Bernhard Mutschier
Jesu Verspottung in Jerusalem unter dem Blickwinkel einer parodierten Königsaudienz
Zur Verspottun...
270 downloads
846 Views
6MB Size
Report
This content was uploaded by our users and we assume good faith they have the permission to share this book. If you own the copyright to this book and it is wrongfully on our website, we offer a simple DMCA procedure to remove your content from our site. Start by pressing the button below!
Report copyright / DMCA form
Bernhard Mutschier
Jesu Verspottung in Jerusalem unter dem Blickwinkel einer parodierten Königsaudienz
Zur Verspottung Jesu als >> König der Juden,, durch die römischen Soldaten (Mk 15,16-20a) gibt es eine Parallelgeschichte bei Philo von Alexandrien zum Jahr 38 n.Chr. Diese wird mit der markinischen Verspottung verglichen. Beiden liegt d ie Vorstellung einer antiken Herrscheraudienz zugrunde. Jesu Verspottung kann als persiflierte Audienz (Spottaudienz) eines Königs gedeutet werden. Daran schließen sich Beobachtungen zur Komposition der Passionserzählung, zur markinischen Erzählkunst, zu Mantel und Kranz und zur Kreuzestheologie des Markus an.
Bernhard Mutschler, geb. 1967, Dr. theol. habil., ist Professor für Biblische Theologie I Gemeindediakonie an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.
NEUKIRCHENER ISBN 978-3-7887-2330-9 9 783788 723309
NEUKIRCHENER
Bernhard Mutschier
Die Verspottung des Königs der Juden Jesu Verspottung in Jerusalem unter dem Blickwinkel einer parodierten Königsaudienz
N eukirchener
Biblisch-Theologische Studien 101 Herausgegeben von Jörg Frey, Friedhelm Hartenstein, Bernd Janowski, Matthias Konradt und Werner H. Schmidt
©2008 Neukirchener Verlag N eukirchener Verlagsgesellschaft mbH, Neukirchen-Vluyn www.neukirchener-verlagsgesellschaft.de Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Hartmut Namislow Satz und Druckvorlage: Bernhard Mutschler Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen Printed in Germany ISBN 978-3-7887-2330-9 ISSN 0930-4800
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:/ I dnb.d-nb.de abrufbar.
Meinen Eltern
Inmemoriam meiner lieben Frau Birgit Rettich-Mutschler 31.3.1967 - 25.9.2008
Vorwort
Die markinische Erzählung von Jesu Verspottung als "König der Juden", Mk 15,16-20a, stellt einen inderneueren exegetischen Literatur wenig beachteten Abschnitt dar. Sein Charakter als parodierte Königsaudienz ist bisher kaum wahrgenommen worden. "Audienz" ist eine Darstellungsform des Markusevangeliums, wie H.-J. Eckstein zu Mk 10,46-52 überzeugend gezeigt hat (ZNW 87, 1996, 33-50); man findet sie mehrfach innerhalb der Passionserzählung (vgl. u. S. 50-60.127-134). In ähnlicher Weise ist "Spott" ein wichtiges christologisches Motiv in der Passionserzählung des ältesten Evangeliums. Aufgrund eines Vergleichs mit einem Text Philos von Alexandrien lautet die Kernthese dieser Untersuchung: Jesu Verspottung durch die römischen Soldaten parodiert nicht eine Inthronisation, sondern eine Audienz. Bei genauerer Betrachtung wird aus einer wenig beachteten Perikope ein sehr amegender Text- ein Schlüsseltext- für das historische, literarische und theologische Verständnis der Markuspassion. Der Grundbestand dieses Buches geht auf einen Kolloquiumsvortrag im Rahmen meines Habilitationsverfahrens für die Fächer Neues Testament und Ältere Kirchengeschichte/Patristik an der Theologischen Fakultät der RuprechtKarls-Universität Heidelberg im WS 2007/08 zurück. Mein herzlicher Dank gilt an erster Stelle Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerd Theißen, dessen Assistent ich für einige Jahre sein durfte, für seine stimulierende Anregung und Begleitung, sodann Prof. Dr. Jörg Frey und den Herausgebern der Biblisch-Theologischen Studien für die Aufnahme des Bandes in diese Reihe, Dr. Volker Hampel für die Betreuung der Publikation, schließlich dem Kollegium der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg - namentlich Rektor Prof. Dr. Norbert Collmar und Prof. Dr. Katja Baur- für
VIII
Vorwort
die großzügige und freundliche Aufnahme inter pares und last but not least meiner Frau. Dieser "Markusband" ist zugleich ein Gruß an mein Patenkind Markus Theophil Hauff. Das Buch ist als Zeichen der Dankbarkeit meinen Eltern anlässlich ihrer zweimal 70 Lebensjahre und zweimal45 Ehejahre gewidmet. Ludwigsburg, 30. August 2008
Bernhard Mutschier
Inhalt
I. Einführung: Die Verspottung Jesu in Jerusalem ........
1
II. Zwei Verspottungen Jesu? Zum Verhältnis zwischen Mk 14,65 und 15,16-20a ................................ 6 1. Mk 14,65 -Misshandlung und Verhöhnung vor dem Synhedrium ......... ........... ...... .. ......................... .. .. 6 2. Gegenüberstellung von Mk 14,65 und 15,16-20a...... 7 3. Die Frage nach der historischen Wahrscheinlichkeit des Erzählten ......... .. ........................ ............... ... .......... 15 a) Misshandlung und Verhöhnung vor dem Synhedrium, Mk 14,65 ............................................ 15 b) Verspottung durch die römischen Soldaten, Mk 15,16-20a ......................................................... 20 III. Die Verspottung des Karabas in Alexandrien im Vergleich mit der Verspottung Jesu ................................ 1. Philo, Gegen Flaccus, 36-39 und die Hintergründe der Verspottung in Alexandrien .... ... .. ... ........ .. .......... .. 2. Das stellvertretende Spottopfer Karabas ..................... 3. Zum Vergleich mit Mk 15,16-20a .............................. 4. Die parodierte Situation .......................... ... ..... ............ IV. Weitere Audienzen im Markusevangelium im Vergleich mit der Verspottung Jesu ................................ 1. Das Gerichtswirken des Pilatus, Mk 15,1-15 ............. 2. Die Bitte des Josefvon Arimathäa um den Leichnam, Mk 15,42-45 ............................................. 3. Eine hoheitliche Audienz Jesu mit Wunderheilung, Mk 10,46-52 ............................................................... 4. Einige weitere Texte.................................................... 5. Charakteristika von Mk 15,16-20a als Audienz .........
23 23 30 34 41 50 51
55 56 59 60
X
Inhalt
V. Mk 15,16-20a als parodierte Königsaudienz: Gliederung der Texteinheit und Beobachtungen zur Sprache ........................................................................... 1. Gliederung der Texteinheit .......................... ... ............ 2. Sprachliche Beobachtungen........................................ 3. Der Handlungsbogen Mk 15,16-27 ............................ 4. Zum TempusgebrauchinMk 15,16-20a ....................
63 63 65 67 69
VI. Kursorische Auslegung............................................. 73 1. Mk 15,16- die Hinführung zur Verspottung .............. 73 Eine "Leibgarde" bei Jesu Verspottung? ......... ........... 78 2. Mk 15,17- die Kostümierung Jesu zur Verspottung. 80 a) Zur Reihenfolge der erwähnten Spottrequisiten ..... 81 b) Der Mantel, seine Farbe und seine Funktion.......... 83 c) Der Kranz, sein Ausgangsmaterial und seine Funktion.................................................................. 87 Keine Ononis spinosa ......... ... ................ ...... ....... 89 Philologische Offenheit ......................... ............. 90 Naturkundliche Hinweise .................................... 91 Zwischenergebnis................................................ 94 Koinzidierende ikonographische Hinweise ...... .. 95 Zur Funktionsbestimmung: Der Kranz Jesu als Spottkranz...................................................... 97 Vom Akanthuskranz zum Marterinstrument ...... 99 d) Der Kranz als Anspielung an eine kaiserliche Strahlenaureole? ...................................................... 100 e) Ist ein Szepter zu ergänzen? .................................... 104 3. Mk 15,18f- die Verspottung: Begrüßung, Misshandlung, Huldigung ........................................... 107 a) Die Begrüßung ........................................................ 107 b) Die Misshandlung ................................................... 107 c) Die Huldigung ......................................................... 109 4. Mk 15,20a- Spielende und Entkostümierung ............ 111 Der Spottkranz Jesu in der frühesten Darstellung ....... 113 VII. Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion und zum Bekenntnis der Glaubenswahrheit vom Gekreuzigten ........................................................... 117 1. Verspottung als Leitmotiv der markinischen Passionserzählung ....................................................... 117
Inhalt
XI
a) Eme implizite, symbolische Verspottung in Mk: 15,27 ........................................................................ 120 b)Zwei explizite Verspottungen in Mk: 15,29-32a .... 121 c)InclusiovonMk: 15,27und 15,32b ......................... 122 d) Der vermeintliche Rufnach Elia, Mk: 15,34-36 ..... 124 e) Zwischenresümee .................................................... 125 t) Der Weg in den Tod ................................................ 125 2. Mk 15,20-41 als letzte Audienz des irdischen Jesus? ....................................................................... 127 a) Vergleich mit den bisher behandelten Audienzen des Karabas und Jesu .............................................. 127 b) Modifikationen der letzten Audienz Jesu ............... 130 c) Mk: 15,20-41 als AbschiedsaudienzPerspektiven von Lukas und Johannes her ............. 132 d) Die theologia crucis des Evangelisten Markus ....... 134 3. Zwei Pilatusaudienzen und zwei Spottaudienzen Jesu in Mk: 15 .............................................................. 136 4. Keine Christusaudienz in Mk: 16,1-8 .......................... 13 7 5. Spott, Kreuz und Christologie im frühen Christentum ................................................................. 139 VIII. Zusammenfassung .................................................. 143 1. Zugang zu Text und Thema ........................................ 143 2. Mk: 14,65 und 15,16-20a-zwei Verspottungen Jesu? ............................................................................ 144 3. Die Verspottung des Karabas im Vergleich mit der Verspottung Jesu ......................................................... 146 4. Weitere Audienzen im Markusevangelium im Vergleich mit der Verspottung Jesu ............................ l49 5. Gliederung und weitere Beobachtungen zur Spottaudienz des Königs ..................................................... 151 6. Kursorische Auslegung mit realiengeschichtlichen Profliierungen .............................................................. 152 7. Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion, oder: Der Spott, das Kreuz und die Christologie ........ 158 Literaturverzeichnis ......................................................... 163 1. Quellen ........................................................................ 163 2. Hilfsmittel. ................................................................... 168 3. Sekundärliteratur ......................................................... 172
XII
Inhalt
Register ........................................................................... 187 1. Bibel ........................................................................... 187 2. Übrige antike Literatur ................................................ 190 3. Sekundärliteratur ......................................................... 192
Übersichten, Tabellen, Abbildungen
Zwei Verspottungen Jesu? Mk 14,65 und 15,16-20a im Vergleich .................................................................... 12 Vergleich zwischen Mk 15,16-20a und Philo, Flacc. 36-40 ............................................................................... 37 Aktiv und passiv Beteiligte in Mk 15,16-20a und Philo, Flacc. 36-40 .......................................................... 39 Das Grundmuster der Verspottungen in Mk 15 und Philo, Flacc. 36-40.. .. .... .. ................. .. .......... ... ................ 42 Gliederung von Mk 15,16-20a ....................................... 64 Die älteste Darstellung der Bekränzung Jesu (Sarkoph. Lateran. 171) ................................................... 114 Verspottungen Jesu in der Markuspassion ...................... ll9 Vergleich zwischen der Audienz des Karabas und den Audienzen Jesu ......................................................... l28 Spottkruzifix vom Palatin (Museo Palatino Inv. 381403) ......................................... 139
I.
Die Verspottung Jesu in Jerusalem
Hört oder liest man unvoreingenommen Jesu Passionsgeschichte im ältesten Evangelium, so erschauert man. Der Weg zum mors turpissima crucis, zum schändlichsten Tod am Kreuz I, ist durch Einsamkeit und Grausamkeit gekennzeichnet. Die Verspottung durch die römischen Soldaten kann freilich doppelt gelesen werden: als Verspottung und als Königsaudienz. Markus 15, Verse 16 bis 20a lauten: " (16) Die Soldaten aber führten ihn ab, hinein in den Palast, der das Prätorium ist, und rufen die ganze Abteilung zusammen (17) und ziehen ihm einen Purpurmantel an und setzen ihm einen Akanthuskranz, den sie geflochten haben, auf (18) Und siefingen an, ihn zu grüßen: ,Heil dir (xalpe), König der Juden!' (19) Und sie schlugen seinen Kopf mit einem Rohr und spuckten ihn an, und sie fielen auf die Knie und huldigten ihm. (20a) Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Purpurmantel aus und zogen ihm sein Obergewand an. "
Eingebettet ist diese Verspottung zwischen zwei von Jesus unter römischer Hoheit erlittene Gewaltexzesse: die unmit-
Vgl. Or., Comm. ser. in Mt 27,22-26 (GCS Origenes XI, 259,6f Non solum homidicam postulantes ad vitam, sed etiam iustum ad mortem et ad mortem turpissimam crucis; ferner crmupoc; atcrxt.lvY]c;, Hehr 12,2; 8aVU"CO) acrxr\JlOVt, Sap 2,19, wird von der Vulgata durch morte turpissima übersetzt; zur Kreuzesstrafe s. ausführlich H.-W. KUHN, Kreuzesstrafe, passim; M. HENGEL, Mors, passim; zuletzt J.G. CooK, Crucifixion, passim mit zwei bisher wenig beachteten Inschriften um die Zeitenwende (Iex Puteoli) bzw. 20 n.Chr. (Prozess des Cn. Piso): In Letzterer werden wird die unerhörte Kreuzigung eines römischen Zenturio erwähnt, während durch die Iex Puteoli Einzelheiten wie Materialbeschaffung und Lohnkosten für eine Kreuzigung in privatem Auftrag sowie die Beseitigung des Leichnams geregelt werden. I
KLOSTERMANN/BENZ):
2
Die Verspottung Jesu in Jerusalem
telbar zuvor erwähnte Geißelung2 -als übliche Nebenstrafe zur Kreuzigung3 -und die keine zehn Verse später erzählte Kreuzigung4. Im Unterschied zu Geißelung und Kreuzigung enthält die Verspottung5 aber einen parodistischen und beinahe theatralischen Grundzug6. Wäre die Szene nicht so bitter und blutig ernst, so würde man vielleicht mehr an Karneval als an Abu Gh(u)raib erinnert?: Die im Moment durch absolute Überlegenheit geschützten
Vgl. Kai nap68mKev -rov ,I11cro6v <j>paye/c/cfficrw; 'iva crwupm8'Q, Mk 15,15c. Rätselhaft ist der Kommentar von L. SCHENKE, Markusevangelium, 338: "Eine Geißelung wird nicht ausdrücklich erzählt. Aber weil sie von Pilatus befohlen war und wohl zum ,Ritual' einer Kreuzigung gehörte, muss sie erfolgt sein. Hat sie schon vor der Spottszene stattgefunden?" 3 Vgl. P. WINTER, Trial, 146 Anm. 2: "scourging was an essential part of inflicting the penalty of crucifixion; R. PESCH, Markusevangelium 2, 471 Anm. 9 spricht von der "der Kreuzigung vorausgehende(n) Begleitstrafe der Geißelung"; als Beispiele s. alios verberatos crucibus adfixit, Livius, Rist. 33,36,3 (290 RILLEN); Ellacrn youv-ro ... Tt -re/ceu-reia Kai €<j>e8poc; 'ttllmp{a crwupoc; ~V, Philo, Flacc. 72 (133,10-12 CoHN/REITER); oüc; wicrn~ev npoatKtO"dllevoc; avecr-raupmcrev, Jos., Bell. II 306 (1, 242 MrCHEL!BAUERNFEIND ); 1-1acrn yfficra{ 'te npo 'tOU ßrJ!la'tOii;EtV aÖ'tOV, pa1tlO"J.lUO"tV aU'tOV eA.aßov, Mk 14,65, für Verspottung dagegen 1tEptKUAU1t'tEtv aÜ'tOU 'tO 1tpOcrffi1tOV, A.eyEtV aÜ'tf.\i 1tpo<j>rj'tEUcrov, ebd.
10
Zwei Verspottungen Jesu? Mk 14,65 und 15,16-20a
fassen 15. Dies wird auch an den Requisiten zur Kostümierung sichtbar: Eine Gesichtsmütze (14,65) nimmt dem Opfer die Möglichkeit des Blickkontakts zu seinen Peinigern und schützt umgekehrt Letztere vor dem spezifischen Ausdruck des Blicks ihres Opfers und vor einem späteren Wiedererkannt-Werden durch dieses16. Im Gegensatz dazu stellen (Spott-) Mantel und (Spott-) Kranz eine hoheitsvolle Kostürnierung - wenn auch nur zum Spott - dar, was auch durch die (Spott-) Gesten von Gruß und Huldigung unterstrichen wird. Ein weiteres Argument für die verschiedene Akzentsetzung der beiden Szenen ist: Kat fip~av-ro leitet in 14,65 die Misshandlung, in 15,18 die Verspottung ein. (2) Entsprechend der verschiedenen Kostürnierung ist die an das Opfer jeweils herangetragene Rolle ebenfalls verschieden: im ersten, religiösen, jüdischen Kontext die eines Propheten 17, im zweiten, militärischen, nichtjüdischen diejenige des "Königs der Juden". 15 Zur Verspottung s. Mk 15,17f.l9c, zur Misshandlung dagegen nur 15,19ab. 16 Die obductio capitis ist nach Cicero, Pro Rabirio 16 (LCL 198, 466f HODGE; Übersetzung 209 FUHRMANN; K. BERGERIC. COLPE, Textbuch, 87) eines römischen Bürgers oder eines freien Menschen unwürdig, s. dazu H.-W. KUHN, Kreuzesstrafe, 763f. Gegenwärtig (2007) evoziert das Motiv der Verhüllung des Hauptes noch immer Bilder aus dem amerikanischen (zuvor irakischen) Foltergefängnis Abu Gh(u)raib in Bagdad. Besonders im Gedächtnis ist bis heute das erste Folterbild, das CBS am 28. April 2004 ausstrahlte: der so genannte Kapuzenmann auf dem Podest, mit Elektrokabeln nicht nur an den Fingern, s. http://www.blogmedien.de/folterfrei/images/abughraibO 1.jpg (11.04.2007). Sein Bild war auf zahlreichen Titelblättern zu sehen. Das Foto wurde wahrscheinlich am 04.11.2003 kurz nach 23 Uhr aufgenommen; es handelt sich nach Recherchen des amerikanischen Wochenmagazins Newsweek nicht um einen Terroristen, sondern um einen Autoräuber, s. http://en.wikipedia.org/wiki/Satar_Jabar (11.04. 2007). 17 Durch das physische Nicht-Sehen kann die prophetische Gabe "getestet" werden, s. 1:iuc; 'Icrparj/c, Mk 15,32 durch die jüdische Aristokratie. 62 Kai eKciEhcrav w.'nov eni KU8E8pav KptcrEwc; /ceyov't'Ec;' 8tKaiwc; KptvE ßam/cE6 't'o6 'Icrparj/c, EvPe 7 (GCS NF 11, 32,1618 KRAus/NrcKLAS). 63 Zu den alttestamentlichen und jüdischen Vorstellungen einer Inthronisation (Aufstellung) des Messias s. zusammenfassend V. HAM-
o
Vergleich der Verspottungen des Karabas und Jesu
45
Anknüpfung an eine Audienz- und Tribunalszene viel näher. In der römischen Kunst sind Audienz- und Tribunalszenen vielfach dargestellt. Sie beziehen sich einerseits auf mythologische Figuren 64, andererseits auf historische Personen, und zwar "Respektspersonen" wie "Kaiser, Beamte und , Feldherrn' (Offiziere )"65. Bei den Kaiserdarstellungen wird "in der frühen und mittleren Kaiserzeit die Darstellung von im Palast stattfindenden Audienzen vermieden"66. Unter den drei erhaltenen Typen Iudi saeculares (der Kaiser als Spielgeber), congiaria-liberalitas (kaiserliche Geldverteilungen) und submissio (Unterwerfung unter den Kaiser) verdient am ehesten die Letztere, die zugleich die häufigste darstellt, eine weitere Betrachtung67. Sowohl im Markusevangelium wie bei der submissio spielt die Proskynese eine Rolle68, die "Ausdruck der servitus persica" ist69. Obwohl sie selbst in persischen Audienzszenen "kein darstellungsfahiges Thema" ist, kommt die Proskynese bereits in der assyrischen und dann wieder in der römischen Kunst vor 70. Auf einem aufwändig gestalteten Silberbecher (crKtS<j>oc;) aus etwa claudischer Zeit (Paris, Louvre MNE 955), der dem 1895 aufgefundenen "Schatz von Boscoreale" entstammt und somit dem Vesuvausbruch des Jahres 79 n.Chr. zu verdanken ist, ist auf der einen Seite das Motiv "Augustus empfängt Barbaren" dargestellt 71. Im Zentrum des Bildfelds ist eine eindrückliche Proskynese vor einem sitzenden Herrscher abgebildet. Wegen der Fellkleidung der Barbaren "müssen nördliche Barbaren, Germanen oder Kelten, gemeint PEL, Menschensohn, 128-135(-140); zur möglichen Inthronisationserwartung Jesu s. ebd., 343-345.357-365. 64 Nach H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 128 sind einem antiken Betrachter "mythologische Audienzszenen in den verschiedensten Medien und Bildtypen gegenwärtig". 65 Ebd., 105(-110). 66 Ebd., 106. 67 Ebd., 105. 68 Kai n8svc~:c; 'tu yovam rcpocr~:Kuvouv at'm\i, Mk 15,19. 69 H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 102. 70 Ebd., 108. 71 S. eine zusammenfassende Beschreibung bei H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 102.127-131 (127) mit Taf. 13,1 und 13,2; jetzt auch C. WöLFEL, Mythos, 29f.
46
Vergleich der Verspottungen des Karabas und Jesu
sein"72, obwohl die Szene nicht mehr einem bestimmten historischen Kontext zugewiesen werden kann. Auf der anderen Seite des Silberbechers ist "Augustus als Weltherrscher" dargestellt. Dass er dabei "im Bildschema die Rolle der alten Könige oder Richter" einnimmt, ist ein kühnes Motiv in der Kunst der frühen Kaiserzeit und wohl mit ein Grund dafür, dass es "zuerst im ,Hofsilber' und nicht auf allgemein zugänglichen Staatsreliefs" erscheint 73.
