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УДК 811.112.2 ББК 81.2Нем-923 С64 Печатается по решению редакционно-издательского совета филологического факультета Казанского государственного университета
Рекомендовано кафедрой романо-германской филологии Казанского государственного университета
Составитель канд. филол. наук Р.А.Сафина Рецензенты доц. А.В.Шарипова (КГУ), доц. З.М.Зарипова (КГПУ)
С64
Сопоставительная фразеология немецкого и русского языков / Казан. гос. ун-т; Филол. фак-т; Каф. романо-герм. филол.; Сост. Р.А.Сафина.– Казань: Казан. гос. ун-т, 2004. – 35 с.
УДК 811.112.2 ББК 81.2Нем-923
© Филологический факультет Казанского государственного университета, 2004
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EINFÜHRUNG Interlinguale kontrastive Phraseologieforschung Die Phraseologie, als Teildsziplin der Lexikologie, oder als selbstständige Disziplin betrachtet, erfreut sich seit Anfang der siebziger Jahre eines wachsenden Interesses vor allem in der europäischen Linguistik. Der Vorsprung der russischen Forschung auf diesem Gebiet wurde nach und nach in der Germanistik von deutschsprachigen und anderen europäischen Wissenschaftlern aufgeholt, wovon Tagungen in Mannheim 1981, Zürich 1984, Oulu (Finnland) 1986, Strassburg 1988, Aske (Schweden) 1990 und Saarbrücken 1992 ein beredtes Zeugnis ablegen können. Seit 1988 laufen diese Tagungen unter der Bezeichnung EUROPHRAS plus Jahreszahl. Die Auslandsgermanistik hat zur Dynamik der Phraseologieforschung beigetragen, da sie durch ihr natürliches Engagement in der Fremdsprachendidaktik mit den Schwierigkeiten vertraut ist, die eine einigermaβen idiomatische Sprachbeherrschung in der Zielsprache bereitet. Die Idiomatik ist die hohe Schule der Sprachfertigkeit und ihre praktische und theoretische Bewältigung aus diesem Grund unerlässlich. Wie schon erwähnt, finden seit Anfang der achtziger Jahre internationale Tagungen zur Phraseologie statt, deren Hauptgewicht auf der germanistischen Phraseologieforschung liegt, und von denen die Tagungen in Oulu, Turku und Klingenthal-Strasbourg vor allem ein kontrastives Anliegen hatten. 1986 wurde in Oulu ein Projekt begonnen, dessen Korpus aus deutschen und finnischen Verbidiomen besteht, und 1988 eines zur Kontrastivität der deutschen und französischen Phraseologie. Die beiden Projekte beschreiben sowohl System, als auch Verwendung. Methodische Fragen kontrastiver Projekte werden einem intensiven Erfahrungsaustausch unterzogen. Auf der Tagung in Nitra 1992 wurde beschlossen, stufenweise eine aktive mehrsprachige Enzyklopädie von Phrasemen zu erstellen. Folgende Sprachen sind an kontrastiven Phraseologie-Projekten beteiligt: Deutsch- Englisch (Gläser) Deutsch- Schwedisch (Palm, Odeldahl, Stedje) Deutsch – Französisch (Greciano) Deutsch – Spanisch (B. Wotjak) Deutsch – slawische Sprachen: Russisch (Kammer); Polnisch (Predota, Kühnert), Tschechisch, Slowakisch, Serbokroatisch, Bulgarisch Deutsch – finno-ugorische Sprachen: Ungarisch (Földes, Hessky), Finnisch (Korhonen, Hyvärinen) Nichteuropäische Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Japanisch Untersuchungen zu drei oder mehr Sprachen sind wesentlich seltener. Deutsch-Russisch-Ungarisch ist von Földes, Deutsch-Englisch-NorwegischFranzösisch von Erichsen, Deutsch-Russisch – Holländisch von Dobrovol´skij und Deutsch – Russisch – Litauisch – Lettisch von Eckert miteinander kontrastiert worden. Eine Arbeit mit Deutsch in Kontrast zu sechs Sprachen der gleichen Sprachfamilie (Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch und Bulgarisch) wurde von Kühnert vorgelegt, und schließlich ist eine Arbeit mit neun Sprachen
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zu nennen, nämlich Deutsch, Englisch, Schwedisch, Französisch, Italjenisch, Russisch, Bulgarisch, Estnisch und Finnisch [Korhonen 1991]. Während der letzten zehn Jahre sind die Sprachen Russisch, Polnisch, Französisch, Ungarisch und Finnisch am häufigsten mit dem Deutschen kontrastiert worden, wie überhaupt nichtgermanische Sprachen. Der geringe Anteil des Englischen in zweisprachigen Untersuchungen ist auffällig; wenn aber drei oder mehr Sprachen kontrastiert werden, ist Englisch des öfteren dabei. TEIL I. THEORETISCHE ANSÄTZE DER VERGLEICHENDEN PHRASEOLOGIE I. TERMINOLOGISCHE VERWIRRUNG IN DER PHRASEOLOGIE Für die Untersuchung zweier oder mehrerer Sprachen sind verschiedene theoretische Ansätze mit jeweils unterschiedlicher Terminologie entwickelt worden, die die einzelnen Autoren entweder streng differenzieren oder auch oft synonym verwenden. Bereits vor 35 Jahren haben die Wissenschaftler B.B.Rojzenzon und J. Awaliani von zwei selbstständigen Richtungen in der vergleichenden Phraseologie gesprochen: von dem synchronen (bzw. vergleichend-kontrastiven) und dem diachronen (bzw. Historisch-vergleichenden) Verfahren. Dabei unterscheiden die Wissenschaftler bei synchronem Herangehen Vergleich und Kontrast, wenn es einerseits um verwandte, andererseits um nichtverwandte Sprachen geht [Rojzenzon, Awaliani 1967]. Eine ähnliche Auffassung findet man bei den Autoren des Handbuches der Phraseologie [Burger, Sialm 1982]. Sie unterscheiden den kontrastiv-historischen und den kontrastiv-synchronischen Aspekt. Was die Termini „Vergleich“ und „Kontrast“ anbetrifft, so haben die Wissenschaftler auf diese terminologische Differenzierung verzichtet: “Viele Phraseologen unterscheiden „Vergleich“ und „Kontrast“ zweier oder mehrerer Sprachen. „Verglichen“ werden nur verwandte Sprachen, „kontrastiert“ werden nur nicht verwandte Sprachen. Die bisherige Phraseologieforschung befasste sich freilich weit überwiegend mit dem Vergleich mehr oder weniger verwandter Sprachen (Russisch-Tschechisch, Russisch-Deutsch, RussischEnglisch usw.) Studien zu nicht verwandten Sprachen sind an einer Hand abzuzählen. Wir verzichten denn auch darauf, die genannte terminologische Untersuchung durchzuführen und sprechen im folgenden allgemein von „kontrastiver“ Phraseologie...“ [Burger 1982: 289]. Bei I.Černyševa ist die kontrastive Analyse eine allgemeine Bezeichnung sowohl für den historisch-vergleichenden als auch für den synchronischvergleichenden, den struktur-typologischen und auch den arealen Aspekt [Černyševa 1988: 43]. G.Wotjak unterscheidet für den praktischen Vergleich beliebiger Sprachen zwischen konfrontativem Vergleich, wenn es sowohl um Kongruenzen als auch um Divergenzen geht, und kontrastiver Analyse, wenn es nur um die Beschreibung der Divergenzen geht [Wotjak 1987: 105]. G.Gréciano sieht unter Termini wie komparativ, konfrontativ und vergleichend den letzten als theoretisch und methodologisch am wenigsten vorbelastet und allgemein verständlich an [Gréciano 1988: 155].
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Wichtiger als diese Auseinandersetzungen um die terminologische Bezeichnung einzelner Ansätze sind die jeweils untersuchten Aspekte: typologischer, arealer, historischer und synchroner, die sowohl allgemein vergleichend als auch nur kontrastiv orientiert werden können [Durčo 1994]. II. ZUR KONTRASTIVEN ARBEITSMETHODE IN DER PHRASEOLOGIE Eine angemessene Arbeitsmethode ist in Abhängigkeit von der Zielsetzung und dem Gegenstand der kontrastiven Analyse, unter Berücksichtigung allgemeiner und spezifischer wissenschaftsmethodologischer Anforderungen zu entwickeln. R.Hessky beschreibt in ihrer Monographie drei mögliche Alternativverfahren der kontrastiven Analyse von Phraseologismen: 1) Wenn innereinzelsprachliche Untersuchungen in beiden Sprachen vorliegen, ist es denkbar von diesen Deskriptionen auszugehen, ihre Daten, Fakten und Kategorien zu vergleichen bzw. als Vergleichsgrundlage zu verwenden. 2) Unabhängig von einzelsprachlichen Deskriptionen kann man von einem entsprechenden phraseologischen Korpus der Sprachen L1 und L2 ausgehen, die Einheiten paarweise nach bestimmten Gesichtspunkten vergleichen und aus dem Vergleich verallgemeinerungsfähige Zusammenhänge feststellen, Schlussfolgerungen ableiten. 3) Die dritte Alternative kann „onomasiologische Methode“ genannt werden. Ausgehend von einem aufgefassten Begriffssystem wäre im Rahmen eines onomasiologischen Herangehens zu untersuchen, welche phraseologischen Ausdrucksmöglichkeiten in L1 und L2 zur sprachlichen Erfassung von Begriffen dienen. Im Folgenden müssten dann die so ermittelten phraseologischen Ausdrucksmittel kontrastiert werden [Hessky 1987]. Beschreibung des Verfahrens 2 Die Analyse des phraseologischen Materials besteht aus mehreren Schritten. Einer phraseologischen Einheit in L1 wird zuerst ihre semantische Paraphrase in der gleichen Sprache zugeordnet. Da durch die semantische Paraphrase nur der denotative Kern der phraseologischen Bedeutung erfasst wird, müssen im Weiteren auch die zusätzlichen Konnotationen ermittelt werden. Der strukturelle Aspekt (=innere Struktur des Phrasems) sowie die syntaktische Funktion können auch nicht unberücksichtigt bleiben. Danach folgt die Übertragung auf L2, wo zunächst festzustellen ist, ob aufgrund der semantischen Paraphrase ein sprachliches Zeichen mit der gleichen oder annähernd gleichen Bedeutung gefunden werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist die kontrastive Analyse hier beendet. Wir haben es hier mit einem äquivalenzlosen Phraseologismus zu tun. Ist hingegen ein als semantisches Äquivalent anzusehendes Sprachzeichen in L2 ermittelt, so folgt nun die eigentliche Kontrastierung, die Feststellung von Gleichheiten und Unterschieden hinsichtlich der inneren Struktur, der syntaktischen Funktion und der Konnotationen. Aus dem Bisherigen geht hervor, dass es sich um ein kombiniertes Verfahren handelt.
