheint ein Dialogfenster mit mehreren Befehlen. Klicken Sie zunächst den Schalter Voreinstellungen an.
[4] Aktivieren Sie nun das Drop-down-Menü Ordnername und Ordnerstruktur. Wenn Sie möchten, können Sie hier noch angeben, ob das Download-Programm Unterordner nach einem bestimmten Muster wie z. B. 20080819 (JahrMonatTag) anlegen soll, 275
was in diesem Fall die zeitliche Einordnung der Fotos erleichtert. Schließen Sie das Dialogfeld Voreinstellungen mit OK.
[5] Im Download-Fenster klicken Sie auf Bild herunterladen. Der Download-Vorgang beginnt unmittelbar, und Sie sehen eine Fortschrittsanzeige auf dem Bildschirm.
Die ZoomBrowser-Werkzeuge im Überblick Korrektur des Rote-AugenEffekts Automatische Anpassung
Hiermit werden rote Blitzaugen entfärbt und abgedunkelt. Wenn Sie die Automatische Anpassung wählen, verlassen Sie sich ganz auf das Programm. Das kann oft gut funktionieren, bei manchen Motiven mit außergewöhnlichen Lichtverhältnissen und Farben klappt die automatische Korrektur dagegen weniger gut. Hier hilft nur Ausprobieren.
Farb-/Helligkeitsanpassung
Hiermit können Sie die Helligkeit, den Kontrast und die Farbsättigung neu justieren. Die meisten Fotos gewinnen übrigens, wenn man den Kontrast leicht erhöht. Sie sehen danach einfach etwas „knackiger“ aus. Aber übertreiben Sie es nicht.
Schärfe
Eine heikle Angelegenheit: Zu viel Schärfe kann Bilder zerstören. Achten Sie beim (meist sinnvollen) leichten Nachschärfen darauf, das Foto im Vorschaufenster zu vergrößern. Nur so kann man im ZoomBrowser halbwegs gut beurteilen, wie sich die Schärfung tatsächlich auswirkt.
Zuschneiden
Mit dem Zuschneiden-Werkzeug entfernen Sie unbedeutende oder störende Ränder um Ihre Fotos. Sie sollten das Werkzeug immer im Blick haben, denn die allermeisten Schnappschüsse gewinnen enorm, wenn man sie durch cleveres Zuschneiden auf das Wesentliche reduziert.
Text einfügen Mit externem Bildeditor bearbeiten
Möchten Sie Ihre Bilder visuell kommentieren? Dann ist dies das richtige Werkzeug. Hiermit können Sie ein anderes Programm festlegen, mit dem Sie Ihre im ZoomBrowser gesichteten und sortierten Fotos lieber bearbeiten. Das ist immer dann sinnvoll, wenn Ihnen die Möglichkeiten des ZoomBrowser und seiner Korrekturwerkzeuge nicht ausreichen.
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KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
SCHÄRFEN Verwenden Sie im Werkzeug Schärfe nur das Register Schärfe verbessern, da das Foto hierbei sehr behutsam geschärft wird. Mit dem Register Unschärfemaske kann man sehr viel kaputt machen, wenn man nicht weiß, was man hier eigentlich macht. Zudem ist die Beurteilung der Wirkung der Unschärfemaskierung nur bei exakter 100-%-Ansicht des Fotos möglich. Der ZoomBrowser bietet leider nicht die Möglichkeit, die Ansicht numerisch auf 100 % einzustellen.
RAW-Dateien mit Digital Photo Professional bearbeiten Digitalfotos im RAW-Format sind etwas für Fotografen, die sich sehr intensiv mit der digitalen Bildbearbeitung befassen. Denn ein
RAW-Bild ist in etwa vergleichbar mit einem Negativ in der analogen Fotografie. Man kann das Negativ zwar ansehen, muss es aber noch weiter verarbeiten, um schließlich zu einem Foto zu kommen, das man vergrößern, ausdrucken oder an die Wand hängen kann. RAW-Dateien beinhalten im Gegensatz zu JPEG-Dateien – dem anderen Dateityp, der von digitalen EOS-Kameras erzeugt werden kann – sämtliche Pixelinformationen in unbearbeiteter Form. Die bei JPEG-Dateien übliche Interpretation der Pixelinformationen durch die Kamerasoftware findet bei RAW nicht statt, sondern muss bzw. kann mit einem geeigneten Programm am Computer erfolgen. Wenn man weiß, was man tut, kann man aus RAW-Dateien Bilder mit deutlich höherer Qualität erzeugen, als das mit JPG der Fall ist. Digital Photo Professional (DPP), das jeder RAW-fähigen EOS-Kamera beiliegt, ist ein Programm, mit dem man RAW-Dateien „entwickeln“ kann, um sie zum Schluss als JPEGoder TIFF-Dateien abzuspeichern, zu drucken, zu verschicken etc.
Digital Photo Professional ist das Canon-Programm, mit dem man seine Digitalfotos im RAW-Format entwickeln und zu JPEG oder TIFF umwandeln kann. Das Programm beinhaltet zwei Hauptarbeitsbereiche: ein Fenster zur Sichtung und Verwaltung von Dateien und ein Bearbeitungsfenster, in dem die Korrekturwerkzeuge untergebracht sind.
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Sobald man seine Bilder im RAW-Format auf die Festplatte übertragen hat und DPP startet, lassen sich die RAW-Bilder sichten und rudimentär optimieren. Denn DPP bietet vor allem einfach zu bedienende Werkzeuge für die schnelle Korrektur von Weißabgleich, Belichtung, Kontrasten etc. Es ist nicht mit Spezialwerkzeugen wie Aperture von Apple oder Lightroom von Adobe vergleichbar. Mit DPP kann man vielmehr sehr schnell den Weißabgleich neu einstellen, die Belichtung korrigieren, den Bildausschnitt wählen oder Bildrauschen unterdrücken. Ebenfalls integriert ist ein Gradationskurvendialog zur kanalweisen Feinjustierung von Kontrasten im Bild. Und schließlich lassen sich sehr einfach typische Objektivfehler wie Vignettierung (dunkle Bildecken), Verzeichnung, chromatische Aberration (Farbsäume) sowie Farbunschärfen beseitigen. Wer gerade erst mit der Arbeit an RAW-Dateien beginnt, sollte sich zunächst mit Digital Photo
Professional vertraut machen und nicht gleich in ein teures Spezialwerkzeug investieren. Für den Amateur sind die Möglichkeiten von DPP vollkommen ausreichend, wer ambitionierter an seine RAW-Bilder herangeht, wird bald an Grenzen stoßen, die man dann entweder mit einen Spezial-RAW-Werkzeug oder einer komplexen Bildbearbeitungssoftware überschreitet. Mit der Zeit wird man erkennen, ob die Möglichkeiten von DPP ausreichen oder der Umstieg auf Lightroom, Aperture, SilkyPix etc. sinnvoll ist.
Allgemeines Kamerazubehör Jeder Kamerahersteller bietet für seine Digitalkameras eine ganze Palette an Zubehör an. Hinzu kommt eine schier unüberschaubare Auswahl an Zusatzausrüstung von Fremdund Spezialherstellern. Ob die zusätzliche Ausrüstung sinnvoll oder sogar notwendig ist, weiß man leider oft erst, wenn man vor einer überraschenden, neuen Motivsituation steht. Am leichtesten dürfte da noch die Entscheidung für ein Stativ fallen.
Stative
Die Entscheidung für ein bestimmtes Stativ hängt vom maximalen Gewicht der Kamera samt Objektiv ab. Je schwerer die Ausrüstung, desto stabiler muss das Stativ sein. 278
Es gibt etliche Motive und Lichtstimmungen, die – qualitativ hochwertig – nur mit Stativ zu schaffen sind. Je nach Kameramodell und Objektiv muss es nicht gleich ein Hunderte Euro teures Hightech-Stativ sein, auch einfachere Modelle können ausreichen, wenn sie für das maximale Gewicht der Ausrüstung ausgelegt sind. Eine EOS 1000D samt Zoomobjektiv bringt nur knapp 1 kg auf die Waage, das Stativ kann entsprechend leicht sein. Zum Vergleich: Fotografiert man mit einer EOS 1Ds Mark III samt 400/2,8L-IS-Supertele, wiegt die Ausrüstung schon 7 kg. Die meisten Stative sind aus Aluminium, wenn Sie mit der Fotoausrüstung häufig
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
Mit Hochformatgriff sieht eine EOS nicht nur professioneller aus, sondern ist auch einfacher zu bedienen. Außerdem passt ein zusätzlicher Akku in den Griff, um noch länger vom Netzstrom unabhängig zu sein. (Foto: Canon)
zu Fuß unterwegs sind, sollten Sie sich die leichten Carbonstative wie das hier gezeigte Gitzo-Modell ansehen, um Gewicht zu sparen. Carbonstative sind bei gleicher Stabilität deutlich leichter als Aluminiumstative, leider aber auch deutlich teurer. Eine Alternative zu Dreibeinstativen sind Einbeinstative, die man wie einen Spazierstock leicht verstauen kann. Vorteil gegenüber Dreibeinen: Man ist mit einem Einbein sehr mobil und kann schnell den Standort wechseln. Professionelle Sportfotografen arbeiten sehr häufig mit Einbeinstativen, um flexibel bei der Wahl des Standorts zu sein. Aber auch bei Reportagen wie z. B. Hochzeitsfeiern kann ein Einbeinstativ wertvoll sein, um die Bilder nicht zu verwackeln.
Ein Ende des Blitzkabels wird mit dem Blitz, das zweite Ende mit dem Zubehörschuh der Kamera verbunden. Die Steuerung des Blitzgeräts durch die Kamera wird mit so einem Spezialkabel nicht beeinträchtigt.
Hochformatgriff Ein Hochformatgriff ist, wie der Name schon sagt, eigentlich für die einfachere Handhabung der Kamera bei Hochformataufnahmen konzipiert. Die Hochformatgriffe von Canon gibt es für praktisch jedes EOS-Modell. Sie haben an entsprechenden Stellen zusätzliche Bedienelemente wie Auslöser und Stern-Taste, wodurch die Kamera im Hochformat ebenso bedient werden kann wie im Querformat. Weiterer Vorteil der Hochformatgriffe: Sie bieten einem zusätzlichen Akku Platz und verdoppeln dadurch die Aufnahmekapazität. Außerdem gibt es einen Batteriekorb, um handelsübliche AA-Batterien im Hochformatgriff verstauen zu können – zur Sicherheit, wenn mal ein wirklich langer Ausflug ansteht.
Blitzkabel und Halteschienen Für das sogenannte entfesselte Blitzen hat Canon ein Blitzschuhverlängerungskabel im Programm, mit dem man ein Speedlite von der Kamera trennen kann. Das Blitzkabel ist mit zwei Anschlüssen für Kamera und Blitz ausgestattet und überträgt die gesamte Kommunikation, die auch ohne Kabel stattfinden würde. Man kann
Mit der Halteschiene SB-E1 kann man den Blitz aus der optischen Achse bringen und damit effektiv die gefürchteten roten Augen bei Personenaufnahmen in dunkler Umgebung verhindern.
sich beim Blitzen also weiterhin von der E-TTLII-Technologie unterstützen lassen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Blitzkabel kompatibel zu Kamera und Blitz ist. Denn oft werden auch ältere Versionen der Kabel angeboten, mit denen die Kommunikation zwischen Kamera und Blitzgerät nicht funktioniert. Um den per Kabel von der Kamera entfesselten Blitz nicht in der Hand halten zu müssen, gibt es außerdem noch eine Halteschiene (SBE1). Diese Schiene dient dazu, den Blitz aus 279
der optischen Achse zu bringen und somit vor allem bei Porträts die gefürchteten roten Augen zu vermeiden.