Eine weitere Ähnlichkeit zur submissio stellt das Moment der Feindschaft zwischen Audienzempfängern und Audienzgeber dar. Sowohl bei den Audienzempfängern von Karabas als auch von Jesus besteht ein faktisches, vordergründig zwar nur latentes, im menschenverachtenden Spiel aber tendenziell offen ausagiertes Verhältnis der Feindschaft zwischen den Audienzempfängern und dem jeweiligen "König der Juden". Die Audienzempfänger werden in Jerusalem durch nichtjüdische palästinische Auxiliartruppen dargestellt, in Alexandrien durch eine zur Judenfeindschaft aufgeheizte griechische Stadtbevölkerung, die sich bereits im Vorfeld der Fanatisierung befindet. Weder für Jesus noch für Karabas ist freilich die Nachbildung einer submissio intendiert 74. Die bei der Verspottung Jesu erwähnte Proskynese ist besser als parodistisch übertreibende Huldigung einer Audienzszene zu interpretieren. Im Fall des Karabas schließt die Audienz auch Rechtssprechung mit ein. Eine sehr frühe "Darstellung des Kaisers als höchstem Gerichtsherrn" ist auf einem wohl in Ägypten hergestellten "augusteischen Silberbecher aus Meroe (Sudan)" erhalten 75. Eine kaiserliche Audienz wird jedoch H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 127. Ebd., 128. 74 Die programmatische Spitzenaussage des Augustus-Bechers von Boscoreale dürfte zudem in der clementia Augusti liegen, für die es keine Entsprechung bei den Verspottungen von Karabas und Jesus gibt. Zur Interpretation des Silberbechers im Sinn einer clementia Augusti s. ausführlich ebd., 132-138. 75 Beschrieben bei H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 126f (126) mit Taf. 11,2 (= Nr. 40). Wegen der Zangenbildung in der Frisur ist möglicherweise Augustus dargestellt. Das zwischen dem fünften und sechsten Nilkatarakt etwa 200 Kilometer nordöstlich von Khartoum gefundene Kunstwerk befindet sich heute im Bostoner Museum of Fine Arts und ist vorzüglich online 72 73
Vergleich der Verspottungen des Karabas und Jesu
47
weder mit Hilfe von Karabas noch von Jesus persifliert. Beide werden im jeweiligen Text als Könige betrachtet 76 und stellen deshalb die modifizierte Variante der Audienzund Tribunalszene eines Königs dar. Innerhalb der römischen Kunst sind Audienz- und Tribunalszenen keineswegs auf den Kaiser beschränkt, wiewohl seiner Darstellung ein Vorbildcharakter für den gesamten Bereich der in seinem Auftrag durchgeführten Beamtenaudienz zukommt. Dabei bleiben "die Akte, die die Beamten vornehmen", häufig im Unklaren: "Zumeist lautet das Thema einfach ,sitzender Beamter in Funktion'"77. Freilich sind mit den Objekten aus Boscoreale (Süditalien) und Meroe (Nubien) Unterwerfungs- und Gerichtsszenen bereits für Augustus in der bildenden Kunst belegt, so dass die Anknüpfung an eine Audienz- und Tribunalszene durch das Markusevangelium bzw. Philo als gut möglich angenommen werden können und von ihren antiken Rezipienten auch entsprechend verstanden werden konnten. Als deren Erfahrungshintergrund dürften aber insbesondere magistrale, provinziale und zurnal im Osten des Imperiums - königliche Audienzen eine wichtigere Rolle spielen. Sowohl in der Erzählung aus Alexandrien als auch in derjenigen aus Jerusalem ist die Königsaudienz unübersehbar durch die realen Machtverhältnisse bestimmt: Die "Könige" Karabas und Jesus bestimmen Ort, Zeitpunkt, Dauer, Ornat, Charakter und Verlauf ihrer Audienz nicht einmal annähernd selbst, da sie zwar nominell Könige sind, zugleich aber als Spottopfer den sie umgebenden Personen nahezu schutzlos ausgeliefert sind. Die Verbindung zwischen einer Verspottung, die den Charakter zwischen den Aktanten wesentlich bestimmt, und einer Königsaudienz, die für die ideelle Dramaturgie leitend ist und deren Vorstellungsrahmen umreißt, kann darum zutreffend als Spott-
erschlossen, s. dort http://www.mfa.org/collections/search_art.asp ("Goblet with relief decoration", Accession number . 24.971; 31.07.2007). 76 Vgl. 1:a napdcrrn.ta 1:fic; ßacrtA-dac;, Philo, Flacc. 38 (127,10f CoHN/REITER); xa1pE, ßacrtAEU HDV 'Iou8a{ruv, Mk 15,18. 77 H. GABELMANN, Audienz- und Tribunalszenen, 109.
48
Vergleich der Verspottungen des Karabas und Jesu
audienz eines Königs bezeichnet werden. Beispiele dafür sind Mk 15,16-20a und Philo, Flacc. 36-40. Passendere Texte für einen Vergleich wurden bisher nicht gefunden. Die Idee der "Nachbildung eines beim Fest der Saturnalien üblichen Brauches", "dass die Theilnehmer des Festes einen König wählten, dessen Anordnungen sich alle fügen mussten und der sein Regiment besonders in albernen, auch wenig anständigen Befehlen an die Zechgenossen bethätigte" passt weder zur Verspottung Jesu oder des Karabas noch zu dem sinnvollerweise bei Auxiliartruppen vorauszusetzenden kulturellen Wissen 78. Aber der Vorschlag spricht für die Notwendigkeit, eine bestimmte Grundsituation bei beiden Verspottungen vorauszusetzen. Ähnliches gilt für ein von Dio Chrysostomus berichtetes Sakenfest bei den Persem 79 und für die Suche innerhalb der mimischen Tradition, zumal einen "Kreuzigungsmimus", der "ein altes mimisches Sujet" darstelle SO. Auch durch diese beiden Erklärungsversuche wird eher die Notwendigkeit einer bekannten Grundsituation angezeigt SI, ohne dass eine solche überzeugend plausibilisiert wird. Ähnlich ist der Versuch zu betrachten, irgendein Schaustellerstück ohne weitere Konkretisierung vorauszusetzen 82. Gegen P. WENDLAND, Jesus, 176 und passim. Zur palästinischen Herkunft der Auxiliartruppen s.u. S. 78 Anm. 19. Zum dem bei Tac., Ann. XIII 15 (576 HELLER) erwähnten Saturnalienkönig bemerkt bereits H. VOLLMER, König, 197: "Ich glaube, man wird mir recht geben, daß solche Parallelen uns nicht weiter bringen." 79 Dio Chrys., De regno 4,66f (LCL 257, 198 CüHOON); der Text ist auch bei H. VOLLMER, König, 195 abgedruckt; zur Festätiologie s. Strabon, Geograph. XI 8,4f (Geographika 3, 342,1-7; 344,11-25 RADT; 739fFORBIGER). 80 So H. REICH, König, 716. Für eine mimische Wurzel der Karabaserzählung votiert auch H. VOLLMER, König, 197f, während er im Fall der Verspottung Jesu für eine Herkunft aus dem persischen Sakenfest plädiert; s. ferner zum Motiv des "Königs wider Willen" Th. BIRT, Königsmimus, 427f. 81 S. H. REICH, König, 731: "Nun verstehen wir auch, wie diese Soldatenmasse plötzlich nach einem Plane wie auf Verabredung handeln kann." Weitere, ältere Sekundärliteratur zu diesem ganzen Bereich bei W. GRUNDMANN, Art. cr-cs~avocovyt Jleyd!.:rl) nach Gott, und mit einem weiteren "lauten Schrei" (<j>covyt Jleyd!.:rl) im Augenblick seines Todes 7. An diesen beiden Stellen wird er als der aktiv Agierende dargestellt. Bereits zuvor weisen die "immer knapper werdenden Aussagen Jesu" auf diesen Erzählgang hin 8.
Die beobachtete syntaktische Parallelität geht jedoch noch weiter. Alle fünfzehn Verben, die auf das Subjekt cr,;pancihm bezogen sind, sind ihrem Objekt vorangestellt. Die Grundstruktur Kai - Prädikat9 - Objekt kehrt bei allen neun parataktischen Anschlüssen wieder. Auch diese Beobachtung unterstreicht mehr als deutlich die Aussage, wer hier die Handlung voranbringt und kontrastiert damit wirkungsvoll die Hoheit des im Hinrichtungsprozess Befindlichen, der als "König der Juden" gekreuzigt wird10. Für die Augen der gläubigen Leserschaft wird freilich mehr noch der "Sohn Gottes" zu Tode gebracht, wie der Ausruf des diensthabenden Zenturio zeigt 11 . Weitere sprachliche Detailbeobachtungen zu Mk 15,16-20a sind etwa - weiterhin in Auswahl - die sich steigemden Homoioteleuta der Zeilenenden des Hauptteils12, sprachliche Gleichklänge wie ihumov und hsn,;uov oder der rhetorisch geschickt durch Gleichklang und einen synthetischen Parallelismus membrarum gestaltete Abschluss in 15,20a, der durch eine motivische und sprachliche Wiederaufnahme von 15,17a die Verspottungsszene schön ab7 Mk 15,34 (Ps 22,2); Mk 15,37. Der Tod Jesu ist "der Zielpunkt der evangelischen Erzählung" des Markus, s. E. CUVILLIER, "Kreuzestheologie", 112. S. auch ebd., 119f zu Mk 15,37. 8 S. Mk 14,48f.62; 15,2; W. FRITZEN, Gott, 327 Anm. 22. Pilatus wundert sich über Jesu Schweigsamkeit, Mk 15,4f. 9 In Mk 15,19b (Z. 11) als Partizip: n8Evn:c;, in 15,20a (Z. 13) als Nebensatz: Ö'te EvE7tat~av. 10 Für K.A. SPEIDEL, Urteil, wird die causa poenae "geradezu in dramatische Handlung umgesetzt bei der Krönung und Verspottung Jesu". 11 Mk 15,39; vgl. auch 6 xpt<m'>c; 6 utoc; 'to6 euA.oYTJ'tOU, 14,61; (O\j!Ecr8e) 'tOV UlOV 'tOU av8p007tOU BK OE~Hiiv Ka8r\J.!EVOV nie; OUVU!-IECOc;, 14,62. 12 Auf -v in den Zeilen 3f.6-8, auf -q> in den Zeilen 5.9f.12f.
Gliederung und sprachliche Aspekte in Mk 15, 16-20a
67
rundet und zu einem Ende bringt (inclusio ). Sie alle tragen zur Kohärenz des Textes bei und belegen die Sorgfalt der sprachlichen Ausarbeitung im Interesse der Gesamtaussage des ohnmächtigen, verspotteten und leidenden "Königs der Juden". 3. Der Handlungsbogen Mk 15,16-27 Die bislang ausgeführten sprachlichen Beobachtungen machen an der kleinen Abschnittsgrenze in Mk 15,2013 nicht Halt, sondern betreffen auffälligerweise auch den Fortgang der Erzählung, die eher einen großen Zusammenhang als eine Aneinanderreihung von "Perikopen" im herkömmlichen Sinn darstellt, bis zur Zerteilung von Jesu Kleidern (Mk 15,24) und bis zur Kreuzigung der beiden Räuber (15,27)14. Durch die Zerteilung der Kleider ist die Entkostümierung in Mk 15,20a nicht nur motivisch, sondern auch erzählerisch mit 15,24b verklammert: Das überkorrekt, fast kleinlich wirkende "und sie zogen ihm seine Kleider an" in 15,20a kommt durch das Zitat von Ps 22,19 in Mk 15,24 beim Teilen und Verlosen der Kleider zum Ziell5. Es mag als Petitesse erscheinen, auch den Gebrauch von os zur Beobachtung eines größeren Spannungs- und Handlungsbogens vom AbfUhren durch die Soldaten (Mk 15,16) bis zum Vollzug der Kreuzigung (15,25) heranzuziehen. Zwischen Ot oi: O''t'panarrat und ~V oi: wpa, den beiden im Nominativ und in einem Hauptsatz genannten Nach 1~-tcina auTOu und vor Kai E~ciyoucrtv au't'OV. V gl. Kai E~ciyoucrt V aU't'OV, Mk 15,20b; Kai ayyapauovm rrapciyov't'ci nva, 15,21; Kai ~spoumv au't'ov, 15,22; Kai EOioouv auHQ, 15,23; Kai cr't'aupoucrtv au't'c\V Kai Ota~-tapii;ov't'at 't'd 1~-tcina au't'ou, 15,24; Kai Ecr't'aupcocrav au't'c\v, 15,25. Abschließend bezieht sich auch Kai O'UV au't'ci) O''t'aUpoucrt V OUO A1Jcr't'citSpa36 ist ein Mantel, der mit dem Farbstoff der (verschiedenen Arten der) tyrischen Purpurschnecke murex S. K. JAROS, Pilatus, 96 zur Verspottung Jesu: "Höhepunkt dieser Verspottung ist die Dornenkrone". 34 Vgl. KUAUJ.lC(l, Mk 15,19; TOV KUAUJ.LOV ev T'(j 8cS,ti UUTOU, Mt 27,29; dazu R. PESCH/R. KRATZ, Anleitung 7, 115: "Matthäus hat das Motiv ausgebaut." 35 S. aber die Beschreibung von König Herades auf seiner Totenbahre im Frühjahr 4 v.Chr.: nop~upa, 8tci8YJJ.LU, darüber cns~a voc; xpucro6c;, crKijn-rpov, s. Jos., Bell. I 671 (I, 178 MICHEL/ BAUERNFEIND). 36 Ebenso EvPe 7 (GCS NF 11, 32,16 KRAUS!NICKLAS). Bei Phila wird eine Matte aus Papyrusbast (o xaJ.La{cr-rpru-roc;) "statt eines Mantels" (av-ri xlcaJ.Lu8oc;) um Karabas gelegt, s. Flacc. 37 (127,7f CüHN/RErTER), während Mt 27,28 von einem "scharlachroten Mantel" (x/caJ.Lu8a KOKKtVYJV) für Jesus berichtet und Joh 19,2 von einem purpurneu Obergewand {lJ.Lcinov nop~upo6v). Lk 23,11 schließlich erwähnt ein "weißes Gewand" (Ecr8ijm lcaJ.Lnpciv). 33
Kursorische Auslegung von Mk 15,16-20a
83
gefärbt ist37. Dieser Mantel ist grundsätzlich einem König oder "seinen Vasallen und hohen Würdenträgern" vorbehalten, denen er sie verleiht38. Neben dem Farbton "von dunkelrot bis dunkelviolett"39 und der Farbqualität war sicherlich der Beschaffungspreis ein Grund für die Höchstschätzung des Purpurstoffes: Man bezog aus Tyms nämlich "nicht den Farbstoff, sondern die gefärbte ungesponnene Wolle", und purpume Wolle war "extrem teuer"40. Der Purpurmantel wird "von der linken Schulter her um Rücken und Brust gelegt" und auf der rechten Schulter von einer Fibel zusammengehalten41 und ist "in Form eines 37 Zur Purpurgewinnung und -herstellung im Altertum s. N. JIDEJIAN, Tyre, 278-303; Farbtonproben ebd., 293.295.298. Locus classicus ist Plin. d.Ä., Nat.Hist. IX 124-141 (92-105 WINKLERIKÖNIG), zu dessen Interpretation s. ausführlich G. STEIGERWALD, Purpurfärberei, passim; eine 24 Stücke umfassende Liste der "Vorhandene(n), echte(n), ausschließlich mit Schneckenpurpur gefärbte(n) Purpurstoffe" s. ebd., 48-52. Dabei handelt es sich "fast durchweg" um "Verzierungen an Kleidungsstücken (Borten oder dergleichen)", ebd., 52. Im Altertum besaßen "die Phönizier das Fabrikationsmonopol" für Purpur, und man verwendete "das wertvolle Purpurgarn nur für kleinflächige Verzierungen", s. C. BENDER, Sprache, 59f. 38 R. DELBRUECK, Antiquarisches, 125; ferner R. AMEDICK, Iesus, 54. Mit Verweis auf das Purpurgewand in Lk 16,19 ergänzt R. DELBRUECK, Antiquarisches, 128: "Das Purpurregal wurde anscheinend wenigstens in den östlichen Gebieten und im Anfang der Kaiserzeit noch nicht streng durchgeführt; übrigens fielen in sich gemusterte Purpurstoffe nicht darunter." Zur Verwendung von Purpur in der hellenistischen Welt, ausgehend von Alexander, s. ausführlich H. BLUM, Purpur, 191-267: "Offensichtlich war Purpur im Hellenismus stärker verbreitet als zuvor. Allerdings scheint diese Entwicklung einhergegangen zu sein mit einer zunehmenden Reglementierung der Schneckenfarbe", ebd., 265. Im dritten Jahrhundert etwa war das entscheidende Statussymbol bei der Ausrufung eines Kaisers die Bekleidung mit dem Purpur, s. Bist. Aug., Maxim. 11,3; et prima quidem invitus Gordianus purpuram sumpserat, 14,(2-)3 (BSGRT, li 11,11-13; 14,7-10[9f] HOHL; Übersetzung II 18.21 HOHL); A. LIPPOLD, Kommentar zur Vita Maximini, 636. 39 S. C. BENDER, Sprache, 59. 40 Ebd., 60. 41 R. DELBRUECK, Antiquarisches, 125. Der lateinische Begriff für zA.aJ.u)~ ist sagum, die Fibel heißt nop7tYJ bzw.fibula.
84
Kursorische Auslegung von Mk 15,16-20a
Kreissegments, nicht rechteckig" geschnitten42. Dadurch wird erreicht, "daß der untere Saum gleichmäßig umläuft"43. Freilich gab es in Jerusalem ein solch teures Stück "höchstens bei Herodes Antipas oder (als Imitat) in der Theatergarderobe", so dass die Soldaten es wahrscheinlich durch ein gewöhnliches Obergewand - tllcinov - "oder eine Decke ersetzt" haben dürften44. Dieses Wissen wird sowohl durch den Ausdruck t!lcinov rcop~upouv in Joh 19,2 wiedergespiegelt45 als auch durch den "scharlachroten Mantel" der Matthäusparallele46. Die matthäisehen und johanneischen Ersetzungen sind darum plausibel. Einen scharlachroten Mantel, trugen neben dem Imperator als vir triumphafis47 auch "die Liktoren außerhalb Roms", also auch Pilatus48. Neben der beabsichtigten KönigsassoziatiSo bei der so genannten makedonischen x/caj.tt.\r;, s. ebd., 128. Ebd., 125. 44 Ebd., 128f (Zufügung in Klammer von mir, B.M.). Vgl. auch H. BLUM, Purpur, 254: "Für Herodes selbst (sc. ,der Große', gestorben 4 v.Chr.) und einige Angehörige seiner Familie ist purpurne Kleidung zweifelsfrei belegt" (Zufügung in Klammer von mir, B.M.), so etwa bei seiner Bestattung, s. Jos., Bell. I 671 (1, 178 MICHELIBAUERNFEIND).- Die Frage nach dem Fortbestand des Jerusalemer Theaters, dessen Erbauung unter König Herodes nach Jos., Ant. 15,268.272-290 (LCL 433, 128-137 FELDMAN) ein Mordkomplott auf diesen zur Folge hatte, beantwortet A. LICHTENBERGER, Jesus, 299 unter ausdrücklichem Zukunftsvorbehalt ("according to the present status of the sources available to us") sehr zurückhaltend: "In the Jerusalem of Jesus' days, there were no Ionger a theater and an amphitheater." 45 R. DELBRUECK, Antiquarisches, 130. 46 Xlcaf..lt.\Oa KOKKtVY)V, Mt 27,28. Nach H. BLUM, Purpur, 254 Anm. 272 dürfte es sich historisch "um einen roten Soldatenmantel" gehandelt haben. In diesem Sinn übersetzt W. JENS, Evangelien, 194: "Und sie zogen ihm das Purpurwams an, einen ihrer roten Soldatenmäntel". 47 Als Privatmann trug etwa der literarisch als bescheiden stilisierte Augustus nur eine Toga mit einem Purpurstreifen, "nicht zu breit und nicht zu schmal", s. Suet., Aug. 73 (268 MARTINET; BSGRT, 90,31 IHM): clavo nec lato nec angusto. 48 R. DELBRUECK, Antiquarisches, 132, im Fall des Imperators als paludamentum (Feldherrnkostüm), im Fall der Liktoren als sagum rubrum. Zu den von den Liktoren übernommenen Aufgaben gehörten "Festnahmen und Verhaftungen", "Bestrafungen und vor allem 42
43
Kursorische Auslegung von Mk 15,16-20a
85
on spielt die Jesus umgelegte nopqmpci also möglicherweise auch an die Amtstracht des Pilatus bei seiner öffentlichen Audienz und dem Fällen des Todesurteils an (Mk 15,1-15). Historisch gut möglich, wenngleich theologisch weniger pointiert ist auch eine Äquivokation mit dem Wort "Purpur"49: So kennt beispielsweise auch Cicero neben dem echten, sehr kostspieligen Purpur eine weitaus billigere, aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellte purpura plebeia50. Terminologisch ist entscheidend: "Für beide Purpursorten, den Schneckenpurpur und den Imitationspurpur, konnte das Wort nop~upci bzw. purpura unterschiedslos gebraucht werden."51 Der Evangelist Lukas umgeht die Schwierigkeiten eines roten Mantels grundsätzlich und berichtet von einem "weißen Gewand" bei der Verspottung vor Herodes Antipas, dem Landesherrn Jesu52. Geißelungen" sowie "Todesurteile", s. G. SCHROT, Art. Lictor, Sp. 646. 4 9 Zu Recht weist I. RICHTER REIMER, Frauen, 128 bei ihrer Untersuchung zu Lydia aus Thyatira, Act 16,13-15.40, darauf hin, "daß es mehrere Sorten und Qualitäten von Purpur gab, die unter dem Oberbegriff subsumiert sind". Zur Färbung mit Karmesin, das aus der so genannten "Kermeslaus" (Coccus ilicis) gewonnen wurde, s. C. BENDER, Sprache, 60f. Anders als die tyrische Purpurschnecken (-arten) sind Kermes- oder Stecheichen (Quercus coccifera), auf denen die Kermesschildlaus zuhause ist, fast im gesamten Mittelmeerraum verbreitet, also auch in Palästina verfügbar. G. STEIGERWALD, Purpurgewänder, 4f denkt im Fall Jesu an eine "kermesfarbene Militärchlamys", "ein purpurnes Pallium" oder an "das kermesfarbene Sagum eines Liktors", ebd., 4, und verweist darauf, dass das Diokletianische Preisedikt (dort 24,1-12) "12 verschiedene Purpursorten unter der Bezeichnung rcop~opci" aufführt. 50 Cicero, Pro Sestio 19 ("Er trug grobe Kleider in unserem pieheischen, fast braunen Rot", vestitus aspere nostra hac purpura plebeia ac paene fusca, LCL 309, 58 GARDNER; Übersetzung 299 FUHRMANN). Zu Einzelheiten der Herstellung des pflanzlichen Farbstoffs s. I. RICHTER REIMER, Frauen, 128-130. Zu Purpurimitaten "aus mineralischen, pflanzlichen oder anderen tierischen Farbstoffen" s. auch G. STEIGERWALD, Purpurfarbung, 46-48 (48). 51 G. STEIGERWALD, Purpurfarbung, 48. 52 ·EcrSrjr; A.a.llrcpci, Lk 23,11, vestis alba; dazu ausführlich R. DELBRUECK, Antiquarisches, 127.135-137.140-142. Zur Übersteilung Jesu an Antipas s. neuerdings M.H. JENSEN, Herod, 117-123.
