Anna Karin Spangberg Zepezauer Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK)
Anna Karin Spangberg Zepezauer
Prüf...
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Anna Karin Spangberg Zepezauer Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK)
Anna Karin Spangberg Zepezauer
Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK) Gezielt das lernen, was in den Prüfungen Bilanzund Steuerpolitik verlangt wird
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Andreas Funk Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-2790-3
Kernfragen des Kapitels 1
5
Vorwort DievorliegendePublikationwendetsichandieimmergrößerwerdendeAnzahlvonPer sonen, die einen der höchsten Abschlüsse der IHK in Deutschland ablegen: die Prüfung zum Geprüften Betriebswirt (IHK)im Prüfungsfach„BilanzundSteuerpolitikdesUnter nehmens“. Ihnen soll eine lerngerechte Hilfe und den Dozenten ein auf den IHK RahmenplanabgestimmtesSkriptindieHandgegebenwerden. DamitwirdIhnenalsangehenderBetriebswirtdieMöglichkeiteröffnet,durchdieBearbei tung kurzer Tests, umfangreicher Fragestellungen und Übungsklausuren ihren jeweils erarbeitetenKenntnisstandzuüberprüfenundggf.erkannteWissenslückenzuschließen. Das Buch entstand aus eigenständigen Unterrichtsmaterialien im Rahmen der Lehrtätig keit, weil ein entsprechendes methodisches und didaktisches Werk nicht vorliegt. Das Lehrbuch enthält aus dem Prüfungsteil „Wirtschaftliches Handeln und betriebliche Leis tungsprozesse“ den prüfungsrelevanten Bereich „die Bilanz und Steuerpolitik des Unter nehmens“undrichtetsichgleichermaßenanDozentendiesesFaches. Das Ziel war es diesen Teil, für den die IHK ca. 80 Unterrichtsstunden einplant, bei der Konzeptionierung des Buches zu berücksichtigen. Stundenplanempfehlungen sindeinge arbeitetundhelfendemDozentenbeiderPlanungdesUnterrichtsbzw.demTeilnehmer, umgezieltprüfungsrelevanteBereichezuerarbeitenundzuerlernen. Neben den Grundlagen der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, werden Aufgaben, Me thodensowiewichtigeFragestellungenderbetriebswirtschaftlichenSteuerlehrebehandelt. Die Beschäftigung mit Steuer und Bilanzpolitik hat folgende drei Zielrichtungen: Die Einflüsse der Besteuerung auf das Unternehmen zu analysieren und zu erkennen. Als Zweites den Zusammenhang zwischen Besteuerung und betriebswirtschaftliches Rech nungswesen zu verstehen sowie drittens den Steuereinfluss auf betriebliche Funktionen, d.h.aufkurzundlangfristigeUnternehmensentscheidungen. ÜberKritiksowieErgänzungsundVerbesserungsvorschlägewürdeichmichfreuen. VielErfolg!
Inhaltsverzeichnis
7
Inhaltsverzeichnis Vorwort...............................................................................................................................................5
BilanzundSteuerpolitikdesUnternehmens..............................................................................13 1
DasSteuersysteminseinerBedeutungfürdasUnternehmen...........................15
1.1 1.2 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4 1.3.5 1.3.6 1.3.7 1.3.8 1.3.9 1.4 1.4.1 1.4.2 1.4.3 1.4.4 1.4.5 1.4.6 1.4.7 1.4.8 1.4.9 1.4.10 1.4.11 1.5
KernfragendesKapitels1............................................................................................15 WissentestzuKapitel1.................................................................................................16 BedeutungvonUnternehmensteuern........................................................................16 AuswirkungenaufAufwendungenundKosten......................................................19 AuswirkungaufdieFinanzwirtschaft.......................................................................20 TarifbegünstigungfürnichtentnommeneGewinne§34aEStG............................22 FreibetragundFreigrenze............................................................................................24 BetriebsausgabenabzugfürZinsaufwendungen......................................................25 SupranationaleAuswirkungen...................................................................................27 Doppelbesteuerungsabkommen.................................................................................29 ArtenderSteuerpflicht.................................................................................................31 InwieweitwirkenSteuernaufStandortentscheidungen?.......................................31 GestaltungsmöglichkeitenderfürdasUnternehmenrelevantenSteuern...........32 Einkommensteuer.........................................................................................................33 Körperschaftsteuer........................................................................................................36 Gewerbesteuer...............................................................................................................42 GewerbesteuerundGewerbesteuermessbescheid..................................................45 Gewerbesteuerzerlegung.............................................................................................45 Steuerermäßigunggem.§35EStG..............................................................................45 Umsatzsteuer..................................................................................................................47 UmkehrderSteuerschuldnerschaft............................................................................49 Steuersatz§12UStG.....................................................................................................50 Rechnung§14UStG.....................................................................................................51 Kleinunternehmer§19Abs.1UStG...........................................................................52 UnterschiedederSteuerbelastungalsEntscheidungskriteriumfürdieWahl derRechtsform...............................................................................................................53 Einzelunternehmer........................................................................................................54 Personengesellschaftz.B.OHG...................................................................................54 Kapitalgesellschaftz.B.GmbHundUG.....................................................................54 ZusammenfassungundWiederholung.....................................................................60 KreuzworträtselKapitel1............................................................................................61 WelcheThemenkomplexehabenwirinKapitel1behandelt?...............................63 Fachbegriffeund§§zumKapitel................................................................................64 WiewirddasKapitelinderPrüfungabgefragt?......................................................64 HinweiseundAuswertungderKlausurenzuKapitel1.........................................65
1.5.1 1.5.2 1.5.3
1.6 1.6.1 1.6.2 1.6.3 1.6.4 1.6.5
8
Inhaltsverzeichnis
1.7 1.7.1 1.7.2 1.7.3 1.7.4 1.7.5 1.7.6 1.7.7 1.7.8 1.7.9 1.7.10 1.7.11 1.7.12 1.7.13 1.7.14 1.7.15
ÜbungsklausurzuKapitel1(120Min./100P)...........................................................66 Aufgabe1........................................................................................................................66 Aufgabe2........................................................................................................................66 Aufgabe3........................................................................................................................66 Aufgabe4........................................................................................................................67 Aufgabe5........................................................................................................................67 Aufgabe6........................................................................................................................67 Aufgabe7........................................................................................................................68 LösungzurÜbungsklausurKapitel1........................................................................68 Aufgabe1:Begriffsdefinition.......................................................................................69 Aufgabe2:Doppelbesteuerung,Methoden..............................................................70 Aufgabe3:EinflussvonSteuern.................................................................................70 Aufgabe4:GewerbesteuerundZerlegung...............................................................71 Aufgabe5:Standortentscheidung...............................................................................72 Aufgabe6:GewinnundÜberschusseinkünfte........................................................73 Aufgabe7:Abgeltungsteuer........................................................................................74
2
ZielorientierterEinsatzderInstrumentederBilanzanalyse................................75
2.1 KernfragendesKapitels2............................................................................................76 2.2 WissenstestzuKapitel2...............................................................................................76 2.3 BedeutungderBilanzanalysefürdasManagement................................................77 2.3.1 DerBegriffBilanzanalyse.............................................................................................78 2.3.2 MethodenderBilanzanalyse.......................................................................................78 2.3.3 ZielderBilanzanalyse...................................................................................................78 2.3.4 AdressatenderBilanzanalyse......................................................................................79 2.3.5 SteuerungsinformationenfürdasManagementinformationssystem....................79 2.3.6 ImRahmendesRatings................................................................................................80 2.3.7 RatingundBASELI,IIundIII....................................................................................82 2.3.8 MaßnahmenzurVerbesserungdesRatings..............................................................82 2.3.9 ImRahmendesDueDilligence...................................................................................83 2.4 ErgebnissederqualitativenAbschlussanalyse.........................................................85 2.4.1 InhaltundZielderqualitativenBilanzanalyse.........................................................85 2.4.2 InstrumentederqualitativenBilanzanalyse..............................................................86 2.5 FinanzkennzahlenalsErgebnisderquantitativenAnalysedesAbschlusses......86 2.5.1 Bilanzkennzahlen..........................................................................................................86 2.5.2 DieBilanzgliederung§266HGB................................................................................86 2.5.3 Strukturbilanz................................................................................................................89 2.5.3.1 Gesamtkapitalrentabilität–LeverageEffekt.............................................................94 2.5.4 RichtwerteundFinanzierungsregeln.........................................................................94 2.5.5 VertikaleundhorizontaleFinanzierungsregeln.......................................................96
Inhaltsverzeichnis
9
2.6 2.6.1 2.6.2 2.6.3 2.7 2.8 2.8.1 2.8.2 2.8.3 2.8.4 2.9 2.9.1 2.9.2 2.9.3 2.9.4 2.9.5 2.9.6 2.10 2.10.1 2.10.2 2.10.3 2.10.4 2.10.5
GewinnundVerlustKennzahlen...............................................................................96 GesamtundUmsatzkostenverfahren§275HGB....................................................97 GuVKennzahlenermittelnundinterpretieren.......................................................102 StrukturGuVerstellen................................................................................................102 GrenzenderBilanzanalyse........................................................................................104 ZusammenfassungundWiederholung...................................................................105 KreuzworträtselKapitel2..........................................................................................105 WelcheThemenkomplexehabenwirinKapitel2behandelt?.............................108 Fachbegriffeund§§zumKapitel..............................................................................109 WiewirddasKapitelinderPrüfungabgefragt?....................................................109 ÜbungsklausurzuKapitel2(120Min./100P).........................................................110 Aufgabe1......................................................................................................................110 Aufgabe2.......................................................................................................................111 Aufgabe3......................................................................................................................111 Aufgabe4......................................................................................................................111 Aufgabe5......................................................................................................................112 AnhangzurKlausurKapitel2...................................................................................113 LösungzurÜbungsklausurKapitel2......................................................................115 Aufgabe1:Strukturbilanz..........................................................................................116 Aufgabe2:Rating........................................................................................................119 Aufgabe3:Kennzahlensysteme................................................................................120 Aufgabe4:Bilanzanalyse...........................................................................................122 Aufgabe5:Bewegungsbilanz....................................................................................125
3
UnterstützungderUnternehmenszieledurchBilanzundSteuerpolitik.........127
3.1 3.2 3.3
KernfragendesKapitels3..........................................................................................127 WissenstestzuKapitel3.............................................................................................128 BedeutungderWahlrechtealssituationsbezogenesInstrument derUnternehmensführung........................................................................................128 DasHandelsgesetzbuch..............................................................................................129 DasMaßgeblichkeitsprinzip......................................................................................131 HandelsrechtlicheGoB...............................................................................................133 ZielkonfliktSteuerundBilanzpolitik......................................................................134 HandelsrechtlicheWahlrechte...................................................................................136 ImmateriellesVermögen–Entwicklungskosten....................................................136 AktiveRechnungsabgrenzungsposten§250HGB.................................................137 AktivelatenteSteuern§274Abs.1Satz2HGB.....................................................140 Anschaffungskosten....................................................................................................143 Herstellungskosten......................................................................................................144 PlanmäßigeAbschreibung.........................................................................................145 Verbrauchsfolgeverfahren–Vorräte........................................................................149 GrenzenderBilanzierungsgrundsätze.....................................................................152
3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4
3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 3.4.8
10
3.5 3.5.1 3.5.2 3.6
Inhaltsverzeichnis
3.6.1 3.7 3.7.1 3.7.2 3.7.3 3.7.4 3.7.5 3.8 3.8.1 3.8.2 3.8.3 3.8.4 3.8.5 3.8.6 3.8.7 3.8.8 3.9 3.9.1 3.9.2 3.9.3 3.9.4 3.9.5 3.9.6 3.9.7 3.9.8
SteuerlicheWahlrechte...............................................................................................152 ÜbertragungvonstillenReservengem.§6bEStG................................................152 GeringwertigeWirtschaftsgüter................................................................................155 SteuerlicheEntscheidungskriterienimRahmenvon Unternehmensbeteiligungen......................................................................................158 Organschaft..................................................................................................................158 ZusammenfassungundWiederholung...................................................................163 KreuzworträtselKapitel3..........................................................................................163 WelcheThemenkomplexehabenwirinKapitel3behandelt?.............................166 Fachbegriffeund§§zumKapitel..............................................................................167 WiewirddasKapitelinderPrüfungabgefragt?....................................................167 Klausurthemen20072010zuKapitel3...................................................................168 ÜbungsklausurzuKapitel3(120Min./100P).........................................................168 Aufgabe1......................................................................................................................168 Aufgabe2......................................................................................................................169 Aufgabe3......................................................................................................................169 Aufgabe4......................................................................................................................170 Aufgabe5......................................................................................................................170 Aufgabe6......................................................................................................................171 Aufgabe7......................................................................................................................171 Aufgabe8......................................................................................................................171 LösungzurÜbungsklausurKapitel3......................................................................172 Aufgabe1:AbnutzbareSachanlagen........................................................................173 Aufgabe2:UmlaufvermögenNiederstwertprinzip...............................................175 Aufgabe3:Maßgeblichkeitsprinzip§5EStG..........................................................176 Aufgabe4:StilleReserven..........................................................................................176 Aufgabe5:Herstellungskosten.................................................................................177 Aufgabe6:Organschaft..............................................................................................178 Aufgabe7:RückstellungundRücklage...................................................................179 Aufgabe8:Rechnungsabgrenzungsposten.............................................................180
4
InternationaleRechnungslegungsvorschriften....................................................183
4.1 4.2 4.3
KernfragendesKapitels4..........................................................................................183 WissenstestzuKapitel4.............................................................................................184 AuswirkungenvonRechnungslegungsvorschriftenimRahmen vonGeschäftsbeziehungeninglobalisiertenMärkten...........................................184 RechtssystemedesexternenRechnungswesens.....................................................186 RechtslageinnerhalbderEU.....................................................................................188 AusgewählteUnterschiedezwischenHGBundIAS/IFRS..................................189 Anschaffungskosten–costsofpurchase.................................................................189 Herstellungskosten–costsofconversion................................................................190 ImmaterielleVermögensgegenstände–intangibleassetsIAS38........................192 Sachanlagen–property,plantandequipmentIAS16..........................................193
4.4 4.5 4.6 4.6.1 4.6.2 4.6.3 4.6.4
Inhaltsverzeichnis
11
4.6.5 Vorräte–inventories...................................................................................................194 4.6.6 Leasing–leaseIAS17.................................................................................................195 4.6.7 SonstigeUnterschiede.................................................................................................200 4.7 ZusammenfassungundWiederholung...................................................................202 4.7.1 KreuzworträtselKapitel4..........................................................................................202 4.7.2 WelcheThemenkomplexehabenwirimKapitel4behandelt?............................205 4.7.3 Fachbegriffeund§§zumKapitel..............................................................................206 4.7.4 WiewirddasKapitelinderPrüfungabgefragt?....................................................206 4.7.5 Klausurthemen2007–2010zuKapitel4.................................................................207 4.8 ÜbungsklausurzuKapitel4(120Min./100P).........................................................207 4.8.1 Aufgabe1......................................................................................................................207 4.8.2 Aufgabe2......................................................................................................................208 4.8.3 Aufgabe3......................................................................................................................208 4.8.4 Aufgabe4......................................................................................................................209 4.8.5 Aufgabe5......................................................................................................................209 4.8.6 Aufgabe6......................................................................................................................210 4.9 LösungzurÜbungsklausurKapitel4......................................................................210 4.9.1 Aufgabe1intangibleassets........................................................................................211 4.9.2 Aufgabe2Konzernrechnungslegung.......................................................................212 4.9.3 Aufgabe3provisions..................................................................................................213 4.9.4 Aufgabe4costsofconversion...................................................................................214 4.9.5 Aufgabe5acquiredgoodwill....................................................................................214 4.9.6 Aufgabe6JahresabschlussIFRSallgemein.............................................................215 5
SystematischeÜbersichtenundallgemeinePrüfungshinweise.......................217
5.1 5.2 5.3 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 5.4.6 5.4.7 5.4.8 5.4.9 5.5
SchriftlicheKlausur.....................................................................................................217 MündlichePrüfung.....................................................................................................219 LernchecklistezumRahmenplan..............................................................................220 DiewichtigstenParagraphenfürGesetzesmarkierungen....................................221 EinkommensteuergesetzEStG§................................................................................221 KörperschaftsteuergesetzKStG§..............................................................................223 GewerbesteuergesetzGewStG§...............................................................................224 HandelsgesetzbuchHGB§.........................................................................................225 AbgabenordnungAO§..............................................................................................225 AußensteuergesetzAStG§.........................................................................................226 GrundgesetzGGArtikel.............................................................................................226 UmsatzsteuergesetzUStG§.......................................................................................226 IFRS................................................................................................................................227 BilanzierungHGB/EStG/IAS/IFRSdemGrundeundderHöhenach.................228
12
Inhaltsverzeichnis
6
LösungzudenKapitelndesBuches.......................................................................231
6.1 LösungzuKapitel1....................................................................................................231 6.2 LösungzuKapitel2....................................................................................................234 6.3 LösungzuKapitel3....................................................................................................236 6.4 LösungzuKapitel4....................................................................................................238 Abbildungsverzeichnis.................................................................................................................241 Stichwortverzeichnis.....................................................................................................................245
Bilanz und Steuerpolitik des Unternehmens
13
Prüfungsteil: Bilanz und Steuerpolitik des Unternehmens Bilanz und Steuerpolitik des Unternehmens Die Prüfung zum Geprüften Betriebswirt/Geprüfte Betriebswirtin gliedert sich gem. §3 Abs.1derVerordnungvom12.07.2006inWirtschaftlichesHandelnundbetrieblicheLeis tungsprozesse, Führung und Management im Unternehmen, Projektarbeit und projektar beitsbezogenesFachgespräch.DerersteTeilbeinhaltetdasThema„BilanzundSteuerpoli tikdesUnternehmens“,welcheswiederumdievierfolgendenThemenumfasst: 1. Kapitel1:DasSteuersysteminseinerBedeutungfürdasUnternehmen 2. Kapitel2:ZielorientierterEinsatzderInstrumentederBilanzanalyse 3. Kapitel3:UnterstützungderUnternehmenszieledurchBilanzundSteuerpolitik 4. Kapitel4:InternationaleRechnungslegungsvorschriften HinweiseimBuchzuKapitel1,2,3oder4beziehensichimmeraufdenRahmenstoffplan. Abbildung 1:
Überblick über den Rahmenstoffplan der vier Kapitel
Im DIHKRahmenplan vom August 2006, Seite 5 heißt es: „Im Prüfungsbereich „Bilanz undSteuerpolitikdesUnternehmens“solldieFähigkeitnachgewiesenwerden,alleKern ebereiche der finanzorientierten Unternehmensführung unter steuerlichen Gesichtspunk ten gestalten zu können. Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit soll unter Berücksichtigung
14
Bilanz und Steuerpolitik des Unternehmens
der aktuellen Situation und Zielsetzung des Unternehmens durch Nutzung der Gestal tungsmöglichkeiten der Bilanzpolitik dargestellt werden können. Dabei sind Kenntnisse des Steuersystems sowie der nationalen und internationalen Rechnungslegungsvorschrif tenanzuwenden.“ Bezeichnung:
DIHKRahmenplanNr.
Buchkapitel
Kapitel1
2.1(Steuersystem)
3
Kapitel2
2.2(Bilanzanalyse)
4
Kapitel3
2.3(Bilanzund Steuerpolitik)
5
Kapitel4
2.4(Internationale Rechnungslegung)
6
Schriftlichesund mündlichesPrüfungsgebiet
Kernfragen des Kapitels 1
15
Rahmenplan Nr. 2.1. Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
1
Abbildung 2:
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen Kapitelübersicht: Kapitel 1
Ca. 7 Unterrichtstunden pro Thema
2.1.3. Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
2.1.1. Bedeutung von Unternehmenssteuern 2.1.1.1. Auswirkungen auf Aufwendungen und Kosten 2.1.1.2. Auswirkungen auf die Finanzwirtschaft 2.1.1.3. Supranationale Auswirkungen und DBA 2.1.1.4. Doppelbesteuerungsabkommen
2.1.2. Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern Einkommensteuer Körperschaftsteuer Gewerbesteuer Umsatzsteuer und Verbrauchsteuern
1.1
Kernfragen des Kapitels 1
1. WasistunterdemBegriff„Steuersystem“zuverstehen? 2. WelcheBedeutunghabenSteuernfürUnternehmen? 3. WelcheGestaltungsmöglichkeitenhabenUnternehmeninBezugaufSteuern? 4. WiewirktsichdieWahlderRechtsformaufdieSteuerbelastungaus? 5. WiewirdderInhaltdesKapitelsinderschriftlichenPrüfungabgefragt? 6. WiekannichmichaufdiePrüfungvorbereiten–Klausurtechnik?
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_1, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
16
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
DieKernfragenbildenjeweilsdiewesentlichenBestandteilederQualifikationsinhaltedes RahmenplansderIHKab.MitdiesemÜberblickgewinnenwireinegrobeVorstellungvom AufbauundInhaltdesKapitels. Erfolgreich Prüfungen zu schreiben, setzt voraus, dass wir Informationen im Gehirn in Kategorieneinsortierthabenunddiesereproduzierenkönnen.
1.2
Wissenstest zu Kapitel 1
KönnenSiedienachfolgendenFachbegriffedemSchwerpunktdeserstenKapitelszuord nen? Abbildung 3:
Wissenstest zu dem Kapitel 1
Rahmenplan Nr. 2.1.1. Bedeutung von Unternehmensteuern 1.3
Bedeutung von Unternehmensteuern
ZieldesAbschnittsistdasWissenüberdieGrundlagenderbetriebswirtschaftlichenSteu erlehre sowie deren Aufgaben und Methoden d.h. den Einfluss der Besteuerung auf das Unternehmenanalysierenundbeschreibenzukönnen.
Bedeutung von Unternehmensteuern
17
§3 Abs.1 AO: „Steuern sind __________________________________, die nicht eine __________________________ für eine besondere Leistung darstellen und von einem öf fentlichrechtlichenGemeinwesenzurErzielungvonEinnahmen________________aufer legt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft;dieErzielungvonEinnahmenkannNebenzwecksein.“ WirwerdenimerstenKapitelsehen,dassnahezualleunternehmerischenEntscheidungen durchsteuerlicheFaktorenbeeinflusstwerden. ? Frage: Was sind Unternehmensteuern? ! Antwort: Unternehmensteuern sind z.B. Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer oder Gewerbesteuer. > Aufgabe: Nummerieren Sie bitte die Unternehmensteuern nach Steueraufkommen in Deutschland! Umsatz-/Mehrwertsteuer; Lohnsteuer; Energiesteuer; Gewerbesteuer; Einkommensteuer; Körperschaftsteuer ! Antwort: Die Steuern stehen in der richtigen Reihenfolge1: Umsatz-/Mehrwertsteuer mit ca. 176.991 €; Lohnsteuer: 135.165 €; Energiesteuer: 39.822 €; Gewerbesteuer: 32.421 €; Einkommensteuer: 26.430 €; Körperschaftsteuer: 7.173 €. ? Frage: Was ist unter direkten, was unter indirekten Steuern zu verstehen? (4 P) ! Antwort: Steuerschuldner und Steuerträger sind bei den direkten Steuern identisch. (1 P). Die Einkommensteuer und die Körperschaftsteuer sind ein Beispiel für direkte Steuern (1 P). Bei den indirekten Steuern wird die Steuer vom Steuerschuldner auf den Steuerträger abgewälzt (1 P). Ein Beispiel ist die Umsatzsteuer (1 P). ? Frage: Wie lautet der Sammelbegriff für Steuern, Gebühren und Beiträge? ! Antwort: Sammelbegriff für „öffentlich rechtliche Abgaben“.
1Quelle:BMF„Steuerspirale2009“:Rund524Mrd.€SteuernhabenBund,LänderundGemeindenim Jahr2009eingenommen.DieobigenAngabensindinTsd.€.
18
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Abbildung 4:
Öffentlich-rechtliche Abgaben
> Aufgabe: Nennen Sie bitte Beispiele für steuerliche Nebenleistungen? § 3 Abs. 4 AO: Steuerliche Nebenleistungen sind _______________________________ (§ 146 Abs. 2b), _______________________(§ 152), Zuschläge gemäß § 162 Abs. 4, _______________________(§§ 233 bis 237), __________________________(§ 240), _______________________(§ 329) und Kosten (§§ 89, 178, 178a und §§ 337 bis 345) sowie Zinsen im Sinne des Zollkodexes. > Aufgabe: Geben Sie bitte 3 Beispiele für Gebühren? ! Antwort: z.B. Verwaltungsgebühren, Benutzungsgebühren z.B. Bücherei, Schwimmbäder, Müllabfuhr, Entgelt für die Ausstellung eines Reisepasses, Zollabfertigungsgebühren. ? Frage: Nennen Sie bitte 3 Beispiele für Beiträge? ! Antwort: z.B. Entgelt für angebotene öffentliche Leistungen: Anliegerbeiträge, Kurtaxen, Sozialversicherungsbeiträge, Kammerbeiträge, IHK Beiträge, Studienbeiträge. ? Frage: Warum steht in der obigen Grafik „Opfertheorie“ bei Steuern und steuerlichen Nebenleistungen? ! Antwort: Steuern werden ohne Anspruch auf Gegenleistung gezahlt und als Opfer für die Allgemeinheit zur Erreichung des Staatszweckes gesehen. ? Frage: Warum steht in der obigen Grafik „Äquivalenztheorie“ bei Gebühren und Beiträge? ! Antwort: Äquivalenz (v. lat.: aequus „gleich“ und Valenz „Wertigkeit“) Die Theorie hat als Hauptaussage, dass Beiträge und Gebühren Gegenleistungen für eine öffentlich angebotene Leistung darstellen.
Bedeutung von Unternehmensteuern
19
? Frage: Welche Bedeutung haben Unternehmensteuern für das Unternehmen? ! Antwort: Die Bedeutung der Unternehmensteuern für Einzelunternehmen, Personen-, und Kapitalgesellschaften ist gleichermaßen: Steuern bedeuten Aufwendungen und Kosten. Der Unternehmer hat das Ziel Gewinne zu erwirtschaften. Aufwendungen und Kosten dürfen daher das Unternehmensergebnis nicht markant schmälern. Dies zu verhindern erfordert ein Auge auf die Finanzen des Unternehmens. Steuern wirken sich folglich auf die Finanzwirtschaft aus. Wie, werden wir nachfolgend erkennen. Unternehmen haben nationale wie auch internationale Marktplätze, auf denen sie sich bewegen. Folglich ist die Fragestellung: Welche Auswirkungen haben Steuern auf Unternehmen, welche die nationale (deutsche) Steuergestaltung neben der internationalen Steuergestaltung betrachten. > Fall 1: Die Betriebswirt GmbH in Flensburg beschäftigt 3 Mitarbeiter und hat als Unternehmenszweck die Herstellung von T-Shirts. ? Frage: Welche Steuern fallen bei der GmbH an? ! Lösung: Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer, Lohnsteuer, Umsatzsteuer. Haben wir im allgemeinen ersten Teil die Bedeutung der Unternehmensteuern für das Unternehmen aufgezeigt, wenden wir uns in den folgenden Kapiteln dem Einfluss von SteuernaufunternehmerischeEntscheidungenimSpeziellenzu. Abbildung 5:
Lang- und kurzfristige Unternehmensentscheidungen
1.3.1
Auswirkungen auf Aufwendungen und Kosten
Unternehmensteuern wirken sich auf die Aufwendungen und Kosten aus, weil sie das ErgebnisschmälernunddieLiquiditätssituationbeeinflussen.
20
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
> Beispiel: Die Betriebswirt GmbH stellt auf einem großen Betriebsgrundstück Schränke her. Auf dem Grundstück befinden sich eine große Maschinenhalle und ein umfangreicher Fuhrpark. ? Fragen: (15 P) a. Welche 5 Steuerarten belasten die GmbH? b. Was wird besteuert, was ist der Steuergegenstand, was ist das Steuerobjekt? c. Wie wirkt sich jede Steuerart im Rechnungswesen aus? $ Klausurtechnik: Die Aufgabe ergibt insgesamt 15 P, so dass für jede richtige Antwort 1 Punkt erreicht werden kann. Mit dieser Faustformel können Sie fast jede Klausuraufgabe lösen, weil die Anzahl der Punkte Rückschlüsse auf die vom Prüfer erwarteten Fachbegriffe ermöglicht. Steuerart
Steuergegenstand
Auswirkung
Körperschaft steuer
ZuversteuerndeEinkommen §7KStG
Betriebsausgabe/Aufwand
Gewerbesteuer
Gewerbeertrag,Gewerbe betrieb§7GewStG
Betriebsausgabe/Aufwand
Umsatzsteuer
LieferungenundLeistungen gegenEntgelt
AbhängigvonderGewinner mittlungsart,überwiegend neutralerAufwand
§1UStG Grundsteuer
Grundbesitz
Betriebsausgabe/Aufwand
KfzSteuer
HalteneinesKfz
Betriebsausgabe/Aufwand
1.3.2
Auswirkung auf die Finanzwirtschaft
Unternehmensteuern wirken sich im Allgemeinen auf die Finanzierungsentscheidungen (kurzfristigeUnternehmensentscheidung),d.h.Kapitalbeschaffung,Kapitalumschichtung, KapitalsicherungundKapitalreduzierungaus.DieAuswirkungendieserEntscheidungen lassensichinderBilanzaufvierPunktesubsumieren: Aktivtausch: - BezahlungeinerForderungaufdasBankkonto - AbhebungeinesBetragesvomBankkontoundEinzahlungindieKasse
Bedeutung von Unternehmensteuern
21
Passivtausch: - UmwandlungeineskurzfristigenineinlangfristigesDarlehen - UmwandlungeineslangfristigenDarlehensineineBeteiligung(Einlage) BilanzverlängerungAktivPassivMehrung: - KaufeinerMaschinegegenLieferantenkredit - AufnahmeeinesDarlehensundAuszahlungaufdasBankkonto BilanzverkürzungAktivPassivMinderung: - BezahlungeinerLieferantenverbindlichkeitdurchBarzahlung - RückzahlungeineskurzfristigenDarlehensdurchBanküberweisung Die Auswirkung der Finanzierungsentscheidungen auf Unternehmensteuern lassen sich imSpeziellenanhandderFinanzierungsformenverdeutlichen: Abbildung 6:
Finanzierungsformen
Außenfinanzierung/Eigenfinanzierung:FinanzierungausEinlagen/Beteiligungen BeiderOHG/KGbedeutetdiesz.B.einneuerGesellschaftertrittindieGesellschaftein BeiderGmbHbedeutetdiesdieAusgabeneuerGeschäftsanteile BeiderAG:EmissionneuerAktien/BeidereG:AufnahmeneuerMitglieder
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Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Außenfinanzierung/Fremdfinanzierung:FinanzierungausKreditenundDarlehen AufnahmeeinesBankkredits/ErhalteneinesLieferantenkreditsggf.mitSkonto Innenfinanzierung/Eigenfinanzierung:FinanzierungausGewinnthesaurierung EinbehaltevonGewinnensieheauch§34aEStG LohmannRuchtiEffekt(FinanzierungausAbschreibungen) Innenfinanzierung/Fremdfinanzierung:FinanzierungausRückstellungen Bildung/Auflösung von Pensionsrückstellungen/Bildung/Auflösung von Steuerrückstel lungen Rückstellungen gehören zum Fremdkapital. Werden Rückstellungen gebildet, mindert dies den Gewinn des Unternehmens und mehr Kapital bleibt im Unternehmen. Dieses verbleibendeKapitalkanndannfürverschiedeneFinanzierungszweckeeingesetztwerden.
1.3.3
Abbildung 7:
Tarifbegünstigung für nicht entnommene Gewinne § 34a EStG Begünstigung des nicht entnommenen Gewinns § 34a EStG
Thesaurierungsbesteuerunggem.§34aEStGimRahmenplan2.1.3oder2.1.1.1 2.1.3.UnterschiedederSteuerbelastung...
2.1.1.3AuswirkungaufdieFinanzwirtschaft...
ZielderVorschrift: HerstellungannähernderBelastungsgleichheitfür thesaurierteGewinnebeiKapital– und Personengesellschaften
ZielderVorschrift: DieFörderungderAusstattungvonEigenkapital. MithinisteseinBeispielfürdie InnenfinanzierungdurchEigenfinanzierung.
$ Begriff: „Thesauros“ kommt aus dem Griechischen und steht für Schatzhaus, horten und ansammeln. Spricht man von thesaurierten Gewinnen, meint man die verbliebenen Gewinne im Unternehmen und sprichwörtlich das Ansammeln von Eigenkapital. ? Frage: Erläutern Sie die Bedeutung der Tarifbegünstigung für nicht entnommene Gewinne! ! Antwort: Laut einer Statistik vom 30.06.2010 gab es in Deutschland ca. 77% Einzelund Personengesellschaften, die theoretisch in den Anwendungsfall des § 34a EStG
Bedeutung von Unternehmensteuern
23
kämen. Durch das Transparenzprinzip geschieht keine Ertragsbesteuerung bei der Personengesellschaft selbst, vielmehr werden die Einkünfte im Durchgriff auf die Gesellschafter bei deren Einkommensteuer- bzw. Körperschaftsteuerveranlagung berücksichtigt. Das Ziel der Gesetzgebung einer rechtsformunabhängigen Besteuerung kann durch die Anwendung des § 34a EStG nicht erreicht werden, weil die Steuerbelastung steigt, je niedriger der persönliche Steuersatz des Gesellschafters ist. Steuerlich am Günstigsten war und bleibt die Kapitalgesellschaft mit einer Gesamtsteuerbelastung von rund 30%. Personengesellschaften werden prinzipiell nur entlastet, wenn sie Gewinne im Unternehmen belassen, anstatt sie zu entnehmen (Thesaurierung). Mit Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag liegen dann auch Personengesellschaften bei einer Gesamtsteuerbelastung von rund 30%. ? Frage: Wer kann außer der PersGes vom § 34a EStG Gebrauch machen? ! Antwort: Neben Personengesellschaften können jetzt auch Personen mit gewerblichen Einkünften, Land- und Forstwirte sowie Freiberufler davon Gebrauch machen. > Beispiel:2 Der nicht entnommene Gewinn (§ 34a Abs. 2 EStG) beträgt 150.000 €. Der Steuerpflichtige stellt einen Antrag nach § 34a Abs. 1 Satz 1 EStG für 60.000 €. DerBegünstigungsbetrag(§34aAbs.3Satz1EStG)beträgt60.000€. DerSteuerpflichtige muss 90.000€ mit dem progressiven persönlichen Steuersatz (Bemessungsgrundlage ver bleibendesz.v.E.nachAbzugdesnach§34aEStGbegünstigtzuversteuerndenGewinns) versteuern. Für den Begünstigungsbetrag zahlt er 16.950€ (28,25% v. 60.000€) ESt zzgl. 932,25€(5,5%v.16.950€)SolZ. > Fortsetzung des Beispiels: Der Steuerpflichtige hat für 60.000 € seines im Jahr 01 nicht entnommenen Gewinns die Tarifbegünstigung nach § 34a EStG beantragt (wie voriges Beispiel). Der nachversteuerungspflichtige Betrag des Jahres 01 ermittelt sich wie folgt: Begünstigungsbetrag
60.000,00 €
./.
Abzgl. ESt (28,25% von 60.000 €)
16.950,00 €
./.
Abzgl. SolZ (5,5% von 16.950 €)
=
Nachversteuerungspflichtiger Betrag
932,25 € 42.117,75 €
> Fall 1: Wie hoch ist der Thesaurierungsvorteil bei einem persönlicher Einkommensteuersatz von 45%?
2BMFSchreibenvom11.August2008IVC6–S2290–a/07/10001DOK2008/0431405
24
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
! Lösung: Thesaurierungsvorteil: 16,75% > Fall 2: Wie hoch ist der Thesaurierungsvorteil bei einem persönlichen Einkommensteuersatz von 28,25%? ! Lösung: Thesaurierungsvorteil: 0% Der zinslose Stundungseffekt ist ein positives Merkmal, wohingegen die komplexe Be rechnungsowiedieBeachtungderEntnahmereihenfolgezeitraubendundkontraproduk tivfürdieEigenkapitalstärkungdesUnternehmenssind.
1.3.4
Freibetrag und Freigrenze
ErläuternSiedenUnterschiedzwischenFreibetrag(imGesetzmitderFormulierung„so weit“)undFreigrenze(imGesetzmitderFormulierung„wenn“)anhandvongeeigneten Beispielen(4P)! Abbildung 8:
Freibetrag und Freigrenze
DerFreibetragisteinGeldbetrag,derimmervonderBesteuerungausgenommenist.(1P) Die Freigrenze ist ein Geldbetrag, der von der Besteuerung ausgenommen ist. Wird die Grenzeüberschritten,sounterliegtdergesamteBetragderBesteuerung.(1P) > Beispiele für Freibetrag: (1 P) § 8 Nr. 1 GewStG; Sparer-Pauschbetrag § 20 Abs. 9 EStG; Altersentlastungsbetrag nach § 24a EStG; Ausbildungsfreibetrag nach § 33a Abs. 2 EStG; Behindertenpauschbetrag nach § 33b EStG; Freibetrag für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft nach § 13 Abs. 3 EStG; Übungsleiterfreibetrag nach § 3 Nr. 26 EStG.
Bedeutung von Unternehmensteuern
25
> Beispiele für Freigrenze: (1 P) § 4 Abs. 5 Nr. 1 EStG (35 € netto Geschenke); R 10 Abs. 1 EStR; A 3.3 Abs. 11 UStAE; § 4h Abs. 2 Bu. a.) EStG (Zinsschranke); § 23 Abs. 3 Satz 5 EStG (Veräußerungsgeschäfte).
1.3.5
Betriebsausgabenabzug für Zinsaufwendungen
Diesog.Zinsschrankegem.§4hEStG/§8aKStGwurdedurchdasUnternehmenssteuerre formgesetz2008eingeführt.ÜberdieZinserträgehinausgehendeZinsaufwendungeneines Wirtschaftsjahres sind nur bis zu 30% des um die Zinsaufwendungen erhöhten (und um dieZinserträgegeminderten)maßgeblichenGewinnsdesWirtschaftsjahres(sog.EBITDA) abziehbar.NichtabziehbareZinsaufwendungenwerdenindiefolgendenWirtschaftsjahre vorgetragen (Zinsvortrag). Sie erhöhen dort die abziehbaren Zinsaufwendungen, nicht aberdenmaßgeblichenGewinn.DurchdieImplementierungindasEStGundindasKStG istdieZinsschrankerechtsformneutralwirksam. Abbildung 9:
Zinsschranke § 4h EStG im Rahmenplan
BetragendieZinsaufwendungeneinesBetriebsimWirtschaftsjahrnichtmehrals3Mio.€, ist die Zinsschranke nicht anzuwenden. Mittelständische Unternehmen werden damit weitestgehendvonderRegelungausgenommen. §4h Abs.1 EStG: Zinsaufwendungen eines Betriebs3 sind abziehbar in Höhe des __________________________, darüber hinaus _____________bis zur Höhe des verrechenbarenEBITDA4. Das verrechenbare EBITDA ist _______________ des um die Zinsaufwendungen und um die nach §6 Absatz 2 Satz 1 abzuziehenden, nach §6 Absatz 2a Satz 2 gewinnmindernd
3BMFSchreibenvom4.Juli2008IVC7S2742a/07/10001DOK2008/0336202,Tz.2ff 4EBITDA=EarningsbeforeInterestsTaxDepreciationAmortization
26
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
aufzulösenden und nach §7 EStG abgesetzten Beträge erhöhten und um die Zinserträge vermindertenmaßgeblichenGewinns. BerechnungfürKapitalgesellschaften:5
SteuerpflichtigerGewinnvorAnwendungdes§4hEStG
./.
Zinserträge
+
Zinsaufwendungen
+
Abschreibungennach§6Abs.2und2asowie§7EStG
=
MaßgeblicherGewinn(steuerlichesEBITDA§4hAbs.1EStG)
§4hAbs.2EStG:Absatz1Satz1istnichtanzuwenden,wenn a. derBetragderZinsaufwendungen,soweiterdenBetragderZinserträgeübersteigt, wenigerals____________________MillionenEurobeträgt, b. derBetriebnichtodernuranteilmäßigzueinemKonzerngehörtoder… DieZinsschrankeisteinElementderUnternehmensbesteuerunginDeutschland.Sieregelt seit 2008 die Beschränkung des Betriebsausgabenabzugs von Zinsaufwendungen bei ge werblichen Unternehmen. Eine Freigrenze von 3 Mio.€ soll verhindern, dass kleine und mittlereUnternehmenvonderZinsschrankebetroffensind. Die Zinsschranke hat sich in Krisenzeiten als krisenverschärfend erwiesen, zumal sie zu einerdoppeltenVerschlechterungdersteuerlichenRahmenbedingungenführenkann. Der erhöhte Kapitalbedarf zusammen mit höheren Zinssätzen kann dazu führen, dass Unternehmen – verstärkt der Mittelstand – in die Zinsschranke hineinwachsen, weil der Sockelbetragvon3Millionenerreichtwird. Abbildung 10:
Zinsschranke gem. § 4h EStG und die wichtigsten Eckpunkte
BMFSchreibenvom4.Juli2008IVC7S2742a/07/10001DOK2008/0336202;Tz.40
Bedeutung von Unternehmensteuern
27
> Beispiel: Die Betriebswirt GmbH hatte in 2010 Zinsaufwendungen in Höhe von 1.500.000 € und Zinserträge im gleichen Veranlagungszeitraum von 1.600.000 €. ! Lösung: Es liegt kein Anwendungsfall der Zinsschranke vor, weil die Zinsaufwendungen ./. Zinserträge zu einem negativen Saldo führen. Infolgedessen sind alle Zinsaufwendungen abzugsfähig. > Beispiel: Die GmbH hatte in 2010 Zinsaufwendungen in Höhe von 1.500.000 € und Zinserträge im gleichen Veranlagungszeitraum von 500.000 €. ! Lösung: Es liegt kein Anwendungsfall der Zinsschranke vor, weil die Zinsaufwendungen ./. Zinserträge zwar zu einem positiven Saldo führen, aber unter der Freigrenze von 3.000.000 € liegt. Infolgedessen sind alle Zinsaufwendungen abzugsfähig. > Beispiel: Eine Kapitalgesellschaft hat einen steuerpflichtigen Gewinn von 100 Mio. €. Zinserträge in Höhe von 30 Mio. € und Zinsaufwendungen in Höhe von 50 Mio. €. Abschreibungen sind laut GuV in Höhe von 10 Mio. € vorhanden. ! Lösung: Es liegt ein Anwendungsfall der Zinsschranke vor, weil die Zinsaufwendungen ./. Zinserträge zu einem positiven Saldo führen und über der Freigrenze von 3.000.000 € liegt. Der abzugsfähige Zinsaufwand beträgt 30% des maßgeblichen Gewinns im Sinne des § 4h Abs. 1 EStG.
1.3.6
Supranationale Auswirkungen
ImmermehrdeutscheUnternehmensindgezwungendieChancenderGlobalisierungzu nutzen,umGewinnezuerzielenunddamitihreÜberlebensfähigkeitzusichern.Voraus setzungensindKenntnisseüberdieAuswirkungenvonsupranationalen(lat.Supra–über undnatioVolkbzw.Staat)BeziehungenundZuständigkeiten. Abbildung 11:
Nationale und internationale Beziehungen kennen
28
1.3.6.1
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Grenzüberschreitende Funktionsverlagerungen
Der deutsche Fiskus verfolgt die Aktivitäten von Unternehmen, wenn die betrieblichen Funktionen wie beispielsweise Produktion, Transport oder Forschung in das Ausland verlagert werden und besteuert in Deutschland geschaffene Werte im Zuge von Funkti onsverlagerungengem.§1Abs.3AStG. ? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Funktionsverlagerung“! ! Antwort: Eine Funktionsverlagerung liegt vor, wenn ein Unternehmen (verlagerndes Unternehmen) einem anderen nahe stehenden Unternehmen (übernehmendes Unternehmen) Wirtschaftsgüter und sonstige Vorteile sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken überträgt oder zur Nutzung überlässt, damit das übernehmende Unternehmen eine Funktion ausüben kann, die bisher von dem verlagernden Unter nehmen ausgeübt worden ist, und dadurch die Ausübung der betreffenden Funktion durch das verlagernde Unternehmen eingeschränkt wird. Werden mehrere Einzelfunktionen verlagert, liegt ein einheitlicher Verlagerungsvorgang vor, wenn die Verlagerungen der Einzelfunktionen in wirtschaftlichem Zusammenhang stehen. Abbildung 12:
Grenzüberschreitende Funktionsverlagerung § 1 Abs. 3 AStG
DieVerlagerungkannsowohlvomInlandinsAuslandalsauchvomAuslandinsInland erfolgen.Durch§1Abs.3AStGsollsichergestelltsein,dassdieinDeutschlandsteuerver strickten Besteuerungswerte dem deutschen Finanzamt nicht entzogen werden. §1 AStG regelt für grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen die Anwendung des Fremdver gleichsgrundsatzes als Maßstab für Einkünftekorrekturen und ist damit die nationale RechtsgrundlagefürdieWahrnehmungderDeutschlandinternationaldurchDBAeinge räumtenBesteuerungsrechte. > Beispiel: Ein Produkt A, das bisher ausschließlich von der inländischen Konzernmuttergesellschaft (M) hergestellt und vertrieben wurde, wird zukünftig nur noch von ihrer ausländischen Tochtergesellschaft (T) hergestellt und vertrieben. Die materiellen und die immateriellen Wirtschaftsgüter werden auf T übertragen. M entlässt das betreffende Personal.
Bedeutung von Unternehmensteuern
29
? Frage: Welches Ziel könnte ein Unternehmer bei der Funktionsverlagerung verfolgen? ! Antwort: Eine Funktionsverlagerung wird üblicherweise durchgeführt, um den Gewinn innerhalb einer Unternehmensgruppe zu verlagern und zu steigern, z. B. durch die Erzielung von Synergieeffekten oder das Ausschöpfen von Standortvorteilen in bestimmten Ländern. $ Tipp: Markieren Sie sich die wichtigsten Begriffe in Ihrem Außensteuergesetz! §1Abs.1AStG:WerdenEinkünfteeinesSteuerpflichtigenauseinerGeschäftsbeziehung zum Ausland mit einer ihm ____________________________ dadurch gemindert, dass er seiner Einkünfteermittlung andere Bedingungen, insbesondere Preise (_________________________________), zugrunde legt, als sie voneinander unabhängige Dritte unter gleichen oder vergleichbaren Verhältnissen vereinbart hätten (____________________________), sind seine Einkünfte unbeschadet anderer Vorschriften soanzusetzen,wiesieunterdenzwischenvoneinanderunabhängigenDrittenvereinbar tenBedingungenangefallenwären. §1Abs.2AStG:DemSteuerpflichtigenisteinePersonnahestehend,wenn 1. die Person an dem Steuerpflichtigen mindestens zu _________________ unmittelbar odermittelbarbeteiligt(wesentlichbeteiligt)ist……. §1 Abs.3 Satz 9 AStG: Wird eine Funktion einschließlich der dazugehörigen Chancen undRisikenunddermitübertragenenoderüberlassenenWirtschaftsgüterundsonstigen Vorteileverlagert(____________________________________________)undist……
1.3.7
Doppelbesteuerungsabkommen
Abbildung 13:
Doppelbesteuerungsabkommen
> Aufgabe: Was sind Doppelbesteuerungsabkommen? Trennen Sie bitte die Wörter, so dass ein Klausursatz mit 6 Punkten Bewertung entsteht! Doppelbesteueurungsabkommensindbilanteralevölkerrechtlicheverträge,durchwelche diebesteuerunggrenzüberschreitendersachverhaltegeregeltwird.
30
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
? Frage: Welche Methoden zur Vermeidung von Doppelbesteuerungen gibt es? (6 P) $ Tipp: Werden in Klausuraufgaben 6 Punkte vergeben und Sie wissen, dass es zwei Methoden gibt, dann wird es pro Methode 3 Punkte geben. Mithin können Sie davon ausgehen, dass es zu jeder Methode 3 wichtige Stichwörter gibt. Abbildung 14:
Methoden zur Vermeidung von Doppelbesteuerungsabkommen
! Antwort: Freistellungsmethode (1 P): Die im obigen Ausland erzielten Einnahmen werden vom Ausland freigestellt (1 P) und können im Rahmen des Welteinkommensprinzips in der deutschen Steuererklärung besteuert werden (1 P). Anrechnungsmethode (1 P): Ist im Doppelbesteuerungsabkommen die Anrechnungsmethode vorgesehen, bedeutet dies, dass die ausländischen Vermietungseinkünfte im Ausland besteuert werden (1 P) und in der deutschen Steuerveranlagung als ausländische Steuern berücksichtigt werden (1 P). > Aufgabe: Verbinden Sie bitte, welche Begriffe zusammengehören! Bilaterale völkerrechtliche Verträge
Methoden zur Vermeidung von Doppelbesteuerungsabkommen
Keinmalbesteuerung
Welteinkommen, Grenzüberschreitende Sachverhalte
Einmalbesteuerung
Vermeidung von Doppelbesteuerung
Freistellung und Anrechnung
Doppelbesteuerungsabkommen
Wohnsitz DE, Grundstück im Ausland vermietet
Weiße Einkünfte
Bedeutung von Unternehmensteuern
1.3.8
31
Arten der Steuerpflicht
$ Klausurtipp: Wenn in Klausuren Fälle zur Einkommensteuerpflicht abgefragt werden, ist eine systematische Prüfung der folgenden Paragraphen zielführend. Abbildung 15:
Die Steuerpflichten EStG und AStG Unbeschränkt
Erweitert
Antrag
unbeschränkt
unbeschränkt
beschränkt
Erweitert beschränkt
§1Abs.1EStG
§1Abs.2EStG
§1Abs.3EStG
§1Abs.4EStG
§2Abs.1AStG
Natürliche Person
+
+
+
+
+
§8/§9AO
++
z.B.Diplomaten
Inländische Einkünfte §49EStG
Inländische Einkünfte § 49 EStG
Welteinkommen ./. ausländische Einkünfte § 34d EStG
Welteinkommensprinzip
? Frage: Wer ist unbeschränkt steuerpflichtig gem. § 1 Abs. 1 EStG? Natürliche Personen, die im ____________ einen _________(§ 8 AO) oder ihren ___________________(§ 9 AO) haben, sind ___________ einkommensteuerpflichtig. ? Frage: Wer ist auf Antrag unbeschränkt steuerpflichtig gem. § 1 Abs. 3 EStG? Auf Antrag werden auch natürliche Personen als unbeschränkt einkommensteuerpflichtig behandelt, die im Inland _______einen Wohnsitz _______ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, soweit sie _________ Einkünfte im Sinne des § ______haben. ? Frage: Wer ist beschränkt steuerpflichtig gem. § 1 Abs. 4 EStG? Natürliche Personen, die im Inland _______einen Wohnsitz _______ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind vorbehaltlich der Absätze 2 und 3 und des § 1a beschränkt einkommensteuerpflichtig, wenn sie __________ Einkünfte im Sinne des § ____ haben.