Handschlaufe Wer mit seiner EOS oft auf Schnappschusstour ist und sie dabei ständig in der Hand hält, kann auf den Tragegurt verzichten und stattdessen die Handschlaufe E1 verwenden. Dazu braucht man allerdings einen Hochformatgriff bzw. eine der Profikameras der 1er-Serie. Die Handschlaufe wird seitlich an der Kamera an den Ösen für den Kameragurt angebracht. Man kann die Schlaufe so einstellen, dass die Hand knapp hindurch passt und man so die Kamera ständig schussbereit hält.
Sucherzubehör Canon hat eine ganze Reihe an Okularzubehör im Programm, um das Fotografieren zu vereinfachen. Dazu gehören Augenmuscheln mit Gummirahmen (Ersatzteile), die Okularverlängerung EP-EX15 (damit stößt die Nasenspitze nicht mehr so leicht an den Monitor), die Antibeschlagokulare Ec und Ed, der Winkelsucher C, um von oben in den Sucher blicken zu können (z. B. für Makroaufnahmen in Bodennähe), und die Augenkorrekturlinse E für die Korrektur der Sehstärke von –4 bis +3 dpt.
Es kommt auf das EOS-Modell an, ob man die Mattscheibe austauschen kann. Sie können dem Handbuch Ihrer Kamera entnehmen, ob und welche Mattscheiben als Ersatz infrage kommen.
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Einstellscheiben Die Einstellscheibe befindet sich in der Kamera oberhalb des Spiegels. Sie besteht aus transparentem Material und ist mit Markierungen unter anderem für die Fokuspunkte versehen. Je nach Kameramodell kann man auch andere als die Standardeinstellscheiben verwenden. Es gibt Scheiben mit Gittereinteilungen, die besonders für Landschafts- und Architekturfotografen interessant sind, mit anderen Scheiben kann man besser manuell fokussieren. Welche Einstellscheibe für das jeweilige Kameramodell verfügbar ist, kann man im Handbuch nachlesen.
Auslösekabel Wer häufig Aufnahmen mit langen Verschlusszeiten macht, sollte sich einen Fernauslöser bzw. ein Auslösekabel zulegen. Für die aktuellen EOS-Modelle gibt es die Kabel RS-80 N3 (80 cm Kabellänge), RS-60 E3 (60 cm) und das Timer-Auslösekabel TC-80 N3 (80 cm). Darüber hinaus gibt es für die aktuellen EOSKameras mit N3-Buchse ein 10 m langes Verlängerungskabel.
Das Timer-Auslösekabel ist die Luxusausführung einer Kabelfernsteuerung, die an die aktuellen EOS-Kameras passt.
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
Wenn es schnell gehen soll: Per WLAN werden die gerade aufgenommenen Bilder sofort an einen in der Nähe stehenden Computer übermittelt.
Mit dem Fernauslöser können Sie fotografieren, ohne die Kamera dabei zu berühren. Das hilft, Verwacklungen zu vermeiden.
Fernsteuerung
Schutzfolien und Silikonhüllen
Mit der Fernsteuerung RC-1 lassen sich kompatible Kameras lediglich entweder unmittelbar oder mit einem 2-Sekunden-Vorlauf auslösen. Mit dem Fernsteuerungsadapter RA-N3 lassen sich Geräte mit T3-Anschluss wie z. B. die IR-Fernsteuerung LC-5 an EOS-Modelle mit N3-Buchse anschließen. Die LC-5 ist eine Infrarotfernsteuerung, die über einen T3-Stecker angeschlossen wird. Interessant ist diese Fernsteuerung vor allem für Makroaufnahmen oder Naturfotos, bei denen man selbst Kamera und Motiv nicht zu nah kommen sollte. Mit der Fernsteuerung stehen die Aufnahmemodi Einzelbilder, Reihenbilder, Testbetrieb und 3,5-Sekunden-Vorlauf zur Verfügung.
Haben Sie Angst, dass das Display Ihrer Kamera verkratzt wird? Kein Problem, denn im Fachhandel oder auch in diversen Onlineauktionen werden speziell zugeschnittene Schutzfolien angeboten. Diese Folien passen dann exakt auf das Display der jeweiligen Kamera und schützen so effektiv vor leichten Kratzern. Die Firma Made Products aus Seattle/USA hat sich einen Namen mit Silikonhüllen für diverse Digitalkameras gemacht. Diese Hüllen schützen vor Stößen, Kratzern und Verschmutzungen. Sie werden einfach über das Kameragehäuse gestülpt. Die Hüllen werden unter dem Namen Camera Armor im Fachhandel vertrieben. Die Homepage des Herstellers lautet http://cameraarmor.us.
Wireless-LAN-Transmitter In der Regel lässt man seine Fotos von der Kamera auf der internen Speicherkarte ablegen. Wer es professioneller benötigt und die Daten sofort auf einen Computer überspielen möchte, kann dazu entweder eine Kabelverbindung (per USB oder FireWire) nutzen oder Kamera und Computer per WLAN kommunizieren lassen. Der WFT E2 von Canon ist ein WLAN-Sender, den man an die aktuellen EOSModelle anschließen kann.
EOS-Unterwassergehäuse Wer seinen Urlaub gern am Meer verbringt und ab und zu zum Tauchen oder Schnorcheln geht, kann sich nach einem für seine Kamera geeigneten Unterwassergehäuse umsehen. Von relativ einfachen Lösungen wie wasserdichten Plastiksäcken bis zu Spezialgehäusen ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Allerdings sollte man einer digitalen Spiegelreflexkamera aufgrund des hohen Werts auf jeden Fall ein spezielles Gehäuse gönnen. Canon
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UNTERWASSERGEHÄUSE VON FREMDHERSTELLERN Der Hersteller BS Kinetics GmbH – www.bskinetics.com/de/ – stellt unter anderem für EOS-Kameras konzipierte UW-Gehäuse her. Falls Sie nur mal ausprobieren möchten, wie sich die Unterwasserfotografie anfühlt, sollten Sie lieber zu einer einfachen UW-Kompaktkamera greifen, da die Investition in ein echtes Gehäuse für eine EOS recht hoch ist.
bietet für EOS-Kameras keine eigenen Unterwassergehäuse an. Fragen Sie daher im Fachhandel, ob für Ihre Kamera ein Gehäuse verfügbar ist. Der Vorteil gegenüber Allroundlösungen: Sämtliche Bedienelemente sind auch unter Wasser optimal zu erreichen.
Kamera- und Objektivpflege Um Kamera und Objektive zu pflegen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Handelt es sich bei Verschmutzungen am Gehäuse lediglich um
Staubpartikel, kann man mit einem einfachen Brillenputztuch ohne zusätzliche Reinigungsmittel arbeiten. Auch ein Blasebalg oder ein Reinigungspinsel mit Blasebalg kommen infrage. Sind Schlieren oder andere hartnäckigere Verschmutzungen auf dem Objektivglas, ist meist ein Feuchttuch, wie es auch zur Brillenreinigung verwendet wird, ausreichend. Diese feuchten Brillenputztücher gibt es z. B. beim Optiker. Feuchte Brillenputztücher kann man auch benutzen, wenn das Kameragehäuse Flecken und Fingerabdrücke abbekommen hat. Ist im Laufe der Zeit Staub ins Kameragehäuse eingedrungen und hat sich auf dem Kamerasensor abgesetzt – man erkennt das an dunklen Flecken auf den Bildern, vor allem bei Fotos mit kleiner Blendenöffnung –, gibt es allerhand Spezialgeräte und -mittel. Hier ist eine generelle Empfehlung schwierig, da die Sensorreinigung immer auf eigene Gefahr geschieht und man sehr vorsichtig vorgehen muss. Vom einfachen Blasepinsel, der locker anhaftenden Staub entfernt, bis zum Spezialstäbchen, das mit einem fusselfreien Tuch umwickelt und einer Reinigungslösung getränkt über den Sensor gewischt wird, ist für jeden Verschmutzungsgrad etwas zu bekommen. Trotzdem sollte man keine Wunder von den angebotenen Reinigungsmethoden erwarten – hartnäckig haftenden Staub oder Schlieren, die durch unsachgemäße Reinigung entstanden sind, sollte man immer vom Fachmann entfernen lassen.
Box für Speicherkarten
Reinigungsgeräte gibt es verschiedene. Zumindest ein geeignetes Tuch sollte immer dabei sein. Ebenfalls zu empfehlen sind ein Reinigungspinsel und ein Blasebalg oder – wie in der Abbildung zu sehen – ein kleines Druckluftgerät zum Reinigen des Objektivs.
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Wer länger mit seinem Fotoapparat unterwegs ist und mehrere Speicherkarten dabeihat, sollte sich unbedingt eine stabile und möglichst staubdichte Box für die Karten zulegen. In so einer Box kann den wertvollen Speicherkarten eigentlich nichts passieren, und Ihre Fotos sind gut verstaut.
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
GELÖSCHTE FOTOS WIEDERHERSTELLEN
Eine Box für Speicherkarten sollte stabil sein und Platz für mehrere Karten aufweisen.
Mobile Bildspeicher Digitale Fotos werden von jeder Digitalkamera auf einer Speicherkarte abgelegt. Der Speicherplatz dieser Karten wird zwar immer größer, die Kapazitäten sind jedoch begrenzt. Gerade wenn man mit speicherintensiven RAW-Daten arbeitet, sind die Speicherkarten schnell voll. Aber auch im Urlaub, wenn man seine Fotos nicht auf den Computer überspielen kann, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man kauft zusätzliche Speicherkarten oder investiert in eine mobile, am besten akkubetriebene Festplatte. Diese mobilen Speicher gibt es mittlerweile mit mehreren 100 GByte Kapazität. Die Handhabung ist einfach. Man steckt die volle Speicherkarte in einen Kartenschacht im Gehäuse des mobilen Speichergeräts, drückt eine Taste und kopiert die Fotos auf die mobile Platte. In der Regel zeigt ein kleines Display Informationen über den Status bzw. die Belegung der Festplatte an. Wer sich so einen Datenspeicher zulegt, sollte vor allem auf die Kompatibilität zu den in der Kamera verwendeten Speicherkarten achten. Die Mobilspeicher werden nach der Rückkehr zum heimischen Computer üblicherweise per USB 2.0 mit dem Rechner verbunden, damit die Daten überspielt werden können.
Ist eine Speicherkarte nicht mehr lesbar oder wurden versehentlich Bilder gelöscht, kann man die Fotos eventuell mithilfe eines Spezialprogramms wiederfinden. Der Speicherkartenhersteller SanDisk legt seinen Karten das kleine, aber überaus effektive Programm RescuePRO bei, mit dem man seine Speicherkarten nach verlorenen Daten durchsuchen kann. Wurde die Karte nicht formatiert – bei diesem Vorgang wird der Karteninhalt endgültig gelöscht –, besteht eine gute Chance, dass RescuePRO oder eines der vielen ähnlichen Datenrettungstools, die man leicht aus dem Internet beziehen kann, die Fotos finden und wiederherstellen kann.
Die hier abgebildete GIGA Vu SONIC der Firma JOBO gibt es in einer Festplattenkapazität von bis zu 250 GByte. Der Fotospeicher besitzt ein hochauflösendes Farbdisplay sowie zahlreiche Fotofunktionen. Das Gerät erkennt RAW-Bilder sowie alle aktuell verwendeten Speicherkarten von CF über MemoryStick bis SD und SDHC. Mehr dazu unter www.jobo.com. (Foto: JOBO AG)
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Panoramazubehör
Hat man seine Kamera auf einem Panoramakopf wie dem hier gezeigten Modell von Novoflex (www.novoflex.de) montiert, kann man sie auf der optischen Achse so verschieben, dass sie sich um den Nodalpunkt dreht. Die Möglichkeit, die Kamera millimetergenau zu verschieben, ist übrigens auch in der Makrofotografie beim Fokussieren sehr hilfreich.