86
Kursorische Auslegung von Mk 15,16-20a
Nimmt man diese Aspekte zusammen, dann dürfte Jesus historisch keinesfalls die rotviolette Majestätsfarbe, wie im Markus- und im Petrusevangelium erzählt, getragen haben, sondern analog zum Kranz (und möglicherweise dem Szepter) irgendein billiges und für die Soldaten spontan verfügbares Surrogat 53. Es könnte sich um "einen ihrer roten Soldatenmäntel" gehandelt haben54. In den Augen und der Phantasie sowohl der Betrachter als auch der ersten Christen wurde als purpurfarbeuer Königsmantel gedeutet 55, was sicher nicht purpurfarben und möglicherweise auch nicht rot war. Einem blutverklebten Gegeißelten wird man jedenfalls so wenig etwas Kostbares übergestülpt haben wie einem Gefangenen in Guantanamo, Abu Gh(u)raib oder in irgendeiner Todeszelle dieser Welt. Am Beginn des dritten Jahrhunderts sieht der Kirchenvater Tertullian einen symbolischen Zusammenhang zwischen der Purpurfarbe und dem "Blut des Herrn". 56
53 Gegen R. DELBRUECK, Antiquarisches, 132 halte ich es für ausgeschlossen, dass ein sagum ruhrum "für die Soldaten der Kohorte sofort und ohne Schwierigkeiten greifbar gewesen wäre". Auch ein Liktorengewand hatte seinen faktischen und - noch viel mehr- seinen symbolischen, staatstragenden Wert und wird kaum den Hilfstruppen für ihre Spiele zur Verfügung gestanden haben. Das ist etwa so wahrscheinlich -um es in die Gegenwart zu übersetzen -, als ob man die Limousine des Bundespräsidenten für eine Schultheateraufführung spontan "ausleihen" könnte. Nach W. ECKEY, Markusevangelium, 385 liegt der Szene wohl "ein roter Soldatenmantel als Surrogat für den königlichen Purpur" zugrunde; ähnlichE. KLOSTERMANN, Markusevangelium, 162: "nach Analogie der anderen Attribute nur ein rotgefärbter Soldatenmantel, der den Königspurpur vertreten sollte"; zurückhaltender E. LOHMEYER, Evangelium nach Markus, 340: "es mag ein zerschlissener Soldatenmantel gewesen sein". 54 So die Ergänzung in der Übersetzung von Mk 15,17 durch W. JENS, Evangelien, 194. 55 Mit E. LOHMEYER, Evangelium nach Markus, 340 ist "für den urchristlichen Glauben hier Tieferes angedeutet . . . als nur die Spöttereien einer Soldateska". 56 Illic purpurae tuae sanguis Domini, Tert., Cor. 13,2 (CChr.SL 2, 1060,9fKROYMANN).
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
87
c) Der Kranz, sein Ausgangsmaterial und seine Funktion Als weiteres Requisit wird der Akanthuskranz genannt 57. Im Gegensatz zur Verspottung des Karabas in Alexandrien handelt es sich nicht um einen Ersatz für ein hellenistisches Königsdiadem58, wie es potenziert in Apk 19,12 auf dem Haupt des Reiters erwähnt wird59, sondern nach römischer Sitte um einen Kranz, einen cr't"E~avoc;. Die hellenistische Königsbinde (1:6 otdoru..ta) war "ein um den 0berkopf geschlungenes Band, das im Nacken verknotet wird und mit seinen gefransten Enden auf die Schultern fällt"60. In Rom war das Diadem verpönt, "denn das römische Prinzipat hielt an der Fiktion fest, dass der Kaiser kein Monarch, sondern ein Beamter in republikanischer Tradition war"61. Trotz früher Gelüste (Caesar, Augustus) wurde in Rom "erst mit der Legalisierung des dominus-Titels am Anfang des 4. Jahrhunderts auch das Diadem angenomrnen"62.
Da Kränze im Prinzip "von Angehörigen aller Schichten der antiken Gesellschaft getragen" werden konnte - von 57 Den jüngsten Überblick zu Kränzen in der Antike bietet J. ENGEMANN, Art. Kranz. In den Evangelien kommt cr1:e~avor; oder cr1:~:~avo6v nur im Zusammenhang der Verspottung Jesu vor, s. neben Mk 15,17 nur Mt 27,29; Joh 19,2.5. 58 Buß/cov JlEv ~:upuvaV'l:!:t; UV'l:l 8taOr\Jla1:0r; Ent1:t8eacrtv au1:001:1J K!:~a/cl;j, Philo, Flacc. 37 (127,6fCOHN/REITER). 59 Kai bd n']v K!:~a/cTjv au1:o6 8ta8r\Jlam noA/cd, Apk 19,12. 60 S. R. AMEDICK, Iesus, 54. Zu den "Ursprünge(n) des Diadems als Herrschaftszeichen" s. knapp J. OTT, Krone, 161f. Kulturgeschichtlich verlaufen bis zum 11. Jahrhundert Entwicklungslinien weiter zur Mitra, aus der sich dann bis zum 14. Jahrhundert die Tiara als dreifache Papstkrone entwickelt hat. Auch die Tiara hat auf der Rückseite zwei lose hängende Bänder. Nach 0. ENGELS, Art. Tiara, Sp. 759 ist für Papst Gregor IX. (1227-1241) der Ausdruck diadema duplex belegt. 61 R. AMEDICK, Iesus, 54. Als Caligula diesen Unterschied durch die Annahme des Diadems zu verwischen droht, wird er von seiner Umgebung durch den Hinweis davon abgebracht, "daß er ja bereits hoch über allen Fürsten und Königen stehe", für den Kaiser der Beginn seiner Selbstvergottung, s. Suet., Calig. 22,lf (472.474 MARTINET; BSGRT, 165,27-30 IHM). 62 S. A. ALFÖLDI, Insignien, 145-150 (148). Diese Entwicklung wurde wahrscheinlich auch durch die Strahlenaureole gefördert, zu dieser s.u. S. 100-104.
88
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
Göttern über Kaiser, Generäle und Bürger bis hin zu Sportlern und in irgendeiner Hinsicht Geehrten (zuletzt auch von Toten63) -, sind für eine Funktionsbestimmung des Kranzes "die Situation und das Material des Kranzes" entscheidend64. Als Situation wurde bereits die Parodie einer Audienz eruiert. Auch "das Material des Kranzes" unterstützt diese These. Was kann über dieses Material in Erfahrung gebracht werden? Zunächst ist dabei eine falsche Identifizierung zurückzuweisen. Das demgegenüber gewonnene Ergebnis beruht auf einer Koinzidenz von philologischen, naturwissenschaftlichen und kunstgeschichtlich-ikonographischen Indizien, die zumindest in dieselbe Richtung weisen, auch wenn sie nicht zwingend sind; im Verbund bilden sie jedoch eine starke Wahrscheinlichkeit. Begrifflich handelt es sich im Markus-, Johannes- und im Petrusevangelium um einen &xciv9t vov cr'ts~avov und im Matthäus- und Johannesevangelium um einen cr'ts~avov e~ &xav9ffiv65. Nach dem Wörterbuch von Bauer-Aland s.v. axav9a ist dabei "v. stachlig. Pflanzen, bes. v.d. als Unkraut wuchernden Ononis spinosa, Hauhechel, im Gegensatz zu Nutzpflanzen" die Rede66. Der weiter gefasste Teil dieser Bestimmung als "Unkraut" wird auch von anderer Seite wie dem Palästinakenner Gustaf Dalman bestätigt: "Das griechische Wort ist ein allgemeiner Ausdruck für
63 Herodes etwa trug einen "goldenen Kranz" (cr1:elj>a.voa.vov axd.v9tvov, EvPe 8 (GCS NF 11, 32,18f KRAus/NICKLAS); cr1:elj>a.vov e~ &xa.v9ffiv, Mt 27,29; Joh 19,2. Im Neuen Testament kommt ÜKa.v9- außerdem vor in Mk 4,7(bis).l8 parr. Mt 13,7(bis).22 und Lk 8,7(bis).l4; Lk 6,44 par Mt 7,16; Hebr 6,8; s. ferner Ktcrcrov &xd.v9CQ 7tAEKOJ.Levov ("mit Akanthus verflochtenen Efeu"), Arist 70 (SC 89, 136 PELLETIER; Übersetzung JSHRZ 111, 47 MEISNER). 66 W. BAUERIK. und B. ALAND, Wörterbuch, Sp. 56; auf Ononis spinosa verweist auch die englische Ausgabe, s. W. BAUERIF.W. DANKER, Lexicon, 34.
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
89
,Domen' und ,Dornkräuter'. "67 Da sie für eine sinnvolle Feldbebauung störend sind, werden sie im Frühjahr als Unkraut gejätet68.
Keine Ononis spinosa Problematisch ist die botanische Eingrenzung und Spezifizierung von axavea als Hauhechel: Die Domen der Anonis oder Ononis beschreibt der aus Kilikien stammende und unter Claudius und Nero als Militärarzt tätige Pedanios Dioskurides, der berühmteste Pharmakologe des Altertums, im dritten Band seiner Materia Medica (m::pi ü/.:11dvotaA.i]v avaÖOUJ.!EYOavo. (maran), status constructus ._--b>. (marain), könnte durch Itazismus (oder lokale Sprachfärbung?) zu Mdptv transkribiert worden sein, vgl. A. UNGNAD, Grammatik, 44f. Wegen der Verwendung von Kupto~ (= -b>.) als Gottesname in der Septuaginta bemerkt H. Box, In Flaccum, 92: "possibly Philo might have felt a savour of a blasphemous and mocking ascription of deity to Agrippa in the invocation". Dass Philo, Flacc. 39 (127, 16f CoHN/REITER) von "Syrern" spricht, ist mehrfach begründet, s. P.W. VAN DER HORST, Flaccus, 130f: (1) "in the sense of the Aramaie speakers of SyriaPalestine", (2) "Agrippa's kingdom was mainly situated in the mountainous areas ofLebanon".
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
111
zige wörtliche Rede also nicht am Anfang, sondern am Ende. In beiden Fällen aber versucht eine ethnisch und religiös vom Verspotteten unterschiedene Ansammlung, ihr Opfer dadurch zu erniedrigen, dass sie ihm in seiner ausweglosen Situation durch dessen Titel, "König", oder in dessen mutmaßlichen Sprache akklamiert. Sowohl das MarinGeschrei als auch die Proskynese bilden in beiden Fällen eine eindrückliche Schlussszene des makabren Spiels. 4. Mk 15,20a- Spielende und Entkostümierung Was dann folgt, treibt in beiden Erzählungen die übergeordnete Handlung weiter voran: Während Philo kommentierend die Inkompetenz und Pflichtverletzung des Praefectus Aegypti durch dessen Untätigkeit angesichts einer sich abzeichnenden ethnischen Auseinandersetzung anprangert, konstatiert Markus explizit das Spott- und Spielende und hält die erneute Umkleidung des Delinquenten fest. Dabei beschränkt er sich auf den Purpurmantel. Hatte die Kostümierung mit diesem begonnen, so dokumentiert dessen Ablegen die vollständige Entkostümierung. Durch die motivische und sprachliche Repetition 165, die rhetorisch als inclusio zu charakterisieren ist, wird eine erzählerische Rundung der Szene erreicht und ihr Abschluss durch einen synthetischen Parallelismus ermöglicht166. Das Spottgewand wird Jesus deshalb ausgezogen, damit er seine eigenen Kleider wieder an sich nehmen kann. Dadurch wird deren Aufteilung und Verlosung unter dem Kreuz als Erfullung von Ps 22,19 vorbereitet. "Das grausame Spiel ist aus, um der noch grausameren Wirklichkeit Platz zu machen."167 "Vollständige Entkostümierung" bedeutet allerdings, dass Jesus auch der persiflierte Herrscherkranz abgenommen
165 Vgl. i';votoucrKouow al'vcov rcop~upav, Mk 15,17, mit i';~ toucrav al'rcov 'tfiY rcop~upav, 15,20. 166 S. i';~toucrav au1:ov 'tfiY rcop~upav, Kai htoucrav ni tJ.tdna au1:ou, Mk 15,20a. 167 So J. GNILKA, Evangelium nach Markus 2, 308.
112
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
wird 168. Der Akanthuskranz wäre spätestens von alleine abgefallen, als der Verurteilte versuchte, vom Prätorium zur Hinrichtungsstätte zu gehen. Kränze wurden nur aufgelegt169 und nicht festgebunden wie ein "Diadem"170. Auch aus diesem Grund prägen die zahlreichen Kruzifixdarstellungen und -skulpturen eher den mittelalterlichen Schmerzensmann als den durch die Evangelien beschriebenen Gekreuzigten ein. Sie sind als symbolische Darstellung zu betrachten, auch wenn sie naturalistisch stilisiert sind. Der Kranz - und mit ihm jeglicher persiflierte Glanz - ist in der tiefsten Stunde der Gottverlassenheit, am Kreuz, sicherlich "ab" 171. Eine weitere Verspottung des Königs wird aber bis unmittelbar vor dessen Tod erzählt172. Der offensichtliche Umbruch erfolgt nach dem römischen Evangelisten Markus erst durch das Bekenntnis des Zenturio, der Jesus "gegenüber" am Kreuz stand (15,39173).
168 So bereits nachdrücklich H. REICHE, König, 706; vorsichtiger äußert sich K. JAROS, Pilatus, 98: "vermutlich auch die Domenkrone abgenommen". 169 Vgl. dazu Sarkoph. Lateran. 171, u. S. 113-116. 170 To 8td8ruw kommt etymologisch von 8ta8dv, das "herumbinden", "umbinden", "anbinden", "festbinden" bedeutet. In ähnlicher Weise kommt cr't's<j>avor; von cr't's<j>m mit der Grundbedeutung ,"dicht, fest umgeben, umschließen'", s. H. FRISK, Wörterbuch II, 794. Dementsprechend bedeutet cr't's<j>avor; ",Kranz, Einfassung, Sieges-, Ehrenkranz, Ehre"', ebd.; s. auch ausführlich M. BLECH, Studien, 27-35. Dagegen verweist die Etymologie von corona auf ihre Krümmung, s. A. WALDE/J.B. HOFMANN, Wörterbuch I, 277; A. ERNOUT/A. MEILLET, Dictionnaire, 144; L. BREGLIA, Art. Corona, 861; vgl. auch KOpOOVYJ und Kopmvir;; ferner die von J. RUMSCHEID, Kranz, passim ausführlich behandelten Büstenkronen, Blütenkronen, Preiskronen und Schmucksteinkronen. 171 Im Rückblick bezieht erst Hehr 2,7.9 die metaphorische Bekränzung 8ol;'fj Kai nJl'fj aus Ps 8,6 wieder auf Jesus. 172 Mk 15,29-32.35f. 173 Zur Interpretation als "Antikonzeption" "im Umfeld des römischen Kaiserkults" s. M. EBNER, Kreuzestheologie, 153-158 (153). In Mk 15,39 liegt ein "größtmögllicher Kontrast in den gesellschaftlichen Bewertungsmustern religiöser Natur" vor, M. EBNER, op.cit., 157. Das "Paradox des leidenden Messias kulminiert in Mk 15,39, s. E. CUVILLIER, "Kreuzestheologie", 120.
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
113
Der Spottkranz Jesu in der frühesten Darstellung Das Auflegen des Spottkranzes Jesu wird in der frühchristlichen Zeit nur ein einziges Mal dargestellt174. Dies entspricht dem Umstand, dass es "unter den Christusbildern der vorkonstantinischen Zeit kein einziges Beispiel [gibt], das Christus in einem Purpurgewand zeigte. An der Kleidung fällt ihre Schlichtheit auf. Sie besteht gewöhnlich aus einer (weißen) Dalmatica mit (weißem) Pallium und Sandalen" 175.
Auf einem "um 340 angefertigten Figurensarkophag in Rom"176 werden nacheinander (v.l.n.r.) die Kreuztragung durch Sirnon von Kyrene, die Bekränzung Jesu durch einen römischen Soldaten, ein Siegeskranz mit eingeschriebenem Christogramm über einem Kreuz und zwei Soldaten, die Gefangenführung Jesu durch einen römischen Soldaten 177 und die Handwaschung des Pilatus dargestellt. Die Abfolge der dargestellten Szenen erscheint auf den ersten Blick als unsystematisch. In der Reihefolge, in der die Szenen im (Matthäus-) Evangelium berichtet werden - nur Matthäus berichtet eine Handwaschung des Pilatus 178 -, sind zunächst die beiden Nischen rechts des mittleren Feldes (v.l.n.r.) zu betrachten, anschließend die beiden Nischen links des mittleren Feldes (v.r.n.l.). Der biblischen Erzählfolge nach sind also beide Seiten von der zentralen 174 Vgl. G. KOCH, Sarkophage, 179; U. LANGE, Register, 32; J. ÜTT, Krone, 133: "auch die Kunst des frühen und hohen Mittelalters hat sich dieses Themas nicht allzu oft angenommen"; ebd.: "Erst aus der Zeit der Jahrtausendwende sind wieder Darstellungen der Dornenkrönung erhalten." Dazu s. E. LUCCHESI PALLI/R. HAUSHERR, Art. Dornenkrönung. 175 S. G. STEIGERWALD, Purpurgewänder, (20-) 24. 176 Datierung nach J. ÜTT, Krone, 133. Es handelt sich um den im Lateranmuseum (= Museo Pio Cristiano, vormals Museo Cristiano Lateranense) aufbewahrten Sarkophag 171 (= Rep. I 49 BoVINIIBRANDENBURG), der nach G. BOVINI/H. BRANDENBURG, Repertorium/Textband, 48 "wahrscheinlich in Tor Marancia (Domitillakatakombe) um 1817/21 gefunden" wurde. 177 Gegen V. SCHULZE, Archäologie, 333 handelt es sich nicht um Pilatus. 178 Vgl. Mt 27,24, wohl als Aufnahme von Dtn 21,6.
114
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
Mittelnische aus jeweils nach außen zu lesen. In jeder der beiden Nebennischen (= 2. und 4. von links) sind Christus und ein Soldat dargestellt, während in den Außennischen weitere Personen, Sirnon von Kyrene bzw. Pilatus, aber nicht Christus in den Blick kommen. Insbesondere der (vom Betrachter aus) linke Teil des Sarkophags ist einzigartig, wie Hans von Campenhausen bemerkt: "Sowohl die Domenkrönung wie die Kreuztragung sind völlige Unica in der christlichen Grabkunst" 179 Außerdem ist "der reine Christuszyklus eine Ausnahme, d. h. eine bloße Variation des ursprünglich reicheren und komplizierteren Schemas", nämlich der Christus-PetrusSarkophage 180. Die älteste Darstellung der Bekränzung Jesu (Sarkoph. Lateran. 171) 181
In der linken Nebennische (= 2. von links) wird Christus, der in Tunica, Pallium und Sandalen dargestellt ist und in seiner linken Hand eine Buchrolle (!) hält, von einem Soldaten, gekleidet mit einer kurzen Ärmel-Tunica, Hosen, Schuhen, Schultermantel und Helm, ein Kranz aufgelegt. Genau genommen wird der Kranz jedoch mit einem gewissen Abstand nur über Christus gehalten, der hier trotz der 179 H. VON CAMPENHAUSEN, Passionssarkophage, 67 (= 29); s. auch seine Motivtabelle ebd., 43 (= 5). 180 Ebd., 68 (= 30). Vgl. auch die beiden das Bildprogramm vergleichenden Tabellen, eingeheftet ebd., nach S. 85 (= 47). 181 Das Bild ist entnommen aus http://www.christusrex.org/ www1/vaticano/PC3-Sarc.jpg (21.06.2007), gedruckte Abbildungen etwa bei G. KOCH, Handbuch, Tafel 57, s. auch ebd., 42; G. STEIGERWALD, Purpurgewänder, 14 Anm. 1; G. BOVINI/H. BRANDENBURG, Repertorium/Bildband, Tafel 16 Abb. 49; H. VON CAMPENHAUSEN, Passionssarkophage, 67 (= 29) Abb. 18; V. SCHULTZE, Archäologie, 333; MÜNZ, Art. Auferstehung, 103 Fig. 47.
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
115
im Evangelium unmittelbar zuvor berichteten Geißelung nicht(!) schmerzverkrümmt, sondern aufrecht und- ebenso wie in der rechten Nebennische (= 4. von links)- etwas größer dargestellt ist als der Soldat neben ihm182. Offenkundig ist hier kein auch nur ansatzweise realistischer Ausdruck der Bekränzung des gegeißelten Jesus mit einem Akanthuskranz nach Mk 15,17 par intendiert 183. Mit Recht wurde darüber hinaus betont: "Dargestellt ist keine Dornenkrone, sondern ein Lorbeerkranz, und auch die würdevolle Haltung und der Blick Christi auf das Auferstehungs- bzw. Siegeskreuz im Zentrum des Sarkophags weisen darauf hin, daß hier eine Veranschaulichun~ des demütigenden Moments ins Triumphale gewendet werden soll" 1 4.