1.3.9
Inwieweit wirken Steuern auf Standortentscheidungen?
DieEntscheidungfürodergegeneinenStandortwirdaufderGrundlagevonStandortfak toren getroffen. Die Bedeutung des Standortfaktors Steuern wird an Hand des nachste hendenLückentextesbeantwortet.
32
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
$ Klausurtipp: Ein zusammenhängender Text, wie der nachstehende, kann in Klausuren als Stellungnahme abgefragt werden (12 P). Die Anzahl der zu vergebenden Punkte gibt hier Rückschlüsse auf die Fachbegriffe, die erwartet wurden. > Lückentext: Folgende Wörter fehlen im Text: Hebesätze, Gewinnsteuern, nationale, Standortwahl, gewerbesteuerlichen, Aufwandssteuern, Staaten, Lohnsteuer, Standortvorteil, Steuersystem, Standortnachteil, Förderungen, Investitionszulagen Im Hinblick auf die c__________________sind sowohl internationale als auch d__________________Unterschiede gegeneinander abzuwägen. National sind insbesondere die verschiedenen e__________________und grundsteuerlichen f__________________der Gemeinden zu berücksichtigen sowie regionale Unterschiede bei Verbrauchs- und g__________________(z.B. Vergnügungssteuer, Hundesteuer). Auch die steuerlichen h__________________in den neuen Bundesländern (Sonderabschreibungen, i__________________) kann Einfluss auf Standortentscheidungen haben. Zwischen verschiedenen j__________________(international) existieren verschiedene U__________________und damit differenzierte Steuerbe-und entlastungen für Unternehmen. Dies kann die V__________________, aber auch die Sachverhalte wie verbrauchsabhängige Steuern, MM__________________ u. ä. beeinflussen. Ebenso sind die steuerlichen Förderungen zwischen den verschiedenen Staaten unterschiedlich. Daraus können sich MN__________________oder MO__________________ergeben.
Rahmenplan Nr. 2.1.2. Gestaltungsmöglichkeiten der für das UN relevanten Steuern 1.4
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
Steuergestaltung bedeutet, die Gestaltungsmöglichkeiten, die der Gesetzgeber im Steuer und Handelsrecht gibt, konsequent zur Steueroptimierung zu nutzen. Dies setzt wieder rumdieKenntnisderaktuellenunderwartetenzukünftigenSituationdesUnternehmens einerseitsundandererseitsdiestaatlicheMöglichkeitenderErgebnisbeeinflussungvoraus. DieKenntnisderrelevantenSteuerninihrenGrundzügenwirdbeimgeprüftenBetriebs wirtvorausgesetzt.DaherwirdhiernuraufdieEckpunkteundaufBesonderheiteneinge gangen,dieinKlausurenimZusammenhangabgefragtwerden.
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
1.4.1
33
Einkommensteuer
DieEinkommensteueristdieSteuerdernatürlichenPersonenmitIhrenAktivitätenimIn undAusland. Abbildung 16:
Eckpunkte der Einkommensteuer
Steuersubjekt
WerunterliegtderSteuer?
Steuergegenstand
Waswirdbesteuert?
Einkünfte,§2EStG
Bemessungsgrundlage
WoraufwirdderSteuersatzangewendet?
ZuversteuerndesEinkommen,§2EStG;R2EStR
Tarif
WiehochistdieSteuer?
PersönlicherSteuersatz,§32aEStG;§32dEStG
NatürlichePerson§1EStG
> Aufgabe: Schließen Sie die Lücken im nachfolgenden Schemata! Abbildung 17:
Ermittlung des zu versteuernden Einkommens § 2 EStG/R 2 EStR
SummederEinkünfteausdenEinkunftsarten
= SummederEinkünfte
Altersentlastungsbetrag(§24aEStG)
EntlastungsbetragfürAlleinerziehende(§24bEStG)
FreibetragfürLandundForstwirte(§13Abs.3EStG)
= (§2Abs.3EStG)
Verlustabzugnach§10dEStG
Sonderausgaben(§§10,10a,10b,10cEStG)
außergewöhnlicheBelastungen(§§33bis33bEStG)
Steuerbegünstigung der zu Wohnzwecken genutzten Wohnungen, Gebäude und Baudenkmal …
+ zuzurechnendesEinkommengem.§15Abs.1AStG
= (§2Abs.4EStG)
FreibeträgefürKinder(§§31,32Abs.6EStG)
Härteausgleichnach§46Abs.3EStG,§70EStDV
= (§2Abs.5EStG).
34
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Abbildung 18:
Steuerbetrag
a)nach§32aAbs.1,5,§50Abs.3EStGoder
b)nachdembeiAnwendungdesProgressionsvorbehalts(§32bEStG)oderderSteuersatzbegrenzung
+ SteueraufGrundBerechnungnachden§§34,34bEStG
SteueraufGrundBerechnungnach§32dAbs.3EStG(abVZ2009)
SteueraufGrundderBerechnungnach§34aAbs.1,4bis6EStG
= (§32aAbs.1,5EStG)
ausländischeSteuernnach§34cAbs.1und6EStG,§12AStG
Steuerermäßigungnach§35EStG
Steuerermäßigung für Stpfl. mit Kindern bei Inanspruchnahme erhöhter Absetzungen für …
SteuerermäßigungbeiZuwendungenanpolitischeParteienundunabhängigeWählervereinigungen…
Steuerermäßigungnach§34fAbs.3EStG
Steuerermäßigungnach§35aEStG
+ Steuernnach§34cAbs.5EStG
+ Zuschlagnach§3Abs.4Satz2ForstschädenAusgleichsgesetz
+ AnspruchaufZulagefürAltersvorsorgenach§10aAbs.2EStG
= (§2Abs.6EStG)
1.4.1.1
Gewerbliche Einkünfte § 15 EStG
Abbildung 19:
Ermittlung der festzusetzenden Einkommensteuer R 2 EStR
Die Definition der Einkünfte aus Gewerbebetrieb § 15 EStG
Positive und negative Definition der Einkünfte aus Gewerbebetrieb § 15 EStG Positive Tatbestandsmerkmale:
Negative Tatbestandsmerkmale:
Selbständigkeit Nachhaltigkeit Gewinnerzielungsabsicht Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr
Keine Land- und Forstwirtschaft Keine selbständige Arbeit Keine Vermögensverwaltung
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
35
Die Unterscheidung der Einkünfte in Gewerbliche §15 EStG und Selbständige §18 EStG ist in der Praxis schwierig, da die gleichen positiven Tatbestandsmerkmale gelten. Die AbgrenzungslisteninH15.6EStHgebenhierRechtssicherheitundsollennachfolgendan HandeinigerBeispieleverdeutlichtwerden. Abbildung 20:
Übung zur Unterscheidung zwischen § 15 und § 18 EStG
§15EStG
§18EStG
Buchhalter
x
Fotograf
x
Hebamme
x
Logopäde
x
1.4.1.2
Abgeltungsteuer
MitWirkungab01.01.2009giltfürdieBesteuerungprivaterKapitalanlagendieneueTarif vorschrift„Abgeltungsteuer“gem.§32dEStG.DieVeranlagungwirddamitfürdiesechs anstattwiebisherfürdiesiebenEinkunftsartendurchgeführtgem.§43Abs.5Satz1EStG unddieEinkünfteausKapitalvermögenwerdeneinheitlichmit25%abgeltendimRahmen desSteuerabzugsanderEinkunftsquelleerhoben. $ Hinweis: In Klausuren könnte der Bereich der Abgeltungsteuer und/oder Dividendenbesteuerung prüfungsrelevant sein. Abbildung 21:
Besteuerung von der Kapitalgesellschaft zum Anteilseigner
BesteuerungvonderKapitalgesellschaftbiszumAnteilseigner
Gewinn
SteuerpflichtigeEinkünfte
./.Körperschaftsteuer15%
./.Abgeltungsteuer25%
./.Solidaritätszuschlag
./.Solidaritätszuschlag
./.Gewerbesteuer15%
=abgegolteneEinkünfte
=Ausschüttung
Kapitalgesellschaft
Anteilseigner
36
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
? Frage: Der ledige Steuerpflichtige erhält eine Bruttodividende von 10.000 €. Auf seinem Konto werden ihm 7.362,50 € gutgeschrieben. Die Höhe der Kapitalerträge betragen dadurch 7.362,50 €. Wie viel Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag hat er gezahlt? ! Antwort: ./. ./.
1.4.2
Bruttodividende Abgeltungsteuer Solidaritätszuschlag Nettodividende
10.000 € x 25% gem. § 32d 2.500 € x 5,5% (gerundet)
10.000 € 2.500 € 137 € 7.363 €
Körperschaftsteuer
DieKörperschaftsteuer(Gemeinschaftsteuer§106GG)istdieEinkommensteuerderjuris tischen Personen. Der Gewinn als Einkommen der Gesellschaft unterliegt der Körper schaftsteuer. > Beispiel: Die Betriebswirt GmbH mit Sitz und Geschäftsleitung in Deutschland soll auf ihre Körperschaftsteuerpflicht hin untersucht werden. ! Lösung: Unbeschränkt körperschaftsteuerpflichtig sind gem. § 1 Abs. 1 KStG neben den Kapitalgesellschaften (Europäische Gesellschaften, AG, KGaA, GmbH) insbesondere die Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften, die sonstigen juristischen Personen des Privatrechts und die nichtrechtsfähigen Vereine und Zweckvermögen (z.B. Stiftungen). Voraussetzung ist, dass die Gesellschaft ihre Geschäftsleitung oder ihren Sitz im Inland hat. Die unbeschränkte Steuerpflicht erstreckt sich, soweit sich nicht Einschränkungen aus DBA ergeben, auf alle in- und ausländischen Einkünfte, also auf das Welteinkommen. ? Frage: Wann beginnt die Körperschaftsteuerpflicht in folgendem Fall: Zwei Betriebswirte entschließen sich am 01.01.2011 eine GmbH zu gründen. Der Vorvertrag wird von beiden unterzeichnet und die ersten Tätigkeiten beginnen am 01.03.2011. Am 01.05.2011 wird der Gesellschaftervertrag notariell beurkundet und die GmbH wird am 01.07.2011 im Handelsregister eingetragen. ! Antwort: Die Steuerpflicht beginnt bei juristischen Personen mit der notariellen Beurkundung des Gesellschaftervertrages am 01.05.2011. Bis zum 1. Mai sind die beiden Betriebswirte steuerlich eine OHG oder GbR und erzielen Einkünfte aus Gewerbebetrieb. ? Frage: Welche Korrekturen nach körperschaftsteuerlichen Vorschriften kennen wir?
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
VorläufigerJahresüberschuss/JahresfehlbetraglautHandelsbilanz
+bzw../.KorrekturennacheinkommensteuerlichenVorschriften§60EStDV
=Gewinn/VerlustlautSteuerbilanz=endgültigerJahresüberschuss
+bzw../.KorrekturennachkörperschaftsteuerlichenVorschriften
+verdeckteGewinnausschüttungen§8Abs.3KStG
./.verdeckteEinlagen
+sämtlicheSpenden
=SummederEinkünfte
./.abziehbareSpenden§9Abs.1Nr.2KStG
GesamtbetragderEinkünfte
./.Verlustabzug§10dEStG
=Einkommen
./.Freibetragnach§§24,25KStG
=zuversteuerndesEinkommen
Z.v.E.x15%KSt§23Abs.1KStG
…
./.KStVorauszahlungen
=zuzahlende/zuerhaltendeKörperschaftsteuer
37
> Beispiel: Die Betriebswirt AG, mit einem kalendergleichen Wirtschaftsjahr erzielt einen Gewinn von 100.000 €, der im Folgejahr an die Anteilseigner (Gesellschafter) ausgeschüttet wird. Der Hebesatz wird mit 400% angenommen. Die Anteilseigner sind konfessionslos. Welche Ausschüttungen kann die AG im Jahre 2011 an ihre Gesellschafter vornehmen?
38
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
! Lösung: Gewinn vor Steuern ./. Gewerbesteuer = Gewinn nach Gewerbesteuer Körperschaftsteuer ./. Solidaritätszuschlag Ausschüttung (Brutto Dividende) Gewinn der AG Kapitalertragsteuer Solidaritätszuschlag Auszahlung (Netto – Dividende)
100.000 € x 3,5% x 400% 100.000 € x 15% 15.000 € x 5,5%
100% 25% 1,375% 73,624%
100.000 € 14.000 € 86.000 € 15.000 € 825 € 70.175 € 70.175 € 17.543 € 964 € 51.666 €
? Frage: Können Verlustvorträge uneingeschränkt vorgetragen werden? ! Antwort: Ein Verlustvortrag ist gem. § 8 Abs. 1 KStG, § 10 d Abs. 2 EStG eingeschränkt möglich. Verluste können in den Folgejahren bis zu einem Gesamtbetrag der Einkünfte von 1.000.000 € voll abgezogen werden. Darüber hinaus ist ein Ausgleich bis zu 60% des 1.000.000 € übersteigenden Gesamtbetrages der Einkünfte möglich. ? Frage: Die Betriebswirt GmbH hat einen Gesamtbetrag der Einkünfte in 2011 in Höhe von ./. 300.000 € und in 2010 ein zu versteuerndes Einkommen von 2.000.000 €. Wie hoch ist das zu versteuernde Einkommen in 2011?
zuversteuerndesEinkommen2010
Verlustabzug–Sockelbetrag
./. 1.000.000€
verbleiben
weitererAbzug:60%aus1.000.000€
./. 600.000€
übersteigenderBetrag
400.000€
zuversteuerndesEinkommen2011
400.000€
Abbildung 22:
2.000.000€
1.000.000€
Eckpunkte der Körperschafsteuer
Steuersubjekt
WerunterliegtderSteuer?
Kapitalgesellschaftenetc.gem.§1Abs.1KStG
Steuergegenstand
Waswirdbesteuert?
DasEinkommeni.S.des§8Abs.1KStG
Bemessungsgrundlage
WoraufwirdderSteuersatzangewendet?
ZuversteuerndeEinkommen§7KStG
Tarif
WiehochistdieSteuer?
15%gem.§23Abs.1KStG
BeiderKörperschaftsteuerkanndieEinkommensermittlungeinTeileinerKlausuraufgabe darstellen. Bemessungsgrundlage für die tarifliche Körperschaftsteuer ist das zu versteu
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
39
ernde Einkommen. Bei Körperschaften, die nur gewerbliche Einkünfte haben können, ist daszuversteuerndeEinkommenwiefolgtzuermitteln: Abbildung 23:
Körperschaftsteuer Ermittlung Schemata R 29 KStR
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40
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
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(LQNRPPHQ
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]XYHUVWHXHUQGHV(LQNRPPHQ
Abbildung 24:
Festzusetzende Körperschaftsteuer R 30 KStR
SteuerbetragnachRegelsteuersatz(§23Abs.1KStG)bzw.Sondersteuersätzen(z.B.§§ 26Abs.6Satz1KStG anzurechnendeausländischeSteuernnach§26Abs.1KStG,§12AStG = Tarifbelastung§23Abs.1KStG Körperschaftsteuerminderungnach§37Abs.2ggf.i.V.m.§40Abs.3und4KStG,§§10,14,16UmwStG + Körperschaftsteuererhöhungnach§38Abs.2ggf.i.V.m.§40Abs.3und4KStG,§§10,14,16UmwStG + Körperschaftsteuererhöhungnach§37Abs.3KStG = festzusetzendeKörperschaftsteuer anzurechnendeKapitalertragsteuereinschließlichZinsabschlag = verbleibendeKörperschaftsteuer
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
41
> Beispiel: Die Betriebswirt AG hat einen Gewinn von 200.000 € und folgende Buchungen in der GuV erfasst. Bitte ermitteln Sie das Einkommen der AG! ErstatteKörperschaftsteuer
GezahlteKörperschaftsteuer
§10Nr.2KStG
20.000€
GezahlterSolidaritätszuschlag
§10Nr.2KStG
1.000€
Geschenkeüber35€anGeschäftsfreunde
§4Abs.5EStG
3.000€
SpendenfürmildtätigeundkirchlicheZwecke §9Abs.1Nr.2KStG
2.000€
9.000€
SpendenanpolitischeParteien
§4Abs.6EStG,§8Abs.1KStG 8.000€
GezahlteAufsichtsratsvergütungen
§10Nr.4KStG
20.000€
! Lösung: 200.000 € + 20.000 € + 1.000 € ./. 2.000 € + 3.000 € + 8.000 € + 10.000 € = 240.000 € Einkommen. ? Frage: Was versteht man unter dem Begriff verdeckte Gewinnausschüttung und nennen Sie ein Beispiel! ! Antwort: Die „verdeckte Gewinnausschüttung“ ist in § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG i.V. m. R 36 Abs. 1 KStR mit vier Voraussetzungen definiert: Eine vGA ist 1. eine Vermögensminderung oder verhinderte Vermögensmehrung, 2. die durch das Gesellschafterverhältnis veranlasst ist, 3. sich auf die Höhe des Unterschiedsbetrags im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 EStG auswirkt und 4. nicht auf einem den gesellschaftsrechtlichen Vorschriften entsprechenden Gewinnverteilungsbeschluss beruht. > Beispiel: Eine verhinderte Vermögensmehrung bzw. eine Vermögensminderung ist der Fall, wenn die Betriebswirt GmbH an den Gesellschafter ein Gehalt von jährlich 100.000 € zahlt und ein Nichtgesellschafter nur ein Gehalt für 80.000 € erhalten würde. ! Lösung: Die vGA beträgt hier 20.000 € mit der Rechtsfolge, dass diese außerhalb der Buchführung dem handelsrechtlichen Jahresüberschuss wieder hinzugerechnet werden muss und der Gesellschafter der GmbH Einkünfte aus Kapitalvermögen gem. § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG hat.
42
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Abbildung 25:
Verdeckte Gewinnausschüttung gem. § 8 Abs. 3 Satz 2 KStG
? Frage: Was versteht man unter dem Begriff verdeckte Einlage gem. R 40 EStR? ! Antwort: Eine verdeckte Einlage (vE) liegt vor, wenn ein Gesellschafter oder eine ihm nahestehende Person der Körperschaft außerhalb der gesellschaftsrechtlichen Einlage einen einlagefähigen Vermögensvorteil zuwendet und diese Zuwendung durch das Gesellschafterverhältnis veranlasst ist mit der Folge, dass sich die Einlage nicht auf die Höhe des Einkommens der Körperschaft auswirken darf und analog zur vGA außerhalb der Bilanz abgezogen werden muss. Beim Gesellschafter führt die vE grundsätzlich zu nachträglichen Anschaffungskosten auf die Beteiligung an der Gesellschaft gem. H 40 EStH.
1.4.3
Gewerbesteuer
Die Erhebung der Gewerbesteuer wird von den Gemeinden vorgenommen, so fern gem. §2GewStGeinGewerbebetriebimSinnedes§15Abs.2EStGvorliegt. ? Frage: Ist die Gewerbesteuer als Betriebsausgabe abzugsfähig? ! Antwort: Die Gewerbesteuer und die darauf entfallenden Nebenleistungen sind gem. § 4 Abs. 5b EStG als Betriebsausgaben nicht abzugsfähig. Der Aufwand wird außerhalb der Bilanz hinzugerechnet. Abbildung 26:
Eckpunkte der Gewerbesteuer
Steuersubjekt
WerunterliegtderSteuer?
Gewerbebetrieb§2(1)GewStG/§15Abs.2EStG
Steuergegenstand
Waswirdbesteuert?
Gewerbeertrag§6iVm§7GewStG
Bemessungsgrundlage
WoraufwirdderSteuersatzangewendet?
Steuermessbetrag
Tarif
WiehochistdieSteuer?
MessbetragxHebesatz
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
Abbildung 27:
43
Gewerbesteuer-Ermittlungs-Schemata
Rechtsnorm:
Betragin€
GewinnausGewerbebetrieb
§4/§5EStG
Zzgl.Hinzurechnungen
§8GewStG
Abzüg.Kürzungen
§9GewStG
MaßgebenderGewerbeertrag
§7Abs.1GewStG
GewerbeverlustausVorjahren
§10aGewStG
UneingeschränkterVerlustabzugbis1Mio.€
EingeschränkterVerlustabzug(60%desverbleibendenGewebeertrages)
VorläufigerGewerbeertrag(abzurundenaufvolle100€)
Abzügl.Freibetrag
§11(1)GewStG
24.500€beinatürlichenPersonenundPersGes
3.900€beiVereinenfürwirtschaftlicheGeschäftsbetriebe
EndgültigerGewerbeertrag
X(einheitliche)Steuermesszahlvon3,5%
§11(2)GewStG
Steuermessbetrag
XHebesatzderGemeinde
§16GewStG
Gewerbesteuer
? Frage: Gibt es bei der Gewerbesteuer einen Freibetrag? ! Antwort: Für natürliche Personen und Personengesellschaften gibt es z.B. gem. § 11 Abs. 1 Satz 3 GewStG einen Freibetrag in Höhe von 24.500 €. > Beispiel: Die Betriebswirt GmbH hat für ein Grundstück Pachtaufwendungen in Höhe von 400.000 €. Die Ermittlung der Hinzurechnungen nach § 8 Nr. 1 GewStG sind auf Grund der komplizierten Gesetzesformulierung schwierig und könnte ein Thema in Ihrer Klausur sein. Gewerbeertrag
200.000,00€
50%derMietundPachtzinsenfürunbewegliche WirtschaftsgüterdesAV
§8Nr.1eGewStG
SummederFinanzierungsanteile
§8Nr.1afGewStG 200.000,00€
abzüglichFreibetrag
100.000,00€
verbleibenderBetrag
100.000,00€
x25%(=Hinzurechnungsbetraggem.§8Nr.1GewStG) vorläufigerGewerbeertrag abzüglichFreibetrag
200.000,00€
25.000,00€ 225.000,00€
§11Abs.1GewStG
24.500,00€
44
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
EndgültigerGewerbeertrag
200.500,00€
endgültigerGewerbeertragxSteuermesszahlvon3,5%=Steuermessbetrag xHebesatz Gewerbesteuer
415%
7.017,50€
§16Abs.1GewStG
29.122,62€
29.122,62€
$ Tipp: Markieren Sie sich in Ihrem Gesetz, wann der Freibetrag abgezogen wird! > Beispiel: Die Betriebwirt GmbH hat ein Wirtschaftsjahr = Kalenderjahr mit folgenden Geschäftsvorfällen. Ermitteln Sie die Hinzurechnungen gem. § 8 Nr. 1 GewStG! 1
Zinsaufwendungen für langfristige Kredite
20.000,00 €
2
Zinsaufwendungen für kurzfristige Kredite
5.000,00 €
3
Gewinnanteile eines stillen Gesellschafters
3.000,00 €
4
Mietaufwendungen für eine große Kopieranlage
10.000,00 €
5
Pachtaufwendungen für ein Grundstück
80.000,00 €
6
Aufwendungen für Konzessionen
140.000,00 €
! Lösung: 100% der Entgelte für Schulden 1 2 3
§ 8 Nr. 1a GewStG 20.000,00 €
Zinsaufwendungen für langfristige Kredite
5.000,00 €
Zinsaufwendungen für kurzfristige Kredite 100% der Gewinnanteile des stillen Gesellschafters
§ 8 Nr. 1c GewStG
3.000,00 €
4
20% der Miet- und Pachtzinsen für bewegliche Wirtschaftsgüter des AV
§ 8 Nr. 1d GewStG
2.000,00 €
5
50% der Miet- und Pachtzinsen für unbewegliche Wirtschaftsgüter des AV
§ 8 Nr. 1e GewStG
40.000,00 €
§ 8 Nr. 1f GewStG
35.000,00 €
6
25% der Aufwendungen für Konzessionen Summe der Finanzierungsanteile abzüglich Freibetrag verbleibender Betrag x 25% ( = Hinzurechnungsbetrag gem. § 8 Nr. 1 GewStG)
§ 8 Nr. 1a – f GewStG
105.000,00 € 100.000,00 € 5.000,00 € 1.250,00 €
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
1.4.4
45
Gewerbesteuer- und Gewerbesteuermessbescheid
? Frage: Erklären Sie den Unterschied zwischen einem Gewerbesteuermessbescheid und einem Gewerbesteuerbescheid (6 P). ! Antwort: Bitte füllen Sie den Lückentext mit folgenden Begriffen: Gewerbesteuermessbetrag; Gewerbesteuerbescheid; Gewerbesteuererklärung; Gewerbesteuer; Gewerbesteuermessbescheid; Der Steuerpflichtige gibt seine M____________________beim Finanzamt ab. Das Finanzamt ermittelt den N__________________und erlässt einen O__________________gem. § 22 Abs. 1 AO. Das Finanzamt teilt der hebeberechtigten Gemeinde den Gewerbesteuermessbetrag mit. Diese berechnet dann die f____________________.Die Gemeinde erlässt anschließend einen g___________________gem. § 16 Abs. 1 AO.
1.4.5
Gewerbesteuerzerlegung
> Beispiel: Eine Schreinerei unterhält in den Gemeinden I, II und III jeweils eine Betriebstätte. Das Finanzamt hat einen Steuermessbetrag von insgesamt 20.000 € ermittelt und die Summe der gezahlten Arbeitslöhne beträgt unstrittig 500.000 €. Berechnen Sie den Zerlegungsanteil und die Gewerbesteuer! Betriebstätte:
Arbeitslöhne
Zerlegungsanteil
Hebesatz
Gemeinde I
150.000 €
300%
Gemeinde II
250.000 €
340%
Gemeinde III
100.000 €
350%
Summe
500.000 €
1.4.6
Gewerbesteuer
20.000 €
Steuerermäßigung gem. § 35 EStG6
Bei der Ermäßigung der Einkommensteuer um die Gewerbesteuer wird die Einkommen steuerdesUnternehmersdurcheinepauschalierteAnrechnungderGewerbesteuergemindert. DieEinkommensteuerermäßigungbeträgtdas3,8fachedesGewerbesteuermessbetrags. Auf die tatsächliche Höhe der GewSt kommt es bei der pauschalen Steuerermäßigung nichtan.DieHöhedesHebesatzesistnichtentscheidend,weildieErmäßigungnuranden GewStMessbetragundnichtandiefestgesetzteGewerbesteueranknüpft.
6BMFSchreibenvom24.02.2009–BMFIVC6–S2296–a/08/10002;DOK2007/0220243
46
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Abbildung 28:
Steuerermäßigung § 35 EStG
> Beispiel: Einzelunternehmer A (1980, ledig; Steuersatz siehe § 32a Abs. 1 EStG) hatte im Jahr 2010 einen Gewinn aus Gewerbebetrieb in Höhe von 100.000 € erwirtschaftet. Der Gewerbeertrag für 2010 beträgt 100.000 €. Die Summe der Einkünfte und das zu versteuernde Einkommen 100.000 €. ? Frage: Wie hoch ist die festzusetzende Einkommensteuer 2010? ! Lösung: Bei dem Einzelunternehmer ermäßigt sich die tarifliche Einkommensteuer um das 3,8-fache des für seinen Gewerbebetrieb festgesetzten GewSt-Messbetrages. Um die Höhe der festzusetzenden ESt zu ermitteln, muss zunächst die GewSt-Veranlagung (Hebesatz 420%) durchgeführt werden. Gewerbesteuerveranlagung(Finanzamt) Gewerbeertrag§7GewStG
100.000€
./.Freibetrag§24GewStG§11Abs.2GewStG
24.500€
Zwischenbetrag
75.500€
75.500€xMesszahl3,5§11Abs.2GewStG=Gewerbesteuermessbetrag MessbetragxHebesatz420%=zuzahlendeGewerbesteuer Einkommensteuerveranlagung (ohne Berücksichtigung der Sonderausga benvon36€)
2.642€ 11.096€
EinkünfteausGewerbe§15EStG=SummederEinkünfte§2Abs.1EStG
100.000€
ZuversteuerndesEinkommen§2Abs.5EStG
100.000€
100.000€x0,42–8.172€gem.§32aAbs.1Nr.4=TariflicheEinkommensteuer
33.828€
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
47
AnteiligeEinkommensteuerberechnen§35Abs.1Nr.1EStG
(TariflicheEinkommensteuer(33.828€)xpositivegewerblicheEinkünfte (100.000€))/SummeallerpositivenEinkünfte(100.000)=Höchstbetrag= 33.828€
./.Ermäßigung(Anrechnungsbetrag)(Gewerbesteuermessbetrag2.642€x3,8)=
./.10.040€
=festzusetzendeEinkommensteuer§2Abs.6EStG
1.4.7
23.788€
Umsatzsteuer
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Umsatzsteuer“! ! Antwort: Die Umsatzsteuer ist eine Verkehrsteuer, mit der grundsätzlich der gesamte private und öffentliche Verbrauch belastet wird. Abbildung 29:
Eckpunkte der Umsatzsteuer
Steuersubjekt
WerunterliegtderSteuer?
Unternehmer§2UStG
Steuergegenstand
Waswirdbesteuert?
SteuerbareUmsätze§1bis3UStG
SteuerpflichtsofernkeineSteuerbefreiung§4UStG
Bemessungsgrundlage
WoraufwirdderSteuersatzangewendet?
Entgelt§10UStG
Tarif
WiehochistdieSteuer?
Steuersatz7%bzw.19%gem.§12Abs.1UStG
InKlausurenwerdendieseEckpunkteregelmäßigsteuerübergreifendabgefragt. Abbildung 30:
Prüfschemata für Umsatzsteueraufgaben
1
Unternehmereigenschaft
§2Abs.1UStG
2
UmfangdesUnternehmens
§2Abs.1Satz2UStG
3
BesteuerungsformdesUnternehmens
§16(SOLL)/§19(IST)UStG
4
ZeitpunktderEntstehungderSteuer
§13Abs.1UStG
5
SteuerbarerUmsatz?
§1bis3UStG
6
Steuerbarundsteuerpflichtig?
§4bis9UStG
7
Bemessungsgrundlage
§10/§11UStG
8
Steuersatz
§12Abs.1Abs.2UStG
9
EntstehungderSteuerschuld
§13UStG
10
Steuerschuldner
§13aUStG,§13bUStG
11
HaftungfürentstandeneUmsatzsteuer
§13c/§13d/§14cUStG
12
Rechnungsvorschriften
§14bis14bUStG
13
Vorsteuerabzugsfähig
§15iVm§14UStG
14
BerichtigungderVorsteuer
§15aUStG
15
Umsatzsteuerzahllast
§16UStG
16
AnmeldungderUmsatzsteuer
§18UStG
48
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
? Aufgabe (10 P): a. Welche Umsätze unterliegen der Umsatzsteuer und werden gem. § 1 UStG unterschieden (4 P)? b. Nennen Sie die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit Lieferungen in andere Länder umsatzsteuerfrei sind (6 P). Abbildung 31:
Der Umsatzsteuer unterliegende Umsätze
! Lösung (10 P): Ad a. § 1 UStG: Der Umsatzsteuer unterliegen die folgenden Umsätze: 1. die Lieferungen § 1 Abs. 1 Nr. 1 i V m § 3 Abs. 1 UStG (1 P) 2. die sonstigen Leistungen § 1 Abs. 1 Nr. 1 i V m § 3 Abs. 9 UStG, (1 P) 3. die Einfuhr von Gegenständen im Inland § 1 Abs. 1 Nr. 4 UStG (1 P) 4. der innergemeinschaftliche Erwerb im Inland gegen Entgelt § 1 Abs. 1 Nr. 5 i V m § 1a UStG (1 P). Ad b. Voraussetzung für die Umsatzsteuerfreiheit von innergemeinschaftlichen Lieferungen gem. § 4 Nr. 1b UStG i V m § 6 UStG ist, dass der Warenweg in das andere Land anhand geeigneter Unterlagen gem. § 17a ff UStDV, wie z. B. Transportpapiere, nachgewiesen werden kann (2 P). Bei Ausfuhren in Drittländer (Ausfuhrlieferungen gem. § 4 Nr. 1a UStG i V m § 6 Abs. 1 Nr. 1 UStG) sind die Ausfuhrnachweise gem. § 8 ff UStDV durch Zollbelege zu erbringen (2 P). Abnehmer aus anderen EU-Ländern müssen im Zeitpunkt der Lieferung eine gültige Umsatzsteueridentifikationsnummer ihres Landes besitzen (2 P). ? Frage: Nennen und erläutern Sie ein Beispiel für ein steuerbaren innergemeinschaftlichen Erwerb! ! Antwort: Der deutsche Mr. Betriebswirt erwirbt ein neues französisches Kraftfahrzeug gem. § 1b Abs. 2 und 3 UStG in Frankreich und nimmt dieses mit nach Deutsch-
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
49
land. Es liegt ein Fall des innergemeinschaftlichen Erwerbs vor, weil ein Gegenstand aus dem Gebiet eines Mitgliedstaates (Frankreich) in das Gebiet eines anderen Mitgliedstaates (Deutschland) gelangt. Der Erwerb wird gem. § 3d UStG in Deutschland und damit im Inland bewirkt und der Vorgang ist gem. § 1 Abs. 1 Nr. 5 UStG steuerbar.
1.4.8
Umkehr der Steuerschuldnerschaft
Wird eine Leistung steuerbar und steuerpflichtig im Inland ausgeführt, ist grundsätzlich gem.§13aUStGderleistendeUnternehmerderSteuerschuldner.LiegteinFalldes§13b UStGvor,wirddieSteuerschuldaufdenLeistungsempfängerübertragen.MitWirkungab 01.07.2010gestaltetsichder§13bUStGwiefolgt: Abbildung 32:
Umkehr der Steuerschuldnerschaft gem. § 13b UStG
? Frage: Welcher englische Begriff wird für „die Umkehr der Steuerschuldnerschaft“ benutzt? ! Antwort: Reverse-Charge-Verfahren. ? Frage: Was bedeutet der Begriff „B2B“? ! Antwort: Wird eine steuerbare und steuerpflichtige Dienstleistung zwischen zwei Unternehmern (zwischenunternehmerisch) erbracht, spricht man von B2B-Leistungen. > Beispiel: Die Betriebswirt GmbH beauftragt eine in der Schweiz ansässige Werbeagentur mit der Erstellung und Durchführung von Anzeigen in der Schweiz. ! Lösung: Die Leistung ist am Sitz des deutschen Leistungsempfängers, d. h. in Deutschland steuerbar. Die Abrechnung der schweizerischen Werbeagentur erfolgt ohne Ausweis von Umsatzsteuer und die GmbH ist Steuerschuldner.
50
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
> Beispiel: Der tschechische Bauunternehmer vermietet dem deutschen Bauunternehmer einen Lastwagen zum Einsatz in Tschechien. ! Lösung: Die Vermietungsleistung ist am Sitzort des deutschen Leistungsempfängers, d. h. in Deutschland steuerbar. Die Abrechnung des tschechischen Unternehmens erfolgt ohne Ausweis von Umsatzsteuer und der deutsche Bauunternehmer ist Steuerschuldner. > Beispiel: Die Betriebswirt GmbH erhält von einem in Frankreich ansässigen Berater im Januar 2011 eine Beratungsleistung über 50.000 €. Der französische Berater hat die deutsche Umsatzsteueridentifikationsnummer der GmbH vorliegen. ! Lösung: Die Leistung ist gem. § 3a Abs. 2 Satz 1 UStG in Deutschland ausgeführt und damit gem. § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG steuerbar. Eine Steuerbefreiung gem. § 4 UStG liegt nicht vor. Die GmbH ist in Deutschland gem. § 13b Abs. 1 UStG Steuerschuldner. Die Umsatzsteuer entsteht mit Ablauf des Voranmeldezeitraums Januar. Die GmbH muss auf die 50.000 € noch die 19% berechnen und gegenüber dem Finanzamt für Januar anmelden. Gleichzeitig ist die GmbH Vorsteuerabzugsberechtigt und kann die 19% als Vorsteuer geltend machen.
1.4.9
Steuersatz § 12 UStG
EinEinzelunternehmerhatfolgendeUmsätze,dieergem.§20UStGversteuernmuss: 1. Warenverkauf:19%Erlöse:1.085,20€ 2. Warenverkauf:7%Erlöse:1.926,10€ 3. SteuerfreieUmsätze:230€ 4. AbziehbareVorsteuerausWareneinkäufen:123,45€ ? Frage: Wie hoch ist die Steuererstattung bzw. Steuerzahllast? ! Lösung: Zahllast: 175,83 € $ Hinweis: Beherbergungsleistungen § 12 Abs. 2 Nr. 11 UStG (BMF Schreiben vom 05.03.2010): der Umsatzsteuersatz für eine kurzfristige Beherbergung von Fremden wurde gem. § 12 Abs. 2 Nr. 11 Satz 1 UStG für ab dem 1.1.2010 erbrachte Leistungen auf 7% gesenkt.
Gestaltungsmöglichkeiten der für das Unternehmen relevanten Steuern
1.4.10
51
Rechnung § 14 UStG
Abbildung 33:
Beispiel einer ordnungsgemäßen Rechnung7
InderKlausurkönntenSieeineRechnungbekommen,dieSieaufdieOrdnungsmäßigkeit zu prüfen hätten. Gehen Sie hierbei systematisch diePflichtangabenim§14Abs.4UStG durch. ? Frage: Welche Konsequenz hat eine nicht ordnungsgemäße Rechnung? ! Antwort: Der Leistungsempfänger ist nicht berechtigt, einen Vorsteuerabzug aus der Rechnung geltend zu machen und hat zivilrechtlich das Recht die Zahlung der ausgewiesenen Mehrwertsteuer zu verweigern, solange der Leistende keine ordnungsgemäße Rechnung ausgestellt hat. ? Frage: Was bedeutet „Besteuerung nach vereinbarten Entgelten“ oder „Sollversteuerung“? ! Antwort: Bei der Besteuerung nach vereinbarten Entgelten entsteht die Steuer grundsätzlich mit Ablauf des Voranmeldezeitraums, in dem die Lieferung oder sonstige Leistung ausgeführt worden ist gem. 13 Abs. 1 Nr. 1a UStG. ? Frage: Was bedeutet „Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten“ oder „Istbesteuerung“? ! Antwort: Bei der Besteuerung nach vereinnahmten Entgelten entsteht die Steuer mit Ablauf des Voranmeldezeitraums, in dem die Entgelte vereinnahmt worden sind gem. § 13 Abs. 1 Nr. 1b UStG.
7z.B.dieOberfinanzdirektionNiedersachsenhataufIhrerHomepageeinMusterbeispiel.
52
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
? Frage: Was ist eine „Zusammenfassende Meldung“? ! Antwort: Seit 1993 müssen Unternehmer gem. § 18a UStG innergemeinschaftliche Lieferungen in einer zusammenfassenden Meldung beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) anmelden. ? Frage: Bis wann muss bei monatlicher Abgabe die Zusammenfassende Meldung für Juli 2011 abgegeben sein8? ! Antwort: Bis zum 25.8.2011. ? Frage: Bis wann muss bei quartalsweiser Abgabe die Zusammenfassende Meldung für das dritte Quartal 2011 abgegeben sein? ! Antwort: Bis zum 25.10.2011. ? Frage: Bis wann muss bei jährlicher Abgabe die Zusammenfassende Meldung für 2011 abgegeben sein? ! Antwort: Bis zum 25.1.2012.
1.4.11
Kleinunternehmer § 19 Abs. 1 UStG
Abbildung 34:
Besteuerung der Kleinunternehmer § 19 UStG
? Frage: Beschreiben Sie den „Kleinunternehmer“ gem. § 19 UStG ! ! Antwort: Hat der Umsatz (zuzüglich der darauf entfallenden Steuer) eines inländischen Unternehmens im vorangegangenen Kalenderjahr nicht mehr als 17.500 € betragen und wird gleichzeitig im laufenden Kalenderjahr der Betrag 50.000 € voraussichtlich nicht überschritten, wird auf Antrag die vom Unternehmer geschuldeten Steuer nicht erhoben. Ein Vorsteuerabzug ist damit korrespondierend ausgeschlossen.
8BMFSchreibenvom15.06.2010IVD3S7427/08/1000303(2010/0343051)–DOK2010/0457796
Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
53
? Frage: Welche Konsequenz hat die Kleinunternehmerschaft? ! Antwort: Bei der Inanspruchnahme der Kleinunternehmerregelung finden folgende Vorschriften keine Anwendung: Vorsteuerabzug gemäß § 15 UStG, gesonderter Ausweis der Steuer in einer Rechnung gemäß § 14 Abs. 1 UStG. Weist ein Kleinunternehmer aber dennoch in einer Rechnung den Steuerbetrag offen aus, so schuldet er den ausgewiesenen Betrag. > Beispiel: Mr. Betriebswirt ist Unternehmer mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 15.000 € (2009). 2010 rechnet er mit einem Gesamtumsatz von 35.000 €. ! Lösung 2010: Er ist im gesamten Jahr 2010 als Kleinunternehmer anzusehen. Abzustellen ist auf den tatsächlichen Umsatz zuzüglich Steuer des Vorjahres (2009) und den voraussichtlichen Gesamtumsatz des laufenden Jahres (2010). ! Lösung 2011: Im Jahr 2010 erzielt Mr. Betriebswirt Umsätze in Höhe von 35.000 €, somit ist er verpflichtet, da er die Grenze von 17.500 € überschritten hat, ab dem 1.1.2011 die Umsatzsteuer-Regelbesteuerung durchzuführen und die Umsatzsteuer auf Entgelte in Rechnungen auszuweisen.
Rahmenplan Nr. 2.1.3. Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform 1.5
Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
Wie die weiteren Ausführungen zeigen werden, hat die gewählte Unternehmensform grundlegendeBedeutungfürvielesteuerlicheundbetriebswirtschaftlicheFragestellungen. DieFragenachderrichtigenoderoptimalenRechtsformistvonvielenFaktorenbegleitet, dienachfolgendmitSchwerpunktendargestelltwerdensollen.
Einzelunter nehmen
Personengesell schaften
Kapitalgesellschaften
Geeignetfürz.B.
Freiberufler,Ge werbetreibende
Kaufleute,Klein gewerbetreibende
HandelsundDienst leistungsgewerbe
Steuerbelastung
ESt;ggf.GewSt
ESt,ggf.GewSt
GewSt,KSt
54
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
1.5.1
Einzelunternehmer
> Lückentext: Folgende Wörter fehlen im Text: Einkommensteuer; unbeschränkte; Haftung; Einzelunternehmer; privaten; teilen; Verluste; Führt ein Gewerbetreibender seine Geschäfte ohne weitere Gesellschafter, so wird er alsM ______________________tätig. Er führt seine Geschäfte allein und mit 100% persönlicher N_________________. Er steht mit seinem gesamtenO ____________und betrieblichen Vermögen für seine Handlungen ein. Das heißt, er trägt auch alle f______________selbst und braucht anfallende Gewinne nicht mit anderen zu g_____________. Vorteilhaft ist die Selbstbestimmung und hohe Flexibilität bei Gleichzeitiger hoher Risikobelastung durch alleinige h_________________ Haftung. Der Gewinn aus Gewerbebetrieb oder aus selbständiger oder freiberuflicher Tätigkeit unterliegt grundsätzlich der i____________________und/oder der Gewerbesteuer.
1.5.2
Personengesellschaft z.B. OHG
> Lückentext: Folgende Wörter fehlen im Text: Haftungsbeschränkung, Gläubigern; Geschäftsleben; Mitunternehmerrisiko, Vertrauen; unbeschränkte; Gewerbesteuer Die OHG (§§ 105 ff HGB) ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Gesellschaftern (Mitunternehmern), die ein Handelsgewerbe unter einer gemeinschaftlichen Firma (Name) betreiben, ohne dass eine M____________________der Gesellschafter gegenüber N________________besteht. Die Gesellschafter bilden somit eine Tätigkeits, Vermögens-, Risiko- und Haftungsgemeinschaft und erfüllen sowohl das Kriterium der Mitunternehmerinitiative als auch dasO_____________________. Vorteilhaft ist das Ansehen im f______________________. Die Rechtsform bedingt aber auch großes gegenseitiges g________________aller Beteiligten und die h__________________Haftung mit betrieblichem und persönlichem Vermögen. Der Gewinn aus Gewerbebetrieb unterliegt grundsätzlich der Einkommensteuer und der i_____________________. Vermögensverwaltende Gesellschaften oder Freiberufliche Zusammenschlüsse werden hier nicht berücksichtigt.
1.5.3
Kapitalgesellschaft z.B. GmbH und UG
> Lückentext: Folgende Wörter fehlen im Text: beschränkter; Unternehmergesellschaft; Gesellschaftsvermögen; Geschäftsverkehr; steuerpflichtig; losgelöst; Mindestkapital; Körperschaftsteuer Die Gesellschaft mit M________________Haftung (GmbH) und die N________________________ gem. § 5a GmbHG (UG (haftungsbeschränkt)) sind Kapitalgesellschaften mit eigener Rechtspersönlichkeit (= juristische Personen), bei denen die Haftung auf das e__________________________beschränkt ist. GmbH und UG
Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
55
(haftungsbeschränkt) treten – vertreten durch die Geschäftsführung – selbstständig im f__________________________auf, können selbst klagen und verklagt werden, sie können Eigentum erwerben und eigenes Vermögen besitzen. Sie sind eigenständigg_________________________. Die eigenen Rechte und Pflichten der GmbH und der UG (haftungsbeschränkt) bestehen h__________________von denen der Gesellschafter und der Geschäftsführer. Vorteilhaft ist diese Form, weil die Gesellschafter unbeschränkt haften. Nachteilig ist abgesehen von der UG, das aufwendige und teure Gründungsverfahren mit i___________________ von 25.000 €. Der Gewinn unterliegt grundsätzlich der Gewerbesteuer und derj___________________________.
1.5.3.1
Gewinnermittlungsmethoden
? Frage: Welche Gewinnermittlungsarten gibt es bei Gewinneinkünften? ! Antwort: Bei den Gewinneinkünften des § 2 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 EStG gibt es grundsätzlich zwei Gewinnermittlungsarten: Die Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich (Bestandsvergleich) nach § 4 Abs. 1 bzw. § 5 EStG (H 5.1 EStH) und die Gewinnermittlung durch EinnahmenÜberschussrechnung nach § 4 Abs. 3 EStG. Darüber hinaus kennt das Gesetz die Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen gem. § 13a EStG, die ausschließlich von Land- und Forstwirten unter bestimmten Voraussetzungen in Anspruch genommen werden kann. Außerdem gibt es für deutsche Reeder eine weitere pauschalierte Form der Gewinnermittlung (§ 5a EStG). Abbildung 35:
Gewinnermittlungsarten § 4 Abs. 3 EStG und § 5 EStG Gewinnermittlungsarten
§4Abs.3EStG
§5EStG
Betriebseinnahmen
BetriebsvermögenamEnde01
./.Betriebsausgaben
./.BetriebsvermögenamEnde02
=Gewinn
+Entnahmen
./.Einlagen
=Gewinn
Für Gewerbetreibende, die nicht zur Buchführung verpflichtet sind und auch freiwillig keine Bücher führen.
Für Gewerbetreibende, die nach Handels oder Steuerrecht zur Buchführung verpflichtet sind (§§ 140,141AO,§§1ff.238HGB)oderfreiwillig Bücher führen.
R4.7EStR:BetriebseinnahmensindinAnlehnungan§8Abs.1EStGund§4Abs.4EStG alleZugängeinGeldundGeldeswert,diedurchdenBetriebveranlasstsind.DieBilanzie rung wird ausführlich in Kapitel 3 und 4 behandelt. Nachfolgend ein Beispiel für eine EinnahmenÜberschussrechnung.
56
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
> Beispiel: Erstellen Sie bitte die Einnahmen-Überschussrechnung gem. § 4 Abs. 3 EStG mit folgenden Angaben: Barkauf von Waren: 60.000 € + 11.400 € USt und Barverkauf von Waren: 100.000 € + 19.000 € USt. Gewinnermittlung nach § 4 Abs. 3 EStG Vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 A.
Betriebseinnahmen Einnahmen
100.000 €
Umsatzsteuer
19.000 €
Summe der Betriebseinnahmen B.
119.000 €
Betriebsausgaben Materialausgaben
./. 60.000 €
Vorsteuer
./. 11.400 €
Summe der Betriebsausgaben C.