Der spezielle Makroblitz MT-24EX leuchtet selbst kleinste Motive gut aus. Um die Naheinstellgrenze des Objektivs noch weiter herabzusetzen, montiert man entweder Zwischenringe oder ein Balgengerät zwischen Kamera und Objektiv. (Fotos: Canon, Novoflex, Haasz) 284
Neben der Kamera benötigt man für professionelle Panoramen zwei Dinge: ein Stativ und einen Panoramakopf, auf den die Kamera montiert wird. Der Panoramakopf dient dazu, die Kamera exakt um den Nodalpunkt zu drehen. Der Nodalpunkt liegt auf einer senkrecht durch die Kamera verlaufenden Achse und ist abhängig von der Brennweite des verwendeten Objektivs. Wie Sie den Nodalpunkt der eigenen Kamera-Objektiv-Kombination herausfinden, erfahren Sie im Internet, z. B. unter www.panphoto.de oder www.pixelrama.de. Nur so viel zur Erklärung: Wird die Kamera für ein Panoramafoto auf einem Stativ nicht um den Nodalpunkt gedreht, verändert sich die Position von im Vordergrund liegenden Objekten im Verhältnis zum Hintergrund (Parallaxe), was dazu führt, dass die Montage der Einzelfotos sehr schwierig und nicht mehr wirklich professionell möglich ist.
Nah- und Makrozubehör Freunde der Nahfotografie haben mit mehreren Problemen zu kämpfen. Das Licht muss passen, die Kamera darf nicht wackeln, und die Fokussierung muss oft auf den Millimeter genau vorgenommen werden. Wenn das Umgebungslicht nicht ausreicht, helfen spezielle Makroblitzgeräte weiter. Mit ihnen lassen sich auch besonders kleine Objekte perfekt ausleuchten. Gegen Verwackeln helfen ein stabiles Stativ samt Stativkopf sowie ein Fernauslöser. Und zum perfekten Fokussieren benutzen Makroprofis Einstellschlitten. Ein Einstellschlitten, auf dem die Kamera fixiert ist, wird auf den Stativkopf geschraubt. Das Scharfstellen erfolgt dann nur grob mit dem Fokussierring des Kameraobjektivs. Das letzte Quäntchen an Genauigkeit erzielt man mithilfe des Einstellschlittens, der mit Rändelschrauben extrem fein vor- und zurückbewegt werden kann.
KAPITEL 7 NÜTZLICHES KAMERAZUBEHÖR
Ebenfalls sehr hilfreich in der Nahfotografie: Zwischenringe und Balgen. Beides erfüllt den gleichen Zweck, nämlich den Abstand zwischen Motiv und Objektiv noch weiter zu verringern. Jedes Objektiv hat eine charakteristische Naheinstellgrenze, man kann sich einem Motiv also nur bis zu einem bestimmten Punkt nähern. Geht man näher heran, ist es nicht mehr möglich zu fokussieren. Um die Naheinstellgrenze zu unterschreiten, benötigt man Zwischenringe oder ein Balgengerät. Beide werden zwischen Kamera und Objektiv angebracht, der Unterschied besteht lediglich darin, dass das Balgengerät im Gegensatz zu den Zwischenringen stufenlos verstellbar ist. Zwischenringe gibt es oft im Dreierpack, die Ringe haben dann unterschiedliche Tiefen. Je größer der Ring, desto kleiner wird die Naheinstellgrenze des Objektivs.
Fotorucksack für Kamera und Zubehör Fotografieren Sie nicht nur daheim, sondern nehmen Ihre Kamera auch auf Reisen und beim Wandern mit, sollten Sie Kamera und Ausrüstung schützen. Kleine Bereitschaftstaschen, in denen gerade einmal die Kamera und ein paar Speicherkarten Platz haben, genügen für den Kurztrip und einige Schnappschüsse. Diese kleinen, auf die jeweiligen Kameras zugeschnittenen Taschen werden häufig von den Kameraherstellern angeboten, man erhält sie aber oft günstiger bei Fremdherstellern. Größere Umhängetaschen und Rucksäcke, je nach Modell (und Preis) sogar wasserdicht, können bei einer Ausrüstung notwendig werden. Ein Rat aus eigener Erfahrung: Wenn Sie Spaß an der Fotografie haben, kaufen Sie sich gleich zu Beginn eine Kameratasche oder einen Rucksack, der Platz für weitere Ausrüstungsgegenstände hat. Denn wenn die Fotografie zu einem ernsthaften Hobby wird, kommt über kurz oder lang etwas Ausrüstung hinzu. Mit Sicherheit!
Im Laufe der Zeit sammelt sich einiges an Zubehör an, wenn man die Fotografie ernsthaft betreibt. Große Fotorucksäcke und -taschen helfen, Ordnung zu halten und immer alles Wichtige dabeizuhaben.
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FOTOTIPPS
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KAPITEL 8 FOTOTIPPS
Fototipps Makroaufnahmen 290 Porträts
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Sportaufnahmen 293 Architektur 294 Landschaften
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Nachtaufnahmen Gegenlicht
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Sonnenauf- und -untergänge
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Durch Scheiben fotografieren
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Stimmungsvolle Tierbilder Bewegungseffekte
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Für diese Makroaufnahme und die extrem vergrößerte Darstellung war ein spezielles Makroobjektiv nötig. AUFNAHMEDATEN Brennweite 50 mm Belichtung 1/180 sek Blende f/16 Kamerablitz, Stativ
Fototipps Manchmal braucht man gar keine ellenlange Abhandlung über ein bestimmtes Fotothema – man möchte nur mal schnell irgendwo nachlesen, wie man eine Situation am besten mit der Kamera meistert. Denn oft sind es lediglich kleine Tricks und Kniffe, die den Unterschied zwischen einem 08/15-Bild und einer gelungenen Aufnahme ausmachen. Und eben solche Tipps und Tricks finden Sie im folgenden Kapitel.
Makroaufnahmen Fast nichts kann man so leicht in den Sand setzen wie ein schönes Makromotiv. Entweder stimmt der Schärfepunkt nicht oder man verwackelt, manchmal ist die vorhandene Beleuchtung langweilig oder entspricht einfach nicht der Stimmung, die man mit seiner Aufnahme erzeugen möchte. Hier die Tipps, die Ihre Makromotive, von der Blüte über Insekten bis zu winzigen Strukturen, retten können:
Manuell fokussieren Technisch bedingt ist die Schärfentiefe, also der Bereich vor und hinter dem fokussierten Punkt (Blickfang), bei Makroaufnahmen extrem klein. Wenn also der Punkt, auf den scharf gestellt werden soll, nicht hundertpro290
zentig erwischt wird, ist der Blickfang schnell unscharf. Arbeiten Sie deshalb bei Makroaufnahmen nie mit dem Autofokus! Egal welche Kamera Sie auch nutzen – ein Umstellen auf manuelle Fokussierung sollte immer möglich sein, um den Schärfepunkt exakt zu treffen.
Kleine Blenden Ganz wichtig für maximale Schärfentiefe: Arbeiten Sie mit kleinen Blenden von z. B. f11 oder f16. Dadurch wird der scharf wiedergegebene Bereich maximal ausgedehnt. Zwar bedeuten kleine Blenden auch eine Verlängerung der für korrekte Belichtungen nötigen Verschlusszeiten; da man Makrofotos aber ohnehin am besten mithilfe eines Stativs macht, spielt das nur eine untergeordnete Rolle.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/9 Stativ
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
Aufheller verwenden Sehen Sie sich Ihr Makromotiv vor dem Fotografieren ganz genau an und analysieren Sie Lichteinfall und Schatten. Von wo kommt das Licht? Wie stark sind die Schatten ausgeprägt? Liegen manche Bereiche so sehr im Dunkeln, dass man auf den Fotos voraussichtlich keine Details mehr erkennen kann? Um das Licht besser – und kostengünstig – zu steuern, können Sie mit Aufhellern arbeiten. Das können weiße, silberne oder goldene Reflektoren aus dem Fachhandel sein, man kann sich aber auch mit einem Stück Styropor helfen oder einem Karton, der mit Alufolie beklebt wird. Platzieren Sie den Aufheller in jedem Fall gegenüber der Lichtquelle (Lampe, Sonne, Blitzlicht), um das Licht in die Schattenbereiche des Makromotivs zu reflektieren.
Stativ und Fernauslöser verwenden Wegen der kurzen Entfernung zum Motiv ist die Makrofotografie sehr anfällig für Verwacklungen. Daher ist ein Stativ die wichtigste Grundvoraussetzung für gelungene Bilder. Achten Sie beim Kauf eines Stativs auf einfache Verstellmöglichkeiten, um die Kamera gut justieren zu können. Spezialisten verwenden zusätzlich Makroeinstellschlitten, um die Entfernung von Kamera zu Motiv millimetergenau festlegen zu können. Das beste Stativ nützt allerdings nichts, wenn Sie die Kamera beim Auslösen anfassen und dadurch verwackeln. Deshalb sollten Sie immer mit Fernauslöser (Infrarot, Funk, Kabel) arbeiten, damit die Kamera wirklich absolut erschütterungsfrei arbeiten kann.
Maximale Bildqualität einstellen Gerade Makrofotos leben von der Bildqualität. Bildrauschen und Artefakte durch kräftige JPG-Komprimierung fallen sofort auf und verderben die Bilder. Stellen Sie deshalb an Ihrer Kamera auf jeden Fall die beste Bildqualität ein. Wie das geht, steht im Handbuch. Wer sich
Man kann auch ohne spezielles Makroobjektiv oder Makrozubehör schöne Nahaufnahmen machen. Hier wurde ein normales Zoomobjektiv (70–200 mm) verwendet.
schon mit den tollen Möglichkeiten des RAWFormats beschäftigt hat, sollte anstatt JPGlieber RAW-Bilder schießen. Hiermit kitzelt man, wenn man sich auskennt, noch das letzte Quäntchen Qualität aus den Daten heraus.
Niedrigen ISO-Wert verwenden Noch ein Tipp für bessere Bildqualität: Arbeiten Sie immer mit dem niedrigsten ISO-Wert, den Ihre Kamera zu bieten hat. In der Regel 291
also einen Menschen porträtieren, sollten Sie sich zusammen mit dem oder der Porträtierten vorher ein paar Gedanken machen und die nachfolgenden Tipps beherzigen.
Große Blenden für unscharfen Hintergrund Um nicht vom Gesicht des Porträtierten abzulenken, ist es üblicherweise angebracht, den Hintergrund aus der Wahrnehmung des Betrachters so weit wie möglich auszuschließen. Das klappt auf verschiedene Weise. Man kann den Porträtierten vor einen einfarbigen Hintergrund wie in einem Studio stellen oder – für Porträts mitten im Leben – die Blende an der Kamera so groß wählen (z. B. f2,8 oder f4), dass der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt. Denn wie immer gilt: je größer die Blendenöffnung, desto kleiner die Schärfentiefe. Es wird also nur das Gesicht scharf abgebildet, und der Hintergrund wird unscharf.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 45 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/5,6 Studioblitz, WB (Kunstlicht)
Bei diesem Porträt wurden vor allem zwei Dinge beachtet: der hohe Kamerastandpunkt und der eigentlich falsche Weißabgleich, der zu einem kräftigen Blaustich geführt hat.
ist das ISO 100 oder ISO 200. Denn mit höherem ISO-Wert (höherer Empfindlichkeit) steigt auch das gerade in der Makrofotografie äußerst störende Bildrauschen an. Vor allem in Schattenpartien wimmelt es mit z. B. ISO 800 dermaßen, dass auch die aufwendigste Bildretusche nicht mehr helfen kann.