Damit stellt sich unabwendbar die Frage, ob hier überhaupt das "Ringsum-Anlegen" (n:Eptn8Evat) des Akanthuskranzes anlässlich der Verspottung Jesu durch römische Soldaten im Hintergrund steht oder ob die Szene frei komponiert ist. Aufgrund der übrigen drei dargestellten Szenen jedoch, die ausnahmslos zu der in den Evangelien erzählten Passion Christi gehören, ist eine imaginierte oder frei fingierte Bekränzung Jesu durch einen römischen Soldaten sehr unwahrscheinlich. Vielmehr handelt es sich um eine durch und durch nach christologischen und noch mehr nach reichsreligiösen 185 Gesichtspunkten konzipierte Darstel182 In der linken Außennische (= 1. von links) ist Sirnon von Kyrene kleiner dargestellt als der ihn begleitende Soldat, obwohl er nur ein kleines und also leichtes und symbolisches Kreuz trägt, während Pilatus in der rechten Außennische (= 5. von links) deutlich größer als die beiden übrigen Personen (Beamter und/oder Diener) dargestellt ist. 183 Kai TCEpt n9Eaow m'n:cö TCAE~aVTEc; aKdv9t vov O"TE~avov, Mk 15,17. 184 So J. ÜTT, KRONE, 133. S. außerdem G. KOCH, Handbuch, 179.207.284.287f.292(Lit.); G. BOVINI/H. BRANDENBURG, Repertorium/Textband, 48f; ferner bereits C.M. KAUFMANN, Handbuch, 348; V. SCHULTZE, Archäologie, 333. 185 Vgl. in diesem Sinn die Deutung der bemerkenswerten Mittelnische des Sarkophags, beschrieben bei G. Bovmr/H. BRANDENBURG, Repertorium/Textband, 48, durch H.G. THÜMMEL, Wende, 169f.
116
Kursorische Auslegung von Mk 15, 16-20a
lung der Bekränzung Jesu anlässlich seiner Verspottung durch römische Soldaten, kurz: "eine idealisierte Darstellung"186. Was ergibt sich daraus für die Interpretation von Mk 15,16-20a? Unabhängig davon, ob über Christus hier ein triumphaler "Lorberkranz mit Juwel" oder ohne ein solches gehalten wird187, zeigt die Darstellung zumindest dies, dass Kränze nach römischer Sitte auf den Kopf gelegt werden und nicht etwa festgebunden werden wie ein Diadem. Für Mk 15,21a bedeutet dies, dass der Akanthuskranz wenn nicht ohnehin bei der Entkostümierung am Ende des Spott-Spiels abgenommen- spätestens bei einer der nächsten Bewegungen des Gegeißelten in Richtung auf Golgota von selbst abgefallen wäre. Der Blick auf die älteste Darstellung der Bekränzung Jesu gehört unter diesem Gesichtspunkt eher zu Mk 15,21 als zu 15, 17, wo diese ausdrücklich erwähnt ist. Angesichts der überaus würdevoll dargestellten Bekränzung aus der Mitte des vierten Jahrhunderts kann von einem "Spottkranz" oder einer "Verspottung Jesu" sicher keine Rede mehr sein - in diametralem Gegensatz zur neutestamentlichen, markinischen Erzählung. Kostümierung und Audienz haben nur unter großen Veränderungen vielfaltigen Eingang in die christliche Reichsreligion und ihre Ikonographie gefunden. Auch aus diesem Grund gebührt der literarischen, theologischen und pragmatischen Dimension des Spotts nun gegen Ende der Abhandlung noch einmal188 ungeteilte Aufmerksamkeit. Dabei gerät unübersehbar die Christologie ins Blickfeld.
So H. VON CAMPENHAUSEN, Passionssarkophage, 67 (= 29). S. E. LUCCHESI PALLI, Art. Dornenkrone, Sp. 512: "Lorberkranz mit Juwel". Die Frage eines eingebundenen Juwels ist leider anhand der verfügbaren Bildmaterialien nicht sicher zu entscheiden. 188 S. bereitsamBeginn der Untersuchung, o. S. 12-14. 186 187
VII. Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion und zum Bekenntnis der Glaubenswahrheit vom Gekreuzigten
Das mehr als aufHillige Moment des Spotts wurde im bisherigen Verlauf der Untersuchung zwar in vielen Einzelzügen, aber noch nicht über Mk 15,16-20a hinaus im Kontext beleuchtet. Dabei drängen sich einige Perspektiven regelrecht auf. (1) Verspottung stellt nämlich geradezu ein Leitmotiv der markinischen Passionserzählung dar. (2) Besonders verdichtet tritt sie in der unmittelbar an die Verspottung durch die römischen Soldaten anschließenden Kreuzigungsszene auf, die man zugleich auch als letzte Audienz des irdischen Jesus betrachten kann, freilich- wie bei jeder Audienz - mit spezifischen Modifikationen. (3) Im weiteren Kontext ergibt sich dadurch eine umsichtig komponierte Folge von zwei Pilatusaudienzen und zwei Spottaudienzen Jesu. (4) Schließlich ist auf die spannungsreiche und wechselseitige Beziehung zwischen distanzierendem Spott und dem Bekenntnis zur Wahrheit des Gekreuzigten zu reflektieren. Dabei kann der literarisch vermittelte Spott in pragmatischer Hinsicht als Hilfestellung und als Provokation zur christologischen Reflexion gedeutet werden. Denn der Spott, das Kreuz und die Christologie bilden nicht nur im Markusevangelium, sondern in verschiedenen Zusammenhängen des frühen Christentums einen Konnex. 1. Verspottung als Leitmotiv der markinischen Passionserzählung Verspottung bzw. Spottelemente sind ein bisher zu wenig beachtetes Thema des Gerichts- und Leidensteils der mar-
118
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
kinischen Passionserzählung (Mk 14,53-15,47)1. Insgesamt sieben kleinere oder größere Verspottungen Jesu sind in Mk 14f zu finden: (1) Die Misshandlung und Verspottung im Synhedrium als Abschluss von Verhör und Prozess vor den religiösen 0berautoritäten, Mk 14,65. (2) Die Verspottung durch die heidnischen Soldaten unmittelbar nach Verhör, Prozess und Geißelung durch die römische Oberautorität, Mk 15,16-20a. (3) Die knappe Notiz vom Kreuzigenzweier "Räuber" zu beiden Seiten Jesu als weitere Verspottung des "Königs der Juden" durch die mit der Hinrichtung beauftragten Soldaten, Mk 15,27. (4) Die von Passanten erteilte Aufforderung, "sich selbst zu retten und vom Kreuz zu steigen", an einen, der den Tempel abzubrechen und in drei Tagen aufzubauen angekündigt hat, Mk 15,29f. ( 5) Die von Hohepriestern und Schriftgelehrten ergehende Aufforderung an einen hilflosen Helfer, "vom Kreuz zu steigen", wenn er denn "der Christus, der König Israels" sei, Mk 15,31-32a. (6) Die Schmähungen der beiden Mitgekreuzigten, Mk 15,32b. (7) Die Verwunderung und Neugier "einiger Umstehender" beim Rufen nach "Elia", einem (erzählerisch inszenierten?) Missverständnis für "mein Gott" ("~n'?~, f:A.cot, Ps 22,2), Mk 15,34-36. Diese sieben Verspottungen überschneiden sich teilweise personell, sprachlich oder inhaltlich und verknüpfen die Passionserzählung auf vielfache Weise mit dem Evangelium. Dies zeigt ein tabellarischer Überblick konzis:
I
Dazujetzt auch W. FRITZEN, Gott, 327-329.
119
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion Verspottungen Jesu in der Markuspassion Stellen 14,65
Subjekt
Prädikat
wörtliche Rede
Jnnermarkin. Bezugnahmen rcpo~r\'r11r;:
1) einige MyEtV at':rrc\) 2) Diener KtA.
Prophezeie!
15,1620a
Soldaten
EIJ.TCati;Et v
Königsgruß
EIJ. rca{i;Et v: 10,34; 15,31
15,27
(Soldaten)
cruv auTc\) crTaupo0crt v
-
15,32 "mit ihm"
15,29f
Vorübergehende
ßA-acr~ll-
Tempelwort, sich retten, herabsteigen vomKreuz
IJ.ElV, KlVElV T<Xt; KE~aAat;
6,4.15; 8,28
14,58 Tempelwort;ßA-acr~ll-
IJ.Etv: 2,7; 14,64
-~J.ia:
15,31- Hoheprie32a stermit Schriftgelehrten
EIJ.TCati;Et v
kann sich nicht retten, herabsteigen vom Kreuz, sehen und glauben
EIJ. rca{/;Et v: 10,34; 15,20
15,32b
Mitgekreuzigte
OVElÖt/;ElV
-
15,27 "mit ihm"; (OVElotl;~>tv: 16,14)
15,3436
1) einige 2) einer
EAEyov/ MymvKTA.
Ruf nach Elia, sehen ob Elia ihn abnimmt
15,46 abnehmen
Während die ersten beiden Verspottungen jeweils den Abschluss eines vorausgehenden Handlungsstranges bilden2, wird die Erzählung über die Hinrichtung Jesu besonders in ihrem zweiten Teil von mehreren Spottszenen flankiert, wenngleich diese nicht in einer solchen mündet: Das Ausgeliefertsein des Menschensohnes wird in zunehmendem Maß vom Spott begleitet, je näher seine Todesstunde rückt. Unmittelbar nach der letztmaligen, anonymen Verspottung in Mk 15,34-36 stirbt Jesus (15,37); in 15,38f folgt die christologische Peripetie, die in 16,1-8 dramaturgisch höchst wirkungsvoll inszeniert wird. Fast leitmotivisch 2
Mk 14,53-64.65; 15,1-15.16-20a.
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
120
werden also die beiden Urteilsfindungen, besonders aber die konkrete Exekutierung zunehmend vom Spott der Umstehenden begleitet und gesäumt. a) Eine implizite, symbolische Verspottung in Mk 15,27 An die Schilderung der Kreuzigung Jesu in Mk 15,24-26, die mit der Anbringung des zur Abschreckung die causa poenae öffentlich erklärenden titulus endet 3, schließen sich nahezu durchgängig bis zum Eintreten des Todes, allein unterbrochen durch die Nennung der dreistündigen Himmelsfinsternis in Mk 15,334, fünf Notizen über Verspottungen an. Sie beginnen mit einer impliziten Verspottung, die erneut durch die Soldaten erfolgt. Dass eine Verspottung mittels einer Symbolhandlung vorliegt, kann kaum bezweifelt werden: Denn die Bestrafung "zweier Bandenkrieger", "zweier zelotischer Freiheitskämpfer", zusammen "mit ihm" und ausdrücklich aufbeiden Seiten Jesu5 ist "als eine bewusste Spottaktion der Soldaten dargestellt, die den ,König der Juden' mit seinen ,Großen', seinen Wesiren, umgibt"6. Durch diesen fiir alle sichtbaren Kontext Jesu in den letzten Stunden vor seinem Tod wird der verurteilte "König der Juden" auf einen kleinen Räuberkönig reduziert und zuletzt auch von "seinen" beiden Räubern verspottet. Eine messianische Würde wird dadurch untergraben 7: "Die
3 Zum Sachinhalt der causa poenae s. ausführlich P. EGGER, Crucifixus, 195-200; s. zum titulus auch M. HENGEL, Jesus, 52-54; E.-M. BECKER, Markus-Evangelium, 154-167; J. FREY, Jesus, 304f. 4 Die Zeitangaben der sechsten und neunten Stunde knüpfen an diejenige über die dritte Stunde in Mk 15,25 an und führen sie fort. 5 Kai cruv aöt 3)
Aktive Interaktion:
Gefolge, (Kinder/Ju- seine Jünger Hofgendliche) (Volksmenstaat: 2 Leibwächge) ter (3) Audienz aufsuchende Personen Personen:
Kinder/Jugendliche, von allen gesehen
Bartimäus, Volksmenge
Soldaten, Kohorte
1) Passanten, 2) Hohepriester/ Schriftgelehrte, 3) Mitgekreuzigte, 4) Umstehende, 5) Zenturio
Aktive Interaktion:
Recht suchen, Eingabenmachen
Hilferuf, Bitte um Heilung
mit einem Rohr schlagen, anspucken
lästern, spotten, schmähen, Essig verabreichen
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
130 Gruß, Huldigung, Akklamation:
"Marin"
"Sohn Davids", "Rabbuni" (=mein Herr)
"König der Juden", Proskynese
"Wahrlich, dieser Mensch war Gottes Sohn!"
Nachfolge des Bartimäus
Kreuzigung Jesu
Tod und Begräbnis Jesu
(4) Abschluss Folgen! Fortsetzung:
(offenes Ende) Judenpogrom
Der Vergleich zeigt eindeutig, dass eine Interpretation des Kreuzigungsabschnitts Mk 15,20b-41 als Audienz möglich ist: In aller Öffentlichkeit vor der Stadt begegnen sich der für jeden lesbar - explizit als "König der Juden" ausgezeichnete Jesus, szenisch an einer erhöhten Mittelposition platziert, und verschiedene Gruppen "seines" Volkes. Bei dieser Gelegenheit äußern sich Passanten, religiöse Aristokraten, mitgekreuzigte Zeloten und Zuschauer - gewissermaßen ein Querschnitt "seines" Volkes - gegenüber dem Protagonisten. Darüber hinaus sind heidnische Soldaten mit ihrem Zenturio sowie in der Feme Frauen als wirkliche Anhänger Jesu mit dabei. Analog zu den beiden Leibwächtern rechts und links von Karabas hat Jesus jeweils eine Person auf beiden Seiten neben sich. Aus formaler Perspektive und nach der Aufstellung der Szenerie (dem setting) ist die Ähnlichkeit mit einer herrscherliehen Audienz somit evident. b) Modifikationen der letzten Audienz Jesu Das Grundschema "Audienz" ist in Mk 15,20b-41 in mehrfacher Hinsicht modifiziert und an die real bestehenden Machtverhältnisse einer Hinrichtung angepasst: (1) Am auffälligsten sind trotz der vielen erwähnten Personen, die Kontakt zu ihm aufnehmen, die furchtbare Einsamkeit und Verlassenheit des Audienzgebers. Während Vertreter verschiedener Gruppen zu ihm reden, antwortet er diesen
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
131
nicht32, sondern schreit "laut" seine Gottverlassenheit und Verzweiflung hinaus33, ehe er mit einem weiteren "lauten Schrei" stirbt34. (2) Die Einsamkeit und Verlassenheit des Audienzgebers sind mit dem Schmerz und der völligen Ohnmacht am Kreuz verbunden: Der Audienzgeber zeigt hier keine Macht, sondern ist buchstäblich festgenagelt an seinem Ort, dem HinrichtungspfahL (3) Deshalb ist er dem vielfaltigen Spott und weiteren Schmähungen schutzlos ausgeliefert, die ihn anstelle von Bitten und Huldigungen erreichen. (4) Eine fiir den Betroffenen besonders schwer erträgliche Form einer Spottaudienz liegt auch deshalb vor, weil sie viel zu lange dauert. So liegen zwischen der Kreuzigung und dem Eintritt des Todes mehr als sechs Stunden, davon drei erzählerisch ereignislose Stunden in Finsternis, in der die ganze Welt gleichsam den Atem anhält35. Die Länge der voraufgehenden und verbleibenden Zeit bis zum Eintritt des Todes wird erzählerisch geschickt überbrückt durch die verschiedenen, mit wörtlicher Rede geschilderten Spottszenen. (5) Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen herrscherlichen Audienz fehlen die Insignien der Macht, die bei den Spottaudienzen Jesu im Prätorium und des Karabas in Alexandrien wenigstens durch Verkleidungen ersetzt werden. Noch deutlicher: Jesu Kleider sind bereits zerteilt und haben durch Los ihren Besitzer rechtsgültig gewechselt (Mk 15,24). Statt durch Verkleidung "travestiert" (< vestis), wird er nur noch durch eine Hinweistafel als "König" deklariert. Diese erfiillt jedoch den primären Zweck, die causa poenae öffentlich zu machen - zur Abschreckung fiir alle künftigen Königsprätendenten. (6) Schließlich entfallen auch Gruß, Huldigung oder Akklamation, jedenfalls zu Lebzeiten des Audienzgebers: Erst postum bekennt ein heidnischer Zenturio die Gottessohnschaft Jesu. 32
Ähnlich bereits im Synhedrium und vor Pilatus, s. Mk 14,61;
15,5. 33
Vgl. ~covfj flEydA-'Q, Mk 15,34, mit dem Zitat aus Ps 22,2 (Ps
21,2 LXX). '0 8f:'lYJO'OIJc; a~Eic; ~covr']v flEydAYJV E~EJtVEUO'EV, Mk 15,37. S. ~v 8!': ropa "Cpi'tYJ, Mk 15,25; "Cfj Evd"C'Q ropq,, 15,34. Die dreistündige Finsternis wird äußerst knapp erzählt: O'K, 10,52), gingen die Frauen weg und "flohen vom Grab" (i':I;EA8o6crut 8$uyov cin:c\ 't'OU J.!VYJJ.!ElOU, 16,7). Dort ist eine Nachfolge nicht möglich. 59 Mk 16,9-11.12f.l4-18. 60 S. auch i':$dvYJ, Mk 16,9; i':$avspm8YJ, 16,12.14. 57
58
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
139
5. Spott, Kreuz und Christologie im frühen Christentum Das Wort vom Kreuz galt noch für lange Zeit als "Torheit" (1 Kor 1,18)61, so dass der Spott den Anhängern des Gekreuzigten auch in der frühen Kirchengeschichte erhalten blieb: Vor gut 150 Jahren wurde das so genannte "Spottkruzifix vom Palatin" entdeckt62, dessen Entstehung "spätestens in die Mitte des dritten Jahrhunderts" datiert wird63. Spottkruzifix vom Palatin (Museo Palatino lnv. 381403)64
61 Für eine systematisierende Deutung des Kreuzes Christi bei Paulus s. jetzt G. THEISSEN, Kreuz, passim. 62 1856 im kaiserlichen Palast (Raum 8 des Paedagogium) am Südwestabhang des Palatin durch Raffaele GARUCCI (1812-1885), s. DERS., Crocifisso, passim; zuletzt F.G. CoOK, Crucifixion, 282285. 63 S. F.X. KRAuss, Spottcrucifix, 18 (Hervorh. im Original). 64 Die Skizze ist entnommen aus http://faculty.bbc.edu/rdecker/ images/AlexGraffito.gif (09.09.2008). Eine fotographische Abbildung enthält H. SOLIN/M. ITKONEN-KAILA, Graffiti, 209 (= Nr. 246) mit ausführlicher Beschreibung ebd., 65.79.209-212.
140
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
Die Figuren sind etwa 33 x 27 cm groß, während die Inschrift bei einer Buchstabengröße von 2-8 cm insgesamt etwa 21 x 20 cm umfasst65. Sowohl der eselköpfige66 Gekreuzigte, der an einem "aneinandergefügten Kreuz" (crux commissa67) mit Fußstütze (suppedaneum) hängt, als auch sein bartloser Verehrer tragen eine kurze, ärmellose Tunika (colobium, Sklavengewand) und Schenkelbinden, sind also gleich gestaltet68. Die erhobene linke Hand des Alexamenos ist als Verehrung oder Adoration zu interpretieren 69. Beide wenden einander ihre Blicke zu. Neben dem Aspekt der Beleidigung enthält die Kritzelei gleichzeitig den der Denunziation 70. Dass es sich m.W. um die einzige vorkonstantinische Kreuzigungsdarstellung handelt 71, zeigt das Gewicht des Apathieaxioms in der Gotteslehre 72. Das rechts oberhalb des Gekreuzigten erkennbare Y wurde später angebracht und gehört nicht zur ursprünglichen Kritzelei73. Die Unterschrift dieser Kruzifixdarstellung lautet bekanntlich:, AAc~a!J.EVoc; crtßccE 8cov, "Alexamenos verehrt seinen Gott"74. Nicht nur dieser, zurnal in der Karrikatur eines Esels, sondern auch Alexamenos werden dadurch verspottet. Vgl. H. SOLINIM. lTKONEN-KAILA, Graffiti, 209. Weniger wahrscheinlich, aber nicht auszuschließen ist eine Deutung als Pferdekopf, s. ebd., 209: "con testa di asino (o di cavallo?)". Der Vorwurf der "Onolatrie" (Verehrung eines Esels) gehört zum jüdischen Erbe des Christentums; s. zusammenfassend P. SCHÄFER, Judeophobia, 55-62. 67 Auch "Antoniuskreuz" oder "Ägyptisches Kreuz" genannt, s. ferner Ez 9,4.6; Apk 7,2-8; 9,4. 68 V gl. <JU!-1!-lOP~ti~o!lEYO~ Tc\) 8avciTq> auTo6, Phi! 3,1 0. 69 Nach F.X . .KRAuss, Spottcrucifix, 1 eine "Kusshand", ausführlich ebd., 17. 70 Vgl. auch das Graffito AAEBAMENOL FIDELIS, das nach ebd., 12 "in einer der in der Nähe des Fundortes unseres Spottcrucifixes gelegenen Kammern" 1870 entdeckt wurde, s. Abbildung 4 gegenüber des Titelblattes von op.cit. 7! Zu den Texten bis zu Laktanz s. jetzt die zweisprachige Quellensammlung von J.-M. PRIEUR, Kreuz. 72 V gl. dazu ausführlich H. FROHNHOFEN, Apatheia, 117-236. 73 H. SOLIN/M. ITKONEN-KAILA, Graffiti, 211: "Ia Y ... e senza dubbio di mano diversa da quella ehe ha eseguito il resto del graffito." 74 Statt Itazismus (crsßETE = crsßEmt) liest F.X. KRAuss, Spottcrucifix, 3f "Alexamenos ehrt dich Gott" (crsßE TE = crsßEt TE). s. jedoch H. SOLIN/M. ITKONEN-KAILA, Graffiti, 210: ",Alexamenos adora il dio "'. 65 66
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
141
Sowohl der Spott gegenüber Jesus als auch derjenige gegenüber Alexamenos und seinen Gott sind ein Anstoß zur christologischen Reflexion. Denn sie gelten einem geschundenen und bis zur Entmenschlichung herabgewürdigten Menschen, der zugleich von den V erspartenden selbst "König der Juden" und "Gott" genannt wird. Für die Augen des Glaubens ist er freilich genau dies: der Messias Israels und der eine Gott. "Diesen Menschen verspottete man als ,König', und er ist es in der Tat."75 Die im Spott und ohne Anspruch auf Wahrheit erwiesene Ehrung durch Außenstehende ist darum ein bleibender Anstoß zur christologischen Reflexion, zur Suche nach der Wahrheit und zum Bekenntnis der (Glaubens-) Wahrheit in Bezug auf den Gekreuzigten76: der Wahrheit über den Gekreuzigten, vom Gekreuzigten und des Gekreuzigten. Die Jerusalemer "Spottaudienz des Königs" ergänzt nicht nur vom Kreuz her die von Bartimäus erfahrene Heilsaudienz vor den Toren Jerichos - sie weist vielmehr weit in die Geschichte hinein, in die Nachfolge des verspotteten und gekreuzigten Königs 77. Die Szene ist übertragbar von Christus auf Christen in ihrem Leiden 78. Mit Recht wird daher betont: "Die brutale Mißhandlung Jesu durch die römische Soldateska wird nicht einfach erzählt, sondern Christen, die sich in einer vergleichbaren Lage befinden
75 A. STROBEL, Stunde, 142; ähnlich J. ERNST, Evangelium nach Markus, 462: "Der Erniedrigte ist in den Augen der Glaubenden der Erhöhte, vor dem sich jedes Knie beugen wird"; G. SCHNEIDER, Passion, 107: "Für den Evangelisten ist Jesus der König seines Volkes." 76 Nach C.D. MARSHALL, Faith, 232 ist "Glaube" zwar nur in Mk 15,32 ausdrücklich mit Tod und Auferstehung Jesu verbunden: "We have found, however, that an implicit relationship is insinuated in those faith stories which contain forward linkages to the fate of Jesus at the end of the story'', so in Mk 2,1-12; 6,1-6; 5,21-24.35-43; 9,14-29; 10,46-52, s. ebd. 77 Vgl. die "Nachfolgeregel", Mk 8,34; ferner €crscrEh; J.itcrot.SJ.isvot uno ncivnov ota -ro ovo11ci 11ou, 13,13; ähnlich 13,9. 78 Und umgekehrt, vgl. zu diesem Thema das Gedicht "Christen und Heiden" von D. BONHOEFFER, Widerstand, 515f. Ein frühes Beispiel für die Entfaltung dieses Zusammenhangs stellt die mimetische Theologie des lgnatius von Antiochien dar.