Betrieblicher/steuerlicher Gewinn
1.5.3.2
./. 71.400 € 47.600 €
Transparenz- und Trennungsprinzip
DasTransparenzprinzipbeschreibtdietransparenteBesteuerungderPersonengesellschaft undEinzelunternehmenimGegensatzzumTrennungsprinzip,wodieKapitalgesellschaft getrennt von den Gesellschaftern besteuert wird, weil zwei Steuersubjekte vorliegen. Die nachfolgendeGrafikverdeutlichtdiePrinzipien. Abbildung 36:
Das Transparenz und Trennungsprinzip
Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
1.5.3.3
57
Additive oder zweistufige Gewinnermittlung
Die Gewinnermittlung der Einkünfte einer gewerblichen Mitunternehmerschaft erstreckt sichüberzweiStufen.IndererstenEbenederGewinnermittlungwirdderAnteildesMi tunternehmers am gesamthänderisch erwirtschafteten Gewinnes ermittelt und auf der zweitenEbenediesichausdenVergütungenergebendenEinkünften,diederGesellschaf terimDienstederGesellschaftgem.§15Abs.1Nr.2EStGfürdieHingabevonDarlehen oderfürdieÜberlassungvonWirtschaftsgüternbezogenhat.AufderzweitenEbenewer denauchdiejeweiligenSonderbetriebseinnahmenundausgabenberücksichtigt. In H 4.2. Abs.11 EStH wird das steuerliche Betriebsvermögen der Personengesellschaft dargestellt:Gesamthandvermögen+SonderbetriebsvermögenderMitunternehmer. Abbildung 37:
Additive oder zweistufige Gewinnermittlung
AdditiveGewinnermittlung=zweistufigeGewinnermittlung G
HandelsbilanzderGesellschaft
E
ErgänzungsbilanzenundErgänzungsGuV
StufeNr.1
S
SonderbilanzenundSonderGuV
StufeNr.2
> Aufgabe: Die Maus KG hat einen Handelsbilanzgewinn von 50.000 € erwirtschaftet. Der Kommanditist erhält 30% und der Komplementär 70%. Der Komplementär erhält zusätzlich ein Geschäftsführergehalt (Tätigkeitsvergütung) § 15 Abs. 1 Nr. 2 2. HS EStG (Qualifikationsnorm) in Höhe von 60.000 €, den er als Einkünfte aus Gewerbebetrieb zu versteuern hat. Ermitteln Sie die Einkünfte der beiden Mitunternehmer! ! Lösung: Einkünfte des Komplementärs Maus KG
Komplementär
Kommanditist
Beteiligung:
70%
30%
Handelsbilanz der Gesellschaft
50.000 €
35.000 €
15.000 €
+GF - Gehalt § 15 Abs. 1 2. HS EStG
60.000 €
60.000 €
Steuerbilanz der Gesellschaft Einkünfte der Mitunternehmer:
110.000 € 95.000 €
15.000 €
58
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
? Frage: Was ist eine Ergänzungsbilanz? ! Antwort: Auch Korrekturbilanz genannt. Anwendung: Gründungsfälle, durch unterschiedliche Bewertung, Gesellschafterwechsel, Inanspruchnahme gesellschafterbezogener steuerlicher Vorschriften (z.B. 6b EStG). ? Frage: Was ist eine Sonderbilanz/Sonderbetriebsvermögen? ! Antwort: Anwendung: Sondervergütungen an Arbeitnehmer (Dienstleistungen) § 15 Abs. 1 Nr. 2 EStG (Zurechnungsnorm), Hingabe von Darlehen des Gesellschafters an die PersGes, Sonderbetriebsausgaben (Reisekosten), Grundstücksvermietung an die Gesellschaft > Beispiel: Der Steuerpflichtige ist ledig und erhält 100.000 € als Dividendengutschrift (Brutto-Dividende). Die Beteiligung ist fremdfinanziert und ihm sind Aufwendungen in Höhe von 10.000 € entstanden. Der individuelle Steuersatz ergibt sich aus § 32a Abs. 1 EStG. Wie wird er als Anteilseigner ab 2010 besteuert, wenn er 1. als natürliche Person diese Dividende im Rahmen der Einkünfte aus Kapitalvermögen erhält? 2. als natürliche Person diese Dividende im Rahmen der Einkünfte aus selbständiger Arbeit erhält? ! Lösung: Dividendenbesteuerung E aus KapAbgeltungsteuer
Gewinn der Kapitalgesellschaft
Dividendenbesteuerung E aus selbständiger Arbeit – Teileinkünfteverfahren
100.000 €
100.000 €
15.000 €
15.000 €
85.000 €
85.000 €
Steuerpflichtige Brutto-Dividende mit Abgeltungsteuer (100%) gem. § 20 (8) EStG
85.000 €
----------
Steuerpflichtige Brutto-Dividende mit Teileinkünfteverfahren (60%) § 3 Nr. 40 d EStG
----------
51.000 €
Körperschaftsteuer 15% gem. § 23 (1) KStG Zwischensumme
Unterschiede der Steuerbelastung als Entscheidungskriterium für die Wahl der Rechtsform
Betriebsausgaben/Werbungskosten (60%) § 3c EStG
----------
Sparer-Pauschbetrag § 20 Abs. 9 EStG
10.000 x 0,6 = 6.000 €
801 €
Einkünfte aus Kapitalvermögen/aus selbständiger Arbeit Einkommensteuer 25% gem. § 32d Abs. 1 EStG
59
84.199 €
45.000 €
84.199 € x 0,25 = 21.049,75 €
Einkommensteuer gem. § 32a Abs. 1 EStG (ca. 37%)
43.800 € x 0,37 = 16.650 €
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Lock-in-Effekt“ in Bezug auf das obige Beispiel! ! Antwort: Die Besteuerung mit 25% Abgeltungsteuer ist im Vergleich zum Teileinkünfteverfahren (regelmäßig) nicht von Vorteil. Kritisch betrachtet spricht man vom Lock-in-Effekt (engl. to lock in: einschließen), weil die unterschiedliche Behandlung der thesaurierten zu den ausgeschütteten Gewinnen zu einer Neutralität der Besteuerung und nicht zu einer effizienten Verwendung von Kapital führt. Die Anteilseigner werden unterschiedlich besteuert, davon abhängig ob natürliche Person, Personalgesellschaft oder Kapitalgesellschaft. Thesaurierte Gewinne unterliegen 15% Körperschaftsteuer und auf die ausgeschütteten Gewinne entfällt 15% KSt und in unterschiedlicher Höhe noch zusätzlich Einkommensteuer. ? Frage: Was bedeutet das Teileinkünfteverfahren? ! Antwort: Werden Beteiligungen an einer Kapitalgesellschaft im Betriebsvermögen gehalten, dann unterliegen diese seit 2009 dem sog. Teileinkünfteverfahren. Abbildung 38:
Teileinkünfteverfahren gem. § 3 Nr. 40 EStG und § 3c EStG
> Beispiel: Mr. Betriebswirt hat Zinseinkünfte in Höhe von 100.000 €. Stellen Sie einen Belastungsvergleich (ohne Berücksichtigung der Kirchensteuer und mögliche Finanzie-
60
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
rungsaufwendungen) an, ob er die Zinsen im Privatvermögen halten oder die Zinspapiere in eine GmbH einlegen soll! ! Lösung:
Zinseinnahmen davon
100% steuerpflichtig
Körperschaftsteuer
15% § 23 KStG
Solidaritätszuschlag
5,5%
Gewerbesteuer
15%
Privatvermögen (€)
Betriebsvermögen (€)
100.000
100.000 100.000 15.000 825 15.000
Summe:
30.825
Nettoertrag Gesellschaft
69.175
Abgeltungsteuer
25%
25.000
17.293
Solidaritätszuschlag
5,5%
1.375
951
Summe:
26.375
18.244
Steuerbelastung insgesamt
26.375
49.069
Nettoertrag Gesellschafter
73.625
50.931
AusdemobigenBeispielisterkennbar,dassdieEntscheidungeinerprivatenoderbetrieb lichenBeteiligungzuSteuerundLiquiditätsdifferenzenführt.
1.6
Zusammenfassung und Wiederholung
DasersteKapitelistabgehandelt–dasistschon¼desLernstoffes!ImSinnevonKonfuzi us: “Sag mir etwas, und ich werde es vergessen.Zeigemir etwas, und icherinnere mich daran.Beteiligemichanetwas,undichwerdeverstehen“ermutigenSiesich,weiterzuma chenundIhrWissenmitdennachfolgendenÜbungenindasLangzeitgedächtniszutrans ferieren.
Zusammenfassung und Wiederholung
1.6.1
61
Kreuzworträtsel Kapitel 1
1. Vervollständigen Sie bitte: Steuern sind Geldleistungen, die nicht eine ...? gem. §3 Abs.1AO. 2. UnternehmerischeEntscheidungenlassensichinkurzund...?einteilen. 3. VervollständigenSiebitte:Unternehmensteuernwirkensichauf...?undKostenaus. 4. WelcheSteuerfälltbeimKaufeinesGrundstücksan? 5. In §34a EStG finden wir ein Beispiel für die Innenfinanzierung aus eigenen Mitteln. WienenntmandieseBesteuerungsform? 6. DerSparerPauschbetraggem.§20Abs.9EStGisteinFreibetrag.DieZinsschrankein §4hEStGisteine...? 7. Werden betriebliche Funktionen in das Ausland verlagert, dann kann der §1 Abs.3 AStGzurAnwendungkommen.WieheißtdiesesPhänomen? 8. GesuchtisteinanderesWortfürbilateralevölkerrechtlicheVerträge’? 9. VervollständigenSiebitte:NatürlichePersonenmitWohnsitzodergewöhnlichenAuf enthaltimInlandsindgem.§1Abs.1EStG...?Steuerpflichtig. 10.Welches positive Tatbestandsmerkmal der Einkünfte aus Gewerbebetrieb fehlt nach folgend: Selbständig, Nachhaltig, Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Ver kehr? 11.Welche Steuer steht im Zusammenhang mit Kapitaleinkünften und ist in §32d EStG geregelt? 12.WieheißtdieEinkommensteuerfürjuristischePersonen? 13.WaswirdbeiderGewerbesteuerbesteuertgem.§7GewStG? 14.Vervollständigen Sie bitte: Der Gewerbesteuermessbescheid kommt vom ...? und der GewerbesteuerbescheidvonderGemeinde. 15.DieEinkommensteuerermäßigunggem.§35EStGbeträgtdas3,8fachedes...? 16.Wie heißt die Verkehrsteuer, die den gesamten privaten und öffentlichen Verbrauch belastet? 17.WienenntmandieBemessungsgrundlagederUmsatzsteuergem.§10UStG? 18.BeiKapitalgesellschaftenfolgtdieBesteuerungdemTrennungsprinzip.BeiEinzelun ternehmenbzw.PersonengesellschaftenhabenwirüberwiegendwelchesPrinzip? 19.Bei den Gewinneinkünften gibt es grundsätzlich zwei Gewinnermittlungsmethoden: Gewinnermittlung durch EinnahmenÜberschussrechnung und Gewinnermittlung durch...?gem.§4Abs.1bzw.§5EStG? 20.DieGmbH&Co.KGistkeineKapitalgesellschaftsonderneine...?
62
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Zusammenfassung und Wiederholung
1.6.2
Welche Themenkomplexe haben wir in Kapitel 1 behandelt?
Abbildung 39:
Die Übersicht behalten über die Themen des Kapitels
63
64
1.6.3
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Fachbegriffe und §§ zum Kapitel
Abbildung 40:
Fachbegriffe Kapitel 1
WennIhnenspäternochStichwörtereinfallen,nutzenSiedienachfolgendeListeauchals Merkhilfe und Wiederholungshilfe vor der Prüfung! Es ist Ihre Gedankenarbeit. Betrach ten Sie Ihre Prüfungsvorbereitung als Trampelpfade. Beim ersten Versuch, vor lauter Bäumen einen Weg durch den Wald zu finden, tun wir uns schwer, sind vorsichtig und brauchenlange.BeimzweitenVersuch,denWegdurchdendichtenWaldzufinden,geht esschneller;wennmansichanseinemletztenPfadorientiert,istmansichererund beimdrittenVersuchkönnenSieschonpfeifenddurchdenWaldschlendernund kommenanIhrZiel! ProbierenSieesaus!
1.6.4
Wie wird das Kapitel in der Prüfung abgefragt?
Die schriftliche Prüfung bestehtaus mehreren Aufgabenund Sie haben hierfür zwischen 90und120Min.Zeit.IndenletztenJahrenwarenallePrüfungenauf120Min.ausgelegt undbestandenausca.¼derThemenzuKapitel1:Begriffsdefinitionen,reinenRechenauf gabenoderSteuerbelastungsvergleichen.AllgemeineHinweisezurKlausurtechnikfinden SieamEndedesBuches.HiernureinAnstoßfürIhreLesetechnik:LesenSiedieKlausur nur oberflächlich durch und machen Sie sich auf einer Kladde nur Stichworte/
Zusammenfassung und Wiederholung
65
ThemenschwerpunktezujederAufgabe.Dieses„Brainstorming“oder„MindmapVerfah ren hilft Ihnen die Klausuraufgaben stichhaltig zu beantworten ohne wertvolle Zeit zu verschenken. Aus diesem Grund finden Sie zu Beginn eines jeden Kapitels die wesentli chenFachbegriffeundThemenimMindmapVerfahrenaufgezeigtundjeweilsamEnde desKapitelshabenSiedieMöglichkeitdieszuüben.
1.6.5
Hinweise und Auswertung der Klausuren zu Kapitel 1
Abbildung 41:
Klausurthemen 2007- 2010 zu Kapitel 1
RahmenplannummerundKlausurjahr
2010
2010
2009
2009
2008
2008
2007
Herbst
Frühjahr
Herbst
Frühjahr
Herbst
Frühjahr
Herbst
8
14
2.1.DasSteuersysteminseinerBedeutung 2.1.1.
BedeutungvonUnternehmensteuern
10
2.1.1.1
AuswirkungaufAufwendungenund Kosten
2.1.1.2
Auswirkungenaufdie Finanzwirtschaft
2.1.1.3
SupranationaleAuswirkungen
2.1.1.4
Doppelbesteuerungsabkommen
2.1.2.
Gestaltungsmöglichkeitenderfürdas UNrelevantenSteuern
2.1.3.
UnterschiedederSteuerbelastungals Entscheidungskriteriumfürdie…
Summe:
20
9 21 15
10
12 18
18
14
25
31
11
9
20
47
47
26
8
25
Das Kapitel „Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen“ macht erfah rungsgemäß¼derPunkteinderPrüfungaus.PlanenSiedahervorPrüfungsbeginn,wenn diePrüfungaus4Aufgabenbestehtz.B.:120Min:4=30Min. 30Min:10Min.Lesen/Verstehen–10Min.Schreiben–10Min.Kontrolle ÜbenSiedas eigenezeitlichePlanenbeidenÜbungsklausuren,damit esinderrichtigen Prüfung unter Zeitdruck und Nervosität gelingt. Wer nicht täglich Klausuren schreibt, kannbeimÜbeneingutesGefühldafürbekommen,wiesich120Min.anfühlen.
66
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
Übungsklausur zum Rahmenplan Nr. 2.1 1.7
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
1.7.1
Aufgabe 1
8P
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen den Begriffen: Steuern, Beiträge, AbgabenundGebührenundgebenSiejeweilseinBeispielan!
8P
1.7.2
Aufgabe 2
Wenn ein Steuerpflichtiger von zwei Staaten für denselben Besteuerungs zeitraum,fürdasselbeBesteuerungssubjektmitdergleichenArtvonSteuer belegtwird,liegteineDoppelbesteuerungvor.
2P
a.)Stellen Sie anhand eines Beispiels dar, wie es zu einer Doppelbesteue rungkommenkann.
2P
b.)ErläuternSiediebeidenMethodenzurVermeidungvonDoppelbesteu erungen!
3P
c.)Erläutern Sie, unter welchen Voraussetzungen es zu einer Keinmalbesteuerung(weißeEinkünfte)kommenkann!
7P
1.7.3
Aufgabe 3
4P
a.)ErläuternSiedieAuswirkungenverschiedenerSteuernaufdieLiquidi tätbzw.dasUnternehmensergebnisanhandvonzweiBeispielen.
6P
b.)Erläutern Sie am Beispiel der Gewerbesteuer die Bedeutung dieser SteuerartfürdieStandortentscheidungeinesUnternehmens!
8P
c.)Unterscheiden Sie die Begriffe: Steuerschuldner, Steuerpflichtiger, Steuerobjekt,Steuersubjekt,Steuerzahler.
18P
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
1.7.4
Aufgabe 4
Die Betriebswirt GmbH hat Standorte in drei verschiedenen Gemeinden. Im Rahmen eines Jahresabschlussgespräches soll die Rolle der Gewerbe steuerbelastungfürdasUnternehmenbetrachtetwerden.
5P
a.)Erläutern Sie in welchen Fällen der Gewerbesteuermessbetrag zerlegt wird!
7P
b.)Erklären Sie den Unterschied zwischen Gewerbesteuermessbescheid, Gewerbesteuerbescheid sowie Steuermessbetrag und Gewerbesteuer. GesetzlicheVorschriftenbitteangeben.
12P
1.7.5
Aufgabe 5 Die Betriebswirt GmbH entscheidet sich im Ausland einen Standort zu gründen.ImRahmeneinesBeratungsgesprächesvergleichtderGeschäfts führer die Körperschaftssteuersätze der folgenden europäischen Staaten miteinander:
25% 15% 26% 35%
7P
a.)Erläutern Sie inwieweit die Ertragssteuersätze nicht als Kriterium für eineStandortentscheidunggeeignetsind.
10P
b.)Beschreiben Sie fünf Beispiele, wie sich Steuern auf ein Unternehmen auswirkenkönnen.
17P
1.7.6
Österreich Deutschland Finnland Griechenland
Aufgabe 6
20P
Nennen Sie bitte die Gewinn und Überschusseinkunftsarten mit §und erläuternSiebittekurzwiesichdieEinkünfteermitteln!
20P
67
68
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
1.7.7
Aufgabe 7
Eine inländische AG erzielt in 2010 einen Gewinn von 200.000€, der in 2011andieAnteilseignerausgeschüttetwird.
6P
a.)DieAGkannin2011welcheAusschüttunganihreGesellschafter(ohne BerücksichtigungderGewerbesteuer)vornehmen?
6P
b.) Gleicher Sachverhalt wie oben. Nur jetzt erwirtschaftet die AG einen Gewinn von 100.000€ und der Hebesatz der Gemeinde ist bekannt: 400%.WelcheAusschüttungergibtsichjetzt?
6P
c.)Erläutern Sie allgemein, wie die Einkünfte aus Kapitalvermögen beim Anteilseigner erfasst werden, wenn er (ledig, konfessionslos) Dividen deneinkünfte auf dem Konto in Höhe von 4.234€ gutgeschrieben be kommt.DieBankhat1.200€anKapitalertragsteuerund66€anSolida ritätszuschlag einbehalten und abgeführt. Ein Freistellungsauftrag in Höhevon801€liegtderBankvor.
18P
1.7.8
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 1
Punkteverteilung:
Punkte
ErzieltePunkte
Aufgabe1
8
Aufgabe2
a
2
b
2
c
3
7
Aufgabe3
a
4
b
6
c
8
18
Aufgabe4
a
5
b
7
12
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
69
Aufgabe5
a
7
b
10
17
Aufgabe6
20
Aufgabe7
a
6
b
6
c
6
18P
100P
IhreNote:
Notenschlüssel
100–92Punkte
Sehrgut
Unter92–81Punkte
Gut
Unter81–67Punkte
Befriedigend
Unter67–50Punkte
Ausreichend
Unter50–30Punkte
Mangelhaft
Unter30–0Punkte
Ungenügend
1.7.9
Aufgabe 1: Begriffsdefinition
2P
Steuern=keineGegenleistungdesSteuerzahlers(Opfertheorie);ESt,KSt.
2P
Beiträge = Gegenleistung gegeben für angebotene öffentliche Leistungen (Äquivalenztheorie);Kammerbeiträge,Kurtaxe.
2P
Abgaben=OberbegrifffürSteuern,BeiträgeundGebühren
2P
Gebühren = Gegenleistung gegeben (Äquivalenztheorie); Eintrittsgeld für einöffentlichesSchwimmbad.
8P
70
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
1.7.10
Aufgabe 2: Doppelbesteuerung, Methoden
2P
a.)Herr Schmidt wohnt in Belgien und vermietet in Aachen seine Eigen tumswohnung.InDeutschlandistHerrSchmidtbeschränktsteuerpflich tig(§1Abs.4EStG),daerwederWohnsitznochgewöhnlichenAufent haltimInlandhat(§8,9AO)underzieltdurchdieVermietunginländi scheEinkünfte(§49EStG).InBelgienisterunbeschränktsteuerpflichtig, daerdortseinenWohnsitzhat.SeinWelteinkommenunterliegtderbel gischenSteuerpflicht.DieProblematikderDoppelbesteuerungistanhand diesesBeispielsveranschaulicht,weilsowohlderdeutschewiederbelgi scheStaataufdieBesteuerungderEinkünfteAnspruchhat.
2P
b.)Es gibt zwei Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung. Die Freistellungsmethode(dieausländischenEinkünftewerdeninDeutsch land von der Besteuerung freigestellt und unterliegen ggf. dem Pro gressionsvorbehalt). Freistellungsmethode kommt oft bei DBAStaaten vor.DiezweiteMethodeistdieAnrechnungsmethode:Hierbeiwerden dieausländischenSteuernaufdiedeutscheangerechnet.
3P
c.)WeißeEinkünfteoderKeinmalbesteuerungsindBegriffe,dieEinkünfte beschreiben, welche aufgrund von „unglücklichen“ Regelungen im DBAdazuführen,dassdieEinkünftegarnichtbesteuertwerden.
7P
1.7.11 4P
Aufgabe 3: Einfluss von Steuern a.)Steuern führen zum Liquiditätsabfluss. (Auszahlungen) Aufwands steuern (Grundsteuer, Kraftfahrzeugsteuer, Versicherungssteuer) und beeinflussen(schmälern)dasUnternehmensergebnis.
2 P b.)DieGewerbesteueristeineGemeindesteuer,beiderenBerechnungdie jeweiligeGemeindedenHebesatzselbstbestimmenkann,jedochmind. 200% (§106 GG). Niedrige Hebesätze führen zu geringen Steuerbelas tungen. 2 P
InsbesonderenachderUnternehmenssteuerreform2008hatdieGewer besteuer bei Kapitalgesellschaften die Standortentscheidung beein flusst, nicht zuletzt auch wegen des Wegfalls der Abzugsfähigkeit als Betriebsausgabe§4Abs.5bEStG.
2P
BeiPersonengesellschaftenwirddieGewerbesteuerzwarweiterhinauf dieEinkommensteuerangerechnet,abersiebleibteinBelastungsfaktor, derdasEigenkapitalmindert§35Abs.1Nr.1EStG(Steuerermäßigung).
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
2P
c.)Steuerpflichtiger = Steuersubjekt ist, wer eine Steuer schuldet, für eine Steuerhaftet,eineSteuerfürRechnungeinesDritteneinzubehaltenund abzuführenhat,wereineSteuererklärungabzugeben,Sicherheitzuleis ten,BücherundAufzeichnungenzuführenoderandereihmdurchdie SteuergesetzeauferlegteVerpflichtungenzuerfüllenhat,§33AO.
Steuerschuldner = natürliche oder juristische Person, die eine Steuer schuldet, für eine Steuer haftet, eine Steuer für einen Dritten abzufüh ren oder einzubehalten hat oder sonstige Steuerverpflichtungen erfül len muss, z. B. Unternehmen bei der Umsatzsteuer. Derjenige, der die SteuerzuzahlenhatodereinenAnspruchaufZahlung(z.B.Rückerstat tung)gegendasFinanzamthat,§43AO.Steuerschuldnersindalsodie jenigen Steuerpflichtigen, die Geld an das Finanzamt zu zahlen haben oder von ihm bekommen. Wer Steuerschuldner ist, ist auch Steuer pflichtiger,werSteuerpflichtigerist,mussabernichtSteuerschuldnersein.
2P
Steuerobjekt=Sache,HandlungoderGeldsumme,diedieSteuerpflicht begründet, z. B. Besitz eines zugelassenen PKWs. Als Steuerobjekt be zeichnetmandenTatbestand,andessenVorliegeneinspeziellesSteu ergesetz die Steuerpflicht dem Grunde nach knüpft. Hierbei kann es sich um eine genau definierte wirtschaftliche Größe oder um einen Vorgang des Wirtschaftslebens handeln. Steuerobjekt ist z. B. bei der Einkommensteuer und Körperschaftsteuer das Einkommen, bei der VermögensteuerdasVermögen,beiderGewerbesteuerderGewerbebe trieb, bei der Umsatzsteuer der Umsatz, bei der Grund erwerbsteuer derÜbergangdesEigentumsaneinemGrundstück.VomSteuerobjekt grundsätzlich zu unterscheiden ist die Bemessungsgrundlage, die sich erstdurchQuantifizierungdesSteuerobjektsergibt.Soistz.B.dieBe messungsgrundlage der Gewerbesteuer der Gewerbeertrag und das Gewerbekapital.
2P 2P 18P
1.7.12 5P
Steuerzahler = führt die Steuer an das Finanzamt ab; meist mit dem Steuerschuldneridentisch.
Aufgabe 4: Gewerbesteuer und Zerlegung a.)Der Gewebesteuermessbetrag ist gem. §28 ff GewStG zu zerlegen, wenn z.B. ein Gewebebetrieb Betriebsstätten in mehreren Gemeinden unterhält oder wenn sich die eine Betriebstätte über mehrere Gemein den gem. §30 GewStG erstreckt. Eine Zerlegung ist auch durchzufüh ren,wenninnerhalbeinesErhebungszeitraumsdieBetriebsstätteinei neandereGemeindeverlegtwurde.
71
72
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
7P
b.)DerSteuerpflichtigegibtseineSteuererklärungbeimFinanzamtab.Das Finanzamt ermittelt den Gewebesteuermessbetrag und erlässt einen Gewebesteuermessbescheid gem. §22 Abs.1 AO. Das Finanzamt teilt der hebeberechtigten Gemeinde den Gewerbesteuermessbetrag mit. Diese berechnet dann die Gewerbesteuer. Die Gemeinde erlässt anschließendeinenGewerbesteuerbescheidgem.§16Abs.1AO.
12P
1.7.13 3P 2P 2P
Aufgabe 5: Standortentscheidung a.)Die Betrachtung der Körperschafsteuerbelastung alleine ist nicht aus reichend,weileineGmbHinDeutschlandauchGewerbesteuerundSo lidaritätszuschlagzahlt.DieSteuerbelastungeinerGmbHmitKStund GewSt ergibt ca. 30% (15% + 15%). Weitere Faktoren kommen hinzu (beispielhafte Aufzählung): Zinsschranke §4h EStG, eingeschränkte bzw.uneingeschränkteAbzugsfähigkeitvonFinanzierungskosten,Ver lustvorträge §10d EStG, Hebesatz der Gemeinde etc. Grundsätzlich lässt sich eine Standortentscheidung nicht auf Steuern alleine reduzie ren, weil: (beispielhafte Aufzählung): Nähe zu Zulieferern, Absatz markt; Flächen und Grundstückspreise; Ausbildungs und Lohnni veau;staatlicheFörderungen.
10P
b.)Steuern wirken sich auf Unternehmen aus (beispielhafte Aufzählung): Steuerzahlungen bewirken einen Liquiditätsabfluss; Steuern verursa chen Informationskosten; Steuern wirken sich aufdie nationaleStand ortwahlaus;SteuernsindfürinternationaleStandortkriterienentschei dend; Die Umsatzsteuer wirkt sich auf Beschaffungsvorgänge aus, wenn sie nicht als Vorsteuer abzugsfähig ist; Die Entgeltform ist für Personalentscheidungen wichtig; Bei den Produktionskosten sind Ver brauchsteuern zu berücksichtigen: Mineralölsteuer, Einfuhrumsatz steueretc.
17P
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
1.7.14
73
Aufgabe 6: Gewinn- und Überschusseinkünfte
§§
Einkunftsarten
Einkunftsermittlung
Einkünfte
5P
13
EinfkünfteausLand undForstwirtschaft
2P
15
Einkünfteaus Gewerbebetrieb
Betriebs einnahmen
Betriebs ausgaben
Gewinn (Verlust)
2P
18
Einkünfteaus selbständigerArbeit
5P
19
Einkünfteausnicht selbständigerArbeit
2P
20
Einkünfteaus Kapitalvermögen
Einnahmen
Werbungs kosten
Überschuss (Verlust)
2P
21
Einkünfteaus Vermietungund Verpachtung
2P
22
SonstigeEinkünfte
20P
74
Das Steuersystem in seiner Bedeutung für das Unternehmen
1.7.15
Aufgabe 7: Abgeltungsteuer
a.)
6P
GewinnderBetriebswirtAG
200.000€
./.Körperschaftsteuer15%von200.000€
30.000€
./.Solidaritätszuschlag5,5%von30.000€
1.650€
Ausschüttung(BruttoDividende)
168.350€
100.000€
./.Gewerbesteuer3,5%x400%x100.000€
14.000€
GewinnnachGewerbesteuer
86.000€
./.Körperschaftsteuer15%von100.000€
15.000€
./.Solidaritätszuschlag5,5%von15.000€
825€
Ausschüttung(BruttoDividende)
70.175€
b.)
6P
GewinnderBetriebswirtAG
c.)
6P
Bankgutschrift:
4.234€
+Kapitalertragsteuer§12Nr.3EStG
1.200€
+Solidaritätszuschlag§12Nr.3EStG
66€
Einnahmen§20Abs.1EStG
5.500€
./.SparerPauschbetrag§20Abs.9EStG
./.801€
EinkünfteausKapitalvermögen
4.699€
EinkünfteausKapitalvermögensindgem.§2Abs.5bEStGbeiderErmitt lung der Einkünfte grundsätzlich nicht einzubeziehen, weil die Einkom mensteuer mit dem Kapitalertragsteuerabzug gem. §43 Abs.5 EStG als abgegoltengilt.AufAntragistdiesabergem.§2Abs.5bSatz2EStGz.B. indenFällendes§32dAbs.6EStGoder§10bEStGmöglich. 18P
Übungsklausur zu Kapitel 1 (120 Min./100 P)
75
Rahmenplan Nr. 2.2. Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
2
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Die Bilanzanalyse dekodiert alle systematischen Auswertungen des Jahresabschlusses (Bilanz, GewinnundVerlustRechnung und Anhang) und des Lageberichts durch die InformationenüberdasuntersuchteUnternehmengewonnenwerdensollen.Dabeirichten sichdieAuswertungennachdemInformationsbedarfderAdressatenderBilanzanalyse. Abbildung 42:
Kapitelübersicht: Kapitel 2
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_2, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
76
2.1
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Kernfragen des Kapitels 2
1. WasistunterdemBegriffBilanzanalysezuverstehen? 2. WelchesZielverfolgtdieBilanzanalyse? 3. BedeutungderBilanzanalysefürdasRating/dieDueDilligencePrüfung? 4. WasverstehtmanunterqualitativerundquantitativerBilanzanalyse? 5. WasisteineStrukturbilanz? 6. WasverstehtmanunterdemLeverageEffekt? 7. WelcheAufgabehatdasManagementinformationssystem? 8. WasistdasGesamtkostenunddasUmsatzkostenverfahren? 9. WelcheGrenzenderBilanzanalysekennenwir? 10.WelchenStellenwerthatdieFormelsammlungindiesemKapitel? 11.WiebereiteichmichaufdieschriftlichePrüfungvor?
2.2
Wissenstest zu Kapitel 2
Können Sie die nachfolgenden Fachbegriffe den Schwerpunkten des zweiten Kapitels zuordnen?VerbindenSie!
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
Abbildung 43:
77
Wissenstest Kapitel 2
Rahmenplan Nr. 2.2.1. Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management 2.3
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
Nach einer kurzen Einführung zur Bilanzanalyse wird die Bedeutung der Bilanzanalyse für die drei Anwendungsgebiete: Managementinformationssystem, Rating und Due Dilligencedargestellt.
78
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
2.3.1
Der Begriff Bilanzanalyse
? Frage: Was versteht man unter dem Begriff Bilanzanalyse? ! Antwort: Die Bilanzanalyse ist ein systematisches Verfahren mit dem Ziel der Kenntnis über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens zu erlangen und um Entwicklungstendenzen, Fehlentwicklungen oder Auffälligkeiten zu erkennen. ? Frage: Was bedeutet „wirtschaftliche Ertragslage“ im Sinne des § 264 Abs. 2 HGB? ! Antwort: - Analyse der Kapitalverwendung/Investition - Analyse der Kapitalherkunft/Finanzierung - Analyse der Liquidität ? Frage: Wer ist der Bilanz-Analyst? ! Antwort: Die Analyse kann intern vom Unternehmen selbst oder extern von Analysten durchgeführt werden.
2.3.2
Methoden der Bilanzanalyse
Abbildung 44:
Überblick über die Methoden der Bilanzanalyse
2.3.3
Ziel der Bilanzanalyse
? Frage: Welches Ziel verfolgt die Bilanzanalyse? ! Antwort: § 264 Abs. 2 HGB: Das Ziel der Bilanzanalyse ist aus dem § 264 Abs. 2 HGB abzuleiten: „Der Jahresabschluss der ______________________hat unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der ___________________________________________ der Kapitalgesellschaft zu vermitteln.
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
Abbildung 45:
79
Ziele der Bilanzanalyse
2.3.4
Adressaten der Bilanzanalyse
? Frage: Wer benötigt eine Bilanzanalyse? Der interne Adressat der Bilanzanalyse ist z.B. das Management oder die Arbeitnehmer. Welche externen Interessenten könnten an der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft Bedeutung finden? ! Antwort: z.B. die interessierte Öffentlichkeit, Anteilseigner, Fremdkapitalgeber, Lieferanten, staatliche Behörden, Gläubiger, Kreditinstitute, Konkurrenten.
2.3.5
Steuerungsinformationen für das Managementinformationssystem
ZudenAufgabendesManagementsimUnternehmengehörtimweiterenSinnediePlanung, Organisation, Führung und Steuerung der betriebswirtschaftlichen Prozesse. Im engeren SinneistesdieAufgabedesManagementsmitHilfeeinesManagementsInformationssystem dieSubstanzerhaltungdesUnternehmensundfinanzielleStabilitätzugewährleisten,sowie Informationen für stakeholder9 bereitzustellen unter Zuhilfenahme der Bilanzanalyse, die kurzgesagt,dieErtragskraftdesUnternehmenswiederspiegelnsollte. Abbildung 46:
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
9DasWort“stakeholder“(engl.)beschreibteinenatürlicheoderjuristischePerson,dieInteresseander
wirtschaftlichenEntwicklungdeszubetrachtendenUnternehmenshat.
80
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
§91Abs.2AktG:FürbörsennotierteUnternehmenistgesetzlichin§91Abs.2AktGgere gelt: „Der Vorstand hat geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein ___________________ einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungenfrüherkanntwerden.“ §317 HGB: In die Prüfung des Jahresabschlusses ist gem. §317 Abs.4 HGB: „Bei einer __________AktiengesellschaftistaußerdemimRahmenderPrüfungzubeurteilen,obder Vorstand die ihm nach §91 Abs.2 des Aktiengesetzes obliegenden Maßnahmen in einer geeigneten Form getroffen hat und _________ das danach einzurichtende _________________seineAufgabenerfüllenkann.“ ? Frage: Was ist ein Managementinformationssystem (MIS)? ! Antwort: In einem MIS werden dem Nutzer Informationen bereitgestellt, die für seine Entscheidungen relevant sind (Steuerungsinformationen) und ihn bei der zukünftigen Planung unterstützen können. Hierbei werden die Kennzahlen aus dem internen Rechnungswesen, die ein reales Abbild des aktuellen Unternehmenszustandes liefern, zu einer Bilanzanalyse für interne und externe Zielgruppen aufbereitet.
2.3.6
Im Rahmen des Ratings
Abbildung 47:
Bedeutung der Bilanzanalyse im Rahmen des Ratings
? Frage: Hat die Bedeutung von Rating mit Basel I, II zugenommen? ! Antwort: Die Bedeutung der Bilanzanalyse für das Rating hat mit der Einführung des internationalen Regelwerks Basel II zugenommen, weil Banken ihre Risiken im Kreditgeschäfte mit Eigenkapital unterlegen müssen. Aus dem Basler Akkord von 1988 (Basel I) haben die Banken Risiken u.a. generell mit 8% Eigenkapital zu unterlegen und aus dem Baseler Akkord von 2000/2007 (Basel II) u.a. die Gewichtung von Ausfallrisiken/Kreditierungen mittels Rating. Ein Rating oder Kreditrating (englisch für „Bewertung“ oder „Einschätzung“) ist im Finanzwesen eine Einschätzung der Bonität eines Schuldners. Es ist zu erwarten, dass Basel III die Eigenkapitalunterlegung für Risiken im Bankengeschäft verbessert und verschärft.
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
Abbildung 48:
81
Rating (eng. Bewertung, Einschätzung) = Sicherheit + Bonität
Rating meint das Verfahren der Bewertung und Einschätzung der Fähigkeiten eines Un ternehmenszukünftigseineVerbindlichkeiten(TilgungundVerzinsung)zubedienen. $ Hinweis: Es gibt mehrere bedeutende und anerkannte Ratingskalen z.B. von Standard and Poor´s oder Moody´s. ? Frage: Erläutern Sie die Begriffe internes und externes Rating! (4 P) ! Antwort: Es gibt zwei Formen des Ratings: Internes und externes Rating. Internes: Rating durch Kreditinstitute, die das Kreditausfallrisiko anhand der Bonitätskriterien prüfen. (2 P) Externes: Ratingagenturen sind unternehmensexterne Analysten, die mit der Bonitätsprüfung beauftragt sind. (2 P) Abbildung 49:
Bonitätseinstufungen und -kriterien
! Antwort: Bonitätseinstufungen anhand von Bonitätskriterien werden bei erstmaliger Kreditgewährung als auch laufend während der Kreditgewährung vorgenommen. Beide haben den Zweck das aktuelle Kreditrisiko eines Schuldners anhand einer Ratingnote festzulegen und die Höhe der Fremdkapitalkosten zu bestimmen. > Fall: Die GmbH hat ihren 2 Millionen Kredit bekommen. Was hätte die GmbH vor der Kreditantragstellung tun können, um im Vorfeld den bankinternen Ratingprozess einschätzten zu können? Diskutieren Sie! Kennen Sie die Bonitätskriterien? > Folgen: Bonitätsverschlechterungen bestehender Kredite können über entsprechende Ratingherabstufungen bestimmte Folgen in Kreditverträgen auslösen. Ausgangspunkt ist die Verschlechterung der Vermögensverhältnisse (= Bonität)/Convenants.
82
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
? Frage: Beleuchten Sie kritisch das Ratingverfahren! ! Antwort: Bonität und ihre Klassifizierung nach Ratings ist für subjektive Einflüsse (bei den soft facts) zugänglich. Sowohl die Auswahl der Bonitätskriterien als auch deren Gewichtung enthalten deutlich subjektive Merkmale. Deshalb kann die von einem Gläubiger oder einer Ratingagentur vorgenommene Bonitätseinstufung auch nur sehr begrenzt objektiv nachgeprüft werden.
2.3.7
Rating und BASEL I, II und III
? Frage: Was versteht man unter dem Begriff BASEL II (1 P)? ! Antwort: Der Terminus Basel II bezeichnet die Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften, die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht in den letzten Jahren vorgeschlagen wurden. ? Frage: Welches Ziel verfolgt Basel II (1 P)? ! Antwort: Die Regeln müssen gemäß den EU-Richtlinien 2006/48/EG und 2006/49/EG seit dem 1. Januar 2007 in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für alle Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (= Institute) angewendet werden. Das Ziel ist die Wahrung der Interessen sowohl der Kreditinstitute als auch der Marktteilnehmer. ? Frage: Was hat Basel II für die Unternehmer bewirkt (4 P)? ! Antwort: Die Anforderungen an Unternehmen und Berater sind gestiegen: Es wird eine vorausschauende Gestaltung eigener Ratings durch die Unternehmen selbst erwartet. Außerdem richtet sich die Unternehmensführung stärker an den quantitativen und qualitativen Faktoren von Ratings aus, um Kredite generell bzw. um diese zu günstigeren Konditionen zu erhalten. Das Informationsverhalten hat sich durch Basel I, II und III verändert: Unternehmen tendieren zu einer aktiven Versorgung der Banken mit erforderlichen Informationen. Alternative Finanzierungsformen wie z.B. Factoring, Leasing, Mezzanine-Kapital werden verstärkt als Finanzierungs- und Besicherungsinstrumente eingesetzt.
2.3.8
Maßnahmen zur Verbesserung des Ratings
? Frage: Nennen Sie zehn Maßnahmen zur Verbesserung des Ratings eines Unternehmens (10 P) ? ! Antwort: Harte Faktoren = Qualitative Faktoren = hard facts - Erhöhung des Eigenkapitals - Abbau von Schulden/Verbindlichkeiten
Bedeutung der Bilanzanalyse für das Management
83
- Umwandlung von Verbindlichkeiten in Mezzanine-Kapital - Einhaltung der Fristenkongruenz - Verringerung der Vorräte - Forderungsmanagement einführen oder verstärken - Ausweis guter Ertragslage - Begrenzung der Geschäftsführer- und Vorstandsgehälter Weiche Faktoren = Quantitative Faktoren = soft facts - Vorhandensein eines Unternehmenskonzeptes, strategische Ausrichtung - Kundenorientiertes Marketing (Marketingmix) - Mitarbeiterentwicklung/Erhöhung der Motivation - Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen - Zertifizierung - Qualitätsmanagement - Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie - Abstimmung von Ökologie und Ökonomie - Nachfolgeregelung
2.3.9
Im Rahmen des Due Dilligence
DieBedeutungderBilanzanalysefürdieDueDilligencePrüfunghatmitdenvermehrten UnternehmenskäufenundderGlobalisierungzugenommen. Abbildung 50:
Bedeutung der Bilanzanalyse für die Due Dilligence
84
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
? Frage: Was bedeutet der Begriff „Due Dilligence“? ! Antwort: Due Dilligence (DD), bekannt als „Sorgfaltspflicht“ (z.B. von Banken), bezeichnet die „gebotene Sorgfalt“, mit der beim Kauf bzw. Verkauf von Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien oder einem Börsengang das Objekt im Vorfeld der Akquisition oder des Börsengangs geprüft wird. ? Frage: Wie kann man stichhaltig eine „Due Dilligence Prüfung“ beschreiben? ! Antwort: Eine systematische Stärken-/Schwächen-Analyse des Objekts; Eine Analyse der mit dem Kauf oder des Börsengangs verbundenen Risiken; Fundierte Bewertung eines Objekts. ? Frage: Erklären Sie den Ursprung der Due Dilligence! ! Antwort: Der Begriff Due Dilligence kommt aus dem US-amerikanischen Wirtschaftsrecht und ist im deutschen Recht vergleichbar mit "der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt" bzw. "der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns". ? Frage: Erklären Sie die Aufgabe von Due Dilligence! ! Antwort: Die Due Dilligence Prüfung steht vorrangig im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen. Der potentielle Käufer benötigt eine zuverlässige Schätzung der Risiken und Chancen des zu übernehmenden Unternehmens. Die Due Dilligence soll die Informationslücke zwischen Verkäufer und Käufer ausgleichen und damit für den Käufer sicherstellen, dass er nach dem Kauf des Unternehmens über alle Informationen verfügt, die dessen Fortführung sichern, dass er dem Käufer keine wesentlichen Informationen vorenthalten hat, die später zu Regressansprüchen führen könnten. ? Frage: Stellen Sie vier Inhalte/Formen der Due Dilligence dar! > Form: Wirtschaftliche Due Dilligence-Prüfung: Hierunter werden die Prüfung der Bilanzen und Gewinn und Verlustrechnungen, aber auch das Unternehmensumfeld verstanden. > Form: Finanzielle Due Dilligence-Prüfung: Hierunter werden die Prüfung der Planungsrechnungen sowie die Prüfung der Investitionsrechnung verstanden. > Form: Steuerliche Due Dilligence-Prüfung: Hierunter werden die Prüfung der steuerlichen Umstände im weitesten Sinne verstanden. > Form: Rechtliche Due Dilligence-Prüfung: Hierunter werden die Prüfung der rechtlichen Verträge sowie Prozessrisiken verstanden. Es gibt eine Vielzahl von Formen: Organisatorische Due Dilligence, Technische Due Dilligence, Personelle/Psychologische Due Dilligence usw.
Ergebnisse der qualitativen Abschlussanalyse
85
Rahmenplan Nr. 2.2.2. Ergebnisse der qualitativen Abschlussanalyse 2.4
Ergebnisse der qualitativen Abschlussanalyse
DiequalitativeBilanzanalysewirdauchalsdieBilanzanalyseimengerenSinneoderals das „Saarbrücker Modell“ bezeichnet, benannt nach den Professoren Karlheinz Küting undClausPeterWeberderUniversitätzuSaarbrücken. Abbildung 51:
Aufgabe zu Inhalt und Ziel der qualitativen Bilanzanalyse
2.4.1
Inhalt und Ziel der qualitativen Bilanzanalyse
? Frage: Welcher Informationsquelle bedient sich die qualitative Bilanzanalyse? ! Antwort: Die Analysten untersuchen nur publizierte Quellen – d.h. Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung sowie Anhang und Lagebericht. ? Frage: Welche Zielsetzung verfolgt die qualitative Bilanzanalyse? ! Antwort: Das Ziel der Untersuchung des Anhangs und des Lageberichts ist es festzustellen, ob das bilanzierende Unternehmen - seine Lage schlechter darstellt, als sie tatsächlich ist (»konservative« Bilanzpolitik), - oder seine Lage besser darstellt, als sie tatsächlich ist (»progressive« Bilanzpolitik), - oder versucht, die tatsächliche Lage möglichst zu verschleiern.
86
2.4.2
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Instrumente der qualitativen Bilanzanalyse
DasSaarbrückerModell(qualitativeAnalyse)kannnuralsHilfsmittelzurBeurteilungder wirtschaftlichen Lage des Unternehmens und als Ergänzung zur quantitativen Bilanzanalyse sinnvoll sein, weil hierbei nur die Analyse des Einsatzes des bilanzpoliti schenInstrumentariums,dieAuswertungderverbalenBerichterstattung(sog.semiotische Bilanzanalyse)derInhaltist.
Rahmenplan Nr. 2.2.3. Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse 2.5
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
DiequantitativeJahresabschlussanalysesolldieVermögensFinanzundErtragslagedes Unternehmens herausstellen. Dazu wird sowohl die Bilanz finanzwirtschaftlich als auch dieGewinnundVerlustrechnungerfolgswirtschaftlichanalysiert.
2.5.1
Bilanzkennzahlen
Die Ermittlung von Bilanzkennzahlen setzt Kenntnisse der Handelsbilanzpositionen vo raus.InderWeiterbildungsprüfungderIHKwerdengerneBilanzenabgebildetausdenen mitHilfeeinerzuerstellendenStrukturbilanzdieKennzahlenerklärt,ermitteltundinter pretiert werden sollen. In einigen Klausuren wurde auch die Strukturbilanz vorgegeben und die Kennzahlen konnten mit Hilfe der Formelsammlung erklärt, ermittelt und inter pretiertwerden.NachfolgendbekommenSiedielückenhafteBilanzgliederungzurVertie fung,WiederholungoderAuffrischungIhrerKenntnisse.
2.5.2
Die Bilanzgliederung § 266 HGB
> Nachfolgend sind die Lücken an Hand des Gesetzes zu schließen. §266HGB:(1)DieBilanzistinKontoformaufzustellen.Dabeihaben___________________ Kapitalgesellschaften(§267Abs.3,2)aufderAktivseitedieinAbsatz2undaufderPas sivseite die in Absatz 3 bezeichneten Posten gesondert und in der vorgeschriebenen Rei henfolgeauszuweisen._______________Kapitalgesellschaften(§267Abs.1)brauchennur eineverkürzteBilanzaufzustellen,indienurdieindenAbsätzen2und3mitBuchstaben und römischen Zahlen bezeichneten Posten gesondert und in der vorgeschriebenen Rei henfolgeaufgenommenwerden.
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
i +*%$NWLYVHLWH $$QODJHYHUP¸JHQ ,,PPDWHULHOOH9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGH HQWJHOWOLFKHUZRUEHQH.RQ]HVVLRQHQJHZHUEOLFKH6FKXW]UHFKWHXQG¦KQOLFKH5HFKWHXQG:HUWHVRZLH /L]HQ]HQDQVROFKHQ5HFKWHQXQG:HUWHQ JHOHLVWHWH$Q]DKOXQJHQ ,,6DFKDQODJHQ BBBBBBBBBJUXQGVW¾FNVJOHLFKH5HFKWHXQG%DXWHQHLQVFKOLH¡OLFKGHU%DXWHQDXIIUHPGHQ*UXQGVW¾FNHQ WHFKQLVFKH$QODJHQXQG0DVFKLQHQ DQGHUH$QODJHQ%HWULHEVXQG*HVFK¦IWVDXVVWDWWXQJ JHOHLVWHWH$Q]DKOXQJHQXQG$QODJHQLP%DX ,,,)LQDQ]DQODJHQ $QWHLOHDQYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ $XVOHLKXQJHQDQYHUEXQGHQH8QWHUQHKPHQ %HWHLOLJXQJHQ $XVOHLKXQJHQDQ8QWHUQHKPHQPLWGHQHQHLQ%HWHLOLJXQJVYHUK¦OWQLVEHVWHKW :HUWSDSLHUHGHV$QODJHYHUP¸JHQV VRQVWLJH$XVOHLKXQJHQ %8PODXIYHUP¸JHQ ,9RUU¦WH 5RK+LOIVXQG%HWULHEVVWRIIH XQIHUWLJH(U]HXJQLVVHXQIHUWLJH/HLVWXQJHQ IHUWLJH(U]HXJQLVVHXQG:DUHQ JHOHLVWHWH$Q]DKOXQJHQ ,,)RUGHUXQJHQXQGVRQVWLJH9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGH )RUGHUXQJHQJHJHQYHUEXQGHQH8QWHUQHKPHQ )RUGHUXQJHQJHJHQ8QWHUQHKPHQPLWGHQHQHLQ%HWHLOLJXQJVYHUK¦OWQLVEHVWHKW VRQVWLJH9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGH
87
88
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
,,,:HUWSDSLHUH $QWHLOHDQYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ VRQVWLJH:HUWSDSLHUH ,9.DVVHQEHVWDQG%XQGHVEDQNJXWKDEHQ*XWKDEHQEHL.UHGLWLQVWLWXWHQXQG6FKHFNV & '$NWLYHODWHQWH6WHXHUQ ($NWLYHU8QWHUVFKLHGVEHWUDJDXVGHU9HUP¸JHQVYHUUHFKQXQJ
i +*%3DVVLYVHLWH $(LJHQNDSLWDO i+*% ,*H]HLFKQHWHV.DSLWDO $**UXQGNDSLWDOi$NW**PE+6WDPPNDSLWDOi*PE+* ,,BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBi$EV+*% ,,,*HZLQQU¾FNODJHQi$EV+*% JHVHW]OLFKH5¾FNODJH 5¾FNODJHI¾U$QWHLOHDQHLQHPKHUUVFKHQGHQRGHUPHKUKHLWOLFKEHWHLOLJWHQ8QWHUQHKPHQ VDW]XQJVP¦¡LJH5¾FNODJHQ DQGHUH*HZLQQU¾FNODJHQ ,9*HZLQQYRUWUDJ9HUOXVWYRUWUDJ 9BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB DXVGHU*X9 (UJHEQLVGHVDEJHODXIHQHQ*HVFK¦IWVMDKUHV %5¾FNVWHOOXQJHQ 5¾FNVWHOOXQJHQI¾U3HQVLRQHQXQG¦KQOLFKH9HUSIOLFKWXQJHQ 6WHXHUU¾FNVWHOOXQJHQ VRQVWLJH5¾FNVWHOOXQJHQ &9HUELQGOLFKNHLWHQ $QOHLKHQGDYRQNRQYHUWLEHO 9HUELQGOLFKNHLWHQJHJHQ¾EHU.UHGLWLQVWLWXWHQ HUKDOWHQH$Q]DKOXQJHQDXI%HVWHOOXQJHQ 9HUELQGOLFKNHLWHQDXV/LHIHUXQJHQXQG/HLVWXQJHQ 9HUELQGOLFKNHLWHQDXVGHU$QQDKPHJH]RJHQHU:HFKVHOXQGGHU$XVVWHOOXQJHLJHQHU:HFKVHO 9HUELQGOLFKNHLWHQJHJHQ¾EHUYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ 9HUELQGOLFKNHLWHQJHJHQ¾EHU8QWHUQHKPHQPLWGHQHQHLQ%HWHLOLJXQJVYHUK¦OWQLVEHVWHKW VRQVWLJH9HUELQGOLFKNHLWHQGDYRQDXV6WHXHUQGDYRQLP5DKPHQGHUVR]LDOHQ6LFKHUKHLW
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
89
'5HFKQXQJVDEJUHQ]XQJVSRVWHQ (3DVVLYHODWHQWH6WHXHUQ
> Aufgabe: In Klausuren sind mehr oder weniger komplexe Bilanzen gegeben. Die Gegenüberstellung und Verdichtung der obigen Bilanzpositionen zu einer übersichtlichen Aktiv- und Passivseite ist hier das Übungsziel. Abbildung 52:
Bilanzgliederung § 266 HGB verdichtet
AktivaBilanzgliederung§266HGBPassiva Anlagevermögen
Eigenkapital
I.