Porträts Porträts sind fast immer eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn einfach mal eben einen Menschen anvisieren und drauflosknipsen bringt in den meisten Fällen nichts. Schnappschüsse sind nur selten gute Porträts. Möchten Sie 292
Weg vom Hintergrund Noch ein Tipp für einen unaufdringlichen Hintergrund: Platzieren Sie das Fotomodell so weit wie möglich vom Hintergrund entfernt. Das hilft dabei, den Hintergrund in Unschärfe verschwimmen zu lassen.
Telebrennweiten einsetzen Und ein weiterer Tipp für kurze Schärfentiefe: Setzen Sie mittlere bis lange Brennweiten zwischen ca. 85 und 135 mm ein. Erstens wird dadurch die Schärfentiefe begrenzt (siehe oben), zweitens sorgt die leichte Telebrennweite für eine geringe Verdichtung der Perspektive. Das bedeutet, dass die Gesichtsproportionen viel vorteilhafter wiedergegeben werden als bei zu kurzen Brennweiten. Probieren Sie es aus und fotografieren Sie sich mal selbst mit Weitwinkel. Solche Bilder wirken immer ziemlich lächerlich.
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
Mit Blitz – wenn möglich Sonne bedeutet Leben. Licht bedeutet Leben. Banal, nicht wahr? Aber leider wird diese banale Weisheit in der (Porträt-)Fotografie immer wieder ignoriert. Sobald in den Augen einer porträtierten Person (oder eines Tieres!) ein kleiner Lichtfleck zu sehen ist, wirken die Augen und damit das gesamte Gesicht viel lebendiger und aufgeschlossener. So ein Lichtfleck kann durch die Sonne oder den hellen Himmel erzeugt werden, wenn Sie jedoch im Trüben bzw. in dunkler Umgebung fotografieren, sollten Sie den Kamerablitz einsetzen. Aber Achtung! Reduzieren Sie mithilfe der Blitzleistungskorrektur (siehe Kamerahandbuch) die Lichtleistung um bis zu zwei Stufen, damit das Blitzlicht nicht die natürliche Lichtstimmung überstrahlt.
auch ohne Stativ aus der Hand fotografieren, ohne zu verwackeln.
Perspektiven wechseln Die Perspektive macht’s. Ob Sie jemanden von oben, von vorn oder von unten fotografieren – die Wirkung kann dramatisch anders sein. Im Bereich der Porträtfotografie geht man allerdings selten in extreme Frosch- oder Vogelperspektiven. Hier geht es vielmehr darum, die Perspektive ganz subtil zu nutzen. Ein leicht erhöhter Kamerastandpunkt zeigt einen Menschen eher schwach und zerbrechlich, steht die Kamera dagegen etwas unterhalb der Augenhöhe des Porträtierten, kann der Eindruck von Stärke, Überlegenheit und sogar Überheblichkeit entstehen.
Blitz für leuchtende Farben
Sportaufnahmen
Und noch einen Vorteil kann das Blitzlicht haben. Farben werden satter, je mehr Licht sie abbekommen. Vor allem an grauen Tagen mit bewölktem Himmel bringt ein wenig Blitzlicht die Farben zum Leuchten. Man nennt diese Technik des dezenten Blitzeinsatzes übrigens Aufhellblitzen.
Schnelle Bewegungen sind nicht einfach zu fotografieren. Und da man in den seltensten Fällen nah genug an ein sich bewegendes Motiv herankommt, muss man außerdem noch mit Telebrennweiten fotografieren, was die
Auch mal höhere ISO-Werte probieren
Um mit ultrakurzer Verschlusszeit fotografieren zu können, wurde die Empfindlichkeit auf ISO 400 erhöht und gleichzeitig die Blende maximal auf f2,8 geöffnet. AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/1000 sek Blende f/2,8 ISO 400
Haben Sie sich schon mal gute Schwarzweißporträts angesehen, und ist Ihnen dabei die teilweise grobe Körnung der Abzüge aufgefallen? Früher wurden stimmungsvolle Schwarzweißaufnahmen häufig mit grobkörnigem, hochempfindlichem Schwarzweißfilm gemacht. Diese besondere Stimmung lässt sich auch in der Digitalfotografie in gewissem Rahmen erzeugen, indem Sie die Empfindlichkeit (ISO) etwas heraufsetzen und z. B. mit ISO 400 oder 800 arbeiten. Ein zusätzlicher Vorteil: Durch die hohe Empfindlichkeit werden die Verschlusszeiten kürzer, und Sie können 293
Probleme beim Fokussieren und Verwackeln nochmals steigert. Leider ist es eine Tatsache, dass mit steigendem Preis der Kameraausrüstung auch die Ausbeute an guten Sport- und Actionfotos steigt. Möchten Sie nur ab und zu mal Ihre Kinder beim Fußball oder Reiten fotografieren, müssen Sie sich deshalb nicht gleich eine Profikamera mit Mordsobjektiv kaufen. Mithilfe einiger Tricks gelingen auch mit einer einfachen Kompaktkamera ordentliche Actionfotos.
Nachführender Autofokus
Fotografieren Sie, um die Verschlusszeiten noch weiter zu verringern, mit höherer Empfindlichkeit von z. B. ISO 800 oder mehr. Dann sind die Bilder zwar etwas verrauscht, dafür aber nicht verwackelt. Bildrauschen kann man am Computer bis zu einem gewissen Grad retuschieren, Verwacklungen jedoch sind der Tod jeder Aufnahme.
Kurze Brennweiten gegen Verwackeln
Nutzen Sie, wenn Ihre Kamera das unterstützt, den nachführenden Autofokus. Hierbei verfolgt der Autofokus das anvisierte Motiv und stellt die Entfernung ständig neu ein. Die Ausbeute an korrekt fokussierten Bildern steigt dadurch deutlich an.
Gehen Sie so nah wie möglich an die bewegten Motive heran und verkürzen Sie die Brennweite. Denn eine lange Brennweite führt unweigerlich zu größerer Verwacklungsgefahr. Je kürzer die Brennweite, desto besser.
Serienaufnahmen = mehr Ausbeute
Architektur
Machen Sie Serienaufnahmen. Halten Sie, sobald die Kamera für Serienaufnahmen eingestellt ist (siehe Handbuch), einfach den Auslöser gedrückt. Denn immerhin leben wir im digitalen Zeitalter, und selbst eine Serie von 100 Bildern verursacht keine Kosten.
Drei Dinge sind es, die professionelle Architektur fotografen vor allem beachten: den Kamerastandpunkt, das Licht und den Bildausschnitt. Wenn Sie unterwegs sind und Bauwerke fotografieren möchten, sollten Sie sich Zeit nehmen. Denn in den seltensten Fällen kommen gute Bilder dabei heraus, wenn man für ein Gebäude nur zwei Minuten Zeit hat. Hier ein paar Tipps für gute Fotos, auch wenn die Zeit knapp ist:
Sportprogramm nutzen Stellen Sie als Aufnahmeprogramm das Sportprogramm ein. Hierbei stellt die Kamera automatisch so kurze Verschlusszeiten wie möglich ein, um Bewegungen einzufrieren.
Große Blende für kurze Verschlusszeiten Wenn Sie mit dem Programm Zeitautomatik (T oder Tv) arbeiten, können Sie manuell die größtmögliche Blendenöffnung (z. B. f2,8 oder f4) auswählen. Dadurch werden die Verschlusszeiten so kurz wie möglich.
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Hohe Empfindlichkeit für kurze Verschlusszeiten
Stürzende Linien vermeiden Versuchen Sie, stürzende Linien und vermeintlich nach hinten kippende Gebäude, hervorgerufen durch einen niedrigen Kamerastandpunkt, zu vermeiden. Fotografieren Sie mit Weitwinkel von unten, scheinen Gebäude auf den Bildern nach hinten zu kippen, weil die eigentlich parallelen Häuserkanten nach oben hin zusammenlaufen. Hier hilft nur, sich weiter vom Gebäude zu entfernen, mit länge-
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/3,2 ISO 200
Details sind in jeder Präsentation wichtig. Deshalb ist es ganz nützlich, wenn Ihre Kamera mit einem Zoomobjektiv ausgestattet ist, das auch längere Brennweiten bietet. Dann kann man solche Details wie das Balkongeländer nah heranholen.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 17 mm Belichtung 1/60 sek Blende f/4 ISO 800
rer Brennweite zu arbeiten und eventuell den eigenen Standpunkt zu erhöhen.
Extreme Perspektiven ausprobieren Wenn sich stürzende Linien nicht vermeiden lassen, versuchen Sie es mal mit extremen Perspektiven! Gehen Sie nah an das Gebäude heran, stellen Sie die minimale Weitwinkelbrennweite ein und wählen Sie einen sehr tiefen Kamerastandpunkt. Das führt oft zu extrem dynamischen und ungewöhnlichen Ansichten.
Auf Details achten Fotografieren Sie nicht nur Gesamtansichten, sondern suchen Sie auch nach markanten Details. Das können Fassadenteile sein, eine Haustür, eine spiegelnde Fensterreihe, eine alte Lampe oder ein Wasserspeier. Fast alles kommt für Detailaufnahmen infrage.
Grauverlaufsfilter für hellen Himmel Falls der Himmel mal nicht passt, weil er dunstig oder viel zu hell für korrekte Belichtungen ist, können Sie sich mit einem Grauverlaufsfilter behelfen. Der Filter wird vor das Objektiv geschraubt und so gedreht, dass die grau getönte Seite oben ist. Dadurch wird der zu helle Himmel abgedunkelt, ohne das Motiv darunter allzu sehr zu beeinflussen.
Licht am Morgen und Abend Architektur wirkt oft in Schwarzweiß am interessantesten, da Farben nur von den Formen und Strukturen ablenken würden. Der Passauer Dom ist hellgrau, also wären Farben sowieso nicht so wichtig.
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Warten Sie, wenn es die Zeit erlaubt, auf den späten Nachmittag. Dann ist das Licht für Architekturaufnahmen ideal, weil Sie die Dreidimensionalität eines Bauwerks durch LichtSchatten-Kontraste besser einfangen können. Gleiches gilt übrigens auch für die frühe Morgensonne.
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
AUFNAHMEDATEN Brennweite 140 mm Belichtung 1/160 sek Blende f/8 Stativ
Landschaften Landschaften haben meistens einen großen Vorteil: Sie bewegen sich nicht. Also könnte man meinen, man nehme einfach die Kamera in die Hand, visiere die Landschaft bzw. einen Ausschnitt an und drücke auf den Auslöser. Tja, leider läuft es so nicht, wenn Sie vernünftige Bilder möchten und keine 08/15-Massenware. Ein paar Tipps gefällig?
Ein Auge zudrücken Wenn Sie vor einer atemberaubenden Landschaft stehen und sich kaum noch zurückhalten können, ein paar Fotos zu schießen, atmen Sie erst mal tief durch. Halten Sie sich dann ein Auge zu. Das ist kein Witz! Denn während so manche Landschaft in der dreidimensionalen menschlichen Wahrnehmung (mit zwei Augen) toll aussieht, wirkt sie zweidimensional (mit nur einem Auge bzw. auf einem Foto)
Landschaften kann man auch mit Telebrennweiten aufnehmen. Das verdichtet die Perspektive und zieht große Distanzen im Bild zusammen.
plötzlich flach, langweilig oder diffus. Suchen Sie deshalb mit nur einem Auge den Blickfang, der Sie an der landschaftlichen Ansicht gefesselt hat.