142
Der Spott als Anstoß zur christologischen Reflexion
oder in eine solche geraten können, mahnend zugesprochen."79 Spott richtet in jedem Fall Aufi:nerksamkeit (engl. spot) auf den Verspotteten, so dass sich unwillkürlich die Frage erhebt: Wer ist der Verspottete? Durch die gezielte Distanzierung mittels Spott bekommt diese Frage zudem eine subjektive Fragerichtung: Wer ist der Verspottete für mich und meiner Meinung nach?
79
J. ERNST, Evangelium nach Markus, 462.
VIII. Zusammenfassung
Die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten, Mk 15,16-20a, gehört zu den eher wenig behandelten Abschnitten der markinischen Passionserzählung. Im Gegensatz zu den vorausgehenden Abschnitten der Abhandlung, in denen literarische, philologische und historische Sachverhalte viel Raum einnahmen, werden nun die dadurch profilierten systematisch-theologischen Akzentsetzungen stärker betont. Die im Folgenden gewählten Abschnittsüberschriften entsprechen der bisherigen Grobgliederung unserer historischen, literarischen und theologischen Untersuchung. 1. Zugang zu Text und Thema (1) Mk 15,16-20a ist eingebettet zwischen der fast lapidar erwähnten Geißelung (~payEAAfficrac;, 15,15) und der breiter erzählten Hinrichtung Jesu durch die Kreuzigung (15,20b--41). Beides sind weit verbreitete Gewaltexzesse römischer Jurisdiktion und Koerzition (Zwangsmaßnahmen 1), die aber im ältesten Evangelium insgesamt zurückhaltend und insofern "human" erzählt werden. (2) Innerhalb der Verspottung basiert die soldatische Überlegenheit auf einer Kumulation mehrerer Faktoren: Anzahl 1 Im Fall Jesu von Nazareth liegt keine Ausübung der ordentlichen Rechtspflege (ordo iudicorum) vor, sondern die einem "Imperium innewohnende(n) Zuchtgewalt (coercitio)", s. G. DULCKEIT/F. SCHWARZ/W. WALDSTEIN, Rechtsgeschichte, 68; ferner bereits o. S. 8. Im Unterschied dazu geht es in einem modernen Verständnis von Koerzition "der Sache nach nicht um Strafe, sondern um pure Gefahrenabwehr" im Sinne eines punire ne peccetur, s. M. PAWLIK, Strafe, 288 mit Anm. 119.
144
Zusammenfassung
der Peiniger, ihre Bewaffnung, Profession, verschlossene Türen, die subjektive Überzeugung von der (objektiven) Rechtmäßigkeit des eigenen Tuns, Korpsgeist und Gelegenheit. Bedrückend daran ist, dass diese sieben fiir Folter und menschliche Entwürdigung fürderliehen Grundbedingungen bis heute in aller Welt dieselben sind, wo ausgelassene Soldaten oder Folterer am Werk sind. Beispiele aus der aktuellen Nachrichtenlage drängen sich jeweils von selbst auf. 2. Mk 14,65 und 15,16-20a- zwei Verspottungen Jesu? (3) Auf der Basis eines konzisen Vergleichs zwischen Mk 14,65 und 15,16-20a (Nr. 4-6) wird die Frage beantwortet, ob zwei Verspottungen Jesu vorliegen (Nr. 7), ehe die Frage nach der historischen Wahrscheinlichkeit gestellt und fiir beide Texte separat beantwortet wird (Nr. 8.9-11.12). (4) Jesu gewaltsame Hinrichtung wird sowohl von der religiösen Aristokratie im Sanhedrin unter der Leitung des nicht namentlich genannten Hohepriesters - es handelt sich um Hannas - (Mk 14,53-65) als auch von der weltlichen Besatzungsmacht bei einer öffentlichen Gerichtsaudienz unter der Leitung des ohne seinen Amtstitel genannten Pilatus - es handelt sich um den römischen Präfekten, der an den jüdischen Feiertagen in Jerusalem weilt - (15,1-15) beschlossen. Beide Erzählabschnitte enden mit Misshandlung und Verspottung Jesu (14,65; 15,16-20a). (5) In beiden Fällen löst entfesselte, "ungeordnete" Gewalt gegenüber dem moriturus die geordnete ab. Beide Szenen tragen sich in hoheitlichen Gebäuden (Palast bzw. ehemaliger Palast als Prätorium), nicht öffentlich, vor Publikum, unter Einsatz bestimmter Textilien und von Schlägen zu, und beide leiten dann jeweils unter Änderung von Ort und Personen zur nächsten Szene über (Gang zu Pilatus bzw. zum Kreuz), die die Ereignisse erneut vorantreibt. Insofern sind beide parallel konstruiert und erzählt. (6) Beigenauerem Hinsehen gibt es aber auch Unterschiede. Im hohepriesterliehen Palast überwiegt die Misshandlung des Gefangenen gegenüber der Verspottung, im Prätorium die Verspottung des Gegeißelten gegenüber der Miss-
Zusammenfassung
145
handlung. Entsprechend kommt im Palast eine Kapuze zur Unterbindung der Sehfähigkeit zum Einsatz, im Prätorium ein vollständiger Königsornat zur theatergleichen Kostümierung. Vor der religiösen Instanz wird Jesus als Prophet misshandelt und verspottet- im Hintergrund stehen Tempelwort und Messiasprätendenz -, vor der weltlichen als "der König der Juden", der nun aus dem Weg geräumt wird. (7) Während in Mk 14,65 die eingesetzte Textilie der Misshandlung dient, die die erzählte Verspottung auch sprachlich rahmt, dienen in 15,16-20a die umfangreicheren Verkleidungsstücke der Verspottung, die umgekehrt die erzählte Misshandlung auch sprachlich rahmt. Daher liegt in 14,65 eine "Misshandlung mit Spottelement" vor, in 15,16-20a eine "Verspottung mit Misshandlungselementen". Der Akzent liegt im hohepriesterliehen Palast auf der physischen Malträtierung, im Prätorium des Pilatus auf der psychischen. (8) Wenn "Verspottung" für Mk 14,65 eine zumindest ungenaue Abbreviatur darstellt und hier, möchte man so konzis bezeichnen, eine "Misshandlung" vorliegt, stellt sich die Frage nach der historischen Wahrscheinlichkeit von "zwei Verspottungen" weniger drängend. Dennoch ist sie für Mk 14,65 wie für 15,16-20a zu stellen, jedoch separat zu betrachten und grundsätzlich von der theologischen und literarischen Interpretation zu trennen. Als Ergebnis kann nur ein Wahrscheinlichkeitsurteil mit hypothetischem Charakter erwartet werden. (9) Gegen historische Wahrscheinlichkeit von Mk 14,65 sprechen (a) der Charakter der theologisch und literarisch gestalteten Quelle, (b) der Umstand, dass die Markuserzählung die einzige Quelle ist (von der die anderen Evangelien abhängig sind), (c) die fehlende Analogie für tätliches Vorgehen von Synhedriumsmitgliedern und (d) das konkrete Vorliegen von literarischen und theologischen Motiven. Keiner dieser Gegengründe hat zwingenden Charakter. (10) Für historische Wahrscheinlichkeit sprechen (a) die thematische Verankerung des Themas Prophetie innerhalb der Anklage und des Kontextes, (b) der Umstand, dass die Seitenreferenten nicht verstärken und die Tradition somit
146
Zusammenfassung
nicht wächst, (c) die Tatsache, dass die Szene trotz ihrer scheinbaren (vielleicht nur der insgesamt mageren Quellenüberlieferung geschuldeten) Analogielosigkeit überliefert ist, (d) der Umstand, dass die Anklage auf falsche (Tempel-) Prophetie fiir das faktische Hinrichtungsurteil folgenlos ist, (e) die Voraussetzung jüdischer Traditionen, (f) die namentliche Bekanntheit möglicher Zeugen sowie (g) die frühe Tradierung innerhalb eines größeren Überlieferungkomplexes. (11) Die Gründe haben ebenfalls keinen zwingenden Charakter, legen aber- je nach Einschätzung - eine akzeptable oder hohe Kontextplausibilität nahe. Wirkung und Tendenz der in 14,65 erzählten Misshandlung mit Spottelement sind insgesamt so niedrig, dass sie von den ältesten nachweisbaren Rezipienten (Lukas und Matthäus) nicht verstärkt werden. Aufgrund einer ebenfalls akzeptablen Traditionskontinuität ist daher der erzählte Vorfall historisch nicht unwahrscheinlich. Es könnte sich so verhalten haben. (12) Eindeutiger ist die Frage historischer Wahrscheinlichkeit für Mk 15,16-20a zu beantworten. Trotz der Skepsis von Bultmann und anderen sprechen Analogie und Korrelation deutlich fiir eine historische Wahrscheinlichkeit. Verspottung und Misshandlung eines moriturus durch römische Soldaten sind durch viele Beispiele belegbar. Trotz ihrer literarischen Abrundung ist das Zentrum der Szene durch den Titel "der König der Juden" und viele Einzelzüge stark mit dem Kontext verbunden. Die nächste Analogie überliefert Philo von Alexandrien mit der Erzählung über Karabas. 3. Die Verspottung des Karabas im Vergleich mit der Verspottung Jesu (13) AufGrunddaten der Karabas-Erzählung (Nr. 14f) folgt ein Vergleich mit der Verspottung Jesu (Nr. 16-18). Anschließend wird das beiden Verspottungen zugrunde liegende Muster als Spottaudienz eines Königs bestimmt (Nr. 19-21). (14) In den Kapiteln 36-40 der im Jahr 41 veröffentlichten Schrift Philos "Gegen Flaccus", den Praefectus Aegypti
Zusammenfassung
147
von 32 bis 38 n.Chr., wird die Verspottung eines Geisteskranken namens Karabas im Gymnasium von Alexandrien im Sommer des Jahres 38 n.Chr. erzählt. Dieser wird von Jugendlichen auf lächerliche Weise öffentlich als König verkleidet. Zum Spiel wird vor Karabas Recht gesucht und Öffentliches verhandelt. Anstatt einzugreifen, lässt Flaccus diesen judenfeindlichen Versuchsballon gewähren. (15) Ob Karabas, dessen Name ein Hapaxlegomenon darstellt und semantisch wie etymologisch vieldeutig und letztlich unklar ist, ein Jude war, ist nicht sicher, würde aber gut passen. Auf seine Kosten wird stellvertretend der jüdische König Agrippa I. verspottet, der sich in Alexandrien auf der Durchreise von Rom nach Syrien befand, um die Nachfolge seines Onkels Herodes Philippus anzutreten. Da sich dessen Gebiet etwa in einem Halbkreis von Nord nach Südost um den See Gennesaret befand (Ituräa, Trachonitis, Batanäa, Auranitis), wird Karabas auf Syrisch akklamiert. (16) Wichtige Gemeinsamkeiten der Verspottungen Jesu und des Karabas sind: Ziel des Spotts ist ein jüdischer König (Agrippa) bzw. "der König der Juden" (Jesus), der jedoch an einer Mitleidsgestalt ausagiert wird (Karabas, Jesus). Letztverantwortlich ist jeweils der römische Präfekt (Flaccus, Pilatus), und in beiden Fällen geschieht die Verspottung nach einem allseits bekannten Skript (einer Audienz, wie später gezeigt wird). (17) Markante Unterschiede zwischen beiden Verspottungen sind: Eine stellvertretende, öffentliche Verspottung eines wirklichen Königs von Roms Gnaden (AgrippaKarabas) steht einer nicht stellvertretenden, intra muros vollzogenen Verspottung eines Königsprätendenten gegenüber (Jesus). Letztere ist übliche Praxis und führt anschließend zu einem regulären Kreuzestod des Verspotteten in der Peripherie des Reichs, erstere ist ein antirömisches und damit strafwürdiges Verbrechen und führt in ein bürgerkriegsähnliches antijüdisches Pogrom in der größten Stadt des Ostens. (18) Aktivität und Passivität mischen sich jeweils parallel auf eigentümliche Weise: Die beiden Verspotteten, Karabas und Jesus, sind erzwungenermaßen und unfreiwillig passiv und leiden. Präfekten und Zuschauer greifen nicht
148
Zusammenfassung
ein und sind dadurch selbst gewählt und freiwillig passiv; indem sie zusehen bzw. zulassen sind sie jedoch zugleich indirekt aktiv, obwohl sie selbst nicht handgreiflich sind. Handgreiflich und direkt aktiv sind die verspottenden Soldaten bzw. Jugendlichen. Sie sind ungeschminkt aggressiv, während Präfekten und Soldaten in einer subtilen Weise aktiv sind: als Ermöglicher, Mitläufer, Wegseher, Gaffer. Ihre Aggression gegen die Verspotteten ist durch Scheinpassivität verkleidet. (19) Die parodierte Situation zeigt in beiden Fällen ein fiinfteiliges Grundmuster. Auf die Vorbereitung der Szene durch Personenauftritte und Verkleidung des zu Verspottenden folgt die das Spiel eröffnende Begrüßung der mimisch Untergebenen als Exposition. In der Mitte kommen die Anliegen der untergebenen Verspottenden vor (Durchführung), ehe mit einer allgemeinen Huldigung eine Reprise des verhohnepipelten Autoritätsgefälles dargestellt wird. Die Entkostümierung bzw. das Spielende stehen am Schluss, wird von Karabas aber nicht mehr erzählt. (20) Dieses auffällig parallele fiinfteilige Grundmuster zeigt als implizites Handlungsskript eine herrscherliehe Audienz- und Tribunalszene, wie sie aus magistralen und provinzialen (seit dem frühen Prinzipat zunehmend auch kaiserlichen) Handlungsabläufen den Menschen vertraut war. Eine Gesamtdeutung als Inthronisation, wie bisher in Markuskommentaren vorgeschlagen, ist abwegig. Stattdessen ist auch das Verhältnis zur vorausgehenden Pilatusaudienz zu berücksichtigen. Das spätere Petrusevangelium stellt ohne Zweifel eine Audienz- und Tribunalszene vor. (21) Entscheidend für die Parodie ist in beiden Fällen die Umkehr der Machtverhältnisse. Nicht die "Könige" Karabas oder Jesus bestimmen Ort, Zeitpunkt, Dauer, Ornat, Charakter und Verlauf ihrer Audienz, sondern sind vollkommen durch die Verspottung fremdbestimmt Die konkrete, erzählerisch vorgestellte Modifikation der herrscherliehen Audienz- und Tribunalszene ist deshalb die Spottaudienz eines Königs. Andere bisher beigebrachte Parallelen aus der persischen, griechischen oder römischen Religionsgeschichte sind abwegig.
Zusammenfassung
149
4. Weitere Audienzen im Markusevangelium im Vergleich mit der Verspottung Jesu (22) Aus dem Markusevangelium, zumal im Kontext der Passionserzählung, legen sich Vergleiche mit dem Gerichtswirken des Pilatus, Mk 15,1-15 (Nr. 23f), der Bitte des Josefvon Arimathäa um den Leichnam Jesu, 15,42-45 (Nr. 25), und der Heilung des blinden Bartimäus, 10,46-52 (Nr 26), nahe. Nach einem Blick auf Mk 16 (Nr. 27) werden die charakteristischen Veränderungen der Verspottung Jesu gegenüber dem Muster einer Audienzszene resümiert (Nr. 28). In dem die Einordnung von Mk 15,16-20a als Audienz den Blick auf weitere Texte eröffnet, wird der Abschnitt selbst zu einem Schlüsseltext für das Verständnis der Markuspassion. (23) Eine Audienz- und Tribunalszene liegt in dem Gerichtswirken des Pilatus vor, Mk 15,1-15. Obwohl es sich weder um eine Spottaudienz (Audienzparodie) noch um eine Königsaudienz handelt, folgen beide Audienzen unmittelbar nacheinander. Dies kann für das Textverständnis von Mk 15,16-20a nicht folgenlos sein, zumal beide Audienzen durch das Reizthema "der König der Juden" thematisch miteinander verbunden sind. Ort und Zeit beider sind geringfügig verschieden, das Rollen- und Personenspektrum ist bei der Spottaudienz bis auf das Minimum reduziert: Soldaten und Jesus. (24) Der Richter und sein Opfer geben unmittelbar nacheinander eine Audienz: ein realer Präfekt mit Herrschermacht über Leben und Tod und ein prätendierter König kurz vor seinem gewaltsamen Tod. In diesem Kontext fällt allerspätestens auf, dass sowohl Jesus als auch Karabas bei ihrer Audienz als sitzend zu denken sind. Karabas agiert im Spott - als Richter wie Pilatus. Für Jesus wird eine sitzende Haltung im Petrusevangelium und bei Justin expliziert. In scharfem Gegensatz zum Sitzen des Menschensohns "zur Rechten der Kraft" (Mk 14,62) sitzt der irdische Jesus bei seiner Spottaudienz als König scheinbar oben. (25) Die Bitte des Josef von Arimathäa um den Leichnam Jesu in Mk 15,42-45 ist eine unangemeldete Privataudienz eines in der frühesten Gemeinde namentlich bekannten Ratsherrn beim Präfekten. Wieder ist das Motiv der Herr-
150
Zusammenfassung
schermacht über Leben und Tod sichtbar. Pilatus gewährt Josef ebenso das Erbetene wie zuvor dem Volk und der religiösen Aristokratie. In allen drei Audienzen (15,1-15.1620a.42--45) geht die Initiative von dem oder den Audienz Suchenden aus. (26) Die Erzählung von der Heilung des blinden Bartimäus in Mk 10,46-52 stellt eine "ausgeprägte Darstellung einer antiken herrscherliehen Audienz" dar (Eckstein). Jesus ist hier der königliche Audienzgeber, angerufen als "Sohn Davids". Wie bei der Privataudienz des Josef ist der Bittsteller eine Einzelperson, anders als bei dieser und im Einklang mit den übrigen hier verglichenen Audienzen allerdings vor einem kollektiven Zuschauerkreis. In der Spottaudienz des Königs weiß der Leser: Jesus ist als "Sohn Davids" wirklich und ungeachtet allen Spotts "der König der Juden". (27) Innerhalb der markinischen Passionserzählung kann auch die Kreuzigungsszene in Mk 15,20b--41 als Audienzdarstellung gelesen werden (dazu u. Nr. 64f). Mk 16,1-8 kann als Zeugnis einer verweigerten Audienz des Auferstandenen interpretiert werden, in der ein Jüngling als Bote den Audienzgeber ersetzt. Diese Zurückhaltung gegenüber dem Auferstandenen wurde freilich in der Folgezeit aufgegeben und mit Hilfe weiterer Evangelien durch eine dreifache Epiphanie in Mk 16,9-20 ergänzt. (28) Die vorläufige Einordnung als Audienz aufgrund des Vergleichs mit der Verspottung des Karabas wird durch den Vergleich mit weiteren Audienzen im Kontext der Passionserzählung insgesamt bestätigt. Charakteristische Veränderungen gegenüber dem Muster einer Audienzszene sind die Machtlosigkeit des "Königs", sein Spott-Ornat aus billigen Surrogaten, fehlender Hofstaat, fremdes "Königsvolk", völlige Machtlosigkeit, Geschlagen- und BespucktWerden, Schweigen und Passivität. In Mk 15,16-20a wird die Parodie einer Königsaudienz erzählt.
