Original ca. 1947 Scanned by Pluto 2004
B i l d e r und Text von
ERNST KLEINOW
KUNSTVERLAG
EDUARD
HENNING
•
HAL...
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Original ca. 1947 Scanned by Pluto 2004
B i l d e r und Text von
ERNST KLEINOW
KUNSTVERLAG
EDUARD
HENNING
•
HALLE
(SAALE)
Die Reise nach Afrika Wir fahren jetzt nach Afrika! Nach Afrika? Was wollen wir da?
Wie heißt doch gleich die Küste? ,,Ja. wenn ich das nur wüßte!“
In Afrika da ist es schön, Da kann man in den Urwald gehn.
Es kommt mir wenigstens so vor, Als wären wir am Äquator.
Auch Tiere gibt's in großen Haufen, Man kann sich einen Affen kaufen.
Da ist es stets am heiß'ten, Drum schwitzt man dort am meisten.
Auch einen schönen Papagei, Und alles ist bezugschcinfrei.
Ich weiß, daß hier ein jeder spricht: ,,Den Äquator, den mag ich nicht!
Seht ihr, da legt der Dampfer an. Weil er nicht weiter fahren kann!
Wie furchtbar ist die Hitze, Da seht nur, wie ich schwitze!“
Ach ja, hier ist es wirklich heiß, Ich habe schon von euch vernommen Die Menschen sind auch nicht mehr weiß. Und heiße herzlich euch willkommen. Sie sind so schwarz wie Kohle, Vom Scheitel bis zur Sohle.
Und hab ich mir's nicht gleich gedacht, Ihr habt mir etwas mitgebracht?“
Wir kommen erst nach einem Land, Das Wumbabumba wird genannt.
,,Ha“, spricht er schmunzelnd, „AltenRum! Na, seht euch nur im Lande um.“
Hier herrscht der Häuptling Matabele, 'Ne gute, alte, treue Seele.
Worauf gewiß ein jeder spricht: „Der Häuptling ist so übel nicht!
Der Häuptling auf dem Zebra, Wir wollen nun beschreiben. Der spricht vergnügt: „Da seid ihr ja! Wie's hier die Leute treiben.“
„Du Bambu, sollst die Leute führen, Man kann im Wald sich leicht verlieren.
Er winket wieder mit der Hand Und sagt dann grinsend „Elefant“!
Und daß mir nachher keiner fehlt, Ich habe sie genau gezählt.“
Da steht auch gar nicht weit von hier Das wohlbekannte Rüsseltier.
So hat der Häuptling noch gesprochen, Und ist dann in sein Haus gekrochen.
Der Elefant nimmt wohl ein Bad, Weil er vielleicht es nötig hat.
Der Bambu winkt nur mit der Hand Und ist sogleich voran gerannt.
Ich weiß, daß jetzt so mancher spricht: „Dann wollen wir ihn stören nicht!
Wir brauchen auch nicht weit zu gehn, Da plötzlich bleibt der Schwarze stehn.
Er soll sich man erst gründlich baden, Ich glaub, dies könnte ihm nicht schaden.“
„Ach Rambu, zeig uns mal geschwind, Wo hier die großen Affen sind?“
Wir fragen drum den schwarzen Mann, Wo man hier etwas essen kann?
Der setzt sogleich auch sich in Trab Und zieht mir uns zum Walde ab.
Der Bambu lädt uns freundlich ein, Wir sollen seine Gäste sein.
Bald har er sich dann umgewandt, Und wieder winkt er mit der Hand.
Hin Wirtshaus gab es nicht im Land, Das ist hier gänzlich unbekannt.
Dort bei den schönen Orchideen, Da können wir Schimpansen sehn.
Ich weiß, daß hier so mancher spricht: „Nein, nein, das geht doch wirklich nicht!
Die essen gerade Mittagbrot, ich glaub', das tut auch uns jetzt Not.
Das können wirklich wir nicht wagen, Was wird denn da Frau Bambu sagen.
Frau Bambu spricht zu ihrem Mann: „Erst schaff uns was zu essen an.
Der Bambu, als beherzter Mann, Der greift sogleich die Panther an.
Wir haben lange schon gehungert, Und du haßt nur herumgelungert.“
Der eine, der wird gleich erledigt, Der andre ziemlich stark beschädigt.
Der Bambu, nun in großer Eile, Nimmt seinen Rogen und die Pfeile.
Bambu schießt noch ein Warzenschwein, Und danach kommt er wieder heim.
Und in den Urwald geht der Mann, Wo er neu Braten schießen kann.
Ich weiß, daß hier ein jeder sagt: „Das hat der Bambu gut gemacht!
Es trifft sich, daß ein Pantherpaar Auch auf die Jagd gegangen war.
Frau Bambu hat das Schwein gebraten. Es ist auch wirklich gut geraten.“
Doch bald darauf war es bekannt. Die Feinde wären schon im Land.
Und abends ißt dann jeder Mann, Soviel als er nur irgend kann.
Der Häuptling hat befohlen, Sie furchtbar zu versohlen.
Dann trinken sie auch Palmenwein Und tanzen wild im Mondenschein.
Erst stehen alle wie verdattert Und haben wild herum geschnattert.
Dazu ertönt Gesang, Bei dumpfem Trommelklang.
Dann stürzen sie vereint, Sich auf den bösen Feind.