Brennweiten variieren Fotografieren Sie Landschaften nicht nur mit Weitwinkelbrennweiten. Denn eine ausschweifende Ansicht bedeutet auch meistens, dass viele störende Details, die Ihnen erst auf den zweiten Blick auffallen werden, im Bild sind. Reduzieren Sie den Blickwinkel also auch mal mit mittlerer oder langer Brennweite.
Morgenstund hat Gold im … Warten Sie wenn möglich auf das passende Licht. In der Landschaftsfotografie sind das meist die frühen Morgenstunden und der späte Nachmittag. Dann fällt das Sonnenlicht schräg auf die Welt und erzeugt durch viele Schatten Plastizität und Tiefe. 297
Immer mit Stativ Arbeiten Sie mit Stativ. Denn wenn Sie eine Landschaft mit markantem Vordergrund von vorn bis hinten scharf abbilden möchten, muss die Blende möglichst klein sein (z. B. f11 oder f16). Das führt dazu, dass die Belichtungszeit ziemlich lang werden kann und verwacklungsfreie Fotos aus der Hand nicht mehr möglich sind. Noch besser: Verwenden Sie ein Stativ und einen Fernauslöser, um die Kamera beim Auslösen nicht berühren zu müssen.
Markantes im Blickfeld Suchen Sie sich ein markantes Vordergrundmotiv. Denn ein seitlich positioniertes – auch noch so banales – Vordergrundmotiv, das scharf abgebildet ist, führt den Blick des Betrachters ganz automatisch ins Bild und macht die Aufnahme dadurch viel interessanter. Als Vordergrundmotiv kommt so ziemlich alles infrage: Blumen, Felsen, Denkmäler, Menschen oder ein Baum.
Grauverlaufsfilter gegen ausgebleichten Himmel Ist der Himmel zu hell, verwenden Sie einen Grauverlaufsfilter. Der Filter wird vor das Objektiv geschraubt und so gedreht, dass sich die graue Tönung oben befindet. Dann bleicht der Himmel nicht aus, und man sieht auf den Bildern sogar noch ein paar Wolken (falls vorhanden).
Knackige Farben mit Polfilter Knackig blau wird der Himmel von professionellen Landschaftsaufnahmen immer mit einem ganz besonderen Trick: dem Polarisationsfilter oder kurz Polfilter. Auch dieser Filter wird vor das Objektiv geschraubt und kann gedreht werden. Probieren Sie es, wenn Sie sich einen solchen Filter zulegen (nur zirkulare Polfilter funktionieren an digitalen Spiegelreflexkameras reibungslos), einfach aus. Sie werden schon beim Blick durch den Sucher den Effekt
Lichtspuren von fahrenden Autos nimmt man mit Stativ, Fernauslöser und langer Verschlusszeit auf. Machen Sie am besten viele Versuche mit unterschiedlich langen Verschlusszeiten, um auch den statischen Hintergrund korrekt zu belichten.
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KAPITEL 8 FOTOTIPPS
sehen. Kleiner Tipp: Die Wirkung ist dann am intensivsten, wenn die Sonne im 90°-Winkel zur Blickrichtung der Kamera steht.
Nachtaufnahmen Wer in der Nacht fotografiert, sollte wissen, was er tut. Denn das Fotografieren im Dunkeln führt nicht selten zu verwackelten, verrauschten, farbstichigen oder vom Blitz unnatürlich grell ausgeleuchteten Bildern. Doch keine Sorge, mit ein wenig Zubehör, einer Handvoll Praxistipps und etwas Disziplin kriegen Sie auch gute Nachtaufnahmen hin.
Stativ ist Pflicht Sind Sie in der Nacht zum Fotografieren unterwegs, ist ein Stativ eigentlich immer Pflicht. Denn wenn Sie nicht gerade Menschen in der Nähe der Kamera mit Blitz fotografieren, sind die Verschlusszeiten praktisch immer so lang, dass die Bilder unweigerlich verwackeln. Also – stets mit Stativ arbeiten.
Individueller Weißabgleich Nächtliche Lichter und Lampen erzeugen zum Teil völlig unterschiedliche Lichtfarben. Das heißt, der automatische Weißabgleich Ihrer Kamera hat wirklich zu kämpfen. Besser wäre es, wenn Sie ein paar Probeaufnahmen mit unterschiedlichem Weißabgleich machten (siehe Kamerahandbuch) und sich dann für die stimmungsvollste Variante entschieden.
Vordergrund anblitzen Manchmal kann es hübsch aussehen, wenn Sie ein markantes Vordergrundmotiv mit dem Blitz ausleuchten. Allerdings sollten Sie dann mit langer Verschlusszeit (am besten im Modus A oder Av – Blendenvorwahl) fotografieren, damit der Hintergrund nicht völlig
AUFNAHMEDATEN Brennweite 35 mm Belichtung 2 sek Blende f/19
Wegen der kleinen Blendenöffnung von f19 ergab sich eine lange Verschlusszeit (2 sek) Dadurch konnte die Bewegung des Karussells perfekt eingefangen werden.
schwarz wird. Stellen Sie als Blende z. B. 4 ein, die Kamera wählt dann die Verschlusszeit automatisch. Auch hier gilt wieder: Immer mit Stativ arbeiten, weil die Verschlusszeit lang ist und die Bilder sonst verwackeln.
Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang Wenn Sie Fahrzeuge in der Nacht fotografieren, erzeugen die Scheinwerfer Lichtspuren. Blitzen Sie die Fahrzeuge zusätzlich an, um sie sichtbar zu machen, muss der Blitzmodus Blitzen auf den 2. Verschlussvorhang eingestellt sein (siehe Kamerahandbuch). Dann leuchtet der Blitz erst am Schluss der Belichtungszeit auf, und im Bild ist die Leuchtspur hinter dem Fahrzeug zu sehen.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 40 mm Belichtung 1/1250 sek Blende f/16
AUFNAHMEDATEN Brennweite 170 mm Belichtung 1/400 sek Blende f/5,6
Gegenlicht kann man immer dazu verwenden, Bilder, die wie Schattenrisse anmuten, zu erzeugen. Die Belichtung ist knifflig, am besten manuell ausprobieren.
Um den Gegenlichteffekt ein wenig abzumildern und die Kontraste nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen, kann man versuchen, die Sonne hinter etwas zu verstecken. Hier lugt sie hinter den Ästen hervor.
Vorsicht, Bildstabilisator! Viele Kameras und Objektive haben heute einen Bildstabilisator eingebaut, um auch mit längeren Verschlusszeiten unverwackelte Fotos aus der Hand machen zu können. Erwarten
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Sie jedoch keine Wunder, auch ein Bildstabilisator hat seine Grenzen. Eine Verschlusszeit von 1/4 sek und mehr gleicht kein Stabilisator zuverlässig aus.
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
Besser mit Weitwinkelbrennweite Weitwinkelaufnahmen sind nicht so anfällig für das Verwackeln wie Teleaufnahmen. Wenn möglich, arbeiten Sie daher mit Weitwinkelbrennweiten.
steht, kann es passieren, dass sie direkt ins Objektiv scheint. Das führt zu Blendenflecken, Reflexionen und Geisterbildern. Nutzen Sie deshalb immer eine Gegenlichtblende, die am Objektiv angebracht wird, um das Objektiv vor der Sonne abzuschatten.
Gegenlicht
Hohe Kontraste ausgleichen
Jetzt wird’s wirklich anspruchsvoll – Gegenlichtaufnahmen! Befindet sich die Hauptlichtquelle (Sonne, Strahler, heller Himmel, Sonnenuntergang) hinter dem Motiv, können Sie jeden automatischen Belichtungsmesser jeder Digitalkamera vergessen. Denn das ins Objektiv fallende Licht verhindert korrekte Messungen. Also, keine Chance für perfekte Aufnahmen im Automatikmodus. Jetzt können Sie zeigen, ob Sie’s draufhaben und Ihre Kamera beherrschen. Hier die Tipps der Profis:
Belichtungsmessung optimieren Wie gesagt, die automatische Standardbelichtungsmessung (Mehrfeldmessung, Matrixmessung – je nach Kameramodell unterschiedlich) wird bei Gegenlichtbildern viel zu dunkle Aufnahmen produzieren und das Hauptmotiv in Schwärze versinken lassen. Hier hilft nur die Spotmessung, bei der die Kamera lediglich einen winzigen Teil (ca. 1 %) der Bildfläche ausmisst. Stellen Sie also die Spotmessung oder eine andere eng begrenzte Messmethode ein (siehe Kamerahandbuch) und richten Sie die Kamera exakt auf das Hauptmotiv, das im Idealfall mittlere Helligkeit hat (Haut, Asphalt, grüne Wiese). Wichtig ist, dass hierbei kein Gegenlicht im Spotmessbereich zu sehen ist. Dann wird die Kamera korrekte Werte für das Hauptmotiv ermitteln.
Mit Gegenlichtblende arbeiten
Gegenlicht erzeugt normalerweise hohe Kontraste. Um diese Kontraste, die manchmal zu extrem ausfallen, zu mildern, können Sie an den meisten Digitalkameras den Bildkontrast über ein Kameramenü reduzieren. Sehen Sie im Kamerahandbuch nach, ob das bei Ihrer Kamera möglich ist.
Blitzlicht für Personen Fotografieren Sie Personen im Gegenlicht, sollten Sie es auf jeden Fall auch mit Blitzlicht und normaler Belichtungsmessung probieren. Denn der Blitz hellt die ansonsten zu dunkle Person im Vordergrund auf, und Sie bekommen eine ausgewogenere Belichtung über die gesamte Bildfläche.
Belichtungsreihen helfen Wenn Sie sich beim Einstellen von Blende, Verschlusszeit und Belichtungsmessmethode nicht sicher sind, können Sie auch versuchen, über eine Belichtungsreihe zumindest eine gute Aufnahme zu erhalten. Machen Sie bei Gegenlichtaufnahmen am besten eine Belichtungsreihe, deren Einzelbilder mindestens eine, vielleicht sogar zwei Belichtungsstufen auseinanderliegen. Dann können Sie ziemlich sicher sein, wenigstens eine korrekt belichtete Aufnahme zu bekommen. Und wenn Sie fit in der Bildbearbeitung sind, können Sie die unterschiedlich belichteten Fotos sogar übereinandermontieren und die jeweils zu dunklen und zu hellen Bereiche löschen.
Wenn das Gegenlicht von der Sonne erzeugt wird und die Sonne relativ hoch am Himmel 301
AUFNAHMEDATEN Brennweite 200 mm Belichtung 1/30 sek Blende f/13 ISO 200
Hier wurde eine manuelle Belichtungsreihe von fünf Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung (Verschlusszeit) angefertigt. Die Blende blieb immer gleich. AUFNAHMEDATEN Brennweite 140 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/5,6 ISO 200
Achten Sie bei Sonnenuntergängen immer auf die Bildgestaltung und platzieren Sie die Sonnenscheibe und den Horizont im Goldenen Schnitt oder zumindest außerhalb der Bildmitte. Das macht die Fotos spannender. 302
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
Sonnenauf- und -untergänge Beliebtes und häufig fotografiertes Urlaubsmotiv, leider beinahe ebenso oft langweilig inszeniert oder einfach falsch belichtet – der Sonnenuntergang. Das muss nicht sein. Wirklich. Denn so schwer sind Sonnenauf- und -untergänge nun auch nicht zu fotografieren. Blättern Sie kurz zurück und lesen Sie sich die Tipps zur Gegenlichtaufnahme noch einmal durch. Das sind schon mal die Grundlagen. Dann kommen Sie wieder hierher zurück und schauen sich die speziellen Wie-fotografiereich-einen-Sonnenuntergang-Tipps an.