Zusammenfassung
151
5. Gliederung und weitere Beobachtungen zur Spottaudienz des Königs (29) Nacheinander folgen eine Gliederung der markinischen Verspottung Jesu (Nr. 30) sowie sprachliche Beobachtungen (Nr. 31) bis Mk 15,27 (Nr. 32) und Beobachtungen zum Tempusgebrauch in 15,16-20a (Nr. 33). (30) Obwohl vielfach mit dem vorauslaufenden und folgenden Kontext verbunden, stellt die Verspottung Jesu durch die römischen Soldaten literarisch und erzählerisch einen eigenen kleinen Abschnitt dar, der anhand der finiten Verbformen zeilenweise (stichisch) geschrieben werden kann. Nach dem ersten beginnt jeder neue Hauptsatz mit einem parataktischen Kai. Durch eine dreizeilige Einleitung (V. 16) und einen ebenfalls dreizeiligen Schluss (V. 20a) wird ein neunzeiliger Hauptteil gerahmt (V. 17-19), in dessen Mitte der Königsgruß "Heil dir, König der Juden!" steht (V. 18b). (31) Sprachliche Beobachtungen legen die Handlungsstruktur frei. Fünfzehn Verben beziehen sich auf "die Soldaten" als Subjekt und Handlungsträger des Abschnitts2. Umgekehrt wird "Jesus" nirgends namentlich genannt, kommt aber zehnmal als Dativ- oder Akkusativobjekt vor. Allen neun parataktischen Anschlüssen liegt die Grundstruktur Kai - Prädikat - Objekt zugrunde. Durch weitere Stilfiguren - Homoioteleuta, Assonanzen, Parallelismen und Inklusionen - wird die Ohnmacht und Einsamkeit des verspotteten und gerade Gegeißelten "Königs der Juden" zusätzlich deutlich. Der Abschnitt ist also sorgfältig sprachlich ausgearbeitet und meisterhaft erzählt. (32) Einige sprachliche Beobachtungen und motivische Wiederaufnahmen lassen sich bis zur vollzogenen Kreuzigung in Mk 15,27 weiterverfolgen. So beziehen sich bis hierher alle V erben der dritten Pluralis auf "die Soldaten" aus 15,16a. Dies alles zeigt: Für Jesus bleibt nur die Rolle des Objekts, an dem Verspottung und Hinrichtung vollzogen werden. Der Königstitel wird durch die Verspottung und die Anbringung des titulus über dem Kreuz bis ins 2 Das übrige, sechzehnte Verb stellt eine Sacherklärung dar: ö ecrnv npaacipwv, Mk l5,l6b.
152
Zusammenfassung
Groteske parodiert. Am Ende sterben zwei Kriminelle an seinen Seiten, Mk 15,27. (33) Der Tempusgebrauch resümiert noch einmal die bisherigen Beobachtungen zur Sprache. Einleitung und Schluss sind im Erzähltempus Aorist formuliert, ebenso der Beginn der Verspottung durch Kat ilp~avw. Vor dem Spottbeginn erfolgt eine erste Fokussierung im Präsens auf die detailreich erzählte Vorbereitung zur Verspottung. Nach dem Spottbeginn wird durch das Imperfekt der durative und iterative Charakter des Spotts der Soldaten signalisiert. Präsens und Imperfekt zeigen also Retardationen im aoristischen Erzählverlauf an. 6. Kursorische Auslegung mit realiengeschichtlichen Profiliemugen (34) Die versweise Auslegung (Mk 15,16: Nr. 35f; Mk 15,17: Nr. 37-50; Mk 15,18f: Nr. 51-53; Mk 15,20a: Nr. 54-56) wendet sich besonders der Erläuterung der Spottrequisiten Purpurmantel (Nr. 38f), Akanthuskranz (Nr. 4048) und Szepter (Nr. 49f) zu. Für die Funktionsbestimmung des Kranzes - eine Dornenkrone? - ist seine möglichst zuverlässige, historisch wahrscheinliche Materialbestimmung notwendig (Nr. 41-45). (35) Mk 15,16 stellt die Hinführung von Lesern und Personen zur Verspottung dar. Nach seiner öffentlichen Auspeitschung wird Jesus in den früheren Hemdespalast am heutigen Jaffator hineingeführt, der als Prätorium benutzt wurde. Auch die Kleider des aufrömische Weise Gegeißelten, das heißt ohne Begrenzung der Schlagzahl und mit wahrscheinlich verletzungssteigernd präparierten Geißeln, wurden mit hineingenommen. (36) Die Nennung der "ganzen Kohorte", etwa 500 Mann, ist eine rhetorische Übertreibung. Sie bestand zum größten Teil aus nichtjüdischen und darum judenfeindlichen Palästinern. Da eine Verspottung aus praktischen Gründen von wenigen ausgeführt wird (einem Dutzend Soldaten?), erfüllte "die ganze Kohorte" die szenische Rolle der Zuschauer. Als Analogie zu den beiden "Leibwächtern" des
Zusammenfassung
153
Karabas kommen eher die beiden mitgekreuzigten Räuber als die Kohorte in Frage. (37) Mk 15,17 erzählt die Kostümierung Jesu zur Verspottung. Markus nennt ausdrücklich Mantel und Kranz, Philo dagegen Diadem, Mantel und Szepter. Auch bei Caligula (Philo) und dem johanneischen Jesus wird der Kranz am Beginn umgelegt, während er nach dem Matthäusevangelium zwischen Mantel und Szepter steht. Letzteres ist durch die sachgemäße Ergänzung eines Szepters gegenüber der Markusvorlage zu erklären. Wird durch die Voranstellung des Kranzes der irreale Charakter der Verkleidung betont, so durch die Nachstellung ihr Abschluss (Augustus bei Sueton, Apuleius vor Isis). (38) Der mit echtem Purpurfarbstoff gefärbte Purpurmantel ist einem König, seinen Vasallen oder hohen Würdenträgem vorbehalten, in Palästina also etwa dem galiläischen Landesfürsten Herodes Antipas. Daher ersetzt Joh 19,2 durch "purpumes Obergewand", während sich Mt 27,28 für einen "scharlachroten Mantel" entscheidet, wie ihn auch Pilatus möglicherweise bei der vorausgehenden Gerichtsaudienz (Mk 15,1-15) trug. Lk 23,11 dagegen weiß von dem in jüdischer herrschedieher Tradition stehenden "weißen Gewand" vor Herodes Antipas zu berichten. (39) Folglich muss die rotviolette Majestätsfarbe des Markus- und Petrusevangeliums entweder als vorgestellte Übertreibung interpretiert werden, die jedoch der christologischen Vorstellung gläubiger Leser entsprach, oder als Äquivokation für den weitaus billigeren, aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellten "Purpur". In jedem Fall handelt es sich um ein billiges und spontan verfügbares Surrogat. Dass hier Erzählung gestaltet wurde, die leicht zur crux interpretum werden kann, ist bereits am Variantenreichtum der kanonischen Evangelien abzulesen. (40) Fast einheitlich ist in den frühesten Quellen der "Akanthuskranz" genannt. Dennoch ist seine Interpretation nicht leicht. Klar ist: Vorgestellt wird ein "Kranz" und nicht ein (in Rom als Königsinsigne verpöntes) Diadem. Die V erifizierung des Ausgangsmaterials des Kranzes, das für seine Funktionsbestimmung zusammen mit der Situation der gewaltsamen Audienzparodie entscheidend ist, er-
154
Zusammenfassung
weist sich als fast detektivische, aber nicht unlösbare Herausforderung. (41) Entgegen dem Wörterbuch von Bauer-Aland ist eine Hauhechel (Ononis spinosa) mit ihren harten, pfriem:förmigen Dornen wenig wahrscheinlich. Sie verdankt sich der Vorstellung einer "Dornenkrone" und beruht auf falschen oder zumindest fraglichen sprachlichen und historischnaturkundlichen Voraussetzungen. Philologisch kann zwischen ti ÜKa.vea., "Dorn", "Stachel", und ti ÜKa.veoc;, "Bärenklau" nicht eindeutig differenziert werden, im Gegenteil. Zwischen beidem gibt es eine breite antike Konfusion. Entsprechend ist auch das Adjektiv &xdvewoHLAYPOL THL EAAHNIKHL r M2LLE0L. Thesaurus Graecae Linguae, ab Henrico Stephano constructus. Post editionem ang1icam novis additamentis auctum, ordineque a1phabetico digestum tertio ediderunt Carolus Benedictus Hase, Guilielmus Dindorfius et Ludovicus Dindorfius. 8 Bde. in 9 Teilbänden. Paris 1831-1865. Hatch, Edwin/Redpath, Henry A. (Hgg.): A Concordance to the Septuagint. And the other Greek Versions of the Old Testament (Including the Apocryphal Books). "Introductory Essay" by Robert A. Kraft and Emanuel Tov. "Hebrew/Aramaic Index to the Septuagint" by Takamitsu Muraoka. Second Edition. Grand Rapids, MI: Baker 1998. Kasper, Walter/Baumgartner, Konrad/Bürkle, Horst/Ganzer, Klaus/ Kertelge, Karl/Korff, Wilhelm/Walter, Peter: Lexikon für Theologie und Kirche. 11 Bde. Dritte, völlig neu bearbeitete Auflage. Freiburg/Basel/Rorn!Wien: Herder 1993-2001. Kienast, Dietmar: Römische Kaisertabelle. Grundzüge einer römischen Kaiserchrono1ogie. Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 32004. Kirschbaum, Engelbert (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonographie. Herausgegeben von Engelbert Kirschbaum in Zusammenarbeit mit Günter Bandmann, Wolfgang Braunfels, Johannes Kollwitz, Wilhelm Mrazek, Alfred A. Schmid, Hugo Schnell. 8 Bde. Rom/Freiburg/Basel/Wien: Herder 1990 (Nachdruck der Ausgabe 1968-1976). Kittel, Gerhard/Friedrich, Gerhard (Hgg.): Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament. 10 Bde. Stuttgart/Berlin!Köln 1990 (= Stuttgart 1933-1979). Klauser, Theodor/Dassman, Ernst (Hgg.): Reallexikon für Antike und Christentum. Sachwörterbuch zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken Welt. Stuttgart 1950ff. Kraus, Franz Xaver (Hg.): Real-Encyklopädie der christlichen Alterthümer. Unter Mitwirkung mehrerer Fachgenossen bearbeitet und herausgegeben von F.X. Kraus. 2 Bde. Freiburg im Breisgau: Herder 1882.1886. Kroll, Wilhelm (Hg.): Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung. Begonnen von Georg Wissowa unter Mitwirkung zahlreicher Fachgenossen. 1. Abt.: 24 Bde. in 47 Halbbänden. 2. Abt.: 19 Halbbände. 15 Supplementbände und 3 Registerbände. Waldsee/Stuttgart: Druckenmüller, Stuttgart/Weimar: Metzler 1894-2000.
Literaturverzeichnis
171
Lange, Ulrike: Ikonographisches Register für das Repertorium der christlich-antiken Sarkophage. Bd. 1 (Rom und Ostia). Bearbeitet und kommentiert von Ulrike Lange unter Mitwirkung von Birgit Kilian, Michael Poscharsky, Rüdiger Scholz, Inge Sörries, Reiner Sörries und Jeanette Witt (Christliche Archäologie 2). Dettelbach: Röll1996. Lexikon des Mittelalters. 9 Bde. und Registerband. München/Zürich: Artemis und Winkler; Stuttgart/Weimar: Metzler (Registerband) 1980-1999. Liddell, Henry George/Scott, Robert!Jones, Sir Arthur Stuart: A Greek-English Lexicon. Compiled by Henry George Liddeli and Robert Scott. Revised and augmented by Sir Henry Arthur Stuart Jones with the Assistance ofRoderick McKenzie and with the CoOperation of many Scholars. With a revised Supplement 1996. Oxford: Clarendon 1996. Metzger, Bruce M (Hg.): A Textual Commentary on the Greek New Testament. A Companion Volume the the United Bible Societies' Greek New Testament (Fourth Revised Edition). Stuttgart 2 1994. Ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien. (Hgg.) Katholische Bischöfe Deutschlands/ Evangelische Kirche in Deutschland/Deutsche Bibelgesellschaft Evangelisches Bibelwerk Stuttgart 2 1981. Passow, Franz: Handwörterbuch der Griechischen Sprache. Neu bearbeitet und zeitgemäß umgestaltet von Val. Chr. Fr. Rost und Friedrich Palm. 2 Bde. in 2 Abteilungen. Darmstadt 1993 (= Leipzig 5 1841-1857). Payne Smith, R.: A Compendious Syriac Dictionary. Founded upon the Thesaurus Syriacus of R. Payne Smith. Edited by J. Payne Smith (Mrs. Margoliouth). Winona Lake, IN: Eisenbrauns 1998 (Nachdruck der Auflage 11903). - Thesaurus Syriacus collegerunt Stephanus M. Quatremere, Georgius Henricus Bernstein, G.W. Lorsbach, Albertus Jac. Amoldi, Carolus M. Agnell, F. Field, Aemilius Roediger auxit digessit exposuit edidit R. Payne Smith. 2 Bde. Hildesheim/Zürich/New York: Olms 2006 (Nachdruck der Auflage Oxford: Macmillan 1879-1901). Supplement to the Thesaurus Syriacus of R. Payne Smith. Collected and arranged by his daughter J.P. Margoliouth. Oxford: Macmillan 1927. Philonis Alexandrini opera quae supersunt. Bd. 7: Indices ad Philonis Alexandrini opera composuit Ioannes Leisegang. 2 Teile. Berlin: De Gruyter 1926.1930. Preisigke, Friedrich: Namenbuch enthaltend alle griechischen, lateinischen, ägyptischen, hebräischen, arabischen und sonstigen semitischen und nichtsemitischen Menschennamen, soweit sie in griechischen Urkunden (Papyri, Ostraka, Inschriften, Mumienschildern usw) Ägyptens sich vorfinden, bearbeitet und herausgegeben von Friedrich Preisigke. Mit einem Anhange von Enno Littmann,
172
Literaturverzeichnis
enthaltend alle die in diesem Namenbuch vorkommenden abessinischen, arabischen, aramäischen, kanaanäischen und persischen Namen. Heidelberg: Selbstverlag des Herausgebers 1922. Reicke, Ba/Rost, Leonhard (Hgg.): Biblisch-historisches Handwörterbuch. Landeskunde, Geschichte, Religion, Kultur, Literatur. 4 Bde. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1962.1964.1966.1979. Soko/off, Michael: A Dictionary of Jewish Babylonian Aramaie of the Talmudic and Geonic Periods (Dictionaries of Talmud, Midrash and Targum 3). Ramat Gan, Israel: Bar Ilan University Press; Baltimore/London: John Hopkins University Press 2002. - A Dictionary of Jewish Palestinian Aramaie of the Byzantine Period (Dictionaries of Talmud, Midrash and Targum 2). Ramat Gan, Israel: Bar Ilan University Press 2 1992. - A Dictionary of Judean Aramaic. Ramat Gan, Israel: Bar Ilan University Press 2003. Synoptisches Arbeitsbuch zu den Evangelien. Die vollständigen Synopsen nach Markus, nach Matthäus, nach Lukas, mit den Parallelen aus dem Johannes-Evangelium und den nicht-kanonischen Vergleichstexten sowie einer Auswahlkonkordanz. Bearbeitet und konkordant übersetzt von Rudolf Pesch in Zusammenarbeit mit Ulrich Wilckens und Reinhard Kratz. 5 Bde. Zürich!Einsiedeln/ Köln: Benziger, Güterloh: Gütersloher 1980-1981. Ungnad, Arthur: Syrische Grammatik mit Übungsbuch von Arthur Ungnad. Zweite, verbesserte Auflage. München: Beck 1932. Walde, Alois/Hoftnann, Johann Baptist: Lateinisches etymologisches Wörterbuch von A. Walde. 3., neubearbeitete Auflage von J.B. Hofmann. 2 Bde. Heidelberg: Winter 1938.1940. Westendorf, Woljhart: Koptisches Handwörterbuch. Bearbeitet auf Grund des Koptischen Handwörterbuchs von Wilhelm Spiegelberg. Heidelberg: Winter 1977. Ziegler, Konrat/Sontheimer, Walther (Hgg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Auf der Grundlage von Pauly's Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter bearbeitet und herausgegeben von Konrat Ziegler und Walther Sontheimer. 5 Bde. München 1979 (Nachdruck München 1975).
3) Sekundärliteratur Alföldi, Andreas: Insignien und Tracht der römischen Kaiser (MDAI.R 50). München 1935. Amedick, Rita: "Iesus Nazarenus Rex Iudaiorum". Hellenistische Königsikonographie und das Neue Testament; in: Picturing the New Testament. Studies in Ancient Visual Images (WUNT II
Literaturverzeichnis
173
193). (Hgg.) Annette Weißenrieder, Friederike Wendt, Petra von Gemünden. Tübingen: Mohr Siebeck 2005, 53-66. Aufmesser, Max: Etymologische und wortgeschichtliche Erläuterungen zu De materia medica des Pedanius Dioscurides Anazarbeus (AWTS 34). Hildesheim/Zürich/New York: Olms-Weidmann 2000. Backhaus, Knut: "Lösepreis für viele" (Mk 10,45). Zur Heilsbedeutung des Todes Jesu bei Markus; in: Der Evangelist als Theologe. Studien zum Markusevangelium (SBS 163). (Hg.) Thomas Söding. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 1995. Becker, Eve-Marie: Das Markus-Evangelium im Rahmen antiker Historiographie (WUNT 194). Tübingen: Mohr Siebeck 2006 (dazu meine Rez. in CrSt 28 [2007]741-744). Bender, Claudia: Die Sprache des Textilen. Untersuchungen zu Kleidung und Textilien im Alten Testament (BWANT 177 = Neunte Folge Heft 17). Stuttgart: Kohlhammer 2008. Benoit, Pierre: Prätorium, Lithostroton und Gabbatha; in: ders.: Exegese und Theologie. Gesammelte Aufsätze (Kommentare und Beiträge zum Alten und Neuen Testament). Düsseldorf: Patmos 1965, 149-166. (Zuerst französisch: Exegese et Theologie. Paris: Cerf 1964; RB 59 [1952] 531-550). Berger, Klaus: Formen und Gattungen im Neuen Testament. Tübingen/Basel: Francke 2005. Bergmann, Marianne: Die Strahlen der Herrscher. Theomorphes Herrscherbild und politische Symbolik im Hellenismus und in der römischen Kaiserzeit Mainz: Zabem 1988. Betz, Otto: Probleme des Prozesses Jesu; in: ANRW II 25.1. Berlin/New York: De Gruyter 1982, 565-647. Birt, Theodor: Der Königsmimus; in: Ph. 78 = N.F. 31 (1921) 427f. Blech, Michael: Studien zum Kranz bei den Griechen (RVV 38). Berlin/New York: De Gruyter 1982. Blinzler, Josef Der Prozess Jesu. Vierte, erneut revidierte Auflage. Regensburg: Pustet 4 1969. Blouin, Katherine: Le conflitjudeo-alexandrien de 38--41. L'Identite juive a l'epreuve. Preface de Joseph Meleze-Modrzejewski (Collection Judalsmes). Paris/Budapest/Turin: Harmattan 2005. Blum, Hartmut: Purpur als Statussymbol in der griechischen Welt (Ant. Reihe 1, 47). Bonn: Habelt 1998. Bonhoeffer, Dietrich: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft (DBW 8). (Hg.) von Christian Gremmels, Eberhard Bethge und Renate Bethge in Zusammenarbeit mit Ilse Tödt. Gütersloh: Kaiser/Gütersloher 1998. Banner, Campbell: The Crown ofThoms; in: HThR 46 (1953) 47f. Bösen, Willibald: Der letzte Tag des Jesus von Nazaret (Akzente). Freiburg/Basel/Wien: Herder 1999. (Nachdruck der Ausgabe 1994). Breglia, Laura: Art. Corona; in: EAA 2 (1959) 861-866.
174
Literaturverzeichnis
Breytenbach, Cilliers: Grundzüge markinischer GottessohnChristologie; in: Anfänge der Christologie (FS F. Hahn). (Hg.) Cilliers Breytenbach und Henning Paulsen unter Mitwirkung von Christine Gerber. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1991. Bringmann, Klaus: Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung. Stuttgart: Klett-Cotta 2005. Broer, Ingo: The Death of Jesus from a Historical Perspective; in: Jesus from Judaism to Christianity. Continuum Approaches to the Historical Jesus (European Studies on Christian Origins 352). (Hg.) Tom Holmen. London!New York: Clark 2007,145-168. Bultmann, Rudolf: Geschichte der synoptischen Tradition (FRLANT 29). 10., erweiterte Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1995. Burchard, Christoph: Markus 15,34; in: ders.: Studien zu Theologie, Sprache und Umwelt des Neuen Testaments (WUNT 107). (Hg.) Dieter Sänger. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1998, 108118. Zuerst in: ZNW 74 (1983) 1-11. Campbell, J.B.I(Übersetzung: Becker, Andrea): Art. Cohors; in: DNP 3 (1997) Sp. 6lf. Campenhausen, Hans Freiherr von: Die Passionssarkophage. Zur Geschichte eines altchristlichen Bildkreises; in: Marburger Jahrbuch fiir Kunstwissenschaft 5 (1929) 39-85 (bzw. 15-47). Clauss, Manfred: Kaiser und Gott. Herrscherkult im römischen Reich. Darmstadt Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2001. Coleman, K.M.: Fatal Charades: Roman Executions staged as Mythological Enactments; in: JRS 80 (1990) 44-73. Cook, John Granger: Envisioning Crucifixion: Light from Several Inscriptions and the Palatine Graffito; in: NT 50 (2008) 262-285. Cuvillier, Elian: Die "Kreuzestheologie" als Leseschlüssel zum Markusevangelium; in: Kreuzestheologie im Neuen Testament (WUNT 151). (Hgg.) Andreas Dettwiler/Jean Zumstein. Tübingen: Mohr Siebeck 2002, 107-150. Dalman, Gustav: Arbeit und Sitte in Palästina. Bd. 2: Der Ackerbau (SDPI 5 = BFChTh.M 27). Gütersloh: Bertelsmann 1932. - Orte und Wege Jesu. Mit 52 Abbildungen und Plänen (SDPI 1). 3., erweiterte und verbesserte Auflage. Gütersloh: Bertelsmann 1924. Delbrueck, Richard: Antiquarisches zu den Verspottungen Jesu; in: ZNW 41 (1942) 124-145. Dormeyer, Detlev: Das Markusevangelium als Idealbiographie von Jesus Christus, dem Nazarener (SBB 43). Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 1999. - Die Passion Jesu als VerhaltensmodelL Literarische und theologische Analyse der Traditions- und Redaktionsgeschichte der Markuspassion (NTA NF 11). Münster: Aschendorff 1974.