II.
II.
III.
III.
I.
IV.
V.
Umlaufvermögen
Rückstellungen
I.
II.
III.
IV.
Rechnungsabgrenzungsposten
Verbindlichkeiten
LatenteSteuern
Rechnungsabgrenzungsposten
AktiverUnterschiedsbetragausVermögens verrechnung
PassivelatenteSteuern
2.5.3
Strukturbilanz
Abbildung 53:
Strukturbilanz
? Frage: Warum ist die Strukturbilanz so wichtig? ! Antwort: Die Strukturbilanz ist der Ausgangspunkt einer jeden Kennzahlenermittlung.
90
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Die Strukturbilanz wird durch Umgliederung (Verdichtung, Korrektur des Ansatzes) und Umbewertung (Korrektur der Bewertung) zu einer Gegenüberstellung des bilanzanalytischen Vermögens und bilanzanalytischen Eigen- und Fremdkapitals. Die Analyse der Bilanz (Strukturanalyse) setzt die bilanzanalytische Aufbereitung des __________________________§ 242 Abs. 1 Satz 1 HGB einerseits und des Eigen- und Fremdkapitals andererseits voraus. ? Frage: Was ist auf der Aktivseite zu beachten? ! Antwort: Auf der Aktivseite wird ein bilanzanalytisches Anlage- und Umlaufvermögen ermittelt. Hierbei werden alle Bilanzpositionen, die ein Ansatzwahlrecht haben und dessen Werthaltigkeit ungewiss ist wie z.B. der Firmenwert, selbst erstellte immatrielle Vermögenspositionen § 248 Abs. 2 HGB, aktive Rechnungsabgrenzungsposten Disagio § 250 Abs. 3 HGB, aktive latente Steuern § 274 Abs. 1 Satz 2 i.V. m. § 266 Abs. 2 D HGB heraus gerechnet.10 ? Frage: Was ist auf der Passivseite zu beachten? ! Antwort: Auf der Passivseite wird ein bilanzanalytisches Eigen- und Fremdkapital ermittelt. Hierbei werden analog dem bilanzanalytischen Anlage- und Umlaufvermögen Korrekturen vorgenommen. > Schemata: Die Ermittlung des bilanzanalytischen Vermögens/Kapitals Formelsammlung zu finden und für Klausurzwecke ausreichend. Abbildung 54:
ist in jeder
Gliederung einer Strukturbilanz
Aktiva Strukturbilanz Passiva BilanzanalytischesAnlagevermögen BilanzanalytischesUmlaufvermögen:
BilanzanalytischesEigenkapital BilanzanalytischesFremdkapital:
IVorräte
ILangfristigesbilanziellesFremdkapital
IIForderungen
IIMittelfristigesbilanziellesFremdkapital
IIILiquideMittel
IIIKurzfristigesbilanziellesFremdkapital
Bilanzvermögen
Bilanzkapital
10EsgibtinderFachliteraturunterschiedlicheAuffassungen,wiedasbilanzanalytischeVermögenzu
ermittelnist.InderPrüfungundzurVorbereitunghaltenSiesichbitteanIhreFormelsammlung.
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
91
> Beispiel: Das Erstellen einer Strukturbilanz ist immer wieder Klausuraufgabe. Erstellen Sie bitte die Strukturbilanz für 2011! Aktiva Immaterielle VGG Sachanlagen Finanzanlagen Vorräte Forderungen Liquide Mittel
2011 300 900 200 400 500 100
2400
In TEUR 2010 300 Gez. Eigenkapital 910 Kapitalrücklage 250 Gewinnrücklage 282 Bilanzgewinn 560 Pensionsrückstellungen 138 Krzfr. Rückstellungen Lfg. Verbindlichkeiten Vbl. Lieferung und Leistung 2440
2011 400 40 300 20 100 300 900
Passiva 2010 400 30 280 20 140 360 810
340 2400
400 2440
Der Bilanzgewinn ist dem kurzfristigen Fremdkapital zuzuordnen. ! Lösung: Aktiva Immaterielle VGG11 Sachanlagen Finanzanlagen Anlagevermögen
2011 300 900 200
Vorräte
400
Forderungen Liquide Mittel
500 100
Umlaufvermögen
In TEUR Summe Gez. Eigenkapital Kapitalrücklage Gewinnrücklage 1.400 Eigenkapital Bilanzgewinn Krzfr. Rückstellungen Vbl. Lieferung und Leistung Krzfr. Fremdkapital Pensionsrückstellungen Lgfr. Verbindlichkeiten 1.000 Lgfr. Fremdkapital 2.400
2.400 > Übung: Erstellen Sie zur Übung die Strukturbilanz für 2010!
Passiva 2011 Summe 400 40 300 740 20 300 340 660 100 900 2400
1.000 2.400
> Beispiel: Die Betriebswirt GmbH hat zum 31.12.11 eine Bilanz und GuV aufgestellt.
11Esistauchdenkbar,dassdieimmateriellenVGGmitdemEigenkapitalverrechnetwerden,dadie ZusammensetzungundWerthaltigkeitderimmateriellenVGGhiernichteindeutigist.
92
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Aktiva Bilanz zum 31.12.11 Passiva Geschäfts- oder Firmenwert 6.000 € Gezeichnetes Kapital 606.000 € Ingangsetzungsaufwand 4.000 € Bilanzgewinn 34.000 € Maschinen 400.000 € Sonderposten mit Rücklageanteil 220.000 € Wertpapiere Umlaufvermögen 1.000.000 € Körperschaftsteuerrückstellung 60.000 € ARAP (Disagio) 10.000 € Verbindlichkeiten < 1 J. Laufzeit 100.000 € Verbindlichkeiten > 5 J. Laufzeit 400.000 € 1.420.000 € 1.420.000 € Aufwand Materialaufwand Personalaufwand Anschreibung Sachanlagen Zinsaufwand Sonst. betrieblicher Aufwand Jahresüberschuss
G u V zum 31.12.11 500.000 € Umsatzerlöse 100.000 € 50.000 € 10.000 € 136.000 € 204.000 € 1.000.000 €
Ertrag 1.000.000 €
1.000.000 €
> Aufgabe: Der Bilanzgewinn soll in voller Höhe den Gewinnrücklagen zugerechnet werden. Erstellen Sie bitte die Strukturbilanz! > Aufgabe: Ermitteln Sie bitte folgende Bilanzkennzahlen: Anlagenintensität/Eigenkapitalquote/Liquidität 3. Grades/Personalintensität nach dem Umsatzkostenverfahren. ! Lösung: Vor der Kennzahlenbildung ist zunächst die Strukturbilanz aufzustellen (€): Bilanzanalytisches Anlagevermögen = Maschinen Bilanzanalytisches Umlaufvermögen = Wertpapiere des Umlaufvermögens Kontrolle: Bilanzsumme = Gesamtkapital Gezeichnetes Kapital + Bilanzgewinn
400.000 1.000.000 1.400.000 606.000 34.000
./. Aktivierter Geschäfts- oder Firmenwert
6.000
./. Aufwendungen für Ingangsetzung
4.000
./. Disagio + 50% SOPO12
10.000 110.000
12InderLiteraturistdieAufteilung50%/50%gleichwertignebenderAufteilung70%/30%zufin den.DieshängtvonderRechtsformaberauchz.B.vonderBankab.
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
93
Bilanzanalytisches Eigenkapital
730.000
Verbindlichkeiten > 5 Jahre Laufzeit
400.000 400.000
Langfristige Verbindlichkeiten 50% SOPO
110.000 110.000
Mittelfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten < 1 Jahr Laufzeit
100.000
Körperschaftsteuerrückstellung
60.000
Kurzfristige Verbindlichkeiten
160.000
Bilanzanalytisches Fremdkapital
670.000
Bilanzsumme (Gesamtkapital)
1.400.000
$ Bilanzkennzahlen (Tipp: Formelsammlung benutzen) Anlagenintensität
400.000x100/1.400.000=
28,57%
Eigenkapitalquote
730.000x100/1.400.000=
52,14%
Liquidität3.Grades
1.000.000x100/160.000=
625%
PersonalintensitätnachdemUKV
100.000x100/1.000.000=
10%
Abbildung 55:
Analyse der Bilanzkennzahlen
Das Ziel der quantitativen Jahresabschlussanalyse ist es, ein entsprechendes Bild der _____________________________§264Abs.2HGBderKapitalgesellschaftherauszustellen. DerUmfangderquantitativenJahresabschlussanalyseumfasstdieAnalysederBilanzund ___________________________________________§242Abs.3HGB.
94
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
2.5.3.1
Gesamtkapitalrentabilität – Leverage Effekt
Der LeverageEffekt oder auch „Hebeleffekt“ genannt, ist ein wichtiger Fachbegriff im ZusammenhangmitderInterpretationderGesamtkapitalrentabilitätundkönnteinKlau suren thematisiert werden z.B. für folgende Fragestellungen: Finanzierungsalternativen angebenodervertikaleFinanzierungsregelnerläutern. > Beispiel: Das Unternehmen hat einen Gesamtkapitalbedarf von 150.000 €. Die Fremdkapitalzinsen betragen 9% bei der Hausbank und die Gesamtkapitalrentabilität liegt bei 20%. Es wird ein Gewinn vor Zinsen von 30.000 € erwartet. ? Frage: Beurteilen Sie, ob das Unternehmen den Kapitalbedarf durch Fremd- oder Eigenkapital decken sollte. (6 P) a. Erklären Sie den Leverage-Effekt! b. Berechnen Sie die Eigenkapitalrentabilität, wenn EK > FK, EK = FK und EK < FK ist! ! Antwort: a. Der Leverage-Effekt beschreibt den Effekt, dass mit zunehmender Verschuldung die Eigenkapitalrentabilität steigt, solange die Gesamtkapitalrentabilität höher als der Fremdkapitalzins ist. Schauen Sie bitte auch in Ihrer Formelsammlung nach. b. EK > FK
EK < FK
Eigenkapital
100.000 €
75.000 €
50.000 €
Fremdkapital
50.000 €
75.000 €
100.000 €
Gesamtkapital
150.000 €
150.000 €
150.000 €
30.000 €
30.000 €
30.000 €
4.500 €
6.750 €
9.000 €
25.500 €
23.250 €
21.000 €
25,50%
31,00%
42,00%
Gewinn vor Zinsen ./. Fremdkapitalzinsen Gewinn nach Zinsen Eigenkapitalrentabilität
2.5.4
EK = FK
Richtwerte und Finanzierungsregeln
VielePunkteinKlausurengibtesfürdierichtigeBeantwortungfolgenderFragen: a. ErklärenSiedieAussagederKennzahl…(2P) b. ErmittelnSiedieKennzahl…(2P) c. BeurteilenSiedieKennzahl…(4P)
Finanzkennzahlen als Ergebnis der quantitativen Analyse des Abschlusses
95
DieFragenzua.)undb.)lassensichmitHilfederFormelsammlungbeantworten,aberbei c.)entgehendenPrüflingenPunkte,weileineBeurteilungdererrechnetenZahlschwierig erscheint.HilfreichkönnennachfolgenddaherzumeinendieKenntnisderFinanzierungs regelnsowiezumandereneinigeRichtwertesein. DieFinanzierungsregelnbeschreibendieAusstattungdesUnternehmensmitKapitalund dessenStruktur.HiereineÜbersichtbisherhäufigabgefragterKennzahlenundihreInter pretation: VermögensundInvestitionsanalyse
GibtAuskunftüberErfolgsziel/ LiquiditätssicherungdesVermögens.
Anlagenquote
AV/GVx100
Sehrbranchenabhängig
Umlaufquote
UV/GKx100
Sehrbranchenabhängig
KapitalundFinanzierungsanalyse
SicherungeinergesundenFinanzierung
Eigenkapitalquote
EK/GKx100
Ca.30%60%normal
Fremdkapitalquote
FK/GKx100
Ca.40%70%normal
Verschuldungsgrad
FK/EKx100
Finanzierungsregeln:1:1/2:1/3:1
Liquiditätsanalyse
GewährleistungderZahlungsbereitschaft
LiquiditätI
(LiquideMittel/krzfr.FK) Ca.10%55% x100
LiquiditätII
(LiquideMittel+Frd.)/ krzfr.FKx100
Ca.100%
AnlagendeckungI
EK/AVx100
GibtAuskunft,inwieweitAVdurchEK gedecktist.
AnlagendeckungII
(EK+langfr.FK)/AVx100
GoldeneBilanzregel
Rentabilitätsanalyse
Eigenkapitalrentabilität
JÜ/EKx100
Ca.8%
Gesamtkapitalrentabilität
(JÜ+FKZinsen)/GKx100 LiegtoftunterderEKrentabilität (Leverage)
Umsatzrentabilität
JÜ/Umsatzerlösex100
ReturnonInvestment
(JÜxUmsatzerlöse)/ KennzahlensystemzurSteuerungdes (UmsatzerlösexGK)x100 Unternehmens.
Handelsunternehmen:>2,5%; Produktion:>1,5
96
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
2.5.5
Vertikale und horizontale Finanzierungsregeln
AusdernachfolgendenÜbersichtwirddeutlich,dassKennzahlengebildetaufderAktiv seitez.B.AV/UVx100%undEK/FKaufderPassivseitevertikaleKennzahlendarstellen. EntsprechendgibtesauchhorizontaleKennzahlensowieentsprechendeFinanzierungsre geln.HorizontaleBilanzstrukturkennziffernspielenbesondersbeiderKreditwürdigkeits prüfung von Banken eine wichtige Rolle. Das Einhalten dieser Kennziffern hinsichtlich bestimmter Vorgaben sichert vielfach die Kreditfähigkeit des zu finanzierenden Unter nehmens. Abbildung 56:
Vertikale und horizontale Kennzahlen
? Frage: Welche vertikalen Finanzierungsregeln kennen Sie? ! Antwort: In Klausuren wird die nachfolgende Kenntnis der drei Regeln vorausgesetzt und regelmäßig abgefragt. Das Eigenkapital sollte nach dieser Regel mindestens so hoch sein wie das Fremdkapital (Eins-zu-Eins-Regel). - FK / EK 1:1 Regel (erstrebenswert) - FK / EK 2:1 Regel (gesund) - FK / EK 3:1 Regel (noch zulässig) ? Frage: Welche horizontale Finanzierungsregel kennen Sie? ! Antwort: Die Goldene Bankregel ist eine horizontale Finanzierungsregel. Sie gilt hauptsächlich für den Bankenbereich. Mit den horizontalen Kennzahlen werden insbesondere Anlagendeckungsgrade errechnet. Im Vordergrund steht die Fristenkongruenz der Bilanzpositionen. Grundsätzlich gilt, dass langfristig gebundenes Kapital langfristig; kurzfristig gebundenes Kapital kurzfristig finanziert werden darf.
2.6
Gewinn und Verlust-Kennzahlen
Zuerst ein Überblick über die Gewinn und Verlustrechnung sowie das Gesamtund Um satzkostenverfahrennachHGBbevordieseanalysiertundinterpretiertwird.BeiderAna
Gewinn und Verlust-Kennzahlen
97
lysederGuVKennzahlensprichtmanauchvonder„ErfolgswirtschaftlichenBilanzanaly se“,dessenZielinderGewinnungvonInformationenzurBeurteilungderErtragskraftdes Unternehmensbesteht. Abbildung 57:
Analyse der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
2.6.1
Gesamt- und Umsatzkostenverfahren § 275 HGB
> Füllen Sie bitte den Lückentext aus! §275 Abs.1 HGB: Die Gewinn und Verlustrechnung ist in Staffelform nach dem _____________________oderdem_______________________aufzustellen.Dabeisinddiein Absatz2oder3bezeichnetenPosteninderangegebenenReihenfolgegesondertauszuweisen. §275Abs.2HGB:BeiAnwendungdesGesamtkostenverfahrenssindauszuweisen: 8PVDW]HUO¸VH DQGHUHDNWLYLHUWH(LJHQOHLVWXQJHQ VRQVWLJHEHWULHEOLFKH(UWU¦JH 0DWHULDODXIZDQG D
$XIZHQGXQJHQI¾U5RK+LOIVXQG%HWULHEVVWRIIHXQGI¾UEH]RJHQH:DUHQ
E
$XIZHQGXQJHQI¾UEH]RJHQH/HLVWXQJHQ
3HUVRQDODXIZDQG D
E
/¸KQHXQG*HK¦OWHU VR]LDOH$EJDEHQXQG$XIZHQGXQJHQI¾U$OWHUVYHUVRUJXQJXQGI¾U8QWHUVW¾W]XQJGDYRQI¾U$OWHUV YHUVRUJXQJ
98
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
$EVFKUHLEXQJHQ D E
DXILPPDWHULHOOH9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGHGHV$QODJHYHUP¸JHQVXQG6DFKDQODJHQ DXI9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGHGHV8PODXIYHUP¸JHQVVRZHLWGLHVHGLHLQGHU.DSLWDOJHVHOOVFKDIW ¾EOLFKHQ$EVFKUHLEXQJHQ¾EHUVFKUHLWHQ
VRQVWLJHEHWULHEOLFKH$XIZHQGXQJHQ (UWU¦JHDXV%HWHLOLJXQJHQGDYRQDXVYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ
(UWU¦JHDXVDQGHUHQ:HUWSDSLHUHQXQG$XVOHLKXQJHQGHV)LQDQ]DQODJHYHUP¸JHQV GDYRQDXVYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ
VRQVWLJH=LQVHQXQG¦KQOLFKH(UWU¦JHGDYRQDXVYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ $EVFKUHLEXQJHQDXI)LQDQ]DQODJHQXQGDXI:HUWSDSLHUHGHV8PODXIYHUP¸JHQV =LQVHQXQG¦KQOLFKH$XIZHQGXQJHQGDYRQDQYHUEXQGHQH8QWHUQHKPHQ (UJHEQLVBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB DX¡HURUGHQWOLFKH(UWU¦JH DX¡HURUGHQWOLFKH$XIZHQGXQJHQ DX¡HURUGHQWOLFKHV(UJHEQLV 6WHXHUQYRP(LQNRPPHQXQGYRP(UWUDJ VRQVWLJH6WHXHUQ BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB
§275Abs.3HGB:BeiAnwendungdesUmsatzkostenverfahrenssindauszuweisen: 8PVDW]HUO¸VH BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB %UXWWRHUJHEQLVYRP8PVDW] 9HUWULHEVNRVWHQ DOOJHPHLQH9HUZDOWXQJVNRVWHQ VRQVWLJHEHWULHEOLFKH(UWU¦JH VRQVWLJHEHWULHEOLFKH$XIZHQGXQJHQ (UWU¦JHDXV%HWHLOLJXQJHQGDYRQDXVYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ
(UWU¦JHDXVDQGHUHQ:HUWSDSLHUHQXQG$XVOHLKXQJHQGHV)LQDQ]DQODJHYHUP¸JHQVGDYRQDXVಹ 8QWHUQHKPHQ
VRQVWLJH=LQVHQXQG¦KQOLFKH(UWU¦JHGDYRQDXVYHUEXQGHQHQ8QWHUQHKPHQ $EVFKUHLEXQJHQDXI)LQDQ]DQODJHQXQGDXI:HUWSDSLHUHGHV8PODXIYHUP¸JHQV =LQVHQXQG¦KQOLFKH$XIZHQGXQJHQGDYRQDQYHUEXQGHQH8QWHUQHKPHQ
Gewinn und Verlust-Kennzahlen
99
(UJHEQLVGHUJHZ¸KQOLFKHQ*HVFK¦IWVW¦WLJNHLW DX¡HURUGHQWOLFKH(UWU¦JH DX¡HURUGHQWOLFKH$XIZHQGXQJHQ DX¡HURUGHQWOLFKHV(UJHEQLV 6WHXHUQYRP(LQNRPPHQXQGYRP(UWUDJ VRQVWLJH6WHXHUQ BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB
Pflicht?Wahl?Gemäߧ275Abs.1HGBbestehtein__________________________________ zwischenGesamtkostenverfahrenundUmsatzkostenverfahren. §276 HGB: Kleine und mittelgroße Kapitalgesellschaften (§267 Abs.1, 2_______________________diePosten§275Abs.2Nr.1bis5oderAbs.3Nr.1bis3und6 zu einem Posten unter der Bezeichnung „______________________“ zusammenfassen. KleineKapitalgesellschaftenbrauchenaußerdemdiein§277Abs.4Satz2und3verlang tenErläuterungenzudenPosten„außerordentlicheErträge“und„außerordentlicheAuf wendungen“nichtzumachen. Berechnung: (UK¸KXQJRGHU9HUPLQGHUXQJGHV%HVWDQGVDQIHUWLJHQXQGXQIHUWLJHQ(U]HXJQLVVHQ
DQGHUHDNWLYLHUWH(LJHQOHLVWXQJHQ
VRQVWLJHEHWULHEOLFKH(UWU¦JH
D $XIZHQGXQJHQI¾U5RK+LOIVXQG%HWULHEVVWRIIHXQGI¾UEH]RJHQH:DUHQ E $XIZHQGXQJHQI¾UEH]RJHQH/HLVWXQJHQ
5RKHUJHEQLV
Nachfolgend ein Beispiel zur Verdeutlichung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischendemGesamtkostenundUmsatzkostenverfahren. > Beispiel: Eine kleine GmbH produziert Snowboards. Im Jahr 01 wurden 3.000 Stück produziert, aber nur 2.000 Stück verkauft. Die Boards werden zu je 400 € verkauft. Die Herstellungskosten § 255 HGB (Vollkostenrechnung – alle Kosten gehen zu Lasten des Kostenträgers):
100
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Fertigungseinzelkosten (FEK)
200.000 €
Materialeinzelkosten (MEK)
100.000 €
Fertigungsgemeinkosten (FGK)
100.000 €
Materialgemeinkosten (MGK) Verwaltungsgemeinkosten (VWG) Vertriebskosten (Vertrieb)
80.000 € 120.000 € 60.000 €
? Frage 1: Die GmbH möchte wissen, wie hoch der Jahresüberschuss für 01 sein wird nach dem Gesamtkostenverfahren. Wie sieht die G u V aus? ! Lösung zu Frage 1: Höhe der Umsatzerlöse: 2.000 Stück x 400 € = 800.000 € Höhe der Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 HGB: Vertriebskosten dürfen nicht mit eingerechnet werden § 255 Abs. 2 Satz 4 HGB. Fertigungseinzelkosten (FEK)
200.000 €
+
Materialeinzelkosten (MEK)
100.000 €
+
Fertigungsgemeinkosten (FGK)
100.000 €
+
Materialgemeinkosten (MGK)
+
Verwaltungsgemeinkosten (VWG)
=
Herstellungskosten
80.000 € 120.000 € 600.000 €
Höhe der HK pro Snowboard: 600.000 € / 3.000 Stück = 200 € Die produzierte Menge > als die abgesetzte Menge, dann Bestanderhöhung: Auf Lager liegen 1.000 Stück bewertet mit 200 € = eine Bestandserhöhung von 200.000 €. Berechnung des Jahresüberschusses:
+
Umsatzerlöse
800.000 €
+
Bestandserhöhung
200.000 €
./.
Aufwand (Vertriebskosten sind Aufwand!)
660.000 €
=
Jahresüberschuss
340.000 €
Gewinn und Verlust-Kennzahlen
101
? Frage 2: Die GmbH möchte wissen, wie hoch der Jahresüberschuss für 01 sein wird nach dem Umsatzkostenverfahren. Wie sieht die G u V jetzt aus? ! Lösung zu Frage 2: Höhe der Umsatzerlöse: 2.000 Stück x 400 € = 800.000 € Höhe der Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 HGB: 600.000 € für 3.000 Snowboards Die Umsatzerlöse werden beim Umsatzkostenverfahren aber nur den 2.000 Stück Snowboards gegenübergestellt. Berechnung der Herstellungskosten für 2.000 Snowboards: 600.000 € = 100%
Für 3.000 Snowboards
600.000 € x 2.000 / 3.000 = 400.000 €
Für 2.000 Snowboards
Berechnung des Jahresüberschusses: + Umsatzerlöse
800.000 €
./. Aufwand für 2.000 Snowboards
400.000 €
./. Aufwand (Vertriebskosten sind Aufwand!) = Jahresüberschuss
60.000 € 340.000 €
? Frage: Welches Fazit ziehen Sie aus dem Fall? ! Antwort: Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis/zum gleichen Jahresüberschuss. Abbildung 58:
Gesamt- und Umsatzkostenverfahren
102
2.6.2
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
GuV Kennzahlen ermitteln und interpretieren
2.6.3
Struktur GuV erstellen
DieGewinnundVerlustrechnungermitteltunderlaubtdasErgebnisderUnternehmertä tigkeitderHöheundUrsachenachzuanalysieren.
2.6.3.1
Erfolgsquellenanalyse
Ziel der Erfolgsquellenanalyse ist der Ausweis zwischen dem ausgewiesenen und dem tatsächlichen Jahreserfolg. Das Betriebs, Finanz und außerordentliche Ergebnis ergibt sichdurchAufspaltungderGuVGliederunggem.§275HGBundwirdfürdieKennzah lenbildungbenötigt.ImRahmenderErfolgsquellenanalysewerdenfolglichdieeinzelnen KomponentenunddieStrukturderGuVuntersucht.Dabeiwirdinsbesondereuntersucht, ob es sich um regelmäßig wiederkehrende, betrieblich veranlasste Erträge oder Aufwen dungenhandelt.ZielistesHinweiseüberdiezukünftigeErtragskraftdesUnternehmens zuerhalten. $ Tipp: Die nachfolgende Darstellung soll Ihnen einen groben Überblick über die Zusammenhänge geben, so dass Sie die relevanten Positionen/Begriffe in Ihrem Gesetz markieren können.
Gewinn und Verlust-Kennzahlen
103
ErfolgsspaltungderGewinnundVerlustrechnunggem.§275HGB
ErgebnisdergewöhnlichenGeschäftstätigkeit= Nr.14(GKV)undNr.13(UKV)
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Gesamtkostenverfahren Umsatzkostenverfahren
Außerordentliches Ergebnis
§275Abs.2
§275Abs.3
§275Abs.2und3
§275Abs.2und3
Nr.1.Umsatzerlöse
Nr.1.Umsatzerlöse
Nr.9(GKV)/ Nr.8(UKV)
Nr.4(GKV)/Nr.6(UKV)
…
…
…
Nr.7b(GKV)/UKVfehlt
Nr.8.Sonstigebetrieb licheAufwendungen
Nr.7.Sonstigebetrieb licheAufwendungen
Nr.13(GKV)/ Nr.12(UKV)
Nr.7c(GKV)/Nr.7a(UKV)
Nr.8(GKV)/Nr.7(UKV)
Nr.19SonstigeSteuern
Nr.18SonstigeSteuern
Nr.15(GKV)/Nr.14(UKV)
Nr.16(GKV)/Nr.15(UKV)
=Finanzergebnis
=außerordentliches Ergebnis
=ordentlichesBetriebsergebnis
ImGegensatzzumHGBkenntdieIFRSkeineausführliche,detaillierteBilanzundGuV Gliederung.HinweisezuMindestangabenfindensichimIAS1.54undIAS1.82sowieIAS 1.102GesamtkostenverfahrenundIAS1.103Umsatzkostenverfahren.
2.6.3.2
Rentabilitätsanalyse
Unter Rentabilität im weiten Sinne wird eine relative Kennzahl verstanden, die eine den ErfolgdarstellendeGrößezueineranderenGrößeinBeziehungsetzt.MittelsderRentabi litätsanalyse wird hinsichtlich der jeweils gewählten Einflussgröße relativierte Erfolgsbe urteilungermöglicht.
2.6.3.3
Cash Flow Analyse
Der Cash Flow dient als Gradmessung für die Fähigkeit Investitionen selberzu finanzie ren, Schulden zurückzuzahlen und Gewinn auszuschütten. Der einfache CashFlow lässt sich mit wenigen Korrekturen aus dem Jahresabschluss ableiten: einnahmewirksame Er träge./.ausgabewirksameAufwendungen=CashFlow. ? Frage: Was ist unter „einnahmewirksame Erträge“ zu verstehen? ! Antwort: Umsatzerlöse, Abgänge von Anlagevermögen.
104
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
? Frage: Was sind „ausgabenwirksame Aufwendungen“? ! Antwort: Materialaufwand, Steuern vom Einkommen und Ertrag.
Rahmenplan Nr. 2.2.4. Grenzen der Bilanzanalyse 2.7
Grenzen der Bilanzanalyse
> Lückentext: Bitte folgende Begriffe einsetzten: Analysemethoden, objektiv, Bilanzpolitik, Analyst, grenzt, externen, zeitlichen, zukunftsbezogen Der Jahresabschluss und dessen Analyse dient der Information von internen und c______________________________ Adressaten. Die Diskrepanz zwischen bilanzpolitischen Färbungen und den ausgewiesenen Informationen d___________________die Aussagefähigkeit der Jahresabschlussanalyse ein. Hinsichtlich der e________________Grenzen seien folgende Stichwörter zu nennen: Stichtags bezogene Auswertung, veraltetes Zahlenmaterial, Vergangenheitsbezogenheit. Mithin ist die Analyse nicht f__________________________und eignet sich nur bedingt als zukünftige Prognosebasis. Der Einfluss der g_____________________________bedingt mangelnde Genauigkeit der ausgewiesenen Daten sowie mangelnde Differenzierung der Bilanzpositionen und Unvollständigkeit. Bewertungsmaßstäbe sind nicht immer h____________________________ nachvollziehbar, sondern teilweise steuerlich motiviert. Bilanzielle Wahlrechte sind objektiv schwer zu vergleichen. Die Wahl der Bewertung- bzw. i__________________________________ bildet immer nur einen Auszug der Realität ab und lässt Interpretationen zu, die zu einer Beschränkung der Aussagefähigkeit führen. Schließlich sei der j__________________________selbst gefangen in seinen qualitativen, zeitlichen oder analytischen Restriktionen. Bilanzpolitik (Bewertungs- und Gestaltungsmöglichkeiten). Zusammengefasst ergeben sich hinsichtlich folgender Aspekte Grenzen der Jahresab schlussanalyse:
Zusammenfassung und Wiederholung
Abbildung 59:
105
Klausurbaustein Grenzen der Bilanzanalyse
2.8
Zusammenfassung und Wiederholung
NunistdaszweiteKapitelerarbeitet–dasistschondie½desLernstoffes!
2.8.1
Kreuzworträtsel Kapitel 2
1. DieBilanzanalyseisteinsystematischesVerfahrenmitdemZielderKenntnisder…? Lagegem.§264Abs.2HGB? 2. EsgibtzweiMethodenderBilanzanalyse:Die?unddiequantitativeAnalyse. 3. NennenSieeinenexternenAdressatenderBilanzanalyse!GegenteilvonEigenkapital geber. 4. WelcherAdressatbenötigtausderBilanzanalyseregelmäßigSteuerungsinformationen fürdasManagement? 5. Bei der Kreditvergabe wird ein bestimmtes Verfahren zur Bewertung und Einschät zungeingesetzt.Welches? 6. EineStadtinderSchweizistNamensgeberfürdasgesuchteWort.WelcheStadt? 7. EineStadtbzw.eineUniversitätimSaarlandistNamensgeberfüreineBilanzanalyse methode.WelcheStadt? 8. ImRatingverfahrenwerdenBonitätskriterienherangezogen.Dieselassensichinharte und…?Faktoreneinteilen. 9. BilanzanalysensindGrundlagefürPrüfungenimRahmenvonz.B.Unternehmenskäu fen.WieheißendieseSorgfaltsprüfungenaufEnglisch?
106
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
10.EsgibtvieleAusprägungenderinFrage9gesuchtenPrüfungen.Wieheißtdiejenige, diesichmitBilanzundGuVbeschäftigt? 11.WelcheGliederungfindenwirin§266HGB? 12.WasistderAusgangspunkteinerjedenBilanzKennzahlenermittlung? 13.WelchesHilfsmittelistinderKlausurzumgepr.BetriebswirtinsbesonderefürKapitel 2besonderswichtig? 14.WelcherEffektfälltIhnenimZusammenhangmitderGesamtkapitalrentabilitätein? 15.Welche Finanzierungsregel steckt hinter der Aussage: „Einhaltung der Fristenkon gruenz“? 16.WelchesGliederungsverfahrenhabenwirim§275Abs.2HGB? 17.DieErmittlungdesJahresüberschussesnachdeminFrage16gesuchtenVerfahrenund demVerfahrengem.§275Abs.3HGBistidentisch.WieheißtdasVerfahren? 18.Die Vergangenheitsbezogenheit, mangelnde Genauigkeit und z.B. die bilanziellen Wahlrechtesind?derBilanzanalyse. 19.Ziel der Aufbereitung der GuV ist es, das …? zu ermitteln. Welches Wort wird ge sucht? 20.Wie heißt der Indikator (zu Deutsch: Kapitalflussrechnung) für die Finanzlage und ErtragskraftdesUnternehmens?
Zusammenfassung und Wiederholung
107
108
2.8.2
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Welche Themenkomplexe haben wir in Kapitel 2 behandelt?
Abbildung 60:
Übersicht behalten über die Themen des Kapitels 2
Zusammenfassung und Wiederholung
2.8.3
109
Fachbegriffe und §§ zum Kapitel
Abbildung 61:
Fachbegriffe zum Kapitel 2
2.8.4
Wie wird das Kapitel in der Prüfung abgefragt?
Das Thema Bilanzanalyse ist fast immer ein fester Bestandteil jeder Klausur. Die Aufga benstellungensindsehrunterschiedlich,weilesKlausurengibtmitumfangreichenBilan zen/GuV´s und vielen Kennzahlenermittlungen. Die Abfrage von Ursprung und Inhalt vonverschiedenenDueDilligencePrüfungenistgenausozufindenwiedieBeschreibung vonRatingprozessenundAbfragenderBilanzanalysegrenzen. Wichtig ist bei fast allen Klausuren eine gute Kenntnis der eigenen Formelsammlung. GuteundfürdiePrüfungzulässigeFormelsammlungengibtesvonmehrerenFachverla gen.
110
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Abbildung 62:
Klausurthemen 2007 – 2010 zu Kapitel 2
Übungsklausur zur Rahmenplan Nr. 2.2 2.9
Übungsklausur zu Kapitel 2 (120 Min./100 P)
2.9.1
Aufgabe 1
Der Jahresabschluss der Betriebswirt GmbH per 31.12.2011 ist im Anhang zur Klausur abgedruckt. Der Bilanzgewinn ist dem kurzfristigen Fremdkapital zuzuordnen. Anschaffungs und Herstellungskosten per 1. Januar 2011 betra gen3.000Tsd.€;ZugängewährenddesGeschäftsjahres2011belaufensichauf 500 Tsd.€ und Abgänge auf 100 Tsd.€. Die kumulierten Abschreibungen per 31.12.2011betragen2.500Tsd.€.
7P
a.)ErmittelnSiefür2011dieStrukturbilanz!
b.)Ermitteln Sie für 2011 folgende vier Kennzahlen und beurteilen Sie diese stichhaltig!
4P
a. AnlagenabnutzungsgradderSachanlagen
4P
b. EigenkapitalrentabilitätvorSteuern
Übungsklausur zu Kapitel 2 (120 Min./100 P)
4P
c. AnlagendeckungsgradI
4P
d. Cashflow–Umsatzrentabilität
23P
111
2.9.2
Aufgabe 2
Mr.BetriebswirtwillbeiderHausbankfürseinUnternehmeneinenKreditan tragstellen.DieBankbeurteiltseineBonitätimRahmeneinesRatings.
10P
a.)Nennen Sie zu jeder der vier Bonitätskriterien fünf Kennzahlen bzw. Bei spiele: Kennzahlen aus der Jahresabschlussanalyse; Qualität des Manage ments; Betriebliche Verhältnisse; Situation und Lage des Unternehmens, MarktundBranche.
4P
b.)NennenSiezweiKriterien,dieeineKreditvergabeausschließenkönnten!
6P
c.)NennenSiedreiWarnhinweisefürdenKreditgeber!
20P
2.9.3
Aufgabe 3
6P
a.)Erläutern Sie den Begriff „Kennzahlensystem“ und gehen Sie auf dessen BedeutungimRahmenderJahresabschlussanalyseein!
16P
b.)BeschreibenundinterpretierenSieviervonIhnenausgewählteKennzahlen!
22P
2.9.4
Aufgabe 4
DieAGerzieltimGeschäftsjahr2011einenUmsatzvon10.000.000€.DieBilanz derAGbefindetsichimAnhangzurKlausur.
5P
a.)Bereiten Sie die Bilanz für eine Bilanzanalyse auf und erstellen Sie für das Geschäftsjahr 2011 eine Strukturbilanz. Die Dividende von 1€ je Aktie be wirkt eine Erhöhungder Gewinnrücklagen um 100.000€. Der Nennwert je Aktie beträgt 5€. Die Dividenden wurden noch nicht ausgeschüttet. Die sonstigen Rückstellungen sind kurzfristig. Die Wertpapiere des Umlauf vermögens gelten als Liquiditätsreserve. Rechnungsabgrenzungsposten zählen zu den kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten. Die FremdkapitalzinsenimGeschäftsjahr2011betrugen200.000€.
112
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
9P
b.)Ermitteln Sie die folgenden Bilanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2011: Anlagenquote; Eigenkapitalquote; Anlagendeckung I; Anlagendeckung II; LiquiditätII;Eigenkapitalrentabilität;Gesamtkapitalrentabilität;Umsatzren tabilität;ReturnonInvestment.GebenSiedabeijeweilsdievonIhnenver wendeteFormelunddenRechenwegan.
6P
c.)Erläutern und beurteilen Sie die folgenden Kennzahlen: Eigenkapitalquote 2011;AnlagendeckungII2011;Umsatzrentabilität2011.
5P
d.)Erläutern und beurteilen Sie die Liquidität II des Unternehmens und be schreiben Sie drei konkrete Maßnahmen, die die Liquidität II des Unter nehmensverbessernwürden.
25P
2.9.5
Aufgabe 5
Ihnen liegen die Bilanzen der Betriebswirt AG per 31.12.2010 und 31.12.2011 vor.
Hierzu ist von Ihnen eine Finanzanalyse mit Hilfe der Kapitalflussrechnung (GegenüberstellungderVeränderungensämtlicheroderausgewählterBilanz positionenzwischenzweiBilanzstichtagen),d.h.eineBewegungsbilanzaufzu stellen.
Die Bewegungsbilanz stellt Mittelverwendung und Mittelherkunft – nach Fristigkeit geordnet – gegenüber. Im Gegensatz zur Beständebilanz werden zweiJahresabschlüsseverglichen.
Die Kapitalflussrechnung erfasst Bestandsveränderungen und gibt Auskunft überdenErfolgderUnternehmertätigkeit.
ErstellenSieeineBewegungsbilanznachdemo.a.Schemata!
Übungsklausur zu Kapitel 2 (120 Min./100 P)
Aktiva
InTEUR 2011
ImmaterielleVGG
113
10
Passiva
2010
2011 2010
7 Gez.Eigenkapital
127
127
Sachanlagen
755
718 Kapitalrücklage
92
92
Finanzanlagen
107
105 Gewinnrücklage
176
168
Vorräte
722
680 Bilanzgewinn
9
8
Forderungen
513
552 Pensionsrückstellungen
454
428
LiquideMittel
39
51 KurzfristigeVerbind lichkeiten
Vermögen
2.9.6
2.146
1.288 1.290
2.113 Kapital
2.146 2.113
Anhang zur Klausur Kapitel 2
ZurAufgabe1:BilanzderBetriebswirtGmbH Aktiva ImmaterielleVGG Sachanlagen
InTEUR 2011 300
2010 300 Gez.Eigenkapital
Passiva 2011
2010
400
400
1.000
900 Kapitalrücklage
40
30
Finanzanlagen
200
200 Gewinnrücklage
300
300
Vorräte
400
300 Bilanzgewinn
60
70
Forderungen
500
500 Pensionsrückstellungen
100
100
LiquideMittel
100
100 Krzfr.Rückstellungen
300
300
Langfristige Verbindlich keiten
900
800
Vbl.Lieferungu.Leistung
400
300
2.500
2.300
2.500
2.300
114
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
GewinnundVerlustrechnung:
Gesamtkostenverfahren
2011(€)
1
Umsatzerlöse
2
Bestandsveränderungen
5
Materialaufwand
1.000
6
Personalaufwand
2.000
7
Abschreibung
8
SonstigebetrieblicheAufwendungen
9
ZinsenundähnlicheErträge
11
ErgebnisdergewöhnlichenGeschäftstätigkeit
12
SteuernvomEinkommenundErtrag
30
14
Jahresüberschuss
70
15
EinstellunginGewinnrücklagen
10
16
Bilanzgewinn
60
5.000 ./.200
250 1.500 70 100
ZuAufgabe4:Bilanzper31.12.2011derAG Aktiva
AAnlagevermögen I.immaterielleVermögensgegenstände II.Sachanlagen
TEUR
AEigenkapital
300.000 I.GezeichnetesKapital II.Kapitalrücklagen
1GrundstückeundBauten
1.750.000 IIIGewinnrücklagen
2technischeAnlagenundMaschinen
1.600.000 1GesetzlicheGewinnrücklagen
3andereAnlagen,BetriebsundG. IIIFinanzanlagen 1Beteiligung
Passiva 1.200.000 40.000 80.000
780.000 2AndereGewinnrücklagen
270.000
IVGewinnvortrag
44.000
420.000 VJahresüberschuss
296.000
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
BUmlaufvermögen
BRückstellungen
IVorräte
1Pensionsrückstellungen
920.000
1Roh,HilfsundBetriebsstoffe
288.000 2sonstigeRückstellungen
44.000
2unfertigeErzeugnisse
162.000 Verbindlichkeiten
3fertigeErzeugnisseundWaren
370.000 1LangfristigeVerbindlichkeiten
2VerbindlichkeitenausLuL
IIForderungenundsonstigeVGG
3sonstigeVerbindlichkeiten
1ForderungenausLuL
585.000 >davonausSteuern
2sonstigeVermögensgegenstände
1sonstigeWertpapiere IVSchecks,Kassenbestand CRechnungsabgrenzungsposten
2.10
2.950.000 653.000 12.000
27.000 >davonimRahmendersozialen Sicherheit CRechnungsabgrenzungsposten
IIIWertpapiere
115
45.000
46.000
20.000
282.000
16.000
6.600.000
6.600.000
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
Punkteverteilung:
Punkte
ErzieltePunkte
Aufgabe1
a
7
b
16
23
Aufgabe2
a
10
b
4
c
6
20
116
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Aufgabe3
a
6
b
16
22
Aufgabe4
a
5
b
9
c
6
d
5
25
Aufgabe5
a
10
100P
IhreNote:
Notenschlüssel
100–92Punkte
Sehrgut
Unter92–81Punkte
Gut
Unter81–67Punkte
Befriedigend
Unter67–50Punkte
Ausreichend
Unter50–30Punkte
Mangelhaft
Unter30–0Punkte
Ungenügend
2.10.1 a.) 7P
Aufgabe 1: Strukturbilanz Aktiva
InTEUR
2011
Summe
2011 Summe
ImmatrielleVGG Sachanlagen Finanzanlagen Anlagevermögen
300
Gez.Eigenkapital
Passiva
400
1.000
Kapitalrücklage
40
200
Gewinnrücklage
300
740
60
1.500 Eigenkapital Bilanzgewinn
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
117
Vorräte
400
Krzfr. Rückstellungen
300
Forderungen
500
Vbl.Lieferungund Leistung
400
LiquideMittel
100
Krzfr.Fremd kapital
760
1.000 Pensionsrück stellungen
100
900
1.000
2.500
2.500
Umlaufvermögen
Lgfr.Verbindlich keiten
Lgfr.Fremdkapital
2.500
2.500
b.)
InformationenausdemAnhang:
3P 1P
Zu fast 75% sind die Sachanlagen abgeschrieben. Sind die Sachanlagen abgeschrieben,habensieplanmäßigihreNutzungsdauererreichtundsind im Wert gesunken infolge von Benutzung, Verbrauch oder Alterung. Die Notwendigkeit einer Ersatzinvestition zieht einen langfristigen Finanzie rungsbedarfhintersich.
InformationenausderGewinnundVerlustrechnungundderStruktur bilanz:
3P 1P Die Eigenkapitalrentabilität liegt nur bei 13%. Diese Kennzahl bringt die Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals zum Ausdruck. Dieses ist im vorliegenden Fall zufriedenstellend. Im Vergleich zu anderen Unterneh mendergleichenBranchegiltallgemein:JehöherdieEigenkapitalrentabili tät,destopositiveristdieBeurteilungdesUnternehmens.
118
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
InformationausderStrukturbilanz:
3P 1P Die Anlagendeckung liegt bei ca. 50%. Der Anlagendeckungsgrad I zeigt an,wieviel%desAnlagevermögensmitEigenkapitalfinanziertsind.Ein Deckungsgrad I von 50% bedeutet, dass die Hälfte (ca. 50%) des Anlage vermögensmitFremdkapitalfinanziertwerdenmüssen.ImRahmeneiner Bilanzanalysewirdregelmäßiguntersucht,obdieüblichenFinanzierungs regelneingehaltenwordensind.DiegoldeneBilanzregelimengerenSinne wurde hier nicht eingehalten, weil das Anlagevermögen nicht durch Ei genkapitalgedecktist(nurzu50%).DamitwirddasPrinzipnichteingehal ten, dass langfristig im Unternehmen gebundene Mittel auch langfristig bzw.aufDauerzurVerfügungstehen.
InformationenausderGewinnundVerlustrechnung:
3P 1P DerCashflowinHöhevon6%stelltdenumnichtzahlungswirksameFak torenbereinigtenbilanziellenErfolgdar.DerCashflowversuchtdiewirkli chen Zahlungsströme abzubilden, denn im bilanziellen Ergebnis eines Unternehmens sind eine Vielzahl von Faktoren wie Abschreibungen und Rückstellungenenthalten,diesichnichtaufdenrealenZahlungsflussaus wirken. Die Kennzahl Cashflow gilt als ein wichtiger Indikator der Zah lungskraftunddesInnenfinanzierungspotenzialseinesUnternehmens.Der Cashflow ist eine Liquiditätskennzahl und sagt etwas über die Liquidität einesUnternehmensaus.EinpositiverCashflow,wieimvorliegendenFall, versetztdasUnternehmenindieLageausdemUmsatzherausseineKredi te tilgen zu können. Je 100€ Umsatz stehen hier dem UN 6,40€ liquide Mittel zur Verfügung. Die Zahlen sind folglich niedrig und ein höherer Cashflowwäreerstrebenswert. 23P
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
2.10.2
119
Aufgabe 2: Rating
a.)
KennzahlenausderJahresabschlussanalyse
1P
Vermögenslagez.B.Eigenkapitalquote;Verschuldungsanteil
1P
Finanzlagez.B.Liquidität;Schuldentilgungsdauer
0,5
Ertragslagez.B.Eigenkapitalrentabilität
QualitätdesManagements
1P
Fachliche und persönliche Qualifikationen z.B. Schufa; Branchenerfahrung, Führungsstruktur
1P
Nachfolgeproblematik,Altersstruktur
0,5
KommunikationundGeschäftsbeziehungz.B.mitBanken
BetrieblicheVerhältnisse
1P
Allgemeinesz.B.Rechtsform,AlterdesUnternehmens
1P
Unternehmensorganisationz.B.QualitätRechnungswesen,QualitätdesControl lings,EffizienzderProduktion
0,5
Unternehmensentwicklung z.B. Auftragseingänge, Strategie und Konzept, Trend,Produktinnovation
SituationundLagedesUnternehmens,MarktundBranche,Wettbewerb
1P
ProduktundDienstleistungsqualität
1P
AbnehmerundLieferantenBeziehung
0,5
Konkurrenz/Markt/RisikenundChancen
b.)
ZweiKriterienbeiderBank
2P
KreditkündigungbeieineranderenBank;NegativeSCHUFAAuskunft
2P
Kontopfändung;Kreditüberziehungen
c.)
Warnhinweise
2P
VerzögerungimZahlungsverhalten;RücklastschriftenundScheckrückgabe
2P
KeineaussagefähigeUnternehmensbewertung
2P
UnzureichendeZuverlässigkeit/Vertrags/Termintreue
20P
120
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
2.10.3
Aufgabe 3: Kennzahlensysteme
a.)KennzahlensystemehabendenZweck:
1P
- Informationen bereit zu stellen über Entwicklungen relevante Sachverhalte z.B.beiderBilanzanalyseInformationzurVFELage.
1P
- InformationenfürinterneundexterneZwecke
1P
- Intern: Unternehmensentscheidungen, erkennen von Tendenzen, Zielvorga ben und Zielgrößen definieren,Aufbau eines Managementinformationssys temsetc.,Anteilseigner.
1P
- Extern:Rating,DueDilligence,d.h.Kreditgeber,Lieferanten,Konkurrenzun ternehmen,Benchmarkingetc.
2P
- Kritik: Modellanalyse, Modellannahmen, isolierte Betrachtung, Zusammen hänge und Ursachen nicht immer erkennbar, nur quantitative Sachverhalte lassensichmithilfevonKennzahlenabbilden.
b.)Eigenkapitalquote:
1P
Definition:VertikaleBilanzkennzahl,AnalysederKapitalstruktur,Formel:EK/ GKx100
1P
Interpretation:BeziehungzwischenEKundGK,
1P
Richtwerte/Bsp.: Je höher der EKanteil, desto höher die Unabhängigkeit des Unternehmens; ….die finanzielle Stabilität des Unternehmens, die Kreditwür digkeit,….Bundesdurchschnitt2009:20%alleBranchen….30%–40%giltallge meinalsguteEKquote.InderPraxissprichtmanhäufigvonder1:2Regel,d.h. 50%desGKwerdendurchEKgedeckt.
1P
Kritik:EKquotealleineistnichtaussagefähig,weilsienichtimmerdieWerthal tigkeit von Vermögenspositionen etc. berücksichtigt, das wirtschaftliche Eigen kapital wird unterschiedlich ermittelt, je nach Branche und Analysezweck, LeverageEffektkönnteindiesemZusammenhanggenanntwerden.
StatischerVerschuldungsgrad:
1P
Definition:VertikaleBilanzkennzahl,AnalysederKapitalstruktur,Formel:FK/ EKx100
1P
Interpretation: Beziehung zwischen FK und EK; Erkennen von Überschul dungsrisiken, weil je größer der Verschuldungsgrad umso höher die Gefahr einerVerschuldung;ArtderZusammensetzungdesKapitals.
1P
Richtwerte/Bsp.: Das Eigenkapital sollte nach dieser Regel mindestens so hoch seinwiedasFremdkapital(EinszuEinsRegel).
1P
Kritik: Alleine ist die Kennzahl nicht aussagefähig, weil sie branchenabhängig istundandereAspektewiez.B.derLeverageEffekthiereineRollespielenkönnen.
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
121
Anlageintensität:
1P
Definition:VertikaleBilanzkennzahl,AnalysedesVermögens;Formel:AV/GKx100
1P
Interpretation: Beziehung zwischen AV und GK (Bilanzsumme). Desto höher derAnteildesAVineinemUnternehmenist,destowichtiger sindFragestellun gen zur Finanzierung, die durch die Kennzahl der Anlagendeckung näher un tersuchtwerden.AnlagenbindenKapitalundsindüberlangeZeitfixeKosten. Das Unternehmen mit einer hohen AVIntensität ist schwerfällig, ggf. schwer anpassungsfähigaufMarktveränderungen/Konjunkturschwankungenetc.
1P
Richtwerte/Bsp.: Die Anlagenintensität ist stark von der jeweiligen Branche abhängig.EinezuhoheAnlagenintensitätkannnegativsein,dadasAnlagever mögen bei Zahlungsschwierigkeiten nur schwer veräußert werden kann, um den Zahlungsengpass zu überbrücken. Eine zugeringe Anlagenintensität kann ebenfallsnegativsein,daesindiesemFall bedeutenkann, dassdasUnterneh men überwiegend mit alten, bereits stark abgeschriebenen Anlagen arbeitet, welchenurnochmitgeringenWertenimAnlagevermögenstehen.Additivsind immer der Fixkostenanateil zu betrachten und die Anpassungsfähigkeit auf Beschäftigungsveränderungen.
1P
Kritik: Auch diese Kennzahl alleine ist nicht aussagefähig, da sie z.B. nur von einem optimalen Modell ausgeht und z.B. Alter und Zustand des AV nur be dingtanalysierenkann.
Liquiditätsgrade:hier:1.Grad:
1P
Definition: Bei der Liquidität 1. Grades werden die flüssigen Mittel und die kurzfristigenVerbindlichkeiteninsVerhältnisgesetzt.
1P
Interpretation: Damit soll die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens bewertet werden.
1P
Richtwerte/Bsp.BeträgtdieLiquidität1.Gradz.B.über100%könnenalleinmit den liquiden Mitteln alle kurzfristigen Verbindlichkeiten (allerdings nur zum StichtagderBetrachtung)gedecktwerden.DieZahlungsfähigkeitwärealsosehr hoch. Die Liquidität 1. Grades muss jedoch nicht über 100% betragen, sondern sollte eher im Bereich von 10 bis 30% liegen, da Forderungen aus L.u.L. und VorräteauchnochzurDeckungderkurzfristigenVerbindlichkeitenzurVerfü gungstehenkönnen.
1P
Kritik:EinesichereAussagezurLiquiditätsentwicklungeinesUnternehmenskann mitdieserKennzahl,wieauchmitallenanderenLiquiditätskennzahlen,nichtge troffen werden, da hierfür auch noch nicht bilanzierte zukünftige Zahlungsström ausschlaggebend sind. Auch kann davon ausgegangen werden, dass sich liquide Mittel als auch kurzfristige Verbindlichkeiten seit dem zur Bildung der Kennzahl herangezogenen Bilanzstichtag bereits wieder verändert haben. Diese starke StichtagsbezogenheitlässtnureinegeringeAussagekraftdieserKennzahlzu.
22P
122
2.10.4
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
Aufgabe 4: Bilanzanalyse
Aktiva
TEUR
AAnlagevermögen
Passiva AEigenkapital
I.immaterielleVermögensgegenstände
300.000 I.GezeichnetesKapital
II.Sachanlagen
II.Kapitalrücklagen
1GrundstückeundBauten
1.750.000 IIIGewinnrücklagen
2technischeAnlagenundMaschinen
1.600.000 1GesetzlicheGewinnrücklagen
3andereAnlagen,BetriebsundG.
bilanzanalytischesAV
420.000 BilanzanalytischesEK
80.000 270.000 100.000 1.690.000
4.850.000 IVGewinnvortrag VJahresüberschuss
IVorräte
BilanzanalytischesFK14
1Roh,HilfsundBetriebsstoffe
288.000 BRückstellungen
2unfertigeErzeugnisse
162.000 1Pensionsrückstellungen
3fertigeErzeugnisseundWaren
370.000 Verbindlichkeiten 820.00016 1LangfristigeVerbindlichkeiten bilanzanalytischeslfr.FK
IIForderungenundsonstigeVGG 1ForderungenausLuL
Gewinnrücklagenerhöhung13
BUmlaufvermögen
BilanzanalytischeVorräte15
40.000
780.000 2AndereGewinnrücklagen
IIIFinanzanlagen 1Beteiligung
1.200.000
44.000 296.000 4.910.000 920.000 2.950.000 3.870.000
585.000 DividendenlautAufgabenstellung
2sonstigeVermögensgegenstände
27.000 2sonstigeRückstellungen
CRechnungsabgrenzungsposten
16.000 2VerbindlichkeitenausLuL
240.000 44.000 653.000
13AusdemAufgabentextergibtsichdieGewinnrücklagenerhöhung. 14DasbilanzanalytischeFremdkapital=Gesamtschulden./.bilanzanalytischesEigenkapital 15DasbilanzanalytischeUmlaufvermögen=Gesamtvermögen./.bilanzanalytischesAnlagevermögen. DieSummenderForderungenundliquidenMittelwerdengesondertefürdieKennzahlenermittlung ausgewiesen.
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
bilanzanalytischeForderungen IIIWertpapiere 1sonstigeWertpapiere
123
628.000 3sonstigeVerbindlichkeiten >davonausSteuern
282.000 CRechnungsabgrenzungsposten
BilanzanalytischeliquideMittel
302.000 bilanzanalytischeskrf.FK
12.000
20.000 >davon…..sozialeSicherheit
IVSchecks,Kassenbestand
45.000 46.000 1.040.000
6.600.000
6.600.000
5P
BerechnungderAusschüttung:GezeichnetesKapital=1.200.000€ NennwertjeAktie=5€undDividendejeAktie=1€ Anzahl Aktien: Gezeichnetes Kapital/Nennwert: 240.000 Aktien x 1€ = Ausschüttung=240.000€
b.)
1P
Anlagenquote:AV/GVx100=4.850.000€/6.600.000€x100=73,48%
1P
Eigenkapitalquote:EK/GKx100=1.690.000€/6.600.000€x100=25,60%
1P
Anlagendeckung:EK/AVx100=1.690.000€/4.850.000€x100=38,84%
1P
AnlagendeckungII:(EK+langfristigesFK)/AVx100=(1.690.000€+ 3.870.000€)/4.850.000€x100=34,84%
1P
LiquiditätII:(flüssigeMittel+Forderungen)/kurzfristigesFKx100= (302.000€+628.000€)/1.040.000€x100=89,42%
1P
Eigenkapitalrentabilität:Jahresüberschuss/EKx100=296.000€/ 1.690.000€x100=17,00%
1P
Gesamtkapitalrentabilität:(JÜ+FKZinsen)/GKx100=(296.000€+ 200.000€)/6.600.000€x100=7,00%
1P
Umsatzrentabilität:JÜ/Umsatzerlösex100=296.000€/10.000.000€x100 =2,00%
1P
ReturnonInvestment:(JÜxUE)/(UExGK)x100=296.000€/6.600.000€ x100=4,00%
c.)
Eigenkapitalquote
1P
Definition:VertikaleBilanzkennzahl,AnalysederKapitalstruktur.
1P
Interpretation:BeziehungzwischenEKundGK.
Richtwerte/Bsp.: Je höher der EKAnteil, desto höher die Unabhängigkeit des Unternehmens; … die finanzielle Stabilität des UN´ns …, die Kredit
124
Zielorientierter Einsatz der Instrumente der Bilanzanalyse
würdigkeit, … im vorliegenden Fall liegt die EKQuote bei fast 30%, was alsgutbezeichnetwerdenkann.
c.)AnlagendeckungII
1P
Definition:HorizontaleBilanzkennzahl,Liquiditätskennzahl
1P
Interpretation:DieAnlagendeckungIIbezeichnetdenprozentualenAnteil desAV,welchesmitlangfristigemKapitalgedecktist.
Richtwerte/ Bsp.: Langfristiges Vermögen soll auch langfristig finanziert sein (goldene Bilanzregel). Deshalb sollte der Deckungsgrad II deutlich über 100% liegen (Ziel 110% bis 150%), was im vorliegenden Fall rechne rischobengezeigtwurde.
JeweiterderDeckungsgradIIüber100%liegt,umsomehristnebendem Anlagevermögen auch das Umlaufvermögen durch langfristiges Kapital finanziert und damit eine höhere finanzielle Stabilität des Unternehmens gegeben.
c.)Umsatzrentabilität
1P
Definition:GuVKennzahl
1P
Interpretation:DieUmsatzrentabilität,auchUmsatzrenditegenannt,stellt den auf den Umsatz bezogenen Gewinnanteil dar. Die Kennzahl lässt er kennen,wievieldasUnternehmeninBezugauf1€Umsatzverdienthat.
Richtwert/Bsp. Eine Umsatzrendite von 10% (hier 2%) bedeutet, dass mit jedem umgesetzten Euro ein Gewinn von 10 (2 Cent) Cent erwirtschaftet wurde. Eine steigende Umsatzrentabilität deutet bei unverändertem Ver kaufspreisaufeinezunehmendeProduktivitätimUnternehmenhin,wäh rend eine sinkende Umsatzrentabilität auf sinkende Produktivität und damitaufsteigendeKostenhinweist.ImvorliegendenFallhabenwireinen Wertvon2%,dersichimZeitablaufverschlechterthat.
d.)LiquiditätII
1P
Die Liquidität II gibt an, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch die liquiden Mittel unter Berücksichtigung der kurzfristigen Forde rungengedecktsind.
1P
ImvorliegendenFallistdieLiquiditätIIvonca.112%akzeptabel.
1P 1P
DieLiquiditätIIkannu.a.durchfolgendeMaßnahmenverbessertwerden: Erhöhung des Forderungsbestandes und langfristigen Finanzierungsmaß nahmen,VerzichtaufGewinnausschüttungen,AbbauvonVorräten,justin time, Veräußerungen von Anlagevermögen (sale and lease back), Um schulden von kurzfristigen in langfristigen Bankverbindlichkeiten, grund sätzlichistdieVerbesserungderZahlungsmoraldesKundenanzustreben.
25P
1P
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 2
2.10.5
125
Aufgabe 5: Bewegungsbilanz Aktiva
Differenz
ImmateriellesVermögen Sachanlagen Finanzanlagen
InTEUR
3
Passiva Differenz
GezeichnetesKapital
0
37
Kapitalrücklagen
0
2
Gewinnrücklagen
8
1
Summe
9
Summe
Vorräte
42
42 Bilanzgewinn
Forderungen
./.39
Pensionsrückstellungen
26
FlüssigeMittel
./.12
Kurzfristige Verbind lichkeiten
./.2
Summe
./.9
10P
Die Erhöhung des Anlagevermögens und der Vorräte sowie die Reduzierung der kurzfristigen Verbindlichkeiten wird finanziert durch den Abbau von For derungenundliquidenMittelnsowiedieErhöhungvonEigenkapitalundlang fristigenVerbindlichkeiten.
10P
Kernfragen des Kapitels 3
127
Rahmenplan Nr. 2.3. Unterstützung der UNziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
3
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Abbildung 63:
Kapitelübersicht: Kapitel 3
3.1
Kernfragen des Kapitels 3
1. WelcheBedeutunghabenWahlrechtefürdieUnternehmensführung? 2. WelchehandelsrechtlichenundsteuerrechtlichenWahlrechtegibtes? 3. WelcheGrenzendemGrundenach(Ansatz)undderHöhenach(Bewertung)gibtes? 4. WelcheBedeutunghabenUnternehmensbeteiligungen? 5. WelcherZielkonfliktexistiertzwischenSteuerundBilanzpolitik? 6. WasistdasMaßgeblichkeitsprinzipgem.§5Abs.1EStG?
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_3, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
128
3.2
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Wissenstest zu Kapitel 3
KönnenSiedennachfolgendenFachbegriffendenSchwerpunktdes3.Kapitelszuordnen? Abbildung 64:
Wissenstest Kapitel 3
Rahmenplan Nr. 2.3.1. Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument 3.3
Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument der Unternehmensführung
BilanzierungswahlrechteüberlassendemBilanzerstellerdieEntscheidungdarüber,obeine Bilanzpositionangesetzt(Ansatzwahlrecht)wirdundinwelcherHöhe(Bewertungswahl rechte).NachfolgendeineÜbersichtdergrundsätzlichenVorgehensweisederBilanzierung vonVermögensgegenständen.
Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument der Unternehmensführung
Abbildung 65:
129
Bilanzierung von Bilanzpositionen
Bilanzierung….
Handelsbilanz
Steuerbilanz
Schritt1:
Ausweis
§266HGB
§5Abs.1EStG
Schritt2:
….demGrundenach
Ansatzvorschriftenprüfen
§246ffHGB
§5EStG
Schritt3:
….derHöhenach
Bewertungsvorschriften
§252ffHGB
§6ffEStG
WelcheWahlrechteeinUnternehmengrundsätzlichundimSpeziellenhat,werdenwirin diesem Kapitel kennenlernen nachdem einige Grundlagen der Bilanzierung wiederholt wurden. In Klausuren werden gute Grundlagenkenntnissevorausgesetztundauchabge fragt. Welche Vor und Nachteile Wahlrechte haben, erörtern wir unter „Möglichkeiten undGrenzen“. Unternehmen erstellen grundsätzlich eine Handels und eine Steuerbilanz für z.B. die Bank17unddasFinanzamt.InKlausurenwerdenGrundkenntnissezurJahresabschlusser stellungimAllgemeinenundimSpeziellenvorausgesetzt.AlsAufgabenstellungistauch dieDarstellungdesZielkonfliktszwischenbeidenBilanzenklausurrelevant.
3.3.1
Das Handelsgesetzbuch
? Frage: Welche Bestandteile des HGB Jahresabschlusses kann es maximal geben? ! Antwort: Bilanz, GuV, Anhang, Lagebericht, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel, Segmentberichtserstattung. > Hinweis: Die Bestandteile der Rechnungslegung nach den verschiedenen Rechnungslegungssystemen werden im Kapitel 4 „internationale Rechnungslegung“ in der Übersicht dargestellt. $ Tipp: Markieren Sie sich die Bestandteile im § 264 HGB, da die Frage nach den Bestandteilen eines Jahresabschlusses immer wieder in Klausuren abgefragt wird! Haben Sie Ihr IAS/IFRS-Gesetz zur Hand – markieren Sie sich dort den IAS 1.10! ? Frage: Welche Bilanzierungsvorschriften kennen Sie?
17EsistimZeitpunktderBucherstellungstrittig,obdieBankdieHandelsbilanzoderdieSteuerbilanz zukünftiganfordernwird.
130
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Abbildung 66:
Bilanzierungsvorschriften für alle Kaufleute im HGB
Abbildung 67:
Bilanzierungsvorschriften für Kapitalgesellschaften im HGB
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Offenlegung“! ! Antwort: Kapitalgesellschaften und Kapitalgesellschaften & Co. müssen gem. § 325 HGB ihren Jahresabschluss und Lagebericht beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers elektronisch einreichen und damit für z.B. Anteilseigner und Kapitalgeber offenlegen. Die Offenlegungspflicht beträgt für Kapitalgesellschaften 12 Monate nach dem Abschlussstichtag und für kapitalmarktorientierte Unternehmen 4 Monate gem. § 325 Abs. 4 HGB. ? Frage: Welche Bilanzgleichungen kennen Sie? ! Antwort: siehe Schaubild.
Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument der Unternehmensführung
Abbildung 68:
131
Bilanzstruktur und Bilanzgleichung
! Lösung: Vermögen = Kapital oder Vermögen = EK + FK oder EK = Vermögen ./. FK oder FK = Vermögen ./. EK .
3.3.2
Das Maßgeblichkeitsprinzip
Die materielle Maßgeblichkeit handelsrechtlicher Grundsätze ordnungsmäßiger Buchfüh rung für die steuerliche Gewinnermittlung gem. §5 Abs.1 EStG ist die Verbindung zwi schenHandelsundSteuerrecht.DerhandelsrechtlicheJahresabschlussistdieGrundlage dersteuerrechtlichenGewinnermittlung.18 Abbildung 69:
Das Maßgeblichkeitsprinzip § 5 Abs. 1 EStG
Aktiva
Passiva
Handelsbilanz Wahl Verbot Pflicht
Steuerbilanz Pflicht Verbot Pflicht
Handelsbilanz Wahl Verbot Pflicht
Steuerbilanz Verbot Verbot Pflicht
1. Handelsrechtliche Aktivierungspflichten und Aktivierungswahlrechte führen zu AktivierungspflichteninderSteuerbilanz,esseidenn,dieAktivierunginderSteuerbi lanzistaufgrundeinersteuerlichenRegelungausgeschlossen.
18BMFSchreibenvom12.03.2010undBMFSchreibenvom22.06.2010–IV–C6–S2133/09/10001
132
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
2. Passivierungsverbote und Passivierungswahlrechte in der Handelsbilanz führen zu PassivierungsverboteninderSteuerbilanz. 3. Bewertungswahlrechte,dieinderHandelsbilanzausgeübtwerdenkönnen,ohnedas eine eigenständige steuerliche Regelung besteht, wirken wegen der Maßgeblichkeit gem.§5Abs.1EStGauchaufdenWertansatzinderSteuerbilanz. 4. Wahlrechte,dienursteuerlichbestehen,könnenunabhängigvomhandelsrechtlichen Wertansatzausgeübtwerden.Fortanmüssendieseinbesondere,laufendzuführende Verzeichnisse (z.B. detaillierter Anlagenspiegel) gesondert geführt werden §5 Abs.1 EStG). 5. Wahlrechte,diehandelsrechtlichundsteuerrechtlichbestehen,könnenaufgrunddes 2.Halbsatzesdes§5Abs.1Satz1EStGderHandelsbilanzundinderSteuerbilanzun terschiedlichausgeübtwerden. Abbildung 70:
Beispiele aus dem BMF Schreiben vom 12.03.2010
Bilanzposition§266HGB
1
SelbsterstellteimmaterielleVermögensgegenständedes
Handelsbilanz
Steuerbilanz
Wahlrecht
Verbot
Verbot
Verbot
Anlagevermögens§248(2)Satz1HGB/§5Abs.2EStG 2
RückstellungfürunterlasseneAufwendungenfür Instandhaltung(Nachholunginnerhalb4–12Monat)§5(1)S.1
3
HS 1 ES G Fremdkapitalzinsen§255(3)Satz2HGB/R6.3.Absatz4EStR/ §5(1)Satz1HS1EStG
Wahlrecht
Pflicht
4
ÜbertragungstillerReserven§6bEStG/§5(1)Satz1HS2EStG
Wahlrecht
5
Verbrauchsfolgeverfahren§256HGB/§6Abs.1Nummer2a
Wahlrecht
Wahlrecht
Wahlrecht
Wahlrecht
EStG/§5Abs.1Satz1HS2EStG 5
z.B.Lineare/DegressiveAbschreibung§253HGB/§5Abs.6iV m§7Abs.2HGB//§5Abs.1Satz1HS2EStG
Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument der Unternehmensführung
3.3.3
133
Handelsrechtliche GoB
§243Abs.2HGB
PrinzipderKlarheitdesJahresabschlusses
§246Abs.1Satz1HGB
Vollständigkeitsprinzip
§246Abs.2HGB
Verrechnungsverbot/Saldierungsverbot
§246Abs.1Satz2und3HGB
PrinzipwirtschaftlicherBetrachtungsweise
§252Abs.1Nr.1HGB
Bilanzidentitätsprinzip
§252Abs.1Nr.2HGB
Fortführungsprinzip
§252Abs.1Nr.3HGB
Einzelbewertungsprinzip
§252Abs.1Nr.4HGB
Stichtagsprinzip,Vorsichtsprinzip, Realisationsprinzip,Imparitätsprinzip,
§252Abs.1Nr.4HGB
Wertaufhellungsprinzip
§252Abs.1Nr.5HGB
Periodisierungsprinzip
§252Abs.1Nr.6HGB
Stetigkeitsprinzip
§253Abs.1Satz1HGB
Anschaffungskostenprinzip
> Beispiele: zu den handelsrechtlichen Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung (GoB): 1.
Es wird gegen das Saldierungsverbot bzw. dem Verrechnungsverbot gem. § 246 HGB verstoßen, wenn in der Bilanz Forderungen und Verbindlichkeiten und/oder Erträge und Aufwendungen miteinander verrechnet werden.
2. Es wird gegen den Grundsatz der Periodenabgrenzung verstoßen gem. § 252 Abs. 1 Satz 5 HGB, wenn z.B. Mieteinnahmen und Versicherungsbeträge entsprechend dem Zeitpunkt der Ausgabe oder Einnahme und nicht entsprechend der periodengerechten wirtschaftlichen Zugehörigkeit ausgewiesen werden. 3. Es wird gegen das Bilanzidentitätsprinzip gem. § 252 Abs. 1 Nr. 1 HGB verstoßen, wenn die Wertansätze zwischen der Schlussbilanz und der Eröffnungsbilanz nicht übereinstimmen. 4. Es wird gegen das Vollständigkeitsprinzip gem. § 246 Abs. 1 HGB verstoßen, wenn in der Bilanz nicht alle bilanzierungsfähigen Vermögensgegenstände enthalten sind. 5. Es wird gegen das Prinzip der Bilanzklarheit gem. § 243 Abs. 2 HGB verstoßen, wenn bei einer Kapitalgesellschaft alle Forderungen in einer Position ausgewiesen werden.
134
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
6. Es wird gegen das Anschaffungskostenprinzip gem. § 253 Abs. 1 HGB/§ 6 Abs. 1 EStG verstoßen, wenn ein gekauftes Geschäftsgrundstück in den Folgejahren über den Anschaffungskosten bilanziert wird. 7. Es wird gegen das Wertaufhellungsprinzip gem. § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB verstoßen, wenn das Ereignis zwischen Bilanzstichtag und Bilanzaufstellungszeitraum eintritt und werterhellend berücksichtigt wird.
3.3.4
Zielkonflikt Steuer- und Bilanzpolitik
Steuer und Bilanzpolitik bedeutet das Ausschöpfen von legalen Möglichkeiten, die der Gesetzgebereinräumt,umErgebnisundVermögenzubeeinflussen.(Sog.Wahlrechte). Steuer und Bilanzpolitik ist ein Mittel, um die Ziele der Unternehmenspolitik zu beein flussen.DurchAusübungvonWahlrechtenlassensichz.B.Steuereinsparungenoderzeit licheAufschübevonSteuerzahlungenerreichen. ? Frage: Wie kann der Zielkonflikt der Bilanz- und Steuerpolitik beschrieben werden? Warum gibt es diesbezüglich keine allgemeingültigen Aussagen für alle Unternehmen? Abbildung 71:
Zielkonflikt zwischen Steuer- und Bilanzpolitik
Bedeutung der Wahlrechte als situationsbezogenes Instrument der Unternehmensführung
135
! Lösung: Ziel von Bilanz- und Steuerpolitik ist es, den Jahresabschluss durch die Vornahme von Sachverhaltsgestaltungen und der Ausübung von Wahlrechten zu beeinflussen. Bilanzpolitische Zielsetzungen können z.B. sein, sehr hohe Aktivwerte und sehr geringe Schulden auszuweisen. Durch einen hohen Vermögensausweis bzw. eine höhere Eigenkapitalquote steigt die Attraktivität gegenüber potentiellen Fremdkapitalgebern und (alten und zukünftigen) Anteilseignern. Einen möglichst hohen Vermögensausweis kann das Unternehmen auch durch die Aktivierung von Aufwendungen erreichen. Diese beiden Zielsetzungen führen zu einem Zielkonflikt von Bilanz- und Steuerpolitik. Eine steuerlich anzustrebende Gewinnminimierung steht im Widerspruch zu einem möglichst hohen Vermögensausweis.
3.3.4.1
Stille Reserven
Anhand der Bildung und Auflösung von stillen Reserven und latenten Steuern ist die BedeutungderWahlrechteinderBilanzpolitikanschaulichdarstellbar. Abbildung 72:
Begriff "stille Reserve"
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „stille Reserve“ und geben Sie zwei Beispiele dafür, wie es zu stillen Reserven kommen kann! (6 P) > Erläuterung: Als stille Reserven werden die buchhalterische Unterbewertung von Vermögensgegenständen oder die Überbewertung von Schulden eines Unternehmens bezeichnet. (2 P) > Beispiel 1: Wird für eine Maschine bei ihrer Anschaffung eine Nutzungsdauer von 10 Jahren angenommen, so sollte sie bei linearer Abschreibung über diesen Zeitraum am Ende ihres zehnten Lebensjahres mit in den Büchern des Unternehmens keinen Wert mehr haben. Nun ist es aber möglich, dass diese Maschine nach den zehn Jahren trotzdem noch funktionsfähig ist und von dem Unternehmen in der Produktion eingesetzt wird. In diesem Fall stellt die Maschine für dieses Unternehmen einen Vermögensgegenstand mit positivem Wert dar. Bei der Differenz zwischen ihrem tatsächlichen Wert und ihrem Buchwert handelt es sich um die so genannte stille Reserve (= Unterbewertung der Aktiva). (2 P)
136
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
> Beispiel 2: Werden Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten gem. § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB für Prozessrisiken höher ausgewiesen als später tatsächlich der Schadensersatz zu bezahlen ist, wird hierdurch die Ertragslage ungünstiger dargestellt (= Überbewertung der Passiva). (2 P)
Rahmenplan Nr. 2.3.2. Handelsrechtliche Wahlrechte 3.4
Handelsrechtliche Wahlrechte
Neben den Bilanzierungsverboten sind die handelsrechtlichen Ansatzwahlrechte (Bilan zierung dem Grunde nach) eine Ausnahme vom Grundsatz der vollständigen Erfassung aller bilanzierungsfähigen Vermögensgegenstände und Schulden. Folgende wichtige An satzwahlrechtekönntenklausurrelevantsein: Abbildung 73:
Handelsrechtliche Ansatzwahlrechte
Handelsrechtliche Wahlrechte in der HGB - Bilanz
Immaterielles Vermögen
Aktivierungswahlrecht für Entwicklungsergebnisse § 248 Abs. 2 HGB
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Aktivierungswahlrecht für den Unterschiedsbetrag bei Verbindlichkeiten (Disagio) § 250 Abs. 3 HGB i.V.m. § 268 Abs. 6 HGB
Aktive latente Steuern
Aktivierungswahlrecht für latente Steuern § 274 Abs. 1 HGB
3.4.1
Immaterielles Vermögen – Entwicklungskosten
Abbildung 74:
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände
Selbsterstellte (originäre)immaterielle Vermögensgegenstände
HGB Ansatzwahlrechtfür Entwicklungsergebnisse §248Abs.2HGB Beachte:Ausschüttungssperre §268Abs.8HGB AktivierungsverbotfürMarken, DrucktitelVerlagsrechte,Kundenlisten §248Abs.2Satz2HGB Aktivierungsverbotfür Forschungskosten
EStG
IAS/IFRS
Aktivierungsverbot
Aktivierungsgebot
§5Abs.2EStG
fürEntwicklungskosten IAS38.51ff Aktivierungsverbotfür Forschungskosten IAS38.54
Handelsrechtliche Wahlrechte
137
SelbstgeschaffeneimmaterielleVermögensgegenständedesAnlagevermögensgem.§248 Abs.2 HGB werden im Handelsrecht als Aktivierungswahlrechte (dem Grunde nach…) behandelt.InderSteuerbilanzunterliegendiesesdagegeneinemAktivierungsverbotgem. §5Abs.2EStG.ImErgebniskannkeineEinheitsbilanzerstelltwerden,dadieHandelsbi lanzvonderSteuerbilanzabweicht. Abbildung 75:
Trennung der Forschungs- von der Entwicklungsphase
> Beispiel: Die Betriebswirt GmbH beschäftigt sich mit der Entwicklung eines Steuervereinfachungstools. Im Jahre 2011 fallen Forschungskosten für das Projekt in Höhe von 200.000 € an. Nach abgeschlossener Testphase am 01.01.2011 fallen weitere Entwicklungsaufwendungen von insgesamt 100.000 € an. Die voraussichtliche Nutzdauer des Tools beläuft sich auf fünf Jahre, der Steuersatz der GmbH wird mit 30% angenommen. Die Geschäftsführung möchte in der Handelsbilanz einen möglichst hohen Gewinn ausweisen. ! Lösung: In der Handelsbilanz besteht ein Aktivierungswahlrecht für Entwicklungskosten gem. § 248 Abs. 2 HGB. Die Entwicklungskosten können planmäßig mit 100.000 € / 5 Jahre = 20.000 € im Jahre 2011 abgeschrieben werden. Der Wert am 31.12.2011 beträgt in der Handelsbilanz demnach 80.000 €. In der Steuerbilanz besteht ein Aktivierungsverbot gem. § 5 Abs. 2 EStG. Die Betriebswirt GmbH nimmt das Wahlrecht in Anspruch, um ein möglichst hohes Ergebnis auszuweisen und muss folglich in der Handelsbilanz passive latente Steuern in Höhe von 100.000 € x 30% = 30.000 € ansetzten und in den Folgejahren (unveränderter Steuersatz angenommen) anteilig jedes Jahr um 30.000 € / 5 Jahre = 6.000 € auflösen.
3.4.2
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten § 250 HGB
NacheinpaarBeispielenzurWiederholungdes„ARAP“widmenwirunsdemklausurre levantenUnterschiedsbetrag„Disagio“.
138
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Abbildung 76:
Aktive Rechnungsabgrenzung sposten(ARAP)
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
HGB
EStG
IAS/IFRS
Aktivierungswahlrecht fürden Unterschiedsbetragbei Verbindlichkeiten(Disagio)§250Abs. 3HGB,§268Abs.6HGB
Aktivierungspflicht
Aktivierungsverbot
§5Abs.5Satz1Nr.1 EStG
Bewertung:planmäßigeAFA
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Rechnungsabgrenzungsposten“! ! Antwort: Ein ARAP entsteht, wenn ein Aufwand des neuen Jahres bereits im alten Jahr eine Ausgabe darstellt. Die Aufgabe der RAP ist die periodengerechte Gewinnermittlung. Die aktive Rechnungsabgrenzung (ARAP) ist eine Leistungsforderung und das Gegenstück zu den passiven Rechnungsabgrenzungsposten. > Übung: Ist nachfolgend ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu bilden? Begründen Sie Ihr Ergebnis (6 P). 1.
Die Miete für die Frankiermaschine wird halbjährig im Voraus bezahlt. Da die Verträge im September jeweils für den Zeitraum Oktober – September abgeschlossen wurden, sind die Zahlungen immer zum 1. Oktober und zum 1. April fällig.
2. Im April wird ein betriebliches Darlehen, das in 10 Jahren mit € 200.000 zurückgezahlt werden muss mit nur € 190.000 ausgezahlt. 3. Die Miete für das Büro beträgt 500 € monatlich und die Zahlung erfolgt ¼ jährlich mit 1.500 € im Voraus. Der Zahlungsrhythmus ist dementsprechend: 01.12/01.03/ 01.06/01.09. ! Lösung: 1.
Für die Ausgaben zum 1. Oktober ist zur Hälfte der Höhe der Zahlung ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu bilden. Es handelt sich um Ausgaben für die im folgenden Jahr noch eine Gegenleistung zu erwarten ist. Daher handelt es sich um Ausgaben für Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag.
2. Die Differenz in Höhe von € 10.000 ist ein Disagio (Abschlag). Es handelt sich um eine Ausgabe für die Nutzung des zur Verfügung gestellten Kredites. Das Disagio darf als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen werden. Er muss über die Laufzeit zeitanteilig aufgelöst werden. 3. Für die Ausgaben zum 1. Dezember ist zu einem Drittel der Höhe der Zahlung ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu bilden. Begründung siehe Frankiermaschine.
Handelsrechtliche Wahlrechte
Abbildung 77:
139
Aktivische Abgrenzung des Damnums/Disagios
> Beispiel: Die Betriebswirt GmbH (große GmbH)19 nimmt 01.01.01 ein endfälliges Darlehen in Höhe von 500.000 € (Erfüllungsbetrag) mit einer Laufzeit von 15 Jahren (Rückzahlung nach 15 Jahren) und einem Ausgabebetrag in Höhe von 97% auf. ! Lösung: Je nachdem welche Bilanzpolitik er vertritt, hat er mehrere Möglichkeiten. In der Handelsbilanz besteht ein Wahlrecht beim Schuldner dem Grunde nach (Ansatzwahlrecht) für das Disagio gem. § 250 Abs. 3 Satz 1 HGB. Die Wertansätze in der Handelsbilanz sind gem. § 5 Abs. 1 EStG (Maßgeblichkeitsprinzip) maßgeblich für die Steuerbilanz. In der Steuerbilanz besteht ein Aktivierungsgebot gem. § 5 Abs. 5 Satz 1 Nr. 1 EStG und H 6.10 EStH. > Möglichkeit 1: Aktivierung in der HB/STB Ansatz und Bewertung in der Handelsbilanz und Steuerbilanz: Darlehensbetrag
500.000 € = 100%
500.000 €
Ausgabekurs
500.000 € = 97%
485.000 €
Disagio
3%
1.) ARAP
15.000 €: Laufzeit 15 Jahre, lineare Auflösung
1.000 €
2.) ARAP
Digitale Auflösung gem. Zinsstaffelmethode
1.875 €
15.000 €
Im Ergebnis haben wir in der HB/STB einen ARAP mit 15.000 € ./. 1.000 € = 14.000 € am 31.12.2011 zu aktivieren (oder Wahlweise: 15.000 € ./. 1.875 € = 13.125 €).
19§268Abs.6HGB–kleineKapGessindbefreit§274aNr.4HGB.
140
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
3.4.2.1
Zinsstaffelmethode (digitale Verteilungsmethode)
DieZinsstaffelmethodekommtzurAnwendung,wennVerträgekeineAngabenüberden Zinsanteilenthalten.ZumBeispielenthaltenLeasingverträgekeineAngabenüberZinsen. Unter Umständen ist aber das geleaste Wirtschaftsgut in der Bilanz des Leasingnehmers auszuweisen. Dann muss eine Aufteilung der Leasingraten in „Tilgung“ und „Zinsen“ erfolgen. Auch bei einem Disagio, dass bei der Auszahlung eines Darlehens als Gebühr vonderBankeinbehaltenwird,kanndieZinsstaffelmethodeangewandtwerden,umdie GebühraufdieLaufzeitdesDarlehenszuverteilen.DadieMethodebereitsinPrüfungen vorkamundesdaraufPunktegab,wirddiesehiervorgestellt. Anteilzahl=((1+Laufzeit)xLaufzeit)/2=((1+15)x15)/2=120 1
Jahr
15.000x15/120=
…
…
…
5
Jahr
15.000x11/120=
…
…
…
15
Jahr
15.000x1/120=
1.875€ … 1.375€ … 125€ 15.000€
> Möglichkeit 2: HB: Ansatz und Bewertung in der Gewinn und Verlustrechnung: Aufwand
15.000 € in der Gewinn und Verlustrechnung
15.000 €
Das Jahresergebnis wird durch die Bilanzierungswahlrechte beeinflusst. Bei der Bildung eines ARAP´s für das Disagio in Höhe von 15.000 € wird im ersten Jahr der Gewinn in der Handelsbilanz bei der 1. Möglichkeit mit 1.000 € und in der 2. Möglichkeit mit 15.000 € geschmälert. In der Steuerbilanz besteht immer das Aktivierungsgebot und das Ergebnis wird in der zweiten Möglichkeit höher als in der Handelsbilanz ausfallen.
3.4.3
Aktive latente Steuern § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB
DurchdasBilMoGgewinntdielatenteSteuerabgrenzungimHGBEinzelabschlusserheb lichanBedeutung,dadieHandelsbilanzinFolgederAbschaffungderumgekehrtenMaß geblichkeitnichtmehrdurchdieSteuerbilanzbeeinflusstwird. WasaktiveundpassivelatenteSteuernsind,zeigtvereinfachtnachfolgendeAbbildung:
Handelsrechtliche Wahlrechte
Abbildung 78:
141
Aktive und passive latente Steuern
In der obigen Abbildung ist folgendes zu erkennen: latente Steuern entstehen dadurch, dass zwischen Handels und Steuerrecht Differenzen dem Grunde nach entstehen. Der HöhenachsinddieseDifferenzenmitdemkünftigenzuerwartendenSteuersatzanzuset zen.UrsachefürdieBildungeinespassivenlatentenSteuerpostens,istdasssichdieBewer tungsunterschiedeinbeidenBilanzenirgendwann(temporär)umdrehen.Füraktivelaten teSteuernbestehtgrundsätzlicheinAusweiswahlrecht.20 > Beispiel (passive latente Steuer): Die Betriebswirt AG (KSt 15% und GewSt 15%) hat im Jahr 2010 einen Jahresüberschuss laut Handelsbilanz in Höhe von 200.000 € erzielt. In der steuerrechtlichen Gewinnermittlung nimmt die AG einen Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStG in Höhe von 200.000 € x 40% = 80.000 € in Anspruch. Der Investitionsabzugsbetrag ist in der Steuerbilanz außerbilanziell zu erfassen und darf nicht in die Handelsbilanz übernommen werden. Handelsbilanz Jahresüberschuss ./. Investitionsabzugsbetrag Zu versteuerndes Einkommen Steuerbelastung der AG
Steuererklärung 200.000 €
200.000 €
0€
./. 50.000 €
200.000 €
150.000 €
50.000 x 0,3 = 15.000 €
Die Bildung der unversteuerten Rücklage führt nicht zu einer endgültigen Steuerersparnis, sondern nur zu einer befristeten Steuerstundung. Um dieses verfälschte Bild zu korrigieren, regelt das HGB den Ansatz von latenten Steuern in der Handelsbilanz. Gerade bei großen Unternehmen hat diese Überlegung eine hohe Bedeutung u. a. in der Bilanzanalyse. An diesem Beispiel wird deutlich, dass die notwendige Steuerab-
20AufdieSaldierungsthematikwirdhiernichteingegangen.
142
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
grenzung in der Handelsbilanz ermittelt wird, indem der unterschiedliche Wertansatz in Höhe von 50.000 € mit dem Steuersatz von 30% multipliziert wird und der daraus resultierende Betrag von 15.000 € aufwandswirksam gem. § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB passiviert wird. In dem Jahr, in dem in der steuerrechtlichen Einkommensermittlung der Investitionsabzugsbetrag verbraucht oder aufgelöst wird, erfolgt auch in der Handelsbilanz spiegelbildlich die Korrektur der Rückstellung für diese latente Steuerabgrenzung. > Beispiel (aktive latente Steuer): Die Betriebswirt GmbH mit einem Steuersatz von 30% hat am 01.01.2011 ein abnutzbares Wirtschaftsgut für 10.000 € angeschafft, das zum 31.12.2011 mit den fortgeführten Anschaffungskosten in der HB und in der StB unterschiedlich hoch bewertet wird. In der HB: planmäßige Abschreibung mit = 2.500 €. In der StB: planmäßige Abschreibung mit = 1.000 €. ! Lösung: Differenz: 9.000 € ./. 7.500 € = 1.500 € Handelsbilanz Anschaffungskosten
Steuerbilanz
10.000 €
10.000 €
Abschreibung
2.500 €
1.000 €
Restbuchwert HB < StB-Wert
7.500 €
9.000 €
Aus der obigen Aufstellung ist erkennbar, dass der Bilanzposten „Maschine“ in der Zu gangsbewertung mit 10.000€ in beiden Bilanzen aktivistisch ausgewiesen wird. In der GewinnundVerlustrechnungbeiderBilanzenhabenwirbedingtdurchdieunterschiedli che Abschreibung, temporäre Differenzen in Höhe von 1.500€. Bei der Folgebewertung ergebensicheinniedrigerHandelsbilanzwertundeinezuhohetatsächlichgebuchteSteu errückstellunginderSteuerbilanz.DieGmbHhatgem.§274Abs.1Satz2HGBeinAus weiswahlrechtderaktivenlatentenSteuer. Haben wir oben die Bilanzierungswahlrechte dem Grunde nach geklärt, widmen wir uns nundenBilanzpositionenhinsichtlichderenBilanzierungderHöhenach(Bilanzbewertung). Abbildung 79:
Handelsrechtliche Bewertungswahlrechte
Handelsrechtliche Wahlrechte
3.4.4
143
Anschaffungskosten
> Übung: Die Betriebswirt GmbH stellt U-Boote her und kauft einen Montageroboter für 400.000 € netto ein. Fracht und Transportversicherung von 14.500 € netto kommen hinzu. Die Montage des großen Roboters wird mit 500 € netto beziffert. Vor der Anlieferung hat eine Reinigungsfirma die komplette Montagehalle für 1.000 € netto gereinigt. Stellen Sie die Anschaffungskosten fest und begründen Sie Ihr Ergebnis (8 P). Berechnung: 400.000 € + 14.500 € + 500 € = 415.000 € (4 P) Begründung: Ausgangswert für die Ermittlung der Anschaffungskosten ist der Nettoverkaufspreis gem. § 9b EStG in Höhe von 400.000 €, d.h. ohne die abziehbaren Vorsteuern. Fracht und Versicherungen sind einzeln zurechenbare Anschaffungsnebenkosten gem. § 255 HGB in Höhe von 14.500 €, die aktiviert werden müssen. Die Aufwendungen für die Montage in Höhe von 500 € sind erforderlich, um den Roboter in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Soweit sie einzeln zurechenbar sind, müssen sie als Anschaffungsnebenkosten aktiviert werden. Die Reinigung der Halle in Höhe von 1.000 € darf nicht aktiviert werden. (4 P) > Übung: Anschaffung einer Maschine 05.05.2011 zu 70.000 € netto. Die Bezahlung erfolgt mit 3% Skonto und auf der Rechnung werden für den Transport 5.000 € und Aufstellung (Montagekosten) für 2.000 € berechnet. Die Nutzdauer der Maschine beträgt 8 Jahre. a. Berechnen Sie die Anschaffungskosten auf dem 05.05.2011. b. Gehört die abziehbare Vorsteuer zu den Anschaffungskosten? c. Welche Anschaffungsnebenkosten werden im Beispiel genannt? d. Was ist zu beachten, wenn in der Klausur steht: „Berechnen Sie die AK auf den 31.12.2011“.
Anschaffungskosten Ohne Umsatzsteuer (b.)
§ 9b Abs. 1 Satz 1 EStG
./. Skonto
§ 255 Abs. 1 Satz 3 HGB
Zahlungsabzüge
Zwischensumme
70.000 € ./. 2.100 € 67.900 €
+ Transport
Anschaffungsnebenkosten (c.) § 255 Abs. 1 HGB
5.000 €
+ Aufstellung
Anschaffungsnebenkosten (c.) § 255 Abs. 1 HGB
2.000 €
Anschaffungskosten Per 05.05.2011 ./. Abschreibung
05.05.2011 – 31.12.2011 (d.) 74.900 € / 8 Jahre x 8/12 Buchwert 31.12.2011
(a.)
Annahme: lineare AfA
74.900 € 6.242 € 68.658 €
144
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
3.4.5
Herstellungskosten
EinebeliebteKlausuraufgabewarbisherdieAbfragederHerstellungskosten,weilsichbis zum in Kraft treten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetztes die Wertobergrenze in der RechnungslegungnachHGB/EStGundIFRSunterschiedlichwar.DurchdieAnnäherung derHGBVorschriftenandieIFRSRegelungenfallendieUnterschiedeweg. Abbildung 80:
Umfang der Herstellungskosten gem. § 255 (2) HGB/R 6.3. EStR21
UnterundObergrenzederHerstellungskosteninderHandelsundSteuerbilanz BestandteilederHerstellungskosten
Materialeinzelkosten
+
Fertigungseinzelkosten
+
SondereinzelkostenderFertigung
+
Materialgemeinkosten
+
Fertigungsgemeinkosten
+
WerteverzehrdesAnlagevermögens
Handelsbilanz
Steuerbilanz
Gebot
Gebot
Wahlrecht
Wahlrecht
Wahlrecht
Wahlrecht
UntergrenzederHerstellungskosten +
allgemeineVerwaltungs(gemein)kosten
+
AufwendungenfürsozialeEinrichtungen
+
AufwendungenfürfreiwilligesozialeLeistungen
+
AufwendungenfürdiebetrieblicheAltersversorgung
+
Fremdkapitalzinsen (nur ein bedingtes Wahlrecht – siehe Kapitel4)
ObergrenzederHerstellungskosten
SondereinzelkostendesVertriebs
Vertriebsgemeinkosten
Forschungskosten
Verbot
Verbot
21ImZeitpunktderBucherstellungwurdedasobendargestellteWahlrechtinderSteuerbilanzhin
sichtlichVerwaltungsgemeinkostenstrittigdiskutiert.EsistmiteinerÄnderungderR6.3.EStRzu rechnen.
Handelsrechtliche Wahlrechte
145
> Beispiel: Fertigungseinzelkosten (FEK)
200.000 €
Materialeinzelkosten (MEK)
100.000 €
Fertigungsgemeinkosten (FGK)
100.000 €
Materialgemeinkosten (MGK)
80.000 €
Verwaltungsgemeinkosten (VWG)
50.000 €
Vertriebskosten (Vertrieb)
60.000 €
In der HB sind die fertigen Erzeugnisse mit den Herstellungskosten anzusetzen gem. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB. Die Ermittlung der HK ergibt sich aus § 255 Abs. 2 Satz 1 bis 3 HGB. In der StB sind die fertigen Erzeugnisse ebenfalls mit den HK anzusetzen gem. § 6 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 EStG. Denkbar sind drei Ergebnisse: 1. HB- und StB-Untergrenze: 480.000 € 2. HB- und StB-Obergrenze: 530.000 € 3. HB weicht von der StB ab, weil gem. BMF Schreiben vom 12.03.2010 Rz. 16 steuerrechtliche Wahlrechte unabhängig von handelsrechtlichen Wahlrechten ausgeübt werden können.
3.4.6
Planmäßige Abschreibung
Gemäß §253 Absatz 3 Satz 1 HGB sind bei Vermögensgegenständen des Anlagevermö gens,derenNutzungzeitlichbegrenztist,dieAnschaffungsoderdieHerstellungskosten umplanmäßigeAbschreibungenzuvermindern.AbschreibungoderAfA(Absetzungfür Abnutzung)bedeutet,dassdieAK/HKverteiltüberdieNutzungsdaueralsBetriebsausga benabgezogenwerden.Gemäߧ7Absatz2EStGkannbeibeweglichenWirtschaftsgütern des Anlagevermögens statt der Absetzung für Abnutzung in gleichen Jahresbeträgen (li neareAbsetzungfürAbnutzung)dieAbsetzungfürAbnutzunginfallendenJahresbeträ gen (degressive Absetzung für Abnutzung) in Anspruch genommen werden. Handels rechtlichsindgrundsätzlichalleVerfahren,wennsienureinenPlanverfolgen,erlaubt.Die AbschreibungbestimmtsichinderSteuerbilanzgrundsätzlichnachderimBundessteuer blatt veröffentlichten amtlichen Abschreibungstabelle. Nachfolgend eine Übersicht und Beispiele.
146
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Handelsbilanz
Steuerbilanz
IAS/IFRS
Lineare §253HGB Abschreibung
§7Abs.1Satz1EStG
IAS16.60und16.62
§253HGB Geometrisch degressive Abschreibung
§7Abs.2,3EStGWeggefallen IAS16.60und16.62 fürWirtschaftsgüter angeschafftnachdem01.01.2011
Leistungs abschreibung
§7Abs.1Satz6EStG
§253HGB
IAS16.60und16.62
> Beispiel: lineare Abschreibung Die Betriebswirt GmbH hat am 01.01.01 eine Maschine für 100.000 € angeschafft und schreibt diese linear über 10 Jahre in der HB und StB ab. Zugangswert
01.01.01
100.000 €
Abschreibung
01
10.000 €
Buchwert
31.12.01
90.000 €
Abschreibung
02 - 10
90.000 €
Buchwert
31.12.10
0€
Der Transparenz des Bilanzlesers dient der Ausweis des Anlagevermögens in einem nachfolgend abgebildeten Anlagenspiegel gem. § 268 Abs. 2 HGB. Abbildung 81:
Anlagenspiegel per 31.12.01 für obiges Beispiel
1
2
3
4
5
6
7
8
AK/HK
Zugang AK/HK
Abgänge AK/HK
Umbuchungen AK/HK
Abschreibung kumuliert
Abschreibung Geschäftsjahr
Zuschreibung Geschäftsjahr
Endbestand
100.000€
100.000€
10.000€
90.000€
> Beispiel: degressive Abschreibung (Weggefallen gem. § 7 Abs. 2 Satz 1 EStG ab Anschaffung 01.01.2011). Mr. Betriebswirt kauft am 01.01.01 einen Firmen-Pkw für 30.000 € netto. Die betriebsgewöhnliche Nutzdauer beträgt sechs Jahre. Nachfolgend die lineare und degressive Abschreibung in der Gegenüberstellung.
Handelsrechtliche Wahlrechte
147
Berechnung: 30.000 € / 6 Jahre = 5.000 €. Die lineare Abschreibung beträgt prozentual: 100% = 30.000 €; 5.000 € = 16,66% Die degressive Abschreibung beträgt: 2,5 x 16,66 = 41,65% aber max. 25% Hinweis: Ab dem Jahr 03 ist der Übergang von der degressiven zur linearen Abschreibung sinnvoll.