Ich hör, daß hier ein jeder spricht: ,,ln Wumbabumba bleib ich nicht!
Die Frauen müssen kochen, Die Feinde, die erstochen.
Wir wollen weiter gehn, Hier ist es nicht mehr schön “
Wenn's regnet, wird die Steppe naß, Dann wächst darauf viel schönes Gras.
Des Abends geht sie an den Fluß, Weil sie doch auch 'mal trinken muß.
Nur ab und zu steht mal ein Baum, Gerad' will sie sich zum Wasser bücken, Doch ist dazwischen sehr viel Raum. Da springt ein Löw' ihr auf den Rücken. Hier lebt ein Tier, das jeder kennt, Und das man die Giraffe nennt.
Der beißt das Tier durch seinen Nacken, Man hört bereits die Knochen knacken.
Sie lebt von Zweigen und von Blättern: Ich hör', daß hier so mancher spricht: Doch kann auf keinen Baum sie klettern. ,,Dcr Löwe ist ja fürchterlich! Jedoch mit ihrem langen Hals, Kriegt sie die Blätter ebenfalls.
Der hat gewiß im Busch gesessen Und will nun die Giraffe fressen.“
Der Löwe schläft den ganzen Tag, Und erst am Abend wird er wach.
Was er nicht frisst, das lässt er liegen, Das können die Hyänen kriegen.
Er zeigt dann an durch lautes Brüllen, Daß er will seinen Hunger stillen.
Und diese kommen in der Nacht Und haben schauerlich gelacht.
Er denkt, ich will zum Flusse laufen, Wo immer die Giraffen saufen.
Die fressen alles. Haut und Knochen, Man braucht sie nicht einmal zu kochen.
Ihr wisst schon, wie er es gemacht, Und dass er eine umgebracht.
Ich weiß, dass hier ein jeder spricht: „Auch die Hyänen mag ich nicht!
Mit Knurren und mit Schmatzen, Zerreißt er sie mit seinen Tatzen.
Sie sollten über solche Sachen Sich nicht nachher noch lustig machen.“
Das Nashorn ist hier sehr empört, Weil seine Ruhe man gestört.
Das Tier in seinem grimmen Zorn, Will ihn durchbohren mit dem Horn.
Der Neger hat es wohl erschreckt Und aus dem Schlafe aufgeweckt.
Doch wird dies ihm wohl nicht gelingen, Der Neger kann doch schneller springen.
Man störe nie, wenn man nicht muß, Ein schlafendes Rhinozerus.
Und jetzt erklettert dieser Mann, Hier einen Baum, so flink er kann.
Es schnaubt und prustet fürchterlich, Der arme Schwarze fürchtet sich.
Ich weiß, daß jetzt so mancher spricht: „Der Schwarze ist ein dummer Wicht!
Der Neger, ohne zu verschnaufen, Der muß jetzt um sein Leben laufen.
Das hat er nun von seinen Witzen, Nun kann er dort bis morgen sitzen."
Ei, seht, da steht ja auch ein Strauß, Ach hätten einen wir zu Haus.
Die Vögel legen, wie bekannt, Die Eier einfach in den Sand.
Er müßt uns tüchtig Eier legen, Das wäre doch ein großer Segen.
Uni alle flüchten alsobald, Wenn Ali mit der Peitsche knallt.
Dies hat der Ali auch gedacht Und einen Wagen sich gemacht.
Der nimmt die Eier mit Behagen Und legt sie flink in seinen Wagen.
Dann fing er einen Straußenmann Und spannte diesen vor daran.
Ich weiß, daß hier ein jeder spricht: „Der Ali ist so töricht nicht!
Und fährt auf vielen krummen Wegen, Dahin, wo Strauße Eier legen.
So kann er billig Eier kaufen Und braucht auch nicht zu Fuß zu laufen."
Wir waten jetzt durch tiefen Sand, Der hier auch Wüste wird genannt.
Dort sehen wir ein Dromedar, Und auch ein Esel ist noch da.
Man kann da fast versinken, Auch gibt es nichts zu trinken.
Dazu zwei Beduinen, Ich seh's an ihren Mienen.
Da endlich kommt 'ne Stelle, Da gibt es eine Quelle.
Die sollen uns begleiten, Wir möchten lieber reiten.
Auch sieht man schöne Palmen stehen, So hoch, wie wir sie nie gesehen.
Ich weiß, daß hier wohl einer spricht: „So leicht ist doch das Reiten nicht!
Sie stehen im grünen Grase, Das nennt man hier Oase.
Man fällt doch manchmal runter, Nicht immer, doch mitunter."
Jedoch die Tiere, die sind brav, Sie sind geduldig wie ein Schaf.
Es legt sich hin um auszuruh'n, Es hat ja weiter nichts zu tun.
Und werfen uns nicht ab, Wir reiten schon im Trab.
Zwar ist es alt und-ziemlich träge, Doch hat es Zähne wie 'ne Säge.
Da sehn wir schon den Weißen Nil, Nun sind wir glücklich bald am Ziel
O, seht nur, wie es tückisch schaut, Es fraß uns gern mit Haar und Haut.
Von dort kann man ja fahren, Nun schon seit vielen Jahren.
Ich seh, daß hier wohl jeder spricht: „In Afrika gefällt's mir nicht!
Da steigt soeben aus dem Nil Ein großes, dickes Krokodil.
Und jetzt möcht ich nach Haus, Die Reise ist nun aus!“