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Kontrastiver Vergleich und Typologie Die ausführlichsten Überlegungen zur kontrastiven Methode in der Phraseologie stammen von Glazyrin. Er grenzt die kontrastive Methode folgendermaβen von der typologischen ab: 1) Ziel des Kontrastes ist das Kontrastieren und Charakterisieren von Fakten in rein sprachlicher Sphäre. Ziel der Typologie ist die typologische Klassifikation, die Erarbeitung bestimmter Gesetzmäβigkeiten und die Darlegung der allgemeinen strukturellen Züge der Sprachen. 2) Objekt des Kontrastes sind ein geschlossenes Material und sprachliche Einheiten gleicher Struktur. Das Material in der Typologie ist offen, und die untersuchten Einheiten sind strukturell nicht begrenzt. 3) Beim kontrastiven Vergleich spielt die Metasprache eine Hilfsrolle, in der Typologie ist die Metasprache integrierter Bestandteil. 4) Ausgangsmaterial beim Kontrast sind beliebige sprachliche Fakten, die beobachtet wurden, in der Typologie sind Ausgangsmaterial die Resultate des Kontrasts. 5) In der kontrastiven Methode dominiert die Induktion, in der typologischen die Deduktion. Fazit: Die kontrastive Methode befasst sich mit Mikrosystemen verschiedener Sprachen, so dass ihr die innersprachliche Analyse der Einheiten dieses Mikrosystems vorauszugehen hat. Konkret heiβt das, dass das Untersuchungsfeld qualitativ zu umschreiben ist und quantitativ inventarisiert werden muss. Primär ist dann der Kontrast: Einheit gegenüber Einheit, d.h. die individuelle Analyse der Vergleichspaare unter Berücksichtigung sprachlicher und extralinguistischer Faktoren, wobei innerhalb der verglichenen Phraseologismen zunächst die Komponenten und dann die phraseologischen Einheiten als Ganze kontrastiert werden. Erst dann folgt der Vergleich der Mikrosysteme. III. KONTRASTIV-SYNCHRONER ASPEKT Der kontrastive Sprachvergleich richtet sich im Standardfall nach folgenden Kriterien: 1. es handelt sich um die Gegenüberstellung zweier Sprachen, deren eine in der Regel die Muttersprache des Forschers ist; 2. die kontrastive Analyse erfolgt auf der synchronen Ebene; 3. die genetische Verwandschaft, typologische oder areale Nähe der zu vergleichenden Sprachen spielen dabei keine Rolle; 4. der Sprachvergleich verfolgt vorwiegend praktisch orientierte Ziele. Die genannten Kriterien ermöglichen es, die kontrastive Linguistik von anderen sprachvergleichenden Richtungen abzusetzen, solchen wie Komparatistik, Sprachtypologie bzw. Universalienlinguistik, Areallinguistik und kultursemiotisch basierte sprachwissenschaftliche Studien. Aus der Spezifik der kontrastiven Linguistik ergibt sich die Relevanz dieser Richtung für die zweisprachige Lexikographie. In Bezug auf Idiom-Komponente des Lexikons bedeutet dies, daβ die kontrastiv orientierten phraseologischen Konzeptionen eine theoretische Grundlage für die Entwicklung zweisprachiger Phraseologie-Wörtebücher verschiedener Typen liefern sollen [Dobrovol’skij 1997].
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Der synchronisch-kontrastive Vergleich (nach A.D. Reichstein) Die ersten wichtigen Impulse für einen tieferen Blick in den synchronischkontrasiven Vergleich haben zahlreiche phraseologische Äquivalenztypologien zu verschiedenen Sprachpaaren gebracht. Die meisten Äquivalenztypologien verbleiben auf der systemlinguistischen Ebene (d.h. sie erfassen noch nicht weitere, v.a. kontextuelle oder pragmatische Eigenschaften der Phraseologismen). Erst bei A.D.Reichstein (teilweise auch bei R.Eckert) findet man Forderungen, in denen die Autoren dafür plädieren, daβ auβer dem Vergleich einzelner phraseologischer Einheiten auch der Vergleich ganzer Teilsysteme, semantischer Felder, Klassen, Reihen und anderer onomasiologischer Gruppierungen und Modelle notwendig sind [Eckert 1979, Reichstein 1980]. Vergleich eines Mikrosystems «komparative Phraseologie» Im Mikrosystem der komparativen Phraseologie findet in modellierter Form eine Grundoperation des Verstandes Ausdruck: nämlich der Vergleich. Die Operation des Vergleichs liegt jeder Vergleichskonstruktion zu Grunde, insbesondere den festgewordenen phraseologischen Vegleichskonstruktionen. Das Grundmodell des Vergleiches ist X wie Y mit Wortverbindungsstruktur (leben wie ein Fürst, listig wie ein Fuchs). Hierher gehört auch die Operation der Gegenüberstellung, die zu vielen Sprichwörtern geführt hat: Besser … als … (Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach). In der ganzen komparativen Wendung sind zu unterscheiden: (1) das äuβere, determinierte Glied, (2) das tertium comparationis und (3) der Qualifikator. Beispiele: dt. Er (1) schwimmt(2) wie ein Fisch (3), russ. oн (1) покраснел(2) как рак(3). Zu beachten ist hierbei, dass die Expressivität des komparativen Phraseologismus nicht von seinem Komponentenbestand abhängt, sondern von der Beziehung zwischen den Komponenten und dem determinierten Glied. Das tertium comparationis ist Ausgangspunkt der Klassifikation. Meist tritt es in denotativer, nicht metaphorisierter Funktion auf. Die Funktion des Qualifikators hängt vom tertium comparationis ab: er verstärkt ein Adjektiv (semantische Tautologien: weiβ wie Schnee), bei Verben verstärkt und spezifiziert er (er ass wie ein Pferd / Spatz (= viel/ wenig). 1972 hat Glazyrin die komparativen Phraseologismen von drei Sprachen untersucht: Deutsch, Englisch und Schwedisch. In der eigentlichen kontrastiven Analyse unterscheidet Glazyrin folgende Gruppen: 1) absolut identische komparative Phraseologismen (in Lexembestand, Struktur und Semantik): dt. stumm wie ein Fisch engl. (as) mute as a fisch schwed. stum som an fisk Variationen von Artikeln, Präpositionen, Kasus werden hier zugelassen. 2) semantisch identische komparative Phraseologismen: Die Denotate des Vergleichs sind total oder partiell verschieden, ihre semantische Funktion aber ist analog.
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dt. sich gleichen wie ein Ei dem anderen engl. To be as like as two peas schwed. Att vara sa lika som tva bär 3) deskriptive Entsprechungen: Zur deskriptiven Übersetzung wird immer gegriffen, wo keine Äquivalente zu finden sind und die Bildhaftigkeit des Vergleichs nicht wiedergegeben werden kann mit einer bereits vorliegenden Wendung: dt. Leben wie im Himmel engl. To live a life free from cares Mit dem Mikrosystem der komparativen Phraseologie beschäftigt sich auch die Dissertation von O.M.Nevedomskaja [Неведомская 1973]. Dargestellt werden Ähnlichkeit und Verschiedenheit in strukturell-morphologischer und lexiko-semantischer Hinsicht. Neben lexikographischen Quellen wurden über 100 Werke der deutschen und russischen Literatur und ihre Übersetzungen analysiert. Nevedomskaja trennt die komparativen Phraseologismen von freien, individuellen Vergleichen v.a. auf der Grundlage ihrer stabilen Reproduktion, wobei die vom Wörterbuch fixierten Formen durch die Textbelege überprüft werden können. Im Russischen ist die Häufigkeit der komparativen Phraseologismen zweimal höher als im Deutschen (Gesamtzahl der Fälle Dt. 947; Russ. 1914). Im Deutschen wird der Groβteil der komparativen Phraseologismen mit wie gebildet (seltener als, als ob, als wenn, wie wenn, gleich). Neben dem Äquivalent zu wie: как verwendet das Russische häufiger, und mit funktional-stilistischen Unterschieden, noch словно, точно, будто, что, яко, аки, ако, ровно, вроде u.ä. Drei Typen komparativer Phraseologismen werden unterschieden: - verbale: arbeiten wie ein Pferd / работать как лошадь (Dt 67%, Russ 72,5%); - adjektivische : kalt wie Eis / холодный как лед (Dt. 26%, Russ. 24%); - substantivische: ein Gedächtniss haben wie ein Sieb/ голова как решето. Weitere Beispiele: 1. Verbale komparative Phraseologismen: dt. schwimmen wie eine bleierne Ente, jn wie Luft behandeln, sich fühlen wie ein Fisch im Wasser, zusammenhalten wie Pech und Schwefel, aussehen wie aus dem Ei gepellt, aussehen als hätten die Hühner das Brot weggefressen; russ. жить как у Христа за пазухой, бояться как черт ладана, сказал как отрезал, ползти как черепаха, бояться как огня, стоять как вкопанный. 2. Adjektivische komparative Phraseologismen dt. listig wie ein Fuchs, es ist finster wie in einer Kuh, zahllos wie Sand im Meer, so sicher wie zweimal zwei vier ist; russ. здоров как бык, красный как кровь, легкий как пух, тупой как валенок, много как звезд на небе, точно как в аптеке. 3. Substantivische Phraseologismen dt. ein Gedächtnis haben wie ein Sieb / ein Mann von Eisen, ein Gesicht machen wie eine Eule am Mittag, ein Unterschied wie Tag und Nacht, ein Gesicht machen wie die Katze wenns donnert russ. голова как решето, глаз (как) алмаз, руки (словно) крюки. Folgende strukturelle morphologische und lexikosemantische Eigenheiten können beobachtet werden:
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A. Ähnlichkeiten: 1) Die zweite Komponente des Vergleichs wird im Russischen und Deutschen nachgestellt: rot wie ein Krebs = красный как рак. 2) Für den Groβteil der verbalen Vergleiche ist die Vorausstellung der zweiten Komponente möglich, bei einigen Verben im Russischen ist sie typisch, bei adjektivischen Vergleichen nur im Russischen möglich: Vgl. verbale Vergleiche wie ein Ölgötze dastehen, как свечка таять, как Мамай прошел und adjektivische Vergleiche красный как кровь/ как кровь красный (möglich nur im Russischen). 3) Genusbeschränkungen für die erste Komponente gibt es nicht: er, sie, es ist geschwätzig wie ein Elster = он, она, оно болтлив(а)(о) как сорока. 4) In der zweiten Komponente ist der Singular häufiger, Kongruenz aber wird berücksichtigt: Er schwitzt wie ein Affe Sie schwitzen wie die Affen Ребята таяли как свечи 5) der Artikelgebrauch entspricht der Norm des Deuschen. Aber vgl. Sie ist neugierig wie eine Ziege Sie sind neugierig wie die Ziegen 6) In Bezug auf die erste Komponente gibt es im Russischen für alle deutschen Vergleiche Entsprechungen. Am ähnlichsten sind die adjektivischen Vergleiche (z.B. fleiβig wie eine Biene – russ. трудолюбив как пчелка, weiβ wie Schnee – russ. белый как снег, sauer wie eine Zitrone – russ. кислый как лимон). B. Unterschiede: Die Unterschiede sind v. a. quantitativer Art: in deutschen Wörterbüchern fand Navedomskaja 1179 Vergleiche, in russischen 524. 196 deutsche Verben bilden 600, 186 russische Verben 286 komparative Phraseologismen: - am produktivsten im Deutschen sind die Verben sein (in 78 Phraseologismen, z.B. arm sein wie eine Kirchenmaus, päpstlicher als der Papst sein (=strenger, genauer sein, als die Regeln es erfordern), aussehen (35 Phraseologismen, z.B. aussehen wie des Leiden Christi / wie Braunbier mit Spucke (=schlecht), wie das blühende Leben (=gesund und frisch), wie ausgeschissen (=müde, erschöpft), wie geleckt (=sehr sauber), wie ein Stück Malheur (=sehr unglücklich) usw.), dastehen (27 Phraseologismen, z.B. dastehen wie vom Blitz getroffen, wie ein Fragezeichen, wie Butter an der Sonne, wie bestellt und nicht abgeholt, wie versteinert usw.). - im Russischen быть (11 Phraseologismen, z.B. быть похожими как две капли воды), жить (9 Phraseologismen, z.B. жить как на вулкане), стоять (8 Phraseologismen, z.B. стоять как вкопанный). C. Synonymie, Antonymie, Polysemie Drei Synonymietypen können unterschieden werden: (1) gleichwertige: dt. flink wie ein Wiesel / ein Eichhörnchen / eine Maus russ. голодный как волк / собака