Belichtungsreihen Knifflig ist beim Sonnenuntergang aus technischer Sicht die Belichtung. Daher mein Rat: Machen Sie Belichtungsreihen mit Intervallen von ein bis zwei Belichtungsstufen. Denn bei einer Reihe von drei Bildern mit unterschiedlicher Belichtung können Sie relativ sicher sein, zumindest eine gute Aufnahme im Kasten zu haben.
Manuelle Belichtung Sie wissen, wie man Blende und Verschlusszeit manuell einstellt? Dann verzichten Sie auf Belichtungsreihen und probieren einfach verschiedene Werte aus, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind.
Weißabgleich variieren Die Weißabgleichsautomatik einer Digitalkamera versucht immer, farblich neutrale Bilder zu produzieren. Das ist bei einem gelb-roten Sonnenuntergang natürlich nicht gewollt. Probieren Sie deshalb lieber die Weißabgleichsvoreinstellungen z. B. für Schatten oder bewölkten Himmel aus, um das Rot des Sonnenuntergangs zu erhalten.
Nicht nur Sonne Ein Sonnenuntergang ohne Umgebung ist ziemlich öde. Beziehen Sie die Landschaft bzw. den Vordergrund in die Bildgestaltung mit ein. Denn wenn Sie den Sonnenuntergang nicht in den Kontext einbinden, den Sie beim Fotografieren sehen und erleben, werden die Fotos sicher keine Stimmung transportieren. Und schließlich geht es doch genau darum – Stimmung.
Mittlere und lange Brennweiten einsetzen Wenn Sie die Umgebung samt unter- oder aufgehender Sonne in einem Foto perspektivisch verdichten möchten, müssen Sie mit mittlerer oder langer Brennweite arbeiten. Fotografieren Sie dagegen mit Weitwinkel, wird die Sonne nur sehr klein im Bild erscheinen. Wählen Sie mit einer längeren Brennweite lieber einen knappen Bildausschnitt und beschränken Sie sich auf das Wesentliche.
Nicht direkt in die Sonne sehen Gerade beim Fotografieren mit langen Brennweiten (200 mm und mehr) sollten Sie sehr vorsichtig beim Ausrichten der Kamera sein. Beim Blick durch den Sucher (bei Spiegelreflexkameras) wird das Sonnenlicht gebündelt und kann, wenn die Sonne noch höher am Himmel steht, Ihre Augen schädigen. Deshalb bitte niemals mit langer Brennweite direkt in die Sonne sehen!
Durch Scheiben fotografieren Wer mit dem Bus, dem Zug oder dem Flugzeug reist, sieht die Welt durch Fensterscheiben vorbeiziehen. Sitzen Sie an einem völlig verkratzten Fenster, hilft leider kein Trick, um zu guten Fotos zu kommen. Wenn Sie Glück haben und die Scheibe einigermaßen sauber 303
Polfilter gegen Reflexe und Spiegelungen Besorgen Sie sich einen Polfilter, den Sie vor das Objektiv schrauben. Der Polfilter wird einfach so lange gedreht, bis möglichst sämtliche Reflexionen in der Scheibe verschwunden sind. Polfilter sind zwar nicht ganz billig, dafür aber nicht nur für Fotos durch Scheiben nützlich. Auch in der Landschaftsfotografie sorgen Polfilter für satte Farben und weniger störende Reflexionen.
Blitz ist tabu Achten Sie darauf, dass Ihre Kamera nicht automatisch blitzt. Wählen Sie ein Aufnahmeprogramm, bei dem Sie bestimmen, ob es blitzt. Denn der Blitz würde in der Scheibe einen grellen Lichtpunkt erzeugen.
Getönte Scheiben – Tipp 1
Fotografieren Sie durch ein Glas oder eine Scheibe, sollte die Oberfläche absolut sauber sein. Sie würden in den meisten Fällen sonst jeden noch so kleinen Fussel oder Kratzer sehen.
und kratzerfrei ist, lassen sich auch durch Glas oder Kunststoff hindurch tolle Stimmungsbilder für die Reise-Diashow schießen – vor allem, wenn Sie fit in der Bildbearbeitung sind. Und natürlich helfen die folgenden Tipps ebenfalls dabei, exotische Tiere im Zoo hinter Glas abzulichten.
Nah ran Gehen Sie mit dem Objektiv so nah wie möglich an die Scheibe heran. Dadurch werden Spiegelungen von Ihnen oder dem Geschehen hinter Ihnen vermieden. 304
Ist die Scheibe, durch die Sie fotografieren möchten, getönt oder gefärbt, kann es Probleme mit dem Weißabgleich geben. Achten Sie in diesem Fall darauf, dass Sie zumindest auf einem Ihrer Bilder etwas nahezu Weißes (eine Fassade, ein weißes Hemd) im Bild haben. Diese weiße Fläche kann später bei der Bildbearbeitung als Referenz dienen, mit der sich Farbstiche durch die getönte Scheibe korrigieren lassen.
Getönte Scheiben – Tipp 2 Noch eleganter, wenn auch mit ein wenig Hilfe, klappt die Farbkorrektur einer getönten Scheibe, wenn Sie jemanden dabeihaben, der ein weißes Blatt Papier von außen an die Scheibe halten kann. Denn dann können Sie einen manuellen Weißabgleich vornehmen (siehe Kamerahandbuch) und die Kamera so einstellen, dass sie automatisch richtige Farben aufnimmt.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 400 mm Belichtung 1/250 sek Blende f/9 ISO 200
Stimmungsvolle Tierbilder Tiere daheim, im Zoo und in freier Wildbahn sind immer ein fotografischer Hingucker, wenn die Aufnahmen gelungen sind. Wie bei vielen Motiven kann man allerdings auch hier eine Menge falsch machen. Da Sie aber vermutlich lieber wissen möchten, wie man’s richtig macht, folgen ein paar handfeste Tipps und Tricks zum Thema Tierfotografie.
Trotz der enormen Brennweite von 400 mm wurde hier ohne Stativ fotografiert. Das Eichhörnchen tauchte spontan auf. Die Aufnahme ist nicht verwackelt, weil der Bildstabilisator ausgezeichnet gearbeitet hat.
Bildgestaltung durch Nähe Tiere kann man fast ebenso wie Menschen porträtieren. Der wichtigste Aspekt – neben der Beleuchtung – ist dabei die Bildgestaltung. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und wählen Sie einen knappen Bildausschnitt. Denn oft stört zu viel „Drumherum“ nur und lenkt vom Tier ab.
AUFNAHMEDATEN Brennweite 135 mm Belichtung 1/500 sek Blende f/2,8
Blitzen für lebendige Augen Zu welcher Tageszeit und unter welchen Lichtbedingungen auch immer – fotografieren Sie Tiere so oft es geht mit Blitz. Reduzieren Sie gegebenenfalls die Blitzleistung (siehe Kamerahandbuch), damit der Blitz im Vergleich zum natürlichen Licht nicht zu dominant wird. Das kleine, vom Blitz erzeugte Spitzlicht in den Augen macht jedes Tierporträt gleich viel lebendiger. Liegen die Augen im Dunkeln, wirken die meisten Porträts nicht.
So nah kommt man normalerweise nicht an einen Uhu heran. Das eindringliche Tierporträt entstand auf einer Vogelschau. Der Vogel saß auf dem Arm seines Besitzers, im Hintergrund sieht man noch verschwommen einen neugierigen Besucher. AUFNAHMEDATEN Brennweite 245 mm Belichtung 1/3200 sek Blende f/4
Augenhöhe Begeben Sie sich wenn möglich auf Augenhöhe mit dem tierischen Motiv. Denn diese Perspektive ist in den meisten Fällen ungewöhnlich und hält den Betrachter Ihrer Bilder länger gefesselt. Eine Katze aus der üblichen Perspektive von oben zu fotografieren reproduziert lediglich die übliche, alltägliche Sichtweise. Langweilig.
Fliegende Möwen erwischt man nur scharf, indem man mit ultrakurzen Verschlusszeiten und schnellem Autofokus fotografiert. Einfache Kompaktkameras sind für solche Aufnahmen leider nicht ausreichend ausgestattet. Zumindest ist die Ausbeute an gelungenen Aufnahmen deutlich geringer als mit einer guten Digital-SLR. 305
Bewegungen verfolgen Wenn Sie Tiere in Bewegung fotografieren möchten, sollten Sie so bald wie möglich anfangen zu üben. Denn ein Tier mit der Kamera zu verfolgen und dabei scharfe Fotos zu machen ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe. Zur Unterstützung: Schalten Sie das Sportaufnahmeprogramm ein oder wählen Sie manuell eine sehr kurze Verschlusszeit vor. Falls Ihre Kamera das kann, aktivieren Sie den nachführenden Autofokus. Die Scharfeinstellung wird dann von der Kamera ständig neu justiert, damit das Motiv im Fokus bleibt.
Große Blendenöffnung Arbeiten Sie mit großen Blendenöffnungen (z. B. f2,8 oder f4), damit der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt. Denn nichts lenkt mehr von einem schönen Vogelporträt oder dem verträumten Blick einer Katze am Fenster ab als ein relativ scharfer, unruhiger Hintergrund.
Bewegungseffekte Höchst anspruchsvoll, dabei aber immer echte Hingucker sind perfekt gemachte Fotos von Dies ist die einzige gelungene von ca. 15 Aufnahmen, bei der versucht wurde, ein vorbeifahrendes Motorrad mit langer Verschlusszeit und verfolgender Kamera scharf abzubilden. Trotz des nachführenden Autofokus und einer High-End-Kamera sind solche Bilder besonders schwer.
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AUFNAHMEDATEN Brennweite 95 mm Belichtung 1/20 sek Blende f/22
Bewegungen. Wenn Fotografen hier scheitern, liegt dies vor allem an mangelnder Erfahrung im Umgang mit der Kamera. Außerdem kommt es – leider – auch auf die Technik an. Mit einer Billigkamera aus dem Lebensmittelmarkt sollte man nicht zu viel erwarten, wenn man sich bewegende Menschen oder Objekte fotografieren möchte. Für alle, die ein wenig mehr in ihre Kamera investiert haben, hier einige unterschiedliche Techniken für Motive in Aktion:
Verwischter Hintergrund Bewegung in einem Foto wird immer durch Bewegungsunschärfe gezeigt. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Hintergrund verwischt und das sich bewegende Motiv ist scharf, oder das Motiv verwischt und der Hintergrund ist scharf. Die dritte Möglichkeit – sowohl Motiv als auch Hintergrund sind (bewegungs-)unscharf – bringt üblicherweise nicht viel, außer man möchte abstrahieren. Soll das Motiv (Läufer, spielende Kinder, Auto etc.) scharf vor unscharfem Hintergrund erscheinen, müssen Sie das Motiv exakt mit der Kamera verfolgen. Hilfreich hierbei ist ein nachführender Autofokus (siehe Handbuch), der permanent die Schärfe neu justiert. Auch
KAPITEL 8 FOTOTIPPS
die Serienbildfunktion sollte aktiv sein, da dann die Wahrscheinlichkeit steigt, wenigstens ein paar gelungene Fotos zu erhalten. Die Verschlusszeiten sollten lang genug sein, um durch die Kamerabewegung den Hintergrund unscharf zu bekommen. Probieren Sie Zeiten um 1/60 sek und weniger aus.