Literaturverzeichnis
175
Dschulnigg, Peter: Das Markusevangelium (Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 2). Stuttgart: Kohlhammer 2007. Du Toit, David S.: "Gesalbter Gottessohn"- Jesus als letzter Bote Gottes. Zur Christologie des Markusevangeliums; in: " ... was ihr auf dem Weg verhandelt habt". Beiträge zur Exegese und Theologie des Neuen Testaments (FS F. Hahn). (Hgg.) Peter Müller, Christine Gerber, Thomas Knöppler. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 2001, 37-50. Dulckeit, Gerhard/Schwarz, Fritz/Waldstein, Wolfgang: Römische Rechtsgeschichte. Ein Studienbuch. Begründet von Gerhard Dulckeit, Fritz Schwarz. Neu bearbeitet von Wolfgang Waldstein. Neunte, neu bearbeitete Auflage mit 6 Tafeln und einer Übersichtskarte. München: Beck 9 1995. Ebner, Martin: Kreuzestheologie im Markusevangelium; in: Kreuzestheologie im Neuen Testament (WUNT 151). (Hgg.) Andreas Dettwiler/Jean Zumstein. Tübingen: Mohr Siebeck 2002, 151168. Eckey, Wilfried: Das Markusevangelium. Orientierung am Weg Jesu. Ein Kommentar. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 1998. Eckhardt, Benedikt: Herodesund Rom 40 v. Chr.- Vom Nutzen und Nachteil der Königswürde fiir einen römischen Herrscher; in: Herodes und Rom. (Hg.) Linda-Marie Günther. Stuttgart: Steiner 2007,9-25. Eckstein, Hans-Joachim: Glaube und Sehen. Markus 10,46-52 als Schlüsseltext des Markusevangeliums; in: ders.: Der aus Glauben Gerechte wird leben. Beiträge zur Theologie des Neuen Testaments (Beiträge zum Verstehen der Bibel 5). Münster: Lit 2003, 81-100. Zuerst: Markus 10,46-52 als Schlüsseltext des Markusevangeliums; in: ZNW 87 (1996) 33-50. Egger, Peter: "Crucifixus sub Pontio Pilato". Das "Crimen" Jesu von Nazareth im Spannungsfeld römischer und jüdischer Verwaltungs- und Rechtsstrukturen (NTA N.F. 32). Münster: Aschendorff 1997. Engels, Odilo: Art. Tiara; in: LexMA 8 (1997) Sp. 759. Engemann, Josef Art. Kranz (Krone); in: RAC 21 (2006) Sp. 10061034. Ennulat, Andreas: Die "Minor Agreements". Untersuchungen zu einer offenen Frage des synoptischen Problems (WUNT II 62). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1994. Ernst, Josef Das Evangelium nach Markus. Übersetzt und erklärt von Josef Ernst (RNT). Regensburg: Pustet 1981. Feldman, Louis H.: Jew and Gentile in the Ancient World. Attitudes and Interactions from Alexander to Justinian. Princeton, NJ: Princeton University Press 1991. Frey, Jörg: Der historische Jesus und der Christus der Evangelien; in: Der historische Jesus. Tendenzen und Perspektiven der ge-
176
Literaturverzeichnis
genwärtigen Forschung (BZNW 114). (Hgg.) Jens Schröter und Ralph Brucker. Berlin!New Y ork: De Gruyter 2002, 273-336. Frickenschmidt, Dirk: Evangelium als Biographie. Die vier Evangelien im Rahmen antiker Erzählkunst (TANZ 22). Tübingen/Basel: Francke 1997. Friedländer, Ludwig: Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms in der Zeit von Augustus bis zum Ausgang der Antonine. Zehnte Auflage besorgt von Georg Wissowa. 4 Bde. Aalen: Scientia 1964.1979 (Neudruck der Ausgabe Leipzig 1922). Fritzen, Wolfgang: Von Gott verlassen? Das Markusevangelium als Kommunikationsangebot für bedrängte Christen. Stuttgart: Kohlhammer 2008. Frohnhofen, Herbert: APATHEIA TOU THEOU. Über die Affektlosigkeit Gottes in der griechischen Antike und bei den griechischsprachigen Kirchenvätern bis zu Gregorios Thaumaturgos (EHS.T 318). Frankfurt am Main/Bern!New York/Paris: Lang 1987. Gabe/mann, Hanns: Antike Audienz- und Tribunalszenen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1984. Ganszyniec, Ryszard: Art. Kranz; in: PRE 22. Halbbd.: Komogrammaeus bis Kynegoi. Stuttgart: Druckenmüller 1965 (Nachdruck der Ausgabe 1922), Sp. 1588-1607. Garucci, Ra.ffaele: Un crocifisso graffito da mano pagana nella casa dei Cesari sul Palatino, Roma 1857. Gehrke, Hans-Joachim: Das sozial- und religionsgeschichtliche Umfeld der Septuaginta; in: Im Brennpunkt: Die Septuaginta. Studien zur Entstehung und Bedeutung der Griechischen Bibel. Bd. 2. Mit Beiträgen von Anneli Aejmelaeus, Ralph Brucker, James M.S. Cowey, Kristin de Troyer, Comelis G. den Hertog, Natalio Fernändez Marcos, Hans-Joachim Gehrke, Arie van der Kooij, Siegfried Kreuzer, Michael Pfrommer, Adrian Schenker, Annette von Stockhausen, Knut Usener (BWANT 161). (Hgg.) Siegfried Kreuzer/Jürgen Peter Lesch. Stuttgart: Kohlhammer 2004, 44-60. Gnilka, Joachim: Das Evangelium nach Markus. 2 Bde. (EKK IVlt). Zürich!Einsiedeln!Köln: Benziger; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 1978.1979. Gnilka, Joachim: Der Prozeß Jesu nach den Berichten des Markus und Matthäus mit einer Rekonstruktion des historischen Verlaufs; in: Der Prozeß gegen Jesus. Historische Rückfrage und theologische Deutung (QD 112). (Hg.) Karl Kertelge. Freiburg/Basel/Wien: Herder 1988, 11-40. Goodenough, Erwin R./Wells, C.B.: The Crown of Acanthus (?); in: HThR 47 (1954) 241-243. Goodenough, Erwin R.: Jewish Symbols in the Greco-Roman Period (BollS 37). Bd. 1: The Archeological Evidence from Palestine. Bd. 2: The Archeological Evidence from the Diaspora. Bd. 3: Illustrations. Bd. 4: The Problem of Method. Symbols from Jewish
Literaturverzeichnis
177
Cult. New York: Bollingen, Toronto: McClelland and Stewart 1953-1954. Greeven, Heinrich/Güting, Eberhard (Hg.): Textkritik des Markusevangeliums (Theologie. Forschung und Wissenschaft 11). Münster: Lit 2005. Grotius, Hugo: Hugonis Grotii Opera omnia theologica in tres tomos divisa. Ante quidem per partem, nunc autem conjunctim & accuratius edita. Amsterdam: Johannes Blaev 1679. Gruen, Erich S.: Diaspora. Jews amidst Greeks and Romans. Cambridge, MA/London: Harvard University Press 2002. Grundmann, Walter: Art. crc€$avo~ KtA..; in: ThWNT VII (1964) 615-635. Guillaume, E.: Art. Acanthus; in: DAGR I 1 (1962) 12-14 (Nachdruck der Ausgabe Paris 1877). Guttenberger Ortwein, Gudrun: Status und Statusverzicht im Neuen Testament und seiner Umwelt (NTOA 39). Freiburg Schweiz: Universitätsverlag; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1999. Jens, Walter: Die vier Evangelien. Matthäus, Markus, Lukas, Johannes. Übersetzt von Walter Jens. Stuttgart: Radius 1998. Hampel, Volker: Menschensohn und historischer Jesus. Ein Rätselwort als Schlüssel zum messianischen Selbstverständnis Jesu. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 1990. Hart, HS.J.: The Crown of Thoms in John 19,2-5 (With 2 Plates); in: JThS 3 (1952) 66-75. Hemmerdinger, Bertrand: Karabas ou l'origine alexandrine duChat Botte; in: CEg 38 (1963) 147f. Hengel, Martin/Schwemer, Anna Maria: Jesus und das Judentum (Geschichte des frühen Christentums 1). Tübingen: Mohr Siebeck 2007. Hengel, Martin: Jesus der Messias Israels; in: Der messianische Anspruch Jesu und die Anfänge der Christologie. Vier Studien (WUNT 138). (Hgg.) Martin Rengel und Anna Maria Schwemer. Tübingen: Mohr Siebeck 2001, 1-80. Mors turpissima crucis. Die Kreuzigung in der antiken Welt und die "Torheit" des "Wortes vom Kreuz"; in: Rechtfertigung (FS E. Käsemann). (Hg.) Johannes Friedrich, Wolfgang Pöhlmann, Peter Stuhlmacher. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)/Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1976, 125-184. Henten, Jan Willern van: Jewish Martydom and Jesus' Death; in: Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament (WUNT 181). (Hgg.) Jörg Frey und Jens Schröter. Tübingen: Mohr Siebeck 2005, 139-168. Hochschild, Ralph: Sozialgeschichtliche Exegese. Entwicklung, Geschichte und Methodik einer neutestamentlichen Forschungsrichtung (NTOA 42). Freiburg Schweiz/Göttingen: UniversitätsverlagN andenhoeck & Ruprecht 1999.
178
Literaturverzeichnis
Hölscher, Tonio: Römische Bildsprache als semantisches System. V argetragen am 16. Juni 1984 (AHAW.PH). Heidelberg: Winter 1987. Horst, Pieter W. van der: Philo's Flaccus. The First Pogrom. Introduction, Translation and Commentary by Pieter W. van der Horst (Philo of Alexandria Commentary Series 2). Leiden/Boston: Brill 2003. - Philo's In Flaccum and the Book of Acts; in: Philo und das Neue Testament. Wechselseitige Wahrnehmungen. I. Internationales Symposium zum Corpus Judaeo-Hellenisticum 1.-4. Mai 2003, Eisenach/Jena. (Hgg.) Roland Deines und Karl-Wilhelm Niebuhr (WUNT 172). Tübingen: Mohr Siebeck 2004, 95-105. Hünemörder, Christian: Art. Akanthos 2; in: DNP 1 (1996) Sp. 390. Iersel, Bas M.F. van: Mark. A Reader-Response Commentary. Translated by W.H. Bisscheroux (JSNT.S 164). Sheffield: Sheffield Academic Press 1998. Jacob, Alfred: Art. Corona; in: DAGR I 2 (1962) 1520-1543 (Nachdruck der Ausgabe Paris 1877). Jaros, Kar!: In Sachen Pontius Pilatus (Kulturgeschichte der antiken Welt 93). Mainz: Zabem 2002. Jensen, Morten Herning: Herod Antipas in Galilee. The Literary and Archaeological Sources on the Reign of Herod Antipas and its Socio-Economic Impact on Galilee (WUNT II 215). Tübingen: Mohr Siebeck 2006. - Herades Antipas in Galiläa- Freund oder Feind des historischen Jesus; in: Jesus und die Archäologie Galiläas. Mit Beiträgen von Mordechai Aviam, James H. Charlesworth, Carsten Claußen, Roland Deines, Sean Freyne, Morten Homing Jensen, HeinzWolfgang Kuhn, Karl-Heinrich Ostmeyer, Jens Schröter, Michael Tilly und Jürgen Zangenberg (BThSt 87). (Hgg.) Carsten Claußen/Jörg Frey. Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 2008, 39-73. Jidejian, Nina: Tyre through the Ages. Beirut: Librairie Orientale 1996. Kasher, Aryeh/Witztum, Eliezer: King Herod: A Persecuted Persecutor. A Case Study in Psychohistory and Psychobiography by Aryeh Kasher in Collaboration with Ehezer Witztum. Translated by Karen Gold (SJ 36). Berlin/New York: De Gruyter 2007. Kasher, Aryeh: The Jews in Hellenistic and Roman Egypt. The Struggle for Equal Rights (TSAJ 7). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1985. Kaufmann, Carl Maria: Handbuch der christlichen Archäologie (WH.V 5). Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit fünfhundert Abbildungen, Rissen und Plänen. Paderbom: Schöningh 1913. Kempter, Friedrich: Akanthus. Die Entstehung eines Omamentrnotivs. Leipzig/Strassburg/Zürich: Heitz & Cie 1934.
Literaturverzeichnis
179
Klauck, Hans-Josef Apokryphe Evangelien. Eine Einfiihrung. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 2002. Klingel, Kerstin: Eichenkranz und Dornenkrone. Kriegerdenkmäler in Hamburg. Hamburg: Landeszentrale fiir Politische Bildung 2006. Klostermann, Ernst: Das Markusevangelium erklärt von Erich Klostermann (HNT). Vierte, ergänzte Auflage. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1950. Koch, Guntram: Frühchristliche Sarkophage (Handbuch der Archäologie). Beck: München 2000. Kollmann, Bernd: Einfiihrung in die neutestamentliche Zeitgeschichte. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2006. Kraus, Pranz Xaver: Das Spottcrucifix vom Palatin und ein neuentdecktes Graffito. Freiburg im Breisgau: Herder 1872. Küchler, Max: Jerusalem. Ein Handbuch und Studienreisefiihrer zur Heiligen Stadt mit Beiträgen von Klaus Bieberstein, Damian Lazarek, Siegfried Ostermann, Ronny Reich und Christoph Uehlinger (OLB IV,2). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007. Kuhn, Heinz-Wolfgang: Der Gekreuzigte von Givcat ha-Mivtar. Bilanz einer Entdeckung; in: Theologia crucis, signum crucis (FS E. Dinkler). (Hgg.) Carl Andresen/Günter Klein. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1979, 303-334. - Die Kreuzesstrafe während der frühen Kaiserzeit Ihre Wirklichkeit und Wertung in der Umwelt des Urchristentums; in: ANRW II 25.1. Berlin/New York: De Gruyter 1982, 648-793. Le Bohec, Yann: Die römische Armee. Von Augustus zu Konstantin d. Gr. Stuttgart: Steiner 1993. (Zuerst französisch: L'armee romaine. Sous le Haut-Empire. Deuxieme edition. Paris: Picard 1990. Autorisierte Übersetzung von Cecile Bertrand-Dagenbach). Lenormant, F.: Art. Aureus; in: DAGR I l (1962) 562-568 (Nachdruck der Ausgabe Paris 1877). Lichtenberger, Achim: Jesus and the Theater in Jerusalem; in: Jesus and Archeeology. (Hg.) James H. Charlesworth. Grand Rapids, MVCambridge, U.K.: Eerdmans 2006,283-299. Lichtenberger, Hermann: Judaeophobia - von der antiken Judenfeindschaft zum christlichen Antijudaismus; in: Kontexte der Schrift. Bd. l: Text, Ethik, Judentum und Christentum, Gesellschaft (FS E. Stegemann). (Hg.) Gabriella Gelardini. Stuttgart: Kohlhammer 2005, 168-181. Liebs, Detlef Römisches Recht. Ein Studienbuch. 6., vollständig überarbeitete Auflage. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 62004. Lietzmann, Hans: Der Prozeß Jesu; in: ders.: Kleine Schriften Bd. 2: Studien zum Neuen Testament. (Hg.) Kurt Aland. Berlin: Akademie 1958, 251-263. (Zuerst: SPAW.PH 1931, XIV. Berlin 1934, 313-322). Lippold, Adolf: Kommentar zur Vita Maximini duo der Historia Augusta (Ant. Reihe 4, Series 3, 1). Bonn: Habelt 1991.
180
Literaturverzeichnis
Loh.fink, Gerhard: Der letzte Tag Jesu. Die Ereignisse der Passion.
Freiburg/Basel!Wien: Herder 1981. Lohmeyer, Ernst: Das Evangelium nach Markus übersetzt und erklärt
von Ernst Lohmeyer (KEK 2). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 10 1937. Lucchesi Palli, Elisabeth/Hausherr, Reiner: Art. Dornenkrönung; in: LCI 1 (1968) Sp. 513-516. Lucchesi Palli, Elisabeth: Art. Dornenkrone; in: LCI 1 (1968) Sp. 511-513. Lührmann, Dieter: Das Markusevangeliurn (HNT 3). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1987. Marshall, Christopher D.: Faith as a Theme in Mark's Narrative (SNTS.MS 64). Cambridge/New York/New Rochelle/Melbourne/ Sydney: Cambridge University Press 1989. Mayer, Reinhold/Rühle, Inken: War Jesus der Messias? Geschichte der Messiasse Israels in drei Jahrtausenden. Tübingen: Bilam 1998. Meister, Christian: Art. Gymnasium, in: BHH I (1962) Sp. 616. Mödritzer, Helmut: Stigma und Charisma im Neuen Testament und seiner Umwelt. Zur Soziologie des Urchristentums (NTOA 28). Freiburg Schweiz: Universitätsverlag; Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1994. Modrzejewski, Joseph Meleze: The Jews of Egypt. From Rameses II to Emperor Hadrian. Translated by Robert Cornman. With a Foreward by Shaye J.D. Cohen. Philadelphia, PA/Jerusalem: Jewish Pubbeation Society 1995 (zuerst französisch: Paris: Arrnand Colin 1992). Müller, Peter: "Wer ist dieser?" Jesus im Markusevangeliurn. Markus als Erzähler, Verkündiger und Lehrer (BThSt 27). Neukirchen-Vluyn: Neukirchener 1995. Münz: Art. Auferstehung; in: REChrA 1 (1882) 102-104. Mutschler, Bernhard: Geschichte, Heil und Unheil bei Flavius Josephus am Beispiel der Tempelzerstörung. Zur Komposition von Jos., Bell. 6,285-315; in: Heil und Geschichte. Die Geschichtsbezogenheit des Heils und das Problem der Heilsgeschichte in der biblischen Tradition und in der theologischen Deutung (FS M. Hengel; WUNT). (Hgg.) Jörg Frey, Hermann Lichtenberger, Stefan Krauter. Tübingen: Mohr Siebeck (erscheint 2009). Netzer, Ehud: The Architecture ofHerod, the Great Builder. With the Assistance of Rachel Laureys-Chachy (TSAJ 117). Tübingen: Mohr Siebeck 2006. Nitz, Genoveva: Art. Domenkrönung; in: LThK 3 el995) Sp. 345f. Nütze!, Johannes M.: Art. rcpooxuvtm KÜ.; in: EWNT III (1983) Sp.419-423. Oegema, Gerbern S.: Der Gesalbte und sein Volk. Untersuchungen zum Konzeptualisierungsprozeß der messianischen Erwartungen
Literaturverzeichnis
181
von den Makkabäern bis Bar Koziba (SIJD 2). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1994. Ott. Joachim: Krone und Krönung. Die Verheißung und Verleihung von Kronen in der Kunst von der Spätantike bis um 1200 und die geistige Auslegung der Krone. Mainz: Zabern 1998. Pawlik, Michael: Strafe oder Gefahrenbekämpfung? Die Prinzipien des deutschen internationalen Strafrechts vor dem Forum der Straftheorie; in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik (= ZIS) 1 (7 /2006) 274-292. Pesch, Rudolj!Kratz, Reinhard: So liest man synoptisch. Anleitung und Kommentar zum Studium der synoptischen Evangelien. 7 Bde. Frankfurt am Main: Knecht 1975-1980. Pesch, Rudolf: Das Markusevangelium (HThK 2). 2 Bde. Freiburg/Basel/Wien: Herder 2000 (Nachdruck der Auflage 5 1989. 3 1984). Pokorny, Petr/Heckel, Ulrich: Einleitung in das Neue Testament. Seine Literatur und Theologie im Überblick (UTB 2798). Tübingen: Mohr Siebeck 2007. Reich, Hermann: Der König mit der Dornenkrone; in: NJKA 7 (1904) 705-733. Reicke, Bo: Art. Agrippa 2, in: BHH I (1962) Sp. 30f. Reinbold, Woifgang: Der Prozess Jesu (BTSP 28). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2006. Rengstoif, Kar! Heinrich: Art. UTCYJPEl:Y]~ KÜ.; in: ThWNT VIII (1969) 530-544. Richter Reimer, Ivoni: Frauen in der Apostelgeschichte des Lukas. Eine feministisch-theologische Exegese. Gütersloh: Mohn 1992. Rohden, Paul von: Art. Avillius 3. L. (sie!) Avillius Flaccus; in: PRE 4. Halbbd.: Artemisia bis Barbaroi. Stuttgart: Druckenmüller 1958 (Nachdruck der Ausgabe 1896), Sp. 2392. Rumscheid, Jutta: Kranz und Krone. Zu Insignien, Siegespreisen und Ehrenzeichen der römischen Kaiserzeit (IF 43). Tübingen: Wasmuth 2000. Schäfer, Peter: Geschichte der Juden in der Antike. Die Juden Palästinas von Alexander dem Großen bis zur arabischen Eroberung. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk; Neukirchen-Vluyn: Neukireheuer 1983. - Judeophobia. Attitudes towards the Jews in the Ancient World. Cambridge, MA!London: Harvard 1997. Schenk, Woifgang: Der Passionsbericht nach Markus. Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Passionstraditionen. Gütersloh: Mohn 1974 (Lizenzausgabe zur Auflage Berlin 1974). Schenke, Ludger: Das Markusevangelium. Literarische Eigenart Text und Kommentierung. Stuttgart: Kohlhammer 2005. Schneider, Gerhard: Die Passion Jesu nach den drei älteren Evangelien (BiH 11 ). München: Kösel 1973.
182
Literaturverzeichnis
Schnelle, Udo: Markirrische und johanneische Kreuzestheologie; in: The Death of Jesus in the Fourth Gospel (BEThL 200). (Hg.) Gilbert Van Belle. Louvain: Presses Universitaires, Leuven: University Press 2007, 233-258. Schniewind, Julius: Das Evangelium nach Markus (GTBS 107). München/Hamburg: Siebenstern 1968. Schrot, Gerhard:Art. Lictor; in: KP 3 (1979) Sp. 645f. Schultze, Victor: Archäologie der altchristlichen Kunst. München: Beck 1895. Schürer, Emil/Vermes, Geza/Millar, Fergus: The History ofthe Jewish People in the Age of Jesus Christ (175 B.C.-A.D. 135). A New English Version Revised and Edited by Geza Vermes and Fergus Millar. Literary Editor Pamela Vermes. Organizing Editor Matthew Black. Bd. 1. Edinburgh: T. & T. Clark 1973. Schürer, Emil: Geschichte des Jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Bd. 1: Einleitung und politische Geschichte. Leipzig: Hinrichs 1901. Schwartz, Daniel R.: Agrippa I. The Last Kind of Judaea (TSAJ 23). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1990. Schweizer, Eduard: Das Evangelium nach Markus. Übersetzt und erklärt von Eduard Schweizer (NTD 1). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 17 [7]1989. Schwemer, Anna Maria: Die Passion des Messias nach Markus und der Vorwurf des Antijudaismus; in: Der messianische Anspruch Jesu und die Anfänge der Christologie. Vier Studien (WUNT 138). (Hgg.) Martin Rengel und Anna Maria Schwemer. Tübingen: Mohr Siebeck 2001, 133-163. So/in, Heikki/ltkonen-Kaila, Marja: Graffiti del Palatino raccolti ed editi sotto la direzione die Veikko Väänänen. Bd. 1: Paedagogium a cura di Heikki Solirre Marja Itkonen-Kaila (AlRF 3). HelsinkiHelsingfors: Tilgmann 1966. Söllner, Alfred: Einführung in die römische Rechtsgeschichte. München: Beck 5 1996. Sommer, Urs: Die Passionsgeschichte des Markusevangeliums. Überlegungen zur Bedeutung der Geschichte für den Glauben (WUNT li 58). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1993. Speidel, Kurt A.: Das Urteil des Pilatus. Berichte und Bilder zur Passion Jesu (Sachbücher zur Bibel). Stuttgart: Katholisches Bibelwerk 1992 (= 1976). Steigerwald, Gerhard: Die antike Purpurfärberei nach dem Bericht Plinius' des Älteren in seiner ,Naturalis Historia'; in: Tr. 42 (1986) 1-57. Steigerwald, Gerhard: Purpurgewänder biblischer und kirchlicher Personen als Bedeutungsträger in der frühchristlichen Kunst (Hereditas, Studien zur Alten Kirchengeschichte 16). Bonn: Borengässer 1999.