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(2) ungleichwertige (Phraseologismen solcher Art haben bei ganz verschiedener innerer Form die gleiche Bedeutung): dt. reden wie ein Buch wie ein Wasserfall wie aufgezogen wie ein Mühlrad (= unaufhörlich, sehr viel reden) russ. как в воду канул = поминай как звали (=spurlos verschwinden) (3) stilistische: dt. reden wie aufgezogen (ugs) – eine Fresse wie ein Maschinengewehr haben (derb) russ. нужен как прошлогодний снег – нужен как собаке пятая нога Varianten sind in beiden Sprachen zahlreich: (1) lexikalische: Blass / bleich wie der Tod Седой / белый как луна (2) grammatische: (dastehen) wie der Ochs(e) am (vor dem) Berg как об / в стену горох (= wirkungslos) (3) lexikogrammatische: Variationen für wie bzw. как: лететь как стрела/ лететь стрелой губы/ уста как/словно мед Bei den Antonymen zeigen Russisch und Deutsch gemeinsame Züge: a) nach der ersten Komponente: tapfer wie ein Löwe – furchtsam wie ein Hase (храбрый как лев – труслив как заяц) болтать как сорока – молчать как рыба (geschwätzig wie eine Elster – stumm wie ein Fisch) b) nach der zweiten Komponente: leben wie in Abrahams Schoss – leben wie auf einem Vulkan жить как у Христа за пазухой – жить как на вулкане Fazit: Die Analyse der Resultate der Themabehandlung bei Glazyrin und Nevedomskaja zeigt nur Akzentverschiebungen, im ersten Fall wird v.a. im Hinblick auf die Typologie, im zweiten Fall im Hinblick auf die konkrete Übersetzungstätigkeit hin formuliert. Jedenfalls zeigen die Vergleiche jedesmal besondere Eigenheiten der jeweiligen Sprache, v.a. in struktureller Hinsicht. Die Gegenüberstellung von Mikrosystemen dieser Art hat jedoch durch die systematische Darlegung vieler einzelner Fakten einen zweifellos praktischen Wert. IV. KONTRASTIV-HISTORISCHER ASPEKT Historisch-vergleichender und areal-vergleichender Ansatz (zu Eckert und Mokienko) Die Prinzipien der bezeichneten Forschungsrichtungen wurden in den Arbeiten von R. Eckert und W.M. Mokienko ausgearbeitet. Das vorwiegend diachronisch orientierte Verfahren von R. Eckert zur Ermittlung der Herkunft und Etymologie der Phraseologismen und der eher areal-
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typologische Verfahren von W.M. Mokienko überschneiden sich darin, dass beide Methoden sowohl auf das phraseologische Material der Dialekte als auch auf das Material der früheren Zeitperioden der Sprachen zurückgreifen. Relativ feine Unterschiede zwischen den beiden Vegleichsverfahren ergeben sich daraus, dass R. Eckert den Akzent auf den lexikalischen Aspekt setzt; er geht davon aus, dass die Komponenten der phraseologischen Wendungen nicht nur als leere Gebilde, sondern als Wörter, die allerdings semantisch und grammatisch starke Veränderungen erfahren haben, betrachtet werden sollen, deswegen geht er bei seinen Analysen viel tiefer auf die Geschichte der Sprachen ein [Eckert 1982]. Bei W.M. Mokienko wird in einer sehr prägnanten Form vor allem der formal-strukturelle Aspekt deutlich, der auf der Untersuchung der Variabilität der Komponenten und der Veränderlichkeit der Struktur aufbaut. Entlehnung in der Phraseologie Den phraseologischen Fragen der Entlehnungen im Russischen (aus dem Griechischen, Lateinischen, Französischen und Deutschen) ist relativ spät eine einzige Monographie von E.Soloducho gewidmet [Soloducho 1977]. Soloducho versteht unter Entlehnung die Verwendung fremder (phonologischer, morphologischer, syntaktischer, lexikalischer, semantischer) sprachlicher Elemente im Russischen und darüber hinaus auch die Entlehnung fremdsprachlicher (ausländischer) Realien, Bilder und Ideen, in denen Spezialitäten fremdsprachlicher Völker ausgedrückt sind [Soloducho 1977: 6]. Für Soloducho ist zudem der Typ der phraseologischen “Calques” ein Sondertyp der phraseologischen Entlehnung; Calques entstehen bei totaler und partieller Wiedergabe von Struktur und Bedeutung fremdsrachlicher (meist phraseologischer) Prototypen mit Hilfe der entlehnenden Sprache. Insbesondere behandelt Soloducho: 1) Calques aus dem Lateinischen im Englischen, Französischen und Calques aus dem Französischen im Englischen und Russischen; 2) eigentliche Biblismen und “Mythologismen”; 3) semantische phraseologische Entlehnungen. Entlehnung ist ein historischer Vorgang und ein historisches Faktum. Prototyp und Resultat können hier bei der Beschreibung des Lehnprozesses nicht getrennt werden. Die Bestimmung des Ausgangspunktes, d.h. des Prototyps macht allerdings Schwierigkeiten. Migrationen von Phraseologismen verlangen eingehende historische Biographien der einzelnen Phraseologismen in verschiedenen Sprachen und kontrastierenden Kulturkreisen: phraseologische Entlehnungen können mündlich durch den direkten Sprachkontakt über längere oder kürzere Zeit oder schriftlich durch ökonomisch-kulturelle Beziehung entstehen. Das Russische weist im wesentlichen folgende Epochen von Kontakten der beiden genannten Arten auf: 1) skandinavisch-ostslawisch in vorschriftlicher Zeit; 2) byzantinisch, südslawisch, westslawisch der Übersetzerzeit seit dem 10. Jh; 3) Mongolen 13-15. Jh.; 4) Handelsbeziehungen mit Deutschland seit dem 14 Jh; 5) Griechen und Südslawen in Moskau 15. Jh.;
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6) Beziehungen mit Litauen und Polen seit dem 15 Jh.; 7) Bekanntschaft mit Franzosen und Deutschen in Russland im 18 Jh. usw, die in der historischen Lexikologie z.T. erforscht sind. Phraseologische Quellen sind aber auch gemeinsame Texte, v.a. die der Bibel und kirchlichen Liturgie einerseits und andererseits die des gemeinsamen Kulturgutes der griechischen und lateinischen Antike, besonders in den ihnen zugewandten kulturhistorischen Epochen (Renaissance und Klassizismus). Etymologie des Phraseologismus “blauen Montag machen” Dass die Phraseologismen auch trotz einer einheitlichen Quelle später in jeder Sprache ihr “eigenes Leben” entwickeln können, zeigen sehr anschaulich die phraseologischen Entlehnungen. Sie demonstrieren ihre Unabhängigkeit von der Quelle und den relativen Alleingang bei ihrer Evolution. Der slowakische Phraseologismus mat’ modrý pondelok (=blauen Montag haben) zählt nach bisherigen Erkenntnissen als Übernahme aus dem Deutschen; dieser Phraseologismus hat eine lange, aber selbst in der Quellensprache nicht eindeutig enthüllte Geschichte. Von den gegenwärtig existierenden hypothetischen Etymologien wird keine allgemein akzeptiert; alle Erläuterungen teilen sich im Prinzip in zwei Gruppen, was davon abhängt, ob sie primär das Etymon in der Komponente Montag oder in der Komponente blau suchen. L. Röhrich selbst bietet mehrere Variantenhypothesen. Die eine kommt von der mittelalterlichen Sitte der Handwerkgesellen, am Montag oder wenigstens an bestimmten Montagen nicht für den Meister zu arbeiten, sondern diesen Tag für eigene Arbeit frei zu lassen. Die andere bringt den freien Montag in Zusammenhang mit den Sonntagsfeiern. Diese Nachfeiern stossen im Mittelalter auf Verbote und Strafen; von der Obrigkeit wurde versucht, diese freien Montage einzuschränken oder wenigstens irgenwie zu regulieren. Die Erläuterungen über die Komponente blau gehen viel mehr auseinander und suchen Deutungen in blauer (eigentlich violetter) Altarverkleidung vor Beginn der Fastenzeit (weiter in der 24-Stunden langen Pause, wenn mit Waid blau gefärbt wurde), oder auch in der Deutung blau sein in der Bedeutung betrunken sein. Weitere, eher naive oder volksetymologische Erläuterungen zielen auf die Ungebundenheit der Handwerksgesellen an den Montagen, wo manche mit blauen Striemen und Flecken am Körper nach Hause kamen, oder gehen auf die im Mittelalter verbreitete Kleiderordnung für jeden Stand ein, wo für Sonn- und Feiertage die blaue Farbe stand [vgl. Röhrich 1977: 652-655]. Nicht zutreffend erscheint die Erlklärung von V. Machek, der die Komponente blau als b+ lau (=untätig) zu erklären versucht [Machek 1971: 372]. Die lexikalische Variabilität der Komponente blau in mittelalterlichen Texten (vgl. guten Montag) oder sogar Weglassung der attributiven Komponente (vgl. Montag halten) beweist die primäre Funktion der Komponente Montag im Etymon dieses Phraseologismus und die sekundäre Evolution und Stabilisierung der zweiten Komponente blau, die aufgrund der bisherigen Deutungen eine metonymische Genese ahnen lässt. Die Variante dieses Phraseologismus ohne Komponente Montag in der Form blau machen bzw. blaumachen erscheint als sekundär und ist auf den Einfluss der Wendungen blau sein, blau werden im Sinne ‘betrunken sein, werden’ als abgeleitete metonymische Transposition zurückzuführen.
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Die historischen Quellen im Slowakischen beweisen die direkte Gebundenheit dieser Wendung an den sozialen Hintergrund der Gesellenlebensweise im Mittelalter. Manchmal wurde die Unsitte, nach der Feier nicht zu arbeiten, in einigen Handwerkssatzungen akzeptiert bzw. mindestens toleriert, z.B.: Auβer Montag wird keinem Gesellen erlaubt zu faulenzen [Artikuly ostrihomskych súkenníkov 1675]. Die Handwerkssatzungen enthalten aber meistens Verbote des freien Montags und auch Strafen für Verstösse gegen diese Anordnung: Der Geselle, der am Montag faulenzt, muss dem Meister ein Pfund Wachs ablegen [1697, Kremnica]. Im Unterschied zum Deutschen, wo eine Zusammensetzung auf Grund der Komponente blau entstand, hat sich in der Vergangenheit im Slowakischen und z.B. auch im Polnischen von diesem Phraseologismus ein verbales Derivat auf Grund der Komponente Montag entwickelt: Und jeder Geselle muss nach Sonntag oder Fest in sein Quartier oder ins Meister’s Haus antreffen und blaumachen oder woanders übernachten ist nicht erlaubt [Slovenski letopis, 1798]. Nach Erkenntnissen von Durčo kommt diese deutsche Entlehnung und deren Transformationen nur in westslawischen Sprachen vor [Durčo 1994: 160-162]. V. ZUM VERGLEICH PHRASEOLOGISCHER SYSTEME Heute ist man sich weitgehend einig, dass Phraseologismen „sekundär“ entstandene Zeichenkomplexe darstellen, die aus den Einheiten der primären Systeme gebildet werden (Syntax, Morphologie und Lexik). Aus diesem Grunde können sie nur durch den komplexen Vegleich der sie bildenden primären Systemeinheiten erfasst werden, d.h. bei der Kontrastierung wird immer (1) ein lexikalischer, (2) ein struktur-syntaktischer (manchmal getrennt ein morphologischer) und (3) ein struktursemantischer Aspekt (semantische Organisation) unterschieden. Wo möglich, werden diese Aspekte auch quantitativ untersucht. Die hier möglichen Baobachtungen sind folgender Art (nach Reichstein 1980). 1. Lexikalischer Aspekt Zunächst kann auf Grund von Wörterbüchern und speziellen phraseologischen Materialsammlungen untersucht werden, welche Komponenten (thematische Komponentengruppen) in den kontrastierten „Phraseologien“ zweier oder mehreren Sprachen häufig bzw. selten an Phraseologismen beteiligt sind. A.D.Reichstein stellt z.B. fest, dass im Deutschen und Russischen folgende Komponenten in 15 – 20 % aller Phraseologismen beteiligt sind: Auge /глаз , Nase / нос, Wort / слово, Ohr / ухо , Herz / сердце , Tag / день , Teufel / черт, (Prozente nach Fraseologičeskij slovar’ (1967), Friederich (1966), und Binovič- Grišin (1975)) wie auch alle folgende Zahlen). Nach diesen Wörtern folgen als Komponenten Bezeichnungen von Tieren, Naturerscheinungen, häuslichen Umständen u.ä., und zwar ist die Rangfolge Russisch und Deutsch gleich, d.h. die phraseologischen Systeme beider Sprachen operieren auf den gleichen lexikalischen Feldern, anders gesagt ihr „Bildmaterial“ ist ähnlich. Trotzdem sind nach Reichstein wesentliche Unterschiede festzustellen:
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a) Im Russischen sind Komponenten, die auβerhalb von Phraseologismen nicht anzutreffen sind, häufiger (ca 1000 russische gegenüber 350 deutschen Beispielen). Von diesen formal an die Phraseologismen gebundenen Elementen sind im Russischen etwa 600 Adjektive und 100 Verben (die fürs Russische charakteristischen Typen закадычный друг (“Busen-Freund”), бить в баклуши, жить из кулька в рогожку, у кого-либо купило притупило, алтынного вора вешают, а полтинного чествуют, у тороватого дяди денег нет, а богатый скуп, im Deutschen sind diese Typen – klipp und klar oder Maulaffen feilhalten (=gaffen, müβig zuschauen) – selten). b) die deutschen Komponenten weisen unvergleichlich mehr Nominalkomposita auf (das Russische affigiert dafür viel häufiger). So trifft man Typen wie mit jm auf dem Kriegsfuβ stehen (= mit jm über längere Zeit Streit haben), oder jm den Fehdehandschuh hinwerfen (= jn herausfordern, jm den Kampf ansagen, geh.) u.ä. noch und noch, selten aber im Russischen живая летопись “eine lebendige Chronik”( =für jn, der alle Geschehnisse kennt). c) die Aktivität der Komponenten, in Phraseologismen aufzutreten, ist 1,5 mal höher im Deutschen; im Russischen ist der Komponentenbestand vielfältiger. Grund dafür ist, nach Reichstein, die hohe Phraseologismusaktivität folgender deutschen Verben: sein, haben, machen, kommen, gehen, sitzen, bringen, geraten, die zusammen an 30 % aller deutschen Phraseologismen beteiligt sind (z.B. Pech haben, in der Tinte sitzen, in die roten/ schwarzen Zahlen geraten (= Verluste/ Gewinne machen) usw.). d) das heiβt nun auch, dass im Deutschen die Verben in Phraseologismen in ihrer Bedeutungsfunktion relativ abstrakt und unifiziert auftreten. Das Russische kennt dafür bedeutend mehr nominale Abstrakta: душа, шум, сила, вид, дело, случай (z.B. у кого-либо душа нараспашку, чужая душа – потемки, кто-либо душа компании, сила духа). e) Im Deutschen ist die Festigkeit des Komponentenbestandes eines Phraseologismus niedriger als im Russischen: das Deutsche weist, nach Reichstein, mehr Varianten auf vom Typ: Die Karre läuft nicht (= etw. ist völlig in Unordnung, ausweglose Situation) läuft schief steckt im Dreck hat sich verfahren 2. Struktur-syntaktischer Aspekt Nach den Zählungen von Reichstein weist das Deutsche einen höheren Prozentsatz verbaler Phraseologismen auf: 75 % gegenüber Russisch 55%. Beide Sprachen zeigen eine Vorliebe für einfache syntaktische Wortverbindungschemata. Dreigradige Dependenzen des Typs делить шкуру неубитого медведя “das Fell des nicht erschlagenen Bären teilen” sind bereits selten. Typisch fürs Deutsche sind Konstruktionen wie nicht umzubringen sein (=allen Belastungen standhalten), nichts zu sagen haben (=nicht berechtigt sein, Befehle, Weisungen zu erteilen) gegenüber den russischen Besonderheiten wie спустя рукава (Partizipialkonstruktion), печки-лавочки (ohne Konjuktion). 3. Struktur-semantischer Aspekt (semantische Organisation)
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Der Groβteil der deutschen und russischen Phraseologie berührt die gleichen thematischen Gebiete: Bezeichnet werden mit Phraseologismen v.a. Gefühle, Affekte, Charakterzüge, Denken, Zeichen, Information, Gesellschaft, Ökonomie, Recht, Ethik (in dieser Reihenfolge), während phraseologische Bezeichnungen für Erscheinungen der Sphäre der unorganischen Natur, des Schrifttums, der Wissenschaft und Technik usw. äuβerst selten sind. Daraus folgt, dass die Bildung von Phraseologismen vorzüglich in den der menschlichen Psyche nahestehenden Sphären ein sprachliches Universale ist. Jedenfalls bestätigen Russisch und Deutsch den inneren expressiven Charakter der Phraseologismen. Russische und deutsche Phraseologismen entstehen da, wo der Sprecher subjektiv beteiligt ist: für Ausdrucksverstärkungen, Sterben, Vernichtung, Unglück, Glück, Erfolg - Misserfolg, Erregung, Erstaunen, Zorn, Trauer, Wünsche, Angst, Liebe, Antipathie, Hass, Dummheit, Verrücktheit, Abwehr, Verneinung, Trunkenheit u.ä. Diese vom Groβteil der Phraseologismen berührten Themata gehören zu den häufigsten und bedeutendsten im menschlichen Leben. Sie bestätigen das Synonymgesetz von Ullman, nach dem gerade diese häufigen und relevanten Gebiete Tendenz zur Synonymbildung aufweisen. Dabei sind im einzelnen bestimmte Asymmetrien festzustellen. Phraseologismen, die eine emotionelle Reaktion auf Negatives ausdrücken, sind übervertreten. A.D. Reichstein meint, dass alle wesentlichen semantischen Charakteristiken der phraseologischen Systeme keine national-sprachliche Spezialität aufweisen und zu zwischensprachlicher Gemeinsamkeit tendieren. Die oben aufgezählten Unterschiede zwischen deutscher und russischer Phraseologie in Bezug auf die drei genannten Aspekte haben auch Konsequenzen für den 4. Aspekt der Bildung von Phraseologismen im Deutschen und im Russischen. Neue Einheiten in der Sprache werden durch neue Kombinationen oder Veränderung bestehender Einheiten im lexikalischen System, durch Umdeutung (“im Semembestand”) und durch Übernahme neuer materieller und semantischer Elemente aus anderen Sprachen gebildet, wobei Umdeutung und Entlehnung für die Phraseologie die Hauptrolle spielen. Dabei weisen Deutsch und Russisch Ähnlichkeiten in konkreten phraseologischen Bildungscharakteristiken auf, wenn man einzelne phraseologische Makro- und Mikrobildungsmodelle vergleicht (Glazyrin, Nevedomskaja, Mokienko). Nach Reichstein ist ein phraseologisches Modell eine feste Korrelation zwischen Bedeutungstypen einer phraseologischen Gruppe. D.h. die Wortverbindungen, die den Phraseologismen im gleichen Modell zu Grunde liegen, weisen einen typischen Situationsgehalt auf. Beispiel Bedeutung des Phraseologismus Situationsgehalt spezifiert
ФЕ прижать кого-либо к стене (wörtl. jn an die Wand drücken) jn einschüchtern jn in eine unangenehme physische Lage bringen jn an einen unangenehmen Platz bringen
Deutsch und Russisch zeigen hunderte solcher Bildungen der negativen physischen Einwirkung (Makromodell) mit einzelnen Spezifikationen (vgl. показать зубы, дать по шапке, jn durch den Kakao ziehen, jn in die Wüste
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schicken, etw. unter den Tisch wischen usw). Diese Modelle zeigen die Nähe der Bildmotivationen für Phraseologismen im Deutschen und Russischen. Auch hier ist die Untersuchung der Umgangssprache, aber auch der Relation Schriftsprache-Umgangsprache vorrangig. Die Unterschiede in der semantischen Autonomie der Komponenten der Phraseologismen spielen auch eine Rolle bei der Bildung neuer Phraseologismen aus bereits bestehenden. Die relativ niedrige lexikalische und eher strukturelle Funktion des deutschen Verbums im Phraseologismus verursacht ein quantitatives deutsches Übergewicht von phraseologischen Weiterentwicklung wie In der Patsche sitzen In die Patsche bringen Aus der Patsche helfen. Beim typologischen Vergleich Russisch-Deutsch ist der Unterschied von Substantiv und Verb und ihrer semantischen und strukturellen Verschiedenheiten in den beiden Sprachen zentral. Die Substantive des Deutschen tendieren zu struktur-semantischer Ganzheitlichkeit, zur Metaphorisierung und zu semantischer Konkretheit. Von daher die Unterschiede: 1) die Tendenz zu Kompositionsbildungen im Deutschen: russ. cоломенная вдова (Adj.+ Subst) – dt. Strohwitwe (Komp.) russ. бряцание оружием (Subst.+Subst) - dt. Säbelrasseln (Komp.) 2) Metaphorisierung im Deutschen gegenüber Affigierung im Russischen zum Ausdruck der Expressivität: dt. der blaue Brief (=Kündigung) russ. полюшко поле. Gegenüber dem Russischen zeigt das deutsche Verb weniger die Tendenz zur Konkretisierung (und damit Metaphorisierung) und Komposition. Im deutschen Satz dominiert lexikalisch das Substantiv. Die verbalen Phraseologismen sind quantitativ besser entwickelt als im Russischen, aber die Tendenz zur bloβ strukturellen Funktion macht die verbalen Phraseologismen gegenüber den russischen in Bezug auf die innere qualitative Organisation ärmer, das deutsche phraseologische System ist damit regelmässiger als das Russische. Nach Reichstein hat die groβe Ähnlichkeit zwischen russischem und deutschem phraseologischem System extra- und intralinguistische Gründe. Gemeint sind die Gemeinsamkeiten in Bewusstsein, Gesellschaftsprozessen, Kultur und langzeitiger Sprachkontakt einerseits, sowie universelle Gesetze und allgemein semantische Mechanismen andererseits. VI.VERGLEICH UND PHRASEOLOGISCHER MODELLBEGRIFF Äuβerst nützlich erweist sich der Modellbegriff für kontrastive Untersuchungen typologischer und diachronischer Art. Bei der Gegenüberstellung der Phraseologie zweier (oder mehrerer) Sprachen nach den Modellen, denen ihre Phraseologismen angehören, gelingt es, die ganze Komplexität des Phraseologismus gleichzeitig zu erfassen. Das phraseologische Modell besteht aus strukturell-syntaktischen und inhaltlichen Invarianten. Nicht jeder Phraseologismus gehört einem Modell an, das verbreitet ist, aber jeder Phraseologismus stellt potentiell ein Modell dar, aus dem
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Serien hervorgehen können. Der höhere Abstraktionsgrad der Modelle erlaubt die Systematisierung scheinbar individuell gebildeter Wortverbindungen. In der kontrastiven Phraseologie ermöglicht das Modell die Gegenüberstellung thematisch, lexematisch und syntaktisch verwandter Phraseologismen nach der inneren Form, d.h. aber auch nach der Bildhaftigkeit und damit den Vergleich der Bildhaftigkeit zweier (oder mehrerer) Sprachen. Sie gibt damit auch eine Vorstellung von den Mitteln zum Ausdruck der Expressivität in den betreffenden Sprachen und kann damit über die linguistische Phraseologie hinaus für die Stilistik, v.a. aber für die semantische Typologie (Wortfeldproblematik) nutzbar gemacht werden. Das deutlichste Beispiel zum Vergleich Russisch – Tschechisch liefert Mokienko. Mokienko geht aus vom phraseologischen Thema “schlagen, bestrafen”. Seine Arbeit zeichnet sich durch erschöpfende Behandlung des literatur- und umgangssprachlichen Materials aus [Mokienko 1980]. Die Wahl des Themas macht bereits eine syntaktische Modellbedingtheit sichtbar. Alle untersuchten Phraseologismen müssen eine verbale Komponente enthalten, und in ihr oder im ganzen Phraseologismus erscheint das Thema “schlagen”. Die tschechische und russische Sprach- und Kulturgeschichte entwickelte sich unter so verschiedenen Bedingungen, dass trotz der slawischen Verwandtschaftsbeziehung kein eindeutiges Resultat zu erwarten war. Mokienko weist fünf phraseologische Modelle und zwei Zusatzgruppen nach (V = Verb, S = Substantiv) mit folgender Charakterisierung der Komponenten: I. rus. дать / tschech. dat + S = schlagen A. S: deverbativ von Verben des Schlagens B. S: nicht von Verben des Schlagens abgeleitet C. S: in übertragener Bedeutung 1. S: Speisenbezeichnung 2. S: Schlagwerkzeugbezeichnungen 3. S: Geschirrbezeichnungen 3. S: mit Bad zu tun II. V(kausativ) + S (oder seine Periphrase) “Schlag” V (russ): поднести V (tschech) vlepit всыпать vrazit врезать uštědrit накласть vsolit сделать udelat III. V des Schlagens + Richtung des Schlagens (als S. oder Präp+S) A. 1. S: Gesicht, Kopf, Auge, Nase, Wangen, Ohren, Hals, Nacken, Schläfen 2. S: andere Körperteile 3. S.: Kleidung (nur im Tschechischen !) B. 1. Verben mit gemeinsamer Bedeutung “zusammengeschlagen, brechen, vernichten) 2. V. mit gemeinsamer Bedeutung “plötzlich schlagen, auffallen” 3. zerdrücken 4. V mit gemeinsamer Bedeutung “reiben, sauber machen, waschen”. 4. V mit gemeinsamer Bedeutung “gieβen, salzen”
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IV. V. des Schlagens + Instrument des Schlagens (S oder Präp. + S) A. 1. S: Knute, Riemen 2. S: Peitsche 3. S: Knebel 4. S: Faust, Hand 5. S: andere Instrumente, mit denen man schlagen kann B. 1. V: (leicht) berühren 2. V: plötzlich schlagen 3. V: wärmen, verbrennen 4. V: gehen, führen 5. V: einreiben, abrasieren 6. V: abmessen 7. V: begrüssen, segnen V. V des Schlagens + Art und Weise (Wort, Wortverbindung, Satz) A. 1. mit Adverb 2. mit S oder Präp. + S 3. Vergleichskonstruktion (S + kak / jak “wie’) 4. mit Tautologien 5. mit abgekürzten Sätzen B. 1. V: schlagen (fest) 2. V: reiben, kratzen 3. V: schreiben 4. V: andere Tätigkeiten Dazu kommen noch zahlreiche Phraseologismen, in denen die in den Modellen II - V obligatorischen Verben des Schlagens und дать / dat des Modells I nicht auftreten. Dazu gehören: VI. Beschreibung der konkreten Tätigkeiten, die mit Schlägereien oder physischer Bestrafung verbunden sind: 1. die Innereien herausziehen 2. Haare abziehen VII. Auβerhalb konkreter Tätigkeiten des Schlagens; feste Wortverbindungen der Struktur V+S aus den anderen Wortbereichen: 1. Heilen 2. Hygiene 3. Kleiderpflege 4. Essen (Zubereitung) 5. Handwerk 6. individuelle Motivationen (Zu diesen Modellen gibt Mokienko eine Fülle von Beispielen). Der Vergleich Russisch – Tschechisch zeigt also eine bestimmte Stabilität in der Struktur und Semantik der verglichenen Phraseologismen, die es ermöglichen, einen Groβteil des Materials zu Modellen zu gruppieren. Der Vergleich der nominalen und verbalen Teile zeigt assoziative und synonymische Zusammenhänge. Tschechisch und Russisch weisen also eine starke Ähnlichkeit im verglichenen phraseologischen Bedeutungsfeld auf, d.h. die Motivationen der bildhaften Ausdrücke sind in beiden Sprachen die gleichen.