Lineare Abschreibung Anschaffungskosten
30.000 €
Degressive Abschreibung
30.000 €
30.000 €
5.000 €
7.500 €
25.000 €
22.500 €
5.000 €
5.625 €
20.000 €
16.875 €
5.000 €
4.218 €
15.000 €
12.657 €
5.000 €
3.164 €
10.000 €
9.493 €
Abschreibung 05
5.000 €
2.373 €
Buchwert 31.12.05
5.000 €
1.780 €
0€
5.340 €
Abschreibung 01 Buchwert 31.12.01 Abschreibung 02 Buchwert 31.12.02 Abschreibung 03 Buchwert 31.12.03 Abschreibung 04 Buchwert 31.12.04
Abschreibung 06
> Beispiel: Abschreibung nach Leistungseinheiten Die Abschreibung kann gem. § 7 Abs. 1 Satz 6 EStG bei Anlagegütern, deren Leistung schwankt und deren Verschleiß unterschiedlich ist, nach der Inanspruchnahme oder Leistung berechnet werden. Die Betriebswirt GmbH schafft einen Lkw für 80.000 € am 01.01.01 an. Die geschätzte Gesamtfahrleistung beträgt 200.000 km. Laut Fahrtenbuch werden folgende km nachgewiesen: 40.000 km; 60.000 km; 35.000 km; 65.000 km. ! Lösung: Die Leistungsabschreibung berechnet sich wie folgt: 80.000 € / 200.000 km = 0,4 €/km
148
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Fahrleistung Anschaffungskosten Abschreibung 01
80.000 € 40.000 km x 0,4 €
16.000 €
Buchwert 01
64.000 €
Abschreibung 02
60.000 km x 0,4 €
24.000 €
Buchwert 02
40.000 €
Abschreibung 03
35.000 km x 0,4 €
14.000 €
Buchwert 03
26.000 €
Abschreibung 04
65.000 km x 0,4 €
26.000 €
Buchwert 04
0
BeientsprechendhoherLeistungführtdieLeistungsabschreibunggegenüberderlinearen indenerstenJahrenzueinerdeutlichhöherenAbschreibungundzueinerMinderungder Steuerbelastung. NachfolgendeineÜbersichtderGeboteundVerboteinderHandelsbilanzmiteinemBei spielzudenaußerplanmäßigenAbschreibungen(Teilwertabschreibung). Abbildung 82:
Gebote und Verbote der Abschreibung in der Übersicht
Kapitalgesellschaften/ HGB Ausgangswert =Obergrenze Planmäßige
AbnutzbaresAnlagevermögen
Nichtabnutzbares Anlagevermögen
AnschaffungskostenundHerstellungskosten§253Abs.1Satz1 HGB(Anschaffungskostenprinzip)
Geschäftsund Firmenwert Unterschiedsbetrag Legaldefinition§246(1) S.1HGB
Gebot
Verbot
Gebot
Abschreibung
PlanmäßigeAbschreibung
§253Abs.2Satz1HGB
§253Abs.3Satz1,2HGB
§253Abs.3Satz1,2HGB
Außerplanmäßige Abschreibung
Gebot beivoraussichtlicherdauernderWertminderung §253(3)S.3HGB(Niederstwertprinzip) VerbotbeivoraussichtlichernichtdauernderWertminderung§253Abs.3Satz3HGB
Zuschreibung
Gebot §253Abs.5Satz1HGB
Verbot§253(5)Satz2 HGB
Für den Fall einer voraussichtlich dauernden Wertminderung bei Wirtschaftsgütern des AnlageoderdesUmlaufvermögenseröffnet§6Abs.1Nr.1Satz2,Nr.2Satz2EStGdie Möglichkeit, diese Wertminderung erfolgswirksam bei dem betreffenden Wirtschaftsgut
Handelsrechtliche Wahlrechte
149
als Teilwertabschreibung zu buchen. Dieses Wahlrecht führt nach Meinung des BMF (BMFSchreibenvom12.03.2010)zueinerDurchbrechungderdirektenMaßgeblichkeitder HandelsbilanzfürdieSteuerbilanz.InderHandelsbilanzistinFälleneinervoraussichtlich dauernden Wertminderung bei Vermögensgegenständen des Anlage oder des Umlauf vermögenszwingendeineaußerplanmäßigeAbschreibungvorzunehmen. > Beispiel: Teilwertabschreibung (4 P) Die Betriebswirt GmbH hat am 01.01.01 eine Maschine 100.000 € angeschafft und schreibt diese linear über 10 Jahre ab. Der Marktpreis (Teilwert) der Maschine liegt in 02, 03, 05, 06 bei ca. 90.000 € - 100.000 €. Entwickeln Sie den Buchwert auf den Bilanzstichtag 04! Kann der Teilwert in Höhe von 50.000 € zum Stichtag 04 angesetzt werden (eine dauernde Wertminderung liegt nicht vor)? Berechnung: (2 P) 100.000 €
Zugangswert
01.01.01
Abschreibung
01
10.000 €
Buchwert
31.12.01
90.000 €
Abschreibung
02 - 04
30.000 €
Buchwert
31.12.04
60.000 €
Teilwert
31.12.04
50.000 €
Begründung: (2 P) Ein niedriger Teilwert wird angesetzt, wenn eine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt. Ein Ansatzwahlrecht besteht gem. § 253 Abs. 3 Satz 3 HGB weder für die Handels- noch für die Steuerbilanz § 6 Abs. 1 Nr. 1 und 2 EStG, weil keine voraussichtliche dauernde Wertminderung vorliegt.
3.4.7
Verbrauchsfolgeverfahren – Vorräte
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Verbrauchsfolgeverfahren“ und gehen Sie dabei auf die unterschiedliche Behandlung in der Handels- und Steuerbilanz ein! ! Antwort: Nach § 256 HGB kann für den Wertansatz gleichartiger Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens eine bestimmte Verbrauchsfolge unterstellt werden (Fifo und Lifo). Steuerrechtlich besteht nach § 6 Absatz 1 Nummer 2a EStG dieses Wahlrecht nur für das Verbrauchsfolgeverfahren, bei dem die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirtschaftsgüter zuerst verbraucht oder veräußert werden (Lifo). Die Anwendung des Verbrauchsfolgeverfahrens in der Steuerbilanz setzt nicht voraus, dass der Steuerpflichtige die Wirtschaftsgüter auch in der Handelsbilanz unter Verwendung von Verbrauchsfolgeverfahren bewertet. Eine Einzelbewertung der Wirt-
150
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
schaftsgüter in der Handelsbilanz steht der Anwendung des Verbrauchsfolgeverfahrens nach § 6 Absatz 1 Nummer 2a Satz 1 EStG unter Beachtung der dort genannten Voraussetzungen nicht entgegen. Abbildung 83:
Bewertungsvereinfachungsverfahren nach HGB, EStG und IFRS
Handelsbilanz
Festwertverfahren
§256HGB;§240Abs.3HGB
Sachanlagen,Rohstoffe,
Steuerbilanz
IAS/IFRS
§5Abs.1EStG
Nichtzulässig
Maßgeblichkeitsprinzip
Hilfsstoffe,Betriebsstoffe
Festwert
Gruppenbewertung
§256HGB;§240Abs.4HGB
§5Abs.1EStG
Maßgeblichkeitsprinzip Gleichartige
GewogenerDurchschnitt
Vermögensgegenstände desVorratsvermögens Verbrauchs Veräußerungsfolgeverfahr en(Annähernd)
§256HGBWertdes
§6Abs.1Nr.2aEStG;LIFO
IAS2.25FIFO
Verbrauchsfolgeverfahrens: LIFOoderFIFO
Gleichartige Vermögensgegenstände desVorratsvermögens
Artgleiche Gegenstände sind z.B. Güter der gleichen Warengattung (z. B. Tischwäsche unterschiedlicher Formen und Farben). Funktionsgleiche Gegenstände sind z.B. Güter mitgleichemVerwendungszweck(z.B.Nägel,Schrauben). > Beispiel FIFO: Die landwirtschaftliche Betriebswirt GmbH hat 500 t Weizen am Bilanzstichtag 31.12.00 auf Lager liegen. Einkaufszeitpunkte
Menge (t)
Preis je t in €
Gesamtpreis
02.02.00
400
2.000 €
800.000 €
05.05.00
250
2.200 €
550.000 €
12.12.00
200
2.100 €
420.000 €
! Lösung: Die FIFO (first in – first out)-Methode ist gem. § 246 HGB in der HB zulässig. Bei der Fifo-Methode wird davon ausgegangen, dass die jeweils ältesten Bestände zuerst verbraucht bzw. veräußert werden. Der Jahresendbestand umfasst folglich die zeitlich letzten Zugänge und wird dementsprechend mit aktuellen Preisen angesetzt.
Handelsrechtliche Wahlrechte
Einkaufszeitpunkte
151
Menge (t)
Preis je t in €
Gesamtpreis
12.12.00
200
2.100 €
420.000 €
05.05.00
250
2.200 €
550.000 €
02.02.00
50
2.000 €
100.000 €
31.12. Bilanzansatz
500
1.070.000 €
> Beispiel: Dem Lifo-Verfahren (last in – first out) liegt die Annahme zu Grunde, dass die zuletzt erfolgten Zugänge zuerst wieder verbraucht bzw. veräußert werden. Der Endbestand setzt sich demgemäß aus dem historischen Anfangsbestand sowie gegebenenfalls Zugängen vom Beginn des Geschäftsjahrs zusammen. Einkaufszeitpunkte
Menge (t)
Preis je t in €
Gesamtpreis
02.02.00
400
2.000 €
800.000 €
05.05.00
100
2.200 €
220.000 €
12.12.00
0
2.100 €
0€
31.12. Bilanzansatz
500
1.020.000 €
> Beispiel: Die Durchschnittspreisermittlung erfolgt hier nur einmal jährlich, und zwar zum Ende eines Geschäftsjahrs. Dabei wird der – durch Multiplikation von Preis und Menge – ermittelte Wert des Anfangsbestands und der Zugänge auf die betreffende Gesamtmenge bezogen. Finanzbuchhaltung 02.02.00 12.12.00 (Zugang) Buchbestand
Menge (t)
Preis je t in €
Gesamtpreis
400
2.000 €
800.000 €
+ 100
2.100 €
210.000 € 1.010.000 €
500 1.010.000 € / 500 = 2.200
31.12. Bilanzansatz
100
100 x 2.200 €
220.000 €
Ergebnis zum 31.12.00: In der Handelsbilanz sind die Verfahren FIFO: 1.070.000 €, LIFO: 620.000 € oder Durchschnitt, wohingegen in der Steuerbilanz nur LIFO: 620.000 € oder Durchschnittswerte gesetzlich erlaubt sind.
152
3.4.8
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Grenzen der Bilanzierungsgrundsätze
GrenzenderBilanzierungdemGrundenach(Ansatzbewertung)undderHöhenach(Be wertungsvorschriften) ergeben sich handels und steuerrechtlich sowohl hinsichtlich der Maßgeblichkeit gem. §5 Abs.1 EStG wie auch hinsichtlich der Steuer und Bilanzpolitik (Zielkonflikt).
Rahmenplan Nr. 2.3.3. Steuerliche Wahlrechte 3.5
Steuerliche Wahlrechte
SteuerlicheWahlrechtekönnensichausdemGesetzoderausdenVerwaltungsvorschriften (z.B.R6.5Absatz2EStR,R6.6EStRoderBMFSchreiben)ergeben. Wahlrechte,dienursteuerrechtlichbestehen,könnenunabhängigvomhandelsrechtlichen Wertansatz ausgeübt werden (§5 Absatz 1 Satz 1 Halbsatz 2 EStG). Die Ausübung des steuerlichen Wahlrechtes wird insoweit nicht nach §5 Absatz 1 Satz 1 Halbsatz 1 EStG durchdieMaßgeblichkeitderhandelsrechtlichenGrundsätzeordnungsmäßigerBuchfüh rungbeschränkt. Abbildung 84:
Steuerbilanzielle Wahlrechte
SteuerbilanzielleBilanzierungswahlrechte
HGB
EStG
IAS/IFRS
ÜbertragungvonstillenReservengem.§6bEStG
Verbot
Wahl
Verbot
ÜbertragungstillerReservenbeiErsatzbeschaffunggem.R6.6EStR
Verbot
Wahl
Verbot
Investitionsabzugsbetraggem.§7gEStG
Verbot
Wahl
Verbot
Wahl
Wahl
Verbot
ErfolgsneutraleBehandlungvonZuschüssengem.R6.5EStR
3.5.1
Übertragung von stillen Reserven gem. § 6b EStG
StilleReservenausderVeräußerungbestimmterAnlagegüterkönnenzurVermeidungder Besteuerung auf die Anschaffungs oder Herstellungskosten anderer bestimmter Wirt schaftsgüterübertragenwerden.DazusindderenAnschaffungsoderHerstellungskosten zu mindern. Soweit die Übertragung auf ein anderes Wirtschaftsgut nicht vorgenommen wird,kannderSteuerpflichtigeeinedensteuerlichenGewinnminderndeRücklagebilden. Eine Minderung der Anschaffungs oder Herstellungskosten oder die Bildung einer ent sprechendenRücklageinderHandelsbilanzistnachdenVorschriftendesHGBnichtzu lässig.DieAbweichungvomHandelsbilanzansatzinderSteuerbilanzwirddurch§5Ab satz1Satz1Halbsatz2EStGzugelassen.
Steuerliche Wahlrechte
153
BeideWahlrechtesindnunmehrlosgelöstvonderHandelsbilanzinderSteuerbilanzaus zuüben.ImZeitpunktderÜbertragungderVoraussetzungfürdieAusübungsteuerlicher Wahlrechte ist nach §5 Abs.1 Satz 2 EStG die Aufnahme der Wirtschaftsgüter, die nicht mit dem handelsrechtlich maßgeblichen Wert in der steuerlichen Gewinnermittlung aus gewiesen werden, in besondere, laufend zu führende Verzeichnisse. Die Verzeichnisse sindBestandteilderBuchführung(BMFSchreibenv.12.3.2010,Tz.19).
3.5.1.1
Übertragung stiller Reserven bei Ersatzbeschaffung R 6.6. EStR
DieGewinnverwirklichungdurchAufdeckungstillerReservenkanninbestimmtenFällen derErsatzbeschaffungvermiedenwerden.Voraussetzungist,dasseinWirtschaftsgutdes AnlageoderUmlaufvermögensinfolgehöhererGewaltoderinfolgeoderzurVermeidung einesbehördlichenEingriffsgegenEntschädigungausdemBetriebsvermögenausscheidet und innerhalb einer bestimmten Frist ein funktionsgleiches Wirtschaftsgut (Ersatzwirt schaftsgut) angeschafft oder hergestellt wird, auf dessen Anschaffungs oder Herstel lungskostendieaufgedecktenstillenReservenübertragenwerden. > Beispiel: Letzter Buchwert des ausgeschiedenen Wirtschaftsguts:
30.000 €
Entschädigung oder Gegenleistung für das ausgeschiedene Wirtschaftsgut (Wert des Ersatzwirtschaftsguts zuzüglich der erhaltenen Barzahlung):
50.000 €
Aufgedeckte stille Reserven:
20.000 €
Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Ersatzwirtschaftsguts:
40.000 €
Zu übertragende stille Reserven anteilig: 20.000 € x 40.000 €: 50.000 € =
16.000 €
Das Ersatzwirtschaftsgut wird angesetzt mit 40.000 € - 16.000 € =
24.000 €
Stpfl. Gewinn in Höhe der nicht übertragbaren stillen Reserven (20.000 € - 16.000 € =)
3.5.1.2
4.000 €
Investitionsabzug gem. § 7g EStG
Die Bildung des Investitionsabzugsbetrags erfolgt außerhalb der Bilanz. Wird jedoch das geplanteWirtschaftsgutangeschafft,hatdiesesAuswirkungeninnerhalbderBilanz,dadie AnschaffungsoderHerstellungskostenumbiszu40%,höchstensaberinHöhedesInves titionsabzugsbetrags zu mindern sind. Die Minderung der Anschaffungs oder Herstel lungskosten als auch die mögliche Sonderabschreibung nach §7g Abs.5 EStG innerhalb derSteuerbilanz. > Beispiel: Die Betriebswirt AG hat im Jahr 2010 einen Jahresüberschuss laut Handelsbilanz in Höhe von 200.000 € erzielt. In der steuerrechtlichen Gewinnermittlung nimmt die AG einen Investitionsabzugsbetrag nach § 7g EStG in Höhe von 200.000 € x
154
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
40% = 80.000 € in Anspruch. Der Investitionsabzugsbetrag ist in der Steuerbilanz außerbilanziell zu erfassen und darf nicht in die Handelsbilanz übernommen werden.
3.5.1.3
Erfolgsneutrale Behandlung von Zuschüssen gem. R 6.5 EStR
Im Fall der Gewährung von Zuschüssen bei Anschaffung bzw. Herstellung von Wirt schaftsgüterndesAnlagevermögenskönneninderSteuerbilanznachR6.5Abs.3EStRdie Zuschüsse entweder von den Anschaffungs oder Herstellungskosten gemindert oder erfolgswirksamalsErtragerfasstwerden. Abbildung 85:
Zuschüsse gem. R 6.5 EStR
> Beispiel: Im Laufe des Jahres 2011 bewilligt die Europäische Union der Betriebswirt GmbH einen Investitionszuschuss in Höhe von 1.000.000 €. Dieser wird für den Bau einer Anlage mit Herstellungskosten in Höhe von 2.000.000 € mit betriebsgewöhnlicher Nutzdauer von 10 Jahren benötigt. Die GmbH wünscht, dass der Gewinn 2011 so niedrig wie rechtlich zulässig ausgewiesen wird. ! Lösung: Die Behandlung des Zuschusses kann (Wahlrecht) gem. R 6.5 Abs. 2 EStR als sonstiger betrieblicher Ertrag oder als erfolgsneutrale Minderung der Herstellungskosten des bezuschussten Wirtschaftsgutes behandelt werden. Bei der zweiten Möglichkeit werden die Herstellungskosten zuerst um den Zuschuss gemindert und verringern damit die Bemessungsgrundlage der Abschreibung.
Steuerliche Wahlrechte
3.5.2
155
Geringwertige Wirtschaftsgüter22
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Geringwertige Wirtschaftsgüter“! ! Antwort: Geringwertige Wirtschaftsgüter sind eigenständig nutzbare, bewegliche Vermögensgegenstände und müssen länger als ein Jahr dem Betrieb dienen, wobei die AK/HK zwischen 150 € und 1.000 € liegen. Abbildung 86:
Geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG) § 6 EStG/R 6.13 EStR
GWG Bis150€
2008 2009
Ab2010
Wahlrecht:
Sofortabschreibung§6Abs.2EStG
Betriebsausgabe§6Abs.2EStG Abschreibunggem.§7EStG
150€410€
Wahlrecht:
Sofortabschreibung/Betriebsausgabe§6Abs.2EStG
Sammelposten§6Abs.2aEStG
Sammelposten§6Abs.2aEStG
Abschreibunggem.§7EStG
410€1.000€
Wahlrecht: Abschreibung§7EStG Sammelposten§6Abs.2aEStG
? Frage: Welche Abschreibungsmöglichkeiten gibt es für GWG? ! Antwort: Seit 2010 ist gem. § 52 Abs. 16 Satz 14 EStG aus dem obigen Schaubild ersichtlich, dass es ein Wahlrecht zwischen Sofortabschreibung, Abschreibung gem. § 7 EStG und Bildung eines Sammelpostens gibt. ? Frage: Erläutern Sie kurz den Begriff „Sammelposten“! ! Antwort: Der Sammelposten ist kein Wirtschaftsgut, sondern eine Rechengröße (R 6.13 Absatz 6 Satz 1 EStR). $ Hinweis: Es ist zu erwarten, dass Sie in Klausuren mit folgender Aufgabenstellung/ Fragen konfrontiert werden könnten:
22BMFSchreibenvom30.September2010–ZweifelsfragenzurbilanzsteuerlichenBehandlungsog. geringwertigerWirtschaftsgüternach§6Absatz2EStGundzumSammelpostennach§6Absatz2a EStGinderFassungdesGesetzeszurBeschleunigungdesWirtschaftswachstumsvom22.Dezember 2009(BGBl.2009IS.3950,BStBl2010IS.2)IVC6S2180/09/100012010/0750885.
156
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
? Frage: Wie wird ein Wirtschaftsgut mit 80 € netto ab 2010 bilanziell berücksichtigt? ! Antwort: Aufwendungen (ohne Umsatzsteuer) zwischen 0,01 € und 150 € können im maßgebenden Wirtschaftsjahr in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen werden. Das Wahlrecht lässt sich für jedes Wirtschaftsgut individuell in Anspruch nehmen. Mit Ausnahme der buchmäßigen Erfassung des Zugangs des Wirtschaftsgutes bestehen keine weiteren Aufzeichnungspflichten. ? Frage: Wie wird ein Wirtschaftsgut mit 200 € netto ab 2010 bilanziell berücksichtigt? ! Antwort: Aufwendungen zwischen 150,01 € und 410 € können in voller Höhe als Betriebsausgaben abgezogen werden. Das Wirtschaftsgut ist in ein besonderes, laufend zu führendes Verzeichnis aufzunehmen, sofern diese Angaben nicht bereits aus der Buchführung ersichtlich sind. Alternativ ist die Erfassung in einem Sammelposten möglich. Das Wahlrecht kann nur einheitlich für alle Wirtschaftsgüter des Wirtschaftsjahres mit Aufwendungen zwischen 150,01 € und 1.000 € in Anspruch genommen werden. ? Frage: Wie wird ein Wirtschaftsgut mit 500 € netto ab 2010 bilanziell berücksichtigt? ! Antwort: Aufwendungen zwischen 410,01 € und 1.000 € können in einem Sammelposten erfasst werden. Dieses Wahlrecht kann nur einheitlich für alle Wirtschaftsgüter des Wirtschaftsjahres mit Aufwendungen in dieser Preiskategorie in Anspruch genommen werden. ? Frage: Wie werden nachträgliche Anschaffungskosten beim Sammelposten behandelt? ! Antwort: Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten erhöhen den Sammelposten des Wirtschaftsjahres, in dem die Aufwendungen entstehen. Sofern diese Regelung in diesem Wirtschaftsjahr nicht angewendet werden soll, beschränkt sich der Sammelposten auf die nachträglichen Aufwendungen und nicht auf die übrigen Investitionen dieses Jahres. ? Frage: Was passiert beim Sammelposten, wenn ein Wirtschaftsgut vernichtet wird? ! Antwort: Scheidet ein Anlagegut aus dem Betriebsvermögen durch Entnahme, Veräußerung oder Verschrottung aus, hat dies keine Auswirkung auf den Sammelposten, der wird planmäßig fortgeführt und – unabhängig vom Werdegang des jeweiligen Wirtschaftsguts – mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd zum Ende eines Wirtschaftsjahres aufgelöst. ? Frage: Ein Maler kauft am 01.01.2011 für seinen Betrieb ein Malergerüst in Höhe von netto 1.000 €. Dieses hat lt. Abschreibungstabelle eine betriebsgewöhnliche Nutzdauer von 10 Jahren. Ermitteln Sie den steuerlich geringsten Gewinn des laufenden Jahres! ! Antwort: Die Abschreibungs–Bemessungsgrundlage beträgt 1.000 € und der Maler hat das Wahlrecht zwischen der linearen Abschreibung gem. § 7 EStG mit einem Ab-
Steuerliche Wahlrechte
157
schreibungsvolumen für das Jahr 2011 in Höhe von 1.000 € / 10 Jahre = 100 €. Wählt der Maler den Ansatz eines Sammelpostens hat dieser einen Auflösungsbetrag von 1.000 € / 5 Jahre = 200 € im Jahre 2011 steuerlich gewinnmindernd zu berücksichtigen. Abbildung 87:
Sammelpostenentwicklung
> Beispiel: Einzelunternehmer A schafft am Ende des Wirtschaftsjahres 01 für sein Anlagevermögen einen PC an. Die Anschaffungskosten betragen 500 Euro. Im Wirtschaftsjahr 02 erfolgt die Anschaffung eines Druckers – welcher neben dem Drucken keine weiteren Funktionen ausführen kann – sowie einer PC-Maus, die bisher nicht im Lieferumfang des PC enthalten war. Die Anschaffungskosten für den Drucker betragen 180 Euro und für die PC-Maus 25 Euro. A wendet in 01 und 02 die Regelungen zum Sammelposten gemäß § 6 Absatz 2a EStG an. ! Lösung: Der PC ist als selbständig nutzungsfähiges Wirtschaftsgut des Anlagevermögens im Sammelposten des Wirtschaftsjahres 01 zu erfassen. Eine Abschreibung über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer kommt nicht in Betracht, da A sich für die Anwendung der Regelungen zum Sammelposten entschieden hat (einheitliche Wahlrechtsausübung). Dagegen ist der Drucker ein nicht selbständig nutzungsfähiges Wirtschaftsgut (vgl. BFH-Urteil vom 19. Februar 2004, BStBl II S. 958). Die Aufwendungen stellen aber keine nachträglichen Anschaffungskosten des PC dar. Der Drucker ist einzeln nach den Vorschriften des § 6 Absatz 1 Nummer 1 EStG zu bewerten und die Anschaffungskosten sind über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abzuschreiben. Demgegenüber bildet die ebenfalls nicht selbständig nutzungsfähige PC-Maus eine Nutzungseinheit mit dem PC. Daher sind die Aufwendungen für die PC-Maus nachträgliche Anschaffungskosten des PC und im Sammelposten des Wirtschaftsjahres 02 zu erfassen (vgl. R 6.13 Absatz 5 Satz 2 EStR).
158
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Rahmenplan Nr. 2.3.4. Steuerliche Entscheidungskriterien 3.6
Steuerliche Entscheidungskriterien im Rahmen von Unternehmensbeteiligungen
Haben wir im ersten Kapitel gesehen, dass es kurz und langfristige Unternehmensziele gibt,istdasnachfolgendeThemadieVertiefungderFrage,obdieTätigkeitinnerhalbeines einzelnen Rechtsträgers, einer losen Verbindung von getrennten Rechtsträgern oder im RahmeneinesKonzernesvorgenommenwird.SteuerlicheFaktorenbeeinflussendieFrage für welche Unternehmensstruktur sich ein Unternehmer entscheidet. Für ein Einheitsun ternehmen spricht beispielsweise die überschaubaren Pflichten der Rechnungslegung, Prüfung und Offenlegung der zu erstellenden Jahresabschlüsse,dieReduzierungderad ministrativen Pflichten wie z.B. Dividendenzahlungen, Umstrukturierungen, Gewährung vonRabattenanMitarbeiteretc.Demgegenüberistz.B.dieOrganschaftoderdieOrganisa tionmitgetrenntenRechtsträgern,andenendieGesellschaftermehrheitlichbeteiligtsind, zu betrachten. Vorteilhaft sind diese Unternehmensformen, weil z.B. Dividenden und Gewinne aus der Veräußerung gem. §8b KStG keine Belastung darstellen, steuerliche Gewinne und Verluste zwischen den Konzernunternehmen nur bei Vorliegen einer Or ganschaftrelevantsindundFinanzierungenregelmäßigeinfachersind.Nachfolgendwird dasklausurrelevanteThemaOrganschaftnähererörtert.
3.6.1
Organschaft
? Frage: Erläutern Sie den Begriff „Organschaft“! ! Antwort: Die Organschaft regelt den Tatbestand, dass eine im Grundsatz zivil- und steuerrechtlich selbständige Kapitalgesellschaft in ein anderes Unternehmen wirtschaftlich, finanziell und organisatorisch eingegliedert ist.
Steuerliche Entscheidungskriterien im Rahmen von Unternehmensbeteiligungen
Abbildung 88:
159
Formen von Organschaften
Organschaftsformen
Körperschaftsteuerund Gewerbesteuerliche Organschaft
Umsatzsteuerliche Organschaft
Organträger
§14Abs.1Satz1KStG
§2Abs.2Nr.2UStG
Organgesellschaft
§14Abs.1Nr.2KStG
§2Abs.2Satz2Nr.4UStG
FinanzielleEingliederung
§14Abs.1Nr.1KStG
§2Abs.2Satz2Nr.1UStG
Wirtschaftlicheundorganisatorische
Abhängigkeiten
§14Abs.1Nr.3KStG
§14Abs.1Nr.3KStG
Eingliederung Ergebnisabführungsvertrag
3.6.1.1
Körperschaftsteuerliche Organschaft
? Frage: Nennen Sie die Voraussetzungen der gewerbesteuerlichen23 und körperschaftsteuerlichen Organschaft (6 P)!24 ! Antwort: § 14 Abs. 1 KStG (Auszug): Verpflichtet sich eine Europäische Gesellschaft, Aktiengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien mit Geschäftsleitung und Sitz im Inland (____________________) (1 P) durch einen_____________________(1 P) im Sinne des § 291 Abs. 1 des Aktiengesetzes, ihren ganzen Gewinn an ein einziges anderes gewerbliches Unternehmen abzuführen, so ist das Einkommen der Organgesellschaft, soweit sich aus § 16 nichts anderes ergibt, dem Träger des Unternehmens (_______________) (1 P) zuzurechnen, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind: Der Organträger muss an der Organgesellschaft vom Beginn ihres Wirtschaftsjahrs an ______________ (1 P) in solchem Maße beteiligt sein, dass ihm die Mehrheit der 1. Stimmrechte aus den Anteilen an der Organgesellschaft zusteht (_________________________________). Der Organträger muss eine _________________ (1 P) steuerpflichtige natürliche 2. Person oder eine nicht steuerbefreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Vermögensmasse im Sinne des § 1 mit Geschäftsleitung im ____________sein.
23FürdieErmittlungderGewerbesteuerverweistdasGewStGüber§2Abs.2Satz2GewStGaufdie
VorschriftendesKStG. 24Sieheauch:BMFSchreibenvom28.03.2011zu§14und17KStG.
160
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Der ________________________________ muss auf mindestens ___________(1 P) 3. Jahre abgeschlossen und während seiner gesamten Geltungsdauer durchgeführt werden. ? Frage: Erläutern Sie an einem Beispiel die Voraussetzung: „Finanzielle Eingliederung“! Abbildung 89:
Beispiel für die finanzielle Eingliederung25
! Antwort: Die B-GmbH und die C-GmbH sind in die A-GmbH auf Grund unmittelbarer Beteiligung von jeweils 100% finanziell eingegliedert. Die A-GmbH ist an der D-GmbH nicht unmittelbar beteiligt. Die Zusammenrechnung der mittelbaren Beteiligung über die B-GmbH (50%) und die C-GmbH (50%) führt aber zur finanziellen Eingliederung der D-GmbH in die A-GmbH. ? Frage: Wie kann das Einkommen der Organgesellschaft dem Organträger zugerechnet werden? ! Antwort: Liegen die Tatbestandsvoraussetzungen einer körperschaftsteuerlichen Organschaft vor, so ist nach § 14 Abs. 1 Satz 1 KStG das Einkommen der Organgesellschaft dem Träger des Unternehmens zuzurechnen.26
25BMFSchreibenvom26.08.2003.BMFIVA2–S2770–18/03–Tz.13ff. 26Ausnahmennach§16KStGbleibenhierunberücksichtigt.
Steuerliche Entscheidungskriterien im Rahmen von Unternehmensbeteiligungen
Abbildung 90:
161
Körperschaftsteuerliche Organschaft
> Fall: Die Mutter-AG hält 100% der Anteile an der Tochter 1-GmbH und 100% der Anteile an der Tochter 2-GmbH. Alle Gesellschaften liegen im Inland. Während die Mutter AG und die Tochter 1 GmbH jährlich einen steuerlichen Gewinn von je 200.000 € erwirtschaften, entstehen bei der Tochter 2 GmbH steuerlich regelmäßig Verluste in Höhe von 300.000 € p.A. >
Aufgabe: Erläutern Sie die Rechtsfolgen der körperschaftsteuerlichen Organschaft (6 P)! Folgen für die Organgesellschaft (OG) sind z.B. 1. dass sie ihr Einkommen selbst nicht zu versteuern hat. 2. dass Verluste aus der Zeit vor der Organschaft nicht mit erzielten Gewinnen gem. § 10d EStG verrechnet werden dürfen. 3. dass der § 8b KStG i.V. m. § 15 Satz 1 Nr. 2 KStG keine Anwendung findet, weil Dividenden und Beteiligungserträge dem OT zuzurechnen sind. 4. dass der § 4h EStG (die Zinsschranke) i. V. m. § 15 Satz 1 Nr. 3 KStG nicht anzuwenden sind, weil OT und OG als ein Betrieb zu sehen sind. Die Freigrenze gilt nicht pro Organgesellschaft. Folgen für den Organträger (OT) sind z.B., dass er sein und das Einkommen der OG zu versteuern hat.
> Aufgabe: Stellen Sie die steuerlichen Vorteile einer körperschaftsteuerlichen Organschaft im oben angegebenen Fall zahlenmäßig dar.
162
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
! Lösung: Die körperschaftsteuerliche Organschaft kann folgende Vorteile haben: - Ausgleich von Verlusten und Gewinnen zwischen Organgesellschaft und Organträger (siehe Beispiel) - Vermeidung der wirtschaftlichen Doppelbelastung von Gewinnen einer Kapitalgesellschaft, die sich durch die Besteuerung auf der Gesellschaftsebene und beim Anteilseigner ergibt - Steuerfreier Erträge können auf den Organträger transferiert werden - Beteiligungsbezogene Aufwendungen des Organträgers sind in vollem Umfang als Betriebsausgaben abzugsfähig. Das ist vorteilhaft, wenn der Erwerb der Beteiligung an der Organgesellschaft fremdfinanziert wurde
3.6.1.2
Umsatzsteuerliche Organschaft
Die Voraussetzungen für die umsatzsteuerrechtliche Organschaft (§2 Abs.2 Nr.2 UStG) sind nicht in vollem Umfang identisch mit den Voraussetzungen der körperschaft und gewerbesteuerlichen Organschaft (Abschn. 21 Abs.3 UStR). Eine Organschaft nach §2 Abs.2Nr.2UStGliegtvor,wenneinejuristischePersonnachdemGesamtbilddertatsäch lichenVerhältnissefinanziell,wirtschaftlichundorganisatorischineinUnternehmenein gegliedertist.OrganträgerkannimGegensatzzurkörperschaftundgewerbesteuerlichen OrganschaftjedejuristischePersonsein,insbesondereeineKapitalgesellschaft.
3.6.1.3
Gewerbesteuerliche Organschaft
Nach§2Abs.2Nr.1und2GewStGi.d.F.desUntStFGsinddieVoraussetzungenderge werbesteuerlichenOrganschaftvollständigandieVoraussetzungenderkörperschaftsteu erlichen Organschaft angepasst (Rz.11 des BMFSchreibens vom 26.8.2003, BStBl I 2003, 437). Die Organgesellschaft gilt im Gewerbesteuerrecht als Betriebsstätte des Organträgers. Sie istnichtmehrselbstgewerbesteuerpflichtig.FolglichmussfürdieOrgangesellschaftkeine GewerbesteuerErklärungabgegebenwerden.DerOrganträgeristSchuldnerdergesamten Gewerbesteuer des Organkreises. Es erfolgt jedoch keine einheitliche Ermittlung des Ge
Zusammenfassung und Wiederholung
163
werbeertrags des Organträgers und der Organgesellschaft (Abschn. 42 Abs.1 GewStR; gleichlautendeErlassederFinanzbehördenderLändervom4.7.2008,BStBlI2008,736,Tz. 4,45).DerGewerbeertragderOrgangesellschaftistsozuermitteln,alssieselbstSteuerge genstand wäre (Abschn. 42 Abs.3 GewStR). Daher kann z.B. auch der Freibetrag von 100.000€ bei der Hinzurechnung von Finanzierungsanteilen nach §8 Nr.1 GewStG, der vondenFinanzierungsanteilenabzuziehenist,jeweilsgesondertgewährtwerden(s.gleich lautendeErlassederFinanzbehördenderLändervom4.7.2008,BStBlI2008,736,Tz.44f.). SodannerfolgteineZusammenrechnung,eswirddereinheitlicheSteuermessbetragermit teltundggf.aufdieeinzelnenBetriebsstättenGemeindennachden§§28ff.GewStGzerlegt.
3.7
Zusammenfassung und Wiederholung
DasdritteKapitelisterledigt–dasistschon3/4desLernstoffes!
3.7.1
Kreuzworträtsel Kapitel 3
1. BilanzheißtaufItalienischbilanciaundbedeutetübersetzt? 2. Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung zweier Größen: Vermögen auf der Aktivseite und…?aufderPassivseite.WelcherBegriffwirdgesucht? 3. Die Aktivseite zeigt die Verwendung und die Passivseite die …? der Mittel. Welches Wortwirdgesucht? 4. Der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens wird in §4 Abs.1 EStG definiert und positivaufderPassivseiteausgewiesen.WieheißtderBegriff? 5. Welches sind gem. §242 Abs.3 HGB die Bestandteile des Jahresabschlusses? GuV Rechnungund…? 6. DieBilanzistinKontoformaufzustellengem.§266HGB.WelcheÜberschriftträgtdie Vorschrift,wennmaneinSubstantivdarausmacht? 7. EsgibtHandelsbilanzengem.§238ffHGBund…?gem.§4ffEStG. 8. WieheißtdasPrinzipin§5Abs.1EStG? 9. JederGeschäftsvorfallwirdzuerstaufAusweisgem.§266HGBgeprüftunddanndem Grunde nach (…?) und dann der Höhe nach (Bewertungsvorschriften) untersucht. WelcheVorschriftwirdinderKlammergesucht? 10.WelcheswichtigeVerfahrenfindenwirim§325HGBbeschrieben? 11.Welcher Bericht ist Bestandteil eines GmbHAbschlusses und ist in §289 HGB be schrieben? 12.Gem. §248 Abs.2 HGB besteht in der Handelsbilanz für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenständeein…?InderSteuerbilanzbestehteinAnsatzverbot.
164
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
13.Die Bildung von Rückstellungen für unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung mitNachholunginnerhalbdes4.bis12.MonatssindinderHBundinderStBBilanz …? 14.WelcherGrundsatzordnungsgemäßerBuchführungundBilanzierungistin§246HGB beschrieben? 15.Eine Unterbewertung der Aktiva und eine Überbewertung der Passiva führt zu …? WelcherBegriffwirdgesucht? 16.In der Handelsbilanz besteht für den Unterschiedsbetrag bei Verbindlichkeiten (Dis agio) ein Aktivierungswahlrecht. Unter welcher Bilanzposition wird dieser ausgewie sen? 17.Mit welchem Wert darf maximal ein gekaufter Vermögensgegenstand bilanziert wer dengem.§255Abs.1HGB? 18.Dürfen Vertriebskosten bei der Ermittlung der Herstellungskosten einbezogen wer den? 19.WieheißtderSpiegelin§268Abs.2HGB? 20.Welche Wahlrechte können sich aus dem Gesetz oder aus Verwaltungsvorschriften (z.B.R6.5EStR)ergeben?
Zusammenfassung und Wiederholung
165
166
3.7.2
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Welche Themenkomplexe haben wir in Kapitel 3 behandelt?
Abbildung 91:
Übersicht behalten über die Themen des Kapitels 3
Zusammenfassung und Wiederholung
3.7.3
167
Fachbegriffe und §§ zum Kapitel
Abbildung 92:
Fachbegriffe zu Kapitel 3
3.7.4
Wie wird das Kapitel in der Prüfung abgefragt?
DieschriftlichePrüfungbestehtausAufgabenzudeneinzelnenBilanzpositionenmitZu gangsundFolgebewertung.HäufigsollendieUnterschiedezwischenHandelsundSteu erbilanzherausgearbeitetwerden.BeliebtwarenFragenzudenHerstellungskostengenau sowiedieDarstellungdesZielkonfliktszwischenSteuerundBilanzpolitik,Definitionvon stillen Reserven, organschaftlichen Voraussetzungen oder die Behandlung von Zuschüs sen.
168
3.7.5
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
Klausurthemen 2007- 2010 zu Kapitel 3
Abbildung 93:
Klausurthemen 2007- 2010 zu Kapitel 3
Übungsklausur zum Rahmenplan Nr. 2.3 3.8
Übungsklausur zu Kapitel 3 (120 Min./100 P)
3.8.1
Aufgabe 1
Die Betriebswirt GmbH hat für das Jahr 2011 einen steuerpflichtigen GewinninHöhevon500.000€ohneBerücksichtigungdernachfolgen denGeschäftsvorfälleermittelt.
4P
a.)Die GmbH hat am 1. März 2011 eine bewegliche Maschine mit be triebsgewöhnlicher Nutzdauer von acht Jahren in Höhe von 100.000€nettoangeschafft.
4P
b.)Die GmbH hat am 15. Januar 2011 einen Zuschuss in Höhe von 45.000€fürdieHerstellung(Herstellungskostenbetragen180.000€ netto)einerHallemitbetriebsgewöhnlicherNutzdauervon14Jah renerhalten.
3P
c.)DieGmbHhatam1.Mai2011insgesamt20neueDruckerzujeweils 400€nettoangeschafft.(BetriebsgewöhnlicheNutzdauer3Jahre)
Übungsklausur zu Kapitel 3 (120 Min./100 P)
Aufgabe:
Beurteilen Sie bitte oben genannte Sachverhalte aus steuerlicher Sicht mitdemZiel,denGewinnzuminimieren.ZeigenSieauchdieGewinn auswirkungen!
11P
3.8.2
Aufgabe 2
DieBetriebswirtGmbHhat2011inChinaWunderkerzenfür0,50€erwor ben,diesieüblicherweisezu0,80€andenGroßhandelveräußernwird.
Durch unsachgemäße Behandlung ist es an Sylvester zu Bränden gekom men, über die auch im Fernsehen und in der Presse unter Nennung der Markeberichtetwurde.
NachSylvesterverkauftdieGmbHdaheralleBeständezu0,30€aneinen ausländischenGroßhändler.
Beurteilen Sie, ob der Wertansatz in der HGBHandelsbilanz 2011 mit 0,30€korrektist!
4P
3.8.3
Aufgabe 3
Bei der Betriebswirt GmbH ist im Rahmen der Aufstelllung des Jahresab schlusses eine Reihe von Geschäftsvorfällen angefallen, die bislang noch nichtverarbeitetwurden.
Zeigen Sie bitte auf, wie sich die aufgeführten Geschäftsvorfälle auf den JahresabschlussdemGrundnachundderHöhenachauswirken!
6P
a.)StellenSiedar,obdieVorgängedemGrundnachinderHandelsbilanz nachHGBangesetztwerdendürfen/müssenoderverbotensind!
6P
b.)ZeigenSie,obdieVorgängedemGrundnachinderSteuerbilanznach EStGangesetztwerdendürfen/müssenoderverbotensind!
6P
c.)BestimmenSiedieHöhederBilanzpositionennachHGBundEStG!
169
170
18P
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
TragenSiebittedieLösungindienachfolgendeTabelleein.
HGB
EStG
1. OriginärerFirmenwert:100.000€
2. FlüssigeMittel:200.000€
3. Disagio:300.000€
4. AktivelatenteSteuern:400.000€
5. RückstellungenfürungewisseVerbindlichkeiten: 500.000€
6. RückstellungenfürdrohendeVerluste:600.000€
3.8.4
Aufgabe 4
4P
ErläuternSiedenBegriff„stilleReserven“undentwickelnSieeinBeispiel dafür,wieeszurBildungvonstillenReservenkommenkann.
4P
3.8.5
Aufgabe 5
Der Automobilhersteller A produziert Autos der Marke „Betriebswirt“, vondenenam31.Dezember2011nocheinbeträchtlicherBestandaufLa gerliegt.
5P
a.)Ermitteln Sie bitte dieWertuntergrenze für solche Vorräte im handels rechtlichenJahresabschluss!
5P
b.)Verdeutlichen Sie das Berechnungsschemata durch jeweils zwei Bei spielezujederPosition.
5P
c.)Kennzeichnen Sie in nachfolgender Tabelle, ob die Positionen nach §255Abs.2und3HGBundR6.3.EStRPflicht/WahloderVerbotedar stellen!
Übungsklausur zu Kapitel 3 (120 Min./100 P)
HGB§255
R6.3EStR
1. AbschreibungdesAnlagevermögens
2. AllgemeineVerwaltungskosten
3. Fremdkapitalkosten
4. AbschreibungaufEntwicklungskosten
5. Vertriebskosten
15P
3.8.6
Aufgabe 6
DieMutterBetriebswirtAGimInlandhält100%derAnteileanderToch ter1GmbHund100%derAnteileanderTochter2GmbH.Währenddie MutterAGunddieTochter1GmbHjährlicheinensteuerlichenGewinn vonje500.000€erwirtschaften,entstehenbeiderTochter2GmbHsteuer lichregelmäßigVerlusteinHöhevon100.000€p.a.
12P
a.)Erläutern Sie die Voraussetzungen und Folgen einer körperschaft steuerlichenOrganschaft.
12P
b.)Stellen Sie die steuerlichen Vorteile einer körperschaftsteuerlichen OrganschaftimobenangegebenenFalldar.BelegenSieIhreAussage rechnerisch.
24P
3.8.7
Aufgabe 7
10P
ErläuternSiebittedenUnterschiedzwischenRücklageundRückstellung undnennenSiejeweilszweiBeispiele!
10P
3.8.8
171
Aufgabe 8 Die Betriebswirt GmbH hat zum 01.01.2011 einen Kredit in Höhe von 200.000€ aufgenommen. Dieser Kredit wird allerdings nur zu 90% aus gezahlt und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Rückzahlung erfolgt amEndederLaufzeit.
172
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
8P
a.)WelcheMöglichkeitengibtesdenSachverhaltinHandelsundSteu erbilanzzubehandeln?
4P
b.)Welche bilanziellen Auswirkungen haben die beiden Möglichkeiten aufdasaktuelleJahr?
2P
c.)WieistdasDisagioinderBilanzderGmbHzubehandeln,wenndie DarlehenstilgunginjährlichenRatenvon40.000€erfolgt?
14P
3.9
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
Punkteverteilung:
Punkte
ErzieltePunkte
Aufgabe1
a
4
b
4
c
3
11
Aufgabe2
4
Aufgabe3
a
6
b
6
c
6
18
Aufgabe4
4
Aufgabe5
a
5
b
5
c
5
15
Aufgabe6
a
12
b
12
24
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
173
Aufgabe7
10
Aufgabe8
a
8
b
4
c
2
14
100P
IhreNote:
Notenschlüssel
100–92Punkte
Sehrgut
Unter92–81Punkte
Gut
Unter81–67Punkte
Befriedigend
Unter67–50Punkte
Ausreichend
Unter50–30Punkte
Mangelhaft
Unter30–0Punkte
Ungenügend
3.9.1
Aufgabe 1: Abnutzbare Sachanlagen
Ausweis:§266Abs.2AIIHGB;Maschine,abnutzbaresAnlagevermögen
Ansatz:Aktivierungspflicht§246HGB
Bewertung:AnschaffungskostenabzüglichderAbsetzungfürAbnutzung, §255HGB
Berechnung:
4P
01.03.2011 ./.Abschreibung (proratatemporis) 31.12.2011
Anschaffungskosten
100.000€
100.000€/8x10/12
10.417€
89.583€
Ausweis:§266Abs.2AIIHGB;Halle,abnutzbaresAnlagevermögen
Ansatz:Aktivierungspflicht§246HGB
Bewertung:AnschaffungskostenabzüglichderAbsetzungfürAbnutzung, §255HGB
174
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
BerechnungdesZuschussesalsBetriebseinnahme:
15.01.2011
Anschaffungskosten
./.Abschreibung (proratatemporis)
180.000€/14
31.12.2011
180.000€ 12.857€ 167.143€
BerechnungdesZuschussesalserfolgsneutraleVerrechnung:
15.01.2011
./.Zuschuss
45.000€
135.000€
4P
Anschaffungskosten
./.Abschreibung (proratatemporis)
135.000€/14
31.12.2011
180.000€
9.643€ 125.357€
Ausweis:§266Abs.2AIIHGB;abnutzbaresAnlagevermögen
AnsatzDrucker:Aktivierungspflicht§246HGB
Bewertung: Anschaffungskosten abzüglich der Absetzung für Abnut zung oder Sofortabschreibung oder Einstellung in den Sammelposten, §255HGB
BerechnungderDruckermitlineareAbschreibung§7Abs.1EStG
01.05.2011 ./.Abschreibung (proratatemporis) 31.12.2011
Anschaffungskosten
400€
400€/3Jahrex8/12
89€
311€
BerechnungderDruckermitSofortabschreibung§6EStG:
01.05.2011
./.Abschreibung
31.12.2011
Anschaffungskosten
400€
100%
400€
0€
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
175
Berechnung der Drucker mit Einstellung in den Sammelposten §6 Abs.2aEStG:
01.05.2011
./.Abschreibung
31.12.2011
Aufgabe 2: Umlaufvermögen Niederstwertprinzip
1P
Im vorliegenden Sachverhalt geht es um das Umlaufvermögen/Vorräte gem.§266Abs.2HGB.
1P
DasStrengeNiederstwertprinzipgem.§253Abs.4HGBbesagt,dassbei VermögensgegenständendesUmlaufvermögensauchbeinichtandauern der Wertminderung der niedrigste Wert angesetzt werden muss. Grund sätzlich ist aus der Sicht des handelsrechtlichen Vorsichtsprinzips der Kaufmann angehalten, sich auf der Aktivseite nicht reicher und auf der Passivseite nicht ärmer zu rechnen. In der Handelsbilanz zum 31.12.2011 hatdaherderAusweiszu0,30€zuerfolgen.
4P
320€
11P
1P
80€
Ab dem VZ 2008 wird für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, wenn de ren AK oder HK netto zwischen 150€ und 1.000€ betragen (1 Punkt), im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage eines Sammel postengebildetgem.§6Abs.2aEStG(1Punkt).DieseristimWirtschafts jahrundindenfolgenden4Wirtschaftsjahrenmitje1/5bzw.20%aufzulö sen.EinAusscheidendesWirtschaftsgutsausdemBetriebsvermögenver mindertdenSammelpostennicht.
1P
400€/5Jahre
400€
3P
3.9.2
Anschaffungskosten
176
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
3.9.3
Aufgabe 3: Maßgeblichkeitsprinzip § 5 EStG HGB
3P
1.Originärer Firmenwert: 100.000€
3P
3P
2.FlüssigeMittel: 200.000€
3P
3P
Aktivierungsverbot,dakein Vermögensgegenstand§248 Abs.2HGB
Aktivierungsverbot§5Abs.2EStG
Bewertung:0€
Bewertung:0€
Aktivierungspflicht§246HGB Aktivierungspflicht§5Abs.1Satz1
Maßgeblichkeitsprinzip
Bewertung:200.000€
Bewertung:200.000€
Aktivierungswahlrecht§250 Abs.3HGB
Aktivierungspflicht§5Abs.1Satz1
Bewertung:ggf.300.000€
Bewertung:ggf.300.000€
4.Aktivelatente Steuern:
Aktivierungswahlrecht§274 Abs.1HGB
Aktivierungsverbot,dakeinWirt schaftsgut
400.000€
Bewertung:0,00€ggf.400.000€ Bewertung:0€
5.Rückstellungen fürungewisse Verbindlichkeiten:
Passivierungspflicht§249 Abs.1HGB
500.000€
Bewertung:500.000€ggf. abzuzinsen
3.Disagio: 300.000€
3P
ESTG
6.Rückstellungen Passivierungspflicht§249 fürdrohendeVerluste: Abs.1HGB 600.000€
Bewertung:600.000€ggf. abzuzinsen
Maßgeblichkeitsprinzip
Passivierungspflicht§5Abs.1Satz1 Maßgeblichkeitsprinzip Bewertung:500.000€
Passivierungsverbot§5Abs.4aEStG Bewertung:0€
18P
3.9.4
Aufgabe 4: Stille Reserven
1P
Unter dem Begriff der „stillen Reserven“ versteht man die aus der Bilanz nicht erkennbare Differenz zwischen demBuchwert und einem über dem BuchwertliegendenMarktwert.
1P
Stille Reserven entstehen zum einen als Folge der Unterbewertung der Aktiva durch Anwendung des Niederstwertprinzips bei der Bewertung der Aktiva (Gläubigerschutz). Zum anderen durch eine Überbewertung derPassiva.
1P
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
177
1P
Beispiel:ZuderBildungvonstillenReservenkanneskommen,wenndie bilanziellenAbschreibungeneinesGebäudesnichtdemtatsächlichenWer teverzehr eines Vermögensgegenstandes/Wirtschaftsgut entsprechen und diesesimFalleeinertatsächlichenVeräußerungeinenhöherenPreiserzie lenwürde,alsdenBuchwertlautBilanz.
4P
3.9.5
Aufgabe 5: Herstellungskosten
UnterundObergrenzederHerstellungskosteninderHandelsundSteuerbilanz Kostenkategorie
Materialeinzelkosten
+
Fertigungseinzelkosten
+
SondereinzelkostenderFertigung
+
Materialgemeinkosten
+
Fertigungsgemeinkosten
+
WerteverzehrdesAnlagevermögens
Handelsbilanz
Steuerbilanz
Gebot
Gebot
UntergrenzederHerstellungskosten
5P
a.)FürdieDarstellungdesrichtigenSchemasbiszurWertuntergrenze
b.)
1P
- Materialeinzelkostensindz.B.Rohstoffe,Hilfsstoffe
1P
- Fertigungseinzelkostensindz.B.Löhne,Lohnnebenkosten
1P
- Materialgemeinkostensindz.B.Lagerhaltung,Materialprüfung
1P
- Allgemeine Verwaltungskosten sind z.B. Einkauf, Wareneingang, Rechnungswesen
1P
- SteuernvomGewinnsindz.B.ESt,KSt
178
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
c.)
HGB
ESTG
1P
1.AbschreibungdesAnlagevermögens
Pflicht
Pflicht
1P
2.AllgemeineVerwaltungskosten
Wahlrecht
Wahlrecht
1P
3.Fremdkapitalkosten
Wahlrecht
Wahlrecht
1P
4.AbschreibungaufEntwicklungskosten
Pflicht
Entfällt
1P
5.Vertriebskosten
Verbot
Verbot
5P
3.9.6
Aufgabe 6: Organschaft
1P
Durch die Organschaft werden rechtlich selbständige Unternehmen, wel cheeineBeteiligunginFormeinerOrganschafteingehen,steuerlichalseine Einheit betrachtet. Ziel ist die wirtschaftliche Verbundenheit bei der Be steuerungzuberücksichtigen.§14–17KStG
1P
1. Organgesellschaft:könnennurKapitalgesellschaftensein,z.B.SE(Eu ropäischeAktiengesellschaft),AG,GmbHundKGaA.DerSitzunddie GeschäftsleitungderOrgangesellschaftmüssenimInlandsein.
3P
2. Organträger: kann eine unbeschränkt steuerpflichtige natürliche Per son, eine nicht steuerbefreite Körperschaft, Personenvereinigung oder Personengesellschaft sein. Ferner kann auch eine inländische, im Han delsregister eingetragene Zweigniederlassung eines ausländischen ge werblichenUnternehmensOrganträgersein.AndersalsbeiderOrgan gesellschaftmussderOrganträgergewerblichtätigsein,d.h.esmüssen die Voraussetzungen für einen Gewerbebetrieb vorliegen. Bei Kapital gesellschaftenistdiesimmerderFall(§8Abs.2KStG).Personengesell schaften (an denen natürliche Personen beteiligt sein können) können nur Organträger sein, wenn sie originär gewerblich i.S.d. §15 Abs.1 Satz1Nr.1EStGtätigsindundselbstdieAnteileanderKapitalgesell schafthalten,§14Abs.1Satz1Nr.2Satz2und3KStG.
1P
3. Finanzielle Eingliederung: Der Organträger ist an der Organgesell schaft gem. §271 Abs.1 HGB beteiligt und verfügt über die Mehrheit derStimmrechtegem.§14Abs.1Satz1Nr.1KStG.
1P
4. Ergebnisabführungsvertrag:AlleGewinnederOrgangesellschaftwer denandenOrganträgerabgeführtundVerlustederOrgangesellschaft werdendurchdenOrganträgerübernommen.DieMindestlaufzeitdes Ergebnisabführungsvertrages muss fünf Jahre betragen gem. §14 Abs.1Satz1Nr.3KStG.
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
179
1P
Folgen/Wirkung der Organschaft: Zunächst wird das körperschaftsteuer liche Einkommen der Organgesellschaften einzeln ermittelt. gem. §15 KStG.
1P
DurchdieKStOrganschaftbestehtdieMöglichkeit,VerlusteaufdieMut tergesellschaft zu verrechnen und damit steuermindernd nutzbar zu ma chen. Die Organgesellschaft hat zur Folge, dass dem OT das Einkommen deruntergeordnetenOGzugeordnetwird.
1P
Bei dem zuzurechnenden Einkommen kann es sich sowohl um einen Ge winnalsauchumeinenVerlusthandeln.DaherkönnenGewinnundVer lusteverrechnetwerden.
1P
EinVerlustausgleichzwischenSchwesterngesellschaftengeschiehtüberdie OrganschaftdurchdieZusammenrechnungvonGewinnenundVerlusten beimOT.
1P
Die Organgesellschaft hat zur Folge, dass dem OT das Einkommen der untergeordneten OG zugeordnet wird. Die Steuerbelastung kann im vor liegendenFallgesenktwerden,wasuntenrechnerischbelegtwird.
b.)
MitOrganschaft
KStGewinn
KStSteuer
Mutter
500.000€x0,15
75.000€
500.000€
Tochter1
500.000€x0,15
75.000€
500.000€
Tochter2
./.100.000€
Summe:
150.000€
900.000€x0,15
135.000€
24P
3.9.7
OhneOrganschaft
KStSteuer
Aufgabe 7: Rückstellung und Rücklage
3P
EineRücklageisteinnichtaufdemKapitalkontoausgewiesenerBestand teil des Eigenkapitals. Es gibt offene Rücklagen: auf der Passivseite der Bilanz§266Abs.2HGB,undstilleRücklagen:überhauptnichtausgewie sene,dieentstehendurchBewertungvonPostenderAktivseiteamMarkt (ImmobilienwertnachAbschreibung).
2P
Beispiele:Gewinnrücklagen,gesetzlicheRücklagen,RücklagefürErsatzbe schaffungR6.6EStR
180
Unterstützung der Unternehmensziele durch Bilanz- und Steuerpolitik
3P
Eine Rückstellung ist ein Posten auf der Passivseite §266 Abs.3 HGB i.V.m. §249 HGB, die für Aufwendungen gebildet werden, die ins Ab schlussjahrgehören,abernochungewisshinsichtlichauftreten/derHöhe sind (z.B. fehlende Rechnung, fehlender Gerichtsentscheid, gegebene Ga rantien). Wenn feststeht wie viel zu zahlen ist bzw. dass keine Verpflich tung eintritt, ist die Rückstellung aufzulösen. In der Wirkung sichert eine RückstellungdasUnternehmengegeneinenAufwandab.
2P
Beispiele für Rückstellungen sind Pensionsrückstellungen, Steuerrückstel lungen,RückstellungfürAbschlussundPrüfungskosten.
10P
3.9.8
Aufgabe 8: Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzposition:§266Abs.2;AnsatzHB:§250Abs.3HGB
2P
BewertungHB:WahlrechtdenUnterschiedsbetragzwischenderRückzah lung und der Auszahlung einer Verbindlichkeit als ARAP zu aktivieren oderdenAufwandsofortzuverbuchen.
2P
AnsatzSTB:InderSteuerbilanzhatdieGmbHkeinWahlrechtzurBehand lungdesDisagios.Nach§5Abs.5Satz1Nr.1EStGistdasDisagiozwin gend als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten in der Steuerbilanz anzu setzenundüberdieLaufzeitdesDarlehenslinearaufzulösen.
2P
SofortigeAufwandsverbuchung:Gewinnauswirkung:20.000€
2P
ARAP:Gewinnauswirkung:4.000€proJahr
2P
ErfolgtinderHandelsundSteuerbilanzeineeinheitlicheBehandlungdes Disagios im Sinne der zweiten Möglichkeit, so ergeben sich keine Beson derheiten in den Folgejahren, da in beiden Bilanzen insoweit gleichhoher Aufwandverrechnetwird.WirddagegendasDisagioinderHandelsbilanz direktimJahrderKreditaufnahmealsAufwandverbucht,währendinder Steuerbilanz Aktivierungspflicht besteht, so ist der handelsrechtliche Ge winngeringeralsdassteuerlicheErgebnis.
Bei einer solchen zeitlichen Differenz (timing differences) gleicht sich der SteueraufwandimLaufederZeitausundmussimAnhanggesondertgem. §279Abs.2Satz2HGBinHöhedesDisagiosxGesamtsteuerbelastung(ca. 30%=KSt15%+Solid5,5+GewSt14%)ausgewiesenwerden.
2P
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 3
2P
Das Disagio hat einen zinsähnlichen Charakter und kann daher digital oderdegressivaufgelöstwerden,wasderwirtschaftlichenSichtweiseeiner periodengerechtenGewinnermittlungentspricht.Extrapunkt:DieZinsstaf felformel errechnet sich wie folgt: Summe der Zahlungsreihen: 15. Jahr 1: 20.000€x5/15=6.667€.
14P
181
Kernfragen des Kapitels 4
Rahmenplan Nr. 2.4.1. Internationale Rechnungslegungsvorschriften
4
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Abbildung 94:
Kapitelübersicht: Kapitel 4
4.1
Kernfragen des Kapitels 4
1. WelcheBedeutunghabenRechnungslegungsvorschriftenfürUnternehmen? 2. WelcheRechtssystemegibtesimexternenRechnungswesen? 3. WelcheZielewerdenmitinternationalemStandardverfolgt? 4. WieistdasVerhältniszwischenEinzelabschlussundKonzernabschluss? 5. WelcheBereicheausderinternationalenRechnungslegungsindwichtig? 6. WelcheUnterschiedegibteszwischenHGBundIFRS? 7. WiewirddasKapitelinderKlausurabgeprüft? A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_4, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
183
184
4.2
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Wissenstest zu Kapitel 4
KönnenSiedienachfolgendenFachbegriffedenSchwerpunktendes4.Kapitelszuordnen? Abbildung 95:
Wissenstest Kapitel 4
2.4.1. Auswirkung von Rechnungslegungsvorschrift en im Rahmen von Geschäftsbeziehungen in globalisierten Märkten
US – GAAP / HGB / IAS / IFRS
Vergleichbarkeit/ Verlässlichkeit/ Verständlichkeit
Rückstellungen IAS 37 financial liabilities 2.4.2. Rechtssysteme des externen Rechnungswesens
Einzelabschluss / Konzernabschluss
Herstellungskosten IAS 2 costs of conversion
2.4.3. Rechtslage innerhalb der EU
Vorräte IAS 2 - inventories
Informations versus Vorsichtsprinzip
2.4.4. Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IFRS
Standards, Framewok, Interpretations
EU Verordnung Nr. 1606 / 2002
Rahmenplan Nr. 2.4.1. Auswirkungen von Rechnungslegungsvorschriften 4.3
Auswirkungen von Rechnungslegungsvorschriften im Rahmen von Geschäftsbeziehungen in globalisierten Märkten
DerBegriff„globalisierteMärkte“meintdieGlobalisierungderGüterundKapitalmärkte, die deutsche Unternehmen zwingen Geschäftspartner und Investitionsmöglichkeiten weltweitzusuchen. Unternehmen wie z.B. global agierende Aktiengesellschaften brauchen Kapital für ihre wirtschaftlicheTätigkeit.EinsinnvollesFinanzierungsmittelistdieEigenfinanzierung,da
Rechtssysteme des externen Rechnungswesens
185
Aktien eine unbefristete Laufzeit haben und Verzinsungen an Börsen gehandelt werden können. Um Anleger und Investoren mit effizienten aussagefähigen Informationen über dasUnternehmenweltweitzuversorgen,isteineeinheitlicheRechnungslegungsvorschrift wie z.B. IFRS zeit und kostensparend. Kapitalmarktorientierte Unternehmen (§264d HGB)inderEUsinddazuverpflichtetihreAbschlüssenachinternationalenRechnungsle gungsvorschriftenanzuwenden,umdenAnlegerzuschützen,aberauchdasVertrauenin die Finanzmärkte zu erhalten und Abschlüsse transparent und vergleichbar zu machen (sieheauchdenWortlautderEUVerordnung1606/2002). ? Frage: Nennen Sie drei wichtige Gründe für die Anwendung der internationalen Rechnungslegung! (6 P) ! Antwort: Gründe für eine internationale Rechnungslegung können sowohl die direkte Vergleichbarkeit von Unternehmenserfolgen sein wie auch der Vergleich einzelner Erfolgskomponenten miteinander sowie die Verlässlichkeit. Abbildung 96:
Anwendung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften
186
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Rahmenplan Nr. 2.4.2.Rechtssysteme des externen Rechnungswesens 4.4
Rechtssysteme des externen Rechnungswesens
Abbildung 97:
Überblick über die Rechtssysteme des externen Rechnungswesens
DerBegriff„externesRechnungswesen“istsynonymzumBegriff„Rechnungslegung“zu verwenden.InhaltlichgehtesimweitestenSinneumdasZieldiewirtschaftlicheLagedes Unternehmens in Form eines Abschlusses basierend auf der Grundlage der Geschäfts buchhaltungzuerstellenundfürExternezugänglichzumachen. NebendennationalenVorschriften(HGB,DRS27)existierenauchinternationaleVorschrif ten wie das FAS28/US – GAAP29, das als Regelwerk für Vergleichbarkeit, Verlässlichkeit undVerständlichkeitderAbschlüssesorgt. Klausurrelevant ist die Kenntnis der Existenz der verschiedenen Rechnungslegungsstan dardsaberimSpeziellendieBeschäftigungmitdemIAS/IFRS.
27DRS=DeutscherRechnungslegungsstandard 28FAS=FinancialAccountingStandard 29USGAAP=UnitedStatesGenerallyAcceptedAccountingPrinciples
Rechtssysteme des externen Rechnungswesens
Abbildung 98:
187
Internationale Rechnungslegung IAS/IFRS
$ Die weiter oben beschriebene EU Verordnung 1606/2002 sowie das Rahmenkonzept oder engl. Framework genannt, ist in den meisten klausurverwendeten Textausgaben IAS/IFRS ein fester Baustein und nachlesbar. Ein schneller Durchgang dieser wesentlichen Texte mit einem Markierungsstift bringt Ihnen die internationale Rechnungslegung näher. Wichtig ist es die Unterschiede zwischen Rahmenkonzept/Framework sowie Standards und Interpretations zu kennen. Aktuellgibtes37Standards,davon29IASund8IFRS. > Übung: Nehmen Sie sich bitte das Inhaltsverzeichnis Ihrer IAS/IFRS Ausgabe und füllen Sie die nachstehenden Lücken aus! Das Ergebnis ist ein Überblick über die wesentlichen IAS/IFRS-Bereiche, die für Sie klausurrelevant sein könnten. IAS 1 IAS 2 IAS 8 IAS 11 IAS 16 IAS 17 IAS 27 IAS 33 IAS 37
Darstellung des Abschlusses
188
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
IAS 38 IFRS 8
Abbildung 99:
Ordnen Sie bitte die Basisbegriffe richtig zu!
Rahmenplan Nr. 2.4.3. Rechtslage innerhalb der EU 4.5
Rechtslage innerhalb der EU
Aufgrund der EU Verordnung vom 19.07.2002 haben (Pflicht) alle deutschen kapital marktorientierten (= börsennotierten) Unternehmen ihren Konzernabschluss nach den IFRS aufzustellen. Durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz wurde das HGB in DeutschlandandieIFRSzwarangenähert,aberallenichtkapitalmarktorientiertenUnter nehmen haben nach §315a Abs.3 HGB ein Wahlrecht zwischen HGB und den IFRS Vorschriften. Abbildung 100:
Wahl und Pflicht zur Anwendung der HGB/IFRS Vorschriften
Der HGB Einzelabschluss verfolgt andere Ziele als der HGB Konzernabschluss oder der IFRS Abschluss. Hat der IFRS und der HGB Konzernabschluss das Ziel den Jahresab schluss als Informationsvermittlung der Vermögen, Finanzen und Ertragslage (= wirt schaftliche Lage) zum Ziel (IFRS 1.9), so steht beim HGBEinzelabschluss der Gläubiger schutzsamtVorsichtigkeitsprinzipmitBestimmungszweckderAusschüttungsbemessung, DokumentationundInformation.
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
189
? Frage: Kennen Sie die Bestandteile der Rechnungslegung nach den verschiedenen Rechnungslegungssystemen? Abbildung 101:
Die Bestandteile der Rechnungslegung nach HGB/IFRS und EStG %LODQ]
*X9
$QKDQJ
/DJH
(.VSLHJHO
EHULFKW
+*%E¸UVHQQRWLHUW (LQ]HODEVFKOXVV (6W*$EVFKOXVV
,)56E¸UVHQQRWLHUW .RQ]HUQDEVFKOXVV ,)56E¸UVHQQRWLHUW (LQ]HODEVFKOXVV
.DSLWDO
6HJPHQW
(UJHEQLVMH
IOXVVUHFKQXQJ
EHULFKW
$NWLH
[
[
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[
Rahmenplan Nr. 2.4.4. Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IFRS 4.6
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
Abbildung 102:
Übersicht über die wesentlichen klausurrelevanten Bereiche
4.6.1
Anschaffungskosten – costs of purchase
NachfolgenddieÜbersichtderBehandlungderAnschaffungskosteninderHandelsbilanz nachdenRechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS.
30Sieheauch§288Satz1Nr.4HGB.
190
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Abbildung 103:
Anschaffungskosten in HGB/EStG und IFRS
Anschaffungskosten (costsofpurchase)
HGB
EStG
IAS/IFRS
Anschaffungskostenprinzip
Maßgeblichkeitsprinzip §5Abs.1Satz1EStG
Finanzierungskosten (borrowingcosts)sindgem. IAS23.08demGrunde nach(Ansatzgebot) Bestandteilder Anschaffungskosten/ Herstellungskosten.
§253Abs.1HGB/§255HGB
Abbildung 104:
Anschaffungskosten nach IFRS
Anschaffungskosten=costsofpurchase
Anschaffungspreis
Purchaseprice
+
Nebenkosten(direktzuordenbar)
Incidentalcharges(directlyattributable)
./.
Anschaffungspreisminderungen
Reduction
=
Anschaffungskosten
Costsofpurchase
4.6.2
Herstellungskosten – costs of conversion
Nachfolgend die Übersicht der Behandlung der Herstellungskosten in der Handelsbilanz nachdenRechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS.
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
Abbildung 105:
191
Herstellungskosten nach HGB/EStG und IFRS
HGB
EStG
IAS/IFRS
IAS2.10ff
§255Abs.2Satz1HGB
R6.3.EStR
IAS38.65
Vorräte ImmateriellesVermögen Sachanlagen
IAS16.16ff
UnterundObergrenzederHerstellungskosteninderHandels;SteuerbilanzundIFRSBilanz BestandteilederHerstellungskosten
Materialeinzelkosten
+
Fertigungseinzelkosten
+
SondereinzelkostenderFertigung
+
Materialgemeinkosten
+
Fertigungsgemeinkosten
+
WerteverzehrdesAnlagevermögens
HGB
ESTG
IAS/IFRS
Gebot
Gebot
Gebot
UntergrenzederHerstellungskosten +
allgemeineVerwaltungs(gemein)kosten
+
AufwendungenfürsozialeEinrichtungen
+
Verbot
Aufwendungenfürfreiwilligesoziale Leistungen
+
Wahlrecht
Wahlrecht
Aufwendungenfürdiebetriebliche Altersversorgung
+
Fremdkapitalzinsen(bedingtesWahlrecht)
Pflicht
ObergrenzederHerstellungskosten
SondereinzelkostendesVertriebs
Vertriebsgemeinkosten
Forschungskosten
Verbot
Verbot
Verbot
? Frage: Dürfen oder müssen Fremdkapitalkosten bei den Herstellungskosten (costs of conversion) nach IFRS und HGB einbezogen werden oder nicht? Begründen Sie! ! Antwort: Fremdkapitalkosten müssen (Gebot) gem. IAS 23.11 einbezogen werden. Gem. § 255 Abs. 3 HGB gehören Zinsen für Fremdkapital grundsätzlich nicht zu den
192
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Herstellungskosten. Ausnahmsweise dürfen sie nur einbezogen werden, soweit sie zur Herstellungsfinanzierung notwendig sind und auf den Herstellungszeitraum entfallen.
4.6.3
Immaterielle Vermögensgegenstände – intangible assets IAS 38
Nachfolgend die Übersicht der Behandlung der immateriellen Vermögensgegenstände in derHandelsbilanznachdenRechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS. Abbildung 106:
Immaterielle Vermögensgegenstände in HGB/EStG und IFRS
Immaterielles Vermögen(intangible assets) Entwicklungskosten
HGB
EStG
IAS/IFRS
Umfang:§266Abs.2AI
Umfang:R5.5Abs.1 Satz1EStR
Definition:IAS38.8–38.17 undIAS38.21–38.23
Aktivierungswahlrecht
Aktivierungsverbot
Aktivierungspflicht
§248Abs.2HGB
§5Abs.1Satz1EStG
IAS38.51ff
Forschungskosten
Aktivierungsverbot
§255Abs.2Satz4HGB
Aktivierungsverbot IAS38.54
Originärer (selbsterstellter) Firmenwert (internally generatedgoodwill)
Aktivierungsverbot,weilkein Vermögensgegenstände§248Abs.2 HGB
Aktivierungsverbot
Aktivierungsverbot
§5Abs.2EStG
IAS38.48
Derivativer (entgeltlich erworbener) Firmenwert (acquired goodwill)
Aktivierungspflicht
Aktivierungspflicht
Aktivierungspflicht
4.6.3.1
§246Abs.1Satz1undSatz4HGB
IFRS3.51
Forschung und Entwicklung – research and development costs
DieBetriebswirtGmbHbeschäftigtsichmitderEntwicklungeinesSteuervereinfachungs tools. Im Jahre 2011 fallen Forschungskosten für das Projekt in Höhe von 200.000€ an. Nach abgeschlossener Testphase fallen ab dem 01.01.2012 Entwicklungsaufwendungen voninsgesamt100.000€an.DievoraussichtlicheNutzdauerdesToolsbeläuftsichauffünf Jahre. ! Lösung: In der Handelsbilanz besteht ein Aktivierungswahlrecht für Entwicklungskosten gem. § 248 Abs. 2 HGB. In der IFRS-Bilanz sind die Entwicklungskosten (development costs) gem. IAS 38.52 bzw. IAS 38.57 aktivierungspflichtig und planmäßig mit 100.000 € / 5 Jahre = 20.000 € im Jahre 2012 abzuschreiben. Der Wert am 31.12.2012 beträgt in der Bilanz demnach 80.000 €. Forschungskosten unterliegen – wie auch in der Handelsbilanz nach HGB – dem Aktivierungsverbot IAS 38.52 bzw. IAS 38.54.
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
4.6.4
193
Sachanlagen – property, plant and equipment IAS 16
Nachfolgend die Übersicht der Behandlung der Sachanlagen in der Handelsbilanz nach denRechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS. Abbildung 107:
Sachanalagen in HGB/EStG und IFRS
HGB
EStG
IAS/IFRS
Sachanlagen(property, plantandequipment; investmentproperty)
Definition:
§5Abs.1Satz1EStG
Definition:
dauernddemBetriebdienendund materiellerVermögensgegenstand
R6.1.Abs.1EStR
Nutzung>1Periode,materieller Vermögensgegenstandetc.
§266Abs.2AII;§246,§247HGB
gem.IAS16.6und16.7
> Beispiel: Ein Gebäude wurde für 500.000 € gekauft und besteht aus 20% Dach, 20% Fenster und 60% Mauerwerk. ? Frage: Wie werden die Sachanlagen (property, plant and equipment) gem. IFRS abgeschrieben? Abbildung 108:
Bewertung von Sachanlagen Komponentenansatz IAS 16.43
Gebäude:
AufteilungderSachanlage(Gebäude)inKomponentenIAS16.43:
SachanlageI
SachanlageII
SachanalageIII
=z.B.Dach
=z.B.Fenster
=z.B.Mauerwerk
100%
20%
20%
60%
500.000€
100.000€
100.000€
300.000€
(20JahreNutzdauer) 5.000€
(10JahreNutzdauer) 10.000€
(30JahreNutzdauer) 10.000€
95.000€
90.000€
290.000€
Abschreibung
Aktivierung
./.
? Frage: Erläutern Sie den “Komponentenansatz” und nennen Sie ein Beispiel! (4 P) ! Antwort: Der Komponentenansatz (component approach) ist gem. IAS 16 eine Methode um Sachanlagen der Höhe nach (Bewertung) zu bilanzieren. Das Verfahren zerlegt
194
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
den Vermögensgegenstand in physische Komponenten (Bestandteile) und bewertete jede anschließend für sich. > Beispiel: Ein Unternehmen ordnet den erstmalig angesetzten Betrag einer Sachanlage zu ihren bedeutsamen Teilen zu und schreibt jedes dieser Teile getrennt ab. Es kann zum Beispiel angemessen sein, das Flugwerk und die Triebwerke eines Flugzeugs getrennt abzuschreiben, sei es als Eigentum oder aufgrund eines Finanzierungsleasings angesetzt. (IAS 16.44)
4.6.5
Vorräte – inventories
Nachfolgend die Übersicht der Behandlung der Vorräte in der Handelsbilanz nach den RechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS. Abbildung 109:
Bewertungsvereinfachungsverfahren nach HGB, EStG und IFRS
FestwertverfahrenSachanlagen,Rohstoffe,
Handelsbilanz §256HGB;§240Abs.3HGB
Hilfsstoffe,Betriebsstoffe Gruppenbewertung
Steuerbilanz
IAS/IFRS
§5Abs.1EStG
Nichtzulässig
Maßgeblichkeitsprinzip Festwert §256HGB;§240Abs.4HGB
§5Abs.1EStG
IAS2.25
Maßgeblichkeitsprinzip GleichartigeVermögensgegenständedes
GewogenerDurchschnitt
Vorratsvermögens VerbrauchsVeräußerungsfolgeverfahren
§256HGBWertdesVerbrauchs
(Annähernd)GleichartigeVermögens
folgeverfahrens:LIFOoderFIFO
§6Abs.1Nr.2aEStG;LIFO
IAS2.25FIFO
gegenständedesVorratsvermögens
> Beispiel: Die Betriebswirt AG stellt Rohstoffe her. ! Lösung: Der Ausweis der Vorräte erfolgt gem. IAS 1.54 Buchstabe g i. V. m. IAS 1.60. Dem Grund nach besteht Ansatzpflicht gem. Framework 89. Der Höhe nach ist der Wert primär nach den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. IAS 2.10 zu ermitteln. Abweichend vom Grundsatz der Einzelbewertung ist auch das Verbrauchsfolgeverfahren FIFO möglich gem. IAS 2.25. Die Bestandsveränderungen sind – wie im HGB § 275 auch – nach Umsatzkosten oder Gesamtkostenverfahren erlaubt (IAS 1.99/IAS 1.102 ff).
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
4.6.6
195
Leasing – lease IAS 17
Nachfolgend die Übersicht der Behandlung von Leasing in der Handelsbilanz nach den RechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS. Abbildung 110:
Leasing (lease)
Leasing in HGB, EStG und IFRS
HGB
EStG
ZurechnungnachwirtschaftlicherZugehörigkeit §39AO. AnsatzverbotbeiOperatingleasingbeim Leasingnehmergem.BMFSchreibenvom 19.04.1971
IAS/IFRS KriterienderZuordnunggem.IAS17.7ff Finanzierungsleasing:RisikenundChancenbeim Leasingnehmer,dannBilanzierungbeimLeasingnehmer. Operatingleasing:RisikenundChancenbeimLeasinggeber, dannBilanzierungbeimLeasinggeber.
> Beispiel: Die Betriebswirt AG least unten stehende 4 Maschinen. Beurteilen Sie bitte ob Finanzierung- oder Operationsleasing vorliegt IAS 17.4/IAS 17.8? (8 P)
Leasingbeginn wirtschaftliche Feste Mietzeit Vereinbarung ND in Jahren in Jahren
P
Fall 1: Maschine
01.01.01
20
15
Rückgabe vereinbart
2
Fall 2: Maschine
01.01.01
20
12
Kauf: 40.000 € / Zeitwert: 2 45.000 €
Fall 3: Maschine
01.01.01
20
12
Kauf: 29.000 € / Zeitwert: 2 42.000 €
Fall 4: 01.01.01 Spezialmaschine
15
10
Keine Kaufoption
2
196
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Abbildung 111:
Leasingentscheidungsbaum
! Lösung: Kriteriengem. IAS17.10
Eigentums übergangzum Laufzeitende?
Kaufoption günstig?
Nutzdauer in%
Fall1:Maschine
Rückgabe vereinbart
KeineKaufoption
15/20=75%
Fall2:Maschine
Kaufoption
Nichtgünstig
12/20=60%
Fall3:Maschine
Kaufoption
günstig
12/20=60%
KeineKaufoption
10/15=66% Spezialleasing
Fall4:Spezialmaschine KeineKaufoption
Barwert=Zeitwert oderSpezialleasing?
Fall 1, 3 und 4: Es liegt Finance Leasing vor, da ein Kriterium erfüllt ist. Folglich sind alle wesentlichen Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer übergegangen. Im Fall 2 ist kein Kriterium erfüllt mit der Folge, dass Operation Leasing vorliegt und die Bilanzierung beim Leasing-Geber erfolgt (IAS 17.4 und IAS 17.13). $ Hinweis: Im HGB sind Vermögensgegenstände immer beim wirtschaftlichen Eigentümer zu bilanzieren § 39 AO, § 246 Abs. 1 Satz 2 HGB. Auch nach IFRS erfolgt die Zurechnung grundsätzlich nach diesem Prinzip (substance over form).
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
4.6.6.1
197
Rückstellungen – non financial liabilities IAS 37
? Frage: Definieren und beschreiben Sie die Bedeutung der Rückstellung in der Bilanz! ! Antwort: Aus Gründen der periodengerechten Erfolgsermittlung sind zum Bilanzstichtag auch solche Aufwendungen zu erfassen, deren Höhe und Fälligkeit noch nicht bekannt sind, die jedoch wirtschaftlich in das Abschlussjahr gehören (siehe unter anderem IAS 37.10). Für diese Art von Aufwendungen sind dann die Beträge zu schätzen und als Verbindlichkeiten in Form von Rückstellungen auf der Passivseite auszuweisen. Nachfolgend die Übersicht der Behandlung der Rückstellung in der Handelsbilanz nach denRechnungslegungssystemenHGB,EStGundIAS/IFRS. Abbildung 112:
Rückstellung in HGB, EStG und IAS/IFRS
HGB
EStG
IAS/IFRS
Rückstellungenfür ungewisse Verbindlichkeiten (provisions)
Passivierungspflicht
Passivierungspflicht
Passivierungspflicht
§249Abs.1HGB
§5Abs.1Satz1EStG
IAS37.14
Rückstellungfür bestimmtenAufwand
Passivierungsverbot
Rückstellungfür unterlassene Instandhaltungund Abraumbeseitigung
PassivierungspflichtbeiNachholung derInstandhaltungin3Monatenim folgendenGeschäftsjahroder innerhalbvoneinemJahrfür Abraumbeseitigung.
Bewertung:Erfüllungsbetrag
Bewertung:IAS37.36 Passivierungsverbot
Passivierungsverbot
IAS37.14
Passivierungspflicht
Passivierungspflicht
§5Abs.1Satz1EStG
IAS37.14
Passivierungspflicht
Passivierungsverbot
Passivierungspflicht
§249Abs.1HGB
§5Abs.4aEStG
IAS37.66–37.69
§249Abs.1Nr.1HGB Rückstellungfür drohendeVerlusteaus schwebenden Geschäften(onerous contracts)
Bewertung:Erfüllungsbetrag
Bewertung:IAS37.36ff
? Frage: Welche Merkmale sind beim Ansatz einer Rückstellung (provision) gem. IAS 37 zu prüfen?
198
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
! Antwort: Standard
Die wichtigsten Merkmale:
IAS 37.11
Es besteht am Bilanzstichtag eine Unsicherheit hinsichtlich Fälligkeit und Höhe einer Schuld.
IAS 37.15
Es besteht am Bilanzstichtag eine sehr wahrscheinliche gegenwärtige Verpflichtung.
IAS 37.10
Es besteht am Bilanzstichtag eine rechtliche Verpflichtung (Außenverpflichtung).
IAS 37.17
Der Rückstellung liegt ein Ereignis in der Vergangenheit zu Grunde.
IAS 37.23
Im Zusammenhang mit der Erfüllung der Verpflichtung muss ein wahrscheinlicher Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen vorliegen.
IAS 37.25
Die Rückstellung muss verlässlich geschätzt werden können.
> Aufgabe: Prüfen Sie bitte, ob gem. IAS 37 Rückstellungen zu bilden sind! 1. Für einen gemieteten Lkw besteht nach dem Mietvertrag eine Verpflichtung zur Instandhaltung. 2. Wie unter 1.) – aber es handelt sich um einen eigenen Lkw. 3. Die Betriebswirt AG baut im Jahr 01 Eisenerz ab, wobei ein Teil der Erdoberfläche (Abraum) zu entfernen ist. Die Baugenehmigung wurde von der Behörde unter der Auflage erteilt, dass der Abraum regelmäßig beseitigt werden muss. 4. Wie 3.) – aber die Beseitigung des Abraums erfolgt aus betrieblichen Gründen. ! Lösung: Für die Passivierung von Rückstellungen nach IAS 37 muss eine Verbindlichkeit (liability) vorliegen, deren Höhe verlässlich bestimmt werden kann. Diese setzt eine gegenwärtige Verpflichtung (aus rechtlichen oder faktischen Gründen) voraus, die in der Vergangenheit verursacht wurde. Die Wahrscheinlichkeit der Belastung ist beim Ansatz ohne Bedeutung. Ad 1. Verbindlichkeit: Der Schaden ist durch die Nutzung des Lkws in 01 entstanden. Es liegt eine vertragliche Verpflichtung gegenüber dem Vermieter vor, da im Mietvertrag die Instandhaltung gefordert wird. Das Kriterium ist erfüllt. Höhe/Schätzbarkeit: Durch eine Werkstattauskunft könnte der Instandhaltungsbedarf verlässlich geschätzt werden. Das Kriterium ist erfüllt. Ergebnis/Ansatz: Rückstellungspflicht Ad 2. Verbindlichkeit: Die Verpflichtung beruht nicht auf rechtlichen oder faktischen Gründen. Es handelt sich um eine Innenverpflichtung, so dass keine Verbindlichkeitsrückstellung, sondern eine Aufwandsrückstellung vorliegt. Ergebnis/kein Ansatz: Rückstellungsverbot
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
199
Ad 3. Verbindlichkeit: Der Abraum entsteht durch den Abbau des Eisenerzes in 01. Es besteht eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung gegenüber der Behörde, da die Abraumbeseitigung ein Bestandteil der Abbaugenehmigung ist. Das Kriterium ist erfüllt. Höhe/Schätzbarkeit: Die Höhe der Belastung ist schätzbar, da die Menge des Abraums und die Transportkosten ermittelt werden können. Ergebnis/Ansatz: Rückstellungspflicht Ad. 4. Verbindlichkeit: Der Abraum entsteht durch den Abbau des Eisenerzes in 01. Es besteht keine Außen-, sondern eine Innenverpflichtung. Das ist aus betrieblichen Gründen notwendig. Es handelt sich um eine Aufwandsrückstellung. Ergebnis/kein Ansatz: Rückstellungsverbot Abbildung 113:
Rückstellungen gem. HGB/EStG
> Beispiel 1: Die Taschenrechner AG (T AG) produziert und vertreibt Taschenrechner. Im Internet findet die T AG einen Anbieter für die gleichen Taschenrechner und verklagt den Hersteller Solarrechner AG (S AG). Die Klage auf Schadensersatz wird mit 100.000 € beziffert und der voraussichtlicher Aufwand für Anwalt, Gericht, Gutachter beträgt unstreitig 20.000 €. > Aufgabe: Müssen für die folgenden Geschäftsvorfälle in der HGB und EStG Bilanz Rückstellungen gebildet werden? Begründen Sie Ihr Ergebnis bitte in kurzer Form. (Jeweils 3 P) ! Lösung: (Außenverpflichtung) Dem Grunde nach besteht in der Handelsbilanz eine Ansatzpflicht zur Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten § 246 Abs. 1 Satz 1, § 247 Abs. 1 HGB, § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB. (1 P) Der Höhe nach ist die Rückstellung in der Handelsbilanz mit dem Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB zu passivieren: 120.000 €. (1 P) Durch direkte Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz gem. § 5 Abs. 1 Satz 1 EStG ist die Rückstellung auch in der Steuerbilanz mit dem Erfüllungsbetrag von 120.000 € zu passivieren. (1 P) > Beispiel: Aufgrund einer unterlassenen Instandhaltung am Dach des Betriebsgebäudes soll auf der Grundlage eines Angebots des Dachdeckers ein Aufwand von 10.000 € auf die Firma zukommen. Die Instandhaltung hätte schon im Dezember 01 erfolgen sollen, wurde aber wetterbedingt auf die KW 5 in 02 verschoben.
200
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
! Lösung: (Innenverpflichtung) (1 P) Dem Grunde nach besteht in der Handelsbilanz eine Ansatzpflicht zur Bildung einer Rückstellung für unterlassene Instandhaltung § 246 Abs. 1 Satz 1, § 247 Abs. 1 HGB, § 249 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 HGB. (1 P) Der Höhe nach ist die Rückstellung in der Handelsbilanz mit dem Erfüllungsbetrag gem. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB zu passivieren: 10.000 €. (1 P) Durch direkte Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz gem. § 5 Abs. 1 Satz 1 EStG ist die Rückstellung auch in der Steuerbilanz mit dem Erfüllungsbetrag von 10.000 € zu passivieren. (1 P) Hinweis: Das Steuerrecht regelt in § 5 Abs. 4b EStG, dass Aufwendungen, die in künftigen Wirtschaftsjahren zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten führen, nicht als Rückstellung passiviert werden dürfen.
4.6.7
Sonstige Unterschiede
Sonstige Unterschiede sind nachfolgend tabellarisch dargestellt und wurden vor einigen JahreninKlausureninStichwortenabgefragt. Thema
HGB
IAS/IFRS
Regelungssystem DasRegelsystemistabstrakt, weilEinzelfallbezugnurüber RechtsprechungundKom mentaregelöstwird.
DasRegelsystemistkonkret,weil Einzelfällegeregeltsindunddem allgemeinenFrameworkvorgehen (lexspecialis).
Bilanzzweck
DasZielistdievorsichtige Ermittlungdesausschüt tungsfähigenGewinns.
DasZielistdieVermittlungent scheidungsnützlicherInformationen
Grundprinzip
Vorsichtsprinzip
Grundsatzderperiodengerechten Gewinnermittlung
Rechtsformund PublizitätundPrüfungsind Rechtsformundgrößenab Größenklassen derUnternehmen hängig.
PublizitätundPrüfungsindnicht Rechtsformundgrößenabhängig; sindabernationalgeregelt.
Ausgewählte Unterschiede zwischen HGB und IAS/ IFRS
201
Thema
HGB
IAS/IFRS
Abschlussbe standteile
Bilanz
Bilanz
GuV
Gesamtergebnisrechnung
beiKapGesundkapital marktorientiertenKapitalge sellschaften:auchAnhang undLagebericht
GuV
Gliederung Bilanz
fürPersonenunternehmen keine,fürKapGesstreng detaillierteVorschriftendabei AktivseitenachFristigkeit, PassivseitenachArtder Schuld
BilanzkannmitwenigenPosten auskommen:Untergliederungenund Fristigkeitsangabenwahlweisein BilanzoderAnhangGliederung AktivundPassivseitenachFristig keit(IAS1)
GliederungGuV
Gesamtkostenverfahren (GKV)oderUmsatzkosten verfahren(UKV)
InGuVnurwenigeMindestangaben. WeitereAufgliederungnachnature ofexpense(GKV)odercostofsales (UKV)wahlweiseinGuVselbstoder indennotes(IAS1)
Anhang Eigenkapitalveränderungsrechnung
Kapitalflussrechnungbeibörsenno beiKonzern:auchKapital tiertenKonzernenauchSegmentbe flussrechnung,Segmentbe richtundErgebnisjeAktie richtundEigenkapitalspiegel
Konzernabschluss
Aufstellungs pflicht
Größenundrechtsformab hängig
unabhängigvonGrößeundRechts form
Konsolidierungs kreis
Einbeziehungswahlrechte
keinespeziellenEinbeziehungswahl rechte
Vereinfachungen eingeschränktdurchEinzel (Konsolidierungs vorschriftenzugelassen kreis,Zwischener gebniseliminie rungusw.)
nurunterBerufungaufWesentlich keitsgrundsatzzulässig
> Beispiel zur IFRS-Bilanzgliederung: Die Betriebswirt AG hat nach Ansatz und Bewertung unstrittige Bilanzpositionen, die unter Angabe der Originalbezeichnungen gem. IAS 1.54 aufzustellen ist: Gezeichnetes Kapital: 250.000 €; Rückstellungen: 20.000 €; Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: 116.000 €; Bank 10.000 €; Vorräte: 120.000 €; Sachanlagen 200.000 €.
202
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Assets
TEUR
A. Non Current Assets
I. Property, Plant and Equipment
Liabilities and Equity
A. Capital and Reserves
200.000 I. Issued Capital
II. Non Current Financial Assets
II. Reserves
B. Current Assets
B. Current Liabilities
I. Inventories
120.000 I Non financial Liability
II. Trade Receivables
116.000
III. Cash
176.000
20.000
10.000 446.000
4.7
250.000
446.000
Zusammenfassung und Wiederholung
DasvierteundletzteKapitelisterarbeitet–daswarderLernstoff!
4.7.1
Kreuzworträtsel Kapitel 4
1. EinanderesWortfürbörsennotiert? 2. WenndieMutterdieMehrheitderStimmrechteandenTöchternhat,dannnenntman dasGebildewie? 3. JedeGesellschafterstellteineneigenen…? 4. DerEinzelabschlussbestehtausBilanz,Anhangund…? 5. Der§267HGBbeinhaltetdieSchwellenwertefürwelcheGesellschaften? 6. WieheißtderSpiegel,derBestandteileinesjedenIFRSAbschlussesist(IAS1.10c)? 7. WieheißtderBericht,derBestandteildesAnhangseinesIFRSAbschlussesistIFRS8? 8. AGs,dieStammaktienöffentlichhandeln,müssendasErgebnisje?imIFRSAbschluss ausweisen. 9. Bilanzsumme,UmsatzoderAnzahlArbeitnehmerist?fürdiePflichtzurAufstellung desKonzernabschlusses. 10.IstdieKapitalflussrechnungBestandteildesIFRSAbschlusses? 11.WelchenBerichtfindenwirinden§297HGBiVm§315HGB?
Zusammenfassung und Wiederholung
203
12.DasHGBisteinenationaleRechnungslegungsvorschrift.DasIFRSunddasUSGAAP isteine?Vorschrift.WelchesWortwirdgesucht? 13.Es gibt drei Hauptgründe für den Einsatz von internationalen Rechnungslegungsvor schriften:Vergleichbarkeit,Verlässlichkeitund…? 14.Das IFRSRechnungslegungssystem besteht aus drei Bestandteilen: Framework, Stan dardsund…? 15.DürfenForschungskostengem.IAS38.54inderIFRSBilanzaktiviertwerden? 16.WelcherAnsatzwirdbeiderBewertungvonSachanlagengem.IAS16.43angewendet? 17.BestehteinPassivierungsverbotodereinePassivierungspflichtfürRückstellungenfür drohendeVerlustegem.IAS37inderIFRSBilanz? 18.DieRechnungslegunggem.IFRSkennthauptsächlichzweiArtenvonLeasingformen: Operationsleasingund…? 19.Washeißtübersetzt:„intangableassets“? 20.GibtesimIFRSlatenteSteuern?
204
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Zusammenfassung und Wiederholung
4.7.2
Welche Themenkomplexe haben wir im Kapitel 4 behandelt?
Abbildung 114:
Übersicht behalten über die Themen des Kapitels 4
205
206
4.7.3
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
Fachbegriffe und §§ zum Kapitel
Abbildung 115:
Fachbegriffe zum Kapitel 4
4.7.4
Wie wird das Kapitel in der Prüfung abgefragt?
EinbeliebtesThemadesKapitels4istdieAbfragederHerstellungskostennachIAS/IFRS imVergleichzumHGB.AberauchdieBilanzierungvonVorrätengem.IFRSmitNennung der einschlägigen Vorschriften und Ermittlung von Bilanzansätzen. Es hat auch Klausur aufgaben gegeben, wo Sie sieben frei wählbare Themen auswählen und kommentieren konnten,dienachIFRSandersalsimHGBzubilanzierensind.WiederholtwerdenFrage stellung zu den rechtlichen Grundlagen für die Erstellung von Einzel und Konzernab schlüsseabgefragtoderSiewerdengebeten,dieBestandteiledesEinzelbzw.Konzernab schlusses zu nennen. 15 P hat es bei einer Klausur gegeben für die Beurteilung, ob die BildungvonRückstellungennachIFRSerlaubtist.
Übungsklausur zu Kapitel 4 (120 Min./100 P)
4.7.5
Klausurthemen 2007 – 2010 zu Kapitel 4
Abbildung 116:
Klausurthemen 2007 – 2010 zu Kapitel 4
Übungsklausur zum Rahmenplan Nr. 2.4 4.8
Übungsklausur zu Kapitel 4 (120 Min./100 P)
4.8.1
Aufgabe 1
Die Software GmbH hat ein Verfahren zum Testen von Steuersoftware entwickelt. Das Verfahren wurde zum 01.11.2011 fertiggestellt. Das aus schließlich eigenbetriebliche Patent wird ab diesem Tag im Unternehmen eingesetzt. Die Herstellungskosten betragen 300.000€ und sind einzeln zuordenbar.MaterialundFertigungsgemeinkostenmachendieHälfteaus (150.000€). Die Gebühren für den Notar und das Patentamt betragen 10.000€.DerBuchhalterhatsämtlicheAufwendungenin2011alsbetrieb lichverbucht.
8P
a.)Begründen Sie die Berücksichtigung des Patents in der HGB Handelsbilanz(HB)undinderSteuerbilanz(StB)!
5P
b.)Besteht in der im IFRSAbschluss ein Verbot, Wahlrecht oder Ansatz gebot?BegründenSieIhreAussagestichhaltig.
5P
c.)Wasändertsich,wenndasPatentzufremdbetrieblichenZweckenent wickeltwurdeinderHB/StB/IFRSBilanz?
18P
207
208
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
4.8.2
Aufgabe 2 Die Betriebswirt AG mit Sitz und Geschäftsleitung im Inland,befasst sich mitderHerstellungunddemVertriebvonSteuerprogrammen.DieAktien derAGsindanderBörsegelistet.DieAGhatzweiTochtergesellschaften, andenensiezujeweils100%beteiligtist.TochtergesellschaftT1entwickelt neue Programmtools zur „betriebswirtschaftliche Beratung“. Die Tochter T2 bildet Steuerfachkräfte für die Fertigung von Steuererklärungen aus. WeitereNiederlassungensindimInlandwieauchimAuslandgeplant.Der Jahresabschlusswirdzwischendem15.und31.März2011aufgestellt.Der Konzernabschluss wird im April 2011 erstellt. Die Gesellschaften haben folgendeGrößen:
AG
T1
T2
Bilanzsumme(Tsd.€)
20.000
10.000
8.000
Umsatz(Tsd.€)
40.000
14.000
12.000
300
100
70
AnzahlArbeitnehmer
3P
a.)BegründenSie,warumhiereinKonzernabschlusszuerstellenist.
2P
b.)BestimmenSiedenKonsolidierungskreis.
4P
c.)Beschreiben Sie Form und Inhalt der Rechnungslegung der einzelnen Unternehmen.
11P
d.)NennenSiedieBestandteilederKonzernrechnungslegungderAG.
20P
4.8.3
Aufgabe 3
Beurteilen Sie, ob die folgenden Sachverhalte zur Bildung von Rückstel lungennachHGB,EStGundIFRSführenkönnen:
5P
a.)Für ausstehende Rechnungen wurde am Bilanzstichtag eine Rückstel lunginHöhevon1Mio.€gebildet.
5P
b.)FürInstandhaltungen,dieindennächsten3MonatennachdemBilanz stichtagdurchgeführtwerden,wurdeeineRückstellunggebildet.
Übungsklausur zu Kapitel 4 (120 Min./100 P)
5P
c.)FürdiegesetzlichvorgeschriebeneJahresabschlussprüfungundfürdie Durchführung der Hauptversammlung erwartet ein Unternehmen am AbschlussstichtagAusgaben,dienachdiesemTaganfallen.
15P
4.8.4
Aufgabe 4
EineFabrikstelltWirtschaftsgüterzumVerkaufherundesistamBilanz stichtag noch ein beträchtlicher Bestand auf Lager. Erläutern Sie nachfol gende Aussagen des Bilanzbuchhalters stichhaltig mit Hinweis auf die einschlägigenParagraphen!
6P
a.)Die Materialgemeinkosten dürfen nach IFRS, HGB und EStG nicht in dieHerstellungskosteneinbezogenwerden.
6P
b.)DieallgemeinenVerwaltungskostenmüssennachIFRS,HGBundEStG indieHerstellungskostenberechnungeinbezogenwerden.
6P
c.)Die Vertriebsgemeinkosten dürfen nicht nach IFRS, HGB und EStG in dieHerstellungskostenberechnungeinbezogenwerden.
2P
d.) Fertigungsgemeinkosten sind nach IFRS in die Herstellungskostenbe rechnungeinzubeziehen.
20P
4.8.5
Aufgabe 5
Die Betriebswirt GmbH erwirbt am 1. April ein Unternehmen mit einem unstrittigenFirmenwertvon540.000€.DiebetriebsgewöhnlicheNutzdauer beträgt15JahreundderSteuersatzderGmbHwirdmit30%(15%KStund 15%GewSt)angenommen.
5P
a.)Wie wird der Firmenwert in der Handelsbilanz bilanziert? Begründen Sie Ihre Aussage und berechnen Sie ggf. die Bilanzierung der Höhe nachunterAnnahmeeinerlinearenAbschreibung.
5P
b.)WiewirdderFirmenwertinderIFRSBilanzbilanziert?BegründenSie Ihre Aussage und berechnen Sie ggf. die Bilanzierung der Höhe nach unterAnnahmeeinerlinearenAbschreibung.
5P
c.)GehenSieauflatenteSteuernein!
15P
209
210
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
4.8.6
Aufgabe 6
Mr. Betriebswirt hat viele Fragen. Können Sie ihm helfen? Begründen Sie stichpunktartigIhreAntwort.
3P
KanneineGmbHsichentschließennurnochnachIFRSzubilanzieren?
3P
KannderEinzelunternehmermitseinemEinzelabschlussnachIFRSbilan zieren?
3P
KanndieOHGmitihremKonzernabschlussnachIFRSbilanzieren?
3P
Kann die nicht börsennotierte AG ihren Konzernabschluss nach IFRS er stellen?
12P
4.9
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 4
Punkteverteilung:
P
ErzielteP
Aufgabe1
a
8
b
5
c
5
18
Aufgabe2
a
3
b
2
c
4
d
11
20
Aufgabe3
a
5
b
5
c
5
15
Aufgabe4
a
6
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 4
211
b
6
c
6
d
2
20
Aufgabe5
a
5
b
5
c
5
15
Aufgabe6
a
3
b
3
c
3
d
3
12
100P
IhreNote:
Notenschlüssel
100–92Punkte
Sehrgut
Unter92–81Punkte
Gut
Unter81–67Punkte
Befriedigend
Unter67–50Punkte
Ausreichend
Unter50–30Punkte
Mangelhaft
Unter30–0Punkte
Ungenügend
4.9.1 8P
Aufgabe 1 intangible assets a.)PatentesindunterderBilanzposition§266Abs.2INr.1HGB„selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte“ zu subsumieren. In der HGB Bilanz besteht gem. §248 Abs.2 HGB ein Ansatzwahlrecht (dem Grunde nach…). Der Höhe nach (Bewertungsvorschrift) wird das Pa tent mit den entwicklungsbedingten Herstellungskosten gem. §253 Abs.3iVm§255Abs.2aund§255Abs.2HGBinHöhevon460.000€ erstmalig am 01.11 bewertet. In der Folgebewertung wird das Patent
212
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
mitdenfortgeführtenHerstellungskostenbewertet.InderSteuerbilanz wird das Patent nicht bilanziert, weil es sich nicht um ein entgeltlich erworbenesWirtschaftsgutgem.§5Abs.2EStGhandelt. 5P
b.)Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte des Anlagevermögens (Patente) sind (Ansatzgebot) als Immaterielle Vermögensgegenstände (intangibleassets)gem.IAS38zuaktivieren,wenndieAnsatzkriterien in IAS 38.51 ff (IAS 38.21 – 38.23) erfüllt sind. Bei der Erstbewertung (der Höhe nach…)werden die entwicklungsbedingten und die direkt zurechenbaren Herstellungskosten in Höhe von 460.000€ bilanziert (IAS38.66ff).
5P
c.)ZufremdbetrieblichenZweckenhergestelltePatentewerdengem.§246 Abs.1(Vollständigkeitsgebot),§247Abs.1HGB(Aktivierungspflicht, danichtdauernddemBetriebdienend)demGrundnachinderHGB Bilanzangesetzt.InderSteuerbilanzbestehtAktivierungspflichtgem. Maßgeblichkeitsprinzip§5Abs.1Satz1EStG.ImIFRSAbschlusswird dem Grunde nach gem. IAS 2 (Vorräte) das Patent als Umlaufvermö genbilanziert.
18P
4.9.2
Aufgabe 2 Konzernrechnungslegung
3P
Die AG und ihre beiden Töchter T 1 und T 2 bilden einen Konzern (1 P), weil die MutterAG die Mehrheit der Stimmrechte an den Töchtern hat. §290Abs.2HGB(1P).DerAbschlussistnachIFRSaufzustellen,weildas Unternehmenbörsennotiert(kapitalmarktorientiert)ist.§315aHGB(1P).
2P
Der Konzernabschluss beinhaltet alle Unternehmen:DieMuttersowie die selbstbilanzierendenTöchterT1undT2.PositiveAbgrenzung:§294HGB; IAS27.12(1P).FüreinenegativeAbgrenzung:§296HGB;IAS27.10lassen sichkeineHinweiseimAufgabentextfinden(1P).
4P
Bestandteile der Einzelabschlüsse nach HGB für alle Gesellschaften: §6 HGB; §238 HGB; 264 Abs.1 HGB: Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung, Anhang (3 P). Alle Unternehmen sind mittelgroße Kapitalgesellschaften gem. 267 HGB. Ein Lagebericht ist additivalsFolgedesGrößenmerkmals aufzustellen.(1P).
4P
BestandteilederKonzernbilanzgem.IAS1.54undIAS1.10: Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung; Eigenkapitalaufstellung, Kapital flussrechnung
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 4
6P
Anhang IAS 1.8; Segmentberichtserstattung IFRS 8; Offenlegung der EPS DatenIAS33.67
1P
Konzernlagebericht§297Abs.1HGB;§315HGB,§315aAbs.1HGB
20P
4.9.3
Aufgabe 3 provisions
5P
Dem Grunde nach besteht in der Handelsbilanz eine Ansatzpflicht zur Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten (Außenver pflichtung) aufgrund einer öffentlichrechtlichen Verpflichtung §246 Abs.1Satz1,§247Abs.1HGB,§249Abs.1Satz1HGB.DerHöhenachist die Rückstellung in der Handelsbilanz mit dem Erfüllungsbetrag gem. §253Abs.1Satz2HGBzupassivieren.DurchdirekteMaßgeblichkeitder Handelsbilanz für die Steuerbilanz gem. §5 Abs.1 Satz 1 EStG ist die RückstellungauchinderSteuerbilanzmitdemErfüllungsbetragzupassi vieren.In derIFRSBilanz besteht eine Passivierungspflicht fürungewisse Verbindlichkeitengem.IAS37.14.
5P
Dem Grunde nach besteht in der Handelsbilanz eine Ansatzpflicht zur Bildung einer Rückstellung bei Nachholung der Instandhaltung in drei MonatenimfolgendenGeschäftsjahrgem.§246Abs.1Satz1,§247Abs.1 HGB,§249Abs.1Satz2Nr.1HGB.DerHöhenachistdieRückstellungin derHandelsbilanzmitdemErfüllungsbetraggem.§253Abs.1Satz2HGB zu passivieren. Durch direkte Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz gem. §5 Abs.1 Satz 1 EStG ist die Rückstellung auch in der SteuerbilanzmitdemErfüllungsbetragzupassivieren.Aufwendungenfür Instandhaltung stellen eine Innenverpflichtung dar, die nicht rückstel lungsfähig ist, weil die rechtliche/faktische Verpflichtung gem. IAS 37.14 fehlt.
5P
Dem Grunde nach besteht in der Handelsbilanz eine Ansatzpflicht zur Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten (Außenver pflichtung) aufgrund einer öffentlichrechtlichen Verpflichtung §246 Abs.1Satz1,§247Abs.1HGB,§249Abs.1Satz1HGB.DerHöhenachist die Rückstellung in der Handelsbilanz mit dem Erfüllungsbetrag gem. §253Abs.1Satz2HGBzupassivieren.DurchdirekteMaßgeblichkeitder Handelsbilanz für die Steuerbilanz gem. §5 Abs.1 Satz 1 EStG ist die RückstellungauchinderSteuerbilanzmitdemErfüllungsbetragzupassi vieren.In derIFRSBilanz besteht eine Passivierungspflicht fürungewisse Verbindlichkeitengem.IAS37.14.
15P
213
214
Internationale Rechnungslegungsvorschriften
4.9.4
Aufgabe 4 costs of conversion
6P
Die Materialgemeinkosten (z.B. Lagerhaltung, Materialprüfung) müssen nach IFRS, HGB und EStG in die Herstellungskosten einbezogen werden. §255Abs.2HGB,R6.3EStR,IAS2.10fürVorräte.
6P
Die allgemeinen Verwaltungskosten (z.B. Personalbüro, Rechnungswesen, Ausbildung)dürfeninderHGBBilanzundinderSteuerbilanzindieHer stellungskostenberechnung einbezogen werden §255 Abs.2 HGB, R 6.3 EStR.DahingegenbestehthierinderIFRSBilanzeinVerbotgem.IAS2.16.
6P
Die Vertriebsgemeinkosten (z.B. Werbung, Marktforschung) dürfen nicht nach IFRS, HGB und EStG in die Herstellungskostenberechnung einbezo genwerden§255Abs.2bzw.3HGB,R6.3EStR,IAS2.16.
2P
Fertigungsgemeinkosten(z.B.Fertigungsvorbereitung,Raumkosten,Versi cherung)sindnachIFRS,HGBundEStGindieHerstellungskostenberech nungeinzubeziehen§255Abs.2HGB,R6.3EStR,IAS2.13.
20P
4.9.5 5P
Aufgabe 5 acquired goodwill Der Firmen oder Geschäftswert wird in der Handelsbilanz gem. §246 Abs.1 Satz 4 HGB als Unterschiedsbetrag zwischen Kaufpreis abzüglich Schuldenangesetzt.BeiderFolgebewertungwirdderentgeltlicherworbe ne Wert gem. §246 Abs.1 Satz 4 HGB um planmäßige Abschreibungen vermindert. Da hier von mehr als 5 Jahren Nutzdauer ausgegangen wird, istdiesebegründetimAnhangdarzulegengem.§285Nr.13HGB. Berechnung:
5P
Bilanzwert:01.04.: Abschreibung:
540.000€/15Jahre=36.000€x9/12=
Bilanzwert31.12
540.000€ 27.000€ 513.000€
Der Firmenwert in der IFRSBilanz wird gem. IAS 3.51 dem Grund nach (Ansatzpflicht)bilanziert.DieZugangsbewertungentsprichtderFolgebe wertung mit 540.000€, weil planmäßige Abschreibungen gem. IAS 3.55 verbotensind.
Lösung zur Übungsklausur Kapitel 4
5P
In der Steuerbilanz ist der Wert am 31.12 (Folgebewertung) um 27.000€ geringer als in der IFRSBilanz. Mithin haben wir einen Aktivüberhang und damit passive latente Steuern gem. §274 HGB. Die Differenz ist mit dem Ertragssteuersatz zu multiplizieren: 27.000€ x 0,3 = 8.100€. Latente Steuern entstehen zwischen Handels und Steuerbilanz in diesem Fall nicht, weil das EStG in §7 eine lineare Abschreibung von 15 Jahren vor schreibt.
15P
4.9.6
Aufgabe 6 Jahresabschluss IFRS allgemein
3P
EineGmbHkannsichnichtentschließennurnochnachIFRSzubilanzie ren, weil die HGBBilanz die Grundlage für die Rechnungslegung in Deutschland darstellt. Der HGBAbschluss dienst als Ausschüttungsbasis wohingegendieIFRSBilanzInformationszweckendient.
3P
Der Einzelunternehmer kann sich nicht entschließen nur noch nach IFRS zu bilanzieren, weil die HGBBilanz die Grundlage für die Rechnungsle gung in Deutschland darstellt. Eine IFRS Bilanz kann er freiwillig zu In formationszweckenaufstellen.
3P
Eine OHG erstellt keinen Konzernabschluss, da sie keine Kapitalgesell schaftist(DieGrößendesPublGsindnichtüberschritten).WäredieOHG eine Tochter einer Muttergesellschaft gewesen, wäre die Bilanzierung im Einzelabschlussgem.HGBzuerstellen.
3P
DiebörsennotierteAGkannihrenKonzernabschlussnachIFRSaufstellen, mussesabernicht.
12P
215
Schriftliche Klausur
5
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
5.1
Schriftliche Klausur
217
AlsangehenderBetriebswirtmüssenSiefürIhrebevorstehendeKlausurvonca.120Min. ihr Wissen just in time abrufen können. Eine gute fachliche Vorbereitung sowie eine gut eingeübteKlausurtechniksindzielführend. Abbildung 117:
Wie fühlen sich 120 Min. Klausur schreiben an?
Neben der fachlichen Vorbereitung ist die richtige Klausurtechnik ein entscheidender BausteinfürdenErfolgderPrüfung. PrüfungengibtesschonseitJahrhundertenundohnediesekönntederArbeitgebernicht den Leistungsstand eines potentiellen Arbeitnehmers einschätzen und wir würden nicht wissen,aufwelcheStellewirunsbewerbenoderwaswirkönnen,umunsselbständigzu machen. Das Instrument der Prüfung ist nicht wegzudiskutieren, aber es benachteiligt Menschen mit Prüfungsangst und kann negativen Stress auslösen, der zu mangelnden Leistungen führt. Übungsklausuren helfen Ihnen sich selbst besser einzuschätzen und bereitenSieaufdierichtigeSituationvor.KlausurenschreibenlerntmannurdurchKlau surschreiben.GlaubenSieansichundübenSienichtnurFachwissen,sondernauchKlau surtechnik.
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_5, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
218
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
DienachfolgendeStichwortlistesollIhnenhelfen,sichandiewesentlichenDingezuerin nern.HilfreichistauchderimnächstenKapitelabgedruckteRahmenplanmitMöglichkeit dereigenenKontrolle. > Organisatorisches: Sind Ihre Hilfsmittel komplett (Taschenrechner, Lineal, Formelsammlung etc.)? Haben Ihre Gesetze den Rechtstand der Hilfsmittelliste31? > Inhaltliches: - Markieren Sie Ihre Klausurtexte sinnvoll, d.h. benutzen Sie eine Farbe für die im Aufgabentext vorkommende „GmbH 1“ und eine andere für „GmbH 2“ und Sie behalten die Übersicht bei der Bearbeitung. - Bringen Sie nicht Ihre eigene Aufgabenstellung mit, d.h. interpretieren Sie nichts in die Sachverhalte hinein. Gehen Sie davon aus, dass die Sachverhalte sorgfältig erstellt und lösbar sind. - Machen Sie sich zu Beginn einen Bearbeitungsplan mit Zeitangaben: z.B. 120 Min.: 4 Aufgaben = 30 Min. max. pro Aufgabe: besser: 25 Min. pro Aufgabe und 20 Min. für Nachbereitung. - Verlieren Sie keine Zeit mit unlösbaren Aufgaben. - Achten Sie auf sog. Fußgängerpunkte, d.h. benutzen Sie fachliche Begriffe und umschreiben Sie nicht legal definierte Terminologien wie „Herstellungskosten“. - Lautet die Aufgabenstellung: „Beschreiben Sie anhand eines Beispiels den Unterschied zwischen einem Freibetrag und einer Freigrenze“, dann müssen Sie beide Fachbegriffe beschreiben und jeweils ein Beispiel nennen. - Lautet die Aufgabenstellung: „Erläutern Sie den Begriff ‚stille Reserve‘“, dann erwartet der Korrektor ein Beispiel und eine Beschreibung. - Wird nach einem abschreibungspflichtigen Wirtschaftgut gefragt und ein möglichst niedriger Gewinnausweis gewünscht. So heißt das für Sie, dass es mehrere Abschreibungsalternativen gibt und Sie sich für eine entscheiden müssen, die Sie begründen. Fehlen die Begründung und der Hinweis auf das Wahlrecht fehlen Ihnen Punkte. - „Komma weil“-Daumenregel: keine Behauptung ohne Begründung! - Denken Sie daran, dass der Korrektor Ihre Schrift lesen kann und die Aufgabenzugehörigkeit eindeutig ist.
31Diesog.HilfsmittellistefürdiebundeseinheitlicheIHKWeiterbildungsprüfung„GeprüfterBe
triebswirt“erhaltenSiebeiIhrerIHK.DiesebeinhaltetzuallenPrüfungsteilendiezugelassenen Hilfsmittel.
Lerncheckliste zum Rahmenplan
219
- Halten Sie Ihre Ausführung kurz aber auf das Wesentliche beschränkt. Die Erfahrung zeigt, dass Aufzählungen von Vorteilen oder Begründungen stichpunktartig ausreichen, wenn Sie eindeutig sind. Verschwenden Sie keine Zeit auf lange Ausführungen, wo Aussagen hin und her gewälzt werden. - In den letzten Jahren wurden immer wieder Punkte für Begriffsdefinitionen vergeben. Wer im Umgang mit Begriffen Sicherheit erlangt, kann einfache Punkte mitnehmen. Die ABC-Stichwortlisten zu jedem Kapitel sollen Sie beim Wiederholen unterstützen. - In den zur Prüfung zugelassenen Formelsammlungen32 finden Sie mindestens folgende Hilfestellungen: Anschaffungskosten berechnen; Herstellungskosten nach Handels- und Steuerrecht; Strukturbilanz; Kennzahlen und Erläuterungen; Finanzierungsregeln; Finanzierungsarten; Kapitalflussrechnung; Beteiligungsfinanzierung/Kapitalerhöhung; Lineare und Leistungsabhängige Abschreibung.
5.2
Mündliche Prüfung
SolltenSienachderschriftlichenPrüfungerfahren,dassIhreschriftlichenLeistungennicht ganzausgereichthaben,sowerdenSieindiemündlicheErgänzungsprüfunggeladen. IndermündlichenPrüfungwillderPrüferwissenundsehen,obSieIhrWissen„verkau fen”bzw.darstellenkönnen.Esistsicherlichvorteilhaft,wennSiesoselbstbewusstauftre ten, dass ein zukünftiger Kollege/Chef Ihnen gerne seine Angelegenheiten anvertraut. Nutzen Sie Ihre Chance und zeigen Sie den Prüfern, was in Ihnen steckt, insbesondere, dass Sie Ihr fachliches Wissen schnell und spontan abrufen, strukturiert und flüssig im Gesprächvermittelnkönnen. Auch hier ist der Rahmenplan bzw. die Verordnung maßgeblich für die ca. 20 minütige PrüfungundIhreVorbereitung.DieimBucheingearbeitetenFragenundAntwortensind typische Beispiele für Fragen, wie Sie in mündlichen Prüfungen abgefragt werden könn ten. Bei der schnelllebigen Steuergesetzgebung in Deutschland ist Detailwissen oft nicht möglichundschnellveraltet.TagesaktuelleFragenindermündlichenPrüfungsinddenk bar. Als Anhaltspunkt zu steuerrechtlichen Themen ist z.B. auf die kostenlos, abonnier barenIHKSteuerinfoszuverweisen.DieErfahrungenzeigen,dassvielePrüfungskandida ten hohe Erfolgsquoten verzeichnen, wenn Sie den Prüfungsausschuss nicht als Gegner, derIhnendasBestehenverwehrenwill,sondernalsneueChanceverstehen.
32SieheHilfsmittelliste
220
5.3
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
Lerncheckliste zum Rahmenplan SOLLLerninhaltegem.Rahmenplan
Wiederholung
2.1.DasSteuersysteminseinerBedeutung
2.1.1.
BedeutungvonUnternehmensteuern
2.1.1.1
AuswirkungaufAufwendungenundKosten
2.1.1.2
AuswirkungenaufdieFinanzwirtschaft
2.1.1.3
SupranationaleAuswirkungen
2.1.1.4
Doppelbesteuerungsabkommen
2.1.2.
GestaltungsmöglichkeitenderfürdasUNrelevantenSteuern
2.1.3.
UnterschiedederSteuerbelastungalsEntscheidungskriterium fürdie…
2.2.ZielorientierterEinsatzderInstrumentederBilanzanalyse 2.2.1.
BedeutungderBilanzanalysefürdasManagementdesUN
Steuerungsinformationen für das Managementinformations 2.2.1.1. system
2.2.1.2. ImRahmendesRatings
2.2.1.3. ImRahmendesDueDilligence
2.2.2.
ErgebnissederqualitativenAbschlussanalyse
2.2.3.
FinanzkennzahlenalsErgebnisderquantitativenAnalysedes Abschlusses
2.2.3.1. Bilanzkennzahlen
2.2.3.2. GuVKennzahlen
2.2.4.
GrenzenderBilanzanalyse
2.3.UnterstützungderUnternehmenszieledurchBilanzund Steuerpolitik
2.3.1.
BedeutungderWahlrechtealssituationsbezogenes Instrument
2.3.2.
HandelsrechtlicheWahlrechte
2.3.2.1. Möglichkeiten
2.3.2.2. GrenzenderBilanzierungsgrundsätze
Die wichtigsten Paragraphen für Gesetzesmarkierungen
SOLLLerninhaltegem.Rahmenplan 2.3.3.
Wiederholung
2.3.3.1. Möglichkeiten
2.3.3.2. GrenzenderBewertungsmaßstäbe
2.3.4.
SteuerlicheWahlrechte
221
SteuerlicheEntscheidungskriterienimRahmenvon Unterbeteiligungen
2.4.InternationaleRechnungslegungsvorschriften
2.4.1.
Auswirkung von Rechnungslegungsvorschriften im Rahmen vonGeschäft…
2.4.2.
RechtssystemedesexternenRechnungswesens
2.4.3.
RechtslageinnerhalbderEU
2.4.4.
AusgewählteUnterschiedezwischenHGBundIFRS
5.4
Die wichtigsten Paragraphen für Gesetzesmarkierungen
FarbigeHervorhebungenimGesetzundinderFormelsammlungfürz.B.dieBilanzanalyse erleichterndasZurechtfindeninderKlausurundbietenwertvolleGedächtnisstützen.Die nachfolgende Liste soll Ihnen bei der Auswahl der zu markierenden §und Begriffe eine ersteHilfesein.
5.4.1
Einkommensteuergesetz EStG §
§1Abs.1EStG
NatürlichePersonen;Normkette:§1EStG;§8,9AO; (Welteinkommensprinzip)
§2
UmfangderBesteuerung;DefinitiondersiebenEinkunftsarten
§2undR2Abs.1 BemessungsgrundlagederESt
§2Abs.2Nr.1
Begriff:Gewinn
§2Abs.2Nr.2
Begriff:ÜberschussderEinnahmenüberdieWerbungskosten
§3
Begriff:steuerfrei
§3Nr.33
SteuerfreieKinderbetreuungskosten
§3Nr.34
GesundheitsföderungderArbeitnehmerbis500€
222
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
§4Abs.1
Gewinn;Betriebsvermögen;vermehrt,vermindert
§4Abs.3
AlsGewinndenÜberschuss….
§4Abs.4
Betriebsausgaben(BA)sind…
§4Abs.5
Betriebsausgaben,nichtmindern
§4Abs.5b
Gewerbesteuer,keineBetriebsausgabe
§4hAbs.1und2
Zinsschranke(Fremdkapitalzinsen)Freibetrag3Mio.
§5Abs.1Satz1
SteuerlicheWahlrechte,Verzeichnis
§6Abs.1Nr.1a
AnschaffungsnaheHerstellungskosten
§6Abs.2
Abnutzbar,beweglich,selbständigeNutzung;Vorsteuerbetrag, 150€
§6Abs.2a
Sammelpostenabschreibung,Vorsteuerbetrag;nicht vermindert
§7Abs.1
AbsetzungfürAbnutzung;gleichen(lineareAfA)
§7Abs.2
BeweglicheWirtschaftsgüter,fallende(degressive)
§7Abs.4
Gebäude
§8Abs.2Satz9
Sachbezüge;(Warengutscheinebis)44€imMonat
§8Abs.3
Warenu.o.DienstleistungendesAGbis1.080€imJahr.
§9
Werbungskosten,Erwerbung,Sicherung,Erhaltung
§10dAbs.1
Verlustabzug;511.500/1.023.000€;Verlustrücktrag
§10dAbs.2
Verlustvortrag;1Million,60%
§11Abs.1Satz1
(Zuflussbzw.Abflußprinzip)zugeflossen
§11Abs.1Satz2
Regelmäßigwiederkehrend;kurzeZeit
§15Abs.1Nr.1
GewerblichenUnternehmen
§15Abs.1Nr.2
Gesellschafter,Mitunternehmer;undVergütungen
§15Abs.2
selbständig,nachhaltig,Gewinneerzielen,wirtschaftlichen Verkehr
§16
Veräußerungsgewinne–EinkünfteausGewerbebetrieb
§18
EinkünfteausgewerblicherTätigkeit
§18Abs.1Nr.1
Katalogberufe
§20
Kapitalvermögen,§20Abs.9SparerPauschbetrag
Die wichtigsten Paragraphen für Gesetzesmarkierungen
§32aAbs.1
Steuersatz,Einkommensteuertarif;zuversteuernden Einkommen
§32d
GesonderterSteuertariffürEinkünfteausKapitalvermögen,25%
§34aAbs.1
(ThesaurierteGewinne),aufAntrag
§34aAbs.2
Gewinn
§34aAbs.3
Jährlichfestzustellen
§34aAbs.4
Nachversteuerungsbetrag,25%
§35
3,8;GewerbesteuerMessbetrag
§40Abs.2Nr.1
Mahlzeiten
§40Abs.2Nr.3
Erholungsbeihilfen
§60Abs.4EStDV AmtlicherVordruckEÜR
5.4.2
223
Körperschaftsteuergesetz KStG §
§1Abs.1
(Steuersubjekt);Inland,Kapitalgesellschaften
§1Abs.2
SämtlicheEinkünfte
§7Abs.1
IVm§8Abs.1,R29KStR,R32KStRBemessungsgrundlage derBesteuerung
§7Abs.1
ZuversteuerndesEinkommen
§8Abs.1
Einkommen,ESt,diesesGesetz
§8Abs.3
VerdeckteGewinnausschüttung
§8bAbs.1
AußerAnsatz;
§8bAbs.5
Gelten5%alsAusgaben
§8c
Verlustabzug;fünfJahren;25%;
§9
AbziehbareAufwendungen
§10
NichtabziehbareAufwendungen
§11
Liquidation
§14Abs.1Satz1
Organschaft:Organgesellschaft
§14Abs.1Satz1 Organschaft:Organträger
§14Abs.1Nr.1
Organschaft:FinanzielleEingliederung
224
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
§14Abs.1Nr.3
Organschaft:Gewinnabführungsvertrag
§23Abs.1
Körperschaftsteuersatzvon15%
§24
Freibetrag5.000€
§25
Freibetrag15.000€
5.4.3
Gewerbesteuergesetz GewStG §
§2
Steuersubjekt,Steuergegenstand,Gewerbebetrieb,Inland,ESt
§2Abs.2Satz2
Gilt(Betriebsstättenfiktion)
§4
HebeberechtigteGemeinde
§5
Steuerschuldner;Unternehmer
§6
Besteuerungsgrundlage,Gewerbeertrag
§7
ESt,KSt,vermehrt,vermindert
§8Nr.1
EinViertel(25%),Summe;
§8Nr.1d
einemFünftel(20%),
§8Nr.1e
50%
§8Nr.1e
einemViertel(25%)
§8Nr.1f
100.000€(Freibetrag)
§9
Kürzungen,1,2ProzentdesEinheitswerts;§121aBewG
§9Nr.2a
GewinnausAnteilen;inländisch,Beteiligung15%; (Schachtelprivileg)
§7,8,9,11
Normenkette:BemessungsgrundlagefürdieGewerbesteuer
§11Abs.1
Steuermesszahl
§11Abs.1
Volle100€nachunten
§11Abs.1
Freibetrag24.500€/5.000€
§16Abs.4Satz2 Mindeshebesatzvon200%
§19Abs.1
Vorauszahlungen
§28
Zerlegungsanteile
§29
Zerlegungsmaßstab
Die wichtigsten Paragraphen für Gesetzesmarkierungen
5.4.4
Handelsgesetzbuch HGB §
§121Abs.1
VerteilungvonGewinnundVerlust;4%
§238
Buchführungspflicht
§246
Vollständigkeit,Verrechnungsverbot
§247
InhaltderBilanz
§248Abs.2
ImmaterielleVermögensgegenstände
§249
Rückstellungen
§250Abs.3
Unterschiedsbetrag(Disagio)
§255Abs.1
Anschaffungskosten;erwerben,betriebsbereitenZustand
§275Abs.1
GewinnVerlustrechnung:Gesamtkostenund Umsatzkostenverfahren
§266
GliederungderBilanz
§267Abs.1
KleineKapitalgesellschaften
§267Abs.2
MittelgroßeKapitalgesellschaft
§267Abs.3
GroßeKapitalgesellschaft
§289
Lagebericht
§293Abs.1
Konzernaufstellungspflicht(häufigePrüfungsfrage)
§315Abs.1
Konzernlagebericht;Geschäftsverläufe,Geschäftsergebnisse
§315aAbs.1
Konzernabschlussnachinternationalen Rechnungslegungsstandards
5.4.5
225
Abgabenordnung AO §
§3Abs.1
Geldleistungen,nichteineGegenleistung
§3Abs.2
Relasteuern;Grundsteuer,Gewerbesteuer
§3Abs.4
SteuerlicheNebenleistungen
§8
Wohnsitz
§9
GewöhnlicherAufenthalt
§42
SteuerlicherGestaltungsmissbrauch
§140
AnderenGesetzten,(derivativeBuchführungspflicht)
§141
BestimmterSteuerpflichtiger;(originäreBuchführungspflicht)
226
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
5.4.6
§1Abs.3Satz9
5.4.7
Außensteuergesetz AStG § BerichtigungvonEinkünften;Funktionsverlagerung
Grundgesetz GG Artikel
Artikel106Abs.6 FestlegungvonHebesätzen
5.4.8
Umsatzsteuergesetz UStG §
§1
SteuerbareUmsätze;Lieferungenu.sonstigeLeistungen, Inland,Entgelt,UN
§2Abs.1
SteuersubjektundDefinitioneinesUnternehmers
§2Abs.1
Unternehmerkriterien:gewerblich,beruflich,selbständig
§2Abs.2Nr.2
UmsatzsteuerlicheOrganschaft:Organgesellschaft, Organträger
§2Abs.2Nr.2
Ausland,
§3Abs.1
Definition:Lieferung,VerschaffungderVerfügungsmacht
§3Abs.9
Definition:sonstigeLeistungsindkeineLieferungen
§4
SteuerfreieLieferungenundsonstigeLeistungen
§10Abs.1
BMGfürLieferungen,sonstigeLeistungenundigErwerbe; Entgelt
§12Abs.1und2
Steuersatzbzw.Steuersätze;19%;7%
§14Abs.4
MindesbestandteilevonRechnungen„muss“
§15
Vorsteuerabzug
§16Abs.1
(SOLLBesteuerung);vereinbarteEntgelte
§18Abs.1
UmsatzsteuerVoranmeldung
§19Abs.1
Kleinunternehmer;17.500€;50.000€
§20Abs.1
(ISTBesteuerung);vereinnahmteEntgelte
§27aAbs.1
UmsatzsteuerIdentifikationsnummer
§33UStDV
Kleinstbetragsrechnungen;150€
Die wichtigsten Paragraphen für Gesetzesmarkierungen
5.4.9
227
IFRS
IAS2.6
Nettoveräußerungswert
IAS2.10
Vorräte;Herstellungskosten
IAS11.22
Fertigungsaufträge;verlässlichzuschätzen
IAS11.23
(Percentageoncompletion);Festpreisvertrag
IAS11.24
Kostenzuschlagsvertrag
IAS16.15
Sachanlagen;Herstellungskosten
IAS16.31
Neubewertungsbetrag
IAS16.43
AnschaffungundHerstellungskosten;(Komponentenansatz)
IAS16.44
Flugzeug
IAS16.57
Nutzungsdauer
IAS16.62
VielzahlvonMethoden
IAS17.4
LeasingverhältniseineVereinbarung
IAS17.10
Buchstabec.)überwiegenderTeil
IAS23.4
Vermögenswerte,nichtverpflichtet
IAS23.11
Fremdkapitalkosten,Fremdkapitalaufnahme
IAS36.117
DarfnichtdenBuchwertübersteigen
IAS37
Rückstellungen
IAS37.14
Vergangenheit;wahrscheinlich,SchätzungderHöhe
IAS37.48
Sind;sofern
IAS37.70
Können;Restrukturierungsmaßnahmen
IAS37.72
Nur,wenn
IAS38.48
SelbstgeschaffenerFirmenwert;darfnicht
IAS38.53
ForschungsundEntwicklungskostennichttrennen
IAS38.56
Forschungsaktivitäten
IAS38.65
ImmatrielleVermögensgegenstände;Herstellungskosten
IFRS8
Geschäftssegmente
228
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
5.5
Bilanzierung HGB/EStG/IAS/IFRS dem Grunde und der Höhe nach
Die nachfolgende Übersicht soll Ihnen das Erlernen der wichtigsten klausurrelevanten BilanzpositionenderHandelsbilanz/Steuerbilanz/IFRSBilanzerleichtern. $ Tipp: Ergänzen Sie diese bei Bedarf und je nach Lernphase! +DQGHOVELODQ] $$QODJHYHUP¸JHQ ,,PPDWHULHOOH9HUP¸JHQVJHJHQVW¦QGH 6HOEVWJHVFKDIIHQHJHZHUEOLFKH6FKXW]
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Bilanzierung HGB/EStG/IAS/IFRS dem Grunde und der Höhe nach
229
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230
Systematische Übersichten und allgemeine Prüfungshinweise
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Lösung zu Kapitel 1
231
6
Lösung zu den Kapiteln des Buches
6.1
Lösung zu Kapitel 1
! Lösung Standortfaktoren: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: cStandortwahl; dnationale; egewerbesteuerlichen; fHebesätze; gAufwandssteuern; hFörderungen; iInvestitionszulagen; jStaaten; USteuersystem; VGewinnsteuern; MMLohnsteuer; MNStandortvorteil; MOStandortnachteil. ! Lösung: Gewerbesteuerzerlegung Betriebstätte
Arbeitslöhne
Zerlegungsanteil
Hebesatz
Gewerbesteuer
Gemeinde I
150.000 €
6.000 €
300%
18.000 €
Gemeinde II
250.000 €
10.000 €
340%
34.000 €
Gemeinde III
100.000 €
4.000 €
350%
14.000 €
Summe
500.000 €
20.000 €
66.000 €
! Lösung Gewerbesteuer: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: MGewerbesteuererklärung; NGewerbesteuermessbetrag; OGewerbesteuermessbescheid; fGewerbesteuer; gGewerbesteuerbescheid. ! Lösung Einzelunternehmen: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: MEinzelunternehmer; NHaftung; Oprivaten; fVerluste; gteilen; hunbeschränkte; iEinkommensteuer ! Lösung Personengesellschaft: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: MHaftungsbeschränkung, NGläubigern; eGeschäftsleben; fMitunternehmerrisiko; gVertrauen; hunbeschränkte; iGewerbesteuer ! Lösung Kapitalgesellschaft: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: MBeschränkter; NUnternehmergesellschaft; eGesellschaftsvermögen; fGeschäftsverkehr; gsteuerpflichtig; hlosgelöst; iMindestkapital; jKörperschaftsteuer
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_6, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
232
Abbildung 118: Fachbegriffe zum Kapitel 1 (Lösung)
Lösung zu den Kapiteln des Buches
Lösung zu Kapitel 1
233
234
Lösung zu den Kapiteln des Buches
6.2
Lösung zu Kapitel 2
Abbildung 119:
Fachbegriffe zum Kapitel 2 (Lösung)
! Lösung: Reihenfolge der einzusetzenden Begriffe: c externen; d grenzt; e zeitlichen; f zukunftsbezogen; g Bilanzpolitik; h objektiv; i Analysemethode; j Analyst
Lösung zu Kapitel 2
235
236
6.3
Lösung zu den Kapiteln des Buches
Lösung zu Kapitel 3
Abbildung 120: Fachbegriffe zum Kapitel 3 (Lösung)
Lösung zu Kapitel 3
237
238
6.4
Lösung zu den Kapiteln des Buches
Lösung zu Kapitel 4
Abbildung 121:
Fachbegriffe zum Kapitel 4 (Lösung)
Lösung zu Kapitel 4
239
Abbildungsverzeichnis
241
Abbildungsverzeichnis Abbildung1: Abbildung2: Abbildung3: Abbildung4: Abbildung5: Abbildung6: Abbildung7: Abbildung8: Abbildung9: Abbildung10: Abbildung11: Abbildung12: Abbildung13: Abbildung14: Abbildung15: Abbildung16: Abbildung17: Abbildung18: Abbildung19: Abbildung20: Abbildung21: Abbildung22: Abbildung23: Abbildung24: Abbildung25: Abbildung26: Abbildung27: Abbildung28: Abbildung29: Abbildung30: Abbildung31: Abbildung32: Abbildung33: Abbildung34: Abbildung35: Abbildung36: Abbildung37: Abbildung38: Abbildung39:
ÜberblicküberdenRahmenstoffplandervierKapitel..........................13 Kapitelübersicht:Kapitel1.........................................................................15 WissenstestzudemKapitel1....................................................................16 ÖffentlichrechtlicheAbgaben...................................................................18 LangundkurzfristigeUnternehmensentscheidungen.........................19 Finanzierungsformen..................................................................................21 BegünstigungdesnichtentnommenenGewinns§34aEStG...............22 FreibetragundFreigrenze..........................................................................24 Zinsschranke§4hEStGimRahmenplan.................................................25 Zinsschrankegem.§4hEStGunddiewichtigstenEckpunkte............26 NationaleundinternationaleBeziehungenkennen...............................27 GrenzüberschreitendeFunktionsverlagerung§1Abs.3AStG............28 Doppelbesteuerungsabkommen...............................................................29 MethodenzurVermeidungvonDoppelbesteuerungsabkommen......30 DieSteuerpflichtenEStGundAStG.........................................................31 EckpunktederEinkommensteuer.............................................................33 ErmittlungdeszuversteuerndenEinkommens§2EStG/R2EStR.....33 ErmittlungderfestzusetzendenEinkommensteuerR2EStR...............34 DieDefinitionderEinkünfteausGewerbebetrieb§15EStG...............34 ÜbungzurUnterscheidungzwischen§15und§18EStG....................35 BesteuerungvonderKapitalgesellschaftzumAnteilseigner...............35 EckpunktederKörperschafsteuer.............................................................38 KörperschaftsteuerErmittlungSchemataR29KStR.............................39 FestzusetzendeKörperschaftsteuerR30KStR........................................40 VerdeckteGewinnausschüttunggem.§8Abs.3Satz2KStG..............42 EckpunktederGewerbesteuer..................................................................42 GewerbesteuerErmittlungsSchemata.....................................................43 Steuerermäßigung§35EStG.....................................................................46 EckpunktederUmsatzsteuer.....................................................................47 PrüfschematafürUmsatzsteueraufgaben................................................47 DerUmsatzsteuerunterliegendeUmsätze..............................................48 UmkehrderSteuerschuldnerschaftgem.§13bUStG............................49 BeispieleinerordnungsgemäßenRechnung...........................................51 BesteuerungderKleinunternehmer§19UStG.......................................52 Gewinnermittlungsarten§4Abs.3EStGund§5EStG........................55 DasTransparenzundTrennungsprinzip.................................................56 AdditiveoderzweistufigeGewinnermittlung........................................57 Teileinkünfteverfahrengem.§3Nr.40EStGund§3cEStG................59 DieÜbersichtbehaltenüberdieThemendesKapitels..........................63
A. K. S. Zepezauer, Prüfungsvorbereitung Geprüfter Betriebswirt (IHK), DOI 10.1007/978-3-8349-6705-3_6, © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011
242
Abbildung40: Abbildung41: Abbildung42: Abbildung43: Abbildung44: Abbildung45: Abbildung46: Abbildung47: Abbildung48: Abbildung49: Abbildung50: Abbildung51: Abbildung52: Abbildung53: Abbildung54: Abbildung55: Abbildung56: Abbildung57: Abbildung58: Abbildung59: Abbildung60: Abbildung61: Abbildung62: Abbildung63: Abbildung64: Abbildung65: Abbildung66: Abbildung67: Abbildung68: Abbildung69: Abbildung70: Abbildung71: Abbildung72: Abbildung73: Abbildung74: Abbildung75: Abbildung76: Abbildung77: Abbildung78: Abbildung79: Abbildung80:
Abbildungsverzeichnis
FachbegriffeKapitel1.................................................................................64 Klausurthemen20072010zuKapitel1...................................................65 Kapitelübersicht:Kapitel2.........................................................................75 WissenstestKapitel2...................................................................................77 ÜberblicküberdieMethodenderBilanzanalyse....................................78 ZielederBilanzanalyse...............................................................................79 BedeutungderBilanzanalysefürdasManagement...............................79 BedeutungderBilanzanalyseimRahmendesRatings..........................80 Rating(eng.Bewertung,Einschätzung)=Sicherheit+Bonität.............81 Bonitätseinstufungenundkriterien.........................................................81 BedeutungderBilanzanalysefürdieDueDilligence............................83 AufgabezuInhaltundZielderqualitativenBilanzanalyse.................85 Bilanzgliederung§266HGBverdichtet...................................................89 Strukturbilanz..............................................................................................89 GliederungeinerStrukturbilanz...............................................................90 AnalysederBilanzkennzahlen..................................................................93 VertikaleundhorizontaleKennzahlen....................................................96 AnalysederBilanzundderGewinnundVerlustrechnung................97 GesamtundUmsatzkostenverfahren....................................................101 KlausurbausteinGrenzenderBilanzanalyse........................................105 ÜbersichtbehaltenüberdieThemendesKapitels2............................108 FachbegriffezumKapitel2......................................................................109 Klausurthemen2007–2010zuKapitel2...............................................110 Kapitelübersicht:Kapitel3.......................................................................127 WissenstestKapitel3.................................................................................128 BilanzierungvonBilanzpositionen.........................................................129 BilanzierungsvorschriftenfüralleKaufleuteimHGB.........................130 BilanzierungsvorschriftenfürKapitalgesellschaftenimHGB............130 BilanzstrukturundBilanzgleichung.......................................................131 DasMaßgeblichkeitsprinzip§5Abs.1EStG........................................131 BeispieleausdemBMFSchreibenvom12.03.2010...............................132 ZielkonfliktzwischenSteuerundBilanzpolitik..................................134 BegriffstilleReserve...............................................................................135 HandelsrechtlicheAnsatzwahlrechte.....................................................136 SelbsterstellteimmaterielleVermögensgegenstände..........................136 TrennungderForschungsundEntwicklungsphasen.........................137 AktiveRechnungsabgrenzungsposten...................................................138 AktivischeAbgrenzungdesDamnums/Disagios.................................139 AktiveundpassivelatenteSteuern........................................................141 HandelsrechtlicheBewertungswahlrechte............................................142 UmfangderHerstellungskostengem.§255(2)HGB/R6.3.EStR......144
Abbildungsverzeichnis
Abbildung81: Abbildung82: Abbildung83: Abbildung84: Abbildung85: Abbildung86: Abbildung87: Abbildung88: Abbildung89: Abbildung90: Abbildung91: Abbildung92: Abbildung93: Abbildung94: Abbildung95: Abbildung96: Abbildung97: Abbildung98: Abbildung99: Abbildung100: Abbildung101: Abbildung102: Abbildung103: Abbildung104: Abbildung105: Abbildung106: Abbildung107: Abbildung108: Abbildung109: Abbildung110: Abbildung111: Abbildung112: Abbildung113: Abbildung114: Abbildung115: Abbildung116: Abbildung117: Abbildung118: Abbildung119: Abbildung120: Abbildung121:
243
Anlagenspiegelper31.12.01fürobigesBeispiel...................................146 GeboteundVerbotederAbschreibunginderÜbersicht....................148 BewertungsvereinfachungsverfahrennachHGB,EStGundIFRS.....150 SteuerbilanzielleWahlrechte...................................................................152 Zuschüssegem.R6.5EStR.......................................................................154 GeringwertigeWirtschaftsgüter(GWG)§6EStG/R6.13EStR...........155 Sammelpostenentwicklung......................................................................157 FormenvonOrganschaften......................................................................159 BeispielfürdiefinanzielleEingliederung..............................................160 KörperschaftsteuerlicheOrganschaft.....................................................161 ÜbersichtbehaltenüberdieThemendesKapitels3............................166 FachbegriffezuKapitel3..........................................................................167 Klausurthemen20072010zuKapitel3.................................................168 Kapitelübersicht:Kapitel4.......................................................................183 WissenstestKapitel4.................................................................................184 AnwendungderinternationaleRechnungslegungsvorschriften.......185 ÜberblicküberdieRechtssystemedesexternenRechnungswesens.186 InternationaleRechnungslegungIAS/IFRS...........................................187 OrdnenSiebittedieBasisbegrifferichtigzu!........................................188 WahlundPflichtzurAnwendungderHGB/IFRSVorschriften........188 DieBestandteilederRechnungslegungnachHGB/IFRSundEStG...189 ÜbersichtüberdiewesentlichenklausurrelevantenBereiche............189 AnschaffungskosteninHGB/EStGundIFRS........................................190 AnschaffungskostennachIFRS...............................................................190 HerstellungskostennachHGB/EStGundIFRS.....................................191 ImmaterielleVermögensgegenständeinHGB/EStGundIFRS..........192 SachanalageninHGB/EStGundIFRS....................................................193 BewertungvonSachanlagenKomponentenansatzIAS16.43.............193 BewertungsvereinfachungsverfahrennachHGB,EStGundIFRS.....194 LeasinginHGB,EStGundIFRS..............................................................195 Leasingentscheidungsbaum.....................................................................196 RückstellunginHGB,EStGundIAS/IFRS............................................197 Rückstellungengem.HGB/EStG.............................................................199 ÜbersichtbehaltenüberdieThemendesKapitels4............................205 FachbegriffezumKapitel4......................................................................206 Klausurthemen2007–2010zuKapitel4...............................................207 Wiefühlensich120Min.Klausurschreibenan?..................................217 FachbegriffezumKapitel1(Lösung).....................................................232 FachbegriffezumKapitel2(Lösung).....................................................234 FachbegriffezumKapitel3(Lösung).....................................................236 FachbegriffezumKapitel4(Lösung).....................................................238
Stichwortverzeichnis
245
Stichwortverzeichnis Abgaben69 Abgaben.17 Abgeltungsteuer35 Abschreibungen22 Additiveoder zweistufigeGewinnermittlung57 AdressatenderBilanzanalyse79 Aktiva135 aktiveRechnungsabgrenzung138 aktiveRechnungs abgrenzungsposten137 AktivPassivMehrung21 AktivPassivMinderung21 Aktivtausch20 allgemeineVerwaltungskosten214 Altersentlastungsbetrag24 Anlageintensität121 Anlagenspiegel146 Anlagevermögen173,174 Anrechnungsmethode30 Ansatzwahlrechte136 Anschaffungskosten143 Anschaffungskostenprinzip133 Äquivalenz18 Äquivalenztheorie18 Ausbildungsfreibetrag24 Außenfinanzierung21 außerplanmäßigeAbschreibung149
BaselII80 Begünstigungsbetrag23 Behindertenpauschbetrag24 Beiträge17 Betriebsausgaben222 Betriebsausgabenabzug fürZinsaufwendungen25 Betriebseinnahmen55 Betriebsvermögensvergleich55 Bewegungsbilanz112 Bewertung29
Bewertungswahlrechte142 Bilanzanalyse75 bilanzanalytischesVermögen90 Bilanzgleichungen130 Bilanzgliederung86 Bilanzidentitätsprinzip133 Bilanzkennzahlen86 Bonität80 Bonitätskriterien81 börsennotiert212
Cashflow103,111 Convenants81 costsofconversion190 costsofpurchase189
DauerndenWertminderung148 Deckungsgrad124 Deutscher Rechnungslegungsstandard186 DIHK–Rahmenplan13 Disagio90 Dividendengutschrift58 Doppelbesteuerungsabkommen29 DueDiligence83 Durchschnittspreisermittlung151
EBITDA25 Eigenfinanzierung21 Eigenkapitalquote120,123 Einkommensteuer33 EinnahmenÜberschussrechnung55 EinszuEinsRegel96 Einzelbewertungsprinzip133 Erfolgsquellenanalyse102 Ergänzungsbilanz58 Ertragskraft79 EU–Verordnung1606/2002185
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Fertigungsgemeinkosten214 FinancialAccountingStandard186 finanzielleStabilität79 Finanzierungsund Besicherungsinstrumente82 Finanzierungsformen21 FirmenoderGeschäftswert214 firstin–firstout150 Formelsammlung109 Fortführungsprinzip133 Framework187 Freibetrag24 Freigrenze24 Freigrenzevon3Mio.26 Freistellungsmethode30 Fremdfinanzierung22
Gebühren17 geringwertigeWirtschaftsgüter155 Gesamthandvermögen57 Gesamtkosten76 Gesamtkostenverfahren97,99 Gewerbesteuer42 Gewerbesteuerbescheid45 Gewerbesteuermessbescheid45 Gewerbesteuerzerlegung45 Gewinneinkünfte55 Gewinnermittlung nachDurchschnittssätzen55 Gewinnthesaurierung22 GoldeneBankregel96 goodwill214 GrenzenderBilanzierung152 Grenzüberschreitende Funktionsverlagerungen28 GWG155
Hardfacts82
Stichwortverzeichnis
Interpretations187 inventories194
Kapitalflussrechnung112 Keinmalbesteuerung30 Kleinunternehmer52 konservativeBilanzpolitik85 Konzernbilanz212 Körperschaftsteuer36 körperschaftsteuerlicheOrganschaft159 kurzfristigeBeherbergung50
Lagebericht225 lastin–firstout151 lease195 LeverageEffekt76,94 Liquidität1.Grades121 LiquiditätII124 LockinEffekt59 LohmannRuchtiEffekt22
Maßgeblichkeit131 Materialgemeinkosten214
Nachversteuerungspflichtiger Betrag23 nonfinancialliabilities197
OHG54 Opfertheorie18,69
Passivtausch21 Periodisierungsprinzip133 progressiveBilanzpolitik85 property,plantandequipment193
Qualifikationsnorm57
Innenfinanzierung22
qualitativeAbschlussanalyse85 quantitativeJahresabschlussanalyse93
intangibleassets192
Stichwortverzeichnis
247
Rating81
Tätigkeitsvergütung57
Ratings80 Ratingskalen81 Rechnung§14UStG51 Rechnungsabgrenzungsposten89 Rechtsform53 Rentabilitätsanalyse103 researchanddevelopmentcosts192 ReverseChargeVerfahren49 Rücklage179 Rückstellung180
Teileinkünfteverfahren59 Teilwertabschreibung149 Thesaurierung23 Thesaurierungsvorteil23 Transparenzprinzip23 Trennungsprinzip56
SaarbrückerModell85 semiotischeBilanzanalyse86 softfacts82,83 Sonderbilanz58 SparerPauschbetrag24,61 Staffelform97 stakeholder79 Standards187 Standortentscheidungen31 Standortfaktor31 statischerVerschuldungsgrad120 Stetigkeitsprinzip133 Steuerbelastung53 Steuergestaltung32 steuerlicheNebenleistungen18,225 Steuern17 Steueroptimierung32 Steuerpflichten31 Steuerspirale17 Steuerungsinformationenfürdas Managementinformationssystem79 Steuerzahler66 stilleReserve135 Strukturanalyse90 Strukturbilanz89 Substanzerhaltung79 SupranationaleAuswirkungen27
UG(haftungsbeschränkt)55 Umbewertung90 Umgliederung90 UmkehrderSteuerschuldnerschaft49 Umsatzkostenverfahren98,99 Umsatzrentabilität124 Umsatzsteuer47 Umsatzsteueridentifikationsnummer48 Unternehmensentscheidungen19 Unternehmensteuern16,17 USGAAP186
Verbrauchsfolgeverfahren149 Verkehrsteuer47 Verordnungvom12.07.200613 vertikaleFinanzierungsregeln96 Vertriebsgemeinkosten214 Verzeichnisse132 Vollständigkeitsprinzip133 Vorratsvermögen149 Vorsteuerabzug226
WeißeEinkünfte30 Wertaufhellungsprinzip133 wirtschaftlicheLage78
ZielderBilanzanalyse78 ZielkonfliktderBilanz undSteuerpolitik134 Zinsschranke25 Zinsvortrag25 Zurechnungsnorm58 zusammenfassendeMeldung52