Verwischtes Motiv Bewegung kann man auch dadurch ausdrücken, dass man Hauptmotiv und Hintergrund in ungewohnter Weise in Beziehung zueinander zetzt. Das Motiv wird unscharf, der Hintergrund scharf wiedergegeben. Für solche Motive sollte der Hintergrund (Fußballstadion, jubelnde Menschenmenge etc.) allerdings etwas über das Hauptmotiv aussagen, da es durch den Wischeffekt eventuell nicht mehr sofort erkannt wird. Die Kamera wird in diesem Fall fixiert und eine für den Bewegungseffekt notwendige Verschlusszeit von z. B. 1/15 sek bei entsprechender Blende eingestellt. Jetzt kommt es nur noch darauf an, das Motiv in seiner Bewegung im richtigen Augenblick zu erwischen. Blicken Sie mit einem Auge durch den Sucher einer Spiegelreflexkamera, sollten Sie das andere Auge offen halten, um die Bewegung schon kurz vor dem richtigen Zeitpunkt wahrzunehmen. Arbeiten Sie mit einem Monitor, sollte es einfacher sein, Motiv und Blickfeld der Kamera gleichzeitig im Auge zu behalten.
Zoomeffekt Der Zoomeffekt stammt aus einer Zeit, als es noch kaum Möglichkeiten gab, Fotos durch Spezialeffekte interessanter zu gestalten oder am Computer zu bearbeiten. Beim Zoomeffekt wirkt ein Motiv, als würde es sich schnell auf den Fotografen bzw. den Betrachter zubewegen. Dieser „Explosionseffekt“ kommt zustande, wenn man den Brennweitenbereich eines Zoomobjektivs (daher der Name des Effekts) manuell schnell verändert. Das
klappt natürlich am besten mit einer Spiegelreflexkamera mit Zoomobjektiv, da man hier einfach den Brennweitenring dreht, während der Verschluss der Kamera geöffnet ist. Die Verschlusszeit muss natürlich relativ lang sein (z. B. 1/15 bis 1/2 sek), damit die Brennweitenfahrt auch komplett aufgenommen werden kann. Auch hier ist wie bei allen Bewegungsfotos ein wenig Ausprobieren nötig.
Sich selbst bewegen Wenn Sie schon mal im Zug gesessen und bewusst die vorbeiziehende Landschaft beobachtet haben, kennen Sie den Effekt: Objekte in der Nähe verwischen, während weit entfernte Dinge relativ deutlich (scharf) wahrgenommen werden. Dieser Effekt lässt sich natürlich auch im Auto, auf dem Fahrrad (fotografieren ist hier vermutlich schwierig) oder in einem Karussell sitzend erfahren. Wenn Sie, um beim Beispiel zu bleiben, aus einem fahrenden Zug heraus fotografieren, können Sie damit Ihre eigene Bewegung im Foto festhalten, da der Betrachter der Bilder Ihre ganz persönliche Perspektive einnimmt.
Kamera werfen Für eher hartgesottene und experimentierfreudige Fotografen ist die Wurfmethode einen Versuch wert. Man kann hierbei den Selbstauslöser einstellen, damit die Kamera selbsttätig während des kurzen Flugs auslöst. Blende und Verschlusszeit sollte man vorher manuell ermitteln und einstellen, vernünftig wäre eine möglichst kleine Blende (große Schärfentiefe) bei möglichst kurzer Verschlusszeit. Auch der Fokus sollte schon vorher manuell festgelegt sein, damit die Kamera nicht im Flug erst noch fokussieren muss. Ist alles eingestellt, werfen Sie die Kamera am Ende des SelbstauslöserCountdowns einfach so, dass das Objektiv ungefähr in die richtige Richtung zeigt. Klingt einfach, ist in der Praxis aber ziemlich knifflig. 307
INDEX Symbole 12-Bit-Sensor 98
A Abbildungsfehler 150 Aberration 150 Adobe Photoshop 110 Adobe†RGB 111 A/D-Wandler 29 AEB 99, 130 AE-Speichertaste 119 AF-Hilfslicht Aussendung 134 AF-Modus 127 AI FOCUS 90, 124 AI SERVO 90, 92, 125 Akku 46, 58 entnehmen 58 laden 58 Aluminiumstative 279 Anschlüsse 57 Antistaubsystem 36 APS-C-Format 19, 58 APS-C-Sensor 20 APS-H-Sensor 19 Arbeitsspeicher 34 Architektur 294 Auflösung 31 Auflösungsvermögen 23 Aufnahmeprogramme 87 Auslösekabel 280 Auslöser 46 erster Druckpunkt 46 zweiter Druckpunkt 47 Autofokus 122 308
AF-Messfelder 123 AF-Modi 124 AF-Sensoren 123 AI FOCUS 124 AI SERVO 125 Kreuzsensoren 123 ONE SHOT 124 Autofokusmodus 49, 90 Autofokusschalter 61 Automatische Belichtungsoptimierung 132 AWB 115
B Batteriefach 58 Bedienelemente 44 Ein-/Ausschalter 46 INFO-Taste 52 Mülleimer-Taste 52 Belichtung 96, 290, 291, 292, 293, 295, 296, 297, 299, 300, 302, 303, 305, 306 Belichtungsmesser 117 Mehrfeldmessung 119 Messmethoden 119 mittenbetonte Integralmessung 121 Selektivmessung 120 Spotmessung 120 Belichtungskorrekturwert 49 Belichtungsmessmethoden 49, 117, 119 Belichtungsmessung, Referenzen 119 Belichtungsreihen 99, 121, 301, 303 Belichtungssimulation 126 Belichtungsstufen 98 Bewegung 293 Bewegungseffekte 306
CANON-SYSTEM INDEX
Bewölkung 115 Bildgröße 49 Bildpunkte 30 Bildqualität 104 Bildrauschen 32, 102, 131 Bildstabilisator 163, 300 Bildstil 105 Bildwinkel 19 Blasebalg 282 Blende 48, 49 Blendenautomatik 87 Blendenöffnung 146, 260 Blendenflecken 301 Blendenvorwahl 260 Blitzbelichtungsspeicherung 262 Blitzbelichtungswerte 50 Blitzgeräte 250 Makrodoppelblitzgerät 255 Ringblitz 256 Speedlite 220EX 251 Speedlite 270EX 253 Speedlite 430EX 253 Speedlite 580EX II 254 Blitzkabel 279 Blitzleistung 256 Blitzlicht 256, 263 Blitzreichweite 263 Blitzschuh 56, 264 Blitzsynchronisation bei Av 130 Bokeh 150 Bracketing 121 Bracketing-Sequenz 130 Brennweite 144, 290, 291, 292, 293, 295, 296, 297, 299, 300, 302, 303, 305, 306
C Candela 98 CANON iMAGE GATEWAY 271 Canon-System 18 Carbonstative 279 CCD 28, 30 C.Fn I, Belichtung 128 C.Fn II, Bild 131 C.Fn III, Autofokus/Transport 132 C.Fn IV, Operation/Weiteres 136 CMOS 28, 30 CMYK 111 CompactFlash-Karten 61 Custom WB 114
D Dachkant-Spiegelprismensucher 53 Dateiformat JPEG 103 RAW 104 DDR-SDRAM 34 Dead-Pixel 34 DIGIC 34 Digital Photo Professional 37, 271 Dioptrieneinstellung 53 Doppelfunktionstasten 48 Dreibeinstative 279 Dynamikumfang 97, 98
E ECI-RGB 111 EF-Autofokusoptiken 144 309
INDEX Effektfilter 157 EF-Objektive 19, 59, 164 EF-S-Objektive 59, 226 Ein-/Ausschalter 46 Einbeinstative 279 Eingeblendete Anzeige 134 Einschalter 58 Einstellscheibe 280 Empfindlichkeit 102 EOS 1D Mark I 75 EOS 1D Mark II 77 EOS 1D Mark III 20, 77 EOS 1Ds Mark II 72, 79 EOS 1Ds Mark III 23, 44, 81 EOS 5D 58, 72 EOS 5D Mark II 23, 67, 75 EOS 10D 22, 69, 70 EOS 20D 22 EOS 30D 22, 70 EOS 40D 22, 31, 37, 70 EOS 50D 22, 32, 44, 52, 70, 71 EOS 300D 21, 64 EOS 350D 21, 64 EOS 400D 21 EOS 450D 21, 52, 64, 65 EOS 500D 64, 67 EOS 1000D 20, 35, 44, 48, 62 EOS D30 69 EOS D60 69 EOS Digital Solution Disk 271 EOS Integrated Cleaning System 36, 65, 80 EOS Utility 271 E-TTL 250 Extender 145
310
F Farbraum 110 Adobe RGB 111 sRGB 111 Farbsättigung 108 Farbtemperatur 116 Farbton 108 Farbwiedergabe 116 FD-Serie 144 Fernauslöser 135 Fernsteuerung 281 Festbrennweiten 153 Feuchtigkeit 35 Film 29 Filtereffekt 109 Firmware 37 Firmware-Update 37 FL-Serie 144 Fotodioden 29 Fotorucksack 285 Fotos wiederherstellen 283 Foveon-Sensor 31 Full-HD-Video 67 Funktionstasten 48
G Gebäude 294 Gegenlicht 301 Gegenlichtblende 154, 301 Geisterbilder 301 Gelbfilter 158 Geräuschl.Aufn. 127 Getönte Scheiben 304 GIGA Vu SONIC 283
CANON-SYSTEM INDEX
Glas 303 Grauverlaufsfilter 156, 296, 298 Grünfilter 160
H Halteschienen 279 Handschlaufe 280 Hauptwählrad 48 HD-Auflösung 67 HDMI Mini 57 Helligkeitsinformationen 98 High-Speed-Speicher 61 Hochformatgriff 279 Hot-Pixel 33 HSS 262
I Individualfunktionen 127 Infrarotfernsteuerung 281 Infrarotfilter 157 IR-Fernsteuerung 281 IS 162 ISO-Einstellstufen 128 ISO-Empfindlichkeit 89 ISO-Erweiterung 129 ISO-Wert 49, 102
J JPEG (JPG) 103, 105 JPEG-Dateien 105 JPEG-Komprimierung 103
K Kamerablitz 256, 262 Kamerabody 19 Kamerahülle 281 Kameramonitor 51 Kamerapflege 35, 282 Kameratechnik 28 Kamerazubehör 278 Kartenslot 61 Kleinbildformat 19 Kontrast 23, 97, 108 Kreativ-Automatik 89 Kreativprogramme 47, 87 A-DEP 96 Av 95 M 95 P 94 Tv 95 Kurzzeitsynchronisation 251, 261
L Lab 111 Ladegerät 58 Ladungsrauschen 33 Landschaften 91, 122 297 Landschaftsaufnahme 259 Langzeitbelichtungen 33 Langzeitsynchronisation 259 LCD-Anzeige 49, 60, 115 Leitzahl 256 Leuchtstoffröhren 115 Leuchtwinkel 254 Lichtfarbe 115 Lichtschalter 49 311
INDEX Lichtsensoren 29 Lichtsignal 33 Lichtstärke 146 Linse 144 Livebild 33, 53, 65, 125, 126 LiveModus 127 LiveModus mit Gesichtserkennung 127 Live-View 68 Luft 36 Luminanzwert 98 Lupenobjektiv 244