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Die Unterschiede sind minimal: 1) das Tschechische zeigt eine reich entwickelte Kleidersynonymik (Typ III A 3); 2) dagegen ist Typ IV (im Tschechischen) im Gegensatz zum Russischen schwach entwickelt. Zur Demonsration der Nützlichkeit des phraseologischen Modellbegriffs für vergleichend-historische Arbeiten wären natürlich alle slawischen Sprachen heranzuziehen. VII. ÄQUIVALENZBEZIEHUNGEN IN DER PHRASEOLOGIE Äquivalenzfaktoren Äquivalenzfaktoren zwischen den Lexikoneinheiten (LE) zweier Sprachen werden im wesentlichen durch fünf Faktoren bestimmt: 1. die denotative Bedeutung 2. die Konnotation 3. der Typ der Lexikoneinheit (LE-Typ) sowie die Wort- und Phrasemklasse 4. die Kollokabilität und Valenz 5. die Beschaffenheit des Formativs: Komponentenstruktur und –bestand, Motiviertheit und Bildlichkeit, euphonische Mittel. Die denotative Bedeutung (1) wird bestimmt durch den Bezug des sprachlichen Zeichens auf das reale oder begriffliche Objekt bzw. auf den realen oder begrifflichen Sachverhalt, während die Konnotation (2) die stilistischen oder Gebrauchseigenschaften der Lexikoneinheiten, ihre expressiven bzw. emotionalen Züge charakteresiert. Der LE-Typ (3) wird durch seine Struktur und durch die Art (idiomatisch / nichtidiomatisch) seiner Gesamtbedeutung bestimmt. Als LE-Typen unterscheidet man einerseits a) Einwortlexeme (EWL), b) Mehrwortlexeme (MWL) c) Phraseme (PHR) und andererseits a) Einworttexteme (EWT) b) Phraseotexteme (PHT). Die LE-Typen sind in allen Sprachen vorhanden, sie gehören zu den sprachlichen Universalien, nur ihre Verteilung auf die einzelnen Sprachen, das spezifische Gewicht, das ein LE-Typ in dieser oder jener Sprache hat, ist verschieden. Die Kollokabilität und die Valenz (4) spielen bei Äquivalenzbeziehungen eine groβe Rolle. Die völlige Kongruenz der Valenz ist eine wichtige Voraussetzung für das Vorhandensein von Äquivalenz. Dagegen ist hinsichtlich der Kollokabilität Äquivalenz auch bei gewissen Einschränkungen und bei nur teilweiser Kongruenz möglich. Viele Fälle von Teiläquivalenz gehen auf das Konto von Unterschieden in der Kollokabilität. Der fünfte Faktor, die Beschaffenheit des Formativs (5), bezieht sich auf den Komponentenbestand des Formativs, auf seine euphonischen Besonderheiten oder Eigenschaften, wie Lautmalerei, Assonanz, Alliteration, Reim, Rhythmus oder Akzent. Dieser Faktor ist ausgesprochen sprachspezifisch, er ist äuβerlicher, formaler Natur und spielt bei Synonymie- und Äquivalenzbeziehungen nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings hat er einen gewissen Einfluss auf die Konnotation.
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Gliederung der Äquivalenztypen Es gibt in letzter Zeit einige Vesuche zur Systematisierung der Äquivalenzbeziehungen und zur Aufstellung von Äquivalenztypen. Sie gehen meist von der allgemeinen Äquivalenztheorie aus und verfolgen je nach Ausgangspunkt unterschiedliche Ziele. Es ist wichtig festzustellen, unter welchem Gesichtspunkt, mit welchem Ziel und auf welcher sprachlichen Ebene, ob Text oder Einzelelement, die Äquivalenz betrachtet wird. Übersetzungstheorie, übersetzerische und sprachpädagogische Sprachpraxis haben hinsichtlich der Äquivalenz unterschiedliche Standpunkte, und je nach dem Standpunkt variiert der Äquivalenzbegriff, unterscheiden sich die Kriterien für die Bewertung der Äquivalenz. Unter dem Gesichtspunkt der Äquivalenz des Gesamttextes kann die Äquivalenz eines einzelnen Textelements an Bedeutung verlieren und unberücksichtigt bleiben. Die Bewertungskriterien der Äquivalenz einer Konstruktion oder eines Ausdrucks sind in der konfrontativen und typologischen Linguistik strenger, weil es gilt, die Entsprechungen und Unterschiede zwischen den einzelnen Sprachen nicht nur hinsichtlich der Semantik, sondern auch hinsichtlich der formalen Seite in Bezug auf die Struktur des Formativs auf allen sprachlichen Ebenen herauszuarbeiten. Wieder anders wird die Einstufung und die Bewertung der Äquivalenz aus lexikographischer Sicht ausfallen, wo die Notwendigkeit der Übersetzung der jeweiligen Lexikoneinheit in die Zielsprache zu Kompromissen hinsichtlich der formalen Seite zwingt. Was die Äquivalenz von Lexikoneinheiten anbetrifft, so muβ man zunächst zwischen quantitativer und qualitativer Äquivalenz unterscheiden [nach R.Eckert 1992]. 1. Die quantitative Äquivalenz gliedert sich nach der Zahl der Äquivalente in der Zielgruppe. Man unterscheidet drei Arten: 1.1. Die 1:1 Entsprechung, d.h. eine Lexikoneinheit der Ausgangssprache (AS) entspricht nur einer Einheit der Zielsprache (ZS), unabhängig von der Qualität der Äquivalenz. Z.B.: russ. гордиев узел – dt. gordischer Knoten russ. рыцарь без страха и упрека – dt. Ritter ohne Furcht und Tadel russ. запретный плод – dt. verbotene Frucht 1.2. Die 1: mehr als 1-Entsprechung, d.h. eine AS-Lexikoneinheit hat zwei oder mehr ZS-Entsprechungen unabhängig von der Qualität der Äquivalente. Z.B.: russ. бить баклуши – dt. Däumchen drehen, auf der fauelen Haut liegen, sich einen sonnigen Lenz machen, eine ruhige Kugel schieben usw. dt. in Saus und Braus leben – russ. жить припеваючи, кататься как сыр в масле, не жизнь, а малина; не жизнь, а масленницa и т.д. 1.3. Die 1: 0-Entsprechung, wenn kein Äquivalent vorliegt. Z.B.: russ. красный косач (= Geldschein, der 1000 Rubel wert ist) russ. стричь купоны (=von Wertpapieren leben) russ. гони монету (=die Aufforderung, das Geld sofort zu bezahlen) dt. freie Station (=freie Unterkunft und Verpflegung) dt. bei jm sitzt der Pleitegeier auf dem Dach (=jd ist vom Bankrott bedroht). 2. Die qualitative Äquivalenz gliedert sich nach der Beschaffenheit der Äquivalente, die von den oben genannten Äquivalenzfaktoren abhängt, die den Äquivalenzgrad bestimmen. Man unterscheidet 4 Typen:
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2.1. Volläquivalenz bedeutet volle Übereinstimmung in der Semantik (denotative Bedeutung und Konnotation, in Kollokabilität und Valenz, im LE-Typ, gleiches oder ähnliches Bild, gleiche oder ähnliche Motiviertheit): russ. строить на песке – dt. auf Sand bauen russ. играть с огнем – dt. mit dem Feuer spielen russ. носить на руках – dt. auf Händen tragen 2.2. Teiläquivalenz liegt vor bei Nichtabdeckung der vollen Sememstruktur der AS-Lexikoneinheit durch das Äquivalent, bei Unterschieden in der Konnotation, bei Abweichungen in der Formativstruktur (anderes Bild), bei Abweichungen vom LE-Typ, wenn denotative Bedeutung und Konnotation gewahrt bleiben: Russ. стреляный воробей – dt. ein alter Hase (sein) Russ. китайская грамота – dt. böhmische Dörfer Russ.утереть нос кому–либо – dt. jn in die Tasche stecken 2.3. Ersatzäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik der AS-Lexikoneinheit nur mit Hilfe einer Definition oder Umschreibung in Form einer Kollokation oder mit Hilfe einer allgemeinen Paraphrase ohne konnotative Entsprechung wiedergegeben werden kann, wenn der LE-Typ nicht beibehalten werden kann, z.B. Phrasem durch ein Einwortlexem bzw Mehrwortlexem bzw. eine Kollokation ohne Bild und Konnotation. Z.B.: russ. перемывать косточки – dt. jn durchhecheln russ. вертеться как белка в колесе – dt. (nur noch) rotieren russ. сплошь и рядом – dt. andauernd dt. jm geht das Licht auf – russ. кого-либо осенило dt. verdienen mit einem grossen V schreiben – russ. ставить материальную выгоду на первое место dt. sein Sparschwein schlachten – russ. пустить в ход свои сбережения 2.4. Nichtäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik, besonders die denotative Bedeutung nicht übereinstimmt. Wenn Kongruenz im Formativ vorliegt, der Denotationsbereich aber differiert, liegt ein besonderer Fall von Nichtäquivalenz vor, den man als “falschen Freund” bezeichnet. Z.B.: russ. битый час (=eine Ewigkeit) und dt. eine geschlagene Stunde, oder russ. от случая к случаю (=ab und zu) und dt. von Fall zu Fall (=in jedem Einzelfall) M.Heesch hat die vier Äquivalenztypen von O. Kade auf die Phraseologie angewandt. Er unterscheidet (mit geringfügig modifizierter Reihenfolge): 1. die totale Äquivalenz (in semantischer und pragmatischer Hinsicht); 2. die approximative Äquivalenz (mit gewissen Unterschieden in semantischer und pragmatischer Hinsicht); 3. die fakultative Äquivalenz (bei mehreren ZS-Äquivalenten); 4. die Null-Äquivalenz, wobei es sich bei den ZS-Äquivalenten sowohl um Phraseologismen als auch um Wörter handeln kann. A.Kunin spricht von monoäquivalenter phraseologischer Entsprechung, die total oder partiell sein kann, und von selektiver äquivalenter phraseologischer Entsprechung, die sich in der Phrasemsubstitution äuβert [runin 1984]. Zum Problem der Äquivalenz aus phraseographischer Sicht nehmen auch Autoren des “Kurzen Russisch-deutschen phraseologischen Wörterbuchs” [1977] Stellung. An Wiedergabemöglichkeiten russischer Phraseme ergeben sich: 1. direkte phraseologische Äquivalente: закрывать глаза на что-либо =die Augen vor etw. verschlieβen;