Literaturverzeichnis
183
Stein, Arthur: Die Präfekten von Ägypten in der römischen Kaiserzeit (Dissertationes Bernenses ser. 1 fase. 1). Bern: Francke 1950. Strobel, August: Die Stunde der Wahrheit. Untersuchungen zum StrafVerfahren gegen Jesus (WUNT 21). Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1980. Taylor, Vincent: The Gospel according to St. Mark. The Greek Text with Introduction, Notes, and Indexes by Vincent Taylor. London: Macmillan; New York: St Martin's Press 1959. Theißen, Gerd: Das Kreuz als Sühne und Ärgernis. Zwei Deutungen des Todes Jesu bei Paulus; in: Paulus und Johannes. Exegetische Studien zur paulinischen und johanneischen Theologie und Literatur (WUNT 198). (Hgg.) Dieter Sänger und Ulrich Mell. Tübingen: Mohr Siebeck 2006, 427-455. Die Tempelweissagung Jesu. Prophetie im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land; in: ders.: Studien zur Soziologie des Urchristentums (WUNT 19). 3., erweiterte Auflage. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) 1989, 142-159. (Zuerst: ThZ 32 [1976] 144-158). - Exegese und Wahrheit. Überlegungen zu einer Interpretationsethik für die Auslegung der Bibel; in: Reconsidering the Boundaries Between Theological Disciplines. Zur Neubestimmung der Grenzen zwischen den theologischen Disziplinen (Theologie Forschung und Wissenschaft 8). (Hgg.) Michael Welker/Friedrich Schweitzer. Münster: Lit, New Brunswick/London: Transaction Publishers 2005, 81-96. Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien. Ein Beitrag zur Geschichte der synoptischen Tradition (NTOA 8). Freiburg Schweiz: Universitätsverlag 2 1992. Theißen, Gerd/Merz, Annette: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1996. Thümmel, Hans Georg: Die Wende Constantins und die Denkmäler; in: Die Konstantirrische Wende (Veröffentlichungen der wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie 13). (Hg.) Ekkehard Mühlenberg. Gütersloh: Kaiser/Gütersloher 1998, 144-185. Thyen, Hartwig: Das Johannesevangelium (HNT 6). Tübingen: Mohr Siebeck 2005. Unnik, Willern Cornelis van: Jesu Verhöhnung vor dem Synhedrium (Mc 14,65 par.); in: ZNW 29 (1930) 310f. Vollmer, H.: "Der König mit der Dornenkrone"; in: ZNW 6 (1905) 194-198. Wagler, (Paul Reinhold): Art. Akanthos 9; in: PRE 1. Halbbd.: Aal bis Alexandros. Stuttgart: Druckenmüller 1958 (Nachdruck der Ausgabe 1893), Sp. 1148-1150. Wahlde, Urban C. von: Archaeology and John's Gospel; in: Jesus and Archeeology. (Hg.) James H. Charlesworth. Grand Rapids, MVCambridge, U.K.: Eerdmans 2006, 523-586.
184
Literaturverzeichnis
Weihs, Alexander: Die Deutung des Todes Jesu im Mark:usevangelium. Eine exegetische Studie zu den Leidens- und Auferstehungsaussagen (fzb 99). Würzburg: Echter 2003. Wendland, Paul: Jesus als Saturnalien-König; in: Hermes 33 (1898) 175-179. Wilker, Julia: Herodes ludaicus. Herodes als jüdischer König; in: Herodesund Rom. (Hg.) Linda-Marie Günther. Stuttgart: Steiner 2007, 27-45. Winter, Paul: On the Trial of Jesus. Second Edition revised and edited by T.A. Burkill and Geza Vermes. Berlin!New York: De Gruyter 1974. Wölfe!, Claudia: Mythos und politische Allegorie auf Tafelsilber der römischen Kaiserzeit (diss. FU Berlin 1996). Online-Ressource: http://www .diss.fu-berlin.de/2002/16/index.html (30.07 .2007). World wide web (www): - http://de. wikipedia.org/wikilAkanthusgew%C3%A4chse (23. 04. 2007). - http://en. wikipedia.org/wiki/Paliurus_spina-christi (12.06. 2007). - http://en.wikipedia.org/wiki/Satar_Jabar (11.04. 2007). - http://faculty.bbc.edu!rdecker/images/AlexGraffito.gif (09 .09. 2008). - http://www. blogmedien.de/folterfrei/images/abughraibO 1.jpg (11.04.2007). - http://www.christusrex.org/ www1/vaticano/PC3-Sarc.jpg (21. 06.2007). - http://www.gartendatenbank.de/species/acanthus-mollis (23 .04. 2007). - http://www .gartendatenbank.de/species/acanthus-spinosus (23 .04. 2007). - http://www.gartendatenbank.de/species/ononis-spinosa ( 12.06. 2007). - http://www.meditflora.com/flora!sarcopoterium.htm (12.06. 2007). - http://www.meditflora.com/flora!sarcopoterium.htm (12.06. 2007). - http://www.mfa.org/collections/search_ art.asp (31.07 .2007). - http://www.mpl.ird.fr/acacia_raddiana (12.06.2007). - http://www. pfaf.org/ database/plants. php?Paliurus+spina-christi (12.06.2007). - http://www.tau.ac.il!~ibs/album!acanthus.s.htm (23.04.2007). - http://www.towerofdavid.org.il!eng/ (20.04.2007). - http://wwwlb.aub.edu.lb/~webpleb/photos/acanthaceae 1/html/ thumbsl.html (23.04.2007). Zerwick, Max: Untersuchungen zum Mark:us-Stil. Ein Beitrag zur stilistischen Durcharbeitung des Neuen Testaments (SPIB). Roma: Institutum Biblicum 1937.
Literaturverzeichnis
185
Zimmermann, Andrea: Jesus Christus als "Schmerzensmann" in hoch- und spätmittelalterlichen Darstellungen der bildenden Kunst. Eine Analyse ihres Sinngehalts. Diss. theol. Halle 1997. Online-Ressource: http ://sundoc. bibliothek. uni-halle.de/dissonline/97 /98H 11 0/prom. pdf (23. 04 .2007). Zohary, Michael: Pflanzen der Bibel. Vollständiges Handbuch. Stuttgart: Calwer 1983.
Register
1) Bibel Numeri 12,14 108 Deuteronomium 21,6 40, 113 21,23 56 25,9 108 2. Könige ll,llf 43 Ester 5,1-5 56 Psalmen 8,6 112 22 125 22,2 33,66, 118,126,131, 133 22,19 3, 67, 111 31,6 133 110,1 55 Jesaja 11 ,3(f) 10, 13, 19 50,5f 16 50,6 9, 16, 108, 110, 156 53,3.5.7 16 Ezechie1 9,4.6 140 Danie1 7 15
Weisheit 2,19 1, 10 2,20 10 Tobit 1,17-19 LXX 55 1. Makkabäer 10,20 107 2. Makkabäer 7,7-10 78 Matthäus 7,16 88f 13,7.22 88 26,68 10 27,2.11.14f.21 77 27,19 51, 74 27,24 40, 113 27,27-31 22 27,27 77 27,28 76, 81f, 84, 153 27,29 81f, 87f, 90f, 94f, 100, 106, 156 27,30 106, 156 27,32 9 Markus 1,10 135 1,23-26 50 2,1-12 141 2,7 119, 122 3,28f 122
188 (Markus) 4,1 55 4,7.18 88 5,1-20.22-24.35-43 50 5,1-5 33 5,6 110 5,19 34 5,21-24.35-43 141 5,41 75 6,1-6 141 6,4.15 119 7,22 122 7,24-30.31-35 50 8,28 119 8,34 141 9,14-29 141 10,33 108 10,34 108, 119, 122 10,45 137 10,46-52 50, 56-58, 128, 132, 141, 149f, 159 10,47f.51f 58 10,49 59 10,52 138 11,(1-)7-11 60 11,9f 107 11,15.27 104 12,15f 104 12,35(-37) 58 12,36 55 13,3 55 13,9.13 141 14,3 104 14,27.29-31.35.37.3941.50.68.70-72 59 14,35 124 14,43 7 14,48f.62 66 14,53-15,47 118 14,53-64 6f, 12, 119, 144 14,53 7, 12, 77, 122 14,54 7, 8, 66, 74 14,56-59 7 14,55 7, 122 14,58119,122 14,61 55, 107, 131 14,62 15,55,66, 107,149
Register
14,64 7, 12, 119, 122, 136 14,65 4, 6f, 9-19,22, 40, 77, 108, 118f, 121, 124f, 144146, 158 14,66-72 7, 9, 13 14,66 8, 74f 15 158, 161f 15,1-32 21 15,1-15 6f, 44, 50f, 56, 58, 85, 119, 128, 136f, 144, 149f, 153, 159, 161 15,1 7, 9, 12f, 51f, 58 15,2 21f, 44, 51, 66, 107 15,4 66 15,5 66, 131 15,6-15 4, 12,20,52 15,9 12, 14, 21f, 44, 51, 107 15,11 122 15,12 12, 14, 21f, 44, 51, 107 15,14 12 15,15 2f, 9, 12, 20, 51, 58f, 63, 66, 69, 71, 75, 126, 136, 143 15,16-32 21 15,16-27 67f 15,16-20a 1, 3f, 6f, 12-15, 20-23,34,37,39,42,4850,58,60-67,69,116-119, 123, 125-128, 132, 134, 136f, 143-146, 149-151, 158f, 161 15,16 3, 8, 21, 38, 51f, 59, 63, 65,67-75,77,80, 103~ 107, 121, 123, 151f 15,17 10, 67, 70f, 76, 80f, 8688,91,95,97, 100,104, 106f, 111, 115f, 152f 15,18 6, lOf, 14, 21f, 44, 47, 65, 70f, 79, 107, 152, 156 15,19 9f, 12, 22, 45, 65f, 70f, 79, 82, 103f, 107f, 152, 156 15,20 9, 13, 20f, 63, 67-70, 76, 106, 108, 111, 119, 122, 152, 157 15,20b-41 50, 60, 126-128, 130, 132, 134, 136-138, 143, 150, 158-160, 162
Register
15,20b-27 67 15,21 9, 13, 21, 63, 67, 69, 116 15,22 9, 21, 67f, 75 15,23 21, 67f 15,24 3,21,67-70,120,131 15,25 67-69, 120 15,26 14, 2lf, 51, 68, 107, 120, 126 15,27 21, 50, 63, 67f, 72, 80, 118-123, 125-127, 15lf, 158 15,28 50, 121 15,29-39 121 15,29 14, 50, 112, 118f, 121126, 132f, 158 15,30 14, 50, 112, 118f, 121123, 125f, 132f, 158 15,31 50, 108f, 112, 118f, 121-123, 126, 133, 158 15,32 44, 50, 68, 80, 107, 112, 118f, 121-126, 132f, 141, 158 15,33 120, 131 15,34 14, 33, 50, 59, 66, 75, 118f, 124--126, 131' 133, 158f 15,35 14, 33, 50, 112, 118f, 124f, 133, 158f 15,36 14, 50, 105, 112, 118f, 124f, 158f 15,37 59, 66, 119, 126, 131, 133 15,38 119 15,39 66, 72, 78, 112, 119, 162 15,40 124 15,41 132 15,42-45 50, 55, 58, 126, 128, 132, 136f, 149f, 161 15,42 75 15,43 56 15,44f 59 15,46 119, 125f, 132, 136f 15,47 126, 132, 137 16 158, 162
189 16,1-8 60, 119, 126, 135, 137f, 150, 162 16,8 132 16,9-20 60, 138, 150, 162 16,14 119, 123 16,19f 138 Lukas 4,7f 110 6,44 88 8,7.14 88 11,21 74 22,54-65 15 22,63-65 16 22,64 10 23,11 76,82,85, 106,153 23,26 9 23,34 133 23,35 122, 133 23,36 122 23,37 122, 133 23,38 133 23,39-43 132, 160 23,39 132 23,42f.46 133 24,52 110 Johannes 10,1.16 74 12,3-8 96 19,1-5 73 19,2 76, 8lf, 84, 87f, 90f, 94f, 100, 106, 153 19,3 106 19,5 87f 19,13 51, 74 19,17 69 19,25-27 134, 160 20,17 138 Apostelgeschichte 7,56 60 12,21 51 16,13-15.40 85 22,25 75 25,6.17 51
Register
190 Römer 60 60
5,1~2(11) 8,33~39
1. Korinther 1,18 139, 162 15,55 99 16,22 110 Philipper 3,10 140
Hebräer 2,7.9 112 4,16 60 6,8 88 12,2 1 Offenbarung 4ff 60 7,2~8 140 9,4 140 19,12 87
2) Übrige antike Quellen Apuleius, Metamorphosen XI 24,2~5 81, 103 Aristeasbrief 70 88 Cassius Dio Historia Romana 59,10,6 25 59,29,5 109 60,5,4 109 64,20,3 21 65,8,2.6 28 Cicero, Pro Rabirio 16 10 Pro Sestio 19 85 Dio Chrysostomos, De Regno 4,66f 48 Diokletianisches Preisedikt 24,1~12 85 Josephus Flavius Antiquitates Judaicae 13,45 107 15,268.272~290 84 18,143~239 27 19,(354-)357 29 19,236~366 27
Bellum Judaicum I 671 82, 84, 88 II 175f 74 II (178~)181 28 II 182f 25 II 301 74 II 306 2 II 308 2, 74 II 329f 77 III 67 77 IV 155~157 43 IV 317 55f IV 380~384 55 V 161~176 74 VI 3~02~305 18 Justin, 1. Apologie 35,6 54 Klemens von Alexandrien Paidagogos li 73,3.5 99 li 73,3~75 99 II 74,1 99 Lex Puteoli 1 Livius, Historiae 33,36,3 2 4. Makkabäer 6,2-4 78
191
Register
Mischna, Sota 7,8 54 Origenes, In Matthaeum 27,22-26 1 P. Erlangen 108 32 P.Lond. 1912 25,36 P. Oxy. VIII 1089 26 P.Oxy.XIV1761 31 Pedanios Dioskurides De Materia Medica III12f.16 93 III 17 90-92 III 18 89, 94 III 19f 93 Petrusevangelium 7 44, 54, 76, 81f 8 81,88 9 106, 108 Philo von Alexandrien In Flaccum 2-5.8 24 2 23 7 30 10-12 25 (12-)16 25 20-24 29 22 25 24 30 26(-28) 28 30 27, 79 35 29 36-40 23,37,39,42,48,50, 128 36 34,38 37 30,34,54, 76~ 82,87,105 38 44,47,54,58~ 78,80 39 44, 77,110 40 30,35,44 41-96 36 43f.51 30 722 74 29
75 29, 55, 75 78-80 29 130.132.135 29 180-185 23 Legatio ad Gaium 95 81, 103 103 101 Plinius der Ältere Naturales Historiae IX 124-141 83 XXII 76 91 Scriptores Historiae Augustae Hadrianus 10,5 27 12,5 30 Maximinus 11,3 83 14,(2-)3 83 28,2 55 Strabon, Geographica XI 8,4f 48 Sueton, Augustus 73 84 94,6 81, 101 Caligula 12,2 26 14,1 25 22,1f 87 Vitellius 17 20 Talmud Babli, Sanhedrin 85a 19 Tertullian De Corona 13,2 86 14,3-15,1 99 Adversus Iudaeos 13,21 99 Vitruv, De Architectura IV 1,8-10 92
192
Register
3) Sekundärliteratur Alfoldi, A. 87, l00-102 Amedick, R. 83, 87f, 99, 10lf, 104 Aufmesser, M. 90 Backhaus, K. 14, 135 Becker, E.-M. 57, 70, 120, 125, 131 Bender, C. 83, 85 Benoit, P. 74f Berger, K. 60 Bergmann, M. 101-103 Betz, 0. 10, 13 Birt, Th. 4, 48 Blech, M. 112 Blinzler, J. 48, 54, 56, 73, 77, 93, 105 Blouin, K. 26 Blum, H. 83f Bonhoeffer, D. 141 Bonner, C. 99, 103 Bösen, W. 3, 16, 18, 69, 73, 75, 105 Breglia, L. 112 Breytenbach, C. 11 Bringmann, K. 24, 28f, 30, 33,36 Broer, I. 2 Bultmann, R. 15, 20-22, 98 Burchard, Ch. 55, 59, 67, 121 Campbell, J.B. 77 Campenhausen, H. von 114, 116 Clauss, M. 104, 109 Coleman, K.M. 3, 103 Cook, J.G. 1, 69, 105 Cuvillier, E. 66, 112, 134136 Dalman, G. 74, 89, 98, 100, 154 Danzius, I. 89, 92 Delbrueck, R. 54, 78, 83-86, 106
Dormeyer, D. 20, 43, 75, 98 Dschulnigg, P. 21f, 41, 61, 65, 76 Du Toit, D. 11 Dulckeit, G. 8, 143 Ebner, M. 57, 112, 135 Eckey, W. 18, 56, 64, 77, 86, 105 Eckhardt, B. 27 Eckstein, H.-J. 57f Egger, P. 120 Engels, 0. 87 Engemann, J. 87,99 Ennulat, A. 11 Ernst, J. 22, 98, 141f Feldman, L.H. 26f, 34, 36 Frey, J. 44, 120 Frickenschmidt, D. 51 Friedländer, L. 109 Fritzen, W. 43, 66, 118 Frohnhofen, H. 140 Gabelmann, H. 45-47, 54, 57, 109 Ganszyniec, R. 88, 96 Garucci 139 Gehrke, H.-J. 36 Gnilka, J. 4, 11f, 15-17, 43, 65, 75, 77f, 104, 106, 108f, 111 Goodenough, E.R. 91, 95-98 Greeven, H. 121 Grotius, H. 4, 110 Gruen, E.S. 25, 26 Grundmann, W. 48, 98, 103 Guillaume, E. 92 Güting, E. 121 Guttenberger Ortwein, G. 22, 136 Hampel, V. 44f Hart, H.St.J. 102f Hausherr, R. 113
Register
193
Heckel, U. 21 Hemmerdinger, B. 31 Hengel, M. 1, 8, 21, 120 Hochschild, R. 73 Hölscher, T. 104 Hünemörder, C. 93
Modrzejewski, J.M. 26 Müller, P. 11, 22, 72, 135 Münz 114 Netzer, E. 74 Nitz, G. 2, 14 Nützel, J.M. 110
Itkonen-Kaila, M. 139f
Oegema, G.S. 120 Ott, J. 87, 100, 113, 115
Jacob, A. 101 Jaros, K. 82, 108, 112 Jens, VV. 77,84,86,99 Jensen, M.H. 25, 27, 85 Jidejian, N. 83 Kasher, A. 27, 29f, 34,41 Kaufmann, C.M. 115 Kempter, F. 92 Klauck, H.-J. 108 Klingel, K. 100 Klostermann, E. 11, 75, 86, 97 Koch, G. 113-115 Kollmann, B. 23, 27 Kratz, R. 82 Krauss, F.X. 139f Küchler, M. 95 Kuhn, H.-VV. 1f, 10, 20, 69 Le Bohec, Y. 77f Lenormant, F. 101f Lichtenberger, A. 84 Lichtenberger, H. 78 Liebs, D. 8 Lietzmann, H. 14, 16f Lippo1d, A. 83 Lohfink, G. 3, 19, 73 Lohmeyer, E. 4, 16f, 86 Lucchesi Palli, E. 113, 116 Lührmann, D. 33, 77 Marsha11, C.D. 141 Mayer, R. 121 Meister, Ch. 28 Merz, A. 8 Miliar, F. 78 Mödritzer, H. 2
Pawlik, M. 143 Pelletier, A. 23, 31 Pesch, R. 2, 4, 12, 16, 21f, 43, 54, 63f, 77f, 82, 120f Pokomy, P. 21 Reich, H. 41, 48 Reicke, B. 27 Reinbold, VV. 16, 20 Rengstorf, K.H. 7 Richter Reimer, I. 85 Roh den, P. von 23 Rühlen, I. 121 Rumscheid, J. 112 Schäfer, P. 25, 27f, 78, 140 Schenk, VV. 75, 108f Schenke,L. 2,100 Schneider, G. 54, 79f, 98, 107, 141 Schnelle, U. 135 Schniewind, J. 2, 15f, 100 Schrot, G. 85 Schultze, V. 113-115 Schürer, E. 78 Schwartz, D.R. 27f Schwarz, F. 8, 143 Schweizer, E. 16, 20, 22, 35, 75, 108f Schwemer, A.M. 2, 8, 78 Solin, H. 139f Söllner, A. 8 Sommer, U. 16, 21, 73, 124 Speidel, K.A. 66, 98 Steigerwald, G. 43, 83, 85, 113f Stein, A. 23-26, 36
194 Strobel, A. 141 Taylor, V. 109 Theissen, G. 8f, 12, 17-19, 21, 109, 122, 126, 139 Thürnmel, H.G. 115 Thyen, H. 134 Uffenbach, P. 89, 92 Van der Horst, P.W. 23, 28, 31, 33, 110 Van Renten, J.W. 78 V an Iersel, B.M.F. 14, 21, 77, 107 Van Unnik, W.C. 14 Vermes, G. 78 Vollmer, H. 48
Register
Wagler, P.R. 92, 93 Wahlde, U.C. von 74 Waldstein, W. 8, 143 Weihs, A. 11, 14, 108 Welles, B. 91, 95, 97f Wendland, P. 48 Wi1ker, J. 27 Winter, P. 2, 13, 16f, 22, 48, 108, 123 Witztum, E. 27 Wölfel, C. 45 Zerwick, M. 70 Zimmermann, A. 100 Zohary, M. 92-94