M Makro 290 Aufheller verwenden 291 Fernauslöser 291 ISO-Wert 291 kleine Blenden 290 manuell fokussieren 290 Makrodoppelblitz 255 Makrozubehör 284 Manuell fokussieren 90, 126 Mattscheibe 54 Mehrfeldmessung 119 Mehrlinsensysteme 150 Messmethoden 119 Mittenbetonte Integralmessung 121 Mobile Bildspeicher 283 Moduswählrad 47, 87, 88 Monochrom 109 Mosaikfilter 30 Motivkontrast 98 Motivprogramme 47, 87 Blitz 93 Landschaft 91 312
Nachtporträt 93 Nahaufnahmen 91 Porträt 90 Sport 92 MR-14EX 256 MT-24EX 255
N N3 57 Nachführender Autofokus 294 Nacht 299 Nachtmodus 257, 261 Nachtporträt 93 Nahaufnahmen 91 Nodalpunkt 54, 284
O Objektive 19, 23, 144, 160 anschließen 58, 59 Brennweite 144 EF 162 EF 15/1:2,8 Fisheye 166 EF 16-35/1:2,8L USM 175 EF 17-40/1:4L USM 176 EF 20-35/1:3,5-4,5 USM 178 EF 24/1:1,4L USM 168 EF 24/1: 2,8 168 EF 24-70/1:2,8L USM 180 EF 24-85/1:3,5-4,5 USM 180 EF 24-105/1:4L IS USM 182 EF 28/1:1,8 USM 171 EF 28-105/1:3,5-4,5 II USM 182 EF 28-105/1: 4-5,6 / USM 182
CANON-SYSTEM INDEX
EF 28-135/1:3,5-5,6 IS USM 185 EF 28-300/1:3,5-5,6L IS USM 196 EF 35/1:1,4L USM 172 EF 35/1:2 172 EF 50/1:1,2L USM 189 EF 50/1: 1,4 USM 189 EF 50/1: 1,8 II 186 EF 50/1: 2,5 Compact Macro 210 EF 55-200/1:4,5-5,6 II USM 199 EF 70-200/1:2,8L USM / IS 200 EF 70-200/1: 4L IS USM 200 EF 70-300/1:4-5,6 IS USM / DO 203 EF 75-300/1:4-5,6 III / USM 204 EF 85/1:1,2L USM II 190 EF 85/1: 1,8 USM 190 EF 90-300/1:4-5,6 III / USM 204 EF 100/1:2,8 Macro USM 213 EF 100/1: 2 USM 193 EF 100-300/1:4,5-5,6 USM 207 EF 100-400/1:4,5-5,6 L USM 208 EF 135/1:2,8 SF 194 EF 135/1: 2L USM 193 EF 180/1:3,5 Macro USM 214 EF 200/1:2,8L II USM 193 EF 200/1: 2L IS USM 216 EF 300/1:2,8L IS USM 218 EF 300/1: 4L IS USM 218 EF 400/1:2,8L IS USM 220 EF 400/1: 4 DO IS USM 222 EF 400/1: 5,6L USM 220 EF 500/1:4L IS USM 224 EF 600/1:4L IS USM 224 EF 800/1:5,6L IS USM 224 EF-S 162, 226 EF-S 10-22/1:3,5-4,5 USM 226 EF-S 17-55/1:2,8 IS USM 231 EF-S 17-85/1:4-5,6 IS USM 232
EF-S 18-55/1:3,5-5,6 IS 228 EF-S 18-200/1:3,5-5,6 IS 236 EF-S 55-250/1:4-5,6 IS 234 EF-S 60/1:2,8 Macro USM 238 Festbrennweiten 153, 164 IS-Technologie 162 mit Bildstabilisator 163 Spezialobjektive 210 Superteleobjektive 216 Telekonverter 244 Teleobjektive 190 Telezooms 190 testen 148 Tilt/Shift 240 USM 162 Verlängerungsfaktor 163 Zoomobjektive 152 Zubehör 154 Objektivfehler 150 Objektivpflege 282 Objektivserien 144 Okularabdeckung 54 ONE SHOT 90, 124 Orangefilter 158 Original Security Kit OSK-E3 138
P Panoramazubehör 284 PC 57 Perspektive 293, 296 PhotoStitch 272 Picture Style Editor 271 Pixel 31 Polarisationsfilter 155 Polfilter 298, 304 313
INDEX Porträts 292 leuchtende Farben 293 Telebrennweiten 292 unscharfer Hintergrund 292 Porträt 90 Programmverschiebung 87 Prozessor 34
Q Qualität 105 Qualitätsstufen 104 QuickModus 127
R Rauschverhalten 102 RAW 104 RAW-Bilder 52 RAW-Dateien 104, 105, 277 RAW-Format 108 RAW+L 105 Reflexionen 301 Reinigungsgeräte 282 RGB 111 Rote-Augen-Effekt 260 Rote-Augen-Lampe 56 Rotfilter 158 R-Serie 144
S Safety Shift 128 Scheiben 303 314
Scheimpflug, Theodor 241 Scheimpflug-Regel 241 Schmutz 37 Schnappschüsse 88 Schnelleinstellbildschirm 138 Schnelleinstellrad 48, 58 Schärfe 23, 108 Schärfeleistung 147 Schärfensuche 133 Schärfentiefe 55, 75, 146, 260 Schärfentiefeautomatik 87 Schärfentiefeprüfung 55 Schutzfolien 281 Schwarz-Weiß-Fotografie 109 SD-Karten 61 Selbstauslöser 56 Selektivmessung 120 Sensor 28, 29, 144 Sensorgröße 254 Sensorreinigung 36 Sensorselbstreinigung 37 Sensortechnologie 28 CCD-Element 29 CMOS-APS 29 Foveon 31 Mosaikfilter 30 Shiften 240 Siemensstern 148 Skylightfilter 154 SLR-Fotografie 19 Software 270 Sonnenaufgang 303 Sonnenuntergang 303 Speedlite 250 Speedlite 220EX 251 Speedlite 580EX II 254 Speicherkarten 61
CANON-SYSTEM INDEX
High-Speed 61 Spezialobjektive 240 Spiegel 28 Spiegelobjektive 144 Spiegelreflexkamera 161 Spiegelverriegelung 134 Sport 92, 293 große Blende 294 Serienaufnahmen 294 Spotmessung 120 sRAW 104 sRGB 111 Standardmattscheibe 54 Stativ 278 Staub 35, 36 Sternenlicht 98 Stern-Taste 119 Stürzende Linien 240 Stürzende Linien 294 Sucher 53, 125 Okularabdeckung 54 Sucherbild 135 Sucheranzeige 51 Sucherzubehör 280 Synchronzeit 262
T Tageslicht 115 Tageslicht, hell 98 Tasten AF-Messfeldwahl 50 AF-ON-Taste 50 AF-Taste 48 Blitz-Taste 56 FUNC. 51
INFO-Tasten 52 ISO-Taste 48 JUMP-Tasten 51 Livebild 53 MENU 51, 52 Mülleimer-Taste 52 Multicontroller 51 Picture Style-Taste 52 SET 138 Stern-Taste 50, 117 WB 48, 114, 119 Telekonverter 244 Testaufnahmen 97 Tiefpassfilter 37 Tiere 305 Tonungseffekt 109 Tonwert Priorität 98, 132 Tonwertumfang 97 TS-E-Objektive 241 TTL 257
U Unschärfe 75 Unterwassergehäuse 281 USB 57 USM 162 UV-Filter 158
V Verlängerungsfaktor 163 Verschlusszeit 48, 49, 260 Verwischter Hintergrund 306 Video 57 315
INDEX Videofunktion 75 Vollautomatik 87, 88, 89 Vollformat 22, 72 Vollformatkamera 23 Vollformatsensor 19
W Wartung 35 WB-Korrektur 116 Weißabgleich 49, 113, 116 Blitz 263 Weißbalancekorrektur 116 WFT-E1/E2/E3 Utility 272 WLAN-Transmitter 281
316
Z Zeitautomatik 87 Zeit-Blende-Kombination 97 ZoomBrowser EX 272, 273 Zoomeffekt 307 Zoomobjektive 152 Zubehör 154, 270, 278 Zweiter Verschlussvorhang 258, 299
CANON-SYSTEM BILDNACHWEIS
BILDNACHWEIS
1
• Christian Haasz • Canon Deutschland • Klaus Kindermann
5
• Canon Deutschland • Christian Haasz
2
• Canon Deutschland • Christian Haasz • Foveon Inc. • Klaus Kindermann
6
• Canon Deutschland • mr.REPORTER, Fotolia.com
3
• Canon Deutschland • Christian Haasz
7
• Canon Deutschland • Christian Haasz • JOBO AG Deutschland • Novoflex
4
• Canon Deutschland • Christian Haasz • Klaus Kindermann
8
• Christian Haasz
317
Profibuch
Canon-System
Aus dem Inhalt • Kameratechnik: Sensor, Digic-Prozessor, Autofokus, Sensorreinigung • Kameramodelle: 400D, 450D, 500D, 20D, 30D, 40D, 50D, 5, 5D II, 1D, 1D II, 1D III, 1DS II, 1DS III • Objektivtypen: Normal-/Festbrennweite, Weitwinkel, Tele, Zoom, Fisheye, Makro • Objektivpraxis mit den wichtigsten Canon-Objektiven • Blende und Schärfentiefe, Autofokussystem • Bauartbedingte Abbildungsfehler, Perspektive, Bokeh • Dynamikumfang, ISO-Werte, Weißabgleich, Belichtung
amera von Canon oder der Wahl zwischen einer Objektiven, Blitzgeräten graf Christian Haasz ystems und stellt so die Möglichkeiten vor, die sich durch gezielte Erweiterung Ihrer Kameraausrüstung bieten. Das Buch führt den Leser kompetent in das Canon-System und seine Technik ein. Dabei werden die verschiedenen Produkte nicht nur einfach aufgezählt, sondern durch Praxistipps, Hintergrundwissen und Empfehlungen ergänzt für jeden „Canonier“ die perfekte Ergänzung zu seiner Kamera und für den Canon-Neuling ein umfassender Überblick über und Wegweiser durch das System. So fällt es Ihnen nach der Lektüre dieses Buchs leichter, sich für eine bestimmte Kamera, ein Objektiv oder Blitzgerät zu entscheiden. Auch für Gespräche mit einem Fachhändler oder das Bewerten verlockender Internetangebote sind Sie durch dieses Buch bestens gerüstet. Über alle Technik hinaus vermittelt das Buch auch das fotografische Verständnis, das der Fotograf für exzellente Fotos benötigt. Zielgerichtet fokussiert es auf die Aufnahmeparameter, die nach dem Drücken des Auslösers über die Qualität Ihrer Aufnahmen entscheiden. Erfolgsautor Christian Haasz, seines Zeichens eingefleischter CanonFan, zeigt anhand ausgesuchter Beispiele aus seiner täglichen Fotopraxis, worauf es ankommt: das richtige Foto für den richtigen Zweck.
49,95 EUR [D] ISBN 978-3-7723-7127-1
• Blitztechnik und -geräte: E-TTL-Technik mit Canon-Blitzen • Blitzpraxis: Blitzbelichtung gezielt anpassen, besondere Blitztechniken einsetzen • Licht: Lichtqualität und Lichtarten, Licht im Studiobereich • Zubehör: Canon-Software, Sucherzubehör, Makrozubehör, Fernauslöser
Über den Autor Christian Haasz, Jahrgang 1967, arbeitete nach dem Studium bis 1999 als Redakteur, Chef vom Dienst und stellvertretender Chefredakteur für ein Computermagazin in Augsburg. Seit 1999 ist er selbstständiger Medienschaffender. Digitale Fotos macht Christian Haasz seit Ende der 90er und setzte dabei von Anfang an konsequent auf die Möglichkeiten, die der Computer dem Digitalfotografen bietet. Der Autor hat mehrere erfolgreiche Fachbücher zu den Themen Photoshop und Digitalfotografie geschrieben und publiziert sein über Jahre erworbenes Wissen in verschiedenen Fachmagazinen. Die Fotos von Christian Haasz werden regelmäßig in der Tagespresse veröffentlicht.
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