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2. indirekte phraseologische Äquivalente: бить баклуши = Däumchen drehen, auf der faulen Haut liegen; 3. direkte lexikalische Äquivalente: козел отпущения =’Sündenbock’; 4. indirekte lexikalische Äquivalente: перемывать косточки кому-либо ‘jdn durchhecheln, über jdn herziehen’ 5. Umschreibung durch Wortfügungen oder Sätze: хоть топор вешай = ‘die Luft ist hier zum Schneiden, hier ist ein ganz schöner Mief’. Daraus folgt, dass sie die Äquivalente nach dem Äquivalenzgrad und nach LE-Typen gliedern, wobei sie unter 2. im wesentlichen die Phrasemsubstitution verstehen. Eine gewisse Wertung der Äquivalente erfolgt durch die Reihenfolge der Wiedergabemöglichkeiten. A.D.Reichstein widmet ein ganzes Kapitel der zwischensprachlichen Entsprechung phraseologischer Einheiten und damit der Äquivalenzproblematik. Er unterscheidet generell die aspektuale (аспектное) Entsprechung, d.h. die Kongruenz im Formativ, im Komponentenbestand und in der grammatischen Struktur, und die funktional-inhaltliche (функционально-смысловое) Entsprechung, d.h. die Identität im Semem bzw. Semembestand und in der Konnotation [Reichstein 1980: 23 – 56]. Aus dem wechselseitigen Verhältnis dieser beiden Kongruenzen ergeben sich für die phraseologischen Einheiten folgende Kongruenztypen: 1. Identität, bei Deckung der aspektualen und funktional-inhaltlichen Entsprechung, z.B. играть роль ‘eine Roll spielen’; 2. lexikalische Varianz oder strukturelle Synonymie, d.h. Identität der funktional-inhaltlichen Entsprechung bei Abweichung im aspektualen Bereich, z.B. намылить голову ‘den Kopf waschen’; 3. Hyper-Hyponymie, geringe Abweichungen in der funktional-inhaltlichen Entsprechung bei Identität der aspektualen Entsprechungen, z.B. мелкая рыбешка ‘kleine Fische’ (im Dt. sowohl von Menschen als auch von Dingen, im Russ. nur von Menschen); 4. stilistische Synonymie, d.h. Abweichung auf Kosten der stilistischen Bedeutung, z.B. море по колено кому-л. (разг) ‘ jd fürchtet weder Tod noch Teufel’, (normal- o. hochspr.); 5. Homonymie und Polysemie, d.h. gröβere oder kleinere Unterschiede in der funktional-inhaltlichen Entsprechung bei Identität der aspektualen Entsprechung, z.B. язык прилип к гортани ‘jdm klebt die Zunge am Gaumen (= jd ist baff’ – dt. ‘jd ist durstig’) 6. Enantiosemie, d.h. Identität der aspektualen Entsprechung bei Gegensätzlichkeit auf funktional-inhaltlicher Ebene, z.B. у кого-л. каша в голове - jd hat Grütze im Kopf mit der jeweiligen Bedeutung russ. ‘jd ist klug’ – dt. ‘jd ist dumm’. Aus der Konstellation der beiden Kongruenzkriterien gewinnt Reichstein drei Äquivalenztypen: 1. volle und nichtvolle struktur-semantische Äquivalente; 2. funktional-inhaltliche Äquivalente; 3. Pseudoäquivalente (“falsche Freunde”). In anderem Zusammenhang unterscheidet er phraseologische und lexikalische Äquivalente und Äquivalente in Form von veränderlichen Wortlkomplexen, sowie unter quantitativem Gesichtspunkt eindeutige Entsprechung (1:1), nichteindeutige
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Entsprechung (1: mehr als 1), darunter nichtvolle struktur-semantische und funktional-inhaltliche Äquivalente, und schlieβlich polyäquivalente Entsprechungen (1: viele), besonders bei Phraseotextemen [Reichstein 1980: 32]. Ungeachtet der sehr verworrenen Terminologie, die die Verständlichkeit seiner Darlegungen erschwert, hat Reichstein die umfassendste Darstellung der Äquivalenzverhältnisse in der Phraseologie geliefert. TEIL II. ÜBUNGEN I. AUFGABEN ZUR BEDEUTUNG DER PHRASEOLOGISCHEN EINHEITEN Aufgabe 1. Ordnen Sie den Wendungen die passende Bedeutungserklärung zu:
a) b) c) d) e) f) g) h)
unermüdlich und ununterbrochen auf jn einreden etw. ist ganz gleich, völlig egal so handeln, genau das tun, was ein anderer will etwas überall erzählen eine Gefahr voraussehen, wittern im Vergleich zu anderen nicht geizig sein (wollen) js Arbeit, Pläne stören seine Argumente, ohne Erfolg, bereits alle dargelegt haben
O etw. an die groβe Glocke hängen O jm in die Quere kommen O etw. ist gehupft wie gesprungen O all sein Pulver verschossen haben O jm ein Loch in den Bauch reden O nach js Pfeife tanzen O Lunte riechen O sich nicht lumpen lassen Aufgabe 2. Bei jeder Bedeutung finden Sie drei Phraseologismen, von denen nur einer passt. Markieren Sie den richtigen mit einem x:
von etw. gibt es sehr wenig 1. etw. an den Fingern abzählen können 2. etw. steht auf der Kippe 3. darüber schweigt des Sängers Höflichkeit etw. übereilt tun 1. jm ins Wort fallen 2. etw. übers Knie brechen 3. grünes Licht geben plötzlich wütend werden 1. an die Decke gehen 2. es brennt an allen Ecken und Enden 3. einen Streit vom Zaune brechen eine immer traurige, lustlose Person 1. rote Zahlen 2. eine trübe Tasse 3. das A und O Aufgabe 3. Gehen Sie nun umgekehrt vor wie bei 2
das dicke Ende kommt noch
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1. die endgültige Entscheidung 2. das Schwierigste, die unangenehme Überraschung wird noch folgen 3. man hat viel Ärger, Kummer mit etw. / jm einen Streit vom Zaun brechen 1. im Gefängnis, im Zuchthaus sitzen 2. leichtsinnig, ausgelassen sein 3. absichtlich einen Streit beginnen sich ein Herz fassen 1. frei aussprechen, was einen bedrückt 2. einen mutigen Entschluss fassen 3. ehrlich sagen, was man denkt und fühlt da liegt der Hase im Pfeffer 1. das ist die eigentliche Ursache, die gröβte Schwierigkeit 2. nicht ganz bei Vestand sein 3. darüber spricht man nicht ins Kraut schieβen 1. sich immer mehr verschulden 2. rasch zunehmen, sich ungehemmt ausbreiten 3. nicht wählerisch sein etw. steht auf des Messers Schneide 1. der Ausgang, das Ergebnis ist noch ungewiβ 2. etw. als hoffnungslos, als verloren betrachten 3. etw. sehr stark übertreiben jm steht der Kopf nicht nach etw. 1. keine Lust zu etw., kein Interesse an einer Sache haben 2. energisch abgelehnt werden 3. sich nicht so leicht irreführen lassen Aufgabe 4. Positive menschliche Eigenschaften – phraseologisch ausgedrückt:
1. Hilfsbereitschaft 2. Gewissenhaftigkeit 3. Bescheidenheit - sich nach der Decke strecken - für jn die Kastanien aus dem Feuer holen - jm unter die Arme greifen - die Kirche im Dorf lassen - der Katze die Schelle umhängen - Ernst machen mit etw. - etw. auf die Schulter nehmen - etw. auf den Grund gehen - etw. unter die Lupe nehmen - jm fällt keine Perle aus der Krone Stellen Sie fest, welche Bedeutungsunterschiede zwischen den Phraseologismen unter der gleichen Rubrik bestehen! Aufgabe 5. Negative menschliche Eigenschaften – phraseologisch ausgedrückt:
1. Leichtsinn 2. Dummheit 3. Feigheit
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- ins Blaue hineinreden - Manschetten haben vor jm - Stroh im Kopf haben - klein beigeben - das Herz rutscht jm in die Hose - eine lange Leitung haben - die Weisheit nicht gerade mit dem Löffel gegessen haben - kein groβes Licht sein - selber den Ast absägen, auf dem man sitzt - die Flagge streichen Stellen Sie fest, welche Bedeutungsunterschiede zwischen den phraseologischen Einheiten unter der gleichen Rubrik bestehen! Aufgabe 6. Wählen Sie für die hervorgehobenen Satzglieder die passenden phraseologischen Ausdrücke und formen Sie die Sätze entsprechen um:
a) “Sie sind offensichtlich nicht tapfer genug sich einzugestehen, dass Sie Ihre Firma in den Ruin gewirtschaftet haben!?” b) Er hatte über seine Kräfte gearbeitet, seine Gesundheit miβbraucht. c) “Du, Ina, es ist einfach zu eng in unseren Räumen. Wir brauchen mindestens noch zwei Zimmer mehr”, sagte Doris besorgt. d) Sie waren wohl beide sehr darauf bedacht, die wenigen Stunden ihres Zusammenseins mit unvorsichtigen Worten nicht zu gefährden. Sie paβten auf, alle beide. e) Ein paar Tage später hat sie dann behauptet, der Job gefalle ihr nicht und ist mit allem, was sie besaβ, verschwunden. f) Wir haben uns eigentlich nie richtig gestritten. g) “Ich habe keine Lust mehr, noch etwas zu sagen, denn ihr verdreht jedes meiner Worte.” -
Von allen guten Geistern verlassen sein Manns genug sein Mit etwas Schindluder treiben; aus allen Nähten platzen Mit Sack und Pack sich in die Wolle kriegen jm das Wort im Munde (her)umdrehen auf der Hut sein
Aufgabe 7. Ordnen Sie die Ausdrücke aufgrund ihrer Bedeutung den entsprechenden Schlüsselbegriffen zu:
a) /Ablehnung/:……………………………………………………………….. b) / Unsicherheit/:…………………………………………………………….. c) /Misserfolg/:………………………………………………………………... d) / Selbstbeherrschung/:……………………………………………………. 1. um den Brei herumreden 2. keine Miene verziehen 3. einen groben Bock schieβen 4. aufs Geratewohl 5. mit etw. ist es Essig 6. auf dem Holzweg sein
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7. kaltes Blut bewahren 8. jm was husten 9. auf Granit beiβen 10. sich nicht aus der Ruhe bringen lassen 11. ohne mit der Wimper zu zucken II. AUFGABEN ZUM ERKENNEN UND VERSTEHEN PHRASEOLOGISCHER EINHEITEN IM KONTEXT Aufgabe 1. Lesen Sie die Kurznachrichten und unterstreichen sie die phraseologischen Ausdrücke. Formulieren Sie dann die Nachrichten mit eigenen Worten und nennen Sie Stamm- bzw. Infinitivform der Phraseologimen:
Saddam läβt sich nicht so leicht in die Enge treiben. Präsident Busch hat mit seiner Doppelstrategie, dem Ultimatum des Sicherheitsrates und dem Gesprächsangebot an Bagdad, nicht viel mehr erreicht, als Saddam den Ernst der Lage klar zu machen und ihn zur Freilassung der Geiseln zu veranlassen. Inzwischen hat sich weitgehend der Eindruck verfestigt, als wollten die USA und mit ihr die Industriestaaten einen Krieg ums Öl führen. Um einen solchen verwerflichen Krieg zu verhindern, erscheinen dann auch ein paar Konzessionen an den Irak nur als recht und billig. Die Geiseln haben im Kalkül Saddams ihre Schuldigkeit getan. Aufgabe 2. Welche Phraseologismen stehen im Text, und wie kann man ihre Bedeutung in diesem Kontext erläutern? Beantworten Sie die Fragen zum Text.
Aus dem Fuβballwelt: Polster trat ins Fettnäpchen, jetzt muss er Bankerl sitzen Der Stein des Anstosses: Als Toni Polster im letzten Spiel ausgetauscht wurde, schleuderte er wutenbrannt sein Trikot Richtung Trainerbank. Für die Reporter und die Fans war’s klar – er hatte das Vereinswappen in den Dreck geschleudert. Geradezu ein Verbrechen im fuβballverrückten Andalusien. Der FC Sevilla setzte Konsequenzen, Polster wurde auf die Tribüne verbannt. Noch dazu sind seine Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung endgültig ins Stocken geraten. Die beiden weiteren österreichischen Spanien-Legionäre sehen sich dafür am Sonntag. Atletico Madrid (Rodax) emfängt Epaňol Barcelona (Orgis). Fragen: 1) In welcher Mannschaft spielt Toni Polster? 2) Was tut er beim letzten Spiel? 3) Welche Reaktion löste seine Tat bei den Fans und den Reportern aus? 4) Wie stehen die Verhandlungen über die Verlängerung seines Vertrags? Aufgabe 3. Schlagzeilen lesen und verstehen...
1. Worum handelt es sich in den Zeitungsartikeln mit folgenden Überschriften? 2. Wo finden Sie auch im Text Phraseologismen? 3. Welche phraseologische Ausdrücke stehen in wörtlicher Bedeutung? 1. Groβ- und Kleinschreibung nach wie vor “heiβes Eisen” An den Wiener Gesprächen zur deutschen Orthographie-Reform nahmen 50 Wissenschaftler und Experten aus zehn Ländern teil. 2. Fleisch-Skandal: Fauler Zauber mit heiβer Ware
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Wie ein irisches Handelshaus und ein deutscher Kühlhausbesitzer mit radioaktiv verseuchten Rindfleisch Millionen machen wollten. 3. “Für einige Jahre blaues Auge” Nach dem Fall Barschels fangen die Probleme für die Bonner CDU-Führung erst an – dazu kommt noch das ewige Gezänk zwischen CDU und CSU… 4. Vom Tuten und Blasen Mal so richtig auf die Pauke hauen, den Traum erfüllen sich Zehntausende Deutsche jede Woche. In Blaskapellen und Spielmannszügen marschieren sie zu “Preuβens Gloria” oder “Das Lieben bringt groβ’ Freud“. Das ist meist keine hohe Kunst, bringt aber immer groβen Spaβ – spätestens beim Bier oder für die Jungen beim kleinen Flirt hinter der Pommesbude. Aufgabe 4. Was steht im Kriminalroman? Lesen Sie die Textausschnitte und beantworten Sie danach die Fragen:
1. Der Gangsterboss kriegt den Hals nicht voll und will sich auch einen Teil des Rauschgiftgeschäfts unter den Nagel reiβen. Und Pridi Pibul hat versucht, mit Hilfe seiner kleinen Schwester einen Heroinhandel auf eigene Faust aufzubauen”. 2. Und wer, zum Teufel, hat den Pibul den FBI auf den Hals geschickt?” – fuhr der Managertyp auf. 3. Bisher hatte der Mädchenhändlerboss die Finger vom Rauschgift gelassen.” 4. “Ob die Aktion der Polizei völlig lautlos ablaufen würde, lieβ sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Und da lag der Hase im Pfeffer.” 5. “Die Aktion musste aufs Haar genau vorbereitet werden. Wir planten nämlich nicht etwa, uns einfach auf Biegen und Brechen in die Höhle des Löwen zu stürzen.” 6. “Unsere Gegner waren offenbar noch viel zu geschockt, um an Widerstand zu denken. Und zu realistisch, um sich mit gefesselten Händen gegen vier Revolver eine Chance auszurechnen. Wahrscheinlich zerbrachen sie sich die Köpfe darüber, ob es vielleicht doch noch eine Möglichkeit für sie gab, den Hals aus der Schlinge zu ziehen.” Die Fragen: 1. Zwischen welchen Personen bestand der Konflikt und aus welchem Grund? 2. Durch welche Organisation war Pridi Pibul auβerdem noch bedroht? 3. Hat sich der Boss des Mädchenhandels schon immer auch mit Rauschgift beschäftigt? 4. Was war die spannendste und wichtigste Frage in der gegebenen Situation? 5. Was wollte die Kriminalpolizei mit Sicherheit nicht tun? 6. Worüber dachten die geschnappten Verbrecher nach? Aufgabe 5. Die Sätze der Übung stammen aus den Werken von Franz Werfel und Siegfried Lenz. Finden Sie darin die phraseologischen Ausdrücke und ordnen Sie ihnen die unten angegebenen bedeutungsverwandten Lexeme zu:
1. “Strampfschritte hat er bei seinen Drohungen gemacht, und seine grauen, tiefliegenden Augen suchten mich, zuletzt immer mich – ich weiβ auch
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nicht warum; ich weiβ nur, dass er mich aufs Korn nahm, wenn er von den Qualen sprach, die auf uns warteten.” 2. Auf einmal reckte er sich, nahm von einem Beisitztisch einige Papiere und bat den Chef zu sich, bat ihn ganz nah zu sich heran, und er, der alle sonst in die Tasche steckt, sah sich ein wenig verlegen um…” 3. Wer weiβ. Vielleicht ist es der, den das Gericht herausgeschickt hat, um den Chef unter die Lupe zu nehmen, und dem er selbst den Stuhl vor die Tür gesetzt hat…” 4. Einige kleine Formalitäten müssen Sie in Kauf nehmen, Herr Adler!” 5. “Die Wendeltreppe und den Separateingang der Lehrer hatte ich nicht in Rechnung gezogen.” 6. “Nun ging ich hinter ihm her, so dass er’s nicht merken konnte und ich ihn doch nicht aus den Augen verlor.” 1. bedenken; 2. überlegen sein 3. verfolgen 4. beobachten 5. untersuchen 6. mit etwas rechnen 7. hinauswerfen, kündigen III AUFGABEN ZUR BESTIMMUNG DER ÄQUIVALENZBEZIEHUNGEN VON DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN PHRASEOLOGISMEN A. Aufgabe 1. Ergänzen Sie die Gruppen (1) bis (4) mit weiteren Beispielen aus Ihrer Muttersprache – jeweils im Vergleich mit dem Deutschen!
(1) die Katze im Sack kaufen - to buy a pig in a poke (2) mit dem Feuer spielen – to play with a fire (3) die erste Geige spielen – to play first fiddle (4) wie ein Elefant im Porzellanladen – like a bull in a chinashop B. Andere Sprachen, andere Bilder ?
Auf die Frage, worin das Wesen des Übersetzens in fremde Sprachen zu sehen sei, soll der österreichische Schriftsteller und Kritiker Karl Kraus (1874 – 1936) sehr treffend geantwortet haben: “Übersetzen ? Ganz einfach: Üb’ ersetzen!’ Oft vergleicht man das Übersetzen in eine andere Sprache auch mit dem Übersetzen von einer Küste zu fremden Gestaden, wo andere Menschen wohnen und ein anderer Wind weht… Aufgabe 1. Wie heiβen die gekennzeichneten Phraseologismen in Ihrer Muttersprache? Handelt es sich bei den Entsprechungen um den Äquivalenztyp (1), (2), (3) oder (4) (nach der Klassifikation von R.Eckert)?
Auf die Schliche gekommen Als man P. Diebstahl von Baumaterial vorwarf, gestand er gleich ein, dass er lange Finger gemacht habe. So kam er noch einmal mit einem blauen Auge davon. Die kritischen Worte gingen aber nur zu einem Ohr rein und zum anderen raus. Schon bald reiste er wieder auf die krumme Tour. Lange dauerte es nicht, bis man P. erneut auf die Schliche kam und ihm endgültig das Handwerk legte.
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Sonntagabend Thomas lässt den Kopf hängen. Er hat schlechte Laune und macht ein Gesicht wie sieben sieben Tage Regenwetter. “Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?” fragt der Vater. “Irgenwo drückt doch der Schuh!” “Ach, morgen schon wieder in die Schule”, murrt Thomas, “ich hab zur Zeit vom Unterricht die Nase voll. In Mathe verstehe ich sowieso nur Bahnhof, und die chemischen Formeln sind mir böhmische Dörfer. Ausgerechnet morgen schreiben wir auch noch eine Arbeit! Hoffentlich geht das nicht voll gegen den Baum.” “Aber, aber, wer wird denn gleich die Flinte ins Korn werfen! Es ist nun mal nicht alle Tage Sonntag”, versucht der Vater zu trösten. “Reiβ dich ein bisschen am Riemen, das kriegst du schon in den Griff! “ Aufgabe 2: Die beiden vorstehenden Texte enthalten 6 bzw. 11 Wendungen. Wir führen sie noch einmal auf. Ordnen Sie ihnen die richtigen Bedeutungserklärungen zu! 1) jm auf die Schliche kommen 2) lange Finger machen
a) js Machenschaften ein Ende setzen b) etw. auf unlautere Weise zu erreichen suchen 3) mit einem blauen Auge davonkom- c) etw. nicht hören wollen men 4) etw. geht zu einem Ohr rein und zum d) js heimliche Absichten durchschauen; js heimliches Tun aufdecken anderen wieder raus 5) auf die krumme Tour reisen e) glimpflich davonkommen 6) jm das Handwerk legen f) stehlen 1) den Kopf hängen lassen ( … ) 2) ein Gesicht machen wie drei Tage Regenwetter ( … ) 3) jm ist eine Laus über die Leber gelaufen ( … ) 4) jn drückt der Schuh ( … )
a) Unbekannte / unverständliche Dinge b) griesgrämig / trübsinnig aussehen c) etw. geht daneben / misslingt
d) vor einer Schwierigkeit den Mut verlieren; aufgeben 5) von jm / etw. die Nase voll haben (…) e) jd ist verärgert / hat schlechte Laune 6) jd versteht nur Bahnhof (…) f) jd hat Sorgen 7) das sind jm / für jn bömische Dörfer g) sich anstrengen; sich zusammenneh(…) men 8) etw. geht voll gegen den Baum (…) h) jd versteht nichts 9) die Flinte ins Korn werfen (…) i) etw. zu meistern / zu beherrschen lernen 10) sich am Riemen reiβen (…) j) js / einer Sache überdrüssig sein 11) etw. in den Griff bekommen (…) k) traurig / mutlos sein
C. Stolpersteine? Wortspiele bergen stets bestimmte Probleme für die Übersetzung in sich. Gottsched beschreibt diese Tatsache wie folgt: “ Es gibt in jeder Sprache gewisse eigentümliche Redensarten, die man in anderen entweder gar nicht, oder doch höchtens durch viele Umschweife wiedergeben kann…”
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Aufgabe 1. Lesen Sie die folgenden Scherze! Können Sie diese ohne gröβere Schwierigkeiten in ihre Muttersprache übertragen? Worin liegt die Ursache für eventuelle Übersetzungsprobleme?
Verwässert Der aufmerksame Kellner gieβt flink nach und fragt dabei seinen Gast; “Nun mein Herr, wie schmeckt Ihnen der Wein?” “Man kann sagen, da läuft einem das Wasser im Mund zusammen!’ Gelenkig Du, Vati, ich wusste gar nicht, dass du ein Schlangenmensch bist” “Wie kommst du denn auf den Unsinn, Junge?’ ‘Das ist kein Unsinn. Gestern hat Mutti zu Tante Erna gesagt, sie könnte dich um den Finger wickeln.” Zu nass und zu trocken Stehen zwei an der Theke. Sagt der eine: “Pump mir mal fuffzig Mark. Mir steht das Wasser bis zum Hals.” Darauf der andere: “Trifft sich sehr schlecht. Ich sitze völlig auf dem trockenen.” Nicht warm genug Wir holten mit Cornelia die Groβeltern vom Bahnhof ab. Opa wollte sein Enkelchen gleich hochnehmen und küssen, doch sie wehrte sich. Oma hatte Verständnis dafür: “Lass sie nur, sie muss erst warm werden, sie hat uns schlieβlich lange nicht gesehen!” Als der Opa dann die Kleine zu Hause wieder an sich ziehen wollte, drehte sie sich beiseite: Lass mich doch, ich friere immer noch!” Ängstlich “Fräulein Hella”, wandte sich der sympatische Kurgast an seinen Kurschatten, “darf ich Ihnen mein Herz ausschütten?’ “Natürlich “, erwiderte das Fräulein, “aber ja nicht auf meine neue Bluse!” Verstanden? Im Praktikum gab sich ein Arbeiter sehr viel Mühe, einem ausländischen Studenten einen Arbeitsvorgang zu erklären. Am Schluss fragte der Arbeiter: “Hast’s gefressen?” Im Kopf des armen Studenten ging es jetzt durcheinander, denn er hatte diese Bedeutung von fressen noch nie gehört. So kam auch die Antwort des Studenten so, wie sie fast nicht anders zu erwarten war: “Ja, heute morgen habe ich gefrühstückt.” Gesättigt Eine Gruppe ausländischer Touristen war nach Thüringen zum Wintersport gefahren. Nach einer anstrengenden Skiwanderung zeigten alle besonders guten Appetit. Gegen Ende der Mahlzeit fragte die freundliche Bedienung, ob noch Essen gewünscht würde. Da antwortete ein Gast wie aus der Pistole geschossen: “Nein danke, ich habe die Schnauze voll.” Die Kellnerin war zuerst verblüfft, dann lachte sie. Sie wusste, was gemeint war. Der Gast war nämlich satt. Irgendwo hatte er die Wendung die Schnauze voll haben gehört und meinte nun, sie richtig gebraucht zu haben. Seine Verwunderung war groβ, als er mit seiner Antwort Gelächter auslöste. Tierisch unernst. Der Mensch ist allerdings ein SÄUGETIER. Denn nicht selten muss er sich etwas aus den Fingern saugen… Der Mensch ist aber auch ein FISCH; al-
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lerdings gelingt es ihm nicht immer, kaltes Blut zu bewahren. Er hat oft Schuppen, die ihm manchmal zu spät von den Augen fallen. Weiterhin ist der Mensch ein VOGEL. Mitunter wachsen ihm Flügel, die ihm nicht selten gestutzt werden; dann lässt er die Flügel hängen. Doch kommt es auch vor, dass er sich mit fremden Federn schmückt. Manch einer kann einfach nicht den Schnabel halten und beschmutzt sogar das eigene Netz. Der Mensch ist ferner auch ein RAUBTIER, das den Rachen aufreiβt und die Krallen zeigt. Schlieβlich ist der Mensch nicht minder ein WURM; manch einer kriecht andern in den Hintern (pardon!) und kommt dadurch vorwärts. Der Mensch ist auch ein INSEKT: fleiβig wie eine Biene und emsig wie eine Ameise. Der Mensch ist gleichfalls ein REPTIL, besonders wenn er Krokodiltränen weint und mit gespaltener Zunge spricht. Da könnte man doch wirklich aus der Haut fahren! (frei nach J.n.Nestroy, österreichischer Dramatiker, 1801 – 1862) Aufgabe 2. Schreiben Sie aus den Kurztexten (1-88) der Aufgabe 1 die Phraseologismen heraus! Formulieren Sie damit Fragen und fordern Sie jemanden auf, diese zu beantworten!
Beispiel: In welchen Situationen ist es besonders angebracht und notwendig, kaltes Blut zu bewahren? Oder: Können Sie mir etwas über den Ursprung der Wendung Krokodilstränen weinen sagen? In der kleinasiatischen Stadt Amasia forderte um 400 u.Z. der Buβprediger Asterios seine Gemeinde zu Ehrlichkeit und Anstand auf. ‘Seid nicht wie das Krokodil”, rief er den offenbar zur Heuchelei neigenden Amasiern zu, “welches über den abgenagten Knochen und Schädeln seiner Opfer Tränen vergieβt.” Dieses drastische Bild wurde der Nachwelt überliefert und ist bis heute im Gebrauch geblieben.
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ЛИТЕРАТУРА ОСНОВНАЯ ЛИТЕРАТУРА Бинович Л.Э., Гришин Н.Н. Немецко-русский фразеологический словарь.– 2-е изд.– М.: Рус. яз.,1975. – 656 с. Райхштейн А.Д. Сопоставительный анализ немецкой и русской фразеологии: Учеб. пособ.- М.: Высш. шк., 1980.- 143 с. Сопоставительная фразеология: Курс лекций / Д.О.Добровольский, В.Т.Малыгин, Л.Б.Коканина. – Владимир, 1990. – 79 с. DUDEN: Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. Band 11.– MannheimLeipzig-Wien-Zuerich: Dudenverlag, 1998. – 864 s.
ДОПОЛНИТЕЛЬНАЯ ЛИТЕРАТУРА Арсентьева Е.Ф., Бидерманн Й. Межъязыковые отношения фразеологических единиц немецкого и русского языков // Грани сотрудничества: К 10-летию Соглашения о сотрудничестве между Казанским и Гиссенским университетами.- Казань: Унипресс, 1999. - С.99-105. Бедоидзе Л. Г. Фразеологические единицы с компонентами цвета в немецком, руссом и осетинском языках: Автореф. дис. … канд. филол. наук. - М., 1997. - 23 с. Влахов С., Флорин С. Непереводимое в переводе. – М., 1978. – 129 с. Дагмар Я. Стилистика переводов разговорных и просторечных выражений с русского языка на немецкий: Автореф. дис. ... канд. филол. наук. – Волгоград, 2000. – 17 с. Дологополов Ю.А. Сопоставительный анализ соматической фразеологии (на материале русского, английского и немецкого языков): Автореф. дис. … канд. филол. наук.- Казань, 1973.- 23 с. Жуков В.П. Русская фразеология: Учеб. пособ.– М.: Высш. шк., 1986. – 310 с. Кругликова Л.Е. Структура лексического и фразеологического значения: Учеб. пособ.- М., 1988. - 86 с. Кунин А.В. Англо-русский фразеологический словарь / Лит. ред. М.Д. Литвинова. – 4е изд., перераб. и доп. – М.: Рус. язык, 1984. – 944 с. Кунин А. В. Курс фразеологии современного английского языка: Учеб. для ин-тов и фак. ин. яз. - М.: Высш. шк., 1986. - 336 с. Латышев Л.К. Курс перевода (эквивалентность перевода и способы ее достижения).- М.: Международные отношения, 1981. – 248 с. Мальцева Д.Г. Страноведение через фразеологизмы: Пособ. по немец. яз.– М.: Высш. школа, 1991. – 173 с. Мелерович А.М. Проблема семантического анализа фразеологических единиц современного русского языка. – Ярославль, 1979. - 80 с. Мокиенко В.М. Славянская фразеология: Учеб. пособ. для студ. филол. спец. унтов.- М.: Высш. шк., 1980.- 207 с. Неведомская О.М. Компаративные фразеологизмы немецкого языка в сопоставлении с русскими: Автореф. дис. … канд. филол. наук. – Л., 1973. Сафина Р.А. Фразеологические единицы, выражающие материально-денежные отношения, в немецком и русском языках: Дис. … канд филол. наук. – Казань, 2002. – 264 л. Солодухо Э.М. Вопросы сопоставительного изучения заимствованной фразеологии.– Казань, 1977. – 159 с. Солодухо Э.М. Проблемы интернациональной фразеологии: (На мат. яз. слав., герм., и роман. групп). - Казань: Изд. Казан. ун-та, 1982. – 168 с. Сопоставительное изучение немецкого и русского языков: Грамматико-лексические аспекты. - М.: Изд-во Моск ун-та, 1994. Телия В.Н. Русская фразеология. Семантический, прагматический и культурологический аспекты.- М.: Школа. Языки русской культуры, 1996. – 284 с. Хельбиг Г. Общие вопросы теории конфронтативной лингвистики // Конфронтативная лингвистика. – Киев: Лыбидь, 1990. – С.10-24. Чернышева И.И. Фразеология современного немецкого языка. – М.: Высш. шк., 1970. Шкляров В.Т. Эккерт Р., Энгельке Х. Краткий русско-немецкий фразеологический словарь. – М.: Русский язык, 1977. – 253 с.
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ВОПРОСЫ К ЗАЧЕТУ 1. Geschichte der internationalen Phraseologieforschung. Kontrastive Untersuchungen und Tagungen letzter Jahre. 2. Die terminologische Verwirrung in der Phraseologie: Gegenstand der Phraseologie, Merkmale der Phraseologismen, Klassifikationen der Phraseolexeme. 3. Ziele und Aufgaben der kontrastiven Untersuchung nach A.Reichstein und D.Dobrovol’skii. 4. Zur kontrastiven Arbeitsmethode in der Phraseologie: 3 Verfahren von R. Hessky. 5. Besonderheiten der kontrastiven Phraseologieforschungen 6. Semantische Aspekte. Charakteristik der phraseologischen Bedeutung: Idiomatizität und Konnotation. 7. Semantische Aspekte. Komplexheit, Abstraktheit und Vagheit der phraseologischen Bedeutung. Begriff der Motiviertheit / Nichtmotiviertheit. 8. Zum Vergleich phraseologischer Systeme: Lexikalischer Aspekt, struktursyntaktischer Aspekt, struktur-semantischer Aspekt. 9. Theoretische Ansätze der vergleichenden Phraseologie: Kontrastiver Vergleich und Typologie. 10. Kontrastiv - synchroner Aspekt: Ebenen der kontrastiven Analyse. 11. Begriff des Mikrosystems. Komparative Phraseologismen. 12. Kontrastiv-historischer Aspekt: Entlehnung in der Phraseologie. 13. Untersuchung der Internationalismen nach Soloducho. 14. Vergleich und das phraseologische Modell. Phraseologische Modellierbarkeit nach M. Mokienko. 15. Phraseologische Modellierbarkeit nach D.Dobrovol’skij 16. Phraseologie als Objekt der Universallinguistik 17. Zum Problem der Äquivalenz in der Phraseologie. Äquivalenzfaktoren. 18. Gliederung der Äquivalenztypen nach R.Eckert. 19. Äquivalenztypen in der Phraseologie nach A. Reichstein. 20. Entsprechungen von deutschen und russischen Phraseologismen nach W. Gladrow. 21. ”Falsche Freunde” in der Phraseologie. 22. Phraseologische Sammlungen und Wörterbücher. Lexikographische Probleme. 23. Kulturelle Spezifik in der Phraseologie. Die Phraseologie auf kulturhistorischem Hintergrund am Beispiel Deutsch-Russisch 24. Nationales Stereotyp und sprachliches Klischee. Deutsche und Slawen im Lichte ihrer Phraseologie und Parömiologie. 25. Kulturelle Spezifik der österreichischen und schweizerischen Phraseologie im Vergleich zu der deutschen Phraseologie.
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СОДЕРЖАНИЕ Einführung ……………………………………………………………….………….. Teil I. Theoretische Ansätze Der Vergleichenden Phraseologie …………… I. TERMINOLOGISCHE VERWIRRUNG IN DER PHRASEOLOGIE ………… II. ZUR KONTRASTIVEN ARBEITSMETHODE IN DER PHRASEOLOGIE … Beschreibung des Verfahrens 2 ………………………………………………… Kontrastiver Vergleich und Typologie …………………………………….…… III. KONTRASTIV-SYNCHRONER ASPEKT ………………………..……….…. Der synchronisch-kontrastive Vergleich (nach A.D. Reichstein) ……………. Vergleich eines Mikrosystems «komparative Phraseologie» ………………... IV. KONTRASTIV-HISTORISCHER ASPEKT ………………………………….. Historisch-vergleichender und areal-vergleichender Ansatz (zu Eckert und Mokienko) …………………………………………………. Entlehnung in der Phraseologie ………………………………………………… Etymologie des Phraseologismus “blauen Montag machen” …….….……… V. ZUM VERGLEICH PHRASEOLOGISCHER SYSTEME …………………… 1. Lexikalischer Aspekt …………………………………………………………. 2. Struktur-syntaktischer Aspekt ……………………………………….……….. 3. Struktur-semantischer Aspekt (semantische Organisation) ……….……… VI.VERGLEICH UND PHRASEOLOGISCHER MODELLBEGRIFF …………. VII. ÄQUIVALENZBEZIEHUNGEN IN DER PHRASEOLOGIE ………………. Äquivalenzfaktoren ………………………………………………………………. Gliederung der Äquivalenztypen ……………………………………………….. Teil II. Übungen ……………………………………………………………………… I. AUFGABEN ZUR BEDEUTUNG DER PHRASEOLOGISCHEN EINHEITEN …………………………………………………………………… II. AUFGABEN ZUM ERKENNEN UND VERSTEHEN PHRASEOLOGISCHER EINHEITEN IM KONTEXT ……….…….……… III AUFGABEN ZUR BESTIMMUNG DER ÄQUIVALENZBEZIEHUNGEN VON DEUTSCHEN UND RUSSISCHEN PHRASEOLOGISMEN ……… Литература ………………………………………………………………….……..... Основная литература …………………………………………………………... Дополнительная литература ………………………………………………….. Вопросы к зачету …………………………………………………………………..
Сопоставительная фразеология немецкого и русского языков Сафина Римма Абельхаеровна Корректура составителя Оригинал-макет подготовлен в лаборатории прикладной лингвистики филологического факультета Казанского государственного университета Подписано в печать 19.12.04. Бумага офсетная. Гарнитура ˝Arial˝. Формат 60х84 1/16. Печ.л. 2,19. Печать ризографическая. Тираж 50 экз. Заказ 1/15. Отпечатано с готового оригинал-макета в типографии Издательского центра Казанского государственного университета 420008, Казань, ул. Университетская, 17. Тел. 92-65-60, 31-53-